13 554 Bezugspreis.... monatlich..# Illustrierte 30 frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Postdezugspreis monatlich.30..4 mit Ilustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr, ausschließl. Postzustellgeld. Einzelberkaufspreis 10.5. Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm)... mm 18.8 Textanzeigen(78 mm). mm 100.9 Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höbe... mm 15.3 Vereins=Anzeigen.... mm 108 Fam.=Anzeigen, Nachrufe mm 10.8 Stellengesuche....... mm.8 Private Wortanzeigen Wort 55, Ziffer= und Auskunftsgebühr 30.3, Nachlässe: Malstaffel I. Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. V/36: über 18 000. X Wienstagz, 9. Junl 1936 „„„ für Vonn und Amgegene Bonner Nachrichten. Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten; Euskirchener Nachrichten Heicdhmsenichr ben Been 1115 Druck u. Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges., Vonn Geschäftsstelle Bonn a. Rd., Bahnhofstraße 12. Sammelrut 3861—53, Ferngespräche 3853. Postschecktonto Köin 18672. Bankkonten: Girokonto: Reichsbank Bonn. Deutiche Bank u. Disconto=Gesellsch Annadmr von Zeitungsbestellungen und Anzeigen: Bonn Bahnhofstraße 12 Godesberg... Bahnhofstraße 30 Euskirchen.... Bahndofstraße 13 Beuel.... Adolf=Hitler=Straße 6 Obercassel.. Hauptstraße 149 Oberdollendorf, Heisterbacherstr. 51 Königswinter. Hauptstraße 87 Honnes Hauptstraße 49 Siegburg Adolf=Hitler=Platz 16 Troisdorf Kölner Straße 77 Sennet..... Bahndosstraße 19 Wissen Kaiser=Allee 10 Weniger ais 1,0 Millionen ArbeitKose Abnahme im Mai um 272 000( Sünstigster Stand seit 1929 Bemerkungen zum Tage Vvon Delbos, ein Amateur-Außenminister Als nach dem Wahlsieg der Volksfront zum ersten Mal der Name des radikalsozialistischen Abgeordneten Yvon Delbos als des voraussichtlichen Außenministers der Regierung Léon Blum auftauchte, war man vielfach überrascht. Yvon Delbos? Der ist doch gar kein Spezialist für außenpolitische Fragen. Dies war die allgemeine Ansicht. Yvon Delbos ist auf außenpolitischem Gebiet bisher wirklich nur einmal hervorgetreten, das war vor einigen Monaten, als die gesamte Linke gegen die Regierung Laval Sturm lief. Yvon Delbos als Führer der radikalsozialistischen Kammergruppe wurde von den Gegnern Lavals, und, wie man munkelt, von Herriot selbst, der damals noch Staatsminister unter Laval war, vorgeschoben. Yvon Delbos hielt eine meisterhafte Rede gegen die Lavalsche Politik im abessinischen Konflikt, gegen das Laval=Hoare=Abkommen, für die Erhaltung der Genfer Grundsätze und die kollektive Sicherheit, gegen Italien und nebenbei auch gegen Deutschland. Die Rede war stilistisch so meisterhaft, daß Kenner darin die Dialektik Herriots erkannt haben wollen. Kurz, Yvon Delbos war, als er geendet hatte, ein großer Mann in den Augen der Linken, denn er hatte dem Kabinett Laval den Todesstoß versetzt. Als Belohnung dafür wurde er in der Regierung Sarraut Justizminister— ein Posten, der ihm besser liegt— und Vizepräsident des Ministerrates. Nach der Remilitarisierung des Rheinlandes trat er zusammen mit dem Postminister Mandel für ein sehr energisches Auftreten gegen Deutschland, gestützt auf die französische Militärmacht, ein. Wenn er nun Außenminister geworden ist, so verdankt er dies in erster Linie seinem Freund Herriot, der diesen Posten, z. T. aus persönlichen Gründen, abgelehnt hat. Yvon Delbos hat lange gezögert, den neuen Posten anzunehmen, da er selbst die Grenzen seiner Fähigkeiten kennt. Wenn Léon Blum die Widerstände seines Mitarbeiters brechen konnte, so darum, weil er gleichzeitig die Zusicherung gab, er, Blum, werde sich selbst sehr eingehend mit den außenpolitischen Angelegenheiten befassen und auch auf die großen Konferenzen und Völkerbundsversammlungen gehen. Wie Greuelmärchen entstehen Die Basler Nationalzeitung gab in diesen Tagen ein geradezu klassisches Beispiel für die leichtfertige Art, mit der Greuelmärchen über das Deutsche Reich in der Auslandspresse Aufnahme finden. Ein leichtsinniger junger Bursche aus Binningen, der die schweizerische Staatsangehörigkeit besitzt, hatte sich ohne Erlaubnis seines Meisters fünf Tage lang von seiner Arbeitsstelle entfernt und in Paris aufgehalten. Zurückgekehrt, erzählte er seinem Meister folgenden Schwindel als Ausrede, der denn auch eiligst von der Basler Nationalzeitung abgedruckt wurde als das Erlebnis eines schweizerischen Staatsbürgers auf deutschem Boden“: Er sei am Gründonnerstag verhaftet und in das Gefängnis von Waldshut geworfen worden. weil er eine schweizerische Zeitung als Reiselektüre bei sich gehabt habe. Fünf Tage lang sei er bei kärglicher Kost ohne Verbindung mit der Außenwelt in der Dunkelzelle festgehalten und bei Nacht einige dutzend Mal verhört worden. Nach fünf Tagen, als er dem Irrsinn nahe war, sei er entlassen und über die Grenze befördert worden, nachdem man ihm noch 60 Franken für Verpflegung abgenommen hatte. Die Justizpressestelle Karlsruhe stellte sofort fest, daß an der ganzen Geschichte natürlich kein wahres Wort sei, woraufhin die Schweizer Bundesanwaltschaft als Ergebnis ihrer eigenen Nachforschungen gleichfalls feststellte, daß das Ganze eine üble Greuelgeschichte des jungen Burschen sei, erfunden zu dem Zweck, sein Fehlen bei seinem Meister glaubhaft zu entschuldigen. Die Basler Nationalzeitung sah sich daher auch zu der Erklärung veranlaßt, daß die angeblichen Erlebnisse des jungen Burschen auf Erfindung beruhten.— Aber der Zweck des Greuelmärchens ist dennoch teilweise erreicht worden. Mehrere Tage lang hatten die Schweizer Bürger ihre Aufregung und— etwas bleibt bekanntlich immer hängen. Dr. Sahm überreicht sein Beglaubigungsschreiben Der außerordentliche Gesandte und Bevollmächtigte Minister des Deutschen Reiches, Dr. Sahm, überreichte dem König von Norwegen das Beglaubigungsschreiben der deutschen Regierung. In seiner Ansprache betonte der Gesandte, daß es seine Aufgabe sein werde, an der Pflege der guten Beziehungen, die von jeher Deutschland und Norwegen verbunden haben, mitzuarbeiten.— Der König hieß den Gesandten mit Worten des Dankes in herzlicher Weise in Norwegen willkommen. Wie aus Dubrovnik(Nagusa) gemeldet wird, kam es dort gestern infolge des Absturzes eines Militärflugzeuges zu einem furchtbaren Unglück. Aus bisher noch ungeklärten Gründen stürzte von zwei Militärflugzeugen, die über der Stadt kreisten, eines plötzlich ab und siel in der Stadtmitte nieder. Beim Ausprall auf ein Haus explodierte der Tank des Flugzeuges, und das brennende Benzin ergoß sich auf die engen Sassen, die infolge des lebhaften Mittagsverkehrs von zahlreichen Menschen belebt waren. Viele Straßenpassanten wurden von den Flammen ersaßt und stoben wie lebende Fackeln auseinander. Drei Personen verbrannten auf der Stelle, während 13 mit surchtbaren BrandWie die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung mitteilt, hat der Monat Mai — ähnlich wie im Vorjahre— einen weit kräftigeren Rückgang der Arbeitslosigkeit als der April gebracht, und zwar in einem Umfang, wie er seit Jahren nicht beobachtet werden konnte. Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Mai 1936 um rund 272.000 ab und betrug Ende dieses Monats nur noch 1 491 201. Die im Winter 1935=36 eingetretene Belastung des Arbeitseinsatzes ist damit weit mehr als ausgeglichen und zugleich der Tiefstand der ArbeitsEin schwerer Tribünen=Einsturz hat sich gestern vormittag in Bukarest bei dem Vorbeimarsch der Jugendverbände vor dem rumänischen König Karol anläßlich des Jahrestages seiner Rückkehr aus dem Exil ereignet. Als um etwa 11 Uhr die Pfadfinderorganisationen an der Ehrentribüne, auf der sich der König befand, vorüberzogen, stürzte plötzlich eine gegenüber errichtete Zuschauerteibüne ein. Auf der Tribüne befanden sich etwa 3000 Personen. Sie war etwa 12 Meter hoch und begrub alle, die sich auf ihr befanden, unter sich. Bisher wurden 15 Tote und 65 Schwerverletzte geborgen. Auf der königlichen Ehrentribüne hatten neben König Karol auch Staatspräsident Dr. Benesch und Prinzregent Paul von Südslawien Platz genommen, die zur Zeit wegen der Staatsoberhäupterkonferenz in Bukarest weilen, ferner der Bruder der Königs Karol, Prinz Nikolaus, die Königinwitwe Maria und zahlreiche Würdenträger des Hofes. Als die Spitzengruppe der Jugendverbände an der Tribüne vorübergezogen war, hörte man von der gegenüberliegenden Tribüne ein verdächtiges Krachen. Wenige Augenblicke danach stürzte die Tribüne vor den Augen der 30000 übrigen Zuschauer zusammen. Es entstand eine furchtbare Panik, obwohl man versuchte, die Menge durch Lautsprecher zu beruhigen und erklären ließ, daß nichts Ernstes vorgefallen sei. König Karol und sein Bruder leiteten die Rettungsarbeiten. Die übrigen Gäste blieben auf der Ehrentribüne und verfolgten von dort aus erschüttert das furchtbare Schauspiel. Nachdem die Toten und Verletzten abtransportiert waren, wurde der Vorbeimarsch der Jugendverbände, allerdings in äußerst gedrückter Stimmung, zu Ende geführt. Die Entwicklung in Südchina gibt auch weiterhin zu Besorgnissen Anlaß. Die nach dem Norden marschierenden südchinesischen Truppen haben nun den TungtinSee in der Hunan=Provinz erreicht. Hier versperren ihnen 12 Divisionen der Streitkräfte Nankings den Weg nach Norden, doch ist es nach den bisher vorliegenden Meldungen noch zu keinen Zusammenstößen gekommen. Die südchinesische Regierung scheint entschlossen zu sein, an ihrem gegenwärtigen Kurs festzuhalten. Der Gouverneur der Provinz Kwangsi und zugleich Befehlshaber der südchinesischen Streitkräfte, General Li Tsching=Jen, hielt am Sonntag in Kanton eine Brandrede gegen Japan, in der er erklärte, daß die Zeit der Opfer gekommen sei und die chinesischen Generäle ihr Blut für die nationale Sache vergießen müssen. In Kwangsi und Kwangtung sind überall Werbebüros eingerichtet worden. Gleichzeitig haben die Heerführer des Südens an diejenigen des Nordens mit Ausnahme von Tschiangkaischek Telegramme gerichtet, in denen sie ihnen amtlich von der Mobilmachung der Kanton=Streitwunden ins Krankenhaus geschafft wurden. Bei vier von ihnen wird am Aufkommen gezweiselt. Das Haus, auf das das Flugzeug gefallen war, ist vollkommen verbrannt, während drei andere Häuser durch das Feuer schwer beschädigt wurden. Es scheint nur dem sofortigen Eingreifen der Feuerwehr und der völligen Windstille zu verdanken zu sein, daß der Brand nicht einen für die ganze Stadt Dubrovnik katastrophalen Umfang angenommen hat.— Die Leichen des Fliegers und des Beobachters wurden völlig verkohlt aus dem zu einer formlosen Masse zusammengeschmolzenen Flugzeug herausgezogen. Auch die südslavische Marine wurde gestern von einem schweren Unfall betroffen. Bei Trogir in der Nähe von Spalato stürzte ein Wasserflugzeug auf festen Boden. Zwei Mechaniker fanden den Tod. losigkeit im Vorjahre, der mit rund 1 706 000 Urbeitslosen auf den 31. August siel, schon erheblich unterschritten. Dieses günstige Ergebnis gewinnt noch dadurch an Bedeutung, daß die Zahl der Notstandsarbeiter im gleichen Zeitraum um rund 39.000 planmäßig gesenkt werden konnte. Im übrigen wird auf den in den nächsten Tagen erscheinenden Gesamtbericht der Reichsanstalt verwiesen, der auch die Entwicklung in den wichtigsten Berufsgruppen enthält. Die Regierung hat sofort eine strenge Zensur über alle mit diesem Unglück zusammenhängenden Meldungen eingeführt, und die gestrigen Nachmittagsblätter enthalten immer noch die amtliche Mitteilung, die von drei Toten und etwa hundert Verletzten spricht. Privaten Meldungen zufolge wurden jedoch bis abends bereits etwa 400 Verletzte in die Slitäler eingeliefert, die z. T. schwer verletzt sind. In der Bevölkerung herrscht große Erregung, die dadurch gesteigert wird, daß die Blätter keine Einzelheiten bekanntgeben. Augenzeugen wollen gesehen haben, daß unmittelbar nach dem Unglück König Karol sich in äußerst erregten Worten an den Bukarester Oberbürgermeister Doneseu wandte, und ihm Vorwürfe machte, daß es zu einem derartigen Unglück kommen konnte. Mit Rücksicht auf das Unglück sind alle für gestern nachmittag und abend vorgesehenen Festlichkeiten und der große Fackelzug der Jugend abgesagt worden. Am Nachmittag hielt König Karol einen Ministerrat ab, in dem lediglich die Katastrophe besprochen wurde. König Karol ist dann, früher als ursprünglich beabsichtigt war, zusammen mit dem Präsidenten Benesch, nach Thurn=Severin abgereist. Der südslawische Prinzregent Paul hat im Lause des Nachmittags Bukarest verlassen und begibt sich sofort nach Belgrad zurück. Staatsoberhäupterkonferenz in Bukarest Die Beratungen der Staatsoberhäupter und Minister in Bukarest begannen am Samstag. König Carol, Prinzregent Paul und Dr. Benesch arbeiteten zusammen mit dem Ministerpräsidenten Tatarescu und den Außenministern Titulescu und Krofta. Sie prüften alle Fragen, die die Kleine Entente interessierten. Sonntag folgten Prinzregent Paul und Dr. Benesch einer Einladung des rumänischen Königs auf ein Schloß bei Bukarest. Prinzregent Paul empfing dort um 11 Uhr den rumänischen Ministerpräsidenten in Audienz. kräfte Mitteilung machen und betonen, daß diese Streitkräfte einzig und allein dazu bestimmt seien, Japan Widerstand zu leisten. Wie ernst die Lage in englischen Kreisen betrachtet wird, geht daraus hervor, daß allen Seeleuten der im Hafen von Kanton und Hongkong liegenden Kriegsschiffe der Landurlaub gesperrt worden ist. SeeScherl Bilderdienst M. Großfeuer durch Tankexplosion eines abstürzenden Flugzeugs Straßenpassanten von brennendem Benzin übergossen— Bisher fünf Tote in Dubrownik Tribane mir 5000 Personen=Eingestargt Furchtvarer Zwischenfall bei einer Königsparade in Bukarest Zahlreiche Tote, hunderte Verletzte Der Vormatsch der Kunton=Traßpen Die südchinesischen Truppen auf Nanking=Truppen gestoßen— Verschärfung der Stimmung gegen Japan von Seeckt in London Tagung des Internationalen Kriegergräber=FürsorgeVerbandes Die deutschen und französischen Mitglieder des deutschbritisch=französischen Ausschusses des britischen Kriegergräber=Fürsorge=Verbandes kamen in London an. Generaloberst v. Seeckt wurde vom Vizepräsidenten des Verbandes Sir Fafian Ware, vom Vertreter des britischen Generalstabschefs. Oberst A. G. Neville, und von General Geyr von Schweppenburg, dem deutschen Militärattachs in London, begrüßt.— Sir Fafian Ware und Oberst Neville empfingen auch den später eintreffenden französischen Vertreter General Guillaumat. Generaloberst v. Seeckt hat im Laufe des gestrigen Montags einen Kranz am Grabmal des Unbekannten Soldaten niedergelegt. Gestern nachmittag fand die erste Sitzung des deutschenglisch=französischen Ausschusses über gemeinsame Kriegsgräber=Fürsorge statt. Lord Trenchard eröffnete die Tagung und begrüßte General v. Seeckt und den französischen General Guillaumat und andere hervorragende deutsche und französische Ausschußmitglieder. Nachdem General v. Seeckt und der französische General die Begrüßungsansprache erwidert hatten, gab der Ausschuß eine vom Präsidenten Sir Fabian Ware formulierte und von General Guillaumat unterstützte Erklärung ab, in der der schwere Verlust zum Ausdruck kommt, den der Ausschuß durch den Tod des deutschen Botschafters in London, von Hoesch, der eines der ersten Ehrenmitglieder des Ausschusses war, erlitten hat.— Nach Ernennung Sir Fabian Ware zum Vorsitzenden der Tagung wurde der Besuch der deutschen Kriegergräber in England und Schottland beschlossen. Ferner wurde beschlossen, Vorbereitungen für die baldige Errichtung von Grabsteinen für deutsche Kriegergräber auf britischen Kriegerfriedhöfen zu treffen. Einen weiteren Gegenstand bildete der Wortlaut einer Inschrift, die am Eingang der britischen Friedhöse in Deutschland angebracht werden soll. Diese Inschrift soll dem Dank an das deutsche Volk Ausdruck verleihen, daß diese Friedhöfe nach englischem Brauch angelegt und von englischen Staatsangehörigen betreut werden dürfen. Deutsch=brasilianische Wirtschaftsverhandlungen Die brasilianische Regierung hat im Zuge einer allgemeinen Neuorientierung ihrer Handelspolitik, wie erinnerlich. Anfang dieses Jahres fast alle brasilianischen Handelsverträge gekündigt, darunter auch das Handelsabkommen mit Deutschland vom 22. Oktober 1931. Dieses Abkommen läuft gemäß der vereinbarten Kündigungsfrist von sechs Monaten am 31. Juli 1936 ab. Verhandlungen über den Abschluß eines neuen deutsch=brasilianischen Handelsvertrages sind alsbald eingeleitet worden. Voraussichtlich werden diese Verhandlungen zum 31. Juli jedoch noch nicht abgeschlossen sein. Um deshalb auf jeden Fall sicherzustellen, daß nach dem 31. Juli eine Störung in den Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern vermieden wird, ist jetzt schon zwischen den Regierungen vereinbart worden, daß bis zum Abschluß eines neuen Handelsvertrages die unbedingte und uneingeschränkte Meistbegünstigung zwischen den beiden Ländern gilt. soldaten und reguläre Truppen stehen zur Einschiffung nach Schanghai bereit. Auch die amerikanischen Marinebehörden erteilen keinen Landurlaub mehr. Heute früh trifft noch folgende ergänzende Meldung aus Schanghai ein: Die Verhandlungen zwischen Nanking und Kanton wegen eines Widerstandes gegen Japan sind ins Stocken geraten. Die Nankingregierung verlangt für ein etwaiges Zusammengehen die militärische Kontrolle über die südchinesische Armee und das Finanzwesen. General Tschiangkaischek hat sich geweigert, einen aus Kanton eingetroffenen General zu empfangen. Er hat erklärt, er glaube nicht, daß der Süden wirklich mobilisieren wolle und habe dem Kantonesen sagen lassen, daß die Entscheidung über Krieg und Frieden in China nur der Zentralregierung in Nanking zustehe und Militär= und örtliche Behörden dazu nicht befugt seien. Chinesische Anleihewünsche in London Nach einer Meldung des Londoner Sunday Dispatch hat die Nankingregierung den Unterstaatssekretär Tang Liang=li in besonderer Mission nach London entsandt, um hier Flugzeuge und Kriegsmaterial aller Art anzukaufen und zu versuchen, eine Anleihe für China aufzunehmen. Tang soll sich bereits seit einigen Wochenin London befinden, ohne bisher etwas Positives erreicht zu haben, doch läßt das Blatt die Möglichkeit eines Erfolges offen. Weiter wird betont, daß von dem Erfolg oder Mißerfolg Tangs wahrscheinlich die Haltung Nankings gegenüber Japan abhängen dürfte. Neuaufnahmen in die Partei Auf dem Kreisparteitag der RSDP in Essen hielt Gauleiter Staatsrat Terboven eine Rede, in deren Verlauf er bemerkenswerte Ausführungen über den Eintritt und die Zugehörigkeit zur Partei machte. Nach einem Hinweis darauf, daß nach der fast restlosen Erfassung der Jugend in der Hitlerjugend der Augenblick kommt, wo die Bewegung ihre gesamte Ergänzung nur noch aus der heranwachsenden Generation nehmen werde, hieß es dann u. a. weiter: Es wird nötig sein und in ganz kurzer Zeit auch erfolgen, die Tore der Partei zum unmittelbaren Eintritt noch einmal zu öffnen. Denn ganz zweifellos sind noch zahlreiche Volksgenossen außerhalb der Bewegung, die das moralische und das politische Recht haben, Mitglied zu werDie heutige Rummer umfaßt 12 Seiten Seite 6. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Vonner Nachrichten 9. Juni 1936 Morgan heyie Amerita in den Krieg Allein wirtschaftliche Gründe maßgebend für den Eintritt Amerikas in den Weltkrieg den. Wir werden ihnen eine Gelegenheit dazu geben, und wir werden dabei eine unerhört scharfe Auswahl treffen. Denn es kann niemals darauf ankommen, daß wir eine möglichst große Massenpartei werden, sondern es muß unser Ziel sein, daß wir einen möglichst starken Nern des deutschen Volkes darstellen. Auf der andern Seite muß ich eins sagen: Wir haben nach der Revolution die Feststellung gemacht, daß manche Leute weniger aus Ueberzeugung als aus andern Gründen in die Bewegung gelaufen sind, Menschen, für die die Möglichkeit des Eintritts vor der Machtübernahme durchaus bestanden hätte, wenn sie die innere Berufung und die Ueberzeugung gehabt hätten, die aber doch erst sicher sein wollten, daß der Uebertritt in die Bewegung ihnen kein Opfer, sondern Erfolg bringen würde, wie es auf der andern Seite auch Zahllose gab, die aus wesentlichen Hindernisgründen nicht kommen konnten und nun gekommen sind. Aber so sehr ich davor warnen muß, der Parteizugehörigkeit, die nach der Machtübernahme erworben worden ist, einen allzu großen Wert beizumessen, um so mehr muß ich davor warnen, nun jene Menschen, die außerhalb der Bewegung stehen, als Volksgenossen zweiter Klasse zu betrachten. Was wir in der Bewegung sammeln wollen, das sind die aktivsten Kräfte des Volkes. Die aktivsten politischen Kräfte sollen sich zusammenschließen, und sie sollen den eisernen Nern dieses Volkes ausmachen. Sie sollen sich zusammenschließen nicht um größere Rechte zu erhalten, sondern um größere Pflichten zu erfüllen. Der Munitionsausschuß des Senats der Vereinigten Staaten legte jetzt dem Senat einen endgültigen Bericht über das Ergebnis seiner letztjährigen Untersuchungen vor, die sich mit den Gründen zum Eintritt der Vereinigten Staaten in den Weltkrieg befassen. Aus diesem Bericht geht hervor, daß die umsangreichen sinanziellen und wirtschaftlichen Verbindungen mit den Alliierten der Grund waren, daß die Politik der Vereinigten Staaten von der anfänglich eingenommenen Neutralität zum Kampf auf Seiten der Alliierten umschlug. Der J. P. Morgan=Bank, die als hauptsächlicher Einkaufs= und Finanzierungsagent für Großbeitannien und Frankreich tätig war, wird sogar„Böswilligkeit“ vorgeworsen. Im Verein mit Großbritannien und Frankreich hat Morgan es geschafft, aus den Vereinigten Staaten ein„Arsenal“ für die beiden Länder zu machen. Hierdurch werden die von Morgan früher aufgestellten Behauptungen, daß äußere Umstände, z. B. der Einsatz deutscher=Boote, Amerika in den Krieg geführt hätten, wohl in jedem Punkt wiederlegt. Der Munitionsausschuß erwähnt in seinem Bericht, daß noch während der amerikanischen Neutralität von 2,5 Milliarden Dollar der Alliierten=Finan= zierungen 1,9 Milliarden durch Morgan in den Vereinigten Staaten untergebracht worden sind! Solche Anleihen an kriegführende Staaten hätten besonders dadurch dem Gedanken der Neutralität widersprochen, weil sie Amerika in ein Hilfsarsenal für die Kriegsstaaten umwandelten und es zwangsläufig in die strategischen Pläne der kriegführenden Mächte hereinbrachten. Um eine Wiederholung einer derartigen Lage zu vermeiden, regt der Munitionsausschuß an, daß erstens zukünftig kriegführenden Staaten weder Anleihen noch Kredite gegeben werden sollen. Auch soll unterbunden werden, daß langfristige Anleihen an am Kriege nicht direkt beteiligte Mächte gegeben werden, falls die Möglichkeit besteht, daß im Krieg befindliche Staaten die Nutznießer hiervon sind. Zweitens regt der Munitionsausschuß an, in solchem Falle die Munitions= und Waffenausfuhr zu verbieten und die Warenausfuhr mit Ausnahme von Medikamenten auf Vorkriegshöhe zu halten. Drittens müsse eine endgültige Regelung in der Frage der Handelsberechtigung bewaffneter Handelsschiffe kriegführender Nationen von USA=Häfen aus erfolgen. Im Zusammenhang damit müsse auch die Frage der Benutzung von Schiffen kriegführender Staaten durch amerikanische Bürger geklärt werden. Der neue Ersolg der„Heimattreuen Front“. Die Heimattreue Front in Eupen=Malmedy hat nach dem gestern mitgeteilten Ergebnis der Provinzialwahlen trotz der geringeren Wahlbeteiligung ungefähr die gleiche Stimmenzahl erhalten, wie bei den Kammerwahlen weiße und ungültige Stimmen abgegeben worden sind. Die Parteien der altbelgischen Politik(Katholiken, Liberale, Sozialisten) haben einschließlich Kommunisten gegenüber den Kammerwahlen über 1000 Stimmen, gegenüber den Provinzialratswahlen von 1932 rund 4000 Stimmen verloren. Wenn die Rexisten noch 500 Stimmen dazu gewonnen haben, so nicht zuletzt deshalb, weil ihr Führer Degrelle seitdem in einer Erklärung offen die altbelgische Politik gegenüber Eupen=Malmedy verurteilt und für die Heimattreuen=Forderungen Verständnis gezeigt hatte. * Das Ergebnis der Provinzialratswahlen und der Erfolg der neuen Rex=Bewegung wird in der belgischen Oeffentlichkeit eifrig besprochen. Die große Entwicklung, welche die Rex=Bewegung genommen hat, wird heute auch von ihren politischen Gegnern anerkannt. Der Führer der Rex=Bewegung, Degrelle, hat nach dem Wahlsieg erklärt: Die alten Parteien fallen auseinander und werden bald ganz aufgehört haben, zu bestehen. Die Nation wird uns dann beauftragen, das Volk einem glücklicheren Schicksal entgegenzuführen. Es ist jedenfalls gewiß, ohne unsere Bewegung hätten die Massen der politisch Enttäuschten kommunistisch gestimmt und das Land in die Gefahr gebracht, eine Beute des Kommunismus zu werden. Unsere Bewegung hat es davor gerettet. Bandervelde gescheitert. van Zeeland beaustragt Die Bemühungen des Vorsitzenden der belgischen Arbeiterpartei, Bandervelde, die Regierung zu bilden, sind gescheitert. Nachdem Vandervelde den Wunsch ausgedrückt hatte, der König möge sich wegen der Regierungsbildung erneut an van Zeeland wenden, hat König Leopold II. den bisherigen Ministerpräsidenten van Zeeland beauftragt, das neue Kabinett zu bilden. van Zeeland hat sich Bedenkzeit erbeten und mitgeteilt, daß er heute morgen Bescheid geben könne, ob er den Auftrag annehme. Grandi protestiert gegen die Empfänge des Negus Wie der Londoner Star berichtet, hat der italienische Botschafter in London, Grandi, im Namen seiner Regierung gegen die von Haile Selassie als Negus von Abessinien in London veranstalteten Empfänge Einspruch erhoben. Botschafter Grandi soll dabei darauf hingewiesen haben, daß es kein unabhängiges abessinisches Kaiserreich mehr gebe, sondern daß Abessinien ein Teil Italiens sei und er, Grandi. Italien in London vertrete.— Weiter meldet das Blatt, daß die Tätigkeit des Negus in London den englischen Regierungskreisen immer unbequemer werde und sie daher den Gast am liebsten abschieben möchten. Generalleutnant Blaskowitz, grüßte die Kämpfer aus dem Weltkriege und die Kämpfer der Nachkriegszeit. Die Abordnung der Reichswehr an der Geburtsstätte des Reichskriegerbundes zeige die innere Verbundenheit zwischen jungen und alten Soldaten. Der Soldatenbund werde die Tradition von Wangerin fortsetzen.— Der Bundesführer sprach dem Kommandierenden General den Dank für seine ehrenden Worte aus und teilte dann mit, daß Glückwunschtelegramme eingegangen seien vom Führer, vom Reichskriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg, Generaloberst der Flieger Göring, Generaladmiral Naeder und Reichsminister Dr. Frick. Das Telegramm hat folgenden Wortlaut: „Dem Deutschen Reichskriegerbund danke ich für die Meldung von der Feier seines 150jährigen Bestehens in Wangerin und spreche ihm aus diesem Anlaß meine besten Glückwünsche aus. Mit kameradschaftlichem Gruß gez. Adolf Hitler.