9 Jahzegang a. Nte. 16334 Verigge Sründunggfohg 1000 Anseigenalunepie!. Prespatie 446 mm). win.18.0 Eerganzeigen, 178 mmi. mm.—. Einspaltige unzeigeg bis au 10ö min Anieiorg nde dis Sechusadrt. fur Bäber. Gallböte. Frembendeime und Gaststätten." mm.15.4 Vereins= Anzeigen inicht für die Wirtschaftswerdung!: mmm.10.4 Amtliche Anzeigen.. mm.15.4 Kamillen=Anzeigen" mm.10.4 Stellengesucht.... mm.15.4 Wortanzeigen. einspaltig in der Grundschritt nur in eindettlicher Breite von 46 mm von Privatpersonen aufgegeben, bis 60 mm on g... sss weniih ern= und Auskunfts=Gebühr rto besonders).30.K. Nachtäsfe Malstaffel 1 und Mengenstaffel B. Gattig in die Anzeigenpreististe 6. Erfüllungsort Bonn=Rbein. für Bonn und Umgegend BonnerNachrichten Godesberger Nachrichten Siegburger Nachrichten Euskirchener Nachrichten Druck und Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges., Bonn. Geschaftsstelle u. Schriftleitung: Bahndosstraße 12. Die Geschäftsstelle ist geöffnet von—19 Uhr. 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Amsterdam, im Dezember 1938 Die Enttäuschung über den Fehlschlag der kollektiven Sicherheit im Schoß der Genfer Liga hat sich in diesem Jahre zu dem Streben nach einer ausgesprochenen Selbständigkeitspolitik verdichtet. Holland hat seinen Stolz darein gesetzt, 1938 vollkommen selbständig seinen Weg zu gehen auf allen Gebieten internationaler Berührungsmöglichkeiten. Anfang des Jahres lehnte Holland eindeutig ein deutsches Garantieangebot ab, das in seinen Grundzügen der deutschen Garantie der belgischen Unantastbarkeit entsprechen sollte. Man erklärte, daß die Unantastbarkeit des Landes für die Niederlande nicht der Gegenstand internationaler Abmachungen sein könnte. Im Mai wies sodann die niederländische Oeffentlichkeit eine Anregung von der anderen Seite, nämlich die „Einbeziehung der Niederlande in die Front der westlichen Demokratien, mit aller Schärfe zurück; die Regiedung erachtete sie noch nicht einmal einer Stellungnahme wert. Inzwischen hatte sie das sogenannte OsloAbkommen gekündigt. Obwohl dies Abkommen rein wirtschaftlicher Natur war, enthielt es doch Bindungen, die Holland aus seinen Selbständigkeitserwägungen heraus nicht mehr fortzusetzen wünschte. Das offene Bekenntnis zur neuen außenpolitischen Ausrichtung erfolgte in der letzten Septemberhälfte in Genf, wo sich Niederland von der einzigen politischen Verpflichtung, nämlich der aus dem Artikel 16 der Völkerbundsakte, vor aller Welt lossagte. Die kritischen Septembertage bewiesen im übrigen durch die Art der hollländischen Abwehrvorbereitungen, die nicht die geringste Zusammenarbeit mit den Mobilisierungsmaßnahmen anderer Westmächte erkennen ließen, die vollkommene Unhaltbarkeit der gelegentlich immer wieder aufgetauchten Gerüchte über das Bestehen politischer Abmachungen mit England. Schließlich hat ländische Oeffentlichkeit einmütig eine engere politische Bindung selbst mit dem befreundeten Belgien abgelehnt, die in den Tagen des belgischen Königsbesuches Ende November belgischerseits nicht ungern gesehen worden wäre. Wenn so im Verlauf des Jahres mit Konsequenz die bestehenden wenigen politischen Verpflichtungen gelöst und andererseits neue politische Bindungen mit aller Eindeutigkeit abgewiesen wurden, so darf diese unzweideutige Selbständigkeitspolitik, wie Außenminister Patijn noch im November in der Kammer klar zum Ausdruck brachte, doch keineswegs als unbedingte Neutralitätspolitik angesprochen werden. Auch im Hinblick auf Neutralität will sich Holland seine vollständige Selbständigkeit bewahren, d. h. die volle Handlungsfreiheit, von Fall zu Fall zu entscheiden, wie es sich gegenüber gegebenen Konflikten zu seiner Zeit einstellen will. In strenger Folgerichtigkeit mit dieser Außenpolitik setzte 1938 eine in der holländischen Geschichte beispiellose Aufrüstung ein. Es muß erwähnt werden, daß das Land in jahrelangem Vertrauen auf die Genfer Liga seine Landesverteidigung stark vernachlässigt hatte. Galt es darum, vorerst den Rückstand einzuholen, so zwangen die Ereignisse des Jahres das Land, schließlich weit darüber hinauszugehen und eine Aufrüstung einzuleiten, die im Rahmen der Möglichkeiten das Höchstmaß einer militärischen Sicherheit gewährleisten soll. Im Einklang mit den außenpolitischen militärischen Zielen wurde auch die Wirtschaftspolitik des Landes jenen Bestrebungen untergeordnet, die man wohl niemals als autarkisch ansprechen kann, denen aber doch erkennbar der Wunsch nach möglichst weitgehender wirtschaftlicher Selbstbefriedigung zugrunde liegt. Dabei lassen sich gewisse Ansätze einer Wehrwirtschaft erkennen, und wenn auch Holland nie in vollem Umfange auf Einfuhren verzichten kann, so geht doch das Bestreben der Regierung dahin, das Land wenigstens in den lebenswichtigsten Gebieten der Wirtschaft so dastehen zu lassen, daß Wiederholungen gewisser Gefahren aus dem Weltkrieg vermieden werden. Diese Umstellung Hollands auf allen Gebieten wäre kaum möglich gewesen, wenn nicht unter dem Zwange der internationalen Ereignisse das Nationalgefühl der Holländer eine Auferstehung erlebt hätte. Die politischen Gegensätze im Lande sind im letzten Jahre wesentlich abgeschwächt und die Regierung kann, von unvermeidlichen Meinungsverschiedenheiten abgesehen, in den Grundzügen ihrer Politik heute zweiselsohne auf die überragende Mehrheit des Volkes rechnen. Die Selbstbesinnung des Volkes auf das Vaterländische fand ihren Höhepunkt in der Anteilnahme des ganzen Landes an der Geburt der Thronfolgerin Beatrix am 30. Januar und äußerte sich erneut überzeugend gelegentlich des vierzigjährigen Regierungsjubiläums der Königin Wilhelmina, das im September tatsächlich von allen Schichten der Bevölkerung als ein nationales Erlebnis gefeiert wurde. VI. Belgien, neutral und unabhängig L. Brüssel, im Dezember 1938. Die Regierung Spaak hat die vor zwei Jahren von König Leopold II. vorgezeichnete neue Außenpolitik, die in der Lösung des engen Bündnisverhältnisses zu Frankreich und Großbritannien und in der Wahrung einer absoluten Neutralität besteht, auch in dem zu Ende gehenden Jahr konsequent durchgeführt. Die Porteile dieser Unabhängigkeitspolitik sind dem belgischen Volk während der ernsten Septemberkrise besonders klar vor Augen getreten. Die belgische Regierung hat während dieser Krise eine Teilmobilmachung zum Schutze der gesamten belgischen Grenzen vorgenommen, aber infolge der international anerkannten neutralen Stellung Belgiens hat die belgische Bevölkerung mit Ruhe den Verlauf der Krise verfolgen können. Diese erste entscheidende Prüfung für die neue belgische Unabhängigkeitspolitik hat auch die letzten Gegner dieser Politik entwaffnet, so daß sie heute gewissermaßen von dem ganzen belgischen Volk gebilligt wird. Dagegen hat der von Ministerpräsident Spaak in den letzten Wochen unternommene Versuch, seine sozialistischen Parteifreunde, denen gegenüber er übrigens in außenpolitischer Hinsicht eine bemerkenswerte Unabhängigkeit gezeigt hat, zu einer positiveren Haltung gegenüber Nationalspanien zu veranlassen, bisher keinen Erfolg gehabt, und es wäre in den letzten Wochen wegen dieser Frage beinahe zum Ausbruch einer Ministerkrise gekommen. Ministerpräsident Spaak, dessen realistische und allein auf das nationale Interesse eingestellte Außenpolitik ihm die Feindschaft der alten Marxisten vom Schlage des dieser Tage verstorbenen Vandervelde zugezogen hat, hat im November beschlossen, durch Entsendung eines Handelsvertreters nach Burgos die wirtschaftlichen Beziehungen mit Nationalspanien wieder aufzunehmen. Gegen diesen Beschluß liefen und laufen auch heute noch nicht nur die Sozialisten um Pandervelde Sturm, sondern dieser hat auch in Barcelona gegen die Regierung intrigiert. Daraufhin rief der rote Barcelona=Ausschuß seinen Botschafter aus Brüssel zurück, worauf jedoch Ministerpräsident Spaak sofort mit der Abberufung des belgischen Vertreters in Barcelona antwortete. Einige Tage später billigten Senat und. Kammer diese mutige und entschlossene Haltung Spaaks. Die deutsch=belgischen Beziehungen sind im abgelaufenen Jahre freundschaftlich geblieben, wenn auch die wirtschaftlichen Beziehungen unter der belgischen Hochschutzzollpolitik zu leiden hatten. In der Innenpolitik haben die Finanz= und Währungsfragen ebenfalls beinahe zu dem Ausbruch einer Krise in den letzten Wochen des Jahres geführt. Diese Schwierigkeiten hat der Finanzminister vorläufig durch die Ersetzung des liberalen Finanzministers Gérard durch den Katholiken Janssen zu überbrücken vermocht. Gérard mußte gehen, weil er eine Sparund Deflationspolitik durchführen wollte, gegen die sich nicht nur die Sozialisten, sondern auch zahlreiche Wirtschaftskreise erhoben haben. Die Ausfuhrmöglichkeiten sind nämlich infolge des Sinkens des englischen Pfundkurses in der letzten Zeit beengt worden, so daß sich die belgische Ausfuhr zu einer Senkung der Preise veranlaßt sah, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Andererseits mußten die Einfuhrwaren fünf Prozent höher als im letzten Jahr bezahlt werden. Immer mehr erhebt sich daher die Forderung nach Anlehnung des Belga an das englische Pfund, was einer Entwertung des Belga um etwa sechs Prozent gleichkommen würde. Die Frage einer Revision der Wirtschafts= und Währungspolitik wird sich daher höchstwahrscheinlich der Regierung zu Beginn des neuen Jahres stellen, und vermutlich wird eine Regierungsumbildung notwendig werden. Da Ministerpräsident Spaak das Vertrauen des Königs genießt, sind seine Aussichten, daß er auch weiterhin die Geschäfte des Landes führen wird, ziemlich groß. Daladier über die Rüstungen Ein offenes Wort des Finanzministers bei den Haushaltsberatungen im Senat Der Senat nahm den Haushalt des Kriegsministeriums an. In der Aussprache wies Senator Lemery auf die„außenpolitischen Gefahren am Horizont“ hin und meinte, man müsse sich fragen, ob Frankreich allen Möglichkeiten die Stirn zu bieten vermöge. Der Heeresausschuß sei der Ansicht, daß eine Verstärkung der militärischen Organisation notwendig sei. Unter allen Umständen sei eine Rückkehr zur einjährigen Dienstzeit in Anbetracht der rekrutenarmen Jahrgänge nicht möglich. Im Gegenteil müsse man eine Dienstzeit von 27 Monaten ins Auge fassen. Die Zahl der aktiven Offiziere müsse gleichfalls erhöht werden. Auch das Material bedürfe einer Erneuerung. Die Leistung der Rüstungsbetriebe sei durch die 40=Stundenwoche beeinträchtigt worden, und dieses unselige Werk der Volksfront müsse eine Aenderung erfahren. Dann nahm Ministerpräsident Daladier das Wort. Er erklärte, es sei wünschenswert, die Kolonial= truppe auf die„Stärke der Heimatarmee zu bringen. Soweit wie möglich solle auch den besten EingeborenenUnteroffizieren die Offizierslaufbahn geöffnet werden. Daladier dankte Senator Lemery für seine Ausführungen und gab zu, daß die Teilmobilisierung im Herbst gewisse Unvollkommenheiten gezeigt habe. Was die Effektivstärke betreffe, so könne Frankreich mit den fruchtbaren Völkern nicht Schritt halten. Solange die Lage so bleibe wie im Augenblick, könne man auf die zweijährige Dienstzeit nicht verzichten, selbst wenn die Rekrutenjahrgänge wieder stärker geworden seten. Die Regierung beabsichtige, die Zahl der Offiziere beträchtlich zu erhöhen. Die Zahl allein aber mache noch nicht alles aus. Ueberlegenheit gründe sich auf Qualität. Es komme darauf an, daß sich die Qualität nicht verschlechtere. Die Arbeitszeit in den staatlichen Arsenalen betrage 50 Stunden und z. T. noch mehr, führte Daladier weiter aus. Es entspreche wohl den Tatsachen, daß durch die kürzere Arbeitszeit in einigen Privatindustrien Schwierigkeiten aufgetaucht seien. Aus diesem Grunde sei in gewissen Fällen für die Angleichung des Gesetzes über die 40=Stundenwoche gesorgt worden. Er wünsche auf jeden Fall nicht, daß man verbreite, Frankreich sei ein Land. das nicht die notwendigen Anstrengungen unternommen habe. 41 Milliarden Rüstungen und 140 Milliarden Goldverlust Im Senat bestieg nach den Ausführungen des Generalberichterstatters des Haushalts Finanzminister Reynaud die Tribüne. Er gab eine genaue Bilanz über die wirtschaftliche und finanzielle Lage des Landes. Frankreich, so erklärte er u.., habe sieben Jahre an einer Wirtschafts=, Finanz= und Währungskrise gelitten. Im übrigen müsse man dem Rechnung tragen, daß die Militärausgaben sich 1939 auf 41 Milliarden steigern würden, während die Lasten des letzten Krieges noch nicht 15 Milliarden ausmachten. Zehn Milliarden Franken habe man in den Rachen der Landesverteidigung geworfen. Könne man sich aber schon zufrieden erklären, wenn man sehe, daß trotz dieser hohen Ausgabe 18 Monate nötig seien, um ein Unterseeboot zu bauen, während ein anderer Staat dazu nur acht Monate benötige? Man habe zahlreiche Pläne für große öffentliche Arbeiten aufgestellt, deren Gesamtsumme sich auf 35 Milliarden belaufe. Das halb ruinierte Frankreich gebe noch für Straßenbauten auf dem Lande, für Schulbauten usw. viel mehr Geld aus als 1928. Im übrigen unterstütze der Staat finanziell eine große Anzahl von Erzeugungszweigen, wie z. B. die Milchwirtschaft, Alkohol=, FlachsGummierzeugung usw. Wie soll man, fragt Reynaud, alle diese Ausgaben bestreiten? Durch eine Besteuerung des Volkseinkommens? Das sei unmöglich. Es bestehe ein beträchtliches Mißverhältnis zwischen diesem Volkseinkommen und den Bedürfnissen des Staates. Im übrigen sei der Staat ein Bankier und ein Arbeitsvermittlungsbüro geworden(seit zwei Jahren sind 240000 Beamte neu eingestellt worden). Habe der Staat wenigstens die Wirtschaft des Landes wieder angekurbelt? Durchaus nicht! Die Richtzahl der Erzeugung habe um 25 v. H. abgenommen. Die Preisregelung, so führt der Finanzminister weiter aus, die zusammenfiel mit der Verknappung der Erzeugnisse, habe die Leistungen der Fabriken vermindert und zur Schließung vieler Betriebe geführt. Die Erfordernisse des Schatzamtes seien ständig gestiegen. Im vergangenen Jahre habe er, Reynaud, sie auf 45 Milliarden geschätzt. Man habe ihm damals Pessimismus vorgeworfen. In Wirklichkeit sei es optimistisch gewesen, da die Anleihen des Schatzamtes 48 Milliarden betragen hätten. Frankreich vermehre seine össentliche Schuld um jährlich 18 Milliarden. Es habe 80 v. H. seiner Währung verloren in der gleichen Zeit, in der es 60 v. H. seiner Soldreserven einbüßte. Die Wahrheik, die man nicht immer klar erkannt habe, sei, daß das Land von seinem Kapital gelebt habe. 1931 besaß Frankreich noch 220 Milliarden an Gold und Devisen in der Bank von Frankreich. Dieser Vorrat sei auf 80 Milliarden im November 1938 gesunken. Die 140 verlorenen Milliarden verringerten den französischen Kriegsschatz. Wieviel Flugzeuge hätte man für 140 Milliarden bauen können? Wie konnte man gegen diese Abwärtsbewegung Front machen? Man mußte zwischen zwei Wegen wählen, und zwar zwischen Währungsfreiheit und Zwangsmaßnahmen. Frankreich habe den ersteren Weg gewählt. „Ich glaube“, fuhr Reynaud fort,„daß das Problem der Devisenkontrolle mit einem demokratischen Parlament nicht gelöst werden kann. Es blieb uns also nur ein Weg übrig, und zwar einer, auf dem man sich mit offenem Visier schlägt. Wir sind daran gegangen, zuerst die Bedürfnisse des Staates und der Gemeinden zu verringern. Wir haben die großen öffentlichen Arbeiten möglichst wenig eingeschränkt, sie jedoch erheblich kürzen müssen. Dann haben wir für die Steigerung der Einnahmen gesorgt. Wir wollten nicht eine Abgabe auf das Kapital einführen, weil diese Abgabe bereits praktisch erfolgt ist, da das Einkommen seinem Goldwert nach in Frankreich um 70 v. H. gesunken ist, was in Wirklichkeit bereits eine harte Steuer ausmacht. Wir haben es für richtiger gefunden, die Einkommensteuer zu erhöhen! Im weiteren Verlaufe seiner Rede schilderte der Finanzminister die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen, die er bereits vor der Kammer ausführlich vertreten hat, um schließlich auf die angekündigte Konvertierung ausländischer Anleihen zu kommen. Winkerseidzug in Spanien Mit dem Bombenschlager der aufgedeckten Spionagefälle, in die auch ein englischer Konsul verwickelt war, hat General Franco einen Winterfeldzug eröffnet, dessen Ergebnis noch nicht abzuschen ist. Es besteht kein Zweifel darüber, daß die bestausgerüsteten Nationalspanier den durch eine desorganisierte Etappe wenig schlagkräftigen und an den Rand des Hungers gebrachten Spanienbolschewisten überlegen sind, wenn auch der Nachschub aus Rußland und Frankreich noch anhalten mag. Die Luftwaffe und Marine Francos aber ist dabei, die Verbindungslinie der Bolschewisten mehr und mehr zu zerstören und lahmzulegen. In den letzten Wochen haben sich verschiedene Dinge ereignet, die erkennen lassen, wie sehr die„Demokratien“ an der Aufrechterhaltung des spanischen Zwielichtes interessiert sind. Im sicheren Hafen von Gibraltar wurde der zusammengeschossene rotspanische Zerstörer mit französischer Hilfe wieder zusammengeflickt und inzwischen fertiggestellt. Amerika berettet sich vor, riesige Mengen Lebensmittel nach Barcelona und Madrid zu schicken; wohl weniger aus „humanitären“, als aus kriegsverlängernden Absichten heraus. Es scheint auch so, als ob die Sowjets selbst nach dem Kladderadatsch in der Tschecho=Slowakei neue „Erfolge“ an anderer Stelle brauchten; und als ob Premierminister Chamberlain die Verweigerung der Kriegsführenden=Rechte an die kämpfenden Parteien in Spanien als eine Art Trumpf im diplomatischen Spiele anläßlich des Italienbesuches benützen möchte. Gerade die Verweigerung der Rechte als Kriegsführende hat nur General Franco geschadet und den Roten geholfen; denn ohne sie ist Nationalspanien nicht in der Lage, die absolute Abschnürung zur See durchzuführen, die England während des Weltkrieges mit Erfolg gegen Deutschland und Mitteleuropa anwandte. Es ist möglich, daß diese Ueberlegungen General Franco veranlaßt haben, schon jetzt die Offensive zu ergreifen. Das harte Winterwetter beseitigt zahlreiche der natürlichen Hindernisse: die Flußläufe sind zugefroren, Ueberschwemmungen sind nicht zu befürchten; die Kälte verschlechtert die Stimmung im rotspanischen Lager, wo man schon längst nicht mehr auf die eigene Kraft baut, sondern nur noch auf ausländische Hilfe lauert. Die ersten Erfolge sind erfreulich, wenn auch keineswegs entscheidend. Wieweit die Möglichkeit besteht, den hart umkämpften Ebrobogen von rückwärts zu umfassen und damit ein strategisch großer Ziel zu erreichen, steht noch dahin. Eine Einkreisung der Rotspanier an dieser Stelle würdee geglückt sein, wenn binnen kurzem Tarragona erreicht werden könnte; denn zum Rückzuge aus dem engen Winkel zwischen Ebro und Mittelmeer stehen nur eine einzige Bahnlinie und wenige Straßen zur Verfügung, die zudem unter der Einwirkung der gegnerischen Luftwaffe stehen. Es wäre müßig, Vermutungen aufzustellen. Jedoch würde ein baldiger und entscheidender Sieg die strategische Gesamtlage im Mittelländischen Meer ganz ausschlaggebend verändern und einen europäischen Gefahrenherd auslöschen, der bisher die Atmosphäre unseres Kontinents vergiftet hat. B. D. Daladier wird auch Algier besuchen Ministerpräsident Daladier hat gestern den General= gouverneur von Algier, Lebeau, sowie die nordafrikanischen Parlamentarier empfangen. die den Wunsch zum Ausdruck brachten, daß Daladier während seiner Reise nach Korsika und Tunis auch Algier einen Besuch abstatten möge. Der Ministerpräsident versicherte, daß es seine Absicht sei, am 6. Januar einen Tag in der algerischen Hauptstadt zu verbingen. Für den Aufenthalt in Algier sind verschiedene Festlichkeiten vorgesehen. Auch wird der Ministerpräsident einer Konferenz beiwohnen, die militärische Fragen zum Gegenstand hat. Im übrigen hat Ministerpräsident Daladier den Generalgouverneur von seiner Absicht unterrichtet, im Anschluß an die Tunisreise an einem allerdings noch nicht festgesetzten Zeitpunkt sich nach Marokko zu begeben und bei dieser Gelegenheit auch einen längeren Besuch in Algier zu machen. Das Programm der Reise des französischen Ministerpräsidenten Daladier ist aufgestellt. Daladier tritt seine Reise unmittelbar nach der Verabschiedung des Haushalts für 1939, d. h. spätestens am 2. oder 3. Januar, an. Er begibt sich in Toulon an Bord eines französischen Kreuzers, der, begleitet von drei Torpedobootszerstörern, zunächst in Bastia anlegen wird, wo Daladier vom Kriegsmarineminister Campinchi empfangen wird. Der Ministerpräsident wird sich nur einige Stunden in Bastia aufhalten, um sofort nach Bizerta und von dort nach Tunis weiterzureisen. Ein Teil seines Aufenthaltes in Tunis wird dem Besuch der neuen Verteidigungsanlagen im Süden des Protektorats gewidmet sein. Von hier aus begibt sich Daladier nach Algier, wo er einen Tag zu bleiben gedenkt. Die Offensive rollt weiter Großer Landgewinn— Erfolge bei der bisher größten Flugzeugschlacht Um die verzweifelte Stimmung Gestern durchbrachen nationalspanische Truppenverbände unter Führung von General Moscardo im mittleren Frontabschnitt 6 Kilometer nördlich von Balaguer bei Gerp, wo bisher noch keine Kämpfe stattfanden, die rote Front und dringen weiter nach Osten vor. Moscardo war im Gegensatz zu den übrigen Kampfabschnitten auf sehr starken feindlichen Widerstand gestoßen. Nach mehrstündiger Schlacht ergab sich endlich eine der wichtigsten Stellungen bei Gerp mit 400 roten Milizen. Ueber dem Flugplatz der Stadt Valls, 20 Kilometer nördlich von Taragona, fand der bisher größte Luftkampf des Krieges statt, an dem von nationaler Seite 24 Jagdmaschinen und bei den Roten 55 Jäger und sechs Martin=Bomber beteiligt waten. Es gelang den Nationalen, 18 Curtiß=Maschinen abzuschießen und zwei weitere feindliche Maschinen zu zwingen, auf nationalem Boden niederzugehen. der Bevölkerung Kataloniens etwas zu heben, wurde über den Sender in Barcelona bekanntgegeben, daß neue Verstärkungen. aus Sowjetrußland unterwegs seien. Es würden vers schiedene Kriegsmaterialtransporte im Werte von 14 Mill. Rubel auf französischen und englischen Schiffen — wodurch ein Eingreifen der nationalen Kriegsflotte verhindert werden soll— in den nächsten Tagen erwartet. Die bedeutende Stadt Grandella, die etwa 16 Kilometer nordöstlich des Ebro liegt, ist von den nationalen Truppen völlig umzingelt worden. Die Sierra de Masia ist von den nationalen Truppen besetzt worden. Die ganze Ebene von Lerida, die sich östlich dieser Stadt zum Meere hinstreckt, ist in Händen der nationalen Truppen. Im Kampfabschnitt von Balaguer wurden gestern eine Reihe wichtiger Orte eingenommen. Tunis Protektorat oder Provinz? Italien erörlert diese Frage— Daladiers Reiseprogramm— Was sagt England? Die französischen Bestrebungen, England gegen Italien ins Feld zu führen mit der Behauptung, die italienischen Forderungen im Mittelmeer zielten auf die Abänderung des Status quo, wie er im italienisch=englischen Abkommen vom 16. April 1938 festgelegt sei, hin, veranlassen den Herausgeber des halbamtlichen„Giornale 'Italia“, Gayda, zu einer ausführlichen Untersuchung der politischen Lage in Tunid. Gayda erklärt unter Anführung zahlreicher französischer Quellen, Tunis sei keine Kolonie oder Provinz. sondern nur ein Protektorat Frankreichs. Abgesehen von dem Kammerpräsidenten Herriot, der diese Sachlage noch im Jahre 1925 durch eine Erklärung in der Kammer anerkannt habe, sei auch der internationale Gerichtshof im Haag. der von der englischen Regierung bei einer bestimmten Gelegenheit angerufen worden sei, zu der Entscheidung gelangt, daß eine wirkliche Souveränität Frankreichs über Tunis nicht bestehe. Deshalb habe Frankreich auch nicht das Recht, dort innerfranzösische Gesetze zur Anwendung zu bringen, wie z. B. das Gesetz vom 20. Dezember 1923, das die Entnationalisierung aller in Tunis wohnenden Ausländer, vör allem der Italiener, vorsehe. Die italienische Regierung sei dazu berechtigt, Frankreich zur Beachtung der internationalen Grundsätze anzuhalten, die sich auf das Regime im Protektorat bezögen, umsomehr, als Italien, wie auch alle anderen europäischen