80. Jahrgang ge Nr. 16 043 Bezugspreiß##. monatlich..8 Illustrierto.. 308 frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Postdezugspreis monatlich.30.4 mit Illustrierte einschlleßl, Posiüvergsgebühr. ausschlleßl. BostzuReilbeik.-GinisasetichlchtendPr steugeld. Einzelvertausspreis 103 Anzsigengrundpreis für die Proßspalie(46 mm)... mm 18. Terzanzeigen(78 mm). mm 100 Einspaltige Anzeigen vis 10 am Zößer; gas#m 13 Kelseiasesshesten=Tiiele wio. 153 Kamn Anzeigen w. 2 wad 103 Techamnzeigen. Nachrufe min 10.3 Stellengesuche...,... wmn.8 Peiz=Vortanzeig. d. 5em Wort.5 Zister= und Auskunstsgebühr 80.3 Nachlässe: Malstassel I. Mengenstafsel B. Anzeigenpreististe Nr. 5. Durchschn.=Aufl. XII/37 über 19 500 Freitag, 21., Jannar 1938 Geicdnngsichr den Bertogs 1156 „„„„ sur Vonn und Amgegene Bonner Nachrichten Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Orud u. Getteg: Douuet Nachtichten Hermann Reusser, Kom.=Vei., Vonn. Geschäftsstelle Bonn a. Rd. Badudofnraße 12. Sammelrus: 3951—53. Vonscheakonte Köin 18874. Bonkkonten: Girokonto: Reichsbank Vonn. Deutiche Bank u. Disconio=Geielich. Gena“:::: Hossesee Kessenich.....: Martusstraße#2 Godesberg.... Badndotstraße 20 (uskirchen.... Badnvotttraße 13 Heuel... Adoli=Oitler=Straße 5 Overkassel...... Hauptstraße 144 Oberdollendorf. Hellterbacherlir. 61 Königswinter.. Hauptstraße# Honnes.., Haupistraße 45 Stegburg. Adolt=Hitler=Plas 16 Frolsdort.... Kdiner Straße?# Hennes...... Badndofstraße 11 Wissen....... Kaller=Allee 16 * Lustschiffverkehr nur noch mit Oberst Bresthaupt über die Zukunft des deutschen Luftschiffbaues— Angelegenheit des nationalen Ansehens Bemerkungen zum Tage Sabotage des Minderheitenabkommens? Zum Jahresschluß wurden in Ostoberschlesien insgesamt 15 deutsche Beamte der Schwerindustrie entlassen, die seit Jahrzehnten der Belegschaft angehörten. Als Kündigungsgrund wurde„Reorganisation“ angegeben. Auch fanden in Ostoberschlesien anläßlich des Weihnachtsfestes Sammlungen für ehemalige Angestellte und Arbeiter der Industrieunternehmungen statt. Bei der Verteilung der Spenden wurden deutsche Arbeitslose und deren Kinder grundsätzlich nicht berücksichtigt. Von der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Chorzow wurden die beiden letzten deutschen Aerzte entlassen, von denen der eine seit 41 und der andere seit 10 Jahren an der Krankenkasse tätig war. Die deutschen Mitglieder der Krankenkasse können sich nun von keinem deutschen Arzt mehr behandeln lassen. Es konnte festgestellt werden, daß im abgelaufenen Jahr über 11000 deutsche Volksgenossen, ausschließlich aus chauvinistischen Gründen, aus Arbeit und Brot gejagt wurden, während rund 25 000 Polen im gleichen Zeitraum in den Betrieben neu eingestellt wurden. Fragen wir einmal danach, wer die treibenden Kräfte in diesem antideutschen Vernichtungskampf sind, so tritt uns immer wieder der Polnische Westverband und seine Gliederungen entgegen. Es wäre wenig zweckmäßig, hier von einer Disziplinlosigkeit des Verbands gegenüber den außenpolitischen Erklärungen des Staates zu sprechen. Es dürfte auch erfolglos sein, mit den verantwortlichen Personen dieses Hetzverbandes in Unterhandlungen einzutreten. Wenn jedoch auch in Zukunft trotz aller Versprechungen und Abmachungen der Kampf gegen das Deutschtum in dieser arbarmungslosen Form weitergeführt wird wie bisher, wenn die planmäßige Ausrottung deutscher Volksgenossen fortschreitet, kann man dann vom Deutschtum Polens und besonders Oberschlesiens erwarten, daß es sich auch weiterhin als geduldiges Schaf zur Schlachtbank führen läßt? Harakiri und Mister Eden Nach einer alten japanischen Ehrauffassung geben sich Männer, die in ihrer öffentlichen Winksamkeit aus eigener Schuld oder infolge widriger Umstände einen Mißerfolg erlitten haben, als Sühne selbst den Tod. Der vorgeschriebene Ritus dafür ist das Harakini. das Aufschlitzen des Leibes mit einem dazu besonders geschaffenen Schwert.— Wis schicken dies zum Verständnis einer kleinen Episade voraus, die sich kürzlich in Tokio zugetragen hat. Am vergangenen Samstag erschien auf der englischen Botschaft der japanische Schriftsteller Watanabe und bat, von dem Botschaften Sir Robert Craigie empfangen zu werden, was auch geschah. Der Japaner übergab dem Botschafter ein Schwert, wie es zum Harakiri benutzt zu werden pflegt, und hielt dabei mit der vollendeten lächelnden Höflichkeit, die den Japaner auszeichhet, eine Ansprache: Er sei immer ein Freund Englands gewesen und habe deshalb sehr bedauert, daß die Beziehungen zwischen Japan und England nicht mehr so gut seien, wie früher. Ev hoffe aber, daß sie sich wieder bessern könnten, und bitte um die Evlaubnis, Herrn Eden, dessen Bemühungen in der gegenwärtigen delikaten Lage er voll anerkenne, dieses Schwert, ein ehrwürdiges Familienstück, überreichen zu dürfen.— Dev englische Diplomat verzog, wie es ihm seinerseits die Erziehung eines Gentleman vorschreibt, keine Miene, sondern sagte, er sei sehr bewegt durch die Ansprache des Herrn Watanabe und durch sein Geschenk, das er gerne im Namen des Mister Eden entgegen nehme.— Damit ist die Geschichte zu Ende. Ueber ihre Fovtsetzung, die Ueberreichung des Harakiri=Schwertes an Mister Eden, und darüber, wie er das kostbare Geschenk aufnahm, ist bis jetzt nichts bekannt geworden. b. d. Der auf Einladung des Reichsjugendführers in Berlin weilende Vizepräsident des Comité Franc=Allemagne Graf Fernand de Brinon wurde gestern vor mittag von Ministerpräsident Göring empfangen Am Abend sprach er auf einem Empfangsabend im Hotel Kaiserhof. Dem Vortrag wohnten zahlreiche Diplomaten, mehrere Minister sowie führende Männer aus Partei und Staat bei. Fernand de Brinon führte u. a. aus: Mein Land befragt sich zuweilen über sich selbst, und es gibt sich offenbar nicht immer endgültige Antworten. Sie er warten gewiß nicht, daß ich es deshalb tadele. Wit haben beide zu viel Nationalstolz, als daß Sie auch nur einen Augenblick lang zugeben könnten, daß ein Franzose hier über innere Streitigkeiten seines Lan des berichtet. Indessen haben wir Gründe genug, um an den Erfolg unseres Verständigungsunternehmens zu glauben.. Wir haben Ergebnisse erzielt, die man nicht immer genügend hervorhebt. Was wollen wir unternehmen? Was können wit gemeinsam tun? Wir haben einander gegenüber eine gemeinsame Verpflichtung, die Baldur von Schirach selbst darlegte, als er die Freundschaft der deutschen und französischen Jugend verkündete: nämlich, keinen propagandistischen Hintergedanken zu hegen. Ein ein ziger Punkt steht auf unserem Progkamm: sich besser kennenzulernen! Mein lieber Reichsjugendführer, warum sollten Sie nicht ein neues Beispiel geben? Warum sollten Sie nicht demnächst in Paris einen Vortrag über Ihren großen Dichter Goethe halten, den Sie so gut kennen? Oder über ein anderes Thema, das Sie für uns aus wählen? Wir hoffen, daß Sie so den eingeschlagenen Weg für andere Aussprachen freimachen. Wenn wir auch nicht die Machtfülle haben, um alle Träume, die wir in uns tragen, zu verwirklichen, so sind wir doch Oberst Breithaupt vom Reichsluftfahrtministerium hielt in der Frankfurter Gesellschaft für Handel Industrie und Wissenschaft einen Vortrag über die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Luftschiffverkehre neben dem Flugzeug und dem Dampfer unter beson derer Berücksichtigung einer Verwendung von Helium gas. Bis zu der Katastrophe von Lakehurst sei in keinem deutschen Verkehrsluftschiff ein Passagier ums Leben gekommen oder auch nur verletzt worden. Es sei daher auch nicht verwunderlich, wenn das„Hindenburg“=Unglück den Entschluß zum Weiterbauen nicht erschüttern konnte Er habe vielmehr das klare„Dennoch“ des Reichs ministers der Luftfahrt unterstrichen, der damit seinen Willen zur Fortführung des Luftschiffverkehrs mi! Helium als Traggas bekundet habe. Nun gehe der 93 130 seiner Vollendung entgegen, und L3 131 sei bereits in Auftrag gegeben worden. Auf dem Frankfurter Luftschiffhafen werde eine zweite Verkehrshalle im laufenden Jahr fertiggestellt sein. Das Helium müsse vom Erzeugungsort in Texas auf dem Land= und Seewege in eigens hier: zu hergestellten Stahlflaschen nach Frankfurt a. M. befördert werden. Sobald diese Möglichkeit geschaffen Im belgischen Senat kam es zu heftigen Zwischenfällen, deren Anlaß die Sprachengesetzgebung und die kürzlich erfolgte Verhaftung von Florimont Grammens war. Die Sitzung mußte schließlich unter allgemeinem Tumult abgebrochen werden. Während der Aussprache über den Haushalt des Innenministeriums erklärte der flämisch=katholische Abgeordnete de Boodt, die inzwischen erfolgte Freilassung von Florimont Grammens ändere nichts daran, daß die Sprachengesetzgebung für Flandern, die die Einsprachigkeit für das ganze flämische Gebiet vorsehe, von den Behörden ständig sabotiert werde. Dem nationalflämischen Abgeordneten van Dieren genügten die Ausführungen de Boodts nicht, sondern er verlangte eine sofortige Interpellation wegen des Falles Grammens. Als dieser Antrag vom Präsidenten abgelehnt wurde, erhoben die nationalflämischen Abgeordneten lauten Widerspruch. * Im Kampf um die Durchführung der Sprachgesetzgebung in Flandern kam es gestern zu einem neuen Zwischenfall in Tienen(Tirlemont). Etwa 100 Studenten aus Löwen trafen unter der Führung von Grammens, der erst am Vortage aus dem Gefängnis entlassen worden war, in Tienen ein. Sie verteilten sich auf die verschiedenen Stadtviertel und begannen sämtliche Straßenschilder und Aufschriften in französischer Sprache zu zerstören. Die Polizei schritt gegen die „Schilderstürmer“ ein und verhaftete 50 Studenten, unter ihnen auch Grammes. Nach kurzem Verhör wurden alle wieder in Freiheit gesetzt. Grammens erklärte, daß er mit dem„Schilderkrieg“ nicht aufhören werde, bevor nicht sämtliche zweisprachigen Aufschriften in. Flandern der Sprachgesetzgebung von 1932 entsprechend entfernt seien. * Die belgischen Sprachgesetze sehen vor, daß in den Gebieten, die einsprachig sind, die Beschilderungen sowie öffentlichen Ankündigungen gleichfalls einsprachig abzufassen sind. Dieses Gesetz hat bisher nur auf dem die deutsche und die französische Jugend, imstande, so viele Dinge vorzubereiten. Wieviel Abkommen kul: tureller, wirtschaftlicher und politischer Art sind au dieser Grundlage möglich, zum Segen und Gedeiher unserer Kultur. Arbeiten wir darauf hin, de: Diplomatie den Optimismus der Jugend zu verschaffen! Wollen wir nicht auch versuchen, daß zwischen unse ren beiden Ländern ein Presseabkommen ge. schlossen wird, das Uebelwollen und Lügen nicht bil ligt? Bemühen wir uns, daß das, was ist, bekann: wird, und daß man nicht behauptet, was nicht ist. Ich fasse zusammen: Ich bin überzeugt, daß die persönliche Kenntnis der Deutschen und der Franzosen untereinander große Fortschritte gemacht hat, und daß sie noch größere machen muß. Ich bin überzeugt, daß, wenn man die Nationen befragen würde, diese einen nahezu einmütigen Willen zur Einigung beweisen würden. Wir, die wir von 1914 bis 1918 an der Front standen, werden bald gealterte Zeugen und später noch bloße Erinnerungen im Gedächtnis unserer Nachfahren sein. Immer aber wird es Deutschland und Frankreich und eine Jugend beiderseits der Grenzen geben. Mögen sie sich schätzen lernen, mögen sie ihre gemeinsame Aufgabe, die durch keinen Schatten getrübt sein wird, erkennen und in einer segensreichen Freundschaft leben! In dieser Hoffnung erhebe ich mein Glas zu Ehren des Führers Adolf Hitler. Ich bin stolz darauf, der erste meiner Landsleute gewesen zu sein, der ihn kennenlernte und deshalb das Verständnis für ihn fördern konnte. Ich trinke auf das Wohl der Jugend Frankreichs und Deutschlands und damit auf das Wohlergehen der beiden Länder! Zum Schluß dankte der Reichsjugendführer dem Gast für seinen Vortrag und brachte einen Trinkspruch auf den Staatspräsidenten Lebrun und auf die Freundschaft der deutsch=französischen Jugend aus. sei, werde der Luftschiffverkehr wieder aufgenommen werden. Das Luftschiff erreiche zwar nicht die Geschwindig keit der Flugzeuge, die Grenze seiner Geschwindigkeit liege heute etwa bei 150 bis 160 Stundenkilometern Doch seien die Annehmlichkeiten der Reise und vor allem das Verschontbleiben von der„Seekrank. heit“ ein nicht zu unterschätzender Vorteil. In Zukunft könne der Luftschiffbetrieb nur mit Helium durchgeführt werden. Es müsse daher mit allen Miteln versucht werden, Helium auch in europäischen Erdgasquellen zu erschließen. Gelinge es ferner, den Gestehungspreis des Heliums auf ein wirtschaftlich tragbares Maß zu senken, so werde der Anreiz für eine Inbetriebnahme von Luftschiffen auch in anderen Ländern steigen. Für Deutschland sei der Luftschiffverkehr eine Angelegenheit des nationalen Ansehens geworden. Die Aussicht auf Rentabilität aber werde immer die notwendige Voraussetzung für jedes au privatwirtschaftlicher Grundlage arbeitende Verkehrsunternehmen bleiben. Deshalb müsse eine Verbilligung der Betriebskosten vor allem durch Herabsetzung des Heliumpreises, durch Schaffung eines ökonomisch arbeitenden Ballastgewinners und einer Vorwärmungsanlage sowie durch Verfeinerung der Fahrtechnik angestrebt werden. Papier gestanden. Die vielen Vorstellungen bei der Regierung hatten nicht den Erfolg, daß die Sprachgesetze auch in die Praxis überführt wurden. Vor einiger Zeit nun hat die flämische Opposition beschlossen, zur Selbsthilfe zu schreiten. Unter Führung des Volksschullehrers Flor Grammens wurde eine Aktion eingeleitet, die sich die Anwendung der Sprachgesetze in den eindeutig flämisch bestimmten Teilen Belgiens zur Aufgabe stellte. Unter maßgeblicher Beteiligung der flämischen Studenten der beiden flämischen Universitäten Gent und Löwen übermalt Grammens nun seit einigen Monaten Nacht für Nacht die zweisprachigen Aufschriften im flämischen Sprachgebiet. Der belgische Staat ist gezwungen, zuzusehen, wie seine Staatsbürger die Gesetze des Landes durch eigenmächtiges Vorgehen zur Anwendung bringen. Es steht ihm keine verfassungsmäßige gesetzliche Bestimmung zur Seite, die ihm das Recht geben könnte, das nächtliche Färben und Malen Molotow, der Vorsitzende des neugebildeten sowjetrussischen Volkskommissarenrates, hat in einer Rede vor dem Obersten Rat der Sowjetunion die Tätigkeit des Außenkommissariats kritisiert. Aus dem jetzt veröffentlichten Wortlaut seiner Rede tritt die Tendenz dieser „Kritik“ sehr deutlich hervor: Moskau verschärft seine Interventionspolitik zugunsten seiner weltrevolutionären Ziele. Besonders kraß zeigt sich das an der Stelle der Rede, an der sich Mosotow mit den Beziehungen der Sowjetunion zu Frankreich beschäftigte. Hier griff Molotow zu erpresserischen Drohungen, wie sie von sowjetamtlicher Seite diesem Land gegenüber in dieser Offenheit und Schärfe wohl noch nie gebraucht wurden und die eine nackte Einmischung in innerfranzösische Verhältnisse darstellen. Als Ausgangspunkt seiner Drohungen wählte Molotow das Thema der in Frankreich lebenden russischen Emigranten, die er„Terroristen und Diversanten“. titulierte. Trotz des Bestehens freundschaftlicher Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Frankreich, so sagte Molotow, fänden diese„Terroristen" bis heute auf französischem Gebiet Zuflucht und befaßten sich„offen vor den Augen und unter dem Schutz französischer Behörden mit feindseligen, antisowjetischen Aktionen“. „Man kann“, so fuhr er fort,„dies nicht mit dem Asylrecht für Ausländer rechtfertigen. Es fragt sich, wem diese Anspornung aller Art Verbrecher russischer und auch nichtrussischer Abstammung dient. Weshalb spornt Die großen Zeiten in der politischen und kulturellen Entwicklung der Völker haben noch immer zum sichtbaren Ausdruck ihrer Geisteshaltung in Monumentalbauten gedrängt, die Jahrhunderte, zum Teil sogar Jahrtausende überdauert haben. Die Zahl dieser großen Bauten und Planungen ist heute schon so groß, daß es schwer ist, über dieses ganze ungeheure Bauschaffen auch nur annähernd einen Ueberblick zu gewinnen. Diesen Ueberblick gibt nun nach dem Willen des Führers die morgen beginnende große Winterausstellung im Hause der Deutschen Kunst in München. Es handelt sich bei der Ersten Deutschen Architektur= und und Kunsthandwerksausstellung um eine großartige, bedeutungsvolle und richtunggebende Schau der heutigen baukünstlerischen Entwicklung und der Schaffensfreudigkeit unseres deurschen Kunsthandwerks. Schon ein erster Rundgang überwältigt nicht nur durch die Fülle des Geschauten. sondern auch durch die Großartigkeit der einzelnen Bauschöpfungen und Bauplanungen. Schüsse auf dem Peipus=See Sowjetrussische Grenzwächter auf estnischem Gebiet Ein sehr ernster Grenzzwischenfall ereignete sich auf dem Eise des Peipus=Sees in Estland. Eine Gruppe sowjetrussischer Grenzwachsoldaten hatte unbemerkt die durch Tannenbäume markierte Grenzlinie überschritten und war tief in das estländische Gebiet eingedrungen. Die Sowjetrussen wurden von den estländischen Grenzwächtern bemerkt. Diese gaben mehrere Warnungsschüsse ab. Die roten Soldaten erwiderten das Feuer. In einem sich entwickelnden Feuergefecht wurden zwei sowjetrussische Grenzwächter erschossen und einer schwer verletzt. Die Bolschewisten ließen schließlich ihre Toten liegen und zogen sich, den Verletzten mit sich führend, über die Grenze zurück.— Die Esten haben keine Verluste erlitten. Ueber den Zwischenfall wurde von amtlicher estnischer Seite eine Mitteilung veröffentlicht. Danach kamen zwei sowjetrussische Grenzwächter auf einem Schlitten über die estnisch=sowjetrussische Grenze, um eine Gruppe estnischer Fischer zu verhaften, die auf estnischer Seite etwa 400 Meter vor der Grenzlinie dem Fischfang nach. gingen. Bei den Fischern weilten gerade zwei Patrouillen der estnischen Grenzwache, die aus einem Unteroffizier und drei Mann bestanden. Um die sowjetrussischen Grenzwächter zum Halten zu veranlassen, gab der Unteroffizier einen Warnungsschuß in die Luft ab, worauf einer der sowjetrussischen Grenzwächter auf die estnische Grenzwache schoß. Daraus entwickelten sich die weiteren Ereignisse. zu verhindern. Lediglich die bei diesen Aktionen angerichteten Sachbeschädigungen rechtfertigen einen staatlichen Strafanspruch. Diese Situation entbehrt neben einer staatsrechtlichen Eigenartigkeit nicht einer gewissen Komik. Durch dieses mutige Eintreten für die Einsprachigkeit der flämischen Gebietsteile Belgiens hat sich Grammens die Herzen der flämischen Studenten gewonnen. Vor kurzem wurden in Gent nicht weniger als 15 Studenten zu beträchtlichen Geldstrafen verurteilt. Doch hat dies wie das jüngste Lötbener Beispiel beweist, keineswegs die Begeisterung gekühlt. Grammens war wegen Durchstreichung der amtlichen Ankündigungen im Gerichtsgebäude in Tongeren in Haft genommen worden. Als die Löwener Studenten von der neuen Inhaftierung hörten, fuhren in einer Nacht 300 Studenten nach Tongeren und stürmten das Gefängnis, ohne jedoch bis zur Zelle von Grammens durchdringen zu können. Dieses energische und mutige Verhalten der Löwener Studenten hat in Belgien beträchtliches Aufsehen erregt. In diesem Vorgehen drückt sich nicht etwa eine Böswilligkeit aus. Der im Vordringen begriffene flämische Gedanke hat tiefe Wurzeln im flämischen Studentum geschlagen. Studenten von heute werden morgen die politischen Führer ihres Volkes sein!... H. R. man in Frankreich diese Leute so sehr an und wie entspricht das dem freundschaftlichen sowjetrussisch=französischen Pakt? Mit dieser Frage wird sich unser Volkskommissariat für auswärtige Angelegenheiten beschäftigen müssen. Der Rat der Volkskommissare wird dem Außenkommissariat entsprechende Weisungen geben.“ Dieser letzte Satz Molotows paßt ganz zu der bereits von einigen französischen Blätter gebrachten Meldung, daß kürzlich schon das sowjetrussische Außenkommissa'at dem französischen Botschafter in Moskau eine Art Ultimatum gestellt habe, wobei auch hier der Beistandspakt Paris=Moskau als Druckmittel gedient habe. Sämtliche Pariser Blätter, veröffentlichen diese Erklärung Molotows. Diese neue Einmischung amtlicher Sowjetrussen in die inneren Angelegenheiten Frankreichs hat in zahlreichen französischen Kreisen Empörung hervorgerufen. Petit Journal schreibt, daß derartige Bemerkungen zum mindesten nicht am Platze seien und eine unannehmbare Einmischung in die inneren Angelegenheiten Frankreichs darstellten. Das Blatt fragt, ob die sowjetrussische Regierung in Paris vorstellig werden wolle.„Die Politik der Volksfront hat, uns an diese Art von ausländischem Druck", so schreibt das Blatt weiter,„gewöhnt, aber eine derartige sowjetrussische Demarche würde doch vollkommen unannehmbar sein.“ Der französische Außenminister Delbos hat gestern den Pariser sowjetrussischen Botschafter Suritsch empfangen und mit ihm eine längere Besprechung gehabt. In den politischen Kreisen wird dieser Unterredung erhöhte Bedeutung beigemessen. Jahrtausende überdauern Die Bauten der Hauptstadt der Bewegung Das schon ungezählten Tausenden von deutschen Volksgenossen vertraute Bild des Königlichen Platzes in München wird an einem großen Modell im ersten Raum in seiner Gesamtwirkung zur Darstellung gebracht. Im zweiten Saal steht das Modell des Straßenzuges der Prinzregentenstraße, in der das Haus der Deutschen Kunst und das Dienstgebäude des Luftkreiskommandos die beherrschenden Bauten bilden. In diesem Saal wie auch in allen anderen ergänzen photographische Großaufnahmen und Vergrößerungen einzelner Bauteile oder von besonders schönen Innenräumen der Führerbauten, der Reichskanzlei usw. den schon durch die Modelle allein vermittelten Eindruck. Formgewordener Nationalsozialismus Von dem gewaltigen Tatwillen der NS.=Gemeinschaft Kraft durch Freude zeugen in dieser Ausstellung ein Modell des KdF.=Dampfers Wilhelm Gustloff und Querschnitte durch dieses Schiff sowie das Modell des geplanten ziesigen Rd#, Seii Dde Rügen. In welchem Immer wird es ein Deutschland und ein Frankreich geben! Fernand de Brinon über die Verständigung der deutsch-französischen Jugend— Empfangsabend *. im Kaiserhof Tumult im belgischen Senat um die Sprachenfrage Der Kampf des flämischen Volksschullehrers Grammens und der flämischen Studentenschaft Erpresserische Einmischung Moskaus in Frankreich Der„Beistandspakt“ Paris-Moskau als Druckmiktel— Drohrede Molokows— Suritsch bei Delbos Bauten und Künste, die Die Erste Deutsche Architektur- und Kunsthandwerksausstellung im Hause der Deutschen Kunst in München Seite 2. Nr. 16 047 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 21. Januar 1933 Umfange das Dritte Reich für das Wohl seiner Jugend sorgt, erkennen wir an den Modellen und Bildern einer Anzahl von Führerschulen, von Bauten für die HJ. und von Jugendherbergen. Die Reichsparteitagsbauten Auch wer das große Erlebnis des Reichsparteitages in Nürnberg noch nicht gehabt hat, der wird ehrfurchtsvoll ergriffen in dem großen Saal verweilen, der die Modelle der im Entstehen begriffenen Großbauten des Reichsparteitages enthält. Der Soldat wird mit größtem Interesse in der Ausstellung erkennen, wie schön und zugleich großzügig die Wehrmacht heute baut. Wie eine architektonische Apotheose des nationalsozialistischen Kulturwillens erscheinen am Schluß des Rundganges die großen Modelle der Ordensburgen Vogelsang und Sonthofen. Veredelung unserer Lebensformen Nach dem Großartigen und Gewaltigen dieser architektonischen Schöpfungen kommt dann in dem schönen, milden Licht der Räume des Obergeschosses das Harmonische der Heimgestaltung des einzelnen Menschen in der Kunsthandwerksausstellung zur Geltung. Man sieht Möbel in Verbindung mit allen Zutaten, die einen Raum erst wohnlich machen, Wandbehänge, Stoffbahnen, Teppiche, Keramiken, Gold= und Silberschmiedearbeiten usw., alles nach Entwürfen erster Meister, darunter auch Paul Ludwig Troosts. Auch der österreichische Handwerkskunst ist ein eigener Raum vorbehalten. Eine Dienstmarke für die Partei Der Führer hat für den Postverkehr der NSDAP. und ihrer Gliederungen mit Wirkung vom 30. 1. 38 ab die Verwendung eigener Dienstmarken genehmigt. Die Marken tragen auf einem plastisch=schlichten Sockel das Hoheitszeichen der Partei. Die Aufschrift„National= sozialistische Deutsche Arbeiterpartei“ umrandet die graphisch und farblich abgestimmten Marken. Zu beiden Seiten des Sockels sind auf fein schraffiertem Grunde die Zahlenwerte angegeben. Durch Hinzufügung der 16und 24=Pfg.=Marken wurde die übliche Wertreihe erweitert. Die für die Verwendung notwendigen Vorschriften werden vom Reichsschatzmeister erlassen. Sammelfreunde erhalten diese Marken ab 31. Januar 1938 bei der Versandstelle für Sammlermarken Berlin W. 30 Postrechnungsamt. Die führenden deutschen Journalisten bei Heß Der Stellvertreter des Führers gab gestern abend den führenden deutschen Journalisten einen Empfang, bei dem er dem deutschen Journalismus die Anerkennung der NSDAP. für die Mitarbeit in den ersten fünf Aufbaujahren aussprach. Deutsch=sapanisches Haus in Tokio Die Errichtung des japanisch=deutschen Hauses als einer künftigen Zentrale der deutsch=japanischen Kulturbeziehungen ist durch eine 100 000=Yen=Spende der japanischen Harada=Stiftung gesichert worden. In dem Gebäude soll u. a. das deutsch=japanische Kulturinstitut, der deutsch=japanische Verein, die deutsch=japanische medizinische Gesellschaft und das deutsch=japanische Seminar vereinigt werden. * Das japanische Hauptquartier, das sich bisher in Tientsin befand, ist nach Peking verlegt worden. Im Ausland verbreitete Meldungen, wonach Japan den Bau von Schlachtschiffen mit einer Tonstage von 43.000 Tonnen plane, wurden vom Leiter des japanischen Marine=Nachrichtenbüros als unrichtig bezeichnet. 02—3 In Moskau sind führende chinesische Politiker eingetroffen, um mit den Sowjetfunktionären zu verhandeln. 400 Gesangene Der nationale Heeresbericht besagt: An der Teruelfront richten die nationalen Truppen ihre vorderen Linien aus und erstürmten mehrere feindliche Gräben. Sie brachen den gegnerischen Gegenstoß und fügten den Bolschewisten hohe Verluste zu. Rund 400 Gefangene wurden gemacht. Im Luftkampf wurden sieben bolschewistische Flugzeuge abgeschossen. Nach Meldungen aus St. Jean=de=Luz wurde ein Austausch von 41 gefangenen nationalspanischen Offizieren gegen 41 gefangene sowjetspanische Offiziere gestern an der französischen Grenze vorgenommen. Frankreich. Der Kabinettsrat hat den Entwurf der Regierungserklärung gebilligt. Er sieht als Wichtigstes eine Verstärkung der Landesverteidigung vor. In Krasheid von Eisen und Kohle Ministerpräsidenk Stojadinowitsch in Essen, im Industriegeblet und in Düsseldorf Der südslawische Ministerpräsident Dr. Stojadinowitsch traf gestern morgen kurz nach 9 Uhr mit dem Sonderzug in Essen ein, um nach den festlichen Tagen des Staatsbesuches in der Reichshauptstadt Essen und dem rheinisch=westfälischen Industriegebiet einen Besuch abzustatten. In Begleitung des Ministerpräsidenten befanden sich u. a. der südslawische Gesandte in Berlin, Cincar Markowitsch, der Militärattaché der Berliner südslawischen Gesandtschaft, Oberst Veritsch, der Kabinettschef des Ministerpräsidenten, Dr. Protitsch, der deutsche Gesandte in Belgrad, von Heeren, und der deutsche Militärattachs in Belgrad Generalmajor von Fabre du Faur. Gleichzeitig mit dem Ministerpräsidenten waren auch 16 südslawische Journalisten in Essen eingetroffen. Der Empfang in den Krupp=Werken In der Ehrenhalle des Hauptverwaltungsgebäudes der Fried. Krupp.=G. in Essen hieß der Chef des Hauses Krupp, Dr. Krupp von Bohlen und Halbach, mit seiner Frau, seinen beiden ältesten Söhnen und den Mitgliedern des Direktoriums don Ministerpräsidenten der befreundeten Nation und seine Gattin sowie die übrigen Gäste herzlich willkommen. In knappen Zügen gab Herr von Bohlen an Hand einer Karte des rheinisch=westfälischen Industriegebietes einen Ueberblick über die Gründung und Entwicklungsgeschichte des weltumspannenden Unternehmens, wobei er auch die besonderen Aufgaben erwähnte, die der wirtschaftliche Wiederaufstieg Deutschlands und der vom Führer verkündete Vierjahresplan den KruppWerken stellen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die großen Anstrengungen, die Deutschland zu machen gezwungen ist, um auch in dev Eisenerzfrage unabhängig vom Ausland zu werden. Aus diesem Grunde habe die Firma Krupp ein neues Verfahren, das sogenannte Renn=Verfahren, ausgearbeitet und entwickelt, um aus eisenarmen Erzen ein fast reines Roheisen zu gewinnen, das dann in den Stahlöfen weiter verarbeitet werden kann. Herr von Bohlen gedachte schließlich der guten Beziehungen, die die Firma Krupp mit dem befreundeten Südslawien verbinden und die noch in letzter Zeit einen bedeutsamen Ausdruck in der Schaffung des nach den Plänen und unter Leitung des Krupp=GrusonWerkes erbauten südslawischen Walzwerks in Zenica sanden. Dr. Krupp von Bohlen und Halbach überreichte dem Ministerpräsidenten Stojadinowitsch einen aus südslawischem Eisenerz gefertigten Brieföffner als Angebinde mit dem Wunsch für die weiterhin glückliche Aufwärtsentwicklung seines Vatevlandes. Anschließend fand eine Besichtigung der Krupp=Werke statt. Das Vierjahreswerk des Ruhrbergbaues Anschließend ging die Fahrt des Ministerpräsidenten Stojadinowitsch und seiner Begleitung weiter nach Gelsenkirchen=Buer, wo eines der bedeutsamsten Werke der Steinkohlenverflüssigung die Hydrierwerk .