8s Nr. 18 025 Bezugspreis.... monatlich..# #ustriesto... 309 frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Bostdezugspreis monatlich 2.30.4 Die eng gifeze Bostze se 5 -Schnnch VIze I. I. Ansaigeg Anzelg, mm 15. Vereins=Anzeigen.... mmn 10.9 Bseklengesuche Nachruse mm 108 Hriv=WVorianzens 5 y:.gu. 53 Tesbolgngeig, d. dem Wort 55 mm 53 Zitterr uud Wisgee 0 cm Wort„.) Gau- und Auskunftsgebühr 30. Nachlässe: Malstafsel 1.„Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. X1/37 über 19 500. Jeeitag, 24. Dezembrr 1937 „„„ für Vonn und Amgegene Bonner Nachrichten Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Geinbummpieer den tbrtege 110 Otuc u. Getlog! Wonnet Nachrichten Hermann Neuller, Rom.-Wei., Vonn. Geschhftehene Bonn a. B19., BaonBefhesbe 18. Sammeiruf: 8991—53 Ganeome von Hoerianel.“.“. Haupinraße 144 dollendort. Heisterbachersir. 51 Hverdollendes Königswinter lagwinter... Haupistraße*, Honnen.... a., Haupistraße 45 Siegpure:. Adoli=Hiller=Plas 16 Frolsdort.... Kölner Straße 77 Hennes...... Machnchastzeag.; Wissen Bahndosstraße 11 Kalier=Alee 16 Rudois heß spricht in alle Welt Die Weihnachtsrede des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß wird heute abend von 20 Uhr bis 20.20 Uhr über den Deutschlandsender, alle Reichssender, sowie über den deutschen Kurzwellensender mit Richtstrahler nach Afrika gesendet werden. Außerdem werden vom deutschen Kurzwellensender den jeweiligen Ortszeiten entsprechende Sondersendungen nach Süd=, Mittel= und Nordamerika, sowie nach Süd= und Ostasien durchgeführt. Zusammenlegung von Arbeitslosen- und: Rlenrechen Die am 22. Dezember 1937 vom Reichsarbeitsminister erlassene Verordnung über die unterstützende. Arbeitslosenhilfe legt versicherungsmäßig Arbeitslosenunterstützung und Krisenunterstützung zusammen. Außerdem schafft sie die Voraussetzung dafür, die Unterstützungen von der siebenten Woche an zu verbessern. Für Wiedererössnung der Weltausstellung In langer Aussprache kamen gestern in der Kammer Gegner und Anhänger der Regierungsvorlage über die etwaige Verlängerung der Weltausstellung zu Worte. Dann wurde Art. 1 mit 338 gegen 271 Stimmen angenommen. Damit hat sich die Kammer für Wiedereröffnung der Pariser Internationalen Ausstellung im nächsten Jahre ausgesprochen. In parlamentarischen Kreisen weist man darauf hin, daß bei der Abstimmung weniger politische Erwägungen maßgebend gewesen seien, vielmehr jeder Abgeordnete rein individuell seine Stimme abgegeben habe. Im allgemeinen läßt sich feststellen, daß die Abgeordneten von Paris und den Nachbardepartements für die Verlängerung, die parlamentarischen Vertreter der Provinzdepartements aber gegen die Wiedereröffnung gestimmt haben Man macht ferner darauf aufmerksam, daß die Mehrheit für die Regierungsvorlage recht knapp war und daß es noch vollkommen ungeklärt ist, wie sich der Senat entscheident. Die Kammer hat auch die notwendigen Kredite in Höhe von 450 Millionen Franken verabschiedet. Zusätzliches Schuljahr für Elsaß=Lothringen ausgehoben Eine vom Präsidenten der Republik unterzeichnete Verordnung über die Schulpflicht in Elsaß=Lothringen macht eine im Oktober 1936 getroffene Verfügung rückgängig, die für die männliche Schuljugend dieser Departements ein zusätzliches Volksschuljahr bis zum ch ner sah, während sie im übrigen Frankreich die vvirsschulbildung nach dem 14. Lebensjahre abschließen konnte. Diese allgemeine Regelung wird nun wieder auf Elsaß=Lothringen ausgedehnt. ewge Licht geht da herein, gibt der Welt ein' neuen Schein phot. Dr. Dietz-Bavaris. Vonksweihnacht der 1oo0 Kinder von Belim=s. Der„Doktor" beschert im Saalbau Friedrichshain— Das Fest des Friedens und des Familienglücks Wieder wurde der Saalbau Friedrichshain im Nordosten Berlins, die alte Kampfstätte der Partei, zum den Ortsgruppen in Gemeinschaft mit dem WW. organisierten Feiern in Berlin und der ungezählten im Reich. 1000 Kinder saßen, meist an der Seite ihrer Eltern, erwartungsfroh an den langen weißgedeckten Tischen. Jedes Kind hatte seinen bunten Teller und Kuchen vor sich, B0M.=Mädel schenkten Schokolade ein und der Musikzug der Standarte„Feldspielte Märsche und Weihnachtslieder. Stürmischer Jubel empfing Dr. Goebbels. Nach dem Lied„O Tannenbaum“ nahm der Gauleiter Reichsminister Dr. Goebbels das Wort zu seiner Weihnachtsansprache, die über die deutschen Sender in 21000 Feiern im Reich zu 2½ Millionen Kindern und darüber hinaus als Botschaft der Freude und des Friedens zum ganzen deutschen Volk getragen wurde. Dr. Goebbels führte u. a. aus: Liebe Kinder! Zum fünften Male begingen wir das deutsche Volksweihnachtsfest im nationalsozialistischen Reiche Adolf Hitlers. Im ersten Jahre 1933 haben wir es noch auf der Straße eines Berliner Arbeiterviertels gefeiert. Es entstand damals aus der Absicht heraus, unseren ehemaligen politischen Gegnern zu zeigen, daß der Nationalsozialismus entschlossen sei, über vergangene Gegensätze hinweg die Brücke zur Gemeinschaft zu schlagen. Ihr wißt es, liebe Kinder, und eure Eltern werden es euch oft erzählt haben, daß wir unsere Sorgen um die schaffenden deutschen Menschen nicht so sehr in phrasenreichen Programmen als vielmehr in echten sozialen Handlungen und Gemeinschaft bildenden Taten beweisen wollen, denn das versteht das Volk am besten und vor allem Ihr Kinder habt dafür ein empfängliches Gemüt, da eure Sinne und Vorstellungen noch gänzlich unverdorben sind. Für uns seid Ihr das kostbarste Gut unseres Volkes und gerade darum gilt unsere Sorge euch, eurem Glück und eurer Wohlfahrt. Wenn wir Geschenke an euch verteilen, so sollen das keine Almosen sein, sondern Beweise einer nationalsozialistischen Hilfsbereitschaft; dies aber wiederum soll sich nicht nur bei Feiern und Festen zeigen, sondern im täglichen Leben immer wieder auswirken. Weihnachten ist das Fest des Friedens und des Familienglücks. Wir Deutschen haben ihm unsere ganze innige Seele eingehaucht. Unsere Weihnachtslieder sind Ausdrucksformen deutscher Gemütstiefe. In ihnen offenbart sich ganz unverfälscht die Poesie des deutschen Herzens. Und so ist denn auch der Weihnachtsbaum gerade bei uns Deutschen das Symbol dieser schönen Winterfeier geworden. Weihnachten ist wie kein anderes Fest das Fest der Kinder. Mit blanken Augen und klopfenden Herzen warten sie am Heiligabend auf die Stunde der Bescherung. Wie schmerzlich muß es gerade für die Kinder weniger begüterter Eltern sein, an diesem Tage abseits der Freude zu stehen und traurig zuschauen zu müssen, wie alle anderen singen und jubeln. Ist es da nicht verständlich, daß gerade hier eine Quelle des Unmuts und der sozialen Klassenfeindschaft liegt! Früher nutzten volksfremde und staatsfeindliche Hetzer diesen Uebelstand aus trieben die Armen mit ihren Kindern zu aufrührerischen Demonstrationen auf die Straße, führten die Gegensätze ins Feld und machten das Weihnachtsfest zu einer Angelegenheit parteipolitischer Auseinandersetzungen. Wir sind den umgekehrten Weg gegangen. Wir haben diese Quelle des Unfriedens zegestopft. Wir schauen nicht untätig und mit verschränkten Armen zu, wie die einen seiern und die anderen traurig und verlassen sind. Wir laden die, die sich selbst kein Weihnachten bereiten können, als unsere Säste ein. Millioner. Kinder sitzen in dieser Stunde in ganz Deutschland um die weißgedeckten Gabentische herum. Die Männer der Partei und des Staates feiern mit ihnen zusammen das Volksweihnachtsfest. So wir hier im Saalbau Friedrichshain in Berlin, so sitzt Ihr in dieser Stunde in ganz Deutschland festlich zusammen. Es gibt in unserem Reiche keine Stadt, kein Dorf und keinen Marktflecken, wo nicht der Baum unseres Volksweihnachtens erstrahlte. Nirgendwo in Stadt und Land braucht ein Kind verlassen und einsam zu sitzen, weil das Fest der Kinder ihm keine Freude gebracht hätte. Dieses Fest, das früher die Trennungswand zwischen arm und reich nur noch höher aufrichtete, ist nun durch uns zu einer Brücke der Gemeinschaft geworden. Es ist der Wille des Führers, daß an diesem Feste alle teilnehmen. Und damit wird ihm erst seine rechte Weihe gegeben. Wenn um diese Stunde in ganz Deutschland die alten lieben Weihnachtslieder erklingen, dann soll Freude einziehen in jedes Herz. Wir wollen damit einer friedlosen und unruhigen Welt ein Beispiel geben. Wir wollen ihr zeigen, wie man durch die Gemeinschaft zu Glück und Eintracht in einem Volke kommt und wie deshalb auch nur das gemeinschaftliche Denken und Handeln Glück und Eintracht unter Völkern verbürgen kann. Euch aber, Ihr lieben Kinder, wollen wir zu dieser Gesinnung und zu diesem Denken erziehen. Früh schon soll in Euch der Wille zu Frieden und Verständigung Platz und Raum finden. Mehr denn je tut er einer Welt not, die, in Krisen und zunehmenden Katastrophen verstrickt, kaum noch einen Ausweg aus ihrem wirtschaftlichen und politischen Wirrwarr findet. Ihr Väter und Mütter aber, die Ihr heute mit Euren Kindern auf den Armen zu uns gekommen seid, um Euch mit uns und mit Euren Kindern zu freuen, seid stolz darauf, daß Ihr mit diesen Kindern dem Volke und der Nation das schönste Geschenk gemacht hat. Diese Kinder tragen in sich die Sicherung unseres nationalen Lebens auch für die Zukunft. Voll Dankbarkeit aber schauen wir alle in dieser Stunde auf den Führer, dessen Wort und Werk uns auch dieses Fest gerichtet hat. Er hat uns den Weg zur Gemeinschaft gewiesen. Er zeigte uns, wie man, ohne sich in dogmatischen Haarspaltereien zu ergehen, ein praktisches Christentum der Tat pflegen kann. Das ganze Volk und vor allem unsere Kinder haben ihn dabei verstanden. Die Nation ist glücklich, ihr Schicksal in seiner Hand gesichert zu wissen. Seid stolz darauf, einem Volke anzugehören, in dem nicht nur die Not, in dem auch die Freude geteilt wird! Dieses Volk sucht sich selbst seinen Weg aus seiner inneren Bedrängnis. Es wird ihn finden und ihn damit allen anderen Völkern zeigen. Geschkossen und geeint lebt es heute schon in einer bewegten und unruhigen Welt. Es kann dieser Welt keinen besseren Wunsch übermitteln als den, den uns schon die Weihnachtsbotschaft verkündet: Friede den Menschen auf Erden. Das Siegheil auf den Führer und die Lieder der Nation waren gerade verklungen, als Knecht Rupprecht (Kammersänger Eck) weithin vernehmbar an die Tür des Saales klopfte. Tosendes Hallo begrüßte ihn. Dann war auch der große Augenblick gekommen, wo der Weihnachtsmann am Schluß seiner Ansprache die freudige Botschaft überbrachte, daß er für alle Kinder etwas mitgebracht habe. Scheinwerfer strahlten auf und nun kamen die Kinder zu Dr. Goebbels, um aus seiner Hand die schönen Geschenke entgegenzunehmen. Dann schließlich griffen Frau von Schroeder von der Reichsleitung der NSV., Hauptamtsleiter Hilgenfeldt und Gaupropagandaleiter Wächter bei der Verteilung: der Gaben helfend mit ein. 1½ Stunden lang drängte sich das kleine Völkchen mit seinen Wünschen zum„Doktor“ und seinen Helfern. Für jedes einzelne Kind hatte Dr. Goebbels ein offenes Ohr und ein scherzendes Wort. Alle zogen strahlend von dannen; so manches Kind dankte mit dem Aufsagen eines Weihnachtsgedichtchens. Eine schönere Volksweihnacht konnte es nicht geben! Die Botschaft des Friedens Wer über das Weihnachtsfest schreiben darf, hat schon vorab alle Voraussetzungen, ein gesegnetes Werk zu tun. Weihnachten ist doch jenes Fest, das in unvergleichlichem Maß geheiligt ist durch die Liebe und Innigkeit, mit der alle Herzen im Volke es aufnehmen und weitertragen und immer wieder mit neuem gemütvollem Inhalt erfüllen. Hat je eine Mär der Vorzeit oder der Gegenwart solch liebenden, vollklingenden Widerhall gefunden, wie das Begebnis im ärmlichen Stall zu Bethlehem, das allen Christen aller Zeiten als schönstes und wärmstes Symbol der Sendung des Christentums erschien: jener erhabenen Sendung, Gottes Ehre und allen, die guten Willens sind. den Frieden zu verkünden? Schauen wir nur die innig=schlichten Bilder an, in denen die frommen Maler früherer Jahrhunderte ihr Weihnachtserlebnis gestalteten! Lauschen wir den zarten Weihnachtsund Krippenliedern, die durch die Jahrhunderte fortklingen, weil ihr unvergleichlicher Empfindungsreich= tum sie unauslöschlich ins Herz des Volkes gegraben hat, daß sie noch heute in allen Kapellen und Domen. aber auch in allen Stuben gesungen und gespielt werden. Noch heute lassen wir uns gerne durch die alten Bildtafeln und Weisen das Geheimnis der Heiligen Nacht schildern. Nun steht der ersehnte, mit tausend Wünschen und Erwartungen umwobene, mit aller Liebe eines vollen Herzens vorbereitete Tag vor der Tür. Heute abend wird sich das eherne Geläute aus allen Türmen; der Stadt zum jubelnden Gesang vereinigen, und der Weihnachtsstern am umwinterten Himmel aller Seelen will aufs neue Leitstern sein zur Krippe, aus der vor 1937 Jahren das Licht in die Welt kam. Schon seit vielen Tagen ist mit dem frischen Duft der Tannen der Eifel und des Westerwalds auch die weihnachtliche Freude in die Stadt eingezogen. Der Himmel warf seinen silberbrokatnen Schneemantel über die Dächer und Straßen und streute mit reicher Hand seinen glitzernden Zauber aus. Nun ist die erwartungsfrohe Vorbereitung des Festes, die alle Hände für Wochen in Anspruch nahm, zu Ende. Die Gabentische werden gerichtet, die Tannenbäume ziehen ihren bunten Schmuck an, und um die Krippe des Christkinds stellen sich die frommen Hirten auf und neben ihnen Ochs und Esel, mit ihrem Atem das göttliche Kind zu wärmen, Wenn man an den kommenden Feiertagen in die Spalten der Zeitungen und Zeitschriften aus allen Ländern und Erdteilen schauen könnte, so würde man immer wieder von den Bemühungen der Menschen um den Frieden zwischen den Nationen und Völkern lesen. Man würde erfahren, welche Erfolge von dieser und jener Seite im Laufe des Jahres gemacht worden sind, aber zum Schluß nicht verhehlen können, daß, von hoher Warte aus gesehen, die Friedensarbeit der Regierungen nicht von ganzen Erfolgen begleitet gewesen. sei. Schon die Tatsache, daß im Augenblick an zwei entgegengesetzten Punkten der Erde die Kanonen donnern, würde jede allzu hoffnungsfreudige Feststellung Lügen strafen. Wir sind, das wollen wir nicht verhehlen, von der Verwirklichung des Wunschbilds vom Frieden auf Erden noch weit entfernt. Aber wenn im blutigen Ringen des Weltkrieges, der furchtbarsten Katastrophe der Weltgeschichte, meistens in den Weihnachtsnächten die Geschütze schwiegen und die Feindschaft zwischen Graben und Graben für Stunden erlosch, so erwies sich hier, welche Macht die weihnachtliche Friedensbotschaft über die Herzen der Menschen hat. Dieser hohen Macht wollen wir uns nicht entziehen, weil sie in jedem Maße edel und fruchtbar ist. Mag die Welt in Wirren und Verwirrungen fiebern und in verblendendem Unverständnis Schuld und Rache verteilen: am Weihnachtsfest wird trotz alledem in allen Herzen die unzerstörbare Sehnsucht wieder wach nach jenem Frieden, der herrschen möge in Familie und Volk, zwischen Nationen und Kontinenten, aber auch in jeder einzelnen einsamen Brust. W. K. 500 glücksstrahlende Kinder bei Onkel Hermann Göring Weihnachtsbescherung der Kinder aus der Schorfheide— Selbst Vakers Tabak war nicht vergessen Kürzlich war bei Jungen und Mädeln der Holz= und Waldarbeiterfamilien aus der Schorfheide ein Kärtchen ins Haus geflattert, auf dem zu lesen stand:„Ministerpräsident Generaloberst Göring und Frau Göring haben mit dem Weihnachtsmann gesprochen, damit auch Du zu Weihnachten nicht vergessen wirst. Sie erwarten Dich..“ Das Berliner Konzerthaus Clou hatte deshalb wie im Vorjahre wieder sein Weihnachtskleid angelegt, das rein äußerlich schon froh und traulich stimmen mußte. 500 Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren und dazu aus jeder Familie einem Erwachsenen wurden wieder frohe Stunden bereitet. Als die Kinder den geschmückten Raum betraten, strahlten ihnen hunderte von Kerzen von den Weihnachtsbäumen und Adventskränzen entgegen, und die reich gedeckten Gabentische und Berge von Kuchen verschlugen ihnen zunächst einmal den Atem. Als dann aber die kleine Britta Jessen, die wir aus dem Rundfunk kennen und die schon im Vorjahr in kindlich launiger Art die kleinen Weihnachtsgäste unterhielt, zum Futtern aufforderte, da schwanden die Kuchenberge in fleißig stopfende Münder. Das Musikkorps des Regiments Generaloberst Göring spielte derweil Weihnachtslieder. Jubel durchklang den Raum, als Onkel Göring eintrat. Und dann begann die Reise ins Märchenland. Britta kommandierte und des Großen Friedrichs lange Grenadiere marschierten auf. Aus einer großen Kiste, die die langen Kerls auf die Bühne stellten, zauberte sie kleine lebende Zinnsoldaten hervor, gestellt vom Kinderballett der Staatsoper. Immer höher ging die Begeisterung, immer glühender wurden die Bäckchen, als nun gar noch die Tiere aus Haus und Hof und Wald, der Kater Murr, der Froschkönig, riesengroße Teddybären, kleine Häschen mit langem Ohr und allen vorweg die Mickymäuse ein ausgelassenes Treiben und Tanzen vollführten. Zwei gewaltige Elefanten mit wippenden Dickschädeln, auf ihren Rücken zierliche kleine Weihnachtsengelchen mit brennenden Kerzen, die Löwen aus der Wüste und viele andere Tiere, wie wir sie sonst nur im Zoo sehen, zagen ein und ließen vor den entzückten Kindern eine Märchenwelt erstehen, wie sie das schönste Bilderbuch nicht bringen kann. Dann holt Britta den Onkel Göring herbei. Wer von beiden Teilen wohl die glücklicheren Augen hat? Die Beschenkten oder der Freund der Kinder, der schenken kann? Herzlich sind Hermann Görings Worte, die er für die Kinder findet. Er sagt, er wolle den Kindern durch diese gemeinsame Feier kundtun, daß sie mit ihrem Onkel Göring, der draußen bei ihnen wohne, zusammengehörten und daß er stets bereit sei zu helfen, wo er nur könne. An welchem Tage, so sagte er weiter, ließe sich das besser bekunden als zum Weihnachtsfest. Groß war die Freude, als der Minister den Kindern mitteilte, das auf dem Gabentisch auch Geschenke für ihre kleineren Geschwister, die die weite Reise noch nicht mitmachen konnten, bereitlägen, damit sie auch teilhaben könnten: an den Stunden der Freude. „Und wenn daheim dieses Erlebnis an euren Kinderaugen noch einmal vorüberzieht, dann denkt daran, daß wir in einer neuen Zeit leben, in der jung und alt, in der alle zusammengehören, in der es keine Unterschiede mehr gibt. Denkt daran, daß euch alles von Herzen gegeben und gegönnt ist.“ An die Eltern gewandt, betonte Hermann Göring, sie sollten in diesen Feierstunden Seite 2. Nr. 16 025 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend! Bonner Nachrichten 24. Dezember 1937 Einsamkeit ihrer Walddörfer nicht vergessen würden. So gern er dort draußen wohne, so gern wolle er auch für sie sorgen. Mit dem Einzug des Weihnachtsmannes, den der Schauspieler Florath wieder meisterhaft gestaltete, und mit dem Sturm auf die lockenden Gabentische erreichte dieses Fest, diese Weihnachtsfreude einer großen Familie ihren Höhepunkt. Man empfand, daß es das eigenste Werk des Ministerpräsidenten und seiner engsten Mitarbeiter war. Hier wurde nicht nur einem Kind einer Familie beschert, sondern an die ganze Familie war gedacht. Neben der Kleidung für Buben und Mädel lagen gutes und auserlesenes Spielzeug, ein schöner Weihnachtsstollen, ein herrlicher bunter Teller und für die Eltern ein reicher Korb mit Leckerbissen. Da fand die Mutter alles, was sie zum Weihnachtsfest noch gut gebrauchen kann: Wurst, Schmalz, Kaffee und vieles andere. Selbst Vaters Tabak war nicht vergessen. Glückstrahlend wie die Kinder ging der Ministerpräsident durch die Reihen, trat an jeden Tisch, streichelte hier einem Kind die Wangen, drückte dort den Eltern die Hand. Man sah manch blankes Auge=bei den Kindern und bei Erwachsenen. Und zu dem Bild, das jedes Kind mit eigenhändiger Unterschrift Hermann Görings mit nach Hause bekam, wird vielleicht noch recht oft daheim manch' Kindermund dankbar sagen:„Onkel Hermann Göring“. Urteil gegen die französische Sozialpartei In dem Strafverfahren gegen Oberst de la Rocque wegen„Neubildung eines aufgelösten Kampfbundes“. wurde das Urteil gefällt. Die von Oberst de la Rocque nach Auflösung der Feuerkreuzler gegründete französische Sozialpartei habe, so wird in dem Urteil gesagt, den Charakter einer Kampfgruppe und einer privaten Miliz. Sie habe nicht die vom Gesetz erlaubten Bedingungen eingehalten, sondern den militärischen Charakter der ehemaligen Kampfbünde wie Feuerkreuzler, nationale Freiwillige usw. bewahrt. Oberst de la Rocque wurde zu 3000 Franken, die anderen leitenden Mitglieder der Partei, darunter der Abgeordnete Ybarnegaray, wurden zu je 1000 Franken Geldstrafe und Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt. Ein Abgeordneter der Sozialpartei teilte mit, daß die Partei Berufung einlegen werde. Banknoten im Werte von sechs Millionen Peseten In der Nähe von Narbonne mußte ein Flugzeug der spanischen Bolschewisten notlanden. Es hatte für Rechnung der„Bank von Spanien“ in Valencia in London gedruckte Banknoten im Werte von sechs Millionen Peseten an Bord, die nur noch nicht von der Bank von Spanien abgestempelt waren. Die Banknoten waren mit einem Transportflugzeug aus England am Vormittag auf dem Flugplatz in Le Bourget eingetroffen und wurden hier in den rotspanischen Apparat umgeladen, der sie über Perpignan nach Spanien bringen sollte. Die Stellung des Chefs der Auslandsorganisation Der Reichsaußenminister macht in einem Rundschreiben an die Reichsministerien Ausführungen über die Stellung des Chefs der Auslandsorganisation im Auswärtigen Amt. Entscheidungen des Chefs der AO. im Auswärtigen Amt, die dieser in Vertretung des Reichsaußenministers fällt, sind danach in jedem Falle ministerielle Entscheidungen. Keitik an volksvergessenen Zeitungen in Oesterreich Die unfreundliche Haltung eines Teiles der österreichischen Presse gegenüber dem Sudetendeutschtum wird jetzt in den nationalen Zeitungen immer mehr zum Gegenstand scharfer Kritik gemacht. Nach verschiedenen anderen Blätterstimmen erklärt nun auch die„Grazer Tagespost“, daß sich bestimmte österreichische Zeitungen von einer unvoreingenommenen Berichterstattung über die wahre Lage des Sudetendeutschtums fast völlig frei wissen. Ein solches Vergessen wiege umso schwerer, als die Zahl der Sudetendeutschen in Heer und Verwaltung Oesterreichs sehr bedeutend gewesen sei und auch heute zahlreiche Menschen sudetendeutscher Herkunft in Oesterreich wirken. Das Blatt erinnert in diesem Zusammenhang daran, daß Oesterreich durch den Brünner Vertrag der tschechischen Minderheit mit einer Großzügigkeit Entfaltungsmöglichkeiten biete, wie sie jeder deutschen Volksgruppe geradezu als Wunschtraum vorschwebten. Oesterreich nütze aber diese starke Stellung nicht aus. Tapferes Aushaiten der Rationaten in Verar. Der heeresbericht meldet: Der bolschew’stische Widerstand gebrochen— Teruels natürliche Jesiung In dem gestrigen Heeresbericht des nationalspanischen Großen Hauptquartiers heißt es nach einer Meldung aus Salamanca: Unsere Streitkräfte an der Teruel=Front haben den Widerstand des Feindes, der sehr schwere Verluste erlitten hat, gebrochen. Unsere Streitkräfte setzen ihren Vormarsch auf den Ausläufern des Gebirgsmassive von Villastar siegreich fort. Die von seindlichen Rundfunksendern verbreitete Nachricht, wonach Teruel in die Gewalt der Bolschewisten gefallen sei, ist volikemmen salsch. Teruel leistet heldenhaften Widerstand, und seine Besatzung ist entschlossen, die Verteidigung sortzusetzen. Nach einer in Paris vorliegenden Havasmeldung aus Salamanca bestätigte der nationale Rundsunk gestern gegen 20 Uhr, daß die Garnison von Teruel nach wie vor die Stadt gegen die heftigen Angriffe der Bolschewisten verteidige. Die Lage der roten Horden in diesem Abschnitt werde von Stunde zu Stunde kritischer. Der Sonderberichterstatter der DRB. meldet von der Front von Teruel: Auch am achten Tage der Angriffe großer Bolschewistenmassen ist es den Angreifern nicht gelungen, den Kern der Stadt zu besetzen. Der nationale Sender stand den ganzen Donnerstag über in ständiger Verbindung mit den militärischen Stationen des nationalen Hinterlandes. Die Verteidiger der Stadt haben in Anbetracht der großen Ueberlegenheit des Gegners eine ähnliche Taktik angewendet wie seinerzeit in Oviedo, indem sie sich auf den eigentlichen Stadtkern zurückzogen, der wie eine natürliche Festung auf einem gewaltigen Bergmassiv liegt. Die vergeblichen Angriffe kosten die Bolschewistenhorden außerordentlich Seherl-Bilderdienst-M. hohe Verluste. Die aus Nordwesten und Norden gegen die Belagerer vorstoßenden nationalen Truppen bedrohen die Bolschewisten im Rücken. Sie konnten südlich von Teruel mehrere Stellungen erobern. Die Bolschewisten haben die Stadt zu einem wahren Hexenkessel explodierender Granaten und Fliegerbomben gemacht. Nachts liegt sie im Lichte riesiger Scheinwerfer. Da Teruel als die am weitesten nach Osten vorgeschobene Stellung der Nationalen schon seit Beginn der Feindseligkeiten Angriffen besonders ausgesetzt war, verfügt sie über ein System unterirdischer Stellungen, das der Zivilbevölkerung genügend Sicherheit bietet. Unsere Karte veranschaulicht den Frontverlauf vor Beginn der letzten Kämpfe und zeigt, wie überaus ungünstig die Stellung der nationalen Truppen war. Aberlaschendet Aumung der ramanischen Wahlen“. Die Regierung erhält nur 38 v. H. der abgegebenen Stimmen— Vorläufig keine Rückwirkungen Entgegen den bisherigen Voraussagen, denen zufolge die Liberale Partei und damit die Regierung Tatarescu 40 v. H. der abgegebenen Stimmen bei der Wahl erreicht haben sollte, stellt sich jetzt heraus, daß die Liberale Partei in der Minderheit geblieben ist. Die Liberalen haben nach der amtlichen Zählung nur 38 v. H. der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen können. Die Nichterreichung der 40prozentigen Stimmen=Grenze bedeutet nach dem rumänischen Wahlsystem, daß die Liberalen nicht die sogenannte Grundprämie von 50 Prozent aller Mandate zugesprochen erhalten können, was ihnen die Zweidrittelmehrheit im Abgeordnetenhaus gesichert hätte. Die restlichen 50 Prozent der Abgeordnetensitze wären dann unter den übrigen Parteien entsprechend dem erreichten Stimmenverhältnis aufgeteilt worden. Infolge der Niederlage der Regierungsliste erfährt die Aufteilung der Abgeordnetenmandate eine neue Verzögerung. Es ist bisher in der Geschichte des rumänischen Parlamentarismus noch nie vorgekommen, daß die Regierungsliste keine absolute Mehrheit erlangt hätte. Die Wahlniederlage des Kabinetts Tataresru dürfte vorläufig noch keine Rückwirkungen auf die rumänische Innenpolitik haben, da die Regierung, wie verlautet, fest entschlossen ist, bis zum Zusammentritt des Parlaments, der erst am 17. Februar erfolgt, nicht zurückzutreten, sondern zu versuchen, durch die Einbeziehung einer oder mehrerer Oppositionsparteien in die Regierungsmehrheit noch eine regierungsfähige Koalition zustandezubringen. In Regierungskreisen betont man, daß die Grundlage der Staatsführung auch weiterhin nur der bisherige Regierungsblock bleiben könne, da die Regierungsliste zwar keine absolute, aber doch eine relative Mehrheit erzielt habe. Der Eindruck, daß sich zunächst nichts ändern wird. wird dadurch verstärkt, daß ein Ministerrat gestern den Staatsvoranschlag bearbeitete und beschlossen wurde, für die zweite Januarhälfte eine Versammlung aller Präfekten, Bürgermeister usw. nach Bukarest einzuberufen, um ihnen Weisungen für ihre Verwaltungstätigkeit zu erteilen. In politischen Kreisen werden die Beschlüsse des Ministerrats als eine Bestätigung dafür angesehen, daß die Regierung noch weiter im Amt bleiben wird. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch Meldungen, wonach der Oberste Wahlausschuß, der die endgültige Verteilung der Kammersitze festzulegen hat, angesichts der Lücken des Wahlgesetzes voraussichtlich in einem für die Regierung günstigen Sinne entscheiden dürfte. Der Regierung werden somit in der Kammer, wo sie etwa 180 Sitze erhalten wird, nur wenige Stimmen an der Mehrheit fehlen, die sie sich voraussichtlich sichern kann. Die Schweiz wünscht keine Koakition in Hen Motta über die Neutralität der Schweiz Der Schweizer Bundespräsident Motta gab im Nationalrat eine ausführliche Erklärung über die Außenpolitik der Schweiz und ihre Haltung gegenüber der Genfer Entente ab. Motta sagte u. a. wörtlich:„Wir dürfen nicht den Argwohn aufkommen lassen, als würden wir wie Planeten in vorgezeichneter Bahn einer bestimmten Gruppe von Großmächten folgen. Wir sind neutral, weil wir selbständig und frei sein wollen. Dieser Neutralität droht gegenwärtig keine Gefahr. Und ihr wird ohne Zweifel aus unserer Zugehörigkeit zum Völkerbund auf lange Sicht hin auch keine drohen. Der Völkerbund, wie er heute ist, kann nicht mehr an wirtschaftliche Sanktionen gegen irgendwen denken. Das System der Sanktionen ist künftighin praktisch undurchführbar. Der Artikel 16 des Völkerbundsvertrages ist wie gelähmt. Ohne sich an dem Bedürfnis nach kollektiver Sicherheit zu desinteressieren, wird der Völkerbund sein Heil in anderer Richtung suchen müssen.“ Zum Schluß führte Motta aus, wenn der Genfer Bund auf die Universalität verzichte, dann werde er auch auf die Mittel der äußeren Gewalt verzichten müssen. Genf dürfe um keinen Preis zum Sitz einer Koalition werden, welche Gefahr gegenwärtig gegeben sei. Die Schweiz werde auch in Zukunft im Genfer Bund ihre bescheidene, wenn auch nicht unbedeutende Aufgabe erfüllen. Autonomer Ausschußz in Nauking Ein aus elf Mitgliedern bestehender Autonomer Ausschuß wurde heute früh von den Japanern in Nanking gebildet. Der Ausschuß wird von einem Politiker namens Tao Hsishan geleitet.“ Nach seinem ersten Zusammentreten veröffentlichte der Ausschuß eine Erklärung, in der er der chinesischen Zentralregierung vorwirft, sie habe China in ein unbeschreibliches Elend gebracht und eine antijapanische und prokommunistische Politik betrieben. Den siegreichen japanischen Truppen, so heißt es in der Erklärung, sei es zu verdanken, daß jetzt wieder Friede und Ordnung in Nanking einziehen werde. Lustkämpfe über Rautschang Nach einer Domeimeldung haben japanische Flugzeuge die Hauptstadt der Provinz Kiangsi, Nantschang.= angegriffen und den dortigen Flugplatz mit Bomben belegt, wobei sechs chinesische Flugzeuge zerstört wurden. Nach dem Bombardement stiegen 20 chinesische Flugzeuge zum Gegenangriff auf. Es entwickelten sich heftige Luftkämpfe, bei denen laut Domei 17 chinesische Flug= zeuge abgeschossen wurden. Gesecht zwischen Arabern und engkischem Mititär Unweit von Tiberias kam es gestern mittag zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen arabischen Freischärlern und englischem Militär, das von transjordanischen Grenztruppen unterstützt wurde. Die Engländer setzten moderne Kampfmittel, vor allem Flugzeuge, während des Gefechtes ein. Elf Araber wurden getötet, ein Araber geriet in Gefangenschaft. Das Gesecht war die größte Kampfhandlung in der letzten Zeit. Neues in Kürze Deutschland. Am 1. April 1938 wird in Sondershausen in Anlehnung an das dort bestehende Konservatorium eine Luftwaffenmusikschule errichtet. Zwischen Deutschland und Estland ist ein Luftverkehrsabkommen abgeschlossen worden. Vizeadmiral a. D. von Schröder wurde zum Vizepräsidenten des Reichsluftschutzbundes ernannt. Am 1. Januar 1938 übernimmt Stadtbaurat a. D. Dr. Kölzow die Leitung des Vereins deutscher Ingenieure. Der Führer und Reichskanzler hat den Regierungsrat im preußischen Staatsministerium Alfred Dietrich zum Oberregierungsrat ernannt. Lettland. Am 2 Dezember ist zum erstenmal in Verlags= und Schriftleitungsgemeinschaft mit der„Libauischen Zeitung“ das Blatt„Der Deutsche Bote“ als Tageszeitung für den deutschen Landstand und für das Deutschtum in den kleinen Städten Lettlands erschienen. England. Das englische Unterhaus vertagte sich bis zum 1. Februar. Türkei. Der türkische Staatspräsident Kemal Atatürk empfing den syrischen Ministerpräsidenten Mardam Bey und erklärte u.., die Türkei werde sich glücklich schätzen, Syrien unabhängig zu wissen. Ver. Staaten. Vom Arbeitsministerium wird bekannt gegeben, daß die Arbeitslosenzahl im November um 570000 zunahm und damit die größte November= zunahme seit 1920 erreichte. * Auszug aus der amtlichen Spendenliste ES.=Totenkopsverbände Berlin Friedrich Remy Nachs. AG., Neuwied Rheinische Sperrholz= und Türenfabrik AG., Andernach Dr. Alfred Soennecken, Vonn Rheinische Fabrik feuerfester Produkte GmbH., Andernach Reichstierärztekammer, Berlin Dr. Paul Müller, Troisdorf, weitere Gustav Hobraeck, Furnierwerk, Neuwied Wirtschaftsgruppe Druck und Papierverarbeitung, Berlin August Wolf, Geräte=Fabrik GmbH., Betzdorf Andernacher Sperrholzwerk GmbH., Andernach Basalt.=., Linz Lil Dagover, Berlin Mathias Vorster, Vonn 5 810.30 1 500.— 1 200.— 750.— 600.— 500.— 000.— 2 500.— Heintse& blanckerts“ FIN IEREN ALS GEGNER NAPOLEONS Gut ist der Augenblick solcher Anklage gewählt. Der srevolutionären Macht furchtbarer Träger, des Henkers Robespierre rechte Hand, St. Just. inspeziert die Armee. Plötzlich taucht er auf wie ein böses Schicksal. Und wo dieser ideal schöne junge Mann mit den sanf#ten, schwärmerischen Augen erscheint, muß sich ein Mensch zum letzten Gang bereit machen. Mit gewinnender Freundlichkeit schüttelt St. Just dem General Kléber die Hand. In des Soldaten harstem Gesicht zuckt kein Muskel unter den forschenden Augen des Volksvertreters. Lächelnd gleitet der Blick St. Just's weiter. Die Offiziere neigen sich äußerlich ruhig mit knapper militärischer Höflichkeit, aber in leinem jeden brennt die Frage:„Welcher von uns muß mit ihm gehen? Bin ich es? Ist es der andere?“ Ein MAufatmen geht durch den Raum, da er keinen Namen mennt, bei keinem länger verweilt als eines furchtbar sangstvollen Herzschlages Länge. Der Tod auf dem SSchlachtfeld ist in die Lebenskalkulation der Männer mit einbezogen. Aber gegen das Sterben im Blutsumpf svon Paris wehrt sich ein namenloses Grauen. Und wieder wendet sich St. Just an Kléber mit gleikender Bewegung. Ist es der General, der die RevoJution fordert? Schweigen steht zwischen den Männern, voll böser Ahnung. Mit gleichmütiger Frage bricht es der Volksvertreter. Melodisch, entfernt, leicht klingt seine Stimme: „Sie haben einen jungen Offizier hier! Bernadotte heißt er wohl,'estcepas! Sehr eifrig, sehr streng?“ Das„Ja“ kommt mühsam von des Generals Lippen. „Warum Bernadotte.“ Aber ehe er den entsetzten Gedanken zu Ende denken kann, plaudert St. Just weiter. spricht leichthin von der Schlacht, die der Tag wohl noch bringen wird. Heute wird die Armee jeden Offizier nötig haben. Ein scharfer Angriff schreckt die Truppen wenige unden später. Auf der Anhöhe steht neben dem GeneSt. Just. Geruhsam, als sei ein wunderbares Naturvon irmgare Thomas schauspiel zu betrachten, richtet er sein Glas auf das Schlachtfeld. Mit schneller Frage richtet er sich an Kléber:„Wo kämpft Bernadotte?" C Des Generals Hand weist auf eine wankende Reihe. In wilder Flucht stürmen Soldaten rückwärts. Leidenschaftlich aufbeausend will ein junger Offizier die Bewegung aufhalten. Die Größe seiner Erregung läßt die Soldaten stutzen für einen Augenblick. Gebannt sieht St. Just auf das Geschehen, auf den schönen Menschen inmitten der erregten Männer. Seine schwarzen Augen sprühen, im dunklen Haar wühlt der Wind. Das Tosen der Schlacht um ihn übersteigert dämonisch seine Geste und wohl auch das Wort. Aber doch treibt die Angst die Soldaten rückwärts. Da reißt Jean Baptiste Bernadotte mit dem Pathos des Gascogners die Achselstücke von den Schultern; den meuternden Soldaten wirft er sie vor die Füße. Weit hallt seine Stimme durch den sinkenden Abend: „Wenn ihr euch selbst durch die Flucht entehrt, weigere ich mich, weiter euer Führer zu sein.“ Das hält die Fliehenden auf. Soldatenhände heben die beschmutzten Achselstücke auf, reichen sie mit scheuer, unbeholfener Gebärde dem jungen Offizier. Aus der Hand seiner Soldaten empfängt Bernadotte zum zweiten Male die Symbole der Führerschaft. Der Wind weht weiße Fetzen vor die Füße des Generals Kléber. Der achtet ihrer nicht. Auf jedem kleinen Stück Papier stand ein tödliches Wort. Das ist jetzt unwirksam. St. Just hat neben ihm mit schnellen Bewegungen den Verhaftungsbefehl für Jean Baptiste Bernadotte zerrissen. Wenig später stehen sich St. Just und Bernadotte gegenüber. Der eine furchtbare Inkarnation des revolutionären Schreckens, dem anderen öffnete der Umsturz den Lebensweg, und mit dem schönen Idealismus der Jugend und dem südlichen Feuer des Gascogners glaubt er für die Menschenrechte zu streiten. Die Hand Klébers zittert ein wenig, als seine vermittelnde Bewegung dem Volksvertreter den heldenhaften jungen Offizier vorstellt. Um des St. Just träumerisch weichen Mund schwebt ein liebenswürdiges Lächeln. Er hat sich nicht geirrt, als er der Guillotine ein Opfer vorenthielt. Frankreich braucht Männer wie diesen Bernadotte. Er überfliegt des vor ihm Stehenden hohe Gestalt, sagt mit seiner milden Stimme einige Worte, er werde gern seinen Einfluß einsetzen. den Obersten Bernadotte zum General zu befördern. Dann zieht seine schmale Hand den Gascogner an sich. Eine Umarmung des Volksvertreters, ein brüderlicher Kuß„ehrt“ den tapferen Obersten. Kléber und allen, die im Raume sind, klingt die Frage in den Ohren, die wenige Stunden vorher an dieser Stelle ertönte: „Sie haben einen jungen Offizier hier. Bernadotte heißt er wohl?“ Eine graziöse Handbewegung noch grüßt die Offiziere. St. Just hat den Raum verlassen. Bernadotte soll ihn nie wiedersehen. Das Jahr 1794 bringt ihm eine beispiellose Karriere. Neujahr noch Hauptmann, Februar Oberstleutnant, April Oberst, Juni Brigadegeneral, ist er im Oktober Divisionsgeneral. Das gleiche Jahr bricht die blutige Macht des Robespierre, des furchtbaren St. Just. In der Hinrichtung der Marie Antoinette, der Oesterreicherin, mit deren Vaterland die französischen Truppen kämpften, gipfelte die Schreckensherrschaft. In den Kerkern, die die Verzweiflung ihrer unzähligen Opfer gesehen hatten, erwarten Robespierre und St. Just das Ende. Auf der„Charette rouge“, dem roten Henkerskarren, müssen sie den letzten Weg antreten. Das Gesohle, das die Edelsten der Franzosen zum Schafott begleitete, kreischt zum Sturz der Revolutionsherrscher. Aber die Kriege, die das revolutionäre Regime hervorgerufen hat, dauern fort. In ihnen wird Jean Baptiste Bernadotte zum berühmten Feldherrn. Die Rheinarmee Frankreich atmet auf nach blutigen Jahren. Die Zeit des Direktoriums beginnt. Fünf Männer regieren das Land; der Rat der Alten, der Rat der Fünfhundert stehen helfend ihnen zur Seite. Es gilt aus den Trümmern des revolutionären Regimes einen neuen Staat aufzubauen, zu retten was noch zu retten ist. Aeußerlich ist Frankreich groß und mächtiger als je. Die Armeen haben ungeheure Eroberungen gemacht unter der Fuchtel der Herren Robespierre und St. Just. Aber im Innern ist Frankreich ausgeblutet, ärmer als zu der Zeit, da die Verschwendung der Bourbonen es quälte und aussog. Wovon aber soll ein verarmtes Land ein Heer unterhalten, das die Macht und Landgier der Revolutionsherrscher unter die Fahnen rief? An der Ostgrenze stehen die wirklichen Kämpfer für die Größe Frankreichs, seine tapferen Soldaten. Aber das Vaterland vergißt sie. Weit stehen die Armeen von Paris entfernt. Barras, der erste Direktor, sieht ihre Not ja nicht. Ein wilder Wirbel neuerwachten Lebens umbrandet ihn. Fest auf Fest feiert Paris in unerhörtem Luxus, in einem Rausch des wiedergeschenkten Lebens. Es ist noch nicht lange, daß sich die Tore der Gefängnisse öffneten, noch nicht lange, daß man dem Tod ins Auge sah, daß man im Schatten der Guillotine lebte. Wie im Fiebertaumel genießen die Menschen die Freiheit, kennen nicht Maß noch Ziel. Es ist die Zeit der„Incroyables“ der„Unglaublichen“. Hauptschriftleiter: Dr. Egon=Erich Albrecht. Stellvertretender Hauptschriftleiter: Heinz Dohm. Verantwortlich für Leitartikel und den politischen Teil: Dr. Egon=Erich Albrecht für den Ortsteil: Heinz Dohm, für den Umgegend= und Wirtschaftsteil: Toni Weinand, für den kulturellen und Unterhaltungsteil sowie für die Bilderseite: Willi Dünwald, für die übrigen Bilder die jeweiligen Abtetlungsleiter, für den Sportsteil: Hermann Dierksmeier, für den vermischten Teil: Edmund Els. für den Anzelgenteil: Albert Dubberke; alle in Bonn. Durchschn.= Auflage XI/37 über 19 500. Unverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Sprechstunden der Schriftleitung 9½—10½ und 17—18 Uhr. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten, Hermann Neusser, Kom.=Ges., Bonn. Sammelruf 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Bankkonto: Girokonto Reichsbankstelle Bonn, Deutsche Bank und Disconto=Gesellschaft Bonn. Bezugspreis für den General=Anzeiger monatlich.— M. für die Illustrierte monatlich 30 S frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Postbezugspreis mit Illustrierte .30 M einschließlich Postüberweisungsgebühr, ausschließlich Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10 K. Anzeigengrundpreis(Großspalte 46 mm) mm 18 H. Tertanzeigen 78 mm breit, mmn.— M. Alle einspaltigen Anzeigen bis zu 100 mm Höhe mm 15 H. Anzeigen für die Schiffahrt für Bäder, Gasthöse, Fremdenheime und Gaststätten mm 13 H. Amtliche Anzeigen mm 15 J. Vereins=Anzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen, mm 10 H. Famillen=Anzeigen und Nachruse mmn 10 J. Stellengesuche min 5 H. Wortanzeigen einspaltig in der Grundschrift nur in einheitlicher Breite von 46 min von Privatpersonen aufgegeben bis 50 mm Höbe, jedes Wort in der Grundschrift 5 D. Zisern= und AuskunftsGebühr(Porto besonders) 30 J. Nachlässe: Malstassel hurngkor!: Ponn=vgein.“ it die Anzeigenpreisitste 5. Leibt al 24. Dezember 1937 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend! Vonner Nachrichten Nr. 16 025. Seite 3 Westdentsche Kurzmeldungen Ziviltranung mit Musikbegleitung Burscheid, die Stadt, in der vor 125 Jahren Deutschlands ältestes Instrumental=Orchester, der Oelberger Musikverein ins Leben gerufen wurde, will seine Tradition, die führende Musikstadt des Rhein=WupperKreises zu sein, auch fürderhin wahren. In Zukunft sollen in Burscheid auch die zivilen Trauungen würdig ausgestaltet werden, und zwar in erster Linie durch, musikalische Darbietungen. Lediglich Auswärtige, die in Burscheid getraut zu werden wünschen, haben die entsprechenden Kosten für die Musik zu tragen. Die Stadt Bingen will das Haus des Dichters Stefan George erwerben Wie der Bingener Bürgermeister Nachtigall mitteilte, beabsichtigt die Stadt Bingen das Anwesen des Dichters Stefan George, das in der nach dem Dichter benannten Straße liegt, zu erwerben. Die Stadtverwaltung verfolgt damit den Zweck, das Haus des großen Dichters, der seine Jugend in Bingen verlebte, stets in einem würdigen Zustand erhalten zu können. 100 Zimmer werden kostenlos instandgesetzt Einen schönen Beweis ihrer Volksverbundenheit lieferte die Maler= und Anstreicher=Innung Solingen. Sie erklärte sich bereit, auch in diesem Jahre 100 Zimmer der vom WHW. betreuten Volksgenossen kostenlos instandzusetzen. Diese Bereitschaft entspricht einer Barspende von rund 2000 RM. Großfeuer in einem Fabeikanwesen In einem Fabrikanwesen in Rheydt, in dem vier verschiedene Firmen ihre Betriebe unterhalten, hat ein Großfeuer erheblichen Schaden angerichtet. Der Brand ist im Kesselhaus ausgebrochen und bildete eine starke Gefahr für die rund herum liegenden Betriebe, zu deren Schutz die Feuerlöschpolizei mehrere Schlauchleitungen einsetzen mußte. Schließlich gelang es ihr auch, durch den dichten Qualm in das Kesselhaus selbst einzudringen und den noch unter Dampf stehenden Kessel zu kühlen, so daß eine Explosion vermieden werden konnte. Auto acht Meter tiefe Böschung hinabgestürzt Auf der Straße nach Laubenheim geriet ein von einem Kraftwagenführer aus Bingerbrück gesteuerter Lieferwagen infolge der Straßenglätte ins Rutschen und stürzte eine etwa acht Meter tiefe Böschung hinunter aus das Bahngleis. Der Kraftwagenführer wurde dabei aus seinem Sitz herausgeschleudert und kam unter den Wagen zu liegen so daß er auf der Stelle tot gedrückt wurde. Ein Beifahrer erlitt nur leichtere Verletzungen. Adolf=Hitler=Schule in Waldbröl In der Sitzung der Gemeinderäte in Waldbröl gab Bürgermeister Dr. Bürger bekannt, daß die Grundsteinlegung für den Bau der Adolf=Hitler=Schule in Waldbröl(des ersten Neubaues für diesen Verwendungszweck im Reich) am 16. Januar 1938, mittags 12 bis 12,40 Uhr stattfinden werde. Es spricht Reichsorganisationsleiter Dr. Ley. Die Feier wird auf alle Sender übertragen. In der Schiesergrube tödlich verunglückt Auf einer Schiefergrube in der Nähe von Irmenach wurde ein Arbeiter von einer Haspel so unglücklich erfaßt, daß er in den Stollen stürzte. Bei dem Sturz erlitt der Mann einen schweren Schädelbruch, der nach wenigen Minuten seinen Tod herbeiführte. Er wollte zu Weihnachten ins Gesängnis Der Mathematiklehrer des Eltham College in London, F. C. Ade, hat sich eine merkwürdige„Weihnachtsbescherung“ ausgedacht, nämlich drei Wochen Gefängnis. Ade hatte es in der Hand, dieser Strafe aus dem Weg zu gehen, zog es aber vor, seinen Grundsätzen treu zu bleiben. Er hatte die Bezahlung von fünf Pfund Sterling, 11 Schilling und einem Sixpence Einkommensteuer abgelehnt,„da dieses Geld zum Teil ja doch nur für Rüstungszwecke verwandt werde“. Als er vor dem Magistrat erklärte,„nichts für die Kriegswaffen bezahlen zu wollen“, gab ihm der Magistrat vierzehn Tage Bedenkzeit. Diese Bedenkzeit bat der Lehrer selbst auf acht Tage zu beschränken,„damit er noch während der Weihnachtsferien die Strafe absitzen könne". Ade wurde zu 21 Tagen Gefängnis verurteilt. In aufgeräumter Stimmung verabschiedete sich der Mathematiklehrer von seiner Frau, und wurde dann ins Brixtongefängnis gebracht. Die schone Lydia auf Schmuggelfahrt 12 000 Mark im Polster des Zugabteils versieckt— Vier Personen hinter Schloß und Riegel Beim Kontrollieren eines nach Luxemburg fahrenden=Zuges trafen Zollbeamte des Grenzbahnhofes Igel eine alleinreisende, wohlgekleidete Dame an, die auf Befragen einen Geldbetrag vorzeigte, der sich im Rahmen der Freigrenze bewegte. Da die übrigens sehr hübsche Frau aber einen unruhigen Eindruck machte, sahen sich die erfahrenen Beamten zu einer gründlichen Durchsuchung des Abteils veranlaßt. Dabei fanden sie unter dem Polster versteckt ein Päckchen mit 12000 Mk. in Banknoten. Die Reisende leugnete, Eigentümerin des Geldes zu sein, gestand aber später nach eingehendem Verhör, daß sie den Betrag im Auftrag eines Kaufmannes Willi Th. aus Saarbrücken nach Frankreich bringen sollte. Nun war die Zollbehörde schon lange auf diesen Kaufmann aufmerksam geworden, da man ihn in Verdacht hatte, daß er Gelder ins Ausland verschiebe. Seit längerer Zeit lebte Th. von seiner jüdischen Ehefrau, die jetzt in Paris ist, geschieden. Angeblich stand er mit dieser Frau aber immer noch in Verbindung, und zwar sollte ste ihn insofern unterstützen, als sie für ihn Waren, die er in Frankreich kaufte, dort bezahlte und ihm dann als Geschenk zuschickte. Da bei dieser Sachlage devisenrechtliche Bedenken bezüglich der Einfuhr nicht bestehen, war Th. die Einfuhrbewilligung erteilt worden. Natürlich war die Sache mit seiner geschiedenen Frau aufgelegter * Schwindel, aber ihm war so Gelegenheit gegeben, die Waren hereinzubekommen. Inzwischen hat sich nun ergeben, daß die Waren durch die festgenommene Frau, die 28jährige Lydia St. aus Völklingen, und auch durch andere Personen im Ausland gekauft wurden und zwar mit Geldern, die Th. ins Ausland verschoben hatte. Die Zollbehörde konnte Th. kurz vor seinem Verschwinden ins Ausland festnehmen. Auch drei seiner Komplizen sind inzwischen hinter Schloß und Riegel gebracht worden. Die Untersuchung über die Höhe der verschobenen Gelder ist noch nicht abgeschlossen. Fest steht jedoch, daß die schöne Lydia bereits einmal 5000 Reichsmark über die Grenze geschmuggelt hat. Das eigene Kind schwer mighandrit Neun Monate Gefängnis für eine Rabenmutter— Das Erziehungsrecht weit überschritten Mit einem kaum glaublichen Fall von Kindesmißhandlung hatte sich die Jugendschutzkammer des Landgerichts Aachen zu befassen. Angeklagt war die am 16. April 1913 zu Mittenheim(Elsaß) geborene Ehefrau E. Lausberg geb. Trippler. Mit 17 Jahren hatte sie ihr erstes Kind geboren, das sie seit Februar d. I. in ungewöhnlich brutaler und roher Weise mißhandelte. Das unglückliche Kind, ein jetzt siebenjähriges Mädchen, wurde dauernd geschlagen, wobei die Rabenmutter mit Vorliebe einen langen Waschknüppel benutzte. Damit prügelte sie auf das eigene Kind ein, ohne Rücksicht darauf, wohin sie traf. Häufig genug mußten die Nachbarn mitanhören, wie das kleine Mädchen jämmerlich schrie. Zu alledem wurde das Kind auch noch stark vernachlässigt. Vor allem abends mußte es sehr oft ohne Nahrung ins Bett gehen. Die Nachbarn, die als Zeugen geladen waren, hatten es manchmal stundenlang weinen gehört. Die Angeklagte gab in der Hauptverhandlung die Mißhandlung zu, suchte sie aber damit zu erklären, daß das kleine Mädchen sehr unbotmäßig gewesen sei, sie nicht habe„Mutter“ nennen wollen und das Essen zurückgewiesen habe. Der Staatsanwalt beantragte gegen die Angeklagte ein Jahr Gefängnis. Die Jugendschutzkammer verurteilte sie zu 9 Monaten Gefängnis. Die Kammer berücksichtigte an der Strafzumessung die eigene freudlose Jugend der Angeklagten, die von einer Stiefmutter schlecht behandelt worden war, ferner, daß sie nach der Verurteilung ihres Mannes zu zehn Monaten Gefängnis wegen Diebstahls selbst den Halt verloren. In der Urteilsbegründung führte der Vorsitzende aus, daß das Erziehungsrecht der Eltern nicht beeinträchtigt werden dürfe. In diesem Falle werde der Rahmen des Erlaubten aber bei weitem überschritten. Das Gesetz sehe bei besonders schweren Fällen von Kindesmißhandlungen sogar Zuchthaus vor. In vorliegendem Falle habe die Kammer aber einige wenige Milderungsgründe angenommen. Die Strafe müsse aber streng ausfallen, damit alle Erziehungsberechtigten daraus eine Warnung erhielten, ihre Rechte nicht in roher und gefühlloser Art zu mißbrauchen, wie das in diesem Falle geschehen sei. 120 000 Kinder vom Weihnachtsmann beschert In diesen Tagen vor Weihnachten fanden in allen Städten und Dörfern des Gaues Köln=Aachen Weihnachtsfeiern statt, bei denen von den Ortsgruppen der NSDAP. in Zusammenarbeit mit dem WHW. weit über 120 000 Kinder bedürftiger Familien beschert wurden. Die größte Feier gab es gestern nachmittag im Kölner Gürzenich, wo 1200 Jungen und Mädel unter dem Glanz der Kerzen und frohen Liedern viel Freude und manche Ueberraschung erlebten. An langgestreckten Tafeln nahmen die Kinder Platz, wo sie von NS.