#t Natzegang T. Ntr. 16 204 „Oemoestag 14. Jull 1906 Anseigengrundprels: (Großspalte 46 mm).. mmn.18-4 Textanzeigen(76 mm)" mm.—4 S Knteigen Su M. Anzeigen Laz. bis Schingort, für Bäber, Gastdöfe, Fremdendeime und Gaststätten..... uum.15-4 Nereins= Anzeigen(nicht für die Wirtschaftswerbung)" mum.111.4 Amtliche Anzeigen.. mm.15-4 Familien=Anzeigen.. mm.10.4 Stellengesuche.... mmum.05.4 Wortanzeigen, einspaltig in der Grundschrift nur in eindettlicher Breite von 46 mm, von Privatpersonen aufgegeben, bis 50 mm Höde.... jedes Wort.05.4 Ziffern= und Auskunfts=Gebühr (Porto besonders).30.4. Nachlässe Maistaffel 1 und Mengenstassen B. Güttig ist die Anzeigenpreististe 5. Erfüdungsort Bonn=Rbein. „„„„ für Vonn und Amgegene Bomnei Nachrichten Godesberger Nachrichten, Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Druck und Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser. Kom.=Ges., Bonn. Geschäftsstelle u. Schriftleitung: Bahndofstraße 12. Die Geschäftsstelle in geöffnet von—19 Udr. 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Anerhörte Zwischenfrage eines Labour=Abgeordneten im englischen Unterhaus Wie der Unterstaatssekretät im Luftfahrtministerium Balsour am Mittwoch im Unterhaus mitteilte. bauen u. a. die Havilland=Werke zurzeit eine viermotorige Verkehrsmaschine, weiter sei man an der Konstruktion eines viermotorigen Eindeckers, der ebenfalls bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 200 Meilen in der Stunde 40 Fluggäste in einem Nonstopflug von London nach Berlin bringen könne. Die Zwischenfrage des Labourabgeordneten Montagu, ob die neue Maschine, die 40 Fluggäste ohne Zwischenlandung nach Berlin bringen könne, ebense auch 49 Bomben nach Berlin bringen könnte, ries lebhafte Entrüstungsuufe hesvor. Die Entrüstung im Unterhaus über diese Bemerkung des Abgeordneten war so groß, daß nach einigen Minuten der Sprecher einschreiten und die nächste Frage aufrufen mußte. Später entschuldigte sich dann Montagu beim Sprecher wegen dieser Zusatzfrage. Man ist ja vom englischen Unterhaus mit der Zeit allerlei gewöhnt worden, aber das, was sich gestern in diesem Hause zugetragen hat, ist wahrlich der Gipfel verantwortungslosester Scharfmacherei und Kriegshetze. Während wir Deutsche uns eifrig und nicht ohne Erfolg bemühen, eine Atmosphäre der europäischen Verständigung zu schaffen, um so die durch die berüchtigten Lügenartikel des News Chronicle und dessen Gesinnungsblättern in Paris, Prag und Moskau vergiftete Stimmung in Europa wieder zu entspannen, kann irgendein bis dato wohltuend unbekannter linksradikaler Unterhausabgeordneter namens Montagu diese Bemühungen um Verständigung und Frieden mit seiner zynischen Anfrage stören, ob statt der 40 Passagiere, welche ein neues englisches viermotoriges Verkehrsflugzeug im Nonstop=Flug nach Berlin zu bringen imstande ist, es auch 40 Bomben nach Berlin bringen könnte. Zur Ehre des englischen Unterhauses muß allerdings festgestellt werden, daß sich ob dieser zynischen Anfrage Montagus im ganzen Hause ein lebhafter Entrüstungssturm erhob, der erst nach einiger Zeit zur Ruhe gebracht werden konnte. Aber diese loyale Feststellung ist alles andere als eine Entschuldigung für diesen ungeheuerlichen, ja geradezu verbrecherischen Vorstoß dieses bolschewistischen Hetzers im Solde Moskaus. Wieder ist einmal vor aller Welt mit unabweisbarer Eindeutigkeit festgestellt, daß die sich so gern mit dem Schafspelz des Pazifismus und der angeblichen demokratischen Ideale kleidenden sozialistischen Führer innerhalb der sogenannten„großen Demokratien“ in Wahrheit die gewissenlosesten und deshalb die allgemeingefährlichsten Kriegshetzer und Panikmacher sind. Aber so etwas ist eben nur möglich in den demokratisch=parlamentarischen Ländern, wo jeder, der irgendwie in das Parlament gewählt worden ist, dann, geschützt durch die Abgeordneten=Immunität, daherschwätzen kann, was ihm beliebt. Auf einen kleinen Krieg, ja selbst auf die Entfachung eines allgemeinen Weltbrandes mit all den unvorstellbar grausigen Auswirkungen der modernen Kriegstechnik kommt es diesen verantwortungslosen Hetzern dabei gar nicht an, denn sie verstehen es ja doch immer, ihr eigenes Leben rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Da sind wir Wilden, will sagen: wir Anhänger des autoritären Systems, doch bessere Menschen, nämlich deshalb, weil bei uns jeder das, was er sagt, auch zu verantworten hat. Ueberdies und abschließend ist zu diesem Fall noch festzustellen, daß uns ja nun niemand übelnehmen kann. wenn wir uns gegen die vorhin geschilderten Gefahren „Teideserlächtigung in Arden am ewigen Teben des Voiles Reichsminister Dr. Frick eröffnet das Deutsche Turn- und Sportfest Breslau 1933— Stiftung„Deutscher Sportdank“ verkündet— Neues Bundesbanner In überaus feierlichem Nahmen vollzog gestern nachmittag der Schirmherr des Deutschen Turn= und Sportfestes Breslau 1338, Reichsminister Dr. Frick, in der mit 52.000 Zuschauern bis auf den letzten Platz besetzten Schlesier=Kampfbahn in Anwesenheit von Vertretern von Staat, Partei, Wehrmacht sowie der gesamten deutschen Turn= und Sportbewegung die Eröffnung des größten deutschen Festes der Leibesübungen. Mit der Feierlichkeit war die Verkündung der Stiftung„Deutscher Sportdank“, die Uebergabe des neuen Bundesbanners des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen durch den Schirmherrn des Festes an den Reichssportführer sowie die Weihe der 17 neuen Gaubanner und von 8900 Vereinsfahnen des DRL verbunden. Stunden vor Beginn schon sind die hohen Ränge der Kampfbahn Kopf an Kopf besetzt, und bei der Hitze sitzt alles im weißen Turnhemd, im bunten Sportkleid in dem gewaltigen Oval, in das viele Uniformen eine besondere Note bringen. Aus allen Gauen Großdeutschlands sind viele Ehrengäste eingetroffen. So sieht man in der Ehrentribüne neben dem Oberpräsidenten und Gauleiter von Schlesien, Joseph Wagner, den Führer der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, zahlreiche führende Persönlichkeiten des Gaues Schlesien, Vertreter der Wehrmacht, von Kunst und Kultur. von Wirtschaft und Verkehr, nicht zuletzt das gesamte Führerkorps des DRL. Wenige Minuten vor 16 Uhr betreten Dr. Frick und seine Begleitung, geleitet vom Reichssportführer, die Ehrentribüne. Im gleichen Augenblick leiten die Breslauer Festfanfaren den feierlichen Akt ein. Kommandoworte erklingen. Unter festlichen Marschklängen ziehen dann die Fahnen des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen in das Oval ein. Ueber die große Freitreppe beiderseits des Glockenturms ziehen das bisherige Bundesbanner, geleitet von Oberbürgermeister Dr. Strölin=Stuttgart, welche Stadt das Banner seit dem Turnfest, seit 1933, in ihrer Obhut hatte, und dahinter die Traditionsfahnen der Deutschen Turnerschaft in das Spielfeld ein: Das neue Bundesbanner, die 17 Gaubanner des DRL. sowie die 6000 Vereinsfahnen, die ihre Weihe erhalten und noch verhüllt sind, folgen nach. Gleichzeitig marschieren von dem Süd= und Nordtor die Vereinsfahnen in großen, dichten Blocks ein. Beim Einzug der Fahnen hat sich alles von den Plätzen erhoben und jubelt den Einmarschierenden begeistert zu. Die Spitze den Blocks ist den Auslandsdeutschen und den Teilnehmern aus allen Teilen der Welt vorbehalten, von denen besonders die Sudetendeutschen zahlreich vertreten sind. Alle 20000 Teilnehmer der Eröffnungsfeien sind schließlich aufmarschiert. Als erster Redner nimm: Gauleiten Staatsrat Wagner das Wort, um den vielen tausenden Teilnehmern des Turn= und Spoptfestes die herzlichsten Grüße des Grenzgaues und seiner Bevölkerung zu entbieten. Sein besonderer Gruß gilt dem Schirmherrn des Festes, Reichsminister Dr. Frick. Unter gedämpften Fanfarenklängen leitet ein Chorspruch zu den Ansprache des Oberbürgermeisters Du. Ströling=Stuttgart über, der das Traditionsbanner den Deutschen Turnfeste dem Reichssportführer übergibt. Dieser übernimmt das alte Banner in die Obhut der nationalsozialistischen Bewegung. Zugleich aber bittet er den Schirmherrn des Festes, Dr. Frick, dem Deutschen Reichsbund fün Leibesübungen ein neues Banner als Wahrzeichen der größeren Gemeinschaft zu verleihen. In diesem Augenblick fällt die Hülle des neuen Banners des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen, das den Adler des DRL., von Goldlorbeeren umrahmt, auf rotem Felde zeigt. Dann nimmt der Schirmherr des Festes, Reichoministen des Innern Dr. Frick das Wort, der u. a. ausführte: Deutsche Männer und Frauen! In stolzer Freude eröffne ich hiermit das erste Deutsche Tur= und Sportfest Breslau 1938. Als Schirmherr dieses Hochfestes der deutschen Leibesübungen grüße ich euch, deutsche Turnen und Sportler, die ihr hien aus dem ganzen Reichsgebiet versammelt seid. Zum ersten Mal seid ihr heüte, geschlossen unter den einheitlichen Fahne des Deutschen Reichsbundes fün Leibesübungen angetreten. Die zwingende Kraft des Nationalsozialismus hat euch, deutsche Turner und Sportler, die ihr früher getrennt marschiert seid, zusammengeschweißt in den einheitlichen Bund. So gebt ihr Zeugnis von der Einheit unseren Nation unter unserem Führer Adolf Hitler. Zeugnis gebt ihr aber auch von der Größe unseres Volkes. In eurer Mitte stehen die Brüder und Schwestern aus dem Saarland, das 1935 in das Reich zurückgekehrt ist, unter euch weilen die Brüder und Schwestern aus Oesterreich, der uralten deutschen Ostmark, die in diesem geschichtlichen Jahr heimgefunden hat ins heilige Reich. Hand in Hand mit euch feiern Auslandsdeutsche und volksdeutsche Brüder und Schwestern von jenseits der Grenzen, die den Stimme ihres Blutes folgten, sich hier versammelt haben zu diesem Fest deutschen Volkstums. Begeisterten Herzens seht ihr heute, Männer und Frauen des Reichsbundes, das weite Feld deutscher Leibeserziehung in seiner ganzen Größe und Bedeutung vor euch ausgebreitet. Träger der Zukunft eines Volkes sind die lebendigen Leiber seiner Söhne und Töchter, sie sind die Tempel der Seele, die Werkzeuge des Geistes und des Willens, die Quelle des Bluterbes und damit des ewigen Werdens. An der Ertüchtigung des Leibes zu schaffen ist daher Arbeitamewigen Leben des Volkes. Zu dieser Aufgabe habt ihr euch entschlossen, freien Sinnes und nicht einem Zwang folgend, wie ein mißgünstiges Ausland die Welt glauben machen möchte. Ihr seid nicht kommandiert, Ihr folgt dem Ruf einer inneren Verpflichtung, heute ein Viermillionenheer von Freiwilligen, von Freiwilligen der Idee, durch Leibesübungen unser deutsches Volk gesund, stark und froh zu machen. Ihr seid die besten Vorkämpfer eurer Idee, denn ihr gebt den Volksgenossen das lebendige Beispiel, ihr müht euch Tag um Tag, und Jahr um Jahr, nicht um klingenden Lohn, der eurem Tun wesensfremd ist, ja nicht einmal um äußere Ehre, die nur ganz wenigen von euch beschieden. Die Gemeinschaft ist euch das Gebot, nicht aber Ruhm des einzelnen. In diesem Geist ist auch euer Fest geformt. Es ist nicht eine Schau einer kleinen Gruppe Spitzenkönner vor beifallsfreudigen- Massen. Wer hier in Breslau sich eingefunden hat, der gibt ohne Rücksicht auf Beifall das seinige zum Fest, der eine das Größte und Beste, der andere das Bescheidene, ein jeder aber nach bestem Können und daher ein jeder mit gleichem Verdienst. So ist in eurer ganzen Arbeit und in diesem euren Fest der Geist der Leistung in der Gemeinschaft verkörpert. Dies ist der Geist, den die nationalsozialistische Bewegung und der nationalsozialistische Staat zum Gemeingut unseres deutschen Volkes und zur Richtschnur jedes deutschen Volksgenossen machen wollen. Und wie ihr heute durch euer Hiersein ein feierliches Bekenntnis ablegt zu diesem Geist, so fühle auch ich mich als des Führers verantwortlicher Minister verpflichtet, zu euch mich zu bekennen und zu erklären: Der Reichshund für Leibesübungen, die Männer und Frauen, die in ihm in selbstloser Hingabe wirkten, tun in Wahrheit Dienst am deutschen Volke. Sie verdienen deshalb für sich und ihre Arbeit den Schutz des Staates und die Hilfe der Bewegung. Beides sei hiermit gerne zugesagt. Damit dem Wort auch sofort die Tat folge und eine Sorge beseitigt werde, die auf vielen Sportlern lastet, habe ich am heutigen Tage eine Stiftung„Deutscher Sportdank“ errichtet. Sport ist Kampf, und wo gekämpft wird, gibt es Verletzungen, gibt es auch manchmal Opfer. Durch die Stiftung sollen die Sportschwergeschädigten dauernd nachhaltige Unterstützung finden. Das Reich stellt für die Stiftung einen Zuschuß von jährlich 100000 RM zur Verfügung." Dies sind die Zinsen eines Kapitals von 2½ Millionen RM. Auf diesem festen Grundstock kann dann die Stiftung großzügig aufgebaut werden. Damit hat das Deutschland Adolf Hitlers als erstes Land der Welt eine Versorgung der Sportschwergeschädigten geschaffen. Der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen ist eine nationalsozialistische Gemeinschaft. Das Zeichen jeder echten Gemeinschaft ist, daß sie eine Fahne hat, der sie verschworen ist. Das alte Banner der Deutschen Turnerschaft, das über 15 deutschen Turnerfesten geflattert hat, ist heute mit größten Ehren eingezogen worden. Ein größerer, ein umfassenderer Bund ist in den letzten fünf Jahren von Ihnen, Herr Reichssportführer, geschaffen worden. Der größere Bund soll heute sein Banner erhalten. Möge dieses Banner stets bleiben das Zeichen der Einheit, der selbstlosen Hingabe, der dienstbereiten Treue zu Führer und Volk. Möge das Banner hinauswehen über die Grenzen des Reiches, möge es in der zwingenden Kraft des Gedankens völkischer Leibeserziehung die Deutschen aller Welt zusammenfassen zu einer unlöslichen Gesinnungsund Blutsgemeinschaft. In diesem Sinne, Herr Reichssportführer, nehmen Sie im Auftrage des Führers aus meiner Hand das Banner des Reichsbundes für Leibesübungen. Der Reichssportführer, SA.=Obergruppenführer von Tschammer und Osten dankte Reichsminister Dr. Frick für die Begrüßungsworte und führte dabei u. a. folgendes aus: Im Augenblick der feierlichen Eröffnung des ersten deutschen Turn= und Sportfestes haben Sie, Parteigenosse Frick, mir und damit der Millionengemeinschaft meiner Kameradinnen und Kameraden ein Banner übergeben. Sichtbar treten wir somit ein in die Reihen der durch einen Fahneneid auf den Führer und seine Bewegung vereidigten Organisationen. Niemand von euch, Kameradinnen und Kameraden, kann sich der Bedeutung dieses Augenblicks entziehen. Wir wissen es, jede Fahne ist ein teures Symbol. Uns aber soll die Fahne der deutschen Turn= und Sportbewegung ein besonders heiliges Zeichen sein, denn dieses Banner ist uns nicht mühelos in den Schoß gefallen. An dieser Fahne, die ich nun wirklich und wahrhaftig in der Hand halte, hat ein Jahrhundert gewebt. Ehrfürchtig stehen wir vor dem Walten der Vorsehung, die es bestimmte, daß auf dem Boden Breslaus endlich erfüllt wird, was vor mehr als hundert Jahren Friedrich Ludwig Jahn begann. Wenn in unserer neuen Fahne das heiße Rot entflammter Herzen brennt, dann wissen wir, daß die Quelle dieser flammenden Lohe die Not des Vaterlandes war, der Durst nach Freiheit und das selbstlose Sichverströmen für das Leben des Volkes. Unsere neue Fahne will, daß du Kamerad und du Träger der Idee eines leibesstarken Volkes bist, daß du alles aus dir herausholst, was an Gaben ein gütiger Gott in dich hineingelegt hat, daß du zur vollen Entfaltung bringst, was an Kraft des Leibes und Kraft des Herzens in dir ist. Wenn du auch nichts bist als ein Glied der unendlichen Kete, du selbst, dein Opfer und deine Kraft müssen die Kette zusammenhalten in den Zeiten des Glücks— wie in Zeiten der Not. Ja— du bist nur Glied der ewigen Kette, mein Kamerad. Aber springt dieses eine Glied, dann reißt die ganze Kette. So sehr also kommt es auf dich an. Denke daran, wenn du unter dieser Fahne stehst. Und ihr vor allem, ihr vielen tausend Kämpfer, denkt daran: zum ersten Male tretet ihr unter dem neuen Feldzeichen auf den Kampfplatz. Diese Fahne ist eine harte Fahne. Sie will keine Halben, keine Weichen, keine Lauen, sie will ganze Männer und ganze Frauen. Sie verlangt nicht mehr und nicht weniger als das Letzte von euch. Zugleich aber ist, wer dieser Fahne folgt, einer wahren, wirklichen und letzten Kameradschaft verpflichtet. solcher Brandreden von Hetzaposteln und Scharfmachern im demokratischen Ausland rechtzeitig zu schützen trachten. Einen wirklichen, das heißt wirksamen Schutz kann uns aber nur eine solche Rüstung bieten, die den Störenfrieden so viel Respekt abnötigt, daß sie lieber die Finger von einem leichtfertig provozierten Angriff auf uns lassen. Und deshalb wird auch das ganze deutsche Volk in seiner Empörung über diese schamlose, ja verbrecherische Kriegshetze der Montagu, Pierre Cot und Genossen vor keinem Opfer zurückschrecken, um seine Verteidigungsfront so stark zu machen, daß ein Anrennen gegen sie für den leichtfertigen Angreifer zu einem sehr erheblichen Risiko wird. Denn das deutsche Volk steht heute mit einer noch nie dagewesenen Entschlossenheit zusammen, um bis zum Letzten sein Daseinsrecht zu verteidigen...-E. A. Fern von Geschäften Beatus ille qui procul negotiis! Horaz, Epoden Man weiß, daß die Sehnsucht nach Ausspannung und Entspannung gerade bei den Männern am stärksten in Erscheinung tritt, deren Leben ein ständiger Kampf oder ein unermüdliches Schaffen ist„An ihren Feierstunden könnt Ihr sie erkennen“,— so ließe sich die Bedeutung des sprichwörtlich gewordenen Horaz=Verses weiterspinnen. Außerdem fragt es sich, ob der nach Entspannung sich Sehnende die Entschlossenheit und die Tatkraft hat, eines Tages wirklich einmal auszuruhen, um sich neue Kraft zu holen. Einige englische Zeitungen haben soeben einen. für sie interessanten Fall dieser Art zum Gegenstand ihrer Betrachtung gemacht. Man ist es ja drüben gewohnt, ausgiebig zu wochenenden, wobei der Sonntag des Briten unbestritten zu den langweiligsten und stumpfsinnigsten Angelegenheiten dieser Erde gezählt werden kann. Der interessante Fall nun betrifft den... Führer und Reichskanzler, sowie— so drücken es die englischen Blätter aus— den„zweiten Mann auf dem deutschen Kommandostand“, nämlich Generalfeldmarschall Göring. Während in Prag ein wahrer Bienenschwarm brodelt, während Europa sich in akuter Kriegsgefahr glaubt, während alle Welt erwartet, daß Adolf Hitler zu der neuesten Entwicklung der Dinge um die Tschecho=Slowa= kei irgendwie Stellung nähme, findet er Zeit, sich fünf Stunden lang dem Genuß einer geliebten Wagneroper hinzugeben und sein Wochenende im Schatten von Bayreuth zu verbringen. Gleichzeitig aber, und das kommt den genannten Blättern besonders„spanisch“ vor, setzt sich Hermann Göring in seine Dacht Karin II und segelt nach Dänemark, um auf Schloß Kronborg Gustaf Gründgens„Hamlet“ spielen zu sehen. Ganz heimlich sozusagen, als ob einer von den Schularbeiten ausreißt! „Hamlet",„Tristan und Isolde": das nennt sich nun — aus der Londoner Perspektive gesehen— Erholung! Das nennt sich Wochenende! Stellt man sich so den „deutschen Diktator“ und seine„eisengepanzerte Faust“ vor? Nein, man stellt sie sich nicht so vor! Man sähe am liebsten beide in einer uralten, grauen, unheimlichen Zwingburg, dicht an der tschechischen Grenze, heimlich zusammensitzen, schwarze Pläne schmiedend und hin und wieder aus einem geheim aufgestellten Scherenfernrohr einen Blick auf das, ach, so friedlich schlummernde Gebiet der friedfertigen Tschechen werfen. Rache und Mord brütend, während draußen mit schweren Kürassierstiefeln General von Reichenau auf= und abwandelt, bereit, aufs Neue die hintergründigsten Generalstabspläne in die Welt hinauszuschleudern. Ja, ja, an ihrer Ausspannung sollt Ihr sieerkennen! Es mag anderen Leuten sonderbar vorkommen, daß Adolf Hitler nach einem so eroignisreichen Frühjahr und Sommer nun endlich einmal in seine seelische Heimat Einkehr hält, daß er Umgang mit den Musen pflegt, die ihn auch bei seinen politischen Entscheidungen leiten. Das ist ja geradezu ein Symbol der inneren Wahrheit unseres, das heißt des Führers, Friedenswillens, daß wir dabei höhere Aufgaben, große Ziele, kulturelle Taten im Auge haben, während man uns usurpatriotischer Gelüste zeiht! Plötzlich sind einige von ihnen sehend geworden, von jenen englischen Journalisten, die selbst bar zu sein scheinen jeglicher musischen Regung! Plötzlich gehen ihnen die Augen auf und siehe da! sie sehen! Die ersten Männer des Staates fern von Geschäften! Die ersten Vertreter des Dritten Reiches auf Wochenende bei den schönen Künsten! Das ist ein weithin sichtbares Fanal, das uns Deutschen selbst nicht einmal aufgefallen wäre, weil wir ja wissen, wie wir den Führer privat und für sich zu schauen haben. Aber nun, gerade in diesem Augenblick, in dem überall in Hochspannung gemacht wird, erkennen auch wir den tiefen Sinn dieser britischen Entdeckung: jawohl, jawohl! Das ist er, unser Führer und... sein Hermann! Sch. Die Fahne will ihm das Herz aufreißen und ihn fähig machen, den Blutschlag der großen Gemeinschaft des Bundes zu fühlen. Aus der Härte des Kampfwillens und aus der großen Güte des weit geöffneten Herzens wächst die Tugend der Ritterlichkeit, die das adligste Gesetz unseres Bundes ist, das Gesetz, zu dem ich euch, ihr Kämpfer, hiermit aufrufe und feierlich verpflichte. Dann setzt wieder das gedämpfte Spiel der Fanfaren ein, und einer der Teilnehmer spricht den Fahnenschwur. Mit dem Gruß an den Führer, den der Reichssportführer ausbringt, und in den die Zehntausende begeistert einfallen, sowie den Liedern der Nation klingt die Feierstunde aus, die ein herrlicher Auftakt der großen Tage von Breslau war, Seite 2. Nr. 16 204 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 26. Juli 1933 Die Grandsage des Karionanikatenstatuts Sprachengesetz und Statut von dem politischen Ministerkollegium genehmigt Das der Prager Regierung nahestehende demokratische Prager Tagblatt ist in der Lage, in seiner Folge vom Mittwoch die Grundsätze des Nationalitätenstatuts der Prager Regierung zu veröffentlichen. Das Blatt schreibt: „Das politische Ministerkollegium hat Dienstag den Text des Sprachengesetzes und des Nationalitätenstatuts genehmigt, der die Verhandlungsgrundlage bilden wird. Das Nationalitätenstatut besteht aus drei Einführungsartikeln und 13 Hauptstücken. Im ersten Einführungsartikel wird eine grundsätzliche programmatische Erklärung über die tschechoslowakische Nationalitätenpolitik abgegeben. Dieser Artikel lautet: „Um die Bestimmungen des Nationalitätenrechtes in der tschecho=slowakischen Republik zusammenzufassen und zu ergänzen und um neuerlich den Willen der tschechoslowakischen Republik zu bekunden, ihre geschichtliche Mission in der Annäherung der Völker im Geiste der Demokratie und Humanität zu erfüllen— wird dieses Nationalitätenstatut der tschecho=slowakischen Republik herausgegeben.