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Aber nicht zu jenen Stätten, Die geschmückt der Liebe Geist, Wo sie jene Toten betten, Die die Nachwelt lobend preist, Lenk' ich heute meine Schritte, Die's zu andrer Stelle zieht, Nicht, wo in des Kirchhofs Mitte Stein an Stein das Auge sieht. Mit Gedanken tiefer Trauer Eil' ich von dem Wege ab, Wo im Winkel an der Maner Einsam reiht sich Grab an Grab, Wo versunk'ne Hügel liegen Ohne Schmuck und Blumenduft, Und, vor aller Welt verschwiegen, Tote ruh'n in stiller Gruft, Längst verschollen, längst vergessen, Die kein Blütenglanz umgibt, Die kein Menschenherz besessen, Das sie noch im Tode liebt. Will zu ihnen leise treten, Die ich nimmer hab' gekannt, Und ein Vaterunser beten Für die Seele ungenannt. Trauerzähren laßt mich schenken, Weil da keiner weint am Grab, Durch ein inniges Gedenken Bitten das Vergessen ab! M. Mirbach. # Wie ich maturierte. Novellette von Johann Oeter. Das war Mitte Juli des Jahres 1870, als ich mir das Reifezeugnis erwerben sollte, das mich zum Unterlehrer oder provisorischen Lehrer befähigte. Vier Jahre früher war ich in die kaiserliche und königliche Lehrerbildungsanstalt in Budweis, der stolzen Metropole des Böhmerwaldes, eingetreten und dort ein stiller, versonnener Träumer geworden, der gern seine einsamen Wege ging und sich am liebsten mit der edlen Frau Musika und den deuts hen Klassikern beschäftigte. „Deutsch“ war mein Lieblingsgegenstand. Hierin wollte ich das Höchste leisten, denn meine ersten dichterischen Versuche entstanden in jener Zeit. Es waren ernste, schwärmerische, fast schwermütige Weisen, die nicht mit der Jugend ihres Verfassrs im Einklan, standen. Mein Professor aber war ein nüchterner, griesgrämiger Mann, der von Poesie keine Ahnung hatte und mit mir sein arges Gespötte trieb, weil ich mir einbildete,„auch so ein Dichter zu sein,“ wie er oft höhnisch lachend bemerkte. Und von ihm bekam ich aus meinem lieben Deutsch auch nicht mehr die erste Fortgangsnote; keine schriftliche Arbeit konnte ich zu seiner Zufriedenheit ausführen, und die beste Note, die er mir noch großherzig zugestand, hieß„zur Not noch kaum genügend“! Das schmerzte mich und spornte mich zu äußerstem Fleiße an. Und so kan die Zeit, wo ich maturieren und meine„Studie“ abschließen sollte. Die schriftlichen Prüfungen waren glücklich vorübergegangen, und Mitte Juli sollte die mundliche Prüfung beginnen. Gleichzeitig mit der Verkündigung derselben wurden uns „Kandidaten“ oder„Abiturienten“ die Ergebnisse der schriftlichen Prüfungen bekannt gegeben, und was ich da hören mußte, das trieb mir die Röte ins Gesicht. Aus dem Aufsatz bekam ich die armselige Note„genügend“, und doch wollte ich ja aus Deutsch mein„sehr gut“ haben! Am liebsten wär' ich dem Professor, der mich durchaus nicht verstehen wollte, in die buschigen Barthaare gefahren, und nach langer Zeit regte sich in meinem Herzen wieder das heiße Grenzwaldlerblut, das so gern zum— Raufen drängt. Aber wie konnt' ich mit meinem Professor raufen! Drei Tage vor der Prüfung hielt der Lehrkörper Konferenz, in welcher beschlossen wurde, welche Gegenstände jedem Einzelnen „geschenkt“ werden sollten. Wer die ganzen Semester hindurch aus einem Gegenstande die Note Gut oder Sehr gut hatte, dem wurde sie aufs Reifezeugnis gesetzt, ohne daß er sich darin prüfen lassen mußte. Mir schenkten sie auf Sehr gut: Religionslehre, Pädagogik, Geographie, Naturgeschichte, Physik, Landwirtschaftslehre— und Deutsch auf die Note: gut. Also den zweiten Grad! Ak Vom Wachholder. Wer zur Herbstzeit eine Wanderung durch die Dörfer der Ost= und Nordschweiz unternimmt, wo der Bau des Mostobstes so recht zu Hause ist, der kann sehen, wie die Leute allerorts die Fässer zur Aufnahme des neuen Getränkes rüsten. Dabei spielt der Wachholderstrauch eine wichtige Rolle. Aeste und Zweige desselben werden im Wasser gesotten, und der heiße „Bug", wie die Flüssigkeit alsdann genannt wird, zum Ausspülen der schon gereinigten Fässer verwendet, damit das Getränk, das darin Aufnahme finden soll, recht haltbar werde und von üblem Beigeschmack befreit bleibe. Das ist noch beinahe die einzige Verwendung einer Pflanze, die im Haushalte, im Volksglauben und in der Hausmedizin unserer Vorfahren eine hervorragende Stellung einnahm. Der zur Gruppe der zypressenartigen Nadelhölzer gehörende Wachholder(Juniperus communis), dieser immergrüne Baum oder Strauch, ist sehr weit verbreitet. In der Schweiz heißt er „Reckholder“, in Oesterreich„Weckholder, Steckholder, Knickbusch, Kranawitt", anderorts„Kranatbaum, Feuerbaum, Kaddie", in Kurland„Kaddik“, in Norddeutschland„Machandelboom, Kräwetbaum, Dexenstaude". Die Franzosen nennen ihn„Genévrier" und die Holländer„Geneverstruik“. Er nimmt mit dem unfruchtbarsten Boden vorlieb. Das kommt ihm sehr zu statten; denn die immer weiter vordringende Kultur, welche jedes Plätzchen zu bebauen strebt, treibt ihn immer weiter in die Einsamkeit zurück. In diesem Sinne ist er das Wahrzeichen öder einsamer Gegenden, als das er wohl schon im Alten Bunde galt; heißt es doch dort von Elias im 3. Buch der Könige(19. Kap.):„Und er ging fort zur Wüste hinein eine Tagereise. Als er nun hingekommen war und saß unter einem Wachholderbaume, begehrte er für seine Seele, daß er sterben möchte.“ Während er an freien Stellen meist niedrige Büsche bildet, deren Zweige sich nicht selten dem Boden eng auschmiegen, wächst er als Unterholz im Walde zu meterhohen, schlanken Pyramiden empor. Unter ganz günstigen Verhältnissen erreicht er ein sehr hohes Alter und riesige Dimensionen. Einer der größten Wachholderbäume, vielleicht der größte Europas, erlag erst vor etwa zwei Jahrzeuten dem Alter. Er stand im Kirchspiel Ermas in Livland und besaß einen so dicken Stamm, daß denselben zwei Männer kaum umspannen konnten. In Norwegen gibt es Wachholderbäume von—12,5 Meter Höhe und bis.5 Meter Stammumfang, von denen viele eine vollkommen zypressenähnliche Kronenform haben. Die Beeren sind im ersten Herbst grun und werden erst im Spätherbst des zweiten Jahres reif, wo sie sich uns alsdann blauschwarz, hechtblau bereift und mit braunem, harzig=süßlichem Fleisch vor Augen stellen. Weil die Samen von einer steinharten Schale umgeben sind, also durch die Verdauungssäfte nicht angegriffen werden, sind die Verzehrer der Beeren zugleich die Verbreiter der Pflanzen. Von den Vögeln ist es namentlich die Wachholderdrosser ooer der Krammetsvogel, welcher von dieser würzigen Frucht angelockt wird. Schon das Vogelbuch von 1557(Konrad Geßner) sagt hierüber:„Pilaris, trichada, bei uns ein Reckoltervogel, Wachholtervogel, Wachholterziemer, anderschwo aber ein Krametvogel genennt, von denen beerinen her, deren er gelebt.“ Aber auch die Menschen sammelten von jeher die aromatischen Beeren des Wachholders und gestalteten mancherorts die Ernte derselben zu einem fröhlichen Anlasse. In den Städten Zürich und Winterthur wurde der„Zug in die Reckholderen“ zu einem Schul- und Jugendfeste mit militärischem Gepränge. In Winterthur hatte dabei jeder Teilnehmer eine Bürde Wachholdergesträuch zu hauen, welches dann das Jahr über in den Häusern als Räucherwerk diente. Im Jahre 1589 bestimmte aber bezüglich dieses Zuges der Rat von Winterthur:„Die Kinder sollen nicht nach altem bruch mit trummen und pfyfen, sondern guet schuelmeisterisch mit psalmenbüechlinen und christlichem lobgesang in die reckholderen ziehen.“ Es scheinen also bei Ausübung des altehrwärdigen Brauches Ungebührlichkeiten vorgekommen zu sein, wie denn auch schon 1561 das Schulprotokoll der Stadt Zürich festsetzte:„Die schnelmeister dürfen wegen den reckholderen keinen urlaub geben, da die knaben allen unfueg tryben, mit den waffen hinaus laufen.“ In Glaube und Brauch legte man dem Wachholder eine ähnliche Bedeutung bei wie dem Holunder.