99. Juhrgang 2— Ne. 18670 Mitwochz, 21. Oktober 1938 S 9 9 5 monatlich..# Illustrierte 308 frei Haus einschließlich Botenloyn und Versandkosten. Postvezugspreis monatlich.3052.A mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgedühr, ausschließl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10.8. Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm)... mm 188, Textanzeigen(78 mm). mm 1003 Einspaltige Anzeigen bis 10 mm Höbe... mm Vereins=Anzeigen.... min Fam.=Anzeigen, Nachrufe mm Stellengesuche..... mm Private Wortanzeigen Wort Ziffer= und auskunstsgebühr Nachlässe: Malstafsel I. Mengenstaffel B. Anzeigenpreististe Nr. 5. Durchschn.=Aufl. IX/36: über 17 900 15# 10.3 10 b 8 54 311 3 für Vonn und Amgegene Bonner Nachrichten. Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Enskirchener Nachrichten Grinhungsche ien Bertage 1175 Druck u. Verlag: Vonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges. Vonn Geschäftsstelle Bonn a. Rb., Bahnhofstraße 12. Sammelruf 3831—53. Ferngespräche 3853. 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Da sprach unter anderem der Herr Ministerpräsident Léon Blum selbst in Orleans und zwar vor seinen politischen Gefolgsleuten von der Nachbarpartei zur Rechten, den Radikalsozialisten. Wenn er dabei die allmählich immer beklommener die innerpolitischen Folgen ihres Volksfront=Paktes betrachtenden Mannen Daladiers dadurch zu schrecken und einzuschüchtern suchte, daß er ihnen die fürchterlichen Folgen eines Austritts der viellieben kommunistischen Verbündeten aus der Koalition Schwarz in Schwarz malte, also dadurch zum Ausdruck brachte, daß ihm die Jünger Moskaus im gegenwärtigen Augenblick notwendiger erscheinen, so folgte er nur dem alten Gesetz demagogischer Revolutionen, nach dem der Radikalere den Radikalen frißt. Gleichzeitig geht aber daraus, daß eine solche beschwörende Rede mit der Aufforderung, ja bei der Stange zu bleiben, überhaupt nötig war, deutlich genug hervor, wie den in der Hauptsache ja spießbürgerlich eingestellten Radikalsozialisten und vor allem den ihrer Wahlparole gefolgten Wählern immer mehr vor den Geistern zu grausen beginnt, die sie am Wahltag riefen und die sie nun nicht mehr los werden können. Wenn man dazu noch die wilden Hetzreden der Thorez und Jouhaux im Elsaß=Lothringen sich vorhält, deren Moskauer Tonart an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ, und wenn endlich von den öffentlich erhobenen und im einzelnen belegten Beschuldigungen gegen die kommunistischen Parteihäuptlinge wegen ihres gewissenlosen Wirtschaftens in die eigene Tasche zur Anhäufung von Vermögen und Luxus auch nur die Hälfte wahr ist, dann ist man unwillkürlich versucht, die Aera Blum in Frankreich mit der Herrschaft Kerenskis im Jahre 1917 in Rußland zu vergleichen, der mit seiner unentschlossenen Politik der Halbheiten zum nur zu bequemen Steigbügelhalter der Bolschewisten wurde. Nun sind aber gottlob Frankreich und das französische Volk noch lange nicht mit dem Rußland von 1917 gleichzusetzen, denn dazu steckt im französischen Bauern. Handwerker und Kleinrentner noch zuviel gesunder Wirklichkeits= und vor allem Ordnungssinn. So mehren sich auch von Tag zu Tag die Stimmen der Vernunft und Selbstbesinnung, wobei man sehr richtig erkennt, daß der von den Barthou, Herriot und Laval vorbereitete und geschaffene Pakt mit Moskau die Wurzel allen innerpolitischen Uebels ist. Wenn es der ja immer sehr rechts stehende Matin allein wäre, der z. B. u. a. schreibt:„Niemals hat man unter dem Deckwort„Frieden“ die Kriegsgefahr um Frankreich herum so sehr gespürt; man muß die Axt an die Wurzel des französisch=sowjetrussischen Baumes legen und den Baumstamm ins Feuer werfen!“, dann wäre damit noch nicht viel an Aussicht auf eine Selbstbesinnung Frankreichs gewonnen. Aber am Sonntag hat auch der erste Mann Frankreichs, der besonnene und menschlich sympathische Staatspräsident Lebrun in Straßburg gesprochen. Und gerade seine staatsmännische Rede läßt auf eine allmähliche Selbstbesinnung des ordnungsliebenden Frankreich hoffen im Interesse der Erhaltung des europäischen Friedens, an dem Deutsche und Franzosen genau so gelegen ist wie dem gesamten übrigen Europa, zu dem man füglich das mit seiner Schwerkraft hauptsächlich in Asien verankerte Sowjetreich nicht mehr rechnen sollte. Jedenfalls können wir uns mit Herrn Lebrun nur einverstanden erklären, wenn er feststellte, daß ein großer Staat nur dann beim allgemeinen Aufbau mitreden könne, wenn er selbst ein Beispiel sei für ruhige Ordnung, ruhige Stärke und Vertrauen auf das eigene Schicksal, eine Formulierung, die auf das nationalsozialistische Deutschland Wort für Wort zutrifft, aber leider nicht mehr auf das Frankreich der unseligen Volksfront Léon Blums. Deshalb wird man auch diese trefflichen Worte Lebruns wohl als eine sehr ernste Mahnung an sein Volk auffassen müssen. Wenn der französische Staatspräsident weiterhin warnend auf die nachteiligen Folgen der innerpolitischen Zersplitterung auf die französische Außenpolitik hinwies, so haben die französischen Hörer hierin vor allem auch die Gründe für die Absage Belgiens zu suchen und nicht etwa bei dem„bösen“ nationalsozialistischen Deutschland, wie die Volksfrontleute es nach dem Motto des„Haltet den Dieb!“ gern hinzustellen belieben. Gern haben wir Deutsche Lebruns verbindliche Worte von der uns zur Versöhnung entgegengestreckten Hand Frankreichs vernommen, zumal sie im Schatten des von einem so deutschen Meister wie Erwin von Steinbach erbauten Straßburger Münsters gesprochen wurden. Und gerade die Worte des Führers, daß es nach der Rückgliederung des Saarlandes keine territoriale Frage gäbe, die Deutschland und Frankreich trennen könne, auf die ja auch der französische Unterstaatssekretär de Tessant als Vorredner Lebruns erfreulicherweise am Sonntag hinwies, sind ja das beste Zeugnis dafür, daß wir alles getan haben, um das dumme Gerede von einer„Erbfeindschaft“ aus der Welt zu schaffen, wofür ja auch unser Pakt mit Polen der überzeugende Beweis ist. Daher ist es an Frankreich, durch eine Politik der Entspannung und durch ehrliche Bereitschaft und Mitarbeit am vom Führer vorgeschlagenen Westpakt seinen guten Willen durch die Tat zu beweisen. Ob das allerdings mit einem von Moskau außenpolitisch gegängelten Frankreich möglich sein wird, möchten wir füglich bezweifeln. Aber es mehren sich doch die Zeichen dafür, daß in Frankreich die Parole Faures„Wahlreform und Neuwahlen“, als einziger Weg zur Vermeidung einer bolschewistischen Katastrophe an Schrecken zu verlieren und an Gewicht zu gewinnen scheinen..-E. A Terach um eine neue Bronung in Saleya Graf Cians in Mänchen und Bertin herzlich begrüßt— Italienische Stimmen stellen eine Wiederherstellung des Gleichsgewichts auf dem Kontineut durch Zusammenschluß der ungerecht behandelten Nationen sest Kurzer Ausenthalt in München Der italienische Außenminister Graf Ciano traf, wie angekündigt, gestern vormittag 11.40 Uhr mit dem fahrplanmäßigen=Zug aus Rom kommend im Münchener Hauptbahnhof ein und trat nach einer offiziellen Begrüßung durch Reichsminister Dr. Frank und Reichsleiter Oberbürgermeister Fiehler um 12.30 Uhr die Weiterreise nach Berlin an. Die Nachricht vom Eintreffen des italienischen Außenministers hatte eine große Menschenmenge zum Hauptbahnhof gelockt, darunter sehr zahlreich die Angehörigen der italienischen Kolonie in München. Eine Abordnung des Münchener Fascio und der Münchener Jugendgruppe des Fascio waren mit ihren Fahnen angetreten. Nach Ankunft des Zuges wurde der Minister herzlich begrüßt und dann in den Königssalon geleitet. Im Königssalon unterhielt sich Graf Ciano in angeregtester Weise mit Reichsminister Dr. Frank, Oberbür= germeister Fiehler und den anderen deutschen und italienischen Herren. Nachdem Reichsminister Dr. Frank ein Hoch auf den Gast ausgebracht hatte, begab sich der Minister um 12 Uhr zum italienischen Salonwagen, mit dem er die Weiterreise nach Berlin fahrplanmäßig antrat. Der Münchener Fascio und die Jugendgruppe hatte vor dem Salonwagen Aufstellung genommen und brachten Hochrufe auf Graf Ciano, den Duce und Adolf Hitler aus. Reichsminister Dr. Frank und Hauptamtsleiter Dr. Dresler begleiteten den Minister nach Berlin. Herzliche Begrüßung in Berlin Gegen 20 Uhr traf Seine Exzellenz der königlichitalienische Minister des Aeußern, Graf Ciano di Cortellazzo, zu einem offiziellen Besuch der deutschen Reichsregierung auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein. Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers begrüßte der Staatssekretär und Chef der Präsidialkanzlei Meißner den königlich=italienischen Minister des Aeußern und seine Begleitung. Ferner hatten sich zur Begrüßung der italienischen Gäste eingefunden der Reichsminister des Aeßern von Neurath. der stellvertretende Staatssekretär Dieckhoff, der Chef des Protokolls Gesandter von Bülow=Schwante, ferner im Auftrage des Oberbefehlshabers der Luftwaffe Generalmajor Dransfeld sowie der Kommandeur der Leibstandarte Adolf Hitler, Obergruppenführer Sepp Dietrich und der Italienreferent im Propagandaministerium Dr. C. Willis. Von italienischer Seite waren unter Führung des Botschaftsrats Graf Magistrati die Mitglieder der Botschaft erschienen, außerdem der italienische Generalkonsul Biondelli und zahlreiche Mitglieder des Fascio, der Ballila und der italienischen Kolonie. Eine Ehrenkompagnie der Leibstandarte Adolf Hitler erwies den italienischen Gästen unter den Klängen der italienischen Nationalhymne die Ehrenbezeugung. General Milch in Turin und Mailand Staatssekretär General der Flieger Milch wurde, von Rom kommend, bei seinem Eintreffen im Flughafen Turin am Dienstag von den Behörden der Stadt und Vertretern der faschistischen Partei empfangen. In Begleitung des italienischen Staatssekretärs für die Luftfahrt besichtigte er die Lingotto=Werke und unternahm darauf in einer neuartigen italienischen zweimotorigen Maschine einen Rundflug über der Stadt. Sodann setzte er in Begleitung des Generals Christiansen und des Obersten Udet sowie der anderen Herren seiner Begleitung im Kraftwagen die Reise nach Mailand fort. Stützen des europäischen Friedens Das alte Europa ist immer mehr einem brodelnden Hexenkessel zu vergleichen, in dem— besonders nach der sehr verständlichen Absage Belgiens— alle bisher festen politischen Werte und Begriffe zu wanken beginnen, eine Entwicklung, die ihren Anfang nahm mit dem unnatürlichen Schutz= und Trutzbündnis zwischen Frankreich, also der Vormacht der westeuropäischen Kultur, und Sowjetrußland als dem Wegbereiter des asiatisch=bolschewistischen Chaos. Da nun auch das mächtige Großbritannien zur Zeit vor allem mit seiner gewaltigen Wiederaufrüstung beschäftigt ist, bleiben nur noch zwei Garanten, zwei mächtige Säulen der Ruhe und des europäischen Friedens: Deutschland und Italien. Ist es daher ein Wunder, wenn gerade diese beiden in sich gefestigten, nach innen und außen starken und auch in ihrer autoritären Regierungsform nahverwandten Staaten das Bedürfnis haben nach einer eingehenden Aussprache über die politische Lage ihres Kontinents, dessen Achse sie, von der Nordsee und Ostsee bis zum Tyrrhenischen und Adriatischen Meer mit ihren Gebieten und denen der ihnen freundschaftlich verbundenen Staaten reichend, nun einmal sind. Daher kann es sich bei dem Berliner Besuch des italienischen Außenministers Grafen Ciano, des besonderen Vertrauensmannes und Schwiegersohns Mussolinis, auch gar nicht um einen der früher üblichen nichtssagenden Höflichkeitsbesuche handeln, sondern es werden dabei im Interesse der Sicherheit und Ruhe Europas sehr konkrete Fragen besprochen und geklärt werden. Und daß bei diesen Berliner Besprechungen des Grafen Ciano auch etwas Positives herauskommen wird, dafür bürgt schon die Tatsache, daß in so vielen Fragen bereits eine sachliche Uebereinstimmung zwischen den beiden Ländern vorhanden ist. Wenn nun gewisse andere Staaten Europas, deren Politik ihr Ziel bisher leider vor allem in einer Verwirrung und nicht in einer Einigung Europas als des Hüters der abendländischen Kultur gesehen hat, nun im Vollbesitz ihres eigenen schlechten Gewissens sehr beunruhigt tun ob der Berliner Besprechungen, dann können wir sie nur mit den folgenden treffenden Worten der italienischen Zeitung Lavoro Fascista beruhigen:„Die feierlichen Erklärungen ihres Friedenswillens und der Bereitschaft zur Mitarbeit am Wiederaufbau eines neuen Europa, die von Mussolini und Hitler wiederholt betont worden sind, schließen dabei auch den leisesten Zweifel aus, daß die bevorstehenden Unterredungen des Grafen Ciano eine Blockbildung oder auch nur eine oppositionelle Stellungnahme zu anderen Ländern zur Folge haben können.“ Denn so schreibt die römische Gazzetta del Popolo zu dieser Sache:„Weder Italien noch Deutschland denken an ein Bündnis im hergebrachten Sinne des Wortes. Die wahren Bündnisse sind nicht die der Verträge, sondern jene der Eintracht der Interessen. Der Besuch des Grafen Ciano in Berlin bedeutet eine Verständigung der Interessengemeinschaft und des gemeinsamen Willens der beiden Länder. Europa aus dem Chaos zu retten, in das es der Bolschewismus, der Völkerbund, die Blindheit, die Selbstsucht und das Unverständnis einiger Regierungen zu stürzen drohen." at. Die italienische Presse unterstreicht die Bedeutung des Besuches Die norditalienische Presse unterstreicht die große politische Bedeutung der Reise des italienischen Außenministers Graf Ciano nach Berlin. Der Corriere della Sera erklärt, die widersprechenden und tendenziösen Kommentare, die in den verschiedenen Hauptstädten an dieses Zusammentreffen geknüpft würden, ließen Italien vollständig kalt. Die Ziele der Zusammenkunft seien ganz klar. Sie vollziehe sich in einer Atmosphäre, die keine Begrenzung durch vorher festgesetzte Programme zulasse. Der italienische Außenminister gehe nach Deutschland mit dem Vertrauen Mussolinis. Die allgemeine europäische Lage bestimme naturgemäß die Themen für eine nützliche Prüfung und eine fruchtbare Fühlungnahme. Das Zusammentreffen Cianos mit den Leitern der deutschen Politik habe weder platonischen noch demonstrativen Charakter, sondern sei ein Element der Aktion und der Zusammenarbeit zwischen zwei Ländern, die in der Lage seien, verschiedene große und kleine Fragen des gegenwärtigen Europa unter dem gleichen Gesichtspunkt zu betrachten. Die italienisch=deutsche Freundschaft sei eine der wenig stark gebliebenen Stützen des europäischen Friedens, da sie zum Gleichgewicht dieses Kontinents beitrage. Weder Deutschland noch Italien wünschten, die Probleme ohne oder gegen die Gesamtheit der anderen europäischen Staa„Göring zweiter Munn im Staute“ Auslandsstimmung zu seinem Austrag zur Durchführung des zweiten Vierjahresplanes Oesterreich Die Betrauung des Ministerpräsidenten Göring mit der Durchführung des Vierjahresplanes erregt in Wien größtes Aufsehen. Die Neue Freie Presse läßt sich u. a. melden: Damit bestätigt sich die überragende Rolle, die dem Vierjahresplan zukommt. Gleichzeitig wird eindeutig klar, daß man sehr wohl die Absicht hat, mit diesem Plan ernst zu machen. Das Ausmaß der Vollmachten wird vor allem daran ersichtlich, daß Göringe alle Behörden einschließlich der obersten Reichsbehörden und alle Parteistellen nur anzuhören braucht und dann mit Weisungen versehen kann. Polen Kurjer Poranny bringt, wie auch eine Reihe anderer Blätter, eine Meldung der Polnischen Telegraphenagentur, in der es heißt, die Erhebung des Generalobersten Göring zum zweiten Mann im Staate nach dem Kanzler sei die offizielle Bestätigung einer schon lange vorhandenen Sachlage und beweise, daß der preußische Ministerpräsident sich des vollen Vertrauens des Führers erfreue. Polska Zbrojna schreibt in einer Berliner Meldung, die Uebertragung so weitgehender Vollmachten an eine einzelne Persönlichkeit sei begründet durch die Notwendigkeit, alle Anstrengungen zur Durchführung des Vierjahresplanes zu vereinheitlichen, der in alle Gebiete des deutschen Lebens eingreife. Zu rein wirtschaftlichen und finanziellen Anordnungen würden in vielen Fällen weitgehende organisatorische und sogar innenpolitische Aenderungen erforderlich sein. Goniec stellt fest, daß sich der Führer für die Aufgaben, die sich aus dem Vierjahresplan ergäben, Generaloberst Göring als den seit Jahren hervorragenden und erprobten Kämpfer für die Partei ausgewählt habe, der mehr als einmal Beweise für seine Fähigkeiten auf organisatorischem Gebiet und damit auch für die Ausführung eines so großen Werkes erbracht habe. Holland Laut dem Bericht des Amsterdamer Telegraaf sei die Ernennung des Ministerpräsidenten Göring erfolgt, um das schwere Amt des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht zu erleichtern. Das Blatt zieht in diesem Zusammenhang einen Vergleich mit der Ernennung des Ministerpräsidenten Göring zum Devisen= und Rohstoffkommissar zu Beginn dieses Jahres. Die dadurch sich ergebende Zusammenarbeit zwischen Ministerpräsident Göring und Dr. Schacht habe günstige Auswirkungen gehabt. Hitler habe wiederum die oberste verantwortliche Leitung in die Hände des Ministerpräsidenten Göring gelegt, der in hohem Maße Ansehen und Volkstümlichkeit genieße. Ingenieur Wilhelm Kepplers neue Aufgaben Der Führer und Reichskanzler hat, wie bereits bekanntgegeben, durch die Verordnung vom 18. Oktober 1936 den Ministerpräsidenten Generaloberst Göring mit der Durchführung des neuen Vierjahresplanes beauftragt. Dieser Auftrag umfaßt auch die dem Beauftragten des Führers und Reichskanzlers für Wirtschaftsfragen. Ingenieur Keppler, seinerzeit übertragenen Aufgaben. Aus diesem Grunde hat der Führer und Reichskanzler die Beauftragungen des Ingenieurs Keppler mit Wirtschaftsfragen und mit der Sonderaufgabe Rohstoffe zurückgenommen. Ministerpräsident Generaloberst Göring wird innerhalb seines neuen Arbeitsbereiches dem Ingenieur Keppler ein bedeutsames Sondergebiet zur Bearbeitung übertragen. Der Führer und Reichskanzler hat Ingenieur Keppler bei dem Ausscheiden aus seiner bisherigen Tätigkeit seinen besonderen Dank und Anerkennung ausgesprochen. ten zu lösen, aber sie müßten auch dem bösen Willen Rechnung tragen, mit dem jene Staaten den wichtigsten Fragen gegenübergetreten seien, sowie dem geringen Gerechtigkeitssinn, den sie bei den gescheiterten Lösungsversuchen gezeigt hätten. Letztere hätten Schiffbruch erlitten, da man weder die Rechte Italiens noch jene Deutschlands habe berücksichtigen wollen. * Das römische Mittagsblatt Tevere schreibt u.., die Ereignisse, die in der letzten Zeit das Leben Euro„Deutschland ist nicht so reich, als daß es auch nur geringe Teile seines Volksvermögens leichtfertig beschädigen oder gar zerstören dürfte. Deshalb auch„Kampf dem Verderb“. denn damit sind 14 Milliarden zu reiten.“ Grohé, Gauleiter. pas in so einschneidender Weise durcheinander gebracht hätten, hätten das durchaus nicht zufällige Zusammenklingen der von den beiden Ländern verfolgten Politik nur noch mehr zur Geltung gebracht. Italien werde die Haltung nicht vergessen, die Deutschland während der wirtschaftlichen Belagerung Italiens durch den Völkerbund eingenommen habe, und sehe darin eine politische Tatsache, die über die geschichtliche Episode hinaus die Bedeutung einer Norm für das internationale Zusammenleben erlange, ein Zusammenleben, das viel lebendiger und fruchtbarer als jenes sei, das man endgültig in den vergilbten Blättern der Genfer Rechtsformeln einbalsamiert habe. In dieser neuen Auffassung des internationalen Zusammenlebens, das auf Aufrichtigkeit und Verständnis beruhe, könnten Italien und Deutschland die harten Probleme anfassen, die für Europa wegen der Kurzsichtigkeit anderer Staaten entstanden seien und täglich noch verwickelter und schwieriger würden. * Die Turiner Stampa schreibt, es sei nicht denkbar, daß sich die Vertreter von zwei aufbauenden Regierungsformen wie des faschistischen und des hitlerischen Regimes zu einem Höflichkeitsbesuch ohne genauen Zweck und ohne ein bestimmtes Programm träfen. Die im einzelnen dargelegte Aehnlichkeit des Aufbaues und die Gemeinsamkeit der politischen Gesichtspunkte der beiden Staaten bilden, wie das Blatt weiter ausführt, eine ausgezeichnete Voraussetzung und ein günstiges Vorzeichen für die Berliner Zusammenkunft. Es stehe fest, daß Deutschland und Italien den Frieden wünschten und für den Frieden arbeiten wollten. Die internationale Lage sei heute durch Verwirrung, Unsicherheit und Unbeständigkeit gekennzeichnet. Unter diesen Umständen könne ein engeres deutsch=italienisches Zusammengehen, also eine Verabredung zwischen zwei starken und entschlossenen Staaten, die genau wüßten was sie wollten, den ersten festen Grundstein für die Aufrichtung einer neuen Ordnung bilden, die den zukünftigen Erfordernissen der europäischen Völker besser Rechnung trage. „Befürchtungen“ in Paris Der Reise des italienischen Außenministers Graf Ciano nach Berlin wird von der französischen OeffentDie heutige Rummer umfaßt 12 Seiten Seile 2. Nr. 15 670 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 21. Oktober 1936 lichteit weitgehende Beachtung geschenkt. Ueber die auf der Tagesordnung stehenden Fragen gehen allerdings die Iceinungen auseinander. Einerseits will man der Reise Cianos nur einen allgemeinen Charakter zubilligen, andererseits„befürchtet" man, daß Deutschland und Italien doch vielleicht irgendwie feste Bindungen eingehen könnten, deren Auswirkungen für die französische Polittk nur neue Unannehmlichkeiten mit sich bringen würden. Der Außenpolitiker des Journal, St.=Brice, stellt bei seinen Betrachtungen die Reise Cianos in den großen Zusammenhang der europäischen Politik. Er schreibt u.., daß diese Reise sich in einer an Ueberraschungen so reichen Zeit durch eine lange Vorbereitung auszeichne. Dieser Punkt verdiene festgehalten zu werden. Der Auftrag zur Reise Cianos nach Ber.in sei in dem Augenblick erteilt worden, als die Zwischenfälle von Genf die Wiedererrichtung der Stresa=Front verzögert hätten. Auch das spanische Drama hätte dazu beigetragen, die Solidarität derjenigen Länder zu fördern, die sich gegen den Bolschewismus richteten. Die überstürzten Ereignisse der letzten Tage seien nicht dazu angetan, die Bedeutung der Berliner Besprechungen zu verringern. Ganz im Gegenteil, das Unbehagen im Mittelmeerbecken halte an. Der Besuch der deutschen Potizeiabordnung Wichlige Vordereitungen im Kremt Die roten Vombenleger beraten ihr großes Ueberraschungsmanöver zugunsten der Madrider Scheinregierung Wie in Warschau bekannt wird, haben im Verlauf der letzten Tage im Moskauer Kreml unter dem Vorsitz von Kaganowitsch wichtige Beratungen des politischen Büros der Kommunistischen Partei stattgefunden. Diesen Besprechungen soll jedoch Stalin nicht beigewohnt haben. Es heißt, daß als Ergebnis der Beratungen in nächster Zeit eine Erklärung der Sowjetregierung bekanntgegeben werden soll, die den Standpunkt der Sowjetunion zu den Vorgängen in Spanien im einzelnen festlegt. Diese Erklärung werde vor allem den Entschluß der Sowjetunion zur offenen Unterstützung der Madrider„Regierung“ zum Ausdruck bringen. In Odessa soll ein Lager zur Aufnahme von 20000 Personen aus dem spanischen Kampfgebiet, angeblich Kindern und Frauen, vorbereitet werden. Eine Note der Madrider Regierung Uebersiedlung oder Flucht? Moses Rosenberg gibt nach Aus verläßlicher Quelle wird über ein privates Funkgespräch zwischen Madrid und Barcelona berichtet, das interessante Enthüllungen über die augenblicklichen Pläne der Madrider Roten bringt. Der rote Minister Prietro benutzte die augenblickliche Arbeitsunfähigkeit des Madrider„Ministerpräsidenten“ Caballero, um seinen Plan, Madrid zu räumen und den Sitz der roten „Regierung" nach Barcelona zu verlegen, vorzubereiten. Diese Absicht Prietros wäre schon lange durchgeführt worden, wenn nicht der sowjetrussische Botschafter bisher dagegen gewesen wäre. Nach der Niederlage von Oviedo habe, so wurde in dem abgelauschten Funkgespräch migeteilt, Moses Rosenberg seine Meinung geändert. Der rote Innenminister Pozas ist zum Leiter der Verteidigung Madrids ernannt worden. 1090 Frauen verhaftet Aufmerksamkeiten Mussolinis für den Reichsführer SS. Himmler Die Ankunft des Reichsführers SS. und Chefs der deutschen Polizei Himmler wird von der italienischen Presse an bevorzugter Stelle veröffentlicht. In bebilderten Berichten begrüßen die römischen Blätter den Reichsführer SS. als einen der bekanntesten Persönlichkeiten der Bewegung. Aus den bioherigen Veranstaltungen zu Ehren der Abordnung der deutschen Polizei ist besonders zu erwähnen ein Essen, zu dem der Staatssekretär des Innern Buffarini eingeladen hatte und zu dem sich alle Spitzen der polizeilichen, militärischen und Zivilbehörden Roms vereinigt hatten. Bei der Parade und bei den gymnastischen Uebungen des Corpo dei Metropolitani, das am Sonntag sein elfjähriges Bestehen feiert, rief Mussolini den Reichsführer an seine Seite und unterhielt sich mit ihm über den Verlauf der einzelnen Uebungen. Botschafter von Hassell gab zu Ehren der Abordnung der deutschen Polizei einen Empfang auf der Botschaft, an dem auch der italienische Provagandaminister Alfieri, der Leiter der italienischen Polizei Bocchini, der Staatssekretär im Außenministerium Bastianini. der General der Carabinieri Moizo und andere hohe italienische Beamte teilnahmen. Anschließend folgten die Mitglieder der deutschen Abordnung und die übrigen Gäste des Botschafters einer Einladung des Propagandaministers zu einem Besuch der Filmstadt zwischen Rom und Frascati, wo sie den neuesten Aufnahmen für den historischen Film „Scipio Africanus" beiwohnen konnten. Italienreise deutscher Industrieller Die Italienreise namhafter Vertreter der deutschen Industrie, die unter Führung des früheren Staatssekretärs im Reichswirtschaftsministerium, Dr. Trendelenburg, gestern abend in Venedig eintrafen, wird in der italienischen Presse lebhaft begrüßt. Die Blätter geben der Hoffnung Ausdruck, daß bei dieser Fühlungnahme zwischen den italienischen und deutschen Erzeugern die wirtschaftlichen und handelspolitischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern vertieft werden können. Amtliches Ergebnis der Wahlen in Kolbrgen Bei den norwegischen Stortingwahlen am Montag haben die Marxisten nicht die Mehrheit gewonnen. Sie haben lediglich zwei Sitze mehr zu verzeichnen. Nach dem nun vorliegenden amtlichen Wahlergebnis haben erhalten: Arbeiterpartei 71 Sitze(gegen bisher 69) die Konservative Partei 46(30) die Liberale Partei 23(24) die Agrarpartei 18(23) die Christlich=Soziale Volkspartei(). Der Botschafter der Madrider Marxistenregierung in London sprach gestern nachmittag im englischen Außenministerium vor und überreichte hierbei eine Note, die dem Vernehmen nach weitere Behauptungen über angebliche Verletzungen des Nichteinmischungsabkommens zugunsten der Nationalisten enthält. Sowjetrussische„Nichteinmischung“ ausgegeben Nach einer Meldung des Matin aus Barcelona gehen dort in den Straßen sowjetrussische Offiziere in Unisoem spazieren. Diese Tatsache wird als erste greifbare Rundgebung für die Hilfe aufgesatzt, die Sowjetrußland den spanischen Marxisten leistet. Portugal verläßt sich auf „Man soll seine Heiterkeit nicht verlieren“ Der portugiesische Ministerpräsident Dr. Salazar hielt eine Rede, in der er einmal die Notwendigkeit einer Verstärkung der portugiesischen Armee hervorhob, sich dann aber der Bedeutung des portugiesischenglischen Bündnisses zuwandte. Salazar erklärte u. a. wörtlich:„Im Ausland haben wir eine unabänderliche Stütze in dem Bündnis mit England. Dies wird manchmal mißverstanden, aber es gibt nichts zwischen den beiden Nationen, das auch nur die geringste Aenderung des Bündnisvertrages notwendig machen könnte. Das englische Bündnis ist da und wird da bleiben. Unser Motto muß darin bestehen: Man soll seine Heiterkeit nicht verlieren, aber auch seine Festigkeit nicht verringern.