Nr. 15 605 T. S. Novelüiber 1936 9 9 9 s monatlich..4 „" 90# frei Haus einschließlich Botenloyn und Versandkosten. Postdezugspreis monatlich.30..4 mit Illustrierte einschließl. Postüberwettungsgebühr, ausschließl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 108. Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm). mm 18.8 Textanzeigen(78 mm). mm 1003 Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höbe... mm 163 Vereins=Anzeigen.... mm 10.3 Fam.=Anzeigen. Nachrufe mm 10.4 Stellengesuche....... mum.8, Private Wortanzeigen Wort 54 Zister= und Auskunftsgebühr 303 Nachlässe: Malstaffel I. Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. X/36 über: 18 700. — für Vonn und Amgegene Bonnet Nachticht... Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten; Euskirchener Nachrichten Gründungsjahr des Verlags 1729 Druck u. Verlag: Bonner Nachrichten Hermann, Neußser, Kom.=Ges. Vonn Geschäftsstelle Bonn a. Ro., Bahnbofstraße 12. Sammelruf 3851—53. Rerngespräche 3853. Postschecktonto Kbin 18672. 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Und nun liegt der in letzter Lesung verabschiedete und in seinen wichtigsten Zügen gestern hier von uns veröffentlichte Entwurf schon vor, eine ganz außerordentliche Leistung, wenn man sich daran erinnert, wieviel Jahre in den Nachkriegsreichstagen daran gearbeitet worden ist, ohne daß man im Gefeilsch der gegensätzlichen Parteiinteressen zu einem praktischen Ergebnis gekommen wäre. Sieht man nun diesen Entwurf sich näher an, so wird man zunächst und vor allem feststellen können, daß hier ein großes Werk geschaffen worden ist, in dem weithinschattend nationalsozialistisches Denken kompromißlos verwirklicht worden ist. Wie nicht anders zu erwarten war, geht dieses neue deutsche Strafrecht vom Volke aus, schützt vorallem die Volksgesamtheit, die Gemeinschaft, vor deren Wohl das Einzelinteresse zurückzutreten hat. Wie aber die Ehre, das höchste Gut des Volkes ist, so wird im neuen Strafrecht auch die Ehre des einzelnen Volksgenossen weit wirksamer geschützt als es im bisherigen zu stark materialistisch bedingten Recht der Fall war. Aber neben dem Einzelnen werden auch Gemeinschaften als Träger von Ehre anerkannt und können daher Sühne für die Verletzung ihrer Ehre verlangen. Damit werden alle Gemeinschaften, unabhängig von ihrer numerischen Größe, geschützt, also ebenso die Familie als kleinste Gemeinschaft und Zelle des Staates wie auch die Partei als größte, den Staat tragende und führende Gemeinschaft, wobei man die echte Ehrenkränkung von der bloß formellen Beleidigung trennte. Auch für den ritterlichen Zweikampf sind nun endlich klare und gesunde Verhältnisse geschaffen und auf diesem Gebiete die Moral mit doppeltem Boden endgültig abgeschafft worden. Außerdem hat man die Ehrenverteidigung mit der Waffe für bestimmte Gemeinschaften wie Wehrmacht, SA., SS. unter anerkannten Voraussetzungen und Formen festgelegt. Bezeichnend für den Geist unseres neuen Strafrechts ist auch die Neuregelung der Geldstrafen, bei denen es z. B. keinen Ersatz durch Freiheitsstrafen gibt, weil man entehrende Strafen, wie sie die Entziehung der Freiheit auf eine bestimmte Zeit ist, nicht mit bloßen Warnungsstrafen auf eine Stufe stellen will; dafür wird aber dem zu Geldstrafe verurteilten Zahlungsunfähigen die Möglichkeit gegeben, seine Strafe abzuarbeiten, denn Arbeit schändet ja nicht. Die Geldstrafen sollen in Zukunft vor allem nach der Höhe des Tagesverdienstes des Einzelnen festgesetzt werden; dann wird es nicht mehr vorkommen, daß wie z. B. im Jähre 1931 38 v. H. aller Geldstrafen nicht bezahlt werden konnten. In derselben Linie liegt auch, daß man in Zukunft die Bagatellsachen nach Möglichkeit ausscheiden wird, weil als oberste Richtschnur eben das Interesse der Allgemeinheit gelten soll und muß. Daher soll auch bei rein persönlichen Streitigkeiten ein friedensrichterliches Verfahren angewandt werden, daß unter Ausschluß der Oeffentlichkeit vor sich geht. So hat das neue Strafrecht eine fünffache Schutzpflicht zu erfüllen, nämlich dafür zu sorgen, daß das Volk in seiner Ehre und vor Verrat aller Art geschützt wird, daß die Volkskraft geschützt wird vor Angriffen auf Rasse, Erbgut, Wehrkraft, Arbeitskraft, Gesundheit, auf Ehe, Familie, Sittlichkeit und Religion, daß die Volksordnung geschützt wird vor Störungen aller Art wie u. a. Auflehnung gegen die Staatsgewalt, Angriffe auf die Volksführung, Störung des Volksfriedens, Verletzung der Amtspflicht, Störung der Beziehungen zum Ausland, ferner Bettelei, Arbeitsscheu, Angriffe auf die Rechtspflege und Verwaltung, Eidesverletzungen, Urkunden= und Geldfälschung und sonstige gemeingefährliche Handlungen, daß weiter die Persönlichkeit geschützt wird in ihrem Leben, Ehre, Freiheit, geistigen Schaffen und Privatleben und endlich daß das Volk geschützt wird vor strafbarem Eigen nutz wie Erpressung, Wucher, Untreue, Betrug, Raub, Diebstahl, Unterschlagung, Wilderei, Hehlerei, Sachbeschädigung, Rechtsvereitelung und Glücksspiel. Bei dieser Schutzverpflichtung ist dem Ermessen des Richters ein weiter Spielraum gelassen, wie es im Charakter des neuen Strafrechtes als eines Willensstrafrechtes liegt. Als Richtschnur bei der Strafbemessung sind dem Strafrichter folgende Richtlinien vom Gesetzgeber an die Hand gegeben worden: „Der Richter soll die Persönlichkeit des Täters, seine Lebensführung, seine Stellung und Bewährung in der Volksgemeinschaft würdigen und die Strafe so bemessen, daß sie gerechtem Sühneverlangen und dem Schutzbedürfnis des Volkes entspricht. Das Verschulden des Täters und das Maß der Pflichtverletzung, bei vorsätzlichen Taten die Stärke des verbrecherischen Willens, bei fahrlässigen die Größe des Leichtsinns, der Gleichgültigkeit sind besonders zu berücksichtigen.“ So ist dem deutschen Richter vom nationalsozialistischen Staat eine ebenso hohe wie schwere Aufgabe gegeben worden. Aber wir alle haben das feste Vertrauen zum deutschen Richterstand, daß er dieser hohen Verantwortung Volk und Staat gegenüber sich vollauf gewachsen zeigen wird, denn nicht umsonst steht er in seiner unbedingten Rechtlichkeit als vorbildlich in der ganzen Welt da..-E. A. Gazeta Gdanska in Danzig beschlagnahmt Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der Danziger Polizeipräsident die Ausgabe der in Danzig erscheinenden polnischen Zeitung Gazeta Gdanska vom 5. 11. 1936 beschlagnahmt. In dieser Ausgabe sind Ausführungen enthalten, die geeignet sind, die öffentliche Sicherheit und Ordnung in der Freien Stadt Danzig z. geihhrben. 500 Milionen Mark Keichsunteihe Zeichnungsfrist 29. November bis 5. Dezember— Neunjährige Lauszeit Im Zuge der weiteren Durchführung der von der Reichsregierung übernommenen Aufgaben begibt das Deutsche Reich 500 Millionen Reichsmark 4½=prozentige auslosbare Reichsschatzanweisungen zum Kurse von 98¾ v. H. Die durchschnittliche Lauszeit der Schatzanweisungen beträgt neun Jahre. Von 1943 ab wird jedes Jahr ein Sechstel des Anleihebetrages der Schatzanweisungen zum Nennwert ausgelost werden. Der Zinslauf beginnt am 1. Dezember d. Is. 100 Millionen Reichsmark dieser Schatzanweisungen sind bereits fest gezeichnet worden. Die verbleibenden 400 Millionen Reichsmark werden durch das unter Führung der Reichsbank stehende Anleihekonsortium zum Kurse von 98¾ v. H. zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. Die Zahlungen durch die Zeichner auf zugeteilte Reichsschatzanweisungen werden in der Zeit vom 11. Dezember d. Is. bis zum 18. Februar nächsten Jahres erfolgen, und zwar am 11. Dezember d. Is. 10 v.., am 7. Januar nächsten Jahres 40 v. H. und am 20. Januar und 18. Februar nächsten Jahres 40 v. H. Frühere Zahlungen sind zulässig. Die Reichsschatzanweisungen sind mündelsicher und bei der Reichsbank lombardfähig. Die Zeichnungsfrist läuft vom 20. November bis 5. Dezember d. Is. Die neue Anleihe, die eher kam, als man erwartet hatte, stellt die zielbewußte Fortsetzung der Konsolidierung der kurzfristigen Schulden dar, die Anfang 1935 begann. Die letzte Anleihe in Höhe von 700 Millionen Mark war im Juni d. Is. aufgelegt worden. Insgesamt sind jetzt schon 3,3 Milliarden Mark umgeschuldet worden. Das ist ein Erfolg, der umso höher zu bewerten ist, wenn man bedenkt, daß z. B. das reiche Frankreich mit seinen riesigen Goldvorräten im Ausland Kredite aufnehmen mußte, weil die Sparer im eigenen Lande ihm die Gefolgschaft versagten. Das deutsche Volk schafft seine Aufbauarbeit aus eigener Kraft, in der Erkenntnis, daß„uns kein einziger vorwärts hilft, wenn wir uns nicht selbst helfen wollen", wie Göring in seiner letzten großen Rede sagte. Daß wir uns helfen, daß wir weiterkommen, unbeirrt von den Wirtschafts= und Währungskrisen des Auslandes, das beweist nicht zuletzt der große Erfolg der bisherigen Anleihen. Er wird dieses Mal nicht minder stark sein. Die Vorbedingungen sind recht günstig, da der Geldmarkt eine bemerkenswerte Flüssigkeit aufweist. Wenn die Anleihe einen weiteren Teil der kurzfristigen Schulden konsolidiert hat, dann werden neue Mittel frei für die Ingangsetzung des Rohstofsprogramms, das für die nächste Zeit im Mittelpunkt aller Wirtschaftsfragen stehen wird...— W.— Kur noch sanf Kiiometer von der Stabimitte Die nationalen Vorhuten im Weichbilde Madrids— Weiße Fahnen an den Häusern Die nationalen Truppen haben gestern um 13 Uhr in ihrem weiteren Vormarsch auf Madrid die Vororte Retamares und Villaverde genommen. Eine Abteilung ist von Carabanchel Alto aus in die Vorstadt Carabanchel Bajo eingedrungen. Damit ist die Vorhut der Nationalisten bis auf fünf Kilometer an die Stadtmitte herangerückt. Sie befindet sich bereits im eigent: lichen Weichbild Madrids. Die Berichterstatter vergleichen die in Madrid noch zu überwindenden Entfernungen mit europäischen Beispielen.„Die Angreifer sind so nahe, als wenn sie bei Berlin schon in Schöneberg ständen. Alles ist fertig und steht vor dem Endangriff. Der Vormarsch hat gleichzeitig auf der Straße Toledo—Madrid und auf der Straße Aranjuez—Madrid stattgefunden. Während des Vormarsches wurden drei sowjetrussische Jagdflugzeuge von nationalen Fliegern abgeschossen. Zahlreiche Häuser in Madrid zeigen weiße Fahnen. Die roten Milizen ziehen sich fluchtartig zurück. Der Auswandererstrom hat die Straße Madrid— Valencia völlig verstopft. Bei den roten Horden ist von irgendwelcher Disziplin oder Gehorsam gegenüber ihren militärischen Führern keine Rede mehr. Unter der Bevölkerung der befreiten Gebiete und bei den siegreichen nationalen Truppen herrscht ungeheure Begeisterung. Die kommunistische Madrider Zeitung Mundo Obrero veröffentlicht einen Artikel, in dem der Sowjetunion für die bisherigen Waffen= und Munitionslieferungen der besondere Dank des roten Spaniens ausgesprochen und der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß diese Lieferungen in verstärktem Maße fortgesetzt werden. Der rote Sender Madrid hat erneut an sämtliche roten Milizsoldaten und an alle Kraftwagenführer Gestellungsbefehle erlassen. Wer bis Freitag 17 Uhr dem Befehl nicht Folge geleistet hätte, sollte erschossen werden. Das rote„Innenministerium“ hat alle„antifaschistischen“ Frauen aufgefordert, sich sofort in den Lazaretten und Krankenhäusern zur Verfügung zu stellen. 1000 Geiseln in Alicante niedergemetzelt Der Sonderberichterstatter des Jour meldet aus Casablanca, auf dem Luftwege aus Alicante eingetroffene Reisende hätten berichtet, daß die Anarchisten und Kommunisten in Alicante nach dem letzten größeren Bombardements des dortigen Hafens durch nationale Flieger etwa tausend Geiseln ermordet hätten. Das rote Gesindel habe mit Messern und Revolvern bewaffnet die Gefängnisse gestürmt und die dort befindlichen Gefangenen auf der Stelle hingemordet. Unter den Geiseln habe sich auch die vor einiger Zeit von den Roten gefangengesetzte Schwester des Generals Queipo de Llano sowie ein Sohn des früheren Diktators Primo de Rivera befunden. Englisch=französischer Appell an die Burgos=Regierung? Wie in maßgebenden Londoner Kreisen verlautet, sind die Regierungen Englands und Frankreichs an die nationale spanische Regierung in Burgos mit der Bitte herangetreten, bei einer Beschießung von Madrid nach Möglichkeit nur militärische Objekte zu wählen. Die deutsche Botschaft in London bedroht Kommunistische Hetzer wersen Fensterscheiben ein Die außerordentlich verstärkte Hetze der Londoner Kommunisten gegen Deutschland, die auch bei der Arbeiterpartei Unterstützung fand, hat am Donnerstagabend zu Demonstrationen vor der deutschen Botschaft geführt, in deren Verlauf einige Fensterscheiben eingeworfen wurden. Den willkommenen Anlaß für die kommunistischen Hetzer bot die Hinrichtung Andrés. Da sich an den Kundgebungen nur eine beschränkte Anzahl von Personen beteiligte, konnte die Polizei die Ordnung rasch wiederherstellen. Drei Personen wurden verhaftet, darunter eine Frau, die sich vor Gericht zu verantworten haben werden. In später Nachtstunde entsandte die Polizei vorsichtshalber Verstärkungen in die Gegend der Botschaft. 40 Schilling Buße! Der im Zusammenhang mit den Ausschreitungen vor der deutschen Botschaft festgenommene Kundgeber Wilson wurde gestern abend aus der Untersuchungshaft entlassen und mit einer Buße von 40 Schilling bestraft. Englische Realpolitik Der englische Botschafter in Nom hat gestern abend nach einer amtlichen Mitteilung dem italienischen Außenminister den Beschluß seiner Regierung mitgeteilt, die zum Schutze der englischen Gesandtschaft in Addis Abeba stehende Abteilung indischer Truppen zurückzuziehen und die italienischen Behörden zu ersuchen, den Schutz der Beamten der Gesandtschaft zu übernehmen. Vom italienischen Außenminister Graf Ciano wurden entsprechende Zusicherungen gegeben, worauf der englische Botschafter erklärte, daß der Beschluß schnell zur Durchführung gebracht werden solle. Graf Ciano hat daraufhin zum Ausdruck gebracht, daß seine Regierung den Beschluß zu schätzen wisse. Fürsorge und Altersversorgung für Schauspieler Eine Anordnung des Reichsministers Dr. Soebbels Der Präsident der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels, hat gemäß seiner Ankündigung aus Anlaß der Errichtung der Stiftung„Künstlerdank“ in Höhe von zwei Millionen RM. nun angeordnet, daß sofort eine grundlegende Neuordnung der sozialen Fürsorge für die deutschen Schauspieler, insbesondere hinsichtlich einer ausreichenden Altersversorgung, in Angriff genommen werden soll. Mit der Durchführung dieser Aufgaben hat Reichsminister Dr. Goebbels den Schauspieldirektor Ludwig Körner beauftragt, der zu diesem Zweck in die Reichstheaterkammer entsandt wird und dort die Bearbeitung aller sozialen Angelegenheiten übernimmt. Spende„Künstlerdank“. Das von Reichsminister Dr. Goebbels für die Durchführung der Spende„Künstlerdank“ eingesetzte Kuratorium ist erstmalig zusammengetreten. Es wurden die Richtlinien, nach denen die Spende ausgeschüttet werden soll, festgelegt und insbesondere dafür Sorge getragen, daß über die eingehenden Gesuche möglichst rasch entschieden wird. Zur Vermeidung unnötiger Verzögerung in der Bearbeitung empfiehlt es sich, Gesuche und Anfragen, die die Spende„Künstlerdank" betreffen, nicht an einzelne Mitglieder des Kuratoriums, sondern ausschließlich an das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin W. 8, Wilhelmsplatz —9, unter dem Kennzeichen„Spende Künstlerdank“. zu richten. Der erste Kussensnastan der Welneger Als die Bolschewisten in der Nacht vom 6. zum 7. November 1917 in Petersburg fast mühelos an die Macht kamen und Bronstein=Trotzki im Smolnyinstitut das Signal gab, die Regierungsgebäude zu besetzen, erließ er kurz darauf ein zweites Telegramm an die Front, in welchem er die Machtübernahme bekanntgab und schnellstens weitere Weisungen versprach. Ich war in dieser Zeit als deutscher Nachrichtenoffizier dem Stabe der k. u. k. 3. Armee in Sniatyn zugeteilt, die unmittelbar nördlich der Karpathen lag. Es war kurz nach 3 Uhr morgens, als General v. Berseviczy, der Generalstabschef der Armee, mich telephonisch anrief und mir mitteilte, daß soeben ein unschiffrierter Funkspruch aus Petersburg eingegangen sei, in welchem ein gewisser Trotzki die Machtübernahme durch die Bolschewiken verkündete. Ich antwortete dem General, daß Trotzki die rechte Hand Lenins sei und daß der vollzogene Umsturz der deutschen Heeresleitung keineswegs eine Ueberraschung sei, sondern vielmehr täglich erwartet wurde. „Ist das besser für uns, oder schlechter?“ fragte der General.„Ganz fraglos besser, Herr General“, antwortete ich:„Die Regierung Kerenski kämpfte an der Seite der Entente für ein siegreiches Kriegsende bis aufs Messer, während die Bolschewisten dadurch ans Ruder gekommen sind, daß sie dem Volk den Frieden versprochen haben. Um sich halten zu können, müssen sie das Versprechen schnellstens einlösen.“ Schon zwei Tage später sollte sich meine Ansicht bestätigen. Lenin der sich in Finnland versteckt hielt, war unter großer Begeisterung der Massen nach Petersburg zurückgekehrt und schon einige Stunden nach seiner Rückkehr hatte er einen offenen Funkspruch an alle kriegsführenden Mächte abgeschickt, in welchem er einen Waffenstillstand zwecks Einleitung von Friedensverhandlungen vorschlug. Ein zweiter Funkspruch„An Alle! An Alle! An Alle!“ war an den Chef des Generalstabes des Feldheeres. General Duchonin, gerichtet, in welchem Lenin diesem den Befehl gab, sich mit den Deutschen zwecks Abschlusses Von Agricola eines Waffenstillstandes in Verbindung zu setzen. In einem dritten Funkspruch an die Frontsoldaten, in welchem er Friede den Hütten und Krieg den Palästen erklärte, teilte Lenin mit, daß er seinem Versprechen gemäß die befreundeten und feindlichen Negierungen um einen Waffenstillstand zwecks Einleitung von Friedensverhandlungen gebeten habe und der Kampf russischerseits eingestellt sei. Die deutsche Regierung, die den Krieg nicht heraufbeschworen hatte und keinen Eroberungskrieg führte, antwortete Lenin umgehend, daß sie mit seinen Bedingungen einverstanden sei, während die Entente von Lenins Funkspruch überhaupt keine Notiz nahm. Ein Soldatenrat schließt Waffenstillstand Eine kurze Verzögerung entstand dadurch, daß der russische Chef des Generalstabes des Feldheeres sich offen weigerte, dem Befehl Folge zu leisten. Bei der ausgesprochen ententistischen Einstellung des Generals Duchonin hatte ich diesen Konflikt erwartet, der die Bolschewisten für etwa 48 Stunden in Verlegenheit brachte. Eine zweite Aufforderung Lenins, den Befehl sofort auszuführen, ließ General Duchonin unbeantwortet. Bei der ausgesprochen kriegsmüden Stimmung der russischen Armee bestand für mich kein Zweifel, daß es sich für den General um eine kurze und aussichtslose Kraftprobe handelte. Um diese Ansicht bestätigt zu finden, fuhr ich einige Stunden später an die Front und zwar zum Abschnitt des russischen Regimentes 141, bei dem ich schon im Sommer öfter gewesen war. Als ich an unsere Drahtverhaue nordöstlich Tschernowitz trat und mit meiner weißen Mütze winkte, winkten mir die Russen mit roten Fahnen, und zwei Soldaten kamen schnell über das Niemandslind gelaufen. Von den russischen Gräben her ertönte die Internationale. Die Begrüßung war eine sehr herzliche, denn wir hatten im Sommer oft zusammen gesprochen und ich war oft bei ihnen drüben gewesen. „Herr Stabsrittmeister,“ sagte einer der Soldaten.„Sie müssen gleich zu uns kommen. Der Soldatenrat hat den Armeestab(8. Armee) angerufen und der dortige Soldatenrat wird in einer Stunde an der Front sein. Wir wollen mit ihrer Armee Waffenstillstand schließen.“ Da ich im Verlauf des Sommers über 30 Mal bei den Russen gewesen war, hatte ich keine Bedenken, der Einladung Folge zu leisten und ging mit den beiden Soldaten über das Niemandsland zu den russischen Stellungen, auf denen rote und weiße Fahnen durcheinander als Zeichen der bolschewistischen Revolution und des Friedens flatterten. Viele Soldaten kamen uns jetzt entgegen und begrüßten mich schon von weitem. Das Gesprächsthema bildete naturgemäß die Weigerung des Generals Duchonin, und alle Soldaten waren ganz offensichtlich auf der Seite Lenins. Nachdem ich eine große Schachtel Zigaretten an die Soldaten verteilt hatte, setzten wir uns auf einen umgefallenen Baumstamm vor einem russischen Graben und der Soldatenrat berichtete mir über die Vorgänge der letzten Stunden. Duchonin muß!... dran glauben „Duchonin wird den Frieden nicht aufhalten“, sagte mir der Vorsitzende des Soldatenrates lacheno.„Eine Deputation von uns ist bereits nach dem Hauptquartier unterwegs. Wenn er nicht in Güte will, muß er eben daran glauben!“ Auch der inzwischen eintreffende Soldatenrat der Armee war über Duchonins Verhalten empört und schlug mir als Protest dagegen den sofortigen Abschluß eines Waffenstillstandes zwischen der russischen 8. Armee einerseits und der k. u. k. 3. Armee und Armeegruppe Litzmann andererseits vor. Da ich keinen Zweifel hatte, daß sowohl Exzellenz Litzmann als auch Generaloberst Kritek mit dem Abschluß eines Waffenstillstandes einverstanden sein werden, lud ich den Soldatenrat der 8. Armee zur Unterzeichnung heutige Nummer umfaßt 22 Seiten Seits k. Nr. 19 833 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend! Vonner Nachrichten .8. November 1933 eines solchen für den nächsten Tag nach Tschernowitz ein, wo der Stab der Armeegruppe Litzmann lag. In derselben Nacht noch wurde der russische Chef des Generalstabes des Feldheeres ermordet, den eine erbitterte Soldatenmenge aus seinem Salonwagen zerrte und unter den anfahrenden Zug warf. General Duchonin war auf der Stelle tot. Der erste Schrift zum Frieden Vom Stabe der k. u. k. 3. Armee war General von Berseviczy mitgekommen, um im Namen des Armeeführers den Waffenstillstand zu unterzeichnen. Punkt 10 Uhr, wie verabredet, fuhren zwei russische Autos mit großen roten Fahnen an den Kühlern vor und hielten vor dem Stabsquartier Litzmann. Eine ungeheure Menschenmenge, die vor dem Stabsquartier wartete, begrüßte die aussteigenden Russen mit einem wahren Freudengeheul, während ich sie nach dem ersten Stock in das Verhandlungszimmer führte und den Dolmetscher spielte, da bei den Russen niemand deutsch und bei uns niemand russisch verstand. Neben dem Soldatenrat bemerkte ich zwei mir bisher Unbekannte Gesichter in Offiziersuniform, die sich als „Sachverständige“ herausstellten. Wie mir aber der Vorsitzende erklärte, war das nur Formsache und die Offiziere hatten nichts zu sagen.„Das besorgen wir schon ganz allein!“ bemerkte er trocken und so laut, daß es die Offiziere hören mußten. Es kam auch tatsächlich so, die beiden„Sachverständigen“ schwiegen während der ganzen Verhandlung. Strittige Punkte gab es nicht, da die Bolschewisten offen den Willen zeigten, unter allen Umständen den Waffenfstillstandsvertrag unter Dach und Fach zu bringen. Alle zehn Minuten übersetzte ich den Inhalt meiner Verhandlungen mit den Russen, und dann wurden die Punkte in zwei Protokollen, einem deutschen und einem rufsischen, niedergelegt. Diese doppelte Arbeit und das Uebersetzen nahmen natürlich Zeit in Anspruch, sodaß wir erst um 12 Uhr mittags soweit waren, das Protokoll feierlich zu unterzeichnen. „Der erste Schritt zum Frieden“, sagte der Vorsitzende des Soldatenrates,„und der erste Waffenstillstand des Weltkrieges.“ „Auf Ihr Wohl!“ Die vollzogene Unterzeichnung hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet, und als ich mit den Russen eine halbe Stunde später auf den Balkon trat, bereitete uns die Bevölkerung stürmische Ovationen.„Es lebe der Friede wischen Rußland, Deutschland und Oesterreich!“ rief der Vorsitzende und die Menge brüllte und schwenkte begeistert die Mützen. Im selben Zimmer, in dem wir verhandelt hatten, wurde die Unterzeichnung durch ein Essen besiegelt. Wie immer, war bei Exzellenz Litzmann die Kost spartanisch einfach und nach einer dünnen Suppe gab es Bouletten. Ich saß Exzellenz gegenüber zwischen dem Vorsitzenden und seinem Vertreter und verdolmetschte die lebhafte Unterhaltung. Bier und Schnaps sorgten dafür, daß die Stimmung schon nach kürzester Zeit sehr vergnügt war. „Auf Ihr Wohl!“ sagte mir der Vorsitzende Schemjakin.„Wir werden Ihnen zwei große Flügel und einen Palmenzweig schenken, denn Sie sind ja der Friedensengel. Morgen müssen Sie bei uns im Armeestab sein“. Als Exzellenz Litzmann nach dem Essen sich durch einen herzlichen Händedruck von den Russen verabschiedete, standen diese soldatisch stramm vor dem siegreichen Feldherrn und kein Mensch hätte sie für Bolschewisten gehalten, die erst vor einigen Stunden ihren Chef des Generalstabes des Feldheeres ermordet hatten. Als ich den Vorsitzenden Schemjakin und seinen„Stab“ zu den Autos begleitete, sagte mir dieser schon in offensichtlich animierter Stimmung:„Wir Bolschewisten sind sonst wahrhaftig keine Freunde von bürgerlichen Generalen, aber Ihr kommandierender General(gemeint Exzellenz Litzmann), der mit uns so einfach wie zu seinesgleichen sprach, hat uns sehr gut gefallen; grüßen Sie ihn bitte noch einmal von uns!“ Unter begeisterten Ovationen der Bevölkerung setzten sich die Autos langsam in Bewegung. Ein kalter Wind pfiff von den Karpathen und trieb Schneeflocken vor sich her. Ein historischer Akt hatte seinen Abschluß gefunden: Als Vorläufer des Friedens von BrestLitowsk war der erste Waffenstillstand des Weltkrieges unterzeichnet worden. Anmerkung der Schriftleitung: Der früher abgeschlossene Waffenstillstand mit Montenegro kann insofern als solcher nicht zählen, da König Nikita, in Italien eingetroffen, ihn sofort wieder rückgängig machte. Die Feiericchkeien des 5. und v. Rodemder in Mälchen Das offizielle Programm für die Begehung des 8. und 9. November in der Hauptstadt der Bewegung liegt vor. Danach beginnen die Feierlichkeiten am Sonntag, den 8. Rovemder, um 19 Uhr, mit dem Treffen der alten Kämpfer im Bürgerbräukeller, wo der Führer zu seinen alten Kämpfern an dieser historischen Stätte sprechen wird. Die Teilnehmer dieser Versammlung sine: die alten Kämpfer, die Hinterbliebenen der 16 Ermordeten, die Gäste des Führers, die Reichsleiter und Gauleiter, die Obergruppenführer und Gruppenführer der SA. SS, RSRK, die Obergebietsführer und Gebietsführer, die Hauptdienstleiter der Reichsleitung und die Arbeitsgauführer des Reichsarbeitsdienstes. Um 23 Uhr erfolgt dann der Einmarsch der Standarten durch das Siegestor zur Feldherrnhalle. An ihm beteiligen sich: der Musikzug der SS=Standarte„Deutschland“, der den Aufmarsch eröffnet. Ihm folgen zwei Ehrenstürme der SSStandarte„Deutschland“, hinter denen die Blutfahne getragen wird, an die sich die Standarten der SA. SS und des RSKK. reihen. Anschließend tragen alte Kämpfer die sechzehn Kränze, die der Führer den ersten Blutopfern der Bewegung widmet. Kampfgenossen von 1923 legen unter den Klängen des Präsentiermarsches die sechzehn Kränze des Führers an den in der Feldherrnhalle aufgestellten Flammen=Pylonen nieder, deren Träger den Namen eines der Ermordeten trägt. Nun bezieht Hitlerjugend die Ehrenwache. Dem Montag, den 9. November, gibt sein Gepräge der Marsch des 9. November. Um 10.30 Uhr erfolgt die Aufstellung des Zuges am Bürgerbäukeller. Als Erster nimmt Julius Streicher Aufstellung, hinter dem die Blutfahne getragen wird. Die Führergruppe reiht sich an. Um 12.30 Uhr beginnt dann der Marsch des Zuges durch die Straßen des 9. November 1923. Er nimmt seinen Weg durch die Rosenheimer Straße über die Ludwigsbrücke durch die Zweidrückenstraße, über den LsarGeneraldirekter Dorpmüller in Paris Vom 5. bis 7. November weilt der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, Dr. Dorpmülller, in Paris, um an der Jahrestagung des geschäftsführenden Ausschusses des Internationalen Eisenbahnverbandes, dessen stellvertretender Vorsitzender er ist, teizunehmen. Anläßlich seines Aufenthaltes in Paris hat General= direktor Dr. Dorpmüller dem Leiter des Pariser Büros der Reichsbahnzentrale, Streibel, neue Verwaltungs= und Arbeitsräume übergeben. General Daluege am Sarge Pilsudskis Von Warschau kommend, trafen General Daluege und die deutsche Polizeiabordnung mit einer starken polnischen Begleitung gestern morgen in Krakau ein. Die deutschen Gäste besuchten neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten den Tosciuszko=Hügel und die berühmte Wawel=Kathedrale. In der Krypta der polnischen Freiheitskämpfer legte General Daluege am Sarge Pilsudskis einen Kranz nieder. Am späten Nachmittag kehrte General Daluege nach Berlin zurück. tor=Platz durch Tal, über den Marienplatz durch die Weinstraße, Theatinerstraße, Perusastraße und Residenzstraße zur Feldberrnhalle. Dort, wo der Zug um 12.50 Uhr eintrifft, findet das Gedenken am Mahnmal statt. 16 Salutschüsse künden an, daß vor 13 Jahren 16 Männer ihr Leben für Deutschland geopfert haben. Nach diesem Wetheakt zum Gedächtnis und zur Ehrung der ersten Blutzeugen der nationalsozialistischen Bewegung erfolgt der Marsch von der Feldherenhalle zur Ewigen Wache. Auf dem Königlichen Platz sind um 13.10 Uhr angetreten zum Appell vor den Toten der Bewegung: Marschblöcke der SA., des RSKK., der Politischen Leiter, des Reichsarbeitsdienstes und der Hitlersugend, die Rekruten der SS.=Standarte Adolf Hitler und SS.=Standarte Deutschland. Nach dem Eintressen des Zuges des 9. November nehmen die alten Kämpfer vor der Ewigen Wache Aufstellung. Adolf Hitler steht bei den Helden der Bewegung. Danach ruft der Sprecher der Partei, Adolf Wagner, zum Appell, die Wachparade zieht aus, worauf der Sprecher der Partei den Appell beendet. Die Fahnen des Sieges heraus! Aufruf des Reichspropagandaleiters zum 9. November Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels gibt bekannt: Alljährlich am 9. November gedenkt die nationalsozialistische Bewegung und mit ihr die ganze Nation in stolzer Trauer ihrer Toten. Ueberall im Reich ziehen an den Gräbern unserer ermordeten Kameraden die Ehrenwachen der nationalsozialistischen Formationen auf. In der Hauptstadt der Bewegung schart der Führer seine ältesten Mitkämpfer um sich. Zu ihnen spricht er am Vorabend des 9. November in dem gleichen Saale, von dem die schicksalhaften Ereignisse des Jahre 1923 Neues in Kürze Als Abschluß der Arbeitstagung der Reichsbetriebsgemeinschaft„Verkehr und öffentliche Betriebe“, fand gestern abend in der Deutschlandhalle eine große Kundgebung statt. Pressemeldungen zufolge wird Oesterreichs Bundespräsident Miklas den Besuch des Reichsverwesers Horthy in Budapest erwidern. Als Antwort auf den 24stündigen Demonstrations= streik der Pariser Elektromonteure haben die meisten Unternehmen, als die Streikenden gestern die Arbeit wieder aufnehmen wollten, ihre Aussperrung vorgenommen. Im Rahmen des Neuaufbaues der französischen Luftmacht ist auch die Schaffung einer Luftinfanterie vorgesehen. Die Warschauer Polizei nahm weitere hundert Kommunisten fest. Kardinalstaatssekretär Pacelli ist während seines derzeitigen Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten von Roosevelt in Hyde Park empfangen worden. König Eduard VIlI. wird, wie aus Kanada gemeldet wird, im Anschluß an seine Krönungsreise nach Indien, die im Dezember 1937 erfolgt, wahrscheinlich eine besondere Krönungsreise nach Kanada unternehmen. ihren Ausgang nahmen. Mit ihnen tritt er jedes Jahr von neuem den historischen Marsch zur Feldherrnhalle an. Zu derselben Minute, da am 9. November 1923 die ersten 16 Blutzeugen der nationalsozialistischen Idee in den Salven eines heimtückischen Verrates zusammenbrachen, donnern nun jedes Jahr 16 Schuß Salut an der Feldherrnhalle auf das Zeichen des Aufzuges der 16 Gefallenen am 9. November 1923 zur Ewigen Wache auf dem Königlichen Platz. So wird jedes Jahr von neuem der Totengedenktag der nationalsozialistischen Bewegung zu einem Feiertag des Sieges und der Auferstehung für das ganze deutsche Volk. Und deshalb hissen wir auch am 9. November die Fahnen des neuen Reiches an allen öffentlichen Gebäuden, Arbeitsstätten und Wohnhäusern als Siegesbanner der deutschen Revolution. Schutz des Gedenktages vom 9. November Der 9. November ist in der deutschen Geschichte durch die Opfer der RSDAP. vom Odeonsplatz zu München für alle Zeiten zu einem Tag des ernsten Gedenkens geworden; er wird vom ganzen deutschen Volk als ein Tag der Einkehr und des nationalen Erinnerns begangen werden. Die Bedeutung dieses Gedenktages wird durch die Veranstaltungen der Partei besonders gewürdigt. Der Reichs= und preußische Minister des Innern Dr. Frick hat nun zum Schutze des Gedenktages für die Ermordeten der Bewegung am 9. November eine Verordnung erlassen, durch die am 9. November 1936 in Räumen mit Schankbetrieb musikalische Darbietungen jeder Art mit Ausnahme der Darbietungen der deutschen Rundfunksender und ferner alle anderen der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen verboten werden, sofern bei ihnen nicht der diesem Tage entsprechende ernste Charakter gewahrt ist. Für jeden Fell der Nichtbefolgung dieser Verordnung sind Polizeistrafen angedroht. Die Verherrlichung des Mörders Frankfurter Schweizer Pressestimme gegen die jüdische Entlastungsoffensive Der bevorstehende Mordprozeß gegen den Juden David Frankfurter hat die jüdische Presse in aller Welt zu Sympathieerklärungen für den Mörder und zu Verherrlichungen seiner Tat veranlaßt. Vor allem hat das Organ der jüdischen Weltliga zur Abwehr des Antisemitismus, die sich bewußt hinter den Mörder und seine Tat stellt, sogar die Person des Führers im Zusammenhang mit der Mordtat in der widerlichsten Weise angegriffen. Dieser unverfrorene Versuch jüdischer Kreise, die Gerichtsverhandlung in Chur zu einem Forum für alljüdische Propaganda zu machen, ist sogar dem in dieser Beziehung sonst sehr duldsamen Schweizern auf die Nerven gefallen. Der liberale„Berner Bund“ bringt in einem soeben erschienenen Artikel „Vor neuen Judengesetzen in Deutschland" nach Hinweisen auf die letzte Sportpalastrede von Reichsminister Dr. Goebbels Beispiele von der jüdischen Entlastungsoffensive für den Mörder David Frankfurter und erklärt es bei der deutschen Einstellung zur Judenfrage für begreiflich, wenn deutscherseits auf derartige Hetze in entsprechender Form geantwortet würde. Es wird auf die möglichen Wirkungen eines solchen „Exzesses eines unverantwortlichen Literatentums“ hingewiesen. U. a. hat sich auch der Emigrant LudwigCohn durch sein Buch für den Mörder eingesetzt. Andererseits nimmt der Artikel darauf Bezug, daß sogar der Großrabbiner von Paris sich gegen die Verherrlichung des Mörders durch jüdische Kreise gewandt habe. Diese Veröffentlichung des Schweizer Blattes darf als Zeichen dafür gewertet werden, daß die Schweiz ein Interesse daran hat, sich im Zusammenhang mit dem Mordprozeß Frankfurter nicht von jüdischer Seite gegen Deutschland mißbrauchen zu lassen. Fraurreih neot keine Ei in Westpartfragen Eitel Freude in Paris über Edens Erklärungen im Unterhaus In der Umgebung des französischen Außenamtes ist zu der Rede des englischen Außenministers Eden erklärt worden, daß, was die geplante Westpaktkonferenz anbelange, die englische Regierung eine Art befristete Anfrage an die vier Locarnomächte gerichtet habe und daß man in London gegenwärtig die Erfolgsaussichten dieser Konferenz abwäge. Man wisse also nach französcher Auffassung noch nicht einmal bestimmt, wann und ob überhaupt die Konferenz zustandekommen werde. Seit der belgischen Neutralitätserklärung und den deutsch=italienischen Besprechungen hat sich der Eifer der französischen Regierung, den diese früher für das Zustandekommen der Westpaktkonferenz zeigte, stark abgeschwächt. Hinsichtlich der italienisch=englischen Beziehungen gehe, so wird im Quai'Orsay weiter erklärt, aus den Ausführungen Edens hervor, daß England selbst die Freiheit des Schiffsverkehrs im Mittelmeer sicherzustellen wünsche, sodaß Italien die Schließung des Mittelmeers nicht mehr zu fürchten brauche. Der englische Außenminister habe, so bemerkt dazu der Außenpolitiker der Information, erklärt, daß England nicht im geringsten daran denke, die Interessen Italiens in Afrika zu schädigen. England schlucke damit beinahe die Eroberung Abessiniens, aber England könne nicht, das gehe aus den Erklärungen Edens mit aller Deutlichkeit hervor, irgendwelche Herrschaft über die Mittelmeerverbindung dulden, deren Freiheit für England eine Lebensfrage sei. Frankreich müsse eine gleiche Haltung einnehmen. Seine Interessea und sein Prestige erforderten eine gleiche energische Erklärung. Josephine Weg und Schieksal einer Kalserin Cop. Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart. von Vikter Ottmann Hauptsächlich war es Barras, jetzt Oberbefehlshaber der bewaffneten Macht in Paris, der ihr seinen Beistand zuteil werden ließ, zunächst einmal dadurch, daß auf seine Veranlassung das beschlagnahmte Vermögen Alexanders freigegeben wurde. Viel kam bei der katastrophalen Geldentwertung freilich nicht dabei heraus. Josephine bezog nun ein Haus in der Pariser Altstadt und stattete es mit ihrem feinen Geschmack so schön wie möglich aus, viel zu schön für ihre knappen Verhältnisse. Sie hielt sich Wagen und Diener= schaft, sie machte Schulden— was lag schon daran? Irgendwann und irgendwie kommt alles wieder zurecht, das war die Philosophie der Witwe Beauharnais. Bald ging in den Salons der scharmanten Frau„ganz Paris“ ein und aus. Barras, das Ehepaar Tallien, und wie sie sonst noch heißen mochten, die jetzt obenauf waren. Scharmant, ja das war die einzig passende Bezeichnung für diese Frau, die jetzt, 32 Jahre alt, den Gipfelpunkt ihrer Anziehungskraft erreichte. Niemand konnte sich ihrem bestrickenden Reiz entziehen, auch jene nicht, die sie ungeistig nannten. Sie hatte etwas Unnachahmliches in der Art, sich zu geben und jeden so zu nehmen, wie er war; sie verstand sich auf die Männer wie kaum eine zweite, wußte bezaubernd zu plaudern, aber besaß auch die viel seltenere, noch höher zu schätzende Gabe des aufmerksamen Zuhörens, des teilnahmsvollen Eingehens auf die so verschiedenartigsten Interessen ihrer Partner. Was sollte solchen Vorzügen gegenüber der Mangel an tieferer Geistigkeit, an umfassender Bildung besagen! Man ging doch nicht in ihre Salons, um ein Kolleg zu hören; man suchte und fand bei ihr sprühende Munterkeit und tänzelnden Witz, die bezaubernde Atmosphäre einer schönen, liebenswürdigen Frau. Josephinens mittelgroße Gestalt neigte in diesen Jahren der Reise ein wenig zur Fülle. Für diese Figur, für die ausgesprochene Musikalität ihres ganzen Wesens, war die jetzt aufkommende Mode der sogenannten griechischen Tracht, der wallenden Stoffe, der phantastischen Frisuren, geradezu wie geschaffen. Ihr gelocktes Haar war dunkelblond, ihre blauen Augen hatten, je nachdem wie die Gelegenheit es verlangte einen zärtlich schmachtenden oder einen feurtgen Ausdruck. Die geradlinige schmale Nase hätte beinahe als griechisch bezeichnet werden können, wäre die Spitze nicht etwas, aber nur um ein ganz wenig, aufwärts gebogen gewesen. Gerade diese winzige Unregelmäßigkeit war es, die Josephinens Antlitz einen so hübschen Zug von Drolligkeit verlieh und ihrem leichtbeschwingten Naturell ausgezeichnet angepaßt war. Die Witwe Beauharnais, umschwärmt und gefeiert, war auf der Höhe. Gab er für diese nach so vielen Prüfungen nun endlich, trotz allen Schulden, glückliche Frau denn überhaupt noch eine Möglichkeit zu weiterem Aufstieg? Im Sommer 1795 konnte man auf dem Pariser Pflaster bisweilen einem jungen Offizier begegnen, von einem so seltsamen Aussehen, daß mancher Passant und noch mehr manche Passantin sich nach ihm umdrehten. Seine hagere, kaum mittelgroße Gestalt steckte in einem bis zur Schäbigkeit abgenutzten Waffenrock, oas auf die Schultern herabwallende Haar umrahmte ein blasses, ernstes, beinahe schwermütiges Antlitz. Er schien in der zweiten Hälfte der zwanzig zu sein und war ein entlassener General. Das hatte nicht viel zu sa.: solche blutjungen, rasch avancierten u d auch rasch'sder abgesägten Generale gab es damals in Frin Menge. Dieser hier hatte sich in den Kä nsen bei Toulon ausgezeichnet, aber bei Robespierres Sturz wurde er als politisch verdächtig für eine Weile festgesetzt und dann aus den Listen der Armee gestrichen. Jetzt lief er von Pontius zu Pilatus, um irgendwo wieder unterzukommen. Ein General, der bei seiner Wäscherin anschreiben lassen mußte und nicht selten ohne Abendbrot zu Bett ging. Der junge Mann war ein gewisser Bonaparte aus Korsika. Schon hatte Bonaparte nach endlosen vergeblichen Laufereien und Schreibereien die Absicht, irgendwo im Orient seine Dienste anzubieten, da sollte eine abermalige Wendung in der Politik für ihn zur Lebenswende werden. Die Männer der neuen Regierung sahen sich genötigt, die inzwischen wieder erstarkte, mit Aufruhr drohende Opposition, die jetzt hauptsächlich von den Royalisten gestützt wurde, niederzuwerfen. Barras brauchte dazu einen ebenso verläßlichen wie energischen Mann für den Oberbefehl. Seinen eigenen alten Offizieren traute er nicht. Er entsann sich Bonapartes und seines rücksichtslosen Draufgängertums bei Toulon. Barras fühlte es bei der Besprechung mit Bonaparte: das ist der Richtige! Am 5. Oktober 1795 entledigte sich der junge Artilleriegeneral seiner Aufgabe prompt und exakt: ein äußerst geschickter, unauffälliger Aufmarsch, ein überraschendes, schonungsloses Kartätschenfeuer, und der Aufruhr war in Blut erstickt. An demselben Tag wurde Bonaparte vom Konvent stürmisch als Retter der Republik und des Vaterlandes gefeiert. Er sah sich auf der Stufenleiter des Ruhms. und er konnte jetzt auch die aufgelaufenen Wäscherechnungen bezahlen. * Bei einer allgemeinen Durchsuchung nach Waffen, die nach diesem Ereignis in den Pariser Häusern stattfand, wurde in der Wohnung der Witwe Beauharnais der Degen ihres verstorbenen Gatten beschlagnahmt. Als Josephinens Sohn Eugen davon erfuhr, war er empört. Er wußte sich mit aller Energie Zutritt beim General Bonaparte zu verschaffen und forderte stürmisch den Degen des Vaters, dieses teure Andenken, zurück. Bonaparte, durch die Unerschrockenheit des schönen Knaben überrascht und erfreut, sagte Erfüllung des Wunsches zu und ließ sich von Eugen Näheres über seine häuslichen Verhältnisse erzählen. Josephine stattete dann dem General einen Dankbesuch ab, und bei dieser Gelegneheit standen sich die beiden so ungemein verschiedenartigen Menschen zum ersten Male gegenüber. Bonaparte kam von jetzt ab nicht nur bei Barras häufig mit Josephine zusammen, sondern war auch bald in ihrem eigenen Hause zu Gast. Seltsam und widerspruchsvoll war der Eindruck, den er machte. Das war ein Mann, der in kein Schema paßte, niemand wurde aus ihm klug. Nur soviel wußte man sicher, daß: als Soldat ungewöhnlich befähigt und von sanatisch m Ehrgeiz besessen war. Aber sonst? Nicht einmal Liebesgeschichten konnte man ihm nachsagen. Offenbar hatten die Frauen in seinem bisherigen Leben nur ein sehr geringfügige Rolle gespielr. Aber das sollte wohl jetzt anders werden, denn bald begann General Bonaparte der Witwe Beauharnais eine Aufmerksamkeit zu widmen, die das Maß des gesellschaftlich Ueblichen weit überstieg. Auch Josephine interessierte sich lebhaft für den neuen Freund des Hauses, schon deshalb, weil er den übrigen Bekannten gar nicht glich. Und dann sein großer Erfolg— ein unwiderstehlicher Magnet für die erfolganbetende Frau. Aeußerlich hatte Bonaparte nicht viel Einnehmendes. Seine Gesichtsfarbe war ungesund, sein Blick forschend, sein gesellschaftliches Benehmen nicht einwandfrei; bald war er verstockt und gab knurrend kaum ein paar Worte von sich, bald fing er, von ir gend einer Idee hingerissen, laut und heftig zu dozieren an. Von der Kunst, Konversation zu machen, mit leichtem Witz an der Oberfläche der Dinge zu bleiben, hatte dieser grüblerische Korse keine Ahnung. Den Männern war er schon deshalb nicht sympathisch, weil jeder das unangenehme Gefühl hatte, von ihm insgeheim beobachtet zu werden— und nicht nur beobachtet, sondern auch burchschant, Hauptichristleiter. Dr Egon=Erich!Vtechl. Stellverike. tender Hauptschriftleiter: Heinz Doym. Verantwortlich für Polltik: Dr Egon=Erich ulorecht. Verantwortlich für Ortstell: Heinz Doym. Verantwortlich für Umgegend und Wirtschaft: Xoni Weinand. Verantwortlich für Kultur, Unterhaltung und Bild: Willi Dünwald. Verantwortlich für Vermischtes: Comund Eis. Verantwortlich für Sport: Hermann Diertsmeier. Verantwortlich für den unSeigents“:„Alveri Dubberte Alle in Vonn Durchichn.