80. Jahegang eit Nr. 16 203 Mittwochz, 27. Juli 1939 Anseigengsundpreis: (Großspalte 46 mm).. mm.18-4 Textanzeigen(76 mm)" mm.—4 Einspaitige Anzeigen bis zu 100 mm Höbe:..... mnm.15-4 Bnzeigen#, die Schlffadrt. für Bäber. Gastböse, Feemdendeime und Gaststätten..... aum.15-4 Vereins= Anzeigen(nicht für die Wirtschaftswerbung)" min.11-4 Amtliche Anzeigen„. mm.15-4 Familien=Anzeigen.. mm.10.4 Stellengesuche.... mmm.05.4 Wortanzeigen, einspaltig in der Grundschrift nur in eindettlicher Breite von 46 mm, von Privatversonen aufgegeden, bis 60 mm Höbe.... jedes Wort.05.4 Ziffern= und Auskunfts=Gedüdr (Porto besonders).30.8. Nachlässe Maistaffel 1 und Mengenstaffel B. Gültig in die Anzeigenpreististe 6. Erfüllungsort Bonn=Rbein. „„ V für Bonn und Amgegend Bonnei Nachtichten Godesberger Nachrichten, Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Druck und Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser. Kom.=Ges., Bonn. Geschäftsstelle u. Schriftleitung: Bahnhofstraße 12. 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Adoll=Hitler=Sir 32 Thamberiain aber die Aufgade Tord Kuneimans in Prag „Unabhängiger Unkersucher und Vermittler"— Im englischen Unterhaus nahm Premierminister Chamberlain gestern in längeren Ausführungen zu den außenpolitischen Problemen Stellung. Chamber= lain wandte sich zunächst dem Pariser Besuch zu. Wie er glaube, werde allgemein anerkannt, daß die Einigkeit, die zwischen Frankreich und Großbritannien bestünde, nicht gegen ein anderes Volk oder eine Kombination anderer Völkev gerichtet sei: Die Einigkeit sei durch die Besprechungen gestärkt und bestätigt worden, die zwischen Lord Halifax und den französischen Ministern in Paris erfolgten. Es habe keinerlei neue Versprechen und keinerlei neue Verpflichtungen auf beiden Seiten gegeben. Zur Spanien=Frage erklärte der Premierminister, die britische Regierung habe sich davon überzeugt, daß der Moment noch nicht gekommen sei, in dem sie mit Erfolg intervenieren könne. Die Regierung Franco habe auf die Uebermittlung des britischen Planes zur Zurückziehung der Freiwilligen noch nicht geantwortet. Indessen hätte die Regierung in Burgos den britischen Vorschlag für die Untersuchung gewissen Fälle absichtlicher Angriffe auf britische Schiffe angenommen. Sie hätte dem zugestimmt, daß diese Fälle angeblicher Angriffe nachgeprüft werden sollten(Beifall). Die britische Regierung habe vorgeschlagen, daß diese Untersuchung von je einem britischen und einem spanischen Marineoffizier durchgeführt werden solle. Die britische Regierung erwäge daher, ob es zweckmäßig sei, Siv Robert Hodgson nach Spanien zurückzuschicken, um diesen Vorschlag im einzelnen durchzuführen. „Das englisch=italienische Abkommen haben wir“, so erklärte Chamberlain,„niemals als ein bloßes zweiseitiges Abkommen zwischen Italien und Großbritannien angesehen. Die britische Regierung sei der Ansicht, daß die Lage in Spanien eine ständige Bedrohung des Friedens in Europa sei und aus diesem Grunde habe sie erklärt, daß diese Bedrohung beseitigt sein müsse, ehe das Abkommen in Kraft treten könne. Es ist nicht unsere Schuld und nicht die Schuld der italienischen Regierung, daß diese Voraussetzung nicht eingetreten ist. Die italienische Regierung sowohl wie Großbritannien hätten ihre Versprechungen eingehalten. Chamberlain wandte sich nun der tschecho=slowakischen Frage zu. Ohne ein Sonderstudium sei es für die Leute in Großbritannien schwer, zu einer richtigen Schlußfolgerung über Recht und Unrecht in dem Streit zwischen der Tschecho=Slowakei und den Sudetendeutschen zu gelangen. Hier sind wir uns wiederum nur zu sehr bewußt, daß alles Material vorhanden ist, das zu einem Bruch des Friedens führen kann mit allen unberechenbaren Folgen, falls diese Angelegenheit nicht kühn und mit einem vernünftigen Maß von Beschleunigung behandelt wird. Daher haben wir in Uebereinstimmung mit unserer allgemeinen Politik und in enger Verbindung mit Frankreich alles getan, um eine friedliche Lösung des Streites zu erleichtern. Es sei nicht wahr, daß die britische Regierung die tschecho=slowakische Regierung gepreßt habe. Unsere Sorge hat vielmehr darin bestanden, daß die tschecho=slowakische Regierung allzu hastig eine Lage behandeln könnte, die so delikat ist. Die britische Regierung habe es daher der tschecho=slowakischen Regierung dringend angeraten, ihren Vorschlag Henlein zu unterbreiten, bevor sie diesen ihrem Parlament zuleite. Wenn es irgendwie möglich sei, daß ein durch Verhandlungen erzieltes Uebereinkommen zwischen den Führern der Sudetendeutschen und der tschechischen Regierung erzielt werden könnte, bevor das Statut tatsächlich dem Parlament zugeleitet werde, so sei dies offensichtlich die beste aller Lösungen. Im Laufe der Zeit ist es jedoch zweifelhaft erschienen, ob ohne irgendeine Hilfe von außerhalb ein freies Abkommen zwischen den Sudetendeutschen und der tschechischen Regierung zu erzielen war. Unter diesen Umständen hat die britische Regierung geprüft, ob es nicht irgendeinen anderen Weg gibt, der es ihr gestatten würde, hier Hilfe dabei zu gewähren, daß die beiden Verhandlungspartner zusammengebracht würden. Auf Ersuchen der tschecho=slowakischen Regierung hin haben wir dem Vorschlag zugestimmt, daß eine Person mit den erforderlichen Erfahrungen und Qualitäten diese Frage an Ort und Stelle nachprüfen und versuchen solle, falls das notwendig ist, Mittel und Wege vorzuschlagen, welche die Verhandlungen zu einem Erfolg führen. Ein solcher Untersucher(investigator) und Vermittler würde natürlich unabhängig von der britischen Regierung sein. Er würde tatsächlich unabhängig von allen Regierungen sein, und er würde lediglich persönlich handeln, und es würde natürlich notwendig sein, daß ihm alle Möglichkeiten sowie alle Informationen zur Verfügung gestellt würden, damit er seine Aufgabe zu erfüllen vermöge. Ich kann nicht zusichern, daß ein Vorschlag dieser Art notwendigerweise zu einer Lösung dieser Frage führen wird, aber ich glaube, daß er zwei wertvolle Ergebnisse haben kann: 1. er wird sehr viel dazu beitragen, die öffentliche Meinung über die wahren Tatsachen des Falles zu unterrichten, 2. ich hoffe, daß er bedeutet, daß die Fragen, die bisher unlösbar erschienen, sich unter dem Einfluß eines solchen Vermittlers als weniger hartnäckig erweisen werden, als wir das gedacht haben. Es ist offensichtlich, daß die Aufgabe an denjenigen, der diese Pflicht übernehmen wird, ein äußerstes Maß von Anforderungen stellt, und daß diese Aufgabe sehr delikat ist. Die britische Regierung ist glücklich, daß es ihr gelungen ist, von Lord Runeiman das Versprechen erhalten zu haben, daß er bereit ist, diese Aufgabe auf sich zu nehmen, vorausgesetzt, daß er, Henlein soll den Regierungsvorschlag kennen lernen wie ich hoffe, des Vertrauens der Sudetendeutschen versichert wird, und daß er den Beistand der tschecho=slowakischen Regierung erhält. „Das deutsch=englische Abkommen (gemeint ist das Flottenabkommen; die Schriftl.) ist ein Beweis dafür, daß ein vollständiges Uebereinkommen zwischen einem demokratischen und totalitären Staat möglich sei. Ich sehe nicht ein, warum diese Erfahrung sich nicht wiederholen sollte. In diesem Abkommen hat Hitler eine bemerkenswerte Geste höchst praktischer Art zum Schutze des Friedens gemacht(lebhafter Beifall), dessen Wert bisher noch nicht genügend gewürdigt worden ist.“ Was die Lage im Fernen Osten betreffe, so sei die britische Regierung zu der Schlußfolgerung gelangt, daß man ein Sondergesetz zur Ermöglichung einer Anleihe an China nicht rechtfertigen könne, weil die Sicherheiten für diese Anleihe nur eine hypothetischen Wert haben würde. Das schließe jedoch nicht aus, daß man China auf andere Weise finanziell helfe. Gewisse Vorschläge würden hier zurzeit geprüft. Großbritannien sei zurzeit durchaus nicht im Fernen Osten uninteressiert. Wenn Japan sage, daß es seine Interessen schütze, so müsse es anerkennen, daß auch Großbritannien Interessen in China habe. Großbritannien könne nicht zusehen, wie seine Interessen hier gestört würden. — hitlers Geste zum Schutze des Friedens Am Schlusse seiner Ausführungen wandte sich Chamberlain der Genfer Liga zu, deren Lage als vorübergehend anzusehen sei. Wenn man in Genf auch auf die Anwendung von Gewalt verzichten müsse, so bliebe ja genug anderes zu tun. Chamberlain schloß mit der Feststellung, daß sich die Atmosphäre allgemein aufgehellt habe. Chamberlain findet Zustimmung Die gesamte englische Presse, von den Konservativen bis zu den Marxisten, beschäftigt sich heute in Leitartikeln und Kommentaren ihrer parlamentarischen Berichterstatter mit den einzelnen Punkten der Rede Chamberlains, aus denen hervorgeht, daß seine Ausführungen wenigstens in ihrer Großzügigkeit gebilligt werden. Obgleich immer wieder hervorgehoben wird, daß es nicht Aufgabe Englands sei, sich in einen Streit einzumischen, der an und für sich nur die unmittelbar Beteiligten betrefse, wird die Entsendung Lord Runcimans nach Prag begrüßt, weil hierdurch ein Beitrag zur Befriedung Europas geleistet werden könnte. Die Times schreibt zu der Vermittlerrolle Lord Runcimans, der Vorteil, den er in seiner Tätigkeit gegenüber derjenigen des englischen Gesandten in Prag habe, sei der, daß er die Möglichkeit habe, mit der Sudetendeutschen Partei in direkte Fühlungnahme zu treten, was dem diplomatischen Vertreter nicht möglich sei. Es würden ihn sicher die besten Wünsche derjenigen begleiten, die der Auffassung sind, daß das deutsch=tschechische Problem mehr noch als die spanische Frage einer politischen Befriedung in Europa im Wege stehe. Zustimmung der Sudetendeutschen Partei gesichert Das sudetendeutsche Tagblatt„Die Das sudetendeutsche Tagblatt„Die Zeit“ nimmt in ihrer heutigen Ausgabe zu der Entsendung Lord Runcimans nach Prag Stellung. In maßgebenden Kreisen der Sudetendeutschen Partei erkläre man hierzu, daß die Sudetendeutsche Partei selbstverständlich immer bereit sei, durch Darlegung ihres Standpunktes eine objektive Informierung zu ermöglichen und dadurch beizutragen, daß das schwierige Nationalitätenproblem einer Lösung nähergebracht werde. Es bedeute weiter eine begrüßenswerte Klarstellung, daß Runciman nicht nur als ein von der britischen, sondern auch von jeder anderen Regierung völlig unabhängiger Beobachter und Gutachter tätig sein solle. Undurchsichtige Einstellung PragsDie Mission Runcimans findet in der tschechischen Presse eine sehr sonderbare Aufnahme. Eigene Stellungnahmen fehlen fast vollständig, und man beschränkt sich auf die Aufnahme französischer und englischer Zeitungsstimmen. Unter den großen Blättern bringt nur das linksgerichtete Ceske Slowo, das gute Beziehungen zur Prager Regierung unterhält, einen Kommentar, der vielleicht kennzeichnend ist für die wirkliche Einstellung der Tschechen, die nur dem mächtigen England gegenüber das Gesicht wahren. Das Blatt versichert zunächst mit überlauter Betonung, daß es sich gar nicht darum handele, Prag zu größerer Beeilung zu veranlassen, denn es habe ja schon„alles Mögliche“ getan, um seinen guten Willen zu zeigen. Mit großer Eilfertigkeit wird dann erklärt, man habe keine Gründe, sich gegen die Entsendung des britischen Ratgebers zu wenden. Der Verdacht, der in der britischen Oeffentlichkeit aufgetaucht sei, die Prager Regierung werde der Absicht Chamberlains nicht zustimmen, wird weit zurückgewiesen. Vom Prestigestandpunkt aus wäre es wohl möglich, die Entsendung Runcimans unangenehm aufzunehmen, aber Prag betreibe eben keine Prestige=Politik, nein, Prag denkt, wie Ceske Slovo versichert, anders: Uns in der Tschechei ist an dem britischen Interesse gelegen. zur Entsendung Lord Runcimans Die Katze aus dem Sack wirft aber das nationalistische Blatt Prazsky List. Es verrät die geheimsten tschechischen Wünsche, indem es zu Runcimans Mission sagt: Seine Vermittlung wird kein entscheidendes Gewicht haben. Dreiste Sprache in Prag Nationalitätenstatut von Prags militärischer Stärke abhängig? Der allgemeine Unwille Europas über die Verschleppungstaktik der Prager Regierung wird von der tschechischen Presse mit unangenehmer Ueberraschung und u. a. mit dem Bestreben verzeichnet, einen nichttschechischen Sündenbock namhaft zu machen. In der Narodny Listy bedauert man geradezu Deutschlands überlegene, durch keine Provokation beeinflußbare Haltung und meint, deutsche Gewaltmaßnahmen wären gelegener gekommen.(!) Deutschland habe diplomatische Erfolge, klagt das Blatt mit dem Versuch, die Eifersucht der Westmächte zu wecken. Es werde über die Tschecho=Slowakei mehr in London als in Prag verhandelt. Das Blatt glaubt ferner feststellen zu können, daß das französisch=tschechische Verhältnis auf Gegenseitigkeit beruhe. Paris sei geschwächt und könne Prag nicht entbehren. Zynisch heißt es dann aber schließlich: Ueber das weitere Schicksal des Nationalitätenstatuts werden zwei Tatsachen entscheiden: vor allem die militärische Stärke unseres Staates und die Fähigkeit zur Verteidigung. zweitens ob unsere Außenpolitik imstande sein wird. angelehnt an unser militärisches Potential rechtzeitig alle diplomatischen Möglichkeiten auszunutzen. Durch die bisherige Entwicklung sind wir nicht nur um eine Belehrung(!) reicher geworden.“ Tschecho=Slowakei: Das Ministerium des Innern hat die Einfuhr und Verbreitung der„Neuen Gantenlaube“ auf die Dauer von zwei Jahren verboten. Rote Entlastungsoffensive nach Anfangserfolgen abgedrosselt Ueberraschende Ueberquerung des Ebro im Schutze der Nacht— Den Rückzug verlegt In nationalen Kreisen Saragossas wird zugegeben, daß den sowjetspanischen Milizen ein in der Nacht zum Montag durchgeführtes Ueberraschungsmanöver am Ebro zwischen Mequinenza, das am Zusammenfluß des Sevre und Ebro liegt, und Amposta, das unweit der Ebro=Mündung liegt, in seinem ersten Abschnitt zum Teil gelungen ist. Unter dem Schutze der Nacht und bei sehr niedrigem Wasserstand gelang es dem Feind, zwischen diesen beiden Orten sechs bis sieben Divisionen auf das rechte Ebro=Ufer zu werfen. Das Manöver gelang nicht nur weil es überraschend durchgeführt wurde, sondern sich zum Teil in diesem Abschnitt der Nationalen keine Truppenmassen bereit hielten und an dieser Stelle nur eine einzige nationale Truppenlinie stand. Die Sowjetspanier dagegen hatten die besten Divisionen, die sie besitzen, zu dieser Offensive eingesetzt, nämlich die Division Lister und Campesino, sowie die 35. und 44. Internationale Division, die von den nationalen Truppen an der Pyrenäenfront nach Frankreich abgedrängt worden war und von dort wieder nach Katalonien zurückgebracht wurde. Infolge des niedrigen Wasserstandes war es den sowjetspanischen Milizionären möglich, in wenigen Stunden an verschiedenen Stellen Ponton=Brücken zu schlagen und die Artillerie sowie die rollenden Geschütze und Munition über den Fluß zu bringen. Die Milizionäre stießen auf dem rechten Ebro=Ufer in den meisten Fällen nur auf nationale Wachtposten, denen sie an Zahl hundertfach überlegen waren. Erst 10 bis 15 Kilometer hinter dem Ebro=Ufer stießen die Milizionäre auf die eigentlichen nationalen Widerstandslinien. Diejenigen sowjetspanischen Einheiten, die im Süden von. Amposta den. Fluß, überschritten hatten, wurden bereits wenige Stunden später fast völlig, vernichtet, da es den Nationalen möglich war, aus Tortosa Verstärkungen heranzurufen. Wie aus dem nationalspanischen Hauptquartier gemeldet wird, konnten auch alle bolschewistischen Angriffe im Gebiet der Ebrolinie zwischen Fayon und Cherta zurückgewiesen werden. Dem Hauptteil der feindlichen Kräfe gelang die Ueberquerung des Ebro nicht. Bolschewistische Trupps, denen es gelungen war. das nationale Ufer zu erreichen, wurde restlos aufgerieben, nachdem man hinter ihrem Rücken die Brücken zerstört hatte und so den Rückzug verhinderte. Der nationalspanische Heeresbericht meldet, daß die rote Offensive im Ebrotal noch immer andauere. Ein bolschewistisches Regiment, das in der Nähe der Ebromündung den Fluß überschritten habe, wurde abgeschnitten und aufgerieben. Die Bolschewisten verloren über 40 Tote und 350 Gefangene. Die bei Mequinenza in das nationalspanische Gebiet eingedrungenen roten Truppen gerieten in einen Hinterhalt, wobei ihre nach hinten führenden Brückenverbindungen von den nationalen Truppen zerstört wurden. Bei Mora del Ebro an der Straße Gandesa=Tarragona setzten die Franco=Truppen ihre Einkreisungsmanöver fort und schnitten den Noten die rückwärtigen Verbindungen ab. Ein Angriff an der katalonischen Front bei Collada im Abschnitt Sort wurde leicht abgewiesen. Im Estremadura=Gebiet dauern die Säuberungsaktionen nach versprengten roten Truppen immer noch an. In allen befreiten Ortschaften sind die nationalen Truppen stets Gegenstand großer Begeisterung. Die letzten Schuldigen Times und die Ehrung Planettas und Holzwebers Der Völkische Beobachter veröffentlicht zum 4. Jahrestag des 25. Juli 1934 einen Artikel, der im wesentlichen folgenden Wortlaut hat. „Das deutsche Volk hat den 4. Jahrestag des 25. Juli 1934 zum Anlaß genommen, den gefallenen Kämpfern — und mit ihnen dem ganzen österreichischen Nationalsozialismus— seinen heißen Dank abzustatten. Ist es ein Wunder, daß unser Gefühl am stärksten bewegt wird durch den Opfertod jener 13, die fern von ihren Kameraden— im Augenblick einer schweren äußeren Niederlage— ihr junges Leben am schimpflichen Galgengerüst enden mußten? Daß wir mit Bewunderung und Dank ihrem Gedächtnis huldigen, die nach der Schilderung aller Augenzeugen jener grauenvollen Tage samt und sonders wie Helden gestorben sind? Ein Engländer hat den Galgentod von Planetta und Holzweber miterlebt; das ist sein Urteil:„Keiner hat auch nur den geringsten Augenblick durch ein Wort, durch einen Ton, eine Bewegung oder durch einen sonstigen Ausdruck auch nur das geringste Zeichen von Furcht oder Zurückweichen verraten... Kein Zweifel, diese Männer starben wie Helden!“— Mit dem Ruf„Es lebe Deutschland! Heil Hitler!“ auf den Lippen starben alle 13. Und diese Männer wagt das führende Blatt englischer Zunge, wagen die Londoner Times heute eine „Bande politischer Raufbolde“ zu nennen. Sie wagt man als„Mörder“ zu bezeichnen, weil angeblich durch ihre Kugel im Aufruhr des 25. Juli der Bundeskanzler Dollfuß getroffen wurde. Wir wissen heute, daß Planetta nicht der Mann war, der die Schüsse auf den flüchtenden Dollfuß abgegeben hatte. Wir wissen, daß Planetta sich nur deshalb zu dieser Tat bekannte, weil Schuschnigg angedroht hatte, jeden zehnten Mann der Hunderte von Nationalsozialisten zu erschießen, wenn der Täter sich nicht freiwillig meldete. Und überhaupt niemand hat je behauptet, daß einer der anderen 12 am Tode Dollfuß schuldig gewesen sei. Zwei von ihnen mußten lediglich deshalb am Würgegalgen sterben, weil sie für flüchtende Kameraden Sprengstoffe aufbewahrt haben sollen. Wenn man aber auch nur die Bilder dieser 13 betrachtet, ihre offenen und anständigen Gesichter, dann kann man nur den traurigen Mut jener ausländischen Zeitungsschreiber bestaunen, die es wagen, diese Männer als„Mörder“ und„Hooligans“ zu beschimpfen— vier Jahre nach ihrem heldischen Sterben. Solche üblen Urteilsverrenkungen sind nur erklärlich aus einer Mentalität heraus, die nicht mehr das geringste mit jenem Geist zu tun hat, der das britische Weltreich schuf. Dieses Reich ist nicht in ungelüfteten Redaktionsstuben auf dem Papier ausgeheckt, sondern von ganzen Kerlen erkriegt worden, die von keinerlei Skrupeln und Sentimentalitäten beeinträchtigt waren. Wenn irgendeine Staatsgeschichte Europas mit„Blut und Eisen“ geschrieben worden ist, so die Britanniens! In keinem großen Lande unseres Erdteils war der politische Mord— der Königsmord vor allem — so zuhause, wie auf den britischen Inseln. Keine Nation hat für ihre Einigung solche Ströme von Blut vergossen. Und bis in unsere Gegenwart hinein hat Britannien Männer verehrt und gefeiert, die nach gewöhnlichen menschlichen Begriffen weit mehr Anwartschaft auf den Titel eines„Mörders“ hatten als Holzweber, Planetta und ihre Kameraden. Wir erinnern nur an den Sieger von Ondurman, an die Kapitäne der„Baralong“ und des„King Stephen"... Aber der Fall der Times steht noch schlimmer: die letzten Schuldigen am Tode von Dollfuß sowohl wie am Sterben der österreichischen Nationalsozialisten sind überhaupt nicht deutschen Blutes— sie sind dort zu suchen, wo gegen den laut ausgesprochenen Willen des österreichischen Volkes jener Staat von St. Germain geschaffen wurde. Clémencau und Lloyd George wird die Geschichte als die Urheber der Leidensjahre Mitteleuropas bezeichnen und jene späteren britischen und französischen Regierungen, die die Zoll=Union verboten und den Wiener Puppenstaat bis zum letzten Augenblick stützten, werden für die Verlängerung und Verschlimmerung dieses Elends verantwortlich gemacht werden. Weder ein Dollfuß noch ein Schuschnigg hätten von sich aus den Mut und die Verblendung aufgebracht, sich dem klaren Willen der österreichischen Deutschen so lange zu widersetzen, wenn sie nicht vom Auslande her ständig aufgehetzt und in ihrem sinnlosen Widerstand bestärkt worden wären. Dem schmutzigen Egoismus fremder Mächte, die eine Machtverstärkung Deutschlands mit allen Mitteln zu hintertreiben versuchten, haben die Schergen des Wiener Regimes ihren ruhmlosen Untergang zu verdanken. Daß das Urteil der Geschichte so lauten wird und nicht anders, beweist die ganze Vergangenheit: niemals hat die Menschheit auf die Dauer ihre Sympathie volksfremden Tyrannen geschenkt— immer aber hat sie den Tyrannenüberwindern gehuldigt. Der 25. Juli 1934 war die erste offene Rebellion eines geknechteten Volkes gegen seine Unterdrücker. Was Planetta und seine Kameraden getan haben, war genau das Gleiche, was Wilhelm Tell an dem Landvogt Geßler tat. Auch Tells Tat war— am Maßstab der Times gemessen— die Tat eines Raufboldes und Mörders. Nur eine müde Krämerseele kann den Geßlern der Neuzeit, kann Dollfuß und Schuschnigg zugute halten, daß sie„berechtigt waren, zu sagen, daß sie die Mehrheit ihrer Landsleute hinter sich hatten“. Wer die Zeichen seiner Zeit und den Geist seines Volkes so vollständig verkennt, wer wider besseres Wissen— es gibt hunderte Beweise dafür— an seinem Irrtum bis zuletzt festhält und das schon zusammenbrechende Truggebäude mit Lug und Betrug zu stützen versucht, muß schmählich untergehen. So ist es immer gewesen und so wird es immer bleiben. Rundfunkübertragung aus Breslau Der Reichssender Breslau bringt in einer Reichssendung(ohne Deutschlandsender) aus der Schlesierkampfbahn auf dem Hermann=Göring=Sportfeld in Breslau die feierliche Eröffnung des Deutschen Turn= und Sportfestes 1938 in Breslau heute in der Zeit von 16 bis 17 Uhr. Seite 2. Nr. 16 203 General=Anzeiger für Bonn und Amgegend## Bonner Nachrichten 27. Juli 1933 Nachliche and wiihre Berichterstattung! Aufruf des Präsidenten des Verbandes Der Präsident des Verbandes der Internationalen Zeitschriftenpresse(Fédération Internationale de la Presse technique et periodique) Willi Bischoff erläßt folgenden Aufruf: „Durch die Kulturstaaten geht gegenwärtig eine große Bewegung der Sorge. Im engsten Zusammenhang damit steht eine öffentliche Auseinandersetzung über die Presse und die verschiedenen Methoden der Berichterstattung. In diesem Zeitpunkt scheint es mir in vollem Einverständnis mit den Mitgliedern des Exekutivausschusses meine erste und vornehmste Pflicht in meiner Eigenschaft als Präsident der Fédération Internationale de la Presse technique et periodique zu sein, die Versicherung abzugeben, daß die internationale Zeitschriftenpresse, gleichviel in welcher Sprache und auf welchem Arbeitsgebiet sie erscheint, es als ihre moralische Aufgabe ansieht, ihre Tätigkeit ausschließlich in den Dienst rein sachlicher und wahrer Berichterstattung zu stellen und sie in den Formen der Würde und des Anstandes zu halten, die die gebildete Menschheit von der Presse als einem Instrument der Kultur erwartet. der Internationalen Zeitschriftenpresse Wenn ich auch überzeugt bin, daß die Zeitschriften der Fédération Internationale de la Presse technique et periodique angehörenden Ländersektionen keinen anderen Grundsatz als diesen kennen und vertreten, so scheint es mir dennoch aus der Sorge heraus, daß die zersetzenden Tendenzen eines gewissen Teiles der Presse den Frieden der Welt gefährden, heute meine Pflicht, alle Präsidenten der einzelnen Sektionen zu bitten, ihre Mitglieder aufzurufen, auf dem Boden internationaler Anschauungen und Möglichkeiten sich einzusetzen für eine in Inhalt und Form, in Wort und Bild wahre und vornehme Pressegestaltung. Denn die internationale Zeitschriftenpresse will durch die Entgiftung der politischen und menschlichen Atmosphäre dazu beitragen, den friedlichen Wettbewerb der Völker untereinander zu fördern und durch ehrliche Aufklärung an einer wahrhaften Völkerverständigung mitzuarbeiten. Ich bin stol; darauf, meine ausländischen Kollegen als Bundesgenossen in dem Kampf für die großen Kulturideale der Menschheit vereint zu wissen. Der Präsident: Willi Bischoff. Für das Exekutivkomitee: A. Bosc, Frankreich. A. Pawlowski, Polen. G. Colica, Italien. E. Jutassy, Ungarn.