„Wenn der Wachholder fruchtbar ist, werden viele Knaben geboren", deutete man im Kanton Bern. Als immergrün galt er allgemein als Sinnbild des Lebens und der Verjüngung. Mit seiner Zauberkraft vertrieb er hervorgerufene Seuchen, böse Geister, Gewitter und Der Direktor, ein kleines, lebhaftes Männlein und hochgelehrter Doktor der Philosophie, bedeutete uns, daß es uns freistehe, falls wir mit den geschenkten Noten nicht zufrieden wären, auf den höheren Grad zu maturieren, und zu diesem Zwecke sollten wir uns unmittelbar beim kaiserlich königlichen Landesschulinspektor melden, unter dessen Vorsitz die Prüfung stattfände. Diese Nachricht traf mich wie ein Blitz. „Du meldest dich auf Sehr gut und machst die Matura!“ rief es in meinem Innern, und schon hatte ich die Hand oben. „Was wollen Sie?“ „Ich will die Prüfung aus Deutsch auf Sehr gut machen!“ „Seien Sie froh, daß Sie Gut haben!" beschwichtigte der Gestrenge.„Gut ist eine Note, die sich sehen lassen kann, und besonders der Herr Landesschulinspektor geht mit dem Sehr gut noch sparsamer um als eine häusliche Bäuerin mit dem Schmalz!“ Dieser sonderbare Vergleich, so sinnreich er auch sein sollte, imponierte mir nicht im geringsten. „Ich will maturieren!“ behauptete ich fast trotzig. „Ja, ja! Ich wehr' es Ihnen micht! Nur gut raten will ich Ihnen. Wenn Sie aber keinen Rat annehmen, so maturieren Sie in Gottes Namen auf=sehr gute; vielleicht bringen Sie es dann glücklich auf ein=genügende! Versteht sich: Wer hoch hinaus will... Sie kennen ja das Sprüchwort?“ „Ich will nicht hoch hinaus, Herr Direktor!" „Was wollen Sie denn dann?“ „Sehr gut aus Deutsch!“ „Herr... ist das ein Meusch! Weiß gar nicht, daß eigentlich kein Mensch sehr gut deutsch kann! Läßt sich aber nichts sagen! Versteht sich! Das Ei will klüger sein... wissen ja das Sprüchwort!“ Ich kümmerte mich nicht mehr um seine Sprüchwörter und seine„Versteht sich!“ und verlangte steif und fest, aus Deutsch zu maturieren. „Also gut! Morgen kommt der Herr Landesschulinspektor aus Prag. Nachmittags um drei Uhr ist Konferenz, da kommen Sie ins Konferenzzimmer und melden sich bei ihm selbst! Aber er wird Sie selbst prüfen! Und er ist streng! Versteht sich! Wer nicht hören will... na, Sie wissen ja!“ Ich atmete auf. Eines hatt' ich erreicht: ich durfte maturieren! Der Erfolg lag freilich noch in weiter Ferne.... Etwas beklommen ging ich dann nach Hause. Tags darauf mit dem zweiten Vormittagsschnellzuge traf der Landesschulinspektor ein und wurde vom gesamten.. Bahnhof erwartet. Punkt drei Uhr stand Körper zitternd, vor dem ich, vor Aufregung am ganzen Konferenzzimmer, um mein Auliegen vorzutragen. Eine schlaflose Nacht hatte mich dieser Entschluß gekostet, denn mit einem hochmächtigen Landesschulinspektor zu sprechen und ihm zu bedeuten, daß man die Prüfung aus Deutsch auf„sehr gut" machen wolle, das ist für einen Studenten fürwahr keine Kleinigkeit. Viel lieber hätt' ich in dieser schweren Stunde mit dem lieben, hohen Herrgott selbst gesprochen, den man mit dem herzigen„Du“ anreden kann und der ein Menschenanliegen kennt und versteht! „Doch fressen kann er mich ja nicht!“ sprach ich leise vor mich hin, um mir Mut zu machen. Beherzt klopfte ich an. „Herein!“ rief eine feine Stimme. Da war ich drinnen und blieb betroffen an der Türe stehen. Um einen langen Tisch herum saßen die Lehrerbildner. Den Ehrenplatz nahm ein würdiger alter Herr mit rotem, scharf ausgeprägtem Gesicht, weißem Haare und goldener Brille ein, durch welche zwei Augen, scharf wie Dolche, blitzten. Auf den ersten Blick erkannte ich in ihm den Priester. Und das war er auch, der Herr Landesschulinspektor aus Prag. Er gehörte dem Orden der Prämonstratenser an und war Doktor der Theologie und Philosophie, ein bedeutender Schulmann, dessen„Lesebücher" damals an sämtlichen Mittelschulen Oesterreichs eingeführt waren. Er hieß Maurus Pfannerer. Scharf blickte er mich an, dann aber sprach er in freundlichen Tone: „Was wollen Sie, junger Mann?“ Um den buschigen Schuurrbart meines„Deutsch=Professors“ schwebte ein spöttisches Lächeln. Ich sah es und wurde erregt. Entschieden antwortete ich:„Bitte, Herr Landesschulinspektor, ich will auf Sehr gut maturieren!“ Der geistliche Herr schob seine Brille tiefer und blickte mich beu ger stogen u,„e, land wollen Sie die Matura auf Sehr gut Aus Deutsch?“ sprach er gedehnt und betrachtete mich lange durch die Brille. „Fühlen Sie sich so sicher, junger Mann?“ „Ich liebe diesen Gegenstand über alles und habe fleißig studiert!“ „Ich an Ihrer Stelle würde mit dem Gut zufrieden sein!“ „Ich möchte aber Sehr gut haben!“ „Sie scheinen ein großes Selbstvertrauen zu besitzen.“ „Ich habe auch schon... Gedichte gemacht!“ platzte ich heraus. Ein ungemein mildes Lächeln huschte über das Gesicht des Landesschulinspektors. und lächelnd meinte er:„Das will noch „Aus i0 machen? Nr. 44. 0 F 113 1 7 9254 Ungeziefer. Auf einigen Alpen wurde deshalb bis in die neuere Zeit der Senn, der zum erstenmal als solcher amtete,„geräucht", d. h. man band ihn an die Stange mit Querbalken, an welchem das Sennenkessi hängt, und zündete dann grune Wachholderzweige an, die stark qualmten. Nach dieser Zeremonie konnten die Unholde dem Sennen weniger auhaben. Gegen Zahnschmerzen ritzte man das Zahnfleisch mit einem Stäbchen aus einjährigem Wachholderholze blutig. In der bäuerlichen Vieharzneitunde der Ostschweiz muß es noch zeßr erz, guterte cbez, prügel“ sein, mit dem man einem an Völle erkrankten Stück Vieh das Maul offen erhält, um die Medizin ungehindert eingießen zu können. Gedörrte Wachholderbeeren und gedörrte Zweige sollen pulverisiert und dem Vieh eingegeben werden und zwar dreimal so viel, als du in drei Finger nehmen kannst, dann bleibt es vor der Lungenfäule bewahrt, so empfiehlt ein altes Arzneibuch. Eine Weile auf einem Wachholderstrauch stehen, vertreibt die Hühneraugen, erzählt Voubun in seinen Beiträgen zur deutschen Mythologie, gesammelt in Churrhätten. Von einem Strauch, der schwarze und grüne Beeren zugleich trägt, schneidet man vor Sonnenaufgang drei Aestchen mit einem scharfen, Messer, und zwar jedes dreimal durch und spricht dabei:„Reckholder, gib dich gefangen, daß dem N. N. seine Warzen vergangen.“ Darauf legt man auf jedes Aestchen drei reine, kleine Kieselsteine, und se wie die Aestchen verdorren, verdorren auch die beißt es im Aberglauben des Kantons Aargau. Schlässel, welche die Pforten zu verzauberten Schätzen öffneu, sind in Wachholderstauden verborgen, so am„heiduischen. Bühl bei Paron im Wallis". Reckholderasche dient deshalb auch bildlich als Benen nung für Geld. Wachholderzweige, beim Stecken der Kartoffeln in die Löcher gelegt, vertreiben die Mäuse,“ hört man noch jetzt etwa im St. Gallischen Werdenberg. In der nämlichen Gegend diente ein Absud von Wachholderholz und Lindenbast gegen die Blutabzehrung. In Toggerburg setzte man Wachholderschosse in einer Flasche den Sonnenstrahlen aus und träufelte die sich ausscheidende Flüssigkeit in entzündete Augen. Um Schwitzbäder zu be reiten, verbrannte man entweder unter einem leeren Salzfaß Wachholderholz oder Rebholz(anderes durfte es nicht sein) oder füllte einen Topf, in welchem ein Absud von Wachholder= oder Föhrenzweigen war, mit erhitzten, geaderten Kieseln aus einem fießenden Wasser und nahm das Bad dann in dem darüber gestülpten Salzfasse. Aus dem abgestorbenen, winddürren Holz braute man Schwitztee. Nach der alten Schrift: Von der Cura magnetica der Krankheiten vermittels der Transplantation (mitgeteilt in Scheibles Kloster),„soll man vor die Schwindoder Lungensucht Wachholderbeeren auf den Leib des Patienten legen“, welche dann die Krankheit an sich ziehen. Das aus den Beeren bereitete Wachholderöl diente als Heilmittel gegen offene Sonst dienten Holz und Zweige, namentlich aber die Beeren vielfach als Räuchermittel, indem man denselben luftreinigende Wirkung zuschrieb. Mit Beziehung darauf heißt es in den 1748 erschienenen Zürcher Ausrufsbildern von Herrliberger:„Kein Stank ist, den Reckholderbeeren auf heißer Glut nicht schnell verzehren!