= Auftage./36 über 18 700. Unverlangte Einsendungen ohne Ruckporto werden nicht zurückgesandi. Sprechtiunden der Schriftleittung 9½— 111½ und 17—18 Uhr. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten. Hermann Neusser, Kom=Ges., Bonn. Sammelruf 3851 55. Ferngesprache 3853 Postscheckkonto Koln 18672. Bankkonto: Girokonio Reichsbanklielle Vonn. 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Erfüllungsort Bonn=Rhein. ./8. November 1936 35. Seburtstag des Sanleiters Staatsrat Grohe Der Führer der Aufbauarbeit im westlichen Grenzgan Gauleiter Staatsrat Grohs konnte gestern seinen 35. Geburtstag begehen. An Jahren der zweitjüngste Gauleiter der NSDAP. ist Grohs aber als Kämpfer des Führers einer der ältesten und ersten. Bereits 1922 fand er über den deutschvölkischen Schutz= und Trutzbund den Weg zum Nationalsozialismus. In unermüdlichem Kampf an der Seite des jetzigen Reichsorganisationsleiters Dr. Ley und des Landeshauptmanns der Rheinprovinz Haake konnte Grohé von den kleinsten Anfängen heraus die Bewegung im Rheinland von Sieg zu Sieg führen. Als wahre Führernatur und ausgezeichnet mit hervorragenden organisatorischen Fähigkeiten wußte Grohs allen, oft unüberwindlich erscheinenden Schwierigkeiten Herr zu werden und in zähem Ringen das Ziel zu erreichen. 1925 wurde er stellvertretender Gauleiter des Gaues Rheinland, und nach dessen Aufteilung am 31. Mai 1931 mit der Leitung des Gaues Köln=Aachen beauftragt. Durch die Aprilwahl des Jahres 1932 kam Gauleiter Grohs sowohl in den preußischen Landtag wie in den Provinziallandtag und außerdem als Bevollmächtigter der Provinz in den Reichsrat. Am 15. September 1933 wurde er in den preußischen Staatsrat berufen und durch die Novemberwahl 1933 Mitglied des Reichstages. Im Jahre 1934 erfolgte seine Ernennung zum Staatskommissar der Universität Köln. Nach der Machtübernahme wußte er mit besonderem Geschick und mit verantwortungsvollem Weitblick die schwierige Aufbauarbeit in dem Grenzgau Köln=Aachen durchzuführen. Unter den vielen Gratulanten sah man sämtliche Kreisleiter des Gaues, die Führer der einzelnen Parteigliederungen, Vertreter der Stadt Köln, der Behörden, der Wirtschaft, der Wehrmacht, des Handwerks, denen sich zahlreiche Gratulanten aus allen Bevölkerungskreisen anschlossen. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten Dowserstagzeng„um 2o in Fraurkeinh Marktscheeierische Reklame um eine„olorreiche, Lomeigeussische Erfindung“— Der angeblich überbotene Seit Tagen hatte die Pariser Presse in großer Aufmachung die bevorstehende Ankunft des sowjetrussischen Großflugzeuges„Ant 25“ angekündigt und dabei darauf hingewiesen, daß es sich um ein Flugzeug handele, daß den Streckenweltrekord von 10000 km gebrochen habe. Der Apparat war für die internationale Luftfahtrausstellung in Paris bestimmt. Der Jour benützt die inzwischen erfolgte Ankunft des sowjetrussischen Großflugzeuges, um sich gegen die von einigen Blättern betriebene marktschreierische Reklame zu wenden, wobei das Blatt von einer Entstellung der Wahrheit spricht und die angebliche Aufstellung eines neuen Streckenweltrekords durch die Sowjetrussen als Bluff bezeichnet. Die wahren Inhaber des Streckenweltrekords, den die französischen Flieger Codos und Rossi mit ihrem Flug Neuyork—Rayak aufgestellt hatten, würden sicher sehr erstaunt sein, zu hören, daß ihr Rekord angeblich überboten worden sei. Die Besatzung des sowjetrussischen Apparates habe zwar im letzten Frühjahr einen Rekordversuch mit einem Flug über das nördliche Eismeer unternommen, sie habe ihn aber bereits nach 8774 km aufgeben müssen. Außerdem zeigte der„Ant 25“ verblüffende Aehnlichkeit mit dem Dewoitine=Flugzeug, mit dem Doret und seine beiden Kameraden Brix und Mesmin in Sowjetrußland verunglückten. Es habe nicht festgestellt werden können, so schreibt das Blatt, ob Dewoitine seine Lizenz an Sowjetrußland verkauft habe, aber es stehe wohl fest, daß der französische Apparat die Grundlage für die„glorreiche sowjetrussische Erfindung“ darstelle. Geburtenarmut in Frankreich Auf einem Kongreß zur Bekämpfung der französischen Geburtenarmut in Lyon kam zur Sprache, daß Frankreich im Vergleich zur Zahl des Jahres 1934 wiederum einen Geburtenverlust von 38000 Menschen erlitten habe. Im Lagebericht heißt es, daß auf ein französisches zwei deutsche, drei japanische, sieben sowjetrussische und nicht weniger als 20 chinesische Kinder kommen. Geheimais um die Audbelsmühle Die Frankfurter Kriminalpolizei klärt mysteriöse Brände auf— Die Täter geständig Wesdeutsche Kurzmeldungen 749 neue Wohnungen im Landkreis Rachen Für das Jahr 1937 ist eine besonders umfangreiche Wohnungsbautätigkeit im Landkreise Aachen zu erwarten. Insgesamt ist für das Jahr 1937 der Bau von 740 Wohnungen geplant. Alle zuständigen Partei= und Staatsstellen sind damit beschäftigt, die erforderlichen Vorarbeiten, soweit sie noch nicht zum Abschluß gekommen sind, durchzuführen, um schlagartig mit dem Wohnungsbauprogramm auf breiter Grundlage beginnen zu können. „Kraftfahrer, Alkohol und Verkehrsunfälle" Der Polizeipräsident von Köln kündigt schärfste Maßnahmen, besonders gegen betrunkene oder angetrunkene Kraftfahrer an. So werden in Zukunft Kraftfahrer, die sich grobe Verstöße gegen die Verkehrsbestimmungen zu Schulden kommen lassen und insbesondere solche, die ein Kraftfahrzeug in betrunkenem oder angetrunkenem Zustand führen, öffentlich angeprangert. Außerdem werden die bisherigen Maßnahmen, die sich auf strenge Bestrafung und Entziehung des Führerscheins erstrecken, auch weiterhin durchgeführt. Motorrad rast auf Rübenfuhrwerk Gestern morgen raste ein 22jähriger Motorradfahrer, der auf seinem Soziussitz noch einen Mann mitführte, auf der Landstraße von Eschweiler aus bisher ungeklärter Ursache gegen ein Rübenfuhrwerk. Der Anprall war derart gewaltig, daß der Fahrer im hohen Bogen auf das Straßenpflaster geschleudert wurde, wo er tot liegen blieb. Auch der Mitfahrer wurde bei dem Zusammenstoß getötet. Kampf mit einem wilden Rind Auf einer Viehweide in den Wupperbergen bei Solingen wurde ein grasendes Rind plötzlich wild. Dem herbeieilenden Besitzer gelang es nicht, das Tier, das eine Gefahr für die anderen Tiere bildete, dem Stalle zuzuführen. Ebenso versuchte eine Arbeitskolonne vergeblich, des über ungewöhnliche Kräfte verfügenden Tieres Herr zu werden. Es blieb schließlich nichts anderes übrig, als das Tier zu töten. Ein Eifersuchtsdrama Der vor einigen Tagen aus Ostafrika nach Rom heimgekehrte Möbelfabrikant Anguillest ist im Walde von Viareggio tot aufgefunden worden. Kurz vorher hatte er mit seiner jungen Gattin, die in seiner Begleitung war, einen heftigen Streit gehabt. Die Frau wurde verhaftet und behauptet, daß sie ihr Gatte im Wald mit dem Gewehr verfolgt habe, wobei er mit der Waffe stolperte und von einer Kugel tödlich getroffen wurde. Der unmittelbar bei Bad Homburg gelegene Erbhof Knobelsmühle wurde lange Jahre hindurch von der Bevölkerung als Unglückshof bezeichnet. Zwar wirtschaftete der Besitzer des Hofes, der Erbhofbauer Milse, vorbildlich auf seiner Scholle, aber in den letzten Jahren wurde er immer wieder durch Brandunglücke heimgesucht, die ihn wirtschaftlich schwer trafen. Nach dem zweiten und dritten Brand beschäftigte man sich in der Oeffentlichkeit eingehend mit den Ursachen der Brände. Es traten sogar Wünschelrutengänger in Tätigkeit, die Wasseradern und Erdgase in dem dortigen Gelände feststellten. Nach dem letzten Brand im August 1936 wurde nun die Landeskriminalpolizei Frankfurt a. M. mit der Ermittlung der Brandursachen beauftragt, die erfahrene Beamte nach der Knobelsmühle entsandte. Obwohl die Brände doch zum Teil schon sehr lange zurückliegen, war das Ergebnis überraschend. Es wurde festgestellt, daß der letzte Brand im August 1936 einwandfrei durch Blitzschlag entstand und der erste Brand im Jahre 1928 offenbar durch eine mangelhafte Lichtleitung hervorgerufen wurde. Bei den Bränden in den Kampf mit Banditen in Sardinien Artillerie und Maschinengewehre gegen eine Räuber= bande Mit einem ungewöhnlichen Aufgebot an Polizei, Militär und Schwarzhemden sind die italienischen Behörden drei gefährlichen Banditen in Sardinien zu Leibe gerückt. Die drei Banditen hatten seit Jahren durch zahlreiche Raubüberfälle, Viehdiebstähle, Brandstiftungen usw. die Landbevölkerung in Angst und Schrecken versetzt, ohne daß die Polizei sie fassen konnte. Jetzt wurde dem Polizeipräsidenten von Nuoro der Aufenthaltsort der Banditen in dem kleinen Weiler Ollolai bekannt. Sofort wurden alle Polizeikräfte der Stadt Nuoro, Infanterie=Truppen und Artillerie unter dem Befehl eines Obersten und eines Kommandanten der Schwarzhemden mobilgemacht. Das Haus, in dem sich die Räuber verbarrikadiert hatten, wurde umstellt. Da die Räuber sich freiwillig nicht ergaben, wurde das Haus zunächst unter Gewehr= und Maschinengewehrfeuer genommen. Fünfzehn Stunden lang dauerte der Feuerkampf und immer noch leisteten die Banditen Widerstand. Schließlich wurde das Haus unter Artilleriefeuer genommen und vollständig zusammengeschossen. Die drei Banditen fanden unter den Trümmern den Tod. Bierlinge! Wie aus Rennes gemeldet wird, hat eine 38jährige Arbeiterfrau aus der bretonischen Ortschaft Kermorvan Vierlinge zur Welt gebracht. Die Kinder sind sämtlich Mädchen. Jahren 1930 und 1932 handelt es sich jedoch um vorsätzliche Brandstiftung. Auf dem Erbhof waren damals zwei Stiefbrüder als Knechte beschäftigt. Einer von ihnen hatte einige Tage vor dem Brande im Jahre 1930 seine Stellung ohne Grund aufgegeben. Ein dritter Bruder, der nicht auf dem Erbhof tätig war, verabredete nun mit seinen beiden Brüdern, aus der Feldscheune Kartoffeln zu stehlen und das Gebäude dann anzuzünden. Dieser Plan wurde auch ausgeführt. Während des Brandes kehrte jedoch der eine der Brüder, der noch niemals auf dem Hofe tätig war, an die Brandstelle zurück und beteiligte sich hier an den Löscharbeiten. Dabei wurde er durch eine herabfallende Starkstromleitung getötet. Der Bruder, der im gleichen Jahre seine Beschäftigung auf dem Hofe aufgegeben hatte, nahm hier nun seine Tätigkeit wieder auf und zündete die Feldscheune im Jahre 1932 vorsätzlich an. Die Täter sind in vollem Umfange geständig. Durch die Aufklärung dieser Brände ist das„Geheimnis der Knobelsmühle“ gelüftet und der Verdacht der Täterschaft, der sich im Laufe der Jahre ab und zu gegen unschuldige Personen richtete, vollständig beseitigt. 1. Städtisches Symphonie=Konzert Solisi: Carl Erb Man geht kaum sehl in der Annahme, daß der ungewöhnliche Zudrang zu diesem ersten SymphonieKonzert zu einem wesentlichen Teil dem Namen Carl Erb galt. Carl Erb, dem Münchener Kammersänger, den man allenthalben als einzigartigen Vertreter des Evangelisten in Bachs Passionen kennt, dem Besitzer einer der schönsten und gepflegtesten Tenorstimmen, ja vielleicht der gepflegtesten, die wir gegenwärtig in Deutschland haben. Seine hochkünstlerische Gesinnung und grundmusikalische Art offenbart schon die Wahl seiner Gesänge, die, durchaus nicht dankbar im landläufigen Sinne, nur ein Sänger von seinen Graden so fesselnd und ergreifend zur Geltung bringen kann, wie es ihm gelang. Es handelte sich um die Arie „Wehe mir! Ist's Wahrheit?“, die Mozart für den damals berühmten Tenoristen Adamberger schrieb, der wohl manche Eigenschaften mit Erb gemeinsam gehabt haben mag, und um einen Satz,„Panis omnipotentia“, aus einer Litanei vom hochwürdigsten Gute, die der 16jährige Wolfgang Amadeus nach der Rückkehr von seiner zweiten Italienreise in Salzburg komponierte. An innerer Reise und zwingender Kraft ist natürlich die Arie dem Jugendwerk überlegen. Aber Erbs Wiedergabe gelang es, die künstlerischen Werte und den Empfindungsreichtum beider Werke so nachdrücklich in die Erscheinung treten zu lassen, daß eine Zugabe unvermeidlich wurde. So hörte man noch die Bildnisarie aus der Zauberflöte, zauberhaft schön in der vornehmen Zartheit des Tonansatzes und ergreifend, wie eben nur ein Erb Empfindungen Ausdruck zu geben vermag. Hier gelang es auch Otto Julius Kühn, vom Reichssender Köln, der für den plötzlich erkrankten Städtischen Musikdirektor Gustav Classens in letzter Stunde eingetreten war, die Tonstärke des begleitenden Orchesters so zu dämpfen, daß sie den Absichten des Solisten voll entsprach. Und noch einmal trat Erbs Kunst wundervoll in den Vordergrund: beim Finale von Liszts gewaltiger Faust=Symphonie. Wie sich da die herrliche Stimme aus dem Pianissimo des Chores und des Orchesters hervorhob zum Preise des„Ewig=Weiblichen“, das wird unvergessen bleiben. Nicht gering aber ist bei der Wiedergabe dieses Werkes auch die Leistung Kühns zu bewerten, der ja wohl mit der sorgsamen Vorarbeit nis der Partitur und seine oft schon bewährte künstlerische Einfühlungsfähigkeit die Zügel nicht so hätte in der Hand behalten können, wie die eindringliche Wiedergabe erkennen ließ. Bekanntlich gehört diese Symphonie zu den bedeutungsvollsten Werken des großen Neuromantikers, nicht nur wegen ihres an menschliche Urempfindungen rührenden Stoffes und seiner plastischen Gestaltung, sondern auch, weil hier, wie kaum in einem anderen Werke Liszts, jene Stilelemente melodischer, harmonischer und koloristischer Art sich häufen, die auf Richard Wagner von so nachhaltigem Einfluß werden sollten. Wie ein die Seele aufrüttelndes Drama, so baute Kühn die drei „Charakterbilder“ vor den Hörern auf. Das Grüblerische, um Erkenntnis Ringende und in keckem Wagemut die Welt Durchstürmende des Faust, das schwärmerisch Hingebungsvolle, Zagende und Duldende der Gretchenseele und der freche Spott Mephistos, all das wußte Kühn in Gliederung, Farbe, Tonstärke Ausländische Journalisten in deutschen Betrieben Abschluß einer Deutschlandpressefahrt in Köln Zahlreiche ausländische Journalisten, namhafte Vertreter großer Zeitungen in Belgien, Dänemark England, Griechenland, Holland, Italien, Jugoslawien, Oesterreich, Polen, Schweden, Schweiz, Ungarn und den Vereinigten Staaten, folgten einer Einladung des Reichsleiters der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, zu einer Rundfahrt durch Deutschland, um die Bemühungen des Amtes„Schönheit der Arbeit“ in den deutschen Betrieben kennenzulernen. In Köln statteten die Gäste den Anlagen der Rhenag und der Klöckner=Werke einen Besuch ab. Die gesamten Betriebseinrichtungen, Verwaltungs= und Lagerräume wurden in Augenschein genommen. Insbesondere die hygienischen Einrichtungen, die Wasch=, Speise= und Gemeinschaftsräume fanden als vorbildliche Anlagen volle Anerkennung. Nachmittags besichtigten die Journalisten den Kölner Dom und wurden dann im Kölner Rathaus vom Beigeordneten Brandes empfangen. Der Sprecher der Gäste dankte für die liebenswürdige Aufnahme in Deutschland. Er habe den größten Eindruck von der großen Energie und dem zähen Fleiß erhalten, mit dem man in Deutschland arbeite und Großes leiste. Deutschland sei ein Reich der Mitte. Wenn es ihm gut gehe, werde es auch den übrigen Ländern in Europa gutgehen. Sven Hedin beim Reichsstatthalter in Bayern Der schwedische Forscher und Freund des deutschen Volkes, Sven Hedin, der sich z. Zt. in Begleitung seiner Schwester auf einer Reise durch Deutschland befindet, stattete gestern nachmittag dem Reichsstatthalter in Bayern, General Ritter von Epp, einen Besuch ab. Classens' rechnen konnte, aber ohne eine genaue Kenntund Zeitmaß mit dem Orchester nachzuzeichnen. Und weihevoll, wie die Verkündung eines köstlichen Geheimnisses, so gab am Schluß die Menschenstimme die Deutung„Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis“, feintönig zart intoniert durch den Männerchor des Städtischen Gesangvereins und überhöht vom Strahlenglanz der Stimme des Solisten. War dieser Abschluß des Konzerts dem Andenken an einen vor 50 Jahren Dahingegangenen gewidmet, so erinnerte der Anfang an einen heute unter uns Schaffenden, der in eben jenem Jahr 1886 das Licht der Welt erblickte: Hermann Unger. Sein„Levantinisches Rondo“ stammt wohl aus der Zeit des Weltkrieges, da in dem in türkischen Diensten stehenden jungen Offizier, der ein Schüler Max Regers war, im nahen Osten mannigfache Eindrücke nach künstlerischer Gestaltung drängten. Das phantasievoll aus einem einfachen Thema aufsprießende und mit exotischen Klängen gewürzte Werk fand gleichfalls regen Beifall, für den der anwesende Komponist persönlich unter bescheidenem Hinweis auf Kühns und des Orchesters Anteil am Erfolg danken konnte. Th. L. Nr. 13 635. Seile 3 Ueberschwemmung in Athen Sroßer Schaden— Eingestürzte Brücken Infolge wolkenbruchartiger Regenfälle, die gestern über Athen niedergingen, sind die kleinen Athener Flüsse, Ilissons und Kifissos über die Ufer getreten und haben die Straßen überschwemmt. Viele Häuser, die Flüchtlingen zur Wohnung dienten, sowie Brücken sind eingestürzt oder vom Wasser mitgerissen worden. Der Schaden wird auf 20 Millionen Drachmen geschätzt. Die Regierung hat Maßnahmen zur Unterstützung und Unterbringung der Ueberschwemmungsopfer ergriffen. Der Frauenmerd im=Zug Strasser zum Tode verurteilt Das Schwurgericht von Leoben verurteilte gestern den 24jährigen Studenten Karl Strasser aus Budapest wegen Raubmordes zum Tode durch den Strang. Strasser hatte nach der Anklage am 29. September 1935 im Arlberg==Zug bei Admont die rumänische Oberstengattin Maria Farcasanu aus dem fahrenden Zug geworfen. Nach dem Geständnis Strassers, der mit der Frau nachts allein im Wagenabteil saß, gab er ihr, als sie auf die Bank stieg, um ein Gepäckstück aus dem Gepäcknetz herunterzuholen, einen Stoß, sodaß sie herabstürzte. Mit einem zweiten Stoß will Strasser sein Opfer aus dem Wagen geworfen haben. Später widerrief Strasser dieses Geständnis, sodaß das Strafverfahren als Indizienprozeß geführt werden mußte. an der Küste Kaum noch Hoffnung auf Rettung der Esbjerger Fischer Der Sturm der vorigen Woche, der auch dem Feuerschiff Elbe I zum Verhängnis wurde, hat noch weitere Menschenleben außer der Besatzung des Feuerschiffes gefordert. Bekanntlich waren bei Ausbruch des Sturms neun Fischkutter aus Esbjerg beim Fischfang. Drei dieser Kutter konnten sich unter unsagbarer Anstrengung ihrer Besatzungen retten. Ueber das Schicksal der sechs anderen Kutter war keine Klarheit zu erlangen, sodaß man mit ihrem Untergang rechnen mußte. Inzwischen sind in den letzten Tagen an der Westküste Jütlands viele Wrackstücke angeschwemmt worden, deren Sichtung ergab, daß sie von fünf Esbjerger Fischkuttern stammen könnten, auf deren Rettung man keine Hoffnung mehr setzt. Schweres Eisenbahnunglück bei Warschau Fünf Tote und zahlreiche Schwerverletzte In der Nähe von Warschau ereignete sich gestern früh ein schweres Eisenbahnunglück, bei dem nach den bisherigen Meldungen fünf Personen getötet, etwa 40 bis 50 Personen schwer und viele leicht verletzt wurden. Bei der Station Szczensliwice wartete der Schnellzug aus Komorow, um den Schnellzug Radom—Warschau vorüber zu lassen. Plötzlich erfolgte ein furchtbarer Aufprall. Der aus zwei Wagen bestehende elektrische Vorortzug Grodzisk—Warschau war im Nebel auf die letzten Wagen des haltenden Schnellzuges aufgefahren. Der letzte Wagen des Schnellzuges wurde in die Höhe gehoben und umgeworfen, der nächste vollständig zertrümmert. Auch die beiden folgenden Wagen wurden zerstört. Unter den Reisenden befanden sich viele Schüler und Studenten. Außerdem sind unter den Opfern des Unglücks zahlreiche Angestellte und Beamte, die ins Büro fuhren. Polizei, Militär und ein Rettungszug mit Aerzten und Krankenschwestern waren bald zu Stelle. Nach den Augenzeugenberichten ist zu befürchten, daß ein großer Teil der Schwerverletzten kaum mit dem Leben davonkommt. Mit Gasmasken und Sauerstofsgeräten Großfeuer in einer Wuppertaler Fabrik Gestern morgen gegen.15 Uhr brach im Erdgeschoß eines dreistöckigen Fabrikgebäudes in Wuppertal ein Band aus, der auch auf die Obergeschosse übergriff. Die Löscharbeiten gestalteten sich vor allem im Obergeschoß schwierig. Wegen der starken Rauchentwicklung mußte schließlich die Löschmannschaft teilweise unter Benutzung von Sauerstoffgeräten und Gasmasken vorgehen. Die Löscharbeiten wurden auch dadurch erschwert, daß Transmissionen und Maschinen durch die beschädigten Zwischendecken zum Absturz kamen und die Löschmannschaft gefährdeten. Das dreistöckige Gebäude ist vollständig ausgebrannt. Ehrung für Paul Clemen und 30 Jahre Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz war am Freitag zu einer zweifach bedeutsamen Tagung zusammengekommen. Es galt den 70. Geburtstag des verdienstvollen Gelehrten Geheimrat Clemen zugleich mit dem Fest des 30jährigen Bestehens des Vereins zu begehen. Der Vormittag brachte eine Besichtigung der Ausstellung„der Bassenheimer Reiter" im Landesmuseum. Später war ein Besuch im Museum Alexander Koenig vorgesehen. Die Ausschußsitzung des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege in der Universität wurde zu einer eindrucksvollen Ehrung für Geheimrat Prof. Clemen. Zu dieser Feierstunde hatten sich Standartenführer Landesrat Dr. Apffelstaedt als Vertreter des Landeshauptmanns, Oberbürgermeister Rickert, Kreisleiter Weisheit, der Rektor der Universität, Prof. Pietrusky, ein Vertreter des Landrats u. a. eingefunden. Der Vorsitzende des Vereins für Rheinische Denkmalpflege würdigte in überaus dankbaren und herzlichen Worten die Arbeit Geheimrat Clemens für die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, die von tiefer Liebe für das rheinische Land geleitet und erfüllt war. In unermüdlichem stillem Wirken und vor allem in mehreren großen Ausstellungen hat Geheimrat Clemen dem Gedanken der Denkmalpflege in weitesten Kreisen Freunde geworben. Mit aufrichtiger Verehrung sprach Oberlandesgerichtspräsident Dr. Schollen von dem Geschenk, das Paul Clemen zu seinem 70. Geburtstag seinen Schülern und dem weiten Kreis seiner Verehrer in dem Buch„Lob der Stille“ gegeben hat. Er nannte es ein Bekenntnis zu allem Hohen und Schönen der Kunst, einen Glauben an die schöpferische Magie der Stille, aus der immer neue Kraft strömt, dem, der sie sucht. Der Provinzialkonservator Dr. Graf Wolff=Metternich ließ in seinem Vortrag„30 Jahre rheinische Denkmalpflege“ das Werden und Wirken der rheinischen Denkmalpflege von ihren Anfängen bis zur Gegenwart vorüberziehen. Dieses Werk ist mit dem Namen Paul Clemen innig verknüpft, ist in langen Jahren sein Werk gewesen. 1891 trat Paul Clemen als erster Provinzialkonservator der Rheinprovinz das Erbe der Romantik an, die mit dem Elan der Liebe und Begeisterung die kostbaren Werke deutscher Kunst zu retten unternommen hatte. Aus kleinsten Anfängen entwickelte sich unter der tatkräftigen Arbeit Paul Clemen und seiner Mitarbeiter das Denkmalarchiv zu seiner heutigen Größe und Bedeutung. Als das dreifache Amt des Provinzialkonservators, des Inventarisators und des Hochschullehrers an Geheimrat Clemen zu große Anforderungen stellte, wurde E. Renard zum Provinzialkonservator berufen, der sein Amt durch die schweren Zeiten des Krieges, der Inflation, der materialistischen Nachkriegszeit führte bis 1928 der heutige Provinzialkonservator Graf WolffMetternich an seine Stelle trat. Ihm wurde auch vor wenigen Jahren der Lehrstuhl für Denkmalpflege an der hiesigen Universität übertragen Nach seinem Rücktritt von dem Amt des Provinzialkonservators unterstützte Geheimrat Clemen mit Rat und tatkräftigem Einsatz auch weiterhin die Arbeit des Denkmalarchivs überaus erfolgreich. Graf Wolff=Metternich gab in zahlreichen Lichtbildern Gelegenheit, das Wirken der rheinischen Denkmalpflege zu verfolgen. In der Gegenüberstellung der Ansichten vor und nach der Erneuerung und Ergänzung ergab sich, wie Forschung und künstlerisches Einfühlungsvermögen in der Wiederherstellung des kostbaren Kulturgutes Hand in Hand arbeiten und mit feinsinniger Zurückhaltung vor Gegebenem zu Raumgestaltungen von schönster Wirksamkeit kommen. Bildbeispiele aus der engeren Heimat, der stimmungsvolle Münsterkreuzgang, die Chorruine zu Heisterbach, wichtigstes Zeugnis zisterziensischer Baukunst am Rhein, die wunderbare Kirche zu Schwarz=Rheindorf leiteten eine Folge von Aufnahmen ein, die in großer Vielseitigkeit die hohe Bedeutung der Denkmalpflege für das Rheinland überzeugend dokumentierten. Besonders interessant waren die Ausführungen des Vortragenden über die Instandsetzungsarbeiten im Boeselager Hof. Die Wiedererwerbung der zerstreuten Einrichtung in Verbindung mit der feinfühligen Ergänzung und Erhaltung des noch vorhandenen Wand= und Deckenschmuckes versprechen, daß der Boeselager Hof nach Abschluß der Arbeiten ein ebenso vollständiges wie schönes und interessantes Bild eines Adelshofes aus dem 18. Jahrhundert bieten wird, eine Zierde mehr unserer an Kunstdenkmälern so reichen Stadt, in der anmutigen Kunst des Rokoko eine schöne Erinnerung aus kurfürstlicher Zeit. I. T. Vonner Stadttheater Heute gebt„Ingeborg“ in Szene. In der Titelrolle Anneliefe Schulze.Sonntas als ötteutliche Vorstellung„Der Seite 4. Nr. 15 685 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend I. Bonner Nachrichten ./8. November 1936 Bonnei Nachrichten Minge Kumpan Tagtäglich fingk hä sich getreulich en, On imme eß ming Häzz dann fruh am laache. Könnt kaum en Zicklang ohne in och senn, Su schön weeß hä et Lävve me ze maache. Hä säht me alles, wat de Senn begehrt, Von Politik, glichwie von Konns on Wesse, On wat hä mir noch Godes söns bescheert, Do mög ich nie et kleenste Woed von messe. Hä weeß em Nu Bescheed op jede Frog. On freiweg von de Lävve eß sing Schwätze. Doch gar ze lev on kößlich eß die Sproch, Gilt et, de Heimat en et Leech ze setze. Dann wird de drövste Stond me schön on hell. En ege Kraff pulsiert dorch ahle Glidde. Sonn dringk dorch Rähn, on— siehste wohl?— rääch schnell Ben ich präzies dä Jung von domols widde. Dat eß, woröm ming Häzz su an ihm hängk! On danz de Freud och ihre beste Reige— Wer richtig Glöck en ming vier Wänd stets brängk, Eß imme minge— General=Anzeige! Kreiner Vonner Rabtspieger Paul Delfosse Vonner Bevölkerung: Achtung! Am vergangenen Mittwoch hat die Beueler Bevölkerung anläßlich der Durchführung der Alarmübung die Feuertaufe im zivilen Luftschutz mit„Gut" bestanden. Bonner, steht den Beuelern bei der in Vonn stattfindenden Alarmübung in keiner Weise nach! Zeigt. daß in Vonn der Luftschutzgedanke ebenso feste Wurzeln geschlagen hat wie in Beuel. Lest daher täglich die in der Presse erscheinenden Verhaltungsmaßregeln bei„Fliegeralarm“ und„Luftgefahr vorbei“. Beachtet diese Hinweise bei der kommenden Alarmübung genau. Wartet mit den Luftschutzvorbereitungen im Hause nicht bis zum letzten Augenblick, sondern beginnt heute noch mit den notwendigen Arbeiten.— Von der Alarmübung wird die gesamte Innenstadt mit folgender Umgrenzung betroffen: Alter Zoll— Liebfrauenweg— Kaiserplatz— Staatsbahn— Viktoriastraße— Heerstraße— Rosental— Rhein einschließlich. Die Schulferien 1937/38 in der Rheinprovinz Der Oberpräsident hat die Ferienzeiten für die Orte mit höheren Schulen für alle Schulgattungen allgemein bildender Art wie folgt festgesetzt: Osterferien Dienstag, 23. März, bis Montag, 12. April; Pfingstferien Donnerstag, 13. Mai, bis Freitag, 21. Mai; Sommerferien Mittwoch, 21. Juli, bis Dienstag, 31. August; Herbstferien Donnerstag, 7. Oktober, bis Mittwoch, 13. Oktober; Weihnachtsferien Mittwoch, 22. Dezember, bis Freitag, 7. Januar. Das Schuljahr schließt Donnerstag, 31. März. Die Zahl der Ferientage beträgt 85. Das Schuljahr 1938—39 beginnt Mittwoch, 20. April. * 1873 Mark für die Spaniendeutschen Die Sammlung in der Bonner Stadtverwaltung Zu Gunsten der aus Spanien geflüchteten Deutschen hatte der Oberbürgermeister innerhalb der Stadtverwaltung eine Sammlung empfohlen. Hierauf wurden von den Beamten, Angestellten und Arbeitern 1378,45 Mark und von den Lehrern der städtischen Schulen 495.30 Mark gespendet. Der Gesamtbetrag von 1873.75 Mark ist dem Stiftungsfonds für die geschädigten Spaniendeutschen, Konto Genossenschaftliche Zentralbank in Düsseldorf, überwiesen worden. * Arbeitsgemeinschaft der Kämmerer der rheinischen Stadtkreise Die Kämmerer der rheinischen Stadtkreise waren dieser Tage in Düsseldorf unter dem Vorsitz des Stadtkämmerers Dr. Besserer=Duisburg zu einer Arbeitstagung versammelt. Bürgermeister und Stadtkämmerer Kirsten=Bonn berichtete eingehend über die Entwürfe der neuen Finanz= und Steuergesetze und die Sitzung des Fachausschusses des Deutschen Gemeindetages. In lebhafter Aussprache wurden weiter eine Reihe anderer Finanz= und Steuerfragen erörtert. 135 neue Beamtenanwärter in der Verwaltungsschule Bonn Die Gemeinden und Gemeindeverbände sollen nur solche Anwärter als mittlere Beamte einstellen, die eine Schule besucht und dort die vorgeschriebene Prüfungen abgelegt haben. Es ist Aufgabe der Schule, die Beamtenanwärter planmäßig fachlich gründlich auszubilden und auf diese Prüfungen vorzubereiten. Dieser Tage wurden in der Gemeindeverwaltungs= und Sparkassenschule der Stadt Bonn vier neue Lehrgänge durch den Vorsitzenden des Schul= und Prüfungsausschusses, Oberbürgermeister Rickert, eröffnet. Ueber 135 junge Beamtenanwärter aus der Stadt Bonn, dem Landkreis Bonn, dem Siegkreis, dem Kreis Ahrweiler und teilweise aus dem Kreise Neuwied waren zur Aufnahme erschienen. Unter ihnen befand sich auch eine größere Anzahl alter Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung, die schon vorher sich einem Vorbereitungslehrgang unterzogen und eine entsprechende Vorprüfung abgelegt hatten. Oberbürgermeister Rickert begrüßte die Teilnehmer und führte sie in einer kurzen Ansprache in die Aufgaben und die Arbeit der Schule ein. Er empfahl allen, fleißig mitzuarbeiten, um das Lehrziel zu erreichen. Der heutige Staat beurteile den Beamten nicht nach seiner Herkunft, sondern nach seinem Charakter und seiner politischen Zuverlässigkeit. Er verlange aber auch von ihm höchste Leistung, die nur durch unermüdliche Arbeit erreicht werden kann. Ein„Sieg=Heil“ auf den Führer und Reichskanzler leitete über zu den ersten Unterrichtsstunden. Zur Zeit werden an der Gemeindeverwaltungs= und Sparkassenschule der Stadt Bonn über 200 Beamtenanwärter, die aus den vorgenannten Bezirken stammen, in 7 Klassen auf ihren Lebensberuf im Geiste der heutigen Staatsauffassung vorbereitet. Außer dem Fachwissen, das sich auf alle Gebiete der Kommunalverwaltung erstreckt, wird den Schülern das für einen Verwaltungsbeamten notwendige allgemeine Wissen, wie Staatskunde und Staatsrecht, Volksgesundheitspflege, Arbeitsrecht, Rechtskunde, Volkswirtschaftslehre, Rechnen und kaufmännische Buchführung usw. vermittelt. * Stärkere Förderung der Schafhaltung Bei einer Dienstbesprechung der Kreisfachwarte für Schafe in der Landesbauernschaft Rheinland, die kürzlich in Bonn stattfand, gab Tierzuchtinspektor Hünerbein bekannt, daß die Schafthaltung im Rheinland noch kräftig gefördert werden muß. Es müsse wieder der in den Notjahren nach dem Kriege vorhandene Bestand von sechs Millionen Schafen erreicht werden. * Ein Hund trug die Schuld Gestern nachmittag lief auf der Wilhelmstraße ein Fox einem Motorradfahrer vor sein Fahrzeug. Als der Fahrer ausweichen wollte, stieß er mit einem Radfahrer zusammen. Der Radfahrer kam glimpflich davon, der Motorradfahrer mußte zum Arzt gebracht werden. Volksdeutscher Amzug und Kundgebung auf dem Marktplatz Aufruf Zur Volksdeutschen Woche Die Stadt Bonn veranstaltet auf Anregung des BOA. vom 8. bis 15. November eine„Volksdeutsche Woche“. In dieser Woche gilt es, unseren ärgste Not leidenden und einen heldischen Kampf um ihr Deutschtum führenden Brüdern und Schwestern im Ausland zu zeigen, daß wir mit ihnen fühlen und ihnen beistehen wollen. Die Veranstalter der Woche, der BDA., die Vereinigten Landsmannschaften, die HI., der Hilfsbund der DeutschOesterreicher und die Universität haben eine ungeheure Arbeit auf sich genommen, um die Bonner Bürgerschaft über das Auslandsdeutschtum aufzuklären und ihnen in den Veranstaltungen volksdeutsche hohe künstlerische Genüsse zu bieten. Nun ist es an Euch, deutsche Volksgenossen und Bonner Bürger, zu zeigen, daß diese Arbeit nicht umsonst war. Sorgt, daß die Veranstaltungen, deren Reinerlös für die notleidenden auslandsdeutschen Volksgenossen und die Erhaltung des Deutschtums im Ausland bestimmt ist, brechend voll werden. Weisheit, Kreisleiter des Großkreises Bonn der NSDAP.; Rickert, Oberbürgermeister von Bonn; Pietrusky, Rektor der Universität Vonn, Schirmherren der Volksdeutschen Woche in Bonn. Umzug und Trachtenfest Am Umzug und an der Kundgebung, die unsere Treue unseren in schwerster Not befindlichen auslandsdeutschen Volksgenossen bekunden soll, beteiligen sich alle Formationen der Partei und Trachtengruppen der Vereinigten Landsmannschaften, des BDA. und des Hilfsbundes der Deutsch=Oesterreicher. Der Zug geht morgen 11.15 Uhr vom Hofgarten über Kaiserplatz, Bahnhofstraße, Gangolfstraße, In der Sürst, Münsterplatz, Vivatsgasse links, Adolf=Hitler=Platz Mitte, Breitestraße, Kölnstraße, Stiftsplatz rechts, Sandkaule, Wenzelgasse zum Markt. Zur Kundgebung auf dem Marktplatz um 12 Uhr spricht der Landesleiter des Propagandaministeriums, Bezirksleiter des BDA., Dr. Toni Winkelnkemper. Die Mitglieder der Vereinigten Landsmannschaften und des BDA., die nicht am Umzug teilnehmen, werden gebeten, beim Rathaus Aufstellung zu nehmen. An die Bevölkerung in den vom Zuge berührten Straßen ergeht die Bitte: Flaggen heraus! * Fahnen heraus! Der Kundgebung auf dem Marktplatz folgt morgen abend ein großes Heimat= und Trachtenfest, das in der Beethovenhalle von den Vereinigten Landsmannschaften und der Frauengruppe des BDA. veranstaltet wird. Der Einzug der Trachtengruppen und die von den Vereinigten Landsmannschaften in ihren echten Volkstrachten ausgeführten Tänze aus alter und neuer Zeit werden dem Auge ein wundervolles Bild von der Mannigfaltigkeit und Eigenart der deutschen Stämme aus allen Gauen gewähren. Ein großer Festball schließt sich an. Eine Verlosung und Ueberraschungen verschiedenster Art werden für Abwechslung sorgen. Der Reinerlös des Abends ist für die notleidenden Auslandsdeutschen bestimmt. Darum, Volksgenossen, kommt zum„Heimat= und Trachtenfest“! * Gauleiter A. E. Frauenfeld spricht in Vonn Der Hilfsbund der Deutschösterreicher veranstaltet gemeinsam mit dem HI.=Bann 160 im Rahmen der volksdeutschen Woche am Donnerstag, 12. November, in der Beethovenhalle abends eine Großkundgebung, bei der der ehemalige Wiener Gauleiter A. E. Frauenfeld über den harten Kampf des Auslandsdeutschtums sprechen wird. Die Oesterreicher von Bonn sind stolz, den reichsdeutschen Brüdern Gelegenheit geben zu können, einer ihrer besten alten Kämpfer sprechen zu hören. Dampswalze vor dem Vonner Hauptbahnhof Große Buddelei in der Bahnhofstraße Zwischen Post= und Meckenheimerstraße werden augenblicklich in der Bahnhofstraße größere Erdarbeiten vorphot. Els. genommen: das Pflaster ist aufgerissen, die Schienen liegen bloß, Erd= und Steinhaufen rechts und links... Die Bonn=Godesberger Bahn wird zum Rheinuferbahnhof durchgelegt. Bei diesen Arbeiten, die bald beendet sein werden, wurde auch eine Dampfwalze eingesetzt, die der Packlage die erforderliche Festigkeit geben soll. Fahnenweihe beim Soldatenbund Sonntag, 15. November, 11,15 Uhr, werden in Bonn auf dem Markt unter Mitwirkung der Wehrmacht die Fahnen der Soldatenkameradschaft Bonn und der Infanterie=Kameradschaften 1 und 2 Bonn geweiht. Die Partei und ihre Gliederungen sowie die Verbände werden sich an der Feier beteiligen. Anschließend findet ein Vorbeimarsch statt. Die Bevölkerung von Bonn und Umgegend ist zu der Fahnenweihe herzlich eingeladen. Mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Jahreszeit wird diese eindrucksvolle Feier ganz kurz sein. Näheres wird später mitgeteilt werden. Die Fahnen haben gestiftet: das Offiziers=Korps des ehem. Königs=Husaren=Rats. für die Soldatenkameradschaft; der Reichskriegerbund (Kyffhäuser) Bonn für die Inf.=Kameradschaften 1 und der Reichsverband Deutscher Offiziere, Ortsgr. Bonn, für die Inf.