“ Das erste Hauptstück wiederholt die bereits in der Verfassung enthaltenen Grundsätze über die Gleichheit aller Staatsbürger ohne Unterschied der Nationalität. In§ 1 ist die wichtige Bestimmung enthalten, daß die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Rasse, Sprache oder Religion kein Grund dafür sein kann, eine Person als staatlich unzuverlässig zu bezeichnen. Das zweite Hauptstück handelt von der Regelung der nationalen Zugehörigkeit und der Sorge um den nationalen Frieden. Dort wird gesagt, daß die Nationalität in der Regel nach der Muttersprache bestimmt wird. Jeder Staatsbürger, der 18 Jahre alt geworden ist, kann vor der Behörde erklären, daß er sich zu einer anderen Nationalität bekennt, als zu welcher er bisher(auf Grund der Angaben seines Vaters oder Vormundes) gezählt wurde. Das Bezirksamt, bei dem diese Meldung zu erfolgen hat, erkennt aber das Bekenntnis zu einer anderen Nation als zu der der Muttersprache nur dann an, wenn jemand seine Muttersprache weder in seiner Familie noch in seinem Privatleben spricht und die Sprache jener Nation, zu der er sich bekennen will, vollkommen beherrscht. Ferner muß das Bezirksamt feststellen, ob das Bekenntnis zu einer bestimmten Nation nicht aus eigennützigen Gründen zur Erlangung eines Vorteils erfolgt. In einem solchen Falle wäre das Bekenntnis nicht zur Kenntnis zu nehmen. Juden können sich auch dann zur jüdischen Nationalität bekennen, wenn die sprachlichen Voraussetzungen nicht gegeben sind. Das dritte Hauptstück handelt vom strafrechtlichen Schutz der nationalen Zugehörigkeit und des nationalen Friedens. Jede gewaltsame Entnationalisierung ist strafbar, ebenso die Entnationalisierung durch Bestechung. Wer eine Person, die älter ist als 18 Jahre, durch Gewalt oder Drohung dazu zu bewegen trachtet, sich zu einer anderen Nation zu bekennen; wer als gesetzlicher Vertreter einer Person, die jünger ist als 18 Jahre, diese zu einer anderen Nationalität als der ihrer Muttersprache anmeldet; wer zum Zeichen der Entnationalisierung eine ihm anvertraute Person in eine Schule mit einer anderen Unterrichtssprache als deren Muttersprache schickt, wird wegen Verbrechens mit Kerker von sechs Monaten bis zu einem Jahr, in besonders erschwerenden Fällen bis zu fünf Jahren bestraft. Die Entnationalisierung durch Bestechung wird als Vergehen mit Gefängnis von 14 Tagen bis zu sechs Monaten, bei besonders erschwerenden Umständen bis zu einem Jahr bestraft. Weitere Strafen bedrohen jedwede Störung des nationalen Friedens und die Schmähung von Personen wegen ihrer Nationalität, Sprache oder Rasse. Das vierte Hauptstück enthält weitere Bestimmungen über den Schutz der nationalen Zugehörigkeit. Ein Kind darf in fremde Pflege nur einer geeigneten Person der gleichen Nationalität übergeben werden. Auch bei der Aufsicht über Kinder in fremder Pflege ist darauf Rücksicht zu nehmen, daß diese von einer Person oder Organisation der gleichen Nationalität ausgeübt wird. Schulpflichtige Kinder, die mit Bewilligung des Schulamtes zu Hause unterrichtet werden, und deshalb vom Schulbesuch befreit sind, müssen in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Das fünfte Hauptstück handelt von der verhältnismäßigen Vertretung der Angehörigen der einzelnen Nationalitäten im öffentlichen Leben. Die Wahlen in die gesetzgebenden Körperschaften und in die Verbände der regionalen Selbstverwaltung erfolgen nach den Grundsätzen der Proportionalität. Bei der Berufung von Mitgliedern in Beratungskollegien und andere Organisationen der öffentlichen Verwaltung ist auf den nationalen Proporz Rücksicht zu nehmen. Neue Angestellte in den systemisierten Dienststellen bei staatlichen oder vom Staat verwalteten Instituten und Unternehmungen und anderen Einrichtungen, die ausschließlich den Bedürfnissen der Bevölkerung einer bestimmten Nationalität dienen, sind vor allem aus den Reihen der Bewerber dieser Nationalität zu entnehmen. Bei der Aufnahme von neuen Angestellten auf systemisierten Stellen im zivilen Staat ist darauf zu sehen, daß, soweit dem nicht ein Mangel an geeigneten Bewerbern entgegensteht, neue Angestellte nach ihrer Nationalität grundsätzlich in einem solchen Verhältnis angestellt werden, wie dies der Zahl der betreffenden Nationalität im ganzen Staat entspricht, sofern dieser Personalstand für das ganze Staatsgebiet sonst dem Verhältnis der Anzahl der Angehörigen dieser Nation im Gebiete des betreffenden Landes entspricht. Im Lustizdienst tritt an die Stelle des Landes der Sprengel des Obergerichtes. Wo wegen der geringen Zahl von systemisierten Dienststellen oder aus anderen schwerwiegenden Gründen der nationale Schlüssel nicht eingehalten werden kann, ist das so entstandene Mißverhältnis im Geiste dieses Gesetzes in einem anderen Personalstand entsprechend auszugleichen. Durchführungsbestimmungen hierzu erläßt die Regierung und die einzelnen Ministerien. Analoge Grundsätze gelten für die Aufnahme von Angestellten und Arbeitern, ferner für die Aufnahme von Beamten der Selbstverwaltung, der Interessen=Selbstverwaltung und der Organisation der öffentlichen Selbstverwaltung. Das sechste Hauptstück regelt die Proportionalität in der öffentlichen Wirtschaft. In Städten und Bezirken, in denen sich religiöse, nationale oder sprachliche Minderheiten befinden, müssen bestimmte Beträge für die Erziehung, den Kultus und für wohltätige Zwecke dieser Minderheiten verwendet werden. Bei der Verwendung von Budgetmitteln für kulturelle und wohltätige Zwecke ist darauf zu sehen, daß— ohne Beeinträchtigung gesamtstaatlicher oder regionaler Interessen— die kulturellen und wohltätigen Einrichtungen der Minderheiten nach denselben Grundsätzen dotiert werden wie die der Angehörigen der tschecho=slowakischen Nation. Staatslieferungen im Inlande sind möglichst so zu verteilen, daß Angehörige der einzelnen Nationalitäten an der Gesamtsumme nach dem Bevölkerungsschlüssel partizipieren. Diese Bestimmungen beziehen sich nicht auf Aufträge an Staatsunternehmungen oder an Unternehmungen, an denon der Staat kapitalsmäßig stark beteiligt ist, sowie auf Lieferungen für die Flugabwehr. Von Staatslieferungen ist grundsätzlich derjenige Bewerber ausgeschlossen, der Bestimmungen des Nationalitätenstatutes verletzt hat, oder der in seinem Unternehmen nationale Unterdrückung betreibt, oder zuläßt, oder duldet, daß in seinem Unternehmen der nationale Friede gestört wird. Im siebenten Hauptstück wird die Proportionalität im gesamten Schulwesen gesetzlich verankert. Jede Minderheitennation hat Anspruch auf so viele Schulen, als dem Bevölkerungsschlüssel entspricht. Das Mittelund Hochschulwesen der nationalen Minderheiten ist so auszubauen, daß es zahlenmäßig ebenso gestellt ist, wie das der Tschechen und Slowaken. Das achte Hauptstück trägt die Ueberschrift„Nationale Selbstverwaltung im Schulwesen“ In den Schulgemeinden, Schulsprengeln und Schulbezirken Böhmens, und Mähren=Schlesiens sind Ortsschulräte und Bezirksschulausschüsse getrennt nach der Unterrichtssprache zu bilden. In jedem Lande wird ein Landesschulrat mit nationalen Sektionen und nationalem Verwaltungssenat gebildet. Die nähere Regelung enthält das Gesetz über die Landesschulräte. Die pädaLeidensweg einer Königin Der Roman Carmen Sylvas(Königin Elisabeth von Rumänien) Von Paul Lindenberg Im Bukarester Königsschloß Jugendliche Stimmen schwirren durcheinander. Die Hofdamen der Königin haben sich um die elfte Vormittagsstunde im Salon des Palais eingefunden. Sie gehören vornehmen rumänischen Familien an, bilden für einige Stunden des Tages die Umgebung Elisabeths, die es liebt, hübsche und frohsinnige Gesichter um sich zu sehen. Hier in Bukarest wohnen sie bei ihren Eltern; wenn der Hof in Sinaia weilt, in Schloß Pelesch, der schönen baulichen Schöpfung des Königs inmitten feierlicher Waldeinsamkeit. Dort tragen sie meist, wie ihre Gebieterin, die rumänische Tracht, hier in der Hauptstadt die sorgfältig gewählte städtische nach neuester Pariser Mode, in der sie sich behaglicher fühlen. Ein saalartiges Gemach ist's, ganz nach den Wünschen der Herrin eingerichtet. Mehrere Wände mit Efeu besponnen, weitblättrige, hochragende Palmen und schwerduftende südliche Pflanzen, buntfarbige Blumen und grüne Hecken, in einer Nische ein plätschernder Springbrunnen, daneben im goldumgitterten Gehege zwitschernde Vögel. Ueberall weiche Divane und Teppiche, trauliche Ecken mit laubenartigen Vertiefungen, edle Gemälde, schimmernde Bronzen, bernsteinleuchtende Ampeln, auf einer Erhebung ein kostbarer Flügel, durch hohe bemalte Fenster fällt gedämpftes Licht. Noch ist die Königin nicht erschienen, auf einige Minuten kommt die Oberhofmeisterin, Madame Bengesco, läßt prüfend die Blicke umherschweifen, ob alles in OrdAls sie gegangen, folgt ihr mit vorsichtigen Schritten eins der Fräulein, öffnet ein wenig behutsam die Tür, schließt sie wieder:„Weg ist sie! Die Luft ist rein. Vor der müssen wir uns in acht nehmen, die und der Kammerdiener Schwarz schnappen jedes Wort auf und tratschen es weiter. Also, Magda erzähl“ doch noch mehr von Deinem Rendezvous gestern abend!“ „Damit ist's Schluß“, sagt abweisend die Angeredete. „Probiert es doch selber, habt ja jetzt, wo wir eine Woche hier sind, genug Gelegenheit, die könnt Ihr ausnutzen. Unsere Kavaliere sind nicht spröde, darauf könnt ihr euch verlassen! In Sinaia ist die Welt mit Brettern (Nachdruck verbeten vernagelt, da müßt Ihr hübsch artig sein, aus ist's mit verliebten und verstohlenen Mätzchens!“ „Puh, Sinaia,“ ruft eine andere.„Wenn ich daran denke, wird mir schon schwül. Die kristallisierte Langeweile! Hier in der Hitze ist's ja jetzt auch nicht gerad' sehr erfreulich, aber man ist doch nicht stets am Bändel. Meine Mutter badet in Konstanza, mein Vater ist auf dem Gut— ich glaube nicht allein— da hab' ich freies Feld. Und mein Bruder bringt immer ein paar Kameraden mit, denkt Euch, der kleine Leutnant Suodzo fragte neulich, ob er seine Freundin einführen könne.“ „Ist er naiv oder frech, diese süße Marzipanpuppe?“ „Beides! Ich werde mir doch nicht die Konkurrenz auf den Hals laden, habe ihn gehörig abfallen lassen. Die Anderen lachten ihn aus, beinahe hätte es Händel gegeben, sie hatten schon tüchtig im Weinkeller aufgeräumt!“— Der Kammerdiener Schwarz tritt ein, bringt einige Vasen mit frischen Blumen, die er auf einzelne Tischchen verteilt. „Herr Schwarz, kommt bald Ihre Majestät?“ „Ich weiß nicht, Majestät arbeitet noch mit Fräulein Bacaresen.“„.„„## Tmmammte Als man wieder aulein ist, bilber die Genannte den Mittelpunkt des Gesprächs. „Der Prinz ist ja ordentlich verschossen in die Mestize.“ „Mestize? Das ist sie doch nicht!“ „Sieht aber so aus! Wie kann man sich bloß in sowas verlieben! Er ist ja knallig weg, der schüchterne Herr Thronfolger, der rot wird, wenn man ihn ein bißchen nett anguckt!“ „Ob's ernst wird? So'ne Herrchen tändeln gern, und plötzlich ist's aus. Dann holen sie sich’ne deutsche langweilige Blondine aus vermodertem Fürstengeschlecht!“ „Na da kennt Ihr Helene schlecht. Die versteht den Zauber, hat das in Paris gründlich gelernt! Die läßt nicht locker, und die Königin—“ die Stimme wurde gedämpft—„scheint durchaus einverstanden zu sein; man spricht von Verlobung und Verheiratung!“ Die fünf Fräulein rücken enger zusammen, tuscheln flüsternd. gogische Aussicht wird von Inspektoren der gleichen Nation ausgeübt. Das neunte Hauptstück enthält eingehende Bestimmungen über die nationale Selbstverwaltung in der Volksbildung. Weitere Bestimmungen sind der nationalen Selbstverwaltung in den Landeskulturräten, der allgemeinen Pensionsanstalt, der Zentralbank tschecho=slowakischer Sparkassen und den Hopfenbezeichnungsstellen gewidmet. Während bisher nur das Abgeordnetenhaus oder der Senat mit absoluter Mehrheit die Anrufung des Verfassungsgerichtes beschließen konnte, fällt dieses Recht künftighin 50 Abgeordneten oder 25 Senatoren zu. Die Bestreitung der Verfassungsmäßigkeit eines Gesetzes kann nur binnen sechs Monaten nach seiner Kundmachung erfolgen. Im Sprachengesetz wird der Prozentsatz für die Verwendung einer Minderheitensprache herabgesetzt, doch steht die Grenze noch nicht fest. Im Verkehr zwischen Staatsämtern und Gemeinden, deren Geschäftssprache eine andere als die tschecho=slowakische ist, ist in der Regel nur die Minderheitensprache zu verwenden. Wenn es die Natur der Sache erfordert, ist zweisprachig zu schreiben. Das Sprachengesetz bezieht sich, was her nicht der Fall war, auch auf staatliche Unternehmungen. Beim Betrieb solcher Unternehmungen, namentlich im fachlichen und im Handelsverkehr sind im Verkehr mit den Parteien alle Minderheitensprachen zulässig. Die innere Schulverwaltung, die bisher in tschechischer Sprache erfolgte, wird künftig in der Unterrichtssprache erfolgen. Das Sprachengesetz verheißt auch eine neue Sprachenverordnung, in der bei der sprachlichen Qualifizierung der Beamten nicht nur auf die Staatssprache, sondernn auch auf die anderen Sprachen Rücksicht zu nehmen ist. Der Entwurf ist zu verwersen! Ein Werk der Prager Eigensüchtelei Vom BPD. wird uns geschrieben: Wenn die tschechische Presse bereits in den Lage ist, den Prager Statut=Entwurf zu veröffentlichen, so sucht derjenige, der durch ihn eine Entspannung der politischen Atmosphäre im südosteuropäischen Raum erwartet hat, vergeblich nach konkreten Angeboten und Vorschlägen. Denn der Inhalt dieses Statut=Entwurfes unterscheidet sich überhaupt nicht von jenen KautschukVorschlägen, die gerüchtweise bislang durchgesickert waren. Man fragt sich, was steht den Karlsbader Forderungen Konrad Henleins an positiven Vorschlägen gegenüben, und kommt zu dem Schluß, daß der ganze Entwurf nicht mehr als den Charakter eines Korkenziehers in sich trägt. Bei einen Beurteilung des Nationalitätenstatuts gehen wir loyalerweise nicht nur davon aus, daß die deutsche Volksgruppe fün sich ein effektives Selbstverwaltungsrecht und eine Wiedergutmachung des ihr zugefügten Schadens gefordert hat, sondern wir schließen auch die berechtigten Forderungen all jener Volksgruppenwünsche ein, die von den Magyaren, von den Polen und Ruthenen kamen. Hineingeleuchtet in die Einzelheiten des Entwurfes, unterhält man sich über die Gleichheit aller Staatsbürger, ohne Unterschied den Nationalitäten, über die Sorge um den nationalen Frieden, über die Proportionalität in der öffentlichen Wirtschaft und über die Selbstverwaltung im Schulwesen. Man müßte angesichts solcher Begriff gewordener Formulierungen nun winklich ganz konkrete Zugeständnisse erwarten, aber man vermißt doch das Kernstück, das eine unabänderliche Selbstverwaltung der Volksgruppen zugesteht. Mehr als eine schöne Geste ist der ganze Entwurf trotz seiner zahllosen Einzelbestimmungen nicht. Wenn das dritte Hauptstück des Entwurfes vom strafrechtlichen Schutz der nationalen Zugehörigkeit spricht und jede gewaltsame Entnationalisierung für strafbar erklärt, so hätte man es doch am einfachsten gehabt, die Ansprüche der Volksgruppe in eine konkrete Form zu bringen und einfach zu erklären: die nationalen Selbstbestimmungsrechte, die wirtschaftlichen Maßnahmen und die kulturellen Entscheidungen dieser Volksgruppen sind unantastban. Gemessen an den Karlsbader Forderungen stellt der Prager Statut=Entwurf eine Wiederholung kleinlicher Versprechen dar, die bereits vor mehr als Jahresfrist von der Prager Regierung den sogenannten deutschen aktivistischen Splittergruppen pflichtete sich Herr Benesch persönlich, für die elementaren Rechte der Volksgruppen, insonderheit für ihre gemacht wurden. Am 18. Februar des Jahres 1937 versoziale Bessergestaltung einzutreten. Was von dieser Verpflichtung übriggeblieben ist, war nicht mehr und nicht weniger als ein vollendeter Versager. Es will scheinen, als habe Prag geflissentlich von den Forderungen aller nichttschechischen Volksgruppen keine Notiz genommen. Und wenn man sich die„Zugeständnisse“ näher ansieht, so können sie jederzeit ebenso gut in ein Nein wie in ein Ja verwandelt werden. Deutschland kann in diesem Entwurf weiter nichts als eine komplizierte Steigerung des Bürokratismus erblicken, der ja bis jetzt sowieso schon zu einer Hochblüte entwickelt war, der aber im Falle der Verwirklichung dieses Statuts in der Folge dazu führen muß, daß selbst die tschechischen Behörden gar nicht wissen, auf welche Fälle sie das Statut anzuwenden haben, und auf welche nicht. Die Konsequenz ist klar: ein praktisches vom Geiste des Friedens getragenes Zusammenarbeiten der Volksgruppen mit der Prager Regierung ist fürderhin ebenso unmöglich wie bisher, und wir sehen, daß in dem Statut=Entwurf die Verschleppungsund Verzögerungstaktik der Prager Regierung in allen Fragen weiterhin ihre Orgien feiert. Angesichts dieses für uns offensichtlichen Tatbestandes müssen wir zu dem Schluß kommen: Dieser Entwurf ist zu verwerfen, wenn es nicht dem gebieterischen Einfluß anderer Mächte und Kräfte gelingt, an seine Stelle einen Entwurf zu setzen, der den Volksgruppen wenigstens in etwa das gibt, was zu fordern sie berechtigten Anspruch haben. Durchführungsbestimmungen zum neuen Eherecht Zu dem Ehegesetz vom 6. Juli 1938 hat Reichsjustizminister Dr. Gürtner nun eine umfangreiche Durchführungsverordnung erlassen. In dieser Verordnung wird zunächst bestimmt, welche Behörden für die im Ehegesetz vorgesehenen Befreiungen von einzelnen Ehevoraussetzungen und Eheverboten zuständig sind und welche Richtlinien diese Behörden bei ihren Entscheidungen beachten sollen. Auf eine Reihe von Vorschriften, die das Ehegesetz ergänzen und andere Gesetze ihm anpassen, folgen dann zahlreiche neue Bestimmungen, die das gerichtliche Verfahren in Ehesachen betreffen und von besonderer Bedeutung find. Bei den Verhandlungen in Ehesachen soll in Zukunft entsprechend dem Wesen des Eheprozesses die Oeffentlichkeit nicht mehr zugelassen sein. Die Sühnetermine finden vom 1. Oktober d. J. ab nicht mehr bei den Amtsgerichten, sondern bei den Landgerichten vor einem Mitglied des für die Klage selbst zuständigen Gerichts statt. Mit dem gleichen Zeitpunkt treten neue Vorschriften über die einstweiligen Anordnungen in Kraft. Diese einstweiligen Anordnungen sollen die in Ehesachen bisher zulässigen einstweiligen „Unglaublich! Wie kommt dies Fräulein Habenichts, diese eingebildete Pute, zu solcher Anmaßung? Könnt Ihr sie Euch als Königin vorstellen, vor der wir unseren gehorsamsten Knicks machen müssen? Na denn: Gute Nacht und Nimmerwiedersehen! Da müßte doch wohl eine andere in Betracht kommen....“ „Du wohl, Irene?“ „Na, ich nicht, aber unsere Familie würde sicher vorzuziehen sein. Die Vacarescus=Kinder, man wird rot, wenn man an deren Geschichten nur denkt!" „Und der König?“ fragt schüchtern Natalie. „Muß doch nicht dagegen sein, sieht doch das Getätschele. ni4t.5. „Nein“, beharrt Magda,„der gibt sicher nicht seine Zustimmung! Würde wohl tüchtig dreinfahren, wenn er alles wüßte, was wir wissen!“ „Huhu, nur nicht graulich machen, Magda.„Sie“ weiß auch einen kräftigen Ton zu reden! So lieb„Sie“ meist ist, hat„Sie“ doch auch andere Melodien auf der Leier!“ „Auf der Leier“, wirft spöttischen Tones Irene ein. Ob's heute wieder eigene poetische Erzeugung gibt? Wieder, wie gestern, vom Bruder Otto, den„Sie“ verhimmelt? Was kümmert uns das kleine deutsche Prinzlein, was geht uns seine Lebensgeschichte an? Ich bin gestern fast eingeschlafen... Die Sprecherin verstummt. Der Kabinettssekretär der Königin, Scheffer, tritt ein:„Ihre Majestät wird gleich erscheinen.“ Die Fräulein hasten auseinander, nehmen angefangene Stickereien, auch Bücher und Noten zur Hand, scheinen eifrig betätigt zu sein. Jetzt springen sie auf, verbeugen sich tief. Königin Elisabeth ist eingetreten, in einem langen weißen Gewand, das mit schmalen Streifen von goldenen Spitzen durchwirkt ist, eine Perlenkette um den schlanken Hals, das schöne, volle Haar mit einzelnen weißen Streifen, auf dem weichen, gütigen Gesicht ein freundliches Lächeln, die blauen Augen von gleich gütigem Ausdruck. Hinter der Königin Helene Vacarescu, von untersetzter Gestalt, im gebräunten Antlitz große schwarze Augen, in denen ein funkelndes Leuchten liegt, fesselnde Züge, klug und selbstbewußt. „Guten Morgen, meine Töchterchen, fleißig wie immer?“ Hell klingt die Stimme der Königin, die den einzelnen liebevoll zunickt.„Ihr Aermsten müßt in der heißen Stadt aushalten, aber bald sollt Ihr erlöst sein, in wenigen Tagen geht's nach Sinaia. Ihr freut Euch gewiß schon darauf.“ Verfügungen ersetzen. Neu ist an ihnen namentlich, daß das Prozeßgericht während des Eheprozesses Anordnungen im Interesse der minderjährigen Kinder der Eheleute auch für dieserste Zeit nach der Auflösung der Ehe treffen kann, und daß in gleicher Weise eine einstweilige Regelung der Unterhaltsansprüche der Eheleute gegeneinander für die Zeit nach der rechtskräftigen Trennung der Ehe zulässig ist. Weitere wichtige Bestimmungen befassen sich mit der Zurücknahme der Klage in Ehesachen, der Aussetzung des Verfahrens zum Zwecke gütlicher Beilegung des Rechtsstreits und der erblichen Begutachtung. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser,.=G. Hauptschriftleiter: Dr. Egon=Erich Albrecht, Stellvertrelender Hauptschriftleiter: Heinz Dohm. Verantwortlich für Leitartikel, den politischen und kulturellen Teil: Dr. EgonErich Albrecht, für den Ortsteil: Heinz Dahm, für den Umgegend= und Wirtschaftsteil: Toni Weinand, für den Unterhaltungsteil sowie für die Bilderseite: Willi Dünwald, für die übrigen Bilder die jeweiligen Abteilungsletter, für den Sportteil: Hermann Dierksmeier, für den vermischten Teil: Edmund Els, für den Anzeigenteil: Albert Dubberke; alle in Bonn. Sprechstunden der Schriftleitung: .30—10.30 und 17—18 Uhr. Unverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Durchschnitts=Auflage: VI/38 über 19 500, Anzeigen laut Preisliste Nr. 5. Diese Ausgabe umfaßt 10 Seiten Allgemeine Zustimmung. Ueber Helene Vacarescus Gesicht fliegt ein spöttisches Lächeln, sie kennt die Ansichten ihrer Gefährtinnen, weiß, daß vielleicht nur zwei von ihnen auf ihrer Seite sind, die anderen bloß schwer ihre feindliche Gesinnung verbergen können.„Wartet“, denkt sie,„Ihr sollt mich schon noch kennen lernen, wenn...“ Die Königin wendet sich zu ihr:„Helene, bring' mir doch das Manuskript, das auf meinem Schreibtisch liegt. Und nachher sieh' doch den Aufsatz durch, den ich für die Revue der Madame Adam geschrieben habe, ich hatte ihn ihr schon vor Wochen versprochen, sie mahnte mich neulich daran.“ Und zu den Hofdamen:„Wollt Ihr noch mehr von meinem Brüderchen Otto, diesem kleinen Märtyrer, hören? Ich schrieb gestern bis spät in die Nacht hinein...“ „Majestät, welch' große Freude steht uns bevor!“ „Heute werde ich besser lesen, gestern schmerzte der dumme Zahn. Aber nun war ich gottlob zum letzten Mal beim Arzt...“ „Majestät und Zahnschmerzen, das kann man sich garnicht vorstellen, Majestät haben doch Zähne wie Elfenbein“, sagte Magda schmeichelnd. Die Königin lächelte dem jungen Mädchen zu:„Und doch war es der Fall, aber nun ist's ja überwunden.“ „Majestät erinnern sich doch des Ausrufs, den der deutsche Journalist, der im letzten Sommer in Sinaia war, in überraschender Offenheit getan:„Majestät können noch bis zum letzten Backenzahn lachen....“ Das war die hübscheste Schmeichelei, die mir je zuteil geworden“, meint lachend die Königin.„Doch da ist ja Helene. Aber, Töchterchen, sagt mir's ehrlich: wollt Ihr lieber Musik? Nachher kommen übrigens Enesco und Dimitrut.“ „Beides. Euer Majestät, vorlesen und Musik!“ Die Königin hat sich in einem Sessel niedergelassen, entnimmt der überbrachten Mappe eine Anzahl mit ihrer gleichmäßigen, deutlichen Schrift bedeckten Blätter, die sie wie liebkosend glättet. „Um Gotteswillen, das wird heute lang dauern", flüstert Irene Agathen zu, beide sitzen etwas entfernt. Die Königin nestelt ihr Lorgnon hervor. „Nein, Majestät“, bitten dringend Magda und Natalie, die sich dicht bei ihr niedergelassen,„nicht das Glas, bitte, nicht das Glas, da können wir ja nicht die Augen Eurer Majestät sehen, die herrlichen blauen Augen...