61. Jahrgang * Nr. 16 632 Verlage= Gründungsjahr 1725 AngeigendrundpreIe: Großspalte(46 mm)" min.18.4 Tertanzelgen(78 aum)" anm 1—.4 Einspaltige Anzeiden dis zu 100 min Höve... inm U. 15.4 Anzeigen für die Schiffahrt. für Bäher, Gastvöse. Fremdenbeime und Gaststätten...." mm.15# Pisrsig Anzeigen inict für die Smsische: chm b. 1114 Kamissen=An..: mum.154 Eiedenanzna..: mm.11.4 Stellengesnche.„. mum.115.4 Seundschrst: enpelng in der Hrundichrin„nur In eindeinlicher Breite von 46 mm, von Privatperionen ausgegeben bie 50 mmn Höbe.... jedes Wort.15.4 Zisern= und Auskunsts=Gebühr (Porto besonders).30.K. Nachlässe Malstaftel 1 und Mengenstaftel B. Saltig in die Anzeigenpreisiilte 5. Eridannasort Bonn=Abein. E für Bonn und Umgegend Bonner Kacrich“ „ Godesberger Nachrichten/ Siegburger Nachrichten 7 Euskirchener Nachrichten Drug und Verlag: Vonner Nachrichten Dermann Neussen. Kom.=Ges., Bona. Geichättsnelle u. Schrittleitung: Badndofstraße 12. Die Geicdättsstelle in geöffne. von—19 Udr. 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Haondofstraße 11 missen Adalf=Hiller=Sir 82 Neue britische Lustangrisse gescheitert Das Oberkommando der Wehrmacht gab gestern bekannt: An der Westfront keine nennenswerten Kampfhandlungen. Die Luftwasse führte Aufklärungsflüge über deen Nordseegebieten durch. Versuche britischer Bombenflugzeuge, in der Nacht vom 16. zum 17. Dezember die Inseln Norderney und Sylt anzugreifen, scheiterten. Eine Anzahl Bomben siel in die See. Am Samstag hatte das Oberkommando der Wehrmacht bekanntgegeben: Keine besonderen Ereignisse. Erfolgreiches Stoßtruppunternehmen * Am Samstag stieß ein Stoßtrupp im Grenzgebiet ostwärts der Mosel südwestlich Mandern vor und geriet in ein zeitweise recht heftiges Gefecht mit der Besatzung von sechs feindlichen Unterständen. Bei diesem Unternehmen, in das auch die Artillerie eingriff, wurden dem Gegner erhebliche Verluste zugefügt, während die eigenen Verluste gering waren. Zwei Mann des Stoßtrupps werden vermißt. Die eingebrachten Gesangenen ermöglichten wichtige Aufschlüsse über die Feindlage. Pariser Geschmacklosigkeit * Das Pariser„Oeuvre“ fordert für die durch Paris kommenden Senegalesen, Marokkaner und Indochinesen ein Heim, in dem sie während ihres kurzen Aufenthaltes in der französischen Hauptstadt betreut werden könnten. Das Blatt wandete sich an den Kolonialminister mit der Forderungen, das ehemalige Deutsche Haus hierfür zu, wählen.(!) Wieder wandern Franzosen ins Gesängnis * In Marseille hat das Militärgericht erneut mehrere Personen wegen defaitistischer Aeußerungen abgeurteilt. Ein Provinzialiat wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, ein Kaufmann erhielt fünf Jahre Gefängnis und 8000 Franken Geldstrafe, ein Briefträger zwei Jahre Gefängnis. Zugeknöpfte Taschen Washington muß weiter auf Rückzahlung warten * Der 15. Dezember brachte für Nordamerika das gleiche Ergebnis wie alle früheren Zahltage seit Dezember 1932. Keiner der Alliierten des Weltkrieges zahlte die an diesem Tag fällige Rate der Kredite zurück, die Nordamerika damals England. Frankreich und Genossen großzügig gewährt hatte. London hat von den geborgten 5494 Millionen Dollar in den letzten 20 Jahren nur 2025 Millionen, also noch nicht einmal die Hälfte der Summe, abgezahlt. während Frankreich von seiner Schuldenlast von 4180 Millionen Dollar bisher kaum mehr als 10 v. H. zurückzahlte. Auch Chamberlain frühstückt in Frankreich * Chamberlain ist in Frankreich angekommen,„um einige Tage bei dem britischen Expeditionskorps zu verbringen. In den nächsten vierzehn Tagen werden auch Attlee und Greenwood den britischen Truppen in Frankreich einen Besuch abstatten. Britischer Agent im Diplomatenkleid Die Wühlarbeit des Geheimdienstes in der Slowakei * Die Preßburger Wochenzeitung„Deutsche Stimmen“, das Organ der Deutschen Partei in der Slowalei, veröffentlichte eine Darstellung der Tätigkeit des englischen Geheimdienstes in der Slowakei. Besonders aufschlußreich waren die Ausführungen des Blattes über die Aufziehung des englischen Spionagenetzes, die kein anderer als der offiziolle britische Vertreter in der Slowakei selbst besorgte. Der Agent im Diplomatenkleid traf während der Oktoberkrise im vergangenen Jahr als englischer Konsul in Preßburg ein. Tatsächlich beschäftigte er sich mit der Anwerbung von Agenten und Helsershelfern für den Secret Service. Er hatte leichte Arbeit, denn schon Jahre vorher hatte ihm ein anderer den Boden vorbereitet. Das war ein Kapitän, der kurz nach dem Weltkrieg nach Preßburg gekommen war, um dort ein Schiffskaffee zu errichten. 1 In Wirklichkeit ging er daran, in einem Schiffskaffee eine Zentrale des englischen Geheimdienstes für den Südosten einzurichten. Er hätte das auch nirgends sicherer tun können, denn die damalige tschechische Polizei in Preßburg mußte natürlich beide Augen zudrücken. Vor Beginn des Polenfeldzuges verschwanden die Herren. Nur das Netz von Helfern und Helfershelfern blieb. Das Blatt wies dann auf die Verhaftungen von vornehmlich jüdischen Agenten hin, die staatsfeindliche Flugblätter druckten und die Bevölkerung durch Gerüchte zu beunruhigen versuchten und schloß mit der Feststellung, daß Volksdeutsche und Slowaken entschlossen seien, diesen Feind, der sich der Unterwelt bediene, mit allen Mitteln zu bekämpfen. „Lächerlich und gefährlich!“ Moskaus Presse über die Genser Komödie * Zum Ausschluß der Sowjetunion aus dem Genfer Verein schreibt die Moskauer„Prawda“, das zynische und schamlose Schauspiel, das die englisch=französischen Kriegshetzer in Genf in Szene gesetzt hätten, bedeute nichts anderes als den Versuch zur Bildung eines antisowjetischen Blocks, nachdem alle übrigen Mittel, die Sowjetunion in den Krieg hineinzuziehen. versagt hätten. Dieser Versuch sei kläglich gescheitert. Die Staaten, die für den Ausschluß der Sowjetunion gestimmt hätten, seien samt und sonders Vasallen oder sogar Kolonien der Westmächte. Das neueste Genfer Schauspiel habe wiederum bestätigt, daß die gegenwärtigen Regierungen Englands und Frankreichs die wahren Unruhestifter und Angreifer seien. Diese beiden Staaten, die unter ihrem imperialistischen Joch hunderte von Millionen kolonialer Sklaven hielten, hätten den Krieg gegen Deutschland vom Zaun gebrochen. Sie wollten diesen Raubkrieg unentwegt weiterführen und lehnten alle Friedensvorschläge ab. Die zweite Lehre der letzten Genfer Tagung sei die, daß nunmehr erwiesen sei, daß sich der Genfer Bund in ein Instrument des Krieges und in eine Waffe des englischfranzösischen Kriegsblocks verwandelt habe. Die englisch=französischen Kriegspolitiker müßten sich jedoch sagen lassen, daß es nicht nur lächerlich, sondern auch gefährlich sei, mit der Sowjetunion„in der Sprache der gestürzten Burbonen zu reden“. In ähnlicher Weise äußert sich die Moskauer „Iswestija“. Der Ausschluß aus dem Genfer Bund treffe die Sowjetunion nicht. Sie sehe im Gegenteil einen Gewinn darin, von nun an nicht mehr an den Genser Pakt gebunden zu sein und freie Hand zu haben. Die Sowjetunion verfolge weiter ihre eigene Politik und lasse sich, dabei, keinen, fremden, Willen, aufzwingen. Aber eine Milion Tonnen-Schisssveriaste Bilanz des Seekrieges— Allein in der zweiten Dezemberwoche 119 000 Tonnen untergegangen Nach englischen Teilgeständnissen und übereinstimmenden Berichten in der neutralen Presse sind in der zweiten Dezemberwoche(vom 8. bis 14. Dezember) in den englischen Gewässern wenigstens 32 englische oder neutrale Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 119 324 Tonnen zu Grunde gegangen. Darunter befinden sich 24 englische Dampfer mit einer Gesamttonnage von 97771 Tonnen und 8 neutrale Schisse mit zusammen 21 553 Tonnen. Dazu kommt eine Reihe weiterer Schiffe mit„unbekanntem Namen“, die entweder Minen zum Opfer fielen oder durch„Zusammenstöße",„Feuer",„Riffe“ und „Sandbänke“ zerstört wurden. Ferner wurde in der zweiten Dezemberwoche der Untergang von drei englischen Zerstörern mit einer Gesamttonnage von 4085 Tonnen zugestanden. Da in der ersten Dezemberwoche der Untergang von wenigstens 121 727 Tonnen an Handelsschiffen bekannt. wurde, betragen die Verluste in beiden Dezemberwochen wenigstens 241 051 Tonnen, ohne Einrechnung der Zerstörer. Damit nähert sich die Mindestziffer an Tonnage der seit Kriegsbeginn im Zusammenhang mit der englischen Handelsschiffahrt gesunkenen Dampfer einer Million, zumal für die Zeit seit Kriegsbeginn bis 29. November der Untergang von mindestens 735 768 Tonnen sicher ist. Einschließlich der von London vor einigen Tagen zugegebenen Verluste der englischen Kriegsflotte in Höhe von 74 045 Tonnen— die wirklichen Verluste sind zweisellos höher— beläuft sich der verlorengegangene Schiffsraum der englischen Kriegsflotte und der Handelsschiffahrt von und nach englischen Häsen bis 14. Dezember auf wenigstens 1 050 864 Tonnen. Neue Verlustliste * Zwei englische Tankdampfer der„Atheltemplar“ (8939 To.) und der Inverlane“(9141 To.), sind in der Nacht zum Samstag in der Nordsee auf Minen gelaufen und gesunken. Der„Inverlane“ geriet in Brand, so daß drei Mitglieder der Mannschaft nicht gerettet werden konnten. Von dem„Atheltemplar“ werden zwei Mann vermißt. Der englische Dampfer„James Ludford“, der als Minensucher verwendet wurde. ist ebenfalls auf eine Mine gelaufen und gesunken. Die beiden Offiziere und 15 Matrosen sind ums Leben gekommen. Auch der britische Dampfer„Amble“(1162 To.) ist durch eine Mine versenkt worden. Die 17 Mann starke Besatzung ging an Land. nachdem sie sieben Stunden lang in offenen Booten auf der See getrieben war. Der holländische Frachtdampfer„Pennland“ hat die Besatzung des griechischen Dampfers„Germaine“(5217 To.) im Atlantischen Ozean an Bord genommen. Der „Germaine“ ist gesunken. Der norwegische Dampfer„Fonina“(1674 To.) ist an der Nordostküste von Schottland auf eine Mine gelaufen und gesunken. Das Schiff war unterwegs nach Grangemouth. Bisher ist nur ein Rettungsboot mit zwei Toten gefunden worden. Auch die norwegischen Dampfer„Ragni“(3000 To.) und„H. C. Flood“(2000 To.) sind auf Minen gelaufen und gesunken. Der holländische Küstendampfer„Brinda“ hat elf Ueberlebende des schwedischen Dampfers„Ursus“ 61499 To.) in Rotterdam an Land gebracht. Der„Ursus“ ist an der englischen Küste auf eine Mine gelaufen und gesunken. Neun Mitglieder der Besatzung sind vermutlich ums Lebens gekommen. Ein bezeichnendes Vorhaben London will amerikanische Schiffe kaufen * Einen Beweis für die Lücken, die der Seekrieg in die britische Handelsschiffahrt gerissen hat, liefert eine Meldung aus Nordamerika, der zufolge eine englische Abordnung gegenwärtig in den Vereinigten Staaten über den Ankauf amerikanischer Dampfer verhandelt. Die Briten haben besonders an Dampfernamit einer Tonnage von etwa 7500 Tonnen Interesse. Die neutrale Schiffahrt schränkt sich ein * Auf Grund der Gefahren, die sich aus dem Seekrieg ergeben, hat sich die holländische Reederei„Nederland“ entschlossen, ihre Passagierschiffe, die den Dienst zwischen Holland und Niederländisch=Indien versehen, nur noch zwischen Batavia und Genua verkehren zu lassen. Die japanische Linie„Nippon Yusen Kaisya“ hat sich entschlossen, auf der europäischen Linie nur noch Frachtschiffe bis zu 7000 Tonnen einzusetzen. Unter der Ausicht Englauds Pariser Katzenjammer über Wirtschaftsabkommen * Nach dem ersten Triumphgeschrei über das französisch=englische Wirtschaftsabkommen werden jetzt Stimmen in französischen Blättern laut, die auf Nachteile dieses Abkommens hinweisen. So schrieb der Pariser „Jour“, daß die Vereinbarungen den Franzosen außerordentliche Pflichten auferlegten, die in gewissen Fällen sogar sehr hart seien. Es sei von einer gemeinsamen „Führung“ die Rede, aber die Aussicht liege unbestreitbar jetzt in den Händen Englands. Frankreich sollte durch eine straffe Regelung seiner Ausgeben dafür sorgen, daß es jeden Augenblick die Aufsicht Englands mit Ruhe und Stolz ertragen könne. Besuche im Osten * Reichswirtschaftsminister Funk traf am Samstagvormittag in Krakau ein. Er machte eine Stadtrundfahrt und hatte dann auf der Burg mit dem Generalgouverneur eine Besprechung über wirtschaftliche Fragen. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley besuchte am Samstagvormittag in Lodsch verschiedene Betriebe und prüfte die Arbeits= und Lebensverhältnisse der Gefolgschaften. Mittags sprach der Reichsorganisationsleiter in der Dienststelle des Lodscher Regierungspräsidenten zu den Betriebsführern und=obmännern des Lodscher Wirtschaftsbezirkes. Auf Einladung des Reichsstatthalters und Gauleiters Greiser besuchte Reichshandwerksmeister Schramm den Warthegau. Der Reichshandwerksmeister besichtigte eine Reihe handwerklicher Betriebswerkstätten und hatte mit den neuen Amtsträgern eingehende Besprechungen über den Aufbau des deutschen Handwerks im Wartheland. In Posen und Lodsch wurden die bereits tätigen kommissarischen Obermeister der neuen deutschen Innungen verpflichtet. Wieder Leichen Volksdeutscher gesunden * Die Aufdeckung polnischer Greueltaten an Volksdeutschen nimmt noch kein Ende. Die Posener Zentrale für die Gräber ermordeter Volksdeutschen hat erneut Grabstellen mit Leichen von 26 Ermordeten gefunden. Die Fundstellen liegen vorwiegend an der StraßeKutno=Lowitsch. auf der sich der Höllenmarsch der aus Posen und Westpreußen Verschleppten abgespielt hat. „Graf Spee“ durch Sprengung vernichtet Befehl des Führers an den Kommandanten außerhalb der uruguayischen Gewässer ausgeführt * Die zur Wiederherstellung der Seefähigkeit des Panzerschiffes„Admiral Graf Spee“ benötigte Zeit wurde von der uruguayischen Regierung verweigert. Der Führer und Oberste Besehlshaber hat unter diesen Umständen dem Kapitän z. S. Langsdorff den Besehl gegeben, das Schiff durch Sprengung selbst zu vernichten. Die Durchführung des Besehls erfolgte außerhalb der uruguayischen Hoheitsgewässer. Fern der heimst gesallen Die Toten des„Admiral Graf Spoe“ beigesetzt * Am Freitagnachmittag fand in Montevideo die feierliche Beisetzung von 36 Mann der Besatzung des Panzerschiffes„Admiral Graf Spee“ statt. Eine große Menschenmenge füllte die Straßen und auch den Nordfriedhof, auf dem sich Abordnungen' der Behörden sowie der im Hafen liegenden deutschen Handelsschiffe und der befreundeten Auslandsgemeinschaften eingefunden hatten. Die Mannschaft gab ihren gefallenen Kameraden das letzte Geleit im Beisein deutscher Volksgenossen. Der deutsche Gesandte und der Kommandant drückten den Dank der Volksgemeinschaft aus. Viele Blumenspenden liefen ein. Unter Ehrensalven und den Klängen des Liedes vom guten Kameraden erfolgte die Beisetzung. Der Abmarsch der Vordtruppe löste Sympathiekundgebungen der Bevölkerung aus. Gasvergistungen festgestellt * Die Frage nach Gasvergiftungen bei verwundeten Besatzungsmitgliedern des Panzerschiffes„Admiral Graf Spee“ ist zum Gegenstand einer Untersuchung durch eine medizinische Kapazität gemacht worden. Prof. Dr. Meerhoff hat. Untersuchungen durchgeführt und die ersten Untersuchungsergebnisse haben die Frage nach Giftgaserscheinungen bejaht. Nach den beim Oberkommando der Wehrmacht eingetroffenen Meldungen waren an Bord des PanzerEnglische Sperrketten zweimal durchbrochen Commodore Ahrens erzählte von der abenteuerlichen Heimfahrt der stolzen„Bremen" schiffes 6 Schwer= und 53 Leichtverletzte. Die Angehörigen der Schwerverletzten sind wie die der Toten bereits benachrichtigt worden. Die Gesangenen ausgeliefert * Sechs Schiffskapitäne, neun Schiffsingenieure. 25 Offiziere und 21 Matrosen, die sich als britische Gefangene an Bord des„Admiral Graf Spee“ befanden, wurden dem britischen Konsul in Montevideo übergeben. Sondersteuern in Belgien * Die belgische Kammer hat mit großer Mehrheit neue außerordentliche Steuergesetze angenommen. Diese umfassen die Erhöhung der ordentlichen Steuer um 10 v.., die Sondersteuer für die außerordentlichen Gewinne und die Militärsteuer für Personen, die keine Wehrpflicht erfüllen. Bei der Abstimmung über die Sondersteuer für die außerordentlichen Gewinne stimmten 150 Abgeordnete für und nur 6 gegen die Regierung. Arbeitsabteilungen in der Schweiz * Der Schweizer Bundesrat hat im Einvernehmen mit dem Armeekommando die Bildung von Arbeitsabteilungen für die Landesverteidigung beschlossen. Schweizer Staatsangehörige im Alter von 19 bis 60 Jahren, die arbeitslos und bei einem Arbeitsamt angemeldet und zur Ausführung körperlicher Arbeiten in der Lage sind, müssen sich zur Anlage von militärischen Werken zur Verfügung stellen. Die Dienstpflichtigen, die von der Armee zu solchen Arbeiten herangezogen werden, unterstehen den Militärgesetzen. Polizei Büttel türkischer Deutschenhetzer * Die Istanbuler Polizei hat es für nötig gehalten, in den Räumen der in Istanbul erscheinenden deutschsprachigen Zeitung„Türkische Post“ eine Durchsuchung vorzunehmen, die fünf Stunden dauerte. Verschiedene Schriftstücke und Drucksachen wurden beschlagnahmt. Die Zeitung„Tan“ hat durch einen Hetzfeldzug gegen alle Istanbuler deutschen Einrichtungen eine Stimmung erzeugt, aus der sich das Vorgehen der Polizei erklären läßt. Die„Türkische Post“ erscheind weiter. Der Präsident von Panama gestorben * Der Präsident der Republik von Panama Dr. Arosemena, ist durch Herzschlag gestorben. Dr. Arosemena hatte am 1. Oktober 1936 die Präsidentschaft über* Commodore Ahrens, der mit einer Abordnung der„Bremen"=Besatzung in Berlin weilte, benutzte die Gelegenheit seines Aufenthaltes in der Reichshauptstadt, um vor Vertretern der In= und Auslandspresse über seine abenteuerliche Fahrt zu sprechen, die als ein seemännisches Bravourstück in die Geschichte der internationalen Seefahrt eingehen wird.