=Kameradschaft 2. Schöner als durch diese Stiftung kann die kameradschaftliche Verbundenheit zwischen altem Heer und dem jungen Soldatenbund nicht zum Ausdruck gebracht werden. Hausfrau, merk auf! Die Kohlernte ist in diesem Herbst besonders gut ausgefallen. Alle Herbstkohlarten sind überreichlich auf dem Markt, sie müssen sofort verbraucht werden, weil sie nur begrenzt haltbar sind. Damit aber nichts umkommt oder verdirbt, sorgt jede tüchtige, pflichtbewußte Hausfrau dafür, daß alles richtig ausgewertet und verbraucht wird. Wir wollen deshalb jetzt mehr Kohlgerichte auf den Tisch bringen, nicht nur als Beigabe, sondern auch als Hauptmahlzeiten. Denken wir an die einfachen, billigen und gesunden Eintopfgerichte aus den verschiedenen Kohlarten! Gedenkseier für die Gefallenen der Bewegung Am kommenden Montag, 9. November, findet abends in der„Beethovenhalle“ eine Totengedenkfeier für die Gefallenen der Bewegung statt, bei der Kreisschulungsleiter Berchem die Gedenkrede halten wird. Eintopssonntag! Wieder haben wir morgen Gelegenheit, durch die Tat zu beweisen, daß wir eine Schicksalsgemeinschaft bilden: Morgen ist Eintopssonntag! Es ist weniger der Sinn dieses Tages, einen Groschen für das Winterhilfswerk zu spenden, als durch Zubereitung eines Eintopfgerichtes zu beweisen, daß man den tieferen Sinn des Tages erfaßt hat: Die innige Verbundenheit des gesamten deutschen Volkes, das an diesem Tag sich als eine Familie betrachten soll. Wer den Eintopssonntag von diesem Gesichtswinkel aus betrachtet, für den bedeutet der eine Topf, der eine Teller, das eine Gericht kein Opfer, sondern ein freudiges Bekenntnis zur Gemeinschaft. Zauberslöte". Montag findet eine Wiederholung des Dramas„Die Hochzeit von Dobesti“ statt. Dienstag„Carmen“. In der Titelrolle Käthe Koenigs. Mittwoch„Die Zauberflöte". Ausstellung Professor Reisserscheid und Prof. v. Wecus Am morgigen Sonntagmorgen wird im Städt. Museum, Villa Obernier, eine Ausstellung eröffnet, in der Professor Reifferscheid und Professor v. Wecus, beide in Düsseldorf, Bilder und Graphik ausstellen. Leipziger Thomaner=Chor sang in Brüssel Der Thomaner=Chor aus Leipzig gab im Konzertsaal des Palais der schönen Künste ein Konzert, dem ein großer Erfolg beschieden war. Die Thomaner sangen Chöre von Bach, Mozart und älterer Meister. Das vollbesetzte Haus, das während der ganzen Aufführung von einer weihevollen Stimmung ergriffen war, zollte den Thomanern und ihrem Kantor Professor Dr. Karl Straube immer wieder starken Beifall. Besonders dankbar ausgenommen wurde das altdeutsche Weihnachtslied in der Version von Bodenschatz und das Ave verum von Mozart, mit dem der Abend, der für die Zuhörer einen künstlerischen Genuß bedeutete, abgeschlossen wurde. Professor Straube und der Rektor der Thomasschule Dr. Jentzsch wurden am Schluß des Konzertes von dem deutschen Gesandten in Brüssel. Freiherrn von Richthofen, zu dem Erfolg beglückwünscht. Kammerspiele Auch heute abend wird wiederum in Abendvorstellung der bekannte Film laufen„Symphonie der Liebe“ ein Hohelied von Leid und Liebe, ein Meisterstück der Filmkunst, ein Film ohne Worte. Dr. Machaty brachte eine einzigartige Regieleistung fertig, die er durch stimmungsvolle Landschaftsbilder, stilvolle Vergleiche und wirksame Lichteffekte unterstrich. Nicht zu vergessen die wundervolle, untermalende Musik von Dr. Guiseppe Becce.— Im Beiprogramm eine reichhaltige Foxschau aus aller Welt und ein Film über die Herstellung von Druckknöpfen, Steck= und Nähnadeln, ein wissenswerter Produktionsgang dieser kleinen, notwendigen Dinge des Alltags. Schauburg „Skandal um die Fledermaus“. Nur eine Fledermaus, die sich in das Schlafzimmer einer jungen Braut verirrt hatte, war schuld, daß zwei Menschen, die nicht zusammengehörten vor der größten Dummheit ihres Lebens bewahrt wurden, daß sich aber andererseits die Paare fanden, die zusammengehörten, und eine Freundschaft vertieft wurde, die in die Brüche zu gehen drohte. Den wirklich herzerfrischenden, köstlichen Film haben wir erst in den letzten Wochen eingehend gewürdigt und auf seine vielerlei Vorzüge anerkennend hingewiesen.— Im übrigen bringt das Programm einen stimmungsvollen Kulturfilm aus dem mit Naturschönheiten gesegneten Thüringer Land, sowie ein schönes Kurz=Lustspiel und die Wochenschau, M. B. Dreißig Bonner Kinder sind täglich bei unseren Soldaten zu Gast das schmeckt! Auch unsere Weyrmacht hilft dem Führer im Kampf gegen Hunger und Kälte. Täglich werden 30 Bonner Kinder vom 3. Batl. J. R. 78 im Speisesaal der Kaserne an der Rheindorferstraße beköstigt. Alle freuen sich über das gute und reichliche Mittagessen. 33 sammeit Allmareriatten Reichsjugendführer Baldur von Schirach hat eine Anordnung über die Sammlung und Verwertung von Altmaterial durch die HJ. erlassen, in der auf die erhebliche Schädigung des deutschen Volksvermögens durch achtloses Fortwerfen alter Flaschenkapseln, Tuben und Silberpapier hingewiesen wird. Jährlich gehen dadurch Tausende von Tonnen Zinn, Blei und Aluminium im Werte von Millionen Reichsmark verloren, und es entsteht ein großer Verlust an wichtigen Rohstoffen. Diese Altmateralien aus Nichteisenmetall sollen jetzt durch die HJ. und das D5. gesammelt werden. Die Sammlung von allem anderen Altmaterial, wie Lumpen, Papier, Alteisen und dergleichen bleibt dagegen nach wie vor ausschließlich dem Rohproduktengewerbe überlassen und wird der HJ. ausdrücklich untersagt. Es wird in der Anordnung des Reichsjugendführers darauf hingewiesen, daß die deutsche Wirtschaft einen rührigen, zuverlässigen und gut organisierten Altmaterialhandel braucht, da nur dort die Voraussetzungen gegeben sind, das Altmaterial fachkundig zu sortieren, zu lagern und der volkswirtschaftlich zweckmäßigsten Wiederverwertung zuzuführen. Auch soll eine Schädigung der arischen Kleinhändler und Sammler unter allen Umständen vermieden werden. Da es aber nicht Aufgabe des Rohproduktengewerbes sein kann, die grammweise in den einzelnen Haushaltungen entfallenden Mengen von Nichteisenmetallen zu sammeln, soll die HJ. und das D3. eingesetzt und damit zur Hilfeleistung für die deutsche Wirtschaft herangezogen werden. Der Einsatz der HJ.=Formationen erfolgt nicht durch große Aktion und mit großer Propaganda. Nach der Anordnung des Reichsjugendführers soll grundsätzlich jeder Hitlerjunge oder Jungvolkjunge sämtliche Haushaltungen seines Wohnhauses besuchen und die dort zusammengekommenen Altmaterialien aus Nichteisenmetallen abholen. Durch Zusammenarbeit der Gefolgschafts= und Fähnleinführer soll eine gleichmäßige Erfassung aller der Wohnbezirke auch in den Landgebieten gewährleistet werden. Die gesammelten Altmaterialien werden bei einem zu bestimmenden Mitglied der HI. abgeliefert und unter Aufsicht des Geldverwalters an den nächstgelegenen Altmaterial=Kleinhändler verkauft. Die Erträge des Verkaufes gehören der Gefolg schaft bezw. der Fähnleinkasse. Auf Anordnung des Reichsjugendführers wird die Sammelaktion der H3. im vorgeschriebenen Umsang sofort einsetzen. H. Eamp; PH. R REEMTSMA- ALTONA-BAHRENFELD Betrifft: PREISSENKUNG Auf Antrag der Fachuntergruppe Cigarettenindustrie ist eine neue Preisklasse im Kleinverkaufswert von 4½ Pfg. geschaffen worden. Die Hersteller hochwertiger Orientcigaretten haben daraufhin eine allgemeine Preissenkung der bisherigen S Pfg.-Preisklasse auf 4% Pfg. beschlossen. Die Qualitäten bleiben unverändert. REEMTSMA CIGARETTEN Tesse 6. Nr. 16 665 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten ./8. November 1936 Bonner Eintopf=Sonntag Und wieder dampft ein Topf allein Auf sonntäglichem Herde— Ein jeder schnuppert mal hinein, Und alles wartet voller Pein, Auf daß gegessen werde. Die Erbsensuppe, mit Geschick Und achtsam zubereitet, Bedeutet uns ein großes Stück Vom monatlichen Eintopf=Glück, Wenn Hämmchen sie begleitet. Doch gibt's auch eine große Zahl Von andern guten Speisen, Die uns zum frohen Mittagsmahl Nach Appetit und Wunsch und Wahl Genuß und Gunst erweisen.—— Es ist, als ob an solchem Tag Ein Jemand bei uns säße, Dem wohl nach manchem Schicksalsschlag Schon oftmals fehlte, was er mag— Und fröhlich mit uns äße... Kü Der Vonner Martinszug Kauft Lose und beleuchtet die Häuser Am Dienstag, 10. November, 17 Uhr nachmittags, werden sich viele Tausend Kinder wieder im Hofgarten versammeln, von hier aus mit ihren bunten Lämpchen durch die geschmückten und beleuchteten Bonner Straßen ziehen und ihre Martinslieder singen. St. Martin, hoch zu Roß, wird dem Zuge voranreiten, auch der Gänsewagen mit den Standartenträgern, mit den Gänsebuben und Gänselieseln wird wieder dabei sein. Bonner Bürger, macht unserer Jugend dadurch eine besondere Freude, daß Ihr Eure Häuser festlich beleuchtet! Wer ein Martinslos kauft,— es sind leider noch viele anzubringen— unterstützt damit das Winterhilfswerk, dem alle Einnahmen zufließen. Auch nach dem Martinstage können noch Lose gekauft werden. Spenden in jeder Höhe nehmen entgegen: Städt. Sparkasse Bonn, Scheckkonto Nr. 3679, der Schatzmeister des Martinsausschusses Karl Eckhardt, Sternstr. 61, auf Konto Nr. 83601 beim Postscheckamt Köln und die Geschäftsstelle unserer Zeitung. Schreinermeister Toni Mehlem wird auch in diesem Jahre den St. Martin darstellen. Der Zug geht durch folgende Straßen: Hofgarten, Kaiserplatz(Mitte), Martinstraße, Gangolfstraße. In der Sürst(Gänsebrunnen), Münsterplatz (rechts) Dreieck, Sternstr., Adolf Hitlerplatz(Mitte), Sterntorbrücke, Breitestr., Kölnstr., Bonngasse, Markt (links), Bischofsgasse, Am Hof, Auflösung des Zuges in Richtung Martinsplatz. Die Zugordnung: Berittene Schutzpolizei, Trommler und Pfeifer, Musikkapelle, St. Martin zu Pferde mit Gefolge, WaisenPrauttafttil kinder, Pestalozzischule, Liebfrauen=Oberlyz., Ev. Karlschule, Engelhardt'sche Schule, Mittelschule, Klostermann, Münsterschule, Städt. Gymnasium und Oberreal= schule, Trommler und Pfeifer, Musikkapelle, Standartenträger, Gänsebuben, Gänsewagen, Gänseliesel, Standartenträger, kath. Karlschule, Stiftsschule, Marienschule, Cäcilienlyz., Beethovengymn., Remigiusschule, Nordschule. Die Polizei gibt besonders bekannt: Alle Pechfackeln — auch die eigenen— sind in der Straße Am Hof und Ecke Bischofsgasse der Feuerwehr zum Verlöschen zu übergeben. Kulturbauamt Der Reichs= und Preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft hat den Kulturbaubeamten Regierungsbaurat Genschmer, Bonn, vom 1. November ab nach Magdeburg versetzt. Zu seinem Nachfolger wurde Regierungsbaurat Linser, bisher im Reichsund Preußischen Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft, ernannt. Bonn, 7. November 1936. Lieber Herr Hanfsamen! Vorab: Gruß und guten Appetit zum morgigen Eintopf! Leckere Sache! Urahne, Großmutter, Mutter und Kind Am dampsenden Eintopf versammelt sind. Es löffelt das Kind und die Mutter beglückt, Großmutter kaut, Urahne gebückt Hat schon den zweiten Teller verdrückt! Wie wehen die Düfte so lind! Aber still; ich will dem seligen Gustav Schwab nicht ins Handwerk pfuschen. Lieber nicht!— Und nun an die Arbeit! * Meine jungen Freunde schreiben: Lieber Herr Grünspan! Na, das hat mal wieder geklappt! Da kann man es wieder sehen, wenn unser lieber Herr Grünspan einen Funkspruch losläßt, dauert es nur einige Tage und schon ist das Gewünschte da. So war es auch mit unserm Heim für die Pimpfe des„Fähnleins Schlageter“. Wir danken Ihnen nochmals für die Beschaffung eines so schönen Raumes. Wir werden uns erlauben. Sie zu einem unserer Helmabende einzuladen. Mit deutschem Gruß! R. Besgen. Heil Hitler! Nichts zu danken, liebe Kerls! Ich freue mich, daß es so schnell und gut„geklappt“ hat. Es haben sich noch einige Spender gemeldet, die Euer Heim mit diesem und jenem noch„ausrüsten“ wollen. Eure Einladung nehme ich gern an. Auf Wiedersehen im neuen Heim! Immer wieder: Verkehrsfragen. Diesmal Absperrketten: Sehr geehrter Herr Grünspan! Sie haben schon so manches Gute vermittelt und Vorschläge angenommen und befürwortet. So möchte ich Ihnen auch mal einen Uebelstand unterbreiten, betreffend das Bonner Verkehrsleben. Als täglicher Benutzer der Straßen Bonns im Auto, auf dem Motorrad, zu Rad und zu Fuß kann ich leider immer wieder die Feststellung machen, daß es mit der Verkehrsdisziplin noch recht im Argen liegt. Die Verkehrsfünder sind, abgesehen von einigen Radfahrern, die immer noch nicht richtig fahren können, die Fußgänger. Lebensgefährlich ist es, wenn man in den Hauptgeschäftsstunden durch die Stadt fahren muß; die Fußgänger rennen einfach kreuz und quer vor allen Fahrzeugen her, gucken nicht rechts noch links und wundern sich noch, daß man nicht Signal gibt und um sie herumfährt. Besonders schlimm sind die Kreuzungen z. B. am Münsterplatz und am Kaiserplatz, Ecke Neutor. Da die Fahrzeuge durch die neue Verkehrsregelung gezwungen sind, rechts um den Münsterplatz herumzufahren, stehen gerade an diesen Ecken die Fußgänger und hindern Uebersicht und glatte Vorbeifahrt. Wie lange dauert es noch, bis Bonn dem Vorbild anderer Städte nacheifert und an solchen Straßenecken Absperrketten anbringt? Die Nachbarstadt Godesberg hat z. B. solche Ketten, wodurch den Fußgängern das sinnlose Hin= und Herrennen und Stehenbleiben endlich Wo wird in Vonn gebaut? Baugesuche wurden bei der Baupolizei bis 5. November vorgelegt von: Gebr. Holzenheuer, Burgstraße 81, Heizung; P. E. Pickard, Beethovenstraße 58, Wohnhausneubau Bennauerstr.; Frau B. Blümel, Römerstr. 150, Schießstand; Frau Johanna Comes, Simrockstraße 27, bauliche Aenderungen; Deutscher Benzol=Vertrieb, Köln, Tankanlage Ellerstraße 31—33; I. P. Schellenbach, Rehsuesstraße 55, Ueberdachung Jagdweg 55; Arnold Ophoff, Beuel, Kaiserstraße 24, Wohnhausneubau Rheindorferstraße 79; Wilh. Langen, Rheinweg 99, Wohnhausneubauten Übierweg 16 und 18; Karl Lähn, Burbacherstraße 75, Vergrößerung des Fensters; Vikt. Baumann, Endenicherstraße 120, Fuhrwerkswaage. Apothekendienst Sonntags= und Nachtdienst haben in der Zeit vom 7. bis 9. November, 8 Uhr, die Viktoria=Apotheke, Meckenheimer Straße 52, und die Adler=Apotheke, Belderberg 12; in der Zeit vom 9. November, 19.30 Uhr, bis 16. November. 8 Uhr, die Apotheke am Wilhelmsplatz und die Hohenzollern=Apotheke, Lessingstraße 60. Arbeitsjubiläum Fräulein Margarete Wilsing ist am 10. November 40 Jahre als Hausangestellte bei verw. Frau Geh. Rat Prof. Dr. F. A. Schmidt, Koblenzerstr. 23, tätig. gesteckt wird. Bonn als Fremden= und Großstadt darf doch nicht hinter mancher kleineren Stadt zurückstehen. Ich möchte Sie doch bitten, sehr geehrter Herr Grünspan, dieses an zuständiger Stelle zur Sprache zu bringen. Für Ihre Bemühungen im voraus dankend, grüßt Sie mit deutschem Gruß (Unterschrift). * Eine erfreuliche Nachricht: Demnächst werden am Münsterplatz und Neutor Verkehrsinseln geschaffen. Dadurch wird schon eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem bisherigen Zustand erzielt. Was die Absperrketten angeht, so sind die Ansichten über deren Zweckmäßigkeit geteilt. So viel steht jedoch fest: Eine Verschönerung des Stadtbildes bilden diese Absperrketten nicht. Aus diesem Grunde haben wohl die meisten Städte von einer Ketten=Absperrung Abstand genommen. Unsere Bonner Verwaltung ist der Ansicht, daß die Absperrketten überflüssig sind, wenn die Verkehrsvorschriften, insbesondere von den Fußgängern, beachtet werden. Deshalb ergeht immer wieder der Ruf an die Bürgerschaft, die Verkehrsvorschriften zu beachten. Es muß endlich mit der primitiven Ansicht aufgeräumt werden, man könne wie vor hundert Jahren sich in der Stadt bewegen wie man will. Die Zeiten sind vorbei, wo Gras auf den Straßen wuchs! Wer sich jedoch nicht an die Vorschriften stört— nun, der darf sich nicht wundern, wenn er zur Rechenschaft gezogen wird. * Und noch eine Verkehrsfrage: Werter Herr Grünspan! Am Samstag schilderte ein auswärtiger Kraftwagenführer seine„Park"=Erlebnisse in Bonn. Das gibt mir Veranlassung, Ihnen einen anderen Fall vorzutragen. Dieser Tage hatte ich einen Geschäftsbesuch zum Bahnvof zu bringen. Ich fuhr durch die Unterführung an der Poppelsdorfer Allee und schwenkte vor der Poststraße links zum Bahnhof ein. Dabei zeigte sich wieder einmal, daß es bei dem dortigen Verkehr, namentlich für große Wagen, schwierig ist, zum Bahnhof einzubiegen, weil die Autodroschken auf der linken Seite des Bahnboseingangs ihre Haltestelle haben. Häusig stehen die Wagen dicht am Portal und rücken zudem nicht einmal dicht an den Bürgersteig heran, sodaß also die an und für sich schmale Durchfahrt zur Unterführung noch enger wird. Da der starke Verkehr am Bahnhof erheblich zugenommen hat, weil die Straßenbahnen sämtlicher Linien dort ihre Haltestelle haben, erscheint es notwendig, den Autodroschken=Halteplatz entweder weiter nach links oder aber auf die rechte Seite des Bahnhosportals zu verlegen. Der jetzige Zustand ist unhaltbar. Im Interesse einer ordnungsmäßigen Verkehrsabwicklung bitte ich Sie, diese Anregung an die zuständige Stelle weiterzugeben und sich ebenfalls für den Vorschlag einzusetzen. Mit deutschem Gruß! (Unterschrift). Wird gemacht! d. h. in Kürze erfährt die Verkehrsregelung vor dem Bonner Bahnhof eine vollkommene Neugestaltung. Die Stadtverwaltung hat sich dieserhalb bereits mit der Reichsbahn, der das Gelände vor dem Bahnhof gehört, in Verbindung gesetzt. Es steht zu erwarten, daß durch diese Neuregelung solche Fälle, wie der vorstehend geschilderte, alsdann ausgeschlossen sind. K Wie wir kurzlich berichteten, wurden in der Bonner Ratsherrensitzung vom 16. Juni beschlossen, eine neue Rheinuferstraße im Zuge der Neuregelung der Bonner Verkehrsverhältnisse zu bauen. Nun sind die Arbeiten an dieser neuen Straße, die den Kraftwagenverkehr Köln—Rheinbrücke—Beuel—Siegburg und umgekehrt aufnehmen soll, in Angriff genommen worden. In Verlängerung der hier vor drei Jahren geschaffenen Anlagen wird das Rheinufer zwischen Rosental und Augustus=Ring auf etwa 25 Meter erbreitert. Seit 1500 Jahren ist es das erste Mal, daß die Verkehrsverhältnisse uns zwingen, an dieser Stelle eine umwälzende Veränderung vorzunehmen. Fünfzehnhundert Jahre lang lag dieser Teil unserer Stadt in stiller Ruhe. Jetzt ist der Dornröschenschlaf vorbei. Und auch der seit über tausend Jahre stehende Wichelshof wird erwachen müssen. Viele Geschlechter haben allein an diesem ältesten Besitztum unserer Stadt gebaut, viele Herren sind über den Hof geschritten und haben von den Fenstern über den Strom geblickt. Der Name des Gründers dieses Hofes soll sogar auf die Wickinger zurückzuführen sein. Der Hof wird zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahre 900 erwähnt. Aber wir müssen noch weiter zurückgehen: Um die lange Rheinlinie besser zu sichern, erbauten die Römer nach Auflösung des Kölner Lagers noch mehrere befestigte Lager, von denen eines auf Bonner Gebiet. nördlich des ehemaligen Drususkastells, angelegt wurde. In dieses Lager hielt die„legio I germanica“ aus Köln ihren Einzug. Es erhielt den Namen„Castra Bonnensia“, der wahrscheinlich einer nahen keltischen Ansiedlung entlehnt wurde. Das Römerlager war ein Quadrat von 525 m Seitenlänge und faßte den Raum zwischen Rosental, Rheindorferstraße, Augustusring und Rhein mit einer Gesamtfläche von 25 Hektar. Das ist nach der Rheinseite zu dieselbe Länge, die jetzt ausgebaut wird. Anfangs wird das Lager ebenso wie das Drususkastell nur Erdwälle, die durch Holzwerk verstärkt waren, als Schutz gehabt haben; später erfolgte dann der Ausbau durch festes Mauerwerk, dessen mächtige Steinreste heute noch vorhanden sind. Erst im vorigen Jahrhundert hat man mit planmäßigen Ausgrabungen begonnen, um diese Zeugen der Römerzeit, die nur einige Meter unter der Erdoberfläche liegen, aufzudecken. Das Lager war von Süden nach Norden durch die via principalis, die jetzige Römerstraße und von Osten nach Westen durch die via practoria, die jetzige Nordstraße, durchschnitten. Die via praetoria begann an der Frontseite (Rheinseite) mit dem Tore der porta practoria und endigte im Westen mit der porta decumana oder dem Westtore. Im Süden der via principalis das Südtor, die porta dextra, im Norden die porta sinistra. Zwischen West= und Osttor lag das Praetorium, das Hauptgebäude des ganzen Lagers, mit dem Fahnenheiligtum, den Götter= und Kaiserstatuen. Die Besatzung des Lagers betrug durchschnittlich eine Legion, etwa 6000 Mann, zu denen zeitweise noch germanische Hilfstruppen kamen. Zahlreiche Funde aus diesem Lager wie Grab= und Weihesteine, Ein alter Bonner schreibt: Lieber Herr Grünspan! Im General=Anzeiger habe ich gelesen, daß die Bauarbeiten an der neuen Bonner Rbeinuserstraße zwischen Rosental und AugustusRing in Angrifs genommen worden sind. Das liebe alte„Schänzchen“, an das sich so viele Erinnerungen aus altbonner Zeit knüpfen, wird also verschwinden und einer notwendigen Verkehrsverbesserung Platz machen. Damit nun nicht dieses schöne Stück Alt=Bonn ganz dem Untergang anbeimfällt, sondern in der Erinnerung der Nachwelt erhalten bleibt, möchte ich Sie, Herr Grünspan, bitten, sich dafür einzusetzen, daß wenigstens die alten Steinsäulen, die jetzt noch in der Nähe des Schänzchens stehen, nicht verloren gehen. Sie tragen deutlich Spuren aus jener Zeit, da die Rheinschiffe noch an Seilen den Strom hinaufgezogen wurden— noch jetzt sind die tiesen Rillen erkennbar, die die Seile in den Steinen hinterlassen haben. Vielleicht könnten diese Mahnmale altbonner Vergangenheit beim Bau der neuen Straße an sichtbarer Stelle eingemauert werden? Im Sinne der Erhaltung wertvollen heimatkundlichen Guts wäre es gewiß auch erfreulich, wenn das Bonner Heimatmuseum die Erinnerung an das Schänzchen in Bildern und dergleichen bewahren würde. Ich glaube, daß auch Sie, Herr Grünspan, diesen Gedanken Verständnis entgegenbringen; der Dank vieler Bonner Heimatsreunde wäre Ihnen gewiß, wenn Sie sich für meine Bitte einsetzen könnten. Heil Hitler! (Unterschrift.) Wird gemacht! Die steinernen Zeugen altbonner Vergangenheit werden nicht ohne weiteres verschwinden. Man wird versuchen, einige dieser Basaltsäulen an geeigneter Stelle anzubringen. Wenn Steine reden könnten, so sprächen gerade diese Steine eine Sprache, durch die das Ethos mühevoller und ausdauernder Arbeit klingt. Für die Bereitwilligkeit der Verwaltung, auch hier im Interesse der Heimatkunde tätig zu sein, verbindlichsten Dank. Die alten Bäume im Hofgarten: Lieder Herr Grünspan! In den letzten Jahren hört man immer und immer wieder vom Ulmensterden. Auch im Hosgarten mußte mancher schöne Baum daran glauben. Aber nicht allein die Ulmenkrankheit hat unter dem alten Baumbestand aufgeräumt, die heftigen Stürme haben das übrige getan und so wurde mancher Baum sehr stark mitgenommen. Riesenhafte Aeste wurden vom Sturm abgerissen und zersetzt. Diese zersplitterten Aeste sind heute noch so zu sehen, wie sie damals abgerissen wurden. Wenn man schon den alten Baumbestand erhalten will, so ist es notwendig, die Aeste glatt abzusägen und die Schnittfläche zu isolieren, damit sie vor Witterungseinflüssen schädlicher Art bewahrt bleiben. Ueber ein halb Dutzend Bäume wären auf diese Weise zu heilen. Aber auch an trüheren Wunden, die zum Teil verharscht sind und die vor Jahren mit Zement— oder sonst einem Material„plombiert“ wurden, sind jetzt wiederum schadhafte Stellen sichtbar. Die Zementfüllung ist z. T. abgesprungen und Regen und Feuchtigkeit haben ungehinderten Zutritt. Außerdem ist festzustellen, daß manche Bäume Pilzwucherungen aufweisen, die manchmal über handgroß sind. Alle diese Erscheinungen tragen nicht dazu bei, die Bäume gesund zu erhalten. Der Fäulnisbildung ist Tür und Tor geöffnet. Es wäre wirklich an der Zeit, wenn hier Abhilfe geschaffen würde. Die alten Bäume wollen wir doch alle solange wie nur möglich erhalten. Bitte setzen Sie sich für diese Sache ein. Mit deutschem Gruß! (Unterschrift.) Wird gemacht! In allernächster Zeit werden die Bäume fachmännisch behandelt. Aus gewissen Gründen werden solche Arbeiten erst zu Beginn der kalten Jahreszeit ausgeführt. Die Gartenbauverwaltung ist ständig bemüht, den z. T. jahrhundertealten Baumbestand unserer Stadt zu erhalten und so gut zu pflegen wie es nur geht. Dafür gebührt ihr herzlicher Dank. * Eine andere Zuschrift: Sehr geehrter Herr Grünspan! Bitte gehen Sie mal mit schnuppernder Nase durch die neue Unterführung an der Poppelsdorfer Allee. Sollten Sie die Hundesprache beherrschen(armer Herr Grünspan was man nicht alles von Ihnen verlangt!), so schreiben Sie bitte diesen Tieren einen ordentlichen Brief über Anstand und Benehmen. Sollte dies keinen Erfolg haben, so müssen Sie leider Ihr grünes Hüichen zücken und die Stadt bitten, ein= bis zweimal wöchentlich die unteren Wände der Unterführung ordentlich abspritzen zu lassen. Vielleicht übernehmen dies auch die Mieter der Ladenräume gegen Verbilligung der Miete. Heil Hitler! (Unterschrift.) „Wau=wau!“— Wird gemacht! Die Unterführung an der Poppelsdorfer Allee wird von städtischen Arbeitern sauber gehalten. Was die Hundesprache angeht— nun, im Lauf der Jahre habe ich mich so ziemlich in das Hunde==C eingelebt und glaube das Wau=Wau=Idiom einigermaßen zu verstehen. Daß die Tiere ihre eigene Sprache sprechen, dürfte sich ja mittlerweile herumgesprochen haben. Ein anderer schon, der alte Schopenhauer, einer der ersten energischen Vertreter des Tierschutzgedankens, hat, wie Sie wissen, vor beinahe hundert Jahren seine einsame Liebe und philosophische Forschertätigkeit dem Tier, insbesondere auch unserem Hausfreunde, dem Hund, zugewandt. An einer Stelle, wo er vom Verhältnis des Menschen zum Hunde spricht, sagt er mit Ton= und Glasgefäße, Scherben, Legionsziegel, Figuren und Münzen sind im hiesigen Landesmuseum ausgesellt. Für die Hauptwasserversorgung hatten die Römer eine Leitung erbaut, deren Ursprung bei Witterschlick und Buschhoven angenommen wird. Innerhalb des Stadtgebietes überquerte sie in einem auf Steinsäulen ruhenden Kanal das tiefgelegene Tal des Endenicher Baches und endete an der Südwestecke des Lagers, von wo sie sich über das ganze Lager verzweigte. In „Ritter, Festschrift von 1868, S. 41“ lesen wir, daß der jetzige Wichelshof früher Wigelshoven hieß und da der Gelehrte Jacoubs Campius diesen Namen mit dem lateinischen vigilae= Nachwachsen in Verbindung bringt, so mag an dieser Stelle wohl ein Wachtplatz der Römer gewesen sein. Vielleicht ist dieser Wachtposten noch benutzt worden, als Erzbischof Konrad von Hochstaden im 13. Jahrhundert ein fast neues Bonn schuf. Da nun das spätmittelalterliche Bonn südlich vom „Castrum“ gegründet wurde, blieb das jetzt im Vordergrund stehende Gebiet am Schänzchen von allen Umänderungen der Stadt Bonn unberührt und überstand nach der Rheinseite zu den Wechsel der Zeiten bis auf die Göegenwart. Nach langen, langen Jahren der Stille„wächst“ die Stadt Bonn jetzt zum ersten Mal seit 1500 Jahren auch nach dieser Richtung hin. Da, wo 400 Jahre lang die Römer die Wacht am Rhein hielten, singen in Zukunft die Motoren das Lied der neuen Zeit.... General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 15 685. Seite? 528. November 1933 Bezug auf die Sprache:„Auch gehört hierher, daß sehr kluge Hunde, die bekanntlich einen Teil der menschlichen Rede verstehen, wenn ihr Herr zu ihnen spricht und sie sich anstrengen, den Sinn seiner Worte herauszubringen, den Kopf abwartend auf die eine und auf die andere Seite legen, welches ihnen ein höchst intelligentes und ergötzliches Ansehen gibt.“ Wie denn überhaupt dieser als„Menschenscheuel" verschrieene weißköpfige Philosoph ein sehr warmes Herz für Tiere hatte und immer wieder, mitunter in heftiger Kampfstellung, für die Rechte des Tieres eingetreten ist.„Die vermeintliche Rechtlosigkeit der Tiere, der Wahn(so sagt er), daß unser Handeln gegen sie ohne moralische Bedeutung sei, oder, wie es in der Sprache jener Moral heißt, daß es gegen die Tiere keine Pflichten gäbe, ist geradezu eine empörende Roheit und Barbarei des Okzidents.“ Vor kurzem noch habe ich bei einer anderen Gelegenheit dargetan, daß unsere heutige Wissenschaft ihre Haltung dem Tier gegenüber grundlegend geändert hat. Früher war das Wort„Tierpsychologie“ verfehmt, man sprach immer nur von einer„Nervenphysiologie“— heute beschäftigt die Forschung sich zum Glück(sogar sehr intensiv) mit der Tierpsychologie. Dabei, so denke ich mir, werden die Untersuchungen über die„Lautgebung“ der Tiere(also ihre Sprache) nicht zu kurz kommen. Deshalb und weil wir gerade beim Tier sind: Noch schnell eine kleine Episode: Schnipps, der hund Das war so: Ich hatte einen Hund. Dieser Hund hieß„Schnipps“ und war ein Dackel. Das sagt genug! Du lieber Gott, es war kein Edeltier, kein reinrassiger Köter, aber er war zutraulich, klug und treu. Kurz— ich liebte ihn. Es hat mir auch weiter nichts ausgemacht, wenn ich mit meinem Schnipps spazieren ging und gute Freunde mit einem vernichtenden Blick auf den Hund stehen blieben:„Mensch, was haben Sie sich denn da für ein Monstrum zugelegt? Nehmen Sie mirs nicht übel, aber das ist ja die reinste Kreuzung zwischen Blinddarm und Pavian. Steht ihm aber gut!“ In solchen Fällen pflegte ich zunächst meinen Dackel und dann die guten Freunde kritisch anzusehn:„Wahrhaftig! Sie haben Recht,“ sagte ich in freundlichstem Ton,„Daß mir das nicht schon früher aufgefallen ist! Es ist da in der Tat eine gewisse Familienähnlichkeit zwischen Ihnen und meinem Hunde festzustellen!“— Die guten Freunde verabschiedeten sich alsdann sehr schnell. Diese Auseinandersetzungen verfolgte mein Dackel mit stoischer Ruhe. Er äugte wohl mal zu den Freunden hin, zog die Stirn in krause Falten und gähnte fürchterlich. Oder aber, er beschnupperte anscheinend interessiert die Schuhe des Sprechers und hob ohne viele Umstände die Hinterpfote. Das alles geschah mit einer überlegenen Gelassenheit, so, als wollte er sagen:„Mensch, du langweilst mich mit deinen albernen Redensarten. Geh, oder ich mache dir Beine!" Meist machten die Freunde auch Beine, nicht ohne mir zuvor noch etwas wie„Unverschämtheit— Schweinerei— Erziehung!“ oder ähnliches zuzurufen. Schnipps aber wedelte sehr intensiv mit der Rute, sah mich mit dem Weiß seiner Augen überaus pfiffig an und machte„Wau=wau“. Das hieß soviel:„Das hab ich mal wieder sein gemacht! Siehst du Herrchen, jetzt bist du den elenden Schwätzer los. Du kannst dich also ruhig auf mich verlassen!“ Was blieb mir übrig, als ihm das braune Fell zu klopfen:„Schäm dich, alter, lieber, frecher Kerl!“ Dann sprang er hoch und bläffte in hohen Tönen. Das wiederum hieß soviel:„Keine Ursache. Gern geschehen!“ Es war ein überaus intelligenter Hund. Nun weiß ich wohl: jeder Hundebesitzer hält seinen Hund für den intelligentesten, klügsten und bravsten Hund unter sämtlichen Hunden der Welt. Genau so wie mit Kindern. Der meine aber... Damals, längst vor dem Weltbrand, da die Friedenssonne noch unentwegt freundlich und hell über uns stand. hatte mein Dackel die Gewohnheit, seine Sonnen=Siesta mitten auf der Straße zu halten. Es gab auf unserer Straße weder eine Straßenbahn noch ein besonderer Verkehr. Nur die Herseler Milchbauern ratterten mit ihren Karren durch die stille Straße und die Bonner „Lehm ops“ trabten fast täglich an unserem Hause vorbei zum Tannenbusch. Schnipps lag mitten auf der Straße und sonnte sich. Ob die Karren daherkamen, ob die Husaren daherzogen. das störte ihn nicht. Er lag und blieb liegen Die Fuhrwerke machten einen Bogen um ihn, die Lehmops, mit Panken und Trompeten, voran der adrette Kapellmeister Bielefeld,(der die Gewohnheiten meines Dackels kannte und respektierte) machten ebenfalls einen Bogen. Schnipps blieb liegen und rührte sich nicht. Wehe, wenn ihn schon mal ein Husar hoch zu Roß belästigte — mit wütendem Gekläff sprang er hoch, den Pferden an die Beine. Und brachte den ganzen Reiterzug in Unordnung.„Die Straße ist mein und niemand hat das Recht, mich zu stören!“, das war sein Standpunkt. Schnipps war Individualist. Das wollte er und jenes nicht. Er machte keine Konzessionen. Jeden Tag war dasselbe Theater. Mußte er zu besonderen Geschäften auf die Straße— so blieb er dort, ob's stürmte, regnete oder die Kälte klirrte. Er hatte keine Eile. Ob ich fror, naß wurde und ihm liebevoll oder energisch zuredete— ihn störte das nicht im geringsten. Er schnupperte sorgsam die Bäume ab, drehte sich auch wohl einige Male um seine eigene Achse und— setzte seine Untersuchungen fort. Wurde ich böse, sah er mich mit seinen treuen Augen kläglich an, als wollte er sagen:„Aber ich bitte dich. Herrchen! Du siehst doch, es geht noch nicht. Gut Ding muß Weile haben! Hab Geduld. Außerdem gefällt es mir hier ganz gut!“ Dieses Theater war ich leid. Ich sann auf Abhilfe und fand sie. Irgendwo war mir einmal ein kleiner Teddybär, ein mechanisches Groschenspielzeug, in die Hände gefallen. Drehte man an einer Feder, so schlug der Bär einen Purzelbaum nach dem anderen, bis die Feder abgelaufen war. Dieses Spielzeug führte ich ihm eines Tages vor, als er geschäftshalber auf die Straße mußte. Seine Augen wurden groß und größer, die Iris schillerte grün und blau; seine Nase blähte sich. die Rückenborsten sprangen in die Höhe. Er wollte sich auf das merkwürdige, sich bewegende Etwas stürzen— da hielt ich ihn fest.„Zuerst auf die Straße, ans Bäumchen, dann kannst du spielen!“ Er sah mich an, machte„Bitte=Bitte“ und winselte. Ich blieb hart. Dann aber war er mit einem Satz an der Tür, die Treppe hinunter, durch den Vorgarten auf die Straße am Bäumchen. In zwei Minuten war das Geschäftliche erledigt. Dann hinauf und es begann das tollste Spiel mit dem Teddybär. Ich habe nie mehr auf der Straße warten müssen. Ich brauchte nur„Teddy“ zu sagen.— Weg war er! Man sagt, Tiere haben keinen Zeitbegriff. Ich bin anderer Ansicht. Schnipps wußte auf die Minute, wann ich von der Arbeit zurückkam. Dann hielten ihn keine zehn Pferde. Er lief mir entgegen. Sah er mich, blieb er stehen, hob abwartend eine Vorderpfote, legte den Kopf zuerst auf die linke, dann auf die rechte Seite und stieß in den höchsten Tönen ein glückliches Wuuuh aus. Und raste, raste mit seinen krummen Beinen auf mich zu und war außer sich. * Den Sonntag kannte er genau. Schon Samstagsnachmittags lag er, jeden Nerv gespannt, vor seiner Hütte und verfolgte unbeweglich jede meiner Bewegungen. Legte ich meine Wanderkluft zurecht, ging ein Zittern über sein Fell, er blieb aber unbeweglich liegen. Nur das Weiß seiner Augen sprach Bände. Ich tat, als bemerke ich es nicht. Er keuchte vor Aufregung. Um seiner Qual ein Ende zu machen, sprach ich nur leise für mich hin:„Wir gehen morgen spazieren (Mit Betonung auf das„Wir“.) Das Wort„Wir“ war noch nicht ausgesprochen, da stürzte er mit lautem Freudengeheul aus der Hütte, sprang an mir hoch, schnappte sich einen Wanderstiefel und raste damit durch sämtliche Zimmer. Es kam vor, daß ich ihn nicht mitnehmen konnte. Dann brauchte ich nur ein gedehntes„Nein“ zu sagen und er wußte Bescheid. Wortlos verkroch er sich in die Hütte. Ich war abgemeldet. Alles Rufen und Locken und Drohen war umsonst. Er war beleidigt und blieb es einige Tage lang. Er holte mich auch mittags nicht mehr ab. In solchen Fällen wußte ich genau, was folgte. Und das, was folgte, ist für mich der schlagendste Beweis, daß auch das Tier(sicherlich der Hund) so etwas ähnliches wie einen„Denkprozeß“ entwickelt und von denselben Gefühls= und Gemütsbewegungen gepackt wird wie der Mensch. Nämlich: War ich ausgegangen, so kam der Dackel zu dieser Schlußfolgerung:„Herrchen hat mich schnöderweise allein gelassen. Gut so. Ich weiß, was ich zu tun habe!“ Und nun machte er Unfug über Unfug. Er warf die Schuhe durcheinander, richtete Verwüstungen in meinem Bücherzimmer an und(was er sonst nie tat und nicht tun durfte)— nach ermüdendem Spiel legte er sich in mein Bett. Nicht oben drauf. Bewahre! Mit raffinierter Geschicklichkeit hob er mit der Schnauze die„Parade"=Decke am Fußende des Bettes hoch und schlüpfte vorsichtig ins Bett, sodaß von außen her nichts zu sehen war. Und schlief und schlief. Lange Zeit wußte ich nichts davon. Kam ich abends zurück, lag er in der Hütte. Im ersten Impuls wollte er freudig auf mich zuspringen, entsann sich aber dann seines „Beleidigtsein“ und gähnte und räkelte sich nur. Bis ich eines Tages hinter seine Schliche kam. Er mochte mich nicht gehört oder zu fest geschle haben; jedenfalls, als ich ins Zimmer trat, war die Hütte leer. Ich suchte, ich rief. Nichts zu sehen. Ich ging ins Arbeitszimmer, ins Schlafzimmer. Wüstes Durcheinander von Kleidungsstücken, Büchern und zerrissenen Zeitungen— sonst nichts. Wo ist der Hund? Kopfschüttelnd und der Aussichtslosigkeit meines Tuns bewußt. ging ich die Treppe hinunter, zu sehen, ob Schnipps bei unserem Mitbewohner sei. Auch dort war er nicht. Beunruhigt ging ich wieder nach oben. Da ich ins Zimmer kam— wer lag in der Hütte und gähnte mich höchst gelangweilt an und räkelte sich? Schnipps, der Dackel! So, als ob er eben erst aus tiefstem Schlaf erwacht wäre.—„Schnipps, wo warst du?“— Wupp, war er in der Hütte verschwunden. In plötzlicher Eingebung ging ich ins Schlafzimmer. Das Bett war in Ordnung. Trotzdem tastete ich unter die Oberdecke. Aha! Das Unterbett am Fußende war warm. „Schnipps hierher!“. Ich hätte das ebensogut zu dem Porzellan=Dackel auf dem Schreibtisch sagen können. Schnipps kam nicht. Ich war böse und belustigt zugleich. So ein Lump! Ich holte ihn trotz heftiger Abwehr heraus aus der Hütte, trug ihn ans Bett und wies ihm die warme Stelle. Dann ließ ich ihn los. Da stand er nun, der arme Kerl, in hilfloser Unentschlossenheit, mit einem Ausdruck im Gesicht, daß ich mich meines Tuns schämte, zugleich aber ausplatzte. Das war das Signal für ihn. Er schoß zurück in die Hütte. Drei Tage sah er mich nicht mehr an. Für sein Leben gern fraß er Zwieback. Er kannte die Blechdose und wußte, wo sie stand. Ich brauchte nur„Wo?“ zu sagen, und er war im Bilde. So schnell es seine krummen Haxen erlaubten, schoß er zur Blechbüchse und machte Männchen. Blieb das„Wo?“ mal aus, so stieß er mich mit seiner feuchten Schnauze an, äugte mich an und wandte den Kopf in die Dosengegend. Half das immer noch nicht, so packte er vorsichtig, behutsam mein Hosenbein zwischen die Zähne und zerrte und zupfte so lange, bis er seinen Willen hatte. * Schnipps wurde krank. Er fraß nicht mehr recht. Lieblingsspeisen und Zureden halfen nichts. Es war eine böse Zeit. Als er wieder einigermaßen zu Kräften kam, auch dann blieb seine sonst sehr aktive Freßlust noch lange aus. Was tun? In einem plötzlichen Einfall stellte ich eines Tages eine alte Kleiderbürste an seinen Freßnapf. streichelte und klopfte sie und sprach liebevoll eindringlich auf die Bürste ein:„So, dann friß auch schön, Schnipps darf dir nichts wegnehmen!“ Schnipps sah von seiner Hütte aus dem Theater zu. Erstaunt und beunruhigt, wie es mir schien. Da ich immer noch auf die Bürste einsprach, kam er langsam Schritt für Schritt heraus, beschnüffelte die Bürste und: Mit einem energischen Ruck stieß er sie mit der Schnauze beiseite und— fraß, ab und zu einen argwöhnischen Blick zur Bürste hin. Die List war gelungen. Jetzt brauchte ich später nur an den Schrank zu gehen, wo die Bürste lag— schon war er am Freßnapf. * Wir haben Freud und Leid miteinander geteilt und es wäre manches noch zu erzählen von seinen Streichen und Merkwürdigkeiten. Es ist genug. Schnipps wurde alt und ein zweites Mal krank. Der Tierarzt meinte, ein Gnadenschuß wäre das Beste. Lange hab ich geschwankt. Dann aber konnte ich das Elend nicht mehr länger ansehen. Nie habe ich geglaubt, daß Tiere schweigend sprechen können, und nie ist mir ein Entschluß schwerer geworden. Mein Dackel bekam den Gnadenschuß.— Im Garten, unter einem Birnbaum, liegt er begraben. Oft denke ich noch an den alten lieben Kerl, und dann spreche ich mit Hebbel: Schau ich in die tiefste Ferne Meiner Kinderzeit hinab, Steigt mit Vater und mit Mutter Auch ein Hund aus seinem Grab. * Nachdenklich: Ihr Grünspan. 