g9. Jahrgang vu Nr.16044 Bezugspreiß.. monatlich..4 Illustrierto" 30 feei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Bissue ngg 2 helgeid. Einzelverkauspreis 137 Srösshaltr Cuhprnz ui Teriar 720. Sclstodrk, Höder, Gadon 108 Vereins=Anzeigen Aulelck um 153 Warn Anzeigan#: mm 10.8 Fam.=Anzeigen. Nachruse mm 10.3 Stellengesuche..... om g Maistaftel.,„ Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5 Durchschn.=Aufl. XII/37 über 19 500 03 mm 18. mm 100.8 Dienstag, 18. Januge 1934 „„„„„ für Vonn und Amgegene Bonner Nachrichten Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten Gründungssahr des Verlags 1725 Drua u. Verlag: Vonnet Nachrichten Hermann Reusser, Kom.=Vei., Bonn. Geschäftsltelle Bonn a. Rb., Bahndotstraße 12. Sammelruft 3851—53. Vonischeckonto Köin 18572. Banskonten: Girokonto: Reichsvank Bonn. Deutiche Bank u. Disconio=Gesellich. Aunsome von Zeitungsbestellungen und Anzeigen: Bonn....... Baondosttraße 13 Kessenich...... Markusstraße 62 Godesberg.... Bahndotttraße 30 Eusklichen.... Bahndofstraße 13 Beuel... Adoll=Oitler=Straße 6 Overkassel...... Haupistraße 144 Oberdollendort. Heisterbachersir. 5“ Königswinter... Hauptstraße 81 Honnes.., Hauptstraße 45 Stegpure: Adolf=Hiller=Plas 1# Prolsdort. Kölner Straße 77 Hennei...... Badnhofstraße 11 Wissen........ Kalier=Aüse 16 Voltische Aussprache deim Führer Der Staatsbesuch Stojadinowitschs— Voraussetzungen für eine dauernde Freundschaft“ Der Führer und Reichskanzler empfing gestern vormittag 11.30 Uhr den Herrn südslawischen Ministerpräsidenten Stojadinowitsch, der vom südflawischen Gesandten in Berlin, Cincar Markowitsch. begleitet war, zu einer längeren politischen Aussprache, an der auch Ministerpräsident Generaloberst Göring und Reichsminister des Auswärtigen, Freihere von Neurath, teilnahmen. Anschließend an diese Besprechung nahm der Führer und Reichskanzler die Vorstellung der Begleiter des Herrn südslawischen Ministerpräsidenten entgegen und begrüßte sodann die zur Zeit in Berlin weilenden Vertreter der südslawischen Presse. Schon lange vor Eintreffen des südslawischen Ministerpräsidenten sammelten sich viele hunderte von Volksgenossen in der Wilhelmstraße, um den Gast der Reichsregierung zu begrüßen. Eine verstärkte Ehrenwache des Leibregimentes war zum Empfang des Ministerpräsidenten angetreten. Pünktlich um 11.30 Uhr traf Dr. Stojadinowitsch mit seiner Begleitung ein. Trommelwirbel klang auf und mit stürmischer Begeisterung hieß die vielhundertköpfige Menge den Gast des neuen Deutschland willkommen. Gemeinsame deutsch=südslawische Verlautbarung „Während seines Aufenthaltes in der Reichshauptstadt hatte der südslawische Ministerpräsident und Minister des Auswärtigen, Dr. Stojadinowitsch, mehrfache Unterhaltungen mit dem Reichsminister des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, über alle Fragen, die die beiden Länder gemeinsam betreffen, sowie über Fragen der allgemeinen Politik. Ferner fanden eingehende Unterredungen mit Ministerpräsident Generaloberst Göring, sowie mit einer Reihe anderer führender Männer von Staat und Partei statt. Der heutige Empfang durch den Führer und Reichskanzler schloß diese Gespräche ab und bot Gelegenheit zu eingehender vertrauensvoller Aussprache. Diese Gespräche, die in einer Atmosphäre aufrichtiger Freundschaft und vollen Verständnisses für die beiderseitigen politischen Auffassungen geführt wurden, bestätigen erneut, daß zwischen den beiden Ländern die Voraussetzungen für eine dauernde Freundschaft und eine dem Frieden Europas dienende Zusammenarbeit auf allen Gebieten gegeben sind. Auf beiden Seiten kam der feste Wille zum Ausdruck, diese glückliche Entwicklung der deutsch=südslawischen Beziehungen auch in Zukunft in jeder Weise zu fördern.“ Tee=Empfang auf der südslawischen Gesandtschaft Gestern nachmittag fand auf der südslawischen Gesandtschaft ein Tee=Empfang statt, zu dem zahlreiche führende Persönlichkeiten des geistigen und kulturellen Lebens und namhafte deutsche, südslawische und andere ausländische Pressevertreter erschienen waren. Abendempfang beim Führer Zu Ehren des südslawischen Ministerpräsidenten fand gestern abend beim Führer und Reichskanzler eine Abendtafel statt. Im Hause der deutschen Presse fand ein Empfang der südslawischen Pressevertreter durch den Leiter des Reichsverbandes Hauptmann a. D. Weiß statt. Stojadinowitsch besucht heute die Wehrmacht Der südslawische Ministerpräsident Dr., Stojadinowitsch wird heute vormittag der Luftkriegsakademie in Gatow einen Besuch abstatten. Dann begibt sich Dr. Stojadinowitsch nach Jüterbog zum Truppenübungsplatz, wo nach einer Besichtigung der Artillerie ein Frühstück im Offizierssaal der Artillerieschule Jüterbog stattfindet. Um 14 Uhr 50 tritt der südslawische Staatsmann die Weiterfahrt nach Damm zum Besuch des Jagdgeschwaders Richthofen an. Nach einem Tee=Empfang im Offiziersheim des Fliegerhorstes Jüterbog fährt Ministerpräsident Stojadino= witsch um 17 Uhr wieder nach Berlin zurück. Am heutigen Abend wird Dr. Stojadinowitsch einer Aufführung der Oper Tristan und Isolde in der Staatsoper beiwohnen. „Zwei Männer, die sich verstanden haben“. Der Empfang Dr. Stojadinowitschs durch den Führer und Reichskanzler bildet nicht nur das Hauptthema der heutigen Belgrader Morgenpresse, sondern wird auch in allen Kreisen der Bevölkerung lebhaft erörtert. Die ganze Nation fühlt sich geehrt, weil ihr berufener Vertreter längere Zeit mit dem Schöpfer des neuen Deutschen Reiches in aller Offenheit die schwebenden Fragen besprechen konnte. Der Sonderberichterstatter der halbamtlichen Vreme irklärt, was diese Unterredung zwischen den beiden Staatsmännern bedeute, werde man erst in der Zukunft ganz ermessen können. Die Stimmung der Zusammenkunft kennzeichnet der Berichterstatter der Vreme mit den Worten:„Im großen Arbeitszimmer des Führers spürte man die neue Atmosphäre, die ohne Gift und Haß ist. Hier standen sich die Vertreter zweier gleichberechtigter Völker gegenüber. Der Führer und Dr. Stojadinowitsch trennten sich als zwei Männer, die sich verstanden haben. Das Echo in Paris Trotz der Regierungskrise findet die Pariser Presse Zeit, sich angelegentlich dem Deutschlandbesuch des südslawsichen Ministerpräsidenten Dr. Stojadinowitsch zu widmen, wobei Ausdrücke der Resignation vorherrschen. Das Journal stellt fest, die Kleine Entente richte sich nach der Achse Berlin—Rom aus. Deutschland nehme auf dem Balkan rasch den Platz ein, den Frankreich dort verloren habe. Epoque schreibt resigniert. während in Paris Ministerkrise herrsche, werde Stojadinowitsch in Berlin mit großen Ehren empfangen. Frankreich laufe Gefahr, einen Verbündeten nach dem andern zu verlieren und unterstütze das selbst durch seine ewigen politischen Wirren.„Die Südslawen“, so erklärt die Action Francaise,„wenden sich wie die Rumänen und Polen von Frankreich ab, je mehr Frankreich dem zerstörenden Kommunismus hörig ist. Die französische Regierung scheine sich um diesen. Zusammenbruch der Freundschaften und Bündnisse nicht zu kümmern. Der Wurm, der an Frankreichs Bündnissen nagt, ist nicht in Warschau, Bukarest oder Belgrad zu suchen, sondern in Paris.“ "„Lernt Deutschland kennen!“ Henri Pichot an seine Landsleute Das Oeuvre veröffentlicht einen Beitrag des französischen Frontkämpferführers Henri Pichot, der seine und der ehemaligen Frontkämpfer Beziehungen zu den deutschen Frontkämpfern sowie seine Unterredung mit dem Führer mit Befriedigung bespricht. Er geht auf die zahlreichen gegenseitigen Frontkämpfertreffen ein und fordert seine französischen Landsleute auf, mehr als bisher Deutschland zu besuchen und es so kennen zu lernen. Um Deutschland kennen zu lernen, müsse man es bei seinem Leben beobachten. Es gebe ja auch die Möglichkeit. nach beruflichen oder sonstigen Gesichtspunkten Gesellschaftsreisen nach Deutschland zu unternehmen. „Natürlich“, so fährt Pichot fort,„muß die Politik die Beziehungen zwischen den Staaten regeln. Freundschaft und Herzlichkeit erleichtern das vielleicht, treten allerdings nicht an die Stelle der Politik. Es ist Zeit für eine deutsch=französische Politik. Ich stehe auf dem Standpunkt, daß die Aussöhnung des deutschen und des französischen Volkes nahe, wenn nicht sogar schon vollzogen ist. Beide Völker haben es satt, einander zu verdächtigen. Beide wissen, daß ihnen jeder Streit den Tod bringen würde. Man muß mit dem deutschen. Volke Frieden schließen. Man möge mit Adolf Hitler sprechen. Der deutsch=französische Friede sei nicht die einzige Vorbedingung des Friedens in Europa, aber ohne deutsch=französischen gibt es keinen europäischen Frieden.“ Pariser Devisenbörse wieder geöffnet Die Pariser Devisenbörse war gestern wieder geöffnet, und der Devisenhandel wickelte sich ohne Einschränkung ab. Krise im Kreise Léon Blum gibt seinen Auftrag zurück— Chautemps wieder beauftragt— Er ist zuversichtlich Léon Blum, der gestern vormittag im Elysée=Palast zu einem neuen Empfang beim Präsidenten der Republik erschien, teilte den Pressevertretern mit, daß er seinen Versuch, eine Regierung zu bilden, aufgegeben habe. In einer Erklärung behauptete er u.., sein Versuch einer Kabinettsbildung im Zeichen der nationalen Union mit der Volksfront als Mittelpunkt sei von der öffentlichen Meinung mit Sympathie aufgenommen worden. Die Radikalsozialen hätten jedoch ihren Widerstand gegen den Eintritt von Kommunisten in die Regierung bekundet. Unter diesen Umständen habe er, Blum, auf seine Mission verzichten müssen. Kurz nachdem Léon Blum den Elysée=Palast verlassen hatte, traf dort Chautemps ein. Er hat nach seinem Besuch bei Lebrun erklärt, daß er den ihm vom Präsidenten der Republik angebotenen Auftrag zur Regierungsbildung im Prinzip angenommen habe. Er fügte hinzu, angesichts des Scheiterns der von Blum versuchten Kombination einer Erweiterung der Volksfrontgruppierung nach rechts müsse man versuchen, auf die Gedankengänge zurückzukommen, die das vorangegangene Kabinett zur Grundlage gehabt habe nämlich das Höchstmaß an gutem Willen zur Verwirklichung des durch das allgemeine Wahlrecht ausgedrückten Volkswillens. Chautemps, der am frühen Nachmittag eine Unterredung mit dem Senatspräsidenten Jeanneney gehabt hat, hatte dann eine Zusammenkunft mit den sozialistischen Parteiführern Blum und Dormoy, worauf er vor der radikalsozialistischen Kammergruppe über den Stand der Dinge berichtete. Er hat dabei besonders über seine Pläne für die Verteidigung des Franken entwickelt und mitgeteilt, er verlange sowohl von den Sozialisten, als auch von den Kommunisten, daß sie sich diesen Plänen anschließen. Außerdem hat er bei Léon Blum gegen die von den linksradikalen Parteien aufgestellte Behauptung Einspruch erhoben, wonach die Radikalsozialisten für die gegenwärtige Lage allein verantwortlich seien. Chautemps hat, wie er hinzufügte, die Sozialisten zur Mitarbeit bei der neuen Regierungskoalition aufgefordert. Die Entscheidung der Sozialisten wird durch die Haltung der Kommunisten sehr erschwert werden. Der Kommunistische Zentral=Ausschuß hat nämlich eine Entschließung gefaßt, die sich gegen die Pläne Chautemps' wendet und eine Regierungsbildung auf der festumgrenzten Grundlage der Volksfront verlangt. Chautemps von Moskau gestürzt! Das im Verlag der Wiener„Reichspost“ erscheinende „Wiener Montagsblatt“ schreibt zur französischen Regierungskrise, daß das Kabinett Chautemps von Moskau gestürzt worden sei. Das Ministerium Chautemps sei wegen seiner Außenpolitik bei den Bolschewisten mißliebig geworden. Die Sowjets verdächtigten Delbos, im Einvernehmen mit England eine Verständigung mit den Achsenmächten vorzubereiten, die Sowjetrußlands Verträge mit Frankreich und der Tschechslowakei wertlos gemacht hätten. Der französische Marxismus erhielt von der Komintern den Auftrag, auf parlamentarischem Boden zwar die Volksfront aufrechtzuerhalten, die Massen aber gleichzeitig so aufzureizen, daß die Regierung keinen anderen Ausweg habe sehen können als die Demission. Die Pariser Korrespondenten der römischen Abendblätter erklären zum Scheitern der bisherigen Versuche zur Lösung der französischen Kabinettskrise, daß die Krise ganz nach den sowjetrussischen Direktiven ihren Lauf nehme. Der Vertreter der Tribung sagt, dieses ganze politische Marionettentheater solle der öffentlichen Meinung die begonnene Durchführung des großangelegten sowjetrussischen Planes verschleiern, wobei die Sozialdemokraten Helfershelfer seien. Moskau dreht den Kreisel Es unterliegt keinem Zweifel, daß an dem dramatischen Rücktritt des Kabinetts Chautemps Moskau die Hauptschuld trägt. Nicht allein, daß die Regierung mit ihren bisherigen Bindungen auf die Dauer aktionsunfähig sein mußte, daß mit den Spargeldern des französischen Bürgertums die wirtschafts= und sozialpolitischen Experimente des Marxismus gemacht wurden. Nein, Moskau war es auch, das wieder einmal den Boden für das jetzige Chaos durch unzählige Streiks, Sabotagen und widerrechtliche Fabrikbesetzungen schuf. Wenn man sich heute die französische Wirtschaft in ihrer Gesamtheit ansieht, so ist sie trostloser und zerschlagener als zu jenem Zeitpunkt, da das Volksfrontkabinett Leon Blums sie in die Hände des Kabinetts Chautemps legte. Es ist sicherlich nicht orakelt, zu behaupten, daß Moskau nun erst recht seinen Weizen in Frankreich blühen sieht. Kommunistische Demonstrationen, die am Morgen nach dem Regierungsrücktritt von der Polizei gewaltsam zerstreut werden mußten, deuten darauf hin. Die Vernichtung aller staatlichen Ordnung ist das oberste Ziel Moskaus. Wo könnten wir es besser erkennen, als in Spanien, in dem nun seit 18 Monaten die Kriegsfurie rast. Welche Wege Moskau beschreitet, um den rotspanischen Horden den Rücken zu stärken, ist nicht belanglos. Eine„Studienkommission“ von Abgeordneten der englischen Arbeiterpartei hat sich in Rotspanien aufgehalten und dabei die Roten durch merkwürdige Geschmacklosigkeiten angefeuert. Sie versprachen sogar, sich in England für eine Aufhebung der Nichteinmischung einzusetzen! In diesem Zusammenhange verlautet, daß bereits eine zweite„Studienkommission“ von Abgeordneten der Arbeiterpartei nach Rotspanien unterwegs sei! Man versucht also in Moskau, das ist offensichtlich, auch Angehörige fremder Staaten für die bolschewistische Sache in Spanien einzuspannen. Es will scheinen, daß Sowjetrußland einen veränderten außenpolitischen Kurs einschlagen will. Man spricht bereits davon, daß die Haltung der Sowjetunion gegenüber den„kapitalistischen Staaten“ verschärft werden soll. Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum Litwinow neuerlich tot geschwiegen wird und Stalin auf den außenpolitischen Kurs unmittelbar selbst Einfluß zu nehmen wünscht. Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als daß die Sowjets noch größeren Terror, noch größere Sabotagen, noch größere Grausamkeiten und Niedertrachten in den europäischen Staaten vorhaben! Wann wird das der letzte Mann in den sog.„freien Demokratien“ endlich erkannt haben? Moskau hinter allem! Es müßte der Welt längst wie Schuppen von den Augen gefallen sein. Oder zieht sie auch aus den jüngsten Vorkommnissen in Frankreich etwa wieder keine Lehre? Sch. Vebeatsamer Ersoig der Kurionaten dei Terüer Die Celgdas- und Muletonstellung genommen— Mehr als 600 Gefangene— Fünf Flugzeuge abgeschossen überall im Reich Gastspiele der ersten Künstler Deutschlands Die Berliner Künstler auf den Bühnen der„Provinz“— Dank der Künstlerschaft für die Kunstförderung Am 24. Januar findet in Elbing(Ostpr.) ein Gastspiel des preußischen Staatsschauspiels Berlin statt, das durch die Zustimmung des preußischen Ministerpräsidenten Generaloberst Göring in großzügiger Weise sichergestellt wurde. Zur Aufführung gelangt Lessings„Emilia Galotti“ in der bekannten außerordentlich erfolgreichen Inszenierung des Generalinten= danten Gustaf Gründgens. Außer Gründgens wirken in den Hauptrollen Käthe Dorsch, Marianne Hoppe, Hermine Körner, Günther Hadank. Friedrich Kayßler, Wolfgang Liebeneiner und Bernhard Minetti mit. Hiermit beginnt eine Reihe von Aufführungen, die vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Pronaganda. durchgeführt, werden. Alle mitwirkenden. Künstler haben sich ehrenhalber zur Verfügung gestellt, um auf diese Weise ihrer Dankbarkeit für die unvergleichliche Pflege des deutschen Theaterwesens im Dritten Reich Ausdruck zu verleihen. In der Folge werden sich auch Künstler anderer führender Berliner Bühnen diesem bekennerischen Dank der deutschen Künstlerschaft anschließen, indem sie sich ebenfalls dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels für solche Gastspiele zur Verfügung stellen. Mit diesem erfolgreichen Einsatz wird den Theaterbesuchern der entfernteren Gaue Gelegenheit gegeben, die hervorragendsten schauspielerischen Kräfte Deutschlands, die sie bisher nur in den Einzelgastspielen oder durch den Film und Funk kennen gelernt haben, auf ihrer örtlichen Bühne zu erleben. Wie der um Mitternacht ausgegebene nationalspanische Heeresbericht meldet, wurde die Schlacht bei Teruel sortgesetzt. Die nationalen Truppen nahmen im Sturmangriff die bolschewistischen Stellungen bei Eeladas, die Muletonsstellung und die Höhen 1205, 1180, 1140, 1177, 1165, 1142, 1063, 1002, 1088 und 1119. Die Bolschewisten, die diese Stellungen seit über einem Jahr behaupteten, wurden vernichtend geschlage n. Die Zahl der Gefangenen übersteigt 600. Unter ihnen befinden sich viele Anführer, die die hohen Verluste der Bolschewisten bestätigen. Erbeutet wurde eine 2,4=cm=Batterie, sowie umfangreiches Kriegsmaterial, das der Feind auf der Flucht zurückließ. Die Operation wurde mit großer Genauigkeit durchgeführt und sämtliche Ziele wurden erreicht. Die nationale Luftwaffe war dem Gegner weit überlegen. Sie operierte stets über feindlichem Gebiet und hinderte die Bolschewisten am Ueberfliegen der nationalen Linien. Fünf bolschewistische Flugzeuge wurden abgeschossen. Ein Flieger sowjetrussischer Nationalität sprang mit dem Fallschirm ab und wurde gefangen. Wie er aussagte, ist er in Paris angeworben und zusammen mit einer großen Zahl aus den verschiedensten Ländern stammender Kommunisten über Barcelona und Valencia an die Front geschickt worden. Der Frontberichterstatter des nationalen Großen Hauptquartiers meldet ergänzend, daß der zweite Teil der nationalen Offensive bei Teruel nach starker Artillerievorbereitung auf 10 km breiter Front aufgenommen worden sei. Verbände von 15 bis 18 Flugzeugen, die von einer großen Zahl Jagdflugzeugen begleitet worden seien, hätten die bolschewistischen Linien unaufhörlich mit Bomben belegt. Die feindlichen Befestigungen seien systematisch zusammengeschossen worden. Die Bolschewisten hätten nur kurze Zeit Widerstand geleistet und sich dann besonders im südlichen Teil der Angriffsfront zurückgezogen. Die Muletonstellung, 10 km südlich von Celadas, die zu den am stärksten befestigten Bergstellungen der Bolschewisten gehörte, wurde von drei nationalen Kolonnen angegriffen. Unter den Gefangenen, bei denen es sich zum größten Teil um Ausländer handelt, sollen sich auch viele Senegalneger befinden. General Yagus erklärte über die Bedeutung des Erfolges: Die nationalen Truppen seien jetzt an der Teruelfront in Besitz aller die bolschewistischen Linien beherrschenden Höhen gelangt. Nationale Heidentaten in Rot-Madrid? Nach Zeitungsberichten aus Madrid sind dort 153 Personen unter der Anklage verhaftet worden, daß sie einen Anschlag auf die Behörden vorbereitet hätten. Die Times will dazu berichten können, daß die Massenverhaftungen im Zusammenhang mit der kürzlichen Explosion in der Madrider=Bahn stehen, bei der 300 bis 400 Personen den Tod gefunden haben sollen. Diese Explosion soll das Werk der sogenannten fünften Kolonne sein, jener in Madrid lebenden Nationalisten, die vom Innern der Stadt aus Franco bei seinem letzten Angriff auf Madrid zum Siege verhelfen wollen. So wird behauptet, die Angehörigen der fünften Kolonne hätten das große Munitionslager von Madrid in die Luft gesprengt. Staatliche Werke liefern an Sowjetspanien Die Action Francaise erklärt, daß bei der sowjetspanischen„Botschaft“ in Paris eine Flugzeugankaufstelle bestehe, und druckt zum Beweis die Uebersetzung eines Briefes ab, den ein Beauftragter der ValenciaBolschewisten, Carlos Espla, am 26. Juli 1937 an den Vertreter der spanischen Bolschewisten in Paris gerichtet habe. Darin sei die Rede von der Abnahme von 52 französischen Potez=Flugzeugen. Die Action Francaise hebt hervor, daß zu diesem Zeitpunkt die Potez=Werke bereits verstaatlicht waren, der Luftfahrtminister also genau Bescheid wissen mußte. WhW.=Aufruf des Reichsaußenministers Der Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr von Neuvath, erläßt folgenden Aufruf für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes: „Möge sich jeden deutsche Volksgenosse bewußt sein, daß das Ausland die Geschlossenheit und den Aufbauwillen des deutschen Volkes wesentlich nach dem Erfolg des Winterhilfswerks einschätzt. Jede Spende für das Winterhilfswerk wirbt zugleich für das deutsche Ansehen im Ausland.“ Wilhelm Filchner bei Rust Reichserziehungsminister Rust empfing gestern vormittag im Arbeitszimmer seines Ministeriums den Staatspreisträger Dr. Wilhelm Filchner, der in Begleitung seiner Tochter Erika und des Amtsleiters Leuthoff vom Volksbildungswerk der DAF. erschien. Der Minister unterhielt sich mit dem Forscher längere Zeit eingehend über seine Tätigkeit und deren Auswertung. Fürst Ernst Hohenberg zerschlägt ein Hoheitszeichen Fürst Ernst Hohenberg, ein Sohn des 1914 ermordeten Thronfolgers Franz Ferdinand, zerschlug am Sonntagabend in Wien ein Hoheitszeichen des Reiches am Hause der Generalvertretung der Deutschen Reichsbahn im 1. Wiener Bezirk. Die deutsche Gesandtschaft hat im Bundeskanzleramt Protest erhoben. Die österreichische Regierung erwiderte, daß sie sofort eine Untersuchung eingeleitet habe. Sitzstreik unter Tage Die aus etwa 300 Arbeitern bestehende Belegschaft einer Braunkohlengrube in Valdonne unweit von Marseille ist in den Ausstand getreten und hat sich unter Tage eingeschlossen. Die Arbeiter wollen auf diese Weise dagegen protestieren, daß sie nur noch drei Tage wöchentlich beschäftigt werden. Seite 2. Nr. 16 044 Generak=Anzeiger für Vonn und Amgegend! Bonner Nachrichten 18. Januar 1939 Vor 15 Jahren In diesen Tagen sind 15 Jahre vergangen, seitdem die amerikanische Besatzung ihne Zone mit dem Hauptsitz in Koblenz verließ und durch französische Truppen ersetzt wurde. Noch am 12. Januar 1923 hatte der amerikanische General Allen versucht, die Folgen des widerrechtlichen Ruhreinbruches der Franzosen durch Anregung neuer Verhandlungen zwischen den Alliierten und Deutschland zu mildern. Indes— es war zu spät. In Allens Buch Besatzungszeit lesen wir, was en Mitte Januar seiner Regierung berichtete:„Die Prärie hat Feuer gefangen, und der Wind des Hasses facht es an. Die jetzt in Ausführung begriffene Bewegung erregt die Leidenschaften bis zur Unversöhnlichkeit...“ Die Schuld war hierfür ja nicht auf deutscher Seite zu suchen, sodaß auch ehemalige Gegnen, so die Amerikaner, den Franzosen eine entsprechende Antwort erteilten. Am 24. Januar 1923 wurde die amevikanische Flagge um 12 Uhr mittags auf dem Ehrenbreitstein niedergeholt und durch die Trilolore ersetzt. Die Amerikaner machten einfach nicht mehr mit und fuhren sämtlich in ihre Heimat zurück. Die Begründung, welche die Amerikaner gaben, war nichts anderes als ein Protest gegen die Maßnahmen des selbsthervlichen Poincaré, dem die Worte des amerikanischen Staatssekretärs an den französischen Botschaften in Washington seltsam in den Ohren geklungen haben mögen. Hughes sagte dem Botschafter bei Mitteilung, daß die amerikanischen Truppen den Rhein verließen:„Die Rückberufung der Truppen soll keinen Schatten auf die amerikanische Freundschaft für Frankreich werfen. Doch gedenke der Staatssekretär die Rückberufung von dem Einmarsch in das Ruhrgebiet nicht durch einen so großen Zeitraum zu trennen, daß die beiden Ereignisse nicht mehn als Ursache und Wirkung bekrachtet werden könnten!“ Selbst eine noch so fein verschnörkelte diplomatische Redewendung kann hier nicht darüber hinwegtäuschen, daß den Frau in für ihr Vorgehen die allein mögliche Antwort er.eilt worden war. Besörderungen und Ernennungen im Heer und in der Luftwasse Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. Januar 1938 befördert: im Heer: zu Generalleutnanten die Generalmajore: Kratzert, Artillerie=Kommandeur 18; Fromm, Edes des Allgemeinen Heeresamtes: Kaempfe, Kommandeur der 31. Division; von Viebahn, Kommandeur der 34. Division; Bader, Kommandeur der 2. Division; Petzel, Kommandeur der 3. Division; zu Generalmajoren die Obersten: von Arnim, Kommandeur des Ins.=Reg. 68; Aaricola, Kommandeur der Heeresdienststelle 3, zugleich Landwehrkommandeur in Oppeln: Kübler, Kommandeur der Gebirgs=Brigade: Dr. habtl. Mundt, Kommandeur des Ins.=Reg. 66; Schaal, Kommandeur der 1. Panzerbrigade: Hoegner,.=Feldzeuginspizient 1; Nitzl, Kommandeur des Ins.=Reg. 40; Bernard, des Generalstabes der Gruppe 4: Thomas, des Generalstabes, Ches des Wehrwirtschaftsstabes im Wehrmachtsamt: Vierow, des Generalstabes des XI. Armeekorps: Weißenberger, des Generalstades an der Wehrmachtsakademie; von Mackensen, Kommandeur der 1. Kavalleriebrigade; zum Generalarzt: Oberstarzt Dr. Haürlan in der Luftwasse: zu Veneralmassteir- dit io#katteristerten Weneralmajere: Mohr; Danckelmann; . die Obersten: von Kutzleden; Schmidt; Bogatsch; Bieneck; Andrae: Sattler; den Charakter als Generalmajer erhält: der Oberst Herwarth von Bittenfeld; zum Generalarzt: den Oberstarzt Dr. Hippke. Zentrale der„Roten Hilse“ ausgehoben Neuer Schlag gegen die Kommunisten in Brasilien Die Zentrale der kommunistischen Roten Hilfe für Brasilien, die in einer Buchhandlung in Rio de Janeiro untergebracht war und von hier aus ihre Wühlereien im ganzen Lande betrieb, wurde ausgehoben. Bisher wurden acht Personen, die als politische Verschwörer bekannt sind, festgenommen. Die polizeilichen Ermittlungen dauern noch an. „Wit wonen Madel“ Reichsreferentin Julia Rnediger über die Die neue Reichsreferentin für den BdM. beim Reichsjugendführer, Jutta Ruediger, sprach im deutschen Rundfunk über die Grundsätze der nationalsozialistischen Mädelerziehung und ihre besonderen Aufgaben im Jahre 1938. Nach dem Willen des Reichsjugendführers soll jedes BdM.=Mädel an einer hauswirtschaftlichen Ausbildung teilnehmen. Damit erklärten wir nicht den Kochtopf zum Erziehungoidea!! Das politisch denkende Mädel weiß, daß jede Arbeit, sei es die der Arbeiterin, sei es die der Hausfrau, gleich wertvoll ist. Aus diesem Grunde haben wir in kurzer Zeit Reich bereits 22 Haushaltungsschulen eröffnet. In ihnen werden die Mädel ein, ganzes Jahr internatsmäßig erfaßt und bekommen dort beste hauswirtschaftliche Ausbildung, gleichzeitig werden sie sportlich und weltanschaulich ertüchtigt. Die Haushaltungsschulen haben staatliche Anerkennung und dienen als Vorschule zu sämtlichen sozialen Berufen! In diesem Jahr wird ferner noch ein silbernes Leistungsabzeichen herausgegeben, das von jedem Mädel, das besonders tüchtig und fähig ist, vom 16 Lebensjahr ab erworben werden kann. Neben erhöhten sportlichen Anforderungen wird der Grundschein der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft verlangt. Außerdem muß das Mädel einen Kursus im Gesundheitsdienst— dem ehem. UD.=Dienst des BdM. —, oder im Luftschutz mitgemacht haben. Im 17. Lebensjahr hat sich das Mädel einer Sonderausbildung im Sanitätsdienst oder in der Luftschutzarbeit zu unterziehen. Der allgemeine Dienst im BdM. umfaßt zwei Wochenstunden: Heimabend und Sport. Da besonders in den älteren Jahrgängen die berufliche Ausbildung erhöhte Zeit beansprucht und die verschiedensten Mädel zusätzliche Kurse mitmachen möchten, Auch Amerika baut 43 000=Tonner Große Aufmerksamkeit wird in London der Tatsache gewidmet, daß die Vereinigten Staaten in ihrem neuen Flottenbauprogramm die im Londoner Vertrag festgesetzte Tonnage=Grenze für Schlachtschifse von 35 000 Tonnen auf 43 000 Tonnen heraussetzen werden. Erst kürzlich hatte Japan, wie gestern gemeldet, angekündigt, daß es zwei 43.000=Tonnen=Schlachtschiffe auf Stapel gelegt habe und daß zwei weitere folgen würden. Schon nach dieser japanischen Ankündigung befaßte sich der Marinesachverständige des der englischen Regierung nahestehenden Daily Telegraph mit der Angelegenheit und kündigte an, daß England sich ebenfalls mit dem Gedanken trage, die Tonnage=Grenze in Zukunft heraufzusetzen. Die Pariser Ausgabe der New York Herald Tribune meldet, daß die amerikanische Regierung die Absicht habe, ihre Flottenpolitik in Zukunft geheim zu halten. Der englischen und der französischen Regierung würden dagegen vertrauliche Informationen zugehen. USA. baut 22 neue Kriegsschisse Der Haushalt des amerikanischen Maeineministeriums Der Budgetausschuß des Unterhauses der USA. billigte und unterbreitete gestern dem Plenum den Haushalt des Marineamtes, der die Bewilligung von 553 Millionen Dollar für das am 1. Juli 1938 beginnende Rechnungsjahr vorsieht. Dieser Haushaltsplan bedeutet ein Mehr von 27 Millionen gegenüber dem Budget des laufenden Rechnungsjahres, bleibt aber um 11 Millionen Dollar unter dem Voranschlag des Marineministeriums zurück. Der Marineetat sieht den Neubau von 22 Schiffen vor, und zwar zwei Schlachtschiffe, die etwa 71 Millionen Dollar kosten werden, ferner zwei Kreuzer, acht Zerstörer, sechs Unterseeboote und schließlich vier Hilfsschiffe. Der Ausschuß genehmigte weiter die für die Fortsetzung der Arbeiten an 70 Schiffen notwendigen vom Ausschuß vorgetragenen Mittel in Höhe von 138 Millionen Dollar. Diese Summe liegt um 10 Millionen unter dem Voranschlag. Wie man annimmt, dürfte dieses Bauprogramm infolge der für die nächste Zeit zu erwartenden Botschaft des Präsidenten Roosesormen, die swoiz sind!