“ 28. Juli 1938 Genetal=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichter. Nr. 16 204. Seite 3 Westbenlsche Kurzmeibungen Zigenner aufgegrissen Im Amtsbezirk Gillenfeld(Eifel) wurden in den letzten Tagen nicht weniger als 20 Zigeuner aufgegriffen, die sich dort bettelnd umhertrieben. Wegen Bettelei und Landstreicherei machten sie einstweilen Bekanntschaft mit dem Amtsgerichtsgefängnis Daun. 86 800 Einwohner— 86 800 Bücher Die Stadtbücherei Koblenz, die in der letzten Zeit ihre Bestände wieder durch zahlreiche Neuerscheinungen vermehrt hat, verfügt jetzt nahezu über 86 800 Bände, so daß sie in der Lage wäre, sämtliche 86 800 Einwohner der Stadt Koblenz auf einmal zu versorgen. Betrunkener Motorradfahrer Ffestgenommen In Neukirchen wurden drei Männer, die sich auf dem Fahrdamm befanden, von einem. Kraftrad angefahren und zu Boden geschleudert. Einer der Fußgänger erlitt einen Schädelbruch und war auf der Stelle tot, die beiden anderen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Der angetrunkene Kraftradfahrer wurde festgenommen und dem Amtsgericht in Moers zugeführt. Auf die fahrende Straßenbahn gesprungen und getötet Auf der Hohenzollernbrücke in Köln=Deutz versuchte ein junger Mann auf einen fahrenden Straßenbahnwagen aufzuspringen. Er rutschte jedoch vom Trittbrett ab und wurde, nachdem er etwa 20 Meter weit mitgeschleift worden war, von dem rechten Hinterrad des Anhängers überfahren. Die Verletzungen des Mannes waren so schwer, daß er unmittelbar danach starb. Ein Ehepaar um 1000 RM bestohlen Ein Ehepaar in Herne, das 1000 RM bei einer Sparkasse einzahlen und mit dem Zuge dorthin fahren wollte, hielt sich vor der Abfahrt des Zuges im Wartesaal des Herner Bahnhofes auf. Hier wurde dem Paar die Geldbörse gestohlen. Der Dieb konnte noch nicht gefaßt werden. Ehemann erschlägt im Streit seine Frau Nachts ereignete sich in Schaufenberg bei Alsdorf eine schwere Bluttat. Ein Bergmann geriet mit seiner Frau in Streit, in dessen Verlauf er einen Hammer ergriff und mit ihm auf seine Frau einschlug. Ihre Verletzungen waren so schwer, daß sie nach wenigen Augenblicken tot zusammenbrach. Der Ehemann ergriff dann ein Messer und brachte sich mit diesem schwere Verletzungen am Halse bei. Er wurde in hoffnungslosem Zustande ins Krankenhaus gebracht. „Rhein in Flammen“ am Mittelrhein Am Samstag, 30. Juli, wird sich der Rhein im Flammenschein der großen Rheinbeleuchtung von Niederspay, Braubach, Rhens, Oberlahnstein, Kapellen=Stolzenfels und Niederlahnstein bis Koblenz=Ehrenbreitstein widerspiegeln. Märchenhaft wird um das graue Gemäuer der Burgen Flammenschein züngeln, werden die Höhen und Uferstrecken glühend aufleuchten, wird das dem Strom zugewandte Gesicht der Städte und Orte flammend rot erstrahlen, während die Brücken einen Lichtbogen von Ufer zu Ufer spannen. Der Ansturm der Zuschauer verspricht auch in diesem Jahre wieder gewaltig zu werden. Der Retter ertrunken Ein furchtbares Badeunglück trug sich am Rheinufer in Trechtinghausen zu. Ein 31jähriger Urlauber aus Oberschlesten nahm im Rhein ein Bad. Plötzlich verließen ihn die Kräfte und er ging unter. Auf die Hilferufe von Augenzeugen eilte ein in der Nähe weilender 23jähriger Eisenbahnarbeiter herbei, der in voller Kleidung in den Rhein sprang, um den Ertrinkenden zu retten. Aber auch er wurde ein Opfer der Fluten. Beide Leichen konnten nach zwei Stunden geborgen werden. Der Elektrozug Rom—Neapel Geschwindigkeit bie zu 200 Kilometer Eine Probefahrt des Elektrozuges Rom—Neapel, an der den Verkehrsminister teilnahm— und zu der auch ausländische Journalisten geladen worden waren—, hatte ein glänzendes Ergebnis: Die 214 Kilometer lange Strecke wurde in einen Stunde 25 Minuten bewältigt. Obwohl die Kurven mit einev Geschwindigkeit von 150 Kilometer genommen und auf den geraden Strecken bis zu 200 Kilometer erreicht werden, waren wesentliche Erschütterungen kaum zu spüren. Besonders eingebaute Apparate sorgten für die Regulierung der Lüftung und Kühlung det Atmosphäre. Der Goldschas im Mert Die Baggerarbeiten der„Karimaka“— Kanonenkugeln, Geschützteile, Kupfer= und Silbermünzen Die„Karimata“, das Baggerschiff der BillitonGesellschaft, das bei der Insel Terschelling nach den Goldschätzen der versunkenen englischen Fregatte Lutine baggert, hat nach den starken Nordweststürmen der letzten Wochen die Arbeit wieder aufnehmen können. In den Schöpfeimern der Karimata werden jetzt beständig Gegenstände zu Tage gefördert, die bestimmt von der Lutine stammen. In den letzten Tagen kamen Kanonenkugeln und Teile eines Geschützes, Kupferund Silbermünzen sowie 80 Batren aus Eisen, die im Innern des Schiffes als Ballast gedient hatten, an die Oberfläche. Die Münzen stammen ersichtlich aus dem * V o r r a t a n g e p r ä g t e m G e l d, d a s d i e L u t i n e a n B o r d hatte, da das Schiff für 140000 Pfund Sterling an Sold für die 1799 auf der Insel Terschelling einquartierten englischen Truppen mit sich führte. Die Leiter der Baggerarbeiten nehmen an, daß die Karimata sich zur Zeit über dem Vorderschiff des Lutine=Wracks bebindet. Die Karimata rückt im Verlauf ihrer Baggerarbeiten nun nach dem Mittelschiff vor, und die Erwartung, daß man sich nun dem Fleck nähert, wo die Gold= und Silberbarren lagern, beginnt in Terschelling und in ganz Holland die Gemüter wieder in Erregung zu setzen. Verirrté Kinder vor Erschöpfung gestorben Im Schwarzwald hat sich eine Kindertragödie zugetragen, der zwei Geschwister zum Opfer gefallen sind. In der stillen Schwarzwaldgemeinde Bernau, der Heimat des bekannten Malers Hans Thoma, waren zwei Kinder im Alter von 2½ und 3½ Jahren plötzlich spurlos verschwunden. Die Eltern hatten am Samstag im Walde Beeren gesucht, ohne zu bemerken, daß sich die beiden Kinder entfernten. Sofort nach dem Bekanntwerden des Verschwindens der Kinder wurden umfangreiche Nachforschungen angestellt, an denen sich etwa 300 Personen beteiligten. Trotz eifrigsten Suchens konnten die beiden verirrten Kinder aber erst am Montagnachmittag an der Nordseite des Spitzberges aufgefunden werden. Sie waren inzwischen an Erschöpfung gestorben. Der lecte Regertandet Zochosen in Berriks Dr. Ley im Siegerland— Reichstagung der eisenschaffenden Industrie Mit einer großen Kundgebung auf dem Werkshof des Geisweider Eisenwerks wurde die vom 27. bis 30. Juli in Siegen stattfindende Reichstagung der eisenschaffenden Industrie, die vom Reichsfachamt Eisen und Metall einberufen worden ist, eröffnet. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley gab in einer großen Rede, die er vor Tausenden von Arbeitskameraden aus dem Siegerland und den rund 500 Teilnehmern der Reichstagung hielt, den Auftakt. Mit der Kundgebung war die feierliche Inbetriebnahme des letzten Siegerländer Hochofens durch Dr. Ley verbunden. Das ganze Siegerland hatte ein festliches Kleid angelegt. Ueberall wehten die Fahnen des Dritten Reiches. Um 17 Uhr startete von der Grünebacher Hütte, dem ältesten Hochofen des Siegerlandes, eine Fackelstaffette von Arbeitskameraden nach dem 40 Kilometer entfernten Geisweider Eisenwerk. Nach kurzen Begrüßungsworten des Betriebsführers des Geisweider Eisenwerks und des Leiters des Fachamtes Eisen und Metall ergriff Reichsorganisationsleiter Dr. Ley das Wort. Er wies zunächst darauf hin, daß das Wunder, das man überall heute in Deutschland sehen könne, nur durch den Glauben an Adolf Hitler geschehen sei. Im Gegensatz zu früher würden heute die Arbeitskräfte gesucht. Die Arbeit sei gewiß hart. Niemand könne das Paradies auf Erden herbeizaubern. Aber man könne alles tun, um das Leben lebenswert zu machen. Man lebe ja nicht vom Lohn, sondern von dem, was man vom Lohn kaufen könne. Darum sei das Entscheidende, daß etwas geleistet werde. Als Dr. Ley geendet hatte, lief der Fackelläufer ein, der ihm das Feuer übergab, mit dem dann Dr. Ley unter dem Jubel der Schaffenden den letzten Hochofen des Siegerlandes anzündete. Devisen im Dsenloch 3500 holländische Gulden gestohlen Einen bösen Hereinfall erlitt ein Devisenschieber aus Aachen, der sich als Versteck für seine der Reichsbank nicht angebotenen Devisen ein nicht mehr benutztes Ofenloch hoch oben an der Wand eines seiner Zimmer ausgesucht hatte. Als das Zimmer neu hergerichtet wurde, entdeckte ein Arbeiter das mit Ruß beschmierte Kistchen, in dem sich 3500 holländische Gulden und bedeutende Beträge in anderen Währungen befanden, und nahm es an sich. Gemeinsam mit seinem 60jährigen Vater versteckte der Arbeiter die Devisen und ließ den Bestohlenen wissen, daß er ihn bei der Zollfahndungsstelle nicht anzeigen werde, wenn er den Mund halte. Der Eigentümer der Devisen ließ sich jedoch nicht einschüchtern und erreichte auf dem Verhandlungswege, daß er gegen Zahlung eines großen Reichsmarkbetrages die ausländischen Zahlungsmittel zurückerhielt. Inzwischen aber hatte die Kriminalpolizei Wind von der Sache bekommen, beschlagnahmte das gestohlene Geld und setzte den Dieb sowie dessen Vater in Untersuchungshaft. Die beiden Männer hatten sich jetzt vor dem Schöffengericht Aachen wegen Diebstahls und Erpressung zu verantworten. Während der Sohn ein Jahr Gefängnis erhielt, kam der Vater mit sechs Monaten Gefängnis davon. Eliskases führt Im Turnier des Großdeutschen Schachbundes um die Meisterschaft von Deutschland in Bad Oeynhausen wurde gestern die vierte Runde gespielt. Die Führung hat der Favorit Eliskases=Innsbruck mit—½ Punkten vor Engels=Düsseldorf mit—½ Punkten und einer Hängepartie, Hans Hermann=Bochum und Rellstab=Berlin mit—½ Punkten, Prof. Becker=Wien mit 2 Punkten und einer Hängepartie, Koch, Michel und Richter, alle Berlin, mit je 2 Punkten und Kieninger=Köln sowie Schmitt=Breslau mit je—½ Punkten und zwei Hängepartien. Kieninger ist bei beiden Hängepartien im Vorteil und dürfte also mit Eliskases gleich zu setzen sein. Der Zugunfall im Fürther hauptbahnhof Haftbesehl gegen zwei Bahnangehörige Die Justizpressestelle Nürnberg teilt zu dem Zugunfall im Fürther Hauptbahnhof, bei dem eine größere Anzahl hessischer Urlauber verletzt wurde, mit:„Die bisherigen Feststellungen zu dem Eisenbahnunglück in Fürth haben ergeben, daß der dienstaufsichttuende Beamte des Bahnhofs Fürth, der Reichsbahnassistent Michael Wörler, der Lokomotivführer des Nahpersonenzuges, Josef Thumshirn, und der Zugführer des Nahpersonenzuges, Josef Schriefer, die vorgeschriebenen Signale nicht beachtet haben. Unter den Schwerverletzten befinden sich auch der Zugführer des Nahpersonenzuges, Josef Schriefer. Die Beschuldigten Wörler und Thumshirn wurden dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Nürnberg vorgeführt, der Haftbefehl gegen sie erlassen hat.“ Dr. Robert Ley an die Bezwinger der Eiger=Nordwand Reichsorganisationsleiter Dr. Ley sandte an Ludwig Vörg und Andreas Heckmaier, zwei der Bezwinger der Eiger=Nordwand, das nachstehende Telegramm:„Bergsteiger Vörg und Heckmaier. Hotel Eigergletscher. Ich bin stolz darauf, daß zwei Angehörige der Ordensburg Sonthofen die wagemutige Heldentat der Bezwingung der Eiger=Nordwand vollbracht haben. Heil Hitler! Dr. Robert Ley.“ Das dänische Königspaar besucht das deutsche HamletGastspiel Der König und die Königin von Dänemark besuchten gestern abend das deutsche Hamlet=Gastspiel in Schloß Kronborg. Auch der Bruder des Königs, Prinz Harald, und seine Gattin Prinzessin Helene wohnten der Aufführung bei, die dank des ausgezeichneten Wetters besonders gut besucht war. Gustaf Gründgens und das Ensemble des Berliner Staatlichen Schauspielhauses ernteten auch gestern wie alle Tage den reichsten Beifall. Schon„geleckt“ In Philadelphia hat man im Postamt einen neuen Automaten eingerichtet, aus dem die Briefmarken auf Wunsch schon„geleckt“ herauskommen. Man braucht sie also nur noch aufzukleben. Wie wird das Wetter? Wetterbericht des Reichswetterdienstes Ausgabeort Köln, am 28. Juli 1938 Die gestern abend am Westausgang des Kanals gelegene Störungsfront ist über Nacht bis zum Festlande vorgedrungen und bringt dort verbreitete Niederschläge. Mit der Ostwärtsverlagerung der Regenfront wird sich auch bei uns vorübergehende Wetterverschlechterung einstellen. Die Niederschläge werden meist gewittrig sein. Wetteraussichten bis Freitagabend: Bei mäßigen bis frischen Winden um Süd bis Südwest Bewölkungszunahme und Niederschläge, die vielfach gewittrig sein werden. Weitere Aussichten: Meist wieder freundliches Wetter. Jeobachtung der Wetterstation Beuel Sonnenaufgang.44, Sonnenuntergang 20.32, Mondaufgang .39, Monduntergang 20.41, absolute Dunkelheit 22.59, bürgerliche Dämmerung abends 21.22, morgens.54 Uhr. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: 1. Luftdruck 758.2 red. auf NN. 763.3; Tendenz: fallend. Temperatur 15.5; Max. gestern 26.7; Min. der Nacht 13,2. Windrichtung und Stärke m/Sek. SW 3,3. Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden—. Bodenoberflächentemperatur 15,0. Degelstand Rheinfelden sehlt, Kehl.40—12, Marau.12 unv., Mannheim 4,27+ 22, Mainz 1,44+ 14, Bingen.34+7, Kaub.61 + 9, Trier 0,57+ 45, Koblenz.40+ 1, Köln 2,20—4, Düsseldorf.63— 3, Duisburg 0,74+ 24, Mülheim 1,27 unv., Ruhrort.74— 3, Wesel.57— 6, Emmerich 1,87— 9. Der Bonner Pegel zeigte heute morgen 2,31(.21) Meter, Wasserwärme 22,5 Grad, der Kölner Pegel 2,28(2,20) Meter. Blitzschlag in einem Eiseldorf Neun Kinder rechtzeitig gerettet Ueber der Nordeifel ging am Dienstagabend ein schweres Gewitter nieder. Ein Blitzstrahl traf das Anwefen eines Kleinbauern in Vossenack, das sofort in hellen Flammen stand. Das Feuer fand an dem erst vor vier Tagen eingebrachten Heu reiche Nahrung und griff trotz energischer Bekämpfung durch die Ortsfeuerwehr auch auf das Wohnhaus über, das gleichfalls in Asche gelegt wurde. Wie durch ein Wunder konnten die neun Kinder des Bauern, die sich in dem Hause aufhielten, rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, obwohl sie durch den Einsturz der Decke des ersten Stockwerkes in die Küche zeitweise gefährdet waren. Das Wunder de Wohl jeder Mensch, der am Ufer des Meeres die ewig und gleichmäßig heranrollenden Wellen beobachtet, wird die Erkenntnis eines höheren, ordnenden Weltgedankens gewinnen, des Gedankens, den die Griechen mit dem Wort:„Alles fließt, alles ist in Bewegung“ zusammenfaßten. Und doch ist diese Art Wellen nur eine flüchtige Erscheinung, ein kleines Abbild der großen Bewegung der sogenannten„Gezeitenwellen", die, vergleichbar dem Weltatem, seit Jahrtausenden ruhelos gleichmäßig den Erdball umwandern. Obwohl die Gezeitenwellen sich mit großer Geschwindigkeit fortpflanzen, ist es dem menschlichen Auge nicht möglich, zwei aufeinanderfolgende Kämme einer solchen Welle wahrzunehmen, da ihre Ausdehnung ungeheuer ist. Mit dem Nahen des Kammes der Gezeitenwelle steigt das Wasser, wir haben„Flut“. Mit„Hochwasser“. wird der höchste Stand der Flut bezeichnet, es ist „Ebbe“, bis der Wasserstand wieder das Minimum erreicht hat, das„Niedrigwasser“. Kein Augenblick im Ablauf der Gezeiten gleicht dem andern, es ist ein ewig fortlaufender Wechsel. Zwei Wellenberge und zwei Wellentäler kreisen ständig über die Oberfläche des Meeres, hervorgerufen durch komplizierte Einwirkungen der Sonne und des Mondes= im Verein mit der Drehung der Erde. Die Länge der Gezeitenwellen beträgt auf der Höhe des Aequators von Wellenkamm zu Wellenkamm gemessen 20000 Kilometer. Dieser Ausdehnung gegenüber erscheint uns das Meer mit seiner durchschnittlichen Tiefe von 4 Kilometern wie eine flache Schale. Hat der Wellenberg die Länge von Greenwich erreicht, so befindet sich das eine Wellental auf der Länge von Kalkutta, das andere auf der Länge von Chikago. Das ganze Weltmeer ist bis in die tiefen Schichten hinein in Bewegung. Angesichts dieser erhabenen, gewaltigen Ordnung, die seit Jahrhunderten gleichförmig diese riesenhaften Wellen als„Ebbe“ und„Flut“ innerhalb sechs Stunden die Erde umkreisen läßt, erscheint uns das Wort„Kosmos“, das Geordnete, Geregelte, die treffende Bezeichnung für„Welt“. Das Festland ist, gleich den Ozeanen, auch den Gezeiten von Ebbe und Flut unterworfen. Der Mond, dessen Kräfte im Zusammenwirken mit der Sonne eine Bewegung des Meeres verursacht, übt einen ähnlichen r Meeresatmung Einfluß auch auf die Erde aus. Jener Punkt der Erdoberfläche, über dem der Mond senkrecht im Zenith steht, d. h. der auf einer gedachten Linie vom Mittelpunkt der Erde zum Mittelpunkt des Mondes liegt, wird angezogen und es entsteht an dieser Stelle eine Erhebung der Erdkruste. Durch die Erdachsendrehung veranlaßt, läuft diese Aufwölbung in 24 Stunden einmal im Kreise um die ganze Erdkugel herum. In der genauen Linie der Zenithbahn des Mondes beträgt diese Erderhebung etwa 30 Zentimeter, in Berlin bemerkt man noch eine Erhöhung von etwa 25 Zentimeter. An dieser Bewegung ist der gesamte Erdball, der als elastischer Körper anzusehen ist, beteiligt. Unserm Auge sind diese Vorgänge selbstverständlich nicht erkennbar, dazu fehlt uns der„objektive Standpunkt", der in absoluter Ruhe befindliche archimedische Punkt. Diese durch wissenschaftliche Messungen einwandfrei festgestellten Erscheinungen zeugen von der großen Erlkönig Es war im April des Jahres 1781. Schon seit fünf Tagen war das einzige Kind eines sehr wohlhabenden Landwirts aus dem Dorfe Kunitz schwer erkrankt. Als sich der Zustand des Kindes am fünften Tage bedrohlich verschlimmerte, befahl der Bauer, daß sein Reitpferd gesattelt werde. Inzwischen hüllte er sein krankes Kind sorgsam in Decken ein, sprach seiner weinenden Frau Trost zu. Und schon eine Vierkelstunde später ritt er, das kranke Kind in den Armen, nach Jena, um dort einen bekannten Professor der Medizin um Hilfe zu bitten. Der Arzt untersuchte den kranken Knaben. Angstvoll wartete der Vater auf das Ergebnis. Schließlich zuckte der Arzt die Schultern und meinte: „So leid es mir tut, aber hier ist alle ärztliche Kunst vergebens, die Krankheit ist schon zu weit fortgeschritten. Ich kann Ihm Seinen Jungen nicht mehr retten.“ Der Abend war inzwischen hereingebrochen. Ein milder Frühlingsabend. Die Gesträuche und allerlei niederes Buschwerk standen schon im ersten frischen Grün, durch die grauen Wiesen stachen die hellen: Kraft, mit der der Mond unsern Planeten beeinflußt, doch kann man nicht von einer fortschreitenden Deformierung der Erdoberfläche durch die Anziehung des Mondes sprechen, denn was bedeutet eine Erhebung von 30 Zentimetern im Verhältnis zum Erdumfang. Eine in Wahrheit vorhandene Deformierung oder Veränderung, die allerdings erst in Millionen von Jahren spür= und meßbar sein wird, wird veranlaßt durch die Bremskraft, die die Gezeitenwellen auf die Erdumdrehung ausüben. Unter den beiden Flutbergen des Meeres hinweg vollzieht die Erdkugel ihre tägliche Notation, indem sie sich 27mal schneller als diese im Raume dreht. Die Wassermassen, die am Meeresgrund entlanggleiten und gegen jede kontinentale Scheidewand anprallen, wirken als Bremse am Erdkörper und müssen zwangsläufig die Rotation der Erde verzögern, also den Tag verlängern. Jedenfalls müssen noch Jahrmillionen vergehen, bis eine Verlängerung des irdischen Tages und Monats erkennbar sein wird. E. Schauwecker. Spitzen des jungen Grases, und über den Wäldern lag der Glanz des erwachenden Lebens. Dumpf klopften die Pferdehufe auf den Boden, als der Vater, sein todkrankes Kind in den Armen, zurückjagte, seinem Heimatdorfe zu. Als er am Gasthaus „Zur Tanne“ vorüberjagte, stand die Wirtin gerade vor der Tür. Sie sah dem Reiter, der wie ein Gespenst durch das mittlerweile tiefeingedunkelte Dorf hinritt, lange nach. Freilich wußte sie um den Ritt des bekannten Bauern nach Jena, es hatte sich mit Windeseile im ganzen Dorfe herumgesprochen. Als drum die Hufe durch das Dorf donnerten, traten manche unter die Türen und an die Fenster. Keiner ahnte, auch der Reiter wußte es nicht, daß das kranke Kind inzwischen in den Armen seines Vaters gestorben war. Zwei Wochen später war es. Die Bäume standen nun voller Knospen und Blüten. Zwei warme, wundervolle Wochen hatten das große Wunder berufen. Und die mächtige Erlenallee, die die Landstraße vor dem Dorfe Kunitz flankierte, leuchtete im frischen Grün. Im frühen Nachmittag fuhr ein Reisewagen vor dem Gasthaus„Zur Tanne“ vor. Ihm entstieg ein bekannter, fröhlicher Gast: Der Herr von Goethe aus Weimar, und hinter ihm stiegen noch einige Freunde aus dem breiten Wagen. Die Wirtin machte ihren schönsten Knicks. Auch der Bericht aus dem Jahre 1781, dem diese kleine Szene hier nachgeschrieben ist, verrät es nicht, wie das Gespräch dann auf den Tod des Knaben kam, der unter der Anteilnahme des ganzen Dorfes vor ungefähr zehn Tagen begraben worden war. Als Goethe von dem Vorfall hörte, von dem wilden Ritt des verzweifelten Vaters nach Jena und von der Heimkehr ins Dorf, da wich das fröhliche Lachen aus seinem Gesicht. Er stand auf, rückte sich den blauen Ueberrock fest an die Schultern und ging allein in das Eckzimmer hinüber, wo er sich niedersetzte und— von dem Gehörten tief ergriffen— die wundervolle Ballade„Erlkönig“ schrieb. Der„Rosenkavalier" in Salzburg Der„Rosenkavalier" wurde in der ausgezeichneten neuen Wiener Besetzung zu einem großen Erfolg gebracht, der auch wieder zeigte, welche außergewöhnlichen Qualitäten in Dr. Karl Boeym, dem Dirigenten des Abends, vereinigt sind. Die Feinheiten der eine Kulmination der Orchestertechnik darstellenden Partitur wurden wundervoll herausgearbeitet und der faszinierende wienerische Ton des Werkes packend vermittelt. Hilde Konetzi, Martha Roos und Ester von Rethi bildeten ein Trio von herrlicher Schönheit des Stimmklangs. Am Mittwoch wurde im Großen Saal des Mozerteums unter Leitung von Knappertsbusch ein bewährtes Programm der Wiener Philharmoniker in der bekannten plastischen und im Farbenklang so wirksamen Art des Dirigenten zur Aufführung gebracht: Beethovens Eroioa und die Dritte Symphonie von Brahms. Großer Beifall belohnte beide Aufführungen. Geheimrat Pax 80 Jahre alt Am 26. Juli vollendet in Breslau der weit über Schlesiens Grenzen hinaus bekannte Botaniker Geh. Regierungsrat Pros. Dr. Ferdinand Pax sein 80. Lebensjahr. Zu Königinhof in Böhmen als Sohn eines Bergwerksbeamten geboren, führte ihn nach naturwissenschaftlichen Studien an der Universität Breslau seine akademische Laufbahn über Kiel und Breslau nach Berlin, wo er 1887 als Kustos am Botanischen Garten und Museum angestellt wurde. 1893 wurde er zum o. Prosessor der Botanik und Direktor des Botanischen Instituts und Gartens der Universität Breslau berusen, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1926 verblieb und noch heute im Ruhestand lebt. Die Wissenschaft verdankt Par eine lange Reihe von Werken und Abhandlungen, die seinen Namen in aller Welt bekannt gemacht haben. Seite 4. Nr. 16 204 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 28. Juli 1933 Bonnei=Nachtichtrn Was ging bei Teichhuhns vor sich? Die im Botanischen Garten befindlichen Teichhühner standen in den letzten Wochen im Mittelpunkt des Interesses der Bonner Tierfreunde. Heute können wir sagen: leider; denn dieses zwar leicht erklärliche, aber immerhin unangebrachte Interesse war mit daran schuld, daß ein Teichhuhnpärchen jetzt eine Faulbrut hatte und um seine Kinderfreuden kam. Im Botanischen Garten sind bestimmt zwei, vielleicht auch drei Teichhuhnpärchen heimisch und haben dort ihr Brutteschäft verrichtet. Die erste Brut verlief recht glücklich, sie Küken entwickelten sich gut, so daß die Jungtiere heute bereits frei herumlaufen. Die zweite Brut verlief bei dem innerhalb des Botanischen Gartens befindlichen Pärchen ebenfalls gut, während sie bei dem an der Weiherbrücke befindlichen Pärchen zu einem Mißerfolg führte. Schuld daran ist vor allem die Neugierde der Bonner, die das Brutgeschäft erheblich störten. Das ist begreiflich, wenn das Tierchen auch äußerlich ruhig blieb. Bei andern Vögeln vollzieht sich das Brutgeschäft ebenfalls in aller Stille; es sei dabei nur an unser Haushuhn erinnert, das mitunter für drei Wochen verschwindet und sich an einen stillen Platz zurückzieht und dann plötzlich mit seinen Küken seinen lange erwarteten Einzug auf dem Hühnerhof hält. Ein weiterer Grund für die Faulbrut kann der sein, daß bei dem starken Regenguß vor einigen Wochen die Eier naß und kalt wurden. Das hätte ihnen zwar nicht geschadet, wenn sie noch nicht angebrütet gewesen wären, aber allem Anschein nach ist das bereits der Fall gewesen. Hierbei sei noch auf eine Eigentümlichkeit der Teichhühner aufmerksam gemacht: sie brüten sofort vom ersten Ei an aus und warten nicht, bis das ganze Gelege von mehreren Eiern zusammen ist. Dadurch schlüpfen die Küken nicht gleichzeitig, sondern jeweits nach 20 bis 21 Tagen aus; die zuerst ausgeschlüpften, abgetrockneten Kleinen werden von einem der beiden Elternteile bereits weggeführt, während der andere Elternteil noch weiter brütet. Die ausgeschlüpften Küken sind 14 bis 14,5 Gramm schwer und erreichen später ein Durchschnittsgewicht von rund 250 Gramm. Hoffentlich werden die Tiere beim nächsten Brutgeschäft weder von widrigen Natureinflüssen, mehr aber noch von der Neugier der Menschen verschont. Von geschätzter Seite wird uns geschrieben: Unfreudiges Ende Aus ist der Traum, das Nest ist leer, Teichhühnchenfreunde trauern sehr, Daß alle Müh' vergebens. Im Garten ward die zweite Brut Im ältern Neste wieder gut. Drum freu'n wir uns des Lebens. Damit ist die Teichhuhntrilogie beendet. Gestern früh warf das Männchen 3 Eier hinaus, eins war schon vorher als schlecht erkannt. Die 5 letzten wurden gestern nachmittag verworfen und das Nest verlassen. Heute ist es schon ziemlich unkenntlich gemacht. Ueber das grünfüßige Teichhuhn gibt der Volksbrehm allerlei, auch die Unterschiede gegenüber dem Wasserhuhn. Die Brutzeit von 20 Tagen ward hier bedeutend überschritten(23. 