“ Der Fr. Inlernationale=Gemeinortongreg eroffner Die feierliche Eröffnungssitzung in der Berliner Krolloper In der festlich geschmückten Krolloper wurde gestern vormittag durch den Vorsitzenden des Kongreß=Ehrenausschusses, den Reichs= und preußischen Minister des Innern Dr. Frick und den Präsidenten des Internationalen Gemeindeverbandes G. Montagu Harris (Großbritannien) der 6. Internationale Gemeindekon= greß feierlich eröffnet. Der Präsident des Internationalen Gemeindeverbandes G. Montagn Harris leitete den Kongreß mit einem Nachruf auf den verstorbenen bisherigen Präsidenten Dr. Wibaut ein. Präsident Harris begrüßte darauf die Abgesandten der 36 am Kongreß teilnehmenden Staaten. Er betonte, das Ziel des Verbandes sei das Studium der Methoden der Lokalverwaltung, das sich nicht nur auf die Vergangenheit und die Gegenwart, sondern auch auf die Zukunft erstrecke. Der Verband erwarte bei der Verfolgung dieses Zieles die tatkräftige Mitarbeit aller derjenigen, die die Bedeutung einer guten Lokalverwaltung für das Wohlergehen des Volkes begreifen. Der Präsident fand Worte höchster Anerkennung für die am Sonntag in Berlin eröffnete Ausstellung„Die deutsche Gemeinde“ und ging auf einige hervorragende Einzelheiten dieser Ausstellung ein. Der Redner richtete weiter Dankesworte an die deutsche Regierung und den Deutschen Gemeindetag für die Einladung, diesen Kongreß in Berlin abzuhalten, und dankte allen denen, die sich in Deutschland der Mühe zur Vorbereitung des Kongresses unterzogen haben. Dr. Fricks Eröffnungsrede Darauf ergriff Reichsminister Dr. Frick das Wort zur Eröffnungsansprache, in der er u. a. ausführte: Ich habe die hohe Ehre, namens des Führers und Kanzlers des Deutschen Reiches, namens der Deutschen Reichsregierung die Teilnehmer an dem 6. Internationalen Gemeindekongreß in der Reichshauptstadt herzlich willkommen zu heißen. Ich darf Ihnen versichern, daß wir es als eine besondere Auszeichnung für unser Land betrachtet haben, als Sie sich entschlossen, nach den Kongressen in Gent, Amsterdam, Paris, Sevilla=Barcelona und London den 6. Internationalen Gemeindekongreß in Deutschland abzuhalten. Die Fahrt durch deutsche Lande, die Anwesenheit in unseren Städten und Gemeinden möge ihnen auf Grund persönlichen Eindruckes und unmittelbarer Erfahrungen die Gewißheit vermitteln, daß die Wirklichkeiten des Dritten Reiches doch wesentlich anders aussehen, als sie im Ausland auch jetzt noch hier und da dargestellt werden. Man hat im Ausland namentlich an das Gesetz der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 hier und da die Behauptung geknüpft, wir hätten durch die Deutsche Gemeindeordnung die Selbstverwaltung der deutschen Gemeinden beseitigt. Es ist mir ein besonderes Bedürfnis, hier vor Ihnen diesen Behauptungen entgegenzutreten und mich mit innerer Ueberzeugung zu der deutschen gemeindlichen Selbstverwaltung zu bekennen. Wir haben nicht nur die Eigenverantwortlichkeit der deutschen Gemeinden in weitestem Umfange anerkannt, sondern diese Eigenverantwortlichkeit zugleich eingepaßt in ein Gefüge echter, nämlich persönlicher Eigenverantwortung. Wir haben der Bürgerschaft zahlreiche Wirkungsmöglichkeiten in der Gemeindeverwaltung eröffnet und die Bedeutung ehrenamtlicher Mitwirkung in ganz besonderer Weise betont, Nach der mit Beifall aufgenommenen Rede des Ministers verlas als Vizepräsident Dr. Jeserich den Telegrammwechsel zwischen dem Führer und dem 6. InDas kleine 3500 Einwohner zählende Städtchen Wangerin in Pommern ist der Schauplatz eines großen Erlebnisses geworden. Hier begann am Samstag und Sonntag der Deutsche Reichskriegerbund(Kyffhäuserbund) die Feier seines 150jährigen Bestehens. Im Todesjahr Friedrichs des Großen ist die„militärische Schützenbruderschaft Wangerin“ gegründet worden. Sie ist die Urzelle des heute 3 Millionen Mitglieder umfassenden Reichskriegerbundes geworden. Der Bundesführer, SS=Oberführer Oberst a. D. Reinhard, traf bereits am Samstag in Begleitung des stellvertretenden Bundesführers, Generalmajor a. D. von Kuhlwein, und des Generalmajors a. D. von Fabeck in Wangerin ein. Auf einem Kameradschaftsabend hieß der Bundesführer von Pommern. Oberstleutnant a. D. von Bünau, die Kameraden aus dem Reich, die Wehrmacht und die Kampfgenossen der nationalsozialistischen Bewegung willkommen. Sonntagfrüh nach dem großen Wecken begann der Anmarsch von 10000 Kyffhäuserkameraden zum Festplatz. Das Reichsheer hatte die 1. Kompagnie des Infanterie=Regiments 25 aus Stargard mit den drei Fahnen des ehemaligen Grenedier=Regiments Nr. 9 und ternationalen Gemeindekongreß.— Der Vorsitzende des Deutschen Gemeindetages, Reichsleiter Fiehler entbot dem Kongreß im Namen der mehr als 50000 Gemeinden den Gruß der gesamten deutschen Selbstverwaltung.— Stataskommissar Dr. Lippert hieß den Kongreß in der Reichshauptstadt willkommen. Zu einem der beiden Hauptthemen des Kongresses, der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, gab der Staatskommissar dann anschauliche Zahlen aus der Reichshauptstadt, die zum ersten Male seit 1929 die Zahl der Arbeitslosen auf unter 200 000 herunterdrücken konnte und seit der Machtübernahme fast eine halbe Million Arbeitslose wieder in Arbeit und Brot gebracht habe.— Die Vertreter der ausländischen Abordnungen überbrachten sodann in alphabetischer Reihenfolge die Grüße ihrer Länder und wünschten den Arbeiten des Kongresses recht viel Erfolg. Nun begann die praktische Arbeit. Als erster Redner sprach der Vizepräsident des Internationalen Gemeindeverbandes, der geschäftsführende Präsident des Deutschen Gemeindetages, Dr. Kurt Jeserich über den Stand der Kommunal=Wissenschaft in Lehre und Forschung. Nach den mit starkem Beifall aufgenommenen Ausführungen vertagte sich der Kongreß auf heute vormittag. die Reichsmarine den 1. Zug der 3. Marineabteilung aus Swinemünde abkommandiert. Nach dem Einmarsch der Ehrenkompagnie zog in der historischen Uniform des Regiments von Brünning eine Abteilung von 30 Wangeriner Füsilieren mit der 150 Jahre alten Fahne und der ebenso alten Trommel auf dem Festplatz auf. Wie vor 150 Jahren waren die Füsiliere mit riesigen Vorderladern ausgerüstet. Auch die Kommandos entsprachen dem Brauch der alten Zeit.„Rechts schwenkt Euch! Nehmet Gewehr bei Fuß!“ 800 Fahnen des Kyffhäuserbundes standen zu beiden Seiten des großen Vierecks. Die Fahnen mit dem Wappen des alten Preußenkönigs, die Traditionsfahne der deutschen Wehrmacht und die Fahne des Dritten Reiches zeigten die Entwicklung deutscher Geschichte. Bundesführer Reinhard begrüßte in seiner Rede, die einen geschichtlichen Rückblick auf die Entwicklung des Bundes darstellte, die Kameraden und übergab der Kriegskameradschaft Wangerin die getreue Nachbildung der alten friderizianischen Fahne, die von der Kameradschaft neben der Bundesfahne getragen werden soll. Die Originalfahne findet wieder Aufstellung in der Ehrenhalle des Kyffhäuserdenkmals. Der Kommandierende General des 2. Armeekorps, 100 Fahle Keichkriegerband Große Jubelseier in Wangerin— Glückwünsche des Führers und der Wehrmach. Seine Majestät der Zufall VON DR. WOLFGANG HOFFMANN-HARNISCH Copyright by Drei Masken Verlag.-G. Berlin N. 24. Das seinerzeit aus England übersandte Bild trifft bei Dürrenhofer ein. Der überlegt, wohin er sich zuerst wenden soll. Garrison wurde zuletzt in Uri gesichtet. Die Gastwirtsfrau, die ehemalige Sennerin, wohnt im Baselländischen. Wie zum Teufel kam der Apparat zum Trödler? Vielleicht ist der Engländer gar nicht abgestürzt? Könnte nicht ein Raubmord vorliegen? Oder gelangte der Apparat ganz unabhängig von dem Verschwinden Garrisons— vielleicht auf eine ganz harmlose Art— zu dem Trödler nach Luzern? Nicht ausgeschlossen, daß der junge Mann aus Manchester ihn irgendwo liegen ließ und ein unehrlicher Finder sich einen guten Tag gemacht hat? Soviel Fragen, soviel Rätsel! Dürrenhofer entschließt sich zu einer Fahrt nach Basel. Von dort geht es in den kleinen Ort zu der Gastwirtsfrau. „Entschuldigen Sie, verehrte Dame, ich bin der Missetäter“, sagt Dürrenhofer. Kopfschüttelnd lehnt sich die Frau über die Theke. Die Gute weiß nichts von einer Missetat. Der Gatte hat das Protestschreiben abgesandt, ohne ihr etwas zu sagen. „Chaibe nüt, dr Gotthilf isch scho immer recht eifersüchtig gsi“, meint sie lachend. Dürrenhofer lächelt jetzt auch. Wie erinnern ihn die freundlichen Züge der reifer Gewordenen an jenes Bild, das ihn so lange verfolgt hat! „'r Gotthilf“, der brave Ehemann, der hat die hübsche Sennerin einst bei einem Schützenfest in Bürglen kennengelernt und vom Fleck weg geheiratet. Allmählich kommt Dürrenhofer zum eigentlichen Zweck seines Besuches. Ob sich die Frau Wirtin nicht erinnere, wer einst das besagte Photo ausgenommen? „Natürli, ein sauberer Engländer isch's gst. Er wollte mir später ein Abzügli schicken“, ist die Antwort. Dürrenhofer holt das Lichtbild Garrisons hervor. „Wars dieser?“ fragt er. „Freili, der isch's gsi.“ Nichts von der Vermißtmeldung war bis zu der Frau gedrungen. Die jäh. Gefreite hatte unmittelbar. nach jenem Schnappschuß die Sennhütte mit der Wirtshausstube vertauscht. Aber eine Frage kann sie noch beantworten, die wichtigste aller Fragen. Sie weiß, wohin der Engländer damals wandern wollte. Jawohl, sie weiß es. Roger Garrison hat sich bei ihr nach dem Weg erkundigt. Ein Zacken der Tödikette war sein Ziel. Und dort hinauf und von da herunter gibts nur einen einzigen Weg. Dürrenhofer fühlt sich von einer schweren Last befreit. Er ist der Lösung seiner Aufgabe einen wesentlichen Schritt nähergekommen. Jetzt weiß er, warum das Bild ihn immer und immer wieder gerufen hat. Einige Tage später stampft die Kolonne bergauf. Ein Bergführer, ein Polizeibeamter, Ulrich Dürrenhofer und ein paar Freunde Garrisons, die über den Kanal gekommen sind, marschieren zu dem Zacken der Tödikette. Richtig, da liegt die Matte mit der Sennhütte, Sonnenkringel spielen auf den Gräsern wie ehemals, und die gefleckten Kühe fressen, von einer Sennerin gehütet. Auch die vom Sturm zerzauste Föhre erkennt der Student. Ein paar Quadratkilometer sind abzusuchen, viele Mulden, Schluchten und Hänge voll glitzerndem Schnee gilt es zu erforschen. Endlich findet die Sonde Widerstand. Man greift zu den Schaufeln, wühlt ein mehrere Meter tiefes Loch und— legt Rogers Garrisons Leichnam frei. Kaum entstellt sind die Züge, Kälte und Schnee haben den Abgestürzten vor dem Verfall bewahrt. Ein letztes, leises Lächeln umspielt seinen Mund. Es ist, als wollte er dafür danken, daß man ihn so eifrig gesucht hat. Alle Rätsel sind gelöst. Der Apparat mag sich beim Sturze des Verunglückten losgerissen haben, ein Tourist wird ihn gefunden und als herrenloses Gut in Luzern verkauft haben. Welch eine Fülle von Zufällen mußte sich aneinanderreihen, um so viele Rätsel zu lösen! Der Student muß den Film entwickeln lassen, die illustrierte Zeitschrift aus Hunderten von Einsendungen gerade diese eine Aufnahme herausgreifen, der Gastwirt muß gerade die Nummer zu Gesicht bekommen, in der das Bild veröffentlicht wird, der Redakteur in Luzern muß sich an den Namen des Vermißten und die Gastwirtsfrau an die Unterhaltung über Weg und Ziel erinnern. Kein Glied dieser Kette ist willentlich geschmiedet worden, jedes ist ein Werk des Zufalls. Der Zufall hat ein halbes Dutzend Menschen mobilisiert, um auf verschlungenen Umwegen den Tod eines Alpinisten nach einer Frist von vielen Jahren aufzuklären. Die verschwundenen Patrouillen Solang der eisige Wintersturm über die unendlichen, baum= und strauchlosen Ebenen Rußlands fegte, blieben die Fronten in starrer Ruhe. Als aber die Maisonne den Schnee wegschmolz und der Föhn die Wasserlachen trocknete, wurden die Russen von Tag zu Tag lebhafter. Sobald sich in den deutschen Stellungen die geringste Bewegung bemerkbar machte, funkten sie mit Granaten, Schrapnells und Maschinengewehrgarben derart zuverlässig und mit solcher Sicherheit herüber, wie nur vorzüglich ausgebildete und ausgerüstete Elitetruppen zu tun imstande sind. Die deutsche Heeresleitung, die eine solche Kampfkraft von russischen Truppen seit langer Zeit nicht mehr gewöhnt war, wünschte Zahl und Art der Gegner zu erkunden. An verschiedenen Abschnitten der Front wurden Patvouillen angesetzt, die sich an den russischen Graben heranpirschen und Gefangene machen sollten. Aus den Aussagen dieser Gefangenen, ihren Uniform= und Ausrüstungsgegenständen würde man das Gewünschte erfahren. * Vom Grenadierregiment Augusta machten sich acht Freiwillige, lauter starke, kriegserfahrene Männer auf den Weg. Gegen Mitternacht erreichten sie die Vorposten, lösten sich von den letzten deutschen Kameraden und schoben sich gegen Osten vor. Aber wie sehr sich auch die Vorposten anstrengten, den weiten Weg der Späher mit Auge und Ohr zu verfolgen, blieben doch alle Anstrengungen vergeblich. Kein Schuß fiel, keine Leuchtkugel verkündete irgendl einen Zusammenstoß. Bis zum Morgen warteten die Deutschen vergeblich auf die Rückkehr der Patrouille. Aber wie sorgfältig sie die Ebene mit Scheinwerfern und Feldstechern absuchten, entdeckten sie dennoch kein Zeichen. In der nächsten Nacht verließen wieder acht Männer, diesmal unter Führung eines Offiziers, die Vorpostenlinie, mit dem doppelten Auftrag, die Erkundung durchzuführen und außerdem, soweit möglich, die Kameraden zu suchen und mitzubringen. Die Patrouille hatte die Absicht, sich vorsichtig bis unmittelbar an die russische Stellung heranzuschieben, sich dann kriechend bis hart an die Brustwehr durchzuarbeiten, um auf diese Weise aus Gesprächen, Rufen und anderen leicht deutbaren Kriegsgeräuschen zu erfahren, wann sie vorbrechen und Gefangene machen sollte; im Schutz der Nacht würde sie dann eilig mit der Beute verschwinden. Als der Tag graute, war auch die zweite Patrouille ausgeblieben, und die Deutschen standen wieder vor demselben Rätsel. Noch zweimal gingen deutsche Patrouillen davon, eine nach der andern, insgesamt vier Patrouillen in vier Nächten, von denen kein Mann zurückkehrte. (Fortsetzung folgt.) Hauptschriftletter: Dr. Egon-Erich Albrecht. Stellvertretender Hauptschriftleiter: Heinz Dohm. Verantwortlich für Politik: Dr. Egon=Erich ulvrecht. Verantwortlich für Ortsteil: Heinz Dohm Verantwortlich für Umgegend, Wirtschaft: 1. V. H. Dircksmeier, Verantwortlich für Kultur, Unterhaltung und Bild: Willi Dunwald. Verantwortlich für Sport: Hermann Dircksmeier. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Albert Dudverke. alle in Bonn. Durchschnitts=Aufl. V/36 über 18000. Unverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Sprechstunden der Schriftleitung 9½—10½ und 17—18 Uhr. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten, Hermann Neusser, Kom.=Gel., Bonn. Sammelruf 3851—53 Ferngespräche 3853. Pollschearonlo Köln 18672. Bankkonto: Girokonto Reichsbankstelle Bonn. Deutsche Bank und Disconto=Gesellschaft Bonn. die Büustrierte monatlich 30 Z frei lohn und Versandkosten. Postbezugspreis mit Igustrierte .30 u. einschließlich Postüberweisungsgebühr, ausschließlich Postzustellgeld Einzelverkaufspreis 10 H. Anzeigengrundpreis(Großspalte 46 mm) 18.. Tertanzeigen 78 mm breit.— K. Alle einspaltigen Anzeigen bis zu 100 mm Höbe mm 15 H. Anzeigen für die Schiffahrt, für Bäder, Gastböse, Fremdenbeime und Gaststätten mi 15 J. Amiliche Auzeigen mm 15.. Vereins=Anzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen, mm 1113. Famllien=Anzeigen und Nachrufe min 10 J. Stellengesuche mm 5 H. Vortanzeigen. einspaltig in der Grundschrift nur in einbettlicher Breite von 46 mm, von Privatpersonen ausgegeven bis 50 mm Höhe. jedes Wort in der Grundschrift 5 H. Zittern= und Auskunfts=Gebühr (Porto besonders) 30 S. Nachässe: Malstaffel 7 und Mengenstaffel B. Gültig ist die Anzelgenpreisliste 5. Erfüllungsort Vonn=Rhein. 9. Juni 1933 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 15.558. Seite 3 Brandstifter in Neuyork Feuer in acht großen Mietshäusern Nahezu 300 Polizisten und Detektive durchsuchen augenblicklich die nördlichen Stadtteile Neuyorks nach einem Brandstifter, der in acht großen Mietshäusern Feuer angelegt hatte. Dabei waren eine Person getötet und 13 verletzt worden. Im Stadtteil Bronx haben sich in der letzten Zeit so häufig Brandstiftungen ereignet, daß dort besondere Feuerwachen aufgestellt werden mußten. Die Pülverchen des Kurpfuschers Zwei Personen das Opfer seiner„Medikamente“ In der Stadt Weipert in der Tschechoslowakei sind zwei Personen das Opfer von„Medikamenten“ geworden, die ihnen ein Kurpfuscher verschvieben hatte. Eine weitere Person, die ebenfalls von dem Kurpfuscher„behandelt“ worden war, schwebt in Lebensgefahr. Der Kurpfuscher hat eingestanden, daß er ursprünglich seinen zahlreichen Kunden nur harmlose Pülverchen verkauft hat, die vorwiegend aus doppelkohlensaurem Natron bestanden. In der letzten Zeit war er doch dazu übergegangen, kompliziertere„Medikamente“ zusammenzusetzen mit verschiedenen pharmazeutischen Bestandteilen, die er sich verschafft hatte, sowie mit Gräsern usw., doch stellten sich hierauf verhängnisvolle Wirbungen ein. 706 600 Kilegramm Flachsstroh verbrannt Großfeuer in Gumbinnen In Gumbinnen brach in den Fabrikräumen der ostpreußischen Flachsverwertungsgenossenschaft ein schweres Schadenfeuer aus, das über die Hälfte des Betriebes in Asche legte. Der Brand kam unmittelbar unter dem Dachfirst in der Mitte des Gebäudes mit explosivartigem Knall zum Durchbruch und verbreitete sich mit solch rasender Geschwindigkeit, daß in wenigen Minuten das ganze Gebäude in Flammen stand. Die freiwillige Feuerwehr, sowie zahlreiche Hilfskräfte der Garnison Gumbinnen, SA, SS und HI halfen bei der Löscharbeit. Trotz aller Bemühungen konnte das Flachslager nicht gerettet werden. In einer Stunde war es restlos niedergebrannt. Es gelang aber, die Ausdehnung des Feuers auf die eigentlichen Maschinenräume zu unterbinden. Mit verbrannt ist das gesamte Flachslager mit etwa 700000 Kilogramm Flachsstroh und 30 000 Kilogramm fertiger Ware. Auch mehrere Maschinen wurden ein Raub der Flammen. Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Einbruch vorausgesagt So kann man sich verplappern Nachts drangen Einbrecher in ein auf den Westbergen bei Trier gelegenes Kurhotel. Durch einen Schacht, dessen abschließendes Eisengitter sie herausrissen, gelangten die Täter in einen Kellerraum, aus dem sie eine große Menge Backwaren, Konserven und Liköre entwendeten. Als mutmaßliche Täter hat die Trierer Kriminalpolizei jetzt ein früher im Hotel beschäftigtes Mädchen und dessen Bräutigam festgenommen. Merkwürdigerweise hat das Mädchen schon vor einigen Taden in einem Dorf in der Nähe von Trier von einem Einbruch in dem Kurhotel erzählt und dabei genau die gleiche Schilderung gegeben, wie der Einbruch jetzt wirklich ausgeführt wurde. Auf der Ferienfahrt verunglückt Zwei Motorradfahrer schwer verletzt Ein schweres Verkehrsunglück trug sich abends auf der steil abfallenden Bitburgerstraße bei Neuhaushöhe zu. Ein mit zwei Personen besetztes Motorrad hatte einen Personenkraftwagen überholt, doch konnte es die gleich dahinterliegende Kurve nicht mehr nehmen. Das Rad sauste auf einen Prellstein mit solcher Gewalt auf, daß das Vorderrad vom Gestell brach. Beide Fahrer wurden mit voller Wucht auf die Straße geschleudert und trugen schwere Verletzungen davon. In besinnungslosem Zustand wurden sie dem Krankenhaus in Trier zugeführt, wo sie in bedenklichem Zustand daniederliegen. Das Motorrad gehörte einem jungen Mann aus Braunschweig, der damit seine Ferienfahrt zu Verwandten nach Ehrang in Trier unternommen hatte. Kraftwagenunfall des Bischoss von Nizza Der Bischof von Nizza, Monsignore Rémond, erlitt auf der Landstraße zwischen Nizza und Mentone einen Kraftwagenunfall, bei dem er schwer verletzt wurde. Der Bischof, der während der Besatzung des Rheinlandes Militärgeistlicher der Besatzungstruppen war, wurde im Gesicht erheblich verletzt. Maniuras Geheimbund— aufgelegter Schwindel Aufschlußreiche Aussagen im Kattowitzer Hochwerratsprozeß— Arbeitsbeschaffung, die keine war Am 5. Verhandlungstag im großen Kattowitzer Hochverratoprozeß wurden 23 Angeklagte vernommen, sodaß bis jetzt etwa 50 der 119 Angeklagten ihre Aussagen gemacht haben. Aufschlußreiche Aussagen machte der 54 Jahre alte Angeklagte Kurt Viktor. Er führte aus, daß er bereits im November 1935 erfahren habe, daß Maniura einen Geheimbund gegründet habe, dem er eine deutsche Bezeichnung beilegte. Ihm sei sofort die große Gefahr bewußt gewesen, mit der Maniura spielte. Er habe sich mit Maniura in Verbindung gesetzt, der ihm erklärt habe, der Bund verfolge nur den Zweck, Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Er habe dem Maniura daraushin gesagt, wenn es sich nur darum handele, Arbeit zu schaffen, brauche daraus doch kein Geheimnis gemacht zu werden. Kurt Viktor will dann dem Maniura verschiedene Anhaltspunkte gegeben haben, wie die Anmeldung des Bundes bei den Behörden erfolgen müsse. Weiterhin habe er auch einen Teil der Satzungen eines solchen Bundes formuliert und Maniura zur Verfügung gestellt. Nun erst habe Maniura Farbe bekannt und erklärt, der Geheimbund solle erst einmal 40= bis 50000 Mitglieder haben, dann würde er einen Aufstand entfachen. Auch der Angeklagte Viktor Boziek spricht von Maniura als einem großen Betrüger, der alle irregeführt und hintergangen habe. Von den übrigen Angeklagten erklärten elf, sie seien dem Geheimbund überhaupt nicht beigetreten, zum Teil hätten sie erst bei der Verhaftung zum ersten Mal den Namen der Organisation gehört. Tatsächlich wird diesen Angeklagten der Prozeß gemacht, weil Maniura sie während der Untersuchung belastet hat. Selbstmord im Kattowitzer Hochverratsprozeß Im Zusammenhang mit dem Kattowitzer Hochverratsprozeß hat der Angeklagte Ignaz Schlappa aus Chorzow Selbstmord verübt. Er wurde in seiner Zelle im Kattowitzer Gerichtsgefängnis am Fenstergitter erhängt aufgefunden. Bekanntlich hatte am 2. März 1936 der Gründer und Leiter des sogenannten Geheimbundes, Maniura, ebenfalls im Königshütter Gerichtsgefängnis Selbstmord verübt. Ein Tastzag fahlt Ein ungewöhnlicher Verkehrsunfall in Elberfeld In einer der letzten Nächte ereignete sich, wie aus Elberfeld gemeldet wird, in der Schwelmer Altstadt ein merkwürdiger Unfall. Ein aus dem Oldenburgischen kommender Lastzug fuhr eine steile Straße abwärts, wobei die Bremsen versagten. Der Lastzug, der schwer geladen hatte, erhielt eine große Fahrtgeschwindigkeit, und da die Kurven nicht mehr zu fassen waren, fuhr der Lastzug unmittelbar auf eine Häusergruppe los. Bei dem Anprall wurde die Hauswand eingedrückt und das Vorderteil des Lastwagens drang bis in ein Schlafzimmer, das natürlich vollkommen zerstört wurde. Dabei wurde die Bettstelle, auf der eine Frau schlief, wie durch ein Wunder verschont. Das kleine Kind der Frau, das sonst mit in dem Zimmer schlief, war zufällig in dieser Nacht bei Verwandten und entging so dem sicheren Tode. Allerdings mußte die Frau, die recht unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde und neben sich plötzlich das Ungeheuer von Lastwagen sah, mit einem schweren Nervenschock ins Krankenhaus gebracht werden. Die ins Schlufzimmer — Die Hausbewohner glaubten an ein Erdbeben Katastrophe verursachte in dem Häuserblock große Aufregung. Sämtliche Bewohner wurden aus dem Schlafe gerissen und glaubten bei der gewaltigen Erschütterung zunächst an ein Erdbeben oder einen heftigen Blitzeinschlag. Die Häuser weisen tiefe Risse in den Wänden auf, die durch die Wucht des Lastzuges hervorgerufen wurden. Schweres Brandunglück im Erzgebirge Gestern abend brach im Schuppen einer Gastwirtschaft in Augustusburg(Erzgebirge) Feuer aus, das sich mit rasender Geschwindigkeit auf das Hauptgebäude und zwei Nachbargrundstücke ausbreitete. Insgesamt sind zwei Hauptgebäude und zwei Nebengebäude bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Acht Familien wurden obdachlos. Der Gastwirt Paul Seidel, in dessen Schuppen der Brand ausgebrochen war, wurde ein Opfer der Flammen. Westdeutsche Kurzmeldungen Wiederherstellung des Nachener Münsters Das Preußische Staatsministerium und die Stadt Aachen haben zu den Kosten der Wiederherstellung des Aachener Münsters Beihilfen von je 5000 Mark und 3500 Mark zur Verfügung gestellt. Der goldene Ring am Roggenhalm In ihrem Garten schnitt eine Kötterin mit der Sichel in Stiepel bei Bochum Roggen fürs Vieh, als sie plötzlich an einem Roggenhalm einen goldenen Ring bemerkte. Zur größten Ueberraschung stellte sich heraus, daß es ihr Ehering war, den sie vor 20 Jahren verloren und trotz eifrigen Suchens nicht wiedergefunden hatte und der nun auf so seltsame Weise wieder zum Vorschein kam. 1100 Jahre Pfarrkirche Vallendar In Vallendar wurde das 1100jährige Bestehen der Pfarrkirche gefeiert, die 836 von Bischof Hetti von Trier ihre Weihe erhielt. Die Basilika, die im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Aenderungen erfuhr, galt als eines der schönsten Bauwerke im byzantinischen Stile am Mittelrhein. Nach fast tausendjährigem Bestehen erfuhr die Kirche einen notwendigen Ausbau durch den rheinischen Baumeister Lassaulx. Motorradfahrer gerät zwischen zwei Straßenbahnzüge In Düsseldorf wurde gestern abend ein aus der Jägerhofstraße kommendes Motorrad beim Einbiegen in die Duisburgerstraße von zwei entgegengesetzt fahrenden Straßenbahnzügen erfaßt und zwischen diesen eingeklemmt. Es dauerte geraume Zeit, bis der Motorradfahrer, ein junger Mann, aus seiner unglücklichen Lage befreit werden konnte. Er erlitt einen Unterschenkelbruch und weitere Verletzungen. Das Motorrad und der Beiwagen wurden vollkommen zertrümmert. Beisetzung des Obergefreiten Kraus Gestern um 14 Uhr wurde der Obergefreite Ludwig Kraus, der mit dem Chef des Generalstabes der Luftwaffe, Generalleutnant Wever, in Dresden tödlich abgestürzte Bordmonteur, zu Grabe getragen. Eine Kompagnie Flieger aus Neubiberg in Oberbayern gab dem toten Kameraden das militärische Ehrengeleit. Im Auftrag des Reichsluftfahrtministers und Oberbefehlshabers der Luftwaffe legte der frühere Fliegerkommandeur im Luftkreis 5, Generalmajor Felmy, einen Lorbeerkranz am Grabe nieder. Ende eines S5jähligen Themurthriams Eine Frau ging Steine klopfen Eine neue Rauschgift=Konserenz Gestern begann in Genf eine Konferenz zur Bekämpfung des Schleichhandels mit Rauschgiften, die vom Völkerbund einberufen worden ist, an der sich unter dem Vorsitz des holländischen Staatsrats Limburg die Regierungsvertreter von etwa dreißig Ländern beteiligen und der auch Vertreter des internationalen Ausschusses für Kriminalpolizeiwesen(mit beratender Stimme) beiwohnen. Zweck dieser Konferenz ist der Abschluß eines neuen Abkommens zur internationalen Bekämpfung des Schleichhandels mit Rauschgiften. Missionar von chinesischen Banditen verschleppt Der Superintendent der norwegischen Luthermission, Samset, in Laohokau in Nordhupeh wurde am 5. Juni von chinesischen Banditen überfallen und entführt. Der Superintendent befand sich im Omnibus unterwegs nach Hankau. Verbot der ungarischen Sensenkreuzler Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der ungarische Minister des Innern die weitere Tätigkeit der Sensenkreuzpartei mit sofortiger Wirkung verboten, da ihre Tätigkeit den zulässigen Wirkungskreis der politischen Parteien überschritten habe. In der Begründung heißt es, daß die Partei ihre Mitglieder militärisch organisiert, sie mit Uniformen versehen und sich den Umsturz der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung zum Ziele gesetzt habe. Der Reichs= und preußische Minister des Innern hat angeo dnet, daß künftig bei verantwortlichen Vernehmungen durch die Polizei die Religionszugehörigkeit des Beschuldigten, auch die frühere Religionszugehörigkeit, aufzunehmen sei. Ein wahres Martyerium hatte die Ehefrau Wilhelm Mundt in Duisburg in ihrer 33jährigen Ehe durchzumachen. Der Mann, der stets das Geld, das er bekam, in Alkohol umsetzte, wurde im Rausch fast zum Tier, zahlreiche Narben am Körper der Frau zeugten von der Roheit des Mannes. Um den Lebensunterhalt für sich und die Kinder zu bestreiten, scheute die Frau sich nicht vor der schwersten Arbeit, sie klopfte Steine und verrichtete Straßenbauarbeiten. Als die Frau sich schließlich an die NSV wandte und der Mann entmündigt wurde, griff er in der Trunkenheit zum Messer und brachte der Frau eine Anzahl Stiche bei. Vor Gericht gab die Frau ein erschütterndes Bild ihres qualvollen Martyriums. Mundt wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt und einer Trinkerheilanstalt zugeführt. Er wurde sofort verhaftet, um die Frau vor den Folgen eines erneuten Wutanfalles ihres Mannes zu schützen. Hühner als Tischgäste— Scheidungsgrund Vor der Scheidungskammer in Neuyork wurde die Klage des 45jährigen Automechanikers Harry Nissen behandelt, der sich von seiner Frau trennen wollte, weil sie nach 23jähriger Ehe plötzlich darauf bestand, daß ihre beiden Lieblingshühner mit am Tisch essen müßten. Der Mann sah sich das eine Weile mit an, dann protestierte er er gegen diese sonderbaren und durchaus nicht reinlichen Tischgäste. Schließlich schlachtete er kurzerhand die Lieblinge seiner Gattin und warf sie in den — Die ASB half aus großer Not Suppentopf. Das beantwortete Frau Nissen mit einem Küchenstreik, der zuletzt zu der Scheidungsklage führte. Der Richter erklärte schmunzelnd:„Eine Ehe darf kein Hühnerstall sein“ und da die Frau sich weigerte, in Zukunft auf ihre gefiederten Tischgäste zu verzichten, wurde die Ehe geschieden. Ein Vorgang, der allerdings nur in USA möglich sein dürfte. Von einer Granate zerrissen Im Tal von Tarnova bei Triest wollte ein Ehepaar mit seinem fünfzehnjährigen Sohn eine aus dem Weltkrieg stammende Granate bergen, um das alte Eisen zu verwerten. Das Geschoß ging auf dem Transport los und tötete alle drei Personen. Ausstellung von Professor Richard Schwarzkopf, Düsseldorf im Städtischen Museum(Billa Obernier) Professor Richard Schwarzkopf, Düsseldorf, ein geborener Bonner, ist erstmalig in seiner Vaterstadt Bonn zu Gast und zwar im Rahmen einer Sonderausstellung, die im Städtischen Museum(Villa Obernier) untergebracht ist. Aus dieser Schau ist weniger der Maler, als der Zeichner und Graphiker ersichtlich. Nur wenige Blätter sind da, die vom Farbigen zeugen, einige Aquarelle, u. a. eine„Madonna“, deren Lieblichkeit anspricht. Ferner einige„Kompositionen“ und Skizzen zu großen Wandbildern(„Wandbild in einer Mädchenschule",„Wandbild im Flughafen Düsseldorf“ Entwürfe die malerisch und rhythmisch etwas auszusagen haben. Tritt also das rein malerische Element nicht so sehr in die Erscheinung, so vermitteln die zahlreichen Holzschnitte, Zeichnungen und graphischen Arbeiten einen guten Eindruck über das stakre Können dieses Künstlers, dem neben einer ausgezeichneten Holzschnitttechnik eine reiche Einfallsgabe, eine blühende Phantasie zu eigen ist. Bemerkenswert ist eine Holzschnittfolge, die der Künstler„Die deutsche Passion",„SA=Toten= tanz“ nennt und die in kraftvoller Sprache,(in der Art des Rethelschen Totentanzes) vom Leben der SAMänner spricht. Es handelt sich um eine noch unvollendete Blattfolge. Aus den vorliegenden Blättern aber schlägt jetzt schon der kämpferische Geist, der in künstlerischer Ausdruckskraft gegen den Erzfeind des neuen Deutschlands: Bolschewismus und Kommunismus, sowie gegen jeden Zerstörer der friedlichen Aufbauarbeit zu Felde zieht. So wird beispielsweise der Bolschewismus als Tod hoch zu Roß dargestellt, umschattet von der roten Sowjelfahne. Schützend aber stehen die SAMänner und wehren dem Einmarsch ab. Dann wieder wird der Tod mit wilder Gebärde als kommunistischer Redner geschildert, man sieht den Vormarsch der SAMänner unter den flatternden Fahnen des Dritten Reichs, sieht den Kampf um Freiheit, Frieden und Ordnung, sieht'nen SA=Mann, dahingestreckt auf der Erde, geborgen in der Obhut seiner Kameraden, umtrauert von Frau und Kind. Der Tod aber flüchtet im letzten: Abendschein. Wohltuend berührt an diesen Blättern, daß sie künstlerisch ohne falsches Pathos, vielmehr in zurückhaltender und deshalb überzeugender Art gearbeitet sind. Bemerkenswert ist auch die Blattfolge:„Die christliche Passion“, Blätter, die das Heilandsgeschehen mit innerlicher Lebendigkeit und Anteilnahme schildern und die in ihrer„erhöhten“ Sprache bewußt abweichen von manch anderen Passionsdarstellungen. Einzelne Blätter sind von packender Wirkung. Dem Zyklus „Technik und Arbeit“, liegt das Motto zu Grunde: „Einst litt die Menschheit unter dem Druck roher Arbeit. Da begann das Zeitalter der Technik, die Maschine trat ihren befreienden Siegeslauf an und die Menschheit preist in der Technik ihren Freund und Helfer.