20. Jahrgung— Nr. 16059 Bezugspreis. monatlic..### Illustrierte 30 8 frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Postdezugspreis monatlich.30.4 mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr, ausschlleßzl. PostzuEinzelverkaufspreis 10.5 Donnerstag 3. Jebrnar 1938 nellgeld. Einzelverkaufspreis 10.8 Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm).. mm 188 Texsanzzigen(78 mm). mm 1008 Einspaltige Anzeigen bis 10 cm Höbe.... mm 15.3 Schiffabris= Bäder=, GastPlrein Ppaststatten=Anzeig. mm 15.3 Frrrins=Anzeigen.... mam 10.8 fam=Anzeigen, neachrufe mm 13 geluch Rsceee Sett A Priv. We Zisserstassel B: Anzeigenbreistine Nr. k. Durchschn.=Aufl. XI7/37 über 19 500. „„„ für Vonn und Amgegene Bonner Nachrichten Godesberger Nachrichten= Gieaburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten esindunmfehr be btisge 11s4 Druck u. Verlag: Vonnet Nachrichten Hermann Neuster, Kom.=Ges., Vonn. Geschäftsstelle Bonn a.##., Bahndosnraße 12. Sammeirus: 3831—56. Ferngespräche 3853. 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Einem von ihnen gelang es, den Führer der italienischen Maschine, Stoppani, noch in letzter. Minute zu bergen, während seine beiden Kameraden leider nicht mehr zu retten waren. Ueber die Rettung des italienischen Fliegers werden folgende Einzelheiten berichtet: Der schwimmende Flugzeugstützpunkt der Lufthansa„Schwabenland“, der bei der der brasilianischen Küste vorgelagerten Felseninsel Fernando Noronha liegt, hatte mit dem italienischen Flugzeug in Funkverbindung gestanden. Es meldete um 13 Uhr, daß es wegen einer Motorenstörung nach Natal zurückkehren müsse. Um 15.55 Uhr wurden dann mehrere SOS=Ruse von den Lufthansa=Funkstellen auf der„Schwabenland“ und in Natal aufgenommen. Unverzüglich wurden die beiden Dornier=Wale„Boreas" unter der Führung von Flugkapitän Blume von Bord der„Schwabenland“ und„Samum“ unter Führung von Flugkapitän Großschopf von Natal zur Suche ausgesandt. Schon nach 31. Minuten Flugzeit konnte die Besatzung des„Samum“, der neben Flugkapitän Großschopf Flugzeugführer Esau, Flugmaschinist Schmicke und Flugzeugfunker Preuschoff angehörten, das brennend im Atlantik treibende Wrack auffinden. Obwohl außergewöhnlich schlechtes Wetter herrschte, führte Flugkapitän Großschopff ohne Bedenken in echter Fliegerkameradschaft die sehr schwierige Landung durch. Vier Minuten nach dem Aufsetzen des Flugbootes im Wasser besand sich Stoppani schon an Bord der„Samum". Bedauerlicherweise konnten seine beiden Begleiter aus dem völlig zerstörten Flugzeug nicht mehr geborgen werden. Der„Samum“ befindet sich zur Zeit an der Unfallstelle, um dort die aus Fernando Noronha ausgelaufene„Schwabenland“ zu erwarten, die das Flugboot voraussichtlich in der Nacht übernehmen wird. Stoppani hatte am 29. Dezember 1937 durch einen Flug von Cadiz nach Caravellas in Brasilien einen neuen Streckenweltrekord für Wasserflugzeuge mit einer Leistung von 7000 Kilometer aufgestellt. Er befand sich am Mittwoch auf dem Rückflug in die Heimat. Stoppani zählt zu den bekanntesten Rekordfliegern. Er hat für Italien insgesamt nicht weniger als 19 internationale Flugrekorde errungen. Hohe Ehrungen für Freiherrn von Neurath Die Geburtstagsempfänge im Hause des Reichspräsidenten— Auch der Führer gratulierte Der gestrige Geburtstag des Außenministers Freiherr von Neuvath begann mit einer Feier im engste: Familienkreise, zu der seine Tochter mit ihrem Gatten, dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Mackensen, und sein Sohn aus Brüssel mit seiner Gattin sich eingefunden hatten. Um 11 Uhr hatte im Hause des Reichspräsidenten die gesamte Gefolgschaft des Auswäntigen Amtes Gelegenheit, ihrem hohen Chef die Glückwünsche auszusprechen. Der älteste Beamte des Auswärtigen Dienstes, Hers von Bergen, der Botschafter beim Vatikan, sprach im Namen der Gefolgschaft und führte dabei u. a. aus: „In froher freiwilliger Geschlossenheit hat das Ihnen unterstellte Auswärtige Amt in allen seinen Gliederungen hier sich vereint, um durch einen wenn auch nur kurzen Hüldigungsakt sein warm empfundenes Miterleben an der allgemeinen Feier Ihres 65. Geburtstages und Ihres 40jährigen Dienstjubiläums zu bekunden. Ihre unermüdliche, rastlose Pflichterfüllung zu jener Zeit und auf allen Posten, die Sie in den verflossenen 40 Jahren so erfolgreich bekleideten, auf denen Sie stets allgemeine Sympathien zurückließen, bildet für uns ein leuchtendes Vorbild, dem wir mit Freude nachgestrebt haben und folgen werden, solange der Dienst uns zur Arbeit ruft!“ Freiherr von Neurath dankte in bewegten Worten für die treue Mitarbeit der Gefolgschaft. Dann erschien der Staatssekretäv und Chef der Auslandsorganisation im Auswärtigen Amt, Gauleiter Anerkannte Loyalität Die Anerkennung der völligen Staatstreue der deutschen Volksgruppe durch die neue rumänische Regierung Goga ist eine der erfreulichsten Nachrichten, die uns in neuerer Zeit aus dem Auslande erreichten. Someit Fragen der Minderheitenpolitik bisher die Zeitungsspalten füllten, waren es doch meist erschütternde und unseren Nationalstolz zutiefst verletzende Uebergriffe gegen die gezwungenermaßen in fremden Staatsgrenzen lebenden deutschen Volksängehörigen, die von der bintigsten Verfolgung bis zur Enteignung und völligen Entrechtung wohl alle Grade der Drangsalierung über sich haben ergehen lassen müssen. Selbst von der offiziellen, aber mißtrauisch beobachteten Duldung, wie sie die deutsche Minderheit zurzeit in Polen findet, will noch ein riesenlanger Schritt getan werden, bis eine Regierung in so offenherziger Weise einer Volksgruppe entgegenkommt, wie es jetzt in Rumänien der Fall ist. Es sei allerdings auch in diesem Augenblick betont, daß den Deutschen Rumäniens diese Anerkennung nicht wie ein unverdientes Geschenk in den Schoß gefallen ist, däß sie vielmehn auf Grund ihrer kulturellen und staatszugewandten Leistungen und der soeben zugesagten Wahlunterstützung eine solche Behandlung durch das rumänische Staatsvolk und seine Regierung füglich erwarten durften. Minister Professor Cuza, den Begründer und Programmatiker den Nationalchristlichen Regierun spartei, umschrieb vor einigen Zeit den Standpunkt seisten Partei zur Minderheitenfrage in folgenden Weise: Er. teilt die Minderheiten Rumäniens in drei Gruppen, und zwan 1. die Juden, die als parasitäre Schicht abzulehnen und unter Ausnahmegesetze zu stellen sind, 2. die Madjaren(Ungarn), Bulgaren und Ukrainer, die als Irredentisten betrachtet werden, deren natütliches Bestreben nach einer Vereinigung mit ihren jenseits den Grenzen lebenden Volksgenossen geht; sie seien daher mit Vorsicht zu behandeln und ihre Rechte müßten eingeschränkt werden, und 3. die deutsche Volksgruppe, die als staatstreues und aufbauendes Element alle Förderung und die Einräumung aller Rechte verdient. Ministerpräsident Goga selbst, der aus dem stark vom deutschen Element durchsetzten Siebenbüngen stammt und die staatstreue Haltung der Deutschen im Volkstumskampf schon vor dem Weltkrieg kennen zu lernen Gelegenheit hatte, als das rumänische Volk in Abwehrstellung gegen die Uebergriffe des damaligen ungarischen Staates verharren mußte, hat nun für den heutigen Tag eine Erklärung angekündigt, in den die Rechte den deutschen Volksgruppe feierlich bekräftigt werden sollen. Wir messen dieser Erklärung die größte Bedeutung bei und sehen ihr mit innerer Genugtuung entgegen. Da wir als am stänksten vom Minderheitenproblem betroffenes Volk aber auch seine Bedeutung für den allgemeinen Frieden wohl am besten einzuschätzen vermögen, verbinden wir damit die Hoffnung, daß die so mutig zu Werk gehende Regierung Goga auch bald einen Weg zu der oben erwähnten zweiten in Rumänien lebenden Minderheitengruppe, insbesondere den Ungarn, finden möge. Man darf auch in dieser Richtung seine Hoffnungen haben, denn Ministerpräsident Goga hat bereits mehrfach seinen Willen zu einer Verständigung mit Angarn kundgetan. W. HI. Der König von Schweden in Bertin Seine Majestät der König von Schweden traf auf der Durchreise nach der Riviera gestern vormittag auf dem Stettiner Bahnhof in Berlin ein. Zu seiner Begrüßung hatten sich der königlich schwedische Gesandte Richert sowie der Chef des Protokolls. Gesandter von Bülow=Schwante, auf dem Bahnhof eingefunden. Im Laufe des Vormittags stattete der Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, dem König in der schwedischen Gesandtschaft einen Besuch ab. Darauf stattete der Führer und Reichskanzler dem König von Schweden in den schwedischen Gesandtschaft einen Besuch ab. In Begleitung des Führers befanden sich Staatsminister Du. Meißner und ObergruppenführNeue Wege beutscher Kunstpontik Richtungweisende Ausführungen Alfred Rosenbergs Der Führer hat anläßlich der Eröffnung des Hauses der deutschen Kunst in München allen Bestrebungen auf dem Gebiete der bildenden Kunst eine einheitliche Grundlage und klare Zielsetzung gegeben. Die Erfüllung der vom Führer der deutschen Kunst gestellten großen Aufgaben ersordert die Zusammenfassung aller gleichgerichteten Kräfte. Im Dienste dieser Zielsetzung haben sich die Herausgeber der Zeitschriften „Die Kunst im Dritten Reich“ und„Kunst und Volk“ entschlossen, die schon bisher gleichlaufenden Bemühungen auch äußerlich zusammenzufassen. Beide Zeit. schriften sind ab Januar 1938 in der Zeitschrift„Die Kunst im Dritten Reich“ vereinigt worden.„Die Kunst im Dritten Reich“ erscheint nun unter der Herausgeberschaft des Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP., Reichsleiter Alfred Rosenberg. Die bisherigen Herausgeber, Prof. Richard Klein] Direktor der Akademie für angewandte Kunst in München, und Prof. Leonhard Gall, die sich für den Aufbau der„Kunst im Dritten Reich" bleibende Verdienste erworben haben, stehen der Zeitschrift auch weiterhin durch Erfahrung und Mitarbeit zur Seite. Sie bilden mit Prof. Speer, dem Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt, und Dr. ing. Todt, der Generalinspektor für das deutsche“ Straßenbauwesen, den ständigen künstlerischen Peirat der Zeitschrift. Reichsleiter Alfred Rosenberg schreibt aus diesem Anlaß in dem soeben erschienenen Januarheft der„Kunst im Dritten Reich“ über die Aufgaben deutscher Kunstpolitik, u..:„Der Nationalsozialismus stand von Anbeginn an auch auf kulturellem Gebiete in eindeutiger Abwehr gegenüber der gesamten kunstbolschewistischen Bewegung als der Begleiterscheinung des politischen Marxismus. Ebensosehr mußte er aber auch darauf gefaßt sein, überlebte Formen geistloser Nachahmung der Vergangenheit nicht als für sich bindend anzuerkennen. Diese Auseinandersetzungen sind nach der politischen Seite in das Stadium unmittelbärer parteiamtlicher und staatlicher Betätigung getreten. Es zeigte sich bei dieser Betätigung nunmehr eine Randerscheinung unseres Lebens, die aber bisweilen die kulturelle und kunstpolitische Haltung mancherorts verwirren konnte: die Tatsache nämlich, daß so mancher tüchtige Nationalsozialist, der tapfer auf sozialem und politischem Gebiet gegen den Marxismus gekämpft hatte, in der Bewertung vieler, einem KunstNihilismus zustrebender Künstler in seiner Haltung unsicher war. Nun ist ohne weiteres zugegeben, daß gerade hier sicher ein großes Zwischengebiet bestand und besteht, und daß das künstlerische Temperament nicht selten einzelne Aeußerungen aufweist, die einmal ins stark Problematische hinüberreichen, ohne daß die Gesamthaltung des Künstlers selbst damit entschieden getroffen würde. Umgekehrt hat mancher Künstler, dese sen allgemeine Tätigkeit zweifellos als schönheitszerstörend empfunden werden muß, auch Werke geschaffen, die als Einzelprodukte positiv bewertet werden können. Diese Tatsachen können einiges in der schwankenden Bewertung seitens sonst tüchtiger Persönlichkeiten erklären, und es sollen ja die Unterschiede des Temperaments auch in keiner Weise gewaltsam ausgeglichen, sondern nur eine allgemeine feste stilbildende Grundlage geschaffen werden, von der sie sich organisch einst umso reicher entfalten können. Dieses Fundament, das für die bildende Kunst des Nationalsozialismus entscheidend ist, mag man wohl folgendermaßen umschreiben: Für die Baukunst einfache monumentale Formen, die stets von den struktiven Notwendigkeiten ausgehen und somit jene innere bauliche Logik entwickeln, die noch immer, wo ein starker Instinkt' sich ihrer bemächtigte, zu einer faßbaren Schönheit wurden. Anerkennung, daß einige Formlinien, die Last und Stütze kennzeichnen, ewigen Charakter besitzen l und nicht in rein technische, vielleicht mögliche, der inneren Gesetzlichkeit zwischen Schwerkraft und Wider= stand aber zuwiderlaufende Spielereien ausarten dürfen. Für Malerei und Skulptur wird das Schönheitsideal, das nun einmal die Vorstellung des germanischen Menschen ausmacht, wieder zur Herrschaft aufrücken, nicht der Entartete, Kranke, Verquälte wird im Zentrum nationalsozialistischer Gestaltung stehen, sondern der Starke, Gesunde, in dem sich schöpferischer Wille mit innerer Kraft und äußerer charakterstarker Harmonie paart. Dieses Schönheitsideal schließt die Mannigfaltigkeit persönlicher Temperamente in keiner Weise aus; hier wird ein starker Wille jede Kleinigkeit zu vermeiden haben. Das deutsche Naturgefühl, wie es sich in der Liebe zu Tier und Landschaft immer wieder gezeigt hat, ist in den letzten Jahren wieder stark hervorgetreten; eine nationalsozialistische Kunstpflege wird diese Entwicklung mit allen Mitteln fördern. ist sie doch nur ein Ausdruck des allgemeinen deutschen Wesens, das sich in weltanschaulichen Bekenntnissen durch alle Zeiten ebenso deutlich ausgesprochen hat, wie in der biologisch=rassenkundlichen Gesetzgebung des Dritten Reiches. Wie der Nationalsozialismus stets die Leistung einer starken Persönlichkeit anzuerkennen gewillt ist, so setzt er auch beim Genie stets Arbeit voraus und wird eine strenge Arbeitsdisziplin auch bei einem Künstler zu fordern haben, der vor die Oeffentlichkeit tritt mit dem Anspruch auf Pflege und Anerkennung. Mit allen diesen Abgrenzungen und dem fördernden Willen wird der Nationalsozialismus sich asso fernzuhalten haben von allen mißgebärdigen Auswüchsen. Aber diese Haltung wird ihn auch bewahren müssen vor jedem Spießbürgertum, das vielleicht unter dem Vorwand der Bekämpfung des Kunstbolschewismus die Erzeugnisse kleinlichev Pedanterie als Denkmäler großer Kunst einzuführen sich bemühen könnte.“ Das ägyptische Abgeordnetenhaus aufgelöst Aegypten vor Neuwahlen Das ägyptische Abgeordnetenhaus ist gestern— drei Stunden vor Sitzungsbeginn— durch königliches Debret aufgelöst worden. Die Neuwahlen erfolgen innerhalb der verfassungsmäßigen Frist von zwei Monaten. Die erste Sitzung des neuen Hauses ist auf den 12 Appil festgesetzt. Bohle mit den Amtsleitern der Auslandsorganisation der NSDAP., um dem Minister die Glückwünsche auszusprechen. Der Führen im Haus der Reichoprüsidenten Der Führer und Reichskanzlev erschien gestem in den Mittagsstunden im Haus des Reichspräsidenten, um seinem Außenminister zum 65. Geburtstag und 40. Dienstjubiläum seine herzlichsten Glückwünsche auszusprechen. phot. Bahert. Das Diplomatische Rorpo pootuliert Um 12 Uhr versammelten sich im Hause des Reichspräsidanten sämtliche in Berlin anwesenden Missionschefs unter Führung des Doyen, des Nuntius Monsignore Orsenigo. Der Nuntius sprach im Auftrage des Diplomatischen Korps seinen Glückwunsch aus: „Das Datum, das der Jahreszeiger auf der Uhr Ihres Lebens am heutigen Tage zeigt, bietet uns, den Häuptern der diplomatischen Missionen in Berlin, den erwünschten Anlaß, in feierlicher Weise die Gefühle herzlicher Anhänglichkeit und aufrichtiger Ergebenheit, die uns mit ihrer hochgeschätzten Person verbinden, zum Ausdruck zu bringen. Das diplomatische Wirken, das von Euer Exzellenz im Dienste Ihres Landes durch viele Jahre in verschiedenen Nationen in ehrenvoller Weise ausgeübt wurde, hat Ihnen jene Ruhe des Urteils und jenes freundliche Entgegenkommen verliehen. das wir im Laufe dieser Jahre immer und immer wieder erfahren durften, so daß unsere Tätigkeit bei Ihnen stets im Zeichen wohlwollender Verständigung erfolgen konnte. Dieser unserer Dankbarkeit und unserer Wertschätzung wollten wir, die Häupter der diplomatischen Missionen in dieser Hauptstadt, mit einem bescheidenen Andenken Ausdruck geben. Euer Exzellenz möge dasselbe mit Ihrer gewohnten Freundlichkeit annehmen und aus demselben zugleich unseren heißen Wunsch herauslesen, daß es Ihnen vergönnt sein möge, noch viele Jahre zum Besten Ihres Volkes und zur Aufrechterhaltung friedlicher Beziehungen unter den Nationen zu wirken.“ Hierauf überreichte der Nuntius Orsenigo drei prachtvolle Silberschalen, gefüllt mit kostbaren Orchideenblüten, als Geschenk des Diplomatischen Korps. Der Aus der Reihe der zahlreichen im Hause des Reichspräsidenten in den Vormittagsstunden erschienenen Gratulanten seien erwähnt die Reichsminister Dr. Frick, Graf Schwerin=Krosigk, Funk, Lammers, Seldte, Frank sowie Reichsleiter und Reichspressechef Dr. Dietrich und Botschafter von Ribbentrop. Die Glückwünsche der Marine überbrachte Generaladmiral Naeder. Aberentes Entiastungsmandder Valeneins Die Versenkung der Endymion vor Carlagena— Der Schwindel schnell entlarvt Von nationalspanischer Seite wird mit Empörung auf ein neues Manöver Valencias im Zusammenhang mit der Versenkung des englischen Dampfers Endymion hingewiesen. Obwohl bis heute noch nicht einmal festgestellt sei, ob von der Besatzung des torpedierten Schiffes ein=Boot gesehen worden oder das Schiff auf eine Mine gelaufen sei, sei schon wenige Stunden nach dem Untergang des Dampfers von Valencia eine Meldung in die gesamte Welt gegeben worden, daß ein nationalspanisches=Boot, in einer weitereen Meldung hieß es sogar ein italienisches =Boot, den englischen Dampfer torpediert habe. Das sei wieder eines der üblichen rotspanischen Manöver, Zwischenfälle, an denen man auf nationalspanischer Seite gar kein Interesse habe, herbeizuführen und Feindschaft zwischen der nationalspanischen Regierung und den Mächten zu säen, die sich wenigstens Mühe gäben, auch der Regierung Franco objektiv gegenüberzutreten. Man müsse sich an die bis heute noch nicht widerlegten Feststellungen erinnern, daß sich ja in Cartagena und in Murcia die bekannten Einmischungszentralen unter sowjetrussischer Führung befänden, deren Aufgabe es ist, durch Angriffe auf Fahrzeuge von Großmächten Zwischenfälle herbeizuführen. Es sei auffällig, daß das englische Schiff in nächster Nähe des rotspanischen Kriegshafens Cartagena gesunken sei. Das lasse immerhin mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit die Annahme zu, daß es sich hier wieder einmal um ein rotspanisches=Boot gehandelt habe. Bedauerlicherweise hätten die englische Presse und auch andere Teile der Weltpresse kritiklos und unkontrolliert die aus Valencia kommenden Meldungen, die unglaubliche Unterstellungen gegenüber der nationalspanischen Regierung und gegenüber Italien enthielten, zum Abdruck gebracht, ohne eine Stellungnahme aus Salamanca heranzuziehen. Es sei ferner noch eine Frage aufzuwerfen: Die Endymion habe keine Funkanlage gehabt. Das Sinken des Dampfers sei von anderen Schiffen nicht beobachtet worden. Der Sender Valencia habe nun die erste Meldung von der Versenkung der Endymion zu einer Zeit gefunkt, als die Besatzungsmitglieder, die sich retten konnten, noch nicht einmal die Küste erreicht hatten. Woher wußte man in Valencia von der Versenkung des englischen Schiffes? Man könnte darauf nur eine Antwort geben: Das rotspanische=Boot, das den Auftrag zur Versenkung Seite 2. Nr. 16 053 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 3. Jebruar 1933 eines englischen Schiffes hatte, habe sofort sunkentelegraphisch seinen Auftraggebern den Vollzug des Besehls gemeldet, die dann schnellstens eine Salamanea belastende Meldung veranlaßt hätten. Ein sowjetrussisches=Bost? Der nationalspanische Sender von Valladolid teilte gestern abend mit, der englische Dampfer Endymion sei von einem sowjetrussischen=Boot verkenkt worden. Der Sender erklärt weiter, zur Zeit befänden sich sechs sowjetrussische=Boote in den sowjetspanischen Gewässern. Diese=Boote seien am 24. Januar auf Mallorca, am 27. Januar im Hafen von Tarragona und am 30. Januar im Hafen von Vakencia gesichtet worden. Mine oder Terpedo? Der Bericht des Ersten Offiziero der Endymion Zu dem Untergang der Endymion veröffentlicht Evening Standard den Bericht eines Augenzeugen, nämlich des Ersten Offiziers des Schiffes, Stanley Thomas, der zusammen mit drei Mann der Besatzung gerettet werden konnte. Dem Bericht zufolge steht noch keineswegs fest, ob die Endymion, die innerhalb von vier Minuten sank, durch ein Torpedo versenkt wurde oder einer treibenden Mine zum Opfer gefallen ist. Stanley Thomas erklärte, weder er noch der Erste Maschinist hätten die Bahn eines Torpedos gesichtet; auch von einem Unterseeboot sei nichts zu sehen gewesen. Verschärfung der Mittelmeer=Patrouillen Sitzung den Ryon=Paktmächte Die Vertreter den Mächte des Abkommens von Nyon sind gestern im englischen Außenamt zu einer halbstündigen Sitzung zusammengetreten. Anwesend waren neben Eden die Botschaften Italiens und Frankreichs. Wie verlautet, hat Eden den Botschaftern Vorschläge fün eine Verstärkung den Mittelmeerpatrouillen unterbreitet. Diese Vorschläge betreffen nach Pariser Meldungen angeblich 1. die Verstärkung der englischen Streifen in der englischen Ueberwachungszone im Mittelmeer, 2. eine Aufforderung an alle Mittelmerstaaten, ihre Unterseeboote gegenwärtig in ihren jeweiligen Hoheitsgebieten zu halten, damit die Ueberwachung der übrigen Gebiete des Mittelmeeres leichten durchgeführt werden könne, 3. eine Anregung, die Ueberwachungszone auch auf die spanischen Hoheitsgewässer auszudehnen. In der Umgebung des französischen Außenamtes wird erklärt, die französische Regierung werde sich mit allen Maßnahmen einverstanden erklären, welche die englische Regierung vorschlage, um die Ueberwachung im Mittelmeen zu verschärfen und dadurch erneute Torpedierungen neutralen Handelsschiffe zu verhüten. Zwei beitische Kreuzer auf dem Marsch nach Valeneia Wie aus Gibraltar berichtet wird, haben die Kreuzer Southampton und Newcastle den Hafen verlassen und befinden sich auf dem Wege nach Valencia. Wie aus gutunterrichteter Quelle verlautet, steht die Ausfahrt mit der Versenkung des britischen Dampfers Endymion im Zusammenhang. Eden antwortet dem Unterhaus Außenminister Eden gab gestern auf eine Reihe von außenpolitischen Anfragen im Unterhaus Auskunft. In Beantwortung einer Interpellation zu dem EndymionZwischenfall erklärte Außenminister Eden, die Verstärkung der Mittelmeerpatrouillen sei bereits durchgeführt worden. Zu der fernöstlichen Entwicklung erklärte der Außenminister; der englische Botschafter in Tokio habe dem japanischen Außenminister gegenüber keinen Zweifel daran gelassen, daß die englische Regierung dem Schutz ihrer Interessen an den Einnahmen des chinesischen Seezolls nach wie vor die allergrößte Bedeutung beimesse. Der japanische Außenminister habe versichert, die ausländischen Interessen würden berücksichtigt werden. Schließlich äußerte sich der Außenminister zu der angeblichen Propaganda italienischer Sender. Eden erklärte, seit seiner am 20. Dezember im Unterhaus abgegebenen Erklärung habe sich an der Lage nichts geändert. Solange dieser Zustand andauere, könne die zu einer Besserung des Verhältnisses zwischen den beiden Ländern nötige Atmosphäre nicht hergestellt werden. Die Generalprobe in Singapur hat begonnen Gestern begannen in Singapur unter Beteiligung von 27 Kriegsschiffen, 30 000 Mann Landtruppen und etwa 100 Flugzeugen die auf vier Tage berechneten großen kombinierten Manöver der britischen Streitkräfte, durch die die Verteidigungskraft und Bedeutung der vor einiger Zeit fertiggestellten größten Festung Englands im Fernen Osten erprobt werden soll. Der erste Tag der großen Manöver endete mit einem Treffen der„feindlichen Flotten“ in einer Entfernung von mehreren hundert Seemeilen nordöstlich von Singapur, wo die Verteidiger von Singapur schon die herannahende„feindliche“ Flotte gesichtet hatten. Nach Eintreffen der ersten Meldungen hatten sofort schwere Flugboote und Bombenmaschinen Singapur verlassen, doch scheint diese„Seeschlacht" keine Entscheidung gebracht zu haben, denn gegen Abend wurde bekannt, daß ein„feindliches“. Flugzeugmutterschiff sich in unmittelbarer Nähe Singapurs befände, also die Verteidigungslinie durchbrochen hat. Nach Einbruch der Nacht traten die Scheinwerfer in Tätigkeit, während gleichzeitig die Küstenbefestigungen in Alarmbereitschaft versetzt wurden und die an den Uebungen beteiligten Truppen— etwa 10 000 Mann— nach den vorbestimmten Stellungen abmarschierten. Fahrbare Flakbatterien sind an allen strate-ach Scherl-Bilderdienst-M. gischen Punkten aufgestellt worden, und auch in der Stadt Singapur stehen am Hafen mehrere Batterien. Jetzt will England den Spanienkrieg humanisieren! Die britische Regierung hat„den beiden Parteien in Spanien ihre guten Dienste angeboten, um ein Abkommen über die Vermeidung von Bombenabwürfen auf die unbeteiligte Zivilbevölkerung herbeizuführen“. * Der Generalstab der nationalen Luftwaffe-teilt mit, daß im Januar 67 rotspanische Flugzeuge abgeschossen wurden, darunter 24 Curtis=, 9 sowjetrussische und 5 Martin=Maschinen. Der französische Passagierdampfer Providence hat Marseille mit 132 Spanienbolschewisten an Bord verlassen. Sie sollen über Odessa in eine sowjetrussische Fliegerschule gebracht werden. Im Amtssitz von General Franco fand gestern die feierliche Vereidigung der Mitglieder der nationalen Regierung statt. Genser Jubiläumsvorstellung beendet Der Rat der Genfer Entente nahm gestern bei Stimmenthaltung von Polen und Peru stillschweigend eine„Entschließung" über den chinesisch=japanischen Streitfall an, in der an dem Inhalt der VersammlungsEntschließung vom 6. Oktober 1937(moralische Unterstützung Chinas usw.) erinnert wird. Darüber hinaus gibt der Rat aber auch seinem Vertrauen Ausdruck, „daß diejenigen Mitgliedsstaaten des Rates, für die die Lage in Ostasien ein besonderes Interesse bietet, keine Gelegenheit versäumen werden, um unter Zurateziehung anderer in gleicher Weise interessierter Mächte die Möglichkeit der Ergreifung anderer Maßnahmen zu erwägen, die dazu angetan sein könnten, zu einer gerechten Regelung des Streitfalles beizutragen“. Nach Annahme dieser„Entschließung“ sprachen noch mehrere Ratsvertreter, so die Vertreter Polens, Perus und Ecuadors, die sämtlich starke Vorbehalte geltend machten. Dagegen rühmte der Vertreter Frankreichs, de Tessan, dieses inhaltslose Elaborat, das„in seiner Biegsamkeit den Ideen und Zielen der französischen Regierung entspreche.