6. ward sie begonnen, vielleicht schon vorher); erst am 26. 7. wurde die Fehlbrut von den Tieren sicher erkannt. Auch sie sind im eignen Interesse also gelegentlich unsichere Spekulanten. Kleiner Vonner Biadtspieger Umbau im Hauptbahnhof Vonn Die Umbauarbeiten am Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs Bonn können wegen anderweitiger dringender Arbeiten vorerst noch nicht weitergeführt werden. Es ist aber zu erwarten, daß der mit dem Wartesaalflügel beginnende Umbau spätestens im nächsten Jahre in Angriff genommen wird. Wegen der schwierigen Ausführung im Betrieb kann allerdings jeweilig nur ein Teil des Gebäudes umgebaut werden, so daß die Fertigstellung wohl 1½—2 Jahre in Anspruch nehmen dürfte. * Ehrenbranddirektor Gemünd 85 Jahre alt Am heutigen 28. Juli wird Ehrenbranddirektor Josef Gemünd 85 Jahre alt. Man kann sich die Bonner Wehr kaum ohne den alten Herrn denken, der ihr seit seinem 20. Lebensjahr angehört und mit ihr verwachsen ist. Sechs Jahrzehnte wirkte er mit all seinen Kräften aktiv am Aufbau der Bonner Wehr mit, vor allem in den 36 Jahren, in denen er an ihrer Spitze stand. Manche Ehrung wurde ihm vor fünf Jahren zuteil, als er gelegentlich des 70. Stiftungsfestes der Bonner Wehr in den Ruhestand trat. Oberbürgermeister Rickert überreichte ihm damals mit einem prächtigen Blumenangebinde ein Bild des Führers und Baumeister Schmitt würdigte die Verdienste des alten Herrn, der der Bonner Wehr nicht nur ein gewissenhafter, stets pflichttreuer Leiter, sondern allen Kameraden auch immer ein treuer Freund und väterlicher Berater war. Fünf Jahre sind seit jenen Feierstunden verflossen. Die Bonner Feuerlöschpolizei hat sich aus dem starken Wehrgebilde, das Gemünd einst in einem reich gesegneten Lebensalter schuf, weiter entwickelt. Immer noch aber verfolgt der rüstige alte Herr diese Weiterentwicklung mit einer geistigen Regsamkeit, die in seinem hohen Alter selten ist. Oft führt ihn der Weg durch die Marstraße an dem Gebäude vorbei, in dem er lange Jahrzehnte zum Wohl und Schutze der Bonner Bürgerschaft wirken konnte. Seine Kameraden und zahlreichen Freunde werden seiner heute herzlich gedenken und ihm von Herzen einen langen und schönen Lebensabend wünschen. Armin Gimmerthal, Schumannstraße 16, begeht am 29. Juli seinen 80. Geburtstag. Der alte Herr war ein im ersten Jahnzehnt dieses Jahrhunderts viel genannter Bühnenschriftsteller. Vor allem mit seinem naturalistischen Volksdrama„Die Aschenbachs“ einem rücksichtslosen Wirklichkeitsbild voller lebenstreuer Kleinmalerei, das 1902 in Dresden hevauskam und dessen Hauptrollen damals von Paul Wegener und Hilde Wangel dargestellt wurden, hatte er großen Erfolg. Seit einigen Jahren lebt Armin Gimmerthal in Bonn. Trotz seines hohen Alters gehört er noch zu den treuesten Theater= und Konzertbesuchern. Seine unermüdliche Tatkraft und Schaffensfreude ist ihm erhalten geblieben; seine erstaunliche geistige Frische wirkt sich auch jetzt noch in schriftstellerischen Arbeiten aus. Koffergrammophon versank im Rhein Oberhalb der Gronau kamen gestern nachmittag auf dem Rhein zwei Paddler mit ihrem Boot in hohen Wellengang und kenterten. Da die Paddler gute Schwimmer waren, konnte sie sich und ihr Holzboot retten. Ein Bund Schlüssel und ein Koffergrammophon waren allerdings in den Wellen verschwunden. Die Kennkarte Ein neuer deutscher Personalausweis Im Reichsgesetzblatt ist dieser Tage eine Verordnung über Kennkarten erschienen. Nach dieser Verordnung wird mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 als allgemeiner polizeilicher Inlandsausweis die sogenannte Kennkarte eingeführt. Eine Kennkarte können alle deutschen Staatsangehörigen mit Wohnsitz oder dauerndem Aufenthalt im Reichsgebiet vom vollendeten 15. Lebensjahr ab erhalten. Damit wird der reichsdeutschen Bevölkerung im Inland die Möglichkeit gegeben, sich einen vollwertigen polizeilichen Personenausweis zu beschaffen. Ein Zwang zur Beschaffung der Kennkarte besteht grundsätzlich nicht. In drei Bekanntmachungen, die gleichzeitig im Reichsgesetzblatt veröffentlicht worden sind und die am 1. Oktober 1938 in Kraft treten, ist indes der Zwang zur Beschaffung einer Kennkarte für männliche deutsche Staatsangehörige beim Eintritt in das Wehrpflichtverhältnis, ferner für deutsche Staatsangehörige, die am kleinen Grenzverkehr und am Ausflugverkehr über die Grenze teilnehmen wollen, und schließlich für Juden(§ 5 der Ersten Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. November 1935), die deutsche Staatsangehörige sind, vorgesehen. Vor dem 1. Oktober ist die Stellung von Anträgen auf Ausstellung einer Kennkarte zwecklos. Betriebskontrollen durch die 923. In Zusammenarbeit mit dem RSKK. hat das Reichsfachamt„Energie, Verkehr, Verwaltung" zur Verminderung der Omnibusunfälle seine Dienststellen im gesamten Reichsgebiet angewiesen, in allen privaten Omnibusbetrieben sofort Betriebskontrollen durchzuführen. Diese Kontrollen haben vor allem den Zweck, die unbedingte und restlose Durchführung der neu erlassenen Reichstarifordnung für das private Kraftomnibusgewerbe sicherzustellen. Durch die strikte Innehaltung dieser Reichstarifordnung, insbesondere der vorgeschriebenen Arbeitszeiten, soll erreicht werden, daß nicht eine Uebermüdung der Omnibusfahrer eintritt und somit eine größtmöglichste Verkehrssicherheit gewährleistet wird. Zu diesem Zweck erfolgen überall besondere Kontrollen der in der Reichstarifordnung vorgesehenen Arbeitsschichtbücher. In allen Fällen, in denen soziale Mißstände, insbesondere Arbeitszeitüberschreitungen, festgestellt werden, wird rücksichtslos durchgegriffen. * Der Leistungskampf ruft! Im 1. Leistungskampf der deutschen Betriebe erhielten in unserem Gau 100 Betriebe das Gaudiplom für hervorragende Leistungen. Wieviel Betriebe werden im 2. Leistungskampf vom 1. August 1938 bis 1. Mai 1939 mit diesem Leistungsabzeichen ausgezeichnet? Anmeldungen zum Leistungskampf nimmt der zuständige Kreisobmann der DAF. bis zum 1. August entgegen. * Zeugen gesucht! Am Freitag, 22. Juli, gegen 16 Uhr, wurde in der Hundsgasse ein Fußgänger von einem jugendlichen Radfahrer angefahren. Der Radfahrer erlitt ernstliche Verletzungen und mußte in die Klinik gebracht werden. Ob auch der Fußgänger verletzt wurde, konnte nicht festgestellt werden. Personen, die den Unfall beobachtet haben und zur Sache zweckdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, Rathausgasse 26, Zimmer 113, zu melden. Wer war der Fußgänger, der von dem Radfahrer angefahren wurde? * Auto fuhr auf den Bürgersteig Als gestern vormittag ein Auto aus der Endenicherstraße in die Mozartstraße einbiegen wollte, geriet es bei dem Versuch, einem gleichzeitig in die Mozartstraße einfahrenden Motorrad auszuweichen, auf den Bürgersteig, und riß einen dort neben seinem Rade stehenden Jungen um. Der Junge geriet unter die Vorräder des Autos und erlitt so schwere Verletzungen, daß er mit dem Auto in die elterliche Wohnung gebracht werden mußte. Das Rad wurde vollkommen zertrümmert. Polizeibeamte nahmen den Unfall auf, Kraftwagen und Rad wurden nach dem Unfall auf der photographischen Platte festgehalten. Für einen„Botkskinderwagen“. Die Zeitschrift„Völkischer Wille“, die dem Reichsbund der Kinderreichen nahesteht, befürwortet in einem Aussatz die Schaffung eines Volkskinderwagens. Die Vielfalt von Kinderwagenmodellen kranke bisher vor allem daran, daß viele kostspielige Ausführungen angeboten würden. Schwingachsen, Stoßstangen, Stromlinienlimousinen, Sportcabriolets mit Kofferraum seien die äußeren Zeichen für die großen„Klassewagen“. Nur eines sei dabei unberücksichtigt geblieben, die Geldbörse des Käufers. Auf einen schönen Wagen habe jede Mutter Anspruch. Seine Anschaffung als ein elementares Bedürfnis in der deutschen Familie sollte jedoch in derselben Weise möglich sein wie etwa die eines Volksempfängers. Auch Wünsche für die Ausgestaltung des zweckmäßigsten Kinderwagens äußert die Zeitschrift. Der Wagen müsse vor allem halb so schwer wie die bisherigen Typen sein, damit eine Mutter auch einmal von der Wohnung im dritten Stock ohne fremde Hilfe den nächsten Park erreichen könne, er müsse den hygienischen Forderungen entsprechen und im Preise so liegen, daß durch seine Anschaffung die Haushaltsführung nicht auf Wochen hinaus in Unordnung gerate. Was man so sieht und hört „Bürger schützt Eure Anlagen!“ In der Remigiusstraße wird gebuddelt. Wo gebuddelt wird, wird auch Sand gebraucht, der dann zuweilen die benachbarten Straßen„verschönt“. In unserem Falle die Fürstenstraße. Dort liegen die Baumaterialien aufgestapelt, dort liegt auch ein prächtiger Sandhaufen, der nicht nur kleinen Kindern Freude macht. Ein Witzbold erlaubte sich mit ihm gestern einen netten Scherz. Mit bemalter Pappe wurde Gras„wuchs“ imitiert, und es dauerte nicht lange, da prangte daneben auf einer Stange ein Plakat mit der freundlichen Aufforderung: „Bürger, schützt Eure Anlagen!“ Wer vorbeikam stutzte, überlegte einen Augenblick und— lachte. Und vor allem die Anwohner der Fürsten= und Remigiusstraße nickten dem Schild verständnisinnig zu. * Aus der„Eiszeit“ Kommen da über die Straße zwei Jungen, ein größerer und ein kleinerer. Der größere geht vor und hat in der Hand zwischen zwei Waffeln eine Portion Eis, an der er eifrig lutscht. Ihm folgt der jüngere Bruder, der heftig weint und ab und zu dem größeren Bruder zuruft:„Loß mich och ens lötsche, du häs ald dreimol gelötsch!“ Der Bruder ist scheinbar schwerhörig, trotz Wiederholung des Schmerzensrufes, dem jedesmal ein erneuter Tränenguß folgt. Ein Herr, der dem Vorfall schon eine Zeitlang seine Aufmerksamkeit zugewandt, fragte den Kleinen nach der Ursache seines Schmerzes. Da meinte der Junge:„Mir hatte=zesamme ene Grosche kräge, dofür sollte me ons Ihs koofe. No hät minge Brode sich dat Ihs für ene Grosche op emol gävve loße, on ich komme net an et lötsche! Dat moß doch öm gohn!“ Weitere Erklärungen des Jungen erstickten in Tränen. — Der Herr lächelte, zog seine Geldbörse und gab dem Jungen einen Groschen mit dem Bemerken, jetzt könne er an dem neuen Eis allein„lötsche“! „Ich bin zu alt...“ Es ist so, daß alle Kräfte gebraucht werden, um den Luftschutz in unserem luftgefährdeten Vaterlande so aufzubauen, daß die Heimat tapfer und mit möglichst wenig Schaden feindliche Angriffe aus der Luft ertragen kann. Jung und Alt müssen zusammenstehen in einer breiten Front und den Tapferen den Rücken steifen, die draußen vor dem Feind stehen. Luftschutz ist eine Notwendigkeit, der sich jeder beugen muß; von Der Bebauungs- und Fluchklinienplan lag aus Von Jahr zu Jahr rückt die Häusergruppe der Stadt immer mehr in die Außenbezirke vor. Schon ist sie im Norden Bonns bis in Gebiete vorgedrungen, über die bis vor nicht allzulanger Zeit noch der Pflug ging. Auch im Bonner Westen, in Endenich, ist manches Stück Acker= und Gartenland in den vergangenen Jahren behaut worden. Immer mehr auch kletterten im Bonner Süden die Häuser den Venusberghang hinauf, man denke nur an die zahlreichen Neubauten, die zwischen Poppelsdorf und Dottendorf an der Hangstraße oder auf der Höhe des Venusberg=Plateaus entstanden sind. Ebenso wurden unten im Tal nach Friesdorf zu so viele Neubauten errichtet, daß es scheint, als wollten die einst so deutlichen Stadt= und Ortsgrenzen bald ineinanderwachsen. Obwohl also in den letzten vier, fünf Jahren allenthalben an den Bonner Stadträndern neues Baugelände erschlossen worden ist, arbeitet die Stadtverwaltung fortgesetzt daran, darüber hinaus auch für die Zukunft schönes und günstiges Baugelände zu schaffen. Das kann nicht von heute auf morgen geschehen. Die Vorarbeiten dazu nehmen oft lange Zeit in Anspruch und sind nicht selten auch mit schwierigen Verhandlungen verbunden. So lag bis vor kurzer Zeit der Bebauungs= und Fluchtlinienplan für das Gelände am Sträßchensweg aus. Es handelt sich um das Gebiet, das sich hinter der Trajektbahn bis an die südliche Stadtgrenze erstreckt. Von der kleinen Anhöhe aus, auf der sich heute noch die ruinenhaften Ueberreste eines alten Turms befinden, hat man dort einen herrlichen Blick. Die Vierecke der Felder reichen bis ans Rheinufer, jenseits des Stroms ragen malerisch die Kuppen der Sieben Berge auf. Die landschaftliche Schönheit dieses Ausblicks wird gewiß später auf manBotanischen Garten Einen schönen Nachmittag verlebten die Mitglieder des Bonner Gartenbauvereins gestern im Botanischen Garten. Der Verein hatte zu einer zwanglosen Besichtigung eingeladen, der zahlreiche Mitglieder Eine schöne Orchidee(Cattleyeuart) in Blüte Folge leisteten. Garten=Oberinspektor Wiesemann begrüßte die Blumen= und Pflanzenfreunde vor dem Haupteingang der Gewächshäuser, dann waren die Besucher des einzigartigen Gartens sich selbst überlassen. Sie konnten nach Herzenslust durch die blühenden und grünenden Blumen= und Laubbestände wandeln, und war ihnen etwas unklar, so gaben die Gärtner gerne Auskunft. Viel Bewunderung fanden die zahlreichen blühenden Orchideenarten, während eine Besichtigung der tropischen Wasser= u. Sumpfpflanzen wegen der Instandsetzungsarbeiten an den Gewächshäusern nicht stattfinden konnte. der Arbeit im Luftschutz darf sich keiner ausschließen, ganz abgesehen davon, daß das Luftschutzgesetz ihn zur Mitarbeit zwingen kann. Der Posten des Luftschutzhauswartes aber ist so wichtig und so verantwortungsvoll, daß es eine Ehre ist, ihn bekleiden zu dürfen. wird Bauland geschaffen - Bald wird das Umlegungsverfahren eingeleitet chen Baulustigen einen besonderen Anreiz ausüben. Vorläufig ist jedoch das Gelände noch nicht in Bauplätze aufgeteilt. Gegen den ausgelegten Bebauungs= und Fluchtlinienplan läuft noch ein Einspruchsverfahren. Erst nach seiner Erledigung wird der Plan endgültig festgestellt, und erst dann kann das auch für dieses Gelände notwendige Umlegungsverfahren eingeleitet werden, das im Anschluß an die geplante Straßenaufteilung aus dem heutigen Ackerland Bauland schaffen wird. „Landwirtschaftliche Dauerausstellung“ — ein Vorschlag! Von privater Seite wird im Hinblick auf das Gebiet zwischen Sträßchensweg und Rheinufer der Vorschlag gemacht, auf einem Teil dieses Geländes eine landwirtschaftliche Dauerausstellung mit bäuerlichen und gärtnerischen Musteranlagen zu schaffen. Die Anregung geht von dem Gedanken aus, daß gerade für Bonn als Sitz der Landesbauernschaft Rheinland mit ihren zahlreichen Abteilungen, Gliederungen und Wirtschaftsverbänden und daß ferner für Vonn als Universitätsstadt mit einer landwirtschaftlichen Fakultät und den dazugehörigen Forschungsinstituten eine solche landwirtschaftliche Musteranlage, die allgemeinen Besichtigungszwecken dient, von hohem Wert sei. Die Stadt erhalte dadurch vor allem in den Sommermonaten für unzählige landwirtschaftlich und gartenbaulich interessierte Besucher von auswärts eine neue Sehenswürdigkeit, die sich hier in Bonn als einer verwaltungsmäßigen und wissenschaftlichen Zentrale der rheinischen Landwirtschaft gewiß starken Zuspruchs, erfreuen würde.— Wir geben diesen Vorschlag als einen Zukunftsplan den zuständigen Stellen, insbesondere der Landesbauernschaft Rheinland und der Bonner Stadtverwaltung weiter. E. Blick über das Gelände am Sträßchenweg zu den sieden Bergen. Zeichnung von J. Maassen. 4 Juli 1930 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 16 204. Seite 6 aas dem Bonner Innangneven Aus der Ceneralversammlung der HerrenschneiderInnung Vonn=Stadt Im Bonner Bürgerverein versammelten sich gestern ebend die Mitglieder der Schneider=Innung BonnStabt zu ihrer Jahreshauptversammlung. In Bonn soll die Unisorm=Schneiderei wieder in Blüte kommen; damit dürfte auch die Sorge um die Aufrechterhaltung manchen selbständigen Schneiderhandwerkbetriebes in der Stadt gebannt werden. Die Deutsche Arbeitsfront hält Verarbeitungskurse für Uniformschneiderei ab. Demnächst beginnt ein Kursus, der für die Umschulung der jugendlichen Innungsmitglieder bestimmt ist. Im Herbst oder Frühjahr 1939 wird die Innung einen Kursus abhalten, der den neuen Zuschnitt lehrt. Der einheitliche Zuschnitt ist gleichsam das Rückgrat des neuen deutschen Stils, den das Herrenschneider=Handwerk mit soviel Tatkraft und Geschick gestaltet. Der Herrenanzug von heute ist wieder schlicht und natürlich; die große Aufmachung mit ausgepolsterten Schultern, die übertriebene Taillenführung, mit einem Wort der„hypermoderne“ Modeanzug gehört der Vergangenheit an. Der neue deutsche Stil will den gutsitzenden Anzug, der sich geschickt der Körperform seines Trägers anpaßt. Auf der Berliner Tagung im August werden zwei vorbildliche, in Bonner Werkstätten angefertigte Modelle vertreten sein. Die soziale Rechtsordnung im Schneiderhandwerk ist ebenfalls einen Schritt weitergekommen. Die DAF. hat einen Tarif ausgearbeitet, der gestern bekannt gemacht wurde, ein Tarif, der nicht nur für Großstädte, sondern auch für kleine und kleinste Orte ausgearbeitet wurde. Die 48=Stunden=Woche wird einheitlich vom deutschen Schneiderhandwerk durchgeführt. Jedem Gefolgschaftsmitglied der Werkstatt steht ein Urlaubsanspruch zu. Bei Jugendlichen unter 16 Jahren beträgt er 15 Werktage, bei denen über 16 Jahren sind es 12 Tage. Auf der Tagung der Obermeister in Köln wurde deutlich, daß es im Herrenschneider=Handwerk aufwärts geht, die Beschäftigungslage ist im allgemeinen als günstig zu bezeichnen. Gerechter Preis und gute Arbeit sichern einen wirtschaftlichen Erfolg. Die Zeichnungen zur Hermann=Göring=Spende des Bonner Handwerks nehmen einen guten Fortgang. Der dem Bonner Handwerk zugeschriebene Zeichnungsbetrag ist bereits mehrfach überschritten.— Der kommende Innungsausflug sieht eine fröhliche Dampferfahrt vor. * Generalversammlung der Bonner Uhrmacher Die Uhrmacher=Innung für den Stadt= und Landkreis Bonn, Siegkreis und Oberbergischen Kreis hielt gestern abend im„Hähnchen“ ihre Generalversammlung ab. Nach kurzek Begrüßung durch Obermeister Hesse verlas der stellv. Obermeister Lilienweiß das Protokoll der letzten Versammlung; Kassenwart Schmidt legte den Haushaltsplan 1938/39 vor, ebenso die Jahresrechnung für das vergangene Geschäftsjahr, aus der u. a. hervorging, daß die Innung z. Z. 134 Mitglieder zählt. Dem Obermeister wurde einstimmig das Vertrauen der Berufskameraden zum Ausdruck gebracht, worauf ihm Dr. Kemper die Glückwünsche der Kölner Handwerkskammer sowie der Bonner Kreishandwerkerschaft übermittelte. Wie Dr. Kemper im weiteren Verlauf der Versammlung mitteilte, ist die Beteiligung des Bonner Handwerks an der Hermann=Göring=Spende außerordentlich gut und übersteigt bei weitem den erwarteten Anteil. Bisher übernahm das Bonner Handwerk nicht weniger als 60000 Mark Aktien, davon die Uhrmacher=Innung allein für 2400 Mark. Obermeister Hesse sprach zu den neuen sachlichen Vorschriften zur Regelung des Lehrlingswesens im Uhrmacher=Handwerk und führte kurz an, was heute von einem Lehrling verlangt wird und wie er ausgebildet werden muß. Für die Ausbildung kämen fast ausschließlich nur solche Betriebe in Frage, die Werkstatt= und Ladenbetriebe seien, damit der Lehrling auch im Verkauf und Kundendienst ausgebildet werde. Die Innung habe den Lehrlingsbeitrag bereits fallen lassen. Es sei damit zu rechnen, daß später die Meister, die Lehrlinge hielten, sogar noch einen Zuschuß erhielten. Der stellv. Obermeister Lilienweiß erstattete Bericht über die Obermeistertagung in Ahrweiler, die unter dem Leitwort gestanden habe:„Kauft Uhren beim gelernten Uhrmacher!“ Wie schließlich noch Obermeister Hesse mitteilte, haben sich an der Adolf=Hitler= spende vor allem die Berufskameraden aus kleineren Orten hervorgetan. Der Spendenbeitrag werde sich voraussichtlich in der Zeit vom August 1938 bis März 1939 auf 80 Pfennige monatlich belaufen. Gesbigschaft und Amsassteuer Es kommt häufig vor, daß die Gefolgschaft eines Betriebes es übernimmt, ihren Angehörigen den verbilligten Bezug von Waren, Speisen, Getränken und dgl. dadurch zu verschaffen, daß sie die Waren im großen einkauft und an die Gefolgschaftsmitglieder zum Selbstkostenpreis abgibt. So werden oft z. B. Kantinen von der Gefolgschaft(nicht vom Betriebsinhaber) betrieben und dort Mittagessen, Zigaretten, Bier usw. an die Gefolgschaftsangehörigen zu Preisen abgegeben, die gerade die Selbstkosten decken. Es erhebt sich in solchen Fällen vom steuerlichen Gesichtspunkt aus die Frage, ob die Gefolgschaft mit den Entgelten, die sie aus diesen Verkäufen erzielt, zur Umsatzsteuer heranzuziehen ist. Dies hängt davon ab, ob man hier die Gefolgschaft als Unternehmer im Sinne des Umsatzsteuergesetzes ansehen muß. Das ist zu bejahen.§ 2 des Umsatzsteuergesetzes bestimmt, daß Unternehmer ist, wer sich selbständig nachhaltig zur Erzielung von Einnahmen betätigt, auch wenn die Absicht der Gewinnerzielung fehlt. Unter diesen Voraussetzungen ist Unternehmer eine Personenvereinigung, die nur gegenüber ihren eigenen Mitgliedern tätig wird. Der Unternehmerbegriff im Umsatzsteuergesetz weicht also erheblich von dem Sprachgebrauch des täglichen Lebens ab. Im Umsatzsteuerrecht kann jede Person oder Personenvereinigung Unternehmer sein, sofern sie nur selbständig und nachhaltig zur Erzielung von Einnahmen tätig ist. Es entspricht den Grundsätzen des Umsatzsteuerrechts, daß jedes Wirtschaftsgebilde, das sich im Wirtschaftsleben beteiligt, auch umsatzsteuerpflichtig werden kann. Auf die Rechtsform eines solchen Wirtschaftsgebildes kommt es nicht an. Es kann jede lose Vereinigung von Privatpersonen zum Zweck wirtschaftlicher Betätigung umsatzsteuerpflichtiger Unternehmer sein. Erforderlich ist nur, daß diese Betätigung sich als eine Beteiligung am Wirtschaftsleben darstellt. Dies alles trifft bei der Gefolgschaft in unserem Fall zu. Sie schaltet sich als selbständiges wirtschaftliches Zwischenglied zwischen die Lieferanten und die einzelnen Gefolgschaftsmitglieder ein. Die Abgabe der Waren erfolgt nachhaltig. Die Lieferanten stellen ihre Rechnungen nicht auf die einzelnen Gefolgschaftsmitglieder, was ja praktisch auch gar nicht möglich wäre, sondern auf die Gefolgschaft als solche aus. Rechtsbeziehungen entstehen daher unmittelbar nur zwischen Lieferant und Gefolgschaft als ganzes. Der Versteuerung unterliegt das gesamte Entgelt, das die Gefolgschaft aus diesen Verkäufen erzielt hat, auch soweit in dem Entgelt die Erstattung barer Auslagen enthalten ist. Der Steuersatz beträgt 2 v. H. (§ 7 Abs. 1 Umsatzsteuergesetz). Jedoch erfolgt eine Versteuerung nicht, wenn der Jahresumsatz 1000 Reichsmark nicht übersteigt. In diesem Sinn hat der Reichsfinanzhof bereits mehrmals entschieden. In dem letzten Urteil vom 4. März 1938 hat er die Steuerpflicht einer Gefolgschaft bejaht, die von einer Brauerei Faßbier bezogen hat, es auf Flaschen abgefüllt und an die Gefolgschaftsmitglieder zum Selbstkostenpreis abgegeben hat. Neue Bücher Hans Güigen„Frundsberg“.(Verlag K. Thienemann: mit Bildern von Fritz Kredel; ged..60 RM). Ist dies Buch von dem Vater der Landsknechte, dem von Kaiser Maximiltan, dem letzten Ritter, eingesetzten Odristen der Landsknechte Georg von Frundsverg auch vor allem für unsere Jugend, für die Pimpfe und HJ.