=G. Scholven, besichtigt wurde. Vor dem Werk hatten sich mit einer großen Menschenmenge Abordnungen der südslawischen Heimatverbände des Ruhrgebietes mit ihren Fahnen eingefunden. Mit lebhaften„Zivio“ (Heil)=Rufen empfingen die Ruhrland=Südslawen, die gerade in diesem Teile des nördlichen Ruhrgebietes in besonders großer Zahl und teilweise schon seit Jahrzehnten leben, den Ministerpräsidenten ihres Heimatlandes. Herzlich begrüßte Dr. Stojadinowitsch seine Landsleute. Am Eingang des Werkes begrüßte Generaldirektor Tengelmann den Gast. Mit lebhaftem Interesse folgte der Ministerpräsident sodann im Sitzungssaal dem einleitenden Vortrag von Direktor Dr. Jost über das Weien der Kohleverflüssigung, über die Entwickelung und den Aufbau des Werkes und seine Bedeutung im Rahmen der Aufgaben, die in der Erfüllung des Vierjahresplanes dem deutschen Bergbau gestellt sind. Tee=Empfang in Düsseldorf Zu Ehren Dr. Stojadinowitschs und seiner Gattin veranstaltete der Regierungspräsident in Düsseldorf, Staatssekretär Schmid, einen Tee=Empfang im Park hotel und im Anschluß eine Sondervorführung des auf der Pariser Weltausstellung ausgezeichneten Films„Der Mustergatte“ im Residenztheater. Der hohe Gast wurde bei seinem Eintreffen vor dem Parkhotel von Abord nungen der zahlreichen südslawischen Vereine im Rheinland und Westfalen und von einer großen Menschenmenge herzlich begrüßt. Geladen waren insgesamt etwa 100 Gäste. Um 21 Uhr trat Ministerpräsident Stojadinowitsch die Weiterfahrt nach München an. Stojadinowitsch heute in München Ministerpräsident Stojadinowitsch trifft heute vormittag in München ein, wo er um 11 Uhr am Mahnmal (Feldherrnhalle) einen Kranz niederlegen wird. Anschließend ist eine Besichtigung der Häuser der NSDAP. vorgesehen. Am Nachmittag wird Stojadinowitsch dem Deutschen Museum einen Besuch abstatten. „Ein unbegreifliches Mißverständnis“. Das Verbot des Weiterbaus der deutschen Schulen in Boomberg Vor ungefähr zwei Jahren ist in Bromberg mit dem Neubau eines deutschen Privatgymnasiums und einen deutschen Volksschule begonnen worden, da die polnischen Behörden die alten Schulgebäude dev beiden deutschen Anstalten als für Schulzwecke ungeeignet bezeichneten und die Schließung der Schulen ankündigten. Als der Neubau für diese deutschen Anstalten im Frühjahr 1937 unter Dach gebracht werden konnte, verboten die polnischen Behörden den Weiterbau. Monatekange Bemühungen um die Erlaubnis zur Fortsetzung der Bauarbeiten blieben ergebnislos. Die„Deutsche Rundschau in Polen“ bemerkt hierzu: Wenn es einen Fall gibt, der mit dem Geist der Minderheitenvereinbarung schlechtweg unvereinbar ist, so ist es der Fall des Neubaues des deutschen Privatgymnasiums und der deutschen Volksschule in Bromberg. Wir können deshalb nur annehmen, daß hier ein uns freilich unbegreifliches Mißverständnis vorliegt. dessen unverzügliche Beseitigung nicht nur dem Wortlaut der feierlichen Minderheitenerklärungen entspräche, sondern auch dem Geist der letzten Rede des Herrn Außenministers Beck. Begrüßung— Pessimistische Erklärung Als de Valera von England kommend in Kingstown auf irischem Boden eintraf, wurde er von eine jubelnden und begeisterten Menschenmenge begrüßt Er gab kurz nach seiner Ankunft Pressevertretern gegenüber eine Erklärung über seine Verhandlungen in London ab, die nicht sehr optimistisch klang. Er sagte:„Da beide Seiten an einige Fragen von voll ständig entgegengesetzten Auffassungen herangingen wird es nicht leicht sein, eine Einigung zu finden.“ Die Aufrüstung ist wichtiger! Neuwahlen in England erst im nächsten Jahr In der englischen Presse, besonders in den Linksblättern, waren in der letzten Zeit Berichte über angeblich bevorstehende englische Neuwahlen erschienen. Der politische Korrespondent der Daily Mail weist nun darauf hin, daß alle diese Gerüchte von dem LabourAbgeordneten Morrison aufgebracht worden seien. Chamberlain, so haber der Karrespondent an höchsten Stelle erfahren, sei nicht dafür, daß in dielem Jahre. Neuwahlen stattfinden. Er glaube, daß zunächst einmal größere Fortschritte in der Vollendung der britischen Aufrüstung gemacht werden müßten. Nach Lage der Dinge würden Neuwahlen frühestens im nächsten Jahre stattfinden. Neues in Kürze Rumänien. Das Kultusministerium verfügte, daß Rabbiner, die nicht rumänische Staatsbürger sind, keine weitere Verlängerung ihrer Pässe erhalten und demzufolge in Kürze das Land verlassen müßten. Ungarn. Zur Verhinderung des Eindringens der aus Rumänien auswandernden Juden werden an der ungarischen Grenze scharfe polizeiliche Ueberwachungsmaßnahmen durchgeführt. Sowjetrußland. Im Gebiet von Woronesch sind wieder elf Personen als„Saboteure der Landwirtschaft“ hingerichtet worden. In Nifhni Nowgorod wurden mit der gleichen Begründung vier und in Nowo Sibirst eine Hinrichtung vorgenommen. Fürst Hohenberg entschnidigt sich Gestern um 17 Uhr erschien Fürst Ernst Hohenberg bei Botschafter von Papen in Wien, um ihn zu bitten, der Reichsregierung sein tiefes Bedauern über den Vorfall der Zertrümmerung eines Hoheitsschildes des Reiches zum Ausdruck zu bringen. Er fügte dieser Erklärung hinzu, der Vorfall habe keinerlei Demonstration gegen das nationalsozialistische Deutschland beinhalten wollen. Diese Mitteilung ist an die Reichsregierung weitergeleitet worden. Oesterreichische Rechtsprechung und Intiabkommen Verurteilung eines Nationalsozialisten Eine grundsätzlich wichtige Entscheidung bezüglich der Auswirkung der nach dem deutsch=österreichischen Juli= abkommen erlassenen Amnestie hat das Kreisgericht der steiermärkischen Stadt Leoben gefällt. Mehrere Nationalsozialisten waren dort wegen politischer Betätigung angeklagt, die bereits vor dem 11. Juli 1936 erfolgt war. Die Verteidigung vertrat den Standpunkt, daß in dem Nachtragsübereinkommen zum Staatsvertrag vom 11. Juli zwischen Deutschland und Oesterreich dieses sich verpflichtet hätte, alle Delikte wegen nationalsozialistischer Betätigung zu amnestieren. Das Gericht müsse daher die Angeklagten freisprechen. Das Gericht holte nun ein Gutachten des Bundeskanzleramtes ein, in dem erklärt wurde, daß eine allgemeine Amnestie nicht vereinbart worden sei, sondern daß sich die österreichische Regierung nur verpflichtet hätte, Amnestierungen im einzelnen jeweils in gesondert zu überprüfenden Fällen zu gewähren. Der Hauptangeklagte wurde daraufhin zu sechs Monaten Arrest verurteilt. Mehrere andere Beklagte wurden wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. Neue jüdische Presseseldzüge in Oesterreich Haltlose Verdächtigungen gegen Hauptmann Leopold und General Kraus Eine von zahlreichen Wiener jüdischen Blättern geführte Verleumdungskampagne gegen den Wortführer der nationalen Opposition, den ehemaligen nationalsozialistischen Abgeordneten und niederösterreichischen Landesrat Hauptmann Leopold, ist kläglich zusammengebrochen. Die Blätter hatten gegen den Hauptmann Leopold u. a. die Beschuldigung erhoben, er hätte durch Einstecken von vielen tausend Schillingen dreckigen Judengeldes die Lieferung halbkoscheren Schweinefleisches ins Reich ermöglicht. Diese lächerlichen Behauptungen waren einem gegen Hauptmann Leopold gerichteten Flugblatt entnommen worden. Die angeklagten verantwortlichen Schriftleiter des„Telegraph am Mittag".„Echo“ und„Neuen Wiener Tageblattes“ wurden zu Geldstrafen verurteilt, wobei jeder einzelne verleumderische Satz mit 30 Schilling bemessen wurde. Uebrigens wurde auch der bekannte nationalgesinnte General Kraus, der Befehlshaber der österreichischen Divisionen bei der berühmten Durchbruchsschlacht im Weltkrieg bei Flitsch=Tolmein, erneut vor Gericht gerechtfertigt. General Kraus hat das„Neuigkeitsweltblatt“, das ihn im Hinbkick auf eine Deutschlandreise und einen zum Geburtstag des Führers veröffentlichten Aufsatz des Hochverrats, der Ehrvergessenheit und schändlicher Gesinnung bezichtigt hatte(!), auf Ehrbeleidigung verklagt. Der verantwortliche Schriftleiter. wich aber dem Wahrheitsbeweis aus und erklärte, er hätte den in Rede stehenden Artikel weder gelesen noch zum Druck befördert. Er wurde wegen Vernachlässigung der pflichtgemäßen Sorge zu 100 Schilling Geldstrafe und zur Veröffentlichung des Urteils im genannten Blatt verurteilt. Die französische Botschaft in Berlin dementiert eine Hetzmeldung Die französische Botschaft in Berlin bezeichnet eine üble Hetzmeldung der United Preß, Deutschland bereite einen Grenzstreich gegen Frankreich vor, als von Anfang bis Ende frei erfunden. W Teigwarenfabrik Joh. Op der Bede, Röln Firma- Gründung 1786 Drei frauen um einen svon Konradjoachim Schaub zu Schauburg— Cop. A Rohrbacher Verlag Berlin „Ich möchte vor allem bittten, Emma, daß du grundsätzlich die Erziehung unserer Tochter selbst in der Hand behälst. Wenn es meine Zeit erlaubt, werde auch ich mich herzlich gern um Wilhelmina bekümmern!“ „Ja, ja! Du verwöhnst mir das Mädel viel zu sehr“ fällt die Königin hier lachend ein,„bei dir bekommt Wilhelmina viel mehr ihren Willen als bei mir, und dann spielt die kleine Schlaue dich immer gegen mich aus:„aber Vater hat es mir doch erlaubt—' Der Monarch nimmt den gutgemeinten Vorwurf lächelnd hin. „— Gediking schlägt mir vor, daß Wilhelmina jetzt jeden Morgen zweimal je eine halbe Stunde Unterricht erhält, und zwar werden Schreiben und Lesen mit Rechnen und Heimatkunde abwechseln. Zwischen die Unterrichtszeit legen wir je eine halbe Stunde Freizeit, in der das Mädel im Garten spielen oder auch reiten kann. Sie soll möglichst viel draußen sein. Bist du mit unserem Vorschlag einverstanden—?“ „Ja! Nur muß ich zweimal in der Woche Wilhelmina noch belasten. Denn dann will ich selbst ihr etwas aus der Bibel vorlesen!“ „Dadurch würde die kleine Prinzessin auf keinen Fall zu sehr angestrengt, Majestät, das könnte ohne Sorge geschehen, wenn Majestät dazu vielleicht zwei Nachmittage wählten!“ „Ja, denn zweimal nachmittags soll auch Stortenbeker kommen, um Wilhelmina die ersten Klavierstunden zu geben. Vom nächsten Jahre ab werden wir dann langsam die Anforderungen steigern—!“ fährt König Wilhelm fort. In diesem Augenblick klopft es und gleich darauf springt die kleine Prinzessin in das Zimmer, fällt ihrer Mutter um den Hals und küßt sie stürmisch, dann klettert sie ihrem geliebten Vater auf den Schoß, und schon ziehen die Kinderhände spielend an seinem weißen Bart. „Vater, Baronesse van Heemstra schickt mich zu euch— bekomme ich nun meine neue Puppe, meine„Maria ist doch entzwei—!“ plappert der Kindermund lustig daher. „Hör' mal zu, mein Kind, was Mutter dir jetzt erzählen wird—!“ damit nimmt der König die Prinzessin von seinen Knien und stellt sie vor sich hin. „Du kommst morgen in die Schule, Wilhelmina!“ Sieh, der Vater läßt dir im Schloß sogar ein Schulzimmer wunderschön einrichten, das du nur für dich allein hast, eine große Tafel zum Schreiben und Malen, Kreide und Schwamm—!“ „O fein! Kann ich aber auch meine Puppen mitnehmen“? „Aber Kind!— Nein—! Das geht nicht!—“ „Dann gehe ich auch nicht in die Schule! Was soll ich auch da?“ tönt es altklug und voller Ueberzeugung zurück. Die Königin ist ernst geworden.„Was du dort sollst? — Etwas für dein Leben lernen! Für deine spätere Aufgabe kannst du nie genug wissen— und für deine Puppen wirst du noch immer genug Zeit haben!“ Etwas verdutzt schaut die Prinzessin die Mutter an, die auf einmal so ernst zu ihr spricht. Fragend geht ihr Blick zum Vater. Aber heute scheint auch von dort keine Hilfe zu kommen. Betrübt läßt sie ihr Lockenköpfchen hängen. „Du sollst auch nicht mit allen Kindern, denen du auf Spaziergängen begegnest, spielen, Wilhelmina! Deine Erzieherin hat sich wieder beklagt, und ich habe es dir bereits einmal verboten—!“ „Aber Vater, Hortense ist doch so nett, und Friederike hat mich jetzt sogar zu ihrem Geburtstag für übermorgen eingeladen!“ Ein Zug der Enttäuschung huscht über das Kindergesicht. „Das muß jetzt alles aufhören, mein Kind! Wenn Vater dir etwas sagt, so mußt du gehorchen!“ „Ja!“ kommt es ganz kleinlaut heraus.„Aber—— du schenkst mir doch die neue Puppe?“ Schnell sind alle Sorgen wieder vergessen, als sie den Vater zustimmend lächeln sieht und Aussicht besteht, die große Puppenfamilie noch um eine neue zu vermehren. * So beginnt Prinzessin Wilhelminas Schulzeit. Täglich wird also gelernt. Ein paar Tage nach jener Unterredung mit den Eltern fährt die Königin mit ihrer Tochter und der Erzieherin nach Den Haag. Ueberall bleiben die Niederländer stehen und grüßen ihre Königin und die Prinzessin. Hochrufe ertönen hier und da, und aus den Fenstern schauen die Bürger und schwenken ihre Tücher. Freundlich lächelnd grüßt und winkt die Königin nach allen Seiten. Steif und unfreundlich dreinblickend sitzt neben ihr die Prinzessin und rührt keine Hand. Sie lacht nicht, sie grüßt nicht, sondern macht ein sehr böses Gesicht. „Aber Wilhelmina, warum grüßt du denn nicht?“ wird die Prinzessin von Baronesse van Heemstra ermahnt. Da kommt der oranische Eigensinn, mit dem wohl auch dieser Sproß des Hauses Oranien bedacht ist, durch: „Ich will eben nicht immer wie Mutter mit dem Kopf nicken und auch noch Kußhändchen werfen!“ Streng wendet sich die Königin der Tochter zu: „Das ist aber deine Pflicht!“ „Ich will aber nicht—!“ trotzt der kleine Starrkopf. Die Königin sieht mit einem Blick, daß hier im Augenblick mit reinen Ermahnungen gar nichts zu erreichen sein wird und erklärt kurz: „Wenn du nicht willst— bitte! Aber du gehst heute abend dafür eine Stunde früher ins Bett und kommst nicht mit zum Puppentheater, wohin ich mit Baronesse van Heemstra gehe—!“ 8 „Mutter!“ ruft jetzt kindlich empört Wilhelmina,„du willst mir, der Kronprinzessin der Niederlande, befehlen. schon um sechs Uhr ins Bett zu gehen und nimmst mich nicht mit zu den Puppen? Das darfst du nie tun—!“ Einen Augenblick überlegt die Prinzessin, dann fährt sie fort:„Wenn du das tust, dann möchte ich lieber gar nicht auf den Thron kommen!“ So berichtet Frau Fama. Bei diesem kleinen Zornesausbruch können sich die Königis und Baronesse van Heemstra kaum des Lachens erwehren; sie haben wirklich Mühe, ernst zu bleiben. Zum Glück ist gerade der Wagen an seinem Ziel angekommen. Die Königin steigt für einen Augenblick aus und geht in ein Haus hinein. Die Prinzessin bleibt in dem Wagen sitzen und schaut die Straße hinauf. „Wilhelmina—!“ „Hortense—!“ Ein kleines Bürgermädchen eilt auf den eleganten Wagen zu. Kaum hat Wilhelmina die Freundin entdeckt, als sie schon, ehe die Baronesse es verhindern kann, aus dem Wagen herausklettert und sich bei Hortense einhalt. „Wir sehen dich jetzt alle so selten, Wilhelmina! Auf Friederikes Geburtstag bist du auch nicht gewesen— hast du etwas gegen uns—?“ erkundigt sich betrübt das niedliche Bürgermädchen. „Aber nein! Hortense! Ihr müßt nicht glauben, daß ich auf einmal zu stolz geworden bin, um mit euch zu spielen. Ich liebe dich wie alle meine Freundinnen. Aber die Eltern erlauben es nicht mehr, mit euch zu spielen. Ich soll jetzt nämlich viel lernen—!“ „Kommst du denn nun gar nicht mehr zu uns, Wilhelmina?“ „Doch, Hortense! Ganz bestimmt wieder. Aber erst später, wenn ich einmal Königin bin— du!— die Mutter—!“ schnell küßt sie die Freundin und eilt zum Wagen zurück. Die Königin hat wohl die letzten Worte gehört und den zärtlichen Abschied ihrer Tochter von dem kleinen Bürgermädchen gesehen, doch sagt sie nichts weiter dazu, sondern steigt lächelnd in den Wagen. Hauptschrikrie gizez##,„Kaon=Erich Albrecht. Sielverire. „ Hauppariztemee: Heinz Sg#m. Verantwortlich ür Leitartitel und den potitischen Zeil: Dr. Egon=Erich drecht für den Oristeil: Heinz Dohm für den Umgegend= und Wirtschaftstell: Toni Weinand, für den kulturellen und Unterhaltungsteil sowie für die Bilderseite: Willi Dünwald für die übrigen Bilder die jeweiligen Abteilungsleiter. für den Sportsteil: Hermann DlerksRIOIT nieit: den vermischten Teil: Comund Els für den Alvert 2 h. g%##herlange% Honn Burchichn. : an udd. Aägesgpgte Einsendungen### nicht Prigng##recmigig, de 10½ und 11—48 Uhr. Prug und Verlag: usser Kom.=Ges., vonn. 3853. Postscheckkonte Reichsbankstelle Bonn. s1 Bonn Sueen g Duso Auftage Ats: über 19 500. Rückporto werden nich Schriftleitung 9½—10½ ur Bonner Nachrichten. Hermann Sammelruf 3851—53. Ferngespräch Köln 18672. Bankkonto: Girokonte Deutsche Bank und Disconto=Gesellsch Bezugspreis für den General=Anzeiger monatlich.— M die Illustrierte monatlich 30 S, frei Haus einschließlich BotenRh.-sesle-Biseolekeutsrei ise=dr. auislcalehish Bader, Bantöofe. Amtliche Anzeigen n Wirtschaftswerbung Nachruse mm.. gen mm 15 S. Vereins=Anzeigen die nicht der „ denen, mm.10 S. Familien=Anzeigen und 10 J. Stellengesucht mm 5 J. Wortanzeigen einspaltig in der Grundschrift nur in einheitlicher Breite von Vr- aihafelf P üns n, reie Sr#t Vort: Vonn=Rdein. 64 46 mm von Privatpersonen aufgegeben bi jedes Wort in der Grundschrift 5 J. Zistern Gebühr(Porto besonders) 30 S, Nachlässe: Mengenstaffel B. Gültig ist die Anzeigen## 21, Souuar 1930 ##euef-Pfuseieen Wig#r mull Aoiaaaren Oeheral-Augeiger fur Soil und Aigegeus 4 Vouner Nr. 16 047. Seite 3 Westdeutsche Kurzmeldungen Selbstmord eines Liebespaares Unweit des Palmenhauses im Mainzer Stadtpark wurde ein junges Paar erschossen aufgefunden. Es handelt sich um einen 23jährigen Mann und ein 18jähriges Mädchen aus Mainz, die ein Verhältnis hatten und freiwillig aus dem Leben geschieden sind. In der Jauchegrube zu Tode gekommenIn Manderscheid=Eisel, wurde ein junger Mann, der im Betrieb seines Vaters beschäftigt war, abends plötzlich vermißt. Nach langem Suchen entdeckte man seine Leiche in der Jauchegrube. Den Umständen nach zu urteilen liegt ein Unglücksfall vor. Ein Ehemann verkaufte die Möbel Eine unglaubliche Gesinnungsart bezeugte ein 19jähriger Bursche in Köln. Während seine Frau in einem Hospital der Entbindung entgegensieht, verkaufte er die im November v. J. auf Ehestandsdarlehen gekauften Möbel. Außerdem entlieh er sich angeblich für zwei Stunden ein Motorrad, mit dem er eine mehrtägige Vergnügungsfahrt unternahm, auf der er den Erlös vom Verkauf der Möbel verjubelte. Der gesinnungslose Bursche wurde festgenommen und dem Richter vorgeführt. Deutschlands ältester noch tätiger Buchbindermeister Deutschlands ältester noch tätiger Buchbindermeister, Wilhelm Nießen in Düren, ist am 20. Januar 95 Jahre alt geworden. Er ist geistig noch außergewöhnlich frisch, weiß sich vorzüglich zu unterhalten und weist immer noch ein bewundernswertes Gedächtnis auf. Bei den Soldaten war er nicht, weil er nach Aussage des untersuchenden Arztes eine zu„schwache Brust“ hatte, legte aber dem Geschick zum Trotz Jahrzehnt um Jahrzehnt zurück, ohne auch nur jemals ernstlich krank zu sein. Urgroßvater Nießen stammt aus Bergheim. Er erlernte sein Handwerk in Köln, ging dann auf die andere Rheinseite nach Mülheim und von hier aus, wie das damals so üblich war, auf Wanderschaft. So kam er u. a. nach Bonn, Mainz und Wiesbaden. In Düren ist er seit 1865. Im Fluge einen Moter verleren Panik in einem belgischen Verkehroflugzeug Ein außergewöhnlicher Zwischenfall, der wie durch ein Wunder ohne ernste Folgen verlief, ereignete sich auf der Flugstrecke Brüssel—Antwerpen. Ein mit mehreren Fahrgästen besetztes dreimotoriges belgisches Verkehrsflugzeug verlor plötzlich während des Fluges einen Motor. Der Fahrgäste bemächtigte sich eine Panik, als sie sahen, wie sich der Motor vom Flugzeug löste und zur Erde herabstürzte. Die Maschine geriet zwar stark ins Schwanken, es gelang aber dem Piloten, mit Hilfe der zwei übrigen Motoren ohne Schaden an sein Ziel zu gelangen. Mit den Gesängnisschlüsseln ausperissen Ein Saunersang im„Grauen Haus“ Wiens Die Direktion des Gefangenenhauses des Wiener Landesgerichts, im Voitsmund auch„Graues-Haus"genannt, ist durch einen frechen Gaunerstreich in eine peinliche Lage gekommen. Ein Schwerverbrecher stahl in einem unbewachten Augenblick einem Kontrollbeamten einen Bund mit Schlüsseln zu sämtlichen Türen, Zellen und Amtszimmern des Gebäudes, um daraufhin in einem bkauen Heizerkittel das Haus unangetastet zu verlassen." Et konnte zwar nach einigen Tagen wieder festgenommen werden, doch fand man den Schlüsselbund nicht mehr bei ihm vor. Bei der Vernehmung behauptete der Gauner zwar, er hätte die Schlüssel nach seiner Flucht in die Donau geworfen, doch nimmt die Polizei an, daß er sie an einen„Interessenten“ weitergegeben hat. Die Behörden sehen sich nun vor die Notwendigkeit gestellt, alle Schlüssel des Grauen Hauses erneuern zu lassen, eine Aenderung, die dem Staat einige tausend Schillinge kosten dürfte. 20 000 türkische Soldpfunde entdeckt Wie die arabische Presse aus Amman berichtet, wurden an der Hauptstraße Jerusalem—Amman auf transjordanischem Gebiet und in der Nähe einer jedem Reisenden bekannten, seit dem Weltkriege dort lagernden großen deutschen Feldhaubitze einige Kisten gefunden, die deutscher und türkischer Herkunft sind. Sie enthielten Munition. In zwei von ihnen fand man je 10000 türkische Goldpfund, zusammen etwa 400 000 Mark. Zochzeitstag des Kunigs Furat Jestlich gestimmte Volksmassen in den Straßen Kairos— Jestliches Zeremoniell im Kubbeh-Palast Schon in den frühen Morgenstunden stauten sich gestern in den Straßen Kairos festlich gestimmte Volksmassen in ihren Feiertagsgewändern. Der Andrang war besonders groß in der Nähe des Kubbeh=Palastes, in dem die Eheschließung stattfand. Um 10,45 Uhr versammelten sich in dem geschlossenen Saat des Palastes die Spitzen der islamischen Geistlichkeit, der Brautvater mit seinen Zeugen und der König mit seinen Trauzeugen, dem königlichen Kabinettschef Ali Maher sowie dem langjährigen Oberhofmeister Sulfikar Pascha. In Abwesenheit der Braut wurde die Heiratsurkunde, die eine Spezifizierung der Morgengabe und der Mitgift enthält, verlesen. Darauf ergriff der König die Hand der Brautvaters und bejahte die Frage des Geistlichen. ob er bereit sei, die Tochter des Brautvaters zu ehelichen. Nach dem Ja=Wort des Brautvaters unterschrieben der König, der Brautvater und die Zeugen die Urkunde, wodurch nach dem Gesetz des Islam die Ehe als rechtgültig anzusehen ist. Um 11 Uhr wurde durch Fanfarenklänge und 101 Salutschüsse der Bevölkerung die vollzogene Ehe bekanntgegeben. Die junge, 164jährige Königin wurde gestern nachmittag durch eine Tante des Königs im Hofwagen aus ihrer elterlichen Wohnung in Heliopolis abgeholt. Im Laufe des Nachmittags gab das junge Paar einen Tee=Empfang für die engere Verwandtschaft. Die Uebersiedelung der jungen Königin aus dem Elternhause in den königlichen Palast erfolgt der Ueberlieferung gemäß in aller Stille. Dem Schwiegervater des Königs wurden bei der Fahrt durch die Stadt lebhafte Kundgebungen bereitet. In den Hauptstraßen war der Kraftwagenverkehr völlig unterbunden. Sie waren mit Fußgängern und Reitern überfüllt, die ihrer Anteilnahme an dem festlichen Ereignis durch Rufe und Abgabe von Freudenschüssen Ausdruck gaben. Besonders stark war der Andrang auf den öffentlichen Plätzen. Hier waren große Verpflegungszelte aufgestellt, in denen an zehntausende von Feiernden Freimahlzeiten verabreicht wurden. Die ägyptische Presse steht völlig im Zeichen der Königshochzeit. Die Blätter heben in ihren Berichten besonders das Hochzeitsgeschenk des Führers an den König hervor und bringen Bilder des Mercedes=BenzSportkabriolets. In diesem Zusammenhang weist die Presse darauf hin, daß der König ein großer Freund des Kraftfahrsportes ist. Hochstimmung in den Straßen Kairos Das Volksgedränge in den Hauptstraßen und auf den Plätzen Kairos war gestern unbeschreiblich. Die von außerhalb herbeigeströmten Mengen vertrieben sich die Zeit mit Musik, Tanz und sonstigen Volksbelustigungen. Eseltreiber, Reiter, Kamelreiter, schreiende Straßenhändler, dazu Umzüge der Pfadfinder und des Militärs, das alles überdröhnt von dem Donner der Salutschüsse, machten die Straßen zu einem wildbewegten Bild. Bei Beginn der Dämmerung stauten sich die Volksmengen an den Nilufern und erwarteten das Riesenfeuerwerk, das auf großen Holzflößen inmitten des Nils abgebrannt wurde. Ganz Kairo war märchenhaft erleuchtet. Die Moscheen und die öffentlichen Gebäude bildeten ein einziges Lichtmeer. Der faische Artiartironizier von Palis Ein Schwindler besichtigte die Jorts, kosiele die Suppe und verlieh Orden— Der Rotwein war sein Verhängnis In Paris hat man einen fünfmal wegen Betruges vorbestraften Mann verhaftet, der sich in der widerrechtlich erworbenen Uniform eines Majors unglaubliche Dreistigkeiten erlaubte. Es handelt sich um einen 40 Jahre alten, aus Paris gebürtigen Mann, der sich auf noch nicht geklärte Weise echte Vordrucke von Offiziersausweispapieren sowie Briefpapier mit dem Aufdruck des französischen Kriegsministeriums zu beschaffen gewußt hatte. Mit Hilfe dieser Papiere und angetan mit einer schönen Uniform betätigte sich dieser„Artillerieoffizier"(der während seiner betrügerischen Offizierslaufbahn zuerst als Hauptmann aufgetreten war und sich dann nach geraumer Zeit selbst zum Major beförderte) in Paris und Umgebung. Er trug mehrere Orden und Ehrenzeichen zur Uniform und trat sehr bestimmt auf, besichtigte alte Forts um Paris, deren militärische Bedeutung sich zumeist auf die eines Munitionsdepots„beschränkte, ließ sich Meldung erstatten, kostete die Suppe, machte sich anheischig, Leuten, die an ihn herantraten, die Versetzung zu anderen Truppenteilen zu ermöglichen, nahm sogar in einem Falle vor einer —Verangetretenen Gendarmerteabteitung die leihung des Ordens der Ehrenlegion an einen Vorortsbürgermeister vor. Bei einer„Dienstreise" nach Fontainebleau erwies sich dieser„Major vom Generalstab" als Artilleriespezialist, denn er ordnete an, daß zwei Geschütze, einLangrohrgeschütz und einen Kanone kleineren Kaltbers, die er anscheinend nicht recht in Ordnung befand, an die französische Kanonenfabrik Creuzot zwecks Einschmelzung zurückgeschickt werden sollten. Der falsche Major verfehlte es auch nicht, sich stets in den Dienstbüchern der von ihm besichtigten Truppen und Gendarmerieabteilungen einzutragen. Seine Empfehlungen für Beförderungen sollen sogar z. T. tatsächlich geglückt sein. Aufgefallen ist der falsche Major schließlich nur, weil er zu leutselig allzu oft ein Glas Notwein am Ausschank kleiner Wirtschaften nahm. Man brachte ihn schließlich zum Polizeikommissariat, wo er selbstverständlich mit großen Gesten den Entrüsteten spielte, bis sich schließlich herausstellte, daß der Stempel auf dem echten Offiziersausweisformular, das er mit seinem Majorsbild geschmückt hatte, nur aus dem Abdruck eines alten 10=Cts.=Stücks bestand. Auch telephonische Nachfragen bei den Pariser Militärbehörden zeigten, daß es einen Major des betreffenden Namens in diesem Befehlsbereich gar nicht gab. So bequemte sich denn der Betrüger zu einem Geständnis, und eine hoffnungsvolle Karriere war zu Ende. Eine Haussuchung in seiner Wohnung brachte übrigens-noch-Druckschriften und-Formulare der Bank-von Frankreich zutage, auf denen sich der„Herr Major“ selbst 845000 Franken„überwies“. Auf Grund dieser „Unterlagen“ hatte er dann vertrauensselige Leute angepumpt. Immerhin scheint seine Tätigkeit ihm erlaubt zu haben, eine Freundin zu unterhalten, die man bei der Haussuchung in sester Wohtung vorfand. Beisetzung von Frau Emma von Blomberg Unter größter Beteiligung wurde gestern nachmittag die Mutter des Reichokriegsministers, Frau Emma von Blomberg, auf dem Waldfriedhof von Eberswalde beigesetzt. Reichskriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg war mit seiner Schwester, Fräulein Emma von Blomberg, und mit seiner Gattin und seinen Kindern erschienen. Unter den zahlreichen Trauergästen sah man auch den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Freiherr von Fritsch, den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Du. h. c. Raeder, und als Vertreter des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generaloberst Göring, der dienstlich in Berlin festgehalten war, den Staatssekretär SS.