S1. Jahrgang— Nr. 16 637 Verlags=Gründungssahr 1725 Anzeigengrundpreis: Proßzspalte(46 mmn),. mm.18.4 Tersanzeigen(78 mm) mm.—4 Einspaltige Anzeigen bis zu 100 mm 9556mm.15. Anzeigen zur die Schiffadrt, für Bäher, Gastvöse, Fremdenbeime und Gaststätten...... mm.15.4 Vereins=Anzeigen,(nicht für die Wirtschaftswerbung)" mmn.104 Amtliche Anzeigen.. mm.15.4 Familien=Anzeigen.. mm.10.4 Stellengesuche.... mmm.05.4 Wortanzeigen, einspaltig in der Grundschrift nur In einbeitlicher Breite von 46 mm, von Privatpersonen aufgegeben. bis 50 mm Höbe.... jedes Wort.05.6 Ziffern= und Auskunfts=Gebühr (Porto besonders).30.C. Nachlässe Malstaffel I und Mengenstaffel B. Gültig ist die Anzeigenpreisliste 5. Erfüllungsort Bonn=Rbein. für Bonn und Umgegend " Bonner kachrichten Godesberger Nachrichten Siegburger Nachrichten 7 Euskirchener Nachrichten Druck und Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges., Bonn, Geschäftsstelle u. Schriftleitung: Badnhofstraße 12. Die Geschäftsstelle ist geöffne: von—19 Uhr. Sammelruf Nr. 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Bankverbindung: Reichsbank=Girokonto Bonn, Teutsche Bank Bonn. Samstag, 23. Dezember 1936 Beiussbre! Peneral= Anzeiger monatlic.—. Fllustrierte Geilage monatlich.30.2 frei Haus einschließlich Boienlohn u. Versandkosten. Einzelverkauf O. 10.4 Postbezugspreis: General= Anzeiger ohne iüuftrierte Beilage monatich,.36 Mark einschließlich Postüberweisungsgebüdr und Postzustellgeld. Annadmesteilen für Bezug und Anselg " Kodlenzerstraße " Bahnhofftraße " Markusstraße Baondofstraße Adolf=Hiller=Plas„ . Haupistraße 144 Oberdollendorf, Heisterbacher Str. 30 Königswinter.. Hauptstraße 87 Honnes.... Hauptstraße 49 Linz Rdein... Mittelstraße 13 Sieaburg Adolk=Hitler=Plas 29 Troisdorf.. Kölner Straße 77 Hennes... Badndofstraße 11 Wissen.. Adolf=Hitler=Sir. 32 Godesberg Godesberg Kessenich. Guskirchen Deuel„ Soerkasel Fest der Zuversicht * Die Nation schickt sich an, Kriegsweihnachten 1939 zu feiern! Nur noch wenige Stunden sind es und wieder werden tausende und abertausende Lichterbäume strahlen und aufs neue von dem ewig alten Wunder des Lichtes, der Hoffnung und der Liebe mitten im Winterdunkel künden, einem Wunder, das nur aus der Gläubigkeit aufwachsen kann. Aus jener Gläubigkeit, die weiß, ohne zu fragen, und die hofft, ohne zu rätseln. In diesem Grundklang hat sich das Weihefest zu erfüllen, darin sich unser Leben wandeln und erneuern soll. Denn kein anderes Fest ist uns Deutschen so innig verwandt und so seelisch verhaftet wie das Fest der Liebe, das an der Wende des Jahres plötzlich das Licht heraufführt und zu dem weihnachtlichen Sinnwort„Licht" das Sinnwort„Hoffnung“ gesellt, und zwar eine Hoffnung, die sich nicht mit dem Ablauf des Festes erschöpft, sondern die weit hinüberreicht in eine Zeit, die nicht nach Stunden noch nach Tagen bemessen ist. Denn so will es uns scheinen: wer hoffen kann und zu glauben vermag, dem werden noch alle Dinge zum besten dienen. Hiervon kündet das Weihnachtsfest aus übervollem Herzen heraus, über das sich wie eine lobpreisende Kantilene das Wort„Liebe“ wölbt, jene Liebe, die groß genug ist, sich selbst zu verschenken, ohne erst lange zu wägen und zu fragen, wie sich das Licht verschenkt, ohne um seine Flamme zu wissen. So lehrt uns dieses Fest, sehnsüchtig zu sein; denn wer sehnsüchtig ist, soll erwählt sein in jener höheren Schau, die die Ferne zur Nähe wendet und uns allesamt fühlen läßt, daß ein großes Singen durch unser Volk geht und überall sein helles Echo findet, wo auch immer Deutsche wohnen. Alles, was im deutschen Herzen. lebendig ist und an verborgenen Kräften wirkt, alles, was uns aus der Vergangenheit überkommen ist, was in der Gegenwart lebendig schafft, ist heute mehr denn je eingeformt in das Zeichen des Lichtes. So ist alles, was zu Weihnachten gehört, Gleichnis, und über Baum und Krippe beginnt das Licht zu wachsen und wird Botschaft in dem tiefsten Dunkel des Jahres und seines Abschieds an eine große Gemeinsamkeit, zu der wir wieder alle gefunden haben, die wir gleichen Blutes und gleicher Hoffnung sind. In diesem Jahr nun erfüllt die Botschaft ihren besonderen Sinn, da sie lautet„Vom Sieg des Glaubens zum Glauben an den Sieg!“. Vom Sieg des Glaubens, der es vermochte, das deutsche Volk zu Leistungen und Taten zu befähigen, die in der Weltgeschichte ein Beispiel nicht haben, zum Gtauben an den Sieg über finstere Mächte des Neides und des Hasses, die nicht dulden wollen, daß Lebensrecht und Lebenswillen einer Jahrzehnte hindurch leidgeprüften Nation unverschüttet bleiben. Unser Volk weiß, daß es eine große und gerechte Sache vertritt, um die es sich lohnt, den Einsatz des Höchsten zu wagen, die wert ist, in Winterskälte, in Schnee und Regen draußen seine Pflicht zu erfüllen. Gerade während der festlichen Stunden der Besinnung im Kampf um Sein oder Nichtsein, den die Nation aufnehmen mußte, werden wir uns bewußt, für welche Werte wir kämpfen und was es zu verteidigen gilt. Das große Erbe des deutschen Daseins in allen seinen Regungen ist es, um das zu streiten wir gezwungen wurden und das zu schirmen Väter und Söhne an den Fronten stehen, um es in eine lichte Zukunft hinüber zu tragen, die den wahren Frieden auf Erden kennt. Doch nicht nur das Ueberkommene zu hüten, auch das Gegenwärtige zu schützen ist der höchste Sinn des gewaltigen Ringens. Wider die große nationale Volksfamilie richten sich Feindschaft und Gehässigkeit, mit denen uns überalterte Mächte jenseits der Grenzen verfolgen; sie ist Ziel des Angriffs, der in der Furcht seinen Ursprung hat, daß Völker, die sehen, wie wohl bestellt unser deutsches Vaterhaus ist, den Ruf nach sozialer Gerechtigkeit vernehmen lassen könnten. Deshalb der Versuch, die großdeutsche nationalsozialistische Gemeinschaft in den Grundlagen ihres Lebensraums, in ihrer völkischen Geschlossenheit und in ihrer gleichberechtigten Entfaltungsfreiheit zu treffen. Gegenüber diesem Willen zur Vernichtung gibt uns der grüne Baum als Sinnbild des Lebens im Glanz seiner Kerzen die Hoffnung, Lichtvolles für die vor uns liegende Zeit zu bereiten und selbst Gutes zu empfangen. Unser Opfer soll und wird der Quell neuer völkischer Kraft und strahlenden Lebens sein, mögensich mit ihm auch noch soviel Leid und Schmerzen verbinden. Das Flackern der Lichter läßt unseren Glauben an die Unbesiegbarkeit unseres Volkes und unseren Willen, den Kampf um die Selbsterhaltung durchzustehen bis zum glücklichen Ende, damit ihm ein fruchtbarer Frieden folgt wie ein kraftstrotzender Frühling dem Winter, stark und unerbittlich werden. Erst wenn die deutschen Waffen, die hart zu treffen verstehen, den Sieg erstritten haben, werden wir sie sinken lassen, das ist der unabänderliche Entschluß des ganzen Volkes, das um das frohe Morgen weiß und dem das Weihnachtsfest sinnbildlich diesen Glauben kündet, der gerade in Not und Tod die Voraussetzung eines neuen geläuterten Daseins erkennt. Neben das Gefühl der Verbundenheit des eigenen Ichs mit dem Schicksal der Gemeinschaft, mit dem Leben der ganzen Nation, stellt sich die feste Zuversicht, daß eben diese Gemeinsamkeit fähig und stark genug ist, sich den Durchbruch zu dem Hellen zu erzwingen. Siegesglaube und Siegeswille, Fähigkeit und Stärke haben nicht zum geringsten Teil ihren Ursprung in der sich selbst verschenkenden Liebe zu Volk und Reich, die um das große Schicksal unserer Tage weiß. Diese Liebe immerdar zu bewahren sollen uns die Tage der Besinnung mahnen. Sie soll uns stets helfen, Schweres im Einzelleben freier und leichter zu tragen im Bewußtsein des Neben= und Zueinanderstehens, das uns zu glückhaften Taten führt. Kriegsweihnachten 1939— kein flüchtiger Lichtblich in einer unabsehbaren Folge dunkler Tage, sondern Ausdruck des Geistes einigender und aufbauender Liebe draußen an den Fronten wie im Innern des Vaterlandes, der uns die Gewißheit des Sieges gibt. Darum wollen wir frohgemut und zuversichtlich das Fest begehen. Nn. Weihnacht, webe wundersame Träume silbern durch der Sehnsucht enge Zweige, und du, laute Erde, schweige, schweige! Steht der Sterne Chor im Weltenraum, unserer Liebe weiten Weg zu deuten, wenn die Glocken frohe Botschaft läuten. Freude, singe. Fülle, Glanz der Kerzen, unsere Augen, blüh' von ganzem Herzen, Volk, das seinen Weg zur Sonne fand. Denn gewaltig ringt zu dieser Wende nun das Licht, und kommt die Nacht zum Ende, glüht ein neues Jahr sich in das Land. Herbert Böhme. Weihnachten der geschlossenen Vereitschaft Balten- und Wolhyniendeutsche sowie Rückgeführte von der Saar bei Dr. Goebbels— Ansprache des Ministers * Auch in diesem Jahr hatte Reichsminister Dr. Goebbels eine Anzahl von Volksgenossen mit ihren Kindern zu einer Weihnachtsseier eingeladen. Rückgeführte aus dem Saargebiet und Deutsche aus dem Valtikum und Wolhynien fanden sich gestern nachmittag im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda in Berlin zusammen. Von dieser Weihnachtsstunde wurde eine Ansprache des Ministers über den Rundfunk zu den zahllosen Parallelfeiern übertragen, in denen sich ebenfalls die aus der Fremde zurückgeführten Volksgenossen und die von der Saar mit ihren Brüdern und Schwestern im Reich versammelt hatten. Eine Pastorale aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach leitete die Stunde ein. Dann sang der Kirchenchor von Emmy Goerdel=Dreysing weihnachtliche Lieder, die mit stürmischem Beifall aufgenommen wurden. Der Jubel der Kinder steigerte sich noch, als sich der Vorhang hob und die Hohnsteiner Puppenspieler ein lustiges Kasperle=Theater aufführten. Musik aus Humperdincks„Hänsel und Gretel“ schloß diesen Teil der Feier ab. Dann erschien der Weihnachtsmann und lud Kinder und Erwachsene zur Bescherung. Jubel und freudige Begeisterung herrschten, als die Kinder aus der Hand des Ministers ihre Weihnachtsgeschenke erhielten. Der Gabentisch enthielt alles, was ein Kinderherz erfreut: Soldaten. Puppen. Baukästen, Spiele, dazu Pfefferkuchen und Nüsse und allerlei Süßigkeiten. Im Mittelpunkt der Feier stand die Ansprache von Dr. Goebbels, in der er sich vornehmlich an alle deutschen Volksgenossen wandte, die in diesem Jahr zum ersten Mal das Weihnachtsfest innerhalb der Grenzen des großen deutschen Vaterlandes feiern können. In seiner Rede führte er aus: „In diesem Jahr feiern wir ein ernsteres Weihnachten als in allen vorangegangenen Jahren des nationalsozialistischen Regimes. Es ist ein Kriegsweihnachten, ein Weihnachten der geschlossenen und entschlossenen Bereitschaft eines ganzen Volkes. Trotzdem haben wir, traditionellem Brauch entsprechend. Männer, Frauen und Kinder zu einer vorweihnachtlichen Stunde zusammenberufen und haben sie diesmal aus den Kreisen der ins Reich umgesiedelten Baltendeutschen und der aus dem Saargebiet Evakuierten gewählt. Sie sind die Träger der großartigsten und modernsten Volkswanderung der neueren Geschichte. Ihre Umsiedlung ins Reich verfolgt ein wahrhaft historisches Ziel, und es ist deshalb nicht zu vermeiden gewesen, daß sie vor allem für Sie persönlich auch mit Sorgen und Schwierigkeiten verbunden eist. Das trifft in erhöhtem Maße für die aus dem Saargebiet Evakuierten zu. Aber vor diesen Sorgen und Schwierigkeiten stehen wir Deutsche heut; ja alle. Es ist niemand mehr in unserem Volk, der nicht daran mitzutragen hätte. Keiner kann sich der Last, die ein Krieg nun einmal mit sich zu bringen pflegt, entziehen, und man darf wohl auch sagen: Keiner will das mehr. Das deutsche Volk ist erst recht in diesen wenigen Kriegsmonaten eine Gemeinschaft der, Brüderlichkeit und der Zusammengehörigkeit geworden. Wir können zu unserer Freude und zu unserem Stolz feststellen, daß die nationale Solidarität noch niemals so stark und so für jedermann verpflichtend gewesen ist wie gerade in dieser Zeit, in der alles darauf ankommt, daß die deutsche Nation in Einigkeit und Entschlossenheit den kommenden Ereignissen gegenübertritt. Daß diese Ereignisse von uns den Einsatz der ganzen Nation erfordern werden, ist für jeden klar, der offenen Auges die Lage überprüft. Vielsach allerdings wird das bei den Unbelehrbaren noch nicht richtig erkannt. Sie wollen nicht einsehen, daß Krieg Krieg ist, wo und mit welchen Mitteln er auch immer geführt wird. Es wäre für unser Volk verhängnisvoll, wenn wir uns darüber irgend einer Täuschung hingeben wollten. Es ist in der Vergangenheit bei uns alles so reibungslos und glatt vor sich gegangen, daß man vielleicht auf den Gedanken kommen könnte, der Krieg wäre gar nichts Absonderliches, dem man mit starkem Herzen entgegentreten muß. Vor allem in der Heimat gibt es Menschen, die da zu glauben scheinen, daß das Leben an der Front heute jenseits jeder Gefahr sei und im wesentlichen ausgefüllt werde mit militärischen Uebungen und Warten So ist das denn doch nicht; davon kann in Wirklichkeit gar keine Rede sein. Der Soldat tut seine harte Pflicht; selbst in dieser Zeit, in der der Krieg noch nicht in voller Schärfe entbrannt ist, fordert sein Leben ungleich viel größere Opfer von ihm als das Leben in der Heimat. Der Dienst ist schwer. Der Soldat lebt fern von zu Hause und Familie. Er muß sich im täglichen Einsatz auseinandersetzen mit den Unbilden der Witterung, mit Frost, Regen, Schlamm und Kälte und oft auch mit der schwersten Gefahr für Leben und Gesundheit. Dazu fehlt es ihm meistens an jeder Möglichkeit, neben dem Dienst Erholung und Entspannung zu suchen. Er muß schon glücklich sein, irgendwo einen Rundfunkapparat aufzutreiben, der ihm dann wenigstens eine gewisse Verbindung mit der Heimat gibt. Dazu muß er Verzicht leisten auf einen ihm lieb gewordenen Beruf, dessen Sorgen und Kümmernisse ihn trotzdem vielfach begleiten. Gewiß tun wir in der Heimat alles, um ihm seine Last zu erleichtern, aber es bleibt davon noch so viel übrig. daß er genug und übergenug zu tragen hat. Daß wir für Betrachtungen Sternstunde der Menschheit Es war eine Sternstunde der Menschheit erster Ordnung, da am Weihnachtsabend 1818 der Hilfspriester Joseph Mohr das innige Gedicht„Stille Nacht, heilige Nacht“ ersann und es sogleich von Oberndorf an der Salzach auf die Höhe von Arnsbach trug, damit ihm' sein Freund, der Lehrer und Organist Franz Xaver Gruber, schnell eine Melodie dazu schreibe für zwei Solostimmen, Chor und Gitarrebegleitung. Denn das feuchte, im Ueberschwemmungsgebiet der Salzach liegende Kirchlein von Oberndorf hatte eine verstummte Orgel, und so stand eine nicht von Tönen umrauschte Christmette bevor. Aber die süßen, franziskanischen Wiegenworte beschwingten sogleich den Freund zu einer gleich innigen, franziskanischen Melodie, mit der er nun seinerseits sich auf den Weg machte, damit sie, vom Dichter auf der Gitarre begleitet, in der M Aus dem Inhalt der Weihnachtsausgabe: Leitartikel: Fest der Zuversicht. Heimätteil: Gänsekiels Sonntagsbrief 1 In Bonn zur Weihnachtszeit vor 20 Jahren Am Heiligen Abend auf Posten im Beruf. Feuilleton: Weihnachtsbotschaften deutscher Universitäten im Weltkrieg. Unterhaltungsbeilage. mette von Oberndorf zum erstenmal erklinge. In der Bescheidenheit ihrer Herzen ahnten die Freunde nicht, daß sie in dieser schöpferischen Sternstunde der Menschheit das trauteste Lied von stiller und heiliger Nacht geschenkt hatten. Aber vielleicht wäre der holde Zusammenklang zweier franziskanischer Seelen verweht worden, wie so manche Stunde der Gnade unerkannt vergeht, wenn nicht ein Orgelbauer Wort und Melodie des Liedes mit nach Tirol genommen hätte, wo mit der Verkürzung von sechs auf drei Strophen ein Volkslied aus ihm wurde, von dem man nicht mehr wußte, wer es ersann. Tiroler Sänger sangen es allerorten und nicht zuletzt sorgten für seine Verbreitung die für ihr Handschuhgeschäft weit herum kommenden vier Geschwister Strasser aus dem Zillertal, die das Lied auch in Druck erscheinen ließen. Als dann, noch bezeugt von dem hochbetagten R9mponisten, die Liedersinner von Wort und Musik erkundet waren, wobei sich auch die Frage nach Vorbildern aus nicht deutscher Gemütsart ergab, erstrahlte noch keineswegs das Licht der Unsterblichkeit auf um die Begnadeten einer heiligen Nacht. Zumal der Dichter mußte ein Jahrhundert um die künstlerische Verklärung im Relief der Kirche von Oberndorf warten, das ihn, abgelenkt von der Betrachtung des Sternhimmels einer heiligen Nacht verklärten Antlitzes am Fenster seiner Himmelskammer zeigt, da er von Engeln gesungen das Lied vernimmt, das er auf Erden ersann, den Menschenherzen zum Wohlgefallen. w. d. „O, warum blieb ich nicht ewig ein Kind?“ Als unsere Dichter und Sänger in der Weihnachtswoche des Jahres 1859 am Fenster seines Bonner Heimes stand und hinunterschaute auf seinen geliebten Strom, stiegen in seinen Gedanken Bilder aus der Erinnerung auf. Das visionäre Schauen geleitete ihn zurück in die Tage der Kindheit, die ihm die schönsten und glücklichsten dünkten. Es erwachten die Eindrücke, die er in Schoritz auf Rügen, wo ihm, wie er 1817 schrieb,„das Meer mit dunkelm Klang die ahndungsvollen Wunderlieder der Zukunft um die Wiege sang", empfangen, und in stiller Wehmut wandelte er noch einmal die alten vertrauten Pfade. So empfand er in jener Stunde; da sich das deutsche Volk auf die Feier seines 90. Geburtstages vorbereitete, das tragische Erkennenmüssen des Alters. Ihn rührte jetzt mehr noch als einst in der Blüte seiner Jahre, als er die bittere Klage„O, warum blieb ich nicht ewig ein Kind?“ aussprach, die Sehnsucht nach dem Unwiederbringlich=Verlorenen. Wie er aber zurückgekehrt an seinen Schreibtisch, darauf die Manuskripte und Korrekturbogen seiner Gedichte, die er gesammelt dem deutschen Volk als Weihnachtsgabe darbringen will, findet, verfliegt das schmerzliche Traumgebilde. In diesem seinem Werk hat er die Zeit gebannt und nun tröstet es ihn, wo er sich beeilt, in dem kurzen Vorwort von seinen Freunden Abschied zu nehmen, über die letzte grausame Gewißheit hinweg. Das Werk, das ihn überdauert, gibt ihm die Kraft, dem Niederdrückenden und Hoffnungslosen des Ikdischen zu widerstehen. Und diesem Werk hielt er bis zu seinem Tode, der ihn wenige Wochen später, nachdem er seine Arbeit würdig beschlossen hatte, aus dem Zeitlichen erlöst, die Treue. So ward es Ernst Moritz Arndt, der sich den Feuergeist und die Ideale der Jugend bis in sein hohes Alter bewahrte, vergönnt, dem Zwiespalt des Lebens zu begegnen. Dem Neunzigjährigen, der am zweiten Weihnachtstag sein Wiegenfest feierte, machte ein gütiges Geschick die Vollendung des Schaffens zum schönsten Geschenk. 1tz. ihn nach besten Kräften einzutreten versuchen, ist unsere elementarste Pflicht und gar nichts Besonderes oder Rühmenswertes. Deutschland führt heute einen totalen Krieg, der Front und Heimat wenn nicht mit den gleichen Opfern, so doch mit den gleichen nationalen Verpflichtungen anpackt. Es geht in diesem Krieg um unsere nackte Existenz. Immer klarer wird das aus den Zeugnissen, die aus London und Paris zu uns herüberdringen, sichtbar. Wenn in diesen ersten Wochen dieses Krieges die maßgebenden englischen Politiker noch versucht haben, dem deutschen Volk einzureden, sie führten nur Krieg gegen den Hitlerismus, ohne dem deutschen Volk Schaden zufügen zu wollen, so machen sie heute kein Hehl mehr daraus, daß es ihr Ziel ist, Deutschland niederzuschlagen, es als Nation zu zerstückeln und aufzuteilen und damit in politische und wirtschaftliche Ohnmacht zurück. zuwerfen. Es handelt sich also nicht etwa um eine Art Kartoffelkrieg, den Deutschland heute-führt, und es geht auch nicht Seite 2. Nr. 16 637 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 23. Dezember 1939 um Prestigefragen von mehr oder minder großer Bedeutung. Im Gegenteil, in diesem Krieg wird die geschichtliche Entscheidung über unser zukünftiges nationales Schicksal gefällt. Wir müssen entweder als Großmacht abdanken und als Volk zu Grunde gehen oder wir gewinnen diesen Krieg. Es ist dabei auch für unsere nationale Zukunft ziemlich unerheblich, wer im einzelnen auf der Gegenseite diesen Krieg gewollt hat und ob das englische oder das französische Volk ihn gern und mit Freuden führen. Sie führen ihn; das ist ausschlaggebend. Es ist auch ein Irrtum, anzunehmen, die Kriegshetzerclique etwa in Paris wollte uns eher schonen als die in London. Die eine ist in ihren offen verlautbarten Zielen genau so brutal und zynisch wie die andere. Das heißt also, daß die plutokratische Welt sich in ihrer Gesamtheit gegen den deutschen Staat einer sozialen Gemeinschaft erhoben hat und ihn niederzuschlagen versucht. Wir aber setzen uns dagegen zur Wehr, und zwar als geeintes Volk, denn wir wissen, worum es geht. Bei uns hat der Krieg nichts mit einer kapitalistischen Führungsschicht zu tun. Er ist ein Volkokrieg in deo Wortes wahrster Bedeutung. Das deutsche Volk setzt sich deshalb auch in seiner Gesamtheit gegen diese internationale Bedrohung zur Wehr, und zwar verteidigt es nicht nur seine Ehre, seine geistige Welt, seine sozialen Vorstellungen und Errungenschaften oder seine soziale Gemeinschaft, nein, es verteidigt sein Leben. Die Mächte und Kräfte, die uns heute gegenübertreten, haben uns seit jeher in unserem Kampf gegenübergestanden. Es sind die des Rückschritts, der plutokratischen Ausplünderung des arbeitenden Volkes der Anhäufung riesiger Vermögen, gepreßt aus dem Elend der unterdrückten Nationen. Wir unterschätzen die Träger dieses Kampfes auf der Gegenseite nicht. Wir kennen auf das genaueste ihre Hilfsmittel und Methoden. Sie kommen zu uns mit verlogenen Phrasen, aber sie sind reißende Wölfe. Weil wir sie kennen, deshalb überschätzen wir sie jedoch auch nicht. Sie werden fallen, wenn wir ihnen mit der geballten Kraft unseres 90=Millionen=Volkes gegenübertketen. Wir haben sie vor sieben Jahren zusammengeschlagen, als sie uns in unserem innerpolitischen Kampf von der Macht zurückstoßen wollten. Auch da wiegten sie sich in billigem Triumph, die Juden, Plutound Demokraten, auch da erklärten sie den Führer für eine gefallene Größe; aber auch da konnte ein aufmerksames Ohr aus ihrem Geschrei schon die Angst heraushören, und wenig später lagen sie zerschmettert am Boden. Und wie sie damals ihre letzte Hoffnung darauf setzten, die nationalsozialistische Bewegung vom Führer zu trennen oder sie doch wenigstens zu zerspalten, so setzen sie heute ihre letzte Hoffnung darauf. das nationalsozialistische deutsche Volk vom Führer zu trennen oder es doch wenigstens zu zerspalten. Es wird ihnen diesmal so wenig gelingen, wie es ihnen damals gelungen ist. Wir kennen sie, und das deutsche Volk kennt sie auch. Ihr Lügengestammel prallt wirkungslos an der Geschlossenheit der deutschen Nation ab. Sie werden nicht noch einmal, wie 1918, einen Sieg der Täuschung erleben. In dieser inneren Verfassung begehen wir das Weihnachtsfest 1939. Wir feiern es in einer ernsten Entschlossenheit, klaren Blicks und aufrechten Mutes. Der Sieg wird unser sein. Das hoffen wir nicht nur. das wissen wir auch. Dieses Weihnachten begehen wir mit jener tieferen inneren Gläubigkeit, die immer noch die Voraussetzung des Sieges war. Wir lassen es dabei auch nicht an Optimismus fehlen, denn der ist nötig zum Leben und zum Kämpfen. Nicht Schmerz und Trauer bewegen uns in diesen Tagen, sondern Stolz und Zuversicht. Wir fühlen als Volk wie eine große brüderliche Familie und werden entschlossen die Lasten und Opfer des Kampfes und der Arbeit auf uns nehmen. Mit jedem Soldaten sind wir in diesen Tagen auf das Innigste verbunden. Wir versprechen der kämpfenden Front, gewissenhaft darüber zu wachen, daß die Heimat genau so ihre Pflicht erfüllt wie sie. Wo Lasten und Opfer gemindert werden können, haben wir das getan und werden es auch in Zukunft tun; wo sie unvermeidlich sind, werden wir sie gemeinsam tragen, damit sie leichter werden und jeder im Nebenmann ein Beispiel und ein Vorbild erkenne. Vom Frieden aber, der immer noch der Inhalt des Weihnachtsfestes war, wollenewir erst nach dem Siege reden. So wende ich mich an Sie, meine Volksgenossen aus dem Baltendeutschtum und aus dem Saargebiet. Auch Sie haben in den letzten Wochen und Monaten Opfer bringen müssen. Sie verließen Ihre Wohnstätten, Häuser und Höfe, mit denen Sie eine lange Geschichte und Tradition verbanden. Sie folgten dem Rufe des Reiches, und das Reich hat Sie in seine Arme ausgenommen. Sie kamen aus nationalem Pflichtgefühl und weil Ihnen Deutschland über alles geht. Ihnen wollten wir in diesem Jahr ein bescheidenes Weihnachtsfest richten. Mitten in Ihrem Vaterland, das Sie sich wieder eroberten, sind Sie mit uns versammelt, in jenem Vaterland, zu dem auch Sie nun gehören. Seien Sie uns willkommen mit Ihren Kindern, die nun zu der Millionenkinderschar unseres Volkes hinzutreten, für die und für deren Leben und Zukunft unsere Soldaten die Waffen tragen und führen. Stellen wir uns bei dieser Kriegsweihnacht allesest und geschlossen hinter den Führer und zeugen wir mit ihm in Deutschlands großer und schwerster Zeit für unseres Reiches Zukunft und unseren Volkes Ewigkeit.“ Kameradschaft über die Grenzen Deutsche in der Schweiz beschenken Gesangene * Das deutsche Winterhilfswerk in der Schweiz hat in Zusammenarbeit mit der Reichsvertretung und dem Internationalen Roten Kreuz in Genf an die deutschen Kriegsgefangenen in England und Frankreich Weihnachtspakete absenden lassen, die gerade am Heiligabend den Empfängern zugestellt werden sollen. Frauen der deutschen Kolonie in Genf und die„Abteilung für besondere Hilfe“ des Internationalen Roten Kreuzes haben sich um die Zusammenstellung dieser Weihnachtsspenden sehr verdient gemacht. Neben einom Tannenzweig mit Weihnachtokerzen enthalten die Pakete Schokolade. Pfefferkuchen, Eßwaren, Zigarren und Zigaretten, außerdem eine praktische Kleinigkeit, wie Leibwäsche und Taschentücher. „Feidzug in Polen“ Rundsunkrückschau im Weihnachtsprogramm * Der großdeutsche Rundfunk bringt an den beiden Weihnachtsseiertagen und am Neujahrstag regelmäßig um 19 Uhr vom Deutschlandsender, dem fast alle Sender angeschlossen sind, drei große rückschauende Sendungen über den„Feldzug in Polen“. In diesen Sendungen werden die unvergleichlichen Heldentaten des Heeres. der Luftwaffe und der Marine in den Herzen aller Hörer lebendig werden. Traverparade in Kraka. Ehrung zweier ermordeter Polizeiwachtmeisten * Gestern fand in Krakau die Trauerfeier und Ueberführung zweier Polizeiwachtmeister statt, die bei einer Streife in der kleinen polnischen Stadt Bochnia von Verbrechern. die einen Einbruch versuchten, erschossen worden waren. Ein dvitter Polizeiwachtmeister wurde bei dem Verbrechen verwundet. Die Tat ist bereits gefühnt. Vor dem Verwaltungsgebäude des Generalgouvernements, vor dem die beiden Toten Karl Bergen und Franz Novotny aufgebahrt waren, fand General= gouverneun Dr. Frank ehrende Worte für die Toten und gelobte, daß das nationalsozialistische Deutschland jeden Mord an deutschem Blut rächen werde und daß kein Tod im Dienste des Reiches ungesühnt bleibe. Nach Kranzniederlegungen wurden die Särge zum Bahnhof übergeführt, von dem aus sie nach Wien gebracht wurden. Zum Admiral besördert * Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat den Vizeadmiral Marschall mit Wirkung vom 1. Dezember zum Admiral befördert. Mehr als sechzig Blennig je Haushalt Das Ergebnie des deitten Opfersonntags * Wieder hat das deutsche Volk mit dem dritten Opfersonntag zugunsten des Kriegswinterhilfswerks eine Abstimmung durchgeführt deren Ergebnis am besten die Gestigung der inneren Front beweist. Der am 10. Dezember veranstaltete Opfersonntag brachte den Betrag von 13 370 983,63 RM. Danon entfallen auf das Altreich 11 769 185.23 RM. oder je Haushalt 60.70 Pfennig, auf die deutsche Ostmark 1 097677,42 RM. oder je Haushalt 58,61 Pfennig, und auf das Sudetenland 504 120,98 RM. oder je Haushalt 51.46 Pfennig. Gegenüber der gleichen Sammlung des Vorjahres hat sich das Ergebnis um 4862019.38 RM.