51. Jahrgang— Nr. 16 636 Verlags=Gründungsjahr 1725 Anzeigengrundpreis: Großspalte(46 mm)," mm.18.4 Textanzeigen(78 mm)" mm.—.4 Einspaltige Anzeigen bis zu 100 mm Kossgin für###m.15.e unzeigen,„zur, die Schiffabrt, für Bäder, Gastvöse, Fremdenbeime und Gaststätten..... mm.15.4 Vereins=Anzeigen,(nicht für die Wirtschaftswerbung)" mmn.10.6 Amtliche Anzeigen. mm.15.4 Familien=Anzeigen: s mm.10.4 Stellengesuche....: mm.05.6 Wortanzeigen, einspaltig in der Grundschrift nur in einbeitlicher Breite von 46 mm, von Privatpersonen aufgegeben, bis 50 mum Höbe.... jedes Wort.05.6, Ziffern= und Auskunsts=Gebühr (Porto besonders).30.4. Nachlässe Malstaffel I und Mengenstaffel n. Gültig ist die Anzeigenpreisliste 5. Erfüllungsort Bonn=Rhein. ER— für Bonn und Umgegend BoncnerRachrich Godesberger Nachrichten Siegburger Nachrichten 7 Euskirchener Nachrichten Druck und Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges., Bonn, Geschäftsstelle u. Schriftleitung: Bahnhofstraße 12. Die Geschäftsstelle ist geöffnet von—19 Uhr. Sammelruf Nr. 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Bankverbindung: Reichsbank=Girokonto Bonn. Deutsche Bank Bonn. Mittwoch, 27. Dezember 1939 Bezugsbreis: General=Anzeiger monatlich.—. Huustrierte Beilage monatlich.30.4 frei Haus einschließlich Botenlohn u. Versandkosten. Einzelverkauf O. 10.4 Postbezugspgess.z General= Anzeiger ohne illustrierte Beilage monatlich.36 Mark einschließlich Postüverweisungsgebühr und Postzustellgeld. Annabmestellen für Bezug und Anzeigen: Wadas#ars, Koblenzerstraße 6 " Bahnhofstraße 30 "„Markusstraße 62 Babnhofstraße 13 Adolf=Hitler=Platz 6 aupistras:“: Godesberg Godesberg Kessenich Guskirchen Deuel Oberkassel be 144 Sherkassel..„Hauiugaße! Oberdollendorf. Heisterbacher Str. Königswinter Honnes. Linz'Rbein Steaburg Troisdor Hennes Wissen Hauptstraße Hauptstraße Sstuelfche 3 49 „Mittelstraße 13 Adolk=Hitler=Platz 50 . Kölner Straße 77 Babnhofstraße 11 Adolf=Hitler=Str. 32 Der Fähret dei seinen Volbaten im Westen Weihnachtsseiern in Bunkern und Feldstellungen 7 Besuche der Leibstandarte und des wiederauserstandenen Regiments List * Der Führer und Oberste Besehlshaber der Wehrmacht feierte das Weihnachtsfest an der Westfront unter seinen Soldaten. Bereits am 23. Dezember besuchte der Führer das Regiment„Großdeutschland“ und seine Leibstandarte sowie Aufklärungsstaffeln auf einem Feldflugplatz. Am 24. Dezember bescherte der Führer einige Flakbatterien in der Luftverteidigungszone und viele Bunkerbesatzungen. Nach einer Besichtigung der Stellungen auf den Spicherer Höhen verbrachte der Führer den Abend in verschiedenen Panzerwerken vor Saarbrücken. Der Führer setzte am 25. Dezember die Weihnachtsbesuche an der Westfront fort. Er besuchte eine Jagdgruppe auf ihren Feldflugplätzen und das wiedererstandene Insanterieregiment List. dem der Führer im Weltkrieg angehörte, in dessen Ruhequartieren. * In dieser Kriegsweihnacht des Jahres 1939 waren die Herzen des ganzen deutschen Volkes bei den Soldaten. Alle Gedanken und Wünsche gingen zu ihnen, die für des Reiches Schutz und Größe auf Wacht im Westen stehen. Konnte der Führer, der Zeit seines Lebens Soldat und Kämpfer war, dieses Fest schöner begehen, als inmitten seiner Kameraden an der Front? Mit ihnen verbrachte er diese Tage. Er war bei den Weihnachtsfeiern der Regimenter, in den tannengeschmückten Quartieren, in den Stuben einsamer Fliegerhorste, in den Bunkern und Panzerwerken der Hauptkampflinie und in den Stellungen der vordersten Front. Indem er das Weihnachtsfest dort verlebte, verlebte er es da, wo heute das Herz des ganzen deutschen Volkes schlägt. Niemand wußte von dieser Weihnachtsfahrt des Führers an die Front, weder die Truppen noch die höheren Offiziere. Denn diesmal kam der Führer nicht, um als Oberster Befehlshaber die Stellungen am Feind zu besichtigen, sondern er kam als der erste Soldat des Reiches, um mit seinen Soldaten, ein Kamerad unter Kameraden, Weihnachten zu feiern. So erschien er in den Kampfstellungen unangemeldet und unerwartet. Für die wenigen, die den Führer in diese Kriegsweihnacht begleiten durften, war es ein ergreisendes Erlebnis, die tiefe Freude zu sehen, die der Besuch des Führers bei den Männern der Front hervorrief. Immer wieder malten sich zunächst grenzenlose Ueberraschung und Erstaunen auf den Gesichtern der Soldaten, die zu ihrer stillen weihnachtlichen Feier versammelt waren. Einige Augenblicke lang konnten sie es nicht fassen, daß der Mann, der aus dem winterlichen Nebel des kalten, rauhreifüberfrorenen Landes zu ihnen hereintrat, wirklich und wahrhaftig der Führer war. Aber dann, wenn diese erste Ueberraschung vorüber war, leuchteten die Augen auf, die Gesichter verklärten sich, eine alles überstrahlende Freude ersüllte jene Männer, die vor dem Feind liegen, die schon in Polen siegreich kämpften. Behutsam nahmen sie die kleinen kerzen= und silberfadengeschmückten Tannenbäume entgegen und die sonstigen Geschenke, die er für die einzelnen Männer in den Stellungen, die er besuchte, mitgebracht hatte. Ganz vorsichtig hielten sie die Pakete, in denen Backwerk und Schokolade, Pfefferkuchen und Getränke waren, so wie man eine Kostbarkeit hält. Denn diese schlichten Weihnachtsgaben waren wirklich für diese Männer das Schönste, was ihnen an diesem heiligen Fest der Deutschen beschert werden konnte. Tief und vielfältig sind die Eindrücke dieser drei Weihnachtstage, die der Führer inmitten seiner Soldaten an der Front verbrachte. Alle sind sie beherrscht von dem großen Gefühl der Freude, die der erste Soldat des Reiches durch sein Kommen auch dem letzten deutschen Soldaten gemacht hat. In einem einsamen Fliegerhorst Es ist um die Mittagsstunde, die Sonne kämpft noch mit dem kalten, dichten Bodennebel, der die Sicht fast völlig nimmt, als ein Fliegerhorst, der einsam auf einer Hochebene liegt, erreicht wird. Offiziere und Mannschaften sind gerade beim Essen. Der große Saal, in dem sie sitzen, ist reich mit Tannengrün geschmückt. Die Erwartung des Heiligen Abends ist schon spürbar über all den Männern. Da geht plötzlich die Tür auf und der Führer tritt herein; ehe die Soldaten noch begreifen, was in diesem Augenblick vor sich geht, sitzt der Führer schon mitten unter ihnen, zu seiner Linken den Staffelkapitän, zu seiner Rechten einen Unteroffizier. Ihm gegenüber sitzen zwei Gefreite, Söhne der deutschen Ostmark, alte Nationalsozialisten, die im Kampf um Großdeutschland noch vor zwei Jahren monatelang in den Anhaltelagern und Gefängnissen des Schuschnigg=Systems gefangen waren. Jetzt stehen sie hier zur Verteidigung des Großdeutschen Reiches und der Führer ist bei ihnen. Zum ersten Mal sitzen sie ihm gegenüber und sprechen mit ihm. Beim Insanterie=Regiment Großdeutschland Kurze Zeit darauf ist der Führer beim Infanterieregiment Großdeutschland. Schon sinkt die frühe WinterNeuer Ersolg der Messerschmitt-Flugzeuge Die Briten suchen vergebens nach„Abschüssen“ * Das britische Luftfahrtministerium gab zu, daß bei einem Luftkampf an der Westfront von drei britischen Hurricane=Flugzeugen von deutschen MesserschmittMaschinen abgeschossen worden sind. Die Flugzeugführer wurden getötet. Um diese neue Niederlage bei einem Zusammentreffen mit der deutschen Luftwaffe der eigenen Oeffentlichkeit gegenüber weniger schmerzlich zu machen, erklärte der Londoner Rundfunk zu dem Gefecht, daß auch zwei der deutschen Maschinen abgeschossen worden sein dürften. Leider habe man jedoch die abgestürzten Maschinen auf dem Erdboden nicht finden können, weil die Dunkelheit eingebrochen sei. Wir wünschen dem Londoner Rundfunk viel Glück bei der weiteren hoffnungslosen Suche! Prien wieder in der Heimat * Das=Boot des Kapitänleutnants Prien ist am 20. Dezember in die Heimat zurückgekehrt. Kapitänleutnant Prien hat die bereits mitgeteilte Torpedierung eines britischen Kreuzers der London=Klasse durch die Meldung seiner genauen Beobachtungen bestätigt. Auf einer Fahrt ist es Kapitänleutnant Prien und seiner tüchtigen Besatzung außerdem gelungen, 26 159 Tonnen seindlichen Handelsschiffsraums zu versenken. dunkelheit über das Land. In dem Augenblick aber, in dem in einem kleinen Gasthof die Tür geöffnet wird, empfängt ihn heller Lichterschein. An langen Tischen sitzen Offiziere und Mannschaften des Regiments. Vor jedem stehen bunte Teller eine Flasche Wein und flackernde Kerzen. An der Schmalseite des Saales, dessen Wände völlig von Tannengrün bedeckt sind, aus dem leuchtend das Rot der Kriegsflagge hervorbricht, stehen zwei große Weihnachtsbäume im Schein vieler Kerzen. Ein Weihnachtslied klingt durch den Raum und bricht ab, als der Führer in den Raum tritt. Lautlose Stille liegt nun über dem weiten Saal, als der Führer zwischen seinen Soldaten Platz nimmt. Ein paar Männer verschwinden so unauffällig wie möglich, um nach wenigen Minuten mit ihren Fotoapparaten wiederzukehren. Sie wollen diesen schönen und festlichen Augenblick im Bild festhalten für die Geschichte des Regiments, für ihre Kameraden, die diese Stunde des Beisammenseins mit dem Führer nicht miterleben können für ihre Frauen und Kinder und für sich selbst. Eine besondere Freude wird an diesem Abend acht Gefreiten des Regiments zuteil. die der Kommandeur an den Tisch des Führers ruft, um ihnen mitzuteilen, daß der Weihnachtsmann für sie eine Ueberraschung hat: die Beförderung zum Unter=, offizier wegen ihrer Tapferkeit und Tüchtigkeit. Dann klingen wieder Weihnachtslieder durch den Saal. Ein kleines Orchester, von Regimentskameraden zusammengestellt, musiziert im Schein der Kerzen. Und während die alten schönen Melodien ertönen, gehen die Gedanken der Männer zu den Lieben in die Heimat, zu Vater und Mutter, Frau und Kind, Schwester oder Braut. Dann aber klingt ein markiges Soldatenlied auf. Wie ein feierliches Versprechen sind die Schlußverse, die diese Soldatenweihnacht des Regimentes Großdeutschland beenden: Dei Fialbatterien in de Am Heiligen Abend begibt sich der Führer nach vorn in die Luftverteidigungszone und zu den Männern in der Hauptkampflinie, die in den Batteriestellungen und Panzerwerken, in den Bunkern und Gräben Wache halten. Dichter Nebel liegt über den Stellungen. Nur wenige Meter weit ist die Sicht. So ist die Ueberraschung bei der Truppe, als der Führer erscheint, erst recht vollkommen. Der erste Besuch am Vormittag gilt einer leichten Flakbatterie. Sie ist durch einen niedrigen balkenverkleideten Hohlgang zu erreichen, aus dem gerade der Batterieführer herauskommt. In dem Augenblick, als er sich aufrichtet und heraustreten will, steht der Führer vor ihm. Der Batterieführer ist vollkommen verdutzt. Er ist ein alter Frontkämpfer und hat sicher in seinem Soldatenleben unerwarteten Situationen gegenübergestanden. Aber diese Ueberraschung ist selbst für ihn so vollständig, daß er Sekunden braucht, bis er begriffen hat. Dann aber geht ein helles Aufleuchten über sein Gesicht. Und mit einer Stimme, die vor Glück ganz tief ist, erstattet er Meldung. Dann geht der Führer mit ihm zu den Geschützen, um jedem Mann ein Geschenk zu bringen und der ganzen Kameradschaft einen geschmückten Weihnachtsbaum zu übergeben. Und weiter geht es viele Kilometer zu einer schwderen Flakbatterie Auch hier wiederholt sich das Bild beglückender Ueberraschung. In einer kleinen Unterkunft der Batterie ißt der Führer zusammen mit der Geschützbedienung aus der Feldküche einen Schlag Linsensuvve. Ein Mittagsbrot unter dem Weihnachtsbaum in solcher Gesellschaft— das hatten sich die Männer nicht träumen lassen. In der ersten Stellung des Hauptkampffeldes Am späten Nachmittag dieses 24. Dezember verläßt der Führer die Luftverteidigungszone und begibt sich „Es leuchtet schon das Morgenrot, Hell glänzen die Gewehre. Wir schützen Deutschlands Ehre, Im Leben und im Tod.“ Wieder spricht zum Abschied der Führer einige Worte, weist auf die Bedeutung hin, die gerade für dieses Regiment in seinem Namen liegt, den es trägt: Regiment Großdeutschland. Als der Führer den Saal verläßt, klingt als Bekräftigung immerwährender Einsatzbereitschaft das„Engellandlied“ auf. Dann ist der Führer bei der Weihnachtsfeier der Leibstandarte Adolf Hitler Bei den Männern des Regiments, das seinen Namen trägt, ist die Freude besonders groß, als der Führer so unerwartet erscheint. Sie springen von ihren Sitzen auf. Die Arme fliegen empor. Auch hier strahlen die Tannenbäume und sind mit ihren leuchtenden Kerzen ein Symbol des Sieges einer gerechten Sache über Nacht und Tod. Es wird ein richtiges deutsches Julfest, das die Leibstandarte„Adolf Hitler“ ihrem Führer bereitet. Das Musikkorps spielt die alten schönen Märsche. Aus allem sprechen das trotzige Bekenntnis zum Kampf und die frohe Gewißheit des Sieges. Sie alle verkünden die uralte germanische Weisheit, daß nur der Wille die Welt sormt und daß der Glaube das Unterpfand des Sieges ist. In einer kurzen Rede ruft der Führer noch einmal den Sinn des Kampfes wach, den wir heute unerbittlich durchzufechten haben. Mit kurzen soldatischen Worten dankt der Kommandeur. Als der Führer aufbricht, schallt es im Sprechchor aus tausenden Kehlen:„Mein Führer! Wir danken Ihnen für Ihren Besuch und Ihre Geschenke und wünschen Ihnen ein siegreiches Jahre 1940!“ r Tastverkeidigungsgone in die erste Stellung des Hauptkampffeldes. Es ist erstaunlich, wie wohnlich alle diese Betonbunker geworden sind, seitdem sie von unseren Soldaten besetzt sind. Bücherborge umziehen vielfach die Wände, Bilder sind aufgehängt, Farbdrucke und Photographien, die die Männer aus Zeitschriften ausgeschnitten haben. Sogar Teppiche hängen zum Teil an den Wänden und geben ein Gefühl vertrauter Häuslichkeit. Die Oefen bullern und machen die Werke warm. Große Teekessel summen auf ihnen. Bald wird der Weihnachtspunsch fertig sein. Fast jeder Bunker hat seinen Rundfunkempfänger, aus dem die Sendungen der Heimat klingen. Ueberall leuchten auch schon die Kerzen. Die Geschenke aus den Liebesgabenpaketen sind aufgebaut und all die guten Sachen, die von der Mutter oder der Frau zu Hause gekommen sind. Die Männer sind guter Dinge. Sie sitzen gemütlich da. Für ein paar Stunden hat, soweit sie nicht Wache haben, der Dienst sie entlassen. Nun rauchen sie die gute Weihnachtszigarre und bereiten sich auf eine stille Stunde der Kameradschaft vor. Da wird plötzlich die Tür aufgestoßen und mit einem Mal steht der Führer mitten unter den fünf, sechs, sieben Mann, die hier beisammen sitzen und die es nun hochreißt und die wie aus einem Munde rufen„Heil mein Führer!