1. Jahrgang— Nr. 16621 Verlags= Gründungsjahr 1725 Anzeigengrundprels: Großspalte(46 mm)" mm.18.# Tertanzelgen(78 unm)" min.—44 Einspaltice Anzeigen bis zu 100 min Hobe....... imm.15.4 Anzeigen,„zur die Schiffabri. für Bäher, Gastvöle. Fremdenveime und Gaststätten.. min 01.15.4 Vereins=Anzeigen inicht für die Wirtschaftswerbung! min U. 111.4 Amtliche Anzeigen.. intn.15.4 Eaenengesugg.: mm.11.4 leuengemnae.... mm.15.4 Wortanzeigen, einspaltig in der Grundschrift nur in eindettlicher Breite von 46 mm. von Privatverionen aufgegeben. bie 50 mm Höbe.... jedes Wort.115.4 Zitsern= und Auskunsts=Gebsior (Porto besonders) 01.30.X. Nachlässe Malstaftel 1 und Mengenstassel B. Galtia in die Anzeigenpreisiiste 5 Ertüdungsort Bonn=Rbein. E für Bonn und Umgegend BoncnerNachriah Godesberger Nachrichten Siegburger Nachrichten 7 Euskirchener Nachrichten Drus und Verlag: Vonner Nachrichten Dermann Neusser. Kom.=Ges., Bonn. Geschältssielle u. Schristleitung: Bahndofstraße 12. Die Geschattsstelle in geöffnen von—19 Uor Sammelrut Nr. 3851—53 Ferngespräche 3eh3 Rastscheckkonte Koin 12672 Bankverbinoung: Reichspank=Girakonto Vonn Deutsche Bank Bonn Dienstag, 5. Dezember 1939 Bezugebiels General=Anzeiger monatlich.—4 Juustrierte Beilage monatlich.30.4 rei Haus einschließlich Botenloon u. Versandkosten. Einzelverkau f 0. 10.4 Wonbeaugspreis: General=Anzeiger ohne iUustrierte Beilage monatlich.36 Mark einschtießlich Postüberweisungsgebüdr und Bostzustellgeld. annebmeng si eine gd. g Godesbera. Koblenzerstraße„ Godesvera.. Badnhofstraße 30 Kessenich... Markusstraße 52 nskirchen.. Bahndofstraße 13 Beuel.. Adoll=Hitler=Sir. Oberkassel... Hauptstraße 1“ Oberdollendorf. Hellterbacher Ttr. 30 Königswinter:. Hauptstraße* Honnes.... Haupistraße## Linz=Rbein..„ Mittelstraße 13 Steabura, Adolk=Hitler=Plan 29 Froisdor!,.. Kölner Straße 77 Hennes... Bahnhofstraße 11 missen Adolf=Hiller=Sir Englands Tagentrieg * Die Stimmung in England ist durch die deutschen Erfolge in der Nordsee verständlicherweise äußerst gereizt. Um die wachsende Mißstimmung zu beseitigen und die englische Oeffentlichkeit zu beruhigen, hat der Erste Lord der Admiralität wieder das bekannte Mittel aufgegriffen,„deutsche=Boote zu versenken“. Allerdings finden diese Versenkungen nur im britischen Lügenministerium und im Reuterbüro statt. Damit sie glaubhafter wirken, werden geradezu rührende Einzelheiten erfunden. So soll ein früherer Fischdampfer aus Grimsby, der jetzt„Dienst für die Admiralität tut“, ein deutsches=Boot versenkt und„sehr wahrscheinlich“ ein weiteres schwer beschädigt haben. Ein Mann der Besatzung hat angeblich Herrn Churchill darüber unterrichtet, daß sie plötzlich ein=Boot auf einer Patrouillenfahrt sahen, worauf sie es sofort, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, durch eine Tiefenbombe zerstörten. Auf ein zweites=Boot hätten sie ebenfalls Tiefenbomben fallen lassen. Offenbar handelte es sich gleich um ein=Boot=Pärchen, das die braven englischen Seeleute zu Gesicht bekamen. Aber damit nicht genug. Reuter vernichtete im Auftrag von Winston Churchill gleich noch ein drittes =Boot, diesmal„nach einem dramatischen Mondscheinangriff in der Nähe eines englischen Seeverbandes". Im Stil eines Detektivromanes schildert das Reuterbüro, wie ein kleines Fischerboot das=Boot entdeckte, das im hellen Mondschein dahinfuhr. Das Fischerboot— das offenbar mit einer hervorragenden Funkanlage ausgerüstet gewesen sein muß, was ja bei so kleinen Fischerbooten bekanntlich der Fall sein soll(!)— habe die englischen Marinebehörden von seiner Entdeckung verständigt, worauf diese von ihren Amtsräumen aus das=Boot in eine Falle lockten. Gerade als der=BootKommandant, der sich trotz der Nähe des Fischerbootes und des Mondscheins sorglos in Sicherheit wiegte, seine „Zerstörungsabsichten“ verwirklichen wollte, seien auf ein verabredetes Zeichen hin Kriegsschiffe und Suchfahrzeuge von allen Seiten herbeigeeilt und hätten das =Boot durch„Tiefenbomben“ zerstört. Es gruselt einem, wenn man diesen Bericht liest. Jetzt sieht man ein=Boot fahren, da ruft ein kleines Fischerboot tapfer die englischen Behörden an, die innerhalb weniger Minuterk ein ganzes Rudel von Kriegsschiffen alarmieren und sogar ein„Zeichen verabreden". Der deutsche Kommandant merkt das alles nicht, er hört die Funksprüche nicht, er sieht die Feinde nicht, offenbar ist er völlig in den Anblick des Mondes versunken. Und dann plötzlich bricht das Unheil herein und das so deutlich sichtbare=Boot wird— unter Wasser durch Tiefenbomben versenkt! Wir gratulieren dem Ersten Lügenlord der britischen Admiralität zu seiner blühenden Phantasie, aber wir können ihm versichern, daß die von ihm Totgesagten noch lange leben, ebenso wie die bisher von ihm als versenkt gemeldeten deutschen=Boote weiterhin England das Leben sauer machen. Weder die Fischdampfer aus Grimsby noch die Mondscheinkriegsschiffe haben ein deutsches=Boot getroffen. Aber wenn es durchaus ein=Boot gewesen sein soll— vielleicht haben die tapferen britischen Marinebehörden ein englisches =Boot erwischt und auf den Grund des Meeres befördert. Zuzutrauen ist es ihnen schon. Uebrigens erhält im Zusammenhang mit diesen angeblichen Erfolgen gegen deutsche=Boote die Meldung besondere Bedeutung, wonach ein englisches=Boot wegen schwerer Beschädigung einen norwegischen Hafen aufsuchen mußte. Hat vielleicht dieses englische=Boot Bekanntschaft mit dem englischen Fischdampfer aus Grimsby gemacht? Der mißlungene Angriff auf Helgoland * Das Oberkommando der Wehrmacht gab gestern bekannt: Im Westen keine besonderen Ereignisse. Englische Kampfflugzeuge versuchten am 3. 12. einen Angriff auf Helgoland. Die frühzeitig einsetzende deutsche Abwehr verhinderte die planmäßige Durchführung des Angriffs. Außer einem Treffer auf einem Fischlogger ist kein Schaden angerichtet worden. * Wie das Deutsche Nachrichtenbüro meldet, ist die von englischer Seite verbreitete Nachricht, wonach sich unter den durch Bomben getroffenen Schiffen im Hafen von Helgoland auch ein deutscher Kreuzer befinden soll, in vollem Umfang falsch. Kreuzer befanden sich nicht im Hafen. Eine Reihe von Mängeln Zur vertraulichen Sitzung des Unterhauses * Der Londonen„Observer" befaßt sich mit der bevorstehenden vertraulichen Sitzung des Unterhauses. Es würden dabei lediglich Fragen behandelt werden, die mit dem Munitionsministerium zusammenhängen. Die Opposition wolle hinter verschlossenen Türen eine Reihe von Mängeln zur Sprache bringen, die in der Organisation der Kriegsindustrie bestünden. Das Blatt weist in längeren Ausführungen, die erkennen lassen, daß die Opposition sehr energisch auf Abhilfe drängt, darauf hin, daß die englische Kriegsproduktion nicht im mindesten einen Vergleich mit der deutschen Kriegswirtschaft aushalte. Was England bisher auf diesem Gebiet getan habe, sei nicht ausreichend. Wenn die britische Regierung diese Aufgabe nicht sofort anpacke und veranlasse, daß die englische Kriegsindustrie ohne jeden Aufschub und fehlerlos handele, so werde man in der nächsten Phase des Krieges einige unangenehme Erfahrungen machen müssen. Neutrale Beobachter warnten England sehr ernsthaft, die riesige Produktion der deutschen Kriegsindustrie zu unterschätzen. Während man im Reich jede verfügbare Arbeitskraft ausnutze,=Boote, Minen, Flugzeuge. Geschütze und Kriegsmaterial aller Art produziere, belaufe sich die Zahl der Arbeitslosen in England immer noch auf 1,4 Millionen. Irgendetwas könne bei diesem System nicht stimmen. Italien verstärkt seine=Boot=Wasse * In Spezia lief ein neues Unterseeboot der Ozeanklasse vom Stapel, das den Namen„Michele Bianchi“ erhielt. Gleichzeitig lief in Tarent das Unterseeboot„Reginaldo Giuliano“ vom Stapel. Lohnender Griß in Tharchias Schabiade Das englische Reuterbüro bestätigt die Versenkung von insgesamt 750 000 Tonnen Schiffsraum * Dem Ersten Lügenlord der britischen Admiralität ist gestern ein schwerer Betriebsunfall passiert. Die deutsche Vermutung, daß die Verluste der beitischen Handelsschiffahrt weit höher sind als sie von England bislang zugegeben wurden, und daß Ehren=Churchill wie im Weltkrieg die wirklichen Versenkungszahlen in seiner Schublade verbirgt, ist jetzt vom britischen Reuterbüro offiziell bestätigt worden. Um die deutschen Erfolgsziffern in der Sekriegsführung abzuschwächen, meldete das halbamtliche Londoner Büro, daß„dank der britischen Flotte in den ersten drei Kriegsmonaten 21 Millionen Tonnen britischer Handelsschiffe auf See auslaufen konnten, wobei nur vier Prozent der gesamten Tonnage verloren gingen“. Da der Gesamtinhalt der britischen Handelsflotte an größeren Schiffen überhaupt nur 18.5 Millionen Tonnen ausmacht, ist offenbar auch wieder wie im Weltkrieg jeder Fischkutter und jeder Dampfer mitgerechnet worden, der im Küstenpendelverkehr mehrere Häfen anläuft. Das interessante aber ist die Angabe von vier Prozent Verluste. Wenn man diese vier Prozent auf die 21 Millionen Tonnen ausgelaufener Schiffsräume umrechnet, kommt man zu einem Verlust an britischer Tonnage von 840000 Tonnen. Legt man nur 18,5 Millionen Tonnen britischen Schiffsraums zu Grunde, sind es immerhin auch noch 700 000 Tonnen. Wir stellen daher fest: Der beitische Rundsunk hat am 1. Dezember zu den Meldungen über eine Gesamtversenkung von 750 000 Tonnen Schiffsraums, neutralen und beitischen, wörtlich erklärt:„Die deutsche Rechenkunst ist eine gewaltigere Wasse als die deutschen Minen und Torpedos. Unsere gesamten Verluste betragen bisher 252 000 Tonnen.“ Am 4. Dezember gibt man in London selbst 740 000 oder 840 000 Tonnen zu! Offenbar ist Churchills Schiffsverlustliste aus Versehen in das Reuterbüro gelangt. Gespannt darf man sein, wie sich Lügen=Churchill aus dieser Klemme herauswinden wird. Torpediert und untergegangen * Der englische Dampfer„Doric Star“(10 086.) ist im Südatlantik von einem deutschen Kriegsschiff versenkt worden.— Der englische Dampfer„Eskdene“(3829.) lief auf eine Mine und sank. Die Besatzung von 29 Mann landete in einem schottischen Hafen. Die beiden Glasgower Dampfer„Lairds Glen“ und„Findhorn“ wurden bei Zusammenstößen, die sich am letzten Wochenende an der schottischen Westküste ereigneten, beschädigt. Der französische Dampfer„Florida“(7030.) ist auf eine Mine gelaufen. Man hat ihn in der Nähe eines französischen Hafens auf Strand setzen können. Zwei Mitglieder der Besatzung wurden getötet. Der schwedische Dampfer„Rudolf“ ist vor der englischen Küste nördlich Newcastel auf eine Mine gelaufen. Die Besatzung von 23 Mann wird bis jetzt noch vermißt. Sie soll in die Rettungsboote gegangen sein. Churchills Ansehen sinkt * Der Londoner„Sunday Expreß" befaßt sich mit der Position Churchills. Das Blatt erklärt, daß er sich eim Augenblick in einer recht peinlichen Lage befinde. Der Erste Lord der Admiralität, so heißt es, ist auf seinem Höhepunkt, aber es ist auch möglich, daß er absinkt. Der Aussatz des„Sunday Expreß“ läßt erkennen, daß das Ansehen im Laufe der letzten Wochen nicht gerade gestiegen ist. Das Blatt fürchtet, daß das Prestige noch mehr verschwinden könnte, wenn weitere überraschende Erfolge der deutschen Seekriegsführung bekannt würden.„Es gibt Kritiker,“ so schreibt die Zeitung.„die erklären, daß die Armee auf einen Krieg besser vorbereitet war als die Flotte oder die Luftwaffe.“ Eine eingekerkerte Flotte ist wertlos =Bootskonstrukteur über Englands Lage * Der nordamerikanische=Bootskonstrukteur Simon Lake erklärte, die Engländer hätten bisher nichts getan, um der deutschen=Bootgefahr wirksam zu begegnen. Schon im Weltkrieg sei es Deutschland um ein Haar gelungen, England auszuhungern. Bei dem augenblicklichen Tempo des Seekrieges sehe es sehr ernst für England aus. Lake bezeichnete die Wasserbomben, die Sperrnetze und die Minenbarrieren als überschätzte=Boot=Abwehr und erinnerte an die Versenkung der„Royal Oak“. Natürlich könnten die Engländer Flottenankerplätze durch feste Deiche vor =Booten schützen, aber eine eingekerkerte Flotte sei wertlos. : Die Neutraten meiden Englans Nordamerikanische Bestätigung der Wirksamkeit der deutschen Absperrmaßnahmen * Die amerikanische Presse beschäftigt sich ausführlich mit der Wirksamkeit der deutschen Seekriegsführung gegen England.„New York Daily News“ hatte einen Bildberichterstatter zu allen Agenturen neutraler Schiffahrtslinien in Neuyork mit dem Auftrag geschickt. eine Schiffspassage nach England zu buchen. Der Berichterstatter wurde überall abgewiesen. Es gelang ihm nicht, ein neutrales Schiff aufzutreiben, das einen britischen Hafen anläuft. Es wurde ihm überall erklärt, daß wegen der=Boot= und Minengefahr kein Schiff direkt nach England abgefertigt werde. „New YVork Daily News“ stellt hierzu fest, daß die deutschen Absperrmaßnahmen gegen England„voll und ganz wirksam sind". Die Schiffe, die noch eine dirette Verbindung zwischen Amerika und England aufrechterhalten, seien die wenigen bewaffneten in Geleitzügen fahrenden britischen Dampfer der Cunard= und WhiteStar=Linien. Aus dieser Feststellung geht hervor, daß immer mehr neutrale Reeder die Gefahren der Fahrt auf England einzusehen beginnen. Ferner wird hierdurch von neutraler Seite bestätigt, daß Schiffe, die auf der Fahrt nach einem englischen Hafen angetroffen werden, nur noch solche Schiffe sein können, die von der britischen Admiralität bewaffnet und unter militärischem Schutz gestellt sind. Dieses neutrale, Urteil bescheinigt also, daß es bei der Nordatlantikfahrt auf England keine reinen Handelsrouten mehr gibt. Die bewaffneten britischen Handelsschiffe sind in den von deutscher Seite bereits veröffentlichten Listen enthalten. London sucht krampfhaft Schiffsraum Lockende Angebote an griechische Reeder * Die griechischen Reeder beabsichtigen, die Hälfte des griechischen Schiffsraumes an die Engländer zu verchartern. Die Engländer boten eine Summe, die allerdings den Reedern gegenüber den außerordentlichen Gefahren zu gering erschien. Es scheint aber, daß man trotz dieses niedrigen Satzes sich mit den Engländern einigen wollte. Auch das griechische Ministerium für Handelsschiffahrt schien den Abschluß dieser Abmachungen zu begünstigen. Man rechnete aber nicht mit den Mannschaften, die sich nunmehr weigern, Fahrten in die Gefahrenzone zu unternehmen, obgleich das Ministerium für Handelsschiffahrt für derartige Reisen nach England einen Lohnzuschlag von 300 v. H. bewilligte. Die Mannschaften verweigern unter allen Umständen den Dienst bei Fahrten nach England. Dadurch wird diese Art des Abtretens des halben griechischen Schiffsraumes an die Engländer hinfällig und der Frachtverkehr aus allen Teilen der Welt den die griechische Schiffahrt nach England bewerkstelligte, praktisch unterbunden.. Waxanssichtlich verfuche Die Engländer werden nun voraussichtlich versuchen, die griechischen Reeder gesondert zu bearbeiten, wobei zu bemerken ist, daß es in Griechenland viele Schiffsbesitzer gibt, die nur über einen einzigen Dampfer verfügen. Große Schiffsreedereien sind nur ganz vereinzelt. Die griechische Handelsmarine gehört außerdem zu den bereits am meisten in Mitleidenschaft gezogenen neutralen Handelsmarinen. Sie verlor bisher neun große Frachtdampfer mit einer Tonnage von über 40 000 Tonnen. Englisches Minenseld in Bewegung * An der holländischen Küste sind am Sonntag und Montag viele treibende englische Minen angespült worden. Allein auf dem Küstenabschnitt zwischen Scheveningen und Noordwijk wurden 25 Treibminen gesichtet. von denen einige am Strand explodierten. Der gesamte Strand in der gefährdeten Zone, auch der Strand=Boulevard von Scheveningen, wurde daher für jeden Verkehr gesperrt. Man nimmt in Holland an, daß ein ganzes englisches Minenfeld sich losgerissen hat und an die holländische Küste geraten ist, denn auch in anderen Orten werden ständig Treibminen gemetdet. Diese englischen Minen bilden nicht nur eine schwere Gefährdung für die holländische Küstenschiffahrt sondern auch die Strandbewohner werden in große Gefahr gebracht. Bei der Explosion einer Mine bei Harlingen wurden in einem Umkreis von zwei Kilometern sämtliche Fensterscheiben zerstört und die Dächer abgedeckt. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan London stellt Wiederaufrichtung eines polnischen Staates zurück * Die englische Regierung hat die Behandlung aller Fragen, die mit der Wiederaufrichtung eines polnischen Staates zusammenhängen, bis auf weiteres zurückgestellt, weil sie keine unmittelbare praktische Bedeutung hätten. Die in Frankreich lebenden polnischen Oppositionellen, die nach der von Rydz=Smigly und Moscicki herbeigeführten Katastrophe ihre Zeit gekommen sahen und als neue„polnische Regierung“ von Englands Gnaden in Paris tagten, sind nach diesem Bescheid enttäuscht von London abgereist. Nach ihrer Rückkehr sind sie in die kleine Provinzstadt Angers, 300 Kilometer südwestlich von Paris, übergesiedelt, die ihnen die französische Regierung als neuen Aufenthaltsort angewiesen hat. Diese Vorgänge bestätigen von neuem, daß England für die Polen an sich gar kein Interesse hat. sondern lediglich die Zahl der Kulis wertet, die sie stellen. Der Führer ernannte die Mitglieder des besonderen Strassenats beim Reichsgericht * Der Führer hat auf Vorschlag des Reichsministers der Justiz die Mitglieder und stellvertretenden Mitglieder des besonderen Strassenats beim Reichsgericht ernannt. Dem besonderen Strafsenat obliegt die Entscheidung in den Strafsachen, in denen aufgrund einer vom Oberreichsanwalt beim Reichsgericht eingelegten außerordentlichen Einspruches gegen ein rechtskräftiges Urteil von neuem zu entscheiden ist oder in denen der Oberreichsanwalt wegen der Bedeutung der Sache die Anklage vor dem besonderen Strafsenat erhoben hat. Zu Mitgliedern sind bis zum Dezember 1940 ernannt: Reichsgerichtsrat Dr. Hans Rohde in Leipzig sowie Oberlandesgerichtspräsident Dr. Fritz Meldt in Graz und zu ihren Vertretern Reichsgerichtsrat Dr. Friedrich Wagner in Leipzig und Landgerichtspräsident Konrad Schnitger in Berlin; ferner zu Mitgliedern bis 31. Dezember 1941: Reichsgerichtsrat Hans Goedel in Leipzig sowie Ministerialdirektor im Oberkommando der Wehrmacht Dr. Rudolf Lehmann in Berlin und zu ihren Vertretern Reichsgerichtsrat Karl Schoerlin in Leipzig und Vizepräsident des Oberlandesgerichts Karl Castner in München. Der neue Senat wird am 6. Dezember zu seiner ersten Sitzung zusammentreten. Polizei=Reserve statt Hilfspolizei Eine Verfügung des Reichsführers * Der Reichsführer“ und Chef der deutschen Polizei hat angeordnet, daß die Ergänzungsmänner des verstärkten Polizeischutzes, für den bestimmte gediente und ungediente Jahrgänge von der Wehrmacht zu hilfspolizeilichen Zwecken zur Verfügung gestellt sind, mit sofortiger Wirkung das Sammelzeichen„Polizeireserve“ tragen. Die Mannschaften und Offiziere der Polizeireserve führen die entsprechende Dienstbezeichnung wie die aktive Polizei, also„Polizeiwachtmeister der Reserve“,„Polizeihauptmann der Reserve“. Die Dienstbezeichnung„Polizeioberwachtmeister der Reserve“ können Polizeireservisten erhalten, wenn sie den militärischen Dienstgrad eines Unteroffiziers oder Unterfeldwebels tragen oder wenn sie in einer Gliederung der Partei mindestens den Dienstgrad eines Scharführers besitzen. Die Bezeichnung„Polizeiresewisten“ tritt somit an die Stelle der bisher gebräuchlichen Bezeichnung„Hilfspolizisten“. Diese Verfügung des Reichsführers 1 und Chefs der deutschen Polizei bedeutet für die Männer der Polizeireserve, die während des polnischen Feldzuges im Verband der Wehrmacht ihre Pflicht erfüllten und die jetzt innerhalb der Polizeieinheiten in den Ostgebieten, in der Heimat und am Westwall auf verantwortungsvollem Posten stehen, die erste öffentliche Anerkennung für ihre bewiesene höchste Einsatzbereitschaft. in Rom Einladung der italienischen Regierung * Auf Einladung der italienischen Regierung hat sich der Reichsorganisationsleiter der NSDAP. gestern zu einem mehrtägigen Besuch nach Rom begeben. Im Verlauf seines Aufenthaltes in der Hauptstadt des italienischen Imperiums wird Dr. Ley mit dem neuen Corporationsminister Ricci und dem Staatssekretär im Corporationsministerium Cianetti zusammentreffen. Reichsleiter Bouhler in Prag * Am Sonntag traf Reichsleiter Bouhler, der Chef der Kanzlei des Führers, in Begleitung von Reichsamtsleiter Hederich und Reichsamtsleiter Enyrin zu einem Besuch in Prag ein. Er hatte eine längere Aussprache mit Staatssekretär Frank. Reichsleiter Bouhler besichtigte das neue Gebäude der Kreisleitung und nahm an den beiden Veranstaltungen am Sonntag im Ständetheater teil. Gestern wurde Reichsleiter Bouhler nach Besichtigung der Hauptstadt des Protektorats im Altstädter Rathaus von Primator Dr. Klapka und dessen Stellvertreter, SA.=Standartenführer Prof. Dr. Pfitzner begrüßt. Anschließend war Reichsleiter Bouhler Gast des Reichsprotektors im Czerninpalais. Schnelligkeitsprobefahrten des Schlachtschifses„Littoria“ * Das neue italienische 35 000==Schlachtschiff„Littoria“ hat bei Schnelligkeitsprobefahrten eine Geschwindigkeit von über 30 Knoten in der Stunde erreicht. Dus Neich der beste Tieserant Englands späte Zweckliebe für den Balkan abgewiesen— Eine jugoslawische Feststellung * Angesichts der verschiedenen britischen Stimmen der letzten Tage und Wochen, die von der britischen Regierung Maßnahmen zur Verdrängung Deutschlands von den südosteuropäischen Märkten vor allem durch Anwendung von Preis=Unter= und=Ueberbietungen fordern, sind Aeußerungen bemerkenswert, die sich in einem Aufsatz über Jugoslawiens Außenhandel im „Zagreber Morgenblatt“ finden. Nach einer eindeutigen und klaren Herausstellung der Tatsache, daß Deutschlands Anteil am Handelsverkehr der Balkanländer im Durchschnitt rund 50 v. H. beträgt, schreibt das Blatt folgende Sätze:„Erst in den letzten Jahren hat England einige Anstrengungen gemacht, auf dem Balkan Fuß zu fassen, während Frankreich eine geradezu unbegreifliche Gleichgültigkeit an den Tag legt. Zugegeben, daß weder Zusammensetzung noch Preise unserer Einfuhrgüter den Weststaaten viel Anreiz geboten haben, denn Frankreich hat landwirtschaftliche Erzeugnisse zur Genüge, und die gewaltige Einfuhr Englands vollzieht sich zu wesentlich billigeren Preisen aus seinem Imperium.“ Das Blatt erhebt dann die Frage, warum die Westmächte nun plötzlich nach Kriegsausbruch wirtschaftliche Interessen im Ostraum entdeckten. Auf einmal würden nun England und Frankreich den wirtschaftlichen Nöten in diesem Teil Europas Verständnis entgegenbringen. Für Jugoslawien erhebe sich dabei jedoch einzig und allein die Frage der Sicherstellung der lebensnotwendigen Einfuhr. Dazu schreibt das„Zagreber Morgenblatt":„Deutschland hat bisher gut bezahlt, indem es für unsere landwirtschaftlichen Erzeugnisse Preise bot, die über den Weltmarktpreisen lagen. Einer der größten Einfuhrposten aus Deutschland waren Maschinen, die eine rasche Industrialisierung Jugoslawiens ermöglichten. Deutschland kann uns auch andere wertvolle Einfuhrgüter zur Verfügung stellen: außer Maschinen und Werkzeugen sind es Chemikalien, Röhren. Eisenwaren überhaupt, vor allem aber Steinkohle und Koks für industrielle Zwecke. Gerade jetzt wird bekannt, daß neue Sonderkontingente vereinbart worden sind.“ Aus dieser gewiß nicht der Unsachlichkeit zu zeihenden jugoslawischen Stimme geht eindeutig hervor, daß die Länder des Südostraumes klar erkannt haben, daß ihr natürlicher Absatzmarkt und ihr bester Lieferant das Großdeutsche Reich ist. Alle britischen Bemühungen, den Handelsverkehr des Südostraumes mit Deutschland mit künstlichen Mitteln zu stören, werden deshalb zweifellos ohne Erfolg bleiben. Wertvolle Eingeständnisse England verlor fast die Hälfte seines Exports * Die englische Wirtschaftszeitung„Economist“ mußte zugeben, daß England in den ersten beiden Monaten des Krieges ungefähr 40 v. H. seines Exports verloren habe. Das Blatt mußte ferner eingestehen, daß England seine-Exportbemühungen verstärken müsse, damit der unumgänglich notwendige Import nicht allzu stark an den Gold= und Devisenvorräten zehre. Diese Eingeständnisse von englischer Seite sind recht wertvoll, denn sie zeigen, daß England schon starke Verluste im Seehandel hat. Es ist anzunehmen, daß die tatsächlichen Ausfälle noch viel größer sind. Größter Schaden für die iranische Wirtschaft * Die iranische Presse veröffentlicht fortlaufend heftige Angriffe gegen die englische Blockadepolitik, die der iranischen Wirtschaft größten Schaden zufügt. höhere Preise und höhere Löhne Inflation in England rückt immer näher * Von Tag zu Tag macht sich in England die Teuerungswelle, die immer wieder zu neuen Lohnforderungen führt und die inflationistische Sendenz des ganzen Wirtschaftslebens stärker hervortreten läßt, mehr bemerkbar. So wurde gestern aus London gemeldet, daß den Arbeitern der Fischindustrie in Milford Haven eine Lohnerhöhung von wöchentlich.5 Schilling zugebilligt werden mußte in Anbetracht der weiter steigenden Le Seite 2. Nr. 16621 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 5. Dezember 1939 Japaus neuer Botschafter in Berlin * Gestern nachmittag traf der neuernannte japanische Botschafter Kurusu in Begleitung seiner Gattin und seiner beiden Töchter in der Reichshauptstadt ein. Im Namen des Reichsministers des Auswärtigen wurde der Botschafter auf dem Bahnhof Friedrichstraße vom Chef des Protokolls, Gesandten von Doernberg, begrüßt. Zum Empfang war ferner der japanische Geschäftsträger mit dem gesamten Personal der Botschaft erschienen. Der Reichsjugendführer besucht Ostoberschlesien * Am Freitag trifft der Reichsjugendführer in Ostoberschlesien ein, wo er zur Hitlerjugend sprechen wird. Die Kundgebungen finden am Freitag in Bielitz, am Samstagvormittag in Kattowitz und am Samstagnachmittag in Königshütte statt. Höhepunkt der Veranstaltungsreihe wird am Sonntagvormittag die Uebertragung einer Kundgebung in einem Kattowitzer Lichtspieltheater sein, in dem Baldur von Schirach zur Eröffnung der Buchwoche 1939 über das Thema„Jugend und Buch“. sprechen wird. Weiter wird der Reichsjugendführer Jungarbeiter an ihren Arbeitsplätzen besuchen. Ungarische Glückwünsche für Mackensen * Aus Anlaß der Vollendung des 90. Lebensjahres des Generalfeldmarschalls von Mackensen erschienen gestern auf dessen Gut in Brüssow der ungarische Militärattachee in Berlin. Oberst Koloman von Hardy, der die Glückwünsche des ungarischen Honvedministers und der ungarischen Honveds übermittelte, und der ungarische Geheime Rat Minister a. D. Nikolaus von Kozma, der als Schwadronschef des ehemaligen K. u..=Husarenregiments, dessen Inhaber der Generalfeldmarschall ist, die herzlichsten Glückwünsche des Regiments überbrachte. Ein stolzes Ergebnis Italiendeutsche sammelten für das KW5W. * Die in Italien lebenden Reichsdeutschen sind am Sonntag im Auftrag der AO. der NSDAP. von Beauftragten aufgesucht worden an deren Spitze unter vielen führenden Männern der Italiendeutschen die Vertreter der beiden Botschaften in Rom und der Landesgrupvenleitung sowie die Hoheitsträger in den Provinzstädten standen. Das Ergebnis ist ein schlagender Beweis dafür, daß die Italiendeutschen sich mit der inneren Front im Reich aufs engste verbunden fühlen. Das Sammelergebnis betrug 94000 Lire. Insgesamt wurden von 540 Sammlern 5900 Haushaltungen besucht. Auf die einzelne Haushaltung entfällt somit ein Spendenbetrag von 16 Lire(.10 RM). Die Landesgruppe Italien der AO. der NSDAP. kann auf dieses Ergebnis stolz sein. Abordnung der NSDAP. bei Franco * Gestern vormittag empfing der spanische Staatschef, Generalissimus Franco, die Abordnung der NSDAP., die unter Führung des Landesgruppenleiters der Auslandsorganisation der NSDAP., Hans Thomsen, an den Feierlichkeiten aus Anlaß der Ueberführung der Leiche Primo de Riveras von Aliante nach dem Escorial teilgenommen hatte. Staatschef Franco hat außerdem die italienische Abordnung empfangen. Vertrauenskundgebung für Csaky Ungarns Nationalsozialisten gegen Sabotage der Außenpolitik * In der Debatte über die Finanzgesetze im ungarischen Abgeordnetenhaus kritisierte das Mitglied der Vereinigten Nationalsozialistischen Partei Pallo die Ueberreste des liberalen Regimes und sprach über die Außenpolitik Ungarns. Der Redner stellte fest, seine Partei hege gegenüber der Außenpolitik der Regierung, insbesondere aber der Persönlichkeit und Tätigkeit des Außenministers Csaky gegenüber, größtes Vertrauen(diese Erklärung wurde von der Kammer mit Beifallsrufen aufgenommen). Mit umso größerer Bestürzung müsse man jene Versuche wahrnehmen, die sich in einer der offiziellen Außenpolitik des Außenministers entgegengesetzten Richtung bewegten(allgemeine Zustimmung). Die Vereinigte Nationalsozialistische Partei verurteile entschieden alle derartigen Bestrebungen, da sie auf dem Standpunkt stehe, daß in diesen Zeiten die Außenpolitik nur von einem einzigen Mann, dem Außenminister, gelenkt werden könne(allgemeine Zustimmung). Eine französische Lüge Russen sollen fahnenflüchtig sein * Das französische Nachrichtenbüro Havas verbreitete eine Meldung, wonach sich die Fälle von Fahnenflucht bei den Sowjettruppen in Weißrußland häusen. So hätten sich in den letzten Tagen 120 russische Soldaten und einige Offiziere auf deutsches Gebiet geflüchtet. Die Meldung ist von A bis Z erlogen. Es haben keine Grenzübertritte russischer Truppen nach Deutschland stattgefunden. Das Kriegsrecht verbürgt die Einheit Arbeitstagung des Reichsrechtsamtes der Partei— Reichsminister Dr. Frank sprach * Im Haus der deutschen Rechtsfront in Berlin begann am Sonntag eine vom Reichsrechtsamt der NSDAP. im Zusammenhang mit dem NS.=Rechtswahrerbund durchgeführte Arbeitstagung, die einen aufschlußreichen Einblick in die durch den Kriegszustand bedingten Rechtsaufgaben der Partei gab. Reichsstellenleiter Dr. Tegtmeyer erstattete einen Bericht über Arbeit und Aufgaben des Reichsrechtsamtes, wobei er vor allem auf die Mitarbeit der Partei bei der Kriegsgesetzgebung. die Rechtsaufklärung sowie auf die neuen Pflichten der Rechtsverwaltung und die Aufgaben des Rechtsschrifttums hinwies. Er betonte, daß die Rechtsbetreuungsstellen bereits jetzt beachtliche Erfolge aufwiesen. Dann ergriff Reichsminister Dr. Frank das Wort zu einer Ansprache, in der er an die Rechtsarbeit der Partei vor und nach der Machtübernahme erinnerte. Der Satz„Recht ist, was dem Volke nutzt, und Unrecht, was ihm schadet“, stand am Anfang der Rechtsarbeit. Dieses Wort leuchtet auch über der Gemeinschaftsordnung dieser Zeit. Es gibt keine blassen Schemen objektiven Rechts mehr. Für uns ist es nur mehr eines: jede Zersetzung unseres Ideals, jeden Klassenwahn für alle Zukunft hintanzuhalten. Trotz mancher Schwierigkeiten, die heute die Rechtswirklichkeit durchziehen, und trotz der Krisis, in der sich das formale Rechtsprinzip notwendigerweise immer befand, wenn die Geschichte spreche, können wir sagen, daß sich der Uebergang von dem Normalstatus des nationalsozialistischen Rechtsdenkens zum Kriegsrechtsdenken ohne allzu heftige Erschütterung vollzieht. Heute ist unser Kriegsrecht die Wirklichkeit des Krieges selbst. Der Führer hat uns jetzt in eine Welt, der Wirklichkeit gestellt, die von Werten erfüllt ist, die vom Formalen unabhängig sind. Wir können daher mit Befriedigung feststellen: 1. Die Kriegsrechtslage des deutschen Volkes braucht nicht neugeschaffen zu werden wie 1914. Es ist nur notwendig, daß das nationalsozialistische Ideal bis ins Letzte unserer Rechtsverwirklichung einwirkt; 2. das Kriegsrecht dieses nationalsozialistischen Reiches bedeutet die Gewährleistung der absoluten Einheit von Führung und Geführten in jedem Bereich; 3. dieses Kriegsrecht des nationalsozialistischen Reiches ist ausschließlich bedingt von einem soldatischen Ideal. Im Krieg kann man nur dafür sorgen, die Urelemente der Kraft sicherzustellen als da sind: völkische Einheit und Vernichtung jeglicher Möglichkeit feindlichen Widerstandes. Jetzt gilt nur das entscheidende Prinzip: Wer ist stärker? Wer ist entschlossener? Wer hat bessere Nerven? Darauf allein baut sich die Entscheidung auf. Wer das nicht wahrhaben will, ist einfach ein blasser Theoretiker und taugt weder für die Politik noch auch im tiefsten Sinne für die Rechtsschöpfung. Der Krieg ist der Appell an die Kraft. Er sieht den Einzelnen als den Träger des Gemeinschaftsschicksals, der sein Recht in die Wagschale des Volkes wirft. Es geht in diesem Kampf