(57,14 v..) erhöht. Der Durchschnitt je Haushalt steigerte sich von 38,51 Pfennig auf 60.11 Pfennig je Haushalt. Mit 1497129.19 RM. liegt der dritte Opfersonntag sogar über dem zweiten Opfersonntag des Kriegsminterhilfswerkes, was einer Steigerung von 12.61 v. H. entspricht. Das bedeutet, daß der Ertrag des dritten Opfersonntages das beste Ergebnis aller bisher in den Winterhilfswerken durchgeführten Eintopssonntage darstellt. Wieder Aufklärungsflüge * Das Oberkommando der Wehrmacht gab gestern bekannt: An der Westfront keine besonderen Kampfhandlungen. Die Luftwaffe führte Aufklärungsslüge über Nord frankreich und Südengland durch. Bei der Grenzüberwachung im Westen sand ein Luftkampf zwischen deutschen Messerschmitt=Jagdflugzeugen und französischen Jagdflugzeugen statt. Ein feindliches Flugzeug wurde nach hartnäckiger Gegenwehr zur Notlandung gezwungen; die eigenen Flugzeuge kehrten ohne Verluste zurück. Treibminen an der dänischen Ostküste * Nach dänischen Warnmeldungen sind in der FakseBucht erneut Treibminen gemeldet und unschädlich gemacht worden. Neue Regimenter in Indien * Die Lage in Indien ist so kritisch geworden, daß sich die Regierung zur Aufstellung von 5 neuen Regimentern gezwungen gesehen hat. Zlammenschein vor dem Schiog in Hosen Das befreite Warthe-Land feierte die Winkersonnenwende * Die schicksalhafte Verbundenheit des deutschen Volkes konnte keinen stärkeren Ausdruck finden, als in der Feier der Wintersonnenwende, die das befreite Deutschtum des Wasthe=Landes am Donnerstagabend an der Schloßfreiheit in Posen gestaltete. Auf dem Platz vor dem Schloß standen die Menschen Kopf an Kopf. Ehrenformationen von Partei und Wehrmacht bildeten ein großes Viereck, in dessen Mitte sich der Holzstoß erhob. Ringsum grüßten die siegreichen Fahnen Großdeutschlands. Der Zug der Fackelträger, die vom Ehrenhain der gefallenen Volksdeutschen kamen, trat in das Viereck, um den riesigen Holzstoß zu entzünden. Vier Kränze wurden zur Ehrung der Toten in das lodernde Feuer geworfen, während die Deutschen der heimgekehrten Stadt ihr altes Kampf= und Trutzlied den Feuerspruch, sangen. Dann sprach Gauleiter Greiser.„Wir stehen hier in Posen auf einem Platz, auf dem zwanzig Jahre hindurch ein Monument antideutsche Kräfte ausstrahlen sollte, Kräfte der Unterdrückung und der Knechtschaft. Ein Bismarck stand einst hier. gegossen aus eherner Bronze, ein Sinnbild deutscher Kraft und Stärke, ein Sinnbild auch für die politische Klarheit dieses Kanzlers, der seinen Blick nach dem Osten nie verlor. Polnischer Haß und verbrecherischer Chauvinismus haben jenes Monument uralten deutscher Kraft und kultureller deutscher Aufbauarbeit umgeschmolzen zu einem Denkmal des Hasses und sich nicht gescheut, für dieses Haßdenkmal gegen alles Deutsche auch jene Figur zu verwenden, die den Polen sonst auf den Altären ihrer Kirchen angeblich das Symbol der Liebe war. Dieses Denkmal ist abgebrochen, und aus seiner Bronze wird wieder ein Monument deutscher Kraft entstehen. Heute steht kein Denkmal auf diesem Ja.=Manner an anen Fronten Vorbildliche Einsatzbereitschaft in der Wehrmacht von der militärischen Führung anerkannt * Der Chef des Hauptamtes Führung der Obersten SA.=Führung, Obergruppenführer Jüttner, berichtete im Rundfunk über Einsatz und Arbeit der SA. an den Fronten des Krieges. Er= konnte darauf hinweisen, daß bei der Obersten SA.=Führung nach wie vor viele Gesuche einlaufen, in denen die noch in den Heimattruppenteilen oder sonst in der Heimat Dienst tuenden SA.=Männer deingend bitten, ihren Einsatz im Feldheer zu veranlassen. Größte Teile der SA. stehen bereits dort, wo die Wafsen sprechen. Mit den Männern haben die Führer der Gruppen des Hauptamtes und Amtes der Obersten SA.=Führung fast alle ihre Frontverwendung. In allen Teilen der Wehrmacht finden die SA.= Führer ihre Männer wieder, die mit den übrigen Soldaten zu einer festen Kampfgemeinschaft verwachsen sind. Die schon in Friedenszeiten zwischen Wehrmacht und SA. gepflegte Kameradschaft hat sich jetzt im Krieg zu höchster Vollkommenheit entwickelt. Für die Haltung der SA.=Männer bei der Truppe führte Obergruppenführer Jüttner maßgebliche Aeußerungen der Oberbefehlshaber der Wehrmachtsteile an. In einem an den Stabschef gerichteten Brief heißt es:„Die allen Angehörigen der SA. anerzogene Einsatzbereitschaft hat sich in allen Fällen innerhalb der Wehrmacht vor allem vor dem Feind und bei den großen vaterländischen Aufgaben zur Sicherung der Lebensnotwendigkeiten von Reich und Volk vorbildlich ausgewirkt.“ Der Führer selbst hat sich über Einatz und Haltung seiner EA. eingehend unterrichtet und über ihren kämpferischen Geist und ihre vorbildlichen Leistungen in anerkennenden Worten geäußert. Obergruppenführer Jüttner legte anhand einiger Feldpostbriefe dar, wie sehr die der SA. anerzogene Einsatzbereitschaft und die von ihr betriebene Ertüchtigungsarbeit sich draußen bewährt. Die Frage der vormilitärischen Wehrerziehung beantwortete Obergruppenführer Jüttner dahingehend, daß die Anzahl der Freiwilligen sich täglich steigere.„Der Stabschef“, so fuhr er fort,„hat die Ausbildung nach einem genauen Plan geregelt und angeordnet, daß die Freiwilligen jahrgangsweise jeweils an verschiedenen Sonntagen oder Abenden in der Woche zum Dienst eingeteilt werden, so daß der einzelne in seiner beruflichen Tätigkeit nicht behindert wird. Die Ausbilder werden für ihre verantwortungsreiche Aufgabe sorgfältig vorbereitet und gewissenhaft geprüft. Verbindungsoffiziere der Wehrmacht besuchen häufig die Uebungsstunden, so daß ein reger Gedankenaustausch gewährleistet ist und Anregungen verwertet werden können.“ Greiser hielt die Feuerrede Platz, sondern lebendige deutsche Jugend und mit dieser Jugend im Geist alle Deutsche dieses Gaues und darüber hinaus alle Deutschen des Großdeutschen ReiDas Licht aber, das in unseren Herzen entzündet ist durch den Sieg der deutschen Soldaten, ist ein Fanal geworden durch das Glück, das nun durch die Freiheit unserer Heimat in unseren Herzen lebt. Darüber hinaus aber wird es in dieser Stunde von hier aus in seiner strahlenden Helligkeit jenen Neidern der deutschen Ansprüche in der Welt das Bewußtsein aufzwingen, daß wir nun, als die jüngsten Angehörigen des Großdeutschen Reiches die treuesten mit sein werden.“ Feierstunde auf der Krakauer Burg * Ein Wintersonnenwendfest mit anschließender Weihnachtsfeier vereinte auf der Burg zu Krakau den Generalgouverneur für die besetzten polnischen Gebiete Dr. Frank mit über 200 Mitarbeitern seines Amtes. Im Innern des Burghofes, der im Schein von Fackeln ein wundervolles Bild abgab, waren das Begleitkommando, die Burgwache und der Musik= und Spielmannszug der Krakauer Ordnungspolizei in offenem Geviert um den Holzstoß angetreten. Anschließend begaben sich alle Anwesenden in den großen Festsaal, in dem für jeden Mitarbeiter des Generalgouverneurs ein Geschenk bereit lag. Dr. Frank wies darauf hin, daß, so alt die Burg auch sei. sie ein Weihnachtsfest wie dieses noch nie erlebt habe. Dann sprach er allen seinen Mitarbeitern seinen Dank für ihre opferwillige Mitarbeit unter schwierigsten Umständen aus. Es sei ein einzigartiges Erlebnis, auf dieser Burg, auf der bisher nur der Haß gegen das Deutschtum gepredigt worden sei, nun wieder an die alten deutschen Aufgaben anzuknüpfen und den vorübergehenden polnischen Einbruch auszulöschen. Mit dem Großen Zapfenstreich der Polizei im Burghof fand die erste deutsche Weihnachtsfeier auf der Krakauer Burg ihren Abschluß. Wolhyniendeutsche in Lodsch * Gestern morgen trafen die ersten tausend Volksdeutschen aus Wolhynien auf dem Bahnhof Pabianice bei Lodsch ein. Die Rückwanderer wurden in einem Sammellager untergebracht. Der Leiter der volksdeutschen Mittelstelle.=Obergruppenführer Lo ronez; war zu ihrer Begrüßung anwesend. Weitere Nachrichten auf Seite 8 tragen die 140/Hochpragung Hauptschrittleiter: Dr. Egon=Erich Alvrecht(im Reide). I. V. Edmund Els, Stellyertr. Hauptschrittleiter: Toni Weinand(im Feide), Verantwortlich für den polttischen und Wirtschaftsteil: Ton Weinand(im Relde) 1 V. Haus Nordmann, für den Ortstetl: Edmund Els für den Unterbaltungsteil und die Bildersette: Willi Dünwaid. für den Umgegendtell: Jobann Ianai Schmiß für den Sporttell: Alovs Haat (im Felde) V. Jobann Janai Schmitz. für den vermischten Teil: Edmund Els für den Anzeigenteil: Albert Duvherke. alle in Bonn. Sprechstunden der Schriftleitung: 9½ bis 10½ und 17 bis 18 Uhr. Unverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Anzeigen laut Preististe Nr. 5 Weihnachtsbotschaften deutscher Universitäten im Weltkrieg Es war im zweiten Jahr des großen Krieges, als erstmalig die Botschaft einer deutschen Universität die Studenten an der Front erreichte. In den Wochen, die die Gedanken und Wünsche auf die Heimat richten, sollte wohl auch die geistige Heimat den jungen Menschen unvergessen sein, denn als Gruß aus einer geistigen Heimat wurde diese Botschaft gesandt, und da sie von einer alma mater kam, hatte sie auch den Klang einer fast mütterlichen Sorge und Fürsorge um die da draußen. Sie wandte sich an alle und an jeden einzelnen. Die alma mater hatte ja die Sorgen der akademischen Gemeinschaft zu tragen in den Kriegsjahren und als gute Mutter auch die Sorgen vieler ihrer verstreuten Söhne vernommen, die ihr zugetragen wurden mit dem rasch geschriebenen Brief und der in Eile gekritzelten Feldpostkarte, und sie beschwichtigt und behoben, soweit es in ihrer Kraft stand. Und schon oft hatten Kriegszeitungen„als ein sichtbares Zeichen treuen Gedenkens Kunde gegeben von den Gedanken und Empfindungen. mit denen die Heimat den Kampf um Vaterland und Freiheit begleitete, vom Leben und Treiben auf der heimischen Hochschule.“ Zu Weihnachten 1915 aber erhob sich die Stimme dieser deutschen Universität— Tübingen war es— zu höherem Klang: „Und so kommen wir denn von Neuem zu Euch an dem Tage, an dem auch mitten in der schweren Arbeit des Feldkrieges sich Gedanken und Gefühle in unbezwinglicher Macht Eurer Familie, Eurem deutschen Volke zuwenden: an Weihnachten. Mit warmer Teinahme haben wir oft Eure Briese gelesen. Wir haben uns gefreut, wie oft uns darin echt deutscher Idealismus. herzhafte Worte jugendfroher Kraft, heiße Vaterlandsliebe, starkes Vertrauen auf unseres Volkes Zukunft und ernstes Pflichtgefühl entgegentreten. Auch lasen wir manche Zeile, in der ein grübelnder Geist nach Sinn und Zweck des mörderischen Krieges frägt und kritisch prüft, ob die hohen Ideale sittlicher Lebensund Weltanschauung in der langen Dauer des Dienstes an und hinter der Front auch immer in ihrer Reinheit bewahrt werden können. Wir freuen uns, wenn Ihr in Eurem Denken den Dingen auf den Grund geht und wir freuen uns vor allem, daß in keinem Eurer Briefe Verhöhnung oder Beschimpfung des Gegners, eitles Prahlen und maßlose Selbstüberhebung zu finden waren. Bewahret Euch. Kameraden, diesen Adel der Gesinnung, mag der Krieg auch noch so lange dauern; zeigt, daß es nicht des Deutschen Art ist, durch Lüge und Spott den Feind in den Schmutz zu ziehen... Seit über sechzehn Monaten dauert nunmehr der Weltkrieg, und noch ist sein Ende nicht abzusehen. Für lange Zeit seid Ihr aus Eurer Friedensarbeit herauserissen worden, und viele von Euch werden zum Abschlußz ihres akademischen Studiums erst viel soäter kommen als in ungestörter Friedenszeit. Lasset Euch, Kameraden, dadurch nicht bekümmern. Nicht nur aus Wissen und fachlicher Leistung setzt sich des gereiften Mannes Charakter und Art zusammen; was Ihr jetzt draußen an Kraft und Entschlossenheit, an scharfer Erfassung der feindlichen Umwelt wie an eiserner Energie in der Lösung gewaltiger Willensaufgaben aus Eurer Seele herausholt— das wird Euch zu dauerndem Vorteil und Segen werden. Und so wird sich zu dem unermeßlichen Gewinn, in Deutschlands schwerster und größter Zeit tätige Kämpfer in vorderster Reihe gewesen zu sein, die Stählung von Leib und Seele, die Abschüttelung alles kleinlich Alltäglichen, alles Eitlen und Unechten, die Reifung von Geist und Charakter hinzugesellen. Wohl haben wir hier in der Heimat es hundertmal leichter und bequemer als Ihr in des Krieges Not und des Winters Ungemach— und doch, wo finden wir so viel frisches, frohes Kraftgefühl, so viel sicheres Vertrauen in unsere Macht und unseres Volkes Zukunft als bei Euch draußen? Haben wir ja doch oft die Erfahrung gemacht, daß. wer immer von uns in der Heimat bisweilen von Sorge ob des Feindes drückender Uebermacht beschlichen wurde, in Verkehr und Aussprache mit Euch am raschesten seine Zuversicht wieder gewann. Ihr seid darin unsere Lehrer und unseres Mutes Stärker geworden. Und so kommt denn Eure alma mater Tubingensis zu Euch, Ihr wetterfesten und kampferprobten Kameraden im Felde, auf die sie mit Stolz und Freude, mit Vertrauen und Liebe hinausschaut, zur deutschen Weihnacht und bringt durch mich, ihren Rektor, der gleich Euch im Heeresdienst steht, ihre herzlichsten Grüße dar. An dem Feste, an dem Millionen Lichter zum Himmel hinaufflackern, werden auch in Eurem Tübingen im Kerzenschein von tausend Lichtern die Herzen sich erheben und die Gedanken hinauswandern zu Euch.“ Und stiller klingen die Worte dieser Botschaft weiter, wo sie von der„großen Freude“ sprechen, die über die Erde kommt mit Weihnachten. Es ist keine Freude rückgewandter Erinnerung.„Wir brauchen Gegenwartsfreude.“ Zwar„ist die Heimat weit“. Aber„Heimat, du traute, nie warst du uns näher als eben jetzt. Nie waren wir glücklicher, stolzer, reicher, wenn wir dein gedachten, als eben in diesem Jahr. Wir wissen nicht, wann sie uns alle wieder eint. Vielleicht ist der Tag noch fern. Manches Auge wird sich noch schließen in fernem herbem Kampf. daß sie nicht mehr schauen darf. Aber es muß sein: durchhalten draußen und daheim. Wir sind jetzt als große Volksfamilie so eng verbunden wie noch nie. Freude, die Feste seiern kann, weil etwas Ueberschüssiges da ist, weil wir größeres erhoffen von der Zukunft als was die Vergangenheit uns bot. Freude am Vaterland, opferbereit und sich verjüngend, mag der Kampf schwerer werden von Monat zu Monat, sie lebt in Euch, das wissen wir...“ Abermals gingen ein Jahr später akademische Weihnachtsgrüße ins Feld, zur dritten Kriegsweihnacht. Und immer noch lag der Friede weit. Man trug den Glauben noch hoch, aber der Schwung der ersten Begeisterung war eine Haltung trotziger Schicksalsbereitschaft geworden. Den Ton dieser Bereitschaft trägt die Weihnachtsbotschaft von 1916: „Liebe Kommilitonen im Feld! Abermals pflanzt der deutsche Soldat seinen Weihnachtsbaum im Schützengraben. Noch einmal werden unsere Feinde deutsche Weihnachtslieder in ihrem Lande hören. Noch einmal— Daß wir Euch noch einmal wieder einen Weihnachtsgruß ins Feld hinaussenden würden— wer hätte das gedacht? Schöner wahrlich wär's gewesen, wenn wie einst— wißt Ihr das noch, wie das war?— der Weihnachtsbaum im deutschen Vaterland für Euch angejündet worden wäre, zuerst in Tübingen im Freundeskreise und dann im Elternhause in der Heimat. Aber es hat nicht sein dürfen. Noch will es nicht Frieden werden. Noch darf es nicht Frieden werden; denn noch ist Deutschlands Zukunft nicht gesichert. Noch nicht— Ihr werdet das dritte Weihnachten in Feindesland feiern, wie es einem deutschen Krieger geziemt. Fromm, fest und treu. Denkt der fernen Heimat, die Ihr schützt, wie sie Eurer gedenkt. Denkt für einen Augenblick auch Eurer alma mater, die Euch so gern bald wieder um sich versammeln würde. Und, wenn Ihr diesen Weihnachtsgruß erhaltet, laßt einmal die alten, vertrauten Bilder an Eurem geistigen Auge vorüberziehen. Es ist ja Weihnachten...“. Und auch im Jahr 1917 erhebt zur Weihnacht eine deutsche Universität wieder ihre Stimme. Unverzagt und immer noch gläubig wünscht die Ludoviciana. Gießens alte Hochschule, ihren Studenten ein gutes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr: „Unsere Ludwigs=Universität sendet Ihnen allen, die Sie im Felde stehen, in diesem kleinen Weihnachtsheft einen herzlichen Weihnachtsgruß. Litteris et armis, ad utrumque parati. Nach diesem unserem Wahlspruch leben wir jetzt alle im Dienste des Vaterlandes. ob wir dem Frontheer oder dem Heimatheer angehören. Viele von uns heute in der Heimat Tätigen waren mit Ihnen oder vor Ihnen auch draußen. So wissen wir wohl, was es heißt, draußen Weihnachten und Neujahr seiern. Was man draußen ungern entbehrt, sind ja nicht„die guten Tage“ um Weihnachten. Auch trauert das Herz nicht so sehr um die Anzahl der Kerzen am Weihnachtsbaum, deren wir draußen wie daheim 1917 nicht so viele anzünden wie in Friedenszeiten. Was Sie aber draußen entbehren müssen, sind liebe Hände, die Sie in diesen Tagen nicht fassen, und liebe Augen, die Sie in diesen Tagen nicht schauen können. Allein die treue Kameradschaft kann uns am Weihnachtstage die Liebe ersetzen, die uns sonst umgab. Auf diese treue Kameradschaft, liebe Kommilitonen, können Sie aber auch bei dem Heimatheer rechnen Wir danken Ihnen für alle Mühsal und Entbehrungen, wir trauern mit Ihnen um jeden lieben heimgegangenen Kameraden. Wir sehen aber auch freudig mit Ihnen in unseren glänzenden Erfolgen die Saat des Friedens keimen...“ Das kommende Jahr hatte keine Weihnachtsbotschaft mehr zu versenden. Weihnachten 1918 war die dunkelste deutsche Weihnacht. Aber mit dem Neujahrstag 1919 begrüßte der Rektor einer deutschen Hochschule im bedrängtesten Land am Rhein, in Bonn an der Rheinischen Friedrich=Wilhelms=Universität war es— die kleine und gedrückte Zahl der Studierenden mit einem Goethewort, das das Dunkel aufhellte und der Universität tröstlich verblieb für die kommenden Jahre der Bedrückung:„Wir heißen Euch hoffen!“ Es geschah um die Weihnachtszeit Von Irmgard von Stein Schon einmal war der Adventskranz, so wie er es heute ist, das schöne Zeichen weihnachtlicher Vorfreude. In vergilbten Chroniken wird er oft genannt und spielt auch in der Geschichte eines alten mecklenburgischen Adelsgeschlechtes eine unvergessene Rolle. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde das Schloß von Krankheit und Sorgen heimgesucht— der Besitzer aber, zu stolz, um von reichen Verwandten etwas anzunehmen, führte mit seiner Familie ein kärgliches Dasein. Die junge schöne Schloßherrin weinte sich über die Not oft die Augen rot. Da ereignete sich eine rätselhaft=glücksbringende Geschichte: Am Morgen des ersten Adventssonntages hing ein riesiger, kerzengeschmückter Kranz im Toreingang. — Niemand wußte, wer ihn dort angebracht hatte. Aber bald nach seinem Erscheinen kamen Klosterbrüder mit edlem Wein und feinem Gebäck. Händler mit schönen Stoffen und köstlichen Salben und vielen anderen herrlichen Dingen. Und alle sagten:„Wenn uns der Herr eine Kerze vom Kranz, den die Heilige Jungfrau selber gespendet hat, gibt, sind wir vollauf bezahlt“. Im Schloß glaubte man an das Wunder, welches bald von Mund zu Mund ging und tauschte dankbar=freudig die heiligen Adventskerzen gegen die langentbehrten Schätze ein. Nach Jahren, als die Notzeit im Schloß vorbei war. erfuhren seine Bewohner, daß der Adventskranz eine Gabe des Herzogs war, dem der Schloßherr bei einem feindlichen Ueberfall das Leben gerettet hatte. Der kluge Geber hatte in dem Ende jeder Kerze eine stattliche Goldmünze verbergen lassen und die Händler mit der Weisung geschickt:„Werden Eure Waren gebraucht und behalten, nehmt eine Kerze dafür— Ihr werdet reichlich bezahlt sein!“. Von dem Glückskranz war ein Lichtstumpf übriggeblieben— ihn zerschmolz die Schloßherrin, als sie die Wahrheit erfuhr, am Christabend über dem Kaminseuer, und die herausfallende Münze — dies Zeichen kluger und gütiger Hilfe— ist noch heute im Besitz der Familie. Bonner Nachrichten Nr. 16 837. Seite 3 Bonner Nachrichten Weihnachtslied Von Theodor Storm Vom Himmel in die tiefsten Klüfte Ein milder Stern herniederlacht; Vom Tannenwalde steigen Düfte Und hauchen durch die Winterlüfte, Und kerzenhelle wird die Nacht. Mir ist das Herz so froh erschrocken, Das ist die liebe Weihnachtszeit! Ich höre fernher Kirchenglocken Mich lieblich heimatlich verlocken In märchenstille Herrlichkeit. Ein frommer Zauber hält mich wieder, Anbetend, staunend muß ich stehn; Es sinkt auf meine Augenlider Ein goldner Kindertraum hernieder, Ich fühl's, ein Wunder ist geschehn. Kleiner Vonner Stadt=Spiegel Ulmen fallen unter Axthieben So bedauerlich es ist: die Ulmen in der Mozartstraße werden wegen der Ulmenkrankheit der Axt zum Opfer fallen müssen. Bereits gestern wurde mit dem Fällen der Bäume begonnen, bald wird die stille Mozartstraße ihres Baumschmuckes beraubt sein. Andere junge Bäume werden im nächsten Jahr die Stelle der alten einnehmen. Das hat noch einmal gut gegangen! Donnerstagabend stürzte mit lautem Getöse von dem Dach eines Gebäudes Am Hof eine Ziersäule auf den Bürgersteig. Glücklicherweise schlug die Steinmasse zwischen einigen Fußgängergruppen auf, die gerade den Bürgersteig beschritten, so daß kein Unheil angerichtet wurde. Verlegung des 4. Polizeireviers Das 4. Polizeirevier wird am 2. Januar 1940 von Breite Straße 111 nach Ellerstraße 94 verlegt. An den bisherigen Reviergrenzen wird nichts geändert. Weihnachtsgeschenk für Karo und Pussi In allen Hundeställen, in allen Katzenkörben Bonns wird in diesen Tagen eitel Freude sein; denn„Herrchen“ und„Frauchen“ können für ihre Lieblinge nun wieder Knochen und ähnliche Leckerbissen erhalten, und zwar ohne Fleisch= oder ähnliche Karten. Der städtische Schlachthof wird jeden Mittwochvormittag Abfallfleisch in genügender Menge für wenige Pfennige an Tierbesitzer abgeben. Warnung vor einer Betrügerin Die vielfach gesuchte Martha Pförtner geb. Lange, geboren am 15. Dezember 1879 in Offenbach, tritt in deutschen Städten als falsche Grußbestellerin und Beauftragte des WHW. auf. Sie sucht insbesondere alte Frauen auf und täuscht vor, daß sie von Verwandten und Bekannten Grüße ausrichten solle, die Angehörigen seien in Not und bäten um Darlehen. Gegen Anzahlung will sie auch für Kohlen, Holz, Schuhe, Stoffe und Kleider sorgen. Sie gibt sich auch als Beauftragte der NSV. und des Wohlfahrtsamtes aus. Quittungen unterschrieb sie mit dem Namen Fischer, Klein und Bach. Als Beauftragte einer Bank sucht sie Personen auf, die Erbschaft anzutreten haben. Unter der Vorgabe, daß das Erbe vor Zahlung der Steuer nicht angetreten werden könne, erschwindelt sie Geld. Sie verübt auch Diebstähle, indem sie sich einmietet und Geld und Schmuck entwendet. Unter Hinterlassung von Schulden ist sie aus Pensionen verschwunden. Besonders ältere Frauen werden vor der Schwindlerin gewarnt. Leiterinnen von Heimen werden gebeten, ihre Insassen auf die Frau aufmerksam zu machen. Sollte die Betrügerin auch in Bonn Straftaten begehen wollen, bittet die Kriminalpolizei, sie unter einem Vorwand hinzuhalten und fernmündlich die Nummer 1701, Nebenstelle 251, anzurufen. Die Pförtner ist.60 Meter groß. schlank, zierlich und plaß, sie hat mittelblondes Haar, im Oberkiefer Goldplomben; sie trägt schwarzen Mantel, dunkelbraunes Kleid und schwarzen Hut. Spielsachen und Süßigkeiten für 3500 Kinder Das Sammellager des NSV.=Weihnachtsmannes In den letzten Jahren war es schöne Sitte geworden, daß sich am Tage vor Weihnachten die Kinder bedürftiger Eltern mit ihren Angehörigen in den größeren Sälen der einzelnen Bonner Ortsgruppen zu einer stimmungsvollen Weihnachtsfeier zusammenfanden. Das kann in diesem Jahre leider nicht sein. Die Eltern haben gestern bereits durch die NSV. Spielzeug für ihre Kinder und eine Tüte mit Aepfeln, Spekulatius) Nüssen und Printen erhalten und sollen diese freundliche Gabe am Heiligen Abend unter den Tannenbaum legen. Im großen Sammellager in der Sürst waren die Spielsachen und Süßigkeiten für rd. 3500 Kinder aufgestapelt, wurden dort verpackt und durch von der Wehrmacht in zuvorkommender Weise zur Verfügung gestellten Wagen zu den einzelnen Ortsgruppen gebracht, die die Verteilung vornehmen. : Wann schließt morgen die Geschäftswelt? Am morgigen Sonntag sind die Bonner Einzelhandelsgeschäfte von 9 Uhr an geöffnet. Im allgemeinen ist Ladenschluß um 13 Uhr, nur die Lebensmittelgeschäfte halten noch eine Stunde länger offen. 0 0* Bonn, den 23. Dezember 1939. Lieber Herr Fridolin! Nun wären wir also wieder einmal so weit: morgen erstrahlt der Baum in seiner Weihnachtspracht, aus Tannengrün leuchten mild die bunten Kugeln, Silberfäden spinnen sich darüber hin, wir zünden die Kerzen an und Frau und Kinder blicken mit glänzenden Augen andachtsvoll in die brennenden Lichter. Und dann stimmen sie an:„O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit...!“ Und Sie, alter Knabe? Weiß Gott, Sie sind ein Rauhbär und reichlich„abgebrüht“, wie man so sagt. Aber dann wird's auch Ihnen warm ums Herz. Und mir auch. Denn, ob wir wollen oder nicht wollen, ob wir vierzig, fünfzig Jahre oder noch älter werden— immer wieder leuchtet aus der ewigen heiligen Nacht das geheimnisvolle Licht neuen Glaubens und neuen Hoffens in unseren Lebenstag, und je grauer Orgeltöne herüber. Fetzen eines Weihnachtsliedes und dann klingen die Glocken vom Turm und ihr trauliches Geläute geht über die weißschimmernden Dächer wie ein froher Jubelgesang. Ja, vielleicht muß man in die Kleinstadt und die Jugendzeit zurückgehn. wenn man noch einmal jene kindhafte Glückseligkeit und gnadenreiche Erwartung ganz verspüren will, ohne die ich mir jedenfalls das Fest der Feste nicht denken kann Da sagte mir gestern jemand:„Machen Sie mir doch nichts vor! Reden Sie mir nicht von Weihnachtsstimmung! Larifari! Gibt es das denn noch?“— Na, ich habe die Achseln gezuckt und bin eiligst davon. Aber der Mann konnte mir leid tun. Gewiß, es ist ja schon richtig, und es geht Ihnen und mir und allen anderen so: das ganze Jahr über rackern wir uns vom frühen Morgen bis spät in die Nacht redlich ab, stecken wir voller Sorgen und Pläne und Geschäft und Beruf treiben uns von einer Hatz in die andere und fressen uns rein auf. Aber „Stille Nacht, heilige Nacht unsere Köpfe werden, umso sehnsüchtiger schauen wir Still und heilig ist die Nacht vor dem Christfest— so still, daß wir in ihr trotz Alltagslärms und Alltagsnot das wundersame Klopfen unseres eigenen Herzens hören. Beim Kerzenglanz des Weihnachtsbaums, wenn die hellen, reinen Kinderstimmen zum fröhlichen Gesang der Weihnachtslieder anheben, erhalten mit einem Mal auch wir wieder unsere Kinderaugen zurück. Mir jedenfalls ergeht es so: bei all dem Heimeligen, Versonnenen und Versponnenen der Weihnachtszeit ertappe ich mich häufig bei Kindheitserinnerungen. Und Sie gewiß auch. Weshalb nur?