“ künftige Mädelerziehung im neuen Reich um ihre Berufsleistung zu steigern, wird mit Wirkung vom 20. April 1938 der Dienst der Mädel im Alter von 18 bis 21 Jahren nur noch einmal wöchentlich stattfinden. Der Pflichtsportdienst fällt von da ab fort, kann aber freiwillig im Reichsbund für Leibesübungen unter Aufsicht der Hitler=Jugend weiterbetrieben werden. Die Jahrgänge von 18 bis 21 Jahren werden damit als Jahrgänge des Sondereinsatzes bezeichnet. Am 29. April werden die 18jährigen Mädel in Sonderscharen überwiesen. Die Sonderscharen haben einmal im Monat eine politisch=weltanschauliche oder eine kulturelle Schulung, die auf das, was sie vom 10. bis zum 18. Lebensjahr gelernt haben, aufbaut und im allgemeinen dann laufend zu den Gegenwartsfragen Stellung nimmt und sich während der kulturellen Schulung auch mit Wohn= und Kleidungsfragen befaßt. Da wir in den Jahrgängen des Sondereinsatzes nur noch eine Pflichtstunde für den B0M. in der Woche haben, erwarten wir von jedem Mädel, daß es sich ganz seiner beruflichen und auch gleichzeitig der hauswirte schaftlichen Ausbildung widmet. Wenn das Mädel mit 21 Jahren den B0M. verläßt, dann soll es in jeder Hinsicht weltanschaulich gefestigt, körperlich ertüchtigt und zum praktischen Einsatz bereit sein. Dieses Mädel wird dann gern in die Nachwuchsgruppen der Frauenschaft gehen, um hier innerhalb des Frauen= und Mütterdienstes tätig zu sein. Die Aufgabe unseres Mädelbundes ist, Mädel zu erziehen zu Glaubensträgerinnen nationalsozialistischer Weltanschauung. Mädel, die eine Harmonie bilden von Körper, Seele und Geist, die durch die Gesundheit des Körpers und die Ausgeglichenheit ihres Wesens jene Schönheit verkörpern, die offenbart, daß der Mensch eine Schöpfung des Allmächtigen ist. Wir wollen Mädel formen, die stolz sind, damit sie sich einmal einen Kämpfer zum Schicksalsgefährten erwählen.“ velt zum Zwecke der Verstärkung der amerikanischen Flotte wesentlich erweitert werden. Für den Ankauf von„strategischen Mineralien“ schlug der Ausschuß dem Plenum schließlich einen Betrag von drei Millionen Dollar vor. Dieser Betrag überschreitet die Forderungen des Marinebudgets um 2,5 Millionen. Schächtverbot in Bukarest Wie Porunca Bremii mitteilt, hat der Bukarester „Oberbürgermeister das Schächten mit sofortiger Wirkung verboten. Auch aus Czernowitz wird berichtet, daß dort das Verbot des Schächtens geplant ist. Der rumänische Ministerrat beschloß, auf schnellstem Wege die Ueberprüfung der betrügevisch erworbenen rumänischen Staatsbürgerschaften durchzuführen. In Bessarabien wurde der Gebrauch der jüdischen Sprache von den Behörden untersagt. Neues in Kürze Deutschland: Am 21. Januar wird die erste Akademie des NS.=Dozentenbundes an der Universität Kiel eingeweiht. Gestern traf eine Abordnung deutscher Offiziere unten Führung des Kommandeurs der deutschen Kriegsakademie, General der Infantevie Liebmann, zu ihrem angekündigten Besuch in Warschau ein. „Auf Einladung des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe wird vom 19. bis 22. Januar der Unterstaatssekretär des englischen HomeOffice, Lloyd, verschiedene deutsche Luftschutzeinrichtungen besichtigen. Die Reichsversicherungsanstalt für Angestellte beging gestern mittag die Feier ihres 25jährigen Bestehens. Reichsarbeitsministen Seldte überbrachte die Glückwünsche der Reichsregierung. Chile: Die nationale chilenische Luftlinie erwarb zwei Junkers=Flugzeuge der Type Ju 86. Die Maschinen sollen im Personenluftverkehr in Chile eingesetzt werden. Sowjetrußland: In der Sowjetrepublik Kasakstan wurden acht Landwirtschaftsfunktionäre wegen angeblicher Sabotage hingevichtet. In Baku, in Karelien und in Nowosibirsk ist je ein Todesurteil mit ähnlicher Begründung zu verzeichnen. In der gemeinsamen Sitzung der beiden Kammern des Obersten Sowjets wurde Kalinin zum Vorsitzenden des Präsidiums gewählt. Politische Rosinen Die Januarfolge der„Contra Komintern“, Kampforgan der antibolschewistischen Weltbewegung,(RibelungenVerlag) kommt auf die mit soviel Lärm den„großen Demokratien“ des Westens zuliebe als„demokratische" Wahl angekündigte, aber nach dem Grundsatz„Deine Stimme oder dein Leben!" durchgeführte Wahlsarce in Sowjetrußzland vom 12. Dezember 1937 zurück. Um was es in Wirklichkeit gina, kann nicht besser belegt werden, als durch eine Waylrede Stalius: Sie gipfelte in der für jeden Sowjetbürger und jeden Delegierten höchst erfreulichen Feststellung, daß man den(zu wählenden D. Schr.) Kandidaten der „freiesten aller Demokratien“, nicht über den Weg trauen dürfe, daß viele unter ihnen nichts taugten, daß sie„weder Fisch noch Fleisch“ seien und daß es Aufgabe der Wähler auch nach der Wahl bleiben müsse, ihre „Vertrauensmänner“ mißtrauisch zu beobachten. Wirklich, eine feine Wahl! Kaum„gewählt", werden diese sogenannten Abgeordneten auf Anweisung Stalins schon von den Agenten der GPU.„beobachte!", um bald auf„demokratische“ Weise durch Genickschuß „liquidiert“ zu werden. Dann ist Stalins blutige Alleinherrschaft auch nach außen hin schnell wieder hergestellt, nur daß die— großen— demokratischen Staatsmänner des Westens sich an Stalins demokratischen Ambitionen hinreichend berauschen konnten.— Was ja auch geschehen ist!. Wieder Sabstage auf englischen Kriegsschissen? Im Hafen von Portsmouth waren in letzter Zeit auf drei englischen Kriegsschiffen Brände ausgebrochen, über deren Ursache jedoch amtlicherseits nichts mitgeteilt wurde. Daily Mail berichtet heute in großer Aufmachung, daß Sabotageverdacht bestehe. Auf dem Kreuzer Birmingham, auf dem zweimal Feuer ausgebrochen sei, habe man in einem der Flugzeuge an Bord des Schiffes ölgetränkte Watte gefunden. Daraufhin habe die britische Admiralität sofort eine große Untersuchung eingeleitet, die jetzt noch im Gange sei. Sowohl die Birmingham, aus auch die Königin Elisabeth und der Minenleger Hebe sollten in kurzem nach dem Fernen Osten auslaufen. Bezinn der englisch=irischen Besprechungen Die englisch=irischen Besprechungen haben gestern nachmittag in London begonnen. Im Anschluß an die Beratungen wurde ein amtliches Kommuniqué ausgegeben, das lediglich besagt, daß unter Vorsitz des englischen Ministerpräsidenten eine Sitzung zwischen Vertretern der Regierung abgehalten worden ist. Man habe dabei einen allgemeinen Ueberblick über die offenen Fragen der Beziehungen zwischen den beiden Ländern gewonnen. Die Sitzung wurde kurz nach.30 Uhr englischer Zeit vertagt und wird heute um 12 Uhr mittag fortgesetzt werden. Der parlamentarische Korrespondent von Preß Association schreibt, daß die Teilungsfrage Irlands zu Beginn der Beratungen angeschnitten worden sei. De Valera habe erklärt, daß die Beseitigung der Trennung und Wiederherstellung der Einheit Irlands die wichtigste Grundlage für die Wiederherstellung einer wirklichen Verständigung und Freundschaft sei. Die englischen Minister hätten darauf erwidert, daß, soweit sie betroffen seien. keine Aenderung in den Beziehungen zwischen der Regierung von Irland und der von Alster eintzetzen Jdürfe, die nicht, die„Zustimmung der Regierung von, Aper#ff, nigmanisre# Flamenführer zu Gefängnis verurteilt Der Flamenführer Grammens, der sich mit seinem Buch„Rat und Tat“ für die restlose Durchführung der Einsprachigkeit in Flandern eingesetzt hat, ist vom Gericht in Tongeren zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden. Seine Bestrafung erfolgte deswegen, weil er immer wieder, zusammen mit seinen Anhängern, alle französischen Aufschriften auf den zweisprachigen Straßenschildern in Flandern entfernte oder übermalte. Vor einigen Tagen hatten, wie berichtet, mehrere hundert Studenten versucht, das Gefängnis, in dem Crammens sich befand, zu stürmen. Die jetzige Verurteilung von Grammens hat zahlreiche flämische Verbände zu Protesttelegrammen an die Regierung und den König veranlaßt. Im Observer stellt Sir Edward Grigg den Reichsarbeitsdienst und die RSG. Kraft durch Freude als Musterbeispiel von Einrichtungen für die Erneuerung Großbritanniens hin. Drei frauen um einen Königsthron von Konradjoachim Schaub zu Schauburg Cop à Rohrbacher Verlag Berlin Es ist auf den Glockenschlag dreiviertel sechs Uhr, als Fürg Georg von Waldeck=Pyrmont mit dem König der Niederlande die Gemächer der Fürstin betritt. Im vollen Brautschmuck steht die Prinzessin da, ein Bild voller Liebreiz und natürlicher Anmut. Freudig geht der König auf seine Braut zu, schließt sie in seine Arme, küßt sie leicht auf die Stirn und überreicht seine erste Hochzeitsgabe. Es ist ein kostbares Goldmedaillon, das, von Brillanten umgeben, des Königs Bild trägt. „Tragen Sie dies bitte, Emma, als stetige Erinnerung an diesen Tag. Freudig betrachtet die Prinzessin das kostbare Geschenk, und noch während Baronesse Rengers, ihre Hofdame, das Medaillon befestigt, ergreift sie die Hände des Königs und sagt schlicht und einfach nur:„Ich danke Eurer Majestät von ganzem Herzen!“ Mit militärischem Gruß wendet der König sich nun erst den anderen Ehrengästen zu. In der Zwischenzeit hat Fürg Georg das Amtsregister der Hauptstadt Arolsen aufgeschlagen, und nach einer kurzen, erwartungsvollen Stille hört man seine klare Stimme: „Majestät, nach dem Gesetz wollen Sie, Wilhelm III., König der Niederlande, Prinz von Oranien=Nassau, Großherzog von Luxemburg, geboren am 19. Februar 1817 in Brüssel, meine und meiner Gemahlin Tochter, Prinzessin Emma von Waldeck=Pyrmonat, geboren am 2. August 1858 in Arolsen, zu Ihrer rechtmäßigen Gattin erheben. Nach unserem Landes= und Hausgesetz steht dieser Ehe nichts im Wege was sie als unrechtmäßig erscheinen lassen könnte. Ich frage nun Euer Majestät, ob auch nach dem Gesetz Ihres Landes dieser Ehe nichts im Wege steht?“ König Wilhelm schüttelt verneinend den Kopf. Da tritt der Hofmarschall des Königs vor:„Die Vereinigten Generalstaaten der Niederlande haben dem Gesuch seiner Majestät zur Eheschließung mit der deutschen Prinzessin Emma von Waldeck=Pyrmont am 19. Oktober 1878 ihre verfassungsmäßige Zustimmung erteilt. Damit ist nach dem Gesetz der Niederlande dieser Eheschließung nichts mehr zuwider!“. So spricht der königliche Hofmarschall, Baron Toets van Amerongen. Atemlose Stille herrscht, als Fürst Georg weiterspricht: „Wir haben es gehört! So bitte ich nun das königliche Brautpaar, vor diesen Hohen Zeugen Ihre Namen unter das vorgeschriebene Dokument in das Amtsregister zu setzen!“ Da überreicht der Fürst dem König einen goldenen Federhalter. Mit kräftigen Zügen wird die Eheurkunde unterzeichnet:„Wilhelm, König der Niederlande.“ Darauf übergibt der König der Prinzessin den Halter, die unter den aufmerksamen Blicken aller Gäste ihren Namen dazusetzt:„Emma, Königin der Niederlande.“ So wurde die deutsche Prinzessin Emma von WaldeckPyrmont mit zwanzigundeinhalb Jahren Königin der Niederlande. Als sich die Königin nach der Unterschrift umsieht, tritt die Mutter einen Schritt auf sie zu und zieht sie bewegt an sich:„Werde glücklich, Emma, mein Kind! Sehr glücklich!“ Der Abend liegt schon über der kleinen Residenz, als der fürstliche Brautzug sich vom Schloß zur Kapelle begibt, wo die kirchliche Einsegnung der eben geschlossenen Ehe stattfinden soll. Fackeln erleuchten den Weg des Brautzuges. Als die Braut, in duftiges Weiß gekleidet, von ihrem Vater geführt, zur Schloßkapelle schreitet, fallen dichte Schneeflocken auf sie. „Der Volksmund verspricht dir Glück in deinem ferneren Leben, mein Kind,“ flüstert der Vater ihr zu, „Schnee auf ein weißes Brautgewand, hält das Glück immer an der Hand!“ Laut aber jubeln die Waldecker dem Brautzuge und besonders ihrer Prinzessin zu. Viele Blumen, auch aus den kleinsten Wohnungen des Fürstentums, wo sie mit viel Liebe und Sorgfalt gepflegt waren, werden jetzt der königlichen Braut auf den Weg geworfen. Doch noch eine besondere Ueberraschung erwartet die Braut in der Schloßkapelle, die von den Frauen und Männern fast in einen Blumenhain verwandelt ist. Ueberall aus dem dunklen Tannengrün leuchten Blumen mancherlei Art in bunten Farben, während Kerzenlicht diese seltene Feier überstrahlt. Vor dem Altar aber liegt das Geschenk der Landeskinder: ein kostbarer Teppich, den die Frauen des Fürstentums selbst gewirkt haben. Eingewebt ist der Spruch des Hospredigers: „Dies Gewirk der Frauen Hände Mit der Wehmut Abschiedsgruß, Großer Liebe kleine Spende Legen wir zu deinem Fuß. Waldeck und die Niederlande Stehn vereint im Wappenschild; Möge das zum Unterpfande Dienen unserem Zukunftsbild. Daß die Ferne doch nicht wehre Heimatlichen Banden, Wenn du ziehst vom Fels zum Meere, Heil dir in den Niederlanden.“ Die Hochzeitsgäste warten bereits in der Sakristei auf das königliche Brautpaar. Als Vertreter des Deutschen Kaisers, Wilhelms., begrüßt Prinz August von Württemberg den König der Niederlande, der Fürstin Helena von Waldeck, geborene Prinzessin von Nassau, führt. Fast alle Mitglieder der fürstlichen Familie von Waldeck sind zu diesem Ehrentag nach Arolsen gekommen: Fürst und Fürstin von Schaumburg=Lippe, die Schwester des Fürsten Georg; die Fürstinmutter von Wied als Schwester der Brautmutter Helena und Prinz Wilhelm zu Wied; die Schwester der Braut, Prinzessin Maria von Württemberg, ist mit ihrem Gemahl erschienen, ebenso der Graf und die Gräfin von StolbergStolberg. Aber auch die zerrissenen Familienverhältnisse des Königlich Niederländischen Hauses zeigen sich heute. Keiner der beiden Söhne des Königs ist gekommen, nur die Schwester, Großherzogin Sophie von Sachsen=Weimar und der Großherzog. Auch der Bruder des Königs, Prinz Heinrich der Niederlande, wird vergeblich erwartet. Ein Telegramm kündet in letzter Minute von einem schweren Schlaganfall. Doch alle, die den Weg nach Arolsen fanden, halten nicht nur enge Familienbande, sondern auch teilnehmende Liebe zusammen. „Wo du hingehen wirst, will auch ich hingehen, wo du bleiben wirst, soll auch ich bleiben. Dein Volk ist mein Volk, dein Gott ist mein Gott!“ Mit diesen Worten beginnt der alte und ehrwürdige Hofpfarter, Konsistorialrat Scipio seine feierliche Handlung. Die Worte kommen aus ehrlichem Herzen, denn er hat einst die junge Prinzessin getauft, er hat sie fünfzehn Jahre später eingesegnet und soll ihr nun heute den kirchlichen Segen für den letzten und wichtigsten Abschnitt ihres Lebens mitgeben. „Sie, königliche Braut, genießen das Vorrecht, daß Sie umgeben sind von Ihren fürstlichen Eltern, dem Bruder und den Schwestern, die treu und liebevoll Ihren Lebensweg bis heute, bis zum Altar begleitet haben und auch Ihren ferneren Lebensweg begleiten werden. Daß Gottes Liebe auf Ihnen sein möge, Sie lange leben und daß Sie an der Seite Ihres Königlichen Gemahls ein Segen sein mögen für ein würdiges und edles Volk, und daß Ihr einst sagen könnt: Euer Volk ist mein Volk! Das erbitten wir alle in dieser Stunde von Gott, dem Allmächtigen!“— So melden es urkundliche Berichte. Dann kniet das königliche Brautpaar. Unter den Klängen der Orgel beendet Hofprediger Scipio die feierliche Einsegnung dieses Liebesbundes, und feierlich klingt auch der Gesang des Chores aus im Amen. Egon=Erich u 19:“ Bercworlich kurellen und Unierbaltungstell sowie jür die Buderseite: Willi Dünwald. für die übrigen Bilder die jeweiligen Abtellungsleiter, für den Sportstell: Hermann Bigr###: meler, für den vermischten Teil: Edmund E%-T Anzeigentell: Albert Dubbere: alle in Bonn. GurchionAuflage XII/37 über 19 500. Unverlangte Einsendungen ohne Schrfaite, werden vlich und-i3gjzüh: Sruaonun=Geri0g: Köml“ ispha. Pancione! Vklokonis Reschevankiele Vonu. Deutsche Bank und Disconio=Gesellschaft Bonn Bezugspreis für den General=Anzeiger monatlich.— K. für die Illustrierte monatlich 30 S, frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Postbezugspreis mit Illustrierte .80 A einschließlich Postüberweisungsgebühr, ausschließlich Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10 J. Anzelgengrundpreis(Großspalte 46 mm) mm 18 J, Textanzel. gen 78 mm breit, mm.— M. Alle einspaltigen Anzeigen bis zu 100 cm Höde mm 15 J. Anzeigen für die Schisfabrt fu Bäder Gasthöfe. Fremdenbeime und Gaststätten mm 15 J. Amtliche Anzeigen min 15 H Vereins=Anzeigen die nicht der Wirtschaftswerbung dienen, min 111 S. Familien=Anzeigen und Nachruse mm 10) S. Stellengesuche min 5 J. Wortanzeigen einspaltig in der Grundschrift nur in einheitlicher Breite von 46 mm, von Privatpersonen aufgegeben bis 50 cm Höbe, jedes Wort in der Grundschritt 5 J. Zistern= und AuskunftsGebühr(Porto besonders) 30 S. Nachlässe: Malstaffel 1 und Mengenstaffel B. Gülltig ist die Anzeigenpreistifte 5. Ersullungsort: Vonn-Rhein. 19. Janbar 1933 General=Anzeiger für Vonn Amgegend 7 Vonner Nochrichten Nr. 16 044. Telte 9 Westdeutsche Kurzmeldungen Großbrand in einer Papiermühle Abends brach in einer Aachener Papiermühle ein Feuer aus, das rasch um sich griff und einen großen Teil der Maschinen, sämtliche dort lagernden Rohstoffe und Fertigfabrikate vernichtet hat. Es entstand ein Materialschaden, der auf etwa 10000 Mark beziffert wird. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.. Angefahren und schwer verletzt liegen gelassen Abends wurde in Frechen ein 67jähriger Mann von einem Kraftwagen angefahren und lebensgefährlich verletzt. Der Fahrer des Kraftwagens ließ den Schwerverletzten hilflos liegen und flüchtete. Der Angefahrene ist kurz nach dem Unfall gestorben. Die Polizei hat eingehende Fahndungen nach dem gewissenlosen Kraftfahrer aufgenommen. Der Schöpfer des Westerwaldgrußer gestorben Im Alter von 77 Jahren starb in Mademühlen der Bauer und Dichter Adolf Weiß. Er entstammte einem Bauerngeschlecht, das schon jahrhundertelang in Mademühlen ansässig ist, und trug bis zuletzt einen blauen Kittel, die einstige Tracht des Westerwälder Bauern, die ihm ein Sinnbild der innigen Verbundenheit mit der Heimat war. Weiß hat zahlreiche Gedichte, darunter auch solche in nassauischer Mundart, geschrieben, die auch zum Teil gedruckt wurden. Ewig verbunden bleiben wird Adolf Weiß mit dem Westerwaldgruß „Hui Wäller— Allemol“, dessen Schöpfer er ist. Tagung der Kraftverkehrogesellschaften in Wiesbaden Der Verband Deutscher Kraftverkehrsgesellschaften hielt im Wiesbadener Kurhaus eine Zusammenkunft für seine Mitglieder ab, die in größerem Umfang Gelegenheitsverkehr mit Kraftomnibussen Betreiben. Die Tagung war von allen Teilen des Reiches gut besucht. In mehreren Sitzungen wurden die zurzeit hauptsächlich interessierenden fachlichen Fragen behandelt, wie z. B. der Omnibusbetrieb, ein Hilfsgewerbe des Verkehrs, das Genehmigungsverfahren für den Gelegenheitsverkehr unter Berücksichtigung der Aenderungen im Personenbeförderungsgesetz, die Preisregelung für die KdF.=Fahrten, die Gründung eines Sonderausschussen für den Gelegenheitsverkehr, die Reisen nach dem Ausland und die Gemeinschaftsarbeit bei der Durchführung von Reisen. Ueber die Durchführung schöner Reisen nach fernen Punkten unterrichtete ein von der Wiesbadener Autoverkehrsgesellschaft gedrehter Film über eine Italienreise. Streitende stechken Zuckerrohrpflanzungen in Brand In der Provinz Pampanga(Philippinen) wurde der Generalstreik inszeniert als„Protest“ gegen die Verhaftung von 129„Liegestreikern“ in einem der Regierung gehörenden Steinbruch. Die Belegschaften der Zuckerrohrfabriken befinden sich bereits im Streik, weil ihre Lohnforderungen nicht bewilligt wurden. Nach Mitteilung der Militärbehörde wurden in der letzten Woche 1300 Zuckerrohräcker in Brand gesteckt. In die betreffenden Gegenden sind Truppenverstärkungen entsandt worden. „Hans=Schemm=Wanderpreis“ für die deutschen Schachspieler Für die vom Großdeutschen Schachhund veranstaltete deutsche Vereinsmeisterschaft hat der NS.=Lehrerbund einen„Hans=Schemm=Wanderpreis“ zur Verfügung gestellt.— Der so früh verstorbene Staatsminister und Gauleiter war ein eifriger Föderer des Großdeutschen Schachbundes. Durch die Stiftung dieses Preises will der NS.=Lehrerbund das Andenken an seinen ersten Führer als Schachfreund lebendig erhalten. Der Großdeutsche Schachbund wird nunmehr alljährlich die deutschen Schachspieler in der deutschen Vereinsmeisterschaft zum Kampf um den„Hans=Schemm=Wanderpreis" zusammenrufen. Göring dankt Ministerpräsident Generaloberst Göring hat gebeten, allen, die seiner zum 45. Geburtstage so freundlich gedacht haben, seinen herzlichen Dank zu übermitteln. Geldsäcke der Bank von Frankreich gestohlen Aus einem Rangierwagen in Toulon wurden nachts zwölf Geldsäcke der Bank von Frankreich mit insgesamt 600 000 Franken in Goldstücken zu 10 und 20 Franken gestohlen. Die Polizei hat die Diebe noch nicht entdeckt. Der Gaukulturwoche Mit einer eindrucksvollen musikalischen Kundgebung ist, wie sie in Bonn begonnen, die Gaukulturwoche Köln=Aachen in einer Veranstaltung der RSG.„Kraft durch Freude" im altehrwürdigen Gürzenich zu Köln verklungen. Unter dem Gedanken„Jeder strebe, daß Deutschland lebe“ schließt Paul Höffer, der Komponist der als Uraufführung dargebotenen Kantate „Lob der Gemeinschaft“, Nährstand und Wehrstand, Arbeiter, Bauern, Soldaten und Studenten zu gemeinsamem Tun zusammen— das ganze Deutschland soll es sein! In drei Teilen verläuft das Werk. Den Uebergang vermitteln Verse von Gerh. Schumann, Hans=Jürgen Nierentz und Herybert Menzel, die Hans=Joachim Recknitz und Rainer Geldern vom Schauspielhaus Köln in packendem Ausdruck zu Gehör brachten. Es war ein imposantes Bild, das da auf dem Podium unter einer geschickten Regie allmählich sich entfaltete: unter der Orgel der gemischte Chor, bestehend aus Mitgliedern des Reichssenders, der Hochschule für Musik und des Collegium musicum der Universität Köln, rechts und links flankiert von je vier Fansarenbläsern, davor das Große Rundfunkorchester. Schmetternde Trompeten= und wuchtige Posaunenklänge intonieren: Chor und Orchester fallen ein, und wuchtig erklingt das Bekenntnis„Jeder strebe, daß Deutschland lebe“, ein Kanon, der zum Einheitsgedanken des ganzen Werkes wird. Mit festem Schritt ziehen nacheinander, begleitet vom Lichtkegel des Scheinwerfers, Werkscharen, Jungbauern und Soldaten singend durch den verdunkelten Saal und fügen sich auf dem Podium ins Bild. Was sie singen, trägt melodisch und rhythmisch den Stempel des neuen Marsch= und Kampfliedes, wobei mehrfach altes und neues Liedgut einbezogen wird. Sinngemäße Vor= und Zwischenspiele und dem Charakter der betreffenden Schar entsprechend instrumentierte Märsche dienen als Bindeglieder. Der zweite Teil des Werkes ist in gleicher Weise dem Aufmarsch der Hitlerjugend, der SS. und Nachrichtenformationen gewidmet. Auch hier hat Höffer es verstanden, Ziel und Absicht der verschiedenen Organisationen und Sturmkolonnen treffend zu kennzeichnen. Im Gegensatz dazu hat der dritte Teil mehr lyrischsymphonisches Gevräge. Höffer bevorzugt orgelpunktartig„liegende Stimmen“ zum Unisono einzelner Instruenentalgruppen und gibt dadurch und in der Konsequenz Rvenacher Kauomotbrt auf einemn Tanzbergnügen Bei einer Schlägerei zog er die Waffe, wurde aber fesigenommen— Polens gefürchiester Bandit Gegen Ende 1937 verübten zwei gefährliche Schwerverbrecher in Ost=Oberschlesien und auch in den Wojewodschaften Warschau, Krakau und Kielce zahlreiche Raubüberfälle, bei denen mehrere Personen getötet und verletzt wurden. Es handelt sich um die Raubmörder Kaszewsiak und Maruszewski, die sich immer wieder der Polizei entziehen konnten. An einem Dezembertage des Vorjahres wurden sie in der Nähe von Radom in der Wojewodschaft Kielce von einer Polizeistreife gestellt. Bei dem Feuergefecht mit der Polizei wurde der Kutscher einer Bauernfuhre, auf der sich die beiden Verbrecher befanden, getötet. Der Raubmörder Kaszewsiak wurde verletzt und ist einige Tage darauf im Krankenhaus verstorben. Maruszewski konnte entkommen. Nun ist auch er in die Hände der Polizei gefallen. Seine Festnahme ist einem Zufall zu verdanken. Der Räuber hielt sich seit etwa vier Tagen im Teschener Schlesien auf. In der Nacht zum Sonntag nahm er an einem Tanzvergnügen in Biala bei Bielitz teil. Er bekam jedoch Streit mit mehreren jungen Leuten, und es kam schließlich zu einer Schlägerei, die auf der Straße fortgesetzt wurde. Als ein Polizeibeamter auf Maruszewski zuging, ohne zu wissen, daß er den berüchtigten Raubmörder vor sich habe, zog der Bandit die Schußwaffe und verletzte den Beamten mit einem Schuß. Maruszewski wurde darauf von mehreren Männern überwältigt und der Polizei übergeben, die dann den Räuber erkannte. Mit der Unschädlichmachung dieses Verbrechers, der sieben Menschenleben auf dem Gewissen hat, ist Polen von seinem gefürchtetsten Bandit, der als Staatsfeind Nr. 1 bezeichnet wurde, befreit. Generalstreik im Staate Veraernz Als Folge von Gewerkschaftseifersüchteleien, die schon seit länger als neun Monaten andauern, ist im Staate Veracruz ein Generalstreik ausgerufen worden. Die gesamte Arbeit liegt bereits still. Die Gegensätze zwischen Gewerkschaftsgruppen haben in Orizaba blutige Zusammenstöße ausgelöst, in deren Verlauf 5 Personen getötet und 14 zum Teil schwer verletzt wurden. Zwei neue Kurzwellensender in England Wie die britische Rundfunkgesellschaft mitteilt, werden in Daventry zwei neue starke Kurzwellensender gebaut werden. Der Bau dieser beiden neuen Sender, für den die Aufträge bereits erteilt sind, steht im Zusammenhang mit den neuen Sendungen des britischen Rundfunks in fremden Sprachen. „Ich wollle ins Gefangnis kommen!“ Brandstiftung in einer Scheune— Ein verlorenes Leben enthüllt sich vor Gericht Am 22. Oktober vorigen Jahres wurde in einem Vorort Kölns eine Scheune in Brand gesteckt. Der Täter, der 40jährige in Budapest geborene., stellte sich nach der Tat selbst der Polizei und gab dabei an, daß er kurz vorher auch eine Bude aufgebrochen und daraus etwas Biskuit und Schokolade genommen zu haben, um seinen Hunger zu stillen. Die Frage des vernehmenden Polizeibeamten, warum er die Scheune in Brand gesetzt habe, beantwortete er:„Ich wollte ins Gefängnis kommen“. Die Ermittlungen über die Person des Brandstifters enthüllen ein ebenso erschütterndes wie trauriges Lebensschicksal. Das Elternhaus hat er kaum gekannt, in Anstalten wurde er groß gezogen. Bei Ausbruch des Krieges wurde er österreichischer Soldat, machte den Krieg mit und geriet schließlich in italienische Gefangenschaft, die er auf Sicilien und in Abessinien durchlebte. Im Jahre 1919 kam er nach Oesterreich zurück. In Salzburg erschlägt er in nervöser Zerrüttung seine Großmutter, und wird deswegen im Jahre 1920 zu 18 Jahren Kerker verurteilt. Vierzehn Jahre später wird er begnadigt und geht in die Tschechoslowakei, und wird als dortiger Staatsangehöriger gemäß der dortigen gesetzlichen Bestimmung Bier Schokoladeplätzchen Auch im Kleinsten muß man ehrlich sein Welche schwerwiegende Folgen auch eine nur kleine Unehrlichkeit im Dienst haben kann, zeigte eine Verhandlung vor der Reichsbahn=Fachkammer des Kölner Arbeitsgerichtes. Ein Verladearbeiter, der seit 20 Jahren im Dienst der Reichsbahn stand, hatte aus einem Paket vier Schokoladenplätzchen an sich genommen und war daraufhin=fristlos entlassen worden. Er klagte nun beim Arbeitsgericht auf Feststellung, daß die fristlose Entlassung ungerechtfertigt sei und begründete seine Klage mit dem Bestreiten des Diebstahls. Die Aussagen eines Zeugen erbrachten jedoch die Schuld des Klägers. Der Gerichtsvorsitzende empfahl mit Rücksicht auf die langjährige einwandfreie Tätigkeit des Klägers, ihm noch den Lohn für eine Woche zu zahlen. Da dies jedoch der Kläger ablehnte, mußte das Gericht entscheiden. Die Klage wurde kostenpflichtig abgewiesen, da die fristlose Entlsassung des Klägers gerechtfertigt war. Eis verstopft das Donau=Delta Infolge des raschen Wetterumschlages ist das DonauEis in Bewegung geraten und verstopft das ganze Donau=Delta. Weite Landstrecken sind überflutet. Viele Donau=Orte sind von der Umwelt abgeschnitten und von Ueberschwemmung bedroht. Besonders alarmierend ist die Lage in Silistra, wo bereits Lebensmittelknappheit eingesetzt hat. In Sulina mangelt es an Brennstoff für das Städtische Elektrizitätswerk. wegen des Totschlags an der Großmutter zum zweiten Mal zu 20 Jahren schweren Kerkers verurteilt, aber im Jahre 1937 beim Tode des Präsidenten Masaryk begnadigt. Ziel= und planlos wanderte er nun durch die deutschen Gaues ohne ein bleibendes Obdach zu finden und wird nun am 22. Oktober v. J. zum Brandstifter, um ins Gefängnis zu kommen. Aus dem Gutachten des Gerichtsarztes in der Verhandlung vor der Großen Strafkammer in Köln erfuhr man, daß der Vater des Angeklagten viermal verheiratet war. Die Mutter flüchtete seinerzeit nach Amerika, weil ihr schwere Strafe wegen Hochstapelei drohte. Verwandte des Angeklagten leben in angesehenen Stellungen in Oesterreich, darunter eine gefeierte Künstlerin. Er ist an sich nicht geisteskrank, aber, infolge der langen Kerkerhaft im Zustand geistiger Verarmung, ein Mensch, der sich in der Welt nicht mehr zurechtfinden kann. Wenn formell die Schutzparagraphen 51/1 und 2 ihm nicht zugute kommen könnten, sei doch weitgehendste Milde am Platze. Das Gericht verurteilte ihn zu eineinhalb Jahren Gefängnis. Als ihn der Vorsitzende ermahnte und fragte, was er nach seiner Haftenlassung beginnen wolle, sagte der Angeklagte nur:„Ich weiß es nicht". Sut in der Schule— tüchtig im Leben Feststellung eines schwedischen Gymnasiums Man hat schon häufig gehört, daß berühmte und erfolgreiche Menschen nur mittelmäßige oder gar schlechte Schüler waren. Es ist jedoch ein Trugschluß, wenn man daraus entnehmen wollte, daß schlechte Schüler häufiger tüchtige Menschen werden als gute, beziehungsweise, daß gute Schüler oft im Berufsleben keine Erfolge enzielen. Dies beweist eine interessante Untersuchung, die„das Gymnasium der schwedischen Stadt Gothenburg unlängst angestellt hat. Man verfolgte die berufliche Fortentwicklung jener Menschen, die in den Jahren 1906 bis 1909 das Gymnasium zu Gothenburg absolviert haben. Dabei wurde in geradezu überraschendem Maße festgestellt, daß es fast durchweg hervorragende und gute Schüler waren, die eine glänzende Karriere gemacht haben, sei es, daß sie Besonderes leisteten oder sich eine leitende Stellung errangen. Nur zehn Prozent der sogenannten schlechten Schüler waren ebenfalls zu Erfolgen im Berufsleben gelangt, während die übrigen zum Teil scheiterten oder sich mit mittelmäßigen Stellungen begnügen mußten. Zwei Schiffe im Sturm untergegangen Wie jetzt feststeht, sind während des Wochenendes in den heftigen Stürmen vor der Küste von Südwales zwei Schiffe untergegangen, deren Besatzung ertrunken ist. Die Mannschaft des Glasgower Küstendampfers Lochshire und die Mannschaft des in Swansea beheimateten Dampfers Glanrhyd, zusammen 22 Mann, haben den Seemannstod gefunden. Wie wird das Wetter? Bericht des Reichswettendienstes, Ausgabeort Köln Die unruhige Wetterlage mit raschem Wechsel von warmer und kalter Meeresluft setzte sich auch über das Wochenende hinaus fort. Die in der Nacht zum Montag herangeführte milde Meeresluft wurde bereits heute Mittag wieder durch kalte Meeresluft verdrängt. Hierbei kam es vielfach zu kräftigen Regenfällen, die zum Teil mit schweren Böen verbunden waren. Im Bereiche der Kaltluft steigt der Druck stark an und baut ein Zwischenhoch auf, unter dessen Einfluß die Bewölkung vorübergehend abnehmen und die Niederschlagstätigkeit nachlassen wird. Ueber dem Atlantischen Ozean macht sich jedoch eine neue Störung bemerkbar, die später wieder Wetterverschlechterung dringen wird. Wetteraussichten bis Mittwoch: Abslauende, später auf Süd drehende und wieder auffrischende Winde, wolkig bis heiter, später Eintrüdung und Niederschläge, vorübergehend etwas kälter. Beobachtung der Metterstation Beuel Sonnenaufgang.33, Sonnenuntergang 16.52, Mondausgang 20.24, Monduntergang.12, absolute Dunkelheit 18.45, bürgerliche Dämmerung(abends) 17.40,(morgens).45. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 760,1 red. auf RR. 765,2, Tendenz: steigend: Temperatur.5. Max. gestern 13.5; Min. d. Nacht.0; Windrichtung und Stärke mSek. SW. 1,7; Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden.0 Ursam; Bodenoberflächentemperatur 2,1. Oegelstand Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.05(—). Kehl.45(+), Marau 4,17(—13), Mannheim.40(—21). Mainz.60(—), Bingen fehlt, Kaub.20(—), Trier.11 (—52), Koblenz.15(—34), Köln 4,80(—34), Düfseldorf.26 (—.20), Duisburg.74(—26), Mülheim.67(—175), Ruhrort .08(—22), Wesel.22(—), Emmerich.21(—15). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen 4,24(4,58), der Kölner Pegel 4,43(4,80) Meter. Die Dienstpistole ging plötzlich les Herzschlag durch den Schreck Ein seltsamer Vorfall trug sich gestern vormittag im Gebäude der städtischen Sparkasse am Martin=Luther= Platz in Düsseldorf zu. In der Botenexpedition untersuchte ein Sparkassenbote seine Dienstpistole, als plötzlich ein Schuß losging. Im gleichen Augenblick brach ein in der Nähe des Boten stehender Mann tot zusammen. Man hatte allgemein angenommen, daß der Mann von einer Kugel getroffen worden war. Der Arzt konnte jedoch bei der Untersuchung keine Schußwunde entdecken und stellte als Todesursache Herzschlag fest, der höchstwahrscheinlich durch den Schreck über den Schuß eingetreten ist. seiner Polyphonie der Zielstrebigkeit und dem eisernen Willen, der in diesem„Fest der Gemeinschaft" lebt, die musikalische Deutung. In geschicktem Aufbau steigert er das Bekenntnis zu Gott, zu Liebe, Glauben und vorwärtsstürmendem Handeln durch allmählichen Hinzutritt immer größerer Chor= und Orchestermassen, denen schließlich mit rauschendem Klang auch die Orgel sich zugesellt, zu einem machtvollen Ausklang, der dem energischen und zielbewußten Gesamtleiter Generalmusikdirektor„Rudolf Schulz=Dornburg nicht endenwollenden Beifall eintrug. Theodor Lohmer. Pros. Dr. A. Borgert 70 Jahre alt Archiv General-Anzeiger. Am 18. Januar vollendet der emeritierte ordentliche Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie Eröffnung im Haus der Deutschen Kunst Die festliche Eröffnung der ersten deutschen Architektur= und Kunsthandwerk=Ausstellung im Haus der deutschen Kunst findet am 22. Januar statt. Die Eröffnungsseier in der Ehrenhalle vollzieht sich vor geladenen Gästen. Nach der Besichtigung der neuen Ausstellung durch die Ehrengäste wird sie der Oessentlichkeit freigegeben. „Christentum und Heidentum“ Im Rahmen der von der Evangelisch=theologischen Fakultät der Universttät Bonn veranstalteten Vortragsreihe wird am Mittwoch Prof. H. W. Schmidt über das Thema„Christentum und Heidentum“ sprechen. Der Vortrag findet im Hörsaal 10 der Universität statt. an der Universität Bonn sein 70. Lebensjahr. Borgert wurde 1868 in Hamburg geboren. Seine Studien begann er in Jena, wo er Vorlesungen in der naturwissenschaftlichen und medizinischen Fakultät hörte. Seine Lehrer waren dort vor allem Haeckel, Oskar Hertwig und Preyer. Dann studierte er insbesondere Zoologie und Physiologie in Kiel unter Brandt, Hensen und Reincke, um 22jährig, auf Grund von Untersuchungen über eine von ihm entdeckte Gruppe von Geißeltieren, die er wegen ihres Kieselgehäuses Kieselgeißler (Silicoflagellaten) nannte, den Doktorgrad zu erwerben. Es folgten von 1891 an fünf Jahre Forschertätigkeit an der Zoologischen Station zu Neapel. Die Frucht dieser Zeit bildeten weitere Arbeiten über einzellige Organismen. Hiermit gelang es Borgert nicht nur, die äußerst komplizierten Vermehrungsvorgänge dieser einzelligen Tierformen restlos aufzuklären, die gleichzeitig festgestellte Tatsache, daß es Organismen mit mehr als 1000 Kernfäden(Chromosomen) gibt, stellte auch für die allgemeine Zellforschung, wie ebenso für die Vererbungslehre einen bedeutsamen Befund dar. In Neapel entstand außerdem die von Borgert später als Habilitationsschrift vorgelegte Arbeit über einen zwischen Einzellern und Mehrzellern stehenden Organismus(Amoebophrya). In seine Bonner Zeit fallen eine Reihe von Forschungsreisen, so nach Ost=Afrika und in die Schlafkrankheitsgebiete von Aequatorial=Afrika, nach Indien, in die oberen Nilländer, ein mehrfacher längerer Aufenthalt auf den Kanarischen Inseln und andere wissenschaftlichen Zwecken dienende Reisen. Insbesondere widmete sich Vorgert der zoologischen Erforschung von Deutsch=Ostafrika und den Ländern westlich des Viktoria Nyanza. An der Bearbeitung des heimgebrachten reichen Materials, die erst z. T. abgeschlossen ist, ist eine Reihe in= und ausländischer Gelehrten beteiligt. In Bonn, wo Borgert eine umfassende Lehrtätigkeit entfaltete— er vertrat mehr als 20 Jahre nebenamtlich die Zoologie auch an der Landwirtschaftlichen Hochschule — gelangte ein umfangreiches zweibändiges Werk von etwa 700 Seiten Text und mehr als 50 Tafeln zum Abschluß: die Bearbeitung einer Radiolariengruppe aus dem Material der deutschen Planktonexpedition. Von weiteren Arbeiten auf dem Gebiet der Einzelligenforschung seien die grundlegenden Untersuchungen über die eigenartigen Kernteilungsvorgänge bei zweigeißeligen Geißeltieren(Dinoflagellaten) erwähnt. Den zahlreichen Protozoenarbeiten, deren Resultate sämte lich in Dofleins Protozoenkunde und andere Lehrbücher übergegangen sind, gesellten sich Schriften über die freischwimmenden Manteltiere(Doliolum) hinzu sowie solche über Planktonforschung und sonstige Gebiete des Faches. Auch der Hormonforschung wandte Borgert sein Interesse zu und seine Schüler arbeiteten z. T. gerade in dieser Richtung. Hochschulnachrichten Unerwartet ist im 72. Lebensjahr der langjährige stellvertretende Kurator der Universität Münster, Präsident Dr. zur. Dr. med. d. c. Franz Peters, gestorben. Präsident Peters hat sich um die Westsälische Wilhelms=Universität sehr verdient gemacht. Im Jahre 1936 ehrte ihn der Senat der Universität durch Ernennung zum Ehrenbürger. Im Jahre 1930 ernannte ihn beim Jubiläum der Universität die medizinische Fakultät zur besonderen Anerkennung seiner Verdienste um den Ausbau der Kliniken in Münster zum Dr. nied. d. c.— Der bisherige kommissarische Univenitätskuravor der Withelms=Universttät, Gauamtsleiter Kurt Bever, wurde endgültig zum Kurator der Universität ernannt. Der Sentor der Forschung für germanische Vorgeschichte. Professor Dr. Gustav Neckel in Berlin feierte am 17. Jan. seinen 60. Geburtstag. Die Lebensarbeit des Gelehrten ist für die nordische Geistesforschung von größtem Wert. Schon in früheren Jahren hat Gustav Neckel durch seine Lehrtätigkeit und durch seine Veröffentlichung den Kampf um die Geltung germanischer Wissenschaft gründlich unterbaut und ihm die ernsten wissenschaftlichen Unterlagen gegeben, die der hohen Bedeutung der Vorgeschichte entsprechen. Helene Werth die Tochter des Bonner Musikdirektors Josef Werth, wurde von Geueral=Intendant Strohm für die kommende Spielzeit an die Staatsoper Hamburg verpflichtet. Geueral=Anzeiger für Bonn und Amgegend 7 Bonner Nachrichten Bonnei=Nachrichten „Neusch, ärgere dich nicht!“ „Ein sehr bekanntes, beliebtes, gehaßtes, aufregendes und immer wieder lockendes Spiel, das Kinder in Bann hält, und das auch die Großen nicht verachten.— Die Papptafel zeigt runde, kleine Felder. Darauf laufen Figuren, von Würfelzahlen getrieben. Sie durcheilen die Stationen der Gegner, ehe sie im schützenden Hafen landen, das erstrebte Ziel gewinnen. Die Strecke ist mit Aergernissen gespickt, denn gar oft wirst du von deinem eroberten Felde verjagt und mußt wieder von vorn anfangen, da dich des Widerparts Wurf erreichte. Oft schnappt dich der Verfolgende gerade vor dem Tore der Erfüllung weg, und dann ist die Enttäuschung besonders groß. Aber Resignation und Zorn sind schlechte Helfer. Die Rivalen schmunzeln nur:„Mensch, ärgere dich nicht!“ Neues Mühen bleibt Trumpf. Und du darfst dich rächen, in dem du Gleiches mit Gleichem heimzahlst. Das Spiel kann Prüfstein der Selbstbeherrschung und Unverzagtheit sein. Es enthüllt auch werdende und gewordene Charaktere, keimende Leidenschaften, zeigt offene und versteckte Tugenden und Untugenden. Gemogelt wird zuweilen ebenfalls. Aus angeborenem Hang zur unerlaubten Korrektur des Glücks oder aus schelmischer Spitzbüberei, die nicht tragisch genommen werden darf. „Mensch ärgere dich nicht!“ ist wohl auf der ganzen Welt bekannt und beliebt. Die Kinder spielen es mit Hingabe. Es endet bei ihnen in Schmollerei und Rauferei. Es verrät den werdenden Menschen, der sich durch kein Mißgeschick niederdrücken läßt, den Beherrschten, Humorvollen. Nennt den Ritterlichen, der die kleine Freundin schont, doch sich voller Entrüstung und Selbstverleugnung auf ihren Widersacher stürzt. Den Gewissenhaften, Nüchternen, dem nur der Würfel Regel und Richtschnur bedeutet. Den Rücksichtslosen, Unbarmherzigen, der allein sein Ziel im Auge hat. Die Großen machen es genau so, wenn sie„Mensch ärgere dich nicht“ spielen. Auf der Papptafel daheim, im Leben draußen——— Das Spiel ist dem Leben abgelauscht. Jeder Mensch ist ihm verfallen. Jeder durcheilt die kleinen fragwürdigen Felder und Stationen. Dem sicheren Hafen, dem Erfolge, dem Glücke zu. Und keiner kommt ohne Hemmnisse durch. Gar mancher wird knapp vor dem Ziele zurückgeworfen und muß geduldig warten, bis ihn die befreiende„Sechs" wieder auf die Beine bringt. Der Widersacher gibt es viele, die rücksichtslos. gehässig, nüchtern sind, auf das Recht des Stärkeren, Glücklicheren pochen. Zuweilen hilft ein ritterlicher Freund, zuweilen etwas Mogelei, oft eigene Rücksichtslosigkeit. Meist aber nur das Unverzagtsein, der Humor, das—„Mensch ärgere dich nicht". „Mensch, ärgere dich nicht!“ müßte nebenbei stets die Benennung aller Lebensziele sein und mit die HauptLebensmahnung. Kleiner Bonner Stadtspiegel Der Richtbaum auf der Post! Nun steht der Richtbaum auf dem Neubau des Hauptpostgebäudes. Bunt wehen die Fähnlein im Wind und künden, daß ein gut Stück Arbeit geleistet wurde, so daß bald mit dem Innenausbau der Posterweiterung gerechnet werden kann.— Der Neu= und Umbau war recht schwierig, dicke Wände mußten unterfangen, schwere=Träger eingebaut werden. Vor Ende 1938 ist allerdings mit der Fertigstellung des Gesamtumbaues nicht zu rechnen. Wenn der Anbau bezugsfertig ist, wird ein Teil dor jetzigen Büro= und Schalterräume in den Neubau verlegt, die Schalterräume werden nach modernen Gesichtspunkten umgebaut, dann erst wird der Altbau endgültig mit dem Neubau vereinigt werden. Von der Polizei In der Nacht zum Samstag wurden aus einem eingefriedigten Grundstück im Wasserland ein schwarzes und ein silbergraues Kaninchen gestohlen.— Am Donnerstag gegen.40 Uhr wurde an einem Geschäftshaus in der Wenzelgasse eine Schaufensterscheibe mit einem Bierglas zertrümmert.— Am Samstag gegen 19 Uhr wurde auf der Dietrich=Eckart=Allee ein Mann mit schweren Gesichts= und Kieferverletzungen aufgefunden. Mit dem Kraftwagen des Ueberfallkommandos wurde der Verletzte in ein Bonner Krankenhaus gebracht. Wie der Mann zu den Verletzungen gekommen ist, konnte bisher nicht einwandfrei festgestellt werden. Zweckdienliche Angaben erbittet die Kriminalpolizei Bonn, Rathaus, Zimmer 113.— Festgenommen wurde ein Mann wegen Urkundenfälschung. Zeuge gesucht! Am 2. Juli 1937, gegen 17.40 Uhr, ereignete sich auf der Kölner Landstraße zwischen Bonn und Hersel bei Kilometerstein 21,9 ein folgenschwerer Verkehrsunfall, bei dem Personen= und Sachschaden entstanden ist. Ein aus Richtung Bonn kommender Personenkraftwagen, der ein in gleicher Richtung fahrendes Pferdefuhrwerk links überholen wollte, stieß hierbei mit einem entgegenkommenden Wagen zusammen. Dem aus Richtung Bonn kommenden Wagen soll unmittelbar vor dem Ueberholen des Fuhrwerks eine Radfahrerin— von rechts aus einem Seitenweg kommend und nach links in die Kölner Landstraße einbiegend— vor den Wagen gefahren sein. Dadurch hätte der Wagenführer nach rechts ausweichen müssen und sei daher angeblich ins Schleudern geraten. Die Radfahrerin, die nach Angaben des Wagenführers die Hauptschuld an dem Zusammenstoß tragen soll, ist weiter gefahren. Sie soll angeblich von einem Radfahrer verfolgt und aufgefordert worden sein, an die Unfallstelle zurückzukehren. Der Radfahrer, der der Radfahrerin nachgefahren ist, konnte bisher nicht ermittelt werden. Es ist anzunehmen, daß er den Hergang des Vorfalls genau beobachtet hat; seine Vernehmung zur restlosen Aufklärung des Unglücksfalles ist unbedingt erforderlich. Dieser Radfahrer, sowie Personen, die nähere Angaben zu seiner Ermittlung machen können, werden gebeten, sich umgehend bei der Kriminalpolizei Bonn, Rathaus am Markt, Zimmer 115, zu melden. Mit dem Auto auf den Bürgersteig Ecke Bonnertalweg und Moltkestraße ereignete sich ein Unfall, der verhältnismäßig glimpflich verlief. Ein von Koblenz kommender Autofahrer bemerkte im letzten Augenblick ein die Moltkestraße herabkommendes Ausfahrmädchen auf einem Fahrrad. Der Kraftwagenfahrer konnte einen Zusammenstoß nur dadurch vermeiden, daß er auf den Bürgersteig und gegen ein Haus fuhr. Das Mädchen stürzte zu Boden und zog sich dabei äußere und, wie später im Elisabeth=Hospital festgestellt wurde, auch innere Verletzungen zu. Der Personenwagen wurde schwer beschädigt. Gesundheitsamt In der Woche vom 9. bis 15. Januar erkrankten an: Diphtherie 9 und an Scharlach 5 Personen. * Oberpostrat Richard Roll i. N. Oberpostrat Richard Roll hat sich am 15. d. M. von der Beamtenschaft des Bonner Hauptpostamtes verabschiedet, da er nach Erreichung der Altersgrenze nun 65jährig in den Ruhestand tritt. Nur etwas mehr als drei Jahre konnte er die Geschicke des Bonner Postwesens leiten, aber diese kurze Zeit stellte die größten Anforderungen an ihn, denn es galt nicht nur die Beamtenschaft zu reformieren und sie für die Gedanken des neuen Reiches zu gewinnen, sondern es fielen in diese Zeit auch der Neubau des Postamtes am Botanischen Garten und die Vorarbeiten für die Umgestaltung des Bonner Hauptpostamtes. Gerade der Umbau der Hauptpost lag Oberpostrat Roll besonders am Herzen; er war bemüht, der Oeffentlichkeit eine schöne und bequeme Schalterhalle zu geben und den Postbeamten Arbeitsplätze zu verschaffen, an denen sie mit Lust und Liebe ihren oft schwierigen Dienst versehen können. Auch den Postsportverein, wohl der größte sporttreibende Verein in Bonn, unterstützte er mit allen Mitteln; mit jugendlichem Eifer war er hier tätig und erfreute sich über jeden Erfolg, den die Postsportler in irgend einer Sportart, sei es beim Fußball, sei es beim Boxkampf, davontrugen. Die Anfänger im Postdienst, die wegen des wachsenden Verkehrs in immer größerer Zahl eingestellt werden mußten, fanden, in ihm einen verständnisvollen Förderer und Freund. So hat er sich um die glatte, reibungslose Arbeit bei der Bonner Post außererdentlich verdient gemacht. Das Publikum, das von den inneren Vorgängen des Postbetriebes zumeist nur wenig weiß, wird ihm dafür danken, daß er seinen Wünschen in so vieler Hinsicht entgegenkam. Oberpostrat Roll ist gebürtiger Ostpreuße; er wird aber auch im. Ruhestand in Vonn wohnen bleiben, denn Bonn und das rheinische Land sind ihm zur zweiten Heimat geworden. Möge er sich noch lange ihrer erfreuen können! Herzlichen Glückwunsch Die Eheleute Peter Tilk, Luisenstraße 104, begehen Samstag, 22. Januar, das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Sowohl der 71jährige Jubelbräutigam wie auch seine 70jährige Frau sind wohlauf und rüstig. 4 Kinder, 7 Enkel und ein Urenkel werden den Tag mit dem Jubelpaar feiern. * Den 85. Geburtstag beging in geistiger und körperlicher Gesundheit der Kriegervater Wilhelm Hoch, Bonn,. Koblenzerstraße 30. Herr Hoch hat den einzigen Sohn dem Vaterland im Weltkriege zum Opfer gebracht. Der Reichskriegsopferführer übersandte ihm ein herzliches Glückwunschschreiben und ließ ihm durch die Kameradschaft Bonn der RSROV. eine Ehrengabe überreichen. Herr Hoch selbst ist altgedienter Soldat und hat auch nach seiner Dienstzeit sein Soldatentum stets in Ehren gehalten und die soldatische Tradition eifrig gepflegt. Er ist Mitbegründer des Vereins ehem. 40er Füstliere und ältestes Mitglied dieses Vereins. Auch heute noch besucht er die Veranstaltungen der 40er Füsiliere und betont mit Stolz, daß sein Sohn Opfer einer freiwilligen Pflichterfüllung geworden ist. * Die Studentenbude bleibt Im Zusammenhang mit den Meldungen über den Bau einer studentischen Siedlung in Königsberg und dem Plan der Errichtung von studentischen Dörfern ist in der Oeffentlichkeit die Frage erörtert worden, ob diese Pläne einen Abschied von der Studentenbude bedeuteten. Das Zentralorgan des NSD.=Studentenbunds Die Bewegung weist diese„Besorgnisse“ als unbegründet zurück. Die Erfahrungen der letzten Jahre hätten bewiesen, daß echte und ernsthafte Erziehung niemals in Massenorganisationen, sondern immer nur in kleinen Gemeinschaften und Einheiten möglich sei. Mit Rücksicht auf die politisch verantwortungsreichen Aufgaben im späteren Berufsleben müsse solche Erziehung unter weitgehenden Selbstverantwortung erfolgen. Bönner Krivo uuf Generm Ruzzia Streifzug durch Bonner Zigeunerwohnungen— hast Du siels einen Ausweis bei Dir? Zu der General=Razzia der Bonner Kriminalpolizei am Samstag, über die wir bereits gestern berichteten, gehörte auch ein morgendlicher„Besuch“ der Beamten in einigen Häusern der Altstadt, in denen Zigeunerfamilien wohnen. Bei den Zigeunern Morgens 5,30 Uhr. Von der Hauptwache aus geht es mit der Kripo durch das noch schlafende Bonn in ein Häuserviertel, in dem sich Zigeuner und ähnliche Leute aufhalten. Die Haustüre steht auf, Taschenlater= nen blitzen im Dunkel des Hausflurs, dann geht es hinauf in den ersten Stock. Die Treppen sind ausgetreten, in den Stufen fehlen ganze Holzstücke, auf dem Flur steht viel Gerümpel, Eimer mit schmutzigem Wasser. Die Kripo klopft an eine Tür. Tiefe Stille. Das zweite Klopfen ist schon eindringlicher. Drinnen deuten jetzt Geräusche an, daß man wach geworden ist. „Was ist los?“—„Aufmachen, Kriminalpolizei!“ Ein erschrecktes Flüstern, nach kurzer Zeit wird die Tür geöffnet, im Spalt erscheint eine männliche Gestalt, auf die die Scheinwerfer einiger Taschenlaternen fallen.„Machen Sie Licht und zeigen Sie Ihre Ausweispapiere!“ Zunächst ist kein Licht aufzutreiben, denn der Gasautomat ist gesperrt und angeblich wurde am Vorabend auch das letzte Petroleum verbrannt. Von einem Nachbarn wird Licht geholt. Es erhellt nun ein Zimmer, in dem viele Menschen Platz haben müssen. Eingehend werden die Papiere geprüft. Dabei stellt sich heraus, daß zwei junge Mädchen, die auf einer dünnen Matratze auf dem Fußboden schliefen, nicht in das Haus gehörten. Sie waren aus Düsseldorf„zugezogen“. Sie bekamen den freundlichen Rat. sich so schnell wie möglich wieder in die rheinische Kunststodt zurückzubegeben. Der Alte soll sich aber anziehen und fertig machen, um mit zur Wache zu gehen, da sich die Polizei für ihn besonders interessiert. Angeblich kann er nicht gehen, er ist in ärztlicher Behandlung, der Arzt muß sogar zu ihm nach Hause kommen; aber diese Ausreden helfen nichts. er muß seine Kleider anziehen— und als er erst auf der Straße ist, marschiert er munter drauflos, und von seinem Beinleiden ist nichts mehr zu merken. So geht es weiter durch verschiedene Wohnungen, durch Hinterhäuser und über steile Treppen, bis dieser Teil der Nazzia abgebrochen wird und die Kripo einige Bonner Logierhäuser und Herbergen durchsucht. Die polizeilichen Meldezettel werden eingehend geprüft, hie und da wird eine Zimmerkontrolle vorgenommen. Aber zumeist ist alles in Ordnung. Immerhin: fünf Personen, Zigeuner und solche Leute, die mit ihnen zusammen leben, mußten an diesem Morgen mit zur Wache. „Wenn Sie nun überfahren werden....?“ Das kommt immer wieder vor, daß sich einer unter falschen Namen ins Hotelbuch einträgt, daß jemand gefälschte Ausweise vorzeigt oder sich überhaupt nicht ausweisen kann. Ein Beispiel: Da lebt so ein alter Mann heute hier, morgen dort, macht die Landstraßen ab und hat keinen Ausweis in der Tasche„Menschenskind. Sie müssen doch einen Ausweis bei sich haben!“— meint der Beamte zu einem dieser besonders Leichtsinnigen und Nachlässigen, der ihm im übrigen aber seit Jahren als harmlos bekannt ist„Wenn Ihnen nun mal was passiert? Wenn Sie nun überfahren werden — kein Mensch weiß, wer Sie sind! Das aufzuklären kostet uns dann nicht nur viel Mühe und Arbeit, sondern auch eine ganze Stange Geld! Kommen Sie doch morgen früh um acht Uhr mal auf das Alte Rathaus und zeigen Sie dann Ihren Ausweis vor.“ Man sieht: auch die Krivo hat ihre Erziehungsmethoden. Und sie helfen. Noch vor ein paar Jahren trugen auch in Bonn die meisten Menschen keinen Ausweis bei sich. Heute ist das anders geworden. Das Ergebnis der Razzien ist von Jahr zu Jahr kleiner geworden, wie ja überhaupt die Kriminalität in Deutschland in den letzten Jahren stark nochgelassen hat. Der Tippelbruder von einst hat dem ehrbaren deutschen Wandergesellen Platz gemacht, für Landstreicher ist kein Platz mehr in Deutschland; jeder, der Arbeit sucht, findet auch Arbeit. Trotzdem: auch heute noch gelingt der Polizei mancher gute Fang. Wer sich genügend ausweisen kann, braucht keine Kontrolle zu fürchten, für die lichtscheuen Elemente wird sie aber immer unangenehmer und auch die Neuordnung des Reichsmeldewesens ist hier ein weiterer Schritt nach vorwärts. Der Mann um Führerstand der Frraßenbahn Mit der Linie 2 von Doktendorf nach Beuel— 28 Minuten Jahrzeit, 2 Minuten Pause Es gibt eine Anzahl gemeinnütziger Einrichtungen, die eine Unsumme treuester Pflichterfüllung und Aufmerksamkeit erfordern, aber gar zu gern kritisiert werden. Zu ihnen gehört auch die elektrische Straßenbahn, sowohl was die Verwaltung betrifft, wie auch dere Mann, der vorn auf dem Führerstand steht und in angespanntester Aufmerksamkeit stundenlang seinen anstrengenden Dienst versieht. Regen klatscht an die Scheiben des Führerstandes, Schnee versperrt die Aussicht, im Winter strömt bei jeder Haltestelle die Kälte herein, im Hochsommer kann der Fahrer die vordere Scheibe nicht öffnen— er muß seine Augen vor Staub und Schmutz schützen. Auch ist ihm, wie eine Inschrift im Führerstand besagt, jede Unterhaltung mit den Fahrgästen verboten. Hängt doch von seiner ungeteilten Aufmerksamkeit die Sicherheit der Fahrgäste und Verkehrsteilnehmer ab, eine einzige Sekunde Ablenkung kann z. B. genügen, um ein vom Bürgersteig vor den Wagen laufendes Kind so gefährlich zu verletzen, daß es dauernde Schäden an Leben und Gesundheit erleidet. Acht Stunden steht der Fahrer auf seinem Stand, nur hin und wieder sind sie von einer kurzen Pause unterbrochen. Acht Stunden des Achtgebens, der Verantwortlichkeit, der Pflichterfüllung im Dienste der Allgemeinheit! Hast Du schon einmal auf einer belebten Strecke vorn beim Fahrer gestanden? Dort kannst Du sehen, was es bedeutet, in einer Großstadt Wagenführer zu sein! Benutze einmal die Strecke der Linie 2 von Dottendorf nach Beuel! Nach 28 Minuten Fahrzeit Willkerschiagbertauf 1330 Die Einzelhandelsvertretung der Industrie= und Handelskammer gibt folgendes bekannt: Der diesjährige Winterschlußverkauf beginnt am Montag, 31. Januar 1938, und dauert bis Samstag, 12. Februar 1938. Die Bezeichnung„Winterschlußverkauf“ muß entweder ohne jede Trennung der Wortbestandteile(Winterschlußverkauf) oder mit einmaliger Trennung vor„Verkauf“(Winterschluß=Verkauf) oder mit zweimaliger Trennung(Winter=Schluß=Verkauf) verwandt werden. In keinem Falle dürfen die Wortbestandteile„Schluß" oder„Schlußverkauf" durch größeren Druck, andere Farben oder besondere Anordnung der Schreibweise usw. herausgehoben werden. Eine stärkere Hervorhebung der Wortteile„Winterschluß“ ist erlaubt. Für den Winterschlußverkauf sind folgende Waren zugelassen: Textilien, Bekleidungsgegenstände, Schuhwaren, Waren aus Porzellan, Glas und Steingut, Damenhandtaschen, Lederblumen, Damengürtel. Nach Anordnung des Reichswirtschaftsministers sind vom diesjährigen Winterschlußverkauf die nachstehend aufgeführten Waren des Textilfachgebietes ausgenommen: Weiße Wäschestoffe jeder Art einschließlich Rohnessel und blauer Köper; Taschentücher jeder Art; Handtücher jeder Art einschließlich Frottierhandtücher, Küchenhandtücher, Küchengeschirrtücher und Badetücher; Erstlingswäsche einschließlich Einlagen und Windeln; Bettwäsche und Inletts jeder Art; einfarbige gewirkte und gestrickte Unterwäsche aus Gespinsten, die Wolle oder Baumwolle enthalten; weiße Hemden jeder Art; einfarbige und Melangestrümpfe aus Gespinsten, die Wolle oder Baumwolle enthalten; Bettfedern, Kapok und sonstiges Bettenfüllmaterial; Matratzen, Matratzenschoner; Reformunterbetten, Bettstellen; blaue Mützen jeder Art; schwarze steife Herrenhüte, Seidenhüte, Klapphüte und schwarze weiche Herrenhüte; Berufskleidung(zugelassen sind jedoch Livreen und Schofföranzüge); einfarbige Arbeitskittel und Schürzen aus Gespinsten, die Wolle oder Baumwolle enthalten; Pelze, pelzgefütterte Mäntel; Teppiche, Brücken und Verbindungsstücke jeder Art einschließlich Läufer und Vorlagen; Fahnen und Fahnenstoffe jeder Art; Herrenstöcke und Schirme jeder Art. Ferner sind von dem Winterschlußverkauf ausgenommen sämt. liche parteiamtlichen Gegenstände einschließlich der Bekleidungs= und Ausrüstungsgegenstände. Hinsichtlich der Ankündigung des Winterschlußverkaufs gilt folgendes: Oeffentliche Bekanntmachungen oder andere für einen größeren Personenkreis bestimmte Mitteilungen dürfen frühestens am 29. Januar 1938 ab 19 Uhr erfolgen. Ausnahmen sind lediglich in folgenden Fällen zugelassen: a) Soweit bei Tageszeitungen die letzte Ausgabe vor dem Beginn des Winterschlußverkaufs schon am Samstag, 29. Januar, vor 19 Uhr erscheint, dürfen Ankündigungen und Anzeigen der Verkäufe bereits in dieser Ausgabe enthalten sein. b) Das Gleiche gilt für Zeitschriften und Zeitungen, die nicht täglich erscheinen. In Zeitschriften und Zeitungen, die mindestens wöchentlich, jedoch nicht am 29. oder 30. Januar erscheinen, dürsen Hinweise auf den bevorstehenden Winterschlußverkauf in der letzten vor dem allgemeinen Beginn dieses Verkaufs erscheinenden Ausgabe enthalten sein. Die Ankündigungen dürfen jedoch keine Warenangebote bringen. c) Mit der Anbringung von Plakaten und der Verteilung von Druckschriften darf am 29. Januar ab 16 Uhr begonnen werden. Das Gleiche gilt auch für die Filmwerbung. Alle bereits vor dem 31. Januar 1938 erfolgenden Ankündigungen und Mitteilungen müssen deutlich und unmißverständlich den Tag des Beginns des Winterschlußverkaufs angeben. Es ist verboten, im Zusammenhang mit dem Winterschlußverkauf in öffentlichen Bekanntmachungen oder Mitteilungen, die für einen größeren Personenkreis bestimmt sind, a) Waren zum Verkauf anzubieten, die nach ihrem Verwendungszweck und dem Zeitpunkt ihrer Anschaffung oder Herstellung durch den Verkäufer für den Vertrieb oder Verbrauch in dem künftigen Verbrauchsabschnitt bestimmt sind. b) Preisherabsetzungen durch Gegenüberstellung der früheren und der während des Winterschlußverkaufs gültigen Preise in einer Weise anzukündigen, die für außerhalb der Geschäftsräume befindliche Kauflustige erkennbar ist. Die Ankündigung der Resteverkäufe darf nur für die drei letzten Tage des Winterschlußverkaufs, und zwar nur für die Artikel, welche auch in den Winterschlußverkauf einbezogen werden dürfen, erfolgen. Sonderverkaufsveranstaltungen, worunter auch besondere Resteverkaufsveranstaltungen fallen, sind an sich außerhalb der Sommerschluß= und Winterschlußverkäufe nur in ganz besonderen Fällen, und zwar unter Anmeldung bei der zuständigen Industrie= und Handelskammer, zulässig. Es wird jedoch darauf aufmerksam gemacht, daß auch bei den sonstigen Ankündigungen vor und nach dem Winterschlußverkauf alles vermieden werden muß, was den Eindruck einer Vorwegnahme oder Verlängerung des Winterschlußverkaufs erwecken kann. Auf Grund besonderer Vorfälle wird hierauf ausdrücklich aufmerksam gemacht. Hinsichtlich der Werbung, vor allem der Außenwerbung, erwartet die Industrie= und Handelskammer eine maßvolle Beschränkung und eine Fernhaltung jeder marktschreierischen und das Stadtbild verschandelnden Aufmachung. kommt der Wagen aus der Stadt in Dottendorf an. Ist er pünktlich, hat der Fahrer zwei Minuten Zeit, sich zu verschnaufen, einmal ins Butterbrot zu beißen oder einen Schluck aus der Thermosflasche zu nehmen, dann geht es wieder die lange Strecke zurück. Hat der Wagen aber nur eine kleine Verspätung, so fällt diese„Erholungspause“ aus und es geht sofort wieder zurück, denn der Fahrplan muß eingehalten werden. Teilweise ist die Strecke übersichtlich, aber an der Reuterstraße wird sie belebter. Gerade die Reuterstraße ist ja zu einer der Hauptverkehrsstraßen geworden, und auch auf der anschließenden Strecke durch den Bonner Talweg jagt ein Lastwagen den anderen. Noch einmal geht es durch ein ruhigeres Viertel, dann aber fängt am Hauptbahnhof der unangenehmste Teil der Strecke an. Die Poststraße muß mit besonderer Sorgfalt durchfahren werden, vor allem auch dann, wenn Züge angekommen sind und mancher Fußgänger nicht daran denkt, daß die Fahrbahn nicht für ihn da ist, sondern für die Fahrzeuge. Eine gefährliche Ecke ist auch noch die Einfahrt in den Adolf Hitler=Platz, an der sich die Fahrzeuge aus der Sternstraße, der Vivatsgasse, vom Platze selbst mit den vier Bonner Straßenbahnlinien kreuzen. Da heißt es acht geben! Noch schlimmer aber ist die Bonner Friedrichstraße. Sie birgt wohl auch für den Straßenbahnführer die meisten Gefahrenpunkte. Aber auch hier muß wegen der Verbindung der beiden Bahnhöfe Bonn und Beuel der Fahrplan innegehalten werden. Das ist nicht immer leicht. Da geht unversehens ein Passant auf der engen Straße vom Bürgersteig herab, weil ihn ein auf der verkehrten Straßenseite fahrender Kindermagen dazu zwingt und er sich durch falsche Höflichkeit veranlaßt sieht, sein Leben aufs Spiel zu setzen; dort steht am Bordstein ein Fahrrad, das den Fahrer zwingt, die Bahn anzuhalten, um das Verkehrshindernis zu beseitigen. Dann wieder steht vor irgendeinem Haus ein Wagen, der Fahrer ist nicht zu sehen, und an der Bonngasse und Wenzelgasse versucht ein Kraftwagen noch in letzter Minute die Fahrbahn zu überqueren. Etwas mehr Ruhe gibt es für den Mann im Führerstand erst wieder auf der Rheinbrücke, allerdings an SommerSonntagnachmittagen, wenn Auto hinter Auto fährt und die Siebengebirgs= oder Siegburger Bahn kommt, auch nicht. An der Endhaltestelle in Beuel ist der Aufenthalt ebensalls nur nach kurzen Minuten bemessen, dann geht es wieder 28 Minuten zurück. Man sieht also, der Fahrer ist ein geplagter Mann, dem aber mit etwas mehr Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer der Dienst wesentlich erleichtert werden könnte. Hoffentlich wirkt sich auch für ihn die neue Reichsstraßenverkehrsordnung günstig aus. Leistungssteigerung voran! Das Handwerk ist aufgerufen, sich restlos innerhalb des Vierjahresplanes für eine Leistungssteigerung aller Berufsangehörigen einzusetzen. Daß der Wille dazu auch im Schuhmacherhandwerk vorhanden ist, bewies eine gut besuchte Versammlung am 10. Januar. Obermeister Lang konnte außer seinen Innungsmitgliedern die Referenten des Abends, Dr. Kemper von der Kreishandwerkerschaft und Syndikus Wolf vom Reichsinnungsverband begrüßen. Nach Ehrung der verstorbenen Mitglieder und Aushändigung der Lehrbriefe an zwei Junggesellen erläuterte Kollege Pesch das Wesen und die Bedeutung des Reichsberufswettkampfes. Er setzte sich dafür ein, daß sich möglichst viele, vor allem aber die jüngeren Schuhmacher beteiligen. Die Gründe für die Einführung der Buchführungspflicht im Handwerk wurden von dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Dr. Kemper, überzeugend dargelegt. Es sind bereits zahlreiche Anmeldungen zu den Buchführungskursen eingelaufen. Der Obermeister erklärte, daß demnächst alle zwei Monate Innungsversammlungen stattfinden. Drei Viertel der zur Verfügung stehenden Zeit würde auf die fachliche Weiterbildung verwandt werden. Zur fachlichen Weiterbildung dienten auch die Ausführungen des Kollegen Bartels über Unkosten im Schuhmacherhandwerk. Die Versammlung nahm dann noch mit Interesse Kenntnis von den Arbeiten und den Plänen des Reichsinnungsverbandes. Insbesondere wußte Syndikus Wolf die Bestrebungen des Reichsinnungsmeister SA.