“ Itafiens Antwort zur Konserenzfrage Im englischen Außenamt wurde bestätigt, daß dem englischen Botschafter in Rom, Sir Eric Drummond, die Antwort der italienischen Regierung auf die englische Note vom 18. September hinsichtlich einer neuen Fünfmächtekonferenz überreicht worden ist. Bei dieser Gelegenheit wird darauf hingewiesen, daß nun Deutschland, Italien und Frankreich ihre Antworten erteilt haben, und daß nur noch die Antwort Belgiens ausstehe. Es wird jedoch hervorgehoben, daß eine solche Antwort keineswegs durch die Erklärung König Leopolds überflüssig geworden sei. Wirtschaftsrat der Kleinen Entente Die Ergebnisse der abgeschlossenen Tagung Die 8. Tagung des Wirtschaftsrates der Kleinen Entente wurde geschlossen. In einer amtlichen Verlautbarung wird hervorgehoben, daß auf dem Gebiete der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Staaten der Kleinen Entente Fortschritte erzielt worden seien. Festumrissene Ziele für die Zusammenarbeit im Donauraum seien auf der Grundlage des Planes, des tschechoslowakischen Ministerpräsidenten Hodza aufgestellt worden. Es seien zwei Abkommen zwischen Rumänien und Südslawien einerseits und der Tschechoslowakei andererseits über die Aufhebung der Visa vom 1. Januar 1937 abgeschlossen worden. Weiter teilt die amtliche Verlautbarung mit, daß der Rat Pläne für eine Zusammenarbeit der AusfuhrorgaDer Sonderberichterstatter der Times in Valencia meldet die Marxisten in Madrid machten neuerdings Jagd auf Frauen. In der vergangenen Woche seien in dem Madrider Stadtviertel Salamanca annähernd 1000 Frauen verhaftet und in zwei beschlagnahmten Häusern untergebracht worden. Ihren Gatten und Söhnen werde nicht erlaubt, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen oder ihnen zu helfen. Es sei möglich, daß die Marxisten beabsichtigten, die verhafteten Frauen im Falle einer Belagerung Madrids als Geiseln zu verwenden. * Nach einer amtlichen Mitteilung des Außenministeriums hat die englische Regierung ihren Geschäftsträger in Madrid beauftragt, einen Schritt zur Rettung der von den Roten festgehaltenen Geiseln zu übernehmen. Rote Kriegsschiffe durchsuchen Fischdampfer In dem portugiesischen Hafen Leixoes traf der spanische Fischdampfer Tarinana ein. Der Kapitän berichtete, daß er südlich der Insel Verlengas von dem Marxistenkreuzer Libertad angehalten worden sei. Die Marxisten verhafteten vier Matrosen und nahmen die Schiffspapiere mit. Auch andere Fischdampfer seien durchsucht worden. Während der Durchsuchung der Schiffe befanden sich der rote Kreuzer Jaime I und fünf andere kleinere Fahrzeuge in der Nähe. Fernando Po eingenommen Wie aus Lagos gemeldet wird, ist die im Golf von Guinea an der westafrikanischen Küste liegende spanische Insel Fernando Po von den Nationalisten besetzt worden. Die Anhänger der marxistischen Regierung wurden gefangen genommen. nisationen sowie der Eisenbahnen ausgearbeitet habe. Auch sei ein Arbeitsprogramm für ein noch engeres Zusammenwirken der Donauschiffahrtsunternehmen der Länder der Kleinen Entente aufgestellt worden. Der Rat habe die Schaffung einer Postunion zwischen den Ländern der Kleinen Entente und der Balkan=Entente, eine Herabsetzung der Telegraphengebühren und die Ausgabe von Briefmarken„mit einem Sinnbild der Kleinen Entente beschlossen. Schließlich teilt die Verlautbarung noch mit, daß für den Monat November eine Zusammenkunft der Gouverneure der Notenbanken in Prag und für Ende des Jahres eine Zusammenkunft von Luftfahrtsachverständigen vorgesehen sei. Der Rat, der bemerkenswerte Ergebnisse der Zusammenarbeit auf dem Eisenbahn=Gebiet festgestellt habe, habe die nächste Tagung auf den 15. Februar 1937 anberaumt. Der Reichsbauerntag im November Der diesjährige vierte Reichsbauerntag findet vom 23. bis 29. November in der Reichobauernstadt Goslar statt. Wie der Zeitungsdienst des Reichsnährstandes erfährt, wird der Reichsbauernführer, obwohl seine schwere Sportunfallverletzung noch nicht ausgeheilt ist, am Reichsbauerntag teilnehmen und am 29. November (Sonntag) auf der großen Schlußveranstaltung das Wort ergreifen. Neuorientierung der rumänischen Politik Ein Schlag gegen Sowjet= und Tschechenfreunde Die außenpolitische Mitarbeiterin des Pariser Oeuore, Frau Tabouis, berichtet, am späten Abend des Dienstag sei in London die Nachricht eingetroffen, daß König Carol von Rumänien beschlossen habe, die rumänischen Gesandten in Warschau. Wien und Rige sowie den Generalkonsul von Brüssel von ihren Posten abzuberufen, da sie treue Agenten der Außenpolitik des ausgebooteten Außenministers Titulescu, Frankreichs und Sowjetrußlands, seien. Ferner sei der rumänische Ministerpräsident Tatarescu nach Wochenende abgereist, um dem südslawischen Ministerpräsidenten Stojadinowitsch die Zustimmung des Königs Carol von Rumänien zu einer südslawisch=rumänischen Politik zu bringen, die gegenüber Moskau große Zurückhaltung beobachten wird. Dieses Vorgehen sei darauf berechnet, die Tschechoslowakei vor eine vollendete Tatsache zu stellen. Rudz Smigly Marschal von Polen Die polnische Regierungspresse bestätigt die seit einiger Zeit umlaufenden Gerüchte über die bevorstehende Ernennung des Generalinspekteurs der polnischen Wehrmacht General Rydz Emigly zum Marschall. Wie Kurjer Czerwony erfährt, wird diese Ernennung durch den polnischen Staatspräsidenten am Unabhängigkeitstage(11. November) erfolgen. An diesem Tage wird dem Oberbefehlshaber feierlich der Marschallstab überreicht werden. Das Blatt fügt hinzu, daß die ganze Nation diese Ernennung mit größter Befriedigung begrüße. Die Würde eines Marschalls von Polen hat bekanntlich bisher außer Marschall Pilsudski nur der französische Marschall Foch bekleidet. Vielfach wird vermutet, daß der 11. November auch der Tag der Verkündung des ideellen Programms sein wird, das der Kommandant des Legionärverban= des Oberst Koc im Auftrage des Generalinspekteurs ausgearbeitet hat und das die Grundlage für die Neuordnung der inneren politischen Verhältnisse sein soll. Warenaustausch und Reiseverkehr mit Sübslawien Der südslawische und der deutsche Regierungsausschuß zur Regelung der deutsch=südslawischen Wirtschaftsbeziehungen haben vom 10. bis 20. Oktober in Dresden ihre dritte gemeinsame Tagung abgehalten. Während dieser Tagung wurde eine Reihe den Waren= und Zahlungsverkehr betreffender Fragen erörtert. Da die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern sich in der letzten Zeit weiterhin befriedigend entwickelt haben, konnte für die Zukunft auf verschiedenen Gebieten eine weitere Steigerung des Warenaustausches in Aussicht genommen werden. Außerdem wurde ermöglicht, in gewissem Umfange die erforderlichen Zahlungsmittel für den deutschen Reiseverkehr nach Südslawien bereitzustellen. Neues in Kürze Im Alter von über 88 Jahren starb Generalkonsul a. D. Karl Feindel, der seit seinem Uebertritt in den Ruhestand im Jahre 1923 in Heidelberg lebte. Das Bundeskanzleramt hat die Verbreitung des französischen Kommunistenorgans Humanité in Oesterreich für ein Jahr verboten. Der französische Außenminister Delbos hatte gestern nachmittag eine Unterredung mit dem sowjetrussischen Botschafter in Paris, Potemkin, und eine neue Unterredung mit dem belgischen Botschafter in Paris. Bei den Unterhausnachwahlen im Birminghamer Wahlkreis Erdington wurde der konservative Abgeordnete Wright mit einer Mehrheit von über 6000 Stimmen gegen den Arbeiterparteiler Simons gewählt. Auf Anordnung des bulgarischen Innenministers sind 17 in Sofia erscheinende linksradikale Zeitungen und Wochenschriften mit sofortiger Wirkung für ständig verboten worden. Bei neuen Gewalttätigkeiten in Bombay wurde wieder eine Person getötet und 30 weitere verletzt. Im Bundesgerichtgebäude in Chicago wurden drei Gedenktafeln für Lasayette, General von Steuben und Kosciusko, jene drei Ausländer, die einen hervorragenden Anteil an der Befreiung der jungen amerikanischen Kolonien von der englischen Herrschaft hatten, enthüllt. Das Leben der Mllargarethe Tltauttasch Von Irmgare Themas Der Kaiser hatte versagt, als er ihr Recht schaffen sollte gegen die Unbilligkeit derer, die ihren Sohn beherrschten, der tirolische Adel hatte nichts ausgerichtet. Da half Margarethe sich selbst, lenkte noch einmal mit fester Hand ihres Landes Geschick. Von ihr veranlaßt, wandten sich Adel und Städte an Meinhard mit einem Bittschreiben. Man erflehte seine Rückkehr nach Tirol, versprach unbedingte Ergebenheit dem Landesfürsten. Die Fürstin hatte sich nicht getäuscht. Man appellierte an seine Würde, an seine Eitelkeit und hatte schnellen Erfolg. Heimlich floh der junge Herzog vom Hof der Wittelsbacher. In eiliger und gefährlicher Fahrt gings über die Jaufen nach Schloß Tirol. Adel und Städte empfingen ihn freudig. Margarethe bereitete ihm einen feierlichen Empfang; sie hatte die leise, scheue Hoffnung gehegt, seine Heimkehr wäre auch eine Rückkehr zu ihr, ein Zurückfinden zur Mutter. Aber auch diesen armen, späten Trost versagte ihr das Geschick. Zu gut hatten ihre Gegner ihn gelehrt, die Feindin in ihr zu fürchten, zu hassen. Er duldete sie nicht in seiner Nähe. Bis in die letzten Tage seiner nur dreimonatigen Regierung weilte Margarethe auf Schloß Meran, fern von ihm. Im Januar des Jahres 1363 verstarb Meinhard. Eine schleichende Krankheit?, fragte man sich, war es ein schnelles Ende? 5. Kapitel. Wußte die Herzogin, daß auch mit diesem frühen Tod ihres Sohnes neue Verdächtigung heimlich durch das Land ging? Sie achtete dessen nicht. Zu oft hatten Menschen sie beschuldigt, sie offen und versteckt angeklagt. Für si; war mit Meinhards Sterben die letzte größte Vereinsamung gekommen. Zerbrochen, verloren war alle Hoffnung, die sie an Menschen geknüpft hatte. Das Land war ihr geblieben, Tirol, um das sie alles gewagt, alles durchgekämpft hatte, Tirol, das seiner häßlichen, tapferen Herzogin so übel dankte. Neue Hindernisse türmten sich vor ihr auf, Widerstände, an denen Margarethe verzagen sollte. Der Frau, die ihr Leben lang gekämpft hatte, fehlte die Kraft, sie zu überwinden, rlechdric vorheten Geschlossen traten die Räte ihr entgegen, die Meinhard einst berufen, verlangten Regierungsvollmacht. Den Namen der Fürstin sollte sie noch tragen, die leere Würde nur. Man hatte den Zeitpunkt solcher Forderung gut gewählt. Durch den Tod ihres Sohnes gebeugt, schien sie teilnahmsloser als je. Schon glaubte sich der macht= und besitzlüsterne Adel seiner Sache sicher, glaubte auf Güter und Rechte seine Hand legen zu können. Gierig teilten die Herren das schöne Land, die reichen Einkünfte unter sich auf. Selbst die dem Fürstenhaus Ergebenen nahmen achselzuckend mit leichtem Bedauern ihr Teil. Ein anderer würde an ihrer Stelle das Land sonst ausbeuten. Bitter sah die Herzogin das schamlose Treiben derer, die einst ihr Treue schwuren und Ergebenheit. Die Schwerter, die man zu ihrem und des Landes Schutz zu ziehen gelobt, waren längst wieder in die Scheide geglitten. In Frechheit und Unbotmäßigkeit hatte die Unterwürfigkeit sich gewandelt. Tirol war ihr geblieben? Das Land in den Bergen? Nein, auch das war verloren, entglitt ihr mehr und mehr. Kein äußerer Feind war aufgestanden, es ihr zu entreißen. Tirol selbst war ihr Gegner. Frech und zynisch waren die Adligen, offen leisteten sie Widerstand. Heimlich und dumpf war des Volkes Gegnerschaft. Längst war der Glaube in Margarethe verschüttet, Tirol müsse ihr einmal Gerechtigkeit widerfahren lassen, sehen, daß sie guten Willens mit Einsatz aller Kraft um das Land in den Bergen gekämpft hatte. Längst war die Liebe erloschen, die sie einst glühend erfüllt hatte, die Freude an dem reichen, schönen Erbe, das Herr Heinrich von Kärnten in ihre Hand gelegt. Ein Entschluß, der vor Jahren gefaßt war, wurde durch ein plötzliches Ereignis zur Tat. Die Stände waren zusammengekommen. Aus dem heimlich wispernden Unwillen, dem stillen Grollen gegen die Landesherrin war nackte Feindschaft geworden. Auf Schloß Tirol erschienen die Abgesandten, die öffentliche Meinung der Herzogin darzutun, zur Abdankung sie zu zwingen. Stumm, unheimlich, starr und prunkhaft wie ein unsagbar häßliches, fremdes und fernes Götterbild stand Margarethe vor den Fordernden. Sie vermöge dem Land nicht den Schutz und die feste Leitung zu gewähren als Frau, hatte man ihr als Grund des allgemeinen Verlangens dargetan. Tirol verstieß seine Fürstin und keine Stimme erhob sich für sie. Des lahmen Albrecht gedachte Margarethe in diesem Augenblick, sein weises, stilles Lächeln glaubte sie zu sehen. Sein Streben war der Erfüllung nahe. Das Testament, das das Land in den Bergen dem Hause Habsburg verschrieb, gewann Bedeutung und Kraft. „Wir haben eingesehen, die Krankheit des weiblichen Geschlechtes und haben betrachtet, daß wir Land und Herrschaft zu Tirol nit wohl inne haben können“ lautet Margarethes bittere Antwort. Noch einmal kann sie dem mächtigen Adel die Herrschaft entreißen, das Geschick des Landes in den Bergen bestimmen. In die Hände der Herzöge von Oesterreich legt Margarethe die Regierung Tirols, des Landes, das als reiches Erbe ihr anvertrat war, dessen Wohl der Sinn ihres Lebens gewesen war. Heimlich, in dicht verhangenem Wagen verläßt Margarethe Maultasch ihr Land. Das Volk, das an ihrer Straße steht, will sie nicht sehen, den Ansprachen der Magistrate weigert sie das Gehör. Wer hat ein gutes Wort zum Abschied ihr zu sagen? Ein Kreuz wird man hinter ihrem Rücken schlagen, das der Häßlichen, der Hexe letzten Einfluß zerstört. So fern ist noch die Zeit, die die stille Tapferkeit der„häßlichsten Dame der Christenheit“ rühmend erkennt, des schweren Lebens verstehend gedenkt, über dem der Fluch einer unvorstellbaren Häßlichkeit lag. — Ende— Naus Büher Egon Caesar Conte Cort!:„Elisabeth“(Verlag Anton Pustet=Salzburg, 536.). Conte Corti hat versucht. auhand nur echten und bisher unveröffentlichten Materials aus öffentlichen und privaten Archiven vieler Länder das Bild der Kaiserin Elisabeth von Oesterreich, dieser seltsamen Frau des 19. Jahrhunderts, aus der Legende herauszuheben und in das helle Licht der Wahrheit zu stellen. Alle Quellen dazu— der gesamte Brieswechsel des Kaiserpaares, Tagebücher, diplomatische Gebeimberichte, private Aufzeichnungen und eine Fülle unbekannten Pbotomaterials aus dem Besitz des kaiserlichen und herzoglichen Hauses— wurden dem Verfasser zur Verfügung gestellt, der ausarund dieser Unterlagen gewissenhaft Licht und Schatten im Leden dieser„schönsten und originellsten Frau ihrer Zeit" verteilt. Wir sehen sie als verträumtes Mädchen im dayerischen Land, als baugende Braut, als junge Kaiserin, wir sehen sie fruchtlos gegen ihre Naturanlage, die zur Menschenscheu und Einsamkeit neigt, kämpfen. Sie ist eine, liebevolle Gattin und Mutter, aber, da man ihr die Kinder nicht läßt, sucht sie in Sport und Reisen einen anderen Lebensinhalt. Der tragische Tod ihres Sohnes und die Trennung von ihrer Tochter wersen sie zurück in die Melancholle, die sie ruhelos in der Welt umherirren läßt. Und gerade dem einsamen, traurigen Leben dieser Frau, die sich nie in den starren Formen des Hoslebens glücklich fühlte, wird durch die Hand eines anarchistischen Mörders ein Ende gesetzt. Hotel Afsendrotbaum. Von Wolfgang Weber. Verlag Ullstein, Berlin(150 Seiten). Auch die Wüste hat von ihrer Eigenart und ihrer Gefahr verloren, seitdem Flugzeuge fahrplanmäßig dort mehrere Strecken befliegen. Aber auch heute noch kann man in ihr durchaus nicht harmlose Abenteuer zu bestehen haben, wenn man, wie der Verfasser, abseits der großen Straße Negerhäuptlingen, Goldgräbern und Diamantensuchern einen Besuch abstattet. In der Schilderung der Köntrafte zwischen einem Höchstmaß von Technik und Zivilisation und primitivster Lebenskultur liegt der Hauptreiz dieses spannend geschriedenen Buches— W— Hauptschriftleiter. Dr. Egon=Erich Albrecht. Stellvertretender Hauptschriftleiter: Heinz Dohm. Verantwortlich für Polttik: Dr. Egon=Erich Albrecht. Verantwortlich für Ortstell: Heinz Dohm. Verantwortlich für Umgegend und Wirtschaft: Toni Weinand. Verantwortlich für Kultur, Unterbaltung und Bild: Willi Dünwald. Verantwortlich für Vermischtes: Edmund Els. Verantwortlich für Sport: Hermann Dierksmeier. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Albert Dubberke. Alle in Bonn. Durchschn.= Auflage IX/36 über 17 900. Unverlangte Einsendungen odne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Sprechstunden der Schriftleitung 9½—10½ und 17—18 Uhr. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges., Bonn. Sammelruf 3851—55. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Bankkonto: Girokonto Reichsbankstelle Vonn. Deutsche Bank und Disconto=Gesellschaft Bonn Bezugspreis für den General=Anzeiger monatlich.—. für die Illustrierte monatlich 30 S. frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Postvezugspreis mit Illustrierte .30 u einschließlich Postüberweisungsgebühr, ausschließlich Postzustellgeld. Einzelverkauf 10 Anzeigengrundpreis(Großspalte 46 mm) mm 18., Tertanzelgen, 78 mm breit, wm.—.44. Alle einspaltigen Anzelgen#s zu 100 mm Höbe mm 15 J. Anzeigen für die Schilfahrt. für äder. Gastböse. Freidenheime und Gaststätten mm 15 L,, imtliche Anzeigen mm 15 J. Vereins=Anzeigen, die nicht der Airtschaftswerbung dienen, mm 10 H. Familien=Anzeigen und Nachruse mm 10 J. Stellengesuche mm 5 J. Wortanzeigen, einspaltia in der Grundsährist nur in einheitlicher Breite von 46 mmn. von Pirlvatpersonen ausgegeben. bis 50 mm Höhe, jedes Wort in der Grundschrift 5 J Rlssern= und Auskunsts=Gebühr Parto besonders) 30 J. Nachlässe: Malstafsel 7 und Mengenstassel B. Gültig ist die Anzeigenpreisliste 5. Erfüllungsort Vonn=Rhein. 21. Oktober 1933 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 15 676. Seite 2 Streitende überfallen einen Schnellzug Wüste Ausschreitungen kommunistischer Arbeiterinnen in Lonistang Wie aus Minden im amerikanischen Seaate Louisiana gemeldet wird, überfielen mehrere hundert streikende kommuntstische Eisenbahnarbeiterinnen einen auf dem dortigen Bahnhof zur Wasseraufnahme haltenden Schnellzug der Strecke New Orleans—Shreveport und mißhandelten den Lokomotivführer, den Heizer und den Schaffner des Zuges auf die roheste Weise. Dem Bahnhofsvorsteher, der diesen Ausschreitungen Einhalt gebieten wollte, wurden die Kleider vom Leibe gerissen. Schließlich wurde das Zugpersonal von den wütenden Weibern in den nahegelegenen Wald gejagt und die Fahrgäste des Zuges zum Aussteigen gezwungen. Im Verlaufe ihres schon seit etwa drei Wochen andauernden Streiks haben die kommunistischen Weiber bereits zwei Züge überfallen, einen Personenzug zur Entgleisung gebracht, zwei Personen getötet und eine Eisenbahnbrücke niedergebrannt. Der schadhafte Fußboden im Amtszimmer Schadenersatzpflicht der Behörde gegenüber einem Unsallverletzten Ein bemerkenswerter Prozeß wurde vor dem Arbeitsgericht in Köln geführt. Im Januar 1935 stolperte ein Hilfsangestellter der Stadt Köln über eine schadhafte Stelle des Fußbodens im Amtszimmer und verletzte sich schwer. Der Verunglückte mußte später operiert werden. Er ist heute noch nicht wieder ganz hergestellt. Am Arbeitsgericht klagte der Mann gegen die Stadt Köln auf Ersatz allen Schadens und Zahlung eines angemessenen Schmerzensgeldes. Der Vertreter der Stadt bestritt ein Verschulden an dem Unfall. Als die schadhafte Stelle im Fußboden durch Fortrücken der Möbel zum Vorschein gekommen sei, habe man sofort einen Handwerker bestellt, der am gleichen Tage Vermessungen vorgenommen und schon am anderen Tage die Reparatur ausgeführt habe. Nicht die schadhafte Stelle des Fußbodens sei die Ursache des Unfalles, sondern die frühere Krankheit des Klägers. Nach Vernehmung von Zeugen und Sachverständigen entschied das Gericht dahingehend, daß die Stadt Köln verpflichtet sei, dem Kläger allen durch den Unfall entstandenen und noch entstehenden Schaden zu ersetzen, ferner ihm ein Schmerzensgeld von 2000 Mark zu zahlen. Seisteskranker erschießt seinen Freund Selbstmord des Täter in der Stever Der Gasarbeiter Josef Philipps erschoß in Lüdinghausen anscheinend in geistiger Umnachtung seinen Freund, den Elektriker Bernhard Philipps in dessen Wohnung. Der Täter begab sich darauf zur Stever und ertränkte sich. Der Getötete hinterläßt Frau und vier Kinder, der Täter Frau und acht Kinder. Zwischen den beiden Namensverwandten Philipps herrschte das beste Einvernehmen. Josef Philipps, der im Krieg eine schwere Kopfverletzung erlitten hatte, klagte bei seinem Besuch bei der Familie Bernhard Philipps. über starke Kopfschmerzen; auch führte er mitunter wirre Reden. Er ließ sich schließlich einen Krug Bier holen, den er in wenigen Zügen lerr trank. Als seine Bitte nach einem zweiten Krug Bier abgeschlagen wurde, wurde er sehr erregt. Er zog plötzlich eine Pistole und gab drei Schüsse ab, von denen einer den Tod des Bernhard Philipps herbeiführte. Der Täter stürzte sich dann in die in der Nähe des Hauses vorbefließende Stever, aus der er nur noch als Leiche geborgen werden konnte. Neuer Wintereinbruch im Allgün Nach orkanartigem Sturm setzte gestern nachmittag im Allgäu, nachdem es schon am Vormittag in den Bergen geschneit hatte, starkes Schneetreiben auch im Tal ein, das bis zum Aend anhielt. Auf den Bergen betrug gestern abend die Höhe des Neuschnees 10 cm. Die Temperaturen lagen im Tal um den Gefrierpunkt. Feuer an Bord An Bord des italienischen Motorschiffs„Vulcania“ ist auf der Fahrt von Neapel nach Palermo Feuer ausgebrochen. Man vermutet als Ursache Kurzschluß. Der Brand griff auf einige Kabinen über, doch gelang es der Bordfeuerwehr, seiner rasch Herr zu werden. Das Schiff konnte die Fahrt nach Palermo fortsetzen, von wo es mit geringer Verspätung nach Algier und Neuyork weiterfuhr. Von den Fahrgästen wurde niemand verletzt. Bei den Löscharbeiten wurden zwei Matrosen das Opfer ihrer Pflicht. Das Paradies#d# Von Paul Dort, wo der Unterlauf der Elbe immer breiter wird, nordwestlich von Hamburg, liegt das Kehdinger Land. Auf seinen fruchtbaren weiten Marschenwiesen grasen viele Pferde. Sieh dort das staksige Fuchsfüllen! Es hat ein noch ganz schmales Körperchen, kann unmöglich schon Herr sein über die viel zu langen, dünnen Beine. Dennoch muß man plötzlich einen Luftsprung machen, unvermittelt aus dem tapsigen Neben=der=Mutter=Herschreiten. Kaum gelandet, bleibt das Fohlen wie angewurzelt stehen, verdreht sein kantiges Köpfchen rückwärts, spielt mit den spitzen Ohren, und weil eben der Ostwind im Schweif der Stute zaust, die langen Mähnenhaare gegen den Hals des Fohlens wehen, wird der an sich schon übermütige Kleine zu einem Vulkan von Temperament: er explodiert geradezu, jagt ausfeuernd in weitem Kreis zweimal um die Mutter herum, die indes friedlich weidete, nun aber verwundert den Kopf wieder hochnimmt, ihrem Wildfang zuschaut. Doch auch das stürmische Toben eines Hengstfüllen verebbt; die Kapriolen lassen nach und das Beineschlenkern; wippend kommt der Pferdesohn zur Stute gelaufen und schmiegt sich ausruhend an ihre volle Flanke. Keine Bewegung ist jetzt in den beiden Tieren, nur die Wollbürste des kurzen Fohlenschwänzchens zuckt ganz leise. Wie hoch und weit, wie schön zugleich ragt für mich, der ich im Grase liege, die Gruppe der Tiere ins Sonnenlicht hinauf, in die dünne. klare Küstenluft! Schon wandelt sich wieder das Erlebnis. Durch eine anmutige Drehung des Hälschens beugt das Fohlen sein Gesicht unter den Leib der Stute; hörbar schnuppern die Nüstern, tasten am blutwarmen Mutterkörper entlang und finden bald den Quell der Milch, schlürsen, saugen, ziehen und trinken. Als das Pferdekind sich gesättigt hatte, knickte es die Vorderbeine ein, senkte auch die Hinterhand und saß im Gras, hob jedoch neugierig den Kopf. weil es sich nicht das geringste Geschehen entgehen lassen wollte. Die Ohren zucken empört, wenn nebenan das laute Muhen einer schwarzbunten Kuh herüberdröhnt; doch allmählich wird das Gewicht des Schädelchens zu schwer; man muß es senken, bettet es langsam und weich seitwärts die Schulter entlang, legt es über den Rücken und ist schon eingeschlafen. „Aeoius“ und„Zephil“ kehren heim In 170 Stunden 33 000 Am. über dem Nordatlankik zurückgelegt— Ein erfolgreicher lechnischer Erkundungsflug Mit der Rückkehr des Dornierflugbootes„Zephir“ nach Lissabon sind die Nordatlantikerkundungsflüge der Deutschen Lufthansa in diesem Jahre beendet worden. Die beiden Flugboote„Aeolus" und„Zephir“ haben insgesamt achtmal den Nordatlantik überflogen. Jede Maschine hat je zwei Hin= und Rückflüge über die Bermuda=Inseln und unmittelbar von Horta nach Neuyork ausgeführt. Mit einer Planmäßigkeit, wie sie vom regelmäßigen Südatlantik=Luftverkehr der Lufthansa her bekannt ist, wickelte sich auch der Nordatlantik=Erkundungsdienst ab. Die Gesamtleitung der Unternehmung lag in den Händen des Atlantik=Flugbetriebsleiters der Lufthansa, Freiherrn von Buddenbrock, der den ersten Ost=West=Flug mit dem„Aeolus“ ausführte. Auch der schwimmende Flugstützpunkt „Schwabenland“ der Lufthansa war an den Versuchen beteiligt. Die beiden Flugboote„Acolus" und„Zephir“ haben mit ihren Besatzungen, den Flugkapitänen Blankenburg, von Engel, Graf Schack und Mayr, Freiherrn von Buddenbrock, Direktor Freiherr von Gablenz sowie den Flugzeugfunkern Stein und Ehlberg und Oberflugmaschinist Gruschwitz und Flugmaschinist Eger insgesamt 33.000 Km. über dem Nordatlantik zurückgelegt, wofür etwa 170 Stunden benötigt wurden. Während dieser ausgedehnten Erkundungsflüge haben sich, wie im Südatlantik=Luftpostdienst, alle technischen „Einrichtungen des schwimmenden Flugstützpunktes bewährt und ihre Brauchbarkeit auch für die besonderen Verhältnisse auf dem Nordatlantik bewiesen. Ausgezeichnet bewiesen sich auch die neuen Dornter Do 18# Flugboote und die Junkers Schwerölmotoren Jumo 205, die auf allen Flügen, ohne ausgewechselt zu werden, einwandfrei gelaufen sind. Nach kürzerem Aufenthalt in Lissabon sollen die Flugboote mit ihren Besatzungen nach Deutschland zurückkehren. Eisenbahnunglück in Frankreich Belforter Schnellzug auf Baseler Schnellzug aufgefahren Dicht hinter dem kleinen Bahnhof Foulain in der Nähe von Chaumont fuhr nachts der Schnellzug Paris—Belfort auf den Schnellzug Paris—Basel auf. der wegen Schadens an der Bremse auf offener Strecke holten mußte. Bei dem Zusammenstoß fanden zwei Personen, darunter der Maschinist des gerammten Zuges, den Tod; drei weitere trugen Verletzungen davon. An dem Aufkommen eines Schweizer Fahrgastes, des Industriellen Pauli aus Basel, dem beide Beine gebrochen wurden, wird gezweifelt. Die Schuld an dem Zusammenstoß trägt der Lokomotivführer des Schnellzuges Paris—Belfort, der sich um die Haltesignale an dem Bahnhof Foulain nicht gekümmert hatte. Er ist bereits in Haft genommen worden. Beide Zügen konnten, nachdem Hilfe aus Chaumont die Opfer geborgen und die Unfallstelle aufgeräumt hatte, ihre Fahrt fortsetzen. Hodandischer Bampfer in Islindien getenlert SOS-Rufe brachen plötzlich ab— 72 Personen ertrunken— 173 Passagiere durch Flieger und Kriegsschiffe gereitel Gestern fvüh kenterte, wie aus Batavia gemeldet wird, der holländische Dampfer„Van der Wist“ auf der Höhe von Tandjong Pakis(Java). Das Schiff hatte einschließlich der Besatzung etwa 250 Personen an Bord, von denen 72 dabei ums Leben kamen. Der Dampfer war von Soerabaja nach Semarang unterwegs. Bereits in der Nacht hatte die„Van der Wisk“ SOS=Rufe ausgesandt. Dann verstummte der Sender des Dampfers plötzlich. Zu Hilfe gesandte Dornier=Flugzeuge der Niederländisch=Indischen Marine konnten an der Unfallstelle zahlreiche Schiffbrüchige in den Wellen wahrnehmen. Darauf eilten mehrere Schiffe zu Hilfe. Sie konnten bisher 14 europäische Fahrgäste, zwei Kinder, den europäischen Kapitän, alle Offiziere, den Steward, drei Angestellte und 121 Eingeborene aus der See retten. Acht Europäer, drei europäische Kinder, der Funker, zwei Büroangestellte und etwa 59 Eingeborene werden noch vermißt. Die„Van der Wisk“ hielt den Verkehr im Niederländisch=Indischen Archipel aufrecht. Das Schiff wurde 1921 gebaut und hatte eine Wasserverdrängung von 2633 Bruttoregistertonnen. Entsetzliche Szenen während der Katastrophe Während der Katastrophe haben sich entsetzliche Szenen abgespielt. Das Schiff ist so schnell gekentert, daß die Rettungsboote nicht mehr zu Wasser gelassen werden konnten. Stundenlang haben die Schiffbrüchigen, an Einrichtungsgegenstände, Rettungsringe und treibende Holzstücke geklammert, in der offenen See getrieben. Mütter riefen verzweifelt nach ihren Kindern. Nachdem das Schiff gesunken war, hat sich auf der Wasserfläche schnell eine dicke Oelschicht gebildet. Diesem Umstande ist es nach den Aussagen des Kapitäns allein zu verdanken, daß die Haifische der Unglücksstelle fernblieben. Sonst wäre der Umfang der Katastrophe noch viel größer geworden. Die holländische Presse weist im Zusammenhang mit diesem rätselhaften Schiffsunglück darauf hin, daß in den gleichen Gewässern bereits früher zwei Schiffe auf ebenso unerklärliche Weise gekentert seien. Wie die Passagiere der„Van der Wyk“ gerettet wurden Ueber die Rettung der 177 schiffbrüchigen Passagiere der„Van der Wyk“ wird berichtet, daß es sich bei dieser Rettungsaktion um eine in der Geschichte der Fliegerei ohne Beispiel dastehende Leistung in der Rettung von Menschenleben aus Seenot handelt. Danach gingen sofort nach den ersten SOS=Rufen des Dampfers aus Surabaya Wasserflugzeuge und holländische Kriegsschiffe ab. Als sie an Ort und Stelle eintrafen, war der Dampfer schon gesunken. Die Ueberlebenden schwammen im Wasser oder hielten sich an den umhertreibenden Trümmern des Dampfers fest. Daraufhin begannen die neun Flugboote ganz niedrig zu fliegen und einen nach dem anderen im Wasser treibenden Schiffbrüchigen, im ganzen 43 Europäer und Eingeborene, herauszufischen. Herbeigeeilte Fischerboote retteten weitete 31 Personen und die später eintreffenden Kriegsschiffe retteten ebenfalls noch eine größere Anzahl von Personen. Unter den Opfern befindet sich der Bordfunker, der bis zum Untergang des Dampfers seinen Dienst versehen hatte. Steuerles im schweren Sturm SOS=Ruse eines griechischen Dampsers Das griechische Frachtschiff„Okeanis“, das etwa 30 Seemeilen nordwestlich von Ymuiden steuerlos im schweren Sturm trieb, sandte gestern nachmittag SOSRufe. Das Schiff hatte ein Leck oberhalb der Wasserlinie und befand sich in sinkendem Zustande. Dem griechischen Dampfer„Belgien“ gelang es, die aus 34 Mann bestehende Besatzung der„Okeanis" zu retten. Das havarierte Schiff war mit einer Kohlenladung von Rotterdam nach dem Mittelmeer unterwegs. Holländische Bergungsdampfer versuchen, das halbgesunkene Schiff noch in Sicherheit zu bringen. Einbrecher von einem Wirt überwältigt Gestern nacht wurde ein Wirt in Broichweiden bei Aachen durch sonderbare Geräusche in seiner Wirtschaft aus dem Schlaf geweckt. Als er daraufhin nach dem Rechten sehen wollte, sah er sich plötzlich einem fremden Manne gegenüber, mit dem er im gleichen Augenblick in ein Handgemenge geriet. Der Wirt blieb Sieger und konnte den Einbrecher überwätigen. Die telephonisch benachrichtigte Polizei nahm den Burschen in Gewahrsam und sperrte ihn zunächst ins Spritzenhaus. Aber bevor noch die Polizei herausbekommen hatte, um was für einen Burschen es sich handelt, hatte dieser eine günstige Gelegenheit ausgekundschaftet und sich aus dem Staube gemacht. Westdentsche Kurzmeldungen Der letzte Trierer Postillon gestorben Im Alter von 84 Jahren verschied in Trier Philipp Geib. Er war der letzte Trierer Postillon, der aber bereits seit 1885 keinen Dienst mehr tat, da in diesem Jahr die Eisenbahn den Postwagen auch im Trierer Bezirk verdrängte. Proviantboot auf dem Rhein geleutert Auf dem Rhein bei Bad Salzig kenterte nachmittags ein Proviantboot. Infolge hohen Wellenschlages war Wasser in das Boot eingedrungen. Während das Boot mitsamt den Lebensmitteln unterging, wurde der Bootsführer von den Insassen eines andern Bootes in Sicherheit gebracht. Fensterputzer tödlich verunglückt Ein 35jähriger Fensterputzer stürzte in Köln bei Ausübung seines Berufes aus einem Fenster des ersten Stockwerkes. Er trug so schwere Verletzungen davon, daß er bald nach der Einlieferung ins Krankenhaus starb. Schmuck und Pelze im Werte von 4000 Mark gestohlen Abends wurde in Köln=Nippes ein dreister Wohnungseinbruch ausgeführt. Den bisher noch unbekannten Tätern fielen mehrere Schmucksachen. u. a. Ringe mit Brillanten, Rubinen, Smaragden sowie verschiedene wertvolle Pelze in die Hände. Der Gesamtwert des gestohlenen Gutes beläuft sich auf nahezu 4000 Mark. Tabak von der Nahe Im Tabakanbaugebiet an der Nahe bei Sobernheim ist die Ernte jetzt beendet. Der Ertrag war nach Menge und Güte gut. Der Tabak wird nach dem Trocknen und steueramtlichen Verwiegen verkauft. In diesem Jahr war den Sobernheimer Tabakpflanzern der Anbau in größerem Umfang gestattet. 90. Geburtstag eines Kämpfers von Mars la Tour Einer der letzten noch lebenden Teilnehmer an dem Todesritt von Mars la Tour(16. August 1870), der in Gelsenkirchen wohnende Rentenempfänger Anton Tembrink, feierte jetzt seinen 90. Geburtstag.„Opa Tembrink“ ist am 18. Oktober 1846 in Buldern geboren, wo sein Vater auf dem Schloß des Freiherrn von Romberg, dem Vater des„Tollen Bomberg", als Baumeister beschäftigt war. In seiner Kindheit hat das Geburtstagskind oft mit dem„Tollen Bomberg" gespielt und mit ihm manche übermütigen Streiche vollführt. Als Soldat diente„Opa Tembrink“ von 1867 bis 1871 beim 4. Westfälischen Kürassier=Regiment in Verden an der Aller. 1870/71 machte er eine Reihe von Schlachten mit, u. a. den berühmten Todesritt von Mars la Tour und die Schlacht bei Gravelotte. 3009 Jahre altes Steinbeil gefunden Beim Kartoffelausmachen fand ein Schuljunge bei Rheindorf auf dem Acker ein Steinbeil aus der jüngeren Steinzeit. Man schätzt das Alter des Beiles auf etwa 3000 bis 4000 Jahre. Kunstradfahrer Sachse tödlich verunglückt Der bekannte Kunstradfahrer Fritz Sachse aus Neunkirchen fuhr kurz vor Homburg mit seinem Motorrad in voller Fahrt gegen einen Personenwagen. Der Anprall war so stark, daß Sachse über zehn Meter weit von der Straße in eine Wiese geschleudert wurde, wo man ihn mit fürchterlichen Verletzungen am Kopfe tot auffand. Die Reichsautobahn im Vergischen Land Die Festlegung der Reichsautobahnstrecke brachte im Bergischen Land große Schwierigkeiten mit sich, die das hügelige Gelände bedingte. Nun ist der Arbeitsdienst dabei, das Gelände für einen der größten Brückenbauten an der Straße des Führers im Westen freizumachen. Es handelt sich um einen Viadukt, der das Höllenbachtal zwischen Remscheid und Wermelskirchen in einer Länge von 336 und einer Höhe von 47,5 Metern überspannen wird. Wie schwierig die Festlegung der bergischen Linie war, beweist die Tatsache, daß in diesem Gebiet auf einer Strecke von 8 Kilometern von der Straße Burg— Wermelskirchen bis zur Ueberschneidung der Straße Lennep—Wuppertal nicht weniger als acht Brücken bezw. Unterführungen gebaut werden müssen. Das internationale Rote Kreuz teilt mit, daß die in 21 Ländern durchgeführten Sammlungen für das Rote Kreuz in Spanien bis jetzt über 100000 Franken erbracht haben. er kleinen Eipper Die Stute ging inzwischen weit voraus auf der schmalen Grasbahn, rupfte Nahrung vom Boden. Hier kann ja keine Gefahr drohen; auch der Mensch ist wohl rnbedenklich. Das Muttertier hat recht; ich möchte am liebsten noch den Atem anhalten, um die Schlafruhe des Fohlens nicht zu trüben. Ich will still zuschauen, wie der Fischreiher eben über den Deich abstreicht; ich will der Lerche zuhören, die immer noch höher in die blaue Himmelsglocke stößt, ein kleiner Punkt nur für das Menschenauge, für unser Ohr aber die Ursache, daß immer neue Jubellaute auf die Erde niedersinken. Eine halbe Stunde vergeht so. Plötzlich erwachte das Pferdekind; ich sah's, weil sein rechtes Auge blinzelte, und dann wurde hastig der Kopf aufgeworsen. Nur für den Bruchteil einer Sekunde; schon neigte er sich wieder in der genüßlichen Faulheit des Nichtstunmüssens. Aber wenn der Lebensmotor erst einmal angekurbelt ist, pocht er unerbittlich weiter. Zum zweitenmal hebt das Fohlen sein Gesicht, blickt verwundert im Kreis und müht sich— ohne ganz zurechtzukommen auf der endlosen Weite des grünen Wiesenlandes— um die Erkenntnis der Wirklichkeit. Zunächst zieht es die Beine unter den Leib; aber so geht es noch immer nicht; man muß die Vorderläufe geradeaus strecken, gewissermaßen als zwei lange Wippbalken vor die Brust legen, und Filme Sangolf=Lichtspiele Glückskinder. Die Lorbeeren der Amerikaner scheinen die Afa nicht schlafen zu lassen. Nicht nur, daß diese witzige und unterhaltende Filmkomödie auf amerikanischem Boden spielt, amerikanisch ist auch die Auffassung vom Wesen und der Aufgabe einer Zeitung, von Reportern, Lyrikern und Millionärinnen, die Abenteuer suchen. Amerikanisch schließlich auch der ganze Klamauk mit Gangsterfurcht, falschem Feueralarm in der Oper und wahnwitzigen Verfolgungen im Auto. Ja, die ganze Handlung erinnert bedenklich an den im vorigen Dezember aus USA importierten und an derselben Stelle aufgeführten Film„Es geschah in einer Nacht“. Das mag wohl Absicht sein, wenn es auch nicht von allzu reicher dichterischer Phantasse zeugt. Wie dort, so dann erst kann man sich federnd aufrichten. Der Vorderkörper steigt hoch, ein Ruck, man steht auf allen Vieren, der Huf des linken Hinterbeins kratzt geschwind die Nase: alles ist wie früher, und alles ist gut. Aber etwas fehlt— die Mutter! Gerade jetzt könnte man sie besonders gut gebrauchen, weil neuer Durst sich geltend macht. Doch in der nächsten Umgebung steht überhaupt keine Mutter; dafür weiden links und rechts, gestaffelt bis in die Ferne, viele große Mütter; wer soll sich da auskennen? Gehen wir zur nächsten, denkt das Fohlen und zockelt los. Dabei kommt es dicht an mir vorbei, macht sich vor Verlegenheit ganz steif, flieht, erreicht auch die braune Stute; in diesem Augenblick tritt jäh an die vermeintliche Mutter ein anderes Fohlen und besetzt die Milchquelle— erster Irrtum im Leben unseres vierbeinigen Freundes. k Es läuft schnurstraks wieder zurück, keine Milch! Da entschließt es sich kühn zur einzig folgerichtigen Tat, stellt Kopf und Hals wagerecht nach vorn, zieht die Lippen zurück, entblößt das rosarote Kieferfleisch: langgezogen wiehert das Füllen seinen hellen Hilfeschrei in die Luft hinaus. Noch zittert der letzte Hall, noch blähen sich die Nüstern, da kommt von der Ferne kurz und deutlich die Antwort: das wahre Muttertier schnaubt beruhigend ein Richtungssignal, worauf der Sohn auslegt und in gestrecktem Galopp zielsicher heranfindet zum wohlbereiteten Tisch. handelt es sich auch hier um das Verschwinden einer Millionärstochter. Aber diese exzentrische junge Dame spielt hier nur eine episodenhafte Rolle. Und es begibt sich auch nicht, daß die„Glückskinder“ am Ende mit Millionen gesegnet aus dem Spiel hervorgehen, sondern, was ihnen wohl zweifellos nicht minder gut ansteht, und dazu glaubhafter klingt, als Menschen, die letztenendes ihr Glück in ehelicher Liebe und in ersprießlicher Arbeit suchen und auch finden. Das Stück wird in seinem quicklebendigen Ablauf zweifellos ein großer Publikumserfolg. Köstlich ist schon die Exposition, in der ein lyrischer Dichter, der beim Schnellgericht einen Reporter vertritt, einer Augenblickseingebung folgt und ein obdach= und mittelloses Mädchen, um es vor Strafe zu schützen, als seine Braut bezeichnet, und die beiden dann— was wohl auch nur in Amerika möglich erscheint— auf Veranlassung des Richters à tempo verheiratet werden. Famos, geschliffen und witzig, wenn auch nicht in jeder Lage parlamentarisch, sind die Dialoge, für die Curt Götz zeichnet. Operettenhaft die Gesangsschlager von Peter Kreuder. Die Spielleitung hat Paul Martin. Lilian Harvey und Willy Fritsch erleichtern ihm sein verantwortungsvolles Amt durch ihre reife Kunst, die aus jeder Bewegung und Geste spricht. Das erheiternde Element vertreten mit bekanntem Humor Paul Kemp und Oskar Sima. Ein vorzüglicher Schnellrichter ist Paul Bildt.— Sehr schätzenswerte Beigaben zu diesem Spiel sind zwei Farbentonfilme: ein Ballett nach dem Schumannschen„Carnaval“ in prächtiger Ausstattung im italienischen Barock und eine interessante Schau in eine exotisch bunte Fischwelt mit ganz unerwarteten Bildern und Szenen. Auch die Wochenschau geht diesmal über einen bloßen Bildbericht hinaus.—11— Deutsche Filmbühne— Beuel „Der verkannte Lebemann.“ Zwei Stunden Lachen und Heiterkeit erlebt bestimmt der, der in diesen Tagen die„Deutsche Filmbühne" besucht. In dem köstlichen Lustspiel bleibt kein Auge trocken, dafür sorgen allein schon die Mitwirkenden: Theo Lingen, R. A. Roberts, Hans Junkermann, sowie auch die Trägerinnen der weiblichen Hauptrollen Trude Marlen, Grethe Weiser und Hilde Sessak, unterstützt durch eine tolle Handlung von Verwechslungen und Verquickungen, die immer wieder neue Situationen schafft, bis endlich am Schluß der gordische Knoten durch die unbewußte Bemerkung eines schlichten Mannes durchgehauen und dadurch endlich, wenn auch mit„einem heiteren, einem nassen Auge“ die Lage geklärt wird.— Ein schönes Beiprogramm füllt den Rest des Abends aus. O. B. Bonner Stadttheater Mittwoch:„Die Zauberslöte" von Mozart.— Donnerstag: „Carmen“ von Bizet.— Freitag:„Die Hochzeit von Dobestl“ von Th. Haerten. Zeitschriftenschau Luftschutz unter dem Sowjetstern, heißt ein großer BildBericht im neuen Heft der„Sirene“. Er gibt Aufschluß über die Riesenorganisation der„Ossoaviachim“, ihre Kleinarbeit und ihre groteske Propaganda. Die Aufnahmen zeigen eine Operation unter der Gasmaske, Entgistungstrupps, Propgganda=Märsche von Frauen mit Henden unter Gasmasken. — Im Anschluß daran gibt eine bildliche Gegenüberstellung ein gutes Beispiel für„Tarnung im ländlichen Luftschur“, Seite ap.; Nr. 15 670 Jeneral=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 21. Okkober 1936 Bonnet=Nachrichten De herbswind blös De Herbowind blös on pief on hült, On jag on fäg on saus on ielt On löß keen Blatt zufridde; Er ropp an jedem Aß on rieß, Wat hä kann krijje, av und schmieß Wös op de Erd et nidde. Keen Huus eß wür im seche jetz, Er weeß durch jede kleenste Retz En't Huus erenn ze komme, Deck Dääche an, mäht vil kapott, On mänche schöne Blomepott Wied von im metjenomme. De Wolke jage weld doher, On jrad, als wenn et janix wör, Deht ese vüran drieve;— De Minsche setze jetz ze Huus On denke— dat brängk inne Truus— „Net iwig kann't su blieve!" K. Grosse. Aufruf! Das deutsche Volk hat in den letzten drei Jahren durch seinen Opfermut und seine Geschlossenheit große politische Erfolge erzielen können. Die Ehre und Freiheit unserer Nation ist wieder hergestellt worden und damit die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen und politischen Wiederaufstieg. Die Existenz unseres Volkes kann auf die Dauer nur dadurch sichergestellt werden, daß die gesamte Nation sich immer mehr zur Gemeinschaft und zur Opferbereitschaft bekennt. Das Bekenntnis zur Opferbereitschaft und zur Gemeinschaft beweist der einzelne am besten dadurch, daß er im kommenden Winter die soziale Hilfsaktion des Winterhilfswerkeo unterstützt. Alle wollen wir helfen und alle werden wir helfen, damit Niemanden Hunger und Kälte treffen soll. Was der einzelne in diesem Winter gibt, gibt er dem deutschen Volk und damit sich selbst. Je mehr wir in der Erkenntnis aufgehen, daß die Opfer, die wir bringen, mithelfen, die Volksgemeinschaft aus der Theorie zur wirklichen Gemeinschaft des Lebens zu erheben, um so mehr werden wir selbst an dieser Gemeinschaft Anteil haben und sie wird uns glücklich machen. Heil Hitler Der Gaubeirat des W5W. 1936/37 Mitglieder aus Bonn und näherer Umgebung: Bachem, Kurator der Aniversität Bonn: Freiherr Eltz=Rübenach, Landesbauernführer in Bonn; Hattingen, Oberstaatsanwalt in Bonn; Rickert, Oberbürgermeister in Bonn; Schulz, Kreisamtsleiter in Bonn; Dr. Weber, Landgerichtspräsident in Bonn:„Keramag“ in Bonn; Bonner Bergwerks= und Hüttenverein in Oberkassel; Buttlar, Landrat in Siegburg: Haas, Kreisamtsleiter in Siegburg; Marrenbach, Kreisleiter in Siegburg: General=Direktor Dr. Müller in Troisdorf: Dynamit.=G. in Troisdorf; Dr. Groeger, Landrat in Euskirchen: Dr. Faßl, Kreisleiter in Euskirchen: Rembs, Kreisamtsleiter in Euskirchen; Tuchsabrik Becker in Euskirchen; Schoellersche Kammgarnspinneret in Eitorf; Kölker, Leiter der Gauführerschule in Honnef; Hans Ringsdorff in Mehlem. Hast Du noch Plah an Deinem Tisch! Am 1. November beginnt die Kinderspeisung Am 1. November beginnt die Kinderspeisung des WHW. Noch hunderte Kinder warten auf einen Platz an Euren Tischen. Mittags sitzen sie um den Tisch, auf dem die Schüsseln dampfen. Mit Behagen greifen die Familienmitglieder zu, essen sich rundherum satt, und wenn sie aufstehen, dann wischen sie sich schmunzelnd den Mund und stellen fest, daß es ihnen wieder einmal ganz ausgezeichnet geschmeckt hat. Das ist ja auch kein Wunder; denn Mutter versteht sich aufs Kochen genau so gut wie der Vater auf seine Berufsarbeit. Aber warum läßt die Frau nur so wenige Menschen von ihrer Kochkunst etwas erfahren? Haben die Familienmitglieder, wenn sie gut satt aufstehen, auch schon einmal daran gedacht, daß es viele Volksgenossen gibt, die mittags nicht um einen so gut gedeckten Tisch sitzen, und die, wenn sie aufstehen, gern noch etwas gegessen hätten? Haben Sie schon einmal bedacht, daß dies vor allem die Kinder bedürftiger Vg. schmerzlich empfinden und daß diese Kinder leicht in ihrem Wachstum und in ihrer gesamten Entwicklung zurück bleiben und Gefahr lausen, keine wertvollen Glieder unseres Staates zu werden? Gewiß, es gibt schon viele Familien in Bonn, die daran denken, wenn sie mittags vom Tisch aufstehen; denn es gelang den Freitischstellenwerbern des WHW., bisher schon über 200 Freitischstellen ausfindig zu machen, deren Besitzer sich gerne bereit erklärten, Kinder von bedürftigen Vg. täglich einmal zu speisen. Aber was soll das schon bedeuten! Die Zahl der speisungsbedürftigen Kinder ist viel, viel größer, und wenn man auch berücksichtigt, daß durch die WHW.=Kreisführung 400 Kinder gespeist werden, so ist damit längst nicht alle Not unter unseren Kleinen behoben. Die Leitung des WHW. im Kreise Bonn hofft, am 1. November rund 700 Kinder an die gut gedeckten Tische bessergestellter Vg. setzen zu können und diese Zahl bis Januar auf rund 1000 zu erhöhen. Wir haben in Bonn über 20000 Haushaltungen. Wir haben viele tausend Haushaltungen, die keine oder eins bzw zwei Kinder haben! Sollte es nicht für diese Familien eine besondere Weihnachtsfreude sein, dem Deutschen Volk über die Not des Winters hinaus ein bedürftiges Kind gesund und stark zu erhalten? Diejenigen Haushaltungen, die bereit sind, ein Kind aufzunehmen und nicht im Besitze von Bereiterklärungsformularen sind, werden gebeten, dieselben bei den nächsten WHW.=Ortsführungen anzufordern oder telesonisch der Kreisführung Mitteilung zu machen.(Telefon 8977 oder 4955.) Die Prockensammlung beginnt heute 21. Oktober für den 4. Bezirk der das Gebiet der übrigen südlichen Stadtteile umfaßt. Die Bevölkerung wird nochmals gebeten, ihre Bestände zu prüfen und den Helfern die übrigen Kleidungsstücke, Wäsche und Hausgeräte zur Verfügung zu stellen. Volksbildungsstätte und RLB. Es ist Pflicht für alle RLB.=Amtsträger, Vorträge der Volksbildungsstätte mit ihren Familienangehörigen zu besuchen. Alle Amtsträger versammeln sich deshalb am heutigen Mittwoch, 19.45 Uhr, vor dem Haupteingang der Oberrealschule und des Realgymnasiums, Doetschstraße. 