“ Es biete die Handhabe zu hinreichend wirksamen Auslegungen. Damit fand die von gewissen Kreisen mit marktschreierischer Reklame angekündigte„Jubiläums“=Tagung ohne jedes greifbare Ergebnis ein unrühmliches Ende. Auch der Reformausschuß hat gestern nachmittag seine letzte Sitzung abgehalten. Sie führte zu dem in Genf üblichen Ergebnis: Vertagung, und zwar bis zum Herbst 1938. Vollstreckung eines Todesurteils Am 1. Februar 1938 wurde der am 15. August 1915 geborene Walter Schlitzkus hingerichtet, der vom Schwurgericht in Frankfurt a. M. wegen Mordes zum Tode verurteilt worden ist. Schlitzkus, ein schon mehrfach vorbestrafter Mensch, hat in der Nacht zum 21. Juli 1937 in Frankfurt a..=Zeilsheim den 53 Jahre alten Schausteller Karl Bauer mit einer Axt erschlagen, um ihn berauben zu können. Hirota über Vereinbarungen mit der Zentralregierung Der japanische Außenminister Hirota erklärte im Unterhaus auf eine Anfrage: Selbstverständlich kann Japan keine nach Ausbruch des Konfliktes eingegangenen Vereinbarungen zwischen der früheren chinesischen Zentralregierung und dritten Mächten anerkennen, umsoweniger als der Widerstand der Zentralregierung gegen Japan durch Anleihen oder Kriegsmateriallieferungen dritter Staaten verlängert wird. Die Kanten=Hongkong=Eisenbahn bombardiert Die Kanton—Hongkong verbindende Eisenbahnlinie wurde Dienstag von japanischen Flugzeugen mit Bomben beworfen. Das Bombardement, das zwei Stunden. dauerte, wurde von sieben Fliegerstaffeln durchgeführt. Es sei eine Anzahl Bomben abgeworfen und die Strecke an mehreren Stellen zerstört worden. Zwanzig japanische Universitätsprofessoren verhaftet Im Verlauf einer Reihe von Razzien gegen linksradikale Elemente in Tokio und Osaka wurden auch zwanzig Universitätsprofessoren verhaftet. Unter den Verhafteten befindet sich auch der bekannte japanische Staatsrechtslehrer Professor Minobe. Seine Theorie, wonach der Kaiser keineswegs absolut, sondern durch die Verfassung gebunden sei, hatte im vergangenen Jahr in ganz Japan Entrüstungsstürme ausgelöst. Einer von den Militärbehörden ausgegebenen Mitteilung zufolge, sind in Schanghai sieben chinesische Terroristen vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt und sofort hingerichtet worden. Bruno Mussolini zum Hauptmann befördert Die Mannschaft der Bombenflugzeuge„Grüne Mäuse“ ist für ihre hervorragende Leistung bei der Ueberquerung der Südatläsitik nach##io de Janetro mit der Tapferkeitsmedaille der Luftfahrt ausgezeichnet worden. Leutnant Mussolini wurde zum Hauptmann befördert. Der noch nicht zwanzig Jahre alte Sohn des Duce dürfte damit der jüngste Hauptmann des italienischen Heeres sein: wtw. Auszug aus der amtlichen Spendenliste Dem Winterhilfswerk gingen weiter folgende Spenden zu: RM. Reichsverkehrsgruppe Fuhrgewerbe, Berlin, weitere 1000.— Reichsverband der Standesbeamten Deutschlands, Berlin, wettere 400.— Wilhelm Stolle.=., Bad Godesberg, 600.— Paula Balthazar Wwe., Bonn, 300.— G. Seltsam Nachs..=., Chem. Industrie, Forchheim=Bay, 500.— Christian Uhrmacher& Söhne, Oderkassel=Vonn, 400.— Willi Forst, Berlin. 500.— Bonner Bergwerks= und Hüttenverein A.., Oberkassel=Bonn, weitere 300.— Krewel u. Leuffen, GmbH., Eitors=Sieg 4 000.— Otto Schuler, Kom.=Ges., Beuel 750.— Prinz Vernhard dankt dem Führer Prinz Vernhard der Niederlande hat, gleichzeitig auch im Namen seiner Gemahlin, der Kronprinzessin Juliana, dem Führer seinen aufrichtigsten Dank für die Glückwünsche anläßlich der Geburt der Prinzessin Beatrix ausgesprochen. Bauernhof dem Deutschtum gerettet Ungeheurer Opfermut sudetendeutscher Führer Die Versteigerung des deutschen Bauernhofes Eggel in Waldhof bei Iglau, die in der Vorwoche nach dreitägiger Dauer vertagt worden war und über die wir berichteten, wurde nun beendet. Kurz nach der Wiederaufnahme der Amtshandlung vor dem Bezirksgericht in Stecken erklärte der Vertrauensmann des Böhmerwald=Bundes, eines tschechischen Schutzvereins, namens Pavlik, daß er kein neues Gebot mehr mache, worauf der Hof dem deutschen Bewerber Wannenmacher, dem Hauptschriftleiter der sudetendeutschen„Zeit“", um das Dreifache des wahren Wertes, nämlich für 176 153 Tschechenkronen zugeschlagen wurde.— Im Hinblick auf die Absichten der Tschechen, den deutschen Besitz unter allen Umständen zu erwerben, hatte sich, wie berichtet, Wannenmacher telegrafisch an den Staatspräsidenten und den Ministerpräsidenten um Abhilfe gewandt. Nun konnte der deutsche Besitz, allerdings unter großen Opfern, erhalten werden. Aehnliche Fälle ereigneten sich fast gleichzeitig in den deutschen Böhmerwald=Orten Dauba, Chudelas und Schaub, wo die deutschen Bewerber von den Tschechen leider mit Erfolg überboten wurden. Fünf Gelehrte zum Tode verurteilt Auf einem umfangreichen Schauprozeß in Tiflie wurden fünf Gelehrte und Professoren am Georgischen Landwirtschaftlichen Forschungsinstitut als angebliche Angehörige einer konterrevolutionären Organisation unter der Anklage der Sabotage und Schädlingsarbeit zum Tode verurteilt. Neues in Kürze Deutschland: Die HI., der Reichsnährstand und das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda haben gemeinsam eine Werbeaktion für die Landarbeit der Jugend eingeleitet, die gestern mit einer Kundgebung im Atrium eröffnet wurde. Gegen das Urteil der Strafkammer vom 28. Januar hat Dr. Creutz Revision angemeldet. Portugal: Zwischen dem Befehlshaber der vor Lissabon ankernden deutschen Seestreitkräfte, Konteradmiral Marschall, und dem Oberbefehlshaber des zu einem Flottenbesuch in Lissabon eingetroffenen englischen Atlantik=Geschwaders, Admiral Sir Roger Backhouse, wurden gestern Höflichkeitsbesuche gewechselt. Italien. Der römische Paradeschritt wird jetzt auch bei den Jungfaschisten eingeführt. England. In den Havilland=Flugzeugwerken in Hatfield, wo am Montag 500 Mann der Belegschaft wegen angeblich ungenügender Bezahlung eines Monteurs in den Streik getreten waren, haben gestern Mittwoch noch 200 Werksangehörige die Arbeit niedergelegt. Frankreich. Infolge der Entlassung eines Manneo hat sich in Perpignan die 100 Mann starke Belegschaft eines Werkes zum sofortigen Streik entschlossen. In Laurient ist das Personal der städtischen Strakenbahnen aus Protest gegen' die Entlassung einiger Angestellter in den Streik getreten. Im Hafen der gleichen Stadt haben sich Hafenarbeiter geweigert, ankommende Schiffe zu entladen. Rumänien. Der rumänische Außenminister Micescu traf, aus Belgrad kommend, wieder in Bukarest ein. Chile. In den Erzgruben von Andacollo kamen gestern sechs Bergarbeiter bei einer Minensprengung ums Leben. Zahlreiche Arbeiter wurden schwer ver23-45-.90 Drei frauen um einen Königsthron von Konradjoachim Schaub zu Schauburg Cop. à Rohrbacher Verlag Berlin Rauschender Beifall braust wiederholt bei ihrer Rede auf, so daß Wilhelmina oft nicht weitersprechen kann. Kaum hat sich die Königin nach Verebben des nicht enden wollenden Beifalls gesetzt, als der Sprecher der Generalstaaten zur feierlichen Eideshandlung vortritt. Alle Anwesenden erheben sich mit der Königin, deren Stimme klar nud vernehmlich durch den ehrwürdigen Raum tönt: „Ich schwöre dem niederländischen Volk, daß Ich die Verfassung stets schützen und aufrechterhalten werde! Ich schwöre, daß Ich mit allen Meinen Kräften die Unabhängigkeit und das Gebiet des Reiches verteidigen und aufrechterhalten werde, daß Ich die allgemeine und die private Freiheit sowie die Rechte aller Meiner Untertanen schützen werde und daß Ich, um das allgemeine Wohl und das Wohl des Einzelnen aufrechtzuerhalten und zu heber, alle Mir gesetzlich zu Gebote stehende Mittel anwenden werde, wie es eine gute Königin tun muß! Dazu helfe Mir der Erlauchte Gott!“ Nach einem dreimaligen Hoch auf die Königin, wie es ähnlich auch bei englischen Krönungen üblich ist, tritt der Präsident der Ersten Kammer vor: „Wir nehmen Euer Majestät an und setzen Sie im Namen des niederländischen Volkes und nach der Verfassung als unsere Königin ein!— Hohe Mitglieder der beiden Kammern, versprecht Ihr der Königin die Treue?" Die Mitglieder der beiden Kammern werden nun einzeln und namentlich durch den Greffier aufgerufen und antworten auf die Frage: „Gott der Erlauchte helse mir!“ Nur die baptistischen Mitglieder der Kammern antworten: „Ich verspreche es!“ Die Königin verfolgt sitzend aufmerksam jeden Aufruf und jede Bestätigung. Freude leuchtet aus ihren Augen. Als der letzte geantwortet hat, tritt der älteste Wappenkönig vor den Thron und ruft: „Ihre Majestät, Königin Wilhelmina, ist eingesetzt! Es lebe die Königin!“ Während drinnen von der Empore der Gesang „Nun danket alle Gott!“ ertönt, verkünden draußen Herolde in bunten Uniformen die Erhebung der achtzehnjährigen Prinzessin von Oranien zur niederländischen Königin. Der Jubel des Volkes tönt bis in die Stille der Kirche hinein. Ergreifend wirkt dann der soeben Gekrönten erste öffentliche Handlung; denn nun geht Wilhelmina auf die Mutter zu und umarmt sie mit den Worten: „Mutter, Dir möchte ich mein ganzes Leben danken können!" Als sich Königin Wilhelmina am Arm der Mutter vor der Kirche zeigt, ertönten begeisterte Rufe: „Leve de Koningin! Leve de Koningin!“ Wieder dröhnt Kanonensalut und Glockengeläut über die Stadt. Mitten in dem allgemeinen Jubel erklingt wie von ungefähr, unter unsichtbarer Leitung, plötzlich aus der fröhlichen Menge das alte niederländische Wilhelmuslied auf, das die Königin ergriffen mit anhört. Der Rückweg wird für die Königin wie für ihre Mutter, Königin=Witwe Emma, zu einem wahren Triumphzuge. Die sonst so ruhigen und gelassenen Niederländer sind in einen Taumel der Begeisterung geraten. So wird die Krönung der 18jährigen Oranierin zum wundervollsten Schauspiel, das Amsterdam je gesehen hat. Nur auf eins hoffe alle Niederländer vergeblich. Immer wieder war in der letzten Zeit das Gerücht aufgetaucht, daß die junge Königin sich am Krönungstage mit einem Prinzen verloben werde. Aber nichts geschieht... und das Gefühl der enttäuschten Erwartungen geht unter im Jubel der Krönungsfeier. Wenn es der Liebe so gefällt Etwa ein Jahr später, Anfang Oktober 1899, macht die jugendschöne niederländische Herrscherin ihren ersten Besuch als regierende Königin in Deutschland. Schon einmal war sie, wie früher erzählt, kaum 12 Jahre alt, mit ihrer Mutter in Berlin und Potsdam gewesen. Der Grund ihres Besuches ist eine Feier rein samiliäter Art in Potodam, wo der Erstgeborene des Erbprinzenpaares von Wied getauft werden soll. Doch tritt auf dieser Reise ein unerwartetes Ereignis ein. das für das ganze Leben der niederländischen Königin bestimmend wird. Eine Laune des Schicksals gibt so der Reise eine zuvor von niemand geahnte Bedeutung. An einem Sonnabend, kurz vor acht Uhr, treffen die beiden Majestäten in Potsdam ein. Sie werden begleitet von dem Generalleutnant Du Monceau; dem Flügeladjutanten, Jonkheer van der Staal; dem Chef des niederländischen Zivilkabinetts, Jonkheer van Claerbergen und der Hofdame der Königin, Frau Baronin von Sloet. Auf dem Bahnhof erwartet sie der Deutsche Kaiser mit Gefolge und das Erbprinzenpaar von Wied. Nach kurzer und herzlicher Begrüßung stellt der Kaiser die beiden Vertreter des deutschen Ehrendienstes vor, die während des Besuches zur ständigen Verfügung der Königin stehen: Prinz Eduard zu Salm=Horstmar und Kammerherr Freiherr von Veltheim=Schönfließ. Am selben Abend wird zu Ehren der niederländischen Gäste im Neuen Palais in Potsdam ein Festessen gegeben. Es ist selbstverständlich, daß der ausländischen Königin auch die Offiziere vorgestellt werden. Bei der Vorstellung eines jungen Oberleutnants à la suite des Potsdamer Gardejägerbataillons achtet Wilhelmina kaum auf den Namen, solch einen unerwarteten Eindruck macht der Offizier auf sie. Elegant, in der kleidsamen Unform seines Regiments, von mittlerer Figur, das etwas dünne, feine Haar sorgfältig gepflegt, steht der Garedeoffizier vor ihr. Ein kleiner blonder Schnurrbart macht das jugendliche Gesicht männlicher, während zwei blaue Augen ein wenig keck auf der jungen Königin ruhen. Wie ein elektrischer Schlag trifft Königin Wilhelmina diese Begegnung. Ihr Begleiter, General Du Monceau, der als erster die leichte Verwirrung seiner Königin vermerkt, hüstelt leicht. Schnell faßt sich die Königin wieder. Ein kurzer Händedruck wird mit dem jungen Offizier gewechselt, zwei Menschen sehen sich für Sekunden in die Augen, die Königin errötet wieder leicht und schreitet mit einem freundlichen Kopfnicken weiter. Kaum jemand der großen Festgesellschaft hat die Bedeutung dieses kurzen Zwischenspieles bemerkt, das doch so entscheidend für Wilhelmina werden sollte Als die Vorstellung beendet ist, begibt sich alles zur Festtafel im Großen Saal. Doch zuvor wendet sich der General Du Monceau an den deutschen Adjutanten: „Verzeihung, Hoheit! Wer ist eigentlich der junge Oberleutnant mit dem blonden Schnurrbart, den Sie eben Ihrer Majestät vorgestellt haben?“ Prinz Eduard zu Salm sieht noch einmal kurz die Reihe der Offiziere durch. „Exzellenz meinen sicherlich Herzog Heinrich von Mecklenburg=Schwerin. Ausgezeichneter Offizier und — im Vertrauen—“ hier flüstert er dem niederländischen General zu, wenn Sie für Majestät einen ausgezeichneten Tänzer wünschen———, ich kann ihn empfehlen!“ Kaum hat Generalleutnant Du Monceau dies erfahren, als ihn auch schon der Blick an der Seite der Köngin Wilhelmina befiehlt. Seine Vermutung ist durchaus richtig. „Du Monceau, haben Sie vielleicht acht gegeben, wie der sympathische Offizier mit den blauen Augen hieß, der mir als drittletzter vorgestellt wurde?" fragt ihn die Köngin leise. Der General lächelt einen kurzen Augenblick kaum merklich. iptschriftletter: Dr Egon=Erich Albrech: Stellvertre= der Hauptschriftleiter: Hestareikel uend den Leikarntel und orn vol drecht Heinz 9 solltischen Verantwortisch Tell; Dr, Egon=Erich Dohm. Teil: Dr. Egon=Exl## den Ortstell: Heinz Hoom, rgr den u send= und Wirtschaftstell: Toni Welnand tellen und Unterhaltungsteil sowie für die Bilderseite: IuI Dünwald. für die übrigen Bilder die jeweiligen tellungsleiter, für den Sportstell: Hermann Dierkes: ler für den vermischten Teil: Edmund Els. für zeigentell: Albert Dubberke; alle in Bonn. Durchschn.= #floge XII/37 über 19 500. Unverlangte Einsendungen ohne ickporto werden nicht zurückgesandt. Sprechstunden der priftleitung 9½—10½ und 17—18 Uhr. Druck und Verlag: uner Bogähsuezz, Pegerngespräche“ Pom Josiscgeckkonis üische Bank und Disconto=Gesellschaft Vonn. Sils e er Gastööse. Fremdenheime und Gasisiätten mm 15 Jo. kliche Anzeigen mm 15 J. Vereins=Anzeigen, die nicht der tschaftswerbung dienen, mm 10.. Famillen=Anzeigen und chruse mm 10 J. Stellengesuche mm 5 J. Wortanzeigen ein“ g e b e n b i ä h i m m H ö h e, von Privatperioner tla in der Grundschrift nur in einheitlicher mp. von Privaiversonen, Aurgglgen, die Do Muzhhhffe. Wort in der Grumschrift 5 J. Ziffern= unz,hlegrung chenstassel B. Gülig 9. Anzeigeupreszütte 8. Ersalt: Boun=Abein. 6. Februer 1933 für Vonn und Umgegend? Vonner Nachrichten Nr. 16 838. Seite 3 Westdentsche Kurzmeldungen Iserlohner Büegermeister Du. Damrau nach Sbelitz berusen Mit Wirkung vom 1. Februar wurde der Oberbürgermeister der Stadt Isevlohn, Dr. Hans Damrau, zum Oberbürgermeister der schlesischen Stadt Görlitz berufen. Er wird dort seinen Dienst am 15. Februar antreten. Heilsame Lektion für einen Tierquäler Ein älterer Solinger Mann beobachtete vor einigen Wochen, wie sich eine Katze an den abgestellten gefüllten Korb eines Fleischergesellen heranmachte. Anstatt das Tier einfach zu verscheuchen, griff der Mann zu seiner am Fahrrad befestigten Luftpumpe und schlug der Katze damit sämtliche Hinterknochen entzwei. Der Rohling wurde wegen dieser Tat zu einer Geldstrafe von 15 Mark veurteilt. Ein= und Ausbrecher gefaßt In einem Strohschober wurde von der Kriminalpolizei in Velbert ein Mann festgenommen. Wie festgestellt wurde, handelt es sich um einen 22 Mal vorbestraften Burschen, der aus dem Arbeitshaus in Brauweiler entwichen war. Liebeskummer trieb ihn in den Tod Aus Liebeskummer ging in Wickerath ein 21jähriger Bäckergeselle in den Tod. In der Wohnung des Meisters legte er von der Gasleitung im Erdgeschoß aus einen Schlauch in sein Schlafzimmer Dann legte er sich bei geöffnetem Hahn ins Bett. Als der Bäckermeister den Gasgeruch bemerkte und in das Schlafzimmer eindrang, war der Geselle tot. Er hatte aus verschmähter Liebe schon einmal einen Selbstmord beabsichtigt. Im Schneesturm vom Blitz getrossen Ein Schäfer lagerte mit einer Wanderherde in der sogen. Leimbach, Kreis Siegen, wo er vor einem heraufziehenden Schneesturm Schutz unter einer Tanne suchte. Plötzlich fuhr ein greller Blitz hernieder und schlug in einen Spanndraht, der an der Tanne endigte. Der Hund des Schäfers, der mit seinem nassen Fell. gegen den Draht lag, wurde vom Blitz mehrere Meter durch die Luft geworfen und blieb tot liegen. Der Schäfer, auf den der Blitz von dem Hunde übergesprungen war, wurde im Gesicht verbrannt und erlitt eine Lähmung des linken Armes. DAF.=Schifferschule in Minden Um die Ausbildung des Nachwuchses der Binnenschiffahrt zu gewährleisten, hat die Reichsbetriebsgemeinschaft„Verkehr und öffentliche Betriebe“ in der Deutschen Arbeitsfront in Minden eine DAF.=Schifferberufsschule eingerichtet. Alle Schiffsjungen, die in die Schiffsjungenrolle der Stromgebietswaltung für die westdeutschen Kanäle und die Weser in Bremen eingetragen sind, werden in jedem Lehrjahr acht Wochen zu diesem Berufsschulkursus eingebrufen. Englische Auszeichnung für einen deutschen Bergwerksingenteur Dem Direktor der Versuchsanstalt in Dortmund, Dr. Beyling, wurde die Medaille der Vereinigung britischer Bergwerksingenieure für seine Verdienste um die Hebung der Sicherheit in den Bergwerken beim Gebrauch von Explosivstoffen verliehen. Windhose über Teier Ueber Trier brauste eine regelrechte Windhose hifweg. Schiefer und Ziegel der Hausdächer wurden durch die Luft geschleudert. Die Anlagen, Gärten und Felder waren bald von abgerissenen Baumästen wie übersät. Besonders schlimm hauste die Windhose im Trierer Wald. Hier wurden zahlreiche Riesentannen mit den Wurzeln aus dem Boden gerissen. Bande jugendlicher Einbrecher unschädlich gemacht Die Kreuznacher Polizei konnte jetzt einer Bande jugendlicher Einbrecher auf die Spur kommen, die in den letzten Wochen zahlreiche nächtliche Diebstähle ausgeführt hatte. Fünf Burschen im Alter von 15 bis 17 Jahren wurden verhaftet. Mit ihrer Festnahme wurde eine ganze Reihe von Einbrüchen aufgeklärt, so unter anderem in die Geschäftsstelle der HI.=Bannführung, wo ein größerer Geldbetrag geraubt wurde. Einbrüche in Schokoladengeschäfte, Zigarrengeschäfte, in eine Bäckerei, in eine Weinhandlung usw. Bei einem der Verhafteten wurde eine Geldbörse mit einem größeren Betrag gefunden, die er angeblich auf der Straße gefunden haben will. Das Tauprogramm der Dus in Belim Dr. Ley über die Sozialpolitik im Dritten Reich Wie wird das Wetter? Wetterbericht des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Röln vom 3. Februar: Die Deutsche Arbeitsfront hat in der Tiergartenstraße ein„nationalsozialistisches Gemeinschaftshaus Kraft durch Freude“ errichtet. Dr. Ley teilte dabei mit, daß an die Stelle der bisher zumeist von der DAF. benutzten früheren Gewerkschaftshäuser einige wenige große und monumentale Zentralbauten der DAF. treten sollen, von denen nach den bereits fertiggestellten Großbauten nun auch dieses Gemeinschaftshaus in der Tiergartenstraße vollendet wurde. Das Haus, das von dem Architekten Baurat Schulte=Frolinde und Nadolle gebaut wurde, steht den Mitarbeitern der NSDAP. und der DAF. aus Berlin und dem Reiche offen. In künstlerischer Hinsicht wird das Haus von„Kraft durch Freude“. Amt für Feierabend, betreut. In der Art der Linienführung und Innenausstattung entspricht es dem Stil, der in ähnlicher Form in den bereits fertiggestellten Großbauten der Partei und des Staates entwickelt ist. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley gab bekannk, daß in dem dem Gemeinschaftshaus später angegliederten Bürohaus vor allem die Dienststellen des internationalen Zentralbüros„Freude und Arbeit“ untergebracht werden sollen, so daß das Gemeinschaftshaus dann gleichzeitig zum Empfang der ausländischen Gäste dient.„Es ist unser Wunsch und Wille“, so erklärte Dr. Ley,„Deutschland zum sozialen Mittelpunkt der Welt zu machen. Den von der ganzen Welt anerkannten Vorsprung, den wir mit unserer sozialen Arbeit und insbesondere mit Kraft durch Freude haben, wollen wir behalten und immer weiter ausbauen.“ Dr. Ley teilte dann mit, daß in Uebereinstimmung mit dem Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Professor Speer folgende Neu= bzw. Erweiterungsbauten der DAF. in Berlin geplant sind: Zusammenfassung aller wirtschaftlichen Unternehmungen der DAF. und des DAF.=Verlages in einem Großbau am Märkischen Ufer: Zusammenfassung der Betriebsgemeinschaften und Fachämter der DAF. in einem Erweiterungsbau in der Potsdamer Straße, eine große KdF.= Zentralstelle mit angegliederten, großzügigen KdF.= Anlagen und einem KdF.=Hotel und schließlich im Rahmen der neuen Universitätsbauten ein arbeitswissenschaftliches Institut. Ein großer Zentralbau der Deutschen Arbeitsfront werde ferner später einmal im Zuge der Erneuerung Münchens in der Hauptstadt der Bewegung entstehen. Erobebenwarten in Westbratschland verzeichnen Fernerden Die Wahrnehmung in Bochum Von der Erdbebenwarte der Westfälischen Berggewerkschaftskasse wird uns folgendes mitgeteilt: Die Seismographen der Bochumer Erdbebenwarte haben Dienstagabend ein außerordentlich großes Fernbeben registriert, wie es in den dreißig Jahren des Bestehens der Warte noch nicht aufgezeichnet worden ist. Die ersten Wellen trafen um 20 Uhr 24 Minuten 16 Sekunden in Bochum ein. Gegen 21 Uhr, zur Zeit der Hauptbewegung, hat der Bochumer Untergrund sich um 10 Millimeter hin und her bewegt, allerdings so langsam, nämlich mit einer Schwingungsdauer von einer Minute, daß diese verhältnismäßig sehr große Bewegung nicht fühlbar war. Die letzte Welle wurde kurz vor Mitternacht aufgezeichnet. Darunter waren sehr lange Oberflächenwellen, die bereits zum zweiten Male in Bochum eintrafen, nachdem sie den Erdball einmal völlig umkreist hatten. Die Richtung des ersten Stoßes und die aus den Aufzeichnungen errechnete Herdentfernung von 8200 Kilometer machen es wahrscheinlich, daß der Erdbebenherd im nördlichsten Südamerika, etwa in Venezuela oder Nordbrasilien, zu suchen ist. Schweres Erdbeben im Pazisischen Ozean Ein ungewöhnlich schweres Erdbeben ereignete sich nach einer Meldung aus Sydney am Dienstagnachmittag zwischen.40 und.50 Uhr Greenwich=Zeit im Pazifischen Ozean. Das Beben war so stark, daß es noch in Australien spürbar war. In Port Darwin(Nordaustralien) lösten mehrere schwere Erdstöße eine Panik aus. Der Herd des Bebens steht noch nicht genau fest, doch wird vermutet, daß er sich in der Nähe von Rabaul, der Hauptstadt des Mandatsgebiets Neu=Guinea, befunden hat. Das Erdbeben in der Südsee? Auch in Göttingen wurde das große Erdbeben am Dienstagabend verzeichnet. Nach den Feststellungen des Geophysikalischen Institutes soll das Beben das größte in den letzten Jahren sein. Der Bebenherd liegt vermutlich in der Südsee bei Neu=Guinea. Zigenner entflohen Er schloß den Wachtmeister in der Zelle ein In Grevenbrück saß ein Zigeuner als Untersuchungsgefangener in Haft. Als der Wachtmeister die Zellentür öffnete, um ihm das Morgenessen zu bringen, benutzte der Bursche blitzschnell die Gelegenheit, durch die unverschlossene Zellentüre zu verschwinden. Da der Schlüssel im Schloß steckte, konnte er diese auch noch schnell abschließen, so daß der Wachtmeister eingesperrt war. Seine Hilferufe wurden schließlich gehört, so daß man ihn befreien konnte. Der Zigeuner war aber längst über alle Berge. Reichsautebahn Hannover—Nuhrgebiet im Bau In Anschluß an die 216 Km. kange Reichsautobahn= strecke Berliner Ring—Hannover, die zweitlängste Strecke der bereits befahrenen Reichsautobahnen, befindet sich zur Zeit die Strecke Hannover—Ruhrgebiet im Bau. Die Linie verläuft von Hannover über Bothfeld, Vonnhorst, Garbsen, Dedensen, Bad Nenndorf südlich von Bückeburg über das Wesergebirge, überquert die Weser nach Bad Oeynhausen und führt dann südlich von Herford—Bielefeld über den Teutoburger Wald nach Gütersloh, wo sie den Anschluß an die Strecke nach Essen und Köln findet. Für diese Strecke werden 158 Brückenbauwerke und ungefähr 40 Durchlässe benötigt. Da die Trasse im gebirgigen Gelände verläuft, ist die Errichtung von etwa zehn großen Talbrücken nötig. 1000 RM.=Gewinn aus der WHW.=Lotterie in Essen Von einem jungen Mädel wurde in der Nacht zum Sonntag im Essener Städtischen Saalbau bei einem Losverkäufer der WHW.=Lotterie ein Hauptgewinn von 1000 RM. gezogen. Man kann sich die Freude bei der glücklichen Gewinnerin, die kurz vor der Heirat steht, vorstellen. Chauffeur erschossen ausgesunden Ein politisch getarntes gemeines Verbrechen? Die Pariser Blätter berichten in großer Aufmachung über einen als politisches Verbrechen getarnten Mord an einem 35jährigen Chauffeur aus Angers. Der Chauffeur wurde in der Umgebung von Angers in seinem Wagen erschossen aufgefunden. In dem Wagen fand man einen Brief, der an den Präfekten von Nantes gerichtet war und in dem es heißt, der CSAR.(eine bewaffnete Organisation der Rechten) wisse sich der Verräter zu entledigen. Der„Intransigeant“ veröffentlicht indessen eine lange Meldung aus Angers, in der festgestellt wird, daß diese Tarnung des Mordes als politisches Verbrechei wohl nur eine Finte sein dürfte. In Wirklichkeit handele es sich wahrscheinlich um die private Nache der Spießgesellen eines gemeinen Verbrechers namens Rosenblum, der vor einiger Zeit unter Mitwirkung des jetzt ermordeten Chauffeurs am Bahnhof verhaftet worden ist. Rosenblum selbst ist seitdem im Gefängnis und man nimmt an, daß die Tat von seinen Spießgesellen verübt worden ist. Ein Vermögen im Mietsauto liegen gelassen Ein Taxicheuffeur in Kaschau fand vor kurzem abends beim Reinigen seines Wagens zwischen den Potstern eine Damentasche, die 3000 englische Pfund in bar (rund 37000 RM) und Schmuck im Werte von einigen 10 000 Tschechenkronen enthielt. Er lieferte den Fund auf der Polizei ab, die in kurzer Zeit als Besitzerin eine Mrs. Walker, die Gattin eines englischen Linoleumfabrikanten, feststellte. Als ihr die Tasche überbracht wurde, war sie sehr überrascht, denn sie hatte den Verlust ihres Vermögens noch nicht bemerkt. Der redliche Finder konnte einen namhaften Finderlohn einstecken. Starker Druckanstieg läßt das Azorenhoch auf den europäischen Kontinent übergreifen, sodaß heute morgen ein kräftiger Hochdruckausläufer über Südfrankreich liegt. Da das Island=Tief wieder eine südöstliche Bahn einschlägt, verstärkt sich das Druckgefälle über Mitteleuropa. Die seit Wochen anhaltende Westströmung wird damit wieder neu belebt und bringt wärmere Luftmassen nach Mitteleuropa. Wetteraussichten bis Freitagabend: Bei westlichen Winden nach vorübergehender Besserung erneut Eintrübung und Niederschläge. Temperaturen ansteigend. Weitere Aussichten: Anhaltende Unbeständigkeit. Amtlicher Straßenwetterdienst Overrhein: Zwischen Limburg und Frankfurt fesigefrorene Schneedecke, Verkeyr kaum behindert. Hochsauerland: Um Winterberg Schneedecke unter 15 cm, Verkehr kaum behindert. Mosel: Landstraße 1. Ordnung Nr. 49 Kochem— Landkern ist wegen Bergrutsch gesperrt, Umleitung erfolgt über Carden— Kaisersesch. Beobachtung der Wetterstation Beuel Sonnenaufgang.12, Sonnenuntergang 17.20. Mondaufgang.47, Monduntergang 21.08, Absolute Dunkelheit 19.10, Bürgerliche Dämmerung(abends) 18.04,(morgens).28. Beobachtungen um 7 Uhr morgen: Luftdruck 762,9, red. auf RR. 768.0, Tendenz steigend, Tempetatur.5, Max. gestern.0, Min. d. Nacht.5, Windrichtung und Stärke mSek. SüdWest.2. Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 1,2 kir am, Bodenoberflächentemp. 2,8. Legesstand Rheinselden.66(unver.), Kehl.93(— 16), Maxau.30. (— 18), Mannheim.40(— 10), Mainz.95(+ 15), Bingen .03(+ 23), Kaub.60(+ 39), Trier.52(—), Koblenz .34(+ 35), Köln.57(+ 53), Düsseldorf.84(+ 58), Tuisburg.96(+ 67), Mülheim.42— 40), Ruhrort.24 (+ 64), Wesel.16(+ 66), Emmerich.13(+ 54). Der Bonuer:#gebzeigte yeide moagen 4,59(.50), der Kölner. Pegel.78(.57), Meter. Riesensener in einer engtischen Kleinstadt In Newbiggin by the Sea, einem Städtchen in Northumberland, kam ein Feuer auf, durch daß ein ganzer Straßenzug mit 16 Holzhäusern vernichtet wurde. Die dort wohnenden Familien, 55 Personen, einschließlich Frauen und Kinder, wurden obdachlos. Der Feuerwehr gelang es nicht, den Brand wirksam zu bekämpfen, da der Orkan, der augenblicklich in England herrscht, jede Eindämmung des Feuers unmöglich machte. Fürst Heinrich von Pleß gestorben In Paris ist Fürst Heinrich von Pleß im Alter von 77 Jahren an den Folgen eines Herzleidens gestorben. Die Beisetzung findet in Pleß statt. Bei Schlaflesiergig, und urgaperte Solarum. das wirksame, unschäbliche und preiswert-Staron. Schlechter Schlaf zermürbt. Quälen Sie sich nicht länger Keine Nachwirkungen. Packung 18 Tabl. M..26 i. d. Apotheke Zwölf hören mit! Von Paul Breuer Es begab sich wahrhaftig und bleibt dennoch auch Sinnbild. Dieses Dorf nämlich liegt ebenso in Kärnten wie in Salzburg oder Oberösterreich, Niederösterreich, Vorarlberg, wenn ihr wollt. Ja, selbst im Banat oder im Korridor konnte es sein oder rings im breiten deutschen Lande der Tschechoslowakei. Trotz= dem liegt sein Urbild in den Südalpen irgendwo, der südöstlichen Grenzfeste des volksdeutschen Raumes, und ist ein Dorf— ein Dörflein, nur einige Häuser, ein Waldtalweiler. Ohne Kirche und Gemeindehaus, Pfarrei oder Schloß, nur eine Siedlung am Seebach— Mühle, Sägen, Bauernhäuser, und mittendrin als ein Weckhaus des Geistes die Schule. Daneben, Weckhaus zweiter„Geistigkeit", wie üblich, das Wirtshaus. Die Wirtsstube, nicht zu räumig, mit Bänken an den Wänden und mit einfacher Täfelung bis Lehnenhöhe. Nur vier Tische. In der Ecke ein mächtiger weißer Ofen, gewölbt wie eine Kuppel und mit grünen Kugelkacheln besetzt. Es sind ihrer nicht viele in der Stube: Wirt und Wirtin, der Lehrer, ein paar Bauern, ein paar Knechte, ein Arbeiter: dreizehn Köpfe allsamt und ein Bernhardinerhund. Der Schulmeister warb im geheimen für heute; aber der und jener hat selber sein Empfangsgerät daheim, und so überviele wohnen doch gar nicht in der Ortschaft. In den Nachbarweilern aber sind sie um andere Funkgeräte versammelt, in den bäuerlichen Stuben; das kostet nicht und ist bequemer. Beim Fuchswirt hat jeder sein Glas vor sich stehen, Bier oder„Heurigen“ oder blaßroten„Schilcher". Die Gespräche sind nicht mehr so ganz im Fluß, es schwebt irgendetwas im Raume und wie Erwartung über den Gemütern. Der Wirt im karierten Janker, jung, füllt eben noch ein Glas, dann kehrt er wieder zu seinen Gästen. Lange war er im Krieg und in Gefangenschaft gewesen; ein heller Kopf, dieser Dorfwirt im Steirischen. Ein Tischler lehnt auch dabei und ein kleiner, untersetzter Hausknecht, einst für. Moskau ente zündet, jetzt ausgebrannt, mißtrauisch. Zweifler alle beide und Sinnes= und Herzensverwandte, wenig zugänglich für Gemeinschaft und abgestumpft wie so viele. Opfer der eineinhalb Jahrzehnte vor dem Heute, Entmutigte und Entglaubte, mit nur mohr blassem Vielleicht— verschüttete Seelen wie ein abgewracktes Haus; des Neubaus Anbeginn ist noch nicht zu erkennen. Eben kündet der Funk die Umschaltung auf Berlin. Da just erhebt sich einer der dreizehn, schwerfällig, und geht; ein Halbbauer, geistig wohl der Rückgängigste von allen. Nun sind es nur mehr zwölf, diese zwölf aber harren... Fast mitleidig sehen die den Widerpart sich entfernen. Sekunden wartender Stille. Dann spricht eine Mannesstimme. Klar, wohllautend, weckhaft und fernstark sprich sie. Wie ein Maler malt sie lebenstreu all die Eindrücke, die sich bieten, all die Augenblicksbilder nach hundertmeilenweiten Fernen, bannt die bunte Bewegung in Sekunden in Worte und zeichnet in scharfen Rissen die überwältigende Schau, die gigantische Riesenhalle der Erwartung dieser Menschen. den Mythos der Minuten dieser Sternenstunde der Nation. Sie schildert sie, verlebendigt in die Weite, in das All hinaus. Spricht vom Einzug der Standarten, dem Gleichschritt der SA. zwischen prallgepferchten Massen, Schwurzeugen eines Volkes, von den glanzvollen Uniformen des Diplomatischen Korps und der Formung der Fahnenglieder um die Stirntreppe des Raumes, von all dem Kleinen und Großen und Glanzvoll=Einmaligen, damit jeder es miterlebe, jeder mit dahei sei. Und dann rauscht das Lied aller Deutschen empor, und Millionen, Millionen beten rauschend es mit... Es ist, als hübe sich ein ungeheurer Alpdruck, eine atemraubende Last, eine schwere Wolke von allem deutschen Land, und es löste sich, zerflösse, zerstöbe leichthin in das heilige Blau eines göttlichen Himmels. Nie noch, nie seit Erdengedenken in der Geschichte aller Völker, waren jemals mehr Menschen auf ein Eines geballt, nie mehr Volksbrüder zu einer Stunde in den gleichen Minuten auf einen gleichen einen Gedanken eines Willens und einer Kraft, in eine einzige urhafte Massenwucht geschmiedet. Jener Palast in Berlin umschloß nicht die Tausende, er faßte Millionen, zehn, fünfzehn, fünfunddreißig, keine Stadtwohnerzahl mehr, nein, ein Volk, eine Nation, das gesamte Deutschtum der Welt, ja schließlich: die Kulturvölker der Erdel Die Zwölf hören es brausen wie einen glühenden Strom, wie ein Neues, Ungeheures, Nieerlebtes, Wunderhaftes,— die Zwölf und die Millionen, sie alle, alle... Sie hören Europa atmen und hören pochen das Herz Deutschlands. Und da die Stimme auch sie nun grüßt, die Millionen anderer Volksbrüder über Nähe und Weiten, über Meilen und Meere, und sie von jenseits der„Grenzen" und insbesondere Deutschösterreichs, und da man beim Aufbrausen des Deutschlandliedes förmlich jenen Händewald sieht, jenen Schwurwald der Treue: da erahnt auch der letzte Dorfknecht das Niegewesene des Geschehens, das Gesegnete der Stunde und die Gnade des Begebens, und es dämmert ihm, ob auch dunkel noch und in Worten unfaßbar, die Erkenntnis, die da heißt: Aufbruch einer neuen Geschichte! Es donnern Hämmer an die Tore der Zeit... Den Schulmeister im Alpendorf hat es innerst gepackt, man mißt es an seinen Mienen, wie aufgewühlt er ist. Die Weile starrt er ganz verklärt nach dem Lautsprecherschränkchen, dann blickt er tief in sich nieder, und es überwältigt ihn schier. Die andern tippen einander beim Aermel und lächeln, doch sie vekbergen damit nur die eigene innere Bewegtheit, ganz nach Art und Wesen aller schlichtnaturhaften Menschen, die zu seelenkeusch sind, ihre Seele zu enthüllen. Nur am Dreizehnten, jenem Halbbauer, dem Rückgängigsten von allen, wogte auch dieser Herzbraus der Erkenntnis vorbei, gewollt ungehört, ungehört aus Furcht vor der Wahrheit und in kleiner Flucht vor dem großen und niegewesenen Neuen—. auch er aber nicht der eine und der einzelne, sondern Bild, Sinnbild aller finsteren Stumpfheit der Nacht. Nur mitleidig drum hatten sie ihn sich entfernen sehen, die Bauern und der Tischler und die Arbeiter und der Hausknecht. Und dann nun, der Führer selbst, wie gemeißel! im Raum, wie ein ragendes Erzbild, das Flammen gebiert! Aus dem Nichts wider tausend Widernisse Führer der Nation, ein Wunder schon allein an Unbeugsamkeit und Macht. Was sie alle sind, war auch er, ganz ein„Niederer", kein Fürst, nein, ein kleiner Junge aus Deutschösterreich, ein Arbeiter, ein Frontsaldat, verwundet und erblindet, schier und zerknischt in der Seele. Und wieder Arbeiter, Arbeitsloser und bitterarm, alles wie die Zwölf, die Tausend, die Millionen, sein Volk. Unbekannt, ungenannt, verhöhnt, verspottet, eingekerkert, heimatlos, allmählich erst erkannt von ganz wenigen, von fast verschwindend wenigen bei Freund und Feind, aber damals schon geliebt und gefürchtet und gehaßt, lange totgeschwiegen, verlästert und verleumdet, zerlogen, entwertet, verkleint, aber niemals gebeugt und niemals zerbrochen... Und nun Glaube, einziger Glaube von Millionen, Kanzler des Deutschen Reiches, Führer des Volkes und Hoffnung der Nation, Zuversicht, Ziel, Zukunft, Ehre, Freiheit und Aufbau! Und Brot! Brot! Arbeit und Brot! Schier verlegen nach einer Weile blinzelt einer nach dem anderen hin, bis der Jagerbauer das Schweigen durch einen Fausthieb zerschlug. Es war totenstill, und der Jagerbauer schwieg noch eine Weile. Dann sprach er und sprach es wie ein Evangelium her, wuchtig, aus innen, glockentief, schwer, wie ein Priester und Seher, für sich, aus sich und doch in den Raum: „Den Glauben an einen Gott und den Glauben an unser Volk— und der Bauer und der Arbeiter, die Grundpfeiler des Volkstums!“—„Und die Tore wird er aufbrechen, diesen Trägern der Nation!“ Endlich, endlich, nach langem, kehrte er von irgendwo zurück, nahm der Schulmeister das Wort und hatte Wärme in den Augen:„So frage ich euch, Leute: Wer hilft mit?!“— Da schlugen drei Hände in seine dargebotene Rechte: der Arbeitslose, der Hausknecht und der Jagerbauer.— Es geht nicht mit einem. Auch die restlichen kommen ... Nur der Dreizehnte, der Rückgängigste von allen ... allein, wer weiß?!— Kanzler in Steiermark und Kanzler bis Schleswig, von den Bergen zur See und von Heide zu Firn, Volkskanzler deutschen Volkes, eines Volkes— eines Reiches im Glauben— einer Zuversicht— einer Sehnsucht— einer Treue, das ist das heiligste Gottesfeuer der Stunde, brennend in Millionen Herzen der deutschen Nation und nie mehr verlöschend, nie mehr, was auch werde!— Von den Alpengletschern bis zum mövenweißen Helgolandmeer und über alle Fernen, in denen deutsche Zungen deutsche Laute formen. Der um die deutsche Literaturgeschichte und das gesamtdeutsche Schrifttum hochverdiente nun 70jährige Professor Adolf Bartels in Weimar wurde von der poilosophischen Fakultät der Universttät Leipzig zum Dr. phil. b. c. ernannt. Prosessor Dr. Knick, der Rektor der Universttät, gab diese erneute Ehrung des Kämpfers für völbische Erneuerung bekannt. Teite 4. Nu. 16.053 General=Anzeiger für Vonn und Umgegenö 7 Bonner Nachrichten 3. Jebruae 1933 Bonner=Nachrichten Es geht aufwärts! Der Januar hat in seiner Eigenschaft als durchschnittlich kältester Monat des Winters wieder einmal gründlich versagt. Es ist auffällig, wie sich die milden Januarmonate seit 24 Jahren gehäuft haben. Und wie wird nun der Februar werden? Die meteorologische Statistik besagt, daß, wenn der Januar zu kalt oder zu warm gewesen ist, auch der Febraur mit großer Wahrscheinlichkeit zu kalt oder zu warm ausfällt. Dieser Satz hat sich in den letzten 22 Jahren 14= oder 15mal bestätigt. Doch wir wollen es lieber abwarten und uns dafür über das schönste Geschenk des Monats Februar freuen: Die auffallend länger werdenden Tage. Wenn man jetzt an den Gärten der Stadt vorbeigeht, sieht man schon die ersten Stare. Trotzdem die Nahrung für ihn jetzt noch sehr knapp ist, singt der Star sein Lied lustig in die Welt hinein. Dem Star folgen Hausrotschwänzchen, Rohrammer, Edelfink, Baumfeldlerche, Wanderfalk und manchmal sogar die Waldschnepfe. Frühlingsvorboten, die uns jedoch nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, daß wir zunächst noch mitten im Winter stehen. Daran mahnen uns auch viele Bauernregeln als altes Erbgut, das aus Beobachtung und Erfahrung geworden ist, z. B. wenn im Februar die Stürme fackeln, daß den Ochsen die Hörner wackeln, das haben die Bauern von Bern sehr gern.— Der Februar baut manche Brück', der März bricht ihnen das Genick.— Im Februar ist besser zwei Fuß Schnee auf dem Mist zu sehen als einen Mann in Hemdsärmeln.— Wenn im Hornung die Mücken schwärmen, muß man im März die Ohren wärmen.— Wenn's an Lichtmeß(.) stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. Hornung ist eine der ältesten, vermutlich schon lange vor den Monatsnamen Karls des Großen üblichen deutschen Bezeichnungen für den Februar, die sich im Sprachgebrauch gegenüber dem altrömischen Namen Februar am stärksten durchgesetzt und in einzelnen Gebieten, wie Tirol, Elsaß, der Schweiz usw. unvermindert bis heute erhalten hat. Von den sonstigen deutschen Bezeichnungen für den Februar, wie Tau=, Holz= oder Fuchsmonat, ist am interessantesten der westdeutsche Name Spürkel. Er wird zurückgeführt auf den mönchlateinischen Ausdruck„Spurkalien“, womit ein niederdeutsches, heidnisches Opferfest zu Ehren einer weiblichen Gottheit der Fruchtbarkeit bezeichnet wurde. Aus diesem Grunde findet sich auch der Name„Weibermonat“ vor. Das ist ein Gegenstück zu der römischen Bezeichnung Februar. Auch dieser ist nach einem im alten Rom in diesem Monat üblichen Opferbrauch genannt, durch den böse Einflüsse von den Frauen ferngehalten werden sollen. Ein Volk hilft sich selbst! Wieder wie in den Vorjahren treten die Männer der Gliederungen der Partei gemeinsam an, um im Dienste des Winterhilfswerkes des Deutschen Volkes ihren Beitrag zur Durchführung dieser großen Aktion zu leisten. Am 5. und 6. Februar 1938 sieht das ganze Volk auf die nationalsozialistischen Kampfverbände der SA., SS. und des RSKK., die im alten Geist der gemeinsamen Kampfzeit und in aufrichtiger Verbundenheit ein Vorbild der nationalsozialistischen Volkskameradschaft geben. Führer und Männer der Gliederungen, erweist Euch auch in diesem Jahre des Vertrauens des Volkes und Führers würdig. Wir wollen wie immer in der vergangenen Zeit auch in diesem Jahre wieder die ersten sein, wenn es gilt, dem Volke ein Beispiel zu geben. Der Stadochef Der Korpsführer Der Reichsführer 5# Soldaten marschieren auf SS., SA., RSKK. und RSFK. werden bei der 4. Reichsstraßensammlung für das WHW. am 5. und 6. Februar im Kreis Bonn deutsche Soldatenbilder, aus Seide gewebt, verkaufen. Nicht nur Bilder unseres feldgrauen Heeres, das durch die Befreiungstat des Führers unsere Grenzen nach langen, bangen Jahren der Ohnmacht wieder schützt, zeigen diese Abzeichen, sondern auch weit in vergangene Zeiten führen uns diese hübschen Seidenbildwebereien zurück— 12 an der Zahl— bis in die Zeiten mittelalterlicher Landsknechte. Sie geben auf diese Weise einen historischen Rückblick über die Entwicklung deutscher Wehrmacht und damit deutscher Geschichte. Diese schönen Seidenabzeichen wurden ganz aus deutschen Rohstoffen hergestellt. Sie haben vielen hunderten Händen Arbeit und Lohn gegeben, sie sollen bedürftigen deutschen Volksgenossen helfen. Jeder wird deshalb am Samstag und Sonntag das Abzeichen kaufen und damit seinen Opferwillen beweisen. Kleiner Bonner Stadtspiegel Pesche Namn Bisher sind freigemachte gewöhnliche Briefe, Drucksachen, Warenproben, Geschäftspapiere und Mischsendungen, deren Absender bekannt war, zurückgegeben worden, wenn sie das Höchstgewicht(500 g) überschritten. Um die durch die Rückgabe solcher Sendungen eintretende Verzögerung zu vermeiden, wird die Deutsche Reichspost solche Sendungen, wenn die Gewichtsüberschreitung nicht mehr als 50 g ausmacht, künftig nicht mehr zurückgeben, sondern Briefe als „Briefpäckchen“, die anderen Sendungen als„Päckchen“ bezeichnen und behandeln. Der Gebührenunterschied von 20 oder 10 Rpf. wird nachgeklebt und der verauslagte Betrag vom Absender eingezogen. Etwa vorhandene Bezeichnungen der Sendungen als„Drucksache",„Geschäftspapiere“ usw. werden gestrichen. * Auszahlung der Wohlfahrtsunterstützung Die Unterstützung für die Hilfsbedürftigen mit den Buchstaben Gr bis Her wird am Montag, 7. Februar, vormittags bei der Kasse des Wohlfahrtsamtes gezahlt. * Dr. Molsen, Vonn, zum Landrat für den Kreis Zellerfeld berufen Nachdem kürzlich Landrat Schröder vom Kreis Zellerfold versetzt worden ist, ist jetzt durch Erlaß Dr. Molsen aus Bonn mit der=vertretungsweisen Verwaltung des Landratsamtes in Clausthal=Zellerfeld beauftragt worden. * Gesundheitsamt. In der Woche vom 23. bis 29. Januar sind an Diphtherie 11 und an Scharlach 6 Personen erkrankt. * Herzlichen Glückwunsch! Die Seniorin des Körsgenbundes Frau Witwe Josef Klinler, ged. Ponsch, Jakobstraße 1a, feiert am 5. Februar ihren 89. Geburtstag. Erstaunlich ist noch ihre geistige Regsamkeit und ihr unverwüstlichet Humor. Den General=Anzeiger bezieht sie von Anfang an. * Was ist beim Grundstückskauf zu beachten? Das Grundstücksgeschäft wird mit dem Wiederaufleben der Wirtschaft mehr als bisher in Gang kommen. Für den Weiterverkauf aller in der Inflation erworbenen Grundstücke setzt zur Zeit freilich die sehr beträchtliche Wertzuwachssteuer eine in vielen Fällen unüberwindbare Schranke. Nicht zur Erhebung kommt sie für alle vor dem 1. Januar 1919 erworbenen Grundstücke. Vor dem Abschluß eines Grundstücksgeschäftes wird daher im Interesse beider Parteien zunächst die Frage der Wertzuwachssteuer zu klären sein. Sie trifft den Verkäufer. Soll sie auf den Käufer abgewälzt werden, so muß das zweifelsfrei aus dem Vertrag hervorgehen. Daß man Grundstücke nur unter Beachtung besonderer Formen übertragen kann, sollte als allgemein bekannt angenommen werden können. Dennoch werden die Formvorschriften in vielen Fällen nicht oder nicht genügend beachtet. Man muß unterscheiden den eigentlichen Kaufvertrag und die Uebertragung des Eigentums. Mit dem Kaufvertrag allein wird. wie bei jedem anderen Kauf auch, der Käufer noch nicht Eigentümer. Es muß vielmehr die Sonderhandlung der Eigentumsübertragung noch hinzukommen. Der eigentliche Kaufvertrag bedarf bei jedem Grundstücksgeschäft gerichtlicher oder notarieller Beurkundung. Sonst ist er ungültig. Freilich wird ein Mangel in der. Form durch die spätere Eigentumsübertragung und die Eintragung in das Grundbuch geheilt. Es muß auch der gesamte Inhalt des Kaufvertrages beurkundet sein. Mündliche oder schriftliche Nebenabreden sind ungültig und machen gegebenenfalls den ganzen Kaufvertrag nichtig. Das Gleiche gilt für unrichtige Angaben im Kaufvertrag, z. B. hinsichtlich des Kaufpreises. Es ist also verfehlt, den Kaufvertrag, etwa aus steuerlichen Gründen unrichtig beurkunden zu lassen. Nach Abschluß des Kaufvertrages folgt dann die eigentliche Eigentumsübertragung. Sie zerfällt in die Einigung der Parteien wegen des Ueberganges des Eigentums. das ist die sog. Auflassung, die bei gleichzeitiger Anwesenheit beider Teile vor dem Notar oder dem Grundbuchamt erklärt werden muß, und die Eintragung im Grundbuch. Erst damit wird der Käufer tatsächlich Eigentümer des Grundstücks. Eine Auflassung unter einer Bedingung, die gewöhnlich mit„wenn“ anfängt, ist ungültig. Vor dem Presse= und Künstlerfest Tag für Tag gehen im Königshof neue wertvolle Preise für die Tombola des Presse= und Künstlerfestes ein. Schöne Gewinne jeglicher Art warten auf künftige Besitzer. Nur noch wenige Tage werden vergehen, und Fortuna teilt im Glanze des Farbenfestes ihre Geschenke aus. Wer möchte nicht zu den Glücklichen gehören, die dieses Fest, das so sorgfältig vorbereitet und mit solch phantastischer Pracht ausgestaltet wird, miterleben? Unzählige Freuden und Abwechslungen warten auf die Gäste, in einer einzigen Nacht wird der Karneval seinen ganzen märchenhaften närrischen Glanz entfalten. Was man so sieht und hört Lob der Schiefertafel Die gute, alte Schiefertafel! Wir kennen sie alle. Wir alle haben sie mit andächtiger Scheu auf unserem ersten Schulgang getragen. Lang, lang ist's her. Und so ist die Schiefertafel ein kleiner Maßstab, wie schnell uns die Jahre vergangen sind. Verklungene Zeiten, als wir noch mit dem Ranzen auf dem Rücken, mit dem baumelnden Schwämmchen für die Schiefertafel zur Schule pilgerten. Eines Tages verschwand die Tafel und wir nahmen mit Ehrfurcht den Federhalter zur Hand. Und die Schiefertafel war vergessen. Und doch verdient sie, daß man ihr einmal ein Loblied singt. Denn neuerdings geht die Nachricht durch die Presse, daß uns die Schiefertafel jährlich drei Millionen Kilogramm Schreibpapier spart. Das hat sich wohl keiner von uns träumen lassen. An solchen Ziffern kann man den Wert einer Sache ermessen, an die man wie an die Schiefertafel immer nur mit einem kleinen wehmütigen Lächeln gedacht hat. Ja, damals, als ich noch ganz klein war... Damals spielte die Schiefertafel bestimmt eine große Rolle in unserem jungen Leben. Die erste voll beschriebene Schiefertafel war für jeden Buben und für jedes Mädchen bestimmt ein großes Erlebnis. Und dann kam der Schwamm und nahm all die so fein säuberlich geschriebenen Buchstaben wieder fort. Mit dem nächsten Tage begann mit der neu beschriebenen Schiefertafe! auch eine neue Phase in unserem Kinderleben. Und so ging es Woche um Woche weiter, bis dann eines Tages der Schiefergriffel durch den Federhalter abgelöst wurde. Ohne einen Blick des Dankes schob man dann seine Schiefertafel, die Grundlage eigentlich unseres ganzen Schulwissens, beiseite. Wenn sich jetzt die Reichswaltung des NS.=Lehrerbundes an die deutschen Erzieher mit dem Wunsche wendet, sich ganz für die Einführung der Schiefertafel bei Beginn des neuen Unterrichtsjahres einzusetzen, so wollen wir Großen das nicht nur begrüßen, sondern auch nachträglich unserer ersten Schiefertafel im Stillen einen ganz kleinen und frohen Herzensdank abstatten. Jungzagfahrer Werner Korrenbeig auf dem Korosrirohof veigeseor Geleitet von einer Ehrenwache mit brennenden Fackeln trugen die Kameraden vom Fähnlein 1/160 den toten Jungzugführer von der Kapelle auf dem Nordfriedhof zur letzten Ruhestätte. phot. Engelberts. Am gestrigen Mittwoch wurde auf dem Nordfriedhof der Jungzugführer Werner Norrenberg, der einer tückischen und schweren Krankheit zum Opfer fiel, beigesetzt. Mit einer schlichten Trauerfeier nahmen die Angehörigen und seine Kameraden von dem so früh Heimgegangenen Abschied. Von der Kapelle des Friedhofes trugen einige Kameraden vom Fähnlein 1/160 den mit der schwarzen Jungvolkfahne geschmückten Sarg hinaus, geleitet von einer Ehrenwache mit brennenden Fackeln. Vor der Kapelle hatten die übrigen Kameraden des Fähnlein 1/160 Aufstellung genommen, die den Toten grüßten. Nach dem Pfarrer ergriff Jungbannführer Schindler zu einer kurzen Ansprache das Wort, die mit dem Gedanken ausklang, daß nicht die Länge eines Lebens entscheidend wäre, sondern die Tat. Die vorbildliche Treue und Pflichterfüllung des jungen Führers fordere seine Kameraden auf, in seinem Geiste die Fahne fester zu fassen und empor zu reißen zu neuer Tat. Dann traten sie alle an das offene Grab und grüßten zum letzten Male ihren Führer und Freund. Neben dem Jungvolk hatte auch seine ehemalige Schule, die„Oberschule für Jungen“, eine Abordnung des Lehrerkollegiums und der Schülerschaft entsandt. Etwas über den Deutschen Sprachverein Was will er? Sprechen kann doch jeder, in der Schule ist uns das doch beigebracht worden. Mir scheint, er ist noch ein altes Ueberbleibsel aus vergangener Zeit, der meckernd hinter jedem Fremdwort herstelzt und sich freut, wenn er eins aufspießen kann, um es dann mit sauersüßem Lächeln emporzuheben: „Seht wieder einer, der seine Muttersprache nicht beherrscht!“ Nein, das will der Sprachverein nicht. Gewiß, sein Grundsatz ist: Kein Fremdwort, wo ein gutes deutsches Wort zur Verfügung steht. Der rücksichtslose Kampf gegen das Fremdwort war notwendig in einer Zeit, in der es zum guten Ton gehörte, seine Rede mit vielen Fremdbrocken zu spicken. Heute hat sich auch auf diesem Gebiete vieles geändert. Nun, dann ist ja alles in Ordnung. Nein! Der Verein will Besseres, als Jagd auf Fremdwörter machen. Man darf nie vergessen: Die Sprache ist kein fertiges Gebilde, das nach starren Regeln seine Aufgabe erfüllt, sie ist ein lebendiges=Gut, das wächst und blüht, verwelkt und verkümmert, je nachdem der Mensch es pflegt oder vernachlässigt. Nicht die starre Buchgrammatik trägt und bewegt die Sprache, sondern der lebendige Mensch, der sie spricht. Ob er sie nun als göttliche Gabe hochschätzt, durch die er seine Gedanken und Empfindungen, die höchsten und stärksten, wie die feinsten, formt, oder ob er sie nur als Verkehrsmittel ansieht, oder einem alten, verbrauchten Leierkasten gleichachtet, den man stumpfsinnig und gefühllos dreht, das hängt von ihm. ab. Also ist Sprachpflege unbedingt erforderlich? Ja! Der 1. Vorsitzer des Deutschen Sprachvereins hat einmal gesagt:„Die Sprache erhebt den „Unbekannt verzogen“— verschwindet! Ueber die am 1. Mai d. J. in Kraft tretende neue Reichsmeldeordnung hat der Reichs= und preußische Minister des Innern soeben durch einen Runderlaß an die Polizeibehörden Durchführungsbestimmungen gegeben, in denen für die Uebergangszeit, in der die Volksgenossen sich erst die Bestimmungen der Reichsmeldeordnung zu eigen machen müssen, den Meldebehörden ein besonders hohes Maß von Höflichkeit und Hilfsbereitschaft im dienstlichen Verkehr mit der Bevölkerung zur Pflicht gemacht wird. „Die Volksgenossen werden ihre Meldepflicht umso gewissenhafter erfüllen, je mehr ihnen die Meldebehörden hilfsbereit entgegenkommen“, sa heißt es in dem Erlaß, in dem zu den einzelnen Bestimmungen der neuen Reichsmeldeordnung Erläuterungen gegeben werden. So werden z. B. nach der neuen Reichsmeldeordnung Zelte nicht als Wohnungen angesehen, Wohnwagen nur dann, wenn sie ausschließlich als Ersatz für eine Wohnung und nicht zugleich als Fortbewegungsmittel dienen. In der Reichsmeldeordnung ist bestimmt, daß Personen, die aus ihrer bisherigen Wohnung ausziehen, ohne bereits eine neue Wohnung zu besitzen, der Meldebehörde ihren Verbleib anzugeben haben. Mit dieser Bestimmung sollen die jetzt so häufigen Vermerke„unbekannt verzogen“ oder„auf Reisen abgemeldet" beseitigt werden. Nach den Durchführungsbestimmungen genügt es als Angabe des Verbleibs bei der Abmeldung, wenn der Meldepflichtige, der noch keine neue Wohnung besitzt, die Behörde oder die Firma, bei der er angestellt ist, oder Verwandte, Bekannte oder Geschäftsfreunde der Meldebehörde angibt, bei denen ihn bis zu seiner endgültigen Anmeldung Zuschriften erreichen. Die Vorschrift der Reichsmeldeordnung, daß sich der Meldepflichtige persönlich bei der Meldebehörde anund abzumelden habe, ist in der Bevölkerung teilweise irrig dahin verstanden worden, als ob auf eine persönliche Behinderung im Einzelfall keine Rücsicht genommen werde. Demgegenüber bestimmt schon die Reichsmeldeordnung, daß der Meldepflichtige sich im Falle persönlicher Behinderung unter Angabe der Behinderungsgründe bei der Abgabe der Meldung durch einen erwachsenen Angehörigen, durch seinen Wohnungsgeber oder den Hauseigentümer(Verwalter) oder deren erwachsenen Angehärige vertreten lassen könne. Nach den Durchführungsbestimmungen ist der Begriff„erwachsen“. nicht eng auszulegen. Jugendliche über 15 Jahre sind in diesen Ausnahmefällen als Vertreter zugelassen. sofern sie verständig genug sind, um zweckentsprechende Auskünfte geben und einen Auftrag an den Meldepflichtigen richtig übermitteln können. Sind besondere Auskünfte notwendig, so kann die Meldebehörde ebenfalls persönliches Erscheinen des Meldepflichtigen anordnen. Um dem Meldepflichtigen Zeitverlust, Verdienstausfall und Fahrkosten zu ersparen, werden die Polizeibehörden jedoch von dieser Anordnung des persönlichen Erscheinens möglichst wenig Gebrauch machen. Sie sind angehalten, stets zu prüfen, ob eine über den Inhalt des Meldescheins hinaus erforderliche Feststellung nicht auch im Wege schriftlicher Anfrage, mündlicher Befragung durch einen Streifenbeamten oder fernmündlich erledigt werden kann. In den bisherigen Meldeverfahren waren vielfsach Meldescheine benutzt worden, die im Durchschreibverfahren hergestellt sind. Die Industrie hatte zu diesem Zweck Blocks mit drei oder vier Meldescheinen und dazwischenliegendem Kohlepapier hergestellt. Der Runderlaß bestimmt hierzu, daß Meldescheine, die im Durchschreibverfahren leserlich hergestellt sind, auch weiter zuzulassen seien. Nicht mehr zugelassen sind vom Inkrafttreten der Reichsmeldeordnung ab Meldevordrucke, deren Rückseite zum Zwecke der Durchschrift geschwärzt oder mit Kohlepapier beklebt sind. Auch aus dem dem Runderlaß spricht die bereits in der Reichsmeldeordnung zutage getretene Absicht, den Volksgenossen die Erfüllung ihrer Meldepflicht zu erleichtern, andererseits aber auch mit allem Nachdruck auf die gewissenhafte Erfüllung der Meldepflichten zu halten. Menschen aus der Tierheit zu der Höhe des Menschendaseins. Nur mit ihrer Hilfe kann er Erfindungen und Entdeckungen weitergeben, nur mit ihrer Hilfe das Wissen der Menschheit sammeln und vererben. Nur sie ermöglicht den Zusammenschluß vieler Menschen zu einem Volk und zu einer staatlichen Gemeinschaft... In ihr sprechen Dichter und Denker das Höchste und Tiefste aus, was sie empfunden und gedacht haben. Durch sie hat jeder Volksgenosse Anteil an der Lebenshöhe, die das Volk erstiegen hat und unmittelbar an allem Wertvollen, was die Menschheit besitzt. Darum soll jedem Volk seine Sprache heilig sein und jeder Angehörige eines Volkes soll wissen, daß er ein kostbares Erbe empfangen hat, das er bewahren und unversehrt weiter reichen soll.