„Wir freuen uns alle“, so stellte er fest,„daß die„Bremen“ in Sicherheit ist, umso mehr, als viele schwere Sorgen und Ueberlegungen mit dieser Fahrt verbunden gewesen sind. Die Verantwortung, die auf uns lag, war ja schon deshalb so groß, weil die„Bremen“ als Flaggschiff des Norddeutschen Lloyd immer eine besondere Aufmerksamkeit in der Welt erregt hat. Es gelang aber dank der vorzüglichen Besatzung, die ich an Bord hatte, die mit mir durch Dick und Dünn ging und die genau wußte, worum es ging. Niemand von der Bremen“ wird diese Fahrt je vergessen. Mit einem vollständig verdunkelten Schiff brausten wir mit 52 Kilometer Geschwindigkeit durch die englischen Sperrketten, sahen sogar die Engländer— sie aber uns nicht!“ Im weiteren Verlauf seiner Schilderung erwähnte Commodore Ahrens die Verzögerung bei der Ausfahrt in Neuyork. Diese Verzögerung sei allerdings insofern recht gut gewesen, als die„Bremen“ nun fäst gleichzeitig mit drei anderen Schiffen, darunter dem englischen Dampfer„California“, aus dem Hafen fuhr. „Diesen Schiffen konnte ich ja nun zeigen, daß ich offenbar nach den Azoren fahren wollte. Ich steuerte mit höchster Beleuchtung davon. Später allerdings war die „Bremen“ mit einem Schlage dunkel und verschwand.“ Commodore Ahrens erklärte, daß zwei englische Kreuzer von Halifax und den Bermudas ausliefen, um die Jagd nach der„Bremen“ aufzunehmen. Gleich zu Beginn der Reise gelang es jedoch, die Verfolger abzuschütteln. In besonders herzlichen Worten rühmte Commodore Ahrens die Gastfreundschaft, die die Besatzung der Bremen“ in dem neutralen Hafen gefunden hat, den sie zunächst anlief. in Murmansk. Von der Bevölkerung=sei alles getan worden, um den Aufenthalt recht angenehm zu gestalten. Sogar Kinovorstellungen und artistische Darbietungen seien für die Besatzung veranstaltet worden. „Ich hatte meinen Leuten schon gesagt", fuhr Kommodore Ahrens sort,„daß das Schiff verholen und eine andere Bucht aufsuchen muß. Aber diese Bucht liegt in Deutschland. Macht Ihr alle mit?“. Ich sage Ihnen, die Kerls haben gebrüllt vor Freude. Sie haben aufgepaßt wie die Schießhunde. Sie haben Tag und Nacht kein Auge zumachen dürfen. Dieser Besatzung haben wir es zu verdanken, daß die Fahrt glücklich gelang— nicht zuletzt aber auch der Hilfe unserer Wehrmacht. Also hieß es: alle Pferde aus dem Stall! Mit 120000 PS. los!“ Als man sich erkundigte, ob die„Bremen“ im Geleit deutscher Kriegsschiffe gefahren sei, erwiderte er:„Nein, wir haben kein deutsches Kriegsschiff gesehen, nur deutsche Flieger, die ja die Nordsee bekanntlich unter sich haben!“ Auf die Frage, ob die„Bremen“ bewaffnet gewesen sei, meinte Ahrens:„Die„Bremen“ ist niemals bewaffnet gewesen— nur mit einer guten Geschwindigkeit!“ Aus der Schilderung, wie ein völlig unbewaffneter Schiffsriese von fast 52 000 Tonnen zweimal die„undurchdringliche“ Sperrkette der Engländer durchbrechen und ungefährdet den Heimathasen erreichen konnte, können wir nur den Schluß ziehen, daß es mit der unbeschränkten Seeherrschaft Albions vorbei ist. Bohle sprach zu den Seefahrern * Der Leiter der Auslandsorganisation der NRSDAP., Gauleiter Bohle, der gleichzeitig Gauleiter der deutschen Seefahrer ist, sprach über sämtliche Richtstrahler des Deutschen Kurzwellensenders zu den deutschen Seeleuten, die zum Teil seit Ausbruch des Krieges mit ihren Schiffen in neutralen Häfen festliegen. Der Gauleiter brachte zum Ausdruck, wie eng sich besonders heute die Heimat mit diesen Seeleuten verbunden fühle und wie alles getan werde, um ihr Los zu erleichtern und für ihre Angehörigen in der Heimat zu sorgen. Durch Reichsgesetz sind die Familien dieser Seefahrer den Angehörigen der zur Wehrmacht Einberufenen gleichgestellt. Damit erhalten sie neben auskömmlicher Unterstützung Kinderzulagen, Ausbildungsbeihilfen, Krankenfürsorge eund Beihilfen für etwa eingegangene Verpflichtungen im Rahmen des Haushaltes. Weiter haben sich die deutschen Reedereien bereit erklärt, nach Möglichkeit Härten auszugleichen. Palästinas Wirtschaft wird ruiniert * Durch die verschärfte Seeblockade ist die palästinische Früchteausfuhr in größte Schwierigkeiten geraten. Nachdem Mitteleuropa als Abnehmer schon ausgefallen war, haben jetzt auch die skandinavischen Länder ihre Aufträge wegen der Unsicherheit auf den Meeren zurückgezogen. Jetzt warten in den Häfen Palästinas fünf Millionen Kisten mit Früchten vergeblich auf Abnehmer. Der Agramer Sender in Staatsbesitz * Der Agramer Rundfunksender, der bisher von einer mit starker englischer Kapitalbeteiligung arbeitenden privaten Gesellschaft betrieben wurde, ging für 1,7 Millionen Dinar in jugoslawischen Staatsbesitz über. Der Sender wird ab 1. Januar der Agramer Postdirektion unterstehen. Die Verstaatlichung des von der gleichen Gesellschaft betriebenen Belgrader Senders ist in Aussicht genommen. * Bulgariens Handelsabordnung für Moskau * Der bulgarische Ministerrat hat die Delegation ernannt, die Ende nächster Woche zu den Verhandlungen wegen des Abschlusses eines bulgarisch=russischen Handelsvertrages nach Moskau reisen wird. Die Delegation wird von Finanzminister Bojiloff geführt. Als Mitglieder gehören ihr der Gouverneur der Nationalbank Guneff sowie Vertreter aller wirtschaftlichen Ministerien und Behörden an. Japaus Botschafter bei Roloton Besprechung über die Fischereikonvention * Der japanische Botschafter in Moskau. Togo. suchte Außenkommissar Molotow auf. um mit ihm die sowjetisch=japanische Fischereikonvention zu besprechen. die bis Jahresschluß verlängert werden muß. Molotow hat in Aussicht gestellt, daß die seit 1935 jeweils nur für ein Jahr erneuerte„provisorische“ Fischereikonvention diesmal für einen längeren Zeitraum abgeschlossen werden soll. Der Ersatz der„provisorischen“ Konvention durch einen neuen Vertrag entspricht einem dringenden Wunsch der Japaner, dem bisher von der Sowjetregiezung siamals Recuung Batrsgen wurde. Rosenberg sprach während der Reichslagung der Amtes Schriftkumspflege in Berlin *„Dichter und Kämpfer“— unter diesen Leitworten stand die Morgenfeier der NSDAP., die aus Anlaß der 6. Reichstagung des Amtes Schrifttumspflege gestern im Berliner Schiller=Theater stattfand. Joh. Sebastian Bachs Musik eröffnete die Feierstunde. Der erste Satz des Brandenburgischen Konzerts Nr. 2, meisterhaft dargeboten vom Großen Orchester des Deutsch= landsenders unter Leitung von Albert Jung, erklang. Daran schlossen sich Worte Friedrich Hölderlins, Staatsschauspieler Paul Hartmann sprach den„Gesang der Deutschen“, in dem die tiefe Sehnsucht nach der Auferstehung des Reinen und der Glaube an Berufung und Größe des Volkes lebendig werden. In den Kampf unserer Zeit führte das festliche Vorspiel von Albert Jung, das seine Uraufführung erlebte. Nach dem Verklingen der in diesem Vorspiel verwobenen Melodie des Horst=Wessel=Liedes sprach ein Student Worte des Führers, der die Sehnsucht eines Hölderlin und vieler Generationen verwirklichte und das Reich schuf. Dann nahm Reichsleiter Rosenberg das Wort. der. u. a. ausführte:„Einst feierte Deutschland nach 187u71 die Neugründung des Reiches. Ein Traum aller Deutschen schien endlich einmal seine politische Erfüllung zu finden, und doch zeigte sich, daß dieses Reich ist steigendem Maße die Seele seines Volkes verkümmern ließ; eine Welt der Technik und des Handels war wie eine Sturzflut über die Nationen gekommen. Forschungen vieler Jahrhunderte fanden nunmehr in schwindelnder Eile ihre materielle Erfüllung, und da ist es vielleicht kein Wunder, daß die Menschen dieser Zeit ihrer eigenen Erfindungen nicht mehr Herr werden konnten. Das Zeitalter der Maschine ermöglichte einer kleinen Schicht den Aufstieg zu schwindelndem wirtschaftlichen Reichtum und zu großer Macht, enterbte aber dabei ganze Geschlechter und betrog sie um ein verdientes Lebensschicksal. Es dauerte weitere Jahrzehnte, und sie dauern heute noch fort, bis sich der Mensch aus dem Sklaven der Maschine wieder zu ihrem Herrn zu machen verstand, und die Technik, die jahrzehntelang die Stätten deutscher Kultur entstellte, heute mit zu einem Mittel der Verschönerung seines Lebens erhob. Angesichts dieses dahingehenden wirtschaftlich bestimmten Zeitalters verstehen wir, wenn inmitten des Reiches von 1870/71 sich Denker, Dichter und Propheten erhoben, die, unbeirrt durch allen äußerlichen Glanz, für die unabddingbaren Forderungen der deutschen Seele eintraten und deshalb mit den herrschenden Gestalten von Handel und Börse in heftige und erbitterte Feindschaft gerieten. Denn was sind Nietzsche und Lagarde und Wagner denn anderes, als die Hölderlin und Goethe verwandten lebendigen Proteste gegen die Versteinerungskräfte des Börsenzeitalters! Und was waren die sozialen Bewegungen anderes als Verzweiflungserscheinungen gegen die Verkapitalisierung aller Werte des Daseins. Angesichts dieser geschichtlichen Tatsache erhebt sich die Mission der nationalsozialistischen Bewegung inmitten des heutigen Krieges, der über Dasein und Nichtsein der deutschen Nation entscheidet, auch all jener Stimmen zu gedenken, die einmal in der deutschen Geschichte sich erhoben haben, um für diese Seele der Deutschen zu sprechen, ihre Werte zu verehren und sie als Kraft einzusetzen in den gesamten Daseinskampf unserer Nation. Sie haben den tiefen Sinn des deutschen Lebens verkündet und durch alles Vergängliche, Zeitbedingte hindurch jenes Edeltum der Seele gesichert, das die Kämpfe des Daseins trägt, ja die Menschen zu diesen Kämpfen erst wirklich fähig macht. Und wir begreifen dann, daß der Staat mehr ist als die Summe seiner Gesetze, daß das Volk mehr ist als die Summe seiner Angehörigen; daß es die Einheit aller großen Schöpfungen aus grauer Vorzeit bis zur Gegenwart ist, die wir weiter zu festigen berufen sind. Die Volksseele ist eine nicht weiter erklärbare, nur in der Kraft der großen Tat und in der Kunst des Genies auftauchende beipielgebende Wesenheit, die das Gemüt auch des Alltagsmenschen bewegt und in schweren Tagen auch seiner Seele die Kraft gibt, sich mutig einem großen Schicksal zu stellen. Es wird sich jeder die Frage beantworten können, ob er wirklich sich bemühte, jene Einheit der inneren Kraft zu begreifen, die heute den deutschen Soldaten und den deutschen Sänger als verschiedene Erscheinungsformen der gleichen deutschen Volksseele zusammenfügt. Er wird dann verstehen, daß Instinkt und Tat und Instinkt und Schau im Grunde genommen das gleiche sind, und daß Gestalt im Werk, Gestalt im Gemüt zusammen die Gestalt des Lebens bedingt. Diesem immer erneut sich im Kampf bewährenden Leben dienen wir alle und diesen Dienst siegreich durchzuführen in der Verteidigung hoher Werte ist die höchste Pflicht unseres Daseins.“ Langanhaltender Beifall folgte den Worten des Reichsleiters. Mit dem Lied unserer Zeit:„Wir tragen das Vaterland in unseren Herzen“, gesungen vom Chor des Reichsarbeitsdienstes und der Reichsstudentenführung schloß die Feierstunde, an der neben Vertretern von Partei und Wehrmacht eine Reihe von Angehörigen des diplomatischen Korps teilnahm. Cianes außenpolitische Bekenntnis zur deutsch=italienischen Zusammenarbeit Der italienische Außenminister Graf Ciano hielt am Samstag seine in allet Welt mit großer Spannung erwartete Rede vor der Faschistischen und Korporativen Kammer. Er gab in mehr als zweistündigen Ausführungen einen umfassenden Rückblick auf die italienische Außenpolitik seit 1935 und ihre Entwicklung. um dann die aktuellen Fragen zu erläutern, wie sie kurz im Tagesbefehl des Großen Rates des Faschismus bereits verkündet worden waren. Dabei legte er die Ursachen der Krise dar, in der sich Europa befindet, und wies klar und entschieden auf die Kriegsschuld der westlichen Demokratien hin. Dann gab er einen Aufriß der historischen Entwicklung, die zu der Freundschaft zwischen Deutschland und Italien führte, und bekannte sich erneut zu der Freundschaftspolitik zwischen den beiden Achsenmächten. In seinen weiteren Ausführungen kam Graf Ciano auf Italiens siegreiche Beteiligung an dem spanischen Freiheitskampf und auf die Angliederung Albaniens zu sprechen, die sich für Italien als lebensnotwendig herausgestellt habe. Einen großen Teil seiner Rede widmete er dem polnischen Problem und dessen Vorgeschichte. Er kam zu dem Schluß, daß das Vorgehen des Reiches angesichts der heimtückischen Einkreisungsmanöver der demokratischen Kriegshetzer nur zu berechtigt war. Insgesamt war die Rede eine überzeugende und historisch belegte Anklage gegen Versailles und eine gradlinige Erläuterung des Kampfes der jungen aufstrebenden Nationen Europas um ihr Lebensrecht. Engländer— Feuer frei! Wie der britische Kampffliegerverband (PK.) Wie der Wehrmachtsbericht meldete, versuchten am Donnerstagnachmittag modernste englische Bomher einen„Durchbruch an der Küste. Von den englischen Maschinen wurden durch unsere schweren und leichten Jäger zehn Maschinen abgeschossen, während die übrigen Maschinen mit schweren Treffern den Rückzug antraten. Es wird vermutet, daß manche dieser Maschinen nicht mehr ihren englischen Heimathafen erreicht haben, da die Treffer die Flugsicherheit bedeutend herabgemindert haben. Im einzelnen erfahren wir zu diesem schneidigen Angriff unserer Jäger folgende Ergänzung: Deutsche Jäger der Messerschmitt=Klasse flogen am Donnerstagnachmittag an der deutschen Küste Sperre. Die Sicht über See war dunstig, so daß die Maschinen nur in geringer Höhe fliegen konnten. Gänzlich unvermutet traf ein Schwarm Jäger einen starken englischen Lampsverhand, der aus den modernsten englischen Bombern des Wellington=Typs bestand. Nachdem einwandfrei feststand, daß es sich bei den entgegenkommenden Maschinen um feindliche Luftstreitkräfte handelte, gab der Staffelkapitän den kurzen Befehl: Engländer— Feuer frei! " Unsere Jäger stürzten sich sofort auf den Gegner und wurden von einem wahren Feuerregen empfangen. Sie erwiderten das Feuer aus allen an Bord befindlichen Waffen. Ein deutscher Flieger, dem zwei Abschüsse gelangen, berichtet darüber: Ich flog sofort nach dem Feuerbefehl durch den Staffelkapitän die mir zunächst entgegenkommende Maschine seitlich an. Der Kampf mit dieser Maschine dauerte zwei Minuten, dann sturzte sie ab und schlug auf See auf. In kurzer Zeit lagen bereits zwei Maschinen in den Wassern der Nordsee, während eine Reihe von ihnen starke Treffer erhalten hatte. Die Engländer zogen sich in die Wolken zurück. Ich flog mit meiner Maschine nach, konnte sie aber in dem Dunst nicht ausmachen. Plötzlich hörte ich zu meiner Seite Flakfeuer und sah es auch bald. Es kam von deutschen Kriegsschiffen. Ich vermutete die englischen Bomber an dieser Stelle und zufällig erwischte ich zwei abgesprengte Engländer. Während an der Nordseeküste gesprengt wurde der eine sich in die Wolken retten konnte flog ich den anderen an und biß mich an ihn fest. Ich habe ihm den Wanst so vollgeschossen, daß er im Zettraum von einer Minute auf den Bach aufschlug. Dann flog ich noch verschiedene Kurven, um noch andere auszumachen, konnte aber keinen englischen Bomber mehr erwischen. Daraufhin drehte ich zum Rückflug ab. Soweit der Feldwebel. Ein Leutnant gibt von seinem Abschuß folgende Schilderung: Die Engländer eröffneten auf 200 Meter das Feuer, das von uns sofort erwidert wurde. Ich war bei meinem Angriff etwas vorgekommen und zog so das Abwehrfeuer mehrerer feindlicher Heckschützen auf mich. Den mir am nächsten fliegenden Engländer griff ich an und brachte gut sitzende Treffer an. Da sich Wolken vorzogen, konnte ich meinen Abschuß selbst nicht beobachten, er wurde aber von meinem Staffelkapitän erkannt. Die Sprengung des englischen Kampfverbandes war nunmehr geglückt. Der Rest fiel einem anderen Jägerschwarm in die Hände. Von diesen Jägern wurden noch vier Abschüsse gemeldet. Andere Jäger schossen aus diesem Verband noch je einen englischen Bomber ab. Im ganzen sind vor der deutschen Küste und auf hoher See zehn englische Bomber abgeschossen worden. Die übrigen Maschinen haben, wie eingangs schon berichtet, schwere Treffer erhalten. Nach den Berichten der deutschen Jäger dürften auch sie abgestürzt sein, da sie, auf die lange Dauer ihres Rückfluges gerechnet, nicht mehr flugfähig waren. Die Kassen un der norwegischen Grenze Iinnische Gesamtmobilmachung— Aland-Inseln und weitere Städte werden geräumt * Russ'sche Truppen sind an der norwegisch=finnischen Grenze eingetroffen und setzen die Verfolgung der Finnen nach Süden fort. Die russischen Erfolge in Nordfinnland werden von amtlicher finnischer Seite nicht bestritten. Sie haben zur Gesamtmobilisierung Finnlands geführt. Alle wehrfähigen Altersklassen wurden zu den Fahnen gerufen, so daß jetzt etwa 10 v. H. der gesamten finnischen Bevölkerung für die aktive Verteidigung des Landes eingesetzt sind. Außerdem wurden weitere Gebiete Finnlands zu Gefahrenzonen erklärt. Am bedeutsamsten ist die Tatsache, daß sich die finnische Regierung zur Evakuierung der AlandInselgruppe entschlossen hat. Die Inseln, die bisher von russischen Flottenangriffen verschont geblieben sind, sollen demnächst einem Angriff ausgesetzt sein. Neben den Aland=Inseln sollen Wiborg, Abo, Kotka, Hamnina und die Hafenstädte Nystad und Nadendal in der Gegend von Abo sofort evakuiert werden. Lebhafte Kampftätigkeit in Mittelchina * Auf dem Kriegsschauplatz in Mittelchina herrscht seit einigen Tagen wieder lebhafte Kampftätigkeit. Die Chinesen begannen mit zum Teil neu gebildeten Verbänden eina Offensive gegen die japanischen Stellungen, einmal auf der Strecke von Nantschang in der Provinz Kiangsi bis nach Jotschau am Tungtingsee, zum anderen westlich und nordwestlich von Hankau. Die Japaner gingen daraufhin zur Gegenoffensive über, die an vierzehn Stellen zu befriedigenden Erfolgen und teilweise zum Rückzug der Chinesen führte. Massenverhaftungen in Indien * In Indien wurden in den letzten Tägen viele Verhaftungen von Arbeitern, Bauern und Mitgliedern nationalgerichteter Parteien und Gruppen vorgenommen, weil sie gegen den Krieg Stellung nahmen oder Protest gegen Verschlechterung der Lebensverhältnisse der Massen des indischen Volkes einlegten. Der Waziri=Aufstand geht weiter. Auf einer Straße hielten Eingeborene einen Wagen des Generalstabes an und nahmen einen britischen Major gefangen. Neben Pflug und Schwert muß die Wiege stehen Im Kölner Schauspielhaus fand gestern in einer Feierstunde die Verleihung des Ehrenbuches für die deutsche kinderreiche Familie statt, die die erste innerhalb des Reiches war. Den Festakt eröffnete das Große Orchester des Reichssenders Köln unter der Leitung von Otto Julius Kühn. Eine kurze Begrüßung der Väter und Mütter durch Gauinspekteur Merzenich leitete dann über zu der Verleihungsansprache, die Reichshauptamtsleiter Prof. Dr. Groß=Berlin hielt. Er wies darauf hin, daß Krieg und Familie scheinbar in Widerspruch ständen wie Tod und Leben, es sei aber nationalsozialistische Ueberzeugung und Brauch, daß auch die scheinharen Gegensätze dieser Welt in einer höheren Einheit zusammenflössen. Gerade die Tatsache, daß draußen Krieg sei und die Welt dem deutschen Volk den Tod wünsche, gebe dieser Stunde eine besondere Bedeutung. Der Redner zeichnete weiter die Wichtigkeit und den Segen der kinderreichen Familie als entscheidend für den Aufstieg oder Niedergang eines Volkes. Ein von uns gewonnener Krieg stelle neue Aufgaben und erheische zu deren Erfüllung neue Menschen; der gewonnene Krieg erschließe uns neuen Raum, und die Fruchtbarmachung dieses Raumes erfordere ebenfalls neue Menschen; der gewonnene Krieg bringe aber auch Verluste und Ausfälle an Geburten. Damit brauche Deutschland Pflug und Schwert, aber es tue Not, daß neben beiden auch die Wiege stehe.