“ Ein Baseler Mandat von 1667 erwähnt„Gute, anmütige Räuch mit angezündetem Weckholderholz":„Die Schule wird fleißig gewüscht und etwann mit Aepfelschelfen oder Wachholderbeeren geräuchert,“ rühmt ein Inspektoratsbericht aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Im Haushalte verwandte man die Beeren als Würze, zu Tee und als Zusatz zu geröstetem Kaffe, nichts sagen! Gedichte macht jeder Student, wenn ihm auch die Grammatik ein spanisches Dorf geblieben ist! Das brachte mich um die Fassung. Ich habe das letzte Sehr gut aus Deutsch in Böhmen vor fünf Jahren in Eger geschrieben. Seit jener Zeit war ich nicht mehr in der erfreulichen Lage, diese Note einem zuzusprechen. Verstehen Sie mich?“ Er lächelte Wollen Sie also bei Ihrem Entschlusse bleiben?“ „Ja, Herr Landesschulinspektor, ich will maturieren. „Wie heißen Sie?“ Ich nannte meinen Namen. Er notierte ihn in seinem Taschenbuche. Dann stand er auf und trat dicht an mich heran. Ich selbst werde Sie prüfen,“ sprach er mit Nachdruck,„und es soll mich sehr freuen, wenn ich wieder einmal einen finde, dem ich Sehr gut aus Deutsch geben kann. Gehen Sie jetzt in Ich machte eine linkische Verbeugung und stolperte hinaus. Draußen hörte ich noch, wie er sagte:„Herr Professor, geben Sie mir die schriftliche Arbeit des Kandidaten. * Sofort setzte ich mich in meinem Stübchen hin und studierte den ganzen Nachmittag und die ganze Nacht bis Sonnenaufgang. Im letzten Jahre hatten die elterlichen Unterstützungen ganz aufgehört, so daß ich das ganze Jahr kein Mittagsmahl genießen konnte, da die paar Gulden Stipendium kaum für das Zimmer, Frühstück und Nachtessen ausreichten. Mein Mittagsmahl bildete ein Seidel Milch nebst einem Stück Schwarzbrot, und ab uno zu hatte ich auch etwas rohen Speck, den die besorate Mutter gesendet. Und so kam es, daß meine körperlichen Fräste sehr abiahnen, weil ich zu au der Not zoch, seitzig studierte und die deutschen Klassiker las. Und ich las sie laut! Erschöpft sank ich aufs Bett hin und schlief, bis mich die um Frühstück weckte. Ein Zittern und Frösteln ging durch meinen Körper, und nebelhaft flirrte es vor meinen Augen. Trotzdem machte ich mich sogleich wieder an die Arbeit und wiederholte die ganze Literaturgeschichte, bis ich endlich um sunf Jetzt wao vsch nich auf, un zur Platzuusitk auf der herrspielten sie meine Lieblingsonvertüre zu Fidelio als ich ankam. Ich hatte mich herausgeputzt und promenierte mit meinen Freunden„Cäsar“ und„Crassus“, mit denen ich n. das Triumvirat bildete, auf und ab. Im Kopfe hatte ich die Matura, im Herzen die liebe, süße Musik und im Magen den bohrenden Hunger, und ein Gefühl der Glückseligkeit kam über als Heilmittel gegen Wassersucht und Gliederkrankheit, sowie als Präservativmittel, sich das Augenlicht recht lange scharf zu erhalten. Reckholderbranntwein und Reckholderlatwerge werden jetzt In Zeiter in denen die Pest ihre Opfer forderte, sah man vielfach in dem Rauche der Wachholderbeeren das einzige Mittel, sich den schrecklichen Gast fernzuhalten.„Blauch dich wol, eh du aus dem Hause gehst, mit Büchsenpulver, Schwäfel, Bockshorn und Räckholder,“ wurde allgemein verordnet Die Erntewagen fuhren doch, geschichtet breit und dicht, Aber sie fuhren nicht Roggen ein und gelben Hafer nicht Die Eense, die diese Ernten schnitt, schlug aue To, gur gae un Das schwarze Sterben ging um im Land, reihum durch Höfe und packte den Knecht vom Meierhof, den Bauer und die Frau, Im Bettstroh stöhnte die Jungemagd mit Lippen verdorrt und Der Erntewagen fuhr schwer vom Hof um Abend am dritten Tag, Als der Räucherfeuer Wachholderqualm blu.##er er heißt es ebenso ergreifend als kulturhistorisch richtig in dem Gedichte Chronik von Lulu v. Strauß und Torney. Wenn wir zum Schlusse noch auführen, daß Scheffel eines seiner stimmungsvollsten Werke Juniperns genanzg gat, so. hoffen. dem Leser so viel Interesse für den Wachholder eingeflößt zu haben, daß er dem heute vielfach vergessenen, zurückgesetzten Wald= uno Heidegesellen einen freundlichen Blick schenkt und sich dessen ruhmvoller Vergangenheit erinnert. Welt und Wissen. so! Kaffeesucht. Ein eigentümliches Völkchen lebt auf der kleinen französischen Ile de Croix, die der Südküste der Normandie und im besondern der Hafenbucht von Lorient vorgelagert ist. Die ganze Einwohnerschaft der Insel besteht aus etwa 3000 Menschen, die aber, wie aus den Zollabgaben hervorgeht, jährlich etwa 40 000 Kil. Kaffee verbrauchen. Woyer diese Leute sich einen solchen übermäßigen Kaffeegenuß angewöhnt haben, ist jetzt kaum noch festzustellen; Tatsache aber ist, daß der Kaffee in den meisten Familien der Ile de Croix alle anderen Nahrungs= und Genußmittel mit Ausnahme des Brotes ersetzt. Es soll dort, wie das allgemeine Bulletin für Therapie versichert, Kinder von acht Jahren geben, die nie etwas anderes als Kaffee und Brot genossen haben. Der Kaffee wird dort auch zur Bereitung einer Suppe benutzt, die zu den Lieblingsgerichten der Leute von Croix gehört. Die Sauglinge wechseln ab zwischen dem Genuß der Muttermilch und eines Kaffeeaufgusses. Die jungen Mädchen kauen auch bei der Arbeit Kaffeebohnen. Die Folgen dieser Kaffeesucht zeigen sich in dauernden Verdauungsstörungen, Reizbarkeit und schließlich Schwächung des Gehirns, Schlaflosigkeit, Zittern der Hände und krampfhaften Zuckungen in den Gliedern. Schließlich entwickelt sich Bleichsucht Abmagerung, allgemeiner Verfall. Die Widerstandsfähigkeit des Körpers wird derart herabgesetzt, daß er jedem Anfall einer ansteckenden Krankheit erliegt.(Das ist Kaffeewasser auf die Kaffee* Carneo’ ur die deutsche Wissenschaft. Zum erstenmal hat die von Andrew Carnegie gegründete Carnegie=Institution in Washington sich auch an deutsche Gelehrte zur Ausführung ,wissenschaftlicher Arbeiten gewandt und sie mit ihren reichen Mitteln unterstützt. Es waren die durch ihre Untersuchungen üver das Radium und anderer strahlender Körper bekannten Professoren Elster und Geitel, die auf Kosten jenes Instituts nach der Insel Palma gesandt wurden, um dort während der vollständigen Sonnenfinsternis fortlaufende Beobachtungen über den elektrischen Zustand der Atmosphäre vorzunehmen. Als Apparat wurde ein selbst aufzeichnendes Elektrometer benutzt, das die Schwantungen 29. Oktober 1905. der Luftelektrizität photographisch festhielt, während weilen auch größere Beobachtungen durch Ablesung mit dem Auge angestellt wurden. Die Forscher studierten die Jonisation der Luft und veranstalteten genaue Messungen über die Stärke der Sonnenstrahlung innerhalb der Lichtwellen von kurzer Länge. Leider litten die Beobachtungen wie alle anderen in Spanien unter ungünstig Witterung. Am Tage der Finsternis fiel am Morgen Regen, der doch wohl auch auf die elektrischen Messungen eine gewisse Störung ausgeübt haben wird. Die Messungen der Sonnenstrahlung konnten fortlaufend nur in der Zeit zwischen der des Mondschattens mit der Sonnenscheibe bis zum Ende der vollständigen Verfinsterung vorgenommen werden, so daß immerhin d Abnahme der Lichtstärke befriedigend verfolgt wurde, während anderseits die Zunahme des Lichts nach Abschluß der vollständigen Verfinsterung wegen der dann aufgetretenen Wolken nicht mehr unter Beobachtung gehalten werden konnte.