“ Und E. M. Arndt prägte das Wort:„Wer seine Muttersprache nicht achtet und liebt, kann auch sein Volk nicht achten und lieben.“ Der Deutsche Sprachverein will bei den Deutschen in aller Welt die Liebe zur Muttersprache wecken, ihre Reinheit und Schönheit wahren und den Weg bahnen zum rechten Genuß dessen, was deutscher Geist in deutschem Wort offenbart.— Der Zweig Bonn des Vereins veranstaltet am Montag im Bürgerverein einen Balladenabend. Er läßt aus dem großen Schatze der Dichtkunst deutsche Balladen erläutern, singen, vortragen und auf diese Weise Meister der Muttersprache zu den Zuhörern sprechen. Rheinisches Funken=Corps Grün=weiß 1923 Der Generalstab hat für die Karnevalssaison 1938 für den Kampf gegen Mucker und Griesgram alle wehrfähigen Kameraden unter seinem kampferprobten Kameraden Toniit(Toni Nyssen) unter die Fahne gerusen. Der Jahreswechsel wurde im Standquartier in fröhlicher Weise überstanden. Eigene Kräfte des Corps haben köstliche Proben ihres karnevalistischen Könnens gezeigt. Am Sonntag, 6. Fedruar, findet im Stadtgarten die erste große Gala=Sitzung mit Ordensfest statt. Erste Bonner Kräfte wirken mit. Bonner und auswärtige Gesellschaften haben ihren Besuch zugesagt. Eine wertvolle Tombola bringt reiche Gewinne. Weiter wird noch eine zweite Sitzung, verbunden mit fünfzehnjährigem Stiftungsfest durchgeführt. Für die Herren findet eine Herrensitzung statt. Selbstverständlich wird auch ein Maskenball steigen und am Rosenmontag höchste Alarmbereitschaft angeordnet. u. slener, regen Donaitinon dio durch üchnoPillen. Mk..- u..90 in Apeth. Ebus-Pillen wirken mild erdauung u. reinigen das Blut. Mondnaach Längs litt ons Bonn em dese Fridde. En brave Stadt kennt stets et Moß. Keh Auto hupp. Nur hin on widde Veklingk ne Schrett op stelle Stroß. De Stäene glänze hück vill riche Als söns. Et eß en schöne Naach. On och de Mond sök singesgliche An Helligkeet on golde Praach. Us trautem Eckche melde Uehrche De Meddenaach. De Zick lööf schnell, Doch imme noch mäht vom Comfürche E Flämmche me et Zemme hell. On imme wärme moß ich denke: Wat eß ons Stadt op gruße Faat, Wenn wie us blankem Selve blänke Die Hüsge, rond öm unse Maad. Ons Mönstetürm. Me fähle Wödche. Ne ege Stolz bannt ming Gemöt. Jo, Bonn, du beß e heilig Oedche. Von Mond on Stäene gäen behöt. Paul Delfosse. Schaufenster=Wettbewerb im Reichsberufsweitkampf aller schaffenden Deutschen, 13. bis 20. Februar.— Hast Du Deina Anmeldung schon abgegeben? 9, Jebrusr 1933 Ne. 16.056. Seite 5 Von dei Frau Aussschtoreiche Die Verbundenheit mit der heimatlichen Scholle ist bei vielen von uns auch dort noch nicht ganz verschüttet, wo Eltern und Voreltern sich vom Lande getrennt haben, um den Weg in die Stadt zu suchen, in der Hoffnung, dort ein leichteres und sorgloseres Dasein führen zu können. Und wenn Leben und Beruf auch die meisten von uns in der engen Gebundenheit der Städte zurückhält, so wird gerade in der jungen Generation der Wunsch wach, da wieder anzuknüpfen, wo unsere Eltern aufgehört haben. Zu den Berufen, die uns Frauen wieder auf das Land zurückführen, auch wenn nicht eigener oder väterlicher Grund und Boden Arbeitsmöglichkeiten erschließen, gehören die Berufe, bei denen der Besuch einer zweiklassigen Landfrauenschule Voraussetzung ist. Es sind dies die Lehrerin der landwirtschaftlichen Haushaltungskunde und die ländliche Haushaltspflegerin. Zu diesen beiden Berufen kommen nach den neuesten Bestimmungen des Reichsbauernführers noch die Ausbildung als ländliche Hauswirtschaftsgehilfin und geprüfte Wirtschafterin. Auch hier baut die Ausbildung auf der Grundlehre für alle weiblichen praktischen Berufe der Landwirtschaft, der ländlichen Hausarbeitslehre auf. Die zweijährige ländliche Hauswirtschaftslehre schließt sich an, die bisher unter der Bezeichnung der bäuerlichen oder landwirtschaftlichen Hauswerksausbildung bekannt war. Diese Hauswirtschaftslehre braucht nicht ausschließlich bei einer anerkannten Lehrfrau abgeleistet zu werden, sondern man kann sie auch durch den Besuch der Mädchenabteilung einer Landwirtschaftsschule oder den einjährigen Besuch der Unterklasse einer Landfrauenschule ergänzen. Den Abschluß bildet die Prüfung als„Ländliche Hauswirtschaftsgehilfin“. Damit ist nicht nur eine vorzügliche Vorbildung für den Beruf der Landfrau geschaffen, sondern die Hauswirtschaftsgehilfin kann auch weiter gehen und sich der Prüfung als„Geprüfte Wirtschafterin" unterziehen. Wer das will, muß eine Landfrauenschule oder Landwirtschaftsschule besucht haben; wenn es also noch nicht während der Hauswirtschaftslehre geschah, muß es jetzt noch nachgeholt werden. Eine weitere Aufstiegsmöglichleit ist dann die Ausbildung zur„Ländlichen Haus„Kabauerik „Es ist allgemein anerkannt, daß die große Verbesserung der Schußwaffen in künftigen Kriegen eine wesentliche Veränderung in der Fechtart nach sich ziehen muß.“ An diese Worte Moltkes wird man erinnert, wenn man heute die gänzlich veränderten Kriegsmittel betrachtet. Auch die Kavallerie konnte nicht mehr auf dem Standpunkt einseitiger Stoßtaktik beharren, sondern mußte sich mit der Zeit weiterentwickeln. Schon der Weltkrieg bestätigte den hohen Wert und die Bedeutung des Schützengefechts als eine unerläßliche Anforderung an eine kriegsbrauchbare Reiterei. Die Bewaffnungsfrage der Reiterei ist fast so alt wie ihre Geschichte. Sehen wir von den Dragonern des Großen[Kurfürsten ab, so ist vor allem interessant, wie Friedrich der Große gerade in der Glanzepoche Seydlitzscher Reiterattacken auch dem Feuergefecht der Kavallerie Rechnung trug. In seinen Instruktionen zeigt er uns Beispiele dafür, was mit den damaligen Mitteln und unter den damaligen Verhältnissen erreicht werden konnte. Auch aus den Schriften Napoleons I. geht klar hervor, welchen Wert er dem Fußgefecht der Kavallerie beimaß. Noch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde die Bedeutung des Karabiners im preußischen Heere vollauf gewürdigt. So äußert sich das Reglement von 1843 über die damalige einfache Waffe, die auf höchstens 200 Schritt zu gebrauchen war, in Ausdrücken hoher Anerkennung.„Der Karabiner ist bei richtigem Gebrauch eine überaus gute Waffe. Er soll deshalb nicht nur zu Fuß, sondern auch häufig zu Pferd angewandt werden.“ Indes ließ die lange Friedenszeit das Interesse für das Fußgefecht der Kavallerie immer mehr schwinden. So kam es, daß im Feldzug 1866 viele Dragoner= und Husaren=Regimenter, nicht einen Schuß abgefeuert haben. Es mag sein, daß auf preußischer Seite die Geringschätzung des Karabiners in dieser Zeit darauf zurückzuführen war, daß unsere Infanterie, im Besitz einer außerordentlich überlegenen Feuerwaffe, eigentlich alle Arbeit allein leistete. Im Feldzug 1870=71 verfügten die deutschen Kavallerie=Divisionen, da sie zumeist aus Kürassier= und Ulanen=Regimentern zusammengesetzt waren, nur über wenige Karabiner. Dieser Mangel machte sich im letzten Teil des Krieges bei den Angriffen der Franktireurs geltend. Es ist bezeichnend, daß einzelne Regimenter zur Selbsthilfe schritten und sich mit den dem Feind abgenommenen Chassepots bewaffneten. Infolge dieses dringenden Verlangens nach einem brauchbaren Karabiner wurde nach dem Feldzug eine einheitliche Bewaffnung aller Regimenter mit der Handfeuerwaffe durchgeführt. Es bedurfte jedoch noch geraumer Zeit, ehe es gelang, der Wichtigkeit dieser Verwendungsart die nötige Würdigung zu verschaffen. Vielfach hat das Schreckgespenst der„berittenen Infanterie“ vom vermehrten Betrieb des Schützendienstes abgehalten. Das kennzeichnende Merkmal jener ist das mangelhafte Reiten. Daß unsere vortrefflich reitende Kavallerie dieses verlernen sollte, wenn sie etwas mehr zu Fuß exerzierte, war unbegründete Sorge. Freilich muß eine vollendete Reitfertigkeit immer die Grundlage bleiben. Eine im Fußgefecht noch so gut ausgebildete Reiterei kann nie schnell und überraschend mit dem Karabiner eingreifen, wenn sie nicht in erster Linie zu reiten versteht. Da die abgesessenen Reiter hauptsächlich auf weite Entfernungen feuern sollen, konnten sie zu dieser Fechtfült dir Frau haltspflegerin“, auf die weiter unten noch genauer eingegangen werden wird. Der Lehrerin der landwirtschaftlichen Haushaltungskunde bieten sich die verschiedensten Arbeitsmöglichkeiten, die fast immer in irgendwelcher Form der Schulung des bäuerlichen Nachwuchses dienen. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht kann dieser Beruf als aussichtsvoll gelten. Demgegenüber steht eine verhältnismäßig lange Ausbildungszeit von sechs Jahren. Allerdings fallen hierunter auch die praktischen Lehrjahre, so, daß für die fachliche, schulische und pädagogische Ausbildung nur vier Jahre benötigt werden. Bei der ländlichen Haushaltspflegerin ist die Lehrzeit zwei Jahre kürzer, dafür bieten sich ihr aber auch nicht so ausgedehnte pädagogische Arbeitsmöglichkeiten. Ihr Hauptaufgabengebiet liegt in der Praxis, in der Leitung größerer landwirtschaftlichhauswirtschaftlicher Betriebe, in der wirtschaftlichen Leitung von Sanatorien, Kliniken, Heimen usw. Da ihre Tätigkeit fast immer eine Gehaltszahlung in Verbindung mit freier Station mit sich bringt, kann die ländliche Haushaltspflegerin ihr Bargehalt, das bis auf 150. RM. monatlich ansteigen kann, ausschließlich für ihre persönlichen Bedürfnisse verwenden. Bei beiden Berufen gehört der Besuch der Unterklasse wie auch der Oberklasse einer Landfrauenschule zur Ausbildung. Die Unterklasse— das Grundjahr — dient in erster Linie der praktischen Ausbildung, denn hier wird all das gelehrt, was die Landfrau an haus= und landwirtschaftlichen Kenntnissen besitzen muß unter besonderer Berücksichtigung der sich im nationalsozialistischen Staate ergebenden volkswirtschaftlichen und sozialen Verpflichtungen. Die Oberklasse das gegen dient ausschließlich der Berufsausbildung. Voraussetzung für den Besuch ist mindestens Obersekundareife oder mittlere Reife. Den Abschluß der Oberklasse bildet die Staatsprüfung im landwirtschaftlichen Handwerk, womit die Ausbildung der ländlichen Haushaltpflegerin abgeschlossen ist, während sich bei der landwirtschaftlichen Lehrerin noch ein Jahr Hochschulstudium und ein weiteres Jahr pädagogische Ausbildung an einer ländlichen Hauswirtschaftsschule anschließen. Die eigenen und angeschlossenen Schulen des Reifensteiner Verbandes— allgemein als Reifensteinschulen bekannt— sind über das ganze Reichsgebiet verstreut. im Gefecht“. art Vertrauen gewinnen, als sie mit einer dementsprechend konstruierten Waffe ausgerüstet wurden. Deshalb führte man das Modell 98 mit verlängertem Lauf ein. Der große Vorteil, der damit verbunden war, bestand in der wesentlichen Annäherung an die ballistischen Leistungen des Infanteriegewehrs. Die Bewaffnung mit dem neuen Karabiner bedeutete eine wichtige Erweiterung der Gefechtskraft der Kavallerie. Derart ausgerüstet zog die feldgraue Lanzentruppe 1914 in den Krieg. Nur selten bot sich Gelegenheit zur Attacke. Zu Pferd blieb der Reiterei der Zutritt zum Schlachtfeld versagt. Innerhalb des Bereiches der schnellfeuernden Geschütze und kleinkalibrigen Maschiz, nengewehre konnte keine geschlossene Kavallerie mehr erscheinen. Das beste Mittel zum Eingreifen in den Kampf war der Karabiner. So wurde der Reitersmann ein schnellbeweglicher Gewehrträger, das Pferd das zuverlässigste Mittel zur Erreichung der Gefechtsziele. In schnellem Ritt jagten die deutschen Reiter nach der entscheidenden Stelle, um ihre Schußwaffe zur Geltung zu bringen. Zahllos waren die Gefechte, wo die Eskadrons aus dem Sattel stiegen und zur Flinte griffen. Nicht nur Dörfer wurden verteidigt, sondern auch im Sturmangriff genommen. Als die Fronten zum Stellungskrieg erstarrten, halfen die Reiter der schwer ringenden Infanterie die riesigen Fronten auszufüllen. Es war ein würdiger Abschluß der standhaften Ausdauer, welche die deutsche Kavallerie im großen Weltringen überall bewiesen hat. Nach dem Kriege erhoben sich Stimmen, die behaupteten, daß die Tage der Reiterei gezählt seien, ihre Rolle auf dem Schlachtfeld und im Kampf der verbundenen Waffen ein Ende erreicht habe. Indes sehen wir, wie die Kavallerie im Begriff ist, die Gefahr eines schweren, entscheidungsvollen Ueberganges glücklich zu überwinden, und mit der Zeitströmung fortschreitet. Es gibt heute wohl kaum eine einzige Waffengattung moderner Heere mehr, die den Charakter, den sie vor dem Weltkrieg gehabt hat, bewahren konnte. Sie alle sind vielgestaltig und vielseitig geworden. Aus diesem Grunde wurde die Reiterei ganz oder teilweise motorisiert, durch schwere Waffen verstärkt. Maschinengewehre, Minenwerfer und Geschütze spielen im Reiterkampf der Zukunft eine hervorragende Rolle. Dadurch hat die Kavallerie an Selbständigkeit gewonnen und die Fähigkeit erlangt, große Raumstrecken zu beherrschen und sich für taktische Zwecke an jenen Stellen zu kräftigen, 1, wo die Operation dieses Mittels bedarf. Häufig wird ihre wirksamste Verwendung darin bestehen, daß die Reiter an verschiedenen und rasch wechselnden Punkten mit Feuerkraft auftreten. Unersetzbar aber sind ihre Dienste, wenn es sich darum handelt, nach listiger Husarenart einen Waldrand oder Dorfsaum zu erkunden, querfeldein zu jagen, zu sehen, zu horchen, zu spähen. Sie verfügen über die nötige Geländegängigkeit, sich durch Sperren nicht aufhalten zu lassen, sich mißlichen Lagen leicht zu entziehen. Um in Deckung Schützen zu entwickeln, im richtigen Augenblick das Gefecht abzubrechen, rasch wieder aufzusitzen, kommt nichts der Kavallerie gleich, auch nicht verkraftete Infanterie. Vor allem aber bleiben Unternehmungen gegen Flanke und Rücken des Gegners, Verschleierung und Verfolgung die klassischen Aufgaben der Kavallerie. Die Kampfesweise hat sich zwar vollkommen geändert, unverändert aber ist geblieben der kühne Reitergeist, der beste Erbteil vergangener Zeit! Betriebsappell beim Vonner Finanzamt Aus Anlaß der 5. Wiederkehr des Jahrestages der Machtergreifung fand am 31. Januar auch beim Bonner Finanzamt ein Betriebsappell statt, an dem die Gefolgschaft vollzählig teilnahm. Der Vorsteher des Amtes, Oberregierungsrat Olbertz, wies eindrucksvoll auf die Bedeutung des Tages hin. Ehrung von Arbeitsjubilaren Gestern nachmittag versammelte sich die Belegschaft der „Kaiserhalle“ zu einer schlichten Feierstunde, in deren Mitteipunkt die Ehrung einiger Jubilare stand. Es sind dies die Leiterin der Spül= und Silberküche Eva Radermacher, Staneil grauthens zdie Ab Lohrs ununterbeachen im Plante der Familie Gummersbach steht. Außerdem konnten Frau Helma Holthausen=Sauerland und die Chefköchin Frau von Kappen auf eine 10jährige Tätigkeit in diesem Betriebe zurückschauen. 15 Jahre und darüber sind die „Ober“ Ottersbach und Rösch sowie Direktor Weilkes tätig. Betriebsführer Josef Gummersbach sand berzliche Worte des Dankes für seine Mitarbeiter und hob besonders hervor, daß nichts ein gutes Verhältnis von Gefolgschaft zu Betriebsführung besser, dokumentiere als eine Reihe langjährig tätiger Angestellter. Daß das gute Vertrauensverhältnis auch weiterhin erhalten bliebe, sei sein sehnlichster Wunsch. Den Jubilaren wurden neben Geschenken der Betriebsführung und der Belegschaft auch Diplome der„Deutschen Arbeitsfront“ und der„Freien Wirte=Innung" überreicht. Bei Kassee, Kuchen und Wein blieb man in schönster Kameradschaft vereint. Zwischendurch wurde fleißig wlonst. Fall 1: Ich soll nicht so viel rauchen- und nikotinarmt Ben, das schmeckt immer nach Stroh! Fall 2: Man muß die Nachteile des Rauchens leider mit in Kauf nehmen, wenn man wahren Genuß haben will — ich hab’'s so oft ausprobiert! Fall 3: Wenn ich schon entbehren muß, dann lieber in der Menge als im Geschmack. Besser nur zwei„richtige“, als vier nikotinarme, wenns auch noch so schwerfällt. Fall 4: Ich rauche eine ganze Packung am Tag. Ich weiß, daß es mir nicht bekömmlich ist, aber ich mag dieses nikotinarme Zeug nicht. Fall 5: Du hast gut reden, ich kann aber nicht arbeiten ohne eine„richtige“ Cigarette. Fall 6: Ich werde ungemütlich, reizbar und ungerecht, wenn ich nicht rauchen darf. Und nikotinarm rauchen ist noch schlimmer als gar nicht rauchen! Fall 7: Ich habe es noch immer herausgeschmeckt, wenn eine Cigarette nikotinarm ist, und trotz guter Ratschläge und besserem Wissen leider doch weitergesündigt. Parr. Sraer Fall 5 jetzt ist beiden geholfen! Keiner hätte geglaubt, daß die Astra nikotinarm ist, so gut schmeckt sie. Dabei ist ein Nikotingehalt von weniger als 1% beglaubigt. Auch Ihnen wird die Astra helfen. Sie ist eine echte Kyriazi, vollmundig im Aroma und von hoher Bekömmlichkeit. Ihre Nikotinarmut ist eine gewachsene Eigenschaft der Tabakblätter, die zur Herstellung Verwendung finden. Kein künstlicher Nikotinentzug. Keine chemische Behandlung. KVRIAZI MIT UND OHNE MUNDSTUCK Reich an Aroma— Arm an Nikotin Seite 8. Nr. 16 050 General=Anzeigen für Vonn und Amgegend 1 Vonner Nachrichten 2. Jedruae 1933 Barnen, Spoil und Opil Nie dunge Bpertslosechen Norwegen begann in Fetsund seine Vorbereitungen der Stispringer für die Weltmeisterschaften in Lathi. In#bwesenheit seiner Brüder Birger und Sigmund setzte der 17jährige Asdförn Rund die Tradition der Runds fort und gewann vor Arnold Kongsgaard und Hilmar Myrha, die alle dem Skiklub Kongsberh angehören. 46 Staffeln nehmen den Kampf über 4mal 10 km bei den Deutschen und Wehrmacht=Skimeisterschaften in Neustadt im Schwarzwald auf. 14.2 Sek. für 100 Meter=Hürden brauchte der Südafrikaner Laverey in Sydney, wo am kommenden Wochenende die Brittschen Weltspiele beginnen. Am dritten Tage der Wintersportkämpfe der HJ. in Garmisch=Partenkirchen gad es wiederum schöne Kämpfe und auf der ganzen Linie gute Leistungen. Im Eisschnellausen der Klasse 1 wiederholte Molter(Franken) über 1000 Meter seinen Vortagssieg und führt nun klar in der Gesamtwertung, während in Klasse 2 Köhler(Westfalen) führt.— Im Eishockey stehen Berlin und Westfalen, Bayr. Ostmark, Hochland und Ostland an den Spitzen der Vierergruppen. Mehrere Rippenbrüche zog sich Dr. Sarosi am vergangenen Sonntag beim Spiel Ferenevaros Uspest zu. Der berühmte ungarische Nationalspieler wird daher einige Zeit außer Gefecht sein. Der großgeplante Leichtathletikkampf der Erdteilmannschaften von Amerika und Europa wird in diesem Jahre nicht stattfinden. Frankreich, als Veranstalter der Europameister= schaften der Männer in Paris, befürchtete die Titelkämpfe würden zu Ausscheidungskämpfen herabgesetzt, was ihrer Bedeutung entgegenspräche. Zu einem:=Handballspieg kam die Kölner Universität am Mittwoch gegen den Mil. SV Köln. Das Spiel diente zur Vorbereitung auf die Gaumeisterschaft der Studenten. Am Start der diesjährigen Kraftfahrzeug=Winterprüfung befanden sich 312 Fahrzeuge. Da 313 gemeldet waren, fehlte nur eines(!) am Start. Von München, Nürnberg. Stuttgart, Frankfurt=Main, Eisenach und Hannover machten sich die Teilnehmer auf den Weg nach Altenberg im Erzgebirge. Vor 2000 Zuschauern blieden in Garmisch=Partenkirchen die Münchenerinnen Inge Jell und Gaby Koch(Hochland) Siegerinnen im Eiskunstlaufen der Jungmädel. An zehnter Stelle endete Brigitte Knoop(Mittelrhein). Farr kommt nicht in Frage Er möchte gern gegen Schmeling boxen Tommy Farr hat das Angedot Mile Jacods gegen Max Baer in den Ring zu treten, abgelehnt und wünscht, gegen Schmeling einen Kampf auszutragen. Jacobs erklärte, er könne einen solchen Kampf Ende März oder Ansang April in Chikago, Philadelphia, Detroit oder Los Angeles aufziehen. Joe Jacods, Schmelings amerikanischer Betreuer, erklärte hierzu:„Farr träumt, Max hat einen Vertrag unterzeichnet, daß er im Juni gegen Louis antreten wird. Er wird sicher nicht vorder gegen Farr kämpfen. Außerdem glaude ich bostimmt, dat Schmeling niemals gegen Farr kämpfen wird nach dem, was sich letzten Sommer in Lonvon erelgnete: Nachwuchs bert wieder im Spichernring Bruch gegen Sporer lautet der Hauptkampf ver nächsten Berufsvorveranstaltung am Sonntag, 6. Februar, im Berlinen Spichernring. Weiter kämpfen: Leichtgewicht: Fritz ReppelHerne gegen Reinhold Leopold=Berlin; Mittel: Stein=Boumn gegen Woryna=Berkin. Hein=Berlin gegen Beiße=Hamburg und Schwer: Sendel=Berlin gegen Wergin=Berlin und Knorr=Berlin gegen Such=Hamburg. Gefängnisstrafe für Soldatenbeleidigung Wegen Soldatenbeleidigung hatte sich ein Fußballspieler aus Wesel vor dem Duisburger Schöffengericht zu verantworten. Nach einem Fußballspiel seines Vereins gegen die Mannschaft eines Militär=Sportvereins, in dem die Soldaten gesiegt hatten, hatte er' in einem Lokal Unteroffiziere beleidigt. Die Soldaten ließen seinen Namen polizeilich feststellen, worauf er von neuem, ungeachtet der Anwesenheit ausländischer Gäste, die Soldaten und die gesamte Weseler Garnison in gemeiner Weise beschimpfte. Der Staatsanwalt beantragte acht Monate Gefängnis, der Richter erkannte auf fünf Monate und eine Woche Gefängnis. Zur Begründung dieses Urteils erklärte er, daß die Soldatenbeleidigung unbedingt mit Freiheitsstrafe zu sühnen sei, obwohl der Angeklagte bisher unbescholten und nicht vorbestraft sei. Gerade im ehemals besetzten Gebiet des Rheinlandes sei man stolz auf die Anwesenheit der neuen deutschen Wehrmacht. Zwei Unteroffizieren und dem Wehrkommando in Wesel wurde das Recht zur Urteilsveröffentlichung zugesprochen. Mir Vonner Bauoasahtern in die Welt hinaus.. August Wilhelm Andernach erzählt von seinen Jahrten III. Gestern berichteten wir über eine Alleinfahrt nach Cdalons fur Marne und die damit verbundenen Gefahren bei der Landung, wo A. W. Andernach mit der Linken am Venn und der Rechten an der Halt dietenden Korbleine(nicht Reißleine) die Schwierigkeit meisterte. Es gab keine der gefürchteten Schleiflandungen, wie bei der folgenten Wettweitfahrt von Dresden aus: Eine Wettfahrt von Dresden nach Dänemark Der Aufstieg war nachmittags gegen 4 Uhr. Im Rahmen einer Wettweitfahrt von Dresden aus, startete auch die „Brinzefsin Viktaria“, die als Führer A. W. Andernach und als Mitfahrer Dr. Grede an Bord hatte. Der Start ging glatt vonstatten. Dann machten sich die beiden Bonner Ballonfahrer über die Karten und das Reichskursbuch her, um jeweils Richtung und Stand feststellen zu können. Die Fayrt ging zunächst eldabwärts, dann byg der Ballon endas rechts ab, Berlin bled oder rechts liegen. Mit Rostock gilra es zu! Die Rostocker Heide wurde überfahren und dald hatte man die offene See erreicht. Inzwischen war es dundel und Nacht geworden. Die Orientierung war schwierig. Eine leichte Beklemmung hatte die beiden Luftfahrer ersaßt. Es mochte gegen 3 Uhr nachts gewesen sein, als unten die Lichter eines Schiffes austauchten. Schnell das Kursduch heraus, nachgeschlagen und verglichen. Man wußte Bescheid: Fährschiss Warnemünde! Weiter ging die Fahrt. Unten tauchten die Umrisse von Festland auf. Aber schnell war die kleine Insel überflogen. Noch mehrere der kleinen Inseln wurden passiert, als morgens gegen 6 Uhr die Insel Seeland in Sicht kam. Die Sonne leuchtete auf. es wurde wärmer und der Ballon stieg. Und nun waren sich die beiden im Kord unschlüssig: Sollten sie weiter bis Schweden? Die Karten wurden ausgebreitet und wieder wurde gerechnet: Der Ballon machte etwa 35 Kilometer Fahrt in der Stunde. Die Strecke bis zum schwedischen Festland betrug 320 Kilometer über Wasser. Jetzt war es 6 Uhr. Gegen 3 Uhr würde man die Küste Schwedens erreichen. Doch vort bereitete die Bucht von Christiania Schwierigkeiten. Zudem würde nach Mittag die Abkühlung eintreten, der Ballon würde fallen. Der Plan wurde daher fallen gelassen und man entschloß sich, auf Seeland zu landen. Erwähnen wir noch, daß Dr. Grebe zuvor eine astronomische Ortsbestimmung vorgenommen hatte mit Hilfe von einigen Firsternen, Uhren und Instrumenten, die eine überraschende Genanigkeit besaß. Die Anstalten zur Landung wurden getroffen. Das Ventil wurde gezogen, so daß man fallende Tendenz erhielt. A. W. Andernach hatte die Gewohnheit, das Verpackungsmaterial zu bündeln und „ dieses Bündel am Korb derart zu befestigen, daß es etwa 30 bis 40 Meter unterhalb des Kordes an einer Leine baumelte. Man mußte sich mit der Landung beeilen, da in der Ferne schon eine Bucht sich austat. Unten schnitt durch das freie Gelände eine Landstraße, an beiden Seiten mit Reihen von Telegraphenstangen besetzt. Die erste Reihe war von dem Ballon schon gut passiert, als sich das weit unterhalb des Korves befindliche Verpackungsbündel in den Draht der zweiten versing, eine Telegraphenstange herausriß und endlich selbst abriß. Im selden Augenblick erhielt die„Prinzessin Vittoria“, durch diese Ballastabgabe wieder Auftried. Ein starker Borenwind warf den Kord nach oben, im Hintergrund näherten sich schon die glitzernden Wasser der Bucht. mit aller Gewalt wurde das Ventil gezagen, mieder wurde der Ballon von dem Bodenwind gepackt und gegen einen Damm geschleudert. Die beiden Korbinsassen waren gehörig durcheinandergeschüttelt worden und unser A. W. Andernach hielt sich, nachdem er mit Hilfe herbeietlender Dänen dem Lorde entstiegen war, zunächst seinen schmerzenden Rücken. uin## der Nähe wohnender Gutsbesitzer hatte das gefahrvolle Spiel verselgt. uns eine Aufnahre von dieser verunglückten Landung gemacht. Seiner Zeitung in Kopenhagen gab er dann sofort einen Bericht über das Geschehene und sandte ihr zugleich ein Bild zu. Diese Zeitung brachte einen Bericht mit der Ueberschrift:„Prinzessin Viktoria verunglückt“. Eine Berliner Zeitung übernahm diese Meldung. Man kann sich nun den Schrecken vorstellen, als die Familie von A. W. Andernach am anderen Tage die Berliner Zeitung in Händen hielt mit dieser erschreckenden Meldung. Bei einem Arzt erhielt dann A. W. Andernach die Gewißheit, daß seine Verletzung nicht ernst sei. Doch Dr. Grebe war vorder dadurch dazu verurteilt, die mühevolle Arbeit des Verpackens allein zu verrichten. Bei dem erwähnten Gutsbesitzer wurde man recht herzlich ausgenommen, wie überhaupt die Deutschen bei den Dänen eine Gastfreundschaft kennen lernten, wie sonst nirgends im Ausland. Später wollte man bei der Post die Sache mit der Telegraphenstange in Ordnung bringen.