##. Bechagang 9 Nte, 19334 Bezugspreis.... monatlich.R. Illustrierte 30 frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Postdezugspreis monatlich.30..K mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr, ausschließl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10.5. Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm).. mm 183 Textanzeigen(78 mm). mm 100 Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höbe... mm 15.8 Vereins=Anzeigen. mm 10. Fam.=Anzeigen, Nachrufe mm 10.9 Stellengesuche....... mm.8, Private Wortanzeigen Wort 5. Zisser= und Auskunftsgebühr 303 Nachlässe: Malstafsel I. Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. V/36: über 18 000. Montag, E. Juni 1936 1. „„*„ U fur Vonn und Amgegene Bonner Nachrichten. Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Grinbunggiche bes fiecene 17 Druck u. Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges., Bonn Geschäftsstelle Bonn a. Ry., Bahnhofstraße 12. Sammelruf 3851—53, Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Bankkonten: Girokonto: Reichsbank Bonn. Deutiche Bank u. Disconto=Gesellsch Annahme von Zeitungsbestellungen und Anzeigen: Bonn Bahnhofstraße 12 Godesberg... Bahnhofstraße 30 Euskirchen.... Bahnhofstraße 13 Beuel.... Adolf=Hitler=Straße 6 Obercassel. Hauptstraße 149 Oberdollendorf, Heisterbacherstr. 55 Königswinter Hauptstraße 87 Lennes....... Hauptstraße 49# Siegburg Adolf=Hitler=Platz 16. Trolsdort Kölner Straße 77 Hennes...... Bahnhofstraße 19 Wissen Kaiser=Allee 10 Vorbild der Nation „Für uns alle ist die Erkenntnis notwendig, daß alle Anstrengungen und Mühen um das nationalsozialistische Reich umsonst sind, wenn nicht dahinter der Wille steht, unser Volk jung und lebenskräftig zu erhalten, das Träger der deutschen Geschichte sein muß. Aus dieser Verantwortung dem Volk und seiner Geschichte gegenüber fördern wir den Willen zum Kind, denn der wertvollste Besitz eines Volkes ist sein Reichtum an Kindern.“ Diese Worte hat Reichsminister Dr. Goebbels der Kölner Reichstagung des Reichsbundes der Kinderreichen(RDK) zum Geleit gegeben. Und sie umreißen auch in seiner ganzen folgenschweren Tiefe das Problem, um das es nicht nur für diesen Bund von Idealisten geht, sondern für unser ganzes Volk und seine Zukunft, denn„ein Volk ohne Jugend ist ein Volk ohne Zukunft". Diese Zukunft ist aber erst gesichert mit dem vierten Kinde jeder Familie. Und da es immer aus irgendwelchen Gründen unfruchtbare Ehen geben wird, werden zur Sicherung des Bestandes unseres Volkes andere Familien eben mehr als vier Kinder haben müssen, wie es ja auch vor hundert Jahren in unserem Volke durchaus die Regel war. Und nur so wird auch die auf jahrhunderteweite Sicht ausgerichtete Aufbaupolitik unseres Führers Sinn und Erfolg haben können. Wir nannten den Reichsbund der Kinderreichen vorhin mit Recht einen Bund von Idealisten, denn das hervorstechende Kennzeichen der Kölner Tagung der RDK war nicht etwa, wie es in früheren Zeiten in solchen Fällen üblich war, der Schrei nach finanzieller Unterstützung, nach staatlichen Almosen, sondern der idealistische Wille zum Kinderreichtum als dem größten Schatz eines jeden gesunden Volkes. Zudem weist die Geschichte eine lange Reihe von Großen unseres Volkes auf, die wir nie erhalten hätten, wenn damals schon die Zwei= und Einkindehe als Pseudoideal der Volksmehrheit gegolten hätten. So wollen die Kinderreichen nicht etwa irgendwelche Sondervorteile für sich haben, sondern sie wollen nur nicht mehr als„dumm“ und „leichtsinnig, und„unverantwortlich“ über die Achsel angesehen werden, wie es in der liberalistischen Epoche leider der Fall war, wo man von Kinder,anschaffen“. wie von irgendeiner Ware sprach, und Kinder nicht als Geschenke des Himmels und als Glück empfand, wie es für den nationalsozialistisch ausgerichteten Menschen selbstverständlich ist. Aber natürlich darf es auch dann nicht so sein, daß die Kinder aus kinderreichen Ehen in ihrem späteren Fortkommen, in ihren Aufstiegsmöglichkeiten deshalb benachteiligt sind, weil natürlich ein kinderreicher Vater für die Ausbildung und damit für einen gesellschaftlichen Aufstieg jedes seiner vielen Kinder nicht dieselbe Summe aufwenden kann, wie ein Vater mit nur einem oder zwei Kindern. Hier die für einen gerechten Ausgleich nötigen Maßnahmen zu treffen, wird daher eine der wesentlichen Aufgaben des Staates sein. Und daß der nationalsozialistische Staat sich dieser Pflicht durchaus bewußt ist, versteht sich von selbst. In den nationalsozialistischen Erziehungsanstalten ist dazu ja auch schon ein hoffnungsvoller Anfang gemacht worden. Und die Auswahl des Führernachwuchses für die Schulung in den drei Ordensburgen geschieht ja auch nach denselben Gesichtspunkten. Daneben muß natürlich durch richtige Erziehung unserer Jugend in der kommenden Generation, die ja nicht mehr die liberalistisch materialistische Epoche bewußt miterlebt hat, die Auffassung in allen Volksschichten zur freudig bejahten Selbstverständlichkeit werden, daß im Kinderreichtum das Glück eines jeden Volkes liege und daß Kinderarmut oder gar Kinderlosigkeit als schweres persönliches Leid empfunden wird, wie es z. B. in China heute noch der Fall ist. Und die Chinesen sind eins der ältesten Kulturvölker, das somit die beliebte Behauptung, daß Kinderrückgang eine notwendige Folge zunehmender Kultur eines Volkes sei, vernichtend ad absurdum führt. Daher wollen und und sollen auch wir danach trachten, in den kinderreichen Familen das Vorbild der Nation zu sehen..=E. A. Eine neue Versassung für Sowjetrußland Der vom Hauptausschuß der bolschewistischen Partei angenommene Entwurf der neuen Verfassung der Sowjetunion wird, wie verlautet, in Kürze veröffentlicht werden. Man erwartet ferner die alsbaldige Einberufung des Rätekongresses, der die neue Verfassung annehmen soll und auf dem Stalin den Verfassungsentwurf selbst vertreten wird. Der Rätekongreß ist nach der bisherigen Verfassung diejenige Körverschaft, die mittelbar oder unmittelbar die staatlichen Vollzugsorgane der Sowjetunion bestimmt; er geht aus mehrfach abgestuften mittelbaren Wahlen hervor. Ueber die wesentlichsten Bestimmungen der neuen Verfassung wird bekannt, daß man sich den Vorbildern der parlamentarischen Demokratien äußerlich stärker angleichen werde als bisher. Insbesondere sollen künftig direkte Wahlen stattfinden. Die Wahlordnung wird neue Wahlkreise schaffen; die Wähler werden offiziell die Auswahl zwischen verschiedenen Kandidaten haben, die von öffentlichen Körperschaften(Betrieben, Kollektivwirtschaften, Berufsverbänden, Heeresformationen, Gewerkschaften usw.) aufgestellt werden. Diese Kandidaten bedürfen freilich der Zustimmung der bolschewistischen Stellen; die Bildung von Parteien wird jedoch nicht zugelassen. Die Bezeichnung der neu gewählten Körperschaft ist noch unbekannt. Man spricht von zwei Kammern, von denen die eine aus direkten Wahlen hervorgehen soll, während die andere sich vermutlich aus von den einzelnen Bundesregierungen bestimmten Vertretern der Bundesrepubliken, der autonomen Gebiete usw. zusammensetzen wird. Der Verfassungsentwurf— Ausdruck der neuen„elastischen Taktik“ des Boschewismus— enthält ferner Abänderungen des bisherigen Gerichtsverfahrens. Bradensprengung dei Ferasaiem Vereikeit Immer neue Unruhen und Schießereien in Palästina— Neue Truppen aus Aegypten eingetrossen Wie aus Palästina gemeldet wird, versuchten gestern Aufständische eine Eisenbahnbrücke in der Nähe von Jerusalem in dem Augenblick in die Luft zu sprengen, als sich ihr ein Personenzug näherte. Durch einen Zufall wurde der Anschlag vereitelt. Der Lokomotivführer war mißtrauisch geworden, hielt den Zug kurz vor der Brücke an und veranlaßte einen mitfahrenden Polizisten, die Brücke zu untersuchen. Dabei stellte sich heraus, daß drei große Löcher in die Brücke gebohrt worden waren, in denen sich Dynamitladungen befanden. Im ganzen Lande war am Sonntag ein verstärktes Aufflackern der Unruhen festzustellen. Es kam zu politischen Anschlägen in Haifa, Jaffa, Nazareth und Beisan und zu mehrfachen Zerstörungen der Eisenbahnstrecke an der ägyptischen Grenze. Sieben arabische Streikführer wurden gestern verhaftet und in ein Konzentrationslager in der Nähe der ägyptischen Grenze gebracht. Der Bürgermeister von Jafsa wurde darauf aufmerksam gemacht, daß die Mandatsregierung einen neuen Stadtrat ernennen würde, wenn der verzeitige Stadtrat den Streik nicht sofort einstellen sollte. In Jerusalem haben arabische Kaufleue eine Zentralverkaufsstelle für die wichtigsten Nahrungsmittel errichtet. Aus Aegypten ist ein weiteres Infanteriebataillon eingetroffen. In Haifa griffen Araber mit Steinen Polizei und Militär an. Die Soldaten feuerten. Ein Araber wurde getötet und ein anderer schwer verletzt. Aegypten und die Vorgänge in Palästina Der ägyptische Ministerpräsident Nahas Pascha hat die Hauptschriftleiter der führenden arabischen Blätter gebeten, in ihren Zeitungen die Kommentare zu den Vorgängen in Palästina aus politischen Gründen zu mildern, obwohl alle Sympathien Aegyptens den Arabern in Palästina gelten. Der Vorsitzende der radikalen arabischen Jugendorganisation in Palästina ist in Aegypten eingetroffen, um hier für die ideelle und materielle Unterstützung des Sreiks der Araber in Palästina zu werben. Endergeonts der Eeigischen Hrvvinziatwählen Die Heimattreuen gewinnen ein Mandat Das endgültige Ergebnis der Provinzialwahlen ist noch in der Nacht bekanntgegeben worden. Insgesamt sind 696 Provinzialräte gewählt worden. Die Sitze verteilen sich auf die einzelnen Parteien folgendermaßen: Heimattreue Volksfront von Eupen, Malmedy, St. Vith 3„„ 1 Probelgische Partei Arondissement Verviers 2“„ 2 Landw. Berufsvereinigung in Luxemburg 0“ Verluste 2 Katholische Sonderliste in Limbourg 2„ Gewinn 2 Morgen Streikende in Frankreich Arbeiterräte in allen Betrieben Ueber die Beendigung des Streikes in Frankreich, der im Norden allein 300 000 und in Paris 250000 Arbeiter erfaßt hat, ist in der Nacht zum Montag in einem Abkommen zwischen dem Arbeitgeberverband und den Gewerkschaften unter dem persönlichen Einfluß des Ministerpräsidenten Léon Blum eine grundsätzliche Einigung erzielt worden. Das abgeschlossene Abkommen sieht vor: 1. Die Einführung von kollektiven Arbeitsverträgen. 2. Gewerkschaftliche Freiheit der Arbeiter. 3. Erhöhung der Löhne für die höheren um 7 Prozent und bis zu 15 Prozent für die niedrigsten Löhne, jedoch derart, daß die gesamte Neubelastung des Betriebes durch die Lohnerhöhungen nicht mehr als 12 Prozent betragen darf. 4. Einführung von Arbeiterräten in allen Betrieben mit mehr als 10 Arbeitern. 5. Keine Strafmaßnahmen gegen die Streikenden. 6. Aufforderung seitens der Arbeiterabordnungen zur sofortigen Wiederaufnahme der Arbeit in den bestreikten Betrieben, sobald die Arbeitgeber das grundsätzliche Abkommen angenommen und Verhandlungen über seine Durchführung angesetzt sein werden. Dr. Schacht in Bern Reichsbankpräsident Dr. Schacht weilte am Samstag zu Besprechungen in Bern. Am Abend gab der deutsche Gesandte in Bern, Freiherr von Weizsäcker zu Ehren Dr. Schachts ein Diner, an dem u. a. auch Bundespräsident Meyer, die Bundesräte Motta und Obrecht sowie der Beauftragte für den Außenhandel. Minister Dr. Stucki und der Präsident des Nationalbankdirektoriums, Prof. Dr. Bachmann teilnahmen. Die Deutsche Gemeinde Eröffnung der Ausstellung durch Reichsminister Dr. Frick Die Ausstellung„Die Deutsche Gemeinde“, die ihr Entstehen dem 6. Internationalen Gemeindekongreß verdankt, wurde Sonntag vormittag mit einer burzen Feier in der Ehrenhalle des Ausstellungsgeländes eröffnet. Der Staatskommissar von Berlin, Dr. Lippert, sprach Begrüßungsworte im Namen der Reichshauptstadt. Reichsleiter und Oberbürgermeister Fiehler aus München, der für den Deutschen Gemeindetag sprach, enthüllte das„Denkmal der Deutschen Selbstverwaltung“, eine Schöpfung des Berliner Bil hauers Verch, das die Stirnseite der Ehrenhalle schiückt und später in Berlin seinen Platz bekommen soll. Es zeigt in mehr als doppelter Lebensgröße eine Gruppe von Bürgern, die vor einer Figur des Roland ihren Eid ablegen. Die eigentliche Eröffnungsrede hielt dann der Reichsminister des Innern Dr. Frick. Der nationalsozialistische Staat lehne es ab, so sagte er u. ., in den deutschen Gemeinden Verwaltungsträger zweiten Ranges zu sehen. Die deutsche Gemeinde sei vielmehr nicht nur ein vollwertiges Glied der gesamten öffentlichen Verwaltung. sie sei eines ihrer wichtigsten Glieder, weil sie dazu bestimmt sei, als die volksnächste Stufe der Verwaltung in einem umfassenden Wirtungsbereich den Bedürfnissen, Sorgen und Nöten der örtlichen Gemeinschaft zu dienen. Sie sei heute wieder das, was sie bei einer organischen Betrachtung sei, die Zelle des Staates in ihren Geschicken untrennbar verknüpft mit dem Staate, in ihrem Wirken ausgerichtet auf das Wohl des Staats= und Volksganzen, in ihrer Arbeit geschützt und gefördert vom Staate. Ein erster Rundgang durch die Ausstellung gibt ein überaus vielgestaltiges Bild. Bereits die Eingangshalle enthält neben einem Rückblick auf die Geschichte der Gemeinden(mit interessanten Dokumenten) auch schöne alte Stadtpläne und Städteansichten. Leitende Themen aller Gemeindeverwaltungen und also auch dieser Ausstellung sind: Siedlung, Stadtplanung, Schulen, Fürsorge, Verkehrsbetriebe, Gesundheitswesen, Versorgung mit Gas, Wasser und Licht, Steuerleistung und Ausgabenwirtschaft und kulturelle Einrichtungen. Diese Themen werden dann im einzelnen noch vielfach abgewandelt und weitergeführt. Eine besondere Halle gehört der Stadt Berlin allein mit ihren zahlreichen verzweigten kommunalen Einrichtungen und Verwaltungen. Eine große mit dem Ganzen verbundene Wirtschaftsausstellung macht die Bedeutung der Gemeinden auch als Wirtschaftsfaktor, als Großverbraucher, deutlich. von Ribbentrop wieder in Berlin Botschafter von Ribbentrop ist von seinem privaten Aufenthalt in England zurückgekehrt und traf am Samstagnachmittag im Flughafen Berlin=Tempelhof ein. „Karlsruhe" und„Emden“ auf der Heimreise Kreuzer„Karlsruhe" und Kreuzer„Emden“ haben am Donnerstagnachmittag Pontevedra in Spanien zur Heimfahrt nach Wilhelmshaven verlassen. Die Boasumitie, die Kumpserin für Beatschlands Zaranst Die Reichstagung des Reichsbundes der Kinderreichen in Köln— Eine Rede des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß In der alten Hansestadt Köln hat am Samstag der Ehrentag der deutschen Familie seinen Anfang genommen. Ueber 50000 Frauen und Männer aus allen Teilen des Deutschen Reiches sind zum Bundestag des Reichsbundes der Kinderreichen nach Köln geeilt, um in dieser großen Kundgebung für die deutsche Familie, der Trägerin der Nation und des Staates, ihren Willen zum Kind kund zu tun. Schon am Freitagnachmittag stand Köln im Zeichen des Ehrentages. Im Hauptbahnhof und in Köln=Deutz liefen die ersten Sonderzüge aus Nord=, Mittel= und