=Jungen, geschrieben worden, so hat man auch als Erwachsener seine Freude an diesem alten Hautegen, von dem selbst ein Martin Lutder sagte, daß er„zu den Wunderbeiden gedöre, um welcher willen Gott ein ganzes Land segnet“. Und welch vordildliche Ehrauffassung setzte er seinen Landsknechten als fittliche Richtschnur, wenn er gar eindringlich ihnen also gebot:„Werdei iyr in die Hand geschossen, darinnen ihr das Fähnlein tragt, so werdet ihr es in die andere neymen. Werdet ihr auch an dieser Hand geschädigt, so werdet ihr das Fähnlein in ener Maul nehmen und fliegen lassen. Sofern ihr aber von den Feinden überrungen werdet und euch nimmer aufrecht halten könnt, so sollt ihr euch darein wickeln und euer Leid und Leven dabei und darinnen lassen, ebe ihr euer Fähnlein übergebt oder es mit Gewalt verliert“. Ist solch ein Kerl nicht geschaffen zum Vorbild für unsere Jugent, von der unser Führer einmal in Nürnberg gefordert hat, daß sie sein sonl „flink wie die Windhunde, zäh wie Leder, hart wie Kruppstayl“! Die beigegebenen Bilder sowie zwei Karten veriebendigen den Text in ersreulicher Weise. at. Dr. Rudolf Dammert:„Die Heeren des Erdballs“.— R. Voigtländers Verlag. Leipzig C 1, 343 Seiten.— Mit diesem im besten Sinne aktuellen Buche schrieb der Verfasser, der von Herkunft Journalist mit hoher Besähigung und reichem Wissen ist, die„unterhaltsame Geschichte, wie Europa zu Kolonien kam". Die portugiesischen und spanischen Seefahrer waren es, die Europa aus dem Käfig der Unwissenheit berausführten und sich zusammen mit den Holländern und Engländern zuerst zu Herren über Teile des Erdballs erhoben. In spannender Schilderung rollt die Geschichte der großen Kolonialvölker Europas bis zur Jetztzeit vorüber, wo Deutschland als einziges der alten Kolonialvölker als der große Habenichts abseits stehen muß. In aufrüttelndem Appesl, der sich an den empfänglichen revolutionären Elan der jungen Generation wendet, schließt der Verfasser: Die Sonne Afrikas scheint ebenso wie für Engländer und Franzosen für uns Deutsche. Wenn England als ewigen Tri= but unsere Kolonien fordert, rusen wir ihm die empörten Worte entgegen, die Prinz Cloten in Sbakespeares„Chymbeline“ den römischen Gesandten entgegenschleudert: „Was Tribut! Warum Tribut? Wenn Cäsar uns die Sonne mit einem Laken verhängen oder den Mond in die Tasche stecken kann, dann sei es! Dann zahlen wir ihm Tribut für das Himmelslicht!" Gefechtsverschrift für die Artillerie der Roten Arbeiter= und Bauern=Armee. Im Verlag„Offene Worte“ Berlin W 35. ist der zweite Teil der Gesechtsvorschrift für die Artillerie der Roten Armee erschienen. In der Uebersetzung, die bei militärtschen Fachaustrücken natürlich nicht immer leicht war. ist versucht worden, sich der deutschen Fachsprache anzupassen. Das Büchlein wird vor allem den Militärwissenschaftler interessieren. Landsmennschaft der Sachsen u. Thüringer Bonn Wir benachrichten hiermit unsere Landsleute von dem Ableben unseres Mitgründers und Ehrenmitgliedes, Landsmann ausldt-Koiher Er hat stets treu zur Landsmannschaft gehalten und lange Jahre Ehrenämter innegehabt. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Die Beerdigung findet statt am Freitag, 29. Juli, 3½ Uhr nachmittags von der Kapelle des Nordtriedhofes. Die Landsleute werden gebeten, sich zahlreich bei der Fahne einzutinden. Der Vorstand. * Am Dienstagmorgen 8 Uhr nahm Gott nach kurzem Leiden unser liebes Tüchterchen. Schwesterchen und Enkeichen hathe weingerber Im Alter von 5 Monaten zu sich in die Schar seiner Engel. In tiefer Trauer: Hermann Weißgerber u. Frau Katharins geb. Winterscheict Hilde u. Jukeb als Geschwister Bonn-Rheindorf, 28. Juli 1938 (Brungsgasse*) Die Beerdigung lindet heute Donnerstag, nachmitt. 3½ Uhr. von der Kapelie des Nordiriedhofes aus statt. Fotoapparat in Lederetut verloren. Bonn, Meckenheim, Neuenahr, Ahrweiler, Hohe Acht. Wiederbringer Belohnung. Kaste, Bonn, Rheindorfer Straße 69, II.(41 Es wird angeboten: Für Großbaustelle werden gesucht: Bau- und Lohnbuchhalter Befonpoliere Schachtmeister. Umgehende Angebote an C. Wieder, Baugesellschaft, Vonn, Ellerstr. 32. Dess. Nadchen für den Haushalt in mod. Einfam.= Haus(2 Pers. u. 1 Kind) z. 1. 8. oder später bei gutem Lohn gesucht. Köchin vorhanden, große Wäsche außer dem Hause. 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Immer einfagberen zum Vienst um Voll Vereidigung der neuen Helfer und Leiter des Roten Kreuzes— Eine einheitliche Organisation Godesberger Nachrichten Schwerer Zusammenstoß an der Kreuzung Als ein Auto, in der Augustastraße fahrend, die Plittersdorfer Straße kreuzte, wurde es von einem kleinen Kraftrad angefahren. Der Kraftradfahrer stürzte dabei und mußt mit schweren Verletzungen ins Hospital geschafft werden, wo er bedenklich darniederliegt. In kurzer Zeit ist dies der dritte schwere Autounfall an der gefährlichen Kreuzung. Das Fahrrad des Anglers Der eifrige Angler, dem, wie am Dienstag berichtet, beim Angeln sein Fahrrad entwendet wurde, hat es zurückerhalten. Es war sichergestellt worden in der Annahme, daß es herrenlos sei. 25 Jahre Seeisorgerarbeit Gestern abend gedachte die evangelische Gemeinde des 25jährigen Ortsjubiläums ihres Seelsorgers, Pastor Kolfhaus, in einer Feierstunde im Gemeindehaus. Sie war umrahmt mit einem Violinkonzert, in dem Frau Wittmann und Herr Deichmann jr., begleitet von Frau Pietze, drei Kompositionen von Joh. Seb. Bach zu Gehör brachten, und von gemeinsamen Liedern des Kirchenchores. Pastor Zunn beglückwünschte den Jubilar im Namen der Gemeinde und dankte ihm und seiner Gattin für alles, war sie in den langen Jahren der Arbeit der evangelischen Gemeinde gewesen seien. Nach ihm sprachen der Kirchmeister Dr. Hartmann namens des Presbyteriums und der Schwesternschaft und Pastor i. R. vom Endt namens des Vereins für innere Mission. Ihnen schloß sich Pastor Boué=Oberkassel namens der Bruderschaft der Bekenntnisgemeinde mit ihren Glückwünschen an. Für alle fand Pastor Kolfhaus Worte des Dankes. Ein gemeinsames Lied und Gebet beschlossen die Feier. Die Lagerung von Frucht und Stroh Die Polizei teilt mit: Die Lagerung von Frucht, Strob und ähnlichen leicht entzündbaren Gegenständen im Freien, sei es in Diemen, Schobern, Schobernschuppen, offenen Feldscheunen, ist nur in einer Entfernung von 100 Meter von den nächsten Forstgrundstücken und Gebäuden und 30 Meter von öffentlichen und Interessenten=Wegen, 300 Meter von Betrieben und Lagerräumen, in denen leicht entzündliche oder explosiv wirkende Stoffe hergestellt, verarbeitet oder gelagert werden, gestattet. Die Lagerung in der Nähe von Eisenbahnen darf nur in einer Entfernung von mindestens 50 Meter von der Mitte des nächsten Schienengleises erfolgen. Liegt die Eisenbahn auf einem Damm, so tritt zu der Entsernung von 50 Meter noch die eineinbalbfache Höhe des Dammes. Eine Lagerung innerhalb geschlossener Einzelhöfe und Gärten ist nur in einer Entfernung von mindestens 30 Meter von den Gebäuden gestattet. Voraussetzung ist, daß alle Gebäude innerhalb der Höfe harte Bedachung haben. Sonst ist die doppelte Entfernung erforderlich. Als offene Feldscheunen gelten alle Feldscheunen, die nicht in ihrem ganzen Umsang geschlossen sind. Frucht= und Strobschober oder Schoberkomplere(Zusammenstellung von Einzelschobern) und offene Feldscheunen dürfen nicht mehr Ernte= oder Strohertrag als höchstens 25 Hektar (100 preuß. Morgen) enthalten. Ihr Abstand von dem nächsten Schober oder Schoberkompler muß 100 Meter betragen.“ Bei Schoberkomplexen müssen die einzelnen Schober einen Zwischenabstand von sechs Meter erhalten. Rauchen, Verwendung von offenem Feuer, Licht, ist auf den genannten Lagerplätzen, in Feldscheunen und dergleichen streng verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafen bis zu 150 Mark bestraft, an deren Stelle im Unvermögensfalle entsprechende Haft tritt. 9000 Rote=Kreuz=Vereine sind in Deutschland aufgelöst und zu einer einheitlichen Organisation zusammengefaßt worden, deren Schlagkraft erhöht wird durch die Eingliederung des DRK als Nebenformation in die NSD AP. Die Umorganisation wurde reibungslos und in kürzester Zeit vollzogen. Die Leiter und Leiterinnen des Roten Kreuzes, Kreisstelle Bonn=Land, versammelten sich gestern nachmittag im Kreishaus zur Entgegennahme ihrer Ernennungsurkunden und zur Eidesleistung auf den Führer. Landrat Dr. von Stedman. Kreisführer des Deutschen Roten Kreuzes Bonn=Land machte von der beendeten Neuorganisation Mitteilung und dankte allen Frauen und Männern, die bisher im Dienst des Roten Kreuzes so manche Not gelindert haben. Sein besonderer Gruß galt dem Gauamtsleiter Wemhöher von der Landesstelle Münster des DRK., Kreisgeschäftsführer Hornung, den Vertretern der Wehrmacht, der Reichsärztekammer, der Feuerlöschpolizei und Medizinalrat Dr. Basten als Vertreter der Kreisstelle Bonn=Stadt des DRK. Wer im Dienst des Deutschen Roten Kreuzes stehe, müsse sich stets bewußt bleiben, daß die Arbeit des DRK lebenswichtig für das deutsche Wolk sei. Der Kreisführer dankte allen Helfern und Helferinnen, die zum schnellen Einsatz mit beigetragen hätten. Darauf wurden dem stellvertretenden Kreisgemeinschaftsleiter, den Ortsgemeinschaftsleitern und Mitarbeitern, den Bereitschaftsführern und =führerinnen, den DRK=Aerzten und den Mitgliedern der DRK=Kreisstelle Bonn=Land die Ernennungsurkunden ausgehändigt und ihre Vereidigung auf den Führer vorgenommen. Der Leiter der Adjutantur und der Hauptabteilung 2 der Landesstelle 6, Gauamtsleiter Wemhöher sprach darauf über die Aufbauarbeit im Deutschen Roten Kreuz. Er übermittelte die Grüße des Landesleiters des DRK, Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. Meyer und betonte die großen Verdienste, die sich das Deutsche Rote Kreuz während seines bisherigen 70jährigen Bestehens erworben habe. Da die Gefahr einer Zersplitterung der Kräfte bestand, hat der Führer im Dezember des vorigen Ihres die Umorganisation verfügt, die den einheitlichen Einsatz für Volk und Vaterland sicherstellt. Nahezu geschlossen geht der Stamm der bisherigen Helfer und Helferinnen in die neue Organisation des DRK über. Wenn die Partei sich der Organisation des DRK annimmt, so tut sie es aus dem nationalsozialistischen Grundsatz des Dienstes am Volk. Eine eifrige Schulung soll dazu dienen einen Höchstgrad an Hilfsbereitschaft zu sichern. Kreisführer Landrat Dr. von Stedman dankte Gauamtsleiter Wemhöher für die anerkennenden Worte und schloß die Kundgebung, die von Musikspenden der RoteKreuz=Kapelle unter Kapellmeister Windisch verschönt wurde, mit dem Gruß an den Führer. Ein Ausschuß für Kleintierhaltung und Kleingärten Hennef: In der Gemeinde Hennef hat man einen Ausschuß für Kleintierhaltung und Kleingärten gebildet. In diesen Ausschuß wurden berufen: Gemeindebaumeister Scherer als Vertreter der Gemeindeverwaltung, Bezirksbauernführer Honnecker, Abtshof, als Vertreter des Reichsnährstandes, als örtlicher Vertreter des Verbandes Deutscher Kleintierzüchter Jos. Ludwig, Stoßdorf, und als örtlicher Vertreter des Reichsbundes Deutscher Kleingärten Weißkirchen, Hennef, Dickstraße. Ein Kriegervater wurde 80 Jahre alt Leuscheid: Hier konnte der Kriegervater Karl Schmitz seinen 80. Geburtstag feiern. Die Kameradschaft der NSKOV., Eitorf, überbrachte dem Jubilar, der zwei Söhne auf dem Felde der Ehre verlor, die herzlichsten Glückwünsche und eine Ehrengabe des Reichskriegsopferführers, der bereits drahtlich seine Glückwünsche übermittelt hatte. Von der oberen Sieg : Hochbetagt Au=Sieg: Gestern feierte Frau August Korf in guter Rüstigkeit die Vollendung ihres 83. Lebensjahres. Die Altersjubilarin nimmt an allen Zeitgeschehnissen lebhaften Anteil. Prüfung bestanden Wissen: Der SA.=Mann Fritz Schumacher bestand an der HTL. für Hoch= und Tiefbau in Köln sein Examen als Bauingenieur mit dem Prädikat„Gut“. Schweres Gewitter über Betzdorf Betzdorf: Ueber der Gegend um Betzdorf entlud sich am Dienstagabend ein schweres Gewitter, das in nordöstlicher Richtung zog und in den Siegerländer Bergen fast eine Stunde hängen blieb. Tiefe Wolken jagten über die Vergrücken und gossen Regen in Strömen aus. Manchmal wurden die Niederschläge so stark, daß man für die Feldfrucht fürchtete, die jetzt in der Reife steht und leicht großen Schaden leiden kann. Der Blitz schlug mehrfach in die Licht= und Telefonleitungen ein. Wieder Kraftpostverkehr nach Koblenz Betzdorf: Der Kraftpostverkehr ist auf der Strecke Betzdof—Koblenz und zurück wieder aufgenommen worden, vorläufig täglich nur einmal. Durch Geldausgeben verdächtig geworden Niederfischbach: Vor etwa 14 Tagen wurde aus einem Hause ein größerer Geldbetrag entwendet. Nun machte sich ein junger Mann aus der Nachbarschaft mehrfach durch Geldausgaben und Umwechseln größerer Geldscheine verdächtig. Die Polizei ging der Spur nach und hat jetzt den Mann einwandfrei des Diebstahls überführt. Gefolgschaftsfahrt nach Essen Niederfischbach: Die etwa 800= Personen umfassende Gefolgschaft der Lokomotivfabrik Jung wird zum Wochenende eine Fahrt zur Reichsgartenschau nach Essen unternehmen. Ein Sommerfest im August Eitorf: Der Männergesangverein Eitorf hielt im Hotel„Prinz Karl“ seine Generalversammlung ab. Vereinsführer Ersfeld gab einen eingehenden Bericht über die erfolgreiche Tätigkeit des Vereins im letzten Jahre. Vor allem könne der Verein mit Stolz auf das 65jährige Jubiläumsfest zurückblicken. Voraussichtlich wird am Sonntag, 14. August, ein Sommerfest stattfinden. " Hundert Mark aus dem haus gestohlen Menden: Am Dienstagnachmittag begab sich ein Landwirt zum Hereinholen der Ernte auf das Feld. In der Zwischenzeit wurde in sein Haus eingebrochen und aus einer auf dem Bett im Schlafzimmer stehenden Handtasche über 100 RM Bargeld gestohlen. Der von der Gendarmerie am anderen Tage ermittelte Täter aus Siegburg war nebenan beschäftigt und hatte sich der Schlüssel des Hauses bemächtigt. Nach seiner Festnahme gestand er nach längerem Leugnen den Diebstahl. Die Urliste der Schöffen liegt aus Wahlscheid: Die Urliste derjenigen Personen, die zum Amt eines Schöfsen oder Geschworenen berusen werden können, liegt in der Woche vom 25. bis 30. Juli in den Vormittagsstunden auf dem Bürgermeisteramt aus. Fräulein Mia and abende natürlich erchtschaffen müde. Jur Aufmunierung trinkt sie dann immer ihe Hermonia-Kraftmalzbier.„Was solllen wir Mädchen denn trinken, wenn'e bein 4 albcholarmes Bire gäbe“. logt sie. Bei Wirten und slaschen-4 bierhändlern zu haben. Bezugsquellen-Nachw.:Sieg-Rhein. 4 Germania-Brauerei Willen, fernr. Aunen 20s, Sieg-Khein. GermaniaWerdet Mitglied der RSB. Altes Gold Zahngold, Brillanten, Coldpfandscheine u. alte Silbermark kauf: an die preise. Uhren-Reparaterwerkstalt P. Münten. Brüdergasse 42. Nr. 11/40030 Die soziale Tatgemeinschaft in einigende Kraft der Nation! Adolf Hitier. Stubenvögel haben Milben, diese quälen die munteren Sänger und beeinträchtigen die Sangeslust.„Extur“ Vogelsand(ges. gesch.) 1 kg..25. beseitigt alles Ungeziefer. Er enthält außerdem wertvolle Aufbaustoffe zur Knochenbildung. Karl Schmitz, Somengreßhandl. Jenn, Römerplatz 3. Rut 4247. ALTGOLD Silder, Sildergeld. Goldpfandschein Zahngold. Brillanten kauft an Thomé, Markt 14.„/V 118P! Der vorzügliche 233. 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Bod.-.Pf. 3,—12, 14*) 130.75 100.60 99.70 100.— 100— 100.— 100.— 100.— 100.— Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika Hamburg-Südam. Norddeutscher Lloyd Banken Allg. D. Credit Berl. Handels-G. Commers u. Priv. Deutsche Bank und Disk.-Gesellsch. Dresdner Bank Reichsbank Westd. Bodenkr. Industr.-Aktien Zachen-München*) Accumulat.-Fabr. A. E. G. Augsburg-Nürnberg Basalt-Aktien Linz Bemberg Bergmann Elektr. Berl. Maschinen-Bau Banner Bergwerk . Hütten-Verein*) Braunk.-Zuk.-Akt.*) Buderus-Eisen Charlottenb. Wasser Chem. v. Heyden Chem. Albert C. Gummi-W. Hann. Dahlbusch Bergw.“) Daimler-Bens Demag.-G. Aktien D. Atl.-Telegr. Deutsche Cont. Gas Deutsche Erdöl Deutsche Gold- u. Silb.-Scheide-Anst. Deutsche Kabelw. 66.375 68 125 2 50 108.50 14.80 206.— 221.— Juli 1938 Dtsch. Linoleum-W. Dtsch. Spiegelglas Dortmunder Aktien Dortmunder Union Dürener Metall Dynamit Nobel Elektr. Lieferungen El. Licht u. Kraft Farbenindustrie Feldmühle-Papier Felten u. Gullleaume Ges. f. el. Untern. Glas Schalke Goldschmidt Th. Hackethal Harpener Bergbau Hllgers Akt.-Ges. Hoesch-R. Neuessen Hubertus-Braung. Ilse Bergbau Kallw. Aschersleben Keramag Klöckner-Werke Koksw. u. Chem F. Kronprins Metall Laurahütte Lorenk C. Mannesmannröhren Metallgesellschaft Orenstein u. Koppel Rasquin Farben Rhein. Braunkohlen Rhein. Stahlwerke Rh.-Westf. Kalkw. Rh.-Westf. Elektr. Riebeck Montanw. Roddergruhe Brühi Rositzer Zucker Rütgerwerke Salzdetfurth Kall Sarotti Schokolade Schuckert Elektr. Schultheiß Brauerei Siemens u. Halske Stöhr Kammgarn Stolberg Zink Stollwerck Gebr. Tuchfabrik. Aachen Ver. Dt. Nickelw. Ver. Glanzstoff Elb. Ver. Stahlwerke Vogel Dr. u. Kab. Westd. Kaufhof Westeregeln Wicküler Küpper Zellstoff Waldhof Kolonialwerte Deutsch-Ostafrika Neu-Guinea Otavi-Minen u. Elb. *) Rheinisch-Westfällsche Börse. 138.— 158.75 110.50 144 50 117.75 142.— 161.— 106.50 210 143.624 127 75 122 875 123 675 169.25 103.50 151 375 94.75 98.— 138 50 99.50 23.25 Dior Cez - Metallbär. Uektreiyikenter. 58.75 Reinniche Alumia. 90-99 bg M. 133.— AntimenAlemin Welz. e. Dr.1 137— Anber in 137.06 Berliner Mark-Notierung vom 27. Juli 1938 Geld Briet(zeld Brief Amerika.48.49 Holland 136.78 Belgien 42.08 42.16" Italien 13.09 Ehgland 12.24 12.27 1 Jugoslawien.69 Frankreich.81.89 I Schweis 56.96 Berliner Matallbörse vom 27. Juli 1938 barten bob i 37.70—40 70 Wenig Unternehmungslust Berliner Börsenstimmungsbild vom gestrigen Mittwoch Die Aktienmärkte eröffneten in uneinheitlicher Haltung, jedoch war der Grundton keineswegs unfreundlich. Die Lage hat sich hier gegenüber dem Vortag insofern geändert, als, soweit die Bankenkundschaft Aufträge erteilte, diese die Verkaufsseite betrafen, während der berufsmäßige Börsenhandel verschiedentlich kleine Anschaffungen vornahm. Im allgemeinen war die Unternehmungshist aber außerordentlich gering. Im Börsenverkauf nähm dann das Geschäfl eher noch welter ab. Die Kurse vermochten sich nicht voll zu behaupten. Am Kassarentenmarkt bewegte sich die Umsatztätigkeit gleichfalls in sehr ruhigen Bahnen. Gegen Ende des Verkehrs beschränkte sich die Geschäftstätigkeit auf ein äußerst geringes Maß. Eine bestimmte Tendenz war infolgedessen nicht festzustellen. Schlußkurse kamen nur in geringer Zahl zustande. Erzeuger=Sroßmarkt Vonn vom 27. Juli 1938 Weißkohl 2,90—.—, Rotkohl—4,30, Wirsing, grün.—, Tomaten 5,80—11,80, Zuckererbsen 12.—, Strauchbohnen 10.— bis 22,—, Stangenbohnen 35—40,—, Wachsbohnen 10—14,—. Dicke Bohnen 4,90—8,—, rote Möhren 6,40—6,70, Rhabarber .30, Aepfel I 10—25,—, saure Kirschen 32.—, Pflaumen 24,—, Pfirsiche I 30—35,—, Himbeeren 32.—, Blumenkohl 15—25.—, Kopfsalat 3,40—4,50. Anfuhr: gering. Nachfrage: gut. Versteigerungen wochentäglich ab.30 Uhr. Das Erlöschen der Familienfideikommisse Das Gesetz über das Erlöschen der Familiensideikommisse und sonstiger gebundener Vermögen vom 6. Juli 1938 bedeutet einen wichtigen Schritt vorwärts auf dem durch das Reichserbhofgesetz gekennzeichneten Wege nationalsozialistischer Agrarpolitik. Ziel dieser Politik ist die Erhaltung und Neubildung eines gesunden, selbstverantwortlich wirtschaftenden Bauerntums. Das Fideikommißrecht selbst war infolge seiner landesgesetzlichen Regelung derartig vielgestaltig und zersplittert, daß auch schon zur Schaffung klarer und einheitlicher Rechtsverhältnisse im ganzen Reich ein Eingreisen des Gesetzgebers dringend notwendig war. Das Gesetz vom 6. Juli 1938 schafft klare Verhältnisse und beseitigt zugleich jene außerhalb des Reichserbhofgesetzes stehenden Bindungen, indem es für den 1. Januar 1939 das Erlöschen der noch bestehenden Fideikommisse und sonstiger gebundener Vermögen anordnet. Die bisher gebundenen Vermögen werden freies Eigentum in der Hand ihrer Besitzer, die auch nicht etwa, wie das bisher nach wenigen landesgesetzlichen Auslegungs= regelungen der Fall war, zugunsten des nächsten Folgers nach Art eines Vorerben in der Verfügung über das Vermögen beschränkt bleiben. Alle sideikommißrechtlichen und ähnlich gearteten Bindungen fallen weg. Sie dürfen auch nicht, wie es bisher vielfach möglich war, in anderer Gestalt durch Bindung von Waldgütern oder Land=, Wein= und Deichgütern mit landesgesetzlichem Anerbenrecht in irgendeiner Form aufrechterhalten werden. Die im Rahmen der bisherigen Fideikommißauflösung gebildeten Güter dieser Art werden aufgehoben, wodurch auch bei ihnen die außerhalb des Reichserbhofgesetzes stehenden bodenrechtlichen Bindungen beseitigt werden. Stiftungen, die aus Anlaß der Fideikommißauflösung bisher errichtet worden sind, müssen ihren land= oder forstwirtschaftlichen Grundbesitz bei Vermeidung des Erlöschens bis spätestens zum 1. Januar 1941 veräußern, um ihn wieder der Bewirtschaftung durch selbstverantwortliche Bauern und Landwirte zuzuführen. Hiervon können jedoch durch die zuständigen Minister Ausnahmen bewilligt werden, namentlich, wenn die Stiftung besondere Kulturwerte(z. B. kulturhistorische Bauwerke) oder gemeinnützige Einrichtungen zu erhalten hat. Zu diesen und einigen wenigen anderen Zwecken, besonders auch zur Sicherung von Ansprüchen aus Arbeits= und Dienstverhältnissen, können auch künftig bei der Auflösung noch Stiftungen errichtet werden, wobei jedoch jede Zuweisung von land= oder forstwirtschaftlichen Grundstücken der Genehmigung der zuständigen Minister bedarf. Um die ordnungsmäßige Bewirtschaftung der Fideikommiß= wälder auch nach dem Erlöschen der Fideikommisse sicherzustellen, sieht das Gesetz die Bildung unter staatlicher Aufsicht stehender Schutzforsten vor. Eine andere Form der Waldsicherung ist nicht mehr zugelassen. Mit dem Erlöschen der Fideikommisse erlöschen auch alle Anwartschafts= und Anfallrechte. Die Anwärter und Ansallberechtigten haben grundsätzlich keinen Auspruch auf Entschädigung. Nur in besonderen Fällen kann ihnen zur Vermeidung unbilliger Härten von dem Fideikommißgericht eine solche Entschädigung zugesprochen werden. Auch Versorgungsund Abfindungsansprüche der Angehörigen des Besitzers kommen aus Anlaß des Erlöschens des Fideikommisses nicht zur Entstehung, jedoch werden Ansprüche dieser Art, die bereits vor dem Erlöschen entsanden sind, aufrechterhalten. Warung Cer.. und Oenl Neuwied fiegt in Breslau Westmark=Siege bei den Ruderern Ruderer und Kanufahrer der HJ. kämpften gestern auf dem Flutkanal zu Breslau um Meisterehren der HI. Wie überoll, lieferten sich die Wassersportler evenfalls schöne Kämpfe. Die Westmark=Vertreter der RG. Neuwied kamen sowohl im Achter als auch im Vierer in ihren Abteilungen zu großen Siegen. Ergednisse: Rudern: 1. Vierer: 1. Abtig.: Amieitia Mannheim:20,4; 2. Abtig.: 1. PSP Breslau; 3. Abtig.: 1. Nordwest=Berlin:30,1; 4. Abtlg: Kurmark:27,9.— Achter: 1. Abtlg.: 1. RG Frankfurt 82/RB 83 Frankfurt Oder :30,6; 2. Abtlg.: 1. Mainzer RV:35,8; 3. Abtlg.: 1. Neuwieder RG.:36,7.—— Doppelzweier: 1. Abtlg.: 1. Elektra Berlin o..; 2. Abtlg.: 1. Neptun Leipzig:00,2; 3. Abtig.: 1. RG Viktoria Danzig:54,1.— Zweiter Vierer: 1. Abtig.: 1. Meteor Chemnitz:22,4; 2. Abtlg.: 1. Hannoverscher RV 80 :14,7; 3. Abtlg.: 1. RV Cössel:26,6; 4. Abtlg.: RG. Neuwied:32,4; 5. Abtig.: 1. Germania Kassel:28,6. Kanu: Einer=Kasak: 1. Fritz(Tegel Berlin),:46.3.— Zweier=Kasak: 1. Kramer=Stecker(Linz):36,2; 2. Haase=Wulf (Düsseldorf):37,6.— Einer=Kanadier: 1. Friedemann(Mannheim):32,2.— Zweier=Kanadier: 1. Soldat=Müller(LindenDahlhausen):15,8.