“ Und dann empfangen sie alle ihr Weihnachtspaket und, wo er fehlt, noch einen kleinen Tannenbaum. Sie wissen gar nicht, wie ihnen geschieht. Ihr freudiges Verstummen löst sich erst wieder, als der Führer mit ihnen spricht, sie nach ihren Erlebnissen fragt, nach den Kämpfen in Polen, nach ihrem Wohlbefinden, ihren besonderen Wünschen und all den kleinen Dingen, die für einen Soldaten so wichtig sind. Wenn der Führer auch nur wenige Minuten bei jeder einzelnen Bunkerbesatzung sein kann. so sind doch diese Minuten für die Männer das Schönste und Wunderbarste, was ihnen in dieser Kriegsweihnacht gegeben werden konnte. Zeniger Abend zwischen den Einien Dann begibt sich der Führer nach vorn in das Vorfeld. Die Dunkelheit sinkt herab. Der Heilige Abend ist angebrochen. Nun erlebt der Führer diesen Abend ganz in der weihnachtlichen Stille und Stimmung der Front. Auf dem Weg zu den Spicherer Höhen, die noch vor wenigen Wochen der Feind besetzt hielt, überschreitet er die französische Grenze— zum erstenmal wieder seit 1918. Wir stehen vor einem ehemals französischen Betonunterstand. Der Hauptmann, der diesen Abschnitt kommandiert, berichtet seinem Obersten Besehlshaber. Der Führer teilt ihm seine Beförderung zum Major wegen Tapferkeit vor dem Feind mit. Der Major führt durch den Wald weiter nach vorn zu einem Gefechtsunterstand. Im Eingang taucht ein junger blonder Leutnant auf. Wer beschreibt seine und seiner Leute Freude, daß der Führer am Heiligen Abend selbst zu ihnen in ihre Stellung gekommen ist, um sie zu beschenken. Als der Führer um 5 Uhr abends diesen Abschnitt verläßt, da läuten die Glocken des Dorfes Spichern den Heiligen Abend ein. Eine deutsche Patrouille hatte es sich nicht nehmen lassen, in das Dorf. das zwischen den Linien liegt, vorzudringen und die Weihnachtsglocken erklingen zu lassen. Es ist jetzt völlig Nacht geworden. In der Hauptkampfstellung von Saarbrücken geht nun der Führer von Bunker zu Bunker, Weihnachtspaket um Weihnachtspaket tragen seine Begleiter heran. In einem der Bunker. in dem er überraschend auftaucht, ist gerade der Nikolaus dabei, sich mit Bart und Perücke zur Bescherung zurecht zu machen, und so kommt der Führer gerade rechtzeitig, um ihm auch seinen Sack mit den Weihnachtsgeschenken aufzupacken. So geht die Wanderung des Führers weiter von Stellung zu Stellung, von Werk zu Werk, von Soldat zu Soldat. von Kameradschaft zu Kameradschaft. Durch die tiefe, nebelerfüllte Stille dringt eine leise Melodie: Stille Nacht, Heilige Nacht. Spät erst kehrt der Führer an diesem Abend mit seiner Begleitung in das Quartier zurück. Bei dem alten Regiment Auch der erste Weihnachtstag sieht den Führer wieder bei der Truppe. Die Besatzung eines Feldflugplatzes ist zum Mittagessen versammelt. Es wird nur noch ein „hoher General“ erwartet, dann soll es anfangen. Da! Jetzt muß es so weit sein. Ein paar Wagen fahren draußen vor, einige Männer steigen aus, die Tür öffnet sich und herein tritt— der Führer! Er vimmt mitten unter ihnen Platz und das Eintopfessen beginnt. Nach dem Essen rücken alle um den Führer zusammen und lauschen atemlos seinen Worten, die ganz allein nur für sie bestimmt sind; und gerade dieses Bewußtsein macht sie besonders glücklich. Eine halbe Stunde später ist er schon wieder unterwegs. Weiter geht die Fahrt zum Infanterie=Regiment List. das die Tradition des alten Kriegsregiments des Führers fortführt. Mit unendlich viel Liebe und Sorgfalt hat das Regiment seine Weihnachtsfeier vorbereitet. Von den brennenden Tannenbäumen und den reichgedeckten Kaffeetischen strählt eine anheimelnde Weihnachtsstimmung aus. Kopf an Kopf sitzen die Soldaten, und mancher von ihnen denkt wohl daran, daß ebenso, wie sie hier um den Weihnachtsbaum geschart sind, vor genau 25 Jahren ein unbekannter Soldat des deutschen Heeres im gleichen Regiment im Kameradenkreis das Weihnachtsfest feierte: Adolf Hitler, der heute, wie sie bereits vermuten, zu ihnen kommen wird als ihr Führer und oberster Besehlshaber. Und nun ist der Führer bei ihnen. Er geht mit dem Kommandeur durch ihre Reihen und läßt sich in ihrer Mitte nieder. Seine Blicke gehen über die Männer hin, die schon in Polen vor dem Feind ihre Pflicht getan haben und die nun auf neuen Einsatzbefehl warten. Viele von ihnen tragen als Zeichen der Tapferkeit das Eiserne Kreuz. Plötzlich stockt die Unterhaltung, die Regimentsmusik bricht ab, der Führer spricht zu den jungen Kameraden seines alten Regiments. Er erinnert an die Zeit, da er selbst in diesem Regiment als Soldat an der Front stand. Er gedenkt des Weihnachtsfestes vor nunmehr 25 Jahren, das er damals im Regiment verbrachte, und der Siegeszuversicht, die ihn heute erfüllt. Mit stolzer Freude lauschen die Männer seinen Worten, und mit einem donnernden Siegheil auf den Führer geloben die jungen Soldaten treueste Pflichterfüllung. So beging der Führer im Kriegsjahr 1939 inmitten“ seiner Soldaten das Weihnachtsfest. Drei Minenselder an Englands Küsten * Die britische Admiralität gab bekannt:„Um gegen die Methoden der deutschen Kriegsführung anzukämpsen, werden in den Küstengebieten von England und Schottland drei Minenfelder angelegt werden, ohne daß sie öffentlich bekanntgegeben werden. Schiffe, die sich ohne Lotsen in diese Gebiete begeben, tun das auf igene Geighr.“ Erfolglose britische Fliegerangrisse Deutsche Jäger schossen französische Maschinen ab * Das Oberkommando der Wehrmacht gab bekannt: Auch am 25. Dezember versuchten britische Flugzeuge wie am Vortage, Vorpostenboote in der Deutschen Bucht anzugreifen. Im Abwehrfeuer der Maschinengewehre blieben die Angrisse erfolglos. Kampfhandlungen der deutschen Wehrmacht fanden am gestrigen Weihnachtsfeiertag nicht statt. Am 25. Dezember hatte das Oberkommando der Wehrmacht bekanntgegeben: An der Westfront verlief der Tag ruhig. Während die Tätigkeit der deutschen Luftwaffe am 24. Dezember ruhte, überflogen britische Flugzeuge in den Nachmittagsstunden die Deutsche Bucht. Am 24. Dezember lautete der Bericht: An der Westfront ruhiger Tag. Die deutsche Luftwasse klärte auch gestern wieder tief nach Nordfrankreich hinein auf. Am 23. Dezember war bekanntgegeben worden: An der Westfroht verlief der Tag ruhig. Bei einem Grenzüberwachungsflug wurden nordwestlich Metz zwei französische Jagdflugzeuge von deutschen Jägern abgeschossen. Die Erkundungsflüge der Luftwasse gegen Frankreich, Englandund über der Nordsee wurden auch gestern fortgesetzt. Deutsche Flieger überlegen Eingeständnis des Londoner Rundfunks * Der Londoner Rundfunk verbreitete nach fünftägiger Ueberlegung„den ersten vollständigen Bericht“ des englischen Luftfahrtministeriums über die große Luftschlacht über der Nordsee. Aus dem Bericht geht hervor, daß der Schüler Kingsley Wood den Lehrer Churchill noch übertreffen kann. In der Einleitung wird aus durchsichtigen Gründen hervorgehoben, daß die Engländer den Deutschen weit unterlegen gewesen seien. Als die britischen Maschinen in die Nähe der deutschen Küste gekommen seien, seien sie von einer „mehr als normalen“ Anzahl deutscher Kampfflugzeuge angegriffen worden. Die deutschen Flugzeuge seien sowohl an Zahl als auch an Manövvierfähigkeit den britischen überlegen gewesen, auch eine größere Schnelligkeit hätten die deutschen Flugzeuge aufweisen können. Bei den Deutschen seien viele, wie man es in Deutschland nenne,„Zerstörerflugzeuge“ eingesetzt worden. Diese Flugzeuge hätten sich mit dem größten Wagemut auf die Engländer gestürzt und immer von neuem„versucht". die englischen Formationen zu sprengen. Das sei ihnen aber nicht gelungen, denn die Engländer hätten kompakt zusammengehalten. Dadurch sei es zu erklären, daß die Engländer„so geringe“ Verluste gehabt hätten! Es ist bezeichnend für diesen englischen Bericht, daß er der Frage nach der wirklichen Höhe der britischen Verluste aus dem Wege geht und sie gar nicht erst erwähnt. Als Ersatz dafür gibt man Sonderberichte von dem Verlauf des Kampfes einzelner britischer Maschinen. So sei eine dieser Maschinen von den anderen abgeschnitten und 60 Meilen weit verfolgt worden. Mit eiserner Stirn wird dann dem englischen Publikum das Märchen erzählt, daß es ausgerechnet dieser Maschine gelungen sei, mehrere(!) deutsche Kampfflugzeuge abzuschießen. Eine andere Maschine habe auf dem Wasser niedergehen müssen, wobei sie in Brand geraten sei. Dem Maschinengewehrschützen sei es aber gelungen, diesen Brand mit den Handschuhen zu ersticken. Die Besatzung sei dann noch gerettet worden. Der Kommandeur des englischen Geschwaders habe erklärt, daß es der größte und heftigste Luftkampf gewesen sei, der bisher stattgefunden habe. Immerhin ist es ein bemerkenswertes Eingeständnis, daß London die Bedeutung und Größe des Luftkampfes vom 18. Dezember jetzt endlich zugibt und daß entgegen aller bisherigen Gewohnheit aus britischem Mund der Wagemut der deutschen Flieger und die Ueberlegenheit der deutschen Maschinen anerkannt werden. Verluste der englischen Lustwaffe * Eine neue von der englischen Luftwaffe veröffentlichte Verlustliste umfaßt 45 Namen. Auf dem Grund der Nordsee * Der englische Dampfer„Stanholme“(2472 Tonnen) wurde am Montag an der Westküste Englands von einem deutschen=Boot versenkt. Zehn Mann der Besatzung wurden gerettet. Das britische Tankschiff„Inverlane"(9141 Tonnen) ist auf eine Mine gelaufen und in Brand geraten. Das Schiff ist völlig ausgebrannt und muß als verloren angesehen werden. Die siebenköpfige Besatzung und ein Lotse, die sich an Bord eines britischen Feuerschiffes befanden, wurden in einem Hafen an der englischen Ostküste als Schiffsbrüchige an Land gesetzt. Das Feuerschiff wurde durch eine Mine versenkt; es sank innerhalb von vier Minuten. Der schottische Handelsdampfer„Longhship“(1562.) lief am Samstag früh auf eine Sandbank. Der Glasgower Frachtdampfer„Gryfevale“(4434.) ist auf eine Mine gelaufen und wurde beschädigt. Er ist in einen Hafen an der englischen Ostküste abgeschleppt worden. Ein Teil der Besatzung blieb an Bord. Siebzehn Mann, darunter einige Verletzte, wurden in einem Rettungsboot an Land gesetzt. Der britische Fischkutter„Dremio“ stieß an der Küste von Yorkshire mit dem italienischen Dampfer„Valentino“ zusammen und sank. Fünfzehn Fischer aus Hull, die sich an Bord befanden, wurden in einem Hafen an der britischen Nordostküste an Land gesetzt. Sechs Schiffbrüchige des schwedischen Dampfers „Lister“(1362.). der gesunken ist, wurden auf offener See auf einem Floß treibend gesichtet und gerettet. Die beiden schwedischen Dampfer„Mars" und„Carl Henkel“, die von England mit Kohlenladungen nach " Schweden unterwegs waren, liefen auf Minen. Dabei fanden 28 schwedische Seeleute den Tod. Der norwegische Dampfer„Rudolf“(1400.) aus Oslo ist in der Nordsee auf eine Mine gelaufen. Ein Rettungsboot mit dem Kapitän und sieben Leuten der Besatzung an Bord ist in Kopervik in Westnorwegen an Land gekommen. Ein anderes Rettungsboot mit sechs Seeleuten wird vermißt. Der estnische Dampfer„Uko“(1300.), der voll beladen auf Fahrt von Schweden nach England war, ist in der Nordsee gesunken. Dreizehn Besatzungsmitglieder wurden an der norwegischen Küste an Land ge Seite 2. Nr. 16 636 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 27. Dezember 1933 Ontschiossener Kumpf dis zam Deg Auch Generaloberst von Brauchitsch an der Westfront— Mit den Soldaten am Weihnachtstisch (PK.) Gemeinsam mit den Soldaten der Westfront verlebte auch der Oberbefehlshaber der Heeres, General= oberst von Brauchitsch, diesen historischen Weihnachtsabend in kameradschaftlichem Kreise. Nach einer zweitägigen Besichtigungsfahrt an verschiedenen Abschnitten der Westfront traf der Oberbefehlshaber am Heiligen Abend bei einer am Westwall stehenden MS.= Kampanie ein und nahm an der Weihnachtsseier dieser Kompanie teil. Er hielt dabei eine Ansprache, die sich an das ganze deutsche Heer wandte und die von allen deutschen Rundfunksendern übertragen wurde. Wie eine große Familie saßen die jungen Soldaten der Kompanie erwartungsvoll um ihren großen Weihnachtsbaum geschart. Noch vor drei Tagen haben sie draußen im Dreck des Vorfeldes in ihren Postenlöchern gelegen und nun sind sie plötzlich ausersehen, den Oberbefehlshaber des Heeres auf ihrer Weihnachtsfeier zu Gast zu sehen. Mit schneidiger Ehrenbezeugung begrüßt die Kompanie den Generaloberst, als er Punkt 6 Uhr in Begleitung des Regimentskommandeurs den geschmückten Raum betritt. Der junge Kompanieführer Oberleutnant Eitner meldet die Kompanie zur Weihnachtsfeier angetreten.„Heil Schützen“ und„Heil Herr Generaloberst“ hallt Gruß und Gegengruß zwischen einer braven Kompanie Soldaten und ihrem Oberbefehlshaber. Das alte Weihnachtslied„Stille Nacht, heilige Nacht“. leitet auch diese Feier ein. Nicht nur die Kompanie, so sagt der Kompanieführer in seiner Begrüßungsrede, sondern die ganze deutsche Armee erfülle es mit großem Stolz und unermeßlicher Freude, daß der Oberbefehlshaber des Heeres unter seinen jungen Soldaten weile, um mit ihnen die erste Weihnacht im Felde zu feiern. „Es gibt keinen schöneren Beweis der Verbundenheit, die von der höchsten Führung bis zum letzten Soldaten die ganze deutsche Armee in unlöslicher Kameradschaft zusammenhält.“ Dann spricht Generaloberst von Brauchitsch:„Kameraden! Wie vor fünfundzwanzig Jahren Kriegsweihnachten vor dem Feinde! Bunker und Hindernisse, Leuchtkugeln und Kampfeindrücke und nicht zuletzt die Gräber vieler treuer Kameraden sprechen an diesem Heiligen Abend zu uns. Ihr werdet verstehen, daß ich als euer Oberbefehlshaber an diesem Abend zu euch gekommen bin, um an der Front Weihnachten zu feiern. Jeder muß wissen: Wir gehören zusammen auf Leben und Tod. Wie im Weltkrieg empfinden wir in diesen Tagen unsere Kameradschaft als ein starkes und großes Erlebnis. Das gilt in engerem Sinne für uns Soldaten, in gleicher Weise aber für unser ganzes deutsches Volk. Die meisten von euch haben den polnischen Feldzug mitgemacht oder hier an der Westfront ihre meist harte soldatische Pflicht erfüllt. Das gemeinsame Erlebnis hat uns alle zu einer unerschütterlichen, stahlharten und entschlossenen Kampfgemeinschaft zusammengeschweißt, erfüllt vom Willen zum Sieg und von der festen Zuversicht der eigenen Kraft und Ueberlegenheit. Drüben, jenseits des Niemandslandes, scheint man vom Sinn des Weihnachtsfestes wenig zu wissen. Dort hat man gerade in diesem Monat als Kriegsziel die Zerschlagung Deutschlands, die Vernichtung unseres Volkes und die Vernichtung unserer Kultur verkündet. Gerade wir Soldaten müssen und wollen uns voll darüber klar sein. was das bedeutet. In dieser Lage gibt es für uns Deutsche nur eins: den uns aufgezwungenen Kampf mit voller Entschlossenheit zum siegreichen Ende zu führen. Einst wird kommen der Tag. an dem das von unserem Führer geschaffene Großdeutsche Reich und der Lebensraum eines 86=Millionen=Volkes gesichert sind. Darum sind wir auch fest überzeugt, daß das Recht auf unserer Seite ist.“ Dann gedenkt der Generaloberst der Heimat und grüßt den Führer und Obersten Befehlshaber.„Erst wenn wir den Sieg errungen haben,“ schließt er seine Ansprache,„werden wir auch wieder von Frieden sprechen können. In diesem Sinne, meine Kameraden, wollen wir gemeinsam das deutsche Kriegsweihnachten 1939 verleben.“ Einige Soldaten der Kompanie haben die Freude, die Geschenke, die der Oberbefehlshaber mitgebracht hat, aus seinen Händen in Empfang zu nehmen und ein Gespräch mit ihm zu führen. Beim gemeinsamen Weihnachtsschmaus und bei heiteren Klängen des Musikkorps bleiben die Kameraden dann beisammen zu einer Weihnachtsfeier, die ihnen sicherlich für ihr Leben unvergeßlich bleiben wird. Auf seiner zweitägigen Besichtigungsfahrt hatte Generaloberst von Brauchitsch bereits vielen Truppenteilen und einzelnen Soldaten im Abschnitt zwischen Rhein und Mosel persönlich seine Weihnachtswünsche ausgesprochen. Keinen Bunker verließ er ohne einen Weihnachtswunsch an die Besatzung. Mehrmals waren während der Fahrt Gruppen von besonders bewährten Soldaten aufgestellt, denen der Generaloberst als schönstes Weihnachtsgeschenk das Eiserne Kreuz überreichen konnte. In einem Augenblick, als er einigen hervorragend bewährten Westfrontkämpfern das EK 1 verlieh, wurde ihm selbst eine überraschende Weihnachtsfreude zuteil: Eine Meldung besagte, daß ein deutscher Feldwebel mit seinem Spähtrupp weit hinter den französischen Linien zwei französische Ossiere gesangen und sicher eingebracht hat. Der Krieg fand auch an diesem Tag keine Unterbrechung, auch am Heiligen Abend beschoß die französische Artillerie deutsche Stellungen und geräumte Ortschaften und die Spähtrupps schlugen sich im Niemandsland mit dem Feind herum. Kapitän z. S. Langsdorff beigesetzt Große Trauerkundgebung in Buenos Aires * Am 21. Dezember ist der Kommandant des Panzerschiffes„Admiral Graf Spee“, Kapitän zur See Hans Langsdorff auf dem deutschen Friedhof in Buenos Aires beigesetzt worden. Am Grabe legten der deutsche Botschafter den Kranz des Führers und der deutsche Marineattaché den Kranz des Oberfehlshabers der Kriegsmarine nieder. Weitere Kränze wurden im Auftrag des Reichsaußenministers, des Flottenchess und des Befehlshabers der Panzerschiffe niedergelegt. An der Trauerfeier auf dem Friedhof nahm eine unübersehbare Trauergemeinde teil, darunter die Adjutanten des argentinischen Staatspräsidenten, des Kriegsministers und des Marineministers. Generalität und Admiralität Argentiniens waren fast vollzählig erschienen. Eine Reihe neutraler Mächte ließ sich durch ihre Marineattachés vertreten. Die argentinische Bevölkerung und die deutsche Kolonie vereinigten sich zu einer der größten Trauerkundgebungen, die man je in Buenos Aires erlebt hat. 40 Offiziere, 300 Mann und das Musikkorps des Panzerschiffes befanden sich im Trauerzug. Zehntausepde aus allen Kreisen der Bevölkerung schlossen sich an. Vor dem Friedhof stand eine Ehrenkompanie der argentinischen Marine, während am Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges die Fahnen reichsdeutscher Organisationen Aufstellung genommen hatten. Auf den Stufen des Ehrenmals ruhte der Sarg, eingehüllt in die Reichskriegsflagge, umrahmt von einer Fülle von Blumen, auf ihm Mütze, Degen und Orden des Toten. Der Propst der deutschen La Plata=Gemeinde umriß in seiner Trauerpredigt das Leben des vorbildlichen deutschen Offiziers, der bis zum letzten Atemzug dem Wort nachgelebt hat: „Sei treu bis in den Tod“. Nach den Kranzniederlegungen ergriff der deutsche Botschafter von Thermann das Wort und ehrte das Andenken des Kameraden Langsdorff, der in dem Deutschland aufgezwungenen Abwehrkampf als leuchtendes Beispiel fortleben werde. Gleichzeitig dankte er der argentinischen Regierung und dem argentinischen Volk für die vielen Sympathiebeweise. Im Namen der Besatzung sprach dann der erste Offizier des Panzerschiffes, Kapitän zur See Kay, und verlas ein Telegramm von Großadmiral Raeder. Den Gedanken soldatischer