„„ ** Geschenk des deutschen Kaisers an Roosevelt. Kor vettenkapitän Hebbinghaus, Marineattaché der deutschen Botschaft in Washington, hat demn Präsidenten Roosevelt im Weißen eine Anzahl kunstvoller Stahlstiche, die Szenen aus der Leben Friedrichs des Großen darstellen, als Geschenk des deutschen Kaisers mit einem persönlichen Schreiben des Kaisers überreicht. Zur Ergänzung sei noch berichtet, daß die Stahlstiche für den Präsidenten einen um so höheren Wert haben, als er das Leben Friedrichs des Großen zu einem besonderen Studium gemacht hat. Die Stahl stiche stellen dar: den letzten heldenmütigen Stand der Leibgarde in der Schlacht bei Kollin; Friedrich den Großen, wie er das Regiment von Bulow bei Zorndorf ins Treffen führt; die von den Ansbach=Bayreuthschen Dragonern bei der Attacke von Hohenfriedberg erbeuteten Fahnen und die Generale des großen Friedrich, wi sie von ihrem hingeschiedenen König den letzten Abschied nehmen. Präsident Roosevelt wird den Kaiser in einem besonderen Schreiben von dem Empfang der Kunstsachen in Kenntnis setzen. ** Ein Stenographenbureau vor 1500 Jahren. Achtzehn Jahre vor dem Einfall der Vandalen in Afrika fand unter dem Kirchenvater Augustin ein Konzil in Karthago statt, auf dem sich 286 katholische und 279 donatistische Bischöfe eingefunden hatten Wie nun der als Augustinforscher bekannte Gelehrte Dr. Desiderius Ohlmann in Straßburg(Elsaß) im Archiv für Stenographie(Verlag G. Reimer in Berlin) zeigt, sind damals sämtliche Verhandlungen der Kirchenversammlung durch acht Stenographen wörtlich aufgezeichnet worden. Interessant ist, daß diese Nachschriften in genau derselben Form erfolgten, wie sie heute in unseren Parlamenten üblich ist. Ein Turnus von Stenographen schrieb zunächst die Reden nach; war eine bestimmte Anzahl von Wachstafeln beschrieben, so erfolgte die Ablösung durch einen neuen Turnus. Die abgelösten Stenographen verließen darauf den Sitzungssaal und übertrugen in einem anderen Raume ihre Stenogramme auf Blätter in gewöhnlicher Schrift. Nach Schluß der Sitzung wurden die Uebertragungen den Bischöfen, die die Reden gehalten hatten, zur Durchsicht vorgelegt. War diese erfolgt, so besorgten kaiserliche Sekretäre die Reinschrift. Das Stenographenbureau arbeitete geradezu meisterhaft; ihm verdanken wir es, daß wir die vor fast 1506 Jahren gehaltenen Reden jener Bischöfe heute in vollem Wortlaute besitzen. Allerlei von nah und fern. Eine Stadt ohne Sehenswürdigkeiten ist Rixdorf. Diese Tatsache kam in der letzten Sitzung des Vereins der Rixdorfer Grundbesitzer zur Sprache. Dort wurde u. a. die Frage erörtert: Ist es angängig, einen Verbandstag der brandenburgischen Grundbesitzervereine in Rixdorf abzuhalten? Diese Frage wurde fast allseitig verneint. Man betonte, daß es nicht möglich sein werde, die Gäste in Rixdorf unterzubringen, da nicht ein einziges Hotel in der Stadt vorhanden sei! Der Vorsitzende, Stadtrat Thiemann, bemerkte sarkastisch, er halte es auch deswegen nicht für geraten, die brandenburgischen Grundbesitzer nach Rixdorf zu laden, weil ihnen die Stadt nicht das Geringste bieten könne. Theater, Museen mich, daß ich mit Schiller hätte ausrufen mögen: Diesen Kuß der ganzen Welt! Da auf einmal wurde es schwarz vor meinen Augen— das Bewußtsein schwand, ich sank meinen Freunden in die Arme. Der schwache, ausgehungerte Körper war dem Uebermaß geistiger Anstrengung nicht gewachsen. Ohnmächtig brachte man mich nach Hause. Und morgen sollte es zur Matura gehen! Aber meine kerngesunde Waldlernatur siegte, und schon um fünf Uhr morgens war ich wieder frisch und munter. Ich frühstückte gut, dann ging ich in die Domkirche, um mein schweres Tagewerk in Gottes Namen zu beginnen. Um sieben Uhr be gann die auf sechs Tage anberaumte Matura. Jeden Tag kamen sieben Kandidaten daran, und mein Los hatte für den ersten Tag entschieden. Nachdem ich der von einem Domherrn zelebrierten Sechsuhrmesse beigewohnt, begab ich mich in ein— Weinhaus, um mir auch hier den nötigen Mut zu holen. Ein Viertel„Oesterreicher“ genügte, mich zu einem Hannibal zu machen. Und in dieser weinseligen Stimmung ging ich in die Anstalt. Meine sechs Leidensgenossen saßen bereits auf der Bank vor dem langen grünen Tisch, an dem der Lehrkörper der Anstalt Platz genommen. Noch fehlte der Landesschulinspektor, der in der alten Piaristenkirche sein Meßopfer darbrachte. Als mich der liebe„Deutschprofessor“ sah, lächelte er höhnisch und meinte ermutigend:„Heut' wird aus dem Klopstock ein Klopfstock!... Ich meine, Sie werden gründlich geklopft werden! Versteht... sich!“ wollte der Direktor sagen, aber das Wort blieb ihm im Munde stecken— denn der Landesschulinspektor trat soeben ein und erwiderte in so freundlicher Weise die untertänigen Grüße der Lehrer, wie sie es uns gegenüber niemals taten, von wenigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen. Sofort begann der Landesschulinspektor das Examen. Zuerst Religion! Der Religionsprofessor, ein lieber, guter Herr, prüfte selbst, doch ich kam nicht daran. Dann Pädagogik, Logik, Psychologie und Methodik! Auch davon blieb ich verschont. Nun Deutsch! Mein Herz pochte fast hörbar. Ich war der sechste in der Reihe der sieben Abiturienten. Die ersten drei hatten den Gegenstand auf„gut“ geschenkt; der vierte stand auf einem„ungenügend" und mußte deshalb die Prüfung auf Sein oder Nichtsein machen. Der fünfte schwankte zwischen Gut und Genügend— auch bei dem mußte sich das Schicksal entscheiden. Der Professor prüfte selbst. Der vierte fiel, der fünfte bestand auf Genügend. Und nun kam der sechste daran. Und der war ich! Der Landesschulinspektor sah mich an, die Lehrer flüsterten ihnen die Stadt nicht sich leise Worte zu. Ich hörte die Engel im Himmel singen; der Wein jagte heiß durch mein Blu.. 9 Endlich sprach der Landesschulinspektor:„Also zuerst Grammatik.“ Das war sein Steckenpferd.„Schlagen Sie den ersten Gesang des Oberon auf!“ Mit Absicht wählte er diese schwierigen Stanzen. Ich nahm das Lesebuch von Egger zur Hand und tat nac, beheiß. Mein Auge ruhte auß der wohlvertrauten ersten Verszeile: Noch einmal sattelt mir den Hippogryphen, ihr Musen... und unwillkürlich mußte ich lächeln— nun hatte ich keine Der Landesschuliuspektor suchte die schwerste und längste Periode auf— und der Oberon hat deren genug— und hieß sie mich lesen. Dann kam eine sehr knappe Inhaltsangabe und endlich die Analyse mit entsprechenden Nebenfragen. Ich vergaß alles um mich her und sprach fließend und sicher, und je länger ich sprach, desto freundlicher und aufmunternder wurde sein Gesicht, und desto mehr Staunen malte sich auf dem Gesichte meines Professors. Als ich endlich schwieg und fragend nach dem Inspektor hinblickte, sprach er die lieben Worte: „Das haben Sie wacker gemacht!“ „Versteht sich!“ flüsterte mir der Direktor zu. „Nun Literaturgeschichte.“ Das war jetzt mein Steckenpferd. Der Kampf der Leipziger und Schweizer. Das war Wasser auf meine Mühle. Nun Laokoon!“ Ich sprach mit Feuer, und kopfnickend hörte der Inspektor zu. Des Professors Gesicht wurde immer länger. Der Direktor nickte mir beifällig.„ Als ich fertig war, fragte der Inspektor:„Haben Sie das aus einem Leitfaden gelernt?" „Nein, ich habe Laokoon zweimal gelesen und mir Auszüge gemacht; auch hab' ich in Vilmar darüber nachgelesen!“ „Nun, das war sehr brav!“ Schließlich kam noch eine kurze Frage aus der Etymologie, die ebenso rasch und sicher beantwortet wurde. „Ist gut, junger Mann!“ sprach nun der Landesschulinspektor freundlich.„Sie haben Ihre Sache vortrefflich gemacht und verdienen das Sehr gut! Es gereicht mir zur großen Freude, Ihnen dasselbe zugestehen zu können. Bleiben Sie auch als Lehrer so fleißig!“ Dann schrieb er eine lange Bemerkung in sein Taschenbuch. Währenddessen kamen die Lehrer zu mir herab und beglückwünschten mich zu meinem Erfolge. Der„Deutsch=Professor“ streichelte mir gar die Wangen und meinte: Nr. der andere Sehenswürdigkeiten wären nicht vorhanden, und man nne den fremden Besuchern doch nicht gut den Rixdorfer Stichmal, das Amtsgerichtsgebäude und die Gasanstalt als Schauobjekt hrführen. Sämtliche anderen Redner, bis auf einen, schlossen sich jeser Meinung an. Es wurde auch hervorgehoben, daß, wenn der erbandstag in Rixdorf stattfinde, die Besucher aus der Provinz jedenfalls nach Kräften in Berlin vergnügen und dann ganz rgessen würden, zu den Verbandsversammlungen nach Rixdorf zu mmen!