„Nehmt, deshalb“, so schloß Prof. Dr. Groß,„aus der Hand der Jugend das Ehrenbuch und das Ehrenkreuz entgegen als Dank für das Geschenk Eurer Kinder in der Vergangenheit, als eine Erinnerung an die große Gegenwart und als Symbol für die deutsche Zukunft!" Mit dem Schlußsatz erhoben sich die im Saal anwesenden Hitlerjungen und B0M.=Mädel von ihren Plätzen und überreichten mit einem Strauß schöner Blumen den neben ihnen sitzenden Müttern das Ehrenbuch und das Ehrenkreuz. Der Festwiesenakt aus den„Meistersingern von Nürnberg“ von Richard Wagner, aufgeführt von Mitgliedern der Kölner Oper unter Begleitung des Großen Orchesters des Reichssender Köln, beschloß die festliche Stunde. Vollstreckung eines Todesurteils Am 14. Dezember 1939 ist der vom Sondergericht im Bezirk des Oberlandesgerichtes Rostock am 15. November 1939 als Volksschädling wegen Sittlichkeitsverbrechens zum Tode verurteilte Willi Lau hingerichtet worden. Lau hatte in vier Fällen Sittlichkeitsverbrechen an Frauen verübt, davon drei nach Ausbruch des Krieges. Im letzten Fall wußte er, daß der Ehemann der Betroffenen im Felde steht. Die Katastrophe des russischen Dampfers Indigirka Bei dem Untergang des russischen Dampfers Indigirka, der, wie berichtet, nördlich der Insel Hokkaido gestrandet ist, sind nach neuen Meldungen 75 Menschen ums Leben gekommen. 395 Ueberlebende sind an Bord des Fährschiffes Karafuto Maru in Wakkana(Japan) eingetroffen. Denkt an die Angestelltenversicherung! Leistungen aus der Angestelltenversicherung werden nur gewährt, wenn neben den anderen gesetzlichen Voraussetzungen(Berufsunsäbigkeit, Vollendung des 65. Lebensjahres, Tod) die Wartezeit erfüllt und die Anwartschaft erhalten ist. Der Anspruch(die Anwartschaft) auf spätere Leistungen der Angestelltenversicherung ist für die Zeit vom 1. Januar 1934 an erbalten, wenn jährlich mindestens sechs Monatsbetträge nachgewiesen werden; als Monatsbeiträge für die Erhaltung der Anwartschaft rechnen auch anrechnungsfähige Ersatzzeiten, z. B. die Kriegsdienstzeit. Jeglicher Anspruch aus den bisher geleisteten Beiträgen erlischt zunächst, wenn diese Vorschrift nicht beachtet wird, es sei denn, daß die sogenannte Halbdeckung vorbanden ist. Wer sich freiwillig wetterversichert und bisher für das lausende Jahr nichts gezahlt hat, sollte im eigenen Interesse seine Versicherung bis zum Jahresschluß in Ordnung bringen. Freiwillige Beiträge zur Angestelltenversicherung können zwar noch innerhalb von zwei Jahren, die dem Kalenderjahre folgen. für das sie gelten sollen, nachentrichtet werden: es ist aber nicht ratsam, sich auf diese Möglichkeit zu verlassen. Denn nach Eintritt des Versicherungssalles(Berufsunfähigkeit, Tod) ist die Nachentrichtung freiwilliger Beiträge unzulässig. Das Gesetz vom 21. Dezember 1937 hat eine weitgebende Möglichkett geschaffen, verlorene Anwartschaften wiederberzustellen. ist nach diesem Gesetz nämlich zulässig, freiwillige Beiträge zur Angestelltenversicherung für die Jahre 1932 bis 1937 lis zum 31. Dezember 1941 nachzuentrichten, sosern der Versicherungsfall noch nicht eingetreten ist. Die freiwilligen Beiträge sind mindestens in der dem seweiligen gesamten Einkommen entsprechenden Gehaltsklasse zu entrichten. Die freiwillige Versicherung in der Klasse A ist nicht zulässig. Die Klasse B genügt nur bei einem Monatseinkommen bis 100 Am, in der Ostmark und im Sudetenland bis zu 50 Am; sonst müssen die Beiträge in den entsprechenden böberen Klassen entrichtet werden. Halbversicherte. d. h. solche Personen, die wegen einer Levensversicherung von der eigenen Beitragsleistung befreit sind. haben freiwillige Beiträge in der dem halben Einkommen entspiechenden Gehaltsklasse zu zahlen. Auch sie dürsen sich nicht in der Klasse A freiwillig versichern; doch genügt stets die Klasse D. in der Ostmark und im Sudetenland die Klasse F. Die freiwillige Höherversicherung ist zulässig. Es ist zwecklos, die freiwilligen Beiträge in einer zu niedrigen Beitragsklasse zu zahlen, da diese binnen 10 Jahren nach Umtausch der Versicherungskarte beanstandet werden können. Beanstandete Beiträge werden unwirksam; sie können bei Feststellung von Leistungen nicht berücksichtigt werden. Oefsentliche Vorlesungen an der Universität In der kommenden Woche werden noch zwei Vorträge als Abschluß der bisher abgehaltenen öffentlichen Vorlesungen der Universttät abgehalten werden. Es sind dies folgende Vorträge: Am Dienstag, dem 19. Dezember: Pros. Dr. E. Anrich:„Geschichte der deutschen Außenpolitik 1933—1939“. Schlußvortrag. 17.15 Uhr. Hörsaal 10, und am Mittwoch, dem 20. Dezember: Pros. Dr. W. Schmidt:„Träger und Methoden der britischen Außenpolitik". Schlußvortrag. 17.15 Uhr. Hörsaal 10. Hauptschriftletter: Dr. Egon=Erich Albrecht iim Felde), Steme. t. V. Edmund Ets. Stellvertr. Hauptschriftleiter: Toni Weinand(im Felde). Verantwortlich für den volttischen und Wirtschaftsteil: Toni Weinand(im Felde) i. V. Haus Nordmann, für den Ortsteil: Edmund Els. für den Unterbaltungsteil und die Bildersette: Willi Dünwald. für den Umgegendtell: Jovann Ignai Schmitz. für den Sportteil: Alovs Haak (im Felde) i. V. Johann Janaz Schmitz. für den vermischten Teil: Edmund Els für den Anzeigentell: Albert Dubserke. alle in Bonn. Sprechstunden der Schriftleitung: 9 bis., 10½ und 17 bis 18 Uhr. Unverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Anzeigen laut Preististe Nr. 5. 2. Städtisches Kammermusik=Konzert Poldi Mildner spielt Beethoven, Schu bert, Schumann, Chopin und Brahms Als vor wenig Jahren der Städtische Musikdirektor Gustav Classens die interessierte Musikgemeinde von Bonn und Umgegend in der Godesberger Redoute und der Bonner Beethovenhalle mit der Wiener Pianistin Poldi Mildner bekannt machte, da war die Künstlerin zwar kaum 20 Jahre alt, aber doch schon so weit Beherrscherin ihres Instrumentes daß es technische Probleme für sie kaum noch gab. Man erfuhr, daß Poldi Mildner, die seit ihrem achten Lebensjahr dem Klavier verfallen war, bereits als Zwölfjährige, im Jahre 1927, ihr erstes Konzert mit den Wiener Symphonikern gegeben und 1928 in einer Reihe von Städten ihrer österreichischen Heimat erfolgreich debuttiert hatte. Von dort ging ihr Weg über Berlin direkt nach Amerika, wo ja bekanntlich der Sinn für Rekorde auf allen Gebieten überaus rege ist und technische Gewandtheit über alles geschätzt wird. Hatte doch wahrhaftig einmal ein „Journalist“ in der bombastisch=phantastischen Sprache, die man jenseits des großen Teiches liebt, Elly Ney kein größeres Lob sprechen zu können geglaubt, als sie „das schnellste Pferd aus dem Rennstall Leschetitzkis“ zu nennen. Und so war auch bei Poldi Mildner die Sensation groß ob des Wunderkindes", das Werke Mozarts, Beethovens, Brahms' und anderer Meister mit der Präzision eines Spielwerks wiedergab. Es ist nicht überflüssig, sich an diese Dinge zu erinnern zum Beweise dasur, daß das landläufige Vorurteil gegen Wunderkinder durchaus nicht immer berechtigt ist. Denn Poldi Mildner, die damals noch tief im Nur=Virtuosentum steckte, ist heute bereits eine reise Künstlerpersönlichkeit von ausgesprochener Eigenart die auch die verwegensten Virtuosenkunststücke ausschließlich dem Dienst des Kunstwerkes widmet. Die einzige Grundlage übrigens, die einem Programm wie dem der gestrigen Morgenveranstaltung Sinn und Berechtigung geben kann. Denn Werke wie Schuberts WandererFantasie, Schumanns„Carnaval“ und Brahms' Variationen op. 35, die alle drei enorme technische Anforderungen stellen verblassen zu wesenlosem Scheine, wenn nur diese Seite der Kunst Erfüllung findet. Daß aber Poldi Mildners Künstlerschaft ihnen heute auch in jeder anderen Beziehung gewachsen ist zeigte schon zu Ansang in Schuberte Cdur-Fantasie der zweite Satz, daß in seinem Melos und seiner Stimmung von des Wanderers Klage„Ich bin ein Fremdling überall“ bestimmte Adaglo, das zum Mittel der Offendarung einer ergreisenden Empfindungstiese wurde, die in dem leidenschaftlichen Hinstürmen der übrigen Sätze auch aus anderen seeltschen Bezirken heraue bewundernewert sich kundgab. Prachtvoll auch charakterisierte die Künstlerin den„eusebianischen“ wie den„florestanischen“ Schumann in der Flucht der Erscheinungen, die das bunte Maskentreiben des„Carnaval“ beleben, und unter denen dem Hörer auch Chopin und Paganini begegnen. Derselbe Chopin. der im zweiten Teil des Konzertes in höchsteigener Person mit dem Nocturne in cmoll aus op. 48 und der Barcarole op. 60 vertreten war und derselbe Paganini, dessen fabelhafte Virtuosenkünste Brahms in seinen 28 Variationen ein pianistisches Denkmal gesetzt hat. Was der Komponist hier aus dem unscheinbaren Thema aus des großen Geigers amoll- Capriccio geschaffen hat, und was er an gehäuften Schwierigkeiten dem Pianisten zumutet, das ist vor ihm vielleicht nur noch von Liszt überboten worden. Und wenn man bei der Wiedergabe nach den Spuren der drei Lehrer Poldi Mildners forschen wollte, dann könnte man bei ihrer eminenten Technik der Schule Rosenthals, bei der Zartheit, Sauberkeit und Zierlichkeit des Figurenwerks der des Leipziger Pädagogen Reichmüller und bei der großzügigen. plastischen Gestaltung Rachmaninoffs sich erinnern. Beobachtungen, die bei den beiden, mit aller Delikatesse und doch glutvoll und mit wunderbar abgestuften Anschlagsschattierungen gespielten Chopinschen Werken und dem überaus reizvoll wiedergegebenen Andante favori von Beethoven nachdrücklich immer wieder sich aufdrängten. Theodor Lohmer. Konzert der Kuban=Kosaken in der Beethovenhalle Dieses Wiedersehen mit den Kuban=Kosaken, deren erste Bekanntschaft uns vor etwa zwei Jahren ebenfalls die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ vermittelte, war durchaus erfreulich. Die chorerzieherische Arbeit des Leiters Arkadi Juskaeff hat sich in der Zwischenzeit sehr günstig ausgewirkt, denn die chorischen Leistungen dieser russischen Musikanten waren entschieden ausgeglichener als bei ihrem ersten Auftreten damals im Saale des Bonner Bürgervereins. Aber auch in anderer Hinsicht wurden wir angenehm überrascht: bei der Liedauswahl hatte man— sehr zur Freude aller ernsten Musikfreunde— zur Hauptsache auf russisches Liedgut zurückgegriffen, so daß Geschmacksverirrungen, wie Schubert„Lindenbaum", zur Balalaikabegleitung gesungen, diesmal nicht auf dem Programm standen. Sicherlich hätten auch viele gerne auf das als Zugabe gesungene„Wolgalied“ aus dem Zarewitsch verzichtet, das im Zusammenhang in der Operette durchaus seine Berechtigung hat, hier aber fehl am Platze war. Wie ursprünglich nahm sich dagegen das russische Volkslied von„der Wolga, des schönsten aller Ströme“ aus, das stürmischen Beifall fand, was auch wiederum für den gesunden und unverbildeten Geschmack der Zuhörer sprach. Hier spürte man die russische Seele in ihrer Unergründlichkeit, das war echte russische Musik mit ihren eigenartigen Rhythmen, ihrem Temperament und ihren eigenwilligen Harmonien, die oft an die alten Kirchentonarten anklingen. Prächtig gestaltet waren auch das feurig=wilde Kosakenlied, das schwermütige„Gebet für die Heimat“ und das lustige Kuckuckslied mit seinen schelmischen Lautmalereien. Wenn auch der Chor nicht über das hervorragende stimmliche Material wie die bekannteren: Von=Kosalen vorfügt, so hat er ihnen doch eins voraus: Juskaeffs Sängerschar hat sich— gegen allen westischen Einfluß— ihre natürliche Frische und Ursprünglichkeit bewahrt. Die KubanKosaken sind aber nicht nur ausgezeichnete Sänger, ebenso trefflich beherrschen sie die Balalaikai, das russische Instrument, das eine gewisse Aehnlichkeit mit der Mandoline besitzt. So hörten wir im ersten und letzten Teil des dreiteiligen Programms Darbietungen des Balalaika=Orchesters, beginnend mit einer Fantasie aus der Oper„Das Leben für den Zaren“ von Glinka. dem bahnbrechenden Meister der national=russischen Musik. Im weiteren Verlauf boten die Kuban=Kosaken noch Melodienfolgen russisch=ukrainischer Volkslieder, außerdem tanzte einer der Kosaken als Einlage den feurigen kaukasischen Dolchtanz„Lesginka“, der wie alle Darbietungen herzlichen Beifall fand. Herbert Becker. Die Fortschritte der Kriegshygiene Während der Kriege in früheren Jahrhunderten war die Zahl der Kämpfer, die Krankheiten, besonders den ansteckenden, erlagen, wesentlich höher als die Zahl der durch feindliche Geschosse Gefallenen. In welchem Maße die Fortschritte der Hygiene hier gewirkt haben, zeigt eine inhaltreiche Uebersicht über die Verluste durch die verschiedenen Krankheiten in Kriegen der letzten hundert Jahre, die Marine=Generalarzt a. D. Prof. Dr. Mühlens in der„Deutschen Medizinischen Wochenschrift“ veröffentlicht. Im Krimkriege stellte sich das Verhältnis der Gefallenen zu den an Krankheiten Gestorbenen bei den Engländern:3,6; im Italienischen Krieg von 1859 war das entsprechende Verhältnis:.3. Im Kriege 1870/71 kamen auf hundert Waffenverluste nur 53 durch Krankheiten, zum ersten Male weniger Krankheits= als Waffenverluste. Demgegenüber betrugen die Verhältniszahlen im Weltkriege:0,1 bei einer Gesamtheeresstärke von 13 Millionen mit über zwei Millionen Gesamtverlusten; es fielen also im Weltkriege zehnmal mehr deutsche Soldaten durch Waffen als durch Krankheiten. Wenn auch diese Zahlenunterschiede zum Teil durch Fortschritte der Zerstörungstechnik zu erklären sind, so bleibt doch ein erheblicher Prozentsatz zu Gunsten der Kriegshygiene übrig. Professor Mühlens zeigt dies im einzelnen an den verschiedenen Krankheiten. Zu den am meisten gefürchteten Seuchen früherer Kriege zählen seit jeher die infektiösen Darmkrankheiten, Dysenterie, Cholera und typhöse Fieber. Das deutsche Heer hatte im Weltkrieg nur 10 v. T. der Kopfstärke Darminfektionen gegenüber 142 v. T. im Kriege 1870/71, während das französische Heer im Krimkriege 182 v. T. und das englische Heer im Burenkriege 173 v. T. Darmkrankheiten aufwies. Derartige Zahlen sind heute nicht mehr möglich, dafür hat der deutsche Heeressanitätsdienst durch Schutzimpfungen sowie durch allgemein hygienische Maßnahmen vorgesorgt. Am wenigsten beeinflußbar zeigte sich die Ruhr, während sich Typhus und Cholera meist im zweiten Kriegsjahr bis auf einen unbedeutenden Rest einschränken ließen. Von allen Schutzimpfungserfolgen in den Kriegen 1870/71 und 1914—18 waren die großartigsten die der Pockenschutzimpfung. 1870 verlor die französische Armee ohne Pockenimpfung 75mal soviel Soldaten an Pocken wie die geimpfte deutsche Armee, es erkrankten nur 4991 deutsche Soldaten an Pocken mit 291 Todesfällen. Im Weltkriege spielten für uns die Pocken als Heeresseuche keine Rolle mehr; in seinem ganzen Verlauf hatte die deutsche Armee nur 459 Erkrankungen und 20 Todesfälle an Pocken. Der Tetanus trat im Weltkriege ungefähr im selben Prozentsatz auf wie 1870/71, bei.8 v.., da in den ersten vier Kriegsmonaten nicht genug Serum für die allgemeine Anwendung bei den Verwundeten vorhanden war. In den beiden letzten Kriegsjahren bekamen nach der allgemeinen Einführung der Einspritzungen mit Tetanusserum nur 0,4 v. T. unserer Verwundeten Tetanus. Dieselbe Entwicklung zeigen auch die Zahlen, die über die anderen Krankheiten mitgeteilt werden. Gegen Ende des Weltkrieges überraschte uns noch eine schwerste Grippeepidemie, die manchen Soldaten hinwegraffte, der jahrelang unter größten Strapazen und Entbehrungen gekämpft hatte. Das deutsche Landheer hatte 1917—18 126 v. T. Grippeerkrankungen mit.44 v. H. Todesfällen, die amerikanische Armee in Europa 137 v. T. Erkrankungen mit.47 v. H. Todesfällen, die französische Armee im Jahre 1918 sogar 216,9 v. T. Grippeerkrankungen mit.4 v. H. Todosfällen. 