100 000 RM auf Nr. 3162 In der Ziehung der Preußisch=Süddeutschen KlassenLotterie fiel der 100000=Mark=Gewinn auf die Nummer 3162, die in der ersten Abteilung in Achteln im Rheinland, in der zweiten Abteilung in Vierteln in Westfalen gespielt wird. Vom Rade gestürzt Auf der Bornheimerstraße stürzte gestern eine Radfahrerin, die ein Kind auf dem Nade bei sich hatte. Sie selbst erlitt leichtere Verletzungen, das Kind schlug jedoch mit dem Kopf auf einen Bordstein und verlor die Besinnung. Ein vorüberkommender Autofahrer nahm sich der beiden Verunglückten an und brachte sie zum Arzt. Gesundheitspolizei. In der Woche vom 11. bis 17. Oktober sind erkrankt an Diphtherie 12 Personen. Nichts ist so hoch, wonach der Starke nicht Befugnis hat, die Leiter anzusetzen. Schiller. Deutsch=Evangelischer Frauenbund, Ortsgr. Vonn In ihrem Vortrag:„Die neuen Gesundheitsgesetze im Hinblick auf das Eherecht" beleuchtete Frau Dr. Anna Meyer, Berlin, die erb= und rassebiologischen Gründe, die die Regierung zu den bekannten gesetzlichen Maßnahmen zur Forderung erbgesunden und zur Verhütung erbkranken Volksnachwuchses veranlaßten und ging dann näher auf die Einzelheiten der vier gesetzlichen Eheverbote und ihre Auswirkungen im privaten Leben wie im Leben der Volksgemeinschaft ein. Auch vom Standpunkte der evangelischen Kirche aus seien die neuen, die jungen eheschließenden Menschen stark zum Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Volkszukunft erziehenden Gesetze, durchweg zu begrüßen, u. a. auch die Einführung des Ehetauglichkeitszeugnisses. Die bestehenden evangelischen Eheberatungsstellen, die immer mehr Beratungen in, ols vor der Ehe gewesen seien, würden durch die ärztliche Eheberatung nicht überflüssig; ihre Aufgabe liege ja auf ganz anderem Gebiete, als die der Gesundheitsämter. Schutz= und Polizeihundprüfung Die Fachgruppe Bonn=Süd im RDH hält am Sonntag, 25. Oktober ihre öffentliche zweite Schutz= und Polizeihundprüfung ab. Geführt werden acht Hunde. Die Suche findet morgens auf dem Gelände hinter der Gronau statt(Plittersdorfer Revier). Nachmittags zeigen die Prüflinge ihren Gehorsam= und Sicherheitsdienst auf dem Fußballplatz in Dottendorf. Zum Abschluß der Prüfung wird Mitglied Julius Bleck(Reichssieger 1936 im Club für rauhhaarige Terrier) seine„Alfa von der Wotans=Au“ außer Konkurrenz vorführen. Das Amt als Prüfungsrichter hat Herr Fuchs, Neuß, übernommen. Seidene Hochzeit phot. Herff, Bonn. Am 23. Oktober begehen die Eheleute I. Hemes, Bonn, Breitestraße 15, das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Verwaltungsinspektor i. N. Hemes war über 46 Jahre im Staatsdienst; er kam am 1. Juli 1902 nach Bonn und zwar an die Landwirtschaftliche Hochschule, wo er am 1. Oktober 1926 in den Ruhestand trat. Der aufrechte, charakterfeste Mann war im Amte bekannt durch seine Zuvorkommenheit und große Pflichterfüllung. Trotz seiner 75 Jahre erfreut er sich noch einer beneidenswerten Frische und Beweglichkeit, ebenso seine um ein Jahr jüngere Frau. Das Jubelpaar ist weit über die engere Nachbarschaft hinaus bekannt und beliebt. Seit 1902 bezieht das Ehepaar Hemes den Genera#sAnzeiger. Kleiner Vonner Stadtspiegel Bürgermeister Kirsten=Vonn in die Akademie für Deutsches Recht berusen Bürgermeister und Stadtkämmerer Kirsten=Bonn ist auf Vorschlag des Deutschen Gemeindetages als st. Mitglied in den bei der Akademie für Deutsches Recht gebildeten Sparkassenausschuß berufen worden, der im Rahmen der Jahrestagung der Akademie in München am 22. Oktober zusammentritt. * Aus dem Tagebuch der Polizei Bei der Kriminalpolizei wurden in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober folgende Anzeigen erstattet: Körperverletzung 2, Erpressungsversuch 3, Einbruchsdiebstahl 10, Fahrraddiebstahl 16, sonstige einfache Diebstähle 49, Betrug 10, Urkundenfälschung 2, Unterschlagung 3, Widerstand 1, falsche Anschuldigung 1, Beleidigung 4, Bedrohung 2, Sachbeschädigung 3, Gewerbevergehen 12, fahrlässige Brandstiftung 2, Verausgabung von Falschgeld 19, Notzucht 2, widernatürliche Unzucht 2, gewerbsmäßige Unzucht 3, Erregung öffentlichen Aergernisses 1, Preistreiberei 5, Vergehen gegen das Lebensmittelgesetz 6, Schwarzarbeit 2, Landstreicherei 1, Beitelei 2, Selbstmord 1, Verkehrsunfälle 24(davon mit tödlichem Ausgang), sonstige Unfälle 1 mit tödlichem Ausgang. Vorläufig festgenommen wurden 50 Personen, davon dem Gericht zugeführt 22. Vermißt gemeldet wurden 2 Personen. Obdachlos meldeten sich 182 Personen. Sonstige Anzeigen wurden 4 erstattet. Von einer herabsallenden Eisenstange getroffen Mit dem Abbruch des Zirkuszeltes auf dem Frankenplatz wurde gestern abend bereits vor Schluß der Abendvorstellung begonnen. Ein Bonner Bürger, der vorzeitig das Zelt verließ, wurde unmittelbar am Haupteingang von einer langen und dicken Eisenstange getroffen, die dem Besucher aus beträchtlicher Höhe auf den Kopf fiel. Der Verletzte mußte sich sofort in die Behandlung eines Arztes begeben. Wenn die Mutter nicht zu Hause in... und die Kinder„Riskooche" backen Es war in der Josefstraße. Mutter war zur Arbeit, in der Wohnung waren die„Päns“ auf sich alleine angewiesen. Die„große“ Schwester, 10 jährig, paßte gut auf und war sich ihrer Würde als Stellvertreterin der Mutter und Betreuerin ihrer kleineren Geschwister wohl bewußt. Und weil die Kleinen artig waren, wollte sie ihnen eine Freude bereiten. Doch wie? Draußen war zu einem Spiel im Freien kein richtiges Wetter, drinnen waren alle Spiele erledigt. Da kam ein rettender Gedanke:„Rifkooche". Schnell waren die Kartoffeln zubereitet, Oel floß in die Pfanne, Teig wurde eingefüllt, und bald brodelte und zischte es auf dem Herd, daß den Kleinen das Wasser im Mund zusammenlief. Plötzlich eine helle Flamme! Das Oel war in Brand geraten und spritzte, hastig wollte die Aelteste es vom Feuer ziehen, doch da gerieten ihre Kleider in Brand. Nur den auf das Geschrei der Kleinen schnell herbeigeeilten Nachbarn war es zu verdanken, daß die Gefahr schnell wieder gebannt war. Das Mädchen mußte allerdings mit Brandwunden am Körper ins Krankenhaus geschafft werden. Ein Baum wird umgepflanzt Man sagt so oft: Es ist nicht leicht, alte Bäume zu verpflanzen, und meint damit die weitere Lebensfähigkeit des Baumes. Aber auch die Arbeit als solche ist für die Ausführenden meistens mit großer Anstrengung verbunden. Das konnten gestern viele Passanten am Kaiserbrunnen beobachten. Dort wurde eine schon ziemlich stämmige Kastanie in den Rasen eingesetzt, den sonst der kleine sommerliche Palmenhain zierte. Mit Seilen, schweren Stützen und einem Aufgebot von kräftigen Männern gelang es unter Kommando „Eins, zwei, hoch! Eins, zwei, hoch!“ den Baum in die gewünschte Lage zu bringen: Die Arbeit hatte viele Zuschauer herbeigezogen. „Alle Vögel sind schon da“— Vonns neue Rekruten Mit dem Liede„Freut Euch des Lebens“ wurden sie am Bahnhof empfangen— Frohe Marschlieder auf dem Wege zum Quartier.— Der erste„Dienst“ M A W S FRSRT M 1 Der Herr Feldwebel verliest auf dem Bahnsteig die„Anwesenheitsliste" Unter den Klängen des Liedes Seit über 50 Jahren gute Herren-Kleidung Froher Trompetenklang gab gestern nachmittag am Bonner Bahnhof Kunde davon, daß Bonns jüngste Rekruten eingetroffen waren. Schnell hatte sich die Nachricht von ihrer Ankunft rundgesprochen, und als die ersten Züge in die Halle dampften, war es draußen vor dem Bahnhofsgebäude, wie man zu sagen pflegt, schwarz voller Menschen. Hüte schwenkend und lebhaft winkend standen die jungen Leute an den Fenstern. Wie in früheren Zeiten schmückte manches Knopfloch ein buntes Band oder ein paar frische Blumen, die irgend eine liebende Hand zum Abschied überreicht hatte. Eins. zwei, drei waren die jungen Rekruten aus den Wagen herausgeklettert, und ebenso schnell standen sie schon in Reih und Glied, während die Kapelle bedeutungsvoll das Lied spielte:„Freut Euch des Lebens!“ Immer wieder klang es auf, wenn das Zischen und der Rauch der Lokomotive einen neuen Transport anmeldete. Aber schon begann die erste Diensthandlung. Der Feldwebel mit einer Riesenliste bewaffnet, verlas die Namen der Angetretenen. Bereits ganz militärisch erklang das laute„Hier!“ Noch eine kurze Musterung, eine kleine Ermahnung, schön in Reih und Glied zu marschieren, dann setzte sich die Kapelle an die Spitze und gab mit dem Liede:„Alle Vögel sind schon da“ auch den Bonnern, die die Straßen zahlreich umsäumten, Kunde von dem Eintreffen seiner jüngsten Soldaten. Frohe Lieder klangen auf, als es in flottem Marschschritt zu den Quartieren ging. Die Kapelle begleitete die Abteilung, die zu den Unterkünften in der Koblenzerstraße marschierte. Hier erwarteten der Standortsälteste Oberstleutnant Fischer, Hauptmann von Drigalski und natürlich auch die„Mütter der Kompagnien“ ihre neuen Leute. Ueber dem mit Tannengrün geschmückten Tor war ein Schild angebracht:„Herzlich willkommen!“, so wie man es aufzuhängen pflegt, wenn jemand von langer Reise zu den Seinen zurückkehrt. Die jungen Rekruten sollen vom ersten Augenblick an wissen, daß sie sich in ihrer schönen Garnison wie zu Hause fühlen können. Dann wieder ein flottes Antreten, ein erneutes Aufrufen der Namen und die erste Einteilung auf die verschiedenen Abteilungen. Wenn man die jungen Leute, wie aus der Pistole geschossen, in ihr„Loch“ flitzen sah, dann wußte man gleich, daß sie zumeist schon ihren Drill bei der SA., der SS., beim RSKK. oder beim Arbeitsdienst hinter sich haben. Inzwischen war auch das Gepäck eingetroffen, das man auf dem Bahnhof auf mehrere Wagen verladen hatte. Diese Lieferung„frei Haus“ hat es allerdings früher nicht gegeben. Natürlich gab es ein paar kleine Verwechslungen, denn schließlich kann man „Wer will unter die Soldaten“ ging's ins Städtele hinein. phot. Weinand 2. nicht auch noch Gepäckscheine ausgeben. Aber bald war alles geregelt. Mit den Lederköfferchen gins hinauf in die Quartiere. Nein, erst blieb noch Zeit zu ein paar lustigen Episoden, wie sie nun einmal das Soldatenleben mit sich bringt. Pflichtgemäß stellte der Hauptmann die Frage:„Ist jemand krank?“ meldete sich dann gleich ein Marsjünger, der sich in den Finger geschnitten habe.„Das werden wir schon reparieren“, meinte der Hauptmann lächelnd. Und die zweite Frage:„Hat jemand an ansteckenden Krankheiten gelitten?“ Und wieder trat ein Rekrut vor und meldete in strammer Haltung:„Meine Schwester hatte im vorigen Jahre Scharlach!“ Er wird trotzdem Soldat werden! Zu gutem Empfang gehört ein tüchtiges Essen. Und so bildete denn die zweite Diensthandlung eine restlose Leerung des„Picknapfes“. Daß„kapituliert“ wurde, versteht sich von selbst. Mögen denn die jungen Rekruten, die so freundlich empfangen wurden, sich bald bei uns heimisch fühlen und als tüchtige Soldaten mitmarschieren in der großen Friedensarmee. * Am kommenden Samstag findet bereits die Vereidigung der Rekruten auf dem Hofe der Artilleriekaserne in Grau=Rheindorf statt. 21. Oklober 1936 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Vonner Nachrichten Nr. 15 670. Seite 5 Vor den Geschworenen „Ein Eid ist keine Gesülligkeit oder ein FreundSostehtert, ionden Raste Siantchtimensiche Wieder hatte sich gestern das Bonner Schwurgericht mit Eidesverletzungen zu befassen. 27 Zeugen wurden zu Beginn der Verhandlung aufgerufen, dazu zwei Zeugen, die sich z. It. in Strafhaft befinden. Der Vorsitzende des Schwurgerichts, Landgerichtsdirektor Baumann, sprach vor der Verhandlung ernste Worte. Er verwarnte die Zeugen aufs ernsteste, bei der Wahrheit zu bleiben.„Denn“, so sagte er,„der Eid ist kein Freundschaftsdienst, den man einem guten Bekannten oder Verwandten erweisen will, auch keine Gefälligkeit gegenüber dem Gericht, sondern eine ernste Staatsbürgerpflicht, deren Verletzung nicht allein durch entsprechende Zuchthausstrafen, sondern auch durch Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte bestraft wird.“ Angeklagt war der 34jährige Rudolf W. aus Hurst bei Rosbach und sein 31jähriger Bruder Adolf, weil sie in einem Prozeß gegen Familienangehörige, besonders gegen ihren Bruder Ewald, einen Meineid geschworen haben sollten. Dem Verfahren lag folgender Tatbestand zu Grund: Am 28. September des vergangenen Jahres war abends in Hurst in einer Wirtschaft Landversteigerung. An ihr nahmen Verwandte der Angeklagten, u. a. auch ihr Bruder Ewald teil. Im Anschluß an die Versteigerung fand zu nächtlicher Stunde eine heftige Schlägerei statt, bei der einige Personen überfallen, mißhandelt und schwer verletzt wurden. Hauptangreifer sollten die Verwandten der Angeklagten gewesen sein. Am 8. Januar dieses Jahres kam die Sache vor dem Amtsgericht in Waldbröl zur Verhandlung und die Brüder wurden dabei eidlich vernommen. Sie beschworen übereinstimmend, daß ihr Bruder Ewald bereits zu Hause gewesen sei, als sie draußen den Lärm der Schlägerei und Hilferufe gehört hätten. Sie seien vor die Haustür gegangen, hätten aber in der ungewöhnlich dunklen Nacht nichts erkennen können. Schon nach wenigen Minuten seien sie kurz hintereinander wieder in das Haus zurückgetreten, auch Ewald war dabei, er habe aber nicht so abgesehen, als ob er irgendwie sich an der Rauferei beteiligt habe. Auf Grund dieser eidlichen Aussage wurden die Verwandten der beiden Angeklagten damals freigesprochen, es kam aber vor der Bonner Strafkammer zu einer Berufungsverhandlung, in der zwei der Verwandten wegen schwerer Körperverletzung zu je einem Jahr, ein dritter zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt wurden, gegen die gestrigen Angeklagten wurde aber ein Meineidsverfahren eingeleitet. In der gestrigen Hauptverhandlung vor dem Bonner Schwurgericht leugneten die Angeklagten zwar hartnäckig, sich im Sinne der Anklage schuldig gemacht zu haben und blieben bei ihrer früheren unter Eid gemachten Darstellung der Dinge, die Aussagen der Zeugen und die Feststellung des Tatbestandes waren aber derart belastend, weil feststand, daß Ewald unmöglich die elterliche Wohnung erst nach den Hilferufen verlassen haben kann und schon nach 2 bis 3 Minuten nach ihr zurückkehrte. Es steht fest, daß Ewald sich nicht allein an der Schlägerei beteiligte, sondern dabei auch ein derart blaues Auge geschlagen bekam, daß bereits am anderen Tage das ganze Dorf davon sprach. Danach muß auch der Teil der eidlichen Aussage der Angeklagten, sie hätten an ihrem Bruder Ewald nichts auffälliges bemerkt, falsch sein. Der Vertreter der Anklagebehörde beantragte deshalb für jeden der beiden Angeklagten eine Zuchthausstrafe wegen wissentlich falschen Eides in Höhe von 1 Jahr 8 Monaten, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren und den sonstigen Nebenstrafen bei Meineid. Das Gericht verurteilte die Angeklagten zu je 1 Jahr Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren, sowie dem dauernden Verlust der Fähigkeit, noch einmal vor Gericht als Zeuge oder Sachverständige auftreten zu können. Die Hastpflicht der Partei Als Berufungsinstanz hat das Oberlandesgericht Stettin ein interessantes Urteil zur Rechtsstellung der NSDAP. gefällt. Ein SA=Mann war in Stettin von seinem Vorgesetzten beauftragt worden, seine Kameraden von dem Befehl in Kenntnis zu setzen, daß der Sturm abends zu einer bestimmten Zeit zum Dienst anzutreten habe. Er führte diesen Dienstbefehl des Sturmführers aus. Dabei benutzte er sein Fahrrad und stieß mit einer Radfahrerin zusammen, weil er in der Eile ihr Vorfahrtsrecht nicht beachtet hatte. Die Frau kam zu Fall und brach den Unterarm. Für die Heilung wurde eine langwierige ärztliche Behandlung notwendig. Es ging nun um die Frage, wer für den Schaden zu haften habe. Das Gericht und das Oberlandesgericht als Berufungsinstanz sprachen die Haftpflicht der NSDAP. aus, weil der SA.=Mann auf einer Dienstfahrt schuldhaft Schaden angerichtet habe. Dabei verwies es auf die im Schrifttum geforderte Gleichstellung der Amtsträger der Partei mit denen des Staates und vertrat die Auffassung, daß es dem gesunden Teil dieses Rechtsgedankens nicht entsprechen würde, dem SA.=Mann bei Ausübung öffentlicher Gewalt den Rückhalt zu versagen, der in derselben Lage etwa dem Soldaten der Wehrmacht ohne weiteres durch die Staatshaftung zuteil werde. Die Winterarbeit des Vonner Sprachvereins Mit der alten Liebe zur Muttersprache tritt der Sprachverein am Montag, 26. Oktober, wieder an seine Winterarbeit heran. Der schwäbisch=rheinische Dichter, Studienrat Anton Gabele=Koblenz, liest aus eigenen Werken. Der rührige Vorsitzende des Bonner Sprachvereins, Studienrat Dr. Flad, spricht über Volk, Sprache und Rasse. Für musikalische Unterhaltung sorgen Studienrat Peters und Frau. Jeder Freund des Sprachvereins ist herzlich willkommen. Ende November findet ein Balladenabend statt. Januar und Februar folgen Vorträge über deutsche Pflanzen= und Familien= namen. Voraussichtlich bietet der Sprachverein Ende November Mitgliedern und Freunden eine Sprach= und Schriftschau, die neben deutschsprachlichen Erkenntnissen auch wertvolle Einblicke kultureller Art vermittelt. Heiteres— Nachdenkliches Ein Schotte hatte für sich und seine Frau eine Zeitung abonniert. Als die Frau einmal verreisen mußte, las er die Zeitung jeweils zweimal... Aus dem Sangesleben Der Plan des großen Breslauer Sängerfester fertiggestellt Vor einigen Tagen hielten Gauführerrat und Gauhorleiter des Deutschen Sängerbundes in Breslau in Gemeinschaft mit dem Festausschuß unter Leitung des Bundesführers, Oberbürgermeister Meister=Herne, mehrtägige Besprechungen ab, in denen alle Einzelheiten des nächstjährigen großen Sängerbundesfestes in Breslau festgelegt wurden. Das 12. DSB=Fest, das erste im nationalsozialistischen neuen Deutschland. ist gleichzeitig die 75=Jahrfeier des DSB, der im Jahre 1862 in Coburg als Zusammenschluß der damals meist landschaftlich gegliederten Einzelbünde gegründet wurde. Im Mittelpunkt des Breslauer Festes stehen die großen Massenchorsingen, Chorfeiern genannt, bei denen etwa 30 000—35 000 Sänger zusammen auftreten werden. Das Programm dieser Aufführungen, die durchweg zeitgenössische Literatur aufweisen, ist schon vor Monaten bekanntgegeben. Die Vereine, die am Breslauer Fest teilnehmen, haben bereits mit der Einstudierung begonnen. Es sind im ganzen drei Chorfeiern vorgesehen, und zwar an jedem der Festtage (30. Juli bis 1. August) eine. An die dritte Chorfeier schließt sich eine große Kundgebung an, die auf der Friesenwiese stattfindet. An dieser Kundgebung beteiligen sich sämtliche in Breslau weilenden Sänger, so daß hier mit einer Teilnahme von mehr als 100 000 Sängern zu rechnen ist. Hier werden voraussichtlich keine mehrstmimmigen Chöre, sondern Gemeinschaftsgesänge gesungen werden. Der Sonntag ist dem Festzug vorbehalten. Um diese Hauptveranstaltungen gruppieren sich mehrer Sonderkonzerte der Gaue und Einzelvereine. Außerdem findet ein Gemischtchöriges Konzert statt, in dem Lieder aus den Liederbüchern des DSB für Frauenchor und Gemischten Chor gesungen werden. Die Gemischten Chöre Breslaus haben außerdem eine Aufführung des Festoratoriums von Händel vorgesehen. Am Freitag veranstalten zahlreiche Gaue des DSB große Massenkonzerte im Freien als öffentliche Kundgebungen. Hierzu sind die belebtesten und schönsten Plätze der Stadt ausersehen. In ihren Einzelheiten sind die Festtage so gestaltet, daß Breslau während dieser Tage im wahrsten Sinne des Wortes„eine singende und klingende Stadt“ werden wird. Die bisher vorliegenden unverbindlichen Anmeldungen ergeben ein so günstiges Bild, daß mit einer Gesamtteilnehmerzahl von 100000 Sängern aus dem Reiche und den deutschen Vereinen des Auslandes gerechnet werden kann. Der Geser schreibt uns Straßensammlung für das WhW. in Vonn Im Anschluß an die Reichsstraßen=Sammlung für das WHW, die am Sonntag auch in Bonn erfolgreich durchgeführt wurde, erhielten wie eine Reihe von Zuschriften, u. a. wird in ihnen über die Art und Weise geklagt, mit der diejenigen, die von den Helfern und Helferinnen um eine Spende gebeten werden, die Bitte um eine kleine Spende ablehnen. Wer sich vom Geben ausschließt. schließt sich aus der Volksgemeinschaft aus! Das ist wiederholt auch von führenden Stellen gesagt worden. So sehr der Staat um jeden und seine tätige Mithilfe wirbt, so kann er doch über solche Volksgenossen, die sich ihr Urteil selbst gesprochen haben, ohne weiteres zur Tagesordnung übergehen. Was anderes ist es, wenn von denjenigen, die um eine Spende gebeten werden, die Bitte strikt abgelehnt wird mit dem Hinweis:„Ich habe schon ein Abzeichen!“, obwohl sie es nicht vorweisen. Tun sie nur so als ob...? Da sie das Abzeichen nicht angesteckt haben, werden sie immer wieder von den Sammlern und Sammlerinnen um eine Spende gebeten. Die freundliche Belehung, daß sie von weiteren Bitten verschon bleiben, wenn sie ein Abzeichen kaufen und anstecken, wird da oft wenig liebenswürdig aufgenommen, obwohl sie natürlich durchaus zu Recht besteht. Werden gar, wie am vergangenen Sonntag, Platzkonzerte aus Anlaß der WöW=Sammlung veranstaltet, so fallen solche Zuhörer, die kein Abzeichen vorweisen und auch keins nehmen wollen, besonders unangenehm auf. vor allem auch dann, wenn die Umstehenden Zeugen sein müssen, mit welch merkwürdiger Begründung solch ein „Gratishörer“ die freundliche Bitte um Kauf eines Abzeichens verweigert. Also: Kauft Abzeichen! Und steckt sie an! Dann bleiben unliebsame Vorkommnisse erspart. Daß sie gottlob zu den Ausnahmen gehören, dafür sorgen die anderen, die oft auch mehrere Abzeichen auf einmal kaufen. * In der letzten Bonner Natsherren=Sitzung hat Oberbürgermeister Rickert mitgeteilt, daß die Stadt Bonn den Breuer'schen Entwurf des drei Meter hohen sitzenden Beethoven ausführen lassen wird. Die Stadt selbst braucht bekanntlich keine Mittel dazu zu geben, die Kosten werden aus der Spende des Führers und Reichskanzlers gedeckt, die dieser in Höhe von 22000 Mark zur Ausführung des Entwurfs unter der Voraussetzung zur Verfügung stellte, daß die Stadt Bonn für das Denkmal als Bauherr auftritt. Das ist geschehen. Dazu wird uns geschrieben: Das neue Vonner Beethoven=Denkmal Wie ich im Bericht des General=Anzeigers über die letzte Bonner Ratsherren=Sitzung gelesen habe, wird unsere Stadt nach dem Entwurf von Prosessor Breuer ein neues Beethoven=Denkmal erhalten, das im Stadtgarten ausgestellt werden soll. Soll dann das alte Bonner BeethovenDenkmal auf dem Münsterplatz verschwinden? Geschähe das, so wäre es außerordentlich zu bedauern. Denn das Bonner Beethoven=Denkmal auf dem Münsterplatz ist seit alters der so mit dem Bonner Stadtbild verwachsen und auch nicht nur im Reich, sondern in der ganzen Welt derart mit dem Begriff der schönen Musik= und Beihovenstadt am Rhein verschmolzen, daß ein neues Denkmal woyl kaum gleichartig an seine Stelle treten könnte. Selbstverständlich verbleibt das alte Bonner Beethoven=Denkmal, das nun schon so viele Jahrzehnte auf dem Münsterplatz gestanden hat, auch weiterhin dort. Denn tatsächlich ist es, wie der Einsender schreibt, seit altersher mit dem Bonner Stadtbild verwachsen— auch in der Vorstellung, die sich die Welt von der Beethovenstadt am Rhein macht. Es wäre also unklug, da eine Aenderung eintreten zu lassen. Durch die Ausführung des Breuer'schen Entwurfs soll Bonn um ein zweites großes Beethoven=Denkmal bereichert werden. Bei der Bedeutung, die Beethoven für unsere Stadt hat, hält die Stadtverwaltung ein zweites Bonner Beethoven=Denkmal für durchaus tragbar. Weitere Bonner Nachrichten auf Seite 9. Wie wird das Wetter? Wetterbericht des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Köln vom 20. Oktober, 16 Uhr: Die von Schottland südostwärts vorgedrungene Randstörung hat heute im Laufe des Tages Mitteldeutschland überschritten. Die mit ihr geführte feuchte Mischluft brachte verbreitet Niederschläge, die im Bergland mehr als 25 Liter je qm lieferten. Jetzt bricht von der Rückseite Kaltluft vor, die unser Gebiet überfluten wird. Infolgedessen muß mit sinkenden Temperaturen gerechnet werden. Bei weiterer Beruhigung und Auflösung der Wolkendecke während der Nacht kann es wieder zu leichtem Frost kommen. Ob damit schon eine allgemeine Beruhigung verbunden sein wird, ist noch sehr fraglich, denn über Island rückt schon wieder eine neue Störung vor. Wetteraussichten bis Donnerstagabend: Bei Winden aus Nordost bis Nordwest wechselnd bewölkt, anfangs noch einzelne Schauer, dann etwas freundlicher. Kälter, Nachtfrost nicht ausgeschlossen.n: Beobachtung der Wetterstation Beuel Sonnenaufgang.07, Sonnenuntergang 17.25, Mondaufgang 13.03, Monduntergang 20.57, absolute Dunkelheit 19.00, bürgerliche Dämmerung(abends) 18.06, (morgens).26 Uhr. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 761,5; red. auf NN. 766,6; Tendenz steigend; Temperatur.2; Max. gestern 10.1: Min. der Nacht 5,2; Windrichtung und Stärke m Sek. SW. 0,6; Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 0,6 Ltr. p. am; Bodenoberflächentemp. 5,6. Degelstand Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.43 (—); Maxau 4,18(—10); Mannheim.17(—); Lohr 1,06(+); Mainz 0,92(—); Bingen.94 (unv.); Kaub 2,12(—); Trier.40(+); Koblenz .09(—); Köln 1,89(—); Düsseldorf 1,34(—); Duisburg.22(—); Mülheim 1,27(unv.); Ruhrort .49(—); Wesel.27(—); Emmerich 1,49(—). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen 1,93 (1,92) Meter, der Kölner Pegel.90(1,89) Meter. Kneben-Münfe! für die Kleinsten( s. Abb.) aus molligen, warmen Winterstoffen in praktischen u. seinen Pastellfarben. Auch kleidsame Ulster.„ Jorm. 15.- 12.-.-.75 Schüler-Münte! in Ulster- oder Raglanform, aus molligen Flausch- oder guten Cheviotstoffen mit Fischgrat oder Diagonal. Mit Plaid.„ Jutter. 23.- 18.- 15.- 12.— Schüler-Münfe! aus sehr seinen Flauschstoffen ed. feschen Fischgrat-Chevicts. Raglan mit Rundgurt ed. Ulster m. Rückenspange. Gute Verorbei„ tung. 43.- 38.- 33.- 28.Kleler Münfe! für Buben. Aus guten, sollden Strapazter- Qualitäten, tells auf warmem Plaud, tells auf feinem Serge. Sehr preiswert RNf. 18.- 15.- 12.-.— Leden-Raglen-Mänt el der praktische Mantel für Wind und Wenter für Buben. Alul wasserdichter Rücheneinlage und abinöpfberer Kapuse. 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Dem Wanderer bietet sich eine Fülle stets wechselnder Bilder von außergewöhnlicher Pracht. Schlösser und Burgen in altersgrauem Stein und weißgetünchteFachwerkbauten reihen sich ein in das bunte Farbenspiel der Natur. Vor den Toren der Stadt Bonn fängt es an. Die Burg Medinghoven in Duisdorf und die herrlichen, alten Baumbestände der Ortschaften Meßdorf, Lessenich, Oedekoven und Gielsdorf sesseln den Beschauer und reizen zu weiterer Wanderung nach Alfter. Roisdorf und Bornheim. Ganz besondere Schönheiten bieten jetzt u. a. der Park der Roisdorfer Brunnenverwaltung, der Park des Landrats von Kesseler und der Park der Freifrau M. von Wrede in Noisdorf. Einzigartig ist die Allee der von Diergardschen Besitzung am Eingang des Ortes Bornheim. Weiter grüßen Schloß Rankenberg oberhalb Bornheim, die Burgen und Parks von Hemmerich und Rösberg und die ausgedehnten Anlagen der Kitzburg bei Walberberg. Ueber Schwadors gelangt man zum wunderbaren Park des Brühler Schlosses. Würdiger kann kein Abschluß sein. Man erlebt hier den Herbst, genießt den Feuerzauber der Natur am Vorgebirge und ist wie benommen von all dieser Pracht. Nur noch wenige Tage wird diese Herrlichkeit dauern. Dann stehen Bäume und Straucher wieder kahl. Auch das Vorgebirge liegt im Winterschlaf. An die Stelle der leuchtenden Pracht tritt ein eintöniges Grau in Grau. Allerseelenstimmung! Duisdorfs Wasserversorgung soll verbessert werden Eine neue Quelle auf dem„Knipp“.— Bisher vier räumlich getrennt liegende Quellen Zwei Lieserwagen stießen zusammen (Duisdorf): Die Wasserleitungsverhältnisse in Duisdorf sind niemals hervorragend gewesen. Durch das dauernde Steigen der Einwohnerzahl trat in heißen Sommern stets Wassermangel auf. Zurzeit wird das Dorf aus drei räumlich auseinanderliegenden Quellen mit Wasser versorgt. Jede Quelle hat eine andere Höhenlage, wodurch es unmöglich ist, die Versorgung einheitlich durchzuführen. Das Dorf ist in vier Bezirke eingeteilt, die alle von einer andern Stelle aus mit Wasser versorgt werden. Die Wasserversorgung soll nun eine wesentliche Verbesserung erfahren. Oben auf dem Berge, der sogenannten Knipp, ist man dabei, einen Brunnen von 1,50 Meter lichter Weite in die Tiefe zu treiben. Durch Rutengänger hat man festgestellt, daß sich dort in einer Tiefe von etwa 15 Metern eine starke Wasserader befindet. In diesen Brunnen will man dann von den anderen Quellen das Wasser pumpen, um auf diese Weise eine einheitliche Versorgung mit dem notwendigen Druck zu erreichen. (Merten): Auf der Bonnstraße zwischen hier und Kardorf ereignete sich am Dienstag ein Zusammenstoß zwischen zwei Lieferwagen. Der eine der beiden Wagen war ins Schleudern geraten, wahrscheinlich über feuchtes Laub, das auf der Asphaltdecke klebte, und der zweite Wagen fuhr gegen den ersten. Beide Wagen wurden arg mitgenommen. Umbau der Provinzialstraße in Wesseling (Wesseling): Die Arbeiten zum Umbau der Provinzialstraße im Bereiche der Ortsdurchfahrt Wesseling sind in den letzten vierzehn Tagen zwischen der Straße des 30. Januar und der Römerstraße in Richtung Bonn gut vorwärts gekommen. Die Kuppe an der Römerstraße wurde abgetragen, die Vorprofilierung für dis neue Pflaster ausgeführt und die beiderseitigen Bordsteine gesetzt. Die eigentliche Pflasterung wird auf dieser Strecke in Kürze aufgenommen. Ihr Beginn verzögerte sich durch die Arbeiten, welche die Gemeinde zur Zeit noch an den Kanälen und der Wasserleitung ausführen läßt. Es soll auch noch eine Verlegung von Telefon= und elektrischen Kabeln durchgeführt werden Die Stadt Linz verler einen guten Freund (Linz): Der bei einer Dienstfahrt von einem Herzschlag betroffene Kreisbaurat Leggewie war über 11 Jahre, bis 1922 für die Stadt Linz tätig. Er erfreute sich nicht nur als Beamter, sondern auch als Privatmann des größten Ansehens. Kreisbaurat Leggewie war am 27. Januar 1911 zum Stadtbaumeister in Linz bestellt worden, trat sein Amt am 1. April 1911 an und schied am 1. Oktober 1922 aus den Diensten von Linz. 118 gebührenpflichtige Verwarnungen (Linz): Die Gendarmerie hatte wieder allerlei Arbeit mit Verkehrssündern. 