“ Katiung, ein wichtiges Boawert Hantaus, gesanen Die Stadt völlig in japanischem Besitz— Aeußerungen japanischer Militärkreise Gestern früh sind die ersten stärkeren japanischen Truppenverbände in Kiukiang eingerückt. Die chinesischen Linien begannen am Montagnachmittag nach dreitägiger Verteidigung ihrer östlich von Kiukiang gelegenen Stellungen zu weichen. Im Verlaufe des Dienstag ist es den japanischen Truppen gelungen, die Stadt völlig in ihren Besitz zu bringen und die chinesischen Truppen restlos zu vertreiben. Japanische Einheiten wurden zur Verfolgung des Feindes eingesetzt. Ein japanischer Konsul ist bereits in Kiukiang eingetroffen, um Feststellungen über eventuell an ausländischem Eigentum eingetretene Schäden infolge der Kampfhandlungen zu treffen. Die durch Extrablätter in Tokio verbreitete Einnahme Kiukiangs wird in militärischen Kreisen als entscheidender Fortschritt der Vorbereitung des Angriffes auf Hankau bezeichnet. Kiukiang, das Stützpunkt des äußeren Verteidigungsgürtels von Hankau war, habe als Ausgangsstellung der am Yangtse angesetzten japanischen Angriffstruppen Bedeutung. Durch die Einnahme dieser Stadt sei nun auch eine Brückenkopfstellung zur Sicherung des Ueberganges der japanischen Angriffsarmee über das Seengebiet südlich von Hukau geschaffen, womit ein weiterer wichtiger Verteidigungsabschnitt Hankaus verloren sei. Die japanischen Flußboote haben Kiukiang bereits passiert und die abziehenden chinesischen Truppen unter Feuer genommen. Gleichzeitig sind japanische Flußstreitkräfte in den Poyang=See vorgedrungen und bedrohen die zwischen Kiukiang und Nantschang operierenden chinesischen Truppenteile im Rücken. Auch die japanischen Luftstreitkräfte sind für die Verfolgung der fliehenden chinesischen Armee eingesetzt worden und haben im Verlaufe ihrer Operationen auch Nantschang erneut bombardiert. Hankau und seine Nachbarstädte wurden ebenfalls in den gestrigen Mittagsstunden einem schweren Bombardement unterzogen. Nach japanischen Meldungen hat es den Anschein, als ob mit der Einnahme Kiukiangs die ganze chinesische YangtseFront ins Wanken gekommen sei. In chinesischen Meldungen aus Hankau wird der Fall Kiukiangs zugegeben. Friedliche Beilegung des Hunschun=Zwischenfalles? Die durch die sowjetrussische Grenzverletzung ausgelöste gespannte Lage an der mandschurischen Grenze wurde gestern von maßgeblicher japanischer Stelle als „weniger ernst“ bezeichnet. Man hält es für wahrscheinlich, daß der Zwischenfall auf friedlichem Wege beigelegt wird. Fürst Franz von Liechtenstein gestorben Fürst Franz I. von Liechtenstein, der bereits dieses Jahr den Thronfolger, seinen Großneffen, den Prinzen Franz=Joseph mit der Ausübung der ihm verfassungsmäßig zustehenden Rechte betraute, ist am 25. Juli um 11.45 Uhr auf Schloß Feldberg im Alter von 85 Jahren gestorben. Die Regierung des Fürstentums Liechtenstein hat Fürst Franz=Joseph II. übernommen. Der Führer und Reichskanzler hat dem mit der Regierung des Fürstentums beauftragten Fürsten Franz Joseph von Liechtenstein telegraphisch seine Anteilnahme übermittelt. Ein neues Programm Parlamentsbeginn in Prag am 2. August In der Sitzung des politischen Ministerausschusses wurde der endgültige Text des Sprachengesetzes fertiggestellt und die allgemeine politische Lage überprüft. Das Ergebnis dieser Aussprache war ein Schreiben des Ministerpräsidenten Dr. Hodza an den Kammerpräsidenten Malypetr, in dem dieser ersucht wird, das Abgeordnetenhaus, das seit dem 10. Mai nicht mehr getagt hat, für Dienstag, 2. August, einzuberufen. In der kommenden Sitzung werden dem Abgeordnetenhaus einige Gesetzentwürfe der Regierung vorgelegt werden, aber noch nicht die Gesetzesvorschläge zur Regelung der Nationalitätenfrage. Wann es zu deren Vorlage kommen wird, steht noch nicht fest. Das ist von den Verhandlungen der Regierung mit den Koalitions= parteien einerseits und mit der Sudetendeutschen Partei andererseits abhängig. Sogar Churchill verlangt schnelle Zugeständnisse Wie die tschechische Lage und die gegenwärtige tschechische Haltung gegenüber den Sudetendeutschen in London gesehen wird, geht u. a. auch aus einem Artikel Winston Churchills hervor, den der DailyTelegraph veröffentlicht. Churchill betont darin, die Regierung der Tschecho=Slowakei sei den Westmächten gegenüber verpflichtet, jedes Zugeständnis zu machen, das mit der Souveränität und Integrität ihres Staates zu vereinbaren ist, und zwar prompt zu machen. Churchill, der in diesem Falle einen unparteiischen Standpunkt einnimmt, erklärt, die Definitionen der Westmächte dürften nicht die Hartnäckigkeit eines kleinen Staates ermutigen, dessen Existenz von dem Gewissen und den Anstrengungen anderer abhänge. Weiter sagt Churchill, die Haltung des Führers müsse in aufrichtigem Geiste willkommen geheißen werden. Ihr müsse entsprochen werden durch erneute Anstrengungen seitens der britischen und der französischen Regierung, um eine gerechte und faire Lösung sicherzustellen. Einberufung in sechs Stunden! In der Sammlung der Gesetze und Verordnungen erschien am 25. Juli eine Regierungsverordnung nom 15. Juli, die Aenderungen und Ergänzungen über die Wehrvorschriften enthält. Die neue Verordnung bezieht sich insbesondere auf die Bestimmungen über die Ableistung der Waffenübungen sowie auf die Einberufungsdaten und auf den Amtsweg bei der Zustellung. Nach einer neu eingeschalteten Bestimmung ist ein sofortiger Antritt der Waffenübung möglich. Der Einberufene muß spätestens sechs Stunden nach der Zustellung der Einberufung sich zu einer Truppenformation begeben. Schikanen gegen sudetendeutsche Grenzgänger In der letzten Zeit häufen sich die Schikanen der tschechischen Staatspolizei gegen die sogenannten Sachsengänger(Sudetendeutsche, die im reichsdeutschen Grenzgebiet arbeiten). Außer den Schwierigkeiten bei der Ausstellung von Pässen haben in der letzten Zeit die tschechischen Zollämter den Sachsengängern die Einfuhr nur eines kleinen Teiles ihres Lohnes gestattet. Dr. Hletko bei Hodza Ministerpräsident Dr. Hodza empfing gestern einen Teil der amerikanischen Slowakenabordnung mit Dr. Hletko an der Spitze. Die Aussprache galt den Autonomieforderungen der Slowaken, die durch die Ueberbringung des Pittsburger Vertrages eine wesentliche Unterstützung erhalten haben. 200 Soldaten nach Polen desertiert Der Warschauer Kurjer Czerwony berichtet aus Teschen, daß fast täglich tschechische Soldaten desertieren und sich auf polnisches Gebiet begeben, wo sie erklären, in der tschecho=slowakischen Armee nicht dienen zu wollen. Von einem in dem tschechischen Teil der Stadt stationierten Bataillon sollen auf diese Weise im Laufe eines Monats 200 Soldaten ihre Truppe verlassen haben. Italienische Rassengesetzgebung angekündigt Die Inden—„der Generalstab des Antifaschismus“ Die gesamte römische Presse veröffentlicht die Erklärung des italienischen Parteisekretärs Starace über die Einstellung und die Richtlinien des Faschismus zur Rassenfrage in größter Aufmachung. Mit der Schaffung des Imperiums sei die italienische Rasse mit anderen Rassen in Berührung gekommen. Sie müsse sich deshalb vor jeder Vermischung und Verfälschung hüten. Rassengesetze in diesem Sinne seien bereits in den Gebieten des Imperiums erlassen worden. „Was die Juden anbetrifft, so betrachten sie sich seit Tausenden von Jahren überall und auch in Italien als eine„besondere und den anderen überlegene Rasse“, und es ist bekannt, daß trotz der toleranten Politik des Regimes die Juden in allen Nationen durch ihre Menschen und Mittel den Generalstab des Antifaschismus gebildet haben.“ Parteisekretär Starace kündigte schließlich an, daß die hauptsächliche Tätigkeit der faschistischen Kultur=Institutionen im kommenden Jahr die Ausarbeitung und Verbreitung der faschistischen Rassenprinzipien sein werde. Gescheiterte Empire=Verhandlungen Der politische Korrespondent des Daily Expreß berichtet, daß die Handelsvertragsverhandlungen zwischen England und Australien als zusammengebrochen angesehen werden könnten. Die australischen Unterhändler seien mit leeren Händen und bitter enttäuscht heimgegangen. Von hervorragender australischer Seite werde erklärt, England habe die Verhandlungen mit der Absicht aufgenommen, ein Geschäft zu machen, und es habe „keinen Familien=Empire=Geist“ gezeigt. Der Zusammenbruch der Besprechungen werde weitgehende Rückwirkungen in Austkätten zur Folge haben. Wieder zwei Araber hingerichtet Neue Unruhen in Palästina Der neue jüdische Terrorakt in Haisa hat im ganzen Lande zu zahlreichen Zusammenstößen geführt. Von dem im Hafen ankernden Schlachtschiff Repulse wurden Maschinengewehre zur Verstärkung der Ausrüstung der englischen Truppen an Land gebracht. In Mishmar= Hayarden, einer jüdischen Siedlung in Galiläa wurden im Verlauf eines Feuergefechts zwei Araber und zwei Juden getötet. In einigen Fällen gelang es der Polizei, Zeitbomben unschädlich zu machen. Eine solche Zeitbombe wurde in einem Lichtspieltheater Jerusalems entdeckt, eine zweite in einer Straße der Jerusalemer Altstadt. In letzterem Fall handelte es sich um eine Landmine in einer von Arabern bewohnten Straße. Die Explosion hätte zweifellos schwere Folgen gehabt. In Jerusalem wurden zwei Araber, die vor kurzem zum Tobe verurteilt worden waren, im Zentralgefängnis hingerichtet. Morgen beglant unsere neue Artikelserle: Teidensweg einer Kontam Der Roman Carmen Sylvas (Königin Elisabeth von Rumänien) Von Paul Lindenberg Der Verfasser stand während langer Zeit In nahen persönlichen Bezichungen sum rumänischen Hof. Oft erfreute er sich der gastlichsten Aufnahme in Bukarest und Schloß Pelesch seiten: König Carols und dessen Gemahlin Königin Elisabeth(Carmen Sylva). Seine umfassende Biogrephie des Könige wurde in das Rumänische und Französische übersetzt. Sie fand große Verbreitung. Zum erstenmale wird hier in fesselnd erzählen. der Weise ein noch nie bisher behandelter, spannender Abschnltt voll reicher Romantik aus dem Leben der Königin geschildert: die von Ihr herbeigeführte heimliche Verlobung des Thronfolgers mit ihrer Hofdame. Im Hintergrund steht eine hochpolltische französisch-russische Intrigue — von der die Königin nichts wußte— um den König, wenn der Plan glückte, zur Abdankung zu veranlassen und dadurch Rumänien vom Dreibund au lösen. Als der König hiervon durch seinen Ministerpräsident unterrichtet wurde, trat er rasch entschlossen auf. Die Intriganten wurden des Landes verwiesen, die Könlgin krank und unheilvoll beeinflußt, schloß sich ihnen an. Drei Jahre blieb sie fern, sie überstand nach harten inneren Kämpfen die schwere Prüfung, erkannte die sorgende Liebe und Treue des Königs und wie sie getäuscht worden war, wurde die gute Fee Rumäniens. Der Verfasser verfügte über unbekannte wichtigste Quellen: persönliche Aufseichnungen, Tagebücher der Königin, Briefe, die Berichte der deutschen Gesandten in Bukarest an das Auswärtige Amt in Berlin usw. Der Leidenswen einer edlen, hochherzigen Frau, die in ihrer Güte und in ihrem Vertrauen betrogen wurde, wird das tiefste Interesse erwecken. Reskau plündert spanisches Nationalvermögen Die sowjetspanischen Machthaber haben die sofortige Räumung sämtlicher Museen und Kunstsammlungen in Valencia angeordnet. Die Kunstschätze, unter denen sich Werke von unschätzbarem Wert befinden, sollen als „Gegengeschenke“ für bisherige„Liebesgaben“ in Form von Kriegsmaterial aller Art nach Sowjetrußland verschoben werden. Neues in Kürze Deutschland:„Anläßlich des Internationalen Kongresses für berufliches Bildungswesen fand gestern abend im Weißen Saal des Berlinen Schlosses ein Empfang des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Vernhard Rust statt. Italien: Zwischen dem englischen Botschafter und dem italienischen Außenminister hat gestern abend eine neue Unterredung stattgefunden. Der Große Faschistische Rat wird am Samstag, 1. Oktober, unter dem Vorsitz des Duce im Palazzo Venezia zu seiner ordentlichen Herbsttagung zusammentreten. Paraguay. Wie aus Asuncion gemeldet wird, findet die Volksabstimmung über das Abkommen mit Bolivien zur Beilegung des Chaco=Konfliktes am 10. August statt. Mandschukuo. Aus Hsingking liegt eine neue Meldung vor, wonach zehn Mandschuren auf mandschurischem Gebiet von drei sowjetrussischen Patrouil= lenbooten beschossen worden sind. druc und Verlag, Bonner Nachrichten Hermann Neuser, Houptschrittleiter: Dr Egon Erich Mldtect Stellvertre= tender Hauptichritttetter: Heinz„Dodm Verantwortlich fur deitartifel ben polltlichen und fullureden Keil: Dr OgonGrich Albrechi für den Ortsteil: Heinz Oodm. für den Umgegend- und Wirtschaftstell: Koni Weinand(in Urlaub) i. A. Hermann Dierksmeier, für den Unterhaltungsteil sowie für die Billderseite: Wvidl Ganwaid tin Urlaus) I. V. Dr. Egon=Erich uldrecht. für die übrigen Bilder die jewelligen Abtellungsleiter. für den Sporttell: Hermann Dierksmeier. für den vermischten Teil: Edmund EIs, für den Anzeigentell: Kranz Kraid: alle In„Bann. Sprechstunden der Schristteilung: 9½—11½ und 17—18 Uhr. Unverlangte Eintendungen ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Durchschnitts=Auflage VII3s über 19 500. Anzeigen laus Preislilte Nr 5 Diese Ausgabe umfaßt 10 Seiten Der Kunursttiche H0) in Bonnu Nachdruck verboten Von Armgerd Themas Kurfürst Max Franz phot. Haus der Rheinischen Helmat. Später hat er dann sehr an schelmischer Naivität verloren, aber dafür an Körperfülle gewaltig gewonnen. Zeitgenössische Schriftsteller bezeichnen ihn als den dicksten Mann, den sie je gesehen. Den Kurfürsten selbst hat das aber wenig belästigt, denn wie Clemens August und viele seiner Vorgänger auf dem Kurstuhl, war er den Freuden des Lebens sehr zugetan und tanzte vor allem leidenschaftlich gern. Max Franz war, wenn auch in seinem privaten Leben noch ganz den Sitten des ausgehenden 18. Jahrhunderts verbunden, gewiß einer der weitblickendsten Fürsten seiner Zeit, erkannte als einer der ersten die Notwendigkeit der Reformen, deren das mittelalterliche Feudalsystem dringend bedurfte. Er riß die ständischen Schranken, die unerbittlich dem Bürgerstand höhere Aemter wehrten, nieder und machte den Vorrechten des Adels, sofern sie nicht mit tatsächlicher Leistung verknüpft waren, ein schnelles Ende. Für die Bonner bestätigte sich während seiner Herrschaft nochmals der alte Spruch, es sei unter dem Krummstab gut zu leben. Und doch war auch er nicht imstande, den nahenden Verfall aufzuhalten, nicht fähig, an des geheiligten aber morschen Reiches Westgrenze den verhängnisvollen Ansturm der Revolution abzuwehren. Freilich hatte er, wo sich die gefährlichen Gedanken der fragwürdigen Volksbeglückung zeigten, die Verbreitung klug gehindert. Und er war mit allem Einsatz bereit, sein Land und seine Würde vor dem Entsetzlichen zu schützen, das Frankreichs Thron gestürzt hatte und König Ludwig XVI. und des Kurfürsten eigene Schwester, die lebenslustige Marie Antoinette, auf dem Schafott elend enden ließ. Aber als eine deutsche Armee auszog, voll der kühnen Hoffnung, es wäre mit ein paar Kugeln die Ordnung in Frankreich wieder herzustellen, die Gefahr für Europa zu bannen, da sah Max Franz so wenig wie die anderen Fürsten, daß nur eine geschlossene Aktion aller deutschen Souveräne dem Ansturm der revolutionären Gewalt Trotz bieten könne. Und so wandte sich, um der inneren Zersplitterung willen, das Glück von den deutschen Waffen. Siegreich drangen, von den blutigen Gewalthabern gehetzt, die republikanischen Heere vor, besetzten das ganze linke Rheinufer, und am 6. Oktober 1794 mußte auch Max Franz seine schöne Residenz verlassen. Er hat weit weniger als seine Vorgänger zur Verschönerung der Residenz getan und dem Kranz prunkvoller Bauten kaum etwas hinzugefügt. Er mochte durch die Armut des Kurstaates daran gehindert sein, und zum anderen war, als er zur Regierung kam, die Zeit verschwenderischen Mäzenatentums, die das 18. Jahrhundert gekennzeichnet hatte, schon vergangen. Es ist uns derzeit nur die Redoute in Godesberg als Andenken seiner Herrschaft erinnerlich, ein Bau, der in Architektur in Schmuckornamenten die Kühle und Strenge des Klassizismus schon beweist. Aber es ist uns diese Schöpfung besonders wert, weil sie das letzte Zeichen kurfürstlichen Gestaltungswillens im Kurstaat Köln ist, ein schöner Nachklang und in ihrer Schlichtheit ein freundlicher Beschluß für die Folge kurfürstlicher Schlösser. Als der Kurfürst Max Franz in großer Eile, nur mit dem Notwendigsten versehen, davonfuhr, mochte er wie seine Landeskinder glauben, es sei kein endgültiges Abschiednehmen, denn es erlebte ja der Kurstaat damals nicht zum erstenmal Krieg und Not fremder Besatzung. Aber schon am folgenden Tag rückten die unter Pichegru in die Stadt ein, und mit ihrem Einzug versank der letzte Schimmer vom Glanz des Kurfürstentums schon ehe die Säkularisation von 1802 die geistlichen Fürstentümer zunichte machte. Das schöne Residenzschloß stand verödet zunächst. Aber bald entdeckte man die Nützlichkeit der weiten Räume und richtete es teils als Militärlazarett ein, teils als Zuckerfabrik und Lyzeum. Ein zeitgenössischer Bericht teilt mit, das Schloß habe geradezu trostlos ausgesehen in den Jahren der revolutionären Herrschaft. Rauchgeschwärzt seien die Mauern gewesen und zerschlagen die Fenster. Die schöne Einrichtung und manche Kostbarkeit des Schmuckes ging damals verloren oder wurde barbarisch zerstört. Das noch Vorhandene zerschlug der Rokokohaß des 19. Jahrhunderts. Gleich dem Schloß litt die Stadt Bonn sehr unter dem Umsturz der Verhältnisse. Straßen und Plätze verwahrlosten, und es mangelte an Geld, um notwendige Verbesserungen und Herrichtungen vorzunehmen. Von der Marktsäule schlugen revolutionäre Hände den Kurhut, ehrwürdiges Symbol fast sechshundertjähriger geistlicher Herrschaft, pflanzten den Freiheitsbaum auf, der bald wieder verdorren sollte. Eine tolle Carmagnole wirbelte auf dem schönen Markt der Residenz. Lieder klangen auf, die die so sehr mißverstandene Freiheit priesen, und es fand sich ein Jüngling, der mit blonder Lockenperücke als Göttin der Vernunft fungierte. Der bescheidene Wohlstand der kurfürstlichen Residenz ging nun ganz zugrunde an der schlimmen Zügellosigkeit der Besatzungsarmee, die als elender Haufe die rheinischen Städte erreichte und zusammenraffte, was für sie zu erreichen war.„Es war als ob alle Zigeuner der Welt sich auf Wanderschaft begeben, und als ob sie sich dazu ausgerüstet, indem sie alle Trödlerläden des Erdrundes vorher ausgestohlen“, berichtet Levin Schücking von ihnen. Dazu mußten die Bürger gute Ware für wertloses Papiergeld hergeben und sie lernten wie das französische Volk das fragwürdige Revolutionsgeschenk der Assignaten sattsam kennen. Die Rheinländer spotteten dieser Papierfetzen mit drastischen Worten: Von Lumpen ward ich einst gemacht, von Lumpen an den Rhein gebracht, aus Lumpen nährten Lumpen sich. Und mancher ward ein Lump durch mich. Solche Verse, auf Nachahmungen des Papiergeldes gedruckt, dienten nicht eben zur Auferbauung der Eroberer, aber letztlich mögen sie das so wenig verstanden haben, wie die Eingabe der Kölner um Erlaubnis, ihren Karneval in althergebrachter Weise zu feiern. Die beantwortete nämlich der französische Bürokratismus mit einer feierlichen Proklamation: „Il est permis à citoyen Bellegeck de faire son tour!