=Gruppenführer Körner und den Adjutanten des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Major Conrath. Auch Obergruppenführer Brückner war anwesend. Nach der Feien in der Kirche, bei der den evangelische Pfarrer sprach, erfolgte unter dem Geläut den Glocken die Ueberführung der Toten zum Friedhof. Wehrmacht und Schuljugend bildeten in den Straßen, durch die der Trauerzug seinen Weg nahm, Spalier. Hinter dem Sarge schritt der Generalfeldmarschall mit seinen Angehörigen und den anderen Trauergästen. Am Grabe legte Obergruppenführer Brückner im Auftrage des Führers einen herrlichen Kranz nieden. Das gleiche tat für den Stellvertreter des Führers Reichsamtsleiter Leitgen. Auch Reichsminister Dr. Goebbels, Rust, Keurl und Funk hatten Kränze gesandt. Südaseilanische Studenten in Frankfurt In Frankfurt trafen achtzehn Studenten und Studentinnen der südafrikanischen Universität Potchefstroom, Mitglieder des„Afrikaans Nazionale Studentbond", ein. Wie wird das Wetter? Ausgabeort Köln, vom 29. Jan. 1933, 18 Uhr: Das Azorenhoch konnte einen kräftigen Keil nach Frankreich vorschieben, so daß die kräftigen atlantischen Tiesdruckgebiete auf nördliche Bahnen verdrängt werden. Bei schwachen Winden ist deshalb die an den Vortagen herangeführte Meeresluft zur Ruhe gekommen, was verbreitet zur Nebelbildung Anlaß gegeben hat. Es ist weiterhin mit der Zufuhr von ozeanischer Luft zu rechnen. Jedoch befindet sich die Luft in absinkender Bewegung, weshalb zeitweilig die Wolkendecke sich auflockern wird. Wetteraussichten dis Samstagabend: Schwache bis mäßige Winde, vielsach neblig oder stark dunstig, nur geringe Niederschläge, bei nächtlichem Aufklaren leichter Frost. Beobachtung der Wetterstation Beuel Sonnenaufgang.30, Sonnenuntergang 16.57, Mondaufgang .11, Monduntergang 10.16, absolute Dunkelheit 18.47, bürgerliche Dämmerung(abends) 17.44,(morgens).43. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 764,1, red. auf RR. 769.2, Tendenz steigend, Temperatur.0. Max. gestern 8,0, Min. d. Nacht.5, Windrichtung und Stärke m Sek. SW. 1, Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 1,8 Ursam, Bodenoberflächentemp. 5,5. Hegelstend Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.36(—.12), Kehl 2,83(—58), Maxau 5,00(—), Mannheim 4,24°(+39), Mainz.84(+16), Bingen.92(+11), Kaub.30(+), Trier 3,39(+25), Koblenz 3,94(—14), Köln.40(—), Düsseldorf.83(+), Dutsburg.15(—), Mülheim 1,67(—49), Ruhrort.47(—), Wesel.62(+), Emmerich 4,64(+35), Der Bonner Pegel zeigte heute morgen 4,19(4,18), der Kölner Pegel 4,40(4,40) Meter. In den Aetuc=Krater gestürgt Bei einem Ausflug auf den Aetna versuchten zwei Arbeiter im Valle del Bove über eine Spalte des Vulkans zu springen. Einer von ihnen stürzte jedoch in den Abgrund und fand den Tod. Der zweite konnte sich an einen Felsvorsprung klammern und drei Stunden lang in dieser Stellung ausharren, bis ihn einige Skifahrer retteten. Ein tapferer englischer Offizier gestorben In Southsea starb im Alter von 48 Jahren der englische Fregattenkapitän Ohlenschlager, der sich im Weltkrieg dadurch ausgezeichnet hatte, daß er unter Einsatz seines Schiffes 162 Ueberlebende des vor den Dardanellen versenkten deutschen Kreuzers„Breslau“ rettete. Der damalige Leutnant war ohne Zögern in ein Minenfeld hineingefahren, um die im Wasser Treibenden zu bergen. Ohlenschlagen erhielt seinerzeit für diese tapfere Tat einen hohen Orden. Das Brandunglück in St. Hyaeinthe Der Brand des Knabenkonvikts vom„Hl. Herzen“ in St. Hyacinthe(Quebec) hat bisher 48 Todesopfer gefordert. Außerdem liegen nach 25 Verletzte, teilweise mit schweren Brandwunden, im Hospital. Vier von ihnen, die aus dem vierten Stock gesprungen waren, liegen im Sterben. Schäfer 70 Wenn wir nun in diesen Tagen den 70. Geburtstag Wilhelm Schäfers feiern, so ist es unsere vornehmste Aufgabe, nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß er, wie ganz wenige seines Lebensalters, immer wieder die Verbundenheit der Dichtung mit dem Volksganzen betonte, ja, daß er seine Dichtung allein unter dieses höchste dichterische Gesetz stellte. Zu diesem Gesetz bekennt sich Wilhelm Schäfer am ausdrücklichsten in seinen „Deutschen Reden“, die deshalb entgegen dem allgemeinen Brauch, nach dem die rein dichterischen Werke im Mittelpunkt der Betrachtung zu stehen pflegen, an erster Stelle genannt seien. Wilhelm Schäfer hat diese Reden in den Jahren 1921—1933 an verschiedenen Orten Deutschlands gehalten. Es sind zum Teil Fest= und Gedächtnisreden auf große Deutsche und es ist allein schon bezeichnend für den Dichter Wilhelm Schäfer, welche Gedenktage er zum Anlaß nahm, um zum deutschen Volke zu reden. Er spricht über Hans. Thoma und Albrecht Dürer, über Beethoven, über Pestalozzi, Lessing und Goethe. Aber er spricht auch in zwei Reden über die Aufgabe des deutschen Dichters, spricht über den romantischen Rhein, und er spricht in einer großen Rede über Deutschland, entwirft in ihr ein großartiges Bild deutschen Seins und deutschen Wesens. Allen diesen Reden aber ist das Grundsätzliche gemeinsam, daß sie von der deutschen Verantwortung handeln. Und wenn sich der Dichter einmal„einen Deutschen“ nennt,„dem die Volkstümlichkeit mehr galt als die Kunst“, so mag der Leser von heute an diesem Ausspruch, wie vielleicht so klar an keinem andern, die hohe Auffassung Wilhelm Schäfers von der politischen Aufgabe des Dichters und von der ihm auferlegten Verantwortung erkennen. Es mag üblich sein, bei ähnlichen Anlässen einen Rückblick zu werfen auf die dichterische Entwicklung des Gefeierten. Wir wollen heute einen Blick tun auf die Höhepunkte im Schaffen des nun siebzigjährigen Deutschen, auf die Werke, die am klarsten sein dichterisches Wollen kennzeichnen. Wir nehmen ihm zu Ehren sein größtes episches Werk,„Die dreizehn Bücherder deutschen Seele“ zur Hand, diese„wortgewordene deutsche Geschichte", als welche sie der Dichter selbst bezeichnet, in der er uns die deutsche Geschichte als die Geschichte des deutschen Volkes— also nicht als die Geschichte des Staates— deutet, in der er darüber hinaus das deutsche Wesen in seiner Vielfalt gestaltet. Nur mit Ehrfurcht und Stolz vermögen wir die Sätze zu lesen, die den Beschluß dieses Werkes bilden, und in denen der Dichter den Deutschen und mit dem Einzelnen das gesamte deutsche Volk aufruft und mahnt: an die Verpflichtung durch seine Herkunft, zur Ehrfurcht vor dem Großen, zur Tapferseit in der Gegenwart und zur Gläubigkeit an die Zukunft. Mit Ehrfurcht vor dem siebzigjährigen Dichter lesen wir diese Worte und in tiefer Dankbarkeit, daß sie ein Deutscher schrieb in einer Zeit, da viele den Glauben an die deutsche Zukunft verloren hatten. Dann mögen wir zu den Anekdotenbüchern des Dichters greifen(„Die Anekdoten“ und„Wendekreis neuer Anekdoten“), um aus ihnen zu erfahren, mit welchen Mitteln Schäfer sein hohes Ziel anstrebt: einmal mit äußerster Sparsamkeit in der Sprache aus der Erkenntnis,„daß die Kunst das Bedeutende einfach, nicht das Einfache bedeutend sagen müsse“, und zum anderen mit der sinnbildlichen Gestaltung geschichtlicher und kulturgeschichtlicher Stoffe, damit aus ihnen das Volk das geschichtliche Leben und mit ihm das gegenwärtige erkenne. Nachdem derart das dichterische Gesetz, unter das Wilhelm Schäfer sein Schaffen stellt, erkannt ist, scheint es überflüssig zu sagen, daß auch seine Romane und Novellen in gleicher Weise wie die angeführten Werke im Zeichen dieses Gesetzes stehen. Das gilt vor allem von seinem Buch„Huldreich Zwingli“, daß der Dichter ein deutsches Volksbuch nennt, in dem er das Leben des Staatsmannes Zwingli gestaltet, der eine neue Ordnung der bürgerlichen Welt versuchte, und es gilt von seinem Pestalozziroman„Lebenstag eines Menschenfreundes“, wie besonders von seinen Novellen „Winkelmanns Ende" und„Hölderlins Einkehr“. Hermann Mährlen. Die Berliner Philharmoniker in Auf seiner alljährlichen Reise nach dem Westen— diesmal heißt das Ziel England und Holland— erschien das Berliner Philharmonische Orchester unter Wilhelm Furtwängler wieder einmal in der bis auf den letzten, bescheidenen Platz besetzten Großen Messehalle in Köln=Deutz. Furtwänglen, der schon vor zwanzig Jahren, als er noch Kapellmeisten in Mannheim wan, bei Sach= und Fachkundigen als der „kommende Mann“ galt, hat sich seitdem in der Tat in überraschend schnellem Zuge über Frankfurt, Wien, Leipzig und Berlin an die erste Stelle der deutschen Orchesterleiter emporgeschwungen. Und wenn heute von den Männern die Rede ist, die in der Nachkriegszeit im uns wirklich nicht freundlich gesinnten Ausland bahnbrechend für die Wiederherstellung des Rufes deutscher Kunst und deutscher Art gewirkt haben, dann wird sein Name stets mit an allererster Stelle genannt werden. Und das mit Recht; denn Furtwänglers Kunst ist deutsch. Sie zeigt Gründlichkeit, Gewissenhaftigkeit auch dem scheinbar Geringfügigen gegenüber. Ihr Ideal ist Schöheit, Schönheit des Klanges und der Linienführung, Schönheit auch der Empfindungsund Ausdruckstiefe, und das alles nur auf der Grundlage von Echtheit, Wahrheit und absoluten Werktreue. Da wird kein Zeitmaß, keine Schattierung der Tonstärke übersteigert, weder nach der einen noch nach der anderen Seite hin, und gerade darum packt sein Forte mit der elementaren Gewalt wirklicher Leidenschaft und sein Piano mit dem berückenden Zauber zantester Gefühlsäußerung. Man versteht, von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, auch sein Verhältnis zur musikalischen Romantik und deren Hinterlassenschaft, die er durch seine oben gekennzeichnete Kunstauffassung auch der— allzu persönlichen Gefühlsäußerungen abgeneigten— Gegenwart nahezubringen berufen erscheint. Als ein klassisches Beispiel dafür kann seine Wiedergabe von Tschaikowskys pathetischer Symphonie gelten, die bekanntlich in der Geschichte der Berliner Philharmoniker eine nicht unbedeutende Rolle gespielt hat; denn mit ihr feierten sie einst unter Nikisch Triumphe, von denen man sich heute schwerlich noch eine rechte Vorstellung machen kann, Triumphe, für die freilich Nikischs Vorgänger Hans von Bülow kaum Verständnis gehabt haben dürfte, wenn auch Nikischs farbensatte, klangschwelgerische Ausdeutung einem Zuge den damaligen Zeit entsprach. Furtwängler dagegen steht mit seiner differenzierten, jeder Uebertreibung abholden, aber dafür stark verinnerlichten Auffassung auf dem Boden der Gegenwart. Nicht als ob bei ihm irgendein Klangoder Empfindungsmoment nicht dem Willen des Komponisten gemäß Berücksichtigung fände. Alles erscheint ausgeglichen und im symphonischen Ablauf verbunden, die Schmerzensausbrüche einen zutiefst verwundeten Seele organisch aus dem Aufwallen der Leidenschaft und dem Abklingen in trostloser Resignation heraus entwickelt. Furtwängler gibt dem Hörer Zeit, dem musikalischen und seelischen Auf und Ab mit Geist und Herz zu folgen. Und so kam selbst der sonst vielfach in rasender Eile vorüberhuschende dritte Satz klar und verständlich in allen seinen Teilen zur Geltung und bahnte dadurch der unendlich wehmütigen, ja verzweiselten Stimmung des Finales(Adagio lamentoso) den Weg zur Vertiefung ihrer Wirkung, die so stark wan, daß die Zuhörer sich nur allmählich aus ihrem Bann zu lösen vermochten, dann aber mit um so stürmischerem Beifall dem Orchester und seinem Leiter ihren Dank abstatteten. Anders liegt die Sache bei Schumanns demollSymphonie. Auch hier ist der Grundton elegisch. Aber Furtwängler fühlt sich zu sehr wesensverwandt mit dem romantischen Schwärmer, als daß er nicht auch dessen kämpferischen Geist erkannt hätte, den en denn auch in allen Sätzen gebührend in den Vordergrund stellte. Mehr noch: von der vielgescholtenen„Dickflüssigkeit" des Schumannschen Orchestersatzes macht sich bei Furtwänglers Kunst, aufzulichten, keine Spur geltend. Eo war ein köstliches, beglückendes Musizieren, in dessen Klarheit auch die thematische Verbundenheit der vien Sätze hell aufleuchtete. Ganz wundewoll der liebliche Gesang der Oboen und Celli in der Romanze, beglückend der Ablauf des, erfreulicherweise in nur mäßigem Tempo genommenen Scherzos, prachtvoll, wie in den Ecksätzen aus allem romantischen Schwärmen immer wieden der aufrechte Geist des selbstbewußten Künstlers sich durchrang, der, gleich Beethoven, dem Schicksal in den Rachen greifen möchte. Ja, Beethoven! Auch er kam an diesem Abend zu Worte, und zwar mit einem zu Unrecht in der Konzertpraxis vernachlässigten Werk: der zweiten jener vien, seinem Schmerzenskind „Fidelio“ gewidmeten Ouvertüren. Was man von der bekannteren Dritten sagt, daß sie das ganze Drama in einem symphonischen Satz vorwegnähme, trifft bis zu einem gewissen Grad auch hier zu. Aber anders als in jener, verzichtet der Meister hier auf die Reprise und legt dafür mehn Wert auf die Durchführung, die denn auch durchaus Beethovensche Größte zeigt; Umstände, die in der feinnervigen Auslegung, die Furtwängler der Ouvertüro zuteil werden ließ, sie als bedeutungsvolle Einleitung zu diesem in jeder Beziehung erlebnisreichen Konzert der Berliner Künstler erscheinen ließen. Theeder Lohmer. Teite 8: Nr. 16 017 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Vonner Nachrichten If., Imnse 1569 Bonnei Nachtichten Trost im Kalender Es ist nicht schön, zur halben Nacht aus Morpheus sanftem Arm gerissen, wenn noch der Mond am Himmel wacht den Pfad der Pflichten gehn zu müssen. Man schlürft den Kaffee ohne Lust, verknotet mürrisch die Krawatte und denkt mit grimmerfüllter Brust der Zeit, die das nicht nötig hatte. Es war ja auch nicht immer so und ist kein Brauch von tausend Jahren, vor Tag und Dämmer zum Büro zu schreiten oder bahnzufahren! Man scherte sich beim Kienspan nicht um Frühstück oder Morgensuppen, Man wartete aufs Tageslicht und schlief dabei bis in die Puppen. Da lob ich auch das Murmektier, das ohne Pflicht und Paragraphen im wohlversehenen Quartier geruht, den Winter zu verschlafen. Es wartet im gemachten Bett auf Lenz und Licht in sanftem Schlummer, vollauf genährt vom eignen Fett, und leidet keinen Winterkummer. Der Mensch jedoch, der das nicht hat, er hält sich an den Hoffnungsspender, und dreht allmorgendlich ein Blatt an seinem täglichen Kalender. Er merkt, wie schon der Tag sich dehnt, vergißt dabei die argen Nöte, und schaut schon jetzt, was er ersehnt: des neuen Frühlings Morgenröte!—m— Kleiner Bonner Stadtspiegel Behandlung aufgefundener Registrierballone Zur Sicherung der Luftfahrt und zu wissenschaftlichen Zwecken werden von verschiedenen meteorologischen Instituten im Deutschen Reich mittels Ballonen und Drachen Instrumente aufgelassen, die die Temperatur und andere Wetterelemente selbsttätig aufzeichnen. Die Finder solcher Ballone oder Drachen mit Registrier= instrumenten werden ersucht, die an denselben befindlichen Anweisungen, die auch die Drahtanschrift oder den Fernruf des in Frage kommenden Instituts enthalten, genau zu befolgen. Bei richtiger Behandlung der Instrumente erhält der Finder neben der Rückerstattung von etwaigen Unkosten eine Belohnung. Die Ballone, Drachen sowie die mitgeführten Apparate sind Staatseigentum. Böswillige Beschädigung oder Entwendung wird strafrechtlich verfolgt. Vogelschutz Wie wir vor einiger Zeit mitteilten, bedarf derjenige, der geschützte Vögel hält, einer Erlaubnis dazu. Die Naturschutzbehörde ist in unserer Stadt der Oberbürgermeister. Sie teilt auf Anfrage mit, für welche Vögel diese Genehmigung vorgeschrieben ist. Wer solche Vögel hält oder halten will, muß die Erlaubnis bis spätestens 31. März nachsuchen. Ausbau des Haager Wegs Das Tiefbauamt beginnt am Montag, 24. Januar, mit den Vorarbeiten zum Ausbau des Haager Weges zwischen dem Liebfrauenhaus und der Gemeinde Ippendorf. Es werden also Bäume und Sträucher entfernt und Grund und Boden dort angeschüttet, wo sich Mulden befinden. Auch in Vonn Betrügereien verübt nem-Hotet in Andernach wurde ein 31jähriger Reisevertreter aus Halle gefaßt, der von den Staatsanwaltschaften Plauen i.., Chemnitz und Halle seit längerer Zeit wegen Betrugs und Urkundenfälschung gesucht wird. Auch in Bonn, Köln und Dortmund hatte er Betrügereien verübt. In Godesberg hatte er ein Hotel um die Zahlung für Zeche und Nachtlogis geprellt. Das gleiche Manöver wollte er anscheinend auch in Andernach ausführen. Der Betrüger hatte eine Anzahl Beträge einkassiert und nicht an seine Firmen abgeführt; ferner hatte er Briefe und Bestellblocks gefälscht, um Aufträge vorzutäuschen. Der Verhaftete wurde dem Richter in Koblenz vorgeführt. Verkehrsunfall am Koblenzertor Gestern abend gegen 22 Uhr ereignete sich am Koblenzertor ein Verkehrsunfall. Der Fahrer eines aus der Richtung Koblenz kommenden Personenwagens bemerkte zu spät ein mit drei Mann besetztes Motorrad, das aus der Konviktstraße einbog, und erfaßte das Rad, so daß es ungefähr 5 Meter mitgenommen wurde. Im hohen Bogen landeten die Insassen des Motorrades auf der Straße. Der Fahrers des Motorrades mußte in die chirurgische Klinik übergeführt werden. Seine Kameraden kamen mit leichten Hautabschürfungen davon. Wen die Schuld an dem Unfall trifft, steht noch nicht fest. Mutterglück bei„Kaninchens“ Reicher Kindersegen wurde einer prächtigen weißen Kaninchenmutter in einem Hause in der Sternenburgstraße zuteil. Das schöne Tier warf gestern nicht weniger als 18 lebendige Junge Zur Schonung der Mutter wurde ihr allerdings sofort eine Anzahl der Kleintiere abgenommen. Japans Luftschutz macht ennst! Schon viermal hat Tokto umsassende Luftschutzübungen durchgeführt, denn„Wer die kaiserliche Hauptstadt schüvt, der schützt das sapanische Vaterland“ heißt es in einem Aufruf. Im neuesten Hoft der „Sirene", der illustrierten Zeitschrift mit den Mitteilungen des Reichsluftschutzbundes, berichtet ein Japaner üben die aufschlußreichen Erfahrungen der Luftschutz=Organisation seines Volkes. Das Heft bringt außerdem Bildberichte über Pfälzer Mädchen und ihre Luftschutzkenntnisse, zudem wird über den Schweizer Luftschutz berichtet. Das geht jeden an! Unser Verkehrofachmann hat das Wort Wie überwacht die Polizei den Verkehr? Die seit dem 1. Januar.3. gültige gesetzliche Neuregelung der Vorschriften über den Straßenverkehr stellt erhöhte Ansprüche an die mit ihrer Durchführung beauftragten Organe der Polizeiexekutive. Der Verordnungstext mußte selbstverständlich kurz und knapp gehalten sein, so daß sich die Notwendigkeit genauer Dienstvorschriften für die zur Verkehrsüberwachung eingesetzten Polizeibeamten ergab. Soeben ist die Dienstanweisung zur Durchführung der Vorschriften über den Straßenverkehr erschienen; sie geht den Polizeibehörden in diesen Tagen zu. Im Rahmen dieser Vorschriften werden die Polizeibeamten im ganzen Reich einheitlich den Kampf gegen den Verkehrsunfall aufnehmen, und zwar haben nicht nur die besonders zur Verkehrsüberwachung eingesetzten Verkehrspolizeibeamten, sondern alle andern Polizeibeamten sich bei ihren Dienstverrichtungen der Ueberwachung des Straßenverkehrs zu widmen. Die Dienstanweisung schreibt im einzelnen dem Polizeibeamten genau vor, wie er die Bestimmungen der neuen Verkehrsvorschriften anzuwenden hat. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Vorspruch zur neuen Straßen=Verkehrs=Ordnung, nach dem nicht„die kleinliche Anwendung der Vorschriften in jedem Falle, sondern eine ihrem Ziel entsprechende Handhabung“ Sinn und Zweck der polizeilichen Tätigkeit sein muß. Die Dienstanweisung bestimmt ausdrücklich, daß„sich der Polizeibeamte von diesem Grundgedanken stets leiten lassen und damit seine Verkehrsfreundlichkeit gegenüber allen verantwortungsbewußten Volksgenossen beweisen muß. Andererseits ist gegen leichtsinnige oder gar rücksichtslose Verkehrsteilnehmer, deren Verhalten geeignet ist, andere in Gefahr zu bringen, scharf vorzugehen“. Wenn.B. ein Fahrer eine unübersichtliche Kurve schneidet, so wird dies als außerordentliche Rücksichtslosigkeit gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern angesehen und empfindlich bestraft. Korrecktes und höfliches Auftreten der Beamten bei DurchVon der Frau— für die Frau Beruf„Hausfrau“ Um die brennenden Fragen der Berufslenkung der Mädel in Haus= und Landwirtschaft durch gegenseitige Aussprache zu klären und eine einheitliche Ausrichtung für die gemeinsam durchzuführende Erziehungs=, Aufklärungs= und Werbearbeit zu geben, hatte die Reichsfrauenführung zu einer Arbeitstagung in Berlin am 15. Januar aufgefordert; außer den eigenen Gausachbearbeiterinnen für hauswirtschaftliche Ausbildung nahmen Vertreter und Vertreterinnen aller an diesen Fragen beteiligten Formationen und Stellen von Partei und Staat teil. Nach der Eröffnungsansprache der Reichsfrauenführerin Scholtz=Klink sprachen der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitskofenversicherung, Dr. Syrup, über die Fragedes weiblichen Arbeitseinsatzes und die Reichsabteilungsleiterin Volkswirtschaft=Hauswirtschaft in der Reichsfrauenführung, Frau Dr. Else Vorwerck, über die grundsätzliche Notwendigkeit der hauswirtschaftlichen Ausbildung und Berufserziehung in Stadt und Land.— Wir geben nachstehend einen Auszug aus Frau Dr. Vorwercks Rede: Es kommt vor allem darauf an, daß die Erziehung zu einer richtigen und gerechten Bewertung der hausund landwirtschaftlichen Arbeit bereits in den Kinderjahren einsetzt; alle für die Erziehung der jungen Mädchen Verantwortlichen werden helfen müssen, diese Gedanken in ihrem täglichen Wirkungskreis am praktischen Leben durchzuführen, um wieder eine positive Einstellung der Mädel zu diesen besonderen weiblichen Arbeitsgebieten zu erreichen.— Es ist vor allem wichtig, immer wieder die Mutter auf die Notwendigkeit der hauswirtschaftlichen Erziehung und Ertüchtigung hinzuweisen; oft ist allerdings auch der Vater der ausschlaggebende, der unter Umständen von einer hauswirtschaftlichen Ausbildung nichts wissen will und abrät, in der falschen und kurzsichtigen Vorstellung, daß die Tochter„lieber schnell Geld verdienen“ soll und dann doch heiratet und sich somit eine gründliche Ausbildung erübrige. Alle Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen, alle Schulen und Berufsschulen, überhaupt alle die behördlichen Stellen und Menschen, die einen erzieherischen Einfluß auf junge Mädchen haben: die Führerinnen des B0M., die Berufsberaterinnen der Arbeitsämter, die Sozialwalterinnen der DAF. sind in gleicher Weise verpflichtet, sich immer wieder und mit aller Dringlichkeit für die Hinlenkung und Heranziehung der Mädel zu den haus= und landwirtschaftlichen Berufen einzusetzen. Die Hauswirtschafts=Ausbildung ist nicht nur eine unerläßliche Forderung unter dem Gesichtspunkt der Zukunftsaufgaben jedes jungen Mädels als praktische und tatkräftige Hausfrau und Mutter, sondern die berufliche, hauswirtschaftliche Ausbildung ist eine unankastbäre Grundlage für alle hauswirtschaftlichen, pflegerischen, erzieherischen und sozialen Frauenberufe, aus denen sich immer wieder neue Berufsmöglichkeiten entwickeln lassen, da heute alle Hände und Arbeitskräfte dringend gebraucht werden. Zu den einzelnen geeigneten Ausbildungsmöglichkeiten, die die richtige und gründliche hauswirtschaftliche Erziehung der Mädchen sicherstellen, gehören 1. die zweijährige hauswirtschaftliche Lehre mit ihren ausgewählten und geprüften Lehrstellen, 2. die ländliche Hausarbeitslehre mit den ausgewählten und geprüften Stellen, 3. die Haushaltungsschulen, 4. das Hauswirtschaftliche Jahr mit seinen ausgewählten und betreuten Stellen. Das Deutsche Frauenwerk hat zwei besondere Werbehefte zusammengestellt: das eine wendet sich unmittelbar an die Mädel und die Eltern, das andere gibt den für die Erziehung verantwortlichen Menschen, also den Lehrerinnen, Fürsorgerinnen, BDM.=Führerinnen, Lehrfrauen usw., das notwendige„Rüstzeug“ in die Hand, um aufklärend und werbend für gute Ausbildung und Streben nach Leistung gerade im hauswirtschaftlichen Beruf in Stadt und Land, in dem jetzt so große Nachfrage herrscht, mitwirken und mitarbeiten zu können. Dr. Else Vorwerck, führung der verkehrspolizeilichen Maßnahmen ist selbstverständliche Pflicht. Jede Schärfe im Ton wird von ihnen vermieden werden. Strafen dem Schuldmaß angepaßt! Bei allen Uebertretungen der Verkehrsvorschriften werden die Straf= und Verwaltungsmaßnahmen der Art und Schwere der Verstöße angepaßt werden. Soweit eine gebührenfreie Verwarnung nicht ausreicht, werden fühlbare Polizeistrafen verhängt. Dabei wird die Bedeutung der Tat, die Schuld des Täters und seine Vermögenslage berücksichtigt werden. In schweren Fällen, insbesondere immer dann, wenn mit einem unvorschriftsmäßigen Verhalten des Betroffenen eine Verkehrsgefährdung verbunden war, werden Geldstrafen in Höhe von mindestens .— RM oder entsprechende Haft ausgesprochen werden. Für leichtere Ueberetretungen sieht die Dienstanweisung ausdrücklich Geldstrafen vor, die nicht die Höhll von.— RM oder entsprechende Haft überschreiten sollen, um die für den Kraftfahrer so erwünschte Eintragung der Strafen in den Führerschein in diesen Fällen zu vermeiden. Mit diesem Entgegenkommen trägt die Polizei den Erfahrungen mit dieser sehr empfindlichen Sondermaßnahme Rechnung und beschränkt sie nur auf die wirklich schweren Uebertretungsfälle. Verkehrsposten kann Auskünfte ablehnen! Ueber die besonders verantwortungsvolle, aber auch dankbare Tätigkeit des Verkehrspostens sagt die Dienstanweisung, daß er ein Vorbild für Selbstbeherrschung und Entgegenkommen sein müsse, ständig bestrebt, ein verständnisvolles Zusammenarbeiten mit den Verkehrsteilnehmern zu erreichen. Grundsätzlich hat der Verkehrsposten im Dienst, so bestimmt die Dienstanweisung, sich nur mit seiner Aufgabe zu befassen, es sei denn, daß besondere Ereignisse sein sofortiges Einschreiten zwingend erfordern. Keinesfalls darf der Verkehr aufgehalten werden. Bitten um Auskunft hat der Verkehrsposten nur dann zu entsprechen, wenn dies ohne Nachteile für die Verkehrsregelung geschehen kann; andernfalls hat er die Auskunft in höflicher Form abzulehnen. Was man so sieht und hört Wer zuletzt lacht, lacht am besten Der Schmitze Toni, Präsident vom Kegelklub„Jungfernkranz“, hatte seine Kegelbrüder zu einem Hämmchenessen eingeladen. Es galt dem Junggesellenabschied des Präsidenten. So ein Hämmchenessen mit einem Fäßchen Bier ist das schönste, was man den Kegelbrüdern antun kann. Nach dem Kegeln sollte die große Sache steigen. Am Tage vor dem Festessen war der Vorstand zusammengekommen, um zu beratschlagen, was man dem Bräutigam stiften sollte. Der eine war für ein Bierservice, der andere für einen Klubsessel, der dritte für einen Kinderwagen. Schließlich einigte man sich auf eine Rauchgarnitur, die der Kassierer, der Zie garren=Fritze, zum Einkaufspreis liefern wollte.„Ja“, meinte zum Schluß der lange Josef,„zur Hebung der Gemütlichkeit müssen wir aber auch noch etwas besonderes haben".„Gut“, sagte Fritze,„ich stifte noch zehn Zigarren und lege eine Feuerwerkszigarre für den Toni dazwischen. Ihr sollt mal sehen, was der Bräutigam Augen macht, wenn die Knallerei losgeht!“ Der Vorschlag fand allgemeinen Beifall.„Paß aber auf, daß der Toni auch die Zigarre kriegt", meinte der lange Josef,„sonst ist die ganze Freude vorbei!