nicht nur um Deutschland und unseren Führer, sondern das Entscheidende ist die Durchsetzung unseres nationalsozialistischen Ordnungsprinzips. Der Führer sagte einmal:„Sie gönnen uns nicht unseren Sozialismus, sie wollen nicht haben, daß wir Sozialisten sind. Nicht Recht und Liberalismus sind identisch, auch nicht Recht und Demokratie, aber Recht und Sozialismus sind identisch". Der Reichsminister schloß seine eindrucksvolle Ansprache mit dem Hinweis darauf, daß der Gedanke dieses Rechts in dieser Zeit besonders wach bleibe. Insein im Finnischen Meerdasen Die neuen Heeresberichte Rußlands und Finnlands— Moskau meldet weiteren Vormarsch * Der Generalstab des Leningrader Militärkreises teilt mit: Am 3. Dezember haben die Truppen des Militärkreises Leningrad ihren Vormarsch fortgesetzt. In Richtung Murmansk haben wir die sich zurückziehenden finnischen Truppen verfolgt. In der Gegend von Oukhta, Rebola, Porozozero und Petrozavodsk haben sich unsere Truppen einen Weg durch die dick gefrorenen Sümpfe wegen des schlechten Straßennetzes geschlagen und sind 40 Kilometer weit vorgedrungen. Sie befinden sich 45 Kilometer hinter der Staatsgrenze. Auf der karelischen Landenge sind unsere Truppen 30 bis 40 Kilometer weit von der Grenze entfernt vorgeschritten. Sie haben die Station Mustamaeki besetzt und nähern sich der Station Ino. Als Ergebnis glücklicher Kämpfe kann die Besetzung der Inseln im finnischen Meerbusen Suusaari, Seiskaari, Lavassaari und Tytaersaary bezeichnet werden. Die schlechte Witterung hat Luftoperationen verhindert. Der finnische Heeresbericht bringt eine zusammenfassende Darstellung der Feindseligkeiten bis Sonntag mittag. In dem Heeresbericht heißt es, daß am 30. November vormittags die Russen auf allen Grenzübergängen die Feindseligkeiten eröffnet hätten. Sie hätten dabei mit schwerer Artillerievorbereitung und motorisierten Truppen gearbeitet. Besonders heftig sei bei Suojervi, Lipola und Rautu gekämpft worden. Am 2. Dezember, so fährt der Bericht fort, fanden erhebliche Kämpfe bei Rautu statt sowie russische Durchbruchsversuche bei Vammelsuu. Auch diese Durchbruchsversuche wurden mit motorisierten Truppen angesetzt. Starke Seestreitkräfte griffen am ersten Tag Seitsker und Lavansea an. Suursari und das Küstenfort Ino wurden schwer beschossen. Die Luftangrtsse russischerseits beschränkten sich nach der Darstellung des finnischen Heeresberichts im wesentlichen auf die größten Städte Südfinnlands. Die Tätigkeit der finnischen Luftwaffe habe im wesentlichen in Erkundungsflügen bestanden. Am 3. Dezember habe infolge stärkerer Schneefälle nur geringe Fronttätigkeit stattgefunden. Wie weiterhin aus Helsinki gemeldet wird, haben in der Nacht zum Sonntag auf der karelischen Halbinsel, besonders bei Snojärvi, heftige Kämpfe stattgefunden. Man rechnet damit, daß drei russische Divisionen von Kuusamo aus vorrücken. Die russische Flotte steht nach finnischen Meldungen weiterhin vor Hangö. Es soll zu gelegentlichem Schußwechsel mit der finnischen Küstenartillerie gekommen sein. Englische Munition in Finnland * Die Ereignisse in Finnland bilden weiterhin das hauptsächliche Thema für die Moskauer Presse. Die Berichte von den Kampfhandlungen an der Front füllen ganze Seiten der Blätter, die in den ersten Tagen des Konfliktes zunächst größere Zurückhaltung bewahrt hatten. So beschreibt der Frontberichterstatter der„Iswestija“, die finnischen Minenfelder, denen die einmarschierenden Sowjettruppen begegnen. Die Minenfallen seien zum Teil ganz raffiniert angelegt; es genüge, ein irgendwo angelehntes Fahrrad zu berühren, ein fallengelassenes Koppel aufzuheben, eine Haustür zu öffnen, und schon fliege alles in die Luft. Zum Teil seien die Minen auch einfach in nassen Schnee versteckt worden. Die Minen seien übrigens zum größten Teil englischen Ursprungs. Viel beachtet werden ferner die ersten Berichte über den Einsatz der sowjetischen Ostseeflotte gegen Finnland. Die Flotte habe, so liest man in der„Prawda“, gleichzeitig mit dem Heer den Befehl erhalten, in finnisches Hoheitsgebiet vorzustoßen und die Sicherheit der Sowjetunion und Leningrads von der Seite des Finnischen Meerbusens zu garantieren. Die erste Aufgabe der Sowjetflotte habe der Mitwirkung an der Beschießung von finnischen Küstenforts nördlich von Leningrad gegolten. Finnische Städte geräumt * Im Laufe des Sonntags begannen die Bevölkerung von Helsinki und die Einwohner von Wiborg und Abo mit der Räumung der Städte. Auch die meisten Behörden in Helsinki bereiten den Umzug in die Umgebung vor. Ausländer an Bord eines deutschen Dampfers * Aus Helsinki wird gemeldet, daß der deutsche Dampfer„Donau“ gestern früh den Hafen verlassen hat. Der Dampfer fährt nach Reval. An Bord waren 443 Deutsche, 72 Italiener und 60 Russen(Mitglieder der russischen Gesandtschaft), die bis Reval mitfahren, weiter 32 Esten, zwei Armenier, ein Litauer und ein Schweizer. Die deutsche Gesandtschaft in Reval ist angewiesen worden, Verpflegung und Hilfe bei Ankunft des Dampfers bereit zu halten. Vor einer peinlichen Tagung Rom zur Einberufung des Genser Rats * Unter Bezugnahme auf die von Finnland beantragte Einberufung des Genfer Rates gibt das halbamtliche römische„Giornale'Italia“ nach einem Hinweis auf den Sanktionskrieg des Genfer Vereins gegen Italien während des Abessinien=Feldzuges der Ansicht Ausdruck, diese Tagung werde eine der lehrreichsten für die Orientierung der Geister in Europa sein. Im Fall Finnland werde man die Absichten und die Vorkehrungen jener Großmächte kennenlernen, die sich immer noch im Genfer Bund verschanzten und die sich seinerzeit im Fall Italiens mit aller Schärfe und Unerbittlichkeit bereitgefunden hätten, die Sanktionen anzuwenden, als es sich darum gehandelt habe. die abessinische Aggression zurückzuweisen und den Abessiniern die Freiheit und Zivilisation zu bringen. Der Streit in Judien greist um sich Die Bewegung zieht sich über das ganze Land hin * Die allgemeine Streikbewegung in Indien, die kürzlich in Bombay 90.000 und in Kalkutta 40000 Arbeiter und Arbeiterinnen erfaßt hat, beschränkt sich keineswegs nur auf die Großstädte, sondern zieht sich allmählich über das ganze riesige Land hin. Obwohl die Engländer begreiflicherweise die meisten Nachrichten darüber unterschlagen, sickert genug durch, um die allgemeine Gärung in Indien aufs neue zu bestätigen. So sind jetzt in der Industriestadt Naihati, nördlich von Kalkutta, die Belegschaften der Jutefabriken in den Ausstand getreten. 11000 Arbeiter und Arbeiterinnen fordern wenigstens angemessene Löhne. Wie man hierzu erfährt, ist es bereits zur blutigen Unterdrückung inder gekommen. Als die Arbeiter auf einer Massenversammlung gegen die Ausbeutung der britischen Kapitalisten protestierten, drang plötzlich englische Polizei in die erregte Menge und schlug erbarmungslos mit langen Stöcken auf die wehrlosen Demonstranten ein. Eine große Anzahl der Versammlungsteilnehmer wurde erheblich verletzt, darunter auch Frauen und Kinder, die sich aus dem Gedränge nicht retten konnten. In allen Protestkundgebungen findet die maßlose Empörung der Inder beredten Ausdruck. Sie beleuchten grell den unbeschreiblichen sozialen Tiefstand, auf dem die indischen Völker ihr kümmerliches Dasein fristen müssen. Mit größter Erregung stellen die Redner die ungeheuren Gewinne der englischen Fabrikbesitzer den Hungerlöhnen der indischen Arbeiter gegenüber. Sie fordern nicht nur höhere Löhne, sondern auch die sofortige Herabsetzung der 13= bis 16stündigen Arbeitszeit und die völlige Abschaffung der Kinderarbeit. In allen Versammlungen wird darauf hingewiesen, daß die Arbeiter infolge der niedrigen Löhne ihre kleinen Kinder in die Fabriken schicken müssen, in denen sie meist zehn und mehr Stunden erbarmungslos ausgepreßt werden. Was das bedeutet, weiß jeder, der das feuchtheiße Klima und die fiebergeschwängerte Luft kennt, die von den Sümpfen um Kalkutta herüberweht. Daher ist die Kindersterblichkeit auch in diesem Teil Indiens außerordentlich groß. Auch Birma rührt sich * Der Gouverneur von Birma erklärte, die britische Regierung erkenne an, daß die Erlangung des Dominionstatuts eine Frage von größter nationaler Bedeutung für Birma sei. Das klingt schön und gut, hat den Geruch der Gerechtigkeit— und verpflichtet zu nichts. In solchen Erklärungen und Versprechungen sind die Briten schon immer groß gewesen. Als Lord Halifax noch Vizekönig in Indien war, hat er auch so gesprochen, und dann war er eifrig bemüht, das Gegenteil zu tun. Wenn sich die Engländer zu derartigen Redensarten herablassen, dann riecht es meistens schon brenzlich, dann ist es höchste Zeit, das Feuer der nationalen Leidenschaft zu dämpfen. Nachher, wenn die Gefahr vorüber ist und man wieder freie Hand hat, läßt man Peitschen, Bomben und Granaten sprechen, und dann wissen die Kolonialvölker wenigstens, was„Gerechtigkeit, Selbstverwaltung oder Dominionstatut" nach englischer Ansicht ist. Was der oben wiedergegebenen Meldung ihren besonderen Wert verleiht, ist die Bestätigung der Nachrichten vom Uebergreifen der Unruhen in Vorderindien auf die englischen Kolonien in Hinterindien. Auch die Birmesen kämpfen seit Jahrzehnten um ihre Freiheit und erkennen, daß das Schicksal ihnen eine günstige Stunde schenkt. Nicht patten— bessere Cigaretten mit Verstand rauchen! ATIKANS Hauptschriftleiter: Dr. Egon-Erich Albrecht um Felde). Stellvertretender Hauptschristleiter: Toni Weinand. Druck und Verlag Bonner Nachrichten Hermann Neusser..=G. Verantwortlich für den politischen und Wirtschaftsteil: Hans Nordmann: für den Ortstell: Edmund Els: für den Unterbattungstell und die Bildersette: Winli Dünwald: für den Umgegendteil: Johann Ignaz Schmis: für den Sporttell: Aiovs Haak eim Felde) 1. V. Jobann Janaz Schmitz: für den vermischten Teil: Edmund Els: für den Anzeigentenl: Alveri Duvverke: alle in Bonn Sprechstunden der Schriftleitung: 9½ bis 10½ und 17 bis 18 Uhr. Unverlangte Einsendungen ohne Rückvorto werden nicht zurückgesandt Anzeigen laut Greisliste Nr 5 Träger und Methoden der britischen Außenpolitik Am Anfang des dritten Vortrages den Professor Dr. W. Schmidt in den öffentlichen Vorlesungen der Universität hielt, stand ein Wort Winston Churchills von der„künstlichen“ Größe Englands, die auf einem bis ins Letzte durchdachten Beherrschungsplan für das Weltreich beruht. Und wenn ein Geringes in diesem Plan fehlschlägt, so tritt Gefahr auf fur das Weltreich. England würde nach der Einsicht des eben Genannten dann kaum mehr sein als ein fünfrangiger Staat, dessen Inselheimat zu klein ist, um den Engländern Raum und Nahrung zu bieten. Welche Methoden hat nun England angewandt, um dieses Weltreich zu erhalten? Die weißen Dominien, denen notgedrungen eine gewisse Selbständigkeit zugestanden wurde, stehen in einem sehr verschiedenen Treueverhältnis zum Mutterland, dem sie durch die Krone scheinbar nur verbunden sind. Australien, Neuseeland und Kanada stehen unbedingt zu England. Südafrika ist in etwa unsicher, nur gehalten eigentlich durch die von England sehr übertriebene Bedrohung durch Italien und eine mögliche Nachbarschaft eines wiederhergestellten Deutschsüdwestafrika. Neuerliche Veränderungen in der Führung von Südafrika machen die Gefahr einer Loslösung wieder zur Tagesfrage. Gegen Irland wandte England die Methode des elastischen Rückzuges an. Insgesamt aber macht England, so erklärte der Vortrag, aus der Not der Zugeständnisse gegenüber den weißen Dominien die Tugend der angeblich gewährten Selbständigkeit. Das Gewicht der Macht wurde notwendigerweise auf die zuverlässigen Dominien verlegt, deren Verband mit dem Mutterland durch eine sehr geschickte Politik immer wieder gestärkt wird. Bei Kriegsbeginn wurde das Verhältnis der Dominien zu England sehr deutlich. Kanada, Neuseeland und Australien standen unbedingt dem Mutterland bei. Bei Südafrika war ein gewisser Druck notwendig, Irland blieb neutral. Gegenüber den farbigen Ländern verfolgt England eine Politik der Stützpunkte und der Interessensphären, deren Geltung nicht auf der britischen Volkskraft, sondern auf der überaus geschickten Ausnützung besteht. Immer war Indien das Ziel, das die Methoden der dritischen Außenpolitik bestimmt. Im nahen Osten ist England auf die Sicherung der Dardanellen, des Suezkanals und des persischen Golfes bedacht, bzw. auf die Sicherung der angrenzenden Länder. Davon wurden Jrak und Aegypten selbständig, aber ihre Selbständigkeit steht auf dem Papier, was ohne weiteres daraus servorgeht, daß beide Länder sich dem Kriegszustand egen Deutschland ohne eigenen Grund anschließen ußten. Auch die Palästinapolitik Englands ist inzwischen genügend klar geworden, als ein doppeltes Versprechen des Landes an die Araber und an die Juden. In Indien ist die englische Herrschaft gegründet auf die zahlreichen Spaltungen und natürlichen Gegensätze des Landes, die seit Jahrhunderten mit Geschick geschürt werden. Schon 1917 wurde Indien der Dominion=Status versprochen, der heute noch nicht erfüllt ist. Immer noch liegt die eigentliche Macht in den Händen des Vizekönigs, wenn auch Teile von Indien auf dem Weg zur Selbständigkeit sind. Möglicherweise bedeutet die indische Kongreßpartei eine Gefahr für die britische Herrschaft, denn man wird die Enttäuschung von zwanzig Jahren des Wartens auf die Unabhängigkeit nicht zu gering anschlagen dürfen. England, das ein Weltreich beherrscht mit seiner Politik der Interessensphären, mußte aber seit dem Weltkrieg erkennen, daß es keine britische unbedingte Vormachtstellung mehr geben könne. So sollte es wenigstens eine angelsächsische Vormacht geben für die Zukunft. Seit dieser Erkenntnis datiert das Werben Englands um Amerika, und da England der werbende Teil ist, ist es auch in gewissem Sinne der abhängige Teil. In diesen Bemühungen um Amerika ist der schon erwähnte Vertrag von Washington eine wichtige Stufe, der Japans Ausdehnung eindämmen sollte. Aber die Jahre, die dem Vertrag folgten, zeigten, daß England sich auch hier einer dynamischen Kraft vergeblich in den Weg zu stellen suchte.— Ein letzter Vortrag wird die Träger dieser politischen Bewegungen zeichnen. Th. Physikalische Probleme Professor Dr. Weizel beschloß seine sehr lebendige und interessante Reihe physikalischer Plaudereien, die ebenso geschickt wie einprägsam gegeben wurden, mit einem Vortrag über das Wasser, über diesen zum Leben wichtigsten Stoff, dessen seltsame Eigenschaften den Physiker stärkstens beschäftigen und über die wir beim täglichen Gebrauch meist achtlos hinweggehen. Das Wasser kommt bekanntlich in drei Aggregatzuständen vor, fest als Eis, flüssig eben als Wasser und gasförmig als Wasserdampf. Um das Eis in den flüssigen Zustand zu überführen, sind achtzig Kalorien, d. h. Wärmeeinheiten notwendig, während die Steigerung der Temperatur von einem Kilogramm Wasser um ein Grad nur einer Kalorie bedarf. Zum Verdampfen aber sind etwa fünfhundert Kalorien notwendig. Aus dieser Zahlenfolge leitete Professor Weizel nun eine Fülle von Beobachtungen des täglichen Lebens ab. Die Luft ist im Stande. von dem verdunstenden Wasser bearenzte Mengen aufNationaler Musikpreis 1940 Der von Reichsminister Dr. Goebbels gestiftete „Nationale Musikpreis“ wird auch im Jahre 1940 an den besten deutschen Nachwuchsgeiger und den besten deutschen Nachwuchspianisten in Höhe von je 10000 RM verliehen. Zur Bewerbung sind zugelassen reichsdeutsche' Pianisten und Geiger im Alter von 18 bis 30 Jahren. die eine ausreichende Vorbildung nachweisen und mindestens 2 Solisten=Abende sowie 2 Konzerte mit Orchester bestreiten können. Die Bewerbung ist bis zum 31. 12. 