Treue behandelte auch der Vertreter der Vereinigung argentinischer Marineoffiziere, der dem Stolz Argentiniens darüber Ausdruck gab, einen deutschen Seehelden in seiner Erde zu beherbergen. Bei der Abfahrt vom Friedhof wurden den deutschen Offizieren und Mannschaften herzliche Ovationen dargebracht. Nur mühsam konnten die Kraftwagen sich den Weg durch die Menge bahren, die immer wieder Blumen in die Wagen warf. Ein einziger Wan gegen Westen Rudolf Heß’sprach von Bord eines Kriegsschiffes zu den Deutschen daheim und draußen * Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hielt seine alljährliche Weihnachtsansprache am Heiligen Abend von Bord eines Zerstörers der deutschen Kriegsmarine, der über Weihnachten im heimatlichen Hafen sein konnte. Nach seiner Ansprache blieb Rudolf Heß einige Stunden an Bord, um im Kreise deutscher Seeleute das Weihnachtsfest zu begehen. In seiner Ansprache führte der Stellvertreter des Führers u. a. aus: In dieser Stunde wollen wir denen draußen die Kraft unseres gemeinsamen Erinnerns geben, die als Auslandsdeutsche hinter den Drahtzäunen englischer und französischer Konzentrationslager ihre Weihnacht verbringen müssen oder die irgendwo in der Welt mühsam sich den Weg in die Heimat erkämpfen. Und wir wenden uns jenen ehemaligen Auslandsdeutschen zu, die die schwersten Lasten dieses Kampfes um Deutschland getragen haben; jenen wieder reichseigen gewordenen Deutschen aus dem gewesenen Versailles=Polen, die ein furchtbares Martyrium erlitten haben und unter denen wenige sind, die nicht zu trauern haben um Tod und Leiden ihnen nahe Verwandter. Auch der Deutschen wollen wir gedenken, die aus den baltischen Ländern, aus Wolhynien und aus den anderen deutschen Siedlungsgebieten heimkehrten ins Reich. Viele von ihnen verbringen diesen Abend auf dem Weg zwischen dem alten Heim und der neuen Heimat! Mit ihnen ist das Bewußtsein, einen neuen hoffnungsvollen Weg ihres Daseins zu gehen: Großdeutschland entgegen! Wir alle weilen in Gedanken bei jenen Männern, Frauen und Kindern der deutschen Westmark, die für eine Weile Haus und Hof, Heim und Werkstatt aufgegeben haben um der Sicherheit der Heimat willen. Zu unseren Kämpfern aller Fronten geht unser Gedenken. Zu ihnen, die für Deutschlands Freiheit die Waffen tragen. Und bei ihnen sein mit unserer Liebe und mit unserem Dank heißt im Gedenken beim Führer sein, der Deutschlands erster Soldat ist Aus dem Haß gegen das arbeitsame, aufstrebende, erstarkende Deutschland ist dieser Krieg entstanden! Um das Deutschland der Arbeit, der sozialen Gerechtigkeit, des Aufbaues zu zerschlagen, haben die jüdisch=kapitalistischen Drahtzieher in England und Frankreich ihre Völker gegen uns mobilisiert. Darum stehen sich Millionenheere einander gegenüber. Darum wurde Polen gegen uns gehetzt, dieses Polen, dessen Armeen wir dann vernichteten und dessen Staat wir aus der Landkarte löschten. Heute wissen wir, worum der Kampf gekt. Unter den Schlägen, die sie erlitten, haben unsere schlimmsten Feinde im Ausbruch ihres ganzen Hasses ihr Kriegsziel bekannt: die Aufteilung weiter deutscher Lande, die Zerstückelung des Restes in schwache kleine Staaten, die Vernichtung der Deutschen bis ins dritte und vierte Glied! Und wir wissen, was die Kriegshetzer zutiefst wollen und nicht sagen: Die Beseitigung aller sozialen Errungenschaften in Deutschland, die sie als Anklage gegen sich empfinden; diese Errungenschaften, von denen sie fürchten, daß ihre eigenen Schaffenden sie ihnen fordernd vorhalten könnten! Wir wissen, daß sie die Herabwürdigung der Deutschen zu Arbeitstieren für sich selber, die Versklavung des ganzen Volkes auf alle Zeiten herbeiführen möchten. Aber sie können gewiß sein: Stärker als ihr Vernichtungswille ist Deutschlands Wille zum Sieg! Stärker als ihr Unterjochungstrieb ist Deutschlands Drang zur Freiheit! Stärker als ihre Kraft ist Deutschlands Kraft! Sie haben nie geahnt, welche Kraft das neue Deutschland zu entfalten vermag, sie wissen es heute noch nicht, wessen das neue Deutschland fähig ist! Unser ganzes Volk ist ein einziger Wall gegen den Westen! Vor unseren Bunkern ist das Schußfeld frei! Die Münder von Zehntausenden von Geschützen sind bereit, jedem Nahenden zuzurufen: Das ist unser! Hinter dieser Mauer steht ein bis zum Letzten gerüstetes Deutschland! Hunderttausende, Millionen stehen bereit, jener Mauer die ganze lebendige Kraft einer Nation zu verleihen, einer Nation, die gewillt ist, alles an ihr Recht, alles an ihre Freiheit, an ihre Ehre und damit ihr Leben zu setzen. Diese Nation ist bereit, ihre Gegenwart für ihre Zukunft zu geben! Unser Westwall ist nicht zu Ende wo an der holländischen Grenze die Höckerwälle zu Ende gehen. Er geht weit über die friesischen Inseln und über die Nordsee, weit über Helgoland hinaus. Jedes Kriegsfahrzeug ist ein Träger der lebendigen elastischen Kraft des Westwalls der Nordsee. Jede Flakbatterie, jedes Luftgeschwader ist ein Teil des Westwalls der Luft, der vorgetragen werden kann bis tief in Feindesland, der vorgetragen wird bis über die Küsten Englands hinweg. So weit unsere=Boote, unsere Zerstörer, unsere Minenleger, unsere Kreuzer ihre Torpedos tragen, ihre Minen bringen, so weit die schweren Geschütze unserer großen Schiffe reichen, so weit reicht auch die Macht des nationalsozialistischen Deutschlands. Sie reicht so weit, wie unsere Jäger, unsere Aufklärer, unsere Langstreckenbomber den Kampf tragen! Sie reicht so weit deutsches Soldatentum reicht. Unsere Sicherheit ist unantastbar, weil sie getragen ist vom Geist des jungen Nationalsozialismus, der hervorgegangen ist aus den Schützengräben des Weltkrieges. In diesem Krieg erfährt das junge Deutschland der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft seine Bewährung. Es hat sich schon bewährt. Es hat sich bewährt in dem Fldzug der 18 Tage, der einzig dasteht in der Geschichte; es hat sich bewährt in den Kampfhandlungen seiner Marine, in den Flügen und Siegen seiner Luftflotte; es hat sich bewährt in der Haltung der Heimat, in ihren Leistungen, in ihrer Opferbereitschaft, in ihrem Zusammenstehen, in ihrer Entschlossenheit! Krieg. Gefahr und tückische Feindschaft von außen sind stählerne Bänder, die uns nur noch fester zusammenschließen. Zusammenschließen zur Kampfgemeinschaft aller Deutschen. die unüberwindlich ist, weil sie aus dem einigenden Willen aller geboren ist und im Willen eines einzelnen Mannes ihren Ausdruck findet! Das deutsche Volk fühlt. Gott hat den einen Mann uns gesandt. Gott hat ihn uns gesandt, auf daß namenloses Unrecht, das einst uns angetan wurde, gesühnt werde, daß unsere Freiheit gesichert werde daß endlich wirklicher Friede über die gequälte Welt komme. Friede. der anhält durch die Zeiten, geschützt durch die Kraft der großen deutschen Nation. Und das ist unser Gebet: Herrgott. Du hast unserem Volke Deinen Segen gegeben! Herrgott, wir wollen auch im kommenden Jahr Deinen Segen erringen! Im Kampf wollen wir Deinen Segen gewinnen! Im Kampf für das Land, das Du uns gegeben, für den Mann, den Du uns geschenkt. „Ungarn grüßt Deutschland“ Geschenk Horthys für das Kriegswinterhilfswerk * Der ungarische Reichsverweser hat dem Führer mehrere Waggons mit Liebesgaben als Geschenk für das deutsche Kriegswinterhilfswerk zur Verfügung gestellt. Auf dem Umschlag jedes Pakets steht:„Ungarn grüßt Deutschland.“ Der Führer hat dem Reichsverweser für die Spende seinen Dank übermittelt. heg an eine anderheiralete Malter Patenschaften der Partei für Kinder vor der Ehe gefallener Kriegsväler— Grundsätzliche Stellungnahme * Rudolf Heß hat einen an ihn gerichteten Brief einer jungen Frau, deren Verlobter, von dem sie ein Kind erwartet, in Polen gefallen ist, zum Anlaß genommen, in einer grundsätzlichen Antwort zum Problem der unverheirateten Mutter Stellung zu nehmen. In dem Brief der jungen Frau heißt es:„Ich hatte großes Unglück, mein Verlobter ist in Polen gefallen. Am....... hat er die Feldwebelprüfung mit Erfolg bestanden und wollte als Leutnant der Reserve ausscheiden. Und als ich von meinem Verlobten Abschied nahm, war es noch Frieden. Mein Verlobter war voller Schneid und Zuversicht. Er war auch bei Oesterreich und dem Sudetenland dabei und er sagte mir: Ich werde wiederkommen, ich lasse dich nicht allein, im Ernstfall könnte er mir wochenlang nicht schreiben. Ich wartete immer auf Nachricht. Ich freute mich auf das Geständnis, daß ich ihm machen werde, wenn er vom Polenfeldzug zurück kommt. Nach sechs Wochen kamen meine Briefe mit dem Vermerk„Gefallen für Großdeutschland“ zurück. Unser inniges Verhältnis ist zerrissen. Weihnachten wird für mich furchtbar traurig werden. Dazu die große Sorge um die Zukunft. Warum ist das Schicksal so grausam mit mir, hätte es uns wenigstens Zeit gelassen zu einer Kriegstrauung; das Kleine und ich hätten seinen Namen. Und durch die Pension könnte ich das Kind bei mir haben und mit der Zeit könnte ich mich doch einigermaßen über den großen Verlust trösten. Ganz besonders schwer fällt es mir, daß das Kind unehelich geboren wird, mit wieviel Angst sehe ich der schweren Stunde Bonner Brommy, Schauspiel von Heinrich Zerkaulen In vier äußerst straffen Akten, denen ein leider etwas zerfließender Schlußakt folgt, hat der aus Bonn gebürtige Autor eine Episode aus dem deutschen Schicksalsdrama von 1848 gestaltet, die die ganze Tragik der damaligen Zeit offenbart. Es war, um mit Ludwig Uhland zu sprechen, als der Dom des Reichs in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. erbaut werden sollte, wozu es nicht am innigen Verlangen fehlte, wohl aber am Willen der Fürsten und ihrer Diener, von ihrer eingewohnten Macht zu höherem Zweck preiszugeben. Erkannt aber sind die Zeichen einer neuen Zeit auch von dem bremischen Bürgermeister Arnold Duckwitz, der im Frankfurter Parlament als Minister des Handels von der Notwendigkeit einer deutschen Flotte wußte, die der aus griechischen Diensten zurückgeholte Rudolf Bromme, genannt Brommy, schaffen sollte. Das sollte auch dem erfahrenen Seemann bald gelingen, wenngleich sein Freund, der Minister, ihm nur recht wenig Geld verschaffen konnte und gar die vom Parlament bewilligten wenigen Millionen sich bald nur als Zahlen auf Kanzleipapier erwiesen. In nur acht Monaten war nämlich die Flotte des ersten deutschen Admirals imstande, die alte Reichsflagge auf hoher See nicht nur zu zeigen, sondern, sie auch zu vert#digen. Jedoch es sank diese Flagge von der Paulskirche in Frankfurt bald herab. Denn die Bundesfürsten hatten über das deutsche Volk den Sieg davongetragen und es galt jetzt hinsichtlich der Flotte nur noch das Frage= und Antwortspiel, wem sie gehöre. Als der deutsche Traum also ausgeträumt war, zerbrach manches tapfere Herz, auch Brommy ging als verFlaggschiff, um bald zu deutschen Geschichtsstaub dichterische nichteter Mann von seinem sterben. Nun hat der tief im Verschüttete durch Heinrich Zerkaulen eine Erweckung zur Symbolgestalt erfahren. In der Bonner Aufführung, die Friedrich Steig zwischen den Bühnenbildern von Michael Dammers als ein Gleichnis von deutschem Schicksal werden ließ, war Kaspar Brüninghaus diese Symbolgestalt der Zuversicht und des tätigen Willens. welche Eigenschaften eingeschlossen lebten in einem bescheidenen, nicht an sich und seinen Ruhm denkenden Manne. Wie gern hieß man Hans Cossy als Gast willkommen, und wie erfreute er durch seine reifer und männlicher gewordene Kunst. Er hatte sogar. um sich im Kraftvollen zu erweisen, die erglühte Seele des bremischen Arnold Duckwitz in die männlichere Erscheinung des Generals von Peucker gegeben, der im Frankfurter Parlament das Kriegsministerium inne hatte. Der Gattin des von Hans Cossy seelisch vollkommen Dargestellten wurde durch Margarete Petri eine tief erfühlte Weiblichkeit gegeben, darin ihr die noch mädchenhafte Karoline mit ihrer großen Liebe für Brommy in Marianne Crusius ähnlich wurde. Im Reichtum guter Gestaltung(Legationsrat Schneider: Rudolf Therkatz, Schiffsbaumeister Lorenz: Karl Banzhaf, Reeder Groß: Fritz Sell, die Leutnants Hansen und Holtermann= Peter Henning und Kurt Schmidt=Schindler, Junker: Artur Clesius) gab es als besonders vortrefflich gesehenes Original den seinem Admiral Brommy verschriebenen Peter Sodewasser, genannt Tampion von Klaus nohr. Willi Dünwald. Konzert der Vonner Madrigalvereinigung „Alte und neue Weihnachtsmusik“ bescherke gestern nachmittag in der Beethovenhalle die Bonner Madrigalvereinigung einer sehr angeregten Zuhörerschaft. Es hieße die bekannten Eulen nach Athen tragen, wollte man die Art und die Vorzüge dieses, aus einer kleinen Zahl sorgsam auserlesener Stimmen und Musikalitäten zusammengesetzten Chores wieder einmal hier aufzeigen. Es möge die Feststellung genügen, daß Ludwig Böckeler und die Seinen auch diesmal in bester Form ein nicht nur im Sinne des Weihnachts= und Adventsgedankens erbauendes und erhebendes, sondern auch in seiner künstlerischen Substanz hochwertiges Programm zum Vortrag brachten. Schon gleich die vielgestaltige und kontrapunktisch kunstreich gefügte Motette„O Heiland reiß die Himmel auf“ von Johannes Brahms und das nicht weniger wertvolle und gemütsinnige„Ave Maria“ von Anton Bruckner mit seinem, vom Frauenchor wunderbar zart intonierten Englischen Gruß zeigten das mit aller Deutlichkeit. Als in mehrfacher Beziehung interessant und bemerkenswert erwiesen sich auch zwei von der Orgel begleitete Frauenchöre mit Baritonsolo von dem zühmlichst bekannten Straßburger Domorganisten und univerntatsprosessor Dr. F. T. Mathias, der hier den Inhalt der alten weihnachtlichen Texte„Eilet, eilet ihr engel, gaister ohne mängel" und„O wie so ein' harte Krippen“ mit archaisierender, freizügung schweifender Stimmführung— recht„modern“ anmutend— ausdeutet. Die führende Solostimme, um die sich die Chorstimmen girlandengleich schlingen, brachte der Bonner Baritonist Ernst Trimborn mit der an ihm schon oft gerühmten vornehmen Tonentfaltung und künstlerischen Einfühlung zu eindringlicher Wirkung. In ähnlicher, mit modernem Klangempfinden altertümliche Wirkungen anstrebender Art erzählt Hermann Grabner humorvoll von den„kleinen, thörichten Engelchen am Münster zu Straßbuig", während Armin Knabs Krippenlied„O seht, nun liegt ganz arm und klein“, sich mehr dem Stil der alten kirchlichen Volksweise nähert, welcher mit Gesängen von Practorius, Schroeter und Eccard, sowie Bearbeitungen solcher Lieder von Bodenschatz. Böckeler und Riedel der ganze zweite Teil der Vortragsfolge gewidmet war. Hochwillkommene instrumentale Einlagen. Sätze aus Sonaten von Joh. Seb. Bach und F. M. Veracini bot Margarethe Klatt, die ihr schönes Können schon wiederholt an derselben Stelle an der ersten Geige unseres Städtischen Orchesters sowohl wie auch als Solistin, und darüber hinaus in manchen Rundfunksendungen offenbart hat. Auch diesmal erfreute sie durch ihre grundmusikalische Vortragsweise, ihre gefestigte Rhythmik, die Eleganz der Bogenführung und, namentlich in den langsamen Sätzen, durch die edle Tonbildung. An Flügel und Orgel waltete mit Umsicht und Geschmack Rudolf Witte seines, insbesondere bei F. T. Mathias, recht verantwortungsvollen Amtes. Theodor Lohmer. Studium für das Lehramt an höheren Schulen verkürzt Mit Rücksicht auf die durch den gegenwärtigen Krieg geschaffenen Verhältnisse hat der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung das Studium für das wissenschaftliche und künstlerische Lehramt an höheren Schulen insofern verkürzt, als das vorgesehene einjährige Studium an einer Hochschule für Lehrerbildung bis auf weiteres entfällt. Denjenigen Studenten und Studentinnen, die im laufenden Wintersemester 1939=40 das Studium für ein Lehramt an höheren Schulen an einer Hochschule für Lehrer=(Lehrerinnen=)Bildung einschließlich des Pädagogischen Instituts in Jena begonnen haben, können zu dem am 8. Januar 1940 beginnenden krimester 1910 ohne weiteres die Universität oder die Kunsthochschule beziehen. Dr. Ludwig Schiedermair aus Bonn Oberspielleiter am Staatstheater Oldenburg, wurde vom Intendant Dr. Schum für zwei Jadre als Oberspielletter der Sres#in Operette an das Staatstheater Braunschweig verentgegen. Kein Mensch wird bei mir stehen und mich im Krankenhaus besuchen. Unter allen Müttern werde ich die Unglücklichste sein. Zu gerne würde ich Ihnen das Bild vom Vater des Kindes beilegen, aber es ist das einzige, was ich besitze. Allerdings könnten Sie sofort feststellen, daß es sich lohnt, von diesem Mann, von diesem tapferen deutschen Soldaten ein. Kind zu besitzen.