18. Bezember 1939 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 16632. Seite 3 Bonner Nachtia, Der„Sülberne“ Siegreicher Kaperkrieg der Jugend Der vorletzte Sonntag vor Weihnachten ist derjenige, der von der Geschäftswelt der„Silberne“ genannt wird, obwohl er erfahrungsgemäß eigentlich der„Goldene“ benannt werden müßte. Ob er in diesem Jahre für die Bonner Geschäfte ein„Goldener“ oder nur ein„Silberner“ war, wird sich erst bei der Abrechnung der einzelnen Sonntage ergeben; sicher war er aber in Verbindung mit dem vorgestrigen Samstag ein„goldener“ Tag für unsere Jugend, die an diesen beiden Tagen eine unblutige Schlacht gewann, was ihr so leicht keine Jugend der Welt nachmachen dürfte. Jungdeutschland zog gestern und vorgestern zu einem frisch=fröhlichen Kaperkrieg gegen die vorweihnachtlich gefüllten Geldbörsen aus, und mit ihm waren zehn freundliche kleine Bundesgenossen: Weihnachtsengel, Schneemänner, Schornsteinseger, Zwerge und andere noch. Doch das Heer der Bundesgenossen schmolz von Stunde zu Stunde wie Schnee an der Sonne zusammen, und schon bald stand mancher Junge, manches Mädel allein im Kaperkrieg, hielt aber siegreich durch, und viele Groschen flossen noch in die Kriegskassen, ohne daß dafür einer der kleinen Bundesgenossen in Anspruch genommen wurde. Mit Sang und Klang, mit Trommelwirben und Pfeifenmusik zogen die Scharen der HJ. wohlgeordnet durch die Straßen der Stadt und verweilten auf den Plätzen. Und während sie sangen und spielten, gingen die Stoßtrupps inzwischen in kühnem Angriff auf die zahlreichen gebefreudigen Zuschauer und Zuhörer vor und ruhten nicht eher, bis wieder ein Groschen„losgeeist“ war und in der klappernden Sammelbüchse verschwand. Los„geeist“ ist hier übrigens wortwörtlich zu verstehen. Denn das Wetter, bei dem der Kampf geführt werden mußte, war kalt. Doch, was tat's? Während die eine Hand lustig die Büchse schwenkte, wurde die andere in die Hosentasche „auf Urlaub“ geschickt, und war sie dort wieder hübsch warm geworden, wechselte sie mit der anderen wieder ab. Viel Freude machte es auch, daß man auf einigen prächtigen Wehrmachtsgäulen über den Münsterplatz oder durch die Straßen reiten durfte, und mancher Groschen wanderte nach solchem Spazierritt am Sonntag morgen in die Sammelbüchsen. Einen Juwelier um 800 Mark geprellt Gastspiel eines Schwerverbrechers in Bonn— Urteil des Sondergerichts: Zwölf Jahre Zuchthaus Das Münchener Sondergericht hatte sich mit dem 28 Jahre alten Heinrich Sch. aus München zu beschäftigen, der als frecher Hochstapler, Juwelenschwindler und Einmietedieb verbrecherische Gastrollen in zahlreichen Städten des Reiches gegeben hat. Der sechzehnmal vorbestrafte Schwerverbrecher lernte in München ein aus dem Arbeitshaus entsprungenes Mädchen kennen, das in München eine Aushilfsstellung angenommen hatte. Er vereinbarte mit diesem Mädchen, daß es den Arbeitgeber von zu Hause weglocken solle, worauf er dann in dessen Büroräume einbrach und 1300 RM in bar, Wertgegenstände, Papiere und Scheckhefte stahl. Er begab sich dann nach Leipzig, wo er Beziehungen mit einem anderen Mädchen anknüpfte, dem er sich als Hauptstellenleiter der NSDAP. vorstellte. Die beiden begingen dann in Leipzig, Dresden und Berlin Einmiete= und Zechbetrügereien und kauften schließlich in München mit ungedeckten Schecks wertvollen Schmuck, Uhren und Pelzmäntel und verkauften die Beute. In Stuttgart schwindelten sie einem Juwelier einen Ring für 2200 RM heraus und bezahlten ihn mit einem gefälschten Scheck. Der Juwelier, der wegen des Schecks sofort Erkundigungen einzog, erfuhr, daß er einer Gaunerei zum Opfer gefallen war, rannte verzweifelt durch die Straßen der Stadt und fand das Gaunerpaar an einem anderen Juwelierladen, wo es gerade den gleichen Schwindel durchführen wollte. Unglaublicherweise gelang, es dem Verbrecher, die beiden Juweliere zu beschwichtigen, die ihn und seine Geliebte nach Herausgabe des Schmuckes ziehen ließen. In Bonn konnten sie dann einen Juwelier um 800 RM prellen. In Pensionen in Frankfurt a. M. verübten sie Einmieteschwindel und ein Mädchen aus Hanau, das Sch. im Kaffeehaus kennengelert hatte, wurde von den beiden bestohlen. Das Sondergericht verurteilte Sch. als gemeingefährlichen Volksschädling zu 12 Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverlust und Sicherungsverwahrung. Die beiden Mädchen wurden zu je einem Jahr Gefängnis verurteilt. Feierstunde im Rotkreuzhaus Der neue Bonner DRK.=Bereitschaftsführer Der bisherige Bereitschaftsführer des Deutschen Roten Kreuzes, Bonn=Stadt, Walter Schultz, wurde in den Stab der DRK=Kreisstelle Bonn=Stadt berufen, um dort mit Rücksicht auf seine Weltkriegserfahrung die Durchführung verschiedener Kriegsaufgaben sicherzustellen. Zu seinem Nachfolger wurde Zahnarzt Dr. Junk, Hauptmann a.., in sein Amt eingeführt. Zu diesem Zwecke fand im Bonner Rotkreuzhaus eine Feierstunde der männlichen Bereitschaft statt. Oberfeldführer Dr. Basten sprach dem scheidenden Bereitschaftsführer seinen Dank aus für die in 25 Jahren treu geleisteten Dienste. Wenn seine Berufung nunmehr in die Kreisstelle erfolgte, so geschehe dies deshalb, weil die Kreisstelle für die Durchführung der verschiedensten Kriegsaufgaben Männer mit reichen Erfahrungen aus dem Weltkriege dringend benötige. Eine Beibehaltung der Führung der Bereitschaft sei dadurch unmöglich geworden. Oberfeldführer Dr. Basten sprach die Hoffnung aus, daß Herr Schultz noch recht viele Jahre der Kreisstelle Bonn erhalten bleiben möge; dann nahm er die Vereidigung des kommissarischen Bereitschaftsführers vor. Im Verlauf des Abends dankte Herr Schultz für das ihm erwiesene Vertrauen. Dr. Jung erklärte, daß er die Bereitschaft in echtem Frontgeiste führen würde. Der Abend wurde ausgestaltet durch Darbietungen der DRK=Kapelle und durch hmoristische Vorträge des DRK=Haupthelfers Heinrich Schwaeppe. Weihnachtsgratifikationen Zur Klärung einiger in der letzten Zeit aufgetauchter Zweifel macht der Reichsarbeitsminister darauf aufmerksam, daß die in den Betrieben bisher üblichen Weihnachtsgratifikationen nach Möglichkeit auch denen zugute kommen sollen, die als Dienstverpflichtete vielleicht erst kurze Zeit dem Betrieb angehören. Die dienstverpflichteten Arbeiter wird der fkühere Betrieb in der Regel nicht mit einem Weihnachtsgeschenk bedenken können. Deshalb wird von dem Unternehmer des Betriebes, in dem der Dienstverpflichtete zu Weihnachten beschäftigt ist, erwartet, daß er den dienstverpflichteten Gefolgschaftsmitgliedern, die eine langjährige Tätigkeit im Stammbetrieb wegen der Dienstverpflichtung aufgeben mußten, nach Möglichkeit die gleiche Weihnachtsgratifikation zugute kommen läßt wie den Gefolgschaftsmitgliedern, die im Betriebe schon seit längerer Zeit arbeiten. Dagegen können ehemalige Gefolgschaftsmitglieder in inzwischen stillgelegten Betrieben von ihrem früheren Unternehmer keine Gratifikation erwarten. Hier wird die wirtschaftliche Umstellung, die bereits Anlaß zu den Stillegungen war, den Unternehmer nicht in Stand setzen, seinen ehemaligen Mitarbeitern das vielleicht bisher übliche Weihnachtsgeschenk auch in diesem Jahr zu geben. Im übrigen weist der Reichsarbeitsminister nochmals darauf hin, daß die bisher im Betrieb üblichen Weihnachtsgratifikationen in diesem Jahre ohne Zustimmung des Reichstreuhänders der Arbeit nicht erhöht werden dürfen. Einer solchen verbotenen Erhöhung der Gratifikationen kommt es gleich, wenn der Unternehmer die auf diese Zuwendungen entfallenden Lohnsteuern einschließlich des Kriegszuschlages übernimmt. Keine schweren Feldpostpakete Nach Lage der Verhältnisse ist es nicht„möglich, zu Weihnachten Sendungen von Privaten im Gewicht von mehr als 1 Kilogramm zur Feldpostbeförderung zuzulassen. Entsprechende Anträge müssen abgelehnt werden. An dem zulässigen Uebergewicht bis zu 100 Gramm wird dadurch nichts geändert. Keine NSV.=Fahrpreisermäßigungen für Weihnachten Das Hauptamt für Volkswohlfahrt der NSDAP. teilt mit, daß die bisher durch die NSV. gewährten Fahrpreisermäßigungen für Weihnachten eingestellt sind. Vor dem Richter Mit der Bahnsteigkarte ins Gefängnis 35 Jahre war der Angeklagte alt, der vor dem Bonner Strafrichter stand, aber das Wort„Arbeit“ hatte bei ihm noch nie einen guten Klang gehabt. Mit peinlicher Sorgfalt war er im Laufe seines Lebens allem, was nur im entferntesten mit Arbeit zusammenhing, aus dem Wege gegangen, auch dann, als man ihm vor einigen Monaten in Essen eine recht gut bezahlte Beschäftigung vermittelte. Nachdem alle Versuche, sich bei und vor der Arbeit zu drücken, fehlgeschlagen waren, faßte er den Entschluß,„zu Muttern" nach München zu fahren. Da ihm hierzu das Geld für die Fahrkarte fehlte, versuchte er die Reichsbahn zu betrügen. Nur mit einer Bahnsteigkarte versehen. schmuggelte er sich in Essen in den Münchener=Zug und kam auch wohlbehalten an den Rhein. Kurz vor Bonn erreichte ihn aber sein Schicksal in Gestalt eines Kontrollbeamten, der sich lebhaft für die Fahrscheine der Fahrgäste interessierte. Seiner Ansicht nach berechtigte eine Essener Bahnsteigkarte keinesfalls für eine=Zugfahrt ins schöne Bayernland. Dieser Ansicht war auch der Bonner Strafrichter, dem man den alten Faulenzer aus der Untersuchungshaft, in die man ihn vom Zuge aus gesteckt hatte, vorführte. Vier Monate hat der Angeklagte nun Zeit, darüber nachzudenken, daß man weder die Reichsbahn betrügen noch sich gegen die Bestimmungen über den Vierjahresplan versündigen darf. Steuerzahler! Auch an dieser Stelle wird unter Hinweis auf die heute bekanntgegebene öffentliche Steuermahnung der Stadtkasse an die dringende Notwendigkeit pünktlicher Steuerzahlung erinnert. 50=Pg.=Stücke aus Aluminium Spätere Einziehung der Nickelstücke Die Reichsbank beginnt in diesen Tagen mit der Ausgabe von 50=Pfennigstücken aus Aluminium. Diese weunzen sind dazu bestimmt, die 50=Reichspfennigstücke aus Nickel, deren Einziehung zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen ist, zu ersetzen. Vorerst behalten auch die 50=Reichspfennigstücke aus Nickel ihre Kaufkraft. Der Zeitpunkt der Außerkurssetzung der Nickelmünzen wird noch bekanntgegeben. Kleiner Vonner Stadt=Spiegel Plötzlicher Tod In der Remigiuskirche wurde gestern eine ältere Frau von einem plötzlichen Unwohlsein befallen, sie starb nach kurzer Zeit. Nach den in ihrer Handtasche gefundenen Lebensmittelkarten handelt es sich um eine Frau aus Bonn. Festnahme eines Betrügers Die Kriminalpolizei mußte in den letzten Monaten wiederholt vor dem Schwindler Egon Katolicky, geb. am 5. Februar 1907 in Oderfurt, warnen. K. zog im Lande umher, täuschte Witwen vor, daß ihr Mann versichert gewesen sei und daß nunmehr 2100 RM ausgezahlt werden sollten. Zur Abwicklung der Angelegenheit verlangte er eine Gebühr von 1 Prozent = 21 RM, die er auch in vielen Fällen erhalten hat. Auf Grund umfangreicher Fahndungsmaßnahmen wurde nun der Betrüger am 9. Dezember in Bremen festgenommen. Für sein volksschädigendes Verhalten wird er sich vor dem Richter zu verantworten haben. Wer war der Kraftfahrer? Am 5. Dezember gegen 8 Uhr wurde auf der Kölnstraße zwischen Ludwig=Knickmann=Straße und Lindenhof ein in Richtung Köln fahrender Radfahrer von dem Anhängewagen des in gleicher Richtung fahrenden Lastzuges beim Ueberholen angefahren und verletzt. Der Fahrer des Lastzuges, der anscheinend diesen Vorfall nicht bemerkt hat, ist ohne anzuhalten weitergefahren. Personen, die den Unfall beobachtet und das Kennzeichen des Lastzuges festgestellt haben, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Bonn, Rathausgasse 26, zu melden. Wer war der Kraftfahrer, der um die angegebene Zeit mit seinem Lastzuge die Kölnstraße in Richtung Köln befahren hat und auf dieser Falfrstrecke einem entgegenkommenden Lastzuge nach rechts ausweichen mußte. Auch er wird gebeten, sich bei der Kriminalpolizei zu melden oder seine Anschrift der Kriminalpolizei Bonn mitzuteilen. Verlorengegangene Lebensmittelkarten werden nicht ersetzt! In der letzten Zeit mehren sich die Fälle von Anzeigen über den Verlust von Lebensmittel= und Kleiderkarten. Nochmals wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß diese Karten, insbesondere die Kleiderkarten, Urkunden darstellen, für die in keinem Falle Ersatz geleistet werden kann. Die Karten sind daher sorgsam aufzubewahren; wenn sie zum Einkauf mit in die Stadt genommen werden müssen, sind sie so unterzubringen, daß kein Spitzbube sie erreichen kann. Das Gaststättengewerbe am Heiligavend Wenn es in den zurückliegenden Jahren möglich war, im Gaststätten= und Beherbergungsgewerbe am Heiligabend den sogenannten Frühschluß einzuführen, d. h. die überwiegende Mehrzahl der Lokale um 15 Uhr zu schließen, so läßt sich diese Regelung diesmal in der alten Form nicht durchführen. Der Grund hierfür liegt in der Verpflichtung, den Soldaten eine Möglichkeit des Gaststättenbesuchs zu geben, die nicht mit ihren Angehörigen das Weihnachtsfest feiern können. Deshalb haben auch die Besprechungen der DAF. mit der Wirtschaftsgruppe zu der Vereinbarung geführt, den Gaststätteninhabern bei der Durchführung des Geschäftsbetriebes an den Feiertagen freie Hand zu lassen. Da es jedoch in den größeren Städten nicht erforderlich ist, sämtliche Gaststätten am Heiligabend offen zu halten, wird erwartet, daß die Wirte und Hotelbesitzer in kameradschaftlicher Zusammenarbeit eine Regelung unter sich treffen, etwa ortsgruppenweise, wer sein Lokal schließt und wer nicht. Was die verheirateten Gefolgschaftsmitglieder anlangt, so soll ihnen auch in diesem Jahr die familiäre Feier des Heiligabends ermöglicht werden. DAF. und Wirtschaftsgruppe sind sich einig darüber, daß die entbehrlichen Familienväter am 24. Dezember bis spätestens 15 Uhr vom weiteren Dienst zu befreien sind.— Von den zum Dienst eingeteilten Gefolgschaftsmitgliedern wird erwartet, daß sie diese Einsatzbereitschaft im Vergleich zu den Soldaten als das kleinste Opfer ansehen und alles daransetzen, den Wehrmachtsangehörigen fernab der Heimat das Weihnachtsfest zu verschönern. Der Weg zur Hochschule Der Reichserziehungsminister hat zur Klarstellung von Zweifelsfragen die Zulassungsvoraussetzungen zur Hochschule in einem Erlaß zusammengestellt. Danach berechtigen zur Zulassung als ordentlicher Studierender im wesentlichen die Reifezeugnisse der früheren Formen der höheren Schulen des Altreichs und Danzigs, ferner der neuen Formen der deutschen höheren Schulen, der höheren Schulen in der Ostmark und in den sudetendeutschen Gebeten, der deutschen höheren Schulen im Protektorat Böhmen und Mähren sowie die Reifezeugnisse von staatlichen Prüfungskommissionen nach Beendigung von Schulen mit deutscher Unterrichtssprache im Gebiet des ehemaligen polnischen Staates, ferner die Reifezeugnisse der Mädchen, die an Jungenschulen vorzeitig die Reifeprüfung abgelegt haben. die Schulfremden=Reifezeugnisse, die Abgangszeugnisse, die Schülern der Klasse 8 bei der Einberufung zum Wehrdienst ausgestellt werden und als Reifezeugnisse gelten, Reifezeugnisse für Schüler, die nach halbjährigem Besuch der Oberprima in den Offiziersberuf eingetreten sind. die Zeugnisse über das Bestehen der Sonderreifeprüfung und der Begabtenprüfung sowie die Abgangszeugnisse anerkannter Fachschulen. Bezüglich der tschechischen und polnischen höheren Schulen bleibt die Anerkennung noch vorbehalten. Der Minister fordert gleichzeitig, daß künftig sofort bei der Einschreibung der Studenten eine genaue Prüfung der Zulassungsvoraussetzungen erfolgt Volbalische Travition Kameradschaftsführer=Appell des Kyffhäuserbundes Die Kameradschaftsführer des Kreisverbandes BonnStadt im NS.=Reichskriegerbund(Kyffhäuser) kamen gestern morgen in der„Kiste" zu ihrem monatlichen Appell zusammen, den Kreiskriegerführer Major a. D. Freiherr von Rolshausen mit herzlicher Begrüßung der Kameraden und einem Gedenken der Gefallenen des„Admiral Graf Spee“ eröffnete. Mit herzlichen Worten gedachte er der„geradezu vorbildlichen“ Tätigkeit des bisherigen Kassenführers des Kreisverbandes, des Kameraden Mönkebüscher, der aus Gesundheitsrücksichten und geschäftlicher Ueberbelastung von seinem Amt zurückgetreten war, und teilte mit, daß er den Kameraden Wahlen mit der Weiterführung der Kassengeschäfte beauftragt habe. Nach Verlesung von Feldpostbriefen im Westen stehender Kameraden, von Bekanntmachungen und sonstigen Eingängen, begrüßte er den Ehrenführer des Kreisverbandes Bonn=Stadt und dessen früheren Kreiskriegerführer Major a. D. Freiherrn von Stein, der auf Besuch in Bonn weilt und ein Stündchen im Kreise seiner alten Kameraden verbringen wollte. Herzlichen Dank sprach Major a. D. Freiherr von Rolshausen der Kyffhäuser=Kapelle aus, die vor zwei Wochen unter der Stabführung des Kameraden Dus cheinische Handwert in der Kriegswirtschaft Beiratstagung der Kölner Handwerkskammer— Steigerungen der Leistungen Unter Vorsitz des Handwerkskammer=Präsidenten Kleinmann trat der Beirat der Kölner Handwerkskammer zu einer Tagung zusammen, um die Probleme zu erörtern, die durch die Kriegsverhältnisse für das rheinische Handwerk entstanden sind. U. a. gab der Arbeitsbeschaffungsreferent des Landeshandwerksmeisters, Freudenhammer, einen Bericht über die Arbeitsbeschaffung für das Handwerk, insbesondere soweit die wirtschaftliche Gemeinschaftsarbeit des Handwerks in Frage kommt, die ihren sichtbaren Ausdruck vor allem in den auf deutsch=rechtlicher Grundlage errichteten Landeslieferungsgenossenschaften gefunden hat. Die Genossenschaften als Auffangstellen des Handwerks für Großaufträge des Staates und anderer Stellen haben es nach anfänglichen Schwierigkeiten verstanden, ihren Geschäftsbereich in ganz bedeutendem Umfang zu erweitern. Dadurch ist es möglich gewesen, dem Handwerk in erheblichem Umfang zusätzliche Arbeit zu schaffen und— gerade dies zeigt die Bedeutung der handwerklichen Genossenschaften— die wirtschaftlichen Einrichtungen des Handwerks als kaum noch wegzudenkende Erzeugungseinrichtungen der Wehrwirtschaft in die Gesamtwirtschaft einzuschalten. Gerade in der heutigen Kriegswirtschaft sind die Genossenschaften unentbehrliche Instrumente der Wirtschaftspolitik der Handwerks= und der Staatsführung. Eine rege Aussprache ließ erkennen, daß die wirtschaftliche Kapazität der Handwerksbetriebe im Bereich der Handwerkskammer Köln im Interesse der Gesamtwirtschaft noch eine Steigerung der Leistungen zuläßt. Das Handwerk ist sich seiner Pflicht gegenüber dem Volksganzen bewußt und zeigt die Bereitschaft, seine Leistungsfähigkeit auf fachlichem und wirtschaftlichem Gebiet zu heben. Allerdings ist es notwendig, daß fachliche Kräfte, die eine ausgezeichnete Ausbildung im Handwerk genossen haben, und die deshalb die beste Verwendungsmöglichkeit nur im Handwerk selbst finden, nicht in andere wesensfremde Betriebe verpflichtet werden. Es muß dahin gestrebt werden daß solche Verpflichtungen unterbleiben, daß das Handwerk vielmehr die Aufträge selbst erhält, um sie mit seinen Fachkräften auszuführen. Die Reichsfleischkarte in den Gaststätten Verschiedentlich haben Gaststätten die 50=GrammAbschnitte der rechten Seite der Reichsfleischkarte nicht angenommen mit der irrigen Begründung, daß nur Abschnitte der Reise= und Gaststättenkarte zugelassen seien. Diese Auffassung ist unzutreffend. Die rechte Seite der Reichsfleischkarte ist nicht an den Bestellschein gebunden und kann auch zur Einnahme von Mahlzeiten in allen Gaststättenbetrieben verwendet werden. Verbotene Zuckerverarbeitung Der Zuckerwirtschaftsverband Rheinland weist darauf hin, daß den Groß= und Kleinverteilern verboten ist, Zucker zur Herstellung von zuckerhaltigen Waren, z. B. Süßwaren, Likören usw. in Lohn verarbeiten zu lassen. Kein Verteiler ist berechtigt, auf diese Weise aus dem bei ihm vorhandenen Zuckerbestand, der noch ohne Beis zig erwarden wurde, Koztal zu Glagen. Auch Zuckerverarbeiter dürfen derartigen Zucker weder hmen, noch verarbeiten. Es stehen ihnen zur Verarbeitung nur die von der Hauptvereinigung der deutschen Zuckerwirtschaft bzw. den von ihr beauftragten Stellen zugewiesenen Zuckermengen zu. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß auf Grund des Kriegsgesetzes alle bei den Verteilern vorhandenen Zuckerbestände der Beschlagnahme durch die Hauptvereinigung der deutschen Zuckerwirtschaft unterliegen und nur gegen Zuckerbezugschein abgegeben werden dürfen. Schumacher in einem Bonner Lazarett ein Ständchen gebracht und die dortigen Kameraden erfreut hatte. Dem Kameraden B. Sauernheimer(ehem. 160er) konnte er für gute Schießleistungen die bronzene Ehrennadel überreichen.— Vor vierzehn Tagen war eine Abordnung des Kreisverbandes Bonn=Stadt bei dem Ehrenführer Freiherrn von Stein gewesen, um diesem zum dankbaren Gedenken für seine langjährige Tätigkeit in Bonn ein Bild, die Universität Bonn mit Hofgarten, zu überreichen. Gestern dankte der Geehrte für diese Aufmerksamkeit der Bonner Kameraden und versprach, ihnen auch weiterhin die Treue zu halten. Kameradschaft sämtlicher Waffengattungen 1833 Als die Kameradschaft zu ihrem Dezember=Appell mit Damen und anschließender Nikolausfeier eingeladen hatte, erwies sich das Standquartier fast zu klein, um alle, die zu dieser Feier erschienen waren, zu fassen. Kameradschaftsführer Schröder eröffnete den Appell mit einer Begrüßungsansprache und gedachte der Gefallenen der Kriege und der Bewegung, während die Kameradschaftskapelle das Lied vom guten Kameraden spielte. Konzertsänger Heitmüller sprach ein auf die Zeit abgestimmtes Gedicht„Heimatbrot“. Nachdem die Kapelle die Feier mit einem flott gespielten Marsch eröffnet hatte, sprach Propagandawart Preuer einen eigens zur Nitolausfeier verfaßten Prolog. Bis zum Erscheinen des Nikolaus wechselten Märsche und Lieder, gesungen von Konzertsänger Heitmüller und####em einander ab. Als St. Nikolaus erschien, teilte er Lob und Tadel an die Beiratsmitglieder aus und bedachte sämtliche Kameradenfrauen und Wehrmachtsangehörigen mit einem Weckmann. Dann, als St. Nikolaus das Standquartier wieder verlassen hatte, bot die Kapelle. Herr Heitmüller und Frl. Götz Einzelvorträge und Duetts und ernteten lebhaften Beifall. Gemeinsam gesungene Soldatenlieder und Militärmärsche hielten die Kameraden mit ihren Frauen noch lange fröhlich zusammen. Kameradschaft ehm. 99er Bonn Der Monatsappell wurde durch Kameradschaftsführer Lohmar eröffnet. Die eingegangenen Führerbefehle und sonstige wichtige Angelegenheiten sowie die Kartengrüße der Frontkameraden wurden bekanntgegeben. Der Kameradschaftsführer forderte alle Kameraden auf. in schicksalsschwerer Zeit treu zu Führer und Vaterland zu stehen. Am 7. Januar findet morgens das Wanderpreisschießen der Kameradschaft am Tannenbusch statt, am 13. Januar soll abends der Kameradschaftsabend mit Generalappell im Stadtkrug sein. Zu Kassenprüfern wurden die Kameraden Klütsch und Nohner bestimmt. Der Zigarren=Abschnitt=Sammel=Verein Vonn gegründet 1877 zum Besten hilfsbedürftiger Kinder in Bonn. e.., wird auch in diesem Jahre zu Weihnachten sein Liebeswerk, bedürftige Kinder vollständig neu zu bekleiden, durchführen. Gerade in der heutigen Kriegszeit wollte auch der 3ASV. wieder helfen, dort, wo Familien in Not geraten sind, diese Not zu lindern. Zu seiner diesjährigen 63. Weihnachtsbescherung hat der Verein wieder 21 Kinder zugelassen, denen am gestrigen Sonntag schon eine Vorfreude zuteil wurde, als sie die für sie bestimmten Bekleidungsstücke anprobierten. Am Dienstag, 19. Dezember, findet die Bescherung der Kinder bei einer Weihnachtsfeier, an der auch die Eltern der Kinder teilnehmen, im engsten Kreise im Bonner Bürger=Verein statt. USchha Mbrssarbsssc ein lonnendes Rreprolmzten: Leig: 250 g Weizenmehl. 38(1gestr. Teel.) Dr. Oetker,Bachin“, 2006 Zucher. 2 lropfen Dr. Oetker Backöl Bittermandel, 2 geste. leel gemahlener Zimt, 2 Eier. 50 8 Mandeln oder haselnusikerne, 300 Zitronat. Zum Bestreichen: Etwas entrahmte Frischmilch. Zum Bestreuen: 15 8 Mandeln oder haselnustkerne. 1 Dächchen Dr. Oether Danillinzucher Mehl und„Bachin“ werden gemischt und auf ein Bachbrett(Tischplatte) gesiebt. In die Mitte wird eine Oertiefung eingedrückt. Zucher. Gewürze und Eier werden hineingegeben und mit einem Leil des Tliehls zu einem dichen Brei verarbeitet. Darauf gibt man die mit der Schale gehackten Mandein(haselnußtkerne) und das in kleine Würfel geschnittene Zitronat. Man drücht alles zu einem Kloss zusammen und verhnetet von der Mitte aus alle Zutaten schnell zu einem glatten leig. Sollte er kleden, gibt man noch etioas Tiehl hinzu. Ilan focmt-4 Teigrollen in der Diche einer Zweimarkstüches, drückt sie etwas platt bestreicht sie mit Milch und bestreut sie mit in sehr feine Scheiben geschnittenen Mandein(haselnusikernen) und Uanillinzucher. Die Rollen werden nicht zu dicht nebeneinander auf ein gefettetes Backblech geleot. Bachzeit: Etwa 20 Minuten bei guter Mittelhitze. Sogleich nach dem Bachen werden die Rollen in gut 1cm breite grade oder schräge Streifen geschnitten. Bitte ausschnelder! mit ORGter Backmillber Vsctekets Curntg Operi und Sonl Troisdorf und Tura weiter an der Spitze Troisdorf— Beuel 08:0(:0) Tura— Bonner GV:1(:0) Tus Neuendorf— Andernach:3(:1) Das Wettrennen zwischen Troisdorf und Tura geht weiter. Beide Mannschaften führen, bis jetzt noch ohne Punktverluft. die Tabelle. Den Bonner Lokalkampf, der wieder einmal als sportliches Ereignis Tausende begeisterte, konnte die Tura für sich entscheiden, während Beuel 06 auf der Troisdorfer Heide eine hohe Niederlage einstecken mußte. Am Deutschen Eck gab es eine Ueberraschung, denn die Gauchelmannschaft wurde vom SV Andernach bestegt und damit an den Schluß der Tabelle gesetzt. Die Kämpfe in der Gruppe 1 In den beiden Gauligagruppen des mittelrheinischen Fußball ging es an diesem Sonntag nicht ganz ohne Ueberraschung ab, wenn auch die beiden Tabellenführer durch sichere Siege ihre Stellung weiter ausbauen konnten. Der harte Boden trug sein gut Teil dazu bei, daß den Spielern manches mißglückte, denn die Bälle sprangen häufig ganz anders, als die Spieler es vorausgesehen datten. In Gruppe 1 ließ sich der Mülbeimer S B auf seinem Siegeszug auch nicht in Aachen von den dortigen Alemannen aushalten. Nach einer torlosen ersten Spieldälfte gewannen die Mülbeimer schließlich:0, wobei sie durch ihre größere Geschlossenheit und Zielstrebigkeit aussielen, die Mannschaft erschien zudem in stärkster Besetzung. Bei den Alemannen war nur Mittelläufer Kölling aus dem Posten, während Angrift und Deckung recht unsicher waren. Der VsL 99 Köln sorgte durch sein:1(:1) für die Ueberraschung. Die Kölner hatten eine mächtig veränderte Elf mit mehrfachem Ersatz und boten nur mäßige Leistungen. Die eifrigen Dürener ohne ihren ausgezeichneten Torwart Ybema grifsen energisch an und erzielten auch den Füdrungstreffer. Auch der zweite Kölner Kampf brachte nur mäßige Leistungen. Der Vin Köln gewann dabei recht glücklich mit:1(:0) gegen Rbenania Würselen. Die Gäste hatten fast stets mehr vom Spiel, stellten nach einem Glückstreffer der Gastgeber auch den Ausgleich her, mußten sich aber sofort im Gegenzug den entscheidenden Treffer gefallen lassen. Mittelläufer Queck und Stürmer Simons gesielen am besten bei Würselen, während rechter Läufer Becker 2 beim BfR hervorragte. Taras Kumpstraft flegle über die Technit des BoB Lokalkampf vor 4000 Zuschauern— Ein mitreißendes Gesecht, das bis zum Schlußpfiff begeisterte Nach fast zweijähriger Pause stand der Bonner Fußballsport am gestrigen Sonntag wieder in Zeichen eines Lokalkampfes. Das Treffen der beiden Gauligisten, das die Gemüter der„Sportbegeisterten“ schon seit Tagen erregte, machte sich sogan trotz des silbernen Sonntags in den Straßen der Stadt bemerkvar. Kurz nach Mittag setzte den Zustrom ein. Auf den überfüllten Straßenbahnen wurden die letzten Tips ausgetauscht. Zu bedauern war die junge Schaffnerin, die zum soundsovielten Male Zahlen hörte, mit denen sie nichts anzufangen wußte und schließlich kategorisch erklärte„eins zu zehn“, alles„eins zu zehn“ bis Hochstadenring. Und besagte junge Dame, die sich nicht aus der Ruhe brungen ließ, songte eifrig dafür, daß die Blättchen ihres Fahrscheinblocks in Zehnpfennigstücke umgewandelt wurden und mochte sich noch im Stillen darüber freuen, was doch so ein Fußballspiel für die Straßenbabn eine nette Einheitspreisbeförderung mit sich bringt. Lebhafter noch ist die Unterhaltung aus dem letzten Wegstück, das gewohnterweise per pedes apostulorum zurückgelegt werden muß. Zuerst waren es noch kleine Gruppen, die eiligen Schritts durch die Straßen am Nordrande der Stadt hasteten, bis denn schließlich eine endlose Prozession sungen und älterev Männer durch die acht Kassenhäuschen in das Stadion am Lievelingsweg einzieht. Bereits eine Viertelstunde vor Spielbeginn umsäumten die Zuschauer in mehreren Reihen gestaffelt, den Reserveplatz. Untformen beleben das Bild. Die Spannung, mit der man seit Tagen diesen Kampf erwartet, steigt jetzt auf ihren Höhepunkt. Das Stimmengewirr dringt als dumpfes Gemurmel über den Platz dinaus in das winterliche Land. Im Kabinenhof sind die beiden Mannschaften eingetroffen. Direkvor Tackenberg gibt uns klug und zurückhaltend seine Meinung kund und Dr. Platen, den Vereinsführer des BFV. unterhält sich angeregt mit seinen Leuten, bis denn irgendeine Stimme die Mannschaften„bittet". Kaum verlassen wir den Kabinenhof. da empfängt uns wieder das spannunggeladene Gemurmel den Menge. Tausende umstehen, dicht gedrängt, den kleinen Platz. Ein Papa schwingt seinen Sprößling auf die hohe Betonwand. Im Nu plumpst dieser wohl jüngste Zuschauer herunter, denn ein Hund schnuppert auf der anderen Seite bellend nach solchen ängstlichen Zaungästen. Mit Händeklatschen werden die Mannschaften begrüßt. Das Spiel beginnt Plötzlich verstummt das Gemurmel. Die atemlose Stille durchbricht nur das harte Aufschlagen des Balles auf dem geftorenen Boden. Von Minute zu Minute wächst die Spannung. Wenn Dr. Tackenberg in einer brenzlichen Situation klärt, oder Nußbaum und Heinen einen blitzschnellen Durchbruch aufgefangen haben, atmen die Zuschauer für einige Augenblicke auf. Die Füße grampeln im Takt ein bißchen Wärme aus dem Boden und das Gemurmel hebt wieder an. Eine Frau kredenzt ihrem Gatten, einem Feldgrauen, einen wärmenden Trunk. Das Gläschen geht weiter an den Nebenmann, die besorgte Frau füllz es auf's neue und die also ermunterten Lebensgeister wenden sich wieder dem Spielgeschehen zu. Ein Soldat schwingz zum 87. Male seine Aumne kreuzweise übereinander und versucht so, die eingefrorene Stimmung wieder anzufachen. Hilll—nein, hilt— nein, schallt es im Sprechchor und wieder hängen die Augen voller Erwartung am Ball.„Es geht hin und her“, sagt uns Direktor Tackenberg in der Pause und ein junger Tura=Auhänger, der sich weniger vorsichtig ausdrückt, mein::„Und win werden doch noch siegen!" Der Schiedsrichter pseift. Der Ball sliegt von Mann zu Mann und wieder steigert sich die Spannung von Augenblick zu Augenblick. Es gibt in diesem Spiel keinen toten Punkt, keinen Leerlauf. Da, das erste Tor für Tura. Begeisterung hallt auf. um gleich den anspornenden Zurufen, die die flinken ByV.=Stürmer bei dem Gegenangriff begleiten, Platz zu machen. Ein zweites Tor für Tura finder sein Echo im Jubel den Massen und wieden schwingt lautes Händeklatschen über den Platz, als Pörigen den Ehrentresser für seine Mannschaft rettet. Die Zuschauer gehen mit. Jede Sekunde bringt eine neue Situation. Beide Mannschaften kämpfen mit äußerster Energie. Die BFVer mit ihrem überlegten planvollen Flachpaßz und die Turaner mit ihrem größeren Krasteinsatz sind sich ebenbürtige rinerliche Gegner. Und dieser vom ersten bis zum letzten Augenblick faire Kampf schlägt die Tausende, die bis zum Schlußpftf in größter Spannung dem Spielgeschehen folgen, in seinen Bann. Sie erlebten einen Lokalkampf, wie er unseren beiden Gauligamannschaften und dem Bonnev Fußballsport würdig war. 13. Der Spielverlauf Die Spannung der 4000 war aufs höchste gestiegen, als unter der Führung von Schiedsrichter Stöckmann(BIL. 99 Köln) die Mannschaften einliefen, die sich wie folgt gegenüverstanden: Tura: Dv. Tackenberg Müllen Miesen 2 Drochelmann Kirner Miesen 1 Reissenhäuser Zander Späker Herbst Coenen Honrath Schwindt Bellersheim Herzmann Besgen Graf Pörtgen Nußzbaum Heinen Hausmann BVV.: Heinen Beide Mannschaften hatten ihre zur Zeit stärkste Elf zur Stelle. Um es gleich vorweg zu nehmen: die Turamannschaft enttäuschte vor der Pause ihre Anhänger biter, so daß selbst die eingefleischtesten Turaner die größten Befürchtungen um den Spielausgang hegten. Daß die Tura aber dann doch noch den Sieg an sich riß, verdankt sie einzig ihrem unerschütterlichen Kampfgelst, den wieder einmal über die Technik des BFV. einen, wenn auch glücklichen, so doch nicht ganz unverdienten Erfolg feierte. Der Bonner 3V. spielte zeiwweise direkt imponierend. Im flüssigen Spiel wanderte der Ball von Mann zu Mann, ohne daß die Tura im Feld die abgezirkelten Kombinationen wirksam zu unterbinden vermochte. Kamen aber die Schwarzjacken von das Tor des Gegners, dann war es aus. Allerdings muß zugegeben werden, daß die BFVer maßloses Pech entwickelten. Immerhin wäre eine:=Halbzeitführung der Gäste verdient gewesen und hätte dem Spielverlauf durchaus entsprochen. Die Tum kam in der ersten Hälfte überhaupt nicht ins Spiel. ihr sehlte jedes System, wohl mühte sich der alte Kämpe Her55 st im Sturm redlich ab, Zusammenhang in seine Reihen zu bringen, aber sein Bemühen blieb erfolglos. Der BFV. beherrschte unumschränkt das Feld. Hi. und wieder verlegte sich die Tura auf Durchbrüche, die aben von der schlagsicheren Deckung des BFV. gestoppt wurden. Schon nach wenigen Minuten hatte Herzmann einen seiner gefürchteten Bombenschüsse abgefeuert, der nur knapp im„Aus“ landete. Bei einem Turaangriff wird Später etwas unsanft gelegt, den von Herbst prachwoll geschossenen Strafstoß wehrt Hausmann ruhig ab. Dev nächste Kampfmoment läßt die Turaanhänger erzittern: Bellersheim hat sich blendend durchgespielt und verlängert zu Herzmann, der in aussichtsreicher Situation Honrath den Ball zur Vollstreckung überläßt. Aber knapp haut Honraty den Ball neben das Tor. Der Turaauhang atmet aus. während sich die BVVer die Haare rausen. Eine ähnliche Situation ereignet sich wenig später vor dem BFV.=Tor: Reissenhäuser hat den Ball hoch herein gegeben, der hau bedrängte Torwart Heinen verliert das Leder, aber Hausmann ist zur Stelle und schlägt kaltblütig ab. Im Mittelfeld haben die BVVer ein deutliches Uebergewicht, vor allem beherrscht Graf den Raum unumschränkt. Da Pörigen die Rolle des Stoppers übernommen hat, sorgt er für den planmätzigen Aufbau der BZV.=Angriffe. Immer wieder wirft er seinen Sturm nach vorne, der zwar wunderschöne technische Tricks zeigt, aber vor dem Tor zu unentschlossen tst. In aussichtsreicher Schußstellung wird Herzmann gelegt, den fälligen Strafstoß verschießt Graf knapp. Wenige Minuten später erhält Tura einen Strafstoß zugesprochen, der von Zander plaziert geschossen wird, aber Heinen dechtet den Ball in wunderschöner Parade ins„Aus“. Mit dem Halbzeitpfiss stürmt die Tura noch einmal nach vorna. Zander dat aben kein Glück mit seinem Torschuß. mit einem Nachlassen des äußerst schnellen Kampfes nach der Pause gerechnet wurde, so wav dies ein Trugschluß, deun der Kampf ging mit unvermindertem Tempo weiter. #. Tura wird nach der Pause enwas besser. Gleich in den erten Minuten hat Besgen eine gute Torgelegenheit, blitzschneu bricht en durch, paßt zu Schwindt, der im letzten Augenblick aber von den Turaverteidigern gestoppt wird. Der Turamittelläufer Kirner, der bisher weniger augenfällig in Erscheinung getreten war, wird von Minute zu Minute besser, en geht jetzt ganz aus der Reserve heraus und arbeitet medo für den Aufbau. So wird das Spiel verteilter und die Turabesuche vor dem BVV.