Ostdeutschland ein. Am Samstag, dem Eröffnungstage der großen Kundgebung, war die Domstadt völlig von dem Ereignis beherrscht. Sonderzug um Sonderzug lief auf den Bahnhöfen ein. Am Rheinufer legten die ersten Sonderdampfer mit Teilnehmern aus Süddeutschland an, die zum großen Teil in ihren heimischen Trachten erschienen. Die offiziellen Veranstaltungen des Ehrentages der Vollfamilie in Köln wurden eingeleitet mit einem Presseempfang im Sürzenich Im Isabellensaal des altehrwürdigen Kölner Festhauses hatten sich zahlreiche Vertreter der rheinischen Presse eingefunden. Im Auftrage des verhinderten Kölner Oberbürgermeisters Dr. Riesen begrüßte Beigeordneter Brandes die Teilnehmer des Empfanges im Namen der Stadtverwaltung und der Bürgerschaft aufs herzlichste. Anschließend nahm der Bundesleiter des ROK, Stüwe, Gelegenheit, einige Begrüßungsworte namens des Bundes an die Presse zu richten. Der Reichsbund führe einen schweren Kampf um die Erhaltung des deutschen Volkes und könne diesen Kampf nicht allein führen. In erster Linie sei die Presse hier als Mitstreiter berufen, und es sei gewiß, daß sie die Bestrebungen des Bundes zu Nutz und Frommen des deutschen Volkes nach besten Kräften unterstützen werde. Zum Schluß erläuterte Reichsamtsleiter Helmuth Sündermann, der Leiter des Pressepolitischen Amtes des Reichspressechefs der NSDAP, kurz die Bedeutung der Tagung als Kundgebung der deutschen Familie. Erst der nationalsozialistische Staat habe der kinderreichen Familie den ihr zustehenden Platz angewiesen, damit ein neues Ethos aufgestellt und auch in dieser Hinsicht die letzte Folgerung gezogen werde. Die bevölkerungspolitische Losung müsse heute in den Vordergrund gestellt werden, und bei dieser Aufgabe könne die deutsche Presse entscheidend mitwirken. Inzwischen erwartete die Stadt die Ankunft des Stellvertreters des Führers In den Straßen vom Flughafen bis zum Domplatz, in denen HI. BdM und andere Formationen der Bewegung Spalier bildeten, und auf dem Flughafengelände Die Kundgebung in In der mit den Symbolen der Bewegung und mit frischem Grün geschmückten Halle hatten sich schon lange vor Beginn die Landesleiter, Kreiswarte und Ortsgruppenwalter des Reichsbundes der Kinderreichen eingefunden und hielten die Halle bis auf den letzten Platz besetzt. Kurz nach 18 Uhr traf Rudolf Heß ein. Als erster Redner der Amtsträgertagung des RDK sprach dessen Reichsbundesleiter Stüwe, der zunächst in herzlichen Worten den Stellvertreter des Führers begrüßte. Der Reichsbundesleiter wandte sich dann an die deutschen Väter und Mütter. Der Reichsbund der Kinderreichen, vielfach mißverstanden und verkannt, sei kein Interessentenoder Wohlfahrtsverband, sondern ein bevölkerungspolitischer Kampfbund, eine Auslese erbgesunder deutscher Volksfamilien. Angesichts der erschreckenden Schädigung unseres Volksbestandes durch den Geburtenschwund ringe der RDK um Erkenntnis und Besinnung für die Erhaltung des Deutschtums. Die Geburtenzahl von 1933 sei gegenüber der Vorkriegszeit auf weniger als die Hälfte gesunken. Wir betrauerten zwei Millionen deutscher Helden, die auf den Schlachtfeldern blieben, aber der Zersetzungsfeldzug gegen den Willen zum Kinde habe uns mehr als das Sechsfache an deutschem Leben gekostet. Mit den Ungeborenen seien 13 Millionen Ahnenreihen aus dem deutschen Lebensstrom unwiederbringlich herausgerissen worden. Die Verlängerung des durchschnittlichen Lebensalters, die vorerst noch eine alljährliche geringe Zunahme der selber hatten sich ungeheure Menschenmengen eingefum den. Zahlreiche Persönlichkeiten der Partei, der Behörden und der Organisationen, an ihrer Spitze Gauleiter Staatsrat Grohé, erwarteten den Stellvertreter des Führers, der um 17,20 Uhr mit dem Flugzeug in Köln eintraf. Nach kurzer Begrüßung begab sich der Minister mit seiner Begleitung, von der Kölner Bevölkerung mit herzlichen Ovationen empfangen, zum Domhotel, um nach kurzem Aufenthalt zur Messehalle zu fahren. der Roiner Messehaue Einyohnerzahl bewirke, verschleiere die Tatsache. Sie bringe aber nicht Zuwachs an Lebenskraft, sondern sei die Auswirkung zunehmender Vergreisung. Der geringe, aber unzureichende Geburtenanstieg 1934=35, ein erfreuliches Zeichen der zuversichtlichen Ge= und Besinnung, habe die Tatsache nicht grundlegend ändern können, daß die Elterngeneration seit zwanzig Jahren durch die Kindergeneration fortlaufend nur zu 60 v. H. ersetzt wird. Die Folgen seien Sinken des wirtschaftlichen Umsatzes, damit weitere Erschwerung der Arbeitsbeschaffung. Der Fehlbetrag von 13 Millionen Kindern habe sich bereits weitgehend in der Erwerbslosigkeit ausgewirkt und zugleich komme durch den Mangel an Nachwuchs die Altersversorgung in Gefahr. Kulturell aber führe die Einschränkung der Kinderzahl erfahrungsgemäß zu einem Aussterben der Führerschicht auf allen Gebieten. Durch das Zwei= und Einkindersystem sei der Familiensinn und der Familienbegriff sittlich schwer erschüttert worden. Nicht zuletzt sei es Naturgesetz, daß schwindende Völker durch wachsende verdrängt und auf dem eigenen Boden unterwandert würden. In Erkenntnis dieser ungeheuren Gefahren für unser Volk fühlten die Kinderreichen die Verpflichtung, sich als Warner und Mahner für die deutsche Zukunft, die Zukunft unserer Kinder einzusetzen. Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und die Wiedererringung der Wehrfreiheit seien beispiellose Erfolge gewesen, nun gelte es, mit einer totalen Geburtenpolitik die Gefahr des VolksDie heutige Nummer umfaßt 12 Seiten Seite 2. Nr. 15 535 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend# Bonner Nachrichten 8. Juni 1936 kodes niederzuringen und umfassende Maßnahmen für die Erhaltung und Neubildung von Vollfamilien der Tüchtigsten zu treffen. Richt Zwang und nicht Geld, sondern nur Rückführung zu samilienhafter Gesinnung, die Wiedererweckung Bahrer innerer Freude am Kinde könne die Rettung bringen. So kämpfe der RDK nicht für sich, sondern er wolle, im Dienste des Führers stehend, die deutsche Vollfamilie wieder aus einer Zielscheibe unerbetenen Mitleids zu einem anerkannten Stolz, aus einem Gegenstand der Geringschätzung zu einem Vorbild für alle Lebenswilligen, und aus einem Elends= und Fürsorgebegriff zu einem Inbegriff erfüllter Pflicht und wahren Erdenglücks machen. Die Kundgebung erreichte nun ihren Höhepunkt, als der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudols Heß die Rednertribüne betrat, um kurze und herzliche Worte an die deutschen Väter und Mütter zu richten. Minutenlang brausten ihm die Heilrufe entgegen, ehe er das Wort ergreifen konnte. Der Stellvertreter des Führers überbrachte zu Beginn seiner Ansprache den deutschen Kinderreichen zu ihrem Ehrentag die Grüße des Führers und wies darauf hin, wie sehr der Führer, wie sehr Partei und Staat das würdigen, was die kinderreichen Familien für die Nation leisten.„Sie sind Vorbild der Nation, Sie setzen sich ein für die Zukunft der Nation, Sie kämpfen in aller Stille, in aller Zurückgezogenheit einen Kampf für Deutschland. Sie haben über das wirtschaftliche Denken das Denken um das Volk gesetzt, wie es der Nationalsozialismus verlangt.“ Der Stellvertreter des Führers bekannte sich im weiteren Verlauf seiner kameradschaftlichen Worte zu der Verpflichtung des Staates im Sinne eines weitgehenden Eintretens für die kinderreiche Familie. Gerade weil sie nicht materialistisch denke, müsse dafür gesorgt werden, daß sie nicht wirtschaftlich zu leiden habe. Rudolf Heß verwies dabei insbesondere auf die gerechte Forderung nach dem Familien= lastenausgleich. Zum Schluß seiner immer wieder von Beifall unterbrochenen Ansprache brachte der Stellvertreter des Führers den Dank zum Ausdruck, den Führer und Nation den deutschen Vätern und Müttern sagen, die die Erhaltung unseres Volkes sichern.„Ich glaube, daß die Zeit kommen wird, in der Ihr Vorbild von allen in Deutschland gewürdigt werden wird, wie es gewürdigt werden muß.“ Begeistert dankten die verantwortlichen Amtsträger des RDK für die zielweisenden Worte. Wie tief und herzlich dieser Dank war, erwies sich, als spontan eine Schwarzwälderin in ihrer malerischen Tracht einen Blumenstrauß ihrer Heimat dem Stellvertreter des Führers überreichte, den dieser unter sich immer wiederholenden Beifallsrufen der Tausende sichtlichen erfreut entgegennahm. Als letzter Redner nahm dann der Leiter des Rassepolitischen Amtes der NSDAP, Reichsamtsleiter Dr. Walter Groß. das Wort und führte aus: Den endgültigen Sieg des Nationalsozialismus kann es auf Jahrhunderte hinaus nicht geben ohne kinderreiche Familien, die das, was heute geschaffen wird, in ihren Kindern morgen verteidigen und erweitern werden. Die letzten Jahrhunderte haben zu siegen, zu erobern und zu gestalten verstanden, aber sie haben vergessen, daß der Quell dieser Kraft in ihnen selbst, im ewigen Strom des Blutes liegt, der nicht versiegen darf, wenn nicht alles äußerlich Geschaffene von selbst zusammenbrechen soll. Narren und Verbrecher untergruben den Willen zum Leben auf dieser Welt. Aber keine Kraft hat Gott den Menschen gegeben, daß sie sie links liegen ließen, sondern, was er an Kraft und Lebensmöglichkeiten gab, gab er ihnen, um es zu verwenden und damit zu dienen.(Lebhafter Beifall.) Unser Programm heißt: Leistungen, die eine tapfere Generation gestern und heute vollbringt, müssen morgen und übermorgen abermals vollbracht und gesichert werden. Der Reichsbund der Kinderreichen ist der Künder und Erzieher zu dieser neuen Haltung, die gleichermaßen der politischen Notwendigkeit wie den ewigen Lebensgesetzen der Menschheit gerecht wird, und wer befürchtet, hinter dem Appell an den Kinderreichtum könnte die Absicht eines Angriffs stehen, dem müssen wir sagen, daß das nicht wahr ist und nicht wahr sein kann. Denn je mehr lebendige Kinder ein Volk oder eine Familie ihr eigen nennt, desto heißer wünscht sie, in Frieden und Ordnung Wachsen und Schaffen ihrer Kinder erleben und bewahren zu können.(Lebhafter Beifall.) Die Wurzeln unserer Kraft liegen nicht bei der Propaganda, sondern da, wo das Leben sich erneuert, wo der Bauer die Scholle beicht und die Mutter ihr Kind stillt. Darum wollen wir all denen in Gedanken einen Gruß sagen, die sonst nie genannt sind, die aber im Grunde diejenigen sind, von denen das ewige Deutschland lebt. (Beifall.) Und Gruß und Dank sagen wir dem Führer, der uns seinen engsten und treuesten Mitarbeiter sandte. Wir danken ihm nicht mit Worten, sondern im Geiste und in dem, was wir tun und weiter tun werden an der Zukunft unseres Deutschland; denn dieses Deutschland sind wir selbst. Wir danken ihm in der Unermüdlichkeit des Glaubens, der niemals erschüttert wird; auch dann nicht, wenn er auf Proben schwerster Art gestellt wird.(Stürmischer Beifall.) Wir bringen dem Führer auf seinen Gruß unsere dankbare Antwort: Das ewige Deutschland und unser Führer: Sieg=Heil! In stürmischer Begeisterung stimmte die dichtgescharte Menge ein, sang die Lieder der Nation und grüßte die abmarschierenden Fahnen. Mit nicht endenwollenden Heilrufen geleitete sie auch den Stellvertreter des Führers aus der Halle. Die Großrundgebung auf der Festwiest Als Abschluß fand am Sonntagvormittag auf der großen Festwiese des Kölner Messegeländes eine Großkundgebung statt. Kurz nach 10 Uhr wurde die Kundgebung mit dem Einmarsch der Fahnenabordnung, die von der SA, PL, NSKOV, DAF und dem Deutschen Jungvolk gestellt wurden, eröffnet. Die Eröffnungsrede hielt der Hauptstellenleiter bei der Reichsleitung des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP und Reichsbundesleiter Wilhelm Stüwe. „Uns geht es nicht,“ so führte der Redner aus,„um materielle Wünsche, sondern darum, als wahre und treue Gefolgschaft des Führers als bevölkerungspolitische Kampftruppe Heerschau zu halten über die, die gewillt sind, den gigantischen Kampf gegen den drohenden Volkstod zu führen.“ Der Redner gab dann die Namen führender deutscher Bäter bekannt, die als kinderreiche in den Ehrenführerring aufgenommen seien. Er nannte die Namen: Reichsamtsleiter Hermann Althaus von der NSV, Reichsleiter Martin Bormann, Stabsleiter des Stellvertreters des Führers, Walter Buch, Vorsitzender des Obersten Parteigerichts, München, Max Egon Fürst zu Fürstenberg, Gruppenführer Heißmeyer, Chef des SSHauptamtes, Reichsstatthalter und Gauleiter Hildebrandt.=Schwerin, General von Lettow=Vorbeck, Ministerpräsident Marschler, Weimar, Regierungspräsident Matthaei, Lüneburg, Reichsstatthalter und Gauleiter Meyer, Staatsrat Ortlepp, Weimar, Regierungspräsident Freiherr von Oeynhausen, Josef Schlageter, der Vater des Nationalhelden Albert Leo Schlageter, Gauwalter Spangenberg, SS=Obersturmführer von Thermann, Botschafter in Buenos Aires, Präsident Prof. Dr. Fr. Zahn vom Bayer. staatlichen Landesamt und die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz=Klink. Des weiteren gab der Redner die Namen der neuen Ehrenmitglieder des RDK bekannt, darunter Landesfinanzamtspräsident Dr. Müller, Köln. Reichsbundesleiter Stüwe machte sodann noch, unter dem Beifall der Menge, Mitteilung von dem Eingang von Grußtelegrammen von den Reichsinnenministern Dr. Frick und Rust sowie von Generalfeldmarschall von Blomberg. Nach der Eröffnungsansprache übermittelte Bürgermeister Schaller im Auftrage des Kölner Oberbürgermeisters und namens der Kölner Bürgerschaft den teilnehmenden deutschen Müttern und Vätern die herzlichsten Willkommensgrüße. Der Hauptredner der Kundgebung, der Leiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP, Reichsamtsleiter Dr. Groß, wandte sich mit Rücksicht auf den zunehmenden Regen nur mit kurzen Worten an die Tausenden und führte u. a. aus: Stets haben wir darauf hingewiesen, daß das stärkste Fundament unseres Volkes in den Kindern und in der Familie liegt. Wir haben uns damit bekannt zu dem Werk unserer Zeit, und wir bekennen uns, mag es draußen aussehen wie es will, im Innern „Ein Volbalemieben ist vonender Die Trauer= und Beisetzungsseier für General leutnaut Wever in Auwesenheit des Führers Im Reichsluftfahrtministerium in Berlin fand am Samstagmorgen die Trauerfeier für den am 3. Juni in Dresden tödlich verunglückten Generalstabschef der Luftwaffe, Generalleutnant Wever, statt. In der hohen Halle des Ehrensaales stand unter dem Symbol des neuen Deutschlands der Sarg aufgebahrt. Um. 11 Uhr wird ein mächtiger Kranz von zwei SSMännern in die Ehrenhalle getragen. Hinter ihm folgt der Führer, geleitet von Generalfeldmarschall von Blomberg und Generaloberst Göring. Der Führer tritt zum Sarg und grüßt den Toten mit erhobener Rechten. Dann spricht er der Witwe des Verstorbenen sein Beileid aus Nach dem Trauermarsch aus Beethovens Eroika nimmt der Feldbischof der Wehrmacht, D. Dohrmann, das Wort zu einer Gedenkansprache. Tief erschüttert, so führte der Geistliche u. aus, sind wir um diesen Sarg versammelt. Einer der besten Söhne unseres Volkes ist von uns durch jähen Tod