“ Diesen Brief hat Rudolf Heß mit einem Schreiben beantwortet, das der Oeffentlichkeit übergeben wird, weil die Antwort des Stellvertreters des Führers zugleich die Frage beantwortet, welche Einstellung ein Nationalsozialist zu dem angeschnittenen Problem einnimmt, das besonders in der Zeit des Krieges nicht nur das Einzelschicksal berührt, sondern die ganze Nation unter dem Gesichtspunkt der Erhaltung wertvollen deutschen Blutes angeht. Die Antwort von Rudolf Heß hat folgenden Wortlaut:„Sehr geehrte Frau H....... Ihren Brief habe ich mit besonderer Anteilnahme gelesen. Sie schreiben mir darin, daß Ihr Verlobter, von dem Sie ein Kind erwarten, gefallen ist, ohne daß Sie ihm noch ins Feld Nachricht vom Werden des jungen Lebens hätten geben können; und Sie schreiben weiter, daß Sie Sorgen haben um Ihre Zukunft und um die Zukunft Ihres Kindes. Daß Sie sich so vertrauensvoll an mich wenden, hat mich gefreut. Ich verspreche Ihnen, daß ich alles tun werde, damit Sie und das Kind, das Ihnen der Mann hinterläßt, der für Sie das Liebste auf der Welt gewesen ist, und der für uns alle fiel, nicht in Not geraten. Ich erkläre mich bereit, die Patenschaft zu übernehmen in dem Wissen: Mit dem Kinde, daß Sie erwarten, geben Sie und gibt Ihr Verlobter über sein eigenes Leben hinaus das Höchste, das Sie für die Forterhaltung unseres Volkes geben können: ein junges Leben. Sie und Ihr Kind werden versorgungsmäßig in der gleichen Weise behandelt werden, als sei die Ehe schon geschlossen gewesen. Ihr persönliches Los ist der Anlaß, daß grundsätzlich für alle jungen Mütter in Ihrer Lage eine entsprechende Regelung getroffen wird. Die nationalsozialistische Bewegung sieht in der Familie stets die Keimzelle des Volkes. Sie wird von diesem Grundsatz ebensowenig abgehen, wie von irgendeinem anderen. Die NSDAP. hat für die Familie, ihre Erhaltung und ihre Pflege und besonders für die Freude am Kind in der Familie viele entscheidende Dinge getan und wird es auch weiterhin tun. Das gehört zu ihrem unabänderlichen Programm! In dem Bewußtsein, daß die nationalsozialistische Weltanschauung der Familie die Rolle im Staat gegeben hat, die ihr gebührt, können in besonderen Notzeiten des Volkes besondere von den Grundregeln abweichende Maßnahmen getroffen werden. Gerade im Krieg, der den Tod vieler bester Männer fordert, ist jedes neue Leben von besonderer Bedeutung für die Nation. Wenn daher rassisch einwandfreie junge Männer, die ins Feld rücken, Kinder hinterlassen, die ihr Blut weitertragen in kommende Geschlechter, Kinder von gleichfalls erbgesunden Mänchen des entsprechenden Alters, mit denen eine Heirat aus irgendeinem Grund nicht sofort möglich ist, wird für die Erhaltung dieses wertvollen nationalen Gutes gesorgt werden. Bedenken, die in normalen Zeiten ihre Berechtigung haben, müssen hier zurückstehen. Diesen Kindern wird bei der Eintragung in das Standesamtsregister, sofern nicht inzwischen schon die Ehe geschlossen wurde, an Stelle des Namens des Vaters oder zum Namen des Vaters die Bezeichnung„Kriegs“ vater“ gesetzt werden. Die Mutter wird unter Beibehaltung ihres Mädchennamens mit„Frau" bezeichnet und (Fortsetzung auf Seite.) Hauptschrittleiter: Dr. Egon=Erich Albrecht(im Feide), ganeren..#, t. V. Edmund Els Stellvertr. Hauptschriftleiter: Toni Weinand(im Felde). für den volltlschen und Wirtschaftsteil: Ton “hutung E7•3„„“ dans Nordmann, für den Hilderseize; min Eas fur den Uipierbaltungstell und die Inertente: Mini zunwald. für den Umgegendtell: Za“ Peides“ J mis für den Sporttell: Alovs Haal milsichten Pei: Janas Schmis, für den verFür'sarf“: Edmund Eis für den Anzeigentell: Albert Jie bis 55: alle in Bonn. Sprechstunden der Schriftlettung: odue Rückporig.. 18 Udr. Unverlangte Einsendungen Preististe Nr. k. werden nicht zurückgesandt, Anzeigen laut 27. Dezember 1939 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend## Bonner Nachrichten Nr. 16 638. Seite 3 Bonnet Nachrichten Verjährungen am 31. Dezember Nach Artikel 8 der Verordnung über Maßnahmen auf dem Gebiet des Bürgerlichen Streitverfahrens, der Zwangsvollstreckung, des Konkurses und des Bürgerlichen Rechtes vom 1. 9. 1939(RGBI, 1, S. 1656) wurden sämtliche Verjährungsfristen bis auf weiteres gehemmt. Die Verordnung ist am 6. 9. 1939 in Kraft getreten. Die Hemmung der Verjährungsfrist seit dieser Zeit bedeutet, daß der Zeitraum ab 6. 9. 1939 in die Verjährungsfrist, die das Bürgerliche Gesetzbuch im einzelnen bestimmt, nicht eingerechnet ist. Artikel 8 der gegannten Verordnung ist durch§ 32 der Verordnung über die Vertragshilfe des Richters aus Anlaß des Krieges vom 30. 11. 1939 aufgehoben worden. Die Vertragshilfe=Verordnung ist am 2. 12. 1939 in Kraft getreten. Grundsätzlich wird demnach der Zeitraum zwischen dem 7. 9. 1939 und 2. 12. 1939 nicht in die Verjährungsfrist eingerechnet. Um diese 87 Tage verringern sich also die allgemeinen Verjährungsfristen. Forderungen, die nach den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches am 31. 12. 1989 verjähren sollten, verjähren demnach erst 87 Tage später, also mit Ablauf des 27. 3. 1940. Diese Bestimmung gilt nicht für eine Reihe von Forderungen, die bestimmte Personenkreise betreffen. Es handelt sich um Personen, die ihre Forderungen z. Zt. nicht geltend machen können oder gegen die die Geltendmachung von Forderungen augenblicklich unmöglich ist. Auch weiterhin sind danach Verjährungsfristen gehemmt für und gegen Wehrmachtsangehörige, Personen, die, ohne Wehrmachtsangehörige zu sein, wegen der Auswirkungen des Krieges zu ständigen Dienstleistungen außerhalb ihres regelmäßigen Aufenthaltsortes herangezogen sind; Personen, die wegen der Auswirkungen des Krieges sich dienstlich im Ausland aufhalten oder sich als Gefangene oder Geiseln in fremder Gewalt befinden; Personen, die gezwungen sind, ihren regelmäßigen Aufenthaltsort zu verlassen, und zwar infolge der behördlich angeordneten Räumung oder Freimachung von gefährdeten Teilen des deutschen Reichsgebietes oder von Wohngebäuden, oder infolge anderer auf den Auswirkungen des Krieges beruhender unabwendbarer Ereignisse. Im einzelnen ist bestimmt, daß bei den genannten Personen die Hemmung mit der Einberufung und mit den bezeichneten Ereignissen beginnt. In allen Fällen wurde jedoch als frühester Termin der 25. August 1939 genannt. Aufgehoben wird die Hemmung der Verjährung durch den Wegfall der Gründe, auf denen sie beruht. Diese Zeit ist also bei Berechnung der allgemeinen Verjährungsfristen nicht mitzuzählen. Vonner Kriegsweihnachten 1030 Der„Goldene Sonntag“— Am Heiligen Abend in der Stadt— Stille Feiertage Vorüber sind die Kriegsweihnachtstage 1939. Stiller als sonst gingen sie dahin, denn welche Familie hätte nicht gerade an diesen Tagen an irgend einen Feldgrauen gedacht, der jetzt fern der Heimat weilen muß. Da heißt es in solchen Stunden hart und doppelt gläubig sein und eigene Wünsche zurückstellen hinter dem großen Ziel: daß einmal ein wahrer Friede erstehen und Weihnachten für lange Zeiten einmal ein wirkliches Friedensfest werden möge. Goldener Sonntag Der Heilige Abend fiel in diesem Jahre mit dem vierten Adventsonntag, dem„Goldenen“ zusammen. Die Geschäfte waren schon am Sonntagfrüh um 9 Uhr geöffnet. Es ließ sich in diesen ersten Vormittagsstunden recht gut einkaufen. Schnell wurde noch das eine oder andere Geschenk besorgt, vor allem aber hatten die Lebensmittelgeschäfte zu tun, da sich viele noch in letzter Minute mit allerlei Gaben und eßbaren Dingen für die drei Feiertage versorgen wollten. Um 13 Uhr schlossen bis auf die Lebensmittelgeschäfte die Einzelhandelsgeschäfte, um 14 Uhr verließen die Nachzügler auch die Lebensmittelgeschäfte; die letzten Vorbereitungen für den Heiligen Abend begannen. In den Straßen herrschte vor allem in den Vormittagsstunden reger Betrieb. Manche Urlauber trafen in Bonn ein; zu ihrer Begrüßung stand auf dem Bahnsteig des Reichsbahnhofes sowie in der Schaltervorhalle ein schönes Tannenbäumchen, dessen Lichter tagsüber brannten. Die Straßenbahnen hatten von morgens an =Minutenverkehr; und das war gut so, denn bei der strengen Kälte Ende der vergangenen Woche und bei dem starken Urlauberverkehr war diese Maßnahme durchaus angebracht und wurde von allen Fahrgästen zankbar anerkannt. Aber je weiter der Uhrzeiger die Nachmittagsstunden anzeigte, desto stiller wurde es auf den Straßen und Plätzen. Der Heilige Abend Am Heiligen Abend war die Stadt von mildem Mondlicht überflutet. Nicht wie sonst warfen Weihnachtskerzen ihren Schein aus hellerleuchteten Fenstern, nicht wie sonst strahlten die elektrischen Kerzen des Weihnachtsbaumes für Alle über den Marktplatz. Hier und da vernahm der späte Wanderer durch Bonns Straßen hinter verdunkelten Fenstern eine Geige oder ein Klavier, vertraute Weisen von der stillen, heiligen Nacht erklangen, helle Kinderstimmen sangen das Lied von der fröhlichen seligen Weihnachtszeit. Auch die eine oder andere Gaststätte war noch geöffnet; auch dort brannten die Weihnachtsbäume und um sie herum saßen Feldgraue, die hier im Kameradenkreise den Heiligen Abend im Gedenken an ihre Lieben zu Hause verlebten. Die Weihnachtsfeiertage Sie verliefen im allgemeinen still und ruhig. Vor allem war der erste Tag wie gewöhnlich den stilleren Feiern im engeren Familienkreise gewidmet; manche Familie hatte einen Feldgrauen als lieben Gast. Etwas lebhafter ging es dagegen am zweiten Weihnachtstag zu. Fär manchen Feldgrauen hieß es da wieder Abschied nehmen—, die Urlauberzüge waren bis auf die letzten Plätzchen besetzt. Herzlichen Glückwunsch Das Fest ihrer goldenen Hochzeit begehen am Donnerstag, 28. Dezember, die Eheleute Oskar Milbert, und Frau Anna geb. Schulze, Vorgebirgstraße 11. * Herr Fritz Moses, Römerstraße 83, begeht am 27. Dezember, sein 25jähriges Dienstjubiläum als Kraftfahrer der Stadt Bonn am Fuhrpark. der Amgegend Godesberger Nachrichten * Die alte Kiesgrube wird zugeschüttet. Westlich des Güterbahnhofs liegt eine sehr umfangreiche Kiesgrube, die noch aus der ersten Zeit des Godesberger Aufschwunges stammt. Ihre Abhänge sind bewachsen und der Wassertümpel auf der Sohle bildet im Winter eine blanke Schlittschuhbahn zur Freude der Jugend. Die Kiesgrube soll eingeebnet und wieder nutzbares Gelände werden. Zu dem Zweck wird die städtische Müllabfuhr ihre Wagen dort entleeren. Es wird noch einige Jahre dauern, bis die Grube soweit zugeschüttet ein wird, daß die Planierungsarbeiten beginnen können. * Die Polizei meldet: In der Zeit vom 11. bis 18. ds. Mts. wurden 26 gebührenflichtige Verwarnungen erteilt; obdachlos mildete sich niemand. * Kraftwagen stießen zusammen. Auf der Kueuzung der Horst=Wessel= und Augusta=Straße fuhr ein Auto von rückwärts auf einen Lieferwagen auf. Es, entstand Sachschaden. * Ein 80jähriger. Am verflossenen Samstag vollendete der Förster a. D. Krämer, Kirchstraße, ein 80. Lebensjahr in seltener Rüstigkeit und geistiger Frische. * Zimmerbrand. In Friesdorf entstand ein kleiner Zimmerbrand, der aber sofort gelöscht werden konnte. Beueler Nachrichten Niederholtorf: Ein 90jähriger Kriegsveteran von 1870/71. Am 1. Weihnachtstag vollendete bei bester Gef Peter Josef Baur, Jahren in Niederhol sundheit der Veteran von 1870/71, ein 90. Lebensjahr. Seit über 60 -###choltorf. ansässig, entstammt er einer kinderreichen Bauernfamilie aus Rauschendorf. Von 11 Geschwistern ist er der Ueberlebende. Genau wie seine Eltern hat es auch der Jubilar durch Fleiß und die notwendigen Fachkenntnisse verstanden, sein landwirtschaftliches Anwesen zu einem Musterbetrieb zu gestalten. Die Familie Baur stammt aus Dollendorf. Das urgroßväterliche Haus befindet sich in Dollendorf im Besitze der Geschwister Broel. Es ist ein guterhaltenes und unter Denkmalschutz stehendes Winzerhaus; an der vorderen Front des aus dem 17. Jahrhundert stammenden Fachwerkhauses sind die Namen der Urgroßeltern zu lesen. Anläßlich dieses seltenen Festes hatten es sich die Behörden und die Vereine nicht nehmen lassen, den Jubilar in gebührender Weise zu ehren. So hatten sich Pg. Friedrichs als Ortsgruppenleiter von Beuel=Land als Vertreter der Gemeinde Beuel, Beigeordneter Klamp und Oberinspektor Schneider, ein Vertreter der Wehrmacht, Kameradschaftsführer Medinger vom Kyffhäuserbund, Abgeordnete von der Kriegerkameradschaft Küding= hoven und der Dorfgemeinschaft eingefunden, um dem Jubilar ihre Glückwunsche darzubringen. Alle gedachten sie in ehrenden Worten und sinnigen Geschenken des verdienten Veteranen von 1870/71. Tief gerührt über die ihm zuteil gewordene Ehre dankte der Jubilar allen Gratulanten. Sein z. Zt. im Felde stehender Sohn dankte ebenfalls für die erwiesenen Aufmerksamleiten. Am Vorgebirge entlang Urseld: Ein Fasan verursachte einen Verkehrsunfall. Ein Verkehrsunfall auf der Autobahn wurde nachts durch einen Fasan hervorgerufen. Dieer war offenbar aus dem Walde bei Gut Birkhof ins Feld gelaufen und stand auf der Autobahn, wo er plötzlich vor einem Motorradfahrer aufflog. Der Motorradfahrer erschreckte sich derart, daß er ie Gewalt über seine Maschine verlor, zu Fall kam und sich erheblich verletzte. Ein Lieferwagen nahm ihn und das beschädigte Motortad mit nach Bonn. Wesseling: Aus dem fahrenden Wagen gefallen. Auf der Autobahn Bonn—Köln kam es unweit von Wesseling zu einem Verkehrsunfall, der leicht ernste Folgen hätte haben können. Die Tür eines von Bonn nach Köln fahrenden Personenkraftwagens öffnete sich während der Fahrt. Eine Frau fiel heraus und kugelte über die Fahrbahn. Um sie nicht mit dem Hinterrad zu überfahren, lenkte der Mann den Wagen scharf nach links. Dabei stieß er mit einem aus Richtung Köln kommenden Personenkraftwagen zusammen. Beide Wagen kamen von der Straße ab und landeten im Graben. Sie mußten später abgeschleppt werden. Die aus dem Wagen gestürzte Frau hatte trotz des sehr gefährlich aussehenden Unfalls nur geringe Verletzungen davongetragen. Niederdrees: Schulknabe tödlich verunglückt. Ein 13jähriger Junge fiel von einem fahrenden Traktor zu Boden. Er wurde von dem mit Zuckerrüben beladenen Anhänger überfahren. Kurz darauf ist er seinen schweren Verletzungen erlegen. Im Kranz der Sieben Berge Niederdollendorf: Eine 88jährige. Am heutigen Mittwoch kann Frau Witwe Theodor Unkelbach, Christine geb. Lindlar, ihr 88. Lebensjahr vollenden. Frau Unkelbach ist trotz ihres hohen Alters geistig und körperlich noch überaus rüstig. Linz: Im Streit den Vater erschossen. Ein unglücklicher Familienstreit war die Ursache einer Auseinandersetzung, die am Sonntagmorgen zwischen Vater und Sohn einer Linzer Familie entstand. Im Verlauf des Streites griff der Sohn zum Revolver und schoß auf den Vater, der tot zusammenbrach. Der junge Mann stellte sich sofort der Polizei, die die notwendigen Ermittlungen an Ort und Stelle einleitete. Der Täter wurde in Untersuchungshaft genommen. Rund um den Michelsberg Siegburg: Ein schweres Verkehrsunglück ereignete sich am Samstagmittag auf dem Adolf=Hitler= Platz am Hotel„Reichenstein“. Ein Motorradfahrer stieß gegen ein Fahrzeug und mußte mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Seine Maschine wurde völlig zertrümmert. Siegburg: Der„Kaperkrieg“" der HitlerJugend hatte im Siegkreise einen sehr schönen Erfolg. Insgesamt wurden 10 871 RM„aufgebracht“. Ein Ofenrohrbrand entstand in einem Hause der Gartenstraße. Die Feuerwehr konnte den Brand im Keime ersticken. Holzdiebe im Stadtwald. In der letzten Zeit werden im Stadtwalde wieder Holzdiebstähle verübt. Ein Täter konnte zur Verantwortung. gezogen werden. Dr. Frühsorge, der Leiter des Siegburger Kulturamtes, wurde als Referent für Siedlung und Umlegung beim Reichsstatthalter nach Posen berufen. Eine81jährige. Frau Witwe Johann van der Viven, Weierstraße 1, feierte ihren 81. Geburtstag. Ofermanns Heinche. Am heutigen Mittwoch wird der erste und einzige Dienstmann der Kreisstadt, der unter dem Namen Offermanns Heinche jedem bekannt war, zu Grabe getragen. Mit ihm ist ein Siegburger Original dahingegangen. Ueberall war das kleine, spindeldürre Männchen mit seiner roten Dienstmütze, die die Nummer 1 trug, zu finden. Oft verschwand er förmlich unter den riesigen Koffern, die er auf den Schultern durch die Straßen schleppte. Immer aber war er guter Laune und alle schätzten ihn als einen ehrlichen, braven und treuen Menschen. In der Mahlgasse 9 ist er am 20. August 1874 geboren. Sein Vater, Heinrich Offermann, war der bekannte Dichter einiger Volksstücke, wovon„die Heldin von Transvaal“ in früheren Jahren oft aufgeführt wurde. Offermanns Heinche, der nun im Alter von 65 Jahren aus dem Zeitlichen abberufen wurde, war der einzige und wohl auch letzte Dienstmann in der Kreisstadt, denn diese mühselige Art des Lastentransports gehört längst der Vergangenheit an. Ruppichteroth: Seinen 81. Geburtstag feierte Herr Peter Löbach aus dem benachbarten Oeleroth.