“ Das Fest verlief programmäßig; der Präsident war tief gerührt über das großartige Geschenk und drückte diesen Dank mit bewegten Worten aus. Man ließ den Präsidenten hochleben und dann reichte Fritze jedem der Teilnehmer eine echte Havanna. Zuvorkommenderweise gab der lange Josef dem Präsidenten auch noch Feuer. Alles saß erwartungsvoll da und wartete auf den Knalleffekt. Plötzlich sprang der lange Josef vom Stuhl in die Höhe; seine Zigarre sprühte wie eine Wunderkerze am Weihnachtsbaum. Allgemeines Hallo. Der lange Josef warf die feuerspeiende Zigarre in eine Ecke, warf dem Zigarren=Fritze einen vernichtenden Blick zu und sagte weiter nichts als„Schafskopp". Der Herr Bräutigam und Präsident des Kegelklubs„Jungfernkranz“ aber saß dabei und tat, als sei nichts passiert, er paffte seelenruhig an seiner Zigarre und— lächelte nur. I. O. Die Rheinlande am Vorabend der französischen Revolution 3. Vortragsabend des Vereins Alt=Bonn " Ausgehend von der bitteren und schmerzlichen Satire, mit der der junge und glühende Görres den Zusammenbruch des heiligen aber morschen Reiches begleitete, mit der er all jene Mißstände geißelte, die den Untergang vor dem Ansturm der revolutionären Gewalten vorbereiteten, zeichnete Prof. Dr. Braubach die Situation der Rheinlande in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Wie allerwärts in Deutschland— der klar aufgebaute Vortrag ließ es durchaus nicht an einer erweiternden Gesamtschau der Zeitverhältnisse fehlen— trieb auch am Rhein die Kleinstaaterei groteske Blüten. Souverän regierten die Fürsten in ihren Ländern, vor allem die Kurfürsten von Köln, Trier und Mainz, erwiesen sich nach dem Vorbild von Versailles als großzügige Mäzene einer Kunst, die allein ihrer Glorifikation diente. Ihnen allerdings verdankt das Rheinland die Kostbarkeiten des hohen Barock und Rokoko; ihre Herrschaft veranlaßte jene Blüte der Kunst, die dem Aufschwung des deutschen Geisteslebens als schönes Schauspiel vorausgeht. Indes ist der Nachwelt als unseliges Widerspiel dieses verschwenderischen Fürstenprunkes graue Not des Volkes, Verarmung der Länder und politische Gebundenheit an Frankreich nur zu bekannt. Die beginnende Blüte des Handels und der aufstrebende Wille des Bürgertumes wurden beengt und beeinträchtigt durch die Zollschwierigkeiten der Kleinstaaten, und die Landwirtschaft krankte an dem mittelalterlichen Feudalsystem. Freilich wandten sich die Verhältnisse zum Besseren, als der Geist der Aufklätung die absoluten Fürsten dem Gedanken Friedrichs des Großen öffnete, es sei der Herrscher der erste Diener seines Staates. Im Kurstaat Köln regierten die letzten Kurfürsten Max Friedrich und Max Franz durchaus zum Wohl des Volkes, rissen die Schranken des Feudalsystems nieder und verwirklichten wie Clemens Wenzel von Trier und Emmerich Josef von Mainz die neuen Forderungen vernunftgemäßer Volkserziehung. Als aber die revolutionären französischen Heere in das Rheinland eindrangen, um den Strom zur Ostgrenze des neuen Frankreich zu machen, waren die Staaten durch die lange Mißwirtschaft derart geschwächt und widerstandslos, daß mit allzu geringer Mühe das umkämpfte Gebiet an die neuen Machthaber fiel und von ihnen beherrscht wurde bis die große Selbstbesinnung der Freiheitskriege kam. Der Reichsgedanke, der den endlichen Aufschwung nach den vielen Jahrzehnten politischer Schwäche und Zersplitterung brachte, war nach den Darlegungen von Prof. Dr. Braubach wie überall in Deutschland auch am Rhein vorbereitet worden durch das Zusammenfinden der Deutschen zu einer Kulturnation. Die so grundgelegte Bereitschaft zur neuen Reichsidee ließ der Vortragende wiederum Görres aussagen mit den Veröffentlichungen des „Deutschen Merkur“, die den„deutschen Willen des rheinischen Volkes künden". Irmgard Thomas. Gastspielreise des Preußischen Staatstheaters Emilia Galotti auch in Beuthen und Kattowitz Die Gastspielreise des proußischen Staatstheaters, die am 24. Januar im Staatstheater Elbing mit der Aufführung von Emilia Galotti in der bekannten Berliner Besetzung beginnt, wird ihre Fortsetzung in Oberschlesien finden. Am 30. Januar gastiert das Staatliche Schauspielhaus mit demselben Stück im Stadttheater Beuthen und am 31. Januar im Stadttheater Kattowitz in Polen. Dr. Goebbels ehrt Regisseur Ritter Reichsminister Dr. Goebbels ließ Regisseur Ritter sein Bild mit folgender Widmung überreichen:„Dem Regisseur Karl Ritter in dankbarer Anerkennung seiner vorbildlichen Pionierarbeit für den deutschen Film angesichts des großen Erfolges seines Films„Urlaub auf Ehrenwort“. Vortragsabend der Nordischen Gesellschaft Das„Rheinkontor der Nordischen Gesellschaft“ hatte am Mittwoch zu einem Vortragsabend des schwedischen Geigers und Volksmusikforschers Karl Sporr über „Nordländische Volksmusik“ in den Rokokosaal des alten Bonner Rathauses geladen, wo vor zahlreichen Gästen Oberbürgermeister Rickert einleitend Sinn und Zweck der Nordischen Gesellschaft erläuterte. Die Nordische Gesellschaft, die über das ganze Reich verbreitet sei, habe die Aufgabe, den nordischen Gedanken in Deutschland zu fördern und zu vertiefen. Deutschland fühle sich mit den stammverwandten Völkern des Nordens eng verbunden, und sowohl kulturelle wie wirtschaftliche Beziehungen zu knüpfen, sei die Arbeit der Nordischen Gesellschaft. Er gab weiterhin dem Wunsche Ausdruck, daß die Nordische Gesellschaft auch in Bonn bald festen Fuß fassen möge. In seinem Vortrag berichtete Karl Sporr von den großen musikalischen Werten, die in den einfachen Volksweisen der Bauernfiedler, Spielleute und Hirten seiner Heimat enthalten seien und die zu sammeln eine lohnende und reizvolle Aufgabe sei. Er sehe hierin neben der rein künstlerischen auch eine nationale Aufgabe, da diese Musik des Volkes Ausdruck der nordischen Rassenseele und in ihrer völkischen Eigenart und Gefühlstiefe durchaus in der Lage sei, rassenfremde Musik zu verdrängen und auszuschalten. Und so sprechen diese Melodien auch zu uns, da sie aus einem gleichen Empfinden wie dem unsrigen entsprungen sind. Karl Sporr gab weiterhin eine Schilderung völkischen Brauchtums, von dem diese Musik ein Teil ist, erging sich in eine knappe Deutung des Stimmungsgehaltes einzelner Lieder, die er dann meisterhaft auf der Geige darbot. Wir hörten Hochzeitsmärsche, Trinklieder, alte schwedische Choräle sowie auch ältere und neuere Tanzlieder. Merkmal dieser Musik ist die starke Betonung des Rhythmischen, eine Vorliebe für die Moll= und Kirchentonarten, sowie eine reiche Verwendung eigenartiger Verzierungen und Schleifer, die den an sich herben und schroffen Weisen eine ungeahnte Lebendigkeit geben. Hinsichtlich der Interpretation ist zu sagen, daß Karl Sporr über einen vollen, blühenden Geigenton verfügt; eine makellose Technik und ein sicheres Empfinden lassen alle diese herrlichen Volksmelodien in schönster Reinheit erstehen, die im übrigen in technischer Beziehung durch den eigenartigen Rhythmus, ihren Doppelgriffen und Arpeggien gewaltige Anforderungen stellen. Herbert Becker. „Christentum und Heidentum“. Gott hat, so führte dem Sinne nach Prof. H. W. Schmidt, der zweite Redner der öffentlichen Vorträge der Theologisch=evangelischen Fakultät dieses Winters aus, Gott hat den Menschen vor dem Tor der letzten Schöpfungserfüllung erschaffen, damit ihm Zeit gegeben sei, den Schöpfungswillen zu erkennen und selbst zum Bilde Gottes zu werden. Und in weiterer Schöpfungsgestaltung sandte er Christus, in dem sein Bild vollendet ist, auf daß er auf den Vater weise und auf dessen Gebot der Liebe als den eigentlichen Sinn der Schöpfung. Daß sich Gott selbst im Sohn vermenschlichte, geschah in Kleinasien, auf der Brücke der Welten und der Anschauungen, aber das Adventsvolk der Juden, unter dem sich solches begab, begriff das göttliche Geschehen nicht, doch geht es darum nicht an, die Botschaft Marcion neu aufzunehmen und die Christuswirklichkeit vom Alten Testament zu lösen. Aber muß es nicht bedenklich stimmen, daß Christus als der Gipfel der Schöpfung und als Weltmitte heute noch von dreifünftel der Menschheit nicht erkannt ist, wo doch das Wort Gottes für alle Menschen in ihm Fleisch wurde, wo er doch der eigentliche Vollstrecker des göttlichen Schöpfungswillen ist? Aber die erhabene Gott= und Christusschau des Vortragenden befand sich ganz und gar in der Mächtigkeit der paulinischen Lehre und stieß zum andernmale die Tore zum Heidentum auf: Nur da, wo auf Christus nicht gehört und also an Gott vorbeigehört wird, ist letzthin Urteil und Gericht, und solches wird sich auch begeben in den Schöpfungsräumen, die christlich heißen ohne christlich zu sein. Konnte aber, bevor Christus war, in den heidnischen Welträumen der Schöpfung auf ihn gehört werden, und kann auf ihn gehört sein unter den Heiden, wo er noch nicht verkündet ist? Ja, denn Christus war schon vor seiner leiblichen Existenz der höchste Inbegriff des göttlichen Schöpfungswillen. Wo immer ein Mensch der Hüter seines Bruders war, wo immer ein Mensch wußte, daß er sich um seinen Nächsten zu sorgen habe, wo immer das Gebot der Liebe also erfüllt wurde als hoher und höchster Sinn der Schöpfung, da war Christus erkannt, da wurde der Mensch zum Ebenbild Gottes. Und dies gilt auch für die Adventsvölker nach Christi. In diese schöne Glaubensweite sind denn auch die germanischen Vorfahren und ihre heutigen Nachfahren einbegriffen, die unterwegs sind zu einem Neuheidentum und denen Unglauben und Götzendienst vorgeworfen wird. Sofern nur unter diesen der lebendige Schöpfungswille erfüllt wurde und erfüllt wird im Gebot der Liebe, sind auch sie der Wirklichkeitsbeziehung zum schöpferischen Gott teilhaft gewesen.. Willl Dünwald. Alfred Huggenberger bei Dr. Soebbels Reichsminister Dr. Goebbels empfing am Donnerstagmittag den bekannten schweizerischen Dichter Alfred Huggenberger, der sich zur Zeit auf einer Vortragsreise in Deutschland befindet, zu einer längeren Unterhaltung. Hochschulnachrichten In sein 71. Lebenssayr tritt am 22. Januar der um die Geschichte der deutschen Jugendbewegung besonders verdiente frühere ordentliche Professor für klassische Philologie an der Universität Erlangen, Geheimer Regierungsbaurat D. Dr. Otto Stählin. Geheimrat Stählin las bis April 1935 an der Unwersttät Erlangen. 24Bonuar 1933 General=Anzeiger für Vonn und Amgegend 1 Bonner Nachrichten Ne. 18 047. Seite 5 465. Stiftungsfest der Sebastianus=Schützen=Gesellschaft Vom 25. bis 29. August: Bonner Schützen- und Volksfest— Kreissportführer Stadtrat Reinartz über die : Aufgabe der Schützengesellschaften Ein glückhaft Jahr! Die Bonner Sebastianus=Schützen=Gesellschaft beging gestern ihr 465. Stiftungsfest. Im alten Sitzungssaal des Rathauses fand vormittags die Jahreshauptversammlung statt, zu deren Beginn Präsident Hubert Kelz zahlreiche Schützenbrüder, vor allem aber den Kreissportführer, Standartenführer Reinartz, herzlich willkommen hieß. Präsident Kelz sprach kurz über das für die Gesellschaft ruhmreiche Schießjahr 1937 und dankte den Schützenbrüdern, die hervorragende Schießergebnisse mit nach Hause gebracht hatten. Schriftführer Heinz Brach erstattete den Jahresbericht. Vor allem wies auch er auf die großen Schießerfolge des vergangenen Jahres hin. Für das Jahr 1938 sei die Bildung einer Jugend=Schießabteilung vorgesehen. Heute habe die Gesellschaft einen Mitgliederbestand von 161 Schützenbrüdern. Sie werde auch weiterhin ihre Aufgaben und Ziele treu verfolgen: die Pflege des Schießsportes, alter Volksgebräuche und der Kameradschaft, sowie treue Gefolgschaft dem Führer. Vom 25. bis 29. August: Schützen= und Volksfest 1938 Präsident Kelz erinnerte noch einmal daran, daß die Kampfgruppe einen Wanderpreis und einen Staatspreis des Ministers Dr. Frick errungen habe Der Staatspreis sei Eigentum der Gesellschaft und werde als Wanderpreis alljährlich ausgeschossen. Er sei jetzt zum erstenmal im Kreise der Pistolenschützen ausgeschossen und von Schützenbruder Fellbusch errungen worden. Rendant Weißkirchen erstattete den Kassenbericht, dann wurde ihm und dem Vorstand Entlastung erteilt und der Haushaltsvoranschlag genehmigt. Schützenbruder Stursberg teilte mit, daß das Bonner Schützen= und Volksfest vom 25. bis 29. August stattfinden werde. Man habe bei der Auswahl der Tage auf die Schützenfeste der Nachbarstädte Rücksicht genommen, um den großen Schaustellerunter: nehmungen unnötige Transportkosten zu ersparen. Als Anerkennung für seine vorbildliche Tätigkeit wurde Schützenbruder Stursberg zum Leutnant der Gesellschaft ernannt. Präsident Kelz überreichte Schützenbruder Hermann Bauer die Wanderkette der Gesellschaft und teilte mit, daß Hauptmann August Kaaf nach 42jähriger Zugehörigkeit zur Gesellschaft nun sein Amt niedergelegt habe. Als Dank für seine großen Verdienste im Laufe der vielen Jahrzehnte ernenne ihn die Gesellschaft zu ihrem Ehrenhauptmann. Kreissportführer Reinartz über die Aufgaben der Schützen Kreissportführer Stadtrat Reinartz übermittelte die Grüße der Stadt Bonn und des Oberbürgermeisters. Den Bonner Sebastianern sei die Vaterstadt zu besonderem Dank dafür verpflichtet, daß ihre Schützen den Namen Bonns nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern erneutes Ansehen verliehen hätten. Der Redner umriß klar und eindeutig, welchen Standpunkt die Stadt, der Staat und die Bewegung den Schützengesellschaften gegenüber einnähmen. Vor allem müsse darauf gesehen werden, daß, wenn schon einmal ein besonderer Schützenverband bestehe, dort auch tatsächlich Sport betrieben werde, nicht nur von den einzelnen Schützen, sondern von der ganzen Gesellschaft, die im Sinne des von ihr vertretenen Sportes fruchtbringend auf die anderen Sportvereine wie überhaupt auf die gesamte Bevölkerung einwirken müsse. Geschehe das in dem erwarteten Umfang, so werde sich die Stadt Bonn selbst tatkräftig für die Schützen einsetzen, sich um die Organisation eines großen Schützen= und Volksfestes mitbemühen und der Oberbürgermeister werde bereit sein, persönlich das Protektorat zu übernehmen. Standartenführer Reinartz sprach dann über die Entstehung und den Sinn der ursprünglichen Aufgaben der Schützengesellschaften zum Schutze der Kirche, Aufgaben, die heute hinfällic geworden seien. Die Mitglieder der Schützengesellschaften seien heute weiter nichts als deutsche Bürger die ihre Pflichten erfüllen, den deutschen Einheitsstaat verteidigen und unter andere Dinge und Streitpunkte einen Strich machen. Jeder Bonner Stadtteil soll seinen eigenen Kleinkaliberstand erhalten Unterkreisschützenführer Michel Müller nahm zu der Arbeit des Schützenwesens in Bonn Stellung. Für den Kreis Bonn sei vorgesehen, daß die lebensfähigen Schützenvereine bestehen bleiben sollten, die andern sollten sich entweder ganz auflösen oder zusammen: schließen. In jedem Stadtteil sollten ferner Kleinkaliberschießstände errichtet werden, für Großkaliberschießen seien lediglich die Schießstände am Tannenbusch vorgesehen. Von dem Erlös des geeinten Bonner Schützen= und Volksfestes sollten 50 v. H. zur Erhaltung des Schießstandes am Tannenbusch dienen, dir andere Hälfte für die Kleinkaliberschießstände verwandt werden. In Endenich seien die Zusammenschlußbewegungen bereits im Gange, Dransdor; fördere die Bestrebungen gleichfalls. Der Festabend der Sebastianus=Schützen=Gesellschaft Der Festabend der Sestabian=Schützen=Gesellschaft im Bonner Bürgerverein wurde mit der Einführung der Majestät Jean., Schützenbruders Schmitz=Elsas, eröffnet. Unter dem Kommando ihres Hauptmannes August Kaaf zogen die Schützen mit ihren Fahnen in den Saal ein, es folgten Präsident Kelz, das neue Königspaar, das letzte Königspaar, worauf Jean I. die Front abschritt. Nach der Begrüßung des Schützenkönigs durch Präsident Kelz und dreifachem Horrido des Königs auf die Gesellschaft teilte Präsident Kelz mit, daß Hauptmann August Kaaf zum letzten Male seine Schützen geführt habe, da er nach 42jähriger Tätigkeit sein Amt niederlege. Er dankte ihm aufs herzlichste für die der Gesellschaft geleisteten Verdienste. Dann schritt Hauptmann Kaaf noch einmal die Front der unter präsentiertem Gewehr stehenden Schützen ab und erinnerte in seinen Abschiedsworten an die Höhepunkte seiner jahrzehntelangen Mitgliedschaft. Präsident Kelz hieß dann die Anwesenden herzlich willkommen, vor allem die zahlreich erschienenen Offiziere des Standortes Bonn, den Kreisschützenführer, den Vertreter des Kreissportführers, des Kyffhäuserbundes, den Vorsitzenden des BBV. und die Vertreter der Schützen= und sonstigen Schießsportvereine. Der Präsident wies noch einmal darauf hin, daß der Staatspreis des Reichsministers Dr. Frick nach Bonn gekommen sei und überreichte den Preis, der alljährlich als Wanderpreis in Bonn ausgeschossen wird, dem ersten Sieger, Schützenbruder Fellbusch. Im übrigen Teil der Festfolge erfreute Schützenbruder Werner Vieten durch seine prächtigen Baritonvorträge, zu denen ihn sein Bruder Heinz begleitete. Fritz Caspers bewährte sich auch gestern abend wieder als vorzüglicher Humorist. Im übrigen fand das Musikkorps.=R. 77 unter Korpsführer Eisel durch sein schönes Konzertprogramm herzlichen und wohlverdienten Beifall; das Xylophonsolo von Unteroffizier Scheland und die Fanfarenmärsche wurden beifällig aufgenommen. Als die Mitternachtsstunde heranrückte, begann der Festball. Alaas Bönnsche Stadtsoldaten! Und kommt im Jahr der Januar, Dann naht das Freudenfest, Das jedes Narrenherz fürwahr Stets höher schlagen läßt. Der Freude gilt der Weg gedahnt: Wer ist da nicht dabei? Prinz Karneval die Seinen mahnt: „Macht Bonn von Muckern frei!“ Und klingt der Ruf an unser Ohr, Sind wir bereits gerüft', Das Bonner Stadtsoldaten=Korps Alarmbereit stets ist. In diesem Jahr, wie nie zuvor, In Bonn man sehen kann: Ein stolzes Stadtsoldaten=Korps Kriegsstark: 400 Mann. Es führt uns unser Kommandant, Heinz Wilz ist er benannt, Er ist im ganzen Narrenreich Als schwerer Held bekannt. Er ist es, der das Zeughaus schuf, Was niemand sonst gelang: Drum hat in fernsten Zeizen noch Sein Name guten Klang. Sein Adjutani, Herr Hermann Schmitz, Die Ordensbrust geschwellt, — Er hat an Orden noch viel mehr, Als mancher große Held—. Im vorigen Jahr ward er bekannt Im Wettbewerb am Rhein, Als er als Sieger ging hervor Me'm längste Botzebein! Der Mut der stolzen Insanterie Ward immer schon gerühmt. Doch auch der tapseren Kavallerie Ein Lobeslied geziemt. Dann sei der schweren Artillerie Gebührend noch gedacht, Die met Kamelle, wie noch nie, Die Festung sturmreif macht. Drum auf, ihr Kameraden all', Euch um den Führer schart. Zeigt, daß ihr für den Karneval Ein Herz euch habt bewahrt. Beweiset, daß die Vaterstadt An euch hat einen Sohn, Der für die Freude Sinn noch hat, Als Stadtsoldat von Bonn. Ernst Prochnow. WöW.=Spenden im Kreis Vonn Firmen: Friedrich Wilhelm Dohle, Mehlem, Richthofenstraße 24: 20 KK.— Treuhand=Gesellschaft„Feuerfest“ GmbH., Bonn, Kölnstr. 81: 10.50 M.— Einzelhandels=Treuhandstelle, Rud. Körfgen, Bonn, Ermekeilstr. 1: 20,K.— Geschw. Locb, Damenmoden, Bonn, Stockenstr. 15: 20 K.— Klein und Co., Roisdorf: 10 K.— G. Meyer=Heuser, Spezialhaus für Automobile, Bonn: 20 K.— Blechwarenfabrik, SchmidtHausmann, AG., Beuel: 50 c.— Gewerkschaft Reuß, Bonn, Mozartstr. 5: 50.—4.— Bols, Likär= und Weinstuben„AltAus dem Bonner Vereinsleben Der Hunsrück=Hochwald=Verein Vonn hatte seine Mitglieder zur Jahreshauptversammlung mit Wurstessen im„Hähnchen“ eingeladen. Der Vereinsleiter Peter Decker erinnerte an die schön verlaufene Fahrt in die alte Heimat und bat um rege Beteiligung an den Heimatabenden. Dann wechselten gemeinsam gesungene Lieder, Tänze und Vortrüge von Grdichten des Hunsrückdichters Peter Rott=mann. Landsmann Kade gab eine kurze Lebensbeschreibung dieses echten Hunsrückers und trug zwei Mundartgedichte vor. Landsmann Peter Fuchß wies auf den Wert der Pflege der Muttersprache hin und zeigte an zwei Gedichten Rottmanns, daß diese heute noch eine Fundgrube köstlichen Humors und seiner Beobachtung sind. Landsmann Peter Schmoll gab. einen Ueberblick über das veränderte Aussehen der Hunsrücker=Landschaft durch Landgewinnung beim Regulieren der Näche, durch Urbarmachung bisher ungenützter Landteile und durch die in den letzten Jahren besonders rege Bautätigkeit. Der MöV.e. V. Liederhort Bonn 1920 hielt seine Jahreshauptversammlung im„Adolfshof“ ab. Der Vereinsführer Paul Henneberg gab einen Jahresrückblick, der ein ersprießliches Zusammenarbeiten der Vereinsführung und Chorleitung deutlich machte. Der Chorleiter Jos. Keller hat seine Sänger zu einem beachtlichen Klangkörper herangeschult, wie das die Proben und Konzerte deutlich zeigen. Auf dieser soliden Grundlage soll weiter gearbeitet werden, damit der Verein im deutschen Sängerbund den Platz erreicht. den er durch Chordisziplin und eifrigen Probenbesuch zu erringen hofft. Es wurde dann der verstorbenen Sangesbrüder ehrend gedacht.—Nach dem—Jahresrückblick erfolgte—eineerFragen:„ 1. Was ist ein Orchester? 2. In welche vier Instrumentengruppen wird ein Orchester eingeteilt? 3. Welche Gruppe ist die wichtigste, so daß sie allein ein Orchester bilden kann? Holland“, Bonn, Bahnhofstr.: 10 K.— Firmen=Gefolgschaften: Gemüngt und Schneider, Baugeschäft. Bonn, Markusstr. 7: 11.50 K.— H. Strauven,.=., Tapetenfabrik, Bonn, Bornheimer Straße 182: 178.71 K. Arthur Hasenelever, Bonn, Oelbergstr. 22: 10 K.— Frau Wwe. Karl Vogelsang, Buschstr. 1½, Vonn! 18 c.— Peter Roemer, Notar, Bosin, Humboldtstr. 13: 160 c.— Frau voll Kempis, Brenig: 10 K.— Krahmer=Müllendorf, Bonn, Baumschulallee 6: 10 K.— Ewald Morhenn, kaufm. Direktor, Godesberg, Kölner Straße: 10 K.— Dr. Gustav Vossen, Fabrikdirektor, Bonn, Schlageter=Platz: 38 K.— Pros. Dr. Alexander Koenig, Bonn, Koblenzer Straße 164: 25 K.— Frau Anna von Witzleben, Bonn, Nieduhrstr. 49: 10 M.— Behörden=Gesolgschaften: Landesverkehrsverband Rheinland e.., Godesberg: 26.60 Kk. Vilderabe Hande! Ein mahnendes Wort an die Hundehalter Wiederholte Berichte in der Tagespresse über zunehmende Schäden, die von wildernden Hunden an Rehen, Hasen, Schafen, Weidetieren und dergleichen angerichtet wurden, geben Veranlassung auf den rechtlichen Standpunkt und auf die reichsjagdgesetzlichen Verordnungen hinzuweisen! Es sei hier ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß laut Reichsjagdgesetz jeder Hundehalter bis zu 150 Mark Geldstrafe bestraft wird, der seinen Hund unbeaufsichtigt umherlaufen läßt. Außerdem sind Jagdberechtigte, Jagd=, Polizei= und Forstbeamte jederzeit befugt, wildernde Hunde zu erschießen. Ferner haftet jeder Hundebesitzer für die Schäden, die durch seine Hunde angerichtet werden. So kann z. B. der Jagdinhaber für die von wildernden Hunden gerissene, hochtragende Ricke(weibliches Reh), Mutterhasen, Junghasen usw. Schadenersatz verlangen. Bei der Schadensersatzklage wird nicht nur Ersatz für das von Hunden getötete Stück Wild gefordert, sondern der Hundebesitzer hat z. B. den Wert einer lebenden, zum Aussetzen geeigneten Ricke, Hausgehilfinnen im Reichsberufswettkampf In einer gut besuchten Versammlung am 18. Januar in der Stadtschänke sprach Pan. Horn von der Gauwaltung Köln zu den Hausgehilfinnen der Ortswaltungen BonnNord, Mitte und West. Es war erfreulich festzustellen, daß die Hausgehilfinnen für die Teilnahme am Reichsberufswettkampf großes Interesse zeigten, gilt es doch, insbesondere für die älteren Hausgehilfinnen, zu beweisen, was sie leisten können. Es wird ja auch im RBWK. nichts verlangt, was nicht erfüllbar ist, sofern die Hausgehilfin den Anspruch stellt, wirklich eine Gehilfin der Hausfrau zu sein Aber auch die Hausfrau selbst ehrt es, wenn ihre Hausgehilfin am RBWK. teilnimmt und vielleicht sogar einen Sieg erringt. Zeigt sie doch damit, daß sie als Hausfrau der Hausgehilfin die beste Lehrmeisterin gewesen ist. Es ist zu hoffen, daß die Hausgehilfinnen, die an dieser Versammlung nicht teilnehmen konnten, ihre Anmeldung zum RBWK bei ihrer zuständigen Ortswaltung vornehmen. Für die hauswirtschaftliche Ausbildung wird nun ebenfalls nach einer vierwöchentlichen Probezeit ein Lehrvertrag für zwei Jahre getätigt; es muß deshalb für alle Hausgehilfinnen selbstverständlich sein, daß sie ihren Stand durch größtmögliche Teilnahme am RBWK. hervorheben. Rechtsberatungsstelle der DAF. Vonn Sprechstunden nur Montag, Donnerstag, Freitag von 15 bis 18 Uhr. Achtung Arbeitsopfer! Sprechstunden für die DAOV.=Mitglieder sind Mittwochs und Samstags von—11 Uhr, Zimmer 22, aus der Kreiswaltung der Deutschen Arbeitsfront Bonn, Münsterstraße 21 Deutsches Volksbildungswerk Freitag, 21. Januar, 20.15 Uhr, Aula des Städt. Realgymnasiums, Doetschstraße, Priv.=Dozent Dr. F. Klee:„Der Wille zum Kinde. Familie und Sippe als Schicksal der Nation und Qauelle völkischer Kraft“. einer Mutterhäsin zuzüglich der Transportkosten zu ersetzen. Desgleichen kann z. B. der Schafhalter auf Schadenersatz klagen, wenn, wie es oftmals vorgekommen ist, wildernde Hunde in die Herde eingedrungen sind und Schaden anrichteten. In diesem Falle ist nicht der Wert des gerissenen, also getöteten Haustieres einzusetzen, sondern, falls es sich z. B. um ein Mutterschaf handelt— so ist der Wert eines gleichwertigen Zuchtschafes einzuklagen! Auch an Hausgeflügel wurden vielfach Schäden durch wildernde Hunde verübt. Kürzlich erfuhren wir sogar, daß bei einem Geflügelbesitzer fünfzig Haushühner von wildernden Hunden gerissen und verschleppt wurden. Zuerst vermutete man den Fuchs als Hühnerdieb, als man jedoch die Hunde beim Geflügelraub abschoß, verschwanden auch keine Hühner mehr. Jedem Hundehalter sei darum in seinem eigenen Interesse angeraten, die Hunde nicht unbeaufsichtigt umherlaufen zu lassen, sondern künftig festzuhalten! Früher, als auf dem Lande meistens noch die kleineren, in der Futterhaltung vorteilhafteren und sehr wachsamen Hunderassen gehalten wurden, hat man solche wildreißenden Köter kaum gekannt. Es liegt also bei den heute gehaltenen Hunden vielfach im Blut, daß diese hochläufigen, scharfbeißenden Hunde als Hetzer gern herumstromern. Es ist übrigens eine verheerende Unsitte, unangeleinte Hunde mit zur Feldarbeit zu nehmen, denn bei den Arbeiten draußen auf dem Acker kann man unmöglich einen Hund ordnungsmäßig beaussichtigen. Bei solchen Gelegenheiten verbummeln die besten Hunde! Ferner ist es unverantwortlich gehandelt, Hunde nachts einfach aus dem Hause auszusperren und die Nacht über sich selbst zu überlassen! Kein Wunder, wenn sich der Hund auf Wanderschaft begibt und sich dann zusammen mit Hunden aus der Nachbarschaft das Wildern angewöhnt. Auf die verschärften Strafbestimmungen, Schadensersatzleistungen usw. seien die Besitzer streunender Hunde hierdurch besonders aufmerksam gemacht! Die Laufbahn des Sanitätsoffiziers— Meldetermin beachten Die Meldefrist für Schüler, die 1939 die Reifeprüfung bestehen und die Sanitätsoffizierslaufbahn im Heer ergreisen wollen, läuft nur bis 31. März 1938. Meldung beim Korpsarzt des örtlich zuständigen Generalkommandos, von dem aus, ebenso wie von der Militärärzt= lichen Akademie, Berlin NW. 40 Scharnhorststraße 35, oder von den Wehrersatzdienststellen ein Merkblatt bezogen werden kann. Erschöpfende Auskunft gibt die vom Akademischen Auskunftsamt an der Universität Berlin, Berlin NW. 7, Bauhofstraße 7, herausgegebene und gegen Einsendung von 0,30 RM. zuzüglich Porto zu beziehende Schrift„Der Arzt“. Schaufenster-Wettbewerb im Reichsberufswektkampf aller schaffenden Deutschen, 13. bis 20. Februar.— Hast Du Deine Anmeldung schon abgegeben? sprießliche Aussprache über die Aufgaben des Vereins. Die Kriegerkameradschaft Kessenich 1868 hatte ihre Kameraden mit ihren Frauen zu einem großen Appell unter Leitung des Kameradschaftsführers Wilh. Wißkirchen in den„Karthäuserhof“ eingeladen. Kamerad, Stadtinspektor Peter Schmitz hielt einen Lichtbildervortrag über Frouterlebnisse und Pflege der Kriegergräber. Wir haben die Pflicht, die Gräber unserer gefallenen Brüder draußen in fremder Erde zu pflegen. Der Kameradschaftsführer gedachte u. a. der Gefallenen, des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg und des Feldherrn Ludendorf. Dann senkten sich die Fahnen und das Lied vom guten Kameraden erklang. Hierauf wurde das Winterhilfsschleßen des Kreisverbandes des Kyffhäuserbundes besprochen. Für die Kriegerwaisenhäuser wurde ein ansehnlicher Betrag gesammelt. Im übrigen sorgte die Kapelle Jülich für anregende Unterhaltung. Amtticher Vonner Marktbericht vom 21. Januar Gezahlt wurden(vom Einzelhandel auf dem Großmarkt)(in Pfennig für ½ Kilo u. für rhein. Ware, wenn nichts anderes vermerkt). Wirsing 6, Weißkohl 5,25, Rotkohl.75, Blumenkohl, ausl. 20—38, Krauskohl —5, Rosenkohl 10—12, Knoblauch 30, Kohlrabi das Stück—6, Möhren ½ kg—6, Karotten—6, Rettich weiß u. schwarz das Stück—5, Meerrettich das Stück 10—25, Schwarzwurzeln Gebund 18, ausl. 20—23, Spinat—5, Sellerie das Stück 10—20, Breitlauch das Stück—6, Kopfsalat ausl das Stück—12, Endivien das Stück—5, ausl. das Stück—12, Feldsalat 10—12, Zwiebeln10—12. Tomaten ausl. 25—30, Aepfel 10—30, ausl. 10—30, Birnen 15—30, Ananas 65—75, Apfelsinen 20—35, Bananen 23—25, Zitronen—8, Käse: Holländer 100—130, Schweizer 105—130, Edamer 65 bis 100. 4. Welches Instrument ist, als„Primadonna des Orchesters", das wichtigste? 5. Welches sind die anderen Streichinstrumente? 6. Welches sind die Holzblasinstrumente? 7. Welches sind die Blechinstrumente? 8. Welche Instrumente gehören zum Schlagzeug? 9. Welches Saiteninstrumenteist zur Erzielung besonderer Klangwirkungen in jedem größeren Orchester vorhanden? 10. Welches Metallblasinstrument(für Sopran bis Kontrabaß) fand neuerdings Eingang im Orchester? 11. Von wem und wann wurde das Saxophon erfunden? 12. Wie sind beim Orchester die einzelnen InstrumentenGruppen aufgestellt? Antworten: 1. Eine Zusammenstellung von etwa 40 bis 100 Musikern, die unter Leitung eines Dirigenten eine Reihe von ausgewählten Instrumenten spielen. 2. Streichinstrumente, Holzbläser, Blechinstrumentsund Schlagzeug. 3. Die Streichinstrumente(Streichmusik). 4. Die Violine. 5. Viola, Bratsche, Cello und Baß. 6. Flöte, Klarinette, Oboe, Fagott. 7. Trompete, Horn, Tuba, Posaune. 8. Trommel, Kesselpauke, Zimbal, Glocken, Triangel. 9. Die Harfe. 10. Das Saxophon. 11. Von dem Belgier Ad. Sax 1889. 12. Links vom Dirigenten die 1. Violinen, rechts die 2 Violinen. Weiter links die Holzbläser, weiter rechts Blech= und Schlaginstrumente. Vor ihm, hinter den Violinen, die Bässe, Celli und Bratschen. 