— Da taucht eine verwinkelte Kleinstadt auf, leise rieselt seiner Glitzerschnee auf die alten, spitzen Giebeldächer herab, in die Dämmerung der engen Gassen fällt hier und da aus schmalen Fenstern ein warmes, rötliches Licht... von der Kirche her wehen ein paar wenn dann im Lichterbaum die Kerzen knistern, wenn Frohsinn und weihnachtlicher Glanz die Stuben erfüllen, dann ersteht aus Kerzenschimmer, Tannenduft und Weihnachtsglockenklang auch wieder das lichtvolle Land unserer Kindheit und die Weihnachtsfeste von einst leuchten hell zu uns herüber. Und das Eis, das die Jahre um unsere Herzen gelegt haben, schmilzt dahin: Wieder flechten wir zum Kranze der vergangenen still ein Jahr, und in hellem Lichterglanze stellt das Weihnachtsfest sich dar. Wie ein Gruß aus ferner Heimat mahnt der buntgeschmückte Baum, an verklungner froher Tage längst entschwundener Kindheit Traum. Jetzt, da golden die Kerzen brennen, lauschen wir wieder den leisen Stimmen in uns und um uns. Und Sinnspruch Zieh ein zu deinen Toren Du starker, deutscher Geist, Der aus dem Licht geboren, Den Weg zum Licht uns weist. Und gründ in unsrer Mitte, Wahrhaft und fromm zugleich In Freiheit, Recht und Sitte Dein tausendjährig Reich. Emanuel Geidel. das ist gut so. Glauben Sie mir, auch das ist notwendig wie das tägliche Brot. Viel zu viel denkt man ja an all den Kleinkram, mit dem man sich das ganze Jahr über von einer Woche zur anderen müht und plagt. Viel zu sehr steckt man Tag für Tag in der Alltagstretmühle, zu selten hebt man den Blick darüber hinaus, zu wenig sieht man auf das Große und Dauernde, das unvergänglich durch die Jahrhunderte geht. Nichts wie„Betrieb" und„Betriebsamkeit“, wir kommen fast darin um. „Das ewige Hallo! und Trara! all der Meßbuden an allen Ecken verzerrt die ganzen Maßstäbe. Kein Mensch weiß schließlich mehr, worauf es eigentlich ankommt, und selbst, wer ehrlich sein will, findet kaum noch zurecht! Vor den Toren auf den Hügeln draußen die stillen weißen Tempel sind die Welt!“ So las ich zufällig dieser Tage in einem zersetzten Büchelchen, das mir beim Kramen in einer alten Bücherkiste aus meiner Studentenzeit unter die Hände kam. Der es einst sagte, hat auch heute noch nicht so ganz unrecht. Nun, da ich mein Geschreibsel an Sie noch einmal überlese, sehe ich, wie Sie alter Grieskopf bedenklich die Augenbrauen hochziehen und aus Ihrem Ohrensessel zu Ihrer Frau herübersagen:„Na, da hat sich unser Freund Gänsektel ja mal wieder mächtig weihnachtlich ins Zeug „. man mert es, er wird alt— läimtliche Ge. fühlsregister seiner Weihnachtsorgeltastatur läßt er speingen, dieser Sentimentsdusser: Nun ja, wir kennen uns ja langsam zur Genüge und verschleißen uns gegenseitig wie wir sind. Die Menschen sind eben reichlich verschieden, und je mehr man es erkannt hat, umso besser kommt man mit ihnen aus. Aber unter uns: hab' ich nicht recht? Habe ich nicht recht, wenn ich sage, daß wir nicht vom Alltag allein leben können? Ich jedenfalls kann es nicht, und ich meine, anderen ergeht es ebenso. Aller Alltag soll immer nur ein Weg zu einem Sonntag sein, über dem Werktag des Lebens müssen hin und wieder die Feiertagsglocken läuten— sonst verliert es seinen Sinn. Ist die Feiertagsglockenmelodie in uns gefallen, so kehren wir befreit, gestärkt und zuversichtlicher denn je zuvor in den grauen Alltag zurück. und noch lange vernehmen wir dann in ihm ihren tröstlichen Widerhall. Gestern, gleichsam als Einstimmung“ in die Festtage, las ich in unserem guten Wandsbecker Boten Mathias Claudius. Ich fand da ein schönes Wort und will es Ihnen hier hinsetzen: „Wer den ewigen, unvergänglichen Dingen vertraut, der wird auf dieser Erde den Fuß in Ungewittern, aber das Haupt in Sonnenstrahlen haben, der wird hier nie unterlegen und immer größer sein als was ihm begegnet.“ Und zu diesen ewigen Dingen gehört auch das Weihnachtslicht. Es ist im Grunde genommen nicht anderes als das Licht unseres eigenen Herzens und brennt gerade so stark oder so schwach, wie wir es selbst entfachen können— das Licht unserer Hoffnungen. Wünsche und unseres Lebensglaubens. Längst ist das Spielzeug unserer Kinderjahre zerschlagen, wie vieles von dem, was wir einst begehrten und heiß ersehnten, ist für immer dahin! Es ist und bleibt eben die alte vertrackte Geschichte! Einst drückten wir uns die Nasen platt an den Schaufensterscheiben all der Weihnachtsherrlichkeiten, die wir in jungen Jahren nicht erlangen konnten. Nun, da wir uns alles kaufen können, was uns früher glücklich gemacht hätte, wissen wir nichts mehr damit anzufangen. Morgen abend aber entzünden wir am Baum die Kerzen. Kriegsweihnacht 1939! Aus ihren Lichtern kommt uns Kraft und Zuversicht, uns daheim und allen draußen an der Front. Und je härter die Zeit, umso strahlender und siegvoller das Licht. Und wenn unsere Jüngsten dann anstimmen„O du fröhliche...“— dann fällt mit brüchiger Stimme, aber freudig mit ein Ihr Gänsekiel. Heute vor 75 Jahren Aus alten Bonner Zeitungsbänden Einen billigen Festtagsbraten und außerdem noch einen 50=Talerschein„Weihnachtsgeld“ ergaunerte sich anno 1864 auf raffinierte Art ein junger Mann. Wie die Bonner Zeitung“, die Vorgängerin unseres General=Anzeigers damals berichtete, erschien zwei Abende vor dem Feste in einem Bonner Wildbretgeschäft„ein junger Mann“ und bestellte einen Hasen, der sogleich in ein Geschäftshaus auf dem Markt zu bringen sei. Zugleich ersuchte der junge Mann, vorrätiges Papiergeld mitzuschicken, das in klingende Münze umgewechselt werden sollte, da das fragliche Haus noch schleunigst eine bedeutende Geldsendung zu effektuieren hätte. Die Magd wird auch mit einem Hasen und einem 50=Taler= schein geschickt. Auf der Türschwelle, die Schloßklinke in der Hand, steht der Besteller, nimmt Hasen und Geld in Empfang und trägt der Magd auf, noch schleunigst einen zweiten Hasen herbeizuholen, indes die Geldbeträge bereit gelegt werden sollten. Ohne Arg führt das Mädchen diesen Auftrag aus, findet sich aber bei seiner Rückkehr sehr enttäuscht, da der Besteller verschwunden ist, und man im Hause selbst von der Sache nichts wußte.“ In Vonn zur Weihnachtszeit vor 20 Jahren Besatzung am Rhein— Kein Gas, keine Kohlen— Weihnachtsgänse für 150 Mark— Hochwasser! Weihnachten 1919! War das ein trauriges Fest. Die Ketten von Versailles waren geschmiedet, das Rheinland besetzt. Ueberall knebelten und knechteten nach dem „Frieden“ von Versailles die Feinde, und auch unser General=Anzeiger trug über dem Kopf der ersten Seite den Vermerk„Gedruckt mit Erlaubnis der britischen Militärbehörde“. Schon früh mußte damals der Bonner von der Straße, aber großmütig gestattete die Besatzung, daß in der Zeit von Weihnachten bis Neujahr die Lokale bis 23 Uhr geöffnet sein durften, für die Weihnachtsnacht war die Straßensperre sogar ganz aufgehoben. Die Stadt ohne Gas Klagen wir heute nicht über die kleinen Beschränkungen in der Lebensmittelzuteilung! Niemand hat heute nötig zu hungern und zu frieren, wie es noch am Weihnachtsfest 1919, 14 Monate nach Kriegsschluß, der Fall war. Erinnern wir uns! Kohlen waren knapp, sehr knapp sogar, so daß aufs Sparsamste damit umgegangen werden mußte. Selbst die Städtischen Werke konnten kaum an Kohlen kommen; noch zwei Wochen vor Weihnachten mußte bekannt gegeben werden, daß die Straßenbeleuchtung nur noch von 16 bis 21 Uhr brennen werde und daß mit gänzlicher Einstellung nach den Feiertagen zu rechnen sei. Der General=Anzeiger schrieb am Tage nach Inkrafttreten der verkürzten Beleuchtungszeit:„Aegyptische Finsternis herrschte gestern abend nach 9 Uhr in den Straßen Bonns, die nicht mit elektrischer Bogenbeleuchtung gesegnet sind. Die Gassperre hat in den meisten Haushaltungen vielerlei Unannehmlichkeiten im Gefolge gehabt. Wer sich nicht mit Petroleum ausgerüstet und nicht noch seine alten lieben Petroleumsampen zur Verfügung hatte der mußte entweder irgend eine gastliche Stätte aufsuchen, wo ekektrisches Licht brannte, oder sich frühzeitig in seinen Schlummerkahn begeben. Am heutigen Montag morgen gab es namentlich in den Familien, in denen die Kinder zur Schule geschickt und die Erwachsenen frühzeitig zum Geschäft oder zur Betriebsstätte mußten, die tollsten Szenen. Infolge der herrschenden Dunkelheit konnte man in vielen Familien nicht richtig Toilette machen, der Gasherd trat außer Funktion, der Kohlenherd wollte nicht richtig brennen und mit leerem Magen oder mit kaltem Getränk im Leibe trat so mancher und manche den üblichen Morgenspaziergang zur Arbeitsstätte an. Mögen die Gaskohlen, die uns so sehr mangeln, recht bald eintreffen, denn das Petroleum ist auf 3,30 Mark das Liter im Preise heraufgeklettert, und die Anschaffung von Petroleumlampen erfordert auch eine ganz erkleckliche Ausgabe.“ Wenn damals die Besitzer von elektrischem Licht etwas besser daran waren, so lag die Ursache darin, daß man zur Erzeugung von elektrischem Licht keine Gaskohlen benötigte, sondern mit Briketts auskam, die von der Stadt in Brühl abgeholt werden konnten. Freude an der Kohlenknappheit hatte lediglich die Schuljugend, deren Weihnachtsferien wegen der Heizungsschwierigkeiten bis zum 19. Januar 1920 verlängert wurden. Der Weihnachtstisch 1919 Auch die Hungerblockade unserer Gegner war bis zum zweiten Weihnachtsfest nach dem Weltkrieg noch nicht abgeklungen. Wir tun gut, uns auch hieran noch einmal zu erinnern und dabei unsere heutigen Lebensmittelkarten mit ihrer ausreichenden Zuteilung mit den damaligen Nahrungsmittel=Friedens,,mengen“ des Jahres 1919 zu vergleichen! In der Weihnachtswoche erhielt damals jeder Bonner 5 Pfund Kartoffeln. 100° Gramm Margarine, 200 Gramm Frischfleisch oder Gefrierfleisch oder Wurstwaren, 100 Gramm Reis und als„Ersatz“ für fehlende Kartoffeln 250 Gramm weiße Bohnen; dazu zusätzlich für die Feiertage 250 Gramm Zucker(Preis 0,55 Mark), 500 Gramm Weizenmehl (1,00 Mark), 250 Gramm Printen(1,50 Mark), 125 Gramm Speck(2,23 Mark), 125 Gramm Schmalz (3,00 Mark), und für zwei Personen zusammen eine Dose Bohnen mit Schweinefett, Inhalt 770 Gramm. Die Lebensmittelpreise zeigen, wie weit die Inflation damals schon fortgeschritten war. Kleinere Christbäume kosteten—8 Mark das Stück, 1 Mark Fuhrlohn wurde außerdem noch dazu gerechnet; eine einzige Baumkerze kostete soviel wie vor dem Kriege ein ganzes Dutzend. Wer sich eine Weihnachtsgans leisten wollte, mußte 100 bis 150 Mark auf den Tisch legen, ein Hahn kostete 30 bis 40 Mark. Die Besatzungstruppen waren natürlich weit besser daran, denn mit einem Pfund reichten sie so weit wie ein Bonner mit 200 Mark. Das nutzten die Engländer natürlich redlich aus, sie kauften zusammen, was sie nur erhalten konnten, um es in die Heimat zu schicken. Dr. Bottler, Bonns neuer Oberbürgermeister Doch genug über Besatzung, Inflation und Not! Der Tag vor Wethnachten brachte Bonn einen neuen Oberbürgermeister, nachdem einige Zeit vorher Oberbürgermeister Spiritus nach mehr als 28jähriger erfolgreicher Tätigkeit in Bonn in den Ruhestand getreten war. Die Stadtverordneten wählten den Beigeordneten Dr. Fritz Bottler zum Oberbürgermeister, dessen Tüchtigkeit sich in zwanzigjähriger Tätigkeit im Dienste der Stadt bewährt hatte. Hochwasser! Recht trübe Feiertage verbrachten die Bonner Rheinanwohner. Während der Festtage war plötzlich Hochwasser eingetreten, die Rheinanlagen waren schnell überflutet und bald stand das Wasser stellenweise bis an die Häuser. Notbrücken wurden geschlagen, und da noch weiteres Steigen des Stromes gemeldet wurde, sahen sich die Familien der an den Rhein laufenden Straßen veranlaßt, ihre Wohnungen zu räumen. Am zweiten Jeiertage abends hatte das Wasser mit 7 Meter Pegelstand bereits eine Höhe erreicht wie seit 25 Jahren nicht mehr und stieg noch weiter, bis es am 29. Dezember mit .64 Meter seinen Höchststand erreichte. Das war Weihnachten 1919, eines der traurigsten Friedensfeste, das Bonn je erlebt hat. O. B. Achtet auf Euer Schuhwerk! Um den Volksgenossen möglichst entgegen zu kommen und eintretenden Klagen zu begegnen hat die Schuhmacher=Innung eine Auskunftsstelle für diejenigen eingerichtet, die einen Schuhmacher für die Ausbesserung ihres Schuhwerks suchen. Die Auskunft wird erteilt durch den stellvertretenden Obermeister der SchuhmacherInnung, Meißner, Kölnstraße 64. Eine Bitte richtet aber bei dieser Gelegenheit die Schuhmacher=Innung an alle Volksgenossen: bringt Eure Schuhe nicht erst zum Schuhmacher, wenn sie ganz aufgerissen sind. Durch rechtzeitige Ausbesserung wird nicht nur Arbeit und Zeit, sondern auch an Leder gespart. Der Arzt zur Nachtzeit Gegenseitige Rücksichtnahme auf allen Gebieten des Zusammenlebens ist ein vordringliches Gebot in der Kriegszeit, und Vertrauen zueinander ist die Vorbedingung für die Erfolge von Front und Heimat. Wo aber wäre ein Vertrauensverhältnis nötiger als zwischen Arzt und Patient? Die ärztliche Versorgung der Bevölkerung ist auch in Kriegszeiten unbedingt sichergestellt, das setzt aber voraus, daß diejenigen, die ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, den Zeitverhältnissen. soweit wie es nur möglich ist, Rechnung tragen. In Bonn sind zudem, wie auch in allen Großstädten, vor allem in der Dunkelheit besondere Schwierigkeiten zu überwinden. Besonders aber sollte man dem Arzt die Nachtruhe gönnen, und die Hilfe des Arztes nur in den notwendigsten Fällen beanspruchen. Es ergeht die Bitte an alle Volksgenossen, den Arzt nur in dringenden Fällen während der Dunkelheit oder nachts zu bestellen, und zwar immer den nächstwohnenden Arzt, auch wenn er nicht der Hausarzt ist. Weihnochten und Neujahr Aushebung des Tanzverboteo vor 19 Uhr Der Reichsminister des Innern hat für den 25., 26. und 31. Dezember 1939 und für den 1. Januar 1940 das Verbot öffentlicher Tanzlustbarkeiten vor 19 Uhr aufgehoben. Nach dem 1. Januar 1940 tritt wieder die alte Regelung in Kraft, nach der öffentliche Tanzlustbarkeiten erst ab 19 Uhr gestattet sind. Seite X. Nr. 16 837 b General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 23. Dezember 1939 Leni Lohr Karl-Heinz Kopp grüßen als Verlobte Bonn Meckenheimer Allee 38 z. Zt. Wehrmacht s2 Wir haben uns verlobt Hanny Stein Alois Gödele Diol##n# Weihnachten 1939 Bonn, Kurfürstenstraße 51 Ahsen I. W. 0 Die Verlobung unserer Tochter Lisel mit Herrn Walter Röske, Berlin, geben wir bekannt Christian Rehbock und Frau Marthe geb Hamel Meine Verlobung mit Fräulein Lisel Rehbock, Tochter des Herrn Direktor Christian Rehbock und seiner Frau Gemahlin Martha, geb. Hamel, Bonn, beehre ich mich anzuzeigen Walter Röske Bonn, Koblenzerstraße 238 Berlin, Kaiserin-Augusta Straße 63 Weihnachten 1939 Ihre Verlobung zeigen an Käthe Sibenhorn Dr. agr. Richard Müller BONN Klemens-Auguststr. 59 Weihnachten 1939 BONN Katsenburgwog 7 — Wir habes uns verlobt Ursula Meldau Willi Hansen Bau e Ingenieur Bad Godesberg Hannover Goobensträss 15 E. 2e im Felde Weihnachten 1999 n e Aenne Rosenfeld Kurt Hempel Verlobte Weihnachten 1939 S Bonn, Sternstraße 79 Zeitz t.. Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen Christel Fuhr WII Beier Michnstermenn Rheidt(Siegkreis) Weihnachten 1939 Die Verlobung meiner Tochter Annemarie mit Herrn Leutnant Hermann Lenné gebe ich bekannt. Frau irma Höser geb. Dyekerhoft Bonn, Drachenfelsstraße 1 Meine Verlobung mit Fräulein Annemarie Hüser, Tochter des verst. Herrn Dr. ing. e. h. Alfred Hüser und seiner Frau Gemahlin Aenne geb. Dyckerhoft erlaube ich mir anzuzeigen. Hermann Lenné Leutnant in der Fliegertruppe 26. Dezember 1939 Kein Empfang — Ein frohes Weihnachtsfest wünscht allen Geschäftsfreunden, Lesern und besonders den Soldaten unserer Heimat der General-Anzeiger für Bonn u. Umgegend Mit diesem Wunsche verbinden wir die Bitte, dem fünfzigjährigen Familienund Heimatblatt weiterhin das bisherige Wohlwollen bewahren zu wollen STATT KARTEN Fine Albers Franz Nettesheim Verlobte BONN Weihnachten 1839 KOLN Meckenheimer Alles——.— Neuenhster Allee 21 STATT KARTEN BONN Breitestraße 9 Gertrud Euenheim Maith. Hammerschlag Verlobte Weihnachten 1999 BONN Römerstraße 64 2 BONN Sternenburgstrase 51 Greie Hürholz Hubert Euenheim Verlobte Weihnachten 1939 0 BONN 2. Zt. Fliegerhorst 2 Freundinnen, Ende 40. Anfang 50, vermögend, suchen Gedankenaustausch mit Herren entfor. Alters. Heirat nicht ausgeschlossen. Freumndl. Zuschriften u.„Weibnachtsgeschenk“ an die Annahmest, des Gen.=Anz. in Kellenich.(68 Handwerker, 42 Jahre, katholisch, mit eigenem Heim, in guten Verhältnissen, sucht zwecks Heirat Bekanntschaft mit katb. Fräulein m. auten hausfraulichen Eigenschalten und in guten Verhältnissen. Vertrauensvolle Zuschriften, mögl, mit Bild(Zurücksendung ersolgt sofort) uni. M. O. 2765 an Gen.=Anz.(66 Fräulein, 23 Jahre alt, katd, aus Akad.=Fam., mit bausfr. Eeigensch., kinkerlieb,.70, mit br. Haar, ersehnt pass. Heirgt, Zuschr. u. 3. 448 an die Annahmesi. des in Godesberg, Kobl. Ttr..(68 Weihnacispunsgh Kard. Fräulein, 28 Jahre alt..75 groß, bäuslich, sucht die Bekanntschafi eines solitden guumüt. Herrn zwecks Heirat. Ernsigem Zuschrilt. u. 3. 446 an d. Gen=Ani.(64 Kaid. Junggesellen von 38 bis 49 Jahren ist..(65 Einheirat geboten in kleine Landwirtschaft. Gell. Zuschristen unter W. 66 an Ann, des Gen.=Anz. Hennes=Sieg. Höhere Beamtenwitwe, 4Oerin. somp, große Erschelnung, belieres Wesen, nicht unvermögend, sucht Pariner in gleich auten Verbältnist, Ssthen 3usor. u. S. S. 1258 Gen.=Anz. 6e Telbständiger Koufmann, Latbolisch, 38 Jahre, große angenehme Erscheinung, mit Vermögen, sucht Bekanntschaft einer gebilbeten netten Dame mit Geschäftsinteresse, aus gutem Hause, zwecks Heirat, Vertrauliche Bildzuschriften(zurück) unt.„Weibnachtswunsch 39“ an den General=Anzeiger.(68 Seit 50 Jahren Möbelhaus Schröder moderne Wohnkultur Bonn, Brückenstraße 32 seben der Besthovenhalle Statt Karten. Die Verlobung unserer Kinder Mia und Weiner beehren sich anzuzeigen Alfons Hellmich u. Frau Noter P. Roemer u. Frau Anna geb. Monheim Philippine geb. Hagen Aschen, Lagerhausstr. 20 Bonn, Humboldistr. 13 Weihnachten 1939 Mia Hellmich Weiner Roemer cand, med. Verlobte Die Verlobung unserer Tochter Erika mit Herrn Hans Stadelmayr geben hiermit bekannt Wilhelm Kutzleb und Frau Sophie geb. Hesse Meine Verlobung mit Fräulein Erika Kutzleb, Tochter des Herrn Wilhelm Kutzleb und seiner Gemahlin Sophie geb. Hesse zeige biermit an Hans Stadelmayr Mehlem am Rhein Weihnachten 1939 München-Harlaching Ulmenstraße 16 Gefreiter Peter SchulMaria Rosalie Luise Schulz geb. Dembour Vermählte Bonn-Dransdorf, den 24. Dezember 1939 Aut dem Dransdorter Borg 111 □0 2 Statt Karten Ihre Vermählung geben bekannt Dr. phil. Engelbert Liese Dorothea Liese geb. Wisskirchen Fessberg Weihnachten 1939 Bonn Bornheimerstr. 9 K Statt Karten Karl Heirmann Löhr Puck Löhr geb. Niehuus Vermählte Weihnachten 1939 Hamburg, z. Zt. Bonn *) Wir geben unsere am 21. Dezember 1939 stattgefundene Vermählung bekannt: Peter Wimmer Trude Wimmer geb. Krust Bonn, Kaiserstraße 48 Oe. Wir geben unsere Vermählung bekannt: Heinrich Winand Agnes. Winand geb. Weinreis Weihnachten 1939 Bonn Quirinstrase 19 Die Verlobung unserer Tochter Hanna mit Herrn Wilhelm Dieckmann, Landwirt, zeigen an Plofessor Dr. Paul Pfeiffer u. Frau ulie geb. Hüttenhoft Bonn, Hans-Schemm-Straße 3 Hanna Pfeitter Wilhelm Dieckmann Verlobte z. Zi. Bonn Weihnachten 1939 Kein Emplang! Wöbbel i. Lippe .... und die Aussteuer Möbel-Hollands Bonn, Brückenstasse 42—44 Doetschstrasse 4 Klachgrrchöh „ ur ürI cer guten Qualitcht ur ür SürauuLum] dergrowen Gusoctl urureuuuueuu derneuesten Modelle der angemessenen Preise KN K BOONN, SIIE ISPLA14 SuN RUF 3757 Unsere Vermählung geben wir bekann! Dr. med. Paul Ehl Unterarnt Anneliese Ehl geb. Zerres z. Zt. im Felde Feldpostnummer 32 910 Beuel Kaiser-Konrad-Straße 44 23. Dezember 1939 C Ihre Vermählung geben bekannt Pastor Erich Pukrop Margot Pukrop geb. Milenz Oberhausen Sterkrade Bonn Steinbrinkstrabe 160a... Kaiserstraße 283 21. Dezember 1939 Heirol 2 Fräulein, 37.., blond, schlank. hübsches neites Aeußere, jünger aussebend geschäftstücheig u. inielligent. Vermögen sowie elegante Aussteuer vord., sucht einen Herrn mit sicherer Existenz oder sicherem Einkommen zwecks Heirat kennen zu lernen. Zuschriften u. G. O. 790 an Anzeigenmittler Nou u. Schmitt, Kovlenz.(66 Katd. Bauernsohn(Crodof Räde Bonn), 35 Jabre..70 groß, sucht d. Bekanntschaft ein, netten Mädels bis 28 Jahre, zwecks baldig. Heirat. Zuschrift. mit Bild unt. N. D. 1457 an den General=Anzeiger.(64 Weibnachtswunsch! Kausm. Angestellter, dier fremd, sucht junges Mädchen kennen zu lernen. Spätere Heirat nicht ausgeschlossen. Angeb. unt. K. W. 1450 an d. Gen.=Anz.(6s Witwer(37), mittlere Größe, Zandwacker, milt einjährigem Soonven„sucht zwecks Heirat die Bekanntschalt eines unabbäng, lieben Mädels von gutem Aeußzerem und guter Allgemelndild., bis 33 Jahre. Eigene Wohnung vorband. Räbere Angaben erbeten unter M. 8235 an den General=Anzeiger.(66 Weignachtswunsch. Gastwirt und Handwerksmeister, 37 Jahre, katbotisch, mittelgroß, wünscht mit liedem häuslichem und geschäftstüchtigem Mädel zwecks baldiger Helrat bekannt zu werden. Etwas Vermögen erwünscht. Vertrauensvolle Zuschriften möglichst mit Bild, u. 5. L. 1498 an den Gen.=Anz.(65 Alte Schalplatten auch Bruch, kauft„ 465 J. Siein Friehrichsraße 31. Ehgwillge,„wenden sich seit 20 Jahren mit Erfolg an unsere zuverlässige. disiret arbeitende Einrichtung Noutenc-Ariet-Zune 6; Kö n ap. 17/18. Auskunft tostenlos. Witwe. 48 Jahre, wünschi Bekanntschaft mit solidem, charaktervollem gebildetem Herrn in gesicherter Postion zwecks späterer Heirat. Schöne eingerichtete DreizimmerWodnung vorbanden. JZuschrissen unier B. A. 1615 an Gen.=Anz.(65 Heirat, Welches rechidentende solde Fräulein(auch Witwe) sehnt sio Nach einell Prenenl“oliben Mannk, Bin schuldlos geschieden, 49 Jabrg, große schlante Ershelnung, Wassersportler, mit 23jähriger Tochter. Nur ernsigemeinte Zuschristen mit Bild u. H. E. 126 an den Veneral=Anzeiger.(64 Beamter i R sucht Bekanntschaft mit alleinstehendem älterem Fräulein oder Witwe ohne Aubang, bis zu 65 Jahren, zwecks Heirat. Zuschriften unter O. 255 an ben General=Anzeiger.(63 Das große Mobelhaus Gonns— Ochel im Gangolthaus Gartenmeister, 92 Jahre,.73, gesund, wünscht Heirat mit häuslichem geschäststüchtigem Mädel. Zuschriften u. S. H. 4718 Gen=Anz(66 Detektivbüre Krips i#(Königstr,. an Teieten abee am Aehnübergans Kalserstrase mit seinen 18 Schaufenstern u. ausgedehnten Innenräumen zeigt ihnen Einrichtungen in vielen Stil- und Holzarten### 300. nebon der Mönstesrtirche Teleton Nr. 4334 fortige Sessel, Couchs u. Kleinmöbel Aut Wunsch sofortige Lieferung 1 Sonntag von-13 Uhr geöfinet! WR MIIMMMMMMMMMMMMMAMMMMRMRE F Lichtlein überm Schnee Von Wakter Kruppa Breite deinen Schein, weihnachtliches Licht. Soll kein Angesicht mehr verschattet sein. Soll in Leid und Not keiner zagend stehn. Laß dein Leuchten sehn über Wein und Brot. Leuchte rings im Land, wo nur Brüder sind. Fülle jedem Kind seine leere Hand. Gib den Augen all Schein von deinem Schein, Freude laß gedeihn, Lied und Glockenschall. Lichtlein überm Schnee. unsern Willen stärk, daß der Liebe Werk größer noch ersteh! Der goldene Apfel Zevor der junge Buchhändler Friedrich Perthes am Weihnachtstage des Jahres 1796 seinen Laden abschloß, warf er noch einen letzten liebevollen Blick zurück auf seine Schätze, die da sauber aufgereiht standen in den hübschen Bänden, in die er sie alle, zum größeren Anreiz der Käufer, hatte binden lassen. Ja, das Geschäft konnte sich sehen lassen! Aber es lohnte auch alle Mühe. die er darauf verwandte. Zur Michaelismesse, vielleicht schon zu Ostern, konnte er seine Schulden abzahlen. Der junge Mann konnte ein Gefühl überlegener Zufriedenheit nicht unterdrücken, als er jetzt auf die schon völlig nachtdunkle Straße hinaustrat. Hatten nicht alle den Kopf geschüttelt, als er vor einem halben Jahr, ohne einen Taler eigenes Kapital, aber mit dem ganzen unbekümmerten Mut seiner 24 Jahre, hier in Hamburg eine Sortimentsbuchhandlung eröffnete! Oh, er wußte, was er tat und was er wollte! Wie viele große Gedanken wurden jedes Jahr in Deutschland gedacht, wie viele herrliche Werke geschrieben! Was nutzte das aber, wenn das breite Publikum sie nicht las, sondern sich statt dessen an seichten und schmutzigen Romanen ergötzte! Der Buchhändler war der Mann, der die Werke der Dichter und Philosophen unter das Volk bringen mußte, ein getreuer Diener des Geistes. Der Geist brauchte solche Diener. Spielte doch auch der größte Orgelspieler vergeblich, wenn der Bälgetreter fehlte! Unter diesen Gedanken hatte Perthes die noch recht belebten Straßen der Stadt verlassen und war auf die einsame Landstraße hinausgelangt. Es lag nur spärlicher Schnee, aber dieser war festgefroren und knirschte unter den Schritten. Droben funkelten die Sterne am Winterhimmel in unwahrscheinlicher Pracht. Der Wanderer schritt rüstig aus. Es war ein tüchtiger Fußmarsch bis Wandsbeck, wohin sein väterlicher Freund Jacobi ihn eingeladen hatte, um den Weihnachtsabend mit ihm und einigen Freunden zu feiern. Den Tag, als dieser verehrte Mann zum ersten Mal seinen Laden betreten hatte, rechnete er zu den glücklichsten seines Lebens. Jacobi hatte ihn gelehrt, daß nicht der Verstand das Höchste vollbeingt, sondern allein das Gefühl, er hatte ihn gelehrt, den Impulsen dieses Gefühls, das er bisher immer unter Kontrolle gehalten hatte, zu vertrauen und nachzugeben. Durch Jacobi war er auch in den Kreis bedeutender Menschen gekommen, die in Hamburg oder Wandsbeck oder verstreut im Holsteiner Land lebten. Da war Claudius zum Beispiel, der„Wandsbecker Bote“, dessen Haus dort fast am Eingang des reinlichen Ortes auftauchte, aber heute stumm in Dunkel gehüllt lag, ein Beweis dafür, daß er mit seiner ganzen Familie sich heute ebenfalls bei Jacobi im„Schlößchen“ befand. Eine seltsame Freundschaft zwischen den beiden Männern: Der reiche weltgewandte Kaufmann und Philosoph, der edle Menschenfreund, der sich ausschließlich von dem Gefühl in seiner eigenen Brust leiten ließ, und der blutarme fröhliche Dichter, der fast ganz im Kreise seiner eigenen Familie aufging, dem aber auch das menschliche Herz noch ein unsicheres und schwankendes Ding schien, und der nur auf eine Sache in der Welt baute: auf Gottes Offenbarung und auf die göttliche Erlösung. Nun stand Perthes vor dem Schlößchen, aus dessen Fenstern trauter Lampenschein in die Winternacht fiel. Der Dichter wies ihn sofort in einen Raum, in dem schon eine große Anzahl Gäste versammelt war. Da saß Vater Klopstock behäbig im Sessel und blickte lächelnd auf das junge Volk rings um sich. Da war der Graf Friedrich Leopold von Stolberg, voll edlen Feuers, und sein Bruder Christian. Da war in hoheitsvoller Lieblichkeit Frau Rebekka Claudius, die Gattin des„Boten“ und Mutter der zahlreichen Kinder, die sie umgaben, von der zweiundzwanzigjährigen Caroline bis zum jüngsten Buben. Der Hausherr und Claudius fehlten. Sie seien nebenan im Festsaal, wurde Perthes mit geheimnisvoller Miene bedeutet. Nun erst erinnerte er sich, daß ihm Jacobi für heute abend eine ganz besondere Ueberraschung versprochen hatte. Ja, eigentlich erinnerte er sich jetzt erst recht, daß