1 Elegant wirken die reiche Knopfgarnitur und die nett ausgearbeiteten dreiviertellangen Armel an diesem Nachmittagskleid aus Flamisol ciré, dessen interessanter Schnitt besondere Beachtungverdient. Inden Gr. 38-40 2 R75 2 Die modische Glockenform zeigt dieser jugendliche Mantel aus Bouclé, der gans auf kunstseidener Serge gearbeitet ist. Die modische Form des mit Lincolnlamm besetsten Kragens wird durch Schnüre mit Bommelchen geschlossen 1 9 75 3 Modernes Kleid aus gutem Wollstoff mit Schößchen. Die reiche Biesen- und Knopfverzierung, sowie der gesteppte Velvetkragen machen es besonders kleidsam. In modischen Farben □ 6 75 a; Ein schöner Mantel aus Bouclé, dessen Sergefutter bie zur Hüfte gesteppt ist. Beachten Sie bitte die geschmackvolle, jabotartig gelegte Kragenform mit Lincoinlamm 325 5 Dieser hübsche Wintermantel in Marengo ist am Kragen und den Revers mit reicher Stepperei verschen. Er ist gans mit kunstseidener Serge gefüttert, die in hübschen Mustern bis zur Hüfte gesteppt ist. Frauengröße—V 1225 KöLN, Schildergasse 60-68 Sch,aus io SSen UTL Seite 9. Nr. 13 663 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten ./8. November 1936 00 feur Einsummenhaaset im Bonner Korden Eine große Einfamilienhaussiedlung der Arbeiter=Wohnungsgenossenschaft— Richtfest in drei Wochen Die in diesem Plan als projektiert eingezeichnete Straße ist bereits im Ban: die neuen Häuser ersteben rechts und links von ihr; der Gesamtplan gibt einen Ueberblick über die zukünftige Ausgestaltung dieser neuen Siedlung, die insgesamt 45 neue Einsamilienhäuser um sassen wird, von denen jetzt 36 gebaut werden. Im Bonner Norden, rechts der Kölnstraße, kurz vor dem Nordfriedhof, ist gegenwärtig eine große Siedlung im Bau. Auf Initiative von Stadtrat Graemer, dem Vorsitzenden der Bonner Arbeiter=Wohnungsgenossenschaft, errichtet hier die Genossenschaft nicht weniger als 36 neue Einfamilienhäuser. Nach Ueberwindung mancherlei Schwierigkeiten konnte der Baubeginn doch noch so frühzeitig in die Wege geleitet werden, daß die Häuser vor Winteranfang unter Dach und Fach gebracht sind. Schon in etwa drei bis vier Wochen soll hier der Richtbaum auf den Dachbalken stehen. Bei dieser neuen Siedlung, die insgesamt ein Gebiet von neun Morgen am oberen Höhenweg bei BonnRheindorf umfaßt, handelt es sich um schmucke Einfamilienhäuser im Landhausstil. Bewußt hat man dabei den oft etwas strengen und unfreundlichen Bautyp der„Arbeiterhäuser“ gemieden; man wollte vielmehr, wenn natürlich auch in schlichtem Rahmen, eine Einfamilienhaus=Siedlung schaffen, die auch äußerlich schon ein freundliches, anheimelndes Bild bietet und ein ruhiges, gesundes Wohnen abseits der verkehrsreichen Kölnstraße gewährleistet. Durch die Siedlung zieht sich eine neue Straße, die Gas=, Strom= und Wasseranschluß hat und im Unterbau bereits fertiggestellt ist. Einheitlich gestaltete Vorgärten rechts und links der Straße sowie gärtnerische Anlagen an ihrem Anfang werden den freundlichen Eindruck der Siedlung noch erhöhen. Die einzelnen Häuser umfassen bei einer Wohnfläche von rund 80 Quadratmetern einen umbauten Raum von etwa 230 Kubikmetern, wobei jedes Haus Küche, drei Zimmer, Waschküche, Kammer und Speicher enthält. Der Käufer muß Mitglied der Genossenschaft sein, also den vorgeschriebenen Geschäftsanteil von 400 Mark gezahlt haben und etwa 1000 Mark Anzahlung als Eigenkapital leisten. Für einen Teil der Häuser haben sich schon Interessenten gefunden, und sich bereits heute durch eine Anzahlung den Erwerb gesichert. Im übrigen wird für diejenigen, die hier zur Miete wohnen wollen, der Mietpreis außerordentlich niedrig sein. Nach den vorliegenden Berechnungen wird sich die Monatsmiete für eines dieser Häuser einschl. Amortisation auf etwa 38—40 Mk. belaufen, womit manchem die Möglichkeit gegeben ist, auch bei geringem Einkommen gesund und neuzeitlich zu wohnen. Ueberhaupt soll gerade diese Siedlung nicht nur so billig, sondern auch so gut wie möglich gebaut und damit ein musterhaftes Vorbild für andere Siedlungen dieser Art werden. E. Vorführungen im Lichtschweißverfahren Gestern nachmittag fanden im Hof des Elektrizitätswerkes Vorführungen im elektrischen Lichtbogenschweißverfahren statt. Bis vor etwa 20 Jahren geschah das Zusammenfügen von Eisenkonstruktionen im Brücken=, Schiff=, Behälter= und Maschinenbau fast ausschließlich durch Schrauben und Nieten. Dazu traten die bekannten Arten von Feuer=, Wassergas= und sonstigen Schweißverfahren; allmählich fand aber auch die Lichtbogenschweißung großen Anklang. Augenblicklich bereist eine Fachfirma Westdeutschland, um in den großen Städten das Verfahren vorzuführen und anschauliche Kurse mit praktischem Unterricht und Lichtbildvorträgen zu erteilen. An den Bonner Vorführungen nahmen die interessierten Kreise regen Anteil, die Meister hatten ihr“ Lehrjungen geschickt, Fachlehrer und Schüler der Gewerbeschule sahen sich das neue Verfahren an und auch ältere Handwerker waren zur Stelle. In der schweißtechnischen Filmschau fand besonders die Herstellung der größten geschweißten Brücke der Welt, der Rüdersdorfer Brücke bei Berlin, Interesse. Vol dem Richter Die letzte Chauce Ernst D. hatte gestern vor dem Schöffengericht Glück. Zuchthaus war durch die Staatsanwaltschaft beantragt worden, noch einmal ging es aber gnädig an dem 34jährigen Angeklagten vorbei. Hat er die große Milde des Gerichtes verdient? Erst die Zukunft wird Antwort auf diese Frage geben. Der Angeklagte ist bereits wiederholt wegen Urkundenfälschung und sonstiger Betrügereien vorbestraft und hatte am 16. August nach einjährigem Aufenthalt das Gefängnis verlassen. Der 16. August war ein Sonntag. Montags ging er sofort zum Wohlfahrtsamt, um dort Unterstützung zu beantragen, die erste Auszahlung fand am Mittwoch statt. Vorher war er schon mit einem früheren Mitgefangenen in Verbindung getreten, der ihm im Gefängnis Arbeit als Werber für eine Versicherung versprochen hatte. Mit der ersten Unterstützung fuhr der Angeklagte nach Wesseling und kam mit einem Auftrag in der Tasche nach Bonn zurück. Er hatte zwar 25 Mark Provision verdient, sein Bekannter gab ihn aber darauf zunächst nur 5 Mark Vorschuß. Da er sich nach der Entlassung aus dem Gefängnis mancherlei anschaffen mußte, waren die paar Mark bald verbraucht. Freitags wollte der Angeklagte gern die restlichen 20 Mark haben. Der Bekannte konnte sie ihm aber nicht auszahlen und so ließ sich der Angeklagte verführen, am Samstag einen weiteren Antrag einzureichen, aber mit gefälschter Unterschrift, nur um weiteren Vorschuß zu erhalten. Nicht nur das! Er schrieb sich auch selbst Postkarten mit gefälschter Unterschrift, nach denen er für eine auswärtige Firma Arbeit bekommen sollte Diese Karten legte er dem Wohlfahrtsamt vor und hat um einen entsprechenden Vorschuß, da er für den Beginn der neuen Tätigkeit Auslagen habe. Dem Wohlfahrtsamt kamen die Postkarten jedoch nicht geheuer vor und so mußte der Angeklagte schon wenige Tage nach verbüßter Strafe wieder erneut in Untersuchungshaft, aus der er gestern dem Schöffengericht vorgeführt wurde. Er suchte seine neuen Betrügereien teils mit Not zu entschuldigen, teils will er auch durch seinen Freund im Gefängnis entsprechend„belehrt“ worden sein. Der Vertreter der Anklage wies darauf hin, daß es doch ein starkes Stück sei, schon wenige Tage nach Verbüßung einer einjährigen Strafhaft wieder rückfällig zu werden und beantragte für den rückfälligen Betrüger eine Zuchthausstrafe in Höhe von 2 Jahren 3 Monaten. Das Gericht verurteilte den Angeklagten nur zu einer Gesängnisstrafe von 2 Jahren unter Anrechnung der Unversuchungshaft und erkannte dem Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren ab. Wenn das Gericht noch einmal von einer Zuchthausstrafe absah, so deshalb, weil der Angeklagte erst einmal im Gefängnis gesessen hatte und doch noch zu hoffen ist, daß er wieder den Weg zur Besserung zurückfinden werde. herischer Süchmnihl Stadtassistent Krechel beging am 2. November das 25jährige Dienstjubiläum. Der 11. im 11. in der Altstadt! Die Bonner Narrenzunft eröffnet die Karnevals=Session 1936=37 nach ihrer Devise:„Am guten, schönen Alten— wollen wir stets halten“ am 11. im 11. im„Alten Brauhaus“ mit einem Bunten Abend. Anfang Januar soll das 12jährige Stiftungsfest verbunden mit Ordensfest in größerem Rahmen aufgezogen werden. Im Naturheilverein Prießnitzbund spricht morgen, Sonntagabend, im Kasino in der Martinstraße Heilpraktiker Georg über die Naturheilmethode und ihre Heilwirkung. Kleine Dinge daheim Wir mögen viel oder wenig daheim besitzen, einiges nur ist uns immer wirklich lieb und wert. Das sind oft ganz unbedeutende Dinge. Unsere Seele fragt nicht nach dem Tageswert. Dort ein Erbstück: nicht Gold und keine edlen Steine. Nur ein Buch, das aber schon Vater und Großvater benutzten. Da eine Schale als Erinnerung. Da ein Schreibtisch, an dem sie dachten, schafften oder liebe Briefe beantworteten. Ganz ohne besonderen Geldwert alles, und doch so teuer für uns. Und ist es nicht schon beim Kinde so, daß es einige Sachen besonders gern hat und daß es oft beim Verluste des unbedeutendsten Gegenstandes am bitterlichsten weint? Glücklich, wer daheim kleine Dinge noch wahrhaft lieben kann. Denn er hat die Kindlichkeit reinen Gemütes sich erhalten, die unserem Volke die Kraft zu genialer Größe gibt. Und im Kleinen soll man das Große erkennen! Wie wird das Wetter? Wetterbericht vom Reichswetterdienst, Ausgabeort Köln vom 6. November, 16 Uhr: Während bisher nur hoher Druck im Raume bei den Azoren herrschte, hat sich an den letzten beiden Tagen ein Hochdruckgebiet über Osteuropa aufbauen können. Infolgedessen können die atlantischen Störungen nicht mehr direkt Ostkurs einschlagen und werden von unserem Gebiet ferngehalten. Trotzdem bleibt es bei dem Zustrom atlantischer Luft nach Westeuropa, so daß das stark bewölkte Wetter anhalten wird. Allerdings werden die Niederschläge mengenmäßig nicht sehr erheblich sein. Wetteraussichten bis Sonntagabend: Bei zeitweilig böigen Südost= bis Südwestwinden bedeckt bis stark bewölkt, dunstig, leichte Niederschläge, geringe Temperaturänderung. Beobachtung der Wetterstation Beuel Sonnenaufgang.39, Sonnenuntergang 16.51, Mondaufgang.32, Monduntergang. 14.07, absolute-Dunkelheit 18.31, bürgerliche Dämmerung(abends) 17.35, (morgens).55. Beobachtungen um 7 Uhr morgens; Luftdruck 741,5, red. auf NN. 746,6, Tendenz fallend, Temperatur 10,2, Max. gestern 11,5, Min. d. Nacht.8, Windrichtung und Stärke m Sek. SW. 5,2, Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 0,4 Utrigm, Bodenoberflächentemp. 10,0. Degelstand Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.33 (—), Maxau.28(—), Mannheim.39(—10), Lohr .34(—), Mainz.38(unv.), Bingen.31(—), Kaub .64(—), Trier.94(—), Koblenz.70(—), Köln .70(—10), Düsseldorf.16(—), Duisburg.14(—), Mülheim.22(—), Ruhrort.42(—), Wesel.36 (—), Emmerich.64(—). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen.58(.65), der Kölner Pegel.67(.70) Meter. Kirchliche Nachrichten Münsterkirche .30, 6,.30 hl. Messen, 7 deutsche Singmesse,.30 Pfarrgemeinschaftsmesse,.30 in der Krypta hl. Kommunion,.15 Schulmesse der Münsterschule mit Predigt,.25 hl. Messe auf dem Chore, 9 Schulmesse des Beethoven=Gymnastums mit hi. Kommunion, 10 Hochamt, 11.15 hl. Messe mit Predigt, 12.15 Firmungsunterricht für die Jugend mit Andacht und Segen, 16 Pfarrandacht für die Verstorbenen mit Predigt. Wochentags hl. Messen.30, 7,.30,.15, 9,.30. St. Remigius Sonntag hl. Messen: 7, 8 Schulmesse, 9 Städt. Realgymn. und Oberrealschule mit gem. bl. Kommunion,.45 Hochamt, 10.45 akadem. Gottesdienst mit Predigt, 11.30(Predigt).— 11 Firmunterricht und Andacht. 17 Andacht z. Troste der armen Seelen mit Predigt. Montag:.30 Hochamt z. E. d. hl. Judas Thaddäus. 17 Andacht und Predigt. Dienstag: .30 Gemeinschaftsmesse s. d. Pfarrjugend, 17 Antonius= Andacht. Stift und Dietkirchen 6, 7(Predigt), 8 Gemeinschaftsmesse und Kommunion der Jungmänner, 9 Kindergottesdienst mit Ansprache, 10 Hochamt, 11.30(Predigt), 18 Pfarrandacht. St. Josephskirche Sonntag: 6, 7, 8 mit Predigt und Gemeinschaftskommunion der Jungmänner, 9 Kindermesse, 10 Hochamt, 11.15 mit Predigt. 14.30 Christenlehre und Andacht für die Schulkinder, 17 Pfarrandacht zum Troste der armen Seelen.— Werktags: .15, 8,.30.— Donnerstag 20.15 in der Krypta Kongregationsandacht mit Predigt für die Männerkongregation. Freitag 20.30 in der Krypta Jugendandacht mit Predigt für Jungmädchen und Jungfrauen. St. Marien Sonntag:.30, 7, 8 Gemeinschaftsmesse mit hl. Kommunion der Jünglinge und der Knaben der Karlschule, 9 Predigt, 10 Hochamt, 11 Predigt, 18 Pfarrandacht. St. Agnes=Stift Sonntag: 8 Singmesse, 15.30 Andacht. Werktags:.30 hl. Messe. Marienhaus, Roeggerathstraße 4 Hl. Messen:.10 und.30; 15 Andacht. An den Wochentagen hl. Messen.10 und.10. Katholisches Waisenhaus, Weststraße Sonntag:.30,.30 hl. Messen, 16.30 Andacht. Werktags: .30, 7 hl. Messen. Donnerstag und Freitag 18.15 Andacht. Kloster Maargasse 6 und.30 hl. Messen, 17.30 Andacht. Herz=Jesu=Kirche Sonntag hl. Messen: 6, 7, 8(mit Prediat), 9, 11(mit Predigt), 18 Predigt und Andacht. Montag:.30 Gemeinschaftsmesse der Vonner Männerkongregation. Freitag: Fest des hl. Stanislaus: 8 Singmesse. St. Elisabeth 6, 7 hl. Messen, 8 Gemeinschaftsmesse und hl. Kommunion der Männer und Jungmänner, 9 Schulmesse mit Predigt, 10 Hochamt, 11.15 Singmesse mit Predigt, 12.15 Firmunterricht, 18 Andacht zum Troste der armen Seelen.— Wochentags hl. Messen:.30,.15 Schulmesse,.45,.30. St. Nitolaus, Vonn=Kessenich 6,.45,.45, 9 hl. Messen, 10 Hochamt, 11.15 hl. Messe. Liebfrauenhaus, Venusberg Sonntag:.30 Chormesse, 10 mit Predigt, 18.30 Andacht. Werktags.15 hl. Messe. Samstag ab 17 Beichtgelegenheit, 18.30 Andacht. Bonn=Dettendorf 7 hl. Messe mit Predigt, 8 hl. Messe, Predigt, gem. hl. Kommunion der Jünglinge der Pfarre, 10 Hochamt und Predigt, 14.30 Christenlehre und Andacht. St. Sebastian, Poppelsdorf Sonntag: Hl. Messen 6, 7 Kommunionmesse der Jungmänner,.30 Kindermesse mit hl. Kommunion der Knaben, .45 Choralhochamt, 11; 14.30 Firmunterricht und Pfarrandacht. Pfarrkirche Bonn=Endenich Sonntag: 6 hl. Messe, 7. gem. hl. Kommunion,.30 bi. Messe,.45 Hochamt, 11 hl. Messe; 13.30 Andacht für die Schulkinder, 14.30 Christenlehre und Armseelen=Andacht.— Werktags:.30,.10 und 8 hl. Messen. Mittwoch: 6 Pfarrgemeinschaftsmesse. Kreuzberg. Bonn .30 Frühmesse mit Predigt,.30 stille hl. Messe, 9 Singmesse mit Predigt. Dienstag:.30 Segensmesse, 16 Autoniusandacht. Benediktinerinnen v. d. ew. Anbetung, Endenich Täglich.45 hl. Messe,.15 Hochamt,.30 Vesper und Andacht. Sonntag, Freitag und Samstag.30 Hochamt. Bonn=Dransdorf 7 Pfarrmesse, 9 Singmesse, 14.30 Andacht für die Verstorbenen und Firmungsunterricht. Klosterkirche der Redemptoristen St. Josef v. d. Höhe Sonntag hl. Messen:.30,.15, 7, 8 und 10 Singmesse mit Predigt; 17 Predigt und Bruderschaftsandacht zur Mutter von der immerw. Hilse. Werktags hl. Messen: 6,.30 und 7. St. Margaretha, Bonn=Grau=Rheindorf 6, 7, 8, 10 hl. Messen, 13.30 Standesandacht der Jungmänner, 14.30 Armseelenandacht und Firmunterricht. St. Joseph, Beuel Sonntag: 6 Frühmesse,.15 Kommunionmesse der Jungmänner(Predigt),.30 Kommunionmesse der Kinder,.30 Hochamt, 11 hl. Messe(Predigt)..30 hl. Messe, Saarstraße (Predigt). 14.15 Christenlehre, 18 Andacht zum Troste der armen Seelen.— Werktags hl. Messen:.15, 7 und 8. Waldorf Sonntag: 7 Frühmesse,.30 Hochamt, 13.30 Standesandacht, 14.15 Christenlehre und Andacht. Kath. Gottesdienst Godesberg St. Marien Sonntag: 6 Frühmesse, 7 Kommunionmesse, 8 Gemeinschaftsmesse mit Predigt und hl. Kommunion der Jungmänner und Männer. 9 Kindermesse mit Predigt, 10 Hochamt. 11.15 hl. Messe mit Predigt, 12.15 Christenlehre und Andacht. 18 Andacht zum Troste der armen Seelen.— Werktags hl. Messen:.30,.15, 8. Herz Jesu Sonntag:.30,.30 hl. Messen,.45 Hochamt, 10.15 dl. Messe, 14.30 Christenlehre, 18.30 Andacht.— Werktags hl. Messen:.15 und 8. Friesdorf Vorromäussonntag:.30 hl. Messe,.45 hl. Messe, hl. Kommunion aller Jungmänner. Nach der hl. Messe Auszug der Prozession nach Rheinbreitbach. 9 Kindermesse mit bi. Kommunion der Schulknaben. 10 Hochamt. 14 Andacht.— Werktags hl. Messe: 6. Mussendor Sonntag: 7 dl. Messe mit hl. Kommunion der Mütter und Frauen..15 hl. Messe. 14.30 Andacht zu Ehren der sieben Schmerzen Mariä, Predigt und sakramentaler Umzug. Plittersdorf Sonntag: 7 hl. Kommunion der Jungmänner und Männer..30 Deutsche Singmesse. 10.15 Hochamt. 14.30 Andacht zum Troste der armen Seelen.— Werktags hl. Messe:.15. Rüngsdorf Sonntag: 7, 8 hl. Messen mit hl. Kommunion der Männerkongregation, der Männer und Jungmänner,.30 Hochamt, 14.30 Christenlehre und Litanei, 19 Andacht zum Troste der armen Seelen.— Werktags hl. Messe: 7. Lannesdorf Sonntag: 7 hl. Messe mit hl. Kommunion der Jungmanner..30 hl. Messe mit Predigt und hl. Kommunion. 14 Andacht zum Troste der armen Seelen.— Werktags vl. Messe: 7. Mehlem .30 Frühmesse,.45 hl. Messe, 9 Schulmesse, 10.15 Hochamt. Katholischer Gottesdienst Siegburg St. Gervatius 6,.30 Komm. der Jungm.,.30 Komm. der Knaben,.30 Gymnasium Predigt,.30 Hochamt, 10.30 Schule Predigt, 11.30 Predigt; 14 Andacht Schule, 18.30 Andacht. St. Anno .30,.30,.30 Predigt,.30 Hochamt, 11 Predigt; 14.30 Andacht. Welsberf 7,.30, Hochamt, 10.30, 14.30 Andacht. Michaelsberg 7, 8, 10 Hochamt, 16.40 Andacht. Katholischer Gottesdienst, Troisdor Sonntag: Hl. Messen 6, 7, 8, 9 Hochamt, 10.15 und 11.15. In der hl. Messe um 7 Uhr ist gemeinschaftliche hl. Kommunion der gesamten Jungmännerwelt, um 8 Uhr sämtlicher Schulknaben. 14 Andacht für die Kinder, 15 Pfarrandacht zum Troste der Verstorbenen. Altkatholische Gemeinde Vonn Friedenskirche (Ecke Schaumburg=Lippe= und Koblenzerstraße) Sonntag: 10 Deutsches Hochamt mit Predigt. Montag: 10 Traueramt. 16 Frauenverein im Gemeindesaal. Evangelische Gemeinde Vonn .30 Prov.=Heilanstalt: Pastor Hantke; 10 Ev. Stadtkirche: Pastor Hillert; 10 Ev. Poppelsdorfer Kirche: Pastor Wilkesmann; 18 Ev. Schloßkirche: Pastor Hantke.— Kindergottesdienste: 11.30 Ev. Gemeindehaus, Kessenich: Pastor Frick: Ev. Poppelsdorfer Kirche: Pastor Haun; Ev. Schloßkirche: Pastor Mummenhoff: Ev. Karlschule: Pastor Hillert.— Bibelabend: Donnerstag: 19.45 Drausdorf: Pastor Mummenhoff; 20.15 Rathausgasse 2: Pastor Frick. Evangelische Stadtmission, Vonn Poppelsdorfer Allee 27, Gartensaal Sonntag: 16 Bibelstunde, Pastor Müller.— Dienstags 20 Bibelbesprechstunde. In Beuel: Montag 20 Bibelstunde. Evangelischer Gottesdienst Beuel Sonntag.30 Uhr Gottesdienst mit Einführung von Pfarrer Bork. 11 Kindergottesdienst. Evang. Gemeinde Oberkassel Sonntag: 9 Gottesdienst im Probsthof in Niederdollendorf: Pfarrer Bouz. 10 Gottesdienst in Oberkassel: Pfarrer Bous. 11 Kindergottesdienst. Evang. Gemeinde Sodesberg Kirche Rüngsdorferstraße Sonntag:.30 Gottesdienst: Pfarrer Kolshaus. 10 Gottesdienst: Pfarrer i. R. Müller. Dennert. 11 Kindergottesdienst: Pfarrer i. R. Höffken. Evang. Gemeindehaus, Kronprinzenstr. 31 Donnerstag: 20.30 Bibelstunde: Pfarrer Kolfhaus. Freitag: 15 Vorbereitung s. d. Helfer des Kindergottesdienstes. Gemeindesaal Mehlem, Mainzerstr. 76 Sonntag: 10 Gottesdienst: Pfarrer Zunn. 11.15 Kindergottesdienst: Diakon Meyer. Berkum, Haus Helvetia Dienstag: 20.30 Bibelstunde: Pfarrer Zunn. Evang. Sottesdienst in Siegburg Sonntag:.30 Frühgottesdienst, 10 Hauptgottesdienst, 11.15 Kindergottesdienst: Pfarrer Rehmann. Hennes Sonntag:.30 Gottesdienst: Vikar Grah, Troisdorf. Evangelische Gemeinde Troisdorf Sonntag: 10 Gottesdienst(Vikar Münker), 11.15 Jugendgottesdienst. 10 Gottesdienst in Menden(Pfarrer Theiß). Evangelische Gemeindesugend: Männliche: Montag 20 Junker Jöra; Freitag 18 Jungschar.— Weibliche: Montag 17 Jungschar, Mittwoch 20 Aeltere. Blaues Kreuz, Kesselgasse 2 Sonntag: 20 Bibelstunde.— Mittwoch: 20 Evangelisation und Gebetstunde, 21 Gesang. Landeskirchliche Gemeinschaft Johannessaal, Godesberg Sonntag: 16.30 Gemeinschaftsstunde: Freitag: 20.15 Gebeistunde. Freie evang. Gemeinde, Rosental 24 Sonntag: 10 Bibelbesprechstunde, 11.15 Kindergottesdienst; Montag: 20.15 Jugendkreis; Donnerstag: 16 Frauenmission. 9 7. 8. November 1833 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend! Bonner Nachrichten Nr. 13 665. Seite 9 Aus Dei Algegen! Hausbäckerei auf dem Lande Ein kräftiges, im Holzfeuer gebackenes Bauernbrot ist ein Leckerbissen für den Städter. Die Brotbäckerei auf dem Dorfe hat etwas Eigenes an sich. Der Backofen, der meistens etwas abseits von den anderen Gebäuden steht, verbreitet einen würzigen Duft, und es ist ein verlockender Anblick, wenn die runden Bauernbrote aus dem Backofenloch herausgeangelt werden. In manchen Gegenden hat fast jedes Bauernhaus einen eigenen Backofen. In anderen gibt es einen gemeinsamen Backofen. Dort kann man beinahe jeden Tag das Schauspiel des Brotbackens erleben. Dauernd schwebt der Duft frischgebackenen Brotes über den Häusern. In der Umgebung eines solchen Backofens herrscht selbst im strengen Winter eine angenehme Wärme. Infolgedessen suchen um diese Zeit dort die verschiedensten Tiere Zuflucht. Fasane drücken sich an seine Mauern. Unter dem kleinen Dach halten sich nicht nur Sperlinge, sondern auch Drosseln und Zaunkönige auf. Und die Fledermäuse verbringen hier, aufgehängt mit dem Kopf nach unten, ihren Winterschlaf. Brotbacken ist für die Kinder ein kleines Fest, für die Hausfrau aber natürlich ein schwerer Arbeitstag. Ein Brot wiegt etwa vier bis fünf Pfund. Im Frankenwald haben die Brote oft ein Gewicht bis zu acht Pfund. Die größten Bauernbrote gibt es in Westfalen, von wo der berühmte kräftige Pumpernickel herkommt. Dort werden Brote von zwanzig bis fünfundzwanzig Pfund gebacken. Sie haben beinahe die Größe eines Wagenrades. Die Rinde des Brotes ist gut einen halben Zentimeter stark. Um die nötige Hitze für diese großen Brote zu erzielen, wird das Ofenloch vermauert. Schon die Handhabung eines solchen Brotes beim Schneiden ist keine Kleinigkeit. Aber die Westfalenfrauen sind bekannt als kräftig, und das dortige Bauernbrot ist eine wahre Kraftspende. Ein gutes Bauernbrot kann man natürlich auch ohne Belag essen, Eine Taftschagabung in Aister (Alfter): Mittwoch veranstaltete die Gemeindegruppe Amt Duisdorf des RLB. unter Leitung von Karl Moll eine große Verdunkelungs=Luftschutz=Uebung. Die Uebung wurde in Gemeinschaft mit dem behördlichen Luftschutz, SA., HJ., Feuerwehr, Sanitäter, dem Vaterländischen Frauenverein usw. durchgeführt. Der stellv. Ortskreisgruppenführer, Baumeister Friedmann aus Rheinbach, und der Ortskreisgruppenschulungsleiter Major Braun aus Godesberg, waren ebenfalls erschienen. Eingeleitet wurde die Uebung anstelle von Sirenen durch Hörnerblasen der Feuerwehr. Nicht nur Alfter, sondern auch sämtliche Untergruppen der Gem.=Gruppe Duisdorf, hoffen in aller Kürze eine oder mehrere Sirenen zu bekommen. Es war erstaunlich, wie schnell die SA. und Amtsträger des RLB. es fertig brachten, Alfter in knapp einer halben Minute vollständig zu verdunkeln. Schon nach den ersten Einschlägen wurden der Feuerwehr und den Sanitätern von den HJ.=Jungen die ersten Meldungen weitergegeben. Sogleich begann die Arbeit bei völliger Dunkelheit. Verwundete wurden verbunden und abtransportiert, Gasvergiftete wurden sorgfältig nach dem Sanitätslager gebracht. Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun und wieder gezeigt, was sie unter Leitung von Amtswehrführer Jaspers aus Alfter leisten kann. Nach einer knappen halben Stunde ertönten die Hörner und meldeten„Fliegergefahr beendet". Zur Besprechung versammelten sich alle Formationen im Saal „Spargel=Weber“. Der Gemeindegruppenführer dankte allen in kurzen Worten. Ein wohlverdientes Lob erhielten die Sanitätskolonne unter Führung von Kolonnenführer Dr. Bungart aus Alfter, sowie der Vaterländische Frauenverein. Weiterhin dankte Gem.= Gruppenführer dem Amtsbürgermeister, Pg. Jeppenfeld, für sein Erscheinen. Schnell und durchgreifend arbeitete der SA.=Pioniersturm 371(Trupp Alfter) unter Führung von Truppführer Hch. Bolling aus Alfter. Ortskreisgruppenschulungsleiter Major Braun schloß sich an die Worte des Gemeindegruppenführers an und hoffte, daß in Alfter der Mitgliederstand sich recht bald steigern werde. Kriegsopferversammlung in Merten (Merten): Die NSKOV., Abteilung Merten, hält am morgigen Sonntag mit den ihr angeschlossenen Unterabteilungen Sechtem, Walberberg und Rösberg im Lokale Strauf ihre Pflichtversammlung ab. Geschäftsführer Kamerad Runge von der Kameradschaft Bornheim spricht über das Thema:„Die neue Zeit braucht alte Soldaten“. Für die Kameraden und Kameradinnen ist Erscheinen selbstverständliche Pflicht. Auch die Frauen der Kameraden sind herzlich eingeladen. Bei den Botzdorfer Schützen (Botzdorf): Auf dem traditionellen Hubertusschießen der Schützengesellschaft„Hubertus" Botzdorf errang Kamerad Wilhelm Kerz die Schießschnur und Schützenbruder Anton Kerz den Hubertusorden. Der Präsident der Gesellschaft, Müller, nahm die Siegerehrung vor. Abends trafen sich die Kameraden mit ihren Angehörigen im Vereinslokal„Jägerhof“. Von schönen Gesangsvorträgen des Männer=Gesangvereins wurde der Abend würdig umrahmt. Aus der Bürgermeisterei Beuel Der Martinszug (Beuel): Der Martinszug findet am Mittwoch, 11. November, um 17,30 Uhr statt. Der Zug berührt folgende Straßen: Sedanstr., Saarstr., Siegburgerstr, Unterführung, Wilhelmstr., Kreuzstr., Combahnstr., Hindenburgstr., Kaiser=Konradstr., Rheinstr., Wilhelmstraße, Kronprinzstr., Viktoriastr., Josephstr., Steinerstraße, Hermannstr., Johannesstr., Rheinstr., Wilhelmstraße, Kaiserstr., Auflösung an der Kirche. Die Anwohner dieser Straßen werden im Namen der Kinder gebeten, ihre Häuser zu schmücken. Versammlung des Deichverbandes verlegt (Beuel): Die Mitgliederversammlung des Vilicher Deichverbandes in Geislar wird auf Donnerstag, den 12. November, in die Gastwirtschaft Lützig verlegt. Auf der Tagesordnung steht die Beschlußfassung über den Haushaltsplan 1936=37. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Versammlung ohne Rücksicht auf die Zahl der Erschienenen beschlußfähig sein wird. Vom Standesamt (Beuel): Im Monat Oktober wurden beurkundet: 42 Geburten, 13 Sterbefälle und 20 Eheschließungen. Rosenkohlernte im unteren Siegkreis (Rheidt): In den weiten Feldern der unteren Sieg hat seit einigen Tagen die Ernte des Rosenkohls begonnen. Zumal in Rheidt ist eine große Anzahl Morgen mit diesem Gemüse bestellt worden. Die Ernte ist in diesem wie auch im vorigen Jahre recht vielversprechend. Der frühe Rosenkohl ist schon vor einigen Wochen auf dem Markt erschienen, doch wird die Haupternte erst in einigen Wochen einsetzen. Die Qualität der Rosen läßt im allgemeinen, was Festigkeit und Größe anbetrifft, nichts zu wünschen übrig. Tag der Zupsmusik (Bergheim): Am morgigen Sonntag veranstalten die hiesigen Mondolinenfreunde ein großes Konzert unter dem Motto„Tag der Zupfmusik". Nicht weniger als vier Brudervereine werden dieses zusammen mit dem festgebenden Verein bestreiten. Ferner werden hierbei auch der MGV. Concordia und Frl. Werner(Sopran) mitwirken. Die Pflege der Zupfmusik hat in den letzten Jahren im unteren Siegkreis neuen Auftrieb erfahren. Kuppel, Hahn und Kreuz der Mehlemer Parrkirche phot. Wald, Mehlem. (Mehlem): Wir berichteten bereits wiederholt über die Arbeiten am Turm der Mehlemer Pfarrkirche. Sie waren in der schwindelnden Höhe recht gefährlich, wurden aber mit großem Geschick ausgeführt. Unser Bild zeigt den Kaminbauer mit der geborstenen Kugel, dem Kreuz und dem Hahn. Wie groß die Teile sind, geht aus dem Vergleich mit dem neben ihnen stehenden Mann hervor. 75 Jahre hindurch trotzten Kuppel, Hahn und Kreuz als höchste Punkte Mehlems, Wino und Wetter. Die Reparaturen werden jetzt gewissenhaft durchgeführt. Kreuz und Hahn werden wahrscheinlich völlig ersetzt. Schlachtblehmärtte Werden im Kreis Schleiden Eingerichter Im Kranz der Sieben Berge Tödlicher Sturz eines Motorradfahrers (Honnef): Auf der Hauptstraße in der Nähe der Tankstelle Gelsdorf stürzte gestern abend der 19jährige Kaufmann Leo Hausen aus Rheinbreitbach derart schwer mit seinem Motorrad, daß er einen Schädelbruch erlitt und auf der Stelle verschied. Der Beifahrer erlitt einen Armbruch. Er fand Aufnahme im Honnefer Krankenhause. Ius Amtsgerichtsgesängnis eingeliefert (Unkel): Jetzt, wo es auf den Winter angeht, trifft man die Bettler wieder häufiger beim„Klinkenputzen“. an. So wurde am gestrigen Nachmittag durch die Gendarmerie in Unkel ein älterer Mann, der ziellos durch die Gaue Deutschlands wanderte, ausgegriffen und ins Linzer Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Die Straßenbauarbeiten in Erpel (Erpel): Die Straßenbauarbeiten in Erpel werden nun, nachdem die Reichsstraße bis zur Ludendorffbrücke fertiggestellt ist, weiter unterhalb fortgesetzt. Am Erpeler Rheinufer wird das Steinpflaster aufgerissen und ebenfalls durch eine rauhe Teermakadamdecke ersetzt. Die Gesamtarbeiten werden bis zu der im vergangenen Jahr ausgebauten Kurve am nördlichen Ausgang von Erpel fortgesetzt. Mit Rücksicht auf die Arbeiten ist zur Zeit die Dickgasse, die von der Hauptstraße Erpels zur Reichsstraße führt, gesperrt. Der„Federweiße“ schäumt in den Fässern (Linz): Der„Federweiße" braust, kämpft und schäumt nun in den Fässern. Er will blank, will Wein werden. Und er wird besser, als man nach den wenigen Sonnentagen angenommen hat. Die Linzer Lagen haben beim Riesling Mostgewichte bis zu 80 Grad nach Oechsle ergeben, während die Werte für den Burgunder noch höher lagen. Das Ergebnis ist also den Verhältnissen nach mit„sehr befriedigend“ zu bezeichnen. Wie man hört, werden sowohl in den Linzer als auch in den benachbarten Gemarkungen neue Jungfelder geplant. Zu Grabe getragen (Hönningen): Unter großer Anteilnahme der Hönninger Einwohnerschaft trug man am gestrigen Freitagmorgen den Einwohner Caspar Schoop zu Grabe. Der Verstorbene war als 87jähriger eines der ältesten Mitglieder des Junggesellenschützenvereins. Er gehörte dem Verein 68 Jahre als treues Mitglied an. Die Junggesellen erwiesen ihrem Altersmitglied eine besondere, letzte Ehrung. Karnevalsaustakt in Rheinbrohl (Rheinbrohl): Die Rheinbrohler Karnevalsgesellschaft„Römerwäller Narrenzunft“ beschloß, am Sonntag, den 15. November, eine Gala=Damensitzung abzuhalten. Im Januar soll die zweite Sitzung stattfinden. Die„Perlen vom Rhein“, wie sich Rheinbrohls Möhnen mit Stolz nennen, sind ebenfalls nicht müßig Hubertusfeier in Rheinbrohl (Rheinbrohl): Die nahezu 100 Jahre alte Rheinbrohler Hubertus=Schützengesellschaft veranstaltete nach altem Brauch ihre Hubertusfeier. Am morgigen Sonntag werden die Schützen am Schießstand auf der Burg die Büchsen knallen lassen. Erstmalig soll damit auch bei Dunkelheit geschossen werden kann, die Scheinwerferanlage in Betrieb treten. Sie sehen und prüfen neue Werkstoffe, neue Austauschstoffe und vor allem die Sicherung für eine weitere Motorisierung Deutschlands: künstlichen Kautschuk! Versäumen Sie daher keinen Tag mehr, die reichowichtige, fesselnde Schau zu besuchen. Sie sollen jeweils Dienstags staltfinden— (Schleiden): Eine wichtige Neuerung wird in etwa 14 Tagen beginnen: die Einrichtung von Schlachtviehmärkten. Der bisherige Verkauf des Schlachtviehs vom Bauer direkt an den Metzger hat zu vielen Beanstandungen geführt. Der Metzger war oft gezwungen, Preise zu zahlen, die weit über den Höchstpreisen lagen, was ein Anziehen der Fleischpreise zur Folge hatte. Dem Bauer soll es in Zukunft untersagt werden, sein Vieh an den Metzger zu verkaufen. An vier Orten des Kreises. in Mechernich. Kall, Schleiden und Blankenheim, werden Schlachtviehmärkte eingerichtet, zu denen der Bauer sein schlachtreifes Vieh hinbringen muß. Es ist vorgesehen, diese Märkte allwöchentlich Dienstags abzuhalten. Das auf den Märkten käufliche Vieh soll am Vortage aufgetrieben und erst am anderen Morgen in nüchternem Zustand gewogen werden. Man will auf diese Weise den Metzger vor größeren Verlusten bewahren. Das auf den Märkten nicht zum Verkauf gelangende Vieh soll großen Schlachtviehmärkten, z. B. dem Kölner Schlachtviehmarkt, zugeführt werden. für den eine Verlegung von Montags auf Mittwochs geplant ist. Die Vieherzeugung im Kreise Schleiden ist weit größer als die Nachfrage. Jährlich konnten etwa 1000 Stück Großvieh, mehrere tausend Schweine und Kälber, nach der Versorgung der Kreisschleidener Metzger noch aus dem Kreisgebiet ausgeführt werden. In Mechernich wird man für die Unterstellung der Tiere während der Nachtzeit einen größeren Schuppen bauen. Für die Metzger, die bisher oft tagelang auf der Suche nach einem passenden Stück Vieh waren, bedeuten diese Märkte einen gewaltigen Vorteil. Vom Rhein zur Ahr Eine 90jährige in Brohl Am morgigen Sonntag pird Frau Wwe. Johann Dietzler 90 Jahre alt. Sie ist geistig und körperlich noch frisch und geund. Sie liest täglich noch ohne Brille den General=Anzeiger. Wir wünschen ihr einen frohen Lebensabend. Fünf Wilddiebe unschädlich gemacht (Andernach): In Andernach wurden am Donnerstagnachmittag fünf Wilddiebe in Polizeigewahrsam eingeliefert. Es handelt sich um Einwohner aus Andernach, Plaidt und Ochtendung, die anscheinend ihr schändliches Treiben schon seit längerer Zeit ausführten. Die Kriminalpolizei, Gendarmerie und Polizeibeamte haben mit diesem Fang gefährliche Wilddiebe unschädlich gemacht. Bei Haussuchungen wurden Rehdecken, Hasen, Fuchsfelle und Fleisch von Wild vorgefunden. Die geraubten Tiere waren in Schlingen gefangen oder mit Knüppeln totgeschlagen worden. Die Wilddiebereien wurden hauptsächlich in der Gemarkung Plaidt ausgeführt. Um Wirtschaftskonzessionen im Ahrtal (Ahrweiler): Das Kreisverwaltungsgericht hatte sich mit einer Anzahl von Anträgen um Bewilligung von Neukonzessionen, Uebertragungen und Erweiterungen von Konzessionen zu befassen. Die Kommission mußte neben Zustimmungen auch einige Ablehnungen vornehmen, die zum größten Teil deshalb erfolgten, weil die Bedürfnisfrage verneint wurde. Der Vertreter der Wirtschaftsgruppe Gaststätten= und Beherbergungsgewerbe, Jean Kol haas=Ahrweiler, stellte fest, daß gerade das Gaststättengewerbe im Ahrtal derart im argen liege, daß man es nicht verantworten könne, die Not dieses Standes noch weiter zu steigern. Kein direkter Verkauf mehr an den Metzger Raffinierter Einbruch in ein Warenhaus (Mechernich): Ein schwerer Einbruch wurde in der Donnerstagnacht in einem Konfektions= und Wäschehaus in der Bahnstraße verübt. Ueber den beiden großen Schaufenstern des Geschäftes befanden sich mehrere kleine Fenster. Eines dieser Fensterchen war nur angelehnt, während das andere von den Spitzbuben eingeschlagen wurde. Mit langen Stäben haben die Diebe dann einen großen Teil der Schaufensterauslagen herausgenommen. Der Wert der gestohlenen Sachen beläuft sich auf mehrere hundert Mark. Anscheinend sind sie in ihrer Arbeit gestört worden, denn einen Teil der Sachen, an den sie auch gut hätten herankommen können, ließen sie liegen. Mechernich baut ein Schwimmbad (Mechernich): An der Grenze Mechernich=Kommern hat man in den letzten Tagen mit Arbeiten für den Bau eines Schwimmbades begonnen. Der Bleibach ist hierfür gestaut worden. Die größte Länge des Bades soll 60 Meter, die größte Breite 44 Meter betragen. Die Anstalt wird in drei Abteilungen eingeteilt: in einen Raum für Schwimmer, einen für Nichtschwimmer und ein Planschbecken für Kinder von etwa 45 Zentimeter Tiefe. Mit Ausnahme dieses Planschbeckens, dessen Sohle und seitliche Umsäumung betoniert wird, soll die dem Boden eigene Tonschicht ein Durchsickern des Wassers verhindern. Die Wasserzufuhr des Bades besorgt der Bleibach, dessen Wasser. entgegen den vielfach verbreiteten Ansichten, durchaus unschädlich ist. Ein Dieb festgenommen (Kommern): Bei einer im Nachbarort Schwerfen vorgenommenen Haussuchung stieß die Polizei auf Gegenstände, die unzweifelhaft aus Diebstählen herrühren mußten. Es handelte sich um etwa 12 Meter Aluminiumrohr und dazu gehörige Ständer, die der junge Mann gefunden haben will. Tatsache ist, daß diese Gegenstände einem Gutsbesitzer aus Enzen gestohlen wurden. Auch Getreide wurde dort gefunden, was vermutlich auch aus Diebstählen herrührt. Der junge Mann wurde festgenommen und ins Euskirchener Gefängnis eingeliefert. Die Ermittlungen der Polizei gehen weiter. Oessentliche Versammlung der RSDAP. (Meckenheim): Fahneneinmarsch unter den Trommel= und Fanfarenklängen des Jungvolks, gesangliche Darbietungen des BDM. leiteten die gestrige Versammlung ein. Ortsgruppenleiter Linden begrüßte die Erschienenen, verpflichtete die Getreidehändler Dr. Schmidt und Herbert Schmitt als neue Parteigenossen, erwähnte, daß der Wille vieler Volksgenossen, für das WHW. zu opfern, sich bisher glänzender bewährt habe, als in einem der letzten Jahre, ein Zeichen allgemein richtig verstandener Volksverbundenheit. Herr Linden sagte, daß er zukünftig alle die Leute öffentlich anprangern werde, die sich durch ihr Tun als Volksschädlinge erweisen würden. Danach hielt Kreisschulungsleiter Berchem einen einstündigen Vortrag über das Thema: Angriff des * Seite 19. Nr. 15 683 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten ./8. November 1936 nationalsozialistischen Deutschland auf eigene Probleme. Volksaufgaben seien es für jeden Einzelnen, nicht jedoch für einzelne Stände oder einzelne Berufe allein vorbehalten, wie die Durchführung des Vierjahresplans, aus dem wir keine Teilaufgabe einem anderen fremden Staat überlassen können. Er entwickelte die Grundsätze deutscher Außenpolitik z. B. in der Kolonialfrage, Bündnisfrage. Seine Hauptausführungen galten der Erklärung des weltanschaulichen Begriffs des Nationalsozialiomus. Und hier machte Redner so vorzügliche Ausführungen, in so vollendeter Form, die sehr sympathisch berührten, wie wir sie hier selten gehört haben. Manches Mißverständnis aus der Rede der letzten Versammlung wurde klargestellt. Wohlverdient war der Beifall, den Berchem erhielt. Damenschneider=Innung für den Landkreis Vonn (Rheinbach): der nächste Fachabend für den Bezirk Rheinbach findet in Rheinbach am Montagnachmittag 5,30 Uhr im Rheinbacher Hof statt. Näher an die 16 000 (Euskirchen): Auch im Oktober hatte die Bevölkerungsziffer der Stadt Euskirchen wieder einen kleinen Aufstieg zu verzeichnen. Es wurden 203 Personen(einschl. der Geburten) an= und 184 Personen (einschl. der Sterbefälle) abgemeldet. Somit hatte sich die Bevölkerungsziffer, die nun 15 780 Seelen beträgt, um 19 erhöht. Ein Nachtrag zum Münstereiseler Haushalt (Münstereifel): Auf Zimmer 7 des Rathauses liegt ab heute ein Nachtrag zur Haushaltssatzung eine Woche lang zur Einsicht offen. Der ordentliche Nachtragshaushaltsplan wurde nach Beratung mit den Ratsherren in Einnahme und Ausgabe gleichlautend auf 2408 Mark festgesetzt. Der außerordentliche Nachtragshaushaltsplan schließt ebenfalls auf beiden Seiten gleichlautend mit 4650 Mark ab. Der Etat wurde demnach ergänzt bei dem Titel Finanzverwaltung mit 2408 Mark und der außerordentliche Etat bei dem Titel Kanalisation mit 1650 Mark und Bebauungsplan 3000 Mark. Die Steuersätze bleiben unverändert. Reise Kirschen im November (Adenau): Hier zeigen sich in diesem Jahr vereinzelt wieder sonderbare Launen der Natur. In einem hiesigen Garten konnte der Besitzer zum zweiten Mal Kirschen ernten. Der Kirschbaum wies einen ansehnlichen Behang auf. Die roten Früchte boten an den nahezu blattlosen Aesten einen eigenartigen Anblick.— In zwei weiteren Gärten wurden in den letzten Tagen an geschützter Stelle reife Erdbeeren vorgefunden. Neuer Geselle (Adenau): Bei der Gesellenrüfung der FleischerInnung Bonn bestand der Lehrling Josef Schneider von hier die Prüfung mit gutem Erfolg. Gererenigei Nachrichten Wichtig für alle Quartiergeber Alle Quartiergeber, die bereits deutsche Flüchtlinge aus Spanien beherbergen, wollen nachstehende Anfragen unmittelbar dem städtischen Verkehrsamt und zwar schriftlich beantworten: 1. Tag der Ankunft der Flüchtlinge. Namen. 2. Anzahl der Flüchtlinge einschließlich Kindern. 3. Womit hat die Beherbergung begonnen? Uebernachtung mit Frühstück, Mittagessen, Abendessen? Die Beantwortung obiger Fragen gilt auch für die Flüchtlinge, die inzwischen das Quartier bereits verlassen haben. Hierbei ist auch die Dauer des Aufenthalts und die Zahl der verabreichten Mahlzeiten genau anzugeben. Genaue und schnelle Beantwortung liegt im Interesse der Quartiergeber. Es wird daher wegen der reibungslosen Abwicklung der zehntägigen Auszahlung um Beantwortung der Fragen bis Montagvormittag gebeten. Wie weisen alle Quartiergeber darauf hin, daß noch eine größere Anzahl von Flüchtlingen zu erwarten ist, die aber einzeln aus verschiedenen Gegenden Deutschlands hier eintreffen. Erweiterungsbau der Herz=Jesu=Kirche richtsertig Der Dachstuhl der Herz=Jesu=Kirche ist aufgestellt, das Eindeckungsmaterial angeliefert. In wenigen Tagen wird der östliche Neubau unter Dach sein, dann kann mit dem inneren Ausbau begonnen werden. Am westlichen Teil sind die Quadern des Hauptportals bereits versetzt, sodaß es schon in seiner Wirkung geschlossen hervortritt. Kommende Woche wird der Aufbau hochgezogen. Der ganze Neubau wird vor Eintritt des Winters im Rohbau fertig sein. Die ehemalige Lehmkaule hinter der Kirche ist zugeschüttet, jetzt wird der Garten des Pastorates neu ausgestaltet. Wann sind die Mutterberatungsstunden? Godesberg: Dienstag von 15 bis 16 Uhr in Mehlem in der Schule, für Säuglinge und Kleinkinder. Donnerstag von 15 bis 16 Uhr in Godesberg, Koblenzerstraße 42, nur für Säuglinge und Freitag von 15 bis 16 Uhr im Stadtteil Friesdorf, Dottendorferstraße 12, für Säuglinge und Kleinkinder. Amt Villip: Mittwoch von 15 bis 16 Uhr in Villip im Lokal Zilken für Säuglinge und Kleinkinder und am gleichen Troisdorfer Automatenmarder festgenommen Vater und Sohn sind die Täter— Beraubung der Automaten auch in Siegburg und Bonn? (Troisdorf): Gestern gelang es der Troisdorfer Polizei, die Beraubungen der Zigarettenautomaten apfzuklären. Schon im August waren hierüber durch die Automatenbesitzer an die Polizei die ersten Anzeigen ergangen. Am Donnerstag legte sich ein Automatenbesitzer auf die Lauer, nachdem er vorher die Geldkasse des Automaten geleert hatte. Ein 16jähriger Junge kam, versuchte eine Geldmünze einzuwerfen, die aber nicht paßte. Er flüchtete auf das Erscheinen des Besitzers hin. Am nächsten Tag erschien er im Laden, um Zigaretten zu kaufen. Er wurde erkannt und solange festgehalten, bis die sofort benachrichtigte Polizei sich seiner annahm. Bei seiner Vernehmung leugnete er zunächst alles, gab aber dann zu, die falschen Geldstücke, die aus einfachen Profilen einer Legierung bestanden, von seinem Vater erhalten zu haben. Dieser wurde noch gestern abend aus einem Troisdorfer Werk geholt. Er gab zu, die exakt hergestellten Profile von einer Spange in seinem Werkbetriebe geschnitten zu haben. Mit den selbstgefertigten Profilen hatten Vater und Sohn sämtliche 12 Zigarettenautomaten in Troisdorf lange Zeit bestohlen. Der Sohn gestand, auch in Siegburg auf diese Weise Automaten bestohlen zu haben. Man vermutet, daß sich die Diebe auch in Bonn betätigt haben. Falsche„Zwanziger“ in Verkehr gebracht (Troisdorf): Einer jungen Frau aus Troisdorf gelang es, in drei Fällen je einen verfallenen Zwanzigmarkschein in Zahlung zu geben. Die Frau beauftragte ein Kind Zigaretten zu holen. Dreimal nahm der Geschäftsinhaber einen dieser Scheine in Zahlung und händigte den Restbetrag in gutem Gelde aus. Am vorigen Donnerstag wurde die Betrügerin erwischt und dem Richter vorgeführt. Weil kein Fluchtverdacht und keine Verdunkelungsgefahr besteht, wurde die Frau in Freiheit gesetzt. Die Frau ist vorbestraft. Troisdorfs ehem. 99er (Troisdorf): Die ehemaligen 99er versammeln sich mit ihren Familienangehörigen am Sonntag im Kameradschaftsheim(Gasthaus Georg Schneider) zu einem gemütlichen Abend. Für Unterhaltungen aller Art ist gesorgt. Volkssportkurse in Troisdorf (Troisdorf): Kraft=durch=Freude=Volkssportlehrgänge will man in Troisdorf durchführen. Alle Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront können an diesen Lehrgängen teilnehmen. Meldungen in der Geschäftsstelle der DAF., Kölnerstraße 162. In Troisvorf wird eine Verafsschale gebaut Der vierte Großneubau in diesem Jahre— Seine Ausgestaltung (Troisdorf): Wohl in keinem Orte des Siegkreises ist in den letzten Jahren so viel gebaut worden wie gerade in Troisdorf. Die Baulust hat auch jetzt vor dem Winter noch nicht abgenommen. Noch immer sind Baugrundstücke sehr gefragt. Die Bauten schießen wie Pilze aus der Erde. An Großgebäuden wurden in diesem Jahre das Geschäftshaus an der Ecke Cäcilienstraße=Kölnerstraße und das unlängst eingeweihte 53.