“ In Einzeldarstellungen wird das Thema künstlerisch reizvoll abgewandelt und zwar ebenfalls in Holzschnitt=Technik, für die der Künstler eine besondere Begabung mitbringt. Von rein zeichnerischen Arbeiten interessieren vor allem ein lebendig gesehenes Bildnis der„Mutter des Künstlers“ und eine Blattfolge„Studien aus dem Siebengebirge"; Quellstiftzeichnungen, in fester Manier knapp und sicher hingesetzt. Rund um IV. Zu Unrecht Stiefkind des Publikums Wie oft hört man etwa bei Kino=Verabredungen die Worte:„Also ich komme nach dem Kulturfilm, bei Beginn der Wochenschau...“ oder im Kino selbst:„Jetzt erzähl mir mal die Sache mit Fritz, denn jetzt kommt doch bloß nur der Kulturfilm...!“ Und doch ist kaum ein größeres Unrecht zu denken, als es in dieser Minderbewertung des Kulturfilms von noch zu vielen zum Ausdruck kommt. Ja, wer mal durch die Stätten gegangen ist, in denen solche Kulturfilme meist Bild für Bild aufgenommen und nicht gedreht werden, der wird seine bewundernde Anerkennung nicht der sorgfältigen Liebe wie auch dem technischen Scharfsinn versagen können, die hier eingesetzt werden, um uns die Geheimnisse der Natur in oft zauberhaft schönen Bildern zu entschleiern und vor unseren beEin breiter Raum wird der reinen Gebrauchsgraphik zur Verfügung gestellt. Hier kommt die Einfühlungsfähigkeit des Künstlers, seine vielseitige Gestaltungskraft in besonderem Maße zur Geltung. Ob es sich nun um Plakate, Diplome, Ehrenbriefe, Kalenderentwürfe, um Wappenzeichnung, Buchschmuck oder industrielles Werbematerial handelt, immer wird der reine Zweckcharakter bei wirksamer Raumaufteilung und künstlerischer Schriftgestaltung erstaunlich lebendig. Hervorzuheben sind u. a. die Kriegsgedenkblätter(Lithographien)„Infanterie=Regiment 53“, sowie das Blatt „.=.=Zug“. Hingewiesen sei noch auf ein„Bildnis des Künstlers", das Professor H. Kohlschein flott und sicher mit Bleistift aufs Papier geworfen hat. In einem Nebenraum sind Arbeiten des Bonner Malers Hans Dürrbeck ausgestellt: Gemälde und Aquarelle, die in ihrer letzten Formulierung noch Wünsche offen lassen. Die Farben stehen noch nicht fest und sicher nebeneinander. Es flackert noch zu viel, es gärt noch und zu deutlich noch sieht das Gesicht anderer Meister aus diesen Arbeiten hervor.(„Sonnenblumen“, „Fischerfrauen am Meere“,„Blumenstrauß".) Immerhin, es sind Ansätze da, die bei energischer Selbstzucht und Loslösung von Fremdem mancherlei versprechen. h. d. den Film wundernden Augen Vorgänge, die sich in Tagen, Wochen und Monaten abspielen, durch die Einrichtung des Zeitraffers in nur wenigen Minuten abrollen zu lassen. Wenn man in Berlin=Tempelhof das im Vergleich zu den anderen Ateliers nur recht kleine und bescheidene Gebäude des Kulturfilms betritt, wird man zunächst über die Enge der dortigen Verhältnisse erstaunt sein, die sich so auffallend von der Weiträumigkeit der sonstigen Filmaufnahme=Stätten unterscheidet. Man hat hier, wo die Tier= und Pflanzenfilme der Ufa in der Hauptsache unter der Leitung von Dr. Nicholas Kaufmann hergestellt werden, alle Mühe, sich durch die verschiedenen Terrarien und Aquarien hindurchzuschlängeln, ohne dabei irgendwo anzustoßen. Aber unter der sachkundigen Führung des Gebieters über all diese Schätze, des Herrn W. Junghans, kommt auch für uns bald Ordnung in dieses bunte, von fast tropischer Luft erfüllte Durcheinander. Als Leitwort steht über all dieser naturwissenschaftlichen Filmarbeit aber das Wort: Geduld. Da sehen wir z. B. in einem Glaskasten einen Ameisenhaufen; die darin munter herumflitzenden Tierchen waren die Handlungsträger des preisgekrönten Kultursilmes über den Ameisenstaat, der s. Zt. alle, die ihn sahen, mit begeisterter Bewunderung erfüllte. Oder dort in einem abgeschlossenen Nebenraum steht eine kleine Roßkastanie, die man gezüchtet hat, um an ihr das Wachstum und das Blühen dieses uns durch seine Blütenkerzen wie durch seine Schattenspende immer wieder erfreuenden heimatlichen Baumes zeigen zu können. Alle Stunde wird eine Aufnahme gemacht und ebenso automatisch wird das Bäumchen auch dem Tadeslicht ausgesetzt und wieder von diesem abgeschlossen. Doch wenn auch vieles— aber bei weitem nicht alles — automatisch abläuft, so muß doch immer auch eine menschliche Kontrolle sehr genau mit wissenschaftlich geschulter Sorgfalt über all diesen Vorgängen wachen, damit monatelange Arbeit nicht umsonst gewesen ist, die ja auch allerlei Geld gekostet hat. Besonders reizvoll sind auch einige Kästen mit indochinesischen Kampffischen, deren leuchtende Farben während des Liebesspiels zur Laichzeit dauernd wechseln und daher in einem Buntfilm der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden sollen. Auf ihn wird man sich besonders freuen dürfen. In Vorbereitung sind ferner noch ein Bienenfilm als Gegenstück zum„Ameisenstaat“ sowie ein Libellenfilm und ein Eulenfilm. Neue Wege sollen beschritten werden in einem Film„Schrift der Pflanzen“, in dem man die Bewegungsvorgänge beim Wachstum aufzeichnen will, sowie in einem Film „Mysterium des Lebens“, in dem an der Ei=Entwicklung des Molchlaichs gewisse Entwicklungserscheinungen sichtbar gemacht werden sollen. So stellen diese Kulturfilme eine der schönsten Bereicherungen nicht nur des Anschauungsunterrichtes für unsere Kinder in und außerhalb der Schule dar. sondern sie sind ebensosehr dazu berufen, auch in uns Erwachsenen die Liebe zur Natur und ihren mannigfachen Erscheinungen wieder zu erwecken und zu vertiefen, die im Zeitalter der alles an sich reißenden Technik und der damit Hand in Hand gehenden Mechanisierung sonst zu verkümmern droht. Wenn wir so durch Vermittlung des Kulturfilms sozusagen einen Blick in die Werkstatt des Schöpfers tun und dabei dem Wunder des Werdens und Wachsens erschauernd nahekommen dürfen, so Bonnei=Nachrichten Beim Nähn ze hus! Wat eß dat drusse für ne jewge Sief! De Himmel grau en grau met Wolke zogehange. Me setz ze Hus, weil sons nix üvorig bliev, On wär su gäen doch en et Gröne rußgegange! Wat nötz et ävver, wenn me drüvver schännt On räsoniert en eenem fott„Eß da e Wedde!“ Et wierd net andersch dröm! Enä, et rähnt! On domet gitt me schleeßlich sich dann nu zefredde. Nimmb siche Boch, dat lang schon hät gewaht, Schlät op en Sick— on eß em Ogenbleck gefange, Denn wat do steht, eß wie vür ons gesaat, Vill Minsche senn met ons dä gliche Wäg gegange. Nohdenklich fingk me och op emol Zigg En ahle Zeidung noch ens gröndlich dorchzelässe, Wobei met Aenz et dorch die Siel ons trick Dat Freud on Leed doch lutte senn verdeelt gewässe. Noch imme rähnt et! Wievill neue Kraff Strömb ohne End vom Himmel zo ons all hernidde! On stell erkennt me, dat me och dann schaff Wenn me alleen für sich kütt zo sich selve widde.— Panl Rose. Die Sonnenfinsternis am 19. Juni Wie berichtet, wird am Freitag, 19. Juni, eine vollständige Sonnenfinsternis eintreten. Allerdings ist die Finsternis für unsere Gegend nicht total. Hier wird die Sonne nur bis zu fast zwei Drittel ihres scheinbaren Durchmessers durch die dunkle Scheibe des Neumondes abgedeckt werden, und zwar in den frühen Morgenstunden. Das schöne Himmelsschauspiel beginnt um 4,22 Uhr, 8 Minuten nach Sonnenaufgang, es dauert bis 6,02 Uhr. Die größte Verfinsterung ist etwa um 5,10 Uhr. Wer die vollständig verfinsterte Sonne sehen will, der hat eine weite Reise zu machen. Die Zone der Totalität verläuft in geringer Breite vom mittleren Teil des Mittelmeeres unweit der afrikanischen Küste über Griechenland, das Schwarze Meer, den südlichen Teil von Sibirien und die nördliche Insel von Japan nach dem Stillen Ozean. In dieser Zone werden die Astronomen während der nur zwei Minuten dauernden Totalität ihre Beobachtungen machen. Und gleichzeitig werden hier die Zoologen und Botaniker die Wirkung der Sonnenfinsternis auf Tiere und Pflanzen studieren. Volksbund für das Deutschtum im Ausland Die Gruppe Stahleck im VDA Bonn veranstaltet am Samstagabend, 13. Juni, im Studentenhaus ein Sommerfest. Es wirken mit: Die Laienspielschar der NSKulturgemeinde, Universitätslektor Bauer, Gretel Scherer(Gymnastik) und Mary Hanske(Tanz). Zwei Kapellen spielen zum Tanz. Der Reinertrag dient zur Linderung der großen sudetendeutschen Kindernot. Naturpfadwanderung der Bonner Naturschutzstellen Die Naturschutzstellen für den Stadt= und Landkreis Bonn veranstalten Mittwoch, 17. Juni, eine Naturpfadwanderung am Vorgebirge entlang über Bornheim, Brenig, Heimerzheim nach Miel. Vor allem soll der Radfahrweg von Heimerzheim nach Miel besichtigt werden. Bei der Rast in Miel werden ortsgeschichtliche Mitteilungen über Miel gemacht werden. Am Ironleichnamstage erscheint keine Nummer des General=Anzeigers für Bonn und Umgegend. Wir bitten, größere Anzeigen für die MittwochAusgabe bis spätestens heute nachmittag 6 Uhr anfangeben. Kleiner Vonner Stadtspiegel Aufruf! Am 27. und 28. Juni 1936 finden erstmalig in Bonn die Deutschen Hochschulmeisterschaften und zwar in Leichtathletik, Schwimmen, Rudern und Tennis statt. Die diesjährigen Hochschulmeisterschaften gelten als vorletzte Prüfung für die olympischen Spiele. Es werden an diesen Kämpfen rund 3000 Studierende von allen deutschen Hochschulen teilnehmen. Da die Universität Bonn für die vielen Teilnehmer nicht genügend Quartiere zur Verfügung stellen kann, richten die Unterzeichneten an die Bonner Bürgerschaft die herzliche Bitte, den an diesen Wettkämpfen teilnehmenden Studenten und Studentinnen Freiquartiere zur Verfügung stellen zu wollen. Die Anmeldung der Freiquartiere bitten wir bis spätestens 15. Juni an das Amt für Leibesübungen in Bonn, Konviktstraße 7, zu richten. Weisheit, Kreisleiter der NSDAP, Pietrusky, Rektor der Rhein. Friedr.=Wilh.=Universität, Rickert, Oberbürgermeister der Stadt Bonn. „Graf Zeppelin“ über dem Rheintal Gestern abend gegen 10 Uhr konnte der auf seiner Südamerikafahrt befindliche„Graf Zeppelin“ von Bonn aus beobachtet werden, wie er aus der Richtung Königswinter kam und die Siegburger Gegend überflog. Gegen 10.15 Uhr wurde er in Köln gesichtet. * Die Behelfsbrücke an der Meckenheimerstraße wird gebent Wie berichtet, wird in den nächsten Tagen mit den Unterführungsarbeiten unter der Reichsbahn am Uebergang Meckenheimerstraße begonnen werden. Da alsdann der bisherige Uebergang geschlossen werden muß, hat man oberhalb des Rheinuferbahnhofes einen Behelfsübergang geschaffen, der zunächst über die Gleise der Reichsbahn und dann über eine Holzbrücke führt, die die neue Rampe in der Herwarthstraße überspannt. Der Uebergang wird in den nächsten Tagen in Betrieb genommen werden. * Müllabfuhr Die Stadtverwaltung teilt mit, daß die Müllabfuhr in dem östlich der Eisenbahn(Villenviertel) gelegenen Stadtteil nicht am Donnerstag(Fronleichnam) sondern am Freitag stattfindet. Keine Schulzeugnisse zu Beginn der Sommerserien Die für das Schuljahr 1935/36 getroffene Regelung, nach der Schulzeugnisse nur zum Beginn der Herbst=, Weihnachts= und Osterferien erteilt werden sollen, wird nach einem Erlaß des Reichserziehungsministers auch im laufenden Schuljahr Geltung haben. Danach werden zu Beginn der bevorstehenden Sommerferien keine Schulzeugnisse ausgestellt. * Seltsames Zusammentressen Kürzlich wurde im Garten der„Lese“ eine tote Amsel gefunden, die einen Ring der Vogelwarte Helgoland mit der Nummer 798624 trug. Nun hat dort wieder eine Amsel ihr Leben gelassen, die gleichfalls einen Ring derselben Vogelwarte trug, diesmal mit der nur an der letzten Stelle abweichenden Nummer 798.626. Der Finder hat auch diesen Ring der Vogelwarte Helgoland eingeschickt. * Unsug! In der Nacht vom./8. gelang es einem Wachmann der Bonner Wach= und Schließgesellschaft einen Studenten zu fassen, welcher an einer Drogerie an der Koblenzer Straße mutwillig einen Reklamekasten mit Thermometern und Barometern abgerissen hatte. Derselbe wurde der Polizeihauptwache zugeführt. Herzlichen Glückwunsch! Das Ehepaar Otto Schultze und Frau Elisabeth geb. Liermann, begeht am Mittwoch seine silberne Hochzeit. Das Jubelpaar bezieht an diesem Tage auch seit 25 Jahren den„General=Anzeiger". Der Jubelbräutigam ist in Sängerkreisen sehr bekannt und seit Jahren Führer des MGV. Liederkranz=Poppelsdorf, dem er seine ganze Kraft und Liebe widmet. * Herr Jakob Bonn, Bonn, Meckenheimerstr. 11, wird am heutigen Dienstag 81 Jahre alt. * We.Gus Ahkn. Ein Gruß von der Uhr.“....—. Die Belegschaft der Bonner Autohilfe sendet uns von einer schönen Ahrtour aus Mayschoß vergnügte Grüße, für die wir herzlich danken. Hoffentlich hat die Fahrt den treuen Helfern der in Not befindlichen Autofahrer viel Freude gebracht und sind sie selbst„ohne“ Hilfe wieder glücklich in Bonn gelandet. Denn: Wer einmal an der Ahr war... Immer wieder dasselbe An der Abladerampe am Schänzchen steht stets eine Anzahl Wagen herum, auf denen sich die Jugend gerne vergnügt, besonders, wenn sie sich so nahe am Rhein befinden, daß das Wasser um die Räder spült. Das Spiel an der abfallenden Rampe ist aber nicht ungefährlich, was gestern nachmittag ein 13jähriger Junge erfuhr, der an einem Wagen ausrutschte und ins Wasser fiel. Hierbei brach er sich ein Bein und konnte sich kaum aus dem Wasser schleppen. wird dadurch auch doch in so manchem die Ehrfurcht vor dem Ewigen und im Letzten doch Unenträtselbaren wieder wachgerufen oder vertieft, die schon zuweilen im Tempo des selbstherrlichen„Es ist erreicht!“=Standpunktes verloren zu gehen drohte. Daher ist es zu begrüßen, daß durch behördliche Anordhung jedes Kino verpflichtet ist, in jeder seiner Spielfolgen auch einen Kulturfilm zu zeigen, denn dadurch ist schon mancher zur Natur zurückgeführt worden, ganz abgesehen davon, daß sehr viele Menschen durch ihn erst die Schönheiten und Eigenarten nicht nur des eigenen Vaterlandes, sondern auch des Auslandes und abgelegener, ihm sonst zeitlebens unerreichbarer Gegenden kennen gelernt haben. Ebenso hat der Kulturfilm neben diesen bildenden auch stände= und völkerverbindende Werte, denn er zeigt nicht nur Angehörige anderer Berufe und Stände bei ihrer Arbeit, sondern macht uns auch vertraut mit den Sitten und Gewohnheiten anderer Völker und hat schon in manchem die Lust zum Reisen geweckt, die ja nun bei uns im nationalsozialistischen Deutschland durch das einzigdastehende Reisewerk von„Kraft durch Freude“ auch dem minderbemittelten Volksgenossen in die Wirklichkeit umgesetzt werden kann. Wie und von welcher Seite man daher den Kulturfilm auch betrachtet, immer wird man sein Lob singen müssen. Und wenn wir uns seiner freuen, wollen wir dabei auch nicht derer vergessen, die durch ihre Liebe zur Sache, durch ihren Scharssinn und ihre nimmermüde Sorgfalt uns erst ermöglichen, in diesem bunten Bilderbuch des Lebens blättern zu dürfen, das der Kulturfilm darstellt. Und es ist erfreulich festzustellen, daß er sich auch nach und nach im Publikum immer größerer Beliebtheit zu erfreuen beginnt..-E. A. Sausängertag in Koblenz In Koblenz fand der Gausängertag des Gaues da (Rheinland=Süd) unter starker Beteiligung statt. Die öffentliche Kundgebung in der Stadthalle war ein ernstes und tiefgehendes Erlebnis und stellte den Gedanken der Werbung für das deutsche Lied besonders in den Vordergrund. Voraufgegangen waren die Arbeitstagungen. Auf einer Sitzung des Gauführerrates wurden interne Verbandsangelegenheiten behandelt. Eine Tagung der Kreisführer besprach eine Reihe wichtiger Sangesangelegenbeiten. Der große Festsaal der Stadthalle war zur großen öffentlichen Tagung gut besetzt. Die Darbietung des Chorwerkes„Talismane“ von C. Hildebrandt bildete den Auftakt. Der feierliche Chor mit seiner wunderbaren Klanggestaltung wurde von dem.=.=V.„Rheinland“(Koblenz) unter der Leitung von Musikdirektor I. Werth=Bonn in einer eindrucksvollen Wiedergabe dargeboten. Nach einem weiteren Vortrag„Morgenlied“ ergriff der Sängergauführer Dr. Fischer das Wort zur Begrüßung. Der Gausängertag, so betonte der Redner, sei in diesem Jahre hauptsächlich im Hinblick auf die Vorbereitungen zu dem im nächsten Jahre in Breslau stattfindenden Deutschen Sängerbundesfest zu einer Arbeitstagung ausgestaltet worden. Kreisführer Hürter begrüßte die Erschienenen namens des Sängerkreises 3(Mittelrhein). Nach der Verlesung der Niederschrift über den im Dezember in Köln stattgefundenen ordentlichen Gausängertag trug der Massenchor unter Leitung von Dr. Collignon den Chor„Mittag“(Sonnenhymnus) von W. Sendt vor. Das ungewöhnlich schwierige Chorwerk wurde von dem Massenchor(.=.=V. Schenkendorf=Koblenz,„Toncoodia“ Mayen, Gesangabteilung der Lokomotivbeamten, Koblenz) in einer außerordentlich geschickten und feinen Klangausarbeitung dargeboten und erzielte einen tiefen Eindruck. Sodann ergriff Gauchormeister Dr. Collignon das Wort zu einem interessanten und recht lehrreichen Vortrag, der verschiedene grundsätzliche Fragen der Sangespflege in präziser und gewandter Form umfaßte. Nachdem er zunächst die Grundzüge des Kulturprogramms des Deutschen Sängerbundes herausgestellt hatte, kam er auf die Bedeutung Volksliedpflege zu sprechen und betonte, daß dies eine dringende Forderung sei und im Sinne des Kulturprogramms liege. Nicht um einen äußeren Erfolg gehe es bei der wahren Volksliedpflege, sondern um die Pflege seelischer Werte. Selbstverständlich solle in den Vereinen auch die Konzertform gepflegt werden, aber in jeder Weise vollkommen. Vereinen, die sich derselben widmeten, sollten erweiterte Konzertformen nicht fremd sein. Das Wertungssingen lege Zeugnis ab von der Leistungsfähigkeit der Vereine. Die neue Form des Wertungssingens liege begründet in der Neugestaltung aller Belange durch den Nationalsozialismus wie durch alle Punkte des Kulturprogramms. Singen sei kein Unterhaltungsfaktor, sondern ein ErziehungsI. mittel. Riresteiner Kustr beim„Kuferschlag“ auf dem Bönner Markt Wie gestern berichtet, weilten am Samstag Niersteiner Küfer auf einer fröhlichen Rheinfahrt auch in Bonn, wo sie auf dem Marktplatz ihren traditionellen„Küferschlag“ aufführten. Unser Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem traditionellen Wechselgesang. phot. Engelbertz. Us Freitag! Großmartt in der Markthaur Wochenmarkt auf dem Frankenplatz Ab Freitag dieser Woche tritt im Bonner Marktbetrieb eine grundlegende Aenderung ein. Von diesem Tage an werden den Erzeugern, die ihre Ware unmittelbar an den Verbraucher absetzen, Standplätze innerhalb der Markthalle nicht mehr zugeteilt, sie erhalten solche vielmehr auf dem Frankenplatz zugewiesen. Die Marktzeiten bleiben vorläufig wie bisher bestehen, so daß auf dem Frankenplatz zu den üblichen Zeiten regelrechter Wochenmarkt, wie auch auf dem Hauptmarkt vor dem alten Nathaus oder auf dem Stiftsplatz stattfindet. Festage des 78. Hauptvorstandssitzung in Münstereifel— Von Freitag ab steht die Markthalle dann nuonoch den Händlern zur Verfügung, denen es nicht mehr gestattet ist, auf dem Frankenplatz oder den übrigen Wochenmärkten im Vonner Stadtgebiet einzukaufen. In der entsprechenden Verordnung des Bonner Oberbürgermeisters wird schließlich noch darauf hingewiesen, daß der Verkauf an Händler auch außerhalb der Märkte, insbesondere also ab Hof verboten ist und daß die Ortspolizeibehörde auf die Einhaltung dieser Anordnung besonderes Augenmerk richten wird. N 25 19 Und etn des Münstereifeler Heimalmuseums In Münstereifel, dem„Eifeler Rothenburg“, hielt der Eifelverein unter Vorsitz von Geheimrat Dr. Kaufmann=Bonn seine traditionelle Hauptvorstandssitzung und Hauptversammlung dieses Jahres ab. Bereits auf der Hauptvorstandssitzung am Samstagnachmittag ergab sich bei Besprechung der Vereinslage ein erfreuliches Bild allgemeiner Aufwärtsentwicklung in der gesamten Vereinsarbeit. Wesentlich ist, daß die Mitgliederzahl ständig ansteigt. Heute werden 13.000 Mitglieder gezählt, von denen 8000 auf das Eifelgebiet selbst entfallen. 20 Ortsgruppen wurden im letzten Jahre neu gegründet wovon allein 13 Ortsgruppen auf den Ortsgruppenbezirk Mayen entfallen, das somit einen außerordentlichen Werbeerfolg aufweisen kann. Es wurde von den verschiedensten Rednern festgestellt, daß sich allenthalben die Bildung der Ortsgruppenbezirke bestens bewährt hat. Organisatorisch gehört der Eifelverein dem Reichsverband der deutschen Gebirgs= und Wandervereine an und ist durch diesen dem Reichsbund für Leibesübungen unterstellt. Selbstverständlich kann der Verein aber neben der Wandertätigkeit seine sonstigen kulturellen, heimatkundlichen und literarischen Aufgaben in vollem Umfang durchführen. Die Wandertätigkeit war im vergangenen Jahre sehr rege. Wie sich aus den Darlegungen von Geschäftsführer Stier=Bonn, Dr. SpooM. Gladbach, Krawutschke=Düren und Dr. Kimpen=Godesberg ergab, widmet man der Ausgestaltung des Wanderns besondere Sorge. Die Sternwanderungen, die jährlich stärkeren Besuch aufweisen, sollen zu Wander= und Heimatkundgebungen ausgestaltet werden. Die vom Eiselverein angestrebte 50prozentige Fahrpreisermäßigung der Reichsbahn für Wandergruppen konnte bisher noch nicht erreicht werden, trotzdem die Vereinsmitglieder in Jahre 1935 insgesamt 746 536 Personenkilometer mit der Reichsbahn zurückgelegt haben. Oberbannführer Conrad=Düsseldorf, der Leiter des Landesverbandes Rheinland des Reichsverbandes für deutsche Jugendherbergen, trat in Anerkennung der großen Verdienste des Eifelvereins für eine enge Zusammenarbeit zwischen Eiselverein und Jugendherbergen bezw. Wandertätigkeit der HI und des BdM ein. Die Wanderführer des Eifelvereins seien die geeigneten Kräfte, die Jugend zum Wandern zu schulen und ihnen die Schönheiten der großartigen Eifellandschaft zu erschließen.— Nach der Hauptvorstandssitzung vereinte ein wohlgelungener Heimatabend Einheimische und Festteilnehmer in der alten Münstereifeler Burg. Darbietungen mannigfaltiger Art hielten die Besucher in echt heimatlicher Verbundenheit zusammen. Am Sonntagmorgen wurde zunächst in Anwesenheit von Dr. Vogel=Düsseldorf das unter seiner Leitung neueingerichtete Heimatmuseum im Münstereiseler Nathaus feierlich seiner Bestimmung übergeben. Es birgt kostbare, bestausgewählte Stücke aus der Eifel= und Münstereifeler Stadtgeschichte. Naturgetreu sind die Alteifler Küche, Wohnstube und sonstigen Räume. Das Heimatmuseum ist ein neuer Mittelpunkt des an Geschichte, Kultur und Tradition so reichen alten Eifelstädtchens. Die Hauptversammlung war stark besucht. Fast alle Ortsgruppen hatten Vertreter entsandt. Auch die Eifelfreunde aus Neubelgien und Luxemburg waren in stattlicher Zahl erschienen. Der Vereinsbericht wurde einschl. des Voranschlages genehmigt. Unter stürmischem Beifall der Versammlung wurde der verdienstvolle Vereinsführer Geheimrat Dr. Kaufmann, als Führer des Eifelvereins einstimmig wiederbestätigt. Im September nächsten Jahres wird der deutsche Wandertag, die große Kundgebung des Reichsverbandes deutscher Gebirgsund Wandervereine in Mayen stattfinden. Nach Beendigung der Versammlung sprach über Fragen des Naturschutzes D. Münker=Hilchenbach. Frohe Randen deim KIKn Kameradschaftsabend des RSKK, Staffe 2 M/71, in der Beethovenhalle Staffelführer Förster und seine RSKK=Männer verstehen einen Kameradschaftsabend aufzuziehen, der die Besucher aufs Beste unterhält. So auch am Samstagabend in der Beethovenhalle. Nach sauren Wochen des Dienstes, die besonders in den letzten Monaten durch die Erledigung des NSKK=Reichswettkampfes erhöhte Anforderungen stellten, wurde ein frohes Fest gefeiert. Unter den geladenen Ehrengästen bemerkte man Vertreter der Kreisleitung, der Wehrmacht, der NS=Formationen und des DDAC. Staffelführer Förster begrüßte sie zu Beginn des Abends herzlichst und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß der gute Besuch der Veranstaltung zeige, wie sehr man die Arbeit des NSKK zu würdigen wisse. Mit einem Treuegelöbnis auf den Führer schloß er seine Begrüßungsansprache. Dann folgte ein reichhaltiges Programm. Da erschien die Frauenabteilung des BFV, die neben gymnastischen Uebungen ein Keulenschwingen mit beleuchteten Keulen zeigte. Ausschnitte aus ihrer Trainings= arbeit vermittelte die Leichtathletikabteilung der Bonner Motorstaffel. Viel Beifall fand Mia Sema mit ihrer Tanzgruppe vom Bonner Stadttheater. Die Gruppe tanzte einen Marsch von Strauß und eine Groteske von Griet, während Mia Sema durch einen flottgetanzten Galopp von Waldteufel und durch spanische Tänze erfreute. Die Aufführung von Carl Maria v. Webers„Aufforderung zum Tanz“ gefiel so gut, daß sie wiederholt werden mußte. Eine Vorführung der Kapelle Gustav Sonnabend vom Kaiserhof Bad Godesberg, betitelt„Musikalische Revue“, fand ebenfalls begeisterte Aufnahme. Auch Karl Küpper sehlte nicht, er gab die Abessinienreise sowie seine bekannte Weltfahrt mit dem Zeppelin zum Besten.