29. Tahrgang Bezugspreis.... monatlich..# Illustrierte 308 frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. weisungsgebühr, ausschließl. Posizustellgeld,„Fiuzelverkaufspreis 10.). Anzeigengrugpreis für die Großspalte(%gm);. mm 188 mm 100 leiüer ge Vereins=Anzeigen VelsePlnzeiser, Rab u 108 Vsessengesuche: achruse mm 103 mm.3 Priv. Wortanzeig. d. 5om Wort 53 Rächsangn Auskunitsgebühr 30.8 Ges#ue:„Malstaffel 1, Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. VII/37 über 19 000. Ppetion 11t. tagnft stht Rser r n „„„„ C für Vonn und Amgegene Bonner Nachrichten Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Seichnamier ben Briben 117 Drusk u. Vertag: Vonnet Nachrichten Geschantsselle Bonn a. Rd., Badn dofstraße 12. Sammelruf: 3851—53. Potigs stontgs., Kig. 18878 San konten: Girokonto: Reichsbank Bonn. Deutsche Bank u. Disconto=Gesellich. # Annme von Zeitungsbestellungen und Anzeigen: Kessenich...... Markusstraße 62 Godesberg.... Badnhofstraße 30 Euskirchen.... Bahndofstraße 13 Beuel.... Adolf=Oiller=Straße 6 Oderkaffel Hauptstraße 144 Oberdollendorf. Heilterbacherstr. 51 Königswinter.... Hauptstraße 87 Hannei 45.5, Lanpistraße 48 Siegburg... Adolf=Oitler=Plasz 16 Trotsdorf.... Kölner Straße 77 Hennes...... Badndofstraße 11 Wissen....... Kaiser=Allee 16 Um die Solidarität der Mittelmeervöller Als die italienischen Manöver auf Sizilien beschlossen wurden, war jene„atmosphärische Veränderung" noch nicht vorhanden, die in den englisch=italienischen Verständigungsbemühungen in Erscheinung getreten ist. Vielfach wurde in dem Beschluß, die Manöver in Sizilien abzuhalten, eine Spitze gegen England gesehen. Wenn es sich, so sagte man, bei den Manövern auf Sizilien in erster Linie darum handeln sollte, die italienischen Verteidigungsmöglichkeiten gegen einen Angriff von der See her zu prüfen, so könne angesichts der weltpolitischen Entwicklung in der letzten Zeit als möglicher Gegner im Ernstfall nur England in Frage kommen. Rom selbst hat jedoch innenpolitische, wirtschaftliche und sozial bestimmte Gesichtspunkte bei der Wahl des Manövergeländes in den Vordergrund gerückt. So sprach auch der Duce nach seiner Landung in Sizilien vor allem von den friedlichen und aufbauenden Zwecken seines Besuchs. Die englisch=italienische Annäherung bedeutet natürlich keineswegs, daß Italien seine Ansprüche im Mittelmeer zurückschrauben möchte. In den Betrachtungen der Presse zur sizilianischen Reise Mussolinis wird diese in ihrer Bedeutung der Lybienreise gleichgestellt. Sizilien erhält jetzt den Beinamen„Insel des Imperiums“, und die bevorstehenden Ereignisse werden ganz unter dem Gesichtspunkt der italienischen Mittelmeerpolitik betrachtet. Bezeichnend dafür ist ein Artikel in der„Gazzetta del Popolo“, die den Duce in diesem Zusammenhang als den„Mediterraneo" bezeichnet, als den Mittelmeerländer der das ganze politische System des Mittelmeeres auf neue Grundlagen gestellt habe. Der englisch=italienische Gegensatz ging schließlich aus dem Widerstreben der Engländer hervor, die beherrschende Stellung im Mittelmeer aufzugeben. Die Initiative zu den Verständigungsbemühungen kann nur aus der Erkenntnis abgeleitet werden, daß man auf die Vorherrschaft verzichten und im Rahmen der Gleichberechtigung den Italienern besondere machtpolitische Interessen zuerkennen will, die aber bei vernünftiger Auslegung die englischen nicht zu durchkreuzen brauchen, sondern mit ihnen parallel laufen können. Wenn man in England die Dinge so sieht, so kann man sich über die Betrachtungen nicht wundern, die im Zusammenhang mit den sizilianischen Ereignissen in der italienischen Presse über die Mittelmeerpolitik angestellt werden. Es wird dabei festgestellt, daß sich die Dinge gegenüber dem 19. Jahrhundert vollkommen geändert hätten, in dem die bewegende Kraft der Zivilisation nach Norden verlagert worden sei. Das neue Italien will es nicht mehr wahr haben, daß das„große Meer der ersten Kultur Europas“ von Fremden beherrscht wird und nur ein Durchgangsweg des britischen Weltreiches ist. Die italienischen Leitartikel sprechen mit Stolz von einer Verjüngung der Mittelmeerwelt unter italienischer Führung. Man wird natürlich in England aufhorchen, wenn in den römischen Kommentaren Italien, das neugeborene Spanien, ein nach Unabhängigkeit strebendes Aegypten und die ganze arabische Welt in einem Atemzug genannt werden, wenn von Mussolini gesagt wird, daß er der Staatschef Italiens, der Begründer des Imperiums, der Helfer des nationalen Spanien, der Freund Aegyptens und der erklärte Beschützer des Islam sei. Aber wenn man diesen Worten nicht mit böser Absicht eine falsche Auslegung geben will, so drücken sie doch nur neue politische Tatsachen und Selbstverständlichkeiten aus, an denen England nichts mehr ändern kann, und von denen man nach der jüngsten Entwicklung wohl auch annehmen darf, daß die britische Politik sie in ihre Rechnung eingesetzt hat, um sie mit den eigenen weltpolitischen Zielsetzungen parallel schalten zu können. Es ist unverkennbar, daß sich eine Solidarität der Mittelmeervölker zu bilden beginnt. Man könnte auch noch auf die Annäherung Italiens an Jugoslawien, an Griechenland und an die Türkei hinweisen. Wenn diese Solidarität eine machtpolitische Wirklichkeit wird, so kann für England nur die Zusammenarbeit mit dem geeinten Mittelmeer in Frage kommen. Das hat als Voraussetzung eine Frontstellung gegen diejenigen Kräfte, die diese Einheit zu stören suchen, die Frontstellung nämlich gegen Moskau und Valencia. 200 Keichsbeatsche in Jtunns Kertern Systematische Willkürakte— Erneute Vorstellungen des deutschen Botschafters in Moskau In den letzten Wochen hat eine neue, offenbar planmäßig durchgeführte Verhaftungswelle eingesetzt, von der eine grobe Zahl große Zahl in der Sowjetunion wohnhafter fremder Staatsangehöriger ersaßt worden ist. Bei den deutschen Reichsangehörigen handelt es sich meist um Spezialisten, Handwerker, Fachleute und dergleichen. Von ihnen wurden durch die SPU in Moskau 14, in Leningrad 9, in Kiew 3, in Nowosibirsk 5, in Tiflis 2, in Harkow 25 verhaftet. Unter den übrigen verhafteten Ausländern befinden sich allein 140 Ungarn. Mit diesen neuen Verhaftungen erhöht sich die Zahl der in der Sowjetunion gesangenen Reichsdeutschen auf rund 209, wobei leider Grund zu der Annahme besteht, daß die Gesamtzahl der verhafteten Reichsdeutschen die bekanntgegebenen Fülle noch weit übertrifft. Was die zahlreichen bereits im Herbst v. J. in Moskau, Leningrad und anderen Orten verhafteten Reichsdeutschen betrifft, so befinden sie sich, abgesehen von 15 Ausgewiesenen, nunmehr schon neun Monate hinter Gefängnismauern, angeblich in„Untersuchungshaft“, ohne daß auch nur in einem einzigen Fall von den Sowjetbehörden die Besuchserlaubnis für ihre Angehörigen oder Vertreter deutscher amtlicher Stellen erteilt worden wäre. Die neuen zahlreichen Verhaftungen in der Sowjetunion lebender Reichsdeutscher, die bezeichnenderweise an den verschiedenen Orten fast gleichzeitig vorgenommen ,wurden, zeigen, daß es sich um eine systematische Aktion handelt. Die große Mehrzahl der Opfer wird rein schematisch in Bausch und Bogen als spionageverdächtig bezeichnet. Angesichts dieser ernsten Sachlage hat die deutsche Botschaft in Moskau von neuem die nachdrücklichsten Vorstellungen bei der Sowjetregierung erhoben, Alte Volschewisten verschwinden Platonische Form der Amtsenthebung Durch Regierungsverordnung wurden in Moskau zum Volkskommissar für die Nahrungsmittelindustrie der großrussischen Bundesrepublik(RSFSR) Badajew und zum Volkskommissar für die Sozialversicherung der RSFSR Frau Schaburowa ernannt. Ueber das Schicksal der bisherigen Inhaber dieses Postens, Sobow und Nagowizin, verlautete amtlich nichts. Wie neuerdings üblich, wird nicht einmal deren Amtsenthebung offiziell mitgeteilt. Das Verschwinden des bisherigen Volkskommissars der Nahrungsmittelindustrie der RSFSR verdient insofern besondere Beachtung, als dieser„alte Bolschewist" und langjähriges Mitglied des Zentralkomitees der bolschewistischen Partei war und seit der Oktoberrevolution führende Posten bekleidet hatte. 3093 sowjetrussische Eisenbahner verhaftet Das auf den sowjetrussischen Eisenbahnen herrschende Chaos hat nach einer Meldung des Daily Herald zur“ Verhaftung von über 3000 Angestellten der Eisenbahnen und zahlreicher führender Mitglieder des Verkehrs=Kommissariats geführt. Bedeutende Verstärkung der roten Armee Durch Heeresbefehl des Kriegskommissars Woroschilow werden zum 1. September in die Rotarmee einberufen der halbe Jahrgang 1915— dessen erste Hälfte bereits im Vorjahre eingezogen wurde— und der volle Jahrgang 1916. Außerdem werden die Angehörigen älterer Jahrgänge zur Dienstleistung ermahnt, für welche die gestellten Fristen abgelaufen sind. Im laufenden Jahr rechnet man mit Aushebung von —800000 Rekruten. Die Grenze bei Irun von den Nationalen geschlossen Ueber die Gründe ist bisher Wie aus Heudaye über Paris gemeldet wird, haben die national=spanischen Pehkrden die Erenze bei Irun gestern morgen geschlossen und bisher noch nicht wieder geöffnet. Ueber die Gründe ist noch nichts bekannt geworden. Volschewistisches Venzinschisf versenkt Der nationale Heeresbericht von gestern besagt: Gestern nachmittag wurde durch eines unserer Kriegsschiffe das bolschewistische Benzinschiff„Campeador“ versenkt, das mit einer Ladung russischen Benzins versuchte, einen sowjetspanischen Hafen der Mittelmeerküste anzulaufen. Die Sierra de Bujalon, die bereits in den vergangenen Tagen vom Feind gesäubert wurde, ist nunmehr gänzlich frei von gegnerischen Truppen. Es wurden über 200 Leichen geborgen und 200 Gewehre, 6 Maschinen= gewehre und eine große Anzahl Munition. Im Abschnitt von Fortuna versuchte der Feind, unsere Linien zu durchbrechen, durch ein geschicktes Manöver wurde er von unseren Truppen in die Flucht geschlagen und versolgt. Er verlor ,83 Tote, 19 Gefangene, 5 Maschinen= gewehre, über 100 Repetiergewehere, 34 Gasmasken und anderes Kriegsmaterial. Englischer Blockadebrecher gekapert Wie aus London berichtet wird, ist ein weiterer englischer Blockadedampfer, die„Caper“, bei dem Versuch, die Sperre bei Santander zu durchbrechen. von nationalspanischen Kriegsschiffen gekapert worden. Die großen Manöver auf Sizilien haben begonnen Rot Landungskorps, Blau Abwehr— Mussolini und der König und Kaiser im Hauptquartier Die großen italienischen Sommermanöver auf Sizilien haben in der vergangenen Nacht begonnen. Sie dauern bis nächsten Dienstag einschließlich. Zwei Tage später finden dann die Paraden des Heeres und der Flotte statt. Am selben Tage wird Mussolini in Palermo eine politische Rede halten. Der König von Italien und Kaiser von Aethiopien sowie der Kronprinz sind bereits im Hauptquartier Castelvetrano nahe der Südküste Siziliens eingetroffen. In den Hauptabschnitten der Manöver wird sich auch Mussolini im Hauptquartier aufhalten. Zahlreiche Minister, Unterstaatssekretäre, Senatoren, Abgeordnete sowie hohe Parteipersönlichkeiten weilen im Manövergelände. Rot wird nach der ersten amtlichen Mitteilung aus dem Hauptquartier heute bei außerordentlich günstigen Verhältnissen an der Südwestküste Siziliens zwischen Trapani, Marsala und Sciacca landen. Das Landungskorps besteht aus zwei Divisionen und einer „gepanzerten Brigade". Zur Angriffspartei gehören außerdem überlegene Flotten= und Luftwaffenkräfte. Die Abwehr übernimmt die blaue Partei in Stärke von drei Divisionen und starken Milizverbänden. Letzttere werden besonders zur Küstenverteidigung eingesetzt. An den Manövern nehmen rund 50000 Mann, 2000 Fahrzeuge und 1000 Kraftwagen, darunter zahlreiche Panzerwagen und Flakbatterien teil. Der Sieg gegen die Weltksalition Mussolini sprach in Syrakus Am dritten Tage der Besichtigungen Mussolinis auf Sizilien kam es gestern abend in Syrakus wieder zu einer begeisterten Kundgebung für den Führer des Faschismus. In seiner Ansprache, die fast bei jedem Satz von stürmischen Kundgebungen unterbrochen wurde, gab der Duce einen Ueberblick über die Geschichte und die Leistungen des Faschismus. In den 15 Jahren seiner Macht habe der Faschismus eine gewaltige Fülle von materieller Arbeit und geistiger Umformung verwirklicht und damit, was das wichtigste an allen seinen Leistungen sei, das Antlitz Italiens und die Seele des italienischen Volkes umgewandelt und er werde es auch weiter umwandeln. Mit Stolz erwähnte der Duce die Massenkundgebungen ganz Italiens am 2. Oktober 1935 bei Beginn des abessinischen Feldzuges und des 5. und 9. Mai 1936, die den blitzartigen Sieg und die Ausrufung des Imperiums brachten. Dieser Sieg sei nicht nur gegen Abessinien, sondern was immer wieder betont werden müsse, gegen die Weltkoalition errungen worden. Im faschistischen Italien, das eine große geschlossene Einheit darstelle, und in dem Sizilien heute Rom besonders am Herzen liege, gebe es weder wirtschaftliche noch politische Vorrechte. Nur der Mut zur Verantwortung und die Pflichterfüllung zählten im fachistischen Staat, in dem alle zu jedem Opfer bereit und entschlossen seien, in jedem Fall den Sieg zu ertrotzen. Großfeuer in Kaire Von einem Niesenbrand ist der ganze Stadtteil Mouski während der letzten. Nacht ersaßt worden. Zu seiner Bekämpfung wurden alle verfügbaren Löschzüge eingesetzt. Der Stadtteil ist einer der ältesten Kairos. Mehrere Museen sind bereits bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Man befürchtet ein Uebergreisen des Brandes auf andere Stadtteile. nichts bekannt geworden Gelbst haras meldet: Es waren Sowjetflugzenge Eine Reihe von Plättern gehen gestern eine von der Havas=Agentur aus Salamanca verbreitete Meldung über die Erklärung von Radio Nationale über die Zugehörigkeit der Flugzeuge wieder, die Ende der vorigen Woche auf verschiedene neutrale Handelsdampfer im westlichen Mittelmeer=Bombenangriffe ausführten. In der Erklärung wird mit allem Nachdruck dargelegt, daß es sich bei diesen Flugzeugen nur um Sowjetflugzeuge handeln könne, u.., weil nachgewiesen sei, daß es sich bei den angreifenden Flugzeugen um solche vom Fokker=Typ handelte. Die Nationalen verfügten überhaupt nicht über solche Flugzeuge. Weiter wird darauf hingewiesen, daß bisher schon bei Angriffen über verschiedenen Städten, so Valladolid und Saragossa, bolschewistische Flugzeuge zur Täuschung das AndreasKreuz trugen. Große Lustmanöver in Südfrankreich Vom 18. bis 25. August finden in Südfrankreich zwischen Vordeaux und Gap Luftmanöver im großen Verband unter Teilnahme des Luftschutzes statt. Der Manöverplan lautet: Ein blauer Staat im Osten und ein roter Staat im Westen haben die Linie St. EtienneMontpellier zur gemeinsamen Grenze. Der blaue Staat sammelt östlich des Rhonetales starke Streitkräfte, um einen Ueberraschungsangriff auf den roten Staat auszuführen, der, von den Vorbereitungen unterrichtet, sich anschickt, dem Angriff sofort mit der Luftwaffe zu begegnen. Die ersten Manövertage werden also zu Luftangriffen der blauen Partei führen, die das rote Luftheer aufzuhalten versuchen wird. Die Bewohner der bedrohten Städte werden sich an den Luftabwehrmaßnahmen durch Verdunkelungen, Hilfeleistungen für Verletzte usw. zu beteiligen haben. Die Reise von Litwinow=Finkelstein Der Zweck des Aufenthaltes des sowjetrussischen Außenkommissars Litwinow in Wien ist noch immer in Dunkel gehüllt. Gerüchtweise verlautet, daß Litwinow zum Zwecke einer ärztlichen Behandlung nach Wien gekommen sei. Weiter heißt es, daß Litwinow in den nächsten Tagen nach Karlsbad weiter reisen soll, wo augenblicklich zahlreiche Politiker der südwesteuropäischen Staaten weilen. Die Ausstellung„Eutartete Kunst“. Der Zustrom zu der Ausstellung„Entartete Kunst“ in München hielt auch in der letzten Woche unvermindert an, sodaß die Gesamtzahl der Besucher schon auf eine halbe Million angestiegen ist. Täglich wiederholt sich dasselbe Schauspiel, daß Hunderte schon in der Frühe vor der Eröffnung der Ausstellung auf Einlaß warten. Den ganzen Tag über herrscht in den Räumen der Ausstellung Hochbetrieb. Besonders zahlreich sind jetzt in der Zeit der Hauptfremdenverkehrssaison die ausländischen Besucher der Ausstellung, von denen man immer wieder Aeußerungen der Anerkennung darüber hören kann, daß Deutschland auf dem Gebiete der Kunst eine großzügige Säuberungsaktion durchgeführt, die allen anderen Ländern als Beispiel dienen könne. Die zahlreichen Auslandsdeutschen, die im Anschluß an das Deutsche Sängerbundesfest nach München kommen, insbesondere aus Oesterreich, äußern sich in Worten höchster Anerkennung darüber, daß ihnen hier Gelegenheit gegeben wurde, einmal die Auswüchse eine vergangenen Pseudo=Kunstepoche in einer systematischen Sammlung zu sehen und zu erkennen, was für ein Verbrechen diese sogenannte Kunst der Verfallszeit war, deren Klecksereien obendrein damals von den Steuergroschen des Volkes für staatliche Kunstinstitute angekauft wurden. * Gewisse ausländische Zeitungen versuchen die hohe Besucherzahl der Ausstellung„Entartete Kunst“ dahin zu mißdeuten, daß die Deutschen nur deshalb die Ausstellung besuchten, weil ihnen hier zum letzten Male Gelegenheit geboten sei, sogenannte moderne Kunst zu sehen. Wenn es natürlich schon ein Unsinn ist, die in dieser Schreckenskammer zur Schau gestellten Pinseleien als Ausdruck„moderner“„Kunst“ zu bezeichnen, so könnten sich die in Frage kommenden vorlauten ausländischen Berichterstatter sehr leicht ein richtiges Urteil darüber bilden, daß die Ausstellung in dem beabsichtigten Sinne abschreckend wirkt, wenn sie sich nur einmal unbeobachtet unter die Ausstellungsbesucher, die allen Schichten angehören, zumal der Eintritt frei ist, mischten und sich deren drastisches und gesundes Urteil notierten. Die Vorsälle in Graz planmäßig vorbereitet Aus den Ergänzungsmeldungen über die Vorfälle in Graz, die sich mit den Erhebungen durch die dortige konsularische Vertretung des Reiches decken, geht hervor, daß der Sturm auf die Läden, in denen das Führerbuch „Mein Kampf“ auslag, eine planmäßig vorbereitete und durchgeführte Aktion gewisser Kreise der Vaterländischen Front war. Nachdem das Buch aufgrund der Verhandlungen offiziell zugelassen ist, stellen diese Uebergriffe lokaler Untergliederungen somit zugleich offensichtlich den Versuch dar, die Durchführung des Abkommens mit Deutschland zu stören. Botschafter von Papen wird persönlich Gelegenheit nehmen, den Vorfall bei der österreichischen Regierung zur Sprache zu bringen unter Wahrung der durch die deutsch=österreichischen Vereinbarungen sich ergebenden Belange. Der Sicherheitsdirektor von Graz hat noch am gleichen Tage sein Bedauern über die Ausschreitungen zum Ausdruck gebracht. Es ist bezeichnend, daß die gesamte österreichische Presse die Vorfälle in Graz, die ihr offenbar ziemlich peinlich sind, bisher verschweigt. Es ist aber weiter besonders bezeichnend, daß ausgerechnet das bekannte jüdische Hetzblatt„Echo“ eine Erklärung der Vaterländischen Front in Graz bringt. In dieser Erklärung des Sekretärs der Landesleitung der Vaterländischen Front in Graz wird die Sache so dargestellt, als ob die Vaterländische Front mit telephonischen Anrufen geradezu bestürmt worden sei, gegen die Auslegung des Hitlerbuches„Mein Kampf“ einzuschreiten. In einer der Buchhandlungen sei es dann zu Streitigkeiten gekommen, die von der Vaterländischen Front, die mit den Vorkommnissen in keinem Zusammenhang stände, bedauert würden. Der Fakir von Ipi macht Frieden Nach Meldungen aus Nord= und Westindien rechnet man damit, daß der schon seit Monaten geführte Gebirgskrieg in Waziristan zwischen aufständischen Eingeborenen und indischen Truppen bald beendet werden kann. DerFakir von Ipi und auch andere Stammeshäuptlinge haben sich, wie verlautet, zu Friedensverhandlungen bereitgefunden, die befriedigend verlaufen sein sollen. Schweres Autobusunglück in Frankreich Drei Tose, 15 Schwerverletzte Unweit von Louvesc bei Grenoble versagte bei einem mit 30 Wallfahrern besetzten Reise=Omnibus auf einer abschüssigen Strecke die Bremse, sodaß der Wagen schließlich in einen tiefen Graben stürzte. Drei Wallfahrer blieben tot, 15 wurden schwer verletzt. Der Generalstabschef des Irak erschossen Politische Hintergründe?— Die Der Generalstabschef des Jrak, General Behin Sidky, und der Chef der Luftflotte Mahmud Ali Jawaud wurden Mittwochabend in Mossul ermordet. Man vermutet, daß der Mord aus politischen Sründen geschehen ist. General Sidky und seine Begleitung befanden sich auf der Reise nach Ankara, um an den türkischen Manövern teilzunehmen. Trotz der Ermordung der beiden Militärs herrscht im Jrak Ruhe. Einzelheiten aus Mossul besagen, daß Behir Sidky mit seiner Begleitung Mittwochabend eine Fliegerstation in Mossul besichtigte. Ein einfacher Soldat, der vor einem Zelt Posten stand, habe plötzlich auf den Generalstabschef angelegt und ihn mit drei Gewehrschüssen niedergestreckt. Der Chef der irakischen LuftStadt Bagdad militärisch gesichert flotte, der den General zu schützen versuchte, wurde von zwei weiteren Schüssen des Attentäters tödlich getroffen. Soldaten der Fliegertruppe, die den Attentäter lynchen wollten, konnten nur mit großer Mühe von der Polizei und von Offizieren des Standortes daran gehindert werden. Die Times bringt eine Meldung aus Jerusalem, wonach der Mörder ein enger Verwandter des Kriegsministers des letzten Kabinetts Jafar Pascha gewesen sein soll. Die Stadt Bagdad wurde militärisch gesichert und sämtliche Straßen mit Militärposten besetzt. Die Garnisonen Mossul, Kirku und Basrah haben der Regierung treue Gefolgschaft zugesichert. Die Ermordung des irakischen Generalstabschefs hat in Bagdad ungeheures Aufsehen erregt, da der Gene Seite 2. Nr. 15 913 General=Anzeiger für Vonn und Uuigegend Vonner Nachrichten 13. August 1937 Die ersten Kampfe in Schunghat Rankau nach erbitterten Kämpfen Wie die japanische Agentur Domei aus Schanghat meldet, hat dort heute morgen an der Grenze der japanischen Konzession heftiges Maschinengewehrseuer und Geschützfeuer eingesetzt. Damit hat der Kampf um Schanghai begonnen. Das Büro der Stadtverwaltung von Groß=Schanghai bestätigt den Ausbruch der Gesechte in drei Straßen im Norden der Stadt, wo nach chinesischer Darstellung japanische Seesoldaten die chinesischen Verteidigungslinien angegriffen haben sollen. Von Seiten der japanischen Landungstruppen wird mitgeteilt, daß Teile der Truppen wegen Eröffnung des Feuers durch Chinesen in den japanischen Distrikt der Niederlassung in Tschapei, den Ort früherer erbitterter Kämpfe zwischen Japanern und Chinesen, eingedrungen seien. Die Kämpfe dauern an. Die erhöhte Spannung in Schanghai veranlaßte die Fluggesellschaften, sämtliche Verkehrsflugzeuge von Schanghai nach Nanking zu überführen. Auch die Lokomotiven und Eisenbahnen wurden aus Schanghai zurückgezogen, so daß der Eisenbahnverkehr nach Nanking und Hangtschau eingestellt ist. Englische Truppenverschiebungen nach Schanghai Wie in Schanghai verlautet, erwägen die Engländer die Heranziehung von Truppenverstärkungen. Truppen von den Japanern eingenommen in Hongkong sollen bereitgestellt sein, um bei etwaigen kriegerischen Verwicklungen zwischen China und Japan im Raum von Schanghai und bei einer Bedrohung der internationalen Niederlassung nach Schanghai in Marsch gesetzt zu werden. Nankau von den Japanern genommen Wie das japanische Hauptquartier heute früh aus Tientsin berichtet, wurde die von den Chinesen erbittert verteidigte Stadt Nankau, wie die Paß=Straße in Richtung Kalgan=Paß nach mehreren Stunden andauernden Kämpfen von japanischen Truppen unter großem Einsatz von Insanterie, Artillerie und Tankeinheiten genommen. Damit hat die erste große Kampfhandlung des nordchinesischen Feldzuges stattgesunden. Hervorgehoben wird in der Meldung des japanischen Hauptquartiers der zähe Widerstand der Chinesen, die unter Schutz von Artillerie auf den nordwestlich gelegenen Höhen hinter der Stadt weiteren Widerstand leisteten. Das Ziel der japanischen Angriffe ist Kalgan und die Suiyuan=Bahn. Der Kampf richtet sich gegen die bisher noch intakte 29. ProvinzialArmee; die Zentraltruppen haben angeblich noch nicht in den Kampf eingegriffen. Banziger Feirrstande au, der Staltgartet Fahrenagung Eine Ansprache von Gauleiter Forster— Die widersinnige Zerreißung des deutschen Ostens Zu einer erhebenden Kundgebung für die auf Vorposten des Deutschtums im Osten stehende urdeutsche Stadt Danzig gestaltete sich die Danzig=Feierstunde, die gestern abend im Rahmen der Jubiläumstagung des Deutschen Auslandsinstituts in dem vollbesetzten Festsaal der Liederhalle stattfand. Nach einem Einmarsch der Fahnen hielt der Leiter des Deutschen Auslandsinstituts Prof. Dr. Csaki eine auf die Bedeutung der Stunde hinweisende Begrüßungsansprache. Darauf stellte der Danziger Gauleiter Forster, von stürmischem Jubel begrüßt, in seiner groß angelegten Rede, die immer wieder durch Beifallsbezeugungen unterbrochen wurde, das Problem Danzig in kultur= und staatspolitischer und wirtschaftlicher Hinsicht in den Mittelpunkt seiner Darlegungen. Er schilderte, wie im Laufe der Geschichte immer wieder fremdes Volkstum die Hand nach deutschem Land ausgestreckt hätte und rechnete scharf mit dem Versailler Diktat ab, das den deutschen Osten in einer geradezu widerfinnigen Weise nach jeder Richtung hin zerrissen habe. Mit Nachdruck betonte Forster, daß Danzig, obwohl es vom Reiche abgetrennt worden sei, urdeutsch, wie es war, auch urdeutsch geblieben sei. Hierauf wandte er sich innerpolitischen Fragen Danzigs zu und erläuterte, wie aus der kerdeutschen Stadt ein sogen. Freistaat mit eigenen Grenzen, eigener Regierung und eigener Verfassung, aber ohne jede eigene Wehr, ohne eigene Verkehrsmittel, ohne eigene Finanzhoheit und dergleichen gestaltet worden ist. So sei einmal Danzig geschaffen worden, um einen ewigen Zankapfel zwischen Deutschland und Polen zu bilden. Mit großem Nachdruck wies der Redner darauf hin, daß es erst dem Nationalsozialismus vorbehalten war, die Atmosphäre zwischen beiden Staaten zu bessern. Ohne Adolf Hitler und den Nationalsozialismus wären Gebiete wie das Saargebiet und Danzig auf ewige Zeiten für das Deutschtum verloren gewesen. (Stürmischer Beifall.) Zum Schluß zeigte der Gauleiter in großen Zügen die verschiedenen Ursachen auf, die zur Notlage Danzigs auf wirtschaftlichem Gebiete geführt haben. Mit der Aufforderung an jeden deutschen Volksgenossen, die schöne deutsche Stadt Danzig und den deutschen Osten zu besuchen, beendete Gauleiter Forster die Feierstunde. „Deutschtum im Osten— Vollwerk Europas“ Die Ausstellung„Deutschtum im Osten— Bollwerk Europas“, die im Gebäude am Interimstheaterplatz aufgebaut worden ist, wurde gestern eröffnet. Gauleiter