“ „Es ist dem Bürger Bellegeck erlaubt, seine Posser zu treiben!" Es mußte noch erst das namenlose Elend der napoleonischen Kriege Deutschland überziehen, ehe der Friede wieder am Rhein heimisch wurde. Bonn erlebte wie viele rheinische Städte das traurige Schauspiel des Rückzuges der vernichteten kaiserlichen Armee nach dem unglücklichen russischen Feldzug, mit dem Napoleons Stern unterging. Und nicht allzu lange nachher entschied der tanzende Kongreß in Wien, es sollten die Länder der kölnischen Kurfürsten mit Preußen verbunden werden. Die Städte, die unter ihren geistlichen Herren eine stolze Unabhängigkeit zumeist bewahrt hatten, waren ob solcher Wendung wenig erbaut, und der Ausspruch eines kölnischen Bankiers:„Da herode me ävver in ein ärm Familie" beweist, daß die ehedem blühenden kurfürstlichen Lande die gerühmte preußische Einfachheit und Sparsamkeit, die freilich dazumal bitter nötig war, nicht einmal schätzten. Als aber mit dieser neuen Herrschaft ein Aufblühen Hand in Hand ging, als vor allem in Bonn die ehedem kurfürstliche Akademie als bedeutsame Universität wieder auferstand, war man der Aenderung nicht mehr so gram. Mit der Vielheit der Kunstdenkmäler aber bleibt die Erinnerung an die Zeit kurfürstlicher Herrschaft in Bonn und im gesamten früheren Kurstaat Köln lebendig wie auch in der geschichtlichen Ueberlieferungen, deren schönster Bestandteil die Anekdoten sind, die mehr als Jahreszahl und Lebensdatum auszusagen haben, weil sie ein Zeugnis sind freundlichen Gedenkens über die Jahrhunderte hinaus. Ende. 27. Juli 1933 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 16 203. Seise 3 Ansterbiiche Gipfeistarmet Berühmte Erstbesteigungen in der Chronik des Alpinismus— Tragödie auf dem Monte Rosa Die ganze Welt hat voller Bewunderung von der groten Leistung den deutschen Bergsteiger Keimtnis genommen, die zum ersten Mal die Nordwand des Eiger bezwangen. Eine neue Großtat konnte in die Chronik des Alpinismus eingetragen werden, die alle benhmten Erstbesteigungen verzeichnet. Ueberall, wo sich steile Bergviesen zum Himmel erheben, haben die Menschen den Kampf zäh und verbissen mit diesen unbezwungenen Majestäten der Natur aufgenommen. Es ist nicht zu zählen, wie viele bühne Alpinisten bei diesen Versuchen ihr Leben geopfert haben; doch ihr Schicksal konnte ihre Nachfolgen nicht abschrecken. Und schließlich ist der Mensch, von einigen Ausnahmen abgesehen, auf der ganzen Linie Sieger geblieben. Die schwersten Erstbesteigungen aber sind ins Buch den Geschichte eingegangen und werden fortleben. Eines der dramatischsten Geschehnisse in der Chronik des Alpinismus ist der Kampf ums Matterhorn, den wilden Felskegel im Hauptzug der Pennischen Alpen. Ueben 70 Jahre ist es her, daß zum ersten Male Menschen ihren Fuß auf den 4482 Meter hohen Gipfel setzten. Vier Engländer, Edward Whymper, Lord Douglas, C. Hudson und Hadow, waren es, die in Begleitung von drei Führern am 14. Juli 1865 das Wagnis unternahmen. Es glückte, aber das Matterhorn ließ sich diesen Sieg teuer bezahlen. Denn nur Whymper und zwei Führern gelang der Abstieg, die anderen blieben auf der Strecke ein Opfer des Bergtodo. Aber auch deutsche Alpinisten haben ihren Anteil an der Eroberung des Matterhorns gehabt. Unvergessen bleibt das Heldenstück der beiden deutschen Bergsteiger Franz und Toni Schmidt, die am 31. Juli 1931 zum ersten Mal die Nordwand des Matterhors erstiegen und damit einen Weg wählten, der ungleich schwieriger war als die Route, die einst Whymper einschlug. Bis dahin war die Nordwand des Matterhorns von allen Fachleuten als unbesteigbar bezeichnet worden. Bezwingung des Montblanc Schon verhältnismäßig früh, nämlich im Jahre 1786, ist den Montblanc, die höchste Berggruppe Europas, die sich bis in eine Höhe von 4807 Metern erhebt, bezwungen worden. Auf beschwerlichen Gletscherpfaden drang der Franzose Jacques Balmat bis zum Gipfel dieses Königs der Savoyer Alpen. Er hatte die Expedition nicht im mindesten vorbereitet und unternahm sein kühnes Abenteuer nur mit der notdürftigsten Ausvüstung. Die Erstersteigung gelang; schon ein Jahr späten wurde der Montblanc erneut erobert, und diesmal durch den Alpinisten de Saussure, der durch seine geradezu wissenschaftliche Methode, mit der er dem Koloß zuleibe rückte, dem Alpinismus große Dienste leistete. Sicherlich haben die beiden Bergsteiger nicht daran gedacht, daß hundert Jahre später in einer Höhe von 4350 Metern auf dem Montblanc=Gipfel Rocher des Bosses bereits ein Observatorium stehen werde. Auch ein Kirchenfürst hat sich im Geschichtsbuch alpiner Erstbesteigungen verewigt. Es war dev Kardinal von Gurk, Fürst Salm=Reifferscheidt, der nicht nur aktiv mitwirkte bei den ersten Versuchen, den Großglockner, den höchsten Gipfel des Großdeutschen Alpengebietes, zu besteigen, sondern im Jahre 1799 auch die Anregung zu der Expedition auf den unbezwungenen Großglockner=Gipfel gab, die er selbst finanFernsehen wie im Tichtspieitheater Blick hinker die Kulissen des Rundfunks— Was die„15. Große Deutsche Rundfunkausstellung" bietet Die Reichsrundsunkkammer gab auf einem Presseempfang einen Ueberblick über die Sehenswürdigkeiten der„15. Großen Deutschen Rundfunkausstellung“, die vom 5. bis 21. August im Berliner Messegelände stattfindet. Präsident Kriegler befaßte sich mit der Parole der diesjährigen Rundfunkausstellung, die bekanntlich lautet:„Rundfunk, Stimme der Nation“. Er erwähnte u. a. die Sonderschau„Wunder der Sendung", bei der den Ausstellungsbesuchern ein Blick hinter die Kulissen des Rundfunks vermittelt wird, beschäftigte sich weiter mit der Fernsehhalle, deren größte. Sensation diesmal das Fernsehtheater zu werden verspräche, in dem die Fernsehsendungen auf einer großen Fläche, ähnlich der Leinwand im Kino, projiziert würden. Das Merkmal dieser Rundfunkausstellung würde die Sicherung einer volkstümlichen Versorgung der Rundfunkteilnehmer mit Empfangsgeräten sein. Reichsintendant Dr. Glasmeier gab einen Ueberblick über die Absichten, die der Reichsrundfunk auf der diesjährigen Rundfunkausstellung zu verwirklichen gedenkt. Die Reichsrundfunkgesellschaft hat u. a. in der Halle„Wunder der Sendung“ ein vollständiges Rundfunkhaus erbaut. Der Besucher kann hier nicht nur, worauf der Reichsintendant besonders hinweist, die Arbeit vor dem Mikrophon beobachten. Zum ersten Male hat er auch Gelegenheit zu sehen, wie die künstlerische Leistung in die Obhut der Rundsunkingenieure festgehalten wird. Jeder Ausstellungstag werde beschlossen durch eine Großveranstaltung der Reichsrundfunkgesellschaft in Halle 1. Der Oberspielleiter des Fernsehsenders sprach darauf über den Aufbau der Halle des deutschen Fernsehens und über die künftigen Aufgaben der Programmgestaltung: Ein riesiges Atelier, doppelt so breit wie das Proszenium des Deutschen Opernhauses(22 Meter breit, 9 Meter hoch, 10 Meter tief) enthalten Fernsehbühne, Laufgang für Fernsehkämera, Orchesterpodium und technische Nebenanlagen. Generaldirektor Hahnemann sprach als Vertreter der deutschen Rundfunkindustrie und Mitglied der Ausstellungsleitung über den Industrieteil der Rundfunkausstellung. Er führte aus, daß die deutsche Rundfunkempfängerindustrie in diesem Jahre wieder eine stattliche Reihe neuer Empfangstypen herausbringe, die sich durch besondere Steigerung der Qualität und weitere Vereinfachung der Bedienung, vor allem aber durch eine wesentliche Verbilligung auszeichneten. Westdeutsche Kurzmeldungen „Et Hännesge trick öm“ Das Kölner Hänneschentheater, das auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblicken kann, hat dank der tatkräftigen Förderung der Kölner Stadtverwaltung nun ein neues Haus erhalten. Aus diesem Anlaß veranstalten die Puppenspiele einen Zug, der unter dem Gedanken„Et Hännesge trick öm“ steht. Im ganzen wird der Zug, der vom Marienplatz zum Eisenmarkt führt, 20 Gruppen enthalten. Ausbrecher Stüwe wieder erwischt Am vergangenen Freitag entfloh bekanntlich aus dem Clemenshospital in Dormund der 29 Jahre alte Einbrecher Johann Stüwe, der in dem Krankenhaus mit einer Schußverletzung untergebracht war. Stüwe konnte inzwischen in Dortmund=Lünen nach einer Jagd, an der sich auch die Bevölkerung beteiligte, gestellt und wieder festgenommen werden. 48. Jahresversammlung des Hunsrückvereins Am 23. und 24. Juli hielt der Hunsrückverein seine 48. Jahresversammlung in Bacharach ab. Der Hunsrückverein, der z. Zt. 30 Ortsgruppen mit rund 1800 Mitgliedern umfaßt, soll, wie der Vorsitzende Landrat Middendorf(Bernkastel) bekannt gab, neu durchorganisiert werden. Statt der bestehenden Gaugruppen sollen Kreise gebildet werden, die mit den politischen Kreisen übereinstimmen, was eine intensivere Vereinsarbeit gewährleistet. Von jetzt ab soll der Teil des Rheinhöhenweges zwischen Bingen und Koblenz der Betreuung durch den Hausrückverein übertragen werden. Landrat Middendorf wurde auf zwei weitere Jahre als Vorsitzender wiedergewählt. Von einer Stichslamme erfaßt Auf einem Tankschiff, das in Emmerich entladen wurde, hatte sich die Saugleitung verstopft. Als man damit beschäftigt war, die in der Leitung befindlichen verhärteten Rückstände durch Erhitzen zu lösen, entstand eine Stichflamme, die die Kleidung eines Arbeiters sofort in Flammen setzte. Durch einen Schiffer konnten die Flammen mit Decken erstickt werden, doch hatte der Unglückliche schon so schwere Brandwunden davongetragen, daß er nach wenigen Stunden im Krankenhaus starb. „Entartete Kunst" bis 7. August verlängert Die Ausstellung„Entartete Kunst“, die seit Mitte Juni in Düsseldorf gezeigt wird und bisher von weit über 100000 Volksgenossen besucht wurde und am 31. Juli geschlossen werden sollte, wird wegen des großen Interesses bis zum 7. August verlängert. Sotdaten als Bergsteiger In voller Kriegsausrüstung 3458 Eine Kompagnie des Alpini=Bataillons von Aosta führte die außerordentlich schwierige Besteigung des Col des Hirondelles(3458 Meter) in der Gruppe des Grandes Jorasses in voller Kriegsausrüstung durch. Die Leistung ist umso höher einzuschätzen, als die Witterungsverhältnisse außerordentlich ungünstig waren und die Soldaten mit sämtlichen Waffen und sonstigen zur Ausrüstung gehörenden Lasten versehen waren. Bisher hat noch niemals eine ganze Militärkolonne den Col des Hirondelles bestiegen. Gustav Gründgens beim König von Dänemark Der König empfing gestern vormittag Staatsrat Gustav Gründgens in Privataudienz. Staatsrat Gründgens, der von dem deutschen Geschäftsträger Dr. Hensel begleitet war, sprach dem König seinen Dank und den des Berliner Schauspielhauses dafür aus, daß er das Protektorat über das deutsche Hamlet=Gastspiel in Schloß Kronborg übernommen habe. zierte. Den Bischof schreckte das Mißlingen des ersten Versuches nicht ab. 1800 unternahm er selbst die Leitung einer zweiten Expedition, die trotz aller Hindernisse am 29. Juli die Spitze des Großglockner erreichte und damit der schlanken Eispyramide den Nimbus der Unbesieglichkeit nahm. Zwei Nivalen lämpften um den Monte Rosa Wie eine eisgepanzerte Felsmauen zieht sich der Monte Rosa, nächst dem Montblanc der höchste Gebirgsstock der Alpen, an der Grenze des Schweizer Kantons Wallis und der italienischen Provinz Turin entlang, eine Höhe von 4638 Metern erreichend. Von seinen acht Gipfeln ist die Dufouspitze die höchste. Auch um sie tobte unter den Alpinisten ein erbitterter Kampf. 50 Jahre lang mißlangen zahllose Versuche, sie zu bezwingen, bis den Brüdern Smith am 31. Juli 1855 das Glück hold war. Es ist eine menschliche Tragödie, die diese Erstbesteigung des höchsten Gipfels des Monte Rosa umspielt. Denn zu gleicher Zeit mit den Brüdern Smith war von St. Gallen eine zweite Bergsteiger=Expedition ausgezogen, die der Schweizer Weilenmann leitete. Hatte der Monte Rosa Jahrzehnte allen Menschen getrotzt, so ereignete es sich nun, daß innerhalb von 14 Tagen gleich zwei Expeditionen die Dufourspitze erklommen. Als Weilenmann am 15. August 1855 seinen Fuß auf den Gipfel des Giganten setzte, mußte er auf Grund der vorgefundenen Lagerstätte die Feststellung machen, daß ihm die Brüder Smith zuvorgekommen waren und ihn um den Ruhm gebracht hatten, den Erstbezwinger der Dufourspitze zu sein. Drei Jahre später gab es auf dem Monte=Rosa=Gipfel eine neue Sensation: zum ersten Mal war einem Bergsteiger das Wagnis gelungen, allein die Dufourspitze zu erreichen. John Tyndall war der alpine Held, den das zustande brachte. Postkutschen=Romantik am Rhein Die vorgesehenen Strecken Nachdem schon in anderen deutschen Gauen die Romantik der Postkutschen wieder aufgelebt ist, will man auch im Rheinland das Reisen mit der schönen alten Postkutsche wieder einführen. Eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen, doch sind nach Mitteilung von Landrat Middendorf(Bernkastel) auf der Jahrestagung des Hunsrückvereins im Gau KoblenzTrier hierfür drei Strecken vorgesehen und zwar: Bad Kreuznach=Stromberg=Bingerbrück; Koblenz=Broden= bach=Kastellaun, Boppard; Birkenfeld=Thalfang=Neumagen=Mosel. Landestrauer in Kolumbien Durch Regierungserlaß ist im Zusammenhang mit dem schweren Flugunglück bei Bogota in Kolumbien Landestrauer angeordnet worden. Die 42 Todesopfer wurden gestern beerdigt. Viele von ihnen konnten nicht erkannt werden. Wie wird das Wetter? Wetterbericht des Reichswetterdiensteo Ausgabeort Köln, am 27. Juli Der starke Druckfall, der gestern unter dem Einfluß der kräftigen Sonneneinstrahlung eintrat, bewirkte am Abend unter örtlichen sehr heftigen Gewittern den Einbruch kühlerer Luftmassen von Westen her. Da der Druck in dieser kühlen Luft aber stark ansteigt, ist wieder mit schnellerer Beruhigung des Wetters zu rechnen. Wetteraussichten bis Donnerstagabend: Mäßige Winde aus West bis Südwest, wolkig bis heiter, überwiegend trocken, Temperaturen wieder stärker ansteigend. Weitere Aussichten: Fortdauer des sommerlichen Wetters. Jeobachtung der Wetterstation Beuel Sonnenaufgang 4,42, Sonnenuntergang 20,33, Mondaufgang.14, Monduntergang 20,13. Absolute Dunkelheit 23,01. Bürgerliche Dämmerung(abends) 21.24,(morgens).51. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 760,4 red. auf AN. 765,5. Tendenz steigend. Temperatur 15,2, Max. gestern 30.3, Min. d. Nacht 14,5. Windrichtung und Stärke mISek. SW. 3,3. Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 15,6 Utriam. Bodenoberflächentemperatur 14,5 Grad. Degelstand Rheinfelden sehlt, Kehl.52(+ 24), Maxau 5,12(+ 22), Mannheim 4,05(+), Mainz 1,30(—), Bingen.27 (—), Kaub.52(—), Trier.12(+), Koblenz 2,39 (—), Köln 2,24(— 14), Düsseldorf 1,66(— 13). Duisburg .50(— 12), Mülheim 1,27(unv.), Ruhrort 0,77(— 12), Wesel.63(— 14), Emmerich 1,96(— 16). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen.21(.23) Meter, Wasserwärme 22 Grad, der Kölner Pegel 2,20(2,24) Skiläufer Hans Bader tödlich abgestürzt Wie die„Deutsche Bergwacht“ meldet, ist am Oefelekopf der bekannte Skiläufer Hans Bader aus Mittenwald tödlich abgestürzt. Bader rutschte an einer schwierigen Stelle etwa 2 m ab und fiel dann rücklings aus 180 m Höhe in eine Steinrinne, aus der er noch 60 m weiter abgetrieben wurde. Die dabei erlittenen Verletzungen waren sofort tödlich. Die Leiche konnte geborgen werden. Vittorio Mussolini in Berlin Vittorio Mussolini, der älteste Sohn des Duce, Präsident der Aera=Film, ist als Gast der Tobis=Filmkunst zum Zwecke einer Studienreise durch das deutsche Filmwesen in Berlin eingetroffen. Drei Bergsteiger im Sotthard=Gebiet erfroren Drei Schweizer Bergsteiger gerieten auf der Großen Windgälle im Gotthardgebiet in ein Unwetter und sind erfroren. Zwei Personenzüge zusammengestoßen Wie die Reichsbahndirektion Nürnberg mitteilt, stießen gestern zwei Personenzüge im Bahnhof Fürth zusammen. Einige Personen wurden schwer, 25 leichter verletzt. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. „Tristan und Jsolde“ in neuer Besetzung Der dritte Tag der Bayreuther Festspiele Am Dienstag wurde, wie der DKK=Berichterstatter meldet, im Bayreuther Festspielhaus die Neuinszenierung von Richard Wagners„Tristan und Isolde" zum ersten Male wiederholt. Der Führer ließ es sich nicht nehmen, auch dieser zweiten Aufführung beizuwohnen. Die Vorstellung bekam ihr besonderes Gepräge durch die Besetzung der Titelrollen mit Carl Hartmann und Maria Fuchs. Als im vergangenen Jahre während der Deutschen Kulturwoche der Weltausstellung in Paris„Tristan und Isolde“ von den Künstlern der Berliner Staatsoper gleichfalls unter der szenischen und musikalischen Leitung von Heinz Tietsen und Karl Elmendorff ausgeführt wurde, waren es die Isolde von Marta Fuchs und der Tristan von Carl Hartmann, die zu dem großen Erfolg der deutschen Aufführung in der Pariser Oeffentlichkeit wesentlich beigetragen haben. Auch mit den hohen Maßstäben gemessen, die in der Bayreuther Premiere Max Lorenz und Frieda Leider ausgestellt haben, erwies sich die Neubesetzung als ebenbürtig. Marta Fuchs verkörperte die Isolde mit der Schönheit einer germanischen Königin, gab der liebenden Frau alle Leidenschaft, die aus der Musik emporzüngelt, und bezwang gleichermaßen durch die Innigkeit und die dramatische Kraft ihres leuchtenden Soprans. Carl Hartmann war ein Tristan von reckenhafter Haltung, dessen metallischer Tenor besonders die dramatischen Ansprüche der Rolle spielend bewältigte und noch den heftigen Ausbrüchen des todwunden Helden Glanz und Rundung gab. Die übrigen Rollen waren genau so besetzt wie in der Erstaufführung. Starker Beifall erfüllte nach jedem Akt das ausverkaufte Haus, obwohl nach der pietätvoll gewahrten Bestimmung des Meisters die Künstler in Bayreuth nicht vor dem Vorhang erscheinen. Salzburg, die deutsche Festspielstadt Am Dienstagnachmittag fand im Hotel de’Europe aus Anlaß der Festspiele ein Presseempfang statt, zu dem sich zahlreiche in= und ausländische Pressevertreter eingefunden hatten. Der Gauleiter von Salzburg, Dr. Rainer, begrüßte die Gäste und betonte, daß diese Festspiele der Ausdruck eines ehrlichen, frohen und anständigen Volkes sein sollen. Sie stünden unter dem Genius Mozarts, ihre Grundlinie sei froher Lebensgenuß, Harmonie und Heiterkeit. Landesstatthalter Dr. Reitter sprach dann über die Grundgedanken und Pläne der Festspiele. Nach der Heimkehr der Ostmark ins Reich sei die Frage gewesen, wie die Festspiele zu gestalten seien. System=Politiker hätten die Festspiele für ihre Ziele mißbraucht, und volksfremde Elemente hätten sich benommen, als ob Salzburg ihnen gehörte. Dabei habe Arbeitslosigkeit und Hunger gehervscht, politische Spannung und Polizeiregime. Die Frage der Festspiele sei aber rein sachlich entschieden worden. Besonderer Dank gebühre Reichsminister Dr. Goebbels, er habe sofort das Wesentliche erkannt. „Wenn wir jetzt Mozart herausstellen, so haben wir ein Recht dazu. Wir erheben den Anspruch, eine deutsche Festspielstadt zu werden und zu sein, denn diese Stadt nimmt mit ihrer tausendjährigen Vergangenheit nun eine hervorragende Stellung im Rahmen der deutschen Kulturentwicktung ein.“ Man beschränkt sich aber nicht auf Mozart und nicht auf deutsche Meister. Es sei das Ziel, die Kunst der Welt so gut wie möglich herauszustellen, international zu bleiben. Jede Form des Internationalismus aber müsse über das Volk gehen; denn der Mensch sei verwurzelt im Volk. Jedoch sei es ausgeschlossen, hier ein Werk von Richard Wagner aufzuführen. Es solle nicht Bayreuth Konkurrenz gemacht werden. Richtlinie für die Zukunft solle all das sein, was den füddeutschen Raum auszeichne: heiteres Wesen, Lebensfreude, Humor. Ein wichtiges Vorbisd werde immer Mozart bleiben. Zum ersten Mal„Rheingold“ aus einer Naturbühne Das größte Interesse bei den diesjährigen Richard=Wagner= Festspielen der Waldoper in Zoppot verdient die Gestaltung des„Rheingold“, das zum ersten Mal auf einer Naturbühne zur Aufführung kommt. Schon unter Max von Schillings Leitung wurde an der Zoppoter Waldoper der„Ring der Ribelungen“ aufgeführt, aber ohne das Vorspiel„Rheingold". Mit größter Spannung wurde besonders das erste Bild vom strömenden Rhein mit den Rheintöchtern erwartet. Generalintendant Hermann Merz konnte beweisen, daß ihm die Lösung dieser für eine Naturbühne sehr schwierigen Aufgabe bis zur Vollkommenheit gelungen ist. Das Werk stand unter der musikalischen Leitung von Staatskapellmeister Karl Tuttein von der Staatsoper in München. Heulein eröffnete die sudetendeutschen Schiller=Festspiele Bei herrlichem Sommerwetter begannen am Sonntag die unter dem Ehrenschutz von Konrad Henlein veranstalteten Schiller=Festspiele 1938 in der festlich geschmückten Stadt Eger mit einer glanzvollen Aufführung von Schillers„Wallenstein". Anläßlich eines Presseempfanges am Sonntagvormittag gab der Beauftrage Konrad Heuleins für sudetendeutsche Kulturangelegenheiten, Dr. Franz Höller, einen Ueberblick über die Bestrebungen des sudetendeutschen Theaters. Abgesehen von der staatlichen Förderung, die der Staat dem sudetendeutschen Theaterwesen zukommen lassen müsse, werde das Sudetendeutschtum im nächsten Jahre aus eigenen Mitteln seinen Theaterleitern viereinhalb Millionen Kronen zur Versügung stellen, damit die sudetendeutschen Theater die Kunststütten der Volksgemeinschaft werden. Nach einem Festakt im Stadthaus begab sich Konrad Henlein auf den festlich geschmückten Marktplatz, wo er von der Chrentribüne das Zeichen zum Beginn der Spiele gab. In einer kurzen Ansprache unterstrich Konrad Henlein, daß es sich bei den Egerer Festspielen um die Durchsetzung einer großen kulturpolitischen Idee handelt. Eger solle durch die Festspiele zu einer Weibestätte deutscher Bühnenkunst in den Sudetenlanden werden. Am Abend ging dann auf der Bühne der riesigen Festspielhalle im Egertal„Wallenstein“ in Szene. Die führenden Rollen wurden von hervorragenden deutschen Bühnenkünstlern gespielt. Der internationale Geographische Kongreß in Amsterdam Der 15. internationale Geographische Kongreß in Amsterdam nimmt mit seinen zahlreichen Vorträgen, Diskussionen, Ausflügen und Besichtigungen kank der ausgezeichneten Vorbereitung und Organisation seinen programmäßigen Verlauf. Die Aufnahme, die die mehr als 1000 ausländischen Gäste in Ansterdam gefunden haben, wird allgemein lobend hervorgehoben. Die Zusammenarbeit zwischen den verschierensten Nationen ist ausgezeichnet. Im Mittelpunkt der Besprechungen stehen die Probleme der Bedeutung der Faktoren von Boden und Klima für die wirtschaftliche Nutzung und Landesplanung, wie überhaupt der Kongreß ausgesprochen im Zeichen der praktischen Fragestellungen der Gegenwart steht. Die deutsche Abordnung wird aus ungefähr 70 Vertretern aller Zweige der Geographischen Wissenschaft gebildet. Demgemäß sind die Deutschen in allen Sektionen, sei es als Vortragende, Berichterstatter oder als Redner vertreten. Die Debatten zu den einzelnen Themen sind teilweise sehr lebhaft. Hierbei stehen vielsach deutsche Forschungsergebnisse und Aufsassungen im Mittelpunkt. Die amtliche Geschäftssprache des Kongresses ist französisch; doch wird bei den wissenschaftlichen Aussprachen vielfach auch die deutsche und englische Sprache gebraucht. In einzelnen Sektionen, z. B. der Ozeanographie und der Sektion„Landschaft“ ist die deutsche Sprache vorherrschend. Im Mittelpunkt der Besprechungen über Luftkartierug stehen die deutschen Methoden und die aerotovographische Apparateschau von Zeiß findet ein allseitig außerordentlich starkes Interesse. Ein neues episches Werk Wilhelm Schäsers Der Beginn eines neuen Werkes von Wilhelm Schäfer— das allein sichert dem neuen Juliheft des „Inneren Reiches" die Beachtung aller Leser. Schäfer dat sich mit dem„Theoderich, König des Abendlandes“ ein großes Thema gestellt: die Geschichte des großen Gotenkönigs, seinem Volke, das sein Gedächtnis in der Sage von Dietrich von Bern bewahrte, wieder ganz lebendig werden zu lassen. Schäsers meisterlicher Sprache, seiner Gabe, das Wesentliche knapp, anschaulich und einprägsam zu sagen, seiner echten Weisheit, die um die seelischen Anliegen seines Volkes weiß, gelingt in wirklich starker Weise, was der sich vorgenommen hat. Man darf gespannt auf die Fortführung warten. Aus ganz anderer Welt nimmt Ina Seidels Erzählung„Die Sache mit Muskopp“ ihren Stoff und ihre Spannung; es ist das Deutschland der stebziger Jahre, das Arbeitertum, dessen Lichtverlangen von der herkömmlichen christlichen Liebestätigkeit nicht verstanden wird. Liebe, Verstehen und eine gütig=erhellende Ironie leiten der Dichterin die Feder bei ihrer erstaunlich sicher geführten Erzählung. Professor Dr. August Oxé 75 Jahre alt Am Samstag, dem 23. Juli, beging Professor Dr. August Oxé aus Krefeld seinen 75. Geburtstag. Der Jubilar ist bekannt durch seine Forschungen auf dem Gebiete der allgemeinen und heimatlichen Altertumsfunde, insbesondere auf dem Gebiete der Sigillatagefäße, der Epigraphik und der Metrologie.— Aus Anlaß seines Geburtstages erscheint mit Unterstützung der Provinz, der Stadt Krefeld und des Archtologischen Instituts des Deutschen Reiches eine umfangreiche Festschrift, die wertvolle Beiträge aus dem vielseitigen Arbeitsgebiet von mohr als 40 Wissenschaftlern des In= und Auslandes enthält. Internationaler Kongreß für Singen und Sprechen Auf Anregung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda findet vom 9. bis 16. Oktober in Frankfurt a. M. ein„Internationaler Kongreß für Singen und Sprechen“ statt. Zweck des Kongresses ist die Zusammenführung der Künstler, Wissenschaftler, Techniker, kurz aller, die sich praktisch oder forschend, lehrend oder lernend mit dem künstlerischen Singen und Sprechen befassen. Capitol „Die fromme Lüge“. Der Film schildert das Schicksal verblendeter Mutterliebe. Die große Sängerin Carmen Casini opfert der Sportleidenschaft ihres Sohnes alles, was sie besitzt, ohne ihn über die Grenzen ihrer Zahlungsfähigkeit aufzuklären. Um ihres Sohnes willen wird die Mutter zur Betrügerin. Pola Negri erweist sich hier wieder als die große Gestalterin tragischer Verkettungen, unerschöpflich sind die Schattierungen ihres Mienenspiels und die Ausdrucksmöglichkeiten ihrer Gestik.