„Na, der kleine Schaden sei längst wieder behoben worden, darüber brauchten sich die deutschen Herren keine Kopfschmerzen zu machen. Nein, es koste auch nichts.“ Der verpackte Ballon wurde dann auf ein Fuhrwerk des Gutsbesitzers geladen und zur nächsten Bahnstation gefahren und aufgegeden. Uebrigens— und das erzählte A. W. Andernach mit einer besonderen Genugtuung— war es das einzige Mal bei allen Fahrten, daß dieser Transport von dem Landungsplatz bis zur nächsten Bahnstation keine Kosten verursachte. Von Korsör ging es nach Kiel und von dort nach Bonn zurück. (Forts. folgt.) K „—— wie tausend Nasiermesser“. Ben Foords Abschneiden im Kampf gegen Schmeling bedeutete für viele eine Ueberraschung. Aber der Südafrikaner hatte ja schon vorher jedem, der ihn fragte, gesagt, daß er nicht drei Wochen härtester Arbeit in Hamburg geleistet habe, um sich schnell schlagen zu lassen.„Ich kämpfe bis zum Umfallen und bin in besserer Form als gegen Neusel, Farr und Baer. Hoffentlich komme ich gegen Schmeling über die Runden!" Nun, der„schöne Ben“ hat sein Ziel erreicht, aber er ist, wie die„B..“ berichtet, nun weit davon entfernt, etwa größenwahnsinnig zu werden und in die Kerbe des aufgeblasenen Farr zu hauen. Er weiß genau, besonders aber nach dem Kampf, daß der 32jährige Max Schmeling der Meister und er trotz seiner 25 Jahre gegen ihn nichts als der Schüler ist. Wir trafen uns in seinem Hotel, wo er sich freundschaftlich mit Max zu unterhalten gerachte. Bon Foord litt noch eine volle Stunde später unter den kurzen rechten Körperhaten, die schließlich ein schweres Erbrechen zur Folge hatten. Die Versassung des Magens hatte ihn völlig erschöpft. Aber der Südafrikaner mußte noch mehr leiden. Offen gestand er:„Mund, Schläse und Kieserpartie, schauen Sie, alles zerschlagen. Es schmerzt, als wenn tausend Messer darin wüten. Die Rechte von Max ist fürchterlich.“ Nun, wir trösteten ihn, beruhigten ihn auch auf die Frage, ob sein Fight gefallen habe. Foord braucht nur diese Glanzsorm zu halten, um noch einmal im britischen Imperium tüchtig aufzuräumen. Das bestätigt uns auch Max Schmeling gleich darauf, als er sagt:„Für mich steht es fest, daß Foord in dieser Form klar besser ist als Farr. Hoffentlich bleibt der Afrika=Mann nun auch eisern dabei und holt sich die Empire=Meisterschaft zurück, die er nach Punkten gegen Farr verloren hat.“ „Etwas Pech hatte ich mit der Rechten.“ Schmeling hat Prellungen am Daumen und Mitteldandknochen, erklärlich trotz der Bandagen durch die Wucht seiner Schläge. „Sehen Sie, ich bin sehr zufrieden, daß der Kampf über. 12 Runden ging. Das ist besser als jedes noch so intensive Training, schult das Auge und die Faust. Aber vor allem wollte ich die Kampfführung übernehmen und ofsensiv boxen. Das muß ich in Amerika sicherlich gegen Louis, wenn ich als Herausfarderer wirklich den Weltmeistertitel bekommen will. Gerade im Hinblick auf Amerika waren diese harten 12 Runden dank der Tapferkeit des Gegners wertvoller als ein schneller k..=Sieg!“ 70 000 Watt auf Schmeling— Ben Foord Morgen schon läuft in Bonn der Film vom Kampf Schmelings in Hamburg in einem Bonner Lichtspielhaus an. Mit zwanzig Mann— so erzählt der Kameramann uns— sind wir von der Tobis nach Hamburg geschickt worden. Die einzigen Aufnahmen werden von uns gemacht. Wir wollen dieses Mal einen Rekord aufstellen. Geht der Kampf über die Runden(24 Stunden später war Ben Foord wirklich über die Zeit gekommen), dann verdrehen wir an die sechstausend Meter Film. In zwei„Schwalbennestern“ über dem Ring sind zwei Kameras aufgebaut. Drei andere sind auf der Galerie aufgestellt. Sie arbeiten mit Teleobjektiv. Chofkameramann Brandes hat 70000 Watt zur Verfügung, um sich die notwendige Helligkeit für die Publikumsaufnahmen zu verschaffen. Da in Hamburg Drehstrom vorhanden war, mußte aus Berlin eine Lichtmaschine mitgebracht werden, um den erforderlichen Gleichstrom für die Scheinwerser herzustellen. Kleine Aufnahme=Scherze, Tricks und Wortspielereien sollen den Film beleben. Während des Kampfes in der Halle: Der erste große Beifall brandet auf. Man erwarte: einen der Hauptkämpfer. Der Schein trügt. Es war„nur“ Hans Albers, ganz auf Amerikanisch, mit Lumberjacke, dickem Schal und Sportmütze. Die Hamburger hatten ihren Hans erkannt und begrüßten ihn tubelnd. Unter den mehr als zwanzigtausend Besuchern bemerkte man außerdem Gerda Maurus, die Jungverheiratete, mit ihrem Mann, dem Regisseur und Schriftsteller R. A. Stemmle. Die Hamburger Bühnen waren natürlich ebenfalls stark vertreten. Prominenz auf allen Rängen und Plätzen. Auch sie mußten der Kamera natürlich ihren Tribut zollen. Dann waren aufregende zwölf Runden zu Ende. Für die Tobis=Expecition begann der Kampf(um Sekunden nämlich) erst jetzt. Die Trommeln mit dem Filmmaterial wurden in die Autos verpackt, und mit Tempo=Tempo ging's zum Flughasen Fuhlsbüttel, wo eine Sondermaschine wartete. In Tempelhof stand bereits ein anderer Wagen. Hinein mit den Paketen und zur Kopieranstalt, wo bereits alles„Gewehr bei Fuß", stand. Bis zum Montagnachmittag war alles Material entwickelt Dann begann der Schnitt. Kleben, synchronisteren und kopieren— das war der nächste Abschwitt. Schon morgen wird der Film, der den Titel„Ein großer Sieger— ein tapferer Gegner" erhalten hat und 600 Meter lang sein Kürfte, in ganz Deutschland von mehr als 150 führenden Lichtspielhäusern gezeigt werden. Zandbautabear wieder grandert Godesberg und Troisdorf verlieren Punkte— Wünsche der Gruppe Bonn— Sieg— Euskirchen Durch die neuesten Verfügungen des Bezirksfachwartes Bleidt=Köln hat die Tabelle der Bezirksklassenhandballer eine Aenderung erfahren. Geographisch betrachtet, ist die Gruppe 3 die weitverzweigteste des Kölner Kreisgebietes, während die Gruppen 1 und 2 nur Mannschaften innerhalb der Kölner Zone beschäftigen. Berücksichtigt man, daß der Bezirkssachwart in Köln seine Amtstätigkeit ehrenamtlich ausfüllt, so dürfte sein Tätigkeitsfeld innerhalb seines Wohnbereiches bei insgesamt 20 Mannschaften der Gruppen 1 und 2 hinreichend sein. Die schon oft gehegten Wünsche, aus den Reiden der hiesigen Bezirksklässenvereine einen eigenen und selbständigen Fachwart aus dem Kreise BonnSieg=Cuskirchen zu besitzen, dürften leicht zu erfüllen sein. Damit kürften die Befugnisse des Kölner Bezirksfachwartes sich nur über die rein Kölner Bezirksklassenvereine erstrecken und ihn damit weniger mit Arbeiten überlasten, während die Belange der hiesigen Gruppe von einem hiesigen Fachwart setzmar— Godesberg haben die Godesberger zwar verspätete Benachrichtigung erhalten, ohne aber in Niedersetzmar anzutreten. Godesberg verlor darum das Spiel kampflos.— Das vorzeitig von Thomasberg beim Stande von:3 für Godesberg abgebrochene Spiel Godesbere gegen Thomasberg wurde ohne Ergebnis für Godesberg als gewonnen erklärt. Spieltermine: Die für den kommenden Sonntag angesetzten Spiele der Bezirks= und Kreisklasse sind wegen des FußballLänderkampfek Deutschland— Schweiz auf einen späteren Termin verlegt. Ebenfalls wurden die Meisterschaftsspiele der Bezirksklassengruppen 1, 2 und 3 für den 20. Februar vom Spielplan abgesetzt, weil an diesem Tage Pokalspiele rurchgeführt werden. Unter Berücksichtigung vorstehender Spielwertungen ist Spich in relativ günstigere Stellung gekommen, einmal wegen der geringeren Zayl an Verlustpunkten und zum anderen durch das bessere Torverhältnis. Niedersetzmar machte damit einen Sprung aus der Abstiegszone, in die nun Thomasberg geraten, ist. Ebenfalls hat es Troisdorf nun schwer, sich dei 18 Verlustpunkten noch vor dem Abstieg retten zu können. Die neue Tabelle: hater Die Hockeymannschaft der Universität Bonn flegte über die Universität Münster im Kampf um die Hochschulmeisterschaft mit:1. Mit dem Siege wurde die Bonner Universität westdeutscher Hochschulmeister. ...„ Berliner Börse vom 2 Febr. 1938 Festverz. Werte anit Dt. Ablös.-Anl. Ausl.e) 4½4% ReichsbahnSchatzanw. 35 4½% ReichsbahnSchatzanw. 36 (8) Bonner Stadt-Anleihe v. 96 (8) Bonner Btadt- Anleihe v. 25 444%(8) Pr Ld. Ptc A. Pfd R. 19 44%(n Pr. Ld.- Ptd. A. Pfd. R. 21 644%(8) Pr. Ld.-Ptd. A. Komm. G. R. 20 444%(8) Pr..-B Gpfdhr. 28 4½%(8) PLdpfd.-A 17. 18% 4½%(8) Rb. Westf Gold 4. 6. 10. 12 2 4½4% Weatd Bod.-G. Pk. 8.—12. 14 5 Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika Hamburg-Südam Norddentscher Lloye Bßanken Allg. D. Credit Berl Handels-G. Commerz u Priv. Deutsche Rank und Diek.-(iesellsch. Dresdner Bank Reichenank-#* Weatd Bodenkr. Industr.-Aktien Aachen-München“, Aceumulst. Fabr. à E... Augsbura-Nürnberg Basalt-Aktien Lins Rembern Bergmann Elektr Berl Maschinen-Ban Bonner Bergwerkau. Hütten Verein“. Brannk. Zok.-Akt. Buderus-Eisen Charlottenb Wasser Chem. v. Hey len Chem. Albert C. Gummi W. Hann. Dahlbusch Berzw.“ Daimler Bena Demag A.(1. Aktien U Atl.-Telegr. Deutsche Cont Gas Deutsche Erdöl Deutsche Gold a. Silb.-Scheide Anst Deutsche Kabelw 130.— 100.75 100.— 98 80 100.— 100— 99 50 100.— 100.— 100.— 100.— 81.75 82 50 127. 114.25 211.50 1040.— 229.— 112 75 130.65.75 141.— 139— PR 124— 118.50 19325 45 3 5 24 122.125 144 50 253.— Diech. Linoleum. W Dtech SpiezelniaDortmander Aktien Dortmunder Unlon Dürener Metall Dynamit Nobel Elektr. Lieferungen El. Licht u. Kraft Farbenindustrie Feldmühle-Papier Felten u. Guilleaume Ges. f. el. Untern. Glas Schalke Goldschmidt Th. Hackethal Harpener Bergbau Aligere Akt.-Ges. wesch-.Neuessen Iubertns Braunk. Ise Berzbau Kallw. Aschereleben Keramag Klöckner Werke Koksw. u. Chem. 9 Kronprins Metall Laurabütte Lorens C. Manneamannrähren Metallgesellechaft Orenstein a. Koppei Rachain Farben Rhein. Braunkohlen Rhein. Stahlwerke Rh. Westt Kalkw. Rh.-Westf. Elektr. Riebeck Montanw. Roddergrube Brühl Rositzer Zucker Rütgerwerke Salsdetfurth Kall Sarotti Schokolade Schuckert Elektr. Schultheiß Brauerei Siemens u Halnke Stöhr Kammgarn Stolbern Zink Stollwerck Gebr. Tuchfabrik. Aschen Ver. Ot. Nickelw. Ver. Glanzstoff. Elb Ver. Stahlwerke Vogel Dr. u. Kab. Westd Kaufhof Westeregeln Wicküler Küpper Zellstoft Waldhof Kolonialwerte Deutach-Ostafrika Neu-Guinen Otavi-Minen a. Elb 111.25 19 26 115.25 148 75 109 75 1 12725 35 170.— *) Rheiniech Westfälische Böres. Berliner Mark-Notierung vom 2 Febr. 127. 106 25 179.— 111 25 148 25 29.25 Geld Amerika.47 Belgien 41.97 England 12.40 Frankreicb.13 Brief 205 .14 Holland 138.34 Italien 13.09 Oesterreich 48.95 Schwei: 57.38 1938 Brie! 42.30 Berliner Metallbörse vom 2. Febr. 1938 Giektreiyikopfer...! 56 75 Roinnickol, 98-99 ug Alomin. 93-99 kg Bl. 133.— Antimen-Regolus..! Alumin Weiz. e. Dr..32-) Sitber.n Borren vo0 39.20— Still und wenig verändert Berliner Börse Die Aktienmärkte eröffneten gestern bei stark eingeschränkter Umsatztätigkeit. Die Feststellung der Anfangsnotierungen stieß infolgedessen vielfach auf Schwierigkeiten, bei einer längeren Reihe von Papieren kam überhaupt keine Notiz zustande. Das Publikum war zwar noch mit kleinen Anschaffungen vertreten, doch hatte der berufsmäßige Börsenhandel Material übrig. Eine einheitliche Tendenz konnte sich daher nicht entwickeln. Im variablen Rentenverkehr befestigte sich die Reichsaltbesitzanleihe um ½ auf 130½. Im gleichen Ausmaß stiegen späte Reichsschuldbuchsorderungen an. Im Verlaufe waren nur unbedeutende Schwankungen zu verzeichnen. Am Kassarentenmarkt hatten wieder Stadtanleihen einige Bewegungen zu verzeichnen. Die Börse schloß sehr still. Die Kurstafeln waren meist von Strichnotierungen bedeckt. Soweit Kurse zustandekamen. lagen sie auf der Basis des Verlaufs. Nachbörslich, kamen Umsätze kaum noch zustande. Die Reichsbank Ende Jannar Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Januar 1933 hat sich in der letzten Januarwoche die gesamte Kapitalanlage um 730.5 auf 5979,4 Millionen RM. erhöht. Am entsprechenden Vorjahrestermin hatte insgesamt der Zugang aus den Anlagekonten nur 436,8 Mill. Rm. betragen, doch muß für die stärkere Zunahme in diesem Jahre berücksichtigt werden, daß die Entlastung in den vorausgegangenen drei Wochen wesentlich größer war als im Vorjahr, daß ferner die sonstigen Aktiva diesmal um 61,6 Mill. RM. niedriger ausgewiesen werden, während im vergangenen Jahre ein Zugang von 32,3 Mill. RM. zu verzeichnen war und daß schließlich diesmal ein erheblicher Teil der seitens der Wirtschaft bei der Reichsbank beschafften Kreditmittel auf Girokonto stehen gelassen wurde. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen sind 508,6 Mill. RM. und an Scheidemüngen 77,7 Mill. RM. in den Verkehr abgeflossen. Der gesamte Zahlungsmittelumkauf stellte sich Ende Januar auf 7121 Mill. RM. gegen 6540 in der Vorwoche, 7478 im Vormonat und 6716 im Vorjahr. Die Gold= und Devisenbestände haben sich um.4 auf 76,1 Mill. RM. ermäßigt. Von dem Gesamtbetrag entfallen 70,8 Mill. RM. auf die Goldbestände und 5,3 Mill. auf die Bestände an deckungsfähigen Devisen. Wiederum Steigerung der Steuereinnahmen Die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und andern Abgaben betrugen(in Millionen RM.) im Monat Dezember 1937 bei den Besitz= und Verkehrssteuern 1170,6 gegen 902,2 im Dezember 1936, bei den Zöllen und Verbrauchssteuern 351,3(313,7), insgesamt also 1521,9(1215,9). In der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1937 betrug das Aufkommen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum bei den Besitz= und Verkehrssteuern 7411,9(5874,7) und bei den Zöllen und Verbrauchssteuern 3066,4(2709,9), zusammen also 10 478,3(8584,6). Im einzelnen überstieg das Aufkommen an Lohnsteuer im Dezember 1937 dasjenige im gleichen Monat des Vorjahres um 22 Mill. RM. An veranlagter Einkommensteuer sind im Dezember 1937 126,9 Mill. RM. mehr als im gleichen Monat des Vorjahres aufgekommen. Insgesamt ergab sich also im Dezember 1937 bei der Einkommensteuer ein Mehr von 149,4 Mill. RM. gegenüber dem Aufkommen im Dezember 1936. Das Aufkommen an Körperschaftssteuer im Dezember 1937 war um 79,9 Mill. RM. höher als im Dezember 1936. An Umsatzsteuer sind im Dezember 1937 28 Mill. RM. mehr aufgekommen als im Dezember 1936. Die Zölle und Verbrauchssteuern ergaben im Dezember 1937 zusammen 37,6 Mill. RM. mehr als im Dezember 1936. Ohne Nahrungsfreiheit keine Wehrfreiheit Die politische Bedeutung der Marktordnung— Forderungen an den Verbraucher Die Erfahrungen in den letzten Jahrzehnten, besonders aber während der Kriegsjahre, haben uns gelehrt, daß auf die Dauer nur der Staat im Leben der Völker Gleichberechtigung und Freiheit erhalten kann, der ernährungswirtschaftlich unabhängig ist. Der Weltkrieg hat uns gelehrt, daß es eine Waffe gibt, die stärker ist als alle Waffen aus Stahl und Eisen— diese Waffe ist der Hunger. Soll also die Wehrhaftmachung unsere politische Freiheit verbürgen, so kann sie das nur dann, wenn hinter der Wehrfreiheit die Nahrungsfreiheit steht. Diese Erkenntnis stellt uns vor zwei Aufgaben: zunächst müssen wir die Erträge des deutschen Bodens so verwerten, wie Vorrat und Versorgungslage es von Fall zu Fall erforderlich machen. Man sichert also die Brotgetreideversorgung durch Verfütterungsverbot für Brotgetreide und führt statt dessen billigere Futtermittel ein. Man verwertet eine allzu reiche Kartoffelernte durch vermehrte Schweinemast, man lagert überreiche Schweinefleischbestände in Kühlhäuser ein, um sie in knapperen Zeiten zur Verteilung zu bringen.— Zweitens müssen wir, um ein Wort Friedrichs des Großen zu gebrauchen, erreichen, daß da zwei Aehren wachsen, wo früher eine wuchs, ohne daß diese zweite Aehre jedoch teurer wird; wir müssen also durch Leistungssteigerung und Produktionskostensenkung das landwirtschaftliche Produkt mehren, ohne es zu verteuern. Leistungssteigerung ist für den Erzeuger aber nur möglich, wenn er die Gewißheit hat, für jede mehrerzeugte Menge auch seinen gerechten und stabilen Lohn zu erhalten; auch muß er die Garantie haben, daß ihm jede mehrerzeugte Menge abgenommen wird. Hier liegen die ausgleichenden Aufgaben der Marktordnung. Zu Zeiten des Ueberschusses darf der Preis nicht absinken und der Bauer nicht geschädigt werden, andererseits darf in knappen Zeiten der Preis nicht so ansteigen, daß der Lebensstandard des deutschen Arbeiters gefährdet wird; diesen Ausgleich der Preise durch systematische Verteilung der Gütermengen über alle Zeiten des Jahres bewirkt die Marktordnung. So werden regelmäßig in Zeiten des Haupternteanfalles oder der Hauptproduktion große Mengen von Nahrungsgütern eingelagert: Man bringt Getreide in Silos, Butter, Eier und Vieh in Kühlhäuser und hat somit die Möglichkeit, die Verbraucher das ganze Jahr hindurch ziemlich gleichmäßig zu versorgen. Damit werden dann auch die Preise soweit ausgeglichen, wie es sich mit den Kosten der Landwirtschaft einerseits und den Löhnender Verbraucher andererseits verträgt. Es ist also die vornehmste Aufgabe der Marktordnung, den Erzeuger zur sinnvollen Leistungssteigerung anzuregen und durch die Vorratswirtschaft unsere wichtigsten Nahrungsgüter der volkswirtschaftlich produktivsten Verwendung zuzuführen. Darüber hinaus wird von jedem deutschen Perbraucher erwartet, daß er sich gleichfalls auf diese Wirtschaftslage einstellt und mit seinen Verbrauchsansprüchen der jeweiligen Versorgungslage Rechnung trägt, d.., daß er stets solche Nahrungsmittel bevorzugt, die in der Speisekammer des deutschen Reiches gerade reichlich vorhanden sind. An der einsichtigen Haltung der Verbraucher ist viel gelegen, wenn die Marktordnung auf allen Gebieten unserer Ernährungswirtschaft zum Siege geführt werden soll. Doxnrbschen 300. Wenn sich der Inhader des Grundschuldbriefes so lange nicht gemeldet hat und Sie nicht wußten, an wen Sie zahlen mußten, so müsten Sie jetzt nach gehöriger Ausweisung des neuen Gläubigers die für die letzten vier Jahre rückständigen Zinsen an ion zahlen, wenn er Ihnen nachweist, daß auch diese an ihn abgetreten sind. Die Zinsen, die bis zum 31. 12. 33 aufgelaufen sind, brauchen Sie nicht zu zahlen, weil diese verjährt sind. Wenn Sie von diesem Recht Gebrauch machen wollen, müssen Sie den Gläubiger auf§ 197 BGB hinweisen. Es ist selbswerständlich, daß jeder Gläubiger berechtigt ist, die Zwangsversteigerung zu betreiden, wenn die Schuldner mit der Zinszahlung säumig sind. Die Kündigung der alten Hyvotheken und Grundschulden ist allgemein eingeschränkt. Beträgt die Zinszahlung Ihrer Grundschuld über 6 Prozent, so sind die Zinsen durch die Noterordnuig vom 8. 12. 1931 gesentt worden und der Gläubiger kann nicht vor dem 31. 12. 1938 kündigen. War die Grundschuld mit 6 Prozent und weniger verzinst oder wurde sie nach dem 1. 1. 1932 eingetragen, so kann der Gläubiger die Rückzahlung nicht vor dem 1. 7. 1939 verlangen. Alle diese Beschränkuigen bestehen nicht für Hypotheken, die erst nach dem 12. 12. 1932 eingetragen sind. Bei ihnen verbleibt es bei der vertraglich vereinbarten Kündigungsfrist. Wir empfehlen Ihnen nicht, die Hypothek, die der eine Gläubiger abstoßen wis, löschen zu lassen. Lassen Sie sich vielmehr diese Hypothek auf Ihren Namen abtretei, dazu muß die Adtretungsurkunde notartell beglaubigt werden. Ebenso muß der Gläudiger den evtl. vorhandenen Hypothekenschuldbrief übergeben. Die Zinsen von 1445.— RM. betragen bei 5½ Prozent jährlich 79.48 RM. R. S. 36. Solange die Ehe weiterbesteht, müssen Sie für die Unterhaltung der von Ihnen getrennt lebenden Ehefrau aufkommen. Die Gerichte erkennen im allgemeinen als Satz ein Drittel des Netto=Einkommens des Ehemannes als Unterhalt an. Abweichungen sind natürlich möglich. Wird die Ehe geschieden und beide Teile oder die Ehefrau für allein schuldig erklärt, so drauchen Sie überhaupt keinen Unterhalt zu zahlen. Wenn Sie für allein schuldig erklärt werden, müssen Sie Unterhaltsbeträge leisten, soweit die Frau nicht aus den Einkünften ihres eigenen Vermögens oder aus eigener Arbeit sich unterhalten kann. Auch in diesem Falle setzt das Gericht im allgemeinen ein Drittel des NettoEinkommens des Ehemannes als Unterhalt fest. Die Privatschulden, die Sie noch abzahlen müssen, werden von den meisten Gerichten dei der Bemessung des Unterhalts nicht berücksichtigt. Für die Schulden, die Ihre Frau im Rahmen der Schlüsselgewalt während der Ehe gemacht hat, müssen Sie auskommen. Unter die Schlüsselgewalt fallen die Geschäfte, die die Frau innerhalb des häuslichen Wietungskreises für den Mann besorgt hat. Musik. Es ist in der hiesigen Polizeiverordnung keine bestimmte Stunde angegeben, wann abends nicht mehr musiziert werden darf. Man wird im allgemeinen davon ausgehen müssen, daß eine Störung der Mitmieter vermieden werden muß. Der Mitbewohner hat gegen eine solche Störung die Unterlassungsklage. Man wird 10 Uhr abends als Schlußtermin für Musik ansehen müssen. Befindet sich das Zimmer. in dem Klavier gespielt wird, an der Straße und ist nach Lage der Oertlichkeit eine Störung der Ruhe und Ordnung zu erwarten, so ist dies nach Paragraph 20 der Bonner Polizeiverordnung vom 1. 6. 1932 verboten. Gummidaum. Vielleicht fehlt es an nahrhafter Erde. Eigentlich sollte man die Pflanze in jedem Frühjahr umtopfen, wozu frische Mistbeeterde und Sand erforderlich sind. Bei großen Töpsen legt man zweckmäßig Torfmunstücke, Ziegelbrocken und Holzkohle unter. Uebrigens ist es auch möglich, daß zuviel Wasser(statt wie Sie meinen zu wenig) gegeben wurde. Gelb gewordene Blätter schneidet man nicht ab. Sie fallen, wenn die Pflanze die in ihnen enthaltenen Nährstoffe herausgezogen hat, von selbst ab. B. 100. Nein! Aber Sie kennen die Melodie vielleicht von der Parodie her, die mit den Worten beginnt„Mutter, der Mann mit dem Koks ist da!“ Schöne Stimme. Der betressende Sänger ist heute am Opernhaus Düsseldorf. Simrock. Wenn Sie Festmiete zahlen, so sind Sie an sich nicht verpflichtet, noch Wassergeld zu zahlen, wenn dies nicht vereinbart wurde. Sind Sie von dem Verwalter jedoch arglistig getäuscht worden, indem er Ihnen gesagt hat, die anderen Mieter zahlen auch das Wassergeld extra, so können Sie den Vertrag bezüglich des Wassergeldes anfechten. Wir würden Ihnen aber eine gütliche Einigung empfehlen. Die Kündigung der Wohnung ist nur möglich, wenn sie nicht unter Mieterschutz steht. In Bonn stehen jetzt Altbauten, die vor dem 1. Juli 1918 bezugssertig geworden sind, bis zu einer Friedensmiete von 1200 RM unter Mieterschutz. Sie müßten also die Jahresfriedensmiete feststellen, wenn nicht ohne weiteres aus der Miete hervorgeht, daß diese die Grenze nicht übersteigt. Auch Neubauten oder durch Umoder Anbau gewonnene Wohnungen stehen ab 1. 12. 1937 unter Mieterschutz. Eine Kündigung der Wohnung durch den Verwalter dürfte daher kaum in Frage kommen. Unterschreiben der Ehefrau in dem Mietvertrag ist nicht notwendig. Dieser Brauch ist erst nach dem Kriege eingeführt worden. Nießbrauch. Nach Paragraph 1041 B6B hat der Nießbraucher auch für die Erhaltung der Sache in ihrem wirtschaftlichen Bestande zu sorgen, d. h. er hat diesenigen Kosten, die nach dem regelmäßigen Laufe der Dinge in kürzeren oder längeren Zeitabschnitten zur Ausbesserung oder allmählichen Erneuerung ausgewandt werden müssen, aus eigenen Mitteln zu bestreiten, ebenso die Kosten einer außergetböhnlichen Ausbesserung oder Erneuerung, die dadurch notwendig geworden sind, daß die Auswendung der regelmäßigen Unterhaltungskosten unterlassen ist. Die Nießzbraucherin ist daher verpflichtet den Außenanstrich des Hauses und die Reparatur des Daches vornehmen zu lassen. Kriegsanleihe. Kriegsanleihe=Altbesitz wird noch ausgelost und zwar zweimal im Jahre. Die Auslosungen dauern bis zum Jahre 1956. Natürlich können auch Ihre Stücke jederzeit ausgelost werden. Sie erhalten dann bedeutend mehr, als wenn Sie sie jetzt verkaufen. Wenn Sie das Geld augenblicklich nicht unbedingt notwendig haben, raten wir Ihnen, die Stücke zu behalten und die Auslosung abzuwarten. Verkaufen können Sie sie immer noch. Haben Sie sich auch einmal überzeugt, ob Ihre Stücke noch nicht ausgelost sind? Liegen sie bei einer Bank oder einer Sparkasse, so überwacht diese die Auslosung. A. E. 100. Sie frugen ja viel zu spät, um noch ein solches Spiel einzustudieren. Die„Bulgarische Kur“ Neue Erfolge gegen die Kopfarippe Der Chefarzt des Sanatoriums Kreischa bei Dresden, Dr. von Witzleben, macht in der„Deutschen Medizinischen Wochenschrift" lehrreiche Ausführungen über die Bekämpfung der Kopfgrippe mit der Wurzel der Belladonna(Tollkirsche). Aus der bulgarischen Belladonnawurzel wird nach einem bestimmten Verfahren, das im chemischen Laboratorium der Klinik ausgeführt wird, ein wässeriger Auszug hergestellt, der im allgemeinen dreimal täglich gegeben wird. Ein bulgarischer Kräutersammler hatte die Aerzte auf dieses Mittel aufmerksam gemacht. Die Dosierung ist streng individuell und muß in jedem Falle sehr sorgfältig ausprobiert werden. Die Menge wird langsam bis zur Grenze der Verträglichkeit gesteigert, dann geht man etwas zurück und behält die am besten wirkende Dosis bei. Zur Unterstützung der Behandlung ist eine Reihe anderer Maßnahmen notwendig, vor allem die Regelung der Ernährung. Der Chefarzt einer römischen Klinik, Panegrossi, steht auf dem Standpunkt, daß die Zuführung eines so starken Giftes unbedingt eine im übrigen völlig„giftfreie“ Lebensweise bedingt. Die Kost ist rein vegetarisch, mit reichlicher Zuführung von Salaten, Obst und frischen Gemüsen; Kaffee, Tee, Alkohol und Nikotin sind streng verboten. Die Behandlung wird ferner durch Gymnastik unterstützt, deren systematische Anwendung in Gruppen und am einzelnen Fall sehr gute Ergebnisse besonders für den Rücken und die Gliedmaßen gehabt hat. Die Dauer des Aufenthaltes in der Klinik beträgt mindestens zwei bis drei Monate, meist mehr. Dann werden die Kranken mit genauen Vorschriften entlassen und von Zeit zur Zeit zur Kontrolle wieder aufgenommen. Der Erfolg erweist sich auf die Dauer als ausgezeichnet, und die Patienten werden wieder arbeitsfähig, wie besonders wichtige Fälle zeigen. Zwangsversteigerung Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen am 11. F dem Amtsgericht Bonn, Wilhelmstraße 23, Zimmer 106, stücke versteigert werden: „ 1. Um 16 Uhr: Grundbuch von Bonn a) Band 230 Blatt 9154, b) Band 89 Blatt 3524, zu a) Bonn, Flur 10 Nr. 625/94, bevauter Hofraum, Husarenstraße 2, groß.18 Ar, Nr. 626/94, 627/94 und 628/94, Acker, Husarenstraße, groß 0,18 und 0,19 und.74 Ar: zu b) Nr. 769/94, Acker, daselbst, groß 1,73 Ar.