= Jungschwestern und Mädchen der Lehrküche der NSV. mit Kakao und Kuchen auf das beste bewirtet wurden. Während der Feier spielten das Musikkorps des Inf.= Reg. 77 und das vom Rundfunk und Opernhaus zusammengestellte Mandolinenquartett frohe, weihnachtliche Lieder, das Ballett des Opernhauses tanzte nach lustigen Weisen und die Kölner Puppenspiele, die eigens eine besondere Bühne errichtet hatten, unterhielten das junge Volk mit einem mit viel Schalk und Humor durchsetzten Stück. Als zum Abschluß der Feier der Weihnachtsmann erschien und die reichen Gaben— Roller, Schlitten, Baukästen, Puppen, Küchen für Mädchen und vieles andere— verteilte, schien das Leuchten der Augen kein Ende zu nehmen, und die Kinder gingen freudigen und dankbaren Herzens heim. Ueber 8090 Hundertjährige in der Türkei Nach der letzten Volkszählung in der Türkei leben auf türkischem Staatsgebiet 6341 Personen, die das 100. Lebensjahr überschritten haben, darunter 3885 Frauen. Dorfkieche durch Feuer vernichtet Die mehrere hundert Jahre alte Kirche des Dorfes Olderup im Kreis Husum ist nachts vollständig eingeäschert worden. Bei dem Brande wurden acht wertvolle Kunstwerke, u. a. ein geschnitzter Altar, vernichtet. Ein Säbelschlucker verschluckte sich Ein etwa 36jähriger französischer Straßenbahnarbeiter aus St. Etienne suchte in seiner Freizeit vor Zuschauern seine Talente als Zauberer und Säbelschlucker zu zeigen. Dabei hat sich jetzt ein folgenschweres Unglück ereignet. Als er bei einer seiner Vorführungen sich die Säbelklinge 14 cm tief in den Schlund steckte, verletzte er sich durch eine ungeschickte. Bewegung. Er konnte wohl den Säbel wieder herausziehen, doch starb er darauf an innerer Verblutung. Schwerer Unsall auf einer ostoberschlesischen Grube Ein schwerer Arbeitsunfall hat sich auf der HillebrandGrube Antonienhütte bei Kattowitz zugetragen. Durch Gebirgsschlag ging eine Strecke von zehn Metern Länge zu Bruch. Acht Bergleute, die vor Ort arbeiteten, wurden verschüttet. Nach mehrstündigen Arbeiten konnten sieben Bergleute, die schwere Verletzungen erlitten haben, geborgen werden. Der achte Bergmann wurde erst nach 13 Stunden als Leiche aufgefunden. Wieder ein italienischer Flugrekord Das viermotorige Verkehrsflugzeug S 74 hat auf der Strecke Santa Marinella—Neapel—Monte Cave—Santa Marinella mit einem Stundenmittel von 322,089 Km. die internationale Bestleistung für Flugzeuge mit 10000 Kg. Nutzlast auf 1000 Km. überboten.— Den bisherigen Rekord hielt seit dem 18. Oktober Frankreich mit 262.275 Km. Stundenmittel. Witwe mit ihren vier Kindern verbrannt In der Gemeinde Caivano bei Neapel brannte ein Haus nieder. Eine Witwe mit ihren vier Kindern im Alter von sechs bis sechzehn Jahren kamen dabei in den Flammen um. Weihnachtsseier mit Unfällen Ein Fallschiempilot verschwunden, ein Polizist schwer verletzt Angehörige der Fliegerkorps der amerikanischen Bundesarmee veranstalteten in Boston eine Weihnachtsfeier für die Kinder. Im Verlauf der Darbietungen sprang ein Fallschirmpilot aus einem über dem Platz kreisenden Armeeflugzeug ab. Der Wind trieb den Piloten in den Hafen von Boston, wo er verschwand und trotz der. Absuchens des Hafens durch Flugzeuge nicht gefunden wurde. Ein Polizeiauto, das mit Scheinwerfern zu dem Unglücksort eilte, stieß mit einem landenden Flugzeug zusammen, wobei ein Polizist bedenklich verletzt wurde. In der Saststätte erschossen Der Mörder entkam Ein bekanntes Pariser Restaurant wan dieser Tage dev Schauplatz einer mit großer Schnelligkeit sich abspielender Bluttat. Ein jungen Mann betrat zur Essenszeit die vollbesetzte Gaststätte, näherte sich dem Tische, an dem eine 25jährige junge Frau speiste, und streckte die Ahnungslose durch einen Nevolverschuß nieder. Der Mörder bedrohte dann den Wirt und die Gäste, die ihn festzunehmen versuchten, mit der Waffe, und es gelang ihm auch, in der allgemeinen Aufregung zu entfliehen. Sein Opfer starb einige Minuten später im Krankenhause. Wie bald darauf festgestellt wurde, handelt es sich bei dem Täten um den Ehemann des Opfers. Schweres Erdbeben in Mexiko Panik unter den Einwohnern Wie die Newyork Sun aus Mexiko=Stadt meldet, ereignete sich gestern früh in Mexiko ein schweres Erdbeben, durch das auch die Hauptstadt stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Erdbebenherd wird 400 Km. von Mexiko=Stadt entfernt vermutet. Da sämtliche Instrumente des Landesobservatoriums infolge des Bebens unbrauchbar wurden und auch alle telegraphischen Verbindungen der in der Hauptstadt vertretenen amerikanischen Kabelgesellschaften unterbrochen sind, liegen einstweilen keine näheren Einzelheiten über den Umfang und die Folgen vor.— In Mexiko=Stadt riß das Erdbeben den Straßenasphalt auf und brachte in den Häusern die Möbel zum Umstürzen. Auf den Straßen sah man Hunderte von Menschen in Panikstimmung durcheinanderrennen. Kohlendampfer mit 24 Mann gesunken Stürme über dem Schwarzen Meer Im Schwarzen und im Marmarameer setzte ein ungewöhnlich heftiger Sturm ein, der die Telefonverbindung zwischen Europa und Anatolien unterbrach. Der 6000 Tonnen=Kohlendampfer Hisar wurde gegen Felsen geschleudert und zertrümmert. 24 Mann der Besatzung fanden dabei den Tod in den Wellen. Auch ein Getreidedampfer wurde ein Opfer der stürmischen See. Im Hafen von Istanbul, wo die gesamte Schiffahrt ruhen mußte, wurden zahlreiche Schiffe losgerissen und zum Teil bei mehreren Dampferzusammenstößen erheblich beschädigt. Auch die elektrische Straßenbahn in Istanbul wurde sehr in Mitleidenschaft gezogen und neben der Vernichtung zahlreicher Hausdächer wird davon berichtet, daß die Blechdächer einiger Moscheen schwere Schäden erlitten. Zugunsall zwischen Kiel und Eckernförde Gestern gegen 21 Uhr stieß auf der eingleisigen Strecke Kiel—Eckernförde zwischen den Bahnhöfen Gettorf und Altendorf der von Kiel kommende Personenzug 1019 mit dem in der Gegenrichtung fahrenden Nahgüterzug 9178 zusammen. Aerztliche Hilfe und ein Hilfszug waren alsbald an der Unfallstelle. Der Schaffner Rathje vom Güterzug wurde getötet, ein Heizer des Personenzuges schwer und mehrere Personen leicht verletzt. Die Reisenden und die Leichtverletzten wurden mit Kraftwagen nach Eckernförde befördert. WW silich a4 Teigwarenfabrik Joh. Op der Bede, Köln Firma-Gründung 1786 in vergilbten Blättern Preußischen Staatsbibliothek Weihnachtliche Notenschätze der Ewig heiter und hell leuchtet am Ende eines jeden Jahres die deutsche Weihnacht in die Alltagswelt. Immergrün in dürrer, kalter Zeit, gleich ihrem Symbole, dem Tannenbaum in der verblichenen Natur des Winters, wurzelt sie im Leben des deutschen Volkes, setzt sie wie kein anderes unserer Feste zauberhafte Stimmungen an die Stelle nüchternen Denkens und Trachtens. Tannenbaum und Weihnachtslieder, das sind die zwei Zeichen, die zu einem rechten deutschen Weihnachtsfest gehören. Unsere Weihnachtslieder. Sie erklingen überall dort, wo man noch weiß, welchen Schatz wir an ihnen haben. Doch wer kennt sie alle, die in ihrer hellen Gemütstiefe zu den echtesten Aeußerungen deutschen Volkstums zählen? Wer weiß, welcher Zeit sie entstammen und wem wir sie verdanken? Es läßt sich nicht für alle Lieder, die wir heute in der Weihnachtszeit singen, ein Verfasser nennen. Sie sind zu einem großen Teil ältestes Volksgut, gingen von Mund zu Mund, bis ein Musikkundiger kam, der sie aufzeichnete und so für die Zukunft bewahrte. Wir finden sie in ältesten Liedersammlungen und Gesangbüchern, die heute zu den kostbarsten Schätzen der Bibliotheken zählen. Auch die Musikabteilung der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin, deren Sammlung vergilbter Notenschätze zu den wertvollsten zählt, die es in der Welt gibt, bewahrt eine größere Anzahl von alten Liedersammlungen und Autographen, in denen unsere Weihnachtslieder auftauchen. Aus dem Jahre 1524 stammt das„Geystlich Gesangkbuchleyn“ des Lutherfreundes Johann Walter. Es enthält neben vielen anderen Weihnachtsliedern, die bis auf unsere Tage gekommen sind, das allbekannte: „Gelobet seystu Jesu Christ, Das du Mensch geboren bist, Von einer Jungfrawen, das ist war, Des freuet sich aller Engelschar. Kyrie eleison.“ Es wird in unseren Gesangbüchern Luther als Verfasser des Liedertextes genannt, wir wissen aber, daß das Lied schon aus der Zeit vor der Reformation stammt, und daß Luther ihm einige Strophen hinzugefügt hat. In den 1607 erschienenen„Musae Sioniae“ des Michael Prätorius, der durch seine Kompositionen vielstimmiger Kirchenmusik berühmt wurde, finden wir das alte„Es ist ein Ros' entsprungen“ wieder. Prätorius der lange Zeit in Wolfenbüttel wirkte, ändert hier die letzte Zeile des altkatholischen Liedes, die lautete„bleibend ein' reine Magd“ um in„wol zu der halben Nacht“. In die„Musae Sioniae“ nahm Prätorius auch das heute wieder zu Ehren gekommene alte Preislied auf das Kind in der Krippe auf:„Quem pastores laudavere“. Das aus dem Jahre 1544 stammende„Wittenbergische Schulgesangbuch“ verdanken wir dem einstigen Thomaskantor Georg Rhaw. In ihm sehen wir das schon aus dem beginnenden 14. Jahrhundert stammende, auch jetzt noch viel gesungene: „Joseph, lieber neve min, hilf mir wiegen min kindelin, daz got müesse din loner sin in himmelrich, der meide kint Maria.“ Einen besonders wertvollen Schatz besitzt die Preußische Staatsbibliothek in einem Rutograph aus dem Liederbuch der Anna von Köln aus dem 15. Jahrhundert, das herrliche uralte„In dulce jubilo“. Reichsdeutsche Uraufführung des Ufasilma„Urlaub auf Ehrenwort“ Innerhalb der Gaukulturwoche am Dienstag. 11. Januar. 1938, dem Tag des Films wird in Köln und Aachen gleichzeitig der große Ufa=Tonfilm„Urlaub auf Ehrenwort“ uraufgeführt. Es ist dies ein Kviegsfilm, der uns in die Herbsttage des Schicksalsjahres 1918 zurückversetzt. Diesmal sehen wir nicht die kämpfenden deutschen Soldaten an der Front, sondern, der Schauplatz der Handlung ist die Heimat.— Eine Kompagnie Soldaten, junge Rekruten und Wiedergenesende, sollen zur Front abrücken. Auf einem Berliner Bahnhof hat der Transpovtzug einen Aufenthalt von 6 Stunden. Da bestürmten die Soldaten, zumeist Berliner, ihren Kompagnieführer, einen jungen Leutnant, ihnen, doch, für diese Zeit Stadturlaub zu geben. Noch manche andere Sammlung ältester Volksweisen, in denen weihnachtliche Klänge auftauchen, ist in der Musiksammlung der Preußischen Staatsbibliothek zu finden. Nennen muß man das„Mainzer Cantual“ von 1605,„Zwölf christliche Lobgesänge“ Spangenbergs aus dem Jahre 1545, eine Sammlung des Thomaskantors Calvisius von 1597 und das„Paderbornex Gesangbuch“ aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts. Je nach der Zeit und der Gegend, in der die Sammlungen entstanden, stehen in ihnen unsere ältesten Weihnachtslieder mit irgendwie bedingten Abweichungen verzeichnet. Aus vergilbten Blättern klingt uns Weihnachtsjubel vergangener Zeiten entgegen. Vergessen ist das eine Lied, alle Zeiten hat ein anderes überdauert, und wiederum andere wurden ans Licht geholt in einer Zeit, die sich auf echtes Volkstum besann. Noch aber gilt es ein schmales Bändchen vergilbter Blätter zu erwähnen, das der Größte im Reiche der Kirchenmusik dem deutschen Volke 1734 schenkte: des Leipziger Thomaskantors Johann Sebastian Bachs„Weihnachtsoratorium“ das von der Musiksammlung als erlesene Kostbarkeit gehütet wird. Wuchtig und klar stehen die Notenköpfe auf den Linien, das Papier ist ausgenützt bis zur letzten Ecke. Vielleicht ein Zeichen dafür, in welcher Feierstimmung Bach dieses Werk schuf.„Es begab sich, daß ein Gebot ausging vom Kaiser Augustus“ steht am Anfang, und diese einzigartige Schöpfung des großen Thüringers schließt mit dem starken und jubelnden Weihnachtschoral:„Dies ist der Tag, den Gott gemacht...“ Der Offizien wohl wissend, daß eine Urlaubsgewährung in direktem Gegensatz zu seinen Dienstanweisungen steht, will aber seinen Leuten eine— vielleicht letzte— Gelegenheit nicht versagen, ihre Lieben für kurze Zeit noch einmal wiederzusehen. Er entläßt die 70 Mann und läßt sich von jedem Einzelnen in die Hand versprechen, eine halbe Stunde vor Abgang des Zuges an die Front, wieder zur Stelle zu sein.— Die Soldaten machen sich auf den Weg. Ein jeder hat nun in dieser kurzen Urlaubszeit seine besonderen Erlebnisse, die in dem Film zu einer einheitlichen Handlung zusammengefaßt werden. Der Regimentskommandeur hat von der Urlaubserteilung gehört und droht dem Leutnant schärfste Bestrafung an, wenn auch nur ein einziger Mann ausbleiben würde. Der Offizier aber glaubt fest an die Kraft eines deutschen Manneswortes. Er wird von seinen Leuten nicht enttäuscht. Ihren Leutnant, der durch sein kameradschaftliches Mitfühlen bewogen, gegen seine Dienstvorschriften verstoßen hat, wollen sie nicht im Stich lassen. Sie sind trotz aller Zwischenfälle und Hindernisse schließlich alle wieder zur Stelle und lösen so ihr gegebenes Ehrenwort ein. Die Spielleitung dieses Filmes hat Karl Ritter, der selbst Frontkämpfer und Kampfflieger gewesen ist. Seine Soldaten= und Kriegsfilme wie„Verräter", „Patrioten“ und„Unternehmen Michael“ werden mit zu den besten deutschen Filmen gezählt.— Unter den Hauptdarstellern sind Rolf Moebius(Leunant), Fritz Kampers(Gefreiter Hartmann) und der besonders den Kölnern durch seine langjährige Tätigkeit am Schauspielhaus bekannte René Deltgen. In Frauenvollen sehen wir u. a. Ingeborg Theek, Käthe Haak, Berta Drews und Lotte Werkmeisten. Für den Gau KölnAachen bedeutet die Uraufführung des Fimmes„Urlaub auf Ehrenwort“, der von Kameradschaftstreue und deutscher Mannesehre kündet, ein künstlerisches Ereignis ersten Ranges. Dom der Welt Dom der Welt! In deinen Fenstern funkelt flimmernd noch des Tages später Glanz. Aber geisternd sind sie bald gedunkelt, und du bist voll Stille ganz. Friedlich, wie ein Küster wird verschließen Gott die hohe Türe für die Nacht. und auf deinen monderhellten Fliesen werden Engel knie'n in treuev Wacht. Ueber deinen dunklen Bergaltären wird das ew'ge Licht der Sterne steh'n und wie Aeolshall aus hohen Sphären Orgelwind um ihr Gestühle weh'n. Paul Miestereck. Wir veröffentlichten bereits einige Gedichte von diesem in Köln lebenden Dichter, da er uns besonderer Aufmerksamkeit wert erscheint. Denn er steht nicht nur in nachdenklicher Einschau gegenüber der allzu lauten Welt deren Irren und Wirren er kennt, er überfliegt auch diese dennoch von ihm mit Dichteraugen geschaute und geliebte Welt in sakralem Flug. Deshalb, und auch weil er ähnlich die Melodie seiner Seele meisterlich bannt, wie sein kleines Gedichtbuch„Dom der Weit“ beweist(verlegt bei R. K. Jaeckel in Querfurt), dem wir das Einführungsgedicht entnahmen, könnte er nah bei Rainer Maria Rilke gesehen werden, doch war diesen stets gottergrübelnd, während Paui Miestereck seines Gottes gewit ist. Die Schriftleirung. Seite 4. Nr. 16 025 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 24. Dezember 1937 Bonner Nachrichten Vorsicht beich Anzünden der Weihnachtskerzen! In der Weihnachtszeit kommt es erfahrungsgemäß fast in jedem Jahr badurch zu kleineren Zimmerbränden, daß die Kerzen des Weihnachtsbaumes nicht mit der nötigen Vorsicht angezündet werden. Vielfach stehen auch die Weihnachtsbäume zu nahe an Vorhängen und Gardinen, so daß diese beim Brennen der Kerzen Feuer fangen. Abgesehen davon, daß derartige Vorkommnisse die Festfreude erheblich stören, wird durch diese Brände auch wertvolles Volksgut vernichtet. Deshalb Vorsicht! Sie bewahrt vor Aerger und Schaden. * Stadtrat und Standartenführer Reinartz hat seine Amtsgeschäfte als Dezernent der Polizeiverwaltung und des Wohlfahrtsamtes wieder aufgenommen. * Konzert auf dem Marktplatz Am zweiten Weihnachtstag veranstaltet mittags zwischen 12 und 12.45 Uhr das Musikkorps des III./Inf.= Regt. 77 unter Leitung von Korpsführer Feldwebel Gerlach auf dem Marktplatz ein Platzkonzert mit. Werken von Verdi, Flotow, Wagner, Fugik, Kockert und Teike. * Winterhilfskanzert der Wehrmacht Am Montag, 10. Januar 1938, veranstaltet die 26. Division um 20 Uhr in der Beethovenhalle ein Großkonzert zugunsten des Winterhilfswerks. * Schulunterricht an katholischen Feiertagen Der Oberpräsident der Rheinprovinz hat angeordnet, daß an den katholischen Feiertagen Hl. Dreikönige (6. Januar), Peter und Paul(29. Juni), Mariä Empfängnis(8. Dezember), die als gesetzliche Feiertage nicht anerkannt sind, in allen Schulen der Provinz der volle lehrplanmäßige Unterricht zu erteilen ist. Den katholischen Beamten und Angestellten kann an diesen Tagen eine Dienstbefreiung nicht mehr gewährt werden. Es muß ihnen überlassen bleiben, vor den Dienststunden einen Gottesdienst zu besuchen. * We und was wird in Vonn gebaut? Baugesuche wurden bei der Baupolizei bis 23. Dezember vorgelegt von: Hans Reiff, Friedrichstraße 8, Werkstatt; Gerh. Scherr, G. m. b.., Bonnertalweg 55, Rohöltankanlage; Hermann Neusser, Koblenzerstr. 71, bauliche Aenderungen; Fa. Olex, Köln, Tankanlage Bonnertalweg 106; Kaufhof.=., Remigiusstraße 20, bauliche Aenderungen; Wessels Wandplattenfabrik, Dransdorferweg 66, Schornstein; Toni Klein, Gielsdorferstraße 1, Abstellraum; Frau Fr. Hohmann, Endenicherstraße 266, Umbau; Städt. Gaswerk, Karlstr. 24, Erweiterung des Haupttores; Kreditgenossenschaft, G. m. b.., Herwarthstr. 1, bauliche Aenderungen. * Aerztlicher Nothilfedienst in Vonn=Stadt und Land Am 24. Dezember(Heiligabend) haben ärztlichen Nothilfedienst in Bonn=Stadt die Aerzte Dr. Maurer, Kurfürstenstraße 15, Frau Dr. Antonetty, Römerstraße 304 und Dr. Klee, Meckenheimerstraße 56; in Bonn=Land West Dr. de Weldige und Dr. Hirschmann, in Bonn=Land Nord Dr. Gehlen und Dr. Weismüller. — Am ersten Weihnachtsfeiertage haben Dienst in Bonn=Stadt die Aerzte Dr. Klassen, Bonnertalweg 1, Dr. Lieberz, Kaiserstraße 10, und Dr. W. Fischer, am Hofgarten 8; in Bonn=Land West Dr. de Weldige und Dr. Hirschmann, in Bonn=Land Nord Dr. Gehlen und Dr. Weismüller.— Am zweiten Feiertage haben Nothilfedienst in Bonn=Stadt Dr. Kahlenborn, Rheinweg 159, Dr. Görg, Kronprinzenstraße 43, und Dr. Odenthal, Lennestraße 46; in Bonn=Land West Dr. Conrads und Dr. Schmidt, in Bonn=Land Nord Dr. Hopstein und Dr. Röllgen.— Am kommenden Mittwoch, 29. Dezember, haben Nothilfedienst von 14 bis 24 Uhr in Bonn=Stadt die Aerzte Dr. Kill. Meckenheimer Allee 17, Dr. Stangenberg, Meckenheimer Albee 6, und Dr. Hammesfahr, Lennestraße 44; in Bonn=Land West Dr. Sieglohr und Dr. Demuth; in Bonn=Land Nord Dr. Schäfer und Dr. Wilmshöfer. * Apothekendienst Sonntags= und Nachtdienst haben in der Zeit vom 24. bis 26. Dezember, 8 Uhr, die Rathaus=Apotheke. Markt 6, und die Sonnen=Apotheke, Pützstraße 29; in der Zeit vom 26. Dezember, 8 Uhr, bis 2. Januar, 8 Uhr, die Löwen=Apotheke, Markt 35, und die FloraApotheke, Meckenheimer Allee 108; in der Zeit vom 2. Januar, 8 Uhr, bis 3. Januar, 8 Uhr, die KaiserApotheke, Kaiserplatz 4, die Bären=Avotheke, Heerstraße 33, und die St. Hubertus=Apotheke, Endenicherstraße 266. L K Bonn, Weihnachten 1937. Lieber Herr Hanfsamen! Der Tag verstummt. Der Abend kommt mit sanfter Dämmerung. Die vierte Adventskerze ist herabgebrannt, aber auf dem Tisch, mit vielen Lichtern besteckt, steht der grüne Tannenbaum. Noch ist die Stunde nicht gekommen, da wir seine Lichter entzünden und im bunten Wunder? Geschehen denn in unserem Zeitalter noch Zeichen und Wunder? Ja, sie geschehen immer noch, tiotz Alltagslärm, fortschreitender Technik und nüchterner Skepsis. Sie geschehen immer noch! Nur müssen wir Augen haben, zu sehen und Ohren, um zu hören. Im hastenden Gewühl unserer Arbeit aber sind unsere Augen trüb, die Ohren taub geworden. Wer aber hören und sehen will, muß sich befreien vom Staub der Stille Nacht, Heilige Nacht... Zeichnung Grünspan. Schein die glänzenden Kugeln, Aepfel und goldenen Nüsse sich schimmernd widerspiegeln. Noch ist es nicht so weit. Aber die Stunde ist da, um ans Fenster zu treten und in den Sternenhimmel hineinzusehen, den Blick zu heben vom Erdentag ins Ewige, uns aufzurichten und nachzudenken über das, was war, was ist und sein wird. Und unser Herz zu öffnen für das Wunder dieser Weihenacht. Arbeit, vom Dämon egoistischer Profitgier, von der bangen Sorge ums eigene Ich— wer hören und sehen will, muß in sich selbst hineinsehen, in sich hineinhören, bis die eigene Stimme anhebt zu sprechen und„der Gedanken wunderbarer Schrein“ sich öffnet, daraus hervorquillt und in edlen Farben aufleuchtet, was wir längst vergessen geglaubt, woran wir lange nicht gedacht. Zwar sind es nicht Wunder, wie das der Weihenacht, doch darum nicht minder erhaben und groß. Sieh: Du lebst, du atmest und deine fünf Sinne sind dir Tore zu täglich Wunderbarem und immer wieder Neuem. Um dich herum wechseln Tag und Nacht, scheinen Sonne und Mond und flimmern die Sterne nach uraltewigen Gesetzen. Der Kreislauf der Jahreszeiten ordnet sich ohne dein Dazutun und in deiner Brust wogt die Welt des Gefühls leidvoll und freudvoll im steten auf und ab. Im Bereich deiner Gedanken waltet der Geist, dem alles untertan ist. Und deine Phantasie baut dir eine Welt für dich. Sind das der Wunder nicht genug? Freilich:,„Die größten Wunder gehen in der größten Stille vor sich“, meint Wilhelm Naabe und er hat Recht. Aber du nimmst sie hin als etwas Gegebenes, Selbstverständliches, dir Zugehöriges, worüber zu sprechen, geschweige zu „verwundern“ sich nicht lohnt Und doch ist der Wunder größtes das Leben selbst! Als einige Kunstfreunde des großen spätgotischen Bildschnitzers- Tilman Riemenschneider eine von ihm geschnitzte Madonnengestalt bewunderten, lächelte der Meister in seinen krausen Bart und meinte:„Die steckt ja drin im Birnbaum, ich hab' sie ja nur herausgeschnitzt!“. Und dergestalt„herausschnitzen“ und gestalten mußt auch du dein Leben, dir und deinen Mitmenschen zu Nutz und Frommen. Herausholen all das Gesunde und Schöne und Zukunftsträchtige, das in dir steckt. Dazu bedarf es der Besinnung, des Ernstes, der Stille. „Ich verlernte den Glauben an große Ereignisse, sobald viel Gebrüll und Rauch um sie herum ist. Glaube mir, Freund, die größten Ereignisse sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden. Nicht um die Erfinder von neuem Lärm, am die Erfinder von großen Werten dreht sich die Welt, unhörbar dreht sie sich.“ Nietzsche sagt es und in der Stille erwuchs sein Werk. Und von Basel aus schrieb er am 1. Februar 1874 an seine„geliebte Mutter“ u..:„Es hat mir Weihnachten so gut bei dir gefallen, daß ich wirklich in meinem Gemüte die Möglichkeit erwogen habe, ob ich nicht vielleicht Ostern wiederkomme; vielleicht gelingt es dir dann, mich wieder zu kurieren, durch Süppchen, Spazierengehen und ein Pferdchen vielleicht... Ach ich hätte so gern ein kleines Landgut: Da hinge ich meine Professur an den Nagel. Nun bin ich 5 Jahre Professor; ich dächte, es wäre bald genug. Wirklich, ich möchte es wie Gersdorff machen und Stoppelhopser werden... Ich brauche Stille, ich habs satt.“ Alles Große keimt aus der Stille als„Trost der Welt“. Denker und Dichter und alle die schöpferischen Geister, die um uns waren und noch sind: ihre Werke, heute noch schön und blühend wie am ersten Tag, erwuchsen in der Stille. Es ist nicht nötig, viele Namen aufzuzählen, es genügt, auf ein Dreigestirn, auf Dürer, Beethoven, Goethe hinzudeuten. In ihren Werken ist der faustische Mensch mit kosmischer Verbundenheit lebendig. Aus schmerzhafter Einsamkeit und tröstender Stille zugleich hoben sie ihre goldenen Schätze zu Tage. Um ihre Namen steht Ehrfurcht. Und wiederum: Sind ihre und der ungezählten anderer schöpferischer Geister Werke nicht einem„Wunder" vergleichbar? Aus dem Nichts gehoben und doch durch, die Jahrhunderte ragend wie ein rocher de bronze. Und das stolze Wort Hölderlins:„Was bleibt, stiften die Dichter“, gilt umdeutend für alle, die„goldene Früchte in silberne Schalen“ legen. Um diese goldenen Früchte zu erkennen, zu genießen, müssen wir(ich sagteen schon) mit„sehenden“ Augen sehen, mit„hörenden“ Ohren hören. Das liegt bei uns.„Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis“ und zwar ein Gleichnis zum Ewigen hin. Ewig aber wandeln die Gestirne durch die Nacht und „ewig ist der Herr“, heißt es in der Schrift. Heute, da sich das ewige Wunder der Christgeburt aufs neue begibt, mag es angebracht sein, an diese Dinge mahnend den Finger zu legen. Feststunden sollen Feierstunden sein! Feierstunden aber sollen erheben, den Blick vom Alltäglichen zum Ungewöhnlichen lenken, sonst ist die Stunde schal und leer. Wir können das, so wir unser Innerstes, dem Fenster gleich, öffnen, in uns hineinhorchen und uns besinnen auf die tiefsten Kräfte unseres Gemüts, oder wie Mörike es sagt: Laß, o Welt mich sein! Locket nicht mit Liebesgaben, laßt dies Herz alleine haben seine Wonne, seine Pein! * Und nun: Noch schnell eine kleine Episode: Eine Jugenderinnerung (Aus unveröffentlichten Papieren.) Tragen manche Erinnerungen aus meiner Knabenzeit vergilbte oder verwischte Ränder— diese Erinnerung steht heute noch scharf und klar vor meinen Augen. Damals war ich etwa zehn Jahre alt. Meine Eltern wohnten draußen vor der Stadt, in einem weiträumigen Hause, das inmitten der Gärten und Felder lag. HinVom alten Bonn und von alten Bonnern Was unsere Urgroßväter vor hundert Jahren kauften Aus dem Inseratenteil des Vonner Wochenblattes, Wir haben hier kürzlich gezeigt, wie das Bonner Wochenblatt, der Vorläufer unseres heutigen GeneralAnzeigers, nicht nur im Textteil, sondern auch im Inseratenteil ein wirtschaftliches und kulturelles Spiegelbild jenes Alt=Bonn war, in dem unsere Urgroßväter lebten. Gerade die Dezember=Nummer des Bonner Wochenblatts von 1837 bietet eine Fülle von Beispielen dafür. Auch damals schon haben zahlreiche Bonner Geschäftsleute das Inserat benutzt, um werbend an die Oeffentlichkeit zu treten, neue Kunden zu gewinnen und den alten Kundenstamm laufend über ihre geschäftlichen Neuheiten oder besonders günstige Angebote zu unterrichten. Viele Bonner Geschäfte machten nicht nur bei besonderen Gelegenheiten durch Inserate auf sich aufmerksam— also etwa zu Weihnachten—, sondern inserierten das ganze Jahr über. Wir wiesen bereits darauf hin: auch schon vor hundert Jahren war dem klugen und erfolgreichen Geschäftsbesitzer das wichtige Werbegesetz bekannt, wonach in der Wiederholung die Wirkung liegt. Viele damals stadtbekannte Bonner Namen sind längst verklungen, andere wieder haben sich durch die vergangenen hundert Jahre bis auf den heutigen Tag einen guten Klang in der Geschäftswelt unserer Stadt erhalten. Und viele Dinge auch, die damals von Bonner Geschäftsleuten angeboten und von unseren Urgroßeltern zu Weihnachten gekauft und geschenkt wurden, sind heute aus der Reihe der weihnachtlichen Geschenkartikel verschwunden. Was wurde vor hundert Jahren nicht alles angepriesen und gekauft! Die Zeiten ändern sich. mit ihnen die Menschen und ihr Geschmad dem Vorläufer des Bonner General=Anzeigers Da lesen wir unter dem 22. Dezember 1837 etwa folgende Anzeige von Peter Hertel aus der Wenzelgasse Nr. 1070 im Bonner Wochenblatt: Zu Weihnachtsgeschenken ompflehlt sich Unterzeichneter mit einer großen Auswahl sertigor Stickereien der neuesten Art, so wie alle dazu sich eignenden Etui=Arbeiten, nebst Ofenschirmrahmen, Lichtschirmen und Büchergestellen; ferner mit einem vollständigen Assortiment von seitenen und baumwollenen Regenschirmen, solid, und zu äußerst billigen Preisen. Damals wie heute riefen sich auch die Bonner Kerzengeschäfte bei der Bürgerschaft zum bevorstehenden Weihnachtsfest in Erinnerung: Wittwe J. H. Lanser, Sternenstraße Nr. 300 empfiehlt ihr Lager von weißen und farbigen Weihnachtslichten in den verschiedensten Größen, sowie von gelben, weißen und bemalten Wachsstöcken in mannichfaltiger Form. Auch sind fortwährent bei ihr gelbe und weiße Kirchenlichte, in jeder Größe, Tafel=, Klavier= und Wagenlichte, sowohl in ausgezeichnet seiner, als auch in gewöhnlicher Qualität zu den billigsten Preisen vorräthig. Folgende Anzeige ist offenbar von einem Bonner aufgegeben worden, der zum Fest eine anscheinend besonders schöne Krippe aufgebaut hatte. Kurz und bündig macht er die Bonner Mitbürger in folgendem Inserat darauf aufmerksam: Auf der Kaserne in Nro 5 am Kölnthore ist von Weihnachten bis Lichtmesse eine recht schöne Krippe zu sehen. Für Süßigkeiten ist die Vorweihnachtszeit die rechte Zeit. Der Bonner Konditor Heinrich Laubinger zeigt im Bonner Wochenblatt von 1837 unter dem 22. Dezember an: Hiermit zeige ich ergebenst an, daß meine WeibnachtsWaaren, bestehend in vielerlei verschiedenen, größeren und kleineren, zu diesem Zeipunkt geeigneten Gegenständen, wie in vielen Torten des besten Consects, zum Behängen der Christbäume, und aue bisher beliebten Artikel meines Faches, zur geneigten Auswahl bei mir ausgestellt sind. Was vor hundert Jahren die Weihnachtsapfelsinen in Bonn kosteten, geht aus diesem Inserat hervor: Schöne süße Apfelsinen von 1 Sgr. bis 2 Sgr. per Stück empflehlt A. I. Schlösser, Markt Nr. 27. Unter dem Titel„Große Waaren=Ausstellung“ weist Franz Röttgen auf eine Auswahl der verschiedensten Dinge hin, und verweist auf sie als passende Weihnachtsgeschenke: Franz Röttgen beehrt sich, einem geehrten Publikum, hiermit ergebenst anzuzeigen, daß er zur bevorstebenden Weihnachten sein Lager von deutschen, französischen und englischen Galanterie= Quincailleric=, Parsumerie=, Putz=, Mode=, und Nürnberger Waaren neuerdings aufs vollständigste assortirt hat, und sich darunter besonders eine sehr große Auswahl ganz neuer, sehr lehrreicher Kinder=Spielwaaren, Bilderbücher, Gesellschaftsspiele, Näh=, Stick=, Schreib=, Zeichen=, Maler= und Schulgeräthschaften befinden, serner für Herren und Damen eine Menge ganz neuer zu Weihnachts= und Neujahrsgeschenken vorzüglich passender und zugleich nützlicher Gegenstände. Die Preise sint möglichst billig gestellt. Sämmtliche Waaren sind vom 14. bis 31. December ausgestellt und ladet verselbe.(da während diesen Tagen beim besten Willen keine Waaren zur Ansicht ausgegeben werden können) seine verehrten Gönner yiermit zur Gefälligen Ansicht und Auswahl ergevenst ein. Der Laden ist geheizt. Zwischendurch stößt man auch oft auf recht lustige Anzeigen, jedenfalls muten sie uns heute oft witzig an. Etwa die folgende: Verloren ein halb fertiges Mannshemd. Der Finder wird höflichst gebeten, dasselbe in der Expedition dieses Blattes abzugeben. Gegen Ende des Monats macht sich dann auch im Anzeigenteil des Bonner Wochenblattes 1837 Neujahr und Silvester bemerkbar. Die Königliche Regierung hält den Zeitpunkt für gegeben, im Hinblick auf die offenbar vor hundert Jahren viel geübte Schießerei in der Silvesternacht ein Verbot folgenden Wortlauts zu erlassen: Bekanntmachung der Königlichen Regierung. Infolge einer Verfügung des Königlichen Ministerit des Junern und der Polizei vom 19. d. M. wird hiermit das Schießen mit Feuer=Gewehr, sowie das Abbrennen von Feuerwerkeskörpern, Schwärmern, Raketen und dergleichen in der Nähe von Gebäuden, auf Straßen, Plätzen und anderen von Menschen besuchten Orten zu. allen Zeiten verboten und soll dasselbe auch dann, wann kein Schaden darurch geschehen, mit einer Polizeistrase von einem bis fünf Thlr. geahndet werden. Der damalige Bonner Oberbürgermeister Windeck erließ kurz vor Neujahr diese Bekanntmachung: Bekanntmachung. Das Verbot des Begehrens von Neujahrsgeschenten von Seiten der städtischen Unterangestellten, Nachtwächter, Thurmwächter und jedem Andern, auch von denen, welche unter dem Namen Zimmer= und Mauergesellen, Kaminseger, Kranenknechte, Schürger und Sackträger u. dergl. den Bürgern beschwerlich fallen, wird hiermit in Erinnerung gebracht. Die Polizeiagenten werden angewiesen, alle Zuwiterhandelnde als Bettler zur. Verantwortung zu ziehen. Auch Stellengesuche fehlen zum Jahresende nicht. Hier eine kleine Leseprobe, die zeigt, in welchem Stil sie damals abgefaßt wurden: Ein anständiges gebildetes Frauenzimmer, welches die nöthige Gewandtheit besitzt, wird als Ladengehülfinn gesucht. Von wem sagt die Exp. d. Bl. Aus solchen und ähnlichen Anzeigen entwickelte sich dann später die sogenannte Kleinanzeige. Im Bonner Wochenblatt von 1837 erschienen Anzeigen dieser Art nur gelegentlich zwischen anderen Inseraten.„Heute weist der General=Anzeiger Tag für Tag eine Fülle von Kleinanzeigen auf, besonders in seine:: Samstagsausgaben. Auch darin haben sich die Zeiten geändert. Mr 24. Dezember 1937 General=Anzeiger für Vonn und Amgegend! Vonner Nachrichten Ne. 16 025. ker dem Hause erstreckten sich umfangreiche Stallungen für Pferde, Kühe, Schafe, Schweine und Hühner. Der Besitzer des Hauses, ein kleiner, verwachsener Mann, betrieb eine größere Milch= und Landwirtschaft und beutete zudem eine Kiesgrube aus, die das ansehnliche Besitztum an der Rückseite abschloß. Meine Eltern bewohnten eine obere Etage dieses weißangestrichenen Hauses, das in meiner Erinnerung irgendwie einen Herrschaftscharakter trug und eine distanzerheischende Kühle ausströmte. Diese meine Auffassung mag wohl der Umstand bestärkt haben, daß das Haus von zwei Seiten von einem Vorgarten umgeben war, in denen im Sommer bis zum Herbst hinein hochstämmige und prachtvolle Rosen blühten, deren fremdländische Namen allein schon Respekt einflößten. Was mir jedoch als Kind am meisten imponierte, war eine breite Freitreppe, die zum Haupteingang führte. Diese Treppe war von einer Ballustrade umgeben und mündete in einen Vorplatz, den kunstvoll geschnittene Buchsbeete zierten, und in deren Mitte ein kleiner Springbrunnen eine klingende Melodie gab. Diesen Eingang durften wir Kinder nur an Sonnund Festtagen oder sonstwie besonderen Gelegenheiten benutzen, während uns der Alltag den Weg ins Haus durch einen zweiten, nach rückwärts gelegenen Eingang wies. Im Flur des Haupteingangs war eine stete Dämmerung, matt durchleuchtet nur vom Schein des bunten Oberlichts an der geschnörkelten Haustür. Noch heute verspüre ich den eigenartigen Reiz, wenn mein Schritt durch den breiten, nach Art eines Schachbrettes in Marmor getäfelten Flur hallte. Wie denn überhaupt das ganze Haus, soweit nicht unser Etagenbereich in Frage kam, in meinen Augen vom Schleier eines Geheimnisses umhüllt war. in dessen Mittelpunkt die Frau des Besitzers stand. Denn sie war es, die mit unsichtbarer Hand das gesamte Hauswesen sowie die Ackerund Milchwirtschaft dirigierte und vor deren bestimmtem Wesen sich jedermann beugte. Die hochgewachsene Frau war stets sorgfältig, ja mit gepflegtem Geschmack gekleidet, was in ihrer bäuerlichen Umgebung doppelt ins Auge fiel. Ansehnlich und hochgewachsen, trug sie das dunkle Haar zu beiden Seiten gescheitelt, an ihren Ohren pendelten große goldene Ohrgehänge. Was ihrem Gesicht einen stolzen, ja herrischen Ausdruck gab, waren die Augen, die schwarz und ernst, beinahe finster umherblickten und deren Schärfe nichts entging. Ich habe die Frau nie lachen gesehen und hatte schon als Kind das dunkle Gefühl, daß es mit dieser Frau etwas Besonderes sein müsse, weil ich ihre stolze herrische Erscheinung mit ihrem Manne und ihrer Umgebung nicht in Einklang zu bringen vermochte. Draußen auf dem Hof, in den Ställen, auf den Feldern sah ich sie nie. Ihr Bereich war das Haus und nur bei den Mahlzeiten, die gemeinsam mit den Mägden und Knechten in der Gesindestube eingenommen wurden, war ihr Platz am Kopfende der großen Tafel. Dort betete sie hochaufgerichtet, indessen die anderen gebeugt über den Tisch saßen, mit lauter, strenger Stimme das Tischgebet vor. Meist saß sie in„ihrem“ Zimmer am Schreibpult, schrieb, rechnete oder hantierte mit Büchern. Mit diesem Zimmer hatte es seine eigene Bewandtnis. Nie durfte jemand zu ihr herein; mußte sie eine Magd, ein Knecht oder wer es auch sein mochte sprechen, so wurde an die Tür geklopft und nach einer Weile trat die Frau heraus und das Notwendige wurde kurz im Flur oder in einem nebenangelegenen kleinen Zimmer erledigt. Auf mich wirkte die ernste Frau lähmend, je beunrühigend. Sprang ich singend ins Haus, so verstummte ich, wie auf einer bösen Tat ertappt, und scheu schlich ich die Treppe hinauf. Hatte ich, was hier und da vorkam, von meiner Mutter eine Bestellung unten abzugeben, Milch zu holen oder dergleichen, so überfiel mich schon auf der Treppe Herzklopfen, das erst schwand, wenn ich die gute, stets zu Spässen aufgelegte behäbige Altmagd antraf. Aber auch dann dauerte es mir zu lange, bis ich die Klinke wieder in der Hand hatte, immer fürchtend, die Frau mit dem finsteren Blick möchte mich überraschen. Und doch, trotz dieser bänglichen Scheu, ja unbestimmten Furcht, die ich der Frau gegenüber hegte, war in meinem Herzen irgend ein Winkel, in dem sich Respekt und eine erwartungsvolle Neugier ansammelte, hinter das Wesen dieser seltsamen Frau zu kommen, die so wenig sprach und der doch jedermann willenlos und strickte, gehorchte. Ja, es war so, daß ich selbst in der Schule plötzlich die schwarzgekleidete Frau mit dem goldenen Ohrgehänge vor mir sah und ihre ernsten Augen auf mich gerichtet fühlte. Doch sprach ich mit niemanden über das, was mich bewegte, selbst nicht mit meinen Geschwistern, denen die Frau anscheinend keine Geheimnisse aufgab. So hielt ich also mein„Geheimnis“, wie ich es in meinen Selbstgesprächen nannte, verschlossen in mir. * Es war im Winter, vor Weihnachten und sehr kalt. Draußen lag hoher Schnee. Der Abend kam früh und der Himmel war über den Kreuzberg hin sanft gerötet.„Das Christkindchen backt!“ hatte meine Mutter gesagt und um dieses„Backen" besser beobachten zu können, ging ich hinunter über den Hof, durch die dampfenden, warmen Kuh= und Schweineställe zur Scheune, die von einer stillen Wiese, die jetzt tief im Schnea lag, umgeben war. Ich kletterte die Leitersprossen empor und machte es mir in dem bis zur Decke hochgestapelten Heu bequem. Von dort aus hatte ich durch ein Fenster einen weiten Ausblick über das verschneite Land. Die goldumränderten Wolken wurden immer glühender, purpurner und in dem seltsam geformten Wolkengebilde glaubte ich vas Christkind zu erkennen, das an einem großen Backofen stand und mit einer langen Stange Riesenbleche voll Kuchen einschob. Um das Christkind aber flatterten kleine Engel mit merkwürdig geformten Flügeln, so wie sie auf einem Bilde zu sehen waren, das im Schlafzimmer meiner Eltern hing und von dem ich mittlerweile weiß, daß es ein Steinstich nach Stephan Lochners Kölner Altarbild ist. Damals wußte ich es nicht und die merkwürdigen Engel ohne Leiber und Füße haben mir damals manches Kopfzerbrechen gemacht. Es war wundersam still um mich her. Die vielen Spinnweben und die zum Trocknen an der Decke aufgehängten Schaffelle schwankten im Winde und von gesehen hast, dann ist es auch so. Wenn der Mensch glauben kann(sie betonte das Wort), ist er glücklich. Du mußt immer glauben, mein Junge, hörst du. Immer glauben!“ Ich wußte nicht, was ich darauf antworten sollte, aber es war mir so, als fühlte ich durch die Worte hindurch einen Schmerz, eine Resignation, deren Grund ich aber damals nicht erfaßte.„Und nun komm! Du wirst schon gesucht. Deine Mutter ist in Unruhe und fragt nach dir. Aber ich wußte, wo du warst. Ich habe dich schon so oft in der Scheune gesehen, wenn ich auch nichts gesagt habe“, hörte ich jetzt die Frau sagen. Ich befand mich in einer merkwürdigen Gefühlsverfassung. Mein Respekt vor dieser Frau wuchs, gleichzeitig aber brach in mir mit jähem Ruck meine Scheu, und ehe ich die Frage überlegt, entfuhr es mir:„Warum machst du immer so böse Augen?“—„Böse Augen?“ fragte sie gedehnt, und es war mir, als stutze sie zunächst und husche dann ein wehes, unmerkliches Lächeln über ihr Gesicht.„Dummer Junge, hab ich denn so böse Augen?“. Und, indem sie die Laterne wieder vom Boden hob, sagte sie:„Komm! Du erkältest dich!“; sie einges Von Karl Gabriel Pfeil! Was schwillt ein silbernes Getön? Was blitzt herab von Himmelshöhn? Zerrissen scheint die Wölbung ganz, Und alle Welt ertrinkt im Glanz.— Aus sanftem Schlummer schrickt der Hirt, Und wie von selinem Traum verwirrt Wehrt er dem Trug vor Blick und Stirn Mit zager Hand. Doch wie vom Firn Schneeweiß strahlt ihn ein Leuchten an Ganz nahe jetzt. Und sieh, ein Mann, Ein Jüngling, wie ein Gott so klar, Naht funkelnd der verstörten Schar. „Wohlauf, Gesellen, fürcht' euch nit! Ich bring gar gute Botschaft mit! Wohl große Freude tu ich kund Euch und dem ganzen Erdenrund! Geboren ist zu dieser Frist, Der aller Welt ein Heiland ist Und sie befreit von Tod und Fluch. In armer Windeln rauhem Tuch, In einer Krippen findet ihr Das Gotteskind, nicht fern von hier." Und da sie noch von Staunen schwer, Umblendet sie des Himmels Heer, Und Jubel schwillet wie ein Chor Aus der entbrannten Nacht hervor; „Lob über allem Lob und Preis Gott in der Höh'! Auf sein Geheiß Ein Wohlgefallen groß und klein, Die guten Willens mögen sein!“-Das Wunder lischt. Das weite Rund Liegt friedlich wie zur ersten Stund'. Man höret nur des Viehs Geschnauf. Die Männer drängen sich zuhauf, Im Herzen loht der Wonne Glut: „Ziehn eilends wir, in Himmels Hut, Gen Bethlehem, bevor es tagt, Wie's uns der Bote hehr gesagt.“— Sie wandern fort mit rüstigem Schritt, Und Hund und Lämmlein trotten mit. den Kuhställen her hörte ich das leise Geklirr der Ketten. Ich hätte immer so liegen können in diesem herbduftenden Heu, das mich warm umschloß wie eine Daunendecke. Eben dachte ich darüber nach, ob das Christkind, das fortwährend seine Gestalt wechselte, auch zu uns den Weg finden würde, da ja doch mein Vater mit ernster Miene verkündet hatte, daß das Christkind in diesem Jahr arm, sehr arm sei, wobei er die Betonung auf das Wort„sehr“ legte, da hörte ich, wie das Scheunentor geöffnet wurde. Ich dachte, es sei irgend ein Knecht oder eine Kuhmagd und blieb ruhig liegen. Da ich aber jetzt eine dunkle Frauengestalt erkannte, die mit einer brennenden Laterne durch die Scheune ging, vermeinte ich, meine Lieblingsmagd, von uns Kindern nur„Tant Liß“ genannt, zu erkennen, und ich rief deshalb scherzend fragend von meiner hohen Warte hinab:„Tant Liß, wo bin ich?“ Ein tiefer Schreck aber fuhr in mich hinein, als ich nicht den behaglichen Tonfall der Altmagd, sondern die strenge Stimme der Hausfrau erkannte, die mir zurief: „Was machst du da oben? Komm sofort herunter!“ Daß die Frau mich sofort erkannt und mein, wie mir schien, unauffindbares Versteck erraten hatte, vermehrte meine Angst. Trotzdem wühlte ich mich aus dem Heu heraus und kletterte zaghaft, Sprosse für Sprosse die eingebaute Leiter hinab. Und stand nun wie ein armer Sünder vor der Frau, die mir mit der Laterne ins Gesicht leuchtete. „Bist du allein, oder ist noch jemand oben?“ fragte sie. Ich verstand die Frage nicht. Und da die Frau abermals fragte und ich jetzt Antwort gab, fragte sie weiter: „Was hast du da oben gemacht?“ Die Fragen erschienen mir seltsam, da ich es für die natürlichste Sache der Welt angesehen hatte, wie so oft schon, auch diesmal da oben zu liegen und mir schöne Dinge auszudenken. Da die Frau abermals, doch diesmal dringender in mich drang und dabei ihre Hand auf meine Schulter legte und mich mit strengem Blick ansah, erzählte ich, immer noch umwogt von Schreckgefühl, daß ich da oben besser das Christkind habe backen sehen können. „Ist das auch wahr?“ fragte sie. And nun, um einmal meine Angst vor dieser Frau zu betäuben und zum anderen den Wahrheitsbeweis zu erbringen, erzählte ich in überstürzter Sprechweise, was alles ich im roten Himmel gesehen und gehört hatte. Ruhig, mit keinem Wort mich unterbrechend, hörte die Frau meinem Bericht zu. Dann strich sie mit der Hand über mein verwühltes Haar und mit einer mir unbekannten Stimme sagte sie:„Wenn du das alles so faßte meine Hand und wir gingen ohne Wort ins Haus. Vor ihrer Tür wollte ich wit hastigen Sprüngen die Treppe hinauf, aber die Frau, indem sie durch das Treppenhaus rief„Der Junge ist hier", nahm meine Hand und führte mich in ihr Zimmen. Da stand ich nun und neugierig, mit klopfenden Schläfen, auf allerlei Geheimnisse gefaßt, sah ich mich im Zimmer um. Ich war enttäuscht, denn diesen Raum bot keinerlei Ueberraschungen. Ein papierbedeckter Tisch, Schränke, ein blaues Sofa, Stühle, ein Ofen, Teppiche, Bilder— das war nicht, was ich erwartet hatte. Und diese Enttäuschung muß wohl in meinem Gesicht gestanden haben, denn ich hörte die Frage:„Es gefällt dir wohl nicht bei min?“—„Ja doch, nein, aber ich habe es mir anders gedacht!“ stotterte ich.„Wie denn?“ fragte sie. Das konnte ich wiederum nicht sagen und so beschrünkte ich mich darauf, zu antworten:„Anders!“ Die Frau holte jetzt ein Glasgefäß und gab mir eine Hand voll blau= und rotumsponnener„Seidenbonbons“, ließ mich niedersitzen und sprach mit leisen, gütigen Worten auf mich ein. Was sie mir sagte, ist mir im Wortlaut nicht mehr gegenwärtig, soviel aber ist in meiner Evinnerung, daß sie mir auszureden versuchte, daß sie nicht„böse“ sei, nur„ernst“ und daß man manchmal ein ernstes Gesicht machen müsse, um platte Neugier fernzuhalten; um das Herz nicht zu zeigen. Und nun ging sie an einen Schrank, holte eine Kassette hervov und entnahm ihn eine Photographie, darauf ein Knabe zu sehen war, der ungefähr in meinem Alter sein mochte.„Siehst du“, sagte sie, und ihre Stimme zitterte,„ich habe auch mal einen Jungen gehabt. Aber das ist schon lange her. Er ist mit 10 Jahren gestorben. Das Christkind hat ihn mit in den Himmel genommen.“ Was vermag ein neun= bis zehnjähriger Junge auf solche Wonte zu sagen? Ich fühlte nur, wie alle Rätsel und Geheimnisse, die ich um diese Frau gedichtet, sich entwirrten und zwar auf eine so einfache und natürliche Art, daß ich mich darüber nicht mal verwunderte und die Frau mir jetzt wie jede andere Frau erschien. Der dunkle Schleien, den meine Knabenphantasie um die Frau gesponnen, zerriß mit jähem Ruck. So wußte ich nichts anderes zu tun, als der Frau, die jetzt leise vor'sich hinweinte, auf die Schulter zu klopfen und ungeschickt zu streicheln. Zu sprechen vermochte ich nicht. Mir war es, als sei ich plötzlich um Jahre gealtort. Das Verhältnis hatte sich verschoben. Erst wan die Frau hoch über mir, als eine Gestalt, vor deven Wesen ich Angst und Respekt verspürte, und nun war ich es,(so wollte es mir erscheinen), der hellsichtig eine arme weinende Frau sah, der ich Trost zusprechen mußte, aber die Worte nicht fand. Das fühlte wohl auch die Weinende, denn sie erhob sich, schloß das Bild in die Kassette und holte eine Holzschachtel aus dem Schrank hewvor.„Da nimm das, es ist eine Eisenbahn. Das Christkind wollte sie meinem Jungen zu Weihnachten schenken. Jetzt schenkt er die Eisenbahn dir.“ Da die Frau mir die Hemrlichkeit zeigte, war ich wieder der Knabe, dem unverhofft das Glück in den Schoßz fällt. Mit freudiger Hast, als könne das Wundenwerk wieder in Nichts zerrinnen, nahm ich die Eisenbahn fest in meine Knabenfäuste und stümmte ohne Gruß und Dank mit lauten Freudenschreien:„Et Chreßkindche hätt me en Isebahn geschenk“, zus elterlichen Wohnung hinauf. * Jahre sind inzwischen darüber hinweggegangen. Man ist älter geworden und manches, was ich ehedem nicht verstand, hat das Leben mir mittlerweile(oft auf schmerzhafte Art) verständlich gemacht. Eine Lehre aber hat mir diese Jugenderinnerung gebracht: die Menschen nicht nach ihrem Aussehen, nach ihrem Kleid, sondern nach ihrem Herzen, nach ihrer Gesinnung zu beurteilen. Und nun ein friedenvolles, ein schönes Weihnachtsfest! Ihe Grünspan Volksweihnacht der R5DAB. für die Notleidenden und Kinder Auch in diesem Jahr hat, wie allenthalben im Reich, die Partei in allen Ortsgruppen unseres Kreises Weihnachtsbescherungen für die Kinder der von der NSV. betreuten Volksgenossen und für Bedürftige veranstaltet. In Stadt und Land waren gestern die Säle wethnachtlich geschmückt und aus Tausenden von Kinderaugen leuchtete den Männern und Frauen der Bewegung, die als Helfer bei diesen Feiern mitwirkten, tiefer Dank entgegen. Als Vertreter der Kreisleitung nahmen die Kreisamtsleiter an den Feierstunden teil. Unter dem brennenden Lichterbaum erklangen die altvertrauten Weihnachtsweisen. In den Ansprachen wurde der Sinn natur= und volksverbundener deutscher Weihnacht in zu Herzen gehender Weise dargestellt. Wiederum zeigte sich, wie unsere von Jahr zu Jahr erstarkende Volksgemeinschaft ihren ärmsten Mitgliedern durch die Tat beweist, daß in dieser Gemeinschaft einer für den andern eintritt. Hier ist praktisches Christentum in schönster Weise zur Wirklichkeit geworden. Weihnachtsseiern beim III. Ins.