1939 an den Präsidenten der Reichsmusikkammer zu richten. Als Pflichtwerke sind zu spielen von den Pianisten: Bach Präludium und Fuge cis=moll aus dem wohltemperierten Klavier Band 1, Beethoven Sonate cimoll opus 57(Appassionata), Bach: Italienisches Konzert, Beethoven Klavierkonzert=Dur, Von den Geigern: Spohr Violinkonzert Nr. 8(Gesangsszene) Beethoven Sonate=Dur opus 47(Kreutzersonate) für Violine und Klavier, Bach Partita=moll (mit der Chaconne) für Violine allein, Mozart Violinkonzert=Dur. Eine Sammlung unveröffentlichter Briese von Verdi Wie aus Rom berichtet wird, hat der Duce den Generalkonsul Alberto Piroli empfangen, der ihm eine außerordentlich interessante Sammlung von 365 eigenhändigen und unveröffentlichten Briefen von Guiseppe Verdi überreichte. Die Briefe stammen aus den Jahren 1859 bis 1890 und sind an Guiseppe Piroli, den Vizepräsidenten der Kammer und Senator gerichtet, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband. Die Sammlung wird der königlichen Akademie übergeben. des täglichen Lebens zunehmen. Die normale Zimmertemperatur der Luft erlaubt etwa eine Aufnahme von zehn Prozent Wasser. Wie vollzieht sich nun etwa dar Trocknen eines regennassen Mantels in einem Zimmer? Während bei der Luftbewegung, d. h. bei Wind, das Trocknen schnell vor sich geht, weil immer neue Luft herangetragen wird. die das mögliche Quantu:: Feuchtigkeit aufnimmt und weiterströmt, ist der Vorgang wesentlich langsamer in der wenig bewegten Luft des Zimmers. Nur durch die Bewegung der Luftmolekül: wird oas Wasser langsam von dem Mantel entfernt und weitergetragen, bis jedes Kubikmeter Luft die ihm gemäße Feuchtigkeit aufgenommen hat. Bekanntlich wird Nässe kälter empfunden als Trocken= heit. Das Trocknen eines nassen Kleidungsstückes auf dem Körper, entzieht dem Körper große Mengen von Wärmekalorien. Der Mensch friert, bis das Wasser verdunstet ist, d. h. aus dem flüssigen Zustand in den gasförmigen gelangt ist. Der umgekehrte Vorgang ist die Kondensation. Als sehr erbauliches Beispiel wurde der Niederschlag auf dem Weinglas zitiert, wenn ein schön gekühlter Wein hineingegossen wird. Dann zeigt sich der Wassergehalt der Luft auf dem plötzlich kalt gewordenen Glas in der Form winziger Tropfen. Ein Gleiches geschieht bei dem im Winter so oft beschlagenen Fenster. An der kalten Scheibe kondensiert der Wassergehalt der Zimmerluft, und zwar kann sich der Vorgang so lange fortsetzen, bis der Luft die Feuchtigkeit entzogen ist. Darum ist in geheizten Zimmern die Luft leicht trocken. Im Großen aber bestimmen die Vorgänge des Verdunstens und des Kondensierens das Wetter. Verdunstendes Wasser steigt auf und fällt nach der entsprechenden Kühlung als Regen nieder, wobei eine große Menge Wärme frei wird, weshalb das Regenwetter im Winter immer eine merkliche Erwärmung zur Folge hat. Es ist leicht, nach den sehr verständlichen Darstellungen auch schwieriger Vorgänge sich die physikalischen Erscheinungen des täglichen Lebens weiterhin zu erklären. Und die Aufmerksamkeit dafür zu wecken, war nach dem Schlußwort von Professor Weizel der Sinn seiner schönen Vorträge. Oeffentliche Vorträge an der Universität Bonn Dionstag, 5. Dezember: Pros. Dr. W. Schumacher: „Blumen und Tiere"(m. farb. Lichtb.), 17.15 Uhr Hörsaal 10. Pros. Dr. A. Bach:„Unser Weg zur deutschen Spracheinheit“, 1stdg., 17.15 Uhr Hörsaal 9. Dozent Dr. S. Pirschegger:„Die Siedlungsgeschichte der deutschen Ostalpen= länder im Lichte der Ortsnamenforschung", 2swg., 1. Vortrag 18.15 Uhr Hörsaal 10. Mittwoch. 6. Dezember: Dozent Dr. Th. Wessels: „Deutsche Außenwirtschaft während des Krieges“, 17.15 Uhr Hörsaal 10. Pros. Dr. H. Barion:„Pax Karolina. Die Reichspolitik Karls des Großen und Ludwigs des Frommen“, 1stdg., 18.15 Uhr Hörsaal 10. Lektorin Dr. I. Wichert und Dr. P. Tack:„Sprache und Dichtung der Niederländer und Buren“, 2swg.; 1. Vortrag Frl. Dr. Wichert:„Zur Sprache und Dichtung der Niederländer“, 18.15 Uhr Hörsaal 9. Das Bonner Städtische Orchester wielte in der vergangenen Woche in Neuwied unter Johannes Lieske die Symphonie in demoll von Rovert Schumann und eine„Musik für Orchester“ op. 8 von dem jungen Komponisten Helmut Bräutigam. Die Presse lobt„die Sicherheit der Leitung und die erprobte und aus einer großen Tradition heraus bewährte Disziplin des Orchesters". Besonderen Anklang sand auch die Wiedergabe von Beethovens Violinkonzert durch Konzertmeister Otto Kirchenmaier, der in letzter Stunde für einen anderen Solisten eingesprungen war. Der Reicho=Tierschutz=Kalender 1940 — ein guter alter Bekannter der Schulsugend— ist auch diesmal wieder in zwei Ausgaben herausgekommen: die Ausgave B für die Oberstufe sowie die Ausgabe für die Erwachsenen, von denen viele dem Kalender=Kameraden aus der Schulzelt die Treue bewahrt haben. In Wort und Bild führt der Kalender die Jugeno zur Tierliebe, zum Tierschutz hin. 5. Dezember 1939 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 16 624. Seite 3 Boner Nachrichten Rokoko im Poppelsdorser Schloß Innenhöfe haben den Reiz der Stille, einen leisen, melancholischen Hauch des Vergessenseins. Wer wollte diesen Zauber dem rundgezirkelten Hofraum im Poppelsdorfer Schloß absprechen, zu dem man durch den köstlich gewölbten Bogen der großen Einfahrt gelangt, durch die ehedem die Karossen zu glänzenden Festen fuhren. Eine bizarre Laune des Rokoko ließ ihn entstehen, diesen runden Hof im Quadrat der bewohnten Räume, der roten und blauen Kabinette. Ein Arkadengang führt rings herum, an dessen mächtigen Pfeilern die Rosen im Sommer zu ranken versuchen. Eine Treppe mit Gitter ladet ein, das Schloß zu betreten, dessen Ruhe wie verwunschen ist. Sie führt zu der zierlichen Galerie, die den Innenhof in der Höhe über dem Arkadengang noch einmal umgibt. Den Schwung dieser Treppe begleiten die Namenszüge seiner eleganten Durchlaucht, des Kurfürsten Clemens August, und sie gleiten weiter das schöne Geländer entlang, das den oberen Wandelgang begrenzt. Da öffnet sich nun zum anderen Mal das mächtige Rund, umgeben von den kleinen Zwickelbauten, die eine kokette Lösung des Bauproblemes darstellen, und überragt von schönen geschwungenen Kuppeln. Das Rokoko lebt in diesem Innenhof als sei es nie vergangen für Bonn. Ist nicht noch immer die große Rundung da unten eine erlesene Bühne höfischer Feste? Könnte nicht zur Stunde wieder sich dort ein Ballett im Geschmack des 18. Jahrhunderts entfalten, auf das ein Fürst mit seinem Hofstaat von der zierlichen Galerie herabschaut? Und schlägt nicht der zögernde Schlag der kleinen bunten Uhr eine längst vergangene Stunde an? Aber auch die stille und minder glänzende Gegenwart dieses Innenhofes ist unbeschreiblich schön, ob ein goldener Tag den Gittern Schattenspiele entlockt, oder ob der Regen die etwas vergilbte Herrlichkeit mit feinen Schleiern verhängt. Und besonders reizvoll ist der Blick durch das mächtige Fenster des vorderen Kuppelbaues auf die Stadt, wo weit hinter dem grünen Rasen der Allee über dem Geschiebe der Dächer die Türme der Universität und des Münsters aufragen. Rappern die Mühlen um Hoppeisvorfer=Bach... Am Poppelsdorfer„Mölleberg“ zu alter Zeit— Bittschrift der„sußfälligen Wittib=Plentz“ an den Kurfürsten „So lange seine Wellen noch auf Mühlenrädern schäumen, und Wasser spenden jedem Haus und endlich stürzen mit Gebraus in die Sandkaul bei den Bäumen.. So lautet die Strophe eines alten Bonner Studentenliedes. Gemeint ist damit der Poppelsdorfer Bach, der einst die Mühlenräder zweier Mühlen auf dem„Mölleberg“ in Poppelsdorf trieb. Wenn man an den Endhaltestelle dev Elektrischen Bahn in Poppelsdorf geradeswegs weiterwandert nach Ippendorf hinauf, dann sieht man auf halbem Wege die dunklen Gebäulichkeiten einer früheren Brauerei. Seit vielen Jahren stehen diese verwahrlosten Häuser nun schon zum Teil leer. Hinter diesem früheren Brauereigebäude liegt ein vom Volksmund mit AktienWeiher(Aktie=Disch) bezeichneter großer Teich, den man auch vom Melbtal aus sehen kann. Dieser„Aktien=Weiher“ wan schon im 14. Jahrhundert bekannt. In ihn mündet der Melbbach, der Weiher selbst gibt sein Wasser weiter an den Poppelsdorfer Bach, der früher frei durch Poppelsdorf lief. Jetzt nimmt en seinen Weg unterindisch. Ursprünglich endete dieser Bach in die„Sandkaul bei den Bäumen“, wie es in dem Studentenlied heißt. Diese Sandkaule wan der frühere Quantius=Garten, oder wie ihn der Volksmund nannte„et Quantius=Loch“. Es war das tiefliegende Terrain zwischen Poppelsdorfer= und Baumschul=Allee und Meckenheimerstraße.(Erst nach der Jahrhundertwende wurde es sowohl von der Meckenheimerstraße wie auch von den Poppeldorfer=Allee aus bebaut. Die alten Bonner und Poppelsdorfer werden sich gewiß dieses riesigen Loches noch erinnem.) Hierhin führte eine unterirdische Leitung das überflüssige Wassen aus dem Poppelsdorfer Weiher. Das„Quantius=Loch“ soll entstanden sein, als dort während der kurfürstlichen Zeit das Material zur Aufführung des Dammes fortgenommen wurde, auf dem die Poppelsdorfer Allee die Niederung durchschnitt, die sich auf der Nordseite von der Baumschul=Allee an, und auf der Südseite bis zum Kaiserplatz erstreckte. Bevor nun in kurfürstlichen Zeit der Poppelsdorfer Bach von der Höhe kommend durch Poppelsdorf weiterlief, trieb er hoch oben zwei Mühlen, die schon zu den Besitzungen des Propst des Cassiusstiftes zu Anfang des 14 Jahrhunderts gehörten. Der heute mit Aktien=Weiher bezeichnete große Weiher ist der ursprüngliche Mühlenteich. Er gehörte zur Obermühle. Weiter unten im Tale, am Eingang des Dorfes lag die Untermühle. Zuerst erwähnt wird die Untermühle in einer Eintragung in das Sterberegisten der Pfarre von St. Martin in Bonn, in dem 1654 das Ableben der„Müllersche in der unzersten Mühle“ eingetragen ist. Im Jahre 1783 war Andreas Plentz Müller, dessen Frau eine geborene Anna Maria Wurm war. Am Ende des 18. Jahrhunderts scheint bei den Kurfürsten der Plan bestanden zu haben, die Mühle zu erwerben, wenigstens liegt eine Bittschrift der Witwe Plentz— ihr Mann war noch vor Ablauf der Pachtzeit gestorben— an den Kurfürstlichen Kammerpräsidenten von Spiegel von, in den die„fußfällige Wittib Plentz“ den Kurfürsten bittet, sie auf der Mühle zu belassen. Bald darauf schon kamen die Franzosen an den Rhein, und die Güter wurden Eigentum der fremden Machthaben. Aber im Jahre 1809 gehörte die Mühle noch der Frau Plentz; später veräußerte sie die Mühle an den Porzellanfabrikanten Rosenkranz, von dem sie 1828 auf Wessel überging. Die Obermühle war im 18. Jahrhundert in den Besitz des Kurfürsten gekommen und zwar zu der Zeit, als er den Garten des Poppelsdorfer Schlosses anlegen ließ und das Wasser des Poppelsdorfer Baches benutzen wollte, um mit ihm die Wasserkünste zu speisen. In französischev Zeit wurde die Mühle mit anderen Staatsgütern am 2. Ventose des Jahres 13 den Republik in der Präfektur zu Koblenz versteigert. In dem betreffenden Akt befindet sich u. a. auch folgende Bemerkung: „Der Raum des Hauses und der Garten von Wilhelm Raaf werden nur in dem Zustande verkauft, wie sich solcher gegenwärtig befinden, und der Ankäufer darf den Wasserlauf nicht abkehren, welcher die Poppelsdorfer Mühle in Bewegung setzt und der Witwe Plentz zugehört, noch die Wassersprünge im Poppelsdorfen Senatorie=Garten.“ Den Mühlenteich blieb Eigentum des Fiskus und gelangte, als das Poppelsdorfer Schloß am 18. Oktober 1818 der neugegründeten Universität überwiesen wurde, in deren Besitz. Die Universität vertauschte ihn 1829 an den Porzellanfabrikanten Wessel, der sich aber verpflichten mußte, das Wasser täglich eine Stunde lang in den Poppelsdorfer Weiher fließen zu lassen. Von ihm nun kam der Teich an die frühere Brauerei in Poppelsdorf; die Mühle selbst wurde außer Betrieb gesetzt, verfiel und wurde schließlich abgebrochen. Im Volksmund heißt der Berg. der sich vom Klemens=August=Platz zu den alten Brauerei=Häusern erkrect, heute noch in Erinnerung an die beiden Mühlen toueberg. E. Pr. Kleiner Vonner Stadt=Spiegel Opfer des Sturmes In der schönen Lindenallee am Wiesenweg in Endenich müssen vier der stärksten Bäume umgelegt werden. Der Sturm hat den umfangreichen Wurzelboden der Bäume derart gelockert, daß mit ihrem Umsturz gerechnet werden mußte. Das alte Rathaus wird„geflickt“ Seit einigen Tagen erhebt sich an der Vorderseite des alten Bonner Rathausgebäudes auf dem Markt ein mächtiges Gerüst; mancher Bonner nahm an, daß der alte Bau bei Gelegenheit seiner inneren baulichen Umgestaltung einen neuen Anstrich erhalten werde. Das ist nicht der Fall. Der mächtige Gerüstbau dient der Ausführung einiger Erneuerungsarbeiten an der Dachrinne, auch am Wappen müssen einige schadhafte Stellen„geflickt“ werden. Während der Fahrt nicht abspringen! Am Samstagabend sprang ein Mann kurz vor der Haltestelle Heerstraße von einem fahrenden Straßenbahnwagen, kam dabei zu Fall und geriet mit der linken Hand unter ein Rad des Beiwagens. Zwei Finger wurden stark gequetscht und mußten amputiert werden. Die in letzter Zeit sich häufenden Unfälle beim vorzeitigen Abspringen von fahrenden Bahnen dürften eine Mahnung sein, die Straßenbahn nur zu verlassen, wenn sie hält! Rudolf Herzog zum 70. Geburtstag Zum 70. Geburtstag des rheinischen Dichters Rudolf Herzog bringt der Reichssender Köln am Mittwoch, 6 Dezember, in der Zeit von 11.30 bis 11.50 Uhr eine Glückwunschsendung. Das Geburtstagskind Rudolf Herzog selbst wird in einem Gespräch mit dem stellvertretenden Intendanten des Reichssenders Köln, Dr. Friedrich Castello, das Wort ergreifen und dann eine Kostprobe seines dichterischen Schaffens geben. Pfarrer Heinrich Radermacher 1 In Nemmenich bei Zülpich starb an einem Herzschlag im Alter von 62 Jahren der langjährige Pfarrer an der Bonner Stiftskirche Studienrat i. R. Heinrich Josef Radermacher. Der Verewigte war am 10. Oktober 1877 in Astenet im Kreise Eupen geboren, besuchte das Kaiser=Karl=Gymnasium in Aachen und studierte in Bonn, Münster und Marburg Philologie. Nach Erf''llung seiner Militärpflicht als Einjährig bei Nach Ersüllung seiner Milikalpficchl als Einjühriger bei den Bonner 160ern widmete er sich dem Studium der als Pfarrer an die Bonner Stiftskirche, wo er bis vor zwei Jahren wirkte. Seine Pfarrkinder werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Der Bund heimattreuer Schlesier hielt unter starker Beteiligung am Sonntagnachmittag seinen Heimatabend im Vereinslokal Hähnchen ab. Nach herzlicher Begrüßung durch den Bundesgruppenleiter gab dieser einen kurzen Ueberblick über die Entwicklung der zurückgewonnenen Gebiete in Ost=Oberschlesien. Der darauffolgende Vortrag über„Das geistige Gesicht Schlesiens“ wurde mit großem Beifall aufgenommen. Die goldene Hochzeit des Landsmann Knispel wurde ehrend erwähnt, wobei Landsmann Knispel die Ehrenurkunde des Bundes überreicht wurde. In heimatlicher Verbundenheit blieben die Landsleute lange zusammen. Plichtjahr für Mädchen Die Landesarbeitsämter haben angeordnet, daß auch die Pflichtjahrmädchen aus der Stadt, die körperlich dazu geeignet sind, ihr Pflichtjahr in der Landwirtschaft abzuleisten haben. Nur die Pflichtjahrmädchen, die für die Arbeit in der Landwirtschaft nicht in Betracht kommen werden in hauswirtschaftliche Stellen vermittelt. Beim Arbeitsamt sind jederzeit ausreichend Stellen für Land= und Hauswirtschaft gemeldet, bei denen die Anrechnung auf das Pflichtjahr von vornherein geklärt ist. Es erübrigt sich daher, selbst auf die Stellensuche zu gehen. Zu selbstgesuchten Stellen wird nur dann ausnahmsweise die Zustimmung erteilt, wenn keine Stellen dringlicheren Bedarfs beim Arbeitsamt vorgemerkt sind. Es ist daher notwendig, sich beim zuständigen Arbeitsamt um eine Pflichtjahrstelle zu bemühen, oder falls eine Stelle bekannt ist, zunächst beim Arbeitsamt anzufragen, ob Aussicht besteht, daß die Zustimmung zu der selbstgesuchten Stelle erteilt wird. Die vorhandenen Lehr=, Anlern= und Arbeitsstellen bleiben den Ostern 1940 und in den folgenden Monaten aus dem Pflichtjahr ausscheidenden Mädchen vorbehalten. Die spätere einhalbjährige Arbeitsdienstpflicht entbindet demnach die Mädchen, die nach der Schulentlassung einen Beruf außerhalb der Hauswirtschaft erstreben, nicht von der vorherigen Ableistung des Pflichtjahres; jedoch werden die Mädchen nach den z. Zt. geltenden Bestimmungen über die Befreiung von der Arbeitsdienst= und Meldepflicht nicht zum Arbeitsdienst herangezogen, wenn sie in ihrem 18. bezw. 19. Lebensjahr voll berufstätig sind oder in einer ordnungsmäßigen Berufsausbildung stehen. Herzlichen Glückwunsch Seit 25 Jahren wohnen die Eheleute Max Kettner und Frau Helene geb. Flach im Hause Venusbergweg 27; außerdem feiern sie am 6. Dezember das 25jährige Ehejubiläum; seit 25 Jahren lesen sie den General=AnzeigerFrau Wwe. Christian Schüchter geb. Henseler, Kölnstr. 