— Akrobatik im Blitztempo zeigten die 2 Herbertis: Ferid nannte sich ein jugendlicher Exzentriker, dessen Tänze tosenden Beifall fanden. Die Vorträge von 9. Juni 1936 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 15 556. Seite 5 Friedl Hentsch waren von frischer Liebenswürdigkeit und schelmischer Aufgeräumtheit überstrahlt. Die Schlußnummer des offiziellen Programms, der„Schlager“ des Abends, war Goldi mit ihren Brüdern. Die Beherrschung vieler Instrumente sowie das außerordentliche musikalische Einfühlungsvermögen dieser jungen Künstlerin sicherten ihr einen besonders großen Erfolg. Sturmhauptführer Vogel dankte zum Schluß dem Staffelführer für seine Arbeit, die er sich mit der Gestaltung des Abends gemacht hatte und ehrte ihn durch die Ueberreichung eines Bildes im Namen aller NSKKMänner der Bonner Staffel. Der Musikzug der Bonner Stafsel unter Leitung von Musikzugführer Bargfeld bestritt den mustkalischen Rahmen der Veranstaltung und spielte auch zum Tanze fleißig auf. Kameradschaftsabend Im Saal„Zur Traube“, Kessenich, fand am Samstag ein Kameradschaftsabend der Gefolgschaft und Angehörigen der Firma F. Soennecken, Bonn, statt. Der Begrüßung durch Betriebszellenobmann Becker folgten Darbietungen des Werk=Chores und=Orchesters, der Werkschar und der Solisten Frl. M. Kuth, Sopran, und Herrn Willi Neef, Tenor. Pg. Direktor P. Willms stellte die Verbundenheit des Betriebes mit dem Volksganzen heraus und ging auf die sich daraus ergebenden wechselseitigen Beziehungen ein. Kreiswalter Pg. Engelbrecht trug die Forderung vor, Kameradschaft nicht nur für einige Stunden zu pflegen, sondern sie auch immer im Betriebe zu beachten. Ein Tänzchen hielt die mit 1500 Personen nicht zu hoch geschätzte Teilnehmerzahl noch lange zusammen. Tistschad kül Kor! Lätzt sich die Großstadtbevölkerung zum Schutze gegen Fliegerangrisfe aufs Land schaffen? Immer wieder taucht in der Bevölkerung die Meinung auf, daß der Ausbau der einzelnen Häuser zu „Luftschutzfestungen“, wie ihn der Reichsluftschutzbund fordert, überflüssig und gefährlich sei, daß man besser tue, die Stadt bei einem Fliegerangriff zu verlassen und in Wald und Feld Schutz zu suchen. Eine derartige Massenauswanderung„auf den Venusberg“ beim Herannahen feindlicher Flugzeuge wäre weiter nichts als eine gefährliche Dummheit, denn der Menschenstrom würde von den Flugzeugen überrascht, noch ehe er sein Ziel erreicht hätte, und böte ein willkommenes und leichtes Ziel für die Maschinengewehre und Splitterbomben. Diese wilde Flucht aus der Stadt ist ein Spiel mit dem Tode. Es wäre aber zu überlegen, ob sich nicht eine planvolle Wegschaffung der Menschen aus den am stärksten bedrohten Großstädten hinaus auf das weniger gefährdete Land ermöglichen ließe. Selbstverständlich kann es sich hierbei nur um von langer Hand äußerst sorgfältig vorbereitete Maßnahmen für die ganze Dauer des Krieges handeln. In Italien ist diese Möglichkeit eingehend überlegt worden, und General Savelli hat in einem Aufsatz über den Schutz der Zivilbevölkerung gegen Luftangriffe tatsächlich vorgeschlagen, die Bevölkerung aus den Großstädten von über 100 000 Einwohnern aufs Land zu schaffen, soweit sie nicht in der Stadt lebenswichtige Aufgaben auch während des Krieges zu leisten hat. Um es gleich zu sagen: In Deutschland wäre dieser Plan unausführbar wegen der hohen Zahl der Großstädte. Anders in Italien. Die ländliche Bevölkerung Italiens beläuft sich auf 26 Millionen; diejenige der Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern übersteigt nur wenig mehr als 6 Millionen. Rechnet man davon die Personen ab, die in den Großstädten bleiben müssen, desgleichen die mobilgemachten Militärpersonen, so bleiben wenig mehr als 4,5 Millionen Personen abzuschieben. Es ist nicht schwer, diese Zahl von den 26 Millionen der ländlichen Bevölkerung aufsaugen zu lassen. Bei diesem Verfahren würde mancher männliche Einwohner, der wegen Alters oder schlechter Gesundheit der Militärpflicht nicht unterworfen ist, immerhin noch Feldarbeit verrichten können. Die abgeschobenen Städter würden nicht nur sich und ihre Familien unterhalten, sondern die Landwirtschaftskrisis beheben, die in Kriegszeiten infolge des Mangels an männlichen Arbeitskräften entsteht. * R9B=Ausstellung in Vonn Während der Werbewoche der Orts=(Kreis)=Gruppe Bonn=Beuel zeigt der Reichsluftschutzbund im Hause Meckenheimer Straße 34(Schevardo) die zum zivilen Luftschutz notwendigen Gegenstände in Form einer kleinen Ausstellung. Da auch die Kenntnis der notwendigen Geräte, also die Errungenschaften der deutschen Wissenschaft und Technik für den Luftschutzeinsatz jedes Volksgenossen von Wert ist, ist der Besuch der Ausstellung, die täglich von 16—19 Uhr geöffnet ist, zu empfehlen. * Volk in Gefahr! Der Werbefilm des Reichsluftschutzbundes„Volk in Gefahr“ wird heute abend im Bonner Bürger=Verein vorgeführt werden. Der Eintritt zu dieser punkt 20.30 Uhr beginnenden Veranstaltung ist frei. Dol dem Richler hertrichtg Martin aus der weiteren Umgebung Bonns ist bereits des öfteren, davon zweimal wegen Beleidigung vorbestraft und doch hat er immer noch nicht gelernt, seine Zunge im Zaume zu halten. Das brachte ihn wieder vor das Bonner Schöffengericht, und nur der Milde des Gerichts kann er es verdanken, daß man eine Strafe von unter 4 Wochen Gefängnis für ausreichende Sühne für seine neuen Beleidigungen hielt und er somit unter die Bestimmungen des Straffreiheitsgesetzes fiel. Allerdings hätte er sich bald selbst durch sein hartnäckiges Leugnen diese Milde verscherzt, denn erst, als er den Antrag des Staatsanwaltes auf 6 Wochen Gefängnis gehört hatte, bequemte er sich zu einem Geständnis, nachdem er kurz zuvor noch vermessen geschworen hatte:„Ich will Frau und Kinder nicht wiedersehen, wenn ich den angeblich Beleidigten an dem betreffenden Tage überhaupt nur gesehen habe!“ Der Angeklagte schaffte sich eines Tages einen Verkehrswagen an, mit dem er kurz vor dem planmäßigen Omnibus der Post die gleiche Strecke abfuhr, bereits an den Haltestellen wartende Personen ansprach und sie aufforderte, mit seinem Wagen zu fahren, da er billigere Preise habe als die Post. Die Post erblickte in dem Vorgehen des Angeklagten mit Recht unlauteren Wettbewerb und erwirkte eine einstweilige Verfügung auf Unterlassung, und mehrere Strafen mußten Martin belehren, daß er auf diese Art der Post keine Konkurrenz machen dürfe. Hauptzeuge bei den Verhandlungen war ein Kraftwagenführer, den der Angeklagte eines Tages gröblich beschimpfte und beleidigte. Die Folge davon war die entsprechende Anzeige, und nun sah man sich vor dem Bonner Schöffengericht wieder. Wie gesagt, der Angeklagte leugnete bis zur letzten Minute und ließ sich erst kurz ehe das Gericht zur Beratung zurücktreten wollte dahin ein, er habe aus Verärgerung gehandelt, weil ihm die Post seinen Betrieb geschädigt habe. Nach diesem Geständnis konnte das Gericht die großen Verdienste des Angeklagten in der Abwehr des Separatismus mildernd in die Waagschäle werfen und ihn so gelinde bestrafen, daß die Bestimmungen des Straffreiheitsgesetzes angewandt werden konnten. Das mag dem Angeklagten die letzte Lehre sein; das nächstemal kommt er nicht wieder am Gefängnis vorbei. Die Notwendigkeit der Nährstofizufuhr Landesfachschaftsleiter Nettekoven gab in der Tagung der Gartenbaufachschaft bekannt, daß die Fahrt zur Reichsgartenbauausstellung stattfindet. Es werden u. a. Bebra, Eisenach, die Sächsische Schweiz, Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, Erfurt und Goslar besucht. Die Kosten belaufen sich einschließlich der Uebernachtungen und drei Mittagessen auf 40 Mark. Direktor Ehrlich=Roisdorf sprach über die Anwendung der Wirtschafts= und Handelsdünger. Die drei wichtigsten Nährstoffe, Stickstoff, Phosphorsäure und Kali sind in jedem Boden in gewissen Mengen vorhanden; davon liegen Stickstofs und Phosphorsäure meist in schwerlöslichen Bindungen vor, die von den Pflanzen nicht unmittelbar ausgenutzt werden können. Der natürliche Nährstoffgehalt des Bodens ist außerdem begrenzt und wird mit jeder Ernte geringer. Je nach der Höhe des Nährstoffvorrates finden die Pflanzen früher oder später nicht mehr die Nährstoffe vor, die für eine hohe Ernte ersorderlich sind. Die fehlenden Nährstoffe müssen dem Boden zugeführt, also gedüngt werden. Dort, wo der Bodenvorrat und die Wirtschaftsdünger zur Deckung des Nährstoffbedarfs der Pflanzen nicht ausreichen— das bei uns in allen Betrieben der Fall ist— muß man die Handelsdünger zu Hilfe nehmen. Mit ihnen führt man dem Boden die T Kusshäuserwohlfahrt Einen lehrreichen Einblick in die Unterstützungstätigkeit des Kyffhäuserbundes gab Landesfechtleiter Weber den Bonner Fechtwarten, die von Polizeioberinspektor Urban zu diesem Vortrag eingeladen waren. Kamerad Weber zeigte anhand von Beispielen, was und wie man sammeln soll, die Fechtsache sei sehr ernst zu nehmen, sie habe auch eine hohe politische Bedeutung. Durch das Sammeln werden der Industrie anscheinend wertlose Gegenstände zugeführt, die als wertvolle Rohprodukte wieder verwertet würden. Dies Altmaterial müsse von den Fechtwarten in Bekanntenkreisen gesammelt werden. Nicht nur die abgeschnittenen Zigarrenspitzen, auch Rasierklingen seien wertvoll, ebenso Aluminium und altes Zeitungspapier. Während die Industrie auf diese Weise Erleichterungen in der Rohstoffbeschaffung erhalte, entstünden für den Kyffhäuserbund durch dessen Vermittlung Einnahmen, die ihn in Stand setzten, seine Wohlfahrtseinrichtungen auszubauen: Unterstützung bedürftiger Kameraden, Erziehung elternloser Kameradenkinder in Heimen und nicht zuletzt Erholungsheime für Kameraden und deren Angehörige. Ein Wunsch sei es, demnächst auch ein Kyffhäuser=Erholungsheim in den Rheinlanden zu besitzen. Pflicht aller Kyffhäuserkameraden müsse es sein, den Fechtwarten in deren Sammeltätigkeit hilfreich zur Seite zu stehen. * Kameradschaft ehem. Königshusaren„Lehm on“ Zum Juni=Appell übermittelte der Chef der Traditionsschwadron, Rittmeister von Fritschen, Grüße und stellte für die nächste Zeit seinen Besuch in Aussicht. Ein Kamerad war aus Alzey erschienen. Nach Beglückwünschung der Geburts= und der Namenstagskameraden wurden die letzten Anweisungen für die Reitertage vom 12. bis 14. Juni in. Hannover gegeben. Diese Stadt gewährt den uniformierten Abordnungen der ehemaligen 110 Kavallerie=Regimenter für drei Tage freie Unterkunft mit Frühstück. Das Reitabschlußturnier für die Olympiade 1936 findet auf dem Turnierplatz an der Stadthalle und in der Hindenburg=Kampfbahn statt. Dem Kameradschaftsführer Glaser wurde das silberne Kyffhäuser=Ehrenzeichen überreicht und dem Kameraden Goy(Hanau) die goldene Vereinsnadel verliehen. Der Fechtleiter(Kamerad Bönsch) trägt nach einer für alle Fechtleiter geltenden neuen Bestimmung jetzt einen roten Winkel aus Borte auf der Kyffhäuserarmbinde als besonderes Abzeichen. Den Inhabern des weggefallenen Mackensen=Ehrenkreuzes wird vom Waffenring der Deutschen Kavallerie das neugestiftete MackensenEhrenzeichen verliehen. Für das Setzen von Flaggen ist folgendes neu verfügt worden: Bei allen Gelegenheiten, wo behördlicherseits Beflaggung angeordnet ist, darf als einzige Fahne nur die Reichsflagge gesetzt werden. Bei anderen Gelegenheiten darf neben der Reichsflagge, der die erste Stelle(vom Haus aus gesehen rechts) einzuräumen ist, auch die Kyffhäuserbundesfahne als Hausflagge gezeigt werden.— An Einladungen von Bruderkameradschaften sind ergangen: Essen zum 10. Stiftungssest am 13. Juni, Duisburg zum 10. Stiftungsfest am 12. September. Die Bruderkameradschaft WuppertalElberfeld besucht die Bonner Kameradschaft bei einem Ausflug ins Ahrtal. Der 6. Waffentag der Deutschen Kavallerie findet am 12./14. September in Breslau statt. Ein Sommerausflug der Kameradschaft mit Kraftwagen in die Täler der Sieg, des Wahnbaches und der Agger ist für den 5. Juli vorgesehen. * Mit den ehem. 28ern durch die Eisel, das Mosel= und Rheintal Trotz des schlechten Wetters wollten die alten Kameraden nicht auf ihre Gemeinschaftsfahrt verzichten. Mit drei großen Kraftwagen ging es über die Stadtgrenze rheinaufwärts, dem ersten Ziel, Maria=Laach, entgegen. Die alte ehrwürdige Benediktiner=Abtei ist für die 28er immer ein besonderer Anziehungspunkt, dient dort doch Kamerad Pater Beda(ehemaliger Offizier und Kompagnieführer des Regiments aus dem Weltkriege) als Mönch im Ordensstand. Nach einem interessanten Vortrag des Kameraden Hennig über die Entstehung des Laacher See's und der Besichtigung der Abtei=Basilika ging es in schneller Fahrt durch die Eifelberge und die idyllischen Eifelstädtchen und Dörfer Niedermendig, Mayen, Monreal, Kaisersesch, Landkern, durch's Kochemer Tal zur alten Moselstadt Kochem. Die vielen Sehenswürdigkeiten der Burg erinnerten die alten Soldaten an die Kriegskünste und Befestigungen in vergangenen Zeiten. Ein guter Mittagstisch und eine Weinprobe stärkten für die weitere Fahrt, die dem Besuche des schönen Beilstein mit seinen alten Ruinen, den engen überwölbten Gassen und lauschigen Winkeln galt. 85 Steinstufen führten zur Klosterkirche ehemaliger Carmelitermönche hinauf. Nachdem die schaukelnde Gierponte wieder alle auf festem Boden abgesetzt hatte, fuhren die Kraftwagen moselabwärts, durch all die vielen bekannten Städtchen und Dörfer, vorbei an gepflegten Rebenhängen, nach Treis und Brodenbach. In Brodenbach dankte Kameradschaftsführer Weißkirchen für die zahlreiche Beteiligung, die gute Stimmung und das tapfere Aushalten, trotz der ungünstigen Witterung. Kamerad Franz Gummersbach als„Vergnügungskommissar" berichtete mit köstlichem Humor über die Vorbereitung der fröhlichen Fahrt. Für die schöne Ausarbeitung des Moselfahrt hätten die Kameraden Weißkirchen, Hennig und Krüger, allerdings ohne„Regentropfen", verantwortlich gezeichnet. Angesichts der alten 28er Garnison Koblenz und das bekannte Marsch= und Manövergelände der Mosel erzählte Kamerad Gummersbach heitere Erlebnisse aus seiner aktiven Militärdienstzeit. Spät noch folgten die 28er der Einladung der St. Hubertus=Schützen in Sinzig, die am gleichen Tage ihr 100jähriges Bestehen feierten. Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphorsäure und Kali zu und mit dem kalthaltigen auch Kalk. Ohne genügenden Kaltgehalt des Bodens ist eine volle Auswirkung der übrigen Dünger nicht möglich, und der Kalk begünstigt außerdem die Umwandlung der Aufbaustoffe der Pflanzen in Stärke und Zucker und bindet die im Pflanzensaft etwa auftretenden freien Säuren. Landesgefolgschaftsführer Hoiseka sprach über Zweck und Ziel der Schulungsveranstaltungen. Vonner Studenten haben sich bewährt Der Reichsnährstand hatte gelegentlich der Ausstellung in Frankfurt einen Hochschul Tierbeurteilungswettbewerb ausgeschrieben, in dem Landwirtschaftsstudenten ihre Gutachten über ausgestellte Tiere abzugeben hatten. Je drei Studenten bildeten eine Richtergruppe, die nach dem Verfahren der Reichsnährstandspreisrichter in den Abteilungen Rinder, Schafe und Schweine zu richten hatten. In allen Abteilungen blieben die Studentengruppen der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn siegreich; es konnte ihnen in der Abteilung Rinder der 1a= und 1b= Preis, in der Abteilung Schweine der 1. Preis und in der Abteilung Schafe gleichfalls der 1. Preis zuerkannt werden. Der„Körfgenbund“ die Vereinigung ehem. Stiftsschüler und Schülerinnen veranstaltet am Peter= und Paulstag eine eintägige Autofahrt von Bonn aus durch das Schmelztal, Wiedbachtal, Sayntal, Gelbachtal, Lahntal und am Rhein zurück nach Bonn. Die Kreisfachgruppe Textileinzelhandel veranstaltet gemeinsam mit dem Berufserziehungsamt der Deutschen Arbeitsfront am Mittwochabend, 10. Juni, im Bonner Bürgerverein einen Experimentalvortrag über Farb= und Druckverfahren. Amtlicher Vonner Marktbericht vom 9. Juni Gezahlt wurden im Großhandel(in Pfennig für ½ Kilo und für rhein. Ware, wenn nichts anderes vermerkt). Speisekartoffeln gelbe.10 Mk. für 50 Kilo, ausl. neue Kartoffeln 10—16, Maiwirsing 3,5—4,5, Blumenkohl ausl. 50—60, Knoblauch 50—70, ausl. grüne Bohnen 30—32, dicke Bohnen in Schoten 22—25, Erbsen in Schoten 22—28, Möhren Gebund—10, ausl. Gebund 40—50, Rhabarber 3,5—4,5, Meerrettich Stück 15—25, Rübstiele Gebund 2,5—3, Radieschen Gebund —4, Gurken ausl. Stück 30—40, Spargel 1. Sorte 52 bis 55, 2. Sorte 48, 3. Sorte 43, 4. Sorte 26, Suppengrün Gebund 25—30. Spinat 12—15, Sellerie Stück 10—15, Breitlauch Stück —4, Kopfsalat—8, ausländ. Tomaten 33—50, ausländ. Aepfel 35—60, Eßäpfel 30—35, ausländ. Birnen 50—60, ausländ. Aprikosen 40—45, Ananas 110—130, Apfelsinen —16, Bananen 34, Zitronen—6, Erdbeeren 40—45, ausländ. 50—60, ausländ. Kirschen 43—50, unreife Stachelbeeren 22, Holländer Käse 100—130, Schweizer Käse 100—120, Edamer Käse 85—100, Eier: ungestempelt Stück 8, gestempelt, vollfrisch Stück—11, frische Stück 8“ bis 10¾. TI RUND Noch würzigeres und gehaltvolleres Aroma! Seite 6 Nr. 15 556 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten Der Turm aus Stahl— mitten im Meer Wächler vor Englands Küste— Eine schwimmende Jestung 30 Meier über dem Wasserspiegel K Ein blinder Passagier zahlt nach Stanislaus Mikuliez, ein aus Polen stammender Weltenbummler, der die ganze Welt bereiste, hat in wenigen Jahren 50.000 Kilometer zu Schiff und per Eisenbahn als— blinder Passagier zurückgelegt. Darunter ist er zweimal kostenlos von Europa nach Amerika gefahren. Diese Ziffer gibt Kikuliez selbst an. Denn er hat soeben in einem Schreiben an verschiedene amerikanische Transportgesellschaften angekündigt, daß er nun bereit ist, die Preise für die„schwarz gefahrenen“ 50.000 Kilometer nachzuzahlen. Unverhofft kam er in den Besitz einer Millionenerbschaft, die ihm ein in USA lebender Onkel hinterließ. Nun betrachtet er es als seine Pflicht, sein Vergehen wieder gutzumachen. Luftkampf mit einer Selbstmörderin Der Pilot Charles Sutherland erlebte dieser Tage sein aufregendstes Luftabenteuer. Er brachte seine Maschine auf dem East=Boston=Flughafen mit einer Hand am Steuer zum Landen, während er mit der Geheimnisumrankt und seltsam findet man im Englischen Kanal, 15 Kilometer von Portsmouth, einen großen einsamen Wachtposten: den Turm im Meer. Im Weltkrieg erhielt dieser 30 Meter über dem Wasser aufragende Turm aus Stahl seinen heutigen Platz und seine besondere Bedeutung. Bis heute hat er diese Bedeutung behalten, jedenfalls in den Augen der englischen Admiralität. Er wird kurz der Nab genannt. Man macht sich kaum einen Begriff von der Gewaltigkeit dieser stählernen, schwimmenden Festung, die bei ihrer 30 Meter Höhe über der Wasserfläche einen Durchmesser von 20 Meter hat. Unter der Wasserfläche dürfte der Durchmesser doppelt so groß sein und was sich dort befindet, ist auch von außen den neugierigen Blicken der Beobachter entzogen. Achtzehn Schlepper brachten seinerzeit die stählerne Insel auf ihren Platz. Der Turm besteht aus drei ineinandergestülpten Stahlzylindern. In dem inneren Zylinder kann man bis ganz auf den Boden dieser stählernen Festung gelangen, und hier soll zu entscheidenden Zeiten ein Aufzug in Betrieb sein. Aber heute sind diese Dinge, wie alle Geheimnisses des Turms, unter Siegel und Verschluß. Kein Unbefugter kann zu ihnen gelangen. Die Maschinen und Geschütze schlummern und warten auf eine Zeit, in der sie vielleicht gebraucht werden. Aber sie werden ständig in Ordnung gehalten, überprüft und gepflegt. Innerhalb von zehn Minuten kann dieser stählerne Turm, dessen friedliches Licht heute den Schiffen den Weg in den Hafen weist, zu einem gefährlichen Wachtposten werden, der Stahl und Feuer sprüht und Angreifer bereits hier, 15 Kilometer vor dem englischen Mutterland, abfängt. Heute sind mit Erlaubnis der Admiralität nur drei Leuchtturmwärter und Funker auf diesem Turm. Ihr Reich ist die oberste Plattform der Stahlfestung in dreißig Meter Höhe. Ueber alles, was sich unter dieser Plattform befindet, schweigen sie. „9 liebe Heimat!“ Singend in den Tod Christine Morsowa, die größte bulgarische Sängerin, der Liebling des Publikums von Sofia, ist auf tragische Weise bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie kehrte mit einer kleinen Gesellschaft, einer Arztfamilie und der Frau eines Fabrikanten, aus dem Rosental zurück. Beim Anblick des im Frühlingsschmuck prangenden Balkangebirges begann die Sängerin das Nationallied„O liebe Heimat“ zu singen. Da stürzte an einer Biegung der Wagen eine Böschung von sechs Metern hinunter. Sämtliche Insassen waren schwer verwundet, die Sängerin war auf der Stelle tot. Mit einem Lied auf den Lippen war sie aus ihrer Lausbahn gerissen worden. Ganz Bulgarien betrauert den Tod seiner besten Sängerin. Altar in Brand geraten Nachts geriet der Altar der evangelischen Friedenskirche in Berlin durch eine Kerze in Brand Der Altar, eine spätgotische Schnitzerei in Eiche von bedeutendem Wert, wurde vernichtet. anderen Hand ein Mädchen am Haar festhielt, um es daran zu hindern, Selbstmord zu begehen. Der einzige Passagier, den Shuterland zu einem Rundflug über Boston mitgenommen, ein etwa 22jähriges Mädchen, hatte seine Flugkarte schon am Tage vorher bezahlt. Als sich das Flugzeug in einer Höhe von 3000 Metern befand, bemerkte der Pilot, als er sich zufällig umwandte, daß das im Rücksitz untergebrachte Fräulein seinen Platz verlassen hatte und mit einem Fuß bereits auf dem Flügel des leichten Doppeldeckers stand. Geistesgegenwärtig ergriff es der Pilot bei den Haaren und hielt es fünfzehn Minuten lang trotz seines heftigen Widerstandes fest. Gesucht: Frau, die nicht kochen kann Mr. Pitt, ein vermögender Mann, der in der Nähe von Kansas City eine Farm besitzt, wandte sich vor kurzer Zeit an den Bürgermeister von Kansas mit einer ganz besonderen Bitte. Er erklärte, daß er eine Frau suche, die nicht kochen kann, und da eine solche Frau nur sehr schwer zu finden sei, möge man ihm bei der Auswahl behilflich sein. Kurze Zeit später konnte man den merkwürdigen Aufruf Mr. Pitts sogar in den Neuyorker Zeitungen lesen, der also lautete:„Begüterter Farmer sucht eine Frau, die noch niemals einen Kochlöffel in der Hand hatte und nichts von der Zubereitung von Speisen versteht, da er selbst für die Hauswirtschaft großes Interesse und die Absicht hat, nicht seine Frau kochen zu lassen, sondern die Mahlzeiten selbst zuzubereiten. Um allen Streitigkeiten aus dem Wege zu gehen, wird eine Frau gesucht, die von der Hauswirtschaft keine Ahnung hat und darum als Kritikerin des Mannes nicht in Frage kommt.“ Mr. Pitt soll auf seine Anzeige viele Zuschriften erhalten haben, aber er erklärt, es sei schwer festzustellen, welche der Bewerberinnen die Unkenntnis nur simuliert und welche sich tatsächlich ihrer rühmen kann. Er will es genau wissen In einer Mannheimer Zeitung meldet der Briefkasten=Onkel:„L. M. Sandhofen.— Geht die AbortEntleerung der Zeppeline während der Fahrt oder bei der Landung vor sich?— Antwort: Sie dürfen ganz ruhig sein, das Luftschiff taucht zu diesem Zweck unter Wasser.“ Im Kugelballon über den Südatlantik Ein phantastischer Plan Der Hamburger Freiballonführer Dr. Zinner hat sich zu dem wagemutigen Plan bekannt, den Atlantischen Ozean im Süden zwischen Afrika und Südamerika im einfachen Kugelballon zu überqueren. Er will dabei den günstigen Nord=Ost=Passat ausnutzen, also einen stetigen Wind, der den Ballon in fünf bis acht Tagen über den Südatlantik tragen könne. Dieser Wind mache es erforderlich, nicht die kürzeste Strecke zwischen Bathurst und Pernambuco zu wählen, sondern die nach Ansicht Dr. Zinners in der Windrichtung günstiger gelegene, aber erheblich weitere Strecke zwischen Casablanca und dem Mündungsgebiet des Amazonas. Ein 5000 chm=Ballon würde, wie er meint, für die etwa 6000 Kilometer lange Strecke genügen. Eine verschließbare Gondel hält Dr. Zinner nicht für erforderlich. Es genügt, wenn der Korb aufblasbare Gummiwülste erhält, die den Korb schwimmfähig machen. Funkgeräte oder wenigstens ein Rundsunkempfänger zur Aufnahme von Wettermeldungen müßten natürlich mitgenommen werden. Was die alte Truhe barg Der Brief aus Preußens Freiheitskrieg Mit der Aufstellung seiner Ahnentafel beschäftigt, ordnete in Solingen ein Mitbürger eine alte Truhe, in der sich zahlreiche Erinnerungen aus vergangenen Zeiten befanden. Dabei fiel ihm auch ein vergilbtes Schreiben in die Hände, dessen Anschrift ihn schon allein stutzig machte, denn zur Erläuterung für die vor 100 Jahren noch nicht so findige Post hatte der Briefschreiber dem Wohnsitz des Adressaten hinzugefügt:„Herzogthum Berg". Bei diesem Schreiben handelt es sich um einen Brief, den der Urgroßvater des heutigen Briefbesitzers im Jahre 1815 von den französischen Schlachtfeldern an seinen in Remscheid wohnenden Vater gerichtet hatte. Wie aber erstaunte der Leser, als er aus dem Brief entnahm, daß sein Urgroßvater im Freiheitskrieg 1813—15 in dem gleichen französischen Ort an der Maas gelegen hatte, in dem er— der Urenkel— genau 100 Jahre später zur Verteidigung des deutschen Bodens war: Loyers bei Namur an der Maas! Gepanzerter=Ichmaggiertraftwagen gesteal Die Postenkekte der Zollbeamten durchfahren— Verfolgung durch einen Streifenwagen Nachts kam es an der deutsch=holländischen Grenze zu einer tollen Schmugglerjagd. In der Nähe der Ortschaft Orsbach stellte eine Postenkette von Zollbeamten einen verdächtigen Kraftwagen, dessen Fahrer aber nicht auf die Haltezeichen der Beamten Rücksicht nahm, sondern mit großer Geschwindigkeit die Postenkette durchfuhr. Die Beamten gaben nun zahlreiche Schüsse ab, die aber, obwohl sie den Wagen trafen, ergebnislos blieben. Man merkte sofort, daß man es mit einem gepanzerten Wagen zu tun hatte. Beinahe wäre das Auto entkommen, wäre nicht zufällig ein Streifenwagen der Zollbehörde in der Nähe gewesen, an dem der Schmugglerwagen vorbeiraste. Der Streifenwagen nahm nun sofort die Verfolgung auf, die in Richtung Aachen ging. Plötzlich schwenkte das Schmugglerauto in einen Feldweg ein und nun ging es mit unverminderter Geschwindigkeit über holprige Wege. Als die Zollbeamten das Auto beinahe erreicht hatten, mäßigte der Schmuggler plötzlich die Fahrt, sprang aus dem Wagen und entkam in der Dunkelheit. Der Wagen raste gegen einen Mast und wurde schwer beschädigt. Die Beamten schafften den Wagen zum Zollhaus, wo man feststellte, daß das Auto mit doppelten Eisenplatten, die innen mit Asbest verkleidet waren, zum Schutz gegen Kugeleinschläge geschützt war. Im Wagen fand man 40 Zentner ungebrannten und 10 Zentner gebrannten Kafsee. Das Nummernschild wies eine Düsseldorfer Nummer auf.„ „Und warum nicht?“ König Eduard gibt überraschende Antworten Die neuen englischen Münzen, die das Bild des jungen Königs Eduard VIII. tragen sollen, lassen etwas lange auf sich warten. Ein Eingeweihter plaudert jetzt den Grund für die Verzögerung aus. Nach alter Ueberlieferung soll der Kopf des englischen Herrschers auf dem Münzbild immer nach der entgegengesetzten Seite blicken, nach der der Münzkopf seines Vorgängers geblickt hat. Königin Viktoria wurde im Linksprofil gezeigt, Eduard VII. im Rechtsprofil, Georg V. wieder im Linksprofil. König Eduad VIII. müßte also auf den Münzen nach rechts schauen. Aber er will nicht. Da er den Scheitel links trägt, bevorzugt er sein linkes Profil. Die höfischen Sachverständigen haben dem König vorgestellt, daß er, wenn er auf seinem Wunsche beharrt, eine uralte Ueberlieferung brechen würde. Eduard VIlI. hat darauf eine überraschende Antwort gegeben:„Und warum nicht?.. Graf Zeppelin in Frankfurt gelandet Das Luftschiff Graf Zeppelin ist gestern früh um .50, Uhr im Flughafen Fronkfurt glatt gelandet, Hotelbrand in San Franzisko In einem kleinen, im Stadtzentrum von San Franzisko gelegenen Hotel brach nachts ein Brand aus, der rasch um sich griff. Das Hotel brannte vollständig nieder. Acht Hotelgäste kamen in den Flammen um, während 20 andere mehr oder weniger schwere Verletzungen erlitten. Vorsicht mit Schußwafsen Ein junger Mann in Rheydt machte sich an einem Tesching zu schaffen. Plötzlich ging ein Schuß los. Das Geschoß traf den unvorsichtigen Schützen an der rechten Kniescheibe und verletzte ihn so erheblich, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Waffe und Munition wurden von der Polizei zur Verhütung weiteren Unheils eingezogen. K cndm en? (Die Akte kann geschlossen werden. Kriminalroman von Frank F. Braun Illustrationen von H. A. Jägerhuber Cop. Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart Letusch ließ ihn rufen. Inspektor Kilian hörte wiederum mit zu.„Sie wollen in der Mordsache Vergotter und Doktor Dutt eine Aussage machen, Herr Michelsen. Das ist uns sehr angenehm. Aber eine Mordsache Vergotter gibt es nicht. Der Ingenieur Vergotter ist verunglückt. Oberarzt Dutt wurde ermordet.“ „Das ist wohl so, Herr Kriminalrat; ich habe mir auch nur gedacht—“, er drehte seine Mütze und redete nicht weiter. „Sagen Sie uns alles, Herr Michelsen“, bat Letusch. „Eine Zigarre? Vielleicht geht es unter Dampf besser?“ „Danke schön.“ Michelsen nahm die Zigarre, aber zündete sie nicht an. Es ist nämlich, ich habe Herrn Vergotter und seine Braut zweimal gefahren. Das kommt, weil ich meinen Stand an der Ecke des Fabrikgrundstückes habe. Herr Vergotter kannte mich schon und ich ihn auch. Mitte voriger Woche war es, da hatte ihn seine Braut in der Fabrik abgeholt. Sie fuhren in meinem Wagen. Ich bin nicht neugierig, Herr Kriminalrat, Das verlernt man in meinem Beruf. Ich hörte, daß sich die beiden stritten, achtete aber nicht darauf. Erst nachher fiel mir dieser Streit wieder ein. Die Sache war nämlich die: ich fuhr die beiden zum Rathausplatz, dort stieg der Ingenieur Vergotter aus. Er war wütend. Ich glaube, ursprünglich hatte er weiterfahren wollen, aber er klopfte vorm Rathaus an die Scheibe und sagte:„Halten Sie hier!“ Ich fuhr an den Kantstein, und der Ingenieur stieg aus. Es kam zu keiner rechten Verabschiedung. Herr Vergotter sagte, und dabei warf er den Schlag schon zu:„Ich ertrage das nicht mehr!“ Michelsen überlegte, dann meinte er nachdenklich:„Er kann auch gesagt haben:„Ich halte es nicht mehr aus!