Forster sprach den Dank aller Danziger Volksgenossen dafür aus, daß Danzig in den Mittelpunkt der Ausstellung gestellt wurde. Danzig könne seinen schweren Kampf überhaupt nur bestehen in dem Bewußtsein, daß ganz Deutschland hinter ihm stehe. Gerade die Ausstellung„Deutschtum im Osten— Bollwerk Europas“ zeigte den Deutschen in Danzig, daß man sie im Reiche nicht vergesse. Vorträge in den Arbeitsgemeinschaften Auf der Jahrestagung des Deutschen Auslandsinstituts wurden gestern auch Vorträge in der Arbeitsgemeinschaft auslandsdeutscher Zeitschriften fortgesetzt. Dr. Herbert Lehmann hielt einen Lichtbildervortrag über die typographische Gestaltung der deutschen Zeitschriften. Von der Auslandsorganisation der NSDAP. sprach Hauptstellenleiter Horn=Berlin über die auslandsdeutsche Parteipresse. Im Anschluß an die Sitzung fanden Führungen durch das Ehrenmal der deutschen Leistung im Auslande statt. ral seit dem Staatsstreich Ende vorigen Jahres der eigentliche Hern des Iraks war. In einer Regienungs=Erklärung zu dem Attentat wird das tiefste Bedauern über den Tod des Generals ausgedrückt und die sofortige Untersuchung den Hintergründe des Mordes angekündigt. Man nimmt an, daß der Soldat, der den General erschoß, im Auftrag einen politischen Gruppe gehandelt hat. General Behir Sidky war 57 Jahre alt und stammte aus einem alten kurdischen Adelsgeschlecht. Er kämpfte im Weltkrieg in der türkischen Armee und spielte bei der Verteidigung der Dardanellen trotz seiner damaligen Jugend eine bedeutende Rolle. Er hatte großtürkische Neigungen und wan kein Freund Englands. Seine Witwe ist eine Deutsche, die er anfangs des Jahres geheiratet hatte. Die Leichen der ermordeten Offiziere wurden in der Nacht zum Donnerstag von Mossul mit einem Sonderzug nach Bagdad übergeführt, wo gestern das Staatsbegräbnis unten Beteiligung des gesamten diplomatischen Korps und der Regierung stattfand. Offiziere in Bagdad verhaftet Gestern nachmittag wurden einige Offiziere der Garnison Bagdad verhaftet, da man sie mit den Ermordung des Generals Sidky und des Cheso der Lustwasse, Mahmud Ali Jawand, in Zusammenhang bringt. Die Telephonverbindung und der Eisenbahnverkehn mit Mossul waren zeitweise unterbrochen. Nun hat Frankreich Kohlenmangel Folgen des Volksfrontexperiments— 50 Prozent Preissteigerung Der Jour beschäftigt sich mit der Frage, wie weit die Kohlenversorgung Frankreichs im kommenden Winter gesichert sei. Nach der Einführung der 38= bis 40stündigen Arbeitswoche in den Kohlenbergwerken habe der Bergwerksverband die Regierung wissen lassen, daß er den Bedürfnissen des Landes nicht entsprechen könne. Die Kohlenerzeugung in Frankreich befinde sich im Rückgang. Die Durchschnittsleistung habe je Tag und Arbeiter im Vergleich zum Vorjahr um 90 kg abgenommen, im Departement Pas-de=Palais sogar um durchschnittlich 150 kg. Die Folge sei eine außerordentliche Steigerung der Kohleneinfuhr. Allein auf diesem Posten habe die französische Handelsbilanz einen Fehlbetrag von einer Milliarde Franken zu verzeichnen. Die französischen Kohlenbergwerke hätten versucht, die Lage durch Mehreinstellungen zu verbessern. Die Arbeiterzahl sei in der Zeit von Mai 1936 bis Mai 1937 um fast 14000 auf 236 600 erhöht worden; trotzdem habe die Erzeugung abgenommen, während sie in England, Belgien, Deutschland und Polen gestiegen sei. Diese Abnahme wirke sich im Zusammenhang mit der Abwertung des Franken natürlich auch auf den Kohlenpreis ungünstig aus. Gegenüber 1936 seien die Kohlenpreise um 40 bis 55 Prozent gestiegen. Letztenendes sei also der Verbraucher dazu verurteilt, den Fehlbetrag zu decken. Streik um eine Herabsetzung der Löhne In Jordanow bei Krakau brach ein ganz ungewöhnlicher Streik aus. Die Arbeiter der dortigen Ziegelbrennerei forderten nämlich, daß man ihren Lohn um 40 Prozent herabsetze. Am 1. April wurde den Arbeitern des Betriebes eine 40prozentige Lohnerhöhung zugebilligt. Gleichzeitig wurden auch die Ziegelpreise erhöht. Infolge der Preiserhöhung verlor die Ziegelbrennerei ihre Kundschaft und hat nun beschlossen, die Fabrik zu schließen. Die Arbeiter haben einen Sitzstreik organisiert und fordern, daß man ihren Lohn um 40 Prozent herabsetzt unter der Bedingung, daß die Ziegelbrennerei ihren Betrieb nicht einstelle. Engkisch=isländischer Zwischenfall Die isländische Regierung hat an die Schiffseigentümer des englischen Fischdampfers Visenda in Grimsby die Aufforderung gesandt, dem Schiff durch Funkspruch zu befehlen, sich in den nächstgelegenen isländischen Hafen zurückzubegeben. Wie aus der Mitteilung der isländischen Regierung hervorgeht, wurde die Visenda an der isländischen Westküste von dem isländischen Patrouillenboot Gautur aufgebracht und ein Offizier an Bord des englischen Schiffes gesandt. Die Visenda folgte aber nicht den Weisungen des Gautur, sondern entfernte sich. 50 000 Betriebe stehen im Leistungskampf Der Beauftragte für die gesamte Durchführung des Leistugskampfes der deutschen Betriebe teilt mit, daß bisher in 20 Gauen über 50000 Betriebe im Leistungskampf stehen. Die Betriebe setzen sich aus allen Berufen, kleinen und großen, zusammen. Groß=, Mittelund Kleinbetriebe sind vertreten. Die Zahl 50000 wird sich, wenn die Meldungen der noch ausstehenden Gaue einlaufen, um ein Bedeutendes erhöhen. Durch den Leistungskampf der deutschen Betriebe wird der soziale Fortschritt im freiwilligen Wettkampf in schnellem Tempo vorwärtsgetrieben werden entsprechend dem Willen des Führers, daß die gesamte deutsche Wirtschaft ein einziger nationalsozialistischer Musterbetrieb werde. Erfolgreicher Einspruch im Prozeß Kensau Am Mittwoch wurden acht Angeklagte aus dem Prozeß Kensau, in dem von 22 deutschen Jungen wegen angeblicher Geheimbündelei der größte Teil zu hohen Gefängnis= und Zuchthausstrafen verurteilt worden war, wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Haftentlassung erfolgte auf Grund einer Beschwerde an die Apellationsinstanz in Posen. Wegen der Freilassung der noch in Haft verbliebenen neun Angeklagten sind von zuständiger Stelle erneut Schritte bei den Gerichtsbehörden eingeleitet worden. Die Gesetzgebende Versammlung hat Frederico Paez zum vorläufigen Präsidenten der Republik Ecuador gewählt. Vergendete Millionen Nach mehrmonatiger Dauer wurde der Streik der Bergarbeiter in Nordfrankreich beigelegt. 3000 Arbeitgeber mußten während der Dauer des Streiks ihre Betriebe fost vollkommen stillegen und mehr als 35 000 Arbeiter waren beschäftigungslos. Der Schaden, den beide Teile erlitten haben, geht in viele Millionen. Neues in Kürze Für den vor kurzem zurückgetretenen Oberbundesrichter van Devanter hat Präsident Noosevelt den Senator Hugo Black aus Alabama zum Mitglied des Obersten Bundesgerichtshofes ernannt. Nach zweitägigen Verhandlungen konnte der Ausstand der Pariser Kraftdroschkenführer, der allerdings nur teilweise durchgeführt wurde, beigelegt werden. Der polnische Ministerpräsident Graf Skladkowski hat sich gestern zu einem mehrtägigen Aufenthalt nach Frankreich begeben. Von amtlicher polnischer Seite wird darauf hingewiesen, daß die Reise der Regelung familiärer Angelegenheiten dient. Amtlicher Vonner Marktbericht vom 13. August Gezahlt wurden im Großhandel(in RM. für 50 Kilo und für rhein. Ware, wenn nichts anderes vermerkt). Wirsing—5,5, Weißkohl 5, Rotkohl 7, Blumenkohl Stück 22—28, ausländ. Stück 28, Knoblauch 20—30, Rauhbohnen 10, Stangenbohnen 12—15,7, Strauchbohnen—7, Wachsbohnen 12, Erbsen in Schoten 17, Kohlrabi das Stück—5, Möhren ½ kg—7, Rettich, schwarz u. weiß, das Stück—10, Meerrettich das Stück 20—30, Gurken das Stück 15—25, ausländ. das Stück 15—22, Einmachgurken 100 Stück 60—75, Salzgurken 80, Suppengrün Gebund 30—60, Spinat 13—18, Breitlauch das Stück—8, Kopfsalat das Stück —4,5, Endivien das Stück—10, Einmachzwiedeln 7,50, Tomaten 13,5, ausländ.—12, Aepfel 11—20, ausländ. 20—28, Birnen 18—20, ausländ. 23—30, Apfelsinen 20—35, Brombeeren 30, Zitronen Stück 4 bis 7, Mirabellen 12—28, Melonen Stück—2, Preiselbeeren ausländ. 25—28, Pirsiche 25—36, ausländ. 19 bis 23, Pflaumen gelbe 15, ausländ. Eierpflaumen 35 bis 40, Pflaumen, blaue 13—15, Reineklauden 22—28, Holl. Trauben 50—65, ausländ. weiße Trauben 25 bis 30, Käse: Holländer 95—125, Schweizer 105—125, Edamer 65—95. Betriebsfahrt zur Mosel und Uhr Die Bonner Dreiring=Werke unternahmen dieser Tage in 5 großen Wagen der Bonner Verkehrs=Gesellschaft einen Betriebs=Ausflug, der über den NürburgRing und Daun zum Weinfelder Maar führte, wo im Freien die erste Rast gemacht wurde. Weiter gings nach Kochem an der Mosel. Nach dem Mittagessen führte der Weg zum Laacher See, und als die Sonne schon tief stand, war das Ziel an der Uhr erreicht, das schöne Dernau, wo man bei einem Abendessen einem würzigen Tropfen, Musik und flottem Tanz einen prächtigen Abend verlebte. Erst nach Mitternacht gings wieder nach Bonn zurück. Unser Augenmerk in der Familie richtet sich auf „Mutter und Kind". Adolf Hitler. S 3e. Loncaris Albescht Hauptschriftletter: tender Haupisch für Lei in Urlaub), 1 B. Toni Weinand, für den Oristell: Heinz Dohm, für den Umgegendteil: I. V. Edmund Eis, für den Wirtschaftsteil: 4. V. Hermann Dierksmeter, für den kulturellen und Unterhaltungstell. sowie für die Bilderseite: Wili Dünwald. für die übrigen Bilder die jeweiligen Abteilungsleiter, für den Sports= und vermischten Teil: Hermann Dierksmeier, für den Anzeigentell: Albert Dudberke. alle in Bonn. Durchschn.=Aufl. VI1/37 über 19 000. Unverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Sprechstunden der Schriftleitung 9½—10½ und 17—18 Uhr. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten. Hermann Neusser, Kom.=Ges. Bonn. Sammelruf 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheatonto Köln 18672. Bankkonto: Girokonto Reichsbankstelle Bonn, Deutsche Bank und Disconio=Gesellschaft Bonn. Bezugspreis für den General=Anzeiger monatlich.— K. für Vie Jnnd: Versandkosten. Postbezugspreiz aus bschlf. 81131691—— trierte ließlich Anzeigengrundpreis(Grosspalte 46 um) mm 19 3 Texlanzetgen, 78 mm breit, mm.— 14. Alle einspaltigen Anzeigen bis Büäher Wa de mm 153, Anzeigen tyr die Schiffabrt# Juger Gastböse. Fremdenheime und Gasistätten mm 15 Amtliche unzeigen mm 15 J. Vereins=Anzeigen, die nicht Wirtschaftswerbung dienen, mmn 10 J. Famillen=Anzeigen R1. der und Nachrufe mm 10.. Stellengesuche mm 65. Wortanzeigen, einspaltig in der Grundschrift nur in einheitlicher Breite von 46 mm, von Privatpersonen aufgegeben, bis 50 mm Höhe, jedes Wort in der Grundschrift.5, Zittern= und Auskunfts=Gedühr 39.,##ctane: Malstaffel I und Mengenstaffel„B. Gältig in vir unzeigenpreisliste 5. Erjünungso Bonn=Rbein. Lor: Europdische Fürstenhöfe König Leopold II. von Belgien — dumals: Cep. Soeieföts-Verlag Frankfurt a. M. (25 Auf der Gegenseite kämpfen Escobedo und Porfirio Diaz (der nachher einer der tüchtigsten Präsidenten Mexikos wird und erst 1915, im Alter von 85 Jahren, vertrieben aus seiner Heimat, in Paris stirbt). Der Mann, der bei den Republikanern alles vom Hintergrunde aus lenkt, ist Benito Juarez. Margez übernimmt die Hauptstadt, Miramon zieht gen Norden gegen die Republikaner. Am 3. Februar meldet er einen großen Sieg. Maximilian jubelt auf. Zwei Tage später aber kommt eine andere Kunde: Miramons Abteilung erlitt eine vernichtende Niederlage, wurde völlig aufgerieben, der General selbst entkam mit knapper Not der Gefangennahme. 109 gefangene ausländische Offiziere hat Juarez erschießen lassen! Der Marsch ins Verderben Nach heimlichen Vorbereitungen verläßt Kaiser Maximilian am Morgen des 13. Februar Mexiko. 1600 Mann begleiten ihn, ihr Kommandant ist der blonde Lopez. Die Abreise hätte schon früher erfolgen sollen; aber man hatte nicht genügend Geld. Schließlich ist es gelungen. 50 000 Pesos zusammenzukriegen. Das Reiseziel ist die die Stadt Queretaro(sprich: Keretaro), vier Tagemärsche nördlich der Hauptstadt gelegen. Dort hat Miramon die Armee zusammengezogen. Unterwegs sieht man allenthalben tote kaiserliche Soldaten, aufgehängte Offiziere, und immerfort wird die Marschkolonne Maximilians aus Hinterhalten beschossen, gibt es Scharmützel mit republikanischen Banden. Der Kaiser ist seinen Soldaten ein leuchtendes Vorbild, jedesmal galoppiert er in das dichteste Kampfgewühl, läßt sich Kugeln um die Ohren pfeifen, drischt auf die Gegner ein. Am 17. Februar verkündet er durch ein Manifest, daß er das Oberkommando der Armee übernommen habe, zwei Tage später zieht er, aufrichtig bejubelt von Soldaten und Zivilisten in Queretaro ein. Die Stadt(mit etwa 40 000 Einwohnern) ist unbefestigt, von Hügeln umgeben, die an einer Stelle von einem Fluß durchbrochen werden. Maximilian hat hier eine Armee von 9000 Mann zur Verfügung.„Sie ist erst sechs Wochen alt und muß ausgebildet werden,“ sagt er selbst. Er veranstaltet Uebungen, hült. Paraden. ab, Instruiert. seine Offiziere.. Nach dem Dienst vertauscht er den blauen Uniformrock mit der mexikanischen Nationaltracht, geht in der Stadt spazieren, unterhält sich mit Bürgern, bietet ihnen von seinen Zigarren an. An Professor Bilimek schreibt er; „..: habe ich hier eine Gattung Wanzen entdeckt (cimex domesticus Queretari), welche die zweifache Anzahl Stich= und Saugwerkzeuge zu haben scheint. Hätte ich Fläschchen mitnehmen können, so würde ich trotz der Kriegsereignisse einige Exemplare dieser merkwürdigen Tiere für Sie aufbewahren“. Am Nachmittag des 5. März wird der Anmarsch des Feindes gemeldet. Am nächsten Tage schon steht er— 30000 Mann stark— in der Ebene vor der Stadt. Maximilian verlegt sein Hauptquartier auf den „Glockenhügel", läßt Geschütze heraufbringen, entwirft Verteidigungspläne, beobachtet den Feind, verhört Ueberläufer, die berichten, daß es bei den Republikanern schlecht aussehe mit der Verpflegung, der Löhnung, der Stimmung. Aber sonst geschieht im kaiserlichen Lager nichts. Kein Wunder, daß man am Morgen des 12. März plötzlich alle Hügel vom Feinde besetzt sieht. Maximilian verlegt sein Hauptquartier in das auf einem Hügel gelegene Kloster Santa Cruz. Am nächsten Tage schon dringt der Feind ein; aber es gelingt, ihn wieder herauszuschlagen. Der Ring um Queretaro jedoch ist geschlossen, die Belagerung Maximilians und seiner 9000 Mann beginnt. Es gelingt gerade noch, General Marquez mit 1100 Reitern herauszubringen; er soll aus der Hauptstadt Hilfe holen. Der Kaiser hat in Queretaro kein Geld, keine Munition, keine Nahrungsmittel. Seine entkräfteten Soldaten werden zermürbt durch andauernde Gefechte und Beschießungen, viele dersertieren, der Kampfwert der Truppe sinkt. Am 27. April entschließt sich Maximilian zu einem Durchbruchsversuch. Miramon, Mejia und Prinz Salm greifen den Feind mit jähem Ungestüm an. Der Kaiser ist im dichtesten Kugelregen, sprengt mit gezogenem Säbel vor die Front der Kavallerie. Aber sie wagt sich nicht in das feindliche Feuer. Der verheißungsvoll begonnene Tag endet für den Kaiser mit einer Niederlage. Man hat in Queretaro nur noch eine Hoffnung: Ersatz durch Marquez. Aber auch sie erfüllt sich nicht. Marquez bleibt in der Hauptstadt, gebärdet sich wie der Kaiser, verleiht Orden, veranstaltet Paraden, versichert immer wieder, in Queretaso stehe es ausgezeichnet. Endlich marschiert er ab. Nach drei Tagen erfährt man: er hat einen großen, entscheidenden Sieg über Porfirio Diaz errungen... 24 Stunden später jedoch zieht, schleicht Marquez wieder in die Hauptstadt ein; mit zwölf Reitern, das ist alles, was ihm Porfirio Diaz in der Schlacht gelassen hat. Gefangen 70 Tage währt nun die Belagerung von Queretaro, kaum gibt es noch ein Stück Brot in der Stadt, die paar tausend Soldaten können sich kaum noch auf den Beinen halten, der Kaiser selbst ist von der Dysenterie befallen; da sieht er ein: er kann sich nicht mehr in Queretaro halten. Im Kriegsrat wird beschlossen, der Kaiser soll sich in der nächsten Nacht nach der Sierra (dem Waldgebirg im Nordosten) durchschlagen, um dann dort den Landsturm aufzurufen— oder um einen Hafen zu erreichen. Prinz Salm und Oberst Lopez sollen mit den zuverlässigsten Soldaten zuerst durchbrechen und dem Kaiser den Weg freimachen. Lopez setzt eine Verschiebung des Unternehmens um 24 Stunden durch. Der Kaiser hat in dieser Nacht noch ein langes, vertrauliches Gespräch mit ihm.„Sie haben mir immer besonders nahegestanden, Oberst Lopez“, sagt Maximilian, des Offiziers Hand fassend,„Sie haben die Kaiserine und mich vor drei Jahren vom Ankunftshafen nach der Hauptstadt geleitet, Sie haben dann als Kommandant des Leibregiments unser Leben geschützt, Sie sind mir schließlich auch hierher nach Queretaro gefolgt. Nun habe ich eine Bitte an Sie, Oberst Lopez: Wenn ich morgen beim Durchbruchsversuch verwundet werden sollte, dann bewahren Sie mich durch eine gutgezielte Kugel vor der Gefangenschaft. Versprechen Sie mir das, Lopez!“ Lopez ist sehr verlegen, er zieht seine Hand aus der des Kaisers, wendet den Kopf.„Aber Sie werden nicht verwundet, Majestät!“ sagt er schließlich mit seiner leisen, farblosen Stimme.„Alles wird gut abgehen!“ Er zwingt sich zu einem Lachen. Marimilian beharrt auf seiner Forderung.„Ich verlange, Oberst Lopez, daß Sie mich erschießen, wenn ich Gefahr laufe, gefangen zu werden. Geben Sie mir Ihre Hand darauf!" Lopez beißt sich auf die Lippen— gibt sich einen Ruck, drückt des Kaisers Hand. Maximilian nimmt einen Orden aus seiner Tasche und heftet ihn dem Oberst auf die Brust:„Die Tapferkeitsmedaille demjenigen Offizier, auf den ich mich nun am meisten verlasse!“ Eine Stunde später steht derselbe Oberst Lopez im feindlichen Lager vor dem General Escobedo. Sie kennen sich; es ist nicht das erstemal, daß sie übet die Lage des in Queretaro eingeschlossenen Kaisers sprechen. „Queretaro ist verloren,“ sagte Escobedo,„ich weiß es nicht nur von Ihnen, sondern von vielen Ueberläufern und Vertrauensleuten. Ich werde die Stadt nehmen, auf jeden Fall! Ob ich dann meine Gefangenen, die Offiziere, den Erzherzog Maximilian, auch Sie, Oberst Lopez, über die Klinge springen lasse oder nicht— das hängt von Ihnen ab Oberst Lopez!“ „Sie geben also Generalpardon, General? Jedem? Auch Maximilian?“ fragt Lopez hastig. „Jedem der sich ohne Gegenwehr ergibt,“ versichert Escobedo feierlich. Dann faßt er den blonden Oberst wieder mit rauher Stimme an:„Entschließen Sie sich endlich, Lopez! Sind Sie bereit, uns den Weg in die Cruz zu öffnen oder nicht?“ Des Obersten blaue Augen flackern, irren hin und her in dem kleinen Zelt, suchen einen Halt.„Ja!“ entschließt sich Lopez endlich; und mit heiserer Stimme setzt er hinzu:„Dadurch wird unnützes Blutvergießen vermieden...“ Kurz nach Mitternacht ist Lopez wieder in der Cruz, deren militärische Sicherung ihm vom Kaiser anvertraut ist, läßt die Posten verringern, schafft dem Feinde freie Bahn. Kurz vor 3 Uhr führt der Verräter das erste Detachement Escobedos in die Cruz, im Handumdrehen ist sie besetzt, sind alle Anhänger des Kaisers gefangen, ohne daß ein Schuß gefallen ist. Eine Stunde später ist ganz Queretaro in der Gewalt der Republikaner. Der Verrat ist völlig geglückt. Kaiser Maximilian hatte sich— in seinem Zimmer in der Cruz um 1 Uhr zu Bett gelegt. Um halb drei ließ er Dr. Basch rufen, weil er von einer heftigen Kolik geplagt wurde. Der Arzt blieb fast eine Stunde bei ihm. Kurz nachdem er den Kaiser— der wieder schlafen wollte— verlassen hatte, wurde die Tür aufgerissen, und eine Stimme rief hinein:„Weckt den Kaiser! Wir sind überfallen!“ 13. August 1937 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichter. Nr. 15913. Seite 3 Nächtliches Erwachen eines Kindes rettet Familie Dem Ilammentad knapp entgangen In Bingen wurde in der Nacht zum Donnerstag das Anwesen des Landwirtes Adam Merz in verhältnismäßig kurzer Zeit ein Raub der Flammen. Nur die Umfassungsmauern blieben stehen. Vernichtet wurden landwirtschaftliche Geräte und außerdem noch Stroh. Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr erfolgte um 1 Uhr. Wenige Minuten später waren die Wehrmänner auch schon zur Stelle und nahmen tatkräftig die Brandbekämpfung auf, wobei man mit vier Schlauchleitungen dem verheerenden Element zu Leibe rückte. Der Funkenflug war außerordentlich stark, aber zum Glück herrschte fast völlige Windstille. Uebrigens hat das 17 Monate alte Kind der Familie Haas dazu verholfen, daß nicht weit größeres Unglück geschah. Das Kind war nämlich sehr unruhig, erwachte und schrie. Als die Mutter nach ihm sah, bemerkte sie ein Knistern und aus dem Fenster schauend, gewahrte sie auch schon ein glutrotes Aufleuchten des Nachbarhauses. Schnell weckte sie die zu ebener Erde wohnende Familie Merz, und mit ihrem Kind auf dem Arm eilte die nur notdürftig bekleidete Frau auf die Straße und rief um Hilfe. Die Freiwillige Feuerwehr Bingen traf kurze Zeit später mit der Motorspritze ein. Merz war versichert. Ein neuer Einstieg in die gefährliche Eiger=Nordwestwand Die Seilschaft in Lebensgefahr? Die Nationalzeitung Basel meldet, daß am Mittwoch eine neue Seilschaft von zwei Personen— man nimmt an, daß es sich um Deutsche handelt— in die Eiger=Nordwestwand eingestiegen ist. Der Einstieg erfolgte vermutlich in der Nacht zum Mittwoch gegen Mitternacht. Am Mittwoch wurden die beiden Bergsteiger vor der ersten schwierigen Passage, die mitten in die Wand führt, beobachtet. Infolge Nebels und Wolkenbildung bot sich erst gestern abend wieder Gelegenheit, einen Einblick in die Wand zu erhalten. Es ergab sich, daß die beiden Bergsteiger weitergestiegen waren. Sie erreichten eine Höhe, die ungefähr der entspricht, die im vergangenen Jahr die tödlich verunglückte Seilschaft erreicht hat. Gestern ging ein heftiges Gewitter nieder, sodaß befürchtet werden muß, daß die mutigen Bergsteiger in unmittelbarer Lebensgefahr schweben. Leichtsinniger Vergsteiger An den Seewänden im Oytal ereignete sich ein schweres Bergunglück. Zwei junge Leute aus Wangen bei Göppingen wollten auf dem kürzesten Weg vom Nebelhorn ins Oytal gelangen. Mehrere Warnungen, nicht vom Wege abzuweichen, schlugen sie in den Wind und stiegen vom Weg ab. Als die beiden merkten, daß sie in unwegsames Gelände gekommen waren trennten sie sich, und jeder suchte einen Abstieg ins Tal. Der eine von ihnen kam durch, der andere, der 18jährige Mechaniker Robert Höfle, stürzte ab und blieb zerschmettert liegen. Ein kallenisches Spilaischin ausgebrankt und gefanten Ein ungewöhnliches Schauspiel im Hafen von Neapel Das vor einigen Tagen aus Ostafrika zurückgekehrte große italienische Spitalschiff Helouan(7176 Tonnen) fiel im Hafen von Neapel einem Brande zum Opfer. Die ersten Flammen wurden von einem Matrosen des Wachtdienstes im Arzneilager bemerkt. Der Brand dehnte sich rasch auf andere Abteilungen des Schiffes aus. Da der Kommandant einsah, daß der Brand mit den Löscheinrichtungen des Schiffes, die sofort eingesetzt worden „waren, nicht zu bewältigen war, ließ er die Offiziere und die 130 Mann der Besatzung sofort an Land gehen. Gleichzeitig wurden die Feuerwehren der Stadt und des Hafens benachrichtigt und aufgeboten. Nur der Kapitän blieb mit den Schiffsmaschinisten auf dem brennenden Dampfer zurück. Die Helouan mußte schließlich aus dem Hafen geschleppt werden, um ein Uebergreifen des Brandes auf andere Schiffe und Boote zu verhindern. Der in Neapel eingetroffene Ueberseedampfer Conte di Savoya mußte lange Zeit vor der Hafeneinfahrt warten, um sich durch die brennende Helouan nicht zu gefährden. Die Passagiere des Ueberseedampfers verfolgten stundenlang das schaurige Schauspiel des Schiffsbrandes. Ein Deck nach dem andern stürzte ein und ebenso brach das gesamte Takelwerk zusammen. Das Schiff legte sich schließlich auf die Seite und versank. Das Spitalschiff Helouan war im Jahre 1912 vom Stapel gelaufen und dem Passagierverkehr auf der Luxuslinie nach Aegypten zugeteilt worden. Beim Ausbruch des abessinischen Krieges wurde es vom Lloyd Triestino an den Staat abgetreten, der den Dampfer mit einem Kostenaufwand von acht Millionen Lire als Spitalschiff für den Verwundetentransport einrichtete. Er konnte 600 Passagiere aufnehmen und hatte zwölf Millionen Lire Baukosten verursacht. Westdeutsche Kurzmeldungen 140 000 Volksgenossen erlebten ihren Urlaub mit Roß Bis jetzt fuhren aus dem Gau Köln=Aachen rund 140 000 Volksgenossen mit„Kraft durch Freude“ hinaus, um die Schönheiten des deutschen Vaterlandes kennen zu lernen. So konnten in diesem Jahre die Urlauber in die bayrische Gebirgswelt, ins Allgäu, in den Schwarz= wald, in den Harz, in die Lüneburger Heide, an die Oftund Nordsee, nach Thüringen und in die Norwegischen Fjorde geschickt werden, wo sie Freude und Erholung von des Tages Last und Mühen fanden. Ein Auto in deo Mitte durchgebrochen Unweit Freudenburg raste ein Personenauto gegen einen Baum. Es brach in der Mitte durch, so daß auf der einen Seite des Baumes der Kühler mit dem Fühversitz lag und auf der anderen Seite der hintere Teil des Wagens. Die beiden verletzten Insassen wurden von anderen Autofahrern aufgenommen und in ein Krankenhaus gebracht. Waldbrand vernichtet zehn Morgen Fichten In einem Fichtenbestand in der Nähe von Siegen entstand ein Waldbrand. Obwohl der Arbeitsdienst eingesetzt wurde und die Bewohner des Ortes schnell zugriffen, war das Feuer nur schwer einzudämmen. Es wurde ein Bestand von etwa zehn Morgen Fichten vernichtet. Radevormwald muß Wasser sparen Die umfangreichen Erweiterungsarbeiten an der Bevertalsperre, die bekanntlich auf die siebenfache bisherige Größe gebracht wird, haben für Radevormwald eine unvorhergesehene Folge gehabt. Bei den großen Sprengungen erfolgte eine Verlagerung der Wasserader den Trinkwassergewinnungsanlage der Stadt Radevormwald. Die Wasserzufuhr stockte. Aus diesem Grund ist für die Stadt und die an ihre Anlage angeschlossenen Wasserbezieher größte Sparsamkeit angeordnet worden. Das Besprengen von Straßen und Gärten mußte untersagt werden. Verhängnksvolle Spatzenjagd Ein auf Urlaub befindlicher junger Mann vergnügte sich in einer Sandgrube bei Duisburg mit der Jagd auf Spatzen. Als er mit seiner Flobertbüchse über den Rand der Grube hinwegschoß, traf ev einen elfjährigen Schüler mitten in die Brust. Der Junge brach sofort zusammen. Der Arzt stellte einen lebensgefährlichen Lungensteckschuß fest. Woher stammt der Name„Deutsches Eck?