— In Bölkum geriet ein Mann mit der Hand in eine Dresch= maschine. Der Mann, der ins Krankenhaus gebracht werden mußte, verlor bei dem Unfall mohrere Finger. Wieder ein Sieg der Niederrhein=Elf im Gaukampf Die Nachwuchself des Gaues Niederrhein zeigte Klasse=Fußball— 5000 Zuschauer in der Kölner Radrennbahn Mittelrhein— Niederrhein:2(:1) Dem Gaukampf in der Radrennbahn des Kölner Stadions wan am zweiten Feiertag mit 5000 Zuschauern recht guter Erfolg beschieden. Wenn auch die Els des Mittelrheins nich gewann, so dürften die Zuschauer doch voll auf ihre Kosten gekommen sein. Obwohl die Gäste bald nach Beginn die Führung an sich reißen konnten, kamen die Mannen des Mittelrheins in dev ersten Hälfte ausgezeichnet ins Spiel und diktierten lange Zeit das Spielgeschehen, nur der Ausgleich war die Beute aller Bemühungen. In der zweiten Hälfte des Kampfes wurden die Hoffnungen der Kölnen Fußballgemeinde auf einen Erfolg wieder zunichte gemacht, denn nunmehr kam die Gastmannschaft sehr gut zur Geltung und krönte ihre Bemühungen mit dem Siegtreffer, der auch vollaus verdient war. Der Mittelrhein hatte gegen die junge Nachwuchself des Nachbargaues seine stärksten Waffen eingesetzt, aben trotzdem siegte die schnelle, ehrgeizige Mannschaft des Nachbargaues, der in der glücklichen Lage ist, ein nahezu unerschöpfliches Reservoir von ausgezeichneten Spielern zu besitzen. Was diese jungen Spieler wie Liesen und Heibach können, das steht weit über dem Durchschnitt, das ist bereits Klasse. Und die Nebenleute waren nicht schlechter, wenn auch technisch nicht so ausgereift. Die Elf verstand es, sich auf den Gegner etirzustellen. Die Mannen vom Mittelrbein waren dabei keineswegs schwach, aben ihr Spiel lief nicht so flüssig und teilweise fehlte auch die Schnelligkeit. Die Gäste begannen recht stürmisch und bereits nach sieben Minuten hatte es bei Kelter eingeschlagen. Doch allmählich kam auch den Mittelrhein ins Spiel, wobei besonders die beiden schnellen und überaus gewandten Außenstürmer den Angriff immer wieder nach vorn rissen. Einmal knallte Werheit, nach, schöner Zusammenarbeit des Innensturms, gegen die Latte, den Abpraller setzte Simons daneben. Dann schoß Simons scharf, von Jürissens Hand prallt der Ball an die Latte, aber es war wirklich nicht Toy, wie die Zuschauer neklamierten. Aurednik gab artistische Ballstückchen zum Besten. Schaletzki bediente seine Nebenleute sehr gut. Gauchel versuchte es auf eigene Faust, nichts gelang. Die gegnerische Abwehr war schnell und hart und fuhr immer noch eben dazwischen. Der Niederrhein wurde ganz in die Abwehr gezwungen und kam nur noch zu gelegentlichen Vorstößen, das geht auch aus dem•0 Eckenverhältnis fün Mittelrhein hervon. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff fiel endlich doch noch den Ausgleich. Schaletzki gibt einen Freistoß an Gauchel, der noch einen Gegner umspielt und hoch aus Tor gibt. Der Ball hat Effet und senkt sich über Jürissens Hände ins obere Toreck. Nach Wiederbeginn hatte Niederrhein umgestellt, für Bütterich wurde Oberkamp(Rot=Weiß Oberhausen) als rechter Läufer und im Angriff für den ausscheidenden Günter der junge Bauchowitz(Hamborn 07) als Halblinker und Heibach als Halbnechter eingesetzt. Das Spiel neigt sich wieder zu Gunsten dor Gäste, deren Angriff besser zusammenspielt, die auch schneller abspielen. Der Mittelrhein beschränkt sich im Angriff zu sehr auf das Innenspiel. Neben dem ausgezeichnet aufbauenden Heibach kommt jetzt Liesen stark zur Geltung, der seinem Bewacher jetzt mehrsach entwischt und blitzschnell und haut schießt. Kelter hat mehrfach Mühe mit glänzenden Paraden Tore zu verhindern. Auf beiden Seiten werden einige gute Torgelegenbeiten ausgelassen und in der Schlußminute erst gelingt Liesen der Siegtressen. Berg hat sich rechtsaußen gegen seinen Bewacher durchgesetzt, läuft auf der Linie entlang, gibt genau und leicht an Liesen zurück, der halbrechts mitgelaufen ist und unhaltbar sitzt dessen Geschoß. In der siegreichen Elf gab es keinen Versager, da klappte das Spiel teilweise wie am Schnürchen und trotzdem gebühr: einigen Spielern noch ein Sondenlob. Da ist vor allem der glänzende Liesen als Mittelstürmer, unheimlich schnell, mit Uebersicht und Schußkraft begabt. Da ist Heibach als ausgezeichneter Aufbaustürmer, da sind zwei schnelle gefährliche Außen. In der Läuferreihe ist aber vor allem Novak hervorzuheben. Im übrigen Oberkamp besser als sein Vorgängen Bütterich. Die Läuferreihe reichlich hamt. Beim Mittelrhein auch kein Aussall. In der Abwehr Kelter ganz auf dem Posten. Beide Verteidiger entledigten sich den gestellten Aufgabe den Erwartungen entsprechend. In der Halbreihe natürlich Kuckertz wieder Bester, Zarges doch nicht ohne Fehl. Im Angriff nach der guten ersten Hälfte eine weit schwächere zweite. Gauchel wieder sehr gut, aber teilweise eigennützig. Werheit nicht energisch genug.“ Beide Außen wendig und schnell, aber Simons ersolgreicher. Schaletzkt baute gut auf. kam später weniger zur Geltung. Die Mannschaften: Mittelrhein: Kelter(Sülz 07); Schmaus(Sülz), Schmitt(PfL 99); Zarges(Sülz 07), Ruff (Mülheimer SV), Kuckertz(BfL 99), Simons(Würselen), Gauchel(Neuendorf), Werheit, Schaletzkt(beide BfL 99), Aurednik(Neuendorf).— Niederrhein: Jürissen(Oberhausen); Hausmann(Speldorf), Rodzinski(Hamborn 07); Bütterich, Rupita(beide Hamborn 07), Novak(Tus Helene Essen); Bertz(Helene Essen) Günter(Oberhausen), Liesen (Hamborn 07), Heibach(Fortuna Düsseldors), Arents(Helene Essen). Die Wechnachtsaverraschung der jangen Friesvorser Mannschaft Ein:=Sieg über Sieglar— Godesberg verschenkte zwei Punkte— Hertha Vonn in Eitorf unterlegen Friesdorf— Sieglar:3(:3) Die junge Friesdorfer Mannschaft erfreute ihre Anhänger mit einer netten Weihnachtsüberraschung. Aus der früheren ersten Elf sind nur noch Krahn und Ziensnick übrig geblieben, während junge Kräfte aus der 1a-Jugend, die jetzt zu Senioren erklärt wurden, die Mannschaft auffüllen mußten. Der erste Sieg auf einheimischem Gelände ist umso erfreulicher, als er klar überlegen ausfiel. Die einzige Schwäche ist wohl der körperliche Nachteil, der allerdings durch Schnelligkeit und Eifer in etwa wettgemacht werden kann. Die besten Spieler waren Wipperfürth, Krahn, Ziensnick, der Gastspieler Hermanns von Union=Niederrath, Feldmann und Poppelreuter.— Die Sieglarer Mannschaft war nicht unerheblich verstärkt. Sie hatte aber den Nachteil gegenüber ihrem Friesdorfer Gegner, daß ihr jeder Zusammenhang fehlte. Wohl waren in ihren Reihen einige gute Einzelspieler, z. B. Mittelstürmer und Torwart. Das sehr schnelle Spiel wurde durchweg von den Blauweißen geführt. Der Gegner lag meist in der Verteidigung und nur vereinzelte Durchbrüche der Stürmer unterbrachen das zeitweise einseitige Spiel. Während sich der Gegner nie zu einer Einheit zusammenfinden konnte, spielte die Friesdorfer Elf wie aus einem Guß. Die jungen Kräfte waren mit der größten Begeisterung bei der Sache. An Spieleifer waren sie den Gästen weit überlegen. Durch das ungleiche körperliche Kräfteverhältnis hatte man den Eindruck, eine Jugendmannschaft vor sich zu haben und nicht die erste Elf eines Bezirksklassenvereins. Wie die Tore fielen: Die Gäste gingen nach knapp 15 Minuten durch ihren Mittelstürmer in Führung. Nach Wiederbeginn fällt direkt anschließend durch Jakobs, der eine Flanke von Poppelreuter verwandelt, der Ausgleichstresser. Durch eifriges Nachsetzen erhöhte der Rechtsaußen Bach hintereinander auf:1. Die Gäste setzten sich nun etwas mehr ein und es gelingt dem Mittelstürmer bis zur Pause den Ausgleich zu erzielen. Nach Seitenwechsel ist die Ueberlegenheit der Platzelf noch deutlicher. Immerhin dauerte es geraume Zeit, der Gästetorwart war nicht zu schlagen, bis Bach den vierten Treffer einbringt. Der fünfte läßt dann nicht mehr lange auf sich warten und zum Schluß lenkte der linke Läufer der Gäste einen schwachen Torschuß von Poppelreuter ins eigene Tor. Für den ausgebliebenen Schiedsrichter leitete Schiri Herrmanns vom Platzverein. Siegburger SV. 04— Godesberg 08 ausgefallen Eine Benachrichtigung war nicht von den ausbleibenden Gästen erfolgt. Siegburg stand mit Schiedsrichter Krath (Bonn) pünktlich zum Spielbeginn auf dem Platz. Somit dürfte Godesberg zwei wichtige Punkte verloren haben, die Fortuna den lachenden Siegburgern ohne Kampf in den Schoß warf. Das Ausbleiben wurde jedoch lebhaft bedauert, weil man nur zu gern nach den denkbar besten Vorbereitungen die Stärke des Tabellenführers auf eigenem Platz kennenlernen wollte. SpVgg. Eitorf— Hertha Vonn:1(:1) In Eitors verlor Hertha Bonn sein zweites Kriegsmeisterschaftsspiel. Allerdings kamen die Gäste nur mit zehn Leuten. =Eitorf spielte wie aus einem Guß. Es hatte wie die Bonner Verstärkung in seinen Reiben, darunter Immerfall(Montabaur) auf Halbrechts, der sehr gut einschlug und für den unabkömmlichen rechten Läufer Weber den alten Mittelläufer Schlein. Karl Löhr war durch Koch gut ersetzt. Mit Elan rannten die Einheimischen gleich nach dem Anpfiff die gegnerische Deckung über den Hausen. In der ersten Minute hieß es durch Koch:0. Der Ausgleich war zehn Minuten später fällig, als Eitorfs Torwart bei einer verunglückten Fußabwehr den Ball passieren ließ. Selbsttor.:1. Immerfall und Welteroth auf Halblinks, der als zweiter Verbindungsstürmer an dem Sieg bervorragenden Anteil hatte, waren die nächsten Torschützen bis zur Pause.:1. Hatte bis dahin die Hertha einigermaßen guten Widerstand gezeigt, so fiel sie nach dem Wiederanpfiff bis zum Spielende mehr und mehr ab. Der glatte Boden, das Fehlen des elften Spielers hatten zuviel Kräfte gefordert. Die Mannschaft zog sich in die Verteidigung zurück und versuchte es mit Durchbrüchen, die aber von der wachsamen gegnerischen Deckung gestoppt wurden. Eitorfs Sturm kam wieder auf volle Touren. Immerfall erhöhte auf:1, und durch ein Selbsttor der Bonner Verteidigung kam das Schlußergebnis,:1, zustande. Tura Hennef— Siegburg=Wolsdorf:2(abgebrochen) Um es gleich vorwegzunehmen: das Treffen zwischen obigen Einheiten endete mit einem bedauerlichen Mißklang. Bis zum Stande von:2 verlief der Kampf obne jedwede Störung. Es wurde schön, schnell und fair gespielt. Hennefs Mittelstürmer Pulcher wurde dann im gegnerischen Strafraum gelegt. Schiedsrichter Ersfeld(Hennef), der vielleicht vorher etwas zu nachsichtig amtiert hatte, gab Elfmeter. Es kam ob der allzu hart dünkenden Entscheidung zu einem Handgemenge. Ein Wolsdorfer Spieler wurde des Platzes verwiesen. Danach räumte Wolsdorf insgesamt das Spielfeld. Die Entscheidung des Kreisfachwartes bleibt nun abzuwarten. Beide Mannschaften hatten Verstärkung in ihren Reiben. Bei Hennef waren es der Halbrechte Nagel(Worms) und der linke Verteidiger Klaas(Andernach), die eine wesentliche Verstärkung bedeuteten. Nagel schoß die beiden ersten Tore, Pulcher das dritte. Aus einem Gedränge heraus verringerte Wolsdorf auf :1. Halblinks Schmitz schoß den vierten Treffer. Beim:2 hatte Hennefs Torwart Hosenbitzer Pech. Bei diesem Stande blieb es bis zu dem unrühmlichen Ende. Ein zweites Freundschaftsspiel gewann die Hennefer Reserve gegen Wolsdorfs Reserve mit:1 Toren. Die Kreisklassen Die für Sonntag bzw. zweiten Weihnachtstag angesetzten Punktespiele der drei Kreisklassengruppen sielen zum größten Teil wieder aus. So sagten Hangelar und Meckenheim ihren Gegnern Limperich und Endenich rechtzeitig ab. Die Kämpfe zwischen Lannesdorf und Pützchen sowie Rolandswerth und Meblem sielen aus unbekannten Gründen aus. Nur die beiden Spiele der Gruppe 1 kamen zur Durchführung. Nordstern verlor gegen Tura Reserve mit:3 und Leichtmetall Bonn überfuhr die Reichsbahn mit 13:0. In der 1. Kreisklasse, Gruppe 1, Untere Sieg, sielen die angesetzten Kriegsmeisterschaftsspiele sämtlich aus. Spich erschien nicht beim BfL. Reichsbahn in Siegburg, der BfR. Siegburg nicht in Mondorf und Niederkassel nicht beim BfB. Troisdorf. BsL 99 Köln— Troisdorf 05:1(:0) Die Merheimer boten den 1000 Zuschauern am ersten Feiertag eine angenehme Ueberraschung, denn mit kompletter Elf waren sie in recht guter Fahrt. Die Gäste, die Favoriten der Gruppe 2 sind, stellten ebenfalls zufrieden und so gab es eine recht interessante Partie. Nach torloser erster Hälfte gingen die Gäste durch Hupperich in Front, deu bei einem Fehler von Rohmann entschlossen dazwischenfunkte. Der Ausgleich gelang Cay aus dem Hinterhalt im Anschluß an eine Ecke, Schaletzki verwandelt dann eine Vorlage von Leinen und schließlich beendet Werheit den Torreigen. Die Kölner technisch besser hatten in ihrem ideenreichen Mittelstürmer Werheit den besten Spieler, dem Moog kaum nachstand. Bei den Gästen gefielen besonders Torwarz Wagner, Verteidiger Müsch und die Stürmer Stieldorf und Hupperich. Kampfplan am 31. Dezember 1939 Fußball=Gauliga Gruppe 1: Mülheimer SB— Sülz 07; Düren 99— BfR Köln. Gruppe 2: Bonneu FB— Beuel; Neuendorf— Twisdorf. Verdauung anregen Biut verbessern. bas Wohlbefinden steigern. Das bewirkt das seit Jahren bekannte und läglich gelobte Mineralsalz=Kräuterpulver Heidekraft. 40=Tage=Pckg. RM.80, Doppel=Pckg. RM.80(Pulver oder Ta= Vosdgungf bletten). Erhältl. in Apoth. Orog. u. Reformhäuf. Holdont alt Der deutsche Sieg eine Lebensnotwendigkeit Ein Aufsatz für die tschechische Provinzpresse * Prager Vertreter der tschechischen Provinzpresse schrieben in einem Aufsatz„Das tschechische neue Jahr": „Das Jahr 1940 wird für die Tschechen im Zeichen einer engen und treuen Bindung zu Deutschland stehen, mit dem wir zusammen, als autonomer Bestandteil, den Großteil der Lasten dieser Zeit tragen werden. Man wird dann sagen dürfen, daß wir Anteil am deutschen Sieg haben. Das tschechische neue Jahr ist also grundsätzlich identisch mit dem großdeutschen neuen Jahr. Die wirtschaftliche und soziale Parität mit der deutschen Nation hat in unseren Augen eine tiefe Bedeutung, denn sie ist die Grundlage eines neuen kulturpolitischen Verhältnisses beider Nationen. Wir stellen uns diese Beziehung als Kameradschaftsverhältnis und gegenseitiges Vertrauen vor, das zwischen denen besteht, die gemeinsam einen schweren Kampf durchleben. Wir werden auch dieses gegenseitige Vertrauen reklamieren und es selbst in vollem Maße unter Beweis stellen. Im neuen Jahr wird unsere autonome Regierung, und mit ihr wir alle, diese Grundlage zielbewußt aufbauen und stärken. Niemand wird, wie das von höchster tschechischer Stelle erklärt wurde, auf das Ergebnis des Krieges spekulieren. In unseren Augen ist der Sieg des Reiches eine Lebensnotwendigkeit, und das vor allem von unserem Standpunkt, denn wir wollen, daß das nun begonnene Zusammenleben uns gute und ersprießliche Ergebnisse bringe.“ Festsitzung des slowakischen Parlaments * Das slowakische Parlament trat zu einer Festsitzung zusammen, um durch Gesetzesbeschluß die Rückgliederung der vom ehemaligen Polen in den Jahren 1920, 1924 und 1938 geraubten Gebiete auch formell durchzuführen. Namhafte Sänger am Westwall * Die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ hat einen ersten Höhepunkt ihrer kulturellen Wehrmachtsbetreuung erreicht. Für den Weihnachtsmonat wurden nahezu 10000 Veranstaltungen vorbereitet, von denen allein 1441 auf den Gau Köln=Aachen, 1358 auf den Gau Koblenz=Trier, 680 auf den Gau Düsseldorf und 656 auf Baden entfallen. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltungen stand eine Konzertreise der Kammersänger Rudolf Bockelmann und Marcel Wittrisch und des Kapellmeisters Erich Bohner von der Berliner Staatsoper durch den weiten Raum zwischen Schwarzwald und Aachen. Das Programm enthielt in der Hauptsache Gesänge von Richard Wagner, Richard Strauß und Karl Loewe. So wurden der kämpfenden Truppe in kurzen Feierstunden Beispiele hoher deutscher Gesangkultur gegeben. „Raubstaat England“ Eine politische Ausstellung in München * In der Hauptstadt der Bewegung wurde die große politische Ausstellung„Raubstaat England“ von dem Reichsverteidigungskommissar der Wehrkreise 7 und 13, Gauleiter Staatsminister Wagner, in der neuen Staatsgalerie am Königlichen Platz eröffnet. Die Schau hat die Aufgabe, allen Volksgenossen das wahre Gesicht Englands zu zeigen und sie dadurch in dem Glauben an den Sieg des deutschen Volkes zu stärken. Sie ist eine Gemeinschaftsarbeit von Partei, Wehrmacht und Staat. Arisierungen in der Slowakei * Die slowakische Regierung beschloß die Errichtung eines Amtes für die Ueberleitung jüdischer Unternehmungen in arischen Besitz. Seite 4. Nr. 16 6363 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend# Bonner Nachrichten ### det an eine unverheiratete Mutter von Seite.) angeredet werden. Mutter und Kind werden die Frage nach dem Vater freien Blickes damit beantworten können, daß er ein Kriegsvater“ war. Auf Wunsch der Mutter wird die RSDAP. den Kindern von„Kriegsvätern“ Vormünder vermitteln, die es für ihre nationalsozialistische Ehrenpflicht halten, diesen ihre Fürsorge angedeihen zu lassen. Ich glaube jedoch, daß in vielen Fällen die Großeltern des„Kriegskindes" das als ihre schönste AufgabSchwi hilf neuen Zeit und eines tiefgreifenden Erlebens die Einstellung zu althergebrachten Ueberlieferungen sich wandeln und einer großzügigen Auffassung Platz machen kann, beweist die Tatsache, daß viele Eltern Gefallener den Wunsch geäußert haben, ein Kind, das nicht in einer Ehe geboren wurde, an Stelle des für die Nation gegebenen Kindesvaters aufziehen zu können. Ich bin überzeugt, daß meine Einstellung in kurzer Zeit im ganzen deutschen Volk geteilt werden wird und daß dann auch das ganze deutsche Volk künftig zu all jenen Müttern steht, die über die Grenzen vielleicht sonst notwendiger bürgerlicher Sitten und Gewohnheiten ie freiere Einstellung zu dem Problem des uneheli Kindes gezeigt hat. Sie dürfen mir glauben, daß es auch mir selbst nicht leicht geworden ist, mich von Ueberlieferungen frei zu machen, die ein Leben lang selbstverständlich für mich waren. Aber als Nationalsozialist weiß ich: Das höchste Gesetz im Krieg wie im Frieden lautet: Erhaltung des Volkes. Diesem obersten Gesetz haben sich alle anderen Gesetze, Gebräuche und Anschauungen unterzuordnen und anzupassen. In Kriegszeiten erfährt die Einstellung zum Toten aus dem Selbsterhaltungstrieb der Nation heraus eine Wandlung von Grund auf. Eine gleiche Wandlung von Grund auf muß künftig in Kriegszeiten und in den Zeiten nach dem Krieg die Einstellung der Allgemeinheit zu unverheirateten Müttern und zu Kindern erfahren, die nicht in einer Ehe geboren werden, wiederum aus dem Selbsterhaltungstrieb der Nation heraus! Was hülfe es, wenn ein Volk siegte, durch die Opfer für den Sieg aber den Volkstod stürbe! Ich meine, jede Frau, die in der Geborgenheit einer glücklichen Ehe Freude und Sorge über ihre Kinder mit dem geliebten Mann teilen kann, wird besonderes Verstehen und Mitempfinden einer Mutter entgegenbringen, die mit ihrem Kind allein den Lebenskampf führen muß. Unser Volk und die ganze Menschheit könnten viele bedeutende Persönlichkeiten nicht ihr eigen neunen, wenn es nur in der Ehe geborene Kinder gegeben hätte und gebe. Was hätte es für unser Volk bedeutet, wenn der Vater Karls des Großen, da er unehelich war, nicht zur Welt gekommen wäre, und demzufolge auch sein Sohn es hat sichtbar auf diesen Männern der Segen des Herrgotts geruht. Und es ist, meine feste Ueberzeugung, daß er auch den Kindern seinen Segen nicht entzieht, die in den Notzeiten eines Krieges ihrem Volk geschenkt werden nach anderen als den uns sonst gewohnten Gesetzen. Jedenfalls darf heute eine Frau, die es in den unsicheren Verhältnissen eines Krieges bewußt auf sich nimmt, unverheiratete Mutter zu werden und vielleicht zu bleiben, eine Frau, die sich ein Kind wünscht und sich zu ihm bekennt, keine mindere Achtung erfahren. Das entsprechende Alter, gesunde Erbanlage und die Verbindung mit einem gleichfalls rassisch hochwertigen Mann, den sie so liebt und als so wertvoll kennt, daß sie von dem Wunsch, wenn es sein kann, mit ihm verheiratet zu sein und in ihm den Vater ihrer Kinder zu sehen, ganz erfüllt ist, sind die selbstverständliche Voraussetzung für ihre ungeschmälerte Ehre. Eine solche Frau geht einen schweren Weg. Sie weiß, daß sie und ihr Kind aller Voraussicht nach die Geborgenheit der Familie, den Schutz des Mannes und Vaters entbehren müssen. Aber sie weiß auch: Besser sie zieht ein Kind unter noch so schwierigen Verhältnissen auf als gar nicht. Es ist heute selbstverständlich, daß eine Frau und Mutter, die verwitwet oder geschieden ist, erneut eine Ehe eingehen kann. Ebenso selbstverständlich wird sein, daß eine Frau, die ein„Kriegskind“ ihr eigen nennt, eine Ehe einzugehen vermag mit einem Mann, der nicht der Vater dieses Kindes ist und der gerade in der Mütterlichkeit der Frau die Grundlage einer ehelichen Lebensgemeinschaft sieht. Die Familie ist die Grundzelle des Staates. Aber dessen ungeachtet darf ein Volk besonders„nährend eines Krieges nicht darauf verzichten, sein rassisch gesundes Erbgut in höchstmöglichem Ausmaß weiter zu tragen und zu erhalten. Höher als alle vom Menschen erdachten Prinzipien, höher als alle Sitten, die zwar der Ausdruck einer anerkannten Gewohnheit, nicht aber der Ausdruck der Sittlichkeit an sich sind, und höher gar als Vorurteile steht das Wohl der Gesamtheit, steht das Leben des Volkes. Der höchste Dienst, den die Frau der inn, ist, beizutragen für die Gesamtheit leisten kann Forterhaltung der Nation in rassisch gesunden Kindern. Seien Sie glücklich, daß es Ihnen vergönnt ist, diesen höchsten Dienst für Deutschland zu leisten. Seien Sie dankbar, daß der Mann, den Sie lieben, in Ihrem Kind fortlebt. Heil Hitler! Rudolf Heß.“ Pariser Selbstbekenntnis zur Kriegsschuld Ein französisches Gelbbuch— Willkürliche und lückenhafte Auswahl von Schriftstücken ansce Mleals eche Sie i. List esike esihe: insterblichen Werke nicht geschaffen, vor denen seit Jahrhunderten die Menschheit bewundernd steht und vor denen auch künftige Generationen bewundernd stehen viel FUm wieviel Freude wäre die Welt ärmer, wäre des Klassiker des deutschen Humors, Wilhelm Busch, nicht geboren worden, weil sein Vater ein unGeliches Kind war und demgemäß nach überlieferter Anschauung lieber nicht hätte zur Welt kommen sollen! Was wäre gar die preußische Armee ohne einen uneheichen York! Was wäre Preußens Schicksal ohne diesen Mann! Wäre es ein Ausgleich, wenn dafür eine These der gesellschaftlichen Moral gesiegt hätte?! Es besteht kein Zweifel darüber daß es gut gewesen ist, für die Welt und für Deutschland, daß alle diese Männer geboren wurden. Die Frage, ob sie außerhalb oder vor der Ehe geboren Geschichte Amtlich wied verlautbart: Das nach langem Zögern jetzt von der französischen Regierung veröffentlichte Gelbbuch zur Vorgeschichte des Krieges bestätigt nunmehr auch von französischer Seite die Schuld der Westmächte am Kriegsausbruch. Diese Dokumentensammlung ist eine völlig willkürliche und lückenhafte Auswahl von Schriftstücken, die die für den Kriegsausbruch wichtigsten Vorgänge nicht behandelt. Aber selbst in dieser Form beweist sie aufs neue, daß die Westmächte nichts getan haben, um Polen vom Wege des Verderbens zurückzuhalten. Der Angriffswille des polnischen Chauvinismus und die Vergewaltigung des deutschen Volkstums, die der Welt heute in allen Einzelheiten bekannt sind, wurden von den Westmächten bewußt geduldet, um Deutschland zu zwingen, in berechtigter Notwehr Gewalt mit Gewalt zu beantworten, damit den Völkern Westeuropas ein Vorwand für den Beginn des Einkreisungskrieges geliefert werden könnte. In diesem Zusammenhang sei zunächst auf einige der eklatantesten Widersprüche und Lügen dieses Gelbbuches hingewiesen. So behauptet das Gelbbuch, der Reichsaußenminister habe bei seinem Besuch in Paris im Dezember 1938 erklärt, er werde sogleich nach seiner Rückkehr die Frage einer internationalen Garantierung der Tschecho=Slowakei erneut in Erwägung ziehen. Genau das Gegenteil ist wahr! Der Reichsauberminister, hat dem französischen Außenminister, als dieser das Thema der Garantie anschnitt, erwidert daß das Aufwerfen dieser Frage die deutschfranzösischen Beziehungen sofort wieder trüben würde. worauf dann Bonnet deutlich zu erkennen gab, daß Frankreich sich zukünftig an den Ostfragen desinteressieren werde. Ferner versucht das Gelbbuch, die alten Propagandalügen über die Vorgänge beim Besuche des Präsidenten Hacha in Berlin im März 1939 wieder aufzuwärmen. Die Berichte des französischen Botschafters, der von diesen Vorgängen keinerlei persönliche Kenntnis haben konnte, müssen nach allem, was von amtlicher deutscher Seite hierüber bekanntgegeben worden ist, von A bis 3 als glatte Geschichtsfälschung bezeichnet werden. Nur aus dem englisch=französischen Kriegswillen heraus ist es ferner zu verstehen, daß der französische Botschafter in Berlin sich in einem Bericht vom 17. August erdreisten konnte, das Echo der deutschen Presse auf die Verfolgung der Volksdeutschen in Polen als Propagandamittel hinzustellen, das nur einen Vorwand für die deutsche Intervention liefern sollte. Dieser Kriegswille der Westmächte mußte naturgen F. i7 dem großzügigen letzten, Verständiguporzzen ven Fühere an Volen eine schwere G. digungsangebesahr sehen. vggen zu. Gührets un Polen eine schwere Gef Auch das wird im französischen Gelbbuch off gegeben. Es wird zwar behauptet, Frankreich und Großbritannien hätten in Warschau interveniert, damit Polen das ursprünglich ja von England geforderte und nach englischen Behauptungen von Polen schon gebilligte Verfahren der direkten Besprechung nun wirklich annehme. Die wahren Absichten der englischfranzösischen Politik enthüllt Botschafter Coulondre indem er seiner Regierung berichtete, daß ein Kommen Becks nach Berlin eine„ernste Unannehmlichkeit" bedeuten müsse, da das einen zu großen „moralischen Erfolg" Deutschlands bedeuten würde, den man der nationalsozialistischen Regierung nicht gönnen wollte. Das am 30. August abends dem englischen Botschafter in Berlin mitgeteilte und erläuterte deutsche Angebot an Polen, das am 31. August der Welt durch den deutschen Rundfunk bekanntgegeben wurde, ist von der internationalen Oeffentlichkeit als gerechter und billiger Lösungsversuch anerkannt worden. Auch die französische Proraganda muß deshalb behaupten, daß woien dieses Angebot niemals abgelehnt habe. Tatsächlich hat der polnische Rundfunk am 31. August um 11 Uhr abends die deutschen Vorschläge als unannehmbar und unverschämt bezeichnet. Das französische Gelbbuch sucht diese Erklärung des amtlichen polnischen Senders durch eine freche Lüge aus der Welt zu schaffen, indem behauptet wird, diese polnische Antwort beziehe sich gar nicht auf den am 31. August um 9 Uhr abends veröffentlichten deutschen Plan, sondern auf die deutsche Note an die britische Regierung vom 29. August. Wie jedermann im ersten deutschen Weißbuch nachlesen kann, beginnt jedoch die polnische Rundfunksendung mit folgendem Satz:„Die heutige Bekannttschen offiziellen Kommuniqués hat lich zu dem deutschen politischen Kreise in auf betreffend nisses reagiert. Die Blan geäußert. Sie schreibt:„e politiscyeg####e n Warschau haben sehr kateg# auf das deutsche Memorandum mit seinen Vorschlägen die Regelung des deutsch=polnischen VerhältDiese Kreise behaupten, daß die getan, um sie zu verhindern; sie fürchteten die Verständigung, zumal sie einen„moralischen Erfolg“ der deutschen Friedenspolitik hätte darstellen können. Das französische Volk, das heute die Folgen dieser Politik zu tragen hat, soll nun durch Lügen und Verdrehungen davon überzeugt werden, daß„eine friedliche Lösung der internationalen Krise in Ehre und Würde für alle Völker“, wie sie Daladier in seinem Brief an den Führer vom 26. August forderte, angeblich von Deutschland nicht zugelassen worden sei. In Wahrheit ist aber auch dieses Gelbbuch, genau wie das englische Blaubuch. ein eklatantestes Selbstbekenntnis der englisch=französischen Kriegsschuld. Stalius Autwert an den Führer * Stalin hat dem Führer auf dessen Glückwünsche zum 60. Geburtstag folgendes Antworttelegramm gesandt:„Ich bitte Sie, meine Erkenntlichkeit für Ihre Glückwünsche entgegenzunehmen und gleichzeitig meine Dankbarkeit für Ihre guten Wünsche an die Völker der Sowjetunion. J. Stalin.“ machung des deutsch die Ziele und Absichten der deutschen Politik klar gezeigt“ und bringt dann eine Zusammenfassung der bekannten 16 Punkte. Uebrigens hat die amtliche polnische Nachrichtenagentur PAT. sich am Abenv des 31. August ganz ähnDeutsches Erholungsheim in San Nemo * Die in Turin lebende Frau Martha Selve geb. Gertzen, die aus Hamburg stammt, hat dem Führer die Villa Zirio in San Remo, die Kaiser Friedrich III. im Winter 1887=88 bewohnte, als Stiftung zur Verfügung gestellt. Der Führer hat die Stiftung angenommen und verfügt, daß das in einem größeren Park gelegene geräumige, neuzeitlich eingerichtete Gebäude als Erholungsheim für deutsche Kriegsbeschädigte Verwendung finden und in die Verwaltung des deutschen Kriegerkurhauses Davos übernommen werden soll. Der Führer hat Frau Selve als äußeres Zeichen seines Dankes für die hochherzige Stiftung das Ehrenzeichen für deutsche Volkspflege verliehen. VerhältFteise behaupten, buß hie deutsche Aggression in der Zuspitzung der jetzigen Lage ihre Maske habe fallen lassen. Darum ist der Beschluß der polnischen Regierung, alle ihre Kräfte für die Verteidigung des Staates aufzubringen, gerechtfertigt gerade im Hinblick auf die deutsche Bekanntmachung.“ Trotz dreistester Lüge wird also nicht darum herumzukommen sein, daß Polen den großzügigen deutschen Vorschlag am 31. August abends rundweg abgelehnt hat. Nach dem Gelbbuch hätte also der Sender Warschau nicht die 16 Punkte, sondern die in der Note Deutschlands vom 29. August enthaltenen Vorschläge abgelehnt, da diese, nach französischer Ansicht, allerdings „drakonische Bedingungen“ enthalten hätten, bei deren Erfüllung nur ein kaum noch unabhängiger polnischer Reststaat übrig geblieben wäre. In Wahrheit stellt die deutsche Note vom 29. August das Grundprinzip Lösung der Danziger und Korridorfrage, Sicherung des Lebens der deutschen Volksgruppe im übrigen Polen, auf, das dann in dem Botschafter Henderson am 30. August mitgeteilten ausführlichen Plan durch die maßvollen Ausführungsvorschläge ergänzt wurde. Von einer Bedrohung der polnischen Unabhängigkeit oder von drakonischen Bestimmungen war in der Note vom 29. August keine Rede; in Wirklichkeit hieß es in ihr ausdrücklich:„Im übrigen hat die deutsche Reichsregierung bei ihren Vorschlägen nie die Absicht gehabt, lebenswichtige Interessen Polens anzugreisen oder die Existenz eines unabhängigen polnischen Staates in Frage zu stellen.“ Deutschland hat Polen in letzter Stunde nochmals Angebot gemacht; Polen hat dieses Ar WSpnn W g Fr Purgieren heißt reinigen. Das neue Stuhlregulierungsmittel reinigt den Darm von schädlichen Schlacken. Ganz vorzüglich bei Stuhlträgbeit und chronischer Verstopfung. So verdaut der Mensch! Was heißt Purgieren? Welche Folgen kann eine Verstopfung nach sich ziehen? So wirkt Purginol! Diese Fragen beantwortet ein kleiner, aber ausführlicher Prospekt, der außerdem einen neuartigen, leicht verständlichen Plan über die Verdauungsvorgänge enthält, der Sie sicher interessieren wird. Wir stellen Ihnen diesen Prospekt gern gratis und unverbindlich zur Verfügung. Purginol normal und Purginol verstärkt. 20 Longetten R 91—.74, 40 Longetten RM.12, 150 Longetten RM.—. An Abteilung Purginol Promonta..b.., Hamburg 26 Bitts sanden Sie mir kostenlos und unverbindlich Ihren PurginolFrospekt mit dem neuartigen Plan. Name: Stackt: Straße und Nr.: Maniunuihnununununnanumnnmunman C o Wie unsere Cruppen an der Front, so wird das gesamte S pg volk im Kriegs. unseren Feinden zeigen, daß wir eine unbesiegbare Schicksalsgemeinschaft geworden sind. Silvester im R heinhote! S RELUETS Eintritt.— Mark. Reichssender Köln ricten.— 8od Frauenturnen.“.20: Jug. 1135 Kurzgespräch. 1000: Nacht. 10.30: Sendepause 26 30 .3: Peschter Bl., Fr. 11.350): Die Zelusg,pricht.— 1910 lauher Zeitungs= und RundDonnerstag, 28. Dezember 11.30: Vollsleder. 11.45: Deutsch für Deuische. Musik am Mittag. 13.15: Konzert der Wehrmacht. 13.55: Zwiigeumustkt. 15.00: Das Recht des Alltags. 15.30: Für große und kleine 16.00: Viertelstunde Weltgeschichte. 16.15: Fürs Kriegs=WHW. 17.10: Feserabenh Kreuver..30: Zwischen den Jahren. 18.25: Rusk zum 20.15: Zwei bunte Stunden, 22.30: Joe Bund spielt. 23.05: Abendkonzert. Phekliere Laune. 22.5 bis.00: Unierbaliungskonzert.“ 2 Pig Paense Pingelr dein Lcbenl 10.10: Das romantische Bied. B0: Phshesrsaße Sehle bol 3. 29; Je3;. Ppig)" Crdt. 1730: 19.00: Nach des Tages Arbei.18 Must zum =Päal Poß: Apendionzer. Leimat. 22.30: Joe Bund Zem Reichssender Breslau: 20.15: Konzert. 22.45 bis.00: Unterhaltungskonzert. #### Köln: Samstag, 30. Dezember .05: Für unsere, Frauen..15: Fröbliches Spiel für die Kleinsten..45: Bauer, merf auzs): Hausmusilk. 11.30: Beliebte Tendre singen. 11.50: 12.60: Mittagskonzert. 13.55: Zwischenmusik 14.15: Wochenendkonzert. 15.30: Wir für die Soldaten— Die Soldaten für uns. 17.10: Allerlei vom Sport. 17.50: Vom Losbrauchtum zu Neujahr. 18.00: Sonate von Schumann. 18.25: Fürs Kriegs=WöW. 19.00: Mit klingendem Spiel. 20.15: Leuchiender Schnee. 22.36: Nachtmusik. BONNER PSTAbEAFN Mittwoch 27. 12. Oeffentl. Vorst.: „Die vier Gesellen“, Lustsplel in 5 Bildern von Huth. Pr. IV: .40 bis.30. A. 19.30, E. 22.00. Tanzschule O Elly Herbst O □ konn, Keberstr. 