— Das Beiprogramm ist diesmal besonders reichhaltig. Man sieht einen Film vom Flugdienst der Luft=Hansa, einen spannenden Kriminalfilm um einen gestohlenen Diamanten und die Wochenschau mit den neuesten Bildern aus aller Welt. Noxy— Beuel „Rote Rosen— Blaue Adria“. Ein Film voll Humor und schöner Musik ist es, der an die südslawische Küste in den sonnigen Süden führt, aber auch in das lebendurchpulste Wien. Alles dreht sich um die wilde. ungebärdige Tochter Thessa eines reichen Weingutsbesitzers, die auf dem väterlichen Kotten sieben Kühen die Schwänze aneinander bindet, der Köchin Juckpulver ins Bett streut, ihre englische Gouvernante, den Diener und sonstige Personen neckt und ärgert, wo sie nur kann, bis sie einen Peter findet, der so richtig zu ihr paßt, und schließlich alles— der störende Dritte fehlt natürlich auch nicht— ein gutes Ende nimmt, nachdem man sich einige Stunden redlich gefreut und gelacht hat. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 27. Juli 1933 Donner= Naufticlt.. Was lehrt uns das Teichuhnpaar? Nun nehmt euch mal ein Beispiel dran Und merkt, wie brav Teichhahnemann Fürs Weibchen sorgt seit Wochen. Ward auch die Brutzeit überlang, Niemals erlahmt sein güt'ger Drang, Obschon nichts ausgekrochen. Viel Leckres bringt er oft heran, Auch grüne Bänder dann und wann Mit ritterlichen Trieben. Selbst brüten kann er wunderbar. Lebt hier nicht ein glückselig Paar? So soll man Frauchen lieben. Dabei gönnt jeder jedem gern, Daß er vom heimischen Herd mal fern Bleibt, wenn der andre brütet. Bedenkt das wohl: Nicht zu genau Spür' nach dem Mann liebe Frau, Die er freimütig hütet. Ach! Von den Eiern sind vier schlecht, Fünf andre auch gedeih'n nicht recht, Doch Hühnchen brüten weiter. Drum, gehts mal nicht so, wie es sollt“, Mit Eiern oder was ihr wollt, Bleibt stark und tätig=heiter. E. H. Kieiner Vönner=Radtspirger Blitz, Donner und Regen Gestern nachmittag entlud sich über Bonn ein heftiges Gewitter. Der Himmel zog sich mehr und mehr zusammen. Es wurde dunkler und dunkler, so daß trotz der frühen Stunde die Lichter angezündet werden mußten. Die Straßenbahnwagen fuhren mit voller Beleuchtung. Dann zuckten die ersten Blitze, der Donner krachte und der von der Landbevölkerung heißersehnte Regen prasselte in Strömen herunter. Im Augenblick waren die Straßen wie ausgestorben. Es bildeten sich hier und da kleine Seen, da die Kanäle die Wassermengen so schnell nicht fassen konnten. Nach der feuchten Schwüle der vergangenen Tage kam die Kühle wie eine Erlösung. Dem Lande, den Gärten aber hat der Regen außerordentlich gut getan. Der Boden war zu sehr ausgetrocknet. Soviel man hört, hat das Gewitter keinen besonderen Schaden angerichtet, nur an der schönen Hängeweide vor der Münsterkirche brach ein größerer Ast. Im übrigen hat sich das Pumpwerk an der Unterführung Meckenheimer Straße gestern recht gut bewährt. Das Pumpwerk soll eine Verschlammung der tiefliegenden Unterführung verhindern, was durch die beschleunigte Entleerung der durch die Unterführung laufenden Kanäle geschieht. Das Wasserpumpwerk arbeitete tadellos, so daß Fahrbahn und Bürgersteige trotz der erheblichen Wassermengen stets verkehrsfähig blieben. * Bohnen auf der Straße Pech hatte gestern mittag ein Gemüsehändler von auswärts. Als er vom Kaiser=Karl=Ring mit seinem Auto in die Kölnstraße einbog, verlor er mehrere Kisten mit Bohnen. Erst nach einiger Zeit bemerkte er sein Mißgeschick. Mit Hilfe von Passanten konnte ein Teil des Gemüses gerettet werden. * Wenn die Hausbewohner verreist sind... Vor einiger Zeit bemerkten Hausbewohner im Bonner Norden, wie sich vor einem Nachbarhause, dessen Bewohner sich auf einer Sommerreise befanden, zwei junge Burschen in verdächtiger Weise herumtrieben. Als die Burschen sich beobachtet fühlten, machten sie sich davon. Wahrscheinlich hatten sie in Abwesenheit der Mieter einen Diebstahl ausführen wollen. Bekanntlich entwickeln Diebe, Einbrecher, usw. gerabe auch in der Ferienzeit mit Vorliebe eine erhöhte Tätigkeit. Der Ferienreisende oder in Erholung Weilende kann sich manche Sorge ersparen, wenn er während der Zeit, da er unterwegs ist, sein Haus von gewissenhafter Seite betreut weiß. * Der Strom= und Gaspreis Tarifordnung in der Elektrizitätswirtschaft Um der Preisbildung in der Elektrizitätswirtschaft eine einheitliche Linie zugrunde zu legen, hat der Reichskommissar für die Preisbildung eine Verordnung über die Bildung allgemeiner Tarifpreise für die Versorgung mit Elektrizitätsenergie erlassen. Die Tarifordnung betrifft im wesentlichen die Strombedarfsdeckung der Kleinabnehmer in Haushalt, Gewerbe und Landwirtschaft. Sie sieht als Einheitstarifform den Grundpreistaxif vor, bestimmt die Auswahl der Bezugsgrößen für die Festsetzung der Grundpreise und setzt höchstzulässige Arbeitspreise fest. Gleichzeitig gibt die Tarifordnung den Versorgungsunternehmern die Möglichkeit, ihre Einkaufspreise entsprechend den Erfordernissen der Tarifordnung im Einvernehmen mit ihren Versorgern umzugestalten. Die Tarifordnung schafft somit die Voraussetzungen für einen einheitlichen Aufbau der Tarifpreise. In einer gleichzeitig ergangenen Ausführungsverordnung ist eine schrittweise Durchführung der Tarifreform, die auch der Finanzlage der Gemeinden Rechnung trägt, vorgesehen. Beide Verordnungen sind im Reichsgesetzblatt vom 26. Juli 1938 veröffentlicht. Ihre Inkraftsetzung für Oesterreich bleibt vorbehalten. Wie der Reichskommissar für die Preisbildung mitteilt, beabsichtigt er, demnächst noch eine Tarifordnung für Gas zu erlassen. Herzlichen Glückwunsch Gutsbesitzer Heinr. Schwingeler, Gluckstraße 5, wird am Sonntag, dem 31. Juli, 85 Jahre alt. Der alte Herr erfreut sich noch bester Gesundheit, er hat noch vor wenigen Jahren eine Italien= reise unternommen. Daß er ein so hohes Alter erreichte, hätte er sicher einst, als er aus Gesundheitsrücksichten sein Studium abbrechen mußte und sich dem landwirtschaftlichen Berufe zuwandte, nicht gedacht. Diesem Berut ist er nun mit Leib und Seele verwachsen. phot. Privataufnahme. Ehrung für Ratsherrm Saß Oberbürgermeister Rickert hat dem Bonner Ratsherrn SA.=Obersturmführer Paul Saß zum 60. Geburtstag ein Gemälde des Bonner Kunstmalers Meurer, Burg an der Wupper darstellend, überreicht. Arbeitsjubiläum Herr Michael Schieffer, Bonn, Euskirchener Straße 93, kann heute auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Firma F. Soennecken zurückblicken. Betriebsführer und Gefolgschaft beglückwünschten den Jubilar. Gleichzeitig wurde ihm die Ehrenurkunde der Industrie= und Handelskammer überreicht. Persönliches Der frühere Bonner Ratsherr Matthias Mühlens wurde nach einer Probezeit als Vollziehungsbeamter der Gemeinde Linddorst angestellt......... „Schützengilde Vonn=Endenich“ Der Zusammenschluß der Endenicher Schützenvereine Der Ausbau des deutschen Schützenwesens mit seinen hohen Zielen, verkörpert im Einheitsverband„Deutscher Schützenverband e. V. im DRL.“, verlangt lebensfähige Gebilde, die in der Lage sind, sportlich wertvolle Arbeit zu leisten. In Bonn=Endenich bestanden seit Jahren drei Schützenvereine, die sich durch ihre Namen„Sebastianus=Schützengesellschaft",„St. Hubertus" und„Hubertus e..“ voneinander unterschieden. Hubertus e. V. begann als erster Verein mit der Umstellung und gründete auch eine Frauenabteilung, Uebungsschießen fanden an der Endenicher Allee wöchentlich statt. Wie bereits berichtet, haben sich die drei Endenicher Schützenvereine zusammengeschlossen. In Anwesenheit von Kreisschützenführer Polke fand die Gründungsversammlung der neuen Endenicher Schützenvereinigung statt, die beschloß, den Namen„Schützengilde Bonn=Endenich“ anzunehmen. Als Vereinsführer wurde Kamerad Ruf, als Schießwart Kamerad Theisen und als Schriftwart Kamerad Bungartz gewählt. Der Schützensport in Bonn=Endenich befindet sich auf dem Vormarsch; sportliche Erfolge und Kämpfe sollen werbend für das Schießwesen wirken. Karl Roßbergf Wenn sich in den letzten Wochen Freunde oder Bekannte Karl Roßbergs trafen, so war das erste Wort: „Wie geht es unserem Karl?“ Die Nachricht von seiner schweren Erkrankung hatte sich schnell unter seinen Freunden verbreitet, niemand konnte es fassen, daß der große, starke, erst 50 Jahre alte Mann bereits vomn Tode gezeichnet war. Karl Roßberg, ein Bonner Junge, war mit Leib und Seele Soldat, hatte den Krieg mitgemacht, war mit hohen Orden ausgezeichnet worden und setzte sich sofort nach dem Völkerringen wieder in der Heimat für des Vaterlandes Freiheit ein. Nach dem Abzug der Besatzung gehörte er zu den ersten Kameraden, die in Bonn eine Ortsgruppe des Stahlhelm gründeten, mit dessen Kameraden er durch dick und dünn ging und für die er sich mit aller Kraft einsetzte. Ebenso beliebt war er im Reichsbund Deutscher Offiziere, dessen Vorstand er angehörte. Liebenswürdig, ein treuer Kamerad und fröhlicher Gesellschafter, gab es keine Veranstaltung der alten Offiziere, die Karl Roßberg nicht mit vorbereitet hätte. Er war lange Jahre im Bankfach tätig. so recht nach seinem Herzen war es aber, als er vor einiger Zeit zum Adjutanten des Landesgebietes West im NS. Deutschen Reichskriegerbund(Kyffhäuser) bestimmt wurde. Hier fand er ein reiches Betätigungsfeld. Nun hat der unerbittliche Tod auch für ihn den letzten Zapfenstreich blasen lassen, Karl Roßberg ist in die große Armee seiner Kameraden eingerückt, mit denen er dereinst vier Jahre lang draußen stand und stritt. Seine Freunde, vor allem seine Kameraden, werden ihn nicht vergessen. * Die Eingliederung ins Reichsheer Entsprechend der vom Heeresgruppenkommando 5 für den Bereich der Generalkommandos XVII. und XVIII. Armeekorps erlassenen Anordnung, daß alle Offiziere und Beamte des ehemaligen österreichischen Bundesheeres Uniform und Abzeichen nach deutscher Probe tragen müssen, haben auch alle ins Altreich zu Behörden und Stäben kommandierte und versetzte Offiziere und Beamte des ehemaligen österreichischen Bundesheeres mit sofortiger Wirkung Uniform usw. nach deutscher Probe zu tragen. Ene ahle Vonne vezällt: Ne Drohm Als usgesprochene Liebhaber von ahle Bauwerke gohn ich of en de Mönsterkerch, wo ich vür 72 Johr gedöf wurd, on vür 63 Johr zor irzte Kommunion ging. Dat Bauwerk zwink ene zo imme grüßere Bewonderung on Andach. Als ich us de Kerch kohm, sehn ich die ahle Gerichtssäul mit der Kuel ove drop, die ussitt, als wenn sie alle Ogenbleck eravfiehl. Ich dach, viellech steht doran en Jahreszahl oder ne Buchstabe. Aever ich soch nicks. Ob mingem janze Nohhusweg han ich dorüver simeliert; ob do doch net mänche Onschöldige an de Gerichtssäul gestande hät on verhöhnt wurd, on zom Schluß zo ne hahde Strof verurdelt wurd. De janze Nach hann ich von de Gerichtssäul gedröhmb. Ich wohr selvs mit schwere Kette on Streck angebunge, on die do all vorüverkohme, han mich angespeit on noch dozo mit Hondspetsche vekamisöhlt. Suh han ich en ganze Dag an de Säul gestande, on wohr schwaz on blau geschlage, dabei hat ich nur jet Brud on Wasser kräje. Dann kohm am Ovend de Gerichtshof on verhandelte, wat ich für en Strof krieje soll. On wat hat ich gedohn? Ich soll dem Kurfürst Klemens Augus uß singer Jag en Röttche, wo dat Jagdschloß stand, ne Haas geströpp hann. Ich wohr en ganz Johr net en Röttche geweß, on et stellt sich eruß, dat de Förster, der mich op der Stroß erkannt han woll on mich arretiert hat, de verkiehrte geschnapp hat, on ich onschöldig wohr. Do wurd ich wach! Ich wohr puddelnaß geschweeß, on ich hann noh dem Drohm noch en ganze Stond wie lahm do gelege, bis ich mich widder jet erholt hat, on sog, dat ich blos gedröhmb hat. Hoffentlich mäht dat mir kene noh. T. M. Ehem. Kaiser=Franz=Garde=Grenadier=Regiment Nu. 2 Die Ortsgruppe ehem.„Franzer“, Boun, untemahm eine prächtige Fahrt nach Merten. Am Zielort wurden die Bonner Kameraden von dem Mertener Kam. Ferdinand Rott im Namen dev Gemeinde Merten herzlich begrüßt, dann wurde unter Führung des Kam. Fritz Damm ein kurzer Spaziergang unternommen. Erschienen war auch eine Abordnung der Bonner Garde=Kameradschaft und die„edem Alexander“, sowie eine große Anzahl Mertenen Bürger. Nach den Kaffeeschlacht leitete Kamerad Modelsee die Belustigungen für die Kinder, fün die Kameraden sand ein Preisschießen auf 12er Ringscheibe statt; inzwischen wurde im Saale tüchtig getanzt. Nach Beendigung des Preisschießens fand unter Leitung des Schriftwartes, Kameraden Friv Vester, in humorvoller Weise die Preisverteilung statt. Den 1. Preis errang Kam. Modelsee mit 32 Ringen, den 2. Preis Fr. Vestev mit 27 Ringen, den 3. Preis W. Koch, evenfalls mit 27 Ringen. Dann begann unter Leitung des siets humorvollen Kameraden Fritz Vester mit dem Franzetlied der fröhliche Teil des Nachmittags. Unter Leitung des Cbordirigenten Hellinghausen" erfreute der MännerGesang=Perein Merten durch gesangliche Darbietungen. Auch die Musikkapelle in der Besotzung: Segschneider, Marx und Schürheck trug viel zur fröhlichen Stimmung bei. Blühende Philondendron 9 phot. Baumbach. Wie bereits von einigen Tagen berichtet, befindet sich in einem der Treibhäuser der Provinzial=Heilanstalt ein prächtiges Exemplar der Philodendron. Die Pflanze, die schon sechs Jahre alt ist und im vergangenen Jahr zum erstenmal blühte, hat in diesem Jahr vier stattliche Blüten, die sich nacheinander öffneten. Unser Bild zeigte eine dieser voll geöffneten Blüten, in deren Mitte der dicke Kolben mit den vielsamigen Fruchtbeeren deutlich erkennbar ist. Rechts an der offenen Blüte ist eine noch geschlossene Blüte sichtbar. Ingenieuroffizieranwärter für die Kriegsmarine Insolge gestiegenen Bedarfs ist die Einstellung einer erhöhten Zahl von Ingenieuroffizieranwärtern in die Kriegsmarine zum Oktober 1939 erforderlich geworden. Einstellungs= begingungen sind Ablegung der Reiseprüfung einer höheren Lehranstalt bis zum Frühjahr 1939 und ein Levensalter zum Einstellungszeitpunkt von höchstens 22 Jahren. Merkblätter und wettere Auskünfte sind einzufordern von der Inspektion des Bildungswesens der Marine in Kiel. Meldefrist bis zum 1. September 1938. Von der Frau— für die Frau Aufnahmesperre der NS.=Schwesternschaft für Vollschwestern ab 1. Oktober Im Einverständnis mit dem Reichsärzteführer Dr. Wagner hat Hauptamtsleiter Hilgenfeldt den Zugang von Vollschwestern zur NS.=Schwesternschaft ab 1. Oktober dieses Jahres gesperrt. Ausgenommen davon ist der Zugang von Vollschwestern aus den Gaubereichen der Ostmark. Der Mitgliederbestand der NS.=Schwesternschaft ergänzt sich in Zukunft ausschließlich aus den Schülerinnen, die innerhalb der NS.=Schwesternschaft ausgebildet worden sind. Die Sperre bezieht sich, was nachdrücklichst hervorgehoben sei, lediglich auf solche Vollschwestern, die aus anderen Schwesternverbänden oder als freie Schwestern zur NS.=Schwesternschaft übergehen wollen. Selbstverständlich legt die NS.=Schwesternschaft nach wie vor größten Wert auf den Nachwuchs durch junge Mädchen. Sie müssen aber künftig ausschließlich durch die NS.=Schwesternschaft vorgebildet worden sein, wobei insbesondere auch auf eine gute weltanschauliche und politische Schulung Wert gelegt wird. Die Ausbildung zur NS.=Schwesternschaft ist kostenlos. * Die neue Jugendgruppenkleidung Um die Jugendgruppenmitglieder der NS.=Frauenschaft während des Parteitages und bei anderen dienstlichen Gelegenheiten auch bei schlechtem Wetter einheitlich und zweckmäßig gekleidet zu sehen, ist ein schlichtes Kostüm aus schwarzem Wollstoff als Dienstkleidung angeordnet worden. Es wird nach einem bestimmten Schnittmuster in den kommenden Monaten nach und nach in den einzelnen Ortsgruppen— teils von den Mitgliedern der Jugendgruppen selbst, teils von Fachkräften— angefertigt werden, während man in den Gauen schon jetzt mit der Einkleidung der zur Teilnahme am Reichsparteitag bestimmten Jugendgruppenführerinnen begonnen hat. Die ebenfalls einheitlich gehaltenen Schuhe, Strümpfe und Handschuhe sowie die schon seit längerer Zeit eingeführte weiße Dienstbluse werden das geschlossene Bild der Jugendgruppen vervollkommnen. Dabei. bleibt es jedem Mädel überlassen, das Kostüm auch außerhalb der Dienstzeit mit einer anderen Bluse zu tragen; das Dienstkleid ist also nicht als Uniform gedacht. Rheinfahrt der Kinderreichen Ueber 350 Exwachsene und Kinder des Reichsbundes der Kinderreichen der Kreise Bonn und Siegburg versammelten sich Sonntagmorgen am Alten Zoll zu einer Rheinfahrt nach Vallendar. Schon kurz nach der Abfahrt wurde den Kindern die von den Milchverwertungsgenossenschaft Bonn zun Versügung gestellte Milch verabreicht. Auf der weiteren Fahrt erlebten die Kinder und deren Eltern die Schönheiten einer sommerlichen Rheinfahrt. Schleppzug auf Schleppzug, einer gewaltigen als der andere, wurden von dem Schiff der Kinderreichen unter gegenseitiger Begrüßung überholt. In Vallendar erwartete die Teilnehmer ein schmackhaft zuberettetes Eintopfgericht auf der Humboldthöhe. Die Rückfahre führte zum Deutschen Eck, von dort wieder nach Bonn. Del dem Den Meister betrogen Der junge Mann, der vor dem Richtertisch stand, hatte für seinen Meister Ware ausgefahren und dann mehr Ware in Rechnung gesetzt, als er abgeliefert hatte. So hatte er im Laufe der Zeit seinen Meister um 37 Mark betrogen. Als er mit seinen Betrügereien auffiel, machte er den angerichteten Schaden schleunigst wieder gut. Aber das schützte ihn natürlich nicht vor Strafe, wenn es auch strafmildernd berücksichtigt wurde. Er kam mit einer Geldstrafe von 40 Mark davon. * „Hier sehlt ein Verkehrsposten!“ „Hier fehlt ein Verkehrsposten!" Das war wohl die Ansicht aller Beteiligten, die sich vor dem Bonner Amtsrichter zu einem Autounfall äußerten, der sich in der neunten Abendstunde des 1. Juni an der Ecke Hundsgasse—Brückenstraße ereignet hatte. Ein schwerer sonenwagen war aus Richtung Rheinbrücke gekommen, ein kleinerer aus Richtung Belderberg—Hundsgasse. An der Ecke kam es zu einem Zusammenstoß. Ein Bonner Geschäftsmann, der gerade auf dem Bürgersteig stand, wurde dabei nicht unerheblich verletzt. Drei Rechtsanwälte und acht Zeugen bemühten sich samt Gericht und Anwaltschaft, Klarheit in die Angelegenheit zu bringen. Nach etwa dreistündiger Verhandlung kam man zu dem Ergebnis, daß beide Fahrer schuldig seien und daß sie eigentlich gleichmäßig bestraft werden müßten. Da aber der eine der beiden angeklagten Fahrer schon einmal wegen Kraftfahrvergehens bestraft worden war, wurde die Sache für ihn um einige Mark teurer. Er muß 80 Mark Strafe bezahlen, der nicht vorbestrafte Mitangeklagte nur 50 Mark. Das Wohlfahrtsamt betrogen Der 37jährige Angeklagte, der aus der Untersuchungshaft, in der er sich wegen einer anderen Sache befindet, dem Amtsrichter vorgeführt wurde, führt seit seinem 21. Lebensjahr das, was man im allgemeinen unter „fortgesetztem Lebenswandel“ versteht. Meist waren es keine„dicken“ Sachen, deretwegen er für kürzere oder längere Zeit hinter Schloß und Riegel kam, aber seine Vorstrafen, vor allem auch wegen Bettelei, sind doch recht groß. Dazu kamen noch andere, bösere Dinge, wie wiederholter einfacher und schwerer Diebstahl, Hehlerei. öffentliche Beleidigung, Widerstandsleistung, und nun ist er auch zum erstenmal wegen Betrugs angeklagt. Der Angeklagte war geständig. Er gab zu, mehrere Monate lang Unterstützung vom Wohlfahrtsamt weiterbezogen zu haben, nachdem bereits seine Frau durch Heimarbeit wöchentlich etwa 35 Mark verdiente. Er habe das Geld aber nicht verjubelt, sondern sich davon ein Bett und andere notwendige Dinge angeschafft, da er in der Zeit, in der er erwerbslos gewesen sei, sein letztes Bett und sein letztes Hemd aus Not hatte verkaufen müssen. Das Geständnis und die Not stimmten das Gericht milde. Allerdings hielt der Richter dem Angeklagten eindringlich vor, daß früher Millionen deutscher Volksgenossen sich ebenfalls in bitterer Not befunden hätten, ohne zu Betrügern geworden zu sein. Fünf Wochen seien für sein Vergehen eine heilsame Buße. Die Amtsanwaltschaft, die drei Monate beantragt hatte, wie auch der Angeklagte erkannten das Urteil an. * Girokonto=Auszüge der Reichsbank— öffentliche Urkunden! Die Girokontoauszüge der Reichsbank sind nach der neuen Reichsgerichtsentscheidung 2 D 310/38 als öffentliche Urkunden anzusehen. Die Kontoauszüge enthalten die Benachrichtigung des Kontoinhabers von den an einem bestimmten Tage auf seinem Konto vorgenommenen Gut= und Lastschriften, den Tagesstempel der Bank und die Unterschriften der zuständigen Girobeamten. Sie sind daher nicht nur allein für den Kontoinhaber bestimmte Mitteilungen, sondern geeignet, über die in ihnen bezeugten Tatsachen Beweis zum öffentlichen Glauben für und gegen jeden Dritten zu erbringen, wie z. B. in einem Zivilprozeß. bei Zwangsvollstreckungen und dergl. Hinsichtlich der Kontoauszüge der Postscheckämter ist bereits die Ansicht vertreten worden, daß es sich ebenfalls um öffentliche Urkunden handelt. „Reichsgerichtsbriefe“.(2 D 310/38— 13. 6. 1938.) Nachdruck verboten. Wer kann NS.=Musterbetrieb werden? In wenigen Tagen beginnt der Leistungskampf der deutschen Betriebe 1938/39. Der Gaubeauftragte für die Durchführung des Leistungskampfes, Pg. Müllenmeister machte über die Durchführung dieses großen sozialpolitischen Werkes in unserem Gau bemerkenswerte Ausführungen, denen wir folgendes entnehmen: Soweit sich aus dem bisherigen Meldeergebnis schließen läßt, kann mit einer stärkeren Teilnahme als im vorigen Jahre gerechnet werden. Am Schluß der dritten Juliwoche hatten bereits über 1300 Betriebsgemeinschaften mit einer Gefolgschaftsstärke von 214 500 Schaffenden ihre Anmeldung abgegeben. Bei insgesamt 750000 Beschäftigten in unserem Gau sind das nahezu drei Zehntel aller schaffenden Volksgenossen. Die Abwesenheit zahlreicher Betriebsführer während der Urlaubszeit läßt es als höchst wahrscheinlich erscheinen, daß nach ihrer Rückkehr noch eine erhebliche Anzahl Meldungen erfolgt. In diesem Jahr wird es nicht mehr möglich sein, gleich die höchste Auszeichnung die Goldene Fahne zu erringen, von jetzt ab kann nur die Betriebsgemeinschaft NS.=Musterbetrieb werden, die auf Grund ihrer betrieblichen Pionierarbeit bereits im Besitz des Gaudiploms für hervorragende Leistungen ist. Die NS.= Musterbetriebe des zweiten Leistungskampfes werden aus dem Kreis der Gaudiplominhaber hervorgehen. Da wir im Gau Köln=Aachen allein hundert Gaudiplombetriebe, darunter vier NS.=Musterbetriebe haben, wird hier ein harter Wettbewerb einsetzen. Eine Beschränkung der Zahl der Auszeichnungen als NS.=Musterbetrieb besteht in keiner Weise, so daß für jeden der 96 Wettbewerber die Aussicht auf die höchste Auszeichnung besteht. Die übrigen Teilnehmer kämpfen zunächst um die Leistungsabzeichen und das Gaudiplom. Den wenigen Betrieben, die sich der Bedeutung des Leistungsgedankens nicht bewußt sind und nicht mitmarschieren, wird man ganz besondere Aufmerksamkeit zuwenden. Die Erfahrungen des letzten Jahres haben nämlich gezeigt, daß verschiedene Unternehmungen deshalb an einem öffentlichen Auftreten desinteressiert waren, weil sie in sozialpolitischer Hinsicht äußerst rückständig waren und kaum die gesetzlichen Mindestforderungen erfüllt hatten. Der sozialen Entwicklung in diesen Betrieben wird man deshalb besondere Beachtung schenken. Zum Schluß sprach der Gaubeauftragte die zuversichtliche Hoffnung aus, daß auch diesmal der soziale, Wettstreit unter den Betrieben mit größten ideellen und materiellen Erfolgen abschließen möge und sich damit würdig in das großzügige soziale Aufbauwerk der letzten Jahre einreiht. 