entrissen. Ein Soldatenleben ist vollendet, das emporwuchs auf dem Boden unseres alten Heeres, das emporwuchs an der Seite eines der größten Feldherren aller Zeiten, das sich gestaltete in der schweren Fron des Dienstes in Krieg und Frieden, das sich bewährte in der gewaltigen Aufbauarbeit des Dritten Reiches, das jäh abbrach auf der Höhe soldatischen Schaffens und soldatischen Leistens. Das Kammerquartett der Staatsoper leitete mit dem herrlichen Ave verum von Mozart zu der Traueransprache des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generaloberst Göring über, der mit ergreifenden Worten von seinem Generalstabschef und seinem Kameraden Walther Wever Abschied nahm: Als damals der Führer den Befehl gab, die neue deutsche Luftwaffe aufzubauen, da mußte ich nach Mitarbeitern suchen, nach Männern, die mit heißer Seele dieses große Werk aufnehmen wollten. Durch die Großzügigkeit der Armee bekam ich unteren anderen hervorragenden Offizieren auch ihn. Das Heer gab einen seiner Allerbesten ab. Was er geleistet hat, das kann man nicht in Worte fassen. Wenn aber heute die junge Luftwaffe steht, dann ist es mit sein großes Werk, sein großes Verdienst Als Generaloberst Göring seinem Generalstabschef und Kameraden zum letzten Male dankt, erdröhnt dumpser Paukenwirbel, die umflorten Fahnen senken sich und die Trauergemeinde hebt die Rechte zum Gruß. Aus dem Paukenwirbel lösen sich die Klänge aus der„Götterdämmerung“. Acht Unteroffiziere der Luftwaffe heben den Sarg aus dem Lorbeerhain und tragen ihn, der von den Generälen der Luftwaffe eskortiert wird, aus der Halle. Das Staatsbegräbnis in Klein=Machnow Während der Trauerfeier im Reichsluftfahrtministerium nahmen die Formationen der Trauerparade in Klein=Machnow Aufstellung. In dem kleinen Siedelungsvorort der Reichshauptstadt war kein Haus ohne Trauer= und Fahnenschmuck. Um 13.30 Uhr setzte sich in der Straße Meisenbusch die Trauerparade, die von dem höheren Fliegerkommandeur im Luftkreis II, General Kihl, befehligt wurde, in Bewegung. Sie wurde durch den Musikzug des Regiments General Göring eröffnet. Als die Lafette der Flakbatterie mit dem Sarg, eskortiert von sechs Generalen der Luftwaffe, vor dem Trauerhause Meisenbusch 61 angekommen war, verharrte der Trauerzug in einigen Minuten Schweigens. Generaloberst Göring geleitete die Witwe und die Angehörigen aus dem Trauerhaus zur Trauerparade und schritt mit der Gattin des Verstorbenen hinter der Lafette und dem Feldbischof der Wehrmacht D. Dohrmann im Trauerzuge. Am offenen Grabe sprach der Feldbischof der Wehrmacht D. Dohrmann ein Gebet, das letzte Vaterunser und den Segensspruch. Während nun die Lieder der Nation erklangen und die Trauergemeinde dem gefallenen Helden zum letzten Male den Deutschen Gruß erwies, wurde der Sarg langsam in das Grab gesenkt. Eine Kompagnie der Luftwaffe schoß den Trauersalut. Generaloberst Göring legte einen riesigen Kranz am Grabe nieder und rief seinem toten Kameraden ein letztes Gedenken nach. „Geschwader General Wever“. Der Führer und Reichskanzler hat folgende Verfügung erlassen: „Der erste Generalstabschef unserer wiedererstandenen Luftwaffe Generalleutnant Wever ist von uns gegangen. Mitten aus rastloser Arbeit für seine Waffe ist er, beseelt von dem festen Willen, auch im fliegerischen Einsatz voranzugehen, auf dem Felde der Ehre geblieben. In dankbarer Anerkennung seiner hohen Verdienste und in dem Wunsch, seinem leuchtenden Vorbild eine bleibende Stätte in der Luftwaffe zu schaffen, befehle ich: Das Kampfgeschwader 253 führt fortan die Bezeichnung„Kampfgeschwader General Wever“. Die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften tragen am Rock ein Erinnerungsband mit dem Namen:„Geschwader General Wever“. Nähere Bestimmungen darüber erläßt der Reichsminister der Luftfahrt. Das Geschwader wird sich dieser hohen Ehre stets würdig erweisen und eingedenk sein, daß es den Namen eines Mannes trägt, der— ein ganzer Soldat, ein edler Mensch— vorbildlich war in seiner Treue für Volk und Vaterland.“ mit der tiefsten Gläubigkeit und Freude zu diesem Werk und seinem Führer. Dr. Groß ließ seine Worte ausklingen in ein dreifaches Sieg=Heil auf Deutschland und den Führer Adolf Hitler. Begeistert nahmen die Kundgebungsteilnehmer das Sieg=Heil auf, worauf mit dem Gesang des Horst=Wessel=Liedes und dem Abmarsch der Fahnen die Kundgebung ihr Ende fand. Glückwünsche des Führers Aus Anlaß der Reichstagung des Bundes der Kinderreichen in Köln hatte dessen Bundesleiter ein Telegramm an den Führer gesandt, auf das dieser wie folgt antwortete: „Den in Köln versammelten Vätern und Müttern des Reichsbundes der Kinderreichen danke ich für die mir telegraphisch übermittelten Grüße. Ich erwidere sie mit den besten Wünschen für die weitere Arbeit des Bundes, für die Zukunft und die Erweiterung des deutschen Volkes. Adolf Hitler.“ Armer Schuschnigg Eine scharfe Erklärung aus dem Heimwehrlager Der Landesführer der Vorarlberger Heimatwehr, Thomas Ulmer, veröffentlicht einen teilweise recht scharf gehaltenen Artikel über die Frage der Entwaffnung der Heimwehren: Man hat versucht, die Autorität unseres Führers herabzusetzen. Man glaubte, weil er nicht mehr Staatsmann sei, könne man unbestraft seiner Seele freien Lauf lassen. Man hat vergessen, was Starhemberg für sein Vaterland für Opfer gebracht hat. Man hat auch versucht, in den Heimatschutz dadurch Unruhe zu bringen, daß man bald da bald dort den Kameraden zuraunte, der Heimatschutz wird aufgelöst, seine Waffen werden eingezogen, es wird von ihm nur heißen: Es war einmal. Es sei an dieser Stelle klar und deutlich gesagt: Der Heimatschutz ist und bleibt Waffentrüger. Rein Gewehr und keine Patrone geht aus seinem Besitz, bis nicht das Oesterreich des Heimatschutzes geworden ist. Die Macht des Heimatschutzes ist so groß, daß es heute kein Regieren in Oesterreich gegen den Heimatschutz gibt, denn ein solches Unternehmen würde zum Chaos im Vaterland führen. Die Zeiten im Vaterlande sind viel ernster, als hier manche wissen. Schuschnigg in Wien Bundeskanzler Schuschnigg ist am Samstag um 12 Uhr 45 im Flugzeug aus Venedig in Wien eingetroffen. Die Agentur Radio meldet aus Rom, Bundeskanzler Schuschnigg habe die Absicht, demnächst nach Paris und London zu gehen, um dort mit der französischen und der englischen Regierung Besprechungen zu führen. Italienische Auszeichnung für den Kriegsberichterstatter des„Völkischen Beobachter“ Marschall Graziani hat dem Kriegsberichterstatter des„Völkischen Beobachter“, Roland Strunk, der den Marsch der italienischen Truppen nach Addis Abeba mitgemacht hat, das italienische Kriegskreuz verliehen. Starke Miehrhen für Tron Eine Regierungserklärung in Kapitelüberschriften— Verteidigung des Franken Die französische Kammer sprach am Samstagabend der Regierung Léon Blum im Anschluß an die Regierungserklärung und eine ausgedehnte Aussprache über die allgemeine Politik mit 384 gegen 210 Stimmen das Vertrauen aus. * Die Regierungserklärung des neuen französischen Kabinetts wurde am Samstag von Ministerpräsident Léon Blum in der Kammer und und von dem stellvertretenden Ministerpräsidenten, Minister für Landesverteidigung und Krieg, Daladier im Senat verlesen. „Zu Beginn der nächsten Woche,“ so erklärte Léon Blum,„werden wir in der Kammer eine Gesamtheit von Gesetzen einbringen, und die Kammer bitten, diese Gesetze vor Beginn der Ferien zu verabschieden. Diese Gesetze werden betressen: die Amnestie, die 40=Stunden=Woche, die Kollektivverträge, die bezahlten Urlaube, einen Plan für große öffentliche Arbeiten zur wirtschaftlichen, sanitären, wissenschaftlichen Ausrüstung, für den Sport und den Fremdenverkehr, die Verstaatlichung der Kriegswaffenherstellung, die Schaffung eines Getreideamtes, das als Beispiel für die Aufwertung anderer landwirtschaftlicher Erzeugnisse dienen soll, wie des Weines, des Fleisches und der Milch, die Verlängerung der Schulzeit, eine Reform der Satzungen der Bank von Frankreich, die das Vorherrschen nationaler Interessen in der Verwaltung der Bank garantiert, eine erste Abänderung der Notverordnungen zu Gunsten der am meisten betroffenen Gruppen der Angestellten der öffentlichen Dienste und der ehemaligen Frontkämpfer.“ Nach Verabschiedung dieser Maßnahmen werde in der Kammer eine zweite Reihe von Vorlagen eingebracht werden, die vor allem die Schaffung eines nationalen Arbeitslosenfonds, die Versicherung gegen Landwirtschaftsschäden, die Regelung der landwirtschaftlichen Schulen und eine Altersversicherung für die Arbeiter betreffen. Weiter sei an eine umfassende Steuerreform gedacht, die die Erzeugungswirtschaft und den Handel entlasten und neue Mittel nur durch die Heranziehung des tatsächlichen Reichtums, durch die Unterdrückung der Steuerhinterziehung und vor allem durch die Ankurbelung der allgemeinen Betätigung beschaffen wolle. Die Regierung, so erklärte der Ministerpräsident, werde die republikanische Ordnung sichern und die Gesetze der republikanischen Verteidigung mit ruhiger Festigkeit anwenden. Sie werde alle Verwaltungszweige und alle öffentlichen Dienste mit republikanischem Geist erfüllen. Wenn die demokratischen Einrichtungen angegriffen werden sollten, werde die Regierung ihre Achtung mit einer den Drohungen oder Widerständen entsprechenden Schärfe durchsetzen. Auf das außenpolitische Gebiet übergehend, betonte die Regierungserklärung den einmütigen Friedenswillen Frankreichs:„Es will ben ungeteilten Frieden mit allen Nationen der Welt und für alle Nationen der Welt. Es identifiziert den Frieden mit der Achtung des internationalen Gesetzes und der internationalen Verträge, mit der Treue zu den übernommenen Verpflichtungen(wir erinnern an die Abrüstungsverpflichtungen Frankreichs D. Schriftlt.) und zu dem gegebenen Wort. Der Friedenswille einer Nation wie Frankreich, wenn sie hrer selbst sicher ist, und wenn sie sich auf die Moral und auf die Ehre und auf die Treue zu den erprobten Freundschaften, sowie auf die Aufrichtigkeit des Aufrufes stützt, den sie an alle Völker richtet, kann laut und stolz verkündet werden.“ Im weiteren Verlauf der Sitzung brachten die rechtsgerichteten Abgeordneten Fernand=Laurent und Paul=Reynaud als erste ihre Anfragen über die Regierungspolitik vor. Paul=Reynaud trat unter anderem mehr oder weniger deutlich für eine Abwertung des Franken ein. Unterbrechung der Sitzung wegen Unruhe Nach einer kurzen Sitzungspause wurde die Reihe der Oppositionsredner durch Le Cour=Grandmaison und Vallat fortgesetzt. Als Vallat sprach, kam es zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen der Rechten und der Linken. Die Kommunisten machten Miene zu einem tätlichen Angriff auf den Abgeordneten Chiappe, den Präsidenten des Pariser Stadtrates. Die Unruhe steigerte sich derart, daß dem Kammerpräsidenten nichts anderes übrig blieb, als die Sitzung vorübergehend zu unterbrechen. Um 18 Uhr wurde sie wieder ausgenommen. Die kurze Unterbrechung der Sitzung bewirkte zunächst keine Beruhigung der Geister. Denn, als der Abgeordnete Vallat in seiner Rede fortfahrend sagte, es sei das erste Mal, daß in Frankreich ein Jude Ministerpräsident geworden sei, entstand von neuem ein gewaltiger Lärm. Kammerpräsident Herriot rief den Redner wegen der Art, wie er diese Frage angeschnitten habe, zur Ordnung. Es gebe, so erklärte Herriot, für ihn weder Juden noch Protestanten noch Katholiken, sondern nur Franzosen. Trotz dieses Ordnungsrufes erklärte der Abgeordnete Vallat weiterhin, daß auch der persönliche Sekretär Leon Blums und der Generalsekretär des Ministerpräsidiums Juden seien. Vallat ging dann zu einer allgemeinen Kritik über. Regieren bedeute vorausblicken. Blum habe jedoch zu wiederholten Malen bewiesen, daß er den Gang der Ereignisse nicht vorauszusehen vermöge. Noch kurz vor der Machtergreifung Hitlers in Deutschland habe Blum behauptet, daß die deutsche Sozialdemokratie des Nationalsozialismus Herr geworden sei, und dergleichen mehr. Vallat schloß mit der Bemerkung, daß er und seine Parteifreunde alles tun würden, um zu verhindern, daß das Steuer Frankreichs länger in den Händen eines Mannes bleibe, der in den Wolken lebe. Dann bestieg Léon Blum die Tribüne um in einstündiger Rede auf die Einwände der Redner der Rechten einzugehen. Das Land habe den Versuch der Deflation, der gescheitert sei, verurteilt. Alle Gesetzesvorschläge der Regierung würden von einem anderen Geist beseelt sein. Auf alle Fälle werde die Regierung ihr Programm nicht durch ein Währungsexperiment durchführen. Die Regierung werde versuchen, durch eine Erweiterung des Kredits dasselbe zu erreichen, was andere Länder durch Entwertung erzielt hätten. Ein Entschließungsantrag der Volksfront Die allgemeine Aussprache über die Regierungserklärung wurde kurz vor 22 Uhr abgeschlossen. Die Parteien der Volksfront brachten sodann einen Entschließungsantrag ein, der von der Regierung gutgeheißen wurde und folgenden Wortlaut hat: „Die Kammer rechnet damit, daß die Regierung so schnell wie möglich in der Ordnung und republikanischen Gesetzmäßigkeit die im Programm der Volksfront enthaltenen und in der Regierungserklärung aufgezählten Reformen verwirklicht. Sie billigt insbesondere die Erklärung des Ministerpräsidenten über die Gesetzesmaßnahmen zur beschleunigten Regelung des gegenwärtigen Streiks und spricht der Regierung das Vertrauen aus. Sie, lehnt jeden Zusatzantrag ab und geht zur Tagesordnung über.“— Dann kam die Kammer zu dem eingangs gemeldeten Abstimmungsergebnis. * Besprechung bei Léon Blum Léon Blum hatte am Sonntagnachmittag eine gemeinsame Besprechung mit Außenminister Delbos, dem Generalsekretär am Quai’Orsay, Leger, und dem französischen Botschafter in London, Corbin. Dr. Egon=Erich Albrecht. StellvertreKauptsch sttleiter: Heinz Dohm. Verantwortlich Altit: Dr. Egon-Erich ulorecht. Verantwortlich für Il: Heinz Dohm. Verantwortlich für Umgegend. WirtHauptschriftletter: tender„Hampztschr K 8 schaft: 1. V. H. Dircksmeier, Verantwortlich für Kultur, Unterhaltung und Bild: Willi Dünwald. Verantwortlich für Sport: Hermann Dircksmeier. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Albert Dubberke. Alle in Bonn. Durchschnitts=Aufl. V/36 über 18000. Unverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Sprechstunden der Schriftleitung 9½—10½ und 17—18 Uhr. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten. Hermann Neusser, Kom.=Ges.. Bonn. Sammelruf 3851—53 Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Bankkonto: Girokonto Reichsbankstelle Bonn. Deutsche Bank und Disconto=Gesellschaft Bonn. Bezugspreis für den General=Anzeiger monatlich.—28. für die Illustrierte monatlich 30 S, frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Postbezugspreis mit Illustrierte .30 u einschließlich Postüberweisungsgebühr, ausschließlich Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10 H. Anzeigengrundpreis(Großspalte 46 mm) 18.. Tertanzeigen 78 mm breit.