50. Jahrgang— Nr. 16057 Bezugspreis.... monatlich..A Sumitrieng„4am# 808 frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Postdezugspreis monatlich.30 mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgedühr, ausschlleßl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10.3 Anzeigengrundpreis für die Großspalie(46 mm)... mm 188 Textanzeigen(78 mm) mm 100S Einspaltige Anzeigen bis 10 cm Höhe.... um 16. Schiffadris=, Bäder=, GastLokt;,„Gastsiätten=Anzeig. mm 15.3 Vereins=Anzeigen.... mmn 10.9 Fam.=Anzeigen, Nachruse mm 10.3 Stellengesuche...... mm.5 Priv. Wortanzeig. d. 5 cm Wort## Ziffer= und Auskunstsgebühr 30.3 Nachlässe:„Malstafsel I. Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. XII/37 über 19 500. Mittwoch, 2. Jebrnar 1938 für Bonn und Umgegend Vonnei Nachrichten Godesberger Nachrichten= Gieaburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Gründungsjahr des Verlags 1123 Drua u. Verlag: Vonner Nüchrichten Hermann Neusser, Kom.=Gei., Vonn. Geschäftsstelle Bonn a. Rh., Bahnhofsträße 12. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Band konten: Girokonio: Reichsbank Bonn, Deutsche Bank u. Disconio=Gesellsch. Annadme von Reitungsbestellungen und Anzeigen: Bonn....... Sggrtustraße#3 Tellenie...... gngoge 9 Godesberg.... Wavug#graße 30 Euskirchen.... Bahnbofstraße 13 Beuel.... Adolf=Oitler=Straße 6 Overkassel. Hauptstraße 144 Oberdollendorf. Helsterbacherstr. 51 Königswinter... Haupistraße 87 4# Hauptstraße 49 urg. Adolf=Hiller=Plasz 16 Frolsdorf.... Kdiner Straße 77 Hennes...... Bahnhofstraße 11 Wissen........ Kaller=Allee 16 Der Außenminister des Reiches Freiherr von Neurath 95 Jahre alt Der Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr Konstantin von Neurath feiert heute seinen 65. Geburtstag. Er wurde in Klein=Glattbach(Württemberg) als Sohn des Oberstkammerherrn des König von Württemberg, Konstantin von Neurath, geboren. Nach Abschluß des rechtswissenschaftlichen Studiums in Tübingen und Berlin trat er als Assessor ins Auswärtige Amt ein. Von 1903 bis 1908 wirkte er als Vizekonsul in London. Kurz vor Ausbruch des Weltkrieges wurde Konstantin von Neurath als Botschaftsrat nach Konstantinopel versetzt, um bald darauf als Kompagnieführer ins Feld zu rücken. Auf Anforderung des Auswärtigen Amtes 1915 in die Heimat zurückgerufen, kehrte er nach kurzer Zeit wieder auf seinen Posten in Konstantinopel zurück. Zwei Jahre später berief der König von Württemberg den Freiherrn von Neurath zu seinem Kabinettschef, einen Posten, den er bis zum November 1918 innehatte. Als Nachfolger des Grafen Brockdorff=Rantzau auf dem Kopenhagener Gesandtenposten kehrte Freiherr von Neurath 1919 wieder in den diplomatischen Dienst zurück. Zwei Jahre später wurde er Botschafter des Deutschen Reiches in Rom. Am 1. Oktober 1930 erfolgte die Berufung auf den Londoner Botschafterposten. Als von Papen im Jahre 1932 die erste nationale Regierung der Nachkriegszeit bildete, wurde der vielfach bewährte und erfolgreiche Diplomat zum Reichsminister des Auswärtigen ernannt. Als der Reichskanzler Adolf Hitler am 30. Januar 1933 sein neues Kabinett bildete, gehörte Freiherr von Neurath zu denjenigen Männern, die als besonders bewährte nationale Persönlichkeiten und ihrer hohen fachlichen Eignung wegen aus dem alten Kabinett übernommen wurden. Freiherr von Neurath gehört dem neuen Kabinett somit seit fünf Jahren an. Deutschland ist in dieser Zeit unter seinem Führer wieder eine starke und selbständige Großmacht geworden, die überall in der Welt Ansehen genießt. Wer sich dessen erinnert, daß Deutschland vor 1933 nicht einen einzigen Freund in der Welt besaß, wird sich über die Bedeutung der vielen neugeknüpften politischen Bande flar sein. In dieser Zeit stärksten außenpolitischen Ringens um Entscheidungen von weittragender Bedeutung hat Freiherr von Neurath das verantwortungsvolle Amt eines deutschen Außenministers versehen. Klug abwägend im Denken und Handeln und rein in der Gesinnung hat Freiherr von Neurath in seiner 40jährigen bewegten Dienstzeit seinem Vaterlande unschätzbare Dienste geleistet. Der Führer und Reichskanzler hat seinen Außenminister mehrfach besonders ausgezeichnet, so durch die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP. und durch die Ernennung zum SS.=Gruppenführer, Fortdauernde Kämpfe in Palästina Zwei Soldaten und zehn Araber getötet Die Kampfhandlungen im Bezirk Jenin zwischen britischem Militär und der Polizei einerseits und den arabischen Freischärlern andererseits halten— wie aus Jerusalem gemeldet wird— weiter an. Zwei Soldaten wurden bisher getötet und zwei verwundet, während die Verluste der Araber nicht genau bekannt sind. Doch soll bei ihnen die Zahl der Toten bereits auf zehn gestiegen sein. England verstattt die MitteimeerPaltbainen Neuer Stark im Unkerhaus— Die Regierung beantworket Anfragen zur Innen= und Außenpolitik Nach sieben Wochen langev Pause trat gestern das englische Unterhaus wieder zusammen. Die Sitzung begann mit dem üblichen Frage= und Antwortspiel, ohne daß diese Antworten ein neues Licht auf die Entwicklung der letzten Zeit warfen. Im Vordergrund des Interesses stand die Beantwortung einer Interpellation über die van Zeeland=Denkschvift durch den Ministerpräsidenten, der dabei einleitend betonte, daß die Vorschläge van Zeelands einer eingehenden Prüfung bedürften, da durch sie zahlreiche Fragen finanzieller, wirtschaftlicher und politischer Natur aufgeworfen würden. Zu den englisch=ivischen Verhandlungen äußerte sich Dominion=Ministen Malcolm MacDonald. Der Minister enklärte dabei, es sei ihm unmöglich, jetzt schon vorauszusagen, ob die Verhandlungen zu einer Einigung führen würden oder nicht. Er könne nur betonen, daß die Verhandlungen einen vorläufigen Charakter gehabt und sämtliche wichtigen Fragen berührt hätten. Sie würden in dem Augenblick fortgesetzt werden, in dem die im Gang befindliche Prüfung gewisser Einzelpunkte durch die Sachverständigen beider Länder abgeschlossen sei. Bezüglich der Versenkung des englischen Dampfers Endymion im westlichen Mittelmeer erklärte der Marineminister Duff Cooper, die Regierung betrachte den Zwischenfall als ernst und treffe alle nötigen Vorbereitungen zu einer Verstärkung der englischen Zerstörer=Patrouillen an der spanischen Küste. Im weiteren Verlauf der Unterhaussitzung sprach Außenminister Eden ganz kurz zu der Lage im Fernen Osten. Auch Ministerpräsident Chamberlain wurde zur Außenpolitik interpelliert. Er wurde dabei über die sich aus dem Deutschlandbesuch von Lord Halifax ergebenden weiteren Schritte befragt. Chamberlain betonte, diese Schritte seien noch Gegenstand von Beratungen, und er könne sich im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht dazu äußern. Zu der Lage in Palästina erklärte Kolonial= minister Ormsby=Gore, der Terrorismus halte dort noch an, aber der ständige Druck der Truppen und der Polizei habe einen Rückgang des Bandenunwesens gebracht. In erster Linie hätten die erfolgreichen Gefechte mit bewaffneten Arabern in galiläischen Städten Ende September zur Versprengung dieser Verbände geführt. Die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung in Palästina, so fuhr der Kolonialminister fort, gebe Anlaß zu Befürchtungen, zumal die Arbeitslosigkeit im Steigen begriffen sei. Dies gelte besonders für Haifa und Tel Aviv. Konserenz der Kontrollstaaten einberusen Die Auswirkungen der Torpedierung der Endymion Die gestern gemeldete Versenkung des englischen Dampfers Endymion an der spanischen Küste durch ein bisher unbekanntes=Boot ist von der englischen Regierung mit der Einberufung einer Konferenz beantwortet worden, in der die Vertreter der Mächte, die nach dem Abkommen von Nyon den Streifendienst im Mittelmeer versehen, die sofortige VerMussolini lobt den Heldengeist der Faschistischen Miliz Bedeutsame Rede des Duce am 15. Jahrestag der Gründung der Miliz Der 15. Jahrestag der Gründung der Faschistischen Miliz der nationalen Sicherheit ist gestern in Rom mit einer eindrucksvollen Truppenschau von 10000 Legionären begangen worden, die mit dem neuen Paradeschritt an Mussolini als dem Oberbefehlshaber der Miliz vorbeimarschierten. Der Miliz wurde bei dieser Gelegenheit für ihre Tapferkeit im Kriege der Militärorden von Savoyen verliehen. An die Hinterbliebenen dev Gefallenen wurden Tapferkeitsmedaillen verteilt. Mussolini hielt eine kurze Ansprache, in der er u. a. sagte:„Vor allem will ich euch sagen, daß ich stolz auf euch bin, die ihr als geschlossene Masse ein einziges Gesicht zeigt. Im Kriege mobilisierte die Miliz ihre Scharen, um den heldenmütigen Geist der faschistischen Kampfgruppe zu vertreten, die die alte treue Garde den Revolution bleibt. Während fünfzehn Monaten hat die Miliz Taten des Blutes und des Ruhmes in Libyen, Abessinien und auf spanischem Boden vollbracht. Sie ist bereit, sich in noch schwierigeren Kämpfen zu messen. Ichweiß, daß ihr nur auf einen Ruf wartet!" Mussolini verteidigte dann den neuen römischen Paradeschnitt gegen auftauchende Kritiken, die nicht am Platze seien. Den Paradeschritt, erklärte Mussolini, symbolisiere die Kraft, den Willen und die Energie der jungen Generation des Liktorenbündels, die davon begeistert sei. Der Schritt sei schwer und hart und erfordere Vorbereitung und Uebung. Deshalb werde er eingeführt. Die Stubenhocker, die Dickbäuche und die Dummen würden ihn nie ausführen können. Die Gegner sagten von dem Schritt, er sei den wahre Ausdruck des echten militävischen Geistes.„Wir sind darüber glücklich“, sagte Mussolini.„Das italienische Volk ist stank und hat viele Waffen und sehr viele Waffenfähige, eine einzige Befehlsgewalt und einen durch vier Kriege erprobten Geist. Italien achtet die Interessen aller, aber es ist bereit, seinen Frieden und seine Zukunft gegen jedermann zu verteidigen.“ stärkung der Kontrolle im Mittelmeer beraten werden. Die Konferenz, die von England durch Eden, Frankreich und Italien durch ihre Botschafter in London vertreten sein wird, wird heute nachmittag im Auswärtigen Amt ihren Anfang nehmen. Außer dem Außenminister Eden und den Botschaftern Frankreichs und Italiens werden auch die Marineattachés der französischen und italienischen Botschaft und ein Vertreter des englischen Marineministeriums teilnehmen. „Außenminister Eden hat bereits gestern den französischen Botschafter Corbin und den italienischen Botschafter Graf Grandi empfangen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihrer Regierung von der Haltung Englands zu dem neuerlichen Piratenangriff und den von der englischen Regierung als nötig erachteten Maßnahmen zu unterrichten. Japanischer Besuch beim Führer Der Führer und Reichskanzler empfing gestern den japanischen Reichstagsabgeordneten und Leiter der „Deutsch=Japanischen Kameradschaft“ in Tokio,“ Seigo Nakano, der sich auf seinen europäischen Studienreise zurzeit in Deutschland aufhält. Beatrir Wilhelmina Armgard die Namen der niederländischen Prinzessin Gestern, am holländischen Nationalfeiertag, wurde in den Nachmittagsstunden der Name der neugeborenen Prinzessin in das standesamtliche Geburtenregister der Gemeinde Baarn eingetragen. Bei diesem Staatsakt, der im Schloß Soestdijk vor sich ging, traten der Ministerpräsident Colijn und der Vizepräsident des Staatsrates Belaerts van Blokland als Zeugen auf. Die Anmeldung war durch den Prinzen Bernhard der Niederlande vorgenommen worden. Die Namen der Prinzessin lauten Beatrix Wilhelmina Armgard. Der erste Name gilt als Rufname, während die beiden anderen Namen der Prinzessin zu Ehren ihrer beiden Großmütter, der Königin Wilhelmina der Niederlands und der Prinzessin Armgard zur Lippe=Biesterfeld, gegeben wurden. Sollte die Prinzessin Beatrix einmal den Thron der Niederlands besteigen, so kann sie jedoch als Königin den Namen Wilhelmina führen. Auch der gestrige Tag stand für ganz Holland noch völlig im Zeichen der allgemeinen Freude über die Prinzessinnengeburt. Ministerpräsident Colijn wandte sich gestern in einer Rundfunkansprache an die Bevölkerung, in der er die enge Verbundenheit des niederländischen Volkes mit dem Hause Nassau=Oranien in herzlichen Worten zum Ausdruck brachte. Goga laßt die Beatschen Kamaniens mitardeiten Wahlabkommen mit der Regierung— Bekräftigung der Rechte der deutschen Volksgruppe Die Verhandlnugen zwischen der rumänischen Regierung und der Volksgemeinschaft der Deutschen in Rumänien als der anerkannten Partei der deutschen Volksgruppe wurden gestern erfolgreich abgeschlossen. Die deutsche Partei wird auf der Regierungsliste kandidieren und zwölf Sitze in der Kammer, zwei im Senat erhalten. Für Donnerstag ist eine Erklärung des Ministerpräsidenten angekündigt, in der die Rechte der deutschen Volksgruppe feierlich bekräftigt werden sollen. Nach einer Mitteilung des Unterrichtsministeriums ist ein königliches Dekret=Gesetz in Vorbereitung, durch das die Vorschrift, nur Blutsrumänen dürften rumänische Sprache, Literatur und Geschichte unterrichten, eine ausdrückliche Ausnahme für die deutsche Volksgruppe erfährt. Die deutschen Lehrer werden vor einem besonderen Ausschuß ihre Befähigungsprüfung für deutsche Privatschulen ablegen können, die sich auch auf die genannten Fächer erstreckt. Diese Verfügung, heißt es weiter, sei gedacht als dankbares Anerkennen für die völlige Loyalität der deutschen Volksgruppe und für ihre Fortschritte, die sie in der Kenntnis der rumänischen Sprache gemacht habe. Gegen Treu und Glauben Deutsche Schule in Polen geschlossen In dem an der deutsch=polnischen Grenze in der Woiwodschaft Posen gelegenen Städtchen Neutommischel haben die polnischen Schulbehörden die einzige dort bestehende deutsche Schule geschlossen. Die polnischen Behörden begründeten diese harte Maßnahme wie bereits früher in ähnlichen Fällen damit, daß das von der deutschen Volksgruppe in Polen errichtete neue private Schulgebäude den baulichen Bestimmungen nicht entspreche. Gewohntermaßen war auf der anderen Seite eine Aenderung der baulichen Bestimmungen nicht zu erreichen. Mehrere Umbaupläne, die vom Deutschen Schulverein in Bromberg eingereicht worden waren, fanden keine Bestätigung. Bis zum Beginn des laufenden Schuljahres am 1. September 1937 waren die 93 Kinder der deutschen Schule im polnischen Schulgebäude in Neutommischel untergebracht. Dieser Pachtvertrag wurde jedoch von polnischer Seite aufgehoben. Obwohl es dort ein neues deutsches Schulgebäude gibt, dürfen die Kinder nicht hinein. Die deutschen Eltern wurden aufgefordert, ihre Kinder in die polnische Schule zu schicken. Sie folgten nur zu einem ganz geringen Teil dieser Aufforderung, und 70 Kinder blieben der polnischen Schule fern. Ihre Eltern wurden zu Schulstrafen verurteilt. Im Zusammenhang mit dieser Tatsache sei darauf hingewiesen, daß auf reichsdeutscher Seite die polnische Kleinkinderschule in Posebrück in der sicheren Erwartung eröffnet wurde, daß gleichzeitig die deutsche Schule in Neutommischel eröffnet werden sollte. Die Tschechei auf dem Wege zur„Volksfront“ Der Venkow, das Hauptblatt der tschechischen Agrarier, wendet sich in äußerst scharfer Weise gegen die Schaffung eines Blockes zwischen den Kommunisten und den tschechischen Christlich=Sozialen.(!) Das Blatt schreibt u.., daß es sich bei beiden Parteien offenbar um ein einmütiges Vorgehen und um eine konzentrierte Aktion handele. Die kommunistisch=klerikalesozialdemokratische Front sei einfach eine Tatsache geworden. Sie werde nicht einmal mehr verleugnet, im Gegenteil laut verkündet. Wenn Herr Kriz, der Privatsekretär des Ministerpräsidenten= Stellvertreters, im sozialdemokratischen Pravo Lidu kürzlich bekannt habe, daß innerhalb der Koalition ein sozialdemokratisch=klerikaler Block bestehe, so bedeute das auch schon den Zerfall der Koalition. Denn der sozialdemokratisch=klerikale Block werde von den Kommunisten unterstützt, was man überall auf Versammlungen, in der Presse und sogar im Parlament bemerken könne. Die Kommunisten versprächen öffentlich, daß sie mit diesem Block gehen würden. Dieser Block sei eine Gemeinschaft des Hasses und die Vorbereitung zur„Volksfront“ in der Republik. Seine Grundlagen seien aber nicht dieselben wie in Frankreich. Dort hätten sich die bürgerlichkatholischen Elemente gegen die Volksfront gewandt, in der Tschechoslowakei kämpfe das Katholikentum jedoch mit den Kommunisten Seite an Seite. Chautemps droht wieder mit Rücktritt Die Meinungen schon wieder hart auf hart Der französische Kammerausschuß für Arbeitsfragen beschäftigte sich gestern nachmittag mit dem Regierungsentwurf einer Arbeitsordnung. Ministerpräsident Chautemps erklärte, die Regierung wolle alle Vorschläge prüfen, die Einbeziehung einer gleitenden Lohnskala lehne sie jedoch ab. Im Falle einer grundsätzlichen Meinungsverschiedenheit mit dem Ausschuß werde die Regierung vor dem Kammerplenum die Vertrauensfrage stellen. Sollte die Kammer die Vorlage zurückweisen, so werde das Kabinett zurücktreten. Die unverschämtesten Forderungen brachte dann der Gewerkschaftsoberbonze Jouhaux vor. Die ganze Verantwortungslosigkeit der marxistischen Drahtzieher ergibt schon daraus, daß er jede Vermittlung des Staates bei Regelung der Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitsnehmern als„Anmaßung" bezeichnete. Mit dem goldenen Ehrenzeichen der RSDAP. wurden in unserem Gau ausgezeichnet: Gauamtoleiter Robert Thiel Gauamtsleiter Martin Schwaebe= SA.=Brigadeführer Walter Hoeve! Preisleiter Feitz Marrenb#c ES=Häuptsturmjührer Josei Bolzer Seite 2. Nr. 16 057 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten 2. Jebruar 1933 Landärden i urden für Deatschiand! Die Nachwuchsbeschaffung in der Landwirtschaft— Wichtige Werbeaktion der 53. Die Hitlerjugend beginnt in diesen Tagen in Zusammenarbeit mit dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und dem Reichsnährstand eine Werbeaktion für die Nachwuchsschulung in den ländlichen Berufen. Im Reichsjugendpressedienst nimmt der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung Dr. Syrup zu diesem brennenden Problem der deutschen Landwirtschaft Stellung. Es heißt da u..: Eine der wichtigsten Aufgaben des Vierjahresplanes ist die Sicherung der Nahrungsfreiheit unseres Volkes. Umfassende Pläne, wie die Trockenlegung von Mooren und Sümpfen, die Urbarmachung von Einöden und Brachland. die Eindeichung an der Meeresküste wurden in Angriff genommen und z. T. schon vollendet. Es fehlt aber an Händen, die den Boden bearbeiten, die pflügen, säen und ernten, die die Tiere pflegen und hüten und die Arbeiten des bäuerlichen Haushaltes verrichten. In der deutschen Landwirtschaft sind wenigstens 100000 männliche und weibliche Arbeitskräfte zu wenig vorhanden. Es ist daher dringendstes Gebot der Stunde, ihr Arbeitskräfte und jugendlichen Nachwuchs zuzuführen. Landarbeit ist Arbeit für Deutschland. Die deutsche Jugend muß wieder hinausgehen und Bauern= und Landarbeit erlernen. Dies ist möglich, denn im Dritten Reich ist die Bauernarbeit wieder gelernte Arbeit geworden, genau so wie die des Handwerkers, des Industriefacharbeiters und des Kaufmannes. Der Reichsnährstand hat zu diesem Zweck eine geordnete und planmäßige Grundlehre mit anschließender Gehilfenzeit geschaffen. Dieser bäuerlichen beruflichen Ausbildung sollten sich immer mehr Jugendliche zuwenden, damit künftig dem deutschen Volke für die Bestellung der Felder und die Einbringung der Ernte dauernd ein beruflich gut ausgebildeter Stand an landwirtschaftlichen Facharbeitern zur Verfügung steht und es nicht mehr notwendig ist, für Saat= und Erntezeit fremde Arbeitskräfte hereinzuholen. Bemerkungen zum Tage Tanz der Ankarkie Auf Leinwand und Lichtkegel des Films wandern die bezaubernden Beine der amerikanischen Steptänzerin Eleanor Powell durch die Welt. Nackt und weiß wirbeln ste„zum Tanzen geboren“ im Rhythmus der betörenden Broadway Melodie bezaubernde Pirouetten. Richt nur Männer, auch Frauen der USA fanden diese Beine jetzt schön, da sie den Sprung auf das glänzende Parkett eines Washingtoner Ballhauses taten. Die Beine waren nicht mehr nackt und weiß, das blendende Spiel des Spitzentanzes und des Steps wirkte werbend, Eleanor Powells schlangenhafte Beinlinien waren von einem Komitee sorgsam in den Glanz amerikanischer Seidenstrümpfe gehüllt. Tanz der Autarkie! Im japanfeindlichen Sketch sang die Powell die Monroedoktrin der League of Women Shoppers (der Organisation der Geschäftsinhaberinnen von feiner Damenwäsche): Amerikanische Beine nur in amerikanischen Seidenstrümpfen! Die Modeschauen sind Feldzüge gegen japanische Waren, die Liga der Frauenvereine hat den Glanz der eigenen Seide entdeckt. Und so wurden Eleanor Powells Beine„zur Reklame geboren“. Der Zauber dieses verführerischen Reklametanzes wich am andern Morgen dem harten Marschtritt von Arbeiterkolonnen, die auf den weiten Straßen Washingtons durch breite Spruchbänder die Anti=PowellParole ausgaben: Wenn die japanische Seideneinfuhr boykottiert wird, dann werden 130000 amerikanische Seidenarbeiter erwerbslos, dann wird Japan mit dem Boykott der amerikanischen Baumwölle antworten und weitere Arbeitermassen erwerbslos machen. Eleanor Powells wirtschaftspolitischer Spitzentanz wird ihr beim drohenden Streit japanische Seide gegen amerikanische Baumwolle die Erkenntnis gebracht haben: Nackte Beine sind neutraler!