=Gruppenführers Heß, das gesamte Schuhmacherhandwerk durch Schulungsmaßnahmen in der Reichsfachschule auf ein möglichst hohes fachliches Niveau zu bringen, klar herauszustellen. Jauar 1938 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend I Bonner Nachrichten Das Motto des Bonner Karnevals 1958: „Dröck dich net— mach met!“ Die erste Sitzung des Vaterstädtischen Vereins Vonn Fott met Kühmerei on Sorie! Denkt an hück, on nei an morse; Drövfal blose jit et net! Jo, setz heesch et: juze, laache, Keene darf en Usnahm maache! Doröm: Dröck dich net— maach met! Büttteredne, Bänkelsänge Dir de„neuste“ Wetze bränge: Och, wat eß dat alles nett! Schlagemusik, on e Dänzse Met'nem söße, leeve Pänzie... Jusa: Dröck dich net— maach met! Minsch, wat wells de mih velange? Op de Sitzung wierd jejange, On eu schunkels öm de Wett: Laachs on sings on deeß dich freue, On du wiers et nie bereue! Doröm: Dröck dich net— maach met! Wierd ierz op de Ball jejange, Wo Kostüme bont dann prange, Bliev ze Huus e letdig Bett. Pritsche knalle, Fläse klinge... Wo eß su vil Loß ze finge? Minsch, dann dröck dich net— maach met! Lutte freudige Jeseechte! Orde, Bellemötze lööchte, Stadtsoldate fähle net. Wenn se widde artetiere, Stippeföttche präsentiere. Jo, dann dröck dich net— maach met! Wenn Prinz Karneval deht rose, Für ze kühme— on ze schlose Keene Zick mih üvverig hät. Prinz on Bonna appelliere Dann:„Ihr sollt üch amesiere!" Doröm: Dröck dich net— maach met! Grosse Schultheiß Peter Gummersbach kredenzt Frau Gerda Oberwald, die in der ersten Bürgersitzung das von ihrem Mann Bernd Oberwald gedichtete und von Ernst Heyer vertonte Schlagerlied„Bonn, mein Bonn allein!“ gesungen hatte, den Ehrentrunk. Joachim Mey erschien als„Ringelstätzen=Jussep“. Hubäät Schmitz als Humorist, Gerhard Hoffmann kam als„Vergeßlicher“ und war in der Tat sehr vergeßlich. Die vier„Stömpche“ machten in clownhafter Drolerie, August Schnitzler, Heinz Ehule, Willi Klest und„Emery und Half“ gingen durch „Dick und Dünn“, und Hans Limberger, Ernst Prochnow und andere unterhaltsame Liederdichter fanden wie alle Auftretenden verdienten Beifall. Der Abend wuchs sich zu einem Ordensfest aus. Es regnete Orden. Und für jeden der Auftretenden fand Gummersbach das richtige Wort. Mit besonderer Freude stellte er den Verfasser des Bonner Karnevals= Mottos„Dröck dich net — mach met“ vor: Heinz Imbach, den 16jährigen„Kuhlejung“, der phot. Engelbertz. „Gute Fahrt!“ Das Narrenschiff, festlich bewimpelt und geschmückt, befrachtet mit den Gaben rheinischen Karnevals: Witz und Humor, Frohsinn und beschwingter Lebenslust, ist in See gestochen. Zurückgeblieben am Strande ist das Häuflein der Griesgrämer und Mucker, der Miesepeter, Nörgler und Allesverneiner: die Ritter von der traurigen Gestalt. Die aber die Schiffsplanke unter den Füßen haben, sie entrollen die Segel, singen Ahoi, und frohe Wellen umtanzen den Bug, auf dem in bunten Lettern„Vaterstädtischer Verein Bonn“ zu lesen ist. Denn es ist so: Der Vaterstädtische Verein ist das Karnevals=Mutterschiff, das die Flotte der übrigen Gesellschaften und Vereine im Schlepptau hat. Damit die Fahrt nach den Gesetzen kluger Navigation vor sich geht und kein Schifflein im karnevalistischen Fahrwasser Es war die erste Bürgersitzung des Vaterstädtischen Vereins, die am Sonntagabend in der überfüllten Beethovenhalle vor sich ging. Dem Besucher bot sich ein festlich buntes Bild. Ueber dem Podium wölbte sich ein rotweißer Riesenbaldachin. Karnevalistische Abzeichen und Bilder schmückten den Saal. Unter dem Geschmetter der Trompeten ging der Einzug des rotbefrackten Elferrates vor sich. Ihm folgten die Bonner Stadtsoldaten ein Uniform, ebenso die „Funken“ der verschiedensten Farben und Gesellschaften, die Damenkomitees mitsumt dem, was däzu gehört. Bald glich das Podium einem bunten Heerlager. Das komische Duett und Dünn“ „DOe Zeichnung Jom. Treuherzigkeit und Unbefangenheit so verstanden werde, wie er, nämlich„de Pete“, er versteht. Und weil er so spricht, weil er aus seinem Herzen keine Mördergrube, geschweige ein Diplomatenkabinett macht, eben deshalb wirkt, was er sagt, unvermittelt ursprünglich, selbst wenn seine rheinische, durchaus„gesunde“. Ausdrucksweise mitunter eine„duftig=blumige" Plastizität annimmt. geehrt wurde, nahrhaft das ist der„Ferkelstäten=Jusep“ Es war längst nach Mitternacht, als die Sitzung zu Ende war. Die Stunden waren vergangen, man wußte nicht wie. Es war ein Auftakt, der vielverheißend war. — weiter so! h. d. Vonn im Rundfunk Der Germanistenchor der Universität Bonn unter Leitung von Hermann Josef Dahmen singt am Dienstag. 18. Jan., abends, im Reichssender Saarbrücken deutsche Volkslieder in der Sendung„Schöner Klang“. Außer alten Volksliedersätzen wird der Chor auch Sätze von Joh. Brahms und auslanddeutsche Volkslieder im Satz von Hermann Josef Dahmen singen, die der Chor u. a. im Rahmen der Gaukulturwoche in Aachen mit größtem Erfolg gefungen hat. Die W5W.=Kinderspeisungsküchen murden am 17. Januar neu belegt. Diejenigen Kinder, die bis zum 15. Januar einschließlich gespeist wurden, erhalten kein Essen mehr. Es werden ab 17. Januar nur diejenigen Kinder gespeist, die im Besitz eines Ausweises mit dem Datum vom 17. Januar sind. Die Mittelrheinische Verwaltungs=Akademie mit, daß an Stelle der vorgesehenen Besichtigung teilt mit, daß an Stelle der vorgesebenen Besichtigung des J. G. Farbenwerke in Leverkusen am Mittwoch, 19. Januar, hi.#utto- Jard. Merke in 0äsn hesichtig werhen(0ie Shfahrt! bi uno-Ford=Werte in Moln besichtigt werden. Die Aofahrise zeit bleibt bestehen. Der Vortrag im Verein Alt=Bonn, von Prof. Braubach über„Die Rheinlande am Vorabend der französtschen Revolution“ am Mittwoch, 19. Januar, findet nicht im Rokokosaal des Alten Rathauses, sondern im Hörsaal 7 der Untversität(1. Stock, Eingang am Hof) statt. Karl Sporr, der schwevische Geiger und Volksmusikforscher, spricht am 19. Januar, abends, im Rokokosaal, Altes Rathaus, Marktplatz, im Rahmen einer Vortragsreihe der Nordischen Geselle schaft und wird Beispiele alter schwedischer Volksmusik zu Gehör bringen. Der Vortrag wird veranstaltet von dem Rhein=Kontor der Nordischen Gesellschaft und der Stadtverwaltung Bonn. Die Kriege 1866 und 1870,71 und die deutsche Einigung Generalleutnant Vogl vor dem Bonner Reichskriegerbund(Kyffhäuserbund) Der Kreis Bonn des Deutschen Reichskriegerbundes 5815 Das beliebte. Stbinpce=Quarteit Der die frohe Narrenschar dirigierte, in Stimmung brachte— das war wieder einmal Peter Gummersbach. In ihm verkörpert sich in Reinkultur das Element des Rheinländers: Er spricht frei von der Leber weg, überlegt nicht lange, ob dieses oder jenes Wort„vielleicht“ hier und dort anecken könne, ob es „richtig“ verstanden werde, ob es mit derselben frohen Das also war der„Steuermann“, dem die Passagiere des Narrenschiffs sich anvertrauten. Und Peter Gummersbach steuerte gut. Das sah man an den Gesichtern, die ja„der Spiegel der Seele“ sein sollen. Die Gesichter lächelten, lachten, strahlten, mitunter zwar süßsauer— aber sie lächelten. Weil der rheinische Fastelovend sein eigenes Idiom hat, merkwürdig„anschaulich“, und für den Nichtrheinländer oft allzu „plastisch“. Peter der Große fand herzliche Worte der Begrüßung. „Fastelovend es Fastelovend,“ sagte er, d. h.„Allen wohl und niemand weh!" Er begrüßte den Oberbürgermeister, der sich mit seiner ganzen„Oberbürgermeisterlichkeit" herzhaft für den Bonner Fastelovend einsetzt, er begrüßte den Geschäftsführer der Kreisleitung, die verschiedenen Vertreter der in Bonn stationierten Wehrmacht, der Universität, der Behörden, die Karnevalsgesellschaften, die Bonner Stadtsoldaten, die Damenkomitees, den Nestor des Bönnschen Fastelovends, Herrn Baron von Solemacher, den Vaterstädtischen Verein Beuel, einen Neuyorker„Prohibitions"=Vertreter und viele andere mehr. Dann gings Schlag auf Schlag. Waz soll man über die Vorträge, die Büttreden, die Gesänge und komischen Szenen sagen? Wer dabei war, weiß, daß manches gut, sogar sehr gut war, daß herzlich gelacht wurde, und wer nicht dabei war, nun, er mag sich trösten bis zur nächsten Sitzung. Willi Klüter war der Schalksnarr, der die politische Welt bespiegelte, Fritz Vester gab einen politisch=humorigen Jahresrückblick, Frau Gerda Oberwald sang ein Loblied auf Bonn, der junge Herr veranstaltete gestern im Bonner Bürgerverein seine alljährlich stattfindende Reichsgründungsfeier, zu der zahlreiche Kameraden erschienen waren. Kreisführer Major Freiherr von Stein hieß nach dem Einmarsch der Kameradschaftsfahnen die Erschienenen herzlich willkommen, an ihrer Spitze den Landesgebietsführer Niederrhein, Generalleutnant Koch. Sein weiterer Gruß galt den zahlreich erschienenen Offizieren des Standortes Bonn mit dem Standortältesten Oberstleutnant Strack an der Spitze, den Vertretern der SS., der Staats= und städtischen Behörden, der Geistlichkeit, des Soldatenbundes, des Grünen Korps etc. Nach dem Gedenken der Toten der drei letzten deutschen Kriege wie der Bewegung sprach Generalleutnant Vogl über die Kriege 1866 und 1870/71 und die deutsche Einigung. Ausgehend von dem Gedanken, daß Kriege an sich eine Geißel der Menschheit sind und kein Kulturvolk sie sich wünsche, so gewiß sei auch, daß kein Staatsmann sie herbeiführen werde, wenn sie nicht zum Fortbestand und Gedeih eines Staates unumgänglich notwendig seien. Jeder verantwortungsbewußte Staatsmann bemühe sich heute mehr denn je, Kriege zu vermeiden und seine Ziele auf diplomatischem Wege zu erreichen. Auch vom letzten Weltkrieg könne man heute sagen, daß damals die verantwortungsbewußten führenden Männer alles getan hätten, seinen Ausbruch zu verhindern, daß sie aber von den weniger verantwortungsbewußten überspielt worden seien. Unwahr sei. daß Europa in jenen Krieg einfach„hineingeschliddert“. sei, es sei vielmehr von gewisser Seite eine Lage geschaffen worden, die den Krieg unvermeidbar gemacht habe. Wenn die pazifistische Nachkriegswelle in Deutschland an einem Kriege, vor allem dem verlorenen Kriege, nur negative Gesichtsvunkte gefunden habe, so zeige das heutige wiedererstarkte Deutschland, daß selbst ein verlorener Krieg auch seine positiven Seiten habe, wenn eine geschickte Hand das Land führe und seine Geschicke richtig lenke. Die zwei Millionen Toten des Weltkrieges, deren Blut angeblich umsonst geflossen schien, seien das Fundament des neuen deutschen Reiches, zu dessen Einigung dieser Weltkrieg nur eine Etappe gewesen sei. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen schilderte der Redner anschaulich, wie der Alte Fritz mit seinen Preußen einen Staat schuf, der der erste Schritt zur späteren deutschen Einigung war. Nach dem vorübergehenden Abstieg von 1806 konnten die Befreiungskriege von 1813—15 die deutsche Einigung nicht wesentlich fördern, da auch andere Völker an ihnen teilgenommen hatten, was sich bei den Friedensschlüssen recht bemerkbar machte. Bis 1848 lastete die Reaktion auf allen deutschen Ländern, bis dann der Volkswille zum Durchbruch kam. Erst das Jahr 1866 bereinigte die deutsche Frage. Widerstrebend, aber entschlossen nahm Bismarck den Kampf gegen Oesterreich auf, aber er mußte es tun um der Sache Preußens, um der Sache Deutschlands willen. In einer einzigen großen Schlacht schlug er den Gegner und schuf dann den Norddeutschen Bund, in dem Preußen die führende Macht wurde, womit wieder ein gewaltiger Schritt vorwärts zur deutschen Einheit getan war. Und noch ein Gutes hatte der Krieg gebracht: die Gegner von gestern hatten sich schätzen und achten gelernt und als der Krieg aus war, schwand in den meisten Kriegerherzen auch der Haß gegen das verschriene Preußen. Aus der Achtung, der Bewunderung und dem Vertrauen entstand schnell das Gefühl der Verbundenheit mit Preußen, das sich auch auf Süddeutschland ausdehnte. So hatte der Krieg 1866 doppelten Erfolg: er gal den deutschen Ländern ihren rechtmäßigen Hausherrn und setzte den bisherigen österreichischen vor die Türz zum zweiten wurden die deutschen Länder zu einem mächtigen Block zusammengefaßt, der sich wenige Jahre später im Kriege gegen Frankreich bewährte. In dessen Verlauf gingen die deutschen Träume in Erfüllung und fanden ihre Krönung in der Kaiserproklamation in Versailles und in der Schaffung des geeinten deutschen Reiches. Männer des Schwertes hatten die deutsche Einigung erkämpft, Männer des Schwertes waren Zeugen und Garanten des neuen deutschen Bundes. Die deutsche Einigung war aufgebaut auf der Waffenkameradschaft, die ebenso wertvoll war wie politische Bündnisse. So war die Einigung der Waffenkameraden, der deutschen Heere aus den verschiedenen Landesteilen der politischen Einigung vorangegangen, das Gefühl der Kameradschaft, der Zusammengehörigkeit wurde das unlösbare Band, das ganz Deutschland umschloß. Und als 1918 das Chaos der Revolution kam, da stieg diese unzerstörbare deutsche Kameradschaft wie ein Phönig aus Schutt und Asche wieder empor, als der Gefreite des Weltkrieges seine Kameraden rief. Auf der alten Kriegskameradschaft baute Adolf Hitler sein neues Reich auf. Erwachsen ist unsere heutige deutsche Einheit in den großen Kriegen 1866, 1870/71, 1914/18. Die Kaiserproklamation hat sie nach außen hin gefügt, die Proklamation von Potsdam 1933 hat ihr feste, unerschütterliche Form gegeben. Amtlicher Vonner Marktbericht vom 18. Jannar Gezahlt wurden vom Einzelhandel auf dem Großmarkt (in RM für 50 Kg. und für rheinische Ware, wenn nichts anderes vermerkt): Wirsing 6, Weißkohl 5, Rotkohl 6, Blumenkohl ausl. 15—37, Krauskohl 4, Rosenkohl 18, Knoblauch 13—30, Kohlrabi Stück—5, Möhren 4 Kg. 5, Rettich weiß und schwarz Stück—5, Meerrettich Stück 10.-25, Weiße Rüben 5, Schwarz= wurzeln Gebund 15—20, ausl. 20—23, Spinat—6, Sellerie Stück 10—20, Breitlauch Stück—6, Kopfsalat ausl. Stück—15, Endivien Stück—5, ausl. Stück—12, Feldsalat 10—15, Zwiebeln 10, Tomaten ausl. 25—28, Aepfel 10—30, ausl. 10—30, Birnen 15—30, Apfelsinen 20—35, Bananen 20—22, Zitronen—8, Baria=Feigen 20—28, Holländer Käse 105 bis 130, Schweizer Käse 105—130, Edamer Käse 65—100. Wenn We Cn TASCEFE Marieluise. Wenn das eine Zimmer mit einem derartigen Fehler behaftet ist, so können Sie die Miete mindern. Die Höhe der Minderung setzt im Streitfalle das Gericht fest. Versuchen Sie sich mit dem Vermieter gütlich zu einigen und ziehen Sie ihm, wenn dies erfolglos ist, RM. 10 monatlich ab. Diesen Betrag wird auch das Gericht im Streitfalle festsetzen. A. W. Der Austritt aus der Kirche ist beim Amtsgericht zu Protokoll zu geben. Ersolat Ihr Austritt noch im Januar d.., brauchen Sie nur noch für Februar, März und April Kirchonsteuer bezahlen, treten Sie im März aus, bis 30. Juni 38. F. H. Uckerath. Sie können gegen Ihren Nachbarn mit der Besitzstörungsklage vorgehen und Vorrichtungen verlangen, daß das Wasser nicht von dem Dach in Ihr Lager dringt. Fordern Sie Ihren Nachbarn noch einmal auf und erheben Sie dann nach Ablauf der ihm zu stellenden Frist Klage beim zuständigen Gericht. Langjährige Abonnentin 18. Im. BGB. werden in der Hauptsache zwei Arten von Testamenten unterschieden. Das privatschriftliche und das öffentliche Testament. Das privatschriftliche Testament kann jeder Volljährige errichten. Er muß es vollständig selbst schreiben und mit dem Ort der Errichtung, Datum und der eigenhändigen Unterschrift versehen sein. Ob Sie einen Rechtsanwalt zuziehen, bleibt Ihnen Überlassen. Das öffentliche Testament wird vor dem Gericht oder dem Notar errichtet, im allgemeinen jedoch vor dem Notar. Das letzte Testament bietet Sicherheit, es muß bei dem Gericht hinterlegt werden, so daß ein Verlust nicht vorkommen kann. Eine, die noch nie fragte. Dieser Fehler spielt bei der Erlangung der Ehestandsdarlehen natürlich keine Rolle. Testament. Auch heute noch kann selbstverständlich nach § 2231 2 BGB. ein Privattestament errichtet werden. Ist kein Testament vorhanden, so erbt in Ihrem Falle die Frau ein Viertel und die Kinder je drei Achtel. Der Vater des Erblassers ist von der gesetzlichen Erbfolge ausgeschlossen, da Kinder vorhanden sind. Hilde. Vor dem 12. November 1932 eingetragene Hypotheken unterliegen der gesetzlichen Stundung nach§ 2 des Gesetzes vom 13. 12. 35 derart, daß die Gläubigerin die Rückzahlung nicht vor dem 1. Juli 39 verlangen kann. Ist die Hypothek für eine Privatperson eingetragen worden, so sehen wir keinen Grund dafür, daß sie nicht unter diese Stundung fällt, es müßten denn bosondere Umstände vorliegen, insbesondere Säumigkeit in der Zinszahlung. Schreiben Sie daher noch einmal an die betrefsende Kasse und berusen Sie sich auf die eingangs genannte gesetzliche Bestimmung. Im übrigen müßte es Ihnen bei der heutigen Geldlage nicht schwer fallen, eine Ersatzgläubigerin zu finden. Eine Zwangshypothek unterliegt irgend einer Stundung nicht, und kann jederzeit gekündigt werden. Winter. Für das zweite Kind zahlen Sie nur drei Viertei des Satzes, der an der vorgesehenen Schule erhoben wird.— Den Antrag auf eine Freistelle müssen Sie an den Herrn Oberbürgermeister richten. Abonnent. Der Reichskriegsopferführer Hanns Oberlindober wohnt in Berlin W 62, Kurfürstenstraße 131. Wir würden Ihnen allendings empfehlen, sich zuerst an die örtliche RSROV. zu wenden, die Ihnen sicher in allem behilflich ist und Ihr Schreiben der rechten Stelle zuleitet. Das Schreiben selbst können Sie in der Form halten, wie Sie es uns vorgelegt haben. Nr. 500. Wenn kein anderer Hinderungsgrund da ist, so kann Ihre Tochter das Ehestandsdarlehen erhalten. Schikaue. Selbstverständlich können Sie von Ihrem Hausbesitzer nicht verlangen, daß nach Eintritt der Dunkelheit die Haustüre noch offenbleibt, da in diesem Falle jeder Unbefugte Zutritt hätte. Sie Ihrerseits können aber beanspruchen, daß eine Schelle angebracht wind. Bauleitung. Emne besondere Bauleitung ist nicht ersorderlich. Eintopssonntag 9. 1. 38. Da Sie das Grundstück unentgeltlich überlassen haben, handelt es sich um eine Leihe. Sie können daher das Grundstück jederzeit, wenn Sie es bendtigen, zurückverlangen. Wenn die augenblickliche Nutzerin des Grundstücks es nicht freiwillig herausgibt, so müssen Sie Klage erheben. Opernsänger. Selbstverständlich brauchen Sie es nicht zu dulden, daß Ihr Mitbewohner ständig laut übt. Sie können mit der Besitzstörungsklage gegen den Sänger vorgehen, könnon aber auch von Ihrem Vermieter verlangen, daß dieser für Ruhe im Hause sorgt. Zweckmäßig einigen Sie sich mit dem Sänger, daß er seine Uebungsstunden auf gewisse Stunden, die Ihnen recht sind, verlegt. Nach 10 Uhr abends brauchen Sie selbstverständlich überhaupt keinen Gesang zu dulden. Wird der Gesang in einem Zimemr nach der Straße ausgeübt, so ist dies auch nach§ 20 der Bonner Polizeiverordnung vom 1. 6. 32 strafbar. Stiftung und Inslation 32. Für diesenigen Verwandten des Testators, die seinerzeit den Prozeß aushegeben haben, ist ein Aufwertungsanspruch zweisellos verwirkt. Es könnte also nur ein anderer Verwandter, der jetzt pflegebedürftig geworden wäre, auf Aufnahme klagen. Die Aufwertung setzt im Zweisel das Gericht unter Abwägung aller Umstände fest. Einen bestimmten Satz gibt es nicht, da das Stiftungsgeschäft nicht unter die Vermögensanlagen im Sinne des Aufwertungs= gesetzes fällt. Wette. Der 15. 1. 1910 fiel auf einen Samstag. Althausbesitzerin. Sie können von dem Bauunternehmer verlangen, daß dieser die Dachrinne so andringt, daß die Feuchtigkeit nicht in die Zimmer dringt. Fordern Sie den Unternehmer auf, binnen einer angemessenen Frist für die Beseitigung des Mangels zu sorgen und drohen Sie ihm an, daß Sie nach Ablauf der Frist den Mangel durch einen anderen Unternehmer beseitigen lassen und von ihm den Ersatz der erforderlichen Auswendungen verlangen können. Kommt er diesem Verlangen nicht nach, so können Sie den angegebenen Weg beschreiten. I. 19. Solche Adressen erfahren Sie bei der Industrie= und Handelskammer, Vonn, Schumannstraße. Philatelist. Die Briefmarkensammler sind vor kurzem evenfalls in die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ eingereiht worden. Stellen Sie diese Frage also an die RSG.„Kraft durch Freude“ in der Deutschen Arbeitsfront, Köln, Zeppelinstraße 1 bis 3. 2. Der Name Helmut ist einsach zu deuten. Helm ist ein von der Wurzel hel abgeleitetes Hauptwort und findet sich für die Bezeichnung der deckenden Hülle des Kopfes. Mut aus der indogermanischen Wurzel mö= Mühe. Das Germanische möda bodeutet, Mut, Zorn, Heftigkeit, das althochdeutsche muot„Seele, Geist, Mut, Tatkraft".— Helmut hat am 24. April Namenstag. H. Die Unterschiede erklären sich ganz einfach. Hier in Beuel ist der Sonnenuntergang 32 Minuten später, als z. B. in Berlin. Der betr. Kalender gibt nicht die Beueler bezw. Bonner Ortszeit an, sondern die Ortszeit irgend eines anderen Ortes. Kronprinzessin. Die griechische Kronprinzessin ist die EnkeUn des früheren Kaisers. W. S. 6. Eine Besitzung, die noch nicht Erbhof ist, wird vom Anerbengericht nur dann zum Erbhof erklärt, wenn der gesamte Betrag der Schulden des Eigentümers den Betrag von 70 Prozent des Einheitswertes der Besitzung nicht übersteigt. Die vorhandenen Schulden und Hypotheken müssen selbstverständlich auch beim Erbhof verzinst und wenn möglich aumäblich getilgt werden. Der Anerbe, der den Erbhof übernimmt, haftet selbstverständlich für die Schulden. Es ist natürlich erwünscht, daß, bevor die Besitzung zum Erbhof erklärt wird, möglichst viele Schulden gelöscht werden. S. 100. Diese Frage ist nicht ohne weiteres zu beantworten. Es ist wahrscheinlich, daß zum mindesten die Zinsen der Entschädigungssumme angerechnet werden. Sie wenden sich am besten an das Wohlfahrtsamt, das in dieser Angelegenheit die Entscheidung zu trefsen hat. Gratus. Die Runkfunkentstörungsstelle bei der Reichspost kann Ihnen auch helfen, wenn ein Nachbar den Lautsprecher zu stark einstellt. Geben Sie der Entstörungsstelle die Adresse des betreffenden Teilnehmers an, damit sie ihn darauf Hinweisen kann. Seite 9. Nr. 18 044 General=Anzeiger füe Vonn uud Umgegeub# Vonner Nachrichten 18. Jannar 1930 Carng Szell und Spiel Die kurze Sport=Tagesschan Kanadas Welmmeisterschafts=Mannschaft im Gishockey, die Suddury Wolves, kamen in Davos gegen den HC. zu einem beachtlichen:2(:0,:0,:)=Sieg. Mit dem Einverständnis des deutschen Weltergewichtsmeisters Gustav Eder wird der Titekkampf um die Europameister= schaft dieser Gewichtsklasse, die der Belgier Felix Wouters am 2. Februar in Brüssel verteidigen mußte, wegen Erkrankung des Belgiers auf den 16. Februar verlegt. Vom 10. und 11. März wurde die Welt=Leichtatdletik=Tagung in London auf den 28. Februar dis 1. März verlegt, damit den Ausschüssen noch genügend Arbeitsmöglichkeit dis zum JOK.=Kongreß in Katro(18.—22. März) bleibt. Der Kampsplan für das Welt=Hallenhanddallturnier in der Deutschlandhalle am 5. und 6. Februar lautet wie folgt: Samstag(.): Deutschland— Dänemark, Schweden gegen Oesterreich. Sonntag(.): Deutschland— Oesterreich, Dänemark— Schweden, Dänemark— Oesterreich und Deutschland— Schwoden. Gleichzeitig wird ein Städteturnter zwischen Berlin, München, Frankfurt und Königsberg abgewickelt. Die Gruppeneinteilung zur deutschen Handballmeisterschaft ist erfolgt. Danach werden spielen: Gaugruppe Noroost: Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Nordmark.— Mitte: Sachsen, Mitte, Brandenburg, Hessen.— Nordwest: Niodersachsen, Westfalen, Nioder= und Mittelrhein.— Süd: Südwest, Baden, Württemberg, Bayern. Kampftermine sind: Vorrunde 10., 24. April und 8. Mai, Rückrunde 15., 22. und 26. Mai, Zwischenrunden 29. Mai und 12. Juni, Endspiel am 26. Juni.— Die Frauenmeisterschaft wird entschieden nach Pokalform. Die Zeitfolge der Kämpfe deim Schmeling— JooroTag in Hamburg am 30. Januar lautet: Esser— Kretzschmar um die deutsche Leichtgewichtsmeisterschaft, Witt— Leibbrandt, Schmeling— Ben Foord, Bessemann— Jones und Bundy gegen Wallner. Der amerikanische Tennis=Weltranglistenerste Donald Budge ist noch immer nicht in Form. Nach seinen beiden Niederlagen gegen von Cramm unterlag er jetzt in Abelaide gegen Bromwich mit:8,:6,:6. Da auch Quist gegen Mako gewann, steht der Länderkampf gegen die USA.:0 für Australien. Mit 2000 Zuschauern war die WHW.=Veranstaltung des Kölner Eisklubs im Eisstadion ein Erfolg. Im Eishockey besiegte die Düsserdorfer EG. eine rein Kölner JuniorenMannschaft mit:1, während im Kunstlaufen nur Mitglieder des Kölner EK. ihr fortgeschrittenes Können zeigten. Die Ausrichtung der Gewichtheber=Weltmeisterschaften 1938 wurde Oesterreich übertragen. Diese gelangen in der Zeit vom 30. Septemder dis 2. Oktober in Wien zum Austrag. Im Rahmen dieses Zeitpunktes findet auch der Kongreß des Internationalen Gewichthederverbandes statt. hervortagende Munnschafthleistungen Vönner Sa Manner Siege und Plätze beim SA.-Wettkampf in Köln Zum ersten Male hat die SA.=Gruppe Niederrhein(Ausrichter war die Brigade 71, Köln) ein Hallensportfest ausgezogen, bei dem gezeigt wurde, was die SA. für die könerliche Ertüchtigung leistet. Dieses erste Hallenfest am Samstagabend in der Kölner Rheinlandhalle ist dabei auf Anhieb zu einem Erfolg geworden, wie man ihn größer nicht erwarten konnte. Nicht nur, daß die weiten Ränge der Rbeinlandhalle mit über 6000 Zuschauern fast bis auf den letzten Platz gefüllt waren, auch das Gebotene ließ keinerlei Wünsche offen. Immer wieder brauste den Beifall auf, wenn im Kampfball und Handball um jeden Zoll Boden gestritten wurde, in den Stafseln die Standarten mit größter Erbitterung um den Sieg kämpften, die Turner, Boxer und Fechter ihn Können zeigten. Ausgezeichnet war das ganze Programm zusammengestellt— eine reibungslose Abwicklung sorgte dafür, daß die Wettbewerbe Schlag auf Schlag folgten—, das die Zuschauer drei Stunden unterhielt. Bei diesem Hallenfest hat man zur Genüge gesehen, was die SA.=Gruppe Niederrhein in kampfund wehrsportlicher Hinsicht zu leisten vermag. Kampfsport will die SA. betreiben, systematisch den Körper ertüchtigen. damit der Mensch zum letzten Einsatz bereit ist. Das ist das Ziel der sportlichen Ausbildung in der SA., die schon jetzt reise Früchte trägt. Mit einer ausgezeichneten„Körperschulung in der SA.“, ausgeführt von dev Standarte 136(Köln), begann der Abend. Für die rechte Stimmung sorgte dann gleich das Kampfballspiel zwischen den Standarten 40(Krefeld) und 60(Essen). Hier schonten sich die Kämpfer wirklich nicht, hier kämpften ste erbittert um jeden Zoll Boden.:3(:1) für die Standarte 40 endete der Kampf. Großen Beifall erhielt die Standarte 160(Bonn) für die Bodenüdungen, die zeigten, was man für die körperliche Ertüchtigung ohne jedes Gerüt zun kann. Mut und Gewandtheit zeichneten in diesen Uebungen die SA.=Männer besonders aus. Es folgten gute Partnerübungen des Standarte 16(Köln), Tischspringen der Standarte 160 (Bonn). Drei Vorläufe waren erforderlich, um die Besten für den 40 m Endlauf festzustellen, den Truppführer Jülicher(Brigade 75 Düfseldorf) in.8 Sekunden vor Sturmmann Halfmann(Brigade 75 Düsseldorf) gewann. Eine Box= und Fechtschule(SA.=Männen der Standarte 40 Krefeld) wußte mit ihren Darbietungen, die sehr exakt gezeigt wurden, besonders zu gefallen. Nach einer kurzen Pause gad es zwei Hamte Boxkämpfe, die Marinestandarte Düsseldorf, die vorher schon am Barren getumt hatte, holte sich erneuten Beisall für die Uebungen am Reck, die große Hindernisstaffel, die so recht den wehrsportlichen Chrakter trug, sah die Standarte 160 Bonn in Front, die 10 mal 40 m Pendelstaffel brachte der Standarte 16„Rhein“ einen schönen Sieg, aber dann gab es noch einmal einen sportlichen Höhepunkt, als die Standarten 136 (Köln) und 65(Gummersbach) zum Handballkampf antraten, der nach einem äußerst bewegten Verlauf in letzter Sekunde von der Standarte 136 mit 10:9 gewonnen wurde. Nach dem Einmarsch des Ehrensturmes und aller Sporttellnehmer vor der Ehrentoibüne, auf der als Gäste der Stabsführer der Gruppe, Oberführer Kiel, sämtliche Brigadeund Standartenführer der Gruppe Niederrhein Platz genommen hatten, ergriff der für die Hallensportkämpfe verantwortliche Führer der Brigade 71(Köln), Buigadeführer Polizeipräsident Hövel, das Wort zu einer kurzen Ansprache, in der er besonders einige markante Sätze des Führers über die könperliche Ertüchtigung der SA. herausstrich. Die Ergebnisse der sportlichen Wettkämpfe Kampfballspiel: Standarte 40(Krefeld)— Standarte 60 (Essen):3(321); 40 m Endlauf: 1. Truppführer Jülicher (Brigade 75 Düsseldorf) 4,8 Sekunden, 2. Sturmmann Halfmann(Brigade 75 Düsseldorf) 4,9 Sekunden, 3. Oberscharführer Nozuschat(Brigade 73 Essen) 5 Sekunden, 10 mal 40 m Staffel: 1. Standarte 16„Rhein“, 2. Nachrichtensturmbann Brigade 71(Köln), 3. Standarte 160 Bonn; 4m la 1 Runde Hindernisstaffel: 1. Sandarte 160 Vonn; Boxen: Federgewicht: SA.