— K. Alle einspaltigen Anzeigen bis zu 100 mm Höhe mm 15 H. Anzeigen für die Schiffahrt, für Bäder Gastböse, Fremdenheime und Gaststätten mm 15 J. Amtliche Anzeigen mm 15 J. Vereins=Anzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen, mmn 10.. Famillen=Anzeigen und Nachrufe mm 10 J. Stellengesuche mm 5 H. Wortanzeigen, einspaltig in der Grundschrift nur in einheitlicher Breite von 46 mm, von Privatpersonen aufgegeben bis 50 mm Höhe, jedes Wort in der Grundschrift 5 J. Zissern= und Auskunfts=Gebühr (Porto besonders) 30., Nachlasse: Malstaffel 7 und Mengenstaffel B. Gültig ist die Anzeigenpreisliste 5. Erfüllungsort Vonn=Rhein. 8. Juni 1933 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 15 555. Seite 3 „Ich kaufe Dich Abdis hilier Braue“ Rudoll Heß übergat gestern die neue Kreselder Brücke dem Verkehr Die feierliche Verkehrsübergabe der Adolf=Hitler= Rheinbrücke, die den Krefeld=Uerdinger Wirtschaftsraum und sein weites landwirtschaftliches Hinterland mit dem Ruhrgebiet verbindet, durch den Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, war für die Samt= und Seidenstadt und darüber hinaus für den gesamten Niederrhein ein Tag von geschichtlicher Bedeutung und stolzer Freude. Der Stellvertreter des Führers traf mit seiner Begleitung im Kraftwagen kurz nach 11.30 Uhr auf dem Krefelder Flugplatz ein, wo er von Gauleiter Staatsrat Florian, dem Krefelder Oberbürgermeister Dr. Heuyng sowie den Vertretern der Parteigliederungen, der Behörden und der Wehrmacht begrüßt wurde. Er begab sich im Kraftwagen durch ein die Straßen säumendes Spalier der Parteigliederungen zum Kundgebungsplatz, wo ihn eine trotz des Regens nach Tausenden zählenden Volksmenge begeistert begrüßte. Auf dem Kundgebungsplatz selbst herrschte schon Stunden vor Beginn des festlichen Aktes erwartungsfrohe Stimmung. Kurz bevor der Reichsminister Heß den Festplatz betreten hatte, rückten durch ein breites Spalier im Mittelraum des Feldes die Ehrenformationen heran. Als eine aus Düsseldorf zur Teilnahme an der Feier herübergekommene Ehrenkompagnie unserer jungen Wehrmacht im strammen Marschschritt aus das Feld rückte, kannte die Begeisterung der Tausende keine Grenzen. Gauleiter Florian entbot in seiner Begrüßungsansprache dem Stellvertreter des Führers im Namen der Gesamtbevölkerung des Gaues Düsseldorf herzliche Willkommensgrüße. Oberbürgermeister Dr. Heuyng überbrachte Reichsminister Dr. Heß den Willkommensgruß der Stadt und meldete ihm die Fertigstellung der Brücke. Stürmisch begrüßt, ergriff dann der Stellvertreter des Führers das Wort zu seiner oftmals von lebhaftem Beifall unterbrochenen Weiherede, in der er u. a. ausführte: Mit Stolz blicken wir auf diese Brücke, auf diese gewaltige Leistung, die die Gemeinschaft schuf und die nun der Gemeinschaft dient. Unser Stolz ist umso größer, als wir wissen, daß dieses Werk nur eines von vielen ist— als wir wissen, daß noch nie, so lange es Deutschland gibt, so große Leistungen des gemeinsamen Aufbaues im Dienste an der Gemeinschaft vollbracht wurden, wie in den wenigen Jahren des Bestehens des Reiches Adolf Hitlers. Seit Deutschland einig ist wie noch nie, vollbringt es Dokumente der Einigkeit wie noch nie. An den Früchten der gemeinsamen Arbeit erkennen wir, daß Deutschland ein sozialistischer Staat im besten Sinne geworden ist. Wir danken dem Führer, daß er unsere Arbeit und die Werke unseres friedlichen Schaffens geschützt hat. Nach gewissen Vorgängen, die sich augenblicklich westlich von uns abspielen, findet mein vor Wochen ausgesprochener Satz vielleicht nunmehr auch im Ausland mehr Verständnis, der Satz nämlich:„Am Rhein verteidigt heute Deutschland die europäische Kultur gegen den Bolschewismus!“ Im Namen des Führers, als dem ersten Repräsentanten des Volkes, dem diese Brücke dient, sage ich Dank all den Arbeitern, Konstrukteuren, Kaufleuten, Beamten und all den anderen Volksgenossen, die mitschufen, dieses Werk durch ihrer Hände und ihrer Hirne Leistungen zu vollbringen, sage ich Dank all denen, die ihr Teil beitrugen, die materiellen Voraussetzungen sicherzustellen. Der neuen Brücke gebe ich die Wünsche des deutschen Volkes mit: Sei auch Du eine Klammer, die die unzerreißbare Verbundenheit der beiden Ufer des Rheins zum Ausdruck bringt. Sei eine Brücke des Friedens über Deutschlands geschichtsreichsten Strom. Trage den Namen, dem wir es verdanken, daß an diesem Strome wieder eine Wacht steht. Trage den Namen, der uns zum Inbegriff des Behauptungswillens des deutschen Volkes geworden ist. Trage den Namen, der für uns Frieden nach innen und außen bedeutet. Trage den Namen, der uns die wiedergewonnene Freiheit bedeutet — der uns die wiedergewonnene Ehre bedeutet. Trage den Namen, der in der Zeitspanne eines Atemzuges der Geschichte zu einem der bedeutungsvollsten und klingendsten Namen tausendjähriger Geschichte geworden ist. Ich taufe dich Adolf=Hitler=Brücke. Wir grüßen den Taufpaten der Brücke, den Führer des Reiches. Adolf Hitler! Sieg=Heil! Unterwassertunnel für Neuyork Ein 60 Millionen Dollar=Projekt Der Neuyorker Stadtrat beschloß den Bau eines Autotunnels von der äußersten Spitze der Manhattan=Insel unter dem Hafen hindurch nach Brooklyn. Es handelt sich dabei um den vierten und längsten Unterwassertunnel der Stadt. Er wird gebaut, um der ständig wachsenden Verkehrsschwierigkeiten Herr zu werden. Von diesen Tunnels führen zwei unter dem Hudson=Fluß hindurch nach Jersey=City. Der dritte Tunnel unter dem Eastriver nach Long=Island wurde erst kürzlich in Angriff genommen. Er soll bis zur Weltausstellung 1939 fertiggestellt werden. Die Kosten des neuen Tunnels werden auf 60 Millionen Dollar veranschlagt. Der drei Kilometer lange Tunnel soll doppelröhrig mit je zwei Fahrbahnen in einer Richtung gebaut werden. Man entschloß sich für den Bau eines Tunnels anstatt einer Brücke, obwohl deren Kosten bedeutend niedriger sind, weil erfahrungsgemäß der Verkehr in einem Tunnel schneller läuft und keine Unfallgefahr bei Regenwetter und Glatteis besteht. Rekord im Betrügen 70 Betrugsfälle nachgewiesen Nicht weniger als 70 Betrugsfälle wurden in einer Verhandlung vor der Wiesbadener: Großen Strafkammer einem Angeklagten namens Walter Schulze vorgehalten, der sich auf dem Gebiete des Versicherungswesens betätigte. Er besuchte vornehmlich alleinstehende Frauen, die in geschäftlichen Dingen nur wenig bewandert waren, und verstand es, sie zum Abschluß einer Lebensversicherung, die er als ganz besonders günstig darstellte, zu veranlassen. Die Prämienanzahlung zog er sofort ein und unterzeichnete die Empfangsbescheinigung mit einem falschen Namen. Bei den Versicherungsabschlüssen gab er eine Versicherungsgesellschaft an, für die er als Vertreter tätig zu sein nicht befugt war. Das Geld verwandte er für sich. Die Mehrzahl der Betrugsfälle gab der Angeklagte zu. Das Gericht vevurteilte ihn zu zwei Jahren Gefängnis. Hochwasser in Bayern Die starken Regenfälle in der Nacht zum Sonntag haben in großen Teilen Bayerns Hochwasser und Ueberschwemmungen verursacht. Besonders schwere Niederschläge sind im Bayerischen Wald zu verzeichnen. Wie beim Katastrophenhochwasser vom Mai 1932 ist das Chamer Becken überschwemmt und gleicht einem See. Die Straße Cham=Straubing ist überflutet. Auch Isar und Donau sind erheblich gestiegen. Neuschnee in den Pyrenäen In den letzten Tagen herischte in Frankreich eine ungewöhnlich niedrige Temperatur. In zahlreichen Gebirgsgegenden in Savoyen und in den Pyrenäen ist Neuschnee gefallen, der allerdings nur in den Lagen über 1000 Meter liegen bleibt. Un der Wiegr des Volles Eine Ansprache des Reichsministers Dr. Frick auf dem Hebammen=Kongreß in Berlin Auf dem Empfangsabend der Teilnehmer am siebten internationalen Hebammenkongreß in Berlin hielt Reichsminister Dr. Frick eine Rede, in der er u. a. ausführte: Mit großer Freude sehe ich Sie zahlreich aus allen Staaten der Welt zu dem siebten internationalen Hebammenkongreß in Berlin herbeigeeilt. Mit Genugtuung stelle ich fest, daß dies die bisher größte internationale Frauenzusammenkunft im neuen Deutschland ist. Ich erblicke in Ihrer Anwesenheit ein Zeichen für das große Interesse, das Sie den Bestrebungen und Maßnahmen entgegenbringen, mit denen die deutsche Regierung die schwierigen bevölkerungspolitischen Probleme des eigenen Landes zu meistern bemüht ist. Unserer Ansicht nach handelt es sich hierbei für alle Kulturvölker um eine Zukunfts= und Lebensfrage, die früher oder später von Regierung und Volk gelöst werden muß. Von Berufen, die hierbei mitzuwirken haben, werden es wesentlich die Hebammen sein, auf deren Mitarbeit es ankommt. Sie stehen als Helferin bei den Müttern; Sie stehen an der Wiege der Kinder und damit an der Wiege des Volkes. Gerade Deutschland, das sich bemüht, durch die Förderung hochwertigen Erbgutes und die Verhütung erbkranken Nachwuchses die Erkenntnisse der Erb= und Rassenpflege in die Praxis umzusetzen, ist in seinem tiefsten Wesen gegen den Krieg eingestellt, da der Krieg die Besten vernichtet und die Schwächsten schont und somit eine ausgesprochene Gegenauslese herbeiführt. Ihnen als Frauen, als Müttern von Söhnen und als Gattinnen von Männern brauche ich wohl von all dem sonstigen Elend eines Krieges nichts zu erzählen. Das eine ist mir aber sicher, daß gerade Sie, die Sie in Ihrem Beruf den Wert des menschlichen Lebens und all die Mühe, die zu seinem Werden und Gedeihen nötig ist, täglich kennenlernen, die geeignetsten Trägerinnen des Gedankens sind, der alle Mütter der Welt am tiefsten bewegen muß: des Friedensgedankens. Muniaru, der Schwinvier und Vetrager Der vierte Tag im Kattowitzer Hochverratsprozeß— Wie Maniura auf Mitgliedfang ausging In der weiteren Vernehmung von Angeklagten in der Samstagverhandlung des Kattowitzer Hochverratsprozesses sagten alle Angeklagten übereinstimmend aus, daß Maniura stets davon gesprochen hätte, die von ihm gegründete Organisation bei den Behörden in kürzester Frist anzumelden. Als Aufgabengebiet seiner Organisation habe er stets angegeben, durch Zusammenfassung aller Kräfte Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Den meisten der Angeklagten hatte Maniura unmittelbar Arbeit versprochen. Der Angeklagte Karl Przygling aus Kattowitz sagte aus, Maniura habe ausdrücklich erklärt, daß er die Organisation bei der Wojewodschaft anmelden und bestimmt innerhalb von drei Monaten die Erlaubnis erhalten würde. Nach Ablauf dieser Frist habe er jedoch erkannt, daß Maniura ein großer Betrüger und Schwindler war, der nur Mitgliederbeiträge einkassieren wollte. Maniura habe erst lange Zeit nach der erfolgten Vereinigung einmal erklärt, Polnisch=Oberschlesien vom polnischen Staat lostrennen zu wollen. Daraufhin habe er, der Angeklagte, der Organisation sofort den Rücken gekehrt. Dem Angeklagten Johann Mrozek sagte Maniura, daß die Organisation erst einen gewissen Stamm von Mitgliedern haben müsse, ehe die Anmeldung bei den Behörden möglich sei. Der Angeklagte Edmund Wedekind führt aus, daß er den von Maniura verlangten Eid nicht leisten wollte. Maniura habe ihm jedoch damit gedroht,„ihn von seinen Leuten verfolgen zu lassen“. Der Angeklagte Olesch erklärte, er habe im Jahre 1936 mit anderen Schicksalsgenossen erkannt, daß„alles Betrug und Schwindel“ sei. Aus den Aussagen der am Samstag vernommenen acht Angeklagten ist genau wie aus denen der anderen Tage anzunehmen, daß Maniura mit Vorwänden auf den Mitgliederfang ausging. Zu spät erkannten die Angeklagten, daß sie von Maniura auf das schändlichste hintergangen wurden. Alle jetzt Angeklagten sind aus dem sogenannten Geheimbund ausgetreten, konnten aber damit nicht mehr verhindern, daß sie am 15. Februar verhaftet wurden.“ Beschlagnahmungen und Vorzensur der deutschen Zeitungen in Ostoberschlesien In Zusammenhang mit dem großen Kattowitzer Hochverratsprozeß wurden am Samstag auch die in Ostoberschlesien erscheinenden deutschoberschlesischen Morgenblätter„Die Ostdeutsche Morgenpost“ und die „Deutsche Ostfront“, sowie die Minderheitenblätter „Der Aufbruch“ und der„Oberschlesische Kurier" von der polnischen Polizei in Kattowitz beschlagnahmt. Der Beschlagnahme verfielen ganze Absätze aus den aufsehenerregenden Enthüllungen, die der Angeklagte Pielorz während der Freitagverhandlung über die Spitzelund Polizeiagententätigkeit gemacht hatte. Westdeutsche Kurzmeldungen Der höchste Schornstein Europas Auf der Schachtanlage Scholven in Gelsenkirchen=Buer wird zur Zeit der höchste Schornstein Europas errichtet. Der gewaltige Koloß wird eine Höhe von 150 Meter erreichen. Insgesamt werden bei dem Bau des Schornsteins 1 400000 Ziegelsteine benötigt. Das Fundament hat einen Durchmesser von 24 Meter. Verwüstungen durch Sturm und Regen Die starken Regenfälle der letzten Tage waren in Weißenthurm von einem so heftigen Sturm begleitet, daß zahlreiche Schäden entstanden. Große Wassermassen, die sich auf der Berghöhe angesammelt hatten, brausten Nachts über Gärten, Hausvorgärten und Höfe hinweg. Die mitgerissenen Geröll= und Schlammassen versperrten vielfach Hauseingänge und Einfahrten. In verschiedenen Gärten ist die Aussaat vernichtet worden. Schlechte Obsternte im Bergischen In diesem Jahre wird es im Bergischen keine allzugroße Obsternte geben. Die starken Wetterrückschläge und die anhaltende kalte Temperatur beginnen sich stärker auszuwirken. Bei den Aepfeln richten Blattsauger und Blütenstecher, bei den Pflaumen die sogen. Taschenkrankheit Unheil an. Gauauslese des Gaues Köln für den Volkssender 1936 Am Samstagabend veranstaltete die NS=Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ in Verbindung mit dem Reichssender Köln im großen Saale des Kölner Gürzenichs die Gauauslese des Gaues Köln=Aachen für den Volkssender 1936 unter dem Motto:„Frischer Auftrieb“. Verschiedene Orchester, Gesangvereine, Sänger und Sängerinnen, Instrumentalsolisten, Humoristen, Sprecher, die sich bei den Kreisausscheidungen für den Gauwettbewerb als beste herausgestellt hatten, wirkten in Kurzvorträgen mit und suchten sich die Teilnahmeberechtigung an der Volkssender=Aktion 1936 zu erringen. Es wurden beachtliche Leistungen geboten. Die Entscheidung des Richtergremiums steht noch aus. Tagung des Cäcilien=Vereins Der Cäcilienverein der Diözesen Aachen und Köln hielt seine 51. Generalversammlung in Düsseldorf ab. Zu der Tagung. an der namhafte Musikführer und zahlreiche Kirchenmusiker Westdeutschlands teilnahmen, war auch der Erzbischof von Köln, Kardinal Dr. Schulte, erschienen. „Die deutsche Werbung“ Große Herbstauostellung in Essen In Verbindung mit der Reichsfachschaft deutscher Werbefachleute, der Landesstelle Essen des Reichspropagandaministeriums, der Reichsleitung und der Gauleitung Essen der NSDAP, der Reichskammer der bildenden Künste, dem Werberat der deutschen Wirtschaft, sowie allen zuständigen Fachorganisationen(der Werbungstreibenden, der Verleger, der Werbemittelhersteller u. a..) bereitet die