500 B. K. Ihre Schilderung über Ihre Erfahrungen mit der betrefsenden Gesellschaft erwecken den Eindruck, daß es sich um ein Schwindelunternehmen handeln könnte, dem es nur darauf ankommt, die Gebühren hereinzubekommen. Derartige Unternehmen existieren leider auch heute noch. Wenn es sich also nicht um ein allgemein bekanntes soltdes Unternehmen handelt, so schreiben Sie an die Gesellschaft, daß Sie den Vertrag wegen arglistiger Täuschung anfechten und Bezahlung ablehnen. Lassen Sie es auf die Klage ankommen und unterbreiten Sie, falls die Gesellschaft wirklich Klage erhebt, die Sache Ihrer zuständigen Staatsanwaltschaft mit der Bitte, bei der Deutschen Zentralstelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen e.., Sitz Homburg, anzufragen. Auch im Zivilprozeß können Sie den Antrag stellen, daß eine Auskunft durch das Gericht bei dieser Auskunftsstelle eingeholt wird. Vonn 100. Die Verwertung derartiger Pfandstücke erfolgt im Wege der Versteigerung gemäß§ 1228 fs. BGB. Sie müssen dem Eigentümer den Verkauf des Pfandes androven und dabei den Geldbetrag bezeichnen, den Sie zu fordern haben. Einen Monat nach der Androhung können Sie alsdann die Pfandstücke durch einen öffentlich zugelassenen Versteigerer oder durch einen Gerichtsvollzieher versteigern lassen. Dieser muß die Versteigerung öffentlich bekannt machen und den Eigentümer von dem Termin benachrichtigen. Beuel 99. Wenn Ihnen durch Testament von Ihrem verstorbenen Vater das Haus vermacht worden ist, so ist Ihre Schwester selbstverständlich verpflichtet, die Sterbewohnung alsbald freizumachen. Wo sie die geerbten Möbel unterbringt, ist ihre Sache. A. B. C. Ihre Söhne von 26 und 23 Jahren sind steuerpflichtig, auch wenn sie in Ihrem Haushalt wohnen. Ihnen muß auch Lohnsteuer abgehalten werden, wenn der BruttoArbeitslohn in der Woche 18,50 RM. übersteigt. Ebenso haben diese beiden Söhne Bürgersteuer zu zahlen. Waren sie 1936 lohnsteuerfrei, so ist die Bürgersteuer nach dem halben Reichssatz von 3 RM. mit dem in Ihrer Gemeinde festgesetzten Zuschlag zu berechnen. Waren die Söhne 1936 lohnsteuerpflichtig, so ist die Bürgersteuer nach dem vollen Reichssatz von 6 RM. zu berechnen. Alles Nähere ergibt sich aus der Steuerkarte. Während einer Erwerbslosigkeit ist Bürgersteuer oder Lohnsteuer nicht zu zahlen. Der 18 Jahre alte Bäckerlehrling muß Bürgersteuer zahlen, wenn seine Bezüge einschließlich der Naturalbezüge den Fürsorgerichtsatz einer alleinstehenden Person übersteigen. Sie selbst werden mit den übrigen Kindern nach Ihren Angaben einkommen= und bürgersteuerfrei sein. Die beiden Söhne, welche die Abrige Familie unterstützen, können unter Vorlage der Steuerkarte deim Finanzamt beantragt, daß ihnen erhöhte Werdungskosten bewilligt werden, wodurch möglicher Weise die Lohnsteuer in Wogfall kommt. Hauszinssteuer. Die Hauszinssteuerbestimmungen sehen folgende Ermäßigung der Hauszinssteuer für eigengenutzte Räume vor: Bei den über 45 Prozent des Friedenswerts belasteten Grundstücken, die vom Eigentümer bewohnt oder für seine gewerblichen Zwecke genutzt werden, ist auf Antrag des Eigentümers die auf die eigenbewohnten oder eigengenutzten gewerblichen Räume entfallende Hauszinssteuer herabzusetzen. Die Herabsetzung erfolgt also nur bei den höchst belasteten Grundstücken, und zwar im Verhältnis von 960 zu 800. Wenn also Ihre Hauszinssteuer vor der letzten Ermäßigung 960 Prozent betrug, können Sie beim Katasteramt die Herabsetzung beantragen. Dem Antrag wird von Beginn des Kalendervierteljahres stattgegeben, in welchem der Antrag gestellt wird. I. H. 274. Fordern Sie Ihren Mitmieter energisch auf. das Lärmen nach 10 Uhr abends zu unterlassen und drohen Sie mit Klage, zu der Sie schreiten müssen, wenn Ihrer Aufforderung nicht nachgekommen wird. Invalide. Da Sie mit dem Maurermeister ein festes Entgelt für die Umänderungen vereinbart haben, sind Sie nicht verpflichtet, einen höheren als den vereinbarten Preis zu zahlen. Zahlen Sie also die 170 RM. und lehnen Sie die weitere Zahlung ab. Steuer. Sie haben Einkommen=, Umsatz= und Gewerdesteuer zu zahlen, möglicher Weise auch Vermögenssteuer. Bei der Gewerbeertragssteuer beträgt die Freigrenze 1300 Nm. Elnkommensteuer gelangt erst zur Festsetzung, wenn Ihr Einkommen nach Abzug der Sonderausgaben 1425 RM. übersteigt. Bei der Vermögenssteuer beträgt die Freigrenze für Sie 40 000 RM. Der im Angestelltenverhältnis stehende Sohn ist mit seinem weiteren Einkommen steuerpflichtig, wenn es 300 NM. jährlich Abersteigt. Seite 6. Nr. 16 042 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 21. Januar 1333 Baring Spoii und Opnl Die kurze Sport=Tagesschan Der amerikanische Schwergewichtsdoxer Bod Pastor deslegte in Syracuse den Oesterreicher Hans Havlicek in der achten Runde entscheidend. Um die Europa= und Weltmeisterschaft im Federgewicht doxen am 19. Fedruar in Gens der französische Titelverteidiger Maurice Holtzer und der Schweizer Meister Maurice Dubois. 405 Nennungen, die sich auf 23 Nationen verteilen, wurden für die Europametsterschaften im Schwimmen(6. bis 13. August in London) abgegeben. Deutschland wird rund 45 Teilnehmer und Teilnehmerinnen nach Wembley schicken. Dänemarks Weltrekordschwimmerin Ragnhild Hveger nimmt an einem internationalen Schwimmfest am 2. März in Hamburg teil. Die Technische Hochschule Aachen und die Dortmunder HfL. bestritten in Dortmund Freundschaftsspiele im Fußund Handball. Im Fußballkampf flegten die Aachener:4 (:), das Handballspiel verloren sie:4(:). Auf der Eisbahn in St. Moritz wurden die Europameisterschaften im Eiskunstlaufen mit der Pflichtübung der Männer eingeleitet. Graham Sharp=England führt mit 1112,2 P. vor dem österreichischen Weltmeister Felix Kaspar 1109,6., Herbert Alward=Oesterreich 1056,6., Edy RadaOesterreich und von Tertak=Ungarn beide je 1017.8., Fredy Tomlins=England 1010,2., Günther Lorenz=Deutschland 1004.3., Horst Faber=Deutschland 995 P. und Per CockClausen=Dänemark 938,2 P. Bei den restlichen Spielen der Nürnberger Gruppe zur Deutschen Eishockeymeisterschaft gab es einen unerfreulichen Abschluß. Die Mannschaften Berliner SC. und EV. Füssen traten zu ihrem Kampf mit vielfachem Ersatz an. Die 3000 Zuschauer bildeten Sprechhöre und begleiteten das Spiel mit einem Pseiskonzert. Beim Stande von:5 sah sich der Kreisleiter des Kreises Franken veranlaßt, den Kampf abzubrechen, und gab bekannt, daß beide Mannschaften dem Reichsfachamt zur Bestrafung gemeldet würden. Der letzte Kampf endete mit einem:0(:0,:0,:)=Siege des Rastenburger EV. über Blauweiß Dresden. Der deutsche Meister und Europameister im Freistilringen, Kurt Hornfischer=Nürnberg, nimmt an drei großen Ringerturnieren in Schweden teil. Am 22. und 23. Januar trifft der deutsche Europameister in Boras auf die gesamte schwedische Spitzenklasse. Wer sichert sich die Bunkte im Lohalkampf? Vonner Vallspiel=Club 08— Ballspiel=Verein 69 Friesdorf? Wieder einmal stehen sich diese beiden Lokalrivalen am kommenden Sonntag aus dem Herthaplatz im Kampf um die Punkte gegenüber. Schon seit Wochen erwarten die Kessenicher, Dottendorfer und Friesdorfer Fußballanhänger diesen Lokalkampf mit noch weitaus größerer Spannung, als die am vergangenen Sonntag zum Austrag gelangte Lokalbegegnung Godesberg— Friesdorf! Dies ist allerdings leicht zu verstehen, wenn man bedenkt, daß dem diesmaligen Zusammentressen der beiden Mannschaften eine besondere Bedeutung heizumessen ist. Kessenicher dürften sich diesmal ihrer Aufgabe voll und ganz bewußt sein und in stärkster Aufstellung antreten, zumal sie ihren augenblicklich guten Tabellenplatz durch einen Sieg über den Lokalgegner weiter befestigen würden. Ob der Sieger nun BBC. oder Friesdorf heißt, jedenfalls wird es zu einem Kampf auf Biegen und Brechen kommen, bei dem die Zuschauer wohl voll und ganz auf ihre Kosten kommen dürften. BeideMannschaften stehen sich voraussichtlich in folgender Aufstellung gegenüber: Friesdorf: Bungart, Groß, Mengden, Notbaum, Henseler, Zauls, Nußbaum, Bandel, Heinemann, Berendonk, Lohmar. BBC.: Heinen, Frecht, Liches, Voosen, Frank, Fochem, Wershoven, Wahl, Niederstein, Impekoven, Weber. Arnold und Vosen bei den Kreismeisterschaften Heute werden in Köln die Schlußkämpfe um die Kreismeisterschaft bestritten. Zwei Bonner stehen in der Endrunde. Der Bonner Arnold hat das Glück, für den verletzten Neu einspringen zu können. Sein Gegner im Weltergewicht ist Ulderich(Aurora Köln). Im Halbschwergewicht hat Vosen den Kölner Dörtelmann vom MSV. zum Gegper. Unseren beiden Bonnern wünschen wir Glück. Dlympiasieger Kaiser boxt morgen in Vonn! Post Bonn gegen Boxring 26 Sladbeck In letzter Zeit ist es still im Wettkampfsport der Bonner Boxer geworden. Fraglos ist jedoch das Interesse an Boxkampfabenden, wie sie zuletzt in Godesberg und Bonn aufgezogen wurden, inzwischen gewachsen. Sportlich und leistungsmäßig gute, in ihrem Ablauf begeisternde Kämpfe erlebten die jeweils bis auf den letzten Platz besetzten Häuser. Und sicherlich wird es dem Postsportverein nicht leicht fallen, die aufsteigende Linie zu wahren. Mühen und Kosten, d. h. jedwede Risiken, dürfen keine gescheut werden. Dies ist auch der Fall bei dem morgigen Gegner der Bonner Poststaffel, dem Borring 26 Gladbeck, der in seinen Reihen u. a. den Olympiasieger und Deutschen Meister im Fliegengewicht, Kaiser, stehen hat. Gegner des Olympiasiegers ist Der Bonner Grommes, der gewiß keine Siegchance hat, dafür jedoch einen eisernen Willen und den restlosen körperlichen Einsatz in die Waagschale wersen wird, um diesen Kampf gut und ehrenvoll zu überstehen. Gewiß steht dieser Kampf im Mittelpunkt des Geschehens, doch darüber hinaus dar man die übrigen Begegnungen nicht geringer einschätzen. Vosen, der letzthin in Berlin noch Turniersieger wurde und in mehreren internationalen Begegnungen erfolgreich abschnitt, trifft im Halbschwergewicht auf den Gladbecker Hillers, den Gaumeister 1937. Wenngleich auch Hillers kein unbekannter Mann ist und eine ansehnliche Rekordliste aufzuweisen hat, so rechnen wir doch mit einem Sieg des Godesbergers. Im Federgewicht kann der Gladbecker Noreck, der von nahezu 100 Kämpfen nur vier verlor, leider nicht antreten, nachdem er sich am letzten Samstag einer Operation unterziehen mußte. Den als Gegner für Noreck vorgesehenen Strohmeyer, läßt man nun gegen Paneck, den Kreismeister 1937 im Federgewicht, boxen, während der Bonner Noway badurch„kampflos“ wird. Allerdings bemüht sich die Pos noch um einen Gegner. Im Weltergewicht steht Kraus dem Gladbecker Hasenstad gegeaüber. Im Mittelgewicht klettert Arnold in den Ring. Kalinowsky, sein Gegenüber, ist Kreismeister des letzten Jadres und verlor bei den Gaumeisterschaften recht zweiselhaft und unter dem Protest des Publikums gegen den Schalker Murrach nach Punkten. Im Mittelgewicht bringen die Gladbecker an Stelle des vorgesehenen Schütz den Holländer Quintemeyer, der 1936 holländischer Jugendmeister war, mit. Vosen 2 wird also hier auch keinen leichten Stand haben. Hinzu kommen noch zwei Jugendpaarungen. Im JugendPapiergewicht hat H. Koch(Post Bonn) den Gladbecker Tietz, im Jugend=Leichtgewicht der Bonner Simon den Gladbecker Schmidt oder Simon zum Gegner.—. Die Kämpfe finden erstmalig im Hubertussaal statt. Godesberger Voxkampsabend verlegt! Der Postsportverein hat in diesem Jahre mit seiner Boxstaffel wieder große„Dinge“ vor. Eine Wettkampfreise soll zunächst nach Kassel führen, wo der Rückkampf gegen den BC. Kassel steigen soll. Sodann führt die Reise weiter nach Berlin, um der Rückkampfverpflichtung gegen die Boxstafsel von Berlin=Oberspree nachzukommen. Von Berlin will man dann weiter nach Stettin, um dort einen weiteren Kampf auszutragen. Die Verhandlungen zu dem letzten Kampf sind noch in der Schwebe. Vorerst will die Post jedoch seine Staffel entsprechend in harten und zahlreichen Kämpfen vorbereiten. In Versolg dieses Zieles war für den 29. Januar ein Wettkampf gegen den TuSpV. Stolberg=Niederrhein abgeschlossen und zwarnach Godesberg. Durch den England=Start von Vosen muß diese Veranstaltung ausgeschoben werden. Der Post=SV. hofft, am 5. Februar diese Veranstaltung erneut ansetzen zu können. Aus dem Schußkreis der Hockerspieler Der kommende Sonntag sieht alle 6 Mannschaften der Mittelrhein=Hockeyliga im Kampf. Unsere Bonner Mannschaften müssen beide nach Köln, wobei der Bonner THy. unbedingt die schwerere Aufgabe zu lösen hat.„Schwarz= Weiz“ Köln ist nach einem schwachen Start gegen Ende der Spielzeit recht gut herausgekommen und dürfte für unseren Bonner Verein ein schweres Hindernis sein, zumal die Kölner auf eigenem Platz fast unbesiegbar sind. Sogar „Rot=Weiß“ mußte Anfang Januar die Ueberlegenheit der jungen, aber ungemein eifrigen„Schwarz=Weißen“ anerkennen. Trotzdem darf man auch unserer Mannschaft einen Sieg zutrauen, da ein Formanstieg bei BTHV. unverkennbar ist, was sich am besten auch in dem durchaus beachtlichen Unentschieden gegen„Rot=Weiß“, am vergangenen Sonntag spiegelt. Der Bonner FV. muß zum Tabellenletzten, dem Kölner HC., der auch im günstigsten Falle dem Abstieg nicht mehr entgehen wird. Hier rechnen wir mit einem klaren Bonner Sieg. Interessant wird sich die Begegnung Marienburg—„Rot=Weiß“ Köln gestalten. Marienburg hat den nicht unwesentlichen Vorteil des Platzes. Hier rechnen wir trotzdem mit einem knappen Sieg der„RotWeißen“. Entscheidungsspiele im Tischtennis Wer erringt den zweiten Tabellenplatz? Dem AxV. gelang es durch zwei schöne Siege über Nordstern(:4) und Blau Gelb(:2) zu den beiden Vereinen aufzuschließen, sodaß Entscheidungsspiele notwendig wurden. Diese werden am kommenden Sonntag auf neutraler Platte, im Trainingslokal des PPC.„Blau Rot“, ausgetragen. Augenblicklich geben wir dem ATV. auf Grund seiner in den letzten Spielen gezeigten Form ein kleines Plus gegenüber Nordstern und Blau Gelb. Wahrscheinlich wird aber die Tagesform entscheidend sein. Der Asbacher Sportplatz wird vergrößert Die Gemeinde Asbach hat ein Grundstück von vier Morgen gepachtet, das an den alten Sportplatz grenzt, sodaß dieser jetzt 100:100 m groß wird. Die erforderlichen Drainagearbeiten werden durch ein RAD.=Lager durchgeführt, von dem er auch später als Exerzierplatz verwandt wird. Leider haben es die angrenzenden Gemeinden abgelehnt, Zuschüsse zu gewähren, sodaß deren Jugendverbände auch nicht mit einer Mitdennutzung rechnen können. dem Handball=Lager Spielverlegungen: Die in der Bezirksklasse Gr. 3 am.1. ausgesallenen Spiele werden neu angesetzt. Die Spiele vom 6. 2. werden wegen des Länderspiels Deutschland gegen die Schweiz vom Spielplan abgesetzt. Spielwertungen: Durch Richtantritt der Mannschaft des TV Dollendors zum Spiel gegen SC Euskirchen haben die Cuskirchener kampflos die Punkte erhalten. Das Spiel Spich— Kuchenheim wurde wie ausgetragen bewertet(:). Rückspteltermine: 1. Kreisklasse(Siegdurg): 23. 1. 38: Bockeroth— Königswinter: Oberkassel— Thomasberg; Mülldorf— Siegburg. 30. 1. 38: Siegburg— Thomasberg; Königswinter gegen Mündorf. 6. 2. 38: Söven— Thomasberg; Bockeroth— Siegburg: Königswinter— Oberkassel. 13. 2. 38: Oderkassel— Bockeroth: Söven— Königswinter. 20. 2. 38: Mülldorf— Söven: Königswinter— Siegburg. 6. 3. 38: Mülldorf— Thomasberg: Oderkassel— Söven. 13. 3. 38(alle aus der ersten Serie): Oberkassel— Siegburg; Bockeroth— Mülldorf: Thomasberg— Königswinter. 20. 3. 38: Bockeroth— Söven. 3. 4. 38: Bockeroth— Thomasberg; Söven— Siegburg: Mülldorf— Oberkassel. 10. 4. 38: Siegburg— Oderkassel: Mülldorf— Bockeroth: Königswinter— Thomasberg. 2. Kreisklasse, Gruppe Euskirchen: 31. 1. 38: GEC— Esch; Arloff— Kuchenheim: Weidesheim— Euskirchen 2V. 6. 2. 38: Wormersdorf— E3C; Kuchenheim— Weidesdeim: TV. Euskirchen— Arloff. 13. 2. 38: Arloff— Weidesheim: Esch— Wormersdorf; Kuchenheim— 2V Cuskirchen. 20. 2. 38: EEC— Arloff; Wormersdorf— Kuchenheim: Euskirchen— Esch. 6. 3. 38: Weidesheim— ESC; Wormersdorf— TV Euskirchen; Kuchenheim— Esch. Gruppe Bonn: 31. 1. 38: ATV— BTV: Küdinghoven— MSV: Endenich— Godesberg. 6. 2. 38: BTV— Endenich; Poppelsdorf— ATV; Godesberg— Küdinghoven. 13. 2. 38: Küdinghoven— ATV; MSV— BTV; Poppelscorf— Godesberg. 20. 2. 38: Endenich— Küdinghoven; BTV— Poppelsdorf: Godesberg— MSV. 6. 3. 38: ATV— Endenich: BTV— Godesberg; Poppelsdorf— MSv. Postsportderein Bolnerwirdt die Ichmior=Ichneiders Kumpfbahn! Großzügige Aenderungen— Die ersehnte notwendige Rasenfläche Was wird aus dem Stadion? Eine Frage, die augenblicklich viel Kopfzerbrechen verursacht! Ueberall läuft man dem wirklichen, tatsächlichen Geschehen weit voraus. Nicht nur, daß der Verkauf„perfekt“ sei, daß der Post=SV.die SchmidtSchneiders=Kampfbahn käuflich erworben habe, besagen die Gerüchte, sondern andere wollen sogar daraus Vereinsteilungen, Vereins=Neuorientierungen und Vereinszusammenschlüsse folgern. Der Stand der Dinge ist augenblicklich folgender: Die Sache„Schmidt=Schneiders=Kampfbahn“ geht z. Zi. ihren rechtlichen, d. h. ihren gerichtlichen Weg. Ein Termin zur Zwangsversteigerung ist bis jetzt noch nicht anberaumt warden, doch ist mit einem solchen in Kürze zu rechnen. Besitzer und Eigentümer der Schmidt=Schneiders=Kampfbahn—1stdaher nach wie vor der Bonner TV. Daß im Wege der Zwangsversteigerung die Kampfbahn an die Stadt Bonn, die recht beträchtliche Forderungen an den Bonner TV. hat, fällt, wird aus der Sachlage offensichtlich. Der Postsportverein, der augenblicklich ohne Platzanlage dasteht, nachdem er seinen Platz an der Rheindorferstraße der Militärverwaltung zur Verfügung stellen mußte, ist auf der Suche nach einem neuen Platzgelände. Der Post=SV. trat daher in Verhandlungen mit der Stadt, die ihrerseits schriftlich ihr Einverständnis zum Erwerb der Schmidt=Schneiders=Kampfbahn durch die Post gab. Die Verhandlungen wurden geführt seitens der Stadt von Dr. Horster, settens des Postsportvereins von dem Vereinsführer, Oberpostrat Roll. Auch Oberbürgermeister Rickert erklärte sich einverstanden. Dem Erwerb der Schmidt=Schneiders=Kampfbahn aus dem Wege der Zwangsversteigerung durch die Stadt Bonn und der Weiterveräußerung an den Post=SV. steht allerdings ein großes Hindernis entgegen. Auf der Schmidt=Schneiders=Kampfbahn ruhen noch Handwerkerschulden in Höbe von RM. 13000. Der Bonner Turnverein besteht auf die Uebernahme dieser Schulden durch die Stadt und wird gegen jegliche Zwangsversteigerung, die diese Schulden nicht berücksichtigt, Einspruch erheben. Daß diese Handwerkerschulden, die als vorberechtigt anzusehen sind, irgendwie aus der Welt geschafft werden müssen, leuchtet ein. Und wie gestalten sich die Dinge nach dem Erwerb der Schmidt=Schneiders=Kampfbahn durch die Stadt Bonn? Der Postsportverein richtet sein Augenmerk auf die Platzanlage einschließlich Radrennbahn und hinteres Stadionrestaurant etc.! Die an der Straße gelegenen drei großen Wohnbauten verbleiben im Besitz der Stadt Bonn. Der strittige Punkt zwischen Post und Stadt liegt in der Kaussumme. Doch hofft man hier zwischen den Forderungen der Stadt und dem Angebot des Postsportvereins eine glückliche Lösung zu finden. Der Post=SV. rechnet mit einem Entgegenkommen der Stadt! Der Postsportverein, der als einziger sich um den Kauf der Schmidt=Schneiders=Kampfbahn bewirdt, rechnet ziemlich bestimmt mit ihrem Erwerb. Seine Absichten sind nun folgende: Das von einem Fachmann eingeholte Gutachten besagt, daß RM. 30 000 ersorderlich selen, um die Rampfbahn ganz in Ordnung zu schaffen einschl. einer Rasenfläche. Ausgenommen ist die Radrennbahn, deren Reparaturen recht beträchtlich seien. An einen Abbruch der Radrennbahn sei nicht gedacht allordings denke man ebensowenig daranz die Bapn von sich aus wiederherzustellen.„ Als besonders notwendig wurde uns die Erstellung einer Warmwasser=Anlage, die Erneuerung bzw. Ausbesserung der Beton=Ummauerung, die Errichtung von Holzbänken auf der offenen Tribüne, die Ausbesserung der Wege, die Herrichtung einer guten Laufbahn und einer guten Grünanlage(einschl. einer Rasenfläche auf dem Hauptfeld) angegeben. Die Kampfbahn müsse ein freundlicheres Gesicht bekommen! Das Verhältnis zu den anderen Vereinen, die in der Schmidt=Schneiders=Kampfbahn spielen, würde sich— immer nach dem Postsportverein— wie folgt gestalten: Neu hinzugenommen werde natürlich kein Verein mehr, da der Postsportverein selbst über zahlreiche Abteilungen verfüge. Der Bonner TV. habe kein Interesse am weiteren Verbleiben in der Kampfbahn. Die Tura, die weiter im Stadion spielen möchte, würde dort weiterhin ihren Aufgaben nachgehen können. Falls der Bonner FV. seine Platzanlage noch nicht bis zur Uebernahme hergestellt habe, würde dieser dort auch noch eine Zeitlang verbleiben. Somit haben wir nun nicht nur den augenblicklichen Stand der Dinge aufgezeichnet, sondern auch zugleich die wahrscheinliche zukünftige Entwicklung angegeben, sodaß irgendwelche„Ueberraschungen“ nicht zu befürchten sind. Jahlen zum Länderspiel Deutschland— Schweiz In 14 Tagen sieht Köln mit dem Länderkampf gegen die Schweiz wieder ein fußballsportliches Großereignis. Ein jeder weiß heute, wie außerordentlich stark das Interesse der Fußballfreunde für die Spiele der Nationalmannschaft ist, daß die großen deutschen Stadien nicht Platz genug bieten, um alle Kartenwünsche zu erfüllen. Rund 80000 Zuschauer fast jetzt das Kölner Stadion mit der eigens gegenüber der Haupttribüne errichteten Stahlrohr=Nottribüne. Um nun in erster Linie den Anhängern des Fußballsports Karten zukommen zu lassen, die Sonntag für Sonntag auf dem Sportplatz sind, wurden die Bestellungen der Vereine voll ausgeführt. 57.000 Karten sind in dieser Woche an die Vereine verschickt worden, 10000 Karten erhielten die Kölner Tageszeitungen zum Verkauf. der verbleibende Rest von rund 12000 Karten ging an die Einzelbesteller. Fleißige Hände sind im Augenblick dabei, die große Stahlrohr=Nottribüne zu errichten. Der Aufbau dieser Tribüne, der nur erfolgte, um möglichst vielen Fußballfreunden Gelegenheit zu geben, wieder einen Länderkampf zu sehen, zist recht kostspielig, jeder Platz kostet dem Veranstoltet rund 4 Mark. Die hier geschaffenen 3500 Plätze sind ebenfalls fast restlos vergeben. Man sieht also, daß Deutschland— Schweiz am 6. Februar in Köln mehr als„ausverkauft“ ist. Nur ist zu wünschen, daß an diesem Tage auch rechtes Fußballwetter herrscht. Der Turner August Newes Heute feiert der Turner Mewes ganz in der Stille, wie es seiner Art entspricht, bei seinen Kindern in Duisburg seinen 80. Geburtstag. Das ist ein Ehrentag für den Bonner Turnverein 1860, dem Mewes seit 46 Jahren angehört und in dem er noch heute als einer der eifrigsten praktisch am Turnen teilnimmt. Mewes ist wahrscheinlich der älteste aktive deutsche Turner überhaupt. Bald nachdem er seine Dienstzeit bei den Bonner Königshusaren beendet hatte und Stadtsekretär bei der Bonner Stadtverwaltung geworden war, trat er im Jahre 1892 frisch und zatenlustig dem Bonner Turnverein bei. Jahrelang hat er an vier Abenden in der Woche geturnt und gespielt, zuerst in der Männer= abteilung, dann gleichzeitig in der Männerabteilung und Altersriege, bis er endgültig in die Altersriege übersiedelte in der er heute noch tätig ist. Da turnt er wie der Jüngsten einer seine Körverschule, macht seine Lauf= und Marschübungen in Reih und Glied, spielt Prell= und Faustball und macht selbst an den Geräten noch die leichteren Uebungen mit. Im letzten Jahre hatte er, der 80jährige, den besten Turnbesuch der gesamten Altersriege. Von den 103 Turnabenden des Jahres nahm er. an 93 auf dem Turnboden oder auf dem Spielplatz in der Gronau teil. To hat er es all die Jahre gehalten. Fast nie hat er bei einem Schauturnen seines Vereins gesehlt. Auch bei dem letzten, im Metropoltheater, turnte er mit seiner Abteilung die Uebungen der Körperschule nach Musik mit. Als rüstiger Wanderer und Naturfreund, wie es jeder rechte Turner ist, nahm er auch an allen Wanderungen des Vereins in seiner Abteilung teil. Noch im Jahre 1936 wandertee er mit den Freunden von Walporzheim auf den Steinerberg und zurück nach Rech— freilich war er damals auch erst 78 Jahre alt. Aber auch heute noch bewältigt er die Wanderung mit Leichtigkeit. So hat er sich durch seine regekmäßige und eifrige Pflege der Leibesübungen eine bewundernswerte Rüstigkeit erhalten. Sie ist das Glück seines Alters und die Quelle seines freundlichen Gemütes, mit dem er allen, mit denen er turnt und spielt, ein lieber und treuer Kamerad ist, den alle gern haben und in Ehren halten, und dem—anzen—Verein—ein-leuchtendes—Vorbise.— Bos und Tara haben die Mannschaften zum Sonnlag aufgestent Aenderungen in beiden Mannschaften Die Meisterschaftsspiele neigen dem Ende zu. Jedes Spiel, jedes Tor und jeder Punkt werden wichtig sein. Beide Vereine Bonns sind gefährdet, BFV und Tura Bonn. Die Bonner Fußballgemeinde gibt der Tura größere Chancen für den Verbleib in der Gauliga und bangt sehr um das Schicksal des BFV. Auch wird sind der Meinung, daß der BFV. im Falle eines Abstiegs lange Zeit für den Wiederaufstieg nötig haben wird aus dem gewohnten kämpferischen Mangel heraus. Das große Risiko des Sonntags wird erhöht durch die Notwendigkeit der Mannschaftsumstellung. Reifenhäuser ist gesperrt und Graf hat eine solche Formverschlechterung, daß man dem körperlich durchtrainierten Hausmanns (Flak Venusberg) diesen Posten anvertrauen muß, um wenigstens den Mittelläufer auch zum Schwerpunkt machen zu können. Hausmanns übliches defensives Spiel als Mittelläufer wird gut ergänzt durch den forschen Offensivdrang von Martin Graf, der als Außenläufer wie auch Wenz sehr erfolgreich sein dürfte. Ist die Verteidigung Leyendecker=Nöthen stark genug? Leyendeckers aufopferndes Zerstörungsspiel ergänzt sich zu dem schlagsicheren und robusten Nöthen. Doch kann man berechtigt der Auffassung sein, daß Rechmann ebenso erfolgreich verteidigen würde und Nöthen durch seine Härte im Sturm wesentlich besser verwandt werden könnte. Herzmann ist noch verletzt, sein oft umständliches Spiel als Mittelstürmer rechtfertigt schon eine Umstellung auf Rechtsaußen, weil er so zunächst dem routinierten Euler entzogen ist und dann durch seine Technik auf Rechtsaußen erfolgreicher sein wird. Da man auch jederzeit mit Scheer tauschen kann, so kann der rechte Flügel sowohl Herzmann=Scheer wie auch Scheer=Herzmann heißen. Ludwig hat sich technisch ansprechend entwickelt, doch besitzt er noch nicht den nötigen Elan. Besgen weilt zum Kursus in Duisburg, die geregelte Schulung wird sich hoffentlich günstig auswirken, sodaß man endlich einmal wieder erfreulicher über diesen jungen veranlagten Stürmer und Läufer berichten kann. Mit Schwindt als Linksaußen steht also der BFV: Rettekoven Leyendecker Röthen Graf Hausmanns Wenz Herzmann Scheer Ludwig Beogen Schwindt Die Tura wird am kommenden Sonntag den Anhang aufrufen zur Mitfahrt nach Köln. Das Vertrauen der Elf muß gestärkt werden durch die Masse der Schlachtenbummler. Zahlreiche Omnibusse werden eingesetzt und wieder werden wir erleben, daß sich wie neulich beim BfR der Anhang der Tura stimmgemäß sogar in Köln durchsetzen wird. Die Tura muß siegen! Mannschaftssorgen bestehen nicht, obwohl man eine kleine Veränderung vorgenommen hat, die wir nicht unbedingt gutheißen können. Wir haben es immer wieder festgestellt, daß gerade Wiersberg für solch schwere Treffen wie gegen den KBE keine Nerven hat. Hartmann mag nervös und unbeständig im Augenblick sein, er hat aber immer eine große technische Linie und gerade als Rechtsaußen oft gute Leistungen gezeigt. Die Entscheidung liegt im Innensturm der Tura! Betzgen ist schwach geworden. Es ist geradezu eine mehr als offensichtliche Schwäche, wenn zwei Spieler nebeneinander, Herbst und Betzgen, nur links treten können. Der Angriff muß unter allen Umständen verstärkt werden. Folgerichtig hat man Braun in die Mitte genommen, sodaß die Turamannschaft wie folgt steht: Dierdorf Müller Miesen Drochelmann Aretz Heinen Wiersberg Sommershof Braun Betzgen Herbst Die Hintermannschaft ist zuverlässig. Nur empfehlen wir Dierdorf dringend, im Tor zu bleiben. Seine weiten Spaziergänge ins Feld machen die Verteidigung nervös, er selbst wundert sich dann überspielt zu werden... zwischen den beiden Balken ist Raum genug, um sich hinreichend bewähren zu können. Miesen=Müller ist immerhin noch ein Begriff. Der KBC ist in den letzten Spielen geradezu mit einer ungestümen Kraft ins Spiel gegangen(sodaß nicht selten wertvolle Spieler des Gegners hart mitgenommen wurden. Durch Taktik, nicht immer durch Technik gewann so der KBC wichtige Punkte. Die Tura aber muß wachsam sein; sie hat aber ebenfalls Mannen in den eigenen Reihen, die wissen, daß Fußball immer noch in erster Linie ein Kampfspiel ist, daß Tore zählen und blendende Technik im Falle der Entscheidung nie entscheidend war.—41— —4— „Wirbelwind“ Sandrock turnte In er Turnhalle in der Hundsgasse gestern abend. Etwa 20 bis 25 junge Männer haben immitten der Fläche Aufstellüng genommen. Vor ihnen steht Deutschlands gtoßer Turnmeister und Olympiasieger Hein; Sandrock. Er übernimmt das Kommando über die Turner. Kaum, daß er einem von ihnen persönlich bekannt ist, wirkt er gleich wie ihr Freund, ihr Turnbruder, denen er das vertrauliche„Du“ anbietet. Dann läßt er sie zu den Uebungen am Pferd antreten, teilt seine„Schüler“, die teils älter als er sind(Sandrock zählt erst 29 Lenze), in Ober= und Unterstufe ein, getrennt nehmen sie vor zwei Pferden Aufstellung. Was Heinz Sandrock am Pferd zeigt, das ist turnerische Gipfelleistung. Obwohl sein Oberkörper gestrafft, wirbeln seine Beine wie bunt durcheinander und in dennoch geordneten Bahnen über das Pferd in stetem Wechsel mit den mannigsachen Griffen der Hände. Dann endet eine ausgezeichnete Wende seine Uebung, die für Uneingeweihte eine großartige und nur von Sandrock gemeisterte„Kür" war, in Wirklichkeit aber die Pflichtübung für Breslau darstellte.„Probiert, Jongens, et eß net zu schwer wie et ußsteht, me moß et nur könne, on wenn me et dann kann, dann mäht ei enem Freud!"— meinte Heinz Sandrock in seinem unverfälschten Kölner Dialekt. Dann gingen nacheinander seine Schüler ans Pferd riesig war ihr Etfer, den sie noch mehr steigerten, wenn ihr Meister sie in humorvoller und unaufdringlicher Art au Fehler aufmerksam machte: Einzigartig auch seine Lehrmethode bei den Freiübungen, die die körperliche Kraft und Wendigkeit mehr in„spielender“ Form zum Ausdruck brachte und in denen die geschlossene Exaktheit das Pünkichen auf dem i bereutet. Dann ging es ans Reck, Hier offenbarte sich Heinz Sandrock als„Wirbelwind“ der Turner, dessen Ausnutzung der turnerischen Möglichkeit an diesem Gerät kaum Grenzen zu finden scheint. Die Honnes=Seihofer Turner hielten Rückschau Gut besucht war die Jahreshauptversammlung des Allgemeinen Turnvereins Honnes=Selhof im Vereinslokal Kaiser. Der Bericht des Schriftführers brachte ein umfassendes Bild über die Vereinsarbeit des abgelausenen Jahres. 