=Agt. 77 Der 21. Dezember stand beim III./J. R. 77 im Zeichen der Weihnacht. Zunächst hatte das Bataillon in den Frühnachmittagsstunden die von ihm dauernd betreuten 27 Kinder aus dem Winterhilfswerk der Wehrmacht in die festlich geschmückten Räume der Stabsunterkunft, Koblenzer Straße 81, geladen. Dem Essen der Kinder schloß sich eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier an. Reichlich war der Kuchentisch für die Kinder gedeckt, es war eine Freude zu sehen, wie die Kleinen„einhauten“ und der Schokolade zusprachen. Den Höhepunkt der Feier bildete das Erscheinen des Weihnachtsmannes mit Hans Muff. Wie glänzten da hell die Kinderaugen, besonders als sie eine große Tüte mit Leckereien erhielten. Auch in dieser Weihnachtsfeier zeigte sich die enge Verbundenheit des Bataillons mit der Bevölkerung. Nachmittags versammelten sich die Angestellten, Arbeiter, Offiziere und Abordnungen der Soldaten des Bataillons mit ihren Frauen und Kindern zu einer Feier im festlich geschmückten großen Kantinenraum des Bataillons. Zu ihrer besonderen Freude nahm der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Fischer, an der Feier teil. Er hielt eine Ansprache, aus der deutlich herausklang, wie eng er sich mit der Betriebsgemeinschaft seines Vataillons verbunden fühlt. Dem Küchen und Schokoladengetränk wurde eifrig zugesprochen, die männlichen Teilnehmer sorgten dafür, daß keine Biermarke verfiel. Auch in dieser Feier bildete das Erscheinen des Weihnachtsmannes und des Hans Muff den Höhepunkt. Der Bitte des Weihnachtsmannes an die Kinder, zu ihm zu kommen, wurde im Eiltempo entsprochen. Aber der Weihnachtsmann wußte über alle gut Bescheid und erteilte manche Ermahnung und Belehrung. Doch hatte er für jedes Kind auch wieder eine gefüllte Tüte. Die Feier wurde umrahmt von Vorträgen von Mitgliedern des Bataillons=Musikkorps. Arbeitslosmeldung während der Feiertage Das Arbeitsamt Bonn teilt mit: Arbeitskräfte, die unmittelbar vor den Feiertagen arbeitslos werden, sich also am Samstag, 25. Dezember, und Samstag, 1. Januar, nicht anmelden können, können an den genannten Tagen ihre Arbeitslosmeldung beim Arbeitsamt Bonn, den Nebenstellen Godesberg, Beuel und Bornheim schriftlich vornehmen. Diese schriftliche Meldung wird anerkannt, wenn unmittelbar am darauf folgenden Wochentage die persönliche Meldung erfolgt. 000 Kno FNnn iegnn- S n n Bonner Nachrichten 24. Dezember 1937 Kleiner Bonner Stadtsbieger Die Saststkttenpreise zu Slrester In einem Schreiben an die Wirtschaftsgruppe„Gaststätten und Beherbergungsgewerbe“ teilt der Reichskommissar für die Preisbildung mit, daß die vorjährige Regelung der Preise zu Silvester auch für die Jahreswende 1937/38 gilt. Im Vorjahr hatte der Reichskommissar eine Ausnahmeregelung erlassen. Dem Schankgewerbe wurde gestattet, die Preise am Silvesterabend dann zu erhöhen, wenn die Preiserhöhungen durch einen besonderen Aufwand an diesem Abend bedingt waren. Die Preiserhöhung durfte nur im Verhältnis zu den wirklich entstandenen Unkosten erfolgen. Der Mehraufwand in den einzelnen Gaststätten sollte dabei so gehalten werden, daß eine unnötige Verteuerung nicht eintrat. Spätestens am 1. Januar zur Mittagszeit müßten die Preise auf den früheren Preisstand wieder zurückgeführt werden. * Das Preisausschreiben des Vonner Einzelhandels für die besten Kurzverse, die auf den Vorteil des Früheinkaufs hinweisen sollten, hatte 1800 Einsendungen zu verzeichnen. Den ersten Preis erhielt der Vers„Schnell und gut hast Du gefunden.— Was früh gekauft in stillen Stunden", Preisträger: Bernhard Niederquell, Honnef. Hotel Jagdhaus zum Schmelztal. 2. Preis: Frl. Caroline Berschin, Alfter. 3. Preis: August Dederich. An der Windmühle 3/5. 4. Preis: Bernd Demme, Lisztstraße 15. 5. Preis: Kurt Steffen, Meckenheimer Allee 94. Je einen Gutschein erhielten die Preisträger Erich Rottenbach, Kirschallee 33, Alois Schädle, Franziskanerstraße 5; Mechthild Kowaters, Weberstraße 27; Frau Cilia Fox, Haagerweg 27; Ad. Dumont, Buschdorf; Emmy Graßhäuser, Lessingstraße 43; Franz Schwarz, Gangolfstraße 8; Agnes Krämer, Kronprinzenstraße 39; Emma Peters, Lessingstraße 18; Hilde Pertzborn, Lisztstraße 6. * Valettmeister a. D. Sottfried Weißkirchen f Im Alter von 72 Jahren verstarb am Mittwoch nach langem, schwerem Leiden Balettmeister a. D. Gottfried Weißkirchen. Er war in früheren Jahren Balettmeister am Bonner und am Koblenzer Stadttheater. Die Bonner Sängerschaft verliert in ihm einen Sangesbruder, der vielen Bonner Gesangvereinen als eifriges Mitglied angehörte. Außerdem ist Balettmeister Weißkirchen bei zahlreichen Gelegenheiten als Leiter von Festlichkeiten bekannt geworden. * Vonn im Rundfunk Am Sonntag(zweiter Wethnachtstag), nachmittags 18 Uhr, bringt der Reichssender Hamdurg die Ur aufführung des Hörspiels„Der Tannenbaum“, Weibnachtsspiel aus ernster Zeit der Bonnar Schriftstellerin Ella Geil=Sonnet. Das Spiel behandelt ein Erlebnis der Autorin in russischer Gesangenschaft während des Weltkriegs. 5006 Kinder wurden beschert Weihnachtoseiern der RSV. im Kreise Vonn 5000 Kinderherzen des Kreises Bonn schlugen in den letzten Tagen in freudiger Erwartung der Stunde entgegen, in der sie vor die gedeckten Tische treten konnten, die ihnen die NSV. gedeckt hatte. Dann war gestern endlich der große Augenblick gekommen. Mit den Eltern eilten die Kinder in die fünf größten Säle Bonns und seiner Vororte, in denen die fünf Ortsgruppen die Feierstunden vorbereitet hatten. Weihnachtlich waren die Säle geschmückt; strahlende Christbäume lenkten die Blicke auf sich, die gedeckten Tasche luden zu einer Stärkung mit Schokolade, Milch, Kuchen und Gebäck ein. Meist nahmen die Ortsgruppenleiter der Partei an den Feierstunden teil. Der Kreisleiter wohnte der Bescherung der Ortsgruppe Bonn=Nord in der Beethovenhalle bei, wo auch die Kreisstabskapelle sich eingefunden hatte. Die NSV.=Ortogruppen=Amtsleiter fanden bei den einzelnen Feiern herzliche Worte an die kleinen Gäste und ihre Eltern, in denen sie auf die Bedeutung des Weihnachtsfestes hinwiesen und an den Mann erinnerten, der die Deutschen wieder in die glückliche Lage versetzt habe, ihr ureigenstes Fest in Ruhe und Frieden feiern zu können. Gemeinsam gesungene Weihnachtslieder, Märchenspiele, Gedichtvorträge wechselten einander ab, die größte Spannung und Freude löste aber das Erscheinen des Weihnachtsmannes aus, der in Begleitung seines getreuen Hans Muff den Kindern nützliche und leckere Dinge brachte und auch ein herzliches Wort des Dankes an die vielen Helfer und Helferinnen der NSV. fand. In einigen Ortsgruppen hatte man die Feststunde so gelegt, daß auch die durch Rundfunk übertragene Rede von Reichsminister Dr. Goebbels mitangehört werden konnte. Vielfach schloß sich der Feier der Kinder in den Nachmittagsstunden abends eine Feier der Großen an, die gleichfalls von der in den Weihnachtstagen besonders engen Verbundenheit aller Volksgenossen zeugte. Fehlende Steuerkarten müssen angefordert werden! Aufgrund der Unterlagen der Personenstandsaufnahme wurden für alle am 11. Oktober 1937 achtzehn Jahre alten Personen, soweit sie sich in einem Arbeitnehmerverhältnis befanden, Steuerkarten für 1938 ausgesertigt und durch städtische Boten den einzelnen Steuerpflichtigen zugestellt. Die Zustellung ist restlos durchgeführt, sodaß alle die Personen, die eine Steuerkarte benötigen und noch keine erhalten haben, sie im Stadthaus, Bottlerplatz, Zimmer 18, beantragen müssen. Bei dieser Stelle werden auch die erforderlichen Berichtigungen im Personenstand vorgenommen. Einwendungen gegen die Höhe der auf der Steuerkarte angeforderten Bürgersteuer sind an das städtische Steueramt im Stadthaus, Bottlerplatz, Zimmer 19 und 23, zu richten. Es wird darauf hingewiesen, daß die Steuerkarten sofort dem Arbeitgeber abzugeben sint, da dieser andernfalls verpflichtet ist, von dem einzelnen Steuerpflichtigen eine höhere Lohnsteuer einzubehalten. Personen, die am 11. Oktober 1937 noch ohne Arbeit waren und im Laufe des Kalenderjahres 1938 in Stellung kommen sollten, müssen ihre Steuerkarten in Zimmer 18 des Stadthauses abholen. Aleenszen Verienung zum Wechnächts= und Keasahrssest Der Regierungspräsident teilt mit:„Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Göring, hat durch Anordnung vom 3. Dezemher 1937 zur Beseitigung sozialer Härten, die in den früheren Jahren für den überwiegenden Teil der in gewerblichen Betrieben arbeitenden Volksgenossen durch den Lohnausfall an Wochenfeiertagen entstanden waren, die Zahlung des Lohnes für die an Samstagen betriebsübliche Arbeitszeit für den 1. Weihnachtsfeiertag(25. Dezember) und den Neujahrstag(1. Januar) angeordnet. Wie der Reichs= und Preußische Arbeitsminister hierzu noch ausdrücklich feststellt, ist infolgedessen ein Ausgleich der an diesen beiden Wochenfeiertagen ausfallenden Arbeitszeit durch Leistung zuschlagsfreier Mehrarbeit unzulässig. Eine Schließung der Betriebe von Weihnachten bis Neujahr zwecks Gewährung einer längeren Freizeit zur Erholung und Ausspannung der Gefolgschaftsmitglieder wird bei der Lage des diesjährigen Weihnachtsfestes in den meisten Fällen nicht in Betracht kommen. Von der allgemeinen Zulassung eines über die wochengrenze des§ 4 der Arbeitszeitordnung hinausgehenden Ausgleichszeitraumes ist daher in diesem Jahre abgesehen worden. Die Gewerbeaussichtsämter können jedoch einzelnen Firmen auf Antrag genehmigen, daß sie die zwischen Weihnachten und Neujahr ganz oder teilweise ausfallende werktägliche Arbeitszeit in einem auf höchstens 8 Wochen festzusetzenden Zeitraum durch Vor= und Nacharbeit ausgleichen dürfen; Voraussetzung hierfür ist aber, daß die anderweitige Verteilung der Arbeitszeit überwiegend im Interesse der Gefolgschaftsmitglieder erfolgt. Einschließlich der Vor= und Nacharbeit soll die reine Arbeitszeit zehn Stunden täglich nicht überschreiten; stößt der Ausgleich in diesen Grenzen auf Schwierigkeiten, so können die Gewerbeaufsichtsämter auch Sonntagsarbeit zulassen. Für die zum Zwecke des Arbeitszeitausgleiches geleisteten Ueberstunden ist keine Mehrarbeitsvergütung zu zahlen, wenn nicht durch Tarifordnung, Betriebsordnung oder Einzelabrede ausdrücklich eine andere Regelung getroffen ist.“ Ein aller Vonner erzühlt! Die Weihnachtstage Aus den Jugenderinnerungen Paul Kaufmanns „Mein rheinisches Bilderbuch“(Verlag J. A. Stargardt. Berlin) bringen wir eine Weihnachtsschilderung, die unsere Leser interessieren dürfte: Endlich war der ungeduldig erwartete Vorabend von Weihnachten gekommen. Wir zogen am Nach“ mittage zu Tante Gustchen, bei der wir mit Bonner Spekulatius, Kölner Moppen, Aachener Printen und anderen rheinischen Süßigkeiten beschert wurden. Am besten schmeckten uns die von der Tante selbst zubereiteten„Hobelspäne“. Es waren längliche, mit einer Masse aus Zucker und Zitronensaft bestrichene Oblaten. Sie hätten einmal unserem Glauben an das Christkind verhängnisvoll werden können. Auf dem himmlischen Gebäck fanden wir nämlich Tabakkörner. Das war verdächtig, weil solche auch die Tante in ihre„kurfürstliche Nase" steckte. Sie beruhigte uns damit, daß wohl ein älterer schnupfender Engel das Christkind bei der Weihnachtsarbeit unterstützt hätte. Wir durften es uns dann bequem machen, während die Tante Weihnachtsgeschichten vorlas. War es dunkel geworden, so holte uns der Vater mit einem Wagen zur Fahrt nach dem städtischen Irrenhaus ab. Es lag„Auf der Höhe“, an der großen Landstraße von Bonn nach Köln, in der Nähe des alten Hochgerichts und des Leprosenhauses, in dem einst die an der Miselsucht, dem Aussatz, Leidenden untergebracht waren. In der Anstalt empfing uns der städtische Beigeordnete Eller. Mit dem Vater verteilte er bei der Weihnachtsbescherung Geschenke an die armen Kranken. Wenn wir von der Höhe stillvergnügt heimfuhren, brannten in der Stadt schon viele Weihnachtsbäume, die wir gewissenhaft zählten. Jetzt waren wir sicher, daß der Heilige Christ die Bonner Kinder nicht vergessen hatte. Die Bescherung unter dem leuchtenden Christbaum war in den Rheinlanden erst seit ihrer Vereinigung mit Preußen langsam heimisch geworden. Die weihnachtlich geschmückte Tanne ist zuerst 1820 in Trier nachweisbar. Im Elsaß wird sie aber bereits 1520 erwähnt. Heute zählt man in Deutschland mindestens 10 Millionen Weihnachtsbäume. Bei meinen Großeltern in Köln wurden die Gaben noch am St. Nikolaustage verteilt. Das alte Herkommen lebte später in den Figuren des Weihnachtsgebäcks fort. Bei der Nachbarin sah ich auch zum ersten Mal einen Adventskranz aus Immergrün, geschmückt mit messianischen Weissagungen und vier Wachslichtlein, die man nacheinander an den Adventssonntagen anzündete. Dieser vergessene alte Brauch hat später am Rhein wieder Aufnahme gefunden. Neben dem Christbaum behauptete die durch St. Franziskus von Assisis Weihnachtsfeier im Walde von Greccio volkstümlich gewordene Krippe ihr Recht. Sie wurde auch bei uns in künstlerisch wohl zusagender Form aufgebaut. Denn die Eltern, deren Andenken ich dafür heute noch segne, legten Wert darauf. daß die religiöse Bedeutung des Festes nicht zu kurz käme, die Weihnacht nicht nur ein schnell verwehendes lyrisches Erleben bliebe. Sobald die Glocken der Münsterkirche in prächtigem Dreiklang das Weihnachtsfest einläuteten, knieten wir vor der Krippe nieder. Die Mutter las dann aus dem Lukas=Evangelium den von unvergänglichem Duft geheimnisvollster zartester Schönheit erfüllten Bericht über die Geburt des Weltheilandes. Franz Grubers Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“, das im Schulhause zu Oberndorf bei Salzburg am Weihnachtsabend 1818 geboren, später durch Tiroler Sänger in die weite Welt hinausgetragen wurde, ist am Rhein in meiner Jugend noch nicht allgemein verbreitet gewesen. Wir sangen an der Krippe„Als ich bei meinen Schafen wacht', ein Engel frohe Botschaft bracht', dess’ bin ich froh, benedicamus domino“ oder„Es ist ein' Ros' entsprungen“, das rheinischer Herkunft ist und im Speyerschen Gesangbuch 1599 zum ersten Mal gedruckt wurde. Diese beiden Weihnachtslieder zählen zu den zartesten und zugleich tiefsten Zeugnissen christlich deutscher Kultur. Als ich vier Jahre alt war, beschenkte mich das Christkind mit einem Schaukelpferd, Husarenmütze und Säbel. Das ist meine früheste Erinnerung an den Zauber der fröhlichen, seligen, gnadenbringenden Weihnachtszeit. Einige Jahre später wurde ich durch ein Kölner Puppentheater überrascht. Mit einer herzhaften Prügelei der Puppen pflegten die Aufführungen erbaulich zu schließen. Am ersten Weihnachtstage wohnten wir schon zeitig dem Gottesdienst in der Kapelle des katholischen Waisenhauses bei. Der Freund der Familie, Professor Dieringer, las die drei Weihnachtsmessen. Die lange Trennung von den neuen Spielsachen war eine rechte Geduldsprobe. Für diese entschädigte aber der mit Zitronat, Rosinen und Mandeln gespickte Weihnachtsstollen, der unser bei der Heimkehr auf dem Frühstückstisch wartete. Dem Christfest folgen drei Gedenktage, an welchen sich der Erzmärtyrer St. Stephanus, der Lieblingsjünger St. Johannes und die auf Herodes' Befehl in Bethlehem ermordeten Knäblein um die Krippe vereinigen. Gemütreiche deutsche Art hat den„Tag der unschuldigen Kinder“ mit mancherlei hübschen Gebräuchen gefeiert, deren eigenartigster in alter Zeit die Knabenbischofsweihe gewesen ist. Noch bis in das 18. Jahrhundert erhielt sich am Rhein die Sitte, aus der Mitte der Kinder zum 28. Dezember einen am Gottesdienst teilnehmenden„Kinderbischof“ zu wählen, der im festlichen Ornat seines Amtes waltete. Wir führten am Tag der unschuldigen Kinder zu Hause das Regiment, durften den Küchenzettel bestimmen und die sonst so streng beobachteten Gesetze über Anstand und Sitte bei Tisch ungestraft übertreten. Rentenzahlung bei der Post Die Militärrenten für Januar 1938 werden Mitthoch, 29., die Invaliden= und Unfallrenten Donnerstag, 30. Dezember, gezahlt. Die Quittungen über Invalidenund Unfall=Renten müssen amtlich beglaubigt sein. Herzlichen Glückwunsch! Frau Gottfried Limbach, Sybilla geb. Schmitz, wird am zweiten Weihnachtstag 81 Jahre alt. Die Greisin, die zwei Söhne dem Vaterland opferte, verbringt ihren Lebensabent im Heim ihrer Schwiegertochter Bonn, Römerstraße 2. Frau Wwe. Anton Freiberg, Kessenich, Markusstr. 60, begeht am 28. Dezember ihren 85. Geburtstag. Bonner Stadttheater Am Freitag(Heiligabend) und am 1. Weihnachtstage bleibt das Theater geschlossen! Sonntag(2. Weihnachtstag) gelangt am Nachmittag das Märchen„Schneewittchen" zur Wiederholung. Abends geht William Shakespeare's Lustspiel„Ein Sommemachtstraum“ in Szene. Der.=.=V.„Cäcilia“ Bonn=Süd hätt am zweiten Weihnachtsseiertag in der„Traube" seine 57. Gründungsfeier ab. Ist eine Nacht... Ist eine Nacht im Kranz des Jahrs, da ich zum Kinde werden kann, wenn im Geleucht des Engelhaars und Kerzenlichts erglänzt der Tann. Wenn in dem warmen Glanz des Lichts die Kinder andachtstrunken stehn, und holdverklärten Angesichts ein Wunder sich erneuern sehn... Dann ist mir, daß ich weinen möcht mich in das Kinderland hinein, um an der Krippe, rein und recht, vor Gott ein gläubig Kind zu sein... Willi Linoner Ouends vür Chreßtag Senn de Puute jot em Bett, Dann wierd von dä Jruße met Threßdagsarbet ahnjefange; Mama, Papa, Jroß on Tant Nemme„Werkzüg“ dann zo Hand, On drop wierd erahnjejange. Bal de Papa onentwäg Liemp on papp on nählt on säg, Denn er well en Festung maache; On de Mama niht on streck, Oma häkelt an de Deck, On de Tant mäht Poppesaache. Selos de Opapa bronziert Tannezappe on hantiert Dann villeesch am Weihnachtskreppche;— Alles eß em Durcheneen, On om Boddem liije Spöhn, Sägmähl, Holz on Jahn on Läppche... Aevve dat spillt jaken Roll, Et eß trotzdäm stimmungsvoll On deht jlöcklich maache; Weeß me doch, dat Chreßdag sich Puute freue königlich Uevve all die schöne Saache. K. Grosse. Vor dem Richter „Fröhliche Weihnachten!“ Das war der Wunsch des Angeklagten vor dem Bonner Schöffengericht, als gestern nach stundenlanger Verhandlung doch noch ein versöhnender Schluß in einem Verfahren gefunden wurde, das über ein Jahr lang schwebt. Der Angeklagte Gottfried U. aus Godesberg war nach der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft in der Weinwerbewoche 1936 morgens gegen 1 Uhr mit einem schweren Wagen durch Godesberg gefahren. Der Wagen hatte recht erheblichen und unnötigen Krach gemacht, und sein Lenker, der Angeklagte, schien die gerade Fahrlinie nicht mehr einhalten zu können. Ein Beamter hatte sich dem Wagen in den Weg gestellt und Haltesignale gegeben, der Angeklagte war aber drauflos gefahren, so daß der Beamte sich gezwungen gesehen hatte, auf das Trittbrett zu springen und den Wagenlenker zum Halten zu veranlassen. Hierbei war es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Angeklagten und dem Beamten gekommen. Das Ende war, daß der Beamte mit dem Angeklagten zur Wache fuhr. Dort war es nochmals zu heftigen Auftritten gekommen, der Angeklagte hatte wiederum die Beamtenschaft schwer beleidigt und verlangt, mit dem Bürgermeister zu sprechen Der Bürgermeister ließ den Wagen sicher stellen, worauf der Angeklagte drohte, er werde auf Grund seiner guten „Beziehungen“ schon erreichen, daß der Bürgermeister von seinem Posten enthoben werde. Er hatte auch tatsächlich noch in derselben Nacht einen entsprechenden Brief an den Regierungspräsidenten geschrieben, in dem er lebhafte Klage über die Vorgänge der Nacht geführt hatte. Ueber ein Jahr dauerte die Voruntersuchung. Gestern warf man dem Angeklagten vor, er habe Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet, den Bürgermeister von Godesberg und mehrere Polizeibeamte beleidigt, sich der Beamtennötigung sowie der wissentlich falschen Anschuldigung schuldig gemacht. In der Hauptverhandlung kam es nach langen Bemühungen schließlich doch noch zu einer Versöhnung der Parteien. Der Angeklagte erklärte, er habe weder den Bürgermeister noch die Beamten beleidigen wollen und wünschte ihnen „Fröhliche Weihnachten!". Allerdings ganz ohne Sühne konnte die Tat nicht bleiben. Im Protokollbuch steht am Schlusse des Verhandlungsberichtes: Der Angeklagte erklärt, er habe nicht die Absicht gehabt, jemanden zu beleidigen. Er erklärt sich bereit, die Kosten des Verfahrens zu übernehmen, sowie insgesamt 500 Mark an das WHW. oder an die beiden Ortsgruppen Godesbergs der NSV. je zur Hälfte zu geben, und zwar 300 Mark bis zum 1. April 1938. die restlichen 200 Mark bis zum 1. April 1939. Die beleidigten Beamten ziehen ihre Strafanträge zurück, der Zeuge, Bürgermeister Alef, gibt seine Einwilligung dazu, das leizte. sldventelerrlein verglimmt, und au seinem sterbenden ssunken entrun den sich hunder(sache Weihnachtslichtlein Iu Weihnacht Seid froh und freuet euch allgemein dieser Seligkeit: heut ist ein Kind geborn zu Troste uns, das will wenden unser Leid, seine Kraft ist groß, weit und breit, gar viel das Kind vermag. Gebenedeit sei des Kindes Mutter und ihr Leib, gelobet und geehret müsse sein, die das Kind trug als Magd und nicht als Weib. Es ist der Erde Leidvertreib, das in ihrem Leib lag, der keuschen Magd, von der Gott heute ist und ward geborn. Wenn er nicht geboren wär, wir wären ganz verlorn. Gott, du bist gut und also gut, daß deiner Güte nichts ist gleich! Um deiner Geburte willen hilf uns in das Himmelreich! (Meister Friedrich von Sunenburg um 1250) Studentische Mitarbeit bei Roß. Zwischen der Reichsstudentenführung und dem Deutschen Volksbildungswerk in der NS.=Gemeinschaft Kraft durch Freude wurde ein Arbeitsabkommen geschlossen. Die Reichsstudentenführung stellt dem Amt Deutsches Volksbildungswerk in Zukunft an allen Hochund Fachschulorten geeignete Studenten zur Verfügung als Führer durch Kunststätten, Museen und vorgeschichtliche Fundorte, als Redner für die verschiedensten Wissensgebiete und als Lehrkräfte bzw. Leiter von Arbeitsgemeinschaften innerhalb der Einrichtungen des Deutschen Volksbildungswerkes. Der Leiter des Kulturamtes der Reichsstudentenführung, Pg. Du. Fink, wird Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Etwachsenenbildung der Reichsdienststelle des Deutschen Volksbildungswerkes. Die innerhalb der Gaudienststellen und Kreisdienststellen der NS.=Gemeinschaft Kraft durch Freude bereits eingesetzten Sachbearbeiter für studentische Fragen nehmen die Verbindung zu den örtlichen Dienststellen des Deutschen Volksbildungswerkes wahr. „Der Tod geht oft an Dir vorbei“ Ein kleines, unbedeutendes Erlebnis, unbedeutend scheinend, und doch inhaltreich, will ich erzählen. Es war am Heiligen Abend zu vorgerückter Nachtstunde. Alter. Gewohnheit folgend, ging ich allein mit meinem Hunde durch die stillen Straßen. Da und dort noch der trauliche Schein eines langsam verlöschenden Weihnachtsbaumes. Meinen Gedanken nachhängend, überließ ich die Führung meinem Hunde, und so kamen wir beide immer weiter aus der Stadt heraus— an den Strom, der dunkel und nebelverdeckt seine kalte Luft über uns hinschickte. Die letzte Laterne lag weit hinter uns, ihr Schein kam nur noch ganz schwach und trübe zu uns her. Der Weg am Ufer war nur schmal. Eine hohe, alte Mauer zog sich weit hin. Steine und Geröll lagen umher, kleine Landzungen streckten sich ins rauschende Wasser hinein. Da bemerkte ich auf einer solchen schmalen Kribbe die Umrisse einer Gestalt. Mein Auge überwand nur allmählich die Dunkelheit, doch war mir klar, daß sich da ein Mensch in gefährlicher Nähe des hier sehr tiefen und reißenden Stromes befand. Ehe es mir gelang hinzukommen, hatte mein Hund die Gestalt schon mehrere Male lautbellend umkreist. Noch konnte ich, durch die Entfernung behindert, nicht sehen, welch ein Menschenkind es war, das in der Christnacht solche traurigen Wege ging. Nun sah ich, daß die Gestalt langsamen, schleppenden Schrittes zum Ufer schritt und zur Stadt zurückging. Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit drückte der Gang aus. Mein Hund rannte immerfort zwischen dem Mädchen und mir hin und her, so, als wollte er eine Verbindung zwischen uns herstellen. Ich beschleunigte meinen Schritt und sprach einige ruhige, beruhigende Worte zu dem Mädchen. Das aber hielt seinen Kopf starr geradeaus gerichtet und sah mich nicht an. Als ich jetzt auf meinen Hund, der uns beide freudig umbellte, so als habe er eine gute Tat vollbracht, einsprach, dabei aber meine Worte so wählte, daß sie das unbekannte Mädchen auch auf sich beziehen konnte, bemerkte ich, daß sich ihr starrer Blick allmählich verlor und meinen Hund und mich zum erstenmal ansah. Dadurch ermutigt, sprach ich ernste Worte über Leben und Tod und von der Gnade, die den Menschen in dieser Christnacht geworden ist. Mein Hund, als ob er verstände, was ich sagte, sprang mit frohen Sprüngen an dem Mädchen empor, als wenn er sagen wollte:„Da, hast du es gehört. Nun sei nicht mehr traurig.“ Wir waren nun schon durch mehrere Straßen gegangen und näherten uns einem Haus, das etwas zurücklag und von hohen, alten Bäumen umgeben war. Die Fenster waren hell erleuchtet und in der offenstehenden Haustüre stand ein älterer Mann in Hut und Mantel, vielleicht der Vater und offenbar im Begriff, auszugehen, vielleicht um die Vermißte zu suchen. Und nun, als ob sich die Unbekannte zu einem neuen Entschluß aufgerafft habe, sprach sie zum erstenmal einige Worte, begleitet von einer müden Handbewegung, aber es war doch so, als drücke ihr ganzes Wesen nicht mehr eine so große Hoffnungslosigkeit aus. Mittlerweile waren wir in den Lichtschein des Hauses gekommen und ich sagte ihr noch ein paar lebensermutigende Worte. Als sie jetzt den alten Mann an der Türe sah, wandte sie sich im plötzlichen Impuls zu mir hin und flüsterte mehr, als sie sprach:„Ich danke Ihnen!“ und ging dann auf den Mann zu, der ihr freudig entgegeneilte. Ich sah noch, wie die beiden Arm in Arm in das Haus zurückgingen und die Haustüre sich schloß. Im Weitergehen dachte ich: Nun hat sie doch den Weg ins Leben zurückgefunden und der tödliche Nebel, in den dieser junge Mensch gehüllt war, ist zerrissen. Durch mich? Durch meinen Hund? Durch höhere Mächte, die ihre Hand dabei im Spiel gehabt?— Wer weiß es? Margarete Knaack-Winterberg. Dienststunden der DeF. Die Diensträume der DAF. bleiben bis 3. Januar u. J. für den Publikumsverkehr geschlossen, 24. Bezember 1937 =Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten Nr. 16.025. Seite? „Nun singet und seid froh. Was unsere Kirchenchöre am Weihnachtofeste singen Bei keinem der großen Feste des Kirchenjahres folgt die Gemeinschaft der Gläudigen bereitwilliger und mit größerem Eiser der Aufforderung des alten geistlichen Volksliedes, zu singen und froh zu sein, als in diesen Tagen, da das Wort der Schrift„Das Volk, das im Dunkeln wandelt, es sieht ein helles Licht“ in der Natur sein Widerspiel findet, da das Tagesgestirn, von dem alles Leben auf Erden seine Kraft empfängt, seinen Wiederaufstieg beginnt. Die heutige verstädterte Menschheit, die den Naturkräften die Möglichkeit abgerungen hat, die Nacht zum Tage zu machen, empfindet dieses Urgefühl gewiß nicht mehr in dem Maße wie unsere Altvorderen, denen, naturverbundener als wir, in diesen Tagen neue Zuversicht die Brust schwellte, Hoffnung auf neues Leben und künftige Freude unter einer helleren Sonne. Aber was den gläubigen Christen auch heute noch und immerdar in diesen: Festtagen beseelt, die Freude der Erinnerung an die Tage des Heils, da in der Krippe unter dem Stern von Bethlehem der Aufstieg des geistigen Lichtes seinen Anfang nahm, des Lichtes, das der Beginn des göttlichen Erlösungswerkes in den Herzen der Menschen entzündete, diese Freude, die schon aus dem Jubel der ältesten christlichen Gesänge, aus den Mysterienspielen des Mittelalters und nicht minder heiß und unmittelbar hervorbricht aus den Meisterwerken der christlichen Kunst, diese Freude wirft in diesen Tagen wieder ihren Glanz über die Welt. Wie groß sie ist, zeigt auch der edle Wettstreit, mit dem diejenigen, die berufen sind, an geweihter Stätte der Freude der Christenheit durch Musik Ausdruck zu geben, sich ihrer hohen Mission widmen: die Kirchenchöre. Sehen wir, was sie in diesem Jahr zur Verherrlichung der Christfeier, zu der die Glocken zur Mitternacht, im Morgengrauen und im Glanz des Festtages herbeirufen, darzubieten beabsichtigen. Münsterkieche Im ersten Hochamt nachts um 12 Uhr Erstaufführung für Bonn der Messe in-Dur Op. 141 für Soli, Chor, Orchester und Orgel von Franz Schubert. Ausführende: der Münsterchor, Bonner Instrumental=Verein und die Solisten Elly Volkenrath, Heinrich Lux und Chormitglieder. Einlage Laetentur coeli für sechsstimmigen gemischten Chor und Orchester von I. I. Veith. Während der beiden folgenden Messen Weihnachtsgesänge verschiedener Komponisten, abwechselnd mit Volksgesang. In dem dritten Hochamt um 10 Uhr Messe in-Dur Op. 169 für Soli, Chor und Orchester von Jos. Rheinberger. Einlage Tui sunt coeli von Könen, Tantum ergo von Veith. In der Nachmittagsandacht um 5 Uhr Weihnachtsgesänge verschiedener Komponisten.— Am zweiten Weihnachtstage um 10 Uhr Messe in F für Chor und Orgel von Paul Mittmann. St. Remigine 1. Tag: 5 Uhr Mette und.45 im Hochamt: Große Messe in Es dur für Quartett, gem. Chor, Orgel und Orchester von Schubert. 17 Uhr Andacht: Chor singt alte und neue Weihnachtslieder.— 2. Tag: 10 Hochamt: Festmesse in D dur für Soli, Quartett, gem. Chor und Orgel von Nicolai. Stiftskirche In der Mette und im Hochamt: Studentenmesse für 3 gem. Stimmen, Geigen, Blockflöten und Continuo von Antonio Lotti. St. Josefs=Kirche In der Mette um 5 Uhr: Messe in Es für 4stimm. gem. Chor von Faißt. Einlage: Rex pacificus von Schröder. Nach der Messe: Gemeindegesang und Chorlieder von Busch, Kitterin, Eck, Dahlke, Riedel. Um 8 Uhr: Choralmesse. Um 10 Uhr: Messe in Es von Faißt.— In der Nachmittagsandacht: Krippenlieder. — Am 2. Weihnachtstag: Messe in D für 4stimm, gem. Chor und Orgel von Kempter. Einlage: Lied von Niedel. St. Marien 1. Weihnachtstag:.50 Uhr: Kurze Krippenfeier; 5 Uhr Beginn der Mette: Missa: Salve Regina pacis für 4stg. gemischten Chor mit Orgel von Heinr. Huber; Einlage: Adeste fideles von Frz. Koenen. In den beiden folgenden Messen singt der Chor(mit Streich= quartettbegleitung) abwechselnd mit dem Volke Krippenlieder..45 Uhr feierliches Segenshochamt: St. Paulus=Messe, für 4stg. gemischten Chor mit Orgel von Kagerer. Einlage: Domine Deus von Frz. Koenen. Tantum ergo, für 6stg. gemischten Chor von J. J. Veith. 18 Uhr Weihnachtsandacht: Der Chor singt Krippenlieder.— 2. Weihnachtstag: 10 feierliches Hochamt: Missa: O riens ex alto, für 4stg. gem. Chor mit Orgel von Max Filke. Einlage: Ave verum, für 4stg. gem. Chor mit Orgel von Mozart. St. Elisabeth Mette um 5 Uhr: Missa brevis von W. A. Mozart. Einlage: Tui sunt coeli von Koenen. Hochamt um 10 Uhr: Missa choralis von Lifzt.— 2. Weihnachtstag: Hochamt um 10 Uhr: Missa brevis von W. A. Mozart. Herz=Jesu, Vonn 12. Christmette: Missa brevis in-Dür von Mozart. St. Rikolaus, Kessenich Christmette um 23½ Uhr: östimmige Messe in H von Haller. Tui sunt coeli von Koenen, 4stimmig, 6stimmiges Credo von Palestrina aus der Marcellus=Messe. Congratulamini, östimmig, von Nicolaus Zanchicu# (gest. 1620). In den anschließenden stillen Messen: alte und neuere Weihnachtslieder.— Im Hochamt des ersten Tages um 11 Uhr wird das Programm der Mette wiederholt. Im Hochamt des 2. Tages um 10 Uhr: Festmesse von Filke. St. Quieinus, Dottendorf In der Mette um 5 Uhr: Joseph Gruber op. 22: Missa in honorem Sancti Friederici. Zum Segen: Tantum ergo von Franz Witt. St. Sebastian=Poppelsdorf Vor der Mette: Krippenfeier für Soli, gem. Chor und Orgel von Pachendorf. 5 Uhr Mette: Dritte Messe in Es für 4stimm. gem. Chor mit Orchester von Faißt. Um 10 Uhr: Weihnachtslieder für 4= und östimm. gem. Chor von Matthay, Hegemann, Quarflieg, Practorius und Oster. Im Hochamt um 11 Uhr: Missa„O crux ave“ für 6stimm. gem. Chor von Nekes. Tantum ergo von Bruckner.— Am 2. Weihnachtstag: im Hochamt um.45 Uhr„Missa brevis“ für 4stimm. Chor von Kümin. Vonn=Endenich 1. Weihnachtstag, in der Mette um 5 Uhr: Missa in E für gemischten Chor, 4 Solostimmen und Orgel von Franz Schubert. Offertorium:„Laetentur coeli“ für gemischten Chor mit Orgel von Ignaz Mitterer. In den beiden folgenden Messen: Krippengesänge von Alban Lipp, Max Welker, Josef Butz, L. Baumann ufw. Im Hochamt um.30 Uhr: Choralmesse„De Angelis“ und Weihnachts=Sologesänge, vorgetragen von Frl. Mia Schöler. Im Hochamt um.45 Uhr: Missa in B für —=stimmigen gemischten Chor, Sopransolo und Orgel von Josef Meßner, op. 29. Offertorium:„Tui sunt coeli“ von Fr. Koenen.— 2. Weihnachtstag: Im Hochamt um.45 Uhr: Wiederholung der Missa in G. von Franz Schubert. Kreuzberg In der Mette:„Missa brevis“ in F für Streichorchester und Orgel von Mozart. Zum Offertorium: „Laudate Dominum“ von Mozart. Evangelische Kirche Poppelsdorf Die Christvesper am Heiligabend findet um 5 Uhr statt. Der Chor singt die Kantate von D. Buxtehude (1637—1707)„Das neugeborene Kindelein“ für Streichquartet und Orgel.„In dulei jubilo“ für Chor, Streicher und Orgel, ebenfalls von D. Buxtehude.„Es ist ein Ros entsprungen“ 4stimmig von Practorius. Außerdem für Solosopran, Streicher und Orgel„Fürchtet euch nicht" von Christoph Bernhard(1627—1692), einem Schüler von Heinr. Schütz, und Weihnachts= und Hirtenmusik für Streicher und Orgel von Gregor Jos. Werner (1695—1766). Ihre Verlobung geben bekannt Gerda Meyer Willi J. Arenz Bonn a. Rh. Burgstr. 16 Weihnachten 1937 Statt Karten Die Verlobung unserer einzigen Tochter Annelie mit Herrn Studienassessor Wilhelm Pfingstmann zeigen wir hiermit an. Josef Dahm und Frau Anny geb. Oedekoven Bonn a. Rhein Argelanderstraße 41 Meine Verlobung mit Fräulein Annelie Dahm gebe ich bekannt. Wilhelm Pfingstmann Weihnachten 1937 Bonn a. Rhein Buschstraße 54 Statt Karten Margarete Spangenberg Gustav Haupt Verlobte Remagen Weihnachten 1937 Café Spangenberg z. Zt. Köln ( Charlotte Heider Eduard Franke grüßen als Verlobte Bonn, Weihnachten 1937 Stchsenweg 13 113115###9 Kaufmannstr. 45 88 ... i i.. Statt Karten Anni Jamann Willy Latz Bonn Alfred Buchererstr. 2 Verlobte Weihnachten 1937 Bonn Paula Person Hermann Rumberg Wachtmeister der Schutzpollzei Verlobte Bad Godesberg Essen Moltkestraße 34“: 1131##### Zt. Bad Godesberg Weihnachten 1937 Miatt Karen Marga Müsch Martin Iven Dipl. agr. Verlobte Weihnachten 1937 Bonn, Kaiserstr. 101 Wattenscheid, Goethestr. 1 Statt Karten Ihre Verlobung geben bekannt Else Biener Walter Rüffler Bonn Rheindorferstraße 9 Wüstegiersdorf 1. Schl. Weihnachten 1937. R. Haneld, Traiteur, Köln Hansaring 70 Stadtküche I. Ranges lieferung von Gesellschaltsessen außer dem Hause Kochlehrkurse für Damen Der Wnter-Kochlehrkuraus beginnt am 5 Janusr 196, morgens 9 Uhr ester eies eist eiese eise uenen en herrscht, auch eine Rot gebrochen werden kann. Adolt Hitter Welcher alleinsteh. Herr in guter Vosition möchte mit Position möchte mir als guter Gschanencd einen sonnigen Lebensherbst verleben? Bin alleinsteh., verwitwet, Ende 40, sompath. gute Erschein., gstähtg, bächinge Hauskron. anpassungsfäbig. tüchtige Hausfrau nicht ganz unvermögend, Zuschr,, K. 9. 209 an den Gen.=Anz.(i Selbst. Landwirt mit ea. 30 Morgen Eigenbesitz, 34 Jahre, katb., in schöner Landgegend, sucht zwecks bald. Heirat ble streuch bektraulich beßanbeit werden, mit Bild unter M. D. 383 (5k an den Gen.=Anz. Witwer ohne Kinder, 57 Jahre, katbolisch, Landwirt, vermögend, sucht eine Lebensgefährtin in glei: chen Verhältnissen. Landwirtstochter bevorzugt. Angebote u. D. L. 1299 an den Gen.=Anz.(7 Heirat, Witwer, 50 Jahre, stattliche Erscheinung, guter Charakter, selbständig, sucht einfache Lebens; kameradin. Zuschr. u. N. O. 128; an den Gen=Anz.(55 Wo kaufen Sie Ihren komplette Aussteuer# BorRIOBUT SUrPOT Erste Referenzen! Meine 18 Schaufenster zeigen ihnen eine vorbildliche Wohnschau und in meinen großen Innenräumen finden Sie jede Einrichtung aller Holzarten übersichtlich aufgestellt.::::::::: s.:: Meine Preise sind bekannt niedrig. Gangolfhaus! Ehestands-Darlehen! Dem jungen Daare Daß sich verlobet hat, Erblühe allerwegen— Auf dem beschritt'nen Liebespfad Der allerbeste Segen! Nur nicht zu lange hingeflirt, Ich rate Euch hier brav: Sorgt.baldigst, daß geheirat wird, Kommt dann zum(8 MOBEL-GRAFE Vonn, 16.17 Kesselgasse 23, 27. Ehestands= Darlehen und Kinder=Beihilfen Taminerst Bonner Talweg 16“ Am Hof 30 Heimgestaltung seit 1899 Möbel— Teppiche— Dekorationen Kunstgewerbe Verlobten besonders empfohlen. Beratung durch innenarchitekten F ör Verlobte lohnt es:sich, vor ihrem Einkauf unverbindlich meine großen Verkaufsräume auf dem Stiftsplatz-11 zu besichtigen. Schlaf-, Ef-, Wohn- und Herrenzimmer, Küchen, Polster- und Einzelmöbel in reichhaltiger Auswahl und allen Preislagen. Ueberzeugen Sie sich selbst von meiner Leistungsfähigkeit und der Güte meines Angebotes. Cl.Aug. MUSS, Bonn, Stiftsplatz-11 Annahme von Ehestandsdarlehen. 2 Silvester-Scherzartikel Dekorationen, sämtl. Karnevals Nestlers Fahnenfabrik, Bonn Hundsgasse 27, Ecke Kreuzstraße.— Rut 3512 - Artikel Wohnungs-Einrichtungen In allen Preislagen Jean Schroeder Bonn, Brückenstraße 32 neben der Beethovenhalle Ehestands-Darichen Wor erteict Nachlse 10 Walbenath an Sekundaner in Rbeinbach? Angebote u. G. H. 45 Gen.=Anz.(5! a Booachunggn— an Ermittlungen, Auskünfte: Aos“ sLitter=Platz 7; bonn. 47 Feterinbürn, Bboss=616 Ruf 6792. Von Noch ist nicht alle Rot beseitigt. 1 Selbstiahrer-Betrieb K 5ln Friesenwall 118 212222 Fernruf 218634 Tagespoels ab.75 — Verlangen Sie Prospekt. Joset Pertz meister Benngasse 29 oler dchtole : cheaante Zyumer-E Slegante Zimmer-Einrichttungen Kleinmöbel. Holdtermöbel in Stil und modern, Deutsche und Orient: Teppiche, Detorationen, Kleinkumftin sellen schöner und grofer Lusssrctl BINRTCRTUNGSHAUS ZEPPELINHAUS KÖLN ZEPPELINSTR. Autorbal ong B ganze Einrichtungen oder einz. Solhera 1- Sumee ume aetae Stücke in teiner und einfacher Ausföhr. finden Sie steis in der Möbelhalle Breichmann Sonn, S Annagraben s. An- und Vorkaut. Tel. 7809 E. DRESEN Hochstadenring 54. dk Geldschrünke-, Flügel- und möbeltransporte Lagerung (5 5 Möbeltransport allerbilligst. Heinr. Gebers, Dorotheenstr. 110. Ruf 4381. Werdei Mitglied der RSB. Kodel Gebraucht— Billig! Sehr gut erhalten: Größtes Lager am Platze! unde ce * u. Vinzel=Schlafzimm. Polstermöhel, Leder=Clubsessel. Einze.=Mobel aller Art, BüroMöbel, Laden=Regale, Theken, Geldschränke usw. verkauft ständig billig Kommissionshaus=Warenverwertung Frau Ludwig Keil, Vonn nur Kasernenstraße 16— 18. Fernruf 3783.(Eigener Autobetrieb) Auto für Seibstfahrer —.Sitzer Limousine od. Cadriolet billig. Wet=Ante, an der Viktoriadrücke Teiefon 7175 Knnm WNNÖ K itungen: 6 Monate kostenlose Lagerung: Franko Lieferung mit eigenen Wagen Besonders vorteilhafte Angebote für komplette Einrichtungen in allen Holsärten und Ausführungen En gros Sandkaule 13 Seite 8. Nr. 16 025 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Vonner Nachrichten 24. Dezember 1937 Berliner Börse vom 23. Festverz. Werte mit .ise, Dt. Ablös.-Anl. Ausl.“) ReichsbahnSchatranw. 35.. 4½% ReichsbahnSchatzanw. 36 4½%(8) Bonner Stadt-Anleihe v. 26 4½%(8) Bonner Stadt-Anleihe v. 29 44%(8) Pr Ld.-Pfd.A. Prd R. 19. 444%(n Pr. Ld.-Pfd.A. Pfd. R. 21. 444%(8) Pr. Ld.-Pfd.A. Komm.-G. R. 20 444%(8) Pr..-B. Gpfdhr. 28 4½%(8) PLdpfd.-A. 17, 18% 415%(8) Rh.-Westf. Gold 4, 6. 10. 12#) 4½4% Westd. Bod.-.Pr. 3.—12, 14%) Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika Hamburg-Südam. Norddeutscher Lloyd Banken Allg. D. Credit Berl. Handels-G. Commerz u. Priv. Deutsche Bank und Disk.-Gesellsch. Dresdner Bank Reichsoank Westd. Bodenkr. Industr.-Aktien Aachen-München*) Accumulat.-Fabr. A. E. G. Augsburg-Nürnberg Basalt-Aktien Lins Bemberg Bergmann Elektr. Berl. Maschinen-Bau Bonner Bergwerksu. Hütten-Verein*) Brannk.-Zuk.-Akt. Buderus-Eisen Charlottenb Wasser! Chem. v. Heyden Chem. Albert C. Gummi-W. Hann. Dahlbusch Bergw.“) Daimler-Bens Demag.-G. Aktien D. Atl.-Telegr. Deutsche Cont. Gas Deutsche Erdöl Deutsche Gold- u. Silb.-Scheide-Anst. Deutsche Kabelw. 129.375 100.60 99.75 98 625 100.— 99.75 99.75 99.75 78.25 127.— 127. 80.11 125 100.375 134.50 118 50 124.— 262.25 1050.— 116 875 127 50 60.875 13975 130 25 130.— 118.— 117.— 33— 194.— 152.50 136.50 122635 144.125 252.50 Der. 1937 Dtsch. Linoleum-W. Dtsch. Spiegelglas Dortmunder Aktien Dortmunder Union Dürener Metall Dynamit Nobel Elektr. Lieferungen El. Licht u. Kraft Farbenindustrie Feldmühle-Papier Felten u. Guilleaume Ges. f. el. Untern. Glas Schalke Goldschmidt Th. Hackethal Harpener Bergbau Hilgers Akt.-Ges. Hoesch-K. Neuessen Hubertus-Braunk. Ilse Bergbau Kallw. Aschersleben Keramag Klöckner-Werke Koksw. u. Chem. F. Kronprins Metall Laurahütte Lorens C. Mannesmannröhren Metallgesellschaft Orenstein u. Koppel Rasquin Farben Rhein. Braunkohlen Rhein. Stahlwerke Rh.-Westf. Kalkw. Rh.-Westf. Elektr. Riebeck Montanw. Roddergrube Brühi Rositzer Zucker Rütgerwerke Salzdetfurth Kall Sarotti Schokolade Schuckert Elektr. Schultheiß Brauerei Siemens u. Halske Stöhr Kammgarn Stolberg Zink Stollwerck Gebr. Tuchfabrik. Aachen Ver. Dt. Nickelw. Ver. Glanzstoff Elb. Ver. Stahlwerke Vogel Dr. u. Kab. Westd. Kaufhof Westeregeln Wicküler Küpper Zellstoff Waldhof Kolonialwerte Deutsch-Ostafrika Neu-Guinea Otavi-Minen u. Elb. # 8 50 150 107.876 232 05 141.875 127.875 145.50 50 85.878 203.875 135 50 94875 121.— 103 25 164.25 112.— 152.— 147 25 131.50 29.875 *) Rheinisch-Westfälische Börse. Berliner Mark-Notierung vom 23. Dez. 1937 Geld Brief Geld Amerika.48.48 I Holland 138.01 Belgien 42.13 42.21 England 12.43 ½1 Italien Oesterreich Schweiz Brief 138.29 3505 57.53 Jehtroiyihrpr. 58.— Reinnickol, 93-99 Alemin. Tü-9V kg.1 133.— Antimes-Regelus Alemin Welz. e. Dr..32.— Silber.n Barren 90# Frankreich.“ Berliner Metallbörse vomn 23. Dez. 1937 — Zeinnickol, 98.99 ug— 36 50—39 50 Das Kaufinteresse hielt an Berliner Wertpapierbörse An der letzten Börse vor den Felemagen, die eine dreitägige Unterbrechung des Geschäfts mit sich bringen, blieben die Umsätze naturgemäß eng begrenzt. Gleichwohl hielt das seit einigen Tagen beobachtete Kaufinteresse der Bankenkundschaft an, sodaß Besserungen in den Mehrzahl waren. In den sogenannten schweren Werten sollen wieder einige Käufe fün Rechnung von Sperrmarkguthaben getätigt worden sein. Das galt besonders für Farben, die nach einem gestrigen Schlußkurs von 155 zunächst um ¾ und dann sogleich weiter auf 156½ anzogen. Am variablen Rentenmarkt wurde die Reichsaltbesitzanleihe zunächst unv. 129,60 im Verlauf aben 10 Pfg. niedrigen mit 129.50 gehandelt, während die Umschuldungsanleihe um 5 Pfg. auf 94.80 anzog. Im Verlauf schrumpfte das Geschäft an den Aktienmärkten weiter stark ein. In der Grundtendenz blieb es aben freundlich. Sehr ruhig blieb es auch am Kassarentenmarkt. Vongriffe auf den Kupontermin waren kaum zu beobachten, da offenbar ein Teil der anfallenden Mittel fün die Zeichnung der neuen Reichsanleihe Vereitgehalten wird. In der letzten halben Stunde wurde kaum noch gehandelt. In Einzelfällen erfolgten Glattstellungen, doch hielten diese und führten zu kaum nennenswerten Eindußen. Im allgemeinen war das Kursniveau gut behauptet. Nachbönslich war es still. Der letzte Hauptmarkt vor den Weihnachtstagen Nur mäßig beschickt Der letzte Hauptmarkttag am Donnerstag vor dem Weihnachtsfest war in Gemüse knapp, mit Obst stark beschickt. Von dem geringen Gemüseangebot blieb noch Ueberstand. Rosenkohl war wohl der gesuchteste Artikel, auch Feldsalat und Sellerieknollen zu Salatzwecken, Schwarzwurzeln, zarte Kohlrabi und namentlich Breitlauch zu Gemüse und Suppengrün gingen flotter ab. Rotkohl und Wirsing waren nur in bester Qualität verkäuflich. Auch Karotten konnten besser abgesetzt werden, während Spinat, Grünkohl, Weißkohl, Möhren, weiße Rüben usw. vernachlässigt waren. Die Preise waren so ziemlich die gleichen wie am Dienstag, nur einige knapp vorhandene Artikel wiesen eine geringe Preiserhöhung auf. In der Markthalle war das Geschäft belebt, namentlich waren die Leckereien für den Weihnachtstisch begehrt. Auf dem Obstmarkt war das Angebot, insbesondere in Aepfeln groß und der Absatz vollzog sich flotter, namentlich in besseren Sorten. Apfelsinen waren nicht mehr am Markt. Ein sehr lebhaftes Geschäft zeigte sich auf dem Wild= und Geflügelmarkt. Geschlachtetes Geflügel wie Gänse, Hähne und Hühner waren verhältnismäßig knapp, auch Hasen gab es kaum noch. An den Seefischständen war das Angebot gering, auch der Absatz ging langsam vonstatten. Rheinfischer waren nicht am Markt. Ungeeignete Mittel gegen die Maul= und Klauenseuche Warnung vor schwindlerischen Angeboten— Ankündigung von Mitteln verboten Der Werberat der deutschen Wirtschaft hat festgestellt, daß in letzter Zeit wieder häufiger Mittel zur Heilung oder Vorbeugung von Tierseuchen, besonders in ländlichen Zeitungen oder landwirtschaftlichen Zeitschriften und den Tierhaltern unmittelbar durch Werbeprospekte oder persönliche Werbung angeboten werden. Offenbar hat der Ausbruch der Maul= und Klauenseuche in verschiedenen Bezirken des Reiches Hersteller und Händler von Tierarzneimitteln veranlaßt, die Werbung erneut aufzunehmen. Sie suchen auf diesem Wege Absatzmöglichkeiten für Mittel, die in der Mehrzahl der Fälle nach sachverständiger Auffassung und Erfahrung zur Bekämpfung der Seuche entweder als ungeignet und als wertlos zu bezeichnen sind, sodaß vor der Anwendung gewarnt werden muß, oder keinerlei Vorzüge gegenüber anderen bewährten Mitteln des deutschen Arzneischatzes haben. Die geforderten Preise sind meist ungewöhnlich hoch und vollkommen ungerechtfertigt, die Ausgaben hierfür sind unnütz. Häufig handelt es sich um sogenannte Geheimmittel, die schon bei früheren Seuchengängen angepriesen und als Schwindel erkannt worden sind. Diese Werbung führt die Tierhalter erfahrungsgemäß dazu, die erkrankten Viehbestände ohne Hinzuziehung tierärztlicher Hilfe selbst zu behandeln. Sie gefährdet damit eine wirksame, im allgemeinen Interesse liegende Seuchenbekämpfung. Im Einvernehmen mit dem Reichs= und Preußischen Minister des Innern, dem Reichsbauernführer, dem Reichsgesundheitsamt und der Reichtstierärztekammer weist der Werberat der deutschen Wirtschaft mit Nachdruck auf die Beachtung der Vorschriften der Ziff. 3b, 4a und 50 seiner 17. Bekanntmachung vom 5. 5. 1936 und der entsprechenden Bestimmungen der Polizeiverordnungen der deutschen Länder über die Werbung auf dem Gebiete des Heilwesens hin. Hiernach ist jede Werbung für Arzneimittel und=gegenstände oder Heilverfahren gegen Viehseuchen verboten, wenn sie eine Behandlung der Tiere durch andere Personen als Tierärzte herbeiführen kann oder sich an Laien, d. h. an Tierhalter usw. richtet. Da durch eine solche unzulässige Werbung die Volksgesundheit und die deutsche Volkswirtschaft aufs schwerste gefährdet und geschädigt wird, wird der Werberat in jedem Uebertretungsfalle ungeachtet etwaiger polizeilicher Strafverfahren mit den schärfsten Maßnahmen durchgreifen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Er bittet alle in Betracht kommenden Stellen sowie auch jeden einzelnen Volksgenossen, diesen Fragen erhöhte Beachtung zu schenken, solchem verantwortungslosen Treiben entgegenzutreten und dem Werberat oder den zuständigen Polizeibehörden von Uebertretungen unverzüglich Mitteilung zu machen. Ein alte Hausputzkunft wird wieder lebendig Im Kreis Biedenkopf in Hessen liegt das Dorf Holzhausen, das mit Recht die Bezeichnung„KratzputzDorf“ führt. Wer heute durch die sauberen Dorfstraßen von Holzhausen geht, der glaubt, daß plötzlich ein Dorf aus einer bunten Spielzeugschachtel um ihn aufgebaut ist. Die alten schönen Fachwerkhäuser zeigen einen besonderen Schmuck, den Kratzputz. Alle Gefache sind leicht farbig getönt und aus dem farbigen Untergrund sind Tier= und Blumenornamente herausgekratzt. So entsteht ein ungeheuer lebendiges und farbenfrohes Bild. Der Kratzputz ist eine mehr als 300 Jahre alte Hausputzkunst, die fast völlig in Vergessenheit geraten ist. Längst ist seit Jahrzehnten der schöne Kratz= putz von den Häusern abgefallen. Und wo der Hausanstrich erneuert wurde, wurde die alte Handswerkskunst meist übertüncht. Nur in Holzhausen hat sich die alte Handwerkskunst bis auf den heutigen Tag erhalten und wird auch von den jüngeren Meistern wieder geübt. Hier ist auch heute noch die alte Art des Kratz= putzes noch bekannt. Danach wurden die angestockten Gefache von beiden Seiten mit Strohlehm(eine Mischung von Lehm und kurzgeschnittenem Stroh) verputzt. Auf die äußere Seite wurde eine dünne Mörtelschicht aufgetragen, die aus Flußsand, Wasserkalk und Rindviehhaaren bestand. In die Mörtelschicht bildete der Meister, solange die Schicht noch feucht war, Blumen, Tiere und sonstige Ornamente. Diese mit einem löffelförmigen Eisen ausgekratzten Gebilde wurden mit Kalk nachgefärbt und hoben sich dann von dem dunkelgetönten Mörtel ab. Mittlerweile hat der Zementverputz den Lehmverputz verdrängt, aber die Kratzputzmeister von Holzhausen wußten sich zu helfen und ersannen eine neue Arbeitsmethode des Kratzputzes, die auch ein Arbeiten mit dem haltbareren Zement gestattet. Nach dieser neuen Methode wird das Haus zunächst mit Rheinsand und Weißkalk verputzt und erhält dann einen Spritzwurf, der aus Schlackensand und Zement besteht und einen Farbzusatz erhält. In diesen Spritzwurf hinein erfolgt dann das Auskratzen der Blumen und Ornamente. Das Auskratzen gelingt nur, solange der Putz noch feucht ist. Mit der erfahrenen Praxis des Verputzens und Auskrätzens muß also noch eine kunstvolle Art des Freihandzeichnens verbunden sein. Denn für die Blumen und Ornamente werden keinerlei Schablonen benutzt. Die Söhne der alten Holzhausener Kratzputzmeister wenden die neue Arbeitsart wieder überall an. Es ist in Holzhausen kaum ein Haus zu finden, das nicht in Kratzputz erneuert wäre. So kommt nach langer Vergessenheit eine alte schöne Handwerkskunst wieder zu Ehren, die in besonderem Maße eine Dorfkunst ist. Eine Milliarde Es läßt sich kaum ein überzeugenderer Ausdruck für die Gesundheit der deutschen Wirtschaft und ihre solide finanzielle Basis denken, als die Tatsache, daß das Reich jetzt eine Anleihe in der Höhe von 1 Milliarde Mark auflegen kann. Man muß sich nur einmal einen Augenblick daran erinnern, welche großen Schwierigkeiten erst in den vergangenen Wochen und Monaten ein so reiches Land wie Frankreich hatte, um Anleihegeber für seine Finanzbedürfnisse zu finden. Die neue Anleihe des Reichs dient, wie auch die bisherige, der„Festschreibung“ der vom Reich für die Zwecke der ArArbeitsbeschaffung und der Wehrhaftmachung aufgenommenen Gelder. Diese zunächst nur kurzfristig aufgenommenen Kapitalien werden durch die Anleihe dem Reich auf eine längere Zeit von Jahren— bei der neuen Anleihe sind es 18, gegenüber 15 bei der letzten Anleihe— von den Anleihezeichnern fest überlassen. Sie befreien das Reich von der Notwendigkeit einer schnellen Zurückzahlung und verteilen die Zurückzahlung auf einen größeren Zeitraum, sie entlasten damit den Haushalt des einzelnen Haushaltsjahres. Die neue Anleihe war schon für den Oktober oder November erwartet worden. Aber es ist bekannt, daß Dr. Schacht gerade bei der Ausgabe von Anleihen mit äußerster Behutsamkeit und Ueberlegung vorgeht. Die Zeichnungstermine wären in diesem Falle nahe an die Weihnachtszeit, wo der Geldbedarf aus natürlichen Gründen verhältnismäßig hoch ist, herangerückt. Dabei hätte es dann unnötige Verknappungen geben können, die jetzt vermieden werden. Zwar zeigt der Geldmarkt in diesen Wochen eine gewisse Angespanntheit. Aber diese rührt von den genannten Ursachen her und ist natürlich. Im Januar, wenn die Zeichnungsfrist beginnt— sie läuft vom 3. bis 18. Januar 1938—, ist regelmäßig die Geldlage sehr viel flüssiger. Der Januar ist Zinstermin, sogar der größte des Jahres. In diesem Monat werden Sparkassen=, Pfandbrief=, Anleihe=, Hypothekenzinsen usw. fällig, wodurch die Spargelder eine starke Erhöhung erfahren. Auch in den letzten Monaten hatten die Sparkassen Einlagenüberschüsse von 120 Mill. RM. Mit Rücksicht hierauf konnte der Anleihebetrag die höchste bisher aufgelegte Summe, nämlich 1 Milliarde RM. betragen. Die Einzahlungstermine sind mit 40 v. H. auf den 26.., mit je 20 v. H. auf den 10. und 24. 