Ausstellungsgesellschaft der Stadt Essen für die Zeit vom 26. September bis 11. Oktober eine neue große Ausstellung„Die deutsche Werbung“ vor, die die erste große Ausstellung auf diesem Gebiet überhaupt sein wird. Die Wirkung dieser Essener Ausstellung wird daher angesichts der großen Bedeutung, die die Werlung auf kulturellem, politischen und wirtschaftlichem Gebiet zukommt, weit über den provinziellen Rahmen hinausgehen. Drei Bergsteiger tot geborgen Eine Gruppe von vier Bergsteigern wurde in der Hochtor=Nordwand von einem Wettersturz überrascht. Es gelang, zwei Leichen zu bergen. Ebenso konnte die Leiche des auf der Roßkuppenkante im Hochtormassiv nach dreitägigem Felsbiwak an Erschöpfung gestorbenen Wolfgang von Stadler zu Tal gebracht werden. Sie mußte in äußerst schwieriger Arbeit über 350 Meter tief abgeseilt werden. Stadler war einer der bekanntesten aus der jungen österreichischen Klettergilde. Er hatte selbst etwa hundert Lebensrettungen im Hochgebirge durchgeführt. Wirbelstürme in Oklahoma und Kansas Nach Meldungen aus der Stadt Oklahoma wurden die amerikanischen Staaten Oklahoma und Kansas am Samstag von schweren Wirbelstürmen und Wolkenbrüchen heimgesucht. Neun Personen wurden getötet und zahlreiche verletzt. Auch der Sachschaden ist sehr groß, da viele Häuser umgeweht wurden. In Burbank in Nord=Oklahoma wurde jedes Haus beschädigt. Seine Majestät der Zufall VON DR. WOLFGANG HOFFN Conyricht hy Drei 1 II. Das Bild der schönen Sennerin Der Weltkrieg ist zu Ende. Die jungen Menschen, die vier Jahre ihres Lebens in Gräben, Unterständen und Lazaretten zugebracht haben, strömen hinaus in die Welt, um nachzuholen, was sie versäumt haben, um zu sehen, zu arbeiten und ihre Kraft an friedlichen Aufgaben zu erproben. Hunderte von jungen englischen Sportsleuten ziehen alljährlich ins Schweizer Hochgebirge, mit der Shagpfeife, dem Eispickel und den Nagelschuhen bewaffnet machen Sie sich daran, die ewigen Gipfel zu bezwingen. Einer, der allein und mit unbestimmtem Ziele aufgebrochen ist, kehrt nicht zurück. Die einsamen Schneeriesen bleiben stumm. Nichts als einige Zeitungsnotizen von wenigen Zeilen verkünden, daß Rogers Garrison aus Manchester irgendwo zwischen Felsen und Gletschern verschollen ist. Die Eltern und Freunde des jungen Mannes bemühen sich mit allen Mitteln, den Verbleib des jungen Mannes zu erforschen. Sie erkunden schließlich, daß Garrison seinen Namen zuletzt in einem Gasthaus hinter Flüelen eintrug. Man fragte im weitem Umkreis bei allen Senn= und Schutzhütten nach, man rüstet Expeditionen aus, die die Kamine, Schluchten und Schroffen systematisch absuchen und mit langen Sonden tief in den Schnee tasten. Aber keine Spur ist zu finden, nicht am Glärnisch, nicht am Tödi, nicht am Titlis. Jahre vergehen. Die Nachforschungen sind längst eingestellt, und den bekümmerten Eltern ist nichts übrig geblieben, als die Erinnerung an den Sohn. Eines Tages ersteht der Student Ulrich Dürrenhofer in einem Trödlerladen der Altstadt von Luzern einen verwitterten Photoapparat. Dürrenhofer ist Werkstudent. Durch kleine Tatsachenberichte erarbeitet er sich seinen bescheidenen Unterhalt und die Möglichkeit. zu studieren. Der Photoapparat soll ihn instand setzen, seine Arbeiten zu illustrieren und dadurch seine Lage zu verbessern.“ ANN-HARNISCH Maaken Verlag.-G. Berlin N. 24. Als Dürrenhofer den Apparat auseinander nimmt, findet er einen Rollfilm, der bereits abgewickelt, und demzufolge belichtet ist. Die Neugierde packt den Studenten. Was mag das gläserne Auge eingefangen haben? Vielleicht kann der Apparat und sein geheimnisvoller Inhalt den Stoff zu einem hübschen Feuilleton abgeben. Er sieht die Titel schon vor sich.„Sechs Bilder aus dem Leben eines Unbekannten",„Das andere Ich“,„Blick in ein fremdes Leben“, wird er den Aufsatz nennen. Dürrenhofer läßt das Filmband entwickeln und kovieren. Aber seine Enttäuschung ist groß, als er die sechs Bilder in der Hand hält. Gewiß, die Aufnahmen sind gut gelungen, aber für einen Journalisten leider völlig unergiebig. Diese landläufigen Naturaufnahmen und Städtebilder erzählen nichts über das besondere Schicksal dessen, der sie mit der Linse einfing; sie gestatten keinen Hinweis auf das Milieu, aus dem„das andere Ich“ stammt, in dem es lebte und wirkte. Und doch! Ein Bildchen, das letzte der Reihe, fesselt den Studenten. Mit diesem Photo ließe sich vielleicht etwas anfangen! Es zeigt eine junge Sennerin vor ihrer Hütte, an eine braune Liese gelehnt, Sonnenkringel betupfen die weite Matte, eine zersetzte Föhre rahmt die Aussicht gefällig ein. Je sorgfältiger der Student das Bildchen betrachtet, um so stärker erregt das einfache Motiv seine Fantasie. Das Lächeln der Sennerin prägt sich seiner Netzhaut ein, bisweilen scheint es ihm, als wollte das Mädchen zu ihm sprechen, als habe es ihm ein Geheimnis anzuvertrauen.„Du hast mich nicht aus meinem dunklen Grabe gezogen,“ sagt das Bild dem Studenten,„damit ich sinnlos in irgendeinem Album vergilbe, ich habe eine Aufgabe zu erfüllen, du hast eine Aufgabe zu erfüllen!“ Dürrenhofer hört, was das Bild zu ihm spricht. Er ist bereit, den stummen Ermahnungen Folge zu leisten. Was kann er mit dem Bild beginnen? Nun, es ist immerhin eine recht gelungene Aufnahme... Er entschließt sich, das Photo an eine illustrierte Zeitschrift zu schicken. Er macht sich, keine Illusionen darüber, daß man gerade diese Aufnahme bringen würde. Er weiß, daß alljährlich unzählige Genrephotos von Berufsphotographen und Amateuren geknipst und angeboten werden. Ueberdies, die Kontrastschärfe seines Almphotos hat begreiflicherweise im Laufe der Zeit, die der Rollfilm in seinem engen Gefängnis zugebracht hat, gelitten. Zu seiner Ueberraschung empfängt Dürrenhofer eines Tages ein Lelegexemplar der Zeitschrift mit seiner Aufnahme. Kopfschüttelnd betrachtet er die Reproduktion. Und plötzlich überkommt ihn das Gefühl, als riefe ihm die Sennerin zu: Recht so! Das hast du gut gemacht! Ohne daß Dürrenhofer von den Folgen seines Tuns die geringste Ahnung hat, beginnen, von ihm in Bewegung gesetzt, die Federn, Schrauben und Transmissionen eines seltsamen Uhrwerks zu spielen. Eine Kette von Ursachen und Wirkungen reiht sich aneinander. An den entferntesten Orten Europas werden dingend, bis zu einem dramatischen Schlußpunkt Reflexe ausgelöst, die sich, einander folgend und besteigern. Erste Wirkung: bei der Redaktion der illustrierten Zeitschrift läuft ein geharnischtes Protestschreiben eines Gastwirtes aus einer kleinen Stadt im Kanton BaselLand ein. Der Hotelier verwahrt sich gegen die unbefugte Veröffentlichung des Bildes seiner Frau. Die Folge: Die Schriftleitung gibt den Brief an Dürrenhofer weiter. Der ist verdutzt. Was hat er durch das unüberlegte Einsenden des Photos angerichtet! Er hat nicht nur das Recht am eigenen Bilde verletzt, sondern sich auch gegen das Urheberrecht des unbekannten Vorbesitzers vergangen. Verärgert und besorgt wirft Dürrenhofer einen tadelnden Blick auf das Bild. Die Sennerin lächelt ihr gewohntes Lächeln.„Laß dich den Aerger nicht verdrießen, mein Junge,“ sagt sie,„du kommst der Lösung eines Rätsels näher, von dem du noch nichts ahnst.. Aber der Student hat keine Ohren mehr für das aufdringliche Flüstern der verflixten Photographie, die im Begriffe ist, ihm Unannehmlichkeiten zu machen. Am liebsten würfe er den ganzen Apparat an die Wand. Unwillkürlich gleiten seine Augen zu dem Korpus delikti, dem Apparat, der vor ihm auf dem Fensterbrett liegt. Instinktiv greift er danach— was aber ist denn das? An der rechten unteren Ecke des Metallrahmens glitzern ihm Striche und Punkte entgegen. Durch die Schicht des mattierten Metalls zieht es sich wie ein von Kinderhand eingeritztes Ornament. Dürrenhofer schaut das Metall genauer an. Er wischt mit dem Aermel darüber. Jetzt fügen sich die Striche und Punkte zu einem Buchstaben zusammen. Seltsam erregt macht sich der Student daran, das Metall zu reinigen. Und bald entziffert er zwei Wörter. Unter der Vergrößerung der Lupe treten ihm zwei Namen entgegen: R. Garrison=Manchester. Was können diese Wörter anderes bedeuten als den Namen des Vorbesitzers? Garrison?— Diesen Namen hat er irgendwann und irgendwo im Zusammenhang mit alpinistischen Ereignissen gelesen. Der angehende Journalist in ihm wird wach. So schnell er kann, begibt er sich auf die Schriftleitung einer befreundeten Tageszeitung. „Garrison=Manchester?“ wiederholt der Schriftleiter. Er legt die Hand über die Augen und denkt nach.„Garrison R. Garrison... aus Manchester...“ und wie Archimedes aus dem Bade, so stürzt er sich mit einem„Heureka!“ auf das Regal mit den alten Zeitungsbänden. Er blättert und blättert... „Da! Lesen Sie!“ ruft er endlich. Aus einem verstaubten Bande starren dem Studenten die Worte entgegen?„Roger Garrison aus Manchester vermißt.“ Und da ist noch eine spätere Notiz:„Noch immer nicht gefunden.“ Jetzt weiß Dürrenhofer, was er zu tun hat. Das ist die richtige Aufgabe für einen jungen Reporter. Er eilt in die Altstadt, zu dem Trödler, bei dem er den Apparat erstanden hat. Ob der Verkäufer sich nicht entsinne, wer ihm den Kasten einstmals gebracht hat. „Nein, mein Herr, das wäre nach vier oder fünf Jahren zu viel verlangt“, antwortet der Trödler. Also zurück zur Redaktion. Der erfahrene Schriftleiter möge dem angehenden Kollegen einen Rat geben. Der Redakteur zuckt die Achseln.„Glaube kaum, daß der alte Kasten irgendeine Aufklärung bringen wird“, meint er. Dürrenhofer drängt. Schließlich erklärt sich der Redakteur bereit, in den Spalten seiner Zeitung von der seltsamen Entdeckung zu berichten. Dürrenhofer verständigt pflichtgemäß die Vermißtenzentrale in Bern, zugleich bittet er um eine Photographie Garrisons, die sich dort höchstwahrscheinlich befinden würde. (Fortsetzung folgt.) Teite 4. Nr. 15 555 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 5. Juni 1936 Bonner NNachrichtrn Wie einst im Mai Ein Wetter=Lied Stell' auf den Tisch die heiße Limonade, Den Lindenblütentee hol' auch herbei Und stimme an die alte Wettersage: Im Juni auch— wie einst im Mai. Hol' aus der untersten der Lade Den dicksten Wollschal mir herbei, Es zwickt in allen Gliedern und der Wade Im Juni auch— wie einst im Mai. Komm, laß uns möglichst eng zusammensitzen Und lauschen, wie des Regens Melodei Gar lieblich dringt durch alle Fensterritzen Im Juni auch— wie einst im Mai. E. D. Ein verregneter Sonntag Wer am Samstagabend sah, wie in der zehnten Abendstunde die Raketen des Feuerwerks im„Königshof“ anläßlich des Rosenfestes der Nationen zum sternenklaren Nachthimmel emporstiegen, der hätte bestimmt nicht erwartet, daß am Sonntag andauernd die bewußten Regentropfen„an das Fenster klopfen". Es regnete, regnete mit mehr oder weniger kurzen Unterbrechungen den ganzen Tag. Daß der Verkehr unter diesem Regen stark litt, ist klar, nur die auswärtigen Gäste, die ihre Autobusse bestellt hatten oder deren Sonderzug nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte, trafen wie vorgesehen in Bonn ein. Vor allem war dies der Eisenbahner=Verein Recklinghausen, der über 1000 Mann stark im Bahnhof Beuel eintraf und von dort in Autobussen nach Bonn fuhr. Die meisten der Fahrtteilnehmer verzichteten bei dem strömenden Regen auf den weiter vorgesehenen Schiffsausflug, und so zog Bonn aus dem Regenwetter wenigstens den Nutzen, 1000 hungrige und durstige Ausflügler mit Speise und Trank versorgen zu können. Auch der Küferverein Nierstein traf am Samstagnachmittag in Bonn ein und wurde auf dem Rathaus von der Stadtverwaltung empfangen.— In den katholischen Kirchen wurde der Dreifaltigkeits=Sonntag in feierlicher Weise begangen. Der Zustrom der Gläubigen zur Gott-Bekenntnis=Andacht war außerordentlich stark. Die tiesergelegte Quantiusstraße Die Unterführungsarbeiten an der Poppelsdorfer Allee werden mit Interesse verfolgt. Bei diesen Arbeiten wurde der Fußsteg an der linken Seite der Quantiusstraße tiefergelegt und was früher an dem Eckhaus, dem früheren Nordischen Hof, oder wie das Hotel damals hieß„Hotel du Nord“, Keller war, wird heute Erdgeschoß. Beim Wegschaffen der Erde kam ein früherer Eingang zum Vorschein, der heute, nach Fertigstellung der Tieferlegung, wieder Eingang wird und zwar an der Seite Quantiusstraße. Es handelt sich um einen früheren Eingang zum Keller. Viele Bonner werden sich erinnern, daß von dem Garten des Nordischen Hofs eine Treppe zu diesem Kellereingang führte. Bei den Tieferlegungsarbeiten wurde festgestellt, daß die Allee ursprünglich.20 Meter tiefer lag. Auch die Stadtgärtnerei hat dies an den alten Kastanienbäumen festgestellt. Die Bäume haben durch das höher gewordene Niveau der Allee neue Wurzeln getrieben. Professor Wurzer schreibt in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts in einem Aufsatz, in dem er sich mit den Salubritätsverhältnissen der Stadt Bonn befaßt u..:„Viele Bonner werden sich wohl noch erinnern können, daß um 1820 herum die Poppelsdorfer Allee auf einem niedrigen Damme zwischen Aeckern herlief und nur wenige Häuser auf der linken, auf der rechten Seite aber überhaupt keine Gebäude standen.“ Auch Felix Hauptmann schrieb 1890 eine topographisch=historische Studie über diese Gegend. Es heißt darin u..:„In westöstlicher Richtung hat diese Bodensenkung also eine verhältnismäßig nur kurze Ausdehnung. Anders verhält es sich mit dieser Ausdehnung von Norden nach Süden. Hier ist diese Senkung jenseits der Poppelsdorfer Allee noch deutlich bemerkbar, weil hier das Terrain, auf dem sich heute die Quantiusstraße befindet, erheblich tiefer lag als das Niveau der Allee, die z. B. an der Eisenbahn im Vergleich zu dem ansteigenden Kaiserplatz jetzt noch wesentlich abfällt, obschon sie im Laufe der Jahre bedeutend erhöht worden ist.