22 neue Mitglieder traten dem Verein im Laufe des Jahres bei, 13 schieden aus. Der bisherige Vereinsführer Waldorf wurde wiedergewählt. An dem 16. Deutschen Turn= und Sportsest in Breslau im Juli d. Is. wird der Verein mit 10 Mitgliedern vertreten sein, sechs von ihnen werden sich an den Kämpfen beteiligen. Zum Schluß sprach Dietwart Thr. Löcher in seinem Dietvortrag über den Gemeinschaftswillen, übertragen auf die Sportvereine. Filmabend der Kaungen Das Kreissachamt Kanusport hatte am gestrigen Abend in den Hörsaal des Hochschulinstitutes für Leibesübungen geladen. Nach herzlichen Grußworten widmete Kreisfachwart Bungert seine Ausführungen dem großen„Deutschen Turn= und Sportfest 1938“ in Breslau, in dessen Rahmen auch ein grodes Zeltlager der Kanuten geplant sei und als dessen Abschluß eine„Reichswanderfahrt“ auf der Oder bis Stettin vorgesehen sei. Dann wurde der von Gaufachwart Teigelkamp(Wupvertal) gedrehte Filmstreisen„Nette Sachen für Kanuten“ gezeigt. Der Film ist von der obersten Filmprüfstelle als volksbildend bezeichnet worden. Außerdem ist er als Lehrfilm für Unterrichtszwecke geeignet. Der Film vermittelt uns herrliche Bilder deutscher Landschaften. Wir erleben noch einmal die große Patrouillenfahrt auf der Schwalm, die vom BSW Düsseldorf gewonnen wurde. Dann erstehen vor uns die prächtigen Burgen und Schlösser des Rheinlandes. Ungemein reizvoll ist auch die Landschaft des Ruhrgebietes, wir sind Zeuge der Weihe der Wassersportburg „Scheppen“., Mit der Olympia=Sternfahrt, mit anschließendem, internationalem Zeltlager am Müggelsee, die unsere westdeutschen Kanuten von Fürstenberg bis nach Berlin führte, klang der Film aus. Anschließend kündete der Kreisfachwart an, daß man für die Zukunft dem Rennsport größere Bedeutung beimessen wolle. Aus diesem Grunde habe man schon die neugegründete Trainingsgemeinschaft geschaffen, die später einmal in eine Renngemeinschaft umgewandelt werden soll. Am Davispokalwettbewerb wird Indien mit folgenden Mannschaft teilnehmen: G. Mahomed, Mehta, Sawhnev, V. Singh und Savur. G. Mahomed wurde nach Siegen über Mehta und Sawhney in diesen Tagen Meisten von Nordludien. 27. Januar 1939 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 16047. Seite 7 Ein Balerstärnischer Verein in Göbesbeig gegrander Er hat die Organisation aller valerstädtischen Veranstaltungen— Vom Karneval 1933 In einer Vorbesprechung für die Gestaltung des diesjährigen Karnevals in Bad Godesberg, die unter der Leitung des Bürgermeisters Alef stättfand, wurde ein Vaterstädtischer Verein gegründet, der in Zukunft die organisatorische Gewalt über alle vaterstädtischen Veranstaltungen haben soll. Zum Vorsitzenden wurde der derzeitige Kurdirektor Dr. Reichard berufen. Dem früheren Präsidenten der Großen Godesberger Karnevalsgesellschaft, Herrn A. K. Müller, der leider wegen Arbeitsüberlastung sein Amt nicht mehr verwalten kann, widmete Bürgermeister Alef herzliche Worte des Dankes. An seiner Stelle wurde Herr Heinrich Ludewig zum Präsidenten der Großen Godesberger Karnevalsgesellschaft berufen, der versprach, im Sinne seines Vorgängers weiter zu arbeiten und an der Gestaltung des Godesberger Karnevals freudig mitzuhelfen. Er wurde auch gleichzeitig zum Vertreter des Vorsitzenden des Vaterstädtischen Vereins bestimmt. Schriftführer ist Karl Theuerzeit, Kassierer Michael Arenz. Zu Beisitzern wurden bestimmt: Von der Großen Godesberger Karnevalsgesellschaft die Herren: Ludewig, Jos. Louis, Toni Ditz, Wilh. Fuß, Simon Baum; von der Prinzengarde die Herren: Seb. Sonntag und Hans Müller, vom Godesberger Stadtsoldatenkorps die Herren: Paul Kreuz, Leo Merten und Werth; von den fidelen Burggrafen die Herren: Paul Grünhäuser und Heinrich Kehlenbach; von den Rheinfunken die Herren: Peter Heinemann und Jos. Hartmond(Mühlenstr.). Zugkomitee für den Karnevalszug ist der Vorstand selbst. Die Aufgaben des Vereins sollen zunächst darin bestehen, den Aufzug des Godesberger Karnevals am 11. 11. vorzunehmen, sämtliche karnevalistischen Veranstaltungen zu organisieren und den Karnevalszug vorzubereiten und durchzuführen. Darüber hinaus wird der Verein das ganze Jahr alle die Stadt selbst betreffenden Veranstaltungen überwachen und durchführen. Rückblickend sprach Bürgermeister Alef über die bisherige Tätigkeit der Großen Godesberger Karnevals= gesellschaft und betonte, daß diese s. Zt. ins Leben gerufen worden sei, um den Karneval in Bad Godesberg neu zu beleben und im Interesse des Fremdenverkehrs weiter auszubauen. Die Gesellschaft könne für sich in Anspruch nehmen, diese Aufgabe erfüllt zu haben, wie ja auch das große Interesse der Godesberger Bürgerschaft am Karneval beweise. Die umfangreichen und grundlegenden Ausführungen, die der scheidende Präsident der Großen Godesberger Karnevalsgesellschaft, Herr A. K. Müller, schriftlich der Sitzung übersandt hatte, wurden von Bürgermeister Alef den Anwesenden vorgelesen. Auch hier sprach er noch einmal Herrn Müller für seine rührige und selbstlose Arbeit herzlichen Dank aus. Vorsicht beim Ueberholen! Auf der Friesdorfer Straße wurde ein Radfahrer von einem Auto beim Ueberholen gestreift, daß er stürzte. Seine Verletzungen erwiesen sich als nicht gefährlich. Ernennung Zum dritten Kaplan an der St. Marienkirche wurde Kaplan Johannes Greiß aus Kendenich ernannt. Apothekendienst Den Sonntag= und Nachtdienst versteht vom 22. bis 28. d. M. die Kronen=Apotheke. Die Apotdeke in Medlem ist Sonn= und Feiertagvormittag von 8 bis 1 Uhr geöffnet. Besprechung der Spar= und Darlehnskasse Berkum: Der Vorstand der Spar= und Darlehnskasse hielt mit den Mitgliedern eine Besprechung ab. Nach einer kurzen Ansprache des Mitglieds Abs wurde der gemeinsame Bezug von Dünger und Saatgut beschlossen. Herr Abs forderte dazu auf, die aus Verkäufen sich ergebenden Gelder möglichst bei der Kasse anzulegen, weil dies wieder ihnen und den anderen Sparern zugute komme. Elne groge Tchlägerei auf der Bassemet= Kirmes 20 Mann waren darin verwickelt— Das Nachspiel vor dem Gemünder Gericht Bussem: Der Auftakt zur hiesigen Kirmes im Bussem: Der Auftakt zur hiesigen Kirmes im September vorigen Jahres war alles andere als schön. Während in früheren Jahren stets der Junggesellenverein Träger der Kirmes war, kam bei der letzten Kirmes eine Einigung. zwischen dem Wirt und dem Verein nicht zustande. Die Folge war, daß der Wirt die Tanzlustbarkeiten auf seinen Namen veranstaltete. Zahlreiche Dorfjungen versuchten nun, den Wirt zu boykottieren. Sie feierten den Kirmesauftakt in einem anderen Lokal und brachten es fertig, daß die Zahl der Gäste bei dem früheren Wirt recht gering war. Gegen Mitternacht brachen die Leute dann auf und gingen in die Gaststätte des Saalwirtes. Ohne viel Worte zu machen, fiel Jakob aus Vussem über einen Gast her und schon war der schönste Krach im Gange. Der Gast setzte sich zur Wehr, und als auch der Wirt noch eingriff, kam es zu einer Schlägerei, in die nach Zeugenaussagen mehr als 20 Mann verwickelt waren. In den Hauptschlagern gehörte neben Jakob auch dessen Bruder Mathias, der den Gast derartig verarbeitete, daß er aus vielen Wunden blutete. Auch der Wirt blutete im Gesicht und an den Händen. Trotzdem er die Burschen in seiner Eigenschaft als Ortsbürgermeister mehrmals aufforderte, sein Haus zu verlassen, kamen diese der Aufforderung nicht nach. Jakob und Mathias hätten die Geschichte mit einer Entschuldigung und einer kleinen Buße an die RSV. aus der Welt schaffen können. Sie setzten sich aber aufs hohe Pferd, und so kam die Sache vor den Gemünder Richter. Mathias erhielt wegen gefährlicher Körperverletzung und Hausfriedensbruchs eine Woche Gefängnis, Jakob kam mit 25 Mark Geldstrafe davon. Die Mechernicher Vergarbeitersiedlung Mechernich: Auf der Heerstraße wurde vor etwa einem halben Jahre der erste Spatenstich zu einer Waldsiedlung für Bergarbeiter getan. Von mehreren Unternehmern wurden die Bauten aufgeführt, die jetzt ihrem Ende entgegen gehen. Man hofft bis Mitte Februar alle Häuser bezugsfertig zu haben. Damit ist Mechernich um ein kleines Ortsviertel reicher geworden, das jedoch Aussichten hat, sich in nächster Zeit nach drei Seiten hin zu erweitern. Die Grundstücke stellte die Gewerkschaft Mechernicher Werke den Siedkern unentgeltlich zur Verfügung. Dorfgemeinschaftsabend in Kuchenheim Kuchenheim: Zu einem Dorfgemeinschaftsabend versammelte sich im Saal Seifert ein großer Teil der Bevölkerung. Im Mittelpunkt der neuartigen Veranstaltung stand ein Vortrag des Hauptlehrers Paffenholz. Er führte mit Lichtbildern die Anwesenden durch die Straßen des Ortes und die Umgegend, sprach über die Geschichte Kuchenheims und alte Sitten und Gebräuche, alte Originale usw. Darbietungen des Mandolinenorchesters, Volkstänze und humoristische Vorträge heimischer„Fachkenner“ ließen bald alle Herzen in schöner Gemeinschaft zusammenschlagen, im kleinen ein Bild der Einheit, wie wir es im großen an unserm Volk oft schon bewundert haben. „Kommern macht Geschichte“ Kommern: Unter diesem Motto wird am Sonntag, 13. Februar ein Dorfgemeinschaftsabend veranstaltet, der als Musterabend gedacht ist und richtunggebend sein soll für die Veranstaltung derartiger Abende in anderen Ortschaften. Zahlreiche Vertreter der Gauwaltung, der Kreiswaltung und benachbarter KdF.=Ortswaltungen haben ihr Erscheinen zugesagt. Hauptlehrer Ehrlich hat für diese Musterveranstalkung ein Textbuch geschrieben das manche Begehenheit. Kommerns Geschich aus Kommerns Grschugte dis um den Franzoseneinbruch enthält. Von zahlreichen Laienspielern werden diese Begebenheiten, darunter Kommerner Gerichtsbarkeit vor hundert und mehr Jahren, in einem Theaterstüch aufgeführt Bürgermeister Weidner ist in zahlreichen Proben bemüht, der Veranstaltung einen schönen Erfolg zu sichern. Die R6Z.=Schäserei geschlossen Schleiden: Um ein Uebergreifen der Maul= und Klauenseuche auf die NSV.=Schafherde auf der Dahlemer Binz zu verhüten, hat die Kreisamtsleitung der NSV. das Betreten des Schäfereigeländes mit sofortiger Wirkung für Jedermann verboten. Selbst Besucher, die zur Besichtigung der Schäferei von weit her kommen, können zur Schäferei nicht zugelassen werden. Dr. Hartig geht als Landgerichtsrat nach Köln Gemünd: Amtsgerichtsrat Dr. Günther Hartig hat zum 1. März d. I. eine Berufung als Landgerichtsrat nach Köln angenommen. Er war seit mehr als drei Jahren am Gemünder Gericht tätig und Leiter des Entschuldungsamtes. Vom Luftschutz in Rheinbach Rheinbach: Die Gemeindegruppe Rheinbach im Reichslustschutzbund teilt mit: Es sind in Rheinbach Beratungsstellen für den Luftschutz eingerichtet worden. Die Beratung erfolgt kostenlos. Beratung für allgemeine Luftschutzangelegenheiten: jeden Dienstag und Freitag von 18 bis 19 Uhr auf der Geschäftsstelle in Rheinbach, Münstereiseler Straße 9, Fernsprecher Rheinbach 373. Berater: Gemeindegruppenführer Peter Schmit. Beratung für Ausbildung. Schutzraumbau und Verdunkelung: jeden Dienstag und Freitag von 18 bis 19 Uhr in Rheinbach, Martinstraße 19a, Fernsprecher Rheinbach 276. Berater: Ausbildungsleiter und Bauberater Josef Eschweiler. Beratung für„Die Frau im Luftschutz": Jeden Dienstag und Freitag in Rheinbach, Nachener Straße. Beraterin: Frauensachbearbeiterin im RSB., Frau Else Arlt. Wirtschaftsleben Berliner Börse vom 20 Jan. 1958 Festvers. Werte Di. Ablös.-#l. mnit 49s.* 6½4% KeichsbahnSchafzanw 35 414% ReichsbahnSchatsanw 36 191 Ronner Stadt Anleihe*### 6½% 181 Bonner Stailt Anleihe" 25 644%5(8) P. LA PTS A. Pta R 19 64%(70 P. LA PEA A Pfd. R. 21. 644% 180 P,.A PTG. A. Komm. 6 R. 21 644%(M Pr. O. R Opfdhr 28 18 PLAnfd. A 77. M 4½%(80 Rh. Weatf, Gold 4. 6. in. 12 2f 414% Westd Rod. 0. Pf. 8.—12. 16%) Verkehrs-Aktien Hamburz Amerike Hamburg Bütdlam. Norddentecher Llogt Banken Allg D Credit Berl Handels-GI. Commera a Priv. Deutsche Rank und Diek(esellach Dresdner Rank Reichennuk Weatd Rodenkr Industr.-Aktien Auchen Münchon*, Acenmulat. Fahr. A. R 0. Augeburz Nürnberg Basalt-Aktien Lins Reinberg Bergmann.„ Elektr Berl Maschinen Rau „unner Berzwerka u Hütten Verein“ Brannk Znh. Akt##### Buderue Eisen Charlottenb. Wanser Chem. v. Hey len Chem Albert C. Gummi W. Hann Dahlbusch Bergw.“ Daimler Bena Demag A. 0 Aktien D All. Telegr. Deutsche Cont. Gas Deutsche Erdöl Deutsche Gold a. BIlh-Scheide Anst Deutsche Kabelw 130.12 101.— 99.87 100— 100 99 25 100— 100— 100.— 100.— 82.50 83 50 10 871 126 121 25 197„ 112 75 11 626 124 1045— 205— 11630 129 75 1411— 143— 134 25 139.129. 10.50 141 80 6 191876 3— 1 75 95 121 144 25 252.— Disch. Linoleum W Dtech Spiegelglas Dortmander Aktien Dortmander Unlon ürener-Mein!! Dynamit Nobel Elektr. Lieferungen EI. Licht s. Kraft Farbenindustrie Feldmühle- Papter Fellen u Quilleaume f. ei Untera. ias Schalte Goldschmidt Tb. Hackethal Harnener Berghau Hligers Akt. tten. Hoesch K. Neuessen Hubertne Braunz Ise Berghau Kalle Aschereieben Keramag Klöckner Werke Kokaw,& Chem. F. Kronnrinz Metal! Laurahütte Lorenz C. Mannesmannröhren Metallgesellschaft Orenstein e Koppe! Rangamn Farben Rhein Braunkoblen Rhein. Btahlwerke Rh. Weatt Kalky Rh. Weatf. Elektr. Rieberk Montang Roddergrube Brühi Roaitzer Zucher Rütgerwerke Saladetfurth Kall Saratt! 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Amerika.48.48 Belgien 42.•2 42.10 England 12.41 12.44 Frankreich 8 35.36 Metallbörr 54.50 Koanichot, 96.99 b0 e. br. 1131- 1 Aüiber# Sorren bot 39 50-42 50 Berliner Börse Entgegen den vordörslich gehegten Erwartungen lagen die Aktienmärkte am Börsendeginn eher etwas schwächer, obwohl unter dem Eindruck des ausgezeichneten Anleiheerfolges ein freundlicher Grundion durchaus nicht zu verkennen ist. Die Eindußzen waren in der Hauptsache auf Abgaden für Rechnung von Sperrmarkkonten zurückzuführen, die bei bescheidener Kaufneigung vielsach nur bei weichenden Kursen Unterkunft sanden. Sonderbewegungen waren nicht zu verzeichnen. Eine Beruhigung ist bei AEG. eingetreten, die widerstandssähig blieben. Am Rentenmarkt ermäßigten sich Reichsaltbesitz um 15 Pfennig auf 130,10. Die Gemeindeumschuldungsanleide verharrte auf dem seit Tagen eingehaltenen Stand von 95,10. Im Verlauf blied es an den Aktienmärkten sehr ruhig, was meist wettere kleine Einbußen zur Folge hatte. Farden gaben bis auf 160 nach. Am Kassarentenmarkt zeigte sich regeres Interesse für Stadtanleihen. Gegen Börsenschluß kamen kaum noch Umsätze von Belang zustande. Die Kurse konnten sich im allgemeinen behaupten. Expreßgutverkehr erreicht seinen höhepunkt " Der Güterverkehr sank im Dezember 1937 im Reichsbahndirektionsbezirk Köln nur gering ab.. Die Zahl der zur Beladung gestellten Wagen fiel gegenüber November nur um 10000 Wagen und gegenüber dem Spitzenverkehrsmonat Oktoben um 43000 Wagen. Auch im Stückgüterumschlag war der jahreszeitliche Rückgang nicht bedeutend. Wie üblich erreichte der Expreßgutverkehr im Weihnachtsmonat seinen höchsten Stand. Er überstieg den des November um nicht weniger als 56,4 Prozent den vom Dezemben 1936 noch um.6 Prozent. Die Tagesspitzenleistung wurde in Köln Höf. am 22. Dezember 37 mit insgesamt 53 900 behandelten Stücken(Versand, Empfang und Durchgang) erreicht. Sie übertraf die des 22. Dezember 1936 um rund 12 000 Stück. Der Reiseverkehr war mäßig, mit Ausnahme des Weihnachtsverkehrs, der gegen das Vorjahr etwa 10 Prozent stärker war. Im Dezember wurden folgende Sonderzüge gefahren: 699 Verwaltungssonderzüge, 42 Gesellschaftssonderzüge. 33. Zuteilung der Bausparkasse der Rheinprovinz Die Bausparkasse der Rheinprovinz teilte in der 33. Zuteilung 281000 RM. an 31 Bausparer zu. Außerdem stellte die Bausparkasse der Rheinprovinz auch in dieser Zuteilung wieder Zwischenkredite an die ältesten Bausparer bereit. 38 Bausparern wurden dabei 259.000 RM. angeboten. Die Zuteilungen und die Zwischenkrodite entfielen auf folgende Orte: Aachen, Abshoff. Altenkirchen, Bonn, Coenen, Tülken, Düsseldorf, Essen, Gablen, Goch, Hamborn, Holzheim, Irlich, Kempen, Kevelaer, Kleve, Köln, Korschenbroich, Kreseld, Langenfeld, Leverkusen=Schiebusch, Liblar, M. Gladbach, Münstereisel, Oberhausen, Obrighoven, Pfalzdorf. Rees, Remscheid, Solingen=Gräfrath, Straelen, Velbert, Viersen, Wesel,.=Barmen. Die Gesamtzahl der. Zuteilungen der Bausparkasse der Rheinprovinz beläuft sich demnach (ohne Zwischenkredite) auf 10 976 000 RM. an 1355 Bausparer. Wieder 2 Proz. Dividende beim Bürgerlichen Brauhaus Die Gesellschaft erzielte in dem am 30. September 1937 beendeten Gesellschaftsjahr infolge des besseren Sommerwetters eine leichte Umsatzsteigerung. Der Rohertrag wird mit 0,69 (.70) Mill. RM. ausgewiesen, dazu kommen rund 10000 (6000) RM. außerordentliche Erträge. Nach Abzug der Unkosten einschließlich 0,118(0,174) Abschreibungen,.158(0,146) Steuern,.159(0,165) Mill. RM. übrige Aufwendungen verbleibt ein Reingewinn von 36 0552(35.095) RM. zuzulglich 9954(11 658) RM. Vortrag, woraus wieder 2 Prozent Tioichende auf.60 Min. RM. Aktienkapital gewährt werden. Die Vrenührizverkäuft in der Eiser Leglanen Unsere Rohstofflage verlangt Umstellung der Landbevölkerung auf anderes Brennmaterial Aus der Eisel: Mit den ersten Wochen des neuen Jahres beginnt im Eifeler Berglande die Zeit der Brennholzverkäufe, der später die großen Nutzholzverkäufe folgen. Seit jeher bringen diese Veranstaltungen eine willkommene Abwechslung in das stille Alltagsleben der Eiselbewohner, die nunmehr ihren Bedarf für den nächsten Winter eindecken. Im Rahmen des Vierjahresplanes, der das Holz als einen der vielseitigen Rohstoffe benötigt, ist man von der Fülle des Vorrats der früheren Jahre abgekommen. Dem Brennholzeinschlag wurden auch Einschränkungen auferlegt insofern, als sämtliches dabei abfallende Holz, das als Nutzholz Verwertung finden kann, auch als solches aus dem eigentlichen Brennholzbestand ausgeschieden werden muß. Für die Gemeinden als Waldbesitzer bedeutet diese bessere Ausnutzung eine Ertragssteigerung. Anderseits bedingt die Verringerung des Brennholzvorrates eine Umstellung der ländlichen Bevölkerung auf anderes Brennmaterial— Kohlen. Briketts usw.—, denn der Eifelwald als bedeutsamer Rohstofflieferant für die deutsche Volkswirtschaft kann es heute nicht mehr vertragen, daß zahlreiche Dörfer und Gemeinden ausschließlich Holz als Brennmaterial benutzen, und so muß der Eiselbevölkerung endgültig das Vorurteil ausgeredet werden, daß Holz auf dem Lande die beste und bequemste Feuerung sei. Wildschwein griff einen Schützen an „Adenau: Ein aufregender Vorfall ereignete sich im Jagdrevier 1 Adenau. Bei einer Treibjagd auf Schwarzwild war ein Keiler krank geschossen worden. Da die Nachsuche bis zum Einbruch der Dunkelheit erfolglos blieb, begab sich der Schütze am anderen Morgen in Begleitung zweier Jagdfreunde erneut auf die Suche. Das weidwunde Tier hatte in der Nacht die kühlende Suhle im Wiesengrund aufgesucht, wo die an der Suche beteiligten Hunde nach kurzer Zeit Standlaut gaben. Die Jäger gingen dem Gebell der Hunde nach und fanden hier den angeschossenen Schwarzkittel im Wundbett. Bevor einer der Schützen den Fangschuß anbringen konnte, erhob sich das Tier mit letzter Kraft und ging zum Angriff über. Es vermochte einen der Schützen mit seinen Hauern zur Seite zu schleudern. Im nächsten Augenblick aber streckte einer der Jäger den Keiler durch einen wohlgezielten Schuß nieder. Ueber 100 Füchse zur Strecke gebracht Adenau: In den letzten schneereichen Wochen war die Möglichkeit geboten, in stärkerem Maße Füchse zu jagen. Die Jagden verliefen durchweg erfolgreich. In einigen Revieren des Jagdkreises Ahrweiler=West konnten bis zu 20 Füchse zur Strecke gebracht werden. Die Gesamtstrecke beziffert sich auf mehr als 100 Füchse. Es ist daher anzunehmen, daß der durch Füchse verursachte Schaden, der im letzten Jahr außerordentlich hoch war, in den kommenden Monaten erheblich zurückgehen wird. In diesem Zusammenhang dürfte eine Feststellung interessieren, die zeigt, daß Meister Reineke nicht nur Schaden anrichtet, sondern auch seine guten Seiten hat. Bei einem am frühen Morgen erlegten Fuchs wurden beim Aufbrechen dreißig kurz vorher vertilgte Mäuse gefunden. Weitere fünfzehn Mäuse fand man im Bau des Räubers. Statt besonderer Anzeige. Infolge eines Unfalles verschied heute, im 88. Lebens— jahre, mein lieber Mann, unser guter Vater,: Schwiegervater, Großvater und Schwager der Geheime Justizrat Drt Tneoder Wundu Amtsgerichtsrat i. R. Die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, Halle-., Berlin, Soerabaya(Java), Trier, Münster i.., den 19. Januar 1938. Die Beerdigung erfolgt in aller Stille. Das Traueramt findet am Samstag, dem 22. Januar, um 9 Uhr, in der Münsterkirche stätt. Es wird gebeten, von Kranzspenden und Beileidsbesuchen abzusehen zu wollen. Helle Freude ertüllt mich beim Gedanken an Hautjucken, Frost-Fusleiden. Ausschlag. Brand, denn Sprätin befreit mich. 50--Pack..75, 100 g.40 Mk. Drogerie Herimass, Poststr. 99 Wenn Frauen reden! und eich heute darüber einig sind, daß Dr. Burchards Blut- und DarmreinigungsPerlen so mild abführend wirken, dann sollte jeder den Versuch machen. 50 Sick. 85 Pig.— 120 Stck..80. Erhältlich in allen Bonner Fachdrogerien! Am 9. Januar ging unsere liebe, gute Schwester, Schwägerin und Tante Fradtem Anionte-Ragen in fast vollendetem 87. Lebensjahre, versehen mit den Heilsmitteln der Kirche, in die Ewigkeit ein. Ihr Leben war Arbeit, Liebe und Aufopferung für ihre Angehörigen. Im Namen der Hinterbliebenen: Josephine Hagen. Bonn, den 20. Januar 1938. Einäscherung und Beisetzung fanden in aller Stille statt. Phllosophische Gesellschaft Bonn Ortsgruppe der Deutschen Philosophischen Gesellschaft gemeinsam mit dem religionsphllosophischen Seminar der Universität Deutsche Mystik auf dem Hintergrund der Weltmystik „ Vorttag des Direktors des Seminars Prof. Dr. Gustav Mensching, Bonn Die Texte werden von Frau Ida M. Kracht und Privatdosent M." Dr. Vagn Börge gelesen mittwocn, den 26. Januar 1938, abends 20½ Uhr, Im Hörsaal 10 (neuer großer Hörsaau der Universi ät. Eintritt für Mitglieder srei. Nichtmitglieder.- RM. Studenten.90 RM. Vorverkauf und Mitgliedskarten: Buchhandlung H. Bouvier u. Co., vorm. Friedrich Cohen, Am Hof. Das wäre wag für den Vati, sagt die kleine Lieselotte, als sie hört, daß Onkel Prliz seinen Husten so schnell los geworden ist. Merken Sie bitte vor: Husta-Glyein hilft bei Husten und Verschleimung, asthmatischen Beschwerden, schmeckt gut und kostet die Flasche nur RA1.— große Plasche RM.65 ¼ Iür Spartlasche RM.25. Dose Hustabons.75, Kräuterbonbons. 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Autheutische Aufnahmen aus deutschen u hanzösischen Archiven Das Ringen um Verdun Originas-Aufnahmen der welthisterischen Kampfstätten: Port Vaux Douaumon: Thiaumont Ornes Haumont Dortklemy Toter Hionn Cauewäldchen Höhesos Jeder dieser Namen ein Dokument deuischen Heldentums! Wer bei Verdun gestanden und gekämpft hat, dem schlug das Herz im Aublick dieses Filmes und hundertmal möchte er rufen: Ja, so war es1e schreibt die Presse Freitag, den 21. Januar. P30 FTL Samstag, den 22 Januar.„##nn. K2—— Uhr Sonntag, den 28 Januar. Gbonas WenBrst Sonstag vermitag 61 Uhr: gUosnovonsratluns ROKYSEE Ain proder Eriofe: Maria Eggerth Jan Hitpun Theo Lingen Paul Kemp Knbiber der Boheme nach Pocc nis berühmter Oper entsland ein Fim, der jeden pockt und eischünert. Lachen und Weinen— Humor und ragit— wundervolle Musik— bezaubernde Lieder— unver gleschliche Darstellung. Ein Meisterwerk! 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Seite 9 Aus Dei Amgegene Ein 90jähriger Beteran in Waidorf In Waldorf am Vorgebirge wird am kommenden Sonntag der Veteran Faßbender 90 Jahre alt. Er wurde am 23. Januar 1848 in Waldorf geboren. Lange Jahre übte er das Stellmacherhandwerk aus. Als strammer Soldat trat er 1868 in das 2. Garderegiment ein und machte den Krieg 1870/71 mit. Im Vereinsleben seines Heimatortes spielte er eine große Rolle. Er ist Mitgründer des Kriegervereins, der Spar= und Darlehnskasse, die er als Rechner von 1890 bis 1922 leitete, und des Kirchenchores. Letzterer ernannte Herrn Faßbender im vorigen Jahr beim Goldenen Jubelfest zum Ehrenmitglied. Der Altersjubilar ist der letzte Veteran von Waldorf. Wir wünschen ihm von Herzen einen langen und ungetrübten Lebensabend. Mit Säbel und Zum 85. Geburtstag eines Mertener Merten: Am kommenden Sonntag feiert, wie bereits kurz mitgeteilt, Herr Gottfried Klutinius seinen 85. Geburtstag. Der alte Herr ist noch wohlauf und gesund. Sicher liegt das daran, daß er meist in der frischen Luft des Vorgebirges tätig war. Er war nämlich lange Jahre hindurch bei der Gemeinde beschäftigt und zwar immer im Außendienst. So war er zweimal Feldhüter. Auch das wichtige Amt des Nachtwächters hat er versehen. Mit dem langen Säbel an der Seite und dem mächtigen Horn unter dem Arm machte er Nacht für Nacht seine Runden durch Merten und Trippelsdorf und tutete jede Stunde einmal. Ein 35jähriger in Breuig Brenig: Am morgigen Samstag feiert der älteste Einwohner von Brenig, Herr Josef Wirtz, seinen 85. Geburtstag. Er erfreut sich trotz seines hohen Alters körperlicher und geistiger Frische. Er ist Mitgründer der Feuerwehr, an deren Aufgaben und Arbeiten er heute noch regen Anteil nimmt. Seinen Lebensabend verbringt er bei seiner ältesten Tochter. Mögen ihm noch viele Jahre in Gesundheit beschieden sein. 90 Jahre Sebastianns=Schützen in Reister Roisdorf: Die St. Sebastianus=Schützengesellschaft, der auch die Jungschützen angeschlossen sind, feierte ihren 90. Gründungstag, den ein Festgottesdienst zum Gedächtnis der Toten und für die jetzigen Angehörigen einleitete. Die Schützengesellschaft stellt sich ganz in den Dienst des Wehrsports. Auf dem neu errichteten Scheibenstand wird nach den Weisungen des Deutschen Schützenbundes eifrig geschossen. Die Feier des 90jährigen Bestehens fand in einer Festversammlung auf dem Schützenplatz ihren Höhepunkt. Abends fand ein Festball bei Jakob Pütz=Roisdorf statt. Am Festtag wurden auch der Schützenkönig Johann Sohlscheid und der Prinz der Jungschützen Christian Rech für ihren beim Königschießen 1937 errungenen Sieg gefeiert. Bunter KeF.=Abend in Duisder Duisdorf: Hier fand bei Schnitzler ein Bunter Abend von RoF. statt, der außerordentlich stark besucht war. Die Vorträge von Kau, Wilbertz, Mai und die Darbietungen der beiden Kunstfahrer— alles unter der Ansage von Bellinghausen— wurden mit Freude und Jubel ausgenommen. Dazwischen wurde nach den Klängen der Kapelle Krämer fleißig getanzt. Jeder, der dabei war, hat schöne Stunden der Gemeinschaft erlebt. Honnefs Haushaltsplau fast ausgeglichen Rückgang der Wohlfahrtsausgaben— Höhere Steuereinnahmen— Ein neuer Wirtschaftsweg Honnef: Die Ratoherren traten am Dienstag unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Schloemer zu einer Sitzung zusammen. Im Mittelpunkt der Beratung stand der zweite Nachtrag zum Haushaltsplan des Rechnungsjahres 1937. Der Haushaltsplan schloß bei seiner Feststellung im März vorigen Jahres mit einem ungedeckten Fehlbetrag von 55 626,— RM. ab, der Fehlbetrag konnte bei Erlaß der ersten Nachtragssatzung im Oktober auf 32049,— RM. herabgemindert werden und beträgt heute nur noch 8533.— RM. Die Verwaltung wird bestrebt sein, durch weitere Einsparungen den Etat bis zum Schluß des-Rechnungsjahres nach Möglichteit auSzu gleichen. Die Besserung der Wirtschaftslage ist gekennzeichnet durch das erhöhte Aufkommen an Steuern und die Entlastung beim Wohlfahrtsetat. Die Fürsorgeaufwendungen für ausgesteuerte anerkannte Wohlfahrtserwerbslose sind gegenüber 1936 um 35000 RM. zurückgegangen. Bei den sonstigen Wohlfahrtserwerbssneiscei e eichteie echsiher ir chce Einnahmen als bei Erlaß der ersten Nachtragssatzung vorgesehen. Der ordentliche Haushaltsplan schließt nach den vorgenommenen Aenderungen mit einer Einnahme von 1354 891.— RM. und mit einer Ausgabe. von 1363424,— RM. ab. Beim außerordentlichen Haushaltsplon ergeben sich keine Aenderungen. Die Ratsherren hatten gegen den Nachtragshaushaltsplan keine Bedenken zu erheben.". Nichts einzuwenden hatten die Ratsherren gegen den Verwaltungskostenvoranschlag der Städtischen Sparkasse Honnef für 1938. Die Verteilung des Reingewinnes von 22378,11 RM. ist wie folgt vorgesehen: An die Stadtgemeinde Honnef 5594 RM., an die Sonderrückstellung Beamtenruhegehaltskassefonds 3000 RM., an die Sicherheitsrücklage 13784,11 RM.— Nach-Beratung über den Tausch und Kauf von Parzellen befaßten sich die Ratsherren mit dem Projekt über den Bau eines Wirtschaftsweges. Er soll von der Mucherwiese den Berghängen entlang bis zum Menzenberg führen und in die Karl=Simrockstraße einmünden. Er bezweckt die Aufschließung von Ackergelände, verbunden mit Rodungen und Gewinnung von Ackerland. Während die Stadt Honnef als Träger der Maßnahme auftritt, erfolgt der Bau des Weges durch den Reichoarbeitsdienst. Die Kosten sind auf etwa 25000 RM. veranschlagt. Eine der wesentlichsten Voraussetzungen für die Durchführung des Projekts ist, daß die Grundstücksbesitzer die für den Weg zu beanspruchenden Flächen kostenlos abtreten. Einwendungen wurden gegen den Bau des Weges und die Aufnahme der Anleihe nicht gemacht.