27.- Juli 1933 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 16 203. Seite 3 Berliner Börse Berüiner Börse vom 26. Juli 1933 (e) Fr. Ld.-Pfd.Festverz. Werte Dt. Ablös.-Anl. mit Ausl.*) 4½% ReichsbahnSchatzanw. 35 4½% ReichsbahnSchatsanw. 36 4½%(3) Bonner Stadt-Anleihe v. 26 4½%(8) Bonner Stadt-Anleihe v. 29 4½%(8) Pr. Ld.-Pfd.44 A. Komm.=G. R. 20 44%(9) Pr..-B. Gpfdbr. 28 4½%(8) PLdptd.-A. 4½%.(6) Rh.-Wegtt, Gold 4, 6, 10, 12-) 4½% Westd. Bod.-.Pf. 3,—12, 14*) Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika Hamburg-Südam. Norddeutscher Lloyd Banken Allg. D. Credit Berl. Handels-G. Commerz u. Priv. Deutsche Bank und Disk.-Gesellsch. Dresdner Bank Reichsbank Westd. Bodenkr. Industr.-Aktien Aachen-München*) Accumulat.-Fabr. A. E. G. Augsburg-Nürnberg Basalt-Aktien Lins Bemberg Bergmann Elektr. Berl. Maschinen-Bau Bonner Bergwerksu. Hütten-Verein*) Braunk.-Zuk.-Akt.*) Buderus-Eisen Charlottenb Wasser Chem. v. Herden Chem. Albert C. Gummi-W. Hann. Dahlbusch Berzw.“) Daimler-Bens Demag.-G. Aktien D. Atl.-Telegr. Deutsche Cont. Gas Deutsche Erdöl Deutsche GoldSilb.-Scheide-Anst. Deutsche Kabelw. Dtech. Linoleum-W. Dtsch. Spiegelglas 90.90 Dortmunder Aktien *: Dortmunder Union 100.60 Dürener Metall Dynamit Nobel 99.70 zlektr. Lieferungen EI. Licht u. Kraft 19 Farbenindustrie 99 10 Feldmühle-Papier Felten u. Gullleaume 100.— Ges. f. el. Untern. 100 Glas Schalke * Goldschmidt 2h. 82.60 38575 131.30 134.— 130·80 Bei kleinsten Umsätzen war die Kursbewegung an den Aktienmärkten ausgesprochen uneinheitlich. Hierbei überwogen eher die Kursrückgänge, die allerdings mehr aus die herrschende Geschäftsstille, als auf direktes Angebot zurückzuführen waren. Andererseits genügten dementsprechend kleinste Kaufaufträge, um auf dem einen oder anderen Marktgebiet eine Befestigung auszulösen. Am Geldmarkt blieben die Sätze für Blanko=Tagesgeld mit 2½ bis 2¾ Prozent unverändert. Von Valuten errechneten sich das Pfund mit 12,25½, der Dollar mit 2,49 und der franz. Franc mit.88½. esche Ilse Bergbau Kallw. Aschereieben Keramag Klöckner-Werke Koksw. u. Chem V. Kronprins Metall Leurahütte Lorens O. Mannesmannröhren Metallgesellschaft Orenstein u. Koppel Rasquin Farben 80 Rhein. Braunkohlen ####s Rhein, Stahlwerke ##3 42 Rh.-Westf. Kalkw. 97.90 Rh.-Westf. Elektr. Riebeek Montanw. Roddergrube Brühl Rositzer Zucker Rütgerwerke Salsdetfurth Kall Sarotti Schokolade 16 80 109.76 196 50 105.76 993.95 142.— 50 Vogel Dr. u. Kab. Westd. Kaufhof Westeregeln Wicküler Küpper Zellstoff Waldbof Kolonialwerte Deutach-Ostafriks Neu-Guinea Otavi-Minen u. Elb. 103 625 ** 139 100.50 23.80 *) Rheinisch-Westfällsche Börse. Berliner Mark-Notierung vom 26. Juli 1938 eld Bri Amerika Belgien England Frankreich Geld Holland Italien Jugoslawien Schweis 56. taustoien.61.99„ 10 Berliner Motallbörse vom 20. Jun 1938 Alomin Weiz. e. Dr. 1 132— 1 Attber in berren vöbi 38 00—41 Der Kölner hauptmarkt Die Zufuhren am Kölner Hauptmarkt waren so reichlich, daß die weiten Flächen restlos gefüllt waren. Auch Speckvoynen wurden zu 45 Pfg. das halbe Kilo angeboten. Für Weißund Rotkohl sowohl für Wirsing war wenig Interesse vorhanden. Dicke Bohnen erfreuen sich größter Beliebtheit. Begehrt war Blumenkohl in bester Ware. Erbsen, namentlich Zuckererbsen, fanden guten Absatz. Die Nachfrage nach gutem Kopfsalat war sehr groß, auch wurden schon die ersten Endivien angeboten. Spitzkohl war wenig begehrt, diesige Tomaten sind immer noch zu teuer. Für Einmachgurken und Einmachzwiebeln ist es noch zu früh. Rhabarber ist nicht mehr so begehrt, weil es jetzt mehr Obst gibt. Auf dem Obstmarkt kosteten Kochäpfel 20—35, Eßäpsel 30—58, Birnen 35 dis 60, Johannistrauben 25—27, Stachelbeeren 18—27, Himbeeren 40—50, Pfirsiche 32—48, süße Kirschen 30—50, saure 35—38, Waldbeeren 31—38, Pflaumen 50—55 Pfg. das halbe Kilo.— Der Geflügelmarkt war gut beschickt und das Geschäft in geschlachteten Tieren etwas lebhafter. Es kosteten Hühner 110, Hähne 120—140, Gänse 150 Pfg. das halbe Kilo. An lebenden Tieren wurden angeboten: Junge Gäuse im Alter von—8 Wochen—7, Tauben 1, Stallkaninchen—4, junge .50, junge Enten 0,90—1,50, Junghennen.30—5,50 RM das Stück.— An den Seeflschständen war das Angebot sowie die Nachfrage gering. Kabelsau kostete 25—35, Schellsisch 28 bis 50. Steinbutt 120, Schollen 60, Rotbarschfilet 30—35 Pfg. das halde Kilo, Rodesser 1,90 RM die 2½=Kilokiste, Salzberinge .50—6,00, Matiesheringe bis 24, Rollmöpse—10 RM die 100 Stück.— Es kosteten im Großhandel: Weißkohl—4, Rotkohl—6, Wirsing—8, Möhren—10, grüne Bohnen 22—24, dicke Bohnen—10, Wachsbohnen 20—22, Erbsen—10, Zuckererdsen 12—14, Spitzkohl—5, Karotten—6, Tomaten 25—30, Einmachzwiebeln 15—20, Einmachgurken 25—30, Rhabarber—5, Wollbohnen 28—30, Sauerampser 20, Champignons 35—40, Pfifferlinge 45—50 Pfg. das halbe Kilo, Kopfsalat—6, Kohlraben—6, Blumenkohl 15—30, Salatgurken 20—35, Rettich—8, Breitlauch—3 Pfg. das Stück, Mangold—4, Radieschen—6, Petersilie—4, Bohnenkraut—3, Schnittlauch—5 Pfg. das Gebund. Zwiebeln—8 Pig. das halbe Kilo.— An Auslandswaren: Holl. Tomaten 14—17, bulgarische 22, ital. 17—18, holl. dicke Bohnen.—10,5, ital. Edelpflaumen 35—42, Pfirsiche 28—32 Pfg. das halbe Kilo, holl. Blumenkohl 40, Salatgurken 18—20 Pfg. das Stück, Zitronen 16—19,50, holl. Melonen—1,50 RM das Stück. Reichsbank in der dritten Juliwoche Die Entlastung der Reichsbank ist in der dritten Juliwoche in normalem Ausmaß fortgeschritten. Die gesamte Kapitalanlage der Reichsbank verringerte sich um 181,3 auf 6408,1 Millionen RM., wobei die Bestände an Handelswechseln und eschecks um 164,4 auf 5525,6 Mill. MM., an Lombardforderungen um 14.5 auf 34,5 Mill. RM. und an Reichsschatzwechseln um 2,5 auf 1,1 Millionen RM. abgenommen haben und die Bestände an deckungsfähigen Wertpapieren eine Zunahme von 0,8 auf 548,5 Mill. RM. verzeichnen. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 110,7 Mill. RM. aus dem Verkehr zurückgeflossen und zwar hat sich der Umlauf von Reichsbanknoten um 107,1 auf 5973,0 Mill. RM., derjenige an Rentenbankscheinen um 3,6 auf 376,2 Mill. RM. ermäßigt. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 19,0 auf 1585,1 Mill. RM. ab. Der gesamte Zahlungsmittelumlauf betrug am 23. Juli 7934 Mill. RM. gegen 8064 Mill. RM. in der Vorwoche, 7642 Mill. RM. ! im Vormonat und 6444 Mill. RM. zum entsprechenden Vorjahrstermin. Die Deckungsbestände der Reichsbank weisen bei einem kleinen Rückgang der deckungsfähigen Devisen um .3 mit rund 76,1 Mill. RM. keine nennenswerte Veränderung Kölner Getreidemark! 26 7 Beiten, rbein. Ubrn 16.60 Erzeugerstation W xIx WETT* Handelsnreis trei Kbin WXIX Roggen rhein., 69171 kn. ab Erzeugerstation R XVIII PTV. FIV p Fin Handelspreis frei RbIn RXVIII ##tterhafer. rh. 46/49 Tg. Erzengerpreis. H XVI xi HFWV A Fvin vrix Handelspreis frei Koln H XV! norddeuticher Indun tehafer.... Futeeroerste. rhein., 59160 kg. 61 xII 6 FI vr Handelspreis frei Kdin 63 xi1 Indunsleoerste Weizenmehl. 2 ppe 812 für w xIx und XVI. Dentiches Weichweizenarteß Mühlenpreis und Prachtausgl. Roggenmehl Type 997 für R TyIN für R T. für-RXN für R XIII vonetale 9 pagenmehl Lype 1150 ie n xrin für R XV für R XIV. intR XI Poagenschrot Tppe 1800 für R XVIII für RXV In: RXIV für R XIII Weizen tleie WAIR desaleichen Handelspreis Weizenvollliete, Handelspreis Weizenfuttermebi W 212 Handelspreis Poagentiete 1. uViI desgleichen Ha deispreis Roagenvoullicte Handelerreie Reintuchenmevi. 37%) Erdnußztuchenmebl. ere 4 Erdnußruchenmehl. 14%.#8 Sojaschroi ertrah... 8 Rapstuchen Paimternlucken 2 rodensa nitel Zudersanitzel Roomelasse„ Roggen- und Weizenstroh“ Haier troh? Gerstenstroh Wiesenheu lose. Rotkleehen lose.. Luzernetter lose.„ * vindtadengepreßt oder gebunden Die Marktlage ist unverändert. O 33 17.90 17.80 17.70 18.70 16.80 16.90 16.60 17.— 17.10 17.20 12.— 17.80 17 60 29.20 34.90 22 7 18 30 1700 17.80 1770 18 70 16.80 16.40 16.60 17.— 17.10 34- 25 29.20 24.90 23.15 ## 85 (Orahe fer e Allegrens bobentgenen 90 7. Oosen, vollfleischige, andormanen.. 23225 sonfeihe Sonlletichige leichie hering genaorte Ausnabmeilere sontnge vonlleischige steischige zering genaorte Rühe, fundere, vonflellcige sonttige vontleiichige** lenaige tering gendorte Garten, sellfleticlge, aussemanete sollfleiichige leischige zering genhorte Kresser maßig gensortes Hungvich Kalber Doppellender deiter won... oeite Bieft. und Cauetergeg###... mittiere Masl= und Seuglalser* veringere Zaugkälbes zeringe Rälder Lammer und Hammel, defte Malllämmer eue dlsapenr Beidememammer Oortenh.„ielisamane ** P. me Meidemasidammei Fo.### mittlere Mastlammer, autere Mastsammel zeringere Lämmer und Hammel Schafe, deste mittlere zeringese Schweine, a über 1301 Kilo Ledendgewich 51 1 135—191 RiIe Cebeubgewicht E. 121—135 Kilo Levendaemicht e) 1101— 120 Kilo Levendaemich! d. 8l—1inI Kile Lebendaeiicht e) 81—91 Kile Lebendaeinicht e unter 6u Kilo Lebendaemicht 1 fell. Specklanen * andere Sauen 10 29.65 59.45 22.25 20.15 12 45 19. 7 40- 42 78-.70 48—50 42 Rinder, Kälber und Schweine zugeteilt. Bankbilanzen am halbjahresnitimo Die Bilanzen der Banken zum Halbjahresultimo zeigen nach den verschiedensten Seiten hin eine beträchtliche Ausweitung. So stieg die Bilanzsumme bei den Berliner Großbanken und den sonstigen Kreditbanken um über 205 Millionen auf fast 17,3 Milliarden. Der Einlagenzuwachs hat sich bei diesen Banken im Juni kräftig fortgesetzt. Die Einlagen nahmen um 110 Millionen zu, wovon auf die Berliner Großbanken 82 Millionen entsielen. Die Kundschafts= und Spareinlagen stiegen fast um dieselbe Summe, 101,3 Mill. RM, so daß der Gesamtzuwachs der Depositen= und Spareinlagen sich auf 211,5 Mill. RM beläuft. Bei der Zunahme der Einlagen handelt es sich um fast ausschließlich jederzeit fällige Gelder, die gegenüber dem Mai=Ultimo um fast 167 Mill. Rm gestiegen sind. Die Bilanzen der Kreditinstitute zeigen auf dem Posten „Schatzwechsel“ einen Zuwachs von 251,8 Mill. RM. von denen 251,3 Mill. RM auf Schatzwechsel entfallen, die die Reichsbank beleihen darf. Die neuen Lieferschätze sind lombardfähig. Diesem Zuwachs der Lieferschätze steht andererseits eine Abnahme der Wechselbestände um 297 Mill. Ru gegenüber. Von diesem Rückgang entfallen 244 Mill. Run auf die Berliner Großbanken. Der Rückgang auf den debitorischen Konten ist durch eine erfreuliche Zunahme ausgeglichen worden. Die Bank; und sonstigen Debttoren nahmen um 184 Mill. RM zu, ein Zeichen, daß der Wirtschaftskredit im letzten Monat in erhöhtem Maße in Anspruch genommen worden ist. Statt jeder besonderen Anzeige! Gott dem Allmächtigen hat es in seinem Ratschluß gefallen, unseren lieben Sohn, Bruder und Schwager, den Herrn Pder-Schomather durch ein tragisches Unglück, noch versehen mit den Heilsmitteln der röm.-kath. Kirche, im Alter von 28 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Im Namen der Hinterbliebenen: Familie Heinrich Sehumacher. Bonn, 26. Juli 1938 Stiftsplatz 2. Die Beerdigung findet am Donnerstag dem 28. Juli, .30 Uhr vormittags, von der Leichenhalle des Beueler Friedhofes aus statt; nachher die Exequlen in der Pfarrkirche in Beuel. Stalt besonderer Anzeige. Heute wurde uns unser lieber Junge Ehs-Vieolor-Lumma nach kurzem, schwerem Leiden, Im Alter von 6 Jahren durch den Tod entristen. In tiefer Trauer: Dr. Harry Schmitz und Frau Anneliese geb. Spier Inge Schmitz Famllie Josef Schmitz Familie Emil Spier Düsseldorf, Berger Uter 3, Bonn, Wuppertal-Ronsdorf, den 25. Juli 1938. Die Beerdigung findet in aller Stille statt. Beileidsbesuche dankend verbeten. Amtliche=Kanntmachungen Statt besonderer Anzeige. Montagabend 6 Uhr verschied im St. Marien-Hospital BonnVenusberg. nach langem, schwerem Leiden, meine innigstgeliebte, unermüdliche Frau, Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante TNeud Wenle geb. Kuhstoß im 53. Lebensjahre. Um stille Teilnahme bitten: Max Wette Elly Schwalb geb. Wette Edmund Schwalb Bonn, Kottenforst, Lennep, den 25. Juli 1938 Schumannstraße 71 Die Trauerfeier findet statt am 28. Juli 1938, nachmittags 3 Uhr, in der Kapelle des Südfriedhofes; anschließend Beisetzung. Es wird gebeten von Belleidsbesuchen abzusehen. In das Handelsregister wurde folgendes eingetragen: Nr. 1335 am 19. 7. 38 bei der Firma Kurt Schroeder in Vonn: Die Aud oie Firnia daper vier ger Eitz der Zirma ist nach Geroistein verlegt Bad Godesberg. Nicht eingetragen: Geschäftszweig der Firma: Tavak= es ihe Nr. 517 am 14. 7. 38 bei der Firma Rheinische Chamotte. den Vertrseb aller elntschlägigen Ropslosse usbesondere jeder möglichen Rechtsform, Die Ant grbgchtug vonr Zülereisengemeln: d ve Kinda Beselingen Guswrg, aöschaset: Gesellschaft mit beschxAtj;eg, aizseng,# Wesselin gegege,#eeschoer Mela## de. Gesenschaftsvertrag neugeigp= und geanoel inde— Reg. Nr. 624/38— des Notars Ju Beschluß vom 21. 6. 38 ist Begger“. Instizrat firma Basalt=Union Gesellschaft mit beDirektor Erwin Fischer ist nicht mehr Für die beim Hinschelden unserer lieben Mutter erwiesene Teilnahme sprechen wir hiermit unseren herzlichen Dank aus Erich und Richard Reusch und Angehörige. Beuel, Köln, im Juli 1938. Ihre Verlobung zeigen an Hilde Reeb Eberhard Nöller Astesser Statt besonderer Anzeige. Heute entschlief nach langem, schwerem Leiden mein lieber Mann, unser lieber Schwiegersohn, Neffe, Vetter, Schwager und Onkel, Herr Culkortverg Adlutant des Landesgebietes West im NS. Deutschen Reichskriegerbund, Oberleutnant der Ldw.-Flak-Art., Inhaber hoher Orden. im Alter von 50 Jahren, nach einem Leben, das erfüllt war von selbstloser Arbeit und steter Einsatzbereitschaft für seines Vaterlandes Freiheit. In tiefer Trauer: Elly Rossberg geb. Strepp Bonn, Venusbergweg 44.„„ 109 Untermaubach, Kreis Düren, den 26. Juli 1938. Die Beisetzung findet statt am Freitag, dem 29. Juli 1938, um 3 Uhr, von der Leichenhalle des Poppelsdorfer Friedhofes aus. Es wird gebeten, von Belleidsbesuchen Abstand nehmen su wollen. De Seger G 85 Nr. 1600 am 15. 7. 38 bei der Firma Commerz= und Privat=Bank, die BeschräuBonn. Er oder stell15 gung bure ver Zweigniederlassung Bonn erkenlte Brotura ist erloschen. Die EintraLossentlicht. r des Gerichts der Hauptniederlassung 156 des Reichsanzeigers vom 8. Juli Amtsgericht uot. 50, Vonn. S N 48138 Konkursverfahren Ughgr den Nachlaß der am ½. Jgi 1938 zu Bonn verstordenen, pz i- Be Sechernenen ensither! odemnezu Helcht. Midelnstaße B. Ziunmer 16z. ug. der uu. 3. zeichneten etaht, Wuhermg. 23, Zimmer, 104. g umisgerins. gonn, Abt. 8. Bonn, den 27. Juli 1938. Zorock! Dr. Krukenberg Frauenarzt. I Nurich Zahnärztin Dr. Weber Kurfürstenstraße 70 Gebr. Kinderwagen Herrenfahrrad (Chrom, fast neu), preisw. zu verk., Ippendorfer Allee 8a, Donnerstag, Freitag—11.(35 Dreieck sle Tben, neb. d. A Seit 1303 Schleiterei im A M F K ea Bauerntochter, 32 Zahisz, laibo, lisch, mittelgroß, dunke#######, sehr gute Vergangenheit, gauslich, offener Charakter, wünscht zw. Heirat einen solid., gut katholischen Heren, feste Posttion, kennen zu lernen. Zuschr. u. K. 1968 Gen.=Anz.(3! Die Bonner Blindenuerkstätte gemeinnützige G. m. b. H. in Bonn, Rathausgasse 22, ist ausgelöst. Die Gläubiger der Gesellschaft werven aufgefordert, sich bei ihr zu melden. Bonn, den 26. Juli 1938. Die Liquidatoren:(5 Geisweid. Sowarz. Beim Sport, auf langen Märschen und Reisen sorgen LECIDEK Traubenzucker-Tabletten tür rasche Kräfteerneuerung und sichern dadurch Ausdauer u. krfolg. Mit erfrisch. Pfefferminzgeschm. 25% Drogerie Clemena, Münsterplatz, Drogerie Antonl. Kölnstraße. Drogerie Lülsdorff. Dreieck, Drogerle Segschnelder. Markt, Drogerie Strunden, Kalserplats, Drog. Wilhelmi, Meckenh. Allee. Transporträder STROMANN Jreic Ecke Vivatsgaste— Bottlerplat: schtüchbanger liefert: Wilh. Huber, SolingenOöhscheld. 27. Juli 1939 Seite 6. Nr. 16 203. General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 11. Bonnee Nachrichten Godesberger Nachrichten Ein Pferd in Not Von jungen Pferden, die beim Weidegange sich selbst Überlassen waren, geriet eins an der Tränkstelle auf sumpfigen Boden und hing bald mit den Beinen fest. Glücklicherweise wurde es von vorüberkommenden Wanderern bemerkt und befreit. Bei Pferden sind solche Situationen meistens gefährlicher als bei Spalthufern. Aufgegriffen und heimgeschafft Von der Polizei wurden zwei Fürsorgezöglinge aufgegriffen, die in Westfalen ausgerückt waren und sich umhertrieben. Man sorgte für ihre Heimschaffung. Gabardinemantel gestohlen In einer Gaststätte wurde ein Gabardinemantel entwendet. Der Kriminalpolizei sind eventuelle vertraulich behandelte Mitteilungen erwünscht. Wegen Feldfrevels angezeigt Zwei Personen, die in einem Getreidefeld lagerten. wurden vom Flurschutz bemerkt und zur Anzeige gebracht. Wegen Preisüberschreitungen mußten in letzter Zeit wiederum einige Geschäftsinhaber zur Anzeige gebracht werden. Nur genaueste Beachtung der Preisauszeichnung und richtige Verbrancherpreiserrechnung schützt vor Strafe. Besondere Beachtung ist den lausend geänderten Preisen für Obst, Gemüse und Kartofseln zu schenken. Diese werden von Fall zu Fall in unserer Zeitung bekanntgegeben und sind für den Einzelbandel matzgebend. Festgestellte Zuwiderhandlungen gegen Preisauszeichnung und Verbraucherpreiserrechnung werden unnachsichtlich zur Anzeige gebracht. Müllabfuhr am Donnerstag Die Müllabfuhr am Mittwoch muß auf Donnerstag verschoben werden. Zu Grabe getragen Mehlem: Die SA. und die Politischen Leiter trugen gestern nachmittag den Kameraden Reinhold Brack zur letzten Ruhe. Brack hat sich als treuer Kamerad schon seit vielen Jahren in den nationalsozialistischen Formationen betätigt. Gauredner Pg. Berchem gedachte am offenen Grabe seiner Verdienste. Wasserrohrbruch in der Mainzerstraße Mehlem: In den letzten Tagen mußte in Mehlem mehrfach das Wasser abgesperrt werden, da sich auf einem an die Mainzer Straße angrenzenden Grundstück ein Wasserrohrbruch bemerkbar gemacht hatte, der Ausbesserungsarbeiten notwendig machte. An der Sieg entlang Urkunden und Plaketten für alle Aussteller Siegburg: Die Stadtverwaltung hat beschlossen, statt einer Prämiierung jedem Aussteller der Heimatund Leistungsschau eine künstlerisch ausgeführte Urkunde und eine Plakette zu überreichen. Die Entwürfe schuf der Siegburger Maler Filzkötter. Die Plaketten werden aus Siegburger Ton in einem Betrieb der Kreisstadt hergestellt. Betrunkener als Verkehrshindernis Hennef: Montagnachmittag wurde auf der AdolfHitler=Straße ein betrunkener Radfahrer, der sein Fahrrad von einer Straßenseite zur anderen steuerte, von einem Kraftwagen, obwohl der Fahrer seine Geschwindigkeit sofort stark herabminderte, erfaßt und zur Seite geschleudert. Der Radfahrer trug eine erhebliche Kopfverletzung davon. Auf der Bonner Straße in Hennef=Geistingen stürzte ein Arbeiter aus Söven so unglücklich mit seinem Leichtmotorrad, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Körperliche Ertüchtigung der Frau Trolsdorf: Einen Vortrag über„Körperliche Ertüchtigung der Frau“ wird die Sachbearbeiterin für Leibesübungen vor den Mitgliedern des Deutschen Fraucnwerks, Ogru. Troisdorf, am heutigen Mittwoch halten. Bekämpfung des Kartoffelkäsere Siegburg=Mülldors: Morgen abend ist 20 Uhr im Saale Rheindonf für alle Landwirte und Gartenbesitzer des Amtsbereiches ein wichtigen Vortragsabend über die Bekämpfung des Kartoffelkäsers. Niemand dauf fehlen! Ein verdienten Mitbürger gestorben Niederfischbach: In Fischbacherhütte starb 81jährig Herr Robert Pfeiffer. Den Verstorbene war über vierzig Jahre Gemeindevorsteher und hat sich in dieser Zeit große Verdienste um die Entwicklung der Gemeinde Hüttseifen gemacht. Ein Kind auf den Eisenbahnschienen Niederfischbach: Der hier um 10,25 Uhr eintreffende Personenzug mußte am Montag bei der neuen Wehbacher Badeanstalt auf freier Strecke halten, weil sich ein kleines Kind auf der Straßenüberführung befand und sich durch den herannnahenden Zug nicht stören ließ. Nur dem Umstand, daß die Strecke an dieser Stelle übersichtlich ist, ist die Verhütung eines folgenschwern Unfalls zu danken. Schon bei der ersten Schicht verunglückt Wissen: Im Betrieb einer hiesigen Firma schlug gestern morgen bei der Arbeit einem Gefolgschaftsmitglied aus Opperzau eine Walze gegen das linke Bein. Mit einem Schenkelbruch und sonstigen Verletzungen brachte das Sanitätsauto den Verunglückten, der am Unglückstag seine erste Schicht verfuhr, in das hiesige Krankenhaus. Neuer Müllermeister Wissen: Vor=der zuständigen Prüfungskommission der Handwerkskammer Koblenz bestand der Müller Hohann Schmallenbach seine Meisterprüfung. Radfahrer in den Straßengraben geschleudert Betzdorf: In der Nähe von Dasberg wurde ein Radfahrer von einem ihn in der Kurve überholenden Lastzug erfaßt und in den Straßengraben geschleudert. Er erlitt erhebliche Hand= und Hüftverletzungen. Der Fahrer des Lastzuges fuhr weiter, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Die Nummer wurde festgestellt. Immer noch rege Birken: Am Freitag vollendet eine geachtete Mitbürgerin, Witwe Peter Linke, ihr 84. Lebensjahr. Die Altersjubilarin ist trotz ihres hohen Alters verhältnismäßig noch recht rege. Sie hat ein arbeitsreiches Leben hinter sich. Aerztlicher Bereitschaftsdienst Beuel: Den ärztlichen Bereitschaftsdienst versieht am heutigen Mittwoch und am kommenden Samstag und Sonntag Dr. Pentrup. Wenzeigesss BONN Koblenz urdet nUFL □0 + Bis und zurdek er 250 nUFLA Kinder von-14 Jahren die Hälfte Werktags: .00 u..10 Uhr ab Bonn .30 u..40 Uhr ab Godesberg .45 u..55 Uhr ab Königswinter Die soziale Tatgemeinschaft ist einigende Kraft der Nation! Adolf Ottler. Besuchen Sie die die kühle Gaststätte an heißen Tagen! Herrliche Terrasse am Poppelsdorfer Weiher! Stadtbekannt für bestgepflegte Biere Schwabenbräu Münchener Löwenbräu Edel-Hell u. Edel-Bitter hell u. dunkel Gesellschaftardume für 50— 250 Personen. PUrS -Apparate, neueste Modelle, alle Marken. 1/5 Anzahlung. Rest bis 12 Raten. Ihre alle Kamera nehme ich in Zahlung. Verlangen Sie kostenlos Katalog G 4. Gründl. kostenl. Anleltung. Photo-Schröder Benn in derbüent 3 Doppel=Schlafzimmer mit 2tür. u. 3tür. Schrank und guten Einlagen, Natur=Küchenschrank, 3tür., 5 Herde, 6 Sofas. 3 Chaiselonques, 2 gute RoßhaarMatratzen, kl. Flurgarderobe, Nat.= Anrichte, Tische, Stühle, antiker Eichenschrank, Vertiko, 12 1tür. u. 2tür Kleiderschränke, 8 Waschkommoden, Betten, viele Einzelmöbel bei Rosenzweig(Arter), Bonn. Belderberg 2(a. Koblenzertor.(35 S I verten=Kutuer=Peit (LEITUNG: ONKEL TONI AUS KÖIN) mit MVuIAR-KONZERT ausgeführt v. gesamten Musikkorps II/Flak 14- Lig.: Musikmeister Seegers U. A. wirken mit: Ein Tanzkinderduett, 2 Heuers, einzig in ihrer Art FREDV, der Clown des Jahrhunderts, mit 1000 Spässen- LONGHI, der Zauberer aus dem Wunderlande- Elfl KRONBORK, Puppengrofeske und Bauerntanz— Sahneballenwettessen, Umzüge und die bekannten KINDERSPIELE- Harmlose Lebensfreude für Alt u. Jung Heute Mittwoch, 16 Uhr: Anschlleßend TanzAuentt Donnerstag, den 28. Juli 1938: Größer Unterhaltungsabend des Reichssenders Köln im Hotel„Berliner Hof:, Köpisspinter spielt: Hermann Hagestedt mit seinem großen Unterhaltungsorchester(25 Herren) Solisten: Friedrich Eugen Engels(Tenor) Hubert Kirsch(Bariton. Ansage: Rudi Rauher DIE VERANSTALTUNG WIRD VON 20.15-24 UHR VoRR REICHSBENDER KULN UBERTRAGEN. Fail“ Tanz auf 2 Tanzflächen Föff““ In sc einem Gerrenzimmer. muß man sich doch wohlfühlen. Alles schön gediegen, so gänz nach dem Geschmack des Herrn. Besichtigen Sie zwanglos die große Auswahl in allen Stilarten. Sie werden gut beraten u. bedient bei Katnschmahar Siegburg, Hermann-Göringstr.