=Tor häusigen. Eine eigenartige Steuation führt zum Führungstor den Tura. Pörigen will zu Torwart Heinen zurückgeben, zögert abor einen Moment zu lange und rutscht auf dem vereisten Boden aus. Später und Herbst sind aber sofort zur Stelle, so daß Späker an dem verdutzten Heinen vorbei zum 120 einschieben kann. Der Erfolg gibt der Tura Mut, schon der nächste Angviss der Schwarzweißen hätte bald zu einem zweiten Treffer geführt. Coenen, der schon verschiedentlich durch seinen prachtvollen Emsatz auffiel, hatte sich von seinem Läusen freigemacht, rast die Linie entlang und flankt in die Mitte. Späker, der den Ball aus der Luft annimmt, haut nur wenige Meter neben den Kasten. Inzwischen hat der BFB. umgestellt, Besgen hat mit Bellersheim den Platz getauscht. Der ByV. ist dem Ausgleich nahe, aber die schwarzen Stürmer zögern zu lange mit dem Schießen. Aus 30 m schieß: Graf plötzlich aufs Tor, aber der Ball springt gegen die Torlatte. Ueberraschend kommt die Tura noch zu einem zweiten Ton. Reiffenhäuser hat sich gut durchgespielt, seine Ilanke roll: Coenen direk: auf den Fuß, der mit schönem Schrägschuß zum•0 einsendet. Eitel Freude bei den Tura, lange Gesichter beim BIV.! Der BSV. setzt jetzt alles auf eine Karte, Pörtgen gebt in den Stumn und versucht, eine günstige Wendung herbeizuführen. Aber erst 5 Minuten vor Schluß vermag der BVV. die Trefferspanne zu verringern: Miesen 1 wollte an den Torwart zurückspielen, aber Besgen ist schneller, erwischt das Leden, das er doch vors Tor gibe und Pörtgen nun noch mit dem Kopf einzudrücken braucht. Mag auch der BöV. das technisch schönere Spiel hingelegt Der Tabenenfahret Troisvot Ueberraschend hohe Niederlage von Beuel 06— Teoisbdrf 95— Beuel oS:0(:0) 2500 Zuschauer erlebten gestern auf der Troisdorfer Heide einen mitreißenden Kampf. Der harte Boden machte allerdings den Einheiten viel zu schaffen. Unnötige Härten kamen auf und später wurde beiderseits gehörig„gesunkt“, so daß Schiedsrichter Busse(Köln) durchgreisen mußte. Beuels Unker Läufer Müller erhielt einen Platzverweis. Lambertz mußte für längere Zeit verletzt ausscheiden. Naturgemäß litt das Spiel unter diesen bedauerlichen Vorfällen. Sonst waren beide Einheiten mit größtem Eiser bei der Sache und bemühten sich, die anfänglichen Härten durch ein technisch bochstebendes Spiel wieder weitzumachen. Die Mannschaften traten in folgender Aufstellung an: Troisdors: Wagner: Müsch, Auel: Schneider, Klein, Pechan; König, Machade, Stieldorf, Hupperich, Pütz. Beuel: Lambertz; Jamann, Knoch; Pletsch, Thomas, Müller: Franz Elbern, Marcel Elbern, Schubinski, Brav, Moog. Beuel war im Nu auf vollen Touren. Die wendigen Jungen fanden sich auf dem harten Boden gut zurecht, dribbelten mit dem Ball, spielten engmaschig bis vor des Gegners Tor. Dann war aber ihre Kunst zu Ende. Troisdorfs eisenharte Verteidigung, in der Müsch wieder zu großer Form auflief, ließ die gegnerische Fünferreihe kaum zum Torschuß kommen. Die Angrisse waren allzu durchsichtig und weich. Der linke Flügel blieb ungefährlich. Franz Elbern gelang es wohl mehrmals durchzubrennen, aber im letzten Augenblick sprang Pechan dazwischen. Was sonst an gefährlichen Schüssen aufs Troisdorfer Tor ging. wurde von Wagner sicher gemeistert. In Troisdorfs Fünferreihe war diesmal kein schwacher Punkt. Machade, der sichere Verbindungsstürmer, setzte ganz hervorragend seine Nebenspieler ein. Bei weiten Schlägen lag Stieldorf auf der Lauer. Hupperich hatte wie Machade bei Torschüssen häufig großes Pech. Seine abgezirkelten Dredbälle gingen verschiedentlich daneben. Beuels Läuferreihe war zu schwach, um das weiträumige Spiel der Einheimischen zu zerstören, Thomas schaffte für drei und konnte sich deshalb weniger dem Aufbau widmen. Auch die beiden Außenläufer hatten genügend Arbeit. Hin und wieder blieb es bei reinem Feldspiel zwischen den Läuferreihen und den Strafraumgrenzen, da beide Verteidigungen mit weiten Schlägen klärten. Etwa zehn Minuten lang nach dem Anpfiff rollten die Angriffe der Gäste. Einigemale kam die Fünferreihe der Platzherren durch. Jedesmal zeigte sich ihre Gefährlichkeit, weil mit dem Torschuß nicht lange gesackelt wurde. Einen Drehschuß von König konnte Lambert geschickt abwehren. Erst nach einer Viertelstunde gewann Troisdorf mehr und mehr an Boden. Eine Bombe Stieldorfs hod Lambertz über haben, so sind doch die Tora noch immer entscheidend. Der BVV. hat es nicht verstanden, der Taktik den Tura, die sich mehr auf einzelne, aber stets gefährliche Durchbrüche verlegte. zu begegnen. Zuv Hauptsache verdankt die Tura den Sieg lorem neuen Mittelläufer Kirnen, der sich in der zweiten Hälfte ausopfernd einsetzte und Angelpunkt seiner Elf war. Auch die Tumverteidigung entledigte sich ihrer Aufgabe durchaus sicher, besonders Miesen 2 hatte einen sehr guten Tag und erntete für seine sauberen Abschläge oftmals Beisall. Du. Tackenberg im Turator wurde bedeutend mehr beschäftigt als sein Gegenüber, er binterließ diesmal einen sicheren Eindruck. Etwas schwächer waren die beiden Seitenläufer Drochelmann und Miesen 1. Im Sturm waren die Außenstürmer Reissenhäuser und Coenen die treibenden Kräfte. Späker war beweglicher als sonst, Hordst und Zander ausgezeichnet.— Heinen im Tor des BVV. hielt einige scharfe Schüsse. Sicher und rudig das Verteidigerpaar Hausmann und Heinen. Pörigen war in der ersten Hälfte recht gut, später ließ en jedoch merklich nach. Besten Spieler des BFV. war unzweiselhast Graf der gestern eine ausgezeichnete Partie lieferte und besonders durch seine saire Haltung aufsiel. Nußbaum gestel ebenfalls recht gut. Honnaty schien als Linksaußen nicht auf dem richtigen Platz, trotzdem fiel er keineswegs aus, sondern mühte sich redlich auf dem ungewohnten Posten ab. Schwindt war wieder der brillante Techniker, dem allerdings zum Stürmer der eiserne Drang nach vomme sehlt. Bellersheim hatte gestern viel Pech, allerdings wurde er von Kirner sehr scharf bewacht. Herzmann ist bedeutend wendiger geworden, auch er hatte mit seinen Schüssen ziemliches Pech. Enttäuscht hat gestern Besgen, dev wohl nicht gerade seinen besten Tag erwischt hatte. Schiedsrichter Stöckmann pfiff— wohl in weiser Vorsicht, daß keine Härten aufkommen sollten, manchmal etwas kleinlich, sonst war seine Leistung durchaus korrekt und bestimmt. H. B. Der erste Kriegsländerkampf der Ringer Die Ungarn siegten über die deutsche Ringermannschaft Deutsche Ringer in München Der erste Kriegs=Länderkampf der deutschen Ringer, zugleich die sechste Begegnung mit den ungarischen Vertretern des freien Stils, ging am Samstagabend in München vor sich. Wiederum slegten die Gäste, und zwar mit:3 Punkten. Damit stehen einem:=Erfolg unserer Mannschaft fün :=Siege der Ungarn gegenüber. Der ungarlsche Sieg war verdient Die Gäste zeigten grodes Können. Unsere Mannschaft wbar in den leichten Gewichtsklassen nicht stark genug desetzt. Im Bantamgewicht und Federgewicht erzielten die Ungarn schon eine:=Führung. Schultersiege von Nettesheim und Schäfer schafften den Ausgleich. Die Ungarn gingen dann überraschend erneut in Führung. Kovacs gelang es, Schweickert zu bestegen! Angenehm überraschte Leichter die 2500 Besucher im festlich geschmückten Zirkus Krone, in dem er den Halbschwergewichtler Rihetzki mit:0 Punkten klat beherrschte. Mit der Schwergewichtsbegegnung Bobis(Ungarn) gegen Hornsischer fiel die Entscheidung. Zwei kleine Wertungen, denen Hornfischer nur eine enzgegensetzen konnte, waren ausschlaggebend für den:=Gesamtsleg der Gäste. Ergebnisse: Bantamgewicht: Bencze(Ungarn):=Punktsieger über Allraum(Mannheim); Feder: Toty(.) Sieger nach 12 Minuten durch Beindurchzug über Brendel(Nürnberg): Leicht: Nettesheim(Köln) Sieger nach:45 Minuten durch Armbebel mit Eindrücken der Brücke über Ferencz(.): Welter:„Schäfer(Ludwigshafen) besiegt Sovari(.) nach 11:25 Mmnuten durch Aufreißer mit Eindrücken der Brücke: Mittel(Kovacs(.) besiegt Schweickert(Berlin) mit:1 Punkten; Haldschwer: Leichter(Franofurt) beflegt Ribetzty (Ungarn) mit:0 Punkten; Schwer: Bobis(.):=Punktsieger über Hornfischer(Nürnberg). Zum zweiten Male Herber Baier Auch beim zweiten Auftreten des Weltmeisterpaares Mari Herder Ernst Baier am Sonntag im Mannheimer Eisstadion Friedrichspark war das Stadion restlos ausverkauft. Die beZuschauer umjubelten die Olympiasieger immer wieder, so daß es mehrere Zugaben geben mußte. bergrögert seinen Vorsprung 2500 Zuschauer auf der Troisdorfer Heide die Latte. Weitere Ecken brachten ebenfalls nichts ein. Auf der anderen Seite ließ Beuels Fünserreihe einige Gelegenheiten aus. Dann ging der Sturm der Platzherren geschlossen vor. Hupperichs scharfer Schuß hing in der rechten oberen Ecke im Netz.:0. Wenig später, in der 35. Minute, wurde Stieldorf regelwidrig gerempelt. Der Ball ging ins Aus. wurde von Troisdorf eingeworsen. Jamann sing den Ball im Strafraum mit der Hand ab. Leo Klein jagte den Elfmeter geschickt täuschend zum zweiten Treffer in die Maschen. Nach einigem Geplänkel gings in die Pause. Mit frischen Kräften legten die Gäste dann wieder los. Aber auch jetzt langte es nicht zu Erfolgen. Troisdorfs Verteidigung blieb wie üblich wachsam. Einmal gab Franz Elbern den Ball zum freistehenden Schubinfki. Dieser hätte nur einzudrücken brauchen, ader sein Schuß ging doch übers Tor. Jamann machte Hand. Leo Klein verschoß den Strafstoß. Dann prallte König mit Müller zusammen. Dieser schied verletzt aus. Als er wieder ins Spiel kam, gabs einige überflüssige Bemerkungen und Armbewegungen, die Busse mit dem Heraussetzen Müllers ahndete. Trotz der Schwächung bemühte sich Beuel, das Torverhältnis zu ändern. Franz Elbern, der beim Ausfall von Lambertz das Tor gehütet hatte, blieb diesmal vorne, damit der Angriff nicht allzusehr geschwächt wurde. Im Gedränge erwischte König den Ball und drückte ein. Nach halbstündigem Spiel gelang Stieldorf naty schönem Alleingang der vierte Treffer. Kurz vor dem Schlußpfiff brannte er erneut durch. gab zurück an Hupperich, gegen dessen Bombe kein Kraut gewachsen war.:0. W. S. Ueberraschung am Deutschen Eck TuS Neuendorf— SpVag Andernach:3(:1) Im Koblenzer Stadion erlebten 1200 Zuschauer eine riesige Ueberraschung, denn allgemein hatte man an einen Sieg der mit Gauchel spielenden Neuendorfer geglaubt, zumal die Andernacher nur mit zwei Spielern aus der Stammelf erschienen waren. Doch die neuen Leute bei Andernach, die ehemaligen Schweinfurter Gorsky und Vogel sowie Agen von Sperber Hamburg, verlieben dem Mannschaftsgefüge guten Rückhalt. Während beim Sieger Gorsky als Halblinker und der jugendliche Torwart ausgezeichnet gesielen und großen Anteil am Sieg hatten, war Gauchel bei Neuendorf nahezu auf sich gestellt. Das einzige Tor bis zur Pause erzielte Gorsky mit einer Bombe. Die Entscheidung ftel dann in den ersten zehn Minuten nach dem Wechsel, als Vogel und Agen zwei weitere Tore für Andernach erzielten. Alle Anstrengungen der Neuendorfer dagegen blieben erfolglos und scheiterten an der einsatzbereiten Abwehr. Erst durch einen Elsmeter, den Gauchel sicher verwandelte, gelang den Neuendorfern wenigstens der Ehrentreffer. Kur zwei Tressen in der Vonn=Regbarger Bezirtsgrappe Die Pechsträhne des BBE reißt immer noch nicht ab— Friesdorf verlor in Hennef Nur zwei Kämpfe standen gestern auf dem Spielprogramm der Bonn=Siegburger Gruppe der Bezirksklasse. Friesdorf scheint durch die Spielerverlufte viel von seiner alten Kampftraft verloren zu haben, denn in Hennef mußten die königsblauen Godesberger eine eindeutige Niederlage hinnehmen. Auch die Pechsträhne der dapferen BBCer reißt nicht ab. In Siegburg vermochte man eine Halbzeit lang ernstlichen Widerstand zu leisten, dann hatten die Bonner aber ihr Pulver verschossen und gerieten in den Rückstand. Die Tabelle der Bezirksgruppe Siegburger SB 04— Vonner BE:2(:2) Wieder einmal wurde der BBC unter die Verlierer geschickt. Eigentlich schade, denn eine Halbzeit lang kämpfte die Mannschaft ganz ausgezeichnet und wußte sich der Angrifse der Einheimischen zu erwehren. Nach Wiederanspiel dauerte es aber nicht lange, bis die Blauen das allmähliche Schwinden der Bonner Kraftreserven bemerkten. Mehr und mehr brückten sie aufs Tempo und erztelten noch vier weitere Tore, die ihren Sieg sicherstellten. Mit Ausnahme von zwei Stammspielern hatten die Bonner nur Jugendliche zur Stelle, die sich gegen die Routine der Siegburger nicht durchzusetzen vermochten. Die Platzherren hatten Bach durch Halst ersetzen müssen und wiesen im Sturm mit dem Halbrechten Goldhofen, Mittelstürmer Sauerdrei und Linksaußen Schul; drei Neutinge auf, die sich im Mannschaftsgefüge gut zurechtsanden. Halft wurde leider gleich in der ersten Minute verletzt und wechselte mit Wahn auf Rechtsaußen. Die Ueberrumpelungstaktik der Gäste, auf die man eigentlich in Siegburg hätte gesaßt sein müssen, gelang auch diesmal wieder. Zwei saudere Tore wurden vorgelegt, bis Siegburg vor der Pause durch seinen ersten Treffer auf:2 herankommen konnte. Wegen Abseitsstellung wurde das schönste Tor des Tages nicht gewertet. Den dritten Treffer erzielte der sehr gute Rechtsaußen Schulz, den vierten Goldhofen und den fünften Hemmersbach. Haushoch überlegen wurde das Spiel von den Platzherren zu Ende geführt. Hennes— Friesdorf:1(:1) Friesdorf„wackelt" bedenklich in der Tabelle. Die erneute Niederlage sollte es jedoch nicht auf die Knie zwingen. Es wäre sonst schade um die Mannschaft, die in der verflossenen Serie wirklich etwas geleistet hat. Anscheinend„lag“ ihr der Hennefer kleine Platz nicht. Ihr Spiel konnte sich garnicht recht entwickeln. Um so besser fand sich Hennef sofort nach Beginn zurecht. Zehn Minuten lang wurde der Ball von Mann zu Mann getrieben. Dann gelang Willi Wehner, der wieder dabei war, der Führungstreffer. Friesdorf schaffte wohl den Ausgleich. Dabei sollte es aber auch bleiben. Die sungen Spieler in der Verteidigung waren allzu eifrig und unbesonnen, sonst wäre es kaum zu den zwei Selbsttoren gekommen. Pulcher erhöhte nämlich auf:1, und ein Selbsttor ergab das Halbzeitergebnis. Adolf Schmiv gelang nach der Pause der vierte schöne Treffer und ein zweites Selbstior verhalf Hennes zum„billigen“:=Erfolg. Schiedsrichter Holthosen war ausgeblieben. Deshalb hatte man sich auf Becker(Hennef) geeinigt, der den Kampf gut über die Zeit brachte. Sport=Sonntag in Zahlen Gauliga(Kriegsmeisterschaft) Gruppe 2: Troisdorf— Beuek Tura Bonn— Bonner 39 Tus Neuendorf— Andernach Gruppe 1: BfR Köln— Rhenania Würselen Alemannia Aachen— Mülheimer Sy BIL 99 Köln— Düren 99 :0(:0) :1(:0) :3(:1) :1(:0) :3(:0) 121(11) Bonn—Sleatreis: Siegburg— Bonner BE.•2 Hennes— Friesdorf 511 Kampfplan für die Weihnachtsseierten= 25. 12.(1. Feiertag) Fußball: BsL 99 Köln— Troisdorf 65. 26. 12.(2. Feiertag) Fußball: in Köln: Gaukampf Mittelrhein gegen Niederrhein. Hocken: in Köln: Gaukampf Mittelrhein gegen Niederrhein. Die mittelrheinische Fußballens für den Vergleichskampf gegen Gau Niederrhein Das Fußball=Aufgebot des Gaues Mittelrhein für den Vergleichskampf gegen Niederrhein am zweiten Feiertag im Kölner Stadion wird gemeldet: Es spielen in den mittelrheinischen Farben am 26. 