heute Weihnachtsabend sei. Um sich zu sammeln, trat er in das anstoßende kleine Gemach. Dieses aber hatte sich schon jemand aus dem Menschengewühl als einsame Zuflucht erwählt— Caroline. Ungewiß, ob er sich zurückziehen sollte, zögerte er auf der Schwelle. Sie schaute ihn ruhig und freundlich an, und mit dem Strahl dieses Auges fühlte er eine unsagbar süs, Harmonie, wie er sie nie zuvor gekannt, sein Herz durchdringen. In diesem Augenblick rief ein silberhelles Glöckchen alle zurück. Gleich darauf öffneten sich die Flügeltüren zum Festsaal. Ein Seufzer der entzückten Ueberraschung ging durch alle Anwesenden, denn drinnen erwartete sie ein feenhafter Anblick: ein Tannenbaum, über und über mit brennenden Kerzen besteckt, mit vergoldeten Aepfeln und Nüssen und Zuckerwerk behangen. Langsam trat die Gesellschaft in den strahlend hellen Saal. selbst die Kinder, auf deren Gesichtern ein verklärtes Lächeln lag, hielten sich scheu am Rockschoß der Mutter. Auf dem Tisch unter dem Baum lag für jeden ein Geschenk. Nachdem die erste Bangigkeit überwunden. stürzten die kleinen Mädchen sich mit hellem Jubel auf ihre Puppen. Hans auf sein Pferd, Fritz auf seinen Kasten mit Bauklötzen. Auch die Erwachsenen fanden jedes eine Gabe. Perthes Blick suchte Caroline. Sie stand mit gefalteten Händen und schaute voll stiller Freude in die Kerzen. Auf einmal begriff der junge Mann, warum ihm im Hause des„Boten“ von Anfang an so unaussprechlich wohl gewesen war: um dieses Mädchens willen, dessen natürliche Harmonie und einfache heitere Bescheidenheit den stillen Adel ihrer Seele einschloß. Um ihretwillen fühlte er sich an diesem Abend so glucklich und gut wie seit seinen Kindertagen nicht mehr. Gern hätte er *": h r o c h t d i e S e n a r a l l e n a n d e r e n ir eine Gabe dargeoraut, vir sie vor allen anderen ckuszeichnete, aber er war mit leeren Händen gekommen. Und war das Geschenk, das sie erhalten hatte, wirklich so schön, wie sie es verdiente? War nicht das Tüchlein ihrer jungeren Schwester schöner als das Nähkästchen. das Caroline in Händen hielt? Wie arm kam er sich vor, daß er nichts zu bieten hatte, was ihrer wert wär. Sein Auge schweifte umher und blieb an einem Apfel hängen, so schön, so kunstreich vergoldet wie keiner, der hoch obegin den Zweigender Lichterbaumeerhing. Und runrplötzlich, zum Erstaunen der Anwesenden, stieg er auf einen Stuhl, reckte sich auf die Zehenspitzen, streckte die Hand aus nach diesem Apfel, bis er endlich, wenn auch der Baum wenig geschwankt hatte, unversehrt in seinen Händen lag. Tief errötend bot er dem Mädchen die goldene Frucht. Caroline nahm sie und dankte ihm mit demselben klaren Blick, der ihn schon vor der Bescherung getroffen, in dem aber jetzt eine verhaltene Innigkeit leuchtete. Und wieder fühlte Perthes sich von der gleichen stillen Seligkeit durchströmt. Er wußte nicht, daß fast alle Blicke im Saal auf ihn gerichtet waren. Vater Klopstock in seinem Sessel schmunzelte zu dem Treiben des jungen Welhnachtsabend im Wandsbecker Schloß im Jahre 1796 Nach einer Zeichnung von Theobald von Oers Dargestellt sind(von rechts): stebend die Brüder Grasen Leopold und Christian Stolberg. neben ihnen Revekka und Matthias Clandius, davor tsitzend Klopstock, in der Mitte, unter dem Wethnachtsbaum Caroline Claudius. vom Stuhl herabsteigend Friedrich Perihes, dahinter Jacobi. elt und Mtefen. Mannes, ihm zur Seite standen in lächelnder Teilnahme die beiden Brüder Stolberg, hinter dem Weihnachtsvaum hervor spähte listig Jacobi. Carolines jüngere Schwestern drangten sich wispernd zusammen. Nur die Kinder tollten, unbekümmert um das Tun der Erwachsenen, mit ihren Spielsachen weiter. Und noch Zwei hatten von allem, was um sie her vorging, nichts bemerkt: Matthias und Rebetka Claudius, das Paar, das in wenigen Monaten Silberhochzeit feierte und doch noch so kindlich war wie seine jüngsten Kinder. Sie standen eng umschlungen und sahen nichts als den Glanz des Weihnachtslichtes. Marschan=Wiacheis Weihnachlestuher Von Mar Karl Bötrcher Dur Jahreswende 1813/14, als der in der Völkerschlacht * bei Leipzig so mächtig aufs Haupt geschlagene Bonaparte bis über den Rhein gejagt worden war, hatte der alte Marschall Vorwärts grollend sein Hauptquartier in Höchst aufgeschlagen, grollend, weil die Heere am Rheine stehen blieben und dem Korsen nicht sogleich nachgesetzt wurde... Erinzen Die ganz Großen, Kaiser, Konige, Prenzen und Fürsten quartierten in Frankfurt am Main in Saus und Braus und hielten noch immer Siegesfeiern ab, statt mit Eilmärschen Bonaparte ins eigene Land nachzurücken. Und das verdroß Blücher, den alten Haudegen, gewaltig.„„ Verstimmt und brummig hockte er mit Gneisenau, seinem treuen Generalstabschef, in Höchst, sandte eine Denkschrift nach der anderen in seiner kurzen, gröblichen und so ganz unhöfischen Form an seinen königlichen Heorn und an den Verbündeten, den Kaiser Alexander, in welcher die Diplomaten mit nicht gerade zarten Ausdrücken belegt wurden und Blücher sie beschuldigte, mit ihrer Federfuchserei zu zerstören, was der Soldat mit dem Schwert und unter Preisgabe seines Blutes und Lebens an Erfolgen erreicht hatte. Aber man achtete zunächst nicht auf die Mahnrufe des alten, treuen Eckehardt. Und so feierte der Marschall zürend und verstimmt in Höchst in aller Stille seinen 71. Geburtstag, war obendrein unpäßlich, die Gicht zwickte und zwackte ihn, so daß ihm sein Leibmedikus alle Ausschweifungen in Speis' und Trank streng untersagt hatte. Aber dabei hatte der Marschall seinem treuen Leibhusar, Petri hieß der Wackere, mit verkniffenem Lächeln zugeblinzelt, und zum Doktor gesagt:„Wenn Sie mich ein gutes Glas Wein verbieten, können Sie mich auch gleich verbieten zu leben!“ Als unter Blüchers und Gneisenaus und vor allem unter des Freiherrn vom Stein Drängen der Kaiser Alexander von Rußland endlich nachgab und für schonungsloses Vordringen in Frankreich eintrat, als deshalb die Verhandlungen mit Bonaparte, die bisher auf einen faulen Frieden hingezielt hatten, abgebrochen wurden, da lebte auch Blücher wieder auf, ward froh und wieder gesellig und hatte nichts dagegen, daß um die Weihnachtszeit die hohen und höchsten Herrschaften als seine Gäste kamen, ihm nachträglich zum Geburtstag gratulierten und er nun sein Wiegenfest zzum zweiten Male feiern mußte. Wohl selten hat eine Tafel vornehmere Gäste gesehen, als an diesem Tage, kurz vor Weihnachten 1813: Zwei Kaiser, Könige, Prinzen, Fürsten, Marschälle und Generäle, Staatsmänner und Gesandte, dabei bekannte und berühmte Namen, wie York, Gneisenau, Hardenberg, Freiherr vom Stein. Blücher saß schmunzelnd und sein unvermeidliches Pfeischen schmauchend zwischen Stein und dem Prinzen Wilhelm. Es wurden viele Hochs auf ihn ausgebracht, aber sein am unteren Ende der Tafel sitzender Leibarzt wachte eifersüchtig darüber, daß der alte Marschall nur an einem Glase hellen, dünnen Bieres nippte. Das verdroß den wackeren Kämpen nicht wenig und er gab seinem Leibhusaren einen Wink, den der treue Petri wohl verstand. Er brach in einem stillen Winkel einer Flasche Champagner den Hals und stellte seinem Herrn das etwas trübe Bierglas bis zum Rand gefüllt mit dem edlen Schaumwein hin. Der Medikus äugte gewaltig, als er das neue volle Glas mit dem hellgelben Getränk stehen sah, aber Blücher nickte ihm zu und „Elender Suff: das Dünnbier, aber besser als gar nichts! Ist mir der Champus verboten, halte ich mich an Göttinger Gerstensaft!" stand auf, hob das Glas mit dem„Dünnbier“ hoch, dankte in einer kurzen, markigen Ansprache den Gästen für die Ehre ihres Erscheinens, und schloß, indem er auf sein Glas deutete: „Und dieser Trunk, Majestäten, Hoheiten und Exzellenzen, soll mich mein Weihnachtstrunk sein, Ihnen zur Ehr' und mich zur Freud!“ Er trank das Glas mit einem Zuge aus, schmunzelte dabei und strich sich glücklich lächelnd den Bart! Nun wurde er lebendig und schlug vor, eine Quadrille zu tanzen! Und in der Tat, der alte Marschall, Napoleons Bezwinger, tanzte trotz seiner 71 Jahre und trotz seines Podagras vor den Augen seines Königs mit jugendlichem Feuer und echtem Reiterschneid eine Quadrille. Der alte Isegrimm York, der Prinz Wilhelm und Obers Die Sienisnnger (Es gibt schöne alte Lieder von den Sternsingern, und — n i e m a n d w e i ß, w e r s i e g e d i c h t e t, n i e m a n d a u c h, wer sie zuerst gesungen hat. Aber immer noch klingen sie auf, immer noch hört das Volk sie gern und bewahrt sie tief in seinem Herzen von Jahr zu Jahr, von einem Winterfrost zum andern.„Mir san die heiligen drei König mit ihrem Stern...“ leiern die Burschen ihren Spruch auf; und Männer und Frauen und Kinder drängen sich in der halbgeöffneten Tür und vernehmen die Kunde. : In Salzburg nämlich, in Oberösterreich, in Tirol und im angrenzenden Bayern, in diesem Bezirk, der treu festhält an alter Sitte, leben die Leute heute noch bewußt und treu in den Vorstellungen und Bräuchen der Altvordern. Dort steht ein Festtag nicht nur rot im Kalender gedruckt, sondern er ist lebendig im Tun und Handeln des ganzen Ortes, der ganzen Gemeinde. Was Jahrhunderte gereift haben, ist von festem Bestand auch fürderhin. Indem das Volk sich zu diesem Alten bekennt. unbewußt, ohne eine Sentimentalität, die ihm durchaus nicht anstehen würde, bekennt es sich zu sich selbst, zu dem, was Kern und nicht Schale ist im Wandel der Zeit. Zähes Verbundensein mit der Natur von der und in der es lebt, und naive Philosophie stecken zutiefst in diesen alten Gepflogenheiten, die der Enkel vom Ahnen übernahm, um sie wieder an seine Enkel weiterzuvererben. Generationen von Buben sind schon als Sternsinger durchs Dorf gezogen. einleuchtend kostümiert und mit den Emblemen ihren königlichen Würde versehen. Und diesen Generationen hat sich das Wort auf den Lippen nicht gewandelt, es bewahrte seinen herzhaften Sinn und seinen derben Klang. Solch ein überkommener Brauch kann ein an dem die Vergänglichkeit machtlos das Gesicht am Küchenherd geschwärzt. Denn der eine von den heiligen drei Königen war ein Mohr. Pfeiler sein, emporschäumt. Der Tag ist kalt im Dorf, der Himmel liegt wie eine trübe graue Halbkugel auf den Rändern des Horizontes, und darunter klirrt die Erde in Frost und Eis— denn die heiligen drei Könige bringen die vierte der schweren Rauhnächte. Durch die langgezogene Häuserzeile kommen sie daher: der Kaspar, der Melchior und der Waldhauser— so nämlich hat sich das Volk den schwierigen Namen Balthasar mundgerecht gemacht. Unter einer fremden Oberfläche sind sie ganz gewöhnliche Buben, im Dorf ausgewachsen und seinen Leuten im bitteren Alltags gesellt. Aber heute liegt auf ihnen der Abglanz einer Würde, und sie fühlen sich höheren Mächten als ausübende Organe verwandt. Ueber ihre Röcke haben sie Hemden gezogen, und das ist eigentlich das ganze Kostüm; aber in seinem feierlichen Weiß hebt es sie doch irgendwie empor, über sich selbst hinaus, und es würde eigentlich gar nicht erst des bunten Flitters darauf bedürfen, um diesem Ornat Glanz und Bedeutung zu geben. Auf den Köpfen aber tragen sie Kronen, wunderschöne goldene Kronen, die ja freilich, wenn man näher zusieht, nur flüchtig aus Papier zusammengeheftet sind, die aber immerhin durch Jahrhunderte bis in diese Tage ihre Geltung und ihr Ansehen bewahrt haben. Die Sternsinger kommen also daher, zu dritt, und der Mittlere trägt hoch droben an einer Stange einen Stern, dem die heiligen drei Könige nachpilgern, um das ferne Ziel ihrer anbetenden Liebe zu finden. Wenn die Buben es ganz richtig machen wollen, dann tragen sie auch wohl ein Zepter in der Hand, und vielleicht hat einer von ihnen ein übviges getan und sich Unter ihren Schritten klirrt der hartgefrorene Schnee. Dev Atem dampft aus ihrem Munde wie grauer Hauch. Ihre Hände sind rot vom Frost und erstarren im Griff um das Zepter— was nicht verwunderlich ist, da die heiligen drei Könige geradenwegs aus dem warmen Morgenlande kommen und den österreichischen Winter nicht gewohnt sind. Trotzdem walten sie unverdrossen ihres Amtes. Sie stellen sich an das nächste Tor und beginnen ihren Gesang.. Mir san die heiligen drei Konig mit ihrem Stern, Da Kaschper, da Melchior und Waldhauser, Dö suachen den wundervollen Stern. Potz Wöda, was soll do draus werd'n? Sie reiten fort in großer Eil, In einem Tag viel hundert Meil'. Sie zogen über den Berg hinaus, Der Stern stund wieder ober dem Haus— Sie treten in das Haus hinein Und finden Jesum im Krippelein. Sie geben ihm einen reichen Sold, Weihrauch und Myrrhen und rotes Gold. Sie sind gezogen ins Himmelreich Und lieg'n begraben zu Köln am Rhein... Das ist eines ihrer Lieder, ihrer schönen, alten Lieder, deren Ursprung keiner kennt. Und sowie die frohe Kunde ans Fenster dringt, eilt die ganze Sippe zur Tür und drängt sich in den engen Rahmen. Draußen stehen die Buben und leiern ihre altes Lied her, ohne Pause und Gliederung nach Sinn und Vers, und gewiß denken sie sich bei den vertrauten Worten nicht mehr allzuviel. Aber dennoch leuchtet in ihren Herzen die fromme Gläubigkeit, die solch ein ungefüges und doch so schönes Gedicht entstehen ließ. Und dasselbe ist bei den Bauern der Fall, die in der Tür stehen, williges und dankbares Publikum, mit jedem Jahre von neuem gefesselt und gefangen. Ist der Bericht von der Fahrt der heiligen drei Waller aus dem Morgenlande zu Ende, so wird der Dank mit einem Solde abgestattet, der je nach der Anlage des Einzelnen und je nach dem Eindruck, den der Spruch in ihm hinterlassen hat, größer oder kleiner ausfällt. Damit ist eine neue Station auf der Pilgerschaft der drei Könige beendet, und sie wandern weiter, gefolgt von den Buben des Dorfes, um am nächsten Tore anzupochen und ihr Lied zu wiederholen. So gehen sie rundum durch das Dorf. Boten ihrer Sendung. Sucher nach irdischem und jenseitigem Heil. Einmal aber, in irgendeinem Einöddörflein des Gebirges, mag es wirklich geschehen, daß über einem kärglichen Dache der Stern leuchtet, den die heiligen drei Könige suchen, und daß unter diesem Dache ein Kindlein liegt, am Tage des Heilandes geboren zu menschlicher Not und menschlicher Kleinheit, und daß sich an der Tür ein Finger warnend zu den Lippen hebi: „Still, hier schläft auch ein Christkindlein!“. Und daß dann den Boten aus dem Morgenlande ihre Kunde und das derbgefügte Wort nicht aus dem Munde will und daß sie nur ein paar Verse, aus dem Zusammenhang gerissen, stammeln: ... Der Stern stund wieder ober dem Haus— ... Sie traten in das Haus hinetn Und fanden Jesum im Krippelein... Und so kann sich das holde Wunder von der Geburt. des Herrn für die drei suchenden Könige aus dem Morgenlande auch in unserer Zeit in seinem reinen Glanze wiederholen. Erwin H. Rainalten General=Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten# Weihnachten 1939 Katzler waren dabei seine Gegenüber. Und als Prinz Wilhelm Blücher zuflüsterte:„Daß Sie mit Vork in einem Carree tanzen, erregt allgemein Aufsehen!“ erwiderte er:„Ach was! Der York ist ein giftiger Kevl, er tut nichts, als maisonieren, aber wenn er gegen Napoleon losgeht, so beißt er, wie keiner! Und dor beste Deutsche ist er obendrein!“ Als dann an der Tafel, die jetzt mit Rerzen und Tannengrün weihnachtlich geschmückt worden wan, allerlei Schnurren erzählt wurden, forderte Kaisen Alexander Blücher auf. auch etwas zum Besten zu geben. „Viel zu reden, ist mich nicht gegeben! Aber ich will den Herrschaften ein Kunststück zeigen, das keiner mir so leicht nachmachen wird! Ich kann nämlich meinen eigenen Kopf küssen!“ Lachen und Zweifeln und fröhliche Zumse von allen Seiten. „Vormachen! Marschall! Vormachen!" rief Prinz Wilhelm.„Richts leichter, als das!" lachte Vater Blücher, stand auf. schritt zu seinem Generalstabschef Gneisenau, umarmte und küßte ihn auf die Stirn und sagte dazu, aber jetzt ganz ernst und fast feierlich:„Der da ist bei meinen großen Siegen mein Kopf gewesen. das leitende Haupt! Ich war nur der ausführende Arm!" Da ward es ganz still im Festsaal und alle neigten sich vor der Seelengröße des alten Marschalls, der vor allen Großen demütig bekannte, wer den Hauptanteil an seinem Schlachtenglück zu beanspruchen hatte. Und Gneisenau stand auf und ergriff seines Marschalls Hände und erwiderte bewegt:„Das. Exzellenz. ist meine schönste Weihnacht! Aber was nützt der Kopf. wenn nicht der Arm so stark wäre, wenn nicht das Herz so frisch und unverzagt wäre, und Aum und Herz, das sind Sie, Marschall!“ Und ganz weich fügte Blücher noch hinzu:„Und Gottes Gnad nicht zu vergessen, der keinen Deutschen untergehen läßt, wenn er nur nicht verzagt, sondern fest zu ihm hält! Und verzagen, Majestäten und Exzellenzen, verzagen, das wollen wir nie und nimmer! Und darauf noch einen kräftigen Weihnachtstrunk!“ Petri huschte wie ein Wiesel herbei, reichte seinem: Marschall wieder ein volles Glas und mit einem guten Juge trank Vater Blüchev daraus, aber, oh weh. er zog ein gar sauer Gesicht, gab es schnell zurück und zischelte den Leibhusaren an:„Petri, infamer Ner!! Das war doch Dünnbier!“ Der Medikus, der plötzlich neben ihm stand, lachte verschmitzt auf und rief:„Exzellenz. diesmal war es Dünnbier! Damit der Arm und das Herz stark bleiben, denn ohne Sie, Marschall, geht es nimmer weiter!“ „Scher en sich zum Teufel, Doktor mit seinem Dünnbier!“ lachte nun Blücher, gab aber doch dem treuen Hüter seiner Gesundheit die Hand dabei und fügte noch hinzu:„Er ist aber doch ein ordentlicher Kerl! Und Pflicht ist Pflicht! Verlaß er sich darauf, ich trinke heute nichts mehr, weder Dünnbier noch Champus! Und er weiß, was dev Blüchen verspricht, das hält er!“ Traute kam wieder... Von Franz Seit dem Morgengrauen des 24. Dezember glitt ich auf den Brettern durch die weißen Spessartforsten, über verschneite Waldwege und über Landstraßen, die der Schneepflug mühsam gangbar erhielt. Am Spätnachmittag, als der Glanz längst erloschen war und nur die Schneehelle noch Weg und Richtung wies, tauchten an der Waldstraße die Umrisse des Forsthauses auf. Mein alter Jagdfreund und seine liebe Hausfrau legten, wie immer, ihr Herz in Gruß und Willkomm, Tochter und Schwiegersöhne und fünf blonde Enkel umringten den schneemüden Gast, und bald rief uns der helle Ton eines Silberglöcchens in den Kerzenglanz. Als der erste Jubel verrauscht war, gebot der Hausherr Stille, die zwölfjährige Waldtraut tauschte mit dem Großvater einen raschen Blick, dann verschwand sie, während alle, groß und klein, geheimnisvoll schmunzelnd auf mich sahen. Die Flügeltür nach dem dunklen Gang flog auf, einen Augenblick tiefes Schweigen, dann begann es auf dem langen Flur zu klappern und zu trappeln, leichte Hufe näherten sich, und auf der Schwelle erschien— ein Weihnachtsmärchen aus dem Winterwald— eine Rehgeiß mit zwei munteren Kitzchen, alle drei geschmückt mit Halsbändern aus rotem Lackleder, an denen Schellen und Glöckchen rasselten und läuteten. Das Altreh trug an zierlichem Ledergehäng zwei kleine weiße Binsenkiepen, aus denen die Dackel„Knopp“ und„Rollo“ kreuzfidel herausschauten, „Söllmann", der Schweißhund, bildete die Nachhut. Vertraut standen sie unter uns, äugten neugierig nach den brennenden Lichtern und schnupperten mit den samtschwarzen Aesern. Der Freund lachte:„Gelt, auf einen solchen Familienzuwachs warst Du nicht gefaßt! Ja, das ist eine Geschichte, wie nur die„Leute aus dem Wald“ sie erzählen können;“ und während wir uns um die mit Christrosen und Tannengrün geschmückte Weihnachtstafel scharten, berichtete er: „Im vorigen Sommer kehrte ich eines Abends von einem Waldgang zurück, als ich aus dem dichten Bestand zur Seite ein Stöhnen und Röcheln hörte. Als ich die jungen Fichten auseinanderbog, sah ich ein stark abgekommenes Schmalreh am Boden liegen, das mich ängstlich anäugte. Ich streichelte dem schwerkranken Tier behutsam Hals und Flanken, hob es auf meine Arme und trug es heim. Hier im Zimmer machten wir der Kranken ein Lager zurecht, die angebotene Milch wurde gierig angenommen, dann streckte sich das entkräftete und verschmachtete Tier lang aus, ohne aber Schlaf zu finden. Der in der Frühe herbeigerufene Tierarzt fand zwischen den Halsmuskeln eine faustgroße Geschwulst, die er durch einen raschen Schnitt öffnete Das Reh hatte bei dem Eingriff laut geklagt, nun aber schien es sichtlich erleichtert. Es trat schnelle Besserung ein, bei sorgsamer Pflege gesundete es in wenigen Wochen. Wir behielten es bei uns, im Garten wurde ein Gehege hergestellt, sodaß es bis in den Herbst hinDas Licht der Kerzen og eue Pihrnd Die Stunde der Hirten ein im Freien bleiben konnte. Im Winter tollte es mit den Hunden durch Haus und Hof, nachts schlief es mit ihnen im warmen Pferdestall. Ende Juli aber war es plötzlich verschwunden. Wir hatten uns so an das liebe Geschöpf gewöhnt, daß uns sein Verlust ordentlich naheging. Im Winter wurde die Ricke— sie trug ein Glöckchen um den Hals— mehrere Male in der Nähe der Oberförsterei gesehen; einmal stieß ich auch im Wald auf sie und rief sie an: sie näherte sich sogleich, rieb den schmucken Kopf an meinem Arm und ich kraute ihr Hals und Rücken, sie äugte mir nach, doch sie folgte mir nicht. Da geschah es, daß wir im letzten Juni abends auf der Terrasse saßen, als die Hunde anschlugen und sich auch durch meinen Zuruf nicht beruhigen ließen. Der Kutscher kam gelaufen:„Herr Forstmeister, unsere Das Geschein ful Maller Das kleine Mädchen war neun Jahre alt, und es fand, nun sei es an der Zeit, nicht so schnelle und einfache Arbeiten für die Mutter zum Christfest zu machen, sondern etwas Bedeutenderes zu schaffen, etwas Eindrucksvolles, etwas, das in der Wohnung zur Geltung kam. Emma, das Hausmädchen, wußte Rat. Emma hatte in früher Jugend einmal Putzmachen gelernt. Von der ganzen Kunst hatte sie nicht viel mehr behalten, aber eines konnte sie— Papierblumen machen. Und so setzten sich denn Emma und das kleine Mädchen nachmittags in die Küche, schlossen ab und begaben sich an die Herstellung eines großen Straußes von Papier= blumen. Rosen lernte das kleine Mädchen machen, große Nelken, Astern. Tulpen. Etwas Blumendraht und ein Dutzend Bogen buntes Seidenpapier waren die ganzen Zutaten. Daraus aber erblühte in stundenlanger Arbeit schließlich ein Strauß von mindestens einem Meter Höhe. Herrlich wird der in die große Chinavase passen. die immer so leer und dumm neben dem Flügel steht. dachte das kleine Mädchen. Gelbe und blaue Rosen. lila und grüne Nelken, azurne Tulpen. groß wie Fäuste und leuchtend, daß von dieser Farbensinsonie die Augen sich zusammenkrampften, so strahlten am Heiligabend die Blüten aus Seidenpapier, die das kleine Mädchen vor sich her ins Weihnachtszimmer trug. Zeiehnung von Irmgard Michels. „Traute“ ist wieder da! Mit zwei wochenalten Kitzchen streicht sie am Gartenzaun entlang und sucht den Eingang in den Hof!“ So war es; die Vermißte war zurückgekehrt und hatte gleich eine ganze Kinderstube mitgebracht. Sollte sie die nächsten Jahre wieder auf die Freite gehen, wird unser Haus bald voll werden." Fröhlich blickten wir auf die kleine Familie, die den Tisch umstand, um sich von den Kindern ab und zu ein Stück Pfefferkuchen zustecken zu lassen. In später Stunde traten wir mit allen unseren Lieblingen noch einmal vor die Tür; die Sterne funkelten in silbernem Glanz, und während wir zum strahlenden Firmament mit seinen klaren Bildern aufblickten, läuteten im sernen Maintal die Weihnachtsglocken zur mitternächtlichen Christmette Ein Kindbeitserlebnis von Eva Schauwecke: Vor all den bunten Blumen sah das kleine Mädchen nicht Mutters Gesicht, das sich über dies völlig unerwartete eindrucksvolle Geschenk neigte. Eine Weile sagte Mutter garnichts.„Welch ein herrlicher Blumenstrauß, mein kleiner, guter Liebling! Wie fleißig und geschickt du das gemacht hast!“ Und voller Genugtuung ließ sich der kleine Liebling in den Arm nehmen, widmete zwischen dem Betrachten der eigenen Gaben immer wieder einen Blick der Mutter, die ihr lächelnd daß der Strauß wirklich in die gtoße blaue Chinavast neben dem Flügel kam. 16 Nach Beginn der Schule ram das treine Mädchen eines Tages nach Hause und erlebte einen großen Kummer.„Denke nur, welch ein Jammer“. sagte die Mutter,„ich bin ganz untröstlich! Mit einer brennenden Kerze bin ich dem Strauß zu nahe gekommen— hin ist er, ganz und gar verbrannt!“ Wie schlimm für die Mutti, dachte das kleine Mädchen, und tröstete die Mutter:„Ich mache dir einen neuen!“ Die Mutter nahm sie dankbar in die Arme: Zu meinem Geburtstag. Liebling!“ sagte sie. Der Geburtstag ist im November; bis dahin wird ihr kleines Mädchen auf bessere Einfälle gekommen sein. Auf einem kleinen Hof drinnen im Gebirge ist das geschehen. Go war die Zeit zwischen den Jahren. graue neblige Tage deckten die Erde zu, und in Schnee r* reikönigstag die wilde Jagd durch das beer der worter, Geister und odan führt? Sie mögen vielleicht wölf Nächte— aber sicherlich sind uns Eis erstarrt ruhten Acker und Wiese. Wald und Flur. Der Mann und die Frau sitzen in der Stube am Lisch. Es ist Stephanstag— Feiertag. Knecht und Magd haben Urlaub zum Theaterspiel im Dorf. Und die beiden Buhen—— Aber nein, sprecht nicht von den Buben! Seht hin, der Bauer spricht nicht davon, die Frau spricht nicht bavon. So dürft auch ihr nicht daran rühren. Die beiden Buben sind mit den Schneeschuhen hinüber ins Nachbartal zum Paten. Der Weg dorthin führt über die Rote-Wand. Am Morgen sind sie aufgebrochen, als das erste Frühlicht gerade in Tageshelle überging, und jetzt kriecht bereits die Dämmerung still und müde den Hügel heraus. Mit dürren Fingern langt sie durchs Fenster hinein, Dunkelheit hockt schon in den Winkeln der Stube, nur vom Ofen her fällt der Flackerschein des Feuers licht und warm auf die hellen Dielen. Der Mann steht schwerfällig auf. Er zündet die Lampe über dem Tisch an, und dann geht er hin und schließt die Fensterläden. Er schließt sonst niemals die Fensterläden, die Frau hat es stets getan. Aber dieser Abend ist anders als andere Abende— sagt man nicht auch, daß in den Nächten zwischen Heiligabend und Dreikönigs.„„ilde Jagd durch die Lufte braust, das Heer## Gespenster, das Wodan heilig sein, diese zw. ste grausig zugleich! Und es nimmt der Nacht, die jetzt hereinbricht, nichts von ihrem Grausen, daß sie so ganz ohne Laut und Hauch, totenstill und engelsmild auf die Erde herabsinkt. Den Mann täuscht sie mit ihrer Stille und Milde nicht... Vor einer kleinen Stunde etwa war er draußen. Er ist einmal ums Haus gegangen, über den Bühel hinauf bis zur Straße und auf der Straße ein paar Schritte bis in den Wald hinein. Und weil er im Wald drinnen den hauchzarten Wolkendunst gesehen hat, der sich leicht und behende auf den Baumspitzen wiegte, bedachtsam durchs Astwerk zum Boden herabglitt und sich als Schleier von Stamm zu Stamm spannte, deswegen ist er auf seinem Weg noch ein Stück weitergelausen bis zum Kahlschlag, wo der Wald den Blick freigibt auf die Rote Wand. Aber von der Noten Wand hat er nichts gesehen. Nur Wolken waren da, wo eigentlich der Bergrücken hingehörte. Schneeschwer herautreibende Wolken. Danach ist er still wieder heimgegangen, und jetzt hat er eigenhändig die Läden geschlossen, damit die Frau nicht erschrickt beim Anblick der dumpfen, drohenden Stille da draußen. Die ersten Flocken flogen ihm kühl auf Stirn und Handrücken, als er sich zum Fenster hinausbeugte... Wahrhaftig, so dunkel und sternenlos stand noch nie eine Nacht über diesem Haus! Du solltest ein paar Aepfel in die Nöhre legen, sagt er plötzlich. Und die Frau steht gehorsam auf, sie nimmt die schönsten Aepfel von der Schale, makellose gesunde Früchte. Aber wie sie ihr so in der Hand liegen, zuckt das Herz der Frau jäh auf. Lachen nicht die Aepfel mit runden roten Wangen, gerade so wie die Buben immer zu lachen pflegen? Die Buben—— Ich weiß, daß es draußen schneit, will sie sagen. Das kannst du doch vor mir nicht verbergen.