3, begeht am 6. Dezember ihren 80. Geburtstag. Arbeitsjubiläum Frau Berta Weienstall ist am 8. Dezember 25 Jahre als Hilfsarbeiterin in der Buch= und Kunstdruckerei Wilhelm Dimmers, Bonn, beschäftigt. Die Jubilarin wird von ihren Arbeitskameraden und von der Betriebsführung als treue Mitarbeiterin geschätzt. Meisterprüsung Die Meisterprüfung im Kraftfahrzeughandwerk haben vor Bonn, Max Schmitz, Bonn, Hans Heumann, Bad Godesberg der Handwerkskammer in Köln bestanden: Josef Wesseling, und Michael Pilger, Sieglar. Die Veterinäroffizierlaufbahn i Schüler höherer Lehranstalten, die ab 1. Klasse besuchen und Abiturienten, die Veterinärmedizin zu studieren beabsichtigen, können sich als Bewerber für die aktive Veterinäroffizierlaufbahn melden. Den Bewerbern kann aufgrund der vom Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung aufgestellten Richtlinien bei entsprechender Leistung und Führung schon nach halbjährigem Besuch der achten Klasse das Reisezeugnis zuerkannt werden. Die nächste Einstellung erfolgt voraussichtlich zum 1. 10. 1940. Die Bewerbungen sind ab sofort bis zum 1. 3. 1940 dem Wehrkreisveterinär beim örtlich zuständigen Wehrkreiskommando einzureichen.(Für den Wehrkreis III dem Wehrkreisveterinär III. Berlin=Grunewald I. Hohenzollerndamm 144.) Merkblätter für die Veterinäroffizierlaufbahn sind bei den Wehrkreisveterinären und Wehrbezirkskommandos erhältlich. — Fo4g die achte Westbeaische Kurzmeidangen Ein rabiater Bettler Bei einer alleinstehenden Frau erschien in Höxter ein in den 50er Jahren stehender Landstreicher, der zu betteln beabsichtigte. Die Frau wies den Mann in der einzig richtigen Erkenntnis ab, daß nur arbeitsscheues und unlauteres Gesindel betteln geht, alle anderen in unverschuldete Not geratene Volksgenossen jedoch Hilfe bei der NSV. erfahren. Als er die Erfolglosigkeit seines Beginnens erkannte, wurde der Mann frech, beleidigte die Frau und ging schließlich dazu über, sie am Halse zu würgen. Ehe die Polizei benachrichtigt werden konnte, war der rabiate Bursche verschwunden. Trunkenbolde kommen an den Pranger Der Polizeipräsident in Wuppertal wandte jetzt gegen einen notorischen Trunkenbold zum ersten Male die neuen Straf= und Schutzbestimmungen des Reichsführers F an. In der amtlichen Notiz heißt es: Der Trunkenbold Ernst May, geboren am 10. Oktober 1903, wohnhaft in Solingen, Clemens=Horn=Straße 28, ist auf vier Wochen in polizeiliche Vorbeugungshaft genommen worden, weil er im sinnlos betrunkenen Zustand auf einer Straße lag und den Straßenverkehr dadurch erheblich gefährdete. Die Feststellungen ergaben, daß er ein gewohnheitsmäßiger Trinker ist. Der„schöne Adalbert“ 3 Bräute halsen ihm aus„momenmaner Verlegenheit“ Der 30jährige Adalbert R. aus Aschaffenburg war kaum aus dem Zuchthaus entlassen, als er als unverbesserlicher Verbrecher sein verfehltes Leben fortsetzte. Er betätigte sich erneut als Heiratsschwindler, obwohl er auf diesem Gebiet bereits zahlreiche Strafen erhalten hatte. Es gab leider immer wieder Frauen, die auf das süße Geschmus des„schönen Adalbert“, wie er in Bekanntenkreisen genannt wurde, hereinfielen. Adalbert arbeitete nicht gern, lebte aber umso mehr auf großem Fuße und war immer bereit, mühelos die notwendigen Gelder zu erschwindeln. Er legte sich diesmal den Titel eines Oberingenieurs zu und schaffte sich in Aschaffenburg und Berlin gleich drei Bräute an, die seinen flotten Lebenswandel finanzierten. Die total liebesblinden Bräute vertrauten dem Schwindler auch dann noch, als er ihnen mit der eigentlich völlig abgegriffenen„momentanen Verlegenheit“ kam und ihnen die Handtasche oder das Sparkassenkonto erleichterte. Als der Schwindler in Trier gefaßt wurde war es endgültig mit ihm vorbei. Das Gericht griff hart zu, verurteilte R. zu fünf Jahren Zuchthaus und verhängte die Sicherungsverwahrung über ihn. Augenverletzung durch eine Maus In einer Baubude in Ottmachau sprang einem Bauarbeiter plötzlich eine Maus ins Auge und verletzte die Hornhaut. Nur mit Mühe gelang es dem Mann, die Maus abzuschütteln. Sie fiel in die Kaffeekanne eines Arbeitskameraden, wo sie ertrank. Der Verletzte mußte sich sofort in fachärztliche Behandlung begeben, von wo er an die Breslauer Augenklinik überwiesen wurde. Nur durch eine glückliche Operation konnte das Augenlicht gerettet werden. Frau Mode aach Haukken Mit der Kleiderkarte auf neuen Bahnen— Keine Frau braucht darauf zu verzichten, gut auszusehen Von der Bonner Damen=Schneiderinnen=Innung wird uns geschrieben: Die Kleiderkarte ist da! Jetzt kommt es darauf an, jede Anschaffung reiflich zu überlegen und die beste und sparsamste„Lösung herauszufinden. Das ist oft eine schwierige Aufgabe, und man sollte sich dabei nicht auf das eigene Urteil verlassen— vielmehr Rat und Hilfe von erfahrener Seite annehmen. Gern wird sich die Schneiderin bereit erklären, zum Stoffeinkauf mit in die Stadt zu gehen, sie wird ihren Ehrgeiz darein setzen, den Stoff so geschickt zu verarbeiten, daß das Ergebnis genau so hübsch und modegerecht ist, wie bei größerem Stoffverbrauch. Schneiderin und Kundin werden nun eng zusammenarbeiten, denn es ist einleuchtend, daß durch fachgemäße Behandlung der Stoffe weit rationeller gewirtschaftet werden kann. Ein verpfuschter Stoff ist ein Schaden, der kaum wieder gutzumachen ist — darum wird man alle Vorsichtsmaßregeln ergreifen. Die Mode ist nicht ganz kaltgestellt, wenn sie auch etwas in den Hintergrund tritt— aber es liegt kein Grund vor, das neue Kleid nicht so hübsch und schick wie irgend möglich arbeiten zu lassen. Die Frauen brauchen nicht darauf verzichten, gut auszusehen. Allerdings ist anzunehmen, daß die Mode neue Bahnen einschlagen wird, um sich den veränderten Verhältnissen anzupassen. Wir werden wohl nicht so viel Falten= und Glockenröcke sehen, nicht mehr so viel Raffungen und Drapierungen. die Mode wird sportlich und zweckmäßig, schlicht und einfach. Die Betonung der Körperlinie, kurze Röcke, kurze Jacken werden ausschlaggebend. Bolero und Westenkleider haben gute Aussichten und alle knapp anliegenden Formen. Da man in weit stärkerem Maße als bisher vorhandene änderungsfähige Kleidungsstücke ausnutzen wird, ergibt sich für das Modebild eine gewisse Farbigkeit und Garniturfreudigkeit. Es empfiehlt sich auch, den alten Kleiderbestand einmal mit der Schneiderin zu besprechen und sich beraten zu lassen, wo sich noch eine Aenderung lohnt und wie man das vorhandene Material auswerten kann. Bei Neuanschaffungen ist durch die Aufteilung der Punkte schon die Mitarbeit der Fachkräfte berücksichtigt, damit größtmögliche Auswertung des Materials gewährleistet ist. Auf der anderen Seite ist ein Termin von vier Wochen zur Verarbeitung der Stoffe gestellt, um das Aufstapeln von Material zu verhindern. Alle Maßnahmen, die im Zusammenhang mit der Kleiderkarte stehen, gehen darauf hinaus, das Handwerk zu stützen und ihm nehen der Konfektion einen volkswirtschaftlich wichtigen Wirkungskreis zu erhalten, an dem jeder einzelne wiederum seine Verpflichtungen hat. Anpässung von Ichnibverhaltnissen an die Kriegswirtschaftslage Verordnung über die Vertragohilfe des Richters— Der Staat greift ausgleichend ein Die Umstellung der deutschen Wirtschaft auf die durch den Krieg geschaffenen Verhältnisse hat manchen Gewerbetreibenden gezwungen, seinen Betrieb stillzulegen, umzustellen oder einzuschränken. Es wird erwartet, daß die Gläubiger auf die besondere Lage eines solchen Schuldners Rücksicht nehmen und sich mit ihm über die Abwicklung seiner Verpflichtungen gütlich einigen. Wo dennoch eine solche Einigung nicht zustandekommt, ist es Aufgabe des Staates, ausgleichend einzugreifen. Auf Vorschlag des Reichsministers der Justiz, Dr. Gürtner, hat daher der Generalbevollmächtigte für die Reichsverwaltung, Reichsminister Dr. Frick, eine Verordnung über die Vertragshilfe des Richters aus Anlaß des Krieges erlassen, die soeben im Reichsgesetzblatt veröffentlicht wird. Nach dieser Verordnung kann ein Gewerbetreibender, der infolge der Auswirkungen des Krieges seinen Betrieb hat stillegen, umstellen oder einschränken müssen und hierdurch in seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit wesentlich beeinträchtigt wird, beim Amtsgericht die Gewährung von Vertragshilfe beantragen: Daraufhin kann der Richter 1. die Fälligkeit von Zahlungsverpflichtungen, die aus der Zeit vor dem 1. September 1939 stammen, durch Bewilligung von Teilzahlungen oder Stundung entsprechend der Leistungsfähigkeit des Schuldners regeln, 2. einen gegenseitigen Vertrag(z. B. über die Herstellung einer Werkzeugmaschine oder über die Lieferung von Waren), den der Gewerbetreibende vor dem 1. September 1939 in Zusammenhang mit dem Gewerbetrieb geschlossen hat und der noch von keiner Seite vollständig erfüllt ist, ganz oder teilweise— unter Umständen gegen billige Entschädigung des VertragsTheoloie und wurde 1906 zum Priester geweiht. Im umstanden gegen, biuige Entschunigung des VertragsWelttrieg war Pfarrer Radermacher warnisonpfarrer gegners— aufheben, wenn die erfünung des Vertrages in Köln. Am 10. April 1921 kam der Heimgegangene die Weiterführung oder die Ahwicklung des Gemerbedie Weiterfuhrung oder di Aobiallung des Gewerbebetriebes gefährden würde. 3. Der Richter kann, wenn die Miete oder die Pacht für die Geschäftsräume in einem erheblichen Mißverhältnis zu dem verminderten Ertrag des Gewerbebetriebes steht, die Miete oder Pacht um einen angemessenen Betrag, jedoch nicht um mehr als die Hälfte, herabsetzen. Die Herabsetzung ist aber nur zulässig, wenn der Gewerbetreibende auch bei angemessener Berücksichtigung seiner sonstigen Mittel nicht in der Lage ist, die bisherige Miete oder Pacht(selbst bei Bewilligung von Stundung oder Teilzahlung) weiterhin zu bezahlen. 4. Auf Antrag des Gewerbetreibenden kann der Richter auch das Miet= oder Pachtverhältnis über die Geschäftsräume unter Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist vorzeitig auflösen und hierbei dem Gewerbetreibenden die Verpflichtung auferlegen, dem Vermieter oder Verpächter eine vom Gericht nach billigem Ermessen festzusetzende Entschädigung zu bezahlen. Die Verordnung regelt noch eine weitere Reihe von Fällen, in denen die Vertragshilfe des Richters in Anspruch genommen werden kann. 5. Ist jemand infolge der gewerblich angeordneten Räumung oder Freimachung von gefährdeten Teilen des Deutschen Reichsgebietes gezwungen, seinen bisherigen regelmäßigen Aufenthaltsort zu verlassen, und kann er deshalb seine Zahlungsverpflichtungen nicht rechtzeitig erfüllen, so kann auf seinen Antrag der Richter die Fälligkeit seiner Verbindlichkeiten durch Bewilligung von Teilzahlungen oder Stundung regeln. 6. Erleidet der Eigentümer eines Grundstückes dadurch einen erheblichen Einnahmeausfall, daß er seinen auf dem Grundstück befindlichen Gewerbebetrieb gar nicht oder nur noch in vermindertem Umfange weiterführen kann, oder dadurch, daß die Miete herabgesetzt oder das Mietverhältnis vorzeitig aufgelöst wird, oder dadurch, daß ihm infolge der Freimachung von Gebietsteilen die Nutzungsmöglichkeit genommen wird so kann der Richter auf Antrag des Grundstückseigentümers die Zinsen von Hypotheken oder Grundschulden stunden oder zu einem angemessenen Betrag, jedoch nicht unter einen Zinsfuß von 5 v. H. herabsetzen. 7. Wird nach dem 25. August 1939 ein Hypothekenoder Grundschuldkapital fällig, und ist es dem Schuldner nicht möglich, den erforderlichen Betrag aufzubringen, so kann auf seinen Antrag der Richter die Fälligkeit des Kapitals entsprechend der durch den Krieg geschaffenen wirtschaftlichen Lage neu regeln. 8. Hat schließlich ein Schuldner infolge der Auswirkungen des Krieges ohne sein Verschulden eine Verpflichtung nicht rechtzeitig erfüllen können, so kann er sich an den Richter wenden mit dem Antrage, die etwa durch die Säumnis entstandenen nachteiligen Rechtsfolgen für nicht eingetreten zu erklären(z. B. die Verpflichtung zur Zahlung von Verzugszinsen, die Entstehung von Kündigungs= und Rücktrittsrechten, die Verpflichtung zur Zahlung einer Vertragsstrafe usw.). Eine verständige Haltung der Gläubiger, nötigenfalls unterstützt durch diese Vertragshilfe des Richters, wird dazu führen, daß trotz der Auswirkungen des Krieges die übergroße Mehrzahl der in Mitleidenschaft gezogenen Betriebe und Personen zahlungsfähig erhalten bleibt. Dennoch ist damit zu rechnen, daß einzelne Unternehmen stärker betroffen werden. Um solche Betriebe, falls sie Schonung verdienen, vor dem Konkurs zu bewahren, hat der Generalbevollmächtigte für die Reichsverwaltung auf Vorschlag des Reichsjustizministers eine weitere Verordnung erlassen, die das Kriegsausgleichsverfahren zum Gegenstand hat. Dieses. Verfahren ermöglicht in erster Linie eine Gesamtstundung, notfalls aber auch einen Teilerlaß der nicht dinglich gesicherten Verbindlichkeiten. Von dem gewöhnlichen Vergleichs= oder Ausgleichsverfahren unterscheidet dieses Verfahren sich namentlich dadurch, daß es nach Möglichkeit jedes kreditschädigenden Charakters entkleidet ist. Beide Verordnungen gelten sowohl im alten Reichsgebiet(mit Einschluß des Memellandes und der bisherigen Freien Stadt Danzig) als auch in der Ostmark und im Reichsgau Sudetenland sowie für die deutschen Staatsangehörigen im Protektorat Böhmen und Mähren. Der schaffende Mensch braucht möglichst viel Licht. Neben guter Allgemeindeleuchtung verwende man am Reißbreit eine schwenkbare Leuchte mit einer 75=Wakt=Il=Tompe. Verlangen Sie immer die innenmattierten Seite 4. Nr. 16621 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 5. Dezember 1939 Aus Dei Alngegent Die Amtswehrführer tagten Zu einer Sitzung der Amtswehrführer und des Führerrates des Kreisfeuerwehrverbandes Bonn=Land hatte Kreisfeuerwehrführer Wald am Sonntagvormittag nach Bonn eingeladen. Nach höherer Anordnung mussen sofort in allen Kreisen Maschinistenkurse abgehalten werden, damit möglichst jeder Feuerwehrmann in der Lage ist, mit der Motorspritze zu arbeiten. Der erste Kursus im Landkreis Bonn wird in der Zeit vom 15. bis 17. Dezember in Duisdorf stattfinden. Jede Wehr entsendet hierzu zunächst zwei Kameraden. Der Verhandlungsleiter weist darauf hin, daß die Schießübungen innerhalb der Freiwilligen Feuerwehren allgemein durchgeführt werden müssen. Weiterhin machte Kreisfeuerwehrführer Wald darauf aufmerksam, daß das Ausleihen von Feuerlöschgerätschaften unter allen Umständen verboten ist. Zum Schluß sprach er über die wichtigsten Bestimmungen der Ausführungsvorschriften zu dem neuen Reichsfeuerlöschgesetz. Ludendorf: Aus der Feuerlöschpolizei. In Gegenwart der versammelten Löschzüge von Ludendorf und Odendorf überreichte Kreisfeuerwehrführer Wald dem Oberlöschmeister Schmitz aus Ludendorf die Ernennungsurkunde als Brandmeister und dem Brandmeister Winterscheid aus Odendorf die Ernennung zum Oberbrandmeister. Bei dieser Gelegenheit sprach Amtsbürgermeister van Aerhsen über die Bedeutung der Feuerlöschpolizei in der heutigen Zeit. Amtsfeuerwehrführer Heyer gelobte namens seiner Kameraden treueste Pflichterfüllung bis zum äußersten. Godesberger Nachrichten * Fahrrad spurlos verschwunden. Auf einem Sportplatz hatte ein Spieler sein Fahrrad am Sonntagnachmittag irrtümlich zurückgelassen. Da es sich später nicht mehr vorfand, ist anzunehmen, daß das Rad entweder sichergestellt oder aber gestohlen worden ist. Die Kriminalpolizei erbittet gegebenenfalls hierzu Angaben, die vertraulich behandelt werden. * Beförderungen im Reichsluftschutzbund. Als Anerkennung für verdienstvolle Arbeit im Reichsluftschutzbund wurden zum LS.=Obertruppmeister befördert: Johann Schmitz, Kassenführer der OrtsKreisgruppe Bonn=Land und Conrad Schmitz, Untergruppenführer in der Gemeindegruppe Bad Godesberg. * Die schwarze Liste. In der Zeit vom 24. November bis 4. Dezember gelangten bei der Kriminalpolizei zun Anzeige: 7 Diebstähle, 2 Betrugs= und 3 Notzuchtfälle sowie je 1 Sachbeschädigung, Nötigung. Hausfriedensbruch, politisches Vergehen und Körperverletzung mit tödlichem Ausgang. Berkum: Der NSV.