118 Personen wurden gebührenpflichtig, 22 ohne Gebühr verwarnt, 22 Personen kamen zur Anzeige. Zur Anzeige kamen ferner je eine Person wegen Meineids, Brandstiftung, staatsfeindlicher Betätigung. Unterschlagung, 2 wegen Urkundenfälschung und groben Unfugs, 3 wegen Beleidigung, 8 wegen Körperverletzung und 14 wegen Diebstahls. Abschiedsfeier für Lehrer Schorch (Linz): Sonntagnachmittag versammelte sich die evangelische Schulgemeinde recht zahlreich zur Abschiedsfeier für Lehrer Schorch, der nach 38jähriger Tätigkeit an der Schule in Linz in den Ruhestand trat. Oberingenieur Stahl überreichte dem scheidenden Lehrer im Laufe der Veranstaltung ein schönes Geschenk der ehemaligen Schüler und Schülerinnen. In seiner Festansprache rühmte Pfarrer Lic. Brandt die harmonische Zusammenarbeit, ebenso wie Rektor Zills von der katholischen Volksschule. Für die Eltern sprach Dachdeckermeister Schrauth, für die ehemaligen Schülerinnen Frau Trapp und für die Schüler Erich Schlimper. Für die Ehrungen dankte Lehrer Schorch in bewegten Worten. Ein Zentner Bucheckern gesammelt (Linz): Das Jungvolk von Linz stellte sich am Samstag geschlossen zum Bucheckernsammeln ein. Der Erfolg war sehr gut, denn es kam mehr als ein Zeutner der Früchte zusammen. Zahlen, die von Königswinters Aufstieg künden Rege Bautätigkeit— Rückgang der Erwerbslosen— Steigende Uebernachtungszahler. (Königswinter): Der Halbjahresbericht, den Bürgermeister Lorenz in der letzten Ratsherrensitzung gab, zeigte eine erfreuliche Fortentwicklung unserer Stadt. Nach einer Zwischenzählung beläuft sich die Einwohnerzahl auf 4574 Personen, darunter 33 Ausländer, die in Königswinter wohnen. Es wurden beim Standesamt vom 1. April bis 1. Oktober 47 Gebirten, 20 Sterbefälle und 19 Eheschließungen beurkundet. Das Bauamt berichtete, daß in dem genannten Halbjahr sieben Wohnhausneubauten, vier An= und Ambauten und sechs sonstige Bauten errichtet wurden. Außerdem hat die Stadt in großem Umfange Wege ausgebaut und instand gesetzt. Sie ließ ferner einen Springbrunnen bauen, viele gärtnerische Schmuckplätze anlegen. Die Zahl der Unterstützungsbedürftigen hat im Sommerhalbjahr stark abgenommen. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen sank vom 1. April bis 1. Oktober von 26 auf 3, die der Zusatzunterstützungsempfänger von 80 auf 40 und die der sonstigen Hilfsbedürftigen von 148 auf 117. Es ist dies zum Teil auf die Beschäftigung beim Straßenbau Ittenbach—Aegidien= berg, sowie auf dem Baumarkt und in der Industrie zurückzuführen. Der Bericht der Stadtwerke verzeichnet eine erhöhte Abnahme von Gas, Wasser und Strom. So wurden 239315 ebm Gas(v. J. 201 520 chm), 190.521 ehm Wasser(v. J. 189234 cbm) und 386 094 kw Strom (v. J. 353388 kw) abgegeben. Die Mehrabgabe betrug also 63691 ebmskw, das ist 8 Prozent. An die Stadtkasse gaben die Stadtwerke 30 00 Mark in bar ab. Das Strandbad brachte leider nur 1200 Mark Einnahmen und die städtische Landebrücke rund 400 Mark. Bemerkenswert ist es, daß trotz des regnerischen Som#* mers die Uebernachtungszahlen gestiegen sind, und zwar recht erheblich. Im April 1936 wurden 6340 Uebernachtungen verzeichnet v. I. 5870), im Mai 8564(v. J. 6864), im Juni 14.052(v. J. 13236), im Juli 17851(v. J. 15 421), im August 27 40 (v. J. 26119) und im September 13.330(v. J. 13797) So ist also lediglich im September die Zahl der Uebernachtungen geringer als im Vorjahre, während alle anderen Monate besser waren. Die Zahl der Engländer hat um 48 Prozent zugenommen und die Zahl der Ausländer überhaupt um 27 Prozent. Dahingegen hat die Zahl der Holländer um 2 Prozent abgenommen. Wenn man alzu hilreich ik.. (Königswinter): Ein Einwohner stand vor Gericht wegen„unberechtigter Ausübung der Rechtsberatung“. Er hatte für eine entlassene Hausangestellte ein Schreiben an den Arbeitgeber gerichtet wegen des Entlassungszeugnisses. Der Angeklagte behauptete, daß er dies auf keinen Fall geschäftsmäßig betrieben habe. Er habe das Mädchen gekannt und aus Freundschaft geholfen. Als Entschädigung habe das Mädchen ihm 50 Pfennig und einige Zigaretten aufgezwungen. Der Angeklagte wurde freigesprochen mangels Beweises. 1590 Spaniendeutsche kommen nach Königswinter (Königswinter): In den nächsten Tagen werden in den Königswinterer Bezirk rund 1500 Spaniendeutsche kommen. Dafür wurden in Königswinter 750 Plätze zur Verfügung gestellt, in Ittenbach 130 und in Aegidienberg 370, sowie in Oberpleis 100. Es fehlen also noch 150 Plätze. In Königswinter haben sich verhältnismäßig viele Privatzimmervermieter zur Aufnahme der Flüchtlinge angemeldet. Für die Beköstigung der Gäste wurden natürlich solche Gasthäuser ausgewählt, die auch Zimmer zur Verfügung gestellt haben. 21. Oktober 1936“ Trommlerwettstreit im Asbacher Land (Asbach): Unter reger Beteiligung der auswärtigen Vereine veranstaltete das Tambourkorps Bennau bei Asbach einen Tambourwettstreit. Im Anschluß an die Wettbewerbe bewegte sich ein stattlicher Festzug zum Lokal Gödtner in Asbach, wo gemeinsam mit dem Bürgerverein eine kameradschaftliche Feier stattfand und auch die Siegerverkündigung vorgenommen wurde. Folgende Korps waren siegreich: 1. Ehrenpreis: Dattenberg: 2. Ehrenpreis: Ariendorf; 1. Preis: Quirrenbach; 1. Führerpreis: Dattenberg; 2. Führerpreis: Ariendorf; 1. Preis im Paradevorbeimarsch: Quirrenbach. Ehrung eines geidenen Iubelpaares (Leutesdorf): Das im ganzen Ort angesehene Ehepaar Anton Wills feierte das Fest der Goldenen Hochzeit. Unter den Glückwunschschreiben befand sich auch eine vom Führer eigenhändig unterschriebene Urkunde. Die beiden Gesangvereine des Ortes ehrten das Paar abends durch ein Ständchen. Bürgersteuer wie im Vorjahr (Neuwied): In einer Ratsherrensitzung wurde beschlossen, daß die Stadt Neuwied den gleichen Bürgersteuersatz wie im Rechnungsjahr 1935 auch im Jahre 1937 erheben wird. Kreisbaurat Leggewie gesterben (Neuwied): Kreisbaurat Leggewie erlitt auf einer Dienstreise einen Herzschlag und starb bald darauf. Mit ihm ist ein Mann dahingegangen, der fast dreißig Jahre hindurch im Rhein=Wied=Kreis tätig war, davon mehr als zehn Jahre als Kreisbaurat in Neuwied. Der Verstorbene stand im 56. Lebensjahr und war in Essen geboren. Im Jahr 1911 kam er als Stadtbaumeister nach Linz und 1922 als Kreisbaurat nach Neuwied. Eine neue Schule wird in Pech gebaut Ein freundlicher, heller Giebelbau, der sich vorzüglich der Landschaft anpaßt Sieben Rehe von Hunden gerisser (Honnef): In der Flur zwischen Bondorf und Rhöndorf wurden wieder zwei Rehe tot aufgesunden. Die Zahl der von wildernden Hunden getöteten Rehe in diesem Revier beträgt jetzt seit dem vergangenen Frühjahr sieben. Die Jagdpächter werden jetzt streng nach den Vorschriften der Jagdgesetze handeln und jeden in der Jagd umherlaufenden Hund erschießen. Ein Telesonkabel als Ziel der„Schießkünste“. (Honnef): Man findet wenig Verständnis dafür, wenn ein Schütze das Gewehr auf einen Telefonkabel anlegt, um seine Schießkunst unter Beweis zu stellen. Daß es hierzu gekommen ist, bewiesen die Geschoßzeinschläge an dem Telefonkabel an der Linzerstraße in der Nähe des Rheinbreitbacher Grabens. Das Kabel fand man an mehreren Stellen von Kugeln durchbohrt. Da auch die in ihm liegenden Drähte beschädigt waren, gab es in der telefonischen Verbindung eine Störung. Der Täter darf auf eine empfindliche Strafe gefaßt sein. Der Lumpendieb ermittelt (Honnef): Der einem hiesigen Rohproduktenhändler in der vergangenen Woche gestohlene Ballen Lumpen konnte durch die Polizei bei einem Aithändler in der Nähe Honnefs wiedergefunden und sichergestellt werden. Der Name des Lumpendiebes wurde gleichzeitig ermittelt. Die Weinlese hat begonnen (Dollendorf): In der Gemeinde Oberdollendorf wurde mit der Lese von Rottrauben, Müller=Thurgautrauben und Kleineberger Trauben begonnen Der Termin für die Lese von Riesling=Trauben wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, da diese Sorte einen guten Behang ausweist und noch immer grüne Blätter hat. Infolgedessen können diese Trauben noch hängen bleiben. Die erstgenannten Trauben haben vielfach erfrorene Blätter und sind z. T. auch schon selbst durch die Witterung angegriffen. In Nieder= dollendorf wurde in der Sitzung des Weinleseausschusses der Termin für die Lese auf den heutigen Mittwoch festgesetzt und zwar wie in Oberdollendorf zunächst nur für Rot=, Müller Thurgau= und Kleineberger Trauben. Der Termin für die Lese der Riesling=Trauben wird noch festgesetzt. Die Vorbereitungen zum Neubau der Volksschule von Pech bei Godesberg sind soweit gediehen, daß die Durchführung bevorsteht. Die Schule in Pech ist schon lange zu klein. Da sie eine einklassige Schule ist, muß der Schulraum mehr als 50 Kinder fassen. Mit Unterstützung des Staates wurde darum schon vor geraumer Zeit der Neubau eines Schulhauses geplant, das natürlich nicht wie in früheren Zeiten ein oft liebloser roher Ziegelbau sein soll, sondern schon von außen zeigen wird, daß die Erziehung deutscher Jugend mehr als nur Zucht und Ordnung verlangt. Ein Grundsatz übrigens, der gerade in Pech schon seit langem befolgt wird, denn man dürfte nur selten in einer Dorfschule einen Lehrer finden, der seinen Zöglingen eine Freiluftschule geschaffen hat, in der sie, wenn nur irgend das Wetter es erlaubt, in frischer Luft und Sonne am freundlich dahin plätschernden Godesbach unterrichtet werden. So schön es also im Sommer für die Jugend von Pech ist, in die Schule zu gehen, im Herbst und Winter ist das alte Schulhaus daffr umso unfreundlicher. phot. Dr. Scheden. Der Neubau wird noch in diesem Herbst begonnen. Die neue Schule kommt vor das Dorf nach Godesberg zu und wird am Berghang nördlich der Landstraße liegen. Sie ist ein heller freundlicher Giebelbau und enthält außer dem Klassenraum die Wohnung des Lehrers, für spätere Zeit ist ein Anbau für ein zweites Klassenzimmer vorgesehen. Das Schulhaus wird sich. wie schon unser Modell zeigt, vorzüglich in die Land; schaft einpassen. Aus der Gemeinde Beuel Goldene Hochzeit— Ein Doppeliubiläum (Beuel): Am Freitag begehen die Eheleute Josef Bertram und Katharina geborene Thiebes, Beuel, Rheinstraße, das Fest der goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar, geborene Beueler Kinder, hat in den fünfzig Jahren seiner Ehe Großes und Mustergültiges zu schaffen verstanden. Durch ihren gemeinsamen Fleiß haben sie es fertig gebracht, aus kleinen Anfängen heraus, heute einen der größten und modernsten Wäschereibetriebe Beuels zu besitzen. In der Bürgerschaft sowohl als auch bei ihren zahlreichen Gefolgschaftsmitgliedern erfreuen sie sich größter Beliebtheit. Der Jubilar, der im Laufe der Jahre viele Ehrenämter bekleidet, feiert ein Doppeljubiläum, denn er ist gleichzeitig 50 Jahre Mitglied des Beueler Männer=Gesangvereins„Liederkranz“, dessen langjähriges Vorstandsmitglied er ist und dem er 20 Jahre als Präsident vorstand. Die feierliche Weihe des 5J=Heimes in Oberkassel Gebietsführer Wallwey sprach zur Jugend über ihre großen Zukunftsaufgaben (Oberkassel): Zu der feierlichen Einweihung des neuen HJ.=Heimes in Oberkassel waren Ortsgruppenleiter Braschoß mit den Politischen Leitern, Amtsbürgermeister Tersteegen, die Gemeindeältesten, Gebietsführer Wallwey, Kreisleiter Marrenbach, Kreisdeputierter Herchenbach, Obergauführerin Liesel Rohlfing, zahlreiche Führer und Führerinnen des HJ.=Bannes 240 sowie die Formationen der HI., des Jungvolks und des B0M. erschienen. Amtsbürgermeister Tersteegen, der in seiner Ansprache betonte, daß gerade die Heimfrage in der Entfaltung der Arbeit der H3. und des B0M. entscheidend seien, übergab den Schlüssel des Heimes an Gebietsführer Wallwey. Dieser dankte der Gemeinde und der Ortsgruppe Oberkassel für die Schaffung des Heimes. An die Jugend richtete er die ernste Mahnung, daß sie sich ihrer großen und schweren Zukunftsaufgaben bewußt sei. Er überreichte den Schlüssel dem Gefolgschaftsführer Dietzler mit der Verpflichtung zu gewissenhafter Verwaltung des Heimes. Nach der Flaggenhissung sprach dann noch Kreisleiter Mar, renbach, es müsse angestrebt werden, daß der Jugend in jeder Gemeinde ein Heim zur Verfügung stehe. Die Feier schloß mit dem Liede der HitlerJugend:„Vorwärts, vorwärts“. Das in Fachwerk gehaltene schöne Haus liegt an der Adolf=Hitler=Straße. Es hat zwei Stockwerke, deren jedes einen Scharraum von dreißig Quadratmetern aufweist. Im Erdgeschoß wird die HI. untergebracht; das Obergeschoß, das außerdem noch einen schönen Balkon hat, ist für den B0M. bestimmt. Ein geräumiger Platz hinter dem Hause dient zum Sammeln und Antreten der Mannschaften. Das Heim, ein Werk des heimischen Architekten H. Hübel, fügt sich mit seinem Baustil gut in das Landschaftsbild ein. Als der Liederkranz im Jahre 1892 eine Krise durchmachte, erkannte man den Liederkranzgeist des Jubilars und berief ihn in den Vorstand. 1894 wählte man ihn zum Vorsitzenden und dann begann für den Liederkranz die Zeit eines gewaltigen Aufstiegs. Am Donnerstagabend wird der Ortsverband von Beuel das Jubelpaar mit einem Fackelzug und einer Serenade ehren. Die Kassenräume der Kreissparkasse werden erweitert (Beuel): Das große Geschäftslokal des Kaisers Kaffeegeschäftes in der Horst=Wesselstraße wird jetzt als erweiterter Kassenraum für die Kreissparkasse umgebaut. Der zunehmende Geschäftsbetrieb bei der Spar= kasse machte diese Maßnahme notwendig. Mit voller Wucht (Beuel): Auf der Vilicherstraße stießen ein Radfahrer und eine Radfahrerin mit voller Wucht zusammen. Bei dem Zusammenprall kam ein Mädchen derartig unglücklich zu Fall, daß es mit einer schweren Kopfverletzung in das Beueler Krankenhaus geschafft werden mußte. Vorsicht bei Nässe! (Beuel): In der Nacht zum 20. ds Mts. gegen 1 Uhr ereignete sich auf der Honneferstraße in Ramersdorf ein Zusammenstoß zwischen einem Lastkraftwagen und einem Personenkraftwagen. Durch die nasse Straße geriet der Personenkraftwagen ins Schleudern und stieß dabei den ihm entgegenkommenden Lastkraftwagen in die linke Flanke. Bei dem Anprall wurde die Führerin des Personenkraftwagens an beiden Händen verletzt. Das von ihr gesteuerte Fahrzeug mußte infolge der starken Beschädigung abgeschleppt werden. (Beuel): Gestern abend in der Zeit von 22 bis 23.30 Uhr wurde aus einem Personenkraftwagen, der in Limperich vor einer Gastwirtschaft stand ein Herrenpaletot gestohlen. Ueber den Verbleib des Mantels sowie über den Dieb ist bis jetzt noch nichts bekannt. Zweckdienliche Angaben sind an die Polizeiverwaltung in Beuel zu machen. Oper-Srobiidheter! JOnANN BACHEM, Bonn, Köbienzerstr. Oa, lei. Sammel- 3251 nummer 8251 21. Oktober 1936 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 13 670. Seite 7 OA.FTrtgrs Nracrichten Die Kriminalpolizei griss zu Seit einiger Zeit wurden vor der Ortskrankenkasse Fahrräder gestohlen, ohne daß es gelang, den Täter zu erwischen. Dieser begab sich zuerst in den Abfertigungsraum, um zu erkunden, ob die Besucher dort einige Zeit zu verweilen hätten, und ging dann ans Werk. Nur wenn die Umstände günstig waren, schritt er zur Tat und stahl zuerst ein Rad, das er in der Nähe versteckte, und holte dann noch ein anderes. Seine Beute verkaufte er zu einem wertentsprechenden Preise auf dem Lande. Nach einer zweiwöchigen Pause erschien er nun wieder. Die Kriminalpolizei nahm ihn fest, als er ein verstecktes Rad abholen wollte. Gemüse=Diebstahe Aus einem Garten am Pionierweg wurde eine Anzahl Rosenkohlstauden herausgerissen und entwendet. Silberne Hochzeit Am kommenden Samstag feiern die Eheleute Fritz Langguth und Frau, Katharina geb. May aus Muffendorf ihre Silberne Hochzeit. Die Mehlemer Kirmer (Mehlem): Die Mehlemer Kirmes, über die wir in unserer gestrigen Ausgabe berichteten, nahm gestern ihren fröhlichen Fortgang. Fleißig wurde überall getanzt. Rheinischer Frohsinn war Trumpf. Auch zahlreiche auswärtige Gäste hatten sich eingefunden, die sich bei ihren Gastgebern recht wohl fühlten. Der„Quartett=Verein", der inzwischen seinem Kirmesmann auch einmal ein Ständen brachte, wird ihn morgen unter großer Trauer darüber, daß die schönen Tage rheinischer Kirmes zu Ende sind, verbrennen. Dann geht's wieder an die Arbeiten des Alltags. Silberne Hochzeit (Mehlem): Oberbrandmeister Cornelius Lemm feiert heute den Tag seiner silbernen Hochzeit. Herr Lemm hat sich große Verdienste im Feuerlöschwesen erworben. Zur Arbeitsschule (Mehlem): Die Ringsdorff=Werke.=G. entsenden 33 Lehrlinge, 20 Arbeiter und 31 Angestellte zur Arbeitsschule der DAF. Die Werksleitung übernimmt die Kursusunkosten. Rgbulg Raat die Amgestailung des Michueisbeiges Verbesserungen und Verschönerungen— Beratung der Ratsherrensitzung— Besserung der Iinanzlage (Siegburg):„Aufschluß über das Schaffen der Stadtverwaltung im Verlaufe des Jahres brachte die Ratsherrensitzung am gestrigen Abend. Vor Beginn der Tagesordnung vereidigte Bürgermeister Dr. Eickhoff den neuen Ratoherrn Helten in der üblichen Form. Begehrt sind die Grundstücke auf dem Gelände des ehemaligen Feuerwerkslaboratoriums, was aus der Verhandlung über den Verkauf von Grundstücken an der Schlageterstraße hervorging, an der schon 18 Häuser errichtet wurden. Mit dem Satz von 1 Mark pro Quadratmeter für den weiteren Verkauf waren die Ratsherren einverstanden, desgleichen mit dem Verkauf eines Grundstückes zwischen Hohenzollernstraße und Bahnweg, sowie mit der Erwerbung eines Grundstückes an der Kläranlage. Der Bürgermeister gab dann die durch den Landrat des Siegkreises genehmigte Entlastung zu der Jahresrechnung 1934 bekannt, ferner die erledigte Prüfung der Haushaltsrechnung für das Rechnungsjahr 1935. Sehr ausführlich berichtete er über die Finanz= lage der Kreisstadt. Die Erwartungen bei Aufstellung des Etats für 1936 seien noch übertroffen worden, wenn auch noch im Nachtragshaushaltsplan große Unkosten eingerechnet werden mußten für Straßenbau usw. Glücklicherweise sei die Erwerbslosenziffer von 495 am 1. Januar 1936 auf 290 am 1. Oktober 1936 gesunken. Weiter war auch eine starke Zunahme des Einganges an Gewerbe= und Grundsteuer zu verzeichnen. Der im aufgestellten Etat verzeichnete Fehlbetrag beträgt 130 000 Mark. Dem kann gegenübergestellt werden, daß die bisherigen Minderausgaben und Mehreinnahmen sich auf 100000 Mark, die Minder: einnahmen und Mehrausgaben sich auf 44·000 Mark belaufen. Somit ergibt sich eine wirkliche Besserstellung um 56,000 Mark. Im Nachtragshaushaltsplan, dem zweiten für das Rechnungsjahr 1936, sind Beträge enthalten für die Unterhaltung von Straßen und Schulen, den Umbau eines Gebäudes für ein HJ.=Heim, die Kupfertiefdruckausstellung, die Anlage einer Siedlerstraße an der Kaldauer=Zeithstraße. Die Bürgersteuer bleibt auf ihrem alten Satz von 600 Prozent bestehen. Wie der Bürgermeister erklärte, ist es der Wunsch der Stadtverwaltung, den Michaelsberg als eine wirkliche Erholungsstätte für die Siegburger Bürger umzuwandeln. Die nächsten Jahre werden noch eine raumgreifende Umgestaltung der Anlagen um den Michaelsberg bringen, worüber Stadtarchitekt Schürmann einen Plan vorlegte, der den Bau eines neuen Spazierweges von unterhalb der Bürgermeisterwohnung westlich um den Berg zum Johannistürmchen und Johannisgarten vorsieht, weiter das Bepflanzen mit Bäumen und Sträuchern in hübschen Gruppen am Ostabhang. Ueberdies soll der gerade Weg, der von der Wolsdorfer Straße zur Seufzerallee führt, wegfallen, der hier befindliche kleine Hügel abgetragen und zur Ausfüllung einer Vertiefung am Fuße des Berges aufgeschüttet werden. Ferner sieht der Plan vor, eine Grünanlage auf der Ostseite des Michaelsberges zu schaffen, in die die Birkenreihen am Parallelweg zur Seufzerallee als Baumgruppen verpflanzt werden. Zudem müssen für die Anlagen um den Michaelsberg eine Reihe Kleingärtner ihre Geländestreifen abtreten. Auf dem Austauschwege erhalten sie neues Ackerland an der Alleestraße, die zur früheren Bodeanstalt führt. Ein verdienter Meckenheimer starb (Meckenheim): Im Alter von 81 Jahren starb hier Landwirt Hubert Zimmermann. Die Gründung der Meckenheimer Spar= und Darlehnskasse war sein Werk. Lange Jahre war er Mitglied des Gemeinderates und des Kirchenvorstandes. Im Jahre 1935 feierte er unter großer Anteilnahme seine Goldene Hochzeit. Sein redliches und freundliches Wesen schuf ihm viele Freunde. Unserer Zeitung ist er bis zu seinem Lebensende treu geblieben. Alle werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Herbstkörung in Meckenheim (Meckenheim): Am Donnerstag, 22. Oktober um .45 Uhr findet die Hauptkörung der Schaf= und Ziegenböcke und die Nachkörung von Bullen und Ebern für den Amtsbezirk Meckenheim in Meckenheim auf dem Sportplatze in der Kirchstraße statt. Die Körgebühr ist vorher zu zahlen. Seidene Hochzeit in Adender (Adendorf): Seit 7 Jahren lebt der Pensionär August Fleischer und seine Frau Katharina geb. Schuster im Töpferdorf Adendorf. Beide feierten jetzt mit dem ganzen Dorfe ihre goldene Hochzeit. Am feierlichen Gottesdienst nahmen außer Verwandten und zahlreichen Volksgenossen die Ortsvereine mit ihren Fahnen teil. Namens der Gemeinde brachte Ortsbürgermeister Kürdgen die Glückwünsche dar und überreichte das Geschenk des Preußischen Staatsministeriums. Am Fackelzug des Abends nahm die ganze Bevölkerung teil. Jungvolk und BdM. trugen Gedichte vor, der Männer=Gesang=Verein sang mehrere Lieder. Die Ansprache hielt Bürgermeister Kürdgen. Die Eheleute, 74 bezw. 72 Jahre alt, sind körperlich und geistig noch vollkommen rüstig und erfreuen sich allgemeiner Wertschätzung. Silbernes Arbeitsjubiläum (Adendorf): Heute begeht der Metzgermeister Matthias Krampen den Tag, an dem er vor 25 Jahren in die Metzgerei von Theodor Kerzmann als Lehrling eintrat. Er ist seitdem ununterbrochen dort tätig. Krampen, der als guter Schütze auch über seine Heimat hinaus bekannt ist, gehört den meisten Ortsvereinen an und erfreut sich überall herzlicher Sympathien. Getreideschober niedergebrannt (Ersdorf): Hier brannte ein Getreideschober nieder. Ueber die Entstehung des Brandes ist nichts bekannt. Einweihung des neuen Schießstandes (Euskirchen): Der neue Schießstand des Allgemeinen Schützengesellschaft am Stadtwalde wurde seiner Bestimmung übergeben. Der 50 Meter lange Schießstand kann auf 170 Meter Länge erweitert werden. Außer dem großen, zünftig eingerichteten Aufenthaltsraum umfaßt er noch einen diebessicheren Vorratskeller. Trauriger Kirmesabschluß (Kommern): Ein schweres Unglück ereignete sich am Ausgang des Ortes. Zwei Kirmesbesucher aus Linzenich befanden sich mit einem Motorrad auf der Heimfahrt von der Kommerner Kirmes. Durch den großen Verkehr auf der Straße verlor der Fahrer die Gewalt über die Maschine und fuhr gegen einen Baum. Er erlitt schwere Kopfverletzungen. Dem Elternhaus Preisüberschreitungen in Siegburg Die Polizei macht auf allen Gebieten reine Bahn— Alle Verstöße zur Anzeige gebracht (Siegburg): In den letzten Tagen hat die Siegburger Polizei abermals eine Reihe Volksbetrüger festgestellt, die sich durch Höchstpreisüberschreitung vor dem Gesetz strafbar gemacht hatten. Diesmal wurde in Bäckereien Roggenbrot feilgeboten, das nicht die vorgeschriebenen Gewichtsmarken aufwies. In einem Geschäft, das Käse verkaufte, fehlte an diesem Nahrungsmittel die Bezeichnung der Gütegruppe. Metzgereien verkauften Gehacktes anstatt zu.10 dem Höchstpreis, zu.20 Mark das Pfund, Speck zu.10 anstatt zu.00 Mark. Ein Kartoffelerzeuger aus Hangelar, der seine Früchte nach Siegburg brachte, verlangte für einen Zentner gar.50 Mark und überschritt damit der Höchstpreis erheblich. In einigen Fällen steure die Polizei fest, daß Kartoffelverkäufer ihre Ware nach Siegburg brachten, ohne Kontrollschein, was ebenfalls strafbar ist. Ein Großhändler verkaufte Speiseöl zum Preise von.30 Mark das Liter, an den Kleinhändler. Damit war die Verdienstspanne für den Kleinhändler völlig ausgeschaltet. Eine Bauersfrau erschien in Siegburg und bot Eier mit einem Gewicht bis zu 45 Gramm zum Preise von 15 Pfennig pro Stück feil, überbot damit die Höchstpreisgrenze um drei Pfennige. Butter verkaufte sie ebenfalls über dem angesetzten Höchstpreis. Alle Gesetzesübertreter wurden angezeigt. Kreistagung der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel (Siegburg): Am Montag hatte die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel, insonderheit die Fachgruppe Nahrungs= und Genußmittelgewerbe im Siegburger Hof eine Kreistagung, an der neben dem Obmann Dilg auch Vertreter des Reichsnährstandes und der Behörden teilnahmen. Die Redner befaßten sich mit dem zukünftigen Aufbau des Einzelhandels, sowie mit Tagesfragen, z. B. Höchstpreisüberschreitungen. Kirmesfrenden in Troisdorf (Troisdorf): Anläßlich der Troisdorfer Kirmes hatte die Kriegerkameradschaft 1867 musikalischen Umtrunk, humoristische Vorträge, Verlosung und Ball. Die Troisdorfer Narrenzunft veranstaltete im Gaffelsaale ein Oktoberfest mit Tanz. Am Vorabend der Kirmes feierte im Saale Mörsch der Troisdorfer Männer=Gesangverein ein Oktoberfest verbunden mit humoristischem Gesangwettstreit. 