“ Die Landspitze am Zusammenfluß von Rhein und Mosel in Koblenz führt seit mehr als 700 Jahren die Bezeichnung„Deutsches Eck“. Im Jahre 1018 schenkte Kaisen Heinrich II. die bisher reichsunmittelbare Stadt Koblenz den Erzbeschöfen von Trier, unter deren Herrschaft sie dann fast achthundert Jahre lang verblieb. Die Trierer Herren riefen zu Beginn des 13. Jahrhundents die Ritter des Deutschen Ordens an den Rhein und boten ihnen in Koblenz eine Stätte zur Niederlassung. Im Jahre 1216 gab Erzbischof Diether ihnen einen Teil des dem St. Kastor=Stift gehörenden Geländes zu eigen. Hier entstanden bald ausgedehnte Gebäulichkeiten einer Deutschordensballei, die dem Hochmeister des gesamten Ordens unmittelbar unterstellt war. Seit dieser Ansiedlung der Deutschordensritter im Jahre 1216 trägt die Stelle am Zusammenfluß von Rhein und Mosel den Namen„Deutsches Eck“. Durch Hufschlag getötet In St. Wendel verunglückte ein aus Waldmohr stammender Arbeiter bei der Heuernte tödlich. Das Pferd schlug aus und traf ihn so unglücklich, daß er einen doppelten komplizierten Schädelbruch und eine Verletzung den Wirbelsäule davontrug und bald darauf starb. Tod auf den Schienen Wie die Pressestelle der Reichsbahndirektion Wuppertal mitteilt, stieß in der Nacht zum Donnerstag gegen 22.30 Uhr an dem unbeschrankten Wegübergang in km 10,3 der Strecke Iserlohn—Westig ein Kraftwagen der Wehrmacht mit einem Personenzug zusammen, wobei der Kraftwagen zertrümmert wurde. Ein Soldat wurde getötet, drei verletzt. Römische Grabkammern bei Ausgrabungen gesunden In dem Gelände an der Ziegelstraße im Süden der Stadt Trier, wo einst ein römischer Friedhof von beträchtlichem Umfang lag, fand man bei Ausgrabungen an mehreren Stellen römische Grabkammern, und es ist anzunehmen, daß man auf dem Ufergelände, das demnächst zur Besiedelung freigegeben werden dürfte, noch manche interessante und aufschlußreiche Funde bergen kann. Doppelselbstmord auf der Eisenbahnlinie Köln—Neuß Wie erst jetzt bekannt wird, wurden am Mittwochmorgen auf dem Bahndamm der Strecke Köln—Neuß in der Nähe von Köln=Longerich zwei Leichen gefunden. Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, daß es sich wahrscheinlich um den Selbstmord eines Liebespaares handelt. Während die Persönlichkeit des Mannes, der aus Krefeld stammt, bereits festgestellt werden konnte, ist die der Frau noch unbekannt. 118 000 SA.=Sportabzeichen Nach einer Veröffentlichung des Statistischen Reichsamtes sind im Jahre 1936 auf Grund der Ablegung der vorgeschriebenen Prüfungen 442349 SA.=Sportabzeichen verliehen worden, wodurch sich die Gesamtzahl der seit ihrer Stiftung ausgegebenen Abzeichen auf 1022514 erhöht. An der Spitze aller SA.=Gruppen steht der absoluten Zahl nach die SA.=Gruppe Niederrhein(Düsseldorf) mit 118000 ausgegebenen Sportabzeichen. In der SA.=Gruppe Westmark(Koblenz) wurden bis 1936 21 000 SA.=Sportabzeichen verliehen. In der SA.= Gruppe Westmark entfielen auf je 1000 Einwohner 13,9 Abzeichen. Der Reichsdurchschnitt beträgt 15,5. Finanzminister Prosessor Popitz an den Baudenkmälern der alten Moselstadt Der preußische Finanzminster Professor Dr. Popitz widmete sich in Trier den Besprechungen des großen Trierer Planes und der Besichtigung der einzelnen Baudenkmäler. Die Fahrt ging zunächst zu dem Simeonstift, dessen Wiederherstellung mit Zuschüssen des Reiches und der Provinz schon bis zur Hälfte vollendet ist. Stadtbaurat Schmidt erklärte dem Minister die geplante weitere Ausgestaltung der Umgebung der Porta nigra, während Ministerialrat Hicke die Gedankengänge der Staatlichen Denkmalpflege darlegte. Bei Besichtigung der Porta nigra wies Professor Dr. von Massov darauf hin, daß mit Hilfe von Provinz und Reich die fachmännische Aufnahme und die wissenschaftliche Veröffentlichung des Bauwerks erfolgen werde, da die Archäologie sich hiervon eine zuverlässige Datierung der Porta nigra verspreche. Neben der Basilika interessierte sich Staatsminister Dr. Popitz vor allem für das Kurfürstliche Palais und den Plan, in dem gesamten Palast das Großmuseum der Westmark unterzubringen. Im Großmuseum wird eine Auswahl der riesigen Bestände, die Trier besitzt, als Schausammlung aufgestellt, die ein Beispiel für moderne Museumsgestaltung abgeben und die Bedeutung Triers als kulturelles Bollwerk gegen den Westen aufwmidee“ In den Kaserthermen überzeugte sich der Minister von dem Erfolg der Erhaltungsmaßnahmen, während im Amphitheater die Möglichkeiten einer zuWie wird das Wetter? Bericht des Reichowetterdiensten, Ausgabeort Köln, Eine Störung, die sich gestern über der Biskaya bildete, wandert langsam nordwärts. Wir werden an ihrer Ostseite bleiben und mit der Zufuhr subtropischer Warmluft zu rechnen haben. Da die Temperaturen sehr hohe Werte annehmen werden und in der Luft verhältnismäßig viel Feuchtigkeit enthalten ist, muß auch weiterhin mit einzelnen örtlichen Gewittern gerechnet werden. Wetteraussichten dis Samstagadend: Schwache südöstliche Winde, heiter bis wolkig, abgesehen von örtlichen gewittrigen Störungen trocken, sehr warm. Beobachtung der Wetterstation Beuel Sonnenaufgang.09, Sonnenuntergang 20.03, Mondausgang 13.30, Monduntergang 22.16. Absolute Dunkelheit 22.09, Bürgerliche Dämmerung(abends) 20.49,(morgens) .23. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 753,1 red. auf NN. 750.2, Tendenz: fallend, Temperatur 17,6, Max. gestern 30.0, Min. d. Nacht 15,7, Windrichtung und Stärke m/Sek. SW..6, Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden — Ursam, Bodenoberflächentemp. 17.7. Rheinfelden.60(—), Kehl.71(—), Maxau.32 (—), Mannheim.25(—), Lohr.77(+), Mainz.85 (—), Bingen.88(—), Kaub.03(—), Trier(u. Null) .10(—), Koblenz.96(—), Köln.69(—), Düsseldor# .10(—), Duisburg.05(+), Mülheim.27(unv.), Ruhrort.19(— 12), Wesel.01(—.), Emmerich.24(—). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen 1,69(1,73), der Kölner Pegel 1,65(1,69) Meter. künftigen günstigeren Ausgestaltung erwogen wurde. Prof. Dr. Popitz besichtigte schließlich noch unter Führung des Provinzialkonservators der Rheinprovinz, Graf Wolff=Metternich, die Paulinskirche sowie die Krypta der Kirche St. Maximin und die Abtei St. Matthias. Der Offizier kieß die Granate fallen Unglück in der schweizerischen Schießschule Wallenstadt In der schweizerischen Schießschule Wallenstadt ereignete sich ein schwerer Unfall. Bei einer Uebung im Handgranatenwerfen entfiel einem der beteiligten Offiziere eine Handgranate und platzte im Graben. Der Kommandeur der Schule, Oberst Zoustan, und drei weitere Offiziere wurden schwerverletzt ins Lazarett eingeliefert; ein Oberleutnant wurde getötet und ein weiterer Offizier leicht verletzt. Heliumvorlage angenommen Der amerikanische Senat nahm mit 36 gegen 26 Stimmen die Gesetzesvorlage an, die ein Regierungsmonopol für Helium schafft und die Heliumausfuhr für Handelsluftschiffe gestattet. Um die Verwendung des ausgeführten Heliums für militärische Zwecke zu verhindern, bestimmt die Vorlage, daß die Ausfuhr von Fall zu Fall vom„National munitions controllboard“ und vom Außenminister gutgeheißen werden muß. Vollstreckung eines Todesurteils Die Justizpressestelle teilt mit: Der vom Schwurgericht in Halle an der Saale wegen Ermordung einer Frau zum Tode verurteilte Otto Schnabel aus Halle an der Saale ist Dienstag hingerichtet worden. Zu ihrem 125. In seinen Lebenserinnerungen, die er als„Vermächtnis“ in die Hände seiner Stiefmutter legte, hält der Maler Anselm Feuerbach die Zeit erster Begegnung mit ihr fest, mit der Frau, die ihm aus größter Selbstlosigkeit Mutter wurde und opferbereite, verstehende Helferin auf dem schweren Weg seiner Künstlerschaft.„Eine neue Mutter ist mit uns“, schreibt er rückschauend auf seine Kindheit.„Grenzenloses Mitleid mag sie zu diesem gesegneten Entschluß veranlaßt haben.“ Zwischen diesen Worten und dem letzten verehrenden Bekenntnis, das Anselm Feuerbach in echter Sohnesliebe zweifach, in Bild und Wort ablegte, liegt ein reiches, vorbildhaftes Frauenleben. Reich darf es genannt werden, da es erfüllt war von einer großen, selbstgewählten Aufgabe. Henriette Heydenreich nahm es als 22jährige auf sich, dem am Leben Leidenden, dem Gymnasialprofessor Feuerbach, Gefährtin zu sein und seinen zwei hochbegabten, phantastischen Kindern Leiterin. Darum durfte sie nicht nur mitleiden, sie mußte stärker sein, gefestigter als diese Feuerseelen, die,„auf menschlich Schönes, Wahres und Großes gerichtet“, ihr Leben lang einen„hoffnungslosen Kampf“. gegen ihre Zeit führten, immer wieder sich wund stießen an der Enge und Kleinheit der Verhältnisse. Was die Kluge, Selbstlose, Mütterliche der durch Krankheit des Vaters verdüsterten Jugend Anselm Feuerbachs war, spricht er dankbar in seinem Vermächtnis aus. Aber bedeutsamer noch wurde ihm die Stiefmutter, als sie in der schweren Zeit künstlerischen Werdens und Reifens getreulich mit ihm ging, ihm wieder und wieder ihre Hilfe gewährte. Wir kennen Henriette Feuerbach durch keine Schilderung ihrer Persönlichkeit, wissen kaum die wesentlichen Daten ihres Lebens. Auch Feuerbach selbst hat nichts Biographisches über sie ausgesagt. Aber in den Briefen, die der Sohn in allen Phasen seines Lebens an sie richtete, ersteht ihr Bild. Wir lernen sie kennen, wie er sie verehrend sah; ihr Leben spiegelt sich in dem seinen, ist mit seinem verschmolzen, weil es, seit sie seine Berufung zur Kunst erkannte, zum ständigen Ringen um äußere Anerkennung für ihn wurde und zum fortwährenden Opfer. Nach den ersten Mißerfolgen, da es ihn wie Zweifel und Verzweiflung, an seiner Kunst überkommt, wendet 13. August Feuerbach sich erstmalig an die Mutter, erbittet in gänzlicher Niedergebrochenheit ihren Rat, ihre Hilfe. „Von allen meinen herrlichen Idealen“, so schreibt er aus München im Dezember 1849,„ist nicht das kleinste geschaffen. Kein Stück beweist das, was ich in mir fühle. Was soll das werden, was soll ich tun? Liebe Mutter, ich will den Vater nicht quälen, rate du mir.“ Und wie sie hier mit Nat und Zuspruch mit ihrem Glauben an ihn half, so unterstützte sie ihn wenig später unter bedeutenden Opfern im Materiellen. Den glühenden, von Idealen erfüllten Menschen Anselm Feuerbach, dem„schöne Gedanken wie Musik durch die Seele ziehn“, der immer wieder an der Spanne zwischen dem Erschauten und der kläglichen Wirklichkeit leidet, treibt es aus der Enge des Münchener akademischen Lebens in die Weite der unbekannten Welt. „Ich kann nicht anders als bitten, mich nach Antwerpen, Paris, Florenz zu schicken". Henriette Feuerbach ermöglicht dem Sohn die Reisen und die Ausbildung, weiß und versteht, daß solches seiner künstlerischen Entwicklung Notwendigkeit ist, wenn auch noch kein äußerer Erfolg die Bitte rechtfertigt. Mit diesem sicheren Vertrauen an sein Talent und seine Berufung, an dem sie in unerschütterlicher Tapferkeit festhält, wenn auch die gesamte deutsche Kritik sich gegen Anselm Feuerbach wendet, war sie ihm zeit seines schweren, von Zweifeln zerfressenen Lebens stärkste Stütze. Ihr Glaube gab ihm die Kraft wieder, von neuem zu schaffen, ihre Güte beruhigte„die rastlose Qual, die an seiner Seele zehrt.“„Du hast geholfen“, dankt Anselm seiner Mutter wiederholt,„und ich darf nicht fragen wie, wenn ich den Mut nicht verlieren will." Jede Hoffnung, die ihm wird, erlebt sie zuversichtlich mit, freut sich der fruchtbaren Zeit in Venedig, folgt mit besorgtem, doch hoffendem Herzen seiner Abenteurerfahrt durch Italien, bietet ihm wieder und wieder die Heimat, wenn er der Fremde müde wird. Vor der Stiefmutter, der großen echten Freundin, breitet Anselm Feuerbach alle Zweifel, allen Schmerz und alle Enttäuschung seines künstlerischen Weges aus, bekennt ihr die unselige Zerrissenheit der Seele, die Erbteil des übersensiblen Vaters war. Und letztlich erlebt sie mit ihm die nur zu geringe Genugtuung späten Erfolges. Ihr gilt die HochstimHenriette Feuerbach Geburtstag am mung„seiner Malerseele":„Liebe Mutter, denke an mich, als einen von Gott und allen Göttern begnadigten... Du, die alle Qual und Not mit mir getragen, sollst meine Freude teilen.“ Gegen das Ende seines Lebens faßt Anselm Feuerbach diese tiefe Verbundenheit zwischen Mutter und Sohn, die aus allen seinen Briefen an sie leuchtet, in Worte, sagt aus, wie ohne ihr Helfen seinem Wollen der Erfolg versagt gewesen wäre:„Was du für mich getan und gelitten hast, Mutter, wer hätte es getan? Sind nicht alle Resultate die ich erziele, zur Hälfte dein und zur Hälfte mein Werk!“ Dem Bild der Mutter, das er in den schweren Jahren des Ringens und Reifens in sich trug wie eine Hoffnung und eine Stütze, gab er in vollendeter Kunst auch sichtbaren Ausdruck. Das Porträt dieser zarten Frau mit den klugen, gütigen Augen, bekennt, wie sehr der Sohn in ihr das Ideal geistiger Mutterschaft verehrte, kündet ihre Seelengröße, die ihm Halt und Zuflucht bot, spricht von der Stille und Gehaltenheit ihres Wesens, die dem zerrissenen und schmerzvollen Leben des Sohnes immer wieder Befriedung und Heimat war. Mit dem Tode Anselm Feuerbachs war für die Mutter das Opfern nicht beendet. Sie sah und vollendete in beispielloser Tapferkeit und unter den schwersten Umständen die Aufgabe. der Kunst des großen und unglücklichen Sohnes Anerkennung zu verschaffen. Es ist überwiegend ihr Verdienst, daß Anselm Feuerbachs künstlerisches Wollen, das er in Bildern von nahezu antiker Schönheit und Ruhe und in den stürmischen Forderungen des Vermächtnisses theoretisch aussprach, Geltung und Würdigung erfuhr. J. T. Der sudetendeutsche Dichter Robert Hohlbaum wird morgen auf einer Abendveranstaltung im Studentenhaus vor Teilnehmern des Ferienkursus für Ausländer an der Universität Bonn sprechen. Zum Festsommer in München Das Kulturamt der Hauptstadt der Bewegung veranstaltet in diesem„Festsommer München 1937“ u. a. eine Ausstellung süddeutscher Volkskunst, die für jeden Heimatfreund vorbildlich ist. Hier findet man alles, was zur bodenständigen Volkskunst zählt, angefangen von den schönen bäuerlichen Hausformen, vom Hausrat und häuslichen Arbeiten bis zur besten handwerklichen Kunst, zum Musikinstrument, Theater, Malerei und altem Brauchtum. In der Ausstellung des Bayrischen Kunstgewerbevereins fertigt der Handwerker seine Arbeiten an. Diese Ausstellung zeigt den Töpfer aus der Ostmark, den Schnitzer aus Oberammergau, den Weber aus dem Frankenwald, den Glasbläser aus Zwiesel u. v. a. m. Ueber 120 Museen und zahlreiche Privatsammler haben ihre werivollsten Stücke zun Gestaltung dieser einzigartigen Schau, die noch bis zum 30. September dauert, zur Verfügung gestellt. Ein kleinen bebildeter Führer ist durch das Münchener Kulturamt zu beziehen. Neue Bücher Gegen Morgen. Roman von Peter Stühlen. Wolfgang Krüger Verlag. 300 Seiten. Im Krieg standen Menschen aller Berufe und Schichten zusammen in einer großen Schicksalsgemeinschaft, die allen ihren Stempel aufdrückte. In den schweren Jahren der Nachkriegszeit wirft das Schicksal sie in alle Erdteile, den einen nach Amerika, den andern in den Urwald, alle beseelt dieselbe Sehnsucht nach der Heimat, wo sie nach Erkenntnis der Welt, Verrat und Treue, Enttäuschung und Hoffnung wieder zusammenfinden. Zum Abenteuer wird das nackte Leben. Die Verwegenen bleiben Außenseiter, die Treuen und Tapferen werden gerettet durch die Gemeinschaft. Dieses Buch spricht eine eindringliche Sprache über den schweren Existenzkampf des Menschen von heute, Charaktere, Schicksale und Erlebnisse sind gut gezeichnet und machen das Buch lesenswert.—1— Lebenslast. Roman von Magda Trott. In der Reihe der guten Manz=Romane ist diese Neuerscheinung eine willkommene Ergänzung. Die Verfasserin weiß psochologisch geschickt in das Geheimnis eines Industriellen einzudringen, durch dessen geheimnisvolle Last die ganze Familie leidet. Die Tochter Agathe, der Liebling der Familie, wird ebenfalls durch diese Tyrannei betroffen, ihr gelingt es aber das Geheimnis schließlich zu lüften. Der Vater litt unter den Erpressungen eines Schurken, der ihn eines Mordes bezichtigte. Dieser wird entlart, sodaß auch die Tochter schließlich ihren Geliebten wiedergewinnt.—1— „13—7“ Kriminatroman von Friedel Loeff. Payne Verlag, Leipzig. So geheimnisvoll schon der Titel des Buches erscheint, so geheimnisvoll ist auch der Einbruch bei einem Juweller. Ein seltener Edelstein, um dessen Verbleib für eine Nacht bei dem Juwelier nur drei Personen wußten, wird gestohlen. Wer ist der Täter? Mit außerordentlicher Spannung verfolgt der Leser das weitere Geschehen und hat die Befriedigung durch die Energie der deutschen Kriminalisten eine internationale Verbrecherbande erledigt zu sehen. Die hineingewobene Liedesgeschichte erhöht den Reiz des Buches, das fließend und flott geschrieben ist und dessen Handlung so spannend wie ein Film abläuft... 41 Seite 4. Nr. 15 913 General=Anzeiger für Bonn und Amgegend 7 Bonner Nachrichten 13. August 1937 Bonnei=Nachrichten Am Vonner=Kheinaser werden neue Granantagen geschafen Alte Häuser im Abbruch— Gartenanlagen im Gelände vor der Hochschule für Lehrerbildung Resmarin Der Noomarin fehlt in keinem richtigen Bauerngärtlein, er steht hoch im Ansehen einer jeden Bäuerin, die ihn nicht nur als Gewürz für Suppen und Tunken gebraucht, sondern auch dem Tee große Heilkraft zuschreibt. Soll er doch anregend auf das Herz wirken. Diese Eigenschaft war schon in früheren Zeiten dekannt und das aus Rosmarin gewonnene Oel als Reizmittel gebraucht. Der Rosmarin gehört überhaupt zu den ältesten Kulturpflanzen und wir finden ihn bei den Griechen, die ihn als Weihrauchpflanze auf den Altären der Götter opfern ebenso wie bei den Römern, die den Rosmarin zusammen mit Lorbeer und Myrthe als Blumengewinde bei festlichen Anlässen verwenden; er war außerdem ein Symbol der Erinnerung, denn eine seiner Eigenschaften sollte auch sein, das Gedächtnis zu stärken. Im Mittelalter war der Rosmarin ein Symbol und deshalb schmückten sich die Bräute damit und die Ritterfräulein trugen einen Rosmarinzweig als Zeichen der Treue des Geliebten an der Brust. Zu dieser Zeit spielt er auch in vielen Minneliedern eine große Rolle. In der nordischen Welt bedeutete der Rosmarin Erntesegen und wurde deshalb von den Hochzeitsleuten getragen. Auch bei uns ist in manchen Gegenden auf dem Lande keine Hochzeit denkbar ohne den Rosmarin. Nicht nur, daß Braut und Bräutigam ihre Hochzeitssträucher aus Rosmarin machen, sondern jeder, der bei der Hochzeit dabei ist, muß einen Rosmarinzweig anstecken; die Männer am Rockaufschlag, die Frauen am Kleiderausschnitt. Wenn ein Mädel von einer Hochzeit nach Hause kommt, wird gleich der Zweig eingesetzt, und welche Freude dann, wenn er anwächst und gedeiht, bedeutet er doch für diejenige, die ihn einpflanzte, daß sie bald selber Braut wird. Und so ist diese anspruchslose bescheidene Pflanze nicht nur eine Heilpflanze, sondern auch in die poetische Welt hinein verwoben. Kleiner Vonner=Radtspirgrt Was muß entrümpelt werden? Aus Zuschriften aus dem Leserkreis geht hervor, daß sich viele Volksgenossen immer noch nicht darüber klar sind, was und wo entrümpelt werden muß. Es mag sicher für manchen schmerzlich sein, sich von einem alten Möbelstück trennen zu sollen, aber die Sicherheit der Allgemeinheit geht hier vor. Es handelt sich doch meist um Dinge, die schon seit langen Jahren unbeachtet auf dem Speicher stehen, dort mit einer dicken Staubschicht überzogen sind und von denen der Besitzer weiter nichts mehr hat, als den Gedanken, daß das Stück überhaupt noch vorhanden ist. Nach den am 1. September in Kraft tretenden gesetzlichen Bestimmungen sind die in unserer Dienstagausgabe ausführlich bezeichnenden Gebäudeteile, wie Dachböden, Schuppen, Ställe, Lauben, Werkstätten usw. sowohl von allem Gerümpel, wie auch von allen übermäßigen Ansammlungen noch brauchbarer Gegenstände, vor allem aber von schwer beweglichen oder sonstigen Gebrauchsgegenständen, die auch an anderer Stelle untergebracht werden können, frei zu machen. Unter Gerümpel versteht man alle sperrigen und brennbaren Gegenstände, die für den Besitzer dauernd entbehrlich und von geringem Werte sind, wie unbrauchbare Möbelstücke, Bettstellen, Matratzen, Stühle, Kleider, Stoffreste, altes Kinderspielzeug, Flaschen, Kessel, Töpfe und andere Dinge mehr. Auch alte Koffer, Hutund Pappschachteln, Kisten und ähnliche Behältnisse, die die Hausfrau„vorsorglich“ weggeräumt hat und nur Speicherecken, Dachböden, Kammern und Abstellräume füllen, müssen verschwinden, weil sie leicht brennbar sind und bei Luftangriffen eine besondere Gefahr bedeuten. Wer im Zweifel über die Räumungspflichten ist, der möge sich in erster Linie an den Luftschutzhauswart, sonst auch an den Blockwart werden und um Rat bitten. * Bonner SA.=Männer fuhren nach Berlin Am Mittwoch reisten acht Bonner SA.=Männer, die bei den Gruppenwettkämpfen hervorragten, nach Berlin ab, um an den dortigen Reichswettkämpfen der SA. teilzunehmen. Gestern abend fuhr ferner Standartenführer Reinartz mit den Formationsführern der SA.=Standarte 160 und der Sonderformationen nach der Reichshauptstadt ab. Die SA.=Führer sollen vor allem bei den Reichswettkämpfen lernen, in welcher Form die sportliche Ausbildung sich in den Formationen durchsetzen soll. Zusammen mit den aktiven Teilnehmern der Wettkämpfe werden sie am Montagabend wieder in Bonn eintreffen. * Bonner Eltern! Die Führung des Jungvolklagers in Pech teilt mit, daß das erste Lager nicht erst Montag, 16., geschlossen wird, sondern schon Sonntag, 15. August, 17 Uhr. Es besteht daher für die Eltern der Pimpfe die Möglichkeit, ihre Jungen selbst im Lager abzuholen und den großen Abschluß=Kaffeeklatsch mitzumachen. Weiter teilt die Lagerführung mit, daß das zweite Lager Montag, 16. August, 17 Uhr, eröffnet wird. Mitzubringen haben die Pimpfe für den ersten Abend die Brotbeutelverpflegung. * Bonner Stadttheater Die Intendanz macht darauf aufmerksam, daß im Kaufhaus Blömer auf dem Markt ein Schaufenster als Werbe= und Ausstellungsraum für das Stadttheater eingerichtet ist. Großaufnahmen der Darsteller der kommenden Spielzeit und alles Wissenswerte über Spielplan und Preisgestaltung werden gezeigt. * Die Heimersheimer Patenkinder kommen! Der Verkehrsverein unseres Wein=Patenstädtchens Heimersheim wird am Sonntag, 15. August, einen WeinWerbezug durch alle größeren Städte des Mittelrheingebietes durchzuführen. Dazu gehört natürlich in erster Linie die Patenstadt Bonn, wo der Werbezug gegen Mittag eintreffen wird. Näheres wird noch bekanntgegeben. An die Verbände und Vereine! Die Reichsbahnzentrale für den deutschen Reiseverkehr gibt in Kürze einen Kalender heraus über größere Veranstaltungen, die im Jahre 1938 in Deutschland stattfinden. Dieser Kalender ist, weil er in fünf Sprachen erscheint und deshalb viel gelesen wird, für die Veranstaltungen eines der besten Propagandamittel. Aus diesem Grunde werden alle Organisationen, Verbände und dergleichen gebeten, sofort dem städtischen Propagandaamt, Stadthaus, Bottlerplatz, Zimmer 109, unter Angabe des Zeitpunktes mitzuteilen, welche Veranstaltungen sie im kommenden Jahre geplant haben. Obstdiebe gefaßt In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gelang es einem Streifenfahrer der Bonner Wach= und Schließ=Gesellschaft, vier Obstdiebe auf frischer Tat zu schnappen. Sie wurden der Polizei=Hauptwache vorgeführt.