—41— Von der Weltausstellung zur Hetzausstellung Erst vor wenigen Tagen hat die neue französische Regierung Chautemps die Versicherung abgegeben, daß sie Frieden und Verständigung mit Europa suche. Also auch mit Deutschland, so darf man folgerichtig annehmen. So wollen es ja auch die anständigen französischen Bürger und die Frontkämpfer, deren Abordnungen sich bei ihren Besuchen in Deutschland mehr als einmal für die Verständigung aussprachen. Was unter den Augen dieser Regierung in Wahrheit geschieht, beweist die am Montag eröffnete anti=nationalsozialistische Ausstellung mit dem Namen „Fünf Jahre Hitler=Regime“. Man will, so schreibt das Oeuvre, mit dieser Ausstellung„der französischen Oeffentlichkeit eine Vorstellung von dem heutigen Deutschland und den verschiedenen durch die nationalsozialistische Politik aufgeworfenen beängstigenden Fragen“ geben. Es wird auch offen zugegeben, daß diese Ausstellung dank der Unterstützung der verschiedenen Gruppen der Volksfvont zustandegekommen sei! Die Regierung Chautemps hat also nichts dagegen einzuwenden, daß mit Geldern der Regierungsgruppe Pöbelei und Hetze gegen den Führer des nationalsozialistischen Deutschlands in Szene gesetzt wird. Sie ist entweder zu ohnmächtig diese Hetze zu unterbinden, oder sie will sie nicht unterbinden. Mit dem Unfug einer solchen Ausstellung wird man das französische Volk von den trostlosen Zuständen im eigenen Lande nicht ablenken können, zumal die französische Oeffentlichkeit ja während der Pariser Weltausstellung und nach Verteilung der hohen Auszeichnungen genügend Gelegenheit gehabt hat, sich von dem heutigen Deutschland eine Vorstellung zu machen. Wenn die französische Regienung jetzt mit wachen Augen dem gefährlichen Spiel einer neuen Hetze gegen Deutschland zusieht, wenn sie gegen die Verwendung von Volksfrontgeldern für die Verunglimpfung des deutschen Führers nichts einzuwenden hat, dann wird sie sich ja wohl auch darüber im Klaren sein, daß ihr eine Rechenschaftslegung nicht erspart bleibt und man ganz besonders in Deutschland aus dieser dummdreisten Duldsamkeit seine Konsequenzen ziehen wird. b. d. Diätenerhöhung— selbstverständlich! Die französische Kammer hat gestern nachmittag die Erhöhung der Abgeordnetenbezüge von jährlich 30 000 auf 82 500 Franken mit großer Mehrheit angenommen. Badeort Rab durch Feuer vernichtet Aus Belgrad wird soeben gemeldet: In der vergangenen Nacht brach in dem bekannten internationalen Badeort Rab auf der gleichnamigen Insel an der norddalmatinischen Küste ein großer Brand aus, der in den frühen Morgenstunden dos Mittwoch noch immer andauerte. Das historische sogenannte Fürstenschloß und das ebenfalls historische Rathaus sind bereits völlig zerstört. Es besteht große Gefahr, daß die ganze Stadt vernichtet wird. Auf Schiffen treffen ständig Feuerwehren aus der ganzen Gegend zur Hilfeleistung ein. „Glückliches deutsches Volk“— Ein Deutschlandbericht Im Zusammenhang mit der nebenstehenden„Bemerkung zum Tage“ unseres Pariser Mitarbeiters über die neue antideutsche Hetzausstellung in Paris ist ein im Journal unter der Ueberschrift„Fünf Jahre HitlerRegime, Eindrücke eines Besuches in München und Berlin" aus der Feder seines Sonderberichterstatters André Demaison veröffentlichter Deutschlandbericht beachtenswert. Demaison, der Deutschland aus der Vorkriegszeit, dann aus den Jahren des Niederganges 1918 bis 1921 und dann auch aus dem Jahre der Machtübernahme kennt, betont, das deutsche Volk habe so viel zu essen, wie es wolle, und es sei glücklich. Er habe jetzt im allgemeinen von Deutschland einen günstigeren Eindruck als im Jahre 1933. Das heutige Deutschland etwa mit dem des Nachkriegselends zu vergleichen, komme gar nicht in Frage. Heute herrsche in Deutschland Ordnung. Höflichkeit untereinander und dem Ausländer gegenüber sei selbstverständlich. Ganz besonderen Eindruck hat auf den französischen Berichterstatter bei einem Vergleich der Jahre 1919, 1933 und 1938 der neue Komfort und die Bekleidung der deutschen Menschen auf der Straße gemacht. Die Restaurants seien sehr gut besucht, sowohl bei Tag wie bei Nacht. Die Haushaltsgegenstände der deutschen Industrie seien billiger als in Frankreich. Das allgemeine Wohlbefinden sei also unbestreitbar. Die Menge des Volkes sei von Freude erfüllt. Nach endlosem Redeschwal.... das erwartete unrühmliche Ende in Gen Während am Montag— vor allem von Schweden und der Schweiz— der Mißerfolg der Genfer Liga und insbesondete das ungeheure Risiko zum Ausdruck gebracht worden waren, das mit dem Artikel 16 verbunden ist, marschierten gestern in erster Linie die Verfechter des erwähnten Sanktionsparagraphen auf. An ihrer Spitze selbstverständlich der Abgesandte Moskaus, Litwinow=Finkelstein, dessen rabulistisches Geschwätz lediglich erneut bewies, das Moskau der Hauptinteressent für die Aufrechterhaltung der Genfer Unfriedensliga in ihrer gegenwärtigen Form ist. Nach endlosem Redeschwall wurde die Ausschußsitzung geschlossen, ohne daß auch nur der Versuch unternommen wurde, den Widerspruch zwischen den Auffassungen der Gegner und der Anhänger des Sanktionssystems zu beseitigen. Die Eile bei der formalen Erledigung der Frage erklärt sich aus dem eingestandenen Wunsch der Westmächte, das Thema mindestens bis zum September(!) jeder weiteren Erörterung zu entziehen. Eisenbahnunfall in Weimar Ein Toter und ein Schwerverletzter Am 1. Februar 23.54 Uhr fuhr, wie die Reichsbahndirektion Erfurt meldet, im Bahnhof Oberweimar infolge unrichtiger Weichenstellung der. in Richtung Weimar ausfahrende Güterzug 12 426 auf den Prellbock auf. Die Lokomotive überrannte den Prellbock und stürzte die etwa 5 Meter hohe Böschung hinab. Der Packwagen und sechs nachfolgende Güterwagen entgleisten und wurden schwer beschädigt. Der Zugführer Otto Lenzner aus Gera kam ums Leben. Der Heizer Erich Schütze aus Causchwitz bei Crossen wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Lokomotivführer, der bei dem Sturz der Lokomotive aus dem Führerstand geschleudert wurde, aber zum Glück auf weichen Ackerboden fiel, blieb unverletzt. Offiziere der Emden in Addis Abeba Eine Offiziersabordnung des deutschen Kreuzers Emden ist von Massaua aus über Asmara im Flugzeug in Addis Abeba eingetroffen, wo sie auf dem Flughafen vom deutschen Konsul und der deutschen Kolonie, dem Adjutanten des Vizekönigs und zahlreichen hohen italienischen Offiziere herzlich begrüßt wurde. Zu Ehren des Kommandanten Bürkner, der zusammen mit seinem Adjutanten als Gast im Palast des Herzogs von Aosta wohnte, gab der Vizekönig den deutschen Offizieren ein Frühstück, während am Abend in dem deutschen Konsulat ein großer Empfang stattfand. Gestern vormittag sind die deutschen Offiziere im Flugzeug nach Massaua zurückgekehrt. Deutschland.,Der Chef der argentinischen Heeresluftwaffe, General Verdaguer, wurde von Staatssekretär General der Flieger Milch empfangen. Südslawien. Prinzregent Paul empfing den rumänischen Außenminister Istrate Micescu in Audienz und verlieh ihm den Weißen Adlerorden 1. Klasse am Großband. Aegypten. In Kairo ist von König Faruk der Weltnachrichtenkongreß eröffnet worden. England. In einer Zuschrift an die Times stellt William Teelling den Reichsarbeitsdienst für England als Vorbild hin. Im Zuge der Neuorganisation der britischen Streitkräfte hat der Kriegsminister einen Rat der Kommandeure des britischen Heeres geschaffen. Spanien. Der nationale Heeresbericht meldet eine große Anzahl von Ueberläufern an allen Fronten. Das Hein der Hiller=Jugend Unter diesem Titel veröffentlicht Heinrich Hartmenn, Bannführer im Stabe der Reichsjugendführung, im Dezemberheft der ausgezeichneten Monatsschrift„Die Kunst im Dritten Reich“(Zentral=Verlag der NSDAP. München) einen grundlegenden Aufsatz über Sinn und Ziel der Heime der H3., also über ein Thema, das z. Zt. besonders im Vordergrund des allgemeinen Interesses steht. Diesem Aufsatz entnehmen wir folgende Ausführungen: „So wie wir einst begonnen haben, vom Lied bis zu den größten Werken Dichtung und Musik in unsere Arbeit zu stellen und in Feierstunden unseren Jungen und Mädeln die Erlebnisse zu vermitteln, aus denen allein der letzte Einsatz und der höchste Mut kommen können, so ist mit diesem ersten Baujahr der HitlerJugend der Anfang gemacht, um nun allenthalben die Bauten und Räume zu schaffen, in denen sie als eine freie und stolze Jugend heranwachsen kann. Während eine frühere Zeit die Jugend ihrer Arbeiter in dunklen Hinterhöfen aufwachsen ließ und die Schüler ihrer höheren Schulen zu einem kunsttheoretisch, kunsthistorisch oder gesellschaftlich orientierten Kunstverständnis erzog, erlebt heute die ganze deutsche Jugend in ihren Heimen die Kraft eines Bildes, die vollendete Schönheit einer Schale, die Echtheit und Wärme handwerklicher Arbeit, spüren sie alle, wie ein neuer Raum in seiner lichten Weite und in seiner einheitlichen frschen Atmosphäre sie umfängt und sie zusammenschließt und den Charakter ihrer Heimabende bestimmt. Aus diesen Räumen gehen sie immer reicher und lebendiger, freier und kühner an ihre tägliche Arbeit. Dort werden sie wieder und wieder begeistert und damit wahrhaft erzogen... Es ist der gewaltige Erfo'g des ersten Baujahres der Hitler=Jugend, daß nunmehr allenthalben die irrige Meinung überwunden ist, es käme bei dem Bau eines HJ.=Heimes nur darauf an, zunächst einmal die notwendigen Räume zu schaffen und alle praktischen Anforderungen zu erfüllen, während die Frage der Gestaltung dieser Heime, die kulturellen und künstlerischen Probleme also vorläufig als weniger wichtig, ja angesichts der Mittelknappheit als ein gewisser Luxus zutückzutreten hätten. Nein, gerade weil ein Teil unserer Jungen und Mädel aus schlechten Wohnungen kommt, weil unsere Schulgebäude oft noch finstere und unschöne Räume haben, muß das Heim der Jugend mehr sein als ein billiges und schlechtes Haus. Eine mißglückte Aufführung wird vergessen, ein minderwertiges Buch nur einmal gelesen und dann nicht wieder zur Hand genommen; nür die sichtbaren Schöpfungen sprechen immer, und Bauten stehen auf Jahrhunderte. Generation um Generation aber wird das Heim der Hitler=Jugend durchlaufen und immer stärker fühlen, daß seine Räume so klar und echt, hart und sauber in ihren Formen sind wie das eigene Leben in Dienst und Einsatz. Und Jahrgang um Jahrgang wird dann das Heim verlassen, nicht nur mit einer kompromißlosen persönlichen Haltung, sondern auch mit einer Vorstellung des Raumes, der dieser Haltung entspricht, und wird beginnen, vom kleinsten Wohnraum bis hin zum Neubau dieses Ideal zu werwirklichen...“ Außerdem enthält dieses Heft der„Kunst im Dritten Reich“ u. a. noch Aufsätze zur Ausstellung„Italienische Kunst von 1800 bis zur Gegenwart“ in Berlin, sowie zur Hagener Kollektivausstellung des bekannten Porträtisten Rassael SchusterWolran; beide Aufsätze werden von zahlreichen mehr= und einfarbigen, Bildern begleitet. Die beigische Regierung verteidigt sich In der mit Spannung erwarteten Kammersitzung äußerte sich die belgische Regierung zu der rexistischen Beschuldigung, daß sie Kriegsmaterialtransporte an die spanischen Bolschewisten begünstigt habe. Verkehrsminister Marck erklärte, daß der fragliche Flugzeugauftrag für Spanien— es handelt sich um die Lieferung von drei Fokkerflugzeugen durch die belgische Firma Sabena— nicht durchgeführt worden sei, da die belgische Regierung nach Inkrafttreten des Nichteinmischungsabkommens die erforderliche Ausfuhrlizenz nicht mehr erteilt habe. Die Bemühungen des Valencia=Vertreters, die bereits an die Firma gezahlte Tantieme von 600000 Franken zurückzuerhalten, seien erfolglos geblieben. Der rexistische Abgeordnete Leruitte erklärte dann, daß seine Partei die Angelegenheit den Gerichten zur Untersuchung übergeben werde. Drei jrauen um einen Königsthron Cop. 4 Rohrbacher Verlag Berlin von Konradjoachim Schaub zu Schauburg Königin Wildelmine als junges Mädchen Tausende und Abertausende sind nach Amsterdam gekommen, um das festliche Schauspiel der Krönung der jungen Königin Wilhelmina am 6. September 1898 zu erleben. Wunderschön sehen die Grachten der Stadt aus, belebt von Hunderten von Schiffen im Festkleide. Alle tragen reichen Flaggenschmuck und viel bunte Wimpel und Lampions. Und die ganze bunte Pracht spiegelt sich in den nur leise bewegten Wassern wider. Längs der meist nicht hohen Häuser stehen Tausende von Lampen, die am Abend auch ihr helles Licht über Amsterdam werfen. Jedes Haus trägt das Wappenschild einer Provinz oder einer Großstadt der Niederlande zum Zeichen der engen Verbundenheit aller Teile des Landes. Auf dem Dam erglänzt das Standbild der„Nederlandsche Maagd“, dieses symbolhafte Zeichen des Landes, im neuen Bronzeton, umrahmt von einem prächtigen Kranz duftender Blumen. So ist die ganze Stadt— wohin das Auge blicken mag— über und über mit Blumen aller Art und Farben geschmückt, während goldene und rote Bänder, lustig im Winde flatternd, das Bild wirkungsvoll beleben. Auch die kleinsten Gassen Amsterdams haben es sich nicht nehmen lassen, in diesen Tagen ihr Festkleid anzulegen. Die Niederländer selbst aber tragen zu Ehren der Königin orangefarbene Bänder und Schleifen: die Farben des Hauses Oranien. Zum ersten Male will nun auch das niederländische Volk ausdrucksvoll seine Liebe zur jungen Königin beweisen. In allen Dörfern und Städten, auf allen Plätzen und Märkten ist deshalb für ein kostbares Krönungsgeschenk gesammelt worden. Und dies Geschenk des ganzen Volkes, eine„Goldene Staatskarosse“, soll der Königin an ihrem Ehrentage feierlich übergeben werden. Die Staatskarosse ist ein Meisterwerk der Wagenbaukunst im Stil der holländischen Renaissance. Als Verzierung am oberen Teil des Verdecks sind symbolhafte Darstellungen der Hauptberufszweige des Landes gewählt: Handel, Schiffahrt, Ackerbau und Industrie. Die Räder gleichen Sonnen, deren Strahlen den Glanz des Hauses Oranien versinnbildlichen sollen. Im Inneren befinden sich kostbare Gobelins mit Mustern von Blumen, die Hollands Namen und Ruhm in alle Welt getragen haben: Tulpen, Hyazinthen und Narzissen. Ferner zwei wundervolle Bilder von Professor van der Waay:„Huldigung des jungen Hollands für das Oranien“, und„Indische Fürsten überreichen der„Hollandschen Maagd“ kostbare Geschenke“. Sämtliche Stoffe dieser wertvollen Staatskarosse sind in den Niederlanden selbst oder den Kolonien gewachsen, entstanden und verarbeitet. Wahrhaft ein königliches Geschenk. Am 5. September 1898 trifft die Königin Wilhelmina kurz nach zwei Uhr mit ihrer Mutter, der Königin=Witwe Emma, auf dem Bahnhof in Amsterdam ein. Ein Fähnlein bewaffneter Landsknechte in Trachten aus der Zeit des Fürsten Moritz, begrüßt die Regentin. In diesem Augenblick tönt von der Reede, wo die niederländischen Kriegsschiffe eingelaufen sind, der Salut herüber. 101 Schuß! Sofort nach der Begrüßung durch den Gouverneur, den früheren Minister van Tienhoven, fährt Königin Wilhelmina mit ihrer Mutter unter dem Jubel des Volkes zum königlichen Schloß, dem berühmtesten und größten der Hauptstadt Hollands. Es ist ein wundervoller Spätbarockbau, der bis zum Jahre 1808 Rathaus war. Früh ist am nächsten Morgen alles auf den Beinen. um den festlichen Zug der Krönung zu erleben, auch zahlreiche Besucher aus anderen Ländern sind eingetrofsen. Es ist kurz vor elf Uhr, als die KöniginWitwe als erste das Schloß verläßt und den Festzug eröffnet. Der offene Wagen, von acht Pferden gezogen. fährt zur„Nieuwe Kerk“, der„Neuen Kirche", wo Königin Wilhelmina feierlich vereidigt werden soll. Zur Seite des Wagens reitet je eine Abteilung Kavallerie, während der Zeremonienmeister der Hofes und ihre Kammerherren in drei sechsspännigen Wagen folgen. Der Jubel des Volkes begleitet die geliebte Königin=Witwe auf ihrer Fahrt. Als die Turmuhr elf schlägt, erscheint Königin Wilhelmina. Unter dem anhaltenden Donner der Geschütze und Glockengeläute fährt sie vom Schloß im Schrikt zur Kirche. Dem glanzvollen Zuge voran schreiten die Wappenherolde, denen die Kammerjunker und anschließend Offiziere mit den Reichsinsignien folgen: dann kommt die Fahne des 7. Infanterieregiments und die Standarte des 8. Husarenregiments, deren Chef die Königin ist. Den Abschluß des Zuges bilden besondere Ordonnanz= und die Flaggoffiziere und weiter eine stattliche Zahl Offiziere aus Heer und Marine. Am frühen Morgen hat noch Nebel über der Stadt gelegen, doch dann bricht strahlend die Sonne durch. Tausende und Abertausende, dicht gedrängt, säumen den Weg vom Schloß zur Kirche und jubeln ihrer jungen Königin„ons Wilhelmintse" wieder und wieder zu. Und unermüdlich wie der Jubel der freudig erregten Bevölkerung, dankt die jugendschöne Frau aus dem Geschlechte der Oranier. Vor der Kirche wird die Königin von einer Abordnung der Generalstaaten empfangen und bis ins Innere zu ihrem Platz auf dem Thron rechts von der Königin=Witwe geführt. Mit etwas blassem Antlitz betritt Königin Wilhelmina die Kirche. Sie begrüßt die Mutter, die Fürstinnen zu Wied und von SachsenWeimar, das Diplomatische Korps und indische Fürsten, wie den Sultan von Siak und die beiden Söhne des Sultans von Kutei auf Borneo. Währenddem spielt die Orgel gedämpft das Wilhelmuslied. Neben der Königin stehen die ältesten Generale der Armee mit den ruhmreichen Fahnen des Heeres. Stehend noch begrüßt Königin Wilhelmina unter feierlicher Stille die Anwesenden: „Jetzt ist die Stunde gekommen, wo Ich Mich verpflichte, dem niederländischen Volke seine Rechte und Freiheiten zu erhalten. Fester knüpfe ich heute das feierliche Band, das zwischen Mir und Meinem Volk besteht. Die alte Verbindung zwischen Niederlanden und Oranien ist aufs neue bekräftigt. Schön ist Mein Beruf, schön Meine Aufgabe. Das niederländische Volk ist klein an Zahl, aber groß durch Kraft und Charakter. Ich halte es für ein Vorrecht und eine willkommene Pflicht, alle Meine Kräfte dem Gedeihen und dem Wohlergehen Unseres Vaterlandes zu weihen. Oranien kann niemals, ja niemals genug tun für die Niederlande!“ Aldrecht. gegend= und Bial“2 9 Albrecht. StellvertreDohm. Verantwortlich Atischen Tell: Dr. Shon=Fzich für den Ortstelt; vin Hohm, für den üürtschaftstell: Tont,„gpoße u seider. Haupschenzelzer:„Belsz.= für Leitartikel, und ren Poz::gein, Unterbaltungstell Po#m.. Inanp, den kulmeier für den vermischten Telt; Somund C lez, 141, Den Anzeigentell: Albert Dubberke? alle in Bonn, Burchschn.= Aufloge XII/87 über 19 500. Unverlangte Einsendungen ohne Bückparte,„werden nicht zurückgesandt. Sprechstunden der Schriftleitung 9½—10½ und 17—18 Uhr. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten. Hermann Neusser. Kom.=Ges., Bonn. Sammelrut, 3851—53. Ferngespräche 3853. Postschecktonio Köln 18672. Bankkonto: Girokonto Reichsbankstelle Vonn, Deutsche Bank und Disconto=Gesellschaft Bonn. Amtische Anzelgen mmn 15 Z. Vereins=Anzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen, min 11 J. Famillen=Anzeigen und Nachruse mm 10 H. Stellengesuche mm 5 S, Wortanzeigen einspaltig in der Grundschrift nur in einbeitlicher Brelte von igegeven bis 50 mm Höhe, lstern= und AuskunstsGebüor(Porto besonders) 30 J. Nachlässe: Malstassel 7 und Mengenstaftel.: Güttig ist die Anzeigenpreislifte 5. Ersüllungsort: Vonn-Rbein. 2. Jebruar 1933 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten Nr. 16 057. Seite 3 Rennfähret Bernd Kosemeger walde in Berim Veigeseal Tausende gaben ihm das letzte Geleit Draußen in der feierlichen Stille des Waldfriedhofs von Dahlem, ruht er, Bernd Rosemeyer, ganz nahe seinem Freund Ernst von Delius, der ihm auch im Leben nächster Kamerad war. Ein junger Held, ein Vorbild für die Jugend, ein Kämpfer für sein Vaterland, wird er fortbestehen, unauslöschbar ist sein Name eingeschrieben in die Herzen fener, die den großen Sieger liebten. Er hat sein Wort gehalten und sein Versprechen erfüllt, das er in seinem Lebenolauf der SS. gegeben, sich mit ganzer Kraft selbstlos für Volk und Vaterland einzusetzen. Unübersehbar war die Fülle herzlichster Blumenspenden aus den Reihen der deutschen Rennfahrer, der deutschen Autowerke, der motorsportlichen Organisationen und riesig der Kreis deter, die Bernd Rosemeyer das letzte Geleit gaben. In der Teilnahme führender Persönlichkeiten des gesamten deutschen öffentlichen Lebens offenbarte sich die Wertschätzung, deren er sich erfreute. Der Führer und sein Stellvertreter, die Mitglieder der Reichsregierung, RSKK., SS. und die anderen Gliederungen der Partei bekundeten durch die Entsendung von Vertretern ihre tiefe Anteilnahme. In der Kapelle hielten Deutschlands berühmteste Rennfahrer im weißen Rennanzug und Kameraden von der SS. die Totenwache. Korpsführer Hühnlein legte den Lorbeerkranz des Führers mit den Worten an der Bahre nieder:„Im Namen und im Auftrage des Führers als äußeres Zeichen seiner Anerkennung und seines Dankes für seine Erfolge und seinen Einsatz für Deutschlands Geltung.“ Der zweite Kranz, den der Korpsführer niederlegte, war der des Stellvertreters des Führers. Schließlich widmete er dem Toten als Führer des deutschen Kraftfahrsports einen Lorbeerkranz. Seine Worte an den Toten waren: „Wir nehmen nicht Abschied von Dir, lieber Bernd Rosemeyer! Wir halten Dich fest! Deine Laufbahn ist nicht beendet. In der gleichen Sekunde, in der Dir höhere Fügung das Steuer entriß, startest Du von neuem und nun als leuchtendes Vorbild sportlicher Haltung, sportlicher Leidenschaft und ganzen Einsatzes. Mit Zustimmung des Führers tragen zwei Stürme der politischen Armee Deinen Namen, aber auch die Tragik Deiner sportlichen Laufbahn. Dessen sind wir gewiß, wenn Du noch ein Wort an Deine Freunde richten könntest. Du würdest sagen: Reißt euch zusammen! Haltet fest die Fahne und bleibt im Vormarsch! Dessen sei Du gewiß, wir bleiben Dir treu!“ Für die Reichsregierung entbot Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller den letzten Abschiedsgruß. Weitere Kränze wurden niedergelegt im Namen des Ministerpräsidenten Generaloberst Göring und der Reichsminister Dr. Goebbels und Kerrl. Unter den Klängen des Trauermarsches von Beethoven gaben Rudolf Hasse, Hermann P. Müller, Walfried Winkler, Hans Kahrmann, Rudolf Caracciola, Hermann Lang, Manfred von Brauchitsch und weitere Rennfahrer ihrem toten Kameraden das letzte Geleit. Durch ein Spalier von Fackelträgern der SS. wurde der Sarg zum Grabe getragen, über den sich eine Sturmfahne und zwei Standarten des RSKK. senkten. während die Ehrenkomvagnie der Leibstandarte Adolf Hitler das Gewehr präsentierte. In weitem Umkreis schmückten Berge von Blumen und Kränzen die letzte Ruhestätte. Und draußen harrten Tausende, um dem großen Toten noch eine Ehrung zu erweisen. Eschs Straftaten aus dem Jahre 1929 Die gut bezahlten„Bemühungen“ Die Dienstag=Verhandlung im Esch=Prozeß brachte einige Fälle zur Sprache, in die auch der Mitangeklagte Werksprokurist Gottschalk und der Steuerinspektor Schülbe verwickelt sind. Die Fälle sind aus den Jahren 1929/1930, als Esch noch beim Finanzamt war und dort schon sehr erhebliche Summen in seine Tasche zu spielen wußte. Im ersten Fall soll er von einem verstorbenen Firmeninhaber 15 000 RM Honorar für ein Gutachten bekommen haben. Dieser Fall wurde aber vorläufig zurückgestellt. Im nächsten Fall hatte Esch in Erfahrung gebracht, daß in den Büchern einer Firmenteilhaberin eine Dividende von 40000 RM nicht verbucht war. Er drohte mit hoher Strafe. Gottschalk, der als privater Steuerberater für sie tätig war, ließ sich bewegen, an Esch 15000 RM zu zahlen, womit die Angelegenheit aus der Welt geschafft war. Der folgende Fall sieht außer Gottschalk auch Schülbe unter Mitanklage. Esch hatte bei einer Firma festgestellt, daß eine Abfindung von 100 000 RM aus steuerlichen Gründen nicht verbucht worden war. Als., der der Prokurist der Firma war, das zugeben mußte, erklärte Esch, daß durch Zahlung eines Schweigegeldes von 20000 RM die Angelegenheit erledigt sei. G. hat dann von der Firma aus die 20000 RM an Esch gezahlt. Esch erklärt hierzu, daß das kein Schweigegeld, sondern„Honorar“ für Gutachten gewesen sei. Die 20 000 RM will er zu gleichen Teilen mit Schülbe geteilt haben, da Schülbe von der Angelegenheit gewußt habe.— Schülbe bestreitet das. Er habe Esch in verschiedenen Fällen Unterlagen der Rechtsprechung und Literatur herausgesucht und beschafft und will es für seine diesbezügliche Hilfe erhalten haben. In dem zur Erörterung gekommenen Fall überredeten Esch und Schülbe den Gottschalk. 30000 RM zuviel bezahlter Steuer seiner Firma selbst abzuheben und zu Dritt zu verteilen. Esch und Schülbe erhielten je 10000 RM. während Gottschalk seinen Anteil von rund 10000 RM seiner Firma zurückzahlte. In dem letzten zur Verhandlung stehenden Fall hat Gottschalk an Esch für Schülbe für dessen weitere„Bemühungen“ noch einmal 2000 RM gezahlt. Esch will sie angeblich verloren haben(!?), worauf G. an Schülbe noch einmal 1000 RM zahlte. Westdeutsche Kurzmeldungen Raub auf Gangsterart Ein Koblenzer Konfektionsgeschäft wurde von Einbrechern heimgesucht. In einer schneidigen Limousine fuhren zwei junge Burschen vor dem Geschäft vor, zertrümmerten mit einem Werkzeug eine große Schaufensterscheibe und holten einige Herrenmäntel und Anzüge heraus. Die Beute schmissen sie in den Wagen, wurden dann aber von einer Polizeistreife gestört. In rasender Fahrt versuchten sie zu entkommen. Der Beamte requirierte einen in der Nähe stehenden Kraftwagen und konnte die Strolche bereits einige Straßen weiter an der Moselbrücke stellen. Es stellte sich heraus, daß die Burschen den Wagen am gleichen Abend in Köln gestohlen hatten. Es handelt sich um zwei bereits vorbestrafte Einbrecher aus Düsseldorf und Wuppertal. Neugeborenes Kind getötet Das Schwurgericht Aachen verurteilte eine 36jährige Chefrau aus Heistern bei Eschweiler wegen Kindestötung und versuchter Abtreibung zu einer Gesamtstrafe von zwei Jahren einer Woche Gefängnis. Die Angeklagte war seit zehn Jahren verheiratet und besaß drei Kinder. Im Jahre 1934 wurde dann ihr Mann wegen Hochverrats verhaftet und später zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Jahre 1937 bekam die Angeklagte ein außereheliches Kind, das sie kurz nach der Geburt in der Nacht des 22. Oktober 1937 in einer Waschschüssel ertränkte. Die Angeklagte war restlos geständig. Schon vorher hatte sie eine Abtreibung versucht. Das Schwurgericht billigte ihr sehr weitreichende Milderungsgründe zu, da sie die Tat in einem Anfall von Verzweiflung begangen habe. Lastauto in voller Fahrt auseinandergebrochen Als ein Lastauto mit Anhänger gerade das Dorf Ippesheim bei Kreuznach durchfahren hatte, brach ein Träger des Untergestells am Wagen durch, und das Fahrzeug brach in voller Fahrt völlig auseinander. Das Hinterteil des Wagens überschlug sich und riß einen Telegraphenmast um. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert. Die Fahrer kamen mit dem Schrecken davon. Selbstmord im=Zug In Düsseldorf stieg ein etwa 20jähriger junger Mann in den von Hamburg nach Köln fahrenden=Zug ein. Als der Zug kurz nach 7 Uhr in Köln eintraf, stellte man fest, daß sich der junge Mann in der Toilette eines Wagens einen Schuß in die Schläfe beigebracht hatte, an dessen Folgen er sofort gestorben ist. Rasch schreitet der Tod Einem tragischen Unglücksfall fiel in Geseke ein 27 Jahre alter Mann aus Holzhausen zum Opfer, der mit seiner jungen Frau auf dem Motorrad von einem Begräbnis in Herne auf der Rückfahrt war. Als er einen Radfahrer auf dem Hellweg überholen wollte und ihm zur gleicher Zeit ein Lastzug entgegenkam geriet er mit dem Motorrad zu weit nach rechts, streifte den Radler und verlor die Gewalt über sein Rad, das gegen einen Baum fuhr. Während seine Frau schon vorher vom Rad heruntergeschleudert wurde und nur leichte Verletzungen erlitt, wurde der Motorradfahrer so schwer verletzt, daß er verschied. Kathokische Jungmännerverbände aufgelöst Die Staatspolizeistelle Aächen teilt mit: Der Katholische Jungmännerverband der Diözese Aachen mit seinen sämtlichen Neben= und Untergliederungen ist am 1. Februar 1938 von der Staatspolizeistelle Aachen im Einvernehmen mit der Staatspolizeistelle Düsseldorf auf Grund des§ 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. 2. 1933 in Verbindung mit dem§ 1 des Gesetzes über die Geheime Staatspolizei vom 10. 2. 1936 für den Bereich der ganzen Diözese aufgelöst und verboten worden, weil er fortlaufend gegen die Bestimmungen über die Betätigung konfessioneller Jugendverbände verstoßen hat. * Die Geheime Staatspolizeistelle Köln teilt mit: Der Katholische Jungmännerverband der Erzdiözese Köln mit seinen sämtlichen Neben= und Untergliederungen wurde am 1. 2. 1938 von der Staatspolizeistelle Köln im Einvernehmen mit der Staatspolizeistelle Düsseldorf auf Grund des§ 1 der Verordnung des Reichspräsidenten vom 23. 2. 1933 für den Bereich der Erzdiözese Köln aufgelöst und verboten, weil er fortlaufend gegen die Bestimmungen über die Betätigung konfessioneller Jugendverbände verstoßen hat. Düsseldorf baut Rathaus, Schlageter Hulle und Opernhaus Zu Beginn der öffentlichen Ratsherrensitzung nahmen die Ratsherren der Stadt Düsseldorf zu einer Vorlage des Oberbürgermeisters zum Rathausneubau Stellung. Aus der großen Reihe von Wünschen habe man nach sorgfältiger Prüfung zunächst einmal fünf herausgenommen: Der Neubau eines Opernhauses und der Bau einer großen Schlageterhalle. Beide Projekte seien vom Führer persönlich angeregt und gewünscht worden, weiter der Neubau einer Chirurgischen Klinik, der Neubau einer Tonhalle und der Rathausneubau. Bei allen fünf Projekten würden sich drei große Fragen ergeben, nämlich: wo, wie und wann. Am einfachsten sei die Lösung bei der Chirurgischen Klinik, da sie innerhalb der Städtischen Krankenanstalten errichtet werden müsse. Auch der Bau eines Opernhauses dürfte bei der Beratung nicht allzu große Schwierigkeiten machen. Baulich am einfachsten dürfte die große Versammlungshalle sein. Wohin mit Opernhaus und Versammlungshalle, sei noch zu klären. Das größte von den fünf Projekten sei der Rathausneubau. Es müsse selbstverständlich am Rhein liegen. Das stehe schon einmal fest. Alles andere müsse noch geklärt werden. Der Oberbürgermeister fügte noch hinzu, daß nach Lage der finanziellen Verhältnisse der Stadt Düsseldorf sogar drei oder vier Projekte gleichzeitig in Angriff genommen werden könnten. Alle anderen größeren Projekte müßten allerdings auf mehrere Jahre hinaus zurückgestellt werden. Oberleutnant Klinkmüller„Pg. 100“ beigesetzt Unter großen Ehren geleitete in Breslau die Bewegung Schlesiens einen ihrer treuesten Kämpfer, Oberleutnant a. D. Klinkmüller, zu Grabe. Der verdienstvolle alte Kämpfer, der Träger des Goldenen Ehrenzeichens und in der NSDAP. auf Grund seiner Parteinummer als„Pg. 100“ bekannt war, besaß auch das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse. Auch als Verfasser zweier Kriegsbücher ist er bekannt geworden. Er starb im Alter von 48 Jahren an den Folgen eines Leidens, das er sich bei der Flucht aus sowjetrussischer Gefangenschaft zugezogen hatte. Wie wird das Wetter? Wetterbericht vom 2. Februar Das kräftige Tief über Skandinavien steuert im Verein mit dem Gebiet Hochdruck an den Azoren kältere Meereslust nach dem Kontinent. Da durch die noch unverändert ungünstige Lage des Azorenhochs die gesamte Strömung uneinheitlich ist und so die Bedingungen für Neubildungen von Störungen weiterhin günstig bleibt, ist mit einer durchgreifenden Wetteränderung nicht zu rechnen. Wetteraussichten bis Donnerstag: Frische, zeitweise starke Winde um West. Wechselnd bewölkt mit zeitweisen Niederschlägen. Temperaturen etwas zurückgehend. Weitere Aussichten: Noch keine stärkere Beständigleit. Beobachtung der Metterstation Beuel Sonnenaufgang.14, Sonnenuntergang 17.19, Mondaufgang .27, Monduntergang 19.57, absolute Dunkelheit 19.09, bürgetliche Dämmerung(abends) 18.03,(morgens).30. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 751,7, red. auf NN. 756,8. Tendenz steigend, Temperatur 4,1, Max. gestern.5, Min. d. Nacht.5, Windrichtung und Stärke m Sek. SW. 1,7, Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 0,1 Ursam, Bodenoberflächentemp. 3,0. Degelstand Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.46(—38), Kebl.09(—11), Marau.08(+), Mannheim 4,50(+.50), Mainz 1,80(+.30), Bingen 2,80(+71), Kaub.21(+55), Trier.59(—), Koblenz.99(+75), Köln 4,04(+76), Düsseldorf.26(+52), Duisburg 2,29(+41), Mülheim 1,82 —25), Ruhrort 2,60(+-40), Wesel 2,50(+25), Emmerich .59(-21). Der Bonner Pegel zeigte deute morgen.50(.116). der Kölner Pegel.57(.04) Meter. Hungeronot auf einer nordirischen Iusel Die Bewohner der Insel Rathin nördlich von Irland sind infolge des starken und dauernden Sturmes von Hungersnot bedroht, da es. seit etwa drei Wochen unmöglich ist, mit einem Schiff an die felsige Küste heranzukommen. Ein Funkspruch von der Insel besagt, daß die Lebensmittelvorräte zu Ende gehen. Sie suchen eine Ursache für Ihr blasses Aussehen, für Ihre Appetitlosigkeit? Bei vielen Menschen, besonders bei schulpflichtigen Kindern wirkt sich die sitzende Lebensweise und der Mangel an Bewegung in frischer Luft ungünstig auf das Allgemeinbefinden aus. Sie fühlen sich abgespannt und müde wie nach einer überstandenen Krankheit. In diesen Fällen leistet das blutbildende Kräftigungsmittel Bioserrin vorzügliche Dienste. Bioferrin enthält sämtliche Nährstoffe des Blutes. Es ist in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. Wie Lessing stard Im Januar=Heft der ausgezeichneten Monatsschrift für Dichtung, Kunst und deutsches Leben„Das Innere Reich", das vor allem dem siebzigjährigen Wilhelm Schäfer gewidmet ist, befindet sich auch ein trefflicher und aufschlußreicher Aufsatz von Edgar Maaß über „Lessing in Wolfenbüttel“, dem wir folgende ergreifende Darstellung vom Tod dieses ersten großen Klassikers der deutschen Nation entnehmen: Am 3. Februar 1781 wird Lessing in Braunschweig von einem Schlagfluß befallen. Man schleppt den Besinnungslosen in seine Wohnung am Aegidienmarkt. Dann beginnt er zu sprechen, mit mühseliger, schwerer Zunge, aber, was er spricht, sind Scherzworte. Im Bett liest er eine Entgegnung auf die Schrift Friedriche des Großen über die deutsche Literatur, eine Schrift, in welcher der König bewiesen hat, daß sich auch große Männer irren können. Die Entgegnung ist matt, aber sie ist von Jerusalem, dem Vater jenes jungen Mannes, der sich vor seinem Stehpult mit dem aufgeschlagenen Heftchen der„Emilia Galotti“, erschossen hat, und den Lessing vor einiger Zeit die Darstellung in„Werthers Leiden" verteidigt hat. Am 15. Februar erhebt sich Lessing plötzlich vom Bett, er begrüßt die im Vorzimmer versammelten Freunde, indem er mit furchtbarer Anstrengung die Mütze ehrerbietig vom Haupte nimmt. Dann lehnt er den Kopf gegen den Türpfosten, Schweiß rinnt ihm über die Stirn. Er bricht in sich zusammen. Wieder im Bett, hat er noch die Kraft, seinen Arm dem Arzt zum Aderlaß zu reichen.„Aengstigen Sie sich nicht!“ ruft der Arzt. Lessing schließt lächelnd die Augen und stirbt. Es ist sieben Uhr abends. Da der Tote keinerlei Mittel hinterlassen hat, muß er auf Staatskosten beerdigt werden. Dem Sarge folgen die Braunschweiger Freunde und einige Männer aus dem Volk. Bei Annäherung des Leichenzuges werden hier und da Türen und Fenster geschlossen. Man glaubt, daß der Teufel den Feind der Kirche geholt habe. Die Aufwärterin seiner Wohnung sagt: „Er hatte nichts, konnte nichts und taugte auch nichts.“ Der Sarg senkt sich in die Gruft des Magnikirchhofs hinab. Bald wird der einfache Grabstein einsinken und das Grab von Unkraut überwuchert sein. Am 9. März wird im Theater am Gänsemarkt in Hamburg„Emilia Galotti“ gegeben. Zum Schluß steht auf der Bühne, im Zimmer des Prinzen, die Büste des Toten, schwarz umhüllt. Um sie sind die Schauspieler in Trauerkleidung gesammelt. Friedrich Ludwig Schröder tritt vor und spricht die Gedenkrede, in der es heißt:„Sprichst, Deutschland, du von dir, erwähne Seiner!“ Ein Hoher Senat verbietet, daß in den Zeitungen ein Wort über diese Trauerfeier gedruckt wird.„O, der dicken, dicken Dummheit!“ ruft Elise Reimarus. Herder aber, in Weimar schreibt:„Und du warst keinem Laster so feind, als der unbestimmten, kriechenden Heuchelei, unserer gewohnten Halblüge und Halbwahrheit—, der langweiligen, schläfrigen Halbwahrheit, die wie Rost und Krebs in allem Wissen und Lernen von frühauf an menschlichen Seelen naget. Dies Ungeheuer und ihre ganze fürchterliche Brut gingst du wie ein Held an und hast deinen Kampf tapfer gekämpft.“ Aus der Arbeit des rheinischen Zeutralarchivs für Erbgesundheit Bekanntlich gibt es in Bonn ein rheinisches Zentralarchiv, das die Sippenforschung nach der Seite der erblichen Gesundheitsverhältnisse für die gesamte rheinische Bevölkerung erweitert. Bei diesem Zentralarchiv handelt es sich um das 1935 vom Landeshauptmann der Rheinprovinz errichtete Erbbiologische Institut, dessen Ziel die Erfassung der erbbiologischen Bestandsaufnahme der gesamten rheinischen Bevölkerung ist. Auf der kürzlich abgehaltenen Tagung der Anthropologischen Gesellschaft, der Gesellschaft für Rassenhygiene und der Westdeutschen Gesellschaft für Familien= kunde im Bonner Erbbiologischen Institut berichtete der Direktor des Instituts, Professor Dr. Pohlich, daß bereits 700000 Rheinländer auf die Gesundheitsverhältnisse ihrer Sippen und Familien erforscht sind. Lückenlose Gesundheitstafeln sind schon von 24000 rheinischen Sippen aufgestellt. Von den 100000 Bonnern sind bereits 60000 auf ihre erbliche Gesundheitslage erfaßt. Von den im Rheinland lebenden Zwillingen hat man bisher 70000 Paare karteimäßig bis auf ihre Ahnen erforscht. Damit ist ein klares Bild über die Verschiebung der erblichen Anlagen des Inhabers eines Ahnenpasses bis auf die Vorfahren möglich und die entscheidende Frage nach seiner physischen wie moralischen Leistungsfähigkeit gegeben. Die Erfahrungen des rheinischen Zentralarchivs werden bald in anderen Gauen ausgewertet durch Errichtung von weiteren Provinzialstellen. Von der Arbeit des NSD.=Dozentenbundes Mit der ersten Monatsversammlung im Großen Hörsaal des Ehemischen Instituts im neuen Jahr nahm der Dozentenbund seine Vortragstätigkeit wieder auf. Der Abend stand unter dem Gesamtthema„Hochschulwissenschaft und Vierjahresplan“. In seiner Gröffnungsansprache umriß der örtliche Dozentenbundsführer, Pg. Pros. Dr. Karl Chudoba noch einmal klar und eindeutig Aufgaben und Zielsetzungen des Dozentenbundes. Er wies vor allem auf den tieferen Sinn der Vortragsabende hin, die Vorstusen sein sollen zu einer wissenschaftlichen Akademie aus neuem Geiste, in denen Grundfragen der einzelnen Wissenschaftsgeviete über die Schranken der Jakultäten binweg erörtert werden sollen, ebenso wie die nationalsozialistischen Lebensfragen und völkischen Levensausgaben der Hochschule überhaupt. Von diesem wissenschaftlichen Einsatz aus soll sich der Dozentenbund allmählich immer fester weltanschaulich und im kämpferischen Sinn kameradschaftlich formieren als die nationalsozialistische Kerntruppe an der Hochschule, an die sich alle wertvollen Kräfte angliedern. Anschließend sprach Pros. Dr. Schmitz=Dumont üver„Probleme der Kunststofschemie" Professor Chuto Ito Leiter des Japaninstituts in Berlin, spricht am Donnerstag, dem 10. Februar, aus Anlaß der Japanischen Ausstellung im Städtischen Oberniermuseum in der Universität Bonn, Horsaal 10, und zwar über das Thema:„Die Beziebungen zwischen der sapanischen und chinestschen Baukunst“. Professor Ito darf wohl als der bedeutendste Architekt Japans bezeichnet wenden. Er war derjenige, welcher der japanischen Architektur die wissenschaftliche Grundlage und Form gegeben hat, der in Japan bahnbrechend auf dem Gebiet der orientalischen Architektur war und der das Wesen der Japan eigenen Architektur dem Verständnis der allgemein wissenschaftlichen Wolt erschlossen hat. Zu seinen Schöpfungen gebören: der große Schrein von Ise, der Meisi=Schrein, der Korea=Schrein, die Erinnerungshalle an das große Erdbeden, der HongwanstTempel in Tokvo usw. Er ist Berater des Kaiserlichen Museums Mitgliod der Gesellschaft für den Schutz der nationalen Denkmäler, ständiges Mitglied der Akademie für fernöstliche Kultur und Professor der Waseda=Universttät. Den Vortrag werden zahlreiche Lichtbilder erläutern. Niederrheinische Gesellschaft für Natur= und Heilkunde Am Donnerstag, dem 3. Februar, sprechen im großen Hörsaal des Zoologtschen Institutes, Poppelsdorfer Schloß, C. Heidermanns:„Uober eine neue fermentative Allantoin= und elektrometrische Harustoffbestimmungsmetbode" und R. Lehmensick über massenhaftes Auftreten des Nasdorn= käsers und des Menschenflobs bei Bonn. Der Don=Kosaken=Chor Serge Jaroff der erst kürzlich aus Amerika zurückgekehrt ist, wird in seinem hiesigen Konzert am 6. Februar u. a. Werke von Bortnjanski. Tschaikowsky, Schwedoff, Rachmaninoff, Kastalski singen. Geheimrat Meißner feiert seinen 75. Geburtstag Am heutigen Mittwoch begeht der Senior der deutschen und nordischen Philologie, der frühere Professor der Bonner Universität Geheimrat Rudolf Meißner seinen 75. Geburtstag. Rudolf Meißner begann seinen wissenschaftlichen Weg in Göttingen, arbeitete bis 1913 in Königsberg und wurde dann als Nachfolger von Karl von Kraus nach Bonn berufen. Meißners Hauptforschung hat der norwegischen Uebersetzungsprosa und der Skaldendichtung gegolten. Als Schüler von Müllenhoff. Scherer und Moriz Heyne wandte er sich schon früh der Germanistik zu. Als gründlicher Kenner der Lieder=Edda und der Isländersagen veröffentlichte er in der bekannten Sammlung„Thule" im Jahre 1913 die„Geschichte von den Leuten aus dem Lachswassertal“. Im Jahre 1921 erschien als Hauptwerk aus seiner Feder das Buch„Die Kenningar der Skalden". Mit E. A. Kock gab er später nach jahrelanger Arbeit das „Skaldische Lesebuch“ heraus. In den letzten Jahren arbeitete der Gelehrte am„Deutschen Wörterbuch“. Neue Bücher Cyriel Verschaeve:„Christlich=nordischer Geist in der flämischen Mystik“(Franz Westphal Verlag, Wolfenhagen=Scharbeutz, 32 Seiten). In dieser poetisch philosophischen Rede ist zur kosmischen Abgründigkeit der nordischen Seele vorgetastet, für die das Christentum nichts Fremdes und aus Asten Importiertes sein konnte, weil es dann nicht zu den mystischen Ausprägungen bei Meister Eckehart und seinem Schüler Runsbroec hätte kommen können. Und um diese beiden immer um Gott kreisenden Menschen geht es eigentlich in dieser Rode: um den brausenden und hochfliegenden Eckehart, ganz augustinische Natur nach Verschaeres Aussage, und um den Flamen Ruusbroec, der die vor ihm gedachten Gedanken über Gott zu einer Summe zusammensaßte und daraus die mächtige Kathedrale der flämischen Mystik baute. Indem aber Verschaeve sich also mit denen beschäftigt, die zum tiefsten Schauen gedrängt waren, ist seine eigene christlich=nordische Seele kreisene um Gott, wenn er sich selbst auch bescheiden nicht den Mystikern zurechnet. Willl Dünwald. Abglanz der Liebe. Roman von Ernest Hello. Verlag Anton Pustet, Leipzig=Salzburg(285 Seiten). Wenn man dieses Buch, dessen Erzählungen trotz ihrer Schlichtheit packend und aufreißend sind, gelesen hat, dann wundert man sich, taß die Kunst dieses französischen Dichters nicht schon früher auch uns zugänglich gemacht wurde. Er teilt das Schicksal der Gestalter, die nicht für die Masse schrieben und deshalb nach dem Tode noch unbekannt blieben. Hellos Sprache ist von dichterischer Kraft und Schönheit, die zum Fanal wird, wenn mit wuchtigen Wahrheiten Anklage erhoben wird gegen die Veräußerlichung und Gottloswerdung der Menschheit. Ein Dichter, der prophetisch in die Zukunft sah. Weinand. Seite 4. Nr. 16 057 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 2. Jebruar 1930 Bonnei= Nachrichten Sonne überm Acker! (Zum Lichtmeßtage) Ist nicht die Hasel schon wieder— am sonnigen Waldeshange— mit langen stäubenden Frühlingslocken behangen? Und wo findet hie und da eine verfrühte Diene her? Die Luft ist milde; sie riecht nach Schnee, nach aufgeweichten Waldwegen und strömenden Quellen. Die Ferne öffnet sich mitunter zu blauen Ausblicken, flüchtig nur, aber sie wecken dann die Frühlingswünsche der Sehnsucht. Und ein leises, zages Hoffen keimt. Denn der Lichtbogen ist größer geworden. Sonne steht hoch über dem Land. Am Lichtmeßtage bestatigen wir diese erste, sichtbare Wahrnehmung einer steigenden Lichtfülle. Um eine ganze Stunde ist der Morgen länger, und der Abend kürzer geworden. Um ein volles Maß wächst die Frühlingshoffnung der Menschen mit dem höher gespannten Lichtbogen des Tagesgestirnes. Wir spüren es im täglichen Arbeiten, sowohl als im inneren, seelischen Wachsen und Werden. Tür um Türe öffnen wir dem wachsenden Lichte und der steigenden Frühlingsahnung. Noch ist ihr Glanz fern, noch ist er umstürmt. Noch gibt es harten Kampf mit dem Winter und seinem heimtückischen Abgang. Kein ehrlicher Kämpfer gibt das Kampffeld ohne Not preis. Aber— das Licht ist des Frühlings= und unsere Waffe. Das Licht ist unser Sieg. In ihm ist die Kraft des Lebens. Aus ihm kommt der Wille zum Sieg. Sonne überm Acker!— Schon sprießt die junge Roggensaat; und die umgepflügten Felder atmen und krinken das Licht. Sie vergessen Schneestürme, Winde und Frostwellen. Sie haben sich durchwühlen lassen von den Gewalten, die not tuen, um alles Wachstumswidrige, alles Kranke und Unfruchtbare zu zerstören. Nun steigt die unversiegbare Erdkraft empor, vermählt sich mit der Sonnenkraft, und neues Leben wird keimen. Licht ist Kraft, und Licht ist Freude. Alles Lebendige ist seiner bedürftig. Denn nur im frohen Spiel der Kräfte liegt fruchtbringendes Schaffen. Auch dazu ist Freude nötig. Nicht die überwältigende, brausende, nein, die stetig wachsende, aus unseren kleinen Kämpfen siegende Freude. Sieh, wie die Hasel stäubt! Sieh, wie die Sonne steigt! Einer unserer größten Tondichter hat die Musik der Sphären erlauscht, und uns der Sonne tönendes Licht in die erschütternde Sprache seiner Melodien eingefangen, so daß wir mitschwingen im Siegeszuge, wenn „sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne und läuft den Weg gleich als ein Held!" Unbeirrbar und sieghaft wächst der Lichtbogen des Jahres höher und höher.— Sonne überm Acker! T. P. Kieier Bonner Radispirget Schulunterricht an Feiertagen: Durch das Gesetz über die Feiertage vom 27. Februar 1934 sind der Neujahrstag, der Karfreitag, der Ostermontag, der Himmelfahrtstag, der Pfingstmontag, der Bußtag, der 1. und 2. Weihnachtstag als kirchliche Feiertage anerkannt worden. An diesen Feiertagen fällt infolgedessen der Schulunterricht aus. Ferner bestimmt dieses Gesetz, daß außer den genannten Feiertagen in den Gemeinden mit überwiegend evangelischer Bevölkerung das Reformationsfest, in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung das Fronleichnamsfest— entsprechend dem bisherigen Brauch— als Feiertag gehalten wird.— An den katholischen Feiertagen: Hl. Dreikönige(6 Januar), Peter und Paul(29. Juni), Maria Empfängnis(8. Dezember), die durch das Gesetz vom 27. Februar 1934 als Feiertage nicht anerkannt sind, hat bisher an den Schulen wie bei den Behörden innerhalb der Provinz eine große Buntscheckigkeit bestanden Im Interesse der dringend gebotenen Einheitlichkeit hat der Oberpräsident der Rheinprovinz mit sofortiger Wirkung folgendes bestimmt: In den Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung fällt am Fronleichnamstag und auch am Allerheiligentag, da er dort als hoher Feiertag gehalten wird, der Unterricht aus. Dasselbe gilt in den Gemeinden mit überwiegend erangelischer Bevölkerung für den Resormationstag. An den kirchlichen Feiertagen: Hl. Dreikönige, Peter und Paul und Maria Empfängnis wird an allen Schulen der Provinz der volle lehrplanmäßige Unterricht erteilt. Arbeiten der Stadtvermaltung Das städtische Gaswerk ist##t zeiniger Zeit damit beschäftigt, die Kühlanlagen für Gas zu überholen. Die Arbeiten gehen nunmehr ihrem Ende entgegen. Im Laufe dieser Woche soll auch mit der Ueberholung der Kammeröfen begonnen werden. Die Arbeiten werden so durchgeführt, daß die Gasbelieferung nicht unterbrochen wird. Das Tiefbauamt verlegt in der Karl=SchurzStraße die Bandsteine und wird anschließend den Straßenausbau fertigstellen. In der Dahlmannstraße werden die gleichen Arbeiten vorgenommen, doch ist hier ein provisorischer Ausbau vorgesehen. Auch in der Sandtstraße werden auf der Seite, an der Neubauten errichtet sind, die Bandsteine verlegt werden. Auch hier wird man anschließend den Straßenkörper straßenmäßig befestigen. Für die Martinstraße ist nunmehr ein Parkverbot erlassen worden, und zwar ist das Parken zwischen Gangolfstraße und dem Hause Martinstraße 12 nicht mehr gestattet. Auf dem Kaiserplatz hat das Tiefbauamt vor einigen Tagen damit begonnen, durch weiße Striche dem Fußgänger zu zeigen, wo er bestimmungsgemäß die Fahrstraße überschreiten darf. Mit diesen Arbeiten ist man inzwischen fertig geworden. Auch in der Reuterstraße hat man in der Nähe der Straßenüberführung weiße Striche auf die Jahrbahn gezeichnet und damit einen gewissen Richtungsverkehr eingeführt. * Vonn im Reichsberufswettkampf Der Gau Köln=Aachen hat als Ergebnis der Werbeaktion zur Teilnahme am Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen mit 105000 Wettkämpfern(davon 41 180 männliche und 23 550 weibliche Jugendliche sowie 30 143 männliche und 10137 weibliche Erwachsene) eine hundertprozentige Steigerung gegenüber dem Vorjahre zu verzeichnen. Fast alle Teilnehmer haben als Grundlage Volksschulbildung; die Teilnehmer, die Gelegenheit hatten, in einer Lehrwerkstatt zu arbeiten, sind den anderen zum großen Teil leistungsmäßig überlegen. Im Kreis Bonn nahmen 3890 männliche Jugendliche, 3211 weibliche Jugendliche, 4009 männliche Erwachsene und 1833 weibliche Erwachsene am Berufswettkampf teil. * Personalnachrichten aus dem Schuldienst Mittelschullehrerin Maria Escher, Bonn, tritt am 1. April 1938 in den Ruhestand; Volksschullehrerin Grete Hausen, Bonn, erhielt zum 1. Februar 1938 ihre endgültige Anstellung. * Herzlichen Glückwunsch! Das Ehepaar Gustav Kramer, Hubertusstraße 16, feiert heute das Fest der Silbernen Hochzeit; gleichzeitig bezieht das Ehepaar 25 Jahre den General=Anzeiger. * Meisterprüfung. Herr Paul Schmitz, Bonn Breitestr. 