2. sowie den S. 3. 1938 festgesetzt. Die Verzinsung beträgt 4,61 v.., ist also sehr günstig, weil sie noch um.11 v. H. über dem Pfandbriefzins liegt. 250 Mill. RM. sind bereits fest übernommen worden. 621 Die Basis der Reichsanleihen wird immer breiter. In immer mehr Häusern Deutschlands wird in Anleihe gespart. Schon bei der letzten Anleihe im November zeichneten sehr viel mehr private Sparer als noch bei der Maianleihe. Unter den Zeichnern waren 42 v. H. mehr private Sparer, 100 v. H. mehr Bauern und 30 v. H. mehr Svarer aus der gewerblichen Wirtschaft. Zwar stellen die großen Kapitalsammel= stellen, die Banken und Versicherungsgesellschaften, allein noch 49 v. H. des Anleihebetrages. Aber ihr Anteil wird von Anleihe zu Anleihe geringer, weil immer mehr private. besonders auch kleine Zeichner bis zu 20 000 RM., sich beteiligen. Auch die Zeichnungen aus dem Auslande sind, ein besonderes Zeichen des Vertrauens, erheblich höher. obwohl sie ihrer Summe nach keine entscheidenden Größen darstellen können. Diejenigen Gebiete Deutschlands, in denen der Zeichnungswille bisher zurückgeblieben war, haben, ihren Anteil verstärkt. Bayern und Westdeutschland stellten z. B. bei der letzten Anleihe die Hälfte des Anleihebetrages. Die Anleihe weitet also Zug um Züg ihre Anziehungskraft auf die Sparer sowohl gebietsmäßig aus als sie auch immer weitere Volksschichten heranzieht. Mit der neuen Anleihe ist die Summe der seit 1936 ausgegebenen Anleihen auf rund 8 Milliarden RM. gestiegen. 1935 wurden rund 1,6 Milliarden, 1936 für 2,6 Milliarden, 1937 für 2,8 Milliarden RM. ausgegegeben, die jetzige Anleihe beginnt das Jahr 1938 mit 1 Milliarde RM. SSohrgeiter Bolh An beiden Feiertagen WEIHNACHTSKONZERTE im Café& BIER-RESTAURANT TANZTEE im PAVILLON— TANZABEND im CAFE Heute Freitag(Heilig-Abend) sind die Gasträume geschlossen Wiedereröffnung am I. Feiertag nachm. 3 Uhr KAnsAELINGER ARE——„ K6*•. Restauran!„Lehm Op Rheindorferstraße 8. Weihnachtsteiertag ab 3 Uhr TANZ sonst jeden Sonntag Tanz Empfehle an den Festtagen besonders auserwählte Mittagessen Am 2. Feiertag: Honzert. „Im Krug zum grünen Kranze“. „„ I I. W a i h n g e h t a f e l e r t„ S A m S o n n a g I I. w e i n n a c h t s i e i e r t a g FARNEENT BALT Silvester 8 Uhr: Silvester-Feier mit Ueberraschungen Neujahr: Hans Broich TANZ-KOSTUM-SCHAU .-.-V.„Cäcilia“ Bonn-Sud Sonntag, den 26. Dezember 1937(2. Weihnachtstag) ab 6 Uhr Im Gasthaus„Zur Traube“, W. Kemp 57. Gründungsfeier mit Tanz R 4 Anst Lautenalnger Binterkeuser. Sonntag, II. Feiertag Tanz. Koblonzer Straße 27. Am 2. Weihnachtstag - TanzIm„„Kalsersaal!“ von WiIh. Mülamann Berliner Hof, Königswinter Am 2. Weihnachtstag nachmittags ab 4 Uhr Konzert 35 3UUh' Tanz Eintritt frei teib ggst.. wünscht allen Gästen ein fröhliches Weihnachtsfest Heiliger Abend geötfnet. 2. Weihnechistag Tanz. Freitag, den 31. Oezember Silvesterfeier mit konz Neujahrstag TANZ Sracone arthäuser-Hof Bonn-Süd " p a s e- M i n k e l R u f 4 8 7? Ses: um. nichel nu aare Sonntag(2. Weihnachtsteiertag ab 6 Uhr Unterhaltung und Tanz unter trdl. Mitwirk, der Kriegerkameradschaft Kessenich. Hamachers Gaststatte „Im Burghof“, Bötzstrass An den Weihnachtsfelertagen im neuen Saa! Konzert und Tanz Mumd Ring-Restaurant 3: Frankenplatz 2. Weihnachtstag und Silvesterabend = Stimmungskonzert. FAHRRAD-ETAGE P. Stäuder teieton 8831 Wenzelgasse 53. Ecke Kesselgasse Sünstige Preise— große Auswahl- bequeme Zahlung Ehlschriskugrn in auen Angelegenheiten, die stark vom Wetter und von Witterungseinflüssen abdängig sind, werden durch das tägliche Studium des Reichswetterdienstes im GeneralAnzeiger für Vonn und Umgegend erDie Drei vom Rhein spielen auf Gaststätte Bernigen sonn, Rheingasse 24 Siimmung am 2. Wolhnachtstag Numer! An beiden Weihnechtstagen ab 4 Uhr Mnngnnns im Hetel-Rostaurant Unkol-Rhoin nn Sachannhhaanaabasanaansnanananaaanaannnne In der Hingabe des eigenen Lebens liegt die Krönung allen Opser911 sinns. Das Deutschland der Zukunst der höchsten Opser wert. Adoll Hiller. Reichssender Köln Gleichbleibende Werktags=Gendungen:.00: Morgenlied, Wetter. o.10: Leibesübungen. 6.30: Frühkonzert; dazw. .00: Nachrichten; anschl.: Morgenlied u. Morgenruf. e.00: Wetter, Wasserstand, Kasenderblatt. B.10: Frauenturnen. C.30: Morgenmusik. S.45: Nachr. K 11.50(Mi. 11.45): Bauer, merk auf. c 13.00, 14.00, 19.00 u. 22.00: Nachr. e 15.45: Wirtschaftsmeldungen.* 18.50(außer Mo.): Momentaufnahme. Köln: Conntag, 26. Dezember .00: Bremer Hasenkonzert..00: Wetter, Wasserstand.— .05: Kleine Lebensweisheiten von Paul Ernst..15: Weihnachtliche Musik..00: Vom Deutschlandsender: Sonntagmorgen ohne Sorgen..30: Berlin: Wir müssen dahin kommen, daß unser Leben leuchtet.(Gorch Fock), eine Morgenfeier. 10.00: Musik am Sonntagmorgen. Schallpl. 11.15: Das Gespenst. Eine Erzählung von Hans Fr. Blunck. 11.80: Klaviermusik. 11.50: Gedichte vom Schnee. Von Anton Schnac.#.,.m E: Mittag 1800 12.00: Der Reichssender nomn am Sonntagmittag. 13.00: Glückwünsche. 13.05: Berlin: Musik am Mittag. 14.00: Kandiszucker, Mandelkern, lauter füße Sachen. 14.80: Der Kiepenkerl packt aus. 15.10: Zur Unterhaltung. 15.45: Das Märchen vom Schneemann von Hans Christian An16.00: Sonntagnachmittag aus Saarbrücken. 18.00: Kleiner weihnachtlicher Bilderbogen. 18.45: Der Sonntag im Funkbericht. 19.00: Nachr. und Sportvorbericht. 19.10: Fröhliche Weibnachten. Ein buntes unterbaltungskonzert. 21.00: Und jetzt wird getanzt. Schallplatten. 22.00: Nachr. 22.30: Vom Deutschlandsender: Zu Tanz und Unterhaltung. Köln: Montag, 27. Dezember .30: Ratschläge für den Küchenzettel der Woche. 10.00: W. J. Hartmann erzählt eine Geschichte aus dem argentinischen Urwald:„Verritten" und Ernst Berghäuser berichtet von einer Fahrt in der Vorkriegszeit. 10.30: Was brachte der Sportsonntag? 10.40: Sendepause. 12.00: Hamburg: Schloßkonzert. 14.15: Bunte Musik.— 15.00: Kinder hört zu: Von den kleinen Tannen im Walde. 15.30: Sendevause.„„ gmt 16.00: Vom Deutschlandsender: Reusir am beuchmittag.— 17.00: Begegnung mit Tieren. Eine bunte Folge aus alten und neuen Schallaufnahmen. 17.30: Eine Carl Michael Bellmann=Stunde. 18.20: Weihnachtsmusik. 18.45: Neues vom Film.„ Mpanett. 19.10: Abendkonzert. 1. Opernmusit. 2. Overettenklänge. 21.00: Westdeutsche Wochenschau. 21.35: Kammermusik. 22.30: Nachtmusik und Tanz. Köln: Dienstag, 28. Dezember 10.00: Ganze Kerle! 10.30: Kindergarten. 11.00: Sendepause. 12.00: Rürnberg: Mittagskonzert. 14.15: Der lustige Rätselfunk. 14.45: Schlachtviehmärkte. 15.00: Sendepause. 15.80: Gedanken aus Josef Radlers Werk. 16.00: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag.— 17.00: Volk erzählt. Beter Kintgen: Daler, Daler, do muß wandere... 17.30: Weibnachtsmusik aus unserer Zeit. 18.00: Die kleinen zerbrechlichen Dinge. 18.10: Die wilde Jagd zieht um...! 19.10: Unterhaltungskonzert. 20.00: Vorhang auf! Ein Funkkabarett. 21.00: Viva, viva la Musica! Westdeutsche Orchester musizieren. Aufnahmen. 22.20: Pom Deutschlandsender: Politische Zeitungsschau. 22.35: Hambura: Unterhaltung und Tanz. 24. Dezember 1937 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Ne. 16 025. Seite 9 Aus der Amgegend Weihnachten beim Reichsarbeitsdienst Rheinbach: Zu der Weihnachtsfeier des Reichsarbeitsdienstes Rheinbach bei Burrenkopf hatten sich auch zahlreiche Volksgenossen eingefunden. Saal und Bühne waren mit frischem Tannengrün geschmückt. Nach Gedicht= und Musikvorträgen führte Oberfeldmeister Hasenklever aus, daß er jetzt sechs Jahre im Arbeitsdienst tätig sei. 1931 und 1932 habe sich beim freiwilligen Arbeitsdienst kaum einer von den Kameraden gemeldet, um Weihnachten in Urlaub zu fahren, weil ja damals eine Weihnachtsfeier im Kreise der Familie kaum möglich gewesen war, denn der Vater und die Brüder seien arbeitslos gewesen. Dann sei von 1933 ab die Zahl derer, die Urlaub haben wollten, immer größer geworden und heute falle es ihm sogar schwer, für die Weihnachtstage die Lagerwache zurückzubehalten. Danach stattete der Redner dem Bürgermeister und Ortsgruppenleiter Wiertz den herzlichsten Dank für seine Arbeiten und seine tatkräftige Unterstützung ab. Nach Beendigung des offiziellen Teils konnten sich die Kameraden vom Rheinbacher Arbeitsdienst mit den vor ihnen aufgehäuften Gaben befassen, die ihnen viel Freude machten. Zwei verdiente Beamte wurden geehrt Rheinbach: Die Arbeitskameraden der Stadt= und Amtsverwaltung Rheinbach hatten sich zu einem Kameradschaftsabend im Rheinbacher Hof zusammengefunden. Die Feier wurde zu Ehren der wegen ihrer Pensionierung ausscheidenden Gefolgschaftsmitglieder Werkmeister Michael Colvenbach und Polizeihauptwachtmeisten Johann Göddentz veranstaltet. Amtsinspektov Pfahl hob in einer kurzen Ansprache die Verdienste der scheidenden Kameraden hervon Anschließend richtete Amtsbürgermeisten Wiertz Worte des Dankes an die in den Ruhestand tretenden Kameraden. Ueber 40 Jahre hat Werkmeister Colvenbach im Dienste der Stadt Rheinbach gestanden. Polizeihauptwachtmeister Johann Göddertz kam am 16. September 1915 als Polizeisergeant nach Rheinbach. Aus seinem Leben unterstrich der Amtsbürgermeister besonders die Verdienste, die der Scheidende sich in den Separatistenabwehrkämpfen erworben hat. Als Zeichen den Anerkennung überreichte der Bürgermeister den beiden Scheidenden je ein schönes Geschenk. Die Geehrten dankten mit herzlichen Worten. Kursus im Obstbaumschnitt Rheinbach: Recht zahlreich fanden sich die Kursusteilnehmer und=nehmerinnen zum Obstbaumschnittkursus ein. Direktor Ehrlich von der Gemüsebauschule Roisdorf gab im Lehrsaal der Landwirtschaftsschule in Rheinbach die nötigen Erklärungen, dann wurde in mehreren Obstanlagen das Gehörte praktisch erprobt. Bei dem Eifer, den alle an den Tag legen, dürfte wohl mit einer erheblichen Steigerung der Obsternte im nächsten Jahre zu rechnen sein.— Recht so! Wir können in Deutschland noch große Mengen von Obst unterbringen und verbrauchen. Eine Ueberproduk“ tion ist überhaupt nicht zu befürchten. Neue Posthilfestellen Rheinbach: Die Telegraphenhilfsstellen Lanzerath und Wald sind in Posthilfsstellen umgewandelt worden. Die Umwandlung bringt wesentliche Erleichterungen in der Auflieferung von Postsendungen aller Art mit sich. An der Zustellung ändert sich nichts. Diese wird wie bishen von dev Poststelle Houverath ausgeführt. Neuer Polizeihauptwachtmeister in Rheinbach Rheinbach: Nach der Pensionierung des Polizeihauptwachtmeisters Johann Göddertz wurde Polizeihauptwachtmeister Jean Schmitz vom Amt Ludendorf nach Rheinbach versetzt. Abschiedsseier der Frauenschaftsleiterin Kall: Auf Burg Dalbenden, der Gaufrauenschaftsschule des Gaues Köln=Aachen, fanden sich die führenden Mitglieder der NS=Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks zur letzten diesjährigen Arbeitstagung zusammen. Durch die Anwesenheit der Gaufrauenschaftsleiterin Frau von Hofmann und des Kreisleiters Binz erhielt die Tagung eine besondere Note. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Abschiedsfeier für die scheidende Kreisfrauenschaftsleiterin Frau Paula Vüllers=Blankenheim, die infolge Wegzugs aus dem Kreis ihr Amt niedergelegt hat. Die scheidende Kreisfrauenschaftsleiterin erntete für ihre mehr als 4jährige rastlose Tätigkeit um die deutsche Frauenbewegung manches Wort des Dankes. Die neue Kreisfrauenschaftsleiterin Frau Ludgera Müller=Kall hat ihr Amt bereits angetreten. Sieben Urlauberzüge ins Land der Ordensburg Schleiden: In weitgehendem Maße wird der Kreis. Schleiden auch im Jahre 1938 wieder mit KdF=Urlaubern bedacht werden. Sieben Sonderzüge werden in das Kreisgebiet gefahren. Die Gauwartung für Urlauberzüge hat die Aufnahmezeiten so gelegt, daß das Kreisschleidener Fremdengewerbe in der Aufnahme anderer Fremden zur Zeit der Hochsaison nicht beschränkt ist. Die KdF=Züge in den Kreis Schleiden fahren unter der Bezeichnung„Züge ins Land der Ordensburg". Bei der Verteilung der Urlauber auf die einzelnen Ortschaften sollen nur solche Orte berücksichtigt werden, die infolge einer Dorfverschönerungsaktion sich für die Aufnahme würdig zeigen. Mehr als früher sollen die Urlauber mit den Sitten und Gebräuchen des Eifellandes bekannt gemacht werden. Einen Förster leichtfertig beschuldigt Gemünd: Eine Frau aus Heimbach hatte im Juli in den Wäldern zwischen Gemünd und Heimbach Waldbeeren ohne Erlaubnisschein gesammelt. Noch schlimmer war es, daß die Frau die Beeren mit einem Kamm erntete, was grundsätzlich verboten war. Ein Förster nahm die gesammelten Beeren an sich und stellte die Frau zur Rede. In einem günstigen Augenblick entriß die Frau dem Förster den Korb und lief davon. Als sie am anderen Tag von der Polizei vernommen wurde, gab sie an, von dem Förster angegriffen worden zu sein. Sie sei in der Aufregung ohnmächtig geworden und andere Frauen hätten sie nachher gefunden. Es stellte sich bald heraus, daß diese Angaben falsch waren. Das Gericht hielt der Frau ihre schlechten Vermögensverhältnisse zugute und nahm an, daß die Anschuldigung nur leichtfertig erfolgt sei. Mit 15 Mark oder 15 Tagen Gefängnis muß die Frau ihren unüberlegten Schritt fühnen. Die Anklagebehörde wollte sie einen Monat ins Gefängnis haben. Schneeweihnacht in der Eisel— Ruine Reisserscheid im Winterkleid Ein Traum, der Wirklichkeit wurde— Aus der Geschlchte der trutzigen Bergfeste Im vorigen Jahre veröffentlichten wir am Tage vor Weihnachten an dieser Stelle ein Schneebild aus der Eifel. Es war ein Traumbild, denn bis zum Weihnachtsfest hatte es im vorigen Jahr noch nicht geschneit. In diesem Jahre haben wir es einfacher. Der Traum des Vorjahres ist heuer in Erfüllung gegangen. Die Eiselberge liegen in diesen Tagen unter hohem Schnee, wenn auch in den Tälern bereits Tauwetter eingesetzt hat. Wenn nicht alles täuscht, werden die Schi= und Rodelfreunde an den Weihnachtstagen im Gebiet der Hochen Acht und auf den Höhen bei Hollerath bis herüber zur belgischen Grenze voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Eine besonders schöne Aufnahme gelang unserem Photographen bei Reifferscheid. Trutzig hebt sich die alte Feste vom Winterhimmel ab. Ihre altersgrauen Trümmer künden von einer Zeit, da dieser einst so stolze Besitz die Stammburg der Reichsgrafen SalmReifferscheid war. Gründer der Burg war angeblich im Jahre 1139 Walram II. von Reifferscheid, zugleich Herzog von Niederlothringen. Später war sie luxemburgisches, dann kölnisches Lehen. Jetzt ist die Burg im phot. Groß. Besitz der Fürsten Salm=Reifferscheid. Vor einem Jahr begann ihr Besitzer mit Erneuerungsarbeiten, um sie vor weiterem Verfall zu bewahren. Auf der Ostseite der Burg ist der Wehrgang in einer Länge von fast 35 Metern bereits fertiggestellt. Er baut sich auf das Gemäuer auf, das. im Boden bis auf die Felsen geht. Wenn im Frühjahr der letzte Schnee geschmolzen ist— oder wird es schon viel früher sein?— wird auch der andere Teil des Wehrganges erneuert. Der Weg zwischen Wehrgang und Burgmauer soll zu einer schönen Anlage mit Bänken ausgebaut werden. Im inneren Burghof wurde bei den Ausgrabungsarbeiten übrigens der letzte Rest der Schloßkapelle freigelegt. Wenn sich an den Feiertagen Schibegeisterte auf den Hängen der Eifelberge tummeln, wenn Jungen und Mädchen mit ihren Rodelschlitten die stillen Berge heruntersausen, dann werden sie wohl wenig darüber nachdeknen, auf welch historischem Boden sie sich befinden. Sie werden die herbe Schönheit des Eifelwinters erleben und der Natur verbunden auch Gott nahe sein. Schneeweihnacht in der Eifel. eine Feier, die uns lange nicht mehr zuteil wurde.—1— Vom Rhein zur Ahr Mächtige Baumriesen der Umgehungsstraße zum Opfer gefallen Remagen: Die mächtigen Baumriesen an der Sinzigerstraße sind gefällt worden. Hierzu mußten die Telefonleitungen abgenommen und der Verkehr zeitweilig umgeleitet werden. Umbau des Wartesaales auf dem Bahnhof Remagen Nemagen: Der bisher als Wartesaal 3. Klasse benutzte große Raum ist umgebaut und mit einer Zwischendecke aus Holz versehen worden. Auch die Pfeiler erhielten eine Holzverkleidung. Der neue Wartesaäl wird nun als Speisesaal der 1. und 2. Klasse dienen, während der andere Raum Wartesaal 3. Klasse wird. Das neue Standesamt Remagen Remagen: Der Herr Regierungspräsident in Koblenz hat mit Wirkung vom 31. Dezember ds. Is. die bisherigen getrennt geführten Standesämter Remagen Stadt und Remagen Land aufgehoben und zu einem einheitlichen neuen Standesamt Remagen zusammengelegt. Als Standesbeamter dieses neuen Amtes wurde Stadtinspektor Rheindorf berufen, als dessen Vertreter in Standesamtswesen wurden Amtsobersekretär Wagner und Stadtobersekretär Wassong bestimmt. Ermäßigung der Gewerbesteuer in Einzig Sinzig: Das Sollaufkommen der Gewerbesteuer 1937 im Stadtbezirk Sinzig wird höher sein als die Schätzungen waren. Um den Gewerbesteuerpflichtigen keine höhere Belastung als bisher aufzubürden, hat der Bürgermeister nach Anhörung der Ratsherren beschlossen, die Gewerbesteuersätze wie folgt zu ermäßigen: Gewerbeertragssteuer von 245 auf 190 v.., Gewerbekapitalsteuer von 245 auf 190 v.., Gewerbelohnsummensteuer von 800 auf 740 v. H. Die eintretende Ermäßigung gilt für das ganze Rechnungsjahr 1937. Vom Transmissionsriemen erfaßt Burgbrohl: Im Betrieb des Schellkopfes verunglückte der Arbeiter Peter Henseler aus Brenk. Er wurde beim Auflegen eines Treibriemens von diesem erfaßt und gegen die Decke geschleudert. Dabei erlitt er sehr schwere Verletzungen, die seine Ueberführung in das Krankenhaus Burgbrohl notwendig machten. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Schlechter Lohn für Hilfsbereitschaft Andernach: Von einem hier vor Anker liegenden Lastschiff trieb ein Kahn ab. Ein Mann am Ufer bemerkte dies, entledigte sich seiner Kleidung und sprang in das eisige Wasser, um den Nachen zu bergen. Dieser Opfermut wurde von dem Schiffsbesitzer mit— 50 Pfg. belohnt, während der Wert des geretteten Nachens etwa 200 Mark beträgt. Rentenauszahlung beim Postamt Neuenahr Bad Neuenahr: Die Auszahlung der Militärrenten bei der Reichspost erfolgt am 28. Dezember (Dienstag) und der Sozialrenten am 30. Dezember (Donnerstag) in der Zeit von 8 bis 11 Uhr. An die rechtzeitige Abhebung der Renten wird erinnert. Geschäftsschluß am Hl. Abend Bad Neuenahr: Die Polizeiverwaltung macht nochmals darauf aufmerksam, daß am Hl. Abend alle Geschäfte außer den Lebensmittelgeschäften und Bäckereien um 17 Uhr geschlossen werden müssen. Die oben erwähnten Läden werden um 18 Uhr geschlossen. Weihnachts= und Neujahrsdienst beim Postamt Neuenahr Bad Neuenahr: Am 24. Dezember werden die Postschalter um 16 Uhr geschlossen. Telegramme und Ferngespräche werden nach dieser Zeit am Nachtschalter angenommen. An den beiden Feiertagen und Neujahr sint die Schalter wie an Sonntagen von 8 bis.30 Uhr geöffnet. Am ersten Feiertag findet im Orts= und Landzustellbezirk eine Bries=, Geld= und Paketzustellung statt. Am zweiten Feiertag ruht der Zustelldienst mit Ausnahme von Telegrammen und Ellsendungen. Am Neujahrstag wird eine Brief=, Geld= und Paketzustellung ausgeführt. Gemeinsame Steuerstelle für Schlachtvieh Ahrweiler: In Verbindung mit dem Mittelmarkt des Kreises Ahrweiler ist nun auch eine gemeinsame Steuerstelle für Schlachtviehsteuer des Kreises Ahrweiler geschaffen worden. Alle gewerblichen Schlachtungen sind vom 1. Januar 1938 ab bei dieser Hilfssteuerstelle des Kreises Ahrweiler anzumelden und zu versteuern. An den Tagen, an denen in der Kreisstadt der Mittelmarkt abgehalten wird, ist neben der Banknebenstelle auf dem Mittelmarkt auch ein eigenes Büro der Steuerverwaltung eingerichtet. Die Schlachtsteuer für Haushaltungen ist nach wie vor bei den Amtskassen einzuzahlen, da die Neuregelung nur die gewerblichen Schlachtungen betrifft. In Kranz der Sieben Berge Wäsche und Anzüge wurden gestohlen Honnef: Eine unangenehme Ueberraschung gab es für die Bewohner eines Hauses an der Rhöndorfer Straße, als man von der Reise zurückkehrte. Diebe hatten sich in der Abwesenheit der Hausbewohner in das Haus eingeschlichen und sämtliche Schränke und Behälter durchwühlt. In der Hauptsache hatten sie es auf Bekleidungsstücke abgesehen. Es mußte dann auch festgestellt werden, daß mehrere Anzüge und Wäscheteile fehlten. 1483 Volksgenossen erhalten eine Weihnachtszuwendung Honnef: Viel Arbeit gibt es augenblicklich in den Räumen der NSV. und des WHW. 1483 Volksgenossen in 572 Haushalten erhalten in diesen Tagen ihre Weihnachtszuwendung in Lebensmitteln. Zudem findet für 400 Kinder der Betreuten heute abend eine Weihnachtsfeier statt, in der diese mit Spielzeug, Kleidung und Wäsche beschenkt werden. Die Vorbereitung und Durchführung der Betreuung wird von den ehrenamte lichen Helfern und Helferinnen des WHW. durchgeführt. Die Post am Heiligen Abend Honnes: Am Heiligen Abend wenden die Postschalter bereits nachmittags um 4 Uhr geschlossen. Die letzte Leerung der Briefkästen findet am Heiligen Abend wie immer statt. Die durch den Briefkasten am Postamt bis ¼ vor 22 Uhr aufgelieserten Sendungen werden noch mit dem 22.07 Uhr abgehenden. Postzug(Eilzug) abgesertigt. Es sei jedoch darauf aufmerksam gemacht, daß Sendungen in dem Bahndofsbriefkasten, die dort am Spätabend oder burz vor Zugabgang eingeworsen werden, nicht mit dem Postzuge befördert werden. Die Feuersirene ertönte Linz: Zu einem unerwarteten Alarm rief die Feuerwehrsirene, Schon nach zwei Minuten trafen die ersten Wehrmänner an der Gerätehalle ein. Angenommen wurde ein Zimmerbrand im Hotel Europäischer Hof. Die Reichsstraße wurde während der Uebung von der Polizei gesperrt und der Verkehr umgeleitet. Stadtbürgermeister Weyand und Kreisfeuerwehrführer Kräuter(Neuwied) überzeugten sich von der Schlagfertigkeit der Wehr. Im Anschluß an diese Großübung fand ein Appell in der Gerätehalle statt. Die Linzer Schwimmer und der Karneval Linz: Im Klublokal Kölner Hof hatte der SchwimmClub 1922 e. V. eine Mitgliederversammlung. Man besprach die bevorstehende Karnevalssession. Der Verein stellt im Linzer Rosenmontagszug wieder eine Wagen und eine Fußgruppe. Münzzähler beraubt Kasbach: In einer im Umbau befindlichen Möbelfabrik wurde ein Münzzähler aufgebrochen. Die Täter nahmen den in dem Apparat befindlichen Geldbetrag mit. Gegen einen Baum gerannt Kretzhaus: Ein von Kretzhaus kommender Lieferwagen rannte auf der schneebedeckten Straße oberhalb des Schlosses Renneberg gegen einen Baum. Die Insassen kamen mit leichten Verletzungen davon. Transportlastzug in den Graben gerutscht Asbach: Auf der Hauptstraße in der Nähe des RAD.=Lagers rutschte infolge der Glätte ein schwerer Ferntransportlastzug in den Graben. Erst nachdem man einen Straßenbaum entfernt hatte, war es mit großer Mühe möglich, das Fahrzeug wieder auf die Fahrbahn zu bringen. Weihnachtsfeier in der Schule Oberscheid: Im Schulsaal hatten sich Kinder und Elternschaft zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier zusammengefunden. Lehrer Kolb hatte mit vieler Mühe die schöne Feier vorbereitet. Alle Kinder waren mit ihren Eltern anwesend. Die Feier wurde durch die Vorträge des Kinderchors und=Orchesters umrahmt. Dann konnte jedes Kind mit einer Weihnachtstüte beschenkt werden. Schiffszusammenstoß auf dem Rhein Neuwied: Ein Schweizer Motorschiff, das in Neuwied tanken wollte, drückte beim Anlegen ein Motorboot der Lokalmotorbootlinie Neuwied— Andernach gegen das Ufer. Am Motorboot brachen Ruder und Schraube. Auch das Brückenschiff der schwimmenden Tankstelle wurde in Mitleidenschaft gezogen, erhielt ein Leck und drohte abzusacken. Die Feuerlöschpolizei griff im letzten Augenblick ein, pumpte den Ponton leer und bewahrte ihn vor dem Versinken. Der Materialschaden ist bedeutend. Schneepflüge räumen die Eiselstraßen Die Straßenverwaltung im Kampf gegen die winterlichen Verkehrserschwernisse Anfang der Woche herrschte im Rheinland ein Winterwetter, wie es seit Jahren nicht mehr zu beobachten war. In den letzten Tagen hat zwar in der Ebene Tauwetter eingesetzt, in den Bergen wird aber, wenn diese Zeilen erscheinen, wohl immer noch Schnee liegen. Besonders im Bereiche von Hohe Acht und Nürburg sind Anfang der Woche ganz erhebliche Schneemassen niedergegangen. Sie würden den Ueberland= Verkehr völlig lahmgelegt haben, wenn nicht die Provinzialstraßenverwaltung mit bestem Rüstzeug die unliebsamen Begleiterscheinungen des Winters bekämpft hätte. Schon im vergangenen Jahre waren für die Eifelstraßen Sandstreuer und motorisierte Schneepflüge beschafft worden. Letztere brauchten aber infolge des milden Wetters nicht in Aktion zu treten. In diesem Jahre nun hat der starke Schneefall schon verhältnismäßig früh den vollen Einsatz dieser Kampfmittel gegen die winterlichen Verkehrsstörungen erfordert. Mit gutem Erfolge, um es vorweg zu sagen, denn die für den Durchgangsverkehr in Frage kommenden Straßen blieben dank den Bemühungen der Straßenverwaltungen in verkehrssicherem Zustand und konnten von jedem Fahrzeug— mit gebotener Vorsicht natürlich— befahren werden. Der in Adenau eingesetzte neuartige Schneepflug der Reichsstraßenverwaltung ist ein VorsteckSchneepflug räumt eine verschneite Straße bei Adenau. phot. Quast. pflug, der ganz aus Metall hergestellt ist und von einem schweren Lastkraftwagen geschoben wird. Er räumt die Straßen in der doppelten Fahrspurbreite und wirft die Schneemassen zu beiden Seiten am Grabenrande auf. Gleichzeitig fahren frühmorgens die Sandstreuer aus, ebenfalls schwere Lastwagen, die mit sinnreichen Vorrichtungen die eisglatten Straßenstrecken mit Steinsand oder feinem Splitt bestreuen Der Kraftfahrer begrüßt auch die neuen Glatteis=Warnzeichen, die von der Straßenverwaltung in Form von kleinen gelben Fahnen mit dem Aufdrucke„Glatteis“ am Straßenrande aufgestellt werden und gefährliche Strecken ankündigen. A Seite 16. Nr. 16 025 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 24. Dezember 1937 Oererdelgei=Nachrichten Die neue Sparkasse im Dem Stadtbild wurde eine sinnige Weihnachtsbescherung insofern zuteil, als die Abbrucharbeiten am alten Sparkassengebäude so beschleunigt wurden, daß sie noch gerade vor den Feiertagen im wesentlichen beendet werden konnten. Die Ruinen sind bis auf die Fundamente. beseitigt und damit ist die neue Sparkasse für das Blickfeld nach allen Seiten freigelegt. Jetzt, wo die Sicht auf den Neubau durch nichts mehr behindert ist, treten seine städtebaulichen Vorzüge recht augenscheinlich hervor, wozu seine gefälligen architektonischen Linien in der Segmentform sehr beitragen, die in der weit zurückgezogenen Baufront wirkungsvoll zum Ausdruck kommen. Wenn die Platzverhältnisse an der Rheinallee nach dem vorgesehenen Plan umgestaltet sind, wird der Sparkassenneubau als repräsentatives Gebäude der Stadtfinanzverwaltung nichts zu wünschen übrig lassen. Die Umstellung im Sparkassenbetrieb vom veralteten auf das neue System ist dank der modernen Einrichtung reibungslos vonstatten gegangen. Das Schlangenstehen des Publikums, das im alten Gebäude sehr lästig war, ist beseitigt, ein Vorteil, der im Kundenkreis der Stadtsparkasse sehr angenehm empfunden wird. Weihnachtsseier der Ortsgruppe Süd Die Ortsgruppe Godesberg=Süd veranstaltete ihre Weihnachtsfeier im Volksgartensaal. Ein Potpourri „aus Kinderliedern bestehend, leitete die Feier ein. Dann begrüßte Ortsgruppenamtsleiter Brenig Kinder und Eltern. Jedes Kind werde nach der Ansprache des Reichsministers Dr. Goebbels bei der Bescherung eine Tüte erhalten. Ortsgruppenleiter Hammelrath wies in seiner Ansprache darauf hin, daß die Weihnachtsfeier ein Fest des deutschen Volkes und besonders ein Fest der Kinder sei. Nirgends habe die Weihnachtsbotschaft vom Frieden auf Erden eine solche Bedeutung wie in Deutschland. Hier herrsche Friede, während die Welt von Kampflärm widerhalle. Es folgten der Vortrag einer Knaben=Musikschar und das gemeinsame Lied „O Tannenbaum“, dem sich ein Bühnenbild anschloß.. Nach der Uebertragung der Ministerrede wurden die Kinder reich beschert. Die Ortsgruppe Godesberg=Nord feierte in drei Sälen, im Reichshof, im Hof von Holland in Plittersdorf Das Wyn bescherte Glänzende Augen und lachende Gesichter— Ein Beuel: Am gestrigen Donnerstag herrschte in Beuel im Saale des Rheingolds ein fröhliches Leben: 390 Kinder von Betreuten des WHW= waren zu einer vorweihnachtlichen Feierstunde geladen. Helle Freude leuchtete aus aller Augen. Nicht nur aus Beuel waren sie gekommen, auch Geislar, Vilich, Vilich=Müldorf und Rheindorf waren vertreten. Ortsgruppenleiter Blesse hatte ein stimmungsvolles Programm zusammengestellt, das im ersten Teil die symbolische Bedeutung des Weihnachtsfestes gestaltete. Der zweite Teil vermittelte an Hand ausgezeichneten Gedicht= und Liedgutes das Weihnachtserlebnis im Schützengraben. Lehrer Blesse trug einen Abschnitt aus dem Buche„Glaube an Deutschland“ von Zöberlein vor(Weihnacht in der Siegfriedstellung). Ein dritter Teil klang in dem Bekenntnis zum Führer und dem neuen Reich aus. Unterdessen hatte man alle Vorbereitungen zur Bewirtung der Gäste getroffen. Berge von Kaffeeteilchen wurden herbeigeschafft, in großen Kannen dampfte die Schokolade. Ein herzhafter Schmaus begann. Als dann die Tassen und Teller wieAn der Sieg Selbst im Winter Sinken der Arbeitslosenzahl Siegburg: Die Zahl der Arbeitslosen im Siegkreis, die im Oktober zugenommen hatte, fiel im Nov. wieder. Sie betrug am Ende des Berichtsmonats 1129. Gegenüber dem November 1936 ist ein Rückgang von 36 Prozent zu verzeichnen. Die Industrie der Steine und Erden, das Metallgewerbe, die chemische Industrie, das Baugewerbe und das Verkehrsgewerbe nahmen die meisten Arbeitslosen auf. Von den 124 ausgeschicdenen Soldaten, die sich beim Arbeitsamt meldeten, waren zu Ende des Monats nur noch 23 ohne Arbeit. Von den Lehrgängen zur Um= und Fortschulung für die Metallindustrie konnten durchschnittlich 80 Prozent der Teilnehmer vermittelt werden. Nicht ausreichen werden die umgeschulten weiblichen Arbeitskräfte für die Landwirtschaft, um alle gemeldeten Stellen zu besetzen. Frohe Weihnachtsseiern im Siegkreis Siegburg: Mehr als tausend Kinder und viele Erwachsene wurden in den Weihnachtsfeiern der NSDAP., die am gestvigen Donnerstag im Siegkreis stattfanden, beschert. Wegen der zahlreichen Gäste mußte man an mehreren Orten die Feier für die Kinder getrennt veranstalten. So fand sich in Siegbupg wegen der Größe der Ortsgruppe ein Teil der Gäste bei Fischer im Stadtteil Wolsdorf ein, ein anderer in der Schützenburg. Kerzenglanz schimmerte von den Weihnachtsbäumen, darunter die Gaben lagen. Weihnachtliche Lieder, Musik und Gedichte und Vorführungen der Jugend leiteten über zur weihnachtlichen Ansprache des Ortsgruppenleiters. Aehnlich verliefen die anderen Weihnachtsfeiern in den Ortsgruppen des Siegkreises. Freudig dankten die Beschenkten. 3200 Beterauen der Arbeit wurden beschert Siegburg: In 20 Ortsgruppen des Siegkreises wurden in diesem Jahre Weihnachtsfeiern der Deutschen Arbeitsfront für die Arbeitsopfer durchgeführt. Sie fanden mit der letzten Feier in Ruppichteroth ihren Abschluß. Weit über 3200 Altgardisten der Arbeit konnte in einer Weihnachtsfeier ein Geschenk überreicht werden. Kreisobmann der DAF., Lüttgen, spricht in einem Aufruf seinen Dank an alle aus, die diese Feierstunde verschönern halsen. Siegburger Bilderausstellung verlängert Siegburg: Mit Rücksicht auf den großen Anklang, den die Ausstellung„Siegburgs Entwicklung im Bilde“ allgemein gefunden hat, soll die Schau noch über die Weihnachtstage hinaus geöffnet bleiben. Da besonders die Siegburger Geschäftsleute bisher noch keine Zeit fanden die Schau zu besuchen, wird sie an beiden Weihnachtstagen von 10.30 bis 13 Uhr und von 16 bis 19 Uhr geöffnet sein. Dienststunden der DAF. Siegburg: In der Zeit vom 24. Dezember 1937 bis einschließlich 2. Januar 1938 ist die Dienststelle der DAF., Kreiswaltung Siegburg, für den allgemeinen Publikumsverkehr geschlossen. Rentenzahlung bei der Post Siegburg: Die Militärrenten für den Monat Januar werden am Dienstag, 28. Dezemder, ausgezahlt, die Invaliund in Friesdorf bei Huth. Hier wurden die Kinder schon um 17 Uhr bedacht, während für die Erwachsenen um 19 Uhr eine besondere Feier veranstaltet wurde, die im üblichen Rahmen verlief. Neutenzahlung bei der Post Die Milltärversorgungsgebührnisse für Januar 1938 werden Mitwoch, 29. Dezember, und die Invaliden= und Unfallrenten Donnerstag, 30. Dezember 1937, von.30 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr an der Paketannahmestelle(Haupteingang) gezahlt. Bei den Postagenturen in Bad Godesberg 3(Plitter###dorf) 4(Friesdorf) und bei der Poststelle Bad Godesberg 1 B(Mussendorf) Martinstraße 14 erfolgt die Auszahlung an don genannten Tagen von 9 bis 12 und von 15 bis 17 Uhr. Die Empfangsscheine zu den Invaliden= und Unfallrenten mussen amtlich beglaubigt sein. Beringung einheimischer Stubenvögel Alle geschützten nicht jagdbaren Vögel, die sich im Privatbesitz befinden, müssen bis zum 1. Januar 1938 mit den amtlich vorgeschriebenen Fußringen versehen sein. Wer gegen diese Vorschrift verstößt, macht sich strafbar und hat die Einziehung der unberingten Vögel zu gewärtigen. Für den Stadtbezirk Bad Godesberg und das Amt Villip ist Frau Hermann Hergarten, Schultheißgasse 4, zur Beringung berechtigt. 80. Geburtstag Der Reichsbahnbeamte a. D. Anton Kolaczinski, Mitglied der Kameradschaftlichen Vereinigung ehemaliger Pioniere in Bad Godesberg, vollendet heute sein 80. Lebensjahr. Ein Dieb gesaßt Gefaßt wurde ein Mann, der schon lange im Verdacht stand, Diebstähle auszuführen. Die Untersuchung hat dies jetzt auch bestätigt. Er wurde dem Gerichtsgefängnis in Bonn zugeführt und sieht seiner verdienten Strafe entgegen. Wem gehören die Räder Polizeilich sichergestellt wurden zwei Damenräder. Die Eigentümer können sich in Bonn bei der Kriminalpolizei, altes Rathaus, Zimmer 113, melden. Apothekendienst Den Sonntag= und Nachtdienst versteht am 24. und 25. ds. Mis. die Kronen=Apotheke: vom 26.(2. Weibnachtstag) bis 30. Dezember die Alte Apotbeke: und am 31. Dezember(Silvester) und 1. Januar die Kronen=Apotheke. Die Apotheke in Meblem ist Sonn= und Feiertagvormittags von 8 bis 1 Uhr geöffnet. in Beart do0 Rmder sinnvolles Feierprogramm— Die Bescherung der abgeräumt wurden, begann man mit der Ausgabe der Tüten; jedes Kind bekam eine große Tüte, angefüllt mit nützlichen, kostbaren Dingen, Gleichzeitig fanden in Pützchen und in Küdinghoven ebenfalls Feierstunden des WHW. statt. Hier konnten die Kinder ebenfalls viele Geschenke in Empfang nehmen. Schwerbepackt und überglücklich zogen die Kleinen nach Hause. Neues aus Königswinter Königswinter: Die NSV. veranstaltete gestern abend im geschmückten Saale des Düsseldorfer Hofes eine Kinderbescherung. Die Kinder wurden mit einer Tüte voll Süßigkeiten beschenkt. Gedichte, Lieder und musikalische Darbietungen gaben der Veranstaltung einen festlichen Rahmen.— An der Knabenstraße stießen zwei Autos zusammen. Es gab nur Sachschaden. — Auf dem Rhein fuhren zwei Schiffe gegeneinander. Beide konnten ihre Fahrt fortsetzen. entlang... den= und Unfallrenten am Donnerstag, 30. Dezember. Die Empfangsscheine müssen amtlich beglaubigt sein. Die Rentenempfänger, die ihre Renten bei der Poststelle Siegburg 1A, Zeithstraße 191, abholen, sind besonders benachrichtigt. Ein Lebensmüder trank Aether Auf der Straße vom Fahrrad gestürzt St. Augustin: Auf der Straße nach Hangelar bemerkte die motorisierte Straßenpolizei einen Radfahrer, der im Zickzack fuhr und dann plötzlich ohne jeden ersichtlichen Grund stürzte. Ein herannahender Kraftwagen geriet durch zu starkes Bremsen ins Schleudern und trug so schweren Schaden davon, daß man ihn abschleppen mußte. Der gestürzte Radfahrer aus Hangelar, ein 30jähriger Mann, verheiratet und Vater zweier Kinder, war nicht mehr vernehmungsfähig. Man brachte ihn nach Bonn ins Krankenhaus. Hier wurde festgestellt, daß der Lebensmüde Aether getrunken und sich dadurch schwere innere Verletzungen zugezogen hatte. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. 210 Hasen waren die Strecke Menden: Die Wintertreibjagd hatte im Vergleich zum Vorjahr ein recht befriedigendes Ergebnis. Die 24 Schützen, unterstützt durch 30 Treiber, konnten 210 Hasen zur Strecke bringen. Rüstiger 80jähriger Niederpleis: Seinen 80. Geburtstag feierte hier Herr Wilhelm Schultes, Siegburger Straße. Der Hochbetagte ist noch erstaunlich rüstig, er geht, wenn es das Wetter erlaubt, noch alltäglich spazieren und erfreut sich allgemeiner Beliebtheit. Weihnachtsfeier der Niederkasseler Arbeitoveteranen Niederkassel: Die Arbeitsveteranen fanden sich im Saal Frohn zu einer schönen Weihnachtsfeier ein. Ortsobmann Berg hielt die Begrüßungsansprache. Kreisorganisationsleiter Richarz(Siegburg) fand beredte Worte der Dankbarkeit für die Veteranen der Arbeit. Ortsgruppenleiter Baumgärtel beglückwünschte sie im Namen der Partei und Behörde zum Fest. Gefolgschaftsführer Dr. Holch von der Feldmühle.=G. teilte die Geschenke aus. Umrahmt wurde die sinnvolle Feier von Gedichten des B0M. sowie der Werkschar der Feldmühle.=G. und Musikvorträgen eines Orchesters. Neuer Genossenschaftsvorstehen Dahlhausen: In einer Versammlung der Wiesenent= und Bewässerungsgenossenschaft Dahlhausen=Schabemack wurde als neuer Genossenschaftsvorsteher Karl Solbach aus Schabernack und als Wiesenschöffen Karl Vogel aus Dahlhausen gewählt. Einbruch bei der NSB. Mayen: Nachts wurde in die Räume der Ortsamtsleitung der NSV. und der Kreisamtsleitung der NSV. eingebrochen. Der Dieb durchsuchte Schubladen und Schränke, wobei ihm 78 RM. in die Hände fielen. In der gleichen Nacht wurde auch in ein Privathaus eingebrochen. Der Einbrecher ist mit Hilfe eines Nachschlüssels in die Anwesen gekommen. Ausgleichsatgabe auf frisches Fleisch Im Reichsgesetzblatt erscheint demnächst eine Verordnung über die Erhebung einer Ausgleichsabgabe auf frisches Fleisch usw. und eine Verordnung über die Erhebung eines Ausgleichszuschlages auf Schlachtvieh. Es handelt sich hierbei um die Durchführung der Vorschriften in§ 1 Abs.—10 des Gesetzes über die Gebühren der Schlachtviehmärkte.w. vom 5. Mai 1933. Durch diese Vorschriften wur!: die Ausgleichsabgabe auf frisches Fleisch und der Ausgleichszuschlag auf Schlachtvieh eingeführt. Die Erhebung der Ausgleichsabgabe und des Ausgleichszuschlages war bisher durch die Verordnung über die Erhebung einer Ausgleichsabgabe auf frisches Fleisch usw. vom 15. Juli 1933(preußische Gesetzsammlung Seite 270) und über die Erhebung eines Ausgleichzuschlages auf Schlachtvieh vom 1. August 1934 (preußische Gesetzsammlung Seite 350) geregelt. Im Interesse der Vereinheitlichung war es geboten, die für Preußen getroffene Regelung auf das übrige Reichsgebiet zu übertragen. Die preußischen Verordnungen treten mit dem Inkrafttreten der Reichsverordnungen außer Kraft. Die Verordnung über die Erhebung einer Ausgleichsabgabe auf frisches Fleisch bringt gegenüber der bisherigen Regelung nur insoweit eine Aenderung, als nunmehr gesalzenes Fleisch ohne Rücksicht auf den Grad der Salzung als frisches Fleisch im Sinne dieser Verordnung gilt und der Ausgleichsabgabe unterliegt. Diese Erweiterung war notwendig, weil häufig Fleisch zur Umgehung der Ausgleichsabgabe gesalzen wurde. Die letzte Gemeinderatssitzung des Jahres in Herchen Neue Satzung über die Bullenhaltung Heochen: Zu der letzten Beratung des Jahres hatten sich die Gemeinderäte zusammengefunden. Nach einem Gedenken für den verstorbenen Feldherrn Ludendorff wurden den Gemeinderäten das Ergebnis der Haushaltrechnung 1936 und die Etatsüberschreitungen im Jahre 1936 bekanntgegeben. Dann berieten die Gemeinderäte über eine neue Satzung über die Bullenhaltung in der Gemeinde Herchen, in der als wichtigste Punkte bestimmt sind, daß der Bullenhalter unter Hinzuziehung des Kreiszuchtwartes und eines vom Bürgermeister bestimmten Fachmanns den Zuchtbullen möglichst auf einev rheinischen Auktion steigern soll. Der Bulle ist und bleibt Eigentum des Bullenhalters, jedoch unterliegt er der Ueberwachung des Bürgermeisters und des Kreis= und Gemeindezuchtwartes. Sollen die Tiere auswärts wohnender Tierhalter zugelassen werden, so ist eine Genehmigung des Bürgermeisters notwendig. Das Deckgeld beträgt dann 5 Mark, wovon der Bullen— Zweimal jährlich Viehbestandsaufnahmen halter 4 Mark an die Gemeinde abführen muß. Um die Zahl der Kühe und über 15 Monate alten Rinder zu ermitteln, wird zweimal im Jahre, im März und November eine Viehbestandsaufnahme durchgeführt. 75 Jahre Westerwaldbank Altenkirchen: Die älteste Genossenschaftsbank Westdeutschlands, die Westerwaldbank Altenkirchen konnte ihr 75jähriges Bestehen begehen. Aus diesem Anlaß veranstaltete die Leitung der Bank eine Jubiläumsfeier, an der zahlreiche Gäste teilnahmen. Bankdirektor Giesler hob in seinen Ausführungen die Bedeutung der Bank für das Westerwälder Wirtschaftsleben hervor. Betriebszellenobmann Schneider überbrachte die Glückwünsche der DAF. Bemerkenswert ist, daß der NSV. und zum Bau von HJ.=Heimen von der Bank Mittel zur Verfügung gestellt wurden. Tastwagen von einem Jage ersagt Auf der glatten Straße kam der Wagen nicht zeitig genug zum Stehen— Jahrer blieb fast unverletzt Wissen: Auf der Reichsstraße Wissen—Morsbach ereignete sich gestern morgen ein schwerer Verkehrsunfall. Der Fahrer eines auswärtigen Lieferwagens bemerkte erst kurz vor der Ueberfahrt bei Eugeniental einen von Morsbach kommenden Personenzug. Beim Bremsen kam der Wagen auf der vereisten Straße ins Rutschen und stieß mit dem Zuge zusammen. Der Wagen glich einem Trümmerhaufen. Glücklicherweise kam der Fahrer mit Verletzungen leichterer Art davon. Durch herumfliegende Glassplitter erlitt er Schnittwunden und mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. Durch den Unfall erlitt der Zugverkehr keinerlei größere Unterbrechungen. Die in dem Lieferwagen verstreuten Vorrüte an Margarine und Käseerzeugnissen wurden teilweise beschädigt und wurden zu billigen Preisen an die Neugierigen, die sich schnell angesammelt hatten, verkauft. Hochbetagt Wissen: Am heutigen Freitag begeht die Witwe Friedrich Meyer von hier ihren 80. Geburtstag. Trotz ihres hohen Alters erfreut sich die Hochbetagte noch bester Gesundheit, und an den Geschehnissen unserer Zeit nimmt sie lebhaften Anteil. Winter=Sonnenwende Wissen: Vorgestern abend beging die hiesige Ortsgruppe der NSDAP, die Wintersonnenwende in feierlicher Weise. Abends marschierten die Gliederungen der Bewegung unter Musikbegleitung zur Hindenburganlage, wo nach verschiedenen Vorsprüchen der Holzstoß in Flammen gesetzt wurde. Die Feuerrede hielt Berufsschuldirektor Wilps. Wie die Produktion in den Höhengebieten gehoben werden könnte Die Wichtigkeit des Handelsdüngers— Was seine stärkere Einführung bisher behinderte In den Höhengebieten, vor allem in der Hocheifel, ist der Verbrauch an Handelsdüngemitteln noch nicht so stark, wie es wünschenswert wäre. Man darf aber auch die Schwierigkeiten der natürlichen und wirtschaftlichen Produktionsbedingungen nicht verkennen, die der Einführung und Verbreitung der Handelsdüngemittel entgegenstanden. Wenn auch der Boden der Höhengebiete durchweg, was seine Struktur angeht, noch ein mittelguter ist, so gibt es in diesen Gebieten doch manch karge Scholle. Dazu ist der Boden vielfach naß und kalt. Erfreulich ist es, daß vom Arbeitsdienst manch nasser Boden durch Regulierung der Flüsse und Bäche sowie durch Drainage entwässert wurde. Die klimatischen Verhältnisse bedingen eine kurze Vegetationszeit. Dadurch kann einerseits im Frühjahr erst eine späte-Bestellung erfolgen, andererseits ist im Herbst eine frühe Ernte geboten. Neben der Verwendung von frühreifen Sorten sind es auch wieder Handelsdüngemittel, die die Frühreife fördern. Einer der erdrückendsten Uebelstände war in den Höhengebieten die schwierige Verkehrslage, die nicht nur den Absatz der geernteten Erzeugnisse, sondern auch den Bezug der erforderlichen Bedarfsartikel erschwerte. Durch die Eisenbahnen und vor allem durch die Lastund Kraftwagen, die in die entferntesten Ortschaften rollen, sind diese Mißstände beseitigt. Den Handelsdüngemitteln ist somit der Einfahrtsweg offen. Die Zersplitterung des Grundbesitzes, die Kleinheit und unwirtschaftliche Form und Lage der Parzellen, hervorgerufen durch die fortgesetzte Realteilung, behinderten den Verbrauch der Handelsdüngemittel erheblich. Die schon durchgeführten und noch vorzunehmenden Umlegungen und vor allem die Einführung der Erbhöfe, bei denen eine Realteilung nicht mehr möglich ist, haben hier Abhilfe geschaffen und werden sie weiter schaffen. Auf den nunmehr größeren und besser zu bewirtschaftenden Plänen wird eine starke Anwendung. der Handelsdüngemittel einsetzen. An der schwierigen Einführung und stockenden Verbreitung der Handelsdüngemittel trugen in früheren Jahren auch manche Düngerhändler mit die größte Schuld, indem sie die Unkenntnis der Landwirte ausnutzten und niedrigprozentige Handelsdüngemittel als hochprozentige verkauften. Die landwirtschaftlichen Untersuchungsstationen haben hier Einhalt geboten. Die Leiter der Landwirtschaftsschulen sorgten durch aufklärende Vorträge, durch Ausführung von Düngungsversuchen und vor allem durch Schulung der jungen Ländwirte für die erforderlichen Kenntnisse über das Nährstoffbedürfnis der Pflanze, sowie über den Gehalt der einzelnen Düngemittel. Jetzt, wo der Landwirt durch unsere Regierung wieder festen Fuß auf seiner Scholle gefaßt hat, wo er wieder mit normalen und sicheren Preisen rechnen kann, wird auch aus den Höhengebieten eine starke Nachfrage nach dem Handelsdüngemittel einsetzen, und sie werden gerade dort auf die Güte und die Höhe der Erträge günstig einwirken. Wechnüchtsgefange in den Kirchen von Vonns umgebung Der Bedeutung des Weihnachtsfestes entsprechend werden auch in den Städten und Dörfern der Umgegend von Bonn die Messen besonders feierlich gestaltet werden. Fast in allen größeren Orten haben die Kirchenchöre für die Weihnachtsmessen wochenlang geprobt, um das Fest der Geburt Christi mit geziemender Feierlichkeit auszuschmücken. In St. Marien in Godesberg singt am ersten Festtag der Kirchenchor zur Christmette die Messe Stella maris für vierstimm. gemischten Chor, Streich= orchester und Orgel von P. Griesbacher; zum Offertorium Transcamus für Solo, gemischten Chor, Streichorchester und Orgel von J. Schnabel. Im Festhochamt um 11.15 Uhr singt der Chor', 8. Festmesse in E für vierstimm. gemischten Chor und Orgel von J. Kromolickt; zum Offertorium: Tul sunt cooll für vierstimmigen gemischten Chor und Orgel, von G. Herlich; zum Segen: Tantum ergo für sechsstimmigen gemischten Chor und Orgel von J. Butz.— Am zweiten Festtag: Hochamt um 10 Uhr: Messe in Fdur für vierstimmigen gemischten Chor, Streichorchester und Orgel, von K. Pembaur; zum Offertorium: Transeamus für Solo, Chor, Streichorchestet und Orgel, von J. Schnabel. St. Geverin in Mehlem Hier bringt der Chor in der Christmette um 5 Uhr die Messe in Fdur von Karl Pembaur für 4stimm. Chor, Orgel und Streichquartett. Einlage Transsamus von Schnabel.— In Stillmessen: Auf, auf ihr Hirten, von Butz, Christen eilet her zur Krippe, von Ketterer, Laß den Heiland ein, von Schneider. 10.15 Uhr Messe F dur von Pembaur. Einlage Hodie Christus natus est von Lehmacher, Tantuin ergo von Schubert.— Am 2. Weihnachtstag: 10.15 Uhr Stella maris von Griesbacher, Einlage Transeamus von Schnabel. In Beuel bringt der Pfarr=Cäcilien=Kircheuchor an den beiden Weihnachtsselerzagen folgende Messen zur Aufführung: 5 Uhr: Messe in D mol!(Nelson=Messe) von Jos. Haydn mit Orchesterhegleitung, Soli Frl. Volkenrath, Bonn(die Feierlichkeiten der Christmette beginnen bereits.45 Uhr), zum Offertorium Transeamus von Jos. Schnabel, im Hochamt um .30 Uhr Messe in Bmoll von Kromolickt.— Am zweiten Feiertage im Hochamte.30 Uhr Messe in Esdur von Dr. Jaist. In Schwarz=Rheinder wird der Kirchenchor folgende Gesänge zur Aufführung dringen: In der Christmette: Missa„Es ist ein Ros' entsprungen“ von W. Kürthen, für gemischten Chor, Motetten Dies sanctiflcatus von L. Marenzio, Transeamus von Schnabel, Tecum prinelplum und Hodie natus coelorum rex von Benz; ferner Deutsche Weihnachtslieder von Kürthen, Fidel, Müller, Gruber, Arblinger u.., alle für gemischten Chor. Im Hochamt: Missa In honorem conaulatricis afflictorum für östimmigen gemischten Chor von Hartmann und obengenannte Motetten. Nachmittags bei der Krippenseier Motetten und Deutsche Weihnachtslieder.