— In der Nacht von 10. zum 11. stellte ein Wachmann der Bonner Wach= und Schließ=Gesellschaft am Verteilerkreis einen Mann, der über einen Zaun der dort befindlichen Gärten kletterte. Er wurde der Wache vorgeführt. * Rundsunkgebührenbefreiung für bedürftige Volksgenossen Die Zahl der Rundfunkteilnehmer ist bekanntlich im letzten Jahr erheblich gestiegen. Sie hat die Achtmillionengrenze überschritten. Im Zusammenhang damit konnte auch die Zahl der Rundfunkgebührenbefreiungen erhöht werden. Den Fürsorgeverbänden sind daher 100000 neue Freistellen zur Verteilung an bedürftige Volksgenossen zugewiesen worden. Die Gesamtzahl der Freistellen beträgt nunmehr 800 000. * Herzlichen Glückwunsch Am Sonntag, 15. August, begeht Frau Betty Zepp in großer geistiger und körperlicher Frische im Kreise zahlreicher Verwandten ihren 90 Geburtstag. Sie entstammt dem Maarhof, dem heutigen Kloster in der Maargasse. Ihr Vater, Joh. Hagen, führte ein interessantes chronikartiges Tagebuch mit Notizen über seine Land= und Hauswirtschaft und über das rege musikalische Leben in Bonn. Tante Zepp nimmt als Bonner Bürgerin regen Anteil an den Geschehnissen der Zeit. Sie lebt nun schon seit vielen Jahren im städtischen Aegidiusconvent, Breitestraße, Bonn. Die Eheleute Otto Maroske und Frau Else geb. Müssig, Paulstraße 36, feiern am kommenden Sonntag das Fest ihrer silbernen Hochzeit. Dieser Tage beging der Maurerpolier Andreas Krumm, Gartenstraße 14, zum 40. Male den Jahrestag seiner Hochzeit. En ist auch vierzig Jahre Bezieher des General=Anzeigers. Frau Witwe Pastoors, Rheinweg 3, begeht heute ihren 75. Geburtstag. Die Kameradschaft R3R. 65 unternahm am., 8. und 9. August mit einem Autobus der Bonner Verkehrsgesellschaft eine Kriegsgräberfahrt nach Frankreich. Die Fahrt ging über Euskirchen, Gemünd, Prüm, Bitburg, Trier, Saarburg, Perl, Diedenhofen, Verdun, woselbst die erste Uebernachtung stattfand. Es folgten Besuche der Gedächtnisstätten von Verdun mit der Gebeinhalle von Fort Douaumont, dem Bajonettgraben sowie eine Rundfahrt durch das ehemals heiß umstrittene Kampfgelände. Den toten Kameraden des Regiments wurden auf den Friedhöfen Brieuilles, Vouziers und Séchault Besuche abgestattet und ihrer durch Kranzniederlegung gedacht. Von letzterem Friedhof ist die Stadt Bonn Nebenpate. Kameradschaftsführer Franz Gummersbach erinnerte mit eindringlichen Worten an die Zeiten, wo hier Kameraden Schulter an Schulter gekämpft, Strapazen ausgestanden und den Tod gefunden haben. Es wurde sehr angenehm empfunden, daß sämtliche deutschen Friedhöfe seitens des Reichsbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in einfachem aber gut gepflegtem Zustande erhalten werden. Großes Interesse fanden auch die Friedhöfe und Denkmäler der ehemals feindlichen Soldaten. Hierunter sind besonders zu erwähnen der große Friedhof von Verdun, auf dem ungefähr 40 000 Franzosen ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, sowie die große Anlage des amerikanischen Militärfriedhofes in Romagne, wo ungefähr 20000 amerikanische Soldaten ruhen. Tiefs Eindrücke hinterließen auch bei den Fahrtteilnehmern das Denkmal für die alliierten Champagnekämpfer zwischen Sommepy und Souain, wo ehemals die Ferme Navarin gestanden hat, sowie die Schilder und Steine, die heute nur noch von den ehemaligen Dörfern Tahure und Ripont übrig geblieben sind. Ohne Schilder und Gedenksteine wären sie überhaupt nicht wiederzufinden. Die Fahrt hinterließ einen tiefen und nachhaltigen Eindruck bei den Teilnehmern. Die Rückfahrt erfolgte wieder über Verdun, Metz, Diedenhofen, Saarburg und moselabwärts über Koblenz nach Bonn. Als Abschluß der Fahrt fand im Vereinslokal eine kleine Rückschau über die Erlebnisse statt, wobei der Kameradschaftsführer dem Reiseleiter und Dolmetscher, Herrn Steeg von der Bonner Verkehrsgesellschaft, für die gute Vorbereitung und Durchführung der Fahrt den herzlichsten Dank aller Teilnehmer abstattete. phot. Engelberts. Eines der für den Abbruch bestimmten Häuser vor der Hoch schule für Lehrerbildung. Ein Schmuckstück Bonns als der schönen Gartenstadt sind die Rheinanlagen vom Alten Zoll bis zur Gronau. Gerade jetzt, zur Sommerzeit, bieten sie mit ihren buntblühenden Blumenbeeten und den gepflegten Rasenflächen ein erfreuliches Bild, um das uns gewiß viele andere Rheinstädte beneiden könnten. Es ist begrüßenswert, daß die Stadtverwaltung nicht nur darauf bedacht ist, diese gärtnerischen Anlagen weiterhin vorbildlich zu erhalten, sondern sie auch immer mehr noch auszuschmücken und auszugestalten. Ein weiterer Schritt dazu wird jetzt wieder getan. In den Bonner Rheinanlagen riß das Grundstück neben der Hochschule für Lehrerbildung mit den baulichen Überresten des früheren Sägewerks Mosel eine wenig schöne Lücke. Die beiden an der Dahlmannstraße und am Wilhelm=Spiritus=Ufer stehenden Häuser störten mit ihrer unansehnlichen Front das Landschaftsbild und standen einer Verwertung des Geländes im Wege. Auch die hier vor einigen Jahren errichtete Segelflugwerkstätte des Instituts für Leibesübungen bildete in ihrer nüchternen Sachlichkeit einen wenig schönen Gegensatz zu ihrer landschaftlichen Umgebung. Seit einigen Tagen hat man nun mit dem Abbruch der beiden Häuser begonnen. Auch die Segelflugwerkstätte wird bald verschwinden. Nach dem Abbruch der Häuser wird die freiwerdende Fläche gärtnerisch ausgestaltet, so daß die hier entstehende neue Grünanlage die Gartenanlagen an der Bonner Rheinfront vervollständigen wird. Privataufnahme Sprechstunde bei der Ns=Frontkämpfer= und Kriegsopferversorgung Eine Kriegerwitwe tritt ein. Sorge um die Zukunft ihres Sohnes ist es, was sie zur Dienststelle der NSKOV. getrieben hat. Er hat das Abitur hinter sich und will wie sein gefallener Vater Soldat werden. Doch der Militärarzt stellte derart schlechte Augen fest, daß die Laufbahn als Berufssoldat nicht in Frage kam. Was nun? Es mußte eine andere Lebenslaufbahn eingeschlagen werden und der Junge entschied sich für das Studium der Geologie. Gern hätte die Mutter ihm auch diesen Wunsch erfüllt, vor allem auch deshalb, weil sich für tüchtige Geologen in Deutschland genügend Arbeitsmöglichkeit bietet, aber Studium kostet bekanntlich Geld und das war nicht vorhanden. Sollte da nicht die RSKOV., die Organisation der alten Frontkämpfer und ihrer überlebenden Angehörigen helfen können? Der Schritt muß getan werden, denn es gilt ja das Lebensschicksal des Kindes. Der Kreisamtsleiter kann natürlich nicht sofort Ja und Amen sagen, denn hier dreht es sich nicht um einen kleinen Zuschuß, sondern um ein ganzes Studium und da müssen schon Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst wird die Mutter selbst einmal auf den Kostenpunkt eines derartigen Studiums aufmerksam und ihr klar gemacht, daß sie bei aller Hilfe auch selbst noch Opfer bringen muß, denn es geht wirklich nicht, daß ein Sohn oder eine Tochter lediglich aus dem Grunde studieren sollen, weil man als selbstverständlich erwartet, daß die Fürsorgestellen die erforderlichen Mittel schon bereitstellen würden. Ausschlaggebend ist einzig und allein die Eignung des jungen Mannes, sowohl fachlich, wie auch charakterlich. Erst wenn einwandfrei feststeht, daß diese beiden Voraussetzungen gegeben sind, wenn der Betreffende in allen Punkten des in ihn gesetzten Vertrauens würdig zu sein scheint, können öffentliche Mittel für seine Ausbildung zur Verfügung gestellt werden. Durch Zusammenarbeit zwischen der NSKOV., dem Studentenwerk, der Hochschule und den Fürsorgeverbänden werden bei Eignung die nötigen Mittel beschafft, dann aber auch so, daß der Studierende so schnell wie möglich sein Ziel erreicht und in Verdienst kommt. * Eine andere Kriegerwitwe klopft an die Tür des Besuchszimmers. Sie lebt von der üblichen Rente in Höhe von rd. 79 Mark, von denen allein 45,65 Mark für Miete ausgegeben werden müssen. Ein Sohn, der wenigstens etwas dazu verdiente, ist beim Militär, der andere gerade zurückgekommen und noch ohne Verdienst. Auch ein Bruder der Frau, der taubstumm ist und 30 Mark Unterstützung erhält, lebt noch in der Wohnung; da er sich selbst beköstigt, kann er natürlich keinen Zuschuß zum Lebensunterhalt der Witwe leisten. Ihre letzte Hoffnung war die NSKOV. Nicht vergeblich, denn der Sohn wird zunächst einmal in Arbeit und Verdienst gebracht, die Kriegerwitwe erhält eine Beihilfe von 15 Mark. * Zu den ständigen Besuchern des Kreisamtsleiters gehören auch die Kameraden, die Rentenerhöhung beantragen wollen. Sie werden geduldig angehört und beraten. Aber nur dann, wenn die Aussicht besteht, daß der Erhöhungsantrag auch Erfolg haben wird und nicht vielleicht sogar das Gegenteil bewirkt, erhalten die Kameraden die Möglichkeit, sich bei den Vertrauensärzten der RSKOV. die erforderlichen Unterlagen zu beschafsen. Die Anträge werden dann von der NSKOV. bis zur restlosen Erledigung durchgeführt. Vor dem Richter Antonie Sie stand gestern nicht vor dem Bonner Schöffengericht, die Antonie aus Düsseldorf, aber die Verhandlung, die in ihrer Abwesenheit geführt wurde, zeigte klar, wes Geistes Kind sie ist. Eine Honnefer Gaststätte hatte sie vor wenigen Monden als Köchin eingestellt, aber schon 24 Stunden nach ihrem Dienstantritt hatte sie derartigen Krach mit dem übrigen Personal und ihrem Arbeitgeber, daß dieser sich veranlaßt sah, die Polizei zu Hilfe zu rufen, vor allem auch deshalb, weil die Beiköchin in ihrem Gesicht deutlich den Abdruck von Antoniens schlagfertiger rechter Hand hatte. Als der Beamte kam, spielte Antonie zunächst die gekränkte und verfolgte Unschuld; als der erfahrene Beamte auf ihre Redereien nicht hereinfiel, wurde sie auch ihm gegenüber frech und warf ihm allerhand Gemeinheiten ins Gesicht, deretwegen sie gestern vor dem Strafrichter stand. 50 Mark Geldstrafe werden ihr nun klar machen, daß man einen Beamten nicht ungestraft beleidigen darf. * Auf dem Weg zur Sichèrungsverwahrung Daß sich Karl S. aus Bonn auf der letzten Etappe des Weges zur Sicherungsverwahrung befindet, machte ihm gestern der Vertreter der Anklage eindringlich klar. Kal ist, trotzdem er erst knapp 22 Jahre zählt, schon wiederholt vorbestraft und hat bereits die für sein Alter recht lange Zeit von 3 Jahren hinter Schloß und Riegel zugebracht. Als er vor einigen Monaten seine letzte Strafe verbüßt hatte, suchte er seine in Bonn lebende Mutter auf, stahl dort schon wenige Stunden später aus dem Kleiderschrank eines bei seiner Mutter wohnenden Studenten Wäsche und Kleider und fuhr dann ohne Abschied nach Hamburg, wo er bald darauf bei Ausübung von Zechprellereien gefaßt und zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Mit der größten Kaltblütigkeit gab er vor dem Bonner Strafrichter auch den hiesigen Diebstahl zu, worauf der Vertreter der Anklage zwei Jahre Zuchthaus beantragte, die er mit der Hamburger Strafe zu insgesamt zweieinhalb Jahren Zuchthaus zusammenzufassen bat. Das Gericht berücksichtigte zwar die Jugend und das Geständnis des Angeklagten, blieb aber nur in der Anzahl der Monate hinter dem Antrag der Staatsanwaltschaft zurück, denn es war auch der Ansicht, daß nur noch eine Zuchthausstrafe abschreckend auf den Angeklagten wirken und ihn vor der drohenden Sicherungsverwahrung retten könne. Der Angeklagte erkannte die ihm zudiktierten 22 Monate Zuchthaus sofort an. * Ein teurer Kirmestrunk Das Schöffengericht hatte sich gestern mit der Frage zu befassen, ob es einen jungen Mann, der offenbare Reue über seine Straftat an den Tag legte, ins Gefängnis schicken sollte, wie es der Vertreter der Anklage beantragt hatte, oder ob eine Geldstrafe noch einmal langen werde, um den Angeklagten zum letzten Male zu warnen. Der Angeklagte, der 28jährige Johann S. aus einem Städtchen am Fuß der sieben Berge, hatte, wie er selbst zugab, gelegentlich der Kirmes „sicher 20 Bierchen“ hinter die Binde gegossen. Das hatte genügt, um Johann in den Zustand zu versetzen, in dem man gerne allein ist und er ging auf die Suche nach einer Lagerstatt. Dabei geriet er in das Schlafzimmer der Wirtsleute. Als er sich eben auf einem Sofa ausstrecken wollte, sah er in einer offenen Schublade eine Geldkassette stehen, an der der Schlüssel Da erinnerte er sich daran, daß durch die 20 munteren Hellen sein Sonntagsgeld in Höhe von 5 Mark draufgegangen war und daß eine kleine Auffrischung seiner eigenen Kasse aus der des Wirtes nicht schaden könne. Schnell war der Schlüssel herumgedreht und die 47 Mark, die in der Kassette waren, wechselten ihren Besitzer. Johann war einige Zeit später höchst überrascht, daß ein Polizeibeamter einen Einblick in seine Taschen nehmen wollte, er spielte den Unschuldigen, aber es nutzte nichts, er mußte sich untersuchen lassen und man fand noch 40 Mark in seinem Besitz. Von den übrigen 7 Mark hatte er noch weitere zwei Mark vertrunken, mit den restlichen 5 Mark eine Zechschuld in einer anderen Kneipe bezahlt. Als Johann am Kirmesmontag wieder zu sich kam, war ihm die Sache bitter leid und er legte ein offenes Geständnis ab. Das war sein Glück, denn dieses Verhalten hatte gestern das Gericht milde gestimmt und es ließ den armen Sünder mit einer Geldstrafe von 100 Mark davonkommen, während der Vertreter der Anklage 2 Monate Gefängnis beantragt hatte. Aus der Bürgermeisterei Beuel Josef Scheer zu Grabe getragen Beuel: Am vergangenen Samstag ist der frühere Gastwirt Josef Scheer aus Bonn, der vordem viele Jahre Kellner im Rheinhotel Dreesen in Godesberg und seit einigen Monaten auf Burg Vogelsang angestellt war, mit seinem Motorrad in der Eisel auf der Fahrt zu seiner Familie nach Bonn tödlich verunglückt. Gestern morgen fanden sich auf dem neuen Beueler Friedhof viele seiner Kameraden von Burg Vogelsang, Abordnungen der einzelnen SA.=Stürme, der SS., der Marine=SA., Pol. Leitung und der DAF. ein, um dem Verstorbenen das letzte Geleit zu geben. Auch viele frühere Berufskameraden aus der Wirteinnung und der Fachschaft„Serviermeister“ hatten sich am Grabe eingefunden. Ein Junker von Burg Vogelsang schilderte den Dahingeschiedenen als treuen alten Kämpfer des Führers. Ueberall in seinen früheren Stellungen geachtet und geehrt, habe er sich auch in der Zeit seiner Tätigkeit auf Burg Vogelsang die Freundschaft und Achtung aller Kameraden erworben.„Zieh ein in den Sturm Horst Wessel, du wirst bei uns nie vergessen sein“— mit diesen Worten schloß der Redner seine Ansprache. Viele Fahnen, u. a. auch die des Turn= und Sportklubs„Nordstern“ Bonn, dessen Mitglied Josef Scheer viele Jahre war, senkten sich über der Gruft. Dann widmeten die Abordnungen dem Verstorbenen letzte Grüße. Für die Gemeinde Beuel war Beigeordneter Klamp anwesend. Ein Berg von Kränzen und frischen Blumen deckt das Grab, 13. August 1937 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend! Bonner Nachrichten Nr. 15913. Seite 5 Aus Dei Angegent Der Reichsparteitag naht Schleiden: Das Programm für die Teilnehmer des diesjährigen Reichsparteitages aus dem Kreise Schleiden ist bereits festgelegt. Am Sonntag, 15. August, .30 Uhr, ist für die Teilnehmer Appell im Hof der Kreisleitung in Schleiden. Die Teilnehmer des Kreises Schleiden werden in Fürth, Simonstraße 20, untergebracht. Die Abfahrt erfolgt für alle Teilnehmer am Mittwoch, 8. September, 16.46 Uhr ab Kall. Anschlußkarten von den einzelnen Bahnhöfen bis Kall werden mit 75prozentiger Ermäßigung ausgegeben. Die Transportleitung wurde dem Kreisausbildungsleiter, Gendarmerie=Hauptwachtmeister Düpre=Gemünd, übertragen. Am 14. September. 22.25 Uhr, läuft der Sonderzug von Nürnberg kommend auf dem Kaller Bahnhof wieder ein. Wer will Schwimmen lernen? Schleiden: Im Schleidener Strandbad wird durch KdF. unter Leitung von Kreissportwart Krämer ein Schwimmkursus durchgeführt und zwar jeden Dienstag von 16—18 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen nimmt die Kreiswartung der Gemeinschaft KdF. entgegen. Ein Rehbock mit drei Stangen erlegt Kall: In der Gemeindejagd von Kall wurde ein Rehbock erlegt, der ein eigenartiges Geweih trug. Das Gehörn bestand aus drei Stangen, die alle gut entwickelt waren. Kurzbrief aus Kommern Kommern: Am 13. August bekommt Kommern zum erstenmal KdF.=Urlauber. Es sind sechzig Leute aus Westfalen, die bis zum 20. August hier verweilen werden. Da noch nicht genügend Quartiere für die Gäste zur Verfügung stehen, bittet der Bürgermeister, freie Räume bereitzustellen.— Das seit fast 80 Jahren im Monat August hier stattfindende Schützenfest fällt in diesem Jahre aus. Es ist beabsichtigt, am Sonntag, 22. August, ein großes Volksfest zu veranstalten.— An der diesjährigen Wallfahrt nach Kevelaer nahmen etwa 1000 Wallfahrer teil.— Bürgermeister Weidner feierte kürzlich das Fest der silbernen Hochzeit. Die Gefolgschaftsmitglieder des Bürgermeisteramtes überreichten ihm ein schönes Geschenk. Auszeichnung für Dechant SchrieverEicko: Dev Dechant des Dekanates Mechernich, Pfarrer Schvievers in Eicks erhielt anläßlich seines 40jährigen Priesterjubiläums ein persönliches Handschreiben des Bischofs von Aachen und wurde zum Geistlichen Rat ernannt. Volksvermögen muß vor Feuer geschützt werden Beseitigung der bei der Brandschau festgestellten Mängel— 80 Prozent aller Brände vermeidbar Wormersdorf: Die Anwesenbesitzer der Ortschaft Wormersdorf werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Nachbesichtigung der von der Brandschau festgestellten Mängel in den nächsten Tagen erfolgt. Sofern hier und da noch Mängel vorliegen, wird nochmals um deren Beseitigung gebeten. Stichproben haben ergeben, daß noch nicht alle Anwesenbesitzer an die Beseitigung der Mängel herangegangen sind. Es ist Pflicht jedes Volksgenossen, daß er die bei ihm vorgefundenen Mängel sofort, bestimmt aber in der festgesetzten Frist beseitigt und dadurch mithilft, den Verlust des Volksvermögens, der jährlich einen Wert von über 400 Millionen Reichsmark für Brandschäden ergibt, soweit wie möglich einzudämmen. Dies trifft besonders für die Landwirtschaft zu, wo die Ausschaltung aller zerstörenden Kräfte gefordert werden muß. Es geht nicht an, daß das, was in mühsamer Arbeit auf den Aeckern für die Ernährung des Volkes gewonnen wurde, durch Fahrlässigkeit oder Nachlässigkeit des Besitzers oder des Nachbarn ein Raub der Flammen wird und damit unwiederbringlich verloren ist. Bei sorgfältiger Beobachtung aller Brandverhütungsmaßnahmen und restloser Beseitigung der festgestellten Mängel, sind abgesehen von den böswilligen Brandstiftungen und den Fällen, die durch höhere Gewalt hervorgerufen werden, 80 Prozent aller Brände vermeidbar. Zweck der Brandschau ist es, neben einer unermündlichen Aufklärungsarbeit auch die Beseitigung der festgestellten Mängel zu verlangen und gegebenenfalls die Beseitigung durch eine polizeiliche Verfügung zu bewirken. In den weitaus größten Fällen lassen sich viele Mängel mit geringen Mitteln und mit eigener Arbeitskraft beseitigen, so daß von einer finanziellen Belastung nicht die Rede sein kann. Anwesenbesitzer, die finanziell nicht in der Lage sind, die Beseitigung der Mängel in Auftrag zu geben, mögen dies beim Ortsbürgermeister melden. Nach Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse wird gegebenenfalls ein Darlehen für die Beseitigung der Mängel gegeben. Der hauptamtliche Brandschauer gilt als Beauftragter der Kreispolizeibehörde und ist berechtigt, falls die Nachbesichtigung eine Nichtbeseitigung der Mängel durch Nachlässigkeit oder gar Böswilligkeit ergibt, aufgrund der polizeilichen Verfügung einem Handwerker den Auftrag zur Beseitigung zu erteilen. Die Kosten für die Beseitigung der Mängel werden dann zwangsweise eingezogen. Darum beobachtet die Brandverhütungsmaßnahmen sorgfältig und beseitigt die von der Brandschau festgestellten Mängel. Die Aufgaben des Vierjahresplanes erfordern auch hier den Einsatz und die tatkräftige Mithilfe eines jeden Deutschen, um das Volksvermögen vor der Gewalt des Feuers zu schützen. Vom Kyein zur uhl „ Brieftasche mit 800 Mark gesunden Königswinter: In einem Restaurant am Rhein fand ein Gast eine Brieftasche mit 800 Mark und wertvollen Papieren, die er dem Wirt ablieferte. Dann verließ er das Lokal. Der Verlierer, ein Mann aus Bonn, wurde von dem Fund telefonisch benachrichtigt. Der ehrliche Finder konnte nicht mehr ermittelt werden. Konzert der Adolf=Hitler=Schule Rheindahlen Königswinter: Etwa 40 Jungen und Mädchen der Adolf=Hitler=Schule Rheindahlen veranstalteten gestern abend im Berliner Hof ein Konzert. Die Darbietungen, hauptsächlich Märsche und Volksweisen, fanden bei den zahlreichen Zuhörern lebhaften Beifall. Halleneinweihung der Segelflieger Honnes: Die Einweihung der neuen Halle für die Segelflieger im Roniger Gelände bei Linz findet nicht am kommenden Sonntag, sondern am Sonntag, 22. August, statt. Bis dahin hofft man die Halle fertiggestellt und das Fluggelände soweit hergerichtet zu haben, daß die Vorführungen programmäßig von statten gehen können. brunner.— Die Truppführerschule 14 unternimmt am Wochenende eine Fahrt nach Düsseldorf und Duisburg. Dabei soll auch die Ausstellung„Schaffendes Volk“ besichtigt werden. Schwerer Zusammenstoß beim Ueberholen Oberwinter: Auf der Umgehungsstraße ereignete sich ein schwerer Unfall. Als ein Personenkraftwagen aus Magdeburg einen Lastzug überholen wollte, sah der Fahrer sich plötzlich vor einem entgegenkommenden Wagen, streifte diesen, sein Wagen wurde herumgeworfen und prallte gegen den Lastzug. Der Fahrer, ein 68jähriger Mann, und seine 13jährige Tochter wurden leicht verletzt. Die Frau dagegen, die durch die aufgesprungene Tür herausgeschleudert wurde, erlitt schwere Verletzungen. Die beiden Insassen des entgegenkommenden Wagens kamen mit kleinen Wunden davon. Zwei Hitler=Jungen, die sie entgegenkommenderweise mitgenommen hatten, blieben unverletzt. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Von der Musterung in den Tod Die Erwerbslosen müssen sich melden (Honnes): Die Kontrollmeldung für die Wohlfahrtserwerbslosen, Arbeitslosen= und Krisenunterstützungsempfänger findet im Monat August für Honnef am 19. August von 14 bis 14.30 Uhr auf der Nebenstelle Königswinter statt. Unfall eines Urlaubers Linz: Im Sturmschritt versuchte ein KdF.=Urlauber die Fähre zu erreichen. Er glitt dabei aus, fiel in eine zerbrochene Weinflasche und verletzte sich. Die Linzer Sanitätskolonne leistete die erste Hilfe. 170 Sachsen in der„Bunten Stadt“ Linz: Am Samstag treffen in Linz 170 Urlauber aus Sachsen ein, die für 12 Tage gastliche Aufnahme finden. Den Urlaubern wird ein reichhaltiges Programm geboten. So sind Wanderungen zu den Bafaltsteinbrüchen vorgesehen, Fahrten zum Ahrtal und rheinauf= und rabwärts. Am Freitag, 20. August, findet im Stadtgarten in Linz ein Konzert, ausgeführt vom Musikverein„Lyra“, statt. Linzer Kurzmeldungen Linz: Der Linzer MöV„Sängerbund“ weilte in Heimbach=Weis als Gast des dortigen MGV, der ein Sängerfest gab. Die Vorträge des MüV unter Leitung Jan Außems fanden starken Beifall.— Befördert wurden bei der RAD TS 14 Linz zu Oberfeldmeistern die Feldmeister Englisch, Pook, Schroer und SchrettenAdenau: Einen tragischen Ausgang nahm hier am Mittwoch für einen 26jährigen Mann aus dem Nachbarort Müllenbach der Musterungstag. Nach alter Sitte veranstalteten die jungen Burschen nach Beendigung der Musterung eine kleine Feier. Gegen Abend traten sie den Heimweg an. Zwei Burschen aus Müllenbach fuhren mit ihren Fahrrädern ihrer etwa 12 Kilometer entfernt gelegenen Heimat entgegen. Auf der abschüssigen Straße hinter der Quiddelbacher Höhe verlor einer der beiden die Herrschaft über sein Fahrrad und fuhr mit großer Wucht gegen einen Prellstein. Sein Freund, der vorauffuhr, hatte den Vorfall zunächst nicht bemerkt. Kurze Zeit darauf fiel ihm jedoch auf, daß der andere fehlte und er fuhr zurück. Er fand seinen Kameraden an der Unfallstelle auf der Straße liegend vor. Aus einer kleinen Kopfwunde sickerte Blut. Ein Arzt stellte kurz darauf den bereits eingetretenen Tod des Verunglückten fest. Schwerer Kraftwagenunsall auf dem Nürburgring Adenau: Gestern nachmittag geriet auf dem Nürburgring, im Abschnitt Fuchsröhre, ein Kraftwagen aus der Fahrbahn und landete in dem mehrere Meter tiefen Graben. Die Insassen des Wagens, zwei Herren und zwei Damen aus Wesel am Niederrhein, erlitten schwere Verletzungen. Sie wurden in das Adenauer Krankenhaus gebracht. Der Wagen wurde stark beschädigt und konnte nur mit großer Mühe aus dem Graben gehoben werden. Kurzbrief aus Gemünd Gemünd: In einem hiesigen Gasthaus kam es zu einer Schlägerei, in die drei Personen verwickelt waren. Einer von ihnen wurde von den beiden anderen übel zugerichtet. Er trug Augen= und Kopfverletzungen davon.— Das neue Schwimmbad hatte am Sonntag einen Rekordtag. Fast 3000 Besucher wurden gezählt.— Das Städtische Verkehrsamt hat zwischen Gemünd und der Ordensburg Vogelsang einen Pendelverkehr eingerichtet, der stark in Anspruch genommen wird.— Oberpfarrer Heinrich Altstadt konnte gestern sein 25jähriges Priesterjubiläum feiern. Seit dem 14. Juli 1931 steht er der Pfarrgemeinde Gemünd als Oberpfarrer vor, nachdem er vorher mehrere Jahre in Lommersdorf bei Blankenheim wirkte.— Ein Mann versuchte in einer Wirtschaft einen Zwanzigmarkschein an sich zu nehmen, der der Wirtin entfallen war. Er war aber von anderen Leuten beobachtet worden. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet.— Die Vermessungsarbeiten zum Bau der neuen Straße vom Bahnhof zur Adolf=Hitler=Straße sind soweit beendet, daß in Kürze mit dem Straßenbau begonnen werden kann.— Der Leiter der Bauarbeiten an der Ordensburg Vogelsang, Baurat Liebermann, ist von Reichsleiter Dr. Ley zum Baudirektor ernannt worden. Zwischen vollende Kippwagen genaten Gemünd: Ein schwerer Unfall ereignete sich auf einer Baustelle bei Gemünd. Mehrere Kippwagen setzten sich in Bewegung, und als ein in den dreißiger Jahren stehender Arbeiter aus Bleibuir zwischen den Wagen durch wollte, wurde er von diesen erfaßt, wobei ihm ein Fuß fast abgequetscht wurde. Auch erlitt der Mann innere Verletzungen. Seine Kameraden schafften ihn ins Krankenhaus. Zwei Mädchen vor dem nassen Tod gerettet Mayen: Zwischen Mayen und Kruft gibt es verlassene Grubenschächte ehemaliger Steinbrüche, die sich im Laufe der Zeit mit Wasser gefüllt haben und die den Bewohnern der angrenzenden Orte als Badeplätze dienen. Diese Teiche sind sehr tief. Ein Mädchen, das hier badete, drohte unterzugehen und zu ertrinken. Als ihm eine Kameradin zu Hilfe kommen wollte, geriet diese gleichfalls in unmittelbare Lebensgefahr. Ein in der Nähe weilender Metzgermeister sprang unverzüglich ins Wasser und rettete die beiden Mädchen im letzl ten Augenblick vor dem Ertrinken. Siebenjähriger Junge zu Tode geschleift Er band sich den Halsstrick um ein Bein— Furchtbare Folgen kindlichen Leichtsinns Wissen: Gestern kam es im benachbarten Orte Appenhagen zu einem schweren Unglück, dem leider ein junges Menschenleben zum Opfer fiel. Auf einer Weide befanden sich eine Anzahl Kinder beim Spiel, unter ihnen auch der sieben Jahre alte Sohn Herbert des Bauern August Schneider. Der Junge, der an einem Strick ein Rind hütete, band sich diesen Strick um ein Bein. Das Tier wurde plötzlich aus unbekannten Gründen scheu und rafte in großen Sprüngen davon, den am Strick festgebundenen Jungen hinter sich her schleisend. Schließlich sprang das Rind über einen Zaun, wobei sich der Junge in dem Gewier des Stacheldrahtes verfing. Als man nach dem furchtbar zugerichteten Kinde sah, war der Tod bereits eingetreten. Schwerer Omnibusunfall vor Gericht Wissen: Auf der Reichsstraße bei Niederhövels ereignete sich am 14. April ein schwerer Verkehrsunfall. Auf der Fahrt zur Arbeitsstelle stieß bei der Unterführung ein mit zwei Personen besetztes Motorrad mit einem Omnibus aus Betzdorf zusammen, der von dem Hauderer B. gesteuert wurde. Einige Zeit später verunglückte derselbe Fahrer mit dem gleichen Omnibus bei Bruchertseifen, wobei ein Insasse tödliche Verletzungen erlitt. Nach der Anklage sollte der Fahrer B. die Schuld an dem Unfall haben. Er war wegen des schweren Unfalles bei Bruchertseifen in Haft genommen worden. Die beiden Motorradfahrer wurden bei dem Unsall bei Niederhövels schwer verletzt. Einem mußte ein Bein amputiert werden. Zu der Verhandlung war ein großes Zeugenaufgebot geladen. Trotzdem konnte eine genaue Sachaufklärung nicht erfolgen. Nach mehrstündiger Verhandlung beantragte der Vertreter der Anklage eine Gefängnisstrafe von 1½ Jahren. Das Gericht verurteilte B. zu einer Gefängnisstrafe von zwei Wachen. Sammelstellen für Kastanien im Kreise Altenkirchen Wissen: Durch die Kreisbauernschaft Altenkirchen sind Kastaniensammelstellen errichtet worden. Dort sollen die Kastanien in gut trockenem Zustand abgegeben werden. Eine entsprechende Vergütung wird den Sammlern gezahlt. Die Sammelstellen befinden sich für die Aemter Wissen, Gebhardshain und Friesenhagen bei der Firma Karl Ewald Müller in Wissen; für die Aemter Kirchen, Betzdorf und Daaden bei der Firma Felix Utsch in Kirchen; für das Amt Altenkirchen bei der Firma Spar= und Darlehnskasse in Altenkirchen; für das Amt Hamm=Sieg bei der Bezugs= und Absatzgenossenschaft in Hamm=Sieg. Spielendes Kind unter dem Auto Niederfischbach: In Eiserfeld lief ein kleines Kind in einen Lastwagen hinein. Es geriet unter ein Hinterrad und wurde schwer verletzt. Ein Fahrversuch mit üblen Folgen Niederfischbach: Ein Kaufmannslehrling, der ohne Erlaubnis das Spritzenhaus geöffnet hatte, machte sich in Eiserfeld an dem dort untergestellten Kraftwagen der Gemeinde zu schaffen. Als er Fahrübungen machte, gab es plötzlich eine Explosion. Allerdings konnte das Feuer noch rechtzeitig gelöscht werden. Auch der Lehrling erlitt keine Verletzungen, wurde aber von seinem Lehrherrn sofort entlassen. Schwerer Sturz vom Getreidewagen Niederfischbach: Beim Dreschen stürzte in Oberfischbach ein Fuhrmann von einem Getreidewagen. Er erlitt eine schwere Gehirnerschütterung. Auch ein anderer Mann wurde durch den Sturz schwer verletzt. Lastzug mit Anhänger verunglückt Mudersbach: Ein Lastzug mit Anhänger fuhr nachts in der Marienborner Straße in voller Wucht gegen einen Straßenbaum. Der Lastzug wurde bei dem Anprall völlig ineinandergeschachtelt. Der Lastwagenführer wurde mit schweren Knochenbrüchen und Augenverletzungen ins Krankenhaus geschafft. Kreuz und quer über die Fahrbahn Mudersbach: Der Lieferwagen einer Siegener Lebensmittelhandlung kam auf der regennassen Hauptstraße ins Schleudern und rannte gegen einen Mast der Telefonleitung, der völlig durchgeschlagen wurde. Durch den Anprall wurde der Wagen wieder herumgeworfen und fuhr auf der anderen Straßenseite gegen einen Zaun. Verletzt wurde bei dieser tollen Fahrt niemand. Natürlich war der Wagen stark beschädigt. Ausgestaltung des Eitorfer Bahnhofer Eitorf: Die Ausgestaltung des Bahnhofes macht nach der Instandsetzung der Toilettenanlage weitere Fortschritte. Augenblicklich wird die Tohlettenanlage mit einem neuen Außenputz versehen. Der Bahnhofsvorplatz läßt allerdings noch zu wünschen übric Von der Ortsbauernschaft Uckerath: Die Ortsbauernschaft hielt bei Pütz eine Versammlung ab. Der Ortsbauernführer gab wichtige Mitteilungen von der Tagung der Kreisbauernschaft bekannt. Zum Schluß sprach Landwirtschaftslehrer Wennekamp, Hennef, über Tagesfragen. Die Mütterberatungsstunden Hennef: Die Mütterberatungsstunden finden ab 15. August nur noch Dienstags um 15 Uhr statt. Ein hanbertjähriges Haus mir nrurm Gesicht Die„Alte Apotheke“ wurde umgebaut— Ein Stück Alt-Godesberg in veränderter Gestalt Schon durch ihre Lage am Hauptknotenpunkt des Geschäftsverkehrs ist die „Alte Apotheke“ ein Stück des alten Godesbergs geworden. Als vor ein paar Monaten Gerüste aufgeschlagen wurden und der alte Vorgarten, der die Westseite der Koblenzer Straße beschnitt, beseitigt wurde, konnte man ein leises Gefühl der Besorgnis nicht unterdrücken; das Haus war noch aus alter Zeit, wo man mit besinnlicher Geduld plante und baute. Nun aber, wo der Bau in seiner neuen Form dasteht, ist man angenehm überrascht; denn jetzt ist die Alte Apotheke erst recht zu einem Schmuckstück Bad Godesbergs geworden. Zwar der alte Vorgarten ist weg. Aber die schöne kleine Vortreppe mit den beiden Laternen ist noch schöner und nimmt— was bei dem neuzeitlichen Verkehr äußerst wichtig ist— nur wenig Platz ein. Kein modernes Geschäftshaus ist entstanden, sondern die einfache rheinische Form blieb erhalten. Selbst die Schaufenster, die neu sind, hat man mit einem guten Stilgefühl eingepaßt. Wer das Haus jetzt zum erstenmal sieht, wird kaum glauben, daß es ursprünglich, als es im Jahre 1838 errichtet wurde, anders ausgesehen hat. Und das ist wohl das höchste Lob, das man einem solchen Umbau aussprechen kann... phot. Dr. Scheden. Ob Ratenzahlung oder Kasse Kioser Sraf BONN nur Kesselgasse Ehestandsdarlehen u. Kinderbeihilfen aus all. Orten Aeltestes Geschäft am Platze Wanzen sämtl. Ungeziefer vertilgt vollständig unauffällig,diskret u. geruchlos Bäume sofort benutsbar Langl. Kammerläger(5 Tage, schlaflose Nächte.... Das erleben viele Menschen in den Sommermonaten. Meist sind Schlaflosigkeit und ähnliche sommerliche Gesundheitsstörungen auf Überanstrengung des Herzens und der Nerven, mitunter auch auf Verdauungsstörungen zurückzuführen. Klosterfrau=Melissengeist hat bei diesen Beschwerden schon viele gute Erfolge erzielt Als reines Heilkräuter=Destillat übt er einen allgemein beruhigenden Einfluß auf den gesamten menschlichen Organismus aus, sodaß der Schlaf nicht sozusagen„erzwungen“ wird, sondern aus eine natürliche Weise ohne ungünstige Nachwirkungen eintritt. So schrieb z. B. am 18. 