42 Sängerinnen und eine Musikgruppe wirkten mit. Der Männer=Gesangverein„Cäcilia“ hatte am Montag gemeinschaftlichen Kirchgang. Anschließend war im Saale Mörsch musikalischer Frühschoppen, Konzert und abends Tanz. Der Troisdorfer Turnverein 1891 hielt am Dienstag im Deutschen Hause Kirmesball ab. Monatsappell der Kriegerkamerasschaft (Hennef): Kamerad Pickenhan gab einen Bericht über die Tagung des Unterverbandes. Kameradschaftsführer Kügelchen berichtete über die Ausgaben für den Schießstand. Für das Gelingen dieses wunderschönen Standes dankte er nochmals dem Kameraden Balensiefen. Das Winterfest solle auch in diesem Jahre recht großzügig gefeiert werden. Baumeister Balensiefen versprach hierzu bekannte Kölner Künstler zu verpflichten Auch will man wieder eine schöne Weihnachtsfeter mit Kinderbescherung für die Kleinen aufziehen. pi 100 Mark Geldstrafe wegen Uebersorderung (Allner): Ein Landwirt hatte ein settes Schwein zu Ueberpreis verkauft. Dieser mußte seine Ueberforderung teuer bezahlen. Als Strafe mußte er 100 Mark zahlen. Sturz mit dem Motorrad (Seelscheid): Ein Motorradfahrer kam im Jabach. tal mit seiner Maschine so unglücklich zu Fall, daß er sich erhebliche Verletzungen zuzog, wodurch die Aufnahme im Krankenhaus erforderlich wurde. Sängertressen in Wahlscheid (Wahlscheid): Hier feierte der Männerchor sein Stiftungsfest und gab aus diesem Anlaß ein Konzert. Hieran beteiligten sich auch die Brudervereine aus Wahlscheid, Höffen, Schachenauel und Honrath. Vereinsführer Lindenberg rief allen Besuchern ein herzliches Willkommen zu. Allgemein fielen die prächtigen Leistungen der Sangesfreunde auf. Ein Festball hielt die große Sängerfamilie noch lange zusammen. Schießstandweihe in Hourath (Wahlscheid): In Honrath wurde der neue Schießstand der Kriegerkameradschaft geweiht. Unter Vorantritt eines Spielmannszuges marschierte die Kameradschaft geschlossen zu dem neuen Stand an der Jexmühle. Kameradschaftsführer Betge wies auf die Bedeutung des Tages hin. Kamerad Schmitz als Kreisschießmeister weihte den neuen Stand. Später war im Saale Otto in Honrath die Festfeier mit Preisverteilung. 15 Preise winkten den besten Schützen. (Eiserfeld): Ein 18jähriger Bursche von hier, der seinen Eltern weggelaufen war, wurde von der Polizei festgenommen. Man fand in seinen Taschen eine Pistole mit Munition und einen Abschiedobrief an seine Eltern und einen solchen an seinen Freund. Unter polizeilichem Schutz führte man den jungen Mann dem Ekternhause wieder zu. Eine 82jährige in Niederbreisig (Niederbreisig): Am heutigen Mittwoch feiert Frau Witwe Bruno Kuckertz ihren 82. Geburtstag. Sie erfreut sich noch bester Gesundheit. Sie liest noch täglich unsere Zeitung, die sie schon 53 Jahre bezieht. 80 Jahre alt! (Bad Neuenahr): Gestern konnte Johann Dahm, Nordstraße, seinen 80. Geburtstag im Kreise seiner Familie in vollständiger Rüstigkeit begehen. Erstes Winterkonzert in Ahrweiler (Ahrweiler): Der Orchesterverein errang mit seinem ersten Konzert des Winters im„Winzerverein“ einen guten Erfolg. Der Solist des Abends, Klavierlehrer Josef Witsch, Bad Neuenahr erhielt für die schwierige Rigoletto=Paraphrase von Liszt starken Beifall. Als Zugabe hörte man Schumanns„Wichtige Begebenheiten“ aus„Kinderszenen“. Tödticher Verkehrsunsall (Mudersbach): Auf der Gambach, in der Nähe von Burbach, kam es vorgestern zu einem schweren Verkehrsunfall, dem ein blühendes Menschenleben zum Opfer fiel. Ein Arbeiter wollte mit seinem Motorrad nach Siegen fahren. Unterwegs verlor er die Herrschaft über sein Fahrzeug und fuhr mit voller Wucht gegen einen Straßenstein. Der Anprall war so heftig, daß der Lenker tot auf der Straße liegen blieb. Die Maschine wurde vollständig zertrümmert. Wissen im Feichen des Kriegerverdandssestes Dem Kreisverband sind 56 Kameradschaften angeschlossen— 664 Schützen (Wissen): Unser Ort stand im Zeichen des Kreiskriegerverbandsfestes. Bereits am Samstagabend wurde das Fest mit einem großen Militärkonzert in der vollbesetzten Schützenhalle eingeleitet. Der Sonntag begann mit einem großen Wecken, dem sich um 10.30 Uhr eine eindrucksvolle Totenehrung am Kriegerehrenmal anschloß. Hier sprach Kreisführer Dr. Wübbena Worte des Gedenkens und legte nach seiner Ansprache einen Kranz nieder. Vom Ehrenmal aus bewegte sich der Zug zur Schützenhalle, wo kurz nach 11 Uhr die Delegiertentagung begann. Kreisführer Dr. Wübbena begrüßte hier ganz besonders den Landesverbandsführer Oberstleutnant Bornhausen und gab dann einen umfassenden Tätigkeitsbericht. Dank der zielbewußten Arbeit sind dem Kreisverband heute 56 Kameradschaften mit nahezu 4000 Mitgliedern angeschlossen. Kreisschießwart Stunz=Altenkirchen berichtete über das Schießwesen. Den Schützengruppen gehören heute bereits 664 Mitglieder an. Sieger im Wettkampfschießen wurde Wissen mit 503 Ringen. Kamerad Josef Kreit, Wissen, wurde Meisterschütze 153 Ringen. Kreisführer Dr. Wübbena überreichte dann den Kameraden Rechtsanwalt Flores, Betzdorf. und Propagandawart Rheinganz, Kirchen, das Ehrenkreuz 2. Klasse und den Kameraden Schiele, Hamm, und Neitzert, Betzdorf, wegen besonderer Verdienste das Ehrenkreuz 1. Klasse. Gegen 3 Uhr stellte sich auf dem Platz vor dem Bahnhof ein großer Festzug auf, der sich unter den Klängen der Militärmusik durch die Straßen bewegte. In dem riesigen Festzug sah man eine Abordnung der Koblenzer Garnison und der Kameradschaft ehemaliger Kolonial= krieger aus Siegen. Vor dem Rathaus nahm der Landesverbandsführer im Beisein zahlreicher Ehrengäste den Vorbeimarsch ab. Anschließend begann in der Festhalle die große Kundgebung. Landesverbandsvorsitzender Bornhausen wies besonders darauf hin, daß die jetzigen Kameradschaften einen ganz anderen Zweck zu erfüllen haben als früher. Neben der Erziehung zum wehrpolitischen Gedanken, gilt es auch, den sozialen Gedanken immer mehr zum wertvollen Gut der Kameradschaften zu machen. Als Abschluß des Festes fand abends in der vollbesetzten Halle ein Ball statt. (Herchen): Die Kriegerkameradschaft veranstaltete auf ihrem Schießstand ein Preisschießen. Die Beteiligung hieran war recht befriedigend. Die besten Schützen wurden mit einem schönen Wertgegenstand als Preis bedacht. Oeref KUNVEN Prüfen Sie die nüchternen Zahlen, die mehr bedeuten als jeder Nimbus Denn diese Zahlen sind der höchste Ausdruck einer klaren, unbestechlichen Beweisführung für Uberlegenheit von Leistung und Preis. KOPEL ebs mit dem geschmeidigen Sechszylindermotor von 2 Lir. Inhal: Bergsteigefähigkeit im 1. Gang 37% Bergsteigefähigkeit im 2. Gang 23% Bergsteigefähigkeit im S. 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März 1936 erstatteten Anzeige durch die Staatsanwaltschaft erwirken, indem Sie dieser genau den Inhalt der Anzeige angeben, auch bei wem Sie die Anzeige erstattet haben. Wir müssen Ihnen aber dringend empfehlen, nur tatsächlich nachweisbare Sachen vorzutragen, da die Strafanzeigen, welche salsche Anschuldigungen bringen, wesentlich schärfer bestraft werden als früher. Bereits eine vorsätzliche oder leichtsertige falsche Anschuldigung wird heute bestraft. Prüfen Sie also erst genau, was Sie verantworten können, ehe Sie eine derartige Anzeige bei der Staatsanwaltschaft einreichen. Musterschutz F. H. 110. Es ist natürlich sehr schwer zu beurtellen, ob Sie betrogen werden können oder nicht, da das ja ganz aus die Ehrlichkeit der Fa. ankommt. Wir empfehlen Ihnen unter Vorlage der Unterlagen den Entwurf des Vertrages einem Patentanwalt vorzulegen und wenn dieser den Vertrag billigt, auf einer baldigen Vollziebung des Vertrages zu bestehen. Bennert. Wer kennt den Text des Liedes„Auf der Elbe bin ich gefahren? E. D. Hier haben Sie das gewünschte Pflaumenkuchenrezept auf sächsische Art: 1 L. Milch, 50 Gr. Puddingpulver, 50 Gr. Zucker, 2 Eigelb zus. kochen, dann werden 2 Eiweiß zu Schnee geschlagen, darunter gerührt, dann die ganze Masse auf dem Kuchen verteilen und in flotter Hitze backen.— Für jeden Obstkuchen verwendbar.— Der Einsenderin vielen Dank. A. N. 2. Wir können Ihrer Verwandten nur empfehlen ab zuwarten, ob die betr. Gesellschaft wegen Ankauf der Parzelle, die sie ja notwendig braucht, an Sie herantritt. Auch wir halten die Ausübung der Bestimmung des Gesetzes über Wohnsiedlungsgebiete vom 22. Sept. 33 für mißbräuchlich. Der 9 7 Abs. 2 bezieht sich ganz offenbar nur auf Grundstücke, die bebaut werden sollen. Die Genehmigung des Kausvertrages ist allerdings für alle Grundstücke, die in Wohnsiedlungsgebieten liegen, vorgeschrieben. Wenn der Landrat die Genehmigung versagt oder sie unter Auflage erteilt, so ist binnen 2 Wochen nach Zugang der Entscheidung die Beschwerde zulässig. Da es sich um einen Einzelsall handelt, glauben wir kaum, daß der Gesellschaft das Enteignungsrecht erteilt wird. Im Falle der Enteignung kann im Wege des Prozesses eine angemessene Bezahlung verlangt werden. Schneitigkeit der Zugvögel. Die Geschwindigkeit fliegender Vögel zu bestimmen ist nicht leicht und daher schwanken die Angaben in weiten Grenzen. Die Geschwindigkeit des Windes addiert sich beim Fluge mit dem Winr zur Geschwindigkeit des Vogels, beim Flug gegen den Wind kommt sie davon in Abzug. Deshalb benutzen viele unserer Zugvögel den Wind. weil sie so schneller vorwärts kommen können. Die oft wiederholte Angabe, der Vogel müsse gegen den Wind fliegen, ist unrichtig. Die Eigengeschwindigkeit der Brieftauben, die durch viele Versuche ermittelt wurde, Derechnet sich dei Flügen auf große Entsernung zu 1100—1150 Meter in der Minute oder zu 18—19 Meter in der Sekunde, das sind etwa 66—70 Stundenklometer. Eine Schwalbe legte die Strecke von 235 tm zwischen Compiégne— Antwerpen in einer Stunde acht Minnten zurück, sie machte 48 Meter in der Sekunde. Eine noch größere Geschwineigkeit haben die einzelnen Falkenarten(Baumsalken). Der Mauersegler erreicht 80 Meter in der Sekunde. Die Geschwindigkeitsangaben für Krähen schwanken zwischen 11—50 Meter in der Sekunde, für Wildenten zwischen 16—27 Meter. Marianne. Es handelt sich um Wanzen. Das beste Mittel, sie zu beseitigen, ist vollkommenes starkes Ausschwefeln der Zimmer und der Bettstellen. Wanzen vor und hinter der Tapete beseitigt man dadurch, daß man bei Tageslicht, keinessalls bei brennendem Licht, die mit Wanzen besetzten Stellen mit Petroleumbenzin(eine Mischung zu gleichen Teilen von Petroleum und Benzin) durchtränkt. Die hinter dem abgelösten oberen Tapetenrand wuchernden Wanzen sind mittels einer kleinen Spritze mit Petroleumbenzin zu benetzen. Auch die Wanzenbrut wird dabei vernichtet. Die Tapete wird davei nicht beschädigt. Auf diese Weise entsernt man bestimmt diese unliebsamen Gäste, man muß das Verfahren nur mehrmals wiederholen. Die Bettstellen, in denen sich die Wanzen gern einnisten, werden ebenso behandelt. T. M. Poppelsdorf. Versuchen Sie nach Kräften, die noch bestehende Schuld abzutragen, damit der Verkäufer weiterhin Geduld hat. Erkundigen Sie sich bei der Gemeindebehörde unter Schilderung Ihrer Verhältnisse dachnach, ob Ihnen wegen des Weiterdienens Ihres Sohnes eine Beibilse gewährt werden kann. Im Falle der Klage ist nach dem ubzahlungsgesetz an sich der Verkäufer verpflichtet, wenn er den Gegenstand heraushaben will, die empfangenen Raten zurückzuvergüten. Er darf aber auf die Raten für die Ueberlassung des Gebrauchs und der Benutzung der Sache den Wert in Abzug bringen. Kommt es doch zum Prozeß, so empfehlen wir, den Richter von vornherein zu bitten, einen Vergleich vorzuschlagen, in dem Ihnen Raten bewilligt werden, die Ihren Verhältnissen entsprechen. Auch nach der Verurteilung können Sie Vollstreckungsschutz und Ratenzahlung beim Amtsgericht Vollstreckungsabteilung erwirken. Auszug aus der amtlichen Spendenliste Kohlenhandelsgesellschaft Hansa Kallmeier u. Co. Köln Bankhaus Delbrück, von der Heydt u. Co. Köln Carl Canzler, Gmbb, Düren Dürener Bank, Düren* Dr. Müller, Troisdorf=Köen Spies, Hecker u. Co., Köln=Raderthal C. W. Fritz Nobbe, Köln H. Strauven, Tapetenfabrik, Vonn Alfred Rogler GmdH., Bad Godesberg Preußisch=Rhein. Dampfschiffahrts=Ges., Köln Gebr. Heller Gmbp., Köln Robert Pastor, Köln Wilhelm Stolle AG., Bad Godesberg Hans Watzke, Liblar Duwaldt, Korndoerfer u. Co., AG., Köln Dr. jur. Carl Auer, Uedorf d. Vonn Ambo=Stahl GmoH., Köln Erich Hartot, Köln=Bahrenfeld E. Leybolds Nachfolger AG., Köln Fotohaus Kleinholz, Köln Großdeutscher Verband d. Feuerbestatungs=Vereine, Bonn Speditions= u. Lagerhaus AG., Köln Helmut Giesler, Brühl Friedrich Schenk, Gummersbach Professor Fritz Kroh, Köln Heinrich Frings, Vonn Regro, Heizungs= u. Installations GmbH, Köln Josef Mundt, Alte Apotheke, Siegburg Decker u. Cie. GmbH., Köln Rheinische Kreditgesellschaft für Haus und Grundbesitz AG., Köln Dr. A. Sünner, Köln Lorenz Wilhelm Weber GmbH., Köln „Elmetag“ Elektrizitäts= u. Metall AG., Köln 5 000.— 3 000.— 2 400.— 2 000.— 1 500.— 1 200.— 1 200.— 1 000.— 1 000.— 1 000.— 960.— 900.— 600.— 600.— 600.— 600.— 500.— 500.— 500.— 500.— 500.— 400.— 400.— 350.— 300.— 300.— 300.— 300.— 300.— 300.— 300.— 300.— 300.— Vunumdche! ehem. Königshusaren Unser Kamerad Lehm ep Mitkämpfer von 1870/71 ist zur großen Armee abberufen worden. Beerdigung Mittwoch, den 21. Oktober, 2¼ Uhr von der Wohnung Kasernenstraße 5 zum Nordfriedhof. Junge katb. Dame wünscht akademiker zw. gesell. Verkehrs, Gedankenaustauschs und späterer Heirat kennen zu lernen. Zuschriften unter K. M. 1067 an den Gen.=Anz.(3k Gebild. evgl. Witwe, 50., sucht zwecks Heirat die Bekanntsch. eines evgl., unabb. Herrn im Alter bis 60 Jahre. Zuschriften u. K. F. 650 Gen.=A.(3! Stenographie. Wünsche schnellstens weitere Ausbildung, evtl. täglich. Preisangebote u. I. M. 221 an den Gen.=Anz.(3! Schreibmaschinen von 30 Mk. an. Stühlen, Brilderg. 8. Cymwasf. Iüvehricht für Kinder und Kleinkinder sellethode Neumen-Neurode) Bachstraße 19 5337“ staatlich geprüfte Säuglings-PflegeEitriede Frings rin und Kinderaymnastikerin. Leiterin der Orthopädischen Kurse Beuel, Wohlfahrt. Engönderin erteilt gründl. Unterricht. Angebote u.„England“ a. d. 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Das Volksgefühl hat eine seiner stärksten Wurzeln in der Liebe zum Heimatland. Da ist das Heimatblatt gewissermaßen das äußere Zeichen der heimatlichen Verbundenheit. In ihm spiegelt sich das heimatliche Geschehen ab. Hier spricht die Heimat zur Heimat. Und weil das so ist, darum ist die Stunde, in der wir unsere Heimatzeitung lesen, mehr als eine Stunde des Jagens durch das aufgewühlte Geschehen der Welt. Die Heimatzeitung bietet zugleich auch Besinnung. Sie dient auch dem innigen Gefühle der Nähe und dem. das uns da besonders ans Herz gewachsen ist. Sie bringt darum auch Worte der Wärme in ihren Spalten, und wer die Heimatzeitung liest, der legt sein Blatt nie unbefriedigt weg. Für die Kultur der Seele ist die Heimatzeitung von größerem Werte, als man meistens annimmt. Das erfährt der besonders, der sie lange gelesen hat und sie dann eines Tages beim Verlassen der Heimat vermißt. Wir wissen, welche Freude es manchem bereitet, einmal aus der Heimat wieder seine Zeitung in die Hand zu bekommen. Es sind da Fäden der Verbundenheit. an denen man manchmal achtlos vorübergeht, und die doch so bezeichnend sind für die Innigkeit und Gemütskultur unseres Volkes. An dieser Vertiefung unserr Volksseele hat die Heimatzeitung ihren Anteil. Sie gehört darum bei uns in jedes Haus. Von der Frau Aus der Rottrenz=Arbeit Am 30. Oktober beginnt im Rotkreuz=Haus Poppelsdorfer Allee 40a der diesjährige Samariterinnenkursus des Zweigvereins Bonn des Vaterländischen Frauenvereins. Zur Erteilung des ärztlichen Unterrichts hat sich Dr. med. Krukenberg bereit erklärt. Die Teilnahme am Kursus verpflichtet zum Eintritt in den aktiven Bereitschaftsdienst des Vaterländischen Frauenvereins. Die Mitglieder des Zweigvereins Bonn, die an der am 11. November in Berlin stattfindenden Tagung des Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz teilnehmen wollen, melden sich bis zum 28. Oktober schriftlich bei der Geschäftsstelle des Vaterländischen Frauenvereins, Lennestraße 39. Bei genügender Beteiligung Sammelfahrt mit Fahrpreisermäßigung.— Die Mitglieder des Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz sind automatisch Mitglieder des Deutschen Frauenwerks. Sie sind daher verpflichtet, an Veranstaltungen der NS=Frauenschaft teilzunehmen. Furcht vor Zahnbehandlung unbegründet In den meisten Fällen ist es nichts als lächerliche Angst, was eine rechtzeitige, bitter notwendige Zahnbehandlung ungeschehen läßt. Man kann zwar nicht behaupten, daß das Surren des Bohrers oder das Klappern der Behandlnugsinstrumente überaus angenehme Gefühle erweckt. Hier spielt das unscheinbare Wörtchen — für die Frau „rechtzeitig“ eine wichtige Rolle. Je später man nämlich vorhandene Schäden in Ordnung bringen läßt, umso unangenehmer ist die Reparatur. Nicht nur, daß die Zahnschmerzen ohnehin sich schon steigern, je länger man wartet, auch die Behandlung verursacht dann mehr Schmerzen, weil ja die gefürchteten Werkzeuge viel ausgiebiger angewendet werden müssen. Das leuchtet jedem ein. Und warum begibt man sich trotzdem so ungern in Behandlung? Weil die Angstpsychose allzuweit verbreitet ist, ja teils schon den Kindern in unverantwortlichem Leichtsinn eingeimpft wird. Hier hat die Mutter eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. So falsch die so oft gebrauchte Drohung vor harmlosen Schornsteinsegern oder dem„schwarzen Mann“ oder vor dem Polizisten,„der jeden mitnimmt", ist, so unverantwortlich sind die Erzählungen vor Kindern, daß Zahnziehen so furchtbar weh tue. Es muß ihnen im Gegenteil von Anfang an gesagt werden, daß sich Zahnschmerzen, ohne daß es weh tut, beseitigen lassen. Die schon so oft geforderte etwa halbjährliche vorsorgende Untersuchung der Zähne kann hier das Kind am besten überzeugen, daß es durchaus nicht immer bei dem„Mann im weißen Kittel“ weht tut. Was das Kind sich einmal vorstellt, wird es das Leben lang verfolgen. Die Folge ist stets die zu späte Reparatur von Zahnschäden. Man kann heute fast jeden Zahndefekt durch verschiedene Methoden schmerzlos behandeln. Die rechtzeitige Untersuchung bezw. Behandlung ist allerdings bereits weitgehender Schutz. Sie ist billiger und meist ohne Eingriff schon schmerzlos. Das ist eine Szene aus dem neuen Film„Das Mädchen Irene“ der in den nächsten Tagen in einem hiesigen Lichtspieltheater zur Aufführung kommt. Herr Schönböck vom hiesigen Stadttheater wirkt in diesem Film mit. Neben Herrn Schönböck stehend Lill Dagover. Bilderdienst. Die neue studentische Wissenschaftsarbeit Wir wiesen schon wiederholt auf den berechtigten Anspruch der Dozentenschaft und Studentenschaft hin, das ernste Bemühen um die neue Form der Wissenschaftsarbeit stärker als bisher auch in die breite Oeffentlichkeit zu tragen, um so einer neuen inneren Verbundenheit zwischen Volk und Hochschule die Wege zu ebnen. Der Reichsleistungskampf der Deutschen Stundentenschaft hat hier gute Dienste getan. Es muß hervorgehoben werden, wie in„Wissen und Dienst" dem Organ der Studentenschaft mit Recht betont wird, daß hiermit für die innere Arbeit eine entscheidende Wendung zum positiven Einsatz in die Wissenschaftsarbeit vollzogen worden ist. Es fehlte bisher die Herausstellung der gemeinsamen Aufgabe der Fachschaftsarbeit, die zwar jeder empfand, aber nicht greifbar vor sich sah. Der nun sichtbare Fortschritt war die Aufstellung von Rechenthemen, an denen notwendigerweise Vertreter verschiedener Fachgebiete tätig sein mußten. Die 5000 Studenten umfassende Mannschaft hat dann Arbeiten zustandegebracht, die in Wissenschaftlerkreisen größte Beachtung fanden; u. a. die Reichssiegerarbeit von Halle, in der die slavisch=germanischen Grenzverhältnisse im Saalekreis unbewußt und in neuer Weise geklärt wurden, und ferner die ausgezeichnete Danziger Siedlungsarbeit. Die neue Aufgabe fand ihre neue Methode in der Gruppenarbeit. Umfassende Hilfe leisteten etwa 400 Dozenten, die örtlich den Teilnehmern Anregungen gaben und im Kreis oder im Reich die Arbeiten fachlich bewerteten. Damit wurde eine organische Zusammenarbeit zwischen Studentenschaft und Dozentenschaft Tatsache. Die innere Aufgabe des Leistungskampfes, die Sammlung der Kraft in der Zusammenfassung und die Beseitigung der Spaltung, wird so dem Gesamtauftrag der Wissenschaftsarbeit für die Lebensordnung des deutschen Volkes in vollem Umfange gerecht. Dieser erfolgreich begonnene Weg der wissenschaftlichen Arbeit verlangt die ganze Aufmerksamkeit der gesamten Oeffentlichkeit. Herren-Unterhosen Normal, wollgemischt 11##n Größe 4.20 Herren-Unterhosen warme Futter-Qual." Größe 4.40 Herren-Unterhosen sehr sollde Plüsch-## 05 Qualität Größe 4 Z. ZU Herren-Unterjacken Normal, wollgemischt 9 16 . Größe 4 J. 1 0 Herren-Unterjacken besonders sollde Nor- 9 82n mal-Qualität Größe 5.00 Damen- Strickrock gute Woll-Qualität##0 Größe 42 U. 400 Kinder-Schlüpfer warme Futterware 9 3ß Größe 32.J0 Kinder-Schlüpfer warme Futterware— mit Seidendecke I. Größe 32 Kinder-Röckchen warme Futter-Qnal.#### Größe 50 O. 00 Damen-Schlüpfer Futter-Qual. mit Sei-M 05 dendecke Größe 42.Ju Damen- Schlünfer Wollart. 2x2 gestrickt, mit dopp. Oval-Zwi-# 0 ckel. Größe 42.90 Damen-Schlüpfer ½ Wolle, fein ge-# 20 strickt mit dopp.Oval,##.##0 Zwickel Größe 42 Damen- Futterrock schöne warme Qua.20 Keichbsender 22. Oktober .00: Morgenlied, Wetter..05: Stuttgart: Leibesübungen. .30: Leipzig: Frühkonzert:— Dazw.:.00: Leipzig: Nachr.: anschl.: Morgenlied, Morgenruf..00: Kalenderblatt: Zeit, Wetter, Wasserstand..10: Frauenturnen. .25: Sendepause..45: Zeit, Nachr., Wasserstand. 10.00: Volksliedsingen. 10.30: Sendepause. 11.50: Bauer merk' auf! 12.00: Die Werkpause. 13.00: Meldungen, Glückwünsche. 13.15: München: Mittagskonzert.— 14.00: Meldungen. 14.15: Vom Deutschlandsender: Allerlei von zwei bis drei! 15.00: Sendepause. 15.45: Wirtschaftsmeldungen. 16.00: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag.— 16.50: Neue Volksschriftsteller der Heimat. 17.10: Alte und neue Hausmusik.(Blockflöte und andere Instrumente). 17.45: Deutsche Erzähler— alte Meister. Eine Anekdote von Jeremias Gotthelf und ein Bericht über ein neues Gotthelf=Buch. 18.00: Beliebte Tenöre.(Schallplatten). 18.45: Sage und Sang aus dem Norden. 1. Volksmusik und Volkslied. 2. Ein Spiel um Finnlands Dichtung und Volksmusik. 19.45: Momentaufnahme. 20.00: Meldungen. 20.10: Unterhaltungskonzert. 20.50: Und was meinen Sie? Gespräche zur Zeit. 21.00: Zum 125. Geburtstag von Franz Liszt. 22.00: Zeit, Wetter, Nachrichten. 22.20: Die Tat des„Ersten Deutschen". Von der Waldschlacht in der Osningmark. Zur Erinnerung an den germanischen Befreiungskampf vor 1925 Jahren. 22.40: Berlin: Tanzmusik. Köln: Freitag, 23. Oktober .00: Morgenlied, Wetter..05: Stuttgart: Leibesübungen. .30: Königsberg: Frübkonzert.— Dazw.:.00: Königsberg: Nachrichten: anschl.: Morgenlied, Morgenruf..00: Kalenderblatt: Zeit, Wetter, Wasserstand..10: Frauenturnen..25: Sendepause..45: Zeit, Nachr., Wasserstand. 10.00: Vom Deutschlandsender: Die deutsche Reichsbank. Funkbericht mit einer Rede von Reichsbankpräsident Dr. Schacht. 10.30: Sendepause. 11.50: Bauer merk' auf! 12.00: Die Werkpause. 13.00: Meldungen, Glückwünsche. 13.15: Mittagskonzert. 14.00: Meldungen. 14.15: Clemens Krauß dirigiert Johann Strauß.(Schallplatten). 15.00: Sendepause. 15.45: Wirtschaftsmeldungen. 16.00: Zwei Stunden Plauderei und Musik zum Nachmittag. Gegen 16.05: Morgen. Erzählung von Klara Fahlbusch. Gegen 16.15: Von rheinischer Töpferkunst.— Gegen 16.35: Besuch im Akkumulatorenmuseum in Hagen.— Gegen 17.05: Heldentaten ärztlicher Forschung.— Gegen 17.30: Wie man Wein trinkt. Ratschläge.— Gegen 17.45: Wiedersehen mit einem alten Schullesebuch. 18.00: Leipzig: Musik aus Dresden. 19.45: Momentaufnahme. 20.00: Meldungen. 20.10: Soldaten— Kameraden: 20.10: Grenzlanddeutsche Märsche. Dritte Folge. 20.45: Das Werk des Volksbundes für deutsche Kriegsgräberfürsorge. 20.55: Wo bist du, Kamerad? Funkappell alter Frontsoldaten. 21.25: Kamerad Humor stellt sich vor. 22.00: Zeit, Wetter, Nachrichten. 22.30: Konzert des Großen Orchesters. Köln: Sonnabend, 24. Oktober .00: Morgenlied, Wetter..05: Stuttgart: Leibesübungen. .30: Breslau: Fröhlich klingt's zur Morgenstunde.— Dazw.:.00: Breslau: Nachrichten: anschl.: Morgenlied, Morgenruf..00: Kalenderblatt: Zeit, Wetter, Wasserstand..10: Frauenturnen..25: Sendepause..45: Zeit, Nachrichten, Wasserstand. 10.00: Vom Deutschlandsender: * Herbstmanöver. Funkberichte von den diesjährigen Manövern der Wehrmacht. 10.30: Fröhliches Spiel für unsere Kleinsten. 11.00: Was ist los im Sport? 11.10: Sendepause. 12.00: Stuttgart: Buntes Wochenende.— Dazw.: 13.00: Meldungen. 14.00: Meldungen. 14.15: Wochenendkonzert.(Schallplatten). 15.15: Aus alten Truhen. Märchen, Lieder und Tänze. 15.45: Wirtschastsmeldungen. 16.00: Nachmittagskonzert.— Dazw.: Internationales Ringkampf=Championat. Eine heitere Geschichte von Sigismund von Radecki. 18.00: Der neue Funkplan. Was bringt der Reichssender Köln in der nächsten Woche? 18.05: Fröhliche Musik. 18.40: Baron Neuhaus=Folge, v. A. Melichar. Schallplatten. 19.00: Zur Eröffnung der Woche des deutschen Buches. Das schlägt zu Buch. Hörbilder aus dem Leben großer Männer und Frauen von Otto Brües. 19.45: Momentaufnahme. 20.00: Meldungen. 20.10: Berlin: Lachen im Weinmond. Ein großer bunter Abend. 22.00: Zeit, Wetter, Nachr. 22.30: Leipzig: Und morgen ist Sonntag. Mittwoch 21. 5. Platzmiete blaf: Die Zaubertlöte, Oper v. W. A. Mosart. Pr. I:.40—.30. A. 19.30, E. gegen 23.00.“1 Donnerstag 22. 5. Platzmiete gelb: Carmen. Oper von Bizet. Pr. 1: .40—.30. A. 19.30, E. 23.00. Freitag 23. 5. Platzmiete grün: Die Hochzeit von Dobestl. Drama von Theodor Haerten. Pr. II: .40—.—. A. 19.30. E. 23.00. RheinBeuel Mittwoch— Samstag- Sonntag Gesellschafts-Abend mit Tanz Pelz-Jacken! Seal-Kan. u. 