— Am zweiten Weihnachtstage: Miszn Asterna Christi muners von Palestrina und Motetten wie in der Christmette. In Hersel In Hersel singt in der Christmette am ersten Weidnachtstage der Gemischte Kirchenchor die Missa von Goller mit Orgelbegleitung. Außerdem werden einige Einlagen gefungen. In Troisdorf singt in der Mette der Kirchenchor die Missa Trinitatis für 4simm. Männerchor und Orgel von van Nufsel, zum Offertorium Lastentur coell für Sstimmigen Männerchor und Orgel von Mitterer, im Hochamt die Messe wie in der Christmette mit der Einlage Dominabitur für 4stimm. Männerchor a cappells von Gruber, und zum Segen das Tantum ergo für 8stimm. Männerchor von Demattia.— Am zweiten Weidnachtstag wird im Hochamt die Missa Dominicalis für 4stimmigen Männerchor und Orgel von L. Refice, Einlage Laudate Dominum für Sstimmigen Männerchor a cappella von Demattia zum Vortrag kommen. In Hennes beginnt die feierliche Christmette um 5 Uhr. Der Kirchenchor singt in Gemeinschaft mit dem Marienchor die Missa Mater admirabilis für gemischten Chor mit Orgelbegleitung von Peter Griesbacher. In Geistingen bringt der Kirchenchor um 6 Uhr in der feierlichen Christmette für die Pfarrgemeinde die Pastoral=Messe für vierstimmigen Männerchor von Karl Kempter mit Orchestereinlagen zu Gehör. In Seligenthal singt am ersten Weibnachtstag um 6 Uhr in der feierlichen Christmette der Kirchenchor wie in dem um 10 Uhr stattfindenden feierlichen Hochamt die Franziskus=Kaverjus=Messe für vierstimmigen Männercor mit Orgelbegleitung. 24. Bezember 1937 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend I. Bonner Nachrichten Nr. 10 029. Seite 11 Kiraachs- Nachrichten Katholischer Gottesdienst in Vonn Münsterpfarre. 12 Christmette, anschließend zwei dl. Messen. 12 in der Kropia vor dem Krippenaltar drei hl. Messen. Von .30 ab hl. Messen. Zweites Hochamt 8, 10 drittes Hochamt. 11.15 beginnen die letzten zwei hl. Messen.— 2. Helertag: .30,.15, 7,.30,.15 Deutsche Singmesse, 9 Deutsche Eingmesse, 10 Hochamt, 11.15 letzte hl. Messe; 17 Weihnachtsandacht, Predigt.— Wochentags sind die dl. Messen in den Woihnachtsferien: 7,.45,.30, 9 und.30. St. Rikolaus, Kessenich. 1. Feiertag: 12 Mette, 6 u. 10 je 3 hl. Messen, 11 Hochamt.— Sonntag: 6,.45,.45, 9, 10 Hochamt, 11.15, 6 Andacht. St. Remigus. 1. Feiertag: 5, Mette, anschl. hl. Messen, 8 2. Hochamt(Choral), auschl. dl. Messen;.45 3. Hochamt. Um 11 beginnen die drei letzten dl. Messen, 17 Weihnachtsandacht. 2. Felertag, hl. Messen: 7, 8 Schulkinder, 9, 10 Hochamt, 11.30 hl. Messe mit Predigt, 17 Weibnachtsandacht. Dienstag .30 Gemeinschaftsmesse, 17 Antonius=Andacht. Freitag 20 Andacht zum Schlusse des Jahres, Predigt. Suft und Dietkirchen. 5 Christmette, 6, und.30 hl. Messen. Die zweite Reihe der hl. Messen beginnt.30(8 und.30), 9 Kindermesse mit Ansprache, 10 Hochamt, 11.30 hl. Messe. 17 Komplet. Sonntag: 6, 7, 8, 9 Kindermesse, 10 Hochamt, 11.30 hl. Messe, 17 Weihnachtsandacht. St. Josephskirche. 5 Mette mit Ansprache; anschl. zwei hl. Messen,.15 hl. Messe, 8 Choralhochams,.45 Kindermesse, .15 hl. Messe, 10 Levitenamt. 11.15 hl. Messe. 17 Weihnachtsandacht mit Festpredigt. 2. Weihnachtstag, Hl. Messen: 6, 7, 8. 9 Kindermesse, 10 Levitenamt, 11.15 mit Predigt, 17 Weidnachtsandacht.— Dieustag:.30 hl. Messe. Freitag: 20 Dankandacht mit Predigt. St. Marien..50 Kvippenseier, 5 Mette, anschl. zwei dl. Messen; ab 7 Lesemessen, 10 Hochamt, 11 und 11.20 Lesemessen, 18 Weihnachtsandacht mit Predigt u. Chorvorträgen. Sonntag hl. Messen:.30, 7, 8, 9, 10 Hochamt, 11 mit Prediat, 18 Weihnachtsandacht.— Werktags hl. Messen: 7,.45, .15,.45. Herz=Jesu=Kirche. 1. Weidnachtstag: 12 Chustmette, anschließend zwei stille hl. Messen. Ab.30 hl. Messen bis 11 (8 u. 11 mit Predigt), 18 Festandacht mit Predigt. 2. Weihnachtstag: Hl. Messen: 6, 7, 8 mit Predigt, 9 u. 11 Hochamt, 18 Weihnachtsandacht. Freitag: 20 Jahresschlußandacht mit Predigt und Tedeum. Samstag: Neujahr, Dreizehnstündiges Gebet,—11 hl. Messen, 11 Hochamt(Mozartmesse wie in den Christnacht), 12—13 Armen=Seelen=Betstunde mit Segen, 18—19 Schlußandacht. St. Elisabeth. 1. Feiertag: 5 Mette, anschl. hl. Messen bis 10 Hochamt, 11.15 hl. Messe, 18 Andacht. 2. Feiertag: 6, 7, 8 Predigt, 9 Predigt, 10 Hochamt, 11.15 Predigt, 18 Andacht. St. Sebastian, Poppelsdorf. Christmette 5 Uhr; dauernd hl. Messen bis zum zweiten Hochamt um 11 Uhr; 18 Weihnachtsandacht.— Sonntag wie immer, Hochamt.45, 18 Weihachteandacht. Pfarre Endenich 1. Weihnachtstag. 5 Mette. Hl. Messen: 6,.30, 7,.30 (2. Hochamt),.30, 9,.45(3. Hochamt), 11 hl. Messe, 16 Predigt und Weihnachtsandacht. Sonntag: 7,.30,.45(Hochamt), 14.30 Andacht. Si. Qutrinus, Dottendorf. 1. Feiertag: 5 Christmette. Danach stille hl. Messen bis.30, 15 Weihnachtsandacht. Sonntag: 7 mit Predigt, 8 mit Predigt, 9 mit Predigt, 14.30 Andacht. St. Margaretha, Bonn=Grau=Rheindorf..45 Krippenselen. 5 Mette, 6,.30,.30,.30, 9 Hochamt, 10, 15 Weibnachtsandacht. Sonntag: 6, 7, 8 Hochamt, 14.30 Weihnachtsandacht. St. Ritolaus, Kessenich. 4 Weihnachtsmette, danach zwei hl. Messen,.30 Singmesse,.30 hl. Messe, 9 Singmesse, 16 Weihnachtsandacht. 2. Welhnachtstag:.30 Singmesse mit Predigt,.30, 9 Hochamt, 16 Weihnaichsandacht. Dransdorf, 1. Feiertag: 6 Hochamt, 9,.30; 15.30 Andacht. 2. Feiertag: 7. 9 Hochamt; 14.30 Andacht. Klosterkluche der Redomptoristen St. Josef, v. d. Höhe. Christmette,.30, 6, 7, 8 und 10 hl. Messen; 17 Festpredigt und Andacht. Sonntag Hl. Messen:.30,.15 und 7. 8 und 10 Singmesse, 17 Weihnachtsandacht.— Werktags dl. Messen: 6,.30 und 7. Katy. Waisenhaus, Weststonße. 13stündiges Gedet, 6 Aussetzung, anschl. drei hl. Messen,.30 dl. Messe, 9 Hochamt, 18 Deutsche Komplet. Am 2. Weihnachtstag:.30 u..30 pl. Messen, 16.30 Andacht. Kapelle Maargasse..30 Chrismmerte. St. Agnes=Suft. 12 Christmette, 9 Levitenamt, 15.30 Andacht. Am 2. Weihnachtstag ist der Gottasdienst wie an Sonntagen. Venediktinerinnen von den ewigen Anbelung. Freitag, Vigll u. Weibnachten Ewiges Gebez; 6 Aussetzung d. Allerh.,.45 hl. Messe,.30 Hochamt; 15.15 Vesper, Komplet u. Segen. Samstag. Nachts:.50 Beginn d. Madutin, 12 Hochamt, anschließend 2 hl. Messen, während der ersten deutsche Lieder, während der zweiten Laudes v. Chor gesungen. Sonntag, Montag u. Neujahr.30. Tägl..30 Besper, Aussetzungstage: Sonntag, Donnerstag u. Samstag. Liedfrauenhaus, Venusberg. 1. Feiertag: Mittemacht Cbristmette mit Ansprache. Danach eine Gemeinschaftsmesse; 3. hl. Messe 10.— 2. Feiertag: Hl. Messen:.30 und 10. An beiden Feiertagen 18.30 Andacht. Altkatholischer Sottesdienst Friedenskirche. Heiliger Abend 23 Christmette(Pros. Dr. Keussen); 1. Weihnachtstag 10 Deutsches Hochamt mit Predigt, Bußandacht und Abendmahlsfeter(Bischof Kreuzer); 2. Weihnachtstag 10 Deutsches Hochamt(Prof. Dr. Keusser) mit Bußandacht, Abendmahlsfeier und Predigt(Grelich). Evangelischer Gottesdienst Vonn Heiliger Abend. 17 Ev. Poppelsdorfen Kirche: Haun, 18 Ev. Stadtkirche: Hillert.— 1. Weidnachtstag. 6 Ev. Stadtkirche: Christmette: Gützlass);.15 Ev. Gemeindehaus Kessenich: Frick;.30 Prov. Heilanstalt: Hillert, Abendmahl; 10 Evangel. Stadtkirche: Prosessor Du. Schütz; 10 Evangel. Poppelsdorfen Kirche: Frick, Abendmahl.— Zweiter Weihnachtstag. 10 Ev. Stadtkirche: Mummenhoff, Abendmahl: 10 Ev. Poppelsdovser Kirche: Haun; 10 Ev. Schloßkirche: Weihnachtsselen des Kindergottesdienstes: Hillert; 16 Ev. Schloßkirche: Weibnachtsseier des Kindergotesdienstes: Gützlafs; 17 Ev. Poppelsdorfer Kirche: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienstes: Haun; 18 Schloßkirche: Weidnachtsfeter des Kinvergottesdienstes: Mummenhoff. Evgl. Stadtmission, Poppelsdorser Allee 27. 2. Weihnachtstag 16 Weihnachtliche Felerstunde, Ansprache Rektor Trappmann.— Dienstag 20 Bidelbesprechstunde.— Silvester 21 Jahresschlußfeier im Gemeindehaus, Rathausgasse 2.— In Beuel: Montag 20 Bibelstunde im evgl. Gemeindesaal. Freie evangel. Gemeinde, Rosental 24. 1. Weidnachtstag: 10 Predigt: Pred. Kaiser. 2. Tag: 10 Bibelbesprechstunde. Katholischer Sottesdienst in Sodeoberg St. Marien, Godesdeig..30 Krippenseien u. Christmette mit kurzer Predigt, anschl. 2 hl.„Messen..30, 9 Beginn von drei hl. Messen, 10.30 Beginn von 2 hl. Messen, 11.15 Hochamt mit Segen, zugleich letzte hl. Messe, 18 Komplet. 2. Weihnachtstage: 6, 7, 3 mit Predigt, 9 Kindermesse mit. Predigt, 15 feierl. Hochamt. 11.15 hl. Messe mit Predigt; 14.15 Weihnachtsandachi, 17.45 Weihnachtsandacht in der St. Markuskapelle.— Werktags: 7,.45 u..30 bl. Messen. Donnerstag:.45. Freitag: 20 Jahresschlußandacht mit Silvesterpredigt. Herz Jesu, Bad Godesbeug. 6 Christmette, vorher Krippenfeier, nachher zwei dl. Messen; 8 beginnen drei hl. Messen; .30 Hochamt, 10.30 und gegen 11 stille hl. Messen: 18.30 Weihnachtsandacht. 2. Feiertag: Hl. Messen:.30,.45, 9 Hochamt, 10.30; 18.30 Weihnachtsandacht. Red. pust. gndüdienst, 26. 12. 37, 13.00., radhuisstragt 2. Evangel. Sottesdienst Godeoberg Kloche Rüngsdorferstraße. Heiligabend 17 Christvesper: Zunn.— 1. Weihnachtsfeiertag: 7 Christmette: Kolfhaus.— 10 Gottesdienst: Zunn.— 2. Weidnachtsfeiertag: 10 Gottesdienst: Müller.— Altjahresabend: 18 Jahresschlußfeier: Zunn. 20.30 Jahresschlußfeier: Müller.— Neujahr: 10 Gottesdienst: Kolfhaus. Im Anschluß an den Gottesdienst Vorbereltung und Feier des hl. Abendmahls. Neue Bücher Das Rätsel Wallenstein Durch seine um Jeanne'Are und den römischen Kaiser Dioclettan gruppierten Romane hat sich Gerhard Bodlmann einen angesehenen Namen gemacht in vor langen Reihe der Schriftsteller, die sich der heute so beliebten romanhaften Verlebendigung mehr oder minder bedeutsamer geschichtlichen Persönlichkeiten verschrieben haben. Nun legt dieser Autor uns unter dem Titel„Wallenstein ringt um das Reich“(Paul Ness=Verlag, Berlin— 348 Seiten: ged..50) ein neues großangelegtes Buch von, das den in jedem Falle großen— ob man ihn nun bewundert oder ablehn:— Friedländer zum Mittelpunkt hat. Die Handlung beginnt mit dem Fürstentag von Regensburg, der die absetzung des kaiserlichen Generalissimus Wallenstein bringt, und geht über die Lützener Schlacht, die den Tod Gustav Adolfs bedeutet, bis zur feigen Ermordung des Herzogs von Friedland auf Anstiften des Wiener Hoses. Bohlmann stellt beide einander gegenüber als zwei, die dasselbe wollen, aber von denen jeder nur sein Ziel durch den Untergang des anderen erreichen kann; gemeinsam ist beiden nur der Kampf gegen den Kaiser und seine egoistische Hausmachtspolitik. To wird uns ein Wallenstein gezeigt, wie wir Deutsche ihn heute gewiß gern sehen, da wir nun endlich das starke, in sich fest geschlossene Reich errungen haben. Ader war das auch wirklich so? Nämlich nach dem dunklen Gesetz der Duplizität ist kürzlich ein grunblegendes geschichtliches Werk des tschechischen Gelehrten Josef Pekavsch erschienen, das unter dem Titel„Wallenstein 1630—1634, die Tragödie einer Verschwörung“ nun auch in deutscher Sprache vorliegt. Nach Pekarsch, dem bisher unerschlossene tschechische Quellen zur Verfügung gestanden haben sollen, ist Wallenstein seit 1630, also seit seiner Wiederbeiraung mit dem Oberbesehl durch den Kaiser, ein bewußter Verräter an diesem gewesen, dem nun ein persönliches Ziel vorgeschwebt habe: die Erringung der böhmischen Krone für sich selbst. Ein gewiß kühnes, aber durch und durch reichsfeindliches Spiel, das der düstere Friedländer verlor und schicksalsgemäß mit seinem Leben bezahlte. Wir halten es für unsere publizistische Pflicht, auch diese Auffassung mitzuteilen. An den zünitigen Historikern ist es nun, dies neue Quellenmaterial zu prüfen. Ob damit aber das Rätsel Wallenstein endgültig Wie wird das Wetter? Reichswetterdienst, Ausgabeort Köln gelöst ist,— wer weiß das! Denn niemand satz in des am 25. Februar 1634 in Eger Gemeuchelten Herz, das sein laptes Geheimnis wohl für immer bei sich bedielt. Egon-Erich Albrecht. Auguste Supper:„Die große Kraft der Sva Auerstein“. — Mit diesem Buch legt der C. Bertelsmann=Verlag ein rechtes, echtes Frauenduch auf den Weidnachtstisch, das in seiner beschwingten und besinnlichen Art zu mancherlei müttswerten spricht. Das kleine Findelkind Eva findet dei dem heimverlangenden und heimwandernden Forstmeister Auerstein eine besonnte Jugend, die in herdem, hartem Ringen aufs neue erkämpft sein will, als früd, zu früh Heinz Sommer in ihre sorgenlose, soeben zu bewußtem Dasein erwachende Kindheit tritt. Endlich findet sie die große, alles überwindende Kraft, um Weides Weg und Zukunft zu geben. (306 Seiten,.85 Mark.) Waldemar Hansteln. Land den Lichten. Von Aldert Herrlich. Verlag Knord und Hirth, GmbH., München.(177 Seiten, 88 Adbildungen auf Tafeln.) Nuristan,„das letzte Rätsel Westastens“ oder auch das„Land des Lichtes“ genannt, kiegt im unzugänglichsten Teil Afghanistans. Jahrhundentelang haben seine Einwohner, ein blonder, blauäugiger Menschenschlag, ihre Fnelheit behauptet, erst vor 40 Jahren kamen sie unter asabanlsche Herrschaft. Deutsche Forscher haben im Jahre 1935 erstmalig dieses Land aufgesucht, um die Sitten und Gedräuche dieses seltsamen Volkes kennen zu lernen, von allem aber auch, um nach astatischen Getreidepflanzen zu forschen, die dort ihre Heimat haben und vielleicht weit ertragreicher sind als die jetzt bei uns gebräuchlichen. Der Verfasser, ein Teilnehmer an der Expedition, schildert die Erlebnisse ohne viel schmückendes Beiwerk, aber spannend und mit großer Sachkenntnis. Deutschem Mut und deutscher Gründlichkeit stellt auch diese Forscherfahrt ein ehrendes Zeugnis aus. W. P. Berlar=Schröer:„Der Mann aus dem Saetersdal“. Ein Nordland=Roman.(Enßlin und Laiblin, Reutlingen, 350., Leinen.50 RM.) Die ewige Sehnsucht, in die Weite des Lebens zu ziehen, treibt den jungen Bauernsohn aus dem heimatlichen Land in die Ferne. Nach manchen Enttäuschungen und Erfahrungen richtet sich sein Blick wieder auf Familie und Scholle, und er kehrt, von seiner Reise die geliebte Frau mitbringend, zurück zu Erde und Sippe. Ein bewegter, darstellerisch guter Liebesroman, der die Herbheit des nordischen Landes und seiner Menschen vortrefflich schildert Hanstein. Während in Ostdeutschland heute wieder strenger Frost herrscht mit Temperaturen bis zu 16 Grad herrscht in ganz Westdeutschland Tauwetter. Auch im Bergland sind die Temperaturen bis in 600 Meter Höhe über den Gefrierpunkt gestiegen. Wie der Wetterflieger festgestellt hat, liegt in der freien Amosphäre die Null=Grad=Grenze über 2000 Meter hoch. Der Zustrom milder Meeresluft wird anhalten, so daß die Weihnachtsseiertage über nicht mit echt winterlichem Wetter gerechnet werden kann. Wetteraussichten für die Weihnachtsfeiertage: Bei Winden aus südwestlicher Richtung überwiegend stark bewölkt, dunstig, anfangs trocken, später geringfügige Niederschläge, für die Jahreszeit zu mind. Beobachtung der Wetterstation Beuel Sonnenaufgang.42, Sonnenuntergang 16.21, Mondaufgang .32, Monduntergang 11.50, absolute Dunkelheit 18.16, bürgerliche Dämmerung(abends) 17.10(morgens).53. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 768,1 red. auf RN. 773,2, Tendenz: steigend: Temperatur.3, Max. gestern .8, Min. der Nacht 4,8; Windrichtung und Stärke m Sek. GW..7; Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 1,5 Utrsam; Bodenoberflächentemperatur.0. Legelstend Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.76(unveränd.), Kehl.77(—), Maxau.25(—), Mannheim.02 (—), Mainz—.09(unv.), Bingen.14(—), Kaub.22 (—), Trier.59(—), Koblenz.41(—), Köln.03(—), Düsseldorf.46(—), Duisburg—.74(—), Mülheim.27 (unv.), Ruhrort—.50(—), Wesel—.74(—), Emmerich .56(—). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen.10(1,10). der Kölner Pegel.98(.03) Meter. Statt besönderer Anzeige. Wer treu gewirkt, Bis ihm die Kraft gebricht, Und liebend stirbt. Nein, den vergißt man hicht. Heute morgen 28 Uhr erlöste der Tod meinen geliebten Mann und guten unvergeßlichen Vater Ballettmeister a. D. von langem schwerem Leiden. Er starb im Alter von 72 Jahren, häufig gestärkt mit den Sakramenten unserer bl. röm.-kathol. Kirche. In tiefer Trauer: Bernardine Weißkirchen geb. Bussen Fritz Weißkirchen Bonn, den 22. Dezember 1937 Breitestraße 105 Die Beerdigung und die Exequien haben bereits in aller Stille stattgefunden. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen Herrn Peter Schöchgert Bankdirektor 1. R. in seinem 68. Lebensjahre zu sich zu nehmen. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Bonn a. Rh., den 19. Dezember 1937 Poppelsdorfer Allee 64 Die Beisetzung hat am Donnerstag, dem 23. Dez. in aller Stille in Saarbrücken stattgefunden. Statt besonderer Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute Donnerstag, morgens 6 Uhr, nach langem schwerem Leiden, unsere innigstgeliebte Mutter, Schwiegermutter. Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante die woblachtbare Anna geb. Sax Im Alter von fast 77 Jahren, nach Empfang der heil. Sterbesekramente zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Karl Bingler und die übrigen Anverwandten. Bonn(Niebuhrstr. ia), den 23. Dezember 1937. Die Exequlen werden gehalten am Montag, 27. Dezeinber, morgene ½9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Remigius. Die Beerdigung findet statt am gleichen Tage. nachmittags 2 Uhr. von der Kapelie des Nordfriedhofes aus. Wünsche allen meinen Güsten und Bekannten fröhliche Weihnachten und ein glückliches neues Jahr! Frau Wwe. Bd. Moons Weinhaus zum Geguetschten, Bonn, Sternstraße 78 Frohe Weihnachten uund viel Glück im neuen Jahr wünscht allen Gösten u. Freunden H. Schoft, Sandlerbräu Vonn Lasse mich am 87. 18. 1937 als praktischer Arzt mit Geburtahllfe u Witterschlick bei Bonn, Hauptstraße, nieder. Sprechatunden: 8- 9, 12—1,—6 Uhr. Dr. med. Fritz Schondziolorz. Hege Grstagt allen unseren Kunden Kete W KSchmegn Wer sein Volk liebt, beweist es einzig durch die Opfer, die er für dieles zu beingen bereit ist. Adolf Hitler. # bbruig der Mundlos Universal=Na maschine und erklärt sie Ihn durch eine gründliche Vorführung genau. Sie machen alles damit, außer allen üblichen Näharbeiten sogar Lochstickerei, Zickzacknäten. Knopflöcher, sie näbt Sirskrunse 1opit Wäsche und upfe— etwa Al verschitdene Arbeiten. Modernste Möbelausstattungen für jeden Geldbeutel, bequeme Teilzahlung.(5 Lassen Sie sich die Maschine vorjühren in BONN nur bei: .Jadambern Friedrichstr. 16 Ruf 6460. Wie schwer ist es elt, eich von diesen unangenehmen das Leben verbitternden Leiden zu befreien, ich gebe ihnen gern hostenles ein einfaches Mittel bekannt, das leut vielen beglaubigten Dankschreiben in kurser Zeit, eft echon in 14 Tagen, völlige Hellung brachte. Hellmitlelvertrieb Max Mäller, Bat Welßer Nirech bei Dresden Deutsche Kurzschrift u. Maschinenschreiben schnell und aründlich erlernen beim Fachlehrer Hubert Schneider Bahnholstraße 24 Ruf 5333 Neue Kurse Anfang Januar. Matt und ueeuss! Phantertiosfenubiomanf üune enbroft“ achnen. Des Herz wird gehrüftigt. Aewerdenbeschverdehol escheitt, A. -Nu in Anethehes, FRUHJAHRSKUTSLN Ine MITTELMEER 5 connige Seereisen mit dem weiben Erholungereisendampfer „GENERAL VON STEUBEN“ mit dem neuen Lido-Schwimm- und Sportdech I. Reise 27..-19. 3. 38(einzige Mittelmeerreise ab deutschem Hafen) ab RM 390.— mach FLORIDA und USA. Deutschlands größte Oseandampfer „Bremen Europal Columbus“ u. Ooppeiechranbendampfer„Derlin! Fahrpreise einschl. Landaufenthalt ab RM 583.— nuch Ceylon u. d. Fernen Osten mit den Tropenschnelldampfern „Scharnhorst Potsdam Gneisenan“ Fahrpreise einschl. Landaufenthalt ab RM 1610.— bsw. 1711.— nach den Kanarischen Inseln und Madeira mit den Fruchtschiffen „Arucas! Orotava Eider Ema“ ab RM 345.— Bindenfahrpreis- un biebgebe verbendesen Fleisee Bonn: Am Hof 9. Siegburg: Adolf-Hitler-Platz 25. Noch ist nicht alle Rot beseitigt, Werdet Mitglied der RSB. — Nn. 46 025 und Vonnes Nachrichten 24. Dezember 1937 We Morgen Samstag, I. Feiertag Erstaufführung des neuen großen TOBIS-Films **" V6r315 SERENADE (Die zweite Frau) Musik: Peter Kreuder Hilde Kral, Igo Sym, Albert Matterstock In diesem Film schildert Willy Forst den Kampf eine: jungen Mädchens um die Liebe Ihres Mannes, der nur der Eringerung an seine erste Frau lebt und über die Vergangenheit das Recht der Gegenwart und des Lebens vergitst. Wieder ein eigenartiges menschlich packendes Thema Wieder eine völlig neue interessante Beseizung Wieder ein ganz auf Muslk eingestellter Fllm Also wieder ein besonderes Erlebnis für Sie Vorprogramm: Fox lönende Wochenschau— Elbestadt Aufführungen: Samstag, I. Feiertag: 3 30,.45,.00 Uhr Sonntag, 2. Feiertag: .30,.15.30, abds 8 15 Uhr Verstellung mit numer. Karten! MEAUPOT Sommm-Wettsritr Morgen Samstag(I. Feiertag) 2 Uhr Erstaufführung des neuen mit Spahnung erwarteten Shirley Films TANZSCHULE H. J. BECKER Poppelsdorfer Allee 57. Tel. 3731. Beginn neuer Kurse Ansang Januar. Einzelstunden jederzeit.(ok Käufe 8 getrag. Herren= und Damenkleider, bes. Anzüge aller Art. A. Ludwig, Josefstraße 43. Karte od. Tel. 6949. BONNER SStAUMMAIE Spielplan von Freitag, 24. Dez., bis Dienstag, 4. Januar 1933. Freitag 24., Helliger Abend: Geschlossen! Samstag 25. 1. Weihnachtstag: Geschlossen! Sonntag 26. 8. Weihnachtstag. nachm. Oeffentl. Vorst.: Schneewittchen. Weihnachtsmärchen v. Trude Wehe. Pr. f. Kinder: .20,.30..50,.75. Pr. für Erwachsene:.20,.30,.60,.—,.50. A. 15.00, E. 17.30. Sonntag 26. 2. Weihnachtstag. abends: Oeffentl. Vorstellung: Eln Sommernachtstraum, Lustspiel v. W. Shakespeare, deutsch v. W. A. v. Schlegel. Musik von Robert Tants. Pr. III:.40,.50, .80,.50,.80,.20,.30,.50. A. 20.00. E. 23.00. Montag 27. 14. Platzmiete rot: Eln Sommernachtstraum, Lustspiel v. W. Shakespeare, deutsch v. W. A. v. Schlegel, Musik v. Robert Tants. Pr. 11:.40 bis .00. A. 19.30. E. 22.30. Dienstag 28. Oeffentl. Vorstellung (Keine Platzmiete): Letzte Wie derholung: Das kleine. Hofkon zert, musikallsches Lustsplel v. Impekoven u. Verhoeven, Musik v. E. Nick. Pr. III:.40—.50 A. 19.30. E. 23.00. Mittwoch 29. Geschlossen! Donnerstag 30. Geschlossen! Freitag 31., Silvester. Oeff. VorstErstaufführung: Die lustig: Witwe. Operette v Franz Lehar Pr. I:.50—.50. A. 20.00. E. 23.00 Samstag, 1. Jan. 1938. Nenjahr nachm.: Oeffentl. Vorstellung Schneewittchen, Weihnachtsmärchen v. Trude Wehe. Pr. f. Kinder:.20,.35,.60,.85. Pr. f Erwachsene:.20,.30..65,.10. .60. A. 15.00. E. 17.30. Samstag., abends: Oeff. Vorst.: Wiener Blut. Operette von Joll. Strauß. Pr. III:.40,.50,.80. .55,.90,.30,.40,.60. A. 20.00. E. 22.45. Sonntag., nachm. Oeff. Vorst.: Schneewittchen. Weihnachtsmürchen v. Trude Wehe. Pr. f. Kin der:.20..35,.60,.85. Pr. f. Erwachsene:.20..30..65,.10. .60. A. 15.00. E. 17.30. Sonntag., abends. Oeff. Vorst.: Die lustige Witwe. Operette von Franz Lehar. Pr. III:.40—.60. A. 20.00. E. 23.00. Montag 3. 15. Platzmiete rot: Die lustige Witwe. Operette von Franz Lehár. Pr. 1:.50..70. .20,.05,.60,.10,.30,.60. A. 19.30. E. 22.30. Dienstax 4. 14. Platzmiete weiß: Eln Sommernachtstraum, Lustspiel v. W. Shakespeare, deutsch von W. A. v. Schlegel. Musik v. R. Tants. Pr. II:.40,.60..90. .65,.20,.70,.80,.10. A. 19.30. E. 22.30. Bitte ausschneiden! In deutscher Sprache! — Wotch * PARVVIPPNST Ein Fox-Großfilm nach der berühmten Novelle v. R. Kippling. Die Handlung spielt im Bengaligebiet der englischen Grenzkämpte am Klyberpaß. Abenteuer und uberströmende Heiterkeit verbinden sich in diesem einzigartigen Film mit Shirley Temple der kleinsten und beliebtesten Filmschauspielerin der Weit. Wieder erfreut Shirley durch ihr reizendes Spiel und führt mit ihrer frischen Unbekümmertheit den Film überall zu einem ganz großen Erfolg. In weiteren Hauptrellen: Vieter Me. Laglen C. Aubrey, June Lany, Michael Wathe Im Verprogramm Bavaria- Woche— Die Werkstatt Deutschlands Aufföhrungen:.00,.00,.00,.00 Uhr rahlen erm Ein PestFubetSue von gan: besandarer Gusti Huber— Gusti Wolt— Anton Edthofer Dagny Sorvges— Hans Moser- Theo Lingen Täglich ab 4 Uhr. An den beiden Weihnachtstagen ab 3 Uhr. Beachtenswert das ausgewählte Beiprogramm. Kaufe getr. Anzüge Herren=, Damen=, Kinderkleid., Möbel Ausw. Frau Dörks, Bonn. Josetstr. 66, Karte genügt Jugendliche 2. ia S Bigte Preise ab 40 Pfennig Ab 1. Pel Nertag täglich das unerreichte Pest-Programm— nachmittags und abends.— Eintritt frei. Gaud& Gaud— Komik— Excentric— Guß& Lill, der Athlet im Frack mit seiner humoristischen Assistentin Charlotte Schütze, die lustige Stimmungskünstlerin Tonl-Gruscka-Dueft nRund um Wiene Oberlandlerkapelle Schorch Heller im Bayr. Platz! Rheinlandtrie im Grinzing Charly& Vonny in St. Paull .ee Tonlichtspiele Volkswohl Unser Fostprogramm 1. Weihnachtstag.30.10 2. Weihnachtstag.30.10 Montag.10 Der große Ulsertolg AOAE KAISERHOT Bad Godesberg am Rhein Neu-Eröffnung(üingang Poststrase) Sonntag, den 26. Dezember 1937, 42. Welhnachtstag): KONZERT(Kein Tanz Meistergeiger Willl Buhs mit seinen Solisten. — SILVESTER IM KAISERHOF— Iteseretcinr Deue KUngegene. KÖAT BEUEL Spannond- mitrelßend lst der großartige Tobis-Film: Sybille Schmitz Honnes Stolzer Unter falschem Verdacht und schweren Kontlikten treibt das Schicksal 3 junge Menschen, die in die Wirrnisse der ersten Kriegstage gerissen werden. Die harte Wehl zwischen Pflicht und Liebe! Kulturflim— Kurzflim Tonwoche Samstag 25. Dez.#p. Uhr Sonntag 26. Doz.*“ 2 Uhr Wochentags.15 Uhr.(5 Demnächst:„Zauber der Bchöme“. „SareurSchreibkommode Nußb., sehr schönes geschweiftes und eingelegtes Stück. Kirschb.=Ohrensessel, kleiner Glasschrank, Nähtische und dergl. mehr, alles antike Stücke, verkauft preisw. Krümer, Ippendorf. Allee 87.(95 Dauerwellen ganz erstkl. Facharbeit und doch zehr peeiemert L. Eulen, Bonn Stockenstraße 13 Damen- und Herren-Salon Alteste Haarkunstwerkstätte a. Platz Ehsel-Wonnhaustelssipregremlin präsentlert ein Flimwerk ven besonderen Qualitäten Benjamine Gigli der weltberühmte Tenor und umjubelte Gast des Deutschen Opernhauses Berlin Marie Cebotarl der schöne Sopran der Dresdener Staatsoper als Darstellerin v. bezaubernd. Reiz Michael Bohnen der krattvolle Barttonist Milde Hildebrand, Peter Bosse, Hans Moser Künstler von hohem Rang und Weltr ut erscheinen zum erstenmal zusammen in einem Film und gestalten ihn zu einem nachhaltigen Almischen u. musikalischen Erlebnis. Ein künstlerisches Werk, da: die Sprache des Herzens spricht und alle Salten unseres Empfindens röhrt Im Vorpregramm: Wenn dle Hora klingt, Kulturfilm, Ura-Tonweche Aufführungszeiten:.30..45 und.15 Uhr— Spielbeginn am 1. Weihnachtstag.90 Uhr am 2. Weihnachtstag.00 Uhr Sohn Jez Telefon 7195. ab morgen Samatag (1. Felertag der Rauf Ein Tobis-Großflim mit Sybille Schmitz Hannes Stelzer Inge List- Harald Pduisen U. a. Beiprogramm: Kulturtilm: Etwas ilber Almwirtschaft, Lustsplél, Ufa-Wochenschau Autführungszeiten: 1. u. 2. Welhnachtstelertag: 3, S u..10 Uhr Wochentags ab 810 Uhr 1. Welhnachtstag: 2 Uhr durchlaufend 2. Weihnachtstag. 2 Uhr durchlaufend und folgende Tage, abends 8p 15 Uhr: Der gewaltige Hans-Albers-Großfilm: Die gelbe Flagge! Baug Haltestelle der Linie 2 vor dem Kino).(5 gehl um den Aufbau einer Es gehl um den Auf neuen Voltsgemeinschaft. Abol hait Ottler. Läuber der Boheme mit Pasi Kemp, Thee Ungen, Oeker Sima, R. Remanewaky. Regle: Cesa von Bolvary Unser Rchanchture. ganz neuen gewaltigen Sohoutichoniih! Buck Jones in einem tollen Abenteurerflim aus dem wilden Westen— Geheizt von selnen Feinden, geliebt von seinen Freunden, ein tolsicherer Schütze und ein zehnmalbesserer Reiter, bleibt er Sieger In allen Kämpfen und Gefahren. Der Prariereiter Außerdem großes Beipregramm, Deulig-Woche Beginn tägl..30,.45,.10, 1. Felertag.30, 2. Felert. 2 Uhr (Büir udnachen allen underen Banuchar aimn tschen) — einnschtates!! Morgen Samstag in Erstaufführung MODERNES THEATER, BUMN Sommental Der Film schildert die Liebe zweier junger Menschen, die durch ein grausames Schicksalgetrennt werden und sich Iin ewiger Liebe wiederfinden. Schreibmaschinen Addiermaschinen Keldenich& Co. Hauptvertretung Meckenheimerstraße 59 Im Belprogr: Kulturtlim, Pox-Wochenschau. Jugendliche über 14 Jahre zugelassen. KIE LMHHHAAEHR BHE Fleisch-Bütten zum Einsalzen, aus Ia Eichenspaltholz Heiert Gotttried Schmit: Aüferol, Landesdorte M Kh Die Weinnachlswiege Von Ruth Schaumann Maria auf der wehen Flucht Dem Kinde eine Wiege sucht, Eia, eia susani. Ein Vogel in den Wipfeln schrie: O Jungfrau, nimm mein Nest! O herzgeliebtes Vögelein, Dein zartes Nest, das ist zu klein— Und hält ihr Söhnlein fest. Die Jungfrau=Mutter weiter zog, " Der Vogel nach den Wäldern flog, Eia, eia susani! Die Rose sich ein Stimmlein lieh: O Jungfrau, leg gemach In meinen Kelch das einz'ge Gut! O Rose, rot wie Christi Blut, Dein Schoß ist wohl zu schwach! Am Himmel wuchs das Abendrot, Maria ging in stiller Not. Eia, eia susani. Ein Kindlein fiel auf seine Knie: 'Mutter, leg dein Kind Mir in mein Herz, so klein, doch rein! Ja, Kind, das soll die Wiege sein! Und legt den liebsten Sohn darein, Und wieget ihn gelind. Weihnachternef an die Daheim Von Jakod Kneip Da sitze ich heute am Weihnachtsabend allein in meinem Großstadtzimmer und lasse die Gedanken zu Euren Bergen hinaufwandern, zum Treisberg, zum Jochberg, zur Guntershöh, zum Burghügel— und ich lasse von diesen Gipfeln meine Augen zu all den wohlbekannten Dörfern, Höfen und Mühlen hinabgehen, die rings in den Mulden und Falten des Hochlandes verstreut liegen. Laßt Euch sagen, wie glücklich Ihr seid, daß Ihr dies Fest der Liebe und des Friedens noch im engen Kreis der Gemeinde, im vertrauten Klang Eurer Glocken, in der heiligen Ruhe der Natur und in der Sammlung der Seele genießen dürft. Laßt Euch sagen, wie glücklich Ihr seid, noch eine Heimat und eine Erde zu besitzen, die Euer Haus umhegt, die Euch nährt, die Euch mit Sonne, Mond und Sternen, die darüber gehen, immerdar nahe ist! Ja, die Euch zu eigen gehört, und die Euch zuletzt, wenn Eure Hand der harten Arbeit müde ist, im gesegneten Alter in ihren Schoß aufnimmt. Wie ich aber werden an diesem Weihnachtsabend wohl Hunderte von Abgewanderten in engen Großstadthäusern sitzen und sich nach Euren Bergen sehnen. Auch in den Seelen der Menschen herrscht hier in der großen Stadt Fremde und Abkehr des einen vom andern. Nicht einmal im gleichen Hause kennen sich alle, und wie viele suchende, frierende, hungernde, einsame verstoßene Menschen gehen heute durch die Straßen dieser Stadt! Droben bei Euch aber sind alle in der Gemeinde wie Brüder eines Ursprungs zu diesem Fest vereint. Keiner, der heute hungert oder friert. Auch die arme, blinde Susanne, die am Dorfends wohnt und der greise Sauhirt, ja selbst der Bettler und Landstreicher, der sich zu Euch findet, darf heute mit Euch dies Fest der Liebe und des Friedens begehen. Und eine Kirche, in der alle beten, singen und in Gott sich erfreuen, schließt sie zusammen. Während aber droben in Euren Bauernstuben die Weihnachtslichter brennen, suchen hier unten die Gedanken all der vielen, die sich gleich mir in die Stadt verbannt fühlen, in heißem Drang nach der Heimat zurück; zu Vater, Mutter, Bruder, Schwester, zu alten Freunden, lebenden und toten. Und ihre Herzen werden von Gefühlen bewegt, die längst erstorben schienen, ja, sie werden oft genug mit brennendem Heimweh und tiefer Wehmut erfüllt. Laßt mich an diesem Abend ihre Stimme sein, Ihr dort oben; laßt mich Euch anvertrauen, was ihre Brust bewegt. Da tickt die alte Uhr noch im Kasten. Der Abgewanderte hört heute mit einmal wieder ganz deutlich ihren Schlag; er hört auch Eure festlich erregten Stimmen durch das alte, vertraute Haus klingen, er geht mit Euch zur nächtlichen Mette, und das gütige Antlitz des alten Pfarrers am Altar, das greise Haupt seines Lehrers, den er noch deutlich vor sich sieht, wie er dasaß, auf der Orgelbank, ganz hingegeben an die himmlische Musik dieser heiligen Nacht— das alles bemächtigt sich mit einmal seiner Seele und hält sie im Bann. Ja, mancher, dem Vater und Mutter längst gestorben sind, sieht sich als Kind wieder unter ihnen stehen, spricht und lacht mit ihnen, als hätte nichts, nicht Raum, nicht einmal der Tod sie getrennt. Er schaut mit ihnen in die Lichter am Weihnachtsbaum, er sieht sogar die Katze und den Haushund unterm Ofen liegen. Und das Rasseln der Schiefer am Dach, der Wind im Kamin, das Rauschen der Tannen ums Haus und die Stimmen der Nachbarn sind ihm wieder nah in dieser Nacht wie in den Tagen der Kindheit in den heimatlichen Bergen droben. Und der Abgewanderte tritt mit Euch hinaus in die Nacht und sieht unter den Sternen den Schnee auf den Berghäuptern schimmern, er kniet mit Euch in der Kirche, und seine Seele wird im Gloria auf den Wogen der Orgel bis zum strahlenden Tod des Himmels hinaufgehoben. Und als die Orgel bei der Wandlung leise verklingt, sieht er, wie die Toten rings in den Gräbern um die alte Kirche sich heben, mitzufeiern und zu lauschen. Ja, er ist in diesem heiligsten Augenblick eins mit allen Ahnen, Brüdern und Freunden aus seinem Blut: alle vereint im Frieden und der himmlischen Freude dieser heiligen Nacht. Ihr dort oben, laßt Euch glücklich preisen, daß Ihr alle Geister der Erde und des Himmels noch um Euch spüret, und daß Gottes Atem noch ungehemmt und beglückend in dieser heiligen Nacht an Eure Seele rühren kaunDie Heilige Nacht von Corregio (Dresdener Galerie) Weshnachten 49e7 Unterhaltungs=Zeilage des General=Anzeigere für Vonn und Amgegend 7 Bonner Nachrichten Der Vagabund und das Von Cäcilia Henkel=Kempf Ein alter Mann wanderte am Christabend die verschneite Straße entlang. Langsam stieg die Landschaft zum Gebirge hinan und war erstarrt unter dem eisigen Hauch des Winters. Schon legte der Abend zarte violette Schatten in das blendende Weiß und der Schnee knirschte hörbar unter den Füßen des schreitenden Alten. Er holte seine Hände aus den Taschen seiner geflickten Hose und schlug die Arme wie große Rabenflügel über seine Brust. Aber sein altes Blut wollte sich nicht erwärmen. Seine Schuhe klafften weit auf und die blauroten Zehen seiner umwickelten Füße schienen sich die traurige Bitterkeit des Weges anzusehen. Die Kälte stach durch seinen dünnen Mantel bis ins Blut hinein, sein Bart war silbern bereift und sein Atem stieß wie Rauch aus seinem Munde. Der alte Jörg lief und lief. Weit vorn, am Ausgang eines Tales winkte ihm der schneeverbrämte Zwiebel; turm einer Dorfkirche, winkte ihm vielleicht eine warme Wirtsstube und wenn er Glück hatte, eine heiße würzige Suppe. Der Weg war weit und schwer für seine Jahre. Schritt für Schritt setzte er, immer langsamer und mühevoller ging es vorwärts. Eine seltsame Müdigkeit kroch ihm durch den alten Leib, so müde war er all die vielen Jahre nicht gewesen, die er auf Erden abgewandert hatte. Er hauchte auf die innere Fläche seiner vorgehaltenen Hand und atmete begierig den Geruch des Schnapses ein, mit dem er im letzten Dorf sich zu stärken versucht hatte. Plötzlich knickte er zusammen und seine Beine fingen an zu zittern. Jörg, dachte er, was ist mit dir? Donnerwetter, du bist noch jung, ganz jung— Kerl! Bist gewandert viele Straßen zeit deines Lebens und hast noch auf keiner schlapp gemacht.„Ich bin jung— jung!“ schrie er und wollte sich Mut machen.„Jung!“ flirrte es höhnisch über die Schneedecke den Bergen zu. Er hieb mit seinem Knotenstock durch die Luft und wollte in wilder Verbissenheit, wie zum Trotz, einen Jauchzer tun. Doch was herauskam, war erbärmlich. Ein heiserer Schrei kam aus seiner Kehle und erschreckte ihn. Und wie er dem zerbrochenen Ton nachsann, gab er sich jäh einen Ruck und quälte sich weiter. Einer großen weißen Schlange gleich wand sich die Straße zwischen den Feldern dahin, und doch war es ihm, als säße sie auf seiner Brust und drossele ihm den Atem ab. Da kamen ihm die Töne ferner Glocken feierlich entgegen und nahmen ihn auf in ihren weihnachtlichen Glanz. Und sangen ihm fromm von der himmlischen Ehiisiwander Verheißung und deren wundersamen Erfüllung, daß es dem alten Vagabunden auf einmal ganz weh um das Herz wurde. Keine Hand, die ihm heute eine Kerze anzündete, kein Auge, das ihm liebend aufleuchtete! Jörg— mutterseelenallein! Böse Verlassenheit fraß an seinem Herzen. Warum wurde es ihm heute so schwer. Schon viele Weihnachten hatte er erlebt, da und dort in der weiten Welt, und immer irgendwo anders. Und jedes Jahr war ein Tannenzweig und eine Kerze für ihn bereit gewesen. In den Herbergen freilich, nicht für ihn allein, für die vielen, die auch heimatlos waren gleich ihm. Aber es brannten dort Lichter und er durfte in ihren goldenen Schein sehen. Eine ungeheure Unruhe befiel ihn, Angst, daß er das Dorf nicht mehr erreichte, und Sehnsucht nach gelben Kerzen, die nach Honig rochen und an einem Tannenbaume knisterten. Er tappte weiter. Längst funkelte der Weihnachtsstern am Himmel und die Glocken riefen zum göttlichen Kind an die Krippe. Er wußte, daß nun überall im Dorf der Christbaum angezündet, daß Kinderaugen in seliger Erfüllung strahlten und daß ein Abglanz des ewigen Lichtes gnadenvoll in die Herzen der Menschen gefallen war. „Und ich?“ stöhnte er.„Vielleicht einschlafen im Schnee!“ Sein Kopf hing ihm tief auf der Brust und sein Bart erzitterte. Da fingen die Gedanken des Alten an zurück zu wandern, eine ungewohnte Arbeit, da doch immer nur seine Füße gelaufen waren. Er sah ein ärmliches sauberes Zimmer, einen funkelnden Christbaum und die guten Augen seiner Mutter. Und sah, wie ein Strahlen aus seinem eigenen seligen Kinderherzen herauswuchs, gerade auf den alten Jörg zu, der nun in einer wehen Verzauberung mitten im verschneiten Felde stand. Dann aber verschwand alles wieder, verlosch das fromme Leuchten, das aus der Kindheit zu ihm herüber geschienen hatte und er ging wieder in ein graues gestaltloses Nichts hinein. In Trostlosigkeit eingesponnen, erreichte er das erste Haus vor dem Dorfe, taumelte, griff hilfeheischend in die Luft und fiel bewußtlos in den Schnee. Aus dem geöffneten Flur des Hauses tastete das Licht- in die weiße schweigende Nacht. Die junge Magd. die heraustrat, sah die dunkle Gestalt am Wege liegen und schrie leise auf. Sie sprang ins Haus zurück, gerade in die Weihnachtsstube hinein. Und als sie mit einem Manne wieder heraus kam, wurde der Jörg aus dem Schnee aufgelesen und hineingetragen. Sie rieben ihm mit Branntwein die flatternden Pulse und auch seine eingefallenen Schläfen wurden damit benetzt. Und als er erwachte, beugte sich eine Frau über ihn. Sie hatte ein vierjähriges Kind an der Hand. Wie gelähmt war der Alte und konnte nicht fassen und sprechen. Er lag auf sauberen Kissen, und weiche Decken erwärmten ihn. Roten Wein bekam er eingeflößt, und später Suppe und ganz vorsichtig, kleingeschnittenes, duftendes Fleisch. Die Frau wusch ihm das zerfurchte Gesicht, seine blaugeäderten aufgesprungenen Hände und seine zerschundenen Füße. Behutsam löste sie die alten Kleider von ihm und steckte ihn in ein frisches Nachtgewand. „Nun ist heute Nacht der Heilige Christ wirklich zu uns gekommen“, sagte sie leise zu ihrem Mann. Das Kind stand mit großen staunenden Augen dabei. Es war noch erregt von all dem, was an diesem Abend Wunderbares geschehen war. So war noch kein Abend im ganzen Jahr gewesen, so voller Lichter und Wunder, und voll von heißen Spielen. Und nun noch dieser fremde Mann, den die Mutter umsorgte! Es deutete auf des Alten Bart und frug:„Ist das der Nikolaus?“ Da lächelte die Mutter und nickte— mit einem Blick zum Vater hin. Wie ein altes Holzbild lag der Jörg in den Kissen, so scharf und hager war unversehens sein Gesicht geworden. Sein Herz rührte und regte sich kaum, nur seine Augen waren dem Christbaum zugekehrt, der erloschen in einer Ecke stand. Er sah daran Nüsse und Aepfel hängen und kleine Würste aus Quitten, und oben an der Spitze schwebte ein Engel in glitzerndem Kleid und blauen Flügeln. Da hob er seine magere Hand und zeigte hinüber, und seine Augen baten und bettelten. Die Frau verstand, der Mann erhob sich von der Ofenbank, legte seine Pfeife hin und zündete dem enterbten ausgestoßenen Jörg den Christbaum an. Bis ihm die Augen zufielen vor Glanz und Müdigkeit, starrte er hinein. Die Frau sah noch einmal nach ihm, rückte sein Kissen zurecht, öffnete ein Fenster und ließ frische Luft herein. Dann schloß sie es leise wieder, brachte das Kind zu Bett und sagte der Magd, daß sie öfter nach dem Kranken sehen solle, wenn ihre gesunde Jugend nicht wieder alles verschlafe. Das Haus löschte seine freundlichen Lichter aus und das silberdurchwebte Dunkel der Heiligen Nacht umhüllte alles, Dorf und Berge. Die Sterne gossen ihr mildes Licht hinein und der Mond legte eine breite goldene Brücke durch das Fenster bis zum Lager des Jörg. Das Kind lag in seinem Bett und konnte nicht schlafen. Es hatte sich überfreut an all dem himmlischen Zauber und nun war gar noch der Nikolaus gekommen. Da stand es mit seinen bloßen Füßchen schon auf dem Boden, in seinem langen weißen Nachtgewand, und trippelte über den Flur an der schlafenden Magd vorbei, Linübgn in die Weihnactestehe, Seite 14. Nr. 16 025 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Weihnachten 1937 Die Kerze Zeichnung von Ludwig Richter hellem Lichte durchschimmert und gerade zitterte# Mondstrahl auf des Alten Bruft. Er schlief nicht. Eine große Mattigkeit zog ihm alles Blut aus dem Kopf und die Mühsal all seiner Wanderjahre wollte ihm den morschen Leib zerbrechen. Auf nackten Sohlen ging das Kind an sein Bett, faßte nach seiner rauhen Hand und streichelte sie. Die heiligen drei Könige Eine Heiligabendgeschichte von Adolf Neß 3 ernd schwangen die Töne des Mittagsläutens der kleinen Dorfkirche über die flachen Küstenlandschaft. Zum letzten Male vor Weihnachten, denn schon sechs Stunden später würden die Glocken ihre Stimme erheben, um die Menschen zur Christmesse zu rufen. In klarer Wintersonne lag die Eisfläche des Strandsees da, als Alwin mit seinem Onkel die Fahrt zur einsamen Försterei auf der Nehrung antrat. Linkerhand zogen sich die Dünen in unendlichem Zuge dahin. Scharf hoben sich die Rauchfahnen einzelner Schiffe gegen das zarte Weiß des Dünensandes und den Himmel ab. Rechts lag das unübersehbar weite Moor. Kaum zu erkennen die winzigen Fischerhütten, ohne Segel ragten die Masten der Fischerboote kahl in den Himmel. Weihnachtsruhe überall! Nur die beiden zogen auf leise knirschenden Schlittschuhen über das blanke Eis dahin. Mächtig lag ihnen der Wind im Rücken, und schon nach kaum einer Stunde hatten sie ihr Ziel erreicht. Im Osten stand eine dunkle Wolkenwand am Himmel. als sie sich— der Onkel den engverschnürten Weihnachtsbaum auf dem Rücken— wieder auf den Heimweg machten. Pfeilgeschwind wurden sie vorwärts getrieben. Kurze Windstöße peitschten ihnen feinen Schnee um die Ohren. „Es kommt ein Wetter“, brummte der Onkel mit zusammengekniffenen Lippen vor sich hin. Der Himmel verdunkelte sich zusehends. Kaum hundert Meter weit konnte man sehen. Die einzigen Anhaltspunkte für die Richtung waren die mit Stroh umwickelten Stangen, mit denen die Fischer die Eislöcher kenntlich gemacht hatten, durch die die Eisnetze eingelassen werden. Das Schneewehen wurde immer stärker. Pfeifend jagte der Wind über den See. Ueber eine Stunde waren sie schon unterwegs und noch nirgends ein Anzeichen, daß sie sich in Landnähe befanden. „Wir müssen uns mehr links halten“, knurrte der Onkel in tiefstem Seemannsbaß. Alwin wagte zu zweifeln, kam damit aber schlecht an. Fünfmal habe er Skagen umsegelt, auf allen Weltmeeren sei er zu Hause. da werde er sich doch wohl auf dieser„Pfütze" zurechtfinden. Schweigend glitten sie weiter. Kaum im Nebel erkennbar, war der Mond über dem See emporgestiegen. Einzelne Möwen strichen klagend vorbei. Schauerlich klang der Sturm in die Ohren. Inzwischen war es ungefähr fünf Uhr geworden. Der Onkel mußte zugeben, daß sie die Richtung verloren hatten. Was nun? Es war unmöglich, sich irgendwie zurechtzufinden. Das einzige was blieb, war der Versuch, auf irgend einer Seite festes Land zu gewinnen. Herr Winter in der Cheistacht „Armer, kranker Nikolaus!“ sagte es ganz laut zu ihm. Der Alte schlug die Augen auf und ein Lächeln irrte um seinen Mund, als er den holden Schein des Kindes gewahrte. Nun war zu allem das Christkind selbst in der Nacht noch zu ihm gekommen. Das Kind ging zum Christbaum hinüber, streifte beim Suchen an ihn, daß seine Glöckchen leise zu läuten anfingen. Es umfaßte mit seinen Armen soviel, als es von seinen Geschenken herbeischleppen konnte. Es zeigte alles dem Kranken und baute es um sein Lager auf, holte dann noch den kleinen Holzstall herbei, stellte ihn auf das Bett und legte ein wächsernes, lächelndes Jesukind mitten hinein. Der Jörg rührte sich nicht, selbst wenn er es gekonnt hätte. Er trug nicht schwer an der Krippe auf seinem Bett, obgleich ihn die Füße schmerzten wie nach tausendjährigem Wandern. Viel schwerer trug er an seinem Leben. Ein gewundenes krauses Dasein war es gewesen, voll bunter Abenteuer und wechselnder Wanderfahrten über Gut und Bös. Ohne Ziel und Zweck, nur um der Weite und der Unruhe willen wurde es gelebt und zu Ende geführt. Er sah das Kind, das in seiner unberührten Zutraulichkeit zu ihm gekommen war, sah, wie es im goldenen Lichtkegel des Mondes hin und her lief, sah seine Zartheit und Reinheit und hörte seine Fragen, die er nicht mehr beantworten konnte. Ein wunderliches Rühren stack in seiner Brust und plötzlich fiel der Vorhang von seinen Augen, der ihm bis jetzt alles verhüllte. Er sah sein eigenes brüchiges Vagabundenherz, und in jäher Klarheit den Unwert seines Lebens und dessen verspielten Einsatz. Da brach ein Stöhnen aus ihm heraus, daß das spielende Kind aufschrak und zu ihm tastete. Zwei Tränen rollten langsam über sein müdes Gesicht und wuschen alles Schlimme von ihm ab, und spülten allen Menschenhaß von seiner Seele.„Nicht weinen, lieber Nitolaus“, tröstete es und legte seinen kleinen Arm um ihn. Eine unendlich warme Woge hüllte den Kranken ein und tausend Arme der Liebe trugen ihn empor. Der Mond ließ einen goldenen Strahl über das Jesulein auf seinm Bette gleiten und er sah gerade noch, wie es ihm holdselig zulächelte. Und inmitten dieser letzten Gnade riß etwas ganz fein in seiner Brust entzwei. Der Himmel war ein Wald funkelnder Christbäume und der Jörg, in seinem strahlenden Sternenhemd. flog mitten hinein. auf dem See Nach einer kurzen Pause setzten sie sich wieder in Bewegung. Da klangen plötzlich mit einem besonders heftigen Windstoß einzelne Töne an ihre Ohren. Woher? Sie blieben stehen und blickten gespannt in die Runde. Ganz deutlich sahen sie einen Stern, der sich geschwind fortbewegte. War es ein Irrlicht? Der Onkel legte die hohlen Hände an den Mund und rief in der Richtung des wandernden Sternes. Keine Antwort. Weitausholend sausten sie dem davoneilenden Stern nach. Immer geringer wurde der Abstand, immer größer der Stern. Und schließlich sahen sie, wie sich unter dem Stern drei nebelhafte Gestalten über das Eis hinwiegten. Jetzt konnten sie den Gesang deutlicher vernehmen, es war die alte Weise von den heiligen drei Königen mit ihrem Stern, die das Christkind suchend über Berg und Tal durch die Lande zogen. Kurze Worte des Grußes wurden mit den seltsamen Gestalten getauscht. Es waren drei Forstlehrlinge, die sich auf dem Wege zur Weihnachtsfeier in einem kleinen Fischerdorf befanden. Papierne Kronen, die der Wind arg zugerichtet hatte, auf dem Kopf. mit rußgeschwärztem Gesicht der eine, glitten sie singend über den See. Auf einer langen Stange schaukelte der erleuchtete Stern. Die beiden Verirrten konnten nicht mehr daran denken, den weiten Weg in ihr Heimatdorf zu wagen. So schlosse sie sich den heiligen drei Königen mit ihrem Stern an, mit ihnen den Heiligen Abend zu feiern und am nächsten Tage zu den Ihrigen heimzukehren. :„Es war die schönste Weihnachtsfeier; die ich je erlebt!“ pflegt Alwin jedesmal zu schließen, wenn er diese Geschichte von den heiligen drei Königen auf dem See erzählt.„ E. Meine schenkende Tochter Von Felix Riemkasten Meine Tochter ist neun Jahre alt, und ein eigenes Einkommen hat sie nicht. Bei ihr kommt nur das ein, was bei mir und Mütti wegkommt. Darauf lauert sie mit scharfem Blick und scharfer Klaue, aber hin langt es nie, und letzten Endes bin ich immer derjenige, der den letzten Seufzer zu tun hat. Bei mir leiht sie sich Geld, um Mütti etwas schenken zu können, und bei Mütti leiht sie sich Geld, um mir etwas schenken zu können. Jurückgezahlt wird es am Sankt Nimmerleinstage. Aber das darf man nicht sagen, sie würde sich sonst empören. Sie ist wie ein Zigeuner. Wochenlang vor dem Fest bestiehlt sie mich auf eine gelinde, liebedienerische Weise. Zeichnung von Morits von Schwind Bis an eine gewisse Grenze heran, die aber noch nicht gekommen ist, stelle ich mich so dumm und weich, daß es ihr helle Freude macht. Mir aber macht es dafür eine inwendige, dumpfe, sehr warm anzufühlende Freude, und so hebt sich das auf. eins mit dem anderen. Ich gehe nun öfter mit Mariannchen aus. Wir gucken dann in die Läden und überlegen uns, was Marianne ihrer Mütti am besten schenken könnte. Jeder kleine frühere Seufzer von Mütti ist hier wohl vorgemerkt und angeschrieben und kehrt nun als Vorschlag für Geschenke wieder. Zwei Mark sind ihr aber nur bewilligt, und zwei Mark sind bald dahin. Und Müttis Wünsche— o wehe— sind mit zwei Mark nicht immer voll zu erfüllen. Es ist auch nicht einfach, mit Marianne jetzt spazieren zu gehen. An jedem Schaufenster reißt sie mir den Arm halb aus dem Rumpf und sieht hinein in die Auslagen und sieht dann wieder auf mich, und ich wieder mache mir den Spaß, ein gräßlich nüchterner Mensch zu sein, der immerfort Zahlen nennt, lauter Zahlen, die meist über zwei Mark noch hinausgehen. Für Marianne aber lebt Mütti in einer dermaßen golden schimmernden Vorstellung, daß alles nicht hinlangt, um für Mütti genug und gut genug zu sein, und neulich sagte sie mir mit wahrer Empörung, daß es unerhört sei, für eine einfache Schale aus Porzellan acht Mark zu verlangen, und zweie sind nur da. Acht Mark!! Zuletzt haben wir etwas ganz geradezu Einziges gefunden, aber es kostete zwei Mark und fünfzig Pfennig außerdem und„ging“ also nicht. Marianne kaufte es aber trotzdem. Und das muß man gesehen haben; wie sie das Zweimarkstück herausnahm, als sei es nichts, und wie es hinschepperte über den gläsernen Ladentisch, und wie dann die Kinderfingerchen(es ist jetzt immer etwas Tinte daran, denn Marianne lebt in der Welt der Wissenschaften), wie dann die Kinderfingerchen herumklauberten in der Tiefe des Geldbeutels, und wie die fehlenden fünfzig Pfennig beinahe pfennigweise zum Vorschein kamen. „Die hab' ich mir doch gespart“, sagte sie mir,„die hab' ich mir doch zurückgelegt!