=Heim errichtet, dazu kommt noch die Siedlung am Ursulaplatz. Im vorigen Jahre wurde das Krankenhaus erweitert und das Verwaltungsgebäude der DAG an der Kölnerstraße errichtet. Und jetzt wachsen die Mauern der neuen Berufsschule am Hofweiher aus der Erde. Ende Oktober hat man mit den Arbeiten begonnen. Bauherr ist der Berufsschulzweckverband, zu dem die Orte Meindorf, Menden, Sieglar und Troisdorf gehören. Zu den Baukosten im Betrage von 125000 M. schießt der Minister ein Drittel zu. Zu Beginn des neuen Rechnungsjahres des Zweckverbandes, am 1. April 1937, soll das Gebäude fertig sein. Die Gemeinde stellte das Gelände zur Verfügung. durch ruhige Linienführung soll auch dieses Großgebäude zu einem Schmuckstück Troisdorfs werden. Die Frontseite erhält einen Grauwacke=Bruchsteinsockel von .40 Meter Höhe. Das Gebäude wird zweigeschossig. Im Kellergeschoß sind die Werkräume, ein Unterstellraum für Fahrräder, Luftschutzraum, Heizung und Teile der Hausmeisterwohnung untergebracht. Es wird sich 1,80 Meter über der Erdoberfläche erheben. Das Erdgeschoß enthält an der Längsfront drei Klassenräume und an der Ecke ein Schulleiter= und ein Lehrerzimmer. Im Hinterflügel wird die Hausmeisterwohnung erstehen, weiter die Abortanlagen, für jedes Geschoß getrennt. Im Obergeschoß werden drei Klassenräume gebaut, dann ein großes Lehrmittelzimmer und ein Laboratorium. Das Giebelhaus enthält im Erdgeschoß neben dem Eckzimmer noch einen Klassenraum, weiter im Obergeschoß ebenfalls noch ein Klassenzimmer, ein Schreibmaschinen= und Lehrmittelzimmer. Tage von 16.30 bis 17.30 Uhr in Pech im Lokal Küppers für Säuglinge und Kleinkinder. Die Gesundheitsfürsorge=Sprechstunde des amtlichen Fürsorgearztes findet in Godesberg Dienstag von 8 bis 12 Uhr, Koblenzerstraße 42, statt. Die Aufnahme ist von 8 bis.15 Uhr. Im Spieleiser das Rad vergessen Jungen spielten Fußball. Einer von ihnen hatte sein Rad an einen Gartenzaun unmittelbar am Platze abgestellt. Im Eifer des Spiels ließ er es dort stehen. um es am folgenden Tag abzuholen. Er kam vergebens, es war inzwischen entwendet worden. Aus dem Tagebuch der Polizei Vom 30. Oktober bis 5. November wurden 16 gebührenpflichtige Verwarnungen erteilt und 8 Uebertretungsanzeigen erstattet, 25 Obdachlose wurden untergebracht. Angezeigt wurden 7 Diebstähle, 2 Beleidigungen und je eine Unterschlagung, Urkundenfälschung, Eidesverletzung und ein politisches Vergehen. Muffendorfer Kirmes verlegt (Mussendorf): Ebenso wie Oedingen hat Muffendorf seine Kirmes wegen des Gedenktages an die Gefallenen der Bewegung auf Sonntag, 15. November, verlegt. Wieder zwei Jubilien bei„Rheindinas“. (Lannesdorf): Der jetzt in der Abteilung Ottweiler=Saar tätige Betriebsleiter Jos. Grün und der in Lannesdorf tätige Peter Elsen feierten ihr 25jähriges Jubiläum bei den Rheinischen Chamotte= und Dinas=Werken. Sie wurden mit zahlreichen Geschenken bedacht, die die gute Kameradschaft im Werk beweisen. Die Arbeiten an der Mainzerstraße (Mehlem): Die Arbeiten an der oberen Mainzerstraße, unweit der Haltestelle„Rheinfähre", haben inzwischen wieder begonnen. Man ist jetzt damit beschäftigt, die frühere kleine Umgehungsstraße in Grünanlagen umzuwandeln. 40jähriges Ehejubiläum (Berkum): Die Eheleute Josef Merzbach feierten in geistiger und körperlicher Frische ihr 40jähriges Ehejubiläum. Sie schenkten 8 Kindern das Leben. Herr Merzbach, der seit 40 Jahren das Schuhmacherhandwerk betreibt, ist seit 24 Jahren zugleich Friedhofswärter in Berkum. Er ist im Ländchen und in Mehlem eine bekannte Persönlichkeit. Zwel Miaionen warde der Ausbal der Niegbarger Kraßentosten Einstweilen nur Instandsetzung der Fubringerstraßen für die Autobahn möglich (Siegburg): Die Verwaltung der Kreisstadt weiß natürlich, daß der Zustand vieler Straßen zu wünschen übrig läßt, ja, daß manche direkte Gefahrenpunkte bilden. Mit allen zu Gebote stehenden Mitteln ist sie auch für Abhilfe besorgt gewesen. Leider reichen jedoch die Mittel bei weitem nicht aus, um selbst die dringendsten Arbeiten vorzunehmen. Das Stadtbauamt hat einen Plan aufgestellt, nach dem die Instandsetzung der schlechtesten Straßen die große Summe von 1100000 RM. verschlingen würde. Wenn man alle Straßen für den starken Verkehr herrichten ließe, so benötigte man die gewaltige Summe von 2300000 RM. In diesem Jahr hat man im Etat jedoch nur den Betrag von 20000 RM. einsetzen können. Die vornehmliche Aufgabe besteht nun für das nächste Jahr darin, die Hauptverkehrsstraßen, die als Zubringerstraßen für die Reichsautobahn in Frage kommen, das ist insbesondere die Kaiserstraße mit ihren größeren Plätzen an der Ecke Waldstraße und Luisenstraße, einer durchgreifenden Verbesserung zu unterwerfen. Im übrigen wird man schrittweise auch die Ausbesserung der anderen Straßen vornehmen. Wegen Tierquälerei angezeigt (Siegburg): Auf einem engen Dreiradwagen versuchten zwei hiesige jüdische Viehhändler fünf Tiere nach Troisdorf zu schaffen. Das Vieh war auch nicht ordnungsgemäß befestigt. So sah sich die Polizei genötigt, eine Anzeige wegen Tierquälerei gegen die beiden Besitzer zu erstatten. Höchstpreisüberschreitungen im Amt Niederlhe.— (Niederkassel): In sämtlichen Orten##### Amtes Niederkassel wurden durch die Ortspolkzeibehörde am gestrigen Freitag Kontrollen durchgeführt. Eine Reihe von Fleisch=Höchstpreisüberschreitungen wurde hierbei festgestellt und die Täter angezeigt. Kriegerehrenmal wird eingeweiht (Kriegsdorf): Am Sonntag wird unter Anteilnahme der Behörden und Ortsvereine ein sinnvolles Kriegerehrenmal eingeweiht. Die kleine Gemeinde Kriegsdorf hat es sich nicht nehmen lassen, ihren im Weltkrieg Gefallenen einen würdigen Gedenkstein zu setzen. Das Ehrenmal steht zwischen Kapelle und Schule und besteht aus Findlingen. Rings um das Ehrenmal sind schöne gärtnerische Grünanlagen geschaffen. Karnevalsauftakt in Sieglar (Sieglar): Das Damenkomitee„Lööre Kaffeemöhne“ rüstet zum 11. 11. 1936, um im Lokale Gehlen den Karneval mit einer großen Galasitzung zu eröffnen. Was wir in den Vorjahren von den„Kaffeemöhnen“ gehört haben, läßt auf einen genußreichen Abend schließen. Die Möhnen werden Sorge tragen, daß unser traditionelles Volksfest in Sieglar nicht untergeht. Wallfahrtsoktau zu Ehren des hl. Judas Thaddäus in Heisterbacherrott Nachdem am 28. Oktober das Patronatsfest gefeiert wurde, beginnt am morgigen Sonntag die feierliche Oktav. Der Festsonntag wird eingeleitet mit der Kommunionsmesse mit Predigt um.30 Uhr. Das feierliche Levitenamt ist um.30 Uhr. Der Kirchenchor wird unter der Leitung seines Dirigenten, Lehrer H. I. Willnecker u. a. das von Lehrer Willnecker komponierte Offertorium der Festmesse vortragen. Die Festpredigt wird ein Prediger aus dem Redemptoristenorden halten. Nach dem Hochamte zieht die übliche Sakramentsprozession durch den Ort. Nach der Rückkehr in die Kirche wird das Te Deum gesungen und der sakramentale Segen erteilt. Nachmittags ist um .30 Uhr Andacht zu Ehren des hl. Judas Thaddäus. Um.30 Uhr ist Festandacht mit Festpredigt eines ausigen Redners.— Der Kirchenchor wir #tischtstertgs Lieder=Angen. Nach Leilden Gottesdiensten kann die Reliquie des hl. Apostels Thaddäus verehrt werden. Sie ist während der Oktav bis zum 15. November einschließlich öffentlich den Gläubigen zur Verehrung ausgestellt. Am Mittwoch, 11. November, zieht die große Godesberger Prozession nach Heisterbacherrott. Die Pilger von Mehlem, Siegburg und der Umgebung schließen sich an. Am Sonntag, 15. November, ist die feierliche Schlußfeier der Festoktav. Morgens um.30 Uhr ist Levitenhochamt mit Festpredigt. Nachmittags wird in der Schlußandacht Dechant Kreiten aus Meckenheim die Festpredigt halten. Neues Teben in den Graden des Vilerbachlates Man plank ihre Erschließung— Als es noch Silbermünzen aus heimischem Silber gab (Niederfischbach): Der neue Vierjahresplan wird auch für unser engeres Wirtschaftsgebiet günstige Auswirkungen haben. Vor allem ist an die Wiedererschließung der noch vorhandenen reichen Eisenerzlager gedacht. In unsern Bergen gibt es zudem auch ertragreiche Blei=, Zink=, Kupfer= und Silbererzgänge, die teilweise bereits in früheren Jahrhunderten ausgebeutet wurden. Vielfach ließ man in alter Zeit wegen der hohen Transportkosten die Eisenerzlager stehen und schaffte nur die edleren Erze zu Tage. Die damaligen Landesherren, die Grafen zu Sayn und Wittgenstein ließen sogar ihre Silbermünzen aus einheimischem Silber herstellen. So stammten, wie die Umschrift der Münze beweist, die im Jahre 1755 geprägten Taler aus dem Silber der Fischbacher Grube Krautgarten. Unsere heutige Wirtschaftslage zwingt uns zu stärkerer Ausbeutung der im Siegerland noch vorhandenen Erzvorkommen und zum Aufschluß neuer Eisensteinlager. Sind doch die heute erschlossenen Erzgänge des Siegerländer Wirtschaftsgebietes bei gleichbleibender Förderung in spätestens 30 Jahren völlig ausgebeutet. Auch in unserer engeren Heimat, die in früheren Jahren der Wirtschaftsblüte den Arbeitsbedarf für die heimischen Gruben selbst gar nicht decken konnte, beginnt es sich zu regen. Es bedarf freilich der Initiative und des Opfersinns der Unternehmer und Arbeiter, wie das Beispiel der Grube Fürst Moritz zeigt, wo die erwerbslosen Bergleute monatelang die Aufschlußarbeiten nur für ihre Unterstützung ausführten, bis dann durch staatliche Beihilfen der Betrieb in größerem Umfang aufgenommen werden konnte. Diese lange Zeit stilliegende und angeblich unrentable Grube gibt heute wieder etwa 50 Volksgenossen lohnenden Verdienst. Auch die heute. noch brachliegenden Gruben des Otterbachtales werden bald zu neuem Leben erwachen und zur Bedarfsdeckung der deutschen Wirtschaft beitragen können, wenn die Mittel für den Bau neuer Schachtanlagen bereitstehen. Die große Spreugung auf dem Eselsberg (Eitorf): Am Donnerstag wurde auf dem Eselsberg die Sprengung vorgenommen, die man als geglückt bezeichnen kann. Diese wurde unter Beaussichtigung von Fachleuten und der Behörde vorgenommen. Viele Schaulustige hatten sich eingefunden. Durch die große Sprengwirkung wurden größere Steinblöcke weit geschleudert. Starke Bäume wurden hierbei zum Teil entwurzelt und abgeschlagen. Das gewonnene Steinmaterial wird zur Regulierung des Eipbaches verwendet. „Selbstgesponnene Aussteuer der Bäuerin“. Eine Ausstellung in Waldbröl (Morsbach): Die Kreisbauernschaft veranstaltet Sonntag und Montag in Waldbröl eine Ausstellung, die das gesamte Arbeitsfeld der Bäuerin umfassen soll. Die von der Landesbauernschaft in allen Kreisen gezeigte Wanderschau sebstgesponnener Aussteuer einer Bäuerin ist eingegliedert. Die Ausstellung bietet nicht nur der Landfrau, sondern auch allen anderen Haushaltungen soviel praktische Neuheiten und Sehenswürdigkeiten, daß der Ausstellung ein starker Besuch zu wünschen wäre. GEMXLDE ANTIGUITKTEN PERSER-TEPPICHE Nunst- Auktiona H. u. G. Meringer Kaiserstr. 1 BONN Telefost 3630 Altertümchen Mövel Holzsigur., Gemälde, Gold. Silber=, Zinn=, Wi singsachen. Schmuck, Münzen, Briefmarken kauft: Müngerpiatz 7. Seit 1912 Fechgeschäf: Nevanfertigung und Reparaturen Tel. 6333. A K K F WerSie Gerade für starke Damen bietet die Mantel-Etage eine große Auswahl in Mäntein mit und ohne Polz. Es liegt am guten Schnitt, daß unsere Mäntel so vorteilhaft kleiden. Vollweit gearbeitet, bis zu den größten Weiten, sind alle unsere Paßformen bequem und schlankmachend. 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Folgende Straftaten wurden zur Anzeige gebracht: wegen Uebertretungen gegen die Reichs=Straßenverkehrsordnung, 7 wegen Diebstahls, 3 wegen Unterschlagung, 14 Fälle wegen Preistreibereien, 3 wegen Betrugs und je 1 Fall wegen Brandstiftung, Körperverletzung, Sachbeschädigung, Vergehens gegen das Kraftfahrzeuggesetz und wegen Transportgefährdung. Im gleichen Monat ereigneten sich 4 Verkehrsunfaue, die von der Polizei bearbeitet wurden. Das Henneser Kriegerdenkmal kommt (Hennef): Es scheint Wirklichkeit zu werden, daß Hennef ein Kriegerehrenmal erhält. In den letzten Tagen hat man die schweren Steinblöcke zum Steinsockel vor dem Postamte abgeladen. Die Bauarbeiten für das Denkmal sowie die Anbringung der Plastik werden in etwa 8 Tagen beendet sein. Man hafft noch in diesem Jahre die Einweihung des Denkmals vornehmen zu können. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Vonner Nachrichte Ersrenlicher Sedurtenüberschuß Im Oktober konnte man einen hohen Geburtenüberschuß verzeichnen. 10 Geburten standen nur 2 Sterbefälle gegenüber. 5 Ehen wurden geschlose sen.— Das Meldeamt verzeichnete im letzten Monat 43 Anmeldungen und 37 Abmeldungen. Motorräder stießen zusammen (Oberpleis): Auf der Straße nach Nonnenberg streifte beim Ueberholen ein Motorradfahrer einen zweiten, der in der gleichen Richtung fuhr. Dabei erlitt er schwere Verletzungen. Man brachte ihn nach Siegburg ins Krankenhaus. 95jährige in Attenberg (Attenberg): Am gestrigen Tage konnte Frau Wwe. Jakobine Küpper in verhältnismäßiger geistiger und körperlicher Frische ihren 95. Geburtstag feiern. Wir schließen uns den Gratulanten an. Der letzte Beterau wurde 87 Jahre alt (Much): Der letzte Veteran von 1870—71, der noch in der Gemeinde lebt, Herr Edmund Joesten, wurde am gestrigen Tage 87 Jahre alt. Der Hochbetagte verbringt seinen Lebensabend im St. Josefshaus. Aus den Vonner Sportvereinen Gestern abend hielt der Tenniskiud Schwarz=Wbeiß Vonn im B6V. seine Jahreshauptversammlnug ab, in der Vorsitzender Dr. Rohara Rückschau auf die Saison hielt. Milt den Erfolgen kann man sehr zufrieden sein, gelang es doch eindrucksvolle Siege zu landen. Wie wir auch schon des öfteren berichteten, strebt man besonders aus diesen Kreisen die Einrichtung einer Bonner Stadtmeisterschaft an. Ein Plan, der nur zu begrüßen ist. In der nächsten Spielzeit wird man in der=Klasse spielen mit den Spitzenspielern Weder 15, Klemm 10 und Rosendäger mit 21 Siegen in Froni. Frl. Bohland behauptet in ihrer Abteilung die Spitze. * Hans Schroer, der neue Abteilungsleiter der Postdorer, übernahm sein Amt, in der Turnhalle des Beethovengymnastums fanden sich Leiter und Mitglieder zusammen um den künftigen Plan zu beraten. Schroer wies darauf hin, daß er im Sinne Fischers arbeiten werde und führte dann Stein als Trainer ein. * Kessenich wird nun in Gemeinschaftsarbeit einen neuen Schießstand errichten. Schützenvereine. Kriegerkameradschaften, St. usw. werden in vorbildlicher Arbeit demnächst an der Germanenstraße in der Kiesgrube Walbröhl einen größeren Schießzstand schaffen, der allerdings noch der Genehmigung der Stadtverwaltung bedarf. In der gestrigen Aussprache in Kessenich konnten Sturmführer Brünker, Herr Schweinsverg und Kreissachamts. leiter Herbst berichten, daß die Prüfung des Planes die Auerkennung aller gefunden habe. Ne. 15 635. Teite 11 Aus der Vonner Leichtathletik Die Reihe der winterlichen Veranstaltungen des Kreisfachamtes Bonn für Leichtathletik wird am Sonntag mit der erstmaligen Austragung einer„OrientierungslaufMeisterschaft“ auf dem Venusberg(Exerzierplatz) eröffnet. Die Ortentierungslauf=Meisterschaft ist in verschiedenen Gruppen ausgeschrieden worden. In den einzelnen Klassen können die Mitglieder des DRfL., der Wehrmacht, Wehrverbände, 5J. usw. teilnehmen. Aus dem Lager der leichtathletiktreidenden Vereine des Kreises Vonn ist eine zahlreiche Teilnahme an dem Lauf unbedingt erforderlich, damit es nicht immer wieder dieselben Vereine sind, die ihre Mannen entsenden. Zudem bilden gerade die Ortentierungsläufe ein gutes Training für alle Sparten. Es kann schon heute darauf dingewiesen werden, daß die Sonntagsveranstaltung den Ansang einer Anzahl wetterer Winterveranstaltungen bildet. Zweikamp) Shgrer. Gezer„eüte in Müncez; Der Budapester Schwimmverein Bend, dem auch Est. als Mitglied angehört, dat eine Einledung angenommen, am 22. oder 29. November in München zu starten. Da auch der Bremische SV mit Helmutd Fischer an dieser Veranstaltung teilnimmt, ist mit einem Zweikampf Cstk gegen Fischer zu rechnen. Mit seinen 718 Siegen„ g steht der Mainzer Ruderverein an der Epide auler erfolgreichen deutschen Rudervereine. Die Mainzer brachten es in dieser Rennzett, in der sie durch einen Unglücksfall ihren langjährigen Trainer Oskar Cordes verloren, auf 24 Siege. Selig die ausharren bis sum Ende, denn sie werden die Krone des Lebens empfangen. Statt besonderer Anzeige. Gott der Herr nahm heute nachmittag „gegen 3 Uhr meine liebe Frau, unsere stets besorgte Mutter, Schwiegermutter, unsere gute Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante Margarete geb. Müller im Alter von fast 54 Jahren, nach langem schwerem Leiden, gestärkt mit den Tröstungen der heil. Kirche zu sich in sein himmisches Reich. Ihr Leben war stets Sorge für die Ihrigen. In tiefem Schmerz: Peter Schmite Peter Jeset schmitt Kärbl Schmitz Uiesberh Schmitz geb. Jukebe Wlise Schmitz geb. Möller Auns Ciasen geb. Möller Ramersdorf, Bonn, Oberkassel, den 5. November 1556. Die Beerdigung findet statt am Montag den 9. November, 9½ Uhr. vom Sterbehause Gallusstraße 19 aus: anschließend die Exequien. Weinet nicht an meinem Grabe, Stürt mich nicht in meiner Ruh. Denkt was ich gelitten habe, Eure Liebe deckt mich au. Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse entschlief heute nachmittag mein innigstgeliebter Gatte, mein treusorgender Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Herr Kurdrilh im blühenden Alter von 30 Jahren. In tiefer Trauer: Frau Karl Mick Käthe geb. von den Driesch Marliese Mick Bonn, Detmold, Hersbruck, 5. November 1936 Hieerstraße 18 Die feierlichen Exequien werden gehallen am Montag, den 9. November,, vormittags 9 bur in der Rcberks Stiftskirche. Die Beeraigung findet statt Tage, nachmittags 2 Uhr vom Trauerhause Aos.#t E. Statt Korten! Danksagung. eweise herzlicher Tel elnmensnenden bein Oskar Ehrhardt Brautausstattung J. S. aus bestem deutschen Leinen, ist in meinen Schautenstern vom.- 9. November Brautausstattung R. P. vom 10.—12. November ausgestellt und bitte ich um Besichtigung. Wäsche-Radermacher, Kaiserplatz Haturhellverein Prießnitzbund Monatsversammlung Sonntag. 8. Nov. 1938. 20 Uhr, im Casino-Restaurant, Martinstraße 10. Es spricht: Heilpraktiker Georg über die Naturheilmethode und ihre Heilwirkung. Güste-willkommen. Eintritt frei. kauft Roggen und Haser. Erzeuger erhalten auf Hafer den Wehrmachts=Zuschlag von 3 Mark für je 10 Zentner bei Lieferung auf Bezugsmarken, die auf Anforderung vom Ami zugeschickt werden. Hal. Sehr gut erhalten stehen am Lagen: 6 elegante, fast neue Speisezimmer, kompl., bis 2,20 Mtr. breit, Herrenzimmer(eiche), kompl., 2 pollerte Doppel=Schlafzimmer, kompl., zwei kompl. Küchen, 80 Mk. an, eleg.. fast neues Schleiflack=Einzel=Schlafzimmer, kompl., 175 Mr., EiuzelBüfetts, Kredenze, Auszlehlisch, Lederstühle, Leder= Klub= u. 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Darin: Straßen im Emsland, Neuland im Moor. 15.30: Kammermusik. 16.00: Aus unserer Raritäten=Kiste. 18.00: Wo bist du, Kamerad? Funkappell alter Frontsoldaten. 18.30: Das Lied von Kampf und Tod. 19.15: Emil Roosz spielt. Schallplatten. 19.30: Der Sonntag im Funkbericht. 19.50: Sportvorbericht. 20.00: Bunt ist die Welt der Oper. 22.00: Zeit, Wetter, Nachr. 22.15: Sendepause. 22.20: München: Reichssendung: Die Hauptstadt der Bewegung am Vorabend des 9. November. Hörbericht. 22.45: München: Musik zur Nacht. Eine Konzertstunde..00: Der neunte November, von Wolf Justin Hartmann. DER NEUNTE NOVEMBER (Geichlsendungen) .30: Vom Deutschlandsender: Weckruf, Morgenspruch: Morgenkonzert..00: Funkstille..30: Berlin: Marschmusik. .30: Funkstille. 10.00: Leipzig: Feierstunde der HitlerJugend.„Es wachen die toten Soldaten.“ Kantate von Herybert Menzel. Musik von Karl Schäfer. 10.40: Funkstille. 12.00: München: Der Schicksalsmarsch. Bericht vom Marsch des Führers und seiner Getreuen zur Feldberrnhalle sowie ein Rückblick auf die Ueberführung der Gefallenen in die Ehrentempel der Bewegung am Braunen Haus. 14.00: München: Nachrichten u. Funkstille. 17.00: Vom Deutschlandsender:„Die Fahne besiegt den Tod.“ Eine Kantate von Tod und Leben von Helmut Hansen. Musik: Ernst Erich Buder. 18.00: Breslau: Das Antlitz der kämpfenden Mannschaft. Alte und neue Märsche und Lieder. 20.00: Leipzig: Symphonie Nr. 3(Eroica), von Ludwig van Beethoven. 21.00: Frankfurt: Festliche Musik. 22.00: Vom Deutschlandsender: Nachr. 22.15: München: Feierlicher Ausklang. Gegen 24.00: Schlußfanfare zum 9. November. Köln: Dienstag, 16. Rovember .00: Morgenlied, Wetter..05: Stuttgart: Leibesübungen. .30: Frübkonzert. Dazw..00: Nachr., Morgenlied genruf..00: Kalenderblatt: Zeit, Wetter, Wasserstund. .10: Frauenturnen..25: Ratschläge für den Küchenzettel der Woche..35: Sendepause..45: Zeit, Nachr., Wasserstand. 10.00: Königsberg: Die Grenze brennt. Hörspiel. 10.30: Kindergarten. 11.00: Sendepause. 11.50: 12.00: Die Werkpause. 13.00: Melda., Glückwünsche. 13.15: Mittagskonzert. 13.30: Buer i..: Betriebsappell im Rahmen der Unfallverhütungsaktion im Bergbau. 14.00: Meldungen. 14.15: Mittagskonzert(Forts.). 15.00: Sendepause. 15.45: Wirtschaftsmeldungen. 16.00: Neue Volksschriftsteller der Heimat. Heinz Vollmer: Der Kinderzug. 16.15: Neue Kammermusik. 16.45: Was wir am Wege trafen... Lieder, Verse und„Döhnkes“. Ein bunter Bilderbogen von unserer Aufnahmefahrt durch den Gau Westfalen Nord. 17.15: Schöne Stimmen auf Schallplatten: Benjamino Gigli. 18.00: Ein nordischer Erzähler. Svend Fleuron erzählt eine Tiergeschichte.— 18.20: Vom Deutschlandsender: Politische Zeitungsschau. 18.40: Unterhaltungskonzert. 19.45: Neues vom Film. 20.00: Meldg. 20.10: Tanzmusik. 21.00: Die westdeutsche Wochenschau. 22.00: Zeit, Wetter, Nachr. 22.20: Deutsch für Deutsche. Das Wunder der Sprache. 22.40: Englische Unterhaltung. 22.55: Kurzschrift=Diktat. 23.05: Funkstille. Köln: Mittwoch, 11. November .00: Morgenlied, Wetter..05: Stuttgart: Leibesübungen. .30: Berlin: Frühkonzert. Dazw..00: Berlin: Nachr.: anschl.: Morgenlied, Morgenruf..00: Kalenderblatt: Zeit, Wetter, Wasserstand..10: Frauenturnen..25: Sendepause..45: Zeit, Nachr., Wasserstand. 10.00: Einfübrung in das Schumann=Pfitzner=Konzert am 12. 11. 1936. 10.30: Sendepause. 11.50: Bauer merk' auf! 12.00: Die Werkpause. 13.00: Meldg., Glückwünsche. 13.15: Mittagskonzert. Dazw. 14.00: Meldungen. 15.00: Für unsere Kleinen: Zehn Gäns' sind ausgerückt. 15.30: Sendepause. 15.45: Wirtschaftsmeldungen. 16.00: Wir treiben Familienforschung. 16.30: Bielefeld: Nachmittagskonzert. 17.30: Setzt ihr euren Helden Steine, so vergeßt die Mütter nicht. Ein Gedenken der Mütter des großen Krieges. 18.00: Lieder und Klaviermusik.— 18.30: Die Welt im Buch. Deutsches Schicksal jenseits der Grenzen. 18.45: Musikalisches Durcheinander. Schallpl. 19.45: Momentaufnahme. 90 4. Seir-: 20.00: Meldungen. 20.10: Sendepause. 20.15 Lelpzlg: Reichssendung: Stunde der jungen Nation: Bauer treu und Bauerntrotz sind stärker als das Sterben... 20.45: Feier des„Elften im Elften“. 22.00: Zeit, Wetter und Nachrichten. 22.15: Stippvisite. 22.30; Nachtmusik und Tans. .8. November 1936 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend I. Bonner Nachrichter Nr. 15 685. Seite 15 Ine dei Woche Metropol=Theater „Du bist mein Glück!“ Wieder ein GigliFilm! Wenn in letzter Zeit Stimmen laut geworden sind, daß es vielleicht besser sei, den großen Tenor dem geweihteren Boden der Bühne und dem Konzertsaal vorzubehalten, so verkennt man wohl Giglis Absicht selbst, der sicherlich nicht um des Beifalls willen und aus falschem Ehrgeiz zum Film fand, sondern weil er, selbst aus kleinen Verhältnissen stammend, seine Kunst jedem schenken will, und das kann er nun einmal im Film weit mehr, als auf der Bühne. Wie vielen war es jetzt erst möglich, durch diese Stimme, die fast nichts Körperliches mehr an sich trägt, sondern wie die reinen Klänge eines Instruments erklingt, innerlich und tief beglückt zu werden. Wir begrüßen es, daß der Film so viele teilnehmen läßt an der Kunst eines Sängers, wie ihn nicht jedes Jahrhundert uns schenkt. Umso mehr aber muß man verlangen, daß auch die Regisseure sich eines solchen Geschenkes würdig zeigen und nicht in dem verständlichen Bestreben, die Handlung zu beleben, zu Aeußerlichkeiten greifen, die einer Profanierung bedenklich nahe kommen. Man mag, wenn ein Operettenheld seine frohen Lieder singt, allerlei lustige Szenen damit verbinden, mag die Hausfrau vor Staunen den Kuchen anbrennen, den Maurer Zement und Kelle von hohem Gerüst verlieren oder einen ganzen Tierpark ergriffen sein lassen, aber wenn Gigli singt, wenn er Arien von Verdi und Puccini zu beglückendem Erlebnis werden läßt, dann will man nur ihn hören, will sich ganz dem Bann dieser unerreichten Stimme und der Kunst der Großen der Musik hingeben. Jede Aeußerlichkeit wirkt hier störend und verSo notwendig es wohl war, diese Feststellungen einmal zu treffen, so gerne erkennt man an, daß Giglis Stimme und eine Handlung, die sich fast ganz vom Sentimentalen frei gemacht hat, diesen Film zu einem tieferen Erlebnis macht, als die früheren. Anklänge an das Bajazzo=Motiv rühren ernstere Probleme auf und das hohe Lied der Mutter= und Kindesliebe wird rein und ergreifend gestaltet. Die Szenen, in denen Gigli singt, sind nicht künstlich gesucht, sondern geschickt in die Handlung eingeflochten. Von besonders starker Wirkung sind die Auftritte aus Aida und Manon Lescaut, die unter Mitwirkung von Hildegard Nanejack, Maria Cornelius und Ludwig Weber im Bayerischen Staatstheater gefilmt wurden. In dem Liede„Du bist mein Glück“ hat Dr. Giuseppe Becce vielleicht sein Bestes geschaffen. Isa Miranda gestaltet die Doppelrolle von Mutter und Tochter mit Geschick und Tiefe, Gustav Waldau ist ein Korrepetitor voller Güte und Menschlichkeit, Josef Sieber spielt die schwierige Rolle des Scarpa mit Leidenschaft und in bemerkenswerter Wandlungsfähigkeit. Joe Stöckel ist ein Portier von echtem Schrot und Korn.— Im Beiprogramm ein Film vom Eislaufen mit Weltmeister Schäfer, der nicht nur den Sportler interessieren, sondern alle begeistern wird.— Die Wochenschau bringt Ausschnitte aus der Rede Görings und vom 10jährigen Gaujubiläum in Berlin.—W— Sangolf=Lichtspiele Eine Frau ohne Bedeutung. Oskar Wilde, der englische Gesellschaftskritiker, nach dessen Bühnenstück Thea von Harbou diesen ausgezeichneten Film drehte, kennt, gleich Galsworthy, die Vorurteile jener Kreise, die sich die Gesellschaft nennen. Und man glaubt ihm ohne weiteres, daß ein waschechter Lord seinem Sohn unter allen Umständen die Erlaubnis verweigert, die Tochter eines einfachen Landpfarrers zu heiraten, selbst, wenn dieser Sohn bereits so weit gegangen ist, daß ein Zurücktreten unter normalen Verhältnissen, gelinde gesagt, als eine höchst unehrenhafte Handlung bezeichnet werden muß. So schickt der alte Lord Illingworth seinen Sohn kurzerhand nach Indien. Und als nach zwanzig Jahren George, der junge Lord, der durch den Tod seines Vaters und seiner älteren Brüder Erbe des Titels und eines großen Vermögens geworden, nach England zurückkehrt, findet er Sylvia Kelvil unter dem Namen einer Mrs. Arbutnoth und ihren Sohn, dem sie unter Entbehrungen eine gute Erziehung hat angedeihen lassen, wieder. Hier beginnen nun die eigentlichen Konflikte, die zwar nicht zu einem bequemen hapy end geführt werden, dafür aber in ihrem Ausgang logischen Erwägungen standWilde ist auch in diesem Stück der unerbittliche Zyniker, der der Gesellschaft den Spiegel vorhält. Steinhoffs Regie verlagert die Situationen und Geschehnisse auf einen breiten Raum, gewährt Einblicke in eine Welt, die an den Forderungen der Gegenwart keinen Anteil nimmt und erhellt in scharf geschliffener Rede und Gegenrede deren Gedankengänge und Ziele, was natürlich zu eindringlicher Wirkung ausgezeichnete Schauspieler zur Voraussetzung hat. Und die standen in besonders glücklichem Ausmaß zur Verfügung. Da ist zunächst Käthe Dorsch als Sylvia in ihrer Haltung als Liebende, besonders aber in dem Dilemma, in das sie ihre Mutterliebe versetzt, ein Erlebnis. Und auch Gustaf Gründgens als Illington. den sein Takt in zwiespältige Haltung zwischen Mutter und Sohn drängt, gibt ein sein abgewogenes Charakterbild. Und wenn man außerdem die Namen Marianne Hoppe, Albert Lieven, F. Kayßler und Paul Henkels hört, dann weiß man auch, warum das ganze Spiel einen so meisterhaft geschlossenen und packenden Eindruck macht.— Neben diesem hervorragenden Werk bringt das Programm noch zwei Kulturfilme, die vom Werden und Wachsen der Weinrebe und von den Freuden der Mutterschaft in aller Herren Länder erzählen.—.— Vonner Lichtspiele „Moral“ ist, wenn nichts herauskommt— das ungefähr ist das Motto, mit dem der„Verein zur Hebung der Sittlichkeit" sein schwerstes Geschütz gegen die hübsche(viel zu hübsch, als daß der Herr Vereinspräsident ihr widerstehen könnte) Nevuetänzerin aufzieht. So will es denn das humorvolle, gesellschaftsparodistische Spiel, daß jene, die sich zum Hüter einer— allerdings doppelten— Moral aufgeworfen haben, samt und sonders in die Bande dieser Tänzerin mit den reichlich kniefreien Beinen geraten. Und, oh wie peinlich, der Herr Erbprinz persönlich mit seinem Adjutanten muß vor den„unbestechlichen“ Augen der Polizei Zuflucht im Kleiderschrank jener Ernina La Pomme(Erna Appel aus Köln) suchen... Anlaß zu weiteren Verwicklungen! Zum Schluß kriegen sich die, bei denen die Liebe angepocht hat, natürlich doch.— Wer kennt die spitze Feder Ludwig Thomas wieder, nach dessen Motiven Hans H. Zerlett das Drehbuch schrieb? Mit scharfen Strichen zeichnet er jene moralinsauren Karikaturen, und man freut sich, wenn einer von dieser Sorte wie auch nur zu oft im wirklichen Leben, ein Opfer seiner doppelten Moral und damit von Zerletts scharfer Gesellschaftkritik wird. Etwas zu wenig Film und zuviel photographiertes Theater setzt er uns zwar vor. womit das Ganze an dynamischer Bewegung verliert. Doch, das Publikum unterhält sich ausgezeichnet. Fita Benkhoff hat reichlich Gelegenheit, ihr Talent und ihre— Beine zu zeigen. Joe Stöckl, Walter Steinbeck und Eva Tischmann verkörpern die sittlich gefestigten(wer wird denn auch!) Honoratioren der Residenzstadt. Ursula Deinert und Jupp Hussels sind das Liebespaar, das„sich kriegt".— Das Beiprogramm führt auf deutsche Inseln und mitten in des deutschen Volkes Kampf um Leben und Ehre, dessen Eröffnung durch Ministerpräsident Göring noch in Erinnerung ist.: hn. Die Kammerspiele geben in dieser Woche noch einmal Gelegenheit, den vielbesprochenen und bewunderten Film„Das Mädchen Irene“ mit Karl Schönböck in einer Hauptrolle zu sehen, und bringen in ihrem Beifilm ergötzliche Episoden aus dem Leben Johannes Brahms', des großen Kinderfreundes. Modernes Theater „Autobanditen“. Ein typisch amerikanischer Sensationsfilm, getragen von Tempo und Spannung, wobei sich ein solider Humor und zum guten Schluß eine Liebesgeschichte geschickt einmischen. Ueber all diesen, den Film interessant machenden Eigenschaften aber triumphiert das Hohelied von echter Freundschaft und Kameradschaftsgeist zweier Autorennfahrer über den Tod hinaus. In mitreißenden Bildern erleben wir bei einem großen Autorennen in den Vereinigten Staaten, wie der Favorit des Rennens nicht nur um seinen sicheren Sieg gebracht wird, vielmehr er bei diesem Rennen durch Raffinessen seines Gegners durch einen gewollt herbeigeführten Sturz sein Leben einbüßt. Sein Erbe aber tritt des Favoriten Monteur an. der ihm am Sterbebette treue Kameradschaft gelobt und auch die Pflege seines einzigen Sohnes übernimmt. Aber auch ihm, dem einstigen Monteur und jetzigen Rennfahrer erreicht beim nächsten Rennen das gleiche Geschick: er stürzt in aussichtsreicher Position liegend unter gleichen Umständen, wird verletzt von der Bahn getragen und gemeine Intrigen der Konkorrenz sorgen dafür, daß er für ein Jahr vom Rennen ausgeschlossen wird. In seiner neuen Stellung als Kraftfahrer der Polizei führt ihn ein Zufall bei der Verfolgung einiger Bankräuher mit seinem Gegner zusammen, der nebenher Mitglied der Verbrecherwelt ist. Von hoher Spannung betonte Jagden entstehen, Verbrecher werden durch ihn dingfest gemacht, seine ehemalige Firma verpflichtet ihn wieder als Rennfahrer, für die er nicht nur den Sieg holt, sondern sich auch die Tochter des Inhabers gleichzeitig erobert. Ein Film jedenfalls von unerhörtem Tempo, in dem der bekannte amerikanische Sensationsdarsteller Buck Jones den Hauptteil am Erfolg trägt.— Zwei interessante Kulturfilme vom Aufbau der deutschen Wirtschaft und von der Raumgewinnung und Urbarmachung deutschen Bodens sowie ein amüsanter Lustspielfilm leiten neben der Wochenschau das Programm ein. zt. U. T. Poppelsdorf „Der verkannte Lebemann.“ Wiederholt haben wir in den letzten Wochen auf diese unterhaltsame Komödie der Irrungen und Wirrungen hinweisen können, die die Geschichte eines Schriftstellers behandelt, der in seinen Büchern von recht galanten Abenteuern erzählt, die er„im Interesse der Echtheit“ selbst erlebt haben soll, der dann aber plötzlich seine wirklich große Liebe findet. Seine Braut glaubt ihm, daß sie bestimmt„die Erste“ sei und so ergeben sich eine Reihe tragikomischer Momente, bis schließlich die Bombe zwar platzt, sich aber doch alles in Wohlgefallen auflöst und zum glücklichen Ende führt.— Das gute Beiprogramm füllt die übrigen Stunden der Vorführung angenehm und unterhaltsam aus. A. U. Deutsche Filmbühne Beuel „Ave Maria.“ Dieser ausgezeichnete Film, der auf der internationalen Filmschau in Venedig eine ehrende Auszeichnung errang, brachte der Deutschen Filmbühne ein überfülltes Haus. Schon einmal haben wir den überaus eindrucksvollen Bildstreifen in seiner ganzen Schönheit der Darstellung, der Besetzung, der Landschaftsbilder, der Musik eingehend gewürdigt und wollen deshalb zusammenfassend nur noch einmal betonen, daß Benjamino Gigli auch in diesem Film wieder durch die innere Wärme und Beseeltheit der Darstellung überrascht, daß Käthe von Nagy den Gegensatz zwischen der kalt berechnenden Chansonette Marie und der späteren liebenden und seelenvollen Maria wirkungsvoll und glaubhaft gestaltet, daß auch die übrigen Darsteller würdige Mit= und Gegenspieler des besten Tenors sind.— Im Kulturfilm wird die Schönheit des Berchtesgadener Landes in herrlichen Aufnahmen gezeigt und„Fox tönende Wochenschau" übermittelt die Hauptereignisse der letzten Zeit. O. B. Noxy=Beuel „Der Kurier des Zaren“. Schon einmal fesselte im Roxy=Theater dieses Bildwerk von erstaunlicher Eindruckskraft die Besucher des Lichtspielhauses, so daß seine Wiederholung angebracht erschien.— Das reizende Lustspiel„Nichts geht über die Gemütlichkeit“, der wundervolle Naturfilm„Klingende Täler und Höhen“, sowie die Tonwoche vervollständigen das Programm. Neue Bücher Viktor Lutze:„Wesen und Aufgaben der SA“, Reichsführer SS. Himmler:„Die Schutzstaffel als autidolschewistische Kampforganisation“. Diese beiden empfehlenswerten Schriften aus der Reihe„Hier spricht das neue Deutschland“(Zentralverlag der RSDAP.) sagen mehr, als dickleidige Bände es könnten, warum SA. und ES. noch notwendig sind und sein werden. Die SA. ist ein Wall gegen alle Feinde der Idee, und die SS. ein Wall gegen alle artfremde Unkultur. Für Wollsachen ist die bewährte Persil-Kaltwäsehe das sehonende Erneuerungsbad! 1 Nöre Freis gleichbndaufend uih Hostert- acben mancher, der richtig zu rechnen verstcht, wäre Besitzer eines Automobils! 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Während die Gasfernrohrleitung von Köln nach Bonn auf dem kürzesten Wege— etwa in der Luftlinie— verlegt wurde, muß die neue Rohrleitung Knappsack—Wesseling, bedingt durch die Lage der großen Braunkohlengruben, riesige Umwege beschreiben. Ausgehend von der Grube Vereinigte Ville in Knappsack verläuft sie durch die Kolonie Knappsack bis zur Landstraße Köln—Aachen, folgt dieser bis kurz vor Kendenich, verläuft um Kendenich und Fischenich herum an Vochem vorbei in Richtung Brühl, unterfährt dort die verschiedenen Bahngleise und folgt dann der Industriebahn Brühl—Wesseling bis zur chemischen Fabrik nördlich des Abganges der Brühlerstraße in Wesseling. Die Gesamtlänge der Leitung beträgt etwa 18000 Meter. Das Wetter des Jahres 1936 kann nicht den Anspruch erheben, es besonders gut mit uns gemeint zu haben. Im Gegenteil, die ungünstigen Witterungsverhältnisse haben auf manchen Gebieten Mindererträge hervorgerufen, die nun auf die eine oder andere Weise wieder wettgemacht werden müssen. Das hat insbesondere die deutsche Imkerei erfahren müssen, die durch die Unbilden des Wetters vielleicht am meisten zu leiden hatte. Die Honigernte Deutschlands ist daher nur recht mittelmäßig ausgefallen. Zwar nicht in der Qualität, aber immerhin in der Quantität. Diese Tatsache fällt um so mehr ins Gewicht, als der Honigverbrauch in den vergangenen Jahren immer stärker anstieg und die Beobachtungen der letzten Zeit beweisen, daß der Verbrauch in diesem Jahre noch stärker sein wird. Man rechnete nach den Erfahrungen früherer Zeit, daß in den Jahren einer Mittelernte zusätzlich zur deutschen Produktion noch eine Einfuhr von 45000 Doppelzentner nötig sei, um den Bedarf zu decken. Im Vorjahr aber ist bei einer Mittelernte die Einfuhr schon auf 65000 Doppelzentner gestiegen. Und wenn die Nachfrage nach Honig wie bisher weiter steigt, so dürfte in diesem Jahre eine noch stärkere Einfuhr notwendig sein, d.., wenn die Devisenlage eine solche Einfuhr gestattet. Die Gründe der Verbrauchssteigerung beim Honig sind mannigfaltiger Art. In erster Linie ist es wohl die Erkenntnis der besonderen Reichhaltigkeit des Honigs an Vitaminen, d. h. also seines gesundheitlichen Wertes. Auch die Verminderung der Arbeitslosigkeit bis auf einen geringen Prozentsatz des früheren Umfanges hat— wie bei Lebensmitteln überhaupt— zur Verbrauchssteigerung beigetragen. Darüber hinaus war es die gelegentlich auftretende Fettknappheit, die viele veranlaßt hat, Honig als Brotaufstrichmittel zu verwenden. Aus der Entwicklung des Honigverbrauchs ergibt sich nun die dringende Forderung einer bedeutenden Ertragserhöhung der deutschen Bienenzucht. Die Reichsfachgruppe Imker, der heute über 160000 Mitglieder angeschlossen sind, hat darum seit Beginn der Erzeugungsschlacht einen umfassenden Plan in Angriff genommen, der zu einer wesentlichen Erhöhung der Durchschnittsleistungen der deutschen Imkerei führen soll. Die Mitglieder werden ständig über die Behandlung und Pflege der Bienenvölker unterrichtet, immer auf dem laufenden gehalten über alles, was in Wissenschaft und Praxis an neuen Forschungen und Arbeitsmethoden erreicht wurde. Durch zielbewußte Auslese und streng durchgeführte Zucht sollen immer leistungsfähigere Bienenvölker herangezogen werden und durch eingehende Werbung soll darüber hinaus zu einer Vermehrung der Bienenvölker überhaupt angeregt werden. Umfassend geregelt wurde die Wanderung mit den Bienenvölkern, wodurch die Witterungsunbilden einzelner Landschaften des Reiches ausgeglichen werden können und die Bienenvölker immer an den Stellen eingesetzt werden, wo jeweils die größten und wertvollsten Erträge zu erwarten sind. Es ist immer noch zu wenig bekannt, daß die starken Farbunterschiede des deutschen Honigs nicht irgendwelche Qualitätsunterschiede andeuten, daß vielmehr diese hellen oder dunklen Farben anzeigen, woher der Honig kommt. Der dunkle Honig z. B. kommt meist aus Süddeutschland, wo die Bienenweide in der Hauptsache aus Fichten und Tannen besteht. Auch Mitteldeutschland hat noch viel Wald als Bienenweide, daneben aber auch Klee, Feld= und Wiesenblumen=Weiden. die den hellen Honig ergeben. Im Nordwesten des Reiches bestimmen Raps und Klee und in der Hauptsache natürlich die Heide Farbe und Charakter des Vonige....