— Dieselbe Geschichte passierte vor einem Jahre, als es darum handelte, den brandenburgischen Städtetag nach Rixdorf zuladen. Das„arme“ Rixdorf mußte aus den obigen Gründen enfalls auf die Ehre verzichten, den brandenburgischen Städtetag seinen Mauern zu beherbergen. Ob die Rixdorfer aber deshalb sonders unglücklich sein werden? ** Eine Löwenpredigt. Der Lordmayor und die City=Sherifs m London mußten am Montag einem eigentümlichen Gottesenste beiwohnen. In der St. Catharine Cree Church urde die sogenannte„Löwenpredigt“ gepredigt, die seit 250 Jahren hrlich an demselben Tage gepredigt werden muß. Die Sache hat gende Veranlassung: Vor 250 Jahren wurde Sir John Gayer, r später Lordmayor von London war, in der arabischen Wuste m einem Löwen hart verfolgt. In seiner Herzensangst betete er ut und inbrünstig, und der Löwe wendete sich um und ging langm davon. Zum Andenken an diese merkwürdige Rettung stiftete ir John Gayer einen Fonds mit der Verfügung, daß jährlich ein ankgottesdienst stattzufinden habe. Die dabei gehaltene Rede hat noffiziellen Titel Löwenpredigt erhalten. * Vier Millionen für Hochzeitsgeschenke. Aus New York ird uns berichtet: Die Hochzeit von Ralph Pulitzer, dem Sohne Besitzers der New Yorker World, Josef Pulitzer, mit Miß zderica Vanderbilt Webb wurde am Samstag in Shelburne rmont gefeiert. Der Wert der Hochzeitsgeschenke wird auf fast er Millionen Mark geschätzt. Josef Pulitzer schenkte der Braut vollständig eingerichtetes Haus in New York; ferner befanden unter den Geschenken außer Diamanten, Perlen, anderen chmucksachen und Goldgeschirr auch die Tafeldekorationen und das lber, das aus dem Nachlaß des Herzogs von Cambridge stammte ld öffentlich versteigert wurde. * Ein neuer Fakir. Ein fast unglaublich klingender Vorfall schäftigte das Seeamt in Bremerhaven. Am 10. April wurde Heizer Gusteke auf dem hier im Hafen liegenden Lloyddampfer urzburg vermißt. Man nahm an, daß er über Bord gefallen dd ertrunken sei. Der Dampfer ging dann nach Buenos Ayres see, und am 2. Juni fand man dort den Vermißten unter der ickbordmaschine bewußtlos, aber noch lebend, liegen; am 10. Juni wro er dann. Der Mann hat demnach, so berichtet die Frankf. situng, volle 44 Tage unter der Maschine gelegen und während ganzen Zeit keine Nahrung zu sich genommen. Nach Zeugenssagen hat Gusteke sich mit Selbstmordgedanken getragen; er soll seiweiß zu sich genommen haben und hat sich, wie man annimmt, inn unter den Kessel verkrochen, um den Tod zu erwarten. Nach I Gutachten der Aerzte ist er dann in Starrkrampf verfallen. * Ein Einbrecher, der sich selbst gefangen hatte, stand Mittwoch in der Person des Klempnergesellen Hermann Schneider Berlin vor dem Strafrichter. Der Anklage wegen schweren ebstahls lag folgender Sachverhalt zugrunde, der eines gewissen moristischen Beigeschmacks nicht entbehrte: Der bereits einmal gen Diebstahls mit einem Verweis vorbestrafte Angeklagte verlor fangs August d. J. seine Arbeit. Er verschaffte sich als Gelegentsarbeiter eine Zeitlang seinen Lebensunterhalt, bis ihn eine ustige Gelegenheit verleitete, den zur Anklage stehenden Diebstahl begehen. Eines Abends bemerkte der Angeklagte ein parterre legenes Fenster offen stehen. Er postierte sich auf der anderen raßenseite auf und beobachtete die Wohnung. Als um 12 Uhr schts noch niemand die Wohnung betreten und das Fenster geslossen hatte, überkletterte S. den Vorgartenzaun und stieg durch ** Fenster in die Wohnung ein. Hier entdeckte er eine goldene menuhr nebst Kette, sowie verschiedene Bronzenippsachen, die ebenfalls einpackte und mitnahm. Auf dem Rückwege hatte er sonderbares Mißgeschick. Als er über den Zaun des Vorgartens stern wollte, rutschte er aus und blieb mit dem rechten Fuß fest ischen zwei Eisenstangen hängen. Der Angeklagte versuchte zuerst alle mögliche Arten seinen Fuß aus der Falle herauszuziehen. s hatte indessen nur den Erfolg, daß der Fuß anschwoll und mmehr erst recht nicht aus den Eisenstäben herauszubekommen Alles Rütteln und Biegen blieb erfolglos. Wenn ein Passant beikam, so blieb der im Innern des Vorgartens gefangene Dieb um bald nachher seine Befreiungsversuche von neuem zu bemen. Als gegen Morgen einige Bäckerjungen den Dieb in der lle entdeckten, holten sie einen Schutzmann herbei, der nun seinerIs Befreiungsversuche anstellte, aber ebenfalls ohne jeden Erfolg. st nach geraumer Zeit konnte ein Schlosser herbeigeholt werden. beide Gitterstangen auseinanderbog. Inzwischen waren die haber der Parterrewohnung wach geworden und hatten den Diebhl entdeckt. Man visitierte nunmehr den Angeklagten, der vorIIch bin ordentlich stolz auf Sie. So einen Sohn möcht' auch haben!“ Der Schlaue! Aln drei Uhr waren wir fertig. Ich eilte sofort aufs Telephenamt und depeschierte meinem guten Vater im fernen #merwalddorf:„Matura glücklich vorüber, aus Deutsch Sehr Alnd nun ging's hinaus in den deutschen Vereinshausgarten, wir, die wir jetzt auch„Herren" waren, kegelten, aßen, hiken und sangen, kurz unser Siegesfest feierten. lnd so nahm ich Abschied von meiner Lernzeit, um nach den ien einen neuen Zeitabschnitt meines Lebens zu beginnen, der heute nicht seinen Abschluß gefunden. Vorüber waren nun mühevollen, aber doch auch so freudenreichen Jahre meiner tudie“, in die ich vor sieben Jahren als schlichtes Hirtenlein gegangen. Nun sollte ich als selbständiger junger Mann ersten Schritt ins Leben setzen! Die Matura befähigte mich u. Eine Welt voll sonniger Hoffnung, voll lockender, leider trügerischer Ideale lag vor mir! Der geistliche Herr aber hatte mir ein gutes Gedenken beirt. Als er nach einem Jahre zur Inspektion der VolksBürgerschulen nach Budweis kam, wo ich meine erste Anung als Unterlehrer fand, war sein erster Gang in meine sse, und wieder waren es Worte der Anerkennung und Aufserung, die ich aus seinem Munde vernahm. Und wenn im ferneren Leben so manches begeguete, was Neid und serechtigkeit geschaffen, so dachte ich an den guten, gerechten desschulinspektor, der mir zu meinem Rechte verholfen, und den Mut nicht sinken. zu der zwiefachen Ueberzeugung bin ich gekommen: Sein *s Recht darf man sich nicht nehmen lassen und: Lehrer sein nicht Tyrann, sondern— Vater sein! Zeionia. Sonntagsbeilage zum Kölner Local-Anzeiger. dem angegeben hatte, er habe den Vorgarten nur zu einem anderen Zwecke aufsuchen wollen, und fand die gestohlenen Sachen bei ihm. — Der Staatsanwalt hielt eine Gefängnisstrafe von sechs Monaten für eine ausreichende Sühne. Der Gerichtshof erkannte auf vier Monate Gefängnis. 60 die Ehrung einer Hundertjährigen. Im westpreußischen Dörfchen Kraffohlsdorf lebt die Witwe Luise Wazinski, die am letzten Freitage ihr hundertstes Lebensjahr vollendete. An ihrem Geburtstage erschienen der Landrat, zwei Kreisdeputierte, der Kirchspielspfarrer, mehrere Mitglieder vom Vaterländischen Frauenverein usw. in der ärmlichen Wohnung der Greifin. Der Kaiser schickte ein Schreiben mit einem Gnadengeschenk von 300 M. Vermischtes. =„Beinahe hätte sie einen Krieg verursacht.“ Das ist das neueste, was amerikanische Blätter von der„Prinzessin Alice" zu melden haben. Der Tatbestand ist folgender: Als die Gesellschaft, zu der Alice Roosevelt gehörte, auf ihrer großen Reise nach Ostasien in Malabang ankam, schenkte ihr der Sultan von Jolo, einer der Suluinseln, mehrere Speere. Darauf überreichte ihr Jokanin, ein anderer Häuptling und sein erbitterter Rivale, eine Perlenschnur, und dieses Geschenk schien Miß Alice besser zu gefallen als die Speere und Bolos. Darauf fuhr der Sultan seinen Gegner heftig an; er faßte sich dann aber und schritt auf Miß Roosevelt zu. Er machte ihr eine tiefe Verbeugung, zog einen goldenen Reif mit einer kostbaren Perle vom Finger und überreichte ihr diesen. Als sie den Ring lächelnd annahmn, schien sein Zorn zu verfliegen. Jolo war gerettet... 