52, hat die Meisterprüfung im Bäckerhandwerk bestanden. * Persönliches. Die Steuerinspektoren beim Finanzamt Bonn Dornhard und Schmitz wurden zu Obersteuerinspektoren, Steuersekretär Einig, Steuerpraktikant Thomas zu Steuerinspektoren besördert. * Deutsches Frauenwerk Ortsgruppe Bonn=Nord. Sprechstunden der Leiterin: Donnerstag von 16 bis 18 Uhr: Nähnachmittag: Donnerstag von 15 bis 19 Uhr: Arbeitsabend: Doonerstag von 20 bis 22 Uhr: Arbeitsabend der Jugendgruppe: Donnerstag von 20 bis 22 Uhr. Auch das REFK bei der 4. Reichsstraßensammlung An der Durchführung der 4. Reichsstraßensammlung, die am 5. und 6. Februar im ganzen Reichsgebiet durchgeführt wird, wird sich erstmalig das Nationalsozialistische Flieger=Korps beteiligen. Korpsführer Generalleutnant Christiansen schreibt aus diesem Anlaß:„Das Nationalsozialistische Flieger=Korps wird mit seinen Führern und Männern in allen deutschen Gauen am 5. und 6. Februar 1938 zur 4. Reichsstraßensammlung des Winterhilfswerkes, dem Willen unseres Führers freudig folgend, sich seines Vertrauens auch in der Hilfsbereitschaft deutschen Volksgenossen gegenüber, im nationalsozialistischen Geiste würdig erweisen.“ * Wer erhält den Preis? Das Preisausschreiben des Vaterstädtischen Vereins hat, wie wir bereits berichteten, freudigen Widerhall gefunden. Dem Viermännerausschuß des Vereins war es nicht leicht, aus der Stoffülle die besten und brauchbarsten Entwürfe herauszusuchen. Das Ergebnis ihrer Tätigkeit wird am Sonntag in der Fremdensitzung auf der Kasselsruhe bekanntgemacht. Dort findet auch die Preisverteilung statt. Nebenbei: Kinder unter 14 Jahren zahlen für die Eintrittskarte im Vorverkauf 60 Pfg. Nach der Arbeit— ein Pülverchen? Es ist eine Binsenweisheit: Nach angestrengter Arbeit ist eine Ausspannung nicht nur gut, sondern sogar notwendig. Körper und Geist werden aufgefrischt. Nach schön verbrachten Stunden ist der Mensch nochmal so aufnahmefähig, stürzt er sich nochmal so eifrig wieder in seine Arbeit. Frohe Stunden sind daher die beste Medizin gegen Aerger und Verdrießlichkeit. Leider verschaffen wir uns zu wenig solche frohe Stunden der Abwechflung und Entspannung. Viel eher greife: wir zu einem Pülverchen oder einer Pille, glaubend unsere Müdigkeit, unsere Schaffensunlust damit zu kurieren. Pülverchen und Pillen aber, mögen sie noch so gut wirken, bleiben immer ein Notbehelf. Der beste Nothelfer ist der Arzt und dieser Arzt heißt: Frohsinn! Was steht im Wege, diesen Arzt zu konsultieren? Wo er wohnt, wo er seine Sprechstunden hat? Auch das kann verraten werden. Man trifft ihn am kommenden Samstagabend im Königshof auf dem Presse= und Künstlerfest. Dort behandelt er seine Patienten nach altbewährtem Rezept.„Steh nicht abseits“, lächelt er aufmunternd,„mach mit! Stürze dich hinein in die Fröhlichkeit dieses beschwingten Festes. Es ist alles bereit. Du kennst die Königshof=Räume nicht wieder. Unsere Bonner Künstler haben an Witz und Humor, an Scherz und Pracht ihre reiche Kunst verschwendet. Der dekorative Rahmen ist da, Musikkapelben sind da, eine überraschend gut besetzte Tombola wirft dir das Glück in den Schoß und die Hauptsache: Es sind Menschen da, die sich gleich dir, ausspannen und erholen, die froh sein wollen. Du bist also in guter Gesellschaft! Mach mit!“ Also spricht Herr Dr. Frohsinn.— Befolgen wir seinen Rat! Von der Frau— für die Frau Was wir im Februar essen Der Monat Februar bringt uns weiter eine gute Auswahl für unseren Küchenzettel. Die reichlichen Mengen an Kartoffeln lassen sich für die Hausfrau in der verschiedensten Form verwenden. Mit wenig Mühe kann für fast jede Mahlzeit ein schmackhaftes Gericht hergestellt werden. Zum Hammel= und Kalbfleisch werden die Wintergemüse bevorzugt gegessen, also alle Kohlarten und Rüben. Beides steht uns reichlich zur Verfügung. Haferflocken werden zu Suppen, Breien, Aufläufen, Bratlingen, Klößen und Gebäck verarbeitet. Marmelade, besonders die verbilligte, kann zum Backen und zu Süßspeisen vielseitig Verwendung finden. Neben der Vollmilch ist die entrahmte Frisch= und Trockenmilch sowie die Buttermilch zu Suppen oder zu Salaten zu bevorzugen. Aus den Hülsenfrüchten wie Erbsen, Linsen und Bohnen kochen wir Suppe, Brei und Gemüse oder auch einen Eintopf. Sauerkraut, das reichlich vorhanden ist und durchaus zur gesunden Ernährung beiträgt, kann nicht häufig genug gegessen werden. In Verbindung mit Fisch oder Kartoffeln, als Auflauf z.., ist schnell ein schmackhaftes Gericht zubereitet. Eiweißreiche Magerkäse sind als Brotbelag und zu allerlei Speisen zu verwenden. Quark wird als Aufstrichmittel, als Beilage zu Kartoffeln oder auch mit Kartoffeln verarbeitet, gern gegessen. Als Süßspeise ist Quark wohl den meisten Hausfrauen bekannt. Eine reiche Auswahl von Rezepten für die Verwendung von Quark steht zur Verfügung. Endlich haben mir noch Obst, das schließlich immer eine gute Ergänzung zu jeder Mahlzeit ist. Schaufenster=Wettbewerb im Reichsberufswektkampf aller schaffenden Deutschen, 13. bis 20. Jebruar.— Haft Du Deine Anmeldung schon abgegeben? Prodieme der Ermeinde=Finauzpontit An der Mittelrheinischen Verwaltungsakademie Bonn begann gestern eine neu eingerichtete Vontragsreihe über gemeindefinanzrechtliche Fragen. Zur Eröffnung der Vortragsreihe sprach Beigeordneter a. D. Dr. Kottenberg, Düsseldorf, über das Thema:„Probleme der Gemeinde=Finanzpolitik.“ Den ausführlichen Darlegungen des Vortragenden entnehmen wir folgendes: Durch die Realsteuerreform 1936 ist den deutschen Gemeinden eine Finanzmasse von rund 590000 RM zugewachsen. Die hierdurch aufgeworfenen Finanzausgleichsprobleme sind teilweise durch die Grundsätze über den Finanz= und Lastenausgleich vom 10. Dezember 1937 gelöst worden. Die Grundsätze bedeuten zugleich einen wichtigen Schritt auf dem Wege der Reichsreform. Die Uebertragung neuer Aufgaben auf die Gemeinden in den Grundsätzen, unter gleichzeitiger entsprechender Schwächung der Länderzuständigkeit, erfüllt noch nicht die Wünsche der Gemeinden, die insbesondere auch die Kommunalisierung der staatlichen Gesundheitsämter und des höheren Schulwesens für zweckmäßig halten. Die in den Grundsätzen eingeleitete Kommunalisierung der Länder ist finanzpolitisch wie aufgabenmäßig planmäßig durchzuführen. Die Grundsätze sichern die Beteiligung der Gemeinden an den Reichssteuern. Dabei entspricht die Neuschlüsselung der Gemeindebeteiligung nach Lastenausgleichsgesichtspunkten zwar den Bedürfnissen der jetzigen Uebergangszeit, doch wird für die Zukunft wieder eine stärkere Berücksichtigung des örtlichen Aufkommens im Verteilungsschlüssel ebenso anzustreben sein, wie die unmittelbare Ueberweisung der Reichssteueranteile vom Reich an die Gemeinden unter Ausschaltung der Länder. Auch die Gebäudeentschuldungssteuer ist künftig in die schlüsselmäßige Verteilung der Reichssteuerüberweisungen einzubeziehen. Schließlich bedarf auch das Recht der Polizeikostenbeiträge einer baldigen reichseinheitlichen Regelung. Auf eine große Personalsteuer, wie sie zurzeit in der Bürgersteuer besteht, können die Gemeinden auch künftig keinesfalls verzichten. Die gemeindlichen Werktarife sind als absatzfördernde Regeltarife nach sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten auszugestalten, überhöhte Werksablieferungen zu senken. Neben der Rücklagenbildung, die bei vielen Gemeinden noch nicht genügend durchgeführt und nach wie vor fortzusetzen ist, ist die planmäßige Tilgung der Kommunalschulden ohne jede Einschränkung, auch dort, wo sie schwer fällt oder andere Bedürfnisse befriedigt werden möchten, fortzusetzen. Vor dem Richter Auch fährlässige Steuergefährdung wird bestraft Vor der Kleinen Bonner Strafkammer stand ein Angeklagter aus Beuel, der sich wegen vorsätzlicher Steuergefährdung zu verantworten hatte. Der Angeklagte hatte im Jahre 1936 seinen Schwiegersohn mit der Führung seiner Bücher beauftragt, da er sich selbst ausschließlich der technischen Seite seines Betriebes widmete. Der Schwiegersohn entpuppte sich aber als ein Betrüger und unterschlug im Laufe der Zeit 8000 Mk. Eine Steuerrevision brachte dem Angeklagten noch weitere Unannehmlichkeiten, in den Büchern waren lediglich Bargeldzahlungen angegeben, während die Banküberweisungen vollkommen unberücksichtigt blieben. Auch in den Jahren 1934—36 waren die Bücher unzulänglich geführt und die Steuererklärungen entsprachen nicht dem tatsächlichen Einkommen und Umsatz. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Staatsanwalt die Anklage auf vorsätzliche Steuergefährdung fallen lassen mußte und lediglich dem Angeklagten fahrlässige Steuergefährdung vorwarf. Die als Zeugen vernommenen Revisionsbeamten des Finanzamtes bestätigten, daß der Angeklagte keinerlei Verschleierungsversuche gemacht habe und immer betont habe, daß er nichts von der Buchführung verstehe. Auch habe sich der Angeklagte nach der Revision bereit erklärt, die zu wenig gezahlten Steuern nachzuzahlen, so daß der Staat nicht geschädigt sei. Das Gericht erkannte auf eine Geldstrafe von 200 Mark mit der Begründung, das dem Angeklagten keine vorsätzliche Steuergefährdung nachgewiesen werden könne. Er habe lediglich sehr fahrlässig gehandelt, da er einem Angestellten die Buchführung überlassen habe, der keineswegs den Anforderungen für diesen Posten gewachsen sei. Dagegen treffe ihn keine Schuld für die Vorkommnisse des Jahres 1936, da sein Schwiegersohn durchaus mit der Materie vertraut gewesen sei und dabei auch sein Vertrauen besessen habe. Er hielt„Nachlese" bei einem Einbruch Vor der Kleinen Bonner Strafkammer hatten sich der 43jährige vorbestrafte E. aus Bonn und die 44jährige verwitwete E. wegen Diebstahls beziehungsweise wegen Begünstigung zu verantworten. Am 13. November 1937 hatten Diebe, die einem aus Richtung Koblenz kommenden Auto entstiegen, in einem Goldwarengeschäft auf dem Bonnertalweg einen Einbruch verübt, wo ihnen Wecker, Taschen= und Armbanduhren, sowie Trauringe in die Hände fielen. Der nach dem Einbruch des Weges kommende E. hieß nun auf dem offenen Fenster 5 Wecker und 4 Trauringe mitgehen, die er bei der Witwe E. versteckte. Außerdem hatte er zwischen Endenich und Duisdorf zwei Felddiebstähle begangen. Beide Angeklagten waren geständig, nur wollte die Angeklagte von der Herkunft der Sachen nichts gewußt haben. Das Gericht verurteilte den Angeklagten E. in dem ersten Falle zu 6 Monaten Gefängnis, in den beiden anderen Fällen erkannte das Gericht auf 5 Wochen Haft, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten. Die Angeklagte E. wurde in Anbetracht ihrer bisherigen Unbescholtenheit wegen Begünstigung zu 20 Mk. Geldstrafe verurteilt. Auf der salschen Straßenseite gefahren Vor einigen Wochen fuhr ein junger Mann mit seinem schweren Kraftwagen von Endenich nach Dransdorf. Er benutzte dabei unvorschriftsmäßig die linke Straßenseite, und als er an die Einmündung einer gleichberechtigten Seitenstraße kam, hing er auch schon mit einem aus dieser kommenden kleineren Wagen zusammen. Es entstand ziemlicher Sachschaden, der junge Mann erhielt für sein falsches Fahren ein Protokoll in Höhe von 40 Mark, wogegen er Einspruch erhob. Der Amtsrichter ermahnte ihn schon zu Beginn der Verhandlung, seinen Einspruch zurückzuziehen, wodurch er sich weitere Kosten ersparen könne; der Fahrer bestand aber auf richterlicher Entscheidung. Ein Zeuge nach dem andern marschierte auf mit dem Ergebnis, daß der Amtsanwalt das Verschulden des Angeklagten einwandfrei feststellte und seine Geldstrafe in Höhe des Protokolls beantragte. 1. Was ist Diplomatie? 2. Wie alt ist die Diplomatie? 3. In welche Rangklassen zerfallen die Diplomaten? 4. Wem untersteht die deutsche Diplomatie? 5. Welches sind die Aufgaben der Diplomaten? 6. Welche Rechte knüpfen sich an den amtlichen Wohnsitz eines Diplomaten und seines Gefolges? 7. Was ist ein Konsul? 1. Diplomatie umschließt den völkerrechtlichen Verkehr zwischen den einzelnen Kulturstaaten, ferner die hierfür geltenden Regeln und Grundsätze. Sie bedeutet auch die Verhandlungskunst der von den einzelnen Staaten beauftragten Beamten. 2. Schon die alten orientalischen Völker haben den gegenseitig geregelten Verkehr durch Vertreter gekannt. Die heute, als allgemeine diplomatische Regeln bestehenden Bestimmungen für den völkerrechtlichen Verkehr wurden sämtlich auf dem Wiener Kongreß 1815 aufgestellt. 3. Man unterscheidet vier Rangklassen: Botschafter, Gesandte oder bevollmächtigte Minister, Ministerresidenten und Geschäftsträger. Dazu kommen noch die päpstlichen Nuntien als besondere Rangklasse an den verschiedenen Regierungssitzen. 4. Die deutsche Diplomatie untersteht dem Auswärtigen Amt in Berlin, das zum Geschäftsbereich des Außenministers gehört. 5. Die Aufgaben der Diplomatie sind nahezu unübersehbar. Der Vertreter muß vor allen Dingen eine gediegene Kenntnis des Landes haben, in dem er sein Land vertritt. Er muß alles sehen, hören und fühlen, was in dem Lande vorgeht. Die politischen, sozialen und kulturellen Zustände und Bewegungen, die wirtschaftlichen Kurven, die Erfolge der Industrie, die Stärkeverhältnisse und Verschiebungen innerhalb der Wehrmacht, die geistigen Strömungen,— kurz: Der Diplomat muß seiner Macht ein getreues Spiegelbild der Nation übermitteln, die ihm Gastrecht gewährt. 6. Die Diplomaten wohnen und amtieren in Gebäuden, die als exterritorial gelten, d. h. als Hoheitsgebiet der Macht, die sie vertreten. Sie genießen für sich und ihr Gefolge das Vorrecht der Unverletzlichkeit. 3. B. Deutsche Gesandtschaften und Botschaften in fremden Ländern sind deutscher Grund und Boden, auf dem kein anderer Staat irgend eine Amtshandlung vornehmen darf. 7. Ein Konsul ist ein entweder beruflich oder ehrenamtlich tätiger Beamter, der in fremden Ländern, besonders in deren Hafen= oder Handelsstädten, vor allem die Handelsinteressen seines Landes zu vertreten hat. Größere Amtsbezirke haben einen Generalkonsul, dem die Konsuln der anderen Städte seines Amtsbereiches unterstellt sind. Feierliche Betriebsappelle bei der Stadtverwaltung Aus Anlaß des 5. Jahrestages der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus veranstalteten die Betriebe der Stadtverwaltung am Montag für ihre Arbeiter vor Beginn der Arbeitszeit kurze Gedenkfeiern in den einzelnen Betriebsstellen. Für die Beamten und Angestellten der Stadtverwaltung fanden die Gedenkfeiern mittags statt, und zwar: für die Beamten des Stadthauses, der Steuerkasse und des Gesundheitsamtes unter Leitung von Stadtrat Graemer in Vertretung des verhinderten Oberbürgermeisters im Sitzungssaal des Stadthauses, für die Beamten des Rathauses einschließlich der gesamten Polizei und des Wohlfahrtsamtes im Sitzungssaal des alten Rathauses, für die Beamten der Sparkasse, der Büros der Straßen= und Fernbahnen und des Rechnungsprüfungsamtes im Sitzungssaal der Sparkasse und für die Beamten der Betriebswerke im Vortragsraum der städtischen Betriebsverwaltung. Die Beamten des Schlachthofes hielten ihren Betriebsappell im Betriebswerk Karlstraße'ab, die Gefolgschaftsmitglieder des Marktamtes hielten ihn in Verbindung mit dem Appell des Tiefbauamtes in dem Lager Maxstraße ab. Die Beamten der übrigen Dienststellen nahmen am Appell im Sitzungssaal des Stadthauses teil. Für die Mitglieder des Stadttheaters und des städtischen Orchesters hielt Stadtrat Dr. Hirtz den Betriebsappell kurz vor Beginn der Proben ab. In allen Feiern wurde in einer kurzen Ansprache der Bedeutung des Tages gedacht. Das Gelöbnis zum Führer und die Lieder der Nation beschlossen die Betriebsappelle. * Zum Werkscharstammführer ernannt Beim Betriebsappell aus Anlaß des 30. Januar in Wessels Wandplattenfabrik wurde durch den Kreisobmann der DAF., Pg. Lech, Betriebsobmann Pg. Walterscheidt zum Werkscharstammführer ernannt. * Bei einem feierlichen Betriebsappell in der Betriedsgemeinschaft Carl Blank dankte der Betriebsführer Carl Blank der Pgn. Rippa, die in den Ruhestand trat, für ihre treue 19 Jahre lange Mitarbeit und er begrüßte sie als die erste Pensionärin der neugeschaffenen„Carl Blank Alters=Versorgungs=Stiftung". Der Kreispropagandawalter der Deutschen Arbeitsfront Pg. Bayard, führte kurz und packend nochmals die Großtaten vor Augen, die seit dem 30. Januar 1933 durch den Nationalsozialismus verwirklicht wurden. Fsxt Büsmmckam Soldaten als Blutspender Eine interessante Statistik ist in Wittenberg ausgestellt worden. Hier haben sich in den letzten Monaten wiederholt Wehrmachtsangehörige als Blutspender dem Krankenhaus zur Verfügung gestellt. Es waren 24 Pioniere, vier Infanteristen, fünf Sanitätssoldaten. Sie gaben zur Bluttransfusion insgesamt 11000 Kubikzentimeter Blut ab. Es wurde damit etwa 20 Scherkranken geholfen, darunter fünf Frauen mit Geburtskomplikationen. Als ein Unteroffizier schwer erkrankte, meldete sich die ganze Kompagnie freiwillig zur Bluttransfusion. Amtlicher Straßenwetterdienst vom 1. Februar Oberrhein: Zwischen Limburg und Frankfurt Schneedecke tauend, Verkehr stellenweise behindert. Sauerland— Westerwald: Tauendes Gatteis, Verkehr kaum behindert. Hochsauerland: Um Winterberg Schneedecke tauend, Verkehr durch Spurrinnen erschwert. Alle anderen Straßen sind frei! 2. Jehruak 1939 Ne. 16 057. Seite 5 Darinc Oorrl und Sonl Die kurze Sport=Tazesschan Tischtennis=Weltmeister im Männereinzel wurde in London der Tschechoslowake Vana dukch einen:=Satzsieg über Bergmann(Oesterreich), Weltmeisterin die Oesterreicheren Pritz mit:0 über Petri(Tschechoslowakei). Welmeister im Männerroppel: MeZure=Schiff(Amerika). Auf der Olympia=Bobbahn in der Näde des Nießersee wurde die Deutsche Viererbob=Meisterschaft entschieden. Kilian mit Bremser Krempl wurde auf Bov„Zugspitze“ Meister vor Rousselle=Kemser auf Bob„Greif“. Killan erreichte im ersten Lauf die Zeit von:22,07, mit der er auf vier Sekunden an den Bahnrekord des Schweizer Capadrutt herankam. Zwei großartige Schwimmzeiten wurden am Schlußtage des Internationalen Schwimmfestes in den Haag erzielt. Die junge Rotterdamerin Cor Cint kam über 200 Meter mit der Zeit von 2,42 nahe an die von Raguhild Hveger gehaltene Weltdestzeit(:41,4) heran. Gie erzielte natürlich Landesrekord. Den zweiten Landesrekord gab es über 200 Meter Brust der Männer durch den Amsterdamer Emitshuyzen mit :47,4. Christoforldis=Griechenland hat dem Dringlichkeitsausschuß der IBU einen Antrag eingereicht, ihm einen Kampf gegen den Belgier Gustave um die Europa= und Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht zu genehmigen. Auf belgischen Antrag hin hat der Dringlichkeitsausschuß der IBU an seine Mitglieder eine Umfrage gerichtet zwecks Anerkennung des Treffens Wouters— Eder als Weltmetsterschaft im Weltergewicht. Deutschland, Italien und Beleten haben sich dafür ausgesprochen, die Stellungnahme der Verdände von Frankreich und Spanien liegt noch nicht vor. Da aber nur diese fünf Nationen im Dringlichteitsausschuß mit je einer Stimme vertreten sind, dürste der belgische Antrag bereits angenommen sein. Eder hat seine Trainingsvorbereitungen bereits ausgenommen. Der österreichische Schwergewichtler Heinz Lazek kämpfte in London gegen den Waliser Jimmy Wilde unentschieden. Das Kampfrichter=Urteil benachteiligte den Wiener. Niederpleis spielt wieder In der letzten Versammlung des Turn= und Fechtvereins Niederpleis gab der neue Vereinsführer Adolf Zimmermann den neuen Führerning bekannt. Er bestimmte zum stellvertretenden Führer Turnbruder Klünten, zum Kassieren Peter Siegburg, zum Geschäftsführer Josef Meier, zum Oberturnwart Peter Pax. In den Beirat kam Arthuv Pacht. Spielwart blieb der verdiente Josef Saal. Eingehend besprach man das Ergebnis der letzthin in Köln stattgefundenen Sitzung, über die win schon berichtet haben. Eine 1. Handballmannschaft wurde wieder aufgestellt. Sie wird in die Kämpfe erst dann wieder eingreifen können, wenn ver neue Terminkalender erscheint, desgleichen vom Gauamt die erforderlichen Unterlagen vorhanden sind. Ungarn gewann den Swaythling=Pokal Die Welmeisterschaften im Tischtennis wurden in London abgeschlossen. Bei den Männem gewann der Tschechoslowake Vana den Titel durch einen:=Satzsieg über BergmannOesterreich, doch gab es im Fraueneinzel dafür einen österreichischen Sieg durch Pritzi mit:0 üben Petri=Tschechoslo= waket. Ueberraschend siel das Männetdoppel an das amerikanische Paar Me. Zure=Schiff, denen ein Fünssatzsieg über die Ungarn Barna=Bellac glückte. Den Swaythling=Pokal der Männermannschaften sicherte sich Ungam mit:=Siegen über Oesterreich, das den Verteidigen des Pokals, USA, ausgeschaltet hatte. Schmeling— Ven Foord im Film Bekanktlich hatte die Tobis die Filmrechte des Kampfes Schmeling— Ben Foord in Hamburg sich gesichert. Der Umstand, daß zu diesen Filmzwecken über beiden Boxern riesige Scheinwbeiser angedracht werden mußten, erdöhre die Temprratur ider Halle, wesentlich, Die. von diesen Scheinwersern ausstrahlende große Hitze ist sicherlich nicht ohne Folgen für die beiden Kämpfer geblieden. Aber nur so konnte den Nichtanwesenden die Möglichkeit verschafft werden, sich später den Kampf im Film anzusehen, der bereits am kommenden Freitag im Bonner Metropol=Theater läuft. Pokalspiele an der oberen Sieg Hurst— Schönendach:1(:1) nach Verlängerung. Das Spiel bewies, daß sich die beiden Tabellenersten wohl ebendürtig sind. Das Treffen Leuscheid gegen Imhausen siel aus. Eine Spielverlängerung brachte der Kampf Dreisel— Höbe :3(:), aber dennoch keine Entscheidung. Dreisel ist tatsächlich eine starke Pokal=Mannschaft. Auch 1938 Davispohal=Sergen Das bewegendste und einschneidendste Ereignis des vergangenen Tennis=Jahres war der Sieg Amerikas im Kampf um den Davispokal. Seit Frankreichs Musketiere die umkämpfte Trophäe nach Europa entführten, stürmten die ue# mit ihren Tiwen, Richards, Allison, van Ryn, Vines, Shields usw. vergeblich gegen die von Frankreich und später von England gebildete europäische Front an. Als Fred Perry Berufsspieler wurde, war es klar, daß der Davispokal selnen Besitzer wechseln würde. Deutschland, Australien und die USA waren die Anwärter auf den„Cup“. Die Amerikaner schalteten aber die Australier sehr leicht auf eigenem Boden aus, und holten sich dank ihres ungestümen und großartigen Donald Budge einen:=Tieg über Deutschland in einem Interzonenfinale, an dessen Kämpfe man noch lange denken wird. Um Haaresbreite mißlang unseren Vertretern Gottfried von Framm und Henner Henkel der Sieg. Das Doppel ging knapp verloren, und von Cramm war im Schlußkampf gegen Budge nach dem Ausgleichspunkt Henkeis dem Sieg näher als der Niederlage, als der rothaarige Amerikaner in einem dramatischen Endkampf den fünften Satz noch an sich bringen konnte. Was nutzte es, daß Cramm Henkel bei den amerikanischen Meisterschaften über Budge Mato siegreich blieben— der Davispokal war wieder in seine amerikanische Heimat