— 4b K 189/37. 2. Um 16¼ Uhr: Grundbuch von Beuel Band 31 Blatt 1206 A der der Ehefrau des Gärtners Karl Willerscheidt in Vilich=Müldorf gehörige Grundbesitz, Beuel, Flur 4 Nr. 412/186, Acker, auf'm Bachseld, groß.06 Ar: Flur 5 Nr. 795/321, 322, 872/342 und 1138/341, bebauter Hofraum mit Gärtnerei und Treibhaus, Bilich=Müldorf, Mühlenstraße 9, groß.14 und.25 und 7,92 und.68 Ar, Nr. 485, Acker, ober der Gemeinde, groß 16,13 Ar.— 4b K 95/36. Bonn, den 2. Februar 1938. Amtsgericht Abt. 4b. Jebruar, 1938 vor solgende GrundIm hiesigen Handelsregister sind am 2. Februar 1938 folgende Firmen von Amtswegen gelöscht worden: Abteilung A: Nr. 707: Deutsche Corroxit=Gesellschaft Hubert Schlagwein u. Cie. in Mehlem. Nr. 1229: Burgvertag Godesberg a. Rh., Hans Schneider in Godesberg. Nr. 1334: Verlag Deutsche Reichszeitung, Gesellschaft mit beschränkter ug Haftung u. Co., Kommanditgesellschaft in Bonn. Nr..7: Heinrich Becker in Bonn. Nr. 1567: Carl Achenbach in Vonn. Nr. 1698: Wedwarengroßhandlung und Wäschekonfektion Gerhard Nr. 1989: Gebrüder Perrar in Beuel. Nr. 2467: Jakob de Vos in Vonn. Nr. 2471: Bonner Möbelhaus Jakob Schöneseisen, Nachfolger Lorenz Dreßser in Vonn. Amtsgericht Aot. 3h, Bonn. Es wird angeboten: „*„ an sorgfältiges und fehlerfreies Arbeiten gewöhnt, wird für sofort gesucht. Bewerbungen mit handschriftlichem Lebenslauf unt. F. 573 an den General Anzeiger. zum möglichst baldigen Eintritt, spätestens 1. April 1938, für Lagerbetrieb gesucht. Handgeschriebene Bewerbungen erveten unter E. O. 169 an den General=Anzeiger. FRWWP An! bewandert in Buchführung und Stenographie, für größeres Detailgeschäft, per März gefacht. Handschriftl. Bewerbungen mit Zeugnissen u. Gehaltsansprüchen unter E. G. 1335 an den General=Anzeiger.(4a Wegen Erkrankung des jetzigen sofort gesundes sleigiges Madchen von—5 Uhr wochentags zu zwei Personen gesucht für häusl. Arb. Keine Wäsche, Maarflach 17a.(40 Fleiß. burg. Madchen für sofort bei 40.— Mk. freiem Lohn gesucht. Brauerei Im Stiesel, sse. Bonnga. (40 Tacht. Maschen (6 a für alle Hausarbeit bei hoh. Lohn sof. ges. Hardt, Reichsbankstr. 6. Gaab. ordentt. Madchen bei hohem Lohn gesucht. Münchener Löwenbräu, Bonn, Sürst 5/7, I.(4a Wegen Verbetratung suche zum 15. 2. fleißige, tüchtige Hausgehilfin 18—20 Jahre, in kl. Haushalt 4 erw Pers.) in angenehme Dauerstellung bei gutem Lohn und guter Behandlung. Näh. Geschäftsst.(4a Zimmermädchen und Küchenmädchen zum 15. 2. ges. Hotel Rheinischer Hof, Vivatsgasse 8.(4a Fleißiges brav. Mädchen nicht unter 20., sofort gesucht. Metzgerei Fahl, Münstereisel.(4a für alle Hausarbeit gesucht. Busch, Kaufhaus Ersdorf, Kr. Bonn.(5a Tücht. Mädchen 1 Hausb. mit 2 Kind. z. 1. 3. ges. 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Der Beschauer muß für die Aufnahme der Kunstgegenstände vorbereitet sein. Besonders gilt das, wenn der Europäer der Kunst Ostasiens gegenübergestellt ist. Man legt da unbewußt den Maßstab an, mit dem man die deutsche und europäische Kunst zu messen gewohnt ist und kommt leicht zu schiesen Urteilen. Der Sammler japanischer Kunstgegenstände sammelt zunächst Dinge, die dem Geschmack des Asiaten nicht entsprechen und den Grundsätzen japanischer Aesthetik nicht standhalten. Solf haben seine japanischen Freunde darauf aufmerksam gemacht: er müsse mit schwarzen Augen, aber nicht mit blauen sehen lernen. Um zu einem Verständnis von Kunstwerken zu kommen, muß man sich hineindenken in die Umstände, unter denen sie entstanden sind. Der Beschauer muß für die Aufnahme der Kunstgegenstände vorbereitet sein. Besonders gilt das, wenn der Europäer der Kunst Ostasiens gegenübergestellt ist. Man legt da unbewußt den Maßstab an, mit dem man die deutsche und europäische Kunst zu messen gewohnt ist und kommt leicht zu schiefen Urteilen. Der Sammler japanischer Kunstgegenstände sammelt zunächst Dinge, die dem Geschmack des Asiaten nicht entsprechen und den Grundsätzen japanischer Aesthetik nicht standhalten. Solf haben seine japanischen Freunde darauf aufmerksam gemacht: er müsse mit schwarzen Augen, aber nicht mit blauen sehen lernen. Wie kommt der japanische Farbenholzschnitt zustande? Die ursprüngliche Zeichnung des Künstlers erhält der Holzschneidemeister, der das auf dünnem durchsichtigem Papier gezeichnete Original umgekehrt auf den Holzstock klebt und dann das Bild in diesen hineinschneidet. Dieser geschnittene Holzstock geht zum Schwarzdrucker, der so viel Schwarz=Weiß=Abzüge anfertigt, als Farben auf dem vollendeten Bild erscheinen sollen. Die Abzüge gehen zum Künstler zurück, der, in jeden Abzug getrennt, die verschiedenen Farben einträgt; die mit den verschiedenen Farben versehenen Abzüge gehen wieder an den Holzschneidemeister, der die Farbstöcke, und zwar für jede Farbe einen besonderen, schneidet. Die Farbstöcke erhält dann der Farbdrucker, der die Platten genau nach den Angaben und in stetem Vergleich mit den Farbskizzen des Künstlers färbt. Der Farbdrucker druckt Straßenmusikanten sie eine nach der anderen auf die inzwischen hergestellten weiteren Abzüge der Schwarz=Weiß= oder Linien=Platten, und zwar wird dabei das Papier sorgfältig so, daß Linie auf Linie paßt, auf den Holzstock gelegt und mit einem Reiber in die Linien und Flächen des Holzstocks hineingerieben. Es gehört hier natürlich eine große Kunst und lange Uebung dazu, damit die verschiedenen Platten genau aufeinander passen und die Farbe nicht über die Linie kommt. Man wird es bei dieser komplizierten Technik verstehen, daß wirklich gute Abzüge eines Blattes relativ selten sind. Die Dekadenz des Farbenholzschnittes kommt hauptsächlich zustande durch Abweichungen von der guten alten Tradition. Abgesehen davon, daß man zu viel Abzüge herzustellen bestrebt war, versuchte man gewisse malerische Elemente einzuführen und mutete dem Messer des Holzschneidemeisters dieselbe Wirkung zu, die der Maler mit dem weichen Pinsel zu erreichen versteht. Dazu kam im 19. Jahrhundert die Einführung der Anilinfarben. Zu beachten ist, daß der japanische Holzschneidemeister zur Bearbeitung mit dem Messer stets nur die Langholz=Platte verwendet, nie die Stirnholz=Platte, die mit dem Stichel bearbeitet wird, und dadurch Wirkungen erzielt, die dem japanischen Farbenholzschnitt durchaus fremd ist. Die Kunst des Holzschnittes liegt im besonderen in der Technik der Abstraktion, des Verzichts auf Einzelheiten des gesehenen Objekts, und da die ostasiatische Kunst diese Abstraktion vom Gesehenen alz besondere Eigentümlichkeit hat, so ergibt sich, daß die Holzschnitte für die asiatische Kunst die bestgeeignete graphische, d. h. vervielfältigende Kunst sind. Großer Vergrutsch in Kochem (Zu nebenstehendem Bilde) Ein an die Endertstraße grenzender Schieferabhang kam in Kochem ins Rutschen. Schon seit einiger Zeit bestand die Gefahr des Bergrutsches und in den letzten Tagen hatte man auch mit den Vorbereitungen begonnen, um den Hang gbzustützen. Der überraschend eingetretene Bergrutsch ist auf die starken Regenfälle der letzten Tage zurückzuführen. Durch die Gesteinsmassen, die unter großem Getöse zu Tal stürzten, wurde eine am Fuße des Abhangs stehende über 40 Meter lange zweistöckige Möbelhalle verschüttet und eingedrückt. Die in der Halle untergebrachten Möbeln sind zum größten Teil zerstört worden. SA. und später auch die Feuerwehr mußten sich zunächst nur auf Sicherungsmaßnahmen beschränkon, da ständig weitere Geröllmassen nachstürzten. Inzwischen sind die Aufräumungsarbeiten in Angriff genommen worden; sie werden aber längere Zeit in Anspruch nehmen. Die Straße ist gesperrt. Glücklicherweise sind Menschenleben nicht gefährdet worden. Eedrutsch gefährdet oberitalienisches Dorf Im Tal des Wildbaches Bobbio, wo seit 1936 mehrere Ortschaften durch eine ständige Bodenbewegung bedroht sind, ist das Gestein nach einer längeren Pause wieder ins Rutschen gekommen. 54 Häuser mit 253 Bewohnern von Ca di Sopra sind gefährdet und mußten geräumt werden. phot. Scherl. Pros. Dr. H. Selter der Ordinarius für Hygiene und Bakteriologie an der Medizinischen Fakultät und Direktor des Hygienischen Instituts in Bonn begeht am 4. Fedruar seinen 60. Geburtstag. Archiv Bild. den der Medizin und promovierte nach abgeschlossenem Staatseramen im Februar 1902 in Bonn zum Dr. med. Als er bald daWobihie uipimmennampe Arouiy Blld 1878 in Werdohl(Westsalen) geboren, widmete er sich an Univetsitäten Bonn, München und Berlin dem Studium rauf Assistent am Hygienischen Institut in Bonn wurde, bestand das Ordinariat für Hygiene erst seit wenigen Jahren. 1905 habilitierte er sich für das Fach der Hygiene und Bakteriologie, 1911 erfolgte seine Ernennung zum Professor. 1914 kam er nach Leipzig, wo inzwischen sein früherer Lehrer Kruse als Ordinarius amtierte, und, erhielt seine Ernennung zum außerordentlichen Professor. Bereits 1917 wurde Prof. Selter als Ordinarius nach Königsberg berufen und wirkte dort in den schweren Kriegs= und Nachkriegsjahren dis 1926, wobei er sich neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer und Forscher um das Gesundheitswesen von Königsberg und Oftpreußen besondere Verdienste erward. Ein ehrenvoller Ruf führte ihn 1926 wieder nach Bonn zurück, wo inzwischen ein neues Institut erbaut worden war, eines der größten und modernsten seiner Art in Deutschland. Der Schwerpunkt seiner umsangreichen wissenschaftlichen Arbeit liegt auf dem Gebiete der Trinkwasserversorgung(Monographie: Die Trinkwasserversorgung der Rheinprovinz 1911), der Schulgesundheitspflege(Herausgeber des Handbuchs der deutschen Schulhvgiene 1914) und vor allem in der experimentellen Tuberkuloseforschung. Zahlreiche Veröffen lichungen über Tuberkuloseimmunität und Tuberkulinempfindlichkett haben seinen Namen in der ganzen Welt bekannt gemacht Ein Lehrbuch für Hygiene, die Mitarbeit an dem Handbuch für pathogene Mikroorganismen, sowie an zahlreichen wissenschaftlichen Zeitschriften, sind weitere Zeugen seiner rastlosen Tätigkeit. Als Mitglied der Akademie der Naturforscher in Halle, der Gesellschaft deutscher Aerzte in Neuvork, der Internationalen Union gegen die Tuberkulose sowie des Internationalen Komitees für Freiluftschulen steht Professor Selter in enger Fühlungnahme zu Gelehrten des In= und Rustanbes Im Weltkriege war er als Stadsarzt beratender Korpsund später Armeehygieniker. Er wurde mit dem E. K. 1 ausgezeichnet. 1933 bekannte sich Prof. Selter rückhaltslos zu der nationalen Grhebung, was seiner aufrichtigen deutschen Gesinnung, entsprach. Ueber den Rahmen seiner Pflichten als Hochschullehrer und Institutdirektor Hinaus, forgte er stets in besonderem Maße für das Wohl seiner Studenten, Assistenten und der Angehörigen seines Institutes. Kch I weiß und glatt Fast jede Frau kann die vom Manne so sehr bewunderten zarten, glatten und weißen Hände wieder erlangen, wie rot, rauh. gesprungen oder abgearbeitet sie auch sein mögen. Kein Fett, kein Beschmutzen der Kleider, kein Aerger irgendwelcher Art. 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Weidenbrück, Bergstr. 26 (auf dem Michgelsberg), ferner Lorenz Kribben und Katharine geb. Alfter, Papagei 60, und die Eheleute Wilhelm Bonrath im Stadtteil Zange, Ludwigstraße 36. Die fünfte goldene Hochzeit wird wiederum auf dem Driesch gefeiert und zwar von den Eheleuten Heinrich Gerhards und Lisette geb. Hermes, Ehrenstraße 3. Die Kreisstadt, besonders die Nachbarschaft, wird an den Festlichkeiten stärksten Anteil nehmen. Die Hopfengartenstraße wied kanalisiert Siegburg: Seit den letzten Tagen ist die Hopfengartenstraße für jeglichen Verkehr gesperrt. Wegen der Neubauten war es notwendig, sie zu kanalisieren. Auch die Häuser, die an der Hopfengartenstraße schon evrichtet sind, erhalten natürlich Kanalanschluß. Ueberdiens wird die Straße ausgebaut. Der Adjutant Prinz Karnevals Troisdorf: Prinz Karneval erkor zu seinem Adjutanten Franz Limbach, den stellvertretenden Vorsitzenden der„Cäcilia“. Jubilare bei der DAch. Troisdors: Die Gefolgschaftsmitglieder der DAG. Troisdorf, Christian Wald=Troisdorf, Theodor. Weidendrük=Oberlar und Hermann Büchel=Spich konnten auf eine 25jährige Tätigkeit im Werk zurgckblicken. Die Jubikare wurden gebührend geehrt. Löschzug Holzlar erhält ein Feuerwehrhaus Holzlar: Unter Führung des Brandmeisters hatten sich die Wehrleute des Löschzuges 5 Holzlar zum Monatsappell zusammengefunden. Der Löschzugführer hielt einen Vortrag über die Arbeiten der Feuerwehrmänner an einer Brandstelle. Dann sprach der Amtswehrführer über die neuen Feuerlöschpolizeisatzungen. Große Freude bereitete die Mitteilung, daß im Laufe des Jahres der Löschzug ein Feuerwehrhaus erhält. Lehrerwechsel Menden! Zum 1. Februar wurde Lehrer Heinz Krämer von der hiesigen Volksschule nach Siegburg versetzt.— Von der Volksschule des Ortsteils Friedrich= Wilhelms=Hütte wurde Lehrerin Meurer nach Lichtenberg, Amt Uckerath, versetzt. An ihre Stelle trat Lehrerin Renzel aus Eudenbach. Hebetermine der Gemeindekasse Hennef: Zur Zahlungserleichterung für alle Staatsund Gemeindesteuern sowie der Beiträge für die ProvinztalFeuerversicherung sind von der hiesigen Gemeindekasse folgende Zahltermine festgesetzt worden: Für Dambroich am 8. Fedruar, vormittags von.30 bis 11.30 Uhr, in der Wirtschaft Halm; für Rott am 8. Februar, nachmittags von 13.30 bis 16 Uhr in der Wirtschaft Müller; für Westerhausen am 10. Februar, vormittags von.30 bis 11.30 Uhr in der Wirtschaft Könsgen; für Söpen am 19. Februar, nachmittags von 13.30 bis 16 Uhr, inzder„Wirtschaft Schultes. Die Ladlungspflichtigen werden gebeten, ihre Zahlungen pülyktlich zu leisten, da am 22. Fedruar die kostenpflichtige Eintreibung beginnt. Maul= und Klauenseuche in Seistingen und Stoßdorf Hennes: Die Maul= und Klauenseuche ist jetzt unter dem Viehbestand der Domäne Quadenhof und des Landwirten Adolf Pingen in Geistingen festgestellt worden. Durch ein Fährseil zum Kentern gebracht Lauthausen: Oberhalb von Lauthausen kenterte ein Faltboot an einem über die Sieg gespannten Fährseil. Der Insasse, ein junger Mann aus Köln, konnte sich ans Ufer retten. Die Insassen eines zweiten Faltbootes entgingen der Gefahr, in dem sie sich flach in das Boot legten. Das gekenterte Boot wurde in Allner an Land gebracht. Der Kreis Schleiden auf der Leinmand Schleiden: Im Kreise haben die Vorarbeiten für den diesjährigen Fremdenverkehr bereito eifvig eingesetzt. Die Gemeinden und Verkehrsämter sind mit der Aufstellung neuer Werbeblätter beschäftigt, die die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten den Grenzkreises im Bilde festhalten. Als besonderen Werbemittel dient die Aufführung eines Films„Der schöne Grenzkreis Schleiden“, der im letzten Jahre in 15 rheinischen Lichtspielhäusern gezeigt wurde. Auch in diesem Jahre wird der Film wieden zahlreiche Großstädter auf das schöne Eifelland aufmerksam machen. Erweiterte Volksbücherei in Schleiden Schleiden: Am 30. Januar wurde die städtische Volksbücherei wieder eröffnet. Sie war mehrere Monate zur Ueberarbeitung durch die Beratungsstelle für das Büchereiwesen in Aachen geschlossen. Ihr Bestand ist nunmehr auf 500 Bände vergrößert worden, wobei alle Gebiete einen Ausbau erfuhren. Demnächst wird Schleiden eine geschlossene Grenzlandbücherei erhalten. Es ist eine Leihfrist von drei Wochen für jeden Band eingeführt worden, wofür die Leihgebühr nur fünf Pfennig beträgt. Jeden Sonntag und Mittwoch ist die Volksbücherei zum Umtausch geöffnet. Am 21. und 22. Mai Kreistag der RSDAP. Schleiden: Der diesjährige Kreistag der NSDAP. ist auf Samstag und Sonntag, 21. und 22. Mai, festgesetzt worden. Die Verbände und Vereine des Kreises Schleiden werden auf diesen Termin hingewiesen. An diesen Tagen werden andere Veranstaltungen nicht zugelassen. Schlecht belohnte Gastfreundschaft Mechannich: Eine Frau aus einem Nachbarort hatte bei einen Familie in Weyen Unterkunft gefunden. Vor wenigen Tagen verließ sie die Familie und wollte in Kallmuth bei Mechernich übernachten. Aus bestimmten Gründen verwehrte man ihr dort ein Nachtquartien. Als man sich dann näher für sie interessierte, stellte man fest, daß sie ihre frühere Gastgeberin in der schmählichsten Weise bestohlen hatte. Ehe sich die Polizei mit der Frau befassen konnte, hatte sie schon das Weite gesucht. Die Sachen konnten der Bestohlenen zum Teil wieder zurückgegeben werden. Die alte Frohnmühle zu Bliesheim Eine der ältesten Wassermühlen des Rheinlandes— Im Jahre 1050 zuerst urkundlich erwähnt Die Wassevselte der Mühle mit dem unterschlächtigen Wasserrade phot. Guast. Schöne und alte Wassermühlen sind selten geworden. Aehnlich wie die Windmühlen sind sie im Aussterben begriffen und werden unaufhaltsam von Turbinen, Diesel= und Elektormotoren und modernen Walzenmahlgängen verdrängt. Desto bemerkenswerter ist die prachtvolle ätte Wässetmühle, die am Ausgange von Bliesheim in Richtung Liblar noch heute unermüdlich ihr riesiges Mühlrad dreht. Man sieht dem schönen Fachwerkbau schon von weitem an, daß er sehr alt sein muß, und das bestätigt ein Blick in das Innere, wo sich ein gut erhaltenes hölzernes Mahlwerk primitivster Form vorfindet, das zwei Mahlgänge treibt. Bis zum vergangenen Jahre war auch noch ein hölzernes Radgerinne vorhanden, das aber leider durch ein Betonbauwerk ersetzt worden ist. Die Bliesheimer Mühle ist urkundlich im Jahre 1050 zuerst erwähnt. Im Jahre 1318 erwarb das Kölner Stift Mariengraden, das in Bliesheim umfangreichen Landbesitz hatte, die Mühle von dem Kloster Frauenthal. Sie wurde jetzt ein Teil des Frohnhofes und war mit Zwangsrechten ausgestattet. Alle Untertanen der Herrschaft Bliesheim waren gezwungen, hier ihr Getreide mahlen zu lassen. Das Stift hat auch dieses Zwangsrecht in der Folgezeit erfolgreich verteidigt, und als der Adolf Quadt von Buschfeld 1549 eine eigene Wassermühle baute, um das Zwangsrecht zu durchbrechen, mußte er das Recht, diese Mühle für sein eigenes Getreide zu benutzen, mit einer Abfindung von 150 Goldgulden erkaufen, während es ihm verboten blieb, für andere Einwohner von Bliesheim zu mahlen. Die grundherrlichen Rechte und Pflichten des Müllers auf der Frohnmühle sind auch in dem Weistum von Bliesheim aus dem Jahre 1664 ausführlich enthalten. Zusammen mit dem Frohnhofe und dem Schultheißenamt war die Mühle bis zur Säkularisation des Stiftsbesitzes durch die Franzosen verpachtet; als älteste Pächter sind Ritter Carsil von Roide 1364 und Ritter Godart Woulff von Ryndorf 1396 genannt. Seit 1810 steht die Mühle, die auch als Stiftsmühle bezeichnet wird, in Poivatbesitz und ist 1857 von der Familie Hommelsheim gekauft worden, in deren Besitz sie sich auch heute noch befindet. Auch in Betzdorf wird ein 53=Heim gebaut Es wird im Westerwälder Baustil errichtet— Einweihung noch in diesem Jahre Betzdouf: Auch hier wird ein neues Hitler=Jugendheim errichtet. Die Gemeinde Betzdorf hatte bereits früher zu diese Zwecke Mittel zur Verfügung gestellt. Durch weitere großzügige Zuschüsse seitens des Kreises ist der Bau des Hauses endgültig sichergestellt. Dank gebührt vor allem Kreisleiter Venter und Amtsbürgermeister Kamphausen, die sich tatkräftig für den Bau eingesetzt haben. Das Heim, das nach den modernsten Grundsätzen errichtet wird und sich in der Bauweise gut in das Landschaftsbild einfügt, erfolgt oberhalb des Eichenwäldchens bei der Mädchenschule in der Burgstraße. Die Länge des Gebäudes beträgt 48 Meter und die Breite 10 Meter, In dem Unterbau des östlichen Teils wird eine Ehrenhalle errichtet, in der die Fahnen aufgestellt und eine Ehrentafel für die gefallenen Hitler=Jungen angebracht werden sollen. Im 1. Stockwerk wird ein Werkraum für die Motor=53., ein Führerzimmer und die Räume für Heizung und Räder untergebracht. Im Sockelgeschoß befinden sich ein Führerzimmer, Brauseanlagen und Abortanlagen. Eine massive Treppe führt hinauf zum Hauptgeschoß. Das neue Heim wird nach Westerwälder Art gebaut. Die Einweihung wird noch in diesem Jahre stattfinden. Die Kreisbahn entgleiste Betzdorf: Oberhalb des Einschnittes beim Kirchweg in Scheuerfeld entgleiste die Kreisbahn. In der Kurve schlug ein Wagen gegen eine Wand: Erst nach längerer Arbeitszeit konnte der Verkehr wieder aufgenommen werden. Der Kreisbauerntag Wissen: Der Kreisbauerntag des Kreises Altenkirchen findet am 19. Februar statt und zwar in der Stadthalle in Altenkirchen. Vertreter der Partei und der Landesbauernschaft haben ihr Erscheinen zugesagt. Goldene Hochzeit Niederfischbach: Hier feiern heute die Eheleute August Bender das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Wegen des schlechten Gesundheitszustandes des Jubelpaares wird von einer größeren Feier abgesehen. Die„Schlacht“ mit der Taschenlampe Niederfischbach: Am Abend des 8. Oktobers 1937 gerieten im benachbarten Niederfelderhütte zwei Frauen, deren Familien schon längere Zeit in bitterer Feindschaft leben, auf offener Straße aneinander. Fräulein E. schlug wild mit ihrer Taschenlampe auf Frau Gr. ein und brachte ihr stark blutende Kopf= und Gesichtsverletzungen bei. Wegen schwerer Körperverletzung wurde Fräulein E. zu 30 Mark Geldstrafe verurteilt. Bei der Keilerei hatte auch die Angeklagte Verletzungen mitbekommen. Vom Rhein zur Ahr Seltenes Jagdglück Niederbreisig: Ein seltenes Jagdglück hatte ein Jagdpächter von hier in seiner Jagd im Langenfelder Revier(Nettetal). Innerhalb von ganz kurzer Zeit erlegte er von seinem Hochsitz aus zwei geweihte KapitalHirsche, einen Zehn= und einen Zwölfender, von denen der eine ausgenommen 115, der andere 130 Kilo Gewicht hatte. Dieses seltene Jagdglück überraschte den Pächter noch am letzten Tage der Jagd. Vom Standesamt Niederbreisig: Beim Standesamt wurden im Januar verzeichnet: 7 Geburten(5 in der gleichen Zeit des Vorjahres), 6 Sterbefälle(), und 2 Eheschließungen().— Ihren 80. Geburtstag beging Frau Katharina Rick geb. Schubach.— In Gönnersdorf kann der Landwirt Josef Schuld seinen 77. Geburtstag feiern, in Waldorf Josef Hansen. Im Amt Lohmar wurde eifrig gebaut Jast doppelk soviel wie im Jahre 1936— Baulücken schließen sich Lohmar! Die Bautätigkeit im Amt Lohmar nahm im verflossenen Jahr gegenüber 1936 um fast das Doppelte zu. Das Bauhandwerk hatte alle Hände voll zu tun, um der vielen Aufträge Herr zu werden. Lohmar selbst steht mit 14 Neubauten, davon 9 Wohnhäuser mit 14 Wohnungen an der Spitze aller Gemeinden. In Bteidt wurden fünf Neubauten, davon ein Wohnhaus mit einer Wohnung, in Halberg sechs Neubauten mit vier Wohnhäusern und acht Wohnungen, in Inger zwei Neubauten für landwirtschaftliche und gewerbliche Zwecke in Scheiderhöhe vier Neubauten mit, zwei Wohnhäusern und drei Wohnungen errichtet. Somit erhielt das Amt 26 neue Wohnungen. Rechnet man den Abbruch dreier Häuser ab, so verbleiben noch 23 Wohnungen. Im Jahre 1936 waren es dagegen nur 12. In diesem Jahre wird das Bauprogramm noch bedeutend erweitert. Die im vergangenen Jahre neu errichteten Gebäude wurden sämtlich aus privaten Mitteln gebaut. Am 31. Dezember 1937 waren noch 32 Wohnungen im Bau begriffen, davon 22 im Rohbau fertiggestellt. Die übrigen werden in den nächsten Monaten bezugsfertig sein. Allmählich füllen sich die Baulücken besonders in Lohmar längs der Hauptstraße. Größere Ausdehnung wird der Ort mit der Zeit nach Donrath zu erhalten, und zwar westlich der Aggertalstraße, weil hier Baugelände ausreichend und fertig aufgeteilt zur Verfügung steht. Josef V. von Auch in Asbach ist der Karneval stetg zu Hause gewesen. Oben in den Bergen wohnt ein lustig Völkchen, das in den tollen Tagen in seinem Element ist. Prinz Karneval ist in diesem Jahre Herr Josef Marnebt, der unter dem Namen Josef V. den Thron besteigt. In der Kappensitzung des Klubs„Gemötlichkeit" am kommenden Sonntag wird er feierlich proklamiert. Natürlich ist dieser Festakt von Büttvorträgen umrahmt, wozu dieses Mal alle„Kanonen“ antreten. Auch der„Möhneklub" wird mitwirken. Es wird ein flotter Abend werden. phot. Willy Voxt, Asbach Rege Bautätigkeit in Asbach Asbach: Für das kommende Frühjahr haben fünf Bürger einen Wohnhausneubau geplant. Auch die neue Straße zur Jugendherberge wird bebaut. Daneben haben drei Baulustige auf der Flammersfelderstraße einen Wohnhausneubau in Aussicht genommen. Im Ruhestand Neustadt: Förster Hermann Schwabe trat in den Ruhestand. Er betreute seit dem Jahre 1901 die Gemeindeforsten des Amtes Neustadt=Wied. Er ist als kerndeutscher Mann bekannt. 