“ Daraus geht hervor, daß der jetzt tiefergelegte Teil der Poppelsdorfer Allee bezw. die sie durchschneidende Quantiusstraße ungefähr das ursprüngliche Niveau der alten Poppelsdorfer Allee ist. Preußischer und Deutscher Lehrerverein e. B. lösen sich endgültig auf Das Magdeburger Abkommen vom Juni 1933 brachte den Zusammenschluß von mehr als 160 kleineren und größeren Lehrerverbänden zur Deutschen Erziehergemeinschaft. In diesem Abkommen wurde den einzelnen Verbänden wegen ihrer Vermögenswerte die eigene Rechtsfähigkeit zugestanden. Dieses Abkommen konnte nicht Endziel der Entwicklung, sondern nur Teilziel sein. Endziel ist eine Erzieherorganisation, und zwar der Nationalsozialistische Lehrerbund. Der RSLB hat nicht nur die weltanschauliche, geistige und fachliche Ausrichtung der gesamten Erzieherschaft übernommen, sondern auch deren sozialrechtliche Betreuung. Es kann in der Gesamterzieherschaft nur eine verantwortliche Stelle geben, und das ist der Reichswalter. Steuergesetze standen bisher der restlosen Uebereignung der Vermögenswerte alter Verbände in den NSLB entgegen. Diese Schranken sind am 22. April 1936 durch eine Entschließung des Reichsministers der Finanzen gefallen. Aus diesem Grunde haben sich die Leiter des Preußischen und des Deutschen Lehrervereins, der beiden größten Lehrerorganisationen Deutschlands vor der Machtübernahme, entschlossen, noch vor der großen Reichstagung des NSLB in Bayreuth restlos und bedingungslos ihre Vermögenswerte dem NSLB zur Betreuung zu übergeben. Faktisch haben diese Großorganisationen schon am 1. November 1933 aufgehört zu bestehen. Seit jenem Tage erheben sie keine eigenen Beiträge mehr, sie haben vielmehr ihre ganze bisher wahrgenommene Tätigkeit auf den RSLB übertragen. Am 27. Juni ziehen sie den letzten und entscheidendsten Schlußstrich. Dies ist ein Entschluß von hervorragender Bedeutung. Der NSLB wird vom 27. Juni an auch die große Krankenunterstützungskasse selbst betreuen. Die Mitglieder der KuK. dürfen aber davon überzeugt sein, daß der Reichswlater des NSLB, Gauleiter Wächtler, mit seiner Großorganisation des NSLB ein sicherer Garant für die Erhaltung und für den Ausbau der KuK. sein wird, als es der gebietsmäßig beschränkte Preußische Lehrerverein sein konnte. Ueberfluß hat erst Wert, wenn wir ihn zum Wohle anderer benutzen. Hilty. Bonner Tirrschag 1030—30 Große Unterstützung durch Gesetz, Polizei und Behörden Durch leichtfinnige Geldausgaben zur Verbrecherin geworden Die 31 Jahre alte Gertrud Olepp, die am Donnerstag voriger Woche ihre ehemalige Lehrerin, die 71jährige Konrektorin i. R. B. Goeb in deren Wohnung überfallen und niedergestochen hatte und dann auf ihrer Flucht am nächsten Tage in Bonn gefaßt werden konnte, hat bei der Kriminalpolizei Köln ein Geständnis dahingehend abgelegt, daß sie die Absicht der Tötung der Ueberfallenen gehabt habe. Am Tatmorgen habe sie zwei Fleischmesser gekauft, mit denen sie sich zur Wohnung der Konrektorin begeben habe. Sie sei so tief in Schulden geraten, daß sie keinen anderen Ausweg mehr wußte, als sich durch Gewalt in den Besitz von Geldmitteln zu setzen. Sie glaubte, daß ihre frühere Lehrerin, von der sie noch vor einiger Zeit 70 RM geliehen hatte, Geld zu Hause aufbewahren würde. Sie suchte die Konrektorin Goeb in deren Wohnung auf, wo sie die völlig Ahnungslose in der Küche mit einem der beiden am Vormittag gekauften Fleischmesser niederstach. Die Verbrecherin schloß nach der Tat die Küchentüre ab, nahm die im Wohnzimmer liegende Handtasche der Ueberfallenen an sich, um dann die Flucht zu ergreifen. In der Handtasche befanden sich 25 RM. Wie die Kriminalpolizei mitteilt, kommt als Motiv zur Tat Habgier in Betracht, hervorgerufen durch leichtfinnige Geldausgaben.— Wie wir erfahren, befindet sich die Schwerverletzte Konrektorin i. R. auf dem Wege der Besserung. Wir werden gebeten, darauf hinzuweisen, daß Frl. Gertrud Olep. Bonn, in keiner Weise mit der Donnerstag in Bonn verhafteten Gertrud Oles. die sich übrigens mit zwei p schreibt, verwandt ist. Die Kreistierschau der Kreisbauernschaft Bonn mit Reitturnier und Festball mußte wegen des unaufhörlichen Regens der letzten Tage verschoben werden. Termin wird noch bekannt gegeben. Der Bonner Tierschutz=Verein, Abteilung Tierheim, gab in der Jahreshauptversammlung einen Einblick in die im verflossenen Jahre geleistete Tierschutzarbeit. Dank der rührigen Tätigkeit der Mitglieder, der Unterstützung von Polizei und Behörden hat das letzte Jahr manchen Erfolg gebracht. Es lief eine Menge von Anzeigen ein, die in den meisten Fällen geregelt werden konnten. Bei Anzeigen über schlechte Haltung und Fütterung von Pferden und Hunden, wovon sich die Mitglieder des Vereins selbst durch Besichtigung überzeugen konnten, wurde für Abhilfe gesorgt. Die Kontrolle übernahmen dann Behörden oder Tierärzte. Im Tierheim wurden während des Jahres viele Tiere, Hunde und Katzen eingeliefert. Die Hunde konnten zum größten Teil unter Beibehaltung der Beaussichtigung, in gute Hände weitergegeben werden. Nur wenige alte und kranke Tiere mußten durch Bolzenschuß getötet werden. Katzen wurden zu Hunderten eingeliefert. Doch mußte die Mehrzahl, da der Verein weder Raum noch Mittel hat, eine so große Anzahl von Katzen zu halten, durch den Chloroform=Apparat getötet werden. An die Mitglieder erging die Aufforderung, in weitesten Kreisen dafür zu sorgen, daß keine Jungtiere großgezogen werden, für die nicht schon bei der Geburt für eine spätere gute Unterkunft gesorgt ist. Das Kastrieren der Kater würde auch eine große Besserung schaffen. Es kommt immer noch vor, daß Leute ihr Interesse an ihren Hauskatzen verlieren, dieselben dem Tierheim übergeben und lebenslängliche kostenlose Verpflegung für ihre„Lieblinge“ verlangen. Dazu ist das Tierheim nicht bestimmt und auch nicht in der Lage. Findlinge hingegen finden im Tierheim Aufnahme und können dort wieder abgeholt werden. Das neue Tierheim ist so eingerichtet, daß auch Hunde, Katzen und Vögel in Pension genommen werden können. Die Tierhalter werden dies in der Reisezeit mit Freuden begrüßen. Das Pensionsgeld beträgt pro Tag für große Hunde 75, für mittlere 50, für kleine 40, für Katzen 30 Pfg., Dauerpension für Katzen mindestens 5 Mk. pro Monat. Trotz der großen Beihilse vieler Tierfreunde und der Stadt konnten die Kosten für das neue Tierheim noch nicht restlos aufgebracht werden. Deshalb wendet sich die„Abteilung Tierheim“ an alle Bonner Tierfreunde und bittet um weitere Spenden. Häufige Klagen kommen auch über Hunde und Kaninchen, die in Schrebergärten unzulänglich untergebracht sind und schlecht verpflegt werden. Der Verein macht darauf aufmerksam, daß das neue Tierschutzgesetz auch solche Fälle schwer bestraft. Die Frauen des Tierschutzvereins werden die Tiere in Schrebergärten ständig unter Kontrolle halten und dafür sorgen, daß auch diese Tiere im Sinne des Tierschutzes gehalten werden. Verkauf der Olympia=Freimarkenheftchen Mit Rücksicht auf die ausländischen Teilnehmer und Besucher der Olympischen Spiele wird die Deutsche Reichspost in einem Teil der Olympia=Freimarkenheftchen, die bei den Sonderpostanstalten auf dem Reichssportfeld verkauft werden, die wichtigsten Postgebühren außer in deutscher auch in englischer, französischer und spanischer Sprache angeben. Ferner läßt die Deutsche Reichspost neben den Olympia=Marken auch Postkarten zu 6 Rpfg.(+ 4 Rpfg. Zuschlag) und 15 Rpfg.(+ 10 Rpfg. Zuschlag) verstellen. Die Postanstalten werden mit dem Verkauf der beiden Postkarten und der Freimarkenhefichen mit Olympiamarken am 15. Juni beginen. Was uns alle angeht! „Heimat ist das Land, in dem wir jung gewesen sind, mit allem was dazu gehört und dafür bezeichnend ist das Land, das wir lieben, weil wir von ihm die tiefsten, dauerndsten Eindrücke empfangen haben und weil es für uns verklärt ist vom Goldglanz der Jugenderinnerung. In ihr wurzelt unser patriotisches und volkstümliches Empfinden.“(M. Haushofer.) Der Erhaltung der Heimat mit allem, was dazu gehört und dafür bezeichnend ist, ist jeder Volksgenosse verpflichtet. Wie Staats= und Kommunalbehörden, Forstverwaltung und Landesplanung selbst unter Aufbringung namhafter Opfer bestrebt sind, ihre Pläne und Handlungen dem übergeordneten Gesichtspunkt der deutschen Landschaft einzuordnen, so haben zahlreiche Vereine und Privatbesitzer in vorbildlicher Weise ihren Gemeinsinn dadurch bewiesen, daß sie wertvolle und charakteristische Einzelheiten der Heimatnatur, sowohl größere Flächen(Waldteile, Heiden, Moore), wie auch hervorragende Einzelschöpfungen der Natur(Steine, Quellen, vor allem aber Baumdenkmäler) als Schutzgebiete oder Naturdenkmäler eintragen ließen, um sie so der Nachwelt unter Verzicht auf die eigene Nutzung zu erhalten. Nur so konnte die große Zahl der Naturschutzgebiete zustandekommen und gleichfalls die vielen Tausende Einzeldenkmäler.(Der Regierungsbezirk Köln hat allein 300 Baumdenkmäler als geschützt veröffentlicht), in einem Nachtrage werden demnächst weitere 200 folgen. Ueber die wichtigsten Paragraphen des Reichsnaturschutzgesetzes vom 26. Juni 1935 ist bereits in der Presse das Notwendigste gesagt. Einige Punkte der Verordnung zur Durchführung des Reichsnaturschutzgesetzes vom 31. Oktober 1935 seien aber hier besonders hervorgehoben. Sie haben auch für diejenigen Geltung, die glauben, daß der Naturschutz sie nicht berühre. Der§ 9 Absatz 2 der genannten Verordnung verbietet alle Veränderungen, die geeignet sind, ein Naturdenkmal unmittelbar zu schädigen oder sein Aussehen zu verändern und zu beeinträchtigen. Hierunter fällt u. a. das Anbringen von Plakaten und Aufschriften, das Errichten von Verkaufsbuden, Bänken oder Zelten, Einkratzen von Namen usw., Abladen von Schutt und dgl. Wird das Umgebungsgelände eines Naturdenkmals oder=schutzgebietes genutzt, so können für dieses wirtschaftlich tragbare Beschränkungen, das Stehenlassen von Bäumen oder das Verbot des Aufforstens auferlegt werden. Der Absatz 1 des gleichen Paragraph verpflichtet den Grundstückseigentümer oder Nutzungsberechtigten alle Schäden oder Mängel, die in einem Schutzgebiet oder an einem geschützten Naturdenkmal eintreten, unverzüglich zu melden. Dies liegt im dringendsten Interesse der Instandhaltung von Schutzgebieten oder auch der Gesunderhaltung von Einzelbäumen usw. Wer sich hierin einer Unterlassung schuldig macht, ist nach§ 15 der Verordnung strafbar(bis zu 150 RM. Geldstrafe oder entsprechender Haft). Die gleiche Strafe verwirkt derjenige, der es unterläßt, bisher unbekannte Naturdenkmäler(wie Findlinge, Höhlen) zu melden.§ 11 der Verordnung bestimmt, daß alle diesbezüglichen Funde unverzüglich der zuständigen Naturschutzbehörde zu melden sind und solange im bisherigen Zustande zu belassen sind, bis die Naturschutzbehörde Anordnungen nach§ 17 Abs. 3 des Gesetzes getroffen oder aber den Fund freigegeben hat. Es besteht die Notwendigkeit, die Bevölkerung immer wieder auf diese Bestimmungen hinzuweisen. Die Kameradschaft ehem. Fuß=Artilleristen für Bonn und Umgegend(im Waffenring der schweren Artillerie) hatte zum Monatsappell die Mitglieder in das Kameradschaftshaus„Zum Bären“ berufen. Hier steht als Kriegserinnerung die einzige noch in Deutschland vorhandene, unbeschädigte und mit Führungsring versehene 42 cm=Granate, die vor der von den Siegermächten angeordneten Verschrottung bewahrt und vor Jahren den ehemaligen Bummsern übergeben werden konnte; sie hat das schöne Gewicht von 18 Zentnern. Die Kameradschaft hat diese„Dicke Berta“ aufgeputzt, gestrichen, mit dem Namen der Kameradschaft versehen und ihr einen Ehrenplatz eingeräumt. In den Vordergrund des Interesses wird die 42 cm=Granate zweifellos gestellt sein gelegentlich des 25. Stiftungsfestes der Kameradschaft, das in würdiger Weise am 3. und 4. Oktober gefeiert wird. Am 14. Juni beteiligt sich die Kameradschaft geschlossen an der Wiedersehensfeier der ehem. Fußartillerie=Regimenter 7 und 9 in Köln. Eine Fahrt ins Blaue steigt am Mittwoch, 17. Juni; Treffpunkt 9,30 Uhr Münsterplatz. Das ist das Graf Haeseler=Haus in Corney, in dem der alte Haudegen schon 1870 und ebenso beim Vormarsch 1915 Aufenthalt nahm. Weiß überhöhten oder mit knappem Farbstift angetönten Handzeichnungen. Dadurch kommen erstaunliche Wirkungen zustande. * Eines fällt bei dieser Ausstellung auf: Blum malt oder zeichnet nicht den Schrecken des Krieges. Er gibt keine Schilderung der eigentlichen Kampfhandlung, nicht das„Drauf und dran“ von Mann zu Mann, nicht das Aufbäumen und Verröcheln nach schwerem Kampf. Er erzählt nicht dramatisch=heroisch vom feldgrauen Heldentum— was er zeigt, ist das Geschehen nach dem Kampf, nach dem Vorstürmen. Kurz: Er zeigt die Landschaft, in der sich das Grauen abgespielt hat und die nun, vom Lärm der Schlacht befreit, dem Beschauer ihr stummes Gesicht im Wechsel der Jahreszeit darbietet: Zersetzte Wälder, aufgewühlte Felder, zerschossene Dörfer und Städte, verschont gebliebene idyllische Ecken und Winkel, markante Kirchen und Schlösser, Leben und Treiben im besetzten Gebiet. All das wird durch die Kunst Theo Blums in vielseitigem Ausdruck lebendig und spricht die Sprache des Krieges auf eine leise, mehr epische Art. Für diese Sprache, die im Grauen noch das Schöne sucht, ist ein Blatt bemerkenswert:„Apremont“. Ein zusammengeschossenes Schloß. Inmitten der kahlen Trümmerhaufen, grünumkleidet ein Springbrunnen, der heil geblieben ist und in dessen breite runde Schale nun das Wasser fällt, während der Tag verdämmert und vergeht. Alles in allem: Eine sehenswerte Ausstellung, die jeden Frontkämpfer interessiert, die mancherlei auszusagen hat und Erinnerungen weckt an Jahre, die blutig und eisern waren und die— so hoffen wir alle— in ihrer Furchtbarkeit nicht wiederkehren! Einen Wunsch hat man noch: Die umfangreiche Sammlung, die als Wanderausstellung gedacht ist, möge nicht in alle vier Winde zerstreut, sondern als historisches Dokument des Kampfgelände vor Verdun: Von links nach rechts: Montsacon, Chippy, Apremont, Cigillerie, Voquois, Höhe 304, Argonnen. phot. Blum. Kunstausstellung„Die Westfront“ in Köln Aquarelle, Handzeichnungen und Während des Krieges war der Kölner Maler und Graphiker Theo Blum im Auftrage des Armeeober= kommandos als Kriegsmaler an der Westfront tätig. Was er in den einzelnen Kampfgebieten erlebt, erschaut und künstlerisch niedergelegt hat, ist jetzt zu einer großen Ausstellung zusammengefaßt und erstmalig im Lichthof des Museums für Kunsthandwerk in Köln, Hansaring 32, ausgestellt worden. Etwa 250 Blätter, (Aquarelle, Handzeichnungen und Radierungen), sind in vier Abteilungen zergliedert.: Argonnen, Verdun 1915 bis 1916; Cambrai, Solesmes, Les Quesney 1916—17; Rethel, Aisne, Reims 1917—18 und Charleville und Umgebung 1917—18. Diese Blätter lagerten bisher fast unbeachtet in den Schubladen des Künstlers, bis der Kunstring der RS=Kulturgemeinde Gau Köln=Aachen sich dieser Sammlung annahm und sie im Einvernehmen mit dem Standortältesten der Wehrmacht im Standort Köln der Oeffentlichkeit zugänglich machte. * Der Künstler ist in Bonn bekannt. Vor Jahren zeigte er im Städtischen Museum(Villa Obernier) im Rahmen einer Sonderausstellung Handzeichnungen aus füdlichen Ländern, Blätter, die auf einer Studienreise entstanden und deren künstlerische Ausdruckskraft an dieser Stelle hervorgehoben wurde. Theo Blum ist ein ausgezeichneter Techniker, d. h. er beherrscht die Ausdrucksmöglichkeiten seiner Kunst (Oelmalerei, Aquarell, Tempera, Pastell, Radierung und Zeichnung) in einer, man möchte sagen flüssig eleganten Art. Jeder Pinselauftrag, jeder Strich sitzt am richtigen Platz. Da ist nichts zu viel und nichts zu wenig. Das zeigt sich besonders augenfällig bei den Bleistift= oder Kreidezeichnungen. Wenn Blum eine Landschaft oder eine Architektur zeichnet, tritt sofort das Wesentliche trotz knappster Andeutung charakteristisch hervor. Der Strich ist breit, voll Schwung und Energie. Reizvoll ist seine Agvarelltechnik. Einzelne Blätter Radierungen von Theo Blum leuchten förmlich, das Licht zittert und der Stimmungsgehalt der Tages= oder Jahreszeit wird ohne überflüssig betontes Beiwerk überzeugend festgelegt.