=Mann Stratmann gegen Radusch(beide Standarte 193) unentschieden; Halbschwergewicht: SA.=Mann Sundermann(Standarte 193) unterliegt gegen SA.=Mann Baumann(Staudarte 138) nach Punkten; Handballspiel: Standarte 136(Köln) gegen Standaute 65(Gummersvach) 109(15). Das Schwimmfest der 400 Schwimmerinnen in Frankfurt Gute Leistungen— Rekorde fallen 400 Schwimmerinnen gaben sich am Sonntag in FrankfurtMain ein Stelldichein, wo im Stadtbad ein nationales Fest abgewickelt wurde. Die Einzelwettbewerbe beanspruchten natürlich das Hauptinteresse. Schmitz=Pollack=Francke war die Zielreihenfolge des 100 Meter Kraulschwimmens. Jnge Schmitz aus Spandau war in bester Form.:10 wurden für sie gezeitet. Ihre Landsmännin und Klubkameradin Pollack konnte mit der Zeit von:11.6 die starke Mittelrhein=Vertreterin Lucie Francke(Aachen 06) klar abschlagen. Lucie Francke zog es vor, die 100 Meter Rücken in Klasse 1b zu bestreiten. Es reichte aber auch hier nicht zu einem Erfolg. In der Meisterklasse gab es übrigens einen weiteren Erfolg von Inge Schmitz, diesmal in neuer Bahnrekordzeit(:21,6). Das 200 Meter=Brustschwimmen war Meisterin EngfeldGenenger(Krefeld) nicht zu nehmen. Besonders umfangreich war das Programm der Staffelkämpfe. Hier zeichnete sich Nixe Charlottenburg als erfolgreichster Verein aus, wie nachfolgende Ergebnisliste bestätigt: 200 Meter=Brustschwimmen: 1. Engfeld=Genenger(Kreseld) :05,3 Min.; 2. Busse=Reichsb. Berlin:06,9; 3. EngelmannNixe Charlottenburg:10,4; 4. Heidemann=Dessau:12,8.— Rückenschwimmen, 100 Meter: 1. Schmitz=Spandau 04:21,6 (Bahnrekord); 2. R. Halbsguth=Nixe Charlottenburg:22,6: 3. U. Pollack=Spandau 04:25.— 100 Meter Kraulschwimmen: 1. Schmitz=Spandau:10; 2. Pollack=Spandau:11.6: 3. Francke=Aachen 06:13.6: 4. Worberts=Heidelberg:15.6. — 100 Meter Rückenschwimmen, Kl. 1b: 1. HoffmannMarathon Krefeld:27; 2. Wilbert=SSV Saarbrücken:31.8: 3. L. Francke=Aachen 06:33,8.— 200 Meter=Brustschwimmen, Kl. 2: 1. Reinhard=Nickar, Heidelberg,:25,7; 2. KroppenbergAachen 06:29,7.— Jugend=Kraulschwimmen, 100 Meter, Kl. 2: 1. Schwarz=Nickar Heidelberg:24,2; 2. Lutz=SV Cannstatt:24.8; 3. Schönbrodt=Aachen 06:25.4.— 6mal 50 Mir. Kraulstaffel: 1. Nixe Charlottenburg:27; 2. Nickar Heidelberg:29.3; 3. Nixe Magdeburg:35,6; 4. Aachen 06:38,4. — 6mal 50 Meter=Bruststaffel: 1. Nixe Charlottenburg:08.5; 2. Nixe Charlottenburg:08,7; 3. Nickar Heidelberg:30.2. — Imal 100 Meter=Bruststaffel: 1. Nixe Magdeburg:30,2, deutsche Bestleistung; 2. Nixe Charlottenburg:31,8; 3. Schwaben Stuttgart:33.— 3mal 100 Meter=Lagenstaffel: 1. Nixe Charlottenburg:10,3.— Jugend=Lagenstaffel 3mal 100 Meter, Kl. 2: 1. Aachen 06:39,9.— Kunstspringen: 1. SchloßznagelBayern München 102,99 Punkte. Fuhbau im Rigkreis Heuneser Stürmer in Ferm Hennef— Oberlar:1(:1) Wegen der Schlägerei bei dem Meisterschaftsspiel gegen Guskirchen hat Oberlar Platzsperre. Das Gaufachamt hatte deshalb diesen Kampf, der in Oberlar stattfinden sollte, nach Hennes verlegt. Keineswegs wirkte sich dieser Umstand enmutigend auf die Oberlarer aus. Sie spielten vielmehr herzhaft“ und frisch. Ihre Deckungsreihe war wie immer in Ordnung. Strack zeigte als Sturmführer nicht allzuviel. Auf dem kleinen Gelände konnte Cluth als zurückgezogener Halbrechter nur schwer das Spiel auseinanderziehen. Overath und Overscheidt zeigten sich von ihrer besten Seite. Hennef bot diesmal eine geschlossene Leistung, reichte mit seinem Können in der ersten Hälfte allerdings kaum über das der Gäste hinaus. Diese konnten vielmehr durch einen herzhaften Schuß des Linksaußen Overscheidt in Führung gehen. Längere Zeit nach der Pause gelang es Hennef durch Fischer gleichzuziehen. Bis dahin hatte sich Oberlar wacker geschlagen. Ewwas erschreckt verlor man plötzlich die Nerven, taute wohl noch einmal auf, mußte dann aber stark verteidigen. Nun siegte die Technik der Hennofer Stürmer. Obwohl sich Hörsch wie ein Löwe einsetzte, hatten die saftigen, urplötzlich losgelassenen Schüsse der Henneser Ersolg. Wehner flankte zu Fischer, der auf:2 erhohte. Wonig später ging die Aktion umgekehrt und Willy Wehner sandte zum:3 ein. Bei einem erneuten Angriff gab Pulcher den Ball sehr gut herein und Nürnberg mußte sich durch Willy Wehner zum vierten Male geschlagen bekennen. Der Sieg siel etwas hoch aus, Schiri Ermert(Beydorf leitete gut. Durch den erneuten Punktverlust wird es Overlar sehr schwer fallen, überhaupt noch vom Tabellenende wegzukommen, Troisdorf bezwingt seinen alten Rivalen Siegburger SV. 04— Troisdorf 05:5(:2) Ein Lokalkampf, ganz nach dem Herzen der 2000 Zuschauer, die etwas sehen wollten und auch vorgesetzt bekamen. Man witterte für die Blauen so erwas wie Morgenluft, konnte sich dabei aber doch nicht des unsicheren Gefühls erwehren, Troisdorf schließlich doch als Sieger des Tressens zu sehen. Zeitweilig konnte man für Troisdorf auch berechtigte Sorge haben. Man ist es von jeher gewöhnt, daß Siegburg, wenn es auch in vorausgegangenen Spielen wenig gezeigt hat, gerade gagen seinen Lokalrivalen Troisdorf aus sich heraus geht. Das bewahrheitete sich in dem Augenblick, als die Gäste:2 durch Auel und Diebl in Führung lagen und vermeinten, nun etwas auf ihren Lorbeeren ausruhen zu können. Die nun solgenden Leistungen hätte man dem Siegburger Szurm garnicht zutranen mögen. Auf einmar riß man sich gehörig zuDie Saalsportmeisterschaften Nach Württemberg vergeben wurden vom Deutschen Radfahrer=Verband, die deutschen Saalsportmeisterschaften 1938, die Titelkämpfe im Einer= und Zweier=Kunstfahren, SechserKunstreigen und Radball vorsehen. Die Kämpfe werden in Stuttgart veranstaltet, doch steht der Zeitpunkt noch nicht fest. Auch im Rückkampf besiegt Die deutschen Radball=Weltmeister Schreiber=Blersch blieben auf ihrer Reise nach Dänemark ohne Sieg. In Kopenhagen bestritten sie das Rückspiel gegen die Schweizer Osterwalder=Gabler. Mit 11:10(:3,:4,:3) blieben die Schweizer erneut erfolgreich. Der erste Kampf am Freitag endete 13:11 für Osterwalder=Gabler. Earl Howe gewann in Südafrika Mit dem über 335 Kilometer führenden Grosvenor=Rennen auf der Rundstrecke von Cap Town wurde die Autorennzeit in Südafrika vorläufig abgeschlossen. Der Engländer Carl Howe, der im Vorjahre hinter Ernst von Delius und Bernd Rosemeyer den dritten Platz belegt hatte, kam bei einer Vorgabe von 2½ Minuten in:33,09 Std. auf Era zu einem beifällig ausgenommenen Sieg. Hinter ihm belegten die drei Maseratifahrer Taruffi, Villorest und Everitt, die mit Ausnahme von Villorest die leichte Vorgabe hatten, die weiteren Plätze. Ragnhild Hveger in Form Es vergeht zatsächlich fast kein Sonntag, an dem die jugendliche däutsche Meisterschwimmerin Ragnhild Hveger nicht irgendeinem Weltrekord den Garaus macht. Sie ist im Augenblick in einer derart großartigen Form, daß ihr fast alles gelingt. So ging sie in Kopenbagen daran, zwei ihrer eigenen Rekordzeiten abzusetzen. Ueber 300 Meter Kraul schlug Ragnhild Hveger in:48,8 Min. an, womit sie sast 2 Sekunden unter der alten Zeit blieb. Auch auf der 400 Meter=Kraulstrecke hatte sie Erfolg. Sie schwamm hier mit:08,2 Minuten neuen Weltrekord; ihre eigene Bestzeit betrug hier:11 Minuten. Birger Rund— darf starten Die Frage, ob Birger Rund, Norwegens Springerkönig und zweisacher Olympiasieger, in den Vereinigten Staaten starten darf, scheint endgültig geklärt zu sein. Bekanntlich wollte man ihn wegen Verstoßes gegen die Amateurbestimmungen— Rund sollte seinen Namen zu einer Ski=Ersindung hergegeben haben— disquallfizieren, doch stellt der Norwegische Landesverband, dem offiziell noch nichts gemeldet wurde, fest, daß Rund lediglich seinen Namen zu einer eigenen Erfindung benutzt habe. Da er für die USA Starterlaubnis habe, die Amerikaner aber ihn, da er norwegischer Staatsbürger sei, nicht disqualisizieren könnten, müßten sie sich an die internationalen Bestimmungen halten, die einen Start zulassen. Lagung des hocten=Reichssachamtes in Berlin Wichtige und einschneidende Beschlüsse wurden auf der am Wochenende in Berlin abgehaltenen Tagung des Reichsfachamtes Hockey gesaßzt, die unter Vorsitz des Reichssachamtsleiters Jäger stand. Mit Beendigung der diesjährigen Spielzeit werden in allen Gauen Meisterschaftsspiele durchgeführt; Ausnahmen sind also nicht mehr zugelassen. Besondere Sorgsalt gilt auch im Hockey der Schulung des Nachwuchses und der Jugend, um für die Länderspiele bestens gerüftet zu sein. Dazu erfahren die Kämpfe um den Silderschild eine Erweiterung. Künstighin soll von jedem Gau auch noch eine Nachwuchsmannschaft in den Kampf eingreisen. Während des deutschen Turn= und Sportfestes 1938 in Breslau kommt bereits die erste Runde zum Austrag. Die Schulung unserer Nationalspieler übernimmt der vom Fachamt verpflichtete Turn= und Sportlehrer Spiegler, der die Vorbereitungen für die Länderbegegnungen mit Oesterreich. Dänemark, Ungarn, Holland und der Schweiz leiten wird. Weitere Tressen sind für das Jahr 1938 mit Frankreich und Belgien in Aussicht genommen. Auch unsere Hockey=Frauen werden für die bevorstehenden schweren Länderspiele in Lehrgängen geschult. Wandersportiehrerin Bowe schult im Kreisgebiet Vonn! In der Zeit vom 16.— 28. Jan. wird im Kreis 4(Bonn) von der Gauwandersportlehrerin, der Diplom=Sportledrerin Maria Vowe(Köln), ein Lehrgang für Frauen durchgeführt, der sich aus insgesamt fünf Stützpunkte erstneckt. Deu erste Uebungsabend in dieser Reide sand am gestrigen Abend in der Turhalle an der Kapuzinerstraße statt. Von sieben Vereinen beteiligten sich 30 Teilnehmerinnen an ihm, die dem Bonner TV., dem Allg. Turnverein, dem BfL. Poppelsdorf, dem TV. Schwarz=Rheinden. dem TV. Grau=Rheindorf und dem T. u. Sp. V. Dransdorf angehörten. Die von den Vereinen entsandten Turnerinnen betätigen sich innerhalb der eigenen Vereinsardeit als Uebungsleiterinnen oder Vorturnerinnen. Den Abend eröffnete die Kreisturnwartin Mavia Rotzem(Godesberg), die die Teilnehmerinnen des Lehrgangs willkommen hieß und darauf hinwies, daß die an diesem Abend einzullbenden Keulenvorführungen einen willkommenen Stoff für die Vereinsarbeit abgäben, der bei festlichen Gelegenheiten(Schauturnen etc.) Verwertung finden könne. Sodann widmete sich die Gauwandersportlehrerin dem Einüben der für Breslau vorgeschriebenen Uebungen, die dort von 15 000 Turnerinnen gezeigt werden. Die kommenden Lehrgangsabende finden wie folgt statt: Stützpunkt 2 Euskirchen am Dienstag, den 18. und 25. Jan. in der Turnhalle des Gymnasiums: Stützpunkt 3 Bonn am Mittwoch, den 19. und 26. Jan. in der Turnhalle den Oberschule für Mädchen: Stützpunkt 4 Münstereisel, am Donnerstag, den 21. und 27. Jan. in der Turnhalle des Gymnasiums: Stüppunkt 5 Bad Godesberg am Freitag, den 21. und 28. Jan. in der Turnhalle des Lyzeums Lossingstraße. Die große Flüge: Wer wird Meister, wer steigr ab! Beuel, B3V. und Tura in der Meisterschaftsserie 1937/36 sammen. Die Verwirrung im Troisdorfer Lager kam durch Willy Müller, der vor der Pause die Trefferspanne verringerte. Nach dem Seitenwechsel kannte man Siegburg überhaupt nicht mehr wieder. Man stürmte wie seit langem nicht mehr. Der Aufbau klappte. Hersch zog gleich und Bach haute einen Strafstoß aufs Tor, gegen den Tiefenthal machtlos war. Siegburg lag:2 in Führung. In gewisser Beziehung läßt sich der bessere Aufbau auch dadurch erklären, daß Mittekläufer Halft, nachdem der Reißer Diehl verletzt worden war, auf diesen kein wachsames Auge mehr zu wersen brauchte. Diehl schied übrigens nach der Pause ganz aus. Die Spannung hatte ihren Höhepunkt erreicht. Troisdorf machte aber wie gegen Godesberg das Rennen auch mit zehn Leuten. Von größtem Eifer beseelt warf Hupperich den Sturm nach vorne. Musch und Par gingen ganz aus sich heraus. Das Spiel gewann an Schnelligkeit. Im Endspurt schossen Auel und Börsch noch drei Tore. Troisdorf hatte verdient gewonnen. Siegburg blieb der ehrenvoll Unterlegene. B/B. Troisdorf— Menden:4(:). Der Kampf wurde unnötig hart ausgetragen. Dabei zeigten beide Mannschaften ein etwas verkrampftes Spiel. Troisdorf erging sich in zwecklosem Gedribbel. Menden war dagegen ungleich forscher, wobei sich besonders die Angriffsreihe auszeichnete. B/L. N. Siegburg— Sieglar:4(:1) Beide Mannschaften erschtenen in stärkster Aufstellung, nur Sieglar hatte einen Ersatzmann zur Stelle, der sich aber gut einfügte. Von Beginn an nahmen die Gäste das Spiel in die Hand. Eine Halbzeit lang streckten sich die Siegburger so gut wie möglich. Mit einem Bombenschuß aus 30 Meter Entsernung ging Sieglar durch Hörsch in Führung. Nach dem Wechsel wurde das gegnerische Tor förmlich belagert. Zimmermann zeichnete sich aus. Nachdem Forsbach auf:2 erhoht hatte, schoß er das dritte und vierte Tor, wovon letzteres die Glanzleistung des Spieles war. Beide Torwarte zeigten solides Können. Der Siegburger konnte sogar einen Elfmeter= stoß zunichte machen. Schiri Bürling(Siegburg) war dem Kampf ein gerechter Leiter. Geistingen— Fr.=.=Hütte BfR. Siegburg— Mondorf ausgesallen, weil der Schiedszichter nicht zur Stelle war. 2. Kreiskla, Uckendorf— Troisdorf Res. ausgesallen, weil Troisdorf absagte. Irlenborn— Bergheim:3(:); Aegidienberg gegen SSV. 04 Res.:2(:); Stoßzdorf— Sieglar Res., Sieglar nicht angetreten; Roleber— Lülsdorf ausgefallen, weil letzteres absagte; Kaldauen— Niederkassel:1(:). Als wir bei„Halbzeit“ eine Betrachtung über den voraussichtlichen Ablauf der zweiten Serie der Meisterschaftsspiele im Mittelrhein anstellten, betonten wir schon, daß eine Voraussage fast unmöglich sei. In einzelnen Feststellungen haben wir jedoch völlig recht behalten. Wir sagten damals, daß Sülz seine Spitzenstellung nicht halten werde und daß Beuel, Würselen und BfL besonders gut im Rennen lägen. Die von uns genannten Vereine haben die Plätze hinter Alemannia bezogen und damit unsere Voraussage in die Wirklichkeit umgesetzt. Auch den B FV rechneten wir damals zu den favorisierten Vereinen. Barin haben wir uns leider getäuscht. Aber, Hand aufs Heiz, wer hätte damals gedacht, daß der selbst von den Kölner Zeitungen als hervorragend in Form bezeichnete Verein fünf Spiele hintereinander verlieren würde, dazu zwei auf eigenem Platz? Recht behalten haben wir auch mit der Feststellung, daß die Tura bedroht bleibe. Ueberraschende Ergebnisse haben der KBC und der VfR in der zweiten Serie erzielt; trotzdem bleiben beide, wie wir damals auch feststellten, in Gefahr. Der KBC steht nach der Tabelle der zweiten Serie, die wir nachstehend veröffentlichen, an zweiter Stelle, nach Verlustpunkten gerechnet sogar an erster Stelle! Er hat wacker gekämpft, aber auch das Glück ist ihm zur Seite gewesen. Sein Sieg am Sonntag in Mülheim scheint nach den Berichten von Kölner Blättern weitgehend auf das überraschende Versagen von Mombre im Mülheimer Tor zurückzuführen sein. Dabei ist er sonst der zuverlässigste Torwart am Mittelrhein. Ein Kölner Blatt schreibt über den Spielverlauf u..:„Den Schuß=fing Mombre kniend auf, doch ließ er den Ball hinter die Torlinie rutschen"... Beim letzten Tor:„Wirz drehte an dem verdutzten Mombre zum:2 ein.“ In der Gesamtkritik stellt die Kölner Zeitung fest:„Mombre schien ein paar Mal eingeschlafen zu sein.“ BFV und Tura haben leider das Pech gehabt, den Torwart der Mittelrheinelf immer in Hochform anzutreffen. Aber schließlich gehört ja auch ein Torwart zu der Mannschaft. Die Tabelle der zweiten Serie sieht folgendermaßen aus: Tabesle der zweiten Herie:“ Alemannia 8 3 3— 13:6:3 KBE 5 8 2—:3•2 Beuel 5 2 S— 10:8 733 BIL 6 2 S 1 12:9 725 BsR 8 2 S 1 1129:5 Würselen 8 2 2(2 15:13:6 Mülheim 5 1 S 1 11:12:5 Tura 4— S 1:6:5 Sülz 8— 2 4:14:19 B3V 5—— 5:13:19 Aus dieser Tabelle ersieht man klar den überraschenden Vorstoß des KBC, die gute Entwicklung des BfR, das sehr schlechte Abschneiden von Sülz und BFV und das weitere Zurückbleiben der Tura. Beuel blieb mit Alemannia nach Verlustpunkten gleich. Wie wird unn die weitere Entwicklung? Der Kampf um die Meisterschaft bleibt eine Angelegenheit zwischen Alemannia und Beuel, gesichert sind VfL, Würselen und Mülheim, der Abstieg liegt zwischen Sülz, BfR, KBC, BFV und Tura. Werwird Meister? Beuel hat nach unserer Meinung die gleichen Aussichten wie Alemannia. Es ist kein Lokalpatriotismus, wenn man feststellt, daß die Elbern=Elf technisch zurzeit die beste Mannschaft ist und auch genügend Kampfkraft besitzt. Alemannig muß Btaußen noch gegen Mülheim, VfL und BFV spielen, auf eigenem Platz hat sie nur noch Beuel, was allerdings ausschlaggebend sein könnte. Beuel hat draußen gegen Alemannia, BfR und KBC zu spielen, auf eigenem Platz gegen die Tura. Die Spiele sind leichter als die der Alemannia, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß BfR und KBE sich in Abstiegsgefahr befinden und besonders harte Gegner sein werden. Das Ende des Kampfes zwischen Alemannia und Beuel ist also noch nicht abzusehen. Wer steigt ab? Sülz hat zwei Spiele draußen und zwar gegen BFV und Mülheim, ein Spiel daheim gegen KBC. Auch Sülz hat also gegen zwei Abstiegskandidaten zu kämpfen. Auch der Kampf in Mülheim ist schwer, denn Mombre wird wohl nicht noch einmal versagen. Wir rechnen im ganzen mit etwa—4 Punkten, damit käme Sülz auf die Zahl 17—18. Der BfR spielt draußen gegen BFV, zu Hause gegen Beuel und VfL. Rechnen wir auch hier mit—4 Punkten, so erreichte der BfR ebenfalls 17—18. Der KBC’spielt draußen nur gegen Sülz, hat zu Hause dagegen Würselen, Beuel und Tura. Hier muß man bei der jetzigen Form mit—5 Punkten rechnen, das ergäbe 16—17 Punkte. Die beiden Bonner Vereine wären also wahrscheinlich mit 18, vielleicht mit 17 Punkten gesichert. Das bedeutet, daß der BFV noch—8, die Tura noch—9 Punkte schaffen müßten. Der BFV hat draußen nur noch gegen den VfL zu spielen, auf eigenem Platz hat er Sülz, BfR und Alemannia. Beim Kampf gegen die Tura ist der Platzvorteil ausgeglichen. Die Tura hat draußen gegen Beuel und KBC zu spielen, auf eigenem Platz gegen Würselen und Mülheim. Dazu kommt der Lokalkampf gegen den BFV. Man sieht, die Lage der Bonner Vereine ist sehr schwierig, aber sie können und müssen es aus eigener Kraft schaffen. Der BFV ist durch die Sperre Reiffenhäusers und die Verletzungen von Herzmann und Besgen stark geschwächt. Es heißt jetzt die richtige Aufstellung zu finden. Vor allem muß der Sturm stark gemacht werden, den man unserer Meinung nach durch Nöthen durchschlagkräftiger machen muß, so gut dieser auch als Verteidiger ist. Ueber die Aufstellung wird im Laufe der Woche noch mehr zu sagen sein. Die Tura hat zukzeit keine Mannschaftssorgen und ihr Kampfgeist ist ungebrochen. Es darf gegenüher Kölner Liebenswürdigkeiten nur heißen: Kein Bonner Verein steigt ab Wir schaffen es aus eigener Kraft!—W— Voppelsdorser Handballer versolgen Godesberg VfL Poppelsdorf— 2B Dollendorf:4 Ueberraschend gut haben sich die Dollendorfer in Poppelsdorf zur Wehr gesetzt. Sie bewiesen durch großen kämpferischen Einsatz, daß sie ihren schlechten Tabellenplatz verbessern können, wenn ihnen das Glück mehr zur Seite als bisher steht. Mit diesem Eiser hatte Poppelsdorf nicht gerechnet; es spielte ansangs zu„saftlos“ und hatte obendrein das Pech, daß einige Fehlentscheidungen des Schiedsrichters die Mannschaft um verdiente Treffer benachteiligte, worunter vornehmlich die Leistung des Angriffs auch in der Folgezeit litt. Co errang Dollendorf bis zur Pause ein verdientes:3 Unentschieden. Nach der Pause legte sich Dollendorf mit großer Kraft ins Zeug, wobei der Halbrechte den Führungstreffer erzielte. Poppelsdorf spielte im Angriff zu engmaschig, bis dann schließlich durch Krug der Ausgleich erzielt wurde. Erst damit wurde die Spielweise der Poppelsdorser zügiger, und endlich hat die linke Flanke den Sieg durch zwei weitere Tresser sicherstellen können, während Dollendorfs Bemühungen an der guten Abwehrarbeit des Poppelsdorfer Hüters scheiterten. Spich— Euskirchener SE:7(:2) Der Sieg der Euskirchener ist eine gewaltige Ueberraschung, zumal Spich auf eigenem Plätz schwer zu beslegen ist. Aber Euskirchen trat mit einigen„Neuerwerbungen“ an, die der Mannschaft eine große Schlagkraft verliehen. Bis zur Pause blieb es nach verteilten Angriffen noch beim:2 Unentschieden, aber dann gingen die Euskirchener bei überlegenem Spiel in Führung und errangen einen, hohen und verdienten Sieg. Vehallgiete Ollheim— Seislar:2(:1) Man hatte allgemein eine stärkere Gegnerschaft von Geis. lar erwartet, das sich aher schon in den ersten Spielminnten glatt von Ollheim überfahren ließ. Der Kampf verlief somit einseitig und schaltete Geislar aus dem Wettbewerb aus. Rheinbach— Arloff:5(:3) Ein unnötig harter Kampf, den Rheinbach auf zu leichte Schultern nahm. Arloss zeigte das bessere Flügelspiel und kam zum überraschenden, aber verdienten Sieg. Von Rheinbach ging ein Spieler„über Bord“. Chilene für Deutschland angekauft Einen wertvollen Ankauf tätigte das Gestüt Römerhof in Italien. Der von seinen Ersolgen in Baden=Baden her bekannte fünfjährige Hengst Chilone aus dem Gestüt Chilone soll in diesem Jahr noch Rennen bestreiten und wird dann in der berühmten rheinischen Zuchtstätte als Deckhengst Verwendung finden. 28. Simuar 1339 Goneral=Anzeigen für Vonn und Amgegend k Vonner Nachrichten Nr. 16 044. Seite 7 Knischafteleren Berliner Börse vom 17. Jan. 1938 Festvers. Werte Dt. Ablös.-Anl. mit Ausl e) 4½4% ReichsbahnSchatsanw. 35 6½% RleichsbahnSchatzanw. 90 4½5% 0 Bonner Stadt-Anleihe v. 26 444%(8. Bouner Stadt-Anleibe v. 29 444%(8) Pr Ld.-Ptd. ., Ptd. R. 19 64%(n Pr. Ld.- Ptd. A. Pfd. R. 21. 64%(8) Pr. LA.-Pfd.A. Komm.=G. R. 20 444%(6) Pr..-B. Optdbr. B 4½4%(8) PLdptd.-A 17, u c 4½4%(9) Rh. Weatf. Gold 4. 6. 10. 12 5 4½4% Weatd. Bod.-G. Pf. 8.—12. 14%) Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika Hamburg-Südam Norddeutscher Llopd Banken Allg. D. Credit Berl. Handels-G. Commers a. Priv. Deutsche Bank und Disk.-Gesellsch. Dresdner Bank Reichenank Westd. Rodenkr. Industr.-Aktien Aachen-München“) Accumulat.-Fabr. A. E. G. Augeburg-Nüraberg Basalt-Aktien Lins Remberg Bergmann Elektr Berl. Maschinen-Bau Bonner Berzwerks. u. Hütten-Verein“) Brannk.-Zuk.-Akt.%) Buderue-Eieen Charlottenb. Waaner Chem. v. Her ien Chem. Albert C. Gummi-W. Hann. Dahlbusch Bergw.“) Dalmier-Bens Demax.-G. Aktien! D Atl.-Telegr. Deutsche Cont Gas Deutsche Erdöl Deutsche Gold- u. Silb.-Scheide-Anst Deutsche Kabelw. 129 67 100.87 99.87 99 25 100.— 100— 99.25 100.— 100.— 100.— 100.— 83.— 94 75 106 526 136.— 120 875 197.— 113 75 912.125 1048.— 118 75 130.25 61.— 140 an 1442K 136 80 190.— 127 875 118.75 35 28 32 75 14475 Diech. Linoleum- W. ber Voter- Le. lortigunder rrien rurtmunder Union Dürener Metall Dyaamit Nobel Elektr. Lieferungen El. Licht u. Kraft Farbeuindustrie Feldmühle-Papter Feiten a. Quilleaume Ges. 1 el. Ustern. Glas Schalke Goldschmidt 72. Hackethal Harpener Bergbau Hligers Akt.-Gen. Hoesch-K. Neuessen Hubertue-Braunk. lIse Berzbau Kallw. Aechersieben Keramag Klöckner Werke Kokaw. a. Chem. V. Kronprins Metall Laurahütte Lorens C. Mannesmannröhren Metallgesellschaft Ortustein a. Koppell Rasquin Farben Rhein. Braunkohlen Rhein. Stahlwerke Rh.-Westt. Kaltw. Rh.-Westf. Elektr. Riebeck Montanw Roddergrube Brühl Rosltzer Zucker Rütgerwerke Salsdetfarth Kal! Sarott! Schokolade Schuckert Elektr. Schultheis Brauerei Siemene u. Halske Stöhr Kammgarn Stolberg Zink Stollwerck Gebr. Tuchfabrik. Auchen Ver. Dt. Nickelw Ver. Glanzstoft Elb Ver. Stahlwerke Vogel Dr. u. Kab. Weatd. Kaufhof Westeregeln Wiektiler Küpper Zellstoft Waldhof Kolonialwerte Deutsch-Ostafrike Nen-Guines Otavi-Minen u. Elb. 168.25 131— 133 50 148.— 3373 116.— 113 623 151 50 133.50 30 125 262 50 168— *) Rheinlach Westfällsche Börse. Berliner Mark-Notierung vom 17. Jan. 1938 (Jeld Briet(Jeld Brief Amerike.48.48( Holland 138.19 138.47 Belgien 41.97 42.06" Italien England 12.40 12.43" Oesterreich Frankreich 849.20 I Schweis Berliner Motallbörse vom 17. Jan. 1938 Abonia P5.Hlbz u. 133 Al#min. Wein. e. Dr.1 137— Wer ecere 38 40—41 40 Uneinheittich, aber eher schwächer ten as Käufer oder Abgeber auftrat und das Geschäft vesentlichen in Händen des berufsmäßigen Handets Ige. einheitliche Linie der Kursbildung wat ddeshalß nicht verzeichnen, doch ist zweisellos ein nach wie vor freundBerliner Wertpapierbörse Die Börse eröffnete zu Beginn der neuen Woche bei sehr kleinen Ulsätzen da das Publikum nur auf einzelnen Marktgebielen us Kaufe. der abgeder austal und dap Geschaft im wesentlichen in. Händen des Eine en zu verzeich licher Grundton nicht zu verkennen. Am variablen Rentenmarkt befestigte sich die Reichsaltbesitzanleihe um 22½ Pfg. auf 130,10. Die Umschuldungsanleihe war mit 95.10 unverändert. An den Aktienmärkten setzte bei anhaltend stillem Geschäft ein leichter Abbröckelungsprozeß ein. Am Kassarentenmarkt stand die neue Anordiung der Reichsregierung über eine Regelung des Länder= und Kommuyal=Neubesitzes im Mittelpunkt des Interesses. Eine Notierung der Neubesitzanleihen wurde ausgesetzt. Der Börsenschluß gestaltete sich an den variadlen Aktienmärkten lustlos. Eine Notierung war nur in Einzelfällen möglich. Dabei neigten die Kurse auf den Tagestiefstand hin. Nachbörslich wurde nicht mehr gehandelt. Die Kölner Nesse wirbt in Berlin Wie aus Berlin gemeldet wird, ist dort am Montagabend unter außerordentlich starker Beteiligung der interessierten Kreise im Columbus=Haus am Potsdamer Platz die Ausstellung„Die deutschen Messen“ eröffnet worden. Veranstalter sind der Präsident des Reichsfremdenverkehrsverbandes, Staatsminister a. D. Esser, sowie die Messeämter der Städte Breslau,„Köln, Königsberg und Leipzig Das Werbematerial der Kölner=Messe umfaßt in der Hauptsache Tafeln über die Ausstellungen der letzten Jahre, eine plastische Karte, die das Ausstellungsgelände im Stadtbild zeigt, eine Aufzeichnung der Verbindungswege aus dem In= und Ausland und eine Ein= und Ausfuhrstatistik. Das Schwergewicht des Kölner Messe=Hauses liegt bei Erzeugnissen des Haus=, Küchen= und Wohnbedarfs, Textilien und handwerklichen Erzeugnissen. Die Gestaltung des Kölner Teils der Ausstellung, die bis zum 26. Febeuar geöffnet bleibt, lag in den Händen des Kölner Kunstmalers Faßbender. Zur Eröffnung am Montagabend sprachen der Vizepräsident des Werberates der deutschen Wirtschaft Ministerialrat Prof. Dr. Hunke und der Präsident des Reichsfremdenverkehrsverbandes Staatsminister a. D. Esser. Die Kennzahl der Großhandelspreise Die Kennzahl der Großhandelspreise stellt sich für den 12. Januar 1938 auf 105.5(1913= 100); sie ist gegenüber der Vorwoche(105.6) wenig verändert. Die Kennzahl der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 105,0(unv.), Kolonialwaren 89.9(minus 0,8 v..), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 94.5(plus 0,2 v..) und industrielle Fertigwaren 125,8(min. 0,1 v..). Wieviel Gas wird in der Rheinprovinz erzeugt und abgesetzt Gesamtverhrauch 56,4 ebm im Jahre je Kopf der Bevölkerung— Wert des Absatzes 67.6 Millionen Die alljährlich durchgeführte Produktionserhebung bei den Gaswerken, deren Ergebnisse für das Jahr 1936 soeben in„Wirtschaft und Statistik“ veröffentlicht werden, umfaßt neben den eigentlichen Stadtgaswerken auch die Verteilerwerke, die nur Gaswerksoder Kokereigas an= und verkaufen. Nach dieser letzten Erhebung waren in der Rheinprovinz 116 Werke vorhanden, die insgesamt 184062000 Kubikmeter Gas erzeugten und 4420000 Kubikmeter Gas aus anderen Werken bezogen sowie 355 329000 Kubikmeter aus Kokereien. Bei der Produktion fielen als Nebenprodukte 295 000 Tonnen Koks und 18 100 Tonnen Teer an. Zur Gewinnung der Gasmenge wurden in den Werken der Rheinprovinz 407100 Tonnen Steinkohle und 101 800 Tonnen Koks verbraucht. Die Verteilung des Gasabsatzes auf die Verbrauchergruppen zeigt, daß wie allgemein auch in der Rheinprovinz die Haushaltungen der wichtigste Verbraucher von Gas sind. Wurden doch im Jahre 1936 an Haushaltungen und an öffentliche Gebäude 244 961 000 Kubilmeter Gas abgesetzt. Industrie und Gewerbe nahmen 159 957000 Kubikmeter Gas ab. Für Straßenbeleuchtung wurden 61 909000 Kubikmeter verbraucht und an andere Gas= und Verteilerwerke wurden 765 000 Kubikmeter abgegeben. Der Eigenverbrauch und Verlust bozifferte sich auf 76 469000 Kubikmeter. Der Wert des Gesamtabsatzes der rheinischen Werke wird nach der amtlichen Errechnung mit 67619000 RM angegeben. Der gesamte Gasverbrauch je Kopf der Bevölkerung im Reich ist erheblich gestiegen; er betrug im Berichtsjahr 56,4 Kubikmeter gegenüber 53,3 Kubikmeter im Vorjahre. Neue Tarifordnung für den Güterfernverkehr Im Wirtschaftsgebiet Rheinland trat am 25. 10. 1937 beim Güterverkehr nachstehende neue Tarifordnung in Kraft. § 1. Die Tarifordnung gilt für die im Güterfernverkehr beschäftigten Gefolgschaften der Betriebe im Wirtschaftsgebiet Rheinland, die Güterfernverkehr im Sinne des§ 1 des Gesetzes über den Güternfernverkehr mit Kraftfahrzeugen vom 26. Juni 1935 ausüben, mit Ausnahme des Möbelfernverkehrs. § 2. Die Gefolgschaftsmitglieder stehen im Wochen. lohn. Dieser tritt an die Stelle der bisher gewährten Bezüge(z. B. Grundlohn einschließlich Fahrtzuschlag) und beträgt bei einer Arbeitszeit einschl. Arbeitsbereitschaft von 48 Std. 54 Std. 60 Std. 66 Std. Ortsklasse 1 41.— 46.— 51.—, 56.50 Mk. Ortsklasse 11 38.— 42.50 47.50 52.— Mk. Ortsklasse III 36.— 40.50 45.—, 49.50 Mk. Wird die Arbeitszeit von 48 Stunden bezw. 51 bezw. 60 Stunden überschritten, so sind die Mehrarbeitsstunden mit 1/13 des Grundlohnes zu bezahlen; Grundlohn berechnet sich nach Arbeitszeit von 48 Stunden. Beifahrer, sofern sie nicht im Besitze eines Führerscheines sind, erhalten einen um 4 Mark niedrigeren Lohn der in Frage kommenden Lohngruppe. Ortsklasseneinteilung Ortsklasse I: Orte mit über 10000 Einwohnern einschl. der Kreise Köln=Land, Rheinbach, Bergischer Kreis, Aachen=Land, Jülich, Bonn=Land, Neuwied, Mayen, Ahrweiler sowie der Orte Oberund Niederlahnstein, Landkreis Trier, Kreis Wittlich, Kreis Bitburg, Kreis Kreuznach, Landkreis Birkenfeld, Kreis Simmern, Kreis Saarburg. Ortsklasse II: Orte mit einer Einwohnerzahl von 1000 bis 10000 mit Ausnahme der unter Ortsklasse I genannten Kreise, Landkreise und Orte. Ortsklasse III: Orte mit einer Einwohnerzahl unter 1000 Einwohner. 