— Aber sie sagt es nicht. Sie geht ganz ruhig zum Ofen. Im Vorüberstreifen bringt ihr Rock die Christbaumkugeln zum Klingen. Ein ganz dünner zarter Ton schwebt durch die stille Stube. Und dann wieder rinnen die Minuten langsam, lautlos, lauernd fort.— Nach einer Weile schaut die Frau von ihrem Strickzeug auf. Sie schaut nach der Uhr. Es wird Zeit für den Stall, sagt sie. Aber der Mann brummt nur, er beugt sich tiefer über den Kalender. Da ist gerade eine Geschichte, er will die Geschichte zu Ende lesen. Zeit für den Stall? denkt er. Ach, Zeit wäre es, die Laterne zu nehmen und den Buben entgegenzugehen! Aber was könnte schon eine Laterne mit ihrem schwachen Schein ausrichten im Schneetreiben einer solchen Nacht? Ein anderes Licht müßte man haben, Wunderlicht. Himmelslicht, um die Finsternis zu besiegen, um die Mächte des Grauens zu bannen. Willst du nicht die Lichter am Baum anzünden? fragt die Frau. Ja, meint sie das wirklich? Kann sie Gedanken lesen? Und du solltest auch die Läden wieder öffnen, fügt sie hinzu, damit die Kerzen hinausleuchten können in die Nacht. Der Mann nickt. Ja, die Kerzen müssen hinausleuchten in die Nacht. So ist es richtig. Er zündet die Lichter am Baum an, er öffnet Fenster und Läden weit. Dann stehen sie beide inmitten der Stube. der Mann und die Frau und lauschen hinaus. Und siehe, die Nacht ist nicht grausam, die Nacht ist gesegnet! Ein unterdrückter Jubelruf mag es gewesen sein, vielleicht auch ein rasches Schleifen der Bretter auf dem Schnee. Das Herz der Frau jedenfalls vernimmt es zuerst, dann hört auch das Ohr des Mannes den Ton in der Stille. Er läuft zur Stube hinaus, er reißt mit hastigen Händen den Türriegel zurück. Schneeüberstäubt, mit heißen Backen, mit Augen stürmen die Buben herein— und stehen plötzlich still und staunend vor dem Lichterbaum. Das Licht von unserm Baum—? fragen sie. Das haben wir also gesehen?——— Ja, ihr habt das Licht gesehen, das die Nacht bezwingt! Weihnachtsbaum und Von Karl Joerster=Bornim Die Fichte(Picea excelsa), im Volksmund auch Tanne genannt, der eigentliche Baum der schwarzen Turmwälder des Nordens und der Alpen, ist die mächtigste und beherrschende aller Nadelholzarten der Gebirge. Verbreitet ist sie über die riesigen mitteleuropäischen, litauischen, baltischen, estnischen, polnischen, russischen, finnischen und schwedischen Landflächen, in denen dies herrliche Wesen urtümlich bodenständig ist. Dieser Baum gehört zugleich Bergregionen bis hinauf in 2000 m Höhe, stürmt sogar in Krüppelformen noch 500 m höher, hat im Hochgebirge seinen Ursprung, ist aber zugleich, wie die Arve, ausgesprochener Wälderbaum der Tiefebene. Von der Tanne unterscheidet sich die Fichte durch die hängenden ringsumnadelten Zweige. Sie bringt noch malerischere Schönheit hervor als die starre Tanne. Mit 100 Jahren wird sie 35 m hoch, mit 80 Jahren 30 m hoch, mit 60 Jahren 25 m. Erst im 40. Jahre beginnt sie zu blühen. Europas Berge tragen nachweislich mehr als tausendjährige Fichten. Wenn man aus den Mittelmeerländern wieder nach Deutschland kommt, empfängt uns Fichtenwald wie das eigentliche Märchenantlitz des Nordens. Die Sprache versagt uns die Worte, wenn wir unserer innersten Anbetung der Pflanze und ihrer um den Menschen so unbekümmerten himmlischen Schwermut und Kraft Ausdruck geben wollen. Der Baum ist wie geschaffen zum Weihnachtsbaum, also zum Kultus des Lichtwendefestes, dem zu Ehren wir einen immergrünen Baum mit Bienenwachslichtern bestecken und im Winterdunkel Weihelieder singen. Wir fühlen uns hier einem menschlichen Prinzip verbunden, dem man nun seit fast zwei Jahrtausenden Tempel baut durch alle Zonen bis in die Tropen und Eisländer. Es ist die Wirklichkeit von Gut und Böse, von Treu und Glauben, welche zutiefst alle großen und kleinen Dinge der Welt beherrscht und lenkt und, wo sie nicht gleich lenkt, dennoch sichtbar oder in unsichtbarer Tiefe richtet. Dem Gläuben an ein kommendes Händereichen unter diesem Zeichen, mitten im dunklen tiefen Winter, ist das Wesen des Weihnachtsfestes gewidmet. All die großen Gleise der Erdnatur münden in einem Rangierbahnhof: hier bereitet sich eine Welt über der Welt vor. Aus dem ruhelosen Kampf ums Dasein spinnen sich hier die Grundlagen für die ruhevolle Hilfe im Dasein. Mitten in dieser verschleierten und vom Tanz der Kristalle umwobenen Rätselwelt des Winterlebens seiern wir das Hoffnungsfest der einstigen Entwirrung und Entwinterung. Der Deutsche hat das Weihnachtsfest gestaltet und den ewig grünen kampfstrotzenden Baum mit Lichtern aus Blumenstoff besteckt, Abbild des großen Weltenbaums, in dessen Geäst die Sternenlichter brennen. Weihnachten ist das universalste aller Feste; man wird ihm mit dem Aelterwerden immer tiefer untertan und zugetan. Von Deutschland aus zieht die Weihnachtsbaumsitte immer größere Kreise. Kein Baum feiert den Schnee so herrlich wie die Fichte und läßt sich schöner von ihm feiern. Und Wunderdinge wohnen in ihrem Holz: Kunstseiden und Geigen werden daraus gemacht. Diese Fichte, Picea excelsa, ergeht sich in nur geringen Variationen, und nur, wer tiefer hinblickt, sieht. daß jede Fichte ein anderes Gesicht hat und eine andere Geschichte. Jedoch das ganze große Fichtenwesen det Welt hat sich in wunderbare Verwandlungen auseinandergefaltet. Bald reckt sich's turmhoch, windet sich in malerischen Linien, duckt sich zu winzigen Fichtengnomen, streckt sich in flache Kissen, baut Tafeltische, vizarte Säulen, Hängeformen oder Zwergkegel— die fünfzigjährig erst einen Meter hoch sind, wandelt das Grün in die Blautöne der Nelkenpolster. Trotz aller schönen Pracht= und Zwerggestalten der Gärten ist die große schwarze Fichte doch die Krone des ganzen Fichtenreiches und wie geschaffen zum winterlichen Festbaum. Kann man sich auf Erden eine Pflanze vorstellen, in der ein stärkerer Siegerwille, ein tieferes und stolzeres Ein Weihnachtsgedicht Friedrichs des Großen Ueber die Feier des Weihnachtsfestes liegen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nur wenige Berichte vor. und jede Einzelheit ist uns daher interessant, zumal wenn sie mit dem überragenden Helden jenor Zeit, mit Friedrich dem Großen, in Verbindung steht. Ist doch die uns heute so vertraute Stimmung dieses„Festes der Feste“ mit dem Tannenbaum und den Geschenken im Lichterglanz erst gegen Ende des Jahrhunderts rein ausgebildet und verbreitet ihren gemütvollen Glanz im Heim Schillers und Jean Paule Von den Fürstenhöfen war die stille Verklärung der „heiligen Nacht“ noch lange von der kalten Pracht der Zeremoniells verbannt. Karl August hat sie in Weimar eingeführt, die Königin Luise am preußischen Hof den schönen Brauch eifrig gepflegt. Geschenke wurden freilich schon viel frühen zu Weihnachten im Berliner Schloß verteilt und Friedrich der Große, dessen Heldengestalt uns gerade in diesen Kriegsweihnachten so nahe ist vergaß nie, allerlei Aufmerksamkeiten und Ueberraschungen für seine Lieben. BeEinssein mit Kampf und Leid und Nord und Eis und Sturm und Fels verkörpert ist!— Wer mag den Baum zuerst mit Lichtern besteckt haben? Diese liebenswerte Seele ist verschwunden und vergessen; aber der Glanz des Weihnachtsbaumes wird in große Zukunft der Welt hinausleuchten als ein immer tiefer erfaßtes Symbol dafür, daß aus dem Bündnis von Zartheit und ewiger Festigkeit die zuverlässigste Heilkraft der Welt wachsen wird. sonders seine Mutter hat er zu Weihnachten immer reich beschenkt und sogar den Pegasus bestiegen, um seine Gefühle in der ihm so vertrauten Form des französischen Verses zum Ausdruck zu bringen. Zu Weihnachten 1744 widmete der Konig seiner Mutter als Erläuterung seiner Geschenke das folgende Gedicht, das in der Uebertragung von Gustav Volz folgendermoßen lautet: Drei Könige brachten einst, o Konigin, Dem Chvistuskind mit andachtsvollem Sinn Als Goben Weihrauch, Morthe, lautres Gold. O daß Ihr gnädig mir gestatten wollt, Wenn ich Euch ebenso zum gleichen Tage Die gleichen Gaben darzubieten wage. Die Myrthe stellt die zarte Liebe dar. Die Ehrfurcht, die ich allzeit Euch bewahr; Der Weihrauch ist mein inniges Gebet, Der Euer Leben zu verlängern fleht. Und dient Euch das Metall in diesem Schrein Zum Zeitvertreib, wirds überglücklich sein.“ 14. Jogember 1666 Genexal=Anzeiger für Vonn und Umgegend# Bonner Nachrichten Nr. 16637. Seite 2 Tüchtige Koalbrinia ein Angestellter in angenehme Dauerstellung von Firma gesucht. Angebote u. H. F. 436 an den Gen.=Anz.(6a Hchäut ztiiche für dreimonatige Vertretung, aus sonn oder Umgebung, für Praris auf dem Lande gesucht. Ungeb. mit Gehaltsansprüchen b. freier Station unt. H. P. 1754 an d. Gen.=Anz.(6a Pnichhahrmädel in gepflegten Etagenhaushalt nach Bad Honnef zum 1. 1. 40 gesucht. Bad Honnes, Hauptstr. 2ba, Bart.(6a Alleinstebender Herr sucht für seiMillanhaus beit in Gode. nen Einenbausnal erfastenr— docs berg (68 abrenes gesetztes Zwramdochen Anged. mit Zeugnisabschriften unt. O. W. 2144 an den Gen.=Anz. Zum 1. Januar gesucht jaugere-Hausgehusk mit guten Zeugnissen und gedieg. 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Dezember 1939 Ersoigreiche Wirtschaftsverhandlangen Vier neue Uebereinkommen des Reiches mit Neutralen— London bemüht sich vergebens * Trotz aller Lügenmeldungen in der Presse und im Rundsunk der Westmächte hat Deutschland in den letzten Tagen eine Reihe von Wirtschaftsverhandlungen mit den neutralen Ländern erfolgreich und zur Zufriedenheit aller Beteiligten abgeschlossen. Dieser erfolgreichen deutschen Handelspolitik gegenüber sind die sich häufenden Meldungen über erfolglose Wirtschaftsverhandlungen Englands mit den Neutralen besonders interessant und die Lage kennzeichnend. Nach wochenlangen Verhandlungen in London ist dieser Tage eine große dänische Delegation ergebnislos nach Kopenhagen zurückgekehrt und die dänische Oeffentlichkeit zeigt offen ihre Enttäuschung über den bisherigen Verlauf der dänisch=englischen Wirtschaftsverhandlungen. Bereits seit Monaten verhandelt England mit den Niederlanden, Belgien und der Schweiz, ohne bis jetzt auch nur mit einem Land zu einem befriedigenden Ergebnis gekommen zu sein. Es ist deshalb nicht verwunderlich, daß sich in der holländischen, belgischen und schweizerischen Presse täglich lebhafte Klagen über die hoffnungslose britische Verzögerung dieser Wirtschaftsverhandlungen erheben. Die Schwierigkeiten auf englischer Seite sind eindeutig durch die Tatsache gekennzeichnet, daß England seiner schwachen Devisenlage wegen nur noch lebensnotwendigste Einfuhren aufnehmen und gleichzeitig auch seine Ausfuhren kaum noch zur Hälfte aufrechterhalten kann. Es ist nicht mehr in der Lage, den Neutralen alle früher bezogenen Erzeugnisse abzunehmen und kann umgekehrt auch nicht mehr alle deren Bedürfnisse durch seine Ausfuhr decken. Weitere und in manchen Fällen fast unüberwindbare Hemmnisse für zufriedenstellende britische Handelsabmachungen mit den Neutralen sind auch durch die gewaltige Abwertung der englischen Währung und die dadurch im Handelsverkehr entstandenen Preisschwierigkeiten verursacht. Auch mit den Südoststaaten, vor allem mit Jugoslawien, ist es aus diesen Gründen England trotz andauernder Verhandlungen in den letzten Monaten und Wochen nicht gelungen, zu einer annehmbaren Regelung zu kommen. Die britische Handelspolitik ist also seit Kriegsausbruch durch eine Erfolglosigkeit auf der ganzen Linie gekennzeichnet und spiegelt die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes wider. Deutsch=rumänische Wirtschaftsvereinbarungen * Der deutsche und der rumänische Regierungsausschuß für die Regelung der deutsch=rumänischen Wirtschaftsbeziehungen haben in Bukarest eine gemeinsame Tagung abgehalten. Während dieser Tagung haben die beiden Ausschüsse in freundschaftlichem Einvernehmen eine Reihe von laufenden Fragen besprochen, die die Regelung des Waren= und Zahlungsverkehrs zwischen den beiden Ländern betreffen. Insbesondere wurde im gegenseitigen Einvernehmen festgestellt, daß es im Interesse der weiteren Förderung eines Warenaustausches zwischen den beiden Ländern zweckmäßig ist, das Umrechnungsverhältnis zwischen Reichsmark und Lei, das nach den geltenden Vereinbarungen von den beiden Regierungsausschüssen zu bestimmen ist, anderweitig zu regeln als bisher. Demgemäß soll vom 1. Januar 1940 das Verrechnungsverhältnis zwischen Reichsmark und Lei im Verrechnungsverkehr 49 Lei fün eine Reichsmark beim Verkauf und 50 Lei für eine Reichsmark beim Einkauf betragen. Um Nachteile für die an dem rumänischen Handel Beteiligten nach Möglichkoit zu vermeiden, wurden angemessene Uebergangsbestimmungen vereinbart. Die Regelung bedeutet gegenüber dem bisherigen Zustand eine wesentliche Verbesserung der deutschen Bezugsmöglichkeiten aus Rumänien. Darüber hinaus ist es gelungen, die übrigen vorwiegend aus Preis= und Lieferungsfragen sich ergebenden Schwierigkeiten auf dem Gebiet des Warenbezuges durch Sonderabreden auszuräumen, so daß nunmehr eine den beiderseitigen Wünschen entsprechende Abwicklung des gesamten Warenverkehrs zwischen Deutschland und Rumänien mit Sicherheit erwartet werden kann. Verrechnungsabkommen mit Holland verlängert * In Berlin haben Wirtschaftsverhandlungen zwischen einer deutschen Delegation unter Führung von Ministerialdirektor Dr. Walter und einer niederländischen Delegation unter Führung des Ministerial= direktors Dr. Hirschfeld stattgefunden. Das Verrechnungsabkommen ist verlängert worden. Im Warenverkehr wurden die Zahlungswertgrenzen für das erste Vierteljahr 1940 festgesetzt. Deutsch=dänisches Warenabkommen * In Berlin hat die Unterzeichnung des Abkommens über den deutsch=dänischen Warenverkehr im Jahre 1940 stattgefunden, das im November in Kopenhagen zwischen einer deutschen Delegation unter Führung des Ministerialdirektors Dr. Walter und einer dänischen Delegation unter Führung des Kontorchefs Wassart vereinbart worden war. Erfolgreiche Verhandlungen mit Schweden * In Berlin haben Verhandlungen zwischen einer deutschen Delegation unter Führung des Ministerial= direktors Dr. Walter und einer schwedischen Delegation unter Führung des Berliner Schwedischen Gesandten Richert über die Verlängerung des Privatkundenabkommens und über die Gestaltung des deutschschwedischen Warenverkehrs im Jahre 1940 stattgefunden. Die Verhandlungen haben zu einer Regelung dieser Fragen geführt. Auf Minen gelausen * Am Donnerstag ist in der Nähe von Vlissingen der italienische Dampfer„Comitas“(3685 To.) gesunken. Das Schiff war auf eine Mine gelaufen. Die gesamte Besatzung des Dampfers konnte an Land gebracht werden; einige Besatzungsmitglieder sind leicht verletzt worden. Der Dampfer befand sich auf dem Wege von Dschibuti nach Antwerpen und hatte keine Ladung an Bord. Der britische Tankdampfer„Dosinia“(8053 To.) ist an der englischen Ostküste auf eine Mine gelaufen. 40 Besatzungsmitglieder wurden nach der Explosion gerettet. Im Hafen von Kopervik ist ein schwedischer Dampfer mit zehn Besatzungsmitgliedern des britischen Vorpostenbootes„River“ und des britischen Dampfers„Granton“ sowie dänischen Matrosen eingetroffen, die non einem Kutter aufgenommen wurden, als sie in einem Boot auf der See trieben. Das Vorpostenboot war am Dienstag von deutschen Fliegern angegriffen und versenkt worden. Von dem Untergang des Dampfers„Granton“ war bisher nichts bekannt. Der schwedische Dampfer„Vega“ ist unweit von Dmuiden auf eine Mine gelaufen und später auf Strand gesetzt worden. Die Besatzung ist von dem schwedischen Dampfer„Venern“ an Bord genommen worden. Drei Mann sollen schwere und drei weitere leichte Verletzungen erlitten haben. Die„Vega“ hatte eine Ladung Holz an Bord. Englands Küste ein Schiffsfriedhef Maßnahmen zur Vertuschung det Wahrheit * Aus England zurückgekehrte norwegische Schiffer klagen über die Schwierigkeiten, die von der britischen Admiralität der neutralen Schiffahrt in den englischen Küstengewässern bereitet werden, nachdem die britische Marinebehörde innerhalb der englischen Küstengewässer die Befehlsgewalt übernommen hat und damit alle seemännischen Zivilbehörden ausgeschaltet sind. Von dem Kommandanten von Portsmouth und dem Kommandanten der westlichen Zugänge nach Rosyth wurde neutralen Schiffen das Anlaufen bestimmter Häfen und die Durchquerung bestimmter Küstengewässer streng verboten. Die Unterstellung der Küstengewässer unter Militärbefehl hat nach den Erfahrungen norwegischer Handelsschiffer nicht nur einen militärischen Zweck. Es soll anscheinend verhindert werden, daß die Besatzungen der neutralen Schiffe angesichts der vor der englischen Küste liegenden Wracks in die Lage versetzt werden,“ sich ein Bild von der Größe der britischen Schiffsverluste durch Minenexplosionen und Torpedierungen zu machen. Die britische Admiralität befürchtet, daß die vielen Wracks, unter denen sich auch viele Schiffe befinden, deren Verlust noch nicht amtlich bekanntgegeben wurde, abschreckend auf die neutrale Schiffahrt wirken könnten. Mank führt die Beschränkung der Bewegungsfreiheit in den englischen Küstengewässern, die von der neutralen Schiffahrt als neue erhebliche Schwierigkeit im Englandverkehr bezeichnet wird, darauf zurück, daß kürzlich die britische Admiralität in eine peinliche Lage versetzt wurde, als der Kapitän eines neutralen Schiffes berichtete, an einer Stelle vor der englischen Küste allein zwanzig Wracks gezählt zu haben, nachdem diese Verluste geheim gehalten worden waren. London führt„graue Listen“. Das völkerrechtswidrige Verhalten verschärft * Aus einer Reihe von Vorkommnissen ist jetzt bekannt geworden, daß England neben seinen„schwarzen Listen“ auch noch sogenannte„graue Listen“ führt. In diesen Ergänzungslisten, die bei allen britischen Konsulaten und auch auf den britischen Seekontrollstationen im Gebrauch sind, hat England alle jene neutralen Firmen der ganzen Welt eingetragen, die den Engländern wegen ihres deutschen Charakters oder wegen ihrer personellen oder kapitalsmäßigen Beziehungen zu Deutschland verdächtig erscheinen. Lieferungen von solchen oder für derartige Firmen sind der Gefahr einer Beschlagnahme durch die Engländer ausgesetzt, auch wenn die britischen Konsulate Ursprungsbescheinigungen ausgestellt haben sollten. Zweifellos bedeuten diese„grauen Listen“, in die ein neutrales Unternehmen auf einen bloßen Verdacht englischer Kreise hin kommen kann, einen noch weitergehenden Eingriff in das Wirtschaftsleben der neutralen Länder als die„schwarzen Listen“. England bewirkt durch dieses System schwerste Schädigungen des neutralen Handels, der in einen Zustand völliger Unsicherheit gebracht wird. Nachdem bereits die„schwarzen Listen" als mit der Souveränität der Neutralen unvereinbar von allen Ländern abgelehnt waren, sind die „grauen Listen“ Englands noch verwerflicher, weil sie auf einen bloßen und unbegründeten Verdacht hin neutrale Unternehmen in hinterhältigster Weise schwerstens schädigen. Sie sind ein besonders eindringliches Beispiel der brutalen britischen Rücksichtslosigkeit gegen die neutralen Wirtschaftsinteressen. Wenn das alte Jahr zu Ende geht und das neue beginnt, findet nach üblichem Brauch die Silvesterfeier statt. Hotels und Gaststätten M geben deshalb rechtzeitig eine Anzeige im General-Anzeiger für Bonn und Umgegend auf, um ihrem Unternehmen frohe Gäste zuzuführen. Als Familien- und Heimatblatt ist der General-Anzeiger seit.50 Jahren das erfolgbringende Anzeigeblatt, wie der nachstehende, unbeeinflußte Ausspruch eines langjährigen Inserenten beweist: „Solange der General-Anzeiger besteht habe ich darin inseriert. Zuerst für den Jägerhof. Poppelsdorf, der bis 1833 in meinem Besitz war, von dann ab für die Casselruhe. Viele Militärkonzerte. Parkfeste Tanzabende, karnevalistische Sitzungen hat der General-Anzeiger in einer Anzeige Samstags und Mittwochs gebracht.„Wir hatten viele große, Erfolge durch diese Zeitung. Hotel Casselsruhe.“ Geben Sie uns unter Nr. 3851 Thre Anzeige fernmündlich auf, oder verlangen Sie den Besuch unseres Vertreters. Beethovenhalle: Dienstag, 26. Dez. 17 Uhr Die Bonner Madrigal-Vereinigung, Leitung: Ludwig Böckeler singt WEIHNACHTSLIEDER Solistin: Margarete Klatt. Violine Begleitung an der Orgel: Rudoif Witte Num. Karten zu.—, Militür und Schüler.60 bei der Firma. Brandes, In der Sürst, und Braun-Perettl, Hundsgasse, und an der Abendkasse. Reichssender Köln Gleichbleibende Werktags=Gendungen:.10): Morgenruf. Morgenlied .05: Wiedervolung der Avendnachrichten. Durchsprüche für den Bauern.—.10: Kure——beugl!—.30: Frupkonzert: darln.): Nachrichten.—.00 Frauenturnen.—.20: Morgenmusik; darin.00: Politisches Kurzgespräch.— 10.00: Nachr.— 10.30: Sendepause.— 12.30, 14.00, 17.00, 20.00, 22.00 und 24.00: Nachr.— 13.00. Politisches Kurzgespräch.— 13.45, 15.15, 18.15, 21.15. 22.15.·23.15,.15 und.15: Nachrichten(französisch).— 14.15(außer Sa.): Melodein aus Köln am Rhein. — 17.30(außer Mi., Fr. 17.50): Die Heimat spricht.— 19.10(außer Do.): Berichte.— 19.45(außer Do.): Politische Zeitungs= und Rundfuntschau.— 23.00: Politisches Kurzgespräch. Köln: Sonntag, 24. Dezember .00: Hasenkonzert. Darin.00: Nachrichten..00: Das schönste Fest der Familie..10: Musik am Sonntagmorgen..30: Jo werde beschenkt! .45: Weihnachtliche Klänge. 11.01): Ein Wort, ein Lied, ein Stundenklang. 11.30: Ausschnitte aus Humperdincks Oper„Häusel und Gretel“. 12.15: Klavierstücke von Rovert Schumann. 12.30: Nachrichten. 12.10: Musik am Mittag. 13.45: Nachr.(franz.).— 13.55: Zwischenmusik. 14.00: Nachr. 14.15: Melodein aus Köln am Rhein. 15.15: Weiynachtsseier fern der Heimat. 16.00: Soldatenweihnacht— Volksweibnacht. 18.00: Das Weihnachtspaket. 18.15: Entzünden möcht' ich alle Kerzen. Dazw. 20.00: Nachr. 21.00: Weihnachtsansprache des Stellvertreters des Führers, Reichsminister Rudolf Heß. Auschl.: Festliche Klänge.— 22.00: Zwischenmusik. 22.15: Nachr(franz.). 22.30 bis 24.00: Konzert. Darin 23.15,.15 und.15: Nachr.(franz.). Vom Reichssender Breslau: 10.00: Großdeutschlands Weihnachtsglocken. Anschl. Unternt Weibnachtsbaum. Dazw. 20.00: Nachrichten. 21.00: Weibnachtsansprache des Stellvertreters des Führers. Reichsminister Rudolf Heß. Anschl. Fest liche Klänge.— 22.00 bis.30: Weibnachtskonzert. Dazw. 22.30: Nachrichten(serbo=kroatisch). Köln: Montag, 25. Dezember .00: Musik am Weibnachtsmorgen..15: Wethnachtslieder..00: Frohe Weibnacht..10: Meister ihres Fachs..40:„Liebliche Weibnacht!“ .15: Gocibe's Weibnachtsbriese..30: Festliches Konzert. 10.30:„Ich trag' ein gülden Rugelein“. 11.00:„Ewiges Deutschland.“ 11.30: Musik am Mittag. Darin: 12.30: Eine Weibnachtserzählung. 13.45: Nächrichten(französisch). 13.55: Zwischenmusik. 14.00: Nachrichten. 14.15: Melodein aus Köln am Rbein. 15.15: Nachrichten(französisch). 15.30: Für große und kleine Kinder. 16.00: Klingende Liebesgaben. 17.30: Der lustige Rätselfunk. 18.00: Neue Musik zur Weihnacht für Cembalo. 18.15: Nachrichten(französisch). 18.25: Alte und neue Weihnachtsklänge. 19.00: Der Feldzug in Polen. 20.00: Nachrichten. 20.15: Tanzmusik. 21.00: Deutsch=Italienisches Austauschkonzert. Darin 21.15: Nachrichten(französisch). 22.00: Nachrichten. 22.15: Nachrichten (französisch). 23.15 bis 24.00: Helieres Nachtkonzert. Vom Reichssender Breslau: 20.15:Tanzmüsik. 21.00: Deutsch=Italienisches Austauschkonzert: Dazw. 22.00: Nachrichten. 23.15 bis.30: Konzert. Kölnz Dienstag, 26. Dezember .00: Frübkonzert: darin.00: Nachrichten..15: Morgenruf.00: Musik am Morgen. 10.00: Der Erzähler. 10.15: Zwischenmusik. 10.25: Weibnachtsmärchen des 50. Regiments. 11.30: Kleine Kostbarkeiten. 12.00: Unterhaltungskonzert. 13.45: Nachrichten(französisch). 13.55: Zwischenmusik. 14.00: Nachrichten. 14.15: Melodein aus Köln am Rhein. 15.15: Nachrichten(französisch). 15.25:„Sonnenkringel im Schnee“. 15.40: Der Kiepenkerl packt aus! 16.00: Weibnachts=Wunschkonzert für die Wehrmacht. Darin 17.00: Nachrichten und 18.15: Nachrichten(französisch). 19.00: Lusikrieg in Polen. 20.00: Nachrichten. 20.15: Operetten=Kaleidoskop; darin 21.15: Nachrichten(französisch). 22.00: Nachrichten. 22.15: Nachrichten(französisch). 22.30 bis 24.00: Nachtmusik. Vom Reichssender Breslau: 20.15: Heut tanzt Gloria! Operette von Richartz. 22.00: Nachrichten; anschließend: Schallplatten. 22.30: Zur Unterhaltung..00 bis.30: Unterhaltungskonzert. Köln: Mittwoch, 27. Dezember .30: Vom gesunden Leben. 10.10: Musik auf zwei Klavieren. 11.30: Schallplatten. 11.50: Bauer, merk' auf! 12.00: Mittagskonzert. 13.55; Zwischenmusik. 15.00: Auf der Ofenbank. 15.30: Musisches Bonn. 16.00: Für unsere Soldaten., 17.10: Neues vom Film. 17.30: Ich werde Bergmann. 17.50: Gedichte von Marie Hamsun. 18.00: Streschquartett von Boccherini. 18.25: Fürs Kriegs=WHW. 19.00: Nach des Tages Arbeit. 20.15: Neue Soldatenlieder. 21.15: Barnabas von Geczy spielt. 22.30: Heitere Volksmusik. 23.05: Abendmusik. 20.15: Blasmusik. 21.15: Barnabas von Geczy spielt. 22.45: Kleines Konzert. 23.30: Zeitgenössische Klaviermusik..10 bis.00: Unterhaltungskonzert. SSEE · StADINKAL Samstag 23. 12. Geschlossen! Sonntag 24. 12. Geschlossen! Montag 25. 12. Oeffent. Vorstell.: „Othello“. Oper in 4 Akten von Verdi. Pr. 11:.60 bis.10. A. 19.30. E. 22.30. Di. 26. 12., nm. 14.30:„Die Gänsemagd“. öff. Vorst., ab. 19.30„Das Lund des Lüchelns“, öff. Vorst. MI. 27. 12.„Die vier Gesellen“. öff. Vorst. Do. 28. 12.„Glück und Glas“, 7. Platzm. gelb. Fr. 29. 12. „Die vier Gesellen“, 7. Platzmiete grün. Sa. 30. 12. Geschlossen. So. 31. 12. Zum ersten Male:„Die Fledermaus“. Operette von Strauß. Mo. 1.., nachm.„Die Gänsemagd“, öff. Vorst., abends„Die Fiedermnaus“, öff. Vorst. Di. 2. 1. „Othello“, 7. Platzm. weiß. Militärpersonen bis einschl. Feldwebel erhalten 50 Prozent Ermäßigung. Ausreichende Luftschutzräume sind vorhanden. Bitte ausschneiden! Dienstag 2c. 12. Oeffentl. Vorstell.: „Die Günsemaxd“, Märchen von Klaus Rohr. Pr.:.20 bis.50 (Kinder die Hälfte). A. 14.30. E. 16.30. Dienstag 26. 13. Oeffentl. Vorstell.: „Das Land des Lächelns“. Operette von Léhar. Pr. 11:.60 bis.10. A. 19.30. Fr. 22.00. An beiden Welhnachtstagen vorm. 11 Uhr Jugend- und FamilienPerach Ob groß, eb klein, jeder ist begeistert von unserem beliebten Darsteller narry Piel in einem seiner schönsten Fiime Der Dschungel ruft Ein echter Harry-Plei-Film voll großer Abenieuer und Sananlionen Kinder:.. 30, 50, 80 Pfg. Erwachsene 60, 80, 100 Pfg. Modernes Theater- Bonn SchreibmaschinenFachgeschäft, alle Systeme, Verfielfältig., Reparaturen, Unterricht.