60 Eine feine Familie. Rom,.Okt.1905. Bevor Garibaldi starb, ordnete er in seinem Testamente an, daß sein Leichnam verbrannt und die Asche ins Meer gestreut würde—„anscheinend kannte er seine Familie," bemerkt hierzu der liberale Messaggero. Der Wunsch wurde nicht respektiert, die Leiche ist in Caprera beigesetzt worden und die Insel wurde zum Nationalheiligtum erklärt. Nun beschuldigt Ricciotti, der Sohn Garibaldis, öffentlich die Kinder seines Schwagers Canzio und seiner Schwester Teresita, sie hätten das Sterbehaus seines Vaters in eine fidele Sommervillegiatur umgewandelt und alle die„heiligen" Erinnerungszeichen daraus entfernt. Caprera sei in ein Monte Carlo verwandelt worden. Stefano Canzio tritt nun gegen Ricciotti und Francesca (die letzte Frau des Freischarengenerals) auf und behauptet, die Anverwandten wollten ihn von der Insel vertreiben, um sich selbst darauf einzunisten. K &a Andalusische Briganten. Eine Folge der Hungersnot, die jetzt in Südspanien herrscht, ist die Wiederkehr des alten Brigantentums in Andalusien. Wieder einmal muß der friedliche Reisende für sein Leben furchten, und die Erinnerung an die Namen und Taten der Helden der spanischen Landstraße, des dunkelfarbigen, stutzerhaften Jose Maria, des Rubio von Espera und Barquero of Chantillano, der„Sieben Kinder von Ecija" und Chato von Bemameji wird wieder lebendig. Besonders verwegen trieb es jene geheimnisvolle Gesellschaft, die sich die„Sieben Kinder von Ecija“ nannte. Denn die Zahl dieser„Kinder" betrug immer gerade sieben, satzungsgemäß durften nicht mehr oder weniger sein. Wenn einer getötet oder gefangen wurde, folgte ihm mit zauberhafter Schnelligkeit ein anderer. So verbreitete diese kleine aber schreckliche Gruppe Schrecken im ganzen Lande, raubte und mordete und zersprengte ganze Regimenter Soldaten, die zu ihrer Verfolgung ausgesandt waren. Aber nach mehreren Jahren fielen die sieben „Kinder“ in einen Hinterhalt und wurden alle hingerichtet. Bei dem Leiter der Gesellschaft fand man, als man ihn gefangen nahm, eine Liste von 64 um Aufnahme bittenden Kandidaten... Der neueste Vertreter dieses„romantischen Spaniens“ ist, wie ein englischer Korrespondent berichtet, ein Mann aus Estapa, der unter dem Spitznamen Vivillo, d. h. der kleine lebhafte Mann, bekannt ist. Vor zwei Monaten lauerten Vivillo und seine lustigen Leute einem reichen Grundbesitzer aus Antequera auf, erschossen seinen Kutscher und verwundeten seinen Verwalter schwer. Einige Zeit darauf hatten sie eine belebte Landstraße Andalusiens wenigstens zwei Stunden lang besetzt, ünd erleichterten jeden gutgekleideten Reisenden um seine Börse. Vor einigen Tagen glaubten die Bürgergarden der Post in Sevilla Vivillo und seine Anhänger in einem Dickicht lauern zu sehen, und sie hielten den Zug an, um eine kräftige Verteidigung zu organisieren. Der Schrecken vor Vivillo und seinem bloßen Namen ist so groß, obwohl sein persönliches Auftreten nicht würdevoll und imponierend ist. Er ist dick und untersetzt und über 40 Jahre alt. Trotzdem ist er ein Künstler in seinem Beruf, der Liebling und Stolz seiner Mitbürger in Estepa; keiner würde das Verbrechen des Verats an ihm begehen. Er ist ein Genie im Verkleiden und erscheint als Arbeiter, als Privatmann, manchmal auch als Geistlicher. Dazu schießt er vorzüglich, ist ein unermüdlicher Reiter und kennt mit verbundenen Augen die Wege in Andalusien von einem Ende zum anderen. Die Gerichte suchen ihn wegen einer langen Reihe von Verbrechen, zum Teil wegen Bluttaten, und doch ging Vivillo noch vor einigen Tagen in seiner Vaterstadt umher und belustigte sich im Theater und in den Cafés. Der andalusische Räuber ist immer wie der kalabresische usw. eine populäre Figur bei den Bauern gewesen. Sie halten ihn für einen liebenswürdigen gutgesinnten Menschen, den das Schicksal vom rechten Wege abgedrängt hat, der aber nur die Reichen, ihre Feinde, beraubt und ihnen, den Armen, gibt. 60) Ein Beispiel von Religionshaß in Frankreich bietet folgende Geschichte. Ein Student hatte in eine bedeutende franzisische Zeitung eine Anzeige eingerückt, um für die Ferien eine Stellung als Hauslehrer zu finden. Er hatte darin auch gesagt, daß er katholisch sei. Darauf lief nun in drei Tagen aus Paris eine Antwort ein, die in der Uebersetzung die unterstrichenen Worte sind auch im Original deutsch) lautet:„Du bist zu dumm: warum schreiben: okatholischer Lehrere? In Frankreich heißt das gar nichts, wir sind nicht unter der Herrschaft Jehovas; bleibe nur in deinem Lande, das ist besser. Es gibt hier schon genug Querköpfe, d. h. katholische Schwainköpfe von idiotischem Aeußern. Du mußt dieses Wort fortlassen, wenn du eine Stelle finden willst. Ein guter Freund von dir." 5* Eine eigenartige Erklärung des ewigen Regenwetters gab mir, so schreibt ein Mitarbeiter des Berner Bund, Anfang dieser Woche ein altes Mütterchen. Beide hatten wir uns vor einem neuen Guß in eines der Wartehäuschen der Muri— Worb=Eisenbahn geflüchtet.„Ja lueget, min liebe Herr,“ sagte sie auf eine meinerseits gemachte Bemerkung über das unaufhörliche Tröpfeln,„das chunt no lang nid guet. Es ischt'viel Bluet 'flossen uf Arde,'Mönsche hei'viel chrieget. Jetz duret's dese Rung und ä länge, bis der lieb Herrgott’Arde wieder suber gwasche het vo'l dem Bluet.“ Erheiterung. Spieler, der nie verliert. Im Schnellzug von Paris kommen zwei Reisende ins Gespräch.„Sie reisen nach Ja!“—„Auch nach Montecarlo?“—„O ja, sch gehe bahin.“—„Sie spielen wohl dort auch ein wenig, ohne —„Gewiß, einmal morgens und einmal abends. 79: Oktober 196. geschieht ganz regelmäßig; zwei Sitzungen im Tag.“—„Und Sie verlieren zuweilen?“—„Niemals.“—„Wie ist dies möglich? Darf man vielleicht wissen, wie Sie es anstellen?“—„Das ist sehr einfach, ich spiele Violine.“ = Was ist die Ehe? fragte vor kurzem ein irischer Pfarrgeistlicher in der letzten Unterrichtsstunde vor der Firmung ein junges Mädchen. Die Konfirmandin war in ihrem Katechismus wohlbeschlagen und hatte ihre Antworten am Schnürchen, allein der Diözesanbischof, der bereits für die Firmung eingetroffen war, eine vornehme und imponierende Persönlichkeit, war zugegen und brachte die Gemüter der Jugend in nicht geringe Aufregung. Und so begann das Mädel— statt zu sagen:„Die Ehe ist ein Sakrament“ usw.—„Die Ehe ist ein Zustand schrecklicher Qualen, die diejenigen, die in sie eintreten, zur Verbüßung zeitlicher Sündenstrafen eine Zeitlang zu erdulden haben, um sich für eine bessere Welt vorzubereiten.“ Die Antwort kam so rasch und sicher, daß der Pfarrer erst einspringen konnte, als sie ganz heraus war.„Nein, nein, Kind,“ rief er dann eifrig, aber mild.„Das ist ja nicht die Ehe, das ist das Fegefeuer." Der Bischof verzog keine Miene, aber der Schalk blitzte aus seinem beherrschenden Auge, als er ruhig bemerkte:„Lassen Sie die Kleine nur. Wer weiß, sie hat vielleicht recht. Was wissen Sie und ich davon.“ 60 Die Berliner Weißbierwirte markieren zur Kontrolle des Konsums ihrer Gäste eine„große Weiße" durch eine große Null, eine„kleine Weiße" durch eine kleine Null, einen Kümmel oder sonstigen Schnaps durch einen senkrechten Strich. Eine Witwe, die eine Weißbierwirtschft besaß, hatte ihren Kutscher geheiratet, der manche Vorzüge sein eigen nannte, aber des Lesens und Schreibens bedauerlicherweise nicht kundig war. Allein die kluge Frau hatte ihn in zwei Minuten gelehrt, wenigstens seinen Namen— Otto— zu schreiben. Sie sagte ihm nämlich:„Schreib' uff, ne jroße Weiße.“ 0„Zwee Kümmel.“]]„Ne kleene Weiße.""„Die beiden Kümmel sind bezahlt, also Strich dadurch! Na siehste, wat da steht, det is dein Name, det heeßt Otto.“ 8 Spiel= und Rätsel=Ecke. Gegensätze. Für jedes der nachfolgenden Worte soll ein im Gegensatz zu ihm stehendes Wort gesucht werden. Die Anfangsbuchstaben dieser ergeben alsdann ein Spiichwort. l. Herr. 2. ganz. 3. hoch. 4. Jüngling., 3. Verteidigung. 6. nachsichtig. 7. falsch. 8. mündlich. 9. unterliegen. 10. laut. 11. fest. 12. Knecht. 13. zusagen. 14. schäbig. 15. Ausgabe.-16. Fremde. 17. Sonnenschein. 18. Flut. 19. Vortrab. Ergänzungsaufgabe. Aus jedem der nachfolgenden 12 Worte soll durch Hinzufügung eines weiteren Buchstaben ein neues Wort gebildet werden. Werden diese Buchstaben aneinandergereiht. so ergeben sie ein beliebtes Getränk der gegenwärtigen Zeit in den Weingegenden. Arm Nock Ill Herd Kate Eile Mull Wesel Kot Sesel Fohre Ache. Kopfwechseträtsel. Mit H— Ziege. Mit K— Turnübung. Mit L.