“ Waig, Wem ur 9. Nun soll also in Jukunfr erreicht werden, oaß die jeweils ertragsreichsten Gegenden des Reiches auch bis zum letzten ausgendtt werden. Mannigfach sind so die Bestrebungen, die getan werden, um die Leistungen der deutschen Bienenzucht und Bienenhaltung so zu steigern, daß eine Einfuhr aus dem Auslande unnötig wird. Jeder Bienenzüchter und Bienenhalter sollte sich dabei immer wieder die Frage vorlegen, ob er auch wirklich genug getan hat bei seiner Arbeit, denn er muß wissen, daß die geringste Nachlässigkeit all die Arbeiten erschwert, die Deutschland von ausländischen Zufuhren möglichst unabhängig machen sollen. Erzeuger=Srotzmarkt Ronn Versteigerungsbericht vom 6. November Es wurde gezahlt in Pfennig für ½ Kilo, wenn nicht anders vermerkt: Spinat.—.5: Feldsalat 16.—17,4; Wirsing 1,1—.4: Rotkobl.4: Weißkohl.5; Rosenkohl 11,9 bis 14,2: Tomaten 10.—24,00; Birnen 1 17.—19.9, Birnen 2 .—12.2: Aepfel 1 20.—32.00, Aepfel 2 14.—18.3; Sellerie .00—10,1; Porree.5; Blumenkobl 12.—29.2: Kopfsalat 1,8—2,1; Endivien 1,1—3,3; Kohkradi 1,9. Anfuhr mäßig: Rheinischer Getreidegroßmarkt in Köln Amtlicher Preisbericht in RM je 1111 Ng., Krachtlage Köln. Medi zuzüalich.50 RM Frachtausgleich dei Abnahme vor mindestens 10 Tonnen frei empfangssation gemäß Anoronungen der W. B. Kiele ab Müdle. Strod ab rheinlicher Station. 6 Ruhe= und Erholungsplätze für Fernfahrer Aufschlußreiche Vorträge auf der 11. Arbeitstagung der RBG Verkehr und öffenkliche Beiriebe Der Reichsverkehrsminister sprach Im Anschluß an einen Reichobetriebsappell der BRG Verkehr und öffentliche Betriebe sand im Lehrervereinshaus in Berlin die 11. große Arbeitstagung dieser Reichsbetriebsgemeinschaft und der Vertreter der Reichsbahn, der Reichspost, der Generalinspektion für das Straßenwesen, sowie der Reichsverkehrsgruppen statt. Reichsverkehrsminister Frhr. v. Eltz=Rübenach sprach und führte aus: Ohne einen leistungsfähigen Verkehrsapparat ist die Verteidigung des Vaterlandes nicht denkbar. Eine wirkliche Verkehrspolitik wird auch auf die Gefahr hin, nicht immer verstanden zu werden, den sozialistischen Charakter jeder staatlichen Verkehspflege entschieden betonen müssen. Es ist nun einmal eine Tatsache, mit der wir rechnen müssen, daß die Verkehrsbedienung der entlegenen und dünn besiedelten Landstriche am meisten Geld kostet. Wenn wir von den großen staatlichen Verkehrsmitteln Reichspost und Reichsbahn verlangen, daß sie in zunehmendem Maße dem Siedler draußen durch schnelle und billige Verkehrsbedienung das Leben auf seiner mühsam umkämpften Scholle ermöglichen, dann wird man diesen großen Verkehrsanstalten niemals das Recht streitig machen dürfen, an den Verdienstmöglichkeiten des lebens 1i.(zunehmen, die unsere Großstädte und der dichte Verkehr unserer Industriebezirke bieten. Es kann kein Privatunternehmer für sich das Recht in Anspruch nehmen, da, wo es etwas zu verdienen gibt, allein verdienen zu wollen. Hier muß auch den großen Verkehrsanstalten ihr Anteil zugewiesen werden, damit sie finanziell in die Lage versetzt werden, in den Gegenden Verkehre einzurichten und zu unterhalten, in denen es nichts u verdienen gibt. g.„ Dann nahm Stabsoomann der ASSL., Dr. Hurfauet, zu dem Thema„Soziale Selbstverwaltung“ Stellung. Er entwarf ein Bild der kommenden Zusammenarbeit und hob hervor, daß die DAF. die Vollstreckerin des nationalsozialistischen Willens auf allen Gebieten der Arbeitspolitik sei. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen wies der Redner auf den Vierjahresplan hin und schloß seine Ansprache mit der Aufforderung an alle schaffenden Volksgenossen, sich für die Arbeitseinheit und fü rden sozialen Frieden einzusetzen. Im weiteren Verlauf der Arbeitstagung ging der Präsident des Reichskraftwagenbetriebsverbandes Dr. ing. Scholz auf die Zusammenarbeit zwischen dem Verband und den übrigen Verkehrsträgern sowie der Deutschen Arbeitsfront näher ein. Der Verband sei gewillt, sich für die Erfüllung neuer Aufgaben voll einzusetzen. Der Güterfernverkehr müsse noch weiter ausgebaut werden. Leider sei aber die wirtschaftliche Lage des gesamten Kraftfahrgewerbes noch immer als ungünstig zu bezeichnen. An die Deutsche Arbeitsfront richtete Dr. Scholz die Bitte, die vielen kleinen unverschuldet in Not geratenen Unternehmer zu unterstützen. Den Fernfahrern durch Schaffung von Ruhe= und Erholungsplätzen geholfen werden. Auch zur Durchführung dieses Werkes brauche der Verband die Mitarbeit und Hilfe der DAF. Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter Körner stellte abschließend fest, daß die Verkehrswirtschaft niemals nur nach kapitalistischen Grundsätzen geleitet werden dürfe. Die Aufgaben seien nur zu erfüllen, wenn alle mithülfen, daß gemeinsame Ziel zu erreichen. Die Verkehrsmittel hätten jederzeit im Dienste der Nnation zu stehen. Der Vierjahresplan lege auch dem Verkehrsgewerbe neue Verpflichtungen auf. Die weitere Durchdringung verkehrsarmer Gebiete müsse zu einer neuen Belebung der Wirtschaft führen. — Nach Beendigung der Arbeitstagung fand die Besichtigung einer Ausstellung des Amtes Schönheit der Arbeit statt. Weizen, rdein 75·77 ka. ab Erzeugerstation W XIX WxVI Handelspreis krei Köln Sessen..“ medr.... tonnen, rhein. 69/71 10. ab Erzengerstation R XVIII RXV RXIV R xm Handelspreis frei Köln. Futterroagen.40 mehr.... Futterhafer. rhein., 48·49 kg. Erzengerpreis. I XVI XI uriv uvin H1 KIR rhein. Handelspreis norddeutscher Fndustriebaser Futtergerste, rhein. 59/60 kg. .. Handetspreis frei Köln G XI Industriegerste Weizenmehl. Type 790 für W XIX und XV Deutsches Weichweizenarieß Müblenpreis und Frachtausgl. Roagenmehl, Type 997 für R XVIII für RXV für R KIV fürn xi Roggenschrot, Type 1800 für R XVIII für RXV für RXIV für R XIII Weizenkleie WXIR desgleichen Handelspreis.. Weizenvollkleie. Handelspreis Weizenfuttermebl WXIX Handelspreis 11 3 333 #33 17•30 16.00 16.23 17 40 15 22.75 14 50 10 80 3 11 38 16.40 133 16.40 16.00 16.20 16 60 16.70 17 40 13.30 ##8 19 30 28.20 34.70 2 55 32.85 22.75 19.65 19.45 19.35 —.— 14.50 10.80 11 15 12 15 Rogaen tief(,RXVIII desgleichen Handelspreis. Roggenvollkleie, Handelspreis Leintuchenmehl. 37 Ju.)se Erdnußkuchenmehl. 50%, 12 Erdnußkuchenmehl. 54% Sosaschrot 459..... Jas Rapstuchen Palm kernkuchen Trockenschnitzel Zuckerschnitzel Rohmelasse Wiesenheu. lose. Rotkleeben. Luzernekleeben. Roggenstrov gepreßt..... Weizenstrob gepretzt...... Hafer= und Gerstenstrob gepreßzt!.30 In Weizen und Rogigen hat sich das Angebot auf einzelne Bezirke verstärkt. Auch Futterhafer kam etwas mehr heraus. Industriebaser war gefragt, das vorhandene kleine Angebot genügte aber hinsichtlich der Beschafsenheit vielsach nicht den Anforderungen. Futtergerste sehlte weiter, ebenso Inrustriegerste. Braugerste wurde von den verarbeitenden Betrieben zu Höchspreisen gesucht und war wenig erhältlich. Das Meylgeschäft nahm nach dem Verbot des Verkaufs für Januarlieferung seinen ruhigen Verlauf. In Müosenabfällen ist der Novemberanteil größtenteils beschlagnahmt worden.: In Heu und Stroh waren die Zufuhren kein. Sie genügten aber zur Deckung der Nachfrage. Kölner Warenbörse Reis Burma Siam Siam Italien glastert Deutscher Volksreis Die Hausfrauen kauften Gemüse für den Eintopf Kölner Hauptmarkt nicht so stark beschickt wie in den letzten Wocher Der Kölner Hauptmarkt war nicht gar so stark beschickt, wie in den letzten Wochen, was für einige Artikel ein Anziehen der Preise mit sich brachte. Der Markt konnte aber nicht geräumt werden. Weißkohl zum Einschneiden wurde viel gekauft. Flotter Absatz war auch in Wirsing, weiße Rüben und sonstiges Gemüse, das sich für das Eintopfgericht am Sonntag besonders eignet, zu verzeichnen. Rotkohl ging langsamer ab. Blumenkohl war verhältnismäßig wenig angeboten und stieg im Preise. Rosenkohl war reichlich am Markt und begehrt. Spinat war billiger als Anfang der Woche. Schwarzwurzeln waren übermäßig sangeboten. Tomaten waren knapp und teuer. Hiesiger Kopfsalat aus dem Freien ging langsam ab, während gute Endivien gesucht waren. Gut beschickt war der Kartofselmarkt. Die Nachfrage nach Oberländer Industrie konnte nicht ganz befriedigt werden. Weniger gefragt waren gelbfleischige Sorten aus Hannover, Mecklenburg und anderen Bezirken.— In der Markthalle schien es lebhafter. An den Seesischständen war das Angebot groß bei befriedigendem Absatz. Es kosteten im Kleinhandel: Schellsische 40—70, Kabliau 45—50, Fllet bis 50, Schollen 50. Rotbarsch 35, Filet bis 60, grüne Heringe 22, Muscheln—8 Pfg. das halbe Kilo. Im Großhandel: Bratheringe 7, Salzheringe.50—7, Rollmöpse—10, Matsesheringe 20—22 Mark die 100 Stück, Rohesser 1,40—.50 Mark das=Pfund=Kistchen.— Die Rheinfischer hatten weniger anzubieten und konnten ihre Barben und Hechte zu alten Preisen flott abAuf dem Wild= und Geflügelmarkt war das Geschäft belebt. Man zahlte für Hähne 110—120, Hühner 100, Gänse 120, Hasen im Fell 70—80, Rehe im Fell 75—80, Enten 120 Pfg. das halbe Kilo. Fasanen 300—350, wilde Kaninchen 120, Rebhühner 100—120, Tauben 50—60 Pfg. das Stück, Markenbutter 145—148, Molkereibutter 143—145, Margarine Konsum 56, mittlere 86, beste 98 Psg. das halbe Kilo, Käse: Edamer 75—105, Holländer 95—120, Schweizer 105—120, Tilsiter 85—100, Limburger 50—60 Pfg. das halbe Kilo. zer 110—120 Pfg. das Kistchen.— Gut beschickt war der Obstmarkt, aber das Geschäft äußerst lustlos. Es kosteten im Großhandel: Weißkohl 1,5—3,5, Rotkohl 2,5—4, Wirsing—.5; Grünkohl—5, Rosenkdhl 16 bis 20, Spinat—8, weiße Rüben—6, Möhren—4, Schwarzwurzeln 16—18, Zwiebeln—6, Tomaten 15—30, Semmelpilze 20—25 Pfg, das halbe Kilo, Kopssalat—10, Treibhausware—11, Endivien—7, Blumenkohl.—40, Kohlrabi—6, Rettich—5, Sellerleknollen—25, Meerrettich 20—25, Salatgurken 40—70 Pfg. das Stück, Mangold —4, Rübstiel—3,5, Radieschen—6 Pfg. das Gebund, Feldsalat 15—20 Psennig das halbe Kilo. An Auslandswaren: Holl. Strauchbodnen 23. Schwarzwurzeln 23 Psa. das halbe Kilo, bulg. Repfel 21 bis 28, holl. Kochäpsel 25, Birnen 16, bulg. Trauben 35—40, holl. 50. Ananas 100—110, Bananen 25—28, Maronen 20—22. Haselnüsse 35—46, Baumnüsse 45—55, Datteln Karton 30—35, Zitronen 11—21 Mark die Kiste. Noulmein. Seigs“ soone waß)....... salatöt sohne Faß) Erdnußöl(ohne Faß);. Pilaumen ikattforntsche Di. wackg.) 0/83* Sisten 110/120 Bulgar.(in, J4, Kitien D..) bosn.=serv.(in ¼4 Kinen D..) Apfelringe prima n. St.(in ½ Kisten) ertra choice kaltforn. in 14 Kisten) Aprikosen Perser choise Perser sancy.... Sultanas=(Emyrna) Klup Carad. Kalisornische erira Hotce gedi.... Köriniben ger. Holee Amalias... Kokosnuß geraspelt. Basis mittel.. Haselnußkerne Spanier. Baselmüs Blodanan..“. Mandeln v. Bruch u. Schale 12½ Kilo K. Ia gewäblt füße Bari(1..) Kartofselmehl, hochsein. Inlandzucker#ristau Kristal Rattinade Mittelbohnen, gerein.„ handverlesen Langbohnen, gerein. Schmalzbohnen Erbsen, gelbe Vittoria gelbe Viktoria, kleine, gusl. Linsen mittel neue.... Chile Maizkassee, lose mit Sack...*** Kornkassee, kandler: Deutsche Heringe SIMN 100 Kllo Fischgew, die ¼. Tonne.. Holländlsche Heringe umi/850 100 Kilo Flichgew. die 1/. Tonne Ammalz inländisches nordamerikantich pure lard bosländ in Kisten von 25 Kilo Graupen ebein Fabrikat Basis a S. Speisebaserslocken entbittert..... Deutscher Weizengrieß 23.00— 24.00 31.00— 32.00 1090- 72.50 150.00—155.00 30.00— 52.00 19090-19500 47.00— 52.00 888- 85g 388— 3500 43.00 3388— Dal in di Witigastsulg Fragen der Preisfestsetzung Wir haben im Kriege fast auf allen Gebieten die Festsetzung von Höchstpreisen erlebt. In wieweit das damals notwendig war, soll hier nicht näher untersucht werden. Die Frage der Preisfestsetzung geht heute jedenfalls andere Wege. Sie wird sich auf die notwendigen Gebiete beschränken, vor allem aber wird man es vermeiden, wie Ministerpräsident Göring in seiner letzten großen Rede sagte, einen groken Verwaltungsapparat in Szene zu setzen, der bürokratisch arbeiten würde und schließlich doch keinen grohen Nutzen stiftete. Man ist sich heute auch darüber klar, daß Fest= und Höchstpreise nur dann einen Sinn haben, wenn genügend Waren stehen und wenn diese nach gerechten Maßstäben verteilt werden. Die erste Sorge gilt deshalb der Steigerung der Produktion, die zweite der richtigen Bedarfslenkung. Wir haben früher, je nach Ausfall der Ernte, ein starkes Steigen bezw. Fallen der Preise zu verzeichnen gehabt. Das führte dazu, daß dem Landwirt eine schlechte Ernte oft lieber war als eine gute. Bei einem Mangel an Produkten konnte er bei den gesteigerten Preisen insgesamt gesehen mehr Geld einnehmen als bei einem Ueberfluß, der zu scharfen Preisrückgängen führte. Das waren natürlich ungesunde Zustände, die dem Landwirt vor allem auch die Möglichkeit einer sicheren Kalkulation nahmen. Die Marktordnung hat hier entscheidenden Wandel geschaffen. Auf dem Gebiet der Ernährung ist deshalb auch am leichtesten eine Höchstpreisfestsetzung durchzuführen. Sie ist hier zugleich am notwendigsten, da es vor allem einmal darauf ankommt, allen Volksgenossen eine Befriedigung ihrer Lebensbedürfnisse zu gewährleisten. Die Vorratswirte schaft, die in„fetten Jahren“ betrieben wird, ermöglicht ohne weiteres eine Stabilität der Preise, sie ist der beste Regulator. Nachdem die Marktordnung selbst sich bestens bewährt hat, bleibt noch die Notwendigkeit, den Gang der Ware vom ersten Erzeuger bis zum letzten Verbraucher genau zu beobachten. Hier sind wohl noch Ungerechtigkeiten auszumerzen, die einzelne Berufsstände unter Umständen hart treffen. Wenn auf der jüngsten Tagung der Lebensmittelhändler in Köln der Leiter der Bezirksfachgruppe Rheinland forderte, daß auch die Höchstpreise für die Vorstufen angeordnet würden, so ist diese Forderung nur zu verständlich. In der neuen Verordnung über die Fleischund Wurstpreise ist sie insofern schon berücksichtigt worden, als die Fleischwarenfabriken bei ihrer Preisstellung dem Einzelhandel eine angemessene Preisspanne lassen müssen. Es geht natürlich nicht an, alle Lasten auf den Einzelhandel abzuwälzen. Man darf überzeugt sein, daß hier eine gerechte Lösung bei den notwendigen Preisfestsetzungen getroffen wird. Immer wieder muß betont werden, daß auch dem letzten Verbraucher, vor allem also der Hausfrau, eine wichtige Aufgabe in der Preisbildung zufällt. Wenn sie in der Hauptsache diejenigen Lebensmittel kauft, die in genügenden Mengen zur Verfügung stehen, dann hilft sie mit, Preisschwankungen zu vermeiden. Sie erleichtert die Stabilität, die heute zur ersten Forderung auf allen Wirtschaftsgebieten geworden ist. Auch im Schoß der Familie ruht ein Stück Welthandel. Das, sollten wir nie übersehen. Das Volkseinkommen fleigt Das Volkseinkommen ist nach einer Berechnung des Statastischen Reichsamtes im Jahre 1935 weiterhin um 9 v.., d. h. um 4,7 Milliarden auf 57,3 Milliarden gestiegen. Im Jahre 1934 hatte es einen Zuwachs von 13 v. H. zu verzeichnen gehabt. Ungefähr sind jetzt wieder die Zahlen des Jahres 1929 erreicht. Man darf hierbei nicht übersehen, daß die Wirtschaftsankurbelung, die damals zur Steigerung des Volkseinkommens führte, künstlich durch Auslandsanleihen erreicht wurde. Sie barg von Anfang an die Gefahr eines schweren Rückschlages in sich. Die Wirtschaftsführer, die damals vor einer Auslandsverschuldung warnten— wir denken in erster Linie an Dr. Schacht — wurden nicht gehört. Und so kam es bald, wie es kommen mußte. Die plötzliche Zurückziehung der Auslandsgelder führte zur Banken= und Wirtschaftskrise und diese wieder zu einem starken Rückgang des Volkseinkommens. Bei der Machtübernahme mußte von Grund an wieder aufgebaut werden. Wenn jetzt schon die Zahlen des Jahres 1929 fast wieder erreicht sind, so ist das ein Beweis mehr für die Tatkraft und den Weitblick, mit dem die nationalsozialistische Wirtschaftsführung die finanziellen Fragen angefaßt hat. Die jetzige Zunahme des Volkseinkommens ist nicht auf eine Steigerung des Einzeleinkommens zurückzuführen, da Löhne und Gehälter ja stabil geblieben sind, sondern auf die größere Zahl der Beschäftigten. Bemerkenswert ist auch die Feststellung des Statistischen Amtes, daß die Verhältnisse zwischen Arbeitseinkommen und Renteneinkommen sich stark verschoben haben. Im Jahre 1932 betrug das Renteneinkommen noch über 33 v. H. des Arbeitseinkommens, 1935 ging die Zahl auf 23 v. H. zurück. Das Einkommen aus Arbeitslosenunterstützung ging von 8,1 v. H. im Jahre 1932 auf 2,7 v. H. im vergangenen Jahr zurück, eine selbstverständliche Folge der steigenden Zahl der Beschäftigten. Entscheidend bei der Steigerung der Volkseinkommens ist die Tatsache, daß die Preise im großen und ganzen stabil geblieben sind, es handelt sich also um eine echte Zunahme. Allerdings wirkt sich, wie oben angedeutet, die Steigerung auf den Einzelnen nicht so stark aus, weil die Verteilung des Einkommens bei der wachsenden Bevölkerungszahl eine andere ist. Auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet ist das Einkommen etwa 9 v. H. geringer als im Jahre 1913. Krieg, Inflation und Wirtschaftskrise haben natürlich auch hier ihre Spuren hinterlassen. W. Winzerhilfe an der Saar Nach der durchgeführten Traubenernte läßt sich nun der entstandene Frostschaden feststellen. An der Saar ist die durch den Frost entstandene Mengen= und Qualitätsminderung sehr empfindlich. Um hier dem Winzer zu helfen, stellt die Kreissparkasse Saarburg den Winzern einen Lombard bereit. Diese Hilfsaktion wird lediglich im Interesse der Kleinwinzer durchgeführt. In die Aktion werden daher nur Winzer mit einer Höchsternte von fünf Fuder einbezogen. Beliehen werden im Höchstfalle vier Fuder mit je 75 bis 300 Mark. Die Darlehen werden auf eine Dauer von sechs Monaten gegeben. Der letzte Markttag in Asbach (Asbach): Der letzte Markt des Jahres 1936 war gut beschickt. Groß= und Kleinvieh fand zu den üblichen Tagespreisen gutn Absatz. Auch der Krammarkt hatte wieder viele Stände aufzuweisen. Seite 18. Nr. 15 635 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 1 Bonner Nachrichten .8. November 1936 Wild 38 Beari den müligen IIR zur Nieae bringen! Großkampftag im Beueler Stadier Beuel ein Favoritenschreck? Der Gaumeister sieht zu, wie am 8. November die anderen zehn Mannschaften der mittelrheinischen Gauliga den in der Spielanzahl immer noch ungleichen Kampf fortsetzen. Kölner CsR muß nach seiner überraschenden Niederlage gegen den Neuling aus Beuel vielleicht aber auch zusehen, wie andere Mannschaften als engere Bewerber neben ihm auftauchen und damit die Verfolgung des führenden BfR Köln verwirren— falls die blauen Höhenberger selbst ihren Siegeszug fortzusetzen vermögen. Am ersten trüben Novembersonntag war der spielfreie BfR ja der lachende Dritte; seine Mannschaft war vollzählig Augenzeuge, wie sich der grünweiße Gaumeister durch den Verlustpunkten die geringste Verlustziffer(was sonst nur Würselen an diesem Tage offen bleibt). Nun ist freilich die Abwehr und Deckung des BfR stabiler als die des technisch seineren KC[R, sodaß die kleinen Beueler Stürmer vor einer schwierigeren Aufgabe stehen, einer ähnlichen wie kürzlich im :1 gegen Sülz. Anderseits scheint der Höhenberger Sturm durchschlagskräftig genug, um sich vor einer Ueberrumpelung zu schützen. Dennoch ist der Beueler Mannschaft, wenn sie wiederum in Hochform spielt, auch gegen den BiR ein Sieg zuzutrauen. „Sie spielten wie die Azzurris“, schrieb ein Kölner Fachmann und hat nicht unrecht, da er die kleinen Beueler in Spiel= und Schußzlaune antraf. Wehe dem aber, wenn sie sich verspielen sollten und zu engmaschig den Erfolg suchen. Dann wird die Ohne Hemmungen will der B F R. am Sonntag in die Beueler Arena stürmen, ungeachtet des sensationshungrigen Publikums und der flinken Beueler— Capeadores, die schon manchen feurigen Gegner mit ihrem wendigen Zickzackspiel ermüdeten. Wem wird aber die günstige Chance geboten werden, dem BfR. oder Beuel? Wer in den Beueler Reihen wird stichsicherer Picador sein? Beueler Elbern=Sturm überspielen ließ. Die Beobachtung dieses Kampfes, in dem der BfR auf einen Schlag seine beiden restlichen Gegner der ersten Spielserie kennenlernte, macht seine Aufgabe kaum leichter, wenn er auch für den bevorstehenden Gang nach Beuel gewarnt ist. In einem neuen Lichte erscheinen aber nun die Beueler selbst. Nach ihrem Sieg über KEfR sind sie zum Favoritenschreck geworden. Schlagen sie auch den BfR, so steigen ihre Aussichten sprunghaft, in den engeren Bewerberkreis um die Spitze einzutreten. Eine gute Anschlußchance winkt am 8. November auch Rhenania Würselen, die den Rückschlag gegen KCfR nun nicht mehr so tragisch zu nehmen braucht, und Sülz 07, das durch Anhäusung von Gewinnpunkten an den letzten Spieltagen bemerkenswert aufsteigende Tendenz verrät.— Mülheim und Neuendorf sehen sich vor einen bedrohlichen Wendepunkt gestellt. Der Sieger zwischen den „Schlußlichtern“ KSC 99— Andernach ist hinter ihnen her. 6B Beuel 06— BfR Köln Soweit hat es der Neuling also schon gebracht, daß er, sein fünftes Treffen nachholend, einen Spitzenkampf für sich beanspruchen darf. Denn schlägt er auf seinem Gelände im Beueler Stadion, was nach seinem glatten Sieg in Köln über den Gaumeister durchaus eine gleiche von den Möglichkeiten ist, den führenden BfR Köln, dann hat er mit drei harte Hintermannschaft einem Macha, Kellershohn und Döhmer eine allzu sichere Abwehr bilden. Um so erfreulicher ist die Tatsache, daß der eigentliche Angelpunkt der Beueler Mannschaft, der Mittelläufer Klein, selbst im schwersten Gesecht kaltes Blut bewahrt und als alter Stratege selbst das Halten eines knappen Erfolges zu organisieren weiß. Müller in der Verteidigung ist noch nicht ganz wiederhergestellt, sodaß eine kleine Lücke in dem sonst so bewährten Schlußdreieck Lambertz, Muthmann, Müller zum Mißerfolg führen kann. Auf heimischem Platz vor heimischem Publikum sollte auch das zweite Paradestück gelingen, den BfR zu schlagen. Ohne Hemmungen wird Beuel ins Spiel gehen müssen. Das ist auch durchaus möglich, da Beuel schon des öfteren gegen den BfR gespielt hat und gar in Höhenberg auf gefährlichem Platz Sieger blieb. Die beiden Mannschaften stehen: Lambertz Müller Muthmann März Klein Lütz Elbern Elbern Schäfer Elbern Elbern Der PfR schickt folgende Elf ins Treffen: Döhmer, Rohmann, Frütel, Macha, Kellershohn, Rosin, Weber, Becker, Birrekoven und Gladbach. Hungt der„Tordeet“ zu hoch fül den Bod in Warseien! Ohne Graf mit Hausmann im Mittellauf Rhenania Würselen— Vonner 38 Der zweitwichtigste Kampf, weil auch die Würseler am besten auf dem Sprung nach oben liegen. Von ihrer ersten Schlappe beim KCfR haben sie sich zuletzt„ausruhen“ können. Bonner FV kann in seiner Launenhaftigkeit gefährlich sein, doch seine Abwehr scheint nicht stark genug, die Anstürme des gelben Würseler Angriffs überstehen zu können, zumal der eigne Sturm nicht genügend Entlastung verspricht. Der B3B in Würselen ohne Graf und Leyendecker Auf dem Platz des Gauliganeulings ist nur schwer zu gewinnen, sodaß die ersatzgeschwächten BFVer nur geringe Aussichten haben. Graf hat sich leider noch am Donnerstagabend beim Training verletzt. Graf wäre gerade am Sonntag wieder spielberechtigt gewesen. Aber auch Leyendecker ist noch nicht wieder im Schwung, sodaß er wegen seiner Krankheit sich noch weiterhin schonen muß. Dennoch zieht der BFV mit frischem Mut in die Schlacht. Die Mannschaft steht: Nettekoven Heinen, Pütz Besgen Hausmann Wenz Reifenhäuser Schwindt Stadtler Scheer Herzmann Wenn auch Reisenhäuser nicht in Hochform ist, so ist er immerhin„gelegentlich“ gut für ein Tor und das wünschen wir ihm am Sonntag von Herzen. Im übrigen wird der BFV taktisch schlau das Sicherheitssystem anwenden müssen, da in der Hintermannschaft sich im Ernstfall die Schotten doch nicht hundertprozentig schließen können. Nettekovens Bravour ist bekannt, Leichtsinn könnte beim Herauslaufen oder beim mangelhaften Fangen die Mannschaft schnell ins Hintertrefsen bringen. Es wäre zu wünschen, wenn die beiden Vorposten Heinen und Pütz am Sonntag gegen den flinken und gefährlichen Sturm von Würselen auf der Höhe wären. Man wird Scheer als„Lückenbüßer" zwischen Läuferreihe und Sturm stellen, eine Aufgabe, die er immer glänzend zu meistern wußte. Und dann mochmals: der BFV ist seit Jahren die Ueberraschungsmannstchaft, sollte man einmal auf ein Unentschiedn tippen? Warum nicht, der Fußballoptimist hat mehr vom Leben. In Würselen blüht für alle Mannschaften das„Edelweiß" an steilen Hängen, an denen bislang noch alle abgestürzt sind. Sollte der Bonner Fusballverein die genügende Steigkraft haben? Die Sporthiage werden nicht mehr irersehen! Die Auswirkung der Zusammenarbeit zwischen DRL. und H3.— Die Städte sollen Plätze schaffen Die Tagung der Abteilungsleiter für körperliche Schulung und der Lehrgang der Sportlehrer der Hitler=Jugend auf dem Reichssportseld wurden am Freitag abgeschlossen. Der Zweck der beiden Veranstaltungen ist erreicht: Einheitliche Ausrichtung der Sportlehrer der HJ. und Neuausrichtung der Abteilungsleiter, besonders in Bezug auf die Durchsührung des Abkommens zwischen 5J. und D. R. L. Der Reichssportführer erklärte, daß alle Mitglieder des Reichsbundes, die in Frage kommen, in das Deutsche Jungvolk übergeführt worden sind, wie es der Vertrag vorsieht. Auch die nötigen Ausbilder, die das Jungvolk jetzt für die zu bildenden Sporttienstgruppen braucht, stellt der Reichsbund zur Verfügung. Das Milliardenkapital an Sachwerten, über das der DRL. in seinen Sportplätzen, Anlagen und Geräten verfügt, gibt nun die breitere Basis für die Entwicklung einer wirklich guten Sporttätigkeit des ganzen Volkes ab. Turn= und Sportplätze werden von jetzt ab nicht mehr wie Einöden tage= und wochenlang leerstehen. Auch die Stadtverwaltungen dürfen nicht mehr nach einem Schema die städtischen Plätze zur Verfügung stellen, sondern müssen alle noch vorhandenen weiteren Möglichkeiten zu untzen trachten, denn es gibt noch genug, brachliegende Plätze. (Die Stadt Bonn könnte sich auf diesem Gebiet nur nätzlich machen!) So kann eines Tages auch Schluß gemacht werden mit der Erscheinung des arbeitslosen Sportlehrers. Gibt es doch noch genug Feld, das beackert werden muß. Es ist jetzt nötig, die Durchführung des Absommens richtig anzupacken, wozu von unserer Seite der Organisation des Reichsjugendführers jede Unterstützung gewährt wird. Der Leiter des körperlichen Schulungsamtes der RIF., Gebietsführer Schlünder, sprach über den Vertrag und die Ausführungsbestimmungen. Er bezeichnete es als wichtig, die aktive Führerschaft der HJ., vor allem aber das Deutsche Jungvolk, für diesen Plan auch innerlich zu gewinnen. Darum haben die Gebiets=Jungvolkführer den Auftrag, die Jungbannführer zusammenzurufen, und sie in alle Einzelheiten des Vertrages und seiner Ausführungsbestimmungen zu schulen. Schillings trainiert die Siegburger Voxstassel Die Boxstaffel des VfL. Reichsbahn Siegburg tritt wieder in Tätigkeit. Ein namhafter Gegner soll verpflichtet werden, insbesondere für den jungen Halbschwergewichtler Heuser. Die Reihen der Boxstaffel sind durch Nachwuchskräfte ausgefüllt worden. Schillings hat die Leitung der Staffel übernommen, da Rothaas wegen Krankheit zurücktrat. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird Schillings wieder in den Ring, steigen. Weiche Mittelrhein=Eis gegen die Nationaless? Wir erfahren aus Köln, daß die Mannschaft der Mittelrheins, die am But= und Bettag in Köln gegen die bekannte Nationalmannschaft spielen wird, in großen Umrissen schon aufgestellt ist. Aus dem Gau Mittelrhein wird in der nächsten Woche eine Reihe von Spielern zu einem zweitägigen Kursus nach Köln eingeladen, u. a. aus den Bonner Vereinen Joe Elbern, Pütz und einige andere, die noch nicht feststehen. Reichstrainer Herberger wird diese Kräfte einige Tage schulen. Die Mittelrheinmannschaft wird sich aus bekannten Kräften zusammensetzen und soll folgendes Aussehen haben: Mombre Münzenberg Ahrweiler Kuckertz Klein Moog Franz Elbern(Finken) Gauchel Bär(Joe Elbern) Der Posten auf halbrechts ist noch nicht besetzt, da von oben gewünscht wird, daß Gauchel unbedinzt Mittelläufer spielt. Halbrechts spielt zweckmäßig Finken, Würselen, der groß in Fahrt ist. Es ist weiterhin sehr gut möglich, daß Joe Elbern Linksaußen spielen wird. In der Läuferreihe wird Klein den Mittellauf einnehmen, und Moog, der in den letzten Spielen eine hervorragende Form aufzuweisen hat, soll unbedingt Läufer spielen. Nach Abschluß des Kursus wird sich entscheiden, ob Klein nicht doch Außenläufer spielt und Hoofs in der Mitte. Jedenfalls wird eine schlagkräftige Mittelrheinmannschaft ins Feld gestellt, sodaß, wie gegen Irland, ein prächtiges Spiel zu sehen sein wird.—41— Als Sieger des diesjährigen Gordon=Bennet=Pokal=Wettbewerbs führt Belgien den Freivallon=Kampf im nächsten Jahre am 27. Juni von Brüssel=Heysel aus durch. Entgegen früherer Meldungen sollen der englische 400=MeterLäufer Rampling und der Olympiasieger über 1500 Meter, Jack Lovelock=Neuseeland, auch im nächsten Jahre noch aktiv bleiden. Eine Stuttgarter Amateurdox=Auswayl konnte in Luxemburg eine Landesmannschaft mit 11:5 Punkten schlagen. Das Eröffnungs=Springen des Großen Neuvorker Reitturniers brachte der französischen Mannschaft einen schönen Erfolg. Auch in der Einzelwertung konnte Frankreich in Lt. Desbunel den ersten Platz belegen. 111 endete der erste Tag des Hallentennis=Länderkampfes Deutschland gegen Belgien in Hamburg. Dettmer schlug den Belgieer Geelhand in drei Sätzen und Lartoix besiegte den Hamburger Dr. Dessart in vier Sätzen. Der Kampf zählt zur zweiten Runde des vom schwedischen König gestifteten Pokals. Fisa tagt in Frankfurt Am 22. Novemder hält der Fußball=Weltverband in Frankfurt=Main eine Sitzung ab, auf der vor allein die Besprechungen über das Fußball=Weltturnier 1938 in Frankreich einen breiten Raum einnehmen. Ueber den Stand der Vorbereitungen(ein Stadion für 100 000 Zuschauer daut Paris ja bekanntlich) wird der Bevollmächtigte des französtschen Verbandes Bericht erstatten. Kann die Tura Neuendorf die Suppe versalzen? Auf eigenem Platz sollte der Gastgeber Herr im Hause bleiben Tura Vonn— Tus Neuendorf Die Schwäche der Neuendorfer in auswärtigen Spielen läßt sich nicht mehr verheimlichen, vor allem versagt ihre Verteidigung derart, daß der von Gauchel angetriebene Sturm nicht mehr zur Geltung kommt. Angriffssorgen hat freilich auch Tura, die sich nach dem Reinfall bei Sülz ihrer Defensivstärke erinnern wird, um den Kampf aus der Verteidigung heraus zu halten. Die Tura muß sich mit den Ersatzleuten erst einmal zurechtfinden und muß leider noch auf Hecker verzichten, sodaß die Mannschaft folgendes Aussehen hat: Dierdorf Wevers Müller Drochelmann Heinen Miesen Theisen Hartmann Aretz Herbst Hohn Die Umstellung von Theisen wieder auf den Außenposten hat viel für sich. Die Hintermannschaft müßte eins zu Null halten können, dann dürfte dem Innensturm auch auf eigenem Platz ein Torvorsprung gelingen. Leider hat der Gau das Spiel ebenfalls wie das Beueler Spiel nachmittags angesetzt, sodaß die Tura publikumsmäßig am Sonntag den Kürzeren ziehen wird. Mülheimer 5B— Sülz 07 Nach den bisherigen Leistungen läßt der Vergleich nur auf einen Sülzer Sieg schließen. Sind die Mülheimer durch die anfänglichen Mißerfolge nicht ganz aus dem Tritt geraten, müßte ihre bewährte Platzstärke endlich einen Umschwung herbeiführen, selbst gegen die von Spiel zu Spiel verbesserten Sülzer, die ohnehin auf dem MSV=Platz meist enttäuschten. Kölner EC 99— EBg Andernach Hgt Andernach durch den ersten Sieg über Neuendorf dic Kraft geschöpft, nun auch draußen den richtigen Ligaanschluß zu finden? Nach der unverkennbaren, wenn auch nicht völlig umschwunghaften Leistungsverbesserung des KSC 99 rechnen wir allenfalls mit einer Punkteteilung, eher glauben wir an ein endliches„Erwachen“ der rotweißen Merheimer. Friesdorf— Rhenania Köln Nach den zwei schweren Kämpfen gegen Phönix in Ehrenfeld und Bayenthal treten die Friesdorfer wieder auf eigenem Gelände an, und zwar ist Rhenania Köln der Gegner. Die Gäste haben vier Spiele verloren. Auf eigenem Gelände werden die Blauwetßzen die Rhenanen nicht zu fürchten haben. Hoffentlich ist Nußbaum wierer hergestellt. Gegen Bayenthal vermißten die Friesdorfer ihren Halblinken sehr. Henseler mußte die Tore schießen, da die Stürmer die Schußstiefel zu Hause gelassen hatten. Gegen die Gäste aus Köln haben also die Stürmer etwas gut zu machen. Im Ubrigen Sieg für Friesdorf. Poll— Sodesberg 08 Die Godesberger letden ganz erheblich durch Ausfälle. Fast jeden Sonntag muß die Mannschaft umgestellt und durch Ersatz ausgefüllt werden. Daß durch diese Aenderungen im Die Tura hat sich vorgenommen den Neuendorfern gründlich am Sonntag die Suppe zu versalzen. Ein torhungriger Gauchel wird wenig Sinn für dieses Tischlein=deckdich haben und könnte furchtbar dreinhauen. Mannschaftsgebilde die Leistungen nicht beständig Reiden können, ist leicht erklärlich. So konnte z. B. am Sonntag das Spiel gegen Köln=Nord gewonnen werden, wenn die Mannschaft komplett gewesen wäre. Hoffentlich ist Kessel, der gegen Bayenthal verletzt wurde, am Sonntag wieder dabei, damit die Hintermannschaft dem Ansturm des Poller Angriffs gewachsen ist. Einen Punkt müßten die Godesberger mit nach Hause bringen können. K36— 336 08 Ganz ohne Aussichten fahren die Bonner nach Köln. In der Saison 1935/36 verlor der BBC beide Spiele. In Köln :1 und auf eigenem Platze:0. Auch am Sonntag werden die Blau=Weißen an einer Niederlage nicht vorbei kommen. KBE schoß vergangenen Sonntag nur 13 Tore gegen Preußen=Delbrück, ein Zeichen, daß er in prächtiger Spiellaune ist. Für den BBC sieht es schlecht aus. Wenn er im nächsten Spiel auf eigenem Platze keine anderen Leistungen zeigt, wird er im nächsten Jahre wieder in der Kreisklasse spielen. Wershoven, der am Sonntag für den BBC spielberechtigt ist und Linksaußen spielt, wird auch nicht allzu viel gegen Flory ausrichten können. Pioia ist Glatiens abertägender Karmer Italiens Fußballer probten in Turin Vittoria Pozzo, Italiens Fußballkapitän, hat 25 Fußballer zu einem Lehrgang versammelt, um hieraus die Mannschaft für das Spiel gegen Deutschland am 15. November in Berlin zu bilden. Freitag wurden nun in Turin ein Uebungsspiel abgehalten, wobei folgende=Mannschaft antrat: Amoretti(Juventus Turin); Monzeglio(AS Rom), Foni (Juventus Turin); Serantoni(As Rom), Piccini(Florenz), Locatelli(Ambrostana Mailand); Neri(Juventus Turin), Silano(FE Turin), Perazzalo(Genua 93), Ptola(Lazio Rom), Ferrart(Ambrosiana Mailand). In diesem Spiel zeigte die=Mannschaft zufriedenstellende Leistungen. Vor allem Piola, ein baumlanger Vollblutstürmer, war in glänzender Form, denn er schoß allein fünf Treffer. Auch der für den Mailänder„Feuerkopf“ Meazza eingesetzte Perazzolo paßte ausgezeichnet in den Angriff. Nach der Halbzeit wurden einige Spieler ausgewechselt, so der Torwart Amoretti, für den der=Tormann Oliveri vom Liganeuling Lucchese ins Tor ging, während Varalien 2 von Juventus den Posten Locatellis einnnahm. Pozzo setzt die Vorbereitungen fort, denn die in diesem Spiel gezeigte Form ist für die Aufstellung längst nicht ausschlaggebend. Nach Abschluß des zwölftägigen Trainings wird ein neues Uebungsspiel angesetzt und erst dann die Elf für Berlin aufgestellt. Vonn=Uüner hottersgnnten Die Meisterschaftsrunde der Bonn=Kölner Vereine weist am Sonntag drei Begegnungen auf. Unser Bonner Vertreter, der Bonner FV., weilt als Gast bei dem Hockeyklub „Scharz=Rot“ in Köln. Die schlechte Versassung des Bonner Platzes machte leider eine Verlegung des Kampfes nach Köln notwendig, sodaß die Kölner, die den Ruf einer Ueberraschungsmannschaft besitzen, den Vorteil des eigenen Platzes haben. Trotzdem müßten die Bonner einen knappen Steg erringen. Der Marienburger THC. empfängt den Leverkusener HC. Hier erwarten wir einen klaren Sieg der Marienburger. Der Spitzenreiter HTC.„Rot=Weiß" müßte gegen den Kölner HC. auch zu einem eindeutigen Siege kommen und so seine Position weiter festigen. Von den Gesellschaftsspielen beansprucht natürlich der Kampf des Bonner THV. gegen den Düsseldorfer Sportklub das größte Interesse. Leider müssen die Bonner den Kampf mit einigen Ersatzleuten bestreiten— Breitharb und Lenzen sind nicht bei der Partie— trotzdem erwarten wir einen knappen Bonner Sieg. Radsportler Karl Mick gestorben Der Bonner Radfahrer=Verein 1883 hat am Donnerstag nachmittag eines seiner treuesten Mitglieder, den Radwanderfahrer Karl Mick— früher langjähriges Vorstandsmitglied des vormaligen Bonner Radsport=Vereins 1926— durch den allzu frühen Tod verloren. Der Verstorbene war besonders in Radsport= und Sängerkreisen bekannt und lag seit über Jahresfrist an einem tückischen Leiden darnieder, wovon er jetzt erlöst wurde. Besonders die Radwanderfahrerabteilung der 83er wird ihren Karl Mick sehr vermissen, war er doch stets dabei, wenn es galt, die schönen Sonntagstouren in die rheinische Heimat zu unternehmen, die er, wie kaum ein anderer schätzen und lieben gelernt hatte. Seine Radsportkameraden werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren und ihm ein Ehrengeleit zur letzten Ruhestatt geben, Mux Schnleling sahlt wieder nach..a. Erst Schaukämpfe, dann... Wie wir erfahren, wird Max Schmeling, der Anwärter auf die Weltmeisterschaft im Schwergewichtsboxen, nach dem Weihnachtsfest wieder die Reise nach Amerika antreten. Schmeling hat seinem amerikanischen Interessenvertreter Joe Jacobs hiervon bereits Mitteilung gemacht. Zunächst wird sich Max Schmeling auf eine Schaukampfreise begeben, die sich über sechs Wochen hinzieht und durch 14 oder 15 Bundesstaaten der USA. führt. Im Juni ist dann— wir hossen es wenigstens— der Kampf um die Weltmeisterschaft mit dem derzeitigen Titelhalter Jimmy James Braddock, der nach den letzten Meldungen in Neuyork stattfinden soll. * Die„andere Seite“: Die Nationale Boxkommission von Columbien sah sich veranlaßt, dem amerikanischen Negerboxer und Weltmeister im Halbschwergewicht, J. H. Lewis, den Titel abzusprechen, weil er am 13. Oktober nicht in Washington gekämpft hat. Diese Suspendierung verübrt Lewis aber herzlich wenig, da die Neuyorker Boxkommission sich daran nicht stört... und diese ist in den Staaten immer noch maßgebend. Nr. 15 685. Seite 19 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Chamberlain beschloß die Anterhausaussprache Versagen des Bölkerbundes zugegeben Die außenpolitische Aussprache des Unterhauses am Mittwoch wurde, nachdem noch einige Redner ihre Ansicht vorgetragen hatten, teils in Uebereinstimmung oder auch im Gegensatz zu dem von Außenminister Eden vertretenen Standpunkt durch die Rede des Schatzkanzlers Chamberlain abgeschlossen. Chamberlain begrüßte darin zunächst die Anzeichen wiedergewonnener nationaler Einheit, wie die Aussprache gezeigt habe. Er widersprach dem Gerücht, daß Amerika im Februar 1932 vergeblich die Anwendung von Sanktionen gegen Japan gefordert habe. Amerika habe damals den NeunmächtePakt anrufen lassen wollen, habe aber den Vorschlag wieder fallen gelassen. Was Europa angehe, so lehne die Regierung die Vorstellung von zwei sich bekämpfenden Mächtegruppen ab. Der Völkerbund sei die beste Methode zur Erhaltung des Friedens. Weil er einmal versagt habe, dürfe man ihn nicht aufgeben. Churchills idealer Völkerbund liege noch in weiter Ferne. Die nächstliegende Aufgabe bestehe in der Verstärkung schwacher Punkte der Satzung. Regionalpakte seien vielleicht brauchbar. Der Verdacht sei unbegründet, daß ein West=Pakt, wie ihn die englische Regierung erstrebe, irgendjemand anderem freie Hand an anderen Stellen gebe. Die Regierung würde ebenfalls einen Ostpakt begrüßen, sich aber vorläufig im Osten freie Hand vorbehalten, Völkerbundsverpflichtungen ausgenommen. Er gab zu, daß es wirtschaftliche Gründe für die Unruhen in der Welt gebe. Das Währungsabkommen sei eine vorbereitende Maßnahme zu ihrer Beseitigung. Eine Rückkehr zum Goldstandard sei natürlich denkbar. Aber unter den heutigen Umständen fehlte es an den dafür nötigen Vorbedingungen.