zurückgekehrt! Und um ihn doch wioder für Europa zu erobern, bedarf es übergroßer Kräfte, denn die Amerikaner werden auch im kommenden Jahre auf Donald Budge zählen können, und können in dem jungen Riggs einen zweiten Einzelspieler stellen, der auch nur noch schwer zu schlagen ist. Zudem haben die Vertreter Amerikas Zeit; sie können sich sogar„herausnehmen“, diesmal auf die All=England=Meisterschaften in Wimbledon zu verzichten, wenn ihnen der Davispokal wichtiger als die von Budge und Budgc Mako zu verteidigenden Weltmeisterschaften zu sein scheinen. Unterdessen aber muß Deutschland wioder den beschwerlichen Weg durch die Rundenkämpfe gehen und sich wahrscheinlich im Interzonensinale mit den erstarkten Australiern auseinandersetzen, die heute in dem jungen John Bromwich einen Spieler von Welsklasse stellen. Dann folgt die Ueberfahrt, der Klimawechsel, die drütende amerikanische Septemberhitze und schließlich der Kampf in Philadelphia. Wären unsere beiden Spitzenspieler von Cramm und Henkel, ohne die der Wog nach Philadelphia mangels anderer deutscher Könner von interilationalem Format unmöglich ist, zu diesem Zeitpunkt ausgeruht und gleichsam auf einen Tenniskampf versessen, dann stände es um unsere Aussichten kaum schlechter als im Jahre 1937. Aber ihr Arbeitspensum wird wahrscheinlich im nächsten Jahre nicht kleiner als im vergangenen sein, und neden den Davispokalkämpfen wird es noch Turniergesechte und die Meisterschaftskämpfe in Paris, London und Hamburg geben. Jahreshauptversammlung des Siegfried 62 Vonn=Süd Der Athleten=Verein Siegfried 02 Bonn=Süd hielt im Karthäuserhof seine Jahreshaupt=Versammlung, zu der die Mitglieder recht zahlreich erschienen waren. Nach einer kurzen Begrüßung durch den stellvertirtenden Vereinsführer Rik. Kickel, eröffnete dieser die Versammlung und bestimmte den Sportkameraden Jakob Himberg zum Versammlungsleiter. Nach einem kurzen Rückblick guf die im vergangenen Jahre geleistete Arbeit und errungenen Erfolge schritt man zur Tagesordnung und Neubesetzung des Vorstandes über. Dadurch, daß der bisherige Vereinsführer Pg. P. H. Wingen, die Vereinsführung niederlegte, wan eine gänzliche Neubesetzung des Vorstandes erforderlich. Zum neuen Vereinsführer wurde einstimmig der bisherige stellvevbretende Vereinsführer Nik. Kickel gewählt, der seine Mitardetter bestimmte, sodaß der Vorstand des Athleten=Vereins Siegfried 02 Bonn=Süd sich aus folgenden Mitgliedern zusammensetzt. Vereinsführer: Nit. Kickel, Geschäftsführer: Michael Jülich, Kassierer: Adolf Göddertz, Sportwart: Bernhard Bung. Der Vereinsführer dankte dann den aus dem Vorstand ausscheidenden Sportkameraden, insbesondere dem betdienten alten und langjährigen Kassierer Bertram Saahs, für die bisherige treue Mitarbeit und ersuchte sie auch weiterhin ihrem Verein die Treue zu bewahren. Im weiteren Verlauf der Versammlung beschloß der Verein, seine Rundgewichts=Musterriege, die untor Führung des Riegenführers M. Jülich schon mehrmals Reichssieger wurde, zu dem Deutschen Turn= und Sportfest nach Breslau zu entsenden. Die Deutschen Meister 1938 im Freistilringen und Gewichtbeben werden beim Deutschen Turn= und Sportfest 1938 in Breslau, der größten Heerschau, die je auf dem Gebiete der deutschen Leibesübungen stattfand, ermittelt. Mir Vönner Bauonjahrern in die Weil hmnaus August Wilhelm Andernach erzählt von seinen Fahrten II. Eine Alleinfahrt nach—— Frankreich! Schon die beiden ersten Aufstiege hatten A. W. Andernach ganz in den Bann des Ballonfahrens gezogen. Er wollte Führer werden! Und dazu nutzte er jode Gelegenheit, die sich ihm zu einer Fahrt bot. Er wechselte däufig die Führer, bald fuhr er mit Bamler, dann mit Hauptmann von Abercron, dann mit Milarch usw.! Er fuhr im Sommer und Winter, er fuhr dei Tag und bei Nacht, er fuhr mit Wasserstoff und Leuchtgas. Alle diese Fahrten waren Voraussetzungen zu der Ballonführerfahrt. Nicht jedoch setzte eine solche eine Alleinfahrt voraus, die selbstverständlich erheblich gesteigerte Anforderungen und Schwierigkeiten stellte. Urplötzlich war jedoch dieser etwas verwegene Gedanke da und wurde auch ausgeführt. Nachts gegen 3 Uhr erfolgte der Start. Prof. Milarch meinte hinsichtlich der Windrichtung„Richtung Ostende!“ Die„Prinzessin Viktoria“ stieg in die Lüfte und nahm Richtung auf die Eisel. Der Arenverg wunde überflogen, Prüm wurde erreicht. Alles schien in bester Ordnung, als plötzlich A. W. Andernach ein„Donnerwetter“ entfuhr, denn unverhofft ohne„fallende Tendenz“ zu haben, tauchten kurz unter dem Korb die Wipfel von Bäumen auf. Schon derührte der Ballon die Zweige, als Ballastabgabe die Lage nochmals rettete. Was war geschohen! Nichts! Der Ballon war auch nicht gesallen, lediglich das Land war„höher“ geworden. Na, die Schwierigkeit war übenbunden, nun konnte sich der„Solofahrer“ wieder etwas Zeit gönnen. Doch wie war jetzt der Stand des Ballons? Die Kartentasche wurde hervorgeholt, es wurde verglichen und gerechnet. Die Augen des Jahrers schweisten über das unbekannte Land, als plötzlich an einem Hause eine blau=weiß=rote Fahne aufleuchtete. Frankreich! Sofort hinter der Grenze zu landen, war gefährlich und zwecklos. Also Sand raus und weiter ins Innere von Frankreich hinein! Darüber wurde es Mittag und Nachmittag, als sich Andernach gegen.30 Uhr zur Landung entschloß, die für einen Einzelfahrer ungemein schwierig ist. Eine Hand am Ventil, die Rechte an der Reißleine, die zudem noch etwas Halt verleihen mußte. Die Landung auf freiem Feld ging gut vonstatten, es gab keine der gefürchteten Schleiflandungen. Französische Bauern ellten herbei und zeigten sich recht hilfsbereit, halsen mit verpacken und aufladen. Dann erschien ein Herr in Zivil, der sich als stellv. Bürgermeister vorstellte. Nach langem Fragen stellte er denn fest:„Das ist ein Preuße!“ Er fragte nach zollpflichtigen Sachen, nach Tabak usw. und ob Karten von Fraräreich mitgeführt würden. Selbstverständlich waren in der Kartentasche auch Karten von Frankreich, sogenannte Generalstadskarten die Andernach gleich hervorholte. Das Gebiet, wo die„Prinzessin Viktoria“ gelandet war, lag nahe bei Charlons fur Marne, einem Haupttriegsplatz von Frankreich. Der stellv. Bürgermeister machte bei der Durchsicht der Karten ein bedenkliches Gesicht, doch Andernach klärte ihn auf, daß diese Karten in Deutschland in jedem Laden käuflich zu erwerden seien. Nachdem sämtliche Sachen durchsucht und nichts Verdächtiges gefunden worden war, erbat sich A. W. Andernach eine Bescheinigung über diese Durchsuchung, damit dieses Spiel nicht an anderen Stellen sich wiederholte. Dazu rollte denn der Deutsche mit dem beladenen Fuhrwerk zum Bürgermeisteremt, unterras von der französischen Jugend mißtrauisch betrachtet, die in dem Eindringling einen Spion sah. Beimn Bürgermeister setzte sich die Befragung aber wioder fort und es ging von vorne los:„Haben Sie Tabak? etc.?“ Doch in diesem Vorgehen lag eine Taktik; denn der Bürgermeister wollte lodiglich Zeit gewinnen. Ein Telephongespräch zum Präfekten des Departements war angemeldet, die Verbindung aber noch nicht hergestellt. Endlich kam das Gespräch. Der Bürgermeister rafte zum Hörer, sprach verhalten, doch an seinen Bücklingen, die er vor dem Hörer machte, erkannte man, daß er mit einem Vorgesetzten sprach. Doch Andernach, der ja in Frankreich lange tätig gewesen war, konnte auch dieser Unterhaltung folgen. Er entnahm dem Gespräch, daß der Präfekt fragte, ob der Deutsche persekt Französisch spreche, worauf der Bürgermeister antwortete:„Ja, mit Aczent!“ Tann wurde Andernach selber an den Apparat gerufen. Aba, der Präsekt wollte sich selbst von den französischen Sprachkenntnissen des Deutschen überzeugen. In echt französischer Art begann der Präsekt entgegenkommend:„O, ich bedauere, daß man Ihnen diese Umstände gemacht hat.“ Andernach, der die französischen Gebräuche gut kannte und sich über die Einschätzung des Diners bei den Franzosen im karen war, erklärte, daß es jetzt 9 Uhr sei und er noch nicht das Diner habe einnehmen können. Sofort konnte Andernach sich in ein nahe gelegenes Hotel begeben und zwar in Begleitung eines Gendarmen. Dort nahm er ein fürstliches Mal mit köstlichem Champagner. In dem gleichen Hause erhielt er ein Zimmer für die Nacht. Morgens um 6 Uhr wurde der Deutsche durch Militärmusik geweckt. Er sprang ans Fenster, sah einen langen Zug, der von„seinem“ Gendarmen beschlossen wurde. Dieser erschien denn auch bald bei ihm und erklärte:„Im Namen der Republik, Sie können abreisen und Ihr kleines Gepäck mimehmen.“ Der Ballon jedoch müsse nochmals untersucht werden. Er solle die Anschrift mitteilen, wohin der Ballon gegen einen Zou von 900 Franken gesandt werden soll. Nun war der Deutsche frei. Am Tage zuvor hatte er nach Bonn Telegramme aufgegeben, die durch die Franzosen gut besorgt worden waren, Die 900 Franken Eingangszoll wurden bezahlt, der Ballon kam in bester Verfassung wieder nach Bonn zurück. Doch dann wandte sich A. W. Andernach sowie die Sektion Vonn des Niederrheinischen Vereins für Luftschiffahrt an das Auswärtige Amt. Die französische Regierung hade selbst den Ballon von Frankreich wieder nach Deutschland zurückgeschickt und doch einen Eingangszoll in Höhe von 900 Franken verlangt und erhalten. Da die französische Regierung die Einfuhr des Ballons bezw. des Ballonstoffes in Frankreich durch diese Rücksendung gehindert habe, seien, die 900 Franken zurückzuzahlen. Die 900 Franken wurden daraufhin von der französtschon, Regierung zurückerstattet.— Kurz vor der Abfahrt von Charlons fur Marne noch eine kleine Begebenheit: A. W. Andernach hatte gerade ein Telegramm aufgegeben, als der Herr der Telegrammaufnahme ihn dat, ihm doch ins Privatzimmer zu folgen. Dort wurde der Bonner Bakonfahrer recht aufmerksam mit Früchten und Getränken bewirtet. Und dann fragte der gute Herr, was denn nur eigentlich los sel. Er habe die ganze Nacht kein Auge zutuen können, dauernd selen Telegramme zwischen der Regierung und dem Bürgermeister gewchselt worden. Seine Bitte sei nun die, daß er, Andernach, wenn er nochmals nach Frankreich fahre, doch nicht mehr in seiner Gemeinde lande.(Forts. felgt.) Warum hat Ecksteinu5 so viele Freunde? 9 312=16057 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Lowulsche Dienstauszeichnung für Soldaten Nach der Verordnung des Führers und Reichskanzlers über die Stiftung von Dienstauszeichnungen werden Venstauszeichnungen nur solchen Angehörigen der Wehrmacht verliehen, die sich am 16. März 1935 oder später im aktiven Wehrdienst befanden. Der Reichsluftfahrtminister und Oberbefehlshaber der Luftwaffe stellt in einem erläuternden Erlaß fest, daß lediglich die ehemaligen Berufssoldaten, die am 1. Januar 1921 oder später nach vollendeter zwölfjähriger Dienstzeit aus der Reichswehr ausgeschieden sind, also nur ehemalige Unteroffiziere und Mannschaften der Reichswehr, die Dienstauszeichnungen erhalten können, wenn sie als Soldaten des Beurlaubtenstandes zu Uebungen oder sonstigem aktiven Wehrdienst einberufen werden oder seit dem 16. März 1935 einberufen worden sind. Es kommen also für die Verleihung von Dienstauszeichnungen nicht in Frage: 1. ehemalige Offziere der alten Wehrmacht(aktive Offiziere und Offiziere des Beurlaubtenstandes) und der Reichswehr, auch wenn sie zu Uebungen oder sonstigem aktiven Wehrdienst einberufen und in das Offizierkorps des Beurlaubtenstandes der Luftwaffe übernommen worden sind oder werden; 2. Offziere des Beurlaubtenstandes der Luftwaffe; 3. =Offizieranwärter und Beamtenanwärter, da sie noch nicht Angehörige der Wehrmacht geworden sind; 4. Landespolizeibeamte, die nur formal durch Gesetz mit ihren Formationen in die Wehrmacht übernommen wurden, jedoch zur Polizei zurückgetreten sind, ohne Dienst wie die übrigen Soldaten getan zu haben, weil durch die Dienstauszeichnungen die Dienstleistung in der neuen Wehrmacht ausgezeichnet werden soll. Irrtümliche Verleihungen von Dienstauszeichnungen sind danach wieder rückgängig zu machen. Teudition Militäranwärter als Lehrernachwuchs Wie die Monatsschrift„Deutsche Infanterie“ mitteilt, haben im Jahre 1937 nach dem Besuch einer Heeresfachschule dreißig Militäranwärter vor einem Prüfungsausschuß des Reichserziehungsministeriums eine Reifeprüfung mit dem Ziel der Zulassung zu den Hochschulen für Lehrerbildung abgelegt. Sämtliche Prüflinge bestanden die Prüfung, und die Zeitschrift bemerkt, daß der Prüfungsausschuß des Ministeriums die wissenschaftliche Reife und den Bildungsstand der Kandidaten besonders hervorgehoben habe. * „Bund Deutscher Marine=Vereine“ Mit rund 32000 Mitgliedern war der„Bund Deutscher Marine=Vereine“ bereit und geeignet, im August 1933 die neu gestellte Aufgabe durchzuführen. Dem inneren und äußeren Neuaufbau des Bundes gehörte das Jahr 1934. So konnte im Frühjahr 1935 der Bund. gegliedert in Gaue und Kameradschaften, nach soldatischen Grundsätzen geführt, innerlich ausgerichtet, als erster der soldatischen Bünde Deutschlands unmittelbar der Kriegsmarine und damit der Wehrmacht zugeführt werden. Unter dem Namen„Nationalsozialistischer Deutscher Marine=Bund“ wurde er im März 1935 der Aufsicht des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine unterstellt als die Einheitsorganisation für alle ehemaligen Angehörigen(Offiziere, Beamte, Deckoffiziere, Unteroffiziere und Mannschaften) der Kriegsmarine der alten und der neuen Wehrmacht. Eine neue große Aufgabe war ihm damit gestellt, die Aufgabe, die mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland Jahr für Jahr aus der Kriegsmarine ausscheidenden jungen Soldaten, die Reservisten der Kriegsmarine, zu erfassen, in seine Kameradschaften einzugliedern und so eine einheitliche, ganz Deutschland umfassende Marinegemeinschaft als Träger der großen Tradition der alten Kriegsmarine und der jungen Tradition der neuen Kriegsmarine und als lebendigen Träger der Verbreitung und Vertiefung des Willens zu deutscher Seemacht im ganzen deutschen Volke zu schaffen. Nach der Bildung des Soldatenbundes, der einheitlichen Organisation zur Erfassung und Sammlung der aus dem neuen Heer ausgeschiedenen und ausscheidenden Heeressoldaten, wurde im Januar 1936 der Nationalsozialistische Deutsche Marine=Bund entsprechend der für den Soldatenbund befohlenen Regelung durch den Reichskriegsminister unmittelbar dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine unterstellt und so noch enger mit der aktiven Wehrmacht verbunden. Korporativ schlossen sich ihm der Marine=Offizier=Verband mit seinen Unterverbänden und der Deutsche Kolonialkriegerbund an. Planmäßig konnte auf dieser organisatorischen Grundlage der innere Aufbau des Bundes weitergeführt. werden. Kameradschaft ehem. 7. Ulanen für Vonn u. Umgebung Die Kameradschaft ehem. 7. Ulanen im Wafsenring, der Deutschen Kavallerie hielt am 30. Januar im„Weißen Haus“ unter Leitung des Kameradschaftsführers Frisinger ihren Jahresappell ab. Ehrend gedachte die Versammlung durch Erheben von den Sitzen der Gefallenen des Weltkrieges, der Bewegung und der Heimgegangenen der Kameradschaft. Dann erinnerte Kamerad Frisinger an die Bedeutung des 30. Januar 1933. dem Tage der Machtergreisung durch den Nationalsozialismus, und hielt Rückschau über die inzwischen durch den Nationalismus erfolgten gewaltigen Leistungen auf allen Gebieten; Kamerad Frisinger forderte die Kameraden und Kameradenfrauen zur ewigen Treue zu Vaterland und Führer auf. Der 1. Schriftwart Kamerad Blankenheim, gab einen ausführlichen Jahresbericht, aus dem die überaus rege Tätigkeit der Kameradschaft während des vergangenen Jahres ersichtlich war; der Bericht schloß mit dem Gelöbnis, in der Arbeit, Treue und Pflichterfüllung nicht zu ermüden. Kamerad Frisinger erstattete den Kassenbericht, der trotz der zahlreichen Ausgaben sehr erfreulich war. Die Kassenprüfer hoden die korrekte Kassenführung dervor, der Kameradschaftsführung wurde einstimmig Entlastung erteilt. Während des vergangenen Geschäftsjahres hat sich die Mitgliederzahl auf gleicher Höhe gehalten. Wegen der guten Kassenlage wurde der Beschluß gesaßzt, von nun ab die Regimentszeitung auf Kosten der Kameradschaftskasse zu beschaffen und unentgeltlich an die Kameraden abzugeden. Kamerad Frisinger dankte seinen Mitarbeitern, dem Beirat und den Kameraden, für ihre treue und unermüdliche Tätigkeit im vergangenen Jahre. Auch dem Kameraden Frisinger, der einstimmig als Kameradschaftsführer wiedergewählt wurde, wurde Dank und Anerkennung ausgesprochen. Zum 1. Kassenwart wurde an Stelle des ausgeschiedenen Kassenwarts Rübenach Kameran Ludwig Haus verpflichtet, während die übrigen Beiratsmitglieder in tyren Aemtern erneut bestätigt wurden. Die gemeinsame Flandernfahrt wird im Juni oder Juli 1938 stattfinden, die Rückfahrt erfolgt über Luxemburg. Der nächste Monatsappell wurde auf Anfang März festgelegt. In gemütlicher Runde blieden die Kameraden und Kameradenfrauen noch längere Zeit vereint. Die Bonner Stadtsoldaten versammelten sich gestern abend im„Hähnchen". Adsutant Hermann Schmit widmete dem langjährigen Kommandanten und späteren Ehrenkommandanten Heinrich Mühlens einen tiesempfundenen Nachruf. Die überaus große Beteiligung an dem Begräbnis sei der beste Beweis seiner Beliebtheit gewesen. Das Stadtsoldaten=Corps werde ihm ein dauerndes Andenken bewahren. Franz Strömer übermittelte den Dank der Familie Mühlens für die reichen Kranzspenden. Schriftführer Weißzensels verlas das Protokoll Vom Rhein zur Ahr Werkkonzert in Sinzig Sinzig: Zugunsten des Winterhilfswerkes führte der Werkchor der Mosaikfabrik im Helenensaal ein Vokal= und Instrumentalkonzert unter Leitung seines Dirigenten, Musikdirektor Backhausen, durch. Das Konzert zeugte wieder einmal von dem unermüdlichen Schaffen der Werksgemeinschaft. Die Jahresarbeit der Sanitäter Sinzig: Der Sanitäts=Halbzug vom Roten Kreuz hielt kürzlich seine Jahreshauptversammlung ab. Nach dem Jahresbericht fanden im verflossenen Jahre insgesamt 26 Versammlungen und 24 Uebungen, darunter eine Luftschutzübung statt. 26 Krankentransporte wurden durchgeführt, in etwa 50 Fällen wurden Wach= und Hilfsposten gestellt und in rund 380 Fällen leistete man erste Hilfe. Das alles sind nur nüchterne Zahlen, aber dahinter steht ein großes Maß von Opfer= und Hilfsbereitschaft. Zweite Aufrufübung in Bad Neuenahr Bad Neuenahr: Die zweite Aufrufübung des Reichsluftschutzbundes findet am Donnerstag für die Folgende Straßen werden erfaßt: Adolf=Hitlerstraße—61, Kreuzstraße von 20—94 und 2. Jebruar 1938 und betonte, daß die leidige Platzfrage nach einem neuen Modus gehandhabt würde, so daß sich alles reibungslos abwickeln kann. Die Sitzung verspreche der„Höhepunkt des rheinischen Festes“ zu werden. Weiterhin wurde über die Durchführung einer WHW.=Sammlung berichtet, für die der 13. Februar in aussicht genommen ist. Alle Mitglieder werden in Uniform an der Sammlung teilnehmen. Am Mittag sind dann 100 Kinder zu einem Eintopfessen aus der Gulaschkanone geladen. Auch die Stadtsoldaten werden ein Gemeinschaftsessen abhalten. Am Nachmittag werden sie sich fürs WHW. zur Verfügung stellen. Am Spätnachmittage wird das Geld gczählt und der beste Sammler wird mit dem Orden des Kommandanten ausgezeichnet werden. Eine Funkreportage ist ebenfalls vorgesehen. 15 Bonner Bürger haben den Antrag auf Aufnahme in das Bonner Stadtsoldaten=Corps gestellt, die alle ausgenommen werden. Einstellung von Dienstanfängern bei der Deutschen Reichspost Die Reichspostdirektionen stellen im April 1938 wieder eine beschränkte Anzahl von Lehrpraktikanten gls Dienstansänger für den gehobenen mittleren Fernmeldedienst ein. Höchstalter 20 Jahre, für Bewerber, die den Arbeits= und Wehrdienst abgeleistet haben 23 Jahre. Bewerber müssen als Nachweider notwendigen Allgemeinbildung mindestens das Versetzungszeugnis in die Oberstufe einer Höheren Schule oder das Abschlußzeugnis einer anerkannten Mittelschule besitzen und sich in der Volksgemeinschaft(HI., SA., SS., NSRN usw.) betätigt haben. Eine gute Veranlagung sowie Lust und Liebe zur Technik und besonders für die Elektrotechnik werden vorausgesetzt. Nähere Auskunft, die unverzüglich einzuholen wäre, erteilen die Reichspostdirektionen. 29—113, Wendelstraße, Brunnen, Lindenstraße von 11 bis 23. Landgrafenstraße außer dem Grünerweg und Pelzerweg. Mit Einbruch der Dunkelheit müssen im vorstehenden Gebiete die Geschäfte und Lokale eingeschränkt beleuchtet, die Privatwohnungen vorschriftsmäßig verdunkelt sein. Jahreshauptappell der Kriegerkameradschaft Bödingen: Im Lokale Pult fand Sonntag der Jahreshauptappell der Kriegerkameradschaft statt. Kameradschaftsführer Heckinger warf einen Rückblick auf das erste abgelaufene Vereinsjahr, in dem sich bereits eine rege Tätigkeit entwickelte. So konnte die Kameradschaft, die heute annähernd 50 Kameraden zählt, im ersten Jahre schon eine Bundesfahne beschaffen und einen Schießstand anlegen. Einstimmig sprach man dem Kameradschaftsführer das Vertrauen aus, der daraufhin seinen Beirat wie bisher ernannte. Sängerfest in Marienfeld Marienfeld: Der Quartettverein Marienfeld feierte Sonntag sein Stiftungsfest. Das aus diesem Anlaß im Saale Heß veranstaltete Konzert unter Mitwirkung des Quartettvereins Bröltal=Felderhoferbrücke wies leider nur einen geringen Besuch auf. Nach einem schneidigen Eröffnungsmarsch des Musikvereins Bödingen wechselten die beiden Vereine mit recht gut gelungenen Lieddarbietungen ab. Es wird angeboten: en r Srün.9 nicht unter 25 Jaoren, mit Kenntnissen in der englischen und französischen Sprache zum sofortigen Eintritt gesucht. Angebote mit Gehaltsansprüchen unter Sp. 5654 an den Gen.=Anz. Lediger selbst. Bäcker mit Konditoreikonntn., wenn mögl. mit Meisterbrief sofort gesucht. Angebote u. O. 270 Gen.=Anz.(30 Arbeithsunge sof. gesucht. Näh. Geschäftsstelle.(Za Ich stelle Peune im Alter bis zu 40 Jahren, für Kundenbesuche ein. Fachkenntnisse sind nicht erforderlich, aber Fleiß. Gewandtheit u. ernsthaftes Streben. Vorstellung erbeten Donnerstag 3. 2. im Bonner Bürger=Verein, RokokoSaal, 10—1 Uhr. Der Portier erteilt Auskunft.(3a Fachkundige Verkäuferin für Bürobed., Papier= u. Schreibw, per April oder später gesucht. Angebote mit Bild, Altersangabe und Zeugnisabschriften erbeten unter G. S. B. 138 an den Gen.=Anz.(a öp. Iinderned. Madchen tägl. zur Beaufsichtig. eines 3jähr. Kindes gesucht. Näh. Geschäftsst.(30 Sats. fteiß. Madchen für alle Hausarbeit gesucht, 9) Riesstraße 10. Selbständiges Mädchen für kl. Haushalt zum 15. 2. gesucht. Große Wäsche außer dem Hause. Spittmann, Bav Godesberg, Bahnhofstraße 22.(3a Vornehmes, größeres, neues Suche für sofort oder später für mein Konditorei=Café, auch Abendbetrieb, ein junges umsichtiges brancherund. Frautein zum Servieren. Angebote mit Bild, Zeugnisabschr. u. Gehaltsanspr. erbeten an Konditorei=Café Hans Buchenscheit, Betzdorf Sieg.(3a Ehri. fleiß. bess. Madchen welches den Haushalt selbst. führen u. gelegentlich im Geschäft helfen., zum 15. Febr. gesucht. Putz= und Waschhilfe vorh. Bäckerei Hoffmann, Bonn, Marstraße 13.(a Suche f. kl. Hausb. z. 15. 2. od. sof. Mädchen(14—10 Bähre das zu Hause schlafen k. Puphilfe vorh. Dr. Heller, Schillerstr. 20, 1I.(30 Ehrliches, sauberes Halotagsmädchen gesucht. Bonn, Marstraße 15.(a Junges Mädchen für ½ oder ¾ Tage gesucht, 99 Bonnertalweg 146. Zuveri. Stundenmädchen morgens—11 Uhr gesucht, 3 a) Bahnbofstr. 34, 2. Etg. 2 Putzfrauen für Laden u. Bürobetrieb gesucht. Solche, die nähen können, bevorz. Näberes in der Geschäftsstelle.(Za Suche zum 1. März wegen Krankheitsfall zuverlässiges Alleinmädchen #elt. Ehepaar, kl. Etagenhaushalt. Frau A. Voiß,(3a Godesberg, Immelmannstr. 