Länder, dieses nur unter der Voraussetzung anerkannt hätte, daß Frankreich die durch frühere Verträge mit dem Bey von Tunis erworbenen Rechte Italiens beachte. Aus diesen Darlegungen zieht Gayda den Schluß, nicht Italien, sondern Frankreich strebe eine Abänderung des Status quo im Mittelmeer an, da es versuche, allmählich die politische Autonomie des Protektorates zu beseitigen und dieses zu einem wirklichen französischen Besitztum zu machen. Die französische„Annektionspolitik“ berühre nicht nur lebenswichtige Interessen Italiens, sie verdiene auch die Aufmerksamkeit von ganz Europa. * Die bevorstehende Reise Daladiers nach Nordafrika und die Besprechungen Chamberlains und Lord Halifax' mit Mussolini in Rom ziehen in dieser Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr, in der die politischen Ereignisse etwas in den Hintergrund zu treten pflegen, den Hauptteil der Aufmerksamkeit der außenpolitisch interessierten Kreise in Frankreich auf sich. Der französische Außenminister Bonnet hatte gestern mit dem englischen Botschafter Sir Eric Phivos eine längere Unterredung, in der der englische Divlomat dem französischen Außenminister beruhigende Erklärungen über die englischen Verhandlungsabsichten abgab. Amtlicherseits bewahrt man in Frankreich gegenüber den römischen Verhandlungen Chamberlains nach wie vor große Zurückhaltung. Auch gibt man sich große Mühe, der mit der Reise Daladiers gevlanten Demonstration einen allzu verletzenden Charakter gegen dritte Mächte zu nehmen. Der Generalresident von Tunis, Labonne. der zur Festsetzung des Programms der Tunisreise Daladiers in Paris weilt, wird die französische Hauptstadt am Donnerstagabend wieder verlassen. Die Londoner heutige Morgenpresse berichtet von dem französisch=italienischen Verhältnis fast nur noch meldungsmäßig. Der arbeiterparteiliche Daiky Herald läßt sich von seinem Korrespondenten berichten, die Frage wegen einer englischen Vermittlung wegen Tunis. Korsika und Dschibutti sei vollständig aufgegeben worden. Falls der Duce dieses Problem am 11. Januar aufzurollen versuche, werde ihm Ministerpräsident Chamderlain erklären, daß dieser Streit lediglich Italien und Frankreich angehe. Auch wird von der gesamten Presse darauf hingewiesen, daß der französische Außenminister Bonnet bei seiner Unterredung mit dem englischen Botschafter erklärt habe, jede englische Intervention sei unwillkommen. Der englische Standpunkt laufe darauf hinaus, daß die Uebernahme einer Vermittlerrolle die Gefahr mit sich bringen würde, daß eine Entfremdung im englisch=französischen Verhältnis eintreten könnte. * Englische Falschmeldungen Der politische Korrespondent des„Daily Expreß“. will zu melden wissen, daß die britische Regierung aufmerksam die Vorgänge in Französisch=Somaliland verfolge und von ihren zuständigen diplomatischen Vertretern Berichte angefordert habe. Der Pariser Korrespondent der„Daily Mail“ schreibt von Vorschlägen, nach denen England und Frankreich sich als Antwort auf die italienischen Ansprüche über eine Art Flottenzusammenarbeit im Golf von Aden einigen würden. Nachdem der„Daily Telegraph“ in jeder Beziehung unbestätigte Gerüchte über angebliche deutsche Maßnahmen seinen Leiern vorgesetzt hat, unterbreitet er ihnen in scheinheiliger Form die Meldung von italienischen militärischen Operationen auf französischem Gebiet. Das Blatt schreibt wörtlich:„In London sei amtlich noch nichts davon bekannt, daß italienische Truppen dreißig Kilometer tief in französisches Gebiet in Somaliland eingedrungen seien. Trotzdem aber glaubt das eine so sensationelle Behauptung, von deren Wahrheit es selbst nicht überzeugt ist, publizieren zu müssen. Alle diese von der englischen Presse in großer Aufmachung gegebenen Gerüchte werden erstannlicherund bemerkenswerterweise von der gesamten französischen Presse energisch dementiert. Nachdem schon in den Abendstunden des Dienstag gut unterrichtete französische Kreise die verschiedenen Presseinformationen von an Truppenzusammenziehungen in der Gegend von Dschibuti und der persönlichen Fühlungnahme zwischen den englischen und französischen Ministern vor der Romreise Chamberlains dementiert hatten, gab auch die Havasagentur ein entsprechendes Dementi heraus. Die offiziellen französischen Kreise bedauerten, daß bei den gegenwärtigen Umständen derartige Nachrichten in die Presse lanciert würden, ohne daß man zuvor ihre Richtigkeit nachprüfe, um so mehr, als die Veröffentlichung derartiger Falschnachrichten peinliche Rückwirkungen auf die internationalen Beziehungen haben könnten. Nachdem das„Journal“ die Gerüchte der italienischen Truppenbewegungen und des Chamberlainbesuches in Paris vor ihrer Romreise zurückgewiesen hat, fragt es nach dem Grunde und dem Zweck dieser Falschmeldungen und antwortet:„Um den Italienern den Eindruck zu geben, daß man ihnen einen Block entgegenstelle, und um den Franzosen den Eindruck zu geben, daß sie unter britischer Vormundschaft stünden— das Manöver ist verächtlich“. Wahrlich eine scharfe Zurückweisung der englischen Sensationsmeldungen. Der „Matin“ erklärt in seiner Ueberschrift zu dieser Meldung:„Immer wieder die Falschnachrichten“.— Die „Epoque“ sagt:„Es gibt keine italienische Truppenzusammenziehung an den Somaligrenzen“, erklärt man in Parie Der Pariser Inmstandal Der Jude Tannenzapf als Großbetrüger— Millionen unterschlagen Um so weiter die Untersuchung in der viesigen Betrugsaffaire des Filmjuden Bernhard Natan alias Tannenzapf fortschreitet, je sensationellere Enthüllungen werden aufgedeckt. Nach den zu Beginn der Aufdeckung von einer Anzahl der Blätter über die Höhe der Betrügereien gemachten Angaben scheint es sich jetzt bestätigen zu wollen, daß Natan nicht weniger als 400 Millionen Francs in dem Filmtrust, den er kontrollierte, unterschlagen hat. Trotz einev bereits vier Jahre andauernden Untersuchung scheint man erst am Anfang der Angelegenheit zu stehen. Von 700 Millionen Francs Kapital, die insgesamt als verloren gelten können, wurden rund 400 Millionen Francs bei betrügerischen Finanzgeschäften vergeudet. Bernhard Natan hat im übrigen die Unverschämtheit besessen, um vorläufige Freilassung zu ersuchen. Nach den Angaben des Intransigeant ist der Jude Natan der Herr von 33 Gesellschaften gewesen, die insgesamt über ein Kapital von mehr als einer Milliarde Francs verfügten. Ferner hat er vier Schlösser besessen und noch andere Vermögenswerte unter vierschiedenen Namen. Im Jahre 1928 soll Natan ein Aktien= paket der Filmgesellschaft Pathé im Werte von 96 Millionen Francs gekauft und diese Summe, nachdem er als Direktor in diesem Unternehmen saß, mit den Aktiven bezahlt haben. Durch eine Reihe von betrügerischen Operationen bei Eröffnung und Mieten von Lichtspielhäusern haben Natan und Genossen 69 Millionen Francs verdient. Im Jahre 1931 hat die Filmgesellschaft Pathé Cinema für 34 Millionen Francs Codac=Pathé=Aktien gekauft, in deren Besitz Natan gekommen sein soll. Vier Millionen Francs hätten den weiten Weg nach Costarica genommen und seien dort unerklärlicherweise an einen Hintermann geleitet worden. Kurze Zeit darauf habe Natan ein großes Lichtspielhaus auf den„ Champs Elysses errichten lassen. Dabei seien ebenfalls vier Millionen Francs an einen Mittelsmann abgetreten worden. Im Jahre 1935 hätten die in den verschiedenen Pathé=Gesellschaften investierten Kapitalien mehr als eine halbe Milliarde Francs betragen. Rumänien baut keine Maginot=Linie Wie„Az Est“ aus Bukarest meldet, wurde von der rumänischen Regierung beschlossen, keine Maginot=Linie an der Westgrenze des Landes zu bauen. Die rumänische Regierung habe sich zu diesem Entschluß gezwungen gesehen, weil das Land die ungeheuren Kosten nicht hätte tragen können. Da die Grenzen Rumäniens größtenteils offen sind, würde der Bau einer starken und wirksamen Befestigungslinie riesige Summen verschlingen. Auf Grund der Erfahrungen der Herbstmanöver sei festgestellt worden, daß die Landesverteidigung durch die rumänische Armee in genügen dem Maße gesichert werden könne. Der Friedensstand des rumänischen Heeres betrage 200 000 Mann, während die Kriegsstärke bis auf 2 Millionen Mann gesteigert werden könne. Ausländische Sachverständige hätten sich aber, so meint der Berichterstatter des ungarischen Blattes, über die Schlagkraft der rumänischen Armee skeptisch geäußert. Die Modernisierung der Ausrüstung werde vor drei Jahren kaum beendet werden können. Von den Skoda=Werken würden jetzt die modernsten Waffen für Rumänien geliefert. Da in der rumänischen Luftwaffe aber die verschiedensten Typen gebraucht würden, sei der Ersatz einzelner Bestandteile eine schwierige Aufgabe. Here Belisha besichtigt die Maginot=Linie Der britische Kriegsminister Hore Belisha, der sich zurzeit bei Freunden im Elsaß aufhält, erklärte einem Vertreter des Daily Telegraph, er wolle vor seiner Rückreise nach England auch die französischen Befestigungsanlagen besichtigen. Politische Unterhaltungen seien nicht vorgesehen. Ruffield auf Weitreise Lord Nuffield, der bekannte englische Autoindustrielle, reist zu einem umfassenden Besuch des britischen Weltreiches ab. Er wird dabei über 60000 Meilen(über 40 000 Am) zurücklegen. Zunächst reist der Industrielle nach Südafrika. Als Zweck seiner Reise wird die Einholung von Aufträgen genannt. Roskan und Tokio Die Beratungen des japanischen Kabinetts wurden gestern unterbrochen. Die Presse teilt hierzu mit, daß die Mitglieder des Kabinetts darauf vorbereitet sind, zu jeder Zeit zu außerordentlichen Beratungen zusammenzutreten, falls schwebende außenpolitische Fragen mit China und Sowjetrußland sofortige Entschlüsse notwendig machten. Die gesamte Presse vermutet, daß anscheinend ernste Gegensätze in der Regierung Tschiangkaischeks in Zusammenhang mit der Abreise Wang Chingweis hervorgerufen worden sind. die eine plötzliche Veränderung der Lage bringen könnten. Außerdem ist die Presse über das unaufrichtige Verhalten Moskaus empört, das nicht nur die Fischereiverhandlungen zum Scheitern gebracht, sondern auch zu einer weiteren Verschärfung der Lage in Nordsachalin geführt habe. Tokio Nitschi Nitschi erklärt, daß Japan entschlossen sei, seine Rechte und Interessen unter allen Umständen zu wahren; falls Sowjetrußland mit seiner Verzögerungsiaktik fortfahre, werde„eine machlvolle und starke Hand Sowjetrußland treffen". Das Blatt gibt der Hoffnung Ausdruck, daß Moskau sehr bald der „wirklichen Lage Verständnis entgegenbringen“ werde. Japan kurbeit Industrie an Die seit langem angekündigte Mobilisierung der japanischen Industrie ist durch amtliche Verordnung in Kraft gesetzt worden. Darin wird die restlose Erfassung der wirtschaftlichen Hilfsquellen Japans, Kontrolle der Löhne und Arbeitestunden, staatliche Eingriffe in die Dividendenverteilung der großen Unternehmungen und die Beschlagnahme von Lebensmitteln, Fabriken, Arbeitsstätten, Ländereien und Gebäuden vorgesehen. Mit der nationalen Mobilisierung wird mit Beginn des kommenden Jahres Ernst gemacht. Man erwartet auch einen umgehenden Kabinettsbeschluß hinsichtlich der Inkraftsetzung des von einem besonderen Planungsausschuß ausgearbeiteten Drei=Jahres=Planes. 51 Grad Kälte in Kanada In Kanada wüten seit einigen Tagen ungeheure Schneestürme, wie sie seit vielen Jahren nicht hier erlebt worden sind. Besonders betrossen wurden die Provinzen Ontario, Saskatchewan und Alberta, mit denen jede Verbindung unterbrochen ist. Während der Schnee im allgemeinen mehrere Meter hoch liegt, erreichen manche Schneeverwehungen eine Höhe bis zu 20 Metern. Im ganzen Lande herrscht eine außerordentliche KältIn Edmonton, der Hauptstadt von Alberta, zeigt das Thermometer 51 Grad unter Null. Der Verkehr ist völlig eingestellt. Auch in den Häfen an der Ostküste sind zahlreiche Schifse am Auslaufen behindert. Der Tod auf der Rednertribüne Im belgischen Senat ereignete sich gestern ein eigenartiger Zwischenfall. Der rexistische Senator Louis Rodius wurde, als er gerade eine Rede hielt, vom Herzschlag getroffen und war auf der Stelle tot. Rodius war fünfzig Jahre alt. Hakenkreuzslagge und Trikolore Das deutsch-französische Skilager eröffnet— Zwei Nationen, eine Idee: Verständigung Gestern wurde im Berggasthof in Hintermoos bei Saalfelden im Salzburger Land das vom Auslandsamt(der Reichsjugendführung otganisierte deutschefranzösische„Skilager, eröffnet. H* 6145 Nach der Ankunft in Salzburg wurden die 65 französischen und 35 deutschen Teilnehmer durch den Landesstatthalter von Salzburg, Dr. Reiter, empfangen. Nach Worten herzlicher Begrüßung. die der Leiter des Gemeinschaftslagers, Bannführer Maubach. Frankreich= Referent in der Reichsjugendführung, an die Teilnehmer richtete, sprach Landesstatthalter Dr. Reiter. Sportkameradschaft gehe über die Grenzen hinweg und sei darum besonders geeignet, die Verständigung zwischen den Völkern zu fördern. Diesem Ziele solle das deutsch=französische Skilager dienen, in dem die Jugend von beiden Seiten der Grenze zusammenkomme. Den französischen Gästen wünschte der Landesstatthalter erlebnisreiche Tage im Geiste echter Sportkameradschaft zum Besten der kulturellen Zusammenarbeit be'der Nationen und damit Europas. Im Namen der französischen Teilnehmer dankte Direktor Collet. Es sei für seine Kameraden eine große Freude und von besonderem Wert. mit Hitlerjugendführern und=führerinnen aus allen deutschen Gauen in der schönen Ostmark zusammenzukommen. Zur feierlichen Hissung der Hakenkreuzflagge und der Trikolore vor dem Berggasthof Hintermoos richtete der Gauleiter vin Salzburg, Dr.„Rainer, Bogrüßungs#orte an, die, Lagerteilnehmer. Durch. Sportkameradschaft müsse man zur nolitischen Verständigung gelängen. Hitlerjugend und französische Jugend seien dazu mit in erster Linie berufen Bannführer Maubach eröffnete das Lager mit den Worten:„Zwei Flaggen, zwei Nationen— eine Idee: Verständigung!“ Eine Trachtengruppe aus Saalfelden trug dazu bei, daß sich schon in den ersten Stunden des Zusammentreffens eine lebhafte Hüttenkameradschaft zwischen Deutschen und Franzosen entfaltete. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser,.=G. Hauptschrittleiter: Dr. Egon=(rich Albrechi Stellvertre= tender Hauptschrittletter. Hein: Dohm Verantwortlich für Leitartikel, den polltischen und kulturellen Teil: Dr EgonAldrechi für den Ortsteil: Heinz Da#m für den Umgegend= und Wirtschatistell: Toni Weinand für den Unterhaltungsteit sowie für die Pfilderseite: Milli Dünwald. für die übrigen Bilder die teweiligen Abteilungsleiter, für den Svortteil: Hermann Dierksmeier für den vermischten Teil: Edmund Eis für den Anzeigenteil: Albert Tubverke. alle in Vonn Sprechstunden der Schriftleitung — 1ng und 17 bis 18 Uhr Unverlangte Einsendungen ohne Rückvorto werden nicht zurückgesandt DurchschnittsAuflage Ktes aner 20 500, Anzeigen lant Preisliste Nr. 5. Diese Ausgabe umfaßt 10 Seiten Traum und Erwachen Napoleons (24 Von Octave Aubry Cop. Frankh'sche Verlegshandlung, Stotger Bonaparte und Josephine treffen in Brescia in einem kleinen Haus zusammen. In den Armen seiner Kroolin vergißt der Korse für kurze Stunden die surchtbare Ungewißheit, die auf ihm lastet. Doch die Regimenter Wurmsers rücken heran. Bonaparte ist für sich selbst ganz ruhig. aber der Gedanke an seine Frau macht ihm Sorge. Er schickt sie deshalb unter dem Schutze einer Schwadron in aller Eile zurück. Josephine weint erschreckt. Er setzt sie in den Wagen, preßt sie ein letztes Mal an sein Herz und sagt: „Geh! Sei ruhig. Wurmser wird die Tränen, die er dir verursacht, teuer bezahlen.“ Die Rückkehr nach Mailand ist für Josephine reich an Schrecken. Zunächst gerät sie in das Feuer eines Ulanentrupps, wobei ihr zwei Pferde getötet werden. Sie muß ihren Wagen verlassen und sich in einem geborgten Bauernkarren nach Peschiera retten. Am übernächsten Tage prallen in der Höhe von Mantua, dessen Belagerung die Franzosen aufzugeben gezwungen wurden, einige Kanonenkugeln bis zu ihrer Begleitmannschaft... Endlich liegt der Fluß zwischen ihr und den Feinden. Als sie heil und unversehrt in Mailand ankommt, ist die Stadt festlich beleuchtet, um den Sieg von Castiglione zu feiern. * Durch diesen glänzenden Sieg gewinnt Bonaparte mit der Begeisterung seiner Soldaten auch seine volle Bewegungsfreiheit zurück. Er hat sein Versprechen gehalten und Josephine gerächt. Dennoch nimmt sie die Nachricht von dem Sieg mißvergnügt auf. Sie hat Angst ausgestanden und fühlt sich nicht einmal mehr in Mailand ungefährdet. Sie hat die Unbeständigkeit des Krieges ganz kennengelernt. Bonapatte ist wieder einmal Sieger. Was will das schon heißen! Morgen kann er bestogt werden. Seine Stellung ist nicht geschert. Gr, und mit ihm seine Frau, ist dem Zufall eines Fohlschlages ausgeltefert. Sie ist nicht mehr in dem Alter, wo man sich auf Wagnisse einläßt, sie sehnt sich nach Sicherheit. Sie verübelt es Vonaparte, daß er noch nicht mehr als ein glücklicher Feldherr ist, der morgen ein Flüchtling sein kann. Sie öffnet wieder ihre Salons, erscheint bei den Gesellschaften, verbringt mit Charles und der Saint=Huberty zwei Tage am Comer See. Diese Intrigantin behandelt sie wegen ihrer Verbindungen mit den Bourbonen besonders rücksichtsvoll. Falls diese eines Tages wieder auf den Thron gelangen sollten, könnte sie eine wertvolle Vermittlerin werden. Josephine ist immer Royalistin gewesen. Wie ihr Freund Barras glaubt auch sie nicht, daß die Republik von Dauer ist. Unc genau wie Barras versucht auch sie, sich für die Zukunft zu sichern; allerdings in einem bescheidenerem Maßstab. Während Barras mit dem Kronprätendenten verhandet begnügt sich die Bürgerin Bonaparte damit, der SainiHuberty zu schmeicheln und ihr zu versprechen, sich beim General um die Freilassung des Grafen von Antraiques zu bemühen. So vergeht ein Monat, und Bonaparte schlägt Wurmser noch einmal bei Primolano und Bassano. Er verfolgt ihn und schließt ihn in Mantua ein. Diese Festung ist jetzt ein Symbol für ganz Europa. Von ihrem erfolgreichen Widerstand oder ihrem Fall hängt das Schicksal Italiens ab. Bonaparte ist frohgestimmt; weniger vielleicht wegen seiner Erfolge, als wegen der Aussicht, bald zu seiner Frau zurückkehren zu können. Er schreibt an Josephine: „In wenigen Tagen werden wir uns wiedersehen. Das ist der schönste Lohn für meine Mühen und Plagen.“ Aber die Schlacht ist zu erbittert. Er kann nicht einmal für wenige Stunden sein Heer verlassen. Er schreibt aus Verona: „Gestern haben wir einen sehr blutigen Kampf gehadt. Der Feind hat große Verluste und wurde vollkommen geschlagen. Wir haben die Vorstadt von Mantna erodert. Lebe wohl, anbetungswürdige Josephine!“ Josephine antwortet zwar, doch wenig und schlecht. Bei ihr haben die Abwesenden immer das Nachsehen. Wie sollte sie an ihren Mann denken, wenn der lebhafte, muntere und verschwenderische Charles sich um sie bemüht? Bonaparte fühlt diese Gleichgültigkeit. Er leidet darunter. Er ist naiv genug, zu hoffen, daß er die Kälte einer Frau besiegen könne, so wie er den Feind besiegt. Er greift offen an: „Ich bin vorgestern den ganzen Tag über im Feld gewesen. Gestern habe ich das Bett gehütet. Fieber und heftige Kopfschmerzen haben mich verhindert, meiner angebeteten Freundin zu schreiben. Aber ich habe ihre Briefe erhalten, habe sie an mein Herz, an meine Lippen gedrückt, und der Kummer über Deine Abwesenheit, die hundert Meilen der Entfernung sind verschwunden. In diesem Augenblicke sah ich Dich neden mir, nicht launenhaft und gereizt, sondern sanft, zärtlich und voll jener himmlischen Güte, die nur meiner Josephine eigen ist Es war ein Traum; daß er mich vom Fieber geheilt hat, kannst Du Dir wohl denken. Deine Briefe sind kalt wie mit fünfzig Jahren, sie gleichen denen, die man sich nach fünfzehnjähriger Ehe schreibt. Man fühlt daraus die frostige Freundlichkeit des Lebenswinters. Pfui! Josephine!... Das ist sehr schlecht, sehr garstig. sehr heimtückisch von Ihnen! Was bleibt Ihnen noch, um mich vollends beklagenswert zu machen? Mich nicht mehr lieben? Das ist längst geschehen! Mich hassen? Gut, ich wünsche es; alles erniedrigt, nur der Haß nicht: aber Gleichgültigkeit mit einem Herzen von Marmor, dar Auge starr, der Gang schlaff... Tausend, tausend Küsse, zärtlich wie mein Herz...“ Einige Tage später schreibt er noch: „Ich liebe Dich gar nicht mehr; im Gegenteil, ich verabscheue Dich. Du bist häßlich, ungeschickt, dumm. unansehnlich. Du schreibst mir nie, liebst deinen Mann nicht: Du weißt genau, welches Vergnügen Deine Briefe ihm bereiten und schreibst nicht einmal ein paar flüchtige Zeilen! Was tun Sie denn den ganzen Tag, Madame? Welch wichtige Angelegenheit raubt Ihnen die Zeit, Ihrem Herzallerliebsten zu schreiben? Welche Neigung erstickt und schiebt die Liebe beiseite, jene zärtliche und beständige Liebe, die Sie mir versprachen? Wer kann der Zierafse, der neue Geliebte sein, der Ihre ganze Zeit in Anspruch nimmt, der Sie tyrannisiert und Sie verhindert, sich mit Ihrem Manne zu beschäftigen?“ * Nach mehreren Schlappen ist Vonaparte am 23. Beumaire genötigt, sich gegen Verona zuückzuziehen. Der alte und erfahrene Alvinzt ist mit einem ganz neuen Heer herbeigeeilt, um Wurmser zu retten. Bonaparte. der seit drei Monaten vergeblich auf die vom Direktorium versprochenen Verstärkungen wartet, hat nur mehr siebzehntausend übermüdete und entmutigte Leute. Seine Unterfeldherren halten ihn für verloren. Er ist selbst einen Augenblick niedergeschlagen. Er sitzt allein über seinen Karten. In der kalten Nacht ist das Palais der Scaliger wie eine Gruft. Ex erschauert vor Grauen und verflucht diese niederträchtige Regierung, die so viele tapfere Soldaten dem Tode weiht... Aber als Berthier erscheint, der doch in die Geheimnisse Vonapartes eingeweiht ist, verschwindet sofort der Mensch hinter dem Führer. Sein Blick wird fest, er gibt Berthier ein Zeichen, sich zu setzen und diktiert ihm den Befehl zu dem kühnen, unerwarteten und blitzartigen Angriff, der fünf Tage später nach schrecklichen Schwankungen zur Vernichtung Alvinzis in den Sümpfen von Arcole führt. Am 5. Frimaire um drei Uhr kommt ein Kurier mit verhängtem Zügel im Palais Serbelloni an Er bringt die Nachricht vom Siege und meldet die Rückkunft des Generals für den übernächsten Tag. Bonaparte sagt in seinem Brief:„Deinem Manne fehlt nur die Liede Josephines, um glücklich zu sein...