— Mannschaftsvorführung Zehner=Kanadier: 1. TSV Essen:46,9; 2. Linden=Dahlhausen:47,9. Berliner Sieg im Fußball Der Nachwuchs von Tennis=Borussia Berlin hat sich als Meister des Gebietes Berlin in Breslau ausgezeichnet geschlagen. Er kam ins Endspiel des Fußballturniers, das sechs Mannschaften bestritten. Im Schlußkampf gegen den SxC Görlitz siegten die Reichshauptstädter:2. Ausgezeichnet spielten die Jungen des FE 04 Schalke auf. Sie besiegten Rapid Wien:0, kamen aber nur in den Wettbewerb um den rritten Platz, wo sie sich mit dem BfB Stuttgart:0 trennten und in den Platz teilten. Im Faustball: Sachsen Nach Punktwertung entschieden wurde das Faustballturnier, für das sechs Mannschaften gemeldet hatten. Sieger wurke der TV Mühlgrün(Sachsen) mit 4 Punkten vor TV Homberg (Ruhr=Niederrhein) 2 P. und TV Nord=West(Berlin) 0 P. Der Gemischte Sechskampf(Reck, Barren und Langpserd sowie 100 Meter, Weitsprung und Kugelstoßen) wird von fast 1000 Hitlerjungen bestritten. In allen Prüfungen gab es ausgezeichnete Leistungen. So kam Lehmann(Berlin) im Weitsprung an die 6,60 Meter=Grenze. Sieger im Kugelstoßen wurde der Hitlerjunge Cölling(Chemnitz=Borna). Hier kamen die Teilnehmer fast an die 14=Meter=Grenze. Tüchtige Sachsen=Schwimmer Auf allen Sportanlagen des Hermann=Göring=Sportfeldes tummelte sich am Mittwoch die deutsche Sportjugend in friedlichem Wettkampf. Im Schwimmstadion wurden zunächst drei Staffelrennen durchgeführt, in denen Sachsens HJ. eindentig überlegen war. Sie gewann alle drei Wettbewerbe, jedesmal vor Schlesten. 10mal 50 Meter Kraul: 1. Sachsen:52,5 Min.; 2. Schlesien:02,5; 3. Obergebiet Oesterreich:10,2; 4. Pommern :14,8;„5. Berlin:24,4. 6mal 100 Meter Lagenstaffel: 1. Sachsen:23,1; 2. Schlesien:44,1; 3. Wien:52,1.— 10mal 50 Meter Brust: 1. Sachsen:02,8; 2. Schlesien:08,6; 3. Wien:23. Berliner Endsieg im Hocken Das Jugend=Hockey=Turnier wurde am Mittwochnachmittag abgeschlossen. Aus den Vorkämpfen hatten sich die Mannschaften der Gebiete Berlin(THC Berlin) und Ostland(PsK Königsberg) für die Endrunde qualifiziert. Berlin siegte :1(:1) nach fesselndem Kampf. Die Entscheidung fiel erst sechs Minuten vor Schluß.— Im Kampf um den dritten Platz behauptete sich die Streitmacht des Gebietes HessenNassau(THC Wiesbaden) mit:0(:0) gegen Gebiet Meckleuburg(BfL Parchim). r G r o ß a r t i g e L e i s t u n g e n d e r G e w i c h t h e b e r Mit ausgezeichneten Leistungen warteten die Jung=Schwer= athleten auf, die in Stärke von 160 Mann am Vormittag in die Schwerathletik=Kampfbahn einmarschierten. Im Dreikampf, bestehend aus einarmigem Reißen, beidarmigem Reißen und beidarmigem“ Stoßen, schaffte der Hindenburger Vrazidlo im Schwergewicht insgesamt 280 Kilogramm! Ergebnisse:„Gewichtheben, Bantam: Münch(Aisbalden) 160 kg; Feder: Hoffmann(Reichenberg) 185 kg; Leicht: Umkehr(Würzburg) 217.5 kg; Mittel: Scharf(Breslau) 235 kg; Halbschwer: Röhl(Darmstadt) 257,5 kg; Schwer: Vradzidlo (Hindenburg) 280 kg. Kölner Sieg bei den Ringern Nicht minder spannend war der Verlauf der Wettkämpfe auf der Matte. Besonders lobenswert der Einsatz der jungen Sportler, von denen sich als Sieger auszeichneten im Bautamgewicht: Loer(Würzburg); Feder: Mühlich(Wiesenthal); Leicht: Pfüller(Hörde); Welter: Klink(Eichlingen); Mittel: Burbach(Köln); Halbschwer: Sonnabend(Breslau); Schwer: Trockenbrodt(Nürnberg). Schlesien Tennissieger Im Tennis der HJ. wurde nur ein Mannschaftsturnter durchgeführt. In den Vorkämpfen waren Berlin mit:1 über Württemberg und Schlesien mit:0 über Ostmark stegreich. In der Endrunde behielten die Schlesier überraschend mit:1 die Oberhand über Berlin. Sachsen stellte die besten Fechter Vier Vierermannschaften nahmen an den Florettsechtkämpsen in der neuen Turnhalle auf dem Hermann=Göring=Sportfeld teil. In der Schlußrunde setzte sich die sächsische Mannschaft ohne Niederlage(drei Siege) gegen Oesterreich(zwei Siege), Niederrhein(ein Sieg) und Baden(ohne Sieg) durch. Die Ergebnisse waren: Sachsen— Niederrhein 14:2, Sachsen gegen Baden 14:2, Sachsen— Oesterreich 11:5, Oesterreich gegen Baden 10:6, Oesterreich— Niederrhein 11:5, Niederrhein— Baden:7. Mit dem Leipziger Brode hatten die Sachsen auch den besten Einzelsechter in ihren Reihen. Brode überstand alle 24 Gefechte ohne Niederlage. Prächtige Leistungen im Dreikampf Von der sportlichen Leistungsfähigkeit der HJ. zeugte in besonderem Maße der volkstümliche Dreikamps, bestehend aus 100=Meter=Lauf, Weitsprung und Kugelstoßen. Sieger blieb mit 333 Punkten Erich Linow vom Gebiet Mecklenburg, der die hervorragenden Ergebnisse 11,6 Sek. für die 100 Meter. .80 Meter im Weitsprung und 15,97 Meter im Kugelstoßen erzielte. An zweiter Stelle endete Josef Bongen(Ruhr=Nlederrhein) mit 309 Punkten vor Heinz Spieß(Berlin), 297 Punkte. Sieger im Gemischten Sechskampf wurde Rudolf Dölling(Gebiet Sachsen) mit 536 Punkten vor Werner Lehmann(Gebiet Berlin) 534., Karl Kircher (Gebiet Hessen) 531., Rudi Zimmermann(Gebiet Hochland) 530., Gerhard Schmidt(Gebiet Baden) 529 P. und Otto Hermann(Gebiet Mittelelbe) 529 Punkte. Eine Gruppe des Hockey=Silberschild=Wettbewerbs trägt in Breslau ihre Spiele aus. Zwei Begegnungen der Vorrunde erbrachten Siege der Gaumannschaften von Ostmark und des Nachwuchses von Bayern. Ostmark flegte über den Nachwuchs von Westfalen:1(:), wobei der Sieg härter erkämpft war als das Ergebnis besagt. Bayerns Nachwuchs war über die Deutsch=Chilenen mit:1(:1) erfolgreich. Mittelrhein im Handball=Endspiel Die Kampfspiele beherrschten auch den Nachmittag des „Tages der Jugend". Das Handball=Blitzturnier mit seinen 14 Mannschaften zog große Kreise um sich. Es spricht für den technischen Apparat, daß alles zum festgesetzten Zeitpunkt beendet war. In die Endrunde kamen der Gebietsmeister Mittelrhein, TV Mülheim=Mosel und der Pol.=SV. Magdeburg(Mittelelbe). Erst im letzten Gang scheiterten die jungen Sportler vom Deutschen Eck an dem technisch reiferen Spiel des Gegners. Die Magdeburger flegten:2(:). Den Verlauf des Turniers gibt nachfolgendes Zahlenspiel wieder: Vorrunde: PsV Magdeburg— Tura Reinickendorf (Berlin) 06; TGS Stuttgart(Württemberg)— TB 70 Frankfurt(Kurmark):1; Post=SV Oppeln(Schlesien)— Tus Bochum(Westfalen):3; TV Mülheim=Mosel(Milteirhein)— MTSG Meuselwitz(Thüringen):2. Zwischenrunde: PSV Magdeburg— Bfs Königsberg:0; TU Weißensels— Fortuna Düsseldorf(Ruhr=Niederrhein) 12:3; Post=SV Oppeln— TuTSV Stuttgart:3; TV Mülheim= Mosel— Obergediet Oesterreich:5; Vorschlußrunde: PSV Magdeburg— TV Weißensels:3(:), TB Mosel— Post=SB Oppeln:4(:).— Endspiel: Pes Magdeburg— Mülheim=Mosel:2(:). Der„Tag der Jugend“ in Breslau Breslau erlebte gestern seinen ersten großen Haupttag des Deutschen Turn= und Sportsestes. Fast unübersehbar sind nun die Massen der begeisterten Festbesucher geworden, die sich in den prächtig geschmückten Straßen der schlesischen Metropole drängen und hinaus zu den einzelnen Kampsplätzen ziehen, um als Wettkämpfer oder nur Zuschauer ihren Anteil an dieser erhebenden volksdeutschen Veranstaltung zu nehmen. Wolkenlos strahlte die fast allzu freigebige Sonne vom Himmel, und bei diesem herrlichen Sommerwetter war es selbstverständlich, daß die Festesfreude aus aller Augen strahlt und schon jetzt ein volles Gelingen der Breslauer Tage verbürgt. Der gestrige Mittwoch brachte am Nachmittag die felerliche Eröffnung in der Schlesierkampfbahn, aber zuvor tummelte sich vom frühen Morgen deutsche wettkampffrohe Jugend auf den verschiedensten Kampsplätzen, um im Wettstreit der Gebietsbesten aus dem ganzen Reich die Sieger zu ermitteln. Insgesamt zogen an diesem Sommermorgen rund 6000 Hitler=Jungen zu den verschiedenen Kampfbahnen. Davon bestritten an die 2000 die turnerischen Mehrkämpfe, 1000 den Gemischten Sechskampf, 1100 den volkstümlichen Dreikampf, an den Schwimmwettbewerben, die nur aus Mannschaftskämpfen bestehen, nahmen 25 Gebietsvertretungen teil, das Blitzturnier der Handballer sah 14 Mannschaften am Start, im Fußball waren es acht, im Hockey fünf und im Faustball sechs Mannschaften. Daneben zeigten die Kämpfe im Ringen, im Gewichtheben, im Rollschuhlaufen, die Wettbewerbe der Kannten und Ruderer auf dem Flutkanal und die Radrennen auf der Lilientbal=Bahn ein so vielseitiges, wechselvolles Bild, daß man es schon hier mit einem„Olympia“ im kleinen zu tun zu haben glaubte. Außer der Jugend, der dieser Mittwoch in erster' Linie vorbehalten war, sielen aber bereits die Vorentscheidungen in der Deutschen Handballmeisterschaft der Frauen, an die 4000 Schützen traten zu den Kämpfen mit der Wehrmannbüchse, dem Kleinkalibergewehr und der Pistole im Stadion und an den Ständen am Schießwerder an, die Kegler begannen in ebenfalls überaus großer Zahl ihre Titelkämpfe auf den verschiedensten Bahnen, und daneben wurden bereits im Hockenturnier der Nachwuchsmannschaften und auf der Stadion=Regattastrecke bei den Kannten die ersten Sieger herausgeschält, so daß dieser eigentlich erste Festtag schon die verschiedensten Höhepunkte brachte. Kurt Schmidt in Führung Auch der vierte Wettbewerbstag den 19. Rhön brachte regen Startbetrieb, der aber durch die fehlende Sonne erst gegen Mittag einsetzte. Bayreuth, Koburg und Bamberg ewaren beliebte Ziele beim Zielstreckenflug. Allein zehn Wettbewerbsteilnehmer landeten in dem 94 km entfernt liegenden Bamberg, nach Koburg(76 km) kamen acht Piloten, und die Strecke nach Bayreuth über 123 km wurde von sieben Segelfliegern erreicht. Bräutigam=Dresden und Späte=Darmstadt und der Dresdner Kühnold hatten das angegebene Ziel Nürnberg nach 140 km langem Flug bewältigt. In der Gesamtwertung führt nach dem vierten Wettbewerbstage Kurt Schmidt(NSFK.=Gruppo Baden) mit 576 Punkten von Treuter(RSFK=Gruppe Mitte) 552° P. und Haase (RSFK.=Gruppe Berlin). Wie spielt die Bonner Kreisklaßse in der kommenden Spieizeit. 63 Vereine wollen Meister werden— Starke 3. Kreisklasse meister der 2. Kreisklasse und zwar Weilerswist, Uelpenich und Merten. 2. Kreisklasse Gruppe 1: Transdorl, Nordliern, Beuel=Rheindorf, Ennert, VIL. Poppelsdorf, BfR. Bonu, Ippenbokf, Pützchen, Oebrkoven. Kreissachwart Nettersheim und seine Mitarbeiter nahmen die Gruppeneinteilung der Bonner Kreisklassen=Vereine für die Spielzeit 1938=39 vor. Es spielen in der kommenden Saison, deren erster Meisterschaftssonntag der 18. September ist, forgende Vereine in der... 1. Kreisklassen. Gruppe 1: Hertha oder TV. Rheindorf, Wesseling, Oberkassel, Post, Leugsdorf, Duisdorf, Lannesdorf, Endenich, Mehlem, Limperich. Gruppe 2: BC. Euskirchen, Zülpich, Waldorf, Fritzdorf, Stotzheim, Nemmenich, Bornheim, Weilerswist, Uelpenich, Merten. Beide Gruppen haben also gemäß Satzung der DRL.= Spielordnung eine Beteiligungsguote von je zehn Mannschaften. In der Gruppe 1 sind PfR. Bonn und Ippendorf ausgeschieden, dafür finden wir in Mehlem und Limperich zwei Neulinge der Klasse. Abgestiegen aus der Gruppe 2 sind Mechernich und VfL. Rheinbach. Hinzu kamen die GruppenKint gewinnt die Tagesfahrt Straßburg—Metz Eine Fahrt ohne„Aufregung" Die Frankreich=Radrundfahrt nähert sich ihrem Ende. Noch vier Tage, dann wird unten den mehr als dreiwöchigen Kampf den Schlußstrich gezogen. Die 18. Tagesfahrt von Straßbung nach Metz über 186 km brachte die noch im Wettbewerb befindlichen Fahren dem Endziel Paris näher. Schwierigkeiten, wie starke Steigungen, schlechte Straßen usw., waren diesmal nicht zu meistern. Die Strecke war flach und für „Toun"=Begriffe leicht. Nur Reisenschäden warfen diesen oder jenen Teilnehmer zurück, so Hauswald, der den Materialwagen in Anspruch nehmen mußte, weiten seinen Landsmann Otto Weckerling, auf den Arents und Wendel warteten, so daß auch diese einen Zeitverlust von vier Minu=, ten hinnehmen mußten. Daß sich auf der Fahrt von Straßburg nach Metz nicht viel ereignete, wundert kaum. Erst 20 km vor Schluß, als Le Guevel davongezogen war, wurde es lebhaften in dem Fahrer=Rudel. Fontenay, Kint, M. Clemens und Leducg sagten hinter ihm her. In den Straßen von Metz erreichten sie ihn. Die Entscheidung, wer von diesen Fahrern Tagessieger würde, mußte also im Spurt fallen. Und hien war der starke, spurtschnelle Kint überlegen, der sich damit den dritten Tagessieg seit Samstag erkämpfte! Die Gruppe der Favoriten wurde von dem Luxemburgen Mersch ins Ziel gebracht. Ergebnis Straßbung—Metz(186 km), 18. Etappe: 1. Kint :43:27 Stunden, 2. Leo Guevel, 3. Leducg, 4. M. Clemens, 5. Foutenay, 6. Mersch 5243:40, 7. Sorvadei, 8. Egli, 9. Fréchaut, 10. 36 Fahrer, darunter alle Favoriten, 48. Weckerling:47:44, 49. Arents, 50. Wendel, 55. Hauswald:57:04. — Einzel=Gesamtwertung: 1. Bartali 127:223/2, 2. Verwaecke 127:43:59, 3. Cosson 127:52:43, 4. Vicint 127:59:19, 5. M. Clemons 128:06:23, 6. Vissers 128:11:38. Privataufnahme. Im ersten Spiel traf die Mittelrheinelf in Ratibor auf den Favoriten, die Ostmark, und unterlag bekanntlich nach einem überraschend guten Spiel nur:0. Vor dem Spiel wurde die Mittelrheinelf festlich begrüßt und durch eine Plakette besonders geehrt. Auf dem Bilde empfängt der Spielführer der Mittelrhein=Els, Peter Herbst von der Tura Bonn, die Plakette aus den Händen eines Abgesandten der Stadt Nativor. Gruppe 2: Plittersdorf. Honnes, Büschhoven, Berkunk, VfL. Rheinbach, Sechtem, Hersel, Keldenich. Gruppe 3: Lechenich, Vernich, Dirmerzheim, Pingsbeim, Ludendorf, Flamersheim, Iversheim, Frauenberg, Lommersum, Sinzenich, Müggenhausen. Wenig Veränderungen hat es in der Gruppe 1 und 2 gegeben. Der geographischen Lage der Vereine dieser Gruppen trug man erneut Rechnung, zumal sich diese Einteilung im letzten Jahr durchaus bewährte. Die vorjährigen Gruppen 2 und 3 hat man zu einer Gruppe zusammengeschmolzen. Das' gleiche Verhältnis wurde aus spieltechnischen Gründen im Unterkreis Euskirchen geschaffen. Gruppe 4 und 5, also Nordund Südgruppe, ist in eine Gruppe übergegangen, da die vorjährige Gruppe 4 nur noch aus fünf Mannschaften bestand. Mit zehn Vereinen dürfte die Gruppe Euskirchen nunmehr wieder lebensfähig sein. Selbst unter Berücksichtigung großer Entfernungen bleibt dennoch ein enormer Beschäftigungsgrad bestehen. Und dies wollen ja letzten Endes auch die Euskirchener, deren spielerisches Niveau leider von Jahr zu Jahr zurückgeht. In Gruppe 1 finden wir in Pützchen und Oedekoven zwei Neulinge, während PfR. Bonn und Ippendorf in Gruppe 1 und VfL. Rheinbach in Gruppe 2 aus der 1. Kreisklasse nunmehr ihr Heil in der nächsthöheren Leistungsklasse suchen werden. 3. Kreisklasse Rhenania, AxV. Bonn, Roisdorf, Meckenheim, Mussendorf, Flerzheim, Walberberg, KTV. Rheinland, Heimerzheim, Villip, Reichsbahn Bonn, Gelsdorf, Hangelar, Rolandswerth, Post Godesberg. Mit 15 Vereinen stellt diese Klasse zahlenmäßig die größte Gruppe. Es fragt sich nur wieviele Spielsonntage nötig sind, um diese Gruppe zu sprengen. Bisher war es ja immer so, daß in dieser Klasse schon nach kurzer Zeit eine Anzahl Vereine ausschieden. Post Godesberg erscheint erstmalig in den Meisterschaftsspielen. Auch in der kommenden Spielzeit sollte es in dieser Klasse einen erbitterten Kampf um die ersten Plätze geben. Bezüglich Auf= und Abstieg erfahren wir folgendes: Die 1. Kreisklasse ermittelt in zwei Spielen zwischen den Gruppenmeistern den Meister der 1. Klasse, der in die Bezirksklasse aufsteigt. Die beiden Letzten jeder Gruppe steigen ab. Aus der 2. Kreisklasse steigen die drei Gruppensieger auf. hinzu kommt als Vierter der Beste der jeweiligen Tavellenzweiten. Absteigen in die 3. Kreisklasse müssen die Tabellenletzten. Aus der 3. Kreisklasse steigen die drei Tabellenersten ohne weiteres auf. Vonn—Aachen—Vonn und die Bonner Fahrer in C= und=Klasse Der Stall der Bonner Radrennfahrer des B. R. V. 83 und des R. C. Sturmvogel hatten Meldung in der=Klasse abgegeben. Die ganze Strecke über 122 Km. haben die Bonner in der starken Konkurrenz ein großes Rennen gefahren. Kurz hinter dem einzel ankommenden Sieger der=Klasse(Witsch) folgt eine etwa 25 Fahrer starke Spitzengruppe, in der sämtliche Bonner liegen. Im 60=Km.=Tempo kommen sie auf den Kölnplatz gefahren, als ein Fahrer ausrutscht. Strack, Lützeler, Euenheim, Rosarius, Domgörgen, Engels fallen über den Gestürzten und verlieren ihre Erfolge. Fritz Kopp konnte mit der Gruppe unbehelligt das Zielband passieren und errang somit den Ehrenpreis für den ersten Bonner Fahrer. Der Sturz sah schlimmer aus, als er wirklich war. In einer baldigen Sonderveranstaltung des Fachamtes soll den durch Materialschaden betroffenen Kameraden eine Beihilfe zuteil werden. Die beiden Jugendfahrer Peter Kaulen und Schallenberg verschenkten ihren sicheren Erfolg, indem sie auf die Innenbahn steuerten und so aus der Wertung sielen. Mathias Kneller der neue Mannschaftsführer im B. N. V. 1883 Mathias Kueller, der erfolgreiche Bahnfahrer in der Deutschen Nationalmannschaft, hat an den B. R. V. 1883 eine schriftliche Aufnahmeerklärung eingereicht. Kneller, der als Bonner bisher in einem Kölner Verein war, hat in Bonn eine neue Arbeitsstätte gefunden. Damit dürfte die Rennmannschaft der 83er einen erfahrenen und umsichtigen Führer und Trainer bekommen, der sicher aus dem vorhandenen Material etwas machen wird. Seite 9. Nr. 16 204 General=Anzeiger für Vonn ind Amgegend 7 Bonner Nachrichten 26. Juli 1933 Aus dei Angegent Kuftwagen aus dem Bürgersteig Euskirchen: Infolge der Glätte der Straße kam am Dienstagnachmittag auf der Wilhelmstraße ein Kraftwagen ins Schleudern und fuhr schließlich auf den Bürgersteig. Ein Baum der Straßenumrandung wurde dabei umgefahren. Preisverteilung des Jugendwettbewerbs des RLB. Euskirchen: Die für den Jugendwettbewerb für den Luftschutzdonnerstag ausgegebenen Preise konnten in einigen Gemeindegruppen den siegreichen Schülern bereits vor Beginn den Herbstferien ausgehändigt werden. In einzelnen Gemeinden haben sich die Entscheidungen des Preisgerichts allerdings noch verzögert. weik die große Anzahl den Einsendungen nicht so schnell bearbeitet werden konnte. In diesen Gemeinden, es handelt sich um die Amtsbezirke Friesheim, Kuchenheim, Weilerswist und Zülpich, werden die Preise nach Beendigung der Fevien zugestellt werden. Rentenauszahlung in Euskirchen Euskiochen: Die Milltärversorgungsgebührnisse für August werden beim hiesigen Postamt am morgigen Freitag, die Alters= und Invalidenrenten am Montag, 1. August, jeweils in der Zeit von—12 und 16—18 Uhr ausgezahlt. Blitzschlag in den Schrank Mechernich: Ein wolkenbruchartiger Regen, der von Hagelkörnern begleitet war, ging am Dienstagabend in der Voreifel nieder. Von dem Hagel wurden auf den Feldern und in den Gärten Schäden angerichtet. Das Wasser trieb die Straßen aus. In Mechernich schlug der Blitz in ein Haus ein, spaltete einen Schrank und zertrümmerte einen Teil des darin stehenden Porzellans. Die Stromzufuhr war in zahlreichen Orten für längere Zeit unterbunden. Auto nur einseitig beleuchtet Mechernich: Ein junger Mann von hier hatte in einem Nachbarort Namenstag gefeiert und fuhr in der Nacht zum Mittwoch nach Hause. Zwischen Kommern und Mechernich wurde er von einem Auto gestreift, das nur an einer Seite beleuchtet war, und in den Graben geschleudert. Zum Glück waren nur eine leichte Gehirnerschütterung und ein zertrümmertes Fahrrad die Folgen des nächtlichen Zusammenstoßes. Zum Amtsgerichtsrat ernannt Gemünd: Der seit dem 1. Januar am hiesigen Amtsgericht tätige Gerichtsassessor Erich Trautmann wurde durch Urkunde vom 13. Juli vom Führer und Reichskanzler zum Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht in Gemünd ernannt. Rentenzahlung bei der Post Schleiden: Die Militärversorgungsgebührnisse für August werden bei ben Postanstalten Schleiden, Kall, Mechernich, Blankenheim, Hellenthal, Blumenthal und Gemünd am morgigen Freitag ausgezahlt. Die Auszahlung der Invalidenund Unfallrenten erfolgt am Montag, 1. August. Deittes Todesopfer des Lastwagenunfalls in Prüm Infolge des schweren Verkehrsunfalls am vergangenen Samstag in Prüm, bei dem durch einen Möbeltransportkraftwagen, an dem die Bremsen versagten, ein Elternpaar getötet und der dreizehnjährige Sohn lebensgefährlich verletzt wurde, ist nun auch das Kind im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. 1o0 neue Wohnungen in Troisvor Aus der jüngsten Tagung der Gemeindeväter— Ferngasversorgung und neuer Müllwagen Troisdorf: Unter Bürgermeister Schünemann tagten Mittwochabend die Gemeinderäte. Eingangs wurden neue Gemeindeangestellte vorgestellt: der stellvertretende Leiten des Gemeinde=Gaswerks, Schmitz, Schwimmsportlehrer Koppen und PolizeirevierOberwachtmeister Dürholt. Ferner wurde der neue Beigeordnete Heinrich Gitzen in sein Amt eingeführt und vereidigt. Dann sprach den Bürgermeister über die Beteiligung der Gemeindebetriebe an der AdolfHitler=Spende der deutschen Wirtschaft, die sich hier auf rund 150 Mark belaufen wird. Dem Antrag auf Verlegung des Wochenmarktes vom Horst=Wessel=Platz in die Wilhelmstraße in nächster Nähe der Geschäftshäuser wurde stattgegeben. Der Bericht über den Jahresabschluß der Gemeindekasse für das Rechnungsjahr 1937 wurde vorgelegt. Der voraussichtliche verwendbare Ueberschuß den Kasse wird sich auf rund 160000 Mark belaufen. Da im neuen Etat nur ein Ueberschuß von 91373 Mark vorgesehen war, steht ein Mehn von 68 600 Mark zur Verfügung. Es ist aber zum größten Teil zum Ausgleich des Etats 1938 notwendig, um den Ausfall an Gemeindebiersteuer und Körperschaftssteuen für die Gemeindebetriebe wieder wett zu machen. Ein zweiter Müllwagen wurde in Auftrag gegeben und zwar ein sechs Kubikmeten fassenden Wagen, der modernste seiner Art. Sehr eingehend wurde über Ankauf und Tausch von Grundstücken beraten, wodurch die Gemeinde in den Besitz einer großen Menge neuen Baugeländes gekommen ist. So steht jetzt Baugelände fün 32 Angestelltenwohnungen der DAG. an dev Blücherstraße zur Verfügung. Bekanntlich wird die Wohnungsbaugenossenschaft am Hofweihen 158 Volkswohnungen ebenfalls für die DAG. bauen. Das Gelände für 114 Wohnungen ist nun gesichert. Bürgermeister Schünemann sprach ferner über Verhandlungen wegen der Ferngasversorgung. Man will den Vertrag abschließen. Man erhofft damit die Einführung eines Staffeltarifes und Gasverbilligung überhaupt. Weiter wurden die neue Badeordnung und Badepreise bekanntgegeben. Nach Eröffnung des Strand= und Sportbades wird das Baden in der Agger an jeder anderen Stelle verboten sein. Schließlich wurde den Gemeinderäten das Modell eines neuen Ehrenmals, geschaffen von Architekt Daberkow(Troisdorf), gezeigt. Man war damit einverstanden. Jedoch sollen weitere Vorschläge geprüft werden. Schachklub Troisdorf im Pokalkampf Troisdorf: Der Meister des Siegkreises, die Ortsgruppe Troisdorf(1. Schachklub Troisdorf), greift am kommenden Samstagnachmittag erstmalig in die Pokalkämpfe ein. Gegner ist der Meister des Oberbergischen Kreises, Schachklub Dieringhausen, der schon wiederholt an den Vorentscheidungen teilgenommen hat. Viel Arden an der Mondorfer=Kheinwerst Schleppkahn und zwei Motorschlepper harren der Ueberholung— Neue Anlegebrücke für Remagen Mondorf: Die Rheinwerft in der Nähe der Fähre ist sehr stark beschäftigt. Gegenwärtig warten auf dem Rhein ein großer Schleppkahn von rund 800 Tonnen und zwei Motorschlepper von 200 bezw. 250 Tonnen Inhalt der Ueberholung. Alle müssen aufs Land gehiert werden, damit die Schäden behoben werden können. Am Montag verließ eine neue 18 Meter lange Anlegebrücke die Werft. Sie wurde rheinaufwärts bis Remagen zur Anlegestelle des Apollinaris=Sprudels gebracht und dient hier zum Beladen der kleinen Seedampfer, die das Brunnenwasser hauptsächlich nach England bringen. Zum Ein= und Ausladen wird auf der Anlegebrücke noch ein elektrischer Kran angebracht. Ehrentag des Reichsarbeitsdienstes verlegt Siegburg: Bekanntlich sollte der Ehrentag des Reichsarbeitsdienstes der Gruppe 213, Waldbröl, am 13. und 14. August in Siegburg stattfinden. Er mußte nun aber aus besonderen Gründen auf Sonntag, den 18. September verlegt werden. Rüstiger 91jähriger Siegburg: Herr Johann Pinsch, Siegburg=Wolsdorf, Leonhardstraße 11, konnte gestern in körperlicher und geistiger Rüstigkeit seinen 91. Geburtstag begehen. Fröhlicher Ausklang des Schützenfestes Siegburg: Ein prächtiges Fest war der eigentliche Krönungsball des Stadtschützenkönigs in der Schützenburg. Den Höhepunkt bildete die Polonaise durch den Garten mit einem herrlichen Feuerwerk. Am Dienstagnachmittag gings auf dem Schießstand heiter zu. Scherzhaft wurde der Burggraf, Konrad Bröhl, mit