21, I. Tücht. Mädchen für Hausarbeit u. Mithilfe am Bülfett gesucht. Angebote u. O. Sp. 33 an den Gen.=Anz.(3 a Fleitziges brav. Mädchen nicht unter 20., sofort gesucht. Menzgerei Fahl, Münstereisel.(4a In seinerer Hausarbeit erfahrene Stundenhilfe in kl. Etagen=Haushalt gesucht. Gute Zeugnisse Bedingung. Angeb. unter O. B. 10 Gen.=Anz.(3 a Suche ein sauberes Mädchen für alle Arbeit zum 15. 2. D. Becker, Weberstr. 42.(a Tücht. ält. Mädchen welches gut kochen kann, zum 15. 2. oder später gesucht. Morgenbilfe vorb. Wäsche auß. dem Hause. Mit Zeugnissen vorzustellen n Schen Hauschemm=Str. 13.(3a Gelbst. Hausgehilfin sofort gesucht, Stockenstraße 23.(3a Sauberes Mädchen nicht unter 18 Jahren z. Spülen und für Hausarbeit gesucht. Angeb. u. U. 1691 an den Gen.=Anz.(3a Hausgebihn 2. Mädchen, für Küche und Haus sofolk gesucht. Gaststätte Overstolz. Kölnstraße 1.(30 Mädchen für alle Hausarbeit gesucht. Busch, Kaufhaus Ersdorf, Kr. Bonn.(5a Fleitziges, ebrliches Mädchen für vormittags gesucht, Meckenheimer Straße 26, Laden..(Ja Braves fleißiges Mädchen, am liebst. vom Lande. in kleinen Haushalt für leichte Haus= und Gartenarbeit zum 1. 3. gesucht. Michael Ihl. Alfter bei Bonn, Landgraben 53. 40 Zum 1. März wird in Villenhaushalt(3 Personen) ein kräftiges, nicht zu junges, zuverlässiges Alleinmädchen mit guten Zeugnissen gesucht. Waschfrau u. Putzhilfe vorhanden. Angeb. an Kölner Str. 70 (Hochtreuz), Bad Godesberg.(4a Zum baldigen Eintritt Halbtagshilfe mit guten Empfehlungen gesucht, Kronprinzenstraße 19. II.(3a Morgenhilfe fürs Haus—12 od. 1 Uhr gesucht, Kaiserstr. 42.(3a Mädchen für Geschäftshausbalt gesucht. Haus Apollo, Siegbura. Adolf=Hitler=Platz 11.(3a Mädchen für halbe bis dreiviertel Tage gesucht. Monatslohn 20.—. Beuel, Rheindorfer Str. 50.(3a Junges Mädchen einmal die Woche zum Putzen gesucht. Näh. Gechtsesteke. 60 Für den Bezirk Bad Godesberg und Amgegend suchen wir sofort einen gewandten Verkreter (bei volkstümlichen Tarisen und Sparuhren) Schriftliche Angebote an die Bezirksinspektion der RheinischWestfälischen Lebens=Versicherung a. G. Bonn, Humboldtstr. 21, Ptr.(Za Jg. fald. Miggetgestlen im 1. oder 2. Berufsjahr, welcher zu Hause schlafen kann, sucht Mengerei Homann, Burgstr. 20.(3a Zuverl. Kellner in Dauerstellung gesucht. Angebote unter M. W. 125 Gen.=Anz.(3a Tüchtiger Schneidergeselle sofort gesucht. Fritz Eulenberg, UckerathLand. Ga an der Dietrich=Eckart=Allee, Nähe Trajektbahn, groß 8342 am, ist in der Zwangsversteigerung weit unter der Forderung des Hypothekengläubigers zu erwerben. Näheres Max Düster. Düsseldorf, Königsallee 2/4.(0 Jur Beamte sehr schöner Ruhesitz in berrlicher Lage Honnefs, Baugrundstück umständebalber aus Privat=Hand ganz billig zu verkaufen. Angebote unter 2. 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Als Sperrgebiet wurden die Staffelsgasse und Adolf=Hitler=Straße erklärt. Die anderen Straßen von Oedekoven gelten als Beobachtungsgebiet. Cetbach Ein alter Nußbaum vom Sturm gefällt Gielsdorf: Der auf der Höhe von Gielsdorf, auf dem sogenannten Bieleplätzchen stehende über 100 Jahre alte Rußbaum, der schon seit Jahren unter Naturschutz steht, ist am vergangenen Samstag ein Opfer des Sturmes geworden. Das Plätzchen, von dem man eine schöne Aussicht bis Siegburg und zum Siebengebirge hat, hat damit einen schönen Schmuck verloren. " Silberne Hochzeit Alfter: Am heutigen Mittwoch feiern die Eheleute Michael Falkenbach und Gertrud geb. Fischenich ihre silberne Hochzeit. Sie sind gleichzeitig 25 Jahre lang Bezieher unserer Zeitung. Feirricche Grandsteiniegung zur neuen Ichalt in Kosbelg Am fünften Jahrestag der Machtü bernahme— Die Urkunde eingemauert Rösberg: In Anwesenheit des Amtsbürgermeisters Hammer und des Ortsgruppenleiters und Bürgermeisters der Gemeinde Sechtem Trimborn wurde der Grundstein zum Neubau der Schule gelegt. Nach einer Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges und der Bewegung zogen die Orts=Vereine zum Schulplatz, wo der Festakt stattfand. Mit einem Fanfarenmarsch des Jungvolks und einem Liedervortrag des BM. und des IV.“ nahm die Feier ihren Anfang. Amtsbürgermeister Hammer gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß der lange gehegte Wunsch, eine neue Schule zu erhalten, trotz der finanziellen Schwierigkeiten nun endlich in die Tat umgesetzt werden könne. Er gedachte der Bedeutung des fünften Jahrestages der Machtübernahme und gab dann dem Wunsch Ausdruck, daß der Neubau der Schule auf immer ein Markstein in der Geschichte der Gemeinde bliebe. Dann wurde die Urkunde verlesen und nach einem sinnvollen Spruch des Poliers der Grundstein gelegt. Die Urkunde wurde eingemauert, den ersten Hammerschlag vollzog Amtsbürgermeister Hammer. Ortsgruppenleiter und Bürgermeister Teimborn, Beigeordneter Hempsch, Lehrer Augstein und Lehrerin Otten, der Bauleiter, Bauingenieur Kohlhaas, der Vertreter des Kommandierenden Generals des 3. Armeekorps, des Freiherrn von und zu Weichs auf Burg Rösberg, Amtsinspektor Mandt, sowie der Zellenleiter der NSDAP. Georg Lang und zahlreiche Einwohner schlossen sich an. Der Festakt war von Musikweisen der Kreiskapelle umrahmt. Die Festteilnehmer trafen sich nach der offiziellen Feier im Saale Lang. Schulleiter Augstein als Vertreter der Lehrerschaft sprach seinen Dank aus und gab den Handwerkern die besten Wünsche mit auf den Weg. Zum Abschluß des Festtages beteiligte sich die gesamte Bürgerschaft an einem Kameradschaftsabend mit Tanz. Der Gruppenstab 216 des Arbeitsdienstes nach Euskirchen verlegt Eine Jeier zum Einzug in die neuen Dienstgebäude— Arbeitsführer Hardenbicker sprach Euskirchen: Wie wir schon früher mitteilten, mußte der Stab der Gruppe 216 des Reichsarbeitsdienstes von Münstereifel nach Euskirchen verlegt werden. Ausschlaggebend für diese organisatorische Neuerung war die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenziehung der einzelnen Dienststellen. In Euskirchen kann der ganze Gruppenstab in einem Gebäude untergebracht werden. Unmittelbar neben der Kreisleitung, in der Villa Weber, hat nun der Stab gestern seine Diensträume bezogen. An der damit verbundenen Feier nahmen zahlreiche Vertreter der Behörden und des öffentlichen Lebens teil, unter ihnen u. a. Kreisleiter Köppe, Landrat Dr. Groeger, Ortsgruppenleiter Ruckes, Bürgermeister Disse, Oberstleutnant André mit seinem Adjutant, Obersturmbannführer Sons, Sturmbannführer Krauß, Kreisjägermeister von Mallinckrodt ufw.„ Nach der Flaggenhissung schritt der Führer der Gruppe 216, Arbeitsdienstführer Hardenbicker, die Front der Arbeitsdienstabteilung ab. Mit dem gemeinschaftlichen Gesang der Nationallieder war die Feier beendet. Anschließend fanden sich die Ehrengäste im Dienstgebäude zu einer kurzen Begrüßung ein. Der Standortälteste der Euskirchener Stabsdienststelle, Hardenbicker gab einen Ueberblick über die Entwicklung des Reichsarbeitsdienstes bis zu seiner heutigen Form, in der er als wertvolles Instrument der Jugendertüchtigung nicht mehr wegzudenken ist. Aus den dann folgenden Reden der Ehrengäste klang die Freude über die Ueberführung der Dienststelle des Stabes nach der Kreisstadt heraus. Das Dienstgebäude birgt in seinem Untergeschoß die Kammern für die Ausrüstungsgegenstände ufw., die andern Räume sind als Büros eingerichtet. Dem Arbeitsführer Hardenbicker stehen zur Seite Stabsleiter Oberstfeldmeister Müller und der Adjutant Feldmeister Irmer. Die Handwerksstuben und Unterstellräume sind in Baracken im Garten des jetzigen Dienstgebäudes untergebracht. Dem Stab gehören 22 Führer und Unterführer an, die in Euskirchen wohnen. Für einige verheiratete Handwerker muß die Stadt Wohnungen erstellen. Es ist möglich, daß demnächst noch eine neue Abteilung zu der Gruppe des RAD. hinzukommt; bisher umfaßt die Gruppe die Arbeitsdienstabteilungen, die in den Kreisen Bonn, Euskirchen und Schleiden untergebracht sind. Die Konzerte des Musikzuges in Münstereifel, die so großen Anklang bei Einheimischen und Fremden gefunden haben, werden auch weiterhin in der Kneippkurstadt abgehalten werden. Darüber hinaus wird man aber auch in Euskirchen die vorzügliche Kapelle des Reichsarbeitsdienstes bei Standkonzerten und sonstigen Gelegenheiten hören. Widerspenstiger Fuhrmann Euskirchen: Ein widerspenstiger Fuhrikann mußte gestern nachmittag von der Polizei festgenommen werden, bis er seinen Rausch ausgeschlafen hatte. Er hatte mit seinem Fuhrwerk falsch geparkt und widersetzte sich den Anordnungen der Polizei. Das Fuhrwerk wurde inzwischen an seinen Bestimmungsort gebracht. Lastwagen mit Anhänger gestohlen Euskirchen: Diebe haben einen Lastwagen mit Anhänger, der in einer Garage verschlossen stand, gestohlen.: Ueber den Verbleib des Wagens hat die zei umfassende Ermittlungsmaßnahmen angestellt. Die Nummer des Wagens ist 12. 190 005. Brand im Bauernhaus Eicks: Hier brach bei einem Landwirt Feuer aus. Am Kamin hatten die Flammen ihren Anfang genommen und griffen rasch um sich. Zu allem Unglück befand sich die Familie während des Brandausbruchs nicht zu Hause. Von Nachbarn waren die Flammen entdeckt worden, die sofort für die Alarmierung der Feuerwehr sorgten. Trotzdem die Feuerwehr die Flammen rasch ersticken konnte, ist der Schaden für den Geschädigten immer noch bedeutend. Neue Schachtanlage Mechernich: Seit Jahresfrist hat sich die Zahl der Gefolgschaftsmitglieder der Gewerkschaft Mechernicher Werke um rund 100 auf 970 erhöht. Das Werk, das früher sehr schwer zu kämpfen hatte, konnte jetzt seinen Feldesbesitz verstärken, die Aufbereitungsanlagen ausbauen und im sogenannten Westfeld eine neue große Schachtanlage bauen, deren Schachtführung schon bis zu 130 Meter Tiefe reicht. Es wird wohl nicht lange mehr dauern, bis die Zahl von 1000 Gefolgschaftsmitgliedern überschritten ist. Eine Beratungsstelle für„Angora"=Züchter Schleiden: Bei den Kaninchenzüchtern des Kreises Schleiden hat das Angorakaninchen in letzter Zeit immer mehr Eingang gefunden. Zur weiteren Förderung dieser Zucht hat man eine Kreisberatungsstelle für Angorakaninchenzüchter eingerichtet, die dem Kaninchenzuchtverein Kall übertragen wurde. Für die Angorazucht werden erhebliche Beihilfen gewährt, die allen Züchern, auch den Nichtorganisierten, zugänglich sind. Die Beihilfen werden gezahlt für die Errichtung von Ställen in Höhe von 3 Mark für den Kauf von Junghäsinnen. Durch die Beauftragten des Kaninchenzuchtvereins Kall werden alle Angorazüchter über die Frage der Pflege, Gewinnung, Scherung und Sortieren der Angorawolle belehrt. Das Seengebiet unter Naturschutz Gemünd: Infolge des zu erwartenden Fremdenverkehrs im Seengebiet hat der Regierungspräsident in Aachen das Gebiet zwischen Gemünd, Einruhy, Kesternich, Schmidt und Heimbach unter Naturschutz gestelltDadurch wird einen Verschandelung dieses Gebietes, wie sie früher dort möglich wan, vorgebeugt. Durch diese Anordnung wird die normale Pflege des Privatwaldes keineswegs beschränkt, vielmehr kommt es darauf an, eine Verschandelung den Gegend durch häßliche Bauten, insbesondere Wochenendhäuser, zu verhindern. Grube„Wohlfahrt“ wieder in Betrieb Hellenthal: Die Bleierzgrube„Wohlfahrt" bei Hellenthal ist nach eingehenden Vorarbeiten mit modernsten Maschinen versehen und wieder in Betrieb genommen worden. Heute sind bereits 75 Gefolgschaftsmitglieder beschäftigt— mit einer erheblichen Verstärkung der Gefolgschaft ist zu rechnen. Diese Tatsache ist deshalb besonders zu begrüßen, weil hier durch unermüdliche Vorarbeit von Partei= und Staatsstellen zahlreiche ftühere Bergmannsfamilien der Eifel wieder Arbeit und Brot finden. ee gen er Von der oberen Sieg Non Beikd. Zonrrrhek Busuach Sun 1 Morsbach: Im Hotel Prinz Heinrich, Morsbach, fand die Generalversammlung des MGV„Concordia“ Morsbach statt. Nach kurzer Begrüßung durch den Vereinsführer Peter Becher wurde vom Schriftführer der Jahresbericht verlesen, der eine rege Vereinstätigkeit nachwies. Herr P. Becher hatte wegen Arbeitsüberlastung sein Führeramt zur Verfügung gestellt. Nach einstimmiger Wiederwahl erklärte er sich bexeit, es für ein weiteres Jahr zu übernehmen. An Stelle des zurücktretenden 1. Schriftführers Josef Schuh wurde Alex Schmidt bestimmt. Das Ehrenmitglied Heinrich Schramm aus Ortseifen, der neun Jahre den Verein in der besten Weise geführt hat, wurde zum Ehrenpräsidenten und Bürgermeister Katzenbach zum Ehrenmitglied ernannt. Soldene Hochzeit in Wissen Wissen: Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung begingen am Montag die Eheleute Wilhelm Kohl und Frau, Helene geb. Willmenroth, das Fest der goldenen Hochzeit. Morgens fand in der katholischen Pfarrkirche die kirchliche Feier statt, in der Pfarrer Esser die Ansprache hielt und der Kirchenchor mehrere Lieder sang. Nach der kirchlichen Feier versammelte man sich im Gasthof Orthen. Im Laufe des Tages erschien Amtsbürgermeister Dr. Kitschenberg und Gemeindebürgermeister Buschjan, um dem Paar die Glückwünsche der Behörden zu übermitteln. Postmeister Klein überbrachte die Glückwünsche der Postverwaltung und überreichte dem Jubelpaar eine Urkunde des Führers. Abends erschienen SA.=Kapelle und Männergesangverein zum musikalischen Ständchen. Zwei Altersjubilarinnen Wissen: Eine in der gesamten Bürgerschaft beliebte und geschätzte Einwohnerin, Frau Witwe August Märzhäuser, Adolf=Hitlerstraße, wird am heutigen Mittwoch 80 Jahre alt. Trotz ihres hohen Alters ist die Hochbetagte noch erstaunlich rüstig. Die Witwe Johann Demmer kann am gleichen Tage ihren 83. Geburtstag begehen. In der Grube tödlich verunglückt Wissen: Auf der Grube Silberwiese wurde das Gefolgschaftsmitglied Anton Menzenbach aus Pleckhausen bei der Arbeit von niedergehenden Gesteinsmassen erfaßt und verschüttet. Leider waren die Verletzungen so schwer, daß der Mann auf der Stelle starb. Godesberger Nachrichten Kameradschaftsabend der ehem. Pioniere Die Kameradschaftliche Vereinigung ehem. Pioniere, Bad Godesberg, hielt kürzlich im Vereinslokal„Tonhalle“ in Anwesenheit ihres Schirmherrn Se. Exz. Gen. d. Inf. a. D. Lequis ihren General=Appell ab. Vereinsführer Kamerad Berg begrüßte die Kameraden mit herzlichen Worten. Sein besonderer Gruß galt dem Schirmherrn der Vereinigung und dem als Gast anwesenden Oberstleutn. a. D. Commichau. Kamerad Minnerop erstattete den Jahres= und Kamerad Nonn den Kassenbericht. Dem bisherigen Vereinsführer Kamerad Berg wurde das einstimmige Vertrauen der Kameraden ausgesprochen. Er übernahm dann die Führung für weitere zwei Jahre und ernannte seine Mitarbeiter. Die Kassenprüfer wurden wiedergewählt. Kamerad Berg dankte allen Kameraden und erbat sich auch für das kommende Jahr kameradschaftliche Mitarbeit. Es folgte dann ein schöner Kameradschaftsabend mit den Frauen. Nach der Begrüßung und Totenehrung ergriff Se. Exz. Lequis das Wort, um in begeisterten Worten den Führer zu ehren und seine in fünf Jahren für Deutschlands Wehr und Ehre geleistete Arbeit zu beleuchten. Im weiteren Verlauf des Abends feierte Oberstleutn. Commichau die Verdienste der Pioniere im Weltkriege. Hervorragende Kräfte und eine reichhaltige Tombola sorgten dann für die fröhliche Stimmung. Tanz und Frohsinn hielt die Teilnehmer für viele Stunden kameradschaftlich beisammen. Dem Schirmherrn Se. Exz. Gen. d. Inf. a. D. Lequis brachte die Kameradschaft zu seinem heutigen 77. Geburtstage“ herzliche Glückwünsche dar. „Ein einig Volk“ Am Freitag veranstaltet die Städtische Oberschule für Mädchen, Bad Godesberg, in der Aula des Pädagogiums ihren ersten Elternabend. Die Vortragsfolge steht unter dem Leitgedanken„Ein einig Volk“. Der erste Teil bringt feierliche Chorhymnen und Dichtungen. Der zweite Teil stellt den deutschen Arbeiter in den Mittelpunkt. Auch der Volkstanz kommt zu seinem Recht. Nachdem in einer weiteren Gruppe von Darbietungen das Bauerntum geehrt worden ist, folgt als fröhlicher Abschluß ein Stegreifspiel um Bachs Bauernkantate „Mer han en neue Oberkeet". Die Begleitung der neuen hymnischen Gesänge unserer Zeit wird von einem Bläserseptett des Musikkorps III. Ins.=Regt. 77 ausgeführt. Soldene Hochzeit in Friesdorf Heute feiern die Eheleute Jakob Kassel und Frau Barbara geb. Walbröl das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Schon gestern hatte man das Heim der Jubelleute auf der Dottendorferstraße festlich mit Girlanden geschmückt, Privataufnahme. und auch die Straße und die benachbarten Häuser prangten in sinnvollem Schmuck. Abends um 20.30 Uhr nahm ein Fackelzug Aufstellung. Er zog vom Schlageter=Platz aus, um dem allgemein geschätzten Jubelpaar eine besondere Ehrung zu erweisen. Mit Musik zogen die politischen Leiter, die örtlichen Vereine, MGV. Liederkranz und Cäcilia, der Kriegerverein, die Schützen und die Einwohnerschaft zur Wohnung des Jubelpaares. Alle Häuser ringsum waren buntfarbig beleuchtet, eine dichtgedrängte Menge füllte die Straße. Der Liederkranz leitete die Feier unter Musikdirektor Neuhalfens Stabführung mit einem Chor feierlich ein. Dann sprach Ortsgruppenleiter Füssenich. Er wies auf die Lebensarbeit des Jubelpaares hin, das reich an Mühen, aber auch gesegnet war, brachte die Glückwünsche der Einwohnerschaft und Verwaltung zum Ausdruck und schloß mit guten Wünschen. Hierauf ergriff der Vereinsführer des MGV. Liederkranz, Jos. amacher, das Wort, um besonders dem Jubilar als Kurversoltung Bad Godesberg RedoutenMpm Kostümfeste wunmmmmmammmmmmmmmmn Beginn: 20½ Uhr Erstkl. Tanz-Kapellen ummmmuimmmmmmmmemmmmeun! Samstag, den S. Fobruar und Rosenmontag Kostüm oder Abendanzug vorgeschrieben Eintrittspreise: für den 5. Februar.00 RM(Studierende.00 RMA) für Rosenmontag.00 RM(Stedierende.00 RM) Tischbestellungen a. d. Kurhaus Rodoute, Fernr. 2000 rechtzeitig erbeten Reichssender Köln Köln: Sonnabend, 5. Februar .30: Musizierstücke. 10.00: Dem Feind zur Wehr— dem Land zur Ehr! Deutsches Soldatentum in vier Jahrhunderten. 10.30: Fröhliches Spiel für unsere Kleinsten. 11.00: Sendepause. 42.00: Gleiwitz: Mittagskonzert. 14.15: Bunte Musik. 15.15: 809 Pe,#pielen ein Steareifspiel, Bunte Melodien. 18.00: Der neue Funkplan. 18.10: Der Löwener Studentenchor singt. 18.45: Leipzig: Kraftfahrzeug=Winterprüfung in Altenberg. 19.10: Wochenendkonzert. Schallplatten. Piechagen##.: Bunter Abend. 22.15: Frankfurt: unz webrmachts=Ski=Meisterschaften. 1. Tag: AbJabtissi 22.30: Berlin: Unterhaltungsmusik. BONNER SRAbITEArER Mittwoch 2. 15. Platzmiete blau: Eln Sommernachtstraum, Lustspiol v. W. Shnkespeare, deutsch v. Wilh. v. Schlegel, Musik von Robert Tants. Pr. II:.40—.10. A. 19.30, E. 22.30. Tanz-Unterricht Neue Kurse abends—½11. Sonntags ½3—½5 Uhr. Einzel=Unterricht für äktere Personen— jederzeit— Tanzschule Schäfer, Bonn, 59 Kaiserstraße 59. Tel. 5067.(1 Werdet Mitglied der NSV. Ehe Sie ein Corselet Hüfthalter oder Büstenhalter kaufen, prüfen Sie unsere Preise und Auswahl. Bonn a. Rh. Jetzt: Münsterplatz 21, neben dem neuen Bergischen Hof.(3 Herzkranke u. an ArterienVerkaltung Leidende „Vosesalvins ist völlig unschädlich, frei von allen Nebenwirkungen u. gut bekömmlich. In allen Apotheken zu haben. Vasosalvin-lobersterim Leigzig 0 S o Helsartelt EDN verschleimung PP- Un Bronchlalkafarrh, Asthma bekämpft man erfeigr. mit dem bewährt. Dellhelms Brust- und Lungentse RM.10 Jn allen Apptheken Umbau KöNIGSHOF-BONN Heute TANZTEE TANZABEND Erstes Auftreten des Tanzorchesters J os6 Degen 8 RheinBeuel Mittwoch— Samstag— Sonntag Gesellschafts-Abend mit Tanz Abziehen von Parkettund Pitchpineböden, ca. 240 am, zu vergeben. Ang. mit Preis v. am erb. u. O. B. 1865 Gen.=Anz.(3 k Fast neuwertige Schneider: Nähmaschine preiswert zu verkaufen. 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Jebruar 1933 Mitbegründer des Vereins zu beglückwünschen und ihm zu sagen für die Treue, die er dem Verein bis in die Gegenwart bewahrte. Nach dem Verklingen der nationalen Lieder dankte der jüngste Sohn, Organist Jos. Kassel, Plittersdorf, für alle Ehrungen, die man seinen Eltern erweise. Sie hätten in ihrem Leben immer nur an ihre Kinder gedacht und nichts für sich gewollt. Er schloß mit einem Sieg=Heil auf den Führer. Darauf fand die schöne Feier mit einem Liedvortrag des MGV. Liederkranz ihr Ende, und der Zug nahm seinen Rückweg zum Schlageter=Platz. Witwe Ringsdorff 75 Jahre alt Am Samstag vollendete Frau Witwe Ringsdorff ihr 75. Lebensjahr. Ihre großzügige Wohltätigkeit, die in aller Stille so manche Sorge und viel Leid milderte, hat ihr die Liebe und Achtung aller Godesberger eingetragen. Diese Zuneigung fand an ihrem Ehrentage einen spontanen Ausdruck in Ehrungen und Blumenspenden, die ihre Wohnung auf der Koblenzer Straße in einen wahren Blumengarten verwandelten, zu dessen Pflege und Erhaltung eigens eine Wärterin notwendig wurde. Die Fabriken in Mehlem, die ihr und ihres verstorbenen Gatten Lebenswerk verkörpern, bereiteten ihr ebenfalls sinnvolle Ehrungen. Vom Standesamt Im Januar gab es in Godesberg 14 Heiraten, 40 Gepurten und 29 Sterbefälle. Beförderung Obertruppführer Schröder vom Motorsturm 14/M171 wurde am Jahrestage der Machtübernahme zum Sturmführer ernannt. Bestandene Prüsung Seine Prüfung als Metzgermelster bestand in Köln Metzger Thiedes, Römerplatz. Die letzte Fahrt Lannesdorf: Gestern morgen wurde der verstorbene Hauptlehrer Anton Hinsen unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, der Partei, der RSKOV. und der Feuerlöschpolizei zur letzten Ruhe geleitet. Während der kirchlichen Exequien war der Sarg mit den sterblichen Ueberresten im Flur der Schule aufgestellt. Unter Musikklängen wurde er von den Kameraden der RSKOV. aus der Schule getragen. Die alten Soldaten haben in Hinsen einen ihrer treuesten Kameraden verloren, die Schule einen gewissenhaften Erzieher. Nachdem Pastor Bodewig die Leiche eingesegnet hatte, spielte die Kapelle das Lied vom guten Kameraden. Zum Werkscharstammführer ernannt Mehlem: Bei den Ringsdorff=Werken wurde Betriebsobmann Schneider zum Werkscharstammführer ernannt. Aus der Gemeinde Beuel Feierstunde der Gemeindeverwaltung * Beuel: Zu einem Betriebsappell versammelten sich am Montagnachmittag die Beamten, Angestellten und Arbeiter der Gemeindeverwaltung im Saal des Hotels Rheinlust. Nachdem das Lied„Volk ans Gewehr“ verklungen war, gedachte der erste Beigeordnete Pg. Klamp der Bedeutung des fünften Jahrestages der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus. Er würdigte die Erfolge der Regierung Adolf Hitlers und erklärte, daß sie in der ganzen Welt ohne Beispiel seien. Festgenommen Beuel: Ein in einem hiesigen Betrieb beschäftigter Mann von auswärts wurde gestern von der Polizci wegen Sittlichkeitsverbrechens verhaftet und dem Gerichtsgefängnis zugeführt. Zum Werkscharstammführer ernannt Beuel: Bei der Vereinigten Jutespinnerei wurde Betriebsobmann Dietz zum Werkscharstammführer ernannt. Aerztlicher Bereitschaftodienst Beuel: Den ärztlichen Bereitschaftsdienst versehen am heutigen Mittwoch von 14—21 Uhr und am Samstag. 