“ Doch er soll es nicht werden. Die Liebe, die er so ersehnt, oder wenigstens die Juneigung, deren er so würdig wäre, und mit welcher er sich begnügen würde, so#n ihm nicht zuteil werden. Denn Josephine macht sich sot eben bereit, nach Genua zu reisen, wohin sie der Senat zu einem Feste im Palaste der Dogen eingeladen hat. Sie ist über ihren Staat entzückt. Sie wird, wenn schon nicht die Schönste, so doch die Eleganteste und meist Bewunderte sein. Charles soll sie begleiten. Da kommt ihr die Rückkehr Bonapartes sehr ungelegen. Soll sie absagen, auf den Triumph, den man ihr bereitet, verzichten und in häuslicher Behaglichkeit auf den General warten? Pfui! Das wäre kleinbürgerlich! Bonaparte wird sich wohl ein klein wenig gedulden können. Sie reist unbekümmert ab. Ihr Reisewagen wird von einer Abteilung der Mailänder Garde begleitet, denn anders reist sie jetzt nicht mehr. Das ist man ihrer Stellung schuldig, sagt sie, und außerdem ist es auch sicherer. Am 7. Frimaire kommt Bonaparte an. Er eilt in großen Sätzen die Treppe hinauf, stürzt in die Gemächer Josephines und ist erstaunt, daß sie ihm nicht entgegenkommt, denn keiner hat es gewagt, ihm von der Abreise Josephines etwus zu sagen. In den Zimmern herrscht große Unordnung. Niemand ist da. Das Rest ist leer. Und er hat so oft davon geträumt, seine Schwingen darin in Ruhe und Rast zusammenzufalten. Josephine ist fort. 29. Bezember 1933 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Vonner Nachrichten Nr. 16 334. Seite 3 Wesdeutsche Kurzmeldungen Das künstliche Vein im Backofen Ein eigenartiger Unfall spielte sich in einer Kölner Wohnung ab. Eine Frau, die eine Beinprothese trug, hatte diese, als sie naß war, zum Trocknen in einen Backosen gelegt, wobei die Prothese in Band geriet. Von den Flammen wurde die Frau erfaßt; sie mußte mit schweren Brandverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Am Viehbetäubungsapparat verunglückt Im Trichinenuntersuchungsraum des Schlachthofes in Dillingen(Saar) fand man mit tödlicher Schußverletzung den 48jährigen Fleischbeschauer Wagner, Vater dreier Kinder. Offenbar hat er unglücklich mit einem Viehbetäubungsapparat hantiert. In der Grube am Butterbrot erstickt Auf seltsame Weise verlor der 18jährige Jungbergmann Leon Mallon aus Bockum=Hövel sein Leben. Im Untertagebetrieb der Zeche entfernte sich Mallon während der Frühstückspause mit seinem Butterbrot. Später fanden ihn seine Kameraden tot auf. Es stellte sich heraus, daß ihm ein Stückchen seines Butterbrotes in die Luftröhre geraten war; da ihm niemand zu Hilfe eilen konnte, erstickte er. Die Eiselmaare„beüllen“ Es muß schon eine langanhaltende Kälteperiode eintreten, ehe die Eifelmaare zufrieren. Bei der gegenwärtigen Kältewelle sind die großen Eiselmaare, wie Schalkenmehrener Maar und Weinfelder Maar nicht zugefroren, dafür aber das Gemündener Maar. Bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag tummelten sich Schlittschuhläufer auf seiner Eisdecke. Beim Zufrieren der Eifelmaare macht sich vor allem in frostklaren Nächten ein eigenartiges Brüllen bemerkbar. Dieses Brüllen ist mitunter kilometerweit zu hören. Eröffnung einer Schifferschule im Kreis St. Soar Auf einer Tagung des Schiffervereins, zu der wegen der Stillegung der Rheinschiffahrt zahlreiche Schiffer aus den verschiedensten Häfen des Rheines nach Oberwesel gekommen waren, gab Kreisleiter Dr. Schreder bekannt, daß zur Ausbildung des Schiffernachwuchses eine Schifferschule im Kreise St. Goar errichtet werden soll. Ferner werde die schon vor einiger Zeit geplante schwimmende Ausbildungsstätte für Jungschiffer in Kürze verwirklicht werden. Als Schiffervorschule soll sie ihren Liegeplatz in Oberwesel erhalten. Aus rheinischen Städten Revision im Kölner Versicherungsprozeß Wie wir erfahren, hat der in der vergangenen Woche in Köln zu vier Jahren Zuchthaus verurteilte Felix Koeller, dem Versicherungsbetrug zur Last gelegt wurde, gegen das Urteil Nevision angemeldet. Sonderpostkarten zum Kölner Karneval Der Festausschuß des Kölner Karnevals hat Festpostkarten mit dem Bilde des Wallrafplatzes während des Rosenmontagszuges nach einem Entwurf des Kölner Künstlers Rüdell herstellen lassen. Die Karten sind mit einem besonderen Freimarken=Wertstempel zu 6 Rpf. nach dem Entwurf des Kölner Graphikers Rademacher bedruckt worden. Das Bild zeigt das Kölner Stadtwappen mit der Narrenkappe. Durch schleudernden Kraftwagen lebensgefährlich verletzt Auf dem Kaiser=Friedrich=Ufer in Köln geriet infolge des auf der Straße liegenden Schneematsches ein Auto der Reichspost plötzlich ins Schleudern, rutschte zwischen zwei Straßenbäumen hindurch und schlug mit großer Gewalt gegen eine Mauer, wobei ein junger Mann von dem Wagen erfaßt und gegen die Mauer gedrückt wurde. Der Fußgänger erlitt außerordentlich schwere Verletzungen und mußte sofort ins Krankenhaus geschafft werden. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Wuppertals Schulen heben den„Auswärtigen=Zuschlag“ auf Die Wuppertaler Stadtverwaltung hat sich entschlossen, den bisher von den Schülern und Schülerinnen der städtischen höheren Schulen, Handelsschulen und Haushaltungsschulen, die ihren Wohnsitz außerhalb der Stadtgrenzen Wuppertals hatten, zu zahlenden Zuschlag von 25 Prozent, zum Schulgeld vom 1. April 1939 an nicht mehr zu erheben. Insbesondere wird mit dem Fortfall des verteuernden Zuschlages befähigten Kindern aus den angrenzenden- ländlichen Gebieten der Besuch der Bildungsstätten erleichtert. Ein Spießgefenr= Barmats und Kuttsters Mischa holzmann und seine Schiebergeschäfte— Aus zahlreichen Staaten wegen dunkler Machenschaften anggewichen Wie wird das Weiter? Die niederländische Presse fährt fort, sich mit der Person des jüdischen Schiebers Mischa Holzmann zu beschäftigen, der vol Weihnachten durch die holländische Polizei wegen Meineidsverdachtes verhaftet wurde, aber in der Zwischenzeit wieber auf freien Fuß gesetzt worden ist. Holzmann, ein Spießgeselle der Barmat und Rutisker, ist aus einer großen Zahl von europäischen Staaten wegen dunkler Machenschaften und Verbrechen ausgewiesen worden. In Deutschland wurde er 1926 zu einer Gefängnisstrafe wegen Betruges, Urkundenfälschung und Beamtenbestechung verurteilt und nach Verbüßung seiner Strafe ausgewiesen. Kurze Zeit. später wurde er aus Frankreich, wo er zweifelhafte Petroleumgeschäfte machte und eine sehr bekannte Figur in den Pariser Nachtlokalen war, ebenfalls ausgewiesen. Dann versuchte er es in Itlaien. Aber auch dort wies man den jüdischen Schmarotzer bald aus; die Schweiz ließ ihn gleichfalls über die Grenze schaffen. In Frankreich liefen gegen ihn mehrere Verfahren; doch verstand er es, mit typisch jüdischer Gerissenheit immer wieder die Behörden zu täuschen. Im Jahre 1934 wandte er sich nach Spanien, wo er die Vertretung einer Flugzeugfirma übernahm. Anfangs gingen die Geschäfte nicht besonders gut, aber als 1936 der Bürgerkrieg in Spanien ausbrach, konnte Holzmann, der in Madrid als Lieserant der Bolschewisten auftrat, riesige Gewinne erzielen, die er dazu verwandte, um bei der völlig verarmten und hungernden spanischen Bevölkerung Gold und Juwelen aufzukaufen, die er dann ins Ausland verschob. Holzmann hatte es verstanden, wie das Amsterdamer Blatt Telegraaf jetzt nachträglich feststellen konnte, sich in Madrid in den Besitz eines holländischen Passes zu setzen, obgleich er ein aus Charkow gebürtiger staatenloser Ostjude ist, Holzmann schob Devisen, wobei er seine Beziehungen zur holländischen diplomatischen Vertretung mißbrauchte. Schließlich fuhr er unter Mitnahme einer großest Menge von Juwelen nach Holland, wo er seit Herbst 1936 als einer der größten Waffenlieferanten für Rotspanien gilt. Bekannt ist, daß er wiederholt Flugzeuge nach Frankreich verkauft hat, die von dort unmittelbar nach Sowjetspanien weitergeschickt wurden. Holzmann tritt auch als Vertrauensmann der sowjetrussischen Handelsvertretung in Amsterdam auf. Jetzt, nach seiner Freilassung, beabsichtigt Holzmann, im Haag ein neues Unternehmen zu gründen, das sich ebenfalls mit Flugzeuglieferungen befassen wird. Der Telegraaf, der einen großen Teil seiner schmutzigen Geschäftsmethoden enthüllt und die ganze Minderwertigkeit dieser jüdischen Hyäne ins rechte Licht rückt, wirft die Frage auf. wie es denn möglich gewesen sei, daß Holzmann ein niederländischer Paß ausgestellt wurde. auf der Ipal eines Menols Untersuchungen des Frankfurter Planeten-Instikuts über die Himmelserscheinung vom 20. November. Ueber 300 Beobachtungen verarbeitet Der ungewöhnliche, in ganz Deutschland beobachtete rätselhafte Meteorfall vom 20. November ist jetzt vom Frankfurter Planeten=Institut berechnet worden. Ueber 300 Beobachtungen aus allen Teilen Deutschlands und aus dem Auslande liefen in Frankfurt zusammen. Die in Zusammenarbeit mit anderen Sternwarten durchgeführten Untersuchungen ergeben ein einigermaßen sicheres Bild. Man hat es zweifellos mit einer Himmelserscheinung von außerordentlicher Helligkeit zu tun. Die Bahnbestimmung hat ergeben, daß die Feuerkugel sich in der Richtung Dortmund—Vierwaldstättersee bewegt hat. Zum ersten Male muß sie bei Montabaur im Westerwald aufgeleuchtet sein. Ihr Hemmungspunkt lag in der Nähe der Rheinquellen. Von dort an verlor das Meteor an Leuchtkraft und Geschwindigkeit. Die größte Entfernung im Verlauf der beobachteten Bahn mag 150 und die geringste beim Hemmungspunkt 70 Kilometer gewesen sein. Die Geschwindigkeit konnte mit Sicherheit berechnet werden. Die Strecke von Möntabaur bis zu den Rheinquellen legte es in fünf Sekunden zurück. Die Geschwindigkeit betrug etwa achtzig Kilometer in der Sekunde. Es ist sehr zweiselhaft, ob das Meteor überhaupt den Erdboden berührt hat. Sicher dürfte sein, daß es sich über Deutschland teilte. Auffallend war, daß drei Tage später wieder ein Meteor von der gleichen Helligkeit auf fast derselben Bahn auftrat, das aber nur von wenigen beobachtet wurde. Als Ausgangspunkt für die beiden Meteore ist die Gegend der Leöniden im Sternbild des Löwen festgestellt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß beide zum Schwarm der Leoniden gehörten, durch andere Planeten aber abgelenkt wurden. Von den während der letzten Jahrzehnten in Deutschland beobachteten Meteoren dürfte es das größte gewesen sein. Kinder spielen mit Streichhölzern Drei Kinder und ein Mann in Lebensgefahr Als eine im zweiten Obergeschoß eines Hauses in der Malteserstraße in Bochum wohnende Frau von einer Besorgung nach Hause kam, fand sie in der vollständig verqualmten Küche das Sofa brennend vor. In der Wohnung= waren die drei kleinen Kinder im Alter von einem, drei und vier Jahren längere Zeit sich selbst überlassen gewesen und hatten mit Streichhölzern gespielt. Die Frau konnte noch ein Kind an sich reißen und mit Ahm nach unten laufen, wo sie ohnmächtig zusammenbrach. Die beiden anderen Kinder hatten sich in das Schlafzimmer geflüchtet und wurden dort von der sofort herbeigerufenen Feuerlöschpolizei unter Einsatz von Garschutzgeräten gerettet. Die beiden bewußtlosen Kinder wurden sofort mit Sauerstoff bohandelt und nach Hinzuziehung eines Arztes mit ihrer Mutter und dem dritten Kind dem Krankenhaus zugeführt. Ein im Dachgeschoß wohnender gelähmter. Mann mußte gleichfalls von der Feuerlöschpolizei gerettet werden. Das einjährige Kind erlitt starke Brandwunden, die beiden anderen Kinder Rauchvergiftungen. Die Brandverletzungen des jüngsten Kindes sind so schwer, daß mit seinem Ableben gerechnet werden muß. Ueber 44 Millionen Italiener Wie aus Rom bekichtet wird, hat nach einer soeben veröffentlichten Statistik die Zahl der Einwohner im Königreich und der Italiener in den Provinzen Libyens am 30. November zum ersten Mal 44 Millionen überschritten; sie beträgt jetzt 44018000. 9 Schneefälle in ganz Bayern Nachlassen der strengen Kälte Seit Dienstagnachmittag schneit es im ganzen bayerischen Oberland, im Bayerischen und im Böhmerwalde fast ununterbrochen, sodaß jetzt alle bayerischen Gaue eine zusammenhängende Schneedecke bilden. Zugleich mit den Schneefällen ist die Kälte wesentlich zurückgegangen. Die Schneehöhe in Südbayern beträgt etwa zwanzig Zentimeter, die Temperaturen schwanken zwischen minus 1 und minus 5 Grad. Die Zugspitze meldet 70 Zentimeter Schnee. Gestern früh 7 Uhr wurden dort 16 Grad Kälte gemessen. Auf dem Nebelhorn beträgt die Schneedecke 60 Zentimeter bei 9 Grad Kälte, auf dem Predigtstuhl bei Bad Reichenhall 40 Zentimeter bei minus 7 Grad. Die Kälte läßt auch in Nordwestdeutschland weiter nach. So wurden in Hambuxg in der Nacht zum Mittwoch 3,7 Grad Redrigsttemperatur festgestellt, morgens um 8 Uhr zeigte das Thermometer nur noch 1,5 Grad Kälte. An der Nordseeküste bewegten sich die Temperaturen zwischen plus 1 und minus 2 Grad, an der Ostseeküste zwischen minus 2 und minus 9 Grad. Drei Brüder auf dem Eise eingebrochen Auf dem Goldenseer See bei Schwerin brachen drei Männer ein, drei Brüder Deinhardt aus Groß=Thurow, die ihren Weg nach dem Dorf Goldensee über das Eis abkürzen wollten. Die auf ihre Rufe hin zu Hilfe eilenden Dorfbewohner konnten infolge der Dunkelheit nur einen der drei Brüder retten. Nachdem die Temperaturen etwas unter den Gefrierpunkt sanken, bereitet sich von Westen her erneut ein Vorstoß milderer Luftmassen vor. Ueber den britischen Inseln kommt es bei Temperaturen bis zu 10 Grad über dem Nullpunkt zu verbreiteten Regenfällen. Auch Westdeutschland wird zum mindesten teilweise von dieser Westluftströmung erreicht werden, wenn auch die festländische Kaltluft vorerst noch nicht restlos ihre Wetterwirksamkeit verlieren dürfte. Wetteraussichten bis Freitagabend: Mäßige Winde, anfangs noch westlicher, später wechselnder Richtung, vorwiegend stark bewölkt bis bedeckt, strichweise Niederschläge, im Bergland als Schnee: Temperaturen nahe 0 Grad, im Bergland noch Frost. Weitere Aussichten: Veränderlich. Beobachtung der Wetkerstation Beuel Sonnenaufgang.43, Sönnenuntergang 16.25, Mondaufgang 11.42, Monduntergang.32, absolute Dunkelheit 18.20, bürgerliche Dämmerung(abends) 17.14,(morgens) 254. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 757,6, red. auf NN. 762.7, Tenden; steigend, Temperatur—1, Max. gestern+2. Min. d. Nacht—1, Windrichtung und Stärke mSei NW..75, Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden—, Bodenoberstächentemp.—1. Pegelstand Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.55(+-), Kehl.40(+), Marau.82(unv.), Mannheim 1,65(—), Mainz.70(unv.), Bingen 0,86(—12), Kaub.00(—), Trier 0,87(+-47), Koblenz.21(—), Köln 0,75(—), Düsseldorf.11(—), Duisburg—.20(+), Mülheim 1,37 (unv.), Ruhrort—.93(+13), Wesel—.15(+.), Emmerich t8. Vetter des Mörders Srünspan als Taschendieb Dieser Tage wurde in Mährisch=Ostrau ein den dortigen Sicherheitsbehörden gutbekannter Taschendieb gefaßt. Es handelt sich um einen Adolf Grünspan, einen Vetter des Pariser Mordbuben Herschel Grünspan. Der Verhaftete, der etwa 40 Jahre alt ist, gab seine Verwandschaft mit dem Pariser Mordbuben zu. Seinerzeit ist der Verhaftete aus dem gesamten tschechoslowakischen Staatsgebiet ausgewiesen worden. Er folgte jedoch dem Ausweisungsbefehl nicht und trieb in Mährisch=Ostrau sein Unwesen weiter. Im Ostrauer Einheitspreisgeschäft fiel er, als er gerade die Hand nach einer fremden Geldbörse ausstreckte, in die Hände der Sicherheitspolizei. Obwohl er behauptete, kein Geld bei sich zu haben, wurde bei ihm eine 1000Kronen=Note in der Hose eingenäht gefunden. 9009 Mark für eine Stradivari Bei Christie in London gelangte eine Geige zur Versteigerung, die von Antonio Stradivari im Jahre 1713 gebaut worden ist. Das gut beglaubigte Instrument wurde um 1800 nach England gebracht und hat seitdem verschiedene Male den Besitzer gewechselt. Es brachte 780 Pfund, die von der letzten Besitzerin wohltätigen Zwecken überwiesen wurden. große Geheimnis Leben Von Paul Eipper Ein Elefant tötet plötzlich seinen Pfleger, mit dem er seit Jahren freundschaftlich verkehrt; ein Vogelweibchen wirft eines ihrer Jungen aus dem Nest herunter auf die Erde; in beiden Fällen haben wir Menschen schon die Erklärung bei der Hand: der Elefant wurde irrsinnig, der Vogel ist eben eine richtige Rabenmutter gewesen. Und wenln das Kätzchen kratzt, das wir auf den Arm genommen haben, um es zu streicheln,— nun ja, man kennt seit langem schon die Falschheit aller Meine lieben Mitmenschen, bitte, bremsen Sie Ihr Urteil! Woher wissen wir, daß alle Katzen falsch sind? Mögen wir vielleicht gewaltsam aufgezwungene Zärtlichkeiten? Die Katze schätzt sie nicht und wehrt sich auf ihre Weise. Die Vogelmutter warf das schwächliche, lebensunfähige Kind aus dem Nest, um— wahrscheinlich unbewußt— die Entwicklung der anderen Jungen. desto besser zu fördern. Bei dem Elefanten muß keineswegs Mordlust und Blutrausch ausgebrochen sein; das Unglück geschah vielleicht einfach durch ein Mißverständnis, denn wie wenig wissen wir Menschen von den seelischen Regungen der Tiere. Wir, besonders die wir in den Städtchen der Kulturwelt leben, verschätzen uns ebenso leicht in unserer Beurteilung der Tiere und der belebten Natur, wie wir gar zu gern in das Gesehene noch mancherlei hineindichten und hineingeheimnissen; wir machen einen richtigen Roman aus dem kleinen Naturerlebnis. Ueberhaupt die Tierromane, die gesprochenen, geschriebenen und gedruckten! Da heißt eine Hirschkuh Eulalia, und sie erzählt ihrem geliebten Gatten die Sorgen, die sie Tag um Tag mit ihren Kindern auszustehen hat. Oder ein Fisch philosophiert über die grausamen Listen des Sport=Anglers.— Warum soll man nicht derlei erfinden? Die alten Griechen taten's schon, Stimmt, nur sind die Tiere des Aesop in Wirklichkeit verkleidete Menschen; die Tierfabel dient sehr häufig als Mittel zur satirischen Zeitschilderung und=geißelung, erhob, alsdann keinerlei Anspruch auf Naturtreue. Wir aber wollen doch die Wahrheit aussagen über wahrhaftige und lebendige Tiere; das ist oft“ schwerer, als gerade die Natur= und:: Tierliebhaber unter uns meinen, Der Mensch— so sehr er entwicklungsgeschichtlich mit den anderen Lebewesen dieses Planeten verhaftet ist, steht durch seine geistige Entwicklung durchaus auf einer Ebene für sich; er urteilt nur von sich selber aus. Die Tiere stehen auf anderen Ebenen; es wird uns niemals gelingen, sie in unsere Sphäre hinaufzuheben, uns innerlich gleich zu machen; worüber ich im Interesse der Tierwelt herzlich froh bin! Kein noch so kluger Uhn, kein Marabu kann sich mit uns über Moral oder die Logik der Vernunft unterhalten; er soll es auch nicht, weil er es für die Erhaltung seines Lebens nicht braucht. Solange wir die Tiere nach unseren inneren Menschengesetzen beurteilen, verkennen wir sie. Aber etwas anderes ist möglich, gerade Menschen in der Ausgestaltung unseres Gehirnapparates den Tieren überlegen sind: statt daß wir sie i unserer Sphäre vergewaltigen(ja wohl!), sollten wir uns wenigstens bemühen, einigermaßen in ihre Ebene hineinzudringen, sie als lebende und auch als beseelte Wesen in der eigenen Umwelt zu erfassen. Dies ist in besten Sinn eine Möglichkeit der Naturerforschung, die nach meiner Ueberzeugung keineswegs allein mit Verstand und Vernunft getrieben werden muß; man kann die Tiere, die Pflanzen und alle lebendige Natur auch mit dem Herzen erleben, mit einem liebevollen, ehrst nötg al. Anbeschonerege, asse jedes Rüstzeug des Zweckbewußten hinter sich und alle Hast, auch jede Eitelkeit; er bemüye sich, im atmenden Geschöpf ein Lebewesen zu sehen, das von sich aus den gleichen Anspruch ans Dasein hat wie wir Menschen auch und das,— ob Eichbaum, Regenwurm oder Elefant— in seiner Umwelt nicht weniger gültig ist und ebenso volliommen... 66. M u Es braucht niemand zu befurchten, daß die Tier= und Pflanzenwelt dadurch langweiliger wird, wenn wir Menschen nichts hinzudichten von unserer Sphäre; im Gegenteil, der Wunder werden immer mehr. Je zurückhaltender wir sind, um so größer wird unser Staunen sein und unsere Freude am Erkennen. Ich erzähle nun schon seit mehr als zwanzig Jahren im gesprochenen Wort, durch Schrift und Filmbild den Erwachsenen und den Kindern von meinen Erlebnissen mit Tieren. Glaube niemand, daß es mir allmählich spielend leicht falle! Im Gegenteil, es wird von Jahr zu Jahr schwerer, weil ich— gottlob— Immer deutlicher erkenne, daß diese herrlich schöne, natürliche Welt um mich so rätselhaft und so großartig ist, daß ich sie kaum je ebenbürtig wiedergeben kann. Wie soll man den Zauber der ersten kleinen Frühlingsblume am Waldsaum beschreiben, den Blick der Schimpansenmutter, wenn sie ihr Kind an die Brüste legt, oder die Lebenskraft eines Hirsches, der seinen Brunftruf in den Herbstmorgen schreit? Soll man geistreiche Arahesken darum herumdichten. lyrische oder heroische Menschengeist=Konstruktionen über den natürlichen Vorgängen aufbauen? Nein, und immer wieder nein! Man verfälscht sich so das eigene Erlebnis und lenkt— wenn man das Gesehene derartig wiedergibt— auch die Phantasie des Lesers in irrige Bahnen. Ein verantwortungsbewußter Naturschriftsteller und ebeobachter wird sich mit seinem aufgeschlossenen Herzen und mit wachen Sinnen ohne Einschränkung dem Erlebnis hingeben, wird später an seinem Schreibtisch emsig bemüht sein, das rechte, das ganz schlichte Wort für die Wiedergabe zu finden; es sind für ihn niemals mehrere Ausdrücke vorhanden, die ungefähr das gleiche esagen, sondern nur der eine und gültige. Wenn man ehrlich ist vor sich selber, spürt man es ohne jeden Zweifel; das efühl in der eigenen Brust ist der beste Kritiker. Ich rede hier nicht vom wissenschaftlichen Forscher, der selbstverständlich exakte und verstandesmäßige Studien betreiben muß, obwohl auch er nicht ohne die vorerwähnte Art des unmittelbaren Erlebnisses auskommt. Hier sprechen wir von den Naturfreunden, die zu ihrer eigenen Freude oder um anderen Menschen davon zu berichten, Eindrücke sammeln in der atmenden Welt. Mein Glaubensbekenntnis heißt: Die Natur ist ein belebtes Ganzes; ihre Erscheinungsformen der Tiere und Pflanzen sind in ihrer Zweckmäßigkeit vollkommen. Besser machen kann sie der Mensch nicht; aber er holt sich für sein eigenes Dasein Freude, Kraft und Glück, wenn er demütig und bescheiden einzuschwingen versucht in dieses große Geheimnis, das Leben heißt. So allein kann auch der aufgeklärteste Mensch„die Wunder der Natur“ wirklich erkennen. Dr. Stapel und A. E. Günther scheiden vom „Deutschen Volkstum Mit dem Dezemberheft beendet das„Deutsche Volkstum“ (Hauseatische Verlagsanstalt a. G. Hamburg) seinen 20. Jahrgang. Damit tritt zugleich eine entscheidende Wendung in der Entwicklung dieser Zettschrift ein. Die beiden bisherigen Herausgeber, Dr. Wilhelm Stape! und Albrecht Erich Günther, welche die Zeitschrift in den vielen Jahren da sie sie formten, zu einem angesehenen publizistischen Organ des geistigen und wissenschaftlichen Lebens gemacht haben. sehen die Aufgaben, die sie sich stellten, als erfüllt an und treten von den Herausgeberschaft zurück. Das Deutsche Volkstum war, seitdem Dr. Stapel die Leitung übernommen hatte, ein publizistisches Kampsorgan, das sich unermüdlich gegen die destruktiven Erscheinungen der Nachkviegszeit wandte und unermüdlich den Kampf gegen die jüdische Herrschaft und die liberale Welt führte. So ist denn das vorliegende Heft auch ein Abschiedsheft für die beiden Herausgeber. Dr. Wilbelm Stapel bevichtes in einem größeren Aufsatz von den 20 Jahren, da en das Deutsche Volkstum geführt hat. Es sind kurze Erinnerungsbilder an eine Zeit, in der es nicht allzuviele Schriftleiter gab, die für ein deutsches geistiges Leben kämpften. Die vielen Freunde dieser Zeitschrift werden gerade diesen abschließenden Aussatz von Du. Wilhelm Stapel sehr begrüßzen, well er noch einmal zusammenfassend die Dinge schildert, die en als Leser der Zeitschrift miterleben konnte. Albrecht Erich Güntber schildert sein Wirken unter den Nationalisten am Holstenwall. Güntber hat sich in seinen ganzen Arbeiten immer an die junge herandrängende Generation gewandt. Und so ist denn auch sein Aufsatz ein Bericht über den Kampf, den diese Jugend vor der Machtübernahme geführt hat. Mit diesem vorliegenden Heft ist eine 20jährige Arbeit der beiden Herausgeben abgeschlossen, die, das darf man wohl sagen, nicht ohne Wirkung, in der Oeffentlichkeit geblieden ist. Die Zeitschrift wird in anderer Form weiterbestehen. 