(„Präfektur Rethel",„Aisnekanal“ und andere Kanalbilder.) Manche Aquarell= und Temperablätter heben sich aus der reinen Gegenstandsschilderung zur bildmäßigen Wirkung(„Sivry, Maasübergang des XVI. Korps“, „Fleville“, Kirchplatz in Chateau=Porcien bei Rethel", „Argonner Wald",„Nougon an der Maas“ u..) Die Blumschen Radierungen sind ganz auf Schwarz=Weißwirkung gearbeitet. Licht und Schatten werden kräftig hervorgehoben; auch hier fühlt man das bewegliche, energische Temperament des Künstlers(„Kanal bei Arleux"). Künstlerisch interessant sind ferner die mit #8. Juni 193. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 1 Bonner Nachrichten Nr. 15 555. Seite 5 Bonnei= Nachtichten Bölliger Ladenschluß am Fronleichnamstage Der Gauwirtschaftsberater und die Industrie= und Handelskammer teilen mit, daß am kommenden Donnerstag wegen des auf diesen Tag fallenden Fronleichnamsfestes sämtliche Einzelhandelsgeschäfte den ganzen Tagüber wie in den vergangenen Jahren geschlossen bleiben. Die Geschäftsschließung beruht auf dem§ 2 der Polizeiverordnung über den Schutz der kirchlichen Feiertage vom 19. Mai 1934. Zuwiderhandlungen sind mit Strafe bedroht. Niersteiner Küser besuchten Vonn Am Samstagabend herrschte auf dem Bonner Marktplatz ein fröhliches Treiben. Kurz vor 18 Uhr kam ein Mainzer Verkehrs=Omnibus angerollt und ihm entstiegen 39 freundliche Küfermeister, Gesellen und Lehrbuben, angetan mit mächtigen Lederschürzen, deren Aufdruck verriet, daß sie aus dem in jedem Weinkenner freundliche Erinnerungen wachrufenden Rheinweinstädtchen Nierstein stammten. Schon hatte sich„viel Volk“ um die Gäste geschart und freudestrahlend kündete ihr Führer Lattreuter, daß er echtes Bonner Kind, aber bereits vor 40 Jahren„ausgewandert“ sei. Nun führte er, der seine Vaterstadt nie vergessen hatte, auf einer Rheinfahrt seine 38 Kollegen in die alte Musenstadt, um ihnen auch einmal die Schönheiten Bonns, wo von den Rheinweinfreunden der„Niersteiner" stets hoch geschätzt wurde, zu zeigen. Bald erklang auf dem Maikt die Ziehharmonika und schon traten die fröhlichen Gesellen zum althergebrachten„Küferschlag“, einem lustigen Wechselgesang, an, nach dessen Vorführung sie auf dem alten Rathaus von Stadtrat Reinartz in Vertretung des in Berlin befindlichen Oberbürgermeisters empfangen wurden. Nach herzlicher Begrüßung, in der Stadtrat Reinartz den Gästen eine Erinnerung an Bonn überreichte, überbrachte Herr Lattreuter als Eemeindevertreter die Grüße Niersteins und kredenzte Stadtrat Reinartz einen edlen Ehrentrunk. Noch ein launiges Gedicht eines Küfermeisters, dann hatte die Begrüßung auf dem Rathaus ein Ende und weiter ging es zur Besichtigung eines Bonner Weinkellers, dem sich die Weiterfahrt nach Godesberg anschloß. Ehrenappell der N. e. K. Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, Bezirksgruppe Rhein=Ahr=Sieg, hatte ihre Kameraden für Samstagabend zu einem Ehren=Appell in die Gaststätte„Bergmann“ geladen, um dort in gemeinsamer Feierstunde die Silberhochzeit des Bezirksgruppenführers Heinrich Vianden festlich zu begehen. Stellv. Bezirksgruppenführer Junkersdorf begrüßte die Erschienenen herzlich. Sein Gruß galt den Vertretern von 14 Ortsgruppen, von Euskirchen bis Siegburg, von Troisdorf bis Ahrweiler, dem Ortsgruppenleiter BonnWest, Pg. Krämer, den Kollegen des Jubilars von der Schornsteinfeger=Innung, der Endenicher Feuerwehr, der Sängerkameradschaft„Vineta“ und dem DamenKomitee„Blau=Not“. Nach der Heldenehrung wandte sich Kamerad Wernlein mit launigen Worten an das Jubelpaar und erinnerte vor allem an das mannhaft deutsche Auftreten des Kameraden Vianden während seiner im Juli 1918 erfolgten Gefangenschaft im Westen, aus der er mehrere Fluchtversuche unternommen habe. Nach der im Jahre 1920 erfolgten Rückkehr in die Heimat habe er bald den Weg in die R. e. K. gefunden, die ihm viel, vor allem das heilige Symbol jedes Soldaten, die Fahne, zu verdanken habe. Nach dem Gesang des Bundesliedes erfolgten die zahlreichen Glückwünsche seitens des Geschäftsführers des Gaues Rheinland, Kameraden Richter, des Führers der Ortsgruppe Bonn, Braun, des Leiters der Sängerkameradschaft„Vineta" Junkersfeld, der Präsidentin des Damen=Komitees„Blau=Rot“, Frau Miebach usw. Im zweiten Teil des Abends erfreuten die Damen des Komitees„Blau=Rot“ durch Gesang und Tanz, die Sängerkameradschaft ließ ihre schönen Lieder erklingen, Musik und Frohsinn vereinten alle noch lange in den Sonntag hinein. Bekenntnisstunde in der Münsterkirche Einem Wunsche der deutschen Bischöfe folgend, versammelte sich am gestrigen Dreifaltigkeits=Sonntag die katholische Bevölkerung, insbesondere die Jugend, in allen Hauptkirchen zu einer großen Gott=BekenntnisAndacht. Für das Dekanat Bonn fand diese Feier, der am Vormittag Gemeinschaftsmesse und Gemeinschaftskommunion vorangegangen war, am Abend in der festlich geschmückten Münsterkirche bei sehr starker Beteiligung statt.„Kommt, laßt vor Gott uns betend niederfallen und niedersinken vor dem Herrn, der uns erschaffen“, war Inhalt und Sinn der Wechselgebete und machtvollen Gesänge, die nach einem festlichen Orgelvorspiel von J. I. Veith durch die weiten Hallen des altehrwürdigen Münsters erklangen, und zu denen der erleuchtete Hochaltar und ein am Choraufgang errichteter prächtiger Herz=Jesu=Altar einen stimmungsvollen Rahmen boten. Kaplan Hens verlas einen Gruß des Kardinals Dr. Schulte an die Jugend und das katholische Volk. Der Bischof bittet, die Oberhoheit Gottes und des Erlösers Jesus Christus bereitwilligst anzuerkennen. Die Festpredigt hielt Kaplan Trienickens von der Remigiuskirche. Heute, am Feste der hl. Dreifaltigkeit, sind die gläubigen Katholiken zu einem frohen Gottbekenntnis im Sinne ihrer Kirche versammelt. Das soll keine Herausforderung sein gegen einen Volksgenossen, der anders denke. Der gläubige Mensch müsse sich klein fühlen gegenüber dem Schöpfer und auch im praktischen Leben die Ehre Gottes anerkennen. Mons. Dechant Vor dem Der Widdiger Autounfall vor Gericht Die Bonner Große Strafkammer weilte am Samstag in Widdig um dort über das schwere Autounglück zu verhandeln, dem am 27. Juli des vergangenen Jahres zwischen Widdig und Uedorf zwei Menschenleben zum Opfer gefallen waren. Nach dem Eröffnungsbeschluß hatten sich der Führer eines Personenkraftwagens aus Oedekoven, sowie eines Lastwagenzuges aus Stuttgart wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten. In dem Personenwagen fuhren damals ein Ehepaar aus Oedekoven, der Vater der Frau und ein Anstreichermeister nach Wesseling. Auf der Weiterfahrt nach Bonn kreuzte der Personenwagen einen Lastwagenzug, ststreifte kurz nach der Begegnung einen Baum und der Anprall war derart heftig, daß die Frau und deren Vater aus dem Wagen geschleudert wurden. Unglücklicherweise rannte der Wagen auch noch gegen einen zweiten Baum. Der Vater der Frau und der Anstreichermeistestr waren bei dem Unfall auf der Stelle getötet worden, der Führer des Wagens und das Ehepaar kamen mit schweren Verletzungen davon. Der Führer des Personenwagens bestritt jede persönliche Schuld und führte das Unglück darauf zurück, Das Rosensest der Natione. Das„Rosenfest der Nationen“ ist eine alljährlich im „Königshof“ stattfindende gesellige Veranstaltung des Deutsch=ausländischen Clubs an der Universität Bonn, die sich stets großer Beliebtheit erfreut. Auch in diesem Jahre herrschte wieder in sämtlichen Räumen des „Königshofes“ ein munteres Treiben, zwanglos saß die Jugend zusammen und erfreute sich beim Klange dreier unermüdlicher Tanzkapellen, aber auch die Dozentenschaft fühlte sich an den rosengeschmückten Tischen wohl und zufrieden. Ein Feuerwerk erfreute in den späten Abendstunden die Festteilnehmer, die lange in den gastlichen Räumen vereint blieben. Erleichterung des Kraftwagenfahrzeugverkehrs zwischen Deutschland und Schweden Nach einer Bekanntmachung des Reichsverkehrsministers im Reichsgesetzblatt, Teil 1, Nr. 53 und im ReichsVerkehrs=Blatt, Ausgabe B. Nr. 20, ist der Verkehr mit Personenkraftfahrzeugen zwischen Deutschland und Schweden vom 15. Juni ab erleichtert worden. Für die in einem der beiden Länder zugelassenen Fahrzeuge und ihre Führer ist bei Fahrten in Schweden oder in Hinsenkamp, der von einer Romreise zurückgekehrt war, schilderte die Feierlichkeiten anläßlich des 80. Geburtstages des Papstes in der Peterskirche. Bei der Audienz der deutschen Pilger habe der hl. Vater ihm Grüße für die Bonner Katholiken aufgetragen und ihn beauftragt, ihnen den päpstlichen Segen zu erteilen. Nach dem feierlichen Segen wurde die Feier mit Orgelspiel und dem Gesang„Großer Gott, wir loben dich“ geschlossen. Bischof Dr. Vornewasser von Trier traf gestern nachmittag gegen 5 Uhr in Bonn ein und nahm bei den Barmherzigen Brüdern Aufenthalt. Die Vorarbeiten für den Bau der Sassernleitungen beginnen! Der Kölner Regierungspräsident gibt in der neuesten Ausgabe des Regierungsamtsblattes bekannt, daß auf Grund des Enteignungsgesetzes jeder Grundeigentumsbesitzer auf„seinem Grund und Boden Handlungen geschehen zu lassen hat, die zur Vorbereitung für den Bau einer Gasfernleitung von Köln nach Bonn in den Stadtkreisen Köln und Bonn sowie in den Landkreisen Köln und Bonn erforderlich sind. Zum Betreten von Gebäuden und eingefriedigten Hof= und Gartenräumen bedarf der Unternehmer, insoweit dazu der Grundbesitzer seine Einwilligung nicht ausdrücklich erteilt, in jedem einzelnen Falle einer besonderen Erlaubnis der Ortspolizeibehörde. Eine Zerstörung von Baulichkeiten jeder Art, sowie ein Fällen von Bäumen ist nur mit besonderer Gestattung der Regierungspräsidenten zulässig. Unternehmerin des Bauvorhabens ist die Ruhrgas.=G. in Essen.“ Kichter daß der Lastzug entweder zu weit nach der Mitte gefahren sei, sodaß er ihn habe streifen müssen, oder daß er gezwungen gewesen sei, von der Fahrbahn zu weit nach rechts auszuweichen, wodurch er ins Schleudern gekommen sei. Auf Grund der eingehenden Beweisaufnahme, der Sachverständigenaussagen und der Ortsbesichtigung kam der Staatsanwalt zur Ueberzeugung, daß beide Fahrer freizusprechen seien, da der Lastwagenführer auf alle Fälle unschuldig sei, der Führer des Personenwagens aber nicht fahrlässig gehandelt habe, sondern der Unfall nur auf sein psychologisch falsches Verhalten, das aber nicht strafbar sei, zurückzuführen sei. Das Gericht konnte sich diesem Antrag nur insofern anschließen, als es den Führer des Lastwagenzuges freisprach. Den Führer des Personenwagens hingegen verurteilte es im Sinne des Eröffnungsbeschlusses zu einer Gefängnisstrafe von 5 Monaten, da der Angeklagte den entgegenkommenden Lastzug auf eine Entfernung von 100 Metern habe herankommen sehen, ohne seine hohe Geschwindigkeit entsprechend zu vermindern; somit sei das Unglück auf ihn allein zurückzuführen. Deutschland kein Internationaler Zulassungsschein und kein Internationaler Führerschein mehr nötig. In jedem der beiden Länder gelten die nationalen Kraftfahrzeugscheine und Führerscheine des anderen Landes, jedoch müssen die Ausweise von einer amtlichen Stelle oder von einem der in der Bekanntmachung bestimmten Automobilklubs übersetzt sein. Die Fahrzeuge dürfen aber nur vorübergehend und zu nicht=beruflichen Zwecken in dem anderen Lande verkehren. Die deutschen Kraftfahrzeuge haben neben dem heimatlichen Kennzeichen das Nationalitätszeichen„“, die schwedischen„S“ zu führen. Zoll= und devisenrechtliche Fragen werden hiervon nicht berührt. Deutscher Sprachverein Die Mitglieder des Zweiges Bonn nehmen an der wichtigen Veranstaltung der Deutschen Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und zur Pflege des Deutschtums am morgigen Dienstagabend teil. Es spricht im Hörsaal 9 der Universität der Generalsekretär der Deutschen Akademie in München, Dr. Dr. Thierfelder, über Deutsche Sprachpolitik im Ausland. Die Ausweiskarte ist mitzubringen. Kriegsgeschehens zusammen bleiben und an einer geeigneten Stelle, unter steter Obhut, der Oeffentlichkeit zugänglich sein. h. d. * Am Samstag wurde die Ausstellung mit einem kleinen Festakt der Oeffentlichkeit übergeben. Im Auftrage der Gauleitung und der NS=Kulturgemeinde begrüßte Gauobmann Walter Trienes die Teilnehmer der Eröffnungsfeier, insbesondere den Vertreter der Wehrmacht, der Partei, der Regierung, Stadtverwaltung, der RSKOV und des Reichskriegerbundes. Aus den Bildern, so betonte der Redner, spreche das Erlebnis des schlichten Frontsoldaten wie auch die Liebe zur Natur. Dann erklärte Oberst Beyer, daß die Ausstellung für den Soldaten eine höhere Bedeutung habe als andere Kunstausstellungen. In den Bildern zeige sich eine starke ethische Haltung; sie seien berufen, die Erinnerung an das deutsche Soldatentum wachzuhalten. Mit einem stillen Gedenken der Gefallenen wurde der Eröffnungsakt beschlossen. Die Ausstellung wird von Köln aus als Wanderausstellung nicht nur im Gaugebiet und im deutschen Westen, sondern in allen größeren deutschen Städten gezeigt werden. Letzter Kammermusikabend der RöR Mit diesem achten ihrer Kammermusikabende beschloß die RS=Kulturgemeinde ihre diesbezüglichen Veranstaltungen, die dem Zweck dienen sollten, einmal den Bonner Musikbeflissenen, Musiklehrern und=lehrerinnen, die Anspruch darauf machen können, als Solisten gehört zu werden, Gelegenheit zu geben, die Oeffentlichkeit von ihrem Können zu überzeugen. Frieda Stegmann, die begabte Pianistin, sah man nicht zum erstenmal in dieser Spielzeit am Klavier in der Wesselstraße, und so dürfte über ihre pianistischen Fähigkeiten kaum etwas Neues zu sagen sein. Sie spielte diesmal die poesievolle zweisätzige Fis=Dur=Sonate von Beethoven, mitunter etwas frei im Zeitmaß, aber technisch überaus sauber und im zweiten Teile die duftigen Gebilde, die bei Schumanns Papillons Pate gestanden haben könnten, mit Anmut und virtuoser Ueberlegenheit. Auch die schwärmerische Inbrunst von Schuberts Impromptu in As und der Uebermut des figurenreichen f= moll= Stückes desselben Werkes 142 fanden sinnentsprechende Wiedergabe und dementsprechend hellen Beifall. Erstmalig begegnete man an dieser Stelle der Altistin Gerda Heyden, die sich mit zwei Arien von Händel, je drei Liedern von Beethoven, Schumann, Robert Franz und— als Einlage— zwei Gesängen von Johannes Brahms eine ebenso umfangreiche wie anspruchsvolle Aufgabe gestellt hatte. Es waren— und das gereicht ihr zum besonderen Verdienst— durchweg weniger bekannte Sachen. Im ganzen aber eine Aufgabe, die nur unter besonderen Umständen restlos zu bewältigen ist. Gerda Heyden hat ein von Natur aus klangvolles und Namesttlschl## des oberen Mittellage= recht ausgiebiges Organ. Sie versteht zudem die Kunst dynamischer Schattierungen; insbesondere liebt sie die Messa di voce, das An= und Abschwellen einzelner Töne. Dinge, die sie zugunsten ihres Vortrages weislich zu nutzen wußte und dankbaren Beifall eintrugen. Th. L. Zur Geschichte der Apollinariskirche Die Apollinariskirche von Remagen wurde Ende der dreißiger und Anfang der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts durch den Kölner Dombaumeister Zwirner erbaut. Vordem stand an dieser Stelle eine Kapelle, die Martinskirche, die den Schädel des heiligen Apollinaris von Ravenna barg, den Friedrich Barbarossa zusammen mit den Gebeinen der heiligen drei Könige dem Kölner Erzbischof Reinald von Dassel sandte. Die sehr in Unstand geratene Kirche erwarb 1836 der Freiherr Franz Egon von Fürstenberg=Stammheim, der Zwirner mit dem Neubau beauftragte, den die Düsseldorfer Nazarener Ernst Deger, Karl und Andreas Müller und Friedrich Ittenbach mit Fresken schmückten. Die Krypta mit der Reliquie blieb jedoch erhalten. Wie wir einem Bericht der Archivberatungsstelle der Rheinprovinz über das letzte Jahr, der in der Zeitschrift„Rheinische Heimatpflege“ erschienen ist, entnehmen, fand man bei einer Durchsuchung des Stammheimer Schlosses langgesuchte Akten über Gut und Kirche Apollinarisberg. Unter ihnen eine Urkunde aus der Zeit der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert, die nicht nur die älteste des Stammheimer Archivs ist, sondern auch die früheste Erwähnung des Apollinarisberges enthält. Außerdem fand man die Mappe mit Aquarellen der Wandgemälde in der Apollinariskirche von Deger, den beiden Müller und Ittenbach. Die Mappe hat das erzbischöfliche Diözesanmuseum in Köln als Leihgabe erhalten.