63, Unf 9109 □ Anmeldungen: für Schüllerkurse— Sonntags Studenten- Berufstätigenkurse Wochentaus und Einzelstunden jederzeit, werden täglich bis 5 Uhr entgegengehommen. Oe utrechen seit Generationen bekannt Höhensonnen spfort Ueferbar Hans Hilgers Meckenheimer Allee 4. MAES CHN alte bubermarn, Double kacft P. Hünten, Uhren und Gelawaren Brödernanse 42.(Nr. 27541 K chronische Verschleimung, Luströdrenkatarrh, bartnäckige Bronchice mit Auswurf, Asthma auchin Knchül T aprobun Wrtstosse. Sar losend, auswurffördernd. Reinigt, berubigt u. kräftigt sen erg grr u! In Apocheken Inkdur von AtrsStD, Zaniktssm, BilitEANTeN, srtiedenen Art ul Jur 2 PoieneAfumnt fin HU ME, MARKT 14 PRONIE, IV 1835) 27. Dezember 1939 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 16636. Seite 5 Ein zweites schweres Eisenbahnunglüchk 99 Todesopfer bei einem Zugzusammenstoß am Bodensee Am Tage des folgenschweren Eisenbahnunglücks von Genthin, am vergangenen Freitag, ereignete sich ein weiteres schweres Eisenbahnunglück. Gegen 22 Uhr stieß zwischen Markdorf und Kluftern an der Strecke Radolfzell—Friedrichshafen der Bodensee=Gürtelbahn ein vollbesetzter Personenzug mit einem Güterzug zusammen. Infolge des heftigen Zusammenpralls wurden ein Personenwagen zertrümmert und zwei Wagen beschädigt, wodurch 95 Reisende und vom Zugpersonal die beiden Lokomotivführer, ein Zugführer und ein Lokorotivheizer getötet wurden. 27 verletzte Reisende und ein verletzter Lokomotivheizer befinden sich in den Krankenhäusern zu Markdorf und Friedrichshafen. Der Präsident der Reichsbahndirekton Karlsruhe besuchte dort die Verletzten, deren Zustand befriedigend ist. Die Staatsanwaltschaft hat die Fahrdienstleiter der Bahnhöfe Markdorf und Kluftern verhaftet. Bald nach dem Unfall waren zwei Hilfszüge der Reichsbahn aus Singen und Friedrichshafen mit dem Reichsbahnarzt von Singen sowie mehreren Aerzten aus Markdorf, Friedrichshafen und Salem zur ersten Hilfeleistung an. der Unfallstelle. Ebenso waren das Deutsche Rote Kreuz, die NSV., die Polizei, die Teno, die Wehrmacht, die SA. und die Feuerwehr rasch am Platze. Der Präsident der Reichsbahndirektion mit den zuständigen Fachdezernenten begab sich an die Unfallstelle, um die Aufräumungsarbeiten zu leiten. Deutsch=russischer Eisenbahngüterverkehr * Auf Grund der Verhandlungen der Reichsregierung und der Regierung der UdSSR. wird der unmittelbare Eisenbahngüterverkehr zwischen den beiden Ländern über die deutsch=sowjetische Interessengrenze aufgenommen. Für den Verkehr werden folgende Grenzübergänge geöffnet: Augustowo, Prostken, Malkin, Sie“ miatycze, Brest=Litowsk, Nawarrußka, Przemysl, NeuZagorr und nach Fertigstellung einer beschädigten Brucke auch der Uebergang Jagodzi. Gleichzeitig tritt ein deutsch=sowjetischer Gütertarif in Kraft. Der Ausfuhrverkehr nach Deutschland hat bereits begonnen, insbesondere mit Mineralöl und Getreide in ganzen Zügen. Schwere Schneestürme in Lettland Durch einen heftigen Schneesturm wurde in Lettland vorübergehend der gesamte Telefonverkehr mit dem Ausland, sowohl nach Sowjetrußland als auch nach Deutschland und Litauen, unterbrochen. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verschied am 22. Dezember 1939, abends 11½ Uhr, an den Folgen eines Unfalles in Ausübung seines Dienstes mein lieber, unvergeßlicher Gatte, unser guter Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, der wohlachtbare Herr .G. Piermanmt Piechmanntt Angestellter einer Flak-Abt. wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter vom 34 Jahren. In tiefer Trauer: Anneliese Heckmann geb. Becker Familie Heckmann Familie Becker. Bonn(Hindenburgstr. 97), den 22. Dezember 1939. Die feierlichen Exequien werden am Donnerstag, 28. Dezember 1939, morgens# .30 Uhr. in der Pfarrkirche St. Nikolaus zu Bonn-Kessenich gehalten. Die Beerdigung findet daran anschließend, morgens 10.15 Uhr, von der Kapelle des Südfriedhofes aus statt. Sollte Jemand aus Versehen keine Anzeige erhalten, so bitten wir, diese als solche zu betrachten. Berunnmachungen trieben. Die Gesellschaft hat keinen Erwerdszweck. Die Erzielung und Verteilung eines Gewinnes, sowie die Verzinsung der Stammeinlagen ist ausgeschlossen. Das Stammkapital beträgt 20 000.— RM. Zu Geschäftsführern sind bestellt Dr. Hans Aretz, Abteilungsleiter in Vonn und Dr. Alons Schmitz, Diplomlandwirt in Bonn. Der Gesellschaftsvertrag ist am 22. Juni 1939 errichtet. Sind mehrere Geschäftsführer besteut. so wird sie entweder durch zwei Geschäftsführer gemeinschaftlich oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten. Das Geschäftsjahr läuft vom 1. April bis 31. März. Bekanntmiegeng###r Hesellschaft erfolgen im Deutschen Reichsanzeiger. H R. B 1210 am 13. 12. 1939 bei der Firma Didier=Werke, AktienStall besonderer Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, in der Nacht vom 22. zum 23. Dezember meine innigstgeliebte Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Trau Sechtiecden Elisabelh geb. Brodam im Alter von 74 Jahren, nach längerem Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. In tiefer Trauer: Golffried Stehling Kinder u. Anverwandte Bonn(Paulstraße), den 27. Dezember 1939. Die Exequlen werden Donnerstag, den 28. Dezember. um 9 Uhr, in der Plarrktrche 6t: Marten gehalten;-die Beerdigung am gleichen Tage. nachmittags um 2 Uhr. von der Kapelle des Nordfriedhofes aus. Gott nahm in der Weihnachtsnacht nach kurzer schwerer Krankheit unser innigstgeliebtes Söhnchen Prect im Alter von sechs Jahren zu sich in die Ewigkeit. Um stille Teilnahme bittet: Familie Fritz Köppler Beuel, den 25. Dezember 1939. Die Beerdigung findet statt am Donnerstag, 28. Desember, morgens 8¾ Uhr vom St. Josefs-Krankenhaus aus: anschließend die Exequien in der Pfarrkirche zu Beuel. Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so bitten wir, diese als solche, zu betrachten. Am 24. Dezember verschied ganz unerwartet, infolge Herzschlages, morgens ½7 Uhr. mein lieber Mann und Bruder "• S• In tiefer Trauer: Frau Liise Stüßgen Lene Stüßgen Bonn(Fritz-Schroeder-Ufer 10. den 24. Dezember 1939 Die Beerdigung findet in aller Stille statt. Iorputung, Markt müge „Seildem ich Richlertee-Irinke, sind„Verdauungsträghelt und Müdigkeit verschwunden: ich bin gesund und schlank, während ich vorher an Gewicht von Jahr zu Jahr zunahm.“ So schreib! A. L. Muss. Neuhaus, Kr. Paderborn am 22. 6. 36 üper Dr. ERNST RICHTERS Frühstückskräutertee Gesichertes Einkommen bis ins hohe Ailter schaffen Sie sich durch Kauf einer lebenslänglichen Rente Hoher Kapttalerteag! Wenn Sie uns Ihren Gedurtstag und die Höhe des verfügbaren Kapitals angeben, machen wie Ihnen gerne ein Angebot. Eine Anfrage verpflichtet Sie zu nichts. RLLGEMEINE RENTENRNSTRIT Uo-p beernsrsserunnnss#e. Srurennt Altedte deutsche Rentenverdicherungs-Gesellschaft Knoblauch-Beeren „Immer jünger“ machen froh und frisch Sie enthalt, alle wirksamen Bestandteile des reinen unverflischten Knoblauche in leicht löslicher, gut verGaulicher Form. Ebeugend gegen! hohen Blutdruck, Magen- Darmstörungen, Alterserscheinungen. Stoffwechselbeschwerden. Geschmack- und geruchfrei. Monatspackung.— Achten Sie uuf die grin.weiße Packuns! Grog.Hasenmur er, rlettr ichstr. 20 und Poststraße 14 Drog. Niedereé& Dr. Pauli. Markt 9 Apoth. Medinger, Bismarckstr. 2 Dregerie Segschneider, Markt 39 Dieg. W. Klecichaus, Kölnstr. 65 Drog. Wilhelmi, Meckenh. Allee 3 Drog. Segschneider, Sternstr. 46 Drog. Strunden, am Kaiserplatz Drog. Clemens, Münsterplatz 18 Drogerie G. Henke, Bonngasse 17 Drog. Fr. Neumayer, Poststr. 23 Drog. Hoffmann, Sterntorbrücke in Oberwinter: Dreg. W. Wolt In Rchtem: Drog. Wald, Mainzerstr. 173 Amtliche Bekanntmachungen Handetsregister Amtsgericht Abt. 5h Bonn. Sem. Für Angaben 0) keine Gewähr. Neueingrugungen: 3614 am 11. 12. 1939 die Offene Handelsgesellschaft in Firma Zud„#un.“. Knönagel in Vonn. Persönlich bastende Gesellschafter und Huvert,„Dunkel, Schreinermeister in Bonn und Walter Knönagel, Naufmann in Bonn. Die Gesellschaft hat am 1. Mai 1939 begonnen. Zur Vertretung der Gesellschaft sind die beiden Gesellschafter nur gemeinschaftlich ermächtigt. H. R. A 3615 am 15. 12. 1939 die Firma Heinz Herms in Vonn und als Inhaber Kaufmann Heinz Herms in Bonn. Veränderungen: H. R. A 3091 am 13. 12. 1939 bei der Firma Engelbert Wollersheim in Vonn: Die Kaufleute Hans Wollersheim und Heinz Wollersheim in Bonn sind in das Geschäft als persönlich hastende Gesellschafter eingetreten. Die nunmebrige offene Handelsgesellschaft hat am 1. Januar 1939 begonnen. Die Firma ist gcändert in Wollersheim Söhne in Bonn. An Stelle des am 6. Oktober 1939 verstorbenen Gesellschafters Engelbert Wollersheim ist seine Ebefrau, die Witwe Engelvert Wollersheim Elisa bety geb. Hülsen in Bonn als persönlich haftende Gesellschafterin in die Gesellschaft eingetreten. Zur Vertretung der Gesellschaft sind nur die Witwe Engelbert Wollersheim und Kaufmann Hans Wollersheim in Bonn ermächtigt, H. R. A 3255 am 15. 12. 1939 bei der Firma Bonner ApparatebauGesellschaft Meyer, Bos u. von der Weppen in Bonn: Der Sitz der Gesellschaft ist nach Hennef verlegt. H. R. A 3420 am 7. 12. 1939 bei der Firma Wasch= und Putzmittelgroßhandlung Alfred Reuter in Bad Godesberg: Der Ebefrau Alfred Reuter Maria geb. Battermann in Bad Godesberg ist Prokura erteilt. H. R. B 1125 am 15. 12. 1939 bei der Firma Rheinische Möbel=Industrie.=G. in Beuel: Die Firma lautet jetzt Rheinische Möbelindustrie, Aktiengesellschaft. Innerhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszweckes notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweiqniederlassungen im In= und Auslande, zur Beteiligung anderer Unternehmungen gleicher oder verwandter Art, sowie zum Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen. Kaufmann Johannes Weber in Honnef am Rbein ist Vorsitzer des Vorstandes. Der Gesellschaftsvertrag ist in der Hauptversammlung vom 12. November 1939 in verschiedenen Punkten (Firma, Gegenstand, Vertretung der Gesellschaft, Aufsichtsrat. Haupt versammlung usw.) geändert und im übrigen neu gefaßt worden. Der jeweilige Vorsitzer des Vorstandes ist befugt, die Gesellschaft allein zu vertreten. H. R. B 1184 am 6.°, 1939 bei der Firma Allgemeine Brennstoffhandelsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Bonn: Das Vermögen der Gesellschaft ist durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 8 November 1939 im Wege der Umwandlung auf die alleinige Gesellschafterin, die Rheinpreußen, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Hombera Niederrhein übertragen worden. Die Firma ist damit erloschen. Als nicht eingetragen wird noch veröffentlicht: Den Gläubigern der Gesellschaft steht es frei. soweit sie nicht Befriedigung verlangen können. binnen 6 Monaten seit dieser Bekanntmachung Sicherheitsleistung zu verlangen. Neueintragung: H. R. B 1222 am 9. 12. 1939 die Firma Landwertschaftlicher Treuhandverband für die Landesbauernschaft Rheinland, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Bonn. Gegenstand des Unternehmens: Die Ueberwachung und Betreuung von bäuerlichen und. landwirtschaftlichen Begesellschaft Berlin mit einer Zweigniederlassung unter der Firma„DidierWerke, Aktiengesellschaft, Werksgruppe West Bonn“ in Vonn: Prokurist unter Beschränkung auf die Zweigniederlassung Bonn: Erich Schroth in Mainzlar Er vertritt in Gemeinschaft mit einem Vorstandsmitglied oder einem Prokuristen. Die Prokura des Dr. Konrad Friedersdorft ist erloschen. Vorstehende Eintragung ist im Handelsregister der Hauptniederlassung in Berlin erfolgt und in Nr. 279 des Reichsanzeigers vom 28. November 1939 veröffentlicht. Anordnung vom 12. Juli 1939 über die Einführung einer Meldepflicht bei der Neuvermietung von Wohnungen, gewerblichen Räumen und Garagen für den Landkreis Bonn. Auf Anordnung des Herrn Oberpräsidenten der Rbeinprovinz— Preisbildungsstelle— wird der§ 1 der vorstebend bezeichneten Anordnung mit sofortiger Wirkung durch nachstehenden ersetzt: bei Der Vermieter ist verpflichtet, bei jeder Neuvermietung einer Wodnung sowie von gewerblichen Räumen, Aufogaragen, Lagerplätzen und Untervermietung nicht möblierter Zimmer, der Ortspollzeibebörde, binnen einer Woche nach Abschluß des neuen Mietvertrages, mitzutellen, welcher Mietzins in dem bisherigen und dem neuen Mietvertrag vereinbart worden iyr.„##pelum; ben Wahmensen Semechricen-. Bei der erstmanigen Vermierung von Wonnungen, gewerducen manmen, Autogaragen. Lagerplätzen und Untervermietung nicht möblierter Zimmer, hat der Vermieter der Ortspolizeibebörde mitzuteilen, welcher Mietzins in dem Mietvertrag vereinbart worden ist. Bonn, den 21. Dezember 1939. Der Landrat: gez. Dr. v. Stedman. jeder Neuvermietung einer WobSiadiweitt Die Kasse der Stadtwerke, Giergasse 28/30. ist vom 27. bis 30. Dezember 1939 wegen des Jahresabschlusses für die Bezahlung von Strom, Gas und Wasser geschlossen. Sonstige Bekanntmachungen—) Rentenzahlung bei der Post Die Militärversorgungsgebübrnisse für Januar 1940 werden Freitag, 29. Dezember, und die Invaliden= und Unfallrenten Samstag, 30. Dezember, zu den üblichen Zeiten bei den Postämtern zur Auszahlund gchrocht. Nachhilfe für schwache, VordereiPeuschife jung s. begadte Schüller ert. Dr. phil. la Res. Pension f. ausw. Schüler. Ang. u. K. 145 an Gen.=Anz Klavier=, Handharmonika= Akkordeon=unterricht erteilt Emilie Gommersbach, Vonn, Kurfürstenstraße 48. Ja 1(Be. Hans Nöller Notarassessor Edith Nöller geb. Falk geben ihre Vermählung bekannt Wesermünde, den 28. Dezember 1939 Hotel Excelsior — □ losef Niewöhner Studlenassessor Mariha Niewöhner geb. Kornacker Vermählte Trier, Heillgkreuzerstr. 18 Bonn. Hindenburgstr. 95 26. Dezember 1939 In dankbarer Freude zeigen wir 0 die Geburt eines gesunden Mädelchens Fritz u. Ilse Heineke geb. Krupa-Krupinski Bonn, den 21. Dezember Siebengebirustraße 2 z. Zt. Univ.-Frauenklinik Privatstation Prof. Siebke 7 Für Kölner Konzert= und Tanzgaststätte wird zum 1. Februar 1940 Seschafsssomer gesucht. Herren die nicht über 42 Jahre alt sind und nachweislich gleiche oder ähnliche Stellungen im Gaststättengewerbe bereits mit Erfolg bekleidet haben wollen ausführliche Angebote mit Zeugnisabschriften. Lebenslauf, Lichtbild und Gehaltsansprüchen unter W. R. 25182 an den Genetal=Anzeiger einreithen. Unvollständige Bewerdungen bkeiben unverücksichtigt. Die glückliche Geburt einer gesunden Tochter zeigen hochertreut an Toni Strünck und Frau Eva geb. Röttgen — Bonn(Schloßstraße 14), den 25. Dezember 1939 z. Zt. St. Josefs-Hospital Beuel — Die Geburt unseres 3. Mädels Or zeigen hocherfreut an Kälhe Slamanig geb. Kotle losef Slamanig Bonn, den 22. Dezember 1939 z. Zt. Fransiskushospital Kessenich(Bonn-Süd). — * In großer Freude geben wir die Geburt unserer Tochter O“ bekannt: Elfriede Müller geb. Janssen Paul Müller Bonn, den 24. Dezember 1939 uf. mlschetb-Krankenhans Lüwen=Drogerie Allustr. H) Möblierte Mansarde mit Herd vermietet Meckenheimer Str. 1a.(30 Kleines Haus zu verkaufen Altstadt, Nähe Rhein, beziehbar, für 2300 Mk. bar. ., Gladen smigellen -den 7s..8 Uhr * Weberstr. 86, Fernrut 7437. 130 Haus mit 3 abgeschlossenen Wohnungen — modern eingerichtet— zu verk. Angeb. u. H. L. 3348 Gen.=Anz.(6 Ca. 4500 Stück Wenpupp=Karkons ungebraucht, flachliegend, Größe 29.7X17.7X7,8 em, pro 1000 Stünk 55.— Mk. frei Haus-zu verkaufen. Anfr. u. A. K. 105 Gen.=Anz. 739 Heißmangeln Waschmaschinen, Zentrifugen, gebraucht, zu verkaufen. Ph. Löhe, Maschinenfabrik, Hennes=Sieg.(0 Küchenschrank und Tisch zu verkaufen. Bonn=West, Sebastianstraße 7a. Suche Einfamilienhaus in od. bei Bonn zu kaufen. Angeb. u. E. M. 1275 an Gen.=Anz.(35 Sehr gut erhaltener, gebrauchter moderner Kinderwagen zum Preise von 25 bis 30 Mk. zu kausen gesucht. Angebote unter E. D. 25 an den Gen.=Anz.(39 Käufe getr. Anzuge a Sonent. Soie. 70 □#öbel. Frau Voru, Josei5 straße 66. Karte genuat. Kaufe jeden Posten Felle. Jatov Zilbesmstraße uur Benzzg 1½ bis 3 To., gegen Kasse zu kausen gesucht. Gebr. Knauber, Bonn. Telefon 2255.(m Wer bringt Fracht von Traben=Trarbach bis Samstag nach Bonn? Eilangebote unter Teleson 2810.(Zw Brosche verloren 6 von Wenzelgasse-Heerstr. Geg. Bel.. abzugeb. Poststr. 25. Damenbutgesch. Den Dank an die Kunden sowie die Neujahrsgrüße an Geschäftsfreunde und Bekannte vermittelt der General-Anzeiger für Bonn und Umgegend durch eine Glückwunschanzeige in der Silvester- Ausgebe Bitte geben Sie unter der Rufnummer 3851 Ihre Anzeige telefonisch auf oder verlangen Sie den Besuch unseres Vertreters. Seite 6. Nr. 16 833 General=Anzeiger für Vonn und Umgegenö## Bonner Nachrichten 27. Dezember 1939 LInks: Unter der Stabfüdrung Dr. Wildelm Furtwängler konzer tierte das Berliner Poilbar= montsche Orchester in der Arbeitspause eines AS.