-8 Ehestandsdarlehen Wir sind wieder ein adlig Volk geworden und bewähren uns im Kampf gegen die Rot durch unsere Mitgliedschaft in der RSt. Reichssender Köln Gleichbleibende Werktags=Sendungen:.00: Morgenlied, Wetter. o.10: Knie—e— beugt! e.30: Freut Euch des Lebens. Schallplatten. e.55: Morgenlied und Morgenruf. o.00: Nachrichten. o.10: Frühkonzert. e.00: Wetter, Wasserstand, Kalenderblatt. e.10: Frauenturnen. o.30: Morgenmusik. o.45: Nachr. o 11.55: Wetter. o 13.00, 14.00(Do., So. 13.55), 20.00 und 22.00(Fr. u. So. 23.00): Nachr. O 15.50(außer Do., So., Fr. 15.15): Wirtschaftsmeldungen. Köln: Donnerstag, 28. Juli .30: Zum hauswirtschaftlichen Können gehört auch Stopfen, Flicken, Nähen. 10.00: Sendepause. 12.00: Mittagskonzert. Schallplatten. 12.35: Schaltpause. 12.40: Breslau: Reichssendung: Rückblick auf die Vormittagskämpfe des zweiten Tages. 13.15: Melodein aus Köln am Rhein. 14.05: Schaltpause. 14.10: Breslau: Unterhaltungskonzert mit Berichten von den Wettkämpfen. 18.00: Vom Reisen und Wandern.— 18.10: Die„Drei Musikanten“ spielen. 18.55: Schaltpause. 19.00: Breslau: Tag der Wettkämpfer. Rückblick auf den zweiten Hauptfesttag des„Deutschen Turn= und Sportfestes Breslau 1938“. 20.10: Unterhaltungskonzert. 22.15: Zwischenmusik. Schallplatten. 22.30: Hamburg: Spätkonzert. 24.00: Danzig: Nachtkonzert. Köln: Freitag, 29. Juli .30: Otto von Bismarck an seine Frau. 10.00: Sendepause. 112.00: Mittagskonzert. 12.35: Schaltvause. 12.40: Breslau: Reichssendung: Rückblick auf die Vormittagskämpfe des dritten Tages. 13.15: Saarbrücken: Mittagskonzert.— 14.10: Melodein aus Köln am Rhein. 15.00: Aus deutscher Heimat. 06.00: Danzig: Und nun klingt Danzig auf. Dazw. 17.00: Der Erzähler. 18.00: Das menschliche Angesicht. Eine pbysiognomische Plauderei. 18.15: Klingende Miniaturen. 19.00: Tänze aus aller Welt. Schallplatten. 20.10: Musik zum Feierabend. 21.25: Schaltpause. 21.306 Breslau: Reichssendung: Appell des Deutschtums im Auslande. 23.20: Leipzig: Tanz und Unterhaltung. 24.00: Königsberg: Spätmusik. Köln: Connabend, 30. Juli .15: Fröhliches Spiel für unsere Kleinsten. 10.00: Sendepause. 12.00: Wien: Mittagskonzert. 12.35: Schaltpause. 12.40: Breslau: Reichssendung: Ein Rückblick auf die Vormittagswettkämpfe des vierten Tages. 13.15: Wien: Fortsetzung. 14.05: Schaltpause. 14.10: Breslau: Reichssendung: Die Endkämpfe um die deutschen Meisterschaften. Dazw.: Unterhaltungsmusik.— 18.00: Was bringt der Reichssender Köln in der kommenden Woche? 18.05: Richard Euringer: Bismarcks Bildnis. 18.20: Danzig: Auf froher Fahrt zur Sommerszeit... 18.55: Schaltpause. 19.00: Breslau: Reichssendung: Tag der Gemeinschaft. Ein Rückblick auf den Tag der Endkämpfe. 20.10: Virtuose Musik. 20.55: Schaltpause. 21.00: Breslau: Reichssendung: Großes Konzert der Wehrmacht.— 23.15: Aus Gleiwitz: Klang in der Sommernacht. BRTEUPT Morgen DONMERSTAG, den 28. Juli, 20 Uhr: HEITERKEIT AM LAUFENDEN BAND Beste Künstler der Kleinkunst-Bühne, des Rundfunks und des Varieté:: das musikallsche gel, der einzigartige Solo-Kylophonist vom Staatsopernorchester Berlin Erwin Hottmann in seinen herrlichen Szenen:„Gefanzter Humor“ Oscar Albrecht, einer der besten Plauderer sagt an Bayerini, Unikum E. u. W. Blacker, das komischste Tanzpaar der Deutschen Kleinkonst-Bühne Prete Deditsch, die charmante strahlende Wiener Vortragskünstlerin — FRITZ WEBER und sein großes Tanzorchester.— Eintritt.— RM. Khein-Care Deue. Mittwoch— Samstag- Sonntag Gesellschafts-Abend mit Tanz — rim Mir## K KS .. und weiter geht’s im SOMMAN“ Serurses F KNNUT Noch immer finden Sie bei uns riesige Mengen preiswerter Sommerwaren. Noch immer ist der kleine Preis tonangebend. Kommen Sie darum noch heute, der Weg zu uns lohnt immer! GEEESTETUL Riaisiennn Nr. 16.203. Peite# Aus Dei Angegent Schweres Unwetter im Giebengebiege Königswinter! Das Unwetter, das gestern abend niederging, hat auch im Siebengebirge schweren Schaden angerichtet. Die Wege im Gebirge, die im Frühjahr eine neue Decke erhalten hatten, sind wieder stark ausgespült. Am Drachenfelsaufgang mußte bis in die späten Abendstunden gearbeitet werden, um die angeschwemmten Kies= und Schlammassen zu beseitigen. Die an den Bahnübergängen angebrachten Schutzvorrichtungen haben sich auch diesmal bewährt. Der Bahndamm wurde nirgendwo überschwemmt. Dr. med. Schaesee gestorben Honnef: Im Alter von 59 Jahren ist der praktische Arzt Dr. med. Philipp Schaefer von hier in Heidelberg, wo er Genesung erhoffte, verstorben. Der Verstorbene übte seit 1914 in Honnef seine Praxis aus. Als Arzt und als Mensch war er bei der Honnefer Bevölkerung sehr beliebt. An den Folgen des Unfalles gestorben Honnef: Peter Krummenast von hier, der vor zwei Wochen auf einer Baustelle in Königswinter von einer abgleitenden Schiene so unglücklich getroffen wurde, daß er einen Oberschenkelbruch und Brustquetschungen erlitt, ist infolge der inneren Verletzungen im Krankenhaus in Vonn verstorben. Alter Sänger zu Grabe getragen Honnef: Schneidermeister Johann Liessem, ein gebürtiger Honnefer, wurde unter großer Beteiligung zu Grabe getragen. 50 Jahre hat der Verstorbene den Schützen und noch um einige Jahre länger dem Honnefer Männergesangverein die Treue gehalten, den er auch mit gründete. Auch im Kirchenchor wirkte er 50 Jahre als Chorsänger mit. Soidene Hochzeit in der Lohmarstraße Honnef: Das Fest der goldenen Hochzeit feiern am morgigen Donnerstag die Eheleute Josef Fuchs und Frau geb. Lohmar, Lohmarstraße 1. Der Jubilar ist 80, die Jubilarin 73 Jahre alt. Sie ist eine geborene Honneferin. Ihr Vater schenkte seiner Zeit der Stadt Honnef die sämtlichen Grundstücke von der Hauptstraße hinauf bis zur Kreuzweidenstraße mit der Verpflichtung, hier eine Straße anzulegen. Nach Fertigstellung der Straße wurde sie nach dem Namen des Stifters „Lohmarstraße" benannt. 20 Männergesangvereine kommen nach Linz Linz: Zum Wertungssingen der im Kreis Neuwied dem Deutschen Sängerbund angeschlossenen Gesangvereine am 7. August in Linz erwartet man 20 mitwirkende Vereine. Das Fest soll mit einem Kommers eröffnet werden. Sonntags ist nachmittags ein Festzug und Wertungssingen. Eine 40 Mann starke Musikkapelle wirkt bei dem Fest mit. Vorbildliche Opserbereitschaft Linz! Eine vorbildliche Opferbereitschaft hat die Bevölkerung des Rhein=Wied=Kreises an den Tag gelegt. Sie hat nicht weniger als 1200 Freiplätze für Hitler=Urlauber und erholungsbedürftige Kinder in diesem Jahre zur Verfügung gestellt. Etwa 800 der Freiplätze sind schon in Anspruch genommen worden, während der Rest noch in den nächsten Monaten und Wochen verteilt wird..6,##.: Verzwickte Sache Linz: Wie die Deutsche Reichspost bereits mitgeteilt hat, ist es zu einer zuverlässigen Zustellung aller Postsachen notwendig, daß bei den Städten Linz der Zusatz„Rhein“ oder„Donau“ gebraucht wird. Nun ergibt sich bei Linz am Rhein noch eine weitere. Schwierigkeit dadurch, daß die oberhalb des Kastenholzplatzes in Richtung zum Rhein abbiegende Straße die Bezeichnung„Auf der Donau“ trägt. Postsendungen, die nach Linz(Rhein), Auf der Donau, gesandt werden, kommen gewiß an ihr Ziel, nicht dagegen, wenn der Zusatz „Rhein“ fehlt, weil sie dann auf Grund der Straßenbezeichnung„Auf der Donau“ nach Linz an der Donau gehen dürften. Der gestohlene Kraftwagen wiedergesunden Neuwied: Der vor wenigen Tagen nachts bei Engers gestohlene Kraftwagen wurde am Bismarckplatz in Neuwied wiedergefunden. Das Fahrzeug war herrenlos abgestellt worden. Kurzbrief aus Oberkassel Oberkassel: Am heutigen Mittwoch findet um 20.30 Uhr im Saale Broel in Oberdollendouf eine äußerst wichtige Versammlung aller Kartoffelanbauer aus dem ganzen Amtsbezirk statt. Die Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Kartoffelkäfen werden von der Abwehrstelle in Asbach bekanntgegeben.— Zurzeit wird nun auch die Südkurve an der Eisenbahnbrücke Oberkassel=Dollendorf den Erfordernissen des starken Verkehrs angepaßt. Das Pflaster der Kurve wird soweit höhen gelegt, daß ein gefahrloses Durchfahren möglich ist.— An der Klaus=Clemens= und Horst=Wesselstraße hat man in der vorigen Woche damit begonnen, dar von der Gemeindeverwaltung schon lange geplante Straßenverbesserungspregramm zu verwirklichen. In der Klaus=Clemensstraße ist das alte Kopfpflaster bereits entfernt worden.— Die Mitglieder den NS.=Kriegsopferversorgung, Ortsgruppe Oherkassel unternahmen kürzlich ihren alljährlichen Sommerausflug. Die Fahrt ging ins Bergische Land nach Schloß Burg und zun Müngstenen Brücke. Von herrlichstem Sommerwetter begünstigt wurde der Ausflug zu einem Erlebnis.— Am vergangenen Montag wurde Oberlehrer i. R. Otto Helterhoff, der lange Jahre an der Kalkuhlschen Oberschule wirkte, 80 Jahre alt. — Auf der Hauptstraße in Oberkassel kam ein Motorradfahrer zu Fall; als er starten wollte. Er hatte anscheinend das Gleichgewicht verloren und fiel so unglücklich, daß er mehrere Minuten besinnungslos liegen blieb. Die Mauern der neuen Pfarrkirche wachsen Schnelle Arbeitsfortschritte in Siegburg-Mülldorf— Einweihung noch in diesem Jahr? Siegburg=Mülldorf: Wenige Monate sind seit dem ersten Spatenstich zum Neubau der Pfarrkirche vergangen. Aber in dieser kurzen Zeitspanne wurde fleißig gearbeitet. Die Grundmauern schossen in die Höhe. Die Wände' des Kirchenschiffs werden aus Ziegelsteinen gemauert. Schon lassen sich die Formen des Gotteshauses klar erkennen. Zwischen dem Gewirr der Holzgerüste sieht man im Innern die Altarnischen, außen die kapellenartigen Vorbauten. Bei dem schnellen Vorwärtsschreiten der Arbeiten kann man noch in diesem Jahre mit der Einweihung des Gotteshauses rechnen. Was giet's im Teistungstampf zu schaffen! Die Kreiswallung der DAF. macht Vorschläge Verbesserungsmöglichkeiten auf allen Gebielen Siegkreis: Die Kreiswaltung der DAF. Siegkreis macht einige Vorschläge für den Leistungskampf der deutschen Betriebe des Siegkreises für das Jahr 1938/39. Sie lassen erkennen, mit welchen Waffen dieser friedliche Wettstreit geschlagen werden kann. Volksgesundheit ist eine der wesentlichsten Forderungen des Nationalsozialismus. Der Dauev der Arbeitszeit entsprechende Pausen, Verabreichung von warmen Mittagessen, soziale Betreuung der Gefolgschaft durch den Betriebsarzt, Mütterschutz, Kinderzulage, gesundheitliche und einwandfreie Arbeitsplätze, Gemeinschaftsräume und sanitäre Anlagen, Gesundheitstrupp und Unfallschutz, Gewährung von Sonderurlaub auf Anraten des Arztes— das sind Fragen, die im Interesse der Gesunderhaltung des Werktätigen gelöst werden müssen.— Kraft durch Freude: Schänheit der Arbeit, KdF.=Fahrten bei Urlaub(daher -KdF.=Reisesparkassen), Betriebssport, Betriebswanderungen, Kameradschaftsubende, Musik= und Gesanggruppen, geschlossene Theaterbesuche usw. steigern die Arbeitsfreudigkeit und damit die Leistungsfähigkeit der Gefolgschaft.— Schulung: Zur weltanschaulichen Schulung, Freistellung der Betriebsobmänner, Betriebsfrauenwalterinnen, Vertrauensratsmitglieden und Gefolgschaftsmänner bei Kursen der NSDAP., DAF. und deren Gliederungen unter Weiterzahlung der Löhne. Bildung von Werkscharen und Werkfrauengruppen. Beideo fördert die innere Haltung der berufstätigen Arbeitskameraden und dient der Ausrichtung nach nationalsozialistischen Grundsätzen.— Berufserziehung: Fachgemäße Ausbildung der Lehrlinge durch besonders geschultes und ausgebildetes Personal in Lehrwerkstätten, Beteiligung am Reichsberufswettkampf, Mitgliedschaft in HI., B0M. und in den DAF., Teilnahme an HJ.=Zeltlagern usw. garantieren einen beruflich tüchtigen, weltanschaulich gefestigten Nachwuchs mit größten Leistungsfähigkeit.— Soziale Gestaltung des Betriebes: Einrichtung einer Unterstützungskasse, Altershilfe und Altersrente, Heiratsbeihilfen, Zuschüsse bei Geburten, Weiterzahlung eines Teillohnes bei Wehrdienstübungen, Siedlungsbau, Urlaubsverbesserung, Leistungslohn, Betreuung der„Werktätigen durch soziale Betriebsarbeiterinnen helfen zur Bildung einer wahren Gemeinschaft und fördern das Glück der deutschen Familie. Er wußte nicht wohin Söven: Auf der Straße nach Rott in der Nähe der Schule fuhr ein Personenkraftwagen, der einem entgegenkommenden Motorradfahrer und einem heimwärts trabenden Pferd ausweichen wollte, gegen einen Straßenbaum. Durch das Schleudern des Wagens wurde ein an dieser Stelle stehendes Warnzeichen um gelegt. Der Wagen wurde stark beschädigt, die Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Am Vorgebirge entlang Die Urliste der Schöfsen und Geschworenen Bornheim: Die Urliste der in der Gemeinde Bornheim wohnhaften Personen, die zum Amt eines Schöffen oder Geschworenen berufen werden können, liegt bis zum 31. Juli in den Dienststunden auf dem Rathaus in Bornheim zur Einsicht aus. In dieser Frist können Einsprüche gegen die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Urliste erhoben werden. Die Getreidernte beginnt Hemmerich: In Hemmerich hat man mit den Erntearbeiten begonnen. Das Getreide steht ausgezeichnet auf dem Halm und die Aehren neigen sich unter ihrem Gewicht. Man sieht kaum ein Fruchtfeld, wo die Halme liegen. Hierdurch wird die Arbeit der Bauern sehr erleichtert. Mit Sichel, Mähmaschine und Selbstbinder wird das Getreide gehauen. Da aber die hiesigen Bauern sich mehr auf Obst= und Gemüsebau verlegen als auf Getreideanbau, wird in den kleineren Betrieben diese Arbeit meist von der Hand gemacht. Die letzte Fahrt des Totengräbers Hemmerich: Der alte ehemalige Nachtwächter und Totengräber, Herr Heinrich Schäfer, wurde dieser Tage unter Anteilnahme der ganzen Bevölkerung zur letzten Ruhe geleitet. Der Verstorbene hat über 25 Jahre lang das Amt des Totengräbers in der hiesigen Gemeinde innegehabt und erst vor einem halben Jahre„ ist er von seinem Posten zurückgetreten. Manchem Hemmericher und Kardorfer Bürger hat er das Grab geschaufelt. Nun ruht auch er unter der Erde. Betrunkene Fahrer verursachen Unfälle Brühl: Ein betrunkener Motorradfahrer kam auf der Uhlstraße zu Fall. Seine mit ihm fahrende Frau verletzte sich erheblich am Kopf. Der Fahrer wurde von der Polizei eingesperrt, um seinen Rausch auszuschlafen. — Der Fahrer eines Lieferwagens war ebenfalls betrunken. Er fuhr in der abschässigen Talstraße über den Bürgersteig, rannte einen Handkarren um, fuhr über einen Mauerabsatz und stieß dann gegen eine Baubude, die beschädigt wurde. Durch Blutprobe wurde auch hier die Trunkenheit einwandfrei festgestellt. Jagdunfall einwandfrei festgestellt Meckenheim:„Allerlei Gerüchte veranlaßten die Behörde, sich nochmals des Falles E. anzunehmen, über den wir ausführlich berichteten. Nun ist einwandfrei festgestellt, daß E. an den Folgen eines Jagdunfalls gestorben ist. Viel Haselnüsse und Bucheckern Aus der Eifel: In diesem Jahr steht in den meisten Bezirken der Eifel eine gute Haselnuß= und Bucheckernernte bevor. Die Sträucher und Bäume weisen fast überall einen hervorragenden Behang auf. Dadurch bietet sich den Sammlern eine weitere Verdienstmöglichkeit. Allerdings hat man in den letzten Jahren vielfach die unerfreuliche Feststellung gemacht, daß die Haselnüsse zu früh gepflückt werden, bevor die Vollreife eingetreten ist. Seit einigen Jahren ist man dazu übergegangen, das Sammeln der Bucheckern, die zur Herstellung hochwertigen Speiseöls Verwendung finden, planmäßig— unter Einsatz der Hitlerjugend— durchzuführen. Das Schützenfest in Niederlützingen Niederlützingen: Auf dem Schützenfest war Toni Mosen, Schweppenburg, der glückliche Schütze des Rumpf=Preisadlers. Im Kleinkaliberschießen errang Peter Mertlich, Niederlützingen, mit 35 Ringen den ersten Preis. Von Eiselhöhen und Eiseltälern Bis 50. Juli Jauerwurmberampfung Wichtige Anordnungen des Rebschutzdienstes— Vorsicht mit Arsenmitteln! Linz: Wie der Rebschutzdienst im Bezirk der Provinziallehranstalt Ahrweiler, zu dem auch das Gebiet des Linzer Weinbauamtes gehört, mitteilt, wird der in den letzten Tagen ansteigende Mottenflug in dieser Woche seine Hauptflughöhe erreichen. Es ist für die Zeit vom 25. bis 30. Juli in allen Sauerwurmlagen eine Wurmbekämpfung erforderlich. Da die Perenospora bisher nur vereinzelt festgestellt werden konnte, genügt zur Erzielung hinreichender Schwebefähigkeit eine Kupfervitriol=Kalkbrühe von 0,5 Prozent. Es werden folgende Brühen in Anwendung gebracht: .5prozentige Kupfervitriol=Kalkbrühe von 400 Gramm Kalkarsen auf je 100 Liter fertige Brühe und neutrale Kupfermittel, 1prozentig mit Zusatz von 400 Gramm Kulkarsen auf je 100 Liter fertige Brühe. Es ist besonders darauf zu achten, daß die arsenhaltigen Brühen nur bis zum 31. Juli verwendet werden dürfen. Die Anwendung arsenhaltiger Stäubemittel ist seit dem 1. Juli verboten. Bei Anwendung von Giftmitteln sind Vorsichtsmaßnahmen in der Benutzung von Hochdruckspritzen anzuwenden. Jede Traube muß voll getroffen werden. Es ist zu beachten, daß ein Verschmieren der Trauben und Blätter mit dicken Brühen die Reife beeinträchtigt und verzögert. Ebenfalls ist darauf zu achten, daß die Trauben, die für den Frischgenuß oder die Süßmostbereitung verwandt werden sollen, nicht mehr mit Arsen=Mitteln bespritzt werden dürfen. Wo hier die Sauerwurmbekämpfung erforderlich ist, soll sie mit wässerigen Nikotinbrühen durchgeführt werden. Bei Auftreten von Oidium ist darauf zu achten, daß der Spritzbrühe 150 Gramm Schmierseise auf 100 Liter zugefügt werden. Die noch nicht befallenen Weinberge sind erneut zu schwefeln, falls dies noch nicht geschehen ist. Die Rebschulen und Jungfelder müssen bis in den Monat September hinein alle fünf bis sechs Tage bespritzt werden. Zur Vermeidung von zu starker Geizbildung ist das Gipfeln möglichst zu verzögern. Für diese Arbeit ist der richtige Zeitpunkt gekommen, wenn die gekrümmten Triebspitzen sich strecken und die Triebe sich an der Ansatzstelle zu bräunen beginnen. Falls weitere Wurmbekämpfungsmaßnahmen in den nächsten Wochen notwendig sind, ergehen hierüber wieder genaue Anordnungen des Rebschutzdienstes. Mittwoch und Samstag Kartoffelkäsersuche Oberwinter: Der neueingerichtete KartoffelkäferAbsuchdienst hat eine Suchaktion angeordnet, die jeden Mittwoch und Samstag abwechselnd von einer besonderen Suchkolonne und einer Kolonne der Volksschule durchgeführt wird. Die Besitzer von Hausgärten werden aufgefordert, die Nachsuche zur gleichen Zeit vorzunehmen oder zu veranlassen. Hermann Lindecke 1 Remagen: Im Alter von 66 Jahren ist der weit über die Genzen Remagens bekannte Rosenzüchter H. Lindecke gestorben. Aus kleinen Anfängen heraus schuf der Verstorbene eine Rosenzucht, die heute noch in weitem Umkreis unerreicht ist. Auf zahlreichen internationalen Ausstellungen wurden die Remagener Rosen ausgezeichnet. Die Stadt Remagen verdankt Hermann Lindecke viel. Von 1924—1935, bekleidete er das Amt eines Beigeordneten. Dann rief ihn der Bürgermeister als Beirat für propagandistische und gärtnerische Angelegenheiten. Bei der Ausgestaltung der neuen Rheinanlagen hat er Gelegenheit gehabt, sein künstlerisches Empfinden zum Ausdruck zu bringen. Als Mitglied des Kuratoriums der Gärtnerberufsschule trat er stets für den fachlichen Nachwuchs ein. Auch dem Obst= und Gartenbauverein stellte er sich gern zur Verfügung. Zwei pflichttreue Reichsbahnjubilare Remagen. Der Eisenbahnbeamte Josef Nelles kann in diesen Tagen auf eine 25jährige Tätigkeit im Dienste der Reichsbahn zurückblicken. Der Arbeitsjubilar ist als Werkführer bei der Bahnmeisterei 122 Remagen tätig.— Das gleiche Jubiläum begeht der Reichsbahnbetriebsassistent Klaus Schmitt, der am Fahrkartenschalter seit 25 Jahren seine Pflicht erfüllt. Neuer Gemeindegruppenführer in Sinzig Sinzig: Der bisherige Gemeindegruppenführer im Reichsluftschutzbund, Amtsbürgermeister Meyer, wurde wegen dienstlicher Ueberlastung als Bürgermeister auf seinen Antrag hin von seinem Ehrenamt entbunden. Zu seinem Nachfolger wurde der Führer der Amtsfeuerwehr, Mathias Drenk, berufen. 8000 Mark Pflücklohn wurden ausgezahlt Kommern:: Die Erbsenernte, die in diesem Jahr ein bisher nicht gekanntes Ausmaß angenommen hatte, geht langsam zu Ende. Seit fast vier Wochen sind Hunderte mit dem Pflücken beschäftigt, und die Erbsenanbauer haben bis jetzt schon fast 8000 Mark an Pflücklohn ausgezahlt. Das ist allerhand für einen kleinen Ort. Es gibt genug Familien, denen die Erbsenernte ein Nebenverdienst von mehreren hundert Mark einbringt. Das Fest der Bürgerschützen Gemünd: Der Gemünder Bürgerschützenverein feierte am Sonntag und Montag sein Schützenfest. Bereits am Samstagabend fanden sich die Kompagnien in ihren Lokalen zu Vorfeiern zusammen. Der traditionelle Festzug mußte wegen des Nürburgrennens ausfallen. Am Sonntagnachmittag trafen sich die Schützen auf dem Schützenplatz am Kurhaus, wo man an den Schießständen dem Schießsport huldigte. Abends fanden sich die Schützen zu kameradschaftlichen Feiern zusammen. Den Montag stand im Zeichen des Königsvogelschießens. Schützenkönig wurde Hubert Klöckerjun. Ein feierl. Krönungsball im Kurhaus beschloß das Fest. In einem bisher noch nicht gekannten Ausmaß war in diesem Jahre der Marktplatz von Schaustellern beschickt. Fünf Jahre Landrat Schleiden: Am morgigen Donnerstag werden es sünf Jahre, daß Landrat Dr. Schramm als erster nationalsozialistischer Landvat an die Spitze des Kreises Schleiden berufen wurde. Die Kreisfinanzen waren damals sehr zerrüttet, etwa die Hälfte der Industrieund gewerblichen Unternehmungen lag brach, der Bauernstand war überschuldet und rd. ein Fünftel der Kreisbevölkerung war auf öffentliche Unterstützung angewiesen. Heute schaut der Kreis Schleiden auf einen Aufschwung, wie man ihn vor fünf Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Schon seit einem Jahre gibt es keine einsatzfähigen Erwerbslosen mehr, die verschuldeten Betriebe wurden entschuldet, und durch die Gewährung von Staats= und Kreisdarlehen hat sich eine rege Bautätigkeit entwickelt. Ungeheure Arbeit ist in den letzten fünf Jahren auf dem Gebiete der Bodenverbesserungen geleistet worden. Rund ein Siebtel aller Notstandsmaßnahmen, die in der Rheinprovinz durchgeführt wurden, entfallen auf den Kreis Schleiden. Der klugen Politik des Landrats ist es auch zu danken, daß das Straßennetz des Kreises in fünf Jahren um rd. 90 Kilometer erweitert wurde. Aber auch um zahlreiche andere bedeutende Anlagen(Ordensburg Vogelsang. Talsperre Schwammenauel, sechs moderne Badeanstalten, zahlreiche neue Schulen und andere öffentliche Bauten, Einrichtung eines Kreisgesundheitsamtes und große Erweiterungen am Kreiskrankenhaus in Mechernich) ist der Kreis Schleiden bereichert worden. In ganz besonderem Maße hat sich Landrat Dr. Schramm für die Erhaltung der vielen im Kreise vorhandenen Natur= und Baudenkmäler eingesetzt. Vor einigen Jahren wurde er in den Hauptvorstand des Eifelvereins berufen und im Juni d. J. übernahm er die Leitung des Gesamt=Eifelvereins. Auf der obersten Stufe ausgerutscht Mechernich: Eine in den fünfziger Jahren stehende Frau von hier wollte ihr Kind zu Bett bringen. Dabei rutschte sie auf der obersten Treppenstufe aus, hatte aber die Geistesgegenwart, das Kind auf den Fußboden fallen zu lassen, während sie selbst hinterrücks die Treppe hinunterfiel. Sie erlitt bei dem Sturz eine Gehirnerschütterung, eine schwere Kopfwunde und brach mehrere Finger. Besuch im Verkumer Erntekindergarten Wo bleiben die Kinder zur Ernlezeit?