seinen Vasallen ermittelt. Schließlich war in der Schützenburg ein gemütlicher Abend. Preisschießen der Polizei und Gendarmerie Siegburg: Auf den Schießständen der DAG. in Troisdorf hielten am Mittwochnachmittag die Gendarmerie= und Polezeibeamten des Siegkreises ihr Abschlußschießen, das mit einem Preisschießen verbunden war. Auch Kreisamtsleiter Geb in Vertretung des Kreisleiters und Landrat Weisheit nahmen daran teil. Die üblichen Bedingungen wurden mit Karabiner und Pistolen geschossen. Auch ein Ehrenscheibenschießen wurde durchgeführt. Zwei Ehrenscheiben erkämpfte sich die Gendarmerie, eine die kommunale Polizei. Anschließend war in Siegburg im„Reichenstein“ eine Kameradschaftsstunde, in deren Verlauf die Sieger durch Gendarmerie=Inspektionskommandant Fischer geehrt wurden. Straßensperrung in Siegburg Siegburg: Von der Ring= bis zur Bachstraße wurde die Königstraße auf die Dauer von vier Wochen gesperrt. Die Sperrung der Kleibergstraße erstreckt sich wegen umfassender Ausbauarbeiten auf die Dauer von fünf Wochen. Bereits 18 Mitglieder in der neuen Schützenabteilung Siegburg=Wolsdorf: In einer Versammlung der Schützenfreunde von Siegburg=Wolsdorf im Gasthaus Kemp wurde die Schützenabteilung SiegburgWolsdorf des Schützenvereins zu Siegburg 1511 gebildet. Die eigentliche Gründungsversammlung soll in etwa zwei Wochen stattfinden. Zum vorläufigen Vereinsführer wird Schützenkamerad Fritz Achnitz vorgeschlagen werden, zum vorläufigen Schießwart Johann Fischer. Achtzehn Mitglieder sind bisher beigetreten. Weitere sind angemeldet. Noch in dieser Woche will man an den Bau eines neuen Schießstandes nahe dem Gasthause Busbach am Wolsberg herangehen. Schulen werden instandgesetzt Siegburg=Mülldorf: Die Schule in Meindorf wird die dringend notwendige Lehrerdienstwohnung als Anbau erhalten. Anstreicherarbeiten sind für die Schulen in Friedrich Wilhelms=Hütte und Menden vorgesehen. Wahrscheinlich werden auch Räume der Schulen Hangelar und Siegburg=Mülldorf instandgesetzt. Musterung fün das Amt Menden Siegburg=Mülldorf: Zur Musterung haben sich aus dem Amt Menden zu stellon: am 4. August der Jahrgang 1919 und zwar diejenigen, welche vom 1. Januar bis 31. August 1919 geboren sind. Am 5. August werden der Jahrgang 1918 und die zurückgestellten Jahrgänge 1915 bis 1917 einschließlich ohne Reichsarbeitsdienst gemustert. Am 8. August kommen die Zunückgestellten des Jahrganges 1913 an die Reihe, am 12. August die zurückgestellten und tauglichen Ersatz=Reservisten 1 des Jahrgangs 1914 und am solden Tage die zurückgestellten und tauglichen Ersatz=Reservisten 1 mit Reichsarbeitsdienst der Jahrgänge 1915 bis 1917 und die beding: Tauglichen des Jahrgangs 1916. Straßenbau Siegburg=Mülldors—Niederpleis Siegburg=Mülldorf: Die Siegburger Straße wird jetzt von ihrem Ausgang in Niederpleis von der Bonner Straße bis zur Reichsstraße 56 in SiegburgMülldorf völlig überholt. Auf Schwierigkeiten stößt man dabei in Siegburg=Mülldorf. Die Einmündung in die Bonner Straße kann wegen ihrer unzweckmäßigen Linienführung in der Kurve nicht ganz ausgebaut werden. Deshalb wird der von Bonn kommende Kraftfahrer, der in die Siegburger Straße einbiegen will, ein Knie umfahren müssen, das sonst sehr leicht hätte gestreckt werden können. Ehrenzeichen für alte Soldaten Meindouf: Im Rahmen eines Monatsappells erhielten die verdienten Kameraden Clemens Fischer, Heinrich Heister und Josef Bitz für 50jährige Mitgliedschaft das goldene Ehrenzeichen des ReichskriegerUmsangreiche Diebstähle aufgeklärt Dambroich: Im verflossenen Monat waren einer an der Reichsautobahn beschäftigten Firma Gerätschaften, Handwerkszeug usw. fortlaufend abhanden gekommen. Der Verdacht richtete sich gegen einen von der Firma beschäftigten Mann aus Roleber. Die Haussuchung eines auswärtigen Polizeibeamten brachte wegen Irreleitung nichts zutage. Inzwischen erhieb auch der zuständige Gendarmeriebeamte von dem Vorfall Kenntnis. Obwohl das Diebesgut inzwischen in der Scheune des Nachbarn versteckt worden war, fand man es zum Teil bei den angestellten Ermittlungen. Es wurde beschlagnahmt und der betroffenen Firma wieder zugestellt. Der Täter gab nach hartnäckigem Leugnen und den verschiedensten Täuschungsmanövern zu, einen Teil der Gegenstände gestohlen zu haben. Den anderen Dieben ist man auf der Spur. Oma Fuchs 91 Jahre alt Rosbach: Im benachbarten Hundhausen wird am morgigen Freitag Witwe Luise Fuchs 91 Jahre alt. Die Altersjubilarin erfreut sich einer verhältnismäßig gliedschaft das goldene Ehrenzeichen des Reichskrieger= Die Altersjubilarin erfreut sich einer verhältnismäßig bundes. Zehn anderen Kameraden wurde für 25jäh= 1 guten körperlichen und geistigen Frische. Sie nimmt an rige Mitgliedschaft das silberne Ehrenzeichen überreicht. den Geschehnissen des Alltags noch regen Anteil. Fast 7,3 Miaionen Anfabstrigerung bei der Bariehnsräfse Rudinghoben Starke Zunahme der Spareinlagen— Senkung der Sollzinssätze— Neues Einheitsstatut Küdinghoven: Die Spar= und Darlehnskasse Küdinghoven hielt ihre Generalversammlung im Lokale Tünsmeyer ab. Nach der Begrüßung und einem kurzen Gedenken derer, die seit der letzten Generalversammlung gestorben sind, erstattete der Vorsitzende des Vorstandes Lehrer Bednarek den Geschäftsbericht. Einleitend wies er auf die starke Aufwärtsentwicklung im letzten Jahre hin. Der Umsatz, der 1935=4086 000 Mk., 1936= 5002000 Mk. betrug, stieg im Jahre 1937 auf 6 484 584 Mk. Nach den bisherigen Feststellungen dürfte sich der Umsatz im laufenden Jahre auf etwa 8 Millionen erhöhen. Die Spar= und Darlehnskasse Küdinghoven war im Berichtsjahr in der Lage, den Mitgliedern lang= und kurzfristige Betriebs= und Anlagekredite in Höhe von rund 94000 Mk. zur Verfügung zu stellen, ohne Beanspruchung irgendwelchen Bankoder Wechselkredits und ohne Beeinträchtigung der Zahlungsbereitschaft. Im Berichtsjahre wurden 172 neue Sparkonten eröffnet. Die Spar= und Giroeinlagen haben im vergangenen Jahre um rund 41 250 Mark zugenommen.(Im Vorjahre rund 29000 Mk.) Im ersten Halbjahr 1938 haben die Einlagen bereits weitere 38000 Mk. zugenommen. Die Barreserven, die am Anfang und Ende des Berichtsjahres mit 42.000 Mark fast unverändert blieben, stiegen gegen Mitte des laufenden Jahres auf rund 70000 Mk. Die Sollzinssätze konnten wiederum um ¼ Prozent gesenkt werden. Besonders erfreulich ist der starke Mitgliederzugang. Im Berichtsjahre wurden 57 neue Mitglieder aufgenommen.(Im Vorjahre 26.) Im Laufe des neuen Jahres beträgt der Mitgliederzugang bereits 41. Nachdem Entlastung erteilt war, wurde das vom Reichsverband herausgegebene neue Einheitsstatut einstimmig angenommen, über dessen Notwendigkeit, Zweck und Bedeutung Oberprüfer Koch vom Kölner Prüfungsverband sprach. Die Zahl der Vorstandsmitglieder wurde auf vier und die des Aussichtsrats auf fünf herabgesetzt und die turnusgemäß ausscheidenden Verwaltungsmitglieder einstimmig wiedergewählt. Große Einsatzübung der SA.=Stürme Hangelar: Der 6. und 7. August wird für unser heimische SA., Stürme 14 Siegburg und 15 Sieglar und einen Kölner Sturm von großer Bedeutung sein. Der 7. August bringt nämlich eine große Einsatzübung zwischen Hangelar und Niederpleis. Die Uebung wird am Samstag, 6. August, in Hangelar mit einem fröhlichen Kameradschaftsabend eingeleitet. Am Sonntagmorgen beginnt die Einsatzübung selbst. Daran schließen sich nachmittags im Waldstadion Niederpleis die sportlichen Kämpfe an. Die Uebungen erfolgen nach dem Vorbild des Reichstreffens in Berlin. Die Leitung liegt in Händen von Sturmbannführer Toni Saal(Siegburg). Anter vor der Hanlalronstirmes St. Pantaleon, der Schutzheilige der Winzer— Die ersten reifen Trauben Unkel: Feierliches Glockengeläute und Böllerschießen leiten Samstag die Kirmes ein. Die kirchliche Feier am Sonntagmorgen mit der anschließenden Prozession durch den Ort bildet den Auftakt des Festes. St. Pantaleon, der Schutzherr der Winzer und Patron der Pfarre, wird besonders geehrt. Eine alte Figur aus dem 15. Jahrhundert, St. Pantaleon darstellend, wird in der Kirche mit Weinranken geschmückt. In der rechten Hand hält er die ersten reifen Trauben. Nach Abschluß der kirchlichen Feier setzt das Leben und Treiben in den Straßen und auf den Plätzen ein. Der Kirmesmontag gehört den Bürgern. Auch hier steht die kirchliche Feier an der Spitze, der sich der Frühschoppen im Vereinslokal anschließt. Der MGV. Concordia unter der Leitung von Chorleiter Backhausen, Oberwinter, gibt der Veranstaltung den musikalischen Rahmen. Nachmittags wird der Schützenkönig ermittelt, der abends beim Ball gefeiert wird. Kleider von Motorwinde ersaßt Irlich: Ein Matrose von einem hier vor Anker liegenden Rheinschiff hatte die Ankerwinde in Betrieb gesetzt und geriet mit seinem Anzug in das Getriebe. Da er sich nicht befreien konnte, war es ein Glück, daß bei der Umdrehung um die Achse der Anzug riß. So blieb es nur bei einer maschinellen Entkleidung und einigen Hautverletzungen. Beim Baden ertrunken Oberkassel: Am gestrigen Mittwochnachmittag ertrank beim Baden ein 14jähriger Junge aus Römlinghoven. Man nimmt an, daß der Unglückliche einen Herzschlag erlitten hat. Unfall auf der Oberkasseler Brücke Oberkassel: Ein Motorradfahrer aus Bonn wurde auf der Eisenbahnbrücke Oberkassel—Dollendorf von einem Kraftwagen angefahren, wobei er VerletzunDie neue Motorfähre bewährt sich Fünfzehn Wagen mit jeder Fracht— Schneller Pendelverkehr zwischen Linz und Kripp Linz: Wie gut sich die neue Motorfähre Linz=Kvipp bewährt, bewies die Bewältigung des starken Kraftfahrzeugverkehrs zum Nürburgrennen am vergangenen Sonntag. Schon in den Abendstunden des Samstag setzte stärkeren Verkehr ein, der sich in den frühen Morgenstunden des Sonntag so verstänkte, daß die Fähre ununterbrochen in Anspruch genommen wurde. Als dann am Abend die Rückflut der Kraftfahren einsetzte, zeigte es sich, wie einsatzfähig die Motorschalde zur Bewältigung von Massenbetrieb ist. Ein stundenlanges Warten wie in früherer Zeit gab es nicht mehn, da die Fähre, jeweils 15 Wagen aufnehmend, in schneller Fahrt den Pendelverkehr zwischen Kripp und Linz aufrecht erhielt, wobei ihr besonders die schnelle Wende= und Landemöglichkeit zustatten kam. Pflichtarbeiten im Garten Linz: Gemäß einer polizeilichen Verordnung ist für die Aemter Linz=Stadt und Linz=Land bis zum 10. August d. J. eine Bekämpfungsaktion gegen die Obstbaum=Schädlinge angesetzt worden. Die Maßnahmen richten sich vor allem gegen die Blutlaus. Sämtliche Obstbaumbesitzer sind verpflichtet, die Bäume entsprechend zu behandeln oder durch den Obst= und Gartenbauverein Linz behandeln zu lassen. Außerdem wird eine Bereinigung des Obstbaumbestandes durchgeführt. Es sind sämtliche Obstbäume und Beerensträucher von den Grundstücken zu entfernen, wenn sie von Schädlingen derart befallen sind, daß Bekämpfungsmaßnahmen nicht mehr ausreichen. Unter die Bereinigung fallen auch die Bäume, die abgestorben oder im Absterben begriffen sind. Heftige Gewitterschauern über Linz Linz: Dienstagabend gingen über Linz=Stadt und =Land heftige Gewitterschauern nieder. In der Stromzufuhr traten mehrmals Störungen ein. Sie wurden schnell behohen. In den Feldern und Fluren richteten die starken Niederschläge vielfach durch Austreibungen Schäden an. RdF.=Urlaubszüge fallen aus Linz: Wie die Kreisdienststelle der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" bekanntgibt, fallen die KdF.=Fahrten nach Oberbayern vom 12. bis 23. August, nach dem Allgäu vom 12. bis 23. August und nach dem Taunus vom 18. bis 26. August aus. Aller Voraussicht nach wird jedoch die Urlaubsfahrt vom 22. bis 31. August nach dem Salzkammergut und Zell am See mit Aufenthalt in Salzburg starten, sodaß sich Anmeldungen oder Ummeldungen für diese Fahrt empfehlen. Auto drückte eine Mauer ein Linz: Als ein Kraftwagen auf der Mittelstraße durch eine Ausfahrt auf die Straße zu gelangen suchte, drückte er die Mauer eines Lagerraumes ein. Es entstand nur geringer Sachschaden. Auch auf der Reichsstraße zwischen Linz und Kasbach kam es zu einem Unfall, als ein Motorradfahrer ins Schleudern geriet und stürzte. Er erlitt Verletzungen. „Bist du Freund, so komm herein“ Linzer Höhe: In den letzten Jahren ist auf den Höhen des Westerwaldes eine erfreuliche Belebung der Bautätigkeit eingetreten. Die neuen Häuser passen sich zum größten Teil gut in den Rahmen der Landschaft und der bisherigen Bauten— durchweg Fachwerkbauten— ein. Außerdem ist enfreulich festzustellen, daß wieder mehr und mehr die Hausinschriften angebracht werden, wobei sich die Bauherrn von heute an die überkommenen Sprüche der Altvorderen halten. Bei einem Streifzug über die Höhen des vorderen Westerwaldes findet man zum Beispiel Inschriften wie„Dies Haus steht in Gott, Dev bewahre es vor allem Unglück" oder„Bist du Freund, so komm herein, bist du Feind, so laß es sein!“ gen am Knie davontrug. Außerdem wurde die Maschine beschädigt. Der Kraftwagenfahrer setzte die Fahrt fort, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Lekomotive prallt auf einen Personenzug Zugunfall auf dem Bahnhof Remagen— Ein Schwerund 20 Leichtverletzte Remagen: Im Bahnhof Remagen fuhr am Mittwoch morgen gegen 11 Uhr eine Lokomotive beim Wechseln mit großer Wucht auf einen Personenzug, der von Adenau nach Hannover fuhr, auf. Durch den Anprall wurde ein Fahrgast schwer verletzt, 20 Reisende erlitten leichtere Verletzungen. Die Schuldfrage des Unglücks ist noch nicht geklärt. Der Präsident der Reichsbahndirektion Köln, Dr. Ing. Remy, begab sich sofort an die Unfallstelle, um eine eingehende Untersuchung einzuleiten. Heute Jubiläums=Feuerwerk Bad Neuenahr: Der erfolgreiche Auftakt der Jubiläumswoche wurde am Dienstagabend mit einem Sinfonie=Konzert im Kurtheater fortgesetzt, bei dem der Solist des Abends, Prof. Hoehner und der Leiter des Kurorchesters, Kapellmeister MüllerKray, bei den konzertfreudigen Zuhörern reichen Beifall fanden. Gestern abend las der Dichter des Saarliedes, Hans Maria Lux, im Barocksaal vor einem größeren Kreis von Gästen. Heute abend findet im Lennepark das große Jubiläums=Feuerwerk statt, das mit einer Beleuchtung der anliegenden Höhen endet. Das Feuerwerk ist mit besonderer Sorgfalt vorbereitet worden. Am Vorgebirge entlang Wiederholungsübung der Sportabzeichenträger Duisdors: Allen SA.=Sportabzeichenträgern aus den Aemtern Duisdorf und Bornheim, die beim ersten Termin für die Wiederholungsübung 1938 verhindert waren, ist am 31. Juli nochmals Gelegenheit gegeben, die Uebung nachzuholen. Antreten am 31. Juli um 7 Uhr Wirtschaft Hamacher in Roisdorf. Mitzubringen ist Leistungsbuch, Besitzzeugnis, Bleistift, Schreibpapier. Von einer stürzenden Mauer erschlagen Schwerer Unfall beim Spiel Alster: Gestern nachmittag spielten mehrere Kinder auf einer Baustelle im benachbarten Olsdors. Einige Jungen hielten sich dabei in der Nähe einer Betonmauer auf, von der kurz vorher die Verschalung entfernt worden war. Plötzlich stürzte die Mauer ein und begrub zwei Jungen unter sich. Der elfjührige Paul Henseler war sofort tot, der zweite Junge erlitt starke Kopf= und Beinverletzungen. Sängerausflug ins Bergische Bornheim: Bei schönstem Sommerwetter fuhren die Mitglieder des Bornheimer Männergesangvereins mit Omnibussen in das Bröltal. Ueber Siegburg— Herrenteich ging es in schneller Fahrt nach Hemerath. Auf der Weiterfahrt wurde in Felderhoferbrücke zu Mittag gegessen und nach kurzer Rast ging die Fahrt zur Wiehler Tropfsteinhöhle. Den Abend verbrachten die Sänger in gemütlicher Runde bei Lied und Tanz wieder in Felderhoferbrücke. Neuer Schützenkönig in Trippelsdorf Trippelsdorf: Das Stiftungsfest der Kriegerkameradschaft Trippelsdorf nahm bei dem glänzenden Sommerwetter einen schönen Verlauf. Im Festzug marschierten die alten Soldaten mit den Brudervereinen aus der Umgebung und den Ortsvereinen zum Schützenplatz, wo sich an den Schießständen ein reges Treiben entwickelte. Am Montagnachmittag trafen sich die Kameradschaftsmitglieder, um den Schützenkönig zu ermitteln. Nach langem und hartem Kampf holte Kamerad Schiefbahn den Königsvogel herunter. Auf dem Königsball im Vereinslokal Winkelhog wur“: ezum Schützenkönig proklamiert. er 28. Juli 1938 General-Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 16 204. Seite 9 K Der Wecker, der Kaffee kocht Mit einem Wecker ganz besonderer Art hat ein Mailänder Uhrmacher die Junggesellen und Strohwitwer beglückt. Es handelt sich um einen elektrisch betriebenen Zeitmesser, der einen mit seinem Gerassel nicht nur aus den Federn holt, sondern auch sonst noch allerlei Kunststücke zu vollbringen vermag. Er setzt nämlich im selben Augenblick, da er zum Aufstehen alarmiert, auch einen Heißwasserkessel in Betrieb, der sowohl warmes Rasierwasser liefert, als auch das heiße Wasser für den Frühstückskaffee bereitet. Das alles ist so ausgeklügelt, daß unmittelbar nach der Rasur auch die mit dem Heißwasserkessel in Verbindung stehende Kaffeemaschine ihre Schuldigkeit getan hat, und der duftende Mokka bereit steht. Ein Wecker, der Kaffee kocht— das ist wahrhaftig eine Erfindung, die das Leben zu erleichtern vermag. Vielleicht kann der Uhrmacher seine Idee noch vervollkommnen, indem er den mechanischen Wecker auch noch Schuhe putzen und den Kragenknopf suchen läßt! Eine Wette, die 500 Jahre dauert Standen da in glühender Sonnenhitze vor dem neuerrichteten Regierungsgebäude des amerikanischen Bundesstaates Louisiana zwei ehrsame Bürger und betrachteten das im klassischen Stil errichtete Bauwerk voller Bewunderung.„Wetten, daß das in 500 Jahren auch noch steht?“ sagte der eine.„Ich wette dagegen“, entgegnete der andere. Und so kam vor Zeugen jene seltsame Wette zustande, die erst im Jahre 2438 entschieden sein wird. Die beiden Teilnehmer an der Wette setzten gemeinsam fünf Dollar ein, die sie auf der Bundesbank von Louisiana deponierten. Die Bank erklärte sich bereit, die Wettsumme 500 Jahre lang zu verwahren und mit 4 Prozent zu verzinsen. Die Erben des Gewinners werden, wie man inzwischen errechnet hat. im Jahre 2438 den stattlichen Betrag von 750 Millionen- Dollar in Empfang nehmen können. Innerhalb von 500 Jahren werden sich die eingesetzten 5 Dollar mit Zinsen und Zinseszinsen in diesen Millionenbetrag verwandelt haben. Allerdings haben bis zu diesem Zeitpunkt auch die beiden Wettpartner voraussichtlich eine so gewaltige Anzahl von Nachkommen, daß die Erbschaftsgerichte, die den Fall zu entscheiden haben werden, wahrhaftig nicht zu beneiden sind. Bananen aus dem Norden Ein kühnes gärtnerisches Experiment hat in diesem Jahr seine ersten überraschenden Früchte getragen. Der dänische Gutsbesitzer Uttendal kam vor einigen Jahren auf den Gedanken, sich aus Jamaika junge Bananenpflanzen kommen zu lassen, die er der nordischen Erde anvertraute. Natürlich wurde der Versuch, der in dieser Form zum ersten Mal unternommen worden ist, viel belacht. Man bezeichnete Uttendal als einen Narren, der klüger als die Natur sein wolle. Der Gutsbesitzer ließ sich nicht beirren. Mit Liebe und Sorgfalt pflegte er seine tropischen Schützlinge, die tatsächlich Wurzel faßten, wenn sie sich auch nur sehr langsam und spärlich entwickelten. Im vergangenen Jahr gab es an den nordischen Bananenstauden zum ersten Mal Früchte. Aber diese kümmerlichen, völlig ungenießbaren Dinger erregten nur aufs neue den Spott der Nachbarn, und schon war der enttäuschte Uttendal nahe daran, den Versuch aufzugeben. Seine Geduld wurde belohnt: in diesem Jahr wachsen in der dänischen Bananenplantage tatsächlich schöne Früchte, etwa 30 an jeder Staude. Der Versuch ist geglückt. Ihre Entwicklung hat nur zwei Jahre länger gedauert, als in den Tropen. Bannerträger der Ferrenmöde Mr. Russel propaziert die Männerhandtasche An der Türe eines Gebäudes in der Rockeseller Plaza in Neuyork kann man auf einer Tafel die Aufschrift lesen„Fashion Insitute of America“. Hier befindet sich das einzige„Institut für Herrenmode“ der Welt, dessen Leiter, Mr. Ben Russel, sich bemüht, die Herrenmode Amerikas zu diktieren. Das Institut veröffentlicht nicht nur jährlich eine Liste der„bestangezogenen Herren“, sondern steht auch mit den führenden Herrenschneiderin ständig in Verbindung und gibt eine eigene Zeitung heraus, in der die neuesten Errungenschaften der Männermode gewissenhaft verzeichnet sind.„Ein gut angezogener Herr“, so versicherte Ben Russel unlängst den Männern in einem Rundfunkvortrag,„muß mindestens zehn„ernsthafte“ Anzüge— neben Sport=, Bade= und Berufskleidung— haben. Dazu gehören zwei Paar Schuhe von jeder Art, also braune, schwarze, weiße, gummibesohlte und Abendschuhe, ohne Zurechnung von Reitstiefeln und Bergschuhen. Dazu gesellen sich vier Mäntel, sechs Hüte, zwei Regenschirme und drei Dutzend Oberhemden. Die amerikanischen Ehefrauen haben von diesen Modevorschriften stirnrunzelnd Kenntnis genommen. Ihnen ist es lieber, wenn ihre Männer sich mit zwei Anzügen begnügen und ihre Dollars der Kleiderkasse der Frau widmen. Seit Jahren bemüht sich übrigens Mr. Russel, eine— Handtasche für Männer einzuführen. Er bezeichnet es als eine üble Angewohnheit des starken Geschlechtes, sich die Hüfttaschen bis obenhin mit allerlei Utensilien vollzustopfen, und es ist in der Tat erstaunlich, was ein amerikanischer Mann alles in seiner Hosentasche trägt— auch jetzt noch,wo die obligatorische flache Schnapsflasche aus den unseligen Zeiten der Prohibition nicht mehr vonnöten ist. Der Leiter des Institutes für Männermode kündigt an, daß die Schneider im nächsten Jahre keine Hüfttaschen mehr an den Männerhosen anbringen würden, um diesem Unfug zu steuern. Statt dessen sollten die Herren der Schöpfung endlich dazu übergehen, Handtaschen nach Art der Aktenmappen mit sich zu führen, in denen sie, gleich den Frauen, alles, was sie benötigen, mit sich tragen. Die veröffentlichte Liste der„bestangezogenen Männer 1938“ nennt je einen Namen aus elf verschiedenen Berufsklassen. James Farley wird als der bestgekleidete Politiker bezeichnet, während Adolphe Menjou von den Filmschauspielern die Spitze einnimmt. Winston Guest ist der bestangezogene Sportsmann, und Eddie Cantor der Bannerträger der Herrenmode unter den Komikern. Der Dandy unter den Geschäftsleuten ist Grover Whalen; des weiteren werden erwähnt der Tänzer Fred Barnell, der Opernsänger Nino Martini. der Klubdirektor Harrison Williams, der Fabrikant Morton Downey und der Radioansager B. André. Natürlich bemühen sich Tausende von jungen Amerikanern, à la Adolphe Menjou oder James Farley gekleidet zu sein, sie ahmen den Schnitt des Anzuges und die leuchtende Farbenpracht der Kravatte dieser Vorbilder männlicher Eleganz nach und entwickeln in dieser Hinsicht einen Ehrgeiz, der einer besseren Sache würdig wäre. So grotesk übrigens der Vorschlag Mr. Russels, die Männerhandtasche einzuführen, anmutet, kann es doch nicht bestritten werden, daß es diese Mode bereits im Mittelalter gegeben hat. Während die alten Griechen und Römer weder Anzug noch Aktentaschen kannten — sie mußten allerdings auch keine Straßenbahnfahrscheine, Hausschlüssel und Frühstückspakete herumtragen— bedienten sich die Männer des Mittelalters, ähnlich den Frauen, einer Ledertasche, die um die Hüften gegürtet war und die sich in manchen Volkstrachten— zum Beispiel bei der Schottentracht— bis heute er hat. Ueber Wachstumsänderungen des Menschen In den meisten Ländern der Erde sind neuerdings starke Zunahmen von Größe und Gewicht aller Jugendlichen gegenüber der Vorkriegszeit nachgewiesen. Man hat diese Beobachtung sowohl in Ländern, die von der weißen Rasse bewohnt werden, als auch in Japan gemacht. Ueber eine gleiche Erscheinung bei der schwarzen Rasse liegen zuverlässige Berichte nicht vor. Obermedizinalrat Dr. Koch, erster Stadtschularzt in Leipzig, erklärt in der„Deutschen Medizinischen Wochenschrift", daß diese Wachstumsveränderungen im Kleinkindesund Volksschulalter immer stärker in Erscheinung treten, um schließlich zu Beginn— bei Knaben gegen Ende— der berufsschulpflichtigen Zeit ihren Höhepunkt zu erreichen. Als Ursache dieser auffallenden Wachstumsveränderung nennt Dr. Koch die erhöhte Besonnung der jugendlichen Körper, die eine Beschleunigung des Wachstums herbeiführt, was man durch umfangreiche Tierversuche unter Beweis gestellt hat. Auch Versuche mit menschlichen Zwillingspaaren ließen die gleiche Schlußfolgerung zu. Es gelang z. B. einen 12jährigen Zwilling, der seit der Geburt gleichbleibend immer 1½—2 Zentimeter kleiner gewesen war als sein Bruder, durch Bestrahlungsserien so im Wachstum zu fördern, daß er schließlich um 1 Zentimeter größer war als der Bruder. Ergänzend kam bei den Kindern hinzu die Vitamin=Bildung durch künstliche Höhensonne, die Zugabe fertigen=Vitamins in Form von Lebertran usw. und vielleicht auch eine etwas an Vitamin D reichere Ernährung. Die wichtige Frage, ob der beschleunigten Entwicklung des Menschen, die u. a. auch die Zahnungen vorverlegt, später ein vorzeitiges Altern folgen wird, ist noch offen. Dr. Koch weist aber darauf hin, daß diese Wachstumssteigerung zur Zeit zu einem Stillstand gekommen zu sein scheint, so daß man sie als ein Phänomen ansprechen muß, das sich im wesentlichen auf das erste Drittel des 20. Jahrhunderts beschränkt. Allerdings ist auch ein Rückschritt in Größe und Gewicht nicht eingetreten. Musik ohne Feuer Regers Schlagfertigkeit war bekannt. Einmal konzertierte er in Basel unter der Leitung des dortigen städtischen Kapellmeisters. Und da er ein leidenschaftlicher Raucher war, glaubte er, während der Generalprobe nicht auf seine geliebte Zigarre verzichten zu können. Das ärgerte den Kapellmeister, der Reger aufforderte, das Rauchen sofort einzustellen. Gehorsam legte der Tondichter seine Havanna zur Seite:„Das hätte ich eigentlich wissen müssen, daß in Basel ohne Feuer musiziert wird!