“; jedenfalls lief er einfach davon. Das Fräulein Helger blieb im Wagen sitzen. Sie schien unschlüssig. Dann sagte sie zu mir:„Fahren Sie mich nach Hause!“ Sie nannte die Adresse in der Lindenallee, ich wußte, daß sie bei Konsul Holsboer wohnte.“ Er wartete wieder einen Augenblick. Die beiden Beamten hüteten sich, ihn zu unterbrechen. Er fuhr dann fort:„Vor dem Hauptpostamt schien ihr ein neuer Einfall zu kommen. Sie klopfte wie vorher der Ingenieur an die Scheibe und sagte:„Warten Sie hier einen Augenblick, ich will rasch telephonieren!“ Ich hatte keine Sorge um das Fahrgeld und ließ sie aussteigen. Tatsächlich kam sie nach kurzer Zeit zurück. Ihr Gesicht war verändert. Sie lächelte vor sich hin. Mir fiel das auf, weil sie ja eben vorher mit ihrem Verlobten Streit gehabt hatte.„Fahren Sie mich zum Parkcafé!“ befahl sie kurz und stieg wieder ein. Ich fuhr dann zum Parkcafé und dachte mir mein Teil.“ „Was dachten Sie? Welchen Eindruck hatten Sie, Herr Michelsen?“ forschte Letusch. Der Fahrer sagte achselzuckend:„Wenn eine junge Frau nach einem Ferngespräch vergnügt ist, hat sie höchstwahrscheinlich ihren Geliebten gesprochen, und der war nett zu ihr. Wenn Sie dann noch in ein Kaffeehaus gefahren werden will, trifft sie sich dort wahrscheinlich mit ihm.“ Er schmunzelte verschmitzt.„Muß man das nicht annehmen?“ Letusch gab ihm kopfnickend recht.„Ganz meine Meinung. Wen Fräulein Helger nun dort im Parkcafé getroffen hat, wissen Sie auch?" „Nein“, bedauerte Michelsen.„Ich bekam eine Fahrt zum Bahnhof und fuhr gleich wieder weiter.“ Letusch sah Kilian an; der nickte. Man würde versuchen, im Café etwas über die beiden zu erfahren. „Haben Sie sonst noch etwas?“ fragte Letusch den Fahrer. Michelsen verneinte.„Ich habe weder das Fräulein noch den Ingenieur wiedergesehen.“ Sie entließen ihn dankend. Wenig nach ihm ging Inspektor Kilian. Er fuhr zum Parkcafé. In der Zwischenzeit, es ging Schlag auf Schlag, hatte Kriminalrat Letusch eine weitere wichtige Besprechung. Fräulein Jutta Kaltenberg, Doktor Klemens Dutts Verlobte, war ohne Mühe auf der Zugspitze im Hotel Schneefernerhaus zu erreichen gewesen. Sie hatte sofort ihre Ferien abgebrochen und war zurückgekehrt. Die polizeiliche Aufforderung, sich zu melden, brachte ihr gleichzeitig die erste Nachricht von Doktor Dutts Ableben. Kriminalrat Letusch sah ihr eine merkliche Erschütterung an, als sie bei ihm eintrat. Die Frau kam für die Tat nicht in Betracht. Er benötigte lediglich ihre Aussagen. Daher war er bemüht, menschlich und freundlich mit ihr zu reden. Aber sie machte es ihm schwer. Aus unerklärlichen Gründen nahm sie die Polizei und den Vertreter der Polizei, in diesem Falle den Kriminalrat Letusch, als Feind. Ihre Antworten kamen stockend und und störrisch geradezu. Trotzdem hielt er an sich und blieb entgegenkommend zu ihr. Sie war eine große, auffallend hübsche Blondine. Ihr Gesicht war so gleichmäßig gezeichnet, daß es leicht einmal langweilen mochte. Letusch dachte sich sein Teil; mit besonderen Geistesgaben schien sie nicht gesegnet zu sein. „Hier“, sagte sie,„das hat er mir noch nach Bayern nachgeschickt.“ Sie hatte Tränen in den Augen, als sie das Blatt über den Tisch reichte. Letusch sah die Notenzeile an, er las den Text und sagte nichts. Unter den Takten der Fledermaus stand mit der Hand zugefügt der Text: Täubchen, das entflattert ist, laß dich wieder fangen! Der Zettel war abgegriffen. Letusch zweifelte, daß dies Blatt neuern Datums sei. Aber die Worte Fräulein Kaltenbergs gaben ihm zu denken. Er meinte zu verstehen, daß sie aus einer besonderen Stimmung heraus gesprochen waren. Scheinbar lag Fräulein Kaltenberg daran, zu zeigen, daß Doktor Dutt nicht ohne sie sein konnte. Vielleicht war also gerade das Gegenteil der Fall gewesen? Er sagte:„Also war Doktor Dutt Ihnen nicht mehr böse?“ Sie warf ihm einen raschen Blick zu.„Er war mir nicht böse. Er war nur ärgerlich, daß ich wegreisen wollte.“ Sie wartete auf die Wirkung ihrer Worte. „Wollte er nicht nachkommen?“ „Ja,“ sagte sie rasch, es kam viel zu schnell. „Wann sollte das sein? Hatten Sie sich fest verabredet?“ „Nein, das nicht, er wußte die Zeit noch nicht genau.“ Kriminalrat Letusch fuhr in dem Verhör mit Jutta Kaltenberg fort:„War es da nicht ungeschickt, daß Sie einfach wegfuhren?“ Sie verzog das Gesicht; ein plötzlicher Aerger kam in ihr hoch.„Ich wollte nicht warten. Ich dachte: entweder er kommt nachgereist oder er bleibt hier!“ Sie hatte gereizt gesprochen, jetzt mochte ihr einsallen, daß der Mann, von dem sie sprach, nicht mehr am Leben war. Ihr Mund bog sich zu einer Schmerzenskurve.„Wenn ich das geahnt hätte..“ „Haben Sie eine Vermutung, wer Doktor Dutt nach dem Leben getrachtet haben könnte?“ Sie sah den Kriminalrat starr an. Hinter ihrer Stirn arbeitete es; aber dann schüttelte sie eilig den Kopf, als rette sie sich vor dem Gedanken. Nein, nein“, sagte sie, „er hatte keine Feinde.“ „Jeder Mensch hat Feinde, Fräulein Kaltenberg.“ „Klemens Dutt gewiß nicht. Er war ein guter Mensch.“ Sie nickte, wie zu sich selber. Aber ihre Rührung war verflogen. Letusch stellte noch einige Fragen, aber er konnte nichts mit ihr anfangen. Sie antwortete Ja oder Nein; manchmal schüttelte sie nur wortlos den Kopf. Er entließ sie nach einer Weile, mehrfach unzufrieden. Inspektor Kilian kam kurze Zeit danach zurück. Er merkte seinem Vorgesetzten sofort an, daß die Unterredung mit Jutta Kaltenberg nichts Neues gebracht haben konnte. Umso froher war er, von sich aus etwas berichten zu können. Er begann ohne Umschweife.„Im Parkcafé kannte keiner von den Kellnern Jessie Helger. Es war ja auch nicht einfach, sie zu beschreiben, ich wußte nicht einmal ihre Kleidung anzugeben. Aber da kam mir der Zufall zu Hilfe. Ich besprach mich gerade mit einem Kellner und stand wohl in der Nähe der Kasse. Der Name Jessie Helger fiel, und plötzlich steckte die Kassiererin ihren schön ondulierten Kopf hinter der Kasse hervor und mischte sich in das Gespräch. Sie kannte Jessie Helger; ich erfuhr, daß die beiden Mädchen in derselben Schulklasse gewesen waren.„Wir grüßen uns“, sagte die Kassiererin,„Jessie kommt ja manchmal hierher; aber befreundet sind wir nicht.“ Ich fragte: „Kommt Fräulein Helger allein, wenn sie hier ihren Kaffee trinkt?“ „Sie kommt nicht regelmäßig, wie manche Bridgedamen oder Kafseefreundinnen; ich wollte nur sagen, daß ich sie hin und wieder gesehen habe. Auch außerhalb des Cafés bin ich ihr einige Male begegnet. Letzten Mittwoch hatte ich frei und war im Stadtpark. Dort traf ich Jessie Helger mit einem Herrn. Ich glaube, es ist ihr Freund oder Verlobter. Ich habe die beiden schon mehrfach zusammen gesehen. Er soll Arzt sein.“ „Sie wissen nicht, wie er heißt?“ „Der Herr, nein. Aber Peter, der Zeitungsverteiler, hat ihm schon einmal einen Weg besorgt. Von ihm weiß ich, daß der Herr Arzt sein soll. Möglich, daß er auch den Namen weiß.“ Sie rief den jungen Mann an. Peter vernahm ihre Erzählung. Ich brauchte mich gar nicht einzumischen. Er begriff.„Doktor Dutt heißt der Herr“, sagte er ohne zu zögern. Die Kassiererin nickte mir zu.„Genügt das?“ —„Es genügt“, sagte ich.“ Inspektor Kilian setzte sich unaufgefordert. Letusch nahm diese Dinge nicht so genau. Es war eine Weile still. Dann sagte der Kriminalrat ärgerlich:„Diese Jessie„ Helger hat uns also angelogen. Sie kennt den Doktor Dutt oder kannte ihn, muß man ja nun sagen. Sonderbar, nicht wahr? Sie ist die Braut des Ingenieurs Vergotter. Aber sie trifft sich mit Klemens Dutt. Dieser wieder ist verlobt mit Jutta Kaltenberg. Kennen Sie sich da aus? Ich nicht!“ „Vielleicht hätte man in vier Wochen klar gesehen", sagte Kilian.„Die richtigen Paare würden zueinander gefunden haben. Leider ist das ja nun vereitelt. Wir sind auf Mutmaßungen angewiesen. Oder glauben Sie, daß Jessie Helger, wenn wir ihr bei einer nochmaligen Vernehmung die Aussagen ihrer einstigen Klassenkameradin vorhalten, sich zu dem Geständnis bequemen wird, sie kenne Doktor Dutt mehr als nur flüchtig?“ „Sie wird weiterhin lügen und abstreiten. Es steckt ein Plan dahinter. Sie will auf gar keinen Fall, daß ihre gute Bekanntschaft zu Doktor Dutt bekannt wird. Von dieser Taktik wird sie nicht abweichen. Außerdem ist sie klug genug, sich zu sagen, daß da nicht viel zu beweisen ist, da der Partner tot ist.“ „Weshalb streitet sie diese Beziehungen zu dem Arzt ab? Daß sie Doktor Dutt kannte, hat doch sogar ihr Verlobter gewußt. Denn Vinzenz Vergotter hat sie ja am Tage, ehe der Mord geschah, zu dem Oberarzt geschickt.“ „Er hat sicherlich nicht gewußt, daß sich die beiden hinter seinem Rücken im Parkcafé oder im Stadtpark trafen“, sagte der Kriminalrat. Er war gereizt. Seine schöne Theorie war in einer Minute zusammengefallen, zerblasen, wie ein Häckselhaufen. Wenn Jessie Helger sich mit Doktor Dutt heimlich getroffen hatte, war anzunehmen, daß die beiden sich liebten. Doktor Dutt würde ihr also ziemlichsicher die Schuldscheine Vergotters gegeben haben, ohne mit dieser Herausgabe einen Druck auf sie auszuüben. Es war mit der Tatsache, daß die beiden einander zugetan waren, überhaupt alles auf den Kopf gestellt. Jessie Helger konnte unmöglich für die Tat in Frage kommen. „Wir müssen von vorn anfangen“, sagte der Kriminalrat.„Jessie Helger hat den Doktor Dutt nicht getötet Das scheint gewiß. Ich habe immer noch gedacht daß sie durch einen sich eines Tages aufklärenden Zufall ungesehen in die Klinik gelangt war und die Tat begangen hatte. Aber die Annahme ist hinfällig. Wir stehen wie am Beginn, vor der Notwendigkeit, den Mörder unter den Personen, die sich im Hause befanden, suchen zu müssen. Die Affäre der tödlichen Injektion an Vergotter darf uns nicht irreführen. Es scheinen zwei Tälle nebeneinander herzulaufen. Zumindest haben sich da in der unglücklichsten Stunde gewisse Willen und Interessen gekreuzt.“ Er nahm den Telephonhörer auf.„Möglicherweise kann man von der Anatomie schon erfahren, wie die Untersuchung ausgefallen ist. Ich möchte genau wissen, womit der Ingenieur Vergotter vergiftet worden ist. Ein Zuviel on irgend einem Medikament ließe auf einen Irrtum oder eine Verwechslung immerhin noch schließen. Ein Gift, das überhaupt nicht in die Flüssigkeit gehörte, wäre der Beweis, daß die Injektion tödlich wirken sollte.“ 9. Juni 1933 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7. Bonner Nachrichten Nr. 15 558. Seite 7 Ver. Metse bel Berliner Börse von 8. Juni 1936 Festverz. Werte 4½4%(8) Bonner Stadt-Anlelhe v. 26 4½%(8) Bonner Stadt-Anleihe v. 29 4½%(81 Pr. Ld.Ptd. A. Pfd. R. 19. 4½%(7) Pr. Ld.Pfd.A. Pfd. R. 21. 4½%(8) Pr. Ld.Pfd.A. Komm.=G. R. 20 4½%(8) Pr..-.Gpfdbr. 28 (8) PLdpfd.-A. 4½%(6) Rh.-Westt. Gold 4. 6 10, 12%) 4½% Westd. Bod.-.Pf. 3,—12, 14*) Dt. Ablös.-Anl. mit Ausl.*) Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika Hamburg-Südam. scher Lloyd Banken Allg. D. Kredit Berl. Handels-G. Commers u. Priv. Deutsche Bank und Disk.-Gesellsch. Dresdner Bank Reichsbank Westd. Bodenkr. Industr.-Aktien Aachen-München*) Accumulat.-Fabr. A. E. G. Augsburg- Nürnberg Basalt-Aktien Lins Bemberg Bergmann Elektr. Berlin-Karlsr. Ind. Berl. Maschinen-Bau Bonner Bergwerks. u. Hütten-Verein“) Brannk.-Zuk.-Akt.*) Buderus-Eisen Charlottenb. Wasser Chem. v. Herden Chem. Albert C. Gummi-W Hann. Dahlbusch Berzw.“) Dalmler Benz D. Atl.-Telegr. Deutsche Erdöl Deutsche Gold- u. Silb.-Scheide-Anst. Deutsche Kabelw. Dtsch. Linoleum-W. Dtsch. Spiegelglas Dortmunder Aktien Dortmunder Union Dürener Metall Dynamit Nobel 97.— 97.— 94.75 96.25 97.— 97.— 96.25 112 25 825 16.25 77.78 94.375 96.4 88 9 123.875 89.25 134.— 108.— 2 121.50 Elektr. Lieferungen, El. Licht u. Kraft Farbenindustrie Feldmühle-Papfer Felten u. Gullleaume Ges. f. ei. Untern. Glas Schalke Goldschmidt Th. Nackethal Harpener Bergbau Hllgers Akt.-Ges. Hoesch-K. Neuessen Hohenlohe-Werke Hubertus-Braunk. TIse Berghau Kallw. Aschersleben Keramag Klöckner-Werke Koksw. u. Chem. F. Kronprinz Metall Lahmeyer Laurahütte Lorens C. Mannesmannröhren Mansfelder Bergbau Maschinenb. Untern. Metallgesellschaft Orenstein u. Koppel Rasquin Farben Rhein. Braunkohlen Rhein Stahlwerke Rh.-Westf. Kalkw. Rh.-Westf. Elektr. Riebeck Montanw. Roddergrube Brühl Rositzer Zucker Rütgerwerke Salzdetfurth Kall Sarotti-Schokolade Schuckert Elektr. Schultheiß Brauerei Siemens u. Halske Stöhr Kammgarn Stolberg Zink Stollwerck Gebr. Tuchfabrik. Aachen Ver. Dt. Nickelw. Ver. Glanzstoff Elb. Ver. Stahlwerke Vagel Dr. u. Kab. Westd. Kaufhof Westeregeln Wicküler Küpper Zellstoff Waldhof Kolonialwerte Deutsch-Ostafrike Neu-Guinea Otavi-Minen u. Elb. 167.50 131.25 157.75 3555 117.— 153.— 142 50 128.33 149.— 139.75 22.875 Juni 1936 Weld Briet *) Rheinisch-Westfällsche Börse. Berliner Mark-Notierung vom 8. Geld Briel Amerika.48.49 1 Holland Belgien 42.08 42.10 1 Italien England 12.41 12.54 □ Oesterreich Frankreich 16.39 16.43 1 Schweiz Berliner Metallbörse vom 8. Juni 1936 ektrelyikopfer...1 52.50 Reinnickel 98-99 1/9. 269 Alemini. 98-99% i. Bl. 144.— Antimen-Regules— Weis- e. Druhberr. 148.— Feinsilber i. 8 per kg. 1 38.25—41.25 Berliner Börse Zu Beginn der Montagsbörse lagen im Gegensatz zu den letzten Tagen der vorigen Woche verhältnismäßig wenig Aufträge der Bankenkundschaft vor, sodaß sich auch der berufsmäßige Börsenhandel Zurückhaltung auferlegte. Das Geschäft setzte daher sehr ruhig ein; die Kursgestaltung war, da schon Mindestschlüsse die Bewertung zu beeinflussen vermochten, nicht einheitlich. Erhebliche Schwankungen waren dom Samstag gogonüber indessen kaum zu verzeichnen. Hauptgesprächsstoff der Börse bildet naturgemäß der Abschluß der IG Farben=Industrie, der jedoch eine erschöpfende Beurteilung noch nicht zukieß, da der Geschäftsbericht noch nicht bekannt geworden ist. Am Rentenmarkt blieb es sohr still. Die Reichsaltbositzanlethe wurde nach der Ziehung mit 112,50, gogen letzte Notiz also mit einer Einbuße von 2,30 Prozent festgesetzt. Die Umschuldungsanleihe ermäßigte sich um ½ Prozent auf 89.50. Die dem Rentenmarkt zuzurechnenden Reichsbahnvorzugsaktien waren wieder angeboten und um .75 Prozent schwächer. Auslandsrenten lagen ruhig. Im Verlauf setzte sich an den Aktienmärkten eine allgemeine Erholung und Besestigung durch. Die Bewegung nahm ihren Ausgang bei der Farbenaktie, die nach, Bekanntgabe der Bilanzziffern den Anfangskurs mit 1,50 Prozent überschreiten konnte. Industrielle Schuldverschreibungen wiesen besondere Veränderungen kaum auf. Privatviskont unverändert 2½. Die Börse bliob bis zum Schluß fest gestimmt. Bei der offiziellon Berliner Devisonnotierung wurde das englische Pfund mit 12,43(12,485), der Dollar mit 2,488(2,487), der Gulden mit 168.37(168,03), der französische Franken mit 16,415 (16,365), der Schweizer mit 80,58(80,32) notiert. Rheinisch=Westsälische Börse Die Rheinisch=Westfälische Börse eröffnete die neue Woche in fester Haltung. Das Geschäft hielt sich auf den Aktienmärkten meist in mittleren Grenzen, während der Kuxenmarkt bei weiter steigenden Kursen lebhafte Umsätze zu verzeichnen hatte. Von den fortlaufend notierten Werten setzten Farben bei mittlerem Geschäft leichter ein und blieben im weiteren Verlauf behauptet. Von Anleihen wurden Altbesitz lebhafter gehandelt, bei leicht anziehenden Kursen. Von Industriean= leihen, Mittelstahl behauptet. Vereinigte Stahl etwas rückläufig. Kaliaktien behauptet. Im Verlause blieb die Haltung gut behauptet. Im Freiverkehr hatten Alexanderwerk, Felten, Kölsch=Fölzer und Dyckerhoff größeres Geschäft. Die Börse schloß fest. Zweihundert Schuhmarken In der Schuhwirtschaft gibt es 200 Schuhmarken. Vielfach sind sie aus dem Namen der Schuhfabrik abgeleitet, viele sind aber auch reine Phantasienamen, bei denen griechische Götter und Sagengestalten Pate gestanden haben. Der Wert dieser Marken kann natürlich nicht einheitlich sein. Neben hochgezüchteten Marken alt angesehener Schuhfabriken, die den Begriff von Eleganz und hochwertiger Güte verkörpern, stehen andere Marken, die die modische Linie begrifflich festzulegen versuchen und stehen endlich auch Marken, die für Spezialartikel der Schuhindustrie zu einem Begriff geworden sind. Die Jagd nach dem Seide Die Golderzeugung erreicht seit dem Jahre 1932 in jedem Jahr neue Rekordziffern. Alle Befürchtungen der Theoretiker und der Völkerbundskommissionen, die Golderzeugung werde hinter der Welthandelsentwicklung zurückbleiben, haben sich als verkehrt erwiesen. Das Gegenteil ist eingetreten. Im Jahre 1928 war der Welthandel zu einem knappen Drittel durch die für Geldzwecke vorhandenen Goldbestände von 44,5 Milliarden RM gedeckt. Für Ende 1935 berechnet das Statistische Reichsamt den sichtbaren Goldstock der Welt (ohne Horte) auf 56,2 Milliarden RM. Er ist damit höher als der gesamte Wert des derzeitigen Welthandels. Der Preissturz der Weltwirtschaftskrise senkte die Kosten der Goldgewinnung so stark, daß auch die Ausbeutung von Erzen mit geringem Goldgehalt lohnend wurde. So ist die Golderzeugung der Welt von 1,7 Milliarden RM im Jahre 1929 auf 2,6 Milliarden RM im Jahre 1935 gestiegen. Weitaus am stärksten hat Rußland seine Goldgewinnung gesteigert. Alle Vermehrung der Weltgoldbestände wird aber die Weltkrise nicht beseitigen, solange die internationale Goldverteilung nicht entscheidend geändert und die internationalen Schuldenfragen nicht bereinigt werden. Der handwerkertag in Frantsart Meisterfreisprechung in der Franksurter Paulskirche Am Sonntag fanden sich die Teilnehmer am Reichshandwerkertag in der Paulskirche ein, um hier der Meisterfreisprechung durch den Reichshandwerksmeister beizuwohnnen. Nachdem die Innungsfahnen ihren Einzug gehalten hatten, erschienen Reichshandwerksmeister Schmidt, Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Reichsführer SS Himmler. Der Schlußchor aus den Meistersingern leitete über zu der Freisprechung von Jungmeistern und Junggesellen, die aus allen Gauen Deutschlands versammelt waren. Reichshandwerksmeister Schmidt trat hinter die Lade des Deutschen Handwerks und erhob die Hand zum Deutschen Gruß:„Gott schütze unser Handwerk, unseren Führer und unser Vaterland. Ich eröffne die feierliche Tagung.“ Nach altem Brauch begann nun das Wechselgespräch, das mit der Freisprechung und Aufnahme der neuen Meister und Gesellen in den Stand des deutschen Handwerks endete. Verleihung von Ehrenringen Als Zeichen des Dankes wurden im Einvernehmen mit dem Reichshandwerksmeister der Ehrenring der Stadt des deutschen Handwerks verliehen: Reichshandwerksmeister Schmidt, Gauleiter Sprenger, Dr. Ley, Reichsführer SS Himmler, SS=Oberführer Dietrich, Dr. von Renteln, Dr. Wienbeck, Dr. Buronzor, Paul Walter, Dr. Schüler, Gamer, Magunia, Schmidt. Aus der Hand des Reichshandwerksmeisters empfing dann Oberbürgermeister Dr. Krebs ebenfalls den Ring der Stadt des deutschen Handwerks. Zum Schluß trugen sich die Gäste in das Goldene Buch der Stadt ein. Der Festzug des deutschen Handwerks Einen Glanzpunkt des Reichshandwerkertages bildete der Festzug am Sonntagnachmittag. Trotz des ununterbrochenen Regens hatten sich in den Straßen Tausende von Volksgenossen eingefunden, die die Festwagen jubelnd begrüßten. Eröffnet wurde der Festzug von Ehrenformationen der Parteigliederungen. Dann folgten, lebhaft begrüßt, die Wandergesellen und Sternfahrer. Die von zahlreichen Musikkapellen begleiteten Festwagen der einzelnen Handwerkszweige zeigten handwerkliche Kunst im besten Sinne des Wortes. Der Festzug erreichte auf dem Opernplatz sein Ende. Hier beschloß eine Großkundgebung die Hauptveranstaltungen des Reichshandwerkextages. Reichshandwerksmeister Schmidt begrüßte den Führer der Deutschen Arbeitsfront Dr. Ley, worauf dieser das Wort zu einer Ansprache ergriff. Dr. Ley führte u. a. aus: Deutschlands Neuordnung ist nicht die äußere Form, sondern die Neuordnung ist der deutsche Mensch, ist das Erlebnis, daß wir uns als Volk wiederfanden. Wir sind wieder eine Nation geworden. Es kann sich keiner von uns rühmen, daß er es gewesen sei, der Deutschland gerettet hat. Wir müssen alle bekennen: All das ist nicht unser Werk, sondern es ist allein das Tun und das Handeln, der Wille und der Glaube eines einzigen Mannes.„Adolf Hitler allein hat Deutschland gerettet aus dem Sumpf, aus dem Nichts. aus der Schande und Knechtschaft. Das Geheimnis des neuen Deutschland ist das Wiederfinden der deutschen Nation, die Wiedergeburt einer großen Familie, und über dieser Familie steht ein Familienoberhaupt, ein Vater, der uns alle liebt, der sich um uns sorgt. Das ist das Pflichtgefühl des deutschen Volkes und des deutschen Menschen. Wir bejahen Deutschland nicht nur, wenn die Sonne scheint, sondern auch, wenn die Not über dieses Deutschland hereinbrechen sollte.“ Dr. Ley schloß seine Ansprache mit einem Siegheil auf den Führer, worauf Reichshandwerksmeister Schmidt die Kundgebung mit einem Treuegelöbnis des deutschen Handwerks schloß. F. P. 1. Wenn Sie den Kino=Vorführerberuf ergreisen wollen, müssen Sie mindestens 21 Jahre alt sein. Die Aussichten auf Einstellung zur Ausbildung in einem Lichtspieltheater sind zurzeit sehr gering, jedoch können Sie auch sofort Glück haben. Die Ausbildung dauert ein halbes Jahr unter Aufsicht eines gelernten Vorführers. Da die nach der Ausbildung bei der Regierung in Köln stattfindende Prüsung sehr streng ist, ist eine Vorbildung als Elektrotechniker fast unerläßlich. Sie werden auch nicht sofort nach Ihrer Ausbildung geprüft, sondern müssen warten, bis eine Anzahl Prüflinge, etwa 5 bis 6, zusamnen sind. Die Prüfungsgebühr beträgt 10 Mark. Manche Kinobesitzer zahlen während der Ausbildung ein kleines Taschengeld, jedoch kann damit nicht gerechnet werden. Die Entlohnung beträgt in einem mittleren Lichtspieltheater zurzeit 2,90 Mark brutto se Vorführung, nicht je Tag. Wenn also ein kleineres Theater am Tage nur abends eine Vorführung hat, so ist das die ganze Vergütung: sind aber auch, z. B. Sonntags 3 Vorführungen, so erhalten Sie 3 mal 2,90 Mark. Welche Kosten Ihnen sonst in der Ausbildungszeit erwachsen, liegt vollkommen bei Ihnen. Guleika. 1. Wir empfehlen Ihnen: die Ziegenlederhandschuhe reinigen zu lassen. Sie werden bei der Selbstwäsche mit Benzin zu leicht verdorben. 2. Gemäß§ 629 BGB. hat der Dienstherr nach der Kündigung des dauernden Dienswerhältnisses der Hausangestellten eine angemessene Zeit zum Aufsuchen eines anderen Dienstverhältnisses zu gewähren. Weitere Vorschriften sind natürlich im Gesetz nicht enthalten. Es entscheidet das Ortsübliche. Wir halten es für ausreichend, wenn Sie zwei Stunden nachmittags zweimal in der Woche bewilligen. Sunna. 1. Man reinigt Wildlederhandschuhe in einer Mischung von 8 Teilen Wasser und ein Teil Salmiakgeist und legt sie in lauwarmes Wasser bis zum Erkalten. Man trocknet sie in Wärme. 2. Wenden Sie sich mit dieser Frage an den Gartenbau=Verein, 1. Vors. Gartenoberinspektor Wiesemann, Meckenheimer Allee 100. W. Sch. Walter feiert am 12.., 16.., 16. 11 und am 29. 11. Roisdorf. Der Vermieter ist nach dem Gesotz im Recht. Die Hausziussteuerniederschlagungen zugunsten des Vermieters gehen den Niederschlagungen zugunsten des Mieters vor. Wenn der Vermieter Ihnen nicht aus freien Stücken entgegenkommt, insbesondere Ihnen Teilzahlungen gewährt, werden Sie die Forderung anerkennen müssen. Alter Bonner. Die erwähnte Geldstrafe ist nach dem Gesetz vom 9. 4. 1920 10 Jahre nach der Bezahlung im Strafregister vollständig getilgt. Auch die Polizeiverwaltung dart Ihnen die Strafe nicht mehr vorhalten oder im Führungszeugnis erwähnen. Geschiebt dieses trotzdem, so können Sie sich beim Regierungspräsidenten beschweren. Sie dürsen übrigens nachprüfen, ob die Sache im Strafregister ausgelöscht ist, indem Sie sich an die Staatsanwaltschaft Ihres Geburtsorts wenden, dabei müssen Sie Geburtsdatum, Geburtsort und den Namen Ihrer Eltern angeben. Hausbesitzer. Es ist selbstverständlich, daß Sie berechtigt sind, Ihre Haus= und Wohnungsschlüssel an Bekannte zu geben, insbesondere im Falle Ihrer Abwesenheit, damit diese die Wohnung beaussichtigen. Bürofräulein 1936. Mit unserem Artikel vom 5. 6. Seite 7 über Urlaub haben Sie an sich schon die Antwort auf Ihre Frage. Natürlich liegt jeder Fall etwas anders. Der von Ihnen in den 4 Jahren bewilligte 14tägige Urlaub scheint etwas reichlich, salls in Ihrem Tarif nichts vorgeschrieben ist. Andererseits müßte man annehmen, daß der Entlassenen, der Sie kündigten, mindestens die Hälfte des Urlaubs zustehe. Wie doch der Jahresurlaub zu bemessen ist, schreibt wie schon gesagt in erster Linie der Tarif vor, in 2. Linie kommt es auf einen Vertrag, letztenfalls auf das Arbeitsgericht an. Nehmen wir an, 14 Tage wären angemessen gewesen, so müssen Sie nach unserer Aufsassung, wenigstens die Hälfte, also eine Woche Urtaub vergüten. Lassen Sie sich ruhig vor das Arbeitsgericht laden, und erklären Sie sich bereit, wenn das Gericht es für angemessen hält, die Hälfte des Urlaubs zu vergüten. Kölner Schlachtviehmarkt (Preise für 30 Rllogramm Gebendgewicht) 8. 6 Schlen, vollfleischige, ausgemästete sonstige vollfleischige leischige gering genaorte Ausnahmettere Bullen, jUngere, vollfleischige sonstige vollfleischige sleischige... gering genabrte Rühe jUngere, vollfleischige. sonstige volliletschige leischige gering genabrte Barsen, vollfleischige, ausgemältete vollfleischige lelsch gering genaorte Gresser, maßig genährtes Zungvied Kälber. Doppellender bester Mast.. beste Mast= und Saug#alb ere Mastug mitttere Mast= und Saugkälber geringere Sauakälber geringe Kälber Lämmer und Hammel. deste Mastlämmer 1 Stallmastlämmer 2. Holsteiner Weidemastlämmer beste jüngere Masthammel 1. Stallmasthammel 2. Weidemasthammel mittlere Mastlämmer. Altere Masthamme! geringere Lämmer und Hammel... Schafe, beste mittlere geringere Schweine. a) über 300 Ufd Lebenda. I. fette Speckschweine 2. vollfleischige Schweine bi 240 Aw Usd Lebendg. c) 217—240 Psd Lebenda. di 161—200 Ufd Lebendg. ei 121—160 Ud Lebendg. n unter 120 chfd. Lebenda. 1. sette Specksauen 2 andere Sauen 45 3 28 33 50 57 56 55 —55 2 6. 46 2 5 63 51 —5 Auftrieb 187(zuletzt 276) Stück Großvied, und zwar 87(133) Ochsen, 15(22) Bullen, 65(106) Kühe, 20(15) Färsen,—(—) Fresser, 1102(1013) Kälber, 33(41) Lämmer, Hammel, Schafe, 4841(3759) Schweine. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen ab Stall sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. Wie wira aas Wetter! Ausgabeort Köln, vom 8. Juni 1933, 18 Uhr: Heute ist nun wieder kältere Luft über unserem Gebiet angelangt und bringt eine leichte Besserung. Da aber das Hoch bei den Azoren fest liegt und an seinem Nordrand im Wechsel kältere und wärmere Luftmassen nach Osten geführt werden, ist mit dem Anhalten des veränderlichen Wetters zu rechnen. Im Abstande von etwa 48 Stunden folgen Gebiete mit Eintrübung und Niederschlag solcher mit Auflockerung der Wolkendecke. Wetteraussichten bis Mittwochabend: Mäßige westliche Winde, wechselnd bewölkt, Neigung zu Schauern, wenig Temperaturänderung. Beobachtung der Wetterstason Benat. Sonnenaufgang.10, Sonnenuntergang 20.52, Mondaufgang 23.38, Monduntergang.30, absolute Dunkelheit 23.52, bürgerliche Dämmerung(abends) 21.46, (morgens).16 Uhr. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 759,6; red. auf NN. 764,7; Tendenz steigend; Temperatur 10,6; Max. gestern 19,0; Min. der Nacht 10,3; Windrichtung und Stärke m Sek. SW. 1,7; Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden: keine; Bodenoberflächentemp. 11,2. Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden 3,13(plus ), Maxau 5,06(plus 20), Mannheim 4,54 plus), Lohr.41(plus 23), Mainz 1,90(plus 24), Bingen 2,79 (plus 37), Kaub 3,18(plus 52), Trier 1,02(minus 14), Koblenz.07(plus 42), Köln 2,89(plus 32), Düsseldorf 2,13(plus 18), Duisburg 1,02(plus 19), Mülheim 1,27 (unv.), Ruhrort 1,25(plus 26), Wesel.—(plus 17), Emmerich 2,20(plus 16). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen 3,16 (2,97) Meter; der Kölner Pegel 3,31(2,89) Meter. Statt besonderer Anzeige. e e due ee sanft und gottergeben mein lieber Manin, der beste Vater seiner Kinder. unser lieber Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, im Alter von 75 Jahren, nach kurzer, schwerer Krankheit, gestärkt mit den Heilsmitteln der kath. Kirche. In tiefer Trauer: Frau Mariechen Dahl geb. Scharf und Kinder. Bonn(Heerstr. 95), Köln,.