75. Geburtstag des Kunstmalers Prof. Stahl In voller geistiger und körperlicher Frische konnte der auch über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte Kunstmaler Prof. Friedrich Stahl am 27. Dezember in Rom, wo er seit 15 Jahren lebt, seinen.75. Geburtstag begehen. Prof. Stahl, einem gebürtigen Münchenen, Mitglied der preußischen Akademie der Künste, sind anläßlich dieses Tages zahlreiche Glückwunschtelegramme zugegangen. Am 30. Dez. begebt Pros. Dr. Walter Roth, Ordinarins für Phystkalische Chemie an der Techntschen Hochschule Braunschweig seinen 65. Geburtstag. Seite 4. Nr. 16 334 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 3 Bonner Nachrichten 29. Dezember 1333 Bonnei Nachrichten Petrathrerte Es liegt noch ein Weihnachtsschimmer auf allen Dingen, auch auf den Gesichtern der Menschen, die für ein paar Stunden wieder jung waren mit den Kindern. Nach vielen Wochen der Arbeit waren die Weihnachtstage eine schöne Erholung im Einerlei des Tages und für den, der Weihnachten innerlich erlebte, ein Freudenfest des Herzens. Für die Kinder sind die Tage nach dem Fest noch immer eine selige Zeit. Sie spielen unermüdlich mit ihren Puppen und Baukästen und sonstigen Dingen, die der Weihnachtsmann ihnen brachte. Lebkuchen und Marzipan versüßen noch manche Stunde dem, der sich in den Weihnachtstagen nicht den Magen verborben hat am allzu reichlichen Festbraten und anderen Genüssen. Nun kommt eine kleine Atempause, bis sich das alte Jahr vollendet hat. Es wird wieder gearbeitet, aber nicht mit Rhythmus und Schwung, den man sonst von sich gewöhnt ist. Die Festesnachfreude liegt bis Silvester wie ein goldener Schein über Menschen und Häusern. Es ist ein kleiner, sanfter Uebergang nach einem Jahr harter und schöner Arbeit in ein neues. Die Herzen sind noch warm und schließen sich auf. Man kommt abends mit seinen Bekannten und Freunden zusammen, erzählt und plaudert. Es sind Tage, durchklungen vom Zauberklang der Festnachfreude überstrahlt vom Schein der Liebe und Güte. Zum Kaffée kommt täglich etwas„Weihnachtliches“ auf den Tisch. Wohl allen, denen das Glück zuteil wird, Festnachfreude in„die Herzen ziehen zu lassen! Wohl denen aber auch, die, da sie sich vielleicht nur wenig schenken konnten, einandet fest die Hand reichten unterm Lichterbaum im Bewußtsein innigen Verbundenseins und gemeinsamen„Willens zu neuem Schaffen, zu Ausdauer und neuer Kraft für 1939. Sie gaben sich vielleicht das schönste Weihnachtsgeschenk und werden in den Tagen der Festnachfreude es am besten empfinden, was ein solch Geschenk der Hand wert ist für das ganze Leben. Kreiner Vonler Stadtsbicger Zwischen Matsch und Glatteis Die große Kälte hat nachgelassen, seit vorgestern schwanken die Temperaturen um den Nullpunkt. Mal zeigt das Quecksilbersöulchen einige Striche darüber (Ergebnis: Matsch), mal sinkt es etwas unter den Gefrierpunkt(Ergebnis: Glatteis). Diese Schwankung zwischen Matsch und Glatteis haben wir in den letzten 48 Stunden gründlich erlebt. Nach der Wettervorhersage von heute vormittag scheinen uns in dieser Beziehung weitere Ueberraschungen bevorzustehen. Die Straßen Bonns sind seit gestern wieder gut passierbar, wenn auch stellenweise das Bestreuen der vereisten Bürgersteige zu wünschen übrig läßt. Das Treibeis auf dem Rhein ist durch die mildere Witterung etwas zurückgegangen, so daß sich für die Schiffahrt allmählich wieder bessere Bedingungen ergeben. ** Einen Brand verhütet! Durch die Aufmerksamkeit eines Bonner Wachmannes gelang es in einer Autowerkstätte einen Brand zu verhüten.— Einige Wachmänner entdeckten Wasserrohrbrüche so rechtzeitig, daß größerer Schaden verhütet werden konnte. Was man so sieht und hött ihm gegen entsprechendes„Pinke=Pinke“ das Los. Stammtischbruder Bernhard aber ist ebenfalls überzeugt, daß das Los es in sich hat und quälte Anton so lange, bis der ihm wohl oder übel das Los für acht Mark überläßt, allerdings mit der Klausel, ihm, falls das Los gewinnt. 50 Prozent des Gewinnes zu überlassen.„Ehrensache! Wird gemacht!“ sagte Bernhard. Jetzt wurde Stammtischbruder Fritz, der sich bisher passiv gehalten hat, aufmerksam.„Donnerwetter", dachte er, „wenn ein Los 50 Pfennig kostet und es wird nachher für acht Mark verkauft, muß etwas dahinter stecken. Er ging zu Bernhard hin und bot ihm 10 Mark, falls er ihm das Los überlasse. Selbstverständlich werde er ihm 50 Prozenk des voraussichtlichen Gewinnes abgeben! Bernhard ist kein Unmensch und überläßt ihm das Los für 10 Mark. Auch diese Los=Weitergabe wurde gebührend gefeiert, indessen beschlossen, die diversen Runden, die ob der jeweiligen Weitergabe des Loses„geschmettert“ wurden, nicht vom Gewinn abzuziehen.— Nun kommt die Ziehungsliste! Der Stammtisch ist in gewaltiger Aufregung. Felsenfest sind alle überzeugt, daß auf das Los 50000 Mark fallen. Wenn das aber der Fall ist— wie verhält es sich dann mit den 50 Prozent und wie wird aufgerechnet? Die vier Stammtischbrüder haben beschlossen, eine Anzeige im General=Anzeiger aufzugeben:„Vier Rechtsanwälte gesucht!“ Die höheren Privatschulen verschwanden Jahresrückblick auf das Vonner Schulwesen Nachdem auf Grund ministerieller Anordnung die drei höheren Bonner Privatschulen Ostern 1937 ihren stufenweisen Abbau(mit der Sexta anfangend) beginnen mußten, wurden im Jahre 1937 von der Stadt Bonn Verhandlungen mit diesen Schuen aufgenommen, die den Zweck haben sollten, sie aufzulösen. An ihrer Stelle sollte die von der Stadt Ostern 1937° mit der 1. Klasse begonnene zweite höhere Mädchenschule zu einer Vollanstalt ausgebaut werden. Die Verhandlungen führten im März(April zu dem beabsichtigten Ergebnis. Mit dem Evangelischen Schulverein als Träger des Lyzeums Klostermann mit sozialpädagogischem Seminar und der Genossenschaft U. L. Frau als Trägerin des Liebfrauen=Oberlyzeums und des Cäcilien=Lyzeums wurden entsprechende Verträge abgeschlossen. Die Schuleinrichtungen mit Inventar des Lyzeums Klostermann und des Liebfrauen=Oberlyzeums wurden von der Stadt mit den Lehrkräften und Schülerinnen übernommen und die städtische Oberschule II für Mädchen damit voll ausgebaut. Zum kommissarischen Leiter der Anstalt wurde Oberstudienrat Köhler bestellt, der bis bahin an der städtischen Oberschule für Jungen tätig war. Die neue Oberschule II für Mädchen erhielt als Unterkunft die bisherigen Räume des Liebfrauen=Oberlyzeums, während in die Räume des Lyzeums Klostermann die städtische Mädchen=Mittelschule übersiedelte. Das Cäcilien=Lyzeum blieb bestehen und baut entsprechend den ministeriellen Bestimmungen weiterhin ab. 25 Jahre im Vonner Fremdenverkehr Wie gestern berichtet, bestebt das städtische Verkehrsamt nun 25 Jahre. In diesem Vierteljahrhundert dat sich sein Arbeits= und Aufgabenbereich vielfach erweitert, es wurde sogar zu einer eigenen Verwaltungsabteilung ausgebaut. Entsprechend der Bedeutung, die der Fremdenverkehr für die Beethoven=, Garten= und Universitätsstadt Bonn hat, untersteht sie seit 1933 dem Dezernat von Oberbürgermeister Rickert, der sich bekanntlich besonders zielbewußt, sachkundig und erfolgreich für die Förderung des Bonner Fremdenverkehrs einsetzt. Leiter des Verkehrsamtes ist nun schon seit 25 Jahren Herr Ernst Baltes. Seine geschickte, bewegliche und anpassungsfädige Art hat dem Bonner Fremdenverkehr im In= und Ausland manchen beachtlichen Erfolg hereingebracht: seine verdienstvolle Tätigkeit für den Bonner Fremdenverkehr wurde durch den Oberbürgermeister auch dadurch anerkannt, daß es ihm die Amtsbezeichnung eines Verkehrsdirektors verlieh. Was ich noch sagen wollte Kapellmeister Schiefgen und der Komponist Mascagni Es ist nicht von ungefähr, wenn wir unseren ehem. Kapellmeister Bernhard Schiefgen mit dem Komponisten Pietro Mascagni in einem Atemzug nennen. Aber die Sache ist so: Wir lasen einen Artikel: „Geschichten um italienische Komponisten", und dieser Aufsatz hat die Erinnerung an den„berühmten“ König der Bonner Originale, Kapellmeister Bernhard Schiefgen, wachgerufen. Während seines langen Erdenwallens— Schiefgen wurde 87 Jahre alt— hat der „Kapellmeister“ seinen Zeitgenossen oft Gelegenheit zu herzlichem Lachen gegeben. Und viele alte Bonner erinnern sich noch gerne mancher Episoden aus dem Leben unseres Schiefgen. Sein„Berufsstolz“ zeigte sich aber gelegentlich eines„Konzertes“ auf der damaligen Casselsruhe im schönsten Licht. Beim Geldeinsammeln, das ja unser Kapellmeister immer höchstpersönlich vornahm, machte ihn ein Gast auf den ebenfalls anwesenden Komponisten Brambach(er liegt begraben auf dem Poppelsdorfer Friedhof) aufmerksam, der gut und gerne etwas geben würde. Worauf unser Kapellmeister voller Entrüstung meinte:„Nä, nä, von Kollege nemme ich grundsätzlich nix.“(Wenn er entrüstet war, sprach er merkwürdigerweise platt.) Soweit das tatsächliche Vorkommnis auf der Casselsruhe vor 40 Jahren. Wir erzählten diese Episode im Jahre 1933 gelegentlich einer Aufsatzreihe, die unseren Bonner Originalen gewidmet war. Jetzt, im Dezember 1938, erzählt Dr. L. B. in den bereits erwähnten„Geschichten um italienische Komponisten" über Pietro Mascagni:„In Budapest traf Mascagni zufällig einen ihm befreundeten Landsmann, und abends gingen sie gemeinsam in ein Hotel, das wegen seiner berühmten Zigeunerkapelle bekannt und beliebt war. Die Zigeuner stimmten die Instrumente, Mascagni wandte sich an seinen Freund:„Paß auf, gar bald kannst du feststellen, wieviel Angarn und wieviel Ausländer in diesem Saal sind.“ Die Musik begann, schwermütige Zigeunerweisen schluchzten durch den Saal. und auch Mascagni war gar bald von der Macht der Zigeunermusik bezwungen. Dem Brauche gemäß, ging der jüngste Zigeuner der Kapelle mit dem Teller Geld einsammeln. Mascagni hielt eine größere Geldmünze hin, aber der Zigeuner zog rasch den Teller zurück und wollte nichts von ihm annehmen. Der Kellner mußte als Dolmetscher dienen. Der Zigeuner erklärte den Grund der Weigerung:„Wir können von einem Kollegen nichts annehmen!“— Wie sagt Ben Akiba: „Alles schon dagewesen!“ Der Reichsarbeitsdienst Einstellung von Jühreranwärtern Das Los 1153810 Vor etwa vier Wochen trat der Verkäufer der Winterhilfslose an den Stammtisch der Unentwegten. Selbstverständlich kaufte Freund Hans ein Los. Es trug die Nummer 1153810. Hans befühlte das Los fachmännisch und behauptete steif und fest, daß ihm das Los mindestens 50.000 Emmchen einbringen würde. Dieser glückliche Umstand wurde gebührend gefeiert. Stammtischbruder Anton aber hatte von dieser Stunde keine ruhige Minute mehr. Er beschwor seinen Freund Hans. ihm das Los zu überlassen, er übernehme die ehrenwörtliche Verpflichtung, ihm 50 Prozent des Gewinnes zu überlassen. Hans ist Menschenfreund— er überließ Das Zeugnis Mein hoffnungsvoller Sohn legte mir vor Weihnachten ziemlich kleinlaut sein Schulzeugnis vor. Ich bin kein Unmensch, aber immerhin fühlte ich mich verpflichtet, dem Jungen ernsthaft ins Gewissen zu reden. Meine Standrede beschloß ich mit den eindringlichen Worten:„Lernen muß der Mensch, sonst wird er nichts. Und wird er nichts, dann hat er nichts. Was du einmal gelernt hast, kann dir niemand nehmen!“ Mein Sprößling hatte sich die Strafpredigt stillschweigend angehört, dann meinte er nachdenklich:„Aber, Vater, was ich nicht gelernt, habe, kann mir doch auch keiner nehmen!“ Das Bonner Gesundheitsamt im Jahre 1938 Erweiterter Aufgabenbereich und steigende Inanspruchnahme— Rückblick auf die Jahresarbeit Das Jahr 1938 brachte dem Gesundheitsamt den Umzug aus den allzu beengten Räumen=Quantiusstraße 9 in das Haus Poppelsdorfer Allee 15. Hier konnte neben den ausreichenden Räumlichkeiten für die Büros vor allem die notwendige und vorgeschriebene ärztliche Einrichtung geschaffen und die vorhandene erweitert werden. Der Aufgabenbereich des Gesundheitsamtes hat auch im Jahre 1938 weiterhin zugenommen. Besonders zu erwähnen ist die Durchführung der gesetzlichen Maßnahmen auf dem Gebiete der Erb= und Rassenpflege. Dazu gehören vor allem die Verhütung erbkranken Nachwuchses und die Förderung erbgesunder, insbesondere kinderreicher Volksgenossen. Wichtige Hilfsmittel bei der erbbiologischen Arbeit stellen Erbkartei und Sippenregistratur dar, die als objektive Auskunftsquellen die Unterlagen abgeben für Ermittlungen, Untersuchungen und Auskünfte, soweit solche im Rahmen der Schweigepflicht gegeben werden können. In Eheberatungsfragen wurde das Gesundheitsamt in steigendem Maße in Anspruch genommen. Zu den Untersuchungen der kinderreichen Familien und der Bewerber um Ehestandsdarlehen sind hinzugetreten die Untersuchungen der Bewerber um Ausbildungsund Studienbeihilfen. Von Juni 1938 bis Jahresschluß wurden etwa 500 Schüler und Studenten ärztlich untersucht und in allen Fällen die Sippe erbbiologisch überprüft. Die Gesundheitsfürsorge befaßt sich zunächst mit der Fürsorge für Säuglinge und Kleinkinder. Sie werden systematisch erfaßt und betreut. Sechs Mütterberatungsstellen sorgen für die lückenlose Erfassung und Beratung der Säuglinge und Kleinkinder. In ärztlicher Beobachtung standen 1138 Säuglinge und 613 Kleinkinder. Die Schulkinder werden durch fünf Schulärzte betreut. Besonders zu erwähnen ist die in der Bonner Säuglingsfürsorge seit 1927 systematisch durche geführte vorbeugende Bekämpfung der englischen Krankheit in Form der Vigantol=Prophylaxe. Durch die Tuberkulose=Fürsorge werden alle an Tuberkulose erkrankten,=verdächtigen und egefährdeten Volksgenossen erfaßt. Gegenwärtig stehen in Beobachtung der Tuberkuloseberatungsstellen 3228 Personen. Die Zahl der betreuten Ansteckungstuberkulösen betrug 385. Die Aufwendungen für zusätzliche Nahrungsmittel, Mietbeihilfen und Betten betrugen rund 14000 Mark.— Für die Durchführung der Kinderspeisungen im Winter wurden 4300 Mark der NSV. zur Verfügung gestellt. Die Krüppelfürsorge betreut 221 Kinder und Jugendliche. 20 Krüppelkinder befinden sich zur Zeit zur Heilbehandlung oder zur BeIn der Bekämpfung der Diiphtherie ist nach den Feststellungen des Gesundheitsamtes von allergrößter Wichtigkeit, daß halskranke Kinder auch bei geringen Krankheitserscheinungen sofort in ärztliche Behandlung kommen, damit bei Diphtherieverdacht unverzüglich mit der Serumbehandlung begonnen werden kann.— In den öffentlichen Impfterminen wurden 1021 Erst= und 1502 Wiederimpflinge geimpft. Es fanden 22 Impf= und ebenso viele Nachschautermine statt. Außer den aufgeführten Dienstgeschäften sind dem Gesundheitsamt auch die Verwaltung des Städtischen Kinderkrankenhauses— Universitäts=Kinderklinik— sowie die Geschäfte der Kreisstelle Bonn=Stadt des Deutschen Roten Kreuzes und des Kinderheims„Hoheneich“ übertragen. Bis zum 15. 2. 1939 können innerhalb des Arbeitsgaues W noch Führeranwärter in den Reichsarbeitsdienst eingestellt werden, die ihre aktive Wehrdienstpflicht erfüllt haben. Die Bewerber dürfen nicht älter als 25 Jahre sein. Bezüglich der Führerlaufbahn im Reichsarbeitsdienst gelten folgende Bestimmungen: 1. Die Bewerber werden eingestellt: a) als planmäßige Truppführer, sofern sie bereits Arbeitsdienst und Wehrdienst geleistet haben und eine Gesamtdienstzeit von zwei Jahren nachweisen können; b) als Vormänner und Obervormänner, sofern sie vor ihrer Wehrdienstzeit noch keinen Arbeitsdienst geleistet haben. Diese Bewerber werden bei entsprechender Eignung nach einer Dienstzeit von 4 Wochen ebenfalls zum planmäßigen Truppführer befördert, wenn sie dann eine Dienstzeit von zwei Jahren erreicht haben. (Wehrdienst und Arbeitsdienst.) 2. Dis Ausbildung der Führeranwärter vollzieht sich wie folgt: a) Die Bewerber, die bereits Arbeitsdienst und aktiven Wehrdienst abgeleistet haben, werden nach etwa 1½ Monaten Dienstzeit zu einem dreimonatigen Lehrgang an einer Truppführerschule einberufen. b) Die Bewerber, die vor ihrem Wehrdienst noch keinen Arbeitsdienst abgeleistet haben, erhalten nach einer Dienstzeit von etwa 4½ Monaten ihre Einberufung zu einem Truppführerlehrgang. 3. Als Vormänner, Obervormänner und außerplanmäßige Truppführer erhalten die Führeranwärter zunächst neben freier Unterkunft, Verpflegung, KrankenFan aue Wohlsahrtserwerososen Eihletten Arbei, Dasz Bonner Wohlfahrtsamt im ablaufenden Jahr— Günstige Auswirkung der Aufwärksbewegung e in der Wirtschaft Das Wohlfahrtsamt gehörte auch in diesem Jahre zu den Nutznießern der im Rahmen der Arbeitsbeschaffung getroffenen besonderen. Arbeitsmaßnahmen der Reichsregierung und der fortschreitenden Aufwärtsbewegung der deutschen Wirtschaft. Bis auf einen kleinen Restbestand konnten alle Wohlfahrtserwerbslosen der freien Arbeit, zum größten Teil durch überbezirkliche Arbeitsvermittlung, zugeführt werden. Darüber hinaus half das Wohlfahrtsamt sich zusätzlich durch Schaffung eigener Arbeitsmaßnahmen, durch die es Wohlfahrtserwerbslose als Pflichtarbeiter mit dem Ziele der Eingewöhnung in Erdarbeiten oder als Fürsorgearbeiter in stadteigenen Betrieben und Anlagen beschäftigte. Die bereits im vorigen Jahre eingetretene Entlastung des Wohlfahrtsetats setzte sich daher im Jahre 1938, insbesondere in der Sparte„Wohlfahrtserwerbslose“, in starkem Maße fort. Eine Vereinheitlichung bedeutete die im Dezember 1937 durchgeführte Zusammenziehung der Gruppenfürsorge zur Einheitsfürsorge. Ohne das Gesamtbild der sinkenden Tendenz der Wohlfahrtserwerbslosenzahlen und der Wohlfahrtsausgaben wesentlich zu beeinflussen, erfuhren einzelne Fürsorgegruppen eine Mehrbelastung, einmal durch fühlbare Einschränkungen in der Gewährung von Familen= hilfe und Mehrleistung an Angehörige der Versicherten bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse Bonn, die in vielen Fällen vom Wohlfahrtsamt ausgeglichen werden russausbildung auf öffentliche Kosten in Krüppelan= mußten, dann aber auch durch die Familienunterstützung. salten.— Die Fürsorgestelle für Nerven; die mehrfachen Erweiterungen ausgesetzt war und daher Mehraufwendungen verursachte. Durch die bezeichneten Arbeitseinsatzmaßnahmen sanken die Wohlfahrtserwerbslosenzahlen erheblich, von 1078 im Monat Januar blieben 171 im Monat Nound Gemütskranke beim Gesundheitsamt hielt jede Woche Donnerstag ihre Sprechstunden ab. 328. Kranke nahmen die Stelle in Anspruch. Die Fürsorge für Alkoholkranke betreute 18 Trinker und deren Familien, ein Trinker wurde zwangsweise in einer Trinkerheilanstalt untergebracht. Bei der Gesundheitsbehörde wurden insgesamt 475 weibliche Personen gemeldet. Davon waren 153 mit ansteckenden Krankheiten behaftet. Der stationären Behandlung wurden 80 zugewiesen. 32 weibliche Personen stehen unter ständiger Aussicht.— 3044 Krankentransporte wurden 1938 ausgeführt, davon 2745 innerhalb des Stadtkreises und 299 von oder nach eusmürte vember übrig; die Zahl der vom Wohlfahrtsamt zusätzlich unterstützten Aluempfänger ging im gleichen Zeitabschnitt von 726 auf 93 zurück. In entsprechendem Umfange sanken auch die Aufwendungen des Wohlfahrtsamtes für diese Gruppen. Eine Nebenerscheinung dieser Entwicklung war die durch die Arbeitseinsatznaßnahmen zwangsläufig eintretende Scheidung der Unterstützungsempfänger in Einsatzfähige und Nichteinsatzfähige. Demzufolge wurden eine Reihe von Wohlfahrtserwerbslosen, die für den Einsatz nicht mehr in Frage kamen, aus der Wohlfahrtserwerbslosen=Fürsorge ausgeschieden, weil sie zu alt und gebrechlich waren. Sie wurden in die allgemeine Fürsorge für sonstige Hilfebedürftige aufgenommen. So stieg die Zahl der„sonstigen Hilfsbedürftigen“ von 1223 im Januar auf 1552 im September(Höchststand des Jahres) und fiel im November wieder auf 1534. Die Zahlen und die Aufwendungen für Kriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene sanken im Laufe des Jahres um etwa 20 Prozent, die der Kleinrentner und Sozialrentner fielen nur in ganz geringem Umfange. die Sozialrentner von 923 auf 916, die Kleinrentner von 389 auf 353. Die Zahl der Pflegekinder fiel von 110 auf 101. Im Gesamtbilde gesehen sanken die in der offenen Fürsorge betreuten Parteien von 4556 auf 3255, die Personen von 10 978 auf 6256 und die Aufwendungen von 213100 auf 134 700 Mark monatlich. In der geschlossenen Fürsorge(Anstaltspflege) ergab sich eine Steigerung der Pflegefälle, der Pflegetage und der Aufwendungen, jedoch nur in einem Umfange, der die allgemein sinkende Tendenz der Wohlfahrtslasten nur unwesentlich beeinflußte. Die städtischen Pflegeanstalten, das Pflegehaus für pflegebedürftige Frauen und das Wilhelm=Augusta=Stift für alte Männer, waren fast immer voll belegt. Die städtische Suppenküche nahm mehr und mehr den Charakter einer Volksküche an, während die Zahl der Mittagessen, die an Unterstützungsempfänger verabfolgt wurden, sich ständig abwärts bewegte, stieg die Zahl der Essen, die von Selbstzahlern entnommen wurden, dauernd. Die Volksküche bewies damit, daß sie für ein geringes Entgelt ein verhältnismäßig gutes Mittagessen verabreichte. Das Ersatzwesen, die Heranziehung Unterhaltspflichtiger, die Ansprüche gegen andere Bezirksfürsorgeverbände usw. nahmen, ihrer Bedeutung entsprechend, wieder einen breiten Raum im Arbeitsgebiet des Wohlfahrtsamtes ein und wurden mit gutem Erfolg weiter betrieben und verabfolgt. Im übrigen wurde die Fürsorge des Wohlfahrtsamtes, insbesondere hinsichtlich der Winterhilfsmaßnahmen, wirkungsvoll durch die RSB. und das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes ergänzt. behandlung und Bekleidung ein ihrem Dienstgrad entsprechendes Taschengeld. Nach ihrer Beförderung zum planmäßigen Truppführer erhalten sie neben freier Unterkunft, Krankenbehandlung und Bekleidung, Gebührnisse nach dem Reichsarbeitsdienst=Besoldungsgesetz. Sie haben sich nach dem Reichsarbeitsdienstgesetz auf eine 10jährige Dienstzeit im Reichsarbeitsdienst zu verpflichten. 4. Entsprechend der für Wehrmachtsangehörige und für Beamte getroffenen gesetzlichen Versorgungsregelung haben die nach Ablauf ihrer Verpflichtungszeit aus dem Reichsarbeitsdienst ausscheidenden Führer des Reichsarbeitsdienstes Anspruch auf Versorgung nach dem Versorgungsgesetz des Reichsaspet###. dienstes. 5. Nach Ablauf einer Gesamtdienstzeit von mindestens 12 Jahren(einschl. 2 Jahre Wehrdienstzeit) erhalten die Führer der unteren Laufbahn nach dem„Versorgungsgesetz des Reichsarbeitsdienstes": a) wenn sie in das freie Erwerbsleben zurückkehren, eine Abfindung von 8000 RM. und zusätzlich eine Dienstbelohnung von 1200 RM. bis 1800 RM., gestaffelt nach der abgeleisteten Dienstzeit: b) wenn sie einen landwirtschaftlichen Betrieb(z. B. Siedlung) übernehmen, eine Abfindung von 10 000 bis 15000 RM. und zulätzlich eine Dienstbelohnung von 1200 bis 1800 RM., gestaffelt nach der abgeleisteten Dienstzeit. 6. An Stelle der Abfindung kann in beschränktem Umfang bei entsprechender Eignung Uebernahme in Beamtenstellen des Reiches erfolgen. In diesem Falle wird bei der Uebernahme zusätzlich eine Dienstbelohnung in Höhe von 750 bis 1800 RM. gezahlt, gestaffelt nach der abgeleisteten Dienstzeit. 7. Vor Ablauf der Dienstzeit wird den Führern der unteren Laufbahn, die wieder in das Zivilleben zurückgehen, die Möglichkeit gegeben, sich in Fachschulen auf einen Zivilberuf vorzubereiten. Führer, die einen landwirtschaftlichen Betrieb übernehmen wollen, können vor ihrem Ausscheiden an einer landwirtschaftlichen Fachschule der Wehrmacht oder des Reichsarbeitsdienstes geschult werden. 8. Führer der mittleren Laufbahn haben nach zehnjähriger Dienstzeit Anspruch auf Ruhegehalt nach dem Versorgungsgesetz des Reichsarbeitsdienstes. 9. Bewerbungen sind zu richten an die Arbeitsgauleitung W Köln, Trajanstraße 18. Um die Einberufungen zu den Truppführerlehrgängen noch im Frühjahr nächsten Jahres durchführen zu können, sind die Bewerbungen bis spätestens 15. Februar 1939 einzureichen. Es liegt jedoch im Interesse des Bewerbers, die Bewerbung schon Ende Dezember oder Anfang Januar vorzulegen. Heezlichen Glückwunsch Am morgigen 30. Dezember begehen die Malermeisten Will Bürger, Dietkirchenstraße 5, Hugo Decker, Sebastianstraße 49 und Fritz Zingeler, Windmühlenstraße 5. ihr silbernes Meistersubiläum. Sie haben am 30. Dezember 1913 ihre Meisterprüfung in Köln bestanden. Will Bürger hat im elterlichen Geschäft gelernt und war von 1913 bis 1915 als Meister tätig.“ Von 1915 bis 1918 stand. er im Felde und wurde dreimal verwundet. Nach dem Kriege wurde er selbständig.— Hugo Decker war von 1914 bis 1918 im Felde und wurde nach dem Kriege Mitinhaber der Firma Decker u. Söhne.— Fritz Ziugeler ist seit 1907 selbständig. Von 1915 bis 1918 war er als Sanitätshundeführer im Felde. Die Jubilare erfreuen sich unter den Kollegen wegen ihrer Kameradschaftlichkeit großer Beliebtheit. ** Morgen ist Herr August Jünger, Nöggerathstraße 45, 25 Jahre als Vertreter für die Persil=Werke Henkel u. Co., Düsseldorf, tätig. Während dieses Vierteljahrdunderts dat er allein 22 Jahre lang die einschlägige Bonner Kundschaft, bei der er sich allgemeiner Wertschätzung und Beliebtheit erfreut. besucht und so ein festes Band zwischen seinem Kundenkreis und der Düsseldorfer Firma hergestellt. Als Anerkennung und Ehrung Überreichte sie ihm aus Anlaß seines Arbeitsjubiläums ein wertvolles Geschenk. * Das Ehepaar Hans Bausch, Auguste geb. Witt, Rosenstraße 7. begeht am heutigen Donnerstag das Fest seiner goldenen Hochzeit. Beide Ebegatten sind 74 Jahre alt. * Gesundheitsamt. In der Woche vom 18. bis 24. Dezember sind erkrankt an Dipbtherie 12, an Scharlach 10 Personen. Nr. 16 334. Teite 5 Bonner Nachrichten „„ Pestverz. Werte Di Ablös.