12: Kelter (Sülz 07) Schmaus Schmitt (Sülz 07)(BfL 99 Köln) Zarges Ruff Kuckert (Sülz 07)(Mülheimer SB)(BsL 99) Simon Weyer Schaletzki Gauchel Joe Eldern (Würselen)(BsL 99)(BsL 99)(Neuendorf) Beuel) Ersatz: Schon(Rhenania), Cay(BfL 99), Lohmann(Mülheimer SB), Franz Becker(Bfsi rrh.) und Werdei (BfL 99). Mittelrhein=Hocken Der mittelrheinische Hockey=Sonntag war mit drei Treffetz ausgefüllt. Das zur Stadtmeisterschaft zählende Spie Schwarzweiß Köln gegen Kölner HC gewannen die Schwarz weißen:0. Im Freundschaftsspiel setzten die Rotweißen aus Müngersdorf zum ersten Male den Münchener Nationalspieler Rothkopf und dessen Vereinskamerad Kerl ein. Denn Schwarzrot wurde klar:0(:0) bestegt. Das zur Kriegsmeisterschaft rechnende Ausscheidungsspiel Marienburg gegen Bonner THV endete:1 nach Verlängerung(:0 für Bonn) und muß daher wiederholt werden. Mittelrhein=Hockeyelf gegen Niederrhein Eine starke Els. in der auch der Münchener Nationalspieler Rothkopf Berücksichtigung fand, hat der stellv. Reichssachamtsleiter, Gausachwart Detmar Wetter, für den HockeyGaukampf gegen Niederrhein am 26. Dezember(2. Weihnachtsfeiertag) in Köln aufgestellt. Es spielen: Paffenholz 2 (Schwarzweiß Köln); Köhne(Rotweiß Köln), Prediger (Schwarzweiß): Rothkopf(Wehrmacht), Kirberg Marienburg), Horstmann(Rotweiß); Hesse. Lehr(beides Schwarzweiß), Schmitz(Marienburg), Ludwigs, Dr. Bletzmann(beide Rotweiß). Ersatz: Schrader(Schwarzrot Köln), Schmitz, Dr. Nack (beide Schwarzweiß), Esser, Wüst(beide Notweiß). Das Spiel wird vor dem Fußball=Gaukampf. Mittelrhein gegen Niederrhein ausgetragen. Hockey=Kriegsmeisterschaft der Frauen Zur Teilnahme an der vom Fachamt Hockey ausgeschriebenen Frauen=Kriegsmeisterschaft haben sich schon zehn Gaue gemeldet. Es sind dies: Berlin=Mark Brandenburg, Sachsen, Mitte, Nordmark, Niedersachsen, Westfalen=Lippe, Niederrhein, Südwest, Baden und Bayern. Die meisten dieser Gaue führen innerhalb ihrer Bereiche Meisterschaftsspiele durch, die bis zum 14. April beendet sein müssen. Einige dieser Gaue beabsichtigen, den Gaumeister nach den Ergebnissen von Freundschaftsspielen und eines oder mehrerer Entscheidungsspiele zwischen den vermutlich spielstärksten Vereinen zum Schluß der Spielzeit zu ermitteln. Ein Abstieg von der Gau= in die Kreisklasse, ebenso ein Aufstieg von der Kreisiundie-Gauklasse finden nicht statt. Eishockeyländerkampf gegen das Protektorat Die deutschen Eishockeyspieler werden ihr erstes Länderspiel der Kriegszeit am 11. Januar in Prag gegen das Protektorat Böhmen=Mähren austragen. Es ist beabsichtigt, die stärkste deutsche Mannschaft spielen zu lassen. Weitere Länderkämpfe sind im Rahmen der internationalen Wintersportwoche an den Tagen vom 27. bis 29. Januar in Garmisch= Partenkirchen in der Form eines Turniers geplant. Neue Aufgaben für unsere Amateurboxer Drei Länderkämpfe im Januar und Fedruar Die deutschen Amateurboxer, die während des Krieges schon vier Länderkämpfe bestritten, haben für das neue Jahr bereits wieder andere Aufgaben. Am 10. Januar findet in Brünn der Rückkampf gegen das Protektorat BöhmenMähren statt. Für den 13. Januar ist anschließend in Preßburg der' erste Länderkampf gegen die Slowakei vorgesehen und am 25. Fobruar steht voraussichtlich in Berlin der Rückkompf gegen Italien zum Austrag. Italiens Boxer bereiten sich vor Die ttalienischen Nationalboxer, die soeben einen sicheren 10:=Sieg über Deutschland davontrugen, wissen genau wie schwer dieser Erfolg errungen werden mußte. Schon jetzt wurde angeordnet, daß zur Vorbereitung auf den Rückkampf die ausgewählten Boxer mehrere Wochen in einem Trainingslager zusammengezogen und dort unter Leitung ihres amerikanischen Trainers Steve Klaus geschult werden sollen. Wieder ein Weltmeister„ernannt“ Die Nationale Boxkommission in USA. ist jetzt dazu übergegangen, Weltmeister kurzerhand zu ernennen, während es nach den in Europa allgemein gültigen Bestimmungen heißt, „ein Titel kann nur im Ring gewonnen werden". Nachdem vor einiger Zeit schon Georges Pace auf diese Weise Weltmeister im Bantamgewicht geworden war, hat sich die NBA. entschlossen, jetzt Littie Dado den Titel eines Weltmeisters im Fliegengewicht zu verleihen. Dado ist aus den Entscheidungskämpfen mit Pancho, Jurich und Montana Ubrig geblieben und sollte mit dem italienischen Europameister Urbinati um die Weltmeisterschaft boxen. Da Urbinati aber jetzt nicht über den Ozean kann, wurde sein Gegner einfach zum Meister ernannt. Urbinaul bleibt jedoch anerkannter Heraussorderer. Rechtsrheinische Radsport=Vereinigung e. B. Köln. Die Vereine RV 1886 Mülheim, RuM„Tempo“ 1909 KölnMülheim, RV Liga Diamant Köln=Kalk und der RV„Goldenes Rad“ Pöln=Vingst haben sich zu der„Rechtsrheinischen Radsport=Vereinigung“ e. V. zusammengeschlossen, die am Sonntagmorgen in einer außerordentlichen Hauptversammlung ins Leben gerusen wurde. Vereinsführer ist Gausachwart Fritz Thomas, der den zahlreich erschienenen Mitdie sportlichen Ziele und Wege' des neuen rechtsrheinischen Großvereins auszeichnete, zu deren Erreichung ihm Ortsgruppenleiter Rauttert die größtmögliche Unterstützung der uspuß. zusagte. Um dem guten Nachwuchs des Vereins auch eine entsprechende Anleitung und Förderung zuteil werden zu lassen, wurden die früheren Meisterfahrer Paul Oszmella und Jupp Arentz mit seiner Betreuung beauftragt. Während Oszmella die Bahnfahrer leitet, wird Arents den Straßenfahrern mit Rat und Tat zur Seite stehen. 1949 keine Nadweltmeisterschaften Unter der Leitung des Präsidenten Aldan Collignon (Belgten) sand in Brüssel eine Vorstandssitzung des Internationalen Radsportverbandes(UG.I) statt. Nach den Besprechungen über die gegenwärtige internationale Lage im Radsport wurde beschlossen, 1940 keine Radweltmeisterschaften zu ermitteln. An Stelle der Weltmeisterschaften, die ursprünglich nach Paris angesetzt waren, werden diese Preise der UGJ auf Bahnen und Straßen ausgetragen, mit deren Ausrichtung Italien beauftragt wurde. Als Termin ist die erste Septemberwoche vorgesehen. Jugendmeisterschaften im Hallenradsport Gemeinsam mit den Deutschen Jugendmeisterschaften im Gerätturnen, Ringen, Gewichtheben, Judo, Fechten und Boxen sollen die Titelkämpfe der HJ. im Hallenradsport an den Tagen vom 26. bis 31. März in Stuttgart entschieden werden. Ausgeschrieben werden Einerkunstfahren, SechserGruppenfahren(Schulreigen) und Zweierradballspiel. Teilnahmeberechtigt sind die Junggenossen der Jahrgänge 1922/25, ferner diesenigen des Jahrganges 1921, die nach dem 1. September geboren und noch nicht aus der HJ. ausgeschieden sind. 18. Dezember 1939 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend) Bonner Nr. 16 632. Seite 3 Aus der Amgegend Godesberger Nachrichten * Weihnachtsmusik der Otto=KühneSchule. Alljährlich, in der verheißungsfrohen Vorweihnachtszeit, pflegt das Pädagogium Godesberg (Otto=Kühne=Schule) seine Schüler, deren Eltern und die Freunde der Anstalt zu einem weihnachtlichen Konzert zu laden und so jubilierten am Samstagnachmittag wieder einmal helle und frische Kinderstimmen in der mit Tannenzweigen geschmückten Aula ihr„in dulce den Bunden hönen, alten Lieder von Weihnacht zur Begleitung von zarten Geigen und Flöten. Der alte, deutsche Brauch des Quempassingens verdient es wirklich, wieder lebendig zu werden und dafür kann man dem musikalischen Betreuer der Anstalt nicht dankbar genug sein. Studienselten gssie ns besitzt bei der Programmgestaltung eine „tten glauliche Hand. er versteht es außerdem, seine Jungen für die Musik so zu begeistern, daß sie mit Freude bei der Sache sind und der Zuhörer, über den wirtlich ausgezeichneten Leistungen, ganz vergißt, daß hier Schüler musizieren. So boten die beiden jugendlichen Solisten Ulrich Schröder(Violine) und Christoph zu Dohna(Block= und Querflöte) ganz eigenpillige„Leistungen, die weit über den Rahmen eines Schulettonzerts hinausgingen. Ulrich Schröder erfreute mit einer Chaconne von G. Vitali, während sich Christopy zu Dohna für die Blockflötensonate in Fdur von G. F. Händel einsetzte. Zusammen mit der altbewährten Geigerin Mathilde Wittmann=Leip= ziger und Dr. Wenz am Flügel=setzte er sich außervem nuch für eine Triosonate in a moll von G. Ph. Telemann ein, die in stilvoller Ausdeutung des barocken Klanges erstand. Frau Anita Stein(Sopran) sang mir schonem Ausdruck das Weihnachtsrezitativ aus dem „Messias“ von G. F. Händel. Inniges Weihnachtsempfinden spricht aus der Hirtenmusik für Streicher, Flöte und Continuo von Gregor Jos. Werner, bei der neben den schon genannten noch Dieter Volz und Frau Prietze(Continuo) solistisch hervortraten. Mit der Weihnachtsmusik von Walter Füß für Frauenchor— vorher hörten wir noch einige alte und neuere Weihnachtslieder— klang die stimmungsvolle Feierstunde aus.„ Herbert Becker. * Neue Diensträume im Nathaus. Die Räume im Erdgeschoß des westlichen Flügels im alten Teile des Rathauses, in denen bisher die Kriminalpolizei untergebracht war, werden jetzt für andere Verwaltungsdienstzwecke baulich umgestaltet. Zeueler Nachrichten Beuel: Den Tod im Rhein gesucht. Am Samstag in den frühen Morgenstunden, etwa gegen 3 Uhr, sprang am Schanzenkopf, Schlageterufer, ein älterer Mann in den Rhein und ging sofort unter. Infolge der Dunkelheit konnten keine näheren Feststellungen getroffen werden. Vermißtenmeldungen werden an die Kriminalpolizei Beuel erbeten. Am Vorgebirge entlang Walberberg: Ein älterer Mann, der auf tragische Weise zu Tode gekommen war, wurde unter großer Beteiligung zu Grabe getragen. Er wurde in der Frohngasse bewußtlos mit einer schweren Schädelverletzung aufgefunden. Nach einigen Tagen ist er an den Folgen der Verletzung gestorden. Die Ermittlungen ergaben, daß der Mann in der Dunkelheit gegen ein nicht genügend beleuchtetes Fahrzeug gelaufen war. Dieser traurige Fall möge allen eine eindringliche Mahnung sein, daß jedes Fahrzeug, das nicht im Hof oder in den Stallungen, Scheunen usw. untergestellt werden kann, in der Dunkelheit so beleuchtet sein muß, daß es kein Verkehrshindernis bedeutet. Im Kranz der Sieben Berze Bad Hoünes: Durch einen tragischen Unsglücksfall kam der Polizeimeister Josef Hansen ums Leben. Als er in seinem Dienstzimmer auf dem Rathaus seine Pistole reinigen wollte, ging plötzlich ein Schuß los und traf den Polizeimeister ins Herz, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Polizeimeister Hansen stand im 42. Lebensjahr. Er war 15 Jahre im Polizeidienst tätig, seit dem Jahre 1935 leitete er die Exekutive in Honnef. Der so tragisch ums Leben gekommene pflichttreue Beamte hinterläßt Frau und zwei minderjährige Kinder. Ein schwerer Junge festgenommen. Der Polizei gelang es, in Rhöndorf einen 19jährigen Burschen festzunehmen, der bereits zweieinhalb Jahre Gefängnis hinter sich hatte. Man hatte beobachtet, wie er in ein unbewohntes Haus„Auf dem Rüdel“ in Rhöndorf eingedrungen war und sich dann in Richtung Honnef entfernt hatte. Als auf telefonische Nachricht ein Polizeibeamter erschien, konnte der Einbrecher in der Nähe des Hauses entdeckt werden. Bei dem Versuch, über die Löwenburger Straße in Richtung Drachenfels zu entfliehen, blieb er schließlich auf den Halteruf des Beamten, der bereits seine Pistole schußfertig gemacht hatte, stehen. Er wurde festgenommen und zur Wache gebracht. Eine sofortige Leibesvisitation förderte bei dem Verhafteten ein feststehendes Messer, ein Brotmesser, eine geladene Pistole, eine Herrentaschenuhr, mehrere Paar Handschuhe und sonstige Sachen zutage. Der Täter gestand, die Sachen in dem fraglichen Haus in Rhöndorf gestohlen zu haben. Ob auch die Schußwaffe aus diesem Einbruch herrührt. oder ob der Einbrecher diese bereits bei seiner Ankunft in Rhöndorf mit sich führte, kann erst nach Rücksprache mit dem auswärts wohnenden Hauseigentümer geklärt werden. Jedenfalls steht fest, daß man es mit einem gewiegten Einbrecher zu tun hatte, der, wie festgestellt werden konnte. in letzter Zeit Einbrüche in Overath, Donrath, Oberkassel und Hilden verübt hat. Bei dem vorletzten Einbruch in Overath hatte er sich neu eingekleidet. Er stahl dort einen Sakkoanzug. sieben Oberhemden. Westen. Taschentücher. Kramatten. einen Koffer mit Süßigkeiten und eine Anzahl Nigarettenpackungen, in Hilden entwendete er ein neues Herrenfahrrad. Mit dem Diebesaut schlug er sich nachts bis in einen Wald bei Onerath durch. In einem Versteck murde er aufgescheucht. Fahrrad und Diehesaut ließ er liegen und floh. Die Sachen murden bebärdlicherseits sichergestellt. Der Täter hatte erst am 27. Nonember die Strafanstalt verlassen, wo er eine Strafe wegen eines früheren schweren Einbruchs verbüßte. Er wurde in das Bonner Gefängnis eingeliefert. Der erste weihliche Inspektor der Reichsbahn. In Neumied bestand Reichsbahnsekretärin Fräulein Anna Schmihf ihre Inspekterprüfung. Fräulein Schmidt ist der erste weihliche Inspektor im Bereich der Reichsbahndirektion Koblenz. Vom Rhein zur Uhr Remagen: Neue Numerierung der Häuser. In den nächsten Tagen wird in Remagen die Neunumerierung einer größeren Anzahl von Häuser durchgeführt. Mehrere Straßen werden neu beschildert. Ferner sollen die falschen oder Irrtümer hervorrufenden Bezeichnungen geändert werden. Junges Mädel von Kraftwagen angefahren. Gestern wurde auf der Fürstenbergstraße ein junges Mädel von einem Personenkraftwagen angefahren. Das Mädel wollte die Straße überqueren. Der Fahrer bremste geistesgegenwärtig ab, so daß ein größeres Unglück verhütet wurde. Die Verunglückte wurde ins Anna=Kloster gebracht. Bestandenes Examen. Herr Willy Claesgen von hier, zur Zeit wohnhaft in Köln, hat an der Verwaltungs=Akademie in Köln sein Verwaltungs=Examen bestanden. Er erwarb das VerwaltungsakademieDiplom. Bodendorf: Freund Adebar im Ahrtal. Gestern mittag ließ sich ein Storch unweit des Ortes nieder. Er wurde von Reisenden in der Nähe des Bahngeleises oberhalb des Bahnhofes beobachtet. An der Sieg entlang“ Troisdors: Der Männergesangverein Cäcilia veranstaltete am Sonntag einen Bunten Nachmittag für das Kriegswinterhilfswerk im Saale Mörsch. Ein hübsches Programm hatte man zusammengestellt, wobei eine Frauentanzgruppe, der Chor und als Solist Heinz Brendgens zu Wort kamen. Ein Streichorchester der Wehrmacht trug zur Unterhaltung bei, die Franz Caspers als Ansager mit Versen und Prosa würzte. Die Troisdorfer Polizei meldet die Festnahme eines jungen Mädchens, das zur Diebin an seinen Arbeitskameraden geworden war.— 100 Mark Logisschulden hinterließ ein junger Mann. Er verschwand heimlich.— Durch Polizeihauptwachtmeister Klein aus Köln ist die Troisdorfer Schutzpolizei verstärkt worden. Uckerath: Eine Frau erhängt aufgefunden. Im benachbarten Sommershof nahm sich eine ältere Frau in einem Anfall von Trübsinn das Leben. Der Ehegatte, der abends von seiner Arbeit nach Hause kam, fand seine Frau erhängt auf. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, in der Nacht zum Samstag unseren lieben Bruder und Onkel, den wohlachtbaren Herrn * StÖT GTSTGIT gew. Landwirt nach langer Krankbeit infolge Altersschwäche zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. In tiefer Trauer: losef Gielen Anna Weber geb. Gielen und die übrigen Anverwandten. Bonn-Endenich, Effertzstr. 46, 18. Dezember 1939. Die Beerdigung findet statt am Dienstag, 19. Dez 1939. 9 Uhr morgens, von der Friedhofshalle aus; anschließend die feierlichen Exeguten in der Kirche zu Endenich. Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so bitten wir, diese als solche zu betrachten. Heute durfte unsere geliebte Tante Fräulein ia Edle von Pilat im festen Glauben an ihren Erlöser imAltex von 79 Jahren in die ewige Heimat gehen. Im Namen der Verwandten und Freunde: Alita Heifudt von Rohden Celle i. H. Kirchstraße 21 Bad Godesberg, den 14. Dezember 1939. Die Trauerfeier findet statt am Dienstag, 19. Dezemher 1939. nachmittags 3 Uhr. in der Leichenhalle des Viktoria-Hospitals. Beisetzung anschließend in aller Stille auf dem Friedhof in Rüngedorf. Erfahr. Wäscherin Ar dauernd gesucht.(a Wäscherei Jos. Hub. Thiebes, Heuel a. Rb., Johannesstraße 15. Servierfräulein das auch teilweise Hausarbeit übernimmt, per sofort gesucht.(Za Hotel Alt=Bonn, Cassiusgraben 8. Vorzustellen zwischen 11 u. 14 Uhr. Putzfrau für einen Tag in der Woche gesucht. Vorzustellen von—2 Uhr.(1a Brückenstraße 34, 2. Etage. Wegen Verheiratung m. jetzigen tüchtige Hausehisian füP Geschäftshaushalt zum 1. 1. 40 gesucht. Frau Luck, Düsseldorf, Graf=Adolf=Straße 11.(10 Ich suche eine in Zimmerarbeit persekte Halbtagshilfe. Königstr. 16, oberste Schelle.(10 Schuhmachergeselle gesucht. Georg Weihing, Schuhm.= Meister, Bonn, Wollstraße 36.(10 Lehrling von Installationsgeschäft für sanitäre Anlagen gesucht. Conr. Knauf, Kosefstraße 24.(16 Groß. 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Angebote u. E. T. 4219 an den General=Anzeiger.(1e Das 1. Jahrgedachrnis für meine liebe Frau, unsere gute Mutter, findet am Dienstag, dem 19. Dezember in der Kirche St. Quirinus zu Dottendorf statt. Heinr. Müller Im schönen Wiesengrunde. Wir haben uns vermählt Dr. med. dent. Robert Tackenberg Dr. med. dent. Trude Tackenbeig geb. Rather: Witterschlick-Bonn- Bad Oynhausen, Hotel Viktoria 18. Dezember 1939 Ihre Vermählung geben bekannt Willy Lütz Gefreiter in einem Inf.-Reg. Maria Lütz, geb. Schäfer z. Zt. Pommern Linz]Rh. Neustr. 11 15. Dezember 1939 D S KS betr. den Verkehrsunfall am vergangenen Dienstagabend gegen 20 Uhr an der Endhaltestelle der Stadt=Elektrischen in Dottendorf, bei dem eine ältere Dame verunglückt ist. Meldung erbeten Winzerstraße. 110, Fernruf 3492. Pünktl. Mietzahler sucht sofort möblierte Wohnung best. aus 1 Wohnzim., 2 Schlafzim. (—3 Betten) und Küche. Angebote u. P. 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Die Hauszinssteuer und die Gemeindegrundbesitzabgaben für den Monat Dezember 1939 sind am 15. d. M. fätlig geworden. Die Rückstände an diesen Steuerarten sind nunmehr, edenso wie etwa vorhandene Reste aus früheren Zeitabschnitten einschl. der Staatsgrundsteuer und dem entstandenen Säumniszuschlag binnen 3 Tagen an die unterzeichnete Kasse zu zahlen. Nach Ablauf dieser Frist müssen die Rückstände nach den Bestimmungen der Verordnung betr. das Verwaltungszwangsverfahren vom 15. 11. 1899 zwangsweise eingezogen werden. Mahnzettel werden für diese Abgaben nicht ausgestellt. An die Zahlung der am 15. Dezember fällig gewordenen Schulgelder wird gleichfalls erinnert. Den Steuerzadlern wird empfohlen, von den dargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten weitgehenden Gebrauch zu machen. Die Betriebsführer werden an die pünktliche Ablieferung der Bürgersteuerteilbeträge für ihre Betriebsgesolgschaft erinnert. Die Bürgersteuer für den jeweils abgelaufenen Monat ist bis zum 5. des folgenden Monats unter Angade der Nummer des Betriebsfübrerkontos an die Stadtkasse zu zahlen. Bonn, den 16. Dezember 1939. Die Stadtkasse Vonn als Volstreckungssehörde. Sonstige Bekanntmachungen Einschräntung des Güterverkehrs mit Kraftfahrzeugen Der Ministerrat für die Reichsverteidigung hat am 6. Dezemher syr, die Verordnung zur Einsaräntung des Glterwentors mit Kreitsabrzeugen erlassen. Um die vorhandenen Treibstoffe und Bereifungen ur die Bewältigung des Nahverkehrs zu sichern, soll Fernverkehr mit „raftfahrzeugen nur noch dort zugelassen werden, wo es sich um kriegswirtschaftlich wichtige Beförderungen handelt. Die Beschränkungen gelten in gleicher Weise für den gewerblichen Verkehr. den Wertverkehr und den Kraftverkehr der Deutschen Reichsbahn. Wer solche Transporte durchführen will, bedarf der Genehmigung der Bevollmächtigen für den Nayverkehr bzw. der ihnen unterstellten unteren Verwaltungsbebörden (Fahrbereitschaftsletter). Schon jetzt sei darauf hingewiesen daß die Genehmigung entweder einmalig oder für einen Zeitraum bis zu drei Monaten erteilt werden kann. Aufarund einer allgemeinen Anordnung des Reichsverkehrsministers wird schon seit einiger Zeit in diesem Sinne verfahren. Die Verordnung schafft eine gesicherte Rechtsgrundlage und stellt Zuwiderhandlung unter hohe Strafe. Aus der Partei „RS.=Frauenschaft— Deutsches Frauenwerk wonn: Die Vorweibnachtsstunde der NS.