— Zu der Anstellung eines hauptamtlichen Leiters an der Berufsschule des Zweckverbandes Siebengebirge, zu der Verpflichtung eines Kurorchesters für die kommende Saison und zu dem Abbruch des alten Cafés und den Autogaragen im Kurgarten wurden Bedenken nicht geäußert. In den Straßengraben geraten Königswinter: Gestern kam es in Hövel=Aegidienberg zu einem schweren Motorradunfall. Ein Arbeiter aus Rauenhahn, der zu seiner Arbeitsstätte an der Reichsautobahn fahren wollte, geriet auf der Provinzialstraße in Hövel, wo diese Straße von einem Seitenweg gekreuzt wird, aus der Fahrbahn und fuhr in die Seitenstraße und dort in den Chausseegraben. Der Mann blieb bewußtlos liegen. Wie wir von anderer Seite erfahren, wurde den Motorradfahrer von einem Kraftwagen lebensgefährlich verletzt. Der Führer des Kraftwagens hielt an, fuhr jedoch in Richtung Aegidienberg— Asbach davon. Die Volksgenossen werden gebeten, eventuell den Polizeibehörde Königswinter Nachricht zu geben. Der Verunglückte hat einen schweren Schädelbruch, Verletzungen an den Zähnen sowie einen doppelten Armbruch und innere Verletzungen erlitten. Aus dem Eilzug gestürzt Königswinter: Gestern nachmittag stürzte kurz vor der Einfahrt in den Königswinterer Bahnhof eine 30jährige Dame aus dem von Köln kommenden Eilzug. Sie trug Verletzungen im Gesicht davon. Die Dame war mit ihrer Schwägerin von Düsseldorf nach Köln gekommen und von dort allein weitergefahren. Sie stand schon in der Höhe des Gaswerkes auf der Plattform des Wagens. Nachdem man sie im Krankenhaus verbunden hatte, wurde die Dame, die einen geistesschwachen Eindruck machte, in Schutzhaft genommen. Man benachrichtigte ihre Eltern, die sie mittlerweile. abholten. Die Arbeiten am Rheinufer wieder stillgelegt Linz: Das erneute Steigen des Rheinwasserspiegels führte abermals zu einer Stillegung der Uferbefestigungs= und Baggerarbeiten, die zur Betriebsaufnahme der Linzer Motorfähre notwendig wurden. Am meisten haben unter den Unterbrechungen der Arbeiten die Kraftfährer zu leiden, die nun schon seit längerer Zeit die andere Rheinseite nur auf dem Umwege über Andemach oder Bonn erreichen können. Die Lage Deutschlands in der Welt Linz: Am kommenden Samstag findet im Bürgerhause Palm eine Großkundgebung der Partei statt. Um auf den Besuch dieser Versammlung besonders hinzuweisen, veranstalteten am Donnerstagabend die RAD.=Truppführerschule und sämtliche Gliederungen der Partei einen Propagandamarsch durch sämtliche Straßen der Stadt, wobei Sprechchöre und Flugblätter auf das von Reichsstoßtruppredner Pg..o gewählte Thema:„Die mirkliche 9 der Welt“ aufmerksam machten. Kappensitzung in Dattenberg Dattenberg: In Dattenberg hielt der Karneval seinen Einzug mit einer großen Kappensitzung. Fröhliche Vorträge und eine prächtige Stimmung bewiesen, wie sehr auch„auf der Höhe“ der Karneval gepflegt wird. Zahlreiche Jubilare beim MöV.„Liederkranz“ Leubsdorf: Der bisherige Vorstand des MGV. „Liederkranz“ bleibt im Amt. Dem aus 50 Mitgliedern bestehenden Verein gehören ein 40jähriger und neun 25jährige Jubilare an. In der Jahreshauptversammlung dankte der Vereinsführer dem Chorleiter Josef Efferen für seine uneigennützige Arbeit. Die Möhnen im Karnevalstreiben Asbach: Im Gasthof Manns hielten die Möhnen ihre erste diesjährige Versammlung. Die Möhnenmutter Schmitt sprach über die Pläne für den bevorstehenden Karneval. Um dem Möhnenball eine schöne Ausgestaltung zu geben, ging der dringende Appell an die Möhnen, sich an Vorträgen und Büttenreden zu beteiligen. Junge Straßenbäume werden gepflanzt Hönningen: Nachdem vor einigen Wochen die Bäume der Kastanienallee in der Bahnhofstraße der Axt zum Opfer gefallen sind, hat die Gemeinde nun durch die hiesigen Gärtner an die gleichen Stellen junge Platanen einpflanzen lassen.— Die Bauarbeiten an dem Empfangsgebäude des Personenbahnhofs schreiten munter fort. 89 Jahre alt * Rheinbrohl: Heute vollendet Fräulein Elisabeth Bischof von hier ihr 80. Lebensjahr: Noch heute verrichtet die Altersjubilarin alle landwirtschaftlichen Arbeiten und führt ihrem Bruder den Haushalt. Burgbrohl: Da die Wälder wieder von Schnee frei sind, sind die Jagden auf Sauen eingestellt worden. Im Laufe des Winters sind bisher in den Nevieren Kell, Eich, Kruft und Nickenich nicht weniger als 42 Sauen zur Strecke gebracht worden. Ende Faauut Eindrihung der Ttoisvorfet Vrrafsschult Die Schulbeiräte des Berufsschulzweckverbandes tagken— Zur weiblichen Berufsschulpflicht Troisdorf: Die Schulbeiräte des Berufsschulzweckverbandes Troisdorf für die Gemeinden Meindorf, Menden, Sieglar und Troisdorf hatte im Sitzungssaal des Rathauses eine wichtige Besprechung. Unter dem Vorsitz des Verbandsvorstehers, Bürgermeister Schünemann, wurden eine Reihe von Angelegenheiten beraten. Der Gewerbeoberlehrer Karl Engels aus Niesky wurde zur Besetzung der siebten, hauptamtlichen Gewerbe=Oberlehrerstelle für das Metallgewerbe und die ungelernten, jugendlichen Arbeiter an der Troisdorfer Berufsschule vorgeschlagen. Größere Sorge verursachte die nach einer Verfügung des Regierungspräsidenten in Köln einzuführende Berufsschulpflicht für die weibliche Jugend innerhalb des Zweckverbandes. Da es nicht möglich ist, sofort tausend Schülerinnen aufzunehmen, sollen zunächst nur die eingeschult werden, die im kaufmännischen Beruf als Lehrlinge und Gehilfinnen tätig sind. Danach sollen auch die Arbeiterinnen und Hausangestellten herangezogen werden. Die Berufsschulpflicht für die weibliche Jugend erstreckt sich bis zum 18. Lebensjahr. Die Schulbeiräte rieten dem Verbandsvorsteher zur Einrichtung einer Gewerbe= oder Handelslehrerinnenstelle, die laut Beschluß zu Ostern 1938 auch eingeführt werden soll. Die Besetzung der Stelle wird der Regierungspräsident vornehmen. Schließlich beriet man noch über die Einweihung des neuen Berufsschulgebäudes. Das neue Gebäude soll am Samstag, 29. Januar, vormittags 11 Uhr, feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Inzwischen ist das Haus fertig eingerichtet und mit Möbeln versehen worden. Als weiterer Schulbeirat wurde der Ortsgruppenleiter der NSDAP., Pg. Schaly, berufen. Der Troisdorfer Eiselverein wanderte Troisdorf: Der Eifelverein, Ortsgruppe Troisdorf, fuhr mit der Reichsbahn nach Niederbreisig und wanderte zum Schloß Rheineck und dann über Brohl zum Kranenberg. Nach der Besichtigung von Anderach machte man in Leutesdorf noch einen Umtrunk und fuhr dann mit der Reichsbahn zur Heimat Troisdorf. Ermäßigung der Gewerbestener in Menden Menden: Unter dem Vorsitz des 1. Beigeordneten Campe kamen die Gemeinderäte zu einer Sitzung zusammen. Durch ein höheres Steueraufkommen war es möglich, die Gewerbeertrags= und Gewerbekapitalsteuer von 250 auf 180 Prozent zu senken. Für den Bau einer Siedlung mit 20 Siedlerstellen mußten noch Grundstückskäufe getätigt werden. Es steht jetzt ausreichendes Gelände zur Verfügung. Da in Menden die Wassermenge nicht ausreichend ist, wird man von Troisdorf Wasser beziehen und zwar zum Preise von 6,5 Pfennig. Allerdings muß der Vertrag der Abnahme auf die Dauer von zehn Jahren geschlossen werden. Da auch die Gemeinde Siegburg=Mülldorf mehr Wasser benötigt, wird Menden solches für den Preis von 8,5 Pfennig abgebey. Ehrenvolle Auszeichnung für einen Freikorpskämpfer Siegburg: Dem Ortsstabsleiter des Reichskolonialbundes, Ortsverbandsleitung Siegburg, Willi Reichert, wurde durch den Bundesführer des deutschen Reichskriegerbundes, SS.=Gruppenführer Oberst a. D. Reinhard, eine Urkunde verliehen, in der bestätigt wird, daß Reichert an den Kämpfen des Freikorps 1. Garde=Reserve=Division teilgenommen hat. Es wird ihm Dank und Anerkennung des Reiches aus. gesprochen, daß er freiwillig unter Einsatz von Leid und Leben das Deutsche Reich in schwerer Zeit verteidigt und geschützt hat. Einführung eines neuen Ortsgruppenleiters Siegburg: Am Dienstagabend führte Kreisleiter Marrenbach in der ersten Mitgliederversammlung der neugebildeten Ortsgruppe Siegburg=Wolsdorf den neuen Ortsgruppenleiter Müller in sein Amt ein. Vergünstigung für die Kinderreichen Siegburg: Der Direktor der Allgemeinen Ortskrankenkasse für den Siegkreis in Siegburg hat mit dem Reichsbund der Kinderreichen ein Abkommen getroffen, daß die Krankenkasse Siegburg ab 1. Februar bei den kinderreichen Familien auf die Krankenscheingebühr und der Gebühr für das Arzneiverordnungsblatt verzichtet. Soldene Hochzeit in Happerschoß Happerschoß: Die Eheleute Landwirt Peter Fischer I und Gertrud Fischer geb. Schumacher begehen heute im Kreise ihrer Familie das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubelbräutigam ist geboren am 16. Dezember 1860, die Jubelbraut am 30. November 1860. Beide sind noch außergewöhnlich geistesfrisch und rüstig und verwalten mit Umsicht noch Tag für Tag ihren durch eisernen Fleiß und Sparsamkeit aus den kleinsten Anfängen entwickelten wohlbestellten Bauernhof. Durch ihre stete Hilfsbereitschaft erfreuen sich die wackeren Leutchen, auch über die Grenzen der Dorfgemeinschaft hinaus allgemeiner Beliebtheit. Sie sind seit Jahrzehnten treue Bezieher unserer Zeitung. Infolge von Trauerfällen sieht das Jubelpaar— eine kirchliche Feier ausgenommen— von allen äußeren Festlichkeiten ab. Aus dem Vröler Vereinsleben Bröl: Der Männer=Gesang=Verein„Eintracht“ hielt kürzlich seine Jahreshauptversammlung ab. Zum neuen Vereinsführer wählte man Heinrich Felder, der die Mitarbeiter im Amt bestätigte. Man beschloß, am 13. Februar den alljährlichen„Bunten Abend“ abzuhalten.— Auch der Theaterverein Urania hielt seine Jahreshauptversammlung ab. Nach dem Geschäfts= und Kassenbericht ernannte der Vereinsführer zum neuen Schriftführer bezw. Kassierer Karl Müller und Hans Franken. Ein Milchfälscher überführte sich selbst Als das Gericht sich dafür interessierte, stieg der Fettgehalt der Milch— Gefängnis und Geldstrafe Wissen: Gegen einen Landwirt aus Sörth bei Altenkirchen war Anzeige wegen Milchfälschung erDageshostischlbk=de. 5a=Kuteit,ggorden Schon einmal hatte sich der Strafrichter. ###gercht Altenkirchen mit der Sache belaßt. Nun wurde die Verhandlung gegen den Angeklagten weitergeführt. Das Gericht hatte die Erhebung weiterer Beweise für erforderlich erachtet, um zu einer restlosen Klärung der Angelegenheit zu gelangen. Man trat deshalb erneut in die Beweisaufnahme ein. Der Beamte der Klever Kontrollvereinigung, als Zeuge vernommen, sagte aus, daß die von dem Angeklagten gelieferte Milch schon seit November 1936 verdächtig gewesen. sei. Die Milch habe einen Fettgehalt von durchschnittlich nur 2,6 Prozent gehabt. Die Richtigkeit der Angaben des Zeugen ergab sich auch aus dem von ihm vorgelegten Kontrollbuch. Die darin enthaltenen Aufzeichnungen brachten darüber hinaus aber ein besonders erschwerendes Moment ans Tageslicht: daß der Fettgehalt, der fast ein ganzes Jahr durchschnittlich 2,6 Prozent betragen hatte, sprungartig auf über 3 Prozent gestiegen war, nachdem die Staatsanwaltschaft den Milchlieferungen des Angeklagten ihr Interesse zugewandt hatte. Der Vertreter der Amtsanwaltschaft hielt den Angeklagten damit für restlos überführt und beantragte Gefängnis und 600 Mark Geldstrafe. Das Urteil lautete auf einen Monat Gefängnis und 600 Mark Geldstrafe. In der Urteilsbegründung stellte der Vorsitzende fest, daß die Beweisaufnahme nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür ergeben habe, daß eine dritte Person die Verwässerung der Milch vorgenommen haben könne. Im geldenen Kranze Wissen: Am Sonntag ist es den Eheleuten Ferdinand Wingendorf und Frau Linna geb. Bender von hier vergönnt, das Fest der goldenen Hochzeit zu begehen. Die Jubelbraut steht im 73. und der Jubelbräutigam im 80. Lebensjahr. Ueber 50 Jahre lang übte der Jubelbräutigam den Beruf eines Dachdeckermeisters aus. Daneben betrieb er Landwirtschaft, in der er heute noch tätig ist. Jahrzehnte lang war er im Wissener Schützenverein tätig, zuletzt als Schützenoffizier. der Gemeinde Beuel Die 1. Große Bürgersitzung in Sicht Der Tag der Ueberraschungen Beuel: Die Anstrengungen des Vaterstädtischen Vereins um die Wiederbelebung des einheimischen Karnevals sind von Erfolg gewesen. Bemerkenswert ist der Widerhall bei den alten wie auch bei den jungen Karnevalisten, die sich anschicken, würdige Nachfolger einstiger Karnevalogrößen zu werden. Die Vaterstädtischen haben nichts unversucht gelassen, die Festräume vorteilhaft zu verwandeln. Mehrere Lautsprecheranlagen werden dafür sorgen, daß die Verbindung zwischen dem Senatorentisch, den Vortragenden und dem Publikum nicht abreißt. Die erste Sitzung wird fast ausschließlich mit bekannten und auch unbekannten einheimischen Kräften gestaltet. Dabei schalten sich die Stadtsoldaten und die Damenkomitees in hervorragender Weise ein. Alleg in allem, man verspricht viel und wird auch viel halten. Motorrad rast in die Dreiecksanlage Beuel: Ein schwerer Motorradunfall trug sich in der Nacht zum Mittwoch an der Dreiecksanlage zu. Ein Motorradfahrer, der von Bonn kommend nach Königswinter wollte, fuhr mit greßer Wucht in die tiefliegende Dreiecksanlage, stürzte dabei und zog sich eine schwere Gehirnerschütterung zu. Der Verunglückte wurde sofort ins Beueler Krankenhaus gebracht. Preisschießen für das WhW. Beuel: Die Kriegerkameradschaft von Schwarz= und Vilich=Rheindorf wird am Sonntag in der Halle der Wirtschaft W. Assenmacher ein Preisschießen für das WHW. abhalten. Alle Bürger des Ortes sind herzlichst dazu eingeladen, besonders die Jugend. Schöne Preise sind ausgesetzt. Das Schießen findet von 11 bis 17 Uhr statt. Anschließend Generalappell und Preisverteilung. Sperrung einer Fußgängerbrücke Breuel: Die links der Hauptstraßenunterführung über das Bahngeleise führende und in die Auguststraße einmündende Fußgängerbrücke ist vor einigen Tagen polizeilich gesperrt worden. Grund der Sperrung war der schlechte Zustand der Holzdielen, die infolge der jahrelangen Benutzung und der Witterungseinflüsse brüchig geworden sind und darum eine große Gefahr für die Fußgänger bedeuteten. Da die Benutzung der Brücke in den letzten Jahren sehr zurückgegangen ist, wird über ihren weiteren Fortbestand noch entschieden werden. Eine gemeine Tat Wissen: Ein gemeiner Streich wurde bei einem Landwirt in Hahnhof bei„Wissen perübs AnbekanntePersonen zertrümmerten einen neuen Pfhg des Lau### wirts vollständig. Die Gendarmerie verfolgt eine bestimmte Spur. 81 Jahre alt Wissen: Heute feiert Witwe Josef Hahmann in der Kreisstadt bei bester körperlicher und geistiger Frische ihren 81. Geburtstag. Die Greisin erfreut sich allgemeiner Beliebtheit. Des neue Sportplatz in Betzdorf Betzdouf: In den Eichen am ehemaligen Kolpingsplatz erschallt seit einigen Tagen die Axt. Holzhauer legen Bäume um, die im Planum der erweiterten Sportplatzanlage stehen, die hier im Frühjahr gebaut werden soll. Die Bauarbeiten werden bereits in nächster Zeit aufgenommen. Seuchenbestimmungen für das Vieh beachten! Wegen Ausführung von Klauenvieh aus einem Beobachtungsgebiet verurteilt Altenkirchen: Auf Grund des Viehseuchengesetzes von 1909 hatte der Landrat in Altenkirchen am 8. Januar d. I. eine Anordnung erlassen, wonach aus den bekanntgegebenen Sperr= und Beobachtungsgebieten des Kreises Altenkirchen kein Klauenvieh ausgeführt werden durfte. Ein Bauer aus dem Ort Backsen führte nun trotz Kenntnis der Anordnung am 10. Januar zwei Schweine und ein Kalb nach Obererbach aus. Dieses leichtsinnige und gefährliche Handeln brachte den Bauer vor den Strafrichter. Das Schöffengericht verurteilte ihn im Schnellverfahren wegen Vergehens gegen§§ 19, 74 des Viehseuchengesetzes zu 250, Mark Geldstrafe, ersatzweise zu 25 Tagen Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte zwei Monate Gefängnis beantragt. Die älteste Parteigenossin feiert 84. Geburtstag Eitorf: Die älteste Parteigenossin der Ortsgruppe Eitorf Frau Benkowitz konnte ihren 84. Geburtstag feiern. Die Jubilarin nimmt noch regelmäßig an den Heimabenden des Deutschen Frauenwerks und den Veranstaktungen der Partei teil. Kontrollmeldung der Wohlfahrtserwerbslosen Neunkirchen: Am Mittwoch, 26. Januar, findet dei der Hilfsstelle des Arbeitsamtes vormittags 9 Uhr die Kontrollmeldung der Wohlfahrtserwerbslosen und anschließend der Arbeitslosen= und Krisenunterstützungsempfänger statt. Soidene Hochzeit in Euskirchen phot. Kaul, Enskirchen. Euskirchen: Die„Eheleute Wilh. Müsseler und Gertrud geb. Rosenbaum aus Euskirchen, Grünstraße, feiern am morgigen Samstag das Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubilar ist 76, die Jubelbraut 73 Jahre alt. An der Feier nehmen 7 Kinder, 14 Enkel und 2 Urenkel teil. Seite 10. Nr. 16 047 General=Anzeiger für Zonn und Amgegend] Vonner Nachrichten 21. Januar 1933 Das Patronatsfest der Remagener Sebastianusschützen Rege Tätigkeit im vergangenen Jahr— Eine fröhliche Jamilienfeier mit den Angehörigen Remagen: Nach alter Sitte fand am Vorabend zum Patronatsfest der Sebastianusschützengesellschaft im Vereinslokal Faßbender die Jahresgeneralversammlung statt, an der auch die Familienangehörigen der Schützen teilnahmen. Als Gäste waren erschienen dev Ehrenpräsident der Gesellschaft, Bürgermeister Dr. Kemming. ferner Dechant Dr. Petevs und zahlreiche Vertreter der Vereinigung Heimattreuer Remagener aus Köln. Ferner nahmen u. a. der Unterkreisschützenführer Josef Mertens aus Ahrweiler und der Kreisschießmeisten Hans Demmer, Bad Neuenahr, teil. Vereinsführer Josef Gemein erstattete den Jahresbericht. Die Sebastianusschützengesellschaft hat im vergangenen Jahre den Schießsport als erste Aufgabe der Vereinigung treu gepflegt. Auf eine 25jährige Mitgliedschaft können die Schützenbrüder Schießmeister Joh. Fuchs und Kassenleiter Wilh. Becker zurückblicken. Sie wurden durch Verleihung der SilberEhrenmedaille ausgezeichnet. Im vergangenen Jahre wurde ferner mit dem Bau des neuen Schützenhauses auf dem Schützenfestplatz begonnen. Der Bau ist im Rohbau fertig, die Einweihung wird in den nächsten Monaten erfolgen. Die Kassenverhältnisse sind gesund. Stadtarchivav Langen aus Remagen hielt einen Vortrag über das Eisenbahnwesen im Amt Remagen. Schützenkamerad Brungs aus Köln übermittelte die Grüße der Mülheimen Schützengesellschaft und der Schützengilde Köln=Poll. Er ging dann auf die Bedeutung der Eingliederung des Schießsportes in den Reichsbund für Leibesübungen ein. Als besondere Anerkennung überbrachte er der Schützengesellschaft Remagen eine Ehrenscheibe der deutschen Sporthilfe, die als ersten Schmuck im neuen Heim der Schützengesellschaft Verwendung finden soll. Stadtoberinspektor Heinrich Langen(Köln) überbrachte die Grüße der Vereinigung Heimattreuen Remagener in Köln, die bereits über 100 Mitglieder besitzt. Unterkreisschützenführen Mertens sprach der Schützengesellschaft Remagen seinen Dank für die treue Mithilfe im vergangenen Jahre aus und gab dann einen Ueberblick über die Aufgaben des deutschen Schützenverbandes. Auch Bürgermeisten Du. Kemming und Dechant Du. Peters dankten in mehreren Ansprachen den Schützen für ihre Hilfe bei der Ausgestaltung der Feiern und für ihre Arbeit im Dienst der Wehrmachung des Volkes. Nachdem man auch der Verstorbenen gedacht hatte, begann die Familienfeier, die von M. Vogt und seinen Getreuen ihre musikalische Umrahmung erhielt. Im Vordergrund standen dann die vielseitigen Vorträge von Jupp Schmitz(Bal Godesberg), der in ergötzlicher Unterhaltung die Gäste fröhlich unterhielt. Frohe Stimmung herrschte bis in die Morgenstunden hinein. Ausbau der DAF=Grenzlandschule Bad Neuenahr Bad Neuenahr: Obwohl die hiesige DAF.=Grenzlandschule erst seit einem Jahr besteht, hat sich bei den Lehrgängen herausgestellt, daß die Schulungsräume den Anforderungen nicht mehr genügen. Es ist daher für die Anforderungen nicht mehr genügen. Es ist daher für die nächste Zeit ein weiterer Ausbau der Schule in Aussicht genommen, und zwar derart, daß die Teilnehmerzahl an den einzelnen Lehrgängen verdoppelt werden kann. Die DAF. hat sich weiter entschlossen, die hygienischen Einrichtungen zu erweitern und vor allem ein Brausebad zu errichten. Schwer verletzt aufgesunden Bad Neuenahr: Ein Autofahrer von hier fand am Mittwochabend auf der Autostraße, an der Gabelung der Ringener Straße, den Zimmermeister Pese Koch schwer verletzt auf. Er brachte ihn mit seinem Wagen ins Krankenhaus nach Ahrweiler. Dort stellte der Arzt eine schwere Kopfwunde und eine Gehirnerschütterung fest. Bis gestern mittag hatte der Mann die Besinnung noch nicht wiedererlangt. Wie das Unglück geschehen ist, konnte noch nicht festgestellt werden An der Unfallstelle fand man zwei größere Blutlachen vor, die zu der Vermutung Anlaß geben, daß der Verunglückte angefahren und dann zur Seite geschafft wurde. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Vier Morgen Brachland kostenlos Bad Neuenahr: Die Gemeindeverwaltung bietet erwerbslosen Volksgenossen vier Morgen Brachland kostenlos zur Benutzung für die Zeit von fünf Jahren an. Interessenten wollen sich umgehend auf dem Rathaus, Zimmer 12, melden. Das Wildschwein, das ein Dachs war. Ein Rheinbacher stand wegen Tierquhlerei Rheinbach: Allabendlich läßt der Landwirt M. in Rheinbach seinen Hund von der Kette, um ihm ein wenig Auslauf zu gönnen. Eines Abends schoß der Hund, kaum freigelassen, auf ein anderes Tier los, das M. gleichfalls für einen Hund hielt, und biß sich an ihm fest. In der Finsternis entspann sich ein wütender Zweikampf zwischen den beiden Tieren.., der seinen treuen Hofhund schützen wollte, griff zu einem Spaten und schlug auf den Angreifer ein. Da das fremde Tier unter den unbarmherzigen Spatenhieben grunzende Laute von sich gab, meinte., ein Wildschwein vor sich zu haben. Er verfolgte die beiden Tiere, die den Schauplatz ihres Kampfes auf das Nachbargrundstück verlegt hatten und schlug auf das vermeintliche Wildschwein so heftig mit dem Spaten ein, daß dieser in Stücke ging. Hinzukommende Nachbarn erkannten im Schein einer Taschenlampe in dem Tier einen Dachs. Obwohl dieser inzwischen von dem Hund abgelassen hatte und trotz der Aufforderung der Nachbarn, das rohe und tierquälerische Vorgehen einzustellen, bearbeitete M. den Dachs weiter mit dem Rest des zerbrochenen Spatenstiels bis das Tier in den letzten Zügen lag. Der herbeigerufene Stadtförster gab ihm den Gnadenschuß. M. erhielt wegen Ein rabiater Freier stand vor dem Euskirchener Gericht Geld von der früheren Braut an sich genommen und in Bonn verjubelt „Euskirchen: Der noch junge Josef W. aus Königswinter hatte in Enzen ein Verhältnis mit einem Mädchen. Im vergangenen Jahre ließ er das Mädchen im Stich und verlobte sich mit einem anderen. Dabei fand er nicht einmal den Mut, seiner Braut Mitteilung davon zu machen, ließ sie also in dem Glauben, das alte Verhältnis bestehe noch. War das allein schon eine Unverschämtheit, so erlaubte er sich am 1. Mai noch eine größere. Mit einem Freund fuhr er wieder zu dem Mädchen hin und tat, als ob alles in Ordnung sei. Als das Mädchen dann einmal das Zimmer verließ, nahm er sich die Handtasche und eignete sich 30 Mk. — den ganzen Monatslohn— an. Das Mädchen bemerkte das und bat um Rückgabe des Geldes, aber Johann forderte das Geld für sich. Es sei doch einerlei, ob er oder das Mädchen das Geld auf die Kasse tue. Schließlich willigte das Mädchen ein und Johann fuhr mit seinem Raub— denn anders kann man das nicht bezeichnen, nach Bonn und Dollendorf, wo das Geld an einem Abend verjubelt wurde. Allmählich merkte nun das Mädchen, wie es betrogen wurde und erstattete Anzeige. Josef erhielt einen Strafbefehl über 2 Wochen Gefängnis, gegen den er Einspruch einlegte. Er behauptete, das Mädchen habe von der Sache gewußt und auch sein Geld zurückerhalten. Das stimmte, nur vergaß Josef zu bemerken, daß er das Geld erst zurückerstattet hatte, als das Strafverfahren gegen ihn im Gange war. Im übrigen hat er das Mädchen mit falschen Vorhaltungen dazu überredet, ihm das sauer verdiente Geld zu überlassen, und gegen solche Raubritter kennen weder die Anklagebehörde noch das Gericht Milde. So blieb der Strafbefehl bestehen, und Johann hat nur noch das Vorgnügen, die entstandenen Kosten zu zahlen Copyright Helga Baders geb. Mahn, Leipzig A 24 Dann pilgerten wir langsam durch die Wälder, auf sanften Waldwegen, die eben und schattig waren. Wir vermieden das Jagdhaus und blieben im Tal. Wir tranken unseren Tee an der Saline, über deren braune Wände das klare Salzwasser rieselte— unermüdlich, melancholisch wie der Sand in einer alten Uhr. Der Garten war dumpf und voller Fliegen. Es waren viele Kinder da und kuchenessende Damen. Wir gingen an Bismarcks. Wohnung vorbei in ein Kaffeehaus am Waldrand und sahen den Polospielern auf der Wiese zu. Im Gastzimmer phantasierte ein klavierspielender Herr aus„Traviata“. Er holte aus dem verstimmten * Klavier heraus, was herauszuholen war. Leo war verdüstert. Er sprach kein Wort auf diesen Spaziergängen. Er ließ mich fühlen, daß ich eine Taktlosigkeit begangen hatte. In ihm steckte noch der Haß gegen den ehemaligen Feind— von der Front her. Er hatte ihm das Mädel damals abspenstig gemacht, und Leo hatte Jürgen dafür die Versetzung in den Schützengraben vor Lille besorgt... Doch er kam wieder und kreuzte von neuem seinen Weg. Damals ging es um mich. Und jetzt? Jetzt sollte er sich wieder von ihm zum Narren halten lassen? Leo hatte einen Landrichter aus München getroffen, einen Korpsbruder von Jürgen. Von ihm hatte er erfahren, Jürgen sei gar nicht mit der Olzewsky verheiratet. Diese Frau sei ja immer auf Gastspielreisen. Der Landrichter sagte, es sei ein Skandal, wie sich Rappard von dem Weib behandeln ließe. Das fand Leo unbegreiflich. „Er liebt sie eben“, meinte ich. „Zum Donnerwetter, dann macht man aber doch Schluß. Entweder— oder.“ Für Leo war die Welt sehr einfach. Entweder... oder! Wenn das immer so ginge! Mit uns Frauen sicher nicht. 86 Von Jürgens Uebersiedtung nach Berlin verriet ich meinem Mann nichts. Hoffentlich erfuhr er das nicht auch von dem Landrichter. Vor uns her schritt langsam und würdevoll ein vornehmer Inder, braun und hager. Er trug einen weißen Turban, ein langes weißes Gewand und einen Regenschirm am Arm. Ein Zugeständnis an das deutsche Klima. Ich hätte, ihn gern etwas fragen mögen. Die Inder sind so weise. Sie wissen Bescheid in den feinsten Nuancen der Liebe. Sie haben sogar„Lehrbücher" darüber verfaßt. Ich wollte einen Rat... meine Lage war schwierig. Ich mußte Jürgen sehen... Wenigstens ein einziges Mal noch, solangeger hier war. Er wohnte in einer Pension am Kurgarten, auf der anderen Seite des Flusses. Ich hätte ihm geschrieben, aber Leo ließ mich nicht einen Augenblick unbewacht. Ich versuchte des Abends unbemerkt aus dem Hotel zu kommen. Ich schlich mich fort und schob den heimlich fertiggewordenen Brief an Jürgen in den Kasten. Er allte mir postlagernd antworten; denn Leo ließ sich die Post jetzt immer zuerst geben. Mit 62 Jahren noch gestrauchelt Johann mußte mit 62 Jahren zuerst Bekanntschaft mit dem Gericht machen. Er hatte einem Volksgenossen eine Doch es traf keine Antwort ein. Ich lief immer wieder zur Post, so oft ich abkommen konnte, stets in Todesangst, daß jemand mich am Schalter für postlagernde Briefe sah... „Wo sind denn die Kleider, die du dir angeblich neulich bestellt hast?“ fragte Leo. Ich log... log... Heimlich, als Leos Masseur da war, lief ich zur Stadt... In einer Stunde mußte ich zurück sein. Leo erwartete mich Punkt fünf zum Tee im Kurgarten... Ich hatte Jürgen in den Wald bestellt. An die erste Bank unter der großen Eiche. Mein Herz klopfte wie einem Backfisch beim ersten Stelldichein. Damals ging man hin wie in ein Theater. Man war gespannt, wie sich alles abspielen würde. Jetzt war das alles so ernst geworden— so gefährlich. Ich wußte es. Und ich ging trotzdem... Die Stadt war staubig und heiß. An einem Haus sah ich im Vorübergehen ein Schild: Frau Schavira, Fragen an das Schicksal. Das Schild ließ mich nicht vorbei... Es hielt mich fest und zog mich hinein. Im Flur warteten auf Rohrsesseln schon ein paar Frauen vom Land, ihre gelben Körbchen am Arm und die Regenschirme. Hier regnete es viel... Sie sprachen mit gedämpften Stimmen wie vor einem wichtigen Akt beim Notar. Ich saß unter ihnen und wartete auch... Die Tür öffnete sich, eine ältere Frau erschien, hager, mit grauem Haar, im grauen Kleid. Sie fragte über die platten Bauernköpfe hinweg, was ich wünschte. Stumm hielt ich ihr meine Handflächen hin. Die Frau sah hinein.„Eine merkwürdige Hand“, sagte sie.„Die kann ich heute nicht mehr machen... Da muß ich frisch dazu sein. Dieses Zeichen hier... ein Bruch mitten in der Herzlinie... Kommen Sie morgen wieder, um drei...