-Ani. mit Ausl## 4½% Reichsbahn Schatsanw 23 4½% Reichsbahn Schaltsanw 20 6½4% Bonner Stadt Ani v. 22 4½% Ronner Stadt-Anl. v. 29 4½% Pr. Ld.- Pfd. A Pfd R. 19 6½4% Pr. Ld Prc. A PFO R 2 4½4% Pr..A PTG A Komm 20 4½4% Pr C B. Gpfdhr. 28 4½% PLAnid.-A. 17. 18%) 41% Rh W Gold f.., 10. 12% 4½% W Rnd 6. Pd 8. 9 12 14 G Verkehrs-Aktien Hamb Amerike Hamb Südam. Nordd Lloyd Banken Allg D. Credit Berl Handels-G. Commere u Prie Deutsche Bank Dresdber Bank Rleichshand Wastd Aodenkr. Industrie-Aktien Auch München“, Accumulat. Fabr A E., Augeb.-Nürnbera Basa.t Akt Lios Bemberg Bergm Elektr. Berl Masch Bar Bonn Bergu*) Braunk 2. A ei# Budlerue Eisen Charl Wasser Chem: Heyden Chem Albert C Gummi Hann Dahlb. Berzu 0) Daimter Bens Deman A 11 D All. Telegr. D Cont Gas Deutsche Erdöl Deutsche(lold Silb.-Sch. A. Deutsche Kabele Berliner Sörse 29. 12 197.40 .50 90.— 192.— 192.— 94.— 92.— 63.23 96.25 127.90 9 37 103.— 193.— 99.— 99.— 95.50 1I.— 69.— 13 115.50 197.87 196.— 110.— 990.— 407.— 113.12 160.50 99.50 39 37 124.— 123.— 134.— 90.25 119.50 111.12 115.50 103.— 197.— 993.— 210.— 114.28 129.25 69.— 129.75 123 50 123.— 130.— 199 95 114.50 191.— 91.— 110.— 131.75 146.— 103.75 199.75 191 25 190.— 149 50 195.50 116.50 140.— 103.— 201.— 110 50 132.50 146.— 106.— 101.— 122 25 193.— 101. Dtsch Linol.-W Otarb Spiegelz! Dortm Aktien Dortm Union Dürener Metal! Dynamtt Nohel Elektr. Liefer &a Licht a Kraft Farbenindust rie Feld.o Papier. Felten a Qulit. 0 fei Untern. dias Schalke Golderhmidt Th Hackethal Harn Berzbas Hligere A 43 Hnesch Ele a 91 Huh Branns. Ilee Berghau Kalle Aurhere! Keraman Klückner Werke Kokew o Ch F Kronnrinz Metal! Laurahüite Loren: C. Mannesmann Metallgesellsch. Orenst. e Koppel Rasgaln Farben Rhein Braunk. Rhein Stahlw. ah W Kalkw. ich W Eicktr Riebers Monian Reuidlerer Brühl Roeitser Zurker Rütgerwerke Salmlet! Kall Saratt: Scheskol. Schuckert F. schnffheis Rr Stein o. Halcke Stöh: Kummaart Stolbern Zirh stollwerck Siehr Tacht Aschen :: Saslis. 5. Voge!)r a Kah Wentd Kaafhat Westerexein Wicktt Künper Zeiler Baldihet Reienlaigerte NtacI Oleiatr Neu Uuien OTavI M.&ap EID Rheinterh WVest fallerhe Horen Maches. Amerika Belzlen England Frankreich 26. 12.127. 12. Alumin. 98-30kg 91. 132.— 182.— Antimen-Regulus Alumin. Walr. e. er 137.— 127.— Silber i. Barr. 9001 Reinnichel. 90-99ha!—.— Auftrieb 870 Kölner Schlachtviehmarkt (zuletzt 1286) Stück Großvied 132 Busen. 656(665) ..— Kshe B4.. wer, 82 75) Bugen##m#0g), ge, 94(186) garsen, 48(839) Kälber, 645(307) Lämmer, HamSchafe, 3828(3051) Schweine. Die Preise sino Markteise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen ab Stall sowie den natürlichen Gewichtsveriust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. (Preite für d0 Kllogramm Levendgewicht) 44½ 40½ 35“ 39- 40 -55 45½ Ssäge s ne volllletichige ige zering genadrte Ausnavmeitere Hunen. jungere. vollfletichige koniige volltleischige letschige gering genabrte Kühe. IUngere vollslelichige oninae nolltleuchige etichige vering genaorte Farten, volllletichige. ausgemällete sonllletschige eischigl vering genaorte Krener manig genabries Runavieh Kalber. Doppellender beiter Mait besse Mast= und Saugkalber mitilere Mast= und Sauakalver zeringere Dauatälber. zeringe Kalver Lammer u Hammel, deste Mastlamm 1 Staumastiammer 2 Holsteiner Weidemantammer deste jungere Mastvammet 1 Staumandammel 2 Mdemastdamme: mitll Mastlammer alt Mastbamme feringere Lammer und Hammel Schafe. beite mittere geringere Schweine a) Ab 150 Ktlo Levendaew b) 1 135.50 Kilo Levendgewicht 2 12n 135 Ktlo Levendgewicht e) 1n1- 120 Kilo Levendacwicht 4) 80- iim Kilo Levendaemicht e) 6n 81 Kilo Lerendgewicht E unter zu Kio Levendgemicht 1 fette Speckianen 2 andere Danen Infolge der späten Zufuhr konnten die Notierungen Kälber heute nicht festgesetzt werden. 28 12 46 ½ 5 50— 52 42 32 59 53 53 50 20 12 46½ 420 .1 441 40 35“ 441. 40— 40" K 45½ 5 48 38 50— 52 40— 42 36 32 59 58 57 53 50 Neue Fassung der Durchführungsbestimmungen beim Umsatzsteuergesetz Die Aenderungen ohne nennenswerten Einfluß auf die Sieuerbelastung Brot. Jene Waren werden daher künftighin mit 2 v. H. 35 für Der Reichsminister der Finanzen hat die Durchführungsbestimmungen zum Umsatzsteuergesetz in neuer Fassung bekanntgemacht. Die Vorschriften sind überarbeitet. Die Ueberarbeitung dient der Anpassung an Rechtsänderungen, die auf anderen Gebieten eingetreten sind, der Verwaltungsvereinfachung und dem besseren Verständnis der einzelnen Vorschriften. Die dabei vorgenommenen sachlichen Aenderungen sind ohne nennenswerten Einfluß auf die Steuerbelastung. Hervorzuheben ist das Folgende: 1. Zur weiteren Erleichterung der Ausfuhr sind die Vorschriften erweitert worden, die den Begriff der steuerfreien Ausfuhrlieferung umschreiben. Es besteht nunmehr insbesondere die Möglichkeit, die sog. Beipacksendungen als steuerfreie Ausfuhrlieferungen durchzuführen. 2. Die Ausfuhrvergütungen werden nach dem erzielten Entgelt berechnet. Von diesem Entgelt sind die Beförderungskosten abzuziehen. Dadurch ergaben sich bisher Verschiedenheiten, je nachdem ob der Ausfuhrunternehmer in größerer oder geringerer Entsernung von der deutschen Grenze sitzt. Zur Beseitigung dieser Ungleichmäßigkeit sollen künftighin die Vergütungen stets von dem Wert„frei deutsche Zollgrenze“ gewährt werden. 3. Ausfuhrlieferungen waren bisher nicht nur dann gegeben, wenn der Abnehmer außerhalb des Reichsgedietes ansässig war, sondern auch dann, wenn er seinen Sitz in einem Zollausschluß, z. B. einem Freihafen, hatte, oder wenn er dort einen Industrie= oder Verkehrsbetrieb unterhielt. Diese innerhalb des Reichsgebietes ansässigen Unternehmer gelten künftighin nicht mehr als ausländische Abnehmer. Lieferungen an sie sind daher steuerpflichtig. Zum Ausgleich wird diesen Unternehmern ein Vergütungsanspruch gewährt. 4. Der ermäßigte Steuersatz von 1 v.., der für Backware gilt, wurde bisher auch für feine Konditorwaren zugebilligt. Es ist nicht gerechtfertigt, diese Gegenstände des entbehrlichen Verbrauchs steuerlich genau so zu entlasten, wie das Volksnahrungsmittel 29 12 37.93-49 G5 27 12 31.90 49 40 Aktien etwas nachgebend. Reuten gehalten Berliner Börse Die für den gestrigen Berliner Verkehr erwarteten Kursbesserungen blieben aus, da die Umsätze eine starke Schrumpsung erfuhren und zudem eher etwas Angebot vorlag. Sie bestand hauptsächlich aus Geldbeschaffungskäufen im Zusammenhang mit dem Jahresschlußtermin am Geldmarkt. Nur ganz vereinzelt waren noch kleine Anschaffungen zu beobachten, bie nur bei dem Feblen der anderen Seite zu Kursbesserungen führten. Im variablen Reutenverkehr wurden, die Reichsaltbesitzauleihe sowie die Gemeindeumschuldungsanleide unverändert onit 127¾ bezw. 92 gehandelt. Im westeren Verlauf bröckelten die Notierungen an den Aktienmärkten weiter ab. Kassarenten lagen nicht ganz einheitlich, Pfandbriese konnten sich zumeist behaupten. Liquidationspsandbriefe lagen freundlicher. Finanzierung des Kleinsiedlungsbaues erheblich erleichtert Praktisch völlige Zinsfreiheit für 38 Jahre— Nur mäßige Tilgung Amtlich wird mitgeteilt: Nach den Beobachtungen und Erfahrungen des letzten Jahres haben sich die Bestimmungen über die Förderung der Kleinsiedlung vom 14. September 1937 im großen und ganzen durchaus bewährt. Gewisse Teilschwierigkeiten haben sich im wesentlichen nur noch auf dem Gebiet der Finanzierung gezeigt, weil die Zinssenkung unter 3 v. H. in den Kleinsiedlungsbestimmungen an gewisse einengende Voraussetzungen geknüpft war und weil sich in Anbetracht der gestiegenen Baukosten vielerorts noch immer zu hohe Belastungen ergaben. Daher ist die Finanzierung der Kleinsiedler nunmehr erheblich weiter vereinfacht und in großzügiger Weise erleichter: worden. Nach der Neuregelung werden die Reichsdarlehen künftig für die neu zu bewilligenden Kleinsiedlungen solange unverzinslich gewährt, bis die im Range vor ihnen sichergestellten, zum Bau der Siedlerstelle aufgenommenen Fremddarlehen(Vorlasten) zurück: gezahlt sind; das bedeutet im Ergebnis völlige Zinsfreiheit für etwa 38 Jahre. Lediglich eine mäßige Tilgung(von 1 v.., bei höherem Einkommen 2 v..) ist von Anfang an zu entrichten. Die neuen Erleichterungen geben nunmehr die Möglichkeit, durchweg Kleinsiedlungen zu errichten, die nach Raumzahl und Raumgröße den verschiedenartigen Bedürfnissen und Wohnsitten der beteiligten Wohnkreise und den erblichen Gepflogenheiten angepaßt sind und auch den in bevölkerungspolitischer Hinsicht zu stellenden Raumansprüchen in jeder Weise genügen. Jedoch sind die Lasten so niedrig zu halten, daß sie auch für sehr gering bemittelte Volksgenossen und für kinderreiche Familien tragbar sind. Weiter ist durch die Gewährung von Zusatzdarlehen schon bei drei— statt bisher vier— Kindern sichergestellt, daß das erstrebenswerte Ziel der Vierraumwohnung für die Vollfamilie in allen Fällen erreicht werden kann. Sobald der vorübergehende, durch staatspolitisch vordringlichere Maßnahmen bedingte Mangel an Baustoffen, Bauarbeitern und Kapital beseitigt sein wird, sind damit von reichswegen alle Voraussetzungen geschaffen, um die bisherigen Siedleingsergebnisse in den einzelnen Ländern und Verwaltungsbezirken noch weiterhin ganz erheblich zu steigern. zu versteuern sein. 5. Die Umsätze der Bauunternehmer u. dgl. für Siedlungszwecke sind befreit, wenn das Siedlungsunternehmen bescheinigt, daß der Umsatz zur Durchführung der Siedlung dient. Diese Steuerfreiheit wird künftighin nicht mehr den einzelnen Unternehmern gewährt werden. Dagegen wird den Siedlungsunternehmen die auf den Lieferungen an sie lastende Umsatzsteuer vergütet werden. 6. Umsatzsteuerpflichtig ist die Beherbergung in Gaststätten. Eine Gaststätte wird als gegeben angesehen, wenn ein Unternehmer Wohn= oder Schlasräume zur vorübergehenden Beherbergung von Fremden bereit hält. Das Vermieten möblierter Zimmer bleibt wie bisher umsatzsteuerfrei. 7. Beförderungssteuerpflichtige Leistungen sind von der Umsatzsteuer befreit. Zur Beseitigung von Zweifeln wird nunmehr bestimmt, daß der Unternehmer von der Umsatzsteuer befreit ist, der die Beförderungsleistung wirklich ausführt. Führt der beförderungssteuerpflichtige Unternehmer die Beförderungsleistung nicht selbst aus, so kann er von seinem Entgelt den Betrag absetzen, den er an den wirklich befördernden Unternehmer auszuzahlen hat. 8. Die Befreiungsvorschriften für Künstler, Schriftsteller, Privatgelehrte, Agenten, Handelsmakler und Hausgewerbetreibende sind auf Juden nicht anzuwenden. Die neuen Durchführungsbestimmungen treten ab 1. Januar 1939 in Kraft. Linzer Wochennmarkt Der Wochenmarkt stand noch immer unter dem Eindruck des Winterwetters und war besonders mit Frischgemüse nur ganz knapp beschickt. Die Kauflust erfuhr keine Belebung, so daß man das knappe Angebot nicht sonderlich spürte. Es wurden gezahlt(in Pfennigen und für je 500 Gramm geltend, wenn nicht besonders vermerk!): Weißkobl 6, Rotkohl 8, Wirsing 8 bis 9. weiße Rüben 10, rote Beie 9, Möhren 9, Schwarz= wurzeln 25. Rosenkohl 20—25, Krauskohl 10, Blumenkobl Stück 45, Sellevie Stück 10, Breitlauch Stück 10, Endivien Stück—8, Feldsalat 60, Rettich Stück 10. Spinat 10, ausgeschälte Bohnen 35. Buchjührungspflicht für alle Gewerbetreibenden Die Reichsfachschaft der Buch= und Steuerberater in der Deutschen Rechtsfront hielt in Köln eine Versammlung der Mitglieder der RBSt. und des NSRB. Fachgruppe Wirtschaftsrechtler ab. Bei Beginn der Versammlung sprach Gaufachschaftsleiter W. Ollig über die Zwangsmitgliedschaft, Gebührenordnung des Berufsstandes, Rechtsberatungsmißbrauchgesetz, Zulassung als Helfer in Steuersachen in Verbindung mit dem Schwarzarbeitertum, Berufsbezeichnung und Gewerbesteuer des Berufsstandes. Reichsfachschaftsleiter der RBSt. R. Gravenhorst (Berlin) sprach über das Thema„Die Buchführungsreform in der gewerblichen Wirtschaft". Er ging in seinem Vortrag auf die Fragen der Buchführungspflicht in der gewerblichen Wirtschaft ein und betonte, daß diese bei fast allen Gewerbetreibenden mit Wirkung vom 1. Januar 1939 einsetze. Lediglich in der Buchführungsart und dem Kontenrahmen sei bei den einzelnen Gewerbezweigen ein Unterschied zu machen. Er umriß in großen Zügen den Kontenrahmen des Einzelhandels, des Großhandels und der. Fertigungsbetriebe und legte dar, welche Bestimmungen für den Kontenrahmen von den einzelnen Fachgruppen getröffen worden seien. Stait jeder besonderen Anzeige In der Frühe des Heilig-Abend ging mein über alles geliebter Mann, unser guter Bruder und Schwager, unser treuer Freund Herr Robell Cohnaltl Im Alter von beinahe 64 Jahren für immer von uns. In tiefstem Schmerz: Cüh, Colment geb. Funck Oberkassel bei Bonn, den 28. Dez. 1938. Im Sinne des lieben Verstorbenen fand die Einäscherung in aller Stille stalt. Ihre Vermählung geben bekannt Walter Laib Waltraut Laib Hagen Westf. Kalserst 81 geb. Staberow 29. Dezember 1938 Godesberg Mittelstr. 13 Erläuterung des Kontenplans für Einzel- und Großhändler heute Donnerstag von 8½—12½ und 14½-19 Uhr Bonn, Wllhelmstraße 27. Praktische Vorführungen und konkrete Vorschläge für die Einrichtung von Buchhaltungen im Einzelfall. Wir beraten Sie kostenlos! Walther& Sohn, Kom.-Ges., Bonn Ruf 4641 Wilhelmstraße 27. Gesucht sind dleienigen, die gut stenogrephleren und maschinenschreiben können(ründliche Ausbildung heim Fachlehrer Hubert Schnolder Bahnhofstraße 24. Kut 5133 Neue Tages- und Abendkurse Anfang Jannar. Für die herzliche Teilnahme und die überaus vielen Kranzspenden beim Hinscheiden meines innigst geliebten Mannes und herzensguten Vaters Herrn Ludwig kulen Priseurmeister sage ich hiermit meiner sehr verehrten Kundschaft, Freunden, Bekannten, Parteikameraden der Ortsgruppe Bonn-Beethoven sowie den Innungsmitgliedern der Friseurinnung Bonn meinen allerinnigsten Dank. Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Helene Zulen. Bonn, Stockenstr. 13. Danksagung. Nachdem mein lieber, feurer Gatte, unser unvergeßlicher Vater, zur leizten Ruhe gebeitet ist, drängt es uns, für die Anteilnahme, den herrlichen Blumen schmuck und das ehrenvolle Geleit zur letzten Ruhestätte unseren innigsten Dank auszusprechen. In tiefer Trauer: Line Schröder und Kinder. Bonn(Ahrweg 10), 29. Dez. 1938. Die größte Lemonstrat on Groß=Deutschland. für den Sozialis mus der Tat ist da. Winteronntswert. Tanz-Schule Schüfer, Bonn, Kalserstraße 59 wünscht allen ihren Jetzigen und früheren Schülern Prosit Neujahr! Neue Abend- und Bonntaga-Tanzkurse beginnen Anfang Januar. Da die jetzigen Kurse überüllt waren, müssen wir höflichst um früheste Anme dung bitten. Einzel-Unterricht jederzeit— Turnier Tanz, StepKurse, neuer Tanz: Lambelh Walk. 10 Ptg. kostet unser soeben erschienener 8 2 D Kaube getr Ansgech und sonstige Kleider.„„Zudwig, Josefstraße 43. Teleson 6949.(45 Allen Kunden, Freunden und Bekannten können Sie nicht persönlich zum Jahreswechsel Ihren(lückwunsch elltsproches Zweckmäßig geben Sie eine Glückwunsch- Anzeige Im Bonner General-Anzeiger auf L Silvester-Scherzartikel Dekorationen, sümtliche Karneval- Artikel Nestlers Fahnenfabrik, Bonn Rundogasae 87, Eohn Kreuzstrate— Rur 9612 S Mieldralsan 8 Herren=, Damen. u Kinderkleider. Scmbe. Wäsche. Plümos usw. Möbel, Dopp.=Schlafz, Frau Dörks, ALTGOLD Sui Wrneh Kobpmstcnn abngeld Brihanten kauft an Komé, Marti 14(1v 1e33. Noch in nicht alle Rei beleiligt. Werdet Mitglied des RSB. andkalender Nür 1939 In der Geschäftsstelle erhältlich. General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Oberkassel Die Annahmestelle unserer Zeitung für Bezug und Anzeigen befindet sich Hauptstraße 144 Verlag des General-Anzeiger für n 2 kl. Eßzimmer mit je einem 160 und 125 breitem Büsett. 2tür. Doppel=Schlafzimmer mit Spiegelschrank, Spiral= und Kapokeinlagen,(40 u. Ratur-Rüche, berbe Gindse- Schlalsinner viele Ausslevihe u.=14. Waschtommob. Beiten, nruchrrische 1- u. 2tür. Kleiderschränke viele Einzelmöbel, Möbelhalle Rosenzweig(Arier). Bonn, Belderberg 2(am Koblenzertor). Neujahti-Kränze.50 Neulghrs-Brezein ab.30 Fur die Sübester-Feier: F. c. Sl. 1935er Hackenheimer.......75 1935er Bibelshelmer Honigberg, nr.90 1937er Sulzheimer.9s 1937er Senheimer Lay.90 1936er Plesporter Riesling.— 1936er Ohroner Sängereil.08 Chile Rotwein Cabernet Pinot..— 1937er Walzporzheimer spätburgunder.03 Erdbeerwein.90 Deutscher Wermut„Aravino“..75 Bernkasteler Cabinet.80 Sae.-Rlesling opferberg-Gold.30 Obstcchaummeln „Hausmarke“.— Erdbeerschaumwein.40 Spirlluesen fl.a. Ci. Jamelts-Zum-Verschnil.... 38 Vol.% ¼ Fl..20 Jamelka-Rum-Verschalll.... 38 Vel.%% Fl..80 Weinbrand, Hausmarke“ss Vol.% ¾ Fl..98 Weinbrand-Verschnitt 58 Vol.% ¾ Fl..40 Münsterländer 32 Vol.% Lit. Fl..20 Wacholder 32 Vol.%% Fl..90 Das-Bier und Würzburger Bürgerbräu: Kl. Flasche o. Gl..30 Gr. Flasche o. Gl. O. 30 5 Itr. Siphon..78 10 ltr. Siphon..20 Vaudobtt am Juksumomn!### Rochon Seite 5. Nr. 16334 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend### Vonner Nachrichten 29. Dezember 110# Der Reigssportfahret zam Nruen Fahl Der Reichssportführer Staatssekretär von Tschammer und Often umreißt in den nachstehenden richtungweisenden Ausführungen die im kommenden Jahr zu leistende Arbeit des Deutschen Reichsbundes für Leidesüdungen. „Das kommende Jahr wird für uns nichts grundlegend Neues, sondern das Fortschreiten auf den schon bisher erprodten Wegen bringen. Das große, kampfsportliche Ziei, dem schon der Hauptteil der athletischen Arbeit von 1939 zu dienen hat, sind die Olympischen Spiele, die 1940 in Helsinkt und St. Moritz stattfinden werden. Deutschland hat— nun nicht mehr auf eigenem, sondern auf fremdem Boden— bei den großen Weltspielen diesmal einen schweren Stand als jemals. Es muß den ersten Platz im Weltklassement der Länder verteidigen! Es muß schon im Februar, also wenig über einem Jahr, in St. Moritz beweisen, daß es nach der Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes das erste Wintersportland der Welt ist, und es muß sich einige Monate später den Amerikanern auch auf neutralem Boden gewachsen zeigen. Es ist selbstverständlich, daß die Männer und Frauen, die solches zuwege bringen sollen, überaus sorgfältig ausgewählt und ebenso vorberettet werden müssen, und daß Die Voraussetzung für des Gelingen der ganzen Arbeit einerseits zwar die gewaltige Kraftfülle unseres 80 Millionen=Volkes ist, auf der anderen Seite aber in jener klaren, einheitlichen Führung und Ausrichtung der deutschen Leibesübungen bestehen muß, für die ja der gesetzgeberische Rahmen überall geschaffen und zu der allerorten, daran zweifle ich nicht, auch der gute Wille vorhanden ist. Was zu tun bleibt, ist im wesentlichen eine organisatorische Frage. Es ist für jeden Nationalsozialisten klar, daß in der Menschenerziehung im Dritten Reich nur die Partei eine„totale“ Aufgabe haben kann. Ihre Gliederungen und überhaupt alle Organisationen, Bünde und Verbände haben bestimmte Sonderaufgaben, zu denen fast immer auch jene der körperlichen Grundschulung gehört. Sie sind alle zur Mitarbeit an jenem Ziel berufen, mit möglichst geringen Ausnahmen das ganze deutsche Volk zu einer vernünftigen und regelmäßigen Leibesübung zu veranlassen. Es ist aber ebenso klar, daß ein allgemeiner Ehrgeiz, auch an der Intensivierung der sportlichen Leistungen teilzuhaben, zu einer Zersplitterung der athletischen Schlagkraft Deutschlands fübren muß! Weil dann ja der Augenblick kommen muß, an dem wir praktisch an Stelle der alten Verbände, die wir seit Jahren überwunden haben, neuartige Gruppenbildungen hätten, die nun alle ihrerseits ihre eigene Wettkampf= und Höchstleiftungsausbildung betreiben würden. Dieser ausgesprochene Leistungswettkampf, diese Höherentwicklung zur Bestleiftung, zur internationalen Klasse, ja genau genommen überhaupt die Austragung offizieller Deutscher Meisterschaften, muß Aufgabe des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen bleiben, und ich bin entschlossen, dieser Tatsache durch die notwendigen Maßnahmen Rechnung zu tragen. Es ist ebenso klar, daß jede Organisation ihre Sonderinteressen haben muß, die aus dem=ihr eigentlichen— durchaus nationalsozialistischen— Gemeinschaftsgedanken erwachsen, noch klarer aber ist, daß die echte Sportgemeinschaft eben aus dem Sport, aus dem sportlichen Gemeinschaftsgedanken heraus wachsen muß, nicht aus irgendeinem anderen, und mag er an sich noch so bedeutsam sein. Die Höchstleistung, die die deutschen Leibesübungen nicht nur auf dem Gebiet der körperlichen und charakterlichen Erziehung des gesamten. Volkes, sondern auch auf dem der Auslese und höheren Entwicklung bis zur Repräsentationsfähigkeit der Welt gegenüber zu zeigen haben, muß in diesem Bereich der Sonderauftrag des Reichsbundes sein, der bei ihrer Erfüllung niemals die großen Erkenntnisse der nationalsoztalistischen Leibesübungen außeracht lassen wird: daß noch wichtiger als die schönste Großveranstaltung die Alltagsarbeit der kleinen und kleinsten Gemeinschaft und schließlich des Einzelnen ist! Jene wahre Erziehungsarbeit am deutschen Menschen, die ja auch im DRL von Zehntausenden, zum Teil in ihren wertlichen Aufgaben hoch qualifizierten freiwilligen Helfern ehlenamtlich durchgeführt wird, diese Arbeit an sich selbst, am Kameraden, an der Riege, am kleinen und kleinsten Verein wird immer das Fundament bleiben, das es uns einmal ermöglichen wird, den Wunsch des Führers nach einem vom ersten bis zum letzten. Bürger durchgebildeten„Sportvolk“ zu erfüllen. Für sie sage ich allen, die an ihr im vergangenen Jahr teilhatten, meinen Dank, und sie wird uns im kommenden Jahr und schließlich auch bei den Olympischen Spielen wieder zu neuen Erfolgen führen.“ Saumeisterschaften der Mittelrheinboxer Das Fachamt Boxen des Gaues 11(Mittelrhein) im DRL. nimmt mit den Kreismeisterschaften(12. bis 20. Januar 1939) die erste Sichtung für die im kommenden Jahre in Essen stattfindenden Deutschen Meisterschaften vor. Die Gruppeneinteilung wird bekannt. Es kämpfen in Gruppe 1 die Boxer aus Köln, Oberberg, Stegburg und Bonn, in Gruppe 2 die Boxer aus Westerwald, Koblenz, Mosel=Hunsrück, in Gruppe 3 die Boxer aus Kreuznach und Birkenfeld, in Gruppe 4 die Boxer aus Trier=Eisel und in der Gruppe 5 die Boxer aus Düren, Nachen und Erkelenz. Die Sieger werden mit dem Titel„Kreismeister“ ausgezeichnet und sind berechtigt, an den Gaumeisterschaften(3. bis 10. Februar) teilzunehmen.— Die Austragungsorte der Kreis= und Gaumeisterschaften sind noch nicht bekannt. Gevietsmeisterschaften der 53. Mittelrhein am 25./26. Februar in Köln Die Ausschreibung für die Gebietsmeisterschaften der 5I. Mittelrhein 1938/39 im Boxen llegt vor. Die Titelkämpfe werden am 25./26. Februar in Köln ausgerichtet. Teilnahmeberechtigt sind alle Hitlerjungen, die in der Zeit vom 1. 9. 1920 bis 31. 12. 1923 gedoren sind. Die Meister werden in zwei Leistungsgruppen ermittelt. Zur Leistungsgruppe 1 gebören Hitlerjungen, die schon erfolgreich an öfsentlichen Wettkämpfen teilgenommen haben, während in die Leistungsgruppe 2 Jungen eingegliedert werden, die noch nicht in solchen Wettbewerben starteten. Die Sieger in der Leistungsgruppe 1 sind berechtigt, an den Deutschen Jugendmeisterschaften vom 22. bis 26. März 1939 in Stuttgart teilzunehmen.— Meldungen sind bis 10. Fedruar 1939 vom Stellenleiter einzureichen. Eebprinz zu Waldeck nicht mehr Leiter der deutschen Pferdezucht SS.