“ Denn sie legt gern zurück. Sie schnappt, wo sie schnappen kann, aber aus gibt sie nur im Sommer. Da bekommt es der unwiderstehliche Eismann; im Winter aber legt sie alles zurück. Es erwies sich, daß sie schont seit Oktober daran gedacht hatte, daß im Dezember Weihnachten käme. Aber viel hat sie nun nicht mehr vom Zurückgelegten. Nur noch vierzehn Pfennig. Die sollen für Mütti auch noch draufgehen. Für zehn Pfennig gibt es nämlich kleine Blumentöpfchen mit einer künstlichen Blume darin, und damit will sie das große Geschenk ausschmücken. Und das tut sie. Ich sage:„Gib mal her!“ Und sehe hinein in die kleine Geldbörse und tue drei Groschen hinein, ohne daß sie es ahnt. „Siehst du“, sage ich,„nun bist du dein Geld los!“ „Ja.“ sagt sie,„aber dafür war es doch auch. Es ist bloß alles immer gleich so teuer.“ Wir gehen weiter von Laden zu Laden, und andauernd redet sie davon, wie schön das schöne Geschenk doch ausgefallen sei, aber ganz echt ist ihre Munterkeit nicht mehr. Die zwei Mark können ja hin sein, aber die fünfzig Pfennig, das war hart. Und der Groschen außerdem: Aber vier Pfennig sind noch da. „Für vier Pfennig kaufe ich Garn, wenn du mir dann vielleicht einen Pfennig noch dazugibst.“ Das wäre dann für fünf Pfennig Wollgarn, und darans kann man allerlei häteln, und das Gehäkelte, besonders wenn es bunt ist, sieht prachtvoll aus und wird Mütti sicher sehr erfreuen. Am besten ist es, man häkelt einen blauen Grund, denn blau ist die Treue, und mitten darauf legt man das heiße. kleine, rote Herzchen, damit es erzählt von der vielen Liebe, die da ist und so gerne schenken, schenken und nochmals schenken will. „Und Vati? Kriegt Vati denn gar nichts?“ Aber ich weiß schon: für mich arbeitet sie in jeder freien Stunde an einem Ding, das ich benützen soll, um meine Stahlksammern hineinzulegen. Das kann sie mir nun unmöglich sagen. Darum sagt sie garnichts und sieht mich nur furchtbar schlau an, denn ich bin dumm. Weihnachten in einer Biedermeierstube Aus einem Modeblatt von 1836 Inische Weihnächten Von Waldemar Bosenstein Hoch droben jenseits des Polkreises, wo der Oedwald] Auch dem deutschen Gaste in seiner Melodie altver“ zwerrhaft zu werden beginnt liegen die Finnen= traut erklingt als erstes das„Vom Himmel hoch da kommt ich her“; ihm schließen sich die anderen Weihnachtsweisen, die Predigt umrahmend, an. Die Kirche gleicht einem goldbestickten Tannenwalde. Altar, Kanzel, Chor und Orgelchor sind dicht mit Tannengrün und Fichtenzweigen geschmückt, und jeder Angehörige der Gemeinde hat eine Kerze mitgebracht und sie, entzündet, auf das Gestühl vor sich geklebt. Nach Schluß des Gottesdienstes strömt, begleitet vom Jubelchor der Orgel, alles ziemlich rasch ins Freie, denn jeder möchte bald heim kommen. Und der Weg ist weit, und— es gibt noch viel zu tun auf diesem oft sechs, sieben, acht Stunden langen Wege... Mit all dem lustigen Schellengeläute wird vor jeder der Schwervermummten Hütten am Wege vorgefahren. Einer springt vom Schlitten, reißt die Tür auf und sch'eudert eine Handvoll Rüsse und einfaches, süßes Bauerngebäck in die Diele. „Julklapp!“... Schon hat er die Türe zugeworfen, ist zurück auf den Schlitten gesprungen, weiter gehts zum nächsten Hofe— und da es recht viele Gehöfte gibt, ist der große, prallgefüllte Beutel bald leer.— Die Kinder drinnen in den oft ärmlichen Hütten haschen nach der willkommenen Weihnachtsgabe, und ihre Stimmen läuten jauchzend auch einen Christgesang. Zuhause erwartet die Heimkehrenden ein leckerer Renntierbraten nebst dem hierzulande unvermeidlichen Räucherlachs und Pudding. Eine auf der Diele entzündete Weihnachtstanne, meist nur mit Flittergold oder Engelshaar geschmückt, nie aber ohne den Silberstern an der Spitze, sendet beim Oeffnen der Türe ihren Schein hinaus in den heraufdämmernden, grauen Tag. Oft sah ich als junger Knabe nach froher Fahrt die hellen Fenster des Gotteshauses auftauchen, lauschte den Worten der mir nur halb verständlichen Predigt und Gesänge, fuhr wohlbepackt und vor jedem Hause den Julklapprufer aufs kräftigste unterstützend, zurück ine wohldurchwärmte. Heim meiner Gastfreunde und glitt anderntags mit der hellen Jugend auf Schneeschuhen durch den Winterwald, über dessen silbernen Nächten strahlender als Finnlands strahlende Himmelslichter hier wie überall auf weitem Erdenrund der Stern von Bethlehem steht. zwerthaft zu Werden beginnt, kiegen die Finnengehöfte weit zerstreut, und manchmal verirren sich auch schon Wanderlappen mit ihren Renntieren hierher. Kurz, sehr kurz ist der Tag um Wintersonnenwend. Nur zwei Stunden blickt das lebenerhaltende Gestirn matt und kalt über die bewaldeten Felsen. Doch das Fest der Liebe bringt Licht und Wärme auch unter diese nördlichsten Angehörigen der skandinavischen Kulturwelt. Noch herrscht tiefe Dunkelheit; vom werdenden Tag ist nichts zu spüren. Allein der Schnee leuchtet; phantastisch, übergroß erscheinen die tiefverschneiten Nadelhölzer. Da kommt ein silberhelles Klingeln durch den Wald. Und hell ist auch das Jauchzen der Rosselenker, denn der zähe, kleine Finnenpony bedarf weder der Peitsche noch des ermunternden Zurufs— in schnellem Trab wirbeln die kurzen Beine, daß der Schnee nur so stiebt. Weißüberschütteten Weihnachtsmännern gleich sind die Insassen der dahingleitenden Schlitten. Fremdartig für das Ohr des Mitteleuropäers klingen die Weisen finnischer Weihnachtslieder durch den Wald.... und schon sind die Gefährte im Dunkel verschwunden. Andere folgen— es mutet wie ein lustiger Spuk an, fast so, als ob Bergkobolde um diese Stunde ihr Wesen trieben. Weiter drinnen im Walde steht reglos, verhoffend, der alte Elchbulle, bis der letzte Ton aus Menschenland in der Waldeinsamkeit verklang. Fern, von den einzelnen Gehöften oft über hundert Kilometer weit weg, ist eine größere Ansiedlung. Dort steht, aus Tannenbohlen sorgsam gefügt, mit köstlicher nordischer Schnitzerei verziert die stattliche Kirche. Rein und klar rufen die Glocken durch den stillen Morgen, zur Weihnachtsmette ladend. Hier ist das Ziel all der nächtlichen Waldfahrer, unter denen sich auch ein halbes Dutzend bootförmiger, lappischer Renntierschlitten befindet. Golden erstrahlt das Licht der Kerzen in die schneeige Dämmerung, hell und leuchtend funkelt der Morgenstern am schwarzen Himmel— fast jenem gleich, der einst über der Krippe des Christkinds stand. Die Hirten in In der Mitten der Nacht, Die Hirten erwacht, In Lüften hören erklingen Das Gloria singen, Die englische Schar Daß Gott geborn war. Die Hirten im Feld, Verließen ihr Zelt. Sie konnten kaum schnaufen Vor Rennen, es laufen Der Hirt und der Bu #-inngsein zu. der Weihnacht „Ach, Vater, schau, schau, Was finden wir da! Ein herziges Kindlein Auf schneeweißen Windlein. Dabei sind zwei Tier Ochs, Esel allhier. Dabei zeigt sich auch Ein schöne Jungfrauen, Sie tät sich bemühen Beim Kindlein zu knien, Und betet es an. Ei, Brüderl, schauts an! Ach, daß Gott walt, Wie ist es so kalt! Möcht einer erfrieren, Das Leben verlieren. Wie dauert mich's Kind, Wie scharf geht der Wind. Ach, daß Gott erbarm, Wie ist die Mutter so arm! Sie hat ja kein Pfännlein Zu kochen dem Kindlein. Kein Mehl und kein Schmalz, Kein Milch und kein Salz. Ihr Brüder kommt'naus, Wir wollen nach Haus. Kommt alle, wir wollen Dem Kindlein was holen. Kommt einer hierher So komm er nicht leer!“ Pchenstn 1937 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 16.025. Teile 15 Die Weihnacht Am 28. d. M. wurde ein Stiller im Lands fochrig Dahre alt: der Dichter Karl Röttger, der gottsuchend in Düsseldorf ledt. aus der Fülle seiner aus mostischer Seansucht gedorenen Werke möge an das Buch der Chrisichslogenden erinnert sein, dem wir den weihnachtlichen Rufgofang entchnen. 1. O Wunder, daß ein Ahnen ist Voraus: im Herzen leise, Ein Suchen— Ueber flachem Feld Summendes Wehn aus weiter Wolt: Des Windes Heimwehweise Lag in der Krippe schon der Christ. O Wunder, daß ein Ahnen ist, Ein Suchen, das gern fände. Das glaubt, wann Zeit erfüllet ist Und steht am Stall und grüßt den Christ Und faltet seine Hände. Die Zeiten waren blind und schwer, Die Seelen bogen bange Sich aller Not der Zeit, bis schwer Ein Wind aufstand vom Rand der Welt. Schritt über Meer und Wüsten her Bis zu den Hirten auf dem Feld. Die standen auf und gingen fort Und fanden in der Krippe Das Kind—— und nahmen Marias Wort Von ihren lächelnden Lippen. 3. Dies aber war Marias Wort, Als nun die Hirten kamen: „Es war ein Lied— in Angst verdorrt.... Ein Traum lief durch die Lande fort... Liebe wuchs wie ein Samen.“ Da wußten sie: dies ist der Ort— Und sagten leise Amen.—— 4. Das Ahnen, das in Sternen liest, War wie ein Pulsschlag leise Durchs Dunkel. Lächelnd schlief der Cheist. Es hatts hoch ein Stern gegrüßt—— Schon waren auf der Reise Aus Morgenland die Weisen: Die suchten noch, die wußten nicht—— Auf ihren Wegen fanden Sie schlafen Land und Volk, ein Licht Zur Nacht wies ihnen Weg bis sie Das Kindlein fanden.... 5. Da war nur einer, welcher„wußte“— Gott saß in seiner Einsamkeit— Er träumte; und der Traum ward„Zeit“. Das währte lang. Schon stand bereit Der Wen'gen Hoffen, daß die Zeit (Des Gottes Traum) sich bald vollenden müßte. Gott war so alt,— ihn träumte schwer. Es klopfte an den Toren. Es sang ein Wind wohl überm Meer Ihm dunkel in die Ohren. Und sang: Daß du, Gott, nicht vergißt Die großen, großen Tiefen: Wo aller Welt lebendig ist, Was auch du selber nicht ermißt— Du hör, die Wasser——! Hör, es riesen Dich Herzen stumm... Noch immer ist Dein Tagewerk... Noch immer bist Du nicht am Schaffensende— Du weißt die Zeit. Nun will der Christ Den Segen deiner Hände. Und Gott stand auf im großen Saal Und ging.— Aus offnen Toren Sah er hinab. Da war im Stall Sein Kindlein schon geboren. Gott sah die Welt im Nachtglanz liegen So tief da unten. Dunkel stand Gebirg und Stadt, lag Meer und Land Und mitten dein ein Kindlein in der Wiege... Es rauschte schön sein Bart im Winde, Sein Lächeln wie ein Glanz so leicht Glitt über alle Welt;— wie linde Ein Mondglanz über Schläfer streicht... War hohe Nacht. Die Hirten gingen. Maria blies das Nachtlicht aus. Schlief Bethlehem. Schlafmüdes Singen Marias sang nur noch im kleinen Haus. Und sang sich wohl in Schlaf. Es schwiegen Die Erdenbreiten tief und lang. Gott stand und sah die Tiefen liegen, Er lächelte, als der Gesang Marias losch in großer Stille— Er stand und schloß das Tor nicht mehr.— Er wußte: daß sein dunkler Wille Dies tat und war— von Anfang her. Daß aus den ew'gen Dunkelheiten Er dies einst selber vorgedacht, Er stand und sah die Ewigkeiten Sterngolden kreisen, sah die Nacht Auf Bethlehem sich dunker breiten Um Kindleins Stall und übers Dach.— Weihnächten Heilige Familie und Engeltanz Holsschnitt von Lukas Cranach d. A. Weihnachten im letzten Haus Von Irmgard Thomas Auf dem Marktplatz von Wemp laufen die Landstraßen zusammen wie die Strahlen eines großen Sternes. Der Ostwind, der von Geldern her kommt, macht vor der Kirche einen schnellen, kleinen Wirbel, weil er da fürs erste nicht weiterkommt und läßt den pulvrigen, trockenen Schnee ein wenig aufstäuben. Die Luft ist voll flimmernd kühler Bläue, und die Leute sagen: „Es gibt einen schönen Christtag!“ Dann gehen sie schnell weiter. Die Frauen ziehen die Tücher enger um sich. Sie frieren und sind eilig, denn es ist noch viel zu richten vor dem Fest. Die Männer aber klemmen die Pfeise fest zwischen die Zähne, graben die Fäuste tiefer in die Taschen und sorgen, daß sie heimkommen, denn der Ostwind beißt mit schlimmer Kälte in die Ohren. Dann also ist der Marktplatz wieder leer und die Krähen schreien wieder„krah, krah“ und werfen kleine Schneepolster von den Aesten der Bäume, wenn sie sich niedersetzen. Aus dem Schulhaus klingen die Stimmen der Kinder, der kleinen, die buchstabierest—er———s, ——*———l, und der Großen, die gemeinsam ein Gedicht aufsagen mit vielen Strophen. Alle Stunden werden die Fenster geöffnet, von denen der glitzernde Schmuck der Eisblumen sich nicht mehr lösen will, und die kleinen Jungen und Mädchen greifen mit roten Händen nach dem Schnee, den der Wind auf die Fensterbank geweht hat. Sie formen Bälle und werfen nach den Bäumen, daraus die großen, dunklen Krähen hocken. Dann. fliegen die Vögel wieder auf mit heiserem Schreien. Drinnen in dem Schulzimmer stehen die Kinder nahe bei dem schwarzen, knisternden Ofen um zwei kleine Mädchen. Sie haben gefragt und gedrängt und nun erzählen die beiden mit hohen Setimmen in einem fremden Dialekt von ihrem Weihnachtsfest. Sie werden eifrig im Berichten und überwinden die Scheu vor den vielen Zuhörern. Er muß herrlich sein, der Christbaum, der ihnen angezündet wird am Heiligen Abend. Die Kinder hören, mit blanken, verwunderten Augen zu. Einen Christbaum kennen sie nicht. Sie haben ihr Fest schon gefeiert, als St. Nikolaus kam mit Bäckereien, Männern und Frauen aus Lebkuchen, Spielen und roten und blauen Ohrenkappen. Und nun hören sie zum erstenmal von der Tanne, in deren Aesten die Kerzen brennen, und die besponnen ist mit Silber und Gold. Im letzten Haus von Wemp wird morgen Abend der Baum brennen, im Haus des Zollbeamten, der, wir schreiben 1860, vor wenig Monaten aus dem Reich hierher gekommen ist ins niederrheinische Grenzland. Alle wissen sie es, die Kinder. Und so stampfen denn, als der Christabend endlich gekommen ist, viele kleine Holzschuhe durch den Schnee, die lange Landstraße zur Grenze hin. Samten dunker liegt der Himmel über der weißen Erde. Das Mondlicht zeichnet bizarre Schatten der kahlen Bäume auf die schimmernden Felder und auf den Weg. Eine Brücke buckelt den runden Rücken über einem Wasserlauf. Darunter liegen Schiffe festgefroren zwischen glitzerndem Eis, das durchsichtig glänzt. Auf den glatten Holzbohlen der Brücke rutschen die Kinder, manche fallen, und die Kleinsten fragen: „Sind wir bald da?“ „Ja“, sagt Antie Verheyen und hebt ein Stolperndes auf,„ja, sei still, du kannst das Haus gleich sehen“, und sie stäubt den Schnee von Mantel und Kappe und schüttelt ihre strohblonden Zöpfe. Dann beeilt sie sich, die anderen einzuholen, die indeß schon weit vorangegangen sind. Sie sind nun alle still geworden vor der feierlichen Weise ringsum und vor der Lautlosigkeit der Stunde, in die von weither Töne schwingender Glocken klingen. Da und dort erscheint der Lichtschimder eines Dorfes und alle Kirchen singen das Fest der nahenden Nacht ein. Der Weg schwingt aus in großem Bogen vor dem Bruch. Bäume drängen sich zu einer bergenden Hette zusammen um das letzte Haus vor der Grenze. Jetzt werden die Kinder den Weihnachtsbaum sehen, das Wunder, das sie alle erwarten. Aber die ersten, die die Bäume erreicht haben, deren Aeste sich sanft neigen unter der Last des Schnees, seufzen ein enttäuschtes„Oh“. Grüne Läden sind vor die Fenster gelegt. Wer hätte daran gedacht? Wer hätte geglaubt, daß man so Schönes verbergen könnte? Nein, man kann es auch nicht verbergen, wenigstens nicht vor Pitze Peerenboom. „Ie kiel dör den Ritz“ sagt er trotzig und entschlossen, sich die Freude zu erobern. Aber der herzförmige Ausschnitt der Fenster ist hoch. Alle schauen sie nun hinauf zu dem lichtgoldenen Herzen in der dunklen Lade. Die Kleinen reichen in die Höhe. Aber ihre Hände erlangen das Schimmern so wenig, wie das wartende Schauen der Großen. „Hilf mir“, sagt Pitje Peerenboom, und in seinen Augen brennt die Ungeduld. Antonius den Hont weiß nicht, was er von ihm verlangt. Aber da fühlt er sich schon sachte niedergebeugt und sieht Pitjes kleine Holzschuhe herrenlos im Schnee stehen, indeßz er warme Füße auf seinem Rücken krabbeln spürt. Mit einem gelinden Ruck zieht der Junge sich hoch, seine Hände greifen die Stangen der Läden und sein Gesicht preßt sich in den herzförmigen Ausschnitt. Für die anderen erlischt der Schimmer hinter seiner Wollkappe. Für Pitie Peerenboom ist es schön wie in einem Märchen. Er kann der drängenden Ungeduld da unten nicht sagen, was er steht. Sie fragen zögernd, dann dringlich. Er klammert sich immer fester an den Fensterladen. Sein Hauch malt einen matten Nebel auf das Glas. Er will ihn wegwischen damit ihm das Bild da drinnen nicht verblasse. Da gleitet er polternd zu Boden, eben als Antonius ten Hont sagt: „Jetzt ist's genug!“ Denn sein Rücken schmerzt. Pitje Peerenboom aber liegt neben seinen bunten Holzschuhen im Schnee. Als er aufschaut, wird über ihm der Laden aufgetan. und ein Mann neigt sich aus dem Fenster. Die Kinder sehen sein fragendes Gesicht kaum, hören nicht, was er zu ihnen sagt. Für sie hat sich mit dem geöffneten Fenster die Sehnsucht erfüllt. Der Christbaum glänzt und leuchtet, die gläsernen Kugeln schaukeln leise, und hoch oben breitet ein Engel silberne Flügel. Verloren in das Schauen, drängen sich die Kinder dicht zusammen um Antie Verheyen. Unter der Haustür ist die Frau des Grenzbeamten erschienen. „Kommt in die—tube“, sagt sie mit fremder Sprache.„Kommt nur in die—tube, draußen ist es zu kalt.“ Und sie trappeln nun alle heran, die Großen und die Kleinen. Im Flur stehen die Holzschuhe in langer Reihe, weiße und bunte. Hinter dem letzten der unerwarteten Gäste schließt die Frau leise die Tür. Die stehen mit kältegeröteten Gesichtern im Raum, der erfüllt ist von dem honiggoldenen Schein der Kerzen und durchzogen von dem würzigen Duft der Tanne. Es ist drinnen ein Wunderbares und dennoch Selbstverständliches, dieses endliche Gegenüber mit dem geschmückten Christbaum, denn Märchen können vor sehnsüchtigen Kindern nicht verborgen bleiben. Die Weihnachtspakete der Frau Rat Von Erich Gifler Wie es nach Aepfeln riecht und frischem Kuchen Und wie es tuschelt, huscht und raunt durch HausNeugier'ge Kinderaugen fragend suchen Und alles steht so froh und festlich aus... Uns wieder steht der Weihnachtsbaum im Zimmer Und wieder duftet es nach Wachs und Tannengrün Und wieder strahlt der bunte Tand im Kerzenschimmer; Geheimer Zauber läßt die Herzen glüh'n. Glückselig singen wir die alten Weihnachtslieder, Versonnen denken wir der Jugenbzeit, Genau wie damals ist es heute wieder: Die Kerzen knistern leise... und es schneit... Vergessen ist das Leid in dieser Stunde... Am Himmel strahlt der Stern der heil'gen Nacht. Die Glocken läuten ringsum in der Runde, Und Kind- Lubek froh und glücklich macht... Anfang Dezember hatte Goethes Mutter; die Frau Rat, wie jede gute Hausfrau viel zu tun, da ging es aus Einkaufen für das Christfest, an das Packen der Pakete und Päckchen, die sie an den Sohn und die Enkel, an Verwandte und Freunde und deren Kinder, und sie hatte einen großen Kreis, als ein„Christkindlein“ schickte. In einem ergötzlichen Reimbrief an das Fräulein von Göchhausen, die ihr befreundete Hofdame in Weimar, hat sie diesen alten Brauch einmal sehr gepriesen: „Geliebtes Fräulein! Die Mode ist, Daß frommen Kindern der heilige Christ Wann sie das Jahr hübsch brav gewesen, Manche schöne Gabe hat auserlesen. Torten, Rosinen, Gärten mit Lichtern, Herrn und Damen mit hölzern Gesichtern, Aepfel und Birn, Geigen, Flöten, Zuckerwerk, Ruthen, Mandeln, Pasteten, Reuter mit Pferden, gut ausstaffirt Nachdem ein jedes sich aufgeführt.“ Wenn auch viele zu bedenken waren, so stehen in dem geschäftigen Weihnachtstreiben der Frau Rat ihr Hätschelhans und die Seinen in Weimar natürlich allen voran. Schon sehr früh erkundigt sie sich entweder bei Goethe oder bei Christiane, was sie freuen würde. So schreibt sie am 21. November 1807 an ihre Schwiegertochter:„Da die Christfeyertage heran nahen; so möchte gerne wißen mit was ich Euch meine Lieben eine kleine Freude machen könnte— Augst soll dißmahl beßer bedint werden als vorm Jahr— mit Schrecken und Verdruß habe vernommen, daß das Tuch so Miserabel aus jefallen war, dem soll vorgebeugt werden.— Vor Ihnen Liebe Tochter habe ich im Sinn ein Kleid das Sie zum Staate tragen könnten— nur ersuche Ihnen, mir Ihre Lieblings Farbe anzugeben,— wenn mann keine große Garderobe hat; so bin ich Ihnen sehr vor ein Kleid portirt das man Winter und Sommer tragen kann.“ Ist Frau Rat nun über die Wünsche unterrichtet, dann wird mit vielem Bedacht eine ganze Weihnachtskiste gepackt, um mit der Post ihre vieltägige Reise nach Weimar anzutreten. Da ist drin„ein ganz musterhaftes Stück Warndörfer Tuch vor den lieben Augst zu Hembten“,„eine rahre Decke“.„Zeug zum Kleid meiner lieben Tochter",„beste Spitzen, wo ich selbst geklöppelt“ und so weiter. Bei der Auswahl ist keine Mühe gespart“. So macht sie sich viel Gedanken, ob die Farben Li der Stoffe auch richtig sind:„denn jeder hat so seine Farben die er mag z. B. ich kan die blaue Farbe seye sie dunckel oder hell nicht aus stehn— da ich nun über diesen Punct im dunklen war; so nahm ich im auswählen das alte Sprichwort in Obacht— was schmutzt, das putzt— daher wählte sowohl zum Ueberrock als zum andern helle Farben.“ Wie es wohl die alten Frauen gern tun, hält sie auch nicht damit zurück, ihre Geschenke ins rechte Licht zu setzen.„Meine liebe Tochter schriebe mir neulich“, so heißt es dann etwa,„Sie würde etwas korpulent; die Kleider würden zu enge, da hat nun das Christkindlein davor gesorgt und bringt zwey schöne neue Kleider, das eine von Taffend die Farbe ägyptische Erde und einen Catun, der sich vortrefflich waschen läßt und den Jedermann vor Seidenzeug ansieht, mit einem Wort schön schön.“ Auch die Dienstmädchen sind in diesem„Christschiffchen“ nicht vergessen, und an den Sohn ergeht jetzt eine besondere Ankündigung, damit er bei der Ankunft des Meins eiste Theminene Meine Kinderweihnachten habe ich immer im Elternhause verlebt. Dann kam der Ernst des Lebens und verschlug mich nach einem kleinen Hasnichdorf in Thüringen. Gern denke ich an diese Tage zurück, war glücklich in meinem Dorfschullehrerberuf und mancher Brief ging in die Heimat an der Elbe, der Vater, Mutter und Brüder von diesem Glück wissen ließ. Die glücklichsten Stunden brachten aber immer die Wochen vor Weihnachten, wenn die Tage merklich kürzer werden und der Sonnenball in vorzeitiger Müdigkeit frühzeitig seine letzten Strahlen verglimmen läßt. Dann wurde es traulich in der Schulstube. Die lebendige Kerzenflamme am grünen Adventskranz zitterte durch den Raum und entzündete in den Kinderherzen das Licht froher Erwartung. Die Augen leuchteten auf. Wird nicht der Heilige Christ eintreten? Die Geige summte ein Weihnachtslied. Vor der Seele der Kinder stand der Tannenbaum in seinem Lichterglanz. Die Herzen schlugen höher in der Erinnerung an die Christmesse. Sie war. mir neu, diese Christandacht am Morgen des ersten Weihnachtstages. Um vier Uhr in der Frühe waren sie im Dorse auf dem Wege zur Kirche. Tiefer Schnee, der leicht überfroren war, bedeckte die Dorfstraße. Die tausend Sterne am Weihnachtshimmel Postwagens das„Ambalirte Kistgen“ eigenhändig in Empfang nimmt.„Die Ursache, warum ich dir dieses zum voraus melde, wirst du leicht einsehen, damit es vorher niemand zu sehen bekommt und die Freude desto größer ist packe also den Kasten alleine aus damit weder Freundin noch Kind vor der Zeit nichts zu sehen bekommen.“ Erst in der Christwoche folgen dann noch die„füßen Sachen" nach, damit das„prächtige Frankfurter Konfekt“, das auszusuchen für die Frau Rat eine höchst wichtige Sache ist, nicht alt wird, und mit dem Zuge#werk marschiert gewöhnlich auch noch„Infanterie und Cavalri vor den kleinen Augst“ auf; so kann er„bey den langen Winterabenden sich damit amusiren“. Aber auch für die Eltern werden Leckereien gekauft; Goethe bekommt Kastanien oder Maronen, die er so gern ißt und Christiane ihre„Pomeranzschalen“. Zu oberst aber liegt ein langer, langer Brief mit den reichsten Segenswünschen:„Gott! Erhalte und Seegne dich, laße es dir wohl gehen und lange mögest du leben auf Erden und das wird geschehen, denn der Mutter Seegen baut den Kindern Häußer Amen." 8. funkelten kalt und klar. Ein weiches Mondlicht lag über den Häusern. Am Ende des Weges stand die hell erleuchtete kleine Kirche. Ihre Weihnachtsglocke schwingt festlich durch den Morgen. Unvergeßlich sind mir diese Bauern, die im Festtagsgewand so schlicht und gläubig zur Andacht ziehen. Aus der Unrast des Tages führt die Christmette die bäuerlichen Famisten an den Quell, nach dem es sie dürstet, den der Verstand so oft leugnet und das Herz so brünstig bejaht. den Quell der Liebe, des Stilleseins, des Frommseins. Orgelklänge erfüllen den Raum.„Vom Himmel hoch, da komm ich her...“ Der Pfarrer liest das Evangelium und verkündet die große Freude, die allem Volke widerfahren ist. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Und nun das Lied aller Lieder:„Stille Nacht, heilige Nacht...“ Dem Kinde aus ärmlicher Hütte schließt es den Weihnachtshimmel auf. Dem Reichen öffnet es die hartgewordene Hand, daß Güte und Erbarmen daraus fließen müssen. Die Brücke baut es, auf der die Sehnsucht nach der großen, glückhaften Gemeinsamkeit durch die Lande zieht. Verpflichtende Mahnung, glückliche Bürgschaft. Stille Nacht, heilige Nacht! Seltsam zog es durch meine Brust. Es war eine Christmette, die meine Seele ernst und reich gemacht hat. Dr. G. Hausler. Seite 16, Nr. 16 025 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 24. Dezember 1937 Hilfe sehr bedünftig. Es tut uns außerordentlich leid, Ihnen kein Mittel nennen zu können, aber es dürfte einen so ernsten Erkrankung mit einem Hausmittel nicht beizukommen sein. Sie müssen sich schon an die Anweisungen des Arztes halten. Langjährigen Avonnent. Die Erschaftssteuer richtet sich nicht nun noch dem Werte der Erbschaft, sondern auch nach dem Verwandtschaftsgrad, welcher zwischen dem Erblasser und dem Erben besteht. Bei einer Erschaft von RM. 8000 sind die Ehefrau, Kinder oder Enkel, welche erben, erbschaftssteuerfrei. Geschwister müssen bei RM. 8000 6 Prozent zahlen, Nessen und Nichten 8 Prozent, alle übrigen Erwerber zahlen bei dieser Summe 14 Prozent. W. G. 100. Die Verhältnisse sind reichlich verwickelt. Der Vertrag vom 2. 8. 1925 war nichtig. Ihr Bruder konnte die RM. 2000 jederzeit zurückverlangen, sein Anspruch gegen Sie ist ordnungsmäßig gepfändet und daher bei der Erbteilung selbstverständlich zu zahlen. Zinsen brauchen Sie nun dann zu zahlen, wenn Sie selbst die Summe verzinslich angelegt haben, oder wenn der Anspruch bereits in einem früheren Zeitpunkt rechthängig geworden ist. Dies ist dann der Fall, wenn Sie die Nichtigkeit des Vertrages gekannt und gewußt haben, daß Sie zur Rückzahlung verpflichtet waren. Wir würden Ihnen abraten, sich von Ihrer Schwester den über RM. 2000 hinansgehenden Teil Ihres Erbes auszahlen zu lassen. Die Erbauseinandersetzung kann nur mit Zustimmung aller Miterben erfolgen. An Stelle Ihres verstorbenen Bruders ist dessen nunmehriger Erbe getreten, da diesen wobl zurzeit nicht feststeht, wird Ihre Schwesten zweckmäßig einen Notar alsbald zu Rate ziehen, weil der Vertrag ja doch notariell gemacht werden muß. Siegperle 1940. Das Privattestament muß von dem einen Ehegatten vollständig selbstgeschrieben und mit Ort und Datum der Errichtung versehen sein, sowie eigenhändig unterschrieben werden. Der andere Ehegatte muß auch vollständig eigenhändig den Zusatz darunter setzen: vorstehendes Testament soll auch das meinige sein, und er muß den Zusatz ebenfalls mit Ort, Datum und eigenhändigen Unterschrift versehen. Zuzlehung von Zeugen ist bei Errichtung eines Privattestamentes nicht erforderlich. Eilig. Fordern Sie Ihren Bruder nochmals auf, nun die RM. 15 Arztkosten zu zahlen, da Sie ihn sonst verklagen müßten. Kommt er der Aufforderung nicht nach, so müssen sämtliche Miterben ihn beim zuständigen Amtsgericht verklagen. Im übrigen können sämtliche Miterben die Miete für die Zeit bis zum Ankauf des Hauses gegen den Bruder einklagen. I. M. 29. Auf das Gerede der Leute würden wir nichts geben, warten Sie ab, ob das Wohlfahrtsamt an Ihre Schwester oder später an die Erben Forderungen stellt. Es ist dann immer noch Zeit, mit diesem Amt zu verhandeln, und wenn Ihnen deren Entscheidungen nicht passen, sich an den Bezirksfürsorgevervand und sich alsdann an den Regierungspräsidenten zu wenden. Ob Ihre Schwester der Krankenkasse angehörts und Invalidenmarkon kieben mußte, prülft auf Antrag das Versicherungsamt Bonn, dem Sie die Sache unterbreiten wollen. Vonn. Da als Architektenhonorar 6 Prozent der Bausumme vereinbart ist, ist das Honorar von der tatsächlich ausgegebenen Summe, die sich an Hand der Rechnungen der Handwerkev ergibe, zu berechnen. Bezüglich Ihrer wetteren technischen Fragen wollen Sie einen Architekten um Rat fragen. Betrug. Sie haben offenbar gegen den Verteilungsplan keinen Widerspruch erhoben. Darum hat das Gericht den Anspruch des betrefsenden Gläuvigers als vor Ihnen zu befriedigenden im Verteilungsplan ausgenommen, wogegen Sie heute nicht mehr vorgehen können. Sehen Sie don Teilungsplau ein, und Sie werden sich überzeugen, daß die Zinsen des Ihnen vorgebenden Gläubigers mit eingesetzt sind. Alsdann müssen Sie solange warten, bis die Zinsen dieses Gläubigers bezahlt sind. Sie können Zinsen verlangen, wenn Sie auch wegen der Zinsen gepfändet haben. Unwissender. Bezüglich Unterhalt eines unebelichen Kindes ist der Lohn des Erzeugers unbeschränkt psändbar, es muß aber dem Schuldner soviel belassen werden als er für seinen notwenbigen Unterhalt gebraucht. Hierfür wird in Bonn bei Handarbettern im allgemeinen RM. 18 wöchentlich angenommen. Es ist Sache des Vormundes, den Aufenthalt des unebelichen Kindes zu bestimmen. Der Ebemann der Mutter ist in dem Fall, wenn die Mutter früher berufstätig war und Durch die Ehe den Beruf aufgegeben hat, dem unehelichen Kinde unterhaltspflichtig sofern keine anderen Unterhaltsverpflichteten da sind. Notfalls muß das Vormundschaftsgericht angerusen werden. Treuer Adonnent. Wir glauben nicht, daß eine Anfechtung des Mietvertrages Erfolg hat, zumal die Mischlinge nach der Zeit des Erlaß der Nürnberger Gesetze im ganzen Deutschen Reich eine ganz andere Stelle als die Juden einnehmen. Sie können natürlich die Wohnung im Wege der Untervermienung als ganze Wohnung weiter vermieten, haften aben für die ganze Mietszeit für die Miete dem Vermieter und bedürfen hierzu der Erlaubnis des Vermieters. Vergl.§ 549 B6B. Altertümer. Um ganz sicher zu gehen, beantragen Sie Ausfuhrerlaubnis beim Oberfinanzpräsidenten Köln(Devisenstelle) Hansaring 97 I. Stock. Die erzielten Devisen müssen Sie, salls Sie sie nicht selbst im Auslande verbrauchen, binnen vier Tagen von der Rückkehr in das Deutsche Reich an gerechnet der Reichsbank oder einer D. Bank anbieten, wenn es sich um Beträge über RM. 2 handelt. Endrnich Nr. 9. Was Sie den Mietern der 2. Etage vermietet haben, darauf haben diese für die ganze Mietzeit vertraglichen Anspruch. Eine Aenderung der Mieträume, auch den Keller, brauchen sich die Mieter nicht gefallen zu lassen. Wir können Ihnen vaher nur empfehlen, sich gütlich mit den Leuten zu einigen. Unterhaltspflicht. Die Unterhaltspflicht ist nur gegeben, wenn die Mutter bedürftig und die RM. 150 zum standesgemäßen Unterhalt nicht ausreichen. Da die Söhne, wie Sie schreiben, selbst nur wenig über ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen, sind sie nicht unterstützungspflichtig. Die Unterhaltspflicht ist nun gegeben, wenn die Söhne mehr verdienen, als sie zum standesgemäßen Unterhalt brauchen. Dies scheint nicht der Fall zu sein. Nu. 100. Diese Rente von RM. 75 ist unpfändbar. es bleibt Ihnen daher nur übrig, bei Mietrückstand auf Räumung zu klagen und etwaige pfändbare Gegenstände bei Auszug als Sicherheit zurückzubehalten. Landwirtschaft. Die Forderung in Höhe von RM. 2000 ist offenbar noch nicht verjährt. Sie können diese Forderung einklagen, wir würden auch empfehlen dies zu tun, der billigste Weg ist hierzu der Zahlungsbesehl. Düsseldorf und A. G. Wenn Sie schon die Früchte einer richtigen Lösung Ihres Rätsels ernten wollen, so müssen Sie es auch selbst lösen. Im Abrigen sind Sie nicht der Erste, dem gerade dieses Wort Kopszerbrechen macht. Wir haben uns schon vergevlich demüht, es ausfindig zu machen und nehmen an, daß es sich bei der Angabe der Buchstabenzahl um einen Drucksehler handelt. A. Z. 100. Sozialrente konnen Empfänger von Sozialrenten(Angestellten= und Invalidenrenten) erhalten. Der Antrag ist beim Woblfahrtsamt zu stellen. Ein Sonderzuschuß wird den in Fürsorge stehenden Kleinrentnern gewährt. Wenden Die sich an das Wohlfahrtsamt. Nürburg. Ihre Auffassung ist richtig. Wenn Ihre Forderung in dem Schuldschein als Darlehen bezeichnet ist, verjährt die Forderung erst in 30 Jahren. Dagegen hat die Abstempelung des Scheines keinerlei Bedeutung. Durch die jeweilige Zinszahlung wird, wenn kein Darlehen vorliegt, die Verjährung gemäß s 208 BGB. unterbrochen und beginnt jeweils mit der Zahlung eine neue Verjährungsfrist von zwei Jahren. Erbrechtliche Frage. Die Auszahlung der Lebensversicherung gebört nicht zum Nachlaß, die Ehefrau erbt daher ein Viertel und die Kinder drei Viertei des sonstigen Nachlasses. Hingegen wird die Versicherungssumme von dem Ervschaftssteuergesetz gemäß§ 2 Ziffer 4 ersaßt und gehört die Ebefrau zur Steuerklasse I, da sie keine Kinder mit dem Ehemann gezeugt hat. Johannisbeerwein. Um eine richtige Auskunft geben zu können, hätten wir die genauen Maße von Faß, Wasser, Zucker usw. wissen müssen. Es ist möglich, daß der Wein gut wird, vielleicht aber haben Sie zuviel Wasser genommen. Der Wein muß im Faß bleiben, dis die Gärung beendet ist, d. h. etwa sechs bis acht Wochen. Hangelar. 1. Diese Frage kann nur ein Arzt beantworten. 2. Schwarzwälder Bote, Oberndorf. 3. Darüber können wir keine Auskunft geben, allenfalls wird das zuständige Wehrbezirkskommando Sie darüder informieren. Nr. 1000. Die Betrefsende hat offenbar ein Goschäft betrieben. Demnach verjähren die Forderungen der Lieferanten, die für das Geschäft geliofert habon, erst in vier Jahren. Die Forderung der Betreffenden seibst gegen Leute, denen sie Waren geliefert hat, sind in zwei Jahren verjährt. Es wird angeboten: — Zur Pflege des Geschäftes in Bonn und Umgebung suchen wir zum baldigen Antritt einen im Außendienst erfahrenen Herrn als Beste Arbeitsmöglichkeit und weitgehende praktische Unterstützung gewährleisten ergiebigen Wirkungskreis. bieten Direktionsvertrag mit festen Bezügen, Abschluß= und Umsatzvergütung. Ausführliche Zuschriften an CÖNUORDIA Lebens=Versicherungs=Akt.=Ges., KölnRhein, Maria Ablaß=Platz 15. Bess. fleiß. kath. Mädchen, nicht unter 20 Jahren, als(5a Haustöchter in kl. Privat=Hausbalt gegen Taschengeld gesucht. Angebote unter F. A. 1866 an den Gen.=Anz. Dachl. selost. Madchen welches kochen kann, sofort od. zum 1. 1. 38 gesucht.(5a Euskirchen, Frauenbergerstr. 54. Haushalthiise von morgens 8 bis 12 Uhr gesucht. Vorzustellen zw. 11—12 Uhr. Godesberg, Augustastraße 42.(5a Tücht. Mädchen für Küche und Haus zum 15. Jan. 1938 gesucht. Frau Pfarrer Hillert, Kaiser=Karl=Ring 83.(5 a0 Jüngeres, ehrliches Mädchen in Haushalt mit 2 Pers. z. 1. 1. 38 Nähe Bonn gesucht. Angebote unter O. M. 1897 an den Gen.=Anz.(5a Aelt. erf. saub. Köchin 40er Jahre zur Führung einer mittleren Restaurations=Küche zum 1. Jan. 38 gesucht. Angebote unter J. A. 196 an den Gen.=Anz.(5a Ig. Halbtagsmädchen vorm. in kl. Etagenhaushalt ges. Vorstellen 12—1 Uhr ab 3. 1. 37, Quantiusstraße 13, I.(5a Kochlehrfräulein für Restaurationsküche gesucht. Angebote u. J. L. 605 Gen.=Anz.(5a vergibi P. Holfter, * 10 Zeimardell presian 1 vo. Morgenhilfe gesucht. Näheres in Geschäftsstelle. der anisstcut (1 Für den Bezirk Bonn und Umgebung wird rühriger und gut eingeführter Vertreier von leistungsfähiger KaffeeGroßrösterei gesucht.(5a Angebote an: Peter Kikurh Wuppertal=Oberbarmen. Resiactr uschiche WTeriretel zum Verkauf von anerkannt. Bslanztartostein an Bauern u. Gartenbesivzer bei angemessener Provisionszahl. gesucht. Zuschr. u. W. 50 an Anzeigenmittler Wege, Ersurt 30 c. Girurnfachenden die schriftliche Bewerbungen auf Anzeigen in unserer Zeitung einreichen empfeblen wit uut Zeuantsabschritten und keine Oriainal= Zeuanisie beizulegen Zeuantsabschriften Bilder und sonstige Anlagen müssen an sichtbare Stelle den Namnen dee Einsenders fragen Die Auftraggeber von Stellenangeboten werden gebeien aule Untter lagen insbesondete Zeuanisse und richtvilder evil anonum aber mit Angabe der Anzeigenzitter zurückzusenden General- Anzeiger tür Vonu und Umgrgend Bonner Nachrichten Wer Verkäufer und Buchhalter zugleich ist kann ein schönes Stück Geld verdienen. Fragen Sie heute noch an.AW 1012 an Alo, Essen Vertreter! Händler! Best. Artikel! Jod. Käufer! Hoh Verdienst! Karl Sachse, Iimenau Th.2. Suche tücht. Polstermeister und—5 Gehulsen Bei zufriedenst Leist. Dauerstellung. Ang. u. F. 1375 an Gen.=Anz.(.0 kehlling gesucht. Café Adam. Sterntorbrücke 11.(5a Wer baut mit? Zu einer geräumigen, schünen Dreihausgruppe im südlichen Stadttell(aussebaute Straße) suchen wir noch Bauinteressenten. Gesamt-Baukosten einschl. Grundstlick und Strassenbau ca. 17 800 Mk. bis 19200 Mk. Desgleichen suchen wir noch einen Interessenten für ein Einoder Zweifamilienhaus an der Elisabeth- Kirche. Gesamtbaukosten ca. 22 500 Mk. Hoch- u. Tiefbaugesellschaft BRENNERap; Co. Sternstr. 95 BONN Fernruf 4020 #Schönesherrsch. Haus Näbe Königstr., 10 Räume. Küche, Bad, 2 geschl. Veranden. Heizung, Vor= u. Hausgarten, niedrige Steuern, bei—5000 Mt. Anzahlung zu verkaufen oder zu vermieten.(5 b Jansen, Immob., Bismarckstr. 33. Neu umgeb. Gartenhaus mit 1 Morgen groß. Obstgarten in Bonn=Süd zu vermieten. Angebotg. unter A. B. 90 an Gen.=Anz.(.6 Ein= und Mehrsamilienhäuser Baugrundstücke Wohnungsvermittlung reichhalt. Angebot, sorgfält. und sachgemäße Beratung(für Käuser und Mieter kostenl.) langs. Tätigkeit am Platze, Ia Refer. Ad. Klemmer Immobilien Dürenstraße 10. Ruf 3710.(.b Dr. Brüning □ Wohnungenachweis hür Mieter kostentos. Dr. Brüning „desr- und Grund. stüchs-Vermittlung nur Käufer kostenlos Dr. Bruning esce Fina: zlerungen Kiehsbürgschatten Dr. jur. Bruning □ Sarn; Vermögens.—.lung Dr. jur. Bröning bushptt u. veralung gst und kostenles Bad Godesberg Friedrichstr. 35 Da B. Haltestelle„Kirche“ d. Elektrischen. 75 Nr, zu sofor Tchömn ims billichen wohnen Sie Im Eigenheim durch die Finanzierung der BAUSPARKASSE MAINZ.-G. Kostenlose und unverbindliche Beratung, sowie ausführliche Druck. schriften über unsere unkündbaren Tilgungs-Hypotheken für Neubar Kauf und Ablösung durch General-Agentur BONN, Friedrichstraße 6 e Ruf 8116 Verlangen Sie unsere Baumappe 50 Eigenheime in Bilderne as## Krubau Bad Godesrlig Part. u. 1. Etg.. Spind, Terrasse, e Ser 6g Einfamilienhaus Zustand, geringe Mk. 13000.— zu verl Steuern, Siebengevirge ist ein Einfamilienhaus wegzugsb. an kurz entschl. Interess. zu verkaufen. 15 Min. Autofah Bonn, 10 Min. z. Straßenb. Bad Godesberg! =Villen d. d. BeWuc ee M Kapitalanlage Salder Ceüie 26 Ple. 64 Anzahlung, zu verkaufen. C. Gladen, Immob., Weberstr. c0 Schönes Einfamilienhaus in Bonn vom Eigentümer günstig zu verkaufen. Angebote uni. K. O. 2545 an den Gen. Roisdorf. Nahe Bahnhof gut geb. Einsam.=Haus Küche, 5., Waschk., eytl. Stäl chen, elektr., Wasser etc., zu vi kaufen. Abgeschl. Hofraum. Nä Wwe. H. Braun, Dattenfeld Sieg. Möbliertes Zimmer sofort zu vermieten, mit oder ohne Pension. Dauermieter bevorzugt, AdolfHitler=Platz 5, 2. Etage.(5 b Gut möbliertes Zimmer, fließendes Wasser, Heizung, Nähe Hofgarten, per 1. 1. 38 zu vermieten. Lirchstraße 3.(5 b sichere Vollexistenz, reutabel, Reingewinn 500.— monatlich, ausbaufähig, gute Räume, Zentrumslage Kölns, zu verkaufen. Immobillen=Ankauf— Verkauf Boeck, Köln Heisterstr. 12. Fernruf 9 48.79.(50 Wirtschaft brauereifrei, mit Saal und Garten, bei Bonn, sterbefalls= und krankheitshalber an solvente Fachleute zu verkaufen. Angeb. u. W. L. 1974 an den General=Anzeiger.(2 Spesuans-u wommanss Stadtmitte, für 25 500 Mk. zu verk. Anzahl. nach Vereinbar. Jürgens, Imm., Bonn, Roonstr. 20.(5 b Mod. Schuhmacherei mit Ladengeschäft, zentral gelegen. zu vermicten od. auch zu verkaufen unter sehr günstigen Bedingungen. Ang. u. Sch. 575 Gen.=Anz.(5 0 Existenz Pension ohne Beköstigung, 12 Zimmer, Dauermieter, in schön. Hause, gr. Garten, in guter Lage Bonns zu verpachten. Kaution und beste Referenzen Bedingung. Anfragen u. R. R. 83 an den Gen.=Anz.(55 Wei fach! Zigorren-Geschäft in bester Lage Bonns für sofort oder später. Anfragen u. C. G. 103 an den Gen.=Anz.(55 Sehfene Die Schutzsparkasse Spar- und Kreditanstalt c. d. m. b. H. in Düsseldorf, Adolf=Oitter=Straße 4 gibt dauernd erste Hypotheken auf Neu= u. gute Altbauten unter günstig. Bedingungen. Die Hypothekennehmer müssen Mitglied sein oder werden. Die Mitgliedschaft wird erworben durch Einzahlung eines Geschäftsguthabens in Hoor von 20 RM. 1. Hypotheken 5% Zinsen, 50% Beleihung, 100% Auszahlung. 15000 Mk. Privatgeld geteilt auszuleth., gute Objekte.(5e Wenzlawiak, Makler, Kaiserstr. 44. Hypotheken auf Alt= und Neubesitz ohne Versicherung zu günstigen Bedingungen. Schützendorft. Immobilien.„„ 24 Bahnhofstraße 24(50 4— 5000 Mark als 1. Hyp. auf städt. Objekt auszul. Ang. u. H. L. 135 Gen.=Anz.(6 Pic Ri K Kchch Netigen, Hindenburgstr. 132, 1.(50 4 fast neue Zzöllige Wagenräder mit Patentachsen und Federn billig abzugeben. Oedekoven, Staffelsgasse 63.(5 0 Chippendale=Gessel, kleiner Kirschbaum=Schrank zu verkaufen. Lessingstraße 63, 11.(5 d Radio, Allstrom(Loewe) billig zu verkaufen: Lennsstraße 18.(5b esite eice echche er e Dattenberg, Hindenburgstr. 26.(5d Schönes Zuchtrind und halbwachsenes Schwein preiswert zu verkauf. Roisdorf, Brunnenstr. 15.(50 Es wird gesucht: " Juugr Konkoristin bezw. Telephonistin, in ungekündigter Stellung, sucht sich zu verändern. Angebote unter Z. B. 1744 an den General=Anzeiger. Junges Fräulein welches abends Handelsschulkurse besucht, möchte sich schon jetzt im Büro gegen geringe Veraük., betat. Angeb. u. B. 174 Gen.=Anz. 41 Junge gewandte Wirtstochter, sucht Stelle als Serviermädel am liebsten in Bonn oder Umgeb. Angebote erbesen S. M. 904 an den General=Anzeiger.(51 Zum 1. 4. 38 in nur gutem Hause abgeschl. Etage 4., Küche(eptl. Bad), 65—70 M Miete, v. kl. ruh. Familie in Bonn oder Beuel gesucht. Angebote unter M. O. 1248 an d. Gen.=Anz.(0 Sehr tüchtige ( Ai.s klle uft gewandte u. erfahrene Stenotypistin sucht sich zum 1. 2. oder später zu verändern. Mit allen Büroarbeit2.(Buchhaltung. Kasse, Kartothek, Mewistratur usw.) vollkommen vertr. Ang. u. D. L. 9698 an Gen.=Anz. Einf. Einsamilienhaus ca.—7 Räume, hauszinssteuerfrei, in Bonn od. Umgeb. gegen bar zu kaufen gesucht. Ang. u. L. U. 1293 an den Gen.=Anz.(5 0 Kl. Einsamisienhaus mit Gemüsegarten, 10—12000 Mk., oder Baustelle.—6 Ar, in Bonn oder nächste Umgeb. gesucht. Ausf. Angeb. 1. O. B. 12 Gen.=Anz.(bo Nichtbauer sucht 666 in landsch. schöner Lage bei Köln Bauern=, Wald- od. Obstgut für seine Familie zu kaufen. Guter Pächter od. Verwalter kann beibehalten werden Gefl. Angeb. mit gen. Angaben und Preis bei Barzahlung unter K. N. 5121 an Ala Anzeigen AG., Köln, Zeppelinstr. 4. Bauplatz für Eigenheim zu kaufen gesucht. Bonn=Süd. Angebote u. E. W. 297 Gen.=Anz.(5e Alleinsteh. ält. Herr sucht baldigst mod.-3. Toung. nebst Mansarde mit Zentralheiz., Bad etc., möglichst im Stadtzeutr. Ang. u. L. B. 704 Gen.=Anz.(50 5räumige abgeschlossene(50 Etagenwohnung in Bonn od. Umgegend(möglichst Höhenlage) sofort gesucht. Angebote ausführlich mit Preis an Rendant Kehl, Vonn, Klem.=August=Str. 1. Gesucht z. 1. Jan. od. später von alleinsteh. Dame moderne -Zimmer=Wohnung Bad. Heizung etc., in ruh. zentr. Lage. Ang. u. O. L. 17 Gen.=A. 150 Neuzeitliche Wohnung (fl. Wasser, Heiz.), 3., Küche etc., zum 1. 1. zu mieten gesucht. Ang. u. B. 1266 an den Gen.=Anz.(50 Gleichstrom. Motor 13 PS. gesucht. Angebote mit Preis unter„ 220 Volt“ an den Gen.=Anz.(51 Drilling zu kaufen gesucht. Angebote unter G. D. 1966 an den Gen.=Anz.(5 1 Laden in verkehrsreicher Lage zu mieten gesucht, evtl. Hauskauf. Angebote u. L. M. 4180 Gen.=Anz.(6 Polizeibeamter sucht zwei kleine leere Zimmer mit Elektrisch und fließ. Wasser. Angebote u. W. B. 7 an den Gen.=Anz.(50 Junges Ehepaar sucht sofort zwei Zimmer. Poppelsdorf oder Umgebung. Angebote u. J. E. 1827 an den Gen.=Anz.(50 Sichere Dauermieter(Mutter u. Tochter) suchen—2 möblierte Zimmer, separate Kochgelegenbeit, per Februar oder später. Angebote u. L. W. 2904 an d. Gen.=Anz.(50 Junge alleinstebende Büroangestellte sucht als Dauermieterin neut möbliertes Zimmer. Fließendes Wasser u. Heizung. Angebote mit Preis u. K. 370 Gen.=Anz.(10 Solider ja Mann von auswärts sucht ab 2. 1.(50 möbliertes Zimmer. Angeb. u. T. 3740 bef., Allgem. Werbe=Gef., Hannover. Kleines Ladenlokal mit Wohnung zu mieten gesucht. Angeb. u. M. S. 94 Gen.=Anz.(50 Treppenläuser, mindestens 21 ter, gesucht. Angebote u. A. S. 33 an den Gen.=Anz.(51 Verschiedenes: Verlogen 20=Mk.=Schein Eingang Embo, Wenzelgasse oder Kaufhof. Finder im Fundbüro Rathaus oder Hohenzollernstraße 23,., gute Belobnung.(57 Hahneroiel Zahle gute Belohn. demjenigen, meiße ie Belobn, demsenigen sen Dieb meiner weihen der, mir„den„Zleb meingr,„weiten der mir den Dieb mieiner weißen Hiloner nambaft macht, Visirenon selbsiverständlich.(5k Kort esteneter, gteitel. Maschinendal Elektrotechnik, Flugzeug= u. Autobau, Gas und Wasser, Heizung. Chemie, Straßen=, Hoch= u. Tiefbau durch Fernunterricht für Ingenieure und Techniker.„Abschlußprütungen“. Verlangen Sie Siudienprogrumm 131 Fernschule#.###. Berlin, W9 15, Kurfürstendamm 66 Helle Freude ertüllt mich beim Gedanken an Hautjucken, Frost-Fußleiden. Ausschlag, Brand, denn Sprätin befreit mich. 50--Pack..75, 100 g.40 Mk. Drogerie Herimana, Poststr. 23 Länft die Katz von rechts nach links dann hat es was Gutes zu bedeuten. Wenn das Vierlein aber nun nicht wiederkommt? Wie bringt man den Ausreißer dann wieder zurück? Doch nur durch den Helfer in allen Nöten, die Kleinanzeige im General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. Fahrzeuge: Körverschaft des öfsentlichen Rechis sucht Darlehn bis(55 10000 Rm. von Privatmann. Angebote unter B. A. 206 an den General=Anzeiger. Sb 1340.-al E. W. sofort lieferbar General-Vertretung A. Engel sonn, Münsterstr. 8. Ferniut Chevrolet Pritschenwagen, fast neu bereist, sehr preiswert zu verkaufen. Th. Lohr, Baustosse und Kohle, Duisdorf, Tel. 3976 und 7572.(50 8/40 Opel=Limousine, steuerfrei, 4türig. hintere Ladetür, auch als Lieferwagen zu verwenden, prima Zustand und Bereisung. nur an Privat zu verkaufen. Näb. Hintze, Godesberg, Hindenburgstraße 1. Telefon 2909. 66 b KEN A Eintonner mit 4- Zy.inder- Vordmeter 1yp„EItel“, B/34 PE. sofort lieferbar. Generalvertretung Ehrlicher, Bonn Niebuhrair. 1e Fernrut 8893. AUTO-BATTERIEN Varta- Auto- Licht- Dienst Andr. Cnristmann, Bonn, Welherstraße Ib. Telefon Bonn 4816 und Oberplels 294. * Ranfter-Same Weihnachten 1937 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten „Zwei, die es nicht abwarten können.“ „Fuchs du hast.. Aus einem hessischen Dorf wird ein Schwank bekannt, der allerdings dem, den er betraf, weniger humoristisch erschienen sein mag. Also der Hansjörg kommt von Besorgungen aus der Stadt zurück und schlendert langsam durch den winterlichen Wald. Es geht ihm durch den Kopf, daß nun bald Weihnachten ist und daß seine Frau dann einen leckeren Gansbraten auf den Tisch setzt. Die Gans haben sie sich von klein auf herangefüttert, sie ist zahm wie ein Hündchen, und es ist eigentlich schade, daß man so etwas Zutrauliches, Bekanntes, das den halben Tag in der niedrigen Bauernküche herumgetappt ist, schlachten und essen soll. Aber zu einem richtigen Christfest gehört nun einmal ein richtiger Gansbraten, darum fort mit den sentimentalen Gedanken! Vor sich hinschnalzend, geht der Hansjörg seiner Wege. Jetzt kommt die Kreuzung, wo auf der rechten Seite hinterm Kiesernhang der Fuchobau liegt. Dem Hansjörg scheint es trotz seiner Last interessant, nachzusehen, ob Reineke Fuchs. heute ausgefahren ist. Ei, zum Kuckuck.— soll der Hansjörg seinen Augen trauen? Da llettt vor 7 seinen Augen am Eingang der Fuchshöhle eine tote Gans. Reineke scheint sie gestohlen und hierhergeschleift zu haben, wie man aus den Spuren im Schnee ersieht. Sicher ist der Hansjörg dem Fuchs in die Quere gekommen, und er hat vor Schrecken den leckeren Braten liegen lassen. Der Hansjörg hebt das Gänschen auf, es muß noch kurz zuvor gelebt haben, ist noch warm. So ein Dieb, der schlimme Note! denkt der Hansjörg, dann aber schmunzelt er leise vor sich hin. Das ist ihm auch noch nicht passiert, daß ihm der Fuchs im Wald eine Weihnachtsgans beschert! Eigentlich müßte man fragen auf den Höfen in der Umgebung, denkt der Hansjörg, aber dann meint er wieder, das macht zuviel Mühe und vielleicht erfährt er schon auf irgendeine Art, wem der Rote diesmal das leckere Gänslein gestohlen hat. Dem Hansjörg ists, als schliche ihm der Fuchs unhörbar leise nach, um ihm den kostbaren Schatz wieder abzunehmen. Er beeilt sich daher und schaut von Zeit zu Zeit hinter sich.., Gist ucd time Tom e. Envlich kam seine Hutte in Sichr und seine Frau tam ihm auf halbem Wege entgegen! Er schwenkte die Gans hin und her und erwartete, daß sie einen Freudenruf ausstoßen würde. Aber sie sagte bloß:„Gut, Hansjörg, daß Du sie wiederhast!