5. Februar, 14 Uhr, bis Montag, 7. Februar, 8 Uhr, die Herren Dr. Breuer und Dr. Pentrup. Zum Hauptwerkscharstammführer ernannt Oberkassel: Bei der aus Anlaß des 30. Januar veranstalteten Feier bei der Zementfabrik Oberkassel, wurde dem Betriebsführer Pg. Dr. Ehrke seine Ernennung zum Hauptwerkscharstammführer durch den Gauobmann und stellvertr. Gauleiter Pg. Schaller bekannt gegeben. Kreisobmann Pg. Lech überreichte ihm die Urkunde. Pg. Lech betonte die Bedeutung der Betriebsgemeinschaft. Man sehe es den Männern des Betriebes an, daß sie mit der Beförderung ihres Betriebsführers zum Hauptwerkscharstammführer sich selbst geehrt fühlten. Betriebsführer Dr. Ehrke dankte dem Kreisobmann und gab gleichzeitig bekannt, daß sechzig Karten zum Besuch des Filmes„Urlaub auf Ehrenwort“ zur Verfügung gestellt würden. Er machte hiermit besonders den alten Soldaten die Freude, diesen hervorragenden Film sehen zu können. Eine Einbrecherbande suchte Troisdorf und Oberlar heim Geld und Tabakwaren in großen Mengen gestohlen— Die gleichen Einbrecher wie in Siegburg? Troisdorf: Allem Anschein nach waren es die gleichen Einbrecher, die in der Nacht zum Samstag die Kreisstadt Siegburg heimsuchten und nun in der Nacht zum Dienstag Troisdorf und Oberlar unsicher machten. Ueberall wandten sie dieselbe Einbruchsmethode an. In einem Troisdorfer Geschäftshaus in der Wilhelmstraße wurden sie anscheinend verscheucht, desgleichen in einer Bäckerei auf dem Talweg. Erfolg hatte die Bande in einem Zigarrengeschäft in der Bahnhofstraße. Sie drang vom Garten aus vor, drückte ein Fenster ein, zog den Riegel herunter und kam so ins Innere des Hauses bis zum Geschäftsraum. Aus dem Laden nahmen die Einbrecher Zigaretten im Wert von 450 RM, mit, außerdem noch etwa 50 RM. in bar. In Oberlar drangen die Einbrecher ebenfalls vom Garten her in zwei Gastwirtschaften ein. Man hieß Schnaps und Tabakwaren, außerdem sämtliches Kleingeld, das sich in der Tageskasse befand, mitgehen. Eine WHW.=Büchse wurde ebenfalls erbrochen und ihres Inhaltes beraubt. Zwei Mäntel wurden mitgenommen, desgleichen ein Fahrrad aus dem abgeschlossenen Hofraum. Wahrscheinlich hatte man bei der nächtlichen Arbeit auch Hunger bekommen. So drang man in eine Metzgerei ein und klaute eine Anzahl Würste. Außerdem stattete die Bande auch dem Laboratorium eines Zahnarztes aus Oberlar einen Besuch ab. Man fand jedoch nichts sonderlich Brauchbares, nur ein goldenes 20 RM. Stück, das vom Zahnarzt zum Arbeiten verwendet werden sollte. Leider hinterließen die Einbrecher nicht die geringsten Spuren und konnten überall unerkannt entkommen. Der Wert der in Oberlar gestohlenen Sachen beläuft sich auf rd. 500 RM. Ein Ehrentrunk für die Jubilare Troisdorf: Der Männergesangverein veranstaltete im Deutschen Hause einen gemütlichen Abend mit Jubilarenehrung, die vom Vereinsführer Dr. Trier geleitet wurde. Unter Leitung des Musikdirektors Clemens sang der Männer= und Damenchor verschiedene Lieder. 25 Jahre Mitglied des Vereins sind: Schriftwart Johann Lohmar, Kassenwart Kannengießer, Peter Schumacher, Jakob Lang, Wilhelm Büchel und die nicht tätigen Mitglieder Helm und Klein. Dr. Trier würdigte die Verdienste der Jubilare und überreichte jedem die silberne Vereinsnadel. Die Vorstandsmitglieder Lohmar und Kannengießer erhielten außerdem eine Ehrengabe. Den Jubilaren wurde der Ehrentrunk aus dem Siegesbecher gereicht. Halbtagswanderung nach Kaldauen Troisdorf: Das wenig einladende Wetter am vergangenen Sonntag störte die Wanderfreunde— es waren über zwei Dutzend— kaum, die gegen 1 Uhr nachmittags die geplante Halbtagswanderung begannen. Sie hatten es nicht zu bereuen. Der Wind war im Siegburger Wald kaum zu spüren und der Regen hörte allmählich auf. Auf den von dem Wanderführer Heinen sorgfältig ausgesuchten Wegen wanderte man großenteils durch den schönen Tannenwald, entlang an dem Gutshof Rothenbach. Kurz vor Kaldauen war noch eine beträchtliche Steigung zu überwinden. Auf dem Thönisberg genoß man die Aussicht, dann gings abwärts nach Kaldauen, dem. Ziel der Fahrt. Kaffee und Kuchen schmeckte vorzüglich. Für den Heimweg wurde den nächste Weg gewählt. Erst bei Anbruch der Dämmerung kam man in Siegburg an. Neuer Kreisbeauftragter der RSROB Siegburg: SA.=Obersturmführer Maerker wurde bei einem Kreisappell der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung durch Gauleiter Geiger (Köln) in seine neue Stelle als Kreisbeauftragter und Kreisobmann der RSROV eingeführt. Der Gauamtsleiter sprach über Organisationsfragen. Die NSKOV. des Siegkreises ist nunmehr in Kameradschaften eingeteilt worden, an deren Spitze jeweils ein Kameradschaftsführer steht. Den bisherigen Leitern, den Kameraden Schorr, Lohmar, Wingen und Neßhöver wurde für ihre Tätigkeit herzlich gedankt. Jubilare des Alters Siegburg: Wilhelm Knierim, Aulgasse 106, wurde gestern 80 Jahre alt.— Ihren 80. Geburtstäg feierte ebenfalls Frau Lorenz Bröhl Humperdinckstraße 62. Beide Jubilare sind körperlich und geistig noch vollauf gesund. Vom Löschzug Scheiderhöhe Scheiderhöhe: Unter Löschzugführer Faßbender hatte der Löschzug 5 der Freiwilligen Feuerwehr des Amtes Lohmar seinen Jahresappell. Wehrkamerad Faßbender erstattete den Kassen= und Jahresbericht. Bei einem Großfeuer und drei kleineren Bränden konnte der Löschzug erfolgreich eingreifen. Inzwischen wurde ein Motorwagen beschafft. Ein kameradschaftlicher Teil schloß sich dem Appell an. Fett= und Wurstwaren verbrannten Hennef: Durch einen Brand wurden in einer hiesigen Metzgerei etwa 200 Kilogramm Fett= und Wurstwaren vernichtet. Einige Feuerwehrleute löschten den Brand. Rektoreinführung in Königswinter Königswinter: Gestern morgen fand in der Schule die feierliche Einweihung des neuen Rektors Philippi statt. Die Vertreter der Stadt und der Partei, die Kollegenschaft und die Kinder hatten sich zu einer kurzen Begrüßungsstunde zusammengefunden. Kreisschulrat Langenbach betonte, das höchste Ziel der Erziehung sei der freie deutsche Mensch auf freier deutscher Erde, der den letzten Sinn des Volkstums und die Notwendigkeit der Reinheit des Blutes erkannt habe. Er überreichte dann Rektor Philippi die Anstellungsurkunde, die auf Lebenszeit lautet. Bürgermeister Lorenz gab seiner Befriedigung Ausdruck, daß gerade Philippi zu dem Amt des Rektors berufen worden sei, nachdem er 27 Jahre an der Königswinterer Schule gewirkt habe und um seiner politischen Gesinnung willen soviele Schwierigkeiten ertragen mußte. Nun solle er keine katholischen, sondern deutsche Kinder erzkehen. Im Namen der Kollegenschaft sprach Paul Becker. Er begrüßte es, daß einer aus der Mitte des Lehrerkollegiums zum Amt des Rektors berufen worden sei. Rektor Philippi versprach, wie bisher im nationalsozialistischen Geiste zu arbeiten, in der Schule und außer der Schule in der Gemeinschaft des Volkes. Besitzwechsel Honnes: Das Hotel Emunds(ehemals Breuer) auf der Hauptstraße ging durch Kauf in andere Hände über.— Während das Hotelrestaurant von dem Gastwirt Gottfried Asbach erworben wurde, ging der große Saal, der mit dem Restaurant direkt nicht in Verbindung steht, in das Eigentum der Rheinischen Konservenfabrik Peter Brassel von hier über. Der Saal wird für Wirtschaftszwecke nicht mehr benutzt. Die Konservenfabrik Brassel wird durch Umbauten hier Räume für ihren Betrieb schaffen. An den Restaurationsräumen läßt der neue Eigentümer bauliche Veränderungen vornehmen. Auch der alte Giebel der Straßenfront wird wieder freigelegt. Ein Haus abgedeckt Rheinbrohl: Großen Schaden hat das Unwetter am Samstag hier angerichtet. Während vielerorten eine Anzahl Dächer von Wohnhäusern beschädigt wurden, ist in der oberen Kirchstraße ein älteres Haus völlig abgedeckt worden.— Da die Stromzufuhr zeitweise stockte, mußte ein industrielles Werk vorzeitig Schichtschluß machen. Schmetterling im Februar Ellingen: Einer unserev Boten fing gestern auf seinem Gang zu den Abonnenten einen Schmetterling. Ob dem Tierchen Sturm und Regen nicht recht ungemütlich waren? Nun, eine Schwalbe macht keinen Sommer und ein Schmetterling keinen Frühling. Berliner Börse vom 1. Febr. 1938 Festverz. Werte Ot. Ablbe. Anl. eni! Ausl. e 44% HeichsbahnSchatzanm 25 414% ReichsbahnSchatzanw 26 181 Bonner Stadt Anleihe*## 644%(81 Bonner Stadlt Anleihe v 29 644%(R) Pr LA PEA A Pfa R 19 444%(70 Pr I PIA A. Pfd. R. 21 444% 781 Pr L1 Ptd. A. Komm. 6 R 20 644%(9 Pr. C. B Unfdhr 28 414%(9 PIApEd.-A 17. 18% 6½4% 181 Rh. Westf. Rold 4. 6. 10. 414% Weatd Rod. 0) Pf. 8.—12. 16 Verkehrs-Aktien Hamburz Amerike Hamburg-Südam. Norddeutscher Liogt Banken Allg. D Credit Berl Handele-(i. Commere u Priv. Deutsche Rank and Disk.(iesellsch. Dresdner Bank Reichenntk Weatd Rodenke. Industr.-Aktien Auchen München“, Arcumniat.-Fahr. à E. G. Augehure Nürabere Basalt-Aktien Linz Beinbern Berrrage, Giektr surt muschinen Rau Bunner Bergwerks u Hütten Verein“ Braunk Zuk. Akt.#### Buderue. Eisen Charlottenb Wasser Chem* Heg len Chein Albert C. tummi W Hann. Dahlbusch Bergw.“ Daimler Rens Demag A. 1i Aktien U Atl. Telegr. Deutache(·ant Gas Deutsche Erdöl Deutsche(told u. Silb. Scheide Anst Dentacche Kabelw 130.— 100.75 100.— 99 25 99 80 100— 100— 99 50 100.— 100— 100.— 100.— 82 26 93— 33 811.— 123 6. 5 150 Vlech. Linoleam- W Dtech Spiegelgige Dortmunder Aktien Dortmunder Unlon Dürener Metal! Dynamit Nohel Elektr Lieferungen El. Licht&a Kraft Farbenindustrie Feldmühle-Papier Fellen u Gulllenume lies 6 ei Untern. (ilas Schalke Holdechmielt Th. Nlackethal Harpener Berghau Hligers Akt. 1en lneach K. Neuessen Hubertue Braunk Ise Berzhau Kalle Ascheraieben Keraman Klöckner Werke Koksw. u. Chern. F Kronprins Metall Laurahütte Lorenz C. Mannesmannröhren Metallgesellschaft Orensteln a. Koppe! Runguin Farben Rhein Braunkuhlen Rhein Stahlwerke Rh. Weatt Kalky Rh. Westf. Elektr. Rieheck Montanw Roddergruhe Brübi Roeitzer Zucher Rütgerwerke Salnietfurtb Kall Saratt! Schokoinde Schuckert Elektr. Schultheiß Brauerei Slemena u Halrke Stühr Kammgarn Stolberg Zink Stollwerck Gebr. Tuchfabrik. Auchen Ver. Dt. Nickelw. Ver. tilanzstoft Elb Ver. Stahlwerke Vogel Dr. u. Kab. Wentd Kaufhof Wenterezein Wickiller Küpper Zellstoft Waldhof Kolonialwerte Deutach Ostafrika Neu-Uiuinen Otavi-Minen a. Elb 32 50 224.— 4 75 333 33 199.— 141 28 —.— 111.75 139 25 19 75 • 110 75 231 50 149.50 127.— 116— 153.— 136.50 127 75 106 75 179.76 112.75 60 876 111 50 149 50 35 :.::: *) Rheiniach Westfällsche Börse. Berliner Mark-Notlerung vom 1. Febr. 1938 teld Briel#ield Brie .48 1 Holland 138.66 13 12.45 Gszierreieh 48.98 48.3 .14 I Schweis 62.46 67•28 Amerika Belglen Schaufenster-Wettbewerb im Reichsberufsweltkampf aller schaffenden Deutschen, 13. bis 20. Jebruar.— Hast Du Deine Anmeldung schon abgegeben? Wre elsmn Febr. 1938 * Ennlund 12.42 Frankreich.13 Berliner Metallbörse vom 1. eiytkup.er.. 1 F675 Reinn die., 90-91 m 95-99kg al. 133.— Antimen-Aegeles a Weiz. e. Dr. 13- atber u beiten vot 39.20—42.20 Fester bei ruhigem Geschäft Berliner Börse Nach sehr ruhigem Geschäft und sehr wenig veränderten Kursen des Vortages bot der Börsenbeginn gestern insosern eine gewisse Ueberraschung, als die Kursnotierungen am Aktienmarkt mit wenigen Ausnahmen den. Bartagsschluß üborschritten, und das im Durchschnitt um zirka 1 Prozent. Diese Entwicklung mag zum Teil darauf zurückzuführen sein, daß verschiedene Verkaufslimite zum Monatsersten nicht wieder erneuert worden sind und zum anderen die Ueberwindung des Ulumos in geldlicher Hinsicht zu, einer gewissen Erleichterung und Freisetzung gebundener Mittel geführt hat. Jedenfalls waren Käufe des Publikums, wenn auch zunächst noch in bescheidenem Umfange, daneben aber ebenso Anschaffungen im berufsmäßigen Handel zu beobachten. Im varlablen Rentenverkehr stellten sich Reichsaltbesitz auf unverändert 130½. die Gemeindeumschuldungsanleiche auf unverändert 95,20. Im Verlaufe konnten die Anfangsnotierungen am Aktienmarkt zum Teil weiter erhöht werden, obwohl das Geschäft umsangmäßig keine nennenswerte Erweiterung erfuhr. Am Kassarentenmarkt blieben die Umsätze gering, die Grundtenden; war aber nach wie vor freundlich. Die freundliche Grundtenden; konnte sich bis gegen Börsenschluß behaupten. Die Umsatztätigkeit; schrumpfte allerdings bis auf ein Mindestmaß zusammen. Kursveränderungen von Belang traten kaum noch ein. Nachbörslich war es still. Verstärkte. Beteiligung Belgiens an der Kölner Frühjahrsmesse In diesen Tagen sind die unter Vermittlung des belgischen Generalkonsuls Jansen mit den Regierungsstellen in Belgien geführten Verhandlungen über eine Beteiligung an der kommenden Kölner Frühjahrsmesse vom 20. bis 27. März zum Abschluß gekommen. Die belgische Regierung faßte den offiziellen Beschluß, auf der Kölner Frühjahrsmesse mit mehreren Hauptgruppen auszustellen. Es beteiligen sich die Staatliche Handelsabteilung, das Landwirtschafts=Ministerium, die Abteilung für den belgisch=luxemburgischen Reiseverkehr, die Hafenverwaltung Antwerpen, die Gesellschaft des belgischen Eisenbahnfährverkehrs und die Internationale Brüsseler Messe. Zur Erleichterung der deutsch=belgischen Wirtschaftsbeziehungen errichtet die deutsch=belgische Handelskammer wieder ein Auskunftsbüro auf der Frühjahrsmesse. Die einzelnen belgischen Gruppen werden zu einer besonderen belgischen Abteilung zusammengefaßt, so daß Belgien auf der Frühjahrsmesse in Köln mit einer ansehnlichen Ausstellung vertreten ist. " R XIV, h xrin rir Handerspreis frei Köin II XVI norddeuticher Industriehaser.... Kuttergerste. rhein., 59160 kg. 61 xn 6 x 0 xiv Handetspreis frei Köin G3 XII Industrieger gue g#..... Weizenmedi. F ope. 312 für W XIX und XVI. Deutiches Peich weizenarteß Mühlenpreis und Prachtausgl. Roggenmeni, Tppe 1150 für R XVI für Rxy für R XIV. #i m 9 dagenschrot Typc 1800 für R xVII NNIF R XV HI R XIV für R XIII Weizentiete WXIx... desaleichen Handetspreis... Weizenvolllleie, Handelspreis Weizentutermehl W X1X Handelspreiz Roggentlete R XVIII Die Reichsrichtzahl für die Lebenohaltungskosten: Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskosten stellt sich für den Durchschnitt des Monats Januar 1938 auf 124,9 (1913/14= 100). Sie ist gegenüber dem Vormonat(124,8) wenig verändert(plus 0,1 v..). In der Richtzahl für Ermährung, die sich um 0,1 v. H. auf 121,2 erhöht hat, wirken sich jahreszeitlich bedingte Preissteigerungen für Kartofseln und Gemüse aus. Die Preise für Hammelfleisch und für Kakaopulver wurden im Laufe des Januar gesenkt. Unter den übrigen Bodarfsgruppen dat sich die Richtzahl für Bekleidung um 0,3 v. H. auf 128.3 und die für„Verschiedenes" um 0,1 v. H. auf 142.6 erhöht. Die Richtzahlen für Heizung und Beleuchtung(125.9) und für Wohnung(121,3) bieben unverändert. Bausparkasse Mainz Am 29. Januar führte die Bausparkasse Mainz ihre 32. Zuteilung durch. Auf 66 Bausparverträge wurden 817 00 RM zugeteilt. Die Gesamtzuteilungen sind damit auf 24.75 Millionen Rm gestiegen. Einschließlich der durch die Bausparkasse Mainz für lare Bausparer vermittelten Zwischenkredite und der Rückstellungen für gekündigte Sparauthaben belaufen sich die Gesamtbereitstellungen auf rund 27 Millionen RM. Rölner Getreidemarkt 1 2 Weiten, rhein., 75177 ka. ab Erzeugerstation W XIX wxn Handetsnreis frei Köin WXIX Roggen. rhein., 69171 ka. ab Erzeugerstation R XVIII. J. PNV. riy nx* Handerspreis frei Rbin R XVIII Rutterhater, rh., 46142, 5g. Freeugetpreis n Iv ****** ******* ***** ** desgleichen Handeispreis Roggenvollkleie. Handelspreis Perm " 5 91.40 21.— 21.80 10.60 10.00 10.10 19.60 90.00 35 17·60 17.70 12.10 153 28 4. 21 40 21 80 17.90 #80 300 .50 14.8 25. 1. 46—41 9 Reintuchenmebl. 37% Erdnußztuchenmehl, E4% Erdnutztuchenmedl. 64% Sojaschrot:xirad. Rapsluchen Paimterniucken Trocenschnitzel Zuckerschnitel Rovmelasse„„ Roggen= und Weizenstrohe. Haserstroh Gerstenstrohe Wiesenheu tose. Rottlerheu lose.. Luzernetieelose. e bindfaden gepreßzt oder gebunden Kölner Schlachtviehmarkt (Preise fur 3 Kilograiim Levendgewicht Aufttieb 564(zuletzt 515) Stück Großvieh, und zwar 139 (149) Ochsen, 46(10) Bullen, 332(286) Kühe, 47(40) Färsen, —(—) Fresser, 1290(1150) Kälder, 229(124) Lämmer, Hammel, Schase, 3289(3214) Schweine. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen ab Stall sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. 1. 2 Ochsen, vonlfleischige, ausgemastete, eutgs, vontleiichige...... leischige gerung genaorte" Ausnadmettere Bunen, jungere vollfleischige sonstige volllleischige....**** tlelichige gering genaorte. e e 6 6.• Kühe, tungere, vollfletichige sonitige vonllelichige**** leischige zering genaorte Karsen, volllletichige, ausgemältete" sollfleischige letschige zering genabrte Fresser, maßig genäbrtes Zungvied. Kalder, Dyppelkender bester Mast.... veste Mast= und Saugkäiver.. mitslere Malt= und Saugkalber..„. zeringere Saugkalver zeringe Kälber Lammer und Hammel, bette Maltlämmer 1 Staumanidmmer 2 Holsteiner Weidemantammer,.. selte illugere Malibäammel 1 Staumalthammet 2 Weidemastdammtet mittlere Mastlammer, altere Masthammel geringere Lämmer und Hammel... Schafe, beite mittierz zeringers Schweine, a über 130 Kilo Lebendgewicht b 1 13h— 150 Kilo Levendgewicht 2. 120—135 Kilo Levendgewicht e) 1101.— 121. Kilo Levendgewicht d) Al-1in Atlo Levendgewicht e) 60—291 K1o Levendgewicht 0) unter 6n Kilo Levendgewicht 1 seit Specksauen 2 andere Sauen.... 1 82½1 81½ Rinder zugeteilt, Ausstschtiere über Notiz; Schafe ruhigt Schweine zugeteilt. ∆ 1 135 Leiost im Febraut noch übersaater Koiner Hauptmarti Ruhiges Geschäft in der Markthalle Es blieb erheblicher Ueberstand— Der Kölner Hauptmarkt hatte gestern wieder überaus reiche Zufuhren in Gemüse aller Art zu verzeichnen. Wenn man die Fülle übersah, konnte man sich kaum vorstellen, daß schon der Monat Februar seine Herrschaft angetreten hat. Es ist jedoch zu erwarten, daß diese Riesenzufuhren bald nachlassen, wenn die Feldet erst zur Neubestellung vorbereitet werden. Weiß= und Rotkohl waren genügend am Markt. In Wirsing war das Angebot überreich. An fast allen Verkaufsstellen wurde Spinat angeboten, auch Grünkohl gab es reichlich, war aber wenig begehrt. In Rosenkohl war ebenfasls das Angebot größer als die Nachfrage. Für den übermäßig angebotenen Feldsalat konnten nur erzielt werden, die das mühselige Ernten kaum noch lohnen. Möhren gingen gut ab, Zuckermöhren waren gesucht, Kohlrabi waren knapper und konnten gut verkauft werden. Rhabarber aus dem Treibhaus kostete noch 40 Pfg. das halbe Kilo. Es blieb ein erheblicher Ueberstand. In der Markthalle verlief das Geschäft ruhig. Der Kartofselmarkt war gut beschickt. Hier gab es schon Saattartofseln, die aber noch nicht gefragt wurden. Es kosteten Industrie.60, Julinieren.65, Eiseler Blaue Nieren.65 M. der Ztr. An den Seefischstänren war weniger Nachtrage, trotz geringen Angebotes. Es kosteten Labliau 18—20, Bilet 30, Seelachs 15, Filet 25, Rotbarsch 25, Filet 40, Schellfisch 20—55, Stockfisch 30 Pfg. das halbe Kilo, Rovesser .25 M. das.=Kklotisichen, Sprotten.60—.80 M. das.5= Kilokistchen. Salzheiinge.50—.50, Rollmöpse—10, Bratbückinge 6 M. die 100 Stück. Rheinfischer waren nicht erschienen. Gut bestellt war der Geflügelmarkt. Hier kosteten Hühner 100—110, Hähne 4120—150, Gänse 125—160, abgezogene Hasen 100 Pfg. das halbe Kilo. Käse: Holländer 95—120, Tilsiter 85—100, Schweizer 105—110, Edamer 75—100. Limburger 50—60 Pfg. das halbe Kilo. Margarine Konsum 56, Mittel 86, Beste 96 Pfg. das halbe Kilo. Der Obstmartt war nach wie vor reichlich beschickt, bei mäßiger Nachfrage. Kochäpfel kosteten—13, Eßäpfel 12—18 Pfg. das halbe Kilo. Es kosteten im Großhandel: Spinat—7, Sellerieknollen bis 18, Rosenkohl—16, Weißkohl—.5, Rotkohl 5 bis 7, weiße Rüben 6, Feldsalat—14, Möhren—10, Karotten—6, Grünkohl—6, Schwarzwurzeln 20, Steckrüben 3 bis 4 Pig. das halbe Kllo, Breitlauch—6, Kohlrabi—7, Rettich—4, Meerrettich 18 Pfg. das Stück, Pezersilie—5, Treibhausschnittlauch 5 Pfg. das Gebund. An Auslanks= waren: Holl. Weiskohl.8, Rotkohl.7, Schwarzwurzeln 22, Kanarische Tomaten 30, Italienische 28—35, Aegypt. 25—28 Pfg. das valbe Kilo. Ital. Blumenkobl 30—35, Franz. 40—45, Ital. Endivien—10, Ital. Kopfsalat—10, Apselsinen 20 bis 55, Ananas 90—110, Banauen 20—32, Maronen 18—20, Haselnüsse 45—50, Baumnüsse 42—50, Feigen 22—30 Pfg. das halbe Kilo. Amerik. Aepsel 22—23 M. das Faß. Zitronen 12—13 M. die Kiste. 2. Jebruar 1933 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 16 057. Seite 9 K Massenverhaftungen in Neuyork Anläßlich der Ermordung von vier Polizisten sind in Neuyork umfangreiche Fahndungen vorgenommen worden. Insgesamt wurden 524 Männer und Frauen verhaftet, die sich nicht darüber ausweisen konnten, wo sie sich zur Zeit der Mordtaten befanden. Seit 80 Jahren Bürgermeister Der älteste im Amt-befindliche Bürgermeister in Frankreich dürfte der Bürgermeister der kleinen Gemeinde Chuns im Departement Haute=Saône, Edmond Mathis, sein. Mathis, der heute 85 Jahre alt ist, bekleidet— von einer vierjährigen Unterbrechung abgesehen— sein Amt seit dem Jahre 1878, also fast sechzig Jahre lang. Die Bewohner von Ehuns sind mit seiner Amtsführung sehr zufrieden. Mathis ist dieser Tage zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt worden. „Heer Hase“ aus der Arktis Nach elf einsamen Jahren, die er auf der Goldsuche in den arktischen Gebieten Kanadas zugebracht hat, ist vor kurzem William Heatherington in die Zloilisation zurückgekehrt. Er ist wohl der vordi#dlichste„Herr Hase“ unserer Zeit, denn er wußte weder etwas von dem abessinischen Krieg noch von den blutigen Vorgängen in Spanien, weder etwas von dem Konflikt im Fernen Osten, noch daß ihm die Vereinigten Staaten eine Kriegsentschädigung von 8000 Mark schuldeten für seine Teilnahme am Weltkrieg, ein Gesetz. das erst vor Jahresfrist angenommen wurde. Er kehrte völlig mittellos und ohne Gold gefunden zu haben, in seine Heimatstadt Windsor in der Provinz Ontario zurück. Die Schallplatte Einen eigenartigen Weg, seine Frau auch nach seinem Tode zu beeinflussen, wählte ein reicher Kaufmann in Bordeaux. Er bestimmte testamentarisch, daß seine Frau erst zehn Jahre nach seinem Tode in den Besitz seines Vermögens gelangt. Bis dahin hat sie nur die Nutznießung der Zinsen. Sie muß sich diese in monatlichen Raten vom Notar und Vermögensverwalter persönlich abholen. Und der Notar ist verpflichtet der Frau vor der Aushändigung des Geldes erst eine Schallplatte vorzuspielen, die vom Verstorbenen selbstgesprochene Verhaltungsmaßregeln und Moralpredigten hält. Der fürsorgliche Gatte hat keineswegs etwa nur eine solcher Platten anfertigen lassen, sondern ein ganzes Dutzend, also für jeden Monat eines Jahres eine passende andere Platte. Bis jetzt hat die Frau erst drei Platten gehört. Raubmord unter Walzerklängen Vor dem Schwurgericht von Douai in Nordfrankreich steht in diesen Tagen unter der schweren Anklage des Raubmordes an einer 76jährigen Greisin der frühere Zahntechniker Fernand Hubert. Das Opfer, die Witwe eines reichen Rentners, war im März 1937 in ihrei Villa bei Lille auf besonders grausame Weise ermordet worden. Aussagen der Nachbarn lenkten den Verdacht auf Hubert, der die Ermordete verschiedene Male um Geld angegangen hatte. Der in der ganzen Gegend als arbeitsscheuer Trunkenbold bekannte Hubert wurde bald darauf festgenommen und gestand nach scharfem Greisin zu sein. Nach seinen eigenen Angaben hät Hubert den Rundsunkapparat in Tätigkeit gesetzt, um die Hilferufe seines Opfers unter den Klängen eines Wiener Walzers zu ersticken. 66 „Falls ich nicht zurückehre Amelia Earharis Tagebuchblätter—„Am liebsten möchle ich am Steuer meines Ilugzeuges sierben“ Unter dem Titel„Der letzte Flug“ hat Mr. G. P. Putnam die Tagebuchblätter seiner Gattin, der kühnen, im Vorjahr tödlich verunglückten Ozeanfliegerin Amelia Earhart veröffentlicht. Diese Notizen zeigen uns die Gedanken einer wagemutigen Frau unserer Zeit. „Wenn ich einmal tot bin, dann sollt ihr es alle wissen: Ich war mir darüber klar, daß jeder meiner Ozeanflüge ein Spiel mit dem Leben war. Ich habe sie ausgeführt, weil ich den inneren Drang dazu spürte. In unserer Zeit haben auch Frauen das Recht, vielleicht sogar die Pflicht, Vorkämpferinnen einer großen technischen Idee zu sein. Und wenn sie dabei scheitern, dann soll das nicht eine Warnung, sondern ein Ansporn für andere sein, ihren Spuren zu folgen.