1. 87 Herr Friedrich Kühnemund, o.., Erfurt, Schlösserstr. 18, u..:„Ich habe mir inzwischen Klosterfrau=Melissengeist und nehme ihn nunr besser schlasen und merke auch die beruhigende Wirkung auf die Nerven. Es freut mich, daß ich nun endlich ein gutes Mittel gesanden habe, nach dem ich schon so lange suchte.“ Und weiter Herr Michaek Albrecht(Bild nebenstehend), Einrichter, Berlin N 31, Scheringstr. 8, am 6. ö. 37:„Ich habe Ihren Klosterfrau=Melissengeist versucht und bin mit diesem sehr zufrieden. Bei Schlaflosigkeit und Magenbeschwerden angut bewährt und kann ihn auch jedem empfehlen. Ich werde nun schon 67 Jahre Liebe zur Arbeit.“ egnes„Hung, Sailsheim, Kronprinzstraße 6, am 12. 10. 36:„Ich benutze KlosterfrauMelissengeist mit vorzüglicher Wirkung bei Herzoeschwerden und Schlaflosigkeit.“ Leiden auch Sie in den heißen Sommertagen an solchen Gesundheitsstörungen? Dann machen Sie einmal einen Versuch mit, Klosterfram„WPelilsenesist,. den Sie bei IIhrem„Apotheker oder Drogisten in Flaschen, ab gewendet, hat er si alt und gehe mit Sowie Frau Agnes Bontz, zeist mit vorzüglicher einen Versuch mit Klosterfrau„Welisseneeist, den Sie bei„Ihrem„Apotheker oder Drogisten in Flaschen ab BBRORHEADMESASEA ut der blauen Packung mit den drei Nonnen: niemals tose. OBERDORFE SIERNTOR“ KAITEE Gut bis auf den Lettten iropfen Sternstraße 69, Ecke Adolf-Hitler-Platz(Neubau) Fernsprecher 4133 Nach s ucht ole Nat vieret Broe Ottaiod eer tant Seite 6. Nr. 15913 General=Anzeig für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten 13. August 1937 Baric Geenl und Opul Die kurze Sport=Tagesschan Vier neue Radweltrekorde— über 2 Km., 3 Km., 2 Meilen und 4 Km.— stellte der Franzose Michel Pecqueux auf der Mailänder Vigorelli=Bahn auf. Alle früheren Bestleistungen waren im Besitz seines Landsmannes Michard. 111 steht nach dem ersten Tage der Tennisländerkampf Oesterreich— Tschechslowakei in Pörtschach. Deutschland wird beim Großen Preis der Schweiz, am 22. August in Bern, durch Caracciola, von Brauchitsch, Lang, Kautz, Rosemeyer, Stuck, Hasse und Müller vertreten sein. In Bad Ems holten sich H. G. Bentley und Frl. Rudgard die Titel des deutschen Amateurgolfmeisters(meisterin) 1937 in den Endspielen gegen L. von Beckerath=Krefeld und Frl. Oury=Belgien. Für die Radweltmeisterschaften in Kopenhagen wurden 191 Meldungen abgegeben. Am stärksten besetzt sind die Straßenrennen mit 45 Berufsfahrern und 69 Amateuren. Das internationale Aachener Reitturnier wurde gestern bei herrlichem Wetter eröffnet. Im Mittelpunkt des Programms stand ein Jagdspringen um den Hubertuspreis, um den sich 124 Teilnehmer bewarben. Italiens Vertreter errangen durch Graf Campello auf Ronco und Capo Mantolo Coccia auf Maga einen Doppelerfolg vor SS.=Obersturmführer W. Fegelein auf Diana. Kein Rugbyturnier wird es bei den Studenten=Weltspielen in Paris geben, da nur Deutschland und Frankreich nannten, während die Meldungen von Belgien, Italien und Rumänien, mit denen man gerechnet hatte, ausblieben. Der ausgezeichnete Trader Museletone wird wahrscheinlich am 9. August in Mariendorf das Matadorenrennen über eine Meile bestreiten und dabei auf die erste deutsche Klasse, den Belgier Calumet Edge und den Italiener Mary Sunshine treffen, sodaß das klassische Rennen zu einem großen Ereignis zu werden verspricht. Der deutsche Tennismeister Heinrich Henkel wird seinen Vorjahrssieg bei dem von zwölf Ländern beschickten Turnier in Zoppot nicht verteidigen können, da die Weltreise unserer Spitzenspieler unmittelbar bevorsteht. Ein Steher=Länderkampf Deutschland—Italien wird am 18. August in Chemnitz=Altendorf veranstaltet. Severgnini, Giorgetti und Manera sind die Gegner von Stach, Lohmann und Schindler. Nach mehrjähriger Pause werden auf der Radrenndahn in Dresden wieder Steherrennen, zu denen Schön, Lohmann, Krewer, Hille, Umbenhauer und der Belgier Meulemans verpflichtet wurden, am 13. August durchgeführt. Deutsche und holländische Amateurdoxer werden sich in den nächsten Wochen oftmals gegenüberstehen. Zunächst wird sich eine holländische Staffel in Soest und Ablen vorstellen, um dann am 10. September in Berlin zu kämpfen. Ausgezeichnet besetzt ist das Allgemeine Tennisturnier in Bad Neuenahr vom 12. dis 15. August. Im Männereinzel sind Kuhlmann, Meffert, Peltzer, Dettmer, Bartkowiak und Richter, bei den Frauen Frl. Käppel, Frl. Bergengrün und Frau Rost besonders hervorzuheben. Bei den finnischen Leichtathletikmeisterschaften gab es in Vidorg Massenbesuch. 25.000 Zuschauer verfolgten die Kämpfe. Zu erwähnen ist die Speerwurfleistung des Olympiazweiten Oriö Nikkanen, der die Weite von 74,78 Meter erzielte. Musoletone, der große amerikanische Traber, wurde in Rom von Tara geschlagen. Tara und Mary Sunsdine(letztere wurde Dritte) erhielten 20 Meter Vorgabe. Tara trabte den Kilometer in:18,9. Grüngürtel=Rennen für Motorboote(Außenborder und Seitenborder) richtet die RSKK.=Kraftboot=Standarte Rhein am 29. August auf dem Decksteiner=See im äußeren Grüngürtelgelände Kölns aus. Radländerkämpfe zwischen Deutschland und Italien sowie Deutschland und der Schweiz gibt es am 18. August in Chemnitz=Altendorf und am 13. August in Zürich=Oerlikon. Mur Schmeiing führt zum 25. Mal abet den Bzran Als Zuschauer beim Kampf Louis— Farr und als Jäger in Kanada Du deutsche Boxmeister aller Klassen Max Schmeling hat gestern in Begleitung Max Machon mit dem Schnelldampfer „Bremen“ des Norddeutschen Lloyd den deutschen Boden verlassen, um sich am 26. August im Neuyorker Madison Square Garden den Kampf zwischen Joe Louis und dem britischen Titelhalter Tommy Farr anzusehen. Es ist die 34 Ueberfahrt, die der Deutsche angetreten hat. Vor seiner Abreise erklärte er, daß er von Mite Jacobs, dem augenblicklich alleinigen Großveranstalter der Staaten, ein Angebot vorliegen habe, im September gegen den Sieger dieses Kampfes in Neuyork um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Schmeling glaubte weiter, daß es kaum möglich sei, den Kämpf bis zu diesem Zeitpunkt durchzuführen, da die Vorbereitungszeit zu kurz sei. Da aber im Oktober die Witterung in Neuyork einen Freiluftkampf nicht mehr zulasse, ist er der Ansicht, daß die Begegnung in diesem Jahre nicht mehr zustande käme. Er werde sich also nur wenige Wochen„drüben“ aufhalten, und, wenn seine Entschlüsse in Neupork festgelegt seien, einer alten Jagdeinladung nach Kanada folgen. Obwohl die künftige Entwicklung der Dinge noch nicht abzusehen ist, ist Schmeling bester Laune und guter Hoffnung nun, nach vielen Fehlschlägen mit Braddock und Farr, doch noch zu einem Titelkampf zu kommen. Eine große Anzahl Journalisten rief dem scheidenden Exweltmeister ein herzliches Weidmannsheil nach, als der Dampfer bei strahlendem Sonnenschein in die hohe See hinaus fuhr. Bosen=Vonn siegte in Irland Neuer Sieg der deutschen Polizeibozer Ihrem Erfolg in der Hasenstadt Eligo konnte die deutsche Polizeimannschaft, die ihren ersten Irlandkampf in Dublin verlor, einen weiteren anreihen. Die Staffel, bestehend aus Kuklinski=Hamburg, Campe=Berlin, Pfeiffer=Berlin, Baumgarten=Hamburg, Rosenfeld=Stettin und Vosen=Bonn, konnte in Clonmel in der Grafschaft Tipperary einen:=Punktsieg erkämpfen. Kloth borte in Koblenz Bei einer Freiluftboxveranstaltung in Koblenz zählte man 7000 Personen. Anwesend waren Gruppenführer Gräutz, SA.= Gruppe Westmark, Stabsführer Nohel und Vertreten zahlreichev Parteistellen. Die Kämpfe brachten interessante Paarungen von Boxern aus Koblenz, Neuwied, Bad Ems und Vonn. Der Bonner Boxklub, der eifrig in dev Gronau trainiert und demnächst zahlreiche Klubkämpfe austrägt, stellte für den Hauptkampf des Abends für die Koblenzer Veranstaltung den guten Boxer Kloth, der gegen den Oberscharführen F. Ruschhaupt auftrat. Er bestand die Probe besser, als man es erwartet hatte, und unseres Erachtens wäre seine Leistung insgesamt eindrucksvoller gewesen, wenn der Sekundant des Koblenzers schon nach der ersten Runde die Weisung gegeben hätte, in den Nahkampf zu gehen und dann auf die„kurze Rippe“ hereinzukommen. Denn auf Distanz war gegen den Bonnen, der zudem noch an Größe und Gewicht Überlegen war, nichts zu machen. Die erste Runde war durchweg ausgeglichen, wenn auch Kloth od seiner Schnelligkeit Vorteile hatte. In der zweiten geht der Distanzkampf weiter, wobei beide schöne Geraden stechen, während in der letzten Ruschhaupt mehr an den Mann geht und so auch verschiedene Treffer andringen kann, die aber Kloth durch seine samose Linke zu beantworten weiß. Das verkündete Unentschieden löste bei Ruschhaupts Anhängern natürlich großen Jubel aus. Fule erscheinen die neuen Aisa=Zwoiszhiinder auf der Trulningsbahn Um die Coppa Acerbo— Rosemeyer bei 41 Grad Bodenwärme der Schnellste Der erste Trainingstag zur Coppa Acerbo am Sonntag machte den Fahrern außer den Schwierigkeiten, die auf der 25,8 kl langen Rundstrecke zu überwinden waren, noch durch die fast unerträgliche Hitze zu schaffen, da nicht weniger als 41 Grad Bodentemperatur gemessen wurden. Am Donnerstag trinnierten erst die deutschen Wagen; die neuen AlfaZwölfzylinder, die von Nuvolari und Dr. Farina gesteuert werden, erscheinen erst heute zum ersten Male auf der Bahn. Ihrem ersten Start sieht man überell mit großem Vertrauen entgegen. Tagesschnellsten beim ersten Training war Bernd Rosemeyer, der mit 11:11,8 Minuten für die Runde einen Durchschnitt von 138.2 km=std. erreichte und damit weit über dem Rundenrekord von Achille Barzi mit 10:43,4 Minuten blieb. Die nächstschnellsten Fahrer waren Hans Stuck mit 11:23,2 Min., der noch stark verklebte Seaman(Mercedes) mit 11:7,4 Min. und Rudolf Caracciola mit 11:44,8 Minuten. Von den übrigen Fahrern blieb niemand unter der Zwölfminutengrenze.— Leider kann Lang am Sonntag nicht an den Start gehen, da seine Mandelentzündung auf die Nieren geschlagen ist. Er wird durch Seaman oder Kautz ersetzt werden müssen. „Gaube, Geist und slahtharte Korper! Stabschef Lutze über den Sport in der S: Zum Beginn der Reichswettkämpfe der SA. hielt Stadschef Lutze über die deutschen Rundfunksender eine Ansprache, in der er die große Aufgabe der körperlichen Erziehung in der SA. darlegte. Stabschef Lutze führte u. a. aus: Die Reichswettkämpfe der SA. in Berlin sind aus der Idee einer neuen weltanschaulichen Erziehung unseres gesamten Volkes gedoren. Nach dem Willen des Führers schickt sich die SA. heute an, ihr Bekenntnis zum Wehrgeist, zum Wehrwillen und zur Erhaltung der Wehrhaftigkeit und der Wehrkraft in die Tat umzusetzen. Sie will zeigen, daß aber nicht allein der Geist, der Glaube maßgebend ist, sondern daß hinzukommen muß die Stählung des Körpers. Ein starker Geist, ein tiefer Glaube und ein stahlharter Körper, das ist es, was den echten deutschen Mann ausmacht. Wenn wir den deutschen Menschen formen wollen, so wie es Gegenwart und Zukunft erfordern, dann müssen wir uns auf die vom Führer gestellte Aufgabe besinnen. Damit lehnen wir Spitzenleistungen im Sport keineswegs ab, wie der Nationalsozialismus überhaupt Höchstleistungen nie seine Anerkennung versagt hat. Diese dienen dazu, auf allen Gebieten die Gesamtdurchschnittsleistungen zu heben. Wenn wir trotzdem unsere Aufgabe darin erblicken, in erster Linie die Breitenarbeit zum Erfolg zu führen, so deshalb, weil eine erfolgreiche Breitenarbeit das entscheidende ist. Das Ergebnis, gemessen an dem Nutzen, die sie für das Volk hat, beweist ihre Richtigkeit. Es ist selbstverständlich, daß der Gemeinschaftskampf einen besonders breiten Raum im Sport der SA einnimmt. Es soll ja gerade erreicht werden, daß jeder sich als Glied der Gemeinschaft fühlt und sein Handeln nur von dem einen Gedanken beseelt ist, nicht allein für sich, sondern für alle zu wirken. In dieser Art der körperlichen Entwicklung kommt der ureigenste Grundsatz der SA. zum Ausdruck. Wir arbeiten an uns, um der Gemeinschaft zu dienen, nicht die einzelne Spitzenleistung ist dabei das wesentliche, sondern die Gemeinschaftsleistung. Reichswettkämpfe der EA. Obersturmführer Vollenrath auch bester Fechter In Anwesenheit des Stabsleiters Obergruppenführer Herzog erledigten die SA.=Männer im Turnhallengebäude auf dem Reichssportfeld in den frühen Morgenstunden des Donnerstags die zweite Uebung zum Modernen Fünfkampf, das Degensechten. Der westsältsche Obersturmführer Bollenrath, der schon am ersten Tage im Pistolenschießen den ersten Platz belegt hatte, gefiel durch seine ausgezeichnete Klingenführung und gewann sechs von seinen sieben Gesechten, sodaß er mit zwei ersten Plätzen iu des Besamtiöertung weit vorne flegt. Nächstbester Fechter war Oberscharf. Lehmann=Ostland mit fünf Siegen und zwei Niederlagen vor Sturmhauptf. Scheffler=Sachsen, Oberscharf. Pink=Niedersachsen und dem SA.=Mann Wölfelschneider=Hessen, der in der Gesamtwertung nun den zweiten Platz einnimmt. In der Klasse B kam jeder der drei Teilnehmer zu einem Gieg, sodaß sich in der Gesamtwertung nichts geändert hat. Gesamtergebnis nach zwei Uebungen: Klasse A: 1. Bollenrath=Westfalen 1 Platz und 1 Platz= 2; 2. Wölfelschneider=Hessen 3 und 4,5= 7,5; 3. BoldtOstland 2 und 7= 9 und Oberscharf. Lehmann=Ostland 7 und 2= 9; 5. Pink=Niedersachsen 5 und 4,5= 9; 6. DüverNiedersachsen 4 und 7= 11 und Scheffler=Sachsen 3 und 8 = 11. Die 5A. als Träger der sportlichen Schulung Wehrsport und Leistungesport— zwei getrennte Aufgaben In der Entwicklung der Leibeserziehung des deutschen Volkes werden dieses Jahr mit den Reichswettkämpfen der SA. vom 13. bis 15. August in Berlin im Olympia=Stadion und mit den Nationalsozialistischen Kampfspielen auf dem Reichsparteitag in Nürnberg zwei Höhepunkte erreicht, die eine gewaltige Heerschau des Erziehungsgedankens durch Spiel und Sport darstellen. Die SA. ist immer mehr Träger einer sporzlichen Schulung geworden, um in größter Breite die vor= und nachmilitärische Wehrertüchtigung aller deutschen Männer durchzuführen, in deren Mittelspunkt die Mannschaft steht. Ueber die Umrisse des neuen sportlichen Planes hat Sturmbannführer Körbel, der Chef der Abteilung Presse und Propaganda in der Obersten SA.=Führung, Erläuterungen von grundsätzlicher Bedeutung gegeben. Nach diesen Darlegungen steht bei dem Reichswettkampf an erster Stelle der deutsche Mehrwettkampf, der eine Leistungsprobe vielseitigen Könnens innerhalb einer geschlossenen Mannschaft sein soll. Darum kommen einmal in diesem Plan alle Seiten wehrhafter Uebung zur Geltung, und zwar sowohl im Mannschafts= wie Einzelkampf. Daneben stehen die rein sportlichen Wettkämpfe, die die wichtigsten sportlichen Gebiete umfassen. Die Berliner Reichswettkämpfe der SA. sollen in einem vielseitigen Geschehen einen Gesamtüberblick über das Leistungsvermögen der jungen deutschen Mannschaft geben. Nach ihrem eigentlichen Wesen haben diese Wettkämpfe jedoch ein übersportliches Ziel, weil sie bestimmt sind von der sich steigernden durchschnittlichen sportlichen Leistung einer Mehrheit gesunder, sich jung erhaltender Männer. Damit ist zugleich eine innere Umstellung vom sportlichen Individualismus auf eine breite und tiefe allgemeine körperliche und geistige Wehrtüchtigkeit gegeben. Diesem großen Gesamtziel dienen auch die Nationalsozialistischen daß nach einem Besehl des Gührers allen Kampfgliederungen der Bewegung, der Wehrmacht, des Arbeitsdienstes und der Polizei Gelegenheit gegeben ist, ihr sportliches Können zu messen. So sollen die Nationalsozialistischen Kampfspiele die jährliche Krönung der Arbeit sein, die die SA. für die Wehrertüchtigung des deutschen Volkes zu leisten hat. Damit stellen die Kampfspiele auch einen neuen Typus sportlichen Wettbewerbes dar, in dem ihre Gesetze sich nach den Zielen der gesamten Arbeit bestimmen. Die sportliche Arbeit der SA. behindert dabei in keiner Weise den Deutschen Reichsdund für Leidesübungen in seinem Aufgabenkreis. Die Leitung des Hauptamtes für Kampfspiele in der Obersten SA.=Führung hat SA.=Gruppenführer Reichssportführer von Tschammer und Osten, so daß die Gewähr gegeben ist, daß die Aufgabenteilung zwischen Wehrwettkampf und sportlicher Uebung nicht Gegensätze schafft, sondern eine Ergänzung bildet, die für das Gesamtgebiet der Leibesübungen wieder eine große Forderung bedeuten. Wenn auch in den Wehrwettkämpfen leichtathlettsche Uebungen betrieben werden, so sind sie als wesentliche Ergänzungsübungen für den Wehrkampf aufzufassen. Aus dem Mannschaftskampf werden neue Könner hervorgehen, die wieder Vorbilder werden für die weitere Mannschaftsschulung. Die Kampfspielgemeinschaften, die innerhalb der SA. gebildet wurden, führen die Förderung des Leistungssports durch. Damit ist die Grundlage geschaffen zu einer großen sportlichen Leistungsschulung, und die künftige Entwicklung wird immer klarer erkennen lassen, daß Wehrsport und Leistungssport wohl zwei getrennte Aufgaben sind, die sich aber doch gegenseitig ergänzen. Das allgemeine Ziel ist, ein Volk in Leibesübungen und ein Volk der Wehrtüchtigkeit zu schaffen. Dieser Aufgabe dient insbesondere die SA., die Kampfspiele in Nürnberg. Sturmbannführer Körbel hat die Bedeutung der Kampfspiele dahin erläutert, als Träger der sportlichen Schulung überall den Begriff der Mannschaft in den Mittelpunkt der Arbeit stellt, zugleich aber auch durch ihre Arbeit den Reichsbund für Leibesübungen unterstützt, um für die internationale sportliche Vertretung die besten Kräfte des Volkes herausziehen zu können. Die Segner der Saumannschaft Nachdem die Leichtathletik=Gaumannschaft für den Vergleichskampf gegen den Nachwuchs am Sonntag im Kölner Stadion schon bekannt ist, werden nun auch die Gegner, meist Jugendliche aus Köln, Koblenz, Bonn und Nachen, genannt. 200 und 400 m: Jäger(DLC. Nachen), Virneburg (Post Bonn), von Canal(Koblenz 1900), Blum(BfB. Lützel), Müller(ASV.), Wolle(KBC.), Clemens(KBC.), Essen(TV. Mülheim), Gehring(Stollwerck), Rott(Kölner Tschtt. 43).— 800 und 1500 m: Holz(TV. Mülheim), Mohr(TV. Mülheim), Noth(ASV.), Berndgen(KBC.), Moroweck(Post Bonn).— Hochsprung: Ludwig (TV. Neuendorf), Clemens(KBC.), Hendrichs(KBC.), Betzler(Spug. Andernach), Römer(TV. Mülheim).— Weitsprung: Fischer(Reichsbahn Bergheim), Happ(KBC.), Betzler(Andernach), Blum(Lützel).— Kugel: Richarz (KBE., Kleinsung(TV. Volmershausen), Jäger(DLC. Aachen), Wevergans(Stollwerck).— Speer: Richarz (KBC.), Scholl(Colonia), Lipp(Reichsbahn Bergheim), Hermes(Tura Bonn).— 110=Hürden: Henduichs(KBC.), Menzel(KBC.), Esser(TV. Mülheim), Weyergans(Stollwerck). Sportverein Beuel 66— Eintracht Kreuznach Zu dem Eröffnugsspiel haben die Beueler folgende Mannschaft stehen: Lamber# Ferd. Müller Pütz Dalmus Klein Lütz Marcel Elbern Schäfer Römer Joe Elbern Schmidt Auf Franz Eldern müssen die Beueler am Sonntag verzichten, well er für die Nationalmannschaft um die gleiche Zeit im Berliner Olympischen Stadion gegen die Auswahlmannschaft der Sc. stürmt. Eintracht Kreuznach tritt mit Werner Popp Glocker I Altenhosen Glocker II Gräf Scherhag Bühner Krock Rasselnberg Wiesmeier an. Außer Rasselnberg, der wohl allen Fußballfreunden aus seiner langjährigen Tätigkeit bei Benrath und auch als Nationalspieler bekannt ist, haben Glocker 2, Bühner und Wiesmeler wiederholt in der Gaumannschaft gespielt. Lokalkampf auf dem Herthaplatz Gleich zu Beginn der neuen Spielzeit hat sich der Meister der 1. Kreisklasse seinen klassehöheren Nachbar aus Godesberg verpflichtet. Nach jahrelanger Unterbrechung stehen sich die beiden Mannschaften am Sonntagnachmittag auf dem Herthaplatz im Freundschaftskampf gegenüber. Auf das Abschneiden der Herthamannschaft darf man gespannt sein, war es ihr in der vergangenen Saison infolge der zwei verlorenen Aufstiegspiele nicht vergönnt, in die Bezirksklafse aufzusteigen. Vor dem Spiel der 1. Mannschaften stehen sich die beiderseittgen Reservemannschaften gegenüber. Bonner Jungvolk zeigt den Weg Der Sport im Bonner Jungvolk wird 1937=38 eine weitere Ausgestaltung erfahren. War es im letzten Jahr der Fußball, der in größerem Maß gepflegt wurde, so wird der kommende Sportkampf in Form einer Vielseitigkeitsprüfung durchgeführt. Fähnlein kämpft gegen Fähnlein im Fußball, Turnen, Schwimmen, Leichtathletik, Schießen, Boxen. Als letzte, aber nicht unwichtige Konkurrenz folgt eine weltanschauliche Prüfung. Walker sprang.09 Meter— Weltrekord Seinen erst eine Woche alten Hochsprung=Weltrekord mit 2,08 Meter löschte der amerikanische Neger Melwin Walker gestern in Stockholm, der gleichen Stätte, wo er 2,08 Meter gesprungen war, schon aus. Walker, der die 2,08 Meter spielend geschafft hatte, schraubte die neue Marke auf 2,09 Meter „Nir tresse Holz“ Sieger des Pokalkegelus Das Kegeln um den Siegkreispokal wurde in Siegburg auf der Bahn im„Stern“ entschieden. Hier maßen zum Schluß die beiden Mannschaften der Klubs„Mir treffe Holz“ und „Sportsbrüder“ ihre Kräfte.„Mir tresse Holz“ wurde Sieger mit 3497 Holz, während die„Sportsbrüder“ 3340 Holz erhielten. Als bester Einzelkegler qualifizierte sich Karl Klein von „Mir treffe Holz“ mit 711 Holz. Die übrigen vier Mannschaftsteilnehmer des Siegers waren Peter Böcken mit 709 Holz, Peter Lichtenberg mit 696 Holz, Toni Mahler mit 693 und Karl Lang mit 688 Holz. Somit hat jeder durchschnittlich sieben Holz je Wurf erzielt, eine sehr gute Leistung. Zweiter Sieger ist der Klub„Neuntöter“ mit 3345 Holz, dritter die„Sportsbrüder“ mit 3340, vierter„Lustige Sonnenbrüder“ mit 3186, fünfter„Klötz en de Kall“ mit 3116 und„Tup“ (die beiden letzteren aus Niederpleis, die anderen alle Siegburg)) 2993 Holz. ... Berliner Börse vom 12. Aug. 1937 Festvers. Werte mit Dt. Ablos.-Auf. Ausl.*) 894% ReichsbahnSchatzanw. 35 4½% ReichsbahnSchatzanw. 36 4½%(8) Bonner Stadt-Anleihe v. 26 4½%(8) Bonner Stadt-Anleihe v. 29 4½%(8) Pr Ld.Ptd. A. Pfd. R. 19 4½%(7) Pr. Ld.Ptd.A. Ptd. R. 21. 4½4%(8) Pr. Ld. Pfd. A. Komm.=G. R. 20 4½%(8) Pr..-B. Optdbr. 28 4½%(81 PLdptd.-A. 1%) 4½%(8) Rh.-Weatk. Gold 4, 6, 10, 12 5) 6½% Westd. Bod.-.Pk. 8.—12, 14#) Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika Hamburg-Südam. Norddeutscher Lloyd Banken Allg. D. Kredit Berl. Handels-G. Commers u. Priv. Deutsche Bank und Disk.-Gesellsch. Dresdner Bank Reichsbank Westd. Bodenkr. Industr.-Aktien Aachen-München“) Accumulat.-Fabr. A. E. G. Augsburg-Nürnberg Basalt-Aktien Lins Bemberg Bergmann Elektr. Berl. Maschinen-Bau Bonner Bergwerksu. Hütten-Verein“) Brannk.-Zuk.-Akt. Buderus-Eisen Charlottenb. Wasser Chem. v. Herden Chem. Albert C. Gummi-W. Hann. Dahlbusch Bergw.“) Dalmier-Benz D. Atl.-Telegr. Deutsche Cont. Gas Deutsche Erdöl Deutsche Gold- u. Silb.-Scheide-Anst Deutsche Kabelw. 129.— 100.87 99.75 98 50 98.50 — 25 99 50 99 50 99 75 99 50 4 5 55 93.75 13675 117 625 5— 214.75 1070.— 33558 55 125 156 26 156 25 267.75 Ges. f. el. Untern. Glas Schalke Goldschmidt Th. Hackethal Harpener Bergbau Hllgers Akt.-Ges. Hoesch-K. Neuessen Hubertus-Braunk. IIse Bergbau Kallw. Aschersleben Keramag Klöckner-Werke Koksw. u. Chem. F. Kronprins Metall Laurahütte Lorens C. Mannesmannröhren Metallgesellschaft Orenstein u. Koppel Rasquin Farben Rhein. Braunkohlen Rhein. Stahlwerke Rh.-Westf. Kalkw. Rh.-Westf. Elektr. Riebeck Montanw. Roddergrube Brühi Rositzer Zucker Rütgerwerke Salzdetfurth Kall Sarottl-Schokolade Schuckert Elektr. Schultbeiß Brauerei Stemnens u. Halske Stöhr Kammgarn Stolberg Zink Stollwerck Gebr. Tuchfabrik. Aachen Ver. Dt. Nickelw. Ver. Glanzstoft alb. Ver. Stahlwerke Vogel Dr. u. Kab. Westd. Kaufhof Westeregeln Wiektller Küpper Zellstoff Waldhof Kolonialwerte Deutsch-Ostafriks Neu-Gninea Otavi-Winen u. Eib. Dtsch. Linoleum-W. Dtsch. Spiegelgiss Dortmander Aktien Dortmunder Union Dürener Metall Dynamit Nobel Elektr. Lieferungen El. Licht u. Kraft Farbenindustrie Feldmühle-PapierJ 149.5 Felten u. Gullleaumel 141.87 194.75 82 50 138 335 167 875 155 25 149 75 129 50 126.375 17275 ### 50 137.