=Kindergarten, der inzwischen gründlich überholt worden ist, wird am Mittwoch seine Tore wieder öffnen. Beueler Nachrichten Beuel: Die Steuerkarten für die Gehaltsund Lohnempfänger sind inzwischen zugestellt worden. Die Steuerpflichtigen prüfen im eigenen Interesse die Karten an Hand des einliegenden Merkblattes sofort nach, damit notwendige Berichtigungen vor Beginn des neuen Steuerjahres durchgeführt werden können. Berichtigungen, die verspätet beantragt werden, können nur von der nächsten Lohnzahlung ab berücksichtigt werden. Nach erfolgter Prüfung ist die Steuerkarte unverzüglich dem Arbeitgeber abzugeben. Etwaige Anträge auf Steuerermäßigung für Kriegsbeschädigte oder Unterhalt mittelloser Angehöriger und dergl. sind beim Finanzamt in Bonn(Lohnsteuerstelle) zu stellen. Antragsformulare hierzu sind angefordert und können voraussichtlich in etwa 8 Tagen beim hiesigen Steueramt(Rathausstr. 5, 1. Stock) in Empfang genommen werden. Für in Verlust geratene Steuerkarten wird für die Neuausfertigung eine Gebühr von 1 Rm. erhoben. Für Personen, die sich z. Zt. noch im Arbeits= oder Wehrdienst befinden, wollen die Angehörigen die erhaltene Steuerkarte sorgfältig aufbewahren. Beuel: Der Schifferverein hielt am Sonntag seine Jahrestagung ab, die der Zeit entsprechend in schlichtem Rahmen verlief. Der Vorsitzende Willy Thiebes bat die Mitglieder, auch im Kriege die Vereinstätigkeit nicht erlahmen zu lassen. Am Vorgebirge entlang Walberberg: Kraftwagen stießen zusammen. Unweit des Bahnhofes Schwadorf stieß ein aus Walberberg kommender Lieferwagen in der Dunkelheit mit einem in Richtung Merten fahrenden Personenwagen zusammen. Es gab an beiden Wagen Sachschaden, Personen sind nicht verletzt worden. Pingsdorf: Der Kaninchenzuchtverein hielt eine gut besuchte Versammlung im Lokale Reusch ab. in der vor allem die Verwertung und Verwendung der Felle besprochen und praktisch gezeigt wurde. Brühl: Auto gegen Vorgebirgsbahn. An der unbeschrankten Kreuzung auf der Kaiserstraße in Brühl fuhr ein Lastwagen mit Anhänger gegen einen Zug der Vorgebirgsbahn. Der Lastwagen wurde sehr stark, der Triebwagen des Zuges leicht beschädigt. Personen sind nicht verletzt worden. Vom Rhein zur Ahr Remagen: Einweihung der neuen Luftschutzschule. Die Gemeindegruppe Remagen des Reichsluftschutzbundes hat eine Luftschutzschule in mehreren Räumen der ehemaligen Stadtkasse eingerichtet. Am Sonntag morgen fand eine kleine Feier. zu der neben Amtsbürgermeister Du. Kemming Orts=Kreisgruppenführer Laue, Bad Neuenahr, mit seinem Stab erschienen war, statt. Die Ausnutzung der vorhandenen Räume ist einfach und zweckentsprechend. Neben einem Büro besitzt die Gemeindegruppe einen größeren Schulungsraum, in dem 60 Personen Platz haben. Diesem Raum ist ein Vorführungsraum für Filmvorführungen angeschlossen. Herr Faßbaender der Besitzer der hiesigen Lichtspiele, hat den Gemeindegruppe Remagen 60 Stühle für den Unterrichtsraum gestiftet. Die Feierstunde eröffnete Gemeindegruppenführer Weismüller mit einem Gruß an die Versammelten und einem Gedenken der Toten. Der Bausachberater der Ortskreisgruppe, Urbach, berichtete anschließend über die RLB.=Arbeit in der Gemeindegruppe Remagen. Dann sprach Amtsbürgermeister Dr. Kemming über die Aufgaben unserer Zeit. Die Einweihung der Luftschutzschule nahm Ortskreisgruppenführer Laue=Bad Neuenahr von. Zugleich ehrte er zwei verdiente Amtsträger. Er überreichte Gemeindegruppenführer Weismüller und LS.= Führer Dr. Jumpertz in Anerkennung ihrer Tätigkeit ein Diplom des RLB.=Präsidiums.— Am Sonntag nachmittag fand in der RLB.=Schule bereits eine Arbeitstagung der Gem.=Gr. des Kreises Ahrweiler statt. Nachdem Oberluftschutzführer Laue über die Erfahrungen in den ersten Kriegsmonaten gesprochen hatte, hob er ganz besonders die Arbeit der Frau im Luftschutz hervor. Die BDM.=Führerinnen des Kreises sollen innerhalb der Gem.=Gr. als Ausbilden Verwendung finden. Zwecks Einarbeitung in den für die Kriegszeit herausgegebenen Ausbildungsplan werden in Kürze sämtliche Ausbilder zu einer Wochenendschulung an der LS.=Hauptschule zusammengerufen. Anschließend gaben der Ausbildungsleiter und Bauberater Hinweise für die praktische LS.=Bereitmachung der Häuser, Schutzraumbau usw. Der Personalsachbearbeiter gab Anordnungen über den Geschäftsverkehr bekannt. Zum Schluß konnte Oberluftschutzführer Laue dem Amtsträger Mich. Leuer=Ahrweiler die Ehrenurkunde und dem Truppmeister Mich. Krämer=Adenau die Beförderung zum Obertruppmeister überreichen. Kripp: Kundgebung in Kripp. Heute abend findet in Kripp eine öffentliche Kundgebung der Partei statt. Es spricht Stoßtruppredner Weimer im Lokal Hans Geyer zur politischen Lage. Niederbreisig: Das Standesamt hat im November folgende Beurkundungen vorgenommen: 9 Geburten, 5 Eheschließungen und 5 Sterbefälle. Im gleichen Monat des Vorjahres wurden verzeichnet: 13 Geburten, 3 Eheschließungen und 5 Sterbefälle. Bad Neuenahr: Sozialpolitik im Spiegel der Kriegswirtschaft. Am vergangenen Wochenende war wieder eine Anzahl Betriebsobmänner aus dem Gaugebiet, vornehmlich aus der Fachgruppe„Metall und Eisen“, zu einer zweitägigen Arbeitstagung in der Kreisgrenzlandschule der DAF. in Bad Neuenahr versammelt. Die Tagung stand unter dem Motto„Sozialpolitik im Spiegel der Kriegswirtschaft". Dieses wichtige Thema wurde in verschiedenen Vorträgen von berufenen Männern behandelt. Das Hauptreferat von Reichstreuhänder Binz fiel leider aus, da der Reichstreuhänder im letzten Augenblick am Erscheinen verhindert war. Die Reihe der Referate wurde am Samstag von Gauschulungswalter Rath= macher, dem derzeitigen Führer der Werkscharen in der Westmark, begonnen. Der Redner gab eine Reihe neuer wichtiger Anordnungen bekannt, die die Werkscharen betreffen. Gausozialwalter Dr. Schneider befaßte sich mit arbeitspolitischen Aenderungen in den Betrieben. Das letzte Thema des Samstag„Ueberblick über die Weltwirtschaft" behandelte Kreisschulungswalter Dr. Kempkes=Ahrweiler. Am Sonntag morgen beschäftigte sich Gaufachabteilungsleiter Binderberger mit den Verhältnissen in der Eisen= und Metall=Industrie der Westmark. Gauberufswalter Kraus gab aufschlußreiche Mitteilungen über das Berufs=Erziehungswerk. Das Schlußwort ergriff dann Gauobmann Dörner. Er gab den versammelten Betriebsobmännern einen Ueberblick über die derzeitige politische Lage und die Stellung Deutschlands. In längeren Arbeitsgemeinschaften wurden die einzelnen Themen eingehend erörtert. Bad Neuenahr: Arbeitsjubiläum. Herr Apollinar Hansen kann auf eine 40jährige Tätigkeit bei der Buchdruckerei und Verlagsanstalt Plachner zurückblicken. Im Dezember 1899 trat er als Setzer und Drucker bei der Firma ein. Wenige Jahre später wurde er bereits mit der Führung der Filiale in Bad Neuenahr betraut. In den langen Jahren seinev Tätigkeit hat sich der Arbeitsjubilar die Anerkennung seiner Firma und die Achtung seiner Berufskameraden erworben. Ahrweiler: Zwei Pferde gingen durch. Ein aufregender Vorfall ereignete sich in der Innenstadt. Zwei Pferde gingen mit einem kleinen Wagen auf der Wilhelmstraße durch. Am Niedertor schlug der Wagen gegen die Stadtmauer und ging in Trümmen. Die Tiere jagten, die losgerissene Deichsel nach sich ziehend, in wildem Galopp durch die engen Straßen, über die Bürgersteige, dann über den Markt durch die Oberhutstraße zur„Rausch“ hin, wo sie endlich durch einen großen Lieferwagen aufgehalten wurden. Einige Männer sprangen schnell hinzu und beruhigten die Pferde. In der Niederhutstraße, wo die Tiere über die Bürgersteige rasten, konnten sich die Passanten rechtzeitig in die Häuser flüchten. Ein Junge stürzte in die Ahr. Ein Junge, der an dem Ufer der Ahr spielte und versuchte, einen Gegenstand aus dem Wasser zu fischen, verlor plötzlich das Gleichgewicht und stürzte ins Wasser. Zwei Männer, die gerade des Weges kamen, sprangen hinzu und holten den Jungen aus der an dieser Stelle gefährlichen Ahr heraus. Mavienthal: Vermißter tot aufgefunden. Seit drei Wochen wurde ein junger Mann von hier vermißt. Er hatte sich von Hause entfernt und wollte angeblich mit dem Fahrrad nach Ahrweiler fahren. Nach langen Nachforschungen fand man jetzt den Vermißten im Ahrweiler Wald auf. Er hatte den Freitod gesucht. Die Motive zur Tat sind unbekannt. Im Kranz der Sieben Berge Römlinghoven: Lehrer Hansen 70 Jahre alt, Herr Lehrer a. D. Karl Hansen in Römlinghoven vollendet morgen in voller körperlicher und geistiger Frische sein 70. Lebensjahr. Weit über die Grenzen seines Wirkungsortes Oberkassel hinaus ist der Altersjubilar bekannt und geehrt. Seit vielen Jahren selbst eifriges Parteimitglied, wirkte sein Sohn als Oberstudiendirektor und Gauredner, seine Tochten, davon die ältere ebenfalls im Schulamt tätig, beide als Frauenschaftsführerinnen. Auch als Naturfreund und Gartenkünstler hat sich Lehrer Hansen, dessen hervorragender Arbeit als Erzieher sich heute viele seiner ehemaligen Schüler erinnern werden, große Verdienste erworben. Unkel: Das Opferbuch des Kreises in Unkel. Heute abend wird in einer Feierstunde im Saale des Winzervereins das Opferbuch des Kreises Neuwied zur Einzeichnung von Spenden ausgelegt. In dieser öffentlichen Kundgebung sprechen Kreisschulungsleiter Lehmacher und Kreisamtsleiter Hoffmann=Neuwied. Ehrenvolle Verleihung. Die Ehrenurkunde für fünfjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Luftschutz erhielten Emil Gehrs, Joh. Prositlich, Math. Rick, Joh. Schmitz, Cl. Mohr, Pet. Schmickler, Hubert Fuchs, alle aus Unkel, sowie Jos. Schmitz aus Bruchhausen und Rudolf Heinrich aus Rheinbreitbach. An der Sieg entlang Siegburg=Mülldorf: Die Wasserleitungsverhältnisse sind jetzt durch Amtsbürgermeister Dr. Englaender dergestalt geklärt worden, daß nach Verhandlungen mit den beiden wasserliefernden Gemeinden Beuel und Troisdorf ein neuer Vertrag geschlossen wurde, der eine jährliche Einsparung von rund 6000 Mark ermöglicht. Diese Summe soll in den nächsten zehn Jahren zu einem Fonds angesammelt werden, der danach den Ausbau der mangelhaften Wasserleitungsverhältnisse im Amt Menden, besonders in Hangelar, Meindorf, Menden und Siegburg=Mülldorf ermöglichen e Das Standesamt Siegburg beurkundete in der Zeit vom 21. bis 30. November sechs Geburten, sieben Eheschließungen und zehn Sterbefälle. Sieglar: Der MGV.„Sängerbund“ gab am Sonntag sein erstes Kriegskonzert im Saale Bornheim. Neue Chorwerke wurden mit viel Liebe und Verständnis aufgeführt. Ein Kinderchor unter der umsichtigen Leitung von Lehrer Kaltwasser brachte eine wirkungsvolle Abwechselung in die Vortragsfolge. Peter Nohl von der Kölner Oper, begleitet von Fritz Herkenrath, gefiel wieder durch seinen abgerundeten Baßbuffo, der ihm wie überall die Sympathien der Zuhörer verschaffte. Wissen: Jäher Tod. Am hiesigen Bahnhof brach, als ev sich eine Fahrkarte zur Heimfahrt lösen wollte ein 48 Jahre alter Meister aus Düsseldorf, plötzlich zusammen. Ein Herzschlag hatte den sofortigen Tod herbeigeführt. Von Eiselhöhen und Eiseltälern Gemünd: Wegen Raubes verhaftet. Mehrere Männer hatten an einem der letzten Abende eine Bierreise unternommen, die am Bahnhof in Blumenthal endete. Einer von ihnen wollte mit dem Zug wegfahren und seine beiden Kameraden wußten, daß er noch einen größeren Geldbetrag bei sich hatte. Als er sich in einem Toiletteraum befand, erlosch plötzlich das Licht. Im gleichen Augenblick wurden dem Mann 90 Mark aus der Hosentasche entrissen. Der Ueberfallene glaubt die beiden Zechkumpane als die Täter erkannt zu haben. Sie konnten nach kurzer Zeit von der Polizei festgenommen und ins Gemünder Gerichtsgefängnis eingeliefert werden. Die Ermittlungen haben ergeben, daß andere Personen als Täter nicht infrage kommen können. Turnen, Sport und Spiel Kampfplan am 10. Dezember Dritte Tschammer=Schlußrunde. BfL 99 Köln gegen Wacker Wien, Hamburger SB— Westende Hamborn. Kriegsmeisterschaft Gruppe 2: Beuel— Neuendorf, Bonner FB— Troisdorf. Andernach— Tura Bönn. Gauliga, Gruppe 1: Mülheimer SB— Düren 99, Sülz 07 gegen BfR Köln. Bezirksgruppe Bonn=Siegburg: Eitorf gegen Hennes. Siegburg— Troisdorf, BBC— Hertha, Rheidt gegen Godesberg. Kreisklasse, Gruppe. 1: Keldenich— Tura Ref., Reichsbahn— Rheindorf. Kreisklasse, Gruppe 2: Mehlem— Lannesdorf. Pützchen— Godesberg Res., Limperich— Rolandswerth. Kreisklasse, Gruppe 3: Hersel— Lengsdorf, Endenich— Merten, Meckenheim=Fritzdorf— Dransdorf. WhW.=Geländelauf der Leichtathlete:: Am Sonntagmorgen wurde an der Gronau vom Kreisfachamt Leichtatbletik ein Geländelauf durchgeführt, dessen Gesamtertrag für das WHW. bestimmt war. Leider stand die Veranstaltung unter einem ungünstigen Stern. Infolge eines Mißverständnisses herrschte in den beteiligten Kreisen die Auffassung, die Veranstaltung sei verschoben worden. So kam es, daß z. B. der BFV mit seinen Mannen ganz fehlte; mehrere Klassen sielen dadurch ars. darunter auch die Frauenbewerbe. Die vorgerehenen Strecken konnten nicht benutzt werden, so daß das Ganze als Bahnlauf gestartet werden mußte. Aber auch die Bahnverhältnisse waren äußerst schlecht und es ist deshalb schon richtig, daß der WHW.=Geländelauf. der sonst weit über 100 Teilnehmer sah, im Januar wiederholt wird: dann wird der Lauf auch seinen guten finanziellen Zweck erfüllen. Ueber den sportlichen Teil ist wenig zu sagen. Ueber 5000 m siegte mit dem Wehrmachtsangehörigen Adam(SchwerteRuhr), ein hier noch unbekannter Mann, vor Deelair und Doerks. Die bekannten Sportgeher Ditz, Dür und Dresen konnten sich in dem immerhin ungewohnten Metter nicht durchsetzen und landeten auf den letzten Plätzen außer Dür, der aufgab. Eine schöne Leistung zeigte bei der Jugend Bosse(Post Bonn). der die 3000 m trotz schweren Bodens in der ausgezeichneten Zeit von.48,3 Minuten lief. Ergebnisse: Männerklasse 1(5000): 1. Adam (Wehrmacht Bonn) 17.36.2 Min.: 2. Declair(TV Stotzheim) 17.49.4; 3. Doerks(97V) 18.31,7; 4. Leuzen(Post) 18.48.0; 5. Ditz(Post) 18.55,1. H=Klasse 1(3000): 1. Bosse(Post).48.3 Min.: 2. Pätzold(Post) 10.28.4: 3. Peters(Post) 11.04,8; 4. Büchel (Post) 11.30, 5. Flöck(BTV 1860) 11.33. =Klasse 2(1000): 1. Jöbgen(Post).01,4 Min.: 2. Elbern(SpV Ennert).04.5; 3. Hammelrath(HJ. 17/160) .06; 4. Rösberg(Post).19: 5. Stemmler(Post).19. Mannschaftssieg in allen Klassen: Postsportverein Bonn. Sport im Siegkreis Der Troisdorfer 1a=Jugend vom Spiel= und Sportverein gelang es am Sonntag gegen Beraheim mit 12:0 Toren einen haushoben Sieg zu landen. Damit wurde die Jugend nach Abschluß der ersten Serie Herbstmeister, wozu auch wir herzlich gratulieren. Am Donnerstagabend wird erstmalig für sie wieder ein Spielerabend im Vereinslokal sein. Die Jugend ist ihrem früheren Jugendwart Streuf erneut unterstellt worden. In der 1. Kreisklasse. Gruppe 1, untere Sieg, wurden folgende Spiele in den Kreismeisterschaften ausgetragen: VfL. Reichsbahn Siegburg— Bergheim:2(:). Spich— Wolsdorf 1:2(:); Fr.=.=Hütte— Wolsdorf Reserve:3 (:); BfB Troisdorf—. Niederkassel(ausgefallen); Mondorf— Oberlar:2. Im Handball wurde das Spiel Spich—Siegburg Beraheim komb. vom Plan abgesetzt. Einen Bombensieg erzielte Oberkassel auf heimischem Gelände gegen Königswinter mit 18:5 Toren. Der Reinertrag war für das Kriegs=Winterhilfswerk bestimmt. Oberkassel zeigte sich derart überlegen, daß der Gegner kaum zu Wort kommen konnte. Mittelrhein=Ringer unterliegen Die Ringer=Gaumannschaften vom Mittelrhein und Westsalen bestritten am Sonntag ihren 22. Kampf in Witten. Der Städtische Saalbau in Witten war recht gut besucht und auch die Kämpfe verliefen sehr spannend. Die Westsalen nahmen aber nach ihrer kürzlichen:=Niederlage in Mülheim schnelle Revanche und behaupteten sich diesmal klar mit:2. Beim Mittelrbein war wieder Europameister Rettesheim zur Stelle, der Merten in einer Minute durch Untergriff besiegte. Die Ergebnisse: Bantam: Merscheidt(M) beslegt Matylla(W) nach Punkten: Feder: Herbert(W) beslegt Zimmermann(M) nach Punkten; Leicht: Herting(W) besiegt Burbach(M) nach Punkten; Welter: Nettesheim(M) beflegt Merten(W) nach einer Minute durch Untergriff: Mittel: Perbandt(W) besiegt Klug nach.30 Minuten durch verkehrten Ausheber; Halbschwer: Hill(W) besiegt Grewing(M) nach Punkten; Schwer: Liebern(W) besiegt Beu(M) nach Punkten. 