“ denn es war Hansjörg eigenes Hausvieh gewesen, das ihm der Fuchs gestohlen und das er ihm zufällig wieder abgejagt hatte! So hat er sich die Wege auf die umliegenden Höfe ersparen können und auch mit dem toten Gänslein ist der Hansjörg mit seiner Frau noch auf seine Kosten gekommen! Clara Steckhan Zwiegespräck am 23. Dezember „Du bist ein ganz gefühlloser Patron!“ „Und du bist sentimental!“ Diese beiden Sätze wurden, wie man sich wohl denken kann, von zwei Herren gesprochen, die irgendwie befreundet waren. Ort des Zwiegesprächs: Eine Bar. Zeit: Zwei Tage vor Weihnachten. Der als gefühlloser Patron Angeredete saß verärgert in seinent Sessel und wippte ein größeres Glas mit sehr scharsem Getränk zwischen seinen Fingern. Dann setzte er die kurz unterbrochene Unterhaltung fort: „Und ich bleibe dabei: Weihnachten zu feiern, ist sinnlos. Die Tage stellen alles auf den Kopf. Ich erwarte wichtige Nachrichten aus England. Sie kommen zu spät an, da die Post die traurige Verpflichtung hat, hunderttausende von gestrickten Bettsocken als sogenannte Weihnachtsgeschenke in Form von Paketen zu befördern. Dann gehen die Nerven zum Teufel durch die Unruhe und den Lärm, die das Fest mit sich bringt. Apropos Lärm! Im letzten Jahr kam irgend ein Onkel der über uns wohnenden Familie auf den teuflischen Einfall, seinen drei Nessen,— 6, 7 und 9 Jahre alt,— je eine Trommel zu Weihnachten zu schenken, damit es keinen Krach zwischen den drei Lieblingen gibt, weil doch jeder immer das gleiche haben will! Aber keine Kindertrommeln! Gott bewahre! Richtige, ausgewachsene Militärtrommeln! Gott allein weiß, woher er die hatte! Das ging dann die ganze stille Nacht: Terumbumbum, terumbumbum! Und dann die schönen, langen Triller: Rrrrrrrrrrr! Das war so ein richtiges trautes Weihnachtsfest!— Ich danke! Schade, daß du damals nicht als Logierbesuch bei uns wohntest. So als lieber Weihnachtsbesuch, von dem man ja auch in keinem Jahr verschont bleibt. Aber niemals ist ein Erbonkel aus Kanada oder meinetwegen aus Belutschistan dabet. Alles Verwandte, die die Hand hinhalten! Und wie steht so eine Wohnung nach dem Fest aus! Denke dir nur den Baum! Die Nadeln, die du noch wochenlang im Essen findest! Und dann die Gardinenbrände und Verwüstungen, die das Fest der Freude mit sich pringt! Ich hatte unserm Paulchen das letzte Jahr doch eine Kanone geschenkt. Keine richtige Militärkanone,— im Gegensatz zu den drei Trommeln,— sondern eine kleine, liebe Weihnachtskanone. Drei Scheiden hat er zerschossen. Der Venus von Milo, die auf der Säule neben dem Bücherschrank steht, hat### Yase und dem alten Beethoven, der auf dem Ttügel#as a# das Uinks Ohr und den Flatterschlips haarscharf abgeschossen! O. Du fröhliche!— Ich danke!— Denk dir ferner, was an Weihnachten alles durcheinander gegessen wird! Die Kinder verderben sich den Magen. Das ist Ehrensache und schon im Januar kommen die Arztrechnungen. Und soll ich dir vielleicht etwas von dem berühmten Weihnachtswetter sagen? Wenn am Weihnachtsabend meinetwegen eine Temperatur mit Schnee war, daß die alten Polarsorscher begannen, sich wohl zu fühlen, dann schmolz in der Sonne des ersten Weihnachtstages die ganze Pracht zusammen...!“ Der Sprecher wurde an das Telephon gerufen. Nach fünf Minuten kam er freudestrahlend zurück. „Menschenskind! Ich brauche nicht für unsere Gesellschaft nach England zu fahren! Ich hätte morgen früh abreisen sollen! Ich hatte eine Wut im Leibe, von der du dir keinen Begriff machen kannst! So etwas trostloses: Weihnachten außer dem Hause! Ich will jetzt gleich meine Frau anrusen! Die wird vor Freude Rad schlagen! Im Ernst, das kann siei Du weißt nicht, wie es einem zu Mute ist, wenn man das alte, liebe Weihnachtsfest in der Fremde verleden muß. Ich muß jetzt gleich fort.— Ober, schnell noch ein paar scharfe Sachen in den größten Gläsern des Hauses!" w. K. Weihnachts-Rechnung eines alten Junggesellen Weihnachtsgeschenke bleiben keinem Menschen erspart. Die Sache geht meistens vor sich: Kurz nach der Mitte des Monats Dezember erinnern sich verschiedene Familien ihres Onkels Georg. Dieser Onkel Georg bin ich. Und ich büße um diese Zeit immer die größte Dummheit und Sünde meines Lebens ab, die darin bestand, daß ich Junggeselle geblieben bin und dazu verdammt wurde, lediglich als Onkel Georg durch die Welt zu irren. Dazu noch als einer, der als leidlich wohlhabend gilt. Ich betone: Gilt! Nun kommen die Geschenke an, wie die dicken Granaten im Krieg. Aber diese explodierten damals und dann waren sie weg. Aber die Geschenke bleiben. „Ich, der ich keiner Seele jemals etwas zu Leide getan habe, muß von nun an Schlipfe tragen, die ich nie ausgesucht, Zigarren rauchen, die ich nie gekauft und Schnäpse trinken, die ich niemals bestellt hätte. Nun erwartet doch jeder Geber, daß er ein Geschenk von mindestens gleichem Wert von mir zurück erhält! Ich weiß aber nicht, was all die Dinge, die mir zu Teil werden, kosten. Wie soll ich einen Pullover bewerten, den mir meine Nichte Lieschen persönlich und eigenhändig gestrickt hat, und der so gewiß kommt, wie Weihnachten in jedem Jahr! Ich weiß: Man muß den guten Willen, die Seligkeit des Gebens, die große Freude am Schenken bewerten. Meinetwegen. Ich kann aber unmöglich bei einer Gegengabe an Lieschen die Arbeitsstunden in Rechnung stellen, die sie seit Monaten auf dieses Wollgebilde verwandt hat, das man übrigens. nach eingezogenen Erkundigungen, für 12 Reichsmark in jedem Laden kaufen kann, wobei es dann noch einen weit besseren Sitz hat, als der Lieschen=Pullover! Ich habe durch Befragen meiner Haushälterin festgestellt, daß Lieschen doch wohl 100 Arbeitsstunden darauf verwandt hat. Rechnen wir die Stunde nur zu 60 Pfennigen, so ergibt sich folgendes Bild: Wolle und Zubehör RM 12.— Arbeitszeit" 60.— Porto und Verpackung".20 Guter Wille und Schenkensfreude„ 20.— „Vati, wenn du mir nicht bald mein Auto wiedergiost, rauche ich deine Zigarren!" „Hans, sieh nur den schönen Sterneubimmel!“ „Was kostet er?“ RM 93.20 Lieschen wird ihre Arbeitszeit nicht berechnen, könnte aber mit Recht und Jug nun ein Geschenk im Werte von 33.20 NM beanspruchen, was für meinen bescheidenen Etat indessen bei 16 Nichten, 14 Nefsen, sowie rund 20 andern verwandtschaftlichen Verpflichtungen nicht tragbar wäre. Lieschen wird nun, was ich durchaus verstehen kann, verschnupft sein, und man wird von mir, wenn ich nicht dabet bin, von dem alten Filz, dem knauserigen Knickstiesel und dem schoseln Ehrenmann reden. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich werde, was das Vernünftigste ist, heiraten. Dann wird wenigstens das Odium des Onkels von mir genommen, ganz abgesehen davon, daß es eine moralische Pflicht dem Staat gegenüber ist. Lieschens Pullover hat mich zu dieser Erkenntnis gebracht. Denn es gibt keine Versicherung gegen Weihnachtsgeschenke. Man kann sich gegen Feuer, Unfall, Explosionen, Blitzgefahr, Diebstahl, Einbruch, Hagek und Erdbeben versichern. Aber nicht gegen einen handgestrickten Pullover! P. K. Neues ist meist unbeliebt Die dem Meister Haydn gewidmeten sechs Quartette Mozarts aus dem Jahre 1785 wurden, wie fast alles von dem jungen Komponisten, anfangs sehr verkannt. Aus Italien wurden sie dem Verleger Artaria zurückgeschickt,„weil der Stich so fehlerhaft sei“. Man hielt nämlich die vielen Akkorde und ungewohnten Rhythmen für technische Hehler, die beim Stechen der Noten unterlaufen seien. Nicht viel anders geschah es in Ungarn, wo der Fürst Grassalkowitsch die Quartette von seiner Kapelle aufführen ließ und dabei immer wieder ergrimmt ausrief:„Sie spielen nicht richtig, meine Herren!" Als man dem Fürsten daraufhin die Noten zeigte, geriet er in helle Wut, weil er soviel Unsinn darin zu finden glaubte, und zerriß die Blätter in lauter Fetzen. E. H. R UTSUW WEreh Weihnachtsrätsel EREIRNTENGNODE ERN0 I — TIG LLE ELI CHT WisIs SELCGEDNGOLNG Zitatenrätsel Ehre, dem Ehre gebühret. Friede sei ihr erst'. Geläute. Großer Gott, wir loben dich. In reinlichen Windeln das himmlische Kind. Der Gott, der Eisen wachsen ließ. Auf der Höhe steht ein Haus. Aus jedem der obenstehenden Zitate ist ein Wort zu entnebnien. Diese Wörter nennen, aneinandergereiht, einen alten schönen Weibnachtsspruch. Schlüsselrätzsel WE SE „Gefällt dir die Trompete, Kurichen!" „Ja, sein, Onkel,— Papa gibt mir immer einen Groschen, damit ich nicht blaser Silbenrätsel a— auf— be— ben— da— den— der— e— eb— el fal— fel— gel— ger— 1— 1— ken— le— lert— Ii inn— ne— se— ui— 10— nor— 0— par— 1a— ra rau— ro— rük— sa— satz— schmerz— se— si— sie so— son— ta— ta— tar— tolv— 1— xus. Aus vorstehenden 47 Silben sind 20 Wörter zu bilden, deren Anfangs= und Endbuchstaben, beide von oben nach unten gelesen, den Anfang eines jetzt viel gesungenen Liedes ergeben. Die einzelnen Wörter bedeuten: 1. Naturerscheinung, 2. Zahl, 3. Mädchenname, 4. Stadt in der Lausitz, 5. Baum, 6. Längenmaß, 7. Fluß in Zentralasten, 8. Himmelsrichtung, 9. Blume, 10. deutscher Strom, 11. Stadt an der Wolga, 12. Säugetier, 13. Beruf, 14. Hausgerät, 15. Himmelskörper, 16. Oper von Wagner, 17. krankhafte Erscheinung, 18. Göttin, 19. Menschenrasse, 20. Liederdichter. Rätselhafte Inschrift Das Weihnachtsgeschenk.„Zum Staubsauger hat's leider nicht gereicht, liebe Agathe, dafür schenke ich dir einen Teppichtlopfer!“ Rösselsprung Hier ist ein Weihnachtszitat genau nach den Sprüngen des Rössels eingetragen. Wer setzt dasselde wieder zusammen? Kreuzworträtsel. Waagerecht: 1. Lese, 5. Bari, 8. Maradu, 9. Hasard, 12. Ger, 14. Lid, 16. Uri, 18. Gorilla, 21. Tee, 22. Binse, 24. Ase, 25. Thorn, 27. Atom, 28. Sachs, 30. Udet, 31. Amt, 33. Jon, s5 Trauerwei Für die einzelnen Zeichen sind Buchstaben zu setzen, die Wörter obenstehender Bedeutung ergeben. Die Zeichen des Spruchs müssen dann mit den Ergebnissen verglichen, die betreffenden Buchstaben dafür eingesetzt werden. Man erhält dann einen altbekannten Weihnachtsspruch. Tee, 22. Binse, 24. Ase, 25. Thorn, 27. Atom, 28. Sachs, 30. über, JI. umt, 60. Jon, 50. Trauerweide, 37. Air, 38. Lee, 40. Berg, 42. Moiré, 45. Rate, 48. Jrade, 50. Ehe, 51. Strom, 52. Lat, 53. Selenga, 56. Arm, 57. Ast, 58. Ala, 60. Lineal, 61. Wutach, 62. Pint, 63. Last. Senkrecht: 2. Erg, 3. Saege, 4. Ebro, 5. Ball, 6. Astat, 7. Rad, 8. Moritz, 10. Duerer, 11. Kuba, 13. Flschreiber, 15. Cent, 17. Ino, 19. Raa, 20. Leh, 21. Tod, 23. Smaragd, 26. Hundert, 28. Sturm, 29. Siele, 32. Mai, 34. Ole, 36. Serail, 39. Storch, 40. Bild, 41. Rat, 43. Oel, 44. Ren, 46. Ara, 47. Emma, 49. Essen, 51. Salta, 54. Etat, 55. Gaul, 57. Aui, 59. Aas. Silbenrätsel: 1. Seehund, 2. Cello, 3. Hellotrop, 4. Nordkap, 5. Erdkröte, 6. Lavendel, 7. Limmat, 8. Eule, 9. Haschisch, 10. Jrawadi, 11. Lineal, 12. Falstaff, 13. Epoche. „Schnelle Hilse, doppelte Hilse“. Rösselsprung: Sechs Wiederkäuer gehen— Zur Tränke voller Ruh.— Und so auch, sattgetrunken,— Dem Stalle wieder“.— Ob sich sechs junge Männer.— Die heim vom Auflösungen: Trunke gehn,— So würdevoll betragen?— Das möcht gerne sehn! Deutortantgabe: Kettenrätsek: Baufach, Fachmann, Mannheim, Heimgang, Gangsteg, Stegreif, Reifrock, Rocksaum, Saumtier, Tierschau, Schauspiel, Spielsaal, Saalbrand, Brandmal, Malkunst, Kunststein, Steinzeit, Zeitpunkt, Punktsteg, Siegmund, Mundraub, Raubbau. Scherzrätsel: Ettal— Latte. Bäuzer=Peitz#. Seite 18. Nr. 16 025 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten 24. Dezember 1937 Warnech Spen und Wen! Die kurze Sport=Tagesschan Seinen nächsten Jahres=Kongreß hält den Internationale Seichtathletik=Verband am 10. und 11. März in London ab. Die beiden Schwimmrekorde von Hainz Schlauch(100 Meter=Rücken in:07,6 Min.) und Anthur Heina(200 Meter=Brust in:38,9 Min.) wurden von der FIRA. als Europabestleiftungen anerkannt, sodaß Deutschland nunmehn sieden Europarekorde(dazu zwei Weltrekorde) hält. Noch 30 Fußball=Länderkämpfe werden 1938 vor der Weltmeisterschaft ausgetragen: Deutschland bestreitet allein fünf: gegen die Schweiz, Ungarn, Luxemburg, Portugal und England. Als„noch einen Olympiasieg fün Deutschland" bezeichnet der Ehrensokretär des Internat. Leichtathletitverbandes, der Schwede Bo Ekekund, das deutsche Olympiawerk 1936. Bei der nächsten Kölner Eissport=Veranstaltung am 2. Jannan stellen sich die„All Stars“, eine aus in Schottland spielenden Kanadiern gebildete Mannschaft, gegen eine deutsche Kanadier=Auswahl vor. Unentschieden, 11:11, ging der Rugbykampf der Heidelberger Studenten gegen eine französische Studenten=Auswahl in Heidelberg aus, nachdem die Deutschen beim Seitenwechsel noch 620 führten. Nur ein Hausvall=Ligaspiel Mit nur einem Punktespiel ist der Handball=Kampftag am 26. Dezember recht bescheiden. In Nachen liefern sich der TV. Burtscheid und Alemannia ihren fälligen Rückkampf. Die aufsteigende Form der Burtscheider erwies sich in den letzten Kampfen doch nicht als ganz sattelfest, sodaß der Alemannia eine Wiederholung ihres ersten Sieges(:4) nicht viel im Wege stehen sollte. PPE Blau=Rot Vonn Kreismeister Blau=Rot 2 Sieger der Klasse V. Wie erwartet, konnte auch in diesem Jahre der PPC. Blau=Rot ungeschlagen die Kreismeisterschaft erringen. Auch die zweite Mannschaft von Blau=Rot, die sich hauptsächlich aus Nachwuchsspielern zusammensetzt, flegte in der Klasse B. Blau Rot 1 6 6— 620 Nordstern 5 2 3•3 Blau=Geld 5 2 3:3 ATV. 4— 4•4 Es wird in den restlichen Spielen zu einem harten Kampf um die zweite Stelle kommen. Dev ATV. muß seine beiden Spiele noch gegen Nordstern und Blau=Gelb auf eigner Platte austragen und könnte im Falle von zwei Siegen die gleiche Punktzahl wie Nordstern und Blau=Gelb erringen, sodaß ein Entscheidungsspiel erforderlich wäre. „Eine Schwimmerin, wie Raglhlis Mit 17 Jahren schon 15 Weltrekorde 66 „Eine Schwimmerin wie Ragnhild Hveger hat die Welt bisher noch nicht gekannt...“ So steht im Amtsblatt des deutschen Schwimmsports, im„Schwimmer", zu lesen. Und pabei ist man doch in Deutschland, im Gegensatz zu Amerika, im allgemeinen doch recht vorsichtig im Gebrauch von Superlatwen. Wunderkindern und Phänomene überlassen wir lieber enderen. * Und doch grenzen die Leistungen dieses jungen, frischen Dänenmädels ans Wunderbare. Nicht einmal so sehr, weil es eben Rekorde sind. Rekorde sterben immer wieder aus. Vielmehr deshalb, weil man bei jeder neuen Leistung dieses Mädchens mit dem Jungenskopf das Gefühl hat, daß sie ihre Zeiten spielend„herunterbadet". Von Anstrengung keine Spur, kein rotes Köpfchen, kein hastiges Atmen, nichts. Die einem anderen Holz geschnitzt als die Dänin. Sie ist groß und robust und bringt dadurch Kraft mit, Kraft als Voraussetzung für Leistungen in der anstrengendsten aller Schwimmarten: im Brustschwimmen. Während man aber in Fachkreisen damit rechnen konnte, daß eines Tages Zeiten geschwommen würden, wie sie die Hveger erzielte, hielt man es jedoch nicht für möglich, daß eine Frau im Brustschwimmen die Drei=Minuten=Grenze unterbieten könnte. Bekannt ist der jahrelange Kampf der beiden großen Meisterinnen, der Olymptasiegerin Machata=Japan und der Deutschen Martha Genenger. Das waren ebenfalls zwei kräftige Frauen, die mit Kraft und ausgeseiltester Technik erbittert um den Sieg rangen, die aber die Drei=Minuten=Grenze nicht erreichten. Ihre Marken galten als absolute Grenze! Und nun kommt ein siebzehnjähriges Mädel und schwimmt einfach schneller. Die Erklärung kann hier nur bei der technischen Seite kiegen, zumal gerade beim Brustschwimmen der Stil sast dei jedem Meister wieder anders ist. Man erinnere sich nur an die großen Gegensätze bei den Männern in Deutschland, den kleinen, fast kurzen Artur Heina und den baumlangen Erwin Sietas, deren Körperunterschiede schon zwangsläufig eine andere Technik notwenrig machen. Offen bleibt bei beiden Schwimmerinnen nur die Frage nach dem Alter, oder besser gesagt: nach der Jugend. Beite sind Jugendliche im wahren Sinne des Wortes, junge Menschen, die mitten in ihrer körperlichen Entwicklung stehen. Ein Blick auf die Gesichter bestätigt dieses Stadium deutlich. Nähern wir uns im Frauenschwimmen der Aena der Kindergrößen wie beim Eiskunstlauf? Oder handelt es sich um Ginzelerscheinungen? Man neigt dazu, diese Frage nach der ersten Seite hin zu beantworten, denn fast alle gegenwärtigen europäischen und außereuropäischen Schwimmerinnengrößen sind außerordentlich jung. kleine Ragnhild kommt frisch und munter aus dem Wasser, girietschfidel und neugierig wie ein Kind, um wieviel Sekunden sie jetzt schneller war. Man würde nicht erstaunt sein, wenn sie jetzt in die Hände klatschen würde, wie ein Kino vor dem Lichterbaum. Irgend etwas in ihrer Umgebung interessiert sie dann im nächsten Augenblick viel mehr als die ganze Schwimmerei, und erst, wenn das nächste Rennen oder die nächste Staffel drankommt, denkt sie wieder ans Scheofammen. * Rein fachlich gesehen sind einige ihrer Leistungen mehr als erstaunlich. Ihr neuer Weltrekord zum Beispiel über 400 Meter Kraul mit genau:11 Minuten macht auch Fachleute„stumm“. Ganz im stillen zählen diese dann an den Fingern ab, wieviel Männer in Deutschland diese Zeit zuverlässig schwimmen bezw. unterbieten können, und es zeigt sich dann bald, daß die Finger einer Hand durchaus genügen. So ganz nebenhei hält die kleine Hveger jetzt insgesamt fünfzehn Weltretorde, darunter die über alle Kraulstrecken von 300 bis 1000 Meter. Und obendrein ist sie eine durchaus erstklassige Sprinterin über 100 Meter, die auch die deutsche Meisterin Gisela Aren'dt schlagen konnte und, wenn's nattut, auch im Rückenschwimmen einige Sekunden schneller ist als die beste deutsche Klasse. Aber ihre absolut deste Leistung ist der 400=Meter=Rekord, der um rund 32 Sekunden besser ist, als die entsprechende deutsche Marke der deutschen Meisterin Inge Schmitz. 32 Sekunden! Das ist weit mehr als eine Bahnlänge in einem normalen Hallenbad von 25 Meter Beckengröße. Ein Anfang? Sicherlich, denn wenn es im Schwimmsport Verbefferungsmöglichkeiten von Rekordmarken gibt, dann sowohl bei Männer und bei Frauen in erster Linie auf dem Gebiete der mittleren und längeren Strecken. Stärter noch bei den Frauen, weil dort dieses Geviet erst seit einigen Jahren ernsthaft„beackert" wird und man rein theoretisch, rechnerisch mit Verbesserungen rechnen durfte und immer noch rechnen muß. Nur hat die kleine Hveger, die dafür von Fachleuten angenommene Zeit recht erheblich verkürzt, d. h. ihr ist—die Angleichung der weiblichen Spitzenleistung an die sentsprechende Männeuleistung viel, viel schneller gelungen, als man es für möglich gehalten hatte. Als vor wenigen Jahren die Holländerin Willie Den Ouden 400 Meter in erwa:25 Min. schwamm, galt das schon für eine Frau als erstaunlich. Und jetzt ist es schon keine Utopie mehr, wenn man sagt, die Hveger kann auch eine Zeit von:05 Minuten erreichen. Der Fachmann wird schließlich noch fragen, können: Wie schwimmt die Hveger? Und es wird nicht wenig Stimmen geben, die bei einer Antwort auf diese Frage etwas von „nicht ldealem Stil“ sagen. Was heißt aber„idealer“ Stil“ Besonders dann, wenn der Stil der Hveger wirkungsvoller ist? Sie schwimmt einen ganz ergiebigen Beinschlag, pausenlos und engmaschig. Aber ihre Armführung ist eher robust, unausgeseilt als weich und gleitend. Grundlage ihrer Leistungen ist deshalb in erster Linie eine hervorragende körperliche Veranlagung, natürlich auch eine tdeale Wasserlage und ein unverwüstlicher„Motor“, ein kerngesundes Herz. Selbstverständlich für eine Schwimmerin entsprechende Lungen. Aber all diese Voraussetzungen bringen andere Schwimmerinnen auch mit, die Erfolge der blonden Ragnhild müssen also noch weitere Ursachen haben. Selbstverständliche Voraussetzung ist auch Fleiß zu unglaublich zähem Training. Einzigartig aber bei ihr ist die Gleichmäßigkeit ihres Tempos. Und allein damit schafft sie ihre großen Leistungen für mittlere und lange Strecken. Ihr Ansangstempo ist unternormal langsam, aber sie bringt das Kunststück fertig, das Tempo nicht nur stetig zu halten, sondern sogar gegen Schluß in gewissem Umfang so zu steigern, daß dafür zunächst jede Erklärung fehlt. * Es wäre unrecht, in diesem Zusammenhange nicht sofort eine andere junge Schwimmerin zu erwähnen, deren Leistungen— allerdings auf einem Spezialgebiet— ebenso überragend sind. Und zwar ist das die Holländerin Joopie Waalberg, die den Weltrekord im 200=Meter=Brustwimmen für Frauen weit unter dir Drei=Minuten=Grenze #ss#achuuten Ordwüch hat. Die Hokänderin ist aber aus Die Liste der Torschützen Herzmann(Bonner 3V.) 7 Treffer Rehlessel(V6L. 99) f 7 Treffer Zander(Würselen)I 7 Treffer Wierz(Kölner BC.) 6 Treffer Simons(Würselen) 6 Treffer Schlawitzk(BfL. 99) 6 Treffer Schmitzler(Alemannia) 6 Treffer Mit je fünf Treffern folgen: Aretz(Tura), Bierekoven (BfR.), Derichs(VfL. 99), während mit je vier Toren in der Liste stehen: Wober(BfR.), Moog 1(BfL. 99), Siegfried, Tosch(beide Sütz 07), Jansen(Würselen), Hönig (MSV.). Jedrei Treffer erzielten: Frevel, Lohmann, Dobner(alle MSV.), Euler, Münchhoven, Broich(alle Sülz), Hubert Elbern, Römer(beide Beuel), Piller(BfR.), Betgen (Tura), Münzenberg(Alemannia), Weißweiler(KBE.). Die Tabellen der Handball=Bezirksklassen in der Gruppe 3 der Bezirksklasse nach neun Spielsonntagen infolge nur zwei verlorener Spiele den größten Punktegewinn mit 14:4 Punkten holen können. Diese Feststellung ist um so bemerkenswerter, da man Godesberg zwar als eine technisch gute Mannschaft seit Beginn der Spielzelt herausstellte, die aber infolge mangelnder Kampfkraft für die Gruppenmeisterschaft nicht so hoch savorisiert war wie Poppelsdorf, Niederpleis und Endenich. Gerade aus dem Hinterhalt aber hat Godesberg bis zur Gruppenspitze vordringen können, deren Führung man nun schon seit den letzten drei Spielsonntagen mit großer Kraft verteidigt. Selbst die Anstren= gungen der Endenicher, die allerdings noch den ersten Kampf gegen Godesberg zu bestreiten haben, und die der Niederpleiser sind längst abgeschlagen, während lediglich der BsL Poppelsdorf in der Spitzengruppe Fuß fassen konnte. Zur großen Ueberraschung erscheint nun auch Spich in der Gruppenspitze, dennoch ist es fraglich, ob die Mannschaft sich in dieser lange behaupten kann. Durch Sieg über Mülheim festigt Beuel die Spitzenstellung Schmitt spielt bei Beuek Linksinnen für Weber Wirkliche weihnachtliche Stille herrscht in diesem Jahr auf den Mittelnheinischen Fußballplätzen. Die wenigen Gesellschaftsspiele haben keine besondere Bedeutung, zumal nun auch FK. Teplitz die geplanten Spiele in Trier und Beuel absagen mußte, da die Deutschböhmen keine Ausreiseerlaubnis erbielten. So müssen sich die Fußballfreunde mit je einem Meisterschaftsspiel in Köln und Bonn begnügen. SV. Beuel— Mülheimer SV. BfL. Köln— Sülz 07 kämpfen am zweiten Weibnachtstag um die wichtigen Punkte. Beuel gegen Mülheim steht natürlich im Vordergrund, weit hier der augenblickliche Spitzenreiter gegen einen hartnäckigen Verfolger kämpft, dagegen werden sich weder VfL. 99 noch Sülz zu einem neuen Sprung in die Spitzengruppe aufrassen, was aber nicht ausschließt, daß sich die beiden Kölner Rivalen einen erbitterten Kampf liefern. Es gibt viele Stimmen, die Beuel in diesem Jahre gute Aussichten auf den ersten Platz einräumen. Jeder ehrliche Fußballfreund anerkennt die große Leistung der Beueler, die vom zweiten Punktespiel an auf ihren besten Stünner Franz Elbern verzichten mußten, und wünscht, daß der große Wurf gelingt. Noch stehen viele schwere Spiele aus. Beuel muß Würselen, Kölner BC. und Alemannia aufsuchen, und zu Hause erwartet die Mannschaft ebenfalls starke Gegner. Immerhin ist es möglich, daß die kämpferisch starken Beueler gegen Mülheim einen Sieg schaffen. Mülheim: Hönig Momöre Steingaß Ahrweiler Buchholz Hoofs Seideler Kittler Lohmann Dobner Bube Joe Schmitt Römer Schäfer Hudert Eldern Lütz Klein Marcel Pütz Müller Beuel:. Lambertz Das Schwergewicht dieses Spiels wird in dem Kampf des flinken Beueler Sturms gegen die harte und massive Verteidigung Mülheims liegen. Da auch am letzten Sonntag Malheim degen den BfR. einen großen Endspurt bewies, so wird die Entscheidung des Spiels sicherlich erst in den letzten Minuten fallen. Vorsichtige glauben an ein:2. * VfL. Köln, die„unentschiedene Mannschaft"(sechsmal hat der PfL. schon die Punkte geteilt), will zu Hause, für die Niederlage in Sülz Revanche nehmen. Aber da Schlawitzkt und Weyer verletzt sind, Kuckertz und Rixen voraussichtlich auch nicht spielen können, ist es durchaus möglich, daß die Sülzer wenigstens zu einem Unentschieden kommen. Daß die Eulermannschaft spielen kann, hat sie am letzten Sonntag in Beuel bewiesen, wo sie allerdings in der zweiten Halbzeit I nicht mehr ganz standfest war. Die Täge in der Zbächliga des Mitteitheins Wer ist Spitzenreiter, Bonner IV. oder„Rot-Weiß“ Köln?— Wann nimmt der Gaufachwark zu dem Protest Stellung?— Kölner HC. Abstiegskandidat Verworren ist die Lage in der Hockeyliga des Gaues Mittelrhein. Bekanntlich schlug am 4. Dezember der Bonner FV die Meistermannschaft„Rot=Weiß" Köln in Köln:0. Köln mußte auf seinen Rechtsaußen Nationalspieler Kaeßmann verzichten, der an diesem Tage Deutschland gegen Belgien vertrat. Aber auch Bonn mußte auf eine bewährte Kraft verzichten, Anspach war infolge einer militärischen Uebung unabkömmlich. Köln glaubte nun den Kampf auch ohne Kaeßmann siegreich gestalten zu können. Als dann aber am Ende der Sieg den Bonnern zufiel, überlegte man sich die Sache einmal ganz sein... und legte Protest ein. Schon damals schrieben wir, daß eine solche Aufassung jeglichem sportlichen Anstande Hohn spräche. Anderer Ansicht scheint man dagegen in Köln zu sein, mit Erstaunen mußten wir feststellen, daß im Zahlenspiegel der„Kölnischen Zeitung“ vom vergangenen Sonntag die Begegnung unberücksichtigt blieb. Wir setzten uns nun erneut mit dem Spielführer der Bonner Mannschaft Nohara in Verbindung, der uns noch einmal genau den Sachverhalt schilderte. Den Bonnern ist vorher keinerlei Benachrichtigung zugegangen, daß der Kampf nicht als Meisterschaftsbegegnung gewertet würde. Hätten die Kölner aber die Gauführung um eine Nichtwertung als Meisterschaftskampf gebeten, so wäre es die Pflicht der Gauführung gewesen, die Bonner Mannschaft hierüber in Kenntnis zu setzen. Vor dem Kampf ist, das bestätigte uns auch der Leiter der Hockeyabteilung des BFV., Herr Stassen, mit keinem Wort die Frage einer Nichtwertung als Meisterschaftsspiel erwähnt worden, obwohl man noch vorher mit den Kölnern zusammen gewesen ist. Ebenso ist den Schiedsrichtern nichts von einer solchen Regelung bekannt gewesen. Erst als der Kampf vorbei war, ist von Seiten der Kölner plötzlich von einem Protest geredet worden. Bis zum Augenblick ist den Bonnern noch keinerlei Benachrichtigung vom Gau aus zugegangen, daß eventuell der Kampf neu angesetzt würde, was natürlich eine große Ungerechtigkeit wäre und in Bonn großes Befremden auslösen würde. Warum noch keine Klärung? Jodenfalls hört man heute in Hockeykreisen kauernd die Redensart vom„Kölschen Klüngel“. Wir erwarten baldigst eine klare Stellungnahme des Gausachwarts, wobei wir noch auf die Regelung ähnlicher Fälle des Fachamtes Fußball hinweisen, die alle so. getätigt wurden, daß entweder die Begegnung verlegt wurde, oder aber falls der Verein, der einen Spieler zu einer Repräsentativmannschaft stellte, mit der Austragung einverstanden war, das Spiel als Meisterschaftsspiel gewertet wurde. Keinesfalls gibt es aber eine Kompromißlösung, daß der Kampf nur im Falle eine Sieges der Partei, die einen Spieler zu einer Repräsentativmannschaft stellt, als Meisterschaftskampf gewertet wird. Wie wir erfahren, hat sich die Kreisführung des Kreises Bonn nun in dieser Angelegenheit an die Gauführung gewandt und um eine Stellungnahme gebeten. * Die Erfolge in dieser Spielzeit verrankt die Bonner F=Mannschaft einzig ihrer ausgezeichneten Verteidigung, die in allen Meisterschaftskämpfen bisher nur zwei Torerfolge zuließ. Torwacht Rütt, der heute der Senior des Bonner FV ist— er betreibt seit 18 Jahren den Hockeysport im BFV—, hat bisher noch keinen Ball in dieser Spielzeit rurchgelassen. Es wäre bestimmt einmal an der Zeit, den ausgezeichneten Verteidiger Weber bei einer repräsentativen Aufgabe zu berücksichtigen. Während der BFV sich auf seine alten, bewährten Kämpen stützt, hat der Bonner THV einige tüchtige Nachwuchsspieler in seinen Reihen, die heute schon die Stützen ihrer Elf sind. Wir meinen hier den Lintsaußen Böcker und den Läufer Meinhold, die am vergangenen Sonntag beide ganz ausgezeichnet spielten und von Sonntag zu Sonntag sich in eine bessere Form hineinspielen. Wenn auch in diesem Jahre die alte Meisterelf nicht so recht herauskam, so wirt bei einem solchen Nachwuchs der Erfolg auf die Dauer nicht ausbleiben. Nachdem im August d. I. der Hockeypionier August Arimond zum Ehrenmitglied des alten Bonner Vereins ernannt wurde, sollen demnächst zwei weitere verdiente Spieler die gleiche Ehrung erfahren, die beite viel für den Bonner Hockeysport geleistet haben. Franz Harenberg stand verschiedene Male in der deutschen Nationalels, durch ihn wurde der Name des Bonner Vereins in ganz Deutschland bekannt. Heute ist Harenberg auf einem wichtigen Posten im Auslande tätig und so dürfte seine Ernennung zum Ehrenmitglied eine kleine Dankesschuld des Vereins sein, zumal sich auch Franz Harenberg große Verdienste um die Schulung des Nachwuchses, der ihm immer besonders am Herzen lag, erwarb. Anderer Art sind die Verdienste Alfred Paffraths um den Hockeysport. Seine Besprechungen in der Tages= und Fachpresse— er ist neben August Arimond noch der einzige aktive Sportler der Vorkriegsgeneration— haben viel dazu beigetragen, daß der Hockeysport eine solche Volkstümlichkeit erlangte. Französischer Fußballgast in Remagen Remagen hat sich zum Weihnachtsfest eine französische Mannschaft verpflichtet. Die Elf trifft von Paris kommend morgen in Remagen ein und spielt am gleichen Tag hier auf dem Sportplatz und am 2. Weihnachtsseiertag im Koblenzer Sportstadion gegen TUS. Neuendors. Letzte Spielergebnisse der französtschen Mannschaft sind: Vistnet—. FGA. Dynosten Elub Francais:0, Visinet— USA. Chehy:1, Visinet— A. F. Garenne=Colombes:0, Bisinet—. La Verrichonne 510. K := eine Winnte bei Ver. Hotelzimmer, mollig warm. Draußen aus dem Balkon türmt sich der Schnee. Fällt weiß rieselnd aus der grauen Melancholie eines Hamburger Himmels. Wird wohl so neun Uhr sein. Und das Telephon, diese Nervensäge der Neuzeit, fährt auch schon durch die eben angebissene Geleeschrippe. Wie ein Hecht würge ich den Happen...„Hallo, dort Esplanade?“——— Bitte, wann ist Herr Foord, Mister Ben Foord, zu sprechen? „So, so, schläft noch bis um zwölf. Dann melden Sie mich doch, bitte, für Viertel!“ Und als ich Punkt zwölf Uhr fünfzehn, mitteleuropäische Zeit, vor dem„Esplanade“ aus der Taxe klettere, hatte zweistündiges Sprachtraining wenigstens äußerlich einen recht gangbaren Engländer aus mir gemacht. Fahrstuhl furrt. Viele Türen fliegen auf:...„Hallo, Mister Foord, how are von!: Your first impressions in our Germany!“. Und Ben Foord schildert mir seine ersten Eindrücke. Ueber unser neues Deutschland spricht er.. „Bin sehr erstaunt, habe mir das alles ganz anders vorgestellt. Prächtige Leute hier. Bin noch nirgends so gut aufgenommen worden. War auf dem AmateurBoxabend in der Hanseatenhalle, können ja toll fighten, eure Boys! Ich freue mich sehr darauf, hier in dieser Halle auch meinen Kampf machen zu dürfen. Oh ves!“ Mit fröhlichem Jungensgesicht plaudert er, kaut an seinem Lunch dabei. Ueber den unmittelbaren Eindruck seiner Körpermaße kann ich nicht sehr viel sagen. Er lag nämlich tatsächlich noch im Bett. Aber was von seinen Armen und seinen Schultern aus dem Schlafanzug herausragte, machte nicht gerade den Eindruck von Schwäche. Ich frage ihn nach his way to his glory“, und nach seinen Chancen, die er gegen Schmeling zu haben glaubt. Lachend meint er:„Oh, ich stamme aus Südafrika, Oranjefreistaat, dort hatten meine Eltern eine große Farm. War dann lange Amateur und bin 1932 zum Beruf gegangen. Bis vor kurzem war ich noch Meister des brittschen Imperiums und habe bei meinen letzten Kämpfen eigentlich viel Pech gehabt. Zuletzt gegen Max Baer boxte ich mit gebrochener Hand. Mit meinem Training im Stadtpark habe ich auch schon begonnen. Ich werde top kit sein, und Max Schmeling, den ich für den einzig wahren Weltmeister halte, einen großen Kampf liefern. Ich glaube kaum, daß dieser Kampf über alle Runden gehen wird. Eventually 1 hope to stop him!“(Hoffe ihn vielleicht zu stoppen!)....“„Many Thanks for all, many thanks! Good luck! Bye, bye!“. Dienstag morgen vier Uhr. Antennen saugen die kurzen Wellen über 26 600 Kilometer aus dem Aether. Aus schwarzem Lautsprecherschlund prasseln die sich überstürzenden Sätze:„.... Erbarmungslos hämmert Schmelings Rechte auf Thomas ein... Thomas geht zu Boden... fünfmal, sechsmal ... Ringrichter Donovan bricht den Kampf ab... Thomas völlig zusammengeschlagen...“ Vor dem Lautsprecher in Hamburg saß auch ein breiter Riese, im schwarzen Anzug. Ben Foord. Kein gutes Omen für Ben..* Bier Beüder in einer Ligamannschaft Es mag vollzählige Fußballmannschaften aus einer Verwandtschaft geben; fragt sich nur, von welcher Güte? Gar nicht häufig finden sich Brüder in deutscher Gauliga, im Frankenland wohl noch am meisten. Selten ist ein Trio von Söhnen einer Familie; wie es in der klassischen süddeutschen Fußballzeit die drei Hiller(mit zwei Nationalspielern) im.-Fl.=Pfoxzheim, oder in der Meisterelf der Wormser Wormatia die drei Müller vor etwa zehn Jahren waren. Doch will uns die Nachfolge eines Brüderpaares bemerkenswerter sein, zumal der jüngere als der beste deutsche Halbrechte kurz vor dem Weltkriege galt und der ältere erst einige Jahre danach: die Fürther Franz. Das ist echte Tradition, in Treue für den gefallenen Bruder. Lohrmann 2 hatte fast die Größe des berühmten„Teddy“, doch konnte er diesen bei Waldhof nicht ganz ersetzen, wo ja nun auch ein zweiter Siffling und— à propos Waldhof und Fürth— der eine Leupold spielt. Hatte nicht auch Otto Nerz seinen älteren Brüder beim BfR Mannheim hinter sich? Der ganze alte KFV war, wie so manche Elf der Gründerzeit, eine Mannschaft der Brüder: der Langer, Schricker, Link. Die berühmtesten internationalen Paare sind wohl: Kalman und Jenö Konrad, die strammen Verteidiger Fogl 2 und 3, Tam und Trelle Abegglen sowie die Spanier Regueiro, die gemeinsam in Ländertreffen mitwirkten. Die vier Brüder Elbern im Angriff des Gauligavereins Beuel stellten bisher den Rekord familiärer Prägung erstklassiger Mannschaften dar. Franz, der Nationalspieler, Joe, Marcel und Hubert, alle mit dem gleichen Blondschopf, freundlichem Gesicht und flink im Spiel. Nun haben wir ein Gegenstück der hinteren Reihen in Neunkirchen, den vier Brüdern. Welsch, die alle in diesem Jahr in der ersten Elf verteidigten oder Läufer spielten. Der auffallende Mann des Wormser Kampfes war Robert Welsch, der älteste, in manchen Spielhandlungen mit Kurt, dem Nationalspieler, verwechselt. In Frankfurt hatte Emil Welsch Wirsching völlig ausgeschaltet, und Paul Welsch stand gegen Rüsselsheim im Feld, war auch zweimal in saarländischen Auswahlmannschaften diesen Sommer aufgeboten. Wenn Theobald und Schneider jetzt in den Angriff vorrücken, wird das Welsch=Quartett auch einmal zusammen in der Borussenelf stehen. Alle vier sind kräftige Burschen und zähe Kämpfer, Söhne eines tüchtigen Amateurringers.— Vor etlichen Jahren stürmten die vier Vettern Meng in der Mannschaft des FC Idar, im idyllischen Nahestädtchen. Emil und Hugo spielten wiederholt für Rheinhessen=Saar repräsentativ, Richard und Erich, die beiden jüngeren, stürmen seit drei Jahren am linken Flügel von Hannover 96; Emil aber ist immer noch der Spielführer der Idaer. Siegkreisfußball am zweiten Weihnachtsseiertag Am 2. Januar beginnen die Meisterschaftsspiele für Bezirksund 1. Kreisklasse. Trotzdem steigen am zweiten Weihnachtstage noch zwei Meisterschaftsspiele, die in Siegburg ausgetragen werden. Siegburger SB 04— Friesdorf(:0) Gemäß des letzten Kampfes in Hennef haben die Siegburger ihre langanhaltende Krise überwunden. Sie müßten das gegen Friesdorf beweisen. Jedenfalls werden die von der Bonner Kante nicht mit sich spassen lassen. Sie haben zweiselsohne an Kampfkraft gewonnen und brauchen sich in Siegburg vor den„Blauen“ nicht zu fürchten. Als zweites Weihnachtsspiel steigt der Kampf ViR Siegburg— Fr.=.=Hütte(:). Das aus den zweiten Weihnachtstag verlegte Spiel bringt zwei fast gleichstarke Gegner auf den Plan. Das einzige Gesellschaftsspiel steigt in Troisdorf auf der Heide. Die Paarung Troisdorf 05— Bendorf setzt einen spannenden Kampf voraus, vor allem deshalb, wenn man bedenkt, daß die Gäste in ihrer Neuwieder Bezirksklassengruppe die einzigen waren, die Neuendorf schlagen konnten. Die Gegner traten in stärkster Aufstellung an, Troisdorf kommt allerdings ohne den im Godesberger Treffen schwer verletzten Stieldorf, der längere Zeit im Krankenbaus bleiben muß und vollkommen Fußball=untauglich wurde. Für ihn spielt Börsch. Es spielen: Eitorf Res.— Oberlar Res.; Uckendorf— Kaldauen; Stoßzdorf— Irlenborn: Hennes Res.— Sieglar Res.: Roleber— Lülsdorf: Niederkassel— Troizdorf Res. Weihnachten 1937 * Ave Maria, gratia plena, So grüßet der Engel die Jungfrau Maria, In ihrem Gedet darin sie faß. ** Seoult in 3•. 70 0 fa fi, Von Irmgard Thomas 3 Phot.: Haus der rhein. Heimat, Köln Blätter für Heimatkunde des General=Anzeigers für Bonn und Umgegend„ Bonner Nachrichten Fluß der Linien eine Stille über die Szene, die glauben macht, ein weniges sei noch von dem Rauschen der Engelsflügel zu vernehmen. Und wiederum wäre von dieser Vereinitung der Lebendigkeit mit feierlicher Lautlosigkeit zu reden im Gegenüber des Boten und der Jungfrau. Der Engel ist die Bewegung. Eben ist er durch die hohe Tür hereingeglitten, hat sich auf das Knie niedergelassen. In der Knitterigkeit der Gewandsalten ist ein Knistern im Fließen des Brokatmantels, — seine Kostbarkeit gemahnt an die niederländischen Maler, deren Schulung der Meister des Marienlebens wohl erfahren hat— ist noch der schwere Fall des prächtigen Stoffes zu spüren, der gerade niedergerauscht ist auf den Boden, dessen Täfelung malerisch in die Raumtiefe führt. Ueber der erhobenen Hand des Engels schwingt in lebhafter Bewegtheit der Kurven das Spruchband, das die Botschaft sagt wie auch der noch im Sprechen geöffnete Mund. Und dieses Spruchband ist wie der zepterhafte Stab des Engels Trennung und zugleich Verbindung des Boten mit Maria. Denn zu ihr hinüber weist die verästelte Spitze und der elegante Schwung der Schrift. Damit beginnt, als der Bewegung stilleres Widerspiel, die Zone der regungslosen Ruhe. Noch scheint das Wort nicht gesprochen, mit dem sich Maria als Magd Gottes gehorsam bekennt. Aber schon ist ihre Bereitschaft gewiß in der unendlichen Demut des geneigten Hauptes, das sich in schöner Anmut dem Engel zugewandt hat. Ein wenig wird diese Bewegung aufgehalten mit der scheuen Geste der linken Hand, die zurückzuweichen scheint. Wie still ist diese Hand neben der lebhaften Gebärde des Engels, bei dem jede geringste Bewegung dramatisch dem Gedanken der Verkündigung dient. Mädchenhaft klein und zierlich scheint sie vor der fließenden Schwere des leuchtenden Gewandes. Welche Ruhe auch hier. Die Falten gleiten gemessen zu Boden. Das reiche Kleid ist in malerischer Gegensätzlichkeit zugleich der Hintergrund für das symbolische Stilleben der weißen Lilien, die vorne den Bildraum beschließen. Von dieser Szene, die in anmutiger Zartheit der Darstellung zugleich die Tiefe gotisch visionären Gefühlserlebens bekennt, gleitet der Bericht in breiterer Erzählung zu den Weihnachtsbildern. Der Dramatik der Verkündigung folgt die andachtsvolle Stille der zweifachen Anbetung. Es wäre vielleicht wieder von einer Zweiteilung der folgenden Tafel zu sprechen, hier in eine irdische und eine lautlose, geheiligte Welt des Erhabenen. Es fließt die Darstellung des„betenden Pinsels“ auch nun von links nach rechts, von dem schmalen Streifen freundlicher Landschaft mit silhouettenhaften Bäumen, runden Büschen und dem malerisch geschwungenen Wasserlauf vorbei an den durch erzählende Tradition bedingten Tieren im hintergründig abgetrennten Raum zu den gekuppelten Säulen, deren kostbare Kapitäle seltsam in der zerbröckelnden Armut des Stalles stehen. Es neigt sich, jener Außenwelt noch halb verbunden, der heilige Josef, eine Gestalt, die bei aller hohen Individualität des meisterlich gemalten Kopfes noch dem mittelalterlichen Herkommen in der Darstellung verbunden ist. Immer ist der Nährvater Jesu ein weniges aus dem Kreis des heiligen Wunders gerückt, immer sind seiner verehrenden Frömmigkeit die Attribute irdischer Mühe gegeben. Zu seiner Erscheinung gehört der Stab und die sich lösende Sandale, da er just von draußen hereinkommt, wie die Laterne, deren allzu greller Schein er sorglich mit der erhobenen Hand abschirmt. Die Bewegung des knieenden Mannes führt den Blick der Bildmitte zu, obgleich er optisch und gedanklich aufs deutlichste von ihr geschieden ist. Denn hier beginnt der Krais des Göttlichen, vor der er nur verehrend verharrt, ohne darin einbezogen zu sein. Man wird bei der Darstellung des Meisters des Marienlebens umso eher von einem geschlossenen Bezirk des Göttlichen sagen dürfen, da er ja wirklich jenen Kreis schlägt, zwei behütende Bewegungen um das Christkind schwingen läßt, das da nackt auf dem gebreiteten Tuch liegt inmitten eines Strahlenkranzes und mit schöner, halb kindlicher, halb frühverständiger Geste die Händchen erhebt. Von links her drängt sich ein kleiner Chor singender und musizierender Engel um das Kind, der es von der Welt des Irdischen sachte scheidet. Wieder bauschen sich in lebhafter Bewegung Gewänder, minder kostbar als die des Verkündungsboten, doch in reichen Kurven auf dem Boden spielend, und wieder überschneiden Flügel in kühnem Schwung den freien Raum. Der anmutigen Geschäftigkeit dieses kleinen Engelvolkes antwortet die umhüllende Mütterlichkeit Mariens, deren Gestalt der bildhafte Höhepunkt der gesamten Darstellung ist. Aus der lieblich mädchenhaften Erscheinung der Verkündigungsszene ist in mystischer Gebetsversunkenheit die Mutter Jesu geworden. Die zarte Wendung ihres Leibes, das schöne Neigen des Hauptes ist hier als Hingabe und liebende Verehrung gedeutet. Der flutende Reichtum ihres schweren Gewandes, das in großen Falten, in wunderbarem Spiel sanfter Farbtönungen zur Erde rinnt und da sich in großer Bewegung löst, breitet sich um das Kind. Ihm gilt die graziöse Bewegung der ganzen Gestalt, jede Linie ist auf den Knaben bezogen. Es ist über diese Maria ein Zauber zarter Hoheit gebreitet, der sie uns lieben läßt und sie zugleich entrückt. Auch in dieser Figur spürt man Niederländisches, Breites, Gelassenes. Aber was der Meister des Marienlebens bei den Flamen an künstlerischen Mitteln erfuhr, hat er im rheinischen Sinn gewandelt. Den großen, weiten Schwung niederländischer Formen löste er in der schönen Anmut und Leichtigkeit, die die rheinische Gestaltung von je her kennzeichnete. Es wird erlaubt sein, hier anlehnend den Begriff der Musikalität einer In dämmerndem Kirchenraum erblüht eine Folge köstlicher Bilder. Der Meister des Marienlebens erzählt den Beginn der Heilsgeschichte, sagt von der Geburt Christi in der Sprache der rheinischen Gotik. Die glühende Mystik des ausgehenden Mittelalters versenkt sich hier in die Geheimnisse der Weihnacht, in das Wunder der Menschwerdung Gottes und stimmt in hohem Jubel an:„Heute ist der Heiland geboren, welcher Christus der Herr ist.“ Verklungen sind die Zeiten romanischen Lebensgefühls, romanischer Religiosität, die in scheuer Anbetung nur sich dem Kind auf dem Schoße der Himmelskönigin nahte. Man betet nicht weniger glühend nun an. Aber ist nicht das Wunder, das entfernte, erhabene Geschehen jetzt in freundliche Nähe gerückt. Ist nicht aus der feierlichen Kunde des Evangeliums die Innigkeit deutscher Weihnacht geworden? Damals erklangen zum ersten Male die Lieder, die einen jeden an die Krippe rufen, zu„dem Kinde, dem die Engel dienen, das zu der Menschen Heil erschienen.“ Mit der Andacht innigen Glaubens erlebt die gotische Seele, die suchend sich zum Himmel erhebt, die in beispielloser Ausschließlichkeit und Hingabe mystischer Gotterfassung brennt, die Menschwerdung Jesu. Aus der Tiefe solchen Erfahrens aber erwächst die überzeugende Kraft des Mitteilens in Wort und Bild, erwächst die farbige Schönheit der gotischen Tafelbilder, die es über die Jahrhunderte verkünden: Gelobet seist du, Jesu Christ, daß du Mensch geboren bist, von einer Jungfrau, das ist wahr, des freut sich aller Engel Schar. Kyrie eleison. Wie brennt diese reine Flamme des gotischen Glaubens und der Gottesminne in den Werken rheinischer Maler; wie waren sie bereit, das Geschehen im Stall von Bethlehem in bildhafter Darstellung immer von neuem auszusagen. Und kam nicht zu ihrer glaubensveranlaßten Bereitschaft in wunderbarer Weise die Fähigkeit und die Berufung des Mitteilens, war nicht im weltoffenen rheinischen Raum von jeher die Kunst in besonderer Weise heimisch gewesen, die mit Pinsel und Meißel Erhabenes gestaltet? Es vereinte sich also in jenen gotischen Meistern die Tradition der Kunstübung mit der Glut des Empfindens, verband sich zu glücklicher Synthese in den großen Malern, vor deren Werken wir mit Ehrfurcht und Bewunderung stehen, die, einen Raum von fünfhundert Jahren überbrückend, jenes Erlebnis gotischer Weihnacht in uns zu entzünden vermögen. Ihre Namen sind oft verloren. Klingt es indes nicht reicher und vielsagender, wenn in Ermangelung genauer Namenskenntnis ein Maler„der Meister des Marienlebens“ genannt wird? Es ist in solcher Nennung schönstens der Inhalt seiner frommen Kunst erfaßt, ihr Ziel und ihres Strebens Sinn. Vielleicht ist hinter dieser Anonymität der Künstler Johann von Duyren verborgen. Es fehlt nicht an Stimmen, die ihm alle jene Bilder zuzuschreiben geneigt sind oder doch waren, die wir als Werke des Meisters des Marienlebens bewundernd schätzen, die leidvollen Kreuzigungen, die einen männlich ernsten Schmerz aussprechen, und die anmutige Milde seiner Madonnen. Doch weist indes nichts mit Sicherheit darauf hin, daß Johann van Duyren, der 1447 mit seiner Frau Catharina ein Haus in der Schildergasse zu Köln erwarb und späterhin, es wird das Jahr 1489 genannt, zum Ratsherrn der Stadt erwählt wurde, der Meister des Marienlebens ist. Seine Erennung zum Ratsherrn läßt allerdings auf die Hochschätzung schließen, die er in Köln genoß, und er muß eine angesehene Schule um sich gesammelt haben. Solche Hinweise passen recht gut zu dem Bild unseres Künstlers. Doch mag er, der durch keine Signatur mehr von sich verrät, als eben in der erhabenen Schönheit seiner Werke ausgesprochen ist, hier von weiteren Versuchen einer Deutung, an denen es wahrlich nicht gefehlt hat, verschont bleiben. Er spricht noch aus der kollektiven Gebundenheit des Mittelalters zu uns, da eben der, der das Wort oder die Gabe bildhafter Darstellung besaß, die Gottesverehrung aller Gläubigen aussagte; aus einer Zeit, deren Lebenshaltung und Gepflogenheiten es entsprach, daß der Künstler zurücktrat vor der Größe des zu Gestaltenden. Wir wissen indes auch genug von ihm, weil wir seine Tafelbilder besitzen. Eines der schönsten leuchtet in der Kirche zu Linz, der Altar der Sieben Freuden Mariä, dessen köstlichste Darstellungen die der Verkündigung, der Geburt und der Anbetung sind. Es mögen an diesem Altar, wie sich aus vielen Einzelheiten beweisen läßt, mehrere Hände gearbeitet haben. Es war so der Werkstattbrauch, der noch nicht streng die künstlerische Individualität schied. Doch sind die hier gewählten Ausschnitte von schöner Einheit, wie denn überhaupt bei mancher Unterschiedlichkeit der malerischen Qualität dennoch der große Formwille eines Meisters deutlich wird. Es ist in einem klugen Buch über die Kunst des Abendlandes von mehrererk Wegen der Gotik zu Gott gesprochen worden, deren einer das Miterleiden der Passion sei. Die andere Erfahrung des Erhabenen aber verkünde sich„im Lieblichen, im Wehen eines Lächelns, im glücklichen Verstummen“, dermaßen, daß„die Entrückung ins Hohe eine Entrückung in die Tiefe des eigenen Herzens“ sei. Diesen Weg ist der Meister des Marienlebens gegangen, als er den Altar der Martinskirche zu Linz schuf, den der 1461 verstorbene Probst Tilmann Joel seiner Vaterstadt stiftete.„Auf zwei Schwingen erhebt sich der Mensch“— erhebt sich insbesondere der gotische Mensch—„von der Erde: durch Herzensreinheit und Einfalt.