— 83 50 21.625 38755 118.— 55.25 157.375 50 139875 60.— 163.— 143.— 32.— *) Rheinisch-Westfällsche Börse. Berliner Mark-Notierung vom 12. Aug. 1937 Geld Briel eld Brief S S 172 Amerika Belglen England Frankreich 137 Holland Italien Oesterreich 48.95 Schweis 57.14 Berliner Metallbörse vom 12. Aug. 1937 94 25 Reinnickel 93.900 Liominl. 9b.Ppigl. Al. 133.— Aatimon-Logulos Weir- e. Drahberr. 13/— beinsliber. à ner kg. Bertiner Börse 38.70—41.70 Die Aktienmärkte boten wieder ein ziemlich farbloses Gild. Eine bestimmte Tendenz vermochte sich angesichts der völligen Zurückhaltung des Publikums nicht herauszubilden, da schon Mindestschlüsse genügten, um die Notierungen nach der Plusbezw. der Minusseite zu beeinflussen. Heute gewinnt man den Eindruck, daß die Kulisse nach vorangegangener Entlastung eine Reihe Rückkäufe vornimmt, diese aber meist nicht behaupten kann, da die zweite Hand sehlt. Unter diesen technischen Voraussetzungen vermögen auch die günstig lautenden Meldungen aus der deutschen Volkswirtschaft, wie z. B. das wettere Absinken der Arbeitslosenziffer und die Betrachtungen des Instituts für Konsunktursorschung über die bemerkenswerten Fortschritte im Ausschwung der Industrieausfuhr, sowie über den kräftig gesteigerten Güterverkehr im ersten Halbjahr 1937, keinen Einfluß zu gewinnen. Am Rentenmarkt zogen Reichsaltbesitz um 7½ Pfennige auf 128.20 an. Dagegen ermäßigten sich Umschuldungsanleihe um ½ Prozent auf 94¾. Kleines Angebot lag auch in Wiederaufbauzuschlägen von (minus. 14 Prozent). Reichsschuldbuchforderungen. Fälligkeiten 1938, waren um ½ Prozent gebessert. Am Geldmarkt wurden. unveränderte Blankotagesgeldsätze von 2½ bis 2½ genannt. Von Valuten errechneten sich das Pfund mit 12.41, der Dollar mit.491 und der Franc mit.34. Die Börse schloß ohne Umsatz. Soweit Kursnotierungen überhaupt zustandekamen, waren kaum Abweichungen gegen den Verlauf festzustellen. Nachbörslich wurde nicht mehr gehandelt. Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde das englische Pfund mitunverändert 12.415, der Dollar und der französische Franken ebenfalls unverändert mit.491 bezw..345, der Schweizer Franken mit 57.20(57.21) und der holländische Gulden mit 137.30(137.34) notiem. Am Einheitsaktienmarkt wurden Banken meist auf Vortagsbasis notiert. Markt in Stadtkyll Der gestrige Rindvieh= und Schweinemarkt war stark beschickt und gut besucht. Aufgetrieben waren 95 Ochsen, 60 Kühe, 78 Rinder und 5 Kälber, sowie 20 Läuferschweine und 94 Ferkel. Es kosteten: Ausgewachsene abgezahnte Gespannochsen 1000—1120, mittlere Gespannochsen 800—950, angelernte etwa 2 Jahre alte Gespannochsen 650—750 Mark die Koppel; tragende Kühe 360—400, milchgebende Kühe 300 bis 380, 1½—2 Jahre alte Rinder 180—280, Kälber 35—40, Läuserschweine 22—33, Ferkel pro Alterswoche 1,50—2,00 Mark das Stück. Der Handel war sehr zurückhaltend. Die Preise gefallen. Der Absatz nicht befriedigend. Kaum ein Drittel des Rindviehs und noch nicht die Hälfte der Schweine sanden Käufer. Der nächste Kram= und Viehmarkt ist am 8. September. Die Preisbildung für ausländische Waren Wichtige Neuerungen von grundsätzlicher Bedeutung Durch eine Verordnung des Beauftragten für den Vierjahresplan über die Preisbildung für ausländische Waren (Auslandswarenpreisverordnung) vom 15. Juli 1937 und eine gleichzeitig herausgegebene Erste Ausführungsverordnung des Reichskommissars für die Preisbildung, die am 23. August d. J. in Kraft tritt und die am gleichen Tage außer Kraft tretende alte Auslandswarenpreisverordnung vom 22. 9. 1934 ersetzt, erhält die Preisüberwachung für Auslandswaren wichtige Neuerungen von grundsätzlicher preispolitischer Bedeutung. Im Gegensatz zu dem früheren Zustand bezieht sie auch die Waren der Ernährungswirtschaft ein. Bei ihrer Anwendung werden die für die Rohstoffbewirtschaftung eingerichteten Ueberwachungsstellen mit wichtigen Aufgaben betraut. Grundsätzlich darf in Zukunft im inländischen Verkehr für ausländische Waren höchstens der tatsächliche Ernkausspreis zuzüglich der volkswirtschaftlich gerechtfertigten Kostenund Gewinnaufschläge gefordert, versprochen oder gewährt werden. Die bisher gestatteten Kosten= und Gewinnaufschläge in Hundertteilen des Warenwertes dürfen nicht mehr gerechnet werden. Welche Aufschläge volkswirtschaftlich gerechtfertigt sind, wird allgemein oder im Einzelfall zu bestimmen sein. Solange etwas anderes nicht bestimmt ist, dürfen die Kosten= und Gewinnaufschläge des Jahres 1936 in absoluter Höhe weiter erhoben werden. Auf diese Weise soll erreicht werden, daß bei steigenden Weltmarktpreisen sich die Inlandspreise für ausländische Waren in der Regel nur um den Betrag des gestiegenen Einkaufspreises erhöhen, während der Kosten= und Gewinnaufschlag festbleibt. Für eine Reihe von börsen= und marktgängigen Waren tritt daneben nach besonderer Veröffentlichung im Reichsanzeiger der Wiederbeschaffungspreis als Grundlage der Preisbildung. Er darf in der Regel nur im Verkehr zwischen dem Einführer und seinem ersten Abführer zu Grunde gelegt werden. Allgemeine Ausnahmen für die folgenden Stufen können durch die Ueberwachungsstellen mit Zustimmung des Kommissars für die Preisbildung gewährt werden. Die Ueberwachungsstellen erhalten durch die Erste Ausführungsverordnung Besugnisse, die sie früher nicht gehabt haben. Ihre Sachkenntnis soll dadurch für die Preispolitik nutzbar gemacht werden. Sie können ferner die Abweichung von den allgemeinen Grundsätzen der Preisbildung für ausländische Waren Preise, Kosten= und Gewinnaufschläge, sowie Lieferungs= und Zahlungsbedingungen regeln. Sie sind dabei an die Weisungen des Reichskommissars für die Preisbildung gebunden. Die neue Verordnung enthält schließlich ein Zuwiderhandlungsverbot, Strafbestimmungen und Ueberleitungsvorschriften, urch welche das Verhältnis der neuen Verordnung zu den früheren Preisnegelungen für ausländische Waren bestimmt wird. 13. August 1937 Gerekeeigei=Nachrichten Das Raimonda=Vallett im Rheinhotel Dreesen Wer Vieles bringt, wird jedem etwas bringen! An diesen Spruch hält sich auch das Raimonda=Ballett. Sein Programm ist so bunt und farbenfroh wie seine Kostüme. Es kann sich aber auch unbesorgt auf die schwierigsten Gebiete der Tanzkunst wagen, denn es beherrscht die technischen Grundlagen des Ballettanzes meisterhaft. In schneller Folge rollt eine Nummer nach der anderen ab: Tanzbildern folgen lustige Clownerien. Ein orientalischer Tanz, vollendet in der Durcharbeitung, bunt schillernd in der Pracht der Kostüme, schließt sich an. Im Nevuestil der Tillergirls geht es weiter, immer steht die Beherrschung aller Register der Körperbewegung, der Grazie und des tänzerischen Schwungs im Vordergrund. Jedem Geschmack ist gedient. So bleibt der Beifall, lebhafter werdend bis zum Schluß, nicht aus, ein Beifall, der ebenso der Phantasie und dem Ideenreichtum des unbekannt bleibenden Regisseurs gilt wie den Tänzern und Tänzerinnen selbst. Das Rheinhotel Dreesen brachte seinen Gästen mit diesem Programm wieder einmal eine große Ueberraschung.— Zum Schluß sei aber auch die Kapelle nicht vergessen, die dem Ballett zur Seite stand und zum Tanz ausspielte. Will Glahé, der Mann mit den flinken Fingern auf dem Akkordion, ist wieder da, freudig begrüßt von seinen Freunden, die er sich in Godesberg erworben hat. Zum Autonnfall an der Unterführung Zu dem gestern gemeldeten schweren Autounfall bei der Unterführung der Wurzerstraße erfahren wir ferner, daß beide Kraftradfahrer schwerverletzt ins St. Generat=Anzeiger für Vonn und Umgegend! Vonner Nachrichten Markus=Stift geschafft wurden. Es handelt sich um Vater und Sohn. Die Verletzten skammen aus der Tschechoslowakei. Beobachtet wurde, daß beide, aus der Richtung Bonn kommend und suchend umherschauend, von der rechten Straßenseite nach der linken auf die Straßenbahngleise in den Weg des Lastzuges geraten sind. Die Vernehmung wird Näheres ergeben. Vom Anhänger erfaßt Auf der Hindenburgstraße wurde ein Radfahrer von einem Lastzug überholt, dessen Anhänger ihn streifte und umriß. Er erlitt dabei einige Verletzungen, auch sein Rad wurde beschädigt. Kameradschaft der Kolonialtruppen In der außerordentlichen General=Versammlung gab Vereinsführer Wilh. Schneider=Godesberg nach Besprechung der Eingänge bekannt, daß er aus Gesundheitsrücksichten eine Wiederwahl zum Kameradschaftsführer nicht annehmen könne; auf seinen Vorschlag wurde Kamerad Lybuda, ein alter Schutztruppenfeldwebel, einstimmig für die nächste Amtsperiode zum Kameradschaftsführer gewählt. Dem bisherigen Vereinsführer wurde der Dank für seine uneigennützige Aufopferung ausgesprochen. Der Ehrenvorsitzende Kamerad Wilhelm Schneider=Godesberg hielt einen Vortrag über seine Weltkriegverlebnisse bei dem sogenannten Himmelfahrtskommando im Minengebiet, dar mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Obstdiebe am Werk Auf der Plittersdorfer Flur wurden an zwei Stellen Obstdiebe gefaßt. Eine Gruppe war aus Köln herübergekommen und hatte vorsorglich Säcke zum Verpacken mitgebracht. Die andere kam aus Bonn. Sie hatten außer Pfirsichen auch Birnen und Aepfel gewählt und wollten das Obst abtransportieren, als man sie festnahm. Mehlemer Kirmesmeldungen Mehlem: Der frische Säuerling an der Mehlemer Schule, der vom Tage seiner Oeffnung bis zur Schließung bei Wintersanfang viele Mehlemer Volksgenossen erfrischt, wird jetzt auch viel von den über Mehlem ins Ländchen wandernden Hitler=Jugend=Gruppen und von der 53., die sich in der Jugendherberge aufhält, benutzt. Die Jugendherberge Mehlems hat jetzt eine Musikgefolgschaft aus Wetter an der Nuhr zu Gast.— Mit Siegerlorbeeren geschmückt kehrte der Mehlemer TurnVerein„Germania“ von einem großen Turnfest zurück. Er hatte auch dort wieder bewiesen, daß er unter Leivon Jean Kattefeld an sich weiter gearbeitet hatte. Ende August wird der Verein in Mehlem wieder an die Oeffentlichkeit treten. Der Besuchstag im Pecher HJ.=Lager Die Angehörigen der Pimpfe, die am Mittwoch für einige Stunden im Jungvolklager in Pech weilten, konnten sich wiederum überzeugen, welch munterer Betrieb dort herrscht. Recht zahlreich waren sie alle gekommen, die Geschwister, Eltern, Onkels und Tanten, um einmal das Lager zu besichtigen und zuzusehen, wie sich die Pimpfe durch Lagerspiele, Lieder und allerlei Kurzweil die Zeit vertreiben. Jedenfalls fanden die„Darbietungen“ der Pimpfe ungeteilten Beifall. In der Freizeit konnten dann die Jungen berichten, wie es ihnen im Lager gefällt und was sie hier treiben. Das Abendessen um 7 Uhr konnte die allzu besorgten Angehörigen auch über den Speisezettel im Zeltlager beruhigen. Seine Reichhaltigkeit wurde von allen anerkannt Nach Beendigung des Besuchstages beschloß die Lagergemeinschaft den Tag am Feuer. Nr. 15913: Seite# Allerdings wurde der Schlaf bald durch einen Alarm unterbrochen, der mit ein wenig Wirrwarr begann und in schöner Ordnung endete. Am Vorgebirge entlang Aus dem Vereinsleben der Imker Innerhalb der Kreissachgruppe Imker, Vonn=Stadt und=Land, sind bezüglich des Vorsitzes in den einzelnen Ortsfachgruppen folgende Aenderungen eingetreten: An Stelle des verstorbenen Lehrers i. R. Christ wurde Dipl.=Kaufmann Schmitt aus Vornheim zum Vorsitzenden der Ofg. Imker, Alfter, ernannt; für den verstorbenen Baumschulenbesitzer Chr. Fey aus Meckenheim wurde Herr Bode aus Meckenheim zum Vorsitzenden der Ofg. Imker, Meckenheim, ernannt. Dr. Cremer aus Godesberg trat aus gesundheitlichen sowie beruflichen Gründen von seinen Aemtern als Orts= und Kreisfachgruppenvorsitzender zurück. Für ihn wurden die Herren Gewerbelehrer Peters aus Godesberg zum Ofg.=Vorsitzenden der Godesberger Imker und der Lehrer A. Kroth aus Lengsdorf zum Kreisfachgruppenvorsitzenden ernannt. A. Kroth behält den Vorsitz der Ofg. Imker Bonn bei. Beim Heuladen schwer verletzt Hersel: Beim Heuladen fiel ein 68jähriger Landwirt durch plötzliches Anziehen des Pferdes von einem Karren. Er schlug mit dem Gesicht auf die Rheinufermauer auf und zog sich schwere Verletzungen zu. Silberne Hochzeit Hersel: Die Eheleute Brauer Theodor Schneider, Rheindorfer Straße, feierten ihr 25jähriges Ehejubiläum. Der Männerverein Hersel=Uedorf ließ abends durch eine Abordnung seinem langjährigen Mitglied ein schönes Geschenk überreichen. Ich habe Dich je und je geliebt, darum habe ich Dich zu mir gesogen aus lauter Güte. Jer. 81. Heute morgen ¼ vor 4 Uhr ist meine inniggeliebte Mutter, unsere liebe Schwester, Tante und Freundin geb. Renckhoff im Frieden heimgegangen. Für die trauernden Hinterbliebenen: Frieda Klapp Bonn(Bornheimerstr. 66), den 12. August 1937. „Pie Trauerteler findet statt Montag, den 16. Anschließend die Boerdigung, Poppelsdorter Statt Karten. Meine liebe Frau, unsere liebe Mutter ist heute von ihrem schwerem Leiden erlöst worden."* Robert Oberländer und Famille. Bonn, den 11. August 1937 Brückenstraße 31, II. Kapolle des Nordtriedhofen. Trauertaler vorhe. Gott dem Allmächtigen hat es len, heute nachmittag gegen 17.30 Uhr unsern lieben, unvergeßlichen Bruder, Schwager und Onkel, Hertir- Karr Ralensuu Hauptvertreter der AachenMünchener Versicherung im 78. Lebensjahre, nach längerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden zu sich in ie Lwigkeit abzurufen. Namens der trauernden Anverwandten: Katharina Achenbach Paul Achenbach, Rechnungsrat. Bonn(Kaiserstr. 1c), Frankfurt(Main), Bad Ems, Düsseldorf, München, Kanzlerhof (Tegernsee), den 11. August 1937. findet statt am Samstag, 14. August um 15.30 Uhr, in der Kapelle des Poppelsdorfer Friedhofes. Daran anschließend die Beerdigung. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Es wird angeboten: Konkar stin „In Stenographie und Maschinenschreiben, zum baldmöglichsten Eintritt gesucht. 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Augusi 1932 Das Bomner Posiwesen Von Ernst Prochnow Auf den ersten eingerichteten Postlinien wurden Briefe usw. durch reitende Posten, kurz Reitposten oder Post, reiter genannt(daher auch der Name„Post“) befördert: „Es lag alleweg 5 Meilen Wegs ein Post von der anderen und mußt allweg ein Bot des andern warten; und sobald der ander zu ihm ritt, so blies er in sein Hörnlein; das hört der Bot, der in der Herberg lag und mußt gleich auf sein. Einer muß alle Stunde ein Meil reiten, und mußten sie reiten Tag und Nacht.“ Die Stationen lagen außerhalb der Städte, da ja nachts die Stadttore geschlossen wurden. Um Bonn ritten die Posten zwar herum, und zwar durch die Reuterstraße. Durch den Postmeister Henot aus Köln wurde im Jahre 1579 eine Reitpost dem Rhein entlang eingerichtet, die in der Pfalz Anschluß an die Linie Innsbruck— Speyer—Brüssel hatte. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurden durch die Kaiserlichen Postmeister, die Grafen von Thurn und Taxis, Postwagen für den Personenverkehr eingelegt. Die Städte Köln und Frankfurt, die damals schon eigene Posteinrichtungen hatten, wehrten sich zunächst gegen den Plan einer Rheinpostlinie. Und im Jahre 1708 noch weigerten sich die Kurfürsten von Köln und Trier sogar, die Kaiserliche Fahrpost durch ihr Gebiet durchzulassen. Zwischen Köln und Bonn verkehrte um das Jahr 1691 schon eine kurkölnische Post mit Wagen, die man im Volksmund„Göbbelcheswagen“ nannte. Wenn der Wagen nämlich von dem Posthaus in der Glockengasse in Köln abgefahren war, machte er schon in der Severinsgasse vor einem Bäckerladen halt, damit sich die Reisenden mit Göbbelcher (Backwaren) für die lange Fahrt versehen konnten. In Wesseling wurde gegen Mittag umgespannt. Am Abend kam der Wagen in Bonn an. Am Kölntor mußten sich die Fahrgäste zunächst einmal einer Revision unterziehen. Jeder Reisende mußte seinen Namen auf eine sogenannte Leytafel schreiben. War der Paß und das Gepäck visitiert, dann konnte der Postwagen weiter zum Gudenauerhof in der Gudenauergasse fahren. In Köln bekam der Posthalter Pauli im Jahre 1717 die Post in Erbpacht. In dieser Familie blieb sie dann auch bis zum Jahre 1794, ja sogar noch über die französische Zeit hinaus. Mitte des 18. Jahrhunderts lagen in der Glockengasse in Köln vier verschiedene Postämter: Das „Kaiserliche Reichsober=Post=Amt,“ die„Kaiserliche Reichs=Fahrende=Post“, der„Königlich=Preußische Clevische=Post=Wagen" und das„Kurkölnische=Bönnische Post=Komtoir“. Im Jahre 1725 wurde ein Kontrakt abgeschlossen zwischen dem Kurfürsten von Trier und dem Fürsten von Thurn und Taxis, wonach Postwagen von Koblenz nach Trier, nach Köln, Bonn und Mainz verkehren sollten. Später wurde diese Verbindung vermehrt durch eine kurkölnische Post. Am 16. September 1757 erschien im „Eilfertigen Welt= und Staatsbothen“ ein Erlaß:„Dem Publico wird andurch bekannt gemacht: wasmahsen ihre Kurfürstliche Durchlaucht zu Cöllen etc. zur Erleichterung der Commercii sowohl, als bequämlichen Dienst deren Passagiers, eine Dero Residentz=Stadt Bonn Dienstags und Sambtags mit Anfang instehenden Monats Octobris um 5 Uhr morgens auf Coblentz, und von dannen Mittwochs und Sonntags um nemliche Zeit auf Bonn auf einem Tag auf= und Zurückfährigen Postwagen dem Licentiaten N. Vithens dergestalt gnädigst verwilligt haben, daß die Person solchen Postwagens auffährig von Bonn bis Coblentz um zwey, mithin per Stund um ein Sechstel Rthlr. couranti sich bedienen könne.“ Am 30. September 1757 lesen wir in derselben Zeitung:„Es wird dem Publico hiermit ferner kundt gemacht, daß der zwischen Bonn und Coblentz wöchentlich zweymahl auf= und abfahrende, durchaus in seinen Riemen hangende Postwagen den 8ten instehenden Monats Oktobris ohnfehlbar seinen Anfang nehmen, zu Bonn bey Johann Aldenburg im Grünen Wald, binnen Coblentz aber bei N. Maaß in den drey Reichs=Cronen abund anfahrend; Forth an beyden Orten der Passagier nach Standes=Gebühr gegen ein Billiges guter und bequemer Bewirthung sich zu versehen haben wird.“ Die Straße von Köln nach Koblenz hatte für die Post eine besondere Bedeutung. Sie wurde bereits befahren von der thurn= und taxis'schen Post. Von Holland kam aus Amsterdam über Neuß nach Köln eine weitere Post. Sie wurde hier von der sogenannten„Fischroute" aufgenommen, die von Herzogenbusch über Venlo führte. Dann mündete sie in die von Brüssel über Aachen— Düren führende Post. Um das Jahr 1760 war folgende Fahrgelegenheit auf der linken Rheinuferstrecke: Täglich ging der kurkölnische Postwagen um 12 Uhr mittags von Köln nach Bonn. Dienstags und Samstags fuhr um 5 Uhr morgens ein kurkölnischer Wagen von Bonn weiter nach Koblenz. Ferner fuhr Sonntags und Donnerstags ein Kaiserlich Thurn und Taxis'scher Postwagen von Köln über Bonn nach Koblenz. Außerdem war„Fahrgelegenheit mit verschiedenen Fuhrwerksvon Anno Dazumal wagen“. Gegen diese Hauderer führten die Kaiserliche Post und Pauli einen erbitterten Kampf, da sie ihnen die Passagiere wegschnappten. Das war besonders der Fall bei Verzögerungen. Dienstags und Freitags mußte der Postwagen in Köln das Eintreffen der Lütticher Postkutsche abwarten, um den Briefsack für Bonn mitzunehmen. Die Thurn= und Taxis'sche Post hatte ihr Amt in der Neugasse(heute Rathausgasse, evangelisches Gemeindehaus). Was von einem Postsekretär früher verlangt wurde, das ersehen wir aus einem Inserat des damaligen „Bönnschen Intelligenzblatt“ in der Nummer vom 5. Februar 1796:„Jemand, der lesen und schreiben kann und mit Pferden umzugehen versteht, wird gegen annehmliche Bedingungen als Postsekrataire gesucht. Man melde sich beim Verfasser des Intelligenzblattes auf der Josephstraße 833.“ In den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts befand sich das Bonner Postamt neben dem heutigen Hauptpostamt am Münsterplatz, also da, wo sich jetzt der Neubau der Reichspost(Haus Reeb) und das Eckhaus Schleu befindet. Dieses Postgebäude der vierziger Jahre war ein mittelgroßes Haus mit kleinem Hof, Einfehrtstor und Wagenunterstellraum. Gleich am Eingesig im Hof befand sich ein Einwurfskästchen zur Aufnahige der unfrankierten Briefe. Wollte man einen Brief frankieren, so trat man an ein kleines Schalterfensterchen, reichte den Brief dem Beamten und bezahlte das Porto, welches dieser mit Blaustift auf der Adresse vermerkte. Das Bestellgeld bezahlte der Adressat. Das Porto nach Köln und Koblenz betrug 3 Silbergroschen; nach Berlin, Frankfurt a. M. usw. entsprechend mehr. Jeder Einwohner des damaligen Bonn mußte seine Briefe auf dieses Postamt bringen. Es gab in der ganzen Stadt nur dieses eine Amt, und nur diesen einen Briefkasten. Bei Paketen war es ebenso, was natürlich für die Geschäftswelt viel Zeitverlust bedeutete. Aber damals war die Zeit noch nicht so kostbar wie heute. Es gab nur 4 bis 5 Briefträger. Zweimal wurden die Briefe ausgetragen. Beim Empfang bezahlte man diesen Briefträgern das vermerkte Porto. Freimarken, Postkarten, Postanweisungen usw. kannte man zu dieser Zeit noch nicht.(Postanweisungen wurden erst im Jahre 1865 eingeführt.) Für die Paketbeförderung war ein größeres Zimmer eingerichtet. Die Zustellung erfolgte mit Handwagen durch den allen Bonnern bekannten Dahl. Die Fahrpost befand sich in Privathänden. In den 40er Jahren wurde sie unterhalten von dem Posthalter Alfter in der Bonngasse, Ecke Hospitalstraße(heutige Friedrichstraße). Von dort aus wurden die Fahrposten für Personen und Briefe gestellt. Die Wagen fuhren zuerst zum Postamt, nahmen dort Fahrgäste und Briefpost auf, und dann gings in Begleitung eines Postillons und eines Kondukteurs nach den verschiedensten Richtungen: Köln, Koblenz, Frankfurt a.., Siegburg, Euskirchen usw. Waren viele Fahrgäste da, so wurden Beiwagen gestellt. Nach Köln fuhr um 6 Uhr morgens ein vierspänniger Wagen vom Münsterplatz übers Dreieck, Viehmarkt(heutiger Adolf Hitler=Platz) und Kölner Chaussee(so hieß der obere Teil der Kölnstraße damals). Bei der Abfahrt blies der Postillon ein heiteres Lied. Der Fahrpreis betrug 25 Silbergroschen. In Wesseling wurde umgespannt. Während dieser Umspannung erfrischten sich die Fahrgäste in den am Wege liegenden Herbergen. Extraposten gab es auch. Diese wurden aber fast ausschließlich von fürstlichen Personen und reichen Leuten benutzt. Es wurde zu damaliger Zeit wenig gereist. Es war zu teuer und zu unbequem. Geschäftsleute von Bonn, die in Köln zu tun hatten, fuhren entweder nur hin, und gingen zurück zu Fuß, oder machten die ganze Reise„per pedes“. Für diese anstrengende Tour nahm man einen sogenannten Knappsack mit. Es gab außer den Post= und Haudererwagen noch eine andere Fahrgelegenheit, der sogenannte„Kappesnaache“. Er fuhr frühmorgens gegen 5 Uhr von der Rheingasse ab und war zwischen 11 und 12 Uhr in Köln. Da es noch keine Eisenbahnen gab, so waren natürlich die Landstraßen durch das viele Fuhrwerk, Reisende zu Fuß, Handwerksburschen usw. sehr belebt, und die an den Straßen liegenden Herbergen machten sehr gute Geschäfte. Einen Einblick in diese gute alte Zeit erhalten wir auch durch eine Zeitungsnotiz aus dem damaligen Wochenblatt:„Der gegenwärtig fast grundlose Weg zwischen hier und Siegburg macht es notwendig, die Personenpost auf dieser Route früher abzufertigen und wird an den bisherigen Posttagen, also Montag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend der Abgang von Siegburg um 9 Uhr morgens, und von Bonn um 2 Uhr nachmittags an den nämlichen Tagen, vom nächsten Posttage ab erfolgen. Zugleich wird den Reisenden, die sich der Siegburger Personenpost von hier aus bedienen wollen, hierdurch bemerklich gemacht, daß die Plätze des hierzu eingestellten viersitzigen Wagens während der Winterzeit hier nicht eher vergeben werden können, als bis der Postwagen von Siegburg hier angekommen ist Blätter für Heimatkunde General=Anzeigers für Bonn und Umgegend„ Bonner Nachrichten was in solchen Fällen unterbleibt, wenn die Ueberfahrt auf der Sieg des hohen Wasserstandes wegen nicht möglich ist. Königl. Post=Amt, Necker.“ Im Jahre 1843 kam ein Friedrich Wilhelm Klotz als Postschmiedemeister nach Bonn und trat zunächst in Dienste, des Posthalters Alfter in der Bonngasse. Ein Jahr später schon gab Alfter seinen Betrieb auf, und Posthalter wurde nunmehr der bisherige Postschmied Klotz. Er verlegte den ganzen Posthalterei=Betrieb nach der Kasernenstraße und zwar in die Häuser 14 bis 30, die heute noch stehen. Die eigentliche Posthalterei befand sich aber im Hause Kasernenstraße 30. Der Wagenbauer Klotz baute seine Wagen selbst. Es dürfte interessieren zu erfahren, daß zu dieser Zeit auch der Wagenbauer Miesen Lehrling bei Klotz war, der später einer der bedeutendsten Wagenbauer wurde. Die Postpaketwagen„System Miesen“ zählten zum modernsten Typ und fanden weiteste Verbreitung. Im Jahre 1885 starb Wilhelm Klotz, nun übernahm dessen Witwe eine geborene Lüttger die Posthalterei. Einige Jahre später kam das Geschäft an den Bruder der Frau Klotz, Albert Lüttger, bis dann der ganze Betrieb wieder in die Hände des Sohnes des ersten Posthalters Klotz überging. Mit der Erfindung der Dampfbahn erfuhr das Postwesen eine umwälzende Veränderung. Das war am 13. Februar 1844. Bis dahin besorgten den Verkehr zwischen Köln und Bonn ausschließlich die Postkutsche und die Bonner Hauderer mit ihren Wagen. Alte Bonner, welche sich noch nicht recht mit dem neuen Verkehrsmittel befreunden konnten, fuhren lustig weiter mit der Postkutsche und der damalige Bonner Lokaldichter Dr. Kneisel verfaßte sogar ein Spottgedicht auf die neue Einrichtung: Der Kuckuck hol' die Eisenbahn mit ihrem Flügellauf. Kaum glaubt man, hebt das Spiel recht an, so hört der Tanz schon auf. Da lob ich mir zum Reisen doch noch stets die alte Art, und mit Vergnügen denk ich noch der Göbbelswagen Fahrt. Aber es dauerte nicht lange, da versöhnte man sich mit der„modernen Erfindung“. Nachdem die Bonner Post in den verschiedensten Gebäuden untergebracht gewesen, ging man endlich dazu über, ein Hauptpostamt einzurichten. Das geschah im Jahre 1876. In diesem Jahre kaufte die Deutsche Reichspost und Telegraphenverwaltung den sogenannten Fürstenberger Hof auf dem Münsterplatz. Bis dahin war dieses Gebäude Eigentum des Grafen Fürstenberg zu Stammheim bei Mülheim am Rhein. Graf Fürstenberg hatte 1830 dieses Haus von dem Kanonikus Radermacher erworben. Der Kaufakt durch die Reichspost wurde am 16. August 1876 getätigt, und zwar zahlte die Post für dieses Gebäude 234000 Mark. Der Umbau kostete die runde Summe von 54 823 Mark. Am 15. Mai 1877 wurde die Telegraphenbetriebsstelle in das Hauptgebäude verlegt; im Jahre 1884 den Stadtfernsprechbetrieb eröffnet. Dies war für die damalige Zeit eine Sensation. Die Zeitungen brachten spaltenlange Artikel:„Mit dem morgigen Tage wird die Stadtsernsprecheinrichtung seitens der Kaiserlichen Ober=Post=Direktion in Köln mit 16 Teilnehmern eröffnet und somit ist es den Bemühungen der Bonner Bürgerschaft gelungen, die Postverwaltung dazu geneigt zu machen, auch unserer Vaterstadt die Vorteile der neuesten und wunderbarsten Einrichtung zuteil werden zu lassen. Seit dem kurzen Bestehen einzelner fertiggestellter Leitungen hatten wir oft Gelegenheit, die außerordentliche Bequemlichkeit, welche diese neue Einrichtung den an die Zentralstelle im hiesigen Postamt angeschlossenen Teilnehmern bietet, kennen zu lernen. Während früher die Abschließung eines Geschäftes, oder Erteilung einen Auskunft in der Regel nur durch Boten oder auf schriftlichem Wege zu ermöglichen war, gestattet heute die neue Verkehrseinrichtung die Möglichkeit, daß die angeschlossenen Teilnehmer von ihrer Wohnung aus— ohne Rücksicht auf die Entfernung— in mündliche Unterredung zu treten im Stande sind, um somit geschäftliche und private Mitteilungen in kürzester Zeit und in bequemster Weise auszutauschen. Die Ausführung des Baues, welche etwa 2½ Monate in Anspruch nahm, war von Seiten der Ober=PostDirektion in Köln den Telegraphenführern Keerl und Ramin übertragen. Die Verständigung mit den zur Verwendung gekommenen und in ihrer Wirksamkeit sich ganz besonders vor vielen anderen Systemen auszeichnenden Siemens'schen Telephonen, läßt nichts zu wünschen übrig, wobei allerdings die größere oder geringere Deutlichkeit in der Aussprache von wesentlichem Einfluß ist.