12:=Sieg im Boxländerkampf Deutschland—Dänemark Der am Sonntagnachmittag in der Deutschlandhalle zur Durchführung gelangte achte Box=Länderkampf Deutschland gegen Dänemark hatte seine Anziehungskraft nicht verfehlt. Die Zuschauer erlebten farbige Kämpfe, in denen sich die Deutschen mit Ausnahme des Fliegen= und Weltergewichts siegreich durchzusetzen vermochten. Die ersatzgeschwächte deutsche Ländermannschaft stellte durch das 12:=Ergebnis den dritten Länderkampfsieg seit Ausbruch des Krieges sicher. BONNER StADINRKATE Dienstag 5. 12. 5. Platzm. weiß: „Die vier Gesellen“. Lustspiel in 5 Bildern von Jochen Huth. Pr. 1I:.60 bis.10. A. 19.30. E. 22.00. Atrlichen. seit Generationen bekannt ennie: .00.30 .40.00 Loppe sdort, Klem.-Aug.-Str. 34 Dienstag— Donnerstag: Die kluge Schwiegermutter mit Ida Wüst, Georg Alexander, Ernsi Waldow, Charlotte Daudert etc. Ein Ufa-Film voller Witz und Komik, eine fröhliche Situation folgt der audern. de Wüst in ihrem Elemen: Ab Freitag: Der unsterbliche Walzer Vereinigung der musikal. Gesellschalten Bad Godesberg Ponntag. den 10. Dezember 1989. vormittags 11 Uhr(Aula Weihnachts-Konzert— Alte Musik Ausführende: Kammermusiker des Städt. Orchesters Bonn Grete Gnehm, Köln, Sopfan Walter Tetzlatt. sorn. Cembalo Leitung: Musikdirekter Qustav Ciassena Einzelkarten tsoweit Plätze verfügbar Rll.50. Wehrmacht die Hällte Vorverkaut Buchladen Linz. Bahnhofstraße 20 3 Tage Lachen! Heinz Rühmann der König des numors! In seinem bieher erößten Lusispielertolg Der Austergante mit: Loni Marenbach Hell Finkenzeller Hans Söhnker Ursula Herking. Vorher: Neueste Wochenschau und Kulturtim. Täglich 4— 6—.10 Jugendliche haben Zutritt. Achtung! Nur noch heute und morgen,.15 Uhr der neue Märchenionfilm pHünsel und Greteld sowie„„Die Bremer Stadtmusikanten“ und„Hansemanns Traumfahrt“, Als Ueberraschung: St. Nikolau: kommt persönl. zu allen Kindern. Kinder.30,.50,.70,.90 Erwachsene.50,.70,.90,.10 KAMMER SPIELE- BONN Die soziale Tatgemeinschaft einigende Kraft der Nation! Abeit Sitier. für Bonn und Umgeburg. Jeden ersten Donnerstau Im Monat: MitgliederVersammlung um 3 Uhr im Mähnchen, Gartensaal. Tierfreunde hei zl. willkommen. Beratung in riertragen. Vorsitzender: Reglerungsveter inärrat Dr. Friedemann. Noch ist nicht alle Not beseitigt. Werde Mutalteo der Gold- u. Silber-Ankauf Bruehailbe: und Munzen Suweller mönius, Posistraße 28 W r M Dezember 1939 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend ¾/ Bonner Nachrichten Nr. 16621. Seite 3 Schuhversorgung— Schuhbesohlung— Schuhpflege Warun der Schuhbezug nicht ins Punktsystem eingegliedert wurde Schon lange vor Beginn des Krieges war durch die deutsche Aufrüstung der Bedarf an Leder außerordentlich gestiegen, ebenso durch die Wiedereinschaltung der Arbeitslosen in den Arbeitsprozeß usw. Es wurden zur Deckung des Mehrbedarses viele Häute, vor allem aus Südamerika, eingeführt, was heute aber nur noch in beschränktem Maße möglich ist. Wenn es trotzdem gelang, den Bedarf zu befriedigen, so lag dies daran, daß rechtzeitig eine Bewirtschaftung= durch die Ueberwachungsstelle— jetzige Reichsstelle für Lederwirtschaft— eingerichtet wurde. Dadurch, daß nunmehr der Wehrmachtsbedarf in außerordentlich verstärktem Umsange zu befriedigen ist, mußten organisatorisch gewisse Umgruppierungen in der Erzeugung und Weiterverteilung vorgenommen werden. Hinzu kommt noch der Bedarf für die Poltzeisormation, die vorund nachmilitärischen Verbände, für die Ausfuhr(damit noch wichtigere Dinge eingeführt werden können) und für technisches Leder, wie Treibriemen usw. Es wird nun jedem einleuchten, daß der Zivilbedarf erst näch Befriedigung all dieser vordringlichen Dinge erledigt werden kann. Es sprach wohl das eine oder andere dafür, auch für den Bezug von Schuhen das Punktsystem einzuführen, viel mehr allerdings sprach dagegen. Dagegen sprach vor allem, daß Schube viel und gutes Leder benötigen, das gerade für die Wehrmacht gebraucht wird; ferner daß für Schuhe keine großen Möglichkeiten der Aufspaltung nach hoch= und geringwertigen Schuhwaren bestehen, und daß im Punktsystem die Kontrolle darüber, ob man auch wirklich nur den notwendigsten Bedarf befriedige, keineswegs gesichert ist, da große Bevölkerungsteile durchaus reichlich mit Schuhen eingedeckt sind. Es wäre also unbillig, diesen Kreisen die Möglichkeit zu geben, sich jetzt noch weitere Schuhe hinzulegen. Wer wirklich ein Paar Schuhe nötig hat, wird durch das Bezugsscheinsystem schon zu seinem Recht kommen. Vor allem soll der Bedarf an Arbeits= und Kinderschuhen berücksichtigt werden. Viele örtliche Stellen haben bereits einen Kinderschuhaustausch organisiert. Zur stärkeren Deckung des Bedarfs an Straßenschuhen und Hausschuhen für die Wintermonate wird im Dezember die bisherige Monatsquote bei Straßenschuhen mehr als verdoppelt, bei Hausschuhen verviersacht. Holzschuhe sollen in der Landwirtschaft und in gewerblichen Betrieben in größerem Maße als bisher verwandt werden. Wichtig ist die persönliche sorgsältige Pflege des Schubwerks, dann die Frage der Schuhreparaturen. Es ist durchaus unangebracht, jetzt aus dem Speicher auf einmal alle alten Schuhe von der Großmutter bis zu den Enkeln zusammenzusuchen und im Sammelpaket zum Schuhmacher zu bringen zur„umgebenden“ Reparatur. Wenn augenblicklich Klagen kommen über Verschleppung in der Besohlung usw. so liegt der Hauptgrund in diesem überstürzten und ungerechtsertigten Verlangen nach Ausbesserung der Schuhe. Der echte Bedarf soll zuerst befriedigt werden. Zur Beschleunigung wird weiter beitragen, daß eine Sondermonatsquote an Leder zur Verfügung gestellt ist und daß die Reichsstelle für Lederwirtschaft wie auch der Reichsinnungsmeister für das Schuhmacherhandwerk Richtlinien über die sparsame und zweckmäßige Verwendung von Leder bei der Besohlung herausgegeben haben. Eine besondere Erleichterung auf dem Gebiete des Besohlungsmaterials wird aber durch den Einsatz von Werk=Stossen erreicht werden. Es handelt sich hierbei um sorgfältig erprobtes Material, das teils auf Buna= und Regeneratbasts, teils aus Ledersaserbasts bereits im Frieden in erheblichem Umsange bergestellt und mit bestem Erfolg sowohl bei der Neuberstellung von Schuhen, als auch bei ihrer Ausbesserung verwandt wurde. Mit den auf diese Weise ansallenden Mengen wird nicht nur ein Teil des Bedarfs an nenen Schuhen, sondern auch der weitaus größte Bedarf an Besohlmaterial in absehbarer Zeit gedeckt werden können. Wirtschaftsleben Zusammenschluß in der sozialen Krankenversicherung Die Berufskrankenkasse der Kaufmannsgehilfen (Ersatzkasse) und die Berufskrankenkasse der weiblichen Angestellten(Ersatzkasse), beide in Hamburg, haben im Einvernehmen mit dem Präsidenten der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte als Aussichtsbehörde ihre Vereinigung zum 1. Januar 1940 beschlossen. Der neue Versicherungsträger erhält den Namen Berufskrankenkasse der Kaufmannsgehilfen und weiblichen Angestellten(Ersatzkasse)“. Der Kriegszuschlag auf Spirituosen Jetzt auch im Ausschank Nach den neuen Bestimmungen ist der Kriegszuschlag auf Spirituosen jetzt nicht mehr gesondert zu berechnen, da es sich in Wirklichkeit um eine Erhöhung der Branntweinsteuer handelt. Er wird in den Preis einschließlich der darauf entfallenden Umsatzsteuer eingerechnet. Beim Verkauf über die Straße ist die Abwälzung der durch die Steuererhöhung hervorgerufenen Preiserhöhußig gestattet. Der Reichskommissar für die Preisbildung hat dies in einem Schreiben an die Fachgruppe Schankgewerbe bestätigt. Der Kleinverteiler ist berechtigt, den ihm vom Lieferanten in Rechnung gestellten Zuschlag, wie er sich aus der erhöhten Branntweinsteuer in Höhe von 1,05 RM. einschließlich Händlerzuschlag je Liter reinen Alkohols ergibt, vom Verbraucher zu erheben. Dieser Zuschlag darf vom Kleinverteiler um 2 Pfennig je Liter reinen Alkohols für die Umsatzsteuer erhöht werden. Die Abwälzung der erhöhten Branntweinsteuer ist künftig ebenfalls beim lasweisen Ausschank gestattet. Der Reichskommissar für die Preisbildung hat zu diesem Zweck die Erhöhung der Ausschankpreise für Gemäße von 2 und.5 cl um einen Pfennig genehmigt. Bei größeren Gemäßen steigt der Zuschlag je nach dem Alkoholprozent= satz der Spirituosen. Der Reichskommissar spricht gleichzeitig die Erwartung aus, daß die Gaststätten= und Beherbergungsbetriebe mit Verdienstspannen über 200 Prozent auf eine Preiserhöhung beim glasweisen Ausschank verzichten, wenn die wirtschaftliche Lage des Betriebes es gestattet. Am 30. November verschied nach langem Leiden unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwiegermutter Frau Eiisabelll Gielehus geb. Kolbe Dies zeigen in tiefer Trauer an: Cail Cichorius, Landrat Hans Cichorius, Rittmeister Hildegard Koernicke geb. Cichorius Eva Cichorius geb. Cornelius Hanna Cichorius geb. Betz Mar Koeinicke, Univ.-Professor und acht Enkelkinder. Bonn, Elbing. Trebnitz(Schlesien). Die Beisetzung hat in aller Stille stattgefunden. Statt besonderer Anzeige! Sonntag abend erlöste der Tod meine liebe Frau und unsere gute Mutter LSNSWEme von ihrem langen, schmerzvollen Leiden. Hermann Duhme Lieselotfe Duhme Isa Schmieke-Duhme Bonn, 4. Dezember 1939 Endenicher Allee 23 Das Begräbnis findet Mittwoch, den 6. d. Mis., um 3 Uhr, von der Kapelle des Nordfriedhofes aus statt. Heute nachmittag 3 Uhr, wenige Stunden nach der Beerdigung unseres Vaters, nahm uns der Tod nun auch unsere liebe gute Mutter. Schwiegermutter, Schwester und Tante Rad Eufse Wänden geb. Wolters. Sie starb nach langer schwerer Krankheit. verschen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 76 Jahren. In tiefer Trauer: Mimi Vianden Julius Vianden Käthe Vianden geb. Köckeritz und die übrigen Anverwandten. Bonn, den 2. Dezember 1939 am Neutor 5. Die Exequien finden statt Mittwoch, 6. Dezember um 9 Uhr. in der Münsterkirche. Die Beerdigung erfolgt um 10½ Uhr von der Kapelle des Poppelsdorfer Friedhofes aus. Sollte demand aus Versehen keine Anzeige erhalten haben, so bitten wir, diese als solche zu betruchten. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. ) Statt Karten Ihre Vermählung geben bekannt Mex Porzberg Maria Porzberg geb. Rössert Bonn Bamberg Bayern Wirtshaus Ruland JotoVergrößerungs=Apparat und prima Geige billig und preiswert zu verkaufen. Weiter, Ellerstraße 32, I.(20 Erstklassiges Markenklavier, Weibnachtslieder, Radiodetektor zwei Kopfhörer, Büchergestell, verschiedene Tischchen, goldene Herrenuhr, Kette, weißleinene Herrentragen(38). Klöckner, Beuel, Vilicher Str. 26.(2g Billig zu verkaufen; 1 Platten(20 Gebrauchter Herren= Sli= Anzug, 1 Paar Herren=Reitstiefel(geBonn, Endenicher Allee 26, 11.(20 Großes Eichen=Büsett, 2 Tennisschläger. Steinbaukasten, Tennisschuhe, Größe 40, neue schwarze Tamen=Reitbose zu verkaufen, Benusbergweg 34.(20 Berunmmmachungen Aus amtlichen Bekanntmachungen Guterhaltener Gesellschaftsanzug mittlerer Größe preiswert zu verkaufen, Argelanderstraße 89. Part., 2mal schellen.(26 Goldspiegel mit Marmorkonsole, Daunenkissen, Stores, Kupferstich zu verkaufen. Näberes in der Ge(cäftestelle.(20 Bad Neuenayr: Die Ausgabe der Reichskleiderkarte erfolgt in der Gemeinde Bad Neuenahr auf dem Rathaus, Zimmer 3, wie folgt: Dienstag, 5. 12., die Buchstaben—2, Mittwoch, 6. 12., die Buchstaben —L, Donnerstag, 7. 12., die Buchstaben—L. Freitag, 8. 12., die Buchstaben—P. Samstag, 9. 12., die Buchstaben—St. Montag, 11. 12., die Buchstaben 7— Die Karten werden nur an die Hausbaltungsvorstände oder deren Ebefrauen, nicht aber an Kinder und sonstige Beauftragte abgegeben. Wer seine Kleiderkarte un dem für seinen Buchstaben vorgesehenen Tag nicht abvolen kann, erhält sie am Mittwoch, 13. Dezemver, von—12 Uhr. In den Gemeinden Heimersheim, Lohrsdorf. Gimmigen und Kirchdaun gelangen die Kleiderkarten im Laufe dieser Woche nach vorheriger ortsüblicher Bekanntmachung zur Ausgabe. Krs. Ahrweiler:§ 27 Abs. 2 der Satzung der Kreissparkasse Ahrweiler ist vom 4. 11. 39 ab wie folgt geändert worden:„Darlehen gegen Schuldschein oder Kredite in Isd Rechnung dürsen ohne satzungsmäßige Sicherstellung, im Einzelfalle dio zu 3000.— RM., zur Förderung besonderer, von der obersten Aufsichtsvehörde als volkswirtschaftlich wichtig anerkannter Aufgaben im Einzelfalle bis zu 5000.— RM. bewilligt werden: zu der Krediteinräumung bedarf es eines einstimmig gesaßzten Beschlusses des Kreditausschusses oder des. Vorstandes. Die Tarleben müssen jederzeit fristlos kündvar sein. Der Gesamtvetrag solcher Darleben darf nicht über 4 v. H. des Gesamteinlagenbestandes binausgeben. Der Vorstand hat die Sicherheit solcher Darleben halbsährlich zu prüfen. Der Sparkassenietter hat dem Vorstand alsbald Bericht zu erstatten, wenn Bedenken gegen die Sicherheit des Darlevens entsteben oder wenn der Darlebensnehmer mit den ihm obliegenden Zins- und Tilgungsraten läuger als zwei Monate in Rückstand kommt.“ Bornheim: Die Gemüsebau treibenden Landwirte, die Vieh halten, aber nicht genügend wirtschaftseigenes Futter haben, können Futtermittelscheine bei dem für sie zuständigen Ortsbauernführer beantragen. Gebrauchter Wechselstrom=Voiksempfänger, sehr gut erhalten, Mt. 26.—. zu verkaufen. Meblem, Oberaustraße 3.(20 Weiße Küche zu verkaufen. Händler unerwünscht. Anzusehen zwischen 13—16 Uhr. Hochstadenring Nr. 58, III.(20 4flammiger Gasherd, Marke Homann, gebraucht, aber gut erhalten, abzugeb. Godesberg, Kronprinzenstraße 39.(20 Goldene Halskette und Anbänger mit Perlen und Diamanten zu verkaufen. Anfragen unter W. L. 533 an den General=Anzeiger.(2g Tiverse Herrenschuhe, Größe 42. 1 Mantel, Wette 46, zu verkaufen, Argelanderstraße 158. 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Kaiser=Karl=Ring. Bonn: BDM., Schilager 1910. Alle Mädel, die sich auf Schi und im Schnee im Jahre 1940 tummeln wollen, melden sich heute durch Telefon oder persönlich auf der Dienststelle des Untergaues. Schaumburg=Lippe= Straße 8. Bonn: Sprachkurse in Italienisch beginnen in der kommenden Woche in Bonn für Anfänger und Fortgeschrittene. Die Einschreibungen finden am., 8. und 9. Dezember„Em Hötiche“ von 14.30 bis 18.30 Uhr statt. Beuel: Die Gaufilmstelle der NETAP. veranstaltet in Verbindung mit der Ortsgruppe folgende Filmvorführungen: Dienstag. 5 Dezember. abends 8 Uhr. in Geislar bei Lützig und Mittwoch. 6. Dezember, abends 8 Uhr. in Vilich=Müldorf bei Bungartz. Zur Aufführung gelangt„Geheimzeichen L. B. 17“ neben Kultur= und Wochenschau. Jugendliche unter 14 Jahren haben keinen Zutritt. Vorverkauf an den bekannten Stellen. Merten: Die Mütterberatungen finden von jetzt ab nicht mehr im Lokale Köbl statt, sondern in der Hilfsstelle„Mutter und Kind“ im alten Rathaus, Bahnbofstraße. W. Meyer-Pfeiffer Foto-Atelier:: Sternstraße 7 Geöffnet: Werktags.30 bis 19 Uhr Sonntags 10 bis 18 Uhr Gestreifte Hose, wenig getragen, für große Figur aus gutem Hause zu kaufen gesucht. Angebote unter G. G. 901 an den Gen.=Anz.(25 Von Privat neueres Wohnzimmer oder Schreibschrank. Tisch und Stühle zu kausen gesucht. Schleifer, Bonn, Koblenzer Str. 98a Gutes sauberes Doppelschlafzim= mer gegen bar zu kausen gesucht. Ang. u. D. O. 803 an Gen.=Anz.(25 Guterhalt. Speisezimmer(mögl. Stilzimmer) zu kaufen gesucht. Ang. unt. G S. 617 an Gen.=Anz.(5 Guterbaltener Anzug für schlauke Figur zu kaufen gesucht. Angebote unter E. K. 1005 an Gen.=Anz.(20 Kause Kinder=Kaufladen und Eisenbahnschienen. Preisangeb. u. H. L. 7545 an den Gen.=Anz.(25 Guterbaltener moderner Kinderwagen zu kaufen gesucht. Angebote u. H M. 32 an den Gen.=Anz.(25 Eisenbahnzubehör sowie Einzelteile zu kaufen gesuchl. Angebotc u. S. M. 812 an den Gen.=Anz.(26 Suche einige Häuser in Bonn od. Umg. sofort v. 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K. 8925 an den General=Anzeiger.(28 Schneiderin möchte mit Herrn zwischen 50—60 Jahren bekannt werden(auch Witwer) zwecks Heirat. Zuschriften unter E. D. 216 an den General=Anzeiger.(24 Eiltrensporte 40 6734 Knirps verloren Samstag mittag Wenzelgasse. Gute Belohnung. Abzugeben Gastwirtsch. Lommerzheim, Maargasse 22.(2u Montag mittag weiße Perlenkette, vor dem Verschluß mehrfach aetnotet, von Kaiserplatz— Poststraße — Münsterkirche— Kaiserplatz verloren. Wiederbringer gute Belohnung, Kaiserstraße 1, im Laden.(2u Seit 1. Dezember nachmittags schwarze Katze mit grünem Schellenhalsband vermißt. Wiederbringer gute Belobn. Dr. v. Wandel, Lennestr. 