-Gladbach, Rheydt, Berlin, Solingen, den 8. Juni 1936. Die Beerdigung findet am Freitag, den 12.Juni, vormittags 10½ Uhr, von der Kapelle des Poppelsdorfer Friedhofes aus statt. Das Seelenamt ist am gleichen Tage, morgens 8½ Uhr, in der Marienkirche. Das Sechswochenamt für unseren lieben unvergeßlichen Vater und Großvater Herrn Jean Schneller findet am Mittwoch, den 10. Juni 1936, morgena ½10 Uhr in der Münsterkirche statt, wozu freundlichst eingeladen wird. C Statt Karten Ihre Verlobung geben bekannt Bonn Ilse Eulen Paul Demsky 7. Juni 1936 Hamm i. W. Zuhmileng. Juhkranke nach wie vor Kirchstraße 7, H. WAGNER(sen.) lber 30 Jahre Operateur der Fußpflege. Telefon 7102 e W WE W un ehu K und eicher über 4; Nacht durch beseiligt. n werden schnell Gennn: .50 jeizt verslärkt in Tuben RM.95. Gegen Pickel, Mitesser Venus Stärke A. Arztlich emplohlen Bonn: Ruthaus Druuerte. Markt 9. Drogerie Hasenmilller. Friedrich straße 20 und Poststraße 14. Drogerie am Kalserplatz. Godeaberg: Viktoria-Drogerle, Koblenzerstr 7 Auslandsdeutsche erteilt Tranz. Konversationsunterricht !) Weberstraße 6. Wo kann man hier einem(26 Ftemsigrachenklub beitr.6 Ang. u. T. W. 2784 Gen.=A. Grabstätte in schöner Lage am Weg auf dem Poppelsd. Friedhof 7 Abtlg. VIII. mit Grabstein und Graniteinsassung, für 175 Mk. zu verkaufe belegbar, Erneuerung erst Ang u. G. S. 204 an chonr - Juni 1994. oven.=Anz.(! Die pineichun. In Verfolg der Anordnung 4 des Garten= und Kleinbauwirtschaftsverbandes Rheinland vom Mai 1936 wird für den Bezirk der Grotzmarkthalle Bonn folgendes angeordnet: Ab Freitag den 12. Juni 1936 werden den Erzeugern Standplätze innerhalb der Großmarktanlage nicht mehr zugeteilt. Der Großmarkt steht demnach nur noch den Händlern zur Verfügung. Erzeuger, die ihre Ware unmittelbar an Verbraucher absetzen wollen, erhalten auf dem Frankenplatz entsprechende Standplätze zugewiesen. Den Händlern ist nicht gestattet, auf diesem und den übrigen Wochenmärkten im Bonner Stadtgebiet einzukaufen. Die Marktzeiten bleiben vorläufig wie bisher bestehen, so daß der Frankenplatz nunmehr. als Wochenmarkt im Sinne der Marktordnung der Stadt Bonn vom 12. Februar 1930 gilt. Es wird ferner darauf hingewiesen, daß der Verkauf an Händler auch außerhalb der Märkte, insbesondere also ab Hof verboten ist und daß die Oitspollzeibehörde auf die Einhaltung dieser Anordnung besonderes Augenmerk richten wird. Bonn, den 6. Juni 1930. Der Oberbürgermeister. KKAURRRST bintast Thome, Markt 14 Rust Cl-ed täglich Güterverkehr Bonn—Köln. R. Reinelt(fr. in Kimmel u. Reinelt), .=Rheindorf, Rovert=Ley=Str. 67.(1 Wanzen, Amelsen sowie alle Ungezieter vernichtet unter Garantie Nägele Wenzeigesse 39. Telefon 9420. „Prima Referenzen maltetzerthn-desteter! Nur wenn SeBei Mitglied wird, kann der Reichslußschutzbund al 1 alg Seite 18. Ntr. 15336 Die rätselhaften Mindergewichte Ein Betrüger auf dem Duisburg=Meidericher Zentralviehhof Schon seit einiger Zeit war den Metzgern, die auf dem Zentralviehhof in Duisburg=Meiderich ihr Vieh einkauften, aufgefallen, daß die gekauften Schweine nach der Schlachtung ein Mindergewicht aufwiesen, das die sonst üblichen 20 v. H. Schlachtverlust bei weitem von der Schlachthofverwaltung verständigte Kriminalpolizei konnte alsbald einen Angestellten des Schlachthofes festnehmen, der dort mit dem Auswiegen der Schweine beschäftigt war. Es ergab daß der Betrüger durchMachenschaften an der Waage z. B. an einem einzigen Tage bei hundert Schweinen ein Uebergewicht von 17 kg pro Schwein, also insgesamt 34 Zentner Mehrgewicht erzielte. Auf diese Weise hat er eine große Anzahl Duisburger und auswärtiger Metzger erheblich geschädigt. Er wurde sofort festgenommen und dem Richter zugeführt, vor dem er sich demnächst zu verantworten haben wird. Nachwuchsschulung des deutschen Rundsunks Auf Burg Stahleck fand am Sonntag eine Tagung statt, an der die Intendanten der deutschen Reichssender, die Jugendfunkleiter und Hauptreferenten des Oberssbiting der Reichsjugendführung teilnahmen. Overgeviersfuhrer Creff betonte die Frage nach einem zuverlässigen Nachwuchs, sie sei sowohl für die Intendanten als auch für die Jugendfunkleiter dringlich. Die junge Generation werde sich der Frage der Nachwuchsschulung besonders annehmen. Zu diesem Zweck werde die Reichsjugendführung noch in diesem Jahr neben einer technischen Schule eine Funkschule für sendemäßige Funkarbeit errichten. Gefährliche Diebes= und Hehlerbande gesaßt Kürzlich war einem Mann aus Bottrop ein Fahrrad gestohlen worden. Der Bestohlene beobachtete nun dieser Tage einen Mann, der das entwendete Fahrrad mit sich führte. Er hielt ihn an und veranlaßte seine Festnahme. Bei den Ermittlungen kam man einer gefährlichen Diebes= und Hehlerbande auf die Spur, die in Essen ihren Sitz hatte. Zwei gefährliche Fahrradmarder und vier Hehler wurden festgenommen. General=Anzeiger für Vonn und Augegend# Vonner 8. Jol 1003 Karz vom Baugeraf in die Tiest Zwei Arbeiter tödlich verunglückt— Das gerichtliche Nachspiel— Die Angeklagten freiz's rochen Am 5. Dez. 1935 stürzte in Köln in der Schildergasse 84 ein Schutzgerüst aus der Höhe des vierten Stockwerks durch den Treppenschacht in den Keller. Zwei Arbeiter, die auf diesem Gerüst tätig waren, wurden mit in die Tiefe gerissen und sanden hierbei den Tod. Wegen fahrlässiger Tötung und weil sie bei der Leitung und Ausführung eines Baues wider die allgemein anerkannten Regeln der Baukunst gehandelt hätten, hatten sich vor der Kölner Großen Strafkammer gestern der Architekt, sein Baumeister und serner ein Polier und ein Maurer zu verantworten. Die langwierige Verhandlung, die sich vornehmlich mit Sachverständigen=Gutachten zu befassen hatte, ergab schon zu Anfang daß von einer Schuld des Architekten, sowie seines Baumeisters keine Rede sein konnte. Der Architekt selbst hat ein ausgedehntes Geschäft zu führen, so daß er wirklich Kontrollierungen hinsichtlich der Sicherheiten von Gerüsten nicht vornehmen kann. Für diese Zwecke befindet sich an jeder Baustelle ein Polier. In diesem Falle ergab sich nun nach den Feststellungen eines Sachverständigen, eines städtischen Baurats, daß ein Hebel, der gebrochen war und der dadurch Ursache zum Zusammensturz des Gerüstes geworden war, versault war. Die Fäulnis sei schon so stark gewesen, daß sie hätte gesehen werden müssen. Nun hatte aber einer der tödlich verunglückten Arbeiter das Schutzgerüst errichtet. Er hätte also das verfaulte Holz sehen müssen. Der Polier hatte ihm den Auftrag auf Errichtung des Gerüstes gegeben und sich auf ihn als einen alten und erfahrenen Arbeiter verlassen.. Der angeklagte Maurer hatte noch den Auftrag gegeben, den Hebel ordnungsmäßig abzustützen, so daß nichts geschehen konnte. Daß dieses nicht geschehen ist, ist nicht seine Schuld gewesen. Nach diesen Feststellungen der Sachverständigen beantragte der Staatsanwalt selbst gegen die vier Angeklagten den Freispruch. Der Architekt, sein Baumeister und der angeklagte Maurer wurden wegen erwiesener Unschuld und der Polier mangels ausreichenden Schuldheme'ea freigesprochen. Die 22R6 wirbt an der Mosel Am 11. und 12. Juni wird der Landesverband Rheinland der Deutschen Lebensrettungs=Gesellschaft ein großes Werbetreffen an der Mosel abhalten. Fast sämtliche Bezirksgruppen werden in den bedeutendsten Moselorten Rettungsübungen und Werbe=Vorführungen im Verein mit SA. SS, HJ. BDM, Schulen, Wassersportvereinen, Wasser= und Feuerwehr und Sanitätskolonnen verarstalten. In Cochem wird ein Stromschwimmen aller Bezirke durchgeführt und die Jahreshauptversammlung des Landesverbandes Rheinland abgehalten. 220 Schafe umgekommen Infolge des anhaltenden Regens und der ungewöhnlichen Kälte der letzten Woche sind auf dem Lechfeld von einer etwa 1000 Tiere zählenden Schafherde 220 Schafe, die frisch geschoren waren, umgekommen. Aus der Jägerschaft ausgeschlossen Das Ehrengericht beim Gaujägermeister in Hannover für den Regierungsbezirk Stade hat einen Jäger für vier Jahre aus der Deutschen Jägerschaft ausgeschlossen. Der Verurteilte hatte einen nicht freigegebenen jagdbaren Rehbock geschossen und nicht gemeldet. Weiter hatte er, obwohl nur ein Bock freigegeebn war, einen weiteren zur Strecke gebracht und an Stelle seines Gehörns das Gehörn eines Bockes aus früheren Jahren ausgestellt. Schließlich hatte er auch ein weibliches Rehwild geschossen und nicht gemeldet. Senatspräsident Greiser Mitglied des Reichsjagdrates. Der Reichsjägermeister, Generaloberst Göring, hat den Präsidenten des Senats der Freien Stadt Danzig, Greiser, in Anerkennung seiner Verdienste um das deutsche Jagdwesen zum Mitglied des Reichsjagdrates ernannt. Untreue und Arkundenvernichtung Eine Ehefrau zu 13 Monaten Zuchthaus verurteilt Die Große Strafkammer in Düsseldorf verurteilte die Ehefrau Wilhelm Hohn wegen Untreue und Urkundenvernichtung zu 13 Monaten Zuchthaus und 100 Mark Geldstrafe. Der mitangeklagte Ehemann erhielt wegen Hehlerei neun Monate Gefängnis. Die Angeklagte hat als Kassenwalterin bei einer Düsseldorfer Ortsgruppe der DAF nach und nach 5680 Mark an Mitgliederbeiträgen und Marken verurtreut. Um die Unterschlagungen zu vertuschen, hatte sie eine Reihe eingegangener Beträge nicht verbucht und wichtige Unterlagen verbrannt. Vor Gericht gestand sie. Der mitangeklagte Ehemann hatte von seiner Frau 1000 Mk. der unterschlagenen Gelder bekommen, um Schulden zu bezahlen. Er gab zu, von den Veruntreuungen seiner Frau gewußt zu haben. Die kranke Hausgehilfin vor dem Arbeitsgericht Ein minderjährige Hausgehilfin trat am 4. Mai einen Dienst an, meldete sich aber am 8. Mai arbeitsunfähig krank. Als sie sich am 15. Mai wieder als gesund vorstellte, wurde sie nicht mehr eingestellt. Am Kölner Arbeitsgericht verlangte sie nun jetzt Kündigungsentschädigung. Der Beklagte bestritt, daß die Klägerin krank gewesen sei, da sie verschiedentlich auf der Straße gesehen wurde. Sie habe sogar an dem Tag, wo sie angeblich krank war, Rad gefahren. Die Klägerin konnte aber nachweisen, daß sie tatsächlich an Bronchitis erkrankt war. Das Gericht entschied, daß der Aufenthalt von an Bronchitis erkrankten Personen in frischer Luft erfahrungsgemäß nicht schädlich sei. Daher sei die Entlassung ohne Kündigung nicht gerechtfertigt und so die Entschädigung zu zahlen. Schiffswallfahrt am Niederrhein Eine Eigenart des Niederrheins ist die Schiffswallfahrt, die viele hundert Katholiken überlieferungsgemäß am Fronleichnamstag von Duisburg nach Nievenheim unternehmen. Die Schiffswallfahrt bringt die Pilger alljährlich zu dem Salvatorbild, das seit 1660 den Hochaltar der Pfarrkirche zu Nievenheim schmückt. Es wird angeboten: Jar den Außenvienst werden noch tächtige Herren gesucht. Nichtfachleute werden durch gute Kräfte eingearbeitet. Vorstellung mit Ausweispapieren Dienstag nachmittag zwischen 18 u. 19 Uhr im Wartesaal UI. Klasse des Bonner Hauptbahnhoses. Großhandeldsirma Für sofort ein in Küche u. Haus ersahr. Mäschen für Geschäftsbaushalt gesucht. Frau Schmicter. Gad Neue sucht zum 1. Juli füngeren Herrn für Stenograppie u. Schreibmaschine. Selbstgeschr. Ang. mit Gehaltsanspr. unter G. H. F. 58 an den Gen.=Anz. Peter Schmialer, Bai Adolf=Hitler=Straße Neuenahr, (2a Müdchen nicht über 30 Jahre, welches gut kochen kann und etwas Hausarbeit übernimmt für kl. frauenl. Haushalt(Wirtschaft) nach Köln gesucht. Keine Wäsche. Angenehme u. gute Dauerstellung. Angebote u. B. B. 20 an den Gen.=Anz.(2a Wegen plötzl. Erkrankung meines Mädchens suche ich für sofort ein ordentliches, sauberes für tagsüber. Frau Dr. Zimmermann. Marienstraße 15.(3a Fleißige Morgenhilfe für täglich gesucht Näh. in der Geschäftsst.(a Junges Mädchen bis 4 Uhr nachmittags gesucht, Moltkestr. 24.(3 a Erfahrenes Halbtagsmädchen in kleinen Haushalt gesucht, Heerstraße 11.(5a Saubere Stundenhilfe gesucht von —12½ Uhr. Angebote mit Lohnansprüchen u. H. A. 106 Gen.=A.(2a Mädchen für halbe Tage vormittags für alle Hausarbeiten gesucht. Vonn, Godesbergerstraße 3.(2a Beikochin in Dauerstellung gesucht.(Za Haus Avollo, Siegburg. Sechichenühchen ohne gegenseitige Vergütung und Haustochter nicht unt. 20 Jahren, sofort gesucht. Hotel Greienhof, Rolandswerth, 2a) Tel. 81 Rolandscck. Mädchen für sofort gesucht etwas Näten und Kochen erwünscht. Bonn, Reuterstraße 35, 1. Eig.(20 Halbtagsmädchen(26 (nachm.) gesucht. Nestler. Stiftspl. 7. Jum 1. Juli suche ich ein älteres besseres Alleinmädchen (wegen Heirat des jetzigen) mit Jahreszeugn., in ein modernes klein. Einsam-Haus(2 Pers.), Godesberg. Rolandstr. 39a, Teleson 2433.(2a Verneier Konserven=Großhandlung sucht per sofort tüchtigen Vertreter, welcher in Krankenhäusern, Anstalten, Hotels, Gasthäusern etc. eingeführt ist. Angebote unter Pfl. 362 an den Gen.=Anz.(2a Baufahret für Hochbau gesucht(Motorradfahrer bevorzugt). Angeb. mit Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüchen unt. P. R. 4718 an den Gen.=Anz.(2a eter etee für Blindenware gesucht. Ang. u. A. B. 1936 a. d. Ges.=Anz.(2a Dauerverdienst allerorts d. Postversand u. Warenverteilung, Nachweisl Wochewerdienst bis 60 Mt. Zuschr. unter 497 an Ala Agentur Münster i. W. Bäcker= und Konditor=Gehilfe durchaus selbständig, sofort gesucht. Ausk. in der Geschäftsstelle.(5a Bäckergehilfe sofort gesucht. Heinrich Buchholz, Buchholz v. Asbach, Westerw.(3a Junge 64 für Feld= u. Gartenarbeit dauernd gesucht. Alfter, Auf dem Hügel 6. SSSSSSareeer Auto=Monteur für sofort gesucht. Es kommt nur selvständiger Arbeiter in Frage. (Dauerstellung.) Hermann Vogt, Autoreparatur, Bad Neuenahr. Tel. Nr. 244.(3 a Junger Schneidergeselle sofort Näbe Vonn gesucht. Näh. in der Geschästsstelle.(30 Stellensuchenden die schrittliche Bewerbungen auf Anzeigen in unserer Zeitung einreichen empfehlen wir nur Zenantsabichristen und keine Ortainal=Zeugnisse beizulegen Zeuanisabschriften Bilder und sonstige Anlagen müssen an sichtbarer Stelle den Namen des Einsenders tragen. Die Auf tragaeber von Stellenangeboten werden gebeten alle Unter lagen insbesondere Zeugnisse und Lichtvilder evn anonym aber mit Angabe der Anzeigenzfer zurückzusenden General Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten. Herrsch. Villa ruh seine Lage, 7 Zimmer, Küche, Bad, 4 Tachräume, kl. Garten, unter günst. Beding, zu verkaufen. Angeb. u. A. Z. an den Gen.=A.(20 Kleine hubsche Halbvilla in Bonn, 6 Z. Winterg., K. Bad, Mans., Heiz., Obstg., zu 18 500 Mt. zu verk. oder zu 110 Mt. zu verm. Jürgens, Makter, Argelanderstr. 80. Z. Stbal 4 Zimmer, Küche, Veranda, Mans., zum 1. Juli zu vermieten. Besicht. 11—12.30,—6, Schumannstr. 65. Parl.=Wönnung 2 Zimmer, Küche, Waschküche, Werkstattraum, Mansardenzimmer, mit Benutzung des Gartens, im Mittelpunkt der Stadt, für Handwerker geeignet per sofort zu vermieten. Wo, sagt die Geschästsstelle.(b Parterre 4 Zimmer, Küche, Wintergarten, Bad, Zentralbeizung, zum 1. Juli oder später zu vermieten.(35 Godesberg, Moltkestr. 76. Parterre=Wohnung, 3 Zimmer, Küche, geschlossene Veranda, zum 1. Juli an ruhige Familie zu vermieten, Luisenstraße 10.(b Parterre, 1 Zimmer und Klüche, Gas, Wasser und elektrisches Licht, an einzelne Person zu vermieten. Näberes Adolfstraße 5, 1. Eig.(26 In Beuel schönes Hochparterre, 3 Zimmer und Küche. Verandi, eine Halbmansarde und Garten, preiswert zum 1. Juli zu vermieten. Ang. u. B. E. 285 Gen.=Anz.(5 Schnellwagge, 2 Ka., wenig gebraucht, 1 Federwagen, 15 Zentner Tragkraft. 1 mittelschwerer Karrensattel zu verkaufen. Morenboven Nummer 36.(2 5 Fast neuer Belourteppich 2X3 Meter, kleiner Gasherd. 2fl., billig zu verkaufen. Beuel, Combabnstr. 49.(20 Ein vol. Ausiestisch Krankenfaherstuhl 1 Gartentisch, Wringmaschine, großes Holztablett, 2 auf Holz gemalte Jagd=Stilleben zu verkaufen, Mozartstraße 35, 11.(.0 Feiseate! Verkaufe wegen Aufgabe des Geschäfts Herren=Toilette, Eiche, dunkl. Marmor, mit 2 mod. Stüblen. Wilhelm Clev, Eustirchen, Rathausstraße 5.(20 Fast neuer schwarzer Damenmantel, Größe 50, billig zu verkaufen, Kessenicherstr. 98, 1. Etg.(20 Wipproller zu verkaufen, Baumschut=Aulce 4.(25 Kompl. Laden=Einrichtung billig zu verkaufen.####. 129, Bung, Vittorlastraße 26a, 1. Erg. Ladeneinrichtung eichen, sehr billig, sofort zu verkaufen. Poststraße 4. Laden(20 Wegen Raummangels großes Beit, Waschtisch mit Spiegel, Stühle etc. zu verkaufen. Godesberg, Augustastraße 31.(20 — Weißer Herd—.(20 Plattengröße 110X180, mit Kohlenwagen. Jobanneskreuz 2. Toreing. Klavier, Perserteppich, 250 X 400, Doppelmarmor=Waschtisch mit SpieWegzugshalber zu verkaufen: Doppelschlafzimmer, Einzelschlafzimmer, Herrenzimmer, mehrere Schränke, Schreibtisch. Couch, Sofa, kleines Wohnzimmer, Nähmaschine, sowie verschiedene Einzelmöbel erc. Martenstraße 19.(20 Moderner Radiocepparat, Telefunken Super. Gleichstrom, preiswert abzugeben. Kesselgasse Nr. 12. Friseur.(29 Gebrauchte weiße Küche für 50.— Mark zu verkaufen. Königstraße 7, 1 Etage.(20 Mahagons=Schlaszinner billig zu verkäufen. Bett ohne Einlagen. Auskunft in d Geschäftsst. 20 Schöne junge Schweine hat abzugeben Godesberg, Büchelstraße 5. Teleson 2268.(3 0 Es wird gesucht: Aelteres fleißiges Madchen 38 Jahre, sucht Stelle in frauenlosem Haushalt. Angebote unter A. B. 39 an den Gen.=Anz.(2f Aeltere Witwe sucht Stelle als Haushalterin am liebsten aufs Land. Angebote u. M. 604 an den Gen.=Anz. Erfohr. Musnasterin sucht Stelle zur selbständ. Führung eines besseren frauenl. Haushalts. Angeb. u. K. O. 512 Gen.=Anz. Junges Mädchen sucht sofort Scison=Sient für Zimmer= und Hausarbeit. Ang. u. R. L. 722 an den Gen.=Anz.(2 Suche für gewandtes 16jähriges Mädchen aus guter Familie Stelle als Haustochter ohne gegenseitige Veraütung. Ang. unter Sch. 266 an Gen.=Anz.(2! Velt Mächen in Küche und Hausarbeit erfahren, mit guten Zeugnissen, sucht Stelle. Ang. u. 3. E. 267 an Gen=Anz.(2! Aelterer Kaufmann sucht Vertraueasposten Geschäftsführung, Vergleiche usw. unter zettgem. Ansprüchen. Angeb. u. R. O. 2721 Gen.=Anz. og. In mit guten Vorkenntnissen im Damensalon, sucht Stellung. Angebote u. P. K. 1006 an den Gen.=Auz.(21 Tüchtiger selbständiger Bäckergehilfe mit Meisterbrief und mit allen vorkommenden Arbeiten vertraut. sucht Stelle. Angebote erb. u. B. G. 7475 an den Gen.=Anz.(3 f Gechae Einfamilienhaus —6 Zimmer Küche, Bad. Veranda. in Südlage, Nähe Zentrum, zu bausen gesucht. Preis bis 30000 Mark. Angebote mit Steuerangabe u. Lage unter A. O. K. 11 an Gen.=Anz.(26 Kleines Eine Kreiselpumpe mit elektr. Drehstrommotor, 220•380 Vott, auf gemeinsamer Grundplatte montiert für Hauswasserversorgung, billig zu verkaufen. Im Betrieb zu besichtigen. Näher. bei Bernb. Rings Sohn, Honnes. Hauptstraße 43.(20 Limiam. Baus —7räumig, oder entsprechende erste Etage(6 Räume auf der Etage) zum 1. 7. in Bonn. Godesberg od. Honnef zu mieten gesucht. Angebote u. R. S. 13 006 an Ala. Essen, erb. Einfamilienhaus in guter Lage, mod. einger., oder entspr. Etage bis 1. Sept. od. 1. Okt. zu mieten gesucht. Angeb. mit Preis u. L. G. 233 an den Gen.=Anz.(0 Kleines Landhaus mit Garten zu kaufen gesucht Preisangebote unter F. N. 227 an den Gen.=Anz.(0 Baugrandstau ca. 500 gm, zu kaufen gesucht zw. Godesverg u. Mehlem in der Nähe des Rheins. Angebote mit äuß. Preisang. u. I. P. Gen.=Anz.(20 Schneider sucht geeignete —-Zimmer=Wöhnung in guter Lage. Angeb. u. L. R. 2011 an den Gen.=Anz.(2 0 2 Zimmer u. Küche Nähe Poppelsdorf, evn mit fl. Garten, zum 1. 7. gesucht. Miete bis 40 Mr. Ang. u. J. 707 Gen.=Anz.(20 Suche—3 Zimmerwohnung Preisang. u. P..-00 a. Gen.=Anz.(0 Pünitliche Mietzahler. Junge Eheleute suchen Zweizimmer=Wohnung. Stadtmitte. Angebote unter R. K. 359 an den Gen.=Anz.(26 Staatlicher Angestellter(3 Erwachsene) sucht für 1. 7. 36 Nähe Argelanderstraße 2 Zimmer, Küche. Angeb. u. A. G. 2616 Gen.=Anz.(20 Aelt. Dame sucht in gut. Hause 2 Zimmer mit Kochgelegenh. Preisang. u. J. D. 96 Gen.=A.(26 3 Zimner, Küche und Mansarde gesucht mit Vaderaum. Angeb. mit Preis u. J. R. 31 Gen.=Anz.(30 Zum 1. 7. wird von 2 Tamen(26 —=Zimmer=Wöhnung gesucht(mögl. abgeschl.), wo Untervermieten gestattet ist. Angebote mit Preisang. u. W. St. 205 Gen.=Anz. 2. Zimmer=Wohnung und Küche von älterem Ehepaar gesucht. Ang. unter A. B. 151 an Gen.=Anz.(26 2 Zimmer(Küche, Schlafzimmer), evtl. Mansarde, in gutem Hause in Bonn oder Beuel, bis 30 Mark, sofort gesucht. Angebote u. L. M. 379 an den Gen.=Anz.(20 Zum 1. Juli geräumige leere Wohnung. Schlafzimmer. Wohnküche und Nebenraum oder Mansarde gesucht. Ang. u. O. G. 2246 an Gen. Anz.(20 2 kleine oder 1 großes Leerzimmer Parterre od. 1. Stock, mit Kochgelegenheit v. rud. Mieterin zum 1. 7. ges. Preisang. u. Z. 8804 Gen.=A.(26 Beamter 2 Pers., sucht in Vonn jum 1. Ottober 1936 eine —-Zimmer=Wohnung mit Heizung und Bad. Eilangebote an Amtsgerichtsrat Deilmann, Schwerte Rubr.(3 0 Alleinstebende Frau sucht 1 Zimmer und Küche(Stadtmitte), Ang. unter A. 999 an den Gen.=Anz.(20 1 Zimmer und Küche von älierem Witwer mit 13jährigem Jungen gesucht. Angebote unter R. R. 721 an den Gen.=Ans.(26 2= Zimmer- Wohnung Küche u. Schlafz., s. ruh. Ebep. ges. Ang. u. Sch. K. 35 Gen.=Anz. 40 Kindersportwagen modern, Vollräder guterhalten zu kaufen gesucht. Angebotc unt. R. 682 an den Gen.=Anz.(21 2 ostfr. Milchschafe . en Gobig. Wvesseung, Otto Limburg. 3.(21 Hilter=str. 146. verschledenes! Andbeminertochter Lebenskameraden u sicherer Stellung. Vermittler nicht rwünscht. Zuschriften, mögl. mit #ild, unter B. 991 an Anz.=Mittler ak. Bowinckel,.=Elberfeld.(22 2 lustige Rbeinländerinnen suchen. ja es ihnen an Gelegenheit feblt, gute Kameraden zwecks späterer srat. Alter 26—30 Jahre. Witwer Junges Mädchen(21 Jahre) sucht Kameradin mit Interesse für Kunst,„Literatur, Sport. Angeb. mit Bild(Bild geht zurüch u. U. L. 395 Gen.=Anz.(2 k Fahrzeuge: Baich Sesheice 95 PS., billig zu verkaufen. Zu erfr. in der Geschäftsstelle.(0 NsU Quick“ 0 usdc Herleie. Preie a. d.- Bar: Mundegssse 16. ..W. 200 95 Fahräder billig (Jroße Außwahl. P. Stöuder, Wenzelgasse 53. I. Etage. Eingang# Kesselgasse Ehestands-Darleß. Geschäftsrad zu verkausen, Rheinorserstraße 192.(22 WERDE e Grrazikk DES REICHS· LUFTSCHUTZBUNDES CRTSGRUDDE 2. Jui 1939 Veneral=Anzeiger füe Vonil und Amgegend 7 Vouner Nachrichten Nr. 15 556. Telie 9 Aus dei Algegene Die Erdbeeren sind da! An der Erde beert es wieder! Seht, bedeckt mit weichem Flaus Schaut es unterm Blattgesieder Durch die langen Reihenglieder Dunkelrot und grün heraus. Also setzt ein eifrig Bücken Draußen auf den Feldern ein, Ohne Reißen, ohne Drücken Muß man klug die Beeren pflücken, „Stielvoll“ muß die Sache sein! Kommt die Beere dann zum Bäcker, So verschwindet auch der Stiel, Selbst die peinlichsten Geschmäcker Finden Erdbeertorte lecker Mit dem Sahneberg=Prosil. Nach gewitzter Unterweisung Gibt es hundertsache Art Appetitlicher Verspeisung, Selbst im Zustand der Vereisung Schmeckt das Erdbeermus apart. Allerdings— die Aureole Trägt des Kübels hohler Bauch, Denn vom Scheitel bis zur Sohle Sterbe ich für Erdbeerbowle— Und so mancher andre auch! Kü. Pflichtsenerwehr für Merten (Merten): Amtsbürgermeister Hammer als Verwalter der Ortspolizeibehörde Bornheim hat eine Verordnung erlassen, in der es u. a. heißt, daß die freiwillige Feuerwehr der Ortschaft Merten=Trippelsdorf infolge ihrer zu geringen Mitgliederzahl nicht mehr in der Lage sei, den Feuerschutz der Ortschaft zu gewährleisten. Deohalb werde für die Ortschaft Merten=Trippelsdorf sofort die Feuerwehrpflicht eingeführt. Am kommenden Sonntag, 14. Juni, morgens um 5 Uhr, findet die erste Uebung der Pflichtfeuerwehr MertenTrippelsdorf auf dem Schulplatz statt. Ein unterhaltender Abend beim MöB Concordia (Merten): Die Mitglieder des Männer=GesangVereins„Concordia“ hatten sich mit ihren Angehörigen und den Ehrenmitgliedern im Lokale Müller eingefunden, um hier bei Gesang und Humor einige Stunden im Geiste echter Kameradschaft zu verbringen. Vereinsführer Kräft begrüßte die Ehrengäste aufs herzlichste. Er sprach den Wunsch und die Bitte aus, daß das schöne Verhältnis zwischen aktiven Sängern und Ehrenmitgliedern auch weiterhin bestehen bleibe. Es folgte eine würdige Ehrung der Toten des Weltkrieges und der Bewegung. Anschließend wechselten musikalische Darbietungen, Liedervorträge und humoristische Einlagen mit Solovorträgen. Auch für genügende Tanzunterhaltung war gesorgt. Zwei Jubilare, Hubert Linzbach als Mitgründer der Concordia und Peter Wüst wurden für 45jährige treue Mitgliedschaft geehrt. Eine reichhaltige Tombola und ein kleiner Imbiß trugen zur Erhöhung der Stimmung bei. Die Liedervorträge wurden von dem Vereinsdirigenten Christian Winkelhog vortrefflich geleitet. Gemeinschaftsfahrt der R5R9B (Roisdorf): Die Mitglieder der NS=Kriegsopferversorgung von Roisdorf(Stützpunkt der Ortsgruppe Bornheim) hatten sich bei Kam. Joh. Hamacher, Roisdorf, zu einer Besprechung zusammengefunden, die einen anregenden Verlauf nahm. Im Mittelpunkt der Aussprache stand die geplante Fahrt aller Ortsgruppenangehörigen. Die Vorbereitung dieser Gemeinschaftsfahrt liegt in Händen des Ortsgruppen=Obmannes Jos. Zimmermann, Vornheim. Ein Jungmädel trug ein Gedicht von Heinrich Lersch„Kriegskameraden“. vor, und man gedachte ehrend der Opfer des Krieges. Die ehem. 161er trafen sich in Remagen Wichtige Beschlüsse des Führerrates— Das 40jährige Jubelfest des 10. Rhein. Inf.=Regis. 161 (Remagen): Am vergangenen Sonntag fand in Remagen auf der Waldburg des Viktoriaberges ein großes Kameradschaftstreffen der ehemaligen 161er statt. Bereits in den Vormittagstunden trafen aus den Ortsgrupepn des Rheinlandes, von der Mosel, der Ahr usw. die Führerräte ein, um in einer mehrstündigen Arbeitstagung ernste Angelegenheiten der Kameradschaft zu besprechen. Der Führer der Kameradschaft. Oberstleutnant Kohl aus Bad Honnef. gedachte in ehrenden Worten der verstorbenen und gefallenen Kameraden des 10. Rhein. Inf.=Regt. 161. Die Führerneuwahl brachte eine einstimmige Wiederwahl von Oberstleutnant Kohl. Den Hauptteil der Beratungen nahm das kommende Regimentsfest ein. Es wurde beschlossen, dieses am 6. Juni 1937. also übers Jahr, in der alten Garnisonstadt Eschweiler zu begehen und Besf, 1cz. 4Jüähriges Iubeifest, des 10. Rhein. Inf.Nach einem gemeinsamen Mittagessen begann in den Nachmittagsstunden das große Kameradschaftstreffen vieler Ortsgruppen des Rheinlandes, der Mosel, der Ahr, Eifel und Hunsrück. Weit über 300 Teilnehmer aus allen Gauen des Rheinlandes und der Nebentäler waren in Remagen eingetroffen, um hier mit alten Kameraden zusammen zu kommen. Kamerad Peter Braun aus Remagen begrüßte namens der Bezirksgruppe Rhein=Ahr die Gäste und Ehrengäste zum froben Kameradschaftstreffen. Den Willkommgruß der Stadtverwaltung Remagen entbot der erste Beigeordnete, Pg. Offergeld, Remagen. Er erinnerte daran, daß gerade dieses Treffen dazu angetan sei, die Kameradschaft zu pflegen. Oberstleutnant Kohl nahm das Wort zu einer Ansprache, in der er auf die Führertagung des Vormittags zu sprechen kam und die dort gefaßten Beschlüsse bekannt gab. Diese Jahrestagung des Führerrates habe Rechenschaft über die Arbeiten des vergangenen Jahres erbracht, in ihr seien aber auch die Pläne für die Zukunft festgelegt worden. Der Gruß des Redners galt dem 10. Rhein. Inf.=Regt. 161. Begeistert stimmte die Festversammlung in ein dreifaches Hoch auf das Regiment ein. Die einzelnen Ansprachen wurden umrahmt von Liederspenden des.=.=V. Liederkranz in Remagen. Einen schönen Anteil am guten Gelingen hatte die wackere Kapelle M. Vogt. Erst in später Abendstunde wurden die Festveranstaltungen, die sich überaus herzlich gestalteten, beendet. Umsatzsteigerung und verdoppelte Spareinlagen Der Jahresabschluß der Spar= und Darlehnskasse Remagen— 97 Mitglieder (Remagen): Die Spar= und Darlehnskasse Remagen legte in ihrer letzten Jahresgeneralversammlung den Geschäfts= und Kassenbericht über die Entwicklung der Kasse im Jahre 1935 dar. Rechnungsführer Ludwig Meurer teilte mit, daß die Mitglieder=Gesamtzahl 97 beträgt. Die Kasse konnte mit einem erfreulichen Abschluß in das neue Geschäftsjahr eintreten. Das Guthaben bei der Rheinischen Genossenschaftskasse wurde im Jahre 1935 um 8000 RM erhöht, ein Bankkredit von 28.000 RM wurde völlig abgetragen. Das Vertrauen zwischen Kasse und Genossen zeigt sich in der Neuanlage von 47 neuen Sparkonten und in der Erhöhung der Spareinlagen auf rund 82.500 RM gegenüber 40.000 RM im Jahre 1934. Mitglied des Aussichtsrates. Johann Fink, sprach besonders dem Rechnungsführer Meurer für seine umsichtige Leitung der Kasse und seine übersichtliche, korrekte Kassenführung den Dank der Genossenschaft aus. Die Neuwahl des Vorstandes eraab in allen Teilen die Wiederwahl der bisherigen Führer. Fronleichnamsseiern in Remagen (Remagen): Am Fronleichnamsfest keginnt in der Pfarrkirche zu Remagen das Festhochamt bereits um 8 Uhr, anschließend hieran ist die Fronleichnamsprozession. An vier Altären wird der Segen erteilt, die St. Sebastianusschützengesellschaft wird der Prozession das Ehrengeleit geben. Nach Rückkehr der Prozession ist in der Pfarrkirche noch eine stille hl. Messe. — Im St. Annakloster ist die Fronleichnamsprozession am kommenden Sonntagvormittag, anschließend an das Festhochamt, das um 7 Uhr beginnt. Auf der glatten Straße ausgerutscht (Sinzig): An der Einmündung der Ahrstrecke in die linksrheinische Hauptverkehrsstraße, unterhalb der Ahrbrücke bei Sinzig, gerieten zwei Kraftwagen ineinander. Beide Wagen, ein Lieferwagen und ein Personenwagen erlitten durch den Zusammenstoß erheblichen Materialschaden. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Infolge des Regenwetters war der Personenwagen auf der glatten Straße ausgerutscht. Verschönerung des Stadtbildes (Sinzig): In diesem Jahre hat die Stadtverwaltung viel zur Verschönerung des Stadtbildes getan. Seit einigen Wochen ist man dabei, die Straßen, die bisher in einem schlechten Zustand waren, mit einer staubfreien Decke zu überziehen, die Anlagen erhalten! eine besonders gute Pflege und bauliche Veränderungen sorgen für weitere Ausgestaltung des Gesamtbildes. Der Niederbreisiger Haushaltsplan (Niederbreisig): Der Haushaltsplan der Gemeinde liegt in dieser Woche zur Einsicht offen. Er ist im ordentlichen Haushaltsplan festgesetzt: in den Einnahmen auf 170 937 RM., in den Ausgaben auf 180 268 RM., und im außerordentlichen Haushaltsplan (Straßenbauten usw.): in den Einnahmen auf 131 700 RM., in den Ausgaben auf 131 700 RM. Die Steuersätze sind wie folgt festgesetzt: Grundvermögenssteuer 1 350 v. H. des staatlich veranlagten Grundbetrages, Grundvermögenssteuer 2 346 v. H. des staatlich veranlagten Grundbetrages; Gewerbesteuer, einschl. Zweigstellen= und Schankgewerbesteuer: nach dem Ertrage 500 v. H. des staatlich veranlagten Grundbetrages, nach dem Kapital 1000 v. H. des staatlich veranlagten Grundbetrages; Bürgersteuer 500 v. H. des Reichssatzes. Die erforderliche Genehmigung der Aufsichtsbehörde zu Ahrweiler wurde erteilt. 90jährige in Brohl (Brohl): Am gestrigen Montag konnte die ältese.„Finwohnerin unseres Ortes, Frau Witwe Peter sosef Holtz, ihren 90. Geburtstag feiern. Die Hochbetagte ist noch geistig und körperlich überaus rüstig und kann trotz ihres hohen Alters noch ihre Hausarbeit verrichten. Elf Kinder, die unsere Jubilarin zur Welt brachte, waren und sind der Stolz ihres Alters. Von der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr (Bad Neuenahr): Im Kurhause fand die ordentliche Hauptversammlung der Aktionäre der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr statt. Die Hauptversammlung genehmigte den Geschäftsbericht sowie die Bilanz mit Gewinn= und Verlustrechnung für das Geschäftsiahr 1935. Es werden 3 Prozent Dividende auf zusammengelegte Aktienkapital ausgeschüttet. Der Aussichtsrat blieb im Amt. Willi Ocklenburg, Präsident der Industrie= und Handelskammer Koblenz, wurde hinzugewählt. Generaldirektor Rütten sprach seine Glückwünsche dem Vorsitzenden des Aussichtsrates, Oekonomierat Krewel, aus, der seit 30 Jahren dem Aufsichtsrat der Gesellschaft angehört. Die Padervorner Reiter in Bad Neuenahr (Bad Neuenahr): Der Musikzug der Paderborner Husaren, der ja auch in Bonn gut bekannt ist, gibt am 7. Juli unter Leitung seines bewährten Obermusikmeisters Gerlach in Bad Neuenahr verschiedene Militärkonzerte. Ueber 1000 Süste in Bad Neuenahr (Bad Neuenahr): Zur Zeit weilen über 1000 Gäste zur Erholung in unserem Bad. Das Unterhaltungsprogramm brachte am Freitag ein Gastspiel des Kölner Hänneschen=Theaters. das bei den Fremden starke Beachtung fand. Am Samstag fand ein größerer Kabarett=Abend statt, Sonntagabend ein Sonderkonzert. Die Schwanenbrut zum zweitenmal vernichtet (Bad Neuenahr): Zu keiner Zeit wurden in den Anlagen des Bades mehr böswillige Verwüstungen angerichtet, wie augenblicklich. Die Gemeinde hat mit erheblichem Kostenaufwand an den Ahrbrücken schöne Blumenkästen anbringen lassen. Wiederholt wurden die Kästen ihres Inhaltes beraubt, so auch jetzt wieder. Die schönen Blumen wurden herausgerissen und über die Straßen verstreut. Eine gemeine Tat hat man auch am Schwanenteich verübt. Nachdem bereits vor etlichen Wochen die erste Brut der Schwäne vernichtet worden war— die Täter wurden inzwischen ermittelt—, fand man am Sonntag morgen auch die Eier des zweiten Nestes vernichtet auf den Parkwegen vor. Die Polizei wird alles tun, um die Täter zu ermitteln. Silberne Hochzeit (Bad Neuenahr): Die Eheleute H. Müller, Alte Kollonade, feierten in bester Gesundheit in der vergangenen Woche das Fest der silbernen Hochzeit. Das verregnete Ahrweiler Schützenfest (Ahrweiler): Das traditionelle Schützenfest der Kreisstadt Ahrweiler, das weit über unsere rheinischen Gaue bekannt ist, sollte am Dreifaltigkeitssonntag, wie stets mit dem Königsvogelschießen seinen Anfang nehmen. Alle Vorbereitungen waren dazu von der Junggesellenschützengesellschaft getroffen— aber bei dem strömenden Regen war es unmöglich, das Königsvogelschießen abzuhalten. Die Schützen sahen daher von weiteren Umzügen ab. Im Hinblick darauf, daß mit dem Fronleichnamstage dieser Woche die Hauptschützenfeiertage beginnen, wollen die Junggesellen noch vor diesem Tage das Königsvogelschießen abhalten. Die Honneser Volksbank im Jahre 1935 Weiterer günstiger Aufstieg— Erhöhung der Bilanzsumme— 25 neue Mitglieder (Honnef): Auf der 36. ordentlichen Hauptversammlung der Honnefer Volksbank konnte der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dr. Hank, u. a. Direktor Heyder begrüßen. Interessant ist der Geschäftsbericht für das Jahr 1935, der von Direktor Rother erstattet wurde. Das vergangene Jahr hat, wie Direktor Rother betonte, der Honnefer Volksbank einen weiteren Aufstieg gebracht. Das zeigt sich deutlich in einer Erhöhung der Bilanzsumme, des Umsatzes, der Zahl der Mitglieder und der Konten. Bei Beurteilung der Bilanz und Verhältnisse der Honnefer Volksbank ist stets die besondere Lage des Geschäftsbezirks(Honnef, Königswinter und nähere Umgebung), zu berücksichtigen. In diesem Bezirk ist der Fremdenverkehr vorherrschend. Während der Besuch von Passanten erheblich zugenommen hat, hält sich die Zahl der Uebernachtungen auf der Höhe des Vorjahres. Von wesentlicher Bedeutung für die Bank und die angeschlossenen erwerbstätigen Mitglieder ist die Bautätigkeit im Geschäftsbezirk. Es wurden in der Stadt Honnef 29 Neubauten fertiggestellt, während 20 in 1935 begonnene Bauten in 1936 fertiggestellt wurden. Die Ziffern bezüglich der Stadt Königswinter lauten für 1935: 10 Neubauten, außerdem wurden in Königswinter=Land 14 Neubauten errichtet. DieBilanzsumme hat sich von 1 802 983.52 im Jahre 1934 auf 1 917 365,.98 K im Jahr 1935 erhöht. Im vergangenen Jahre wurden 156 Kreditgesuche behandelt gegen 194 in 1934. Beim Vergleich ist zu berücksichtigen, daß in das Jahr 1934 70 Hausinstandsetzungskredite(mit Reichszuschuß für die Baulustigen) fielen. Der Durchschnittsbetrag der bewilligten Kredite belief sich auf zirka 1600 Mark je Kredit. Die Sollzinsen sind in laufender Rechnung und gegen Vorschußwechsel am 1. April 1935 um drei Viertel Prozent gesenkt worden. Das Jahr 1935 weist einen erfreulichen weiteren Zugang um 25 Mitglieder auf. Der Gesamtumsatz bei der Bank in Honnef und Königswinter ist um 750000 Mk. gestiegen. Direktor Vieregge gab eine Erläuterung zur Bilanz nebst Gewinn= und Verlustrechnung, die von der Generalversammlung einstimmig genehmigt wurde. Die ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Karl Dißmann und Georg Jossen aus Honnef, sowie Paul Boecker aus Königswinter wurden einstimmig wiedergewählt. Drei Autos zusammengestoßen (Königswinter): Gestern nachmittag stießen an der Post drei Kraftwagen zusammen. Der erste Wagen stoppte plötzlich und die beiden folgenden Autos fuhren auf ihn auf. Es entstand nur Sachschaden. (Asbach): In einer Schulungstagung aller DAFWalter und=Warte der Ortswaltung Asbach sprach Kreisschulungsleiter Pg. Ecker über die Aufgaben und Ziele der Deutschen Arbeitsfront und behandelte anschließend die Vergünstigungen für die Mitglieder. In einer Aussprache wurden viele die Arbeiterschaft interessierende Fragen geklärt. über der Dorfstraße hängt die Eierkrone Bis der erste Erntewagen hochbeladen einfährt— Das Maifest der Küdinghovener Junggesellen (Küdinghoven): Uralter Brauch sind die„Mailehen“, der Tanz unter dem Pfingstbaum, die Kröngng der Maibraut. Dazu bildete sich in einigen Gegenden der Brauch, einen Mann, meistens den„Kirmesmann“, an einer Stange aufzuhängen und ihm die gebührenden „Reverenzen“ zu erweisen. Bald nach dem Krieg ließ man aber von diesem mehr oder weniger geschmackvoll ausgeführten Mann ab, und an seiner Stelle wurde die Eierkrone aufgehängt, ein hübsches Gebilde aus ausgeblasenen Eiern, die die Junggesellen des Ortes sammelten und am Pfingstsamstag aufhängten, um sie erst beim Eintreffen des ersten Erntewagens aus lustiger Höhe wieder herabzuholen. Für diesen feierlichen Augenblick war eine zweite Eiersammlung durchgeführt, deren Ergebnis abends in einen riesigen Eierkuchen verwandelt wurde. So wurde auch in diesem Jahre die Eierkrone wieder in Küdinghoven aufgehängt, diesmal zu Ehren der Maikönigin Franzi Schmitz und ihres Prinzgemahls Matthias Hönscheid. Mit Jubel und Fähndelschwenken wurde das junge Paar zu Hause abgeholt und durch die mit Fahnen und Grün reich geschmückten Dorfstraßen unter die Eierkrone geleitet, wo der Huldigungsakt stattfand. Festredner Bolz erinnerte an die alten deutschen Volkssitten und=gebräuche und verlieh dem Wunsche Ausdruck, daß sich das schöne Fest würdig den andern Festlichkeiten des Ortes anschließen möge. Noch lange blieb der Junggesellen Verein„Concordia“ mit dem Königspaar und seinen Freunden in gemütlicher Die kunstvolle Eierkrone über der Dorfstraße Stunde vereint. phot. Kümpel. Verheißungsvoller Auftakt der Lustschutzwerbewoche Ein Amzug und eine gutbesuchte Kundgebung im (Beuel): Die Werbewoche des Reichsluftschutzbundes nahm gestern abend in Beuel einen glänzenden Anfang. Gegen 8 Uhr fand zunächst ein Umzug uniformierter Züge des Bundes durch Beuel statt, unterbrochen durch ein kurzes Platzkonzert an der im Frühlingsschmuck prangenden Dreiecksanlage. Im überfüllten„Rheingold"=Saal begrüßte Reviergruppenführer Plumpe nach einem Vortrag des Musikzuges des Deutschen Luftsportverbandes und dem Einmarsch der Fahnen des Reichsluftschutzbundes, der Partei und der 53 die Erschienenen auf das herzlichste und wies auf die Bedeutung des Luftschutzes mit eindringlichen Worten hin. Er erinnerte daran, daß der Tatkraft des Führers die Schaffung des Reichsluftschutzes zu verdanken sei und wieß auf das Luftschutzgesetz hin, das alle Deutschen ohne Ausnahme in den Dienst dieses Heimatschutzes stelle und somit das ganze deutsche Volk umfasse. Um die Organisation in Beuel mit seinen 3030 bewohnten Häusern ordnungsgemäß durchführen „Rheingold“— Aufbau und Wirken des Luftschutzes zu können, müsse das Beueler Luftschutzrevier 12—15 000 Volksgenossen als Hauswarte, Stellvertreter, Feuerwehr und Laienhilfe erfassen und ausbilden. Vor allem müsse die Frauenwelt bis zu 80 Prozent herangezogen werden, da im Ernstfalle ja die waffenfähigen Männer bis zu 45 Jahren im Heeresdienst tätig seien. Der Redner forderte die Versammlung auf, sich jetzt schon freiwillig dem Bunde zur Verfügung zu stellen, um so den Willen zur Mithilfe am Aufbau des Vaterlandes zu bekunden. Als zweiter Redner des Abends sprach L..=Führer Jansen über Aufbau und Wirken des Luftschutzes. Er wies vor allem auf die Bedeutung der Luftwaffe hin, die die heutige Strategie grundsätzlich umgestaltet habe. In Zukunft würden nicht mehr Heer gegen Heer, sondern Volk gegen Volk kämpfen, die Entscheidung erfolge kaum noch an der Front, sondern falle im ganzen Hinterland. Somit müsse schon in Friedenszeiten das Heer der Heimat geschaffen werden, wie es FO ME K KE KT K Seite 10. Nr. 13 539 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten 9. Juni 1933 unsere Gegner, die nicht durch das Versailler Diktat gehemmt gewesen seien, schon bereits bereitstehen hätten. Gerade wir am Rhein müßten uns der großen Gefahr bewußt sein, denn um ihn werde auch in Zukunft wieder gerungen werden. Fräulein Basten wandte sich, anknüpfend an die Gedanken der Vorredner, besonders an die Frau. Sie erinnerte an die großen Leistungen der deutschen Frau im Weltkriege und forderte die Frauen der jungen Generation auf, es ihnen an Opfermut und Einsatzbereitschaft gleichzutun, vor allem im Dienst als Laienhelferinnen. L..=Obertruppmeister Vogel leitete dann mit kurzen Worten zum Film„Görings Bekenntnis zum Reichsluftschutzbund“ und dem Hauptfilm„Volk in Gefahr!“ über, zwei Filmwerken, die in eindringlicher Weise die Notwendigkeit und Bedeutung des Luftschutzes vor Augen führen. Der Hauptfilm führt nach Berlin, wo sich die Hochschule des Reichsluftschutzbundes, die Reichsluftschutzschule, befindet, in der die interessanten und spannenden Szenen der Ausbildung spielen. Ein breiter Raum des Filmstreifens ist der Brandbekämpfung gewidmet, die Tätigkeit der Hausfeuerwehr wird gezeigt, bei der die Frau eine bedeutende Rolle spielt. Auch die Entrümpelung ist nicht vergessen, und die Wichtigkeit großer Luftschutzübungen wird vor Augen geführt. Den Abend beschloß Adjutant Napp mit einem „Sieg=Heil“ auf den Führer. Ein Roterrad verbrannt (Beuel): Vorgestern abend fing ein auf der HorstWessel=Straße stehendes Motorrad in dem Augenblick Feuer, als sein Besitzer es in Gang bringen wollte. Das Rad wurde vollkommen vernichtet. Gemeindegrundvermögenesteuerpflicht für den älteren Neuhausbesitz (Beuel): Mit dem 1. April do. Jo. werden alle Neubauten, die in der Zeit von 1924 bis 1931 bezugsfertig geworden sind, zur Gemeindegrundvermögenssteuer herangezogen. Etwaige Anträge auf Steuererleichterung können bis zum 30. Juni ds. Is. gestellt werden. Derartige Anträge sind in einfacher schriftlicher Form an die Gemeindesteuerbehörde einzureichen. 74. Geburtstag (Beuel): Herr Johann Auer, Beuel, Combahn= straße 67, feiert am 19. Juni seinen 74. Geburtstag. Er ist der älteste Schützenmajor im Rheinland. Die Fronleichnamsprozession (Küdinghoven): Mit Rücksicht auf den gesteigerten Verkehr auf der Landstraße Beuel—Königswinter nimmt in diesem Jahre die Fronleichnamsprozession einen andern Weg, sodaß sie diese Hauptverkehrsader nicht längere Zeit benutzen, sondern nur zweimal zu überschreiten braucht. Nach dem.30 Uhr beginnenden Hochamt zieht die Prozession unter Begleitung der Limpericher Schützen von der Kirche durch das Unterdorf Limperich, von dort die Finkenbergstraße hinauf. über den Finkenberg und den Wehrhausweg durch den Friedhof in die Kirche. Frohe Fühlt der Anteier Janger Jur 600-Jahrfeier von Gerolstein— Gastliche Aufnahme und unterhaltsame Stunden (Unkel): Der Unkeler Männergesangverein„Concordia“ folgte am letzten Wochenende einer Eintadung des Reichsbahn=MGV. Gerolstein, um bei der 600=Jahr= feier der Eifelstadt mitzuwirken. Ein Autobus brachte am Samstag die 32 Unkeler Sänger über Neuwied— Weißenthurm—Mayen—Kelberg nach Gerolstein, gegen .30 Uhr wurde der freundliche Ort in der Eifel, der nun auf ein 600jähriges Stadtrecht zurückblicken kann, erreicht. Vor dem Rathaus, wo sich die dortigen Sangeobrüder und viele Einwohner eingefunden hatten, fand ein herzlicher Begrüßungsakt statt. Innerhalb kurzer Zeit waren die Unkeler Sänger in die bereitgestellten Freiquartiere gebracht. Kurz nach 8 Uhr hatte sich der geräumige Saal Crump bis auf den letzten Platz gefüllt, als das Festkonzert der beiden Gesangvereine begann. Abwechselnd brachten der MGV. Gerolstein und der MEV„Concordia“ bei dem reich haltigen Programm des musikalischen Abends Lieder und Chöre zu Gehör. Höhepunkte des Abends waren unzweifelhaft, als die beiden Vereine zusammen den Sonnet'schen Chor„Freiheit am Rhein" und als die Unkeler Sänger mit Orchesterbegleitung den RadetzkyMarsch und den Chor„Schwur am Rhein“ von Sonnet vortrugen. Musikdirektor Backhausen, Mehlem, der tüchtige Leiter des Unkeler MGVs, erfreute die begeisterten Zuhörer durch seine Geigensoli unter der sinnvollen und anpassenden Begleitung von Musiklehrer Breuer, Gerolstein. Humoristische Einlagen füllten das gemütliche Beisammensein, das sich dem musikalischen Ereignis anschloß, aus. Der Sonntagmorgen wurde mit dem geschlossenen Kirchgang eingeleitet. Der Festgottesdienst gestaltete sich aus Anlaß der 600=Jahrfeier besonders feierlich. Um 10 Uhr trafen sich die Sänger im Lokale des ehemaligen Unkeler Sangesbruders Euskirchen, um sich dann geschlossen zum Gerolsteiner Kriegerdenkmal zu begeben. Es folgten darauf mehrere Besichtigungen. Im Ratskeller fand man sich zu einem frohen Beisammensein ein. Später als vorgesehen trat man die Heimreise an. Kog-Säste aus Hannover (Linz=Kripp): Am Sonntag trafen KDF=Urlauber aus dem Gau Hannover zu mehrtägigem Aufenthalt in Kripp und den benachbarten Rheinorten ein. Die Gäste werden die Schönheiten der Umgegend auf umsangreichen Fahrten und Wanderungen kennenlernen. Auch eine Dampferfahrt an den oberen Mittelrhein ist vorgesehen. Bürgermeister Weyand in Berlin (Linz): Vom 5. bis zum 10. Juni ist Bürgermeister Weyand anläßlich der Ausstellung„Die deutsche Gemeinde“ und der damit verbundenen Tagungen in Berlin. Auch Landrat Dr. Reppert, Neuwied, und der „geschäftsführende Bürgermeister der Stadt Neuwicd, Pg. Frantzen, weilen aus diesem Grunde in der Reichshauptstadt. Zusammenstoß zwischen Auto und Fahrrad (Linz): An der Burgplatzunterführung stieß ein in Richtung Wallen fahrendes Auto mit dem Fahrrad eines Metzgerlehrlings aus Linz zusammen. Schuld an dem Zusammenstoß tragen beide Fahrer, denn der Chauffeur hatte gerade noch, kurz vor der Ausfahrt, ein anderes Auto überholt, während der Junge auf die Hindenburgstraße eingebogen war, ohne sich zu vergewissern, ob sie frei war. Der Lehrling erlitt Verletzungen im Gesicht und an den Händen. 25 Jahre Kassierer beim Sängerbund (Linz): Ein harmonische Feier vereinigte den MGV.„Sängerbund“ mit der Gesangabteilung der Maschinenfabrik Barmen, Werk Lennep, im Saale Wald. Vereinsführer Strohe vom Sängerbund begrüßte alle herzlich. Der Vorsitzende der Lenneper, Hugo Stephan, dankte für den freundlichen Empfang. Dann sangen die Gäste unter Exich Kocholl, die Linzer unter Musikdirektor Jean Außem, dazwischen musizierten Troisdorfer Musiker unter Leitung von Kapellmeister Skopin. Einen Höhepunkt im Laufe des Abends stellte die Ehrung des Kassierers vom MGV.„Sängerbund“, Franz Wald, für 25jährige Tätigkeit auf seinem Posten dar. Präsident Strohe überreichte nach kurzen Gedenkworten eine Urkunde des Deutschen Sängerbundes, wofür Sangesbruder Wald dankte. Nach einigen Worten von SangesOeresorigei Nachrichtrn bruder Henscheid ging man zum inoffiziellen Teil über, der mit viel Humor und Stimmung ausgefüllt war. Ockenseiser Kirmes gut besucht (Ockenfels): Die Kirmes in Ockenfels war am Sonntag sehr gut besucht, trotz des Regens, der erst am Spätnachmittag etwas nachließ. In den Sälen wurde eifrig getanzt, und der erste Wein mundete allen vortrefflich. Die Mütterberatungsstunden (Leubsdorf): Am Dienstagnachmittag 3 Uhr ist Mütterberatung bei der Gemeindeschwester in Leubsdorf.— Dattenberg: Dienstagnachmittag 14 Uhr in der Schule. Kleine Künstler in Hönningen (Hönningen): Heeps Liliputaner=Künstlertruppe unter Leitung von Direktor W. Heep, Magdeburg, weilte in Hönningen, um hier ein Gastspiel zu geben. Ob die kleinen Leutchen— die übrigens eine große Kunstfertigkeit an den Tag legten— akrobatische Leistungen zeigten, ob sie mit ihrem Orchester musizierten, ob sie tanzten oder humorvolle Einlagen zum besten gaben, stets war der Beifall stark und verdient. Bekenntnisfeier der katholischen Jugend (Hönningen): Die katholische Jugend von Hönningen, Rheinbrohl und Hammerstein hatte sich in der Rheinbrohler Pfarrkirche am Sonntag zu einer Gottbekenntnisfeier eingefunden. Pfarrer Helbach, Hönningen, hielt eine eindrucksvolle Festprevigt, die Feier schloß mit dem feierlichen Te Deum. Großes Westerwälder Heimatfest (Neuwied): Wie im Vorjahre, so wird auch diesmal wieder die Arbeitsgemeinschaft der Westerwälder Vereine des Industriebezirks am 1. Sonntag des Monats August in Steimel, Kreis Neuwied, ein großes Heimatfest veranstalten, das der Pflege des Heimatgedankens dienen soll. Die Durchführung liegt in den Händen des Verschönerungsvereins Steimel, der auch benachbarte Ortsgruppen des Westerwaldvereins zu diesem großen Treffen einladen wird. Im Schlaf bestohlen (Neuwied): Ein belgischer Matrose bat einen holländischen Schiffer, ihm Obdach zu gewähren, da er mittellos sei. Der Mann entsprach diesem Wunsch, wurde aber bitter enttäuscht. Als er seinen Gast morgens wecken wollte, war dieser unter Mitnahme einer Summe Geldes schon verschwunden. General von Petersdorfs Beisetzung Gestern nachmittag wurde die Asche von Generalmajor Friedrich Luis Johannes von Petersdorf auf dem Burgfriedhof beigesetzt. Eine Abordnung des Insanterie=Regiments Bonn unter Führung des Majors Denke, überbrachte dazu eine prächtige Kranzspende des Reichskriegsministers. Der Verstorbene, der ein Alter von 85 Jahren erreicht hatte, war Mitkämpfer von 1870—71, wurde bei Wörth verwundet und mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er entstammte einer altpreußischen Soldatenfamilie, die ihrem König schon viele Offiziere geschenkt hatte. Am Weltkriege nahm er als Gouverneur der Festung Straßburg teil. Pfarrer Zunn legte der Trauerfeier den Text Jesaia 33 Vers 22 zu Grunde: Der Herr ist Richter über uns, er ist unser Meister und unser König, er hilft uns, Amen. Nun trat Oberstleutnant a. D. von Hymmen vom RDO an die Gruft, um dem Heimgegangenen für seine treue Kameradschaft zu danken. Major Denke legte den Kranz nieder, und dann senkte sich die Fahne der Jägerkameradschaft über die Gruft, von der dann die Leidtragenden, Beigeordneter Dietz und Polizei=Inspektor Marbach, als Vertreter der Stadtverwaltung, Abschied nahmen. Das Märchen vom„ Gemeinschaftlicher Kameradschaftsabend der (Mehlem): Im schön geschmückten Saale von Spindlers Hotel„Villa Friede“, fand Samstagabend ein gut besuchter Kameradschaftsabend der Ortsgruppe Mehlem der RSDAP mit den Kameraden des Hilfswerkes Nordwest statt. Ortsgruppenleiter Pg. len, Godesberg, sprach, nachdem die Hauskapelle einige flotte Stückchen gespielt hatte, über die politische Lage in Deutschland und Oesterreich. In Deutschland sei der Kampf mit den politischen Gegnern glücklicherweise siegreich bestanden und das Aufbauprogramm des Führers in die Tat umgesetzt. Die Deutschösterreicher hätten im neuen Deutschland eine wahre Heimat gefunden. Es sei, dessen seien sich die Rheinländer voll bewußt, die Pflicht aller, den deutsch=österreichischen Brüdern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Der Kameradschaftsabend solle sinnvoller Mit der hundepeitsche geschlagen Die Kinder eines Einwohners wurden von einem Unbefugten aus dem Garten ihres Vaters verwiesen, und als sie diesem unverständlichen Verlangen nicht Folge leisteten, mit einer Hundepeitsche geschlagen. Es wurde Anzeige erstattet. Zusammenstoß mit einem Auto Eine Radlerin, die aus einer Seitenstraße in falscher Richtung in eine Einbahnstraße einbog, stieß dabei mit einem Auto zusammen. Sie stürzte und zog sich Verletzungen leichter Art an Kopf und Armen zu. Zur Ausstellung„Die Welt des Kindes“ Am morgigen Mittwoch besucht die Ortsgruppe Süd der NS=Frauenschaft zu Schiff die Ausstellung„Die Welt des Kindes“ in Köln. Ein rüstiger Fünfundsiebenziger Am Donnerstag vollendet Herr Karl Vöhlinghaus sein 75. Lebensjahr. Er kam vom Borbeck als Rentner nach hier und stellte seine Arbeitskraft besonders in den Krisenjahren der Nachkriegszeit der meinde ehrenamtlich zur Verfügung. Noch jetzt waltet er seines Amtes als Geschäftsführer der Gemeinnützigen Baugesellschaft in Rüstigkeit. 66 Kumeras Schnarschah RSDAP und des Hilfswerkes Nord-West Ausdruck nationalsozialistischer Kameradschaft sein. Dr. Stühlinger erinnerte an die Sonnwendfeiern der Deutsch=Oesterreicher an der Donau, in denen immer wieder die Sehnsucht nach einem herrlichen mächtigen Deutschen Reich zum Ausdruck gekommen sei. Der Redner ging dann auf die innerösterreichischen ,Verhältnisse ein. Er hob ferner die Taten der österreichischen Armee im Weltkriege hervor und lobte besonders die Kärtner. Die Deutsch=Oesterreicher hätten draußen überall ihren Mann gestanden, sie seien nicht der schlappe Kamerad Schnürschuh gewesen, von dem in der Nachkriegszeit hier und da die Rede gewesen sei. Auf den Vortrag eines Gedichtes aus dem Freiheitskampf folgten Lieder zur Laute und humoristische Darbietungen in Wiener und Tiroler Mundart. Bei Tanz und Spiel blieb man noch viele Stunden beisammen. Aus Godesberg Die Feldübung der Sanitäter verregnet 300 Sanikäter und Helferinnen in Lohmar— Zeltbesichtigung und kameradschaftliches Beisammensein (Lohmar): 250 Sanitäter der Kolonnen aus Köln, Troisdorf und Siegburg, sowie 50 Helferinnen der Vaterländischen Frauenvereine aus Troisdorf und Siegburg weilten am Sonntag in Lohmar zu einer großen Feldübung, die leider durch den Regen starke Einbuße erlitt. Die Uebung wurde geleitet durch Dr. Deuter=Köln, da der Bezirkskolonnenführer OberMed.= und Reg.=Rat Pros. Dr. Döllner=Köln verhindert war. Anwesend waren auch die Kreisgruppenleiterin Frau Stangen des Vaterländischen Frauenvereins und Frl. Dr. Baare=Siegburg. Morgens vereinte ein gemeinschaftlicher Gottesdienst sämtliche Teilnehmer. Anschließend zog man geschlossen zu dem Zeltlager hinter der Aggerbrücke und besichtigte hier in fünf Rundund sechs Viereckzelten die zweckmäßigen Einrichtungen von Ambulanz= und Verbandsstationen. Sehr viele Zuschauer hatten sich aus Lohmar und Umgegend eingefunden, so daß zum mindesten ein guter Werbeerfolg zu verzeichnen ist. Danach gings zurück zum Saale Schnitzler, wo man in schönster Kameradschaft einige gemütliche Stunden verbrachte und sich das Eintopfessen, eine däftige Erbensuppe, munden ließ. Eine weitere großzügige Feldübung, an der sich sämtliche Kolonnen des Siegkreises, rund 12—1500 Personen, beteiligen werden, soll im Oktober stattfinden. Eine 88jährige (Siegburg): Hier feierte Frau Wwe. Rosenstein geb. Eickhoff ihren 88. Geburtstag. Sie ist verhältnismäßig noch rege und erfreut sich allgemeiner Wertschätzung. Vorverlegung der Unterstützungszahlungen (Siegburg): Gemäß einer Mitteilung des Arbeitsamtes wird der Zahlplan für die Auszahlung von Unterstützungen wegen Fronleichnam in dieser Woche geändert. Die Dienstag=, Mittwoch= und Donnerstagszahlungen werden um je einen Tag vorverlegt. Die Zahlungen der Zahlstellen Oberlar, Mondorf usw. sanden bereits am Montag, 8. Juni, statt; die der Zahlstellen Königswinter usw. finden heute Dienstag, 9. Juni, die Zahlungen in Oberpleis, Uckerath usw. am Mittwoch, 10. Juni. Die Auszahlung in Siegburg ist wie immer am Freitag zur üblichen Zeit. Kirmes in Siegburg=Wolsdorf (Siegburg): Im Stadtteil Wolsdorf feierte man am verflossenen Sonntag und Montag DreifaltigkeitsKirmes. Am Abend herrschte in den Sälen bei Kemp, Menzel und Fischer Hochbetrieb. Am Vorabend hatte man, wie üblich, ein Fäßchen Bier ausgegraben. Die beiden Geloogs veranstaltete die üblichen Festzüge mit Fähndelschwenken. Bei Clarenz und Gumpert an den Wolsbergen erfreute sich das Völkchen ebenfalls bei Konzert und Tanz. Am letzten Kirmestage begrub man nach großen Trauerreden den Kirmespeias. (Siegburg=Mülldorf): Frau Peter Müller feierte in völliger geistiger und körperlicher Frische ihren 80. Geburtstag Von Eisechögen Schützenfest in Meckenheim (Meckenheim): Als die Schützen von Meckenheim ihr Schützenfest feierten, regnete es in Strömen. Im Regen zogen sie durch die Stadt, im Regen wurde unverzagt geschossen. Heimerzheim errang den 1. Ehrenpreis, Adendorf den zweiten. Der Ball war gut besucht. Werkpausen in den Betrieben (Euskirchen): Das Beispiel des Reichssenders Köln wird nun auch in den Betrieben des Kreises Euskirchen Schule machen. Für die Veranstaltung von Konzerten in den Werkpausen hat sich der Musikzug der SAReserve zur Verfügung gestellt. Von Gesteinsmassen erdrückt (Vlatten): Zu einem tödlichen Unfall kam es am Samstag in einem hiesigen Steinbruch. Ein in den dreißiger Jahren stehender Arbeiter war mit dem Abdecken des Abraums beschäftigt, als die Gesteinsmassen nachgaben und den Mann mit in die Tiefe rissen. Besinnungslos wurde er aus dem Gestein hervorgezogen. Seine Verletzungen waren so schwer, daß er auf dem Transport zum Krankenhaus gestorben ist. Ein anderer Arbeiter konnte noch rechtzeitig zur Seite springen. Ein Schwindler gesaßt (Commern): Einem raffinierten Schwindel fiel eine Bauersfrau von hier zum Opfer. Bei verschiedenen Bauern sprach ein Mann vor, unter dem Vorwand, er wolle gebrauchte Ackergeräte kaufen. Als er und Eiseltälern im Hause der betreffenden Frau vorsprach, war deren Mann abwesend. Der Schwindler erklärte, den Mann im Felde zu besuchen. Er wollte von ihm Geld haben. Hier erreichte er aber sein Ziel nicht, und nun fuhr er zu der Frau zurück und erklärte ihr, daß man ihm auf Anordnung ihres Mannes hin 23 Mark aushändigen möge. Die Frau tat dies, und der Mann machte sich schleunigst aus dem Staube. Bei Euskirchen gelang es der Polizei, ihn zu fassen. Es handelt sich um einen mehrfach vorbestraften Mann aus Großvernich. Wirtschaftsgebäude brannten nieder (Schwerfen): In der Sonntagnacht brach in dem Anwesen des Landwirts Pitten ein Brand aus, der sehr schnell um sich griff. In ganz kurzer Zeit war ein Teil der Wirtschaftsgebäude mit Futtervorräten, wertvollen landwirtschaftlichen Maschinen bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Auch 15 Hühner kamen in den Flammen um. Die Feuerwehr konnte ein Uebergreifen der Flammen auf andere Gebäude verhüten. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Der Schaden ist teilweise gedeckt. Beginn eines großen Straßenbaues (Gemünd): In den letzten Tagen hat die Provinzialstraßenbauverwaltung mit einem umfangreichen Straßenbau bei Gemünd begonnen. Es handelt sich um den Ausbau der Straße, die Gemünd mit Hergarten verbindet. Die Straße befand sich seit mehreren Jahren schon in einem derart schlechten Zustand, daß sie kaum zu befahren war. Die Arbeiten, die jetzt vorgenommen werden, dienen in der Hauptsache der Erweiterung der Straße und der Beseitigung der unterhalb der Höhe liegenden Kurven. Teilweise wird die Straße auf zwölf Meter erbreitert. Einen Teil des Waldes hat man abgeholzt, womit auch eine bessere Uebersicht der Straße gegeben ist. Die Arbeiten, bei denen zahlreiche Leute beschäftigt sind, werden bis zum Herbst anhalten. Lastkraftwagen fuhr in eine Schafherde (Burgbrohl): Auf der im Bau befindlichen Kreisstraße Glees—Burgbrohl ereignete sich am Samstag ein schwerer Verkehrsunfall. Unweit der Buchholzermühle trieb ein Schäfer seine Schafherde über die Straße, als sich in Richtung Burgbrohl ein alter Lastkraftwagen, der vier Tonnen Teermakadam für den Straßenbau geladen hatte, näherte. Der Führer des Lastkraftwagens vermochte den Wagen auf der abfallenden Straße nicht zum Halten zu bringen, so daß er in die Herde hineinfuhr. Die Auswirkung des Unglücks war verheerend: Sechs Schafe wurden auf der Stelle getötet, acht Tiere wurden so schwer verletzt, daß sie notgeschlachtet werden mußten. Schiffer über Bord gesallen (Andernach): Von einem Anhängeschiff eines zu Berg fahrenden Schleppzuges stürzte ein Schiffer über Bord; er war auf dem Gangbord ausgerutscht. Der Schiffer konnte zwar schwimmen, doch kostete es ihn große Anstrengung, sich in voller Kleidung über Wasser zu halten. Der Schleppzug wurde sofort zum Halten gebracht, und mit mehreren Nachen eilte man nach der Unfallstelle, um den Mann zu retten. Es gelang auch, den Schiffer in Sicherheit zu bringen. I h Wee Gueuss### ig.... naus roisens Rinch##rfutt in e b 9. Juni 1936 General=Anzeiger für Vonn und Amgegend Bonner Nachrichten Nr. 15 558. Seite 11 Sereeee erete Aodif Heuser Vonn gehl wieder nag Amerika Am 2. August gegen Tony Ehuee Sieger der Italien=Rund=Fahrt wurde Bartali, der vereits nach den ersten Teilstrecken den Spitzenreiter Olmo ablösen und die Führung bis zum Schluß behaupten konnte.— Die letzte Etappe von Salsomaggiore nach Mailand(218 km) hatte es— durch einen 1145 m hohen Berg— noch einmal in sich. Tagessieger wurde in:25.5 Stunden Bartali vor Olmo, dem Zweiten im Gesamtergebnis, Rimoldi, Cazzulant und Mollo. Französtscher Fliegermeister bei den Berufsfahrern wurde auf der Prinzenpark=Bahn in Paris Gérardin, der den langjährigen Meister Michard auf den zweiten Platz verweisen konnte. Aus dem Davispokal=Wettbewerd ist Frankreich überraschend ausgeschieden. Jugoslawien gewann am letzten Tag beide Einzelspiele und slegte damit:2. Japans leichtathletische Olympia=Mannschaft hat Tokio verlassen, um in Europa genügend Zeit zur Umstellung auf die Verhältnisse zu haben. Die Mannschaft— sie setzt sich aus 51 Aktiven zusammen— wird erst nach Helsingfors fahren und am 26. Juli die Reise nach Berlin fortsetzen. Das österreichische Derby gewann der aus Ungarn komimende Botos mit Klimscha. Oberlar feierte den Aufstieg Verbunden mit seinem 29. Stiftungsfest feierte der Spielund Sportverein Oderlar am Sonntag seinen Aufstlieg in die 1. Bezirksklasse im Saale Caspar. Vereinsführer Christian Faßzbender konnte die Ehrenvorsitzenden Rektor Pinger und Rektor Rengen, Kreisfußballführer Court, Fußballsachbearbetter Krämer, Kreislugendwart Piel und Kreisfachamtsleiter des Fachamtes 1 Turnen, Haas, willkommen heißen. Kreissußballführer Court überreichte dem Mannschaftsführer des Kreiemeisters, Kluth, eine Ehrenurkunde über die Kreismeisterschaft, sowie jodem Spieler der 1. Mannschaft, desgleichen dem Trainer Strack. Der Gesangverein„Liederkranz“ fünte den Abend mit hübschen Chorliedern aus. Das Faßdau=Endspiel ist doch in Berin! Auch Kampf um den 3. und 4. Platz Eine nicht nur die deutschen Fußball=Anhänger interessierende Frage, nämlich:„Wo findet das Endspiel statt“, wurde am Montag geklärt. Wie das Fachamt Fußball mitteilt, werden der 1. FE Nürnberg und Fortuna Düsseldorf, die Sieger der Vorschluß. rundenspiele, den Kampf um den Meistertitel am 21. Juni im Berliner Poststadion austragen. Die Anlage bietet 50 000 Personen Sichtmöglichkeit. Zum ersten Male gibt es in diesem Jahre auch einen Kampf um den deitten und vierten Platz im Meisterschafts=Wettbewerb. Diesen spielen der FE Schalte##4 und Vorwürts=Rasensport Gleiwitz am Tage vorher, 20. Juni, auf dem Hertha=BSC=Platz in Berlin aus (Fassungsvermögen: 20 600 Zuschauer). Turas erneute Niederlage in Oberhausen und ist an einem Tor nicht ganz schuldlos.— Nach den bisher ausgetragenen Spielen zu urteilen, kommen Ippendorf wie auch Bornheim an das Können des Gruppenmeisters Spielverein Bonn nicht heran. * sofortiger Wirkung wurden die Sportfreunde Ippendorf, wie der Spieler Hubert Heinen von jeglicher Spieltätigkeit gesperrt. Bonner Schulsußball Aloysius=Kolleg gegen Pädagogium Godeoberg:3(:3) Durch ihren Sieg über das Aloystus=Kolleg besestigten die Mannen vom Pädagogium Godesberg ihre Spitzenstellung, sodaß sie kaum noch von einer anderen Mannschaft geoblt werden dürfte. Das Ergebnis ist für das Pädagogium schmeichelhaft, denn eine so hohe Niederlag: hatten die Aloystaner nicht verdient, da sie im Feldspiel ihrem Gegner nicht allein ebenbürtig, sondern teilweise klar überlegen waren. 600 Zuschauer wohnten diesem Lokaltressen bei, die es an Anfeuerungsrusen für ihre Favoritenmannschaft nicht sehlen ließen. Ueberraschend erhalten wir aus Berlin die Nachricht, daß der Vonner Schwergewichtsboxer Adolf Heuser noch in dieser Woche die Ueberfahrt nach Amerika antreten wird. Heusers Ziel ist Boston. Hier kämpft er schon am 2. August für die ansehnliche Börse von 7500 Dollar. Sein Gegner ist der Amerikaner Tony Chuco, der einen guten Ruf hat. Heuser, der am Samstagabend in seiner Vaterstadt demnach vorläufig seinen letzten Kampf in einem deutschen Boxring bestritten hat, will also zum dritten Male„drüben“ sein Glück versuchen. Die Karten für die Amerikareise hatte Heuser schon vor Wochen in Besitz, er äußerte uns gegenüber schon damals die Rosicht, wioder in Amerika zu voxen. * Wir wünschen dem sympatvischen Bonner Boxer drüven Hals= und Beinbruch. Sicherlich wird er wieder wie seinerzelt von Syarkey und John Buckley betreut werden. Am 4. Februar 1932 schrieb Buckley an den Bonner GeneralAnzeiger:„Ihr Landsmann Adolf Heuser ist kaum meor als zwei Monaten in den Staaten und hat doch bereits dier einen Namen als großer Kämpfer und ritterlicher Sportsmann.“ Mit den besten Aussichten geht der Bonner wieder über das große Wasser und ist nach Schmeting jetzt der beste Berufsdoxer, der die hohe deutsche Kunst des Jaustkampfes würdig vertritt. Nur wollen wir hoffen, daß Heusers In Bonn erlittene Augenverletzung sehr dald und recht gut ausheilt. Diese Stelle ist ein wunder Punkt bei jodem Boxkampf. Wir losen z. B. in dem oben erwähnten Briof seines Managers, daß iom im Kampf gegen Roosenbloom seinerzeit in der achten Runre evenfalls das Unke Ange aufgeschlagen worden ist. Seine starke Kondition läßt von aber immer wioder schnell frisch erscheinen, so auch im Kampf gegen Klein in der fünften Runde, wo er am Schiuß für einen Augendlick„groggy“ erschien, sich dann aber schnen wieder erholte. Er rechtfertigt jedenfalls seinen Ruf, der er in USA hat:„Bulldogge“ oder„Tank=Boxer“. Durch seine Reise nach Amerika fällt der Streit in Deutschland über seinen Kampf gegen Witt, seine Anwartschaft um den Meistertitet ins Wasser. Die Form, die er in Bonn zeigte, wird genügen, um über die Runden auch gegen den Meister Binzenz Hower zu gewinnen. Wir wünschen dem Bonner Jungen erneut viel Glück in U2n als Boxer und„money=maker“ —41— 6 „Schalte zu schlagen: Weiche Ehle walde das sein! Schalke—Nürnberg= West oder Süd— Ein Work zu einem Buch vom deutschen Jußballmeister Schalke Im Kamps in der„Runde der Zweiten“ verlor Tura nach gutem Start:3(:1) Die„Runde der Zweiten“ hat der Tura bisher noch keine Siegeslordeeren gebracht. Auch von Overhausen mußte man sich schlagen lassen, obschon der Spielverlauf den Bonnern ein weit günstigeres Ergeduis hätte einbringen müssen. Gut kam die Tura ins Spiel; die Kombination war wechselseitig, nur auf der linken Flanke kam Herbst, durch eine Verletzung behindert, schlecht in JFahrt, so daß an der Durchschlagskraft merklich eingebützt wurde. Die Oberhausener Hintermannschaft, in der übrigens Jürrissen hervorragend das Tor hütete, wurde dadurch leicht mit den gegnerischen Angriffen fertig. Dennoch erzielten die Bonner das Führungstor, indem Römer, der ausgezeichnet dirigierte, bei einem Vorstoß den Ball zur rechten Flanke sandte und als Theisen vor dem Tore sich nicht weiter vorspielen konnte, gab dieser den Bau kurz an Römer zurück, der entschlußsicher zum ersten Ersolg einschoß. Die Gegenangriffe der Overhausener blieben nicht aus, wobei die Bonner Läuferreihe die schnelleren Overhausener nicht immer hemmen kann, und da auch die Verteidigung sich schlecht im Stellungsspiel verstand und zu lange mit der Abwehr zögerte, blied es nicht aus, daß die Tura eine Zeitlang in starke Bedrängnis geriet. Zum Glück ergehen sich die Oberhausener in Ueberkombination vor dem Tore, und was sie aufs Tor sagten, blieb eine Beute des sehr sicher hütenden Dierdors. Verschiedentlich unternimmt die Tura Durchbrüche, die glatt gestoppt werden und erst wenige Minuten vor der Pause kann Oberhausens Linksaußen nach schuellem Flankenlauf seinen mächtigen Abschuß mit dem Ausgleich krönen. Nach der Pause bleiden die Einzelaktionen auf beiden Seiten zwar interessant, aber durch den aufgeweichten Boden hat der Fluß des Spieles merklich nachgelassen. Die Oberhausener sinden sich besser mit den Platzverhältnissen ab und bleiben zeitweise leicht überlegen, während der Druck der Bonner Angriffsreihe allmählich geringer wird. In seinen Kombinationszügen holt sich Oberhausens Mittelstürmer dann bald den Führungstreffer, während ihr Halbrechter schließlich trotz guter Abwehrarbeit der Bonner den Sieg mit dem dritten Treffer sicherstellt. Somit hat sich die Tura im Tabellengebilde dieser Rundenspiels keinen besseren Platz sichern können. Augenblicklich tyront Fulda mit 2 Spielen und 2 Siegen an der Spitze, während Oberhausen bei 3 Spielen und evenfalls 4 Punkten den 2. Platz hält, gefolgt von Pforzheim 3 Spiele 4 Punkte und Tura 4 Spiele ohne Gewinnpunkte. Für den kommenden Donnerstagnachmittag hat die Tura den augenblicklichen Spitzenreiter Julda in Bonn zum Gegner. Nicht nur, daß die Bonner somit Gelegenheit haben, ihre in Furda erlittene:=Niederlage wieder wettzumachen, sondern sie werden alles versuchen müssen, um endlich aus der„Runde der Zweiten“ den ersten Siegeslorbeer zu erringen. Das dürfte bei einigermaßen guter Versassung der Bonner nicht unmöglich sein! Ippendorf— Vornheim:2 In der Privatrunde zur Ermittlung des Gruppenbesten trafen beide Vereine auseinander. Ippendorf ging mit:0 in Führung, erhöhte auf:0, erst jetzt kam Bornheim zu seinem ersten Gegentreffer. In der Bornheimer Mannschaft sehlte der Torhüter Weiler. Der Ersatzmann zeigte Schwächen Es ist etwas Eigenartiges um den König Fußball, wer allzu hoch hinaus will, fällt schnell in Ungnade, Schalke wird zum Schulbeispiel. Es gelang nicht, gleichzeitig deutscher Meister und Pokalsieger zu werden. Das ist auch in England den besten Vereinen noch nicht gelungen. Und dann hatte Schalle 04 mit heißem Herzen an das Gesetz der Serie geglaubt, in diesem Jahre zum dritten Male deutscher Meister zu werden. Alle guten Dinge sind nicht ihrer — drei geworden zum großen Leidwesen der westdeutschen Fußballgemeinde. Rüchternen Sinns werden die Westfalen in ihre Heimat zurückgekehrt sein; jäh hat der alte„Club“ aus der Noris die himmelblauen Träume der Knappen zerschlagen. Die große Frage ist: Wird diese Enttäuschung dem Westfalenmeister einen wesentlichen Knacks gegeben haben? Bei der fairen und kameradschaftlich ausgeglichenen, Mannschaft sollten, auch seelische Erschütterungen sich recht bald durch einen gesunden Obrtmismus wieder ausgleichen. Scepan und Kuzorra sind zwei wirkungsvolle Pole, die das Mannschaftsgefüge wie mit harten Nieten eng zusammenhalten sollten. Tragikomisch berührte es uns, daß ausgerechnet zur Stunde der großen Schalte=Entscheidung auf den Tisch der Schriftleitung das„Buch vom deutschen Fußballmeister, die Geschichte zweier Mannen und einer Mannschaft“, von Berns und Wiersch, Verlag Karl Busch, Wattenscheid, flatterte. Im ersten Augenblick wirkt es nach der sonntäglichen Niederlage wie eine Erinnerung an eine große Zeit. In dem reich bebilderten Buch vertieft man sich in die Entwicklungsgeschichte von Schalte 04, erinnerte sich der Schreiber dieser Zeilen gern der selbst mitgemachten Spiele gegen den damals in Westfalen aufkommenden Bezirksklassenmeister aus dem„Kohlenpott“ und weiß noch genau, wie eines Tages Hermann Mellage, vor dem der Schreiber dieser Zeilen lange in der.=Städtemannschaft als Verteidiger gewirkt hat, nach Schalke„verzog“. Darin lag eben das Geheimnis des Erfolges dieser Mannschaft, die schwachen Punkte der Elf frühzeitig durch zuverlässige Kräfte, die keine Kanonen waren, zu ersetzen. Die Schalker Erfolgskette setzte sich fort— in diesem Buch recht anschaulich wie in einem spannenden Roman zu lesen. Es gibt„Schalker Krisen“ und„Schalker Ersolgskurven", man lese davon die unverblümt wiedergegebenen Tatsachen. Immerhin scheint uns das Buch stellenweise etwas zu überschwenglich zu sein. Aber auch das kann man verstehen, wenn nach Jahren langen Wartens der große westdeutsche Kohlenpott mit seinen zehn Millionen Einwohnern wieder einen Fußballverein beherbergte, der ein Gegengewicht gegen die alte NürnbergFürther Hochburg war. Aus der lebendig geschilderten Entwicklungsweise von Schalle versteht man das Geheimmis des Erfolges, in diesem Buch finden wir die„Entbeckungs= art“ von Scepan und Kuzorra. die Ansichten der beiden über das=System, ferner ein leidenschaftlich gehaltenes Kapitel über die Qualisikation Kuzorras für die Nationalmannschaft, weiter Mittellungen von Bumvas Schmidt und Dr. Nerz, natürlich auch alles über„Papa“ Untel, den 72jährigen Vereinsführer von Schalte. Es ist gut, daß dieses Buch Überhaupt vorliegt. Es ist ein erster Versuch, die Jußballgeschichte eines großen Vereins zu schreiben. Gern wünschte mancher Leser auch so eine reportagendafte Zusammenstellung aus den großen Jahren von Wacker München, von den Fürther Kleeblättern, dem Club aus der Noris, den alten Berliner Pionieren. Falrneß und Ritterlichkeit zeichnen die Schalter Mannschaft aus, die In Deutschland zu einem Begriff geworden ist. Und wir sind gewiß, daß gerade die Mannen in Schalte mit hohem sportlichen Anstand von der Leistung des Besseren sprechen werden. Interessant auch, was in diesem Fußballbuch, das in seiner Art eine gute Fibel auch für unsere Jugend ist, Aber die„himmelblauen Zukunftsträume“, 1936 geschrieben wurde.„Schalke zu schlagen! Weiche Ehre würde das sein.“ Diese hohe Ehre hat sich der 1. FC Nürnberg erkämpft, in dessen Mannschaft Seppl Schmidt steht, der einzige, der auch schon 1925 dabei war, und der das Erlebnis. von fünf Meisterschaften am besten und tiefsten miterleben durste. Aber auch dem Club, dem tüchtigen und verehrungswerten Meister der süddeutschen Schuie, ist es bisher nicht gelungen, König der Könige im Fußball zu werden. Zweimal wurde man hintereinander deutscher Meister, seweils aber scheiterte es beim— dritten Mal. Nun sollte gerade der Club beim Pokalendspiel wie auch dei der Meisterschaft der große Widersacher werden und Schalte den Ruhm der Erringung einer Doppelehre nehmen. Verfasser dieser Zeilen sah das Endspiel in Düsseldorf und war sicherlich einer der Wenigen, die für den Club wetteten. Warum? Die„Ringerfahrung" der Süddeutschen offenbarte sich am besten in Düsseldorf, wo plötzliche Witterungseinflüsse eine Umstellung des Spielsystems erforderten. Eine Viertelstunde gehörte Schalle, dann lief sich der Westfalenmeister sest— Nürnberg gewann verdient. Vorher im Autobus sagte damals der Nationalspieler Reinmann: Im Spiel ist alles drin, kommen wir mit unserem System zuerst heraus, so können wir nicht verlieren“. Der Trainer, Dr. Schichalte, der jetzt nicht mehr beim Club ist, äußerte sich damals:„Wir haben neulich in Nürnberg' unglücklich:0 gegen Schalte verloren, wie kennen die Mannschaft jetzt und werden schwerlich wieder so schnell gegen die Knappen verlieren.“ Er sollte recht behalten: Schalke scheiterte auch olesmal an Nürnberg, das die beständigste Mannschaft dieser Spielzeit ins Feld gestellt hat. Die Frage wird jetzt allgemein ausgeworsen, wird das Endspiel in Köln sein? Die Hoffnungen der westdeutschen Fußballfreunde neigen sich Fortuna Düsseldorf zu, das aber bei weitem nicht die Sympathien von Schalte hat. Und noch etwas. Durch den vorzüglichen Rundfunransager wurde der Kampf in Stuttgart zu einem Erlebuis, das noch heute tief in den Herzen aller Fußvallenthustasten sitzt. Wir danken dem Kollegen vom„flüssigen“ Wort für seine hohe Kunst, uns die große Entscheidung zwischen Sud une West in lebensvollem Schwung des Augenblicks zu vermitteln. Nürnberg hat auch zum Endspiel die große Chance. Aber hat nicht auch Fortuna Düsseldors, diese harte und kampfgestählte Mannschaft, das Können aus die große Ueberraschung in sicht West und Süd sind in das Stadium der großen Entscheidung getreten: Wohin wird der Schwerpunkt des deutsen Fußballsports wandern?— 01— Jups Besselmann wieder zu Hause Der deutsche Mittelgewichtsmeister Jupp Besselmann ist überraschend wieder in die Heimat zurückgekehrt. Nach zwei schönen Erfolgen zog er sich eine Handverletzung zu, die zur Rosage eines weiteren Kampfes zwang. Od Besselmann noch einmal nach den Staaten fährt, steht dis zur Stunde noch nicht seit. Die zwei Niederlagen in Südamerika baden dem Münchener Schleinkofer die Aussicht für weitere Kämpfe genommen. Aus diesem Grunde dat er sich entschlossen, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Er landete jetzt in Rio de Janciro. Von vort aus wird er die Wetterfahrt antreten. Die ersten Nennfahrer am Nürburgring Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. So auch das diesjährige Eifelrennen, das am kommenden Sonntag, 14. Juni, auf der schönen Nürdurg=Rennstrecke inmitten der Eifellandschaft ausgetragen wird. Bereits in der vergangenen Woche kam eine große Anzahl Rennfahrer zum Ring, um Wagen und Motorräder in einigen Proverunden auszuprodieren. Seit Samstag weilt Maufred von Brauchitsch vier, der jedoch noch nicht die Absicht hat, bereits mit dem Training zu beginnen. Er will sich vielmehr in der frischen Luft noch einige Tage erdolen, um dann am Mittwoch nach dem Eintreffen der MercedesMannschaft aus Barcelona die Vordereitungen aufzunehmen. Der M..=Fahrer Bovby Kohlrausch, der am Montag nachmittag auf dem Rürburgring eingetroffen ist, wird am Dienstag sein Training aufnehmen. Am Montag sah man auch den Schweizer Kautz, der in der Rennwagenklasse dis .5 Liter auf Maseratl startet, bereits deim Training auf der Reunstrecke, Auch mehrere Motorradfahrer datten sich eingesunden. Die Auto=Union=Rennmannschaft wird am Mittwoch erwartet. Mittelrhein=Geher in Vonn Auf der Gronaukampfbahn in Bonn beteiligten sich am Sonntag einige Gehsportler des Gaues Mittelrdein an einem 15=Am.=Wettbewerd. Sieger dliod in der Hauptklasse FeldgesSiegfried Bonn in:17,42 Stunden vor I. Diet=Siegfried Bonn:28,56, Wilbertz=Hersel:28.56. in der Klasse 2: Windeisen=Reichsbahn Köln in:31,16 Stunden vor Overboder= Siegfried Bonn:36,15 und Düx=Vornheim:39,30. Die Vertreter der Gruppe Nord für Vonn ihre Vertreter im Raddall für das Reichstreffen in Vonn. Ueberraschend blieden die Vertreter der Gaue Niedersachsen und Mitte geschlagen. Als Sieger ging der RV Falke=Stellingen(Köving=Schnort) vor dem Ilensburger RV 1884(Nicolein=Flor) dervor, der somit die Gruppe Nord in Bonn vertritt. Im Rasenradball ist dies die Mannschaft des Post=23 Hamburg. Zum 5. Male Vergrennen zum Drachensels Anläßlich des Reichstreffens der deutschen Radfahrer in Bonn wird als Rahmenveranstaltung das Bergrennen zum Drachensels gestartet. Ab 15 Uhr Sonntag nachmittag(21..) werden die einzelnen Gruppen die Steigung der Bergkuppe von Königswinter bis zum Drachensels(etwa 3200 m) in Angriff nehmen. Das Rennen ist reichsoffen für Fahrer der Werwreisklassen(=, B= und=Fahrer). Deutsche Ländermannschaft für„Tour de France“ Nach den Ergebnissen der Deutschen Straßenmeisterschaft der Berufsfahrer wurde in Chemnitz die Streitmacht zusammengestellt, die Deutschland bei der diesjährigen Frankreich= Rundfahrt vertreten wird. An dem Rennen, das am 7. Juli beginnt und am 2. August mit der 21. Stappe abschließt, nehmen teil: Roth=Frankfurt=Main, Weckerling=Magdeburg, Rud. WolkeBerlin, Hans Weiß=Berlin, Heide=Hannover, Funke=Chemnet, Arents=Köln, Risch=Berlin, Kisowski=Dortmund und Hündel=Berlin. Vielen wird sich wohl die Frage aufdrängen, warum so bewährte und erfahrene Leute wie Oskar Thierbach, Kurt Stöpel, Geyer, ja der neue Straßenmeister Ambenhauer und der erfolgreichste Fahrer dieses Jahres, Erich Bautz, nicht entsandt werden. Auch dafür ist eine Erklärung vorhanden. Während Bautz mit Rücksicht auf seine Jugend gebeten hat, von einer Aufstellung in der Mannschaft abzusehen, verzichteten die übrigen Genannten, weil die Verdienstmöglichkeit für Berufsfahrer nicht im Verhältnis zur Schwere der Fahrt linsgesamt 4414 km) steht. Siadtgarten-Rheinterrassen, Ronn Preitag den 12. Juni 1936, 20 Uhr Sonderkonzert des Städt. Orchestere, Bonn Ein Abend beim Walzerkönig unter Leitung des früheren k. und k. Hofballmusikdirektors Scham-Sirdchy Wien Preise: Rm..80, Studlerende und Militär Rm..60. Vorverkauf: Städt. Verkehrsamt, Bonn, Poststraße 27. BRUESPN Morgen Mittwoch nachmittags und abends Große Sonderveranstaltung Lacht mit uns“. Mitwirkende: Elly Oisesener Eduard Aysenek Tinly Jahn Altred Hartwig und Rôse Petösy mit seinen 10 Solisten B E UEL Nur noch heute und morgen abends.15 Uhr der überwältigende Erfolg Glark Cable, Jean Nar. ew. Wallace Berry in:(2 Gold nach Singapore Veranzelge: Ab Donnerstag Frenleichnam Karl Mays erstes Abenteuer Dureh ale Wuste 44 Einladung zur am 20. Juni 1036(Peter u. Paul) durchs Wiedbachtal. Sayntal, Gelbachtal, Lahntal, am Rheln zurlick. Fahrpreis.00 RM. Anmeldung bis zum 16. Juni 1936 bei Mubert Kalt, Kölnstraße 57. f2k za, da staunen Sie.— Sehen Sie sich einmal eine gebrauchte GenkoLösung nach dem Einweichen an! Ohne Vorwaschen, Reiben und Bürsten lockert Genko allen Schmug von der Wäsche! Das ist Arbeitverleichterung, die Jreude macht, die Geld spart und Wäsche schone! Hen##els Wesch= und Bleichsode- die Weschbilfe für 13 Df. Tolten achüne Leiterstangen schlanke gerade Fahnenstangen vollwüchsige Fahnenmasten Wilh. Streck, Bonn. Kleiderschränke 2schl. Bett, Vertikow, Ausziehtisch Herd. Mangel, kl. Bücherschrank, Früms, Sosa, Schreibt., gebr., verk. Ringeling, Bornheimerstr. 32.(20 win gSchuhe und gute Reparaturen nach vorgescliriebener Preisliste bei(2 Aug. Betsch, Friedrichstr. 9 Auf Hausnummer achten. Mlichchen Wesserw., Fürben, Blendier.„Frisler Herwasch., Schneiden I. best. Au: töhr. zu bill. Preisen im Fristersalen KR Radio-Umkausch hohe Vergütung für überalterte Apparate gegen neue, moderne Geräte. Tellzahlung bis zu 10 Monatsraten. lean Holden, Bonn, Wenzelg. 14 ir Hektreischnik und Rodie. Echt Eichen=Schlafzimmer weißl. Flurgard., Vitrine, Waschk. m. Marmor u. Spiegel, Küchen bill. zu verk. Keil, Maxstraße 61. 420 An= und Verkauf von Möbeln aller Art, v. Herde und Oesen(20 Movellager Kuchem 16 A: — Auf Name Annagraden 16 K 6 Nummer achten— Anzug= und Kleiderstosse auf Teilzablung. Unverbindlicher Besuch. Franz Langohr. Köin, Jahnstraße 16. 00 L6. Jahrgang— Nr. 18336 Bezugspreie monatlich 238.# Illustrierte 30 krei Haus einschließlich Botenloon und Versandtosten. Wollezugspreis monatlich mill Junstrierte einschließl. Postüberweisungsgeondr. ausschließt Posizustellgeid Einzelverkaufspreis 103 Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm) mm 18. Tertanzeigen(78 mm). mm 100• Einspaltige Anzeigen bis tl mm Höbe... mm 103 Vereins=Anzeigen.... mm 108 Fam.=Anzeigen, Nachruse mm 10•3 Stellengesuche...... mm.8 Private Wortanzeigen Wort 5# Ziffer= und Auskunftsgebühr 30.3 Nachlässe: Malstaffel I. Mengennassel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. V/36: über 18.000. Dienstag, 9. Juni 1938. Gründungssahr des Verlage 1425 Druck u Verlag. Vonner Nachrichten dermann Neuser, Kom Gel Vonn **„„ Geschattestele in Vonn PaonKOZOTSzoimn Zettungsbestellungen und Anzeigen: S5 N— Gomn eesa: Sonolute 1 für Bonn und Anigegene Luskirchen.... Bahnbosstraße 13 „ Beuel.... Adols=Hitler=Straße 6 *„„ Overcassel Hauptstraße 144 e#### 11n Hverwolendort, Helteragertr. 81 Bonntel Nachtichten Siegburs. Adols=Hitler=Plaz 16 „ T r o i s d o r f K ö l n e r S t r a ß e 7 7 Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten, Euskirchener Nachrichten Wissen........ Kalser=Alle 16 Beisetzungsfeierlichkeiten für Generalleutnant Wever Im Reichsluftfahrtministerium fand eine schlichte Trauerfeier für den verungigerten„Eeneralstabschef, Generalleumant Wever, statt. Der Große Ehrensaal des Ministertums war für die Trauerfeierlichkeit würdig hergerichtet. Die erste der Trauerversammlung: links die Angehörigen des Toten, rechts Generaloverst Göring, der Führer und Generalfeldmarschall von Blomberg.— Generalöverst Göring, mit der Witwe von Generallentnant Wever hinter dem Sarg schreitend. Ausstellung„Die Deutsche Gemeinde“ eröffnet vom Staatskommissar Dr. Lippert(rechts von ihm) auf die Ausstellung vor dem Modell des Großen Rings von Breslau.(Bilhd unten.) Die Dachdecker=Fachschule in Lehesten im Thüringerwald kann in diesem Sommer auf ein 25jähriges Besieben zurückblicken. Aus diesem Anlaß veranstaltet sie eine große Werk= und Leyrschau. Unser Bild zeigt einen Teil der Modellschau der Dachdecker=Fachschule. Schnellzug=Entgleisung Wien—Paris Die Unglücksstätte der Station Ebelsberg bei Linz a. d. Donau.— (ocherk 5, Pressephote 3, Hoffmann.) Bild oben zeigt Generaloberst Göring im Gespräch mit dem Gesandten von Papen, während des UnionRennens in Hoppegarten. Werk- und Lehr-Modellschau im Thüringerwald Gesandter von Papen in Berlin Beitebenbwertertag in Frantkhert a. Hl. eritfret In der Großen Festballe wurde der Reichshandwerkertag durch Dr. Ley mit Sner, Ansprache, eröffnet.— Am Nachmittag begrüßte Reichsbandwerksmeister Faamidt die Teilnehmer an der Radsternfahrt vor dem Opernplatz.(Unten Auch der Präsident des richtete Grüße Wort und Handwerks, Prof. Boronza, erguisf das bsleute aus.(Unten rechts.) Die Kriegsflokte in Swinemünde In diesen Tagen stattete die deutsche Flotte dem Hasen Swinemünde einen Beunm.„Es wax dabei auch dem Pubttium erlaudt, die Schaffe zu desschtsuch ab.„Es war dabei auch dem Publiktum erlaubt, die Schiffe zu besichtigen — Eine=Boot=Flottille im Hafen von Swinemunve.—