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Auf jede gezogene Rummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Rummer in den beiden dteilungen I und II In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 RM. gezogen 2 Gewinne zu 5000 RM. 315600 2 Gewinne zu 3000 RM. 28524 2 Gewinne zu 2000 RM. 117980 14 Gewinne zu 1000 RM. 39865 102458 201452 216878 246804 286745 340627 26 Gewinne zu 800 RM. 33157 55537 128822 129226 169184 172904 206881 294243 305090 344583 347089 370073 389574 46 Gewinne zu 500 RM. 960 62826 66594 111881 113728 123769 131324 161668 166433 166783 183620 185077 192256 238895 243868 278790 303321 334478 846774 363826 367367 367580 369402 192 Gewinne zu 200 RM. 594 2284 2387 6875 8373 21983 23939 24923 26016 27889 33276 46697 47895 48427 51304 52795 57728 65885 65920 66164 67502 68801 71979 73290 75392 81289 82466 86312 99468 99785 102737 107436 112548 116913 124058 124428 127504 134941 152517 159925 161184 161356 161463 172101 172758 173819 180606 183029 187094 187604 188139 188828 200475 204250 207523 207544 218011 226185 230681 234425 244971 248824 251244 251945 255683 256251 264148 266809 267060 271586 279503 283795 288522 300970 303296 303961 304198 308913 320338 324403 327663 329485 332776 341500 360565 370365 977658 381902 386339 386418 386433 388103 388462 389250 394896 399186 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 RM. gezogen 2 Gewinne zu 100000 RM. 3162 2 Gewinne zu 10000 RM. 241994 4 Gewinne zu 5000 RM. 121549 386077 6 Gewinne zu 3000 RM. 200859 339457 340760 4 Gewinne zu 2000 RM. 268875 355166 20 Gewinne zu 1000 RM. 8055 20656 27587 90634 137370 225173 261517 254065 351139 369650 22 Gewinne zu 800 RM. 21701 22994 138838 178838 212285 227346 250901 275653 314307 319502 369345 56 Gewinne zu 500 RM. 20819 44309 50368 64135 74250 113425 134596 139192 145237 150330 163745 174357 179716 188277 192681 206886 209585 262074 265861 288518 298374 315797 322589 323757 347368 347426 356591 383083 146 Gewinne zu 200 RM. 1173 11693 15767 15932 17688 35249 35964 39162 39337 53499 57655 58642 61848 64558 67357 70568 75338 76311 78047 80308 88910 99083 109680 128950 131061 131887 143663 144386 153465 155332 159527 179639 182307 184326 212694 219572 221360 239807 243014 244542 245934 254711 263190 265274 265819 289069 289780 290505 290529 298351 299904 302186 302689 305763 308603 316755 332736 845777 347573 356259 357919 861779 365218 366655 368965 373214 376878 381018 382790 382921 384269 393359 394285 IT Mengunseleibung en Ka Nr. 15 670 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 21. Oktober 1936 Darnch Speil und Spni Schmeling boxt am 3. Juni Weltmeisterschaftokampf gegen Braddoc Max Schmeling, der mit seinem Trainer Max Machon an einer Elchtagd in der Nähe von Stockholm teilnahm, erklärte einem schwedischen Pressevertreter, daß der Kampfvertrag für den Weltmeisterschaftskampf mit Jimmy James Braddock unterzeichnet sei. Die Begegnung gehe am 3. Juni 1937 in Neuyork vor sich. Joe Lonis besiegt gleich zwei„Sezuer“ In Amerika gibt man sich alle Mühe, Joe Louis wieder nach vorn zu dringen. Nach einigen k..=Siegen hat er vor 14 Tagen auch den Argentinier Brescia in der Oritten Runde entscheidend besiegt: er selbst war aber dabei am Rande einer entscheidenden Niederlage zu Beginn dieser Runde, und nur ein Glückstreffer Drachte die Wendung. Jetzt hat Louis in Neuyork zwei Schaukämpfe an einem Abend bestritten. Zunächst„beflegte er in drei Runden“ den undekannten Chikagoer Kavo Brown, dann schickte er in der dritten Runde dessen Landsmann Davis auf die Bretter. Von wirklichen Gegnern kann man in diesem Falle bestimmt nicht sprechen. Rida Seuff schwimmt Weltrekord 158 Gards Rücken in:45,4 Minuten In Amsterdam verbesserte die Olympiasiegerin im 100 mRückenschwimmen, Nida Senff. Dienstagabend den Weltrekord über 150 Dards Rückenschwimmen von:50.8 Minuten, den die Amerikanerin Alice Bridges hielt, auf:45,4 Min. Ohne Lenz gegen Ostholland Die westsältsche Gaumannschaft, die am Sonntag als westdeutsche Vertretung in Enschede das 25. Spiel gegen Oftvolland bestreitet, ist auf einigen Posten geändert worden. Die nachstehende Mannschaft soll nun endgültig sein: Kloth(Schalte 04): Krüger, van Haaren(beide Westfalla Herne); Plotrowski(Gelsenkirchen), Przetak(Höntrop), AnOreas(Germania Bochum); Annanias(Tus Bochum), Zeidler (Werne), Phelipp(Germania Bochum), Sylla(Rotthausen), Gockl(TuS Bochum). Um den Martens=Pokal Hota Vonn— Hota Köln:3 Das Ergednis besagt alles. Wenn die Bonner geglaubt haben, mit dieser Mannschaft sich endgültig in den Besitz des Pokals setzen zu können, nachdem sie ihn zwei Jahre hintereinander in überlegener Art gewinnen konnten, so hatten sie sich getäuscht. Die Kölner stellten eine vorzügliche Mannschaft ins Feld, von der verschiedene Spieler manchem Gauligaverein, was spielerisches Können anbetraf, zur Ehre gereicht hätte. So insbesondere die Innenstürmer und der technisch vorzügliche Mittelläufer. So zusammenhanglos sahen wir die Bonner lange nicht mehr. Stets ließen sich die Gastgeder abdecken und der Sturm schien von allen guten Geistern verlassen, weder die Ballannahme noch die Ballabgabe klappte, zudem erlaubte sich die Hintermannschaft grobe Fehler, die die Gäste glänzend auszunutzen verstanden. Das Spiel war im übrigen sehr schnell und hatte in dem Bonner Graff einen guten Leiter. 103 50 Berliner Börse vonn 20 Festvers. Werte 644%(9) Bonner Stadt-Anleihe v 26 4½%(8) Bonner Stadt-Anleihe v. 29 44%(8) Rh.-Westf. Gold 4. 6. 10. 12*) 4½% Westd. Bod.-G. Pf. 3.—12, 14# Dt. Ablös.-Anl. mit Ausl.*) Banken Commers u. Priv. Deutsche Bank und Disk.-Gesellsch. Drosdner Bank Reichsbank Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika Norddeutscher Lloyd Industr.-Aktien Acenmulat.-Fabr. A. E. G. Augsburg-Nürnberg Rasalt-Aktien Linz Bemberg Berlin-Karlsr. Ind. Bonner Bergwerksu. Hütten-Verein“! Buderus-Eisen 18— Okt. 1936 C. Gummi-W. Hann. Dahlbusch Bergw.“) Dalinler Bens Deutsche Erdöl El. Licht u. Kraft Farbenindustrie Feldmühle-Papier Felten u. Qullleaume Goldschmidt Th. Harpener Berghau Hligers„Akt.-Gen. Hoesch-.Neuessen IIse Bergbau Keramag Klöckner-Werke Lahmeyer Mannesmannröhren Mansfelder Bergbau Rasquin Farben Rhein. Braunkohlen Rhein. Stahlwerke Rh.- Westf. Elektr. Saizdetfurth Kall Schuckert Elektr. Siemens u. Halske Stöhr Kammgarn Stollwerck Gebr. Ver. Glansstoff Elb. Ver. Stahlwerke Westd. Kaufhof Zellstoff Waldhof 176.25 9135 162.50 133 125 50 211 50 136.50 154.75 15 121.— 64.75 172.75 Inviens Hodchspieler wieder büheim Lob auf Deutschland Nach fast viermonatiger Reise ist jetzt die indische OlympiaHockeymannschaft wieder in der Heimat angekommen. In Bombay wurde den Olympiasiegern ein begeisterter Empsang zuteil, und am Abend der Ankunft waren die Spieler noch Gäste der deutschen Kolonie im festlich geschmückten Deutschen Klud. Die Spitzen der englischen und indischen Sportbehörden, der Bürgermeister von Bombay, der Landesleiter Brittsch=Indien und Ceylon der Auslandsorganisation der NSDAP, waren hierzu u. a. erschienen. Nach der Begrüßung durch den Landeskreisleiter, die in herzlichen Worten gehalten war und wiederholt lebhaften Beisall sand, anwwortete der Führer der indischen Mannschaft, Professor Jagannatd, in einer längeren Rede, die wirklich aus vollster Ueberzeugung kam. Professor Jagannath lobte zunächst die vorbildliche Organisation der Spiele, den aufrichtigen Wunsch, der das ganze deutsche Volk beherrschte, den Gästen nur das Beste zu bieten, und die Begeisterung, mit der es hinter dem Olympischen Gedanken stand. Am Nachmittag war der Empfang durch den Bürgermeister und den Magistrat, an dem auch der Landeskreisleiter und andere Parteigenossen als Ehrengäste teilnahmen. Anschließend an diesen Empfang wurde vom Präsidenten der Bombay Presidency Olympie Federation, Saklatwala, ein Essen gegeben. Auch hier sprach Professor Jagannath vor 300 Ehrengästen über seine Eindrücke in Deutschland. Hocken=Sport Vonner 7B— Neuenahrer HE:1(:0) Nachdem der Koblenzer Tennis= und Hockeyklub infolge Spielermangels das Spiel gegen den Bonner IV abgesagt hatte, war es gelungen, den Neuenahrer HC zu einem Spiel gegen die zweite Mannschaft zu verpflichten. Leider gelang es den Bonnern nicht, das Spiel für sich zu entscheiden. Der Mannschaft fehlte jedes Zusammenspiel. Die ganze Mannschaft machte einen unsertigen Eindruck. Selbst Nohara, der in der ersten Halbzeit Verteidiger, dann aber als Mittelstürmer spielte, konnte nicht überzeugen. Mehrere Strafecken hätten unbedingt zu einem Tor führen müssen. Als es den Gästen gelang, nach der ersten Halbzeit durch ein Tor in Führung zu gehen, verloren die Bonner vollständig den Kopf, sodaß die Neuenahrer gegen Ende leicht überlegen waren. Besonderes Lob verdient der Bonner Torwächter Krüger. 3 *) Rheinisch-Westfällsche Borse. Berliner Mark-Notierung vom 20. Okt. 1936 1eld Prie“ Helcsen 47.38 Frankreich 11.58 11.60 I. Sonvein 5,13 Berliner Metallbörse vom 20. Okt. 1936 .25 Reinniekel 98.99e Antimen-Regeln beinallber i. d per kg. Holland Italien Oesterreich Schweis err.1 148.— Bertiner Börse Hrie! 133.13 269 3190—4080 Mercedes auf der Reichsautebahn Zunächst Reisenprobe... Die Reichsautobahnstrecke Frankfurt— Heidelberg, die ihre Eignung zu Rekordfahrten schon bei den Versuchen von Adler, der Auto Union und vor einer Woche von BMW bewiesen hat, wird am kommenden Montag, dem 26. Oktober, wieder im Zeichen einer Rekordvorprobe stehen. Mercedes Benz will an diesem Zeitpunkt zunächst eine Reisenprobe vornehmen, die, wenn das Ergebnis günstig ist, zu einem Rekordversuch weitergeführt werden solk. Am Steuer des Mercedes=Rennwagens wird Rudolf Caracciola sein, der schon früher, bei einer Fahrt auf der Betonstraße bei Budapest, einen internationalen Klassenrekord für Mercedes Benz herausfuhr. Nennfahrerschule schließt die Pforten Seaman und Kautz entsprachen den Bedingungen Rennleiter Neubaur hat seine Versuche mit deutschen und ausländischen Rennfahrern auf dem Nürburgring abgeschlossen, sodaß man jetzt in der Lage ist, eine kleine Schlußbilanz zu ziehen. Sie fällt nicht gerade erfreulich aus: von den vier Mercedes=Tourenwagen sind zwei heil geblieben, von den vier Mercedes=Rennwagen kein einziger. Der letzte geriet am Donnerstagnachmittag in Brand, wobei es dem Fahrer Brendel noch gelang, ohne körperliche Beschädigung aus dem Wagen zu springen. Das, was Neubaur schwarz auf weiß in seinen Zeitnahmetabellen mit nach Hause bringt, ist nicht ermunternd. Denn von den 26 deutschen Kandidaten konnte kaum einer in diesen Tagen die Erwartungen erfüllen, die man bei den heutigen Anforderungen auch an den Nachwuchsfahrer stellen muß. Die kritische Zeitgrenze der Nordschleise des Nürburgringes sind elf Minuten(Rosemeyers Rekord lautet.57 Minuten), die nur von Kautz=Schweiz und Seaman mit 10,52 Minuten unterschritten wurde. Die übrigen noch in„Konkurrenz befindlichen" deutschen Fahrer— es sind dies in der Hauptsache der Berliner Köppen, der am Donnerstag ebenfalls herausgetragen wurde, ohne Schaden zu nehmen, ferner BriemLudwigsburg, Brendel=Frankfurt und der Dortmunder Hart„mann— kamen z. T. nahe an die elf Minuten heran. Es hat sich erwiesen, daß eine weitere„Schulung“ auf dem Rennwagen ein derart kostspieliges Experiment ist, das einsach wegen Mangel an genügenden Rennwagen nicht tragbar ist. Der Mercedes=Rennleiter ist der Auffassung, daß nur Fahrer, die schon längere Zeit schnelle Wagen gefahren haben, die hohe Geschwindigkeit der modernen Rennwagen meistern können. Ob nun eine Verpflichtung der ausländischen Fahrer Seaman und Kautz zu erwarten ist, steht zurzeit noch nicht fest. Das einzig wertvolle der Versuche auf dem Nürburgring ist also vorerst das schon jetzt gewonnene Zeitmaterial der deutschen Fahrer, das für spätere Versuche natürlich großer Bedeutung ist. Sport im Ahrkreis Abrweiler— Sinzig:1 Remagen— Brohl:0 Burgbrohl—. Niederlützingen:0 BSV Andernach—. Münstermaiseld:1 Nickenich— Ettringen:0 Im Ahrweiler Stadion ging es hart her. Sinzig als Favorit der Klasse bot alles auf, um zu einem Sieg zu kommen, mußte sich aber mit einem Unentschieden zufrieden geben. Die Remagener zeigten auf eigenem Platz gegen die ersatzgeschwächten Brohler keine besonderen Leistungen. Burgbrohl scheint noch immer nicht die geschlossene Einheit zu sein, die man in ihm suchen dürfte. Die Niederlützinger waren auf dem Posten und konnten ohne Niederlage ihre Heimfahrt antreten. Daß der Neuling der Klasse, Münstermaiseld. garnicht so schlecht ist, wie man von ihm erwartete, zeigt die nur knappe Niederlage. Nickenich war die einzige Mannschaft, die einen eindeutigen Sieg zu verzeichnen hatte. Die Ettringer konnten trotz aller Gegenwehr nicht mitkommen und mußten sich 4 muntere Törchen gefallen lassen. Bezirksklasse Von der Bezirksklasse meldeten wir bereits den gsatten Sieg der Neuenahrer gegen Sassig, der die Schwarz=roten um einige Plätze in der Tabelle nach oben brachte. In der gleichen Gruppe ist in erster Linie der etwas unerwartete und hohe Sieg der Mayener Turner gegen ihren Ortsrivalen Rheinland zu melden, die:0 flegten. Hönningen und Viktoria Neuwied blieben bei einem:1 und Neuwied fertigte Heimbach=Weiß mit:0 ab. Mit dem Luftschiff„Hindenbnurg“ fährt Dr. Lewald am Mittwoch nach Südamerika, wo er u. a. Vortrüge über die Olvmpischen Spiele hält. In Malms wurde ein internationales Ringerturnier beendet, bei dem der Stuttgarter Banamgewichtler Hertvert auch ams stesltep Sag beslen, Ollen Gezie mit 310 Punkten. Radsport=Neuigkeiten Kneller startet in der Rheinlandhalle Bei dem am Samstagabend in der Kölner Rheinlandhalle stattfindenden ersten Amateurrenntag des Bezirks Köln im Deutschen Radfahrer=Verband hat auch der bekannte Bonner Radrennfahrer eine Startverpflichtung erhalten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß auch der Bouner„Radsportfreund“ Fritz Domgörgen starten wird. Die ersten Meldungen zur Fuchsjagd der DDuc= Ortsgruppe Vonn. Beim Ausrichter der gauossenen Fuchssago der DDAc= Ortsgruppe Bonn sind die ersten Meldungen eingegangen. Diese Fuchs= und Schnitzelsagd findet bekanntlich am nächsten Sonntag unter dem Titel„Kreuz und quer durch das Drachenselser Ländchen“ statt. Das erste Frauensaalsportfest in Vonn Der Radfahrerkreiswart beabsichtigt in Bonn das erste Frauensaalradsportfest und zwar kreisseitig zu veranstalten. wobel das saalradsportliche Programm ausschließlich nur von den saalsporttreibenden Mädels und Frauen der DRV=Kreisvereine bestritten werden soll. Bei den Radrennen gestern abend in der Deutschlandhalle gewann der Däue Stieler das Fliegerrennen vor Horn(Köln), Kropmann(Holland) und Hasselberg(Bielefeld), die Berliner Duvaschny=Bartowsklenwiz das Zweistunden=Mannschaftssahren vor Stieler=Hasselberg, Gebrüder Schmidt(Berlin), Kropman=Aymanns(Holland=Krefeld) und Horn=Ruland(Köln) mit Rundenvorsprung. Sebastianns=Schützengesellschaft flegt über Köln mit 2433: 2264 Ringen Wollersheim kann Martin=Bonn wieder mit 2 Ringen besiegen Am Sonntag herrschte auf den Schießständen am Tannenbusch noch einmal reger Betrieb. Trotz des heftigen Windes, der die Schützen stark behinderte, konnte Bonn seine Kölner Leistung noch um 26 Ringe verbessern, während Köln sich um 6 Ringe verschlechterte. Die besten Resultate erzielten wieder die Bonner Pistolenschützen Wollersheim und Martin, die 255 bezw. 253 Ringe erreichen konnten. Wollersheim ist in der letzten Zeit in ganz großer Form, sein erneuter Sieg über Martin beweist, daß sein Kölner Sieg über seinen Kameraden kein Zufallserfolg war. Eine ausgezeichnete Leistung vollbrachte noch der Kölner Kettner 1, der mit 261 Ringen die goldene Meisterschaftsuadel für Wehrmannsbüchse(3 Anschlagarten) erreichte(245 Ringe) und seine in Köln erlittene Niederlage kurch Müller(Bonn) wieder wett machen konnte. Aber auch Müller, der 244 Ringe erreichte, vollbrachte eine gute Leistung. Bei den Standschützen blieb Heidensleden mit 222 Ringen Sieger, eine Leistung, die als guter Durchschnitt zu bewerten ist. Bauer und Herbst hatten heute großes Pech. Bei den Kleinkaliberschützen machte sich das Fehlen von Ott und Heidensleben natürlich stark bemerkbar. Nach dem Schießen blieben die beiden Mannschaften noch einige Zeit zusammen. Der Führer der Bonner„Sebastianer“. Kelz, kankte den Kölnern für ihren sairen und sportlich hochstehenden Kampf und hoffte, das gute Einvernehmen der beiden Gesellschaften weiter zu festigen. Pistole, 50 Meter: Buchholz, 223 Ringe; Martin 253 Ringe: Wollersheim 255 Ringe; Gesamt: 731(711) Ringe. (Bonn). Heydorn, 193 Ringe; Fries, 149 Ringe; Beuys, 191 Ringe; Gesamt: 533(503) Ringe(Köln). In Klammern die Ringzahl bei mHinkampf in Köln. Kleinkaliber, 50 Meter: Fellvusch 149 Ringe, Mever. 148 Ringe: Bausch, 142 Ringe; Gesamt: 439(382) Ringe (Bonn). Mund, 146 Ringe: Kettner II. 152 Ringe; Broetz 149 Ringe: Gesamt: 447(458) Ringe(Köln). Stand mit Dioptervister, 175 Meter: Bauer, 216 Ringe; Heidensleben, 222 Ringe; Herbst, 215 Ringe; Gesamt: 653 (607) Ringe(Bonn). Richartz, 193 Ringe; Clasen, 218 Ringe; Heydorn II, 188 Ringe; Gesamt: 599(608) Ringe(Köln). Wehrmannbüchse, 175 Meter, 3 Anschläge: Majakos, 172 Ringe: Müller, 244 Rinne: Ott, 194 Ringe: Gesamt: 610 (707) Ringe(Bonn). Kettner I. 261 Ringe; Berohaus, 191 Ringe: Annas, 233 Ringe: Gesamt: 685 Ringe. Gesamtergebnis: Bonn 2433(2407) Ringe, Köln 2264(2270) Ringe. Reichsbund für Leibesübungen Am Freitag findet im Römer, Mauspfad, die Halbjahresversammlung der Ortsgrupe im DRfL, Bonn mit folgender Tagesordnung statt: Berichte des Ortsgruppenführers, des Geschäftsführers, des Prüsungsleiters für das Reichssportabzeichen; Sportabend mit Olympiafilm=Vorführung des Fachamtes Leichtathletik am 28. Oktober 1936 in der Mensa; Winterhallenfest im November: Vortrag über den Vertrag des Reichsbundes mit der Stagma. Aktien und Renten fester Die Beauftragung des Ministerpräsidenten Hermonn Göring mit der Durchführung des vom Führer auf dem letzten Parteitag angekündigten Vierjahresplanes ist, wie in allen Teilen der Wirtschaft, so auch im besonderen von der Börse mit einmütiger Zustimmung begrüßt worden. Man sieht in Betrauung die sichere Gewähr dafür, daß wirklich alle Kräfte sinnvoll zusammengesaßt und sich etwa ergebende Hemmnisse rücksichtslos beseitigt werden. Daß dies nicht zuletzt auch für den bei der Finanzierung der großen Vorhaben wichtigen Kapitalmarkt im besonderen zutrifft, bedarf keiner Betonung. Neben dem starken Impuls, den diese bedeutsame Maßnahme breitesten Publikumskreisen zur Anlage vorhaudener Mittel in Industriewerten gegeben hat, kam die rein technische Versassung des Geldmarktes zur Auswirkung, dessen außerordentliche Flüssigkeit vorgestern zu einer Ermäßigung des Privatdiskontsatzes geführt hat. Insolgedessen lagen zu Beginn der gestrigen Börse ziemlich umfangreiche Kaufverträge der Bankenkundschaft vor, denen sich auch der berufsmäßige Börsenhandel mit Anschaffungen zugesellte. Von Valuten errechnete sich das Pfund mit 12,16½ schwächer, der Dollar mit unverändert 2,491. Nach dem etwas unsicheren Verlauf wurde der Börsenschluß wieder fest. Insbesondere hatten größere Käufe für Rechnung von Sperrmarkkonten erneute Kursbesserungen zur Folge. Nachbörslich waren Kurse nicht mehr zu hören. Bei der amtlichen Berliner Devisennotterung stellte sich das Pfund auf 12,17, der Dollar auf.41, der Gulden auf 133(133,95) und der Schweizer Franken auf 57,19 nach 57,14.*„„ e„ Kartosselhöchstpreise für Ahrweiler (Ahrweiler): Vom Regierungspräsidenten in Koblenz wurden die Kartoffelhöchstpreise für die direkte Belieferung vom Erzeuger zum Verbraucher wie folgt festgesetzt: Gelbe Kartoffeln, frei Keller geliefert,.95 Mark; weiße, rote, blaue Speisekartoffeln, frei Keller geliefert, 2,65 Mark pro Zentner. Bei Anlieferung durch den Händler kosten gelbe Speisekartöffeln.40 Mark, für weiße, rote, blaue 3,10 Mark. Die Einhaltung dieser Höchstpreise wird strengstens überwacht. Rheinischer Getreidegroßmarkt in Köln Amtlicher Preisbericht in Rm je 11N) Kg., Frachtlage Koln. Medi zuzüglich.50 RM. Frachtausgleich dei Adnahme vor mindestens 10 Tonnen frei Empfangsstation gemäß Anordnungen der W. V. Kleie ab Müdle. Strod ab rheinischer Station. Weizen, rdein., 75/77 ka. ab Erzeugerstation W XIX wxvi Handelspreis frei Köln.. Futterweizen.44...... Roggen, rhein., 69171 ka. ab Erzeugerstation R XVIII RXV RXIV e xm Handelspreis frei Kom Futterroagen 69/71 ka. Intterhafer. rhein. 48°49 kg. Erzeugerpreis H XVI i KII nxiy u xyrl H kix rhein. Handelspreis norddeutscher Fndustriebaser. Futtergerste, roein. 59160 ko. 6 XI, .r Handelspreis frei Köln&G XII Industriegerste„5 Weizenmebl, Type(M. für W xIX und XVI Deutsches Weichweizenartieß Müdlenpreis und Frachtausgl. Roagenmebl. Type 997 füür R XVIII für R XV für R XIY für R XIII 1e50 20 10. 20.40 90.00 20.80 16.79 16.30 16.50 16.10 17.10 17.10 29.10 34.60 19.51 12.15 12.00 10.80 ür K ky für RXIV für R XIII Weizenkleie WXIX desgleichen Handegeggggg: Weizenvollkleie. Hanorisoreis. WeizenfuttermeblWXIX Roggentiel:. Sanze Rel c er Handelspreis Leinkuchenmebl, 37% Erdnußkuchenmehl, Erdnußkuchenmehl, Sozaschrot 450......Jai Rapstuchen Palmkern kuchen.. Trockenschnitzel Zuckerschnitzel Rohmelasse Wiesenheu. lose. Rotkleeben. Luzernetteebeizg# Roggensiron Sereßi..... Weizenstroo gepreßt Hafer= und Gerstenstrov gepreßt Das Angedot in Brotgetreide hat sich bei der Inanspruchnahme der Bauern durch die Rübenernte nicht verstärkt. Hafer und Gerste waren nicht am Markt. Mehl wurde lausend gekauft. In Mühlenadfällen lag kein Angevo1 vor. 1. -1 16 10 20.00 25.90 16.70 16•33 17.10 15.80 16.20 28.10 34.60 Geflügelgesundheitsdienst des Reichsnährstandes Alle Seuchengefahren sollen ausgemerzt werden— Wichtige Anordnungen Der Reichsnährstand hat einen Geflügelgesundheitsdienst geschaffen. Innerhalb der Landesbauernschaft Rheinland untersteht dieser der Abteilung II D. C. Die Leitung des Geflügelgesundheitsdienstes liegt in Händen des Tiergesundheitsamtes bei der Landesbauernschaft Rheinland, Bonn, Rheindorfer Straße Nr. 92. Ziel und Zweck dieser Einrichtung ist, alle Seuchengefahren, die gerade bei größeren Tieranhäufungen gegeben sind, auszumerzen. Dem Geflügelgesundheitsdienst unterstehen sämtliche Herdbuch= und Vermehrungszuchten. Dem Gesundheitsdienst sino bis auf weiteres nur Hühnerbestände angeschlossen. Als Abgeltungsgebühr sind 10 Pfennig je Huhn nach dem Bestande vom 1. November jedes Jahres sowie ½ Pfennig je erbrütetes Küken zu zahlen. Für das laufende Halbjahr vom 1. 10. 1936 bis 31. 3. 1937 sind 5 Pfennig je Henne zu entrichten. Die Einziehung der Gebühren veranlaßt die Landesfachgruppe landwirtschaftliche Geflügel= und Herdbuchzüchter bei der Landesbauernschaft Rheinland Abt. II D. 2. Die erste Hälfte der Gebühren für Großtiere mit jeweils 5 Pfennig muß spätestens bis 31.., die zweite Hälfte mit dem Rest von 5 Pfennig bis spätestens 31. 9. gezahlt sein. Die Gebühren von ½ Pfennig je erbrütetes Küken sind auf einmal am Schluß der Brutperiode, spätestens aber gegen Mitte Mai zu zahlen. Sämtliche Gebühren sind einzuzahlen auf das Postscheckkonto Köln 9421 des Tiergesundheitsamtes bei der Landesbauernschaft Rheinland, Bonn. Die angeschlossenen Zuchten sind verpflichtet, sämtliche eingegangenen Tiere unverzüglich an das ihnen angegebene Institut zur Zerlegung einzusenden. Der vorgedruckte Begleitbericht ist auszufüllen. Auch kann die Einsendung besonders bezeichneter lebender Tiere zur Zerlegung ohne Entschädigung angeordnet werden. Von den eingegangenen Küken sind während der Brutzeit wöchentlich Proben nach Anforderung des Untersuchungsinstitutes abzusenden. Vorgedruckte Begleitberichte sind beim Tiergesundheitsamt anzufordern. Kocler Zaupimartk nicht geraumt Spinat sehr begehrt— Die lehzten Salatgurken— Viel Obst Die Nachfrage nach Spinat war gestern wieder sehr groß und der Preis stieg fast um das doppelte gegen Freitag. Auch in Wirsing, Weiß= und Rotkohl war das Geschäft belebter, wie das bei der naßkalten Witterung zu vermuten war. Namentlich war die Nachfrage nach Weißkohl zum Einschneiden groß. Kopfsalat war wenig angeboten. Gute Qualitäten waren kaum zu haben. Feldsalat dagegen war reichlich am Markt und teurer. Zahlte man doch bis zu 30 Pfennig das Pfund für den sogenannten Palmsalat. In Endivien war nur die reife gelbe Ware begehrt. Salatgurken waren kaum noch am Markt. Dicke Sellerieknollen zu Salatzwecken gingen gut ab. Weiße Rüben konnten auch gut verkauft werden, ebenso Oberkohlraben und Gemüsebreitlauch. Rosenkohl war reichlicher angeboten, und feste Ware konnte gut abgesetzt werden. Blumenkohl war reichlicher als in der letzten Zeit angeboten, aber der Preis war noch hoch. Tomaten waren knapp und gute Ware sehr teuer. Möhren konnten flott verkauft werden. Ein Posten Maiskolben konnte bald abgesetzt werden. Karotten, Sauerampfer, Pilze, Rettich, Radieschen, Rübstiel, Mangold und Schwarzwurzeln gingen langsam ab. Der Markt konnte nicht geräumt werden. Der Obstmarkt war reich bestellt, aber der Verkauf vollzog sich äußerst langsam. Zwetschen kosteten 15—22, Baumnüsse 32—40, Kochbirnen 10—20, Eßbirnen 15—40, Kochäpfel 15—25, Eßäpsel 20—40 Pfg. das Pfund. An den Kartosselständen war reichliches Angebot und das Geschäft vollzog sich lebhafter, da jetzt mit den Einkellern begonnen worden ist. An den Seefischständen war es ziemlich ruhig. Man zahlte im Kleinverkauf für Schellfische 25—60, Kabliau 25 bis 58, Schollen 45 Pfg. das Pfund. Im Großhandel: Rohesser .30 die=Pfundkiste, Sprotten.60—.80 die=Pfundtiste, Salzheringe.50—7, Rollmöpse—10 Mark die 100 Stück. Rheinsischer waren nicht erschienen. Der Wild= und Geflügelmarkt war gut bestellt und es ging dort lebhafter zu. Man zahlte für Hähne 110—120, Hühner 100, Gänse 120 Hasen im Fell 70, Rehe im Fell 70—80 Pfg. das Pfund. Jafanen.180—230, wilde Kaninchen 120, Rebhühner(100—130, Tauden 60—70 Pfg. das Stück im Kleinverkauf. Deutsche Markenbutter 145—148, seine Molkereibutter 143—145, Molkereibutter 140—143, Landbutter 132, Margarine Konsum 56, mittel 86, beste 98 Pfg. das Pfund. Es kosteten im Großhandel: Grünkohl—6, Weißkohl—3, Rotkohl—.5, Wirsing—3, Feldsalat 25—30, Spinat—10, weiße Rüben —5, Karotten—4, Möhren—4, Schwarzwurzeln 15—25, Zwiebeln—6, Tomaten 15—25, Sauerampfer 25—30, Semmelpilze 30 Pfg. das Pfund; Kopfsalat—10, Endivien—7, Blumenkohl 30—45, Kohlraben—6, Rettich—8, Meerrettich 20—25, Sellerieknollen—25 Pfg. das Stück; Petersilie—4, Mangold—4, Radieschen—4 Pfg. das Gebund: Rosenkohl 25—30 Pfg. das Pfund.