(6 Sesele n. Glas Bildergles, Spiegelgla. Drahtglas, Farbenglas Gartenglas W. Blankenheim sonn, Meckenholmbretr. an Juf 3100 Fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünschen ihrer verehrten Kundschaft: Hotel-Restaurantzum Löwen, Godesberg Gebr. Merkel und Frau, von Groofe-Platz! Hotel-Weinrest zur Traube, Godesberg Erich Feid und Frau, Rhein-Allee 34 Restauränt Godesburg, Godesberg — Famille Otte Clauß Gasthaus- zür Tonhalle, Godesberg Mifh. Wershoven 4. Klfere, Burgstraße 19—20 „Lindenwirtin Aennchen“, Godesberg Frau Alex Rosenbaum, Aennchen-Platz Konditorei u. Café AGNER, Bad Godesberg : Inh. Rolf Heppekausen, Bahnhofstraße 32, Ruf 3653 Parkhotel Peter Pieroth, Godesberg Kalserstraße ist der Aufenthalt bei guter Musik im neuen und schönen KAISER-CAFE n. A.#rich Becker 1 8ONN AM, RHEIN Heiligabend geschlessen Am a. Feiertag von 11.30— 13 Uhr Prühkonzert Zur Traubes, Bonn-Süd Dienstag, 2. Weihnachtstag, ab 7 Uhr Sesihall Marabu=Diele Kaiserstraße 19 Heilig-Abend u. beide Feiertage Lesaussen MARARRCHHRR Mbninchhmnhhs Rheinterrassenhotel Mehlem 1. u. 2. Feiertag, nachmittags u. abends Unterhaltungs-Konzert## Beginn 4 Uhr Elntritt frei FROHE WEIHNACHTEN wünscht allen Siammkunden: Hotel-Kaffee Abi 2733 Cäcilienhöhe BAD GODESBERG Sanzlätug geshnet Kanartenhähnchen, orange u. gelb, gutsingend, zu verkaufen. Kropff, Bonn. Bonner Talwea 117. III.(1 Plattonsgieler elektr. Laufwerke 6g Tonabnehmer. Schallplatten J. Klein, Friedrichstr. 31. Ankder von AursStD, ZAmteSmp, BkiLLANTEN, Brillanten, Münzen Gold, Silber, Platin Antiquitäten ganse Nachlässe kauft Helnrich PIlartz Goldschmiedemeister Köln, Klingelpüts 16 0 51818a) Ruf 222101. nia, Gelapie VWONZ, 23. Dezember 1939 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichter. Nr. 16 637. Seite 9 Bonner Nachrichten Die nächte Auszabe unserer Zeitung erscheint Mittwoch. Anzeigen werden bis heute abend und am 2. Weihnachtsfeiertag fernmündlich oder in unserer Geschäftsstelle, Bahnhofstraße 12, entgegengenommen. Verlag des General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. Zm teihser uurdeh Leev Lück, jetz hann ich de janze Wonnung gehotz, nu könne me anh ze fiere fange. Vörrig Johr wore me beim Niesche zo de Bescherung, weil me die Freud von de Weechte senn wollte. On dat maache me dis Johr och widde. Wie vörrig Johr de Käeze brannte, on die Kinde erömdanze dähte, do hann ich esu ahn ming Motte on minge Vatte denke mösse, wie die ons beschert hann, wie me noch kleen Pänz wore. Dat wor net vill, ävve ming Schweste on ich wore selig met onsem Pöppche on onsem Printemann. On dann späde, wie ich on de Pitte jung verhierot wore on dä ierste Chreßboom em neue Huushalt ahnmahte, do wor et och knapp bei ons. Ich hatt däm Pitte e Paar Socke gestreck, on er hatt mire Schützel gekoof. Aevve wat wore mir fruh. On dann kom dat Niesche on dann wor Weihnachte en Reih von Johre emme eent schöne wie dat andere, beß dä gruße Kreeg kom on dä Pitte vier Johr em Schötzegravs 1oog. On donoh wued dat so bahl noch schlemme. kome de Englände on all dat Elend. An eenem Chreßdag hann me nur drei Käezestömpche vom Johr vürher op nem klitzige Böömche gehatt. Aevve schön wor et do och. Er Schönste eß jo emme, dat me net alleen eß, on ne Minsch hätt, wo me zo gehürt. Dat hätt minge Pitte wahl en däm Ogenbleck och geföhlt. Er däht op emol janz stell de Aerm öm mich läge. On do stonnte mir zwei ahl Lück unge däm Chreßboom wie e jung Liebespärche on sunge met de Enkelche öm de Wett:„O du fröhliche, o du selige—“ on von alle Kirche klunge de Glocke. Wat eß dat schön, dat dä Pitte on ich ons noch hann, on ons zesamme ahn de Enkelche freue könne. Dat eß, für mich de schönste Chreßdagsfreud on ich wollt, Uehr Freud wör och esu gruß. liehr Frau anübbeiche. Achtet auf die Wasserleitungen Das Wasserwerk macht im Anzeigentell auf den Frostschutz der Wassermesser aufmerksam. Das Schließen der Kellersenster ist auch im Interesse der Betriebssicherbeit der Gaszuleltungen und Gasmesser notwendig. Bei stärkerem Frost ist ferner das Absperren und Entleeren der Hauswasserleitungen zur Nachtzeit zu empfeblen. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, daß der oberste Hahn im Hause geöifnet wird, damit die Wassersäule durch Hinzutritt von Luft ungehindert bis zum Entleerungsdahn zurückfallen kann. gesunde Zähne gibt es keine Gesundheit. Grund genug, um die Zähne täglich zu pflegen! W Was man so sleht und hört Krippenbau mit Hindegnissen Mein Freund Johann, dem Namen nach von ältestem rheinischen Adel, hatte sich für Weihnachten 1939 eine ganz besondere Sache ausgedacht. Er hat eine liebe Frau, eine prächtiges Söhnchen und hatte sich in den Kopf gesetzt, diesem Bübchen, das sich dem vierten Lebensjahr nähert, eine Krippe zu basteln. Es traf sich gut, daß Mutter und Kind in der vergangenen Woche verreisten, denn nun konnte Pappi ungestört im kleinen häuslichen Reiche wirken. Aus einer Kiste wurde das Rohgestell angefertigt, beklebt, bemalt, und nun blieb noch übrig, einige Tore, Brücken und ähnliche Requisiten aus einer Knetmasse zu modellieren, die natürlich selbst hergestellt werden sollte. In einer Anleitung stand dafür ein hübsches Rezept: Man nehme einige alte Zeitungen ... Johann nahm also einige alte Zeitungen, zerrupfte sie so klein wie möglich und setzte sie in einer Kasserolle auf den Herd, der tüchtig geheizt wurde, damit das Pavier möglichst schnell ans kochen komme und zur breiigen Masse werde. Johann kochte zwei Stunden— vier Stunden— sechs Stunden— Mitternacht war vorbei, der Topfinhalt kochte zu Knubbeln, das Wasser wurde erneuert— aber die Zeitungen zerfielen immer noch nicht. Johann nickte ein und war baß erstaunt, als um 5 Uhr der Wecker rappelte und zum Dienst rief. Das Wasser mit Zeitungspapier kochte immer noch, er stellte es, als er ins Büro mußte, weiter aufs Feuer mit dem Erfolg, daß, als er mittags nach Hause kam, die Zeitungsstücke immer noch lesbar waren. Doch nicht mehr lange. Der Auflösungsprozeß machte im Laufe des Nachmittags vor allem mit Hilfe eines Kartoffelstampfers schnelle Fortschritte. Bald war es so weit, daß nach der weiteren Anweisung: Man nehme... Johann eine Tafel Tischlerleim nahm und sie der breiigen Masse zugab. Aber, o Schreck! Bald war die Kasserolle zu klein, ein großer Aluminiumtopf mußte herangeholt werden. Auch dieser füllte sich immer mehr, ein zweiter Topf folgte, dann die Spülschüssel, endlich noch der Kartoffeleimer, und nun konnte das Modellieren losgehen. Was Johann schuf, war vorzüglich, denn er ist eine begabte Künstlernatur; die Brücken und Brückchen, die Torbogen und Felsen75 Am Heiligen Abend auf Posten im Beruf Feiertage? Wir arbeiten!— Maschinen überdröhnen Weihnachtslieder— Immer für uns im Dienst Heiliger Abend! Eilige Menschen besorgen ihre letzten Einkäufe und streben schnell idrem Heim zu, Büros und Geschäfte sind geschlossen, langsam wird es fille in Stadt und Land, die Straßen leeren sich immer medr, nur noch spät ankommende. Unlauder durchetlen sie, um bald zu idren Lieden zu kommen. Glocken läuten die Weidenacht ein. Linter verdunkelten Fenstern erklingen die alten, lieden Weisen. Aber auch an diesem Abend gibt es Menschen, die das Fest nicht im Kreise idrer Lieben begehen können, sondern die das Leden auf Posten gestellt dat. Am Bonner Reichsbahnhof gibt es auch am Heiligen Abend keine Ruhe. Hier herrscht sogar verstärkter Urlaubsverkehr. Der Fahrdienstleiter ist auf seinem Posten, die Schalterbeamten tun ihre Schuldigkeit, im Stellwerk spähen scharfe Augen in das Dunkel der Nacht, auf den Maschinen ist die Aufmerksamkeit von Lokführer und Heizer aufs höchste angespannt, das Zugbegleitpersonal hat alle Hände voll zu tun, die Schrankenwärter sorgen dafür, daß an Wegübergängen kein Unglück vorkommen kann.— Was für den Fernverkehr die Reichsbahn ist, das bedeuten für den Stadtverkehr die Straßen= und Fernbahnen wie auch die Bonner Verkehrsgesellschaft. Auch hier kann der Betrieb morgen mittag nicht eingestellt werden. Viele Reisende kommen noch abends schwer bepackt am Bahnhof an, sie alle wollen nach Hause fahren. Da muß für Beförderungsgelegenheit heute mehr denn je gesorgt sein. Bei der Post kennt man gleichfalls am Heiligen Abend keine Ruhe. Hunderte Pakete, tausende Briefe und Karten treffen gerade zu den Feiertagen in Bonn ein, im Telegraphenamt reißen die Fernverbindungen nicht ab. Mancher, der in der Ferne weilt, will gerade am Weihnachtsabend einmal die Stimme seiner Lieben hören und ihnen durch die Strippe ein frohes Fest wünschen. Spät am Abend werden auch die Briefkästen noch einmal geleert, die Depeschenboten müssen zur Stelle sein, ebenso Telegraphenarbeiter für den Fall von Leitungsstörungen. Auf der Feuerwache in der Max alles sein. Immer wieder kommen Christbaumbrände vor, wenn sie auch in den letzten Jahren seltener geworden sind. In steter Alarmbereitschaft sitzen die Männer der Feuerlöschpolizei um den Lichterbaum, feiern unter immer gewärtig, beim Aufschrillen der Glocke ans Gerät zu stürzen und schnellste Hilfe zu leisten. der Marstraße ist an den Weihnachtstagen ebenfalls Ules in Bereitschaft. Die Wache muß ständig besetzt in. Immer wieder kommen Christbaumbrände vor. Die Polizeibeamten Bonns verleben den Heiligen Abend auch nur teilweise im Kreise ihrer Familie. Die Revierwachen können nicht unbesetzt bleiben: der Streifendienst hat ebenso keine Ruhe. Treu erfüllen auch in dieser Nacht die Männer der privaten Bewachungsinstitute ihre Pflichten, die Beamten der Gendarmerie, der Wachtdienst im Gefängnis. Natürlich sind hier, wie auch in anderen Betrieben, die Dienstpläne so aufgestellt, daß so viele Beamte wie möglich frei haben; aber unter ein gewisses Mindestmaß kann man auch hier nicht gehen. Weihnachtsabend im Krankenhaus Wohl brennen auf den einzelnen Stationen die Weihnachtsbäume, erklingt irgendwo eine leise Melodie von der stillen, heiligen Nacht. aber der Duft von Chloroform ist stärker als der der Tannen und Kerzen. Der Arzt, die Schwestern, der Sanitäter, der Pfleger kennt keine Weihnachtspause, mit doppelter Liebe und Hingabe verrichten sie alle an den Feiertagen ihren Dienst. Auch in den Städtischen Werken ruht am Heiligen Abend die Arbeit nicht. Draußen in der Karlstraße schwingen die Räder, stampfen die Kolben, glühen die Schalterlampen auf. Rastlos stehen hier die Männer auf ihrem Posten, bedienen die Maschinen, regulieren die Schaltungen, sind achtsam darauf bedacht. daß keine Stockung in der Stromversorgung der Stadt eintritt. Hier in den mächtigen Maschinensälen erklingt das harte Lied der Arbeit, durchdringt die Stille der Heiligen Nacht und übertönt die zarten Weisen. Auch eine Wache zur Behebung etwaiger Störungen hat Dienstbereitschaft. Zapfenstreich! Von irgendwoher klingen langgezogene Töne durch die Stille des späten Weihnachtsabends. Zapfenstreich! Auch das Militär kennt am Heiligen Abend keine vollkommene Ruhe, vor allem heute nicht. Die Kasernen müssen bewacht werden, ebenso alle militärisch wichtigen Gebäude und sonstigen Objekte, wie Eisenbahnüber= und Unterführungen. Tunnels, Brücken. Dazu kommen die Luftschutzbereitschaften, sei es im aktiven Flakdienst, sei es im passiven Luftschutzsicherheitsdienst. Wir vergessen Euchnicht! An alle diese Männer und Frauen, für die es am Heiligen Abend keine Weihnachtsstille gibt, die irgendwo draußen in Stadt und Land unverdrossen ihre Pflicht erfüllen, wenn daheim der Lichterbaum brennt, wollen wir herzlich und dankbar denken, wenn wir selbst das Glück haben, am Heiligabend und während der Feiertage daheim zu sein. Sie werden ihren Dienst leichter erfüllen können, wenn sie wissen, daß sie nicht vergessen sind. 0. B. Der„Stein des Anstoßes“ an der alten Kessenicher Grenze Aus der Zeit deo Bannbegangs—„St. V. V. St.“— Das Ende eines 125jährigen Ortsstreite Wer die nächste Umgebung unserer Stadt durchstreift, trifft hin und wieder alte, moosbewachsene Steine von ziemlicher Größe mit dem mehr oder weniger gut erhaltenen Wappen unserer Stadt an. Auf einigen sieht man außerdem von der Zeit halbverwischte Jahreszahlen, andere tragen Inschriften wie„Bonner Bannstein“ oder die Buchstaben S. B. B. oder St. B. B. St.(Stadte Boner Bannstein). Es sind das die alten Grenzsteine der früheren Bonner Gemaxkung, eines ausgedehnten Gebietes, das von oberhalb des Trajekts bis an den Bach zu Grau=Rheindorf, landeinwärts im Norden fast bis Roisdorf, bis hinter Dransdorf, bis ans Poppelsdorfer Schloß und an den Reuterweg reichte. Verlassen stehen diese Steine heute in den Fluren, kaum weiß heute noch jemand, welche Bedeutung sie einst hatten. Das war krüher Ainnat anders. Dck. waren sie Gegenstand eifriger Fürsorge des Magistrats und sahen öfter den Besuch einer zahlreichen Menge. Diese Besuche waren die Bannbegehungen, auch Beleidtgänge genannt: Revisionen der Gemarkungsgrenzen, die ursprünglich alljährlich, in späteren Zeiten in längeren Pausen vorgenommen wurden. Bei diesen Revisionen der Grenzen der städtischen Gemarkung, des städtischen„Banns“, wie man damals sagte, wurden Grenzstreitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten über irgendwelche Rechte an Grund und Boden zwischen den verschiedenen Gemeinden an Ort und Stelle verhandelt. Grenzen wieder festgelegt, Steine gesetzt und ähnliche Angelegenheiten in Ordnung gebracht, die sich auf die Grenzen der verschiedenen Gemarkungen bezogen. Ueber die Vorgänge wurden Protokolle aufgenommen, von denen noch viele aus den Jahren 1590 bis 1789 im Bonner Stadtarchiv erhalten sind. Der Bannbegang fand meistens im Herbst statt, weil da abgeerntet war und der Zug nicht zuviel Schaden an den Feldern anrichtete. Einen solchen Gang anzuordnen war Sache des kurfürstlichen Meyers, d. h. des Vorsitzenden des Hofgerichts zu Meerhausen oder zum Maarhof. Er lud dazu die Vertreter der Stadt ein, die Rentmeister und vor allem auch die Gegenpartei, nämlich die Vertreter der benachbarten Ortschaften, deren Gemarkung an den Bonner Bann anstießen.„daß sie sich auf ihrer Feldmark aufstellten und den Bannbegang. soweit er ihre Grenzen betraf, mitmachten“. Bonn war immer stark vertreten. Außer den Ratspersonen gingen auch Bürger und sogar Kinder mit. Im Jahre 1663 lesen wir nun von einem Zwischenfall während des Bannbegangs an der Gronau. Die Bonner klagten immer schon darüber, daß die Kessenicher ihnen an der Gronau den Weg anpflügten. Im Jahre 1636 hieß es bereits in einem Bericht der städtischen Flurschützen, daß dort„ein weißer Stein boven dem wehrt" gesetzt sei,„daran zu sehen, daß der Fuhrweg langs die Gronau weiter umbgepflügt und eingerissen alß vorhin geweßen“. Dieser„weiße Stein“ war geradezu zu einem „Stein des Anstoßes“ geworden. Die Kessenicher behaupteten. hier sei die Grenze der städtischen Gemarkung. In Wirklichkeit ging sie aber viel weiter rheinaufwärts. Deshalb betrachteten die Bonner den weißen Stein mit höchstem Mißfallen, sie beantragten, daß er verschwinden lolle. Die Geschworenen des Meerhauser Gerichts erklärten denn auch, daß er beseitigt werden müsse. Wenn die Bonner aber geglaubt hatten, damit der Sache ein Ende gemacht zu haben, dann täuschten sie sich. Denn schon beim nächsten Bannbegang sahen sie zu ihrem nicht geringen Erstaunen den weißen Stein wieder an seiner alten Stelle. Da ging man denn gründlicher zu Werk und warf diesmal den Stein in den Rhein. Doch wie groß war das Erstaunen der Bonner, als sie einige Jahre päter beim Bannbegang nicht nur den weißen Stein wieder da stehen sahen, sondern zu seinem Schutze zugleich auch einige Kessenicher Bürger daneben. Wieder lautete das Urteil des Gerichts auf Entfernung des Steines. Diesmal wurde er sogar weit in den Rhein hinein befördert. Kaum waren die Bonner aber fort, wurde er wieder aus dem Wasser geholt, was erst nach vielen Mühen gelang. Als die Bonner im Jahre 1682 erneut ihren Bannbegang hielten, war der Stein auch noch wie ein Triumphator bekränzt. Diesmal standen außer den Kessenichern die Plittersdorfer dabei. Jetzt machte aber der Meyer ernst und ließ sie durch den Boten erinnern. „sich sothanen Banngangs bey zehn Goldgluden straff zu müßigen“. Die Geschworenen urteilten, daß der„weiße Stein hinwegzuschaffen sei“, was auch„alsbald effectuiertt worden“. Wo die Bonner den weißen Stein diesmal hingeschafft haben, konnte nicht ermittelt werden. Jedenfalls war er nicht mehr aufzufinden. Denn der Stein, der nun 125 Jahre lang den Bonnern das Leben sauer gemacht hatte, wird seitdem in den Pratokollen nicht mehr erwähnt., E. Pr. gruppen gelangen ihm wie dem ältesten Bildhauer. Er war zufrieden mit seinem Werk. Was aber nicht gut aussah, das waren die Aluminiumtöpfe und andere Utensilien, in denen die Modelliermasse zur Welt gekommen war. Der kalt gewordene Tischlerleim haftete wie eingebrannt an den Topfwänden; bald würde die teure Gattin wieder auf der Bildfläche erscheinen, dann— Johann, wehe Dir! Er ist bestimmt kein Pantoffelheld, aber welche Frau ließe sich lachenden Auges ihr Küchengeschirr so zurichten? Johann traten die Schweißtropfen auf die Denkerstirn. er nahm alle möglichen Scheuermittel, nichts half. Bis er schließlich mit— Salzsäure den Resten seiner Modelliermasse zu Leibe ging. Und als wenig später Frau Johann mit dem Söhnchen ankam, war der Schaden behoben.„Sie“ hat nichts bemerkt. und morgen abend steht die Felsenkrippe unterm Weihnachtsbaum. Die Unterkunft zusätzlicher Arbeitskräfte Der Reichsarbeitsminister hat angeordnet, daß für die Unterbringung von auswärtigen Arbeitern, denen Familienwohnungen nicht sofort zugewiesen werden können, vorläufig mit Reichsdarlehen geförderte Volkswohnungen verwendet werden.. Volkswohnungen, die für diese vorläufige Zweckbestimmung erst errichtet werden, sind so auszuführen, daß sie später ohne größere Umbauarbeiten an Familien vermietet werden können. Zweckmäßig wird der größere Wohnraum als Gemeinschaftsraum eingerichtet. Die notwendigen Waschgelegenheiten können in der Küche, die als solche i. d. R. nicht gebraucht wird, oder auch in dem fün das Bad vorgesehenen Raum eingerichtet werden. Etwa erforderliche Brausemöglichkeiten werden zweckmäßig im Keller hergerichtet. Herr Grünspecht Freund Distelfink Die schönsten Episoden und Plaudereien aus den Wochenendbriefen unseres verstorbenen Heinz Dohm liegen nun in Buchform vor. Diese Auswahlsammlung ist in unserer Geschäftsstelle zu erhalten. Das Buch umfaßt 176 Seiten und kostet.50 Mark(ohne Porto). Sichern auch Sie sich zu den Feiertagen Grünspechts und Distelfinks unterhaltsame Plaudereien. Die bereits bestellten Exemplare werden bis dahin ebenfalls zugestellt. Verlag des General-Anzeiger für Bonn und Umgegend. Arbeitsschutz bei der Verdunkelung Die Verdunkelung der gewerblichen Betriebe erfordert in vielen Fällen erhöhte Maßnahmen des Arbeitsschutzes. Der Reichsarbeitsminister hat deshalb die Gewerbeaufsichtsämter angewiesen, die Betriebe nach Möglichkeit während der Dunkelheit zu besichtigen und hierbei besonders auf die ausreichende Beleuchtung der Arbeitsplätze, Treppen, Flure,„Werkstraßen und Transportanlagen zu achten. Bei ihren Besichtigungen werden die Gewerbeaussichtsbeamten den Betriebsleitern bereitwilligst Auskunft über alle Fragen des Arbeitsschutzes bei der Verdunkelung geben und ihnen bei der Abstellung von Mängeln behilflich sein. Neue Filme Bonner Lichtspiele „Das Glück wohnt nebenan“. Es ist die freundliche Luft des Wiener Kleinbürgertums, die die Szenen dieses Volksstücks durchweht, in dem es um das Glück zweier kleiner hühscher Schneiderinnen geht, die da draußen in der Kahlenbergerstraße friedsam und bescheiden ihren Beruf ausüben und all ihr Sehnen und Wünschen mit dem Refrain der altwiener Volksweise begrenzen„Wenn der Herrgott net will, nutzt es gar nix“. Aber er will, der gute Herrgott, und in der Tat brauchen beide nicht weit zu suchen. Denn da wohnt unten der ehrsame Fleischermeister Weißenböck und gleich nebenan der fesche Rudi Handl. Mehr soll nicht verraten werden. Nur das eine, daß in Maria Andergast und Olly Holzmann auf der einen und Wolf Albach=Retty und Hans Olden auf der anderen Seite das Wiener Volkstum und das „goldene Wiener Herz“, lebensnah an den Zuhörer herantritt. Doch auch die andere Seite der Großstadt zeigt die Spielleitung Hubert Marischkas, der auch am Drehbuch beteiligt ist, in charakteristischen Gestalten auf: Hilde Hildebrand als die leichtfertige Gattin des weniger intelligenten als eifersüchtigen Großkaufmanns Stephan Trojan, aus dem R. A. Roberts eine, bei aller Trottelhaftigkeit sympathische Erscheinung macht, und Grethe Weisers schnoddrigekecke Irma, die den Wünschen ihres in Finanznöten befindlichen Vaters dadurch ein Schnippchen schtägt, daß sie mit einem charmanten Gesandtschafts=Attache durchgeht, nicht, ohne vorher ihrem Vater auf ihre Weise gud de aus der Donau, dem Wiener Wald und der an rheinische Landschaft erinnernden Wachau bilden den reizvollen Hintergrund zu dem lustigen humorgewürzten Spiel. Mütter! Begen 2 mit einem X bezeichnete Nährmittelabschnitte der Reichsbrotkarte für Kinder bie zu 6 Jahren erhalten Sie Lwöchentlich ein Paket=250g Maizena, das seit über 70 Jahren bewährte Säuglings= und Kindernährmittel. MAIZENA Modernen Theater „Zentrale Rio“, Zwar ist es ein regelrechter Kriminalfilm, in dem eine Doppelehe, ein Mord. Mädchenhandel und Rauschgiftschmuggel die Hauptrolle spielen. Aber dazwischen gibt es für Freunde prunkvoller Revueszenen mancherlei zu schauen. Und wie man mit gerissenen Negern, unwissenden verliebten Negerinnen und ulkigen Riggerboys umzugehen hat, auch das zeigt dieses. von Erich Engels flott in Szene gesetzte neue Werk der Terra in unterhaltsamen Szenen. Zudem begegnet dem Filmfreund eine ganze Reihe vortrefflicher Darsteller, die er bisher meist in andersgearteten Rollen sah. So etwa Camilla Horn, der als Varieté=Diva unverkennbar Zarah Leander über die Schulter schaut. Ivan Petrovich fällt die Rolle eines zweifelhaften Kapellmeisters zu, der sich bezeichnenderweise einmal Ricardo Perez und das andere Mal Gomez nennt. Leo Peukert als Prachtexemplar eines Kriminalkommissars klärt die verwickelte Geschichte um den Mord an Salieri, alias Halmborg, restlos auf und bewirkt dadurch das happy end, an dem Leny Marenbach und Werner Fuetterer in den sympathischen Rollen der beiden Deutschen, die mit ganz anderen Absichten hinüber nach dem schönen Rio de Janeiro fuhren, wesentlich interessiert sind. Theodor Lohmer. Wree Aulttig Gurchntschienjotilitateirlang, und dann ebensolange ziehen lassen! Seite 19. Nr. 16 637 Aus dei Alngegent Weihnachtsmorgen Tief in Schweigen eingebettet, Liegst du nun, mein Heimatland. Deine Wiesen, traumergeben, Ueberfluten Nebelwogen, Und durch Weiden blinkt die Sonne Frostig lächelnd in die Runde... Ferne Pappeln schauernd stehn— Sagenbilder, grau verhüllte— Niemand kann ihr Antlitz deuten... Alles ist so traumverworren, Unbegrenzte, rätselvolle, Unerlöste Einsamkeit.— Nur der Strom, der starke Wandrer, Raunt sein Lied— und seine Wogen Lenkt er leis dem Meere zu.... Auguste Kalthoft Godesberger Nachrichten * Verkehrsverbesserungen in Godesberg und Mehlem. Die Stadtverwaltung der Badestadt hat immer großes Verständnis für die ihr vorgebrachten Verkehrswünsche bewiesen. In Mehlem wurden die Verkehrsverhältnisse an einem berüchtigten Gefahrenpunkt durch Beschilderung und Markierung der Fahrbahn, wo die Meckenheimer= in die Mainzerstraße einmündet, wesentlich verbessert. Ferner wurde jetzt auch im Zentrum der Stadt, an der Unterführung nördlich des Bahnhofes, durch die Anbringung eines weißen Striches auf der Straßenmitte eine Erhöhung der Verkehrssicherheit erzielt.— In Mehlem wurden schließlich noch in der nördlichen Mainzerstraße, an den Gleisen der elektrischen Bahn entlang, weiße Abgrenzungssteine gesetzt. * Ein Anhänger wollte nicht mit. Auf der Wurzerstraße löste sich der Anhänger eines Lieferwagens und rollte auf ein Ackerland. Die Ladung fiel herunter. Hilfsbereite Hände packten mit an und schoben den widerspenstigen Anhänger auf die Straße zurück, so daß die Fahrt bald fortgesetzt werden konnte. * Der 80. Geburtstag. Herr Wilh. Classen, Bad Godesberg, Körnerstraße 21, begeht am 27. Dezember seinen 80. Geburtstag. Nach einem arbeitsreichen Leben zog er sich 1925 nach Bad Godesberg zurück, wo er in körperlicher und geistiger Frische seinen Lebensabend verbringt. Beueler Nachrichten Beuel: Am Freitag wurde, wie alljährlich zu Weihnachten, der Insassen des hiesigen Krankenhauses und der Pflegeheime Adelheidisstift Vilich und Wohlfahrtshaus Geislar, seitens der Gemeindeverwaltung gedacht. Beigeordneter Klamp und Oberinspektor Schneider sprachen ihnen die besten Wünsche zu Weihnachten und zum neuen Jahr aus und überreichten wieder den Kranken und Pflegebedürftigen eine Festtagsgabe. Nieder=Holtors: Ein„Weihnachtskind“ wird 90 Jahre alt. Am 25. Dezember seiert Herr Peter Jos. Baur in Nieder=Holtorf seinen 90. Geburtstag. Er ist Veteran von 1870/71 und stammt aus einer alteingesessenen Familie aus Oberdollendorf. Trotz seines hohen Alters betätigt er sich noch in der Landwirtschaft. Am Vorgebirge entlang Sechtem: Feldweg soll verlegt werden. Der öffentliche Feldweg durch das Gelände des zwischen Keldenich und Sechtem gelegenen staatlichen Versuchsgutes Marhof soll demnachst verlegt werden. Ein Plan, der auf dem Bauamt des Amtes Wesseling aufliegt, gibt Auskunft über die beabsichtigte Veränderung. Merten: Eine neue große Edelobstanlage. An der Bonn—Brühler Straße gibts eine vielen Besuchern des Vorgebirges bekannte Edelobstanlage. Seit Jahren schon erfreuen sich die Vorüberfahrenden und Spaziergänger im Frühling an der Blütenpracht der in Reih und Glied stehenden Bäume, und im Herbst an den köstlichen Aepfeln, die ihnen aus dem bunten Laub entgegenlachen. Wie eine solche Edelobstanlage angelegt wird, kann man in diesen Tagen beobachten, denn neben dieser ersten großen Anlage wird jetzt eine zweite sehr weiträumige mit Bäumen bepflanzt. Man hat zuerst, nachdem der Boden gründlich vorbereitet war, die Pfähle in die Erde gerammt und dann erst wurden die neuen jungen Apfelbäumchen gepflanzt. Dadurch wurden die Bäumchen nicht beschädigt, was jedoch der Fall gewesen wäre, wenn man, wie es vielfach geschieht, die Stützpfähle später eingerammt hätte. Die Obstzüchter werden an dieser Edelobstanlage sicherlich noch manche praktische Erfahrung sammeln können. Walberberg: Gefiederte Gäste aus dem Norden. Die alten Grubenweiher oberhalb des Ortes, wo vor einigen Jahren noch das betriebsame Leben der Braunkohlengewinnung herrschte, liegen jetzt fernab vom geräuschvollen Schaffen in der verträumten Einsamkeit des Waldes. Sie sind an einzelnen Stellen sehr tief und frieren auch im kältesten Winter nicht zu. Jetzt sind wieder Wasservögel aus dem hohen Norden eingetroffen, um hier im Schilf der Teiche den Frühling abzuwarten. Dem Naturfreund bietet sich hier eine ausgezeichnete Gelegenheit, fremde und seltene Vögel zu beobachten. Brühl: Vier Diebstähle. Wie die Polizei mitteilt, wurden zwei ungesichert abgestellte Fahrräder gestohlen. Aus einer an einem anderen Rad befestigten Kiste stahl ein Unbekannter fünf Flaschen Wein und ließ dann das Rad, das er eine Strecke weitergefahren hatte, auf der Straße zurück.