— Sandkasten, Planschbecken und Spiele ohne Zahl Berkum: In der Erntezeit muß jeder im Felde mitarbeiten. Auch die Mutter bleibt nicht verschont. Aber was machen die Kinder? Das war früher die Sorge der Mütter. Heute sind diese Sorgen nicht mehr. denn wir haben NSV.=Kindergärten, in welchen sich unsere Kleinen so wohl fühlen. In hellen Räumen bei schönen Spielsachen, auf grünen Wiesen und in Sandkästen können sie sich die Zeit vertreiben, umhegt von der Kindergärtnerin, die für jedes Zeit und gute Worte hat. Die Ortsgruppe Mehlem der NSV., zu der auch das Drachenfelser Ländchen gehört, besitzt zwei herrlich gelegene Erntekindergärten; einen in Mehlem selbst und einen in Berkum. Dem Berkumer Erntekindergarten galt unser jüngster Besuch. Dort können die Kleinen sich nach Herzenslust herumtummeln. Ein großer Sandkasten steht zur Verfügung, und ein geräumiges Planschbecken lädt zum kühlen Bad an heißen Sommertagen ein. Außer den Spielplätzen in freier Natur steht eine größere überdachte Halle und ein Spielzimmerchen den Kindern zur Verfügung. Hier finden sie Puppen, Gesellschaftsspiele, Kasperle=Theater und andere Unterhaltung. Zuerst werden die Kinder, wenn sie ankommen, in den Waschraum geführt, wo sie sich waschen und die Zähne putzen. Anschließend gibt es Pfeffermünztee an der kleinen Tafel, und dann beginnt das muntere Spiel. Mittags essen die Kinder zu Hause, und nachmittags erscheinen sie wieder. Abends gegen 5 Uhr wird der Kindergarten geschlossen. Im Verdacht der Brandstiftung verhaftet Meckenheim: Ende voriger Woche entstand, wie berichtet, in einer Scheune in Arzdorf ein Brand, der, als er nachts gegen 2 Uhr bemerkt wurde, eine solche Ausdehnung genommen hatte, datz trotz eifrigster Bemühungen der Freiwilligen Feuerwehr von Arzdorf Scheune und Stall nicht gerettet werden konnten, sondern dem Feuer zum Opfer fielen. Lediglich ein Uebergreifen des Brandes auf die Nachbarhäuser und Wirtschaftsgebäude konnte glücklicherweise verhindert werden. Futtervorräte und eine Ziege verbrannten mit. Wegen dringenden Verdachts der Brandstiftung wurde nun eine Frau von der Polizeiverwaltung Meckenheim verhaftet und dem Amtsgericht in Rheinbach zugeführt. Die Frau hatte sich in eine Reihe von Widersprüchen verwickelt. Vor drei Jahren war die Betreffende in Verdacht, als in einer Nacht ihr Mann plötzlich verschwand. Der Mann ist seit dieser Zeit verschollen geblieben. Auch seine Leiche ist nie gefunden worden. Die Frau wurde damals in Haft genommen, mußte aber nach gewisser Zeit mangels Beweises entlassen werden. W Seite 5. Nr. 16 203 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 27. Juli 1933 Carnen, Ceer und Woill „Vergrennen zum Drachensels“ verlegt! „Bonn—Aachen—Bonn“, die straßensportliche Veranstaltung des Kreises Bonn ist geschlagen. Man darf sie auf der ganzen Linie als einen Erfolg anseden. Nun gilt es, auch die vorgesehenen beiden restlichen Straßenrennen des Kreises Bonn ebenso gut zu gestalten und durchzuführen. Für den 7. August war ursprünglich das„Bergrennen zum Drachensels" vorgeseben. Doch wegen der zeitlich schnellen Folge auf „Bonn—Aachen—Bonn“, hat man davon abgesehen, diesen Zeitpunkt zu wählen. Dieses Rennen ist schon gesichert und gelangt nun am 4. September zur Durchfübrung. Die Stadt Königswinter hat einen entsprechenden Zuschuß gewährt. Allerdings ist dieser nicht— wie erhofft— so groß, um dieses Rennen auch für Berufsfahrer auszuschreiben. Die Genehmigung seitens des Fachamts Radsport llegt auch vor, doch vermögen Veranstalter und Ausrichter das Risiko nicht zu übernehmen. Nichtsdestoweniger wird dieses Bergrennen weit über unseren Gau hinaus bei den Amateuren Anklang finden. Das Straßenrennen„Rund um das Vorgebirge“ war ursprünglich auf diesen 4. September gelegt worden. Nun ist dessen Durchführung in Frage gestellt. Vielleicht jedoch vermag man zwischenzeitlich(etwa Ende August) dieses schon zu starten. Paul Krewer gestürzt Auf der Bahn in Cbemnitz=Altendorf wurden Steberrennen veranstaltet. Die Kämpfe der Steher leiteten drei Verfolgungsrennen ein, in deren erstem der Kölner Paul Krewer so schwer zu Fall kam, daß er in ein Chemnitzer Krankenhaus übergeführt werden mußte. Weltmelster Lohmann gewann den 40=km=Lauf und lag im 50=km=Rennen nur 25 Meter hinter dem Sieger Schindler, so daß ihm der Gesamtsieg zusiel. Weckerling und Masson Stappensieger In zwei Teilabschnitten führte die 17. Etappe der„Tour de France“ von Besancon nach Straßburg über 233 Km. Auf dem letzten Teil der Strecke ging es durchweg durch das ehemals deutsche Elsaß. Da war es der unermüdliche kleine Magdeburger Weckerling, der zusammen mit dem Belgier Masson dem Felde auf dem ersten Teil auf und davon ging und sich später mit seinem Begletter in den Tagessieg teilte, da beide auch in Straßburg mit der Kopfaruppe, diesmal allerdings in umgekehrter Reibenfolge, eintrafen. Das Hauptfeld lag in beiden Abschnitten stets beisammen, so daß keine Aenderungen eintraten. Alle Favortten und auch die übrigen Deutschen Hauswald, Arents und Wendel wurden gemeinsam auf den 13. Platz gesetzt. Ergebnisse: 17. Etappe von Besancon nach Straßburg (233 Km.): 1. Weckerling und Masson:57:38 Std., 3. Frechaut :00:16 Std., 4. Tanneveau gleiche Zeit. 5. Maserus:01:09 Std. Gesamtwertung: 1. Bartalt 121:35:02 Std., 2. Verwaecke 121:56:19 Std. Zielstreckenflüge nach Göttingen Am dritten Tage der 19.„Rbön“ auf der Wasserkuppe waren von den Teilnehmern Zielstreckenflüge nach Göttingen zu erledigen. Begünstigt durch das schöne Sommerwetter war der Flugbetrieb vom frühen Morgen an sehr umfangreich, es wurden nicht weniger als 129 Starts durch Motorschlepp durchgeführt. Bis nachmittags gegen 17 Uhr hatten bereits acht Teilnehmer die 118 km lange Entfernung nach Göttingen geschafft, neben Einzel= auch Doppelsitzer.— Die weiteste Entfernung des Dienstags legte Schmidt=RSFK, Gruppe Baden, mit 190 km nach Hildesheim zurück, ihm folgte L. Hoffmann, der bis Goslar(163 km) kam. Gau Mannschaftsmeisterschaft der Amatealbozer in Vrenau Mittelrhein weiter im Wettbewerb Die Vorrundenkämpfe um die Gau=Mannschaftsmeisterschaft der Amateurboxen zogen sich bis weit nach Mitternacht din. Neben den Staffeln der Gaue Westfalen und Nordmark. die sich schon am Vormittag behaupten konnten, zogen noch die Gaue Niedersachsen(kampflos, da Pommem zurückgezogen), Brandenburg, Schlesien, Niederrhein und Mittelrbein ein. Die Frage, ob die Mannschaft des Gaues Mitte oder des Gaues Ostpreußen weiten im Wettbewerb bleibt, ist durch das:8 noch ungeklärt. Eine schöne Leistung vollbrachte die Mittelrhein=Mannschaft, die sich durch einen 12:=Sleg über Sachsen den Verbleib im Wettbewerb gesichert hat. * Die kampfstarke Niederrhein=Acht seierte in Görlitz einen eindrucksvollen 14:=Sieg über Hessen, in dessen Reihen nur Stasch einen Sieg landete. Ergebnisse (vom Fliegengewicht auswärts): Palussek(Niederrhein) Punktsiegen über Studenroth(Hessen): Stach(.) Punktsieger über Spannagel(.): Scholten(.) Punktsieger übev Petri(.): Heese(.) Punktsiegen über Rohrmann(.); Herchenbach (.) Punktsieger über Hohrmann(.): Scholl(.) Punktsieger über Seibert(.): Wolf(.) Punktsieger über Vaupel (.): Runge(.) Punktsieger über Krämer(.) in dev ersten Runde durch Niederschlag. Dank der guten Besetzung in den leichteren Gewichtsklassen sicherte sich die Brandenburg=Auswahl einen Vorsprung gegen Bayern, so daß das Schlußergebnis schließlich 10:6 für Brandenburg lautete. Europameisten Nürnberg(Br.) besiegte Streble(.) hoch nach Punkten, ebenso Campe im Mittelgewicht den Veureter des Gaues Bayern. Oechsle. Unerwartet kommt der 10:=Sieg des Gaues Schlesten über Südwest. Die auch im Westen bekannten Bütrnen 2 (Federgewicht) und Bütmor 2(Leichtgewicht) kamen zu überzeugenden Erfolgen. :8 war den Ausgang des Vorrundenkampfes zwischen Mitte und Ostpreußen. Eine Ueberprüfung der Punktzettel entscheidet danllber, wer von den beiden Gauen an der Zwischenrunde teilnimmt. Ein klarer Erfolg der Mittelrhein=Mannschaft über die Sachsen=Staffel kam in Hirschberg zustande. Wie schon in früheren Gauvergleichskämpfen, erwiesen sich in den Reihen den Mittelrhein=Boxer auch diesmal die„Kleinen“ als die zuverlässigsten Vertreten. Fliegengewichtsmeister Obermauen begeisterte die Zuschauer. Mit einer technisch und voxerisch abgerundeten Leistung behauptete ev sich im Kampf gegen den Sachsen=Boxer Lanzerath. Obermauer blieb überlegener Punktsieger. Etwas unerwartet kommt die Niederlage des Aurora=Boxers Uldenich, den sich gegen Stibinskl(Sachsen) mit einer Niederlage zufrieden geben mußte. Gegen wen die Mittelrhein=Mannschaft in der Zwischenrunde antreten muß, ist noch nicht entschieden. Vosen gewinnt Ergebnisse:(vom Fliegengewicht auswärts): Obermauen (Mittelrhein) besiegt Lanzerath(Sachsen) n..; Gummersbach(.) besiegt Kovitz(.) n..; Kanek(.) besiegt Klahre(.) n..; Biemer(.) besieg Dötsch(.) n..; Stibinski(.) besiegt Ulderich(.) n..: Jahn(.) besiegt Zimmermann(.) n..; Vosen(.) besiegt Mürbitz (.) n..: Ortmanns(.) besiegt Eckmülles(.) n. P. Die Mitteitheinfaßballer slegen üder Hommern Run gegen Schlesien— Ostmark als Javorit Mit zwei Spielen der Trostrunde wurde das große Fußballturnter der heutschen Gaumannschaften in Breslau fortgesetzt. In beiden Begegnungen standen mit Mittelrhein und Westfalen westdeutsche Mannschaften im Kampf, die am Sonntag in der ersten Runde des Hauptwettbewerdes ausgeschieden waren. Nach seiner guten Leistung gegen den Favoriten Ostmark überzeugte der Mittelrhein durch einen glatten :=Sieg über Pommern. Dabei ist erwähnenswert, daß sich die pommersche Els gegen Schlesien ausgezeichnet gehalten datte und nur mit:6 unterlegen war. Westfalen hatte allerdings mit der Nordmark einen noch schwierigeren Gegner erhalten, blieb ader trotzdem mit:2 erfolgreich. Das Treffen in der Schlesterkampfbahn zwischen Mittelrhein und Pommern stand im Zeichen der Rheinländer. Nur dem vervorragenden Torwart der Pommern war es zu verdanken, daß der Vorsprung des gut aufgelegten Mittelrhein=Sturmes nur zwei Treffer betrug. Nach dem Wechsel waren die Oftdeutschen aber so häufig in Gefahr, daß die vier weiter erzielten Tore nicht einmal die Ueberlegenheit der Rheinländer treffend zum Ausdruck brachten. Auf der anderen Seite war der Pommern=Sturm in keiner Spielminute gefährlich, so daß die mittelrheinische Abwehr gegenüber dem Tonntagsspiel diesmal das wesentlich leichtere Spielpensum zu verrichten datte. Noch kurz die Trefferfolge, die nach zwanzig Minuten durch den Trierer Bars eingeleitet wurde. Für die Erdöhung des Vorsprungs noch vor der Pause sorgte in der 38. Minute der Köln 99er Weyer dessen Vereinskamerad Werheit nach dem Wechsel mit drei Treffern zum„Retordschützen“ wurde. Den guten Schluß machte wieder Bars. Die Leistung der Mittelrhein=Elf war wieder recht abgerundet. Außer den Torschützen wußten auch die übrigen Stürmer, Becker 2 und Joe Eldern, zu gefallen. Als Mittelläufer hinterließ Hoofs einen guten Eindruck. Ohne Kuzorra und Gellesch Westfalen war am Sonntag in dem Verlustspiel gegen Württemberg seinem Ruf erwas schuldig geblieben. Gegen die Nordmark=Els versuchte man es mit einer veränderten Aufstellung. To fehlten u. a. Kuzorra und Gellesch. Das Spiel lief diesmal etwas flüssiger und auch der Angriff verstand sich aufs Torschießen. Bonner(Herne) und der Schalker Kalwitzti stellten einen:=Vorsprung her, bevor Panse den ersten Gegentreffer anbrachte. Durch ein zweites schönes Tor von Kallwitztl hieß es bereits deim Wechsel jeroch:1. Im zweiten Abschnitt erzielten beide Parteien noch je ein Tor. Für Westsalen erhöhte der Bieleselder Armine Scharz auf :1, dann schoß Lüdecke das zweite Tor der Nordmark. Erst in der letzten halben Stunde hatten die Norddeutschen im Feldspiel einige Vorteile. Mit diesen zwei Siegen bleibt Westdeutschland wenigstens in der Trostrunde weiter vertreten. Klassenunterschied... Ostmark— Schlesien:2(:0) Für die Schlesier war der Zwischenrundenkampf ihrer Gaumannschaft gegen die Vertreter der Ostmark natürlich der Hauptschlager. Ohne sich ganz auszugeben, spielten sie sich bis zum Wechsel einen:=Vorsprung durch Tore von Stroh, Neumer, Stroh und Hahnemann(2) heraus. Erst im zweiten Kampfabschnitt gelang es Pawlitzki, durch Freistoß für Schlesien den ersten Gegentreffer zu erzielen. Neumer und Ztschek schlossen auschließend zwei schöne Kombinationszüge, mit denen sie die Schlesien=Abwehr glatt leerlaufen ließen, mit weiteren Treffern ab, so daß die Ostmark:1 führte, als Torwart Stanitzek einen von Stroh geschossenen Handelfmeterball meisterte. Pawlitzki brachte es aber im Gegenstoß fertig, einen zweiten Erfolg für Schlesten zu erzielen. Das Schlußergebnis:2 für Ostmark stellte Hahnemann her. Baden kämpfte, aber... Südwest— Baden:3(:2) Ein schönes Kampsspiel, das besonders gegen Schluß die 4000 Zuschauer aus dem Platz der Breslauer SpVgg. 1902 in seinen Bann zog, lieferten sich die Gaumannschaften von Südwest und Baden. Denn Badens Auswahl setzte sich noch einmal beherzt ein, um den knappen:=Vorsprung des Gegners wettzumachen. Klingler schoß auch den Ausgleichstreffer— aber der Schiedsrichter erkannte diesen wegen regelwidriger Behinderung des Südwesttorwarts Remmert nicht an. Und damit war der Kampf zu Gunsten der Südwestelf entschieden, die damit in die Vorschlußrunde einzieht. Der Sieg dieser Mannschaft ist nicht unverdient. Sie zeigte die einheitlichere Leistung. Die Südwestmannschaft beherrschie auch nach dem Wechsel das Spielgeschehen, während sich Baden auf Durchbrüche verlegte. Erst:0, dann:41 Bayern— Niederrhein:4(:0) In der ersten Hälfte führten die Bayern durch Tore des linken Flügels, wo Simetsreiter der gefährlichste Stürmer war,:0. Nach dem Wechsel erhöhte Lehner sogar auf:0, ehe der Niederrhein durch Stermseck zum ersten Gegentor kam. Kennemann war aber für die Bavern noch einmal erfolgreich. Ein Eigentor brachte dem Niederrhein ein„billiges“ Tor ein. Und als Winkler und Kobierski die Trefferspanne auf:4 minderten, hing der Ausgleich„in der Luft“, doch in diesem Augenblick erwies sich die Bayern=Abwehr als sehr stark und unüberwindbar. Sie hielt den knappen Vorsprung. Württemberg schlug Mitte:1 Den ersten großen Zuschauererfolg der Fußballspiele in Breslau selbst sand das Zwischenrundentreffen, in dem sich Württemberg und Mitte vor über 15000 Besuchern gegenüberstanden. Bereits in der siebenten Minute war Mitte durch ein Kopfballtor des Linksaußen Hoffmann in Führung gegangen, doch zog der spätere Gewinner durch den Rechtsaußen Aubele gleich, und eine schöne Flanke des gleichen Spielers verwandelte kurz darauf der Linksaußen Fink zur :=Halbzeitführung. Noch drückender wurde die Ueberlegenheit der Württemberger nach dem Wechsel. Der schwäbische Angriffsführer Mohn verwandelte einen Freistoß zum:1, und nachdem die Mitteldeutschen vorübergehend etwas Boden gutgemacht hatten, schossen die Schwaben im Endspurt durch Seitz und Tröger die beiden restlichen Tore. Niedersachsen bezwang Brandenburg:1 Auf dem harten Boden des Breslauer BfB.=Platzes trug die Elf aus dem Gau des neuen Deutschen Fußballmeisters auch über Brandenburg einen beachtenswerten Erfolg davon, der allerdings mit:1, nicht besonders überzeugend ausfiel. Ueberhaupt war das Niveau des Treffens nicht überragend, doch müssen die mäßigen Leistungen durch die große Hitze in etwa entschuldigt werden. Unter den nur 1500 Zuschauern befand sich auch Reichsfachamtsleiter Linnemann, und später erschten auch der Reichssportführer. Auch im zweiten Abschnitt lag der Ausgleich verschiedentlich in der Luft, doch als Pöhler auf:0 und anschließend Billen auf:0 erhöhten, war die Entscheidung gefallen. Erst in der letzten Minute hatte Berlins Mittelstürmer Berndt mit einer„Bombe“ Glück, so daß wenigstens der Ehrentreffer erzielt war. Sachsen— Ostpreußen:9(.9) Die bessere Ballbehandlung und die größere Durchschlagskraft der Sachsen=Angriffslinie waren entscheidend für den Erfolg, den die Sachsenelf in Münsterberg gegen Ostpreußzen erzielte. Die Ostpreußen=Auswahl schlug sich tapfer und konnte besonders im ersten Spielabschnitt das:0 halten. Es wird angeboren: Wir suchen zum 1. September tüchtige Fachkräfte für unsere Abteilung Damen-Oberbekleidung Schriftliche Angebote an BEALSPERGT Bekleidungsgeschäft sucht z. 1. 8. junge Kontdristin welche gleichzeitig als Verkäuferin tätig sein. kann. Kenntnisse im Maschinenschreiben erforderlich. Angebote mit Bild u. Zeugnisabschr. unter P. 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Seite#### K Scharfrichter— ein begehrter Posten Robert Elliot, der Scharfrichter der Staaten New York und New Jersey, hat dieser Tage angekündigt, daß er sich von seinem Beruf zurückziehen wolle, nachdem er mehrere Jahrzehnte lang zum Tode Verurteilte auftraggemäß ins Jenseits befördert hat. Kaum war diese Nachricht in der Presse erschienen, als ein wahrer Ansturm auf diesen Posten einsetzte. Nicht weniger als 700 New Yorker meldeten sich beim Generalanwalt des Staates New York, um sich um den Posten eines Scharfrichters zu bewerben. Angesehene Kaufleute, Schauspieler, Rentner und Geschäftsinhaber bemühten sich um den Posten. Der New Vorker Scharfrichter erhält laut Tarif für jede Hinrichtung 150 Dollar zuzüglich 25 Dollar Spesenersatz. Die Nymphe auf dem Baum Eine seltsame Entdeckung machten„Spaziergänger in der Umgebung von Budapest, die zwischen zwei hohen Buchen in einer Hängematte ein nur sehr wenig bekleidetes junges Mädchen wahrnahmen, das sich— eine Nymphe des 20. Jahrhunderts!— mit einem Lippenstift den Mund rot färbte. Die Baumbewohnerin war sehr ungehalten über die Störung und bewarf die Spaziergänger mit ihren Pantöffelchen, sodaß diese schließlich annahmen, in der Waldfee eine Geisteskranke vor sich zu haben. Man alarmierte die Polizei, die mit einer Feuerleiter das sich heftig wehrende Geschöpf aus seiner Hängematte auf die Erde holte. Die junge Dame trug nur ein Badehöschen und erklärte, ihren Wohnsitz schon seit einer Woche auf der Buche aufgeschlagen zu haben, wo man tatsächlich ihren Koffer mit Kleidern, einige Decken, einen Kanarienvogel nebst Käfig sowie ein paar Gläser Marmelade fand, von der sich die Nymphe ernährte. Es zeigte sich indessen bei der Vernehmung, daß die Baumbewohnerin weder ein Zauberwesen noch eine Geisteskranke war, sondern eine arbeitslose Schauspielerin namens Ida Stefanik, die ihre Miete nicht mehr hatte bezahlen können und obdachlos geworden war, nachdem sie vergeblich versucht hatte, ein Engagement zu finden. Darum hatte sie sich zur Mutter Natur geflüchtet und war entschlossen, den Sommer fern von den Menschen auf der Buche zu verbringen. Sie hatte sich in ihrer Hängematte ganz wohl gefühlt, war aber doch sehr froh, als ihr eine Varietébühne auf die Meldung ihrer Auffindung hin anbot, in einer Nevue aufzutreten. Das Schiff der Heiratslustigen Zwanzig Eingeborene von Mozambique, der portugiesischen Kolonie in Ostafrika, die als Minenarbeiter beschäftigt waren, hatten gespart, um sich in ihren Heimatdörfern eine Frau kaufen zu können. Endlich waren sie so weit, daß sie einen kleinen Dampfer mieten konnten, mit dem sie den Limpopo=Fluß hinauf fuhren. Boten hatten bereits in den Dörfern das Erscheinen der zwanzig Heiratslustigen angekündigt, und das„Brautschau=Schiff“ wurde allenthalben an den Ufern freudig begrüßt. Leider nahm diese originelle Fahrt ein unglückliches Ende. Kurz vor dem Ziel geriet der Dampfer in einen heftigen Sturm, in dessen Verlauf das Steuer beschädigt wurde. So trieb das Schiff steuerlos gegen ein Felsenriff und scheiterte. Die zwanzig Heiratslustigen fanden den Tod, sie ertranken, und mit ihnen das gesparte Geld. Wen Wuhl. Antoma! Roman von Harold Effberg 311 Ceppright D. H. Payne, Leipzig „Jetzt sehe ich das ganze vor mir“, sagte Antonia, sich aus dem Stuhl erhebend.„Erst haben die beiden Männer ihre Unterhaltung miteinander, Charlie verläßt schließlich wütend den Raum, Krause ist es vermutlich davon warm geworden. Er tritt ans Fenster, schiebt es hoch, genau so wie du und ich, und in dieser Sekunde ... in dieser einzigen Sekunde muß der andere, der dort drüben am Fenster gestanden und die Unterredung der beiden beobachtet hat, geschossen haben. Von der Kugel getroffen ist Krause einen Schritt zurückgetreten, unwillkürlich auf den Stuhl gefallen, und der hat sich langsam, genau so wie bei mir und dir, seitlich gedreht! Und als dann Doebler hereinkommt, ist natürlich das Jenster geschlossen, und der Tote sitzt mit dem Gesicht nach der Tür!“ Theo hatte sein Gleichgewicht wiedergefunden. Staunend war er Antonias Worten gefolgt. Aber als sie sich in ihrer Aufregung nach ihm umsah, blickte sie in ein fragendes Gesicht. „Hast du noch Bedenken?“ „Nur ein einziges, Antonia“, sagte er.„Wer in aller Welt war— der andere?“ Drei Tage später erhielt Antonia aus London ein Telegramm folgenden Inhalts: täter durch selbstmord geendet stop heute frei gelassen stop erwarte dich und eltern übermorgen paris hotel crillon stop in unbegrenzter Dankbarkeit charlie.