=Obergruppenführer Erbprinz zu Waldeck hat nach Erfülllung der ihm vor zwei Jahren übertragenen Aufgaben als Leiter der Obersten Behörden für Vollblutzucht und erennen, für Traberzucht und=rennen und für die Prüfung von Warmund Kaltblutpserden den Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, R. Waltder Darré, gebeten, ihn von seinem Posten als Leiter dieser Bebörden zu entbinden. Reichsminister Darré hat diesem Wunsch entsprochen und dem Obergruppenführer bei dieser Gelegenheit seinen besonderen Dank und seine Anerkennung für die der deutschen Pferdezucht geleisteten Dienste ausgesprochen. Die Leitung der Obersten Behörden wird in Zukunft in der Hand des jeweiligen Oberlandstallmeisters des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft liegen Sport im Ahrkreis SB. Remagen— SpBg. Herven:5(:3) Die 400 Zuschauen, die trotz Kälte und Schnes am zweiten Weibnachtstage erschienen waren, mögen von den Gästen erwas enttäuscht gewesen sein. Ging der westfälischen Gauligamannschaft doch den Ruf voraus, daß sie seldst Schalle 04 „in der Höhle des Löwen“ an den Rand einer Niederlage gebracht hatte. Aber was die Gäste— außer einigen Ansätzen — zeigten, war wenig„gauligahaft“. Mag sein, daß ihnen bei ihrem ausgesprochenen Flachpatz der Schnee, der ein einwandfreies Spiel von vornherein nicht zuließ, weniger behagte, als den Remagenern mit ihrem halbhohen Spiel. Nur dann und wann sah man einige Züge, wie man es beim Schalker„Kreiselspiel“ gewohnt ist. Daß die Gäste trotzdem so hoch gewannen, haben sie nur ihrer Körperbeherrschung— hierin hatten sie unstreitbar ein großes Plus— ihren Routine und nicht zuletzt dem ausgesprochenen Pech der Einheimischen zu verdanken. Trotz Ersatz für Reuter und Von zeigten die Remagener kein schlechtes Spiel. Der Sturm war wieden einmal mehr das Schmerzenskind der Mannschaft. Selbst Velten datte diesmal Pech mit seinen Schüssen. Hier konnte man sich ein Beispiel an den Gästen nehmen, die aus allen Lagen auf das Tor schossen. Zu dem Spielverlauf ist zu sagen, daß es zwei Selbsttore gab, und daß die Einheimtschen trotz zeitweise drückender Ueberlegenheit, nicht zu zählbaren Erfolgen kommen konnten. Kottenheim— Tus. Mayen:2(:1) In dem einzigen Meisterschaftsspiel der Bezirksklasse verloren die ersatzgeschwächten Mavener knapp und bleiben damit weiter abstiegsgefährdet. In der Tabelle sind sie nun auf den drittletzten Platz zurückgefallen. B/L. Brohl— FV. Niedermendig:4 Einen abwechselungsreichen Kampf lieferten sich beide Vereine am zweiten Weihnachtstags in Brohl. Die Einheimischen waren während des ganzen Spieles überlegen und flegten verdient. Der Sturm war mit seinen acht Treffern in ausgezeichnetr Schußzlaune. Die Kreisbesten Bonns II. 30 im(Straßen)Gchen. Ditz Konr., Post SV., 2 Eid. 51.33.0 Min. Wissem Jos., Post SV. 3 Std. 01,54,0 Min. Landsberg Peter, Post SV. 3 Std. 15,19.0 Min. 35 im(Stuaßen) Gehen. Ditz Konr., Post SV. 3 Std. 21,20.0 Min. Wissem Jos., Post SV. 3 Std. 29,00,0 Min. 50 im(Strußen) Gehen. Wissem Jos, Post SV. 5 Std. 03,10,0 Min. Ditz Konr., Post SV. 5 Std. 25,54.0 Min. Weitsprung. Thleme, BFV.,.49.: Virneburg Helm., Post SV..47 m. Morschhäusen Karl, BFV..25 m. Letterer Georg, BFV..31 m. Obladen Peter, BfL.=Rheinbach 6,28 m. Wenz Heinz. BFV. 6,28 m. Dabbert Gutdo, Allgm. TV. .93 m. Weiler Jean, Fußb.=V. Sechtem.87 m. Herfs Hans, Fußb.=V. Sechtem 5,74 m. Kleesisch. BFV. 5,72 m. Dreisprung. Morschhäuser Karl, B3V. 12.81 m. Hesel Anton, TV. Euskirchen 12.26 m. Wenz Heinz, BFV. 12,25 m. Obladen Peter, VfL.=Rheinbach 12.03 m. Hochsprung. Hausen, BFV. 1,70 m. Obladen Peter, BfL.= Rheinbach.65 m. Ritzmann, BFV..63.5 m. Virneburg Helm., Post SV..60 m. Wenz Heinz. BFV..60 m. Weiser, T. u. SV. Mehlem 1,57 m. Jörgens, Allg. TV..55 m. Much Willy, Post SV. 1,55 m. Hoffmann Jak., Post SB .55 m. Stadhoch. van Racken, BSV..22 m. Obladen Peter, VfL.=Rheinbach.90 m. Zapp. BIV 2,80 m. Ritzmann, BöV..80 m. wergis. 220 Ju zusumnmer niner Männer Speer. Thoms Heinrich, BFV. 46.00 m. Mauß Andreas, BNV. 44,78 m. Rogmann, BNV. 43,32 m. Zapp. BFP 41.86 m. Virneburg Helm., Post SV. 38,81 m. Rauh, Post SV. 36.60 m. Gran, Post SV. 36.18 m Krug Karl, BTV. 36,11 m. Gensmüller Toni, BfL. Poppelsdorf 34,38 m. Kraus, Post SV. 33,11 m. Diskus. Zapp, BFV. 38.55 m. Rogmann, BNV. 37.12 m. Prellverg. BFV. 36.96 m. Ruland Karl, Bonner TV. 33.90 m. Mauß Andreas, BFV. 33.56 m. Thomé Heinr,, BFV. 33.30 m. Eich, Allg. TV. 33.20 m. Kugelstoß. Mauß Andreas, BFV. 13.20 m. Thomé Heinr. B3V. 13.16 m. Zapp, BFV. 12,55 m. Weber, KTV.=Rheinland 10.78 m. Linden Hans, TV. Rbeindorf 10.46 m. Debüser, T. u. SV.=Mehlem 10.45 m. Schlebusch, Polizei=SV. 10.28 m. Hammerwurf. Welter, B3V. 34,92 m. Mauß Andreas, BFV. 32.50 m. Zehnkampf. Wenz Heinr., BFV. 3836 Punkte. Freuen 100 m Pollak Liesel, BFV. 12.6 Sek. Wenz Mariha B9V. 13.3 Sek. Kück Hilde, BNV. 13.3 Sek. Kater Anneliese, Allg. TV. 13.4 Sek. Reeb Hilde BFV. 13.7 Sek. Kracht., Post SV. 13.9 Sek. Brücken., Allg. TV. 14,0 Sek. Schnitzler, BFV. 14.0 Sek. Monscheuer., Allg. TV. 14,0 Sek. Herschel, Post SV. 14,4 Sek. 200 m Kück Hilde, BFV. 27,2 Sek. Wenz Martha, B3V. 28,0 Sek. Galliath, BNV. 31,2 Sek. 80 m Hürden. Pollak Liesel, BSV. 12.3 Sek. Kück Hilde. B3V. 13,8 Sek. Moog. BFV. 16,7 Sek. Jorgang, BöV. 16,8 Sek. 4 mal 100 m Staffel. Bonner FV. 51.8 Sek. Allg. TV. 54.8 Sek. Post SV. 54.8 Sek. Bonner TV. 58.0 Sek. Weitsprung. Pollak Liesel, BNV..16 m. Kück Hilde, BFV..10 m. Kater Anneliese, Allg. TV. 4,89 m. Monscheuer Lotte, Allg. TV. 4,70 m. Burgunder. BFV. 4,54 m. Reeb Hilde BFV. 4,51 m. Brücken, Allg. TV..40 m. Freis Lotte, Post SV. 4,39 m. Kirschbaum Erna, Post SV. 4,28 m. Koch, Allg. TV..27 m. Hochsprung. Monscheuer Lotte, Allg. TV..45 m. Renner, B3V..45 m. Kück Hilde, BNV..43 m. Dorten Greie, TV. Godesberg.38 m. Albig. BFV. 1,35 m. Kater Anneliese, Allg. TV..33 m. Mewes Trude, Post SV..30 m. Kirschbaum Erna, Post SV. 1,30 m. Köhler Cläre, Bonner 2V. 1,30 m. Frauen Kugelstoßen. Wenz Martha, BFV. 11.05 m. Hadbig Lisbeth, BfL. Poppelsdorf.78 m. Monscheuer Lotte, Allg. TV. .50 m. Kortekamp Anneliese, Allg. TV..23 m. Goebels Maria, Post SV. 9,18 m. Kern Greie, BfL. Poppelsdorf .16 m. Merkle, VfL. Poppelsdorf.00 m. Albig, BFV. .84 m. Kirschbaum Erna, Post SV..77 m. Köhler Cläre, Bonner TV..50 m. Speerwersen. Kück Hilde, BFV. 30.75 m. Wenz Martha, BFV. 30.65 m. Engelskirchen, Bonner 2V. 28,98 m. Goebels Maria, Post SV. 28,85 m. Thuar Icane, BFV. 28,75 m. Dax. BFV. 26.24 m. Kern Grete, VfL Poppelsdorf 25,16 m. Merkle, VfL. Poppelsdorf 23.65 m. Pollak Kittv. B3V 21.30 m. Knauf. Bonner TV. 20.57 m. Diskuswersen. Albig, B3V. 29.57 m. Wenz Martha, BFV. 28.00 m. Goebels Maria, Post SV. 26.85 m. Kortekamp Anneliese, Allg. TV. 26.60 m. Köhler Cläre, Bonner T2 26.44 m. Schütz, Bonner TV. 23,38 m. Hüsken, Aug. TV. 21.82 m. Moog. BFV. 21.45 m. Wols. Post SV. 21,40 m. Meyerding. BSV. 20,69 m. Fünskampf. Wenz Martha, BFV. 202 Punkte. K Wölse überfallen Bauernhöse in Lettland In der östlichsten Provinz Lettlands, Lettgallen, sind Wolfsrudel zu einer wahren Landplage geworden. Strenger Frost und Hunger haben die Tiere aus den russischen Grenzbezirken über die Grenze getrieben. Die ganze Bevölkerung dieser Bezirke befindet sich hauptsächlich nachts im Alarmzustand, da die Wölfe bereits eine ganze Anzahl Bauernhöfe rudelweise heimgesucht haben. Die örtlichen Landwirte haben bereits schwere Schäden an gerissenem Vieh und Geflügel zu beklagen. Seit einigen Tagen laufen dauernd Meldungen über weitere Ueberfälle auf Vieh und Futterniederlagen ein. Die Bauernschaft der Grenzdörfer hat im Verein mit den örtlichen Selbstverwaltungen eine gemeinsame Abwehraktion in die Wege geleitet. Ein Dors im Soldschatzrausch Das südslawische Dorf Rotine in der Nähe der südslawisch=griechischen Grenze ist von einem Goldschatzrausch ergriffen. Die„Wahrsagerin" des Dorfes, eine uralte Frau, hatte den sonderbaren Traum, daß alle Einwohner des Dorfes, arme Hirten, plötzlich reiche Leute geworden seien. Natürlich konnte so ein Traum nicht unbeachtet bleiben. Die Dorfbewohner drängten die alte Frau noch weiter zu träumen. Und tatsächlich träumte die alte Frau— ob wirklich oder nur als Vorwand bleibt ungeklärt— nochmals, daß in dem nahegelegenen Berg ein großer Schatz aus der Zeit der Türkenherrschaft begraben sei. Nun konnte die Dorfbewohner niemand mehr zurückhalten. Sie überließen ihre Herden dem Schicksal und begannen den Berg umzugraben. Die Behörden bemühen sich, den Leuten die Sinnlosigkeit ihres Unternehmens klarzumachen, aber sie lassen sich nicht überreden. Sie sind fest entschlossen, zu graben, bis sie den ganzen Berg abgetragen haben. Das Uebild des Sherlock Holmes Conan Doyle hat die Gestalt seines weltberühmten Sherlock Holmes nicht aus der Luft gegriffen, sondern sie nach dem Leben geschaffen. Als Urbild diente ihm dafür ein gewisser Dr. Joseph Bell, Dozent für Medizin an der Universität Edinburgh. Du. Bell war wütend über diese Darstellung seiner Person, dennoch muß er wirklich viel Aehnlichkeit mit Sherlock Holmes gehabt haben, nach folgender Anekdote zu schließen, die von ihm erzählt wird: Eines Tages betrat sein Sprechzimmer ein Patient, den er noch nie gesehen hatte. Dr. Bell blickte ihn eine Minute lang an und sagte dann ruhig:„Nicht wahr. Sie haben in der Armee gedient?"„Ja.“„Sie waren Unteroffizier in einem Hochland=Regiment und sind kürzlich entlassen worden, nachdem Sie eine Zeit lang in Barbadoes gedient haben.“„Das stimmt alles", erwiderte der verblüffte Patient. Auf die Frage, wie er das alles habe wissen können, erklärte Dr. Bell:„Das ist doch ganz einfach. Er behielt seinen Hut auf, obgleich er durchaus respektvoll war. Also ein Soldat, denn nur Soldaten sind gewöhnt, in Gegenwart von Autoritäten bedeckt zu bleiben. Er kann auch noch nicht lange entlassen sein, sonst würde er schon Zivilmanieren angenommen haben. Er sieht aus, als wäre er gewöhnt zu befehlen, also ein Unteroffizier. Hochland=Aussprache, so wird er ein Hochländer sein. Ev leidet an Elefantiasis, einer westindischen Krankheit und das einzige Hochland=Regiment, das in Westindien steht, ist in Barbadoes stationier““ Briefkasten A. H. 1213. Der notartelle Vertrag kann bei Todesfall nicht gekündigt werden. Sterben also die Eltern vor Ihnen, so treten die Geschwister und Sie an deren Stelle, und erven somit die Pflichten und Rechte dieses Vertrages. Wer Ihr Erbe ist, können wir Ihnen nicht mitteilen, da Sie uns nicht einmal mittellen, ob Sie verheiratet sind., Sind Sie kinderlos verheiratet, so erbt Ihr Ehegatte eine Hälfte und Ihre Elzern erben die andere Hälfte. Im Falle, daß letztere verstorben sind, treten die Geschwister an deren Stelle. Dies können Die jedoch durch Testament abändern. W. A. Ihre Anwartschaft lebt wieder auf, wenn Sie von neuem 48 Pflichtbeiträge entrichtet haben. Die alten Beiträge leben dann wieder auf. Kosmetik. Der richtige Weg ist die Lehrzeit in einem Damen=Friseurgeschäft. O S ss Maselmeine ½ N. e. Gl. 36er Uieserer Niederberg:.95 Schloßberg 37er Lieserer Schloßberg, natur 4 0 vein, Wachst. Winzer verein.00 37er Lieserer Niederberg. natur-### in, Wachst. Winzerverein..9 Doutachor Soid„Rotluch“ gerantiert Flaschengärung Rheintessen Naheweine 7/ Hl. o. Cl. 37er Pfaffenschwabenheimer HE Bosenberg, naturtein.0• er Rtelbbuser Postoracben 110 Feisenberg, naturr ein 37er Liebfraumiich, nalurrein aX egene Kellerung.80 Deutscher Sekt„Schleß Cabinet“ egerantiert Flaschengsrung g..50 Zum Glühwein ½/ H. C. Ci. 36er Oberingelheimer.85 Ner Düchheimer kouotbem..#0 naturtein Der Mle ponbeiner Sehlber.20 gunder Dor Oürkchoimor Bottunin odache chue dien 128 Rum- Verschnift ¼ H. o. G Jemgica-Rum-Verschnitt K 00 38%.90 Jamgieg-Rum Verschnit.50 für Sie“ 38%.Utrtl. c. Gi. 10.00 Siwvester Müne in frober Stimmung ins neue Jahr!(6 KBONNER SStADIAU Donnerstag 29. Oeffentl. Vorstell.: „Flitterwochen“. Lustspiel von Paul Helwig. Pr. IV:.30—.30. A. 20.00. Er. 22.43. Bekanntmachung über die Offenlegung der Ergebnisse der Bodenschätzung. Die Ergebnisse der Bodenschätzung der Gemeinden Uedorf. Roisdorf. Bornheim. Brenig, Walberberg werden in der Zeit vom 1. 1. bis 31. 1. 1939 beim Finanzamt, A gelanderstraße 105. Zimmer 80(Reichsbodenschätzung) während der Dienststunden täglich von—13 Uhr offenOffengelegt werden die Schätzungsreinkarten und die Schätzungsbücher für Ackerland und für Grünland, in denen die Ergebnisse der Bodenschätzung niedergelegt sind. Zur Einsichtnahme sind von den Eigentümern die Katasterauszüge mitzubringen. Die offengelegten Schätzungsergebnisse werden den Eigentümern und Nutzungsberechtigten der Grunbstücke nicht besond ers bekanntgegeben. Gegen die Schätzungsergebnisse steht den Eigentümern der betressenden Grundstücke die Beschwerde nach den Vorschriften der Reichsabgaben ordnung zu. Die Beschwerde kann beim Finanzamt entweder schriftlich eingereicht oder zu Protokoll erklärt werden. Die Beschwerdefrist läuft vom 1. 2. 1939 bis 28. 2. 1939 einschließlich. Mit dem Ablauf der Frist für die Einlegung des Rechtsmittels werden die offengelegten Schätzungsergebnisse unanfechtbar, soweit nicht Beschwerde eingelegt ist. Bonn, im Dezember 1938. Der Vorsteher des Finanzamte. Nachtaß=Versieigerung. Am Freitag, 30. Dezember 1938 morgens 10½ Uhr, werden im freiw. Auftrage in dem Wohnhause Kaiserplatz Nr. 18, 1. Etg., folgende gebrauchte, sehr gut erhaltene Mobilien, als: 1 kompl. Eichen=Speisezimmer mit 6 Rohrstühlen, 1 Mahagoni=Doppelschlatzimmer mit 2türigem Spiegelschrank, 1 kompl. Pitchvine=Küche mit 2 Schrän'en, 1 Eichen=Sofa mit Spiegelaussatz, 1 Plüschsofa, 1 Smyrna=Teppich, 1 Säule mit Fiaur, 1 Leinenschrank, 4 Aktenschränke, 2 kl. Schränke. 1 Stehpult, 1 Vertiko, 1 sav Tischlampe, 6 Bilder, 1 Gasosen, 1 Gasbackosen, elektr. Heil=Apparate öffentlich meistbietend gegen gleich bare Zahlung verfleigert. Katharina Laufenberg, Versteigerer, Bonn. Colmantstraße 3. Teleion 2331. Vesichtigung nur am Verkaufstage von ½9 Uhr morgens an. Konkurs=Versteigerung. Im Auftrage des Konkursverwalters werde ich am 30. Dezember 1938, um 11 Uhr, im Geschästslokal der Firma D. Seul. Bonn, Kölnstraße 20 einen Posten Elektro Artikel wie: Lampen, Birnen, Glocken, Schalter, Schellen, Leitungsrohre 1 Ladentheke mit Aufsatz, 2 Ladenschränke, 1 Bürotisch, 1 Schreib tisch, 1 Drehbank, 1 Osen, 2 Regale, 1 Zeichentisch, 1 Ladestation 1 Posten Werkzeuge und dergl. mehr issentlich meistbietend gegen gleich bare Zahlung versteigern. Besichtigung zwei Stunden vorher. CARL VIRNICH Vereidigter und Ottentlich bestellter Vertleideren und Schatzer Bonn Witvezmnenn#1. Teirton Vinn — Redernahme von Werseigerungen aller NrI.—. Silster verleben Sie angenehm im Rhein=Jecrassen=Rotel Mlehlem Tischbestellung Telefon 3745 e Stimmungskapelle. Der Führer schus ein machtvolles Deutscheo Reich! Danke ihm durch Treue und Mitarbeit! 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Dezember Frau Grete von Diergardt auf dem von Diergardt'schen Familienfriedhof in Bornheim beigesetzt. Gehörte doch die Entschlafene zu jenen Frauen und Müttern, denen Gemeinschaftssinn und soziales Verständnis Leitgedanke ihres unermüdlichen Handelns bildeten. Die NS.=Frauenschaft im Amte Bornheim verliert in Frau von Diergardt eine der eifrigsten Förderinnen. Ihre Opferbereitschaft kannte keine Grenzen. Als deutsche Frau und Mutter ist ihr schweres Leid nicht erspart geblieben und noch am 23. Oktober 1937 hat sie ihren hoffnungsvollen Sohn auf demselben Familienfriedhof zur letzten Ruhe betten müssen. Er starb den Fliegertod für sein Vaterland. Unzählige Beweise aufrichtiger Teilnahme und eine übergroße Fülle von Kränzen bezeugten die Beliebtheit der Verstorbenen, der der Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Bornheim einen tiefempfundenen Nachruf widmete. Obstbau=Lehrgänge in Roisdorf Roisdorf: Für viele Landwirte den Rheinprovinz bedeutet der Obstbau schon seit längerer Zeit eine wichtige Einnahmequelle. Dies gilt in besonderem Maße für das Vorgebirge, in dem der Obstbau seit Generationen festen Fuß gefaßt hat. Aber darüber hinaus gewinnt der Obstbau des gesamten Landkreises Bonn immer mehr an Bedeutung, da in den letzten Jahren zu den vorhandenen Obstpflanzungen noch ausgedehnte Neuanlagen gekommen sind. Doch mit der Pflanzung allein ist es nicht getan; es gilt auch in den Folgejahren die Bäume sachgemäß zu behandeln. Leider wird in diesen Hinsicht noch viel versäumt, ganz besonders bezüglich den Pflege älterer Baumbestände. In sehr vielen Fällen fehlt es den betreffenden Baumbesitzern an den notwendigen Sachkenntnis. Um hierin den Obstbautreibenden helfend zur Seite zu stehen, sollen in Zukunft an der Obst= und Gemüsebauschule in Roisdorf in regelmäßigen Zeitabständen Lehrgänge stattfinden. Lustiger Abend der„Melodia“ Roisdorf: Der Männergesangverein„Melodia“. Roisdorf wartete am 2. Weihnachtsfeiertage im Margarethensaale mit einem„Großen lustigen Abend“ auf, der allen Teilnehmern genußreiche Stunden brachte. Neben den vorzüglichen gesanglichen Darbietungen der „Melodia“ erntete der„lachende Rheinländer“ August Schnitzler als Ansager großen Beifall. Peppi Schwaiger, bekannt vom Wiener Sender, Heinz Ehule, der König der Komiker, und der Kölner Schlagerkomponist Hans Otten fanden mit ihrer Kunst dankbare Anerkennung und rauschenden Beifall. Weihnachtsseier im Mandolinen=Klub Roisdorf: Zur Belohnung für die unermüdliche und uneigennützige Tätigkeit während des verflossenen Jahres veranstaltete der Mandolinenklub Roisdorf für seine Mitglieder eine musikalische Weihnachtsfeier bei Wilh. Unkelbach. Alle Urlauber des Heeres und des Reichsarbeitsdienstes waren hierzu ebenfalls eingeladen und zahlreichverschienen. ti 10on nosdrinse u### 91jähriger Keiegervater gestorben Hersel: Am 2. Weihnachtstage wurde hier der Kriegervater Philipp Lins zur letzten Ruhe gebettet. Der Verstorbene, der am 1. Juli 1848 in Rauschenberg geboren wurde, war bis kurz vor seinem Tode noch recht rüstig und verfügte über ein erstaunliches Gedächtnis. Sein Beruf als Schreiner hatte ihn in seiner Jugend weit in die Welt geführt und die Erinnerung an die Wanderjahre erfüllten ihn, der später ein selbständiges Geschäft betrieb, stets mit großer Freude. Anläßlich der Vollendung seines 90. Geburtstages war der Jubilar durch den Reichskriegsopferführer noch besonders geehrt worden. Ein Richter scheidet Altenkiochen: Mit dem 31. Dezember verläßt Amtsgerichtsrat Du Gerkingsmeyen seinen bisherigen Wirkungskreis Altenkirchen, um beim Landgericht Bielefeld eine Stelle als Landgerichtsrat anzutreten. Fünf Jahre lang hat en am Amtsgericht Altenkirchen gewirkt und sich in dieser Zeit das Vertrauen den Bevölkerung erworben. Auch über die Grenzen des Bezirks hinaus ist en als Leiter des Entschuldungsamtes Altenkirchen und als Vorsitzender des Arbeitsgerichtes für den Kreis Altenkirchen in weiten Kreisen bekannt geworden. Störungen in der Stromzufuhr Betzdorf: In den letzten Tagen waren verschiedentlich Störungen in der Stromzufuhr zu verzeichnen, wodurch auch die industriellen Werke in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Untersuchung ergab einen Bruch des Starkstromkabels. Mit den Wiederherstellungsarbeiten, die sich durch den Frost schwierig gestalteten, wurde sofort begonnen. Vorbildliche Arbeiten des Kreises Ahrweiler für die Schönheit der Landschaft 1500 häßliche Schilder verschwanden— Neu verputzte Häuser— Eine neuartige Findigkeitsfahrt Ahrweilev: Kürzlich machte die Optsgruppe Uhrweiler des Deutschen Autombilklubs mit einer neuartigen Veranstaltung von sich reden. Unter dem Motto „Schönheit des Dorfes“ führten die Motorsportfreunde eine Findigleitsfahrt durch einen Teil des Heimatgebietes durch. Sie sollte dem Zweck dienen, Fahrern und Begleitern die Schönheiten der Heimat zu zeigen, gleichzeitig sollten die Teilnehmer an Hand einer Bildermappe einige Blickpunkte ausfindig machen, die einer Neugestaltung bedürfen. Man hatte vor Beginn der Fahrt einige schöne Straßen und Häuser in Dörfern, dann aber auch verschiedene häßliche Stellen photographiert. Die Aufnahmen waren so gemacht, daß die Motive dem Fahrer nicht gleich bei der Durchfahrt ins Auge fielen, vielmehr mußte man langsam durch die Gegend fahren und höllisch aufpassen, wollte man sie finden. Dev Zweck der Fahrt wurde hundertprozentig erreicht. Die Teilnehmer lernten sowohl das Schöne wie das Verbesserungsbedürftige eines Teilgebietes des Kreises Ahrweiler kennen. Dank dieser Fahrt konnten dem„Amt für Schönheit“ beim Gau Koblenz durch den DDAC. wertvolle Richtlinien für künftige Arbeiten gegeben werden. Den DDAC. im Kreise Ahrweiler hat überhaupt das Vordienst, der Regierung und den amtlichen Stellen der Kreisverwaltung Winke für die Durchführung der großzügigen Entschandelungsmaßnahmen in der heimischen. Landschaft gegeben zu haben. So wurden nach Anregung des DDAC. z. B. gleich für das ganze Regierungsgebiet Koblenz einheitliche Schilder für die privaten Parkplätze angeordnet. Die Maßnahme war notwendig, um endlich einmal Städte und Orte von den geschmacklosen Parkplatz=Bezeichnungen frei zu machen. Die neuen Schilder haben einheitliche Maße, die Beschriftung erfolgt auf grüner Unterfarbe in einem einheitlich festgesetztem Text. In der Entschandelungsaktion hat die Kreisverwaltung innerhalb eines Jahres nicht weniger als 1 500 Reklameschilder entfernen lassen. Da hingen in der Landschaft und auch in den Dörfern verbeulte und rostende Schilder irgendwelcher Firmen, die zum Teil längst nicht mehr existieren. Zehn mal über= oder untereinander hingen die Schilder, immer mit dem gleichen Text. Reklametechnisch ist das vielleicht nicht schlecht, für das Landschaftsbild aber meistens unerträglich. Aber auch die vielfach marktschreierischen Beschriftungen der einheimischen Geschäfte mußten verschwinden. Damit wurde dem Gewerbetreibenden nicht die Möglichkeit genommen, sein Geschäft und seinen Beruf zu kennzeichnen. Im Gegenteil, die örtlichen Verwaltungsstellen waren behilflich, eine am Geschäftshaus wohl geordnete und vornehme Reklam anzubringen. Bild rechts: Dieses alte Motiv befindet sich in einem Dorf des Kreises Ahrweiler. Es würde weit besser wirken, wenn eine kleine, bescheidene Anlage das Ganze umgäbe. In der Aktion„Schönheit des Dorfes“ würde dieser Brunnenplatz gan: anders gestaltet werden. Bild links: Der alte Torbogen könnte zu einem Schmuckstück des Dorses werden, würde man ihn restaurieren und das häßliche Pulidach im Hintergrund beseitigen. Im weiteren Verlauf der Aktion wurde Wert darauf gelegt, unverputzte Häuser fertigzustellen. Im ganzen wurden zu Beginn des Jahres 1936 1700 unverputzte Häuser im Kreise Ahrweiler gezählt. Dank dem wirtschaftlichen Aufschwung kamen viele Hausbewohner bald der Aufforderung nach, ihre Häuser instand zu setzen. Wo die Mittel fehlten, wurden Darlehen gewährt. In vielen Orten wurden dort. wo häßliche Tümpel und Morastplätze das Bild verschandelten, Anlagen, Sportplätze und Schwimmbäder geschaffen. So wurde im Kreise Ahrweiler eine Generalsäuberung vorgenommen, die Landschaft, Straßen und Dörfer vielfach in ein ganz anderes Bild versetzte. Der Kreis Ahrweiler ist fast ausschließlich Fremdenverkehrsgebiet. Es können nicht überall großzügige Anlagen wie in den Bädern angelegt werden, wohl aben kann man oft mit wenigen Mitteln bedeutende Verschönerungen schaffen. Das Motto„Schönheit den Landschaft“ hat im Kreis Ahrweiler wieder seinen Sinn. 1 A. w phot. Witsch, Neuenahr. 2. Betriebsappell der Kreisverwaltung Ahrweiler Dank für geleistete Arbeit— Ernennungsurkunden überreicht Ahrweiler: Landrat Dr. Simmer hatte die Beamten und Angestellten der staatlichen und kommunelen Kreisverwaltung zu einem: Betriebsappell zusammengerufen. Die kurze Feier, die im Zeichen des Weihnachtsfestes und des bevorstehenden Jahreswechsels stand, fand im Sitzungssaale des Kreishauses statt. Der Landrat warf in seiner Ansprache einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr, wobei er besonders die außenpolitischen Erfolge unseres Führers erwähnte. Dann ging er weiter ein auf die Arbeiten in unserem Heimatkreis. Die Beamten und Angestellten hätten restlos ihre Pflicht getan und damit bewiesen, daß sie sich als treue Gefolgsmannen unseres Führers in der Verwaltung ihrer hohen Aufgaben gegenüber Volk und Vaterland bewußt seien. In dem weiteren Verlauf des Betriebsappells überreichte der Landrat im Auftrage des Herrn Regierungspräsidenten dem Kreisassistenten Gottfried Seeliger, der mit Zustimmung des Reichsministers des Innern in den Beamtenstand berufen wurde, die Ernennungsurkunde. Eine gleiche Urkunde erhielt der Leiter der gewerblichen Kreisberufsschule Pg. Schützeichel, der mit Zustimmung des Reichserziehungsministers zum Direktor der Kreisberufsschule ernannt wurde. Mit den besten Wünschen zum Weihnachtsfeste und zum kommenden Jahreswechsel schloß Landrat Dr. Simmer den Betriebsappell, nachdem man in einem Treuegelöbnis des Führers und Reichskanzlers gedacht hatte. Ausbruch der Maul= und Klauenseuche Ahrweiler: Ueber die Wirtschaftsgebäude der Gutsverwaltung des Kalvarienberges wurde wegen Ausbruchs der Maul= und Klauenseuche die gesetzliche Sperre verhängt. Die Polizei weist darauf hin, daß der Durchtrieb von Klauenvieh innerhalb des Sperrgebietes verboten ist. Von der oberen Sieg „Der Honker von Jütland“ Morsbach: Am zweiten Weihnachtstage gelangte im Saale des Hotels„Zum Prinzen Heinrich" durch die Theatergruppe des MGV.