— Teil des menschlichen Körpers. Mit R— Teil des menschlichen Körpers. Mit S— Bezeichnung für Verwandtschaft und Freundschaft. Mit W— Turnübung. Rätsel. Getrennt verraten die zwei Worte Die Art, wie wer sich umgebracht. Stehn in Bezug zu Tod und Morde Und mancher bösen Schreckensnacht! Vereinigt sind sie sehr willkommen Gar manchem jungen Ehemann; Und mancher hat sein Weib genommen, Nur, weil er sie zugleich gewann. Auslassungsaufgabe. Aus nachstehenden acht Worten: Kuli Haube Sued Fete Warte Reibe Celle Wahl soll durch Ausstoßen je eines Buchstaben ein neues Wort gebildet werden. während die ausgestoßenen Buchstaben, aneinandergereiht, den Namen einer in letzter Zeit vielgenannten Stadt ergeben. Verierbild. Wo ist der Fuhrmann? (Die Auflösung folgt nächsten Sonntag.) der vorigen Sonntags-Zeilage. Zitatenrätfel. Und es herrscht der Erde Gott, das Geld. Zahlenrätsel. Bulgarten. Leberknödelsuppe— Indische Vogelnester— viersersage— Eoselhung— Endiviengemüse— Liebesmahl. Rätsel. Ehe. Namenrätfel. Jungfrau von Orleans Bilderrätsel. Acht' nicht gering das kleinste Ding. Verierbild. In der Mitte der Vase. (Nachdruck und Nachbildung aller Teile untersagt.) nt gerr„ In KFI Rotationsdruck und Verlag von J. O. Bachem in Köln. PIN A1 3 7 114•— * Nr. 44. Zolonia. Sonntagsbellage zum Kölner Loeal-Anzeiger. 29. Okteber 1905. Für die Frauen und Kinder. Zum Nachdenken. Das Mutterglück ist das einzige, das keinem unverdient zuteil werden kann; denn man kann es ja nur empfinden in der Prengsten, treuesten Pflichterfühunp, Withelmine v. Hillrn. * Nur die Liebe kann erziehen. Darum muß die Mutter das mneiste in der Erziehung tun, weil sie die meigtgshere Eeze Eine brave Mutter, die ihre Kinder selber lehrt, ist immer das, was mich auf Gottes Boden das Schönste FM Hausaufgaben unserer Kinder. Für einsichtige Eltern sind Notwendigkeit und Nutzen ver günftig bemessener Hausaufgaben, die ihren die Schule besuchen den Kindern obliegen, keinem Zweifel unterworfen. Der häusliche Fleiß der Schüler ist notwendig, weil es der Schule durchweg an Zeit mangelt, die volle Aneignung und besonders die Anwendung des Lehrstoffes in dem Grade zu erzielen, wie dies wünschenswert ist. In der Forderung der Hausarbeiten sind aber auch Momente enthalten, die wohl geeignet erscheinen, die ganze Erziehungs= und Bildungsarbeit an unserer Jugend wirksam zu unterstützen. Schon die Tatsache, daß die Eltern durch die Schulaufgaben ihrer Kinder die bildende Tätigkeit der Schule in ihrem beständigen Fortschritte andauernd verfolgen können, genügt, um dies zu beweisen; das Interesse für die Arbeit des Schülers und der Schule wird rege erhalten, es wird gleichsam eine Brücke zwischen Schule und Elternhaus geschlagen, welche beide geistig miteinander verbindet. Welche Gesichtspunkte müssen nun in Hinsicht auf die Erledigung der häuslichen Aufgaben für das Elternhaus maßgebend sein? Da ist erstes Erfordernis, daß den Kindern eine bestimmte Zeit eingeräumt wird, während der ihnen die Anfertigung der Schularbeiten aufgegeben ist, die Arbeitsstunde darf nicht täglich wechseln. Am zweckmäßigsten eignet sich dafür die Zeit unmittelbar nach Schluß der Schule, nachdem der Kaffee eingenommen und eine kleine Erholungspause eingetreten ist; denn die Erfahrung lehrt, daß der Geist nach dem Spiele weniger zu ernster Tätigkeit sich aufgelegt zeigt: also erst die Arbeit, dann das Spiel! Vielleicht darf man zur Winterszeit von dieser Regel eine Ausnahme machen, insofern sonst infolge der früh eintretenden Dunkelheit der Jugend die Möglichkeit der Erholung da draußen in fröhlichem Spiele genommen wird. Den Schüler zu kleineren häuslichen Dienstleistungen während der vorgesehenen Arbeitszeit heranziehen, kann nur dazu dienen, das Gefühl für die Notwendigkeit und den Ernst der ihm obliegenden Aufgabe abzustumpfen und der Nachlässigkeit in der Arbeit Vorschub zu leisten. Bei kleineren Schülern wird die Mutter, bei herangewachsenen vornehmlich der Vater Kontrolle üben, ob die Hausarbeit in zufriedenstellender Weise ausgeführt worden ist. Sie brauch durchaus nicht diesen ausgesprochenen Charakter zu zeigen, es ist vielmehr anzuraten, daß sie als Ausfluß des Interes scheint, welches man der Arbeit entgegenbringt. Eine solche Art der Beaufsichtigung hat nichts Verletzendes, etwas, was von Mißtrauen zeugt, an sich; sie ist vielmehr dazu angetan, der Arbeit in den Augen des Schülers die Bedeutung besonderer Wertschätzung zu verleihen; der Schüler wird sich gehoben fühlen durch das Interesse, das seine Tätigkeit bei anderen findet. Und wenn der guten Leistung die gevahrende Anerkennung zu teil wird, dann kann die Arbeitsfreudigkeit nur eine Stärkung erfahren. Bis zu welchem Grade und in welchem Umfange ist aber die Mitwirkung des Hauses an der Arbeit des Schülers statthaft? Sie darf nie so weit gehen, daß letztere den Charakter einer selbständigen Leistung einbüßt; denn die Jugend muß zur Selbsttätigkeit und Selbständigkeit erzogen werden, die mehr und mehr fremder Hülfe entbehren kann. Eine zu reichlich bemessene Hülfeleistung nimmt dem Schüler die Arbeit ab, macht damit aber die Arbeit als Faktor der Geistes= und Willensbildung unwirksam. Wird auf diese Weise einerseits die natür liche Neigung zur Bequemlichkeit gestärkt, so ist anderseits häufig ein gänzlicher Mangel an Vertrauen auf die eigene Kraft die notwendige Folge: dem Schüler fehlt schließlich der Mut, mit einer selbständigen Leistung hervorzutreten. Ein Rechner, der gewohnt ist, jede seiner Antworten mit den Angaben des Fazit büchleins zu vergleichen, gerät schließlich in eine solche Abhängig keit von diesem, daß er nicht mehr wagt, das Ergebnis seiner Rechnung hinzuschreiben, ohne das Antwortenheft zu Rate gezogen zu haben. Bietet dagegen die Arbeit Schwierigkeiten, von denen man sich sagen muß, daß sie die Kraft des Schülers übersteigen, so ist die Hülfeleistung gerechtfertigt und unbedenklich; aber selbst dabei ist zu empfehlen, den Schüler alles finden zu lassen, was er selbst finden kann, wenn ihm der rechte Weg gezeigt worden ist. Eine besondere Sorgfalt in der Ueberwachung machen die Kinder notwendig, die gerne nur oberfläch lich bei der Sache sind, die über dem Buche hinträumen, weil es ihnen an Willensenergie, Arbeitsfreude und Arbeitsernst fehlt. Ihnen gegenüber ist äußerste Konsequenz in der Forderung ernster Arbeit am Platze. Helfen Ermahnungen und Vorstellungen in Güte nicht mehr, so muß die Strenge einsetzen. Auch in der Jugend darf die Einsicht Wurzel fassen, daß die Arbeit kein Spiel ist, sondern Anstrengung und Ausdauer erfordert, daß aber auch nur ernste, tüchtige Arbeit dem Leben Wert und Gehalt 97. gemacht, aber es kann immer noch nicht genug daran erinnert werden, daß vollkommene körperliche Gesundheit der Schuljugend die oberste und unerläßlichste Vorbedingung für eine geistige Entwickelung ist. Von einem kranken oder auch nur kränklichen Kinde kann man nicht erwarten, daß es vom Schulunterricht denselben Nutzen hat wie ein ganz gesundes. Es ist schon in vielen Fällen versucht worden, einen bestimmten Anhalt über den durchschnittlichen Gesundheitszustand der Schulkinder auf dem Wege statistischer Erhebungen zu erzielen. Eine der größten Unternehmungen dieser Art hat jetzt, wie das Journal der Amerikanischen Medizinischen Vereinigung berichtet, das Gesundheitsamt in New York ausgeführt. Es wurden 13941 Kinder verschiedener hauptstädtischer Schulen geprüft, und von diesen waren nach dem Urteil der untersuchenden Aerzte nicht weniger als 6294 einer ärztlichen Ueberwachung bedürftig. 