“ Diese Worte wurden am 12. Mai 1937 hoch oben in den Wolken in ein Tagebuch gekritzelt. Das Donnern der Maschinen begleiteten sie. Denn Amelia Earhart, die unvergeßliche Ozeanfliegerin, die man„Miß Lindy“ nannte, ist von dem Weltflug, den sie kurz darauf von Miami aus zusammen mit dem Piloten Fred Noonan angetreten hatte, nicht mehr zurückgekehrt. Sie steuerte ihre Maschine nach Brasilien, flog über den Südatlantik nach Dakar, überquerte die Sahara, gelangte über Niederländisch=Indien nach Darwin. Dort flog sie am 2. Juli weg, um über den Pazifischen Ozean nach Neuguinea zu gelangen. Sie hat ihr Ziel nicht erreicht. Eine Flotte von Suchschiffen und Flugzeugen fanden weder eine Spur von ihr noch von ihrer Maschine. Nur der Ozean kennt das Geheimnis ihres Todes. „Wenn ich einmal sterben maß“, schreibt Amelia Earhart in ihrem Tagebuch,„dann soll es schnell gehen— am liebsten möchte ich am Steuer meines Flugzeuges sterben“. Auf irgend einem Ozeanflug wurden diese Worte geschrieben, wie es ja die kühne Pilotin überhaupt liebte, ihre Gedanken in den Lüften zu Papier zu bringen. Niemand sah diese Aufzeichnungen zu ihren Lebzeiten. Wann immer sie einen gefahrvollen Flug antrat, hinterließ sie ihrem Gatten einen Brief mit dem Vermerk„Nur öffnen, falls ich nicht mehr zurückkehre“. Kam sie dann nach Hause zurück, nahm sie den Brief wieder an sich. Wohl ein dutzendmal hat Mr. G. P. Putnam, Amelia Earharts Mann, den Brief bang in der Hand gehalten, wenn er auf Nachricht wartete. Und auch nachdem Amelia von ihrem letzten Schicksalsflug nicht zurückkehrte, ließ Putnam noch vier Wochen verstreichen, ehe er das Schreiben öffnete. Es sagte ihm, daß er nicht trauern solle, denn sie habe das Gefühl, nicht nutzlos gestorben zu sein. Es machte ihn ferner darauf aufmerksam, daß sich die losen Tagebuchblätter von den einzelnen Flügen in einem wohlverschlossenen Schubfach befänden. Mit viel Liebe hat Mr. Putnam diese flüchtigen Aufzeichnungen zu einem Büchlein zusammengestellt. Man hat aus diesen Notizen, die mitunter voll wehmütiger Lyrik, mitunter aber auch von einer männlichen Sachlichkeit sind, erfahren, daß der Unglücksflug der letzte große Flug Amelias sein sollte. Dann wollte die Pilotin ihre Maschine in ein„fliegendes Laboratorium“ verwandeln, um aeronautische Forschungen und Messungen zu machen und einen langgehegten Traum zu verwirklichen: die Ausbildung weiblicher Piloten.„Man darf nicht glauben, daß der Flugsport unweiblich sei“, sagte sie einmal.„Auch erhabene Dinge haben ihre zarten Seiten. Ich fühle nie so sehr mein besseres Ich, wie hoch oben in den Wolken“. Und ein andermal heißt es:„Eine gefahrvolle Minute ist der Seele ungleich wertvoller, als Stunden oberflächlichen Glücks“. A Eapbars Rachsviget in Alhen Vethafter Der größte Rauschgiftschmuggler der Welt— An Bord eines griechischen Dampfers überrascht Der Athener Polizei ist dieser Tage ein ganz großer Fang gelungen, sie hat Jack Katzenberg, den größten Rauschgiftschmuggler der Welt und derzeitigen Leiter der berüchtigten Gangsterorganisation Al Capones in Amerika, verhaftet. Der Jude Katzenberg ist so ziemlich von allen Polizeibehörden der Welt seit Jahren gesucht worden, am meisten hat sich natürlich die amerikanische Polizei bemüht, seiner habhaft zu werden. Er war früher die rechte Hand des berüchtigten amerikanischen Gangsterführers Al Capone und zur Zeit der Prohibition, als Al Capone der König der amerikanischen Alkoholschmuggler war, war Katzenberg die Seele dieser Verbrecherorganisation, die fast das ganze Territorium der Vereinigten Staaten erfaßte und durch ihre Terrorbanden unzählige Morde verübte. Als in den USA der Alkoholschmuggel mit der Aufhebung der Prohibition ein Ende fand, wandte sich die Bande dem ebenso erträgnisreichen Rauschgiftschmuggel zu, und wieder stand Katzenberg an der Spitze. Nach der Verhaftung seines Chefs Al Capone betrieb er den Handel mit Rauschgiften auf eigene Faust weiter und hatte schließlich in fast allen Ländern der Welt seine Agenten. Seit mehr als zwei Jahren konnte Katzenberg es nicht mehr wagen, sich irgendwo längere. Zeit aufzuhalten. Er war daher stets auf Reisen, und die amerikanischen Polizeibehörden hatten: einige besonders tüchtige Geheimpolizisten ausgeschickt: die Katzenberg irgendwo dingfest machen sollten. Der Verbrecher, der über unbeschränkte Mittel verfügte, konnte ihnen aber immer wieder entschlüpfen. Nun hat ihn ein amerikanischer Detektiv, nach einer abenteuerlichen Verfolgung über den Ozean und durch halb Europa, endlich an Bord des rumänischen Dampfers „Regent Karol“ gefunden und erkannt. Der Detektiv schiffte sich ebenso wie Katzenberg in Konstanza auf dem Dampfer ein; unterwegs auf der Reise nach Athen konnte er, während einer seiner Mitarbeiter, der sich an Katzenberg herangemacht hatte, diesen in der Bar des Schiffes festhielt, seine Koffer durchstöbern und so die notwendigen Beweise finden, daß der Mann, der diesmal mit einem englischen Paß reiste und sich als Generalvertreter eines großen englischen Konzerns ausgab, in Wahrheit Katzenberg war, sodaß man endlich zu seiner Verhaftung schreiten konnte. Vom Dampfer aus verständigte der Detektiv mit Radiotelegramm die amerikanische Gesandtschaft in Athen, die die notwendigen Schritte unternahm, damit die Athener Polizei den lange gesuchten Gangster bei seiner Landung im Hafen von Pyräus festnahm. Er wird jetzt den amerikanischen Gerichten ausgeliefert werden. Operation Eckeners gut verlausen Wie der Luftschiffbau Zeppelin mitteilt, hat sich Dr. Hugo Eckener kürzlich in Berlin einer Operation unterzogen und befindet sich nach Auskunft des behandelnden Arztes auf dem Wege der Besserung. M. H. 25. Nach Auskunft der Polizei hat der Verkehrserziehungsdienst des RERK.(den meinen Sie doch anscheinend) keine Befugnis Protokolle zu machen.— In dem vorliegenden Falle ist es nicht gebräuchlich, den Besitzer des Wagens gleich zur Anzeige zu bringen, es sei denn, daß der Verkehr in dem Augenblick sehr stark wäre und durch den an einer Stelle, wo das Parten verdoten ist, haltenden Wagen Schwierigkeiten entständen. E. B. S. Wenn ein Schwimmbecken eine Wassertiefe von nur.50 Meter hat, so darf ein Sprungbrett nicht angebracht werden. Ein=Meter=Sprungbrett erfordert eine Wassertiefe von.20, ein=Meter=Sprungbrett eine Wassertiese von.50 und ein 5= und 10=Meter=Sprungbrett eine Wassertiefe von .40 Meter. Verwaltung.: Der betreffende Beigeordnete war von 1902 bis 1932 im Amt. Kampf dem Verderd. Stäuben Sie das Stück mit Wienen Kalk ein und bürsten Sie mit einer Samtbürfte nach— Wenn Eie es waschen wollen, wickeln Sie es um eine Flasche, bürsten mit warmem Seisenwassen, spülen gut und bügeln auf der linken Seite trocken. Spiel 52. Wir haben nach vielen Schwierigkeiten die Spielregel ausfindig gemacht. Sie können sie, da der Hergang nur mit Hilse von Zeichnungen erklärt werden kann, bei und einsehen. M. Unkel. Leider werden Sie die Wette in Ihrer Form nicht bestehen lassen können, da Deutschland keine fünfmotorigen Flugzeuge kennt und die viermotorigen auf Rohöl laufen. Durchschnittlich gebraucht ein dreimotoriges Passagierflugzeug je Movor durchschnittlich 120 Liter pro Stunde. Der eine Motor schon einmal 100, der andere dann aber auch schon mal 150. Ueberhaupt ist der Verbrauch je nach Art des Motors verschieden. Die einzige viermotorige G 38 läuft auf Rohöl. Unsere Angaben beziehen sich auf die dreimotorige Jn 52. Ueckorath. Ihre Anfrage ist denkbar unklar. Nach dem Tode Ihres Schwiegervaters war Ihre Ehefrau jedenfalls berechtigt, ihren Pflichtteil zu verlangen, ob sie dies noch deute tun kann, ist fraglich, da der Pflichtteilsanspruch in drei Jahren verjährt. Wegen ihrer weiteren Ansprüche müssen Sie den Tod Ihrer Mutter abwarten und sehen, welche Bestimmungen sie getroffen hat. Altes Adonnent. Wenn es sich um eine Aufwertungshypothek handelt, brauchen Sie nicht mehr als 6 Prozent Zinsen zu zahlen. Setzen Sie sich mit der Bank in Verbindung. Sozialismus. Werner Sombart: Deutscher Sozialismus; Moeller van den Bruck: Das Dritte Reich: Goufried Feder: Der deutsche Staat auf nationaler und sozialen Grundlage. Abendstern. Wir empfehlen Ihnen, Ihre Beobachtung der Bonner Sternwarte, Poppelsdorfen Allee, genau beschrieben mitzutellen. Alter Adonnent. Bonn hatte nur einmal einen Prosesson Köster, und zwar den Pathologen., der aber bereits am 2. Dezember 1904 stard. Reichszuschuß. U. W. können Sie einen solchen Zuschuß erhalten. Wonden Sie sich an das zuständige Bürgermeisterams. V. M. K. Ja. Wenden Sie sich an das zuständige Arbeitsamt. J. H. ju. Sie können die Bestimmungen zur Aufnahme in die Leibstandarte Adolf Hitler auf dem ES.=Büro, Viktoriastraße, einsehen. Siegburg 1000. Ein Waldbesitz von.63 Hektar gilt als sorstwirtschaftlicher Besitz und ist zur Berufsgenossenschaft beitragspflichtig. Der Satz von 4 RM. ist der Mindestbeitrag. Nach unserer Aufsassung kommen Sie an diesem Satz nicht vordei. Ob Sie fremde Arbeitskräfte beschäftigen, ist für die Beitragspflicht unerheblich. Briefmarkenkunde. Das ist nach der Devisenvetordnung nicht erlaubt. Leo gab mir das Zeichen, und die Türen des Speisesaals öffneten sich, mit den langen, blumenüberstreuten, silberfunkelnden Tafeln, auf denen das schwere Kristall zwischen bunten Meißner Aufsätzen blitzte. Die Spiegel an Wänden und Decken warfen das glänzende Bild zurück. Der rote Sekt schäumte in den Schalen, die Musik setzte. ein, es war kaum noch möglich, seinen Nachbar zu verstehen. Die Kunde von unserem gewonnenen Prozeß war durchgedrungen. Leo hielt eine Rede. Er sprach kurz und witzig. Man jubelte ihm zu. Man beglückwünschte mich von allen Seiten. Welcher Erfolg! Man drückte mir die Hände, trank mir zu. Ab und zu erhob sich ein Freund. Er sprach auf unser Haus, auf Leo, auf mich. Leo strahlte. Er trank mir aus der Ferne zu. Mein Glas ward mir in meiner Hand schwer wie von Blei. Jürgens erlöschende Augen erschienen geisterhaft vor mir... Mir war, als sähe er zu. Aber— er lächelte auf einmal nicht mehr... Die Angst würgte mich... Ich fing an, alles nur noch zu sehen wie im Traum.. Diese geschmückten Frauen, die Fülle der Blumen, die lichterschimmernden Tafeln. Nach Tisch, als der Mokka gebracht ward und die Liköre gemischt wurden, als die Zigarren und Zigaretren dampften, die. Damen sich frische Schminke auf die Lippen strichen und sich puderten, kam Leo zu mir und bat mich, etwas zu singen. Er... der sonst die Musik haßte... Ich war starr... Ich fühlte, er wollte mir etwas Gutes tun. Er hatte dieser Leidenschaft nie Beachtung geschenkt, hatte mich nie gebeten, etwas zu singen. Heut nahm er mich bei der Hand und führte mich zum Flügel. „Meine Frau wird etwas singen“, verkündete er. Alles umringte mich. Man schleppte mir die Noten herbei. Ein Herr setzte sich an den Flügel. „Keine Angst, ich begleite vom Blatt, ich werde das schon schmeißen...“ Umsonst, daß ich mich wehrte. Ich sei heiser, nicht vorbereitet... Aber, wozu braucht eine Künstlerin Vorbereitung? Bankier Freund hatte von Dr. Weiß gehört, wie ich singen konnte. Die Damen nahmen Platz im Kreis. Eine Menschenmauer sammelte sich um mich. Ein Sumwen, Flüstern, Stühlerücken. Der Klavierspieler schlug enen Akkord an, und alles wurde plötzlich still... Ich stützte mich am Flügel... meine Knie zitterten. Sonst war ich ruhig... Ich sah gelbe und rosa Tulpen in einem kupfernen Kübel, eine liegengebliebene Serviette, eine zertretene Rose auf dem Teppich... Alles martete. „Was werden Sie singen?“ fragte der Klavierspieler über die Schulter. Was sollte ich singen? Jürgen schaute mich an... mit erlöschenden Augen... Wie er mir nachsah, als ich ging! Morgen kommst du wieder? Morgen? Haben wir noch soviel Zeit, Jürgen? Irgend etwas bereitet sich vor. Es wird geschehen, und ich— ich stehe hier... Die Fieberkurve steigt und steigt... Ich hätte doch Zeit finden müssen, nach ihm zu fragen... Ich werde nachher... wenn es nicht... zu spät... eine Angst ist in mir... eine Angst... „Fang an“, sagte Jürgen. Es klang aus weiter, weiter Ferne. Er sprach mit seiner früheren Stimme... ganz hell... Der Flügel tönt unter den Händen des unbekannten Klavierspielers... aber Jürgen spielt... „Einen schönen Ton hat der Flügel, nur muß er mal gestimmt werden“, sagt„seine“ Stimme. Ich blätterte einen Stoß ungebundener Noten durch. Alle Blicke waren auf meine Hände gerichtet. Lieder, Noten, Worte... Worte... Alle diese Lieder hatte ich einst in dem kleinen Haus gesungen— mit ihm... Nein, dieses nicht und das nicht... Plötzlich hielt ich das Lied in den Händen... Ich hatte es verlegt... „Leuchtende Tage...“ In diesem Augenblick erhob auf der Diele, zu der alle Türen offenstanden, die große alte Standuhr ihre tiefe Stimme... Es war zwölf Uhr nachts. Sie schlug langsam, tief und feierlich, wie Glockenläuten. Und während wir warteten, entstand auf einmal die Gewißheit in mir... daß in diesem Augenblick... es geschah... Ich weiß es, ich fühlte es in mir... wie damals, als meine Mutter starb... Ich war in den Park gegangen, um Luft zu schöpfen, und wanderte zwischen den kahlen Büschen auf und ab. Plötzlich fiel mein Blick auf die blaue Sonnenuhr im Park. Ihre langenen goldenen Arme zeigten gerade auf halb elf... Und in mir ging eine Veränderung vor. Ich fühlte einen tödlichen Schmerz, und ich wußte, daß in dieser Minute meine Mutter gestorben war... Wie jetzt... mit Jürgen... Wieviel können wir Menschen ertragen; wenn wir müssen! Ich wußte es! Ich stand am Flügel und lauschte dem Verklingen der Uhr. Als sie ausgeschlagen hatte, wußte ich: Nun war es vorbei... Er war tot... Tot!“ Ich dachte es, wie man sagt, es ist dunkel geworden, es regnet... das Schiff ist abgefahren... Ein Naturereignis hatte sich vollzogen, ein Leben war beendet. Im Augenblick, wenn man es erfährt... kann man es nicht erfassen... Das kommt... viel später erst... Ich wußte nur, ich sollte— etwas singen. Ich mußte singen. Leo hatte gebeten, er hatte mich selbst hergeführt.„Sing doch, Leno, wir warten...“ „Jürgen ist tot...! Tot... ich sagte das vor mich hin... aber fassen konnte ich es nicht... Nie mehr werde ich mit ihm sprechen und seine Augen sehen... Diese schönen stahlblauen Augen, die sich so oft in Liebe über mich neigten... Jürgen!. Wie konntest du mich verlassen? Bin ich daran schuld? Weshalb kamst du an dem unseligen Sonntagabend in mein Haus?„Es war so entsetzlich kalt auf dem Balkon...“ sagt die Stimme. Dreißig Grad Kälte! Und ich hab' dich hinausgewiesen. Warum das geschah? Und nun... weiterleben... ohne dich ... Jürgen, hörst du mich nicht mehr...? Du hattest so heiße Hände, als du mir zum letzten Male die Hand reichtest, und so fieberdunkle Augen... Im Fieber bist du gegangen... Sie hatten mich nicht mehr hereingelassen. Ich war ja nicht seine— Frau. Die„andere“ ging in sein Zimmer. Was wollte ich noch dort? Meine Blumen werden sie ihm in seine kalten Hände legen...„Sie kam ohne Blumen zu ihm...“ Ich darf nicht zu seiner Bestattung kommen... Jascha würde mich von der Tür weisen. Werden seine Freunde kommen? Wird man sie benachrichtigen? Sie weiß sicher nicht einmal ihre Namen... Sie hat keine Liste ... sicher nicht. In den Zeitungen wird man es lesen, morgen... vielleicht steht es auch in unserer... Leo wird mir die Zeitung nicht geben... Nicht mehr daran denken. Was vorbei ist, ist vorbei... Und dann irgendwo auf einem Grabstein wird sein. Name mich anstarren, groß und ernst... Ganz anders wird er aussehen, als in Briefen... so ein gestorbener Name Die Uhr war still geworden. Alles wartete auf mein Lied. Wir begannen..., der Flügel klang und meine Stimme schwebte durch den hohen Raum. „Ach, unsere leuchtenden Tage...“ Meine Stimme klang klar und hell. Sie war nicht eingerostet. Ich hatte die Hände gefaltet, meine Augen schlossen sich— ruhig und sanft floß die Begleitung mit. „Sie glänzen wie ewige Sterne...“ Ich war nicht mehr hier. Die spiegelnden Wände taten sich auf. Ich stand in einem kleinen roten Zimmer, die Wände mit Büchern gefüllt, bis an die Decke... Schuberts sinnender Kopf schaute mich an aus bescheidenem Rahmen... Leuchtende Tage... Wie still ist es um mich geworden! Selbst diese übersättigte Gesellschaft, ermüdet von dem Jagen nach Geld, nach Liebe, nach Sensationen, fühlte, daß durch meine gesungenen Worte etwas zitterte, das sie alle betraf, das alle anging... Leuchtende Tage! Einmal habt auch ihr sie erlebt. Und liegen sie weit zurück, so weit, daß man sie fast vergessen hat, und sind sie auch von einer grauen Staubschicht bedeckt, meine Hände lösen den Staub, und darunter taucht etwas auf, das wie Sonne glänzt, die das Leben gibt... Sie haben die Köpfe geneigt, einige haben ihre Augen geschlossen... eine Dame verbirgt ihr Gesicht hinter ihrem Fächer. Vor mir lehnt eine schöne Frau in silbernem Kleid, rote Rosen an der Schulter. Glänzt nicht auch in ihren harten, hellen Frauenaugen etwas feucht? Senkt sich nicht diese weiße Stirn unter der gefärbten Lockenfülle? Weshalb sind die Männer so ernst geworden? Die Zigarre haben sie fortgelegt. Sie lauschen still. Verstehen sie jetzt, um was es geht? Leo ist hereingekommen auf den Zehenspitzen. Er hat das Sektglas auf den Sockel der gotischen Madonna gestellt. Er sieht vor sich hin. Er ist ernst. Die Diener gehen nicht mehr hin und her, sie haben sich zu einer schwarzen Gruppe am Treppenabsatz in der Diele gesammelt. Stumm hören sie zu. Kein Laut ist zu hören, kein Flüstern mehr... Nur der sanfte Holzton klingt und meine Stimme... Nie habe ich so gesungen, ich fühle es..., daß harte, schon versteinerte Herzen weich werden und kalte Augen sich feuchten... Nie mehr so..., daß man weint... Jürgen ist wieder mein... Hand in Hand mit mir ist er gegangen. Im Fieber hat er mich mitgenommen—— in seinem letzten Traum. Nun gehört er wieder mir. Den Platz freilich auf unserem kleinen Friedhof unter dem Rosenbusch, wo wir einmal zusammen ruhen wollten, den hast du dir verspielt. Aber wo du auch ruhst, du wirst um mich sein. Du bist mir wiedergegeben, in meiner Stimme... ich werde wieder singen... ich kann es wieder... Es ist ein Wunder geschehen. Es war dein letztes Wort:„Fang an, Leno— fang an—“, und dein letztes Geschenk... Du bist um mich, wenn der Flügel klingt, in demselben Raum, ich fühle dich in jedem Ton. Ich hab' dich wieder, Jürgen... Wenn ich singe, muß ich an dich denken, und wenn ich an dich denke, bist du mein. Dann fließen alle Erinnerungen zusammen in einen einzigen Tag... Eine weiße Mondnacht in einer alten Stadt mit einem silbernen Fluß und einem tiefblauen brokatenen Himmel, an dem die Sterne funkeln; um uns glühen tausend Rosen— und über uns neigen sich Madonnen mit verzeihendem Lächeln... Eine solche Sommernacht wiegt alles auf, was an dunklen Tagen geschah. In diese Erinnerungen schließe ich dich ein. Versiegelt in einem Schrein, wie die tausendjährigen Handschriften in den Museen. Leuchtende Tage— Nicht weinen, weil sie vorüber, Lächeln, weil sie gewesen... wir haben sie gelebt! — Ende.— Der Mann im Kontor den häuslichen Dingen abgewandt, well das Geschäft, das Geldverdienen im harten, wirtschaftlichen Kampf seine Zeit und Kraft völlig in Anspruch nimmt. Die Frau zu schwach für die Führung heranwachsender Kinder. Ihre zaghaften- Versuche, den Mann an ihre Seite zu bringen, daß er ihr * im Hause eine Stütze sel, überzeugen den Vielbeschäftigten nicht, und so gehen die beiden Aeltesten ihre eigenen Wege, die mit ihrem verführerischen, falschen Glanz der Unerfahrenheit und Ungefestigtheit zum Verhängnis werden. Erst unter dem Eindruck eines unheilvollen Zusammenbruchs kommt für den Vater das Erwachen und damit die Erkenntnis seiner Schuld, die gut zu machen, sich für beine sielsichere Tatkraft nicht als zu spät erweist. Diese Geschichte erzählt in unserem neuen, morgen beginnenden Roman Marie#1ers. 80. Jahrgauig— Nr. 16 057 Bezugspreis.... monatlich..# Illustrierte 308 frei Haus einschließlich Botenloon und Versandkosten. Postgezugspreis monatlich.30.4 mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr, ausschließzl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10.9 Anzeigengrundpreis für die Großspalie(46 mm)... mm 18.3 kertanzeigen(78mm).. mm 1005 mm 15.3 .8 Anzeigen.... mm 103 Sieslengeluches Racruüse mm 163 Sriu eellche..... ggm, 59 Priv. Wortanzeig. d. bem Wort.3 Zisser;, und Auskunftsgebübr 30.5 Nachlässe: Malstaffel I. Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. XII/37 über 19 500. Mittwoch, 2. Jebraar 1933 Textanzeigen.(78 mm):. n Einspaltige Anzeigen bis 10 cm Höbe... mm 158 Schiffabrts= Bäder=, Gatzhofs=. Gastsiätten=Anzeig. mmn 15. Vexeins=Anzeigen...: mm 193 „„ für Bonn und Umgegend Sonnet Nachtichten. Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Geündungssche den Vertage 1423 Druck u. Vertag: Vonner Nachlichten Hermann Neusser, Kom.=Gel., Bonn. Geschäftsstelle in Bonn, Bahnbotsträße 12. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheatonto Köln 18672. Bankkonten: Girokonto: Reichsvank Bonn. Deutsche Bonk u. Disconio=Gesellich. Annadme von Euskirchen:... Hahnhofstraße 12 Beuel.... Adolf=Oltler=Straße 5 Oberkaffel..... Hauptstraße 144 Spersellendorf. Heisterbe Königswinter Honnes.. Haubt Siegburg.. Adolt=Hitler=Plavz 10 Troisdorf.. Kölner Straße 77 Hennes...... Badnhofstraße 11 Wissen........ Kalser=Allee 16 Links: In Rom heiratete vor eintEiue, Togen die Richte des Ducs, Fräulein Rosa Musielini=Teodori, den Chefredakteur der dekannten Zeitung Popolo'Italia. Der Duce persönlich geleiteie die junge Braut zur Kirche. Zinks außen: Herolde verkünden vor der Westerkerk in Amsterdam die Geburt der Thronfolgerin Beatrir von Holland, die am Morgen des 31. Januär geboren wurde. 1 Links: Die Kaiserin von Iran, die sich einige Zeit in Deutschland aufgehalten hatte, ist wieder in ihre Heimat abgereist.— Die Kaiserin von Iran(links), neven ihr ihre Tochter. Unten: Der orkanartige Sturm. der auch das britische Inselreich heimgesucht hat, zerstörte bei Coombe Hill dieses gewaltige Erinnerungsdenkmal an den füdgfrikanischen Krieg. Unten rechts: Der Besuch des Schulschiffes der Kriegsmarine„Schlesien“ in Brasilien vollzog sich unter strönieng e Bevoligzgtg,— Dier htyezeguggneg Eiuwobnern, Sag, Baulos Mähners strömengen. Regens„Zeuge des Parademarsches unserer blauen. Jungens vor den fuhrenden Männern des brasilianischen Militärs und der Polizei.— Rechts außen: Gleich gibt's einen Krach... Horst Bonnet, Fitti Topp und Peter Dann als Peter Ravenborg in — dem Georg=Witt=Fllm„Zwischen den Eltern“. König Zogu von Albanten hat sich mit der 22jährigen ungarischen Gräfin Geratdine Apponiv, einer Enkelin des einstigen„Hofmarschaus Franz Josephs., verlobt. Rechts: Mussolini sah sich bei der Besichtigung verschiedener Milizen auch den neuen Paradeschritt an, der dem deutschen — Parademarsch ähnlich ist. Der Schritt beißt„Passo Romano(Römischer Schritt).— Eine Milizabteilung im Passo Romano. Links: ais den bei einen Ao. fahrtslauf verunglückten uglienischen: Schiläufer Giacinto Sertorelli sand In Garmisch=Partenkirchen eine eindrucksvolle Tpauerfeier statt, bei der auch Reichssportführer, von Tschammer und Osten zugegen war Reichs=— sportführer von Tschammer und Osten bei der Ehrung des toten italienischen Sportsmannes. — Anläßlich des glänzend verlaufenen Fluges italienischer Flieger von Italien nach Brasilien, gelangte ein Riesenglobus in Mailand zur Aufstellung. Der Globus umschließt einen Alsa=Romeo=Motor S. 79. Die zur Ueberquerung des Südatlantik benutzten Flugzeuge waren mit Motoren des gleichen Typs versehen. Hoffmann 5, Scherl 1, Pressephoto 3, Usa 1.