— Einem Manne wurden nachts drei blaue Arbeitsanzüge und eine Tuchhose, die draußen zum Trocknen hingen, entwendet. In allen Fällen hat die Polizei sofort die Ermittlungen aufgenommen. Vom Rhein zur Ahr Remagen: Ein Sack voll Printen. Der hiesigen Ortsamtsleitung der NSV. wurde ein Sack Printen gestiftet. Das WHW. wird die Spende den bedürftigen kinderreichen Familien zukommen lassen. Die NS.=Frauenschaft verteilt die Gaben. Wassenach: Tödlich verunglückt. Zwei Kraftwagen stießen bei Wassenach gegeneinander. Dabei trugen zwei Personen Verletzungen davon. Die Verletzungen des einen Mannes waren so schwer, daß er in eine Klinik nach Bonn gebracht werden mußte, wo er den Verletzungen kurze Zeit darauf erlag. Heimeroheim: Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn.: In den letzten Tagen wurden mehrfach halbwüchsige Burschen am Ahrufer beobachtet, wie sie hinter den kleinen Wasserentchen, die sich seit einigen Jahren in jedem Herbst hier einfinden, herjagten. Die Burschen warfen mit Steinen und Stöcken nach den in Hecken und Schilf Schutz suchenden Tieren und verletzten einige von ihnen. Soldaten beobachteten das Treiben und nahmen sich dann die Rohlinge in gebührender Weise vor. Bad Neuenahr: Der Weihnachtsmann in den RSV.=Kindergärten. War das eine Freude in den beiden Kindergärten der NSV., als der Weihnachtsmann die Kleinen besuchte. Auch die Eltern waren zu der Feier, die die Kinder selbst gestalteten, eingeladen. Nachdem die Kleinen mit Liedern und artigen Sprüchlein den Weihnachtsmann zu sich gebeten hatten, erschien dieser, mi treichen Gaben bepackt, um seines Amtes zu walten. Mit viel Liebe und Geschick hatten die Kindergärtnerinnen Hanna Eberhard und Aenne Mohr die schöne Feier vorbereitet. Kreuzberg: Eisenbahner tödlich verunglückt. Der Werkführer Wilhelm Schneider aus Altenburg, der in der Stellwerkschlosserei Kreuzberg tätig war, verunglückte im Dienst tödlich. Er stieg aus einem Zug und wollte einen nebenan liegenden Gleiskörper überschreiten. Von einem Güterzug wurde er erfaßt und überfahren. Er war auf der Stelle tot. Der Verunglückte hinterläßt Frau und fünf Kinder. Blankenheim: Lastwagen stießen zusammen. Auf der Straße nach Stadtkyll stießen zwei Lastwagen zusammen. Sechs Arbeiter, die einer der Wagenführer aus Gefälligkeit auf der Ladefläche mitgenommen hatte. wurden sämtlich vom Wagen heruntergeschleudert. Zwei von ihnen wurden so schwer verletzt, daß sie dem Krankenhaus zugeführt werden mußten. Zwei andere konnten nach Anlegung von Notverbänden in ihre Heimat entlassen werden. Ein Lastwagen mußte abgeschleppt werden. Vom Rhein zum Westerwald Linz: Ein frecher Einbruch wurde vor einigen Monaten in ein Rheinbreitbacher Wohnhaus verübt. Zwei junge Burschen aus der Ostmark, die eine abenteuerliche Reise hinter sich hatten, fanden das Haus, dessen Bewohner gerade abwesend waren, für ihren verwerflichen Plan geeignet. Während der ältere an einer Ecke Schmiere stand, stieg der jüngere durch ein Fenster in dieses Haus ein und stahl wertvollen Schmuck. Der Traum der beiden war aber aus, als plötzlich eine Hausbewohnerin zurückkehrte, die beiden in beherzter Art stellte und sie zur Polizeimache brachte. Hier versuchte man, den Schmuck an einem stillen Oertchen verschwinden zu lassen und den harmlosen Wanderburschen zu spielen. Der Einbruchsdiebstahl wurde jedoch aufgeklärt und die beiden Täter kamen in Haft. Während der ältere Angeklagte schon vor einigen Wochen zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt worden war, stand jetzt der jüngere vor dem Richter. Mit Rücksicht auf seine Jugend und das Geständnis des bisher noch nicht bestraften Angeklagten ließ das Gericht Milde walten und verurteilte ihn unter Anrechnung der Untersuchungshaft zu einer Gefängnisstrafe von acht Monaten, wobei dem Angeklagten eine Bewährungsfrist von drei Jahren zugebilligt, wurde. Weihnachtsfeier der Jugend. Im Parteiheim fand am Mittwochabend eine Vorweihnachtsfeier des B0M. statt. Den Saal hatte die Jugend festlich geschmückt. Lieder, Gedichte, Musikvorträge und die Ansprache der BDM.=Führerin bereiteten allen Teilnehmerinnen weihnachtlich=frohe Stunden. Asbach:„Herr Richter, es stand im General=Anzeiger.“ Ein junger Mann aus der Asbacher Gegend hatte am 23. September d. J. mit seinem Motorrad noch eine Tour in die Eisel unternommen. Unterwegs wurde bei einer polizeilichen Kontrolle festgestellt, daß die weitere Zulassung für sein Fahrzeug und der rote Winkel fehlte. Die Anzeige brachte ihm einen Strafbefehl in Höhe von 100.— RM ein, wogegen er Einspruch einlegte. In der Hauptverhandlung gab er zu, an dem betr. Tag die Fahrt gemacht zu haben, jedoch habe er damals im Bonner General=Anzeiger gelesen, daß man noch bis zum 30. Sept. 1939 auch ohne eine weitere Zulassung und den roten Winkel fahren dürfe. Die Feststellung ergab, daß die Einlassung des Angeklagten zutraf, da auf Grund einer Bekanntmachung vom 20. Sept. 39 die Weiterbenutzung von Kraftfahrzeugen auch ohne das besondere Kennzeichen erlaubt war. Der Angeklagte wurde deshalb freigesprochen. An der Sieg entlang Troisdorf: Radfahrer verstoßen gegen die Verkehrsordnung. Die Polizeiverwaltungen von Troisdorf und Sieglar haben schon oft darauf hingewiesen, daß die Radfahrer auf der Frankfurter und Kölner Straße in Troisdorf und der Sieglarer Straße in Oberlar äußerst rechts in Fahrtrichtung Köln und Sieglar zwischen den Schienen der Straßenbahn zu fahren haben. Diese Vorschrift wird aber noch nicht genügend beachtet. Die Radfahrer stellen die meisten Opfer des Verkehrs. Besonders bei Schichtwechsel wird häufig ein verkehrswidriges Fahren beobachtet. Vor einigen Tagen hat die Polizei wieder eine Prüfung durchgeführt und zahlreiche Verstöße gegen die Verkehrsordnung festgestellt. Aus der alten Tuchmacherstadt Euskirchen: 150 Ehrenkreuze für die Mütter. In der Vorweihnachtswoche wurden weiteren 150 Euskirchener kinderreichen Müttern; die Ehrenkreuze ausgehändigt. Die Ueberreichung wurde in einer Feierstunde in der Aula der Emil=Fischer=Oberschule durch Ortsgruppenleiter Lückerath vorgenommen. Musikvortrage eines Orchesterteiles des Kammerorchesters unter Musikdirektor Schaeben sowie Lied= und Gedichtvorträge der Jugend verschönten die Feier. Gartenbau und Kleintierzucht. Im Kreis Euskirchen sind der Gartenbau sowie die Kleintierzucht seit Jahren schon vorbildlich gepflegt worden. Der Vorsitzende der Gartenbauvereine im Kreise, Amtsbürgermeister ten Hövel, Liblar, ermuntert zu weiterer Tätigkeit, auch wenn die Kriegsumstände die Arbeit erschweren. Mindestens soll jeden Monat eine Vereinsversammlung stattfinden, zu denen auch Nichtmitglieder Zutritt haben und in denen hauptsächlich Fragen der Umveredlung, Auslichtung, Verjüngung, Schnitt, Bodenbearbeitung und Düngung behandelt werden sollen. Als Redner stehen die Obstbauberater Breuer(Zülpich) und Kick(Lechenich) zur Verfügung, außerdem haben sich Lehrkräfte der Landwirtschaftsschulen Zülpich und Lechenich zu Vorträgen bereit erklärt. Auch in der Kleintierzucht, insbesondere Ziegen=, Geflügel=, Kaninchen= zucht, wird eifrig weitergearbeitet. Vor allem die Ziegenzucht war in den letzten Jahren außerordentlich erfolgreich, wie die diesjährige Kreisziegenzuchtausstellung in Lechenich bewies. Zurzeit wird darauf hingewiesen, daß keine Zuchtziegen abgeschlachtet werden sollen. Die Bestände in der Geflügelzucht sollen vermehrt und auf Leistungsfähigkeit besonders geachtet werden. Das Fut#er muß zu zwei Dritteln aus der eigenen Wirtschaft (Abfälle und dergleichen) gewonnen werden, als Zugabe kommen Legemehl und Körner in Frage.— Bei der Ziegenzucht muß auf luftige, gesunde Stallungen gesehen werden. Klauenpflege darf nicht vernachlässigt werden. Bei den Kaninchen ist die Haltung von Angorakaninchen, deren Wolle uns wichtige Dienste leistet, zu fördern. Nähere Auskunft erteilen das Landratsamt, die Bürgermeisterämter, die Landwirtschaftsschulen sowie die Ortsvereinsvorsitzenden. Von Eiselhöhen und Eiseltälern Kommern: Die Bürgersteuer in der Gemeinde Kommern für das Jahr 1940 wird in der bisherigen Höhe, 700 Prozent des Reichssatzes, erhoben. Den gleichen Prozentsatz erheben die Gemeinden Schwerfen und Uelpenich. Die Gemeinde Enzen erhebt 500 Prozent, und die Gemeinde Linzenich=Lövenich 400 Prozent. Uelpenich: Benedict Heuser r. Auf Haus Dürfenthal starb im Alter von 57 Jahren der Rittergutsbesitzer Benedict Heuser. Der Verstorbene war lange Jahre Vorsitzender des früheren Landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen und bekleidete viele Ehrenämter in Kreis, Amt und Gemeinde. Zülpich: Folgenschweres Verkehrsunglück. Auf der Straße Zülpich=Weilen kam es am Donnerstagmorgen zu einem Verkehrsunglück, das drei Schwerverletzte forderte. Als ein Lieferwagen einem anderen Fahrzeug ausweichen mußte, geriet er auf der glatten Straße ins Schleudern und schlug um. Dabei wurden drei Personen so schwer verletzt, daß sie von einem vorbeikommenden Kraftwagen fortgebracht werden mußten. Bei den Verletzungen handelt es sich um Knochenbrüche und Gehirnerschütterungen.— Eine Stunde vorher war fast an derselben Stelle ein MotorDer Strolch Kasimir Heiliger Abend in einem Eifeldor Am Heiligen Abend des Jahres 1905 stand die gute Mutten Katharina am Tor ihres Hofes und schaute die holprige Straße, die hinter einem Bergrücken zum Nachbardorf hinunterführte, entlang. Sie erwartete ihren Sohn, den Kasimir, der jeden Augenblick mit dem väterlichen Gefährt eintreffen mußte. Ein Dutzend Mal hatte sie seinen Brief gelesen, darin er den Eltern und jüngeren Geschwistern von seinem Studium an der Bonner Universität berichtete und sich entschuldigte, daß er wegen einer äußerst dringenden und wichtigen Arbeit diesmal nicht früher zum Weihnachtsfest nach Hause kommen könne. Mutter Katharina war stolz auf diesen Sohn und der Brief war hin und hev gewandert zwischen den Nachbarn, daß sogar der alte bärbeißige Mattesjüh voller Bewunderung die„studierte Handechrift“ mit der des Herrn Doktor, die er oft schon auf Rezepten gesehen hatte, verglich. Es dauerte nicht lange und der kleine Wagen bog, von einem Apfelschimmel gezogen, auf die Straße ein. Aber wie enttäuscht war Mutter Katharina, als sie ihren Mann allein auf dem Kutscherbock sah. Sollte der Junge...? Ihre Gedanken erwogen schnell, ob der Sohn vielleicht den Zuganschluß versäumt, oder ob ihn gar eine plötzliche Krankheit an der Reise in das Heimatdorf verhindert haben könne. Sie grübelte über alle Möglichkeiten nach, bis sie die Stimme ihres Mannes, der von seinem hohen Sitz heruntersprang und den Torflügel zurückstieß, aufschreckte. Verärgert schritt der alte Bauer über den Hof. Ein Knecht schirrte das Pferd aus und schob den leichten Wagen auf die Tenne. Mit dem Alten war jetzt nicht zu spassen. Der Kasimir hatte ihm die Weihnachtsfreude verdorben und nun entlud sich seine Wut wie der jähe Ausbruch eines Vulkans. Mutter Katharina kannte ihren Mann. Sie zog es vor. ihrer Arbeit in der Küche weiter nachzugehen, im Stillen aber die Hoffnung nicht aufzugeben, daß der Sohn doch noch mit einem späteren Zug ankommen würde. Aber Pankratius, der Gatte, hatte sich so in seinen Aerger hineingepoltert, daß ihm die Knechte und Mägde verängstigt aus den Füßen gingen. Desto lauter erschallte seine Stimme über den Hof. Die Kühe wurden unruhig und ihr Gebrüll mischte sich in das Geräusch von heftig zugeschlagenen Türen und dem Gegacker der Hennen, die, aus ihrem Schlaf aufgeschreckt, verwirrt aus dem Hühnerhaus flatterten. Mutter Katharina hatte den Gabentisch bereiten wollen, doch nun wagte sie es nicht, Licht in der guten Stube, in deren Ecke ein Tannenbaum auf seinen glitzernden Schmuck wartete, anzuzünden. Die Dunkelheit brach herein. Immer noch räsonierte der Alte draußen in der Scheune. Endlich stapfte er die Treppe hinauf ins Haus. Beim Abendbrot saßen sich die Gatten in eisigem Schweigen gegenüber. Dann nahm Pankratius seinen Hut, den kurzen grünen Mantel und den Eichenstock und ging, ohne ein Wort zu sagen, davon. Während sich Mutter Katharina über diesen Ausbruch der väterlichen Wut quälte und ihre tränenfeuchten Augen erst gegen Mitternacht Ruhe fanden, hallten die machtigen Schritte des alten Pankratius weit draußen über den zerfurchten, hartgefrorenen Feldweg. Für ihn war nun, wo der Junge zum erstenmal nicht im Elternhaus weilte, die Weihnacht zu Ende. Sein Aerger mußte heraus, mußte Luft haben. Der Wind fauchte von den Höhen hernieder. Pankratius wandte sich um, stemmte sich fest gegen den steinigen Grund und brüllte seine Wut hinaus. Das Echo rollte den Ruf über die Berge und der Einsame, der in dieser stockfinsteren Nacht seine Qual von sich warf, weidete sich an dem zornigen Wort, das an den Bergwänden widerhallte. Mählich beschwichtigten sich die Sturmwogen der väterlichen Erregung. Pankratius schritt nun langsamer durch die Flur und als er sich„An den drei Linden“ seinem Gehöft wieder zuwenden will, glaubt er, drüben am Busch ein sonderbaves Geräusch gehört zu haben. Ein Weilchen bleibt er stehen und lauscht. Jetzt..., ganz deutlich vernimmt er das Rascheln von dürrem Laub. Er traut seinen Ohren nicht, denn wer könnte außer ihm in einer solchen Nacht draußen sein und dazu noch auf diesem schmalen Pfad, der in vielen Windungen dem Waldrande folgt. Wieder verhält er für Augenblicke den Atem und wieder hört er die Schritte. Da muß der alte Pankratius nach dem Rechten sehen und es fährt ihm nun in den Kopf, daß es auch eine Heilige Nacht war, in der damals vor vielen Jahren ein frecher Dieb in das Dorf eingedrungen war, eine Räucherkammer geplündert und dann eine Feldscheune angezündet hatte. Nun fühlte sich der Alte wieder als der verschworene Feind alles Bösen. Mit ein paar Sätzen sprang er über den Wegrain hinüber zum Busch und erwartete hinter einer windschiefen Kiefer den Fremden. Der schwere Eichenstock zückte in seiner Hand. Atemlose Augenblicke vergehen. Die Schritte kommen näher. Pankratius schaut angestrengt hinaus in die Dunkalheit. Jetzt endlich zeichnen sich die Umrisso einer Gestalt ab. Schon will er aus seinem Versteck herausspringen, da verrät ihn sein Stock, der bei der hastigen Bewegung einen Ast gestreift hatte. Im gleichen Augenblick aber ist der Fremde auf den Acker gesprungen und rennt jetzt querfeldein in die Finsternis hinaus. Pankratius folgt ihm und schwingt den Knüppel dem Fliehenden nach. Aber der Bursche ist schneller. Pankratius hastet ins Dorf zurück. Er pocht an die Tore, ruft nach den Männern und trommelt gegen die Tür des Feldhüters Karel, kann nicht abwarten, bis dieser mit seinem Schäferhund, der von allen Bettlern im Umkreis gefürchtet wird, auf die Straße tritt. Inzwischen erfahren auch die Nachbarn, was sich zuträgt. Die Hunde schlagen an, die Männer sammeln sich um Pankratius, entwerfen einen Schlachtplan und die wilde Jagd nach dem fremden Eindringling beginnt. Alle Feldscheunen wurden durchsucht, aber der Bursche war nirgendwo zu finden. Endlich, nachdem auch die Schober und Knollenmieten und Gräben gründlich durchstöbert waren, gingen die Männer nach Haus. Ein zweitesmal überkam Pankratius in dieser Nacht die Wut und als er dann auf seinen Hof zurückkehrte, fühlte er wieder in seiner Brust das drohende Gewitter. Das Tor fiel krachend ins Schloß. Mürvisch stapfte der Alte die Treppe hinan, öffnete die Türe und trat in die Diele. Doch nun stockte sein Fuß. Ein schmaler Lichtstreif lag über der Tür zur guten Stube. Er schritt darauf zu, drückte die Klinke auf und für einen Augenblick stand er gebannt auf der Schwelle. Mutter Katharina kniete vor dem Weihnachtsbaum zwischen den Kistchen und Kästchen mit dem silbernen und bunten Schmuck und drüben am Tisch saß er, der Sohn Kasimir. In des Alten Blick flackerte es auf wie Zweifel ob er strafen oder verzeihen sollte. Das merkte Katharina. Sie erhob sich, reichte ihm die Hand und führte ihn ins Zimmer, auf daß er glückliches Wiedersehen mit dem großen Sohn, der nun doch noch zu Weihnachten ins Elternhaus gekommen war, feiern soll. Und Kasimir schilderte, daß die gerade fertiggestellte Doktorarbeit, die er den Eltern als schönstes Geschenk auf den Weihnachtstisch legte, seine Abreise verzögert hatte und wie er dann einige Stunden durch die Nacht gewandert war. Als die jüngeren Geschwister nach der Mette vor dem strahlenden Lichterbaum die alten trauten Weisen sangen, war der Friede im Hof des alten Pankratius wieder eingekehrt. Noch lange aber schmunzelten die Bauern über diese heilige Nacht, darin Pankratius seinem Sohn, dem Strolch Kasimir, über die Felder nachgejagt war:—itz. rad mit einem Lastwagen zusammengestoßen. Bei diesem Zusammenstoß wurde der Soziusfahrer erheblich verletzt. Mechernich: Schwindel mit angeblichen Heilmitteln. In Mechernich und Umgegend versuchte ein Heilmittel=Schwindler leichtgläubig Leute zu begaunern. In mehreren Fällen erwiesen sich die von ihm gelieferten Heilmittel als minderwertig, in anderen Fällen wurde die Ware überhaupt nicht geliefert. Bei dem Verkäufer handelt es sich um einen etwa 35 Jahre alten Mann, der eine Brille trägt und sehr geschickt auftritt. Falls der Mann gesehen werden soll, möge man die Polizei benachrichtigen. Die defreundete Familie bestohlen. Als Diebin entpuppte sich eine junge Frau, die im Hause ihrer Freundin aus und ein ging. Man vertraute ihr sogar die Hausschlüssel an, wenn die Familie zu Besuch nach auswärts fuhr. Diese Gelegenheit benutzte die Frau um die Familie schmählich zu bestehlen. Als man sie zur Rede stellte, log sie hartnäckig und wollte die Familie sogar noch wegen Verleumdung verklagen. Eine Haussuchung brachte jedoch die gestohlenen Sachen, Bettzeug, Kleidungsstücke, Wäsche, Lebensmittel und einen Geldbetrag ans Tageslicht. Unter der Last der Beweise gab die Frau schließlich den Diebstahl zu. Schleiden: Fußgänger schwer verletzt. Auf der Straße nach Hellenthal wurde ein älterer Mann von einem Kraftwagen, der einen anderen Wagen überholte, gegen einen Baum gedrückt. Der Mann erlitt schwere innere und äußere Verletzungen. Er wurde besinnungslos aufgefunden. Schleiden: Diebstahl nach einer Weihnachtsfeier. Im Nachbarort Eichen nahmen mehrere Männer an einer Weihnachtsfeier teil. Nach der Feier wurde einer von zwei anderen in schmählicher Weise bestohlen. Der jüngere der beiden Diebe will von seinem Freund zu der Tat verführt worden sein. Vor dem Gemünder Untersuchungsrichter bestritt der ältere dies. Der Richter erließ gegen ihn Haftbefehl. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 39jährigen Rückfalldieb aus Waldbröl. Der jüngere blieb vorläufig auf freiem Fuße. Neue Filme in Sodesberg und Beuel Kurlichtspiele Bad Godesberg:„Maria Ilona.“ Spielleiter Geza von Bolvary hat hier mit kluger Hand und sicherem Blick für Details einen bistorischon Film geschaffen, der zur Zeit der revolutionären Aufstände des Jahres 1848 in der Donau=Monarchie spielt. Schon damals machte sich der Nationalitätencharakter dieses buntgemischten Völkerstaates bemerkbar. Vor allem waren es die Ungarn, die glühend für ihre Freiheit eintraten. Vor diesem histortschen Hintergrund vollzieht sich das Schicksal der in Ungarn gevorenen Baronin Maria Ilona, das Paula Wessely ergreisend zu gestalven versteht. Nicht minder fesselt uns die Kunst Willy Birgels, der uns die Herzensnot des Fürsten von Schwarzenberg menschlich verständlich macht. Maria Ilonas Bruder, einen aufrechten Offizierstyp, zeichner Paul Hubschmid, ein neues Gesicht auf der Leinwand. Richard Häußler überrascht mit einer ausgezeichneten Charakterstudie als der von seiner politischen Mission erfüllte ungarische Volksführer Kossurd. Film=Bühne Beuel:„Alarm aus Station III“. Der neue Terra=Film spielt in einem Land, das im Kompfe gegen Gangster= und Schmugglertum liegt. Vorkämpfer in diesem Kampfe ist ein ausländischer Gelehrter, der in Wort und Schrift gegen den Alkovol kämpft, und zur Prohibition aufruft. Ebenso kämpft aver auch das Gangstertum für seine Interessen, die Taschen der weitverzweigten Schmugglerbande füllen sich, die Pollzei sucht sie zu fassen, aber auf geheimnisvolle Weise bekommt die Bande stets rechtzeitig Wind von allen Unternehmungen der Polizei. Da wird einem der Beamten der Bruder erschossen. Nun beginnt dieser Beamte (Gustav Fröhlich auf eigene Faust die Suche nach der Schmugglerbande, er nimmt Demütigungen, ja selbst ein Zerwürfnis mit seiner Braut auf sich, um sich in das Vertrauen der Bande einzuschmeicheln. Es gelingt ihen, und er entlarvt den eifrigen Vorkämpfer der Prohibition als das Haupt der Bande. Roxy Beuel.„Die barmherzige Lüge.“ Dieser Tovisfilm des Spielleiters Hans Carste gestattet ein Buttenfly=Schicksal, das in der finsteren Mongolei die Nichte Anja der„Hotel"=Besitzerin Vera Hoster trifft. Doch nimmt die Sache insofern einen anderen Verlauf, als Ansa und ihr Kind zum guten Ende doch auf den Weg zum Herzen des Vaters finden. Darstellerisch hat hier vor allem die begabte Nachwuchsspielerin Hiede Krayl eine heikle und schwere Aufgabe zu meistern. Ungemein sympathisch spielt auch Otto Gebühr ihren väterlichen Freund und„Berater, der, als er sich persönlich für sie einem erpresserischen Mongolen gegenüber einsetzt, sein Leben lassen muß. Wirtschaftsleben Berliner Börse 92.75 15 05 134.50 113.25 140 25 144.27 143. 75 149 50 166.50 103.75 164 75 197.75 121.— 107.75 12. 50 Festverzl. Werte Schatzanw. 33 ½% Reichsbahn Schatzanw 36 Bonner Stadt Anl. v.## 4½% Bonner Stadt-Anl v. 29 4½% Pr. Ld.-Pfd. Pfd R. 19 Pr. Ld. Ptd. Pfd. R 21 4½% Pr. Ld. Ptd. Komm 20 4½% Pr..-B. Gpfdbr. 28 4½% PLdnfd.-A. 17. 18 Rh.-W. Gold 4. 6. 10. 12 4½% W Bod.-G. Pd 8. 9 12. 14 Verkehrs- Aktien Hamb.-Amerika Hamb.-Südam. Nordd Lloyd Banken Allg. D. Credit Berl. Handels-G. Commers u Priv Deutache Bank Dresdner Bank Reichsbank Westd Bodenkr. Industrie-Aktien Aach.München“, Accumulat.-Fabr A. E. G. Aussb.-Nürnberz Basalt-Akt. Lins Bemberg Bergm. Elektr. Berl Masch.-Bau Bonn Berzw. Braunk..-.e) Buderue Eisen Sparl. Wasser uem. v. Herden Chem. Albert C. Gummi Hann. Dahlb Bergw.*) Dalmier-Bens Deiax-G. D. All. Telegr. D. Cont. Gas Deutsche Erdöl Deutsche Kabelw Otsch. Linol.-W. Rheinisch-Westfalische Börse. Kölner Hauptmarkt Auf dem letzten Kölner Hauptmarkt vor dem Wethnachtstagen war wieder große Nachfrage und es entwickelte sich ein flottes Geschäft. Kopfsalat aus den Treibhäusern war bald ausverkauft. Feldsalat fand florten Absatz, Endivien gehörten zu den begehrtesten Artikeln. Sehr gefragt war Rosenkohl, der reichlich angeboten war und bald abgesetzt wurde. Weitkohl war genügend am Markt, aber weniger begehrt. Rotkohl konnte gut verkauft werden. Grünkohl war gesucht. Spinat war bald verkauft. Karotten gingen gut ab, weiße Rüben wurden weniger gefragt. Rheintscher Blumenkohl war in guter Ware knapp. Gern gekauft wurde Kohlrabi. Begehrt waren Schwarzwurzeln. Wirsing wurde viel gekaufe. Zwiebeln waren reichlich am Markt, Rettich, Sieckrüben, Radieschen waren weniger begehrt. Der Markt konnte geräumt werden. 155 75 117.40 119.— 10.— 113.— 219 25 113 50 14 87 119.10 23. Dezember 1939 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend) Bonner Nachrichten Nr. 16 637. Seite 11 =Zug=Zusammenstoß im Bähnhof Genthin 77 Tote, etwa 109 Verletzte— D 30 auf haltenden Berlin=Kölner=Zug aufgeprallt Um.55 Uhr fuhr gestern im Bahnhof Genthin der D 180(Berlin—Neunkirchen—Saar) in voller Fahrt auf den im Bahnhof außerplanmäßig haltenden D 10 (Berlin—Köln). Die Lokomotive und 6 Wagen des D 180 und vier Wagen des D 10 entgleisten bei dem Aufprall. Bei dem Unfall wurden 77 Personen getötet und etwa 100 Personen verletzt, davon mindestens 50 schwer. Unter den Toten befindet sich auch der Lokomotivführer des=Zuges D 180, dessen Zug auf den D 10 aufgefahren war. Der Heizer ist schwer verletzt und noch nicht vernehmungsfähig. Die Verletzten wurden dem Krankenhaus in Genthin zugeführt. Der Zugverkehr wurde behlfsmäßig aufrechterhalten. Zur Hilfeleistung an der Unsallstelle waren Aerzte, Reichsbahnhilfszüge, Rotes Kreuz, Feuerwehr und Technische Nothilfe sofort zur Stelle. Nach den Ergebnissen der bisherigen Untersuchung, die durch Beauftragte des Reichsverkehrsministers an Ort und Stelle geführt wird, ist der Hergang des Unfalls folgender: Der=Zug 10(Berlin—Köln), der von Berlin Potsdamer Bahnhof pünktlich abgefahren war, erhielt vor dem Einfahrtssignal des Bahnhofs Genthin das Signal„Halt“, weil die Durchfahrt durch den Bahnhof wegen eines anderen vorliegenden Zuges noch nicht frei war. Der Lokomotivführer verminderte durch Bremsen die Geschwindigkeit seines Zuges, brauchte aber nicht zu halten, da noch während des Bremsens Ein= und Ausfahrtssignal für die Durchfahrt des Bahnhofs gezogen wurden. Inzwischen hatte der ihm nachfolgende=Zug 180(Berlin—Neunkirchen Saar), der Berlin Potsdamer Bahnhof gleichfalls pünktlich verlassen hatte, das einige Kilometer vor Bahnhof Genthin liegende Blocksignal Belicke, das zur Sicherung des D 10 auf„Halt“ stand, überfahren. Der=Zug 180 kam damit in den vom D 10 besetzten Streckenabschnitt hinein. Der Blockwärter der Blockit station Belicke hat das Ueberfahren des auf stehenden Blocksignals dem Einfahrtsstellwerk in Genthin sofort durch Fernsprecher gemeldet. Die unverzüglich von dem Weichenwärter des Einfahrtsstellwerks in Genthin getroffenen Maßnahmen, den mit großer Geschwindigkeit heranfahrenden=Zug 180 noch zum Halten zu bringen, haben keinen Erfolg mehr gehabt, so daß der=Zug 180 auf den vorliegenden D= Jug 10 aufprallte. Durch den Aufprall sind entgleist und schwer beschädigt worden vom D 10 ein Packwagen und drei Wagen 3. Klasse, vom D 180 die Lokomotive, zwei Schlafwagen, ein Postwagen, ein Wagen 1. und 2. Klasse. Das Lokomotivpersonal des=Zuges 180 ist in Magdeburg beheimatet und befährt die Strecke planmäßig seit etwa dreiviertel Jahren. Die Führung und die Leistungen des Lokomotivführers waren bisher immer gut. Die Sichtverhältnisse waren durch Höhennebel beeinträchtigt. Fischertragödie im Memeler Hasen Drei Memeler Fischer ertrunken Eine Fischertragödie hat sich in der letzten Nacht in der Memeler Hafeneinfahrt ereignet. Bei dem schweren WestNord=West=Sturm ist der den Brüdern Kurschus in Memel=Bommelsvitte gehörige Fischkutter„Wotan“ bei der Rückkehr von einer Fangfahrt gesunken. Hierbei sind die drei Brüder Kurschus ertrunken. Das Unglück ist umso tragischer, da der eine der Fischer, Martin Kruschus, eine Frau und sechs unmündige Kinder hinterläßt, sein Bruder Fritz eine Frau und drei kleine Kinder. Der dritte Bruder August wollte zu Weihnachten heiraten. Teile des Schiffes wurden angeschwemmt, wodurch man überhaupt erst Kenntnis von dem furchtbaren Unglück erhielt. Die, toten Fischer sind bisher noch nicht geborgen worden. Turnen, Sport und Spiel Der Fußball=Sankampf in Köln Die Mittelcheinmannschaft für den Fußball==Gaukampf gegen Niederrhein am zweiten Weidnachtstag im Kölner Stadion hat noch eine kleine Aenderung erfahren. Da der als Mittelstürmer angesetzte Weyer(BsL 99) unabkömmlich ist, vat man seinen Klubkamenaden Werbeid mit der Führung des Angriffs betraut. Schaletzkt, der ursprünglich für diesen Posten vorgssehen war, rückt nach links, Gauchel sturmt halbrechts. Der Mittelrhein=Angrisf wird also in folgender Besetzung antreten:(von links) Joe ElvernBeuel, Schaleyzki, Werbeid, Gauchel, Simon. Drei Kämpfe in der Bezieksklasse Währand für die Gautigavereine an den Feiertagen Ruhe herrscht, stehen drei Tressen aus dem Spielprogramm der Bezirksklasse. Der Spitzenreiter Godesverg 08 wird Müde vaben, um gegen don erstarkten Siegvurger aB 04 einen Sieg derauszuspielen, zumal Siegburg noch den Vorveil des heimischen Platzes und die Rückendeckung des eigenen Publikums besitzt. Richt ausgeschlossen ist, daß Godesberg die ersten Punkte in Stegburg lassen muß. Einen spannonden Kampf wird es in Eitors geden, wo die Hertha aus Bonn zu Gast weilt. Hier ist das Kräfteverdältnie ziemlich ausgeglichen, so daß der Platzvorteil vielleicht die asschaggebende Rolle wielen wird. Friesdorf minßte zuhause einen Sieg über Steglax feiern, das starke Verluste zu beklagen hatte, die sekbst elnige tüchtige Gäste nicht aufzuwiegen vermögen. Wir erwarten einen kappen Frics= dorfer Sieg. Helsinki hat noch nicht verzichtet Ausländische Blätter drachten vor einigen Tagen die Meldung, daß Finnland seinen Auftrag, die Olympischen Spiele 1940 zu veranstalten, an das Internationale Olymvische Komitee zurückgegeben dade. Wie das GOrganisationskomitee, das während der Dauer der Kampfbandlungen in Finnland nur beschränkt aubeitet, setzt aus Helfinkt mittellt, entsprechen diese Gerüchte nicht den Tatsachen. Das Komitee wird vielmehr im Januar oder Februar zu einer Sitzung zusammentreten und weitere Beschlüsse sassen.