1923 hat er sich führend an den Separatistenabwehrkämpfen beteiligt. Neuer Amtsbürgermeister von Hönningen Hönningen: Der Regierungspräsident in Koblenz hat am 1. Februar die Berufung des Bürgermeisters der Gemeinde Hönningen, Pg. Paul Penth, zum Amtsbürgermeister des Amtes Leutesdorf bestätigt, das die Gemeinden Hönningen, Rheinbrohl, Hammerstein und Leutesdorf umfaßt und seinen Amtssitz in Hönningen hat. Der neue Amtsbürgermeister übernimmt die Verwaltungsgeschäfte am 1. März. Kurze Zeit nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus erhielt der Berufene die Stelle des Bürgermeisters der Gemeinde Hönningen zur ehrenamtlichen Verwaltung. Seine Initiative um die Gestaltung des Thermalbades und den Fremdenverkehr hat dem jungen Badeort seinen Ruf eingebracht. Für die Aufgaben, die das Verwaltungsleben in unserer Zeit stellt, bringt der neue Amtsbürgermeister die besten Voraussetzungen. Seine Berufung in das verantwortungsvolle Amt wird in allen Kreisen freudig begrüßt. Von der Sonne geblendet Hönningen: Ein heftiger Zusammenstoß zwischen zwei Kraftwagen trug sich auf der Hauptstraße an der Einmündung der Kreuzgasse zu. Aus Richtung Linz kam ein Personenkraftwagen heran, während zu gleicher Zeit ein Lastzug aus entgegengesetzter Richtung sich näherte. Der Führer des Personenwagens war durch grelle Sonnenstrahlen stark in der Uebersicht der Straße gehindert und rannte auf den Lastzug auf. Während beide Fahrzeuge erhebliche Beschädigungen davontrugen, kamen Personen glücklicherweise nicht zu Schaden. Besitzwechsel beim Gut Arienhellee Rheinbrohl: Das Gut Arienheller, das seit Jahren im Besitz des Freiherrn von Rennenberg war, ging jetzt käuflich an einen rheinische Großindustriellen über. Mütterberatungsstunden Burgbrohl: Die Mütterberatungsstunden für den Amtsbezirk Burgbrohl findet wie folgt statt: In Burgbrohl am Freitag, 11. Februar, um 15 Uhr, im Dorfwohlfahrtshause; in Wehr am Freitag, 18. Febr. um 15 Uhr, in der Schule und in Wassenach 18. Februar, 17 Uhr, in der Schule. Wer hat noch Land brach biegen? Bad Neuenahr: Die Amtsverwaltung richtet letztmalig an die Besitzer von Brachland die Aufforderung, die Grundstücke in Bearbeitung zu nehmen. Der Vierjahresplan und die volkswirtschaftliche Lage des Vaterlandes erfordern von jedem Deutschen den restlosen Einsatz. Es ist eine moralische Pflicht, jeden Quadratmeter Grund und Boden so auszunutzen, daß die Ernte dieser Erde der deutschen Wirtschaft zugeführt werden kann. Die Amtsverwaltung sieht sich gezwungen, im Frühjahr die Grundstücke einguziehen, die als Brachland liegen, geblieben sind. Sie sollen minderbemittelten Volksgenossen, die gerne ein kleines Feld ihr eigen nennen möchten, zur Verfügung gestellt werden. Vom Männerchor Neuenahr Bad Neuenahr: Dienstagabend hielt der Männerchor im Hotel Weinstock seine Generalversammlung ab. Aus dem Jahresbericht konnte man die eifrige Arbeit des Chores ersehen. Er hat an zahlreichen Veranstaltungen mitgewirkt. Bei der Wahl des Führerrates wurde anstelle des aus Gesundheitsrücksichten zurückgetretenen Schriftwartes Jakobs Hubert Rieck. bestimmt; 2. Schriftwart wurde Albert Rüssel; die übrigen Mitglieder des Führerrates bleiben in ihren Aemtern. Der Vereinsführer gab anschließend die kommenden Veranstaltungen bekannt. Der Ehrenführer des Vereins, Wilhelm Ihl, wies auf die aufopferungsvolle Tätigkeit einer Reihe von Mitgliedern hin, deren Wirken er den Versammelten als ein Vorbild deutschen Sängertums hinstellte. Der Reichsmütterdienst in Heimersheim Heimersheim: Der Reichsmütterdienst führte hier einen Kursus für Säuglings= und Kleinkinderpflege durch. 25 Frauen und junge Mädchen nahmen mit regem Interesse an dieser Schulung teil und erhielten einen wertvollen Einblick in den Aufgabenbereich einer deutschen Mutter. Der Kursus fand sein Ende mit einem schönen Abschiedsabend. Wie sorgst Zu beizeiten für Weib und Kind, wenn sie nicht reiche Erben sind?„Durch eine Lebensversicherung.“ 3. Jebruar 1930 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7. Bonner Nachrichten Seite 10. Nr. 16 053 Soorsbelrgei= Nachtichten Deutschlands Rechte auf kulturelle Mitarbeit in Uebersee In der Volksbildungsstätte hielt der örtliche Schulungsleiter des Reichskolonialbundes, Dr. Tertoolen, einen Vortrag zum Thema„Deutschlands Rechte auf kulturelle Mitarbeit in Uebersee.“ Er leitete diese Rechte aus den kulturellen Leistungen Deutschlands in seinen Kolonien ab, die im Gegensatz zu denen Englands und Frankreichs auf wirtschaftlichem Gebiet, in der Gesundheitspflege und im Schulwesen überragend waren. Deutschland habe seine Gebiete durch Straßen aufgeschlossen, die es den Siedlern und Eingeborenen ermöglichten, ihre Waren zur Küste zu schaffen. Die Eisenbahnanlagen kosteten im Durchschnitt je Kilometer 81000 Mark, in Südafrika sogar 130000 Mark. Landrat von Uslar habe in Südwest 769 Wasserstellen als Rutengänger nachgewiesen. Schon im Jahre 1909 konnten dadurch 21600 Liter Wasser täglich gewonnen werden, im nächsten Jahre stieg die Ergiebigkeit auf 91600 Liter. Staudämme seien im Orangefluß eingebaut worden, die zur Bewässerung der Wüste Namib dienen. Durch die Weißen seien Krankheiten eingeschleppt worden, die unter den Negern früher nicht vorhanden waren. Deutschland habe diese Krankheiten erfolgreich niedergehalten und von seinen Heilmitteln bereitwillig an England abgegeben. Dasselbe sei zur Bekämpfung der alten Leiden der Schwarzen, wie Wurmkrankheit, Lepra und Schlafkrankheit geschehen. In Ostafrika gab es 99 Bezirksschulen(Regierungsschulen) mit 6100 Kindern und 1832 Missionsschulen mit 108 550 Kindern. Deutschlands Ziel wan, die Eingeborenen auf eine höhere Stufe der Kultur zu bringen. Das wurde nach Maßgabe der verfügbaren Mittel erreicht. Stenographen tagten Der Ortsgruppenführer der Deutschen Stenografenschaft Bad Godesberg, Hans Sistig, konnte bei der Jahreshauptversammlung eine stattliche Anzahl von Mitgliedern begrüßen. Der Mitgliederbestand hat sich gegenüber dem Vorjahre erheblich vermehrt. Der Schriftführer gab einen Bericht über die Arbeit im vergangenen Jahr. Nach dem Bericht des Kassenführers wurde der bisherige Ortsgruppenführer Hans Sistig einstimmig für ein weiteres Jahr wiedergewählt. Es wurden weiter bestimmt: zum Kassenwart Reiner Schley, zum Schriftwart und Werbeobmann Peter Hamacher und Sybilla Küster sowie als Kameradschaftsführer der Jugendgruppe Peter Schwingen und für die Schülergruppe Maria Pfennigsberg. Bei dem kürzlich in Verbindung mit der Deutschen Arbeitsfront veranstalteten Reichsleistungsschreiben wurde die hiesige Ort gruppe mit 22 Arbeiten bewertet und zwar in der Geschwindigkeit von 80 bis 220 Silben. Nach Erledigung der Tagesordnung blieb man noch einige Stunden in echter Kameradschaft beisammen. Praktische Schädlingsbekämpfung Alle Berufsgärtner und sonstige Interessenten des Gartenbaues werden sich zu einer Besprechung über Maßnahmen zur Bekämpfung von tierischen und pflanzlichen Obstbaumschädlingen am Dienstag, 8. Februar, 17 Uhr, im Vortragssaale des Rathauses einfindenDirektor Ehrlich wird über praktische Schädlingsbekämpfung sprechen. Kellerbrand Ein Kellerbrand ontstand gestern abend gegen 19.30 Uhr in dem Hause Bonngasse 17. Durch rasches Eingreifen der Hausbewohner konnte der Brand gelöscht werden, ehe die Feuerwehr erschien. Der Beitrag des R8B. Der Reichsluftschutzbund teilt mit: Um jeden Zweifel auszuschließen, sei erwähnt, daß der Beitrag des RLB. 10 Pfg. pro Monat beträgt, also jährlich.20 Mk. Es ist natürlich Jedem freigestellt, den Betrag von sich aus zu erhöhen. Kostümfeste in der Redoute Am kommenden Samstag und ai Rosenmontag finden in Godesberg die Redoutenkostümfeste statt. Der Ruf dieser Feste gründet sich auf eine langjährige, glänzende Tradation. Die Kurverwaltung wird wie alljährlich für einen würdigen Rahmen und gute Musik sorgen. Ein vorsichtiger Fahrraddieb Hier wurde kürzlich ein Fahrraddiebstahl verübt. Abends fand man aber das Rad, allerdings etwas verändert, in einem anderen Stadtteil wieder auf. Der Dieb hatte die abnehmbaren Teile ausgewechselt, um es unkenntlich zu machen, und von sich aus eine Abschließvorrichtung angebracht. Er muß gemerkt haben, daß man auf ihn wartete, denn er ließ sich nicht mehr sehen. So erhielt der Radfahrer sein Eigentum wieder zurück. Er fuhr in salscher Richtung Angezeigt wurde ein Autofahrer, der die Moltkestraße als Einbahnstraße in gesperrter Richtung befuhr. Wegeverbesserung Mehlem: Der Schrittweg der Mainzerstraße, der teilweise durch die Ausdehnung der Kastanienwurzeln uneben geworden war, ist durch städtische Arbeiter begradigt worden. Silberne Hochzeit Mehlem: Die Eheleute Max Kaesberg, Meckenheimerstraße, konnten in körperlicher und geistiger Frische ihre silberne Hochzeit feiern. Am Vorgebirge entlang Eeholungsreise für ein goldenes Jubelpaar Duisdorf: Die goldene Hochzeit der Eheleute Idhann Kluth und Maria geb. Ludes wurde von der ganzen Dorfbevölkerung mit herzlicher Anteilnahme mitgefeiert. Besonders die Buschhovener und Witterschlicker Straße kündeten im Flaggen= und Girlandenschmuck von dem festlichen Ereignis. Am Vorabend ehrte man das Jubelpaar durch einen Fackelzug. Zellenleiter Brustkern hielt dabei eine kurze Ansprache. Der Morgen des Festtages wurde mit der feierlichen Neueinsegnung des Jubelpaares in der Pfaxrkirche eingeleitet. Dann erschienen in der Gastwirtschaft Piel, wo die Jubelleute ihre Familienfeier abhielten. zahlreiche Gratulanten. Amtsbürgermeister Zeppenfeld überbrachte ein Geschenk und sprach die Glückwüsche der Partei und der Behörden aus. Der Kreisobmann der DAF., Lech, brachte den Geseierten als besondere Ueberraschung die erfreuliche Botschaft, daß die Arbeitsfront ihnen eine dreiwöchige Erholungsreise zugedacht hat, die sie nach einem Leben voller Mühe und Arbeit sicherlich verdient haben. Der neue Schleßstand der Kriegerkameradschaft 1868 Ippendorf: Die hiesige Kriegerkameradschaft hielt im Lokale W. Hülsmann ihre Jahreshauptversammlung ab. Nach der Begrüßung der Kameraden durch Kameradschaftsführer Heinrich Schmitz erstattete Jakob Stein den Jahres= und Josef Stein den Kassenbericht. Bei der Vorstandswahl erklärte sich der bisherige Kameradschaftsführer H. Schmitz nach einstimmiger Wiederwahl bereit, das Führeramt wieder zu übernehmen und ernannte danach seinen Stab. Zu seinem Stellvertreter wurde Kamerad Johann Ramscheid bestimmt. Man besprach im weiteren Verlauf die Anlage des neuen Schießstandes, der am Wege nach Röttgen im sog. Katzenlochberg angelegt wird. Die Ausführung ist einem Kameraden übertragen worden und die Vorarbeiten sind bereit im Gange. Die Alten gingen heim Aeckesdorf: Zu Grabe getragen wurden die beiden ältesten Einwohner unserer Gemeinde. Landwirt Peter Piel schied im Alter von 80 Jahren, während seine ihm nachfolgende Nachbatin Sibilla Schöneseiffen fast 84 Jahre erreichte. Da unsere Kapellengemeinde kirchlich zur Pfarre Lengsdorf gehört, so wurden die beiden Dahingeschiedenen auf dem dortigen Gemeindefriedhof beerdigt. Der Junggesellenverein feierte Stiftungsfest Widdig: Der Junggesellenverein„Frohsinn" beging unter Mitwirkung von neun Brudervereinen im Saale Engels sein Stiftungsfest. Nach einem Preisfähndelschwenken bewegte sich ein stattlicher Festzug durch den Ort. Danach war Tanzvergnügen.— Die Meisterschaft im Preisschwenken erhielt Fähnrich Paul Schulz vom Junggesellenverein„Einigkeit“ Hersel. Die Amgehungsstraße an der Oberahr im Bau Kaum Kurven und geringe Steigungen— Erleichterungen für An- und Abfahrl Blankenheim: Schneller als erwartet wurde mit dem Bau der Umgehungsstraße an der Oberahr begonnen. Die Straße beginnt an der Ahrstraße in der Nähe des Gasthofes Grevinghaus, führt westlich an Hüngersdovf vorbei und endet vor der Ortslage Ripsdorf. Sie vermeidet die engen und steilen Kurven südlich Hüngersdorf. Die Straße weist nur eine Kuwe mit 100 Meter Radius auf, alle anderen Kurven liegen über 100 Meter Radius, während die vielen alten Kurven zwischen Ahrstraße und Hüngersdorf Radien von kaum 20 Meter aufweisen. Die Steigung der neuen Straße beträgt durchschnittlich—7 Prozent, während die alte Straße eine Steigung von—12 Prozent hat. Die Erdarbeiten werden durch den Reichsanbeitsdienst ausgeführt, die Befestigung der Straße wird besonders vergeben. Zu den Vorteilen, die die Straße bringt, gehört auch die bequemere An= und Abfahrt der Bauern zum Bahnhof und zur Ahrstraße. Auch hringt sie den Bauern in der Bearbeitung der anliegenden Ländereien eine bedeutende Epleichterung. Rätselraten um den Beueler Prinzen Karneval Roch nicht aus dem Ei gekrochen oder schon trocken gelegi?—„Schäl Sick ganz groß“ Beuel: Bei den Vaterstädtischen in Beuel ist der Karnevalsbetrieb schon auf vollen Touren. Heute sind es die Senatoren, morgen die Ortsvereine, übermorgen die Damenkomiteen, die ihre Besprechungen abhalten. Man fühlt es, daß man den Leitgedanken „Schääl sick janz jroß“, der die Sitzungen und den großen Karnevalsumzug bestimmen soll, in die Tat umsetzen will. Die Bürger Beuels folgen gern der Führung des Vaterstädtischen. Von der Gestaltung des diesjährigen Karnevalsumzuges verspricht man sich sehr viel. Neue Kreise wurden für die Idee gewonnen und weitere Finanzierungsmöglichkeiten erschlossen. Der Leitgedanke des diesjährigen Karnevals gibt den Organisationen und Vereinen viel freien Spielraum bei der Beteiligung am Rosenmontagszug, daß es an gesundem Mutterwitz und Originalität nicht fehlen dürfte. Bei aller Zuversicht für die Entfaltung der Dinge lastet eine Frage wie Alpdruck auf den Gemütern: Wer wird Prinz Karneval? Wenn man bei den Vaterstätdischen und sonstigen maßgebenden Stellen schüchtern Nachfrage hält, dann begegnet man nicht nur eisigem Schweigen, sondern auch— das soll nicht verschwiegen werden— gramdruchfurchten Stirnen. Ein Witzbold meinte dieser Tage, man solle sich keine allzu große Sorgen machen, schließlich genüge es auf den Prinzenwagen ein großes Ei zu stellen mit der Aufschrift: „Die Glutz hatte net jenug Hetz“. Wer mit der Glutz gemeint ist, bleibe dahingestellt. Aber man möge sich beruhigen: bei einem Ei bleibt es bestimmt nicht dafür ist der Drang nach Vollkommenheit bei den Beueler viel zu groß. Vielleicht ist das Prinzenkind längst ' t r o c k e n g e l e g t u n d w i r d v o n d e n v e r a n t w o r t l i c h e n Ammen sorgsam gehütet. Man trägt sich ernsthaft mit dem Gedanken, die Prinzenproklamation bei der 2. Großen Bürgersitzung am 13. Februar vorzunehmen. Hoffen wir zuversichtlich, daß die Beueler nicht in die Klemme geraten, sondern einen würdigen Nachfolger der voraufgegangenen Prinzen Martin, Heinrich und Peter dem wiedererstandenen Beueler Karneval präsentieren. Neben der Ausrichtung der Großen Bürgersitzung befassen sich die Vaterstädtischen schon jetzt lebhaft mit der Organisation des Kinderfestes, das in Verbindung mit den Stadtsoldaten aufgezogen wird. Man fährt also mit vollen Segeln durch die hohe Brandung des Karnevalstreiben. Hoffen wir, daß alle Jaufgetakelten Fahrzeuge einen sicheren und erfolgreichen Hafen finden. Verkehrszeichen an einem Gefahrenpunkt Beuel: Verschiedene Unfälle in der letzten Zeit zeigen, daß die Ecke Horst=Wessel=Straße— Rheindorfer Straße einer Kennzeichnung bedarf. Die Unfälle wurden meistens dadurch hervorgerufen, daß aus Richtung Königswinter kommende ortsfremde Fahrer an der betreffenden Stelle in gerader Richtung weiter wollten und erst in letzter Sekunde ihren Irrtum erkannten und infolgedessen mit entgegenkommenden Fahrzeugen zusammenstießen. Nun hat man an der gegenüberliegenden Seite ein großes Schild angebracht. das den Weg zur Rheinbrücke zeigt. Ferner hat man die auseinanderlaufende Adolf=Hitler=Straße an der Haltestelle der elektrischen Bahnen als Einbahnstraßen gekennzeichnet und Parkverbotsschilder angebracht. Diese Neueinrichtung wird von den Verkehrsteilnehmern sicherlich sehr begrüßt. Vergrößerung des Friedhoses Königswinter: Mit der seit langem notwendigen Vergrößerung des Friedhofes wurde jetzt begonnen. Die südliche Mauer wird niedergelegt und die Grenze bis an die Turnhalle verschoben. Eine weitere Ausdehnung ist wegen der an drei Seiten anliegenden Straßen nicht möglich, doch wird der gewonnene Raum für mehrere Jahre ausreichen. Statt Vorschuß zu geben, seine Mußiker angepumpt Auch ein Musikinstrument versilbert.— Das Gemüder Gericht verhängte sieben Monate Gefängnis Gemünd: Im vorigen Jahre kam ein 30 Jahre „alter Mann von auswärts in einen Ort bei Gemünd, wo er ein Orchester gründen sollte. Man gab dem Mann einen größeren Geldbetrag als Vorschüsse an die Musiker., Diese Vorschüsse gab der Mann aber nur in bescheidenem Umfange, den größten Teil des Geldes beanspruchte er für sich. Trotzdem man ihm deshalb mehrmals Vorwürfe machte, fand der Mann immer Ausreden. Der Geldhunger des Mannes ging noch weiter. Als die Proben begannen, lieh er sich von den Musikern Geld. Heute warten noch einige auf die Rückzahlung. Unter irgend einem Vorwand ließ er eines Tages auch ein Musikinstrument verschwinden, das er in Köln für 30 Mark versilberte. Den gemeinsten Streich leistete er sich kurz vor der Verhaftung. Er brach den Schrank eines Musikers auf, fand dort ein Sparkassenbuch, von dem er einen Betrag von 68 Mk. abhob. Nur einen Rest von 2 Mark ließ er stehen. Damit war das Maß voll und man setzte ihn hinter Schloß und Riegel. Aus der=Untersuchungshaft dem Richter vorgeführt, gestand er seine Vergehen ein. Wegen fortgesetzter Unterschlagung und Untreue wurde er zu 7 Monaten Gefängnis und 100 Mark Geldstrafe verurteilt. Der Haftbefehl blieb aufrecht erhalten. Wo blieben die Beitragsmarken Auf einer Baustelle im Kreise Schleiden hatte ein Lohnbuchhalter auch die Beitragsmarken der DAF. zu „Ströpper“ werden ohne Nachsicht bestraft Drei Wochen Gefängnis für zwei Schlingensteller— Kleine Sünder vor dem Euskirchener Gericht Euskirchen: Mit welch unnachsichtlicher Strenge das Gesetz gegen die Wilderer vorgeht, erwies sich am Euskirchener Amtsgericht, wo zwei junge Leute wegen Wilderns angeklagt waren. Sie hatten nur einige Schlingen gelegt, waren aber dabei von einem Jäger erwischt und gestellt worden. Es nützte ihnen nichts, daß sie angaben, von den verschärften Bestimmungen nichts gewußt zu haben; in der Zeitung ist, wie das Gericht feststellte, oft genug über die neuen Jagdgesetze und ihre Auswirkungen geschrieben worden. Die jungen Leute waren beide geständig und hatten den besten Leumund. Bisher sind sie unbestraft, und die übergeordneten Stellen stellten ihnen die besten Zeugnisse aus. Trotzdem kamen sie an einer hohen Gefängnisstrafe nicht vorbei. Entsprechend dem Antrag des Anklagevertreters wurden sie zu einer Gefängnisstrafe von je drei Monaten verurteilt. Das ist die geringste Strafe, die das Gesetz zuläßt. Das Gericht stellte lediglich in Aussicht, ein Gnadengesuch, das von den beiden sofort eingereicht werden müsse, zu befürworten, sodaß sie wenigstens an dem Absitzen der Strafe vorbeikommen könnten. „Schäfchen zur Linken...“ „tut Freude Dir winken“ sagt der Volksmund. Manchmal stimmt es, manchmal nicht. So auch in dem vorliegenden Falle. Ein Euskirchener Landwirt sah, als er eines Tages die Münstereifeler Straße zum Stadtwald hinaufging, zu seiner Linken etwa 200 Schäfchen. Zu seinem großen Erstaunen bemerkte er, daß sich die Tiere in seinem Inkarnat=Kleefeld aufhielten. Manche Bauern schätzen das allerdings wegen des„anfallenden“. Düngers, andere aber haben es nicht gerne, besonders dann nicht, wenn frisch gesät ist. Da der Landwirt zu den letzteren zählte, entspann sich bald ein erregter Wortwechsel zwischen dem Landwirt und dem Schäfer. Es fielen Schimpfworte, die als Beleidigungen aufgefaßt werden konnten. In der Gerichtsverhandlung kam man überein, den Streit einzustellen, wenn der Angeklagte sich bereit erklärte, für das WHW. 50 Mark zu zahlen, was er denn auch tat. Weil der Junge nachsitzen sollte In L. hatte eine Lehrerin einen Jungen eine Stunde nachsitzen lassen, weil er verbotenerweise mit Schneebällen geworfen hatte. Das bewog die Mutter, in das Klassenzimmer einzudringen und den Jungen mit Gewalt„herauszuschlagen“. Die Mutter wurde vor Gericht geladen und hätte eine empfindliche Strafe bekommen können. Man regte jedoch an, das Verfahren noch einmal einzustellen. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, daß der zuständige Bürgermeister seine Einwilligung dazu gibt und den Strafantrag zurückzieht. Statt„Finderlohn“ drei Wochen Gefängnis Peter aus Großvernich hatte, seiner Schilderung gemäß vor einiger Zeit am Swisterberg in Weilerswist ein verendetes Reh gefunden. Da er gerade sein Rad bei sich hatte, band er das Tier an die Lenkstange und wollte es so transportieren. Unterwegs bemerkte er jedoch, daß die Last zu schwer wurde. In der nächsten Wirtschaft rief er einen Autohauderer an, er solle mal zum Swisterberg kommen, dort gebe es etwas zu verdienen. Schon rechnete er sich aus, daß er nun 20 Mark Finderlohn erhalte, als die Polizei, der die Angelegenheit verdächtig erschien, ihn des Wilddiebstahls bezichtigte. Er erklärte zwar, er habe das Tier nur dem Förster bringen wollen, aber konnte vor Gericht nicht begründen, warum er nicht den zuständigen Förster oder die Polizei angerufen habe. So war seine„Biederkeit", die ohnehin durch mehrere Vorstrafen in Zweifel gesetzt wurde, schlecht zu erweisen. Er erhielt eine Gefängnisstrafe von 3 Wochen. verwalten. Eines Tages kam ein Kassenprüfer und bat um Abrechnung der anvertrauten Marken.] Der Buchhalter vertröstete den Mann auf einen späteren Tag, unter dem Vorwand, daß er den Schlüssel zu dem Büro, in dem die Marken aufbewahrt würden, nicht zur Hand habe. Der Prüfer kam an dem vereinbarten Tage wieder, mußte aber erneut unverrichteter Sache abziehen. Der Prüfer merkte, daß hier etwas nicht stimmte, und an einem dritten Tage kam er ohne Anmeldung und bestand auf der Abrechnung. Da gestand ihm der Buchhalter, daß die Marken im Werte von 800 Mark verschwunden seien. Es könne sein, daß sie in den Papierkorb gefallen seien, morgens werde dessen Inhalt von einem Arbeiter in den Ofen geschüttet. Unter der Anklage der Untreue stand der Buchhalter vor dem Schöffengericht. Auch jetzt blieb er bei seiner früheren Einlassung, die ihm der Anklagevertreter jedoch nicht glaubte. Er beantragte 7 Monate Gefängnis und 100 Mark Geldstrafe. Das Gericht sprach den Angeklagten frei, da ihm nicht nachzuweisen sei, daß er sich die Marken angeeignet oder in Geld umgesetzt habe. Ein Schwindler festgenommen Gemünd: In gemeiner Weise hat ein Mann aus Düren, der auf einer Baustelle bei Gemünd buschäftigt war, einen Teil der Gemünder Bovölkerung beschwindelt. Der Mann trat ziemlich vornehm auf und machte dadurch den Eindruck eines wohlhabenden Herrn. In hiesigen Lokalen pumpte er die Wirte an, kaufte auch in Geschäften ein, ohne zu bezahlen und ließ sich schließlich noch von Leuten Darlehen geben, die bis heute auf die Rückgabe des Geldes warten. Mehrmals nahm er Autohauderer für größere Fahrten in Anspruch; aber auch in diesen Fällen vergaß er zu zahlen. Man kam schließlich dahinten, daß man es mit einem Schwindler zu tun hatte, und einen der Betrogenen erstattete bei der Polizei Anzeige. Der Mann wurde ins Gemünder Gerichtsgefängnis eingeliefert. Der neue Schultheiß Meckenheim: In der ersten Galaprunksitzung der Prinzengarde am kommenden Sonntag wird der neue Schultheiß eingeführt. Der bisherige Schultheiß wird als Ehrenpräsident besonders geehrt worden.. Bücher Im Schatten des Helderges Roman von Gustav Schroer. Verlag C. Berteismann, Gütersloh(316 Seiten). Wie den Jüngst an dieser Stelle besprochenen Roman„Das Schicksal der Käthe Rotermund“ läßt Gustav Schroer auch diese Erzählung im Boden des Thüringer Heimatlandes wurzeln. Der Kampf eines tüchtigen Industriellen mit einem unfähigen Gemeindeschulzen steht im Mittelpunkt des Geschehens, das an vielen Stellen von dramatischer Wucht ist. Treffend und vorurteilslos sind die Frauengestalten. Ueber den Schicksalen aller steht der geheimnisvolle Helberg. der schließlich auch mit seiner Naturgewalt die entscheitende Wendung herbeiführt. Ein Roman voll Kraft, seiner Psychologie und prachtvoller Landschaftsschilderung, Welnand. Wir vom Fronttheater. Von Irmgard von Stein. Verlag Scherl, Berlin SW.(141 Seiten). Ein Buch, das in der Kriegsliteratur fehlte! Denn auch die Fronttheater gehörten zum Leben der Feldgrauen, wenn er einmal für Stunden oder Tage der Materialschlacht entronnen war. Diese Schauspieler und Schauspielerinnen, die Irmgard von Stein lebenswahr schildert, waren echte Frontgestalten. Zwischen Fliegerbomben und Seuchengefahr, verdreckt und verlaust, wurde Theater gespielt und echte Freude geschaffen. Auch ernste Erlebnisse weiß die Verfasserin packend zu schildern, so vor allem die Szene, in der eine große Künstlerin vor einem sterbenden, biuisungen Kriegsfreiwilligen singt und in seinem Lächeln den schönsten Dank findet, der ihr je zuteil wurde. W. Framo=Lieferwagen (Hinterlader), 200 cem, steuer= und führerscheinfrei, zu 475 Mk. zu verkaufen. Auf Wunsch Zahlungserl. Hans Zörner, Kölnstraße 105. Ruf 3688.(4 0 Roch ist nicht alle Not beseitigt. Werdet Mitalied der NSB.! Hanomag=Limousine 4/23 PS., mit Rollverdeck, Zentralschmierung, Oeldruckbremse, Schnellgang. Koffer, in sehr gut. Zustand, noch 5 Woch. verst., verk. Tankstelle Giebeler, Beuel, Siegburger Str. Neuwertiger Anhänger mit Kasten für Fahrrad und Leichtmotor zie verkausen. Dresbach, Siegbugg, Hotzgasse 41. 448 Nie unannändls wärde Der gelten, der sich dem Opfer ium Winterhillewerh entSüehen Wellts. WinterbilI.s Verh) Feines Vorzelan=Eßservie für 6 Personen, Kaffeeservice für 12. 