“ * Berlin=Westend, den 8. Juni 1930 Geliebte Jimmie, gestern morgen sind Mutter und ich von Paris zurückgekommen. Nimm Dir Deinen bequemsten Sessel, weißt Du, den mit Chintz überzogenen am Kamin Deines Schlafzimmers, und mach Dich auf eine lange Lektüre gefaßt. Wundere Dich auch nicht, daß dieser Brief mit Schreibmaschine geschrieben ist, das geschieht deshalb, weil ich mir den Durchschlag aufheben will. Er soll mir später einmal Rechenschaft ablegen für den seltsamen Schritt, den ich getan habe, sollten mich einmal Zweifel überkommen, ob er richtig war oder nicht. Daß der arme Rogers, alias Mr. George Flint, sich erhängt hat, als er sich durch Lerois Geschicklichkeit entlarvt sah, weißt Du ja aus den Zeitungen, auch daß es Theo und mir gelungen war, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß er seiner Tat überführt werden konnte. Der arme Mann war in seiner Eifersucht und Verzweiflung seiner Frau schon nach Paris gefolgt, und zwar in der Rolle eines Kammerdieners, in der er glaubte, leichter unbekannt bleiben zu können. Da sie aber da entwischte und sein Herr in Paris blieb, wechselte er den Dienst in der Hoffnung, bei Charlie, der dauernd in der Welt herumreiste, eher Gelegenheit zu haben, seiner Frau einmal über den Weg zu laufen. Er ist es gewesen, der das Zimmer gegenüber gemietet und Krauße dauernd beobachtet hat. Als Charlie plötzlich Berlin verlassen wollte, war es die letzte Gelegenheit, den Entführer seiner Frau zur Strecke zu bringen. Der arme Mann kann einem leid tun. Sie ist übrigens aus Berlin verschwunden. Kein Mensch weiß, wohin. Aber darüber wollte ich Dir eigentlich gar nicht schreiben! Auf Charlies Telegramm sind wir sofort den nächsten Tag nach Paris gefahren, Mutter und ich. Allein wollte mich die gute Dame nicht reisen lassen, erstens fand sie es unpassend(wo wir doch verlobt waren!), und zweitens— aber ich will nicht vorgreifen. Mütter sind doch Das Geheimnis der Das Erlebnis eines Arztes mit Man hat in den letzten Wochen wiederholt Schreckensmeldungen über die„Schwarze Witwe“ gelesen, jene in Mexiko beheimatete Giftspinne, deren Biß sogar auf den Menschen tödlich wirken soll. Nach den bisherigen Erfahrungen löst das Gift der„Schwarzen Witwe“, die zweifellos eines der gefährlichsten Insekten ist, die roten Blutkörperchen auf und verursacht außer heftigen Schmerzen an der Bißstelle Atemnot, Beklemmungen, Lähmungen und Krämpfe. Eine Schilderung über die Gefährlichkeit der„Schwarzen Witwe“ in einer Londoner Wochenschrift, die übertrieben war, führte dazu, daß sich unlängst das englische Parlament mit diesem Insekt beschäftigte. Ein überängstlicher Abgeordneter wollte nämlich wissen, was geschehen könnte, wenn die im Londoner Zoo untergebrachten beiden Exemplare der„Schwarzen Witwe“ auf Grund irgendeiner Katastrophe, etwa eines feindlichen Fliegerangriffes, die Freiheit erlangten. In der Tat hat sich das Unterhaus ganz ernsthaft mit dieser etwas komischen Anfrage befaßt, eine Auseinandersetzung, die in der Oeffentlichkeit lebhafte Heiterkeit erregte. Daß der Biß der„Schwarzen Witwe“ nicht gar so gefährlich und nicht unbedingt tödlich ist, geht aus dem kühnen Experiment hervor, das unlängst ein amerikanischer Arzt, Dr. Charles Barton, unternahm. Er ließ sich freiwillig von dieser gefürchteten amerikanischen Giftspinne beißen und beobachtete dann mit erstaunlicher Kaltblütigkeit die Folgen des Giftes an seinem eigenen Körper. Um es gleich vorwegzunehmen: Dr. Barton hat den Versuch ohne nachteilige Folgen überlebt. Allerdings dauerte es etwa zwei Wochen, ehe Dektorhut für Universität Göteborg ehrt einen Erfinder Nach 35 Jahren ist ein Mann in seine schwedische Heimatstadt Göteborg heimgekehrt, der einst als junger Bursche nach Amerika wanderte, um sein Glück zu machen. Die abenteuerlichsten Pläne hatte der kleine Erik Sund. Er wollte Goldgruben entdecken und Petroleumquellen finden, er wollte sich eine Farm gründen und Großviehzüchter werden, er wollte Fabriken bauen und Needereien errichten. Nichts von all dem hat sich erfüllt, und doch ist Erik Sund als Millionär in Göteborg eingezogen, um das Ehrendoktorat der dortigen Hochschule in Empfang zu nehmen. Denn er hat eine kleine Erfindung zur Erleichterung des Alltagslebens gemacht, die alle fünf Kontinente eroberte: er konstruierte den Reißverschluß. Und da der Reißverschluß nach dem Urteil der Sachverständigen die praktischste und erfolgreichste Erfindung unserer Zeit ist, fand man seinen Erfinder eines Doktorhutes würdig. Heute gibt es nicht weniger als 200 Fabriken allein in Europa, die Reißverschlüsse herstellen. Sund glaubte, er werde mit seiner ersten Reißverschluß=Konstruktion Berge versetzen. Aber die Geldleute, an die er sich zur Finanzierung seines Patentes wandte, schüttelten die Köpfe. Sie hielten das Ganze für eine Spielerei, die nicht viel Sinn habe. Auch die Fachleute der Bekleidungsindustrie versprachen sich um 1910 nicht das manchmal klüger als wir selbst! Ich nehme feierlichst alles zurück, was ich bisher gegn diese Institution vorgebracht und an meiner eigenen im besonderen auszusetzen gehabt habe! Ich brauche Dir wohl das Wiedersehen mit Charlie nicht auszumalen. Er war genau so, wie er mich in Berlin verlassen hatte, vornehm, elegant und reserviert, nur ein bißchen blaß, als ob er eine anstrengende Kur durchgemacht hätte. Von seiner Leidenszeit im Gefängnis sprach er nur sehr wenig und in diesem trocken spöttischen Tone. den Du an Deinen Landsleuten„ja kennen mußt. Aber.... und jetzt kommt das aber.... Woran knabbert man übrigens, wenn man eine Schreibmaschine vor sich und keinen Federhalter in der Hand hat? Es ist nämlich schrecklich schwer, Gefühle in Worte zu bringen, besonders wenn man sich dadurch erst über seine Gefühle klar werden will! Denke Dir, trotzdem Mutter ihm in den glühendsten Farben schilderte, was Deine Dir ewig ergebene und ihr Freund für ihn getan hatten, dieser gräßliche Mann hatte für all' das eigentlich auch nur den gleichen Spott, wie für seine eigenen Erlebnisse. Vielleicht ist Spott zuviel gesagt, vielleicht liegt es an Eurer Art, Humor zu zeigen, die uns nicht so geläufig ist— aber ich hatte dauernd das Gefühl, als belächle er im stillen meine und Theos Bemühungen. Er war des Lobes voll für Lerois Tätigkeit, dem es übrigens auch gelungen ist, auf raffinierte Art der Commercial Enterprise die Photographie der Formel abzujagen, bevor sie damit Unheil stiften konnte, und hatte auch anerkennende Worte für unsere Kriminalpolizei. Aber meine Erlebnisse als Hausmädchen, die ich Dir in meinem letzten Brief geschildert habe, fand er offenbar meiner nicht ganz würdig. Ich will die Möglichkeit nicht abstreiten, daß ich mir das alles nur eingeredet habe, daß er sich irgendwie schämte, seine Dankbarkeit zu sehr zum Ausdruck zu bringen. Ihr seid doch so komisch, ihr Engländer, ihr findet es unanständig, Gefühle zu zeigen. Aber in der Beziehung bin ich noch altmodisch, oder vielleicht auch nur deutsch, ich erwarte es, daß man mir Dankbarkeit zeigt oder zum mindesten Verständnis für das, was ich für einen anderen getan habe. Das war das eine. Das Zweite war weniger seine Schuld, als vielleicht die seiner Eltern, die ein paar Tage darauf zu uns stießen. Der Vater war genau so reizend und zuvorkommend wie damals, als ich Dich zu ihm schleppte. Aber die Mutter lernte ich doch jetzt erst kennen. Du wirst vielleicht lachen, wenn ich Dir sage, ich hatte gegenüber diesen beiden wirklich sehr artigen und zuvorkommenden Menschen das unbestimmte Gefühl, von ihnen nicht für ganz vollwertig angesehen zu werden. Das äußerte sich beileibe nicht mir gegenüber. Es kam nur leider in meiner Gegenwart zum Ausdruck, und zwar wenn sie von ihrer eigenen Familie sprachen, von ihren Freunden und Bekannten, die alle in der englischen Gesellschaft— Du weißt es ja selbst am besten, es gibt nur eine— mehr oder weniger eine Rolle spielen. Von meiner Heimat hatten sie natürlich kaum eine Ahnung, alles was sie wußten, stammte aus Erzählungen von Charlie. Das unsereins im„Meurice“ eine Suite haben könnte und mit der Jungfer reiste, schien sie baß zu verwundern. Auch, daß unsere Abendkleider den Vergleich mit französischen aushielten, trotzdem Mutter in der Eile der Abreise ihre neuen noch nicht bekommen hatte! Das konnte ich aus ihren Blicken lesen, als wir zum ersten Male zusammen im Ritz aßen. Die ersten Tage fiel mir das alles noch nicht so auf. Charlie überhäufte mich mit Aufmerksamkeiten und Geschenken, unter denen ein himmlischer Ring von Cartier nicht die geringste Rolle spielte. Erst als Charlie die Rede auf die Morningpost brachte, in der die Ankündi„schwrurzen Willr einer geheimnisvollen Spinne die letzten Spuren des Experimentes aus seinem Körper verschwunden waren.„Vier Stunden, nachdem ich mich dem Biß der„Schwarzen Witwe' aussetzte“, berichtet der Arzt,„der in mir zunächst nur das Gefühl erweckte, als habe ich meinen Daumen mit einem Dorn verletzt, war die Hand bis zum Ellbogen hinauf stark angeschwollen. Es stellte sich neben Kopf= und Muskelschmerzen Fieber bis zu 39,5 Grad ein. Die tollsten Schreckensgeschichten über die„mordende Spinne' schossen durch meinen fieberheißen Kopf, und dann versank ich in einen unruhigen, von Träumen geplagten Schlummer." „Am Abend war der Arm so dick geschwollen, daß die Finger wie Stöcke einzeln nach außen standen. Nur der Daumen konnte noch bewegt werden. Ich nahm eine starke Dosis Aspirin und sank erneut in einen betäubenden Schlaf, aus dem ich erst nach zwölf Stunden, durchnäßt bis auf die Haut, erwachte. Die Schmerzen im Arm hatten nachgelassen. Ich befand mich jedoch in einer Art von Lähmungsgustand, in dem ich jedes Geräusch in zehnfacher Verstärkung wahrnahm. Das Telefon tönte wie eine Kirchenglocke. und das Klappern der Pferdehufe auf der Straße glich einer schweren Kanonade. Drei Tage später nahm ich an einer medizinischen Konferenz teil, auf der ich jedoch kaum ein Wort von dem verstand, was erzählt wurde. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern und hatte Namen, Ereignisse und Menschengesichter vollkommen vergessen. Diese Gehirnlähmung ging schließlich in einen Schwächezustand über, der erst vierzehn Tage nach der Infektion vorbei war. Dann erst kehrte auch das Gedächtnis wieder zurück.“ Mindeste von der neuen Erfindung. Sie erklärten, daß der Druckknopf besser und bewährter sei. Dieser Ablehnung einer praktischen Idee ist es zuzuschreiben, daß die Vorkriegsgeneration auf den Reißverschluß verzichten mußte, obgleich er bereits erfunden war. Endlich fand Sund die Mittel, in Pennsylvanien eine Fabrik zu eröffnen, in der er ein verbessertes Reißverschlußmodell herstellte. Und plötzlich begann der neue Patentverschluß einzuschlagen. Mit 25jähriger Verspätung wurde der Reißverschluß ein Welterfolg, und wenn sein Konstrukteur Jahrzehnte hungerte, wurde er in kürzester Frist Millionär. Nun endlich konnte er als„gemachter Mann“ nach hartem Lebenskampf in die Heimat zurückkehren. „Es ist ein Junge!“ Der Funker der Verkehrsmaschine zwischen Chikago und New York nahm dieser Tage eine höchst seltsame Nachricht auf.„Es ist ein Junge— er wiegt acht Pfund!“ Immer wieder vernahm er diese Botschaft, ohne sie verstehen zu können. Schließlich wandte er sich mit dem Telegramm an den Piloten der Maschine, Bruce Pettigrew, um ihn zu befragen, ob er dem rätselhaften Inhalt dieser Funkmeldung einen Sinn entnehmen könne. Petigrew stieß einen Freudenschrei aus, denn er verstand die Meldung. Sie sollte ihm sagen, daß seine im Hospital von Chikago befindliche Frau einen gesunden Jungen von acht Pfund geboren hatte. Die Maschine traf zwanzig Minuten zu früh im Lufthafen von Chikago ein. gung unserer Verbindung erscheinen sollte, bemerkte ich an seiner Mutter ein gewisses Zögern, das mich stutzig machte. Meine Mutter rettete die Situation. Sie erhob gegen die so baldige Veröffentlichung Bedenken, meinte, erst müsse ein wenig Gras über die ganze Geschichte, die uns zusammengeführt hätte, gewachsen sein, es wäre besser, man wartete ab, bis ich meinen offiziellen Besuch in England gemacht und ihren Freunden vorgestellt worden wäre. Die Perkins stimmten ihr sofort bei, wie ich fand, allzu schnell, und das gefiel mir nicht, obwohl Charlie Einwendungen erhob und dann wie gewöhnlich seinen Spott über alles ausgoß, was er viktorianisch nennt. Natürlich hatten die Perkins unzählige Bekannte in Paris. Zum Unglück gab Euer Botschafter ihnen ein Diner, und obwohl Charlie bestritt. eine Einladung erhalten zu haben und mit uns ins Theater ging, bin ich sicher, er tat das nur, weil seine Eltern nicht rechtzeitig eine Einladung für mich und meine Mutter erwirkt hatten. Vielleicht tue ich ihnen auch unrecht, vielleicht hätten sie keine für uns bekommen können, aber da Charlie früher im diplomatischen Dienst gewesen ist, wäre das wohl nicht so schwer gewesen, besonders da es kein offizielles Diner war! Mutter sagte zu alledem kein Wort, auch nicht, wenn wir allein waren. Ich las es ihr aber an ihrer Nasenspitze ab, daß sie darauf wartete, wann ich etwas sagen würde. Vormittags zogen Charlie und ich immer allein los. erst mittags trafen wir uns alle zum Lunch. Es gibt ja so unendlich viel zu sehen. Es war eine dieser Gelegenheiten— wir waren beide gerade im Louvre und nor den Bildern der Vigée=Lebrun— die ich beim Schopfe ergriff. Ich setzte mich auf eine Bank, nötigte ihn neben mich und fragte ihn gerade heraus, wie er sich das Zusammenseben mit mir in England dächte. Er sah mich erst erstaunt an. wollte dann meine Frage ins Lächerliche ziehen, aber ich verbat das mir. Weißt Du, was er mir da antwortete? Wenn ich mich erst genügend assimiliert haben würde, wenn England erst so meine Heimat geworden wäre, daß ich kein Verlangen mehr spürte. wognders zu leben, dann würde es mir doch nicht schwer fallen, mit ihm glücklich zu werden! Er meinte es sicherlich gut, ich habe nicht den geringsten Zweifel, daß er mich aufrichtig liebt, aber es ist wohl zu viel von einem Engländer verlangt, daß er noch andre Nationen neben der seinen gelten läßt! Liebste, wenn ich nicht genau wüßte, wie Du darüber denkst, könnte ich Dir dies alles nicht schreiben! Aber dann wärest Du vermutlich überhaupt nicht meine Freundin und dieser Brief an Dich bliebe ungeschrieben. Ich sagte erst gar nichts, und er nahm das als Zustimmung, aber als ich dann damit herausrückte. er müßte mir versprechen, mich jedes Jahr auf mindestens sechs Wochen nach Hause zu lassen, zog er ein Gesicht. Den nächsten Vormittag hatte ich keine Zeit für ihn und widmete mich meiner Mutter. Durch irgendein Versehen war auch keine Verabredung für den Lunch getroffen worden. so daß ich mit Mutter allein blieb. Wir gingen zu Prunier und amüsierten uns herrlich. alle Herren flirteten mit uns, und wir beide versuchten zu raten, wen sie meinten. Mutter oder mich! Sie sah so blendend aus, ich bin sicher, auf mich hatten sie es gar nicht abgesehen. Als wir in unser Hotel zurückkamen, fiel ich ihr dann um den Hals, und sie sagte mir meine Enttäuschung auf den Kopf zu! Was soll ich noch viel Worte machen! Ich habe Charlie seinen schönen Ring zurückgeschickt und ihm geschrieben. ich hätte nicht das Zutrauen zu mir, daß ich so leicht und schnell mein„Vaterland“ vergessen könnte, wie er es erwartete, und daß es mir nicht läge, in seinem Hause eine Stellung einzunehmen, die der einer Unfall 1938. Sie sind offenbar durch einen Kraftwagen einer Verkehrsgesellschaft angefahren worden. In diesem Falle kommen die Satzungen dieser Gesellschaft nicht in Betracht, sondern das Kraftfahrzeughafwpflichtgesetz und das B6B. Ansprüche können Sie schon vor der Beendigung dev ärztlichen Behandlung stellen. Sie umfassen den Lohnausfall und die Unkosten der ärztlichen Behandlung, falls Sie nicht in einer Kasse sind, und die Kasse die Arztkosten bezahlt, und gegedenenfalls Schmerzensgeld. Besongen Sie sich ein Armenattest und übergeben Sie die Sache einem Rechtsanwalt. B. 100 G. 4. Likör von schwarzen Johannisbeeren: Man tut in einen Steintopf ein Kilogramm abgestielte sehr reise und etwas zerquetschte schwarze Johannisbeeren, fügt etwa 20 bis 30 sehr reise Himbeeren hinzu, die man nebst ein bis zwei Gewürznelken in ein Mussekinläppchen bindet, gießt 2½ Liter Kognak(oder Kirschwasser) darüber, läßt ion sechs bis acht Wochen damit digerieren, filtriert ihn dann, vermischt ihn mit ½ Kilogramm zu Syrup geläutertem Zucker, der noch heiß sein muß, läßt ihn abermals einige Tage stehen. fil#riert ion nochmals und zieht ihn auf Flaschen. 2. Ein Rezept für Wermutwein kann uns vielleicht ein Lesen angeben. Ehestandsdarlehn. 1. Der Antrag auf Ebestandsdarlehen ist bei der Gemeindebehörde zu stellen, in deren Bezirk der künftige Ehemann z. Zt. der Antragsstellung seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat. Der Antrag ist zwischen Aufgebot und Eheschließung zu stellen. Dazu muß der vom Reichsfinanzministerium vorgeschriebene Vordruck verwendet werden. Solchs Vordrucke werden von den Standesämtern unensgeltlich abgegeben. 2. Dazu ist das Finanzamt zu hören. 3. Bei Personen, die aus kinderreicher Familie stammen, werden die Anträge wohlwollend behandelt. Sie erhalten eine höhere Beihilfe als diesenigen, die nicht aus kinderreicher Familie sind und sich in gleicher Stellung befinden. 4. Hierzu muß das Finanzamt gehört werden. Luftschutzabend. Die Einführung der verlängerten Arbeitszeit ist offenbar auf Grund des Arbeitszeitgesetzes mit Genehmigung des Reichstreuhänders der Arbeit eingeführt worden. Dies ist nach unserer Kennenis auch in anderen Betrieden geschehen und in keinen Weise zu beanstanden. Die Beurlaubung zur Erfüllung der Luftschutzdienstpflicht ist in der ersten Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz im Reichsgesetzblatt Teil 1 Seite 559 geregelt. Danach haben Beurlaubungen, wenn eine Uebung innerhalb der Arbeisszeit stattfindet, bei Vorliegen einer Einberufung durch den Betriebsführer zu erfolgen. Uebersteigt der Urlaub nicht zwei Arbeitstage, so bleibt der Anspruch auf Entlohnung bestehen. Für Uebungen oder Versammlungen außerhalb der Arbeitszeit bedarf der Betreffende keines Urlaubs, erhält aber auch keine Entschädigung. Die Verpflichtung des Betviebsführers, temand vorzeitig von der Arbeit wegen solcher Abende zu entlassen, ist im Gesetz nicht enthalten. E. C. 100. Die Hauszinssteuer ist in den letzten 5 Jahren zweimal gesenkt worden. Die erste Sentung erfolgte am 1. April 1937 um 25 v.., die zweite Senkung ist für die höchstbelasteten Grundstücke ab 1. April 1938 eingetreten. Alle Zuschläge, welche über 600 Prozent lagen, sind hierbei auf 600 Prozent herabgesetzt worden. Die Genkungen erfolgen zugunsten der Hauseigentümer. In der Zeit vom April 1933 bis 31. März 1937 wurde außerdem ¼ der gezahlten Hauszinssteuer in Form von Gemeindeumschuldungsankeihe zurückvergütet. Auch diese Rückvergütung erfolgte zugunsten der Hauseigentümen. M. L. 1. Bei der kleinen Wohnung halten wir schon den monatlichen Betrag für Wassergeld für reichlich hoch. Eine Erhöbung wegen der Geburt eines Kindes zu verlangen, ist der Vermieter nicht berechtigt. ERNST ZAHN Nun lassen wir den Schweizer Dichter eine kleine schweizerische Novelle erzählen, die nicht ohne Leid, aber ohne Wehleidigkeit ist. Einer von Tells Geschlecht verliebt sich als Witwer in ein junges Ding, das wiederzulieben glaubt, weil der Schützenruhm es ihr angetan hat. So kommt es zur nicht mal Eintagsehe und zur Flucht zurück in den bisherigen Alltag im vüterlichen Barbierladen. Da wäre nun der Schützenkönig zum Gespött geworden! Doch nicht, denn ein aufrechter Mann, der so einsichtsvoll. Verzicht leistet, weil er seinen späten Anspruch an die Jugend als Irrtum erkennen muß, kann nur respektiert, nicht aber verspottet werden. Morgen beginnen wir mit dieser Erzählung. geborenen Engländerin so lange nicht gliche, wie ich es nicht lernte, mich meiner deutschen Abkunft zu schämen. Ich gebe zu, es war ein bißchen hart gegen ihn, aber ich mußte auch hart gegen mich sein, sonst hätte ich vielleicht noch ein Zurück gesucht! Denn weh tat es mir doch. Als ich aber auf unserem geliebten Zoobahnhof den roten Schopf meines Freundes Theo entdeckte, war ich heilfroh, wieder zu Hause zu sein und seine ehrlichen Augen zu sehen, die mich immer so anhimmeln! Weißt Du, es gibt ein Gedicht von Goethe,„Erinnerung“, das sängt so an: Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Das fällt mir immer wieder ein, wenn ich an meine erst so heiße Liebe zu Charlie denke. Es war wohl, weil er weit her war, und weil wir Deutschen meist geringschätzen, was nicht„weit her“ ist! Und dann der Gegensatz zu Erwin Krauße, aber ich will Dich nicht auch noch damit langweilen. Antworte mir sofort, ob Du mir beipflichtest? Ich lege so großen Wert auf Dein Urteil. Und sei recht herzlich gegrüßt von Deiner Antonia. P. S. Fast hätte ich das Wichtigste vergessen! Deshalb hatte ich ja auch nur den Brief an Dich schreiben wollen! Ich habe mich gestern abend mit Theo verlobt! —— Endel—— 30. Jahrgang r Re. 16 22# Mittwoch, 27. Juli 1933 Verlägs=Geüinbungsfaße 1723 ünseigengrundprels: (Großspalte 46 mm).. mm.18“1 Tertanzeigen(76 mm)" mm.—. Einspaitige Anzeigen bis zu 100 cum Höbe mm.15.4 Anzeigen für die Schiffahrt, für Bäder, Gastvöle. Fremdendeime und Gaststätten....: mm.15.4 Vereins= Anzeigen(nicht für die Wirtschaftswerdung)" mm.10.4 Amtliche Anzeigen." amm.15.4 Familien=Anzeigen." mm.10.4 Stellengesuche.... mum.05.4 Wortanzeigen, einspaltig in der Grundschrift nur in einheitlicher Breite von 46 mm, von Privatpersonen aufgegeben, bis 50 mm Höhe.... jedes Wort.05..4 Zitfern= und Auskunfts=Gebühr (Porto besonders).30.X. Nachlässe Malstaffel 1 und Mengenstaffel B. Gültig ist die Anzeigenpreisliste 5. Erfüllungsort Bonn=Rhein. „„„„ E für Bonn und Amgegend Bonnei Nachrichten Godesberger Nachrichten* Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten: Druck und Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser,.=., Bonn=Rhein. Geschäftsstelle u. Schriftleitung: Bahnhofstraße 12. Die Geschaftsstelle ist geöffnet von—19 Uhr. Sammelruf Nr. 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18 672. Bankverbindung: Reichsbank=Girokonto Bonn, Deutsche Bank Bonn. Wccpee General= Anzeiger monatlich.—4 Illustrierte Beilage monatlich.30.1 frei Haus einschließlich Botenlohn u. Verlandkosten. Einzelverkauf 0. 10.# WenbenugePtele: General= Anzeiger nur mit den ilustrierten Beilage monatlich.30.4 einschließl. Postüverweitungsgebühr ausschließlich Postzustellgeld. Gunaomenellen für Bezug und Anseigen: Kessenich. Markusltraße 62 Kobesperg.. Sagnpoltraße### 9 Hahnvos Susstrchben.e Babnbolk " Bahnhofstraße Wontitten. .** Wvolthusegeg dostendort, Helsterbacher Sit. 31 gswinter. Haupistraße 27 Beuel Overkassel Oberdouenvort, Königswinter Honnes....:, Haubiszaße Siegburg„ Adolf=Ditler=Plas 16 Trolsdokt. Köiner Straße 77 Hennes... Baondofstraße 11 Wissen.:. Adolf=Hitler=Sit. 32 spistraße 87 Haubistraße 43 Rechts: Vor vier Jahren unternahm eine kleine Schar Nationalsozialisten den Versuch, eine nationale Regierung zu erzwingen. Zum Gedächtnis an diesen Tag veransialtete die Standarte 89 Montagvormittag in Wien einen Gedächtnismarsch auf dem gleichen Weg, den die Kämpfer am 25. Juli 1931 gingen.— Durch die Siebensterngasse zum Bundeskanzleramt(heute die Reichsstatthalterei). Links die Bundesturnhalle, von der das Unterneymen am 25. Juli 1934 seinen Ausgang nahm. Link's: Die Weibestunde der Ostmark auf dem „Platz der Helden“ in Klagenfurt. Unser — Uebersichtsbild wurde während der Rede des Stellverireters des Führers, den man links am Rednerpult sieht, aufgenommen. In der ersten Reibe rechts haben die Hinterbliebenen der Helden ihre Ehrenpläte, links sitzen Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, Reichskommissar Gauleiter Bürckei und Reichsstattvalier Dr. Seyß=Inquart. unten links: Während der Feierstunde sprach der Stellvertreter des Führers mik den Hinterbliebenen der dreizehn österreichischen Helden. Unten: Die feierliche Bereidigung der neuen Gauw leiter der Ostmark durch den Stellvertreter des Führers. Von rechts die sieben Gauleiter. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley V und Gauleiter Bürckel. Hoffmann 8. Scherl 3. Oden: Am Montagvormittag hielten Turner aus Rumänien. 4 die zu dem Deutschen Turn= und Sportsest nach Breslau gekommen waren, eine stille Gedentseier für I die kürzlich verstordene Königin Maria von Rumänien. Kreise: Wie gemeldet, bezwangen vier deutsche Bergsteiger, die Münchener Börg und Heckmeier und die Oesterreicher Harrer und Kasparek nach dreitägigem Kampf mit dem Berge die berühmte Eigernordwand. die vor ihnen schon so viele vergeblich anstürmten, um dann ihr Unternehmen oft mit dem Tode bezahlen zu müssen.— Unsere telegrafisch übertragenen Bilder zeigen die erfolgreiche Münchener Seilschaft Vörg (oben) und Heckmeier(unten). Links: In der Schlesier=Kampfbahn sanden die Wettkämpfe des Gebietssportjestes der HJ. im Rahmen des Deutschen Turn= und Sportfestes in Breslau statt.— Ballgymnastik des BDM— Oben: In diesen Tagen traf die Abordnung der dreißig 1 Sstuch in Ppenbtüizgr nach Jopagesh,einem kutzen Besuch in Genua ein.— Die. Jugendführer in den Straßen Genuas Links außen: Beim großen Rennwagenpreis auf dem Nürburgring standen die Zuschauermassen dicht gedrängt in den Kurven. Links: —* Eln interessantes Kurvenbild, ausgenommen kurz nach dem Start der Motorräder der 500 ccm und 350 cemKlasse.