“ Es folgen nun die Namen der 16 angeschlossenen Teilnehmer. Dann heißt es weiter:„Die an das Vermittlungs=Amt in Bonn angeschlossenen Teilnehmer haben eine jährliche Gebühr von 150 Mk. zu entrichten, während für die Berechtigung unmittelbar mit Köln in telephonische Verbindung zu treten. ein weiterev Betrag von 100 Mark jährlich erhoben wird. Jedes Einzelgespräch kostet mit Köln 50 Pfg.“ Im Jahre 1897 wurde dann der Hughes=Betrieb(Telegraph) mit Köln aufgenommen. Schon bald, 1900, reichten die Räumlichkeiten der Bonner Hauptpost nicht mehr aus; sie mußten vergrößert werden. Und so entstand um die Jahrhundertwende ein Zwischenbau nach dem Münsterplatz zu, dazu noch ein zweistöckiges Gebäude zur Aufnahme der Oben: Die letzte Posthalterei Kaernenstraße 30. Darüber Porträt der letzten Posthalterin von Bonn, Witwe Alwine Klotz, im Alter von 40 Jahren. Die letzte Posthalterin starb 1933 im Alter von achtzig Jahren. Links: Im 18. Jahrhundert besand sich in dem jetzigen Evangelischen Gemeindehaus die Thurn= und Taxis'sche Post. Das Haus wurde im 16. Jahrhundert für einen natürlichen Sohn Kaiser Karl V. erbaut. Phot. Verein Alt=Bonn 1. Prochnow 2, Els 1. Seite 10. Nr. 15 913 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 13. August 1937 Paketausgabe und Telegraphenbetriebsstelle. Zugleich wurde ein selbständiges Telegraphen=Amt eingerichtet. 1906—08 mußte abermals eine umfassende Aenderung vorgenommen werden, weshalb das Kohlenlager Kohns an der Vivatsgasse hinzugekauft wurde. Alle alten Gebäulichkeiten wurden abgerissen und zu einem neuen Ganzen vereinigt. Nur das Hauptgebäude am Münsterplatz blieb in seinem Aeußern bestehen. Die Kosten für diesen großen Umbau betrugen etwa eine halbe Million, Die Posthalterei war in Bonn noch bis zum Jahre 1916 in Privathänden. Die alten Bonner werden sich wohl noch gerne der Zeit erinnern, da die Pferde jeden Morgen hintereinander von der Kasernenstraße zum Postamt am Münsterplatz geleitet wurden, wo ja die Wagen standen. Und kurze Zeit darauf verließen die Wagen, auf dem Kutschbock der Postillon, den Posthof. Jeder Postillon blies vor Ausfahrt das Signal, welches im Volksmund hieß: „Ach du mein lieber Gott muß ich schon wieder fort ohne Kaffee auf die Chaussee.“ Im Jahre 1914 starb Friedrich Wilhelm Klotz und Frau Witwe Alwine Klotz übernahm die Posthalterei. Frau Klotz führte den Betrieb bis zum Jahre 1916, in welchem Jahre die Posthalterei in reichseigene Hände überging. Damit wurde unter eine jahrhundertalte Tradition der Schlußstrich gezogen. Von jetzt ab fuhren reichseigene Postwagen, mit Pferden bespannt, und von staatlichen Postillonen geleitet, durch die Bonner Straßen. Diese alten Postwagen, die in gemütlichem Tempo durch die Straßen rumpelten, wurde im Jahre 1924 das Todesurteil gesprochen, denn im Herbst dieses Jahres wurden die ersten Autos in den Postdienst eingestellt, denen nach und nach weitere folgten, so daß im November 1924 der letzte Postwagen aus dem Verkehr gezogen werden konnte. Damit verschwanden auch die letzten Postpferde aus der Stadt. Statt der wehmütigen Weisen, die der Postillon blies, wenn er durch den nächtlichen Wald oder aber an Liebchens Haus vorbeifuhr, und statt Hufetraben und Peitschenknall und dem„genöglichen“ Hüh und Hott, hörte man fortan das weniger romantische Signal der Autohupen. Mit dem letzten Postwagen verschwand auch die Uniform des Postillons: der lange Havelock, der hohe Zylinder mit dem Federbusch, und natürlich nicht zu vergessen, das Posthorn. Diese Erinnerungen an eine vergangene Zeit wanderten ins Museum, um späteren Geschlechtern noch zu künden, wie romantisch und poesievoll alles das einmal war, was früher mit Grüßen von lieben Freunden und Bekannten und mit Geschenken guter Menschen zusammenhing. Wenn die Braut am Fenster stand und sehnsüchtig in die Ferne blickte... Trara, trara... Peitschenknall und nun hielt er vor ihrem Hause: Die Post war da. Wer war nun der letzte Postillon von Bonn? Freunde, höret die Geschichte. Es waren derer noch zehn: Johann Booth, Heinrich Esser, Franz Emmerich, Peter Faßbender, Ferdinand Hoffmann, Josef Grommes, Franz Maas, Clemens Montenich, Peter Mortier und Heinrich Schmitz. Und diese zehn letzten Postillone sind alle noch in Diensten der Reichspost. Das Stadtsoldatenkorps hat sich rechtzeitig den letzten Postwagen von Anno dazumal gesichert und seiner Bagage einverleibt. Und es ist fast schon ein historischer Vorgang, wenn beim Aufzug des Korps der letzte Postwagen, gelenkt von dem stattlichen Postillon in der Uniform früherer Zeiten, durch die Stadt fährt. Und gerade deswegen historisch, weil der Postillon, unser Mitbürger Friedrich Wilhelm Klotz, der letzte Sproß des letzten Posthalters von Bonn, und der letzte Postillon alter Tradition ist. Die Renung des Giebengeongecswie siewilich wal; Von Frau Maria Kestermann, ged. Humbroich. phot. Stork Die Tatsache, daß ich die einzige Ueberlebende bin, die den Kampf am Ende des vorigen Jahrhunderts um die Rettung des Siebengebirges vor Verwüstung durch Steinbrüche aus nächster Nähe mit dem heißen Enthusiasmus der Jugend bis ins Kleinste mit erleben durfte, macht es mir zur Gewissenspflicht, meine Erinnerungen aufzuschreiben, um die Wahrheit gegenüber Entstellungen, die immer noch auftreten, festzustellen. Mein Vater, Rechtsanwalt Humbroich in Bonn, ein begeisterter Freund der Natur und unserer rheinischen Heimat, sah Anfang der 80er Jahre mit Gram und Erbitterung, wie der Steinbruchbetrieb sich im Siebengebirge immer mehr ausbreitete und, nachdem Stenzelberg und Wolkenburg bereits hoffnungslos verwüstet waren und auch der Petersberg von 2 Seiten angegriffen und dem Oelberg dicht vor der obersten Kuppe„das Rückgret ausgebrochen“ wurde. Alle Gleichgesinnten, mit denen er darüber sprach, stimmten ihm zu, aber keiner wußte einen Weg, um Abhilfe zu schaffen. Da entschloß sich mein Vater, in der Erinnerung, daß im Jahre 1829 durch königliches Eingreifen der Drachenfels vor dem gleichen Schicksal bewahrt wurde, als einfacher Privatmann, der sonst ein Hervortreten in der Oeffentlichkeit gern vermied, an das Hofmarschallamt des damaligen Kronprinzen, späteren Kaisers Friedrich, eine Eingabe zu richten, in der er die Gefahr für die Schönheit der Gegend darlegte und die Bitte um ein königliches Eingreifen aussprach. Das war am 12. 9. 1884, zu einer Zeit, wo keiner von denen, die später das Verdienst der Rettung für sich in Anspruch nahmen, mit einem Gedanken daran gedacht hat, gegen die Verwüstung aufzutreten. Auf diese Eingabe kam dann von dem damaligen Oberpräsidenten v. Bardeleben die Antwort, daß der Basalt im Siebengebirge besonders wertvoll sei und daß in den Brüchen eine Reihe von Arbeitern Verdienst fände, daher ein Eingreifen nicht tunlich sei. Trotz dieser Ablehnung schöpfte mein Vater neue Hoffnung, als im Dezember 1884 die Nachricht durch die Presse ging, daß die Provinzialverwaltung den am schlimmsten entstellenden Bruch an der Rheinseite des Petersbergs gekauft habe. Daß das geschehen sei, um den Bruch nun selbst weiter auszubeuten, erschien uns allen, die sich dafür interessierten, so undenkbar, daß wir überzeugt waren, ein Wink von oben hätte doch eine günstige Wendung herbeigeführt. Wir sollten grausam enttäuscht werden. Denn die Provinzialverwaltung arbeitete nun in dem Bruch mit weit größeren Mitteln und in Kurzem gähnte an der Rheinseite des Petersbergs ein tiefes Loch fast in der ganzen Breite der Kuppe, während sich die kahlen Halden darunter immer mehr vorschoben. Bis Anfang 1886 sah mein Vater mit Groll und Gram dieser Zerstörung zu. Dann erließ er im April in mehreren rheinischen Zeitungen, so auch in unserer Zeitung und durch eigene Artikel vom Gründer des Bonner General=Anzeigers, Hermann Neußer, mitstreitend unterstützt, eine Aufforderung an alle, die zu einer energischen Agitation gegen die Zerstörung des Siebengebirges durch Steinbrüche bereit wären, sich bei ihm zu melden, Und nun kamen Tage, die uns allen wie ein Wunder erschienen. Mit jeder Post kamen soviel Briefe, daß sowohl ich, wie meine Mutter nicht anderes bis in die Nacht hinein tun konnten, als diese Briefe öffnen, sichten und ordnen. Glühende Begeisterung, heiliger Zorn ging aus all den Zuschriften hervor. Und noch wochenlang, nachdem der erste Sturm nachgelassen, kamen noch aus entfernteren Gegenden, aus Berlin, Ostpreußen, ja sogar aus Spanien und Amerika, zustimmende Briefe voll Empörung über die frevelhafte Verwüstung dieses einzig schönen Gebirges. Auf diese allgemeine Zustimmung wendete sich mein Vater zunächst an den für die Provinzialverwaltung maßgebenden Landesdirektor Klein, dem er unter dem 22. April 1886 Mitteilung von seiner Anzeige und deren großem Erfolg machte. Mit der Erklärung, daß er lieber Hand in Hand mit der Provinzialverwaltung, als gegen sie arbeiten möchte, bat er denselben, mit den Freunden des Gebirges zusammen gegen die Verwüstung vorzugehen. Er erlebte aber eine völlig verständnislose Abweisung. Auch an den Vorsitzenden des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge, Geheimrat von Dechen, trat er mit der Bitte heran, der Verschönerungsverein möchte sich an die Spitze der Bewegung stellen und den Kampf um die Berge mit seinem Namen decken. Herr v. Dechen, der der Sache sehr sympathisch gegenüber stand, hatte aber Bedenken, den Kampf gegen eine Behörde aufzunehmen und empfahl meinem Vater, einen neuen Verein zu gründen, der nur für die Rettung des Siebengebirges eintreten sollte. Mein Vater hat nun zum 1. Mai 1886 eine Versammlung im„Hähnchen“ einberufen, bei der ein solcher Zudrang war, daß unendlich Viele an der Türe des überfüllten Saales umkehren mußten. Aus allen Ständen drängte es heran, die Spitzen der Bonner Behörden, Rektor Magnificus Binz, Berghauptmann v. Dechen, u. a. waren ebenso eifrig für die Sache, wie Studenten und einfache Handwerker. Bei dieser Versammlung nun bildete sich der Verein zur Rettung des Siebengebirges" und auf Vorschlag des Geheimrats v. Dechen wurde mein Vater einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Dem Vorstand gehörten Männer aller Bevölkerungsschichten an: Beamte, Kaufleute, Professoren, Aerzte, Lehrer etc. Und nun begann eine Agitation, wie sie diese Gegend noch nie erlebt hatte. Alle Gegensätze der Stände und der religiösen und politischen Bekenntnisse waren vergessen. Mein Vater fuhr nun von Ort zu Ort, peitschte in Vorträgen die Geister auf, begeisterte die Massen und brachte stets zahllose Beitrittserklärungen mit nach Hause. Die Vertretungen der meisten rheinischen Städte, aller Ortschaften der Umgebung, unzählige Vereine erklärten sich solidarisch mit den Bestrebungen des Rettungsvereins. In all diesen Kämpfen, in Presse und Reden strebte mein Vater aber danach, objektiv zu bleiben und die Provinzialverwaltung nicht zu verletzen, da er noch immer hoffte, sie sich zum Bundesgenossen zu gewinnen. Diese Schonung wurde ihm schlimm gedankt. Der Verein hatte an den Provinziallandtag eine tition gerichtet, in der unter genauer Darlegung der Verhältnisse gebeten wurde: der Landtag wolle 1. beschließen, daß der der Provinz zugehörige Steinbruch an der Rheinseite des Petersberges sofort und vollständig eingestellt werde. 2. den Verwaltungsrat ermächtigen und veranlassen, wegen Ankaufs der Privatbrüche am Petersberge und Oelberge mit deren Eigentümern sofort in Unterhandlungen zu treten, die Brüche anzukaufen oder deren Enteignung in Antrag zu bringen. Mitte November 1886 kam diese Petition zur Verhandlung vor den Provinziallandtag. Schon in den Tagen vorher erhielt mein Vater Nachrichten aus Düsseldorf, daß gewisse Provinzialbeamte bei den Abgeordneten rundgingen und dieselben bearbeiteten, mit der Behauptung, der Rettungsverein sei von den Steinbruchbesitzern in Szene gesetzt, da diese die Konkurrenz der Provinz fürchteten, und Humbroich sei von diesen erkauft. Als nun bei den Verhandlungen am ersten Tage die Wirkung dieser Intrigen sich zeigte, telegraphierte mein Vater an den Beamten, der diese Lügen am eifrigsten betrieb:„Bitte um Beweise, daß ich von den Steinbruchbesitzern erkauft.“ Sofort kam ein Antworttelegramm:„Sehr erstaunt, Brief folgt!“ In diesem Brief wurden dann einige nichtssagende Redensarten über „gute Absichten und größte Hochachtung“ gemacht, aber im Landtag ging der Verleumdungsfeldzug weiter. Abgeordnete und Beamte wetteiferten, die Ziele des Rettungsvereins lächerlich und ihre Verfechter schlecht zu machen. Und das Resultat war, daß der Landtag mit allen gegen 3 Stimmen beschloß, über die Petitionen des Rettungsvereins und der Städte Bonn und Königswinter zur Tagesordnung überzugehen. Den Sturm, der sich auf diese Entscheidung hin erhob, hatten die Düsseldorfer Herren nun doch wohl nicht erwartet. Es regnete nur so Proteste von Privatpersonen, Vereinen und Gemeindevertretungen. Der Vorstand des Rettungsvereins erschien sofort geschlossen in unserem Hause, um gegen die Verunglimpfung meines Vaters leidenschaftlichen Protest zu erheben. Als mein Vater seinen Rücktritt als Vorsitzender anbot, wurde das einstimmig abgelehnt, der Vorstand erklärte sich mit ihm solidarisch und beschloß, die Agitation weiter zu führen. Aber auch die Provinz führte ihr Vernichtungswerk am Petersberg weiter, trotzdem auch der preußische Landtag mit großer Stimmenmehrheit sich für die Bestrebungen des Rettungsvereins erklärte. Schon krochen die gelben Halden wie Eiterströme an dem Berghang herab und das Loch oben wurde immer größer. Inzwischen hatte mein Vater Gelegenheit gefunden, durch einen begeisterten Freund des Gebirges, die Kronprinzessin, spätere Kaiserin Friedrich, auf die Verwüstung aufmerksam zu machen, als sie in Godesberg ein Krankenhaus besichtigte. Ihr Ausspruch:„Das ist allerdings nicht schön!“ erweckte uns neue Hoffnung, obwohl wir zunächst nichts weiter hörten. Da erschien eines Tages der Bonner Oberbürgermeister Doetsch bei meinem Vater im offiziellen Auftrag der Provinzialverwaltung, um ihn zu bitten, die Agitation einzustellen. Der Bruch werde stillgelegt, aber man möchte den Schein erwecken, daß dies nicht in Folge der Agitation geschehe. Und wirklich wurde der Bruch einige Monate später aufgegeben und bei dem späteren Verkauf machte die Provinz auf Veranlassung meines Vaters die Bedingung, daß an der Stelle nie mehr ein Steinbruch eröffnet werden dürfe, was bei der Person des Käufers, der selbst ein begeisterter Freund des Gebirges war, kaum nötig gewesen wäre. Nun machte noch der Oelberg Sorge, an dem inzwischen noch zwei weitere Brüche angefangen worden waren, so daß er von drei Seiten bedroht war. Aber nun war der Verschönerungsverein, ermutigt durch den Erfolg, auch tätiger in der Sache, die königliche Regierung in Köln interessierte sich dafür, und die Grundbesitzer waren Verhandlungen nicht mehr so abgeneigt. Der Oberpräsident Nasse wurde an die Spitze der Provinz berufen, der schon vorher mit den Bestrebungen des Vereins sympathisiert hatte und die Sache nun energisch angriff. Auch Dr. B. Stürtz, den mein Vater in den Vorstand des Verschönerungsvereins brachte, erwarb sich Verdienste, indem er seine Gewandtheit bei Verhandlungen und seine geologischen Kenntnisse der Sache zur Verfügung stellte. So konnte der Vetein zur Rettung des Siebengebirges seine Aufgabe getrost in die Hände des Verschönerungsvereins legen und ging am 25. Mai 1892 in demselben auf. Der Vorsitzende des Verschönerungsvereins, Geheimrat Bredt, übernahm die Verpflichtung, für die Erhaltung des Siebengebirges zu sorgen und schlug die Wahl meines Vaters zum lebenslänglichen Ehrenmitglied des Verschönerungs=Vereins und seines Vorstandes vor, was einstimmig angenommen wurde. Vorher war der Rettungsverein noch einmal in die Oeffentlichkeit getreten, als es sich darum handelte, ob das Provinzialdenkmal für Kaiser Wilhelm I. nach Koblenz oder ins Siebengebirge kommen sollte. Die Bevölkerung war allgemein für das Siebengebirge, aber ein Brief von der kurz zuvor verstorbenen Kaiserin Augusta, in dem diese den Wunsch äußerte, das Denkmal solle nach Koblenz kommen, veranlaßte, daß die maßgebenden Personen die Entscheidung entgegen der Volksstimmung dem Willen des Kaisers anheim stellten. Mein Vater, der allerdings auch erwog, daß dieses Denkmal im Siebengebirge allen Gefahren für das Gebirge mit Ein unbekanntes Mitgestilt von H. Relsbach(Köln). Das Stadtarchiv in Köln besitzt in seiner Sammlung Boisserée auch eine beträchtliche Anzahl von Handschriften. Es handelt sich hier meist um Schriftstücke, welche vor gut 100 Jahren die Brüder Boisserée erhalten haben. Bekanntlich standen sie mit den Großen dieser Zeit in einem regen Gedankenaustausch und hatten viele Freunde unter ihnen. In dieser wertvollen Sammlung des Kölner Stadtarchivs fehlt kaum ein Name von Rang. Mag es sich nun um Politiker, Soldaten, Wissenschaftler, Dichter oder Literaten handeln. Und was wichtiger ist, diese Schriftstücke sind durchweg unbekannt und unveröffentlicht. Unter diesen Stücken und zahlreichen Handschriften von E. M. Arndt befindet sich auch eine bisher unveröffentlichte Dichtung des Freiheitssängers. Es handelt sich zwar um Gelegenheitspoesie, Glückwünsche zu einer silbernen Hochzeit, die jedoch durch ihre engen Beziehungen zu Bonn doppeltes Interesse verdienen. Die Dichtung, deren Originalhandschrift wir auch im Bilde wiedergeben, hat folgenden Wortlaut: Der alt Poet tritt ein mit dem deutschen Wunsche und spricht: Sie sagen: bei Bonn und Plittersdorf blitzt Der Silberblick am Rheine, Als Gott die Schönheit ausgeströmt, Ergoß er lieblicher keine, Ja wunderschön bist du, o Rhein An allen Landesenden Doch heute wollen wir unseren Blick " Ein wenig landeinwärts wenden. einem Schlag ein Ende machen würde, aber auch annahm, daß dort unbedingt der schönste Punkt für die Erinnerung an den von ihm so hochverehrten und geliebten Kaiser sei, rief daraufhin seine Mannen nochmals zusammen und der Rettungsverein erließ einen Aufruf, indem er zu Unterschriften für eine Petition an den Kaiser aufforderte. Und nun wiederholte sich, was auf den ersten Aufruf im Jahre 1886 erfolgt war. Die Zuschriften aus aller Welt häuften sich so, daß wir wieder tagelang daran ordnen mußten. Gedichte, begeisterte Aeußerungen der Verehrung und Liebe für den alten Kaiser, lange Briefe mit Begründungen, warum das Siebengebirge der einzig würdige Platz für das Denkmal sei— all das wurde nun vom Buchbinder in große Bände geheftet und mit einem Begleitschreiben an das Hofmarschallamt geschickt. Ein wahrer Schatz von Liebe und Verehrung eines ganzen Volkes für den verstorbenen Kaiser! Ob der kaiserliche Enkel es überhaupt angesehen hat? Er hat uns keiner Antwort gewürdigt und die Entscheidung für Koblenz getroffen. Das Siebengebirge ist ja auch trotzdem gerettet worden und für ewige Zeiten gesichert. Ich aber fühle mich verpflichtet, gegenüber den immer wiederholten Behauptungen, daß Stürz und Nasse das Gebirge gerettet hätten, meine bestimmten Erinnerungen, die ich sämtlich aus den von meinem Vater hinterlassenen Akten beweisen kann, niederzuschreiben, ehe mit mir der letzte Zeuge jener Ereignisse die Augen zutut. Mein verstorbener Mann, Dr. Karl Kestermann, hat bis an sein Ende für diese Wahrheiten gekämpft, aber in der Oeffentlichkeit wenig Verständnis gefunden. Nun ist in diesem Jahre ein halbes Jahrhundert vergangen, seit diese Kämpfe die rheinische Bevölkerung erschütterten. Eine neue Zeit ist angebrochen, die den Idealismus auf ihre Fahne geschrieben und Materialis. mus und Eigensucht zu Boden geschlagen hat, die die von den Vätern ererbten Werte heilig hält und für ewige Dauer sichert. Da erscheint es nicht unangebracht, die Männer in Erinnerung zu bringen, die schon vor 50 Jahren für diese Werte zu kämpfen und zu opfern bereit waren. Brachenfeis * Von C. L. Müllender Ach jene Zeiten, da die stolzen Ritter die eigne Macht erkoren zum Gesetz, und ob dem bangen Tale wie Gewitter sich lagerten auf dem granit'nen Fels! Nun hat die Zeit die feste Burg erbrochen und ihre Kammern— Tür um Tür— durchwühlt; ihr Schicksal zählt nicht mehr nach Tag und Wochen, sie steht, bis ihre Zeit erfüllt. Und so wie eine aufgeplatzte Schale läßt voller Gleichmut sie ihr Inn'res sehn, aus dem der harte Kern schon längst zu Tage gerollt, um hier im Alltag ruhmlos zu vergehn. von Ernst Moritz Arndt Hart hinter Bonn, nach Poppelsdorf naus Da wohnen zwei fromme Leute, Die feiern ein fröhliches Silberfest, Da blitzt der Silberblick heute. Wißt', Wälder und Berge die thun es nicht Noch silbernste Stromesfluthen. Schönster Silberblick ist die Seligkeit Die blitzt aus den Augen der Guten. * Dies Sonnenlicht, dies himmlische Licht Von freundlichen liebenden Herzen Bei diesem darf man mit Silberblick Und silbernen Bildern heut scherzen. So scherzen wir mit in dem fröhlichen Scherz Des schönsten silbernen Festes Und rufen— Sie deuten den deutschen Wunsch— Die Wörtlein Schönstes und Bestes! Wie vor einem Vierteljahrhundert einst Gebetet ward ihren Geschicken So sollen Sie heut von dem silbernen Stück In Hoffnung zum goldenen Blicken. Das ist so recht E. M. Arndt. Ernst und doch scherzhaft und vor allen Dingen immer wieder echt deutsch. Gewiß waren die mit diesen Versen Bedachten, deren Name sich von hier aus nicht feststellen ließ, Freunde des Dichters. Von ihnen aus mögen die Zeilen dann später in die Hände Boisserées gelangt sein, mit dessen Sammlungen sie dann das Stadtarchiv in Köln erhielt. 13. August 193: General=Anzeiger far Bonn und Amgegend] Bonner Nachrichten Nr. 15913. Seite 11 K Soldregen über Winnipeg Die Bevölkerung der nordamerikanischen Stadt Winnipeg, war unlängst überrascht, als eine große Anzahl von Fünfdollarnoten über der Stadt herniederflatterte. Das vermeintliche Wunder fand sehr schnell seine Aufklärung. Der Millionär W. E. Horback befand sich im Flugzeug auf seiner Hochzeitsreise, und er wollte seinem Glück dadurch Ausdruck verleihen, daß er über seiner Heimatstadt Winnipeg 500 kleine Fallschirme, an denen sich, in kleine Schachteln verpackt, je eine Fünfdollarnote befand, abwarf. Tanzen und Heiraten Ein modernes Mädchen muß tanzen können. Wenn ein Richter diesen Spruch tut, dann handelt es sich nicht darum, daß das Mädchen Tanzunterricht nehmen muß, um den Forderungen der modernen Zeit nachzukommen, sondern daß dem Mädchen die Möglichkeit gelassen werden muß, sich auf dem Tanzboden zu bewegen und— auf diese Weise vielleicht seinen Lebenspartner zu finden. Eine Lonvoner Kontoristin war bei einem Autounfall am Fuß verletzt worden. Zwar verheilte die Wunde bald, das Mädchen war auch beim Gehen nicht behindert, wohl aber verspürte es heftige Schmerzen, sobald es tanzen wollte. Darauf verklagte es den schuldigen Autofahrer, und der Richter gab ihm recht. Seine Heiratsaussichten seien, so sagte er, durch die Unmöglichkeit, zu tanzen, in der heutigen Zeit recht gemindert. Denn es werden eben sehr viele Ehen auf der Tanzdiele angebahnt. Mit der Entschädigung von 2000 Pfund stiegen aber die Heiratsaussichten der Kontoristin wieder, und so ein recht und billiger Ausgleich ist. Der Spieß wird umgedreht Es gab einmal eine Zeit in den Staaten von Nordamerika, da kam in den Niederlassungen eine Frau auf fünfzig Männer. Und von dieser Zeit her hat sich der Brauch erhalten, daß die amerikanische Frau immer, der Mann aber fast niemals recht hat, was sich ja bekanntlich am drastischsten in den Entscheidungen der Richter in Entscheidungsprozessen ausdrückt. Es hatte sich förmlich ein neuer Frauenberuf ausgebildet, der die Männer nach Strich und Faden systematisch zugrunderichtete. Diese geldlüsternen Frauen, die„golddiggers— Goldgräberinnen“ genannt wurden, überfielen ihre Opfer hauptsächlich in den großen Luxusbädern Floridas, denn hier gab es ja die meisten Millionäre. Die jungen Damen waren in der Regel von ihren Müttern begleitet, die strenge dafür sorgten, daß ein sich anbahnendes Herzensbündnis sofort durch den Standesbeamten legitimiert wurde. Schon ein paar Wochen später fand die junge Frau einen Scheidungsgrund, und dann hatte die letzte ruhige Stunde des Mannes geschlagen. Er mußte sein Leben lang für diese Verirrung büßen. Die junge geschiedene Frau aber ging in der nächsten Saison wieder nach Florida, kappte sich den nächsten Heiratskandidaten, ließ sich scheiden und strich die Unterhaltsgelder ein. Wenn sie das ein paar Jahre hindurch gemacht hatte, konnte sie sich als reiche Frau zurückziehen. Jetzt hat sich einer gefunden, der den Spieß umdrehte und einen Spruch fällte, der allgemein großes Aufsehen auslöste. Er entschied nämlich— und der Landtag von Florida hat aus diesem Spruch ein Gesetz gemacht— daß geschiedene Frauen, die ein Vermögen haben, ihre ehemaligen Catten unterstützen müßten. Ein Papirterachen sog über den Kiagalu Kindliches Spiel schuf technisches Meisterwerk Vor 90 Jahren wurde die erste Brücke über den Niagara gebaut— ein technisches Meisterwerk, das ein gewaltiges Naturschauspiel dem Fremdenverkehr erschloß. Der Papierdrachen eines kleinen Jungen war es, der den Bau der Hängebrücke ermöglichte. Vor 100 Jahren kannte kaum jemand die weltberühmten Niagarafälle, die heute nicht nur als eines der gewaltigsten Naturschauspiele, sondern auch als ein geldspendendes Mekka des Fremdenverkehrs gelten. Genau genommen gebührt das Verdienst hierfür einem kleinen Jungen, der mit seinem kindlichen Spiel den Niagara der Welt erschlossen hat. Denn solange noch keine Brücke über die Wasserfälle führte, gab es hier nur den fast unerschwinglichen Postkutschenverkehr, und es war keine Möglichkeit vorhanden, von einem Ufer zum anderen zu gelangen. In dieser Zeit faßte ein junger Ingenieur den Plan, den Niagara durch eine mächtige Hängebrücke zu überspannen. Die am Fremdenverkehr interessierten Kreise stellten ihm die Mittel dafür in Aussicht, aber die Technik der damaligen Zeit stand bei diesem Projekt vor fast unüberwindlichen Schwierigkeiten. Drei der kühnsten Schiffer fanden bei dem Versuch, das Seil ans andere Ufer zu bringen, den Tod. Ihre Boote zerschellten an den Felsen. Dann wagte es niemand mehr, sein Leben für ein solches Unternehmen aufs Spiel zu setzen. Der Ingenieur versuchte es mit einer Naketenkanone, die man eigeno für diesen Zweck konstruiert hatte. Aber die Kraft des Geschosses reichte nicht aus, um das Seil bis ans andere Ufer zu bringen, die Windströmungen warfen die Raketen aus ihrem Kurs. Da bemerkte der Ingenieur auf einem seiner Beobachtungsgänge, daß ein kleiner Papierdrachen, der vom jenseitigen Ufer geflogen kam, an einem Busch hängen blieb. Er fahndete nach dem Knaben, der diesen Drachen ausgesandt hatte, und fand ihn, nachdem er für seine Ermittlung eine Belohnung ausgesetzt hatte. Es war ein zehnjähriger Junge, der sich schon lange mit diesem interessanten Spiel beschäftigte und die Windströmungen über den Wasserfällen genau kannte. Seine Kenntnisse erwiesen sich für den Ingenieur als ungemein wertvoll. Nach mehreren mißglückten Versuchen gelang es, am Ende eines starken Papierdrachens eine leichte Schnur zu befestigen, mit der man die erste Verbindung mit den Ufern herstellte. In dieser ersten dünnen Schnur zog man eine dickere über den Niagara, an ihr wurde eine Drahtrolle herüberbefördert, die schließlich durch ein dickes Drahtseil ersetzt wurde. Nicht ein einziger Mensch mußte mehr bei diesen Versuchen sein Leben aufs Spiel setzen, und so konnte der Bau der Hängebrücke begonnen werden. Die erste Hängebrücke ein einsames Land dem Fremdenverkehr — heute wird der Niagara unterhalb der Fälle von drei mächtigen Brücken überspannt. Die verhängnisvollen Rosen— rot oder grün? Wie die Reichsbahn für die Sicherheit des Verkehrs sorgt Wer hätte nicht schon einmal bei der nächtlichen Einfahrt eines Zuges in einen großen Bahnhof aus dem Zugfenster geblickt und wer hätte sich dabei noch keine Gedanken gemacht über die verwirrende Fülle der leuchtenden Signale, die dem Zugführer den Weg durch das Labyrinth der Gleise weisen? Zwölf Prozent aller Männer, so sagt die Wissenschaft, sind nicht in der Lage, eine Farbe richtig zu erkennen. Sie unterscheidet zwischen Farbenblindheit und Farbenuntüchtigkeit. Wenn nun der Zugführer...? Wir wagen es nicht auszudenken. Aber keine Sorge! Peinlichst genau ist die Augenuntersuchung, der sich jeder Beamte, Angestellte oder Arbeiter des Außendienstes der Reichsbahn unterziehen muß. Zu diesem Zweck sind bei jeder Reichsbahndirektion Augenärzte eingesetzt, die mit der Untersuchung und fortlaufenden Prüfung des Zugpersonals auf seine Farbentüchtigkeit beauftragt sind. Sanitätsrat Dr. Vierling=Mainz ist die Stelle, die endgültig entscheidet, ob der Untersuchte farbenrichtig oder falsch sieht. Dr. Vierling verfügt über eine große Reihe langjährig erprobter Systeme, um die Reaktion der Augen auf Farbwirkungen festzustellen. Als„farbenblind“ wird bezeichnet, wer überhaupt die Farben nicht normal unterscheiden kann.