=Musterbetriebes in der Reichshauptstadt, dessen Gefolgschaft den Künstlern für diese auserlesene mustkalische Felerstunde dankbaren Beisall spendete. Rechts: Fünf der erfolgreichen deutschen Jagdflieger, die mit anderen Einbetten 36 der angreisenden Vickers= WellingtonVomber abschossen, nach lorer glücklichen Landung auf dem Feldfiugplatz. Links: Die Reichsbank beginnt in diesen Tagen mit der Ausgabe von 50 Psennig-Stücken aus Aluminium. Diese Münzen sind dazu bestimmt, die 50=PfennigStücke aus Nickel. deren Einziebung zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen ist, zu ersetzen.— Vorder= und Rücksette der neuen 50=PfennigStücke aus Aluminium, die mit der Jahreszahl 1935 den alten Reichsadler und mit der neuen Jahreszahl 1939 den Reichsadler mit den Hobeitszeichen zeigen. Rechts: Wahrend die Weiterführung der Pläne zur Neugestaltung der Reichsbauptstadt im Kriege rubt ist Generalbauinspektor Professor Speer mit der Errichtung zablreicher wehrmachtswichtiger Bauten in allen Teilen des Reiches ein neues bedeutendes Ausgabengebiet erwachsen. Zur Unterstützung dieser Arbeiten in transportlicher Beziebung hat Korpsführer Hühnlein auf Wunsch von Generalbauinspektor Speer aus Führern und Männern des ASKN. eine „RSKK.- Transportstandarte Speer“ gebildet, deren Zusammenstellung und Ausbildung auf den Motorsportschulen des NSKK. erfolgt.— Korpsführer Hühnlein und Generalbaninspektor Professor Speer mit Mitgliedern der Transport= standarte im Lehrraum an einem Motormodell. Oben: Einer der englischen Flieger, die in der großen Luftschlacht üiver der Nordsee abgeschossen wurden und gerettet werden konnten, nach seinem Eintressen auf einem deutschen Feldlnaplasz. unten: Dieser ersolgreiche Jagdflieger wurde für seinen Luftsieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Rechts: Nicht weniger als neun Tresser hatte dieses deutsche Jagdflugzeug in der großen Luftschlacht über der Nordsee erhalten. Man sieht daraus, daß es nicht damit getan ist, das Klugzeug zu treffen. Wenn nicht lebenswichtige Teile zerstört werden, bleibt das Flugzeug unbeschränkt flugsäbig. Klischees: Bonner GeneralAnzeiger Hoffmann 4, Scherl 3 K Touler Rathaus abgebrannt Das Rathaus von Toul, ein Gebäude von großem historischem Wert, in dem sich zahlreiche Kunstschätze und Gemälde befanden, ist ein Raub der Flammen geworden. Die Feuerwehren von Toul und Nancy und weiterer Nachbarorte waren zur Bekämpfung des Brandherdes herbeigeeilt. Der Schaden ist unermeßlich. Als Brandursache wird Kurzschluß vermutet. Renntiere halsen beim Tunnelbau In einem der norwegischen Ingenieurvereinigung vorgetragenen Bericht über den jetzt vollendeten Tunnelbau im Hardangergebirge machte Ingenieur Diderich Lund interessante Mitteilungen über eine neuartige Verwendung von Renntieren. Der Hardangergletscher verursachte große Transportschwierigkeiten, zumal die Arbeitsmöglichkeit durch die Jahreszeit und die Witterungsverhältnisse begrenzt war. Da die Zeit drängte, wurden einige tausend Renntiere als Tragtiere gemietet. Sie überwanden mit Leichtigkeit die Schwierigkeiten des Gletschergeländes und übertrafen die Erwartungen, die man an ihre Leistungen geknüpft hatte. Slowakische Hochschüler sollen in Wien studieren Die slowakische Presse fordert die slowakischen Hochschüler, die bisher in Prag die tschechischen Fachschulen besucht hatten, auf, ihre Studien nunmehr in Wien fortzusetzen.„Slovak“ schreibt in diesem Zusammenhang, daß Wien nicht nur über eine große wissenschaftliche Tradition verfüge, sondern auch infolge der Nähe Preßburgs und des Trimestersystems den slowakischen Hochschülern besondere Vorteile biete. Der slowakische Kultur= und Sozialverein„Andrei Hlinka“ beabsichtigt, in Wien ein slowakisches Hochschülerheim zu errichten. In drei Tagen 12 Kilogramm Sold In der Gegend von Tscheljabinsk wurde eine äußerst reiche Goldader entdeckt. Innerhalb von drei Tagen haben einige Bergarbeiter 12 Kilogramm Gold zum Vorschein gebracht. Besonders interessant ist der Umstand, daß der Feingehalt des Goldes sich mit zunehmender Tiefe der Goldader erhöht. Mäusenest unterm Autopolster In einer Kraftwagen=Reparaturanstalt in Hannover wurde bei Ueberholungsarbeiten an einem Kraftwagen entdeckt, daß sich in der Polsterung eine Mäusefamilie eingenistet hatte. Dieser Fund dürfte für viele Autobesitzer ein Hinweis sein, stillgelegte Fahrzeuge auf diesen Verdacht hin zu überprüfen. Gemeiner Volksschädling erschossen * Der Reichsführer( und Chef der deutschen Polizei gibt bekannt: Der vom Sondergericht Breslau zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilte Fritz Brehmer wurde bei Widerstand gegen die Staatsgewalt erschossen. Brehmer hatte sich an Angehörige gefallener Soldaten herangemacht und unter der Angabe, näheres über das Schicksal der Gefallenen zu wissen, auf gemeinste Weise Geld zu erschwindeln versucht. Zuchthaus für Verbreitung feindlicher Lügen Das Hanseatische Sondergericht in Bremen hatt sich mit einem Angeklagten zu beschäftigen, den Lügen des Straßburger Senders verbreitete. Am 7. September hörte der Angeklagte den Straßburger Sender ab, der damals das Lügenmärchen verbreitete, daß der Westwall durchstoßen sei und französische Truppen sich bereits am Rhein und der Mosel befänden. Der Angeklagte erzählte diese Schauergeschichten in seinem Betriebe, wo sie, zumal mehrere Rheinländen dort beschäftigt waren, Unruhe auslösten. Nun war das Gesetz, welches das Abhören ausländischer Sender verbietet, am 7. September, also dem Tage, an dem der Angeklagte Straßburg abhörte, verkündet worden. Er wurde deswegen auch nicht wegen des Abhörens verurteilt, wohl aber wegen Verbreitung diesen gefährlichen Lügen, und zwar wurde gegen ihn eine Zuchthausstrafe von einem Jahr und sechs Monaten erkannt. Briefkasten Steuensache. Erben Ihrer Frau sind mangels Tostament nach dem Gesetz Ihre Töchter zu je 5/8. Sie selbst zu ¼. Die Umschreibungskosten können Sie vom Mietsertrag abziehen. Sind Ihre Töchter volljährig, kann jede ihren Anteil am Ertrag des Hauses selbständig versteuern. Trotz Ledigensteuer ergibt sich dann für alle drei geringere Steuern, als wenn Sie allein das Einkommen versteuern. Auszug. Haben Sie die Bäume usw. nun für Ihre versonlichen Zwecke gepflanzt, so sind sie nicht Bestandteil des Grundstücks geworden. Sie können Sie daber mitnehmen, wenn den Nachmieter sie nicht übernehmen will, das gleiche gilt von der Antenne. Sozial=Versicherung. Eine geringfügige Beschäftigung, die, abgesehen von Kurzarbeit, auf nicht mehr als 30 Arbeitsstunden in einer Kalenderwoche beschränkt ist, ist nicht versicherungspflichtig in der Arbeitslosenversicherung. Sie können aber auch den Arbeiter, da er Invalideurente bezieht, von der Krankenkasse befreien lassen und brauchen dann auch keine Arbeitslosenbeiträge zu zahlen. Die Anträge sind bei der Krankenkasse zu stellen. der blaue Dämon des Zaren Alexander L Decaux——— Cop. Franckh'sche Verlagsanstalt Heimatlos Der Kaiser hat vor den reisenden Damen einen Tag Vorsprung genommen, doch kaum ist er in seine Hauptstadt zurückgekehrt, regelt er die Ankunft seiner Herzensgeliebten. Michael Dolgorukis, Hauptmann im Garderegiment, erhielt telegraphisch die Nachricht von seiner Entsendung als Militärattaché nach Neapel. Das ist ein verschleierter Verbannungsbefehl, darüber wird sich niemand täuschen; aber der Kaiser will die, die er vereinigt hat, nicht trennen. Louise ist nämlich zu ihrer Familie zurückgekehrt. Ihr Gatte wird ihr dorthin folgen. Wenn Katharina in der Basseynaya ankommen wird, wird sie das Haus leer finden. Nur ihre Hunde erwarten sie. Sie ist allein und ohne Heim. Der Kaiser gibt sich alle Mühe, daß die erste Berührung mit ihrem neuen Leben für sie nicht zu peinvoll sei. Er schickt am Vormittag Boten auf Boten m Blumen, Leckereien, Pelzwerk und seinem Bild in das Haus der Dolgorukij. Er will, daß sich Katharina bei ihrer Ankunft von Zeugnissen seiner Liebe umgeben sieht. Die Glashäuser des Winterpalais lieferten Orchideen und Rosen. Aber er hätte selbst da sein müssen, daß seine kleine Geliebte nicht darunter litt, allein zu sein; und das kann er nicht. Er muß am ersten Tage nach seiner Rückkunft die Minister empfangen und im Schlosse bleiben, um den Verdacht der Kaiserin zu zerstreuen. Der Hof ist feindlich und schon benachrichtigt und flüstert. Es wird die ganze Autorität des Herrschers um seine Liebe gegen Indiskretionen und das Uebelwollen seiner Untertanen zu schützen. Die Großherzoge mischen sich ein. Der Kaiser ist schon verständigt, daß er den Angriff seiner Familie zu ertragen haben wird. Aber alle diese Hindernisse reizen nur seine Leidenschaft auf und treiben sie auf den Höhepunkt. Ex wird es so einrichten, daß er Katharina noch in der Nacht nach ihrer Ankunft sehen kann. Die beiden Damen kommen in der Basseynaya gegen neun Uhr abends an. Zu dieser Jahreszeit ist es in Sankt Petersburg um diese Zeit noch lange hell. Unter den Blumen und Geschenken erwartet Katharina ein Brief Er ist turz. „Ruhe Dich aus, meine Liebe, lege Dich gleich nach Deiner Ankunft zu Bett. Gegen Mitternacht lasse Dich wecken und erwarte mich. Ich komme... Alexander.“ Fräulein Trépeau fuhr sofort wieder nach Paris zurück. Der Abschied war herzzerreißend gewesen. Katharina begleitete sie auf den Bahnhof, überhäufte sie mit kleinen Geschenken und gab ihr als Andenken an ihren Besuch in Neuilly sogar das Kreuz, das sie seit ihrer Geburt um den Hals zu tragen pflegte. Als der Zug pfiff und sich in Bewegung setzte, winkte Fräulein Trépeau an der Abteiltüre mit dem Taschentuch. Katharina rief ihr noch unter Tränen zu: „Gebe Gott, daß Alexander und ich Sie eines Tages wiedersehen, Dämchen! Ich habe den Schlüssel aufbewahrt. Danke, danke!“ Lange blieb sie auf dem Bahnsteig unbeweglich stehen und sah dem Zug nach, der lärmend aus der Halle fuhr und ihre einzige Freundin entführte. Mit neunzehn Jahren ist Katharina allein, ganz allein mit ihrer Liebe. Maria, ihre jüngere Schwester, wird ihren Aufenthalt in Smolny um ein Jahr verlängern. Kola, Nikita und Alexis, die sich auf Verlangen Michas, des ältesten Bruders, von Katharina abgewandt haben, schreiben ihr nicht mehr. Der Kaiser fühlt seine Verantwortung. Der Gedanke, sie durch seine Schuld so von der Welt und ihrer Familie getrennt zu sehen, quält sein edles Herz. Er gibt sich alle Mühe, ihr alles zu bieten, was ihre erzwungene Einsamkeit versüßen kann. Sie wird ihren eigenen Wagen, Dienerschaft, Pferde und eine Loge im Theater haben. Aber was ist das alles für eine junge Liebende, der die Minuten des vertrauten Beisammenseins knapp zugemessen sind und die mit dem ständigen Gedanken an einen Mann lebt, der in einem Lande wie Rußland der ganzen Knechtschaft der obersten Macht unterworsen ist? Katja zittert beständig, daß das verfehlte Attentat von Paris wiederholt werden und Erfolg haben könnte. Sie glaubt an ihr Glück nur in den seltenen Augenblicken, da der Kaiser seinen Pflichten und den erzwungenen Vergnügungen des Hoses entschlüpft und zu ihr in dieses einsame Haus kommt, das Tag und Nacht von den besten Polizisten Schuwalows bewacht wird. Doch eine andere Frau teilt die Schrecken Katharinas: die Kaiserin. Die Zarin Maria Alexandrowna leidet an Entkräftung; sie weiß, daß ihre Krankheit unheilbar ist. Von der Lungenschwindsucht unterhöhlt, ist sie unfähig, ihre Liebe zu verteidigen; dabei ist sie in grausamer Weise bis in die geringsten Einzelheiten über das Glück ihrer jungen Rivalin unterrichtet. Sie weiß, daß sich Alerander jeden Tag. ganz unbekümmert um die geit oder das Wet“== sei es auch nur ein armseliges halbes Stündchen, von seiner Arbeit, seinen Herrscherpflichten, ja sogar von seinem Schlaf abstiehlt, um sich in die Basseynaya fahren zu lassen. Seine täglichen Besuche außerhalb des Palais bei denen er durch belebte Straßen kommt, bedeuten für ihn eine Gefahr, aus der die Terrorpartei rasch ihren Vorteil ziehen wird. „Ichwerde sie zerbrechen, diese freche Kleine!" Der Graf Schuwalow zwirbelt seinen langen Tatarenschnurrbart. Er kaut an seinen Enden, was bei ihm ein sicheres Zeichen eines nahen Wutausbruches ist. Aschkirtzeff, sein Untergebener, ein bleicher, fast mißgestalteter Mann ohne bestimmbares Alter, ist bei ihm und hält ein umfangreiches Aktenbündel unter dem Arm. Die beiden Beamten begeben sich im Wagen nach Peterhof zur Kaiserin. Der Herbst hat die blassen Birken, die am Rande der dunklen Tannenwälder zittern, in goldene Garben verwandelt. Aber dieses wunderbare Schauspiel der Wälder des Nordens läßt den Chef der kaiserlichen Polizei gleichgültig. Er hat Eile, an sein Ziel zu kommen. Er weiß nicht, was ihm die Kaiserin sagen wird, obwohl er die Gründe des trostlosen Rufes, den sie an ihn ergehen ließ, errät. Aber das weiß er wohl, daß er selbst es war, der sich die unangenehme Aufgabe gestellt hatte, dieser unglücklichen Kranken immer neue Gründe zur Verzweiflung zu liefern. Er hat nur ein Ziel: die Kaiserin und auf dem Umweg über sie den Zarewitsch und die kaiserlache Familie zu überzeugen, daß es nötig ist, der Verbindung des Kaisers mit der kleinen Katharina Michailowna ein grobes und rasches Ende zu bereiten. Er bringt sichere Beweise, daß der alte Geist der Dolgorukij in Katja wieder aufersteht. Sie treibt den Kaiser ganz bestimmt zu Reformen, die für die Zukunft der Dynastie gefährlich werden können. Er hat Beweise dafür. Briefe Katharinas an das Fräulein Trépeau waren geöffnet worden. Man weiß durch Diener, daß der Kaiser oft in die Basseynaya die Berichte seiner Minister mitbringt. Er arbeitet dort unter den Augen Katharinas. Er setzt sie auf das Laufende über die Staatsangelegenheiten. Schuwalow vermutet, daß sie den Kaiser in einem liberalen Sinne beeinflußt; eine Konstitution nach dem Beispiel der von England oder Frankreich. Der Kaiser würde aufhören, ein Autokrat zu sein: das wäre das Ende des Absolutismus, der Tod der Dynastie! Indem er fortfährt, seinen Bart zu kauen, setzt Schuwalow Aschkirtzeff auseinander, was er zu unternehmen gedenkt, um die Kaiserin zum Einschreiten zu bestimmen. Er bereitet seine Rede vor, arbeitet sorgfältig ihre Wirkung aus. Aschkirtzeff ist skeptisch und schüttelt den Kopf. Er ist von Schuwalow mit der ausschließlichen Ueberwachung der Fürstin Katharina Dolgorukij betraut. Er glaubt durch das Gerede neuer Diener, die alle im Solde der Polizei stehen, alles über Katharina zu wissen. Die Herrschaft, die sie über Alexander II. ausübt, hat etwas von Bezauberung und Hexerei an sich. Abergläubisch wie alle Südrussen, möchte Aschkirtzeff fast glauben, daß der Kaiser behext sei, daß er die Beute irgendeiner Bezauberung oder eines ererbten Fluches sei. Er ist nicht ohne Kenntnis der russischen Geschichte und auch der Sagen, die im Volke erzählt werden. Aschkirtzeff ist von niedriger Herkunft, ein geadelter Beamter, und hat die phantastische Geschichte, die man an den Abenden in den Dörfern Kleinrußlands und in den Klöstern, in denen er als Seminarist einen Teil seiner Jugend verbracht hatte, nicht vergessen. Die Sage vom Zaren Peter und Katharina Dolgorukij war dort zu seiner Zeit noch lebendig. Man erzählte, daß der Bruder der unglücklichen Braut des Zaren im Augenblick, als er das Schafott bestieg, die Romanow bis ins zehnte Glied verfluchte. Vielleicht war diese Katharina Dolgorukif, die in der Basseynaya wohnte, nur die Reinkarnation der anderen... fleischgeworden, um ihr Geschlecht zu rächen. Schuwalow glaubte nicht an diese Gespenstergeschichten. Aber eines war sicher: es mußte mit dieser Sklaverei, die Alexander jeden Tag zu Füßen seiner jungen Geliebten führte, ein Ende gemacht werden. Die Sicherheit des Staates verlangte einen Bruch. Der Graf Schuwalow ließ sich bei der Kaiserin melden. Er hatte Sorge getragen, für diese lange vorbedachte Zusammenkunft einen Tag zu wählen, an dem der Kaiser mit Katharina auf der Jagd war. Man war sicher, ihn in Peterhof nicht vor Einbruch der Nacht erscheinen zu sehen. „Ihre Majestät wird mir gestatten, achtungsvollst darauf aufmerksam zu machen, daß der Augenblick gekommen ist, einen großen Schlag zu führen. Niemand wird es nunmehr wagen, den Kaiser vor der Gefahr zu warnen, in die ihn diese Person bringt, wenn nicht Ihre Majestät selbst, unterstützt vom Zarewitsch. Wenn ich das Glück habe, die Kaiserin zu überzeugen, werden wir triumphieren. In meiner Seele und in meinem Gewissen, Madame, bin ich endgültig davon überzeugt, daß der umstürzlerische Einfluß einer französischen Erzieherin mit revolutionären Ideen, der zu dem impulsiven Charakter der Dolgornkij noch hinzukommt, aus dieser Fürstin das blinde Werkzeug der geschworenen Feinde der russischen Autokratie gemacht hat.