=Ftauenschaft Vonn=euo findet 19. Dezember, im Gasthaus Kickel, Karthäuserplatz ½4 Uhr statt. — 19. Dezember hat die Jugendaruppe der NS.=Frauenschaft eine Vorwethnachtsfeier in der Mütterschule.— Ortsgruppe Bonn=Mitte: 19. Dezember vorweibnachtliche Feier um 15 Uhr im Saal„Wicküler“. Poststraße.— Ortsgruppe Dutsdorf: 21. Dezember im Saal Stahl in Duisdort weidnachtlicher Abend. 7 Meter. billig zu verkauf. Gräßlei, Bonn, Hochstadenring 17.(Im Damenfahrrad 30 Mk., Verniko 25 Mk., Kommode 30 Mk. abzugeben in Godesbera. Heerstraße 34. Besichtigung zwisch. 14 u. 15 U.(1m Hunde all. Rassen, auch ganze Würse, kauft ständig Kölner Hundevörse, Wollstefer, Schaasenstr. 33. Tel. 21 68 60. Läuferschweine zu verkaufen. Jos. Weinand, Oberbachem Nr. 26, bei Meblem. 110 Wer nimmt v Ehrenbreistein ? T r u h e n u. 3 T e p p i c h e m i t n a c h Vonn? Anfragen an Teleson 8811 Bonn.(2w Dei Weihnächte wunsch Gller=Golbalen=ven Vonn und Angegene ist eine laufende Verbindung mit der Heimat. Erfüllen Sie diesen Wunsch durch baldige Bestellung des General=Anzeiger für Bonn und Umgegend, der bei täglicher Zusendung durch die Feldpost monatlich nur RM..— kostet. Die sofortige Bestellung hat den Vorteil, daß wir die Lieferung noch vor Weihnachten aufnehmen und die Ausgaben vom 21. bis 31. Dezember kostenfrei an die gewünschte Anschrift senden. Ich bestelle ab 1. Januar 1940 bis auf Abbestellung an nachstehende Anschrift: Feldpostnummer: den General=Anzeiger für Vonn und Umgegend bei kostenfreier Zustellung vom 21. bis 81. Dezember d. I. Die Bezugsgebühr von RM..— ist monatlich zu erheben bei: Name: Wchnort: Straße: Seite 6. Nr. 16 632 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend# Bonner Nachrichten 18. Dezember 1939 Auglich Rechts: dem Versuch, die deutsche Nordsecküfte anzugreisen, wurden von unseren Messerschmitt= Jagdeinsivzern Me 109 zehn der modernten englischen Kampfflugzeuge zwischen den Inseln Wangerooge und Spiekerooa vernichtet. Start mit einer Messerschmitt Me 109 zum Zeindflug. Rechts: Im Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin wurde die Ausstellung„Frau und Mutter Lebensquell des Volkes" in Anwesenheit des Stell vertreters des Füdrers, der Reichsfrauenfübrerin und des Reichsorganisationsleiters eröffnet. Bild zeigt den Stellvertreter des Füdrers. Reichsminister Rudolf Heß. Reichsfrauenführerin Frau Scholtz=Klink den Reiche organisationsleiter und die übrigen Ehrengäste beim Rundgang. Unten: Im Hamburger Strafjustiz= gebände sand die erste öffentliche Sitzung des zu Ausbruch des Krieges errichteten Prisengerichtshoses statt. Bild zeigt einen Augenblick aus der Sitzung und zwar den Richtertisch während der Vernehmung eines als Zeugen geladenen Kapitäns. Den Vorsitz führte Overlandesgerichtspräsident Dr. Rothenberger. Obi In der Abteilung„Technisches Zeitalter“ der Ausstellung „Frau und Mutter“ sieht man auch die erste Nähmaschine, die im Jahre 1815 von Josef Madersperger gebaut wurde. Unten: Anläßlich seines Aufenthaltes in Atben besuchte der Reichssportführer von Tschammer und Osten auch die Deutsche Schule in Atven. Bild zeigt den Reichsspor führer auf dem Scilhof nach sportlichen und anmnastischen Vorführungen der Schüler und Schülerinnen. Er begrüßt den wportlichen Leiter der Deutschen Schule, Studienassessor Lau. Unten:(eeraloberst von Brauchitsch nahm eine Besichtigung eines Offiziersanwärter= Lehrganges in der Insanterieschule in Döberitz vor und überzeugte sich von dem hoben Stand der Leistungssävigkeit der angebenden Offiziere. Bild zeigt den Generaloverst bei der Schießüvung eines leichten Insanteriegeschützes. Klischees General=Anzeiger: Scherl 4, Hoffmann 3. Unten: 2 teser bebelfsmäßige Unterstand im Vorseld des Westwalls ist gut gegen Flietersicht getarnt. Bis zum nächsten Postengang vertreiben Scherz und launige Unterhaltung im Kameradenkreis die Zeit. Westdenische Kurzmeldungen Der weiße Bussard ist wieder da Seit acht Jahren erscheint regelmäßig zur Winterszeit ein weißer Bussard in den Wupperbergen, wo er die kälteren Monate verbringt. Mit fast„fahrplanmäßiger Pünktlichkeit“ ist der seltene Vogel auch in diesen Tagen wieder eingetroffen und täglich auf seinen Flügen zu beobachten. Die Kindesmörderin ermittelt Wie berichtet wird, wurde in der Grube eines Hauses in Weidenau(Siegen) die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Die Nachforschungen der Polizei nach der Kindesmutter hatten Erfolg. Die Täterin konnte ermittelt werden und hat im Laufe eines Verhörs ein volles Geständnis abgelegt. Bluttat aus Eisersucht In einem Hause in der Wilfriedstraße in Duisburg gerieten aus Eifersucht um eine Frau zwei Hausbewohner aneinander. Im Verlaufe der Streitigkeiten wurde ein 35 Jahre alter Mann von seinem Gegner mehrere Male in den Unterleib gestochen. Der Messerheid wurde festgenommen und ins Polizeigefängnis übergeführt. Einem Kind ein Auge ausgeschossen Im November wurde in Köln einem zehnjährigen Schüler aus einem Luftgewehr ins rechte Auge geschossen. Als Täter wurde jetzt ein 14jähriger Schüler ermittelt, der angab, mit dem Luftgewehr nach einem Vogel geschossen zu haben, der in 30 Meter Entfernung auf einem Zaune saß. Der Arzt stellte bei dem Jungen einen Steckschuß im rechten Auge fest, der den Verlust des Augenlichtes und wahrscheinlich auch des Augapfels zur Folge haben wird. Der Vater des verletzten Kindes hat gegen den Täter Strafantrag gestellt. Beim Ofenanzünden ums Leben gekommen Jum Ofenanzünden bediente sich in Solingen eine 72jährige Frau eines mit Petroleum getränkten Lappens. Die Flammen loderten sofort hell auf und ergriffen auch die Kleider der Frau. Obwohl ein Sohn der Frau sofort zur Hilfe herbeieilte, war es schon zu spät. An den Folgen der schweren Brandverletzungen ist die Frau gestorben. Der Sohn erlitt ebenfalls erhebliche Verletzungen. Die haussrau muß abdunkeln Eine bemerkenswerte Gerichtsentscheidung Wer für die Abdunklung der Wohnung verantword lich ist, wurde jetzt von einem Duisburger Gericht entschieden. Eine in der Hohenstaufenstraße in Duisburg gelegene Wohnung hatte schon wiederholt Anlaß zu Beanstandungen gegeben, da entweder überhaupt nicht oder nur schlecht abgedunkelt war, so daß ein breiter Lichtstrahl nach draußen drang. Aber nicht der Ehemann, sondern die Ehefrau wurde hierfür verantwortlich gemacht, sie erhielt einen Strafbefehl, gegen den sie Einspruch einlegte. Die Frau mußte sich aber vom Richter belehren lassen, daß nicht der Ehemann, sondern die Ehefrau für die Vornahme der Verdunkelung verantwortlich ist. Die Frau habe in der Wohnung die Schlüsselgewalt und sei verfügungsberechtigt, während der Ehemann meistens außerhalb weile, um seinem Beruf nachzugehen. Darum sei die Frau für die Vornahme der Verdunkelung in ordnungsmäßiger Weise verantwortlich. Der Strafbescheid von 20 Mark wurde bestätigt. Briefkasten Alte Leserin. Das von Herrn Niel vertonte Lönsgedicht hat folgenden Wortlaut: Heute wollen wir ein Liedlein singen, trinken wollen wir den kühlen Wein, und die Gläser sollen dazu klingen, denn es muß, es muß geschieden sein. Kehrreim: Gib mir deine Hand, deine weiße Hand. leb' wohl, mein Schatz, leb' wohl, mein Schatz, led' wohl. : Lebe wohl, denn wir fahnen, denn wir fahren, denn wir jahren gegen Engelland, Engelland! Unsre Flagge, und die wehet auf dem Maste. Sie verkündet unsres Reiches Macht; Denn wir wollen es nicht länger leiden, Daß der Englischmann darüber Nacht. Kehrreim: Gib mir deine Hand, deine weiße Hand, leb' wohl, mein Schatz, leb' wohl, mein Schatz, leb' wohl. Lebe wohl, denn wir fahren, denn wir fahren, denn wir fahren gegen Engelland, Eingelland! Kommt die Kunde, daß ich din gefallen, Daß ich schlase in der Meeresflut;. Weine nicht um mich, mein Schatz, unt denke: Für das Vaterland, da floß mein Bluk. Kehrreim: Gib mir deine Hand, deine wieiße Hand. leb' wohl, mein Schatz, lev“ wohl, mein Schatz, leb' wohl. Lebe wohl, denn wir fahren, denn wir fahren. denn wir fahren gegen Engelland, Engelland! Oberkasset. Die Preisbehörde soll eine ungesundte Preisbildung, sowohl nach oben, wie nach unten verhinder'n. Vom Einheitswert wird ausgegangen. Ein Kauspreis, deer über 20 Prozent des Einheitswertes liegt, soll im Allgesmeinen nicht genehmigt werden. Ausnahmen sind natürlich##### sonders gelagerten Fällen zulässig. 1 beder blaue Dämon des Zaren Alexander L Decaux——— Cop. Franckh'sche-Verlagsaustalt Ich habe gesagt, daß ich ihn nicht mehr in diesen öffentlichen Gärten treffen will. Erstens war es sehr unbequem und mir war kalt, und zweitens hatte mir der Graf Schuwalow gesagt, daß der Kaiser bei solchen Spaziergängen trotz der einfachen Soldatenuniform, die er anzog. Gefahr lief, erkannt zu werden; daß man auf ihn ein Attentat machen wird und ich schuld sein werde. Deshalb wollte ich, daß er mich in das Palais führte; er wollte nicht... ich bestand darauf und habe ihn durch diesen Kuß gezwungen, ja zu sagen...“ „Vor wie langer Zeit hat sich diese Szene abgespielt?“ fragt Fräulein Trépeau. „Vor drei Tagen“, antwortete Katharina. „Und welchen Entschluß haben Sie seither gefaßt?“ „Keinen.. Man hat ihn für mich gefaßt! Meine Schwägerin und mein Bruder verlangen, daß ich verreise. Micha will um seinen Abschied bitten. Wenn ich darauf bestehe, nicht reisen zu wollen, wird er es tun. und wir alle werden von neuem im Unglück sein. Die Kaiserin hat Schuwalow beauftragt, für nich einen Mann zu finden, aber ich will nicht!... Ich muß morgen mit Louise nach Deutschland reisen.“ „Und der Kaiser?“ sagt langsam Fräulein Trépeau. Katharina erhebt stolz den Kopf. „Er? Er liebt mich! Ich habe Ihnen ja gesagt, daß er mich liebt. Er hat es mir nach jener Szene geschrieben! Ich trage seinen Brief bei mir... Hier!“ Und mit dem Finger berührte sie die Stelle ihres Herzens.„Mein Leben ist nicht mehr möglich. Ich muß zugrunde gehen, denn ich werde nie auf ihn verzichten, und ich weiß, daß er auch nicht auf mich verzichten wird! Er hat es mir geschrieben. Er hat mir gesagt:„Ich bin nicht frei, aber wenn ich es sein werde. Katja, ich schwöre es dir vor Gott, wirst du meine Frau sein!“ ... So sind wir beide schuldig geworden!“ „Katja, was wollen Sie sagen?“ „Ader ja“, fährt Katja fort.„Weil es ein Verbrechen ist, den Tod dieser unglücklichen und so guten Kaiserin, die mir nie ein Leid getan hat, zu wünschen... Und ich wünsche ihn, Dämchen... ich wünsche ihn ganz schrecklich!“ Katja verbarg ihr Gesicht an der Schulter des Fräuleins Teévezu und begann zu schluchzen. „Aber, aber...“, sagte die gute Lehrerin,„beruhigen Sie sich... Das ist ein großer Kummer, der keinen anderen Grund hat als Ihre übertriebene Einbildung, mein Töchterchen. Sie werden Buße tun und Gott bitten, Ihnen diesen Gedanken zu verzeihen... Und wenn Sie in Ihrem Herzen diese Katja, die eines so grausamen Gedankens fähig ist, so recht verabscheut haben, werden Sie befreit sein: die echte Katja wird wieder zum Vorschein kommen, mein edles, gerechtes Töchterchen, das so sehr verdient, daß man es liebt... Unterwerfen Sie sich zunächst dem Willen derer, die wünschen, daß Sie abreisen. Das ist eine Strafe, die Sie mit Mut ertragen werden, da sie Ihnen nicht von den anderen auferlegt wurde, sondern von Ihnen selbst als Strafe für Ihr unkluges Verhalten. Und dann... fahren Sie fort, den Kaiser aus ganzer Seele zu lieben.“ Katja küßt in einer aus dem Herzen kommenden Bewegung die Hände des Fräuleins Trepeau. „Dämchen! Wie gut Sie sind... Nur Sie allein auf der Welt verstehen mich. Wenn ich ihn weiterliebe, mit Ihrer Erlaubnis, bin ich gerettet. Was alle von mir verlangen, ist ärger als der Tod: nicht mehr an den Kaiser denken, mich verheiraten! Das ist unmöglich!“ „Ganz im Gegenteil, denken Sie an ihn“, sagt Fräulein Trépeau,„niemand braucht die Gebete. Gedanken und die Liebe aller nötiger als er!... Da er Sie liebt, da Gott gestattet hat, daß dieses Gefühl in eure beiden Herzen tritt, hängt es von Ihnen ab, daraus anstatt einer niederen und verbotenen Sache eine so edle und hohe Liebe zu machen, daß sie mit der Zeit die Achtung aller erringen wird. Sie erinnern sich an die Liebe unseres Königs Ludwig XIII. zu Fraulein von Hautfort und wieviel Gutes in diesem Gefühl für ihn lag? Sie trat bei den Karmeliterinnen ein und hörte nie auf, von dort aus den König zu beraten und zu festigen! Ich verlange von Ihnen nicht so viel. Sie sind so voller Leben, Sie müssen im Leben bleiben. Aber da Sie auch sehr tapfer sind, werden= Sie durch die Annahme dieser durch die Umstände notwendig gewordenen Trennung um Sie eine bessere Mauer als es Klostergitter sind, aufbauen können, die Ihr Stolz und auch die Liebe, die Ihr beide füreinander empfindet, unübersteiglich machen muß. In Ihrem Schutze werden Sie fortfahren können, auf den Zaren einen Einfluß auszuüben, den Sie verlieren müßten, wenn er aufhörte. Sie zu achten! Sagen Sie sich, daß Sie ihm durch Ihre Beharrlichkeit in der Liebe, die Sie ihm in allen Augenblicken des Lebens entgegenbringen, nützlich sein können. Ihre Uneigennützigkeit selbst wird für ihn das Unterpfand der Ehrlichkeit der Ratschläge sein, die Sie ihm 1 vielleicht einen####s geben können. Er wird bei Ihnen wie Ludwig XIII. bei Fräulein von Hautfort den Frieden des Geistes finden, der ihm inmitten der ewigen Stürme der Politik fehlt. Sie haben immer Ihr Vaterland geliebt, Katja sein Unglück beklagt und den Fortschritt des russischen Volkes gewünscht! Welch wunderbare Gelegenheit ist Ihnen geboten, zugleich dem Lande Ihrer Väter und dem Manne, den Sie lieben zu dienen! Sie sind jung, Ihr Geist wird angesichts dieses großen Planes, für den Sie die Vorsehung sichtbar auserwählt hat, reifen. Was würden Sie dazu sagen, Katja, wenn es durch Sie dazu käme, daß das russische Volk eines Tages in der Person des Kaisers Alexander II. seinen großen Reformator, seinen Führer auf dem Wege zum Heil junde? „Ach, Dämchen“, sagt Katharina,„Sie sind mein Schutzengel... Als ich beschloß. Sie zu besuchen, wußte ich wohl, daß Sie allein die Sprache meiner Seele sprechen würden. Ich verdanke Ihnen alles... und vor allem die Hoffnung, ihn weiter lieben zu können!" Katjareist, um nicht zu vergessen Die Ankunft der Fürstinnen Louise und Katharina, Dolgorukij in Wiesbaden schien dem Inhaber des Gasthofes„Zum Schimmel“, wo sie abgestiegen waren, nicht besonders wichtig. Ihr Aufzug war bescheiden: wenig Koffer, wenig Toiletten, eine einzige Kammerfrau, kleines Gefolge. Die Damen besuchten auch nicht das Kasino. Sie lebten ziemlich abgesondert bis zu dem Tage. an dem der russische Konsul, eine wichtige Persönlichkeit in Wiesbaden, sehr aufgeregt bei dem Gastwirt eintrat und mit einem bei ihm ganz außergewöhnlichen Eifer von der jüngeren der beiden Fürstinnen empfangen zu werden verlangte. Ein Kosak, der ein umfangreiches, mit dem russischen Wappen gesiegeltes Paket trug, begleitete ihn. Gerade an diesem Tage befand sich Katharina auf einem Ausflug. Der Konsul wartete mehr als eine Stunde auf die Rückkehr der Damen. Diese Geduld und die Anwesenheit jenes großen, rotaekleideten Burschen, der die Brust mit silbernen Patronenbehältern besteckt hatte, und im Vorzimmer das ungeheure Paket haltend stehen blieb, schienen dem Wirt ungewöhnlich. Trotz der freundlichen Angebote des Portiers lehnte es der Kosak während der ganzen Wartezeit ab, das Paket wegzulegen. Sobald der Fiaker, der die Fürstin Dolgorukis und ihre schöne Schwägerin ins Hotel zurückbrachte, in Sicht kam, geruhte der Konsul den Hotelier zu befragen. „Welche von den beiden Damen ist die Fürstin Katharina?“ „Die kleine auf der linken Seite“, antwortete er ühm. „Ach“ machte der Konsul.„Aber... auf diese Eent; fernung könnte man glauben, daß sie ein Kind sei!....“ „Das sieht nur so aus, Herr Konsul“, antwortete#der Hotekier.„Sie reitet wie ein Gardehusar. Ich sah ssie über den Zaun meines Obstgartens springen, daß mein#te anderen Gäste Angst bekamen. Sie ist ein wahrer Teufelz diese kleine russische Fürstin!" Aber kaum hatte der vorsichtige Deutsche diese Meinung geäußert, als er beunruhigt das Gesicht seines Ge“ sprächspartners betrachtete, um die Wirkung seiner Worte zu erspähen. Doch der Konsul hörte gar nicht auf ihn. Er eilte den Damen entgegen, die eben aus dem Wagen gestiegen waren. Er küßte ihnen die Hand, erging sich in Bücklingen und bot der jüngeren Dame den Arm. Der Hotelier verlor sich in Mutmaßungen... „Werden mir Frau Fürstin gestatten, daß ich mich einige Augenblicke mit Ihrer Durchlaucht der Fürstin Katharina allein unterhalte?"„ „Ich denke, ich kann hören, was Sie meiner Schwägerin zu sagen haben“, antwortete trocken die Fürstin Louise. „Ich bitte um Entschuldigung, Madame... Befehl des Kaisers... Ich bin ein armer Beamter!“ „Wie es Ihnen beliebt, mein Herr! Meine Schwägerin wird dafür Sorge tragen, mich selbst zu unterrichten!" Mit diesen Worten, die sie mit einem vorwurfsvollen Blick auf Katharina begleitete, verließ die Fürstin Louise das Zimmer. * Brief der Fürstin Michael Dolgorukij an ihren Mann: „Mein lieber Micha! Wir waren noch nicht acht Tage in Wiesbaden, als der russische Konsul Katja privat zu sprechen verlangte. Er brachte ihr einen Brief des Kaisers und als Geschenk russische Leckereien. Ein Kosak war der Bote. Du#kannst Dir vorstellen, welche Wirkung dieser große, rotgekleidete Teufel im Vorzimmer des bescheidenen Hotels, das wir bewohnen, hervorrief. Das geheimnisvolle Gehaben des Konsuls, der hier eine hochangesehene Persönlichkeit ist, und seine übertriebenen Aufmerksamkeiten für Katja haben die Aufmerksamkeit aller Badegäste auf uns gezogen. Seit Katja diesen Brief erhalten hat, ist ihr Kouf noch verdrehter als jemals. Ich bitte Dich, mir einen Rat zu geben. Der meine wäre, uns nach Neapel zu meiner Familie zu flüchten, wohin Du uns nachkommen könntest, sobald Du Urlaub bekommen kannst.