39.(2u 9 1 Auffärben von Ledermöbeln Bofas, 8e9sel, Stohle Lederlacken, Kotte: werden wie neu hergestellt. Reparatur v. Polstermöb. P. KÖPPEN Monsteretrase 10. Kleiner Hund(junges Tier) zu kausen gesucht. Friesdorf. In der Zumme 126.———(21 Vorschriftsmäßige Osram= Taftschagbirnen SEAN NOLDEN, BONN Elektro-fachgeschäft WENZELGASSE 4 5. Dezember 1939 Seite 6. Ne 16 621 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Scherl 5, Hoffmann 2 Rechts: Reichsleiter Philipp Boudler wurde von Generalfeldmarschall Göring als dem Vorsitenden des Ministerrats für die Reichsverteidigung, beauftragt, alle bei inm eingevenden Hinweise und Beschwerden einzelner Volksgenossen über Matznaheen der Kriegswirtschaft und der Reichsverteidigung zu prüfen und nötigenfalls fördernd und unterstütend ein zugreisen. Reichsleiter Boudler wird davei nach den gleichen Gesichtspunkten verfahren, nach denen er als Cnef der Kanzlei des Führers bereits die bei dem Führer eingevenden Zuschriften aus der Bevölkerung bearbeitet. Unten: Eine Abtetlung der königlich=albanischen Garde besand sich in diesen Tagen in Rom, um hier Wachdienste am königlichen Hof zu überneymen. Aus diesem Anlaß fand eine besondere Ehrung der albanischen Soldaten statt, denen im Rahmen einer Feier auf dem Hof der Kaserne„Prinz von Neapel“ ein Faynenband überreicht wurde. Links: Reichsminister Dr. Goebbeis unternahm eine Reise durch die befreiten Geviete und stattete den Städten Tvorn, Posen und Bromberg einen Besuch ab. In Bromberg fanden zwei große Kundgebungen statt, bei denen der Reichs minister zum ersten Mal zn den Deutschen der neuentstan denen Ostgaue sprach. Der Reichsminister besuchte auch die Gräver der enmordeten Volksbeutschen, wo er einen Kranz niederlegte. Unser Bild zeigt Volksdeutsche, die dom Aeichsminister ihren Dank für die Befretung aussprechen. Rechts: Die Feldzettung bringt die Nachrichten aus der Heimat und aus aller Welt zu unseren Sol#aten an der Front. Hier, in einer Etappe im Westen, entstent die Feldzeitung für einen Frontabschnitt. Umbruch und Prüfung des Bürstenavznges, Links: Reichsminister Dr. Gocvbels schreitt sich in das Eyrenvuch der Stadt Tvorn ein. Links der Tvorner Oberbürgermeister Jacob. Rechts: Im Rabenen einer eindrucksvollen Feier fand im Berliner Sporwalast die Vereidigung von A10 Helferinnen und 600 Heifern des Deutschen Roten Krenzes durch den Landesführer III. Generalführer Dr. Blakenfeld, statt. Unser Bild zeiat die feierliche Eidesleistung auf die Fahne des Deutschen Roten Kreuzes. Unten: In Gegenwart des Reichsorganisationelciters Dr. Ley übergab Gauleiter Konmd Heulein in Prag den Ortsgruppen 32 Fabnen.— Bild zeigt Gauleiter Konrad Heulein während der seierlichen Fahnenübergabe. K Spuk im Klavier In Burg bei Magdeburg wurde eine Familie durch ein merkwürdiges Ergebnis um die Nachtruhe gebracht. Das Klavier in der Stube fing plötzlich an zu klimpern. Alles fuhr aus dem Schlaf. Als man das Klavier öffnete, fand man ein ganzes Mäusenest. Eine Mäusemutti mit ihren sechs Jungen hatte sich häuslich darin eingerichtet und schon beträchtlichen Schaden angerichtet. Ein Zahn, der aus dem Kopf wächst Eine merkwürdige Erscheinung ist bei einem Pferde in Warnstorf im Hannoverschen zu beobachten. Im linken Oberkiefer des Pferdes ist ein Zahn statt nach unten nach oben gewachsen und tritt nun unterhalb des Ohres hervor. Der Zahn ist völlig ausgewachsen und scheint dem Pferd nichts zu schaden. 500 Jahre altes Ei gefunden Bei Restaurierung der Kirche von Gamtofte auf Fünen wurden in einem Hohlraum in der Mauer des Chors zwei Hühnereier gefunden, von denen das eine etwa aus dem Jahre 1400, das andere aus dem Jahre 1770 stammt. Es war in früheren Zeiten allgemein Sitte, bei Kirchenbauten Eier zu vermauern. Das Ei war das Sinnbild des Frühlings und der Auferstehung. Man hat daher auch schon früher solche eingemauerten Eier in Kirchenwänden gefunden. Beide Eier waren wohlerhalten. Ein neuer Ikarus Mehrere Wochen hatte Marcello Ghilarducci schwerverletzt im Krankenhaus von Querceta(Italien) zubringen müssen, weil er bei dem Versuch, mit einem Paar selbst hergestellter Flügel aus Lumpen und Leim von seinem Wohnzimmerfenster aus in die Welt zu fliegen, auf die Straße gestürzt war. Dieser Tage ist Marcello nun notdürftig ausgeheilt aus dem Krankenhaus entlassen worden. Von seiner Flugleidenschaft ist er aber offenbar nicht geheilt, denn er erklärte einem Mitarbeiter des„Giornale'Italia“, daß er sich sofort neue Flügel bauen und noch einmal aus dem Fenster springen werde, und zwar aus einem noch höher gelegenen Fenster, da er fest überzeugt sei, mit seinen Flügeln wirklich fliegen zu können. Bücklinge sollen nicht als Lesezeichen dienen Auf der Hauptversammlung der Volksbücherei in Taastrup auf Seeland wies der Verwalter auf einige Unarten der Leser hin, die abgestellt werden sollten. Die Unsitte, die Bilder herauszureißen und sie als Wandschmuck zu verwenden, habe zum Glück aufgehört, weil jetzt kaum noch ein Bild in einem Buch zu finden sei. Bei den Bücherleihern aus den Kreisen der Fischräucherer bestehe aber leider noch immer der Brauch, abends nach der Lektüre einen Sprottbückling als Lesezeichen ins Buch zu legen. Das müsse aufhören. Klimaveränderung in der Arktis? Seite längerer Zeit werden in Fachkreisen und auch in der Presse der nordischen Staaten gewisse Anzeichen lebhaft besprochen, die auf eine Klimaanderung in der Arktis hinweisen. Nach seiner Rückkehr von einer kürzlich abgeschlossenen Expedition in Nordost=Grönland sprach im Rahmen einer Veranstaltung der schwedischen Geographischen Gesellschaft Professor Ahlmann über seine Beobachtungsergebnisse. In den meisten Teilen der Arktis, so berichtet der Gelehrte, besonders aber auf Spitzbergen, habe man die Feststellung machen müssen, daß der Schmelzprozeß in erweitertem Umfang von sich gehe. Der vergangene Winter hätte für die arktische Fauna schwere Folgen gezeitigt. Nach dem lang anhaltenden Herbstregen hätte plötzlich eine intensive Kälteperiode eingesetzt und eine dicke Eisdecke geschaffen, so daß die Moschusochsen in großer Zahl verhungert seien. Diamanten fielen vom Himmel Gegenwärtig unternimmt das Institut Smithson in San Franzisko in der Wüste von Arizona Untersuchungen an Meteorgestein, das vor einigen tausend Jahren dort niedergegangen ist. In diesem Meteorgestein hat man außerordentlich schöne schwarze Diamanten gefunden. Briefkasten „Honnef“: Wenden Sie sich an die Studentenführung der Universität, Bonn, Nassestraße 1. „Kaltsch“: Wenden Sie sich an die für Sie zuständige Kreisstelle des Deutschen Roten Kreuzes. „Elsaß": Wenden Sie sich an die Kreisstelle Bonn=Stadt des Deutschen Roten Kreuzes, Poppelsdorfer Allee 15. „Graudenz“: Wenden Sie sich an das für Sie zuständige Patzamt. 100.“ Das kommt ganz auf die Art Ihrer Beschäftigung an. Wenden Sie sich an das für Ihren Wohnsitz zuständige Wirtschafts= und Ernährungsamt.— Die Grunostückserbschaft können Sie selbstverständlich antreten, wenn durch eine gerichtliche oder notarielle Urkunde die Erbfolge nachgewiesen wird, und ein entsprechender Antrag in amtlich beglaubigter Form(wieder gerichtlich oder notariell) beim Grundbuchamt gestellt wird, in dessen Bereich die Grundstücke liegen. .N. der blaue Dämon des Zaren Alexander L. Decaux——— Cop. Franckh'sche Verlagsanstalt „Aber, aber, Katja, was Sie sich wieder Unsinniges einbilden... Ihre Mutter liebt Sie, aber sie kann nicht fortwährend bei Ihnen sein, um Sie Zu kennen, wie ich Sie kenne. Sie hat viele Kinder, viele Sorgen, viele Mühen...“ Sie ist eine Hofdame... Sie müssen sie lieben und achten, auch wenn ihre Pflichten sie von Ihnen fernhalten...“ „Ich achte sie“, sagte Katja,„aber ich liebe sie nicht.. Sie aber, bete ich an!“ „Aber mein Kind, hüten Sie sich, solche Dinge zu sagen und vor allem zu denken... Gott könnte Sie strafen und Ihnen ihre Eltern wegnehmen. Ich war in Ihrem Alter Waise. Sie wissen nicht, was es heißt, keine Mutter zu haben...“ „Mir ist alles gleich, vorausgesetzt, daß Sie bei mir sind.“ „Katja. Sie lästern... Und gerade Ihretwegen, wegen Ihres Betragens, hat mir die Fürstin heute abend gesagt, daß sie mich entlassen will.“ „Nein! Mein geliebtes Dämchen, wenn Sie weggehen, töte ich mich!“ „Katja! Sehen Sie wohin Sie Ihr Ungestüm führt! Welche Narrheiten Sie sagen und welche Narrheiten Sie begehen... Auf mich fällt der Vorwurf Ihrer Undiszipliniertheit zurück; ich bin hier, um Sie zu erziehen, um Sie zu lehren, sich zu benehmen. Mich klagt man wegen Ihrer unüberlegten Handlungen an, und das ist auch nur gerecht!" „Aber was habe ich denn mehr getan, als daß ich diese häßlichen indischen Nelken zerstörte, um meine lieben Rosenstöcke zu rächen?" „Es handelt sich um etwas anderes, Katja: Ihre Eltern wissen, daß Sie Ihren Befehlen nicht gehorcht haben, daß Sie sich geweigert haben, das Gedicht zu lernen, das Sie dem Kaiser aussagen sollen, daß Sie unverschämte Reden geführt und vor der Türe Ihrer Geschwister gerufen haben, daß Sie morgen nicht den Kaiser von Rußland in Abwesenheit Ihrer erkrankten Eltern empfangen wollen. Man beschuldigt mich. Katja— und mit gutem Recht— daß ich Sie schlecht erzogen habe... Ich kann darauf nichts erwidern... Ich werde also gehen müssen!“ Steber Sie. „Nun, so erklären Sie mir wenigstens Ihr Benehmen, damit ich Sie wenigstens für mich entschuldigen kann.“ Katja schluchzte so heftig, daß Fräulein Trépeau lange braucht, ehe sie die abgerissenen Worte, die das Kind mit keuchender Stimme spricht, versteht. „Ich will die Dolgorukif rächen und die Romanow, die ehemals zu Katharina Dolgorukij, der ersten, sehr häßlich gewesen sind, bestrafen!“ „Aber wer hat Ihnen denn diese Geschichten erzählt?“ „Warum kommt er nach Tieplowka, dieser Zar, der uns unsere Rechte genommen hat?“ „Welche Rechte, Katja?“ „Wir sind die richtigen Nachkommen des großen Rurik, der zu den Armen gut war und so wie Sie wollte, daß man den unglücklichen Muschiks die Freiheit gäbe...“ „Was kümmern Sie denn diese Geschichten aus der Vergangenheit?... Meine kleine Katja, wer hat Ihnen denn alles in den Kopf gesetzt?“ „Ich habe aus der Bibliothek ein Buch gestohlen; ich habe es Ihnen nicht gesagt... in dem steht dies alles geschrieben... und wie alle Dolgorukij ins Gefängnis geworfen und der Bruder Katharinas auf Befehl der Romanow enthauptet wurde. Ich habe sogar das Bild gesehen, auf dem Katharina in ihrem Kerker, die Hinrichtung ihres Bruders und der tatarische Henker mit seinem großen Schnurrbart und seinem Türkensäbel dargestellt sind...“ „Wohin haben Sie das Buch gegeben, Katja? Es ist sehr schlecht, zu stehlen und heimlich zu lesen... Uebrigens sind alle Sünden unserer Vorfahren von jedem von uns in der Taufe verziehen worden. Sie sind eine Christin, Sie müssen den Romanows, die heute Ihre Herrscher sind, verzeihen. Katharina antwortet:„Niemals!“ „Nun“, sagt traurig Fraulein Trépeau,„dann bleibt mir nichts anderes ubrig als fortzugehen... Ihre Mutter wird mich fortschicken, wenn sie erfährt, daß Sie sich ihren Befehlen widersetzen... Morgen kommt der Zar Ihr Vater hat Sie dazu bestimmt, ihn an seiner Stelle in Tieplowka willkommen zu heißen Sie sind seine älteste Tochter... Ihre Brüder sind krank... Die Gesetze der Gastfreundschaft sind heilig. und Sie wollen ihnen nicht gehorchen... Wir werden uns also trennen müssen; ich werde nach Frankreich zurückkehren. Und ich hoffte, Katja, aus Ihnen ein ebenso vernünftiges und liebenswurdiges junges Mädchen zu machen, wie Sie heute ein tapferes und rechtschaffenes Kind sind... Aber, ach...“ meine Aufgabe wird morgen durch Ihre Schuld unterbrochen werden... Ist das Ihr letztes Wort, Katia?.. Ist es heute abend das letzte Mal, daß ich komme, Ihnen einen Gutenachtkuß zu geben?“ „Nein!... Nein! Ich werde alles tun, um Sie zu halten. Ich werde das Gedicht lernen... Ich werde tun, was Sie wollen... Ich werde dem Zaren die Hand küssen... aber schwören Sie, daß Sie mich nicht verlassen.“ Die Ankunft Alexanders II. An einem glühenden Augustnachmittag des Jahres 1857 parierte die rote Eskorte der Donkasaken, den Staub des Dorfes Tieplowka aufwirbelnd, vor dem Gittertor des Schlosses zwischen zwei Reihen von Muschiks, die auf den Knien lagen und ihre Mützen in der Hand hielten, ihre Pferde. Der Schloßverwalter lief in seinem Staatsrock zur Freitreppe und schrie aus vollem Halse: „Holla:... Lakaien!... Holla!... Alle miteinander! Unser Väterchen, der Zar... Ihre Majestät... Kommt alle her!... Wo ist Katharina Michailowna? Mein Gott, niemand als ich armes Geschöpf, den Kaiser aller Reußen zu empfangen!...“ Auf das Klagegeschrei des dicken Verwalters eilt das Fräulein Trépeau herbei. Wo ist denn Katharina? Das widersetzliche Kind hatte versprochen, hier zu sein. Es hatte sein Wort gegeben. Am Morgen noch hatte Katja dreimal ohne Fehler das Gedicht aufgesagt. Hatte sie ihr Versprechen vergessen, war sie wortbrüchig? Fräulein Trépeau will es nicht glauben. Es ist wahr, der Zar kam eine Stunde früher, als er angekündigt war... Katja mußte nach ihrer Gewohnheit mit ihrem Pony gegen die Wälder zu galoppiert sein... Fräulein von Trépeau macht sich an ihre Verfolgung. Sie eilt fort, um ihre Schülerin unter den Bäumen des alten Parks, die schon herbstlich gelb werden, zu treffen. Uebrigens machte sich die arme Lehrerin, die ihre Schüchternheit fürchtete, nicht viel daraus, allein dem Kaiser entgegenzutreten. Sie überließ es dem bestürzten Verwalter zu erklären, daß der Fürst und die Fürstin Dolgorukij durch die Krankheit gezwungen waren, ihre Pflichten als Gastgeber und als treue Untertanen zu versäumen. Alexander II. sprang vor der Freitreppe des Schlosses Tieplowka behende aus dem Sattel. Er war ein Mann von achtunddreißig Jahren, groß, schlank und von erstaunlicher Schönheit. Er warf die Zügel seines Pferdes dem Anführer seiner Begleitung zu und schritt die Steinstusen der Freitreppe empor. Er bemerkte erst in dem Augenblicke, da er durch die Tür schritt, daß er allein war.“ Ueberrascht wandte er sich um. Sein Adjutant folgte ihm in achtungsvoller Entfernung mit dem dicken Verwalter, der sich in Bücklingen erschöpfte und so aufgeregt war, daß er stotterte. „Nikita“, sagte der Kaiser,„wo ist unser Gastgeber? Was geht vor? Sind wir nicht erwartet? Was will dieser Gnom von dir?“ Der Adjutant schlug die Haken zusammen, daß die Silbersporen klirrten: „Zu Befehl, Eure Majestät. Der Fürst Dolgorukis ist scheinbar krank, so viel ich verstehe, was dieser Pole radebrecht. Vera Gavrilowka ist ebenfalls durch die Grippe ans Bett gefesselt... Aber dieser Mann ist beauftragt. Eurer Majestät zu sagen, daß das Schloß Tieplowka dem Zaren gehört, wie das ganze übrige Rußland. Alexander blickte zerstreut und unzufrieden um sich. Trotz der Erklärung war er überrascht, sich an der Schwelle dieses historischen Ortes, wo anläßlich seiner Ankunft wenigstens einige Verwandte der Dolgorukij erschienen sein müßten, allein zu finden. Er überließ Mütze und Handschuhe einem alten Lakaien und fragte, ohne den von Angst und Aufregung scheußlich entstellten Verwalter anzusehen, mit seiner kräftigen Stimme: „Wo befinden sich unsere Zimmer?“ Der Verwalter stammelte: „Kaiserliche Majestät, gestatten Sie Ihrem untertänigsten Sklaven...“ „Lasse dich von dieser komischen Figur führen“, sagte der Kaiser zu Trubetzkoj„und komme mir sagen, wo ich mahne:“ Das Prunkzimmer von Tieplowka, das seit der Regierung Katharinas der Großen, die hier eine Nacht mit ihrem Günstling Potemkin verbracht hatte, unbewohnt war stand durch zweiflügelige Spiegeltüren in einem Stil, der Versailles nachahmte, mit dem Hauptflur der großen Ehrentreppe in Verbindung. Kasaken mit blanker Waffe standen Wache. Der Kaiser durchquerte den weiten Raum und ging auf den Balkon zu; er wollte einen Blick auf die Gartenaussicht werfen. In diesem Augenblick zog ein unvermutetes Schauspiel seine Blicke auf sich; ein kleines Mädchen in einem blauen Leinenkleid galoppierte mit verhängten Zügeln auf einem=Shetland Pöny mit langer Mähne auf das Schloß zu. Ein künstlicher Fluß im Geschmacke der englischen Parks des neunzehnten Jahrhunderts, der zum Ueberspringen zu breit war, versperrte der jungen Reiterin den Weg.