„Corcordia“ das fünfaktige Schauspiel mit Gesang„Der Henker von Jütland“ zur Aufführung. Die Darsteller spielten mit bester Einfühlung ihre zum Teil schweren Rollen. Eine 81jährige Morsbach: Witwe Johann Otto Heuser aus Seifen bei Morsbach feiert heute in geistiger und körperlicher Frische ihr 81. Wiegenfest. Sie verrichtet noch täglich ihre Hausarbeiten und nimmt regen Anteil an den Geschehnissen der heutigen Zeit. Theaterabend des Männergesangvereine Niederfischbach: Der Männergesangverein veranstaltete am 2. Weihnachtstage einen Theaterabend. Im vollbesetzten Saale Brenner brachte er mit großem Erfolg das Volksstück„Um den Kreuzhof“ von Teich zur Aufführung. Neuer Gemeinderat Scheuerfeld: Zum Gemeinderat wurde der Pg. Fritz Weber durch den Beauftragten der NSDAP. berufen. Eine seltsame Interessengemeinschaft wurde aufgehoben Oberasdorf: Hier bestand bis jetzt noch eine aus alter Zeit überkommene Eigentümlichkeit. Der gesamte im Ortsbereich liegende Grund und Boden, also auch die Hausgrundstücke, gehörten nicht den einzelnen Hausbesitzern, sondern waren Eigentum einer aus sechs Anteilen bestehenden Interessengemeinschaft. Dieses eigenartige Rechtsverhältnis führte im Laufe der Zeit zu vielen Schwierigkeiten, da letzten Endes niemand über sein Eigentum frei verfügen konnte. Am Mittwoch haben nun die Hausbesitzer von Oberasdorf diesen Zopf aus alter Zeit endlich beseitigt. Sie haben notariell die Interessengemeinschaft aufgelöst und jedem Hausbesitzer den ihm zustehenden Grund und Boden als alleiniges Eigentum zugewiesen. Im goldenen Kranze Wissen: Am gestrigen Mittwoch feierten in Michelbach die Eheleute Heinrich Noöden und Frau das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Die Ehegatten sind 81 bzw. 80 Jahre alt. Auch kleine Wunden beachten! Wissen: Vor etwa 14 Tagen hatte sich eine Frau aus dem benachbarten Selbach beim Schneiden von Gemüse leichtere Verletzungen zugezogen, denen sie keine Beachtung schenkte. Schließlich wurde die Wunde schlimmer und es stellte sich eine Blutvergiftung ein. Die Frau wurde dem hiesigen Krankenhaus zugeführt, jedoch gelang es der Kunst der Aerzte nicht, sie am Leben zu erhalten. 100 Zeutner Frucht wurden ein Raub der Flammen Oberbreisig: Dem Scheunenbrand in Oberbreisig, über den wir in unserer Dienstagausgabe berichteten, sind etwa 100 Zentner ungedroschenes Getreide zum Opfer gefallen. Man kann von Glück sagen, daß Schnee und Eis die Arbeit der Löschmannschaften unterstützten, sonst wäre vielleicht ein ganzer Häuserblock von den Flammen vernichtet worden. Die unter Wasser genommenen umliegenden Gebäulichkeiten sind jetzt mit einer dicken Eisschicht überzogen. Durch die Glätte haben sich mehrere Feuerwehrmänner Verletzungen zugezogen, sie mußten teilweise ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Wiegenfest der Altersjubilare Niederbreisig: 82 Jahre alt wurde gestern Frau Witwe Rheinartz geb. Klein, und heute begeht der Landwirt Michael Esch seinen 78. Geburtstag. Die Hauptstraße wird erbreitert Burgbrohl: Nachdem die Häuser an der starken =Kurve an der Bäckerei Frings niedergerissen sind, werden jetzt die Häuser der Erben Friesen, sowie das Anwesen von Moses Friesen, die käuflich in andere Hände übergegangen sind, abgerissen. Dadurch ist es möglich, die Ortsstraße an diesen Stellen zu erbreitern. die dann endlich den Anforderungen des starken Durchgangsverkehrs gewachsen sein wird. Trauriges Ende einer Weihnachtsreise Mechernich: Ein unliebsames Ende fand eine Weihnachtsreise eines jungen Pärchens. Sie waren in Mechernich gewesen und wollten im Kraftwagen nach Blankenheim. Zwischen Mechernich und Breitenbenden sah das Mädchen aus dem Kraftwagen eine Bekannte und rief ihr nach. Ein Windstoß entführte das neue Hütchen des Mädchens, und als es in der Hast ausstieg, um ihm nachzulaufen, stieß es mit einem aus der anderen Richtung kommenden Kraftwagen zusammen. Das Mädchen wurde zu Boden geschleudert und derart verletzt, daß der Bräutigam mit ihm die Reise zum Krankenhaus antreten mußte. Ein Pferdeversteigerungsverein für den unteren Siegkreis Unkerstützung der züchterischen Arbeit und Hilfe bei eintretenden Schäden Siegkreis: Die Pferdezüchter des unteren Siegkreises, aus Troisdorf, Sieglar und Niederkassel hatten sich mit denen der Großgemeinde Porz zu einer Versammlung in Porz eingefunden. Man war sich darüber einig, daß die Gründung eines Pferdeversicherungsvereins eine wertvolle Unterstützung der züchterischen Arbeit und eine nicht zu unterschätzende Hilfe bei Schäden ist. Die Gründung des Vereins erfolgte einstimmig. Zum Vereinsleiter wählte man Ortsbauernführer Johann Söntgerath aus Lind, zu seinem Stellvertreter Josef Schäferhoff aus Lülsdorf und zum Vereinsrechner Theo Fander aus Wahn. Die Werbung für den Verein wurde den zuständigen Ortsbauernführern des unteren Siegkreises ans Herz gelegt. Anmeldungen müssen namentlich und mit der Angabe der Zahl der Pferde bis zum 1. Januar 1939 an Herrn Josef Schäferhoff in Lülsdorf gerichtet werden. Im Januar soll der Zeitpunkt für die Abschätzung der Pferde in den einzelnen Ortsbauernschaften bekanntgegeben werden. Die Tätigkeit des Vereins beginnt am 1. Februar 1939. Nach einem halbjährigen Bestehen wird eine Hauptversammlung einberufen. In ihr will man den Vorstand endgültig wählen, desgleichen aber auch die Höhe der Schadenvergütung endgültig festlegen. Der Geldkassettendieb erwischt Siegburg: Der Polizei gelang es gestern den Geldkassettendieb, der auf seiner Arbeitsstelle in Siegburg seinem Arbeitgeber, einem Bäckermeister, mit 700 Mark und einer Tasche mit wichtigen Familienpapieren durchgebrannt war, in Godesberg zu erwischen. Er wurde dem Richter vorgeführt. Den Junge hatte sich in Godesberg neu eingekleidet und einlogiert. Das Geld verjubelte er und besaß, als er von der Kripo aufgegriffen wurde, nur noch zwei Pfennig. Die Geschenke, die er freigebig gemacht hatte, und ebenso die neuen Kleider, die er sich mit dem gestohlenen Geld gekauft hatte, wurden sichergestellt. Aufteilung eines Gutshoses in Buisdorf Buisdorf: Ein großer Gutshof mit rund 310 Morgen Ländereien wurde jetzt zum größten Teil aufgeteilt. 85 Morgen kamen an einen benachbarten Gutshof in der Gemeinde Hennef, 30 Morgen erhielten Buisdorfer Landwirte als Ausgleich für den Ausfall durch den Bau der Reichsautobahn. Weitere 30 Morgen wurden für Straßen= und Siedlungszwecke abgetrennt. Dem Gutshof verbleiben noch rund 165 Morgen Acker= und Weideland. Drei Schadenseuer im Amte Meuden Siegburg=Mülldorf: Durch Ueberhitzung des Ofenrohrs hatten in einer Backstube Ofenbretter Feuer gefangen. Dem Bäckergesellen, der das Feuer entdeckt hatte, und dem herbeigerufenen Bäckermeister gelang es, den Brand zu löschen.— Als eine Hausfrau in der Waschküche nach dem Ofen sehen wollte, schlug ihr beim Oeffnen der Waschküchentüro eine Flamme entgegen. Rasch war Löschmeister Schorn mit einigen Feuerwehrleuten zur Stelle. Mit Hilfe der Kübelspritze konnte das Feuer, das schon die Balkendecke, einige Kleidungsstücke und ein altes Bett ergriffen hatte, schnell gelöscht werden.— Durch Ueberheizen des Ofens entstand in Niederpleis in einem Anwesen ein Zimmerbrand. Ein Balken hatte schon Feuer gefangen. Bevor sich die Flammen auf das ganze Zimmer ausdehnen konnten, hatte Löschmeister Kurscheid mit Feuerwehrkameraden und den Hausbewohnern die Flammen gelöscht. Kraftwagen gegen einen Baum geschleudert Spich: In der Kurve am Ortseingang nach Wahn geriet ein Kraftwagen, als er einem anderen Wagen auswich, von der Fahrbahn, wurde gegen einen Baum geschleudert und geriet dann aufs Feld. Der Wagen wurde schwer beschädigt und konnte nur unter größten Mühen wieder flott gemacht werden. Einbrecher auf frischer Tat ertappt Kriegsdorf: Ein älterer Mann aus Schlesien, der früher einmal in Sieglar gewohnt hatte, drang am gestrigen Mittwochmorgen durch ein Fenster in den Gutshof, Haus Rott, ein und stahl einen Mantel und andere Kleidungsstücke. Der Hausbewohner konnte ihn auf frischer Tat ertappen und so lange festhalten, bis die Sieglarer Polizei erschien und ihn verhaftete. Er wurde sofort dem Richter vorgeführt. Sn WE Seite 8. Nr. 16 334 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Vonner Nachrichten 29. Dezember 1930 Gerternglauftaten Bluttat in Bikliprett aufgeklärt * Wie wir erfahren, ist es der Keiminalpolizei gelungen, das am Freitagabend in der Gastwirtschaft Spenes zu Villiprott verübte Verbrechen auszuklären. Ein 30jähriger Mann konnte als Täter festgenommen werden. Er hat eingestanden, die 66jährige Witwe niedergeschlagen zu haben. Weihnachtssest der Feuerlöschpolizei * Wie eine große Familie feierte die Feuerlöschpolizei ihr Weihnachtsfest im Volksgartensaale. Da die Ausübung dieses Berufes schon von sich aus kameradschaftliches Zusammenhalten fordert, kommt dieses auch bei festlichen Anlässen, und so besonders bei der nun schon traditionell gewordenen Weihnachtsfeier zum Ausdruck. Alle Familienangehörigen nahmen daran teil. Ein großer Weihnachtsbaum zierte den Saal und der Musikzug der Wehr leitete die Feier mit dem Weihnachtsglockenmarsch von Lohmann stimmungsvoll ein. Dann hielt Wehrführer Neumer eine Ansprache, in der er einen Rückblick auf das vergangene Jahr warf und den Kameraden für die treue Mitarbeit dankte. Gedämpft erklang dann die liebe alte Weise„Stille Nacht, heilige Nacht", und nun erstrahlte der Weihnachtsbaum im Glanze vieler Lichter. Jubelrufe der Kleinen lösten die erwartungsvolle Spannung. Nach Gedichtvorträgen von Käthe Falkenstein und Günther Blatzheim sowie einem Musikvortrage sprach Bürgermeister Alef anerkennende und dankende Worte zur Wehr. Der Egerländer Marsch schloß darauf den ersten Teil der Feier ab, dem weiterhin die Verlosung nützlicher Sachen folgte; dann kam die gesellige Unterhaltung in der üblichen Weise zu ihrem Recht. Eine 80jährige * Heute vollendet Frau Wwe. Peter Esch, auf der Vulkanstraße wohnhaft, ihr 80. Lebensjahr in körperlicher und geistiger Rüstigkeit. Die schwarze Liste * In der Zeit vom 18. bis 25. d. Mts. gelangten bei der Kriminalpolizei zur Anzeige: 5 Diebstähle, 1 Betrug und 1 Sachbeschädigung. Eine Heringstonne wurde dem Dieb zum Verhängnis Kleine Sünder vor dem Gemünder Einzelrichter Haft und Geldstrafe verhängt Gemünd: Ein in den vierziger Jahren stehender Mann aus Strempt war in einem Lager als Nachtund Brandwächter bestellt. Als der Leiter des Lagers einmal spät nach Hause kam, sah er in der Küche noch Licht. Er ging der Ursache nach und stieß dort auf den Nachtwächter, der sich für die Heringstonne interessierte. Dem Lagerführer wollte der Nachtwächter glaubhaft machen, dieser Tonne sei ein eigentümlicher Duft entstiegen und deshalb habe er danach sehen wollen. Als dann aber Briketts und Lebensmittel heimlich verschwanden, legte sich der Lagerleiter mit einem Polizeibeamten auf die Lauer und sie überraschten den Nachtwächter, als er sich mehreremale im Keller zu schaffen machte. Um ganz sicher zu gehen, arbeitete der Mann mit einer Taschenlampe, da das elektrische Licht ihn hätte verraten können. Die Entlassung aus seiner guten Stelle war die erste Strafe, die der Tat auf dem Fuße folgte. Vor dem Richter erklärte der Nachtwächter, daß er nur mitgenommen habe, was sonst doch verdorben wäre. Damit konnte er jedoch nicht durchkommen, zumal die Anklagebehörde davon überzeugt war, daß der Mann in größerem Umfange gestohlen habe. Man nahm zu Gunsten des Angeklagten nur Mundraub an und bestrafte ihn mit einer Woche Haft. Einem auswärtigen Kraftfahrer ging es darum, straffrei zu bleiben, weil er seinen Führerschein nicht„belastet“ haben wollte. Deshalb hatte er gegen einen Strafbefehl in Höhe von 40 Mark Einspruch eingelegt. Er befuhr vor einigen Wochen eine Straße vor Gemünd und überholte an einer unübersichtlichen Stelle einen anderen Wagen. Zum Unglück kam aus der entgegengesetzten Richtung ein Lastwagen und der Zusammenstoß wurde dadurch verursacht, daß der Angeklagte verkehrswidrig überholt hatte. Der Richter gab sich die größte Mühe, den Angeklagten von der Zwecklosigkeit seines Einspruchs zu überzeugen. Das Urteil erging mit 40 Mark oder acht Tage Haft. Erfolgreiche Stutenuntersuchung Schleiden: Die seit einiger Zeit im Kreise Schleiden durchgeführten Stutenuntersuchungen haben sich als sehr nützlich bewiesen. Gegenüber dem Vorjahre wurde eine größere Fruchtbarkeit bei den Tieren festgestellt. Bei den in den letzten Tagen durchgeführten Untersuchungen in Hostel und Blatten wurden 84 Stuten vorgeführt, von denen 29 tragend waren. Nur eines der Tiere war krank. Ein 83jähriger Eiselpfarrer Heimbach: Morgen vollendet Heimbachs Pfarrer Dr. Peter Breidenbend sein 83. Lebensjahr. Er gehört zu den ältesten diensttuenden Geistlichen der Diözese Aachen. Seit dem 16. Februar 1907 betreut er die Pfarre Heimbach. Der Jubilar war zuerst Arzt in einem Krankenhaus in Boppard und wandte sich nach längerer ärztlicher Tätigkeit dem Studium der Theologie zu. Bereits im Jahre 1936 konnte er sein goldenes Priesterjubiläum feiern. Angetrunkener Autofahrer wurde eingesperrt Blatten: Aus einer hiesigen Wirtschaft kam ein angetrunkener Autofahrer, der mit seinem Lieferwagen weiterfahren wollte. Ein Polizeibeamter wollte den Mann daran hindern, stieß aber auf Widerstand. Der Beamte sperrte den rabiaten Autofahrer schließlich ein. Das letzte Wort wird in Kürze der Gemünder Richter sprechen. Eine 30jährige in Kommern Kommern: Ihren 90. Geburtstag feierte in dieser Woche Kommerns zweitälteste Einwohnerin, Witwe Klara Balduin. Als sie noch jünger war, führte sie ein großes Schneiderinnenatelier und mehr als 200 Lehrmädchen sind durch ihre Schule gegangen. Sie denken heute noch gerne an ihre Lehrmeisterin zurück. Betrunkener saß am Steuer Kall: Am Abend des 5. September sah ein hiesiger Polizeibeamter einen Kraftwagen, der unbeleuchtet über die Landstraße fuhr. Pflichtgemäß hielt er das Fahrzeug an und mußte nun feststellen, daß der junge Fahrer schwer angetrunken war. Er nahm diesen zu seiner eigenen und anderer Sicherheit fest. Das Dürener Gericht hatte sich mit dem Leichtsinnigen zu befassen. Dort gab er an, er hätte, als er aus einer Wirtschaft kam, den Eigentümer des Wagens an diesem hantieren sehen. Es sei dem Mann aber nicht gelungen, das Auto flott zu machen. Dummerweise habe er, der Angeklagte, sich nun angeboten, die Fahrt zu machen. Er bat um mildernde Umstände. Die Anklagebehörde aber war der Meinung, daß hier nur eine Gesängnisstrase von einem Monat den Strafzweck erfülle. Das Gericht ließ es mit zwei Wochen bewenden. Hiermit war der junge Mann vollauf zufrieden, denn er erkannte die Strafe schleunigst an. Nächtliche Ruhestörung Euskirchen: Die Polizei nahm 4 junge Burschen fest, die in ruhestörender Weise ihr Konzert im Freien aufführten. Als Preis erhielten sie ein Strafmandat in Höhe von 10 Mark. Im Kranz der Sieben Berge Neuer Lehrer in Nhöndorf Rhöndorf: Die Lehrerin Hofmann an der Schule in Rhöndorf ist am 1. Oktober d. J. in den Ruhestand getreten. Die von ihr verwaltete Lehrerinnenstelle ist in eine Lehrerstelle umgewandelt worden. Mit der Verwaltung der Lehrerstelle, ist jetzt der Lehrer a. D. Heinrich Balkenhol aus Bonn beauftragt worden. 14 fette Schweine verließen den Maststall Honnef: Das Ernährungshilfswerk Honnef verkaufte 14 fette Schweine zugunsten des Hilfswerkes „Mutter und Kind“ zum Gesamtpreis von 2250 Mark auf dem Kölner Großviehmarkt. Der Honnefer Maststall bleibt nicht lange verwaist. Er wird Anfang Januar wieder 15 bis 17 Jungschweine zur Mast aufnehmen. Neuer Leiter der Städt. Oberschule Honnef Honnef: Studiendirektor Dr. Ernst Brunöhler am Städt. Lyzeum in Gummersbach ist unter Uebertragung der kommissarischen Wahrnehmung der Dienstgeschäfte des Oberstudiendirektors mit Wirkung vom 1. Januar 1939 an die Städt. Oberschule für Jungen in Honnef versetzt worden. Der Fühebetrieb ruht noch Linz: Das Treibeis hat zwar auf dem Rhein nachgelassen, doch konnte die Motorschaldenfähre ihren Verkehr zwischen Linz und Kripp noch nicht aufnehmen. Es verkehrt zwischen den beiden Rheinufern noch immer das Motorboot, das für die Personenbeförderung auch beim stärksten Treibeis seinen Betrieb nicht einzustellen brauchte. Ein Kaminbrand Linz: In einem Hause in der Au entstand durch Ueberheizen des Ofens ein Rußbrand, der rechtzeitig bemerkt und gelöscht wurde und so keinen großen Schaden anrichtete. Die ersten erfolgreichen Saujagden in der Eisel Aus der Eisel: Infolge der Schneelage konnten in den letzten Tagen in zahlreichen Eifeler Jagdrevieren erfolgreiche Jagden auf Sauen durchgeführt werden. Es handelt sich hierbei um die so beliebten Treibjagden, denen ein Einkreisen der zu bejagenden Schwarzkittel voraufgeht. Bei diesen Treiben wurden mehrere Schwarzkittel auf die Schwarte gelegt. Allerdings gelang es auch mehreren Rotten, die Schützenkette unbeschossen zu durchbrechen. Jedenfalls erbrachten diese ersten diesjährigen Sautreiben den Beweis, daß die Schwarzwildbestände in den Eifelrevieren noch recht befriedigend sind, so daß für die kommenden Wochen in dieser Hinsicht noch interessante Jagden zu erwarten sind, vorausgesetzt allerdings, daß eine entsprechende Schneelage— häufiger Neuschnee— zu verzeichnen ist. Maul= und Klauenseuche im Amte Wahlscheid Wahlscheid: An den Weihnachtstagen brach im Amtsbereiche erneut die Maul= und Klauenseuche aus, und zwar unter dem Viehbestand des Gutes Meilenbruch und im Amtsort Wahlscheid bei dem Viehbestand des Viehhändlers Ernst Miehlenbusch. Die Gehöfte wurden sofort gesperrt. Aus der Gemeinde Beuel Noxy=Theater Beuel Der Mann, von dem man spricht. Heinz Rühmann übertrifft sich diesmal selbst. Er steht im Mittelpunkt einer Filmhandlung, die an sich schon auf der ganzen Linie eine Offensive auf das Zwerchfell der Zuschauer eröffnet. Theo Lingen ist sein Diener, der sich in die Anfangsgründe der Artistik vertieft, um seiner Geliebten, der Luftakrobatin„Bianka“(Gusti Huber) zu gefallen. Zugleich wollte er auch dem Wunsche seines Erbonkels(Hans Moser) entsprechen. Flottes Tempo und köstliche Pointen erhöhen die Wirkung dieses Filmes, in dem die Komik unserer bekanntesten und beliebtesten Lustspieldarsteller Triumphe feiert. Weihnachtsball der Spielvereinigung„Ennert“ Küdinghoven: Die Mitglieder der Spielvereinigung Ennert hatten sich mit ihren Angehörigen im Stammlokal Witwe Tünsmeyer, zum üblichen Weihnachtsball eingefunden. Der stellv. Vereinsführer Orthen, konnte neben den Mitgliedern und Freunden des Vereins auch Ortsgruppenleiter Friedrichs und die in Urlaub weilenden Kameraden der Wehrmacht und des Arbeitsdienstes begrüßen. Schnell stieg die Stimmung unter den Sportlern, zumal die Kapelle Bauer fleißig zum Tanz aufspielte. Motorradfahrer geriet unter die eigene Maschine Troisdorf: Am Dienstagabend bremste ein Motorradfahrer auf der abschüssigen Blücherstraße seine Maschine zu stark. Sie überschlug sich und der Fahrer kam unter die Maschine zu liegen. Er erlitt erhebliche Verletzungen an den Beinen und an einem Arm. * Spiel um Liebe und Geld Ein Roman aus der Nachkriegszeit 4) p o n FrIt Oh Copyrigth Albert Lange- Georg Möller-Verlag, München „Natürlich war's Zufall!“ wiederholte Bittner drohend.„Daß du dich net unterstehst, was anderes zu glauben! Und nun entschuldigst du mich, gelt, ich muß wieder rein. Also servus!“ Er drückte dem Freund die Hand und ging in den Spielsaal zurück. Ernst ließ sich in der Garderobe Hut und Mantel geben und trat auf die nächtliche Straße. Strömender Aprilregen klatschte auf den Asphalt, und ein rauher Wind trieb ihm die Nässe ins Gesicht. Zusammenschauernd schlug er den Mantelkragen hoch und ging mit langen Schritten die einsame Villenstraße entlang. Am Rheinufer fand er eine leere Taxi und ließ sich nach Hause fahren. * Der Fabrikant Dr. Ing. Peter Streitberg lohnte den Taxifahrer ab und betrat die Empfangshalle des Parkhotels. Mit wuchtigen, selbstbewußten Schritten ging er an den breiten Tisch der Portierloge und erwiderte den höflichen Gruß des Nachtportiers mit flüchtigem Kopfnicken. „Bitte den Schlüssel— Zimmer fünfundzwanzig.“ Während der Portier sich dem großen Schlüsselbrett zuwandte, ließ der Fabrikant seinen Blick durch die elegante, jetzt menschenleere Hotelhalle gleiten. Von den Restaurationsräumen her, die durch eine hohe Glas tür von der Halle abgetrennt lagen, tönte angeregtes Stimmengewirr und gedämpfte Tanzmusik. „Darf ich bitten, Herr Doktor!“ Der Portier reichte ihm den durch eine dünne Kette mit einer Messingmarke verbundenen Zimmerschlüssel. „Notieren Sie bitte, daß ich morgen früh um sieben Uhr geweckt werde. Ich reise morgen ab.“ „Sehr wohl. Herr Doktor, um sieben Uhr wecken!" wiederholte der Alte. Er ergriff den Federhalter und schrieb den Wunsch des Gastes in einem großen Buche auf. Der Doktor schritt dem Aufzug zu, die aus dem Tanzsaal abgerissen herklingende Schlagermelodie leise mitsummend. Da öffnete sich die große Glastür, und eine schlanke, junge Dame in elegantem, schwarzem Abendkleid, den Blausuchs lässig über die Achsel gehängt, betrat die Halle und schritt zur Portierloge. Ihr Gang war jedernd und graziös. Fast unmerklich, vielleicht unbewußt, wiegte sie sich nach dem Takt der Tanzmelodie in den Hüften. Dr. Streitberg war stehengeblieben und sah ihr bewundernd nach. Hm— ganz große Klasse! dachte er sich und kniff anerkennend die kleinen Aeuglein zusammen. Dann wandte er sich ab und betrat den Aufzug, dessen Tür der Liftboy eilfertig aufgerissen hatte. „Zweite!“ knurrte Streitberg und gähnte ungeniert. Er war redlich müde und freute sich auf sein Bett. „Bitte um eine Sekunde Geduld, mein Herr“, sagte der junge Mann,„die Damo benutzt ebenfalls den Der Fabrikant brummte etwas Unverständliches und trat in den Hintergrund der Kabine, den Eingang freigebend. Die Dame hatte den Schlüssel in Empfang genommen und betrat, ihn spielerisch an der Kette schwingend, den Lift. Freundlich nickte sie dem Boy zu und sagte mit dunkler Stimme: „Zweiter Stock, bitte!“ Sie streifte Peter Streitberg, der sein rundes Bäuchlein einzog und den Ansatz zu einer etwas ungeschickten kleinen Verbeugung machte, mit einem flüchtigen Blick und stellte sich ihm gegenüber. Unauffällig betrachtete er die pikante Erscheinung. So ganz jung, wie er sie auf den ersten Blick geschätzt hatte, mochte sie doch nicht mehr sein— achtundzwanzig immerhin schon. Aber ihr Gesicht war von bestrickendem Reiz und ihre Figur von ebenmäßiger Schlankheit. „Zweiter Stock, bitte!“ schnarrte der Liftboy. Der Fahrstuhl hielt mit einem scharfen Ruck. Mit flüchtigem Dank huschte die Dame aus der Kabine und ging den dämmerigen, teppichbelegten Flur entlang. Streitberg drückte dem Bedienten ein Geldstück in die Hand und folgte ihr in kurzem Abstand. Vor einer Tür blieb sie stehen und schloß auf. Mit gewichtigen Schritten kam Streitberg näher und stellte fest, daß das Zimmer der eleganten Frau die Nummer siebzehn hatte und dem seinen gerade gegenüberlag. Er trat achselzuckend in sein Zimmer.