— An Auslandsware: Ital. Aepfel 22—35, bulg. Trauben 30—36, ital. 28, holl. 40—45, ung. 25, Maronen 25—28 Pfg. das Pfund. Erzeuger=Sroßmarkt Versteigerungsbericht vom 20. Oktober Es wurde gezahlt in Pfennig für ein halbes Kilo, wenn nicht anders vermerkt: Winterspinat 6,8—8,8; Feldsalat 22.1 bis 23,1; Wirsing—1,3; Rotkohl 1,3—1,4; Weißkohl.3; Rosenkohl 20.—27,5; Zwiebeln 4,2—4,7; rote Möhren 2,1 bis .2; rote Beete 2; Tomaten 11—19,7; weiße Rüben 1,7 bis .4; Birnen 1 19,9—34,5; Birnen 2.—20,3; Aepfel 1 20.8 bis 55; Aepfel 2 12—18,4; Sellerie 3,1—5,5; Porree 1,7; Blumenkohl 15,5—37,5;, Kopfsalat.3; Endivien.—.5; Kohlrabie 1,3—3. Anfuhr gut; Nachfrage gut. Versteigerungen täglich außer Samstags. Versteigerung Fischenich Preise in RM. je 50 Kilo: Sommerspinat—8,50, Feldsalat 11—21, Wirsing, grün 1,50—2, Rotkohl 1,50—.20, Weißkohl 1,50—1,80, Rosenkohl 25,50—26,80, Grünkohl—.20, rote Möhren.50—1,80, rote Beete 2,20—2,60, Tomaten 14 bis 14,50, Schwarzwurzeln 13—15, Rübstiel—3, Birnen 28—31, Aepfel 25, ie 100 Stück: Sellerie 1 Gr.—13.50, Porre 1. Gr.—1,60, Blumenkohl 1. Gr. 17—18, Endivlen 1. Gr.—.30, Kohlrabi, blau.50—2,50, Rettich.50—2. ig Preise verstehen sich für 1. Qualität ohne Verpackung und Leihgebühr. Anfuhr: mäßig. Nachfrage: gut. Nächste Versteigerung: heute, 21. Oktober. 21. Oktober 1936 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 15 676. Seite 11 R Neues Wetterkuriosum Während weite Teile Europas unter starker Kälte zu leiden hatten und in den Alpen die ersten Skisportler bereits auszogen, leistete sich die Natur zu den vielen Absonderlichkeiten dieses Jahres eine weitere: In dem angeblich„eisigen Sibirien“ erlebt man zur Zeit einen vollkommen unerwarteten Sommer. In der Gegend von Narym wurden vor einigen Tagen 23 Grad Wärme im Schatten gemessen. Allerdings ist kaum anzunehmen, daß diese Hitzewelle lange andauert. Die Ohrseige im Kine In einem Neuyorker Kino hatte ein Mann das Pech, einen Platz hinter zwei jungen Mädchen zu bekommen, die während der Filmvorführung unaushörlich kicherten und tuschelten. Als mehrere Bitten um Ruhe vergeblich blieben, ließ sich der Mann hinreißen, einem der Mädchen eine Ohrfeige zu versetzen. Der Neuyorker Richter sprach ihn frei, da er sich nicht anders sein Recht auf ungestörten Genuß der Vorstellung habe verschaffen können. Der Ostfall der Vietoria=Fülle ausgetrocknet Der Ostfall der berühmten Victoriafälle ist vollständig ausgetrocknet. Das Versiegen des Wassers ist eine Folge der großen Dürre in dem oberen Stromgebiet des Sambesi. Das Fischerhemd des Königs Nachdem der englische König einem dalmatinischen Fischer ein Fischerhemd abkaufte, bemühen sich Londoner und New Yorker Modegeschäfte darum,„authentische Kopien“ jenes Hemdes zu bekommen, da Schnitt und Farbe die Mode des kommenden Winters bestimmen sollen. Die Ohren bringen es an den Tag Die Wiener Kriminalpolizei bedient sich seit kurzem eines neuartigen Verfahrens zur Entlarvung von Verbrechern. Man hat nämlich entdeckt, daß das menschliche Ohr eine besondere„kriminelle Bedeutung“ hat. Die Winkelform der Ohrleiste oder die ovale Form der Ohrmuschel, das angewachsene Ohrläppchen, ändern sich selbst im Laufe vieler Jahre, wenn der Mensch längst ein Doppelkinn und einen weißen Vollbart bekommen hat, nicht im mindesten. Mit dieser Feststellung hat man den bewährten Methoden der Verbrecherfahndung eine neue hinzugefügt. Man hat an 3000 Häftlingen Abdrücke der Ohren vorgenommen und dabei herausgefunden, daß auch nicht ein einziges Ohr dem anderen glich. Man hat die Ohren dann auf bestimmte Kennzeichen untersucht und gefunden, daß es nicht weniger als 96 verschiedene Merkmale gibt, aus deren jeweiliger Zusammensetzung ein bestimmtes menschliches Ohr erkannt werden kann. Der io Fahren dus erste Teiefongesprach Ein Bäckerssohn aus Gelnhausen, der Erfinder des Fernsprechers— Reis-Gedächtniswoche seiner Vaterstadt in In Gelnhausen begann eine Gedächtniswoche zur Erinnerung der 75. Wiederkehr des Tages, an dem Philipp Reis, ein Sohn der Stadt Gelnhausen, zum ersten Male seine umwälzende Erfindung, das Teleson, vorführte. Es war am 26. Oktober 1861, als der Bäckermeistersohn Philipp Reis, Lehrer am Garnierschen Institut in Friedrichsdorf im Taunus nach Frankfurt a. M. kam, um hier im Physikalischen Verein vor einem größeren Zuhörerkreis in einem denkwürdigen Vortrag seine Erfindung zu zeigen. Nach langen Versuchen war es ihm gelungen, den ersten brauchbaren Fernsprecher zu bauen. Weitschweifig betitelte er seinen Vortrag: „Ueber Fortpflanzung musikalischer Töne auf beliebige Entfernung durch Vermittlung des galvanischen Stromes“. Theoretische Erläuterungen leiteten Vortrag und Experiment ein. In größter Erwartung saßen die Zuhörer. Plötzlich wurde der Draht„lebendig“. Er schien zu singen. Und dem war auch so. Denn in den„Sender“, dem der Erfinder Reis die Form eines Hohlwürfels gegeben hatte, sang ein Künstler ein Lied, und Draht und Empfangsapparat übertrugen es auf eine Entfernung von 150 Metern in den Hörsaal des Physikalischen Vereins. Die Wirkung muß verblüffend gewesen sein. Doch noch zwei Jahre eifriger Tätigkeit brauchte Reis, bis er den Apparat so weit vollendet hatte, daß er ihn in den Handel bringen konnte. Reis aber erhielt von seinen Zeitgenossen nicht die Anerkennung, die er für diese gewaltige Erfindung verlangen konnte. Er mühte sich redlich ab und verwendete seine ganzen Ersparnisse für seine Erfindung. Seine Zeit aber blieb stumm. Bald wurde es ganz still um sein Werk. Geld und Hoffnung waren hin. Verbittert starb der große Mann, erst 40 Jahre alt. Was er der Welt, was er Deutschland gegeben hatte, das wußte er sehr klar. Ein Wort, das er kurz vor seinem Tode sprach, beweist es:„Ich habe der Welt eine große Erfindung geschenkt, anderen muß ich es überlassen, Nutzen daraus zu ziehen.“ Und die anderen, die den Nutzen daraus zogen, kamen. Die Erfindung des Deutschen war völlig vergessen, so vergessen, daß der Nutznießer, der Amerikaner Graham Bell, der 1874 das erste Patent auf einen Fernsprecher erhielt, jahrzehntelang als der Erfinder des Fernsprechers gelten konnte. Doch die Forschung stellte diesen Irrtum richtig. Der echte und der faische Hrinz Eine Komödie der Irrungen— Der sellsame Prozeß um den Prinzen Jarid Prinz Farid von Persien, der Nesse des verstordenen Schahs und letzter Nachkomme der Dynastie der Kadscharen, der seit 1928 in Paris ledt, steht im Mittelpunkt eines seltsamen Prozesses, dessen Einzelheiten den Stoff zu einer Komödie bieten könnten. Die merkwürdige Geschichte, in die der Prinz verwickelt ist, begann schon im Jahre 1925, als FaridesSultaneh noch in Teheran im Palast seiner Väter lebte. Hier kam ihm eines Tages eine englische Zeitung in die Hand, in der seine Vermählung mit der kanadischen Großindustriellentochter Miß Hilda Palmer angezeigt wurde. Ein großes Photo stellte den Prinzen dar, wie er am Arm seiner Braut das Standesamt der Stadt Toronto betrat. Der Bräutigam auf dem Bilde sah dem Prinzen derart ähnlich, daß Farid einen Augenblick wirklich dachte, er sei hier abgebildet. Aber da er weder ein Fräulein Palmer kannte, noch jemals in Toronto war, ließ er durch die persische Gesandtschaft in London gegen die Veröffentlichung Protest erheben und dementierte ihren Inhalt mit der Feststellung, daß es sich hier um einen Hochstapler handeln müsse. Kurz darauf übersiedelte der Prinz nach Paris und heiratete eine Engländerin. Die Ehe wurde geschieden. Und nun fügte es der Zufall, daß wieder ein englisches Blatt, in der Meinung, es handelte sich abermals um jenen Hochstapler, der sich mit dem Namen des persischen Prinzen schmückte, einen Artikel über den„falschen Prinz Farid“, der in Europa sein Unwesen treibe, brachte. Diese Nummer der englischen Zeitung, in der der echte Prinz Farid fälschlich als Hochstapler bezeichnet wird, geriet der verlassenen Gattin des falschen Prinzen, die wieder unter ihrem Mädchennamen in Toronto lebt, in die Hände. Sie, die von ihrem Manne, dem falschen Prinzen, so schändlich behandelt worden war— der unbekannte Hochstapler und Doppelgänger Farids hatte die Dollarprinzessin, nachdem er ihr Vermögen durchgebracht hatte, schnell wieder verlassen— schiffte sich nach Europa ein, drang in die Wohnung des vermeintlichen Hochstaplers ein und dann — bekam der persische Königssohn Ohrseigen von zarter Hand. Erstarrt ließ er die wütenden Angriffe der ihm unbekannten Dame über sich ergehen. Und doch war es Hilda Palmer die schließlich den Prozeß zugunsten des Prinzen Farid entschied. Sie hatte ihn zwar in den ersten Augenblicken der Erregung für ihren treulosen Mann gehalten, bei näherer Betrachtung aber stellte sie fest, daß der von ihr angegriffene Mann nicht ihr treuloser Gatte war. Wenn der Kläger also nicht der falsche Prinz war, konnte er nur der echte Prinz sein, entschied das Gericht. Terzerol in Kinderhand Eine siebenjährige Schülerin erschossen In einem Duisburger Krankenhaus wurde eine im Stadtteil Beeck wohnende sieben Jahre alte Schülerin mit einem Kopfschuß eingeliefert. Der 13 Jahre alte Vetter des Kindes hatte vor einigen Tagen von seiner Tante ein Terzerol geschenkt bekommen. Die geladene Waffe lag in einem Zimmer auf dem Tisch! Als das siebenjährige Mädchen die Waffe sah und vom Tisch nahm, versuchte der 13jährige Knabe, ihm die Waffe abzunehmen. Hierbei löste sich ein Schuß. Die Kugel drang dem Mädchen hinter dem linken Auge in den Kopf und blieb im Hinterkopf stecken. Das Kind ist an den Folgen der Verletzung gestorben. In 18 Tagen um die Welt Das Wettrennen der amerikanischen Zeitungsleute Am Montagnachmittag traf als erster der drei Journalisten, die sich auf einer Reise um die Welt befinden, der Zeitungsberichterstatter Ekins von der Neuyork World Telegram nach 18 Tagen, 14 Stunden und 56 Minuten wieder in Neuyork ein. Ekins hat unter Benutzung nur der fahrplanmäßigen Luftbeförderungsmittel, darunter auch das Luftschiff Hindenburg, insgesamt 40000 Kilometer zurückgelegt. Er wurde bei seiner Landung auf dem Flughafen Newark begeistert begrüßt. Auch bei der Ankunft vor dem Hause seines Verlags bereitete man ihm einen jubelnden Empfang. Die Kosten seiner Reise betragen rund 5000 Dollar. Eine Briesmarkenausstellung im Vatikan In den vatikanischen Museen wird demnächst eine ständige Briefmarkenausstellung eröffnet. Sie umfaßt Briefmarken aller Staaten der Weltpostunion seit 1929 sowie die Briefmarken des alten päpstlichen Staates und der Vatikanstadt. Die Sammlung enthält die den Päpsten Leo XIII., Pius X. und Benedikt XV. von Briefmarkensammlern aus aller Welt gespendeten Sammlungen sowie alle vatikanischen Briefmarken von 1854 bis 1870 und der Neuzeit. Giel=Pat=Prozeß hat begonnen In London begann gestern die Gerichtsverhandlung gegen den Kapitän Orsborne des in Grimsby beheimateten Fischdampfers„Girl Pat“, der wie erinnerlich, vor einem Vierteljahr auf eigene Faust auf die Schatzsuche nach dem südlichen Atlantischen Ozean ausgelaufen war und später in Südamerika beschlagnahmt wurde. Diese Angelegenheit hatte seinerzeit riesiges Aufsehen erregt. Ein Pferd tötet einen Kraftfahrer Ein ungewöhnlicher Verkehrsunfall forderte in Blackpool ein Todesopfer. Ein Pferd, das mit drei anderen von der Weide auf die Landstraße gelaufen war, wurde von einem Kraftwagen angefahren. In seinem Schrecken schlug das Pferd hinten aus und zertrümmerte das Verdeck des Wagens. Dabei wurde der Kraftfahrer auf seinem Sitz durch einen Hufschlag getötet. Usan und die Menschenräuber Rehanv.. Geppright Carl Dencker-Verleg Berlie „Wie Sie wollen, Herr Liho. Wir können Sie nicht zwingen.“ Das Vogelgesicht des Herrn Tien wurde plötzlich weich und ergeben. Seine Stimme sank zu einem sanften Flüstern herab.„Aber vergessen Sie nicht daß Ihre Verwandten noch in Kanton leben.“ Herr Tien sagte das ganz ruhig. Es lag durchaus nichts Drohendes in seinem Ton. Aber das vorher so energische Gesicht des Millionärs erschlaffte dennoch plötzlich und wurde fahl. Herr Liho war seinen Gewohnheiten nach längst Europäer geworden. Sein Haus war durchaus westlich eingerichtet. Er trug nur europäische Kleidung, besuchte mit Vorliebe die Gesellschaften in der Konzession und hielt sich sogar zum Teil europäische Angestellte. Aber in bezug auf seine Familie war er innerlich Chinese geblieben und er wußte genau, was die Worte des Räubersekretärs bedeuteten. Ihm selber konnten sie nicht beikommen, aber der Bruder seines Vaters und seine beiden Schwestern in Kanton— die waren dort nicht so geschützt wie er. Verflucht auch, daß er seine Leute nicht längst zu sich nach Schanghai geholt hatte! Nun war es zu spät! „Ich weiß, daß Sie Ihre Familie lieben, Herr Liho“ sagte der Sekretär sanft. Der Millionär schnaufte vor Erregung. Einen Augenblick noch kämpfte sein Stolz mit der Sorge um die Verwandten, dann sank der ganze massige, erdrückende Körper Lihos förmlich zusammen. Er riß sein Scheckbuch heraus und stellte schweigend den Scheck auf die verlangte Summe aus. „Ich danke verbindlichst.“ Herr Tien kniff den Scheck zusammen und behielt ihn in der Hand.„Sie dürfen um das Wohlergehen Ihrer werten Verwandten in Kanton ebenso unbesorgt sein wie um Ihr, eigenes, Herr Liho. Das heißt, falls nicht plötzlich eintretende Umstände uns zwingen, dieses Haus zu verlassen und unsere Dispositionen umzustoßen.“ Herr Liho würgte etwas herunter und schüttelte den Kopf.„Ich verstehe und werde mich hüten, Ihr Nest hier zu verraten. In dieser Beziehung können Sie unbesorgt sein.“ „Dann haben wir beide also keine Sorgen mehr“. lächelte Herr Tien herzlich.„Es ist ein erhebendes Bewußtsein, wenn sich in dieser schweren Zeit zwei sorgenfreie Männer achtungsvoll die Hände reichen.“ Der große Wagen des Herrn Liho war stadtbekannt. Es gab viel neugierige Augen, die ihm ehrfurchtsvoll nachstarrten, als er durch die Straßen glitt. Herr Liho hatte die Vorhänge zugezogen und saß mit mißmutigem Gesicht in seinem schönen Wagen. 12000 Dollar! Eine Bagatelle für ihn! Aber diese 12000 Dollar schmerzten den reichen Liho mehr als den Verlust einer halben Million. n" 1W WI 12. Kapitel Ein Brief flog, geschickt geschleudert, in den Wagen, in dem Usan neben seinem jungen Schutzbefohlenen saß, der sich auf dem Schulwege befand. Der Wächter Lis machte im ersten Augenblick eine unwillkürliche Bewegung nach der Revolvertasche an seinem Gürtel und drehte sich gleichzeitig um. Aber der gelbe Bursche, der, neben dem Wagen herlaufend, den Brief geworfen hatte, war bereits zurückgeblieben und verschwand auf dem Bürgersteig in der Menge der Fußgänger. Und der Brief war wirklich nur ein dünner Brief, keine Bombe. Usan sah keinen Grund, den Chauffeur zum Halten zu veranlassen, sondern betrachtete nur neugierig den Briefumschlag. Auch Li drängte sich interessiert näher. „Mach ihn doch auf, Usan! Es wird eine Reklame sein!“ Während das Auto weiter die Straße hinunter fuhr, öffnete Usan vorsichtig den Umschlag und zog einen Zettel heraus. „Aktion findet Ecke Setschuan Road statt. Auto daher bereits dort halten lassen, nicht erst, wie vereinbart. Ecke Nanking Road“, las Usan verwundert und verständnislos. Für wen war der Brief? Was bedeutete das? Usans Blick flog unwillkürlich über die Straße. Der Wagen war schon ganz dicht bei der Ecke der Setschuan Road. Natürlich würde er nicht dort anhalten, im Gegenteil. Usan beugte sich bereits vor, um dem Chauffeur die Weisung zu geben, schneller zu fahren, als plötzlich sekundenschnell etwas Sonderbares geschah. Der Chauffeur zog heftig die Bremsen an und brachte den Wagen zum Stehen. Usan sah eben noch am Rücken des Chauffeurs vorbei, daß da vorne, mitten auf der Fahrbahn zwei Polizisten mit erhobenen Pistolen standen und dem Chauffeur etwas zuschrien. Im gleichen Augenblick fühlte er etwas Kaltes an seiner Schläfe. Ein halbes Dutzend Detektive und Polizisten waren plötzlich von beiden Seiten gegen den Wagenschlag gesprungen. Einer von ihnen drückte seinen Revolver gegen Usans Kopf. „Aussteigen! Verhaftet!“ Ein Tumult entstand auf der Straße. Ein Teil der Passanten drängte sich neugierig hinzu, andere drückten sich scheu in die Haustüren und starrten von dort herüber. Usan glaubte einen Moment zwei Männer zu sehen, die rasch auf ein Auto zuliefen, das weiter aufwärts wartete. Er vernahm auch noch, während ihn die Detektive brutal aus dem Wagen rissen, einen Ruf,:„Da sind sie!" und hörte zwei Schüsse knallen, denen ein erschrockener Massenaufschrei aus dem Haufen der neugierigen Passanten folgte. Aber er hatte keine Zeit, sich über die Vorgänge klar zu werden. Man riß ihm mit einem geschickten Griff die Pistolentasche fort, zerrte seine Arme auf den Rücken,— eine Stahlfessel schnappte um seine Gelenke. „Was hab ich denn getan?“ vermochte er heiser hervorzustoßen.„Ich bin Soldat!„Leihwache des jungen Herrn Wang!“ „Netter Soldat! Schöne Leibwache!“ grinste einer der Polizisten.„Vorwärts in den Wagen mit ihm! Sonst versucht die Bande noch, ihn zu befreien!“ „Li!“ schrie Asan verzweifelt, den Kopf wendend. Er sah noch, daß zwei Polizisten in den Wagen gestiegen waren, beruhigend auf den weinenden Jungen einsprachen und dem Chauffeur einen Befehl gaben. Mehr konnte er nicht mehr erhaschen. Der Mann, mit dessen Arm ihn die Stahlkette verband, begann zu laufen und die anderen stießen Usan grob in den Rücken. Er mußte mitlaufen, ob er wollte oder nicht quer über die Straße hinüber, um die Ecke der Set schuan Road. Da stand plötzlich ein Gefängniswagen. in dessen geschlossenen Käfig Usan unsanft hinein gestoßen wurde. Ein Schlag klappte zu. Die Polizisten sprangen hinten auf. Fort ging die Fahrt: * Diesmal haben wir einen der Menschendiebe erwischt. Mr. Captain“, sagte der chinesische Polizeipräfekt stolz zu dem englischen Kollegen, den er in sein Büro gebeten hatte.„Und noch dazu glücklich einen Anschlag vereitelt, dem der einzige Sohn des Kaufmann Wang zum Opfer fallen sollte.“ Er leckte sich die Lippen bei dem stillen Gedanken an die Belohnung, die der glückliche Vater, der reiche Holzkönig, sicherlich einer wachsamen und energischen Polizei nicht vorenthalten würde.„Haben Sie Lust, dem Verhör beizuwohnen?“ Captain Nicholls nickte. Natürlich interessierte ihn die Sache lebhaft. Es geschah nicht oft, daß die chinesische Polizei so energisch zugriff. Das Verhör, das der Polizeipräfekt persönlich in Gegenwart seines englischen Kollegen mit Usan anstellte, ergab ein klares Bald des Tatbestandes. Usan wurde festgestellt als der junge Mann, der von Herrn Wang vor knapp acht Tagen als Leibwache für seinen Sohn Li engagiert worden war. Daran war nicht zu zweifeln. Aber heute früh war der Polizei eine anonyme Nachricht zugegangen, aus der hervorging, daß diese„Leibwache“ in Wirklichkeit ein prominentes Mitglied der Menschendiebe sei und daß mit seiner Hilfe der junge Wang entführt werden solle. Da es bereits zu spät war, den Vater zu warnen, hatte der Präfekt kurz entschlossen die Ecke der Setschuan Road besetzen lassen, an der nach der genauen Angabe des unbekannten Warners der Ueberfall stattfinden sollte. Alles war dann programmäßig abgelaufen. Der Wagen war gekommen nud die beobachtenden Polizisten bezeugten einstimmig, daß Usan eben im Begriffe gewesen sei, den Chauffeur zum Halten zu veranlassen, als sie zugriffen. Es stand ferner fest, daß tatsächlich aus der Masse der Passanten plötzlich zwei Männer in wildem Lauf geflüchtet waren, als sie sahen, daß Usan verhaftet wurde. Ein Detektiv hatte ihnen zwei Kugeln nachgeschickt, aber leider waren sie in einem bereitgehaltenen Auto entkommen. Das war bedauerlich, aber es war schon ein großer Erfolg, daß man wenigstens einen der Menschendiebe hatte und daß der Anschlag vereitelt war. Usan verteidigte sich, so gut er konnte. Captain Nicholls betrachtete aufmerksam und nachdenklich den jungen Mann, dessen Augen vor Entrüstung fkammten, aber er mußte sich selber eingestehen, daß die Verhältnisse sehr zu seinen Ungunsten sprachen. Die anonyme Anzeige mochte noch hingehen, obwohl die Flucht der beiden Unbekannten sehr dafür sprach, daß wirklich ein Attentat geplant war. Aber da war der Brief, den die Detektive im Auto gefunden hatten und der als Beweismaterial auf dem Tisch lag. Es mochte immerhin richtig sein, daß dieser Brief— wie Usan behauptete— unterwegs in den Wagen geworfen worden war, sein Inhalt war jedenfalls schwer belastend für Usan. Ging doch aus ihm deutlich hervor, daß die„Leibwache“ im Einverständnis mit den Räubern stand. Der chinesische Polizeigewaltige bemühte sich eifrig, dem englischen Kollegen zu zeigen, daß er in den Methoden europäischer Kriminalistik beschlagen war. Er verhörte Usan nach allen Regeln der Kunst, ohne jede Drohung oder Gewaltanwendung. Er ließ auch den vor kurzem gefaßten Sa=Peng aus dem Gefängnis holen und ihn mit Usan konfrontieren. Es kam nichts dabei heraus. Usan erklärte, den Mann nie in seinem Leben gesehen zu haben und SaPeng lächelte spöttisch mit gesenktem Kopf und blieb auf alle Fragen stumm. „Lassen Sie den ehrwürdigen Herrn Wang und seinen Sohn Li holen, dann wird sich meine Unschuld sofort herausstellen", war Usans immer wieder vorgebrachte Behauptung. Aber seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Herr Wang, den der Polizeipräfekt höflichst bitten ließ, zu erscheinen, bezeugte zwar, daß Usan in seinem Dienste stand und daß er persönlich ihm eine Verbindung mit den Räubern und eine so undankbare Handlungsweise nicht zutraue, aber er mußte zugeben, daß der Brief, der ihm vorgehalten wurde, ein schwerwiegender Beweis war. Und Li, von dem besten Willen erfüllt, seinem„Helden“ zu helfen, verschlimmerte die Sache für Usan noch mehr. Der Polizeipräfekt befragte ihn sehr ausführlich über jede Einzelheit. Dabei stellte sich heraus, daß Usan wirklich den in den Wagen geschleuderten Brief selbst geöffnet und gelesen hatte. Als Li getrieben von der guten Absicht, der Polizei bekanntzugeben, was für ein tapferer Mann Usan sei, auch auf die Vorgänge auf der „Kanglu“ zu sprechen kam, stellte sich zur großen Befriedigung des Präfekten heraus, daß dieser Asan in dem Dorfe Anho beheimatet war, das kürzlich als Piratennest zusammengeschossen worden war. Ja, daß Usan sogar damals schon verhaftet gewesen war, dringend verdächtig, ein Mitglied der Flußräuber zu sein. Usan selbst mußte zugeben, damals von dem Kanonenboot, auf das man ihn als Gefangenen gebracht hatte, geflohen zu sein. Seündungssühr des Vertags 1723 48. Jahrgang— Nr. 1567. Bezugspreis: monatlich.37.2 Illustrierte 30 frei Haus einschließlich Botenlodr und Versandkosten. honlerzugspre'9 monatlich.30..2 mit Illustrierte einschließt. Postüberwelsungsgebühr, ausschließl. Postzu. nellgeld. Einzelverkaufspreis 10# Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm).. mm 18. Tertanzeigen(78 mm) mm 1005 Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höbe mm 15.8, Vereins=Anzeigen... mm 108 Fam.=Anzeigen. Nachrufe mm 104 Stellengesuche mio 5. Private Wortanzeigen Wort 54 Zisser= und Auskunftsgebühr 308 Nachlässe: Maistaffel I. Mengenstafsel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. IX/36: über 17 900 Annvoch, 21. Oktober 1933 für Bonn und Umgegend BonnteNauf..., Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten* Euskirchener Nachrichten Oruck u. Verlag: Vonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges.. Vonn Geschästsstelle in Vonn, Eahnhofstraße 12. Sammelruf 3851—53. Ferngespräche 3853. Postschecktonto Kdin 18672. Bankkonten: Girokonto: Reichsbank Bonn. Deutsche Bank u. Disconio=Gesellsch. Annahme von Zeitungsbestellungen und Anzeigen: Bonn....... Bahnbosstraße 12 Godesberg.... Bahnhofstraße 30 Euskirchen.... Bahnhofstraße 13 Beuel.... Adols=Hitler=Straße 6 Obercassel Hauptstraße 144 Overdoulendort. Heisterbacherstr. 51 Königswinter.. Hauptstraße 87 Honnes. Hauptstraße 49 Siegburg Adolf=Hitler=Platz 16 Troisdorf Kölner Straße 77 Hennes Bahnhofstraße 11 Wissen Kaiser=Allee 10 Die NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ in der Deutschen Arbeitsfront legte vor einiger Zeit auf der Insel Rügen den Grundstein für das neue gewältige Bad, das alljährlich hunderttausenden von Votksgenossen die Möglichkeit zu gesunder Erholung bieten wird. Hier steht man einen Teil des Modells der gewaltigen Anlagen: Die in gleicher Richtung zum Strand stehenden Gebäude sind Unterkunftshäuser, während die senkrecht zur Küste liegenden Gebäude Gaststätten und Gemeinschaftsbäuser sein werden. Dabinter Häuser eines Arbeitsdienstlagers und der Bahnhof. Der Entwurf zu diesen Anlagen stammt von dem Archttekten Clemens Klotz. In Schweigen wurde durch Gauletter Bürckel das Weintor am Eingang zur Deutschen Weinstraße feierlich eingeweiht. Ministerpräsident Siebert, der ebenfalls an der Feier teilnahm, übergab an Gauleiter Bürckel 20.000 RM zum Ausbau der Deutschen Weinstraße und stellte den Ankauf von 10.000 Litern Wein für die Winterbilse in Bayern in Aussicht.— Ueberall, wo sich der Wagen mit Gauleiter Bürckel und Ministerpräsident Siebert an der Weinstraße zeigte, herrschte großer Jubel. Nach dem Weiheakt durch Gauleiter Bürckel und Ministerpräsident Siebert kam die Fröblichkeit zu ihrem Recht: Trachtentanz bei der Aufführung des Singspiels„Weintor der Freude“.— Riesentraube im Weinbauern. Im tor. 2— Festzug der Pfälzer Hintergrund das WeinScherl 4, Hoffmann 3, Pressepy. 1, Wolfr u. Tritschke 1. fünfzig Jahre ist es her, seitdem Adolf üderißz am 22. Oktober 1886 an der üdwest=afrikanischen Küste ertrank. Mit hm verlor Deutschland einen hervorragenregierung ist der statentsche Aühenminister Graf Clapo. 3u Alljährlich werden die Schüler der polnischen Kriegsschule, die ihre Abschlußprüfung bestanden haben, nach Art des alten Ritterschlages zu Unterleutnants bezördert..—9“ Am Sonntag wurde die ganze Nordsee und deren Küstenbereich von einem schweren Orkan heimgesucht. Aus Westnordwest wehte es in Windstärke—10. Der Sturm trieb ungeheure Wassermengen vor sich her. In Hamburg wurden viele Straßenzüge am St. Pauli=Fischmarkt und in Neumühlen unter Wasser gesetzt. An den Vorloten hatten sich tausende van setzen hatten sich tausende von Menschen eingefunden, um die Ueberschwemmung zu sehen. Gepreßzte Stahlteile werden beim Autoban,## größeren Verbindern elektrisch verschweißt(aus bem von uns gestern gewürdigten Buch„Am lausenden Band“ von Heinrich Hausen),—##