1000 Landvienstjagendliche dieiden dei der Tandarveit Mit überkommenen Anschauungen wird aufgeräumt— Landarbeit ein völlwertiger Beruf Die zunehmenden Aufgaben der deutschen Landwirtschaft zur Steigerung der Erzeugung erfordern einen größeren Bedarf an Arbeitskräften. Die Bekämpfung der Landflucht, die Sicherung des„landwirtschaftlichen Nachwuchses und die Rückführung Jugendlicher auf das Land sind nicht Berufssorgen eines Standes— des Reichsnährstandes, sondern entscheidende Lebensfragen des ganzen deutschen Volkes. Die Landarbeit ist nicht— wie es in früheren Zeiten fälschlicherweise oft hieß— eine„minderwertige Arbeit“. Die heutigen Ausbildungsbestimmungen des Reichsnährstandes vom 1. 10. 1937 haben mit solchen Anschauungen gkündlich aufgeräumt. Sie verlangen nicht nur das primärste soziale Recht der Ausbildung überhaupt, sondern haben mit der Landarbeitslehre als einer für alle Berufe des Reichsnährstandes geltenden Grundlage für jeden, der sich einem landwirtschaftlichen Beruf zuwendet, die gleiche Grundausbildung und gleiche Zukunftsmöglichkeiten geschaffen. Es werden damit nicht nur der Landarbeitersohn und der familienfremde Jugendliche, sondern auch die Söhne und Töchter der Bauern erfaßt. Die Ausbildung in jedem landwirtschaftlichen Beruf beginnt mit einer zweijährigen Lehr= und anschließender Gehilfenzeit. Auch die Berufsbezeichnung„Landarbeiter“ wird in Zukunft abhängig gemacht von ganz bestimmten Leistungen(Landarbeitsprüfung, Reichsberufswettkampf. Gehilfen= und Meisterprüfung). Im Hinblick auf die Zweifel, die vielfach hinsichtlich des Zieles der Landdienstarbeit, Jugendliche aus der Stadt auf dem Lande seßhaft zu machen, geäußert werden, macht die sozialpolitische Zeitschrift der HitlerJugend, Das junge Deutschland, Mitteilungen über die Erfolge der Landdienstarbeit. Im letzten Jahre waren 14888 Jugendliche in 1173 Gruppen im Landdienst. Der Mädellanddienst hat sich mit 311 Gruppen und rund 3500 Mädeln gegenüber dem Vorjahre fast vervierfacht. 713 Gruppen, rund 60 v.., arbeiteten im Dorfgruppeneinsatz. Der Altersdurchschnitt, der in den ersten Jahren bei 18 bis 20 Jahren lag, hat sich weiter nach unten verschoben er betrug bei den Jungen im letzten Jahre 16, bei den Mädeln zwischen 15 und 16 Jahren. Zur Beurteilung des Gesamtergebnisses des Einsatzes erscheint es bemerkenswert, daß 6 v. H. der Jungen und 15 v. H. der Mädel, die 1937 eingesetzt waren, sich endgültig für das Land entschieden haben. Das sind fast 1500 von den eingesetzten Jugendlichen. 39,5 v. H. der Jungen und 59 v. H. der Mädel setzten den Landdienst im Winter fort, und 17 v. H. der Jungen entschieden sich für ein weiteres Jahr. Ein großer Teil war schon seit 1935 oder 1936 im Landdienst. Die„nnsichtbare Brille“ Ausländische Zeitungen haben in der letzten Zeit wiederholt das Problem der„unsichtbaren Beille" behandelt. Dazu wird uns geschrieben: Wenn der Gedanke, dünne Brillengläser direkt auf dem Auge zu tragen, auch schon über hundert Jahre alt ist und wenn auch immer wieder versucht wurde, diesen Gedanken in die Wirklichkeit umzusetzen, so haben erst die letzten zehn Jahre auf diesem optischen Gebiete bemerkenswerte Erfolge gezeitigt. Auf Anregung von Geheimrat Heine, dem ehemaligen Leiter der Universitäts=Augenklinik in Kiel, haben die Zeißwerke in Jena die Zahl der Formen ihrer geschliffenen Haftgläser gewaltig vermehrt, so daß heute der Augenarzt in vielen Fällen aus dieser großen Zahl von Haftglasformen eine passende, d. h. eine für den Patienten verträgliche Sehhilfe auswählen kann. Viele Fehlsichtige, für die eine Brille nicht in Frage kommt oder denen mit gewöhnlichen Brillengläsern kein ausreichender Seherfolg vermittelt werden kann, haben in diesem Zeitraum zu diesen geschliffenen Haftgläsern gegriffen. Oft ist es in verzweifelten Fällen— z. B. bei Hornhauterkrankungen wie Keratokonus— gelungen, mit den geschliffenen Haftgläsern das volle Sehvermögen zu erzielen und diesen Menschen ihre frühere Leistungsfähigkeit zurückzugeben. Selbstverständlich muß die Verordnung derartiger Haftgläser durch einen Augenarzt geschehen, der mit Hilfe einer entsprechenden Zahl von Probierhaftgläsern das geeignete Haftglas auszuwählen hat. Der Ersatz dieser Haftgläser ist ohne weiteres möglich, da sie nach mathematischer Berechnung durch Schleifen und Polieren genau hergestellt werden. Nicht immer gelingt es allerdings, ein beschwerdefrei zu tragendes Haftglas für den Patienten zu finden. Dieses ist häufig dann der Fall, wenn der Augapfel allzu sehr von der Kugelform abweicht. Aus diesem Grunde sind schon seit längerer Zeit von verschiedener Seite Versuche unternommen worden, nach einem Abguß des vorderen Augapfels Haftgläser herzustellen, die in der Form dem Augapfel genau entsprechen. Es ist einleuchtend, daß man mit dieser Methode in manchen Fällen zum Ziele kommen kann, bei denen das Gleiche mit geschliffenen Haftgläsern nicht gelingt. Die gelegentlich in der Tagespresse erschienenen Notizen, daß mit diesem Verfahren das Haftglasproblem endgültig gelöst ist, d. h. also, daß für jeden Patienten nun ohne weiteres ein verträgliches Haftglas hergestellt werden kann, sind überübertrieben. Dem Vorteil dieser Haftgläser nach Abguß, daß sie sich dem Augapfel möglichst genau anpassen, stehen eine Reihe von Nachteilen gegenüber. Die Herstellung des Augenabgusses, die sich notwendig machenden Korrekturen des Glases verlangen einen erheblichen Zeitaufwand und bieten nicht die Gewähr, späterhin ein vollkommen gleiches Glas zu erhalten. Außerdem ist es einleuchtend, daß die Verordnung und Herstellung eines derartigen Glases nach Maß wesentlich teurer zu stehen kommt als bei einem geschliffenen Glase. Und dabei kann ein Erfolg auch hier nichtgarantiert werden. Bei sehr empfindlichen Augen müssen hier naturgemäß die gleichen Schwierigkeiten auftreten. Die Entwicklung wird zweifellos so gehen, daß der Augenarzt zunächst versuchen wird, die einfachste Methode anzuwenden, d. h. mit dem optisch hochwertigen, geschliffenen Haftglas zum Ziel zu kommen. Nur in Fällen, wo dieses aussichtlos erscheint, wird er den für ihn und den Patienten wesentlich umständlicheren Weg der Abformung des Augapfels und der wiederholten Aenderung der nach diesem Abguß geformten Haftgläser beschreiten. Er wird sich aber darüber klar sein, daß auch diese Methode keinen hundertprozentigen Erfolg sichert. Auszug aus der amtlichen Spendenliste Dem Winterhilfswerk gingen weiter folgende Spenden zu: 3M. Hilfswerk Deutsche Turnerschaft, Berlin, weitere 1000.— Finow=Werke Luithlen& Neumann, Andernach am Rhein Heinrich Bresges, Bad Godesberg, Johann Heiniges, Bimsbaustoffwerke, Andernach am Rhein Esders& Dyckhoff, Köln, Bonner Papierverarbeitungswerk P. Ohles, EmdH., Lengsdorf=Bonn 5490.— Carl Engers sen., Andernach=Rh. 420.— Karl Holn, Bad Godesberg, 350.— Karl Wilhelm Keller, Zahnräderfadrik, Troisdorf, 300.— Heinrich H. Böler, Bonn, 300.— 3500.— 810.— 40.— 500.— Nach Gottes heiligem Willen entschlief heute mittag um 12 Uhr unsere liebe gute Tochter, meine einzige Schwester, Schwägerin, Tante. Nichte, Kusine und Patin Ain Geria-Aäner nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, gestärkt durch den öfteren Empfang der Sakramente der röm.kathol. Kirche im blühenden Alter von 29 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Heinr. Müller Familie Jos. Roenn Bonn(Lisztstr.), Bad Godesberg, Niedermendig, Oberlar b. Troisdorf, 15. Jan. 1938. Die Exequien finden statt am Mittwoch, 19. Januar 1938, vormittags um 9 Uhr, in der Münsterkirche, anschließend um 10½ Uhr Beerdigung von der Kapelle des Poppelsdorfer Friedhofes. Sollte demand aus Versehen keine Anzeige erhalten haben, so bitten wir, diese als solche zu betrachten. Der liebe Gott nahm Sonntag morgen 5½ Uhr unseren lieben kleinen Walter im sarten Alter von 6½ Jahren sich in die Séhar seiber Engel. 77 Honn, Oppenhoffstraße 12 Familie Peter Klein Die Beendigung findet statt am Mittwoch, dem 19. Januar. 2½ Uhr, von der Kapelle des Nordtriedhofes aus. Staft besonderer Anzoige. Heute morgen verschied plötzlich und unerwartet mein guter Bruder Vierf Ragusrodferf im 66. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Margarete Schorn. Boon,(Dechenstraße), den 17. Januar 1938. Die Beisetzung findet auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille statt. Exequien werden am Mittwoch, dem 19.., in der Münsterkirche um 9½ Uhr gehalten. Zum Decken stehen auf dem Schlogho, in Aaner von heute an bereit 1. Der ehemalige Siegerhengst Quirin. 2. Der Hengst Zeugwart von Maarhausen, der für den Bezirk der Landesbauernschaft Rhld. angekört ist, und auf der Körung hoch prämiiert wurde. Deckgeld für Quirin 28 und für Zeugwart 38 RM. Kein ohlengeld. Vorläufig stehen also die Hengste auf dem Schloß= hof im Dors Allner. Marx& Schüller. Neunfofer Unkei Rhein Zacerktanke Alte Autos kauft Fröhlich, Vonn, Römerstr. 12. Ruf 5805.(21 Kleiner Versonenwagen= Anhänger mit Deckel für 80 Mk. zu verkaufen.(2d Fröhlich, Bonn, Römerstr. 12. In der Hingabe des eigenen Lebens liegt die Krönung allen Opfersinns. Das Deutschland der Zukunft ist der höchsten Opfer wert. Adolf Hiller. Te ittt Meistens erschtinen sie am Waschtag. eprnn„sie“ nicht zeitig genug sertig ist.„Dr“ abrr woll gänktlich essen, denn er muß zum Dienst... Gibe er Minel, die Wascharbeit abzukürzen? Je schen die Vorarbeit Fann man sich vicl, viel leichter machen, winn mit Zenko Bleich=Soda eingeweicht wied. Denu braucht man die Wische nicht umständlich en ber Bchten„erzumesche denn Spichterpbethheng: Uösen allein durch Eir weichen a9e: Zarah losnder singt: Der Wind het aner ein Lied erzöhl aus La Habanera Musikhaus Nachtsheim Gangolfstraße 18.(2 tenzeigessn Snatr. Kaute getr. Anzüge Herren=, 2 amen=, Kinderkletd., Möbel, Karte oder Kuf S349— us Komme nach ausm. Kaute gotr. Anzüge Flleid. Möbel genüats Herren=, Damen=, Kinderkleid. M ulm. Aran Bbrne Bonn K 9 Jestr. 66 2, #. toteistt Karte genügt Die soztale Taigemeinichal einigende Kraft der Ration! abell Oitler. General=Ainzelges für Vouz, uud Augegen Bouiner Nachrichten 14. Junnur 193/1. Seite 8, N 657 Die frachtende Base Tsingtau, die grüne Insel genannt, in wörtlicher Uebersetzung jedoch die leuchtende Oase, ist heute nicht nur die Riviera des Gelben Meeres, nicht nur einer der wichtigsten Seehäfen, sondern ein weites goldenes Feld für China. Der märchenhafte Aufstieg innerhalb weniger Jahre vom elenden Fischerdorf zu einer Stadt von wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung ist lediglich dem befruchtenden Strom deutschen Schaffens und Wissens, deutscher Ordnung und Gerechtigkeit, deutschen Fleißes und Kolonisierungsgabe zu verdanken. Vor rund 40 Jahren, im März 1898, wurde das Kiautschou=Gebiet(eine Landfläche von 552 Quadrat= kilometer), auf 99 Jahre von Deutschland gepachtet, das damit für seine Handels= und Kriegsschiffe einen Stützpunkt in der Kiautschou=Bucht erhielt, die mit 560 gkm etwa die Größe des Bodensees hat. Als wichtigster Punkt wurde Tsingtau als Hauptstadt des Pachtgebietes ausgebaut. Ende des Jahres 1898 war Alt=Tsingtau mit seinen vor Schmutz starrenden Baracken der chinesischen Truppen, vom Erdboden verschwunden. Nur den 1796 erbauten Tempel der Himmelsgöttin ließ man stehen. Eine Bautätigkeit ohnegleichen setzte ein. Um jede Bodenspekulation auszuschalten, wurde die berühmte Landordnung von Kiautschou eingeführt: Die Chinesen konnten ihren Grundbesitz nur an die Verwaltung verkaufen, die Europäer konnten neues Bauland nur durch das Gouvernement, und zwar in öffentlicher Versteigerung, erwerben. Die Bodenpreise waren niedrig, je nach Wert kostete der Quadratmeter 10 bis 40 Pfennige. Gerichte und Grundbuchamt wurden eingeführt. Die Post wurde errichtet und arbeitete vorzüglich. Nach Schanghai und Tschifu wurden deutsche Kabel gelegt. Prachtvolle Gebäude und Anlagen entstanden. Die verschiedensten Verwaltungen, Kirchen und Schulen wurden errichtet. Schon nach 10 Jahren war Tsingtau die Schulstadt des Fernen Ostens. Am 25. Oktober 1909 wurde die Deutsch=Chinesische Hochschule eröffnet, die vor allem die medizinische Wissenschaft über China verbreitete. Der Schlachthof, eine vorbildliche Anlage, wurde 1906 in Betrieb genommen. Ein großartig angelegtes Wasserwerk mit 375 cbm Stundenleistung, ein bedeutendes meteorologisches Institut mit öffentlicher Bibliothek und Lesezimmern, ein Seemannsheim, Elektrizitätswerk, die verschiedenartigsten Industrien wuchsen mit Hotels und Privathäusern aus dem Boden. Schon 1904 konnten auf einer weitschichtigen Privatwerft vollständige Dampfer gebaut werden. Im gleichen Jahr wurde eine Brauerei errichtet, deren Bier sich bald den ganzen Osten eroberte. Mineralwasserfabriken und Molkereien entstanden. Im gleichen Jahr erschien auch die erste Nummer der„Tsingtauer Neuesten Nachrichten“, sechs Jahre später, 1910, wurde die zweite Zeitung, die „Kiautschou=Post“, gegründet. Breite Straßen mit herrlichen Grünflächen wurden angelegt. Große Kirchen waren gebaut worden. 1899 schon wurde mit der Ausbaggerung des Häfens begonnen. 1903 konnte als erster der norwegische Dampfer„Prosper“ schon an Mole I anlegen, die 100 Meter breit, 600 Meter lang war und Lagerschuppen von 14 500 gm Fläche hatte. Die 1905 fertiggestellte Mole 11 hatte die gleichen Abmessungen. In diesem Jahr wurde auch das Schwimmdock in Betrieb genommen, das 125 Meter lang und 32 Meter breit war. Schiffe bis zu 16000 Tonnen konnten in ihm gedockt werden. Ein Riesenkran wurde gleichfalls aufgestellt. Der Hafen war auf 10,5 Meter Tiefe gebracht. 1900 schon hatte man an der 3,5 Kilometer breiten Einfahrt in die Kiautschou=Bucht einen Leuchtturm errichtet. Hand in Hand mit diesen Bauten ging die Anlage der Befestigung. Eine Werft entstand, mit der gleichzeitig eine schiffbautechnische Unterrichtsanstalt für Chinesen verbunden war. 1899 wurde die„Schantung=Eisenbahn=Gesellschaft“ mit dem Kapital deutscher Banken gegründet. 1904 schon war die ganze Strecke von 400 Kilometer Länge in Betrieb. 900 Brücken von insgesamt 7641 Metern Lichtweite mußten für die Bahn errichtet werden. Durch diesen Bahnbau flossen der deutschen Industrie reiche Mittel zu: In drei Jahren brachten 32 große Dampfer für etwa 25 Millionen Mark Eisenbahnmaterial nach Tsingtau. 1912 waren schon drei Kohlengruben in Betrieb, in denen zeitweise 4800 Chinesen beschäftigt waren. Reiche Eisenerzanlagen wurden erschlossen. Trug doch Schantung den Namen: Das Westfalen Chinas. Das kahle Oedland wurde durch die Einführung von Nutzpflanzen kultiviert. Der Waldbestand wurde unter Pflege genommen. Die Fischerei wurde organisiert. Von den 80000 Landbewohnern des Schutzgebietes waren 98 Prozent Landwirte. Handel und Wandel blühten. Die Chinesen fühlten sich glücklich in diesem ungeahnten Fortschritt, der sie aus einem dumpfen Gleichgewichtszustand zu höherer, friedvoller Kultur führte. Bei Ausbruch des Weltkrieges war Tsingtau eine blühende deutsche Stadt, die auch als das bedeutendste Seebad Chinas mit herrlichem Klima internationalen Ruf hatte. Die Besatzung betrug 2300 Mann(Marine=Infanterie und Matrosen=Artillerie). Sie war in musterhaften Kasernen am Bismarckberg und an den Iltisbergen untergebracht. Dazu kamen jährlich noch weitere tausend Mann zur Ablösung für das Kreuzergeschwader, sowie die Beamten. Am 9. November 1914 fiel die FestungTsingtau nach dreimonatiger Belagerung und nach neuntägiger, ununterbrochener Beschießung von Land und See aus auf Stadt und Befestigungen und nach Erschöpfung aller Verteidigungsmittel. Rund viertausend Mann hatten einer zehnfachen japanischen Uebermacht standgehalten. 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Man wollte beraten, ob und wie der Karnevalszug veranstaltet werden solle, Bürgermeisten Dr. Kemming erklärte, wenn es möglich gewesen sei, im vergangenen Jahre einen hervokragenden Fastnachkszug auf die Beine zu bringen, dann würde mit Einsatz der ganzen Bürgerschaft in diesem Jahrs noch mehr geboten. Zum rheinischen Karneval gehörten nicht allein Gelder, es müsse vor allem jeder das Herz auf dem rechten Fleck haben. Remagen wird in diesem Jahre also seinen Karnevalszug am Fastnachtssonntag veranstalten. Die beiden Architekten Braake und Lohr haben sich bereiterklärt, den Zug architektonisch auszugestalten. Auch Künstler und Handwerker werden sich bereitwilligst in den Dienst der Gemeinschaftsarbeit stellen. Das Mitglied des Aus* schusses Josef Gemein gab einen Rückblick auf den Karneval 1937 und einen Ausblick auf den kommenden Karneval. Man beschloß, das Motto des Karnevals 1938 der Allgemeinheit zu überlassen. Bis spätestens Montag, 24. Januar, können Vorschläge für das Motto und noch etwa in Frage kommende Zugideen dem Ausschuß eingereicht werden. Einsendungen sollen mit Preisen bedacht werden. Perlehrahindernisse werden beseitigt Bungorohl: Seit je bildet die Hauptstraße an der Bäckerei Frings ein Verkehrshinderis. Endlich wird nun diese unübersichtliche Ecke beseitigt. Todersturz von der Landebrücke Brohl: Am Samstag sprang ein lebensmüder Mann von den Landebrücke in den Rhein und fand den Tod. Vorhev hatte er seinen Rock ausgezogen und einen Zettel daran geheftet, auf dem die Worte standen:„Ich scheide freiwillig aus dem Leben.“ Froher Auftakt zum Neuenahrer Karneval Die erste Kappensitzung der Karnevalsgesellschaft wurde zu einem vollen Erfolg Bad Neuenahr: Berichtmäßig alles das aufzuzählen, was sich am Sonntag abend im Verlaufe der ersten Kappensitzung der Großen Neuenahrer Karnevals=Gesellschaft ereignete, würde zu weit führen. Es war eine derartige Fülle von abwechslungsreichen Darbietungen, daß die vielen Gäste keinen Augenblick aus dem Strudel froher Laune herauskamen. Herzlicher Beifall hieß gegen 8,11 Uhr den Elferrat willkommen, der unter Führung seines Präsidenten Michel Heuser in den Saal einzog. Michel schwang gleich das Zepter der Narretei mit Frohsinn und Laune. August Odenkirchen kam zuerst mit einer ganz hervorragenden Satire„Was es en Neuenahre?". Ihm wurde der „Ahrtrester=Krug“ verliehen. In Nikolaus Faber und Josef Paffenholz hörte man dann zwei lustige Straßensänger, ihnen folgte Toni Linden als Karnevals=Präsident von„Groß=Nidderich" und Willi Witsch mit August Odenkirchen als Lehrer und Fritzchen. Den Abschluß des erstens Teiles machte das Quartett der„Ahrschwärmer“ mit zwei frohen Liedern. Der von Toni Linden und Jean Kolhaas vorgetragene Jahresspiegel fand besonderen Beifall, aber auch die Ausführungen von Frau Willi Witsch als Schwiegermutter wurden ebenso freudig aufgenommen wie die ihres Mannes, der noch einmal als praktischer Weltarzt mit einer erstklassigen Rede in die Bütt kam. Eugen Kreutzberg machte als Professor den Abschluß der Darbietungen, begeisternd empfangen und mit reichem Beifall verabschiedet. Das war also die erste Kappensitzung. Man kann von ihr sagen, daß sie in jeder Hinsicht zum vollen Erfolg wurde. 75 Jahre Ahrweiler Karneval Ahrweiler: Es war im Jahre 1863. als in der Kreisstadt Ahrweiler unter dem Namen„Karnevalsgesellschaft Gemütlichkeit“, die erste Karnevalsgesellschaft der Kreisstadt ins Leben gerufen wurde. Ahrweiler kann also auf 75 Jahre Karneval zurückblicken. Zur Feier des 75. Jubelfestes fand am vergangenen Sonntag im Winzervereinssaale die erste große Galasitzung mit Ehrung von„Jubilaren“ statt. Präsident Jean Kohlhaas eröffnete die Sitzung mit herzlichen Worten der Begrüßung. Den ersten Jubiläumsorden der Gesellschaft erhielt Herr Jean Münster, der vor 30 Jahren Prinz Karneval von Ahrweiler gewesen ist. Auch der Kapellmeister des Städtischen Orchesters Uhrweiler, Josef Keip, erhielt den Ehrenorden. Eine gleiche Auszeichnung wurde dem Vereins=Pedell Matthes Schäfer für 35jährige Tätigkeit in der Gesellschaft verliehen. Dann startete Jean Kohlhaas das Narrenschiff in offene See! Es gab humorvolle Büttvorträge, die alle Ahrweiler Lokalereignisse behandelten. Ronigswilllerer Fumntirnnunten randen von alter Geschichtr Viele kausend Namen gesammelt— Ein Rittergeschlecht, das von Königswinker seinen Namen ableitet Königswinter: Der Heimatverein, der im letzten Jahre viele tausende von Königswinterer Familien= namen aus alten Urkunden etc. sammelte, um auf diese Art nicht nur der Heimatpflege, sondern auch der Familienkunde und Ahnenforschung zu dienen, hat jetzt mit der Veröffentlichung dieser Namen begonnen, und zwar mit den ältesten, die sich im Heisterbacher Urkundenbuch: interessantl####issendwers für denz. Heimatfreund. Da ist z. B. 1199 ein Lambertus von Winteren als erzbischöflicher Ministerial genannt, und im gleichen Jahre ein Emricho von Winteren, ebenfalls als erzbischöflicher Ministerial, während 1220 ein Ritter Lambertus von Wintheren erwähnt ist, 1213 ein Daniel von Winthra, Ritter, 1243 wieder andere Ritter von Wintere. Daraus geht also hervor, daß ein Rittergeschlecht von Königswinter seinen Namen ableitete, während man im allgemeinen stets nur an die Ritter von Drachenfels denkt. 1672 wird ein Johann Körstgens als Halbmann auf dem Heisterbacher Klosterhof zu Königswinter genannt, der Name Körsgen ist auch heute noch in Köngwinter vertreten. Joannes und Rychwinus Dycscheidt waren 1358 Erbpächter vom dritten Teil eines Weinberges„im Lovelt“ in Königswinter, und„im Lohfeld“ heißt auch heute noch der Flurname am Nordausgang von Königswinter. So bringen die Familiennamen manche Anregung zum Weiterforschen mit sich, auch auf kultugeschichtlichem Gebiet. Stapellauf eines Schleppbootes Königswinter: Gestern morgen wurde ein von der hiesigen Bootsbauerei Stauf erbautes Schleppboot zum Rhein gebracht. Der Transport des schweren Bootsrumpfes durch die Straßen ging glatt vonstatten. Der Stapellauf wurde durch den hohen Wasserstand des Rheines sehr erleichtert. Das Boot wird jetzt noch mit der Maschine und der Inneneinrichtung versehen und dann nach seinem Bestimmungsort gebracht werden. Die Schwarzkragen kamen zusammen Honnef: Die Kameradschaft ehemaliger Artilleristen hielt im Bürgerhaus Weis ihre Jahres=General= versammlung ab. Nach einer Gefallenen= und Totenehrung durch Kameradschaftsführer Dienel erstattete Kamerad P. Schmitz den Kassenbericht. Kamerad Natter berichtete über den Verlauf des Barbarafestes. Dem Vereinsführer Dienel wurde nach einer Rückschau über die Geschehnisse des Jahres 1937 der beste Dank für seine mühevolle Arbeit ausgesprochen. Was die Polizei meldet Honnef: Ein zurückfahrender Kraftwagen stieß an einem Geschäftshaus in Selhof gegen ein Schaufenster, das in Trümmer ging.— Ein Fahrrad, das längere Zeit herrenlos vor einem Geschäft in der Rommersdorferstraße stand, wurde von der Polizei sichergestellt. Ausgabe der Reichsverbilligungsscheine Honnes: Die Reichsverbilligungsscheine für Fette werden letztmalig heute von 15 bis 17 Uhr auf dem Städt. Wohljahrtsamt ausgegeben. Darüber hinaus erfolgt keine Ausgabe mehr. Es liegt also im Interesse der Säumigen, diesen letzten Ausgabetermin wahrzunehmen. Viel Freude bei den„Fidelen Nordsternern“. Unkel: Im festlich geschmückten Saalbau des Hotels Mürl hielten die„Fidelen Nordsterner“ die erste öffentliche Sitzung in der diesjährigen Karnevals=Saison ab. Auf der Bühne hatten der Elferrat, das Damenkomitee „Herzblättchen“ und die Stadtsoldaten Platz genommen, als der Präsident Quirin Nivet die Sitzung eröffnete und die Narren und Närrinnen von Unkel, aber auch die Abordnung der Karnevals=Hochburg Erpel, begrüßte. Der Präsident der„Erpeler“, Peter Brandenburg, begrüßte die enge Verbindung der beiden Gesellschaften. Nach prächtigen Büttvorträgen zeigten die Stadtsoldaten ihre Tänze. Der Ortsteil Scheuren kanalisiert Ankel! Die Im vergangenen Jahre im Ortsteil Scheuren begonnene Kanalisation ist bis zur Umgehungsstraße durchgeführt. Der den Ort durchfließende Bach wird in den nächsten Tagen an das Kanalnetz angeschlossen, sodaß auch dieser Teil trocken gelegt ist. Die erste Prunksitzung der Großen Hönninger Hönningen: Mit vorbildlicher Geschlossenheit zog die„Große Hönninger Karnevalsgesellschaft 1891“ ihre erste diesjährige Prunksitzung im Hubertus=Saal auf. Unter Fanfarenklängen marschierte unter Vorantritt das Stadtsoldatenkorps, der Prinzengarde und der Funkenartillerie der närrische Rat in den festlichen Saal, wo alsbald unter dem Präsidium von Heinrich Krämer die Kanonen Hönninger Humors losdonnerten. Den Höhepunkt bildete die feierliche Proklamation des Prinzen Heinrich I.(Heinrich Weinberg), dessen närrisches Wappen mitten über dem Präsidialtisch angebracht war. Protokoll und Kassenbericht ließen erkennen, daß die„Große“ für alle Bedürfnisse Verständnis hat. Die bunte Folge der Vorträge brachten manches interessante Ereignis im Laufe des verflossenen Jahres auf die Tapete. Alle Büttredner ernteten riesigen Beifall, jedoch schoß Rüssels Ludwig den Vogel ab. Toni Winnen trug„eigene Werke“ vor. So wickelte sich eine Karnevalsveranstaltung ab, wie sie Hönningen seit Jahren nicht gesehen hat. Sturz beim Verladen Rheinbrohl: Bei Verladearbeiten stürzte ein jugendlicher Arbeiter von einem Eisenbahnwaggon und eine erhebliche Beinverletzung davon. Gartenbau= und Kolonialausstellung in Linz Linz: Zur Vorbereitung der im Oktober stattfindenden großen Gartenbau= und Kolonialausstellung in Linz, auf der der Rhein=Wiedkreis seine Leistungen im Vierjahresplan zeigt, wurde ein Arbeitsausschuß gebildet, dem folgende Mitglieder angehören: I. Niederée, Gutsbesitzer Flesche, Verkehrsamtsleiter Houben, Baron M. v. Rennenberg, Bürgermeister Weyand, Dr. ing. Heim, Baronin v. Rennenberg, W. Kepper und P. Seurer. Zum Leiter der Ausstellung wurde der Vorsitzende des Gartenbauvereins Wilhelm Kepper ernannt. Werbeabend der NS.=Frauenschaft Hangelav: Die NS.=Frauenschaft, Ortsgruppe Hangelar, veranstaltete am Sonntag bei Lichius einen Werbeabend. Der Saal wan prächtig ausgeschmückt. Nach flotten Marschweisen einer Kapelle wurden vom BdM. Reigen getanzt, Schulkinder sangen einige Lieder und die HI. trug Sprechchöre vor. Frl. von Korzfleisch sprach über den Sinn und Zweck den Veranstaltung. Eine Sammlung für das WHW. ergab einen ansehnlichen Betrag. Aus der Gemeinde Beuel Nächtlicher Unsug Beuel: In der vorvergangenen Nacht wurden zwei Betrunkene beobachtet, die in der Adolf=Hitler= Straße von einem Zaun verschiedene Latten abbrachen und auch sonst allerlei Unfug verübten. Leider hat man ihre Personalien nicht feststellen können. Große Prunksitzung des Damenkomitees Limperich Limperich: Das Limpericher Domenkomitee hatte am Sonntag seine erste karnevalistische Sitzung im Gasthof„Heeg". Mit großem Jubel wurde um 20.11 Uhr der Schöppenrat empfangen. Dann widmete die Schultheißin Frau Hein den zahlreichen Gästen und befreundeten Gesellschaften herzliche Grußworte. Nach einem von der Schultheißin verfaßten und gut vorgetragenen Prolog gings hinein ins närrische Treiben. Den rechten Auftakt brachte das ergötzliche Protokoll, verfaßt von Frau Weihrauch. Eine„Perle“, wie man sie sich besser gar nicht wünschen kann, war Frau Gottschall, deren origineller Vortrag von wahren Lachsalven begleitet wan Köstlich war auch den musikalische Vortrag von Frau Avenz(Geislar). Eine willkommene Abwechslung brachte dann der kleine Militäreinakter„Versteck im Schilderhaus“, flott und urkomisch gespielt von Mitgliedern des Komitees(u. a. Herr Heinzen und Frau). Prächtige Typen waren auch das„Kättchen von Freichen“, die ihre Erlebnisse in der Großstadt erzählte, wie auch der „Straßenbummler“ des Damenkomitees„Rote Hexen“. Pützchen. Höhepunkte der Veranstaltung war aber der Besuch des Vaterstädtischen Vereins und einer Abordnung des„Stadtsoldaten=Corps“ Beuel. Der Geschäftsführer des Vaterstädtischen Vereins Adi Schreiber hielt eine zündende Rede auf den Beueler Kamneval, der in diesem Jahre einen nie dagewesenen Erfolg verspreche. Eine Extratour war der Dank des Komitees für den„herrlichen" Besuch. Natürlich regnete es auch Orden über Orden. Mit fröhlichem Tanz klang die wohlgelungene Veranstaltung aus. Stolze Erinnerung an den Brühler Wahlsieg vor fünf Jahrev Immer wieder wird sich der Glaube an der Erinnerung stärken— Toni Winkelnkemper sprach Brühl: Durch die Zusammenlegung der Aemter Brühl=Land und Brühl=Stadt zu einem Amt wurde vor fünf Jahren, Ende 1932, die Neuwahl der Gemeindevertretung in Brühl notwendig. Der Zeitpunkt der Wahl wurde auf den 15. Januar 1933 festgesetzt. Der Gauleiter erkannte damals, daß nicht versäumt werden dürfe, um die an sich unbedeutende Wahl zu einem glänzenden Erfolg der Nationalsozialisten werden zu lassen. Die Wahl wurde zum Sieg und schlug eine Bresche in die Stimmen des Zentrums. Zusammen mit dem glänzenden Ergebnis der Landeswahl in Lippe gewann der Wahlsieg von Brühl Reichsbedeutung. Man kann wohl verstehen, daß die örtlichen Hoheitsträger mit stolzer Freude aus Anlaß des fünften Jahrestages der Stadtratswahl vom Januar 1933 eine Erinnerungsfeier vorbereiteten. Sie sollte Ausdruck des Dankes aller Volksgenossen für die Opfer= und Einsatzbereitschaft der Männer von damals sein. Es bedurfte keiner besonderen Aufforderung an die Einwohner Brühls, um der Feierstunde, die auf dem Marktplatz war, auch den äußeren festlichen Rahmen zu geben. In langem Zug kamen die Amtsträger der Bewegung und die Einwohner Brühls mit ihren Fackeln auf den Marktplatz. Hier sprach genau wie vor fünf Jahren Dr. Toni Winkelnkemper. Wenn er damals aufrief zur letzten Hingabe, so konnte er heute vom nationalsozialistischen Aufbauwerk sprechen, und wenn er damals den Optimisten der Bewegung dankte für ihren erfolgreichen, unermüdlichen Einsatz, so konnte er jetzt denselben Männern Dank sagen für die selbstlose Mitarbeit am Aufbau. Immer wieder wird sich der Glaube an der Erinnerung stärken. Die Freude, daß alle Gefahr gebannt, daß der Sieg errungen ist und der Stolz über die Leistung der führenden Männer des Dritten Reiches schwangen mit im Klang der Lieder der Nation, die diese Erinnerungsfeier beendeten. Vorerhebung zur Bodennutzungserhebung Bornheim: In diesen Tagen sind allen landwirtschaftlich und gärtnerisch Tätigen, Bauern und Landwirten, Fragebogen zur Vorerhebung für die demnächst stattfindende große Bodennutzungserhebung zugestellt worden. Wo ein solcher Fragebogen bisher noch nicht zugestellt worden ist, wende man sich an das Bürgermeisteramt. Jeder, der mehr als einen halben Hektar bearbeitet, muß die Bogen ausfüllen. Gesunde Kassenverhältnisse bei der Sterbenotgemeinschaft Buisdorf Beim nächsten Sterbefall soll keine Amlage erhoben werden— Zunahme der Mitgliederzahl Buisdorf: Am Sonntagnachmittag hatte die Sterbenotgemeinschaft ihre Jahreshauptversammlung im Gasthaus„Zur Siegbrücke“. Der Vorsitzende Johann Niemschoß gedachte zunächst der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder. Es waren 13 Erwachsene und zwei Kinder, wofür an die Angehörigen ein Sterbegeld von insgesamt 1317 RM ausgezahlt wurde. Die Mitgliederzahl erhöhte sich um 63 auf 1198. Dreizehn versicherte Kinder erreichten das 18. Lebensjahr und