“ Hauskatze. Wenn der Parkettsußboden neu abgezogen ist. halte man ihn täglich durch Nachbohnern in stand. Man kann ton wöchentlich nach gründlichem Kehren mit einem in klavem Wasser gut ausgewrungenen Scheuerruch feucht aufwischen, neu wichsen und bohnern.- Nachstehend eine gute Parkettbodenwichse, die Sie selbst verstellen können: Man schmalze Pfund gelbes Wachs und 1¼ Pfund Terpentinöl. Diese Masse streicht man dünn auf den zuvor gut gereinigten Boden, und zwar mit einem möglichst breiten Pinsel. Nach etwa zwei Stunden wichse man den Fußboden wie gewöhnlich blank. Ihre Wohnung ist ja bestimmt eine bis zum 1. 7. 1918 fertiggestellte Altbauwohnung, die eine RM. 1200 nicht übersteigende Jahresfriedensmiete hat, oder ein Neubau, der nach dem 1. 7. 18 fertiggestellt wurde. In beiden Fällen besteht Mieterschutz. Der Vermieter kann Ihnen daher nicht kündidigen. Wohl liegt es bei Ihnen, mit vierteljährlicher Frist zu kündigen. Sie können sich trotz dieser gesetzlichen Bestimmung aber auch mit dem Hauswirt auf einen anderen Kündigungs= termin einigen, wenn Sie die Wohnung leid sind und Ihnen der Vermieter die Umzugskosten zu zahlen verspricht. Dabei setzen Sie zweckmäßig einen festen Betrag für die Umzugskosten fest. Für Mietstreitigkeiten ist nur das Amtsgericht zuständig, anderen Behörden ist nicht gestattet, einzugreisen. Von einer Beschwerde bei der vorgesetzten Dienstbehörde raten wir daher ab. Klagt der Vermieter wegen dringenden Eigenbedarfs, so muß er Ihnen auf Antrag die Umzugskosten ersetzen, und diesen Eigenbedarf nachweisen, was ihm nach Ihrer Schilderung schwer fallen dürfte. Gartenfreundin. Die beiden von Ihnen angeführten Schädlinge haben die gleiche Ursache: ungenügende Dichtigkeit der Grasnarbe. Einjähriges Unkraut kann durch dauerndes Schneiden vernichtet werden, mehrjährige Unkräuter(Moos usw.) und auch Pilze vernichtet man durch Aussäten. Vor allem muß man für eine dichte Grasnarbe sorgen, die den Schädlingen keinen Platz mehr zum Hochkommen läßt. Die durch Aussäten entstehenden Kahlstellen düngt man mit etwa .—3 Kg. Volldünger und sät Grassamen nach. Grassamen kann man übrigens das ganze Jahr hindurch aussäen. Einheitswert. Wenn Sie mit den neuen Einheitswerten nicht einverstanden sind, so können Sie binnen einem Monat seit der Zustellung der Bescheide Einspruch einlegen. Anscheinend ist Ihr Haus als nicht landwirtschaftlicher Besitz veranlagt worden. Das geht daraus hervor, daß bei den Einheitswerten der landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Flächen Abschläge gemacht worden sind. Ob Ihr Grundbesitz als landwirtschaftlicher Betrieb anerkannt werden kann, dängt in erster Linie davon ab, daß von Ihnen oder einem Pächter der Besitz landwirtschaftlich genutzt wird. Bewohnen Sie das Haus selbst und sind nur die Flächen verpachtet, so kommt eine Gesamtveranlagung als landwirtschaftlicher Besitz nicht in Frage. A. Z. 1938. Da Sie weder Einkommen noch Vermögen haben sind Sie nicht unterhaltspflichtig. Ihre Tochter als Enkelin ist unterhaltspflichtig, wenn durch solche Leistungen ihr standesmäßiger Unterhalt nicht gefährdet wird. Hat sie also nur geringes Einkommen, so kann sie jede Zahlung ablehnen. M. S. 25. Wir können uns von dem Verpflegungsgeld kein rechtes Bild machen. Soll dieses Geld die Unkosten bei Reisen decken, oder eine Entschädigung für Getrenntleben von Ihrer Familie bedeuten, so entfällt es natürlich bei Krankheit. Wilna. Wird das Verlöbnis ohne Ihr Verschulden vom Bräutigam ausgelöst, hat er Ihnen und Ihren Eltern die Aufwendungen in Geld zu erstatten, die in Erwartung der Eheschließung gemacht wurden, also auch die Unterhaltskosten. Darlehn sind natürlich zurückzuzahlen. Der BAfatt...... 5 Novelle von Ernst Zahn " C o p p r i g h t D e u t s c h e V e r l a g s a n s t a l t, S t u t t g a r t Erstes Kapitel Durch die Hauptstraße der kleinen Talstadt, die der auch heutzutage noch sicherste Wall der ewigen Berge schützt, bewegte sich ein Festzug, voran die Musik in schmucken Uniformen, hinter ihr das Komitee, feierliche Herren im Zylinder und Gehrock, in die nicht alle hineinpaßten, dann eine lange Reihe von Schützenvereinen mit ihren Fahnen. Fahnen und Standarten hingen auch von allen Fenstern und Balkonen in die Straße. Manchmal kam ein sanfter vornehmer Windstoß, wie er im Bergland nicht alle Tage so manierlich weht, und blies in die bunten Tücher. Dann ging ein helles Leuchten durch das Städtlein, und besonders die gelbe Landesfahne mit dem schwarzen Stierkopf, aber auch das Wahrzeichen der Gesamtheimat, das weiße Kreuz im blutigroten Feld, besaßen Macht zu blitzen und zu strahlen, so daß in die graue breite Gasse mit den alten Häusern eine fremde Unruhe kam. Während in den Häusern schon alle Fenster von Zuschauern besetzt waren, hatte sich auch auf dem Rathausplatz, dort wo die Tellstatue vor dem alten Turme steht, eine Menge festfroher Neugieriger angesammelt. Hier sollte der Zug vor der Landesregierung vorbeiziehen. Die hochwohlmögenden Herren Landesväter traten eben auf die Rathausaltane und schauten mit liebenswürdig überlegenen Mienen auf das Volk der Stimmfähigen, denen sie ihr Amt verdankten, nieder. Am Telldenkmal, wo auf breitem Sockel der große Schütze, Landesretter und Freiheitsheld breitbeinig und mit der Wucht des Bodenständigen, den Knaben zur Seite, wandelnd steht, hatte sich eine Anzahl junger Leute besondere Aussichtsmöglichkeiten verschafft. Während einige Jünglinge an den Ecken des seltsamen Aussichtssöllers klebten, hatten zwei noch sehr junge Mädchen, Anna Schmid und ihre Freundin Esther Gamma, sich einen Platz zwischen den Beinsäulen des Vaters Tell erobert und konnten von hier aus nicht nur das Nahen des Festzuges, sondern auch die Zeremonie unter dem Machthaberbalkon, von dem aus der Landammann eine Ansprache halten sollte, übersehen. Sie waren beim Hochklettern von ihren männlichen Konkurrenten nicht übel geneckt worden. Auch jetzt noch flog Spottwort und lachender Bescheid zwischen der übermütigen Schar hin und her. Ein Bursche fragte die blonde Anna, die eines Friseurs Tochter und Mitarbeiterin war:„Willst etwa dem Vater Tell den Bart scheren?“ „Nein“, rief ein anderer dagegen.„Sie will den Tellsbuben fragen, was er für ein Lockenmittel braucht.“ Helles Gelächter quittierte die Witze. Aber die hübsche Anna Schmid mit der kleinen, zierlichen, etwas nach oben gebogenen Nase und dem dicht an den Kopf geschnittenen Haar blieb den Angreifern nichts schuldig. Sie blitzte mit den dunklen Augen, deren schwarze Brauen zu dem strohgelben Haar in schönem Gegensatz standen, und höhnte, die Burschen sollten darauf achten, was für eine traurige Figur sie mit ihren Klappergestellen neben dem Machtsmocken von einem Tell machten. Das seien noch Männer gewesen, die früher im Lande gelebt. Jetzt gingen ja nur noch Schneider herum. Hoho, das sei dann nicht wahr, mischte sich aber da die schwarzhaarige schlanke Esther ins Gespräch. Die Anna solle nur abwarten, was jetzt dann für Mannskraft und Stattlichkeit unten vorbeiziehen werde. In diesem Augenblick wurden in einer der Zufahrtsstraßen die Fahnen des Festzuges sichtbar, und laut drangen die Klänge der Blechmusik herüber. Bewegung entstand auf dem Platze. Auch die jungen Gaffer am Denkmal streckten die Hälse. Die Spitze des Zuges erreichte dieses. Die Musik marschierte vorbei, und Verein um Verein, denen je ein Fahnenträger und ein Mann mit einer Bechertrophäe voranschritt, gruppierte sich zu Füßen des Rathausbalkons. Plötzlich ertönten Hochrufe, und wie eine Windwelle rauschte Begeisterung dem Platze zu. „Was ist denn da los?“ fragte die schwarze Esther. Einer der jungen Männer gab Auskunft.„Der Schützenkönig, der Thomas Zumbrunnen, kommt.“ Vom Platze herauf schollen Rufe:„Das sind die Steger!“—„Die Steger kommen!“ Dann bog eine Schar von Männern auf den Rest freien Raumes vor dem Rathaus ein. Eine bunte Fahne mit der Aufschrift„Schützengesellschaft Steg“ wurde ihnen vorausgetragen; von der Spitze ihres Schaftes wehte der schwarzgelbe Fahnenspickel und schwankte ein Lorbeerkranz. Dicht unter dem Balkon machte diese Fahne halt und ragte zu den Regierungsherren empor. Neben der Gestalt ihres Trägers wurde die eines anderen Mannes von hohem und breitem Wuchs sichtbar, dem ein langer schwarzer Bart auf die Brust fiel und auf dessen mächtigem Kopf der Siegerkranz, der ihm der Ueberlieferung gemäß im dichten schwarzen Haar lag, wie ein ungehöriges und fast lächerliches Spielzeug sich ausnahm. Er schien das auch selbst zu empfinden; denn er hob jetzt den Kranz, dessen schwarzgelbes Band ihm die Schläfe kitzelte, vom Scheitel und stand nun wie ein dunkler Tannenbaum inmitten der ihn umjubelnden Menge. „Da hast du gleich ein Muster, was für Holz noch in Uri wächst“, wendete sich einer der Denkmalsgenossen zu Anna.—„Du kannst weit gehen, bis du einen wie den Zumbrunnen findest.“ Damit lebte das Gespräch auf. Jedes wußte etwas von dem Manne zu erzählen, der heute Schützenkönig geworden war. „Drei Jahre ist er jetzt nicht mehr zu den Schießen gereist.“ „Seit er auf der Gemsjagd das Mißgeschick hatte und sich das Bein brach.“ „Auch jagen kann er nicht mehr.“ Als Anna Schmid, durch die verschiedenen Aussagen neugierig gemacht, näher zusah, bemerkte sie, daß der lange Zumbrunnen sich auf einen Stock stützte und ein Bein ihm in der Luft hing. Eine sonderbare Anteilnahme, eine Neugier, die fast Sensationslust war, ergriff sie. Die Unterhaltung der anderen ging weiter.„Es hat schon von Anfang an geheißen, daß kein anderer den ersten Preis holen werde.“—„Er trifft jeden Vogel im Flug.“—„Wenn er schießt, sind ihm Hand und Arm wie von Eisen. Kein Wind könnte sie verrücken.“—„Er hat in seinem Leben mehr Becher herausgeschossen als irgendeiner im ganzen Land.“—„Und mehr Gemsen erlegt als alle anderen Jäger zusammen.“ „So habe ich mir immer die großen alten Schweizer vorgestellt", gestand hier die schwarze, mannssüchtige 1 Esther. Die Burschen erzählten weiter, man habe den Zumbrunnen, als er noch gesund war, auch bei den Tellspielen haben wollen. So eine Tellfigur hätte man landauf und=ab nicht finden können. Er habe aber geantwortet, er könne so wenig Theater spielen wie der Bristen, der steif und plump inmitten des Tales stehe. Ebenso wie die Rolle aber habe er Zeit seines Lebens auch jedes politische Amt abgelehnt, zu dem sein freies Wesen, sein allgemeines Ansehen und sein verständiges Urteil ihn wohl befähigt haben würden. Ein wohlhabender Mann, ein tüchtiger Landwirt, sei er immer auf seinem Gut„Arni“ oben im Berg sitzengeblieben. Wären nicht seine verteufelte Zielsicherheit und das Schießen nicht seine Leidenschaft gewesen, so würde man im Grunde wenig von ihm gehört haben. Zuletzt wußte Esther noch zu berichten, Zumbrunnen sei seit einigen Jahren Witwer und hause mit einem Knaben, einer Magd und zwei Knechten allein in seinem Arniberg. Sie sei einmal oben gewesen bei ihm; denn seine verstorbene Frau, an der er mit großer Liebe gehangen, sei eine entfernte Verwandte von ihr gewesen. Während so Leben und Geschick des Schützenkönigs sich in dem Gespräch am Telldenkmal spiegelte, hatte der Festzug auch in seinen letzten Teilen den Rathausplatz erreicht. Der Landammann, ein stattlicher und staatsmännisch aussehender Mann, trat ans Balkongeländer und begann mit den Worten:„Getreue, liebe Landsleute, liebe Urner und Urner Schützen“ seine Ansprache. Stille lagerte sich über den Platz. Dann sprach der Magistrat vom Wert der Waffen und des tapferen Sinnes, von Freiheit, Unabhängigkeit und Treue zum Vaterland. Schlagworte, wie sie bei solchen Anlässen üblich, waren in seiner Rede. Dann aber wandte er sich an Zumbrunnen, nannte ihn, den Fest= und Schützenkönig, das Muster eines Bürgers, den man auch in Kreisen der Behörde längst kenne und schätze und den einmal öffentlich auszuzeichnen ihm ein Herzensbedürfnis sei. Er habe den Auftrag, ihn im Namen der Regierung zu seinem heutigen Erfolge, aber auch zu seinem ganzen Leben zu beglückwünschen. Während dieser Ansprache stand Thomas Zumbrunnen mit entblößtem Haupt, das Gewehr an der Schulter, aber die Rechte auf den Stock gestützt da. Das lange Stehen wurde ihm sauer, wie schon der Umzug ihm, dem Krüppel, beinahe zuviel geworden war. Aber auch das Wesen und Aufhebens, das seinethalben gemacht wurde, war ihm leid. Die Gedanken entwischten ihm, weilten flüchtig im Schießstande und bei den Augenblicken, da er seine hohe Trefferzahl herausgeholt. Eine fröhliche Eitelkeit wehte über seine Seele und ließ ihn in seiner Wohnstube daheim schon die Stelle suchen, wo er neben den vielen früheren Trophäen den heutigen Kranz befestigen werde. Er war lange nicht aus seinem Arnidorf herausgekommen, hatte schon gemeint, der einst berühmte Jäger und Schütze sei allmählich um sein weitgespanntes Ansehen gekommen. War ihm aber die Erneuerung und Bestätigung dieses Ansehens nicht unwillkommen, so freute er sich doch schon auf den Augenblick. da er wieder daheim sein, der kleine Adelrich, sein Bub. ihm am Knie lehnen und er ihm erzählen werde, was er heute am Hauptort erlebt und wie man etwa ein berühmter Mann werden könne. Sein Bein schmerzte ihn, und er fand, der Landesvater machte es auch gar zu lang. Seine Aufmerksamkeit für dessen Rede versagte. Um so deutlicher bemerkte er indessen, wie viele Blicke sich an ihm selbst festhefteten, wie es im Volke flüsterte und Finger-nach ihm zeigten. Auch die jungen Leute am Denkmal hatten ihn nicht aus den Augen und neugieriger Teilnahme verloren. Die blonde Anna Schmid besonders erlebte heute in ihrem jungen Leben zum erstenmal so etwas wie einen Helden und hatte in ihrem romantischen Herzen eine sonderbare Wirrnis und im Kopfe eine Betäubung wie von einem ungewohnten Trunk. Was sie da an stattlicher Männlichkeit vor Augen hatte und was der Landammann, der im Kanton als so etwas wie der liebe Herrgott galt, über den Zumbrunnen gesagt hatte, das trieb sie neben dem, was die Genossen vorher an ihm gerühmt, zu einer hoch aufwallenden Bewunderung des Schützenkönigs. Inzwischen schloß der Redner auf der Altane mit einem Hoch auf das Vaterland. Die Zustimmung des Volkes brauste über den Platz und endete in einem allgemeinen Absingen der Vaterlandshymne. Die Vereine begannen abzuziehen. Hierhin und dorthin, durch vier Straßen, verbliesen sich die Musikkapellen. Der zweite Teil des Festes führte Schützen und Zuschauer in die Gasthöfe und Wirtshäuser. Auch die redselige Jungschar kletterte von ihrem Denkmal herab. Anna Schmid, die kleine Friseurgehilfin, erinnerte sich mit plötzlichem Schrecken, daß sie im trotz des festlichen Anlasses geöffneten Geschäft ihres Vaters und Prinzipals nötig sein könnte. Auswärtige Besucher benützten gerne ihre Anwesenheit im Hauptort zu Einkäufen oder kleinen Nebengeschäften, wie es ein Haarschnitt, eine Rateinholung beim Apotheker oder ein Besuch beim Advokaten vorstellten.„Gewiß hat der Vater schon den Laden voll“, flüsterte sie hastig der schwarzen Esther zu und schwang sich mit einer Leichtigkeit, die einem Turner Ehre gemacht haben würde, zu Boden.„Komm dann am Abend noch ein wenig vorbei“, mahnte sie schon halb im Davoneilen die Freundin, irgendwie bedürftig, mit ihr von den Ereignissen des Tages noch einmal zu handeln. In wenigen Minuten erreichte sie dann, sich wie ein Schlänglein durch die Menge windend, die Hauptstraße, an welcher sich der väterliche Laden befand. Sie hatte mit ihrer Annahme, es möchten schon Kunden angekommen sein, nicht unrecht gehabt. In den schmalen Raume mit den drei Lehnstühlen vor den Spiegeln und drei weiteren Sitzgelegenheiten an der Wand, den Parfümflaschen und Seifenschachteln und einigen anderen Verkaufsutensilien in den Schaukästen saßen nicht nur schon zwei Männer unter den Händen von Vater und Mutter Schmid, sondern warteten drei weitere bereits auf Bedienung. „Du mußt auch immer herumgestrolcht haben“, schalt sie ihr Vater Jakob, ein kleiner dicker Mann, verdrießlich, als sie eintrat. Aber die Mutter nahm sie in Schutz und meinte, Jugend habe ihr Recht auf ein wenig Vergnügen, und die Kunden seien auch eben erst eingetroffen. Halb schuldbewußt, halb das Näschen schnippisch erhoben, schlüpfte Anna in die Berufsschürze und lud mit dem üblichen„der nächste Herr“ einen der Wartenden auf ihren Stuhl. Die Schmidsche war eine wackere Familie. Sie hatten alle drei den Friseurberuf gewählt und arbeiteten ohne Gehilfen. Seit die hübsche Tochter mithalf, hatte das Geschäft einen Aufschwung genommen. Während des Haarschneidens und Nasierens ließ sich in und vor dem Spiegel gut ein wenig techtelmechteln. Auch jetzt schwang sich ein junger Kunde mit der Bemerkung auf den Stuhl, es sei doch ein Sondervergnügen, von schönen Händen eingeseift zu werden. Anna war aber auch hier nicht aufs Maul gefallen. So gern sie sich ein wenig den Hof machen ließ, antwortete sie:„Pinsel und Messer sind hier wie überall, und die Seife, nicht die Hand, wird um den Bart gestrichen.“ 29. Jahegang Nr.16204 AnseigergvundDrels: (Großzspalte 46 cum). mm.18.4 Textanzeigen(76 mm)" mm.—. Einspaltige Anzeigen bis zu 100 mm Höhe mm.15.4 Anzeigen für die Schiffadrt, für Bäder. Gastdöte, Fremdendeime und Gaststätten.. mmn.15.4 Vereins= Anzeigen inicht für die Wirtschaftswerbung)" mmn.11.A Amtliche Anzeigen.. mm.15.4 Famillen=Anzeigen"" mm.10.4 Stellengesuche... mm.054 Wortanzeigen, einspaltig in der Grundschrift nur in eindettlicher Breite von 46 am, von Privatpersonen aufgegeben, bis 50 mm Höbe.... jedes Wort.05.4 Zitfern= und Auskunfts=Gebühr (Porto besonders).30.X. Nachlässe Maistaftel 1 und Mengenstafsel B. Gültig ist die Anzeigenpreististe 5. Ersüdungsort Bonn-Rbein. Donnerslag, 28. Juli 1933 „„„„ 5 für Bonn und Umgegend Boner= Nachrichten Godesberger Nachrichten; Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Druck und Verlag: Vonner Nachrichten Hermann Neusser,.=., Bonn=Rbein. Geschäftsstelle u. Schriftleitung: Bahnhoftraße 12. Die Geschaftsstelle ist geöffnet von—19 Uhr Sammelrut Nr. 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18 672. Bankverbindung: Reichsbank=Girokonto Boyn. Deutiche Bank Bonn Verlags=Ehründungssah:•29 Wesngeptelg: General= Anzeiger monatlich.—. Illustrierte Beilage monatlich.30.28 frei Haus einschließlich Votenlohn u. Versandkosten Einzelverkauf 0. 10.4 Wonberugebte!e: General=Anzeiger nur mit der iaustrierten Beilage monatlich.311.4 einschließl. Postüberweitungsgebühr ausschließlich Postzustellaeld. Annabmettellen für Gezug und Anseigen: Kessenich Markusstraße 62 Godesberg:: Bahnhofstraße 30 Euskirchen". Bahnhofstraße 13 Beuel.. Adoll=Hiiler=Sit. 5 Overkassel„„ Hauptstraße 144 Overdollendorf, Heinervacher Str. 51 Lonigswinter: Haupistraße### Lonne Siegl Hauptstraß Hauptstraße Siegburg Adoll=Hitler=Vlas 16 Trolsdor!. Kdiner Straße 77 Hennes... Bahndosstraße 11 Wissen... Adoll=Hitler=Sir.### Links: In der Hamburger Innenstadt im Gängeviertel stürzie unter donnerähnlichem Krachen — ein Haus ein das bereits zum Abbruch bestimmt war. Da wegen des schönen Wetters keiner der Hausbewohner zu Hause war, sind Menschen nicht zu Schaden gekommen. Kreis: Zur Lösung der sudetendeutschen Frage hat die eng4. tsche megierung Lord Runciman als Berater für die tschechische Regierung nach Prag entsandt. Oben: Das werden die sudetendeutschen Turner in Breslau zeigen. Bereits am Tage nach 4“ ihrer Aukunst in der Stadt des Teutschen Turn= und Sportsestes begann die Abihrer Antunst in der Stadl des Deutschen Turn= und Sportfenles begann die Abordnung des Deutichen Turnverbandes in der Tschecho=Stowakei mit den Schlußproven für die verschiedenen Vorführungen. Hier üben die judetendeutschen Türner krastvolle Baltenübungen. Der erste offizielle Wettbewerbstag der Rhön=Segelflug=Woche vollzog sich Sonntag gleich unter den günstigsten Wetterbedingungen, so daß bereits schöne Langstreckenerfolge verzeichnet werden konnten. Unter den 90 Starts, die durchgeführt wurden, stieg auch der interessante Zweisitzer=Typ„Kranich“ mit der Besatzung VergensTrippke aus. 9er Unten: Von den zahlreichen Neukonstruktionen zeigen wir hier das Modell D 30 der Akademischen Fliegergruppe in Darmstadt, dessen Rumpf nur aus einem etwa arm= dicken Rohr besteht. Der Vorteil des neuen Modells liegt vor allem in einer bedeutenden Verringerung des Gesamtgewichts. Rechts: Die Deutsche Arbeitsfront hat durch das„Reichsheim= stättenamt“ eine große Anzahl von Möbeliypen entwickeln lassen, die den Voltsgenossen zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung sieven sollen. Für rund 10800 Mark kann man jetzt eine schön eingerichtete=ZimmerWohnung kaufen. In jedem Gau können die Einrichtungsgegenstände. nach dem dort üblichen Stil angesertigt werden.— Ein Müsier= schlafzimmer, das dem deutschen Geschmack und der guten Wohnkultur in jeder Weise dient.— Oben: Die Eigernordwand wurde erstmals in direktem Aufstieg von deutschen Bergsteigern bezwungen.— Eine A Nabflugzeugaufnahme der obersten 500 Meter der Eigernordwand. Der Pfeil zeiat auf das sogen. Schneeseld der„Spinne“, 350 Meter unterhalb des md Gipfels, wo die Kletierer sich am Samstagnachmittag befanden, als das Gewitter losbrach. Hoffmann 2, Scherl 7, Associated Preß 2 Unten: Fürst Franz I. von Liechtenstein, der bereits im März dieses Jahres den Tyronfolger, den Prinzen w Franz Joseph, mit der Ausübung der ihm verI kassungsmäßig zustehenden Rechte betraute, ist auf Schloß Feldverg im Alter von 85 Jahren gestorben. V. Die Regierung des Fürsteniums Liechtenstein hat Fürst Franz Josepy II. übernommen. Links: Generalfeldmarschall Göring weilte in Dänemark und besuchte die Hamlet=Vorstellung der Künstler des Berliner Staatstheaters in Kronborg. — Der Generalseldmarschall nach seiner Ankunft in Kopenbagen: rechts neben iym Gesandtschaftsrat Heusel. Rechts: Reichsminister Dr. Goebbeis, der anläßlich der Salzburger Festspiele in Salzburg weilte empfing im„Weißen Rößl“ am Woligangsee im Salzkammergut den Staatsschauspieler Emil Jannings und besuchte ihn auch in seinem Heim am Wolfgangsee. Unten: Ein Handwerkerdenkmal für Frankfurt am Main. Das Modell des Denkmals, das in der Stadt des deutschen Handwerks ausgestellt werden soll, ist bereits fertig.