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Es war aber nur ein blinder Alarm gewesen, denn wie es sich später herausstellte, hatte sich der Anrufer nur einen bösen Scherz geleistet. Der Kosmetiker der Gangster Kürzlich wurde in Chikago ein Arzt verhaftet, dem man in mehr als fünfzig Fällen nachweisen konnte, daß er an Gangstern Gesichtsoperationen vornahm, um die Verbrecher dem Zugriff der Polizei zu entziehen und die erlassenen Steckbriefe wirkungslos zu machen. Es handelt sich um einen gewissen Dr. Dawson, der sozusagen der„Kosmetiker der Unterwelt" war. Hatte die Polizei das Bild eines gesuchten Verbrechers an alle Stationen weitergegeben, so suchte der Mann, nach dem man fahndete, Dr. Dawson auf, der es ausgezeichnet verstand, charakteristische Gesichtsmerkmale zu entfernen und den Banditen auf operativem Wege äußerlich so zu verändern, daß man ihn so leicht nicht mehr erkannte. Da wurden Nasen verändert, Falten entfernt, künstliche Fettpolster hergestellt, Narben befettigt und dergleichen mehr. Dr. Dawson hat sich auf diese Weise ein Vermögen verdient, denn seine Kunden waren zumeist zahlungskräftig. Nun hat die Polizei, die die Wohnung des„Schönheitsarztes“ längere Zeit unauffällig bewachte, dem Mann das Handwerk gelegt. Dem weißen Gift verfallen Ein von vielen allgemein geschätzter junger Arzt aus Frohnhausen verschaffte sich laufend größere Mengen Morphium dadurch, daß er für sich selbst oder andere Personen Rezepte verschrieb, das Rauschgift selbst in der Apotheke abholte und bezahlte. Zunächst nahm er dieses Rauschgift alle zwei Tage, dann täglich und schließlich mehrmals täglich, als Tagesmaximum 20 Ampullen. Dazu nahm er noch verstärkende Mittel, rauchte sehr viel und trank auch Alkohol. Als der Angeklagte einsah, daß es mit einer derartigen Lebensweise nicht so weitergehen konnte, unterzog er sich im Frühjahr v. I. freiwillig einer vierwöchigen Entziehungskur, nahm dann seine Praxis wieder auf und erneuerte im Herbst die Kur, nachdem er wieder in sein altes Laster zurückverfallen war. Von dieser Kur kehrte er aber nicht wieder in seine Familie zurück, sondern suchte eine frühere Freundin bei Gießen auf und ging mit ihr auf Reisen. In der Nähe von Wabern machte er angeblich sein Auto zu Geld und wurde dann am 6. November in Kassel verhaftet. Das Gericht in Marburg war der Ueberzeugung, daß der Angeklagte während des größten Teils seiner Verfehlungen vermindert zurechnungsfähig war. Das Urteil lautete wegen fortgesetzten Vergehens gegen das Rauschgiftgesetz auf zwei Monate zwei Wochen Gefängnis, welche durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt gelten. Die Haft wurde aufrechterhalten und Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet. Dei Wiann P in Konlol Roman von Marie Diers Cop Karl Köhler& Co., Berlin 1. Kapitel Frau Willi Differding kam wieder zu spät an den Frühstückstisch. Die Kinder waren längst in der Schule, der Mann im Kontor. Es war ihr sehr unlieb. Das lange Schlasen war früher nicht ihre Sache gewesen. Als sie noch das Schirmgeschäft hatten, war sie stets die erste auf und die letzte zur Ruhe. Jetzt war das nicht mehr nötig, aber nun war sie auch fertig. Die Sorgen waren weg, die Kräfte auch. Welcher Zustand war der schönere gewesen? Sie meinte jetzt oft: doch das Einst. Geldsorgen sind am Ende gar nicht so schlimm, sie erhalten Leib und Seele mobil. Aber wenn der Körper nicht mehr will, wenn's bald hier zwackt und bald da, wenn morgens die Frische fehlt, das ist schrecklich. Das kleine feine Schirmgeschäft hatte doch viel Glück gebracht. Es war etwas Lebendiges gewesen. Großvater hatte die Schirme noch alle selber gemacht. Vater hatte es schon ins große erweitert. Dann war Paul Differding gekommen mit seiner Intelligenz. Vater hatte ihn erst bemißtraut. Aber wie hatte der alles angefaßt! Ganz neue Ideen entwickelte er. Der ruhige kleine Laden bekam plötzlich ein intbendiges Sausen und Brausen. Ihr junger Lebensmai war unzertrennlich verwachsen mit dem jähen Aufblühen, dem Vorwärtsstürmen im väterlichen Geschäft. Damals kannte sie kein Kopfweh, keine Mattigkeit, so schwer, daß es ein Entschluß ist, von einem Zimmer ins andere zu gehen, keinen beengten Atem. Der Tag hatte schier achtzehn Arbeitsstunden gehabt. Wie riß Paul sie mit hinein! Wie selig ließ sie sich reißen! Und hatte sie einmal Kopfweh, Zahnweh, plagte sie die junge, schwere Last kommenden Muttertums, wie galt das alles für nichts! Man stöhnt mal drüber, lacht es sich selber weg, läßt sich ein bischen bedauern. Schon ist's vergessen. Das lebendige kleine Geschäft, wo ist es hin? Ferngerückt, unpersönlich geworden, nichts als eine Geldquelle. An die hundert Angestellte sind schon drin. Die Schirme— ein kleiner Teil im großen, dreistöckigen Warenhaus. Es heißt auch nicht mehr Murath, im Untertitel nur, den niemand beachtet. Die ganze Stadt, die Leute vom Lande, alles kennt nur noch die Firma Differding. Das Zusammenarbeiten ist aus. Sie hier drüben braucht sich nichts abgehen zu lassen, kennt gar nichts mehr von dem verwickelten Betrieb. Der Mann sitzt im Kontor. Sie sehen sich nur noch flüchtig. Sein ganzes Denken und Fühlen hat das Geschäft verschlungen. Er hat's ja auch so märchenhaft hochgebracht. Beim Vater war noch Selbstbetrieb, ein Geselle, ein Laufjunge, zu Weihnachten eine Aushilfe beim Ladenverkauf. Mutter und Willi waren abends oft halbtot. Wenn sie ihm heute sagte:„Paul, ich habe schweren Kopfschmerz, mir tut alles weh“, sagte er:„Laß doch den Arzt kommen oder fahre nach Berlin zum Professor.“ Bismarcks Depeschenreiter starb Carl Reinsch, der„König der Schulreiter“— Vom Pferdepfleger zum Leibstallmeister des Faren In Berlin stard dieser Tage im Alter von 69 Jahren der bekannte Schutreiter, Pferdedresseur und Reitlehrer Carl Reinsch. Das Schicksal dieses Mannes, der einmal Bismarcks Depeschenreiter und Leibstallmeister des Zaren war, gleicht einem spannenden Abenteurerroman, Der„König der Schulreiter“, wie Carl Reinsch in früheren Jahren allgemein genannt wurde, kam in Rathenow bei Berlin zur Welt und verbrachte seine Jugend auf den väterlichen Gütern an der Neiße und in der Niederlausitz. Schon damals galt seine ganze Liebe den Pferden, mit denen er sich von jung an verwachsen fühlte. Seiner Militärpflicht genügte Reinsch als Kavallerist bei den Fürstenwalder Ulanen. Eines Tages wurde er von Kronprinz Friedrich Wilhelm, dem späteren Kaiser Friedrich III., dabei beobachtet, wie er auf dem Tempelhofer Feld bei Berlin ein störrisches Pferd zuritt.„Der Mann sitzt gut zu Pferde" bemerkte der Kronprinz. Das Schicksal des schneidigen Ulanen war damit entschieden. Er wurde Zureiter und Pferdepfleger im Marstall des alten Kaisers Wilhelm., wurde mit Pferdekäufen im Inund Ausland betraut und gab den kaiserlichen Prinzessinnen Reitunterricht. Schließlich war man mit seinen Diensten so zufrieden, daß er auch als Depeschenreiter verwandt wurde, der wichtige Schriftstücke vom Charlottenburger Schloß zum Reichskanzler Bismarck zu beingen hatte. In dieser Eigenschaft ist er mit vielen berühmten Persönlichkeiten bekannt geworden, sodaß er dadurch im Laufe der Jahre gleichsam eine lebende Geschichtschronik wurde. Später ließ sich dann Carl Reinsch als UniversitätsStallmeister in Halle nieder, wo ihn die Leidenschaft engriff, Pferde für die„Hohe Schule“ zu dressieren. Er hat es auf diesem Gebiet zu ganz außergewöhnlichen Erfolgen gebracht. Mit seinem prächtigen Fuchs „Eulenspiegel“ trat en jahrzehntelang auf den großen europäischen Varietébühnen auf, gründete dann selbst einen Zirkus und wurde schließlich als Leiter der russischen Militär=Reitakademie nach Riga berufen. Reinsch sollte dieses Amt jedoch zum Verhängnis werden. Er war gerade zum Leibstallmeister des Zaren ernannt worden und sah eine glänzende Zukunft vor sich liegen, als den Weltkrieg ausbrach. Der deutsche Schulreiter verzichtete daraufhin auf die ihm angetragene russische Staatsbürgerschaft und ging lieber nach Sibivien, als seinem Vaterlande untreu zu werden. Er wurde später über Schweden ausgeliefert und stellte sich, obwohl bereits 45 Jaher alt, sofort als Soldat der deutschen Armee zur Verfügung. Ein schweres Ohrenleiden machte es jedoch Reinsch unmöglich, an die Front zu gehen. Ev betätigte sich daher beim Oberkommando, wandte sich, als das Völkerringen zu Ende war, nach Paris und trat dort als erster deutscher Reiter nach dem Kriege auf. Bis ins hohe Alter hinein blieb der warmherzige Tierfreund seiner großen Leidenschaft, den Pferden, treu. Inhaber höchster internationaler Auszeichnungen, darunter die Rettungsmedaille am Bande, mehrte Carl Reinsch das deutsche Ansehen in aller Welt und trug insbesondere nach dem Weltkrieg dazu' bei, abgebrochene Brücken zwischen den Völkern neu aufzubauen. Erst vor einiger Zeit zwang ihn sein Herzleiden, dem er nun erlegen ist, aus dem Sattel. Der Mann, der ganz Berlin umbaut Ein Lebensbild Professor Albert Speero Die Auflichtung einer Millionenstadt, wie sie Berlin darstellt, ist ein gigantisches Werk. Die Reichshauptstadt soll nach dem Willen des Führers den Stempel der Großzügigkeit nationalsozialistischen Wesens tragen. Sie soll die Hauptstadt des ersten deutschen Volksreiches werden. Mit einer solchen Aufgabe konnte nur ein Mann betraut werden, der nicht nur ein Architekt größten Formats, sondern auch Nationalsozialist ist. Beide Voraussetzungen hat der neue Baumeister der Reichshauptstadt, Professor Speer, bis jetzt erfüllt. Wenn Professor Albert Speer schon in seinen jungen Jahren das Vertrauen des Führers erworben hat, so darum, weil er sich ganz den Forderungen verschrieb, die die nationalsozialistische Bewegung an die Architektur stellt. Albert Speer wurde am 19. März 1905 in Mannheim geboren. Nach abgelegter Diplomprüfung und mehrjähriger Assistenzzeit an der Technischen Hochschule in Berlin, begann er zunächst eine nicht sehr umfangreiche Arbeit für die Partei mit dem Umbau des Adolf=Hitler=Hauses in der Voßstraße zur Geschäftsstelle des Berliner Gaues der NSDAP. Dieser Arbeit folgte der Umbau und die Einrichtung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda am Wilhelmplatz.. Noch im gleichen Jahr erhielt Albert Speer den Auftrag, Entwurf und Ausgestaltung der provisorischen Aufbauten für den Parteitag 1933 in Nürnberg auszuführen. Schon dieses Provisorium mußte der Vorwurf für die später endgültig zu leistenden monumentalen Bauten auf dem Parteitaggelände sein. Bei dieser Gestaltung spielten Elemente eine Rolle, die nicht allein Stein waren, sondern Licht, Farben und Fahnenpracht, Hunderttausende von disziplinierten Menschen mußten in diese Planung mit einbezogen werden. Volle drei Jahre hindurch widmete sich Albert Speer seiner großen Aufgabe. Jede neue Planung und jeden neuen Bauabschnitt verfolgte der Führer mit peinlichster Genauigkeit. Daneben gab es unter Speers Leitung noch eine Fülle von anderen Aufgaben zu bewältigen: die Planung zum Erweiterungsbau der Reichskanzlei, der Umbau der Deutschen Botschaft in London und der Entwurf des Deutschen Hauses auf der Pariser Weltausstellung. All das hat der große Architekt mit einer bewunderungswürdigen Hingabe gemeistert. Er übernahm die künstlerische Ausgestaltung der Bauten für den 1. Mai und für die Erntedanktage auf dem Bückeberg. Wenn man ein rechtes Bild von der wissenschaftlichen Durchdringung seiner architektonischen Ziele und seiner glücklichen Hand gewinnen will, so betrachte man in Nürnberg die Luitpoldarena, das Zeppelinfeld, die Luitpoldhalle und das SA.=Lager. Ferner war der Auftrag zum Umbau der Dienstwohnung des Ministerpräsidenten Göring eine Folge der unvergleichlichen Leistung. Albert Speer hat schließlich noch die Pläne für den großen Parteibau in Weimar und für das„Haus des Fremdenverkehrs“. in Berlin geschaffen, die ihrer Verwirklichung entgegensehen. Die Leitung des Amtes„Schönheit der Arbeit“, die Albert Speer schon im Jahre 1934 übernommen hatte, führte noch zu einem in der Weltanschauung des Nationalsozialismus tiefer verankerten Schaffen des Architekten. Am 30. Januar 1937 ernannte der Führer und Reichskanzler im Zusammenhang mit den Beschlüssen über die Ausgestaltung der Reichshauptstadt Albert Speer zum Generalbauinspektor von Berlin, nachdem er ihn kurz zuvor durch die Verleihung des Professortitels ausgezeichnet hatte. Schon wenige Wochen später berief dann der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß Reichsamtsleiter Professor Speer als Beauftragten für das Bauwesen in seinen Stab. Wenn die Planung der Reichshauptstadt nach eine heitlichen Gesichtspunkten im Geisté des Nationalsozialismus erfolgen soll, so mußte mit dieser Aufgabe ein Mann betraut werden, der bei bedeutungsvollen Umund Neubauten bereits seinen hundertprozentigen Befähigungsnachweis geliefert hat. Das war der erst im 33. Lebensjahr stehende junge Architekt Professor Albert Speer. Er soll nun Berlin vom Norden zum Süden und vom Osten bis zum Westen einer Neugestaltung unterziehen. Eine Aufgabe, die in ähnlicher Größe und Bedeutung noch kaum einem Architekten zugefallen sein dürfte. Heins B. Scharnke. Die Tötungsabsicht war ihm nicht nachzuweisen Am 11. Oktober v. J. wollte der in Scheidung lebende, in Essen angestellte 36jährige Fr. L. seine in Köln wohnende Geliebte besuchen. Er traf sie nicht in der Wohnung an, fand aber dort eine an die Geliebte gerichtete Postkarte! Ueber die zärtlichen Worte auf dieser Karte regte er sich sehr auf und fuhr, ohne die Geliebte gesprochen zu haben, sofort nach Essen wieder zurück. Die Eifersucht ließ ihm keine Ruhe; drei Tage darauf, am 14. Oktober, fuhr er wieder nach Köln, wo er seine Geliebte antraf und schließlich mit ihr eine heftige Auseinandersetzung hatte. Während des Streites suchtelte er ständig mit einem Revolver herum, den er in Essen zu sich gesteckt hatte. Plötzlich ging ein Schuß los, der aber glücklicherweise das Mädchen nicht traf. Eine Mitbewohnerin schlug Lärm und ließ durch einen Bekannten sofort die Polizei benachrichtigen, die den Eifersüchtigen festnahm. Es wurde nun gegen ihn Anklage wegen Mordversuchs erhoben, die vor dem Schwurgericht verhandelt wurde. Der Angeklagte bestritt jede Tötungsabsicht. Die Kronzeugin machte entgegen ihrer ersten Vernehmung vor dem Schwurgericht eine wesentlich andere Aussage, die den Angeklagten sehr entlastete. Die weitere Beweiserhebung veranlaßte schließlich den Staatsanwalt, die Anklage wegen Mordversuchs fallenzulassen und nur wegen versuchten Totschlags aufrechtzuerhalten. Das Urteil lautete wegen Bedrohung und Vergehens gegen das Schußwaffengesetz auf eine Gesamtgefängnisstrafe von einem Jahre unter Anrechnung der Untersuchungshaft. K Auch em Tage die Hast gis pllegen. Das Gesicht mit Nivea-Creme leicht massieren, des kräftgt die Haut, regt sie an und ertriecht die. Er sagte es ein wenig ungeduldig und geistesabwesend. Was plagte sie ihn auch damit? Sie konnte sich ja jede Kur leisten, die sie brauchte! Seit dem fünften Kind, das gestorben war, konnte sie sich eigentlich nicht mehr recht erholen. Wenn das eine Leiden aufhörte, war das andere da. Vor zehn Jahren hatte sie plötzlich eine große Gewichtszunahme gehabt, war unschön stark geworden. Es paßte nicht zu ihr. Sie hatte immer eine feine, zierliche Gestalt gehabt, so etwas rührend Blumenhaftes, so hatte es Paul Differding genannt. Das plötzliche Starkwerden war auch nicht gesund, und es war ihr schrecklich, sie mochte sich nicht im Spiegel sehen, machte dann etwas unvorsichtig eine Kur durch, die überraschend wirkte, aber ein sehr geschwächtes Herz zurückließ. Seitdem litt sie an einer leise bohrenden Lebensunlust. So stand sie heute wieder da. Der Frühstückstisch war bereits abgeräumt bis auf ihr Gedeck, alle Krümel weggefegt. Sie hatte neben dem Mädchen eine ältere Stütze seit vierzehn Jahren im Hause, die aufmerksam und tüchtig war. Das alles hätte erfreulich sein können. Als sie an ihren Platz ging, sah sie ein beschriebenes Blatt neben ihrer Tasse. Obwohl sie erst in den Vierzigern war, hatte sich bereits Uebersichtigkeit eingestellt, und sie konnte ohne Brille kaum mehr lesen, vor allem nicht die fahrige Schrift ihrer ältesten Tochter Else. Denn daß der Zettel von ihr war, sah sie doch, sie war auch daran gewöhnt. Die Siebzehnjährige hatte oft etwas an sie zu hinterlassen. Das Zimmermädchen, das ihr in zierlicher Aufmachung den Tee hereinbrachte, mußte ihr erst die Beille suchen, die immer verlegt war, trotz fortwährender Selbstermahnungen, als wenn es sich auch hier um eine der Alterserscheinungen handelte, unter denen Willi Differding schon bis zur fixen Idee litt. Bis das Mädchen sie als gefunden brachte, hatte sie den Zettel auch zur Not ohne Glas entziffert. „Mammi, bitte, hole mich um eins mit dem Auto vom Lyzeum ab und fahr' gleich mit zur Schneiderin. Mir ist über Nacht noch eine Aenderung eingefallen, die sie mir bis heute abend machen muß. Sei auch ja um eins vor dem Eingang, daß ich nicht erst noch nach Hause rennen und Zeit verlieren muß. Die Stolte ist sowieso trödelig, das weißt du ja. Deine Else.“ Dann las sie den Zettel mit der Brille noch einmal. Ja. Heut abend war Juristenball, Roland und Else offiziell eingeladen, neben den Eltern besonders genannt. Es war noch ein Ueberbleibsel aus der Zeit vor dem Kriege, als die Mütter mitmußten und es undenkbar war, daß eine Tochter aus besserer Familie ohne Schutz zum Tanzen ging. Hier lag ohnehin ein Punkt, der Frau Differding quälte. Sie selber hatte ihre Jugend genossen bis weit ins Eheleben hinein. Das Geschäft war damals schon so vergrößert, daß ihre Mitwirkung ausgeschaltet war, aber sie hatte im Hause und mit den Kindern ihr reichliches Tun; denn auf eine derartige Dienstbotenfülle wie heute waren sie noch nicht verfallen. Sie erinnerte sich sogar, daß sie damals noch, allerdings hinter heruntergelassenen Rolläden, selber Fenster geputzt hatte, wenn das einzige Mädchen nicht dazukam. Paul war schon richtiger Büromensch geworden, aber sie neckte ihn noch damit, und ihr Tanzpartner zu sein, dazu hatte er noch allemal Zeit. Von ihrer Mutter hatte sie damals oft gehört:„Du bist eine recht wilde Fliege! Zu meiner Zeit war das anders. Einen Ball das ganze Jahr, mehr gab's bei uns nicht.“ s Also— sie kannte das schon, wie man sein junges Leben lebt. Dann war ihr viertes Kind gekommen, das kleine Georginchen. Dann kaum zwei Jahre später kam die große Quälerei, das tote Bübchen, und dann— der Abstieg. Anders konnte man es nicht nennen. Während des Krieges hielten sie sich leidlich über Wasser. Paul setzte allerdings seine Unabkömmlichkeit durch. Zweimal war er trotzdem fort, aber immer nur in der Etappe und vorübergehend. Sie hatten von ihrer Familie niemand im Feld. Hatten auch immer zu essen und durch das Geschäft Kleidung und Schuhwerk zur Genüge. Von Rolands Klassenkameraden gingen einige hinaus, aus der Sekunda fielen zwei. Er äußerto niemals den Wunsch, ins Feld zu gehen. Elschen war ein paarmal heimlich auf Tanzfesten, während draußen Blut floß. Willi fing damals an, seine Kinder nicht ganz zu verstehen. Es war für sie die schlechte Zeit. Beständige Beschwerden an die sie früher nie gewöhnt war, die sie entmutigten und oft unverhältnismäßig aufregten. Ihre krampfhafte Gewicht zunahme, der sie mit Schrecken gegenüberstand, dann die allzurasche Abnahme. Sie war nie ganz frei zum Denken und Wollen, stets lag ein Druck auf ihrem Geist. Sie fühlte bisweilen das Rauschen einer überirdisch großen Zeit um sich, wie das wilde Flügelschlagen unbekannter Riesenvögel. Dann fielen wieder so ernüchternde Bemerkungen ihrer ältesten Kinder wie eiskalte Tropfen in ihre leicht verwirrten, brennenden Gedanken. Roland entwickelte einen seltsamen Geschäftssinn— aber einen andern, als den sie aus ihrer Kindheit, ihrer Maienjugend kannte. Sie fand sich nicht zurecht, fragte Paul, aber in unklarer, tastender Weise. Er zuckte die Achseln.„Laß den Jungen. Wohl dem, der sich heute aufs Geschäft versteht.“ Er selber kam fast nie mehr heraus aus seinem Kontor. Zu Hause war er wortkarg, zerstreut, sah weder sie noch die Kinder. Was er an Worten redete in dieser Zeit, ging wohl ziemlich alles in den Fernsprecher. Damals hatten sie schon ein eigenes Fuhrwerk, einen Kutscher in Livree. Der wurde eingezogen. Es kam dann ein Auto. Bisweilen war es nicht zu benutzen, weil Benzin und Reifen fehlten, aber meist war alles da. Der Arzt, der Willi behandelte, klagte zu ihr darüber, daß er zu Fuß laufen müsse, während den reichen Kaufleuten alles erhältlich sei. Sie hörte das wie im halben Traum, manchmal war ihr, als seien in ihr geistige Fäden durchschnitten, daß sie alles, was um sie her war, nicht mehr durchschaute, kaum begriff. Die Inflation, an der Tausende starben und Millionen verdarben, machte sie in demselben dumpfen Halbverstehen mit. Paul kam ziemlich unversehrt hindurch. Es war diesmal vielleicht weniger sein Talent, das den Ausmaßen einer solchen Machenschaft doch kaum gewachsen war, als ein ungeheures Glück, das er entwickelt hatte, indem er zufällig die richtigen Transaktionen einschlug, die ihn nicht nur retteten, sondern auch bereicherten. Auch hierbei lastete eine sonderbare Gleichgültigkeit wie eine schwere Nebelschicht auf Willis Empfinden. Aber dazwischen und mitten hindurch zuckte es immer blitzähnlich auf— eine unbestimmte Sorge um die Kinder. Um Roland und Else. Um die beiden Kleinen noch nicht. Es waren hübsche Kinder von kleinauf gewesen. Klug und lebhaft, der richtige Stadtverzug und Mutterstolz. Jetzt waren sie sieghaft kleine Lebeleute, deren jedes das Seine am Schopf zu fassen wußte. „Mammi, bitte hole mich um 1 Uhr mit dem Auto am Lyzeum ab—“ Diese Sitzungen bei der Schneiderin, die Frau Willi nicht so brennend interessierten, obwohl sie dafür war, die Moden mitzumachen, auch gelegentlich Auswüchsen nachzugeben, dauerten jedesmal mehrere Stunden. Es würde heute nicht anders sein, obwohl es sich nur um einige Aenderungen für das Ballkleid handelte, das eigentlich schon fertig sein sollte. Es war immer so, mit Else und auch mit der Stolte. Man mußte sich jedesmal aufregen, um Dinge, die nicht zu sein brauchten.— Das Mittagessen mußte ihnen dann nachserviert werden, Papa und Roland aßen voraus. Man würde das Essen einschlingen, einen starken Kaffee hinternach, dann ging schon das Anziehen für den Abend los. Um neun Uhr fuhr man fort. Vor dem anbrechenden Morgen war an ein Nachhausekommen nicht zu denken. Frau Willi hatte eine Art von schwacher Freude an diesen Festen. Sie sah ihre Kinder gern tanzen. Vielleicht redete sie es sich ein, daß sie wirklich jedesmal die Glanzpunkte seien. Jedenfalls war Else sehr begehrt, und Roland wirkte in seiner leichten Abgebrühtheit und seiner spöttischen Art, die über alles Bescheid zu wissen schien, auf die kleinen Mädchen, besonders der etwas eingeschlossenen Kreise, verwirrend und Erlebnisse schaffend. Die Beunruhigungen, die sie bisweilen blitzähnlich über ihre Kinder empfand, gingen an diesen Abenden in dem nervenerregenden Wogen unter. Sie war dann selber wie in einem leisen Rausch. Dennoch war auch hierin nicht alles klar in ihr, die sich von fern meldende Vorfreude von etwas unbestimmt Quälendem durchsetzt. Sie trank ihren ziemlich starken Tee, der ungezuckert sein mußte, mit Sahne, aß einen halben Zwieback dazu. Dann ging sie in dem großen, etwas dunklen Zimmer hin und her, hier und da Staub. nachwischend, trat dann in das anschließende, ihr Wohnzimmer, das eine hübsche hellgraue Einrichtung hatte, von ihrem Mann ihr zur Geburt ihres Dritten geschenkt. Neben ihrem zierlichen Schreibtisch, in dem sie viele Andenken aufbewahrte, hing der Abreißkalender. Als sie das Blatt von gestern entfernte, sah der heutige Tag sie an. Sonnabend, 5. November. Irgendwie schlug das Datum bei ihr an.— Der 5. November! Was war doch mal an dem Tage? Dann wußte sie. Ihr Hochzeitstag! * Ihr Hochzeitstag an einem Freitag. Dem 5. November. Heute vor—? Heute vor neunzehn Jahren! Ein— seliger Tag. O Gott im Himmel— Und wie hatten sie beide ihn gefeiert, Jahr um Jahr! Sie hatte sich jedes=, jedesmal eine kleine Ueberraschung ausgedacht, für Paul. Eine Handarbeit, kleine Perlenstickereien, dummes Zeug, das er gar nicht brauchen konnte. Er hat sich immer wie ein Junge gefreut, nicht nur so getan, das merkte man bald. Kindisch waren sie an dem Tag gewesen. Immer hatte er Blumen, im November, ja. Sie hatten Sekt bei Tisch getrunken, manchmal zur Kartoffelsuppe. Den Kindern darf sie das gar nicht erzählen, die finden das kitschig. Was heißt kitschig? Ach, es war schön gewesen! Nach Tisch waren sie spazieren gegangen, in Wind und Wetter, Mutter mußte im Laden sitzen, die lebte damals noch. Der Tag war anders als das ganze Jahr. 90. Jahrgang— J. 16031 Bezugspreis.... monatlich..8 Illustrierte 30 Eei Haus einschließlich Botenlodn und Versandkosten. Postvezugspreis monatlich.30.A mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr. ausschließl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10# Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm) mm 188 Textanzeigen(78 mm). mm 100#9 Einspaltige Anzeigen bis 10 cm Höhe.... m Schiffahrts=, Bäder=, Gasthofs=, Gaststätten=Anzeig. mm 15.9 Vereins=Anzeigen. mm 104 Siellengesache Rachruse min 1d Nuczceigag... m Priv. Wortanzeig. v. d cm Wort 5. Ziffer= und Auskunftsgebühr 30•9 Nachlässe: Malstaffel I. Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. XII/37 über 19 500. Donngrotag 3. Jehrnar 1938 D OETTTTTT Gründungsjahr des Vertags 1723 Druck u. Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges.. Vonn. Geschäftsstelle in ewonn, Bahnhofstraße 12 Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853 Postscheatonto Koln 18672 Gal a konten: Girokonio: Reichsbant Bonn. Deutsche Bank u. Disconio=Gesellich. Annadme von mm 15.3 für Bonn und Umgegend Wonner=Kachtint... Godesbergee Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten rinks: Ein Bild von der Beisetzung des Rennfahrers Bernr Rosemeyer auf dem Waldfriedhof in Berlin=Dahlem während der Rede des Pfarrers. Rechts und links des offenen Grabes stehen in ihren weißen Rennfahrer=Anzügen die Kameraden des Toten. Links außen: Aus Anlaß der Geburt einer Thronsolgerin — wurden in allen holländischen Städten die Staatsgebäute festlich beleuchtet. Bild zeigt die illuminierte Wassersontäne und im Hintergrund der Ridderzaal, 916 alte Parlamentsgebäude m den Haag. Unten: Der Norweger Heggen, der in der nordischen Kombination auf der Internati#= nalen Wintersportwoche in Garmisch= Partenkirchen den Ehrenpreis des Führers und Reichskanzlers gewann. Unten: Nördlich von Charleroi ereignete sich eine ungewöhnliche Einsturzkatastrophe die F 429 glücklicherweise keine Menschenopser forderte:„Eine Kohlenhalde in Courceues stürzte mit ungeheurem Getöse zusammen. Die Erschütterung vernichtete 30 Bergarbeiterbäuser. Oben: Durch den starken Sturm, der am 30. Januar über Glasgow hinwegbrauste, 4 wurde das Gerüst des kanadischen Pavillons, der zur britischen Ausstellung im Leuahouston=Park errichtet wird, zum großen Teil zerstört. Das ist der Entwurf einer französischen Firma für die künftige Gestaltung der Ozeanschisse in Stromlinienform. In 3½ Tagen soll mit diesem Dampfer der Atlantik überquert werden. Aber einstweilen ist das noch Zukunftsmusik, denn es mangelt an Geld, ein solches kostspieliges Schiff zu bauen In Paris wurde die„Pierre de Coubertin"=Halle eröffnet, die als eine der modernsten Tennishallen der Welt angeseben wird. Hoffmann 3, The Associadet=Preß 3, Pressephot. 3. Scherl 1. Oven: Link Der japanische Unterhausabgeordnete Seigo Nakane wurde während seines Besuches in der Reichshauptstadt vom Führer und Reichskanzler empfangen.— Der Gast in der Reichskanzlei; rechts Staatsminister Dr. Meißner, in der Mitte Obergruppenführer Brückner. s: Im Zusammenhang mit der gesetzlichen Neuregelung des. " Deutschen Roten Kreuzes hat auch die Dienstkleidung Veränderungen erfahren. Die der Männer weist nur kleine Abweichungen auf: das Koppel hat anstatt der Dornschnalle ein Schloß mit Adlereinprägung erhalten. * Das rote Kreuz aus dem Kragen ist in die Mitte des silbetgrauen Spiegels gerückt und das Hoheitsabzeichen des DRK. aus dem rechten Arm, mit der Bezeichnung der Bereitschaft, hat künftig anstatt der ovalen Form “ die eines Dreiecks. Der Aeskulapstab der Aerzte ist jetzt Lauf einem dunklen Vierecksabzeichen auf dem linten Aermel zu finden. Für die männlichen Führer ist ein Dolch, für die Helfer ein Seitengewehr eingeführt worden. Bei der weiblichen Dienstkleidung wurde der Anzug “ d e r F ü h r e r i n n e n n e u g e s t a l t e t: e i n e s c h l i c h t e B l u s e, e i n fester, grauer Tuchrock mit langer Jacke und ein Hut (einem Südwester nicht unähnlich). Neu ist ebenfalls die Kriegstracht der Rote=Kreuz=Schwester. Während sie bisher auch in der Kriegsverwendung die bekannte Friedenstracht beibehielt, trägt sie fortan im Kriegsrienst außerhalb der Pflege ein graues Waschkleid, eine graue Waschbluse mit Unterkleid, eine graue Jacke mit grauem Rock und einen grauen Mantel Ein Südwesterbut vervollständigt die Kleidung.— Von links: DRK.=Vorbelserin, DRK.=Hauptführerin, DRK.=Berufsschwester in Kriegs* tracht. DRK.=Helfer, DRK.=Hauptführer. zinks außen: Der einzige noch unverheiratete Roosevelt... aber nicht mehr lange, denn er wind in nächster Zeit Fräulein Anne Lindsay Clark beirgten.— Hier sehen wir John Aspinwall Roosevelt und-Leina künstioe