wurden zahlende Mitglieder. Die Notgemeinschaft weist jetzt 788 zahlende Mitglieder und 390 versicherte Kinder unter 18 Jahren auf. Kassierer Overath gab über die Kasse Auskunft. Ihr Bestand hat sich so gehoben, daß beim nächsten Sterbefall keine Umlage erhoben wird. Außerdem wurde ein wichtiges Schreiben des Regierungspräsidenten der Rheinprovinz verlesen, woraus zu entnehmen ist, daß die Regierung gegen das Bestehen von ordnungsmäßig geführten Sterbenotgemeinschaften nichts einzuwenden hat. Der neue Vereinsführer Niederpleis: Am Sonntagmorgen hatte der Junggesellenverein Männerreih bei Groß eine Generalversammlung. Der bisherige Vereinsführer Willy Zimmermann legte aus beruflichen Gründen seinen Posten nieder. Drei Jahre lang führte er die Geschicke des Vereins mit größter Umsicht. Zum neuen Vereinsführer wählte man das Mitglied Heinrich Krebs. Karo hatte einen guten Leumund Eine Schadenersatzklage gegen den Besitzer wurde abgewiesen— Nicht bösartig, nur tollpatschig Königswinter: Der Besitzer eines eineinhalbjährigen Jagdhundes aus Dollendorf stand vor Gericht wegen einer fahrlässigen Körperverletzung, die durch das Tier verursacht worden war. Ein Arbeiter aus Oberkassel wollte im Oktober mit seinem Fahrrad nach Königswinter zum Arbeitsamt fahren, als ihm auf der Straße in Dollendorf der Hund ins Rad sprang, so daß der Mann stürzte und eine Knie„scheibenverletzung davontrug. Die Krankenkasse machte ihn darauf aufmerksam, daß der Hundehalter schadenersatzpflichtig sei, und da er den Hund nicht kannte, überließ der Verletzte es der Polizei, den Besitzer ausfindig zu machen. Dieser bekam nun eine Strafe von 20 Mark wegen fahrlässiger Körperverletzung. Er erhob aber Einspruch und behauptet, das Tier sei keineswegs bissig oder bösartig und falle keine Menschen oder Fahrzeuge an. Es könne höchstens sein, daß er tollpatschig in das Rad gelaufen sei. Die als Zeugen vernommenen Polizeibeamten stellten dem Hund ein gutes Zeugnis aus. Er sei tatsächlich nicht bösartig, sondern nur tapsig und kalbere gern. So wurde der Besitzer Karos freigesprochen von der Anklage der fahrlässigen Körperverletzung, was aber seine Schadenersatzpflicht, die jedem Tierhalter obliegt, nicht beeinträchtigt. Aber Karo ist in der Haftpflicht und die Versicherung bezahlte den Schaden. Ein Handtuch verschwand im Koffer Eine Frau, die in Königswinter geboren ist, aber seit Jahren an der Ahr wohnt, kam in diesem Sommer durch Honnef. Dort ging sie durch den Garten eines Hotels zur Toilette. Durch eine zufällig offenstehende Tür sah nun die Tochter des Hauses, wie die Besucherin das lange Rollhandtuch herunternahm und in ihr Handköfferchen packte. Nun stand die Frau wegen Diebstahls vor Gericht und fand als Erklärung und Entschuldigung eine Erzählung, daß es ihr schlecht geworden sei. Sie habe das Handtuch zur Reinigung gebraucht und es so beschmutzt nicht hängen lassen wollen. Dieser Geschichte schenkte das Gericht um so weniger Glauben, als die Frau schon sechsmal wegen Eigentumvergehens vorbestraft ist. So war denn die Mindeststrafe drei Monate Gefängnis. Ihr Gesundheitszustand und unerfreuliche Familienverhältnisse wurden als mildernde Umstände angerechnet. Operettenabend in Mondorf Mondorf: Vor vollbesetztem Hause trat der Theaterverein„Edelweiß" im Saale Pohl mit der dreiaktigen Operette„Der Kellermeister von Rheinfels“ an die Oeffentlichkeit. Die volkstümlichen Melodien, die einfache Handlung des Stückes, durch die Spieler in bestem Fluß gehalten, schlugen die Besucher in ihren Bann. W. Nußbaum hatte als Spielleiter die Höhepunkte der Handlung klar herausgestellt und H. Grommes untermalte als musikalischer Leiter geschickt die Lieder. Die gute Leistung der Spieler wurde mit stürmischem Beifall bedacht. Der erste Waggon Rosenkohl verließ Rheidt Rheidt: Trotz vermehrter Anpflanzung von Rosenkohl in der Gemarkung Rheidt fiel die Ernte infolge des sehr trockenen Herbstes nicht nach Erwarten aus. Mengenmäßig wurde bisher bei weitem nicht so viel von diesem Gemüse bei der Versteigerungshalle abgeliefert wie im vorigen Winter. Erzielte man früher Preise von 12 bis 17 Mark je Zentner, so werden heute 15 bis 18 Mark bezahlt. Am gestrigen Montag konnte zum ersten Mal in diesem Winter ein Waggon mit 40 Zentnern nach Köln zur Ablieferungsstelle abgehen. Es ist allerdings nicht der erste Versand. Vorher konnte man schon kleinere Mengen Rosenkohl zu günstigen Preisen absetzen. Tot aufgefunden Holzlar: Ende der vorigen Woche wurde der Einwohner Unger, ein zurückgezogen lebender alter Mann, in seinem kleinen Haus tot aufgefunden. Am Tage vorher war er in Bonn gewesen und hatte Einkäufe gemacht. Direkt nach seiner Rückkunft muß ihn ein Schlaganfall getroffen haben, der seinem Leben ein Ende setzte. Man fand die Wohnung des Mannes unverschlossen. Festgenommen Hennef: Wegen Sittlichkeitsverbrechen wurde ein in den sechziger Jahren stehender Einwohner aus Westerhausen von der hiesigen Polizei in Haft genommen und dem Untersuchungsrichter in Siegburg zugeführt, der Haftbefehl gegen ihn erließ. Monatsappell der Kriegerkameradschaft Kaldauen: Die Kriegerkameradschaft KaldauenSeligenthal hielt im Lokale Braun ihren Monatsappell ab. Nach Begrüßung und Bekanntgabe der neuen Führerbefehle überreichte der stellv. Kameradschaftsführer Joh. Löbach dem Kameradschaftsführer Borgolte eine Ehrenurkunde für die Teilnahme als Offizier an den Freiheitskämpfen im Osten. Am kommenden Sonntag soll auf dem Schießstand in Münichshecke ein weiteres Schießen zu Gunsten des Winterhilfswerkes stattfinden. (Schluß des redaktionellen Teils) Hilfe gegen Gicht und Rheumatismus. Wer diese Plagegeister am eigenen Körper spüren mußte, wird sich freuen, ein altbewährtes Mittel zu wissen, das schon vielen Tausenden geholfen hat, die an Gicht oder Rheumatismus litten. Ich empfehle Ihnen solch ein Mittel, das seit mehr als fünfundzwanzig Jahren erprobt ist und Sie sollen es selbst versuchen, ohne daß es Sie etwas kostet. Aber ehe ich Ihnen über die wohltätige Wirkung des Gichtosint mehr sage, lesen Sie solgerden Irief: Zabelsdorf, Kreis Greiz, 2. 5. 37. Ihnen zur Mitteilung, daß ich von meinem dreijährigen rheumatischen Leiden und Ischias nach Gebrauch von Gichtosint wieder hergestellt bin. Konnte lange Zeit nicht gehen; trotz meiner 55 Jahre fühle ich mich heute wieder jung und kräftig. Ich kann jedem mit derartigem Leiden raten, Gichtosint zu gebrauchen und ihnen wird geholten werden. Heute sehe ich mich verpflichtet, herzlichen Dank auszusprechen. E. Geilert, Landwirt und Bürgermeister. Solche Briefe besitze ich in überaus großer Zahl und alle sind Ausdruck der Berkennuns und Dankbarkeit dafür, daß Gichtosint geholfen hat. Da Gichtosint die hauptsächlichsten Bestandteile bekannter natürlicher Heilbrunnen enthält, die sich bei Gicht und Rheumatismus bewähren, behebt es nicht nur vorübergehend die Schmerzen, sondern es bekämpft die Krankheiten von innen heraus und hat keinerlei schädliche Nebenwirkungen. Sie können kostenlos und portofrei eine Probe Gichtosint mit weiteren Aufklärungen und genauer Gebrauchsanweisung erhalten, wenn Sie Ihre Adresse senden an: Max Dultz, Abt. Gichtosint, Berlin Nr. 120, Friedrichstr. 19. Gichtosint ist in allen Apotheken zu haben. Jetzt zum ermäßigten Preis Seite 10. Nr. 46 044 General=Anzeiger für VVonn und Umgegend! Bonner Nachrich#### 18. Januar 1933 Gerterngei Nachrichten hohe Auszeichnung eines Gedesberger Bürgers Ehrenbrief der Stadt Remscheid an Oberbürgermeister Dr. Hartmann Oberbürgermeister Dr. Walther Hartmann, der 23 Jahre die Stadt Remscheid leitete, wurde bei seinem Abschied das Ehrenbürgerrecht der Eisenstadt verliehen. Der Brief, der in künstlerischer Aufmachung auf die 23jährige Arbeit im Dienst der Stadt hinweist, und der dem in Godesberg wohnenden Oberbürgermeister jetzt überreicht wurde, hat folgenden Wortlaut:„Die Stadt Remscheid verleiht dem Pg. Oberbürgermeister Dr. Walther Hartmann, dem Leiter der Stadt in 23 langen Jahren notvollen Krieges, verräterischer Revolte, schmachvoller Besatzungszeit, sinnloser Inflation, politischen Zusammenbruchs und tatreichen Wiederaufbaus unter Adolf Hitler, dem Führer, das Ehrenbürgerrecht zum Zeichen tiefgefühlten Dankes für seinen kämpferischen Einsatz und seine großen Erfolge auf allen Gebieten des kommunalen Lebens.“ Familienabend der Kinderreichen Die Godesberger Ortsgruppe des Reichsbundes der Kinderreichen war im Volksgartensaale zu einem schönen Familienabend versammelt. Der Ortsgruppenführer Pg. Welbers begrüßte die Anwesenden und dankte" besonders dem Kreiswart Pg. Schubach und den Ehrengästen von der Partei und Stadtverwaltung für ihr Erscheinen. Er wies dann auf die Bedeutung des Kindersegens für den Staat hin, gab seiner großen Freude über den Familiensinn und das rege Leben in der Ortsgruppe Ausdruck und dankte dem örtlichen Führer, Pg. Welbers, für seine erfolgreiche Arbeit. Besonderer Dank aber gebühre dem Führer für den Schutz, den er den kinderreichen Familien angedeihen lasse. Mit einem Vorspruch wurden dann die unterhaltenden Darbietungen eingeleitet, die von Musik umrahmt waren und mit einer Verlosung und Tanz schlossen. Wie eine einzige große Familie waren die Angehörtgen der Ortsgruppe zusammen. Die Veranstaltung offenbarte regsten Familiensinn und fand dankbarsten Beifall. Elternabend im Wassersportverein Godesberg Die Jugendabteilung des Wassersportvereins Godesberg, die vor einigen Jahren gegründet wurde, ist in einer steten. Aufwärtsentwicklung begriffen. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, daß der Wassersportverein es immer verstanden hat, die Verbindung mit den Eltern der Jugendlichen aufrecht zu erhalten. Die Eltern wollen sehen, was ihr Junge im Bootshaus macht, sie möchten seine Kameraden kennen lernen und nicht zuletzt sich mit dem Leiter der Jugendabteilung über das sportliche Können ihres Sprößlings unterhalten. Aus diesen Erwägungen heraus veranstaltete der Wassersportverein in den schönen Räumen seines Bootshauses einen Elternabend. Nach kurzer Begrüßung übertrug der Vereinsführer die Leitung des Abends dem verdienstvollen Obmann der Jugendabteilung, Heini Peifer. Dieser gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Abend den Eltern erneut die Gewißheit vermitteln möchte, daß ihre Jungen im WSVG gut aufgehoben seien. Heinz Neuburger, der jugendliche und erfolgreiche Rennruderer, hielt einen Vortrag über das Wintertraining.—Keinem Jungen werde dabei sportlich etwas zugemutet, was er nicht leisten könne. Was dann die Jugend selbst an dem Abend bot, war der beste Beweis dafür, daß bei den Ruderern die Erziehung zur Kameradschaft, Opferbereitschaft und zur Unterordnung in der Gemeinschaft oberstes Gebot ist. Dann kamen aber auch Witz und Humor zu ihrem Recht. Bei der Wiedergabe von Regattenergebnissen und bei dem Auftreten des„Gesangvereins" wußten die Jungen für Stimmung zu sorgen. Schöne Tanzspiele und eine reichhaltige Tombola rundeten das Programm. Der Soldatenbund hielt Jahresrückschau Der Soldatenbund hielt im Parkhotel seine Jahreshauptversammlung unter Leitung des Vorsitzenden. Kameradschaftsführer Falk ab. Nach dem von ihm erstatteten Jahresbericht hatte der Verein Ende 1936 59 Mitglieder des Reichstreubundes und 30 der neuen Wehrmacht. Im Laufe des verflossenen Jahres kamen 8 vom Reichstreubund und 40 von der neuen Wehrmacht hinzu. Verstorben sind 2, verzogen 16, der Bestand ist 119. Am 10. September nahmen die Kameraden an einem Manövertage teil und am 16. an der Parade bei Berkum, am 24. November war ein Militärkonzert im Aennchensaale. Die Kassenlage erwies sich als günstig. Nach dem Schießberichte des * Schießwartes Nitz wurde der Wanderpokal mit 514 Ringen errungen und in Bonn vom Bundesführer, General von Trotha, persönlich überreicht. Beim Preisschießen war die beste Leistung 35 und die geringste 30 Ringe. Die 3 Ehrenscheiben errangen die Kameraden Schlieper, Voß und Nitz. In Anerkennung des Pokalsieges spendete die Bundesführung der Kameradschaft das Buch„Die deutschen Freikorps 1918 bis 23“. Der Leitende dankte allen Kameraden für ihre treue Mitarbeit und ernannte zu seinem Stellvertreter nen Lt. d. Res. Schmale, zum Schriftwart Alexi, zum Kassenwart Weber, zum Schießwart Nitz und zum Fahnenträger Behrens. Zu Beisitzern ernannte er die Kameraden Dr. med Milde und Krüger. Zugführer wurden: 1. Zug Lorenz, 2. Bergmann, 3. Thünker, 4. Nitz. Das Abzeichen für 10jährige Mitgliedschaft beim Reichstreubunde erhielten die Kameraden Kufahl und Dahlhausen, für 25= bis= 40jährige Mitgliedschaft Minnerop, Kiefer und für 37jährige Kamerad Blensdorf. Beim nächsten Kameradschaftabend wird der Film „Wehrmacht" vorgeführt. Reichsluftschutzbund Die Gemeindegruppe macht noch einmal darauf aufmerksam, daß die früheren(gelben) Ausweise ihre Gültigkeit verloren haben und sofort zurückgegeben werden müssen. An ihrer Stelle werden neue blaue Ausweise ausgestellt, die bei den Luftschutz=Donnerstagen von allen Amtsträgern vorgezeigt werden.(Lichtbild unbedingt erforderlich.) * Der 37. Lehrgang für die Luftschutzdienstpflichtigen der König=, Düren=, Rüngsdorfer=, Friedrich=, Lessing=, Schiller=, Mirbach= und Sedanstraße beginnt am Mittwoch, 19. Januar, abends 20 Uhr in der Aula des Städtischen Lyzeums an der Lessingstraße. Die weiteren Kurse sind am 21., 24., 25. und 27. Januar und am 1. Februar im gleichen Ausbildungs= lokal, immer abends 20 Uhr. Alle hierzu schriftlich Einberufenen sind zur Teilnahme an dem Kursus gesetzlich verpflichtet. Nach Beendigung des Kurses erhält jeder Teilnehmer, wenn er keine Stunde versäumt hat, eine diesbezügliche Bescheinigung. Wer aus irgendeinem Grunde einen der oben angegebenen Kurse versäumt, muß ihn in dem am 26. Januar beginnenden 38. Lehrgang im Alten Rathause nachholen. Der 36. Lehrgang für Hauswarte beginnt für die Luftschutzdienstpflichtigen der Bonnerstraße am heutigen Dienstagabend 20 Uhr im Sitzungssaal des Alten Rathauses, Eingang durch die Passags deb-Peudaues Palm. Bunter Abend der Cäcilia Der Bunte Abend der Cäcilia=Rüngsdorf in der Starkenburg zu Rüngsdorf erfreute sich eines sehr regen Besuches. Er bot außer Liedervorträgen unter Toni Köhnens Leitung ein heiteres und abwechslungsreiches Programm, um das sich u. a. die Herren Zöller jr., Hoffmann und Obladen als Komiker sehr verdient machten. Der Vereinsführer Peter Zöller senior, fand reichen Dank für seine Arbeit um die Ausgestaltung des schönen Abends. Aus dem Tagebuch der Keiminalpolizei In der Zeit vom 9. bis 16. Januar gelangten bei der Kriminalpolizei u. a. zur Anzeige: 7 Diebstähle, 1 Betrug, 1 Einbruchdiebstahl, 1 Unterschlagung, 1 Beleidigung, 1 Körperverletzung, 1 Brandfall, 1 politisches Vergehen. Ein Unhold wurde ergeiffen Ein junger Mann von auswärts zwang auf der Cäcilienhöhe eine Minderjährige unter Drohungen. ihm zu Willen zu sein. Nach der Tat wollte er auf seinem Rade das Weite suchen. Die alarmierte Kriminalpolizei konnte ihn ergreifen und dem Gericht zuführen. Aerztlicher Bereitschaftsdienst Den ärztlichen Bereitschaftsdienst versehen am morgigen Mitwwoch sowie Samstag, 22. und Sonntag, 23. Januar, Dr. med. Monar, Mirbachstraße 2a, Ruf 3558 und Dr. med. Pies, Hindenburgstraße 3, Rus 3568. Dev Dienst dauert Mittwoch von 14 bis 24 Uhr und von Samstag 14 bis Montag 8 Uhr. Die geidene Hochzeit in Mehlem Mehlem: Der eigentliche Hochzeit des Ehepaares Ferd. Sohn nahm, ebenso wie der Vorabend, einen schönen Verlauf. Feierlich wurde das Jubelpaar von den Fahnenabordnungen der Ortsvereine abgeholt und durch die mit Wimpeln und Fahnen reich geschmückte Meckenheimerstraße zur Kirche gefahren, vor der die Fahnenabordnungen der kirchlichen Vereine sie erwarteten. Im Zuge selbst sah man natürlich auch die Kinder und Enkelkinder des Jubelpaares. Pastor Def. Koch hielt ein feierliches Amt ab, zu dem der Kirchenchor die„Stella maris“ von Griesbacher und„Die Himmel rühmen“ von Beethoven vortrug. Den Abschluß der kirchlichen Feier bildete der Choral „Großer Gott wir loben Dich“. Dann zogen die Fahnenabordnungen wieder mit dem Jubelpaar die Meckenheimerstraße hinauf. Im geschmückten Saale von Hofsend empfing das Jubelpaar die zahlreichen Gratulanten unter denen sich auch Bürgermeister Alef, Kreisfeuerlöschpolizeiführer Wald- und Ortsgruppenleiter Thelen befanden. Herr Wald hob mit kurzen herzlichen Worten die Verdienste des Jubilars um die Feuerwehr hervor. Zahlreiche Blumenspenden bestätigten nochmals die große Wertschätzung, der das Jubelpaar sich erfreut. Auch die Kölner Bajuvaren, denen Herr Sohn angehört, überbrachten einen Blumengruß. Von der oberen Sieg Geschäfte Sonntagvormittags geöffnet Eitorf: Nach einer Verfügung des Regierungspräsidenten ist es den Geschäftsleuten im Ortsbezirk Eitorf gestattet, ihr Geschäft an Sonntagvormittagen in der bekannten Zeit, jedoch nur mit eigenen Leuten, offen zu halten. Ein Arbeitsjubilar Wissen: Der Betriebsmeister des hiesigen Weißblechwerkes Wilhelm Ebach aus Oettershagen konnte auf eine 25jährige ununterbrochene Tätigkeit im Dienste dieses Werkes zurückblicken. Betriebsführung und Gefolgschaft ehrten den Jubilar. Hebung der Kleintierzucht Wissen: Auf Einladung des Amtsbürgermeisters Dr. Kitschenberg versammelten sich am Sonntag im Wissener Hof die Ziegenzüchter aus den Bezirken Wissen, Schönstein und Brückhöfe=Alserberg. Der Amtsbürgermeister wies darauf hin, daß auch innerhalb der Ziegenzüchter ein fester Zusammenschluß herbeigeführt werden soll. In den erwähnten Bezirken seien 350 Züchter mit 415 Ziegen vorhanden. Dann sprach Dr. Lütgenau in kurzen Ausführungen über den Zweck des Zusammenschlusses. Die starkbesuchte Versammlung erklärte sich einmütig mit der Bildung des Herdbuchverbandes einverstanden und bestimmte zum Vorsitzenden den Züchter Albert Richartz. Eine Baubude in Flammen Wissen: Heller Feuerschein loderte gestern gegen 19 Uhr am Reichsbahnhof auf. Wahrscheinlich infolge“ Ueberhitzung eines—Ofens mas dort eine Baubude in Brand geraten. Durch die Holzverschalungen fand das Feuer reichlich Nahrung, sodaß der Aufenthaltsraum, Arbeitsanzüge und Handwerkszeug ein Raub der Flammen wurden. Man konnte ein Uebergreifen des Feuers auf die übrigen Aufenthaltsräume verhüten. Zahlen, die zu denken geben Wissen: Augenblicklich wird die große Verkehrserziehung mit Hilfe des Merkzettels„Du und die Straße" allenthalben durchgeführt. Es wäre sehr zu wünschen, wenn diese Aktion einen vollen Erfolg hätte, denn die Zahl der Verkehrsunfälle war auch im Bezirk des Kreises Altenkirchen im vergangenen Jahr außerordentlich hoch. Es wurden über 20 tödlich verlaufene Verkehrsunfälle verzeichnet, die bestimmt zum größten Teil vermieden worden wären, wenn Kraftfahrer, Radfahrer und Fußgänger etwas mehr Vorsicht hätten walten lassen. Allein im Amt Altenkirchen wurden 9 tödliche Verkehrsunfälle festgestellt. Da auch durch andere Unfälle noch etwa 20 Menschen zu Tode kamen, sind es insgesamt über 40, die 1937 ein gewaltsames Ende fanden. Die Zahlen geben zu denken und sollten eine eindringliche Mahnung an alle sein, auf der Straße und in den Betrieben Vorsicht walten zu lassen und die Augen offen zu halten. Personalien der Toten festgestellt Wissen: Wir berichteten gestern, daß bei dem letzten Hochwasser eine weibliche Leiche in Siegental bei Wissen geländet wurde. Wie uns die Polizei mitteilt, konnten die Personalien der Toten inzwischen festgestellt werden. Es handelt sich um eine Krankenschwester aus Burbach bei Siegen, die seit dem 31. Dezember polizeilich als vermißt gemeldet wurde. Ein Opser des Hochwassers Altenkirchen: Das Hochwasser der letzten Tage hat in Großseifen ein Todesopfer gefordert. Vier Kinder im Alter von 13—14 Jahren hatten sich am Wochenende auf eine schmale Brücke begeben, die als Notsteg über die Nister diente. Plötzlich brach die Brücke in der Mitte zusammen, sodaß alle vier Kinder in die reißenden Fluten der Nister stürzten. Nur unter schwersten Anstrengungen gelang es dreien, sich zu retten, nachdem sie fast 50 Meter weit abgetrieben waren. Der 13jährige Karl Petersen aber blieb verschollen. Feuerwehr und Bevölkerung suchten die Nister nach dem Jungen ab, man konnte die Leiche in der Nähe von Langenbach länden. Dorfabend in Wahlscheid Wahlscheid: Bei Schiffbauer im Aueler Hof veranstalteten Hitlerjugend und B0M. einen fröhlichen Dorfabend. Lustige Vorträge und reizende Spiele boten vor gefülltem Hause einige fröhliche unterhaltsame Stunden. Gleichzeitig hatte man hiermit eine Abschiedsfeier des Landdienstes verbunden, dessen eifrige Arbeit in Ansprachen gewürdigt wurde. Neue Schule in Rettersheim Nettersheim: In diesem Jahre wird auch unsere Gemeinde einen Schulneubau erhalten. Er soll neben vier Schulklassen Raum für zwei Lehrerund eine Lehrerinnenwohnung bieten. Die Vorarbeiten sind soweit gediehen, daß im Frühjahr die Arbeiten aufgenommen werden können. ui mit e# en Ku geschossen Hellenthal: Ein junger Mann von hier wollte sein Flobertgewehr reinigen, in der Annahme, daß dieses nicht mehr geladen sei. Plötzlich ging ein Schuß los und die Kugel drang ihm in den Fuß. Der Verletzte mußte dem Mechernicher Krankenhaus zugeführt werden, wo das Geschoß auf operativem Wege entfernt wurde. Motorboote fahren auf dem neuen See Heimbach: Der starke Wasserzulauf der letzten Tage hat die ersten Motorboote der neuen Talsperre ihrer Bestimmung zugeführt. Bisher lagen die beiden Schiffe noch an Land, weil ihnen für ihre Betätigung das notwendige Wasser fehlte. Zur Zeit ist man mit der Montage der vier Landungsbrücken beschäftigt, die dann an ihre Bestimmungsorte gebracht werden. Während eine Landungsbrücke am Staudamm verbleibt, werden die drei anderen auf dem Wasserwege an die verschiedensten Haltestellen gebracht. In den letzten Tagen ist der neue See gewaltig gestiegen, da am Staudamm Paulushof in der Sekunde bis zu 150 Kubikmeter Wasser überliefen, die zum größten Teil dem neuen See zugute kamen. Der See ist jetzt schon auf einer mehrere Kilometer langen Strecke befahrbar. Werkpause des Reichssenders Köln aus Adendorf Adendorf: Am morgigen Mittwoch überträgt der Reichssender Köln auf Veranlassung der Steinzeugindustrie„Adendorf=Wormersdorf“ von dort seine Werkpause. Adendorf ist bekannt durch seine Steinzeugtöpfe und Geschirre, über deren praktische Verwendung bei der genannten Veranstaltung wohl noch manches gesprochen werden wird. Der Männer=Gesang=Verein„Eintracht“ Adendorf, der bekanntlich über ausgezeichnetes Stimmenmaterial verfügt und unter Leitung von Herrn Fleischhauer, Villip, steht, hat den gesanglichen Teil übernommen. Die Musik wird vom InfanterieRegiment 77 und der Kapelle Latz, Wormersdorf, ausgeführt. Nach Schluß der Werkpause ist noch ein„Eintopfgericht“ vorgesehen, wobei auch das Winterhilfswerk nicht vergessen wird. Hubert Zander 81 Jahre alt Kommern:) Am 20. Januar wird Kommerns drittältester Einwohner, Hubert Zander, 81 Jahre alt. Noch Tag für Tag treibt es den verdienten Heimatforscher hinaus in Wald und Flur zu seinen Arbeiten. Welche Dienste Hubert Zander seiner Heimat, wie der Eifel überhaupt, geleistet hat, wird man nach Jahren erst richtig ermessen können. Manches Buch über die Eifel ist unter seiner Mitwirkung entstanden. Er ist der einzige noch lebende Gründer der Feuerwehr, der er schon 52 Jahre angehört. 1938 noch mehr Kartofseln und Zuckerrüben möglich— Hackfruchternten verlustlos erhalten! In vielen Betrieben sind noch Ertragssteigerungen RSK. Wenn auch das vergangene Jahr vielleicht nicht alle Erntehoffnungen vollkommen erfüllte, so hat dafür die Rekordernte an Kartoffeln alle Erwartungen übertroffen. Die Ernte war noch um 19,9 v. H. höher als 1936, die bisher die größte nach dem Kriege gewesen war. Aber nicht nur der Gesamt=, sondern auch der Hektarertrag war höher. 1936 betrug er 168,1 dz, 1930 sogar schon einmal 172.2 dz, diesmal aber 194,3 di, also 26 bezw. 22 dz mehr. In einigen Gegenden waren die Ernten noch bedeutend höher als im Reichsdurchschnitt. In Hessen betrug der Durchschnittsertrag 204,5 dz, in Baden 206.3 dz und in Sachsen 215,7 dz. Die Kartoffel ist eine unserer wertvollsten Pflanzen. Ein Teil der Ernte findet als Speisekartoffel Verwendung und ist unser wichtigstes Volksnahrungsmittel. Es vereint die Vorzüge, reichlich vorhanden zu sein, mit einem großen Nährwert, einer vielseitigen Verwendungsmöglichkeit und Billigkeit. Für die Verbraucher ist jedenfalls die Kartoffel, die vor 200 Jahren bei uns Die Jahresstrecke des Jagdkreises Ahrweiler=West — Die Spenden für das Winterhilfswerk Jägerappell und Trophäenschau in Adenau Adenau: Am Sonntag trafen sich die sämtlichen Revierinhaber und Mitglieder des Jagdkreises Ahrweiler=West im Eifeler Hof zu einem Kreisappell, der mit einer Trophäenschau verbunden war. Rund 500 Trophäen— Hirschgeweihe und Rehgehörne— waren ausgestellt. Bezeichnend dafür, daß die Jägerschaft den Abschuß im Sinne des Reichsjagdgesetzes mehr und mehr durchführt, ist die Tatsache, daß von den ausgestellten 420 Rehgehörnen 370 als richtig geschossen bezeichnet wurden. Kreisjägermeister Wemper konnte ungefähr 300 Jäger sowie den Gaujägermeister Wetter=Koblenz, den Vertreter der Forstinspektion Koblenz, Oberforstmeister David, den Ortsgruppenleiter der NSDAP., Pg. Dittmann, die Kreisjägermeister der Nachbarkreise Ahrweiler=Ost und Mayen und die Amtsbürgermeistes des Bezirks begrüßen. Revierförster Schumacher(Antweiler) hielt einen interessanten Vortrag über jagdliches Brauchtum. Danach befaßte sich Kreisjägermeister Wemper mit wichtigen Fragen des Jagdkreises, insbesondere mit der Bewertung der Trophäen. Im zweiten Teil seines Vortrages ging der Kreisjägermeister auf das Ergebnis des vergangenen Jagdjahres ein. Die Anlage von Wildäckern hat weitere Fortschritte gemacht. Leider ist aber der Wildschaden in einzelnen Revieren wesentlich höher geworden; in anderen Bezirken ist eine erhebliche Verminderung eingetreten. Der Wildschaden ist zu etwa 50 v. H. dem Schwarzwild zuzuschreiben. In den letzten schneereichen Wochen sind annähernd 70 Stück Schwarzwild innerhalb des Jagdkreises erlegt worden. Mit Recht ist in den vergangenen Monaten auch über Schäden geklagt worden, die durch Füchse verursacht werden. Hier ist es in erster Linie Aufgabe des Berufsjägers, für Abhilfe zu sorgen. In diesem Winter ist die Fuchsstrecke erheblich gestiegen. In einzelnen Revieren wurden bis zu 20 Füchse zur Strecke gebracht. Der Kreisjägermeister dankte allen Revierinhabern für die vorbildliche Beteiligung am Winterhilfswerk der Deutschen Jägerschaft. Bis jetzt wurden bereits 3 Hirsche, 63 Rehe und 300 Mark dem WHW. zur Verfügung gestellt. Die im Jagdjahr 1936/37 erzielte Jagdstrecke betrug: 22 Stück Notwild, davon 19 Hirsche, 320 Böcke, 365 Stück weibliches Rehwild, 48 Stück Schwarzwild, 530 Hasen, 450 Kaninchen, 260 Füchse, 280 Tauben und 350 Rebhühner. Die Bedeutung dieser Strecke wird deutlicher, wenn man das hieraus sich ergebende Wildpretgewicht von zusammen 16 250 Kilo zugrundelegt, das der Volksernährung zugeführt wurde. An dem Plakettenschießen beteiligten sich im ganzen 63 Mitglieder, wovon 37 eine Plakette errangen. Bester Schütze des Kreises wurde Nevierförster Groll(Adenau) mit 469 Punkten. Die zweite Stelle errang Kreisjägermeister Wemper(Adenau) und die dritte Revierförster Kail(Barweiler). Gaujägermeister Wetter wies u. a. darauf hin, daß zwischen der Jägerschaft, der NSOAP. und dem Reichsnährstand ein vorbildliches Einvernehmen herrsche. Dem im Jagdkreis entstandenen Wildschaden von zusammen 14 126 Mark stehe eine Einnahme von 49.755 Mk. gegenüber. Die Gesamteinnahmen aus der Jagd im Jagdgau betragen 2 445 323 Mk., denen ein Wildschaden von 304 700 Mk. gegenübersteht. Im Anschluß an den Appell fand ein Kameradschaftsabend statt, der insbesondere durch die Vorführungen des Revierinhabers Hense(Krefeld) aus dem Gebiet der magischen Kunst einen interessanten Verlauf nahm. noch unbekannt war, heute nicht mehr wegzudenken. Kartoffeln finden wir ferner in Form von Kartoffelstärke,=mehl, esago, Traubenzucker, aber auch verarbeitet in den verschiedensten Nahrungsmitteln, in Obstkonserven, Kunstlimonaden, Konfitüren, Backwaren usw. Auch zu industriellen Zwecken bei der Herstellung von Papier, kosmetischen Erzeugnissen, bei der Appretur von Stoffen wird sie gebraucht und in anderen Industriezweigen, wo wir sie nicht einmal mehr vermuten. Vor allem ist die Kartoffel aber eines unserer wichtigsten Futtermittel, vor allem für die Schweine. Auch die Zuckerrübe brachte im letzten Herbst eine um fast 40 v. H. höhere Ernte als im Durchschnitt der letzten sechs Jahre. In der verhältnismäßig kurzen Zeit von etwa hundert Jahren wurde sie zu einer für Landwirtschaft und Industrie gleich wichtigen Kulturpflanze. Von der Flächeneinheit bringt die Zuckerrübe bei sorgfältiger Pflege mehr Nährwerte als jede andere Pflanze. 1 Hektar Ackerland brachte, wie wissenschaftlich festgestellt wurde, bei Hafer 12 dz Stärkewerte, bei Kartoffelanbau 30,8 dz und bei Zuckerrübenanbau 56 dz Stärkewerte, von denen 42 dz auf Rüben und 14 dz auf Blatt entfallen. Auch die Zuckerrübe dient nicht nur der menschlichen Ernährung(als Zucker), sondern liefert, was mindestens ebenso wichtig ist, ein hochwertiges Futter für alle Tierarten. Gerade ihres Wertes für die Futterwirtschaft wegen ist ihr Anbau in den letzten Jahren verstärkt worden. 