„Die ist nicht für dich gewachsen, Peter“, seufzte er halblaut, ließ sich ächzend auf einen Stuhl fallen und zog die Schuhe aus. Dann legte er Rock, Weste und Kragen ab und kramte aus dem flachen Koffer ein paar rote Lederpantoffeln mit Pompons, ein Geschenk seiner Frau, hervor. Er wollte auch auf Reisen seine häusliche Bequemlichkeit nicht vermissen. Prustend zog er die Hausschuhe über die Füße— das verdammte Bücken machte ihm in den letzten Jahren immer mehr Beschwerden— und ergriff seine Stiefel, um sie zum Reinigen vor die Tür zu setzen. Mit offener Hemdbrust, die hängenden Hosenträger gegen die Kniekehlen baumelnd, ging er zur Tür. Da wurde plötzlich draußen auf dem Flur hastig eine Tür aufgerissen. Lauschend blieb er stehen. Das konnte nur gegenüber bei Nummer siebzehn sein. Im gleichen Augenblick klopfte es einigemal an seine Tür. Er stellte seine Schuhe eilig auf einen Stuhl und öffnete die Tür einen Spalt breit. Vor ihm auf dem Flur stand tatsächlich die schöne Frau in einem entzückenden Schlafanzug aus blauer Seide. Ihre großen, dunklen Augen waren schreckhaft geweitet. Helle Angst sprach aus ihren Zügen. „Helfen Sie mir, mein Herr!“ rief sie flehend, mit gedämpfter Stimme. Ich wende mich an Ihre Ritterlichkeit!“ Mit der Hand fassungslos auf ihre angelehnte Zimmertür weisend, trat sie in die Mitte des Flurs zurück. „Aber selbstverständlich, meine Gnädigstel versicherte er seine Dienstbereitschaft.„Aber sagen Sie mir bloß.!“ Kurzentschlossen stopfte Peter Streitberg seine baumelnden Hosenträger in die Hosentasche und zog die Tür hinter sich zu. Mit zwei langen Schritten überquerte er den Flur und betrat kampfbereit das Zimmer siebzehn. Die Dame im blauseidenen Schlafanzug schloß geräuschlos die Tür hinter ihm und zog den Schlüssel ab. Streitbeig war sich seiner großen Körperkigft wohl bewußt und schrtt erwartungsvoll und mutig bis in die Zimmermitte. Verwundert blickte er sich um. Er hatte Einbrecher, Feuer— Gott weiß was, erwartet. Aber hier schien alles in bester Ordnung! Erstaunt drehte er sich um, und sein Blick fiel auf die hinter ihm stehende hübsche Frau. Von Angst war jetzt keine Spur mehr auf ihren Zügen zu lesen. „Ich bitte Sie, gnädige Frau“, begann Streitberg mehr verwundert als unwillig,„wozu, um alles in der Welt, haben Sie mich eigentlich...“ „Bitte, mein Herr“ unterbrach sie ihn mit feinem Lächeln und einer einladenden Handbewegung,„nehmen Sie einen Augenblick Platz. Ich werde Ihnen sofort eine Erklärung geben.“ Jetzt erst kam ihm sein wenig verführerisches Aeußere zum Bewußtsein. Das machte den sonst so zielbewußten. ernsten Mann unsicher und verwirrt. Geniert zog er die rutschende Hose hoch und setzte sich ungeschickt auf die Kante des kleinen Sessels. Sie ließ sich ihm gegenüber nieder und schlug kokett die Beine übereinander. An den kleinen, bloßen Füßen trug sie zierliche Pantöffelchen, ebenfalls aus blauer Seide. „Zigarette gefällig?“ fragte sie liebenswürdig und hielt ihm ein kleines, goldenes Etui hin. „Danke!“ lehnte er fast unhöflich ab.„Ich rauche keine Zigaretten!“ Er kam sich ungeheuer lächerlich vor gegenüber der schicken, selbstsicheren Frau. Unruhig rutschte er auf seiner Sesselkante hin und her. Sie brannte sich eine Zigarette an und sog den Qualm langsam und genußvoll in die Lungen ein. Dann blickte sie ihm gerade in die Augen. „Obwohl ich nicht das Vergnügen habe, Sie zu kennen, mein Herr“, begann sie die Unterhaltung,„bin ich...“ „Gestatten Sie, Streitberg“ unterbrach er sie, sich vorstellend,„Dr. Ing. Peter Streitberg!“ „Trotzdem, Herr Dr. Streitberg“, fuhr sie unbeirrt in dem angefangenen Satz fort,„bin ich durch ganz besondere Amstände gezwungen, Ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen!“ „Bitte!“ antwortete er zurückhaltend und machte einen steifen Nacken. „Ich beabsichtige morgen abzureisen“, sprach sie weiter.„Leider bin ich nicht im Besitze der hierzu erforderlichen Barmittel. Ich muß Sie daher bitten, mir mit etwas Bargeld, möglichst einigen Hundertmarkscheinen, auszuhelfen. Ich hoffe, daß Sie Kavalier genug sind, sich mit mir im Guten zu verständigen, damit ich nicht genötigt bin, einen gewissen Zwang auf Sie auszuüben!“ Dr. Streitberg erhob sich mit einem Ruck. Eine scharfe Falte teilte seine buschigen Brauen. In dem gereizten, rücksichtslosen Ton, den alle seine Untergebenen so fürchteten, erwiderte er: „Darauf geht also die ganze Komödie hinaus! Nun, und wenn ich es ablehne, Ihnen das Geld zu geben, mein Fräulein, was dann?“ „Das würde ich sehr bedauern“, sagte sie ruhig, ebenfalls aufstehend, die rechte Hand nachlässig in die Tasche ihres Schlafanzuges versenkend.„Dann wäre ich gezwungen, meine Gewaltmittel in Anwendung zu bringen.“ Er lachte kurz und trocken auf. Sie mit einem stechenden Blick messend, ging er drohend auf sie zu. Sie wich einige Schritte zurück. „Wenn Sie nicht sofort stehenbleiben, schreie ich um Hilfe und rufe das ganze Hotel zusammen!“ sagte sie entschlossen.„Es dürfte doch recht peinlich sein für Sie. als älterer Herr zu dieser Stunde und in diesem Aufzuge aus meinem Zimmer herausgeholt zu werden. Jeder wird mir glauben, wenn ich behaupte, daß sie wider meinen Willen hier eingedrungen sind. Sie sehen, ich habe Sie in der Hand!“ Er ballte seine klobigen Fäuste. „Und wenn ich Sie jetzt einfach niederschlage?“ fragte er in grobem Tone, die Augen böse und lauernd zusammenkneifend. Lächelnd und ohne das geringste Zeichen von Angst zog sie ihre Hand aus der Tasche und richtete einen kleinen Revolver auf ihn. „Sehen Sie sich dieses reizende, kleine Ding an“, sagte sie spöttisch.„Ehe Sie überhaupt an mich herankommen, schieße ich Sie glatt über den Haufen, verehrter Herr Doktor. Ich stelle mir das wenig angenehm für Sie vor. Für mich kommt gar nichts danach! Kein Mensch, wird mir einen Vorwurf machen, wenn ich meine Frauenehre mit der Waffe in der Hand verteidige!“ Trotz des lächelnden Mundes sah er in ihren Augen ein kaltes, entschlossenes Funkeln, das ihn von dem Ernst der Lage überzeugte. Das rabiate Frauenzimmer kriegte es wahrhaftig fertig, einfach loszuknallen. „Bestie!“ knirschte er wütend und ließ sich in einen Sessel fallen. „Wie ihr Männer doch gleich ungalant werdet, wenn es um Geld geht!“ warf sie spöttisch ein. Er achtete nicht auf ihre Worte und dachte nach. Diese gefährliche, schöne Raubkatze hatte ihn in der Hand. ganz ohne Zweifel. Wenn sie Skandal machte, kam er in eine Lage, deren Folgen er nicht auszudenken wagte. Ihm würde niemand Glauben schenken, wenn sie nicht eine in solchen Sachen geradezu gewohnheitsmäßig bekannte Persönlichkeit war. Er dachte an sein Werk, an seinen gesellschaftlichen Ruf, an seine Frau, an seine Kinder— schauderhaft! Da kam ihm plötzlich ein Gedanke. Er schlug sich aufs Knie. Gott ja, daß er auch nicht eher daran gedacht hatte! Das Ei des Kolumbus. Er hatte ja im Augenblick überhaupt kein Geld bei sich, abgesehen von den paar Mark Kleingeld, die er in der Geldbörse trug. Mit einem Male gewann er seine alte Sicherheit wieder. Er erhob sich und steckte beide Hände in die Hosentasche. Das war zunächst eine Bewegung der Ueberlegenheit, hatte aber dabei den praktischen Zweck, seine Unaussprechlichen, die trotz des runden Bäuchleins eine fatale Neigung zum Rutschen zeigten, festzuhalten. „Selbst wenn ich geneigt wäre, Ihren Wünschen nachzugeben, was ich aber nebenbei gesagt gar nicht bin“, begann er in sachlichem Tone, als handelte es sich um eine alltägliche geschäftliche Unterredung,„so bliebe es beim guten Willen. Ich habe kein Geld bei mir, da sich meine Brieftasche in meinem Rock befindet. Und der hängt, da ich ein ordnungsliebender Mensch bin, sein säuberlich über der Stuhllehne in meinem Zimmer. Es erübrigt sich also jede weitere Verhandlung in der Angelegenheit. Haben Sie daher bitte die Güte, mich aus Ihrem Zimmer herauszulassen!“ Als er ihr verdutztes Gesicht sah, verzog sich sein Mund zu einem breiten, hämischen Lächeln. Da hob sie die Pistole. „Ja— das erschwert die Sache natürlich wesentlich“. meinte sie nachdenklich.„Aber ich möchte Ihrem guten Willen, von dem Sie eben sprachen, keinen Korb geben und werde Sie auf Ihr Zimmer begleiten Sie haben R r ee er üüier Ihne eine Antwort auf diese Frage abzuwarten, öffnete sie die Tür und überzeugte sich, daß der im Dämmer liegende Flur im Augenblick leer war. 29. Dezember 1930 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Vonner Nachrichten Nr. 16 334. Seite 9 Das Dorf der blinden Soldaten Ein erfolgreicher Versuch Alexanders von Südslawien— Der Ort mit der höchsten Geburtenzahl Die Technik im hörspiel Ergebnis des Dr.=Todt=Preisausschreibens Der Förderung des technischen Hörspiels diente ein Es ist jetzt 15 Jahre her, daß der verstorbene König Alexander von Südslawien in der Nähe von Novisad ein Dorf für blinde Soldaten gründete und damit einen einzigartigen Versuch der Fürsorge für Opfer des Krieges begann, der zunächst sehr kühn zu sein schien, sich aber dann als ein voller Erfolg erwies. Das Dorf wurde Veternik genannt, nach einem anderen Dorf diesas Namens, das in Südserdien liegt und diesen Namen von einer Bergspitze erhalten hat, in deren Umgebung die erbittertsten Kämpfe auf diesem Kriegsschauplatz stattgefunden haben. Viele serbische Soldaten hatten in diesen Schlachten das Augenlicht verloren, und für sie erfolgte die Gründung des zweiten Veternik. Jeder Blinde erhielt vom Staat ein Stück Land mit einem kleinen Haus, eine Kuh, einige Ziegen, Geflüge! und modernes Werkzeug für die Landbestellung. Die blinden Soldaten, die zu blinden Bauern gemacht werden sollten, wurden zunächst in dem Blindeninstitut in Zemun ausgebildet, aber es wäre wohl kaum möglich gewesen, daß sie als Bauern Erfolg hatten, wenn König Alexander nicht den ausgezeichneten Gedanken gehabt hätte, jedem von ihnen ein Bauernmädchen als Frau zur Seite zu geben. Es schien zuerst eine schwer zu lösende Aufgabe, da die Blinden ihre Frauen nicht selbst auswählen konnten, und es wurde auch befürchtet. daß sich nicht genügend Bauernmädchen bereit finden würden, blinde Männer zu heiraten. Als aber König Alexander einen Aufruf an die serbischen Mädchen erließ, waren bald mehr Bewerberinnen zur Stelle als blinde Männer in Veternik. Bauerntöchter aus allen Teilen Südslawiens drängten sich dazu, einen blinden Soldaten zu heiraten. Sie wurden einer strengen Prüfung über ihre Gesundheit und ihren Charakter unterworfen, und die schließlich Ausgewählten wurden nach Veternik gesandt. Hier bestimmten die Behörden für jeden Blinden Soldaten eine Frau. Alle Paare wurden an dem selben Tage verheiratet. Es war ein gewagtes Unternehmen. Niemand konnte voraussehen, wie die Ehen zwischen den Blinden und den Bauernmädchen, die wenige Tage vorher noch einander völlig fremd gewesen waren, ausgehen würden. Der Versuch ist jedoch über alle Erwartung hinaus gelungen. Nicht eine der Ehen war zum Scheitern verurteilt. Die Frauen beklagten sich nie über die Tatsache, daß sie mit blinden Männern verheiratet waren, und die Männer fühlten sich von ihren Frauen nie vernachlässigt. Da alle Frauen im Dorf dasselbe Los teilten, gab es keine Intrigen und keine Streitigkeiten zwischen den Eheleuten. Keine Scheidungsklage wurde eingeleitet. Den Gesundheitszustand der Gemeinde kennzeichnet die Tatsache, daß seit diesen Eheschließungen nur ein Todesfall eingetreten ist. Ein Besuch im Blindendorf läßt klar erkennen, daß seit der Begründung dieser Siedlung der Besitz der Blindengemeinschaft durch ihre eigene Tätigkeit sich um ein Vielfaches vermehrt hat. Man sieht auch, daß die Landarbeit durchaus nicht allein von den Frauen getan wird, während die blinden Männer untätig herumsitzen. Vielmehr arbeiten die Blinden auf den Feldern unter der Anleitung ihrer Frauen, sie sind ohne Ausnahme erstklassige Landarbeiter. Heute sind auch die älteren Kinder schon so weit, daß man sie als Helfer bei der Landarbeit beobachten kann. Auch handwerkliche Betätigung der blinden Bauern trägt zu ihrem Gedeihen bei. Da sie alle auch als Kriegsbeschädigte Pension und für jedes Kind einen Zuschuß erhalten, so ist man nicht überrascht, wenn man erfährt, daß einige dieser blinden Bauern schon 150 000 Dinar, etwa 10000 Mark erspart haben. Eine besondere Eigentümlichkeit von Veternik verdient noch hervorgehoben zu werden: das Dorf hat die höchste Geburtenziffer in Europa. Die kleinste Kinderzahl in jeder Familie ist vier, die höchste sechzehn, die Durchschnittszahl beträgt 8 in jeder Familie. Da die schnell anwachsenden Familien mehr Land brauchen, haben die blinden Bauern die Absicht, ihre Ersparnisse zusammenzulegen, um weiteren Landbesitz in der Nachbarschaft zu kaufen. Preisausschreiben, das Generalinspektor Dr. Todt gemeinsam mit dem Intendanten des Reichssenders Köln, Dr. Toni Winkelnkemper, im Sommer dieses Jahres erlassen hatte. Gefordert waren Hörspiele aus allen Arbeitsgebieten der Technik, Hörbilder, in denen es ebenso auf die fesselnde und zeitgemäße Darstellung des Technischen wie auf eine rundfunkmäßig einwandfreie Form ankam. Unter den 500 Einsendungen fehlte jedoch die wirklich große, dichterische Leistung, die allen gegenständlichen und künstlerischen Anforderungen des Preisausschreibens genügt hätte. Aus diesem Grunde mußte sich das Preisgericht entschließen, den 1. Preis von 1000 Mark aufzuteilen. Den 1a=Preis erhielt das Hörspiel„Nur eine Luftblase" des Dortmunder Ingenieurs Sandkühler. Der 1b=Preis fiel an das Hörspiel „Kameraden“ des Schriftstellers Karl Kanig aus Geislingen Steige. Der 2. Preis kam an den Schriftsteller Ernst Johannsen(Altona) für das Hörspiel„Wunder ohnegleichen“(400 Mark), der Za=Preis an Josef Lambrecht aus Lamprecht(Pfalz) für das Hörspiel„Geschichte einer Drehbank“(300 Mark) und der ebenso hoch ausgesetzte 35=Preis an den Schriftsteller Dr. Reinhold Heinen aus Berg vor Nideggen für das Hörspiel Schmammenauel!. Große Schau der kleinen Tiere 13 000 Stück Jedervieh, 12.000 Kaninchen— Reichskleintierschau Anfang Januar in Leipzig Mitten in die Vorbereitungen zur 5. Reichskleintierschau traf im vergangenen Winter das Verbot, sie abzuhalten, um eine weitere Ausbreitung der Maul= und Klauenseuche zu verhindern. Ein Jahr später, vom 6. bis zum 8. Januar, wird sie nun in Leipzig stattfinden. Die ungewöhnlich lange Pause von 25 Monaten seit der vorherigen, der 4. Reichskleintierschau in Essen, hat die Bedeutung der kommenden Schau vermehrt und ihren Inhalt bereichert. Sie wird die größte Kleintierschau sein, die je stattgefunden hat. Neben der Schau der Tiere werden die vielfältigen Lehrschauen einen wesentlichen Teil des Gebotenen ausmachen. Der Reichsnährstand stellt aus, der Reichsverband Deutscher Kleintierzüchter mit seinen zehn Reichsfachgruppen, weiter der Deutsche Siedlerbund und der Reichsbund Deutscher Kleingärtner. Allein an Federvieh werden über 13000 Stück vertreten sein: Hühner und Zwerghühner, Gänse und Enten, Puten und Tauben, ja auch die Kanarienvögel kommen nach Leipzig. An Zahl stehen die Kaninchen nicht weit nach: An die 12000 werden auf der Schau zu sehen sein, 1000 Angorakaninchen treten zur Schur an. Bei dem Geflügel und bei den Kaninchen sind es ausgesucht schöne und leistungsfähige Tiere, die auf Landesausstellungen schon hohe Preise gewonnen haben und hier zum Reichswettbewerb antreten. Daneben stellen die Ziegen= und Pelztierzüchter, die Katzenund Hundezüchter, die Seidenbauer und Imker aus. Die Schau der Imker mit 20000 Gläsern Honig aus allen Gauen des Reiches und 1000 Wachsblöcken mit Bienenwohnungen und Geräten wird auch von keiner bienenwirtschaftlichen Ausstellung der Vergangenheit übertroffen. So sammeln sich lehrreiche Beispiele und vorbildliche Leistungen aus allen Gebieten der Kleintierzucht in drei der riesigen Messehallen mit einer Bodenfläche von nicht weniger als 35000 Geviertmetern. Vor zwei Jahren in Essen gab Karl Vetter, der Präsident des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter, die Aufgaben bekannt, die im Vierjahresplan besonders der Kleintierzucht gestellt worden sind. In der Oeffentlichkeit wird die Bedeutung der Kleintiere für die gesamte Wirtschaft des Reiches noch vielfach unterschätzt. Allein schon die Tatsache, daß die Erzeugung unserer Kleintierställe an Wert die Summe von 1200 Millionen RM. überschreitet, ist für manchen ebenso eindrucksvoll wie überraschend. Dazu kommt noch mancher mittelbare Nutzen, wie die Befruchtung der Kulturpflanzen durch die Bienen, der Wert dieser Tätigkeit wird von der Wissenschaft mit rund 500 Mill. RM. veranschlagt. Nach den Berechnungen der Biologischen Reichsanstalt schützen die Katzen durch die Schädlingsvertilgung jährlich Werte von 780 Mill. RM. vor dem Verderb. So tragen die Kleintiere in unzähligen von kleinen Einzelleistungen riesige Werte zusammen, so liefern sie uns nicht nur unersetzliche und edle Nahrungsmittel und Nohstoffe, sondern bewahren und bewachen auch uns und unser Gut, verbessern unsere Lebenshaltung und sind durch manchen anderen Dienst uns treue Helfer und Freunde. Da zudem auf keinem anderen Gebiete der Tierzucht diese hohen Leistungen mit einem ähnlich geringen Einsatz gewonnen werden können, kommt der Kleintierzucht eine besondere Bedeutung zu. Das Reich hat darum auch besondere Geldmittel zur Förderung der Kleintierzucht angesetzt. Zwei Jahre dauert seit der letzten Ausstellung nun der planvolle und zielbewußte Kampf um die Mehrleistung in den Kleintierställen. Mit der Schau in Leipzig haben die Kleintierzüchter die halbe Strecke ihres Weges im Vierjahresplan hinter sich gebracht. Sie wollen nun der Oeffentlichkeit zeigen, wie sie diese Zeit genutzt und was sie erreicht haben. Die 5. Reichskleintierschau wird so einen inhaltsschweren Rechenschaftsbericht der Kleintierzucht über ihre Arbeit und ihre Erfolge in den letzten Jahren sein. Sie wird aber auch mit ihren vielen Lehrschauen den Kleintierzüchtern den Weg, den sie in Zukunft zu gehen haben, weisen. Sie will weiter— und das sollte ihr bei der Fülle der ausgestellten Tiere nicht schwer fallen— eine Werdeschau sein, um die Kleintierzucht immer weiter zu verbreiten. Die 5. Reichskleintierschau in Leipzig eröffnet das Ausstellungsjahr 1939. Es wird eine Schau sein, deren Bild und Inhalt sich sehen lassen Schweres Kleinbahnunglück in Nachen Abends ereignete sich auf der Lütticherstraße in Aachen ein schweres Kleinbahnunglück. Ein moderner Kleinbahntriebwagen, der in Richtung belgische Grenze fuhr, geriet aus den Schienen und legte sich quer über die Straße. Von den zahlreichen Insassen wurden vier schwer und drei leicht verletzt. Alle Verletzten mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Lebensgefahr besteht jedoch bei niemandem. Gasrohr undicht, acht Personen vergiftel In Oberhausen=Alsaden drang durch das Undichtwerden eines Gasrohres Gas in die Wohnungen von drei Häusern ein. Acht Personen mußten mit einer Gasvergiftung ins Krankenhaus geschafft werden. Während vier von ihnen bereits wieder entlassen werden konnten, blieben drei Kinder und eine Frau noch da. Befürchtungen für ihr Leben sind nicht vorhanden. Auestellung des Osnabrücker Domschatzes Der Osnabrücker Domschatz, eine besondere wertvolle Sammlung bodenständiger mittelalterlicher Handwerkskunst, ist jetzt der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Das Diözesanmuseum umfaßt in seiner Neugestaltung in drei gesonderten Abteilungen Sammlungen von Plastiken, wertvollen alten Gewändern, Stickereien usw. und den Domschatz, der zu den wichtigsten Kirchenschätzen Deutschlands gehört. Branchskundige saudere Vernauserin ase e. Be. ien eie be Friseust Tüchige Frsene od. 1g. Friseurgehilfe für sof. od. 15. Jan. ges. Guter Lohn nebst fr. Stat. Ang. u. K. L. 100 Gen.=A.(a din Sttwerstäunm ir dauernd und eins zur Ausbilfe lwester gesucht. Restaurant für dauernd und eins## Keil. Macchen ehrlich und fleißig, welches kochen und alle Hausarb. verrichten kann, in guten Haushalt zu älterer Dame gesucht. Waschfrau vorhanden. Vonn, Hohenzollernstr. 26.(42 Tücht. Mädchen für alle Hausarbeit in haus zum 15. 1. gesucht. Angebote unter M. K. 324 Gen.=Anz.(2 Mädchen für fl. Restaurationshaushalt zum 1. Januar gesucht.(40 Renaurant Höller, Viktortastr. Hausmädchen sowie junger Hausbursche für sofort gesucht. Wicküler Stadtschänke, Bonn, Poststraße 12.(44 Zuverlässige, ehrliche tägl. vorm. für 2½ Std. gegen Monatslohn gesucht. Wo, sagt die Ann. des Gen.=Anz. in Beuel.(40 Zuverl. Mädchen für tagsüber in Geschäftshaushalt gelct. Näheres in der Geschansnrug oder Teleson 5920.(6 Aeltere Frau für, leichte Nachtpflege sofort gesucht. Dauerstelle. Katterstraße 183.(40 Ehrliches, fleißiges eseriche ta) Argelanderstr Aelieres, gewissenhaltes„Mädchen zur Füdrung eines kleinen Haushaltes für sofort gesucht. Anged. u. O. 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Wanrverbinbung: Neicsbank-Girokonte Vonn. Deutiche Bank'onn. Vonnersfag, 29. Besemsber 1933: Besugeptels: Peneral= Anzeiger monallich.—.2 Juustrierte Veilage monatlich.30.2 tei Haus einschließlich Botenloon u Verlandtosten Einzelverkaufo 10.2 Voesgreie! 9e: am mit eilag 99• 30.4 aege General=Anzelge Iautrierten-zuge, Mengtgh einscließt, Poruggrweniunge gen ausschlieklich Voltzultell geld. Gnnabmeneilen: 10: Gesue und aaleigen: Kessenich... Markusnraße 62 Kaksses““:: Hapnvaisrahe 85 gustirchen Hahugglngaße 12 Heuel... Adoll Hiller=Eir. 5 Overkassel.... Hauptstraße 144 Oberdollendort Heilterbacher Sit#1 Konigswinter„. Hauptltraße 87 Honnet...... Haupihraße## LinzRbemn.##.##, Wineitraße 15 Elesgurg* Abgzt.Hilleg=Plas Trolsdok" Kölner ei Hennei... Baondossirg Wissen... Aboll=Hitler=* Links: Das engkische Königspaar besuchte zusamnen mit dem Duke und der Duches o Kent das Palasttveater in London, um den Geburtstag des Duke of Kent zu seler *. Bild zeigt die englische Königin Elisabeth in einem kostbaren Hermelinvelz vor dam Betreten des Tycaiers. Rechts:— Bild zeigt die Pariser Feuerweyr, die mit viele: Mübe die gefrorenen Schläuche nach dem Brand des Invalidendoms weg räumt. Ein ordnungsmäßl ges Aufrollen war unmöglich Links: Der Schneefall. der England erreichte, hat in London immerbin eine kleine Verkehrsverwirrung angerichtet. Im allgemeinen ist nan um diese Zeit nur an Regen gewöhnt.—# Flinke Eissegler beleben jetzt wieder unsere Seen— hier ein Bild von der Eröffnung des Eissegelsports LInks: Aus Paris eryalten wir dieses Bild. das durch seine Tarstellung und Unterschrift ein bezeichnendes Licht auf die„modernen Künstler“ im Ausland wirft: nach dren franjösischen Text wird im Museum der darstellenden Künste eine Aussteilung Heiliger Kunst durchgefnort. bei der diese„Anberung“ eines uliramodernen„Künstlers“, besondere Beachtung findet.—— Kreis: Der Führer und Reichskanzler hal den Architetten Professor Hermann Giesler zum Generalbaural für##e Hauptstadt der Bewegung bestellt. Der Genenalbaurat stellt den Gesamtbauplan für die Hauptstadt der Bewegung auf und entscheidet über alle von der Plangestutung b rührten Interessen. Er ist besugt. die zur Erreichung dieses Zweckes notwendigen Maßnahmen und Auoronungen zu tresfen.— Associated 7, Hoffmann 2, Bavaria=Film 2. In den Surrey=Docks in London konnte der finnische Tampfer„Kuriera“ in letzter Minute vor dem Kentern bewahrt werden. Am 23. 12. verschob sich seine Holzladung und das Schiff kam schwer auf Schlagseite. Stützende Ponionvoote auf der Außenselie konnten den Tampfer jedoch vor dem Kentern bewahren. Nach der bemerkenswerten Demonstration englischer Arbeitsloser, die in dem exklusiven Ritz=Hotel sich zum Tee einstellten, erschien zu den Weibnachtsfeiertagen eine Arbeitslosendelegation, die vor dem Buckingham=Palast Einlaß zum König begeurte. um ion uen Winterhilfe für die Tausenden engsischen Arbeitslosen zu bitten und die Not zu schildern. Nach einer längeren Diskussion mit der Garde wurde es einem der Führer gestattet, einen schriftlichen Antrag zu überreichen, der von einem Mitglied des Haushalts entgegengenommen wurde.— Bild zeigt eine Gruppe der Arbeitslosen vor dem Portal des Buckingham=Palastes. Unten: Statt der#fserkuchen, Marzipan und Schokoladenberzen begnügen sich die Rumä## nen mit Brkzein, die an den Weibnachtssestagen besanders bessevi und begeort sind.— Bild zeigt einen Brezelverkäufer zur Weibnachtszeit in Bukarest. Rechts:—) Noch scheint's die wahre Liebe nicht zu sein! Gundel Tvormann und Willem Holsboer in einer Szene aus dem Film„Drei wunderschöne Tage“.“