— Das Schicksal der 12. Olymptschen Spiele ist also noch nicht entschieden. Italiens elympisches Komitee unter neuer Führung Auf Grund der im Großen Faschistischen Rat beschlossenen Umgestaltung der Untergliederungen der faschistischen Partet sind sowobl das Italienische olompische Komttee, das bisder unter Fübrung von Parteisekretär Minister Starace der Partei unterstellt war, als auch die Organisation„Dopolavoro“ autonome Organisationen geworden, die aber auch weiterbin unter der Aufsicht der saschistischen Partei stehen. Zuni neuen Vorsitzenden des nationalen olumpischen Komitces wurde der früdere Parteisekretär von Mailand, Rino Parentl, ernannt, der am Freitag in einem Aufruf an aue Italienischen Sportverbände, Amtswalter und aktive Sportler die Richtlinten der neuen italienischen Sportführung sestlegte. Heuser nicht in Königsberg Der Plan, in Königsberg weitere Berufsvorveranstaltungen auszurichten, mußte ausgegeben werden. obwobl die letzten Kampftage sämtlich schöne Erfolge brachten. Nach einer Mittetlung des Veranstalters is1 die Ostpreußenhalle den ganzen Januar bindurch von den Eissportlern belegt. Harrv Staal bort in Berlin, wo er am 11. Januar im Sportpalast der Gegner des deutschen Schwergewichtsmeisters Walter Neusel sein wird. Schon am 25. Fedruar soll der Rückkampf zwischen den Amateurbox=Ländermannschaften von Italten und Deutschland in Berlin ausgetragen werden. Unsere Vertretung hofft auf eine erfolgreiche Revanche für die:10=Niederlage vor wenigen Wochen in Rom. Radländertreffen in der Deutschlandhalle Die Gestaltung des zweiten Teils des Radsportwinters in der Deutschlandballe, der mit dem 21. Januar einsetzt, ist in Vorbereitung. Länderkämpfe gegen Holland und Italten sieden in Aussicht. Den Höbepunkt werden die Kriegs=Badnmeisterschaften bilden, für die der genaue Zeitpunkt noch nicht seitstedt. Wieder Fernwettkämpfe der Schützen Die Fernwettkämpfe der deutschen Schützen werden im kammenden Jado in vollem Umfange wieder ausgenommen. Die ersten Kämpfe sind für die Zeit vom 27. Januar bis 11. Februar angesetzt. Der zweite Wettbewerb erstreckt sich auf die Zeit vom 30. März bis 14. April. Es wird wieder mit der KK.=Büchse, dem Weurmannsgewebr. der Scheidenbüchse, der automatischen Pistole, der Gebmauchspistole und mit der Scheibenvistole geschossen. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und Kranzspenden beim Tode meines lieben Gatten und Vaters sprechen wir allen Verwandten und Bekannten, der Firma W. Cechák, dem Kriegerkameradschaftsverein Inf.-Reg. 240. den Hausbewohnern sowie der Nachbarschaft unseren herzlichsten Dank aus. Frau Wwe. Joh. Hilberach und Tochter Kirchliche Nachrichten Für die Aufnahme der kirchlichen Nachrichten sind die für die Zeitungen erlassenen Anordnungen maßgebend. Hiernach können diese Nachrichten nur als Bekanntmachung im Anzeigenteil aufgenommen werden. Die ermäßigten Gevühren werden auf Wunsch bekannt923chen. Heiliger Kei Evangeltsche Gemeinde Benn iger Abene 94 cd lvenv, 21. Dezemder 1939 ressenich: Pastor Frick. Weihnachtsfeier des 8 Uhr Gemeindehaus Kindergottesdienstes. 9 Uhr Schloßkirche: Pastor Mummenhoff und Hillert. Weibnachtsseler des Kindergottesdienstes. 10 Uhr Prov.=Heilanstalt: Pastor Hantke. Weihnachtsseier des Kindergottesdienstes. 10 Uhr Ev. Stadtkirche: Pastor Gützlass. zugleich Jugendfeier. 10 Uhr Ev. Poppeledorker Kirche: Weihnachtoseler des Kindergottesdienstes. Pastor Haun. 13.30 lior Evangel. Staotkirche: Wehrmachtsgottesdienst. Herrespfarrer Rocttia. 17 Uhr Evangel. Siadtkirche: Cpristvesper. Pastor Mummenhoff. 17 Uhr Ev. Hoppelsdorfer Kirche: Ebristvesper. Rastor Haun. „ 1. Weihnachtstag, 25. Dezember 1939 7 Uhr Ev. Stadtkirche: Pastor Hantke, Christmette. .30 Uhr Ev. Gemeindehaus Kessenich: Pastor Frick. 10 Uhr Prov.=Heilanstalt: Pastor Hantke. 10 Uhr Ev. Stadttirche: Pastor Hillert. 10 Uhr Ev. Poppelsdorfer Kirche: Pastor Frick. Abendmahl. 2. Weihnachtstag. 26. Dezember 1939 10 Uhr Ev. Stadtkirche: Pastor Gützlaft. Avendmabl. 10 Uhr Ev. Poppelsdorfer Kirche: Pastor Haun. Mittwoch, 27. Dezember 1939, Wochenandacht: Fällt aus! Evangelische Gemeinde Godesberg Sonntag, 24. Dezember 1939. Kirche Rüngsdorserstraße: 10 Uhr Gottesdienst: Pfarrer Böhm. 17 Uhr Chriswesper: Pfarrer Zunn. Evangel. Gemeindehaus Mehlem, Mainzerstraße 76: 10 Uhr Gottesdienst: Pfarrer Zunn. 1. Weihnachtstag: Kirche. 7 Uhr Christmette: Pfarrer Kolfhaus. 10 Uhr Gottesdleust: Pfarrer Zug, 10 Uhr GottesEyangel. Gemeindehaus waeesdorf. In der Maar 10: dienst. Tgarrer Kolshaus. 2. Weihnachtstag: Kirche. 10 Uhr Gottesdienst: Piarrer i. R. Müller. Evangelische Gemeinde Beuel Gonntag, den 24. Dezember:.30 Uhr Gottesdienst(Pfarrer Bork), 18 Uhr Heiligabendfeier. liturg. Gottesdienst(Pfarrer Bork). 1. Weihnachtstag:.30 Uhr Gottesdienst(Pfarrer Bork) mit anschl. Vorberettung und Feier des heil. Abendmables. 17 Uhr Weihnachts seier für die Kinder. 2. Weihnachtstag:.30 Uhr Gottesdienst(Pfarrer Münker). Altkatholische Gemeinde Vonn, Friedenskirche Sonntag, 4. Advent, den 24. Dezember, 10 Uhr: Deutsches Hochamt mit Predigt. Weihnachten, Montag, den 25. Dezember, 10 Uhr: Festliches Hochamt mit Bußandacht, Predigt und Kommunion:(Kirchenchor). Dienstag, den 26. Dezember, 10 Uhr: Hochamt mit Predigt: 15 Uhr: Weibnachtsseier mit Ansprache. Die Heilsarmee Goebenstraße 34 Heiliger Abend, 18 Uhr: Weibnachtsseler für Einsame und Alleinstebende. 1. Feiertag,.30 Uhr: Christmeite. 17.00 udr: Weibnachtsgottesdienst. Oeu. „Meine Nervesltät haf erheblich nechgelaten und ich fühle mich such sonst neu gekräftigt. Quich hat sich ausgereichne! bewährl. k. Müller, Schkeudih, Pestaleszistr. 4 am 1. J. 26 über: OUICK mit Lezithin für Herz und Nerven Ein fiohes Weihnachtsfest u. ein glückliches neues ahr wünscht seinen verehrten Kunden und Freunden Heinrich Gnadenthür nebst Frau Sterntorbrücke 9 Ein frohes und glückliches Weihnachtsfest allen Preunden und Bekannten „ wünsch Familie Saure HOTEL BERGISCHER HOF Meiner werten Kundschaft, allen Freunden und Bekannten ein frohes Weihnachtsfest und ein kräftigen Prosit Neujahr wünscht Willy Steckelbach z. Zt. im Westen Metzgermeister Habe die Prauis Jahnarst Dr. Barcharst Nochkreuzalles 133 Sprechntunden—11-17 Uhr. außer Mit woch und Sama'ag Nachmittag.— Farnepr 183: 2 Elly 1 un. i— Tanzschule Herbst Kelserstr. 63, un 9107 S Anmeldungen! für Schülerkurse— Bonntag: Stndenten- Berufstätigenkurse Wochentags und Einzelstunden Joderzeit, werden #glich bis 5 Uhr entgegengenommen. Rheuma-Beschwerden Herr Fritz Stetefeld, Konzertsänger, Nürnberg. 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Hans Hilgers Meckerheimer Allee 4. 9 Kaufe getr. Anzüge## St Pment- Sonde. Gümet straße ai Karte aenüat. straße Karte genüat. Der Bonner Wandkalender ist erschienen und zum Preise von 5 Pfennig in unseren Geschäftsstellen Vonn. Baonvosstraße 12 und Godesberg. Koblenzer Straße 8. erhältlich. Auch unsere sämtlichen Trägerinnen nehmen Bestellungen entgegen. Nach einer ergaugenen Anordnung ist es nicht gestattet, den Kalender allen Lesern kostenfrei zuzuftellen. Lerunmmachungen Amtliche Bekanntmachungen Handelsregister Im Handelsregister B unter Nr. 134 wurde beute bei der geb. Ditges in Honnes. Königswinter, den 16. Dezember 1939. Firma ., In PonnerVingerragen! Fie in Eile Golhstne=Müller. Emma Ziegelwerk Rheinvreitbach, G. m. v.., in Honnet eingetragen: Die Gesellschgst ist ausgelöst. Liauidator ist Witwe Goutfried Mi Amisgericht. Schadel dn Wassermesser gegen Frost durch entsprechende Umbüllungen und Schließen der Kellersenster. Privat= hvdranten müssen entleert gehalten werden. Vonn, im Dezember 1939. aetwerke Vonn. Abteilung Wasserwerk. Siaoiwerte Die Kasse der Stadtwerke, Giergasse 2830, ist vom 27. bis 30. Dezember 1939 wegen des Jahresabschlusses für die Bezahlung von Strom. Gas und Wasser geschlossen. Fahrplanänderung 1. Linie IV: Bonn— Miel— Ollheim— Heimerzheim Nach Genehmigung durch die Aussichtsbevörde werden von sofort ab auch die Orte Straßfeld. Müggenhausen und Neukirchen nach folgendem Blau befahren: Straßfeld ab:.51,.25, 13.56 und 20.09 Uhr Müggenbausen ab:.54..28, 13.59 und 20.12 Uhr, Neukirchen ab:.56..30. 14.01 und 20.14 Uhr. sind für Straßfeld an der Wegeeinmündung Straße1 der Pesämziegendausen an der Kirche und in Neutirchen „Die übrigen Zeiten des Fahrplans bleiben mit Ausnahme von Dünsteer Linte unverändert. In Dünstekoven kommen die Ankunftszeiten für vie Faort in Richtung Bonn—Heimerzbeim in Fortfall. 2. Linie V: Vonn— Nordfriedhof— Mondorfer Fähre #er hieber um 18.49 Uhr ab Adolf=Hitler=Platz fabrende Wagen fährt 4. 1939 um 18.39 Uhr ab Adolf=Hitler=Platz und an Stelle von 19.07 ab Fähre um 18.57 Uhr. 3. Linie VI: Bonn— Venusberg Der bisber um 18.30 Uhr ab Adolf=Hitler=Platz fahrende Wagen fährt ab 24..12, 1939 um 19.10 Uhr ab Adolf=Hitler=Platz und um 19.30 Uhr ab Pauisbol. Bonner Verkehrsgesellschaft Stadt Bonn. Ten in derorngenc berühn del Rheuma Ischlas Nerven- und Kopfschmerz. Kostenlos erhalten Sie das interessante, farbig illustr. Buch„Der Kampf gegen den Schmers:, ein Wegweiser für Gesunde und Kranke, vom Togelgerk München 21 Z. Welter Liköre Pralinen Weinbrände u. Weine u. alle Süßigkeiten Bonn, Poststraße 24 Rut 7873 Füllfederhalter Füllhalter-Etuis Uöserachtus neu eingetreffen. Bonn, Stockenstraße 11. wieder Unterricht (Sprachen) und Beaussichtigung der Arbetten in Bonn oder Godesberg durch Oberstudtendirektor a. D. Anfragen: Annahmestelle d. Gen.=Anz. in Godesberg. Koblenzerstr. 8.(60 Nachhilfe für schwache, Vorberei. Nuushiise jung s. begabie Schüler ert. Dr. phil. la Res. Pension f. ausw. Schüler. Ang. u. K. 145 an Gen.=Anz Nachhilsennterricht gründl., erfolgr., erteilt staatl. gepr. Sprachledrerin. Englisch. Franzos. etc., 4 Jahre Ausland. Angeb. unt. K. O. 1275 an den Gen.=Anz(60 an ven Ggeu.:441##. 100 Klavier- und Aktordeon= Unterricht erteitt gründlich S. Willens, Bonn, Eiselstraße 97. staatl. gepr. Klavierledrerin. 160 Akkordeonad Kluvier-Unterticht erteitt geendatt an Autang gug Pott #.ittene Edmund Taad, Vonn, karstraße..—(60 4n5 wissend geschrit 2 Dir Teutel wint ven Schaut geplagt. Sein Hühnerang“ wie Fuser brast. Im Hossel lscht mas, einer hagt „Di der wohl„Iebewchl“ nicht hennt? Lebewohl gegen Hühneraugen und Hornhaut Blechdose 18 Pflaster] 65 Pfg. in Apotheken und DrogeDreieet esc s- hir Fühschleten Römer-Dregerle J. Mertens. Seite 12. Nr. 16 637 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Rechts: Alles saß gemütlich in dem gut Scagmi Kurnr.— und wie aus der Pistole geschossen, stünmt alles veraus, jeder an seinen Platz. Rechts: Auch dieses französische Flugzeug bat den schneidigen Einsatz unserer Luftwasse zu spüren bekommen und wurde abgeschossen. Oben: Wie das ganze deutsche Volk so begehen auch die Besatzungen unserer Kriegsschiffe ihr Weibnachtsfest und der„Weihnachtsmann“ kommt an Bord mit dem Weihnachtsbaum und der heißersehnten Feldpost. Dar täglich? En Unten: Weibnachten, das Fest der Freude. wird auch von unseren Soldaten an der Front gefeiert. Die Männer, die nicht in der vordersten Linie steben, sammeln sich in den Bunkern.— Hier ist der Wethnachtsmann in eine Bunker=Stellung des Westwalls gekommen und teilt die Pakete aus. Unten: Umsangreiche Felsabnäumungen sind oft nötig. um die zusätzlich erforderliche Straße anzulegen. Bild unten zeigt eine Straßenbaukompanie bei der Arbeit im Westen. — Nl. Ar3 K Geönlandsalken im Riesengebirge Der deutsche Nordlandforscher Herdemerten hatte von seiner letzten Grönlandfahrt mehrere Falken mitgebracht, von denen ein Paar auf der Goldhöhe im Riesengebirge anzusiedeln versucht wurde. Wie nun heute feststeht, dürfte der Versuch gelungen sein. Die Raubvögel, heurliche schneweiße Liere mit leicht geflocktem Federkleid, haben sich vollkommen akklimatisiert und sind gut durch die Mauser gekommen, so daß die Falkenstation im Riesengebirge weiter ausgebaut wird. Der Zweck des Experiments ist, den klugen Raubvogel in den deutschen Bergen einzugewöhnen, um ihn später als Jagdfalken verwenden zu können. Urmolch bei Halberstadt entdeckt Der Schädel eines riesigen Urmolches wurde in einer zwischen Halberstadt und Harsleben liegenden Tongrube aufgefunden. Der Schädel lag in Stücke geborsten, in einer Tiefe von 28 Metern. Er ist 62,5 Zentimeter lang und 44 Zentimeter breit. Im Gegensatz zu sämtlichen anderen Cyclotosauriern, die einen Ohrenschlitz am Hinterhaupt haben, hat dieser Schädel ein geschlossenes Ohrloch. Der Halberstädter Urmolch erscheint als ein letzter Nachkömmling der vor etwa 200 Jahrmillionen ausgestorbenen gepanzerten Stegocephalen. Tunnelbau durch den Janieulus Im Zuge der von Mussolini schon seit Beginn seines Regimes durchgeführten großzügigen Erweiterung Roms ist nun die Untertunnelung des Janiculus mons, des Hügelgeländes auf dem rechten Tiber=Ufer, beschlossen = worden. Dadurch wird ein weites Gebiet der italienischen Hauptstadt unmittelbar an das Verkehrsnetz der Innenstadt angeschlossen. Der Tunnel durch den Giannicolo wird 296 Meter lang und 16 Meter breit. sein. Die Fahrbahn wird 12 Meter, jeder Bürgersteig 2 Meter breit sein. Der Tunnelbau, dessen Kosten auf 16 Millionen Lire berechnet sind, soll schon im nächsten Jahre vollendet werden. Oben: Die Feldpostbriefkästen, die immer gesüllt sind, werden prompt geleert. Links: Drei Kameraden am Westwall, die als Essenholer eingesetzt sind und hier in einem ruhigen Avschnitt eine Ruhepause eingen. lege Klischees Bonner General=Auzeiger. Hoffmann 4, Scherl 3. Ein unverbesserlicher Faulpeiz und Dieb Er lebte auf Kosten der Braut Der 32 Jahre alte Karl St. aus Herford, der siee wegen schweren Diebstahls im Rückfalle und wegen Arbeitsverweigerung vor dem Amtsgericht in Bielefeld zu verantworten hatte, ist 1936 schuldig geschieden worden und muß für die Kosten des Unterhalte seines Kindes aufkommen. Da er dieses Geld aber offenbar seiner früheren Frau nicht gönnt, arbeitet er grundsätzlich nur„vorübergehend“. Als ihm im September d. I. eine neue Arbeitsstelle nachgewiesen wurde, arbeitete er am ersten Tage sieben und am zweiten Tage zwei Stunden. Dann aber war er schon wieder „müde", daß er zur Arbeitsstelle nicht mehr hinfand. Damit war das Maß voll und der Treuhänder der Arbeit stellte Strafantrag. Inzwischen hatte St. bei seiner„Braut“ Unterkommen gefunden, die im Hinterhaus bei einer Witwe in Herford wohnte. Ihm machte es garnichts aus, daß das Mädchen fleißig arbeitete und ihn aushielt, während er sich einen gemütlichen Tag machte. Als er sich am 5. Oktober wieder in der Wohnung seiner Braut herumdrückte und von der Hausbesitzerin gebeten wurde, den Ofen nachzusehen, nahm er die Gelegenheit wahr und entwendete der Witwe aus der verschlossenen Kassette, die er mit einem falschen Schlüssel öffnete 100 Mark. Das Urteil lautete auf eine Zuchthausstrafe von zwei Jahren und neun Monaten. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Briefkasten W. 60. Odne Kenntnis der Bausumme lößzt sich über die Angemessenheit der Rechnung kein Gutachten abgeben. Wenden Sie sich an den Vorstand der Fachschaft, um die Rechnung nachprüsen zu lassen. Zunächst müssen Sie als Besteller bezahlen. Bei der endgültigen Auseinandersetzung mit Ihrer Frau über das Haus muß sich dann diese die Hälfte anrechnen lassen. Ruppichteroth. Schweißfüße wäscht man mit warmem Seisenwasser, trocknet sie gut und reibt sie, auch zwischen den Zeben, mit einer Mischung von je 50 Prozent Formal= dehydlösung und Wasser ein, die eintrocknen muß. P. P. 100. Vorbedingung für die Kriegstrauung ist, daß der Venlobte der Wehrmacht angehört oder einberusen ist. Aushang ist nicht erforderlich. Die eigenen und die Geburtsurkunden der Eltern sind natürlich exwünscht. Im Uebrigen genügen notfalls eidesstattliche Versicherungen. Gehen Sie sofort zum Standesamt, damit Ihnen ein Termin für die Trauung vorbehalten wird. 1876. Die Ansprüche des Bestellers auf Beseitigung eines Mangels sowie auf Minderung, verjähren bei Arbeiten an einem Grundstück in einem Jahre. Zeigen Sie dem Unternehmer daher nochmals die Mißstände durch Einschreiben an (Durchschlag ausbewahren), dann können Sie abwarten, ob en freiwillig zur Einigung kommt. Tut ers nicht, lassen Sie von einem andern Sachkundigen abschätzen, was Sie wirklich schuldig sind. Diesen Betrag bezahlen Sie, bez. des Restes lassen Sie es auf die Klage ankommen. •*"•* tue der blaue Dämon des Zaren Alexander L. Decaux——— Cop. Franckh'sche Verlagsanstalt Aber der Kaiser hatte äußerste Vorsicht angewandt; er besitzt einen Schlüssel, der ihm gestattet, vom Garten aus ins Innere des Elysées zu gelangen. Der Weg führt durch einen unterirdischen Gang, den zwei rote, stumme und unbewegliche Kosaken bewachen, die beim Vorübergehen des Zaren präsentieren und schauen, ohne zu sehen. Der Salon Murat ist leer und von anderen, im Vorzimmer postierten Kosaken bewacht. Katharina geht an der Hand des Kaisers durch mehtere Salons in denen Wachskerzen brennen; der reiche und zarte Glanz der Tapeten wird von den vergoldeten Spiegeln zurückgeworfen. Sie sieht kaum um sich. Alexander zieht sie mit sich fort. Man hätte sie für ein schlafwandelndes Paar halten können, das in einem verlassenen Schlosse umgeht. Eine verborgene Treppe endet in dem Boudoir, das dem Kaiser als Toilettezimmer dient, in dem die Bürsten und Flakons aus vergoldetem Silber des kaiserlichen Reisenecessaires funkeln. Das Prunkzimmer ist nebenan. Der Zar öffnet selbst die Türe vor Katharine: er bettet sie auf das berühmte Ruhebett, auf dem der müde Napoleon nach der Schlacht bei Waterloo ruhte. * Mitternacht schlä tharina streckt sich: „Lebe wohl, mein Liebster! Dein Aschenbvödel muß gehen. Die Mäuse der Fee erwarten mich. Die Ratte, dein Kutscher, wird ungeduldig... Dein wappengeschmückter Kürbis steht an der Gartentüre.“ „Meine Liebe... Mein Teufel... Du kannst scherzen, wenn ich ganz verzweifelt bin, daß ich mich von dir trennen muß... Jetzt weiß ich, was ich wissen mußte. Leute weiß ich, daß du mich liebst, und mein Vorgefühl sagt mir, daß Gott es gestatten wird, daß du meine Frau wirst... Hier ist unser Verlobungsring... Gestatte, daß ich ihn dir an den Finger stecke.“ In einem Schmuckkästchen, das er selbst öffnet, glänzt in seinem eigentümlichen Feuer der berühmte blaue Diamant der Romanow. Der Kaiser hatte ihn in Voraussicht dieser geheimen Verlobung, die seine Gedanken, seit Katharina Rußland verlassen hatte, beschäftigte, für sie reitgebracht. Aber sie schüttelt den Kopf. es von der Uhr des Elysée. Ka„Nein“, sagt sie,„nicht jetzt; noch nicht! Bewahre ihn für den Tag, an dem ich entschlossen sein werde, ihn anzunehmen. Aber es gibt etwas anderes, worum ich dich bitte, was ich von dir gerade heute abend verlange!“ „Sprich, sage, befehle! Alles, was du willst, Katja, mein Liebling!“ „Nun“, sagt Katharina und zeigt mit dem Finger auf eine Büste Alexanders II. aus Sévresporzellan, die auf dem Kamin steht,„schenke mir das!“ „Aber Katja“, widerspricht der Kaiser,„das ist das Geschenk, das mir Napoleon III. und die Kaiserin gemacht haben! Ich weiß nicht, ob ich darf... „Schenke mir diese Büste“, sagte Katharina,„du hast es geschworen. Ich will sie.“ „Wozu brauchst du mein Bild, wenn du mich in deinem Herzen trägst?... „Schenke sie mir“ antwortet Katharina hartnäckig. „Nun gut! Nimm sie; ich kann dir nichts abschlagen.. du weißt es!“ Katharina springt auf und läuft zum Kamin; mit einer raschen, katzenartigen Bewegung wirft sie die Büste zur Erde, daß sie in tausend Stücke zerspringt. „Aber Katja! Was hast du getan!?“ ruft der Kaiser aus.„Sie war häßlich“, sagt Katja,„sie war dumm; sie sah dir nicht ähnlich; ich hatte das Recht, sie zu zerstören, da du sie mir doch geschenkt hast!“ Alexander sieht sie einen Augenblick sprachlos an, dann brechen sie beide in Lachen aus. „Und wenn dich der Kaiser der Franzosen fragt, was damit geschehen ist“, sagt Katharina in den Armen Alexanders,„so erzähle ihm, daß es ein Windstoß war, oder die Hauskatze... oder daß ich sie aus Rache zerbrochen habe!“ „Mein Teufel!“ ruft Alexander aus.„Du allein bist imstande, mich nach solchen Augenblicken, den schwersten und den süßesten meines Lebens, noch zum Lachen zu bringen.. Abschied von Frankreich Zwei Tage noch kosteten sie die Wonne dieser heimlichen Zusammenkünfte in dem bewachten Palais aus, und in der dritten Nacht nahm der Kaiser den Uniformmantel eines Gardeobersten und führte Katharina selbst beim ersten Morgengrauen nach Neuilly zurück. Es war nötig gewesen, daß Alexander einen eigenhändigen Brief an Fräulein Trépeau schrieb, um sie zu bestimmen, Katharina als Reisebegleiterin bei ihrer Rückkehr nach Rußland zu dienen. Die junge Fürstin Dolgorukis und ihre ehemalige Gouvernante sollten Paris gleich einen Tag nach der Abreise des Kaisers verlassen. Der Zar, der ursprünglich gedacht, hatte. seinen Zug in irgendeiner Station etwas außerhalb von Paris halten zu lassen, um es Kotharing zu ermöglichen, heimlich zuzusteigen, hatte diesen Plan aufgegeben, so sehr glaubte, er sein Leben auf dieser Reise bedroht. Eine Anarchistenbombe auf den Schienen! Er liebte Katja zu sehr, um sich mit dem Gedanken anzufreunden, daß ihm dieses junge Leben geopfert werden könnte. Katharina ahnte nichts von den wirklichen Gründen. die den Kaiser bestimmten, ihr nach Rußland vorauszufahren; sie glaubte bloß an Gründe der Schicklichkeit, um Fräulein Trépeau dazu zu bringen, mit ihr die Reise nach St. Petersburg zu unternehmen. Nur auf die ausdrückliche Bitte des Kaisers gab die Gouvernante nach. Ihre Dankesschuld gegen Alexander II., rina auch ihr Haus geöffnet hatte, wenn sie sie auch am Tage ihres eingestandenen Fehlers unter ihn Dach aufnahm, so war ihr Gewissen deswegen nicht weniger beunruhigt. Diese Rolle als Vertraute der erklärten Favoritin, ihrer einstigen Schülerin, fortzusetzen, gefiel ihr nicht besonders. Wenn Katharina erst einmal in Rußland wieder in das Haus ihres Bruders zurückgekehrt sein wird, wünschte Fräulein Trépeau nach Neuilly zurückzukehren. Bei ihrer Abreise hatte sie diese Bedingung gestellt. Sie hatte zu Katharina gesagt: Wenn Sie einmal in Petersburg sind, werde ich nichts mehr für Sie tun können, mein Kind, als Sie aus der Ferne immer, wie sich auch Ihr neues Leben gestalten mag, mit der ganzen Kraft meiner Gedanken und meiner Liebe zu begleiten. Ich sehe für Sie ein Leben voraus, das voll Schwierigkeiten und— ich fürchte— voll Leid sein wird. Aber denken Sie immer daran, daß in Frankreich eine arme Frau lebt, die Sie liebt und die bereit ist, Ihnen in Neuilly eine Zuflucht zu gewähren. Wenn der Ansturm von Leidenschaften von ihnen gewichen sein wird, werden Sie vielleicht eines Tages dorthin kommen, um die Ruhe zu suchen... Wie immer es sein mag, vergessen Sie niemals, daß der Mann, dem Sie unüberlegterweise Ihre Ehre opferten, vor Gott für das Los eines großen Landes verantwortlich ist. Geben Sie seiner Liebe ein edleres ... Umgeben Sie ihn mit Ihrer wachsamen Liebe, verteidigen Sie ihn gegen seine Feinde und gegen seine schlechten Ratgeber. Seien Sie seine Erlöserin. Retten Sie ihn vor dieser ständig über seinem Leben schwebenden Drohung, indem Sie ihm raten, sich großmütig zu zeigen gegen dieses große Volk, dessen Los er in Händen hält. Denken Sie daran, was Ihre Vonfahren, die T#lgorukij, für Rußland tun wollten. Sie trugen ihr Haupt für die Freiheit des russischen Volkes zum Schafott. Machen Sie die Sache, der sie bis zum Tode gedient haben zu der Ihren. Katharina hörte Fräulein Trépeau mit Inbrunst an. Ihre vom Feuer des Lebens und der Freude belebten Augen waren ernst geworden. Sie sah nun ihre endgültige Aufgabe klar vor sich. Da sie das Böse getan hat, wird Gott gestatten, daß sie sich loskauft, indem sie ihrem geliebten Rußland jenes höchste Gut verschafft, nach dem sich das Volk seit so langer Zeit sehnt. Am 11. Juni 1867 hielt ein mit zwei prachtvollen Pferden der russischen Gesandtschaft bespannter Wagen in dem armen Viertel von Neuilly vor dem Hause, das Fräulein Trépeau bewohnte. Ein livvierter Latai trug das bescheidene Gepack der zwei Reisenden durch den Garten. Katharina verließ Paris mit ihrer Schwägerin entzweit; sie wußte nicht, welchen Empfang der Bruder ihr bereiten werde; sie ging einem neuen Geschick entgegen, das ihr das Herz klopfen machte; Fräulein Trépeau war voll von Befürchtungen. Als Katharina unter der Fliederlaube, deren herrlicher Duft die erste Nacht ihrer Liebe verzaubert hatte, hindurchging, blieb sie stehen. Sie fand den vom Kaiser abgebrochenen Zweig. Sie neigte den verstümmelten Zweig herunter und küßte ihn. „Ich liebe Ihren Garten“, sagte sie seufzend.„Dieser schöne Flieder, der Ihr kleines Haus mit den grünen Läden halb verdeckt... Wer weiß, ob es nicht glücklich und vernünftig gewesen wäre, an jenem Abend, an dem wir, Alexander und ich, das erste Mal hierher kamen, das Gittertor hinter uns zuzuziehen, die Türe zu versperren und niemals mehr fortzugehen! Sie wären bei uns, den Unbekannten, von der Welt Vergessenen, geblieben. Nur wir zwei, mit Ihnen als Freundin. Er hätte abgedankt. Ich hätte ihn hier behalten für immer!“ „Sie denken doch nicht im Ernst so, Katja! Sind das noch Sie, die das sagt? Sie. die Tapfere, die Unerschrockene! Lassen Sie mich nicht glauben, daß Ihr Mut Sie verlassen hat. Aber merken Sie sich gut: wenn Ihnen das Leben jemals zu grausam ist, was Gott verhüten möge, dieses Haus, dieser armselige Garten, den Sie lieben, gehört Ihnen. und als Beweis dafür gebe ich Ihnen den Schlüssel dazu; da ist er! Bewahren Sie ihn auf. Wenn Ihnen jemals ein Unglück zustößt, das Sie zwingt. Rußland zu verlassen, wird mein Vaterland das Ihre sein. Der Schlüssel zu dem kleinen Hause mit den grünen Läden gehört Ihnen.“ Katja ergriff die Hand des Fräuleins Trépeau und führte sie an die Lippen. „Dämchen!“ Ich werde sie vergessen, was Sie mir sind!