“ Es scheinen diese Worte der„Imitatio Christi“ eine freundliche, schlichte Begleitmusik zu den Werken des Malers, den man den Meister des Marienlebens nennt. Sein Künstlertum wußte nichts von der Ekstase, die sich in der ungeheuren Expressivität bizarr gebogener Leiber dartut. Vielmehr lächelt in seinen farbglühenden Schöpfungen„die selige Anmut“, die den kölnischen Bildern jener Zeit eigen ist. Es haben die Tafeln des Linzer Altars in ihrer stillen Feierlichkeit und erhabenen Ruhe wohl den Anspruch und die hohe Gültigkeit, vielen das Heilsgeschehen zu verkünden. Und dennoch sind sie von einer Intimität, die sich an den einzelnen Beschauer wendet. Sie sprechen zu allen, und sie sprechen nur zu dir. Mit einer zarten Verkündigung leitet der Meister des Marienlebens seine Erzählung von den Wundern der Weihnacht ein. In der Stille eines feierlich schönen Raumes begibt sich die Begegnung Mariens mit dem Engel. Der Goldgrund früherer Bilder ist in die gestufte Mannigfaltigkeit einer sanften Landschaft übergegangen, die sich, von den gelassenen Schwüngen der Fensterbogen überschnitten, dem Blick öffnet. Mit Sorgfalt zählt der Pinsel die kleinen Dinge vor dem Fenster auf, betont eines sinngemäß stärker, verweilt hier und überspringt dort. Aber alles das, was da mit meisterlicher Feinheit dargetan ist, ist Beiwerk wie manche bezaubernde Zutat der übrigen Schilderung, wie etwa die kostbare Schnitzerei des Betpultes; Folie nur für das Geschehende. Es ist ein wunderbar ausgeglichenes Miteinandergehen von Dramtik des Ereignishaften und Ruhe des zuständlichen Darstellens in diesem Bild. Das steile Format spannt die Gestalten ein, steigert die Wirkung des Mitgeteilten. Und doch breitet der große, schöne * Seite 30. Nr. 16 023 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 1 Bonner Nachrichten Meihnachten 1665 Darstellung zu übernehmen, da in der Tat wohl kaum Zutreffenderes gesagt werden kann von der ausgewogenen Schönheit und dem edlen Fluß der Linien in den Bildern der Kölnischen Malerschule. Aehnlich der Rosenhag=Madonna des Meisters Stefan Lochner, der dem Maler des Linzer Altares ein unvergessenes Vorbild und ein vielleicht direkt, vielleicht indirekt wirkender Lehrer gewesen ist, scheint auch hier von der kleinen Gruppe singender und musizierender Engel eine zarte, getragene Melodie auszugehen, die den Bildraum erfuur und über ihn hinaus klingt. Und diese Melodie, aus dem malerischen wie aus dem seelischen Gehalt der Darstellung ihre Klänge bezieht— denn man mag, da doch die Künste schwesterlich verwandt sind, wohl die Töne leuchtender Farben und den Sinn schwingender Linien der edlen Musika vergleichen — ist der tiefste Eindruck dieser gotischen Weihnacht, der verbleibt, wenn auch das Auge sich längst anderem zugewandt hat. Es sei als letzte Tafel aus dem Altarwerk der sieben Freuden Mariä die Anbetung der Könige zu der Weihnachtserzählung des Meisters vom Marienleben gefügt. Dem Künstler war es ein neues Thema in der Reihe der Gestaltungen, eines, das die stille Anmut der Mütter mit dem Kind mit der bunten Bewegtheit einer glänzenden Szene umgibt, eines, das schon lange im kölnischen Raum mit besonderer Liebe aufgenommen wurde. Einmal, weil die heiligen drei Könige der Mutterstadt der berühmten Malerschule sonderlich verbunden galten seit Rainold von Dassel, Erzbischof non Köln, Erzkanzler des Reiches und besonderer Freund und Vertrauter des Kaisers Friedrich Barbarossa, ihre Reliquien mitbrachte, und zum anderen, weil sich die rheinische Gestaltungskraft der reichen Entfaltungsmöglichkeit freute, die ihrer Kunstfertigkeit geboten wurde wie ihrer Phantasie. An beidem scheint es dem Meister des Marienlebens nicht ermangelt zu haben. Wie ein bunter Strom sprudelnder Lebhaftigkeit fließt es in diesem Bild auf Maria zu, die hier inmitten anbetender Verehrung zur thronenden Madonna geworden ist. Es ist dies der Marienfigur dritte und für unsere Betrachtung letzte Gestaltung. Dem rückschauenden Vergleich bietet sich nun eine bezaubernde Feinheit psychologischer Entwicklung von der kühlen Keuschheit des Verkündigungsbildes und der noch scheu anbetenden Mütterlichkeit zu der erhabenen Würde der Muttergottes. Die hier, von den anbetenden Königen um, ringt, das Kind dem Beschauer weist, ist selbst eine wahrhaft königliche Frau, die von dem Wunder, das ihr widerfahren, tief innerlich erfüllt und verwandelt ist. Von geschlossener Feierlichkeit ist nun ihre Gestalt. Nur einmal rauscht noch das reiche Gewand in großer Faltenbewegung auf, in einer Kurve, die um das Haupt gleitend in schöner Biegung, im Bogen des Schoßes das Kind umfängt. Und auch die Geneigtheit, die in der Verkündigung gehorsames Magdtum, in der Geburt verehrende Anbetung war, ist hier demutsvolle Hoheit und Würde. Die gelösteren Hände begegnen der spielenden Bewegung der kindlichen Finger. Um wie vieles sind diese Hände beseelter und betonter. Es wäre an ihnen allein die innere Reife und das Werden der Mariengestalt abzulesen. Der Heiligenschein um das Haupt der Madonna ist der Blickmittelpunkt und zugleich der Akzent, der nach dem Willen des Meisters wiederum den Bezirk des Heiligen, Mutter und Kind, vor der Vielfalt herandrängenden irdischen Lebens betont. Dieser Gruppe ist auch hier Josef nahe in freundlicher, schützender Besorgtheit. In glänzender Buntheit ist dann die Verehrung der Könige vor dem Kinde geschildert, in echter rheinischer Freude an der Mannigfaltigkeit der Kostüme, an der lebhaften Szene. Von rechts her strömt die Bewegung herzu. Morgenländische Gestalten und phantasievoll gerüstete Männer tragen Gaben. Man spürt in ihnen die Lust des Malers zum Fabulieren, zum lebendigen Berichten. Das Herandrängen staut sich in der Figur des Mohrenkönigs, der in der deutschen Kunst der Gotik immer mit besonderer Aufmerksamkeit und Feinheit der Schilderung bedacht wird. Alle Erfahrung des Künstlers im Höfischen, Eleganten— im rheinischen Land durch den westlichen Nachbarn zur Genüge bekannt—, wirkt hier zusammen zu einer fast stutzerhaften Zietlichkeit und modischen Manieriertheit, die sich im pelzverbrämten Gewand dartut wie in den Überspitzten Schuhen mit den allzu langen Sporen. Mit der Darstellung des Königs in burgundischer Hoftracht unternimmt der Maler hier zugleich das künstlerische Wagnis, den Körper eines Menschen eingehender zu zeichnen, als es die von weiten Gewändern umspielten Figuren im allgemeinen notwendig machen. Dieser Versuch, der hier zu einer seltsam verdrehten und tatsächlich unmöglichen Haltung führt, da auch noch die Wendung des Königs die Darstellung kompliziert, mag beweisen, wie wenig der gotischen Kunst, die allein dem Ausdruck diente, die Anatomie vertraut war und die Körperlichkeit des Menschen. Ein Bildnis, wie die Zeichnung Dürers, die seinen Arzt über ein Leiden unterrichten sollte— wo der gelbe Fleck ist, spürt er den Schmerz—, wäre um die Zeit des Meisters vom Marienleben, das heißt etwa vierzig Jahre früher, nicht möglich gewesen. Es spricht sich also in diesem mehr kühnen als gelungenen Versuch der Formung eine liebenswürdig großzügige Naivität aus, die uns auf gotischen Bildern noch häufig begegnen mag. Von Peter Berchem Ne.eß et widder Winter woode, un widder kütt da Dag ergan, An däm die Lieb sich darf verrode, Die jedes Minschenhätz soll hann: Die Lieb, die uns vör lange Johre Der Herrgodd op de Aed gebraht, Die en nem Stall uns woot gebore Un uns der Himmel opgemaht. Die Lied, die gän un stell deit gevoe, Bei där de linke Hand nit weiß, Wat grad de räächte hät gedrevve, Und doch mäht möde Augen heiß. Dat eß die Lieb, die well beglöcke, Die nit ehsch frög: Woher? Wohin? Wann an et Hätz se well die dröcke, Die Arm un krank un einsam sin; Wat Ehr enem andre Gods erwese, Dat hat Ehr alles meer gedonn!“ Su ka'mer en der Bibel lese, Un wat do steiht, dat bliev bestonn. Op Chreßdag solls Do doran denke — De Welt eß groß un groß et Leid— Un solls dem Herrgodd düchtig schenke Hä luhnt. et en der Iwigkeit. Mit der Hinwendung des Mohrenkönigs ist der stille Raum, der optisch durch den Bau des Stalles gezeichnet ist, nochmals auch gedanklich begrenzt. Zwei der Könige, würdevolle Gestalten in reichen, doch minder modischen, zeitlosen Gewändern, knien anbetend vor dem Kinde mit kostbaren Geschenken in den Händen. Das Hinaufweisen ihrer ruhigen Gesten läßt die Bewegung der gesamten Tafel in der stillen Erscheinung der Madonna enden. Es wird gemäß sein, den Vergleich mit einer schönen Melodie wieder aufzunehmen und ihn umfassend der Gesamtheit der Tafeln, die durch die Komposition zu einer wunderbaren Einheit verschmolzen sind, beizulegen. Und fragt man nach dem seelischen Gehalt dieser Melodie, nach ihrem Grundton, so wird man finden, was die lichtdurchflutete Helle und die Schönheit gotischer Kirchenräume aussagt, deren Mauersubstanz fast aufgelöst ist vor dem hereinströmenden Licht, was in den glühenden Gebetsworten der Mystiker, vorab in denen des Heinrich Suso, schwingt, die betende Heiterkeit der gotischen Seele, die ohne Schwere und ohne Last des Irdischen sich zu erheben vermag. Wenige Jahrzehnte ehe die neue, kühlere Formensprache der Renaissance eine veränderte Geisteshaltung des deutschen Menschen zu verkünden hatte, ist in den Tafeln, die der Meister des Marienlebens für den Linzer Altar schuf, in der leuchtenden Kraft der Farben, in dem edlen Fluß der Linien, in der schwebenden Zartheit der Szenen wie im erwählten Thema der Darstellung nochmals eine Summe gotischen Lebensgefühles und gotischer Kunst vereint zu einer wahren Kostbarkeit. Knappen, Werkkeute sind wir: Junger, Meister, und dauen dich, du Johes Weitzelsc4. Und manchmar kommt ein ernster Hergereister geht wie ein Glanz durch unsere hundert Geister und zeigt uns zitternd einen neuen Grffl. Rainer Marta Rilke. OTT Vondau uns Von Maria Seimer Ausschnitt aus dem Prospekt von August Woensam von Worms von 1531 * Wir entnehmen diese Ausfübrungen dem kürzlich von uns besprochenen Buche„Der Kölner Domcdor und die rheinische Hochgotik“ von Maria Geimer(Kunstgeschichtliche Forschungen des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Heimatschutz, herausgegeden vom Kunsehistorischen Institut der Universität Vonn, Band 1, Verlagsduchhandlung Peter Hanstein, Vonn). Im frühen Mittelalter lag die Ausführung und Bauleitung der Kirchen vorwiegend in den Händen klösterlicher Bauschulen, besonders der Benediktiner und Zisterzienser. Schon früh kann die Mitarbeit auch von Laien angenommen werden. Ihre Beteiligung an kirchlichen Bauten und die Uebertragung der Bauleitung an Baumeister aus dem Laienstande wurde vor allem um die Mitte des 12. Jahrhunderts durch die starke Zunahme neuer Kirchengründungen üblich. Die allgemeine Tätigkeit der Bauleute und Steinmetzen beginnt mit der gotischen Bauweise, die den Massenbau überwand und die Gelegenheit zu umfangreichen Steinmetzarbeiten an Maßwerk, Wimpergen und Fialen, an Kapitellen, Portalen und Turmhelmen schuf. Die Werkleute schließen sich ähnlich wie die einzelnen Handwerkerstände zu den Zünften, früh zu den Steinmetzbruderschaften (fraternitates) der Bauhütten zusammen, die aber nicht unter dem allgemeinen Zunftzwang der Städte stehen. Die Steinmetzbruderschaft, der nicht jedes Hüttenmitglied angehören muß, bildet eine eigene künstlerische Gemeinschaft, ihre Organisation ist streng und geordnet zusammengefaßt und erwächst aus religiösen und ethischen Grundlagen. Die Bauhütten erhalten durch kaiserliche Gunst eigene Gerichtsbarkeit und werden mit Privilegien und Freiheiten ausgestattet. Zugleich mit dem Zusammenschluß von Mitgliedern der Bauhütten zu den Bruderschaften wird auch die wechselnde Ausbildung und Lehrzeit der Steinmetzen und Bauleute üblich. Die im Verlauf des 18. Jahrhunderts entstehenden Neu= und Umbauten der Domkirchen und größeren. Stifts=, Kloster= und Pfarrkirchen verlangen eine große Zahl geschulter und tüchtiger Werkleute und Steinmetzen. Die Hüttenbetriebe, die von erfahrenen und zur Bedeutung gelangten Meistern geleitet werden, bilden das Ziel zahlreicher Werkleute. Seit der Ausbildung der Gotik in Frankreich sind für die Entwicklung der neuen Baukunst die französischen Dombauhütten Mittelpunkt und Ziel vieler Steinmetzen, die aus den verschiedenen benachbarten=Ländern und sicher in nicht geringer Zahl aus den rheinischen Gebieten zuwandern, um eine gründliche Schulung zu erhalten und ihre Kenntnisse zu erweitern. So wird auch der Kölner Dombaumeister Gerhard, wie aus den baulichen Zusammenhängen des Kölner Domes mit französischer Kathedral= architektur ersichtlich ist, in französischen Bauhütten sich betätigt und zugleich neben der Aufnahme von Bauelementen der französischen Gotik deutsches Formempfinden in die fremden Hüttenbetriebe hineingetragen haben. Ueber die Organisation der Steinmetzen und die Bestimmungen für ihre Mitglieder geben die aus der Spätgotik erhaltenen Aufzeichnungen der Steinmetzordnungen Aufschluß. Die Leitung eines auszuführenden Bauwerks unterstand dem Bauherrn und dem Baumeister. Der Bauherr war der Bischof und das Domkapitel oder nur das Dom= oder Stiftskapitel, ferner die Pfarrgemeinde, der Abt des Klosters, der Magistrat einer Stadt oder Gemeinde. Meist wurde für die Ausübung der Rechte, die Verwaltungsarbeiten und die Baukasse bei größeren Bauten ein Vertreter eingesetzt, der Magister, Rektor oder Gubernator, auch Prokurator fabrice bezeichnet wird. Gubernator-fabrice ist die eigentliche Bezeichnung des Leiters der Bauverwaltung. Der technische Leiter ist der: Magister operis, Magister, auch Rektor fabrice, dem die Bauausführung der Kirche untersteht. Im frühen und hohen Mittelalter schwankt noch häufig der Gebrauch der einzelnen Bezeichnungen für den Bauverwalter und den Baukeiter. Auch bestättgen urkundliche Mitteilungen die Möglichkeit, daß Bauverwalter und Architekt ein und dieselbe Person sein konnten. Die oft gebräuchliche, aber in der Bedeutung des Titels zuweilen wechselnde Bezeichnung Werkmeister für Dombaumeister erhielten schon früh der erste Kölner Dombaumeister Gerhard und in Straßburg Meister Erwin. Die Bauhütte und ihre Baumeister sind in ihrer Eigenschaft und in ihrer Organisation unabhängig vom Bauherrn. Dem Baumeister waren einzelne Meister, die nicht selbständig einen Bau führten, die Gesellen und Lehrlinge unterstellt. Den Untermeistern, deren Tüchtigkeit erprobt war, wurde oft die Leitung von kleineren Bauhütten übertragen. Ueber die Ausbildung und Ernennung der Baumeister steht nichts in den Steinmetzordnungen. Der Meister durfte der Steinmetzordnung entsprechend bei einem Bauwerk nur drei, bezw. fünf Lehrlinge beschäftigen. Dadurch wurde eine eindringliche und erfolgreiche Ausbildung der Lehrlinge gesichert. Die technische und persönliche Vermittlung zwischen Meister und Gesellen erfolgte durch den Parlierer. Zugleich hatte er den Meister zu vertreten, er mußte eine gute Schulung erfahren und ausreichende Kenntnisse auf Wanderschaften erworben haben. Nach Beendigung seiner Lehrzeit mußte er mindestens ein Jahr auf Wanderschaft verbringen, erst dann konnte er als Parlierer an einem Bauwerk tätig sein. Er hat die mitverantwortliche Aufsicht und Schulung der Gesellen und Lehrlinge zu übernehmen und die Organisation der Hütte zu überwachen. Einem befähigten Parlierer war die Möglichkeit gegeben, daß ihm als Meister die Leitung eines Baubetriebes übertragen wurde. Die Lehrzeit der Lehrlinge betrug fünf Jahre. War der Lehrling losgesprochen, so konnte er als Geselle auf Wanderschaft gehen oder auch vom Meister zum Parliek bestimmt werden, ferner bestand die Möglichkeit, daß er als Kunstdiener sich bei seinem Meister in besonderen bautechnischen oder bildnerischen Fertigkeiten noch weiter ausbildete. Die Steinmetzeichen bestanden in früher Zeit ihres Gebrauches seit dem 12. Jahrhundert aus Buchstaben, geometrischen und symbolischen, in den Stein gravierten Darstellungen, später aus linearen Zeichen. Ihre Anwendung ist bei den gotischen Bauwerken zahlreich und mannigfaltig und erreicht im 16. Jahrhundert den Höhepunkt. Sie dienten dem Zweck der Verrechnung, als Beleg für die vom Steinmetzen ausgeführten und von ihm bezeichneten Werkstücke. Die Anzahl der mit dem Steinmetzeichen versehenen Werkstücke bestimmte den Lohn der einzelnen Steinmetzen. Weil ein allgemeiner Gebrauch der Steinmetzeichen beim gotischen Kirchenbau nicht festgestellt werden kann, ist die Annahme einer zweifachen Arbeitsentlohnung im Stücklohn und Taglohn, gestützt auf urkundliche Mitteilungen berechtigt. Nach dem Zusammenschluß zu den Steinmetzbruderschaften konnten die Steinmetzzeichen nicht mehr beliebig gewählt werden, sondern wurden bei der Gesellenerklärung vom Werkmeister dem Steinmetzen, oft durch eigene Wahl des Zeichens, rechtmäßig und feierlich zuerkannt und meist in das Zunftbuch der Steinmetzen eingetragen. Die Steinmetzzeichen wurden auch von bedeutenden Baumeistern und ihren Nachfolgern als Familienzeichen benutzt und urkundlichen Schriften beigefügt. Die Hüttenorganisation forderte von ihren Mitgliedern die Bewahrung der Hüttengeheimnisse, d. h. der zahlenmäßigen und figürlichen Darstellungen, die zur Berechnung und Uebereinstimmung der einzelnen Bauglieder notwendig waren. Die„Maßbretter“, Schablonen aus Holz oder Blei, dienten den Steinmetzen als Hilfsmittel und Maßeinteilung zur genauen Durcharbeit ihrer gestellten Aufgabe. Nur den Meistern und Parlierern wird die Herstellung der Maßbretter, die sachgemäße und genaue Uebertragung der Formeinzelheiten von dem Bauplan auf die Modeln bekannt gewesen sein. Das Zahlensystem zur Berechnung der konstruktiven Teile war auf ein bestimmtes, einfaches Verhältnis reduziert. Bei den figürlichen Konstruktionsmitteln wurden Kreis, Vier=, Acht= und Zehneck, sowie das gleichseitige Dreieck angewendet. Vor allem, um die an sich klaren und einheitlichen Berechnungen für die Gestaltung der Baukörper vor einer Laisierung außerhalb der Hüttenbetriebe zu schützen und ihnen ein größeres Maß von Wichtigkeit für den allgemeinen Kirchenbau zu verschaffen, wurde das gesamte Zahlen= und Figurensystem von einer symbolhaften, religiös=mystischen Deutung umhüllt und zum streng behüteten Hüttengeheimnis erklärt. Weihnachtszick Von Paul Delfosse. Weihnachtsovend. Glocke klinge, Uevveall wink lev en Hand, Uebveall geht— hüers de singe? Stell ne Engel dorch et Land. Hät für jedee Gedenke, Fingk zo jedem Häzz de Bröck, Weeß de ärmste Sil ze schenke Hück e Stöckche Himmelsjlöck. Tanne dufte, Käeze strahle, Nirgends litt de Welt en Grau, On vill Ledche, rührend ahle, Waachen op us defe Rauh. Alles Möhe eß vegesse, Mahd sich fott op flinkem Kahn, Denn de Minsch trok, ohne Wesse, Höesch de Kindeschöhnche ahn. Jeet met oppe, blanke Oge Dorche Droomland, gruß on wick. Stäene stonn am Himmelsboge, Heilig schöne Weihnachtszick! Die Gladbacher Abtei St. Vitus und ihre Beziehungen zu Bonn und dem Oberrhein Die Beziehungen der ehemaligen Benediktiner=Abtei zu.Gladbäch(wahrscheinliche Gründung im 10. Jahrhundert) zu Bonn und dem Oberrhein, sind — wenn auch nicht besonders stark— so doch immerhin bemerkenswert. Soweit noch Unterlagen vorhanden sind, traten im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts folgende Bonner Novizen dem Gladbacher Kloster bei: 1682 Sandradus Groß(24 Jahre alt), 1700 Ignatius Stephani(19.), 1757 Josephus Boosfeld(22.), 1774 Kornelius Kirchrath(22.), 1774 Antonius Schrick (20.) und 1777 Michael Rosier(22.). Von diesen darf Kornelius Kirchrath als der bedeutendere angesehen werden. Er wurde Prior des Klosters und 1801 Pfarrer zu.Gladbach. Als solcher starb er, 72jährig, im Jahre 1824. Kirchrath ist der Verfasser einer wertvollen hiographischen Abhandlung aus der Geschichte des Klosters(1798). Auch wird sein Wirken als Gladbacher Pfarrer ehrend erwähnt.(Vgl. Beiträge zur Geschichte der Benediktiner=Abtei des hl. Vitus, 1877.) Besondere Beziehungen scheinen zwischen der Gladbacher Abtei und dem Benediktinerinnen=Kloster zu Rolandswerth(St. Clementis auf'm Werth=Nonnenwerth!) bestanden zu haben. Wo sie herrührten, ist heute nicht mehr ersichtlich. Allem Anschein nach bestanden sie aber erst seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Gladbacher Abtei stand das Recht zu, die Stelle des Priors(auch Rektor, Confessarius oder Sacellanus genannt) zu besetzen. Dasselbe Recht übte sie übrigens auch im Frauenkloster zu Königsdorf(bei Köln) aus. Es dürfte sich hierbei wohl um die Stellung des Hausgeistlichen gehandelt haben, ohne, daß der Gladbacher Abtei weitere Befugnisse zustanden. Als priores, confessaril von Nonnenwerth werden angeführt: Hieronymus Meyer aus Erkelenz f 1767, Gero Heuster aus Aachen F 1789, Ferdinand Golsheim aus Gladbach F 1799 und Clemens Merzbach aus Elsdorf * 1800. Unter dem 12. September 1799 ernannte der General=Vikariats=Verweser I. W. Marx den Abt Maurus Ahn— es war der letzte Abt des Gladbacher Klosters — zum Kommissar und Visitator in Nonnenwerth.(Vgl. Analen des hist. Vereins für den Niederrhein, 1870, S. 29.) In der Herrlichkeit Niederweiler bei Burgbrohl besaß die Gladbacher Abtei schon um 1135 ein Filialkloster. Die mit dieser Zweigniederlassung verbundene Besitzung Bocholtz war Privatgut des Abtes. Jedoch übertrug Abt Theodorich im Jahre 1261 dies Besitztum dem Konvent in Gladbach, damit er hieraus seinen Bedarf at Wein beziehe. Die Not der Zeit zwang jedoch Abt und Konvent(1270), die Besitzung Bocholtz auf 28 Jahre an den Vogt Johann von Guntreve zu verpachten unter der Bedingung, den dort wohnenden vier Ordensbrüdern die üblichen Präbenden zu entrichten, nämlich 12 Mark, 12 Malder Korn, 14 Ohm Wein, sowie 4 Ohm„besseren“ aus den klösterlichen Besitzungen in Lutzingen als Messewein. Die Klosterbrüder sollten die Kirche zu Weiler pastorieren und hierfür als. Zehnten 6 Mark bekommen, wogegen der Vogt die Kirche mit dem Oel für die ewige Lampe, sowie das Oratorium des Klosters mit Oel und mit dem zum Gottesdienst erforderlichen Wachs versehen mußte. Um das Jahr 1820 waren die Gebäulichkeiten zu Bocholtz in Verfall geraten, so daß Gladbach außer Stande war, sie aus eigenen Mitteln wieder herzustellen.— In dem zur Grafschaft Neuenahr gehörigen Dorfe Ramersbach standen der Gladbacher Abtei eben falls gewisse Rechte und Befugnisse zu. Bei der sogen. Säkularisation im Jahre 1802 wurden sowohl die Gladbacher Abtei, als auch die Propstei zu Niederweiler, wie auch die sonstigen Klöster(Nonnenwerth, Königsdorf usw.) aufgehoben. schm. De Brell vesesse Von Dr. Aegidius Düsterwald ): Jroß woe gestorve on keene mieh doh däe däm Heinche jet deut en de Händche, däe im treu on brav no de Oge soh on im stopp jet Sößes ent Möndche. Hä knaatscht on quengelt, nu jäv me doch jet, trot ärjelich op met de Föß. Die Motter meent kott, dat darfs de ävve net, Jung, Jung, dat sieht em Himmel de Jroß. Do laach dä Heinche, nä, Motter, ich meen, dat weeß ich janz seche vil besse, de Jroß kann em Himmel janz seche nix sehn, se hät de Brell doch he unge jelosse. 24. Dezember 1937 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 16 025. Seite 21 595!— Schisse in Eisnet Mit Eisbrechern durch das Irische Haff Für die Dauer des Winters ist auf dem gesamten deutschen Küstengebiet ein„Eisdienst“ eingerichtet worden, der täglich etwa 420 Fahrwassergebiete zu überwachen hat und dem genügend Eisbrecher zur Verfügung stehen, um im Falle der Gefahr sofort Hilfe leisten zu können. Ueber 60 Beobachtungsstellen haben die Aufgabe, sich über die jeweilige Eislage genau zu unterrichten und die eingezogenen Erkundungen an die Deutsche Seewarte sofort weiterzugeben. Von hier aus gehen die Meldungen als Sammeltelegramm an etwa 53 Eisauskunftstellen, wie Nebenstellen der Deutschen Seewarte, Kriegsmarinedienststellen, Lotsen= und Hafenämter und Küstenfunkstellen. Diese Nachrichten werden nicht nur täglich von den Reichssendern Hamburg und Königsberg in deutscher und englischer Sprache verbreitet, sondern werden auch an die Schiffe und an die Eisdienststellen der Nord= und Ostseestaaten weitergegeben, mit denen Deutschland in engster Verbindung steht. Solang die Vereisung an der deutschen Küste sich nur auf Häfen und Neviere beschränkt, bedarf es keiner besonderer Maßnahmen Ernst wird es erst, wenn bei starker Kälte Eisschwierigkeiten auf offener See zutage treten. Besonders berüchtigt ist hierfür die Ostsee. In diesem Falle stehen dem Eisdienst auch Flugzeuge zur Verfügung, die etwa 420 Fahrwassergebiete systematisch absuchen und deren Aufgabe es zugleich ist, unterwegs befindliche Schiffe vor den in ihrer Kursrichtung liegenden Hindernissen zu unterrichten und zu warnen. Mag nun der Winter ein noch so strenges Regiment führen— der Eisdienst an Deutschlands Küste ist gegen alle Gefahren gewavpnet. Und so wie in den Gewässern des Frischen Haff die Männer vom Eisdienst für die in Eisnot befindlichen Schiffe Leben und Gesundheit einsetzen, so stehen auch an anderen Hafenorten die Eisbrecher bereit, um jederzeit eingreifen zu können, wenn der Ruf„SOS— Schiff in Eisnot“ ertönt „Ich altrin vin schuldig!“ Das rätselhafte Bekenntnis einer Frau vor einem englischen Militärgerichtshof Zum erstenmal stand dieser Tage eine Frau vor einem der zur Aburteilung von Terrorakten in Palästina neugebildeten britischen Militärgerichtshöfe. Es war die Araberin Zahrah Bassal, in der man das Haupt einer antienglischen Verschwörung sieht. Zarah Bassal hatte, wie die Anklage lautete, zusammen mit ihrem Mann Mohammed Bassal, eine Reihe von Sprengstoffattentaten auf Brücken, englische Gebäude, sowie die im britischen Besitz befindliche Oelleitung vorbereitet und zum Teil selbst mitdurchgeführt. Man fand bei einer Haussuchung im Besitze des Ehepaars Bassal große Sprengstoffvorräte. Die Angeklagte, die tief verschleiert erschien, hat während der ganzen Verhandlung nur zwei Sätze gesprochen. Der eine lautete:„Ich allein bin schuldig“, der andere„Mein Mann ist unschuldig. er hat von nichts gewußt". Mehr war aus ihr trotz aller Bemühungen nicht herauszuholen. Das Gericht zweifelte daran, daß Zarah die allein Schuldige war, es wies die Araberin wiederholt darauf hin, daß sie ihr Schicksal bedeutend erleichtern könne, wenn sie die Namen ihrer Mitverschwörer nenne. Schließlich sicherte man ihr sogar völlige Straffreiheit zu, wenn sie sich zu den erbetenen Angaben entschlösse. Aber Zarah schüttelte nur den Kopf. Sie blieb bei dem Satz:„Ich allein bin schuldig". Jedem Eingeweihten war es klar, daß sich hier eine Frau auf höheren Befehl zu opfern hatte, um die Teilnehmer an einer ernsthaften Verschwörung zu schützen. Auch Zarah ist sich wohl dieses Opfers bewußt gewesen, das sie, ohne Rücksicht auf die Folgen, als gehorsame mohammedanische Ehefrau auf sich nahm. Das Gericht mußte sich schließlich mit dem Bekenntnis„Ich allein bin schuldig“, begnügen. Es konnte auch die Behauptung Zarahs, daß ihr Mann Mohammed unschuldig sei und von nichts gewußt habe, nicht widerlegen. So sprach es Mohammed frei und beantragte gegen Zarah die Todesstrafe. Zarah blieb unbeweglich wie eine Steinfigur. Sie zeigte auch nicht das geringste Zeichen von Erregung, als das Urteil dann wesentlich milder ausfiel und auf zehn Jahre Zuchthaus lautete. Demütig küßte sie ihrem freigesprochenen Ehemann nach orientalischer Sitte die Hand, als sie abgeführt wurde, um in das Frauengefängnis gebracht zu werden. Die englischen Soldaten mußten die Gefesselte durch ein endloses stummes Spalier von vielen tausend Frauen zum Transportauto geleiten. Die Verschwörer, für die Zahrah sich opferte, sind unbekannt geblieben. K Jahrtausende im Eis? Auf den Wrangel=Inseln, 700 Kilometer westlich der Beringstraße, entdeckten, wie Kopenhagener Blätter berichten, drei Mitglieder einer einsamen Polarstation eine bisher nie dagewesene Seltenheit: Drei Mammuts, die vollkommen erhalten waren. Sie waren im Eis eingefroren gewesen. Die Abwanderung des Eises legte die Tiere frei. Das größte Mammut hat die Länge von sechs Meter und einen Rüssel von etwa drei Meter. Das Eis hatte über die Jahrtausende das Fleisch konserviert, es zeigte auf dem Rücken eine weiße, auf der Bauchseite der Tiere eine rötliche Färbung. Die Funde werden der Wissenschaft zugänglich gemacht. 60 000 Mark für eine Briefmarke Die zweitwertvollste Briefmarke der Welt, eine schwedische drei Skilling banco, durch einen Fehler anstatt grün gelb gefärbt, die nur in einem einzigen Exemplar existiert, würde dieser Tage in London für 3000 Pfund(60000 Mark) verkauft. Dieser Preis ist der höchste, der jemals für eine europäische Marke, und der zweithöchste, der für ein Unikum gezahlt wurde. Der höchste Preis war in diesem Fall 7400 Pfund(damals 148000 Märk) im Jahre 1922 für eine Britisch=Guyana=Marke. Die schwedische Marke trägt das Ausgabejahr 1855. Etwa um 1880 wurden fünf grüne und die einmalige gelbe Marke für zusammen etwa acht Mark (!) verkauft. Freiheitsberaubung mit Todesfolge Im Juni d. J. fuhr der 29jährige Arnold Los aus Zweibrücken mit seinem Motorrad auf der Straße von Quirnbach nach Liebesthal. Kurz vor diesem Ort begegneten ihm die Hausangestellte Maria Stoffel und die 15jährige Marta Emrich, die in Richtung Quirnbach gingen, um in Glanmünchweiler die Kirchweih zu besuchen. Los erbot sich, beide Mädchen nacheinander dorthin zu fahren. Zuerst nahm er die Emrich auf das Rad und setzte sie kurz vor Glanmünchweiler ab. Er fuhr dann zurück und holte die Stoffel. Während der Fahrt sagte er ihr nun, daß er nach Kaiserslautern fahren und dort ins Kino wolle. Dagegen wehrte sich das Mädchen und nach etwa einem Kilometer sprang es vom Motorrad ab, wobei es stürzte und bewußtlos liegen blieb. Das Mädchen hatte schwere Kopfverletzungen erlitten, denen es im Krankenhaus erlag. Das Schwurgericht verurteilte Los jetzt zu einem Jahr Gefängnis und erließ Haftbefehl. Eine neue Verdunkelungssicherung Zwei Kieler Techniker haben eine durch Reichspatent geschützte Erfindung für den Luftschutz gemacht, die das Luftschutzrouleau mit dem Lampenlicht zusammenkoppelt. Sobald Fliegeralarm ertönt, drückt der Wohnungsinhaber auf einen Knopf und das Licht im Hause erlischt bzw. wird bei geeigneter Vorrichtung auf ein Mindestmaß verringert. Sobald das Luftschutzrouleau aber heruntergezogen ist, schaltet sich das Licht im abgedunkelten Zimmer selbsttätig wieder ein. Die Erfindung läßt sich auch in dieser Weise auswerten, daß außer dem Luftschutzrouleau auch die Tür mit dem Licht zusammengekoppelt wird. Erst wenn die Fensteröffnung restlos geschlossen ist und auch durch die Tür kein Lichtschein nach außen dringt, schaltet sich das volle Licht wieder ein. Werden die Tür oder das Fenster wieder geöffnet, erfolgt ebenso selbsttätig die Ausschaktung des Lichtes. Die Schwarzleitung Vor der Großen Strafkammer in Naumburg hatte sich ein Müllerehepaar aus Schloßrippach wegen fortgesetzten Stromdiebstahls zu verantworten. Der Müller ließ vor zehn Jahren von einem Verwandten, der bei dem zuständigen Ueberlandkraftwerk angestellt war, in Betrieb und Wohnung eine Schwarzleitung anlegen, durch die der Zählev überbrückt wurde. Das Kraftwenk entdeckte erst im vorigen Jahr die Schiebung. Der Wert des gestohlenen Stromes wurde mit 14000 Mark festgestellt. Der Müller erhielt ein Jahr und drei Monate und seine Frau sechs Monate Gefängnis. 109proz. Anmeldeziffer zum Reichsberufswettkampf Die Wettkampfgruppen Banken und Versicherungen, Textil, Eisen und Metalle und Druck und Papier weisen eine Teilnahmeziffer zum Reichsberufswettkampf auf, die mit 100 Prozent den möglichen Höchstsatz erreicht. Bosnien im Soldsieber In Bosnien herrscht seit einiger Zeit ein wahres Goldfieber. In vielen Teilen des Landes wird von Einheimischen und Fremden eifrig nach Gold gesucht. In Serajewo gibt es bereits einige Agenturen, die auf Wunsch die ihnen angewiesenen Gebiete wissenschaftlich nach Gold untersuchen. Wenn man auch nicht überall Gold fand, so hat man doch an vielen Stellen des Landes Lager von Blei, Kupfer, Magnesit und an einzelnen Stellen auch Oelvorkommen ausfindig gemacht. Eine Stadt entsteigt dem Grab Nach zehnjährigen Grabungsarbeiten entsteigt nun am Golf von Neapel eine antike Stadt dem Grabe, die 2000 Jahre verschüttet war. Herculanum, ein Opfer des Vesuvs, ist dutch die Tatkraft der italienischen Regierung nunmehr fast völlig freigelegt worden. „Juterviem“ mit Sreia Garbe Sie läßt sich was fragen Greta Garbo ist, wie schon gemeldet, wieder in ihrer Heimat. Sie reiste in Begleitung ihres Bruders Sven Gustasson nach Genesta, südwestlich von Stockholm, weiter. Am frühen Morgen ging es los mit dem kleinen Dampfer, der etwa 40 Journalisten an Bord hatte. Nach einer zweistündigen Fahrt kam man nach Vinga, von wo man ihren Dampfer„Gripsholm“ in der Ferne vor Anker liegen sah, der eine heftige Sturmfahrt hinter sich hatte. Ob„Sie“ sich wohl sprechen lassen würde? Zuerst nicht, aber nach einiger Ueberredung kam sie. Sie empfing in der Bibliothek der„Gripsholm“, schwarz gekleidet. Es war verboten, zu filmen. Sie sah ein bißchen von der Sturmfahrt mitgenommen aus, das Haar hing noch feucht um ihren Kopf, vor ihr auf dem Tisch standen zwei Sträuße Kamelien und Rosen. Der Filmphotograph dachte an Selbstmord, wenn er auf seine Kurbel sah, die er nicht anrühren durfte. Und dann ging die Fragerei los. Halten Sie die Heirat einer großen Schauspielerin für ausgeschlossen?— Das kommt natürlich darauf an, mit wem man verheiratet ist!— antwortet Greta Garbo mit einem Lächeln.— Wollen Sie nicht an einem schwedilchen Film teilnehmen?— Doch, gern, als Regisseur.— Wünschen Sie einmal Komödie zu spielen?— Ich habe wirklich daran gedacht, aber dann werde ich es mit einer modernen Komödie probieren.— Ein norwegischer Pressemann fragt: Haben Sie den letzten Film mit Sonja Henie gesehen?— Ich gehe fast nie ins Kino! Es wäre aber wunderschön, Norwegen einmal zu besuchen!— Sie fragt, ob sie jetzt gehen darf und ist weg. Millionendiebstahl in der Sriechischen Nationalbank Schlafpulver im Kaffee des Direktors Das Athener Schwurgericht hat dieser Tage den früheren Hauptkassierer der Griechischen Nationalbank, Stavris Gatos, zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er durch eine von ihm eigens für diesen Zweck gebildete Bande seine Bank hatte ausplündern lassen. Den Plan zu dem verwegenen Einbruch hatte Gatos selbst entworfen. Wie er seinen Helfershelfern den Weg zu den Kassenräumen ebnete, das evinnert an einen amerikanischen Kriminalfilm. Er hatte jeden Tag nach Schluß der Bürozeit die Kassaschlüssel und die Schlüssel zum Kassenraum dem Direktor abzuliefern. Dabei pflegte er oft mit dem Direktor noch einige Zeit zu plaudern, meist tranken sie dabei schwarzen Kaffee. Einmal benützte Gatos einen geeigneten Augenblick und schüttete dem Direktor ein Schlafpulver in den Kaffee. Als das Mittel gewirkt hatte, schlich er sich wieder in das Büro des Direktors, und fertigte dort Wachsabdrücke der Schlüssel an. Nun bereitete es der Bande keine sonderlichen Schwierigkeiten mehr, ihren Plan durchzuführen und die Nationalbank um Millionenbeträge zu erleichtern Allerdings konnte bei der Verhaftung des Hauptkassierers und seiner Komplizen der größte Teil der gestohlenen Riesensummen wieder beigebracht werden. Die Griechische Nationalbank beschloß nun, durch ein neues Sicherheits= und Kontrollsystem die Möglichkeit solcher Verluste völlig auszuschalten. Das Auto rattert. Manchmal regt es sich unter der Decke. Das ist die kleine Graue, die sich auf ihrem Platz umdreht, bevor sie weiterschläft. Und der Karl gibt Gas. Der dünne Franz raucht Ketten. Die Straße wird besser. Dann sieht man, undeutlich und entfernt, graubraunes Wasser durch einen schüttern Wald schimmern. Es ist der nahe See. Unter der Decke schnauft es leise, aber es rührt sich nichts Die Straße fängt an zu steigen, wird asphaltiert und breit. Das erste Hotel bleibt am Weg stehen—, das Auto fährt und fährt. Von einem Hügel sieht die Kirche herunter. „Soda!“ sagt der Franz,„jetzt wird's kritisch!“ Und der Karl nickt betrübt und fährt ein wenig langsamer. Dann kommt die Post. Sie ist mitten im Ort. Hier bleibt der Karl stehen. Dann sieht er den Franz an und beginnt, seinen kleinen Mitfahrer aus der Decke herauszuschälen. „Mraurau!“ sagt die kleine Graue, denn man hat sie gestört. Der Peter sagt nichts. Er schläft fest und lächelt selbst im Schlaf, freundlich und zufrieden. „Geh härst!“ sagt der dünne Franz, denn er hält das Kind in den Armen,„geh härst, wach auf! Spül die net. Klaane! Wir müssen ja weiter!“ Der braune Kinderkopf fällt schwer zur Seite und das kleine Gesicht liegt dem dünnen Franz an der Brust. „Wei—ter", flüstern feuchte Lippen kaum hörbar, „ja—ha! Nach Indien—“ Der Franz fällt schwer auf die Bank, die vor der Post steht, und der Karl setzt sich neben ihn. So halten sie gemeinsam das Kind in ihren Armen, schauen es an und sehen dabei recht unglücklich aus. „Fragen mir an Wachter—“, sagt der Karl. Der dünne Franz schiebt sich die Kappe ins Genick. „Na“, sagt er bedächtig,„na, das paßt mir net recht. Sag ma, warum wüllst du scho wiader was mit der Polizei zu tuan hab'n? Geh härst, sei net teppert!“ Und wenn der Karl auch meint, die Polizei wird es kennen, das Kind da— der Franz will einmal nicht. Weil man immer denken muß, wofür man etwas riskiert. Leichtsinnig darf man nicht sein. Und so sitzen sie noch weitere zehn Minuten auf der Bank vor der Post und sehen sehr bedachtsam aus. Peter hat seinen Kopf noch immer auf der Schulter des Franz und wird von Zeit zu Zeit frisch und noch fester eingewickelt, damit er nur nicht wieder friert. Es gehen wenig Leute vorüber, und die Vorübergehenden haben es eilig und werfen kaum einen Blick auf die drei auf der Bank neben dem Lastauto. Bis eine schlanke junge Dame kommt, unter deren Ledenmantel ein roter Rock leuchtet. In der einen Hand hält sie eine Einkaufstasche. Sie geht nicht sehr schnell und scheint besorgt und in Gedanken. Gerade als sie vor der Post angelangt ist, hebt sie den Kopf. Sie hebt den Kopf, und das erste, was sie sieht, ist Peters kleines Gesicht, wie es wirr und ein wenig blaß aus der alten Decke herausschaut. „Aber mein Gott!“ schreit die junge Dame,„das Kind! Unser Kind!“ Und schon ist sie da und reißt den aufatmenden Chauffeuren den Peter aus den Armen. „Geh härst“, sagt der Franz nur wenig später, als er neben Karl, der das noch immer schlafende Kind trägt, einen kleinen Hügel hinaufsteigt.„Geh härst, das hätt' ma wieder amal'schafft. Da siagt ma wieder, daß kan Sinn net hat, wenn ma die Polizei verständigen tuat — die tuat sie scho selber außadagneisten, was s’ wissen wüll!“ Und dann stehen die beiden mit dem Kind und Führerin vor einem hübschen Haus mitten auf dem Hügel. Der Kies knirscht feucht unter den Schuhen und die Rosen auf ihren Bäumchen sind welk und verregnet. Dann öffnet sich ein Fenster und ein grauer Kopf streckt sich heraus. „Ja mein, ja mein“, ruft eine diesmal äußerst aufgeregte Stimme.„Ja mein! Wie ist denn das wieder möglich gewesen!“ Und eine kleine Person schießt aus dem Haus heraus und nimmt das Kind dem Karl aus dem Arm. „Herzerl, mein Herzerle“, sagt sie und die Stimme bebt und zittert,„ja mein Herzerle, mein Herzerl!“ Das ist alles, was sie sagt, aber sie sagt es so, daß der Karl zu schlucken anfängt und sich schüchterner fühlt als je zuvor. Und er muß an die Mizzerl vom Viererhaus denken, und wie es einmal sein wird zwischen ihm und ihr— hoffentlich— „Na, na—“, hört er den Franz sagen,„na, na, gnä' Frau, sie hat grad an Rausch! Grad an Rausch! Da muaß ma an jeden ausschlafen lassen, an jeden.“ „Ja mein“, staunt die kleine graue Person,„wie ist denn das aber möglich—“ „Gndk' Frau“, sagt der Franz,„das wissen ma net, gnä' Frau! So was ereignet sich, man weiß net wia! Es hat halt mittrunken,'s Kind! Und man soll a Kind nia net’ruckhalten, wann's guate Anlagen zeigt!“ Die Kathi nickt. Und dann fragt sie weiter. Und der Franz erzählt. Und die Kathi fragt und fragt. Und der Franz antwortet und die Kathi schlägt die Hände zusammen und sagt ein über das andere Mal:„Ja. wie ist denn das nur möglich gewesen!“ Dann greift sie in ihre schwarze Tasche und zieht zwei Schilling heraus. Die gibt sie den Chauffeuren und schaut ihnen in die Augen, um zu sehen, ob es genug war. Da lächelt der Karl ein wenig und verlegen und schüttelt mit dem Kopf. Und der dünne Franz sagt: „Gehn S' härn', gnä' Frau!“ und steckt den Schilling sehr schnell ein. Und dann liegt der Peter in seinem Bett und ist zu Haus, ohne zu wissen, wie es geschah. Als man ihn hineinlegte, murmelte er etwas. Doch so sehr die Kathi auch aufpaßte, alles was sie verstehen konnte, war„Indien“ und sofort“. Aber Kinga legt die kleine Graue zu Peter auf das Bett, bevor sie den Hügel wieder hinunterspringt, um nach Salzburg zu telephonieren. Und im Laufen lacht sie laut und voller Freude 16. Kapitel Es ist schon sehr spät in der Nacht. Doch keiner der drei, die ihre Köpfe über dem Kinderbett zusammenstecken, denkt an die späte Stunde. Die beiden Männer sehen erhitzt aus, obwohl sie gerade aus dem Freien in das Zimmer getreten sind. Und die Nacht ist kalt. Die alte Frau läuft abwechselnd in die Küche, wo sie ein spätes Essen bereitet, und kommt zurück, um ihren grauen Kopf wieder über das Bett zu beugen. In diesem Bett liegt braun mit roten Wangen ein kleines Mädchen, auf seinem Bauch hat sich ein großer schwarzer Kater zusammengerollt und dicht neben seiner Wange schnurrt laut eine kleine graue Katze. Auf dem Tisch neben dem Bett liegt ein schwarzes Negenkind in buntem Röckchen und starrt ausdruckslos in die Höhe. „Jetzt bitt ich dich. Peterl“, sagt der eine der Männer und streicht sich die Haare aus der Stirn,„was ist denn das wieder für eine Geschichte gewesen? Was ist dir da wieder eingefallen?“ „Wäre ich der Vater von meinem Freund, dem Peter“, sagt der zweite Mann und putzt an seiner Brille,„wäre ich der Vater, so würde ich keine so unklugen Fragen stellen! Oder zumindest würde ich mein Kind besser kennen! Und wissen, daß es seine eigenen Wege geht— oder fährt.“ Die beiden Männer schweigen und schagen weiter auf die Katzen und auf das Kind. Dann kommt die alte Frau wieder aus der Küche, wischt sich die Hände an der Schürze ab, bevor sie sie zusammenschlägt und lächelt mit feuchten Augen. „Weil's halt doch Schutzengel gibt“, sagt sie und streicht sich die Haare an den Schläfen glatt, welche sich aber immer wieder locken,„und es hat halt einen ganz besonderen Schutzengel, unser Kind, unser Herzerl, unser liebes. Sonst wär das ja nicht möglich. Aber so, so freilich! So paßt der Engel auf sie auf—“ :„Armer, bedauernswerter Engel“, sagt der kleine Felix und die Kathi sieht ihn strafend an. „Tun S' nicht lästern“, sagt sie,„wanns Kind kein Schutzengel hätt“— ja wo käm man denn dann hin? Aber es hat schon einen! Unser Kind schon! Glauben S' nur der alten Katharina—“ Irgendein guter Geist scheint den Peter tatsächlich zu lieben“, sagt Klaar langsam und beugt sich tiefer. Sein Gesicht sieht müde und abgehetzt aus und trotzdem ist es friedvoll und heiter. Seine großen mageren Hände streichen zärtlich und leicht über den Kinderkopf, den nackten Arm, der auf der Decke liegt und auch über die Katzen. Denn die gehören irgendwie mit dazu. „Ich hab' dich wieder“, murmelt er und läßt dann für eine Sekunde seine Hand auf dem wirren Haar liegen. Und das Kind rührt sich zum erstenmal seit langer Zeit und unter den gehobenen Lidern lächelt es. „Peterl!“ sagt Klaar und beugt sich ganz hinab zu dem Kopf,„wie geht's dir, Peterl? Gut?“ „Hallo!“ krächzt das Kind mit einer sehr heiseren Stimme, und im Hintergrund kann man den kleinen Felix lachen hören,„hallo Max! Bin ich eigentlich zu Hause? Komm her, Max. Hast du— hast du Angst gehabt? Ich— ich kann nix dafür, weißt du? Und so schnell wie möglich bin ich nach Hause, sowieso, weißt? Und— und eine kleine Katz' hab ich auch mitgebracht. Hauptsächlich für den Kasperl.— Kasperl, wo bist du?“ Man legt ihm den Kater in den Arm und es gibt eine zärtliche Szene. Klaar hat sich auf das Bett gesetzt und um seine Augen spielen alle die kleinen Falten, an denen man erkennt, daß er sich freut und bald lachen wird. „Wie spät?“ sagt Peter, schiebt plötzlich den Kater fort, um die Arme zärtlich um Klaars Hals zu legen, „wie spät ist es eigentlich? Neun?“ „Zwölf, kleiner Freund“, sagt der Felix und in der Küche klappert die Kathi wieder mit dem Geschirr. „—!“ seufzt Peter verträumt,„o, das ist schön! Weil, so lange war ich noch nie auf. Noch nie! Und jetzt werde ich noch viel länger aufbleiben. Viel länger! Ich bin ganz ausgeschlafen und heute werde ich wach bleiben, bis die Sonne kommt. Ja—.“ Und damit legt es seinen Kopf in Klaars Hände, blinzelt noch ein wenig, rollt sich dann auf die andere Seite und schläft leise murmelnd ein„Pst!“ haucht der kleine Felix und die Kathi geht auf Zehenspitzen durch das Zimmer und stellt das warme Essen vorsichtig auf den Tisch. Dann setzen sich alle drei zusammen, die Kathi schaut nur zu, aber dafür essen die beiden Männer um so mehr. Und mit vollem Mund kommen sie immer wieder auf die Ereignisse des Tages zurück. „Mein Gott“, sagt Klaar,„haben wir das Kind gesucht! Alle haben wir es gesucht— und wie! Mein Gott!“ Und er kaut. „Du“, sagt die Kathi,„du— du hast dich überanstrengt! Schau, daß auch du in dein Bett kommst! Eine ganz schwache Stimm' hast du!“ „Das macht, weil er den Mund so voll hat“, sagt der kleine Felix,„sonst fehlt ihm gar nichts.“ Und er kaut. Klaar grinst mit vollem Mund. Es gelingt, obschon nicht leicht. „Mein Peterl!“ sagt er. Die Kathi nickt und dreht den Kopf nach dem Bett, wo etwas Zusammengerolltes liegt und tief atmet. „In meinem ganzen Leben werde ich das nicht vergessen“, sagt sie,„diesen Augenblick, wie die Kinga mit den beiden Mannsleuten und dem Herzerl vor dem Hause steht. Jetzt frag ich nur, was geschieht, wenn ich das Mädel nicht einkaufen schick?“ „No eben—“, sagt der kleine Felix und kaut weiter. „Warum ist sie denn eigentlich wieder weggegangen?“ fragt Klaar. „Ja du mein“, sagt die Kathi,„soll sie vielleicht mitten in der Nacht allein in den Ort hinuntergehen? Oder hättest du gar noch Lust zum Begleiten?“ Klaar sieht für einen Augenblick von seinem Teller auf und die Kathi gewinnt den Eindruck, als hätte er. Und sie nickt befriedigt. Damit ist der Felix satt und geht in sein Zimmer hinauf. Auch Klaar erhebt, streckt und dehnt sich. Er gähnt, daß es knackt. „Gute Nacht!“ sagt er und will weg. Aber die Kathi läßt ihn nicht. Noch nicht. „Also“, sagt die Kathi,„so wirst du halt morgen gleich in der Früh zur Kinga gehen!“ „Wieso?“ fragt Max. „No“, sagt die Kathi,„no, ich denk mir's halt.“ Andun:rzr de Bedage ich B. Sschrunng i Tan Freilag 24. Bezember 193. Bezugspreis.... monatlich..2 Illustrierte 30 frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Postbezugspreis monatlich.30.4 mit Illustrierte einschließl. Paleher: weisungsgebühr, ausschließl. Postzu#ellgeld. Einzelverkaufspreis 108 Psschae i die (.mm) mm 188 ##se rm): mm 1008 15.3 835e Bäder=, Gastuststätten=Anzeig. min Anzeigen... mm 103 Fam=Anzeigen, Nachrufe mm 108 Stellengesuche...... mm.8 Priv. Wortanzeig. b. 6 cm Wort#8 Ziter; und Auskunftsgebühr 30.8 Nachlässe: Malstaffel I. Mengenstaffel v. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. XI/37 über 19 500. „„„ E für Bonn und Angegene Sonnet=Nachrechten. Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten* Euskirchener Nachrichten Druck u. Verlag: Vonnet Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges., Bonn. Geschäftsstelle in Bonn, Bahndotstraße 12. Sammelruf: 3831—53. Ferngespräche 3853 Postschecktonto Köln 18672. Bankkonten: Wirokonio: Reichsvan! Vonn. Deutiche Bank u. Disconio=Gesellich. Annadme von Reitungsbestellungen und Anzeigen: Bonn....... Bahndotstraße 12 Lessenich...... Markusstraße 6# Godesberg.... Bahndosstraße 30 Eusklrchen... Hahnbofstraße 19 : Adols=Hitler=Straße Geuel Wbol-Piller:Straße Oberkassel...... Hauptstraße 144 Hverdollendorf. Heisterbacherstr. 81 SBeroouem2err. D. Hopgsstraße 8 „ Honne Siegburg Trolsdor Hennes Wissen Hauptstraße 87 Hauptstraße 49 Hitler=Blatz 19 Kölner Straße 77 Bahnhofstraße 11 Kalser=Aslee 16 Links al ußen: Der letzte Weg des toten Feldherrn:„Der Führer selbst geleitet die sterbliche Hülle des großen Toten durch die„Straßen der Trauer“ vom Siegestor bie zur Feldherrnhalle. Links: Die Kameraden des Feld— herrn im Trauergefolge. Oben: Die Witwe des toten Feldherrn, Frau Mathilde Ludendorff, erwartet vor der Feldherrnhalle mit ihren beiden Söhnen Hanno und Asco von Kemnitz(den Stiefföhnen des Generals) das Eintreffen der Lafette mit der sterblichen Hülle des großen Toten. Oden Mitteg. senfatione schabend kam Max Schmeling mit dem Sonderzug des Norddeutschen Lloyd nach seinem iber Thomas in Neuyork in der Reichshauptstadt an. Die Berliner bereiteten dem berübm* Gattin Anny Ondra einen begeisierten Empfang.— Das Paar beim Verlassen des BahnRechts: Eine Szene aus dem deutschen Märchenspiel Aschenbrödel, das auch in England gern aufgeführt wird. Ein Theater in Glasgow hat diese reizende Inszenierung vorgenommen. Eine richtige Prunkkutsche mit Ponnies bespannt bringt das Aschenbrödel, das nun keines meyr ist, in den Palast.—) Oben: Die amerikanischen Filmleute verstehen es. Shirley Temple, das Filmtino Amerikas, in immer wieder neuem Stimmungsrahmen herauszustellen. Wenn hier Shirley im Papierschnee des Filmaieliers Weihnachtslieder singt, so ist die romantische Welt alt=englischer Stiche fast gelungen eingefangen. Links: In Neuyork wurde der Lincoin=Tunnel dem Verkeyr übergeben, der unter dem HudsonFluß hinweg zwei Stadtteile, das auf der Küstenseite gelegene New Jersey und das auf der Insel Long Island, liegende Wolkenkratzerviertel Manbattan, miteinander verbindet. Unser Bild gewährt einen Blick in das Innere des neuen Lincoln= Tunnels, der neben den beiden Fahrbahnen für Autos auch einen Fußgängersteig(im Bilde links) besitzt.— Rechts: Seit 1861, so berichten die Wasserbauämter des Mississippi, war der Wasserstand nicht mehr so niedrig. Unsere Aufnahme zeigt das flache Wasser des längsten Stromes der Welt. Bis binauf zur Böschung sieht sonst die Flut— jetzt liegen die Dampfer weitav. Das sind übrigens die typischen Mississippi=Tampfer, mit dem Rad am Heck. Sie haben nur einen flachen Tiefgang, da der Fluß zahlreiche Untiesen hat. Ein Schraubendampfer könnte sich leicht die Schraube beschädigen.—) Links: Der neuartige Schneesauger, der von der Neuvorter Stadtver= waltung mit großem Erfolge zur Straßenreinigung eingesetzt wurde, sollte jetzt auch in den gartenstadtähnlichen Vororten ausproviert werden. Dort hat sich die neue Einrichtung jedoch nicht bewährt: denn die Saugtraft der Maschine war so stark, daß nicht nur die Schneedecke, sondern auch darunter liegende Kieslagen und Grasnarben der Parkwege emporgerissen und durch den Führungsschacht seitlich herausgeworfen wurden. Dabei sind verschiedene der neuen komplizierten Reinigungsmaschinen beschädigt worden.— Hier sieht man einen Schneesanger in Tätigkeit.—# Scherl 7, Pressephoto 2.