— Die Rede Chamberlains fand viel stärkeren Beifall als die des Außenministers Eden, dem man ziemlich teilnahmslos zugehört hatte. Protokoll über Humanisierung des=Boot=Krieges anterzeichget Im Londoner Außenamt Foreign Office wurde das Protokoll mit den bereits mitgeteilten Bestimmungen über die sogenannte Humanisierung der=BootKriegsführung(Teil 4 des Londoner Flottenvertrages) von den Vertretern Englands, Frankreichs, Amerikas, Italiens, Japans und der britischen Dominien unterseichget. 000.— 000.— 1500.— 1 000.— 1 000.— Auszug aus der amtlichen Spendenliste Rasselsteiner Eisenwerks=Gesellsch.,.=., Neuwied 20 Htigers.=., Rheindrohl 3 Isteg=Stahl=Gmbp., Köln=Lindenthal Kali=Chemie.=., Werk Hönningen Hönninger Sprudel Gmbd., Hönningen Gefolgschaftsspende der Wandplattenfabrik Engers GmbH., Engers Wandplattenfabrik Engers Franz Duhr, Trier Deutscher Benzol=Vertrieb GmöH. der Rheinischen Stahlwerke, Koblenz Verlag der Niederrh. Landeszeitung Franz Julius Cronenberg, Geldern Gebr. Raß, Trier Arienheller Sprudel u. Kohlenfüure.=., Hönningen Martin u. Pagenstecher, Silika= und Schamottefabrik, Altenkirchen Rhein. Fadrik feuerf. Produkte GmbH., Andernach Unbekannt, Kripp, Krs. Ahrweiler Kohlensäurewerk Deutschland.=., Hönningen Rhenania, Fabrik feuerf. Produkte GmdH., Neuwied G. Groos, Koblenz Knödgen=Mantell, Koblenz Aktiengesellschaft Bad Neuenahr, Versand Neuenahrer : Sprudel, Bad Neuenahr Hubertus=Sprudel.=., Hönningen 000.— 000.— 000.— 1090.— 750.— 600.— 600.— 500.— 500.— 500.— 500.— 300.— 300.— 300.— 300.— 390.— Grundsteuer. Die Abtragung einer Hypothek verändert die Steuergrundlage für die Grundbesitzsteuern nicht. Vollrente. 1. Diese Frage beantwortet Ihnen die Fürsorge für Kriegsbeschädigte, da die Prozentsätze sich nach der Art der Verwundung richten und mithin verschieden sind. 2. Das Projekt macht zur Zeit noch finanzielle Schwierigketten. 3. Man spricht von kameralistischer Buchführung, wenn die Geldwerte der Geschäftsereignisse einem im voraus ausgestellten Wirtschaftsplan gegenübergestellt werden. Das Ist der Geldwerte wird also mit dem etatsmäßig festgesetzten Soll verglichen. 4. Wenn der Wein nur als naturrein bezeichnet ist, so kann er von verschiedenen Lagen stammen, er kann auch mit anderen naturreinen Weinen verschuttten sein. Ist das Wachstum angegeben, so stammt er von einer bestimmten Lage, die durch die Wachstumsangabe eben näver bezeichnet ist. 5. Bei der Körung werden durch eine Kommission die Zuchttiere ausgewählt, die zur Nachzucht besonsonders geignet sind. 6. Der Zahlungsmittelumlauf betrug am 15. Oktober 1932 zusammen 5561 Millionen Mark, davon waren 3519 Millionen Reichsbanknoten. 401 Millionen Rentenbankscheine, 182 Millionen Privatbankennoten und 1459 Millionen Scheidemünzen. Godesberg, Kleinrentner, Rentenempfänger. Auskunft erhalten Sie am besten bei mündlicher Rücksprache in den Montags, Dienstags und Freitags stattfindenden Sprechstunden des Reichsbundes Deutscher Kleinrenter, Bonn, Frauziskanerstraße 9. Zimmer 13, in der Zeit von 10—12 Uhr. Antta. Da sich ihr Bräutigam freiwillig zum Milltär gemeldet hat, ist eine Heirat odne ganz triftige Gründe nicht möglich. Sind diese vorhanden, muß Ihr Bräutigam sich unter genauer Darlegung der Gründe an seine vorgesetzte Dienststelle wenden. B. B. 5. Wir haben Ihnen bereits am 23. Oktober geantwortet. Sie möchten sich bei dem Verein für Feuerbestattung. Vereinsleiter Stadtbaurat l. R. Bauer, Kaiserstraße 24, erkundigen. A. R. Der 23. Brumaire im 11. Fahre der französischen Republik ist nach unserer Zeitrechnung der 14. November 1802. „Pachtvertrag“. Auf Pachtverträge findet nach 8 581, Abs. 2, BGB. die Bestimmung über Mietverträge Anwendung. Nach§ 571, Abs. 2, B6B. haftet dementsprechend der alte Eigentümer, der Ihnen das Grundstück verkauft hat, für den Schaden, der dem Pächter durch die Bebauung entsteyt. Sie selbst würden als hastend, nur in Frage kommen, wenn Sie sich vor dem Verkauf der Parzelle hätten in das Grundvuch eintragen lassen. Dies ist aver offenvar nicht der Fall, da Sie einen sofortigen Wetterverkauf getätigt haben. Weisen Sie also den Pächter an Ihren Verkäufer. San Franzisko. Die vor Jahrzehnten unterlassene Ableistung der Weyrpflicht macht Ihren Bruder natürlich nicht erbunwürdig. Er hat an sich einen Anspruch auf Auszahlung des Erbteils. Selvstverständlich ist nach den heutigen Bestimmungen über die Devisen eine Auszahlung an den Anwalt oder an Ihren Bruder selber in bar unmöglich. Es ist Sache des Anwalts Ihres Bruders, mit der Devisenstelle zu verhandeln und die Kasse festzustellen, an die Sie zahlen können, auch muß er Ihnen diese angeben. Tut er dies nicht, so wenden Sie sich am besten selber an die Reichsbank, die Ihnen dann die nötigen Anweisungen gibt, wie Ihr Bruder dann über die eingezahlten Beträge wetter verfügen kann, ist dann ja seine Sache. v. L. Go. Da die Zinsen der im November 1930 gegebenen Hypothek infolge der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 gesenkt worden sind, so steht die Hypothek unter Kündigungs= schutz, d.., der Gläubiger kann nach dem Gesetz über den Kapitalverkehr vom 13. Dezember 1935 nicht vor dem 31. zember 1938 kündigen. Er kann daher bei der jetzt neuerdings vorzunehmenden Zinssenkung nicht mit der Kündigung drohen. Nach dem neuen Gesetz über die Senkung von Hypothekenzinsen vom 2. 7. 1936 sollen sich Gläubiger und Schuldner über die Ziussenkung einigen. Liegt die Hypothek in der ersten Hälfte des Einheitswertes, so ist eine Zinssentung auf fünf Prozent angemessen. Erfolgt eine Einigung nicht in Güte, so muß die Styuldnerin die Vertragshilfe des Gerichtes, in dessen Grundbuch die Hypotbek eingetragen ist, anrusen. Das Gericht setzt dann den Zinsfuß fest. Wir raten Ihnen, den Antrag vor dem Schluß des Quartals einzureichen, da die Zinssenkung auf die ganzen lausenden Zinsen rückwirkt. In Bonn ist Abtig. 4e für solche Anträge zuständig. Suche Stelle als Hausmadchen! Gute Zeugn. Angebote u. 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Nov. 1936 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten „Ich möchte Unterhofen haden!“ „Lange"" „Was denn, ich will sie ja nicht mieten, sondern kaufen!“ Mein Werkzeugkasten Ich hab' zu Hause einen Werkzeugkasten, das heißt: Es soll ein Werkzeugkasten sein. Man wirft Gardinenringe, Sosaquasten und alte Büchsenöffner gern hinein. Will ich den Schraubenzieher schleunigst holen, ich brauch' ihn dringend für das Schreibtisch=Licht, so find ich wohl zwei alte Stiefelsohlen, doch meinen Schraubenzieher find' ich nicht. Großmutter weint. Sie zog sich einen Splitter gewiß nicht absichtsvoll ins rechte Bein, und zur Vermeidung häuslicher Gewitter hol' ich die spitze Zange, flach und klein. Ich finde krumme und verbog'ne Nägel, von Vaters Kuckucksuhr ein Pfundgewicht, von einer Trommel einen halben Schlägel, die spitze Zange aber find' ich nicht. Ich brauche dringend meinen kleinen Hammer; am Bücherbrett brach eine Stütze aus, der Hammer ist beim Mädchen in der Kammer, das stellt sich so oft im Lauf der Zeit heraus. Ich sehe wohl zwei alte Flügeltasten, selbst eine halbe Zwiebel, leicht beschmutzt... Das kommt davon, weil man den Werkzeugkasten als Ascheneimer nur zu gern benutzt! Buck. Die Geschichte eines Gerüchts Von Wolfgang Thomas Eine Geschichte, die sich in den sechziger Jahren in Berlin zugetragen hat, beweist, wie aus unsinnigen, kleinen Ursachen Gerüchte entstehen, die jeder Grundlage entbehren, aber doch unabsehbare Folgen nach sich ziehen können. Der unschuldige Urheber des Gerüchtes, von dem hier die Rede sein soll, war der ehrenwerte Berliner Kaufmann Paul Frieske. Der alte Herr, dem das Gehen schon ein bißchen schwer fiel, unternahm eines Sonntags mit seiner Familie einen Ausflug in den Grunewald. Auf diesem Spaziergang begegnete er seinem Geschäftsfreund Peter Krelle, der gleichfalls mit Weib und Kind ins Grüne gekommen war. Die Herren blieben stehen, begrüßten einander und Peter Krelle fragte, wie dies schon so Brauch ist, den alten Herrn Frieske, wie es ihm denn ginge und wie er mit den Geschäften zufrieden sei. „Na, wie es schon mal so geht", erwiderte Frieske, dessen Beine von dem langen Marsch schon tüchtig schmerzten,„mit den Geschäften wäre ich ja so weit ganz zufrieden, bloß die Gebrüder Beenekens, die können in letzter Zeit leider schon gar nicht mehr mit!“ „Das ist mir neu“, wunderte sich Herr Krelle,„aber immerhin gut zu wissen! Na, schönen Dank denn und auf Wiedersehen!“ Mit einer höflichen Verbeugung ging er weiter und ließ Herrn Frieske zurück, ohne ihm zu erklären, warum es so gut zu wissen sei, daß seine Beine nicht mehr mitkonnten. Herr Frieske wunderte sich eine Weile über die merkwürdigen Redensarten des Herrn Krelle, hatte aber, als er mit seiner Familie nach Hause kam, das Gespräch im Grunewald längst vergessen. Nicht so Herr Krelle. Er hatte die Klage des Herrn Frieske über seine schmerzenden Gehwerkzeuge vollkommen mißverstanden. Es kam ihm garnicht in den Sinn, daß dieser mit der scherzhaften Redewendung „Gebrüder Beenekens“ seine leidenden Beine gemeint hatte, sondern war überzeugt, daß Herr Friesle ihm auf seine Frage nach dem Stand der Geschäfte mitgeteilt habe, daß das Bankhaus„Gebrüder Beenekens“, bei welchem er ein Guthaben hatte, in Zahlungsschwierigkeiten geraten sei. Als sich am nächsten Morgen die Schalter des Bankhauses öffneten, war er der Erste, der sich beeilte, sein Guthaben abzuheben. Damit nicht genug, besuchte er alle seine Geschäftsfreunde, von welchen er wußte, daß sie mit den Gebrüdern Beeneckens in Verbindung standen und erzählte ihnen von der angeblich schwierigen Lage des Bankhauses. Die Sache sprach sich bald herum und nun setzte ein wahrer Sturm auf das Bankhaus der ahnungslosen Brüder ein, die jetzt wirklich in Zahlungsschwierigkeiten gerieten und infolge des unsinnigen Gerüchts bald darauf tatsächlich ihre Schalter schließen mußten. Keine Geschichte aus dem Alltag Die Bayerische Bierstube war gerappelt voll und dementsprechend gings lebhaft zu. Da, ein neues Faß kommt aus der Versenkung und gleich darauf kündet durchdringendes Schellengeläute diesen wichtigen Vorgang an. Auch die heftigsten Reden werden da für einen Augenblick unterbrochen, um festzustellen, ob man noch eins trinken muß. Die Kellner flitzen mit den gefüllten Krügen durch die Tischreihen, und zwischen all dem Durcheinander ertönt plötzlich aus der Telefonzelle die Alarmglocke. Alles horcht gespannt auf! Die Wirtin verschwindet im Kasten und ruft gleich darauf in die Stube:„Ein Herr Merz wird am Teleson gewünscht!“ Einer schaut den andern an; jeder vermutet in seinem Nachbarn den Herrn Merz. Da sich niemand meldet, geben die Kellner mit großem Stimmaufwand den Ruf weiter. Aha, das hat geholfen. Ganz hinten in der Ecke erhebt sich ein Gast und windet sich zur Telesonzelle durch.„Na, das scheint ja eine schwere Sache zu sein“, meint nach einigen Minuten ein älterer Herr zu seinem Nachbarn,„der kommt ja nicht mehr aus der Kiste'raus!“„Vielleicht setzt ihm seine Alte wegen seines Ausbleibens den Kopf zurecht", unkt dieser.„Weshalb soll's nun grad' die Frau sein, es kann ja ein Gerichtsvollzieher oder sonst’ne Amtsperson sein!" Das mit dem Gerichtsvollzieher wurde bestritten. Um neun Uhr abends macht kein Gerichtsvollzieher Besuche bei seinen Kunden, der Mann will auch seine Nachtruhe haben. Da meint der ältere Herr: „Vielleicht gibt uns Herr Merz Aufklärung, wenn wir ihn darum höflich ersuchen!“ Alles lacht. Da erscheint Herr Merz wieder und segelt, verfolgt von voilnahms„Crschossen“ Kleine Geschichte vom englischen Münchhausen Lord Lonsdale gilt als der Münchhausen Englands. Seine Fähigkeit, wunderbare Abenteuer zu ersinnen, ist kaum zu übertreffen. Einmal kam Lonsdale als Gast in ein altes Schloß in den schottischen Hochmooren. Der Hausherr berichtete, daß im Turmzimmer des Schlosses einer seiner Vorfahren nächtlicherweise herumzuwandeln pflege. Niemand halte sich deshalb in diesem Zimmer auf. Alsbald erbot sich Lord Lonsdale eine Nacht in dem Sputzimmer zu verbringen und den Geist zu vertreiden. Er hade — so erzählte er— bereits zahllose Gespenster vertrieben und es sei ihm ein Vergnügen, seinen diesbezüglichen Abenteuern ein neues hinzuzufügen. Der Hausherr willigte ein, und in dem Turmzimmer wurde ein Lager für Lord Lonsdale aufgeschlagen. Der Lord legte seinen Revolver unter das Kopfkissen. Um Mitternacht aber erwachte er plötzlich. Das Zimmer war von bleichem Mondlicht erfüllt und es schien ihm, als ob ein seltsames Rauschen zurch das kleine Gemach ginge. Der Lord griff zum Revolver und spähte aufmerksam nach allen Richtungen. Plötzlich bemerkte er am Fußende seines Bettes zwei Hände. Er hob den Revolver und schrie: „Hände weg, oder ich schieße!" Die geisterhaften Hände rührten sich nicht, doch schienen sie ein wenig zu zittern. Lord Lonsdale zählte laut dis drei, dann schoß er... Der Knall weckte den Hausherrn und die anderen Gäste. Erwartungsvoll kamen sie in das Turmzimmer gestürzt. Ein Diener brachte eine Lampe. „Ich habe den Geist erschossen!“ rief Lord Lonsdale stolz. „Doch hat er mich vorher erdärmlich in den guß gedissen!" Die anderen traten näher. Es war ein seltsamer Andlick. der sich ihnen bot. Im Bett lag Lord Lonsdale. Aus der ein wenig zu kurzen Bettdecke ragten seine Füße empor. Die große Zede seines rechten Fußes aber war von einer Kugel durchdohrt... soe. Die Laternenanzünder Als Johann Strauß seinen 60. Gedurtstag feierte, beging ganz Wien digses Fest. Eine große Zahl von Besuchern sand sich in der Sohnung des volkstümlichen Komponisten ein, um lom zu gratulieren. Die ersten Gratulanten aber waren zwei Männer in blauen Kitteln.„A glückselig' neu's Lebensjahr!“ schrien sie, als der Meister ihnen entgegenkam. „Wer seid's denn Ihr!“ fragte Strauß ein wenig verwundert. „Nir san d' Laternenanzünder von Ihrer Straßen!“ erwiderten die Beiden. Johann Strauß bedankte sich und gad den Männern einen Gulden. Doch schon um zehn Uhr erschienen abermals zwei Männer mit blauen Kitteln, die dem Meister ebenfalls gratulierten. „Wer seid Ihr denn?“ fragte Strauß. „Nir san d' Laternenanzünder!“ erwiderten die Männer. „Sok“ fragte Strauß mißtrauisch,„die waren ja schon vorhin dier!“ „Ader and' Herr!“, sagte der eine Gratulant treuherzig. „dös waren ja d' Laternenanzünder, die wo d' Latern anzunden!“ „Ra also, wer seid's denn nachher Ihr!“ „Mir, Herr von Strauß, mir san d' Laternenanzünder, die wo d' Latern auslösch'!“ Strauß lachte und schenkte auch ihnen einen Gulden. F. Kleine Kinder... und wenn sie größer werden Im Lachen verstehen sich die Völker noch am besten. Der berühmte„Kindermund“ ist in Sidnev ebenso beliebt wie in Buenes Aires oder Chilago. Das beweisen die folgenden Kostproben. Vater:„Ist es ein Junge....““ Hebamme:„Ja— der Mittelfte!“ Mitten im dicksten Straßengewühl der Millionenstadt Sidney kommt ein kleines Mädchen heulend zum Verkehrspollzisten:„Huhu, haben Sie nicht. dunh, eine Dame gesehen, ohne ein kleines Mädchen bei sicht“ „Mutti, warum machen die Hühner denn so'nen furchtdaren Krach!“ „Die haben Hunger, Liedling.“ „Na, warum legen sie sich da nicht einfach schnen ein Eis“ Lehrerin:„Ein gebranntes Kind scheut das Feuer. Weißt du ein ähnliches Sprichwort, Eloisa!“ Cloisa:„Ein gewaschenes Kind scheut das Wasser.“ „Großvati, warst du auch mal ganz klein?“ „Natürlich, mein Jungchen!" 9 „Au, das muß aber ulkig ausgesehen haben, mit dem kangen Bart und so'ner Brille!“ Der kleine Bernt hat vom Vater Prügel gekriegt. Noch Tränen in den Augen, fragt er seine Mutter:„Hat Opa Pappi auch geschlagen?“ „Jawohl!“ antwortet sie mit Nachdruck. „Und Opas Pappi, hat der Opa auch geschlagen?“ „Gewiß!" „und der Pappi von Opas Pappi, hat der Opas Pappi auch geschlagen?“ „Natürlich! Ader nun hör' auf mit deiner Fragerei!“ Eine Pause. Endlich sagt Bernt:„Muttl, sag' mir bloß noch, wer dat denn eigentlich damtt angefangens“ Die kleine Zenia steht vor der Gartentür.„Bitte“, sagt sie zu einem freundlichen Herrn,„könnten Sie mir mal die Tür anfmachen?? „Vern“, sagt der und öffnet. „Ader warum machst du sie nicht allein auf?“ „Well die Farbe noch frisch ist.“ Wie alt dist du, mein kleiner Freund?“ „Sechs Jahre“. „Was, sechs Jahres Und nicht größer als mein Regenschirm!“ „Wie alt ist denn Ihr Regenschirm!“ „Hoffentlich“, sagt die Mama,„hast du vorhin im Kino, als du Kirschen aßest, die Kerne nicht auf den Boden geworfen?“ Klein=Aurelio:„Aber nein, Mama! Ich habe sie dem Herrn neden mir in den Hut getan!“ „Papier“, sagte die Lehrerin,„darf man niemals auf die Straße werfen! Also Marcella, was machst du mit überflüssigem Papier?“ „Ich“, erwiderte Marcella,„ich knülle es zusammen und stecke es in den nächsten Briefkasten!“ Mutter:„Aber Jungchen! Du spielst hier noch im Garten? Du müttest doch schon längst in der Schule sein!“ „Siebst, Mutti, mir war doch immerzu so, als hätte ich was vergessen!“ Der neue Ankömmling im Knabeninternat wischt, ehe er zu essen anfängt, Messer und Gabel am Tischtuch ab. Der Direktor sieht es und fährt ihn an: „Ist das bei euch zu Hause so Sitte?“ „Rein“, antwortet der Knabe,„bei uns zu Hause kommen nur reine Bestecke auf den Tisch.“ Der Mathematik=Professor gab die schriftlichen Arbeiten zurück. Zu jeder machte er einige Bemerkungen:„Sie sollten“, wandte er sich an den Primaner Hansen,„Eine Gleicung mit zwei Unbekannten lösen...“mursen „Jawohl“, erwiderte Hausen etwas verwundert.—„Aber ich habe gesehen“, fuhr der Professor fort, daß Sie sie mit zwei Bekannten gelöst haben...“ PTSeW Raren Aösselsprung vollen Blicken, seinem Platz zu.„Na, das geht nun doch nicht; so einfach sich daherzusetzen, als wenn nichts gewesen wäre“, brummt der ältere Herr und erhebt sich von seinem Stuhl.„Achtung, Achtung!“ ruft er in die Stube hinein. Alles schaut zu ihm hin.„Sehr geehrter Herr Merz“, sagt er,„Sie haben wohl gemerkt, daß wir alle Anteil an Ihrem Geschick nehmen; wenns etwas Schlimmes ist, was man Ihnen da am Telefon zugerufen hat, dann können Sie versichert sein, das wir Ihnen beistehen! Stimmt das, meine Herren?“ Ein kräftiges„Jawoll“ bestätigt das. Da erhebt sich Herr Merz von seinem Sitz, dankt für die allgemeine Teilnahme und sagt schmunzelnd:„Gar nichts Schlimmes ist mir widerfahren, im Gegenteil. Meine Frau hat mir gesagt, sie ginge für einen Augenblick zu ihrer Freundin in die Nachbarschaft, ich brauche also vor elf nicht nach Hause zu kommen. Das habe ich meiner Frau versprochen. Prosit!“ Allgemeiner Beifall!„Wer auch so eine vernünftige Frau hätte", meinte der ältere Herr und brachte dann ein dreifaches Hoch auf das Prachtweib des Herrn Merz aus. Franz Ohrem. Die guten Werke Frau von Stael unterhielt sich mit einem sehr bedeutenden Schriftsteller über das Kapitel„Todessurcht". „Auch ich fürchte den Tod“, sagte der Schriftsteller,„ohne jedoch genau sagen zu können, warum.“ „Das will ich Ihnen sagen“, erhielt er zur Antwort.„Sie fürchten den Tod, weil Sie ganz leer in der Ewigkeit ankommen würden, da man nichts mitnimmt als seine guten Werks!“ 979. nennen, im Zusammenhang gelesen, Vor= und Zunamen eines österreichischen Dichters. Die Wörter bedeuten: 1. das einem Geistlichen übertragene Amt mit seinen Rechten und Pflichten, 2. Stadt in Thüringen, 3. rote Malerfarbe, 4. ein zu den Finken zählender Vogel, 5. Kledstoff, 6. soviel wie„gleichlaufend“, 7. klirrendes Schlaginstrument, 8. Wasserbehälter. Btickersteilset Alles dreht sich! WeDie Buchstaben: aaaaaaabdeesseee#gg fitilImnnnnnnoppprrrrr rrerssssttttttzz sind für acht Wörter zu verwenden. Jedes Wort beginnt im Pseilfeld und läuft im Sinne des Uhrzeigers rings um das betressende Nummernseld. Die Buchstaben, die auf die Punktselder entallen, Die Felder der linken Figur sind verart mit Buchstaden auszufüllen, daß man in den waagerechten Reihen, in Zahlenfolge hintereinander gelesen, Wörter folgender Bedeutung erhält: 1 2 S 4 5 6= Weißbrötchen 7 S 9 10= Aradischer Fürst 11 12 13 14= Vogeldau 15 16 17 18= Luftströmung 19 20 21 22 23= Kleines Gewässer 23 25 26 27= Schlaflager 28 29 30= Japanische Münze. Jetzt müssen die einzelnen Felder, zuerst mit den oderen Punkten und dann mit den unteren Punkten, der Reidenfolge nach abgelesen, je einen„Laubbaum“ ergeben. Nun füllt man die Felder der rechten Figur derart mit Buchstaden aus, daß in die einzelnen Felder die Buchstaben der entsprechend numerierten Felder der linden Figur eingetragen werden. Sämtliche Buchstaden der Unken Figur werden so in die rechte Figur eingestickt. Sind alle Buchstaben richtig eingestickt, so ergeden die waagerechten der rechten Figur, fortlaufend gelesen, ein Sprichwort. Ausshsangen: Bösteiberang: Das ist der größte Schmerz geblieden, Von allen Schmerzen, die es gibt: Ein Herz aufs innigste zu lieben, Das uns nicht herzlich wieder liebt. Ein kleines Sternchen Liede bloß Kann mehr beglücken, mehr belohnen, Als alle Gunst der Pharaonen Und alle Weisheit Salomos! Silbenrätsel: 1. massiv, 2. Armee, 3. Notar, 4. Coesseld, 5. Helena, 6. Elen, 7. Zickzack, 8. Urne, 9. Nonnen, 10. Aleksandrow, 11. Haiti, 12. Mariatheresientaler, 13. Edeltraud, 14. Ulme, 15. Neger, 16. Soda, 17. Eigelb, 18. Regen, 19. Ella, 20. Rettich, 21. Laboratorium, 22. Ebene, 23. Bergbau, 24. Esten, 25. Nemesis, 26. Seele, 27. Eger, 28. Rose, 29. Firnis, 30. Abfindung, 31. Heide, 32. Regal, 33. Uhland. 34. Note, 35. Gambrinus.—„Manche Zunahme unserer Lebensersahrung verdanken wir der Abnahme unseres Geldes.“ Buchstaden=Bilderrütsel:„H“„Essen"„R“„As“„Sau“ = Hessen=Nassan. Kein Vorwärtskommen: Krebsgang Zinneke 1, Hannessen 3. W Unterhaltungs Beilage des General=Anzeigers fur Zonn und Amgegend Erde zu Erde Von Hanns Johnt ammer, wenn des Morgens wehende Hand 1 D Auf die Stirne Der stillen Erde sinkt Und der Odem der Frühe Im Walde rauscht— Will ich gut sein und wach. Die schönen Hände Erzählung von Anna Kappstein Hels Kornelis Kind war, spielten die„reichen Vere wandten“, von denen sie einmal erben würde, eine wirkungsvolle Rolle in den täglichen Gesprächen der Eltern. So kam es, daß das kleine Mädchen sich selost schon für reich hielt und mit Hochmut auf Leute blickte, die Geld verdienen mußten. Nachdem Vater und Mutter geftorgen paren und Kor. nelie einsam in der Welt stand, meldere gn sich bei den „reichen Verwandten“. Nach Wochen lief eine höfliche Ablehnung ein: man habe selber zu kämpfen; doch man werde nicht versäumen, zu einem günstigeren Zeitpunkt sich um die„liebe Nichte“ zu kümmern. Immerhin: das war eine Hoffnung. Korgelie, die nichts gelernt hatte, schlug sich durch, indem sie Schmuck und Silber verkaufte. Eine alte taube Flurachbarin, die sich vor dem Alleinsein fürchtete, ließ das junge Ding umsonst bei sich wohnen. Die Greisin tröstete: jeder Topf findet seinen Deckel, und ein nettes Mädel wie Kornelie schon einen Freier finden. Wenn sie auch keine Schönheit sei. Dafür habe sie so hübsche Hände. Mit solchen Händen könne man nicht praktisch zugreifen. Sie müsse also zusehen, daß sie einen wohlhabenden Mann bekäme. Der Ansicht war Kornelie immer gewesen. Doch in vergeblichem Warten verrannen die Jahre. Die schönen Hände zogen zwar die Männer an; sie bewunderten, sie küßten sie. Aber keiner faßte Zutrauen zu ihnen. Trotz= dem also niemand um Kornelies Hand anhielt, kreuzt doch einer des Mädchens Weg, der sich die Gunfr ausbat, die Hand in Marmor nachbilden zu dürfen. Während der Künstler ihre Hand in Marmor nachformte, verliebte sich Kornelie in den ihre Eitelleit in schwingende Erregung, zgziete Sotz. Und sie beschloß, die Hand, deren heit als Besitz zu begehren, unerhörte Anmaßung eines Bewerbers bedeutet hätte, großmütig zu verschenken. Der Künstler, in ihrem Alltagsleben eine ungewohnliche Begegnung, schien ihr fremdartig, kühn und ritterlich genug, ihn der Ehre zu würdigen. Sie gab ihm Zeichen ihrer Gunst und Gnade mit dem Hochmut einer Königin, die sich einen Pagen zähmt. An diesem Tage vermochte der Bildner nicht weiter zu arbeiten. Die Bestürzung beraubte ihn aller Er lief davon. Kornelie er war überwältigt, er fand nicht so rasch das rechte Wort des Danks und der Beglückung. Großmütig lächenre sie ihm nach. Und harrte auf seine Wiederkehr. Aber er kam nicht wieder. Die Marmorhand blieb Sie wirkte trotdem nicht weniger lebendig. Im Gegenteil: weil letzter Schliff und letzte Glätte fehlten, war der steinernen Hand etwas Bewegtes, Pulsendes Die altersschwache Witwe schenkte dem Fräulein einen Glaskasten, in dem sie sechzig Jahre lang ihren. Partenkranz verwahrt hatte. Der Kranz war am Enrolattern und sie selbst am Sterben. Da wurde es Zeit, sich des vor Stauch und Flegen geschüt sein. Dennach durchDie Hündin Kora Von Johan Sui#an Die Tage kommen und schwinden, und * kommt der Herbst näher heran. Bald wird es Winter sein. Der lange Winter! Die Rehe kommen dann bis vor das Haus und betteln mit braunen, traurigen Augen um Futter. Sie überwinden ihre Scheu und vertrauen dem Menschen, der bescheidenen, kleinen Sebt, da werden schon ein par Blätter gelb, die und da! Das sind Vorboten. Und bald wird der ganze Wald lodern im feurigen Braun und Gelb, die Stürme werden den Brand über die weite Erde treiben. Dann kommen die grauen Tage. Da weichen die Wege auf vom endlosen Regen, da werden Haus und Wald und Tal belagert von den Bergen Trübsal und Unlust, die dräuend zwischen Himmel und Erde stehen, die Nebelberge, die Dampfgebirge, wenn das Wasser noch wärmer ist als die Luft.„. 6. 4n, anl. 8. Johannes lobt das Haus, er lobt seine Hütte. Sie schneidet ihm aus der herbstlichen Welt ein kleines Stück heraus, ein winziges geborgenes Stück Raum, in dem er daheim ist, genug Raum für sich und sein Die Nebelvögel fliegen über die entsämten Wiesen, über die buschige Wildnis der Hänge, über den lichteren Wald. Die Wolken kommen schläfrig dahergetollt, sie haben das Licht gefressen, sich die Bäuche geEr zeichnet die Hündin, zeichnet ihren schönen, grauen Wölfinnenkopf. Wie sie zuweilen schnuppernd durch die Stube geht, wie sie die Pfoten auf das Fensterbrett setzt, um hinauszuschauen und wie sie sich behaglich knurrend wieder zusammenrollt zu den Füßen ihres Johannes ging einmal ins Dorf hinauf, da war er ihr begegnet. Zwei junge Burschen aus dem Nachbardorf führten sie am Strick und hatten ihr einen Maulkorb vorgebunden. Sie taten trotzdem ganz aufgeregt, als hätten sie ein Abenteuer bestanden. „Nicht anfassen!“ rief der eine.„Das Vieh ist bissig!“ „Wir-Ven sie zum Jäger bringen, er soll sie kaputt machen!“ sagte der andere. Kaputt machen... Ein harter Ausdruck für eine harte Sache. Es wird etwas zerbrochen, in Stücke zeschlagen, ausgelöscht, es liegt da, wird häßlich und verwest und verdirbt. „Nein, hört einmal! Dieses schöne Tier!“ „Ja, niemand will sie geschenkt haben!“ Und immer, wenn der Abend Im Westen verklingt Und die gute Stille der Nacht Im Wunder Himmels lauscht Bin ich müde und schwach. zuckte Kornelie ein Schmerz, als sie die Hand in den släsernen Sang bettete.———, Gaurie hatte ale Als man einen wirklichen Sarg im Hause hatte, als die alte Dame auf den Friedhof getragen wurde, empfand Kornelie in lastender Einsamkeit das Gespenstische der unter Glas geborgenen Hand doppelt,— die doch ein Stück von ihr war. Und wenn sie auf ihre warmen Hände blickte, wenn diese schönen Hände ins Leere griffen, sobald in der Verblühenden eine Sehnsucht sich regte, das Leben zu halten, dann überstürzte sie jählings eine wilde Angst, irgend etwas zu vollbringen mit diesen beiden ungeschulten, schwachen Händen! Irgend etwas, das wenden, retten, gestalten konnte! Doch alle Bemühungen waren vergeblich. Kornelie war nicht mehr in dem Alter, wo ein weibliches Wesen leicht und schnell eine Stellung findet. Nicht einmal Zeugnisse glichen den Mangel des Wangenrots und Augenschmelzes aus. Vor Sorgen wurde sie dem sie wochenlang nicht mehr gewagt hätte, sich satt zu essen! Die Nachbarn holten einen Axmenarzt, schweigsame Weißkopf betrachtete den„Fau; nach zwei Seiten. Die Erkrankung wäre zu beheben, wenn Stärkungsmittel da wären. Er sah die Unfäßigkeit, seiner Patientin, das Leben zu meistern; er sah, daß vom ursprünglichen Hausrat nichts mehr zu verkaufen oder zu versetzen war. Und er bemerkte das edle Marmorgebilde der Hand. Und erinnerte sich sofort eines Kunstkenners, der solche Dinge mit Leidenschaft sammelte. Er nahm, kaum um Erlaubnis fragend, den kleinen Glassarg an sich und zählte der Kranken beim nächsten Besuch einhundert Mark auf den Tisch. Die halfen fürs Nötigste. Dann drang er in Kornelie: sie müsse aufs Land; ob niemand da sei, der sie aufnähme?.„Sie besann sich wehmütig auf die„reichen Verwandten“. Der gute Doktor war ein Optimist. Er selber schrieb an die Verwandtschaft. Dieser Brief wanderte, weil die Adressaten verzogen waren. Er gelangte in die Hände eines Vetters von der Nebenlinie, der sie auf sein Gut einlud. Vorausgesetzt, daß sie ein wenig helfen könne. Der Arzt bemusterte die schönen Hände. Er riet: wenn der Vetter sie ausspottet, so sagen sie, ihre Hände Doch ehe der Lon hatte Korgesie— ug Selbserhal. Doom Teuser Geisoll noch spotten konnte, hatte Kornelie— aus Sewßetge. tungstrieb— ein Handtuch ergriffen und sein mutterloses jüngstes Kind, das durch den Entenpfuhl gekrochen war, von oben bis unten abgeseift. Dann bürstete sie dem vernachlässigten Hunde, der in der Asche gelegen, das Fell. Schon sahen ihre Hände respektabel aus. Aber sie waren weicher als die der Magd. Man durfte ihnen Glucken und Kücken, man durfte ihnen Kinder anvertrauen. Den Kindern gefiel beim Waschen und Kämmen die schonende Hand. Die„Tante“ durfte nicht Der Vater war's zufrieden. Er schätzt Kornelies vorgeschrittene Jahre. Sie würde vernünftig genug sein, Und sie war es, nachdem sie nicht mehr auf ihre achtzugeben brauchte... 48 Prof. H. Reifferscheid:„Dachstube“ Morgen wird im Obernier=Museum eine Ausstellung der beiden Düsseldorfer Künstler, Pros. Walter v. Wecus und Pros. H. Reifferscheid, eröffnet, von denen wir schon manches Bild in unserem„Erzähler“ brachten. Eine merswürdige Geschichte von Hans Betdge. ach bin Privatdozent für deutsche Geschichte an der Universität T. Auf die Nachricht, daß auf dem alten Grafenschlosse Lormitz in der Altmark wertvolle Manuskripte aus dem 16. Jahrhundert liegen müßten, beschloß isch, nach Lormitz zu fahren, und richtete vorher an den Grafen Bernhard von Jagen in Lormitz die Anfrage, ob er mir erlauben wolle, in der Bibliothek seines Schlosses einige Tage zu arbeiten. Ich erhielt umgehend ein mit dem Siegel des Grafen versehenes Schreiben, in dem mir mitgeteilt wurde, Graf Bernhard sei zwar schwer erkrankt, doch sei es mir gern erlaubt, die Schloßbibliothek zu Arbeitszwecken zu benutzen. Am nächsten Morgen schon dampfte ich, ausgerüstet mit dem Empfehlungsschreiben meines Hausarztes an einen seiner Jugendfreunde, einen Kaufmann namens Römer in Lormitz, nach der Altmark ab. Ich ließ mich nach der Wohnung des Herrn Römer weisen und lernte einen rüstigen Fünfziger kennen, der mich, nachdem ich ihm den Brief seines Freundes übergeben hatte, in der liebenswürdigsten Weise willkommen hieß. Ich fragte bald, was das mit dem Grafen Bernhard zu bedeuten habe, und welche Verhältnisse überhaupt auf dem Schlosse walteten. Herr Römer stieß ein paar Rauchwolken vor sich in die gemütliche Dunkelheit, und sagte:„Das ist ein „Sie hak ein Kind gebissen. Es ist ein ganz verkommenes Biest!“ „Aber echt ist sie! Ein Kommerzienrat hat sie einmal gehabt! Aber nun ist sie verdorben, sie war überall schon...“ „Niemand will sie haben?“ fragte Johannes.„Dann gebt sie mir, wenn ihr mögt. Man soll es doch noch einmal versuchen!" „Ja, aber wir stehen für nichts ein!“ „Nein, wie heißt sie denn?“ Das wußten sie nicht, sie hatten sie unterwegs bekommen, um sie rasch fortzuschaffen..1u 6864, Jehe „Nun, dann komm ohne Namen mit!“ sagte Johannes und führte die Hündin heim. Sie ging auch willig neben ihm. In der Waldhütte gab er ihr zu fressen. Reissuppe, Knochen und altes Brot. Sie fraß gierig und knurrte beim Fressen. „Nun, nun, es nimmt dir ja niemand etwas weg!“ sagte Johannes begütigend. Als sie gefressen hatte, legte sie sich zu seinen Füßen nieder, duckte den schlanken Kopf mit den lauernden braunen Augen auf die Pfoten und spitzte die Ohren, als lauschte sie, was nun weiter kommen solle. „Wie heißt du denn nun wohl?“ Die Hündin hob den Kopf ein wenig, als wundere sie sich über den sanften Ton seiner Stimme. „Wollen wir Freunde werden?“ Da begann sie mit der buschigen Rute den Boden zu klopfen. Sie war also einverstanden. Sie witterte keine Bosheit in seinen Worten. „Hm, du scheinst es schlecht gehabt zu haben in der letzten Zeit... Du bist nicht gerade überfüttert worden, deine Rippen sind vollzählig beieinander, wie ich sehe... Wie ich gehört habe“, fuhr er nach einer Weile fort,„kommst du aus reichem Hause. Aber der reiche Herr starb wohl eines Tages, he? Oder war er dich leid?... Du bist billig ausgeboten worden, bist unter die Leute gekommen, hast den Herrn verloren und einen neuen nicht gefunden... Du bekamst Fußtritte, was? Hast dich nicht zu deinem Vorteil verändert... Natürlich, so wird es gewesen sein. Eine Hündin, wer will eine Hündin haben? Im Frühjahr hat man die Schererei mit deinen Liebhabern, die den Zaun umschleichen, die das Haus ankläffen. Und in irgend einer Ecke wirfst du ein paar Bankerte, die man in einen Sack tuk und ersäuft, weil sie nichts wert sind. Da heulst du nun los, denn du liebst deine Kleinen, und wirst aufgeregt nd bissig und rennst überall herum, eine Plage für die Leute. Fort damit, hinaus mit dir! Und so wanderst du von Hand zu Hand, wirst ein Straßenköter, mit Steinen wirft man nach dir, die Kinder auf der Dorfstraße freuen sich, wenn du den Schwanz zwischen die Beine klemmst und davonjagst. Einmal fällst du einen der kleinen Peiniger an, man fängt dich ein, du wirst überwältigt, kriegst einen Maulkorb vor und sollst kaputt gemacht werden... Ja, schwänzle nur, du hast nicht mehr viel Zeit geDas dumme Angstgefühl vor dem Rätselhaften und Unbekannten in dem Tier war von ihm gewichen. Er streckte der Hündin die Hand hin und sagte:„Gib Das war ein Klang aus der alten Zeit. Wirklich, die Hündin erhob sich und legte ihm die Pfote tollpatschig in die nackte Hand. Sie ließ sich den Kopf streicheln und den Hals kraulen. „Siehst du nur, wir werden noch gut miteinander auskommen. Wenn ich nur wüßte, wie man dich ruft..“ Er versuchte einen Namen zu finden, aber ihm waren nur Hundenamen geläufig. Strolch. Strupp, Wolf, Arco, Tyras, Lord... Ein Hündinnename fiel ihm nicht ein. Schließlich aber kam er doch auf einen. „Kora!“ rief er leise. Und wer hätte diese Wirkung erwartet? Die Hündin hatte sich bereits wieder niedergelegt und sich zusammengerollt. Nun hörte sie den Namen, den Johannes fragend und unsicher rief. Ja, das war ja ihr Name, ihr eigener Name, den ihr erster Herr ihr gegeben hatte! Und nun sprang sie auf, als hätte sich vor ihren Augen ein Tor in die Jugend wieder geöffnet, ein Tor in die guten Tage. Sie stieß ein Freudengeheul aus, ein helles, erstauntes, ungläubiges Geheul und dann folgte ein Gebell von wilder Leidenschaft und ein Getänzel in der kleinen Stube, daß Johannes sich die Ohren zuhalten mußte. Die Hündin bestürmte ihn mit ihrer plötzlichen Munterkeit, setzte ihm die Pfoten auf die Brust und wollte ihm das Gesicht lecken. Sie war wieder eine junge, heitere Hündin geworden, sie hieß wieder Kora. Wirklich, Johannes hatte ihr ihren Namen wieder zurückgegeben! Se und nat anreis i! dei Mann uu. st#., viche belamnt Die 10 Eine Frau kann durch Dummheit, Eirelteir, BeK“ schränktheit und Stolz eine alberne Gans sein; aber überspanntes Selbstbewußtsein und Dickfelligkeit sind Gaben, die das Schicksal nur dem Mann in die Wiege gelegt hat. Die Seele des Durchschnittsmannes ist wie ein dicker Regenmantel, der nichts durchläßt und an dem die Meinungen der andern wie Wasser herabrieseln. Die Seele der Frau aber ist ein zartes Seidennetz, durch das alles dringt. Selbst Feines und Unausgesprochenes. Wenn eine Frau etwas unternimmt, sorgt sie sich und denkt, was wohl der Mann und die Welt zu ihr und ihren Handlungen sagen werden. Der Mann aber kümmert sich wenig um die Meinungen der andern. Es genügt ihm, daß er selbst mit sich zufrieden ist. Wenn eine Frau keine Gegenliebe findet, weint sie und denkt:„An mir muß doch nichts Reizvolles sein. Sicherlich hat die Natur mich vernachlässigt.“ Wenn ein Mann abgelehnt wird, lacht er und denkt: „Dieser dummen Gans geschieht es recht, wenn sie mich nicht bekommt. Die soll nur getrost ihr Glück mit Füßen treten. Die wird es schon einsehen! Die wird es noch bitter bereuen!" Wenn eine Frau ein neues Kleid trägt, ist ihr Herz voller banger Zweifel, ob ihr Mann es schön und kleidam findet.„ 6 L.1#. Wenn sich ein Mann einen neuen Hut für 5 Mark kauft, geht er selbstbewußt auf die Straße. In Haltung, Gang und Miene drückt sch die Aufforderung aus:„Seht mal auf mich und meinen neuen Hut! Was glaubt ihr, was für ein Kerl ich bin!“ Wenn eine Frau sich endlich dann von einem Manne trennt, leidet sie lange Zeit, ob nicht sie es war, die manches anders und besser hätte machen können. Der Mann aber weiß und fühlt, daß sie ihn nicht verstanden hat, daß sie ihn nicht zu nehmen wußte, daß er eigentlich ganz andere Ansprüche hätte stellen können, daß er immer viel zu gut und nachsichtig war und daß alles wieder ein Beweis dafür ist, wie sehr man seine Güte und Nachsicht mißbraucht hat. So und nicht anders ist der Mann! M. A. Der Sezühler ./8. November 1836 böses Thema. Unser armes Schloß,— es wird ja nun bald alles ein Ende haben.“ „Wieso?“ fragte ich. „Der Graf macht es nicht mehr lange. Er ist der Letzte seines Stammes.“ „Was ist er für ein Mensch?“ „Einer von den schlimmsten. Er ist ein Mann, mit dem man die kleinen Kinder schreckt. Ich bin einmal in nähere Beziehungen zu seinem Leben getreten. Es gab in unserem Ort ein wunderhübsches Mädchen, die schöne Gustel, armer Eltern Kind. Graf Bernhard wußte es einzurichten, daß sie eines Tages als Dienerin auf das Schloß kam. Es dauerte nicht lange, da war das Unglück hereingebrochen. und als er ihrer satt und müde war, wies er sie auf die Straße. Das väterliche Haus blieb der Aermsten verschlossen, aber auch die anderen Leute des Ortes riegelten die Türen vor dem Mädchen zu. Meine Frau und ich ärgerten uns über die Blödheit der Menschen, und da wir gerade ein paar Zimmer in unserem Hause, drüben auf der anderen Seite des Hausflurs, gut entbehren konnten, gaben wir sie ihr. Dann gebar sie ein Kind und nannte den Jungen Liebetraut. Es war ein unseliger Wurm, hatte blöde Augen, und der Körper war mißgestaltet. Aber es blieb am Leben und wuchs heran, und als es ein kleiner Geselle von vier, fünf Jahren war, gab man ihm ein paar Krücklein unter die Arme, an denen es sich mühsam weghalf. Die anderen Kinder mochten nichts wissen von der häßlichen Gestalt; sie hatten eine instinktive Angst davor. Aber an unserem Tyras, einem alten Neufundländer, hatte es einen treuen Kameraden und Beschützer. Der Hund ließ sich alles von dem Kleinen gefallen, und wenn sie sich beide zusammen auf der Straße zeigten, so wagte es kein Junge, den kleinen Krückenmann zu schmähen. Eines Tages. es war mitten in der Sommerhitze unternahmen die beiden Freunde einen weiteren Spaziergang vor die Tore der Stodt. Draußen auf der Chaussee kam ihnen ein Reiter entgegen. Es war Graf Bernhard. Das Pferd des Grafen, so heißt es, scheute. Er vermochte es nicht zu zügeln und nicht zu verhindern, daß das Tier dem blassen Kind, das nicht so schnell ausweichen konnte zeinen Schlag mit dem Huf versetzte. Andere wollen es besser wissen und erzählen sich mit leiser Stimme, Graf Bernhard habe wohl gewußt, was er getan. Wie dem auch sei: der kleine Mann lag da, bewußtlos, mit blutendem Schädel, und die beiden Krücken lagen neben ihm. Der blutende Liebetraut wurde seiner Mutter bewußtlos ins Haus getragen. Er hat noch drei Wochen lang etwa gelegen, dann tat er schweigend die müden Augen zu. Die Gustel warf sich über ihn hin und klagte laut. Es war noch kein Jahr nach dem Tode des Kindes verstrichen, da gruben wir auch sie zur Seite des kleinen Liebetraut ein. Wir wandten unser Gespräch anderen Dingen zu. Als das Hausmädchen die Lampe brachte, stahlen sich hinter ihm die beiden jüngsten Kinder Herrn Römers ins Zimmer, ein etwa zwölfjähriges, niedliches Fräulein, mit Namen Gertrud, und ein Junge Fritz, von neun Jahren. Bald darauf kam auch Frau Römer zu uns. Nach Tisch blieb man noch gemütlich bei einer Tasse Tee versammelt, und bald kam die Stunde, wo die Kinder sich zu Bett begeben mußten. Sie verabschiedeten sich, das Hausmädchen brachte die blonde Gertrud in ihr Zimmer, und der pausbäckige Fritz schritt mit einem Leuchter in den Hausflur hinaus, um sich in sein drüben gelegenes Schlafgemach zu verfügen. Einige Augenblicke blieben wir Erwachsene allein, dann öffnete sich die zum Hausflur führende Tür und der kleine Fritz stand totenbleich, zitternd und ohne ein Wort sprechen zu können, vor uns in dem Türrahmen. Frau Römer schrie auf, stürzte an die Tür und schlang ihr Kind in beide Arme. Auch Herr Römer hatte sich erhoben und war auf das äußerste bestürzt. Der Knabe wurden ins Licht, an den Tisch geführt; die Eltern liebkosten ihn und fragten, was geschehen sei. Fritzchen konnte noch immer nicht sprechen. Endlich rang es sich von seinen Lippen los:„In— meinem— Bett—— liegt—— einer—— in meinem Bett!