„Farbenuntüchtig“ nennt man schließlich den Menschen, der das eine Mal richtig die Farben erkennt, ein ander Mal aber wieder Fehler in der Unterscheidung macht. Da gibt es nun eine erste und wichtige Probe, die sogenannte Wollprobe. In einem großen Kasten liegen einige hundert verschiedenfarbige Bündel von Wollfäden. Dem Prüfling wird ein Bündel vorgelegt und es muß nun von den anderen Bündeln jene heraussuchen, die in ihrer Farbe zu dem Gewählten passen. Schon bei dieser ersten Probe werden mit Sicherheit alle Farbenblinden überführt. Sie legen— ohne daß sie ein Wort sprechen— rote und grüne Bündel zusammen. Ein Farbenuntüchtiger dagegen kann, wenn er gerade Glück hat, diese Probe überstehen. Die nächste Prüfstation bringt Tafeln mit Hunderten von verschiedenartigen Punkten. Diese Punkte aber haben nicht nur eine verschiedene Farbe, sondern auch eine sehr unterschiedliche Leuchtkraft. Der Farbentüchtige wird auf der einen Sorte dieser Tafel nichts anderes sehen, als Punkte. Der Farbenuntüchtige dagegen glaubt eine Zahl lesen zu können, und zwar deshalb, weil mit sinnvoller Anordnung Farbenpunkte so aneinandergereiht sind, daß für den Farbenuntüchtigen eben der Eindruck einer gedruckten Zahl entsteht. Das feinste Prüfungsinstrument ist jedoch das„Anomaloskop“, ein fernrohrähnliches Instrument, das die feinsten Nuancen bei der Prüfung ermöglicht. Wiederum wird keine Farbe beim Namen genannt. Eine sinnvolle Konstruktion ermöglicht ein Wechselspiel von sich gegenüberstehenden Farbenscheiben, bei denen jede Abweichung vom normalen Empfinden, jedes Vortäuschen falscher Empfindungen offenbar werden muß. Vor diesem Insturment hat bis jetzt kaum ein Farbenuntüchtiger den Arzt täuschen können. Die Simulanten sind meist die schwierigeren Fälle. So erzählt Dr. Vierling eine gar lustige Geschichte von einem Mann, der alles daran setzte, farbenuntüchtig zu gelten. Er hatte weder Mühe noch Kosten gescheut, um sich alle Kenntnisse anzueignen, die notwendig sind, den Prüfenden zu täuschen. Er machte bei der Wollprobe Fehler, so krasse Fehler, daß hier schon dem Arzt Bedenken kamen. Er SurnT. Roman einer Liebe von Haus von Hülsen Cop. Prometheus-Verlag. Gröbenzell b. München Was aus ihr werden sollte, das wußte sie nicht. Zur Mutter nach München? Ihr rastloses Leben teilen? Keinesfalls! Sie brauchte Tätigkeit— viel Tätigkeit— um zu vergessen!— Aber wo eine Tätigkeit finden? Das war schwer für sie, die nichts gelernt hatte, darüber durfte sie sich nicht täuschen. Jetzt erst merkte sie, wie einsam sie immer im Menschenwirbel des Bromschen Hauses gewesen war, wie abseits sie immer gelebt hatte. Tausend Menschen kannte sie in dem großen Berlin— und doch keinen näher... Sie machte sich Vorwürfe, daß sie sich so ganz von der Liebe zu George hatte ausfüllen lassen, daß sie darüber versäumt hatte, Anschluß an andere Menschen zu suchen. Hätte sie sich nicht sagen müssen, daß die Stellung im Hause Broms nicht von Dauer sein konnte? Daß sie eines Tages enden mußte? Und daß dann die Frage nach der Zukunft vor ihr stände, der sie durch diese Zwischenlösung für einige Zeit ausgewichen war?— Sie dachte mit einem Anflug von Bitterkeit, daß vielleicht, vielleicht alles doch hätte anders und glücklicher kommen können, wenn George mehn Energie besessen, ihre Liebe tapferer und entschlossener verteidigt hätte... Susanne hatte schon recht... Sie ging nach einmal durch den Saal. Die lange Tafel war mit Silber, Kristall und feinsten Blumen kostbar geschmückt. Eben zündeten die Diener in den Armleuchtern die Hunderte von Wachskerzen an. Um fünf Uhr war die Trauung in der Kirche gewesen, jetzt war es ein Viertel vor Sechs. Die Gäste mußten jeden Augenblick eintreffen. Sie ging weiter. Auch alle anderen Räume waren in Blumenhaine verwandelt. Im Musikzimmer richtete sich gerade die Kapelle Gerhard Hoffmann mit ihren Instrumenten ein. Im Spielzimmer war eine ganze Batterie von Likören und Kognaks aufgefahren, dort hatte man eine Hausbar errichtet, hinter der ein Mixer in weißer Jacke mit Flaschen und Schwenkschalen und Cobblergläsern hantierte. Rasch noch einen Blick in die Diele, wo die Tischordnung aufgestellt war. An die zweihundert Gäste, die beste Gesellschaft von Berlin, die„crème de la crème“, wie man früher sagte. Industrielle, Offiziere, hohe Beamte aus vielen Behörden, zahlreiche Künstler von Namen, Musiker vor allem, Sportsleute, Bekannte Susannes... da stand Gobineau, Susannes Platz schräg gegenüben... Ina sah ihren Namen ganz weit unten an der Tafel, neben dem Regierungsrat Du. Waser aus irgendeinem Ministerium. Keine Ahnung, wer das war. Die Geheimrätin hatte ihr gestern, bei der langen Beratung über die Tischordnung, diesen Tischherrn zudiktiert. Plötzlich mußte sie an den Admiral denken. Hatte der nicht gesagt, daß seine Tochter in einem Ministerium arbeitete? Sie nahm sich vor, den Regierungsrat nach ihr zu fragen, das gab gleich einen Anknüpfungspunkt. Und, vor allem, den Admiral aufzusuchen, sobald der Trubel des freudlosen Festes vorüber wäre. Da fuhren schon die ersten Autos an. Die Garderobe füllte sich mit Menschen. Durch den Türrahmen sah Ina den kahlen Schädel des Geheimrats, die stark gepuderte Geheimrätin, den Vogelkopf des Barons von der Lancken. Jetzt tauchten auch George und seine Frau auf, fremde Gesichten drängten hinter ihnen nach. Im Handumdrehen ging es in allen Räumen zu wie in einem Bienenkorb. Hin und Her. Stimmengewirr, Lachen, Durcheinander. Die Diener im schwarzen Frack mit Goldknöpfen boten Erfrischungen an. Das junge Paar stand im Schwarm der vielen Menschen und nahm die Glückwünsche entgegen. In langer Reihe schoben sich die Gäste vorbei. Die Geheimrätin funkelte in tausend Lichtern, die von ihrem Brillantenschmuck aufsprühten. Alice Broms' kupferrotes Haar leuchtete fremdartig unter den spiegelnden Glatzen der Herren... Ina sah alles von weitem, sie hielt sich fern, unter dem Chor den jungen Leute, sie brachte es nicht übers Herz, kühl, wie eine Schauspielerin, auf George zuzugehen und ihm Glück zu wünschen.. Sieh, da war die dunkle überreife Schönheit von Camilla Broms: in ihrem steifen gelben Seidenkleid wirkte sie wie ein Bild von Velasquez, große Steine hingen in ihren Ohren. Ina mußte sie immer ansehen. Mit welcher betonten Herzlichkeit war ihr diese originelle Frau gleich am Abend der Ankunft entgegengetreten, als sie zu Vieren. mit Susanne und dem Geheimrat, um die Familientafel gesessen hatten! Und nach Tisch war sie dann sofort an den Flügel gegangen und hatte mit vollendeter Meisterschaft etwas von Tschaikowsky gespielt—„um die Ohren vom Lärm der Motoren reinzuspülen“, wie sie sagte. Ina entsann sich nicht, jemals so gut spielen gehört zu haben... Es glitzerte in allen Räumen von Schmuck und Orden, und Gesumm der Stimmen stieg und fiel wie das Rauschen der Meeresbrandung. Gerade als die Diener die breite Flügeltür zum Saale öffneten, steuerte durchs Gewühl ein Herr in brauner Uniform auf Ina zu und ließ sich ihr vorstellen: Regierungsrat Dr. Waser, der Tischherr. Man ging zur Tafel. Lautlos schlossen sich die Türen. Die ersten Takte der Kapelle schwebten auf: Brautlied aus Lohengrin. Zwischen den im Luftzuge wehenden Kerzen hindurch sah Ina Georgens Gesicht in der Fülle den Gesichter. Seine starken Brillengläser spiegelten den Kerzenschein. Er saß in seiner gewohnten nachlässigen Haltung da, das weiße Oval seines Frackhemdes zeigte einen Knick. Jetzt hob er dankend sein Glas gegen einen älteren Herr, der ihm zutrank. An der Hand seiner Frau funkelte ein Diamant mit ganz unnatürlich bläulichem Lichte wie ein Stern. Ina beobachtete einen Blick des Geheimrats, der zufrieden üben die Tafel ging. Wie ein Sieger, der das Schlachtfeld betrachtet! mußte sie denken.— In diesem Augenblick verwickelte der Regierungsrat sie in ein Gespräch, und sie hatte Gelegenheit, ihn nach Fräulein von Holthausen zu fragen. „Ah, die Holthausen? Kennen gnädiges Fräulein..? Sehr tüchtige Person, allgemein geschätzt. Die Seele des Bureaus— auch außerdem, ich meine: reizender Mensch, immer unternehmungslustig, nicht tot zu kriegen. Macht überall mit, Tanz, Flirt, Klubs— und das bei dem strengen Dienst. Fast ein Rätsel. Sollten Sie unbedingt kennenlernen, lohnt sich!“ Ina sagte, sie habe kürzlich im Zuge die Bekanntschaft des Admirals gemacht. „Jawohl. Tüchtigen Mann. Skagerrakkämpfer, soviel ich weiß. Macht seit kurzem in etwas eigenartigen Gegensätzen. Etwas Sonderling, wie?“ Ina mußte lachen— aber sie brach ab, denn über die ganze Weite des Tisches hinweg flog ein Blick von George zu ihr hinüber. Sie senkte die Lider, hob ihr Glas und nippte daran. Zwei Reden, nicht mehr, waren vorgesehen. Der Geheimrat sprach auf die junge Frau ein: in der knappen, kühlen und doch gewinnenden Art, die er in so vielen Aufsichtsratssitzungen erprobt, hieß er sie als Tochter, als Glied seines Hauses willkommen. Gleich darauf erhob sich der Baron von der Lancken, ließ seine runden Vogelkopfaugen über die Tafel gehen und begann eine witzig plaudernde improvisierte Rede, die von den Gästen und von dem heutigen Fest, von der Arbeit des Alltags, von der Freundschaft zwischen Kapital und Arbeit, von der Musik als Ausdruck der Lebensfreude handelte und auf kunstvollen Wegen in einem Hoch auf das junge Paar ausklang. Noch während er sprach, hatte Ina ganz am anderen Ende der Tafel ein Gesicht entdeckt, in dem zwei kohlschwarze Augen blickten, und unter dem ein Doppelkinn über dem weit ausgeschnittenen Kragen hing. Aha, dachte sie, der Sänger Marinelli, den die Geheimrätin in letzter Stunde eingeladen hat— sie war ja ganz begeistert von ihm! Ob er singen wird? Er soll eine fabelhafte Stimme haben!— Und sie machte ihren Nachbar aufmerksam, der aber freimütig gestand, niemals von einem Sänger namens Marinelli gehört zu haben und überhaupt kein Opernfreund zu sein. Eis wurde gereicht. Die Diener neigten sich über die blendenden Schultern der Damen und schenkten Sekt ein. Die Kapelle spielte etwas aus dem„Land des Lächelns". Schwer tropften die niederbrennenden Kerzen, Duft von Wachs und Blumen lag schwül über der Tafel. Hie und da glühte schon eine Zigarette und ließ ein zartes Wölkchen von Rauch aufsteigen. Endlich öffneten sich lautlos die Flügeltüren. Die Geheimrätin, von einem Diener verständigt, stand lächelnd auf und gab damit das Zeichen, daß die Tafel beendet sei. In den anderen Räumen war es kühl und luftig. Ina begrüßte einige Bekannte, die sie vorher nicht gesehen hatte, und fand sich plötzlich im Gedränge neben George, der eine Kognakschale in den Hand und die Zigarette im Mundwinkel hielt. Er sah sie nicht. Er hörte Tante Camilla zu, die ihm von ihrem Pariser Salon erzählte— plötzlich aber hatte Camilla Broms sie entdeckt und kam auf sie zu und schüttelte ihr herzlich die Hand. Da fühlte sie auch Georgens Hand die ihre umklammem— ach, kalt war seine Hand heute! — und hörte seine Stimme:„Fräulein von Rönne, Sie werden froh sein, wenn dies alles vorüber ist!— Nehmen Sie einen Likör“, sagte er mit verändertem Ton, da gerade ein Diener vorüberging.„Stoßen Sie mit mir an— Tante Camilla, auch ein Gläschen?“ Sie tranken zu dritt. Ina bemerkte, wie Georgens Augen hinter den stanken Bvillengläsern die ihren suchten, sie sah ein kleines wissendes Lächeln um Camillas üppigen, schon etwas welken Mund. „Wir waren gute Freunde, Fräulein von Rönne und ich“, hörte sie George sagen.„Und wir werden es bleiben, trotz Tod und Teufel!" Noch immer stand das Lächeln um Camillas Lippen. „Kennen Sie Paris?“ wandte sie sich ganz unvermittelt an Ina.„Nicht? Aber Sie sollten es kennenlernen! Sprechen Sie französisch? Wenn Susanne heiratet und Sie hier nicht bleiben wollen, schreiben Sie min, kommen Sie zu mir, Sie können mir helfen, ein Haus zu machen.. kannte wohl auch alle Arten der Bildtafeln und wußte, wann er Zahlen zu sehen und Zahlen nicht zu sehen hat. Am Anomaloskop war er schon nicht mehr ganz sicher. Aber er wand sich immerhin noch so geschickt hindurch, daß selbst Dr. Vierling nicht mit Bestimmtheit hätte sagen können, er habe einen Simulanten vor sich. Schon glaubte der Untersuchte alle Klippen umgangen und alle Prüfungen bestanden zu haben, aber er hatte nicht mit der psychologischen Ueberlegenheit des untersuchenden Arztes gerechnet. Er war so in seinem Lügengewebe falscher und ungenauer Angaben verstrickt, daß er dann den Fehler machte, den jeder Simulant irgendwann einmal machen muß. Auf dem Tisch des untersuchenden Arztes stand eine Vase mit roten Rosen. Und ganz plötzlich frug Dr. Vierling: „Welche Farbe hat diese Blume?“ Prompt kam die Antwort:„Grün, Herr Doktor!“ Rosen sind aber rot, daß weiß jeder Farbenblinde. Er empfindet ihre Farbe gar nicht anders, weil sein Wissen darum stärker ist, als sein Farbeneindruck. Wer von einer Rose behauptet, sie sei grün, der simuliert. Und als Dr. Vierling in diesem Augenblick dem Mann auf den Kopf zusagte: „Und Sie sind doch ein Simulant!“— da brach das ganze Täuschungsmanöver dieses Mannes in sich zusammen. Urlaub. Nach den Richtlinien des Treuhänders der Arbeit soll eine Hausangestellte nach dem 1. Dienstjahre mindestens 8 Tage Urlaub bekommen. Während des Urlaubs muß der Lohn weiter gezahlt werden, ferner ein angemessener Betrag für Kost und Logis, der hier mit 2 RM bemessen wird. U. H. M. 150. Die von Ihnen angegebenen Gründe reichen bei der heutigen Rechtsanschauung aus, um den Ebescheidungsprozeß anzustrengen. Es muß aber wirklich hartnäckige Weigerung vorliegen. Für Sie als Mann gibt es nach der Scheidung keine Wartezeit, Sie können, sobald Sie das rechtskräftige Urteil in Händen haben, sofort das Aufgebot aufgeben und wieder heiraten. E. F. Die letzte Hypothekenstundung wurde durch Gesetz vom 13. Dezember 1935 RGBL 35, Seite 1467, ausgesprochen. Danach kann der Gläubiger die Hypotheken oder Grundschulden, deren Zinsen durch die Notverordnung vom 8. Dezember 1931 gesenkt worden sind, nicht vor dem 31. Dezember 1938, später eingetragene Hypotheken nicht vor dem 1. Juli 1939 kündigen. Es kann aber bei dem Amtsgericht, in dessen Grundbuch die Hypothek eingetragen ist, beantragt werden, daß der Gläubiger schon früher kündigen darf, dabei sind natürlich gleich die Verhältnisse des Gläubigers anzugeben, nach denen er des Geldes dringend bedarf und ebenso als besondere Begründung der Umstand, daß die fragliche Sparkasse bereit ist, die Hypothek zu übernehmen. Alsdann dürfte der Antrag ohne weiteres durchgehen. G. B. 29. Diese Frage ist im Gesetz natürlich nicht erörtert. Wenn der Mieter die Wohnung selbst vollständig in Ordnung hält, so wird man ihm das Recht zubilligen müssen, daß er sie geschlossen halten darf. Selbstverständlich haftet er dann für den Schaden, der durch das geöffnete Fenster bei starken Regengüssen entsteht. Will er sich vor einem solchen Schadenersatz schützen, so muß er Ihnen einen Schlüssel geben, so daß Sie im Falle des starken Regens das Zimmer betreten und das Fenster schließen können. F. 400. Der§ 32 des Einkommensteuergesetzes sagt, daß als ledig die Steuerpflichtigen gelten, die zu Beginn des Kalenderjahres nicht verheiratet waren. Sie werden also vom 1. Ichuar 1938 ab nach dem Tarif der Ledigen besteuert. Einen besonderen Satz für Witwer ohne Kinder gibt es nicht. Die Lohnsteuer ab 1. Januar 1938 bei einem Bruttogehalt von monatlich 270 RM. wird 33,02 RM betragen. Für kinderlos Verheiratete beträgt sie 15,86 RM. Der Strom der Menschen riß sie auseinander. Ina trieb weiter, hier und da von Bekannten festgehalten, dann wieder allein. Sie sah Alice Broms in lebhaftem Gespräch mit dem Bariton Marinelli— ein Kreis von neugierigen Zuhörern hatten sich um die beiden gebildet. Sie sah durch die offene Tür im Nebenzimmer den Geheimrat und den Baron von der Lancken auf und ab gehen, beide hatten ihre Hände in den Taschen der Frackhose vergraben und debattierten eifrig. Wahrscheinlich sprachen sie von Geschäften.— Susanne winkte und stellte ihr Herrn Gobineau vor— Ina kannte ihn nach Bildern in den illustrierten Blättern, aber sie hatte doch nicht gedacht, daß er so viel kleiner sei als Susanne. Sie trank ein Täßchen Mokka, als sie wieder zu ihrem Tischherrn stieß, und rauchte mit ihm eine Zigarette. Jetzt erst erfuhr sie, daß er ein Schulkamerad von George war— in seiner Stakkato=Sprechweise erzählte er rasch ein paar Anekdoten von dem Primaner George Broms, der schon zu jener Zeit immer nur die Musik im Kopfe gehabt hatte. „Genau so ist er noch heute“, lachte sie, froh, von ihm sprechen zu können.„Wenn's nach ihm ginge; ließe en die ganzen Werke sein und setzte sich an seinen Flügel.“ „Wäre aber nicht gut für die Werke“, sagte der Regierungsrat. „Still!“ rief Susanna, vorübereilend.„Marinelli singt, und Tante Camilla begleitet ihn!“ Schon klangen aus dem Musikzimmer die ersten Takte. Du. Waser zog Ina nach der Tür, um die die Gäste in einer dicken Traube hingen. Camilla Broms saß vor dem Flügel und präludierte, der Italiener lehnte sich an das starkspiegelnde Instrument.„Trovatore“, sagte er,„Aria del Conte Luna“. Und er wechselte einen Blick mit der Begleiterin und ließ mühelos seine Stimme erklingen. „Ihres Auges himmlisch Strahlen leuchtet schöner wie die Sonne.. sang er auf italienisch, während das Stimmengewirr ehrfürchtig verstummte: „Und in ihrem Antlitz malen sich der Liebe Lust und Wonne...“ Diese Stimme war wirklich herrlich. Ganz leicht, wie ein Wölkchen, schwang sie sich auf zu den höchsten Höhen und ließ die Koloraturen wie Regentropfen herniederperlen. Ein Händeklatschen prasselte durch die Räume, man rief:„Bis bis!“ und„Da capo!“, aber der Sänger war zu keinen Zugabe zu bewegen— und schon setzte drinnen im Saal die Kapelle ein: der Tanz begann. Ina tanzte einen englischen Walzer mit dem Regierungsrat; aben sie setzte ihn bald ab, da en sich als miserabler Tänzen erwies. Er hat keine Musik im Leibe! dachte sie— und sie dachte an die vielen Abende zurück, da sie hier bei kleinen Tanztees und Hausbällen mit George getanzt hatte. Der hatte Musik im Leibe! Mit dem flog man dahin, wie vom Winde getragen! — Sehnsüchtig sah sie nach ihm aus; ihr Blick umflorte sich, als sie ihn mit seiner Frau tanzen sah. Plötzlich war ihr elend zumute. Ach, so elend! Am liebsten hätte sie sich davongemacht, sich droben in ihrem Zimmer aufs Bett geworfen und satt geweint... Aber das ging ja nicht an, sie mußte aushalten bis zuletzt, wie schweg es ihr auch wurde. So fiel sie einigen Herren in die Arme, und allmählich siegte der befeuernde Rhythmus des Tanzens über ihre Trübe. Sogan der kl ine Herr Gobineau kam, sich einen Tanz zu holen, er Jedete ununterbrochen spaßige Sachen, während sie zu den Klängen des Slow=Fox durch den Saal schritten... beändungsche ien Betege 1105 (9. Jahreang— Nr.=13913 Bezugspreis.... monatlich 237#2 Iulustrierte 30 8 frei Haus einschließlich Botenlob# und Versandkosten. Postpezugspreis monatlich.30.2 miit Illustrierte einschlseßt Postüberweisungsgevühr, ausschließl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10.9 unzeigengrundpreis für die Großspalie(46 mm)... mm 188 Tertanzeigen(78 mm).. mm 100# Einspaltige Anzeigen vis 10 cm Höbe.... mm 15. Schiffahris=. Bäder=, Gasthofs=, Gastsiatten=Anzeig. mm 155 Vereins=Anzeigen... mm 10.8 Fam.=Anzeigen. Nachruse mm 10.9 Stellengesuche..... mm.3 Priv. Wortanzelg. d. 5 em Wort.5 Ziler; und Auskunstsgebübr 30.3) Nachlässe: Malstaffel I, Mengenstafsel., Anzeigenpreististe Nr. 5. Durchschn.=Aufl. VII/37 über 19 000. Freitag, 13. August 1937 „„„„ sar Vonn und Amgegene Bonner Nachrichten Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Brnak u. Verlag: Wonnet Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Gel. Vonr. Geschäftsstelle in Vonn. Bahnvonnraße 12 Sammelruf 3851 53. Ferngespräche 3853 vegronto Köln 18672 Gankkonten: Girokonto: Reichsvan! Bonn. nische Bank u Disconio=Gesellich Annahme von Zeitungsbestellungen und Anzeigen: Bonn....... Bahnhofstraße 12 Kessenich..... Markusstraße 62 Godesberg.... Baynhofstraße 30 Eustirchen.... Baynvosstraße 13 Benel.... Adolf=Hitler=Straße 6 Oberkassel Hauptstraße 144 Overdollendorf. Heinervacherstr. 51 Königswinter:. Hauptstraße 87 Deuggel..=551, Hamptstraße 49 Sieaburg Adolf=Hitter=Platz 16 Trolsdorf. Kölner Straße 77 Hennes...... Bahnhofstraße 11 Wissen...... Kalser=Allee 16 Unten: Nach Beendigung seiner Ostlandfahrt traf der Wiener Männer= gesangverein in Berlin ein und gab unter Leitung seines TiriW genten, des Cvormeisters Pros. Dr. Großmann, ein Konzert in ber Hochschule für Musik.— Blick auf die Ehrenloge. In der Mitte der Vorsivzende, Hofrat Professor Dr. Sperl, links neben iym der V österreichische Gesandte Exzellenz Tauschitz, im Hintergrund Pros. von Arnim. Unten rechts: Die standesamtliche Trauung des Sohnes des Reichsinnenministers Dr. Frick. Frick, mit Fräulein Margareta Vogel aus München in dem Standesamt 1 anzeugen waren Herr, Reichsminister Dr. Frick und Herr Vogel. Von links nach rechis: Reichsminister Dr. Frick, das Brautpaar und Herr Vogel. Unten: Gräfin Haugwitz=Reventlow, die frühere Barbara Hutton, bekannt als Woolworth=Erbin, eine der reichsten Frauen der Welt, hält sich mit ihrem Gatten und ihrem Sohn am Lido in Venodig auf.— Gräfin Haugwitz=Reventlow schaut ihrem badenden Sohn zu. Links: Anläßlich der Tagung des Homöopathischen Kongreises sand auf Einladung des Oberbür— germeisiers und Stadipräsidenten Dr. Lippert im Berliner Rathaus ein großer Empfang statt. Overbürgermeister Dr. Lippert begrüßt die Gäste. Links neben iym der Präsident der Internationalen Homöopathen=Liga, Dr. Gagliardi=Rom, mit selner Gättin, rechts der Präsident des Kongresses, Dr. Rave, und Frau Rabe. Oval: Die geheimnisvolle Entfübrungsgeschichte der jungen amerikanischen Tänzerin Joan de Koven, die wir vier im Bilde zeigen, ist immer noch nicht geklärt. Links: * Der 2274 Tonnen große belgische Dampfer„Prinzeß Marie Jose“ wurde im Nebel von dem englischen Dampfer„Clan Me Neil“ gerammt und erhielt ein großes Leck an der Backbordseite. Von den an Bord befindlichen 750 Passagieren, meist Ferienreisende aus England, wurden vier schwer verletzt. Unser Bild zeigt das Leck der„Prinzeß Marie Jose“. Rechts Im Terrassengarten auf dem Ausstellungsgelände am Funkturm sind die Proben zu den großen FreilichtBalleits im vollen Gange. Die Schusterjungen sind galant und helsen den Rokokodamen, die Schuhe auziehen. Links: Am 11. August startete von Travemünde aus das Flug—E boot„Nordmeer“ der Deuischen Lufthansa über Lissavon und die Azoren nach Neuvork.„Damit wird eine neue Epoche des deutschen Atlantikflugverkehrs eingeleitet.— Die Startorberettungen. Links außen: Der Zweitagerundflug der Messerschmitt=Tai— fun führte durch 20 Staaten und bewältigte insgesamt eine Strecke von 6500 km. Dieses bequeme Auto der Lufi ist ein viersitziges Reiseflugzeug, das eine Spitzengeschwindigkeit von 305 tm und eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von 260 im hat.— Das Flugzeug während der kurzen Rast zur Breunstofseinnahme aufe dem Hamburger Flugplatz Fuhls(Hoffmann 5. Scherl 2, Pressephoto.)