1092 Kinder wurden als schlecht ernährt bezeichnet, das heißt sie waren aus Nahrungsmangel in einem so jammervollen körperlichen Zustand, daß dieser eine ganz besondere Fürsorge verlangte. Es wurde auch festgestellt, daß eine ganze Anzahl von Kindern regelmäßig morgens zur Schule kam, ohne irgendein Frühstück zu sich genommen zu haben. Nach den Tatsachen, die von den New Yorker Aerzten festgestellt worden sind, kommt in den dortigen Schulen auf je vierzehn Kinder eins im Zustande unzulänglicher Ernährung. Solchen Zahlen gegenüber darf man sich nicht mit dem Trost abfinden, daß New York auf einer anderen Erdhalbkugel liegt, und daß es bei uns sicher ganz anders ist. Sie müssen uns vielmehr dazu auspornen, noch immer dringlicher auf die Förderung der Schulhygiene einzuwirken. Uebrigens sind jene Zahlen noch nicht alles und geben vielleicht noch nicht einmal die wichtigsten Ergebnisse der großen in New York gepflogenen Untersuchungen wieder. Es wird sicherlich nicht weniger Beachtung verdienen, daß von jenen 14000 Kindern 3219 an mangelhafter Sehkraft und 460 an mangelhaftem Gehör litten. Man muß sich dabei vergegenwärtigen, daß in New York die Schulhygiene reichlich auf ebenso hohem Standpunkt steht, wie in den meisten unserer Großstädte, und daß sicher sicon viele Kinder mit ungesunden körperlichen Eigenschaften eine Ausgliederung und Fürsorge erfahren hatten. Trotzdem fanden sich also noch so viele Kinder, denen es an Auge und Ohr fehlte, den wichtigsten Sinnen, ohne die ein in gewöhnlicher Weise abgehaltener Unterricht garnicht verfolgt werden kann. Viele von den Kindern, die von ihren Lehrern als dumm und unaufmerksam beiseite gesetzt worden waren, waren gerade solche die einen Defekt entweder an der Sehkraft oder am Gehör besaßen, zu dessen Verbesserung bisher nichts geschehen war. Ferner litten 1623 Kinder an gewissen Atmungsstörungen, indem sie mit offenem Munde atmeten. Die intellektuelle Entwickelung der Mundatmer wird durch diese körperliche Unzulänglichkeit gehemmt, so daß es nicht zu verwundern war, daß auch die meisten dieser Kinder von den Lehrern als Dummköpfe betrachtet wurden. Hier kann eine ärztliche Behandlung viel nachhelfen und die Störung meist wohl ganz beseitigen. Die Prüfungen der Gesundheitsbehörden in New York scheinen eine Auszeichnung dafür zu verdienen, daß sie mit wirklicher Gründlichkeit vorgenommen worden sind und sich von aller Oberflächlichkeit und Schönfärberei frei gehalten haben. Erst wenn solche Untersuchungen überall ausgeführt sein werden, wird man wenigstens wissen, was für Schäden vorliegen, und das ist der erste Schritt zur Besserung. Zum richtigen Verständnis jener Zahl muß noch gesagt werden, daß die untersuchten Schulkinder zwar sämtlich aus den armen Teilen der Bevölkerung stammten, daß aber die schlimmsten Stadtviertel, wo Sterblichkeit und Krankheit die höchsten Ziffern erreichen, dabei vermieden wurden, so daß die Ergebnisse immerhin als gewisse Mittelwerte betrachtet werden können. Wie notwendig solche Maßnahmen sind, mag endlich noch eine Zahl lehren, die eigentlich am meisten dazu geeignet ist, Verblüffung hervorzurufen. Es fanden sich nämlich über 2300 Kinder, die an einer Vergrößerung der Halsdrüsen litten, und in den meisten dieser Fälle war diese Erscheinung ohne Zweifel tuberkulöser Natur. Wenn man nun weiß, daß zur Heilung aller tuberkulosen Krankheiten frühzeitige Behandlung das Haupterfordernis ist, so mag man sich sagen, wie viel Unglück durch eine gründliche Untersuchung der Schuljugend im einzelnen verhindert, wie viele Menschenleben auf viele Jahre hinaus gerettet werden könnten. o Die Die Schulhygiene hat, wie alle Zweige in der gesundheitlichen ohne Zweifel in den letzten Jahren merkliche Fortschritte neue Röckchen. Legende. Das Christkindlein wuchs froh Maria ihm ein Röckchen spann. Doch ach, gar bald ward's ihm zu klein. Sie setzt' schon manches Flickchen ein, Nun aber hält's nicht länger mehr. Darob war traurig sie ja sehr, Besorgt sie an ein neues denkt— Doch wer hätt' Flachs und Woll' geschenkt? Denn kaufen, nein, das kann sie nicht, Da es ihr ja an Geld gebricht. Zum Himmelsvater fleht sie fromm, Daß er ihr doch zu Hülfe komm'. Da plötzlich hört sie Glockenklang, Viel Schäfchen zieh'n den Weg entlang. Zur Türe eilet freudig schuell Das Jesukind. Es jauchzet hell! Die Lämmlein drängen ab vom Weg Hin zu dem nahen Dorngeheg, Von seinem Pelz läßt jedes Tier Ein Flöckchen Woll' den Dornen hier Und kaum sind sie von diesem Ort, Da schwirrt's und zwitschert's immerfort: Viel Schwälbchen fliegen hin und her, Die Flöckchen, die sind ihr Begehr; Sie tragen sie zum Gotteskind In ihren Schnäbelchen geschwind, Und dieses reicht mit frohem Sinn Die weiße Woll' der Mutter hin. Die danket Gott im Himmelreich Und webt ein Röckchen, warm und weich. So bitt' auch du, mein Kind, recht fromm, Daß Gott in Not zu Hülf' dir komm', Denn nimmer hat er noch verwehrt, Was Kindes Fleh'n von ihm begehrt. Aus dem Buche: Vom lieben Jesuskir Legenden aus seiner Jugendzeit. Von El# Horster.(Mit 13 vielfarbigen Kunstdruc bildern. Verlag von I. P. Bachem, Köln. Geschäfts: Auzei zeigen(er und Arbe Wohnung die Zeile. 1194rd tä0 10##nser werke und Postprets: Nr. 29 st: 1 nF Makarius und die Traube. Makarius war ein Einsiedler und lebte in einem Wald Weithin wurde es bekannt, daß Makarius so fromm sei, unde kamen Männer zu ihm, um von ihm zu lernen, wie sie bete und Gott dienen sollten. Viele Männer blieben für immerd und lebten mit Makarius im Walde. Sie nannten Makarin ihren Abt oder Vater, und sich selbst nannten sie Brüder. S wohnten in Hütten, die sie sich selbst gebaut hatten. Diese Hütt standen aber nicht neben einander, sondern immer eine etwa von der anderen entfernt. Einmal kam nun ein Bruder zu Makarius und brachte in eine schöne Traube zum Geschenk. Makarius freute sich üb das Geschenk. Als aber der Bruder, der ihm die Traube bracht hatte, fort war, ging Makarius und brachte die Trau einem anderen Bruder, von dem er wußte, daß er nicht ga Aber auc dieser verschenkte sie wieder, und so wanderte) Traube von einer Hano in die andere und kam zuletzt wied an Makarius. Makarius sah, daß es dieselbe Traube war, er gehabt hatte, und wollte erfahren, wie das gekommen sei.? mußte er von einem Bruder zum anderen gehen. Als nun Makarins hörte, wie ein Bruder dem anderen a Liebe die Traube geschenkt, und wie jeder das lieber gen hatte, als daß er sie selber gegessen hätte, da weinte er Die Traube aber aßen Makarius und die Brüder gemei schaftlich. An dieser Traube, sagte Makarius, hätten sie gesehe wie lieb sie einander hätten. Darum müßte jedem auch m eine Beere davon jetzt süßer sein, als wenn er vorhin die gan Traube allein gegessen hätte. Fri a M. GeNamenstagsspruch. -F Morgenstunde hat Gold im Runde! Diese Worte prangen oft in großen farbigen Buchstaben, gestickt von kundiger Damenhand, auf den Handtuchschonern im Schlafzimmer. Sie sollen den zur Schläfrigkeit Neigenden, wenn er bei Tagesanbruch erwacht, zum Aufstehen mahnen. Unb damit er der Ermahnung nachkommt, wird ihm Gold oder doch Goldeswert als Frucht des Frühaufstehens geboten: Gesundheit, Frohsinn, Zeit zum Arbeiten und darum ruhige und besonnene Tätigkeit, verbunden mit frendigem und erfolgreichem Schaffen. Das ist der Sinn des Sprichwortes. Nun sehen wir uns aber das Sprichwort in der oben angegebenen Form etwas näher an: Morgenstunde hat Gold im Munde. Personifiziert ist hier die Morgenstunde. Sollte die„tau=frische Schöne" aber wirklich das Gold im Munde haben? Nein, sie hält das Gold in der zierlichen geöffneten Hand, um es dem Frühaufstehenden als Lohn zu reichen. Was hat denn aber das Wort Hand mit Munde zu tun? Mit diesem Worte hat es allerdings nichts zu tun, wohl aber mit dem Worte Mund, althochdeutsch munt, das so viel als Hand, Schutz bedeutet. In dieser Bedeutung kommt das Wort Mund in Vormund vor; auch das Wort Mündel ist aus munt gebildet. Der Vormund hält seine starke Hand über das seinem Schutze anvertraute Mündel. Also auch in dem Sprichwort ist mit Mund die Hand gemeint; dann darf das Wort Mund aber kein„e“ haben. Man lasse also an Morgenstunde das„e“ fort und setze ein Apostroph: Morgenstund' hat Gold im Mund. (3. November: Hubert.— 4. November: Karl.) Ein Plätzchen gibt's auf Erden, Das ist gar traut und süß, Das Vaterhaus, das teure, Der Kinder Paradies. Die Liebe, die erwachsen Der Eltern Herzensgrund, Sie waltet da, drum klingt es So froh von Mund zu Mund. Auch in der Zukunft Tagen, Wenn wir der Heimat fern, Das Vaterhaus erglänzet Gleich einem hellen Stern; In der Erinn'rung leuchtet Gleich sonnbestrahlten Höh'n Auch dann des Tages Feier, Die heute wir begehn. Ich litt Beinschade spielige K ohne Erfol Salbe" nutzte ich frieden. in den Ap Rositz Man achte packung Firma Ric böhla, und Es haben deine Kinder Dich fröhlich jetzt umringt, Und mit der kleinen Gabe Den Glückwunsch jedes bringt. Doch in den Wünschen allen Vernimmst du auch den Klang Von unsrer Treu' und Liebe, Von unserm frohen Dank.