1933 betrug die Anbaufläche rund 293000 ha, 1937 dagegen rund 460 000 ha. Im Jahre 1936 wurden neben rund 30 Mill. Zentnern Zucker etwa 150 Mill. Zentner Rübenköpfe und Blätter, 100 Mill. Zentner Naßschnitzel und 8 Mill. Zentner Melasse gewonnen. Die beiden Hackfrüchte, Zuckerrüben und Kartoffeln, sind also im Anbau sehr dankbare Pflanzen. Wenn sie reichlich gedüngt, überhaupt sorgfältig gepflegt werden, lohnen sie es mit guten Erträgen. Trotz, der gewiß beachtlichen Erträge sind wir aber noch nicht am Endziel angelangt. Wohl gibt es schon Betriebe, die Höchsterträge erzielen, sie sind aber weitaus in der Minderzahl. Die Forderung lautet daher zu Recht:„Steigert die Erträge im Hackfruchtanbau“. Neben der guten Bodenpflege ist eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Ertragserhöhung gesundes Pflanzgut. Der Anbau von Hochzucht zur Gewinnung von bestem Saatgut wurde z. B. bei Kartoffeln von 33000 ha auf 100000 ha im letzten Jahr gesteigert. Ab 1941 ist auch der Anbau von krebsanfälligen Sorten verboten, der schon heute nur noch gering ist. Ebenso wichtig wie die Erhöhung der Erträge ist natürlich auch die verlustlose Erhaltung des Erntegutes. Heute verderben noch etwa 10 v. H. der Kartoffelernte, auch bei den Zuckerrüben und ihren Blättern dürften noch erheblich vermeldbare Verluste vorhanden sein. Vor Nährwertverlusten schützen heute Sauergruben und Gärfutterbehälter, in denen Kartoffeln und Rübenblätter eingesäuert werden. Auch die Vermeidung von Verderb bedeutet eine indirekte Ertragssteigerung, die keinesfalls unterschätzt werden darf. H. O. 18. Januar 1933 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend! Vonner Nr. 16644. Seite 11 Nie ehrin chren Mallern nach Töchter berühmter Schauspielerinnen im Rampenlicht— Ruhm, der sich vererbt Die deutsche Schauspielkunst kennt zahlreiche Fälle, in denen die Töchter in die Fußstapfen der Mutter teaten. Nehmen wir gleich eine unserer größten Bühnendarstellerinnen: Lucie Höflich, die auf den wektbedeutenden Brettern seit vielen Jahren einen ungeschmälerten Ruf besitzt und heute auch als Schauspiel=Lehrerin für einen guten Nachwuchs im Theaterleben sorgt. Ihr Meisterstück in der schauspielerischen Erziehung legte sie mit ihrer Tochter Ursula ab, die eine der besten Schülerinnen ihrer Mutter war und deshalb auch schnell den Weg zum Erfolg gefunden hat. Sie ist heute schon bühnenreif und wird sicher den Namen' Höflich für viele Jahre in der Geschichte des deutschen Theaters erhalten. Beim Film ist es Olga Tschechowa, die ihre Tochter Ada die ersten Schritte auf den weltbedeutenden Brettern lehrte und auch den Weg zum Film ebnete. Ja, es ist bei diesem„Fall“ sogar so, daß Muttr und Tochter wegen ihrer starken physiognomischen Aehnlichkeit als Schwesternpaar oft photographiert wurden. Und wenn die Mutter Olga ihre lebensechten Typen der Gesellschaftsdamen nicht mehr der tönenden Leinwand geben kann, würde es wegen dieser frappanten Aehnlichkeit die Tochter Ada übernehmen können, ohne den Ruhm der Mutter zu verdunkeln. Bei Carola Höhn haben wir auch schon zwischen Mutter und Tochter zu unterscheiden, jedoch wird hier die Tochter Carola noch ihre vielseitigen künstlerischen Interessen erweitern, ehe sie die Bühnenfestigkeit der Mutter Carola erreicht hat, die heute im Film auch noch einen unbestrittenen Ruf besitzt, während ihre Tochter gerade in letzter Zeit eine beliebte Darstellerin unkomplizierter Mädchen im Film geworden ist. Bei der urwüchsigen„Berliner Range“, Rotraut Richter, ist die Veranlagung und Begabung der Mutter etwas verlagert worden. Die Mutter war nämlich nicht ein solcher Springinsfeld wie die Tochter, sondern eine Bildhauerin und Malerin. Aber bei Käthe Haak, die seit vielen Jahren als eine schauspielerisch starke und menschlich liebenswürdige Darstellerin wahrhaft fraulicher Rollen an Bühne und Film bekannt ist, ist die Tochter Hannelore wieder ganz in ihre Art geschlagen.- Ihr Traum, auch einmal Schauspielerin zu sein, wird vielleicht noch Wirklichkeit werden, obgleich sie sich durch ihre Verheiratung selbst ein kleines Hindernis für diese Laufbahn gebaut hat. Es kommt natürlich auch vor, daß die Töchter ihre eigene Mutter an Ruhm und Können übertreffen. Am besten hat das Claudette Colbert bewiesen. Sie hat eine Karriere in Hollywood gemacht, wie kaum eine andere ihres Fachs. Nicht zuletzt wurde sie gut in Szene gesetzt von ihrer Mutter, die eine bekannte Darstellerin ernster Rollen auf der amerikanischen Bühne ist. Auch Eleanor Powell, die seit dem Film „Broadway=Melodie“ nicht allein durch ihre Stepkunft, sondern auch durch ihr filmisches Können einen geradezu phantastischen Aufstieg in der Filmlaufbahn hatte, überstrahlt heute den Ruhm ihrer Mutter, die einstmals in amerikanischen Lustspielen die führenden Rollen gespielt hat. Uaf weizen einsamen Bergen. Die Illmdarstellerin Luise Ullrich erzählt Erlebnisse in Eis und Schnee Die Jilmdarstellerin Luise Ullrich ist nicht nur eine große Menschengestalterin, sondern auch eine leidenschaftliche Skiläuferin. Hier erzählt sie von Erlednissen in Berg und Schnee. Das ist die Sorte Skifahrer, die mir am liebsten ist: nicht viel reden beim Laufen, beim Aufstieg und bei der Abfahrt, und nicht viel reden beim„Hüttendienst“. Mir scheint, nirgends zeigt sich die Fähigkeit eines Mannes zur Kameradschaft einer Frau so unmittelbar wie bei dieser Gelegenheit. Auf jenen abgelegenen, menschenfernen Häusern in der weißen Einsamkeit der Berge, wo es heißt, selbst zugreifen, wo weder das Essen von freundlich dienstbereitenHänden auf den Tisch gestellt, noch das Bett im wohltemperierten Zimmer sorglich aufgedeckt und mit der Wärmeflasche vorgewärmt wird, zeigt sich jeder Mann gleich von seiner besten— manchmal leider aber auch von der schlechtesten Seite. Wer widerspruchslos den Besen in die Hand nimmt, den ihm die„Frau vom Hüttendienst“ in die Hand drückt, wer zuverlässig für Holz sorgt und sich nicht lange bitten läßt, Wasser zu holen, Asche wegzubringen, Feuer zu machen— das ist der Mann, für den ich gern Erbswurstsuppe aufsetze und Tee koche. Mit solchen sportlichen Kameraden in herrlich windgefegten, schneebestäubten, sonne beglitzerten Ferientagen auf einer Hütte zu„hausen“, das ist eine der erholendsten Freuden, die es gibt. Mit der Schweigsamkeit übrigens braucht es natürlich nicht gleich soweit zu gehen, wie mit jenem Mann, dem ich am Anfang meiner Skilaufbahn begegnete. Wiß waren eine lustige Gesellschaft zusammen. Der Skilehrer, der außer seinen Bretteln nur noch seine Pfeife kannte, war an der Spitze. Dann kam die lustige Dame mit den kurzen Hosen. Der Dritte war ich. Nach mir waren die beiden jungen Eheleute, die außer sich selbst niemand kannten. Und den Schluß bildete der Mann, den ich nur einen einzigen Satz reden hörte. Wir waren längst auf der Höhe angekommen. Wir hatten uns gleich in der Hütte breitgemacht. Es war ein herrlicher Aufstieg gewesen. Ich liebe den Aufstieg mehr als die Abfahrt. Mir paßt das besser zu meinen Sehnsüchten, die ich so habe. Wir hatten nun schon gegessen und geplaudert, gesungen und geraucht. Gemütlich saßen alle beisammen. So gemütlich war's, daß keiner bemerkt hatte, wie der Mann, der Schlußmann, der nie etwas sagte, sich weggeschlichen hatte. Er war nicht mehr da. Auch seine Bretter waren weg. Und wie ich vor die Tür trat, stand er dort und schnallte an. Märchenhaft still war die Nacht und unbeschreiblich hell und klar und schön, und so unendlich groß war der Sternenhimmel da oben. „Aber es ist doch so gemütlich da drin; warum wollen Sie denn wegfahren?“. Und da richtete er=sich auf und sah mich an und zeigte mit seinem Stock nach oben, dorthin, wo die Sterne so hell und groß waren, und sagte: „Sehn's, reden's nicht so viel, schaun's lieber!“ Schüttelte nur lachend den Kopf, und weg war er. Und war wohl deshalb immer so schweigsam gewesen, weil er so wiel zu sehen hatte. odech: Im Schueesturm verirrt Italienische Soldaten auf französischem Gebiet Eine Abteilung italienischer Soldaten, bestehend aus drei Offizieren und 19 Mann vom 4. Alpenregiment aus Aosta, wurden gestern vormittag auf französischem Gebiet etwa ein Kilometer von Bourg Saint Maurice in Savoyen angetroffen. Sie erklärten, daß sie in einem Schneesturm sich verirrt hätten. Fünf Soldaten waren die Hände erfroren. Sie wurden sofort ins Militärhospital von Bourg Saint Maurice gebracht. Die übrigen wurden in eine Kasekne gebracht, wo sie bis zum Eintreffen einer Entscheidung sich aufzuhalten haben. Alte Kastanie vom Sturm entwurzelt Drei Kinder wie durch ein Wunder gerettet Nachts wurde in Grevenbroich eine der beiden unter Naturschutz stehenden alten Kastanienbäume vor der Hemmerder Pfarrkirche vom Sturm entwurzelt. Die Krone des Baumes stürzte auf das Dach eines Hauses, das zum Teil vollständig zertrümmert wurde. Damit wurde auch die Decke eines Dachzimmers, in dem drei Kinder einer kinderreichen Familie schliefen, fast gänzlich zerstört. Wie durch ein Wunder wurden die Kinder gerettet. Lediglich eines der Kinder wurde leicht am Kopfe verletzt. Glücklicherweise war ein schwerer Ast durch die obere Giebelmauer zurückgehalten worden. Der übrige Dachstuhl war vollständig eingedrückt und Balken wie Streichhölzer zersplittert worden. Hilfsbereite Nachbarn und die Feuerwehr waren bald zur Stelle und begannen nach der Bergung der Kinder mit den Aufräumungsarbeiten. Faffadenkletterer macht reiche Bente Wie die Polizei jetzt bekannt gibt, hat abends zwie schen 18 und 21 Uhr ein Fassadenkletterer in Leverkusen drei Villen und zwar zwei in der Leverkusener Villenkolonie und eine in der Eigenheimkolonie heimgesucht. In einem Falle konnte der Bursche ein Schmuckkästchen entdecken, aus dem er sämtliche Schmucksachen im Werte von mehreren tausend Mark entwendete. Im zweiten Falle fielen ihm ebenfalls Wertsachen in die Hände. Bei seinem dritten Einbruch blieb ihm der Erfolg versagt. Bisher hat man den dreisten Burschen noch nicht fassen können. Im Verdacht steht ein etwa 20 bis 25 Jahre alter Mann, der ungefähr 1,65 bis 1,70 Meter groß sein soll, dunkelblond und schlank ist und mit dunkler, oder dunkelbrauner Windjacke und dunkler Schlägermütze oder blauer Mütze bekleidet war. Disziplinlosigkeit auf amerikanischen Schiffen Die Marinekommission des Senats der Vereinigten Staaten hat in den letzten Tagen mehrere amtliche Berichte über kommunistische Umtriebe auf Handelsdampfern der Vereinigten Staaten erhalten. Diese forderte die Regierung der Vereinigten Staaten von ihren Konsuln in den ausländischen Häfen an, als immer häufiger Nachrichten verbreitet wurden, auf Schiffen der Vereinigten Staaten, deren Eigentümer staatliche Unterstützung erhielten, seien immer mehr Fälle von Disziplinlosigkeit und Gehorsamsverweigerung festgestellt worden. Diese amtlichen Berichte haben nun bestätigt, daß die Disziplin auf gewissen Handelsschiffen der Vereinigten Staaten besonders zu wünschen übrig läßt. Vor allem im Hafen von Schanghai haben sich unter den Besatzungen amerikanischer Dampfer verschiedene Zwischenfälle ereignet. Die Senatskommission wird sich jetzt mit diesen Fällen kommunistischer Umtriebe auf amerikanischen Schiffen näher zu beschäftigen haben. K Eine Stunde Weinteinken.20 RM. Dieser Tage hängte ein Gastwirt gegenüber der Budapester Markthalle eine Tafel vor seiner Wirtschaft auf des Inhalts, daß am nächsten Tage jeder bei ihm für den Preis von 1,60 Pengö(rund 1,20 RM.) eine Stunde lang soviel Wein trinken könne, wie er wolle; bei Fortsetzung des Zechens seien für die zweite Stunde nur 0,80 Pengö(0,60 RM.) zu zahlen. Der Gastwirt hatte gehört, daß es in Amerika Lokale gebe, in denen man für 20 Cents eine Stunde lang alles, was man wolle, essen könne, und versprach sich nun auch von der Anwendung dieses Verfahrens beim Weingenuß einen geschäftlichen Aufschwung. Am anderen Tag war die Kneipe des schlauen Budapesters bis auf den letzten Platz voll von durstigen Weinfreunden. Auf dem Schanktisch stand ein Wecker, und auf einer Tafel wurde für jeden Gast der Beginn seiner„Trinkstunde“ verzeichnet. Mit seinem ersten Versuch hatte der Wirt gleichzeitig einen Trinkwettkampf verbunden. Das Ergebnis nach Ablauf der ersten Stunde war allerdings erstaunlich. Der erste Sieger hatte 9,5, der zweite.25 und der dritte 4,5 Liter hinter die Binde gegossen. Ob der Gastwirt bei einem solchen Massenkonsum auf seine Rechnung kommt und seine Versuche fortsetzt, scheint mehr als fraglich. Die weiße Bevölkerung Südwestafeikas Wie jetzt amtlich bekannt gegeben wird, waren 1936 30 677 Weiße in unserem alten Schutzgebiet DeutschSüdwestafrika. Unter ihnen befanden sich 21123 gebürtige und 5847 naturalisierte Südwestafrikaner, sowie 28 gebürtige Briten. Wie dem Evangelischen Verein für Deutsche Ansiedler und Auswanderer, Berlin C 2, Monbijouplatz 10, weiterhin mitgeteilt wird, waren von den 3649 Weißen, die als Ausländer angesehen wurden, 3284 Reichsdeutsche. Insgesamt gab es am Tage der Volkszählung 16 977 Weiße über 21 Jahre (9516 Männer und 7461 Frauen) und 13700 Weiße unter 21 Jahren(7048 männlichen und 6652 weiblichen Geschlechts). Am Tage der Soldenen Hochzeit gestorben Der seltene Fall, daß ein Ehepaar gemeinsam am Tage seiner Goldenen Hochzeit stirbt, wird von italienischen Blättern aus Aosta gemeldet. Der 71jährige Rentner Michelett und seine aus Elsaß=Lothringen stammende Frau Maria hatten alle Vorbereitungen getroffen, um die 50. Wiederkehr ihres Hochzeitstages feierlich zu begehen. Da erkrankte die Frau wenige Tage vor dem Fest an einer schweren Lungenentzündung. Der Mann grämte sich so über den nach seiner Ansicht hoffnungslosen Zustand der Frau, daß er am Morgen des 50. Hochzeitstages plötzlich verschied. Inzwischen hatte sich der Zustand der Ehegattin beträchtlich gebessert; da man ihr aber den Tod ihres Mannes nicht verheimlichen konnte, erlitt sie einen Rückfall und starb gleichfalls einige Stunden später. Eine riesige Menschenmenge begleitete das Paar, das nach fünfzigjähriger gemeinsamer Erdenfahrt auch den Weg ins Jenseits zusammen angetreten hat, zum Friedhof. Filchners Gefährte Heinrich Haack Zu unserem Bericht„Mit Filchner in der Hölle von Chotan“, schreibt uns eine Bonnev Leserin des General=Anzeigers, daß Filchners Gefährte, Heinrich Haack. Bruder bei der Steyler Missionsgesellschaft war und als solcher nach Zentralchina kam, wo er Filchner kennen lernte.# „Siehst du's ein“, sagte Leo nachhen, als wir bei Hiller saßen und er mir Portwein aufnötigte und Austern,„Trauerspiele kannst du ebensowenig vertragen wie ich.“ Seitdem habe ich kein Schauspiel mehr besucht. Ich wage es einfach nicht. Durch mein Leben ist ein Riß gegangen. Dev muß erst heilen. Er wird vielleicht auch eines Tages heilen, doch erst in vielen, vielen Jahren... Und dann kann ich möglicherweise auch wieder Musik vertragen. „Wie schade, daß Sie nicht musikalisch sind“, sagte neulich eine der Damen zu mir.„Da entgeht Ihnen wirklich viel.“ Mir entging sicher viel— besonders hier, in der Stadt der großen, wundervollen Orchester, bei der Fülle von Konzerten, doch ich konnte nicht. Und Leo war es nur angenehm, daß ich der Musik Valet gesagt hatte. „Früher konnte man nicht in euer Haus kommen, ohne über einen Künstlev zu stolpern. Du mußt erst mal deine Nerven in Ordnung bringen. Das ist viel wichtiger.“ Er brachte mich zu einem Nervenarzt. Der riet min, im Bett zu frühstücken und gab mir Schlafmittel. Für das Vergessen hatte er freilich kein Rezept... * Leo hatte eigentlich nicht mehr heiraten wollen. Das hatte er mir im Anfang gestanden... Sein Junggesellenleben gefiel ihm ganz gut. Er war viel unterwegs und hatte viel zu tun. Wenn er Gesellschaft haben wollte, fand er sie als ein freier Mann überall. Aber seit er mich wiedersah, fand er, daß das Junggesellendasein für ihn doch nicht das Richtige war.„Ich will gern arbeiten, weißt du, aber ich will wissen, für wen? Ich will ein schönes Haus haben, doch es muß jemand da sein, der mich begrüßt, nicht nur ein Diener= gesicht und eine mürrische Mamsell.“ „Um dich ist immer Sonntag“ sagte er.„Du bist die Güte und die Ruhe selbst, dein Gesicht ist rein wie eine Gemme— sich möchte es immer streicheln. Deine feinen Hände wissen so gut, mit allem umzugehen, was schön ist. Deine Umgebung wird immer harmonisch sein, ich habe das früher doch entbehrt.“ Leo konnte sich freuen wie ein Kind; die kleinste Aufmerksamkeit rührte ihn. Aber er konnte auch sehr böse werden, wenn man ihm widersprach. Er war so anders als— Jürgen, daß ich mich immer hütete, Vergleiche anzustellen. Es gab hier keine Brücke, keine Gleichnisse. Zwischen Jürgen und Prinz Karl gab es vieles, das mich erinnerte... Hier? Nichts... Gar nichts. Es war eine andere Welt; in die ich geraten war. Ich wunderte mich immer, daß wir dieselbe Sprache sprachen. Ich darf nichts mehr wünschen, sagte ich mir jeden Tag. Und ich, hatte auch, keine Wünsche mehr. Sie waren gestorben wie die Blumen auf einem Grab im Herbst.. „Meine Wünsche sind wie Blumen...“ schrieb Madame Deffand an den kühlen Lord Walpole.„Sie sind gestorben bis auf eine, die niemals verwelkt: die Immortelle Unsterblich ist meine Liebe zu dir, Jürgen! Wenn ich das den Frauen hier gestünde, würden sie über mich lächeln... * In diesen Tagen wurde mir eine Porzellankiste ins Haus geschickt.„Vorsicht“ stand darauf. Sie hatte lange auf dem Boden eines Spediteurs gestanden, ich hatte sie schon vergessen. Erst wollte ich sie gar nicht auspacken. Es war etwas darin, das uns beide anging. Dann habe ich sie doch aufgemacht. Es war mein grünes Chinaservice, in Holzwolle verpackt, das Hochzeitsgeschenk der Fürstin, das einzige, was ich aus meinem Häuschen mitgenommen hatte. Als ich die dünnen, feinen Teeschalen wiedersah, war’s mit meiner Fassung aus. So dumm ist man, Tränen zu vergießen über Teetassen, die doch nichts dafür können. Ich fand es so rührend, daß sie mir nachgekommen sind, mich gesucht hatten— und gefunden... Als ich alles ausgepackt hatte, entdeckte ich auf dem Boden noch eine Mappe. Darin lag ein Bündel gelber Zettel. Ich erschrak. Es waren die Notizen, die ich in der Museumsbibliothek gemacht hatte für den zweiten Band von Jürgens Werk. Er schien sie nicht vermißt zu haben. Es waren Auszüge aus der Geschichte des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts mit Namen und Datum, aufgesammelt in vielen Monaten eifriger Winterarbeit, als ich mit der rollenden Leiter von einem Jahrhundert ins andere reiste. Hatte er sie abgeschrieben? War sein Buch ohne sie fertig geworden? War dieser zweite Band überhaupt erschienen? In der Mappe lagen noch die Einladungskarten zu meinem letzten musikalischen Abend, die ich geschrieben, aber nicht mehr abgeschickt hatte, weil wir in dem letzten Winter keine Gesellschaften mehr gaben. Ich ließ die Karten durch meine Hände gleiten. Jeder Name war eine Erinnerung. Und die Menschen jener Tage standen plötzlich vor mir. Es waren bedeutende Männer, europäischo Berühmtheiten in der wissenschaftlichen Welt bekannt. Wie oft hatten diese Gelehrten und Forscher bescheiden in unserer engen Wohnung an meinem Teetisch gesessen. And ich verglich sie mit den Menschen, die mich jetzt umgaben. Mit den grünen Teetassen war etwas in mein Haus gedrungen, dem ich den Einlaß nicht verwehren konnte. Alles wär nun wieder lebendig geworden, was ich vergessen wollte und vergessen mußte... Heimlich fuhr ich zur Stadt in eine große Buchhandlung und fragte nach dem ersten Band von Jürgens „Mysteriösen Persönlichkeiten". Der alte Herr schaute mich über seine Brille an. Der erste Band sei Weihnachten erschienen, jewohl, man habe ihn viel gekauft. Er hatte ausgezeichnete Beurteilung gefunden.„Soviel ich weiß, ist die Auflage vergriffen. Wir können ihn aber bestellen.“ „Und der zweite Band?“ „Der ist noch nicht heraus. Oder wissen Sie etwas davon?“ fragte er mich. Ich bestellte den ersten Band und ging. Drei Tags später war mein Geburtstag. Er fiel. sonderbarerweise mit dem von Jürgen zusammen. Auch andere hatten das schon sonderbar gefunden. Marias kleiner Junge, Prinz Otto, fragte mich einmal. wann ich Geburtstag hätte. Ich sagte:„Am fünften Mai.“„Und dein Mann?“ fragte das Kind.„Auch am fünften Mai“, sagte ich. Der Kleine hüpfte vor Vergnügen und rief:„Dann seid ihr ja Zwillinge!“ Wir gehören zusammen, und wenn ich das ganze Jahr mir die Erinnerungen vom Hals halte, an diesem Tag muß ich an ihn denken. Wie würde er jetzt diesen Tag feiern, und wo? Wer würde ihm seinen Schreibtisch mit Blumen schmücken? Dieser Tag war immer ein Fest. Einmal hatte man uns sogar ein Ständchen gebracht. Die Studenten kamen an, und ich warf ihnen Blumen hinunter. Nachher tanzten wir im„Eremit“. Schatten standen auf. Gespenster waren mit den grünen Tassen ins Zimmer gekommen... Einige Tectassen hatten einen Riß, eine war zerbrochen auf der langen Reise, und aus Versehen hatte man noch einen Teller unseres früheren Wedgewood=Tischservices in der Eile dazugetan. Es war das erste Geschenk der Erzherzogin Anna für unseren jungen Haushalt. Sollte ich ihm diesen Teller zurückschicken? Aber wohin? Ich wußte ja nicht, wo er lebte. Papa nannte seinen Namen nie mehr. Der alte. blaue Teller hatte so viel in mir wachgerufen: Ich sah unsere kleinen Mahlzeiten in dem Zimmer mit den schwarzgoldenen, japanischen Wänden, den glänzenden, roten Schleiflackmöbeln und dem blauen, englischen Tafelservice. In der Mitte stand eine antike römische Kupferjardiniere mit weißen Tulpen, und die Sonne fiel durch die rotleuchtende Seide der Vorhänge. Es sah so lustig aus, man fand mein kleines japanisches Eßzimmer immer so reizvoll zum Bleiben. Nicht daran denken! Ich schloß den Schrank. Aber über diesen„Geburtstag“ kam ich nicht weg... Zwei Jahre waren es her. Es war schon der dritte Geburtstag, den wir getrennt feierten. Wenn ich nur wüßte, wie es ihm ging. Ob er glücklich war? Niemand schrieb mir etwas von ihm. Er lebte in München. Das war alles, was ich von ihm wußte. Als wir kürzlich über München fuhren und Leo dort übernachten wollte, bat ich ihn, weiterzufahren bis Nürnberg... So feige bin ich. Es gibt Dinge, die ich mir nur vorzustellen brauche, und ich kann nicht einschlafen. Auch Schlafmittel helfen da nichts. Plötzlich fiel mir ein, daß mein alter Freund Rahl, der große Philosoph, ja nach München übergesiedelt war. Ich wußte seine Wohnung nicht, doch er war so berühmt, daß ihn die Post schon finden würde. Er war weise und alt, er würde mich verstehen. Ich schrieb an den guten Professor Rahl und bat ihn. er solle Jürgens Wohnung ausfindig machen und ihm den schönsten Frühlingsstrauß, den er finden konnte, auf seinen Schreibtisch stellen und auf den Frühstückstisch eine weißé Hyazinthe. Die liebte er so. Das Geld fügte ich gleich bei. Dann trug ich den Brief gleich zum Kasten. Ich kam mir plötzlich nicht mehr so einsam vor. Auf einmal war ich froh. Vor meinem Geburtstag war mir etwas angst. Er wurde diesmal in großem Stil gefeiert. Mit einem üppigen Abendessen und der besten Jazzband. Mein Geburtstagstisch bog sich vor Silber, Kristall und vielen schönen Dingen, Parfüm, Seife, seiner Wäsche, Lederkoffern für die Reise und eleganten Kleidern... Nur eineo fehlte— die Blumen. Dafür bekam ich einen. kostbaren Meißener Aufsatz mit Blumen — aus Porzellan. Leo liebte die Ueberraschungen. Ich liebe die— erfüllten Wünsche. Doch es ist schon viel, daß wenigstens einer an mich denkt... Die grünen Teetassen waren eingeschlossen. Ich hatte Leo nichts von dieser Kiste gesagt. Er explodierte so leicht, sobald man an das Vergangene rührte. Wir sprachen nie mehr davon. Diese Zeit war versunken für ihn. Und für mich mußte das auch sein... * Der zweite Berliner Winter verlief noch bedeutend stürmischer als der erste. Wir lebten in einem bunten Gesellschaftstrubel. Diners und Bälle jagten sich, Fastnacht, Maskenbälle, Kostümfeste, im Frühling folgten Frühlingsfeste, Sommerfeste, Gartenfeste. Dieser Reigen hörte nicht auf, bis man sich in den Zug setzte und fortfuhr nach dem Süden, ans Meer oder ins Gebirge. Professor Rahl hatte nicht geantwortet. Im Juli bekam Leo einen Gallensteinanfall. Die vielen Festessen hatten ihm zugesetzt. Er mußte einmal ausspannen und strenge Kur gebrauchen. Wir reisten nach Bad K. Wir wohnten in einem großen Sanatorium an der Promenade. Und ich kam hin und wieder etwas zu mir selbst. In diesem Bad konnte man wirklich seiner Kur leben. Alles war dazu eingerichtet, der schöne Park lag mitten in der Stadt, umgeben von Anlagen und weiten, blumenüberstreuten Wiesen. Diese Anlagen gingen in riesige Laubwälder über, in denen man sich auch bei Regenwetter aufhalten konnte. Ich begegnete vielen alten Leuten hier, die gelben Gesichter Magenkranker tauchten am Brunnen auf, Rollstühle standen am Musiktempel. Im Talkessel war es sehr heiß. Eines Nachmittags, als Leo sich hingelegt hatte— er mußte nach Tisch immer zwei Stunden ruhen—, war ich auf das Jagdhaus gestiegen, wo etwas frische Luft wehte. Ich setzte mich dort unter die Bäume in den Schatten und schrieb Briefe. Die freundliche Kellnerin brachte mir zum Kaffee gleich das Tintenfaß. Der Garten war um die frühe Stunde noch leer. Vögel pickten auf den Tischen umher, die Kellnerinnen hielten Mittagsschlaf im Schatten der Veranda. Die Kurgäste kamen erst nach vier Uhr herauf. Während ich dasaß und schrieb, fiel plötzlich ein Schatten vor mir auf den hellen Kies. Ich schaute auf. Vor mir stand im hellen Sonnenschein— Jürgen! Alles war wie von einem Sonnenfunkenregen plötzlich verdunkelt. Ich wollte aufspringen. Ich brachte nicht ein Wort hervor. Dieser Augenblick, den ich mir immer ausgemalt als den seligsten, den ich noch erleben konnte— war da.. Und es war alles so, als hätte es sein müssen. Er stand vor mir in dem hellen Sommeranzug, ganz unverändert, so jung, derselbe Jürgen. Er streckte mir seine Hand hin... „Leno“, sagte er. Und er lächelte.„Leno...“ Das Wort zerriß etwas in mir. Etwas Starres, das mir die Brust einengte, ward plötzlich weich. Ich schaute ihn an. Ein atemberaubendes Gefühl. Die Hand aber gab ich ihm nicht. Wir waren allein hier oben, wir beide. Wie konnte das sein? Woher war er gekommen? So einfach war das alles und doch unverständlich und rätselhaft, ich glaubte es noch nicht... „Nicht einmal die Hand?“ sagte er mit seiner weichen Stimme.„Aber setzen darf ich mich doch?“ Er nahm mir gegenüber in der Sonne Platz und legte seinen Hut auf den anderen Stuhl. Dann schauten wir uns an. Lange, ohne zu sprechen... er und ich 90. Jahragng— Nr. 16044 Bezugspreis... monatlich..2 Illustrierte... 308 frei Haus einschlie lich Betenloon und Versandkosten. Postpezugspreis monatlich.30 J. mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr, ausschließl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10.8 Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm) mm 18.9 Textanzeigen(78 mm).. mm 1003 Einspaltige Anzeigen bis 10 cm Höbe... mm 15.9 Schisfabrts= Bäder=, Gast845ein Pastsiatten=Anzeig,. wm 153 Vereins=Anzeigen.k.. mm 10.9 Stellengesache Pachrute mmn 10: Srep eiiche..... Jm 59 Priv. Wortanzeig. d. 5 em Wort.3 Kiffer= und Auskunftsgebühr 30.3 Nachlässe: Malstaffel I. Mengenkafsel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. XII/37 über 19 500 Dienslag, 18. Januar 1338 „„ für Gonn und Angegen. Bonnet=Nechrichten Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten a. Andungsgagr des Verlags 1728 * Auau Getlag! Vonner Nlachtichtens Hermann Neusser, Kom.=Gel., Vonn Geschättsstelle in Boun. Bahnhofstraße 12. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853 vonschedionto Köln 18672. Gank konten: Glrokonto: Reichsvant Vonn. Deutiche Bank u. Disconio=Gesellich Annadme von Zeitungsbestellungen und unzeigen: Bonn....... Bahndosstraße 12 Kessenich..... Markusstraße## Godesverg.... Baynbotstraße#50 Guskirchen.... Bahnbofitraße 13 Heuei... Adoll=Hitler=Straße Overkassel.... Hauptstraße 144 Overdollendort, Helltezuggggrg.## Königswinter Honnes Steabi raße 87 P 8 Se Sieggurg.. W itei Trolsdort.. Köiner Straße 77 Hennel...... Bahndofstraße 11 Wissen Kaiser=Aslee Oben: Entwurf der Adolf=Hitler=Schule in Waldbröl, zu der am 15., Januar der Grundstein gelegt wurde. Rechts: Professor Fritz Klotz aus Köln, der Architekt der Adolf=Hitler=Schule in Waldbröl. 8in:-: Stget vomhardiert. Man stebt die Ein Kampfbild aus Nanking: Die Japaner haben die Start homparpiert. Man, siebt die Brandwolten der Häuse brennenden Häuser im Hintergrund. Tanks greisen an. Sie schieben sich unaufhaltsam vor. Scherl 7, Pressephoto 1, Hoffmann 1. Lang 1, Haupt 2. Krest: Der aueimnr:9 der Vf.rbauer und Archttekten um die Großen Staatspreise der Preußischen Akademie der Künste ist setzt entschieden worden: Der Große Staatspreis für Architetten wurde dem Berliner Architekten Dr. Ern## Petersen verlieben. Unten: Am Sonntagvormittag ging der großen Kundgebung anläßlich des fünften Erinnerungstressens an den dentwürdigen W Wavlsteg in Lippe in den Flugzeughallen des Fliegerhorstes 7 Detmold ein Vorbeimarsch der alten Lippe=Kämpfer und der 1 Formationen der Bewegung vor dem ReichsorganisationsF zeiter und dem Reichsstatthalter voraus, die ihn vor dem Lippeschen Landestheater abnahmen. Dieses Uebersichtsbild zeigt den Platz vor dem Landestbeater während des Vorbeimarsches vor Dr. Ley und Reichsstatthalter Dr. Mever. Kreis: Auf dem Wettbewerv der Bildhauer und Architekten erhielt Rudolf Agricla=Berlin den Großen Staatspreis für Bildbauer. Rechts: Kurz nach seiner Ankunft in Berlin wurde der südslawische Ministerpräsident und Außen minister Stojadinowitsch vom Ministerpräsidenten„ General oberst Göring empfangen und — wie unser Bild dier zeigt— herzlichst willkommen geheißen Rechts: Der. jüdslawische Ministerpräsident Stojadinowitsch, seine Gattin und die Herren der Begleitung saben In einer Festvorstellung des Deutschen Opernhauses die Neuinszenierung der „Fledermaus“. Auf unserm Bild siebt man in der Großen Loge des Deutschen Opernhauses(von binks) Reichsjustizminister Dr. Gürtner, Reichsaußenminister von Neurath. Frau Stojadinowitsch. Ministerpräsident Stosadinowitsch und(ganz rechis) Reichsminister Dr. Goebbels. In der zweiten Reihe(binter dem Reichsaußenminister) der füdslawische Gesandte in Berlin Eincar Markowitsch. Gesandter von Bülow=Schwante und(links binter Stoadinowitsch) Staats sekretär Hanke.#— Links: Reichsaußenminister v. Neurath und seine Gattin veranstalteten im„Hause des Reichspräst= denten“ in Berlin eine große Abendtasel zu Ehren des Königlich=südslawischen Ministerprässdenten Stojatinowitsch und feiner Gemahlin. Außer dem füdklawischen Gesandten in Berlin Markowitsch und dessen Gattin. sowie der Gesandtschaftsmitglieder nahmen Mitglieder der Reichsregierung, der Partei und der Wehrmachi an dem Empsang teil.— Reichsaußenminister von Neuratb im Gespräch mit der Gattin des südslawischen Ministerpräsidenten, Frau Stosadinowitsch. Ganz links Freifrau von Neuratb.—# Rechts: Vom letzten Tag der Gaukultur woche in Köln: Tagung der Reichsrundfunkkammer im GürUnten: Nach dem starken Schneefall der letzten Wochen und dem jetz eingetretenen Tauwetter führen zahlreiche deutsche Flüsse große Wassermassen zu Tal. Die Ruhr ist in der Näbe von Bochum weit über die User getreten und dieses Turbinenwerk, das sonst auf trockenem Boden steht, sieht aus wie eine Wasserburg. Rechts: " In Gegenwart des Oberbefehls habers der Kriegsmarine Dr. v. c. Raeder und vieler Ehrengäste aus dem ganzen Reich wurde am Samstag in Magdeburg das vom Reichsbund für deutsche Seegeltung begründete „Institut für Seegeltung“, wohl das erste selner Art in der Weli, eröffnet. Der Eröffnung der Ausstellung des Instituts selbst ging am Vormittag eine Feiersunde im Bürgersaal des Alten Rathauses zu Magdeburg voraus. Anläßlich dieser Veran staltung trugen sich Generaladmiral Dr. b. c. Raeder(links und Vizeadmiral v. Troba(Mitte) in das Goldene Buch der Stadt Magdeburg ein. Rechts der Magdeburger Oberbürgermetste Dr. Markmann.—8