“ Wir fahen uns überrascht an. Der Vater fragte Fritz begütigend:„In deinem Bett. Kind? Du hast dich sicher getäuscht. Das Licht hat geflackert, und du hast nicht klar gesehen.“ „Nein— nein, Papa— es liegt darin— es ist der kleine Liebetraut.“ Der Vater zündete schweigend eine andere Lampe an und ging, um nachzusehen. Ich folgte ihm. Als wir in den Hausflur traten, gab es dicht vor uns einen markerschütternden Knall, dann ein Geklirr wie von zersplitterndem Glas. Wir hörten, wie Frau Römer im Schreck über das Getöse einen Schrei ausstieß. Als wir näher hinschauten, was es sei, fanden wir, daß das Bild der schönen Gustel von der Wand gefallen “ war. Wir schritten daran vorüber in das Schlafzimmer des Kindes. Die Kissen waren noch unberührt. Wir blickten in alle Ecken und Winkel, es war nichts zu finden. „Es ist eigentümlich“, sagte Herr Römer,„in diesem Bettchen ist der kleine Liebetraut gestorben.“ Dann begaben wir uns in die Eßstube zurück. In dem Flur mußten wir wieder an dem herabgefallenen Bilde vorbei: ein paar Glassplitter knirschten unter unseren Sohlen. Herr Römer nahm das Bild mit in die Stube und lehnte es dort an die Wand. Der kleine Fritz war unterdessen auf dem Schoß seiner Mutter ein wenig ruhiger geworden. „Es ist nichts da“, sagte Herr Römer mit einem Lächeln.„Mein Fritz hat mit offenen Augen einen Traum gesehen. Nicht wahr, mein Junge?“ Dann küßte er das Kind. Fritz aber schüttelte den Kopf. „Ich habe es gesehen“, sagte er, wobei er auch blieb. Die Mutter nahm den eingeschüchterten Jungen mit in das Schlafgemach der Eltern und brachte ihn dort zu Bett. Herr Römer und ich begaben uns in das Arbeitszimmer und fingen an, über das Geschehene zu diokutieren. Vor uns auf einem Stuhl lehnte das Bild der schönen Gustel mit den großen Schmerzensaugen. Nach einer Weile hörten wir draußen dicht vor dem Hause den Nachtwächter die Stunde rufen. Kurz darauf klopfte es an den geschlossenen Fensterladen. Herr Römer erhob sich, trat an das Fenster, öffnete es und fragte:„Wer ist da?“ Ich bin's, Krischan", ertönte es draußen. „Es ist der Nachtwächter“, erklärte mir Herr Römer. Dann öffnete er eine Luke in dem Holzladen. Von draußen kam es:„Wissen Sie schon das Neueste, Herr?“ „Was ist denn los, Krischan?“ „Was ist denn los, Krischan?“ Anie gag. it dot“ „Ja. Der Deubel hat ihn geholt. In seiner letzten Stunde hat er bloß noch von seiner toten Liebsten phantasiert, die hier bei Ihnen jewohnt hat, und von dem kleinen Liebtraut. Jott sei ihren Seelen jnädig! Gun Nacht, Herr.“ Dei Wachtel Von Peter Mattheus zum dritten Mal innerhalb einer Woche in der Villenkolonie eingebrochen worden war, entschloß sich Plochinger, etwas für die Sicherung seines Besitzes zu tun. Sein Haus stand abseits mitten in einem großen Garten. Tagsüber hatte er eine Frau aus der Nachbarschaft bei sich, die ihm den Haushalt besorgte; aber nachts war er ganz allein. Plochinger war kein besonders praktisch veranlagter Mensch. Wenn er jedoch einmal einen Entschluß gefaßt hatte, führte er ihn auch durch. Und zwar überraschend schnell. Am Morgen hörte er von dem dritten Einbruch; zwei Stunden später war bereits ein Handwerker da, der innen am Gartenzaun ein regelmäßiges Viereck absteckte und mit einem starken Drahtgeflecht einfriedete. Mittags fuhr Plochinger zur Stadt. Als er am Spätnachmittag zurückkehrte, zog er einen großen grauen Schäferhund an der Leine hinter sich Er brachte ihn in den Zwinger, der inzwischen fertig geworden war, nahm ihm den Maulkorb ab und schloß die Tür von außen zu. Der Hund setzte sich auf seinen Schwanz und heulte. Das war gegen sieben Uhr. Um elf. als Plochinger längst zu Abend gegessen hatte, heulte der Hund immer noch. Plochinger steckte sich zwei dicke Wattepfropfen in die Ohren und ging zu Bett. Aber die Watte nützte ihm garnichts.„Uuunuuhuuunn=wuff=wuff=uuuunuhh tönte es unaufhörlich vom Garten herauf. Um zwölf stand er wieder auf, fuhr brummend in seine Hosen und tappte durch die Dunkelheit hinunter zum Hundezwinger. „Du Biest!“ sagte er wütend und drohte dem Tier mit der Faust.„Wirst du jetzt endlich Ruh' geben?!“ Der Hund verstummte, sah ihn aufmerksam an und bewegte leise den Schwanz.„Na also... gutes Hundchen!“ sagte Plochinger in sanfterem Tonfall.„Leg dich schön hin, nicht wahr? Stille sein— ganz still sein!“ Er hob den Finger, murmelte noch einmal „Gutes Hundchen“ und drehte sich um, um ins Haus zurückzukehren. Aber kaum hatte er den Rücken gewandt, setzte das Konzert wieder ein. Plochinger lief schleunigst ans Gitter. Er redete minutenlang sanft und überzeugend auf den Hund ein, und so lange er redete, war alles gut. Kaum aber machte er Miene, sich zu entfernen, ging das Geheu! von neuem los. Nach einiger Zeit war Plochinger siemlich verzweiselt.. M. Em Wrm. Er dachte an das wesprach mit dem Verkaufer. „Natürlich muß das Tier sich erst gewöhnen.. hatte der Mann gesagt. Gut! Aber was kann man dazu tun?— Plochinger hatte so furchtbar wenig Erfahrung mit Hunden. Er dachte lange darüber nach. Schließlich kam er zu der Erkenntnis, daß er im Grunde nur die Wahl hatte zwischen einer schlaflosen Nacht mit Geheul und einer schlaflosen Nacht ohne Geheul. Er entschied sich für das letztere. Von Geheul verfolgt holte er sich eine Decke aus dem Haus, ging in den Zwinger, breitete die Decke Boden und setzte sich darauf.„Komm her, schönes Hundchen“, sagte er und streckte die Hand aus. Der Hund blieb stehen wo er stand und rührte sich nicht. Er bewegte weder den Schwanz noch die Ohren. E knurrte auch nicht. Aber irgend etwas in dem Ausdruck der Augen veranlaßte Plochinger, seine Hand zurückzuziehen. Auf beiden Seiten war entschieden Mißtrauen vorhanden. Plochinger fühlte sich ein wenig unbehaglich; er sing wieder an zu sprechen. Der Hund legte den Kopf schief und hörte zu. Er kam nicht näher, und er veränderte seine Haltung auch sonst nicht. Aber er heulte wenigstens nicht mehr. Nach einer kleinen kalben Stunde fand Plochinger, daß er nun eigentlich genug getan habe, um den Hund zu gewöhnen. Er sehnte sich nach seinem Bett. Einmal mußte das Vieh doch endlich Ruhe geben!— Er stand auf, brummte:„Sei jetzt hübsch still!“ und wandte sich zur Tür. Im selben Augenblick sträubte der Hund sämtliche Haare, schob sich zwischen ihn und die Tür und machte:„Rrrerrrerrrhhh...“ „Na,— du bist wohl übergeschnappt, was?“ sagte Plochinger erschrocken und blieb stehen.„Scher dich weg, ja? Vorwärts—— weg!“ Er schlenkerte den Arm durch die Luft und machte zögernd einen weiteren Schritt. „Arrrrrrrhhhh...“ machte der Hund und zog die Lefzen in die Höhe. Trotz der Dunkelheit sah Plochinger die Zähne schimmern.„Geh weg, du!“ sagte er schrill und versuchte noch einmal, die Tür zu gewinnen. Das Knurren wurde lauter und drohender. Der Hund kam plötzlich steifbeinig auf ihn zu. Plochinger überlegte nicht lange. Er wich zurück. Er wich soweit zurück, daß er schließlich in der Ecke landete, die von der Tür am weitesten entfernt war. Dort blieb er stehen. Der Hund legte sich auf die Decke in der Mitte des Zwingers und ließ ihn nicht mehr aus den Augen. Bei der geringsten Bewegung sprang er auf und fletschte wild die Zähne. Alles Reden nützte nichts. Er zeigte sich völlig unzugänglich. Plochinger hatte keine Ahnung, wie lange er schon so gestanden hatte. Er wußte nur, daß er todmüde war und fror. Er wünschte den Hund zu allen Teufeln. Plötzlich hörte er Schritte auf der Straße und sah einen Mann draußen am Zaun vorübergehen.„Hallo!“ rief er mit schwacher Stimme. Der Hund knurrte leise. Der Mann blieb stehen und spähte durch das Gitter. „Ranu! Was ist denn hier los?“ fragte er. „Der Hund...“, sagte Plochinger kläglich.„Er läßt mich nicht heraus. Es ist ein neuer Hund, verstehen Sie? Ich habe ihn gerade erst gekauft.“ „Geben Sie ihm doch eins über die Schnauze", brummte der Mann. „Hm— ich möchte ihm nicht weh tun“, sagte Plochinger nachdenklich.„Offen gestanden hab ich auch ein bißchen Angst, daß ich nicht gut treffen könnte. Es ist ein starker Bursche, wissen Sie— und wenn... Er brach ab und schüttelte den Kopf. Der Mann grinste verstohlen.„Na ja, aber was macht man da?“ meinte er. Plochinger holte einen Zettel aus der Hosentasche. „Würden Sie wohl mal telesonieren gehen?" fragte er schüchtern.„Ich habe hier die Nummer von dem Kerl, der mir den Hund verkauft hat. Rufen Sie ihn doch bitte an. Sagen Sie ihm, er soll sich sofort ein Auto nehmen und herkommen; ich bezahle es.“ „Ganz schön, lieber Herr,“ sagte der Mann und grinste von neuem. „Aber es ist zwei Uhr vorbei. Wo soll ich jetzt telefonieren?“ „Himmel— zwei Uhr vorbei! Dieser verflixte Köter!“ stöhnte Plochinger.„Hören Sie,“ fuhr er hastig fort,„bei mir im Haus ist Telefon, gleich im ersten Zimmer links. Ich könnte Ihnen den Schlüssel zum Gartentor hinauswerfen— und den Zettel mit der Nummer natürlich. Würden Sie dann.. „Na klar,“ sagte der Mann.„Dann ist ja alles sehr einfach. Mal los.“ Plochinger wickelte den Schlüssel in den Zettel und warf. Er hörte das Päckchen draußen aufschlagen. Dann sah er den Mann verschwinden. Einen Augenblick später quietschte die Gartentür, und Schritte entfernten sich zum Haus. Dann wurde alles still. Nur der Hund knurrte ab und zu. Es dauerte eine Ewigkeit.„Das Fräulein vom Amt scheint wieder mal zu schlafen!“ brummte Plochinger gereizt. Als es aber immer länger dauerte, befiel ihn eine bange Ahnung. Und die trog nicht. Als er endlich am frühen Morgen mit dem Ortspolizisten ins Haus ging— der Hund war säuberlich mit einer Schlinge um den Hals am Gitter festgebunden— sah er die Bescherung. Zwei silberne Leuchter fehlten, und mitten auf dem Schreibtisch stand die Kassette, in der Plochinger das Wirtschaftsgeld aufzubewahren pflegte. Sie war leer. Daneben lag ein Zettel, auf dem mit krakeliger Schrift zwei Worte standen: „Besten Dank!“ Jugend moden im neuen Schnitt Lelsaslies eie Base lib Viesthetlslelise as eateiel heheshier Sel. Veldsesas und Presengürtel.— Zuser gehegmiszshgesps Laurhsesten Herrniwpel. setzen und velimmter werden igsten. Auc Teike wird anliegend und auf vrzg Tag, den Aermel, der an dem vorsäbrigen gern und bestimmter werden lassen.### die Aggg zult Gslache wachen getnöpft. Aus dem weiten Roa läßzt sich der lange Schoß einer Ka## wird am Hals durch eine Stickerei auf Goldlams abgeschlossen. Die dreite möglichst nicht mit dem Rock barmouteren, denn nie gehort zul Kafe der Schulter k. Dir Talnle Ar Benugg un Se un ur oet zur Setece. möglichs nicht mit vem Rou halkan———.— Kofst. Stauer,“enusgst man vielleicht den breibiertellun zun Nächsten Somimer in der jesigen Vorm noch ma tragen. lagen heit behalten, und niemals dürfen besonders modische Kleider sie einzwängen und ihre kindlich jugendliche Gestalt verderben. Aber ganz ohne Beeinflussung durch die große Mode oder die Mode der„Großen geht es auch bei der Kinderkleidung nicht ab. Sie kann dabei so gering sein, daß man sie erst im Vergleich mit den Linien früherer Jahre bemerkt. Deuticher erkenn: bar ist jedoch die Tatsache, daß die Kleidung größerer ristischen Merkmale unserer Zeitmode übernommen hat. Es muß also wieder gesagt werden, daß sich die Schulterlinie verändert hat, daß die Taillenmitte mehr betont ist und der Glockenschnitt starke hervortritt. Auch der hochschließende Halsausschnitt und die Keulenärmel gehören dazu. Viel Freude hat man an den leicht wandeldaren Hemdblusey., Verbindung,; Taschen wird der sportliche und zweckmäßige Einorun gewuher. Unsere Jei. nung eines Blusenkleides aus leichtem Wollstoff vereinigt all das, was wir soeben gesagt haben. Ein richtiger Blusenärmel wird durch Fältchen, und wenn nötig auch durch Absteifung hochgeschoben, so daß die hübsch gezogene Bluse trotzdem die Taiue martiert. Ars Material wird sehr viel Samt gebraucht, einfarbiger Lindener Samt in Robinrot, Mittelblau, Dunkelgrün und Schwarz ist modisch. Bunte Stickereien wie auch bunte Tressen und Seidenband passen gut dazu. Für Strapazierkleider gibt es in Waschsamt wieder viele neue Muster und Farben. Eine andere Note erhält die Kindermode auch durch den Pelzbesatz. Sie war in dieser Beziehung bisher zeitlos und wenig amüsant. Heute geben die Modelle der Erwachsenen oft das Vorbild, wie man die schmalen oder breiteren Pelzstreifen auch einmal anders aufsetzen kann. So ist zum Beispiel der hohe Stehkragen neu, auch die Saumgarnituren und Rockbesätze gefallen. G. L. Wenn man Kindern eine Freude machen und gleichzeitig das Praktische mit dem Nützlichen verbinden muß, so lohnt es sich steis, ein lustiges Bild in ihr Gedankenreig haubern. Einmal hat die Spiel: schürze auf der breiten Vordertasche einen ganzen Zoo aufgestickt, andernnals werden Märchenfiguren für den kleinen Geist levendig geniacht. Wir wollen nun mit unserer Stizze Vorschläge machen, die schnel und leicht auszuführen sind. Da ist ein kleiner Nackedei auf dem Schwammheutel mit bunter Tinte aufgezeichnet, der sich vergnügt mit einem großen Schwamm wäscht, ein gutes Vorbild für seinen kleinen Besiter. Ein taschenartig genäbter Seifenlappen mun nicht immer gradlinig sein. in Form eines Häschens macht er mehr Spaßz. Tischserviette und Latz aus Wachstuch oder festem Baumwollstoff werden bemalt oder bestickt. Won,(ag iit Hespald richtiger ihn durch Ber #s in derzalb tt vn bhlg. ewandtung Bi, chg n. Der sehr weite Mantel läßt sich vorzüglich umarbeiten. lagen und werden gevoben, die Taille wird anliegend gemacht und die Taschen werden entsprechend versetzt. Was dem Oberärmel an Wette fehlt, kann eingesetzt werden. Ein kleiner Pelzkragen und vielleicht auch andere Knöpfe machen das Kleidungsstück vollkommen modern. Budi ist immer vergnügt, wenn er seine Teddies, Schäschen und Puppen immer um sich hat. Es ist daber ein reizender Gedanke, mit bunten Stofflecken die Lieblingssiguren des Kindes auf den Spielteppich auszuapplizieren. Zu dem waschbaren Spielteppich aus warmem dickem Kräuselstoff passen am besten Kattunreste, die man, wenn nötig, auch noch bestickt. Weihnachten steht ja vor der Tür, und da wird sich manche junge Mutter freuen, von einer guten Freundin etwa einen solchen Teppich für Bubi oder Baby zum Geschenk zu erhalten. Lenning 6 M. #/8. Nevember 1933 General=Anzeiger für Vonn und Amgegend I. Vonner Nachrichten Nr. 15 633, Seite 21 K Wie dte, ameriktonishen V Parthzeon in Lifabon, der tepten Buhesthtr,„ulaztron, der Agnarchen von die juwelenbesetzte Köng#### der Monurchen von etichten Tooe or io, Garitheng wurde festgestellt, daß Kronjuwelen geöffnet worden war und daß die eine Vrpueden heobachlet, dereits öster besucht König Carlos niederknieten und dann zum Garge de Kronprinzen Lonis Philippe gingen. Man Zigagang daß die drei die Tat verübt haben. Die Polizeibehörden haben bisher eine Spur der mutmaßlichen Diebe, die Ausländer sein sollen, noch nicht ent deckt. Rekrutenwerbung bei— Bräuten Die englischen Militärbehörden befinden sich in nicht die notwendige Prgeyt.ngra, Ei, Garrn EnoArmee zusammen bekommen. General Sir Harry Knoz schlug einen neuen Weg vor, um den Mangel an Rekruten zu beseitigen. Er meinte, man müsse sich bei der Propaganda für die Armee nicht so sehr an die jungen Männer selbst, als vielmehr an deren— Bräute wenden, deren Einfluß nicht unterschätzt werden dürfe. Die jungen Mädchen sollten ihren Freunden und Verlobten zureden, zur Armee zu gehen und ihnen klarmachen, daß es ehrenvoll sei, dem britischen Heer anzugehören. Jede Familie müßte ihren Stolz darein legen, einen Angehörigen bei der Wehrmacht zu haben, und jedes junge Mädchen müsse sich freuen, seinen Bräutigam beim Heeresdienst zu wissen. Wenn man die Propaganda für die Armee in geschickter Weise in die Hände der jungen Mädchen lege, dürfe man des Erfolges sicher sein. Hausgehilfinnen greifen ein Als vor einigen Wochen ganz Wien unter dem Eindruck des Mordprozesses gegen die Fabrikantengattin Luner stand, die in grauenhafter Weise eine 15jährige Hausgehilfin, Anna Augustin, zu Tode gequält hat, und deshalb nun selbst zum Tode verurteilt wurde, faßten Wiener Hausgehilfinnen den Entschluß, eine große Geldsammlung durchzuführen, um die Aufstellung eines Grabmals für das unglückliche Mordopfer zu ermöglichen. Ihre Anregung fand weit über Wien hinaus Widerhall. Die Spenden der Hausgehilfinnen aus ganz Oesterreich flossen so reichlich, daß nicht nur ein Denkmal in Auftrag gegeben, sondern auch die Ueberführung der toten Hausgehilfin nach ihrer burgenländischen Heimat bezahlt werden konnte. S Beardeitet von Frit Rüsken Nachfolgend zwei Partien aus dem Kampfe Godesberg—Solingen Partie Nr. 38 Sinsco piane 1. Brett: Weiß: Brattig(S) Schwarz: Dr. Heinekamp(S) 1. 62-9: 865—05 2. Sgl—1s--77 3. L11—64 888—17 4. 42—43 L18—c5 5. Lel—es Le5—b6 6. Sbl—6s 47-46 s 941-9.-0 Nach dem Aufmarsch der Figuren faßt Weiß für das Mittelspiel den Plan, einen Königsangriff durchzuführen. Es soll folgen: Sh4, Kh1, k4 usw. 8. 9. S18—h4 10. Lo4—b3 II. asl,# Sc6—e7 c7—06 Les—eß S16—15 Der fliegende VBerkehrsponigist In Chikago: Ordnungsdienst in den Lüften— Verkehrsleitung durch Kurzwellensender nuten ausgeführt werden kann. Auf demselben Weg werden bei etwaigen Unfällen Hilfskräfte herbeigerufen, die schnell zur Stelle sein können, um die not: wendigen Untersuchungen vorzunehmen und fue die Abschleppung eines beschädigten Fahrzeuges Sorge zu tragen. Man hat mit dieser Einrichtung, die erstmalig im vergangenen Sommer probereise, wurde, gute Erfahrungen gemacht, sovaß anderen amerikanischen Städten nachgeahmt soll. Insbesondere an jenen Tagen, tausende zum Baden an die Seen fahren, hat sich die fliegende Verkehrspolizei als unentbehrlich erwiesen. Meuterei im Zuchthaus von Moutgomerg Mit vorgehaltenem Revolver die Schüssel erzwungen Im Zuchthaus von Montgomery im amerikanischen Staate Alabama drangen zwei zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Sträflinge mit vorgehaltenen Revolvern in das Zimmer des Oberingenieurs und zwangen ihn, die Schlüssel des Kraftwerkes auszuliefern. Die Sträflinge durchschnitten darauf in einem kleinen Tunnel unterhalb des Kraftwerkes Leitungsdrähte, darunter auch das Telephonkabel, sodaß das Zuchthaus in völlige Dunkelheit getaucht wurde. Bei der allgemeinen Verwirrung sind etwa 10 Sträfling über die Mauern entkommen. Die in der dem Zuchthaus angeschlossenen Baumwollspinnerei arbeitenden Sträflinge versuchten zu meutern und zerschlugen mit Hämmern die Maschinen; sie wurden jedoch durch Maschinengewehrfeuer der Wächter am Ausbruch verhindert. Chilago hat als erste Stadt der Welt einen„stiegenden Verkehrsschutzmann“, der mit Hilfe eines Kurzwellensenders dei Verkehrshöhepunkten die Fahrzeugkolonnen aus der Luft leitet. Chikago ist jene Stadt des amerikanischen Kontinents, in der der Verkehr am modernsten geregelt wird. Denn Chikago hat den ersten„fliegenden Verkehrspolizisten“ geschaffen. Bei der gewaltigen Anzahl von Automobilen hat es sich nicht vermeiden lassen, daß selbst die großen Autostraßen, die aufs Land hinaus führen, zu Beginn des Wochenendes dem Ansturm der Hunderttausend nicht gewachsen waren. Es kam hier und dort zu erheblichen Stockungen, riesige Kolonnen ungeduldiger Ferienfahrer sammelten sich an, die die Verkehrspolizisten mit ihren Hupkonzerten zur Verzweiflung brachten. Hier tritt nun die von dem Chikagoer Polizeichef geschaffene„fliegende Verkehrsbrigade“ in Aktion. Die mit Kurzwellensender versehenen Maschinen kreisen in jenen Stunden, da sich der Verkehr zusammenballt, über den wichtigsten Straßenknotenpunkten der Stadt. In jedem Flugzeug sitzen zwei Polizisten, die den Verkehr beobachten. Tritt nun an irgendeiner Stelle eine Stockung ein, so genügt eine knappe Anweisung durch den Kurzwellensender, um den Verkehr sofort umzuleiten. Ist eine Hauptstraße überlastet, so wird sie vorübergehend zur Einbahnstraße umgewandelt, indem man die entgegenkommenden Fahrzeuge in eine stillere Parallel= raße ableitet. Die Radiostation nimmt die Signale des fliegenden Polizisten auf und gibt sie an die verkehrsregelnden Beamten auf den Hauptstraßen weiter. sodaß der Besehl hereite innerhalb von wenigen Mi11. Kgl—b1.—15 Schwarz plant als Gegenaktion ein Bauernopfer, das wahrscheinlich nicht völlig korrekt ist, aber ihm Gegenspiel bringt und den Plan von Weiß unterbricht: 12. Del—62 Sh5—14 13. Lesxfs"eöXf4 14. g2—83 Le6—h3 15. TI1—81 Kg8-hS Sehr gut! Nicht etwa f4Xgo, da der Weiße dadurch Spiel bekommt.„ 16. g3X14 Se7—66 17. ShéXgé 17X86 18. Tgl—88 Dds-h4 19. De2—13" Lh3—47 Das Ergebnis des schwarzen Manövers ist ein Druck auf den Bf4, mit dem die weiße Stellung steht und fällt. 20. S03—62 Ta8-es 21. Tal—81 66—d5 22. etXd5 Lb6—07 23. Tg3—65! Der Druck auf Bké ist nun so stark geworden, daß es keine ausreichende Verteidigung mehr gibt. Weiß sollte mit einem Qualitätsopfer versuchen, um einen der LbsXds, Dh4—d4 und der Bt2 wird heillos schwach. 28. 12883 723233 27. Tgl—e1 4247-h3 Weiß kommt dem Schwarzen hilfreich entgegen. Allerdings ist er wegen der Mattdrohung auf 11 auch ohne diesen letzten Fehler hilflos. 28. DféXos29. De2—64„ Das Ende der Partie steht unter dem Zeichen der Zeitnot. Besser ist wieder Kh1—g1 mit der Fortsetzung Deö-+, Khl, h5, und der schwarze Turm dringt steureich nach 12 ein. 246—491 Die zweite und letzte Ueberraschung. 30. Lb3—a4 Tesxes 31. TelXes„.—b Aufgegeben. Eine meister vorbildlich, ge Partie Ne. 39. Gizilian'p,### 2. Brett: Weißz Rüsken(S) Schwarz: Naudes(S) 1. 82—64 67—05 2. Sgl—13" Sb8—06 3. d2—44 c5 4. S13X44 Sg 5. Sb1—6s 47. 6. L11—82 7. Lol—6s L18—67 Die Normalstellung der Drachenvariante, für die Weiß ine Neuerung vorbereitet hatte: 67—55 ährigen Rheinkreisspartie. Keis K0s—07 816—45 —161 S16—d Lg723.. Tesxe2! Die erste Ueberraschung und zudem die stärkste FortNeine 24 Dfexes Lerxts 25. Tg5—83„„ L14Xg3 Auch TXgs war nicht besser wegen: csXds, 9. e4—65 10. Dd1Xds 11.——0+ 12. Les-c5 13. SeaXd5 14. TdIXd5 Bisher hat Schwarz die Verteidigung recht gut geführt. Er sollte mit Ke7—es fortfahren, um nach Thl—d1 dem Weißen mit es oder Les Schwierigkeiten zu machen,„„„„„ 15. Th1—dI L0s—eb 16. T05—03 65-64 17. T43—as 1h8—b8 18. Le5—d4 Besser wäre LXI, schönes Figurenspiel hat. 19. Kel—b1 20. Le2—a621. Tas-c322. Ld4—16-. g# me i Aufgegeben, da Figurenverlug nichr zu vermeiden ist. Lf6—65Weiß auch dann ein Kc7-b7 Kb7—66 Kes-d6 Die Neunbahn als letzte Nuhestätte Der letzte Wunsch eines begeisterten Pferdesportlers Auf der englischen Rennbahn Haydock=Park konnte man vor kurzem eine seltsame Zeremonie beobachten. Auf dem Geläufe, wo sonst die Pferdehufe klappern, wurde die Asche eines Mannes verstreut, der ein begeisterter Anhänger des Pferdesportes war und in den letzten zwanzig Jahren keinen einzigen Renntag auf der Haydock=Park=Bahn versäumt hat. Als Mister I. M. Wild im Alter von 70 Jahren unlängst das Zeitliche segnete, entnahm man seinem Testament die eec Die Lisse, aie uns Peiter 3) Roman einer Hochzeitsreise von Walther von Hollander Gepyricht Verles Scheri, BerllPause. Barbara ist zu ihrem Erstaunen nicht über die Straße auf das Delikatessengeschäft losgegangen, sondern geht neben Rauthammer her. Sie sieht aufmerksam den langen, dürren Schatten des Mannes an, über dem wie ein Pilz der Pyramidenschatten des Hutes schwebt. Sie sieht den Schatten mit einem dicken Bambusstock gestikulieren. Sie hört sein Stimme, eine Schattenstimme, eine etwas heisere, aber angenehm klingende Stimme.„Gestern bin ich angekommen“. sagte die Stimme,„nein nicht lügen: vorgestern. Wohne hier am Zoo. Ja gleich grüben im Hotel. Sehr bequem. Angenehm zentral. Ueberraschend ruhig. Heute hatte ich mir noch einen einsamen Tag gesetzt, aber morgen hätten Sie die Ehre gehabt, mich zu sehen...“.„„„ „Famos“, antwortete Barbara im Tone Rauthammers,„und nun muß ich leider gehen. Leben Sie wohl.“ „Ich gehe also heute morgen um das Häuserviereck", spricht Rauthammer weiter,„suche meine kleinen russischen Zigaretten, greuliche Dinger, aber man ist sie gewöhnt. Gehe also und finde es wunderbar hier. Herrlich. Berlin im Sommer. Verstehe nicht, warum die Menschen gerade im Sommer wegreisen. Das bißchen Schmelzhitze ist doch nicht schlimm.“ „Ich verreise auch“, unterbricht Barbara rasch,„morgen abend...“ „Sagte ich es nicht“, nickte Rauthammer,„Glück gehabt. War allerhöchste Zeit, daß ich Sie aus dem Asphaltteich fischte. Man muß sich immer und in allem beeilen. Selbst im Glückhaben. Denn die Zeit ist hinter einem her. Sie wissen es noch nicht. Aber sie ist verdammt hinter allen Menschen her und schmeißt einen von der Welt hinunter, ehe man fertig ist.“ „Jetzt im Augenblick ist die Zeit auch hinter mir her“, lächelt Barbara,„ich muß mich beeilen. Habe noch allerlei zu besorgen. Ich...“ Eigentlich will sie ihm sagen, daß sie heiratet. Aber dann denkt sie: es geht ihn gar nichts an. Gar nichts geht es ihn an. Er hat auch nie von seinen persönlichen Angelegenheiten erzählt. Erinnere dich! „Morgen oder übermorgen werde ich Ihren Herrn Vater aufsuchen", erzählt Rauthammer,„er muß mir ein kleines Lebensattest ausstellen. Einen Garantieschein auf fünf oder sechs Jahre. Brauche das... Er ist von einem Café stehengeblieben, dessen Tische dicht neben der Straße aufgebaut sind.„Eine Viertelstunde... nach fünf Jahren... alle fünf Jahre eine Viertelstunde... soviel Zeit hat man immer. Kommen Sie.“ Sehr merkwürdig. Plötzlich sitzt Barbara neben Rauthammer im Café, rührt in einer Schokolade, raucht eine von Rauthammers winzigen Zigaretten(sind übrigens ausgezeichnete, selbstgestopfte Zigaretten— alles Lüge die Zigarettenbesorgung, alles Lüge), sitzt und sieht auf die Straße hinacts, hört den merkwürdigen Galoppsätzen Rauthammers zu, den springenden Sätzen. Muß manchmal lachen. Muß den Kopf schütteln. Nein— das weiß sie jetzt— die Welt ist nicht so, wie er sie malt, obwohl sie vielleicht so sein könnte. Dabei studiert sie vorsichtig sein Gesicht. Er ist nicht jünger geworden. Natürlich nicht. Von den Haaren, die damals noch gescheitelt werden konnten, ist nur ein grauer Haarkranz rings um den Schädel übriggeblieben. Unter den Augen sind die Jahrzehntsringe gezogen, fünf Ringe, fünf Jahrzehnte. Der Mund ist noch schmaler geworden. Noch zusammengekniffener sind die Lippen. Rauthammer erzählt. Er ist lange in China gewesen. Er hat die Kämpfe der letzten Jahre um Mandschukuo miterlebt. Als Zuschauer, als Mitkämpfer oder als Kaufmann? Er sagt nichts darüber. Er berichtet von Russen, von Japanern, von Chinesen, von Abenteurern aller Länder, die ihre Geschäfte da unten machen, blutige Geschäfte, trübe Geschäfte, glänzende Geschäfte. Von alten Kulturen, die langsam zerbröckeln, und neuen Kulturen, die zu wachsen anfangen. Daß die Europäer Schritt für Schritt Boden verlieren, ganz allmählich, wenn man es ein paar Jahre beobachtet, und rasend rasch, wenn man es mit chinesischen Augen ansieht, die mit der Zeitlupe der Jahrhunderte zu betrachten verstehen. Sehr interessant ist das alles. Sehr aufregend. Aber ein bißchen unmenschlich, nein fernmenschlich. So, als ob nur Kräfte da unten miteinander ringen und keine Menschen. So, als ob um etwas Außermenschliches gekämpft würde und nicht— zunächst mal— um Platz, um Nahrung, um Kleidung, um Wohnung für unzählige Millionen. Außerdem hat sie im Augenblick sehr persönliche Sorgen, Gedanken, Interessen. Sie ist wohl politisch aufmerksam geworden, seitdem Alfred Meimberg ihr klargemacht hat, daß im Politischen heute viele andere Dinge des Menschenlebens mitentschieden werden müssen. Aber am Tage vor der Hochzeit, nicht wahr.. Rauthammer bricht sein Referat plötzlich ab. Er wird in einem halben Jahr wieder nach Sibirien oder Mandschukuo gehen. Aber jetzt hat er ein paar Monate Urlaub. Jetzt will er ein bißchen als Europäer leben, als zuschauender Europäer. „Wohin reisen Sie,“ fragt er,„oder ist es ein Geheimnis? Ich möchte es wirklich gern wissen.“ „Es ist kein Geheimnis“, antwortet Barbara,„aber ich weiß es nicht. Irgendwohin in einem Auto.“ Ob sie selbst fährt, will Rauthammer wissen. Sie kann wohl selbst fahren. Aber sie fährt nicht selbst? Nein, nicht immer. „So“, sagt Rauthammer,„so ist das“ „Ja“, antwortet Barbara,„so ist das“. Sie findet, nun ist endgültig alles gesagt. Sie will aufstehen. Aber Rauthammer hat seine Hand auf ihren Arm gelegt, eine kleine, sehr schmale und starke Hand. „Bitte bleiben Sie noch ein bißchen", flüstert er. „Ich wollte Sie noch etwas fragen.“ Schweigen.„Fragen Sie“, sagt Barbara nach einer Weile,„ich muß nämlich dann wirklich gehen.“ „Ich wollte gern wissen“, sagt Rauthammer, und seine Stimme ist wie damals auch manchmal plötzlich klar,„ich wollte nämlich wissen, ob Sie mich damals geliebt haben.“: Barbara nickt.„Ja“, sagt sie einfach,„ich habe Sie damals wirklich geliebt.“ „Schode“, sagt Rauthammer.„Ich habe es wohl geahnt, aber ich habe es doch nicht genau gewußt. Sehr schadde: „Vielleicht ist es schade gewesen, vielleicht auch nicht", antwortete Barbara,„das ist ja nun alles einerlei.“ Sie steht schnell auf. Auch Rauthammer hat sich erhoben.„Es ist ganz und garnicht einerlei“, sagt er scharf,„ganz und garnicht. Denn wenn etwas jemals war, so ist es immer... das ist doch klar.“ Barbara erschrickt. Das hat sie vor ein paar Monaten ihrer Freundin Sophie Wahnke gesagt. Und Sophie Wahnke hat gelacht. Sie kann sich das nicht denken. Aber es ist wirklich wahr: wenn man jemals geliebt hat, liebt man immer. Es gibt ewige Liebe oder eine, die nichts wert ist. Ganz klar. Sie steht vor Rauthammer, nur durch einen Kaffeehausstuhl getrennt. Sie sieht auf seine Krawatte, eine hellblaue Krawatte mit weißen Punkten. Sie hebt ihre Augen und blickt in seine Augen, die braunen ruhigen Augen in dem unruhigen Gesicht. Sie erinnert sich ganz genau an die Stunden vor fünf Jahren am Bett Rauthammers. Wie er ihr den Sinn des Lebens erklärt hat oder doch seinen Lebenssinn: Aktivität, Rhythmus, Willen. Das seien die drei Grundphänomene, aus denen sich Aufstieg und Abstieg, Leben und Tod ergäben. Der Sieg des Willens über die Materie, das sei die ewige Aufgabe jedes Menschen. Begriffen nur von wenigen. Durchgeführt nur von einzelnen. Diese einzelnen müßten sich zusammentun, müßten sich stärken. Ja, sie gehörten zusammen nach dem Lebensgesetz, einerlei, was die Gesetze der einzelnen Leben und die Zufälligkeiten der einzelnen Schicksale über sie beschlössen. Man sieht, eine recht allgemeine Theorie, gut angespitzt für den Gebrauch in dieser Liebesangelegenheit. Damals aber hat Barbara das alles geglaubt. Auch nachher noch, als Rauthammer schon abgereist war. Bis eines Tages— vor ihrer Abreise nach China— Frau Rauthammer zu ihr kam, eine hochmütige, kalte Frau, um„gewisse Illusionen" zu zerstören, um„bestimmte, rein äußere Tatbestände“ festzustellen(daß sie nämlich Herrn Rauthammer niemals freigeben würde, niemals), um„das Fräulein Schreiner vor den Nebelreichen der Rauthammerschen Gedankenwelt zu warnen“, denen eine„recht brutale Tatwelt“ gegenüberstünde. An wieviel kann man in zehn Sekunden sich erinnern! Wieviel kann man zweimal, dreimal in einer Sekunde wieder spüren. „Also jetzt gehe ich wirklich“, sagt Barbara endlich, „leben Sie wohl.“ Rauthammer nickt. Er kann sie nicht länger halten. Er begleitet sie nur noch bis zum Ausgang aus dem Café. Er geht neben ihr, lächelnd und freundlich wie immer.„Uebrigens“, sagt er am Ausgang, als hätte er doch die Macht, Gedanken zu lesen,„übrigens starb meine Frau vor vier Jahren in Hsinking. Bald nachBestimmung, daß der Rennplatz seine Asche bergen soll. Die Pferde sollten über seine sterblichen Ueberreste hinweggaloppieren, wenn sie zum Wettkampf antraten. Da die englischen Geistlichen sich weigerten, den letzten Wunsch dieses leidenschaftlichen Turfanhängers auszuführen, trugen die Angehörigen des Herrn Wild selbst die Urne zur Rennbahn, um seine letzte Bitte auszuführen. Obulgeriebier Se dem sie aus Deutschland nachgekommen war. Ganz plötzlich... Denken Sie...“ Er hält Barbaras Hand, als könnte er sie mit dieser Nachricht festhalten. „Das tut mir leid“, sagt Barbara höflich,„sie war eine sehr schöne Frau.“ „So“, sagt Rauthammer,„Sie kannten sie also doch. Sie war also doch bei Ihnen. Ich dachte es mir.“ Barbara nickt. Sie macht ihre Hand los. Sie geht an Rauthammer vorbei auf die Straße. Sie hört ihn noch sagen:„Jetzt wird mir manches klarer. Nur nicht, warum Sie ihr geglaubt haben. Nein... das müssen Sie mir noch erzählen.“ Und indem er noch ein paar Schritte hinter ihr hergeht:„Wir sehen uns noch vor Ihrer Abreise. Unbedingt. Sagen Sie mir, wann ich Sie sehen kann...“ Barbara bleibt stehen und sieht ihn böse an. Sie schüttelt abwehrend den Kopf. Er muß doch sehen, daß sie ganz und gar nicht mehr will. Ewige Liebe? Unsinn... das war keine Liebe. Das war... das war Lüge.. und Betrug... das war... Sie dreht sich um und geht ganz schnell weg. Sie läuft beinahe. Sie läuft an einem großen Kino vorbei. Sie sieht die riesigen Plakate verschwimmen. Durch ihre Tränen lächelt eine geschminkte Dame aus Hollywood. Barbara weint. Aus Schmerz, aus Zorn ... oder doch aus Liebe? Sie weiß es selbst nicht. 3. Kapitel Zehn Minuten später scheint alles ausgestanden. Barbara hat sich in die dunkle Ecke eines andern Cafés geflüchtet. Draußen vor den offenen Scheiben blendet der Berliner Sommertag. Farbig, hell, lärmend. Barbara prüft sich ruhig und sachlich. Spürt sie noch etwas? Ja, ein bißchen Herzklopfen. Ist nicht merkwürdig. Sie hat Rauthammer ja geliebt. War natürlich ein grober Fehler, das zuzugeben. War aber anständig. Und in Gefühlsdingen wollen wir doch anständig sein. Nobel, sehr sauber, peinlich genau wie bei Operationen. Sie weiß doch, was für entsetzliche Folgen die geringste Nachlässigkeit haben kann. Also bitte sauber!! Mag er ruhig bestätigt kriegen, was er sowieso gewußt hat. Obwohl es eben doch eine Frage ist: Hat sie ihn wirklich geliebt? Sie sieht wieder das enge kleine Zimmer in der Klinik mit dem Blick auf den Stamm einer Pappel, mit einem Stück Himmel, der begrenzt war von einem Fabrikschornstein und einem Balkon. Es war der Februar in jenem kalten Winter, in dem irgendwo die Kohlenkähne für Berlin einfroren, in dem im Kohlenkeller des Krankenhauses noch für einen Tag Kohlen waren und der Vater wirklich aufgeregt wurde, saugrob mit einigen Ministerien und Behörden telephonierte, man solle lieber ein Finanzamt oder ein paar Schulen zumachen, ehe man seine Kranken erfrieren ließe. Normierung und Regenerierung! Warum genormt wird, was alles genormt wird, wie man Metalle, Brennstoffe, Oele, Fette ausgiebig verwertet, was zurückgewonnen werden kann und wie der fortschrittliche Betriebsleiter die Stoffe wieder aufbereitet und zurückgewinnt zu wiederholter und neuer Verwendung, das ist für uns alle wichtig. Besucht darum die große Kölner Ausstellung, zu der die Etraßenbahn verbilligt fährt. 43. Jahrganß— Nr. 13039 Samstag Sonntag,./8. November 1936 wransangssahr des Verlags 1723 Bezugspreis:.... monatlich..2 Illustrierte 30 frei Haus einschließlich Botenlod: und Versandkosten. Wot scugepreie monatlich.30.. mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr, ausschließl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10# Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm)... mm 188 Textanzeigen(78 mm). mm 100 Einspaltige Anzeigen bis 100 um Höbe... mm 153 Vereins=Anzeigen.... mm 108 Fam.=Anzeigen. Nachruse mm 104 Stellengesuche...... mm•8 Private Wortanzeigen Wort 54 Ziffer= und Auskunftsgevühr 30.3 Nachlässe: Malstaffel I. Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. X/36 über: 18 700. „„ "" Donn und Engegene OotnterNrachrn., Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Druck u. Verlag: Wonner Nachrichten Germann Neusser, Kom.=Ges.. Bonn Geschäftsstelle in Vonn, Bahnhofftraße 12. Sammelruf 3851—53. Ferngespräche 3863. Postscheckkonto Kdin 18672. Bankkonten: Girokonto: Reichsbank Bonn. Deutsche Bank u. Disconio=Gesellsch. Annadme von Zeitungsbestellungen und Pnzeigen: Bonn Bahnhofstraße 12 Godesberg.... Bahnhofstraße 30 Euskirchen.... Bahnhofstraße 13 Beuel.... Adolf=Oitler=Straße 6 Obercassel Hauptstraße 144 Oberdollendort. Heisterbacherstr. 51 Königswinter Hauptstraße 87 Honnes Hauptstraße 49 Siegburg Adolf=Hitler=Platz 16 Troisdorf Kölner Straße 77 Hennes Bahnhofstraße 11 Wissen........ Kaiser=Allee 10 * Ludwig Wüllner(Kreis oben), der Meister der Vortragskunst, wird morgen abend im Großen Saal der Lese Goethes Liebeslyrik u. a. zum Vortrag bringen. Berlins volkstümlichster Komponist und Dirigent Paul Lincke, dessen mit heiteren Schlagermelodien gewürzte Operetten auch über die Grenzen des Reiches hinaus bedeu tende Bübnenerfolge erzielten, begeht heute seinen 70. Gevurtstag.(Kreis unten.) Seitdem vor einem Jahr der Diplom=Landwirt Finns aus Oberbayern den Aufrus zur Eyrung der Kriegspferde erließ, wurden Hunderte von alten verdienten Pferden geehrt. In Berlin bekamen 11 Kriegspferde sogar richtige Paten, unter denen sich der Intendant des Reichssenders Berlin, Beumelburg, der Schriftsteller Werner Beumelburg neben zahlreichen anderen bedeutenden Persönlichkeiten sowie die Tierschutzgruppe der 24. Berliner Raiksschule befindet. Hier steht man den Kammersänger„Marcel Wittrich mit seinem in Vatenschaft genommenen Kriegspferd„Mar“ vom 1. Garde=Feldartil= lerie=Regimen— Die Reichsvertrauensschwester der NS.=Schwestern= schaft. Oberin Käthe Böttger, die im Einvernehmen mit dem Reichsärzteführer Dr. Wagner vom Hauptamtsleiter Hilgenfeldt„zur Generaloberin der NS.= Schwesternschaft, ernannt wurde.— In der Halle des§=Bahnhofs Potsdam ist der Maler Hinnerk Scheper jetzt damit beschäftigt, Gemälde zu schaffen, die den Ankommenden den soldatischen Geist der alten Garnisonstadt in Vergangenheit und Gegenwart nahebringen sollen.—) In einem ausgezeichneten Kampf, der die gute Versassung und das Können der Gegner unter Beweis stellte, konnte Adolf Heuser gegen den Engländer Frank Hougy einen allerdings knappen Punktsieg erzielen.* Im Reichsjustizministerium fand ein Presse=Empfang statt, bei dem wesentliche Ausführungen über das neue deutsche Strafrecht gemacht wurden. Blid unten: Reichsjustizminister Gürtner wäyrend seiner Rede: links von ihm Staatssekretär Dr. Freisler und Universitätsprosessor Dr. Graf Gleispach und rechts Ministerialdirektor Schäfer. Berlin waren alle führenden känner des deutschen Handerks aus allen Gauen des eiches zu einer Tagung zummengekommen, die mit einer deutenden Rede des Reichsganisationsleiters Dr. Ley Schatzamt der Deutschen Arer englische Großadmiral Sir ohn Donald Kelly ist im Alter m 67 Jahren plötzlich gestoru. Neben Beattv und Lord ellicoe war er der bekannteste dmiral der britischen Flotte. s Kommandant des Kreuzers dublin“ war Kelly an der solglosen Jagd nach der Höben" und„Breslau“ im ahre 1914 beteiligt. Nach dem rieg wurde Kellv Oberstkomlandierender der Heimatslotte ud dann Kommandeur des riegshasens Vortsmouth. Im Ral dieses Jahres wurde er zum lügeladjutanten des Königs nd zum Großadmiral ernannt. England hat man eine neuge Sprengmaschine ausprodie bei einem künftigen tgasangriff in Gebrauch geumen werden, soll. Diese schine soll in der Lage sein, kurzer Frist durch Gistgas seuchte Straßen zu reinigen. sichzeitig hat die Sprengschine auch eine Vorrichtung Bekämpfung von Oelbranund zwar erzeugt ein ezialapparat große Schaumngen. Bei Versuchen gelang einen Oelbrand, bei dem va 900 Liter Oel in Flamstanden, in 10 Sekunden löschen.— Die Frauen von Rotterdam sind auf ein ebenso hübsches, wie originelles Hochzeitsgeschenk für Prinzessin Juliana verfallen. Sie schenken der Prinzessin einen Smyrnateppich, an dem jede Frau von Rotterdam, die Lust dazu bat, vier Knoten knüpft. Das Muster und die Farben des Teppichs haben die Zustimmung der Prinzessin gesunden. Der Teppich wird von einer Firma der Stadt bergestellt, unter deren Aufsicht die Tausende von Knoten geknüpft werden. Man schätzt, daß das Werk 6 Wochen bis zu seiner Fertigstellung brauchen wird. Scherl 5. Hoffmann 2 Presseph. 3, Archiv 1