“ Als ich aus dem Haus trat, kam Jürgen gerade die Straße herunter, schlank, mit elastischem Gang, im hellen Sommeranzug, auf mich zu... So ging ich, ohne mich um mein„Schicksal“ zu kümmern, an jenem sonnigen Nachmittag mit Jürgen in den Wald. Ich ging auch am nächsten Tag nicht zu der Frau und habe nicht mehr erfahren, was der„Bruch in der Herzlinie“ bedeutete... *** Das Meer rollt und schäumt an die rote, steile Küste der Insel. Blauer Sonnenhimmel und duftende Heide, in die sich die alten, sauberen Friesenhäuschen ducken. Breite, sonnenüberflutete Terrassen. Die Sonne brennt auf dem roten Ziegelpflaster der Gassen. Es ist ein langer Sommer in diesem Jahr. Wir wohnen in einem großen Hotel am Meer. Um uns Nordsee und Salzduft. Auf den Wiesen grasen schwarze Schafe mit festem, rauhem Fell und weiße Pferde mit rosa Nüstern, die mich an„Fallada“ aus Prinz Karls Märchenbuch erinnern. Man hört nachts hinter den Dünen das Meer brüllen, von dem man nur einen graublauen Streifen sieht. Wir haben viele Bekannte getroffen. Man kann ihnen hier nicht entgehen. Kommt man noch so früh in die Badeanstalt, es sind schon einige da, beim Flip oder Cocktail. Filmdamen, die mit Leo einst sehr freundschaftlich gestanden zu haben scheinen er hat immer gern den Mäzen gespielt— oder den Beschützer, einige ganz junge duzt er sogar. Es herrscht hier ein noch viel freierer Te,'s in der Stadt. Man kann noch so weit in die hinausgehen, überall begegnet man Paaren. os ist es Leo zu zugig am Strand, dann sitzt man im Kurhaus zusammen oder tanzt auf irgendSpende zu überbringen und fuhr mit einem Wägelchen die Sachen dorthin. Da erregte ein Viehkessel und eine Ziegenfutterkrippe sein besonderes Wohlgefallen. Kurzerhand lud er sich die Sachen auf und verschwand Bei einem Althändler setzte er die Sachen ab und erhielt genau 1,05 Mark dafür(die Sachen hatten einen Neuwert von 20 Mark). Bald kam der Diebstahl ans Tageslicht und Johann wurde zur Rechenschaft gezogen. Still gab er vor dem Richter seinen Diebstahl zu. Daß er in großer Not war, konnte man ihn ohne weiteres glauben, und entsprechend war denn auch die Strafe. Das Urteil lautete auf 10 Mark anstelle von 2 Tagen Gefängnis. Vom Theaterverein Constantia Euskirchen: Der jüngste Theaterabend der„Constantia“ war gut besucht. Sie spielte zuerst Körners einaktiges Trauerspiel„Die Sühne“ und ein Werk „Ueber die Liebe die Pflicht". Die Spielerinnen und Spieler entledigten sich ihrer Aufgabe mit Erfolg. Konzertveranstaltung der Schüler Euskirchen: In der Emil=Fischer=Oberschule (Gymnasium) hatten die Schüler eine Konzertveranstaltung. Unter Studienrat Kraus sangen und spielten sie Werke aus der Barockzeit bis zur Gegenwart. Direktor Franke begrüßte unter den Gästen besonders den Bannführer der HJ. und den Kuraton der Anstalt, Bürgermeister Disse. In seinen Ansprache wies er darauf hin, daß es notwendig sei, neben der körperlichen und geistigen auch die musische Erziehung zu fördern.“ Luftschutzkursus fällt aus Rbeindach: Der für Dienstags und Freitags angesetzte Luftschutzkursus in Rheinbach fällt wegen der Maul= und Klauenseuche bis auf weiteres aus. Die Wiederaufnahme der Ausbildung wird bekanntgegeben. einem roten Teppich. Das fescheste Tanzlokal ist der Russische Klub. Da ist man„unter sich“. Leo tanzt gern. Er tanzt sogar leicht, trotz seiner Körperschwere oder vielleicht, nach einem physikalischem Gesetz, gerade deshalb. Er dreht sich mit den jüngsten Damen, doch er vergißt nie, mich dabei im Auge zu behalten. Es ist, als erwarte er immer noch jemand auftauchen zu sehen, den er nicht mehr zu sehen wünscht. Sein Mißtrauen ist geweckt. Er erkundigt sich:„Wer war denn vorhin der Lange, der den Tango mit dir tanzte?“ Wenn ich ihm irgendeinen Namen nenne, will er wissen, aus welcher„Gegend“ er ist. Er glaubt immer an heimliche Verschwörungen hinter seinem Rücken. Mir ist das alles einerlei. Wenn ich nur endlich etwas von Jürgen höre. Auf der ganzen Reise, währene wir fortwährend die Orte wechselten, konnte er mir nicht schreiben. Sobald wir hier ankamen, habe ich ihm nach München einen langen Brief geschickt,„postlagernd“, wie wir ausgemacht hatten. Ich habe ihn gebeten, mir gleich zu schreiben. Auch postlagernd, natürlich... Doch dieses Postamt, auf das ich jeden Morgen laufe, ist mir unheimlich. Immer steht ein Bekannter da. Neulich stand an der Schlange hinter mir ein Wiener Freund von Leo. Der höfliche Oesterreicher ließ mich natürlich vor.„Aber bitte, meine Gnädige, nach Ihnen...“ In dem Augenblick verwünschte ich seine Höflichkeit. Ich mußte nach meinem Brief fragen. Es war keiner da. Vielleicht war Jürgen gar nicht in München und mein Brief lagerte dort, Würde die Ppst ihn öffnen und ihn mir wiedersenden, wenn er ihn nicht abholte? Ich hatte mich mit„Leno“ unterschrieben, aber mein Hotel hier angegeben. Wenn die Post findig war, konnte sie sich dieses nicht ganz gewöhnlichen Namens erinnern, da mehrere Briefe in diesen Tagen an mich angekommen waren. Seit die Post damals in Baden=Baden Jürgen den Brief, den er „postlagernd“ bestellt hatte, ins Hotel brachte, habe ich alle Achtung vor ihrer Findigkeit... Ich konnte nicht schlafen. Sollte ich den Brief zurückfordern? Ihm telegraphieren? Aber wohin? Ich wollte nur ein Wort von ihm, wie es ihm ging und wo er jetzt war. Als ich wieder auf das Postamt ging, kam mir unser kleiner Liftboy nachgelaufen. „Gnä' Frau, darf ich was für Sie besorgen? Ich gehe gerade zur Post. Ich hole auch postlagernde Briefe ab. Wenn Sie mir nur einen Ausweis geben.“ Ich hatte Mühe, ihn abzuschütteln. Es holten ja viele Leute ihre Briefe postlagernd ab, die noch keine Wohnung hatten oder aus ganz harmlosen Gründen. Die aber hatten ein gutes Gewissen, die standen da und plauderten und begrüßten sich vor dem Schalter, der immer dicht umdrängt war. Zu einer anderen Stunde als vor dem Frühstück kam ich nicht los. Leo ließ mich keinen Augenblick allein. „Wohin denn so eilig? Laß uns doch zusammen gehen.“ Es war zum Verzweifeln. Dieser Brief, der nicht kam, und Jürgen unerreichbar... Leo war eigentlich ein glücklicher Mensch. Er hatte sich mit mir auseinandergesetzt, hatte mir seine Meinungen gesagt, nun waren wir„im klaren“. Doch er ließ mich keinen Augenblick im Zweifel darüber, was er tun würde, wenn er noch einmal Rappard mit mir begegnete. Das wäre das Ende! Er würde sich keinen Augenblick besinnen, ihn niederzuknallen. Und jeder würde ihm recht geben. vor Gericht— Drei= andere Sünder Tierquälerei eine Geldstrafe von 200 RM; von der Anklage eines Jagdvergehens wurde er freigesprochen. Ein unverbesserlicher Schwarzschlächter Der Metzger M. in Flerzheim fand die Zahl des Schlachtviehs, die ihm von der Marktvereinigung in Bonn monatlich freigegeben wurde, zu gering. Zunächst versuchte er es einmal„im Guten“ und erreichte auch eine vermehrte Zuteilung vonVieh. Das genügte ihm aber nicht. Als ihm die Marktvereinigung keine weitere Vermehrung der Zuteilung zugestehen konnte, entschloß er sich zur Selbsthilfe. Er kaufte von Bauern der Umgebung Schweine und Großvieh auf unter dem Vorwand, er wolle die Tiere aufziehen und mästen, und schlachtete sie heimlich in seinem Hause. Bereits im Sommer des letzten Jahres war M. wegen eines solchen Falles mit 50 RM bestraft worden. Im Herbst 1937 nahm er aber wieder zwei Schwarzschlachtungen vor, weshalb er sich jetzt vor dem Richter zu verantworten hatte. Die Metzgerei des M. war inzwischen vorübergehend von der Polizei geschlossen worden. In der Verhandlung suchte sich M. damit zu entschuldigen, daß ihm inzwischen eine weitere Vermehrung der Zuteilung zugebilligt, und damit der größere Fleischverbrauch der Flerzheimer anerkannt worden sei. Dieser Umstand konnte die Strafbarkeit der Schwarzschlachtungen aber nicht beseitigen, die mit einer Geldstrafe von 350 RM ihre Sühnung fanden. Zwei, denen der Alkohol einen Streich spielte Als der Maschinist Sch. eines Abends von seiner Arbeitsstelle nach seinem Wohnort Stotzheim zurückkehrte, beschloß er unterwegs, sich für die Arbeit des Tages durch einen kühlen Trunk zu entschädigen. Er kehrte in einer Wirtschaft ein und war bald in einem Zustand völliger Betrunkenheit. Als Sch. begann, andere Gäste zubelästigen, rief der Wirt telefonisch die Gendarmerie herbei. Sch. begegnete dem Beamten mit den wüstesten Schimpfworten und wehrte sich mit allen Körperkräften gegen den Abtransport. Nur unter Zuhilfenahme seines Seitengewehrs und der Knebelkette vermochte der Beamte' den Trunkenbold nach Rheinbach zu bringen. Die Geldstrafe von 150 RM, zu der Sch. verurteilt wurde, wird ihm Gelegenheit geben, über die Folgen übermäßiger Trunkfreudigkeit nachzudenken. Aehnlich erging es dem Arbeiter H. aus Witterschlick, der nach einem Sängerfest mit den Gästen in Wortwechsel und Streit geriet. Als der Wirt von seinem Hausrecht Gebrauch machte und dem unbequemen Gast die Türe wies, schlug dieser auf ihn ein. Einen hinzukommenden Polizeibeamten beschimpfte H. in gemeinster Weise und behandelte ihn mit Fußtritten und Faustschlägen. Nur mit Mühe gelang es, ihn aus dem Lokal zu entfernen. Er ethielt eine Geldstrafe von 150 Mark. Eine neue Brücke über die Nur Heimbach: Da nach Fertigstellung der neuen Talsperre-Heimbachnochmehr Besuch erhalten wird als bisher, wird in aller Kürze mit dem Bau einer neuen Brücke über die Nur begonnen. Sie findet ihren Anschluß direkt an die Hauptstraße. Dieser Mann kannte keine Gnade, wenn ihm ein Feind in den Weg trat. Sein verändertes Gesicht damals, als er Jürgen gegenübertrat, gab mir zu denken. An einem sonnigen Nachmittag saßen wir auf der breiten, weißen, sonnenüberfluteten Terrasse. Unten spielte die Musik, das Meer wogte vor unseren Blicken. Es waren immer dieselben glasblauen Wellen, die sich aufrollten, weiße Schaumberge auftürmten, die zusammenstürzten und auf dem feinen weißen Sand des Strandes verzischten... Wenn das Konzert im Musiktempel eine Pause machte, hörte man drinnen in der Glashalle des Kurhauses gedämpfte Tanzmusik. Plötzlich kam ein großer, schlanker Herr die breite Treppe herauf, im weißen Sommeranzug, mit leichtem hellen Filzhut und weißen Schuhen. Er. war so schön, daß die Frauen sich nach ihm umdrehten. Er war gaschmeidig und sehr elegant, doch er war es auf eine selbstverständliche Weise, es wußte es gar nicht. Er schaute über die Menschen fort auf das Meer. Einen Augenblick durchzuckte es mich: Jürgen... Irgendeine Aehnlichkeit im Gang, der Haltung war mir aufgefallen. Bei einer Bewegung seines Kopfes sah ich erst, daß es ein Fremder war. „Wer war denn das?“ fragte mich Leo. „Ich weiß nicht...“ „Du bist aber doch erschrocken?“ sagte er. Er hatte es tatsächlich bemerkt. „Ich dachte schon, es sei Rappard“, setzte er lässig hinzu und sah mich an. „Wie sollte der denn hierherkommen?“ meinte ich. „Nun, das weiß man nie. Damals tauchte er ja auch in K. unerwartet auf.“ „Der kommt nicht her“, versicherte ich ihm. „Woher weißt du das so bestimmt? Hat er es dir versprochen?“ „Davon hält ihn schon sein Takt ab.“ „Sein Takt? Na, ich danke, ein Mann von Takt benimmt sich anders. Hoffentlich habe ich nicht hier auch noch das Vergnügen.“ „Es war ein Zufall“, entgegnete ich. Er winkte ab.„Die„Zufälle' kenne ich, liebes Kind. Ich war dreißig Jahre Junggeselle.“ Ein kleiner Zeitungsjunge rief die neuen Mittagszeitungen aus, die eben mit der Flugpost angekommen waren. Leo kaufte eine Berliner Zeitung und spannte sie auf. Wir lehnten schweigend in den weißen Korbsesseln. Ich kam mir vor wie gefangen, mit zugeschnürter Kehle und zusammengebundenen Gliedern. Ich konnte mich nicht rühren, ohne daß er mich fragte:„Weshalb tust du das?“ Oder:„Weshalb drehtest du dich vorhin um? Wer ist das dort, der dich grüßte? Wer war denn dieser Herr in der Theaterloge, der dich so anstarrte?“ Das Meer war ruhiger geworden; es zog sich langsam zurück. Es hatte einen nassen, breiten Sandstreifen hinterlassen, auf dem einige Kinder liefen. Es war glatt geworden und sanft. Es„verstellt sich“, würde Jürgen sagen. Weit hinten wiegten sich ein paar Segler, ihre rostroten Segel glänzten im Licht der untergehenden Sonne. Ich hätte dort hineinlaufen und weit hinausschwimmen mögen, mit ausgebreiteten Armen, das Haar tief im Wasser... bis eine Welle mich nahm... Im Kurhaus spielte eine Kapelle. Ein Saxophon winselte und eine Geige sang:„Si'on savait...“, die zarte, schwebende Melodie eines Tangos Ich dachte an ihn— an Jürgen.... 21. Januar 1939 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Vonner Nachrichten Nr. 16 047. Seite 11 K Eine Oelquelle brennt Mitten im Zentrum von Kilgore, einer Stadt von 20 000 Einwohnern in Texas, schlagen die Flammen eines gewaltigen Oelquellenbrandes siebzig Meter hoch in die Luft. Die in Brand geratene Oelquelle=liegt mittelbar gegenüben dem Rathaus und nur kurz von einem Krankenhaus entfernt, das von anderen Oelquellen und von Oeltanks umgeben und darum in höchstem Maße gefährdet ist. Mehrere Geschäftshäuser sind bereits zerstört. Alle Bemühungen der Asbestkleidung tragenden Feuerwehrleute, dem Brand Einhalt zu tun, waren bisher vergeblich; jetzt trifft man darum Vorbereitungen, das Feuer; wenn nötig, durch eine Nitroglyzerin=Sprengung zu ersticken. Der von den Flammen bisher angerichtete Sachschaden beläuft sich auf 130 000 Dollar. Der schlagfertige Pilo. Die 10. Pariser Strafkammer hatte ihn Urteil in einer Klage zu fällen, die eine in franz. Fliegerkreisen gut bekannte Pariser Journalistin gegen den französischen Piloten Bruneteau wegen Körperverletzung erhoben hatte. Im Sommev 1937 hatte ein auf dem Flugplatz von Orly beschäftigter Mechaniker der Journalistin gegenüber behauptet, die von ihr gezeichneten Luftfahrtartikel habe ihn in Wirklichkeit Bruneteau in die Feder diktiert. Die in ihrer Berufsehre verletzte Journalistin, eine ebenso energische wie hübsche junge Frau, stellte darauf den Piloten im Erfrischungsraum des Flugplatzes zur Rede. Statt der erwarteten Aufklärung aber verabreichte Bruneteau der fassungslosen Journalistin=eine schallende Ohrfeige. Das Gericht schien den Beteuerung Bruneteaus, es sei ihm die Hand ausgeglitten, keinen großen Glauben zu schenken, denn es verurteilte den allzu„schlagfertigen“ Piloten zu 500 Franken(etwa 40 Mark) Schmerzensgeld. Jagd aus einen Autodieb Am 16. Januar wurde vor der Berliner Staatsoper die dem Opernsänger Domgraf=Faßbender gehörende grüne Limousine im Werte von 16000 Mark gestohlen. Ein Berliner sah in der Joachimsthaler Straße in Charlottenbarg den gestohlenen Wagen vor einem Hause parken und benachrichtigte einen Polizeibeamten. Bevor noch der Beamte an den Wagen herankommen konnte, fuhr der junge Mann am Steuer in schneller Fahrt davon. Der Polizeibeamte schwang sich auf ein vorbeikommendes Auto und nahm die Verfolgung auf. Die Flucht führte quer durch Berlin, bis der Wagen eingeholt und der Fahrer festgenommen werden konnte. Der Autodieb wies sich mit den in dem gestohlenen Wagen vorgefundenen Papieren aus. Auf dem Wege zur Wache, wo er einen falschen Namen angab, versuchte er mehrmals, zu fliehen. Es handelt sich um einen 18jährigen schon einmal wegen Autodiebstahls gefaßten Burschen. Der Dieb hatte das gestohlene Auto zu Spazierfahrten benutzt, dabei einen Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug verschuldet und sich durch Flucht der Feststellung entzogen. „De schlage baram vol 66 Vorschläge von Jabrikarbeitern zur Verbesserung Die Reichsbetriebsgemeinschaft 1 Nahrung und Genuß in der DAF. hat im Rahmen eines Preisausschreibens den von ihr betreuten schaffenden Männern und Frauen zwölf Fragen vorgelegt, die zusammengefaßt in der einen Frage gipfelten: Wie helfe ich dem Führer an meinem Arbeitsplatz? Die Antworten, niedergeschrieben von Volksgenossen, die täglich schwere Arbeit zu leisten haben, sind teilweise so scharf durchdacht, daß sie wert sind, auszugsweise wiedergegeben zu werden. Was kann ich als einzelner für die Betriebsgemeinschaft tun? So lautete die erste Frage. Darauf antwortete ein Schokoladenarbeitex: „Gute Leistung, Hilfsbereitschaft und Zuvorkommenheit gegen alle Glieder des Betriebes tragen zur Schaffung einer wahren Betriebsgemeinschaft bei. Schweigen zur rechten Zelt, reden zur rechten Zeit, kein sinnloses Schimpfen, ader ein hartes Wort, wenn es sein muß: damit kommt man am besten zur Verwirklichung des Wortes: Die Arbeit ist unsere Ehre!“ Weitere Fragen verlangen Verbesserungsvorschläge im Betrieb in technischer, wirtschaftlicher und sozialpolitischer Beziehung. Hier halten sich die Antworten selbstverständlich in der Mehrzahl an abzuschaffende Mißstände oder Fehler im eigenen Betrieb. Das ist nur zu natürlich und war nicht anders zu erwarten. Eine Zigarrenarbeiterin äußert sich: im Betrieb— Mitarbeiten heißt Mitdenken „Wenn ich Zigarrenfabrikant wäre, müßte jeder Lehrling Rollen und Wickelmachen lernen, dann ist er erst richtiger Zigarrenmacher. Die bisherige getrennte Ausbildung führt zu Unzuträglichkeiten: wird z. B. ein Wickelmacher, krank, so haben zwei Roller keine Arbeit. Das kommt oft vor und bringt dann Aerger, Zwietracht, Lohnausfall! Man soll nicht immer von heute auf morgen denken: eine Ausbildung im angeregten Sinne kommt auf jeden Fall der Betriebsgemeinschaft zugute, und das ist die Hauptsache!" Ein Heizungsmonteur beweist, daß er wirtschaftlich denken kann: „Es geht nicht an, daß eine alte Maschine, die irgendwo in der Ecke gestanden hat und var 25 Jahren modern war, heute gereinigt unr frisch lackiert und dann als gute, beinahe neue Maschine bezeichnet wird. Diese klobigen alten Dinger verbrauchen zu viel Kraft. Und wir brauchen unsere Kohlen anderweitig dringender!" Ein Zigarrenarbeiter meint: „Unser Tabak muß mit Devisen bezahlt werden. Man kann durch sorgsamere und sparsamere Verarbeitung viel gutmachen. Ich schlage vor: es soll auf breiter Basis eine Prämie für ersparten Tabak ausgesetzt werden; die Prämie kann sogar so hoch sein, wie der Wert des ersparten Tabaks! Denn: erstens würden wir wertvolle Devisen sparen und zugleich wäre eine Verbesserung der sozialen Lage der Arbeitskameraden festzustellen, ohn dem Betriebsführer Mehrkosten zu verursachen!" Eine andere Frage lautet: Wo kann im Betriebe gespart werden, um dem Vierjahresplan zum Erfolge zu verhelfen? Eine Arbeiterin in einer Gemüsekonservenfabrik äußert sich hierzu: „Daß wir Nahrungs= und Genußzmittel mit der größten Torgsalt zu behandeln haben, ist eine Selbstverstänglichkeit. Ich möchte aber das Augenmerk der Kameradinnen auf die sogenannten Nichtigkeiten lenken, die mit hundertsausend multipliziert ganze Waggons an Gssparnissen ergeben.“ Und dann zählt die Frau auf: Mobiliar, Geschirr, Arbeitsgerät und Kleidung peinlich säubern; Werkzeug einfetten und gut ausbewahren; Heizung nicht gedankenlos auf 70 Grad stellen, wenn draußen etliche Grad Wärme herrschen; tausend solche„Nichtigkeiten“ vermeiden, heißt praktisch dem Verderb unerbittlichen Kampf ansagen! Oder ein Sektkellereiarbeiter: „Wenn jeder mit dem ihm anvertrauten Arbeitsmaterial so umgeht, als ob es sein Eigentum wäre, könnte jeder Arbeitskamerad an der Verwirklichung des Vierjahresplanes mithelfen, ohne sich überanzustrengen!“ Zur Frage„Wie kann die Unfallverhütung gefördert und die Gesundheit der Gefolgschaft geschützt werden“, haben sich erklärlicherweise die meisten Antworten sehr eingehend befaßt. Ein Brauereiarbeiter prägte zu diesem Thema Sätze von geradezu klassischer treffender Knappheit: „Der Arbeitspratz ist keine Rumpelkammer. Jedes Stück muß seinen Platz haben, damit man nicht behindert wird. Im Arbeitsraum darf man die Gedanken nur dei der Arbeit haben. Wenn man sich so verhält, hat man die Unfallgefahr schon erheblich herabgemindert. Denn Bummelei und Gedankenlosigkeit sind Komplizen der Unfallgefahr!". 22 000 Mart Bestechungsgeidel ungenommen! Der Esch-Prozeß in Düsseldorf— Wie Stappen„vermittelte“ Nachdem an den ersten beiden Tagen im Prozeß gegen den ehemaligen Steuerdirektor der Stadt Düsseldorf, Erich Esch, der schwerste Fall, eine Unterschlagung von 600000 RM. durch Esch, verhandelt worden war, kam am dritten Verhandlungstage ein Fall zur Verhandlung, in dem Esch und dem Mitangeklagten Stappen vorgeworfen wird, 42000 Bestechungsgelder angenommen zuzu haben. Auch in diesem Fall wurde von einer Düsseldorfer Firma nach Revision eine Gewerbesteuernachzahlung von 106000 RM. gefordert. Nachdem dieser Betrag von der Firma gezahlt worden war, kündete Esch das Steuerstrafverfahren an und drohte mit einer Steuerstrafe von über eine Million RM. Nach vergeblichen Versuchen der Firma, eine erhebliche Ermäßigung dieser Strafe zu erreichen, schaltete sich auch hier wiederum der angeklagte Steuerberater Stappen ein und machte schließlich der Firma unter Bezugnahme auf den Vorschlag, mit einer Zahlung von 50000 RM. die Sache aus der Welt zu schaffen. Die Firma nahm diesen Vorschlag natürlich mit großer Befriedigung an und zahlte vorschlagsgemäß 5000 RM. Steuerstrafe an das Städt. Einziehungsamt, 3000 RM. an eine Organisation und 42000 RM. in Barschecks an Stappen.(!) Das Steuerstrafverfahren wurde daraufhin niedergeschlagen. Stappen will von den 42000 RM. an Esch 15000 RM. gezahlt haben, was dieser allerdings bestreitet. Direkte Lustverbindung Berlin—Bukarest Die 11. Internationale Flugplankonferenz der IATA (International Air Traffic Association), die am 19. und 20. Januar in Berlin im Haus der Flieger tagte, hat gestern abend ihren Abschluß gefunden. Auch diese Arbeitstagung, an der 25 Luftverkehrsgesellschaften aus 18 Staaten teilnahmen, faßte wiederum eine Reihe wichtiger Beschlüsse, die in erster Linie dem luftreisenden Publikum zugute kommen werden. Außer der neuen Verbindung Berlin—Budapest—Bukarest und der direkten Strecke Kopenhagen—Paris wird der neue Flugplan auch eine Verbindung von Deutschland nach Albanien aufweisen. Die erhöhten Reisegeschwindigkeiten der zum Einsatz kommenden neuen Flugzeugmuster werden sich in einer Beschleunigung des Verkehrs auswirken. Für die hoch beanspruchten internationalen Strecken ist eine Verdichtung des Verkehrs in Aussicht genommen. Als besonders für die Wirtschaft wichtiger Punkt ist der Beschluß aufzufassen, den Postverwaltungen anzubieten, auch zuschlagsfreie Luftpostsendungen durch das Flugzeug befördern zu lassen, sofern sich dadurch eine frühere Zustellmöglichkeit ergibt. Ein Musterbergwerk in Siegen Geschenk an das Heimatmuseum Ein alter Wunsch der Siegerländer Heimatfreunde geht bemnächst in Erfüllung. Durch eine Schenkung des Siegerländer Eisensteinvereins ist es möglich, ein kleines Musterbergwerk dem Heimatmuseum einzufügen. Die Einrichtung des Bergwerks ist so gedacht, daß es vom Keller des gegenwärtigen Anna=Helenenstiftes aus in Stollengängen und Querschlägen unter der Jugendherberge her und weiter um das Heimatmuseum verlaufen und dort wieder im Rundgang enden wird. Es soll einen Querschnitt durch das Siegerländer Bergwerksleben bieten und alles in größtmöglichster Natürlichkeit zur Schau stellen, was dem Leben der Siegener Bergknappen Inhalt geworden ist. Neun Millionen Rundsunkteilnehmer Zu Beginn des Jahres 1938 hat die deutsche Rundfunkteilnehmerzahl die Neun=Millionen=Grenze erreicht. Deutschland hat jetzt mit seiner Rundfunkteilnehmerzahl endgültig die klare Vormachtstellung unter den europäischen Rundfunkländern erworden. Trotzdem hat Deutschland noch nicht die absolute Spitzenstellung inne. England, Dänemark und Schweden sind noch immer rundfuntdichter. Das Ekreichen der Neun=Millionen=Grenze dedeutet jedenfalls für Deutschland und seine nationalsozialistische Weltanschauung einen ungeheuren Sieg. Bei der Machtergreifung Adolf Hitlers betrug die deutsche Rundfunkteilnehmerzahl 4 427 600. In fünf Jahren, nationalsoziallstischer Regierung hat sich also die Rundfunkteilnehmerzahl in Deutschland mehr als verdoppelt. Es wird angeboten: — Wir suchen zum baldigen Intrltt „Wir suchen zum baldigen, Inirli„ seep„ 6 als Assistent für unsere Versandabteilung. Herren, die im Versandsach für In= und Ausland. Zollwesen usw. gut bewandert sind und gleiche Stellungen bereits bekleidet baben, wollen schriftliche Bewerbung mit„Lehenssguet, Zeugnisabschriften und Referenzen unter Beifügung eines Lichtbildes nebst Altersangabe und Gehaltsansprüchen einreichen. Arische Abstammung Bedingung. Deutsche Rorion Geheliggaft mob., Wesseling Nachnge F, Nixch Nen.. für ein renoviertes, gutgelegenen Bierlokal in Bonn=Hoppelsdorf möglichst bald gesucht Es werden nur kautionssähige Bewerber berücksichtigt, die Erfolge nachweisen können und eine einwandfreie Fübrung gewährleisten. Angeb. u. P. 4455 an Gen=Anz In kl. gutgepfl. Haush.(2 Pers.) aub. Morgenmäschen gesucht Beuel, Kaiser=Konrad=Str. 66,.(5a Sanb. tücht. Mädchen 3·5 ale Hausarb=Zzeßfirage 10. Weien.= Kchen% für Kontor und Buchhaltung eines modernen Spezialgeschätes zu Ostern gesucht. Schriftl. Bewerbungen mit Lichtbild unt. H. R. 21 an Gen.=Anz. Hiesige Großhandlg. sucht gewandte jaug. Berkauferin mit guter Handschrift in Dauerstellung. 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Bahnhotttraße 12 Sammelruf: 3851—53 Ferngespräche 3853 Ponscheatonto Koln 19672 Bankkonte.:: Girokonio Reichsvant Bonn. Deutiche Bank u Disconio=Gesellich annaome von Zeitungsbestellungen und Anzeigen: Bonn....... Gabndofstraße 19 Kessenich...... Marlustraße## Godesverg.... Bahnhofstraße 30 Eusklrchen.„ Hgonvoistraße 13 Geuel.... Adolf=Oitler=Straße Hvertagel„ 4 84 Oberdollendorf. Hei Königswinter"„ Hauptstraße 87 Honnes......, Haupistraße 45 Stegburg Adolf=Hiler=Plavz 19 Trolsdor.... Kölner Straße 77 Hennes...... Bahndofstraße 11 Wissen. Kalser=Allee 16 bachert.“ ir 51 upistraße 87 * Links außen: Unter dem Prästdium des Direktors der Deutschen Lusthansa, Frhr. v. Gablenz, tnat im Haus der Flieger zu Berlin die 11. Internationale Flugplankonferenz der JAZA., der Vereinigung der euro pätschen Luftverkehrsgesellschaften, zur Beratung über Fragen der Flugplangestaltung für das kommende Jahr im europätschen Lufwerkehr zusammen.— Direktor von Gablenz bei seiner Begrüßungsansprache rechts neben ihm Direktor Luz und Masor Wronscy von der Deutschen Lusthansa, links Generaldirektor Joykheer v. k. Berch v. Heemsiede und Dr. Goodbuis * Links: Nach endlosen Verhandlungen und immer wieder gescheiterten Versuchen verschiedener Politiker, eine neue Regierung in Frankreich zu bilden, ist setz der bisherige Ministerpräsident Chautemps erneu: zum Ministerpräsidenten berusen worden.— Hier gewährt der neue Kabinettschef Vertretern der franzssischen Presse eine Unterredung. Die Deutsche Arbeitsfront hat jetzt in Berlin eine interessante Leistungsschau hergerichtet, deren Eröffnung in diesen Tagen bevorsteht. Sie vermittelt einen geschlossenen Ueberblick über die kulturellen Leistungen der einzelnen Aemter der DAF. und wird— lausend durch neue Modelle ergänzt— jedem Volksgenossen zugänglich sein. Auch das im Entstehen begriffene NdF.=Seebad Rügen ist auf der Modellschau vertreten, und zwar sieht man dort neben einem Modell der gesamten Anlage auch ein Zimmer in Originglausmaßen, wie es dem erholungsbedürftigen deutschen Arbeiter auf der schönen Ostseeinsel zur Verfügung stehen wird. Anten: Start der Frauen zum Eis=Schnellausen im Eis=Stadion Friedrichsbain. Frl. Casimir(links), die Rekordhalterin über 1500 Meter, siegte überlegen. * Rechts außen: Ministerpräsident Stojadinowitsch stattete während seines Staatsbesuches auch der deutie Meornacht dnen Vesuch ab und besichtigte u. a. un Fliegerborst Damm das Jagdaeschwader Richthofen. Ministerpräsident Stojadino= witsch und Generaloberst Göring verlassen den„Großen Dessauer“. —X Links: Die Themse in England führt durch den gegenwärtigen Wärmecinbruch(Schnee= und Eisschmelze) und die dauernden Niederschläge Hochwasser. Die Straßen der an dem Flusse liegenden Ortschaften sind teilweise völlig überschwemmt.„Unser Bild aibt einen Ausschnitt aus Chiswick bei London. In der Akademie der Künste sind die Arbeiten, die von Bildhauern und Architekten für den Größen Staatspreis 1937 eingereicht wurden für einige Tage zur Besichtigung ausgestellt. Unser Bild zeigt links den Architekten Ernst Petersen, den Träger des Großen Staatspreises für Architektur, rechts Rudolf Agricola, der den Staatspvreis für Bildhauer erhielt. Die Plastiken sind Arbeiten Agricolas. * Der General=Intendant Gründgens und der Staatsschauspieler Jannings besuchten das Tobis=Atelier, in dem zur Zeit der Hans H. Zerlett=Film„Es leuchten die Sterne" hergestellt wird. Von links nach rechts: Produktionsleiter Schreiber, Emil Janninas. Haus H. Zerlett, Gustaf Gründgens. Frau Zerleit im Tobis=Atelier. Oven: Der als Nachfolger Neyrus von der indischen— greßpartei jetzt zum Präsidenten des indischen nalkongresses gewählte Subhas Chandra Bose##### London, wo er sich seit kurzem aufhielt, im Flügeeng verlassen, um sich nach Indien zu begeben.— Wie Aufnähnie von Bose wurde in den ersten Tagen#### Januar in London gemacht, als der jetzt 39jährige Inder von einem vorübergehenden Kuraufenthalt in Oesterreich dorthin zurückkehrte. Seine in=London lebenden Landsleute, die in ihm schon seit langem den kommenden Führer der Kongreßpartei sahen, bekränzten Bose bei seiner Ankunft nach der Sitté ihrer Heimat. Links: Das Begräbnis des an den Folgen einer doppelseitigen Lungenentzündung verstorbenen berühmten 54—6, schwedischen Schauspielers Gösta Ekman. Scherl 5, Pressphoto 3. Schenl 2.