— Nach den Bauplänen von Zwirner hat man leider vergeblich gefahndet...B. Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde Am Freitag spricht auf einer gemeinsamen Veranstaltung der NS=Kulturgemeinde und der Gesellschaft für Familienkunde Dr. Kurt Mayer=Berlin, der Leiter der Reichsstelle für Sippensorschung, im Hörsaal 10 der Universität(Eingang Am Hof, gegenüber dem Luftschutzhaus) über„Sippe und Volk“. Gesellschaft für Erd= und Völkerkunde Morgen spricht im großen Hörsaal des Geographischen Instituts, Nassestraße 1, Dr. Kreßler aus Bonn über„Die geographischen und ethnischen Grundlagen der Japanischen Kultur". Der Vortragende war 21 Jahre in Japan im Lehrsach an Hochschule und Universität tätig und ist daher in der Lage, aus langjähriger, eigener Erfahrung über die Kultur Japans zu berichten. Reichssteuerschule Starnberg eröffnet Rede von Staatssekretär Reinhardt Zur Eröffnung der Reichssteuerschule Starberg hielt Staatssekretär Reinhardt eine grundlegende Rede. Ueber den Lehrplan des Kurses der nach fünf Monaten mit einer Finanzanwärter=Prüfung abschließt, bemerkte der Staatssekretär mit Nachdruck, daß mit unerbittlicher Strenge große Anforderungen gestellt werden. Ein Nichtbestehen der Prüfung schließe von jeder weiteren Beamtenlaufbahn aus. Geleitet von dem nationalsozialistischen Leistungsprinzip müsse sich der Schüler durch Kameradschaftsgeist, Pflichterfüllung und strenge Zucht würdig erweisen, als Beamter ein Helfer Adolf Hitlers werden zu dürfen, um dann, erfüllt von Verantwortungsbewußtsein und Schöpfergeist, auch der Allgemeinheit vom Kraftstrom des Nationalsozialismus geben zu können und durch erhöhte persönliche Pflichterfüllung sich volles Vertrauen für die Dienste wahrer Gemeinschaft beim Volke zu sichern. Weiter gab Staatssekretär Reinhardt bekannt, daß neben dem 36=Wochenstunden umfassenden Fachunterricht die Freizeit weitgehend durch Körperertüchtigung ausgefüllt werde, wie denn auch in Zukunft die Erringung des Sportabzeichens eine dieser Voraussetzungen zur Prüfungszulassung sein wird. Luftschutzschulung Am 8. Juni: Nev. 3:„Ist Luftschutz möglich und nötig?“„Der Schutz gegen chemische„Kampfstoffe“, 20.15 Uhr, Jungewelter, im Gasthof Tönnes, Kessenich, Karthäuserplatz. Nev. 4:„Einführungs=Vortrag“, 20.15 Uhr, Diedrich, im Restaurant„Löwengrube“, Poppelsdorfer Allee. Rev. 5:„Ist Luftschutz nötig?“, 20.15 Uhr, Brumhard, in der Karlsschule, Dorotheenstraße. Am 9. Juni: Rev. 3:„Wie richte ich mein Haus auf Luftschutz ein?“, 20.15 Uhr, Jungewelter, im Gasthof Tönnes, Kessenich, Karthäuserplatz. Rev. 5:„Praktische Uebung“, 20 Uhr, Brumhard, im Luftschutzhaus, Am Hof 32=34. Am 10. Juni: Rev. 3:„Erste Hilfe bei Luftangriffen“, 20.15 Uhr, Dr. Krukenberg, im Gasthof Tönnes, Kessenich, Karthäuserplatz. Rev. 4:„Chemische Kampfstoffe“, 20.15 Uhr, Hildebrand, im Restaurant„Löwengrube“, Popelsdorfer Allee. Rev. 5:„Schutz gegen chemische Kampfstoffe“, 20.15 Uhr, Brumhard, in der Karlschule, Dorotheenstraße. Am 12. Juni: Nev. 4:„Schutzraumbau“, 20.15 Uhr, Diedrich, im Restaurant„Löwengrube“, Poppelsdorfer Allee. Vonner Berufsschule ersolgreich Der Reichs=Innungsverband des Deutschen Kraftfahrzeughandwerks veranstaltete unter Mitwirkung des Ministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung auf der großen internationalen Automobilausstellung in Berlin als Wettbewerb eine Ausstellung guter Lehrlingsarbeiten aus den Kraftfahrzeug=Fachklassen aller deutschen Berufsschulen. Von den 100 Berufsschulen, die sich an dem Wettbewerb beteiligt hatten, erhielt die Berufsschule Bonn den 1. Preis und außerdem noch besondere Auszeichnungen. Die Berufsschule Bonn hatte einen vollständigen dreijährigen Lehrgang, bestehend aus etwa 150 Werkzeichnungen, Arbeitsblättern über Reparaturen an Kraftwagen, Fachkundemappen und außerdem eine Erläuterung der Bonner Methode eingesandt. Es erhielten: den 1. Preis: 300 RM.(Preis des Reichshandwerksmeisters) der Berufsschüler Gustav Staubitz, Lehrling der Firma Carl Voigt, Bonn, den 9. Preis: 25 RM. Berufsschüler Günther Prior, Lehrling der Firma Th. Auffemberg, Bonn. Außerdem wurden 50 RM. in Anerkennung der Gesamtleistung der Berufsschule Bonn der Fachklasse vom Minister als Preis zuerkannt. Wie bereits berichtet, übergab auf der Innungsversammlung der Bonner Kraftfahrzeughandwerker Obermeister Jakob Bachem den Preisträgern die Preise. Dabei wies Obermeister Bachem darauf hin, daß die Innung diese Erfolge außer den Preisträgern selbst und ihren Lehrmeistern vor allem der Berufsschule, deren Direktor Thoeren und dem Leiter der Fachklassen, Gewerbeoberlehrer Schmitz, zu danken habe. Die wira das Wetter: Ausgabeort Köln, vom 7. Juni: Auf der Südflanke des über das Nordmeer ziehenden Tiefdruckwirbels fluten sehr feuchte atlantische Luftmassen nach Mitteleuropa und bringen am Niederrhein durch Stau vor dem Mittelgebirge regnerisches trübes Wetter. Der Zufluß feuchter Meeresluftmassen aus WNW. wird noch anhalten, sodaß mit Fortdauer der wolkigen und regnerischen Witterung gerechnet werden muß. Die Temperaturen bleiben noch unternormal. Wetteraussichten für Dienstag: Schwache westliche Winde, bedeckt, trübe und regnerisch, später aufbrechende Bewölkung und noch leichter Niederschlag, verhältnismäßig kühl. Weitere Aussichten: Fortdauer des regnerischen und unbeständigen Wetters. Besbachtung der Wetterstatton Benet. Sonnenaufgang.11, Sonnenuntergang 20.51, Mondaufgang 23.15, Monduntergang.12, absolute Dunkelheit 23.51, bürgerliche Dämmerung(abends) 21,45, (morgens).17 Uhr. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 758,8; red. auf RN. 763,9; Tendenz steigend; Temperatur 9,7; Max. gestern 13.0; Min. der Nacht.9; Windrichtung und Stärke m Sek. SW. 3,3; Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 10,1 Ltr. p. gm; Bodenoberflächentemp. 10,2. Zageistand. Amtliche Wasserstände vom 8. Juni 1936, 6 Uhr früh Rheinfelden.30(plus 29); Maxau.92(plus 36); Mannheim.74(minus 13); Lohr.40(plus); Mainz.26(plus); Bingen.22(plus); Kaub.46 (plus); Trier.54(plus); Koblenz.49(plus 13); Köln.43(plus 29); Düsseldorf.74(plus 20); Duisburg.65(plus 18); Mülheim(fehlt); Ruhrort.93 (plus 19); Wesel.61(plus 11); Emmerich.83 (plus 13). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen 2,97 (.60) Meter, der Kölner Pegel.89(.57) Meter. Seite 6. Nr. 15 555 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 6. Juni 1936 Aus dei Angegent Wegeeinziehungen wurden beraten (Linz): In der letzten Sitzung der Ratsherren, zu der unter dem Vorsitz des Stadtbürgermeisters Weyand nahezu alle Ratsherren erschienen waren, wurde über verschiedene Wegeangelegenheiten verhandelt. Die Basalt=Aktien=Gesellschaft hat beantragt, den öffentlichen Weg, der durch das Basaltwerk führt, einzuziehen und ihr zu übereignen. Dieser Weg wird schon seit längerer Zeit nicht mehr benutzt. Die Basalt=.=G. gibt hierfür der Stadt einen Geländestreifen am Rhein, der zur Erweiterung der Promenade dienen soll. Gegen den Tausch erhoben die Ratsherren keine Bedenken. Die Bekanntmachung über die beabsichtigte Einziehung anderer Wege wird in Kürze erfolgen. 600 Troisdorfer Gäste in Linz (Linz): Am Samstag hatte Linz den Besuch von 600 Gefolgschaftsmitgliedern der Nobel=Dynamit=.=G. aus Troisdorf. Auch eine Anzahl von ihren Angehörigen hatte die Gelegenheit wahrgenommen, um die Bunte Stadt aufzusuchen. Die Gäste aßen hier zu Mittag und verbrachten anschließend einige fröhliche Stunden. Berliner und Engländer nahmen Abschied (Linz): Am Samstagabend verabschiedeten sich die Berliner und Londoner Gäste, die mehrere Tage hier zugebracht haben. Im Hotel Weinstock hatte sich eine bunte und fröhliche Gesellschaft zusammengefunden. Abwechselnd gab es deutsche und englische Lieder, es wurde getrunken und geschunkelt. Der Verkehrsamtsleiter begrüßte alle recht herzlich und überreichte den Gästen den kleinen Pokal mit dem Weinblatt. Besondere Erwähnung verdient die Unterhaltung. die Regierungsrat Weiner mit seinen Liedern zur Laute bot, begleitet von den Damen Gisch und Feith. Der hund als Hühnerdieb (Asbach): Im Ort Asbach verschwanden aus mehreren Gehöften in letzter Zeit nicht weniger als etwa 50 Hühner auf unaufgeklärte Weise. Nun wurde der Dieb auf frischer Tat ertappt, und zwar handelt es sich um einen Hund, der die Tiere raubte, sie ins Tal verschleppte und sie dort fraß oder auch in die Erde scharrte. Maibäume und Tannengrün für Fronleichnam (Hönningen): Die Gemeindeverwaltung weist darauf hin, daß der Herr Landrat eine Gebührenordnung für auswärtige Löschhilfe außerhalb der.5 Kilometerzone erlassen hat. Die Gebührenordnung hängt aus.— In Zukunft wird die Gemeindeverwaltung strenger gegen das Umherstreuen von Papier, Obstabfällen usw. auf öffentlichen Anlagen und Wegen vorgehen. Zuwiderhandlungen werden sofort mit einer gebührenpflichtigen Verwarnung in Höhe von 1 Mark bestraft.— Die Gemeinde Hönningen stellt auch in diesem Jahre der Einwohnerschaft wieder Maibäume und Tannengrün für die Ausschmückung der Straßen anläßlich des Fronleichnamsfestes zu einem geringen Entgelt zur Verfügung.— Der Vollziehungsbeamte Reinhard ist zu einer militärischen Uebung abberufen worden. Mit seiner Vertretung ist Gottfried Johnen aus Leutesdorf, der die Wahrnehmung der Vollziehungsgeschäfte innerhalb der Gemeinde Hönningen vornimmt, beauftragt worden. Der Maibaum wurde versteigert (Erpel): In Erpel gab es für die Junggesellen eine frohe Feier, als der Maibaum versteigert wurde. Diese Sitte herrschte schon vor nahezu 200 Jahren und lebt nun wieder neu auf. Die Freude war groß, da von dem stattlichen Erlös ein gemütlicher Abend veranstaltet werden konnte. Eine Tandebraue unstalt Keiner Anirgestenen Aus der Jahres=Hauptversammlung des Verkehrsvereins Erpel— Um die zweimalige tägliche Postzustellung Freudiges Wiedersehen nach 16 Jahren (Neuwied): Eine Neuwiederin, die ununterbrochen 16 Jahre in Amerika gewohnt hat, kehrte unvermutet in die Heimat zurück. Sie erkannte ihren Bruder, der Gepäckträger am Bahnhof Neuwied ist, sofort wieder. Mit dem Ruf„Da ist ja der Lorenz“, stürzte sie auf ihn zu, und es gab eine freudige Wiedersehensszene, an der alle Zeugen des Vorfalls verständnisvoll Anteil nahmen. 70 Jahre alt (Honnef): Fritz Körzel, Luisenstraße 21, konnte am Sonntag seinen 70. Geburtstag begehen. Soldene Hochzeit in Ramersdorf (Ramersdorf): Am Freitag konnten die Eheleute Wilhelm Wanner in Ramersdorf unter Anteilnahme des ganzen Ortes das Fest ihrer goldenen Hochzeit in bester Gesundheit begehen. Morgens nahmen schon viele Freunde und Verwandte des Jubelpaares an dem Festgottesdienst in der Pfarrkirche teil, abends war aber die ganze Bevölkerung bei dem Fackelzug anwesend, der sich durch die mit frischem Grün und Fahnen reich geschmückten Straßen bewegte. Der Kirchenchor von Küdinghoven und der MEV„Loreley“ erfreuven das Jubelpaar mit schönen Liederspenden und Ortsgruppenleiter Beuel=Land, Friedrichs brachte die Grüße und Glückwünsche der NSDAP zum Ausdruck. Mit den besten Wünschen für das weitere Wohlergehen des Jubelpaares trennte man sich. Eine geheimnisvolle Nauchwolke (Oberkassel): Eine rätselhafte, bis jetzt kaum beachtete Naturerscheinung zeigt sich an Regentagen am Abhang der Dollendorfer Hardt, wo diese nach dem Römlinghovener Waldgebiet und dem Lauf des Perlbachs hin abfällt. Auf eine lange Strecke steigt aus dem Wald bei nasser Witterung im Winter wie im Sommer eine mächtige weiße Rauchwolke auf, so daß man einen ausgedehnten Waldbrand vermuten könnte. Wenn bei stürmischem Wetter der Wind die Wolke wegfegt, steigt sofort eine neue auf, genau wie bei einem wirklichen Brand. Die Bevölkerung nennt die Stelle das Regenloch und glaubt die Erscheinung als Anzeichen schlechten Wetters deuten zu können. Eine Erklärung dafür hat aber niemand, obwohl alte Leute die Sache schon in ihrer Jugend beobachtet haben. Es wäre interessant, wenn von fachmännischer Seite einmal eine Erklärung des Phänomens versucht würde. Tastzag eine Boschung hinadgestarzt Um Haaresbreite in den Rhein gefallen— Führer und Beifahrer sprangen rechtzeitig ab (Andernach): Ein schwerer Verkehrsunfall, der den Autoverkehr auf der Fernverkehrsstraße 9 für mehrere Stunden unterbrach, ereignete sich Freitagnachmittag in Andernach. In der Nähe der Gastwirtschaft Raß wurde ein Kölner Lastkraftwagen mit Anhänger, der in Richtung Köln fuhr, von einem in entgegengesetzter Richtung fahrenden Lastkraftwagen mit Anhänger gestreift. Dabei wurde der Kölner Lastkraftwagen nach der rechten Seite gedrückt. Er überrannte das dortige starke Eisengeländer und stürzte die etwa drei Meter hohe Böschung hinab und blieb um Haaresbreite vor dem Rheinufer hängen. Die Aufräumungsarbeiten gestalteten sich sehr schwierig. Bei dem Versuch, den Lastsperrt werden. Das Geländer wurde in einer Breite von etwa 20 Metern abgerissen, die Böschung und anschließenden Rheinanlagen stark beschädigt. Sturz vom Gerüst (Andernach): In dem benachbarten Kruft stürzte ein 25 Jahre alter Maurer, der mit der Errichtung einer Betonwand beschäftigt war, mit dem Gerüst aus beträchtlicher Höhe in die Tiefe. Bei dem verhängnisvollen Sturz erlitt der Mann neben schweren Quetschungen eine Gehirnerschütterung und einen Wirbelbruch, sodaß er in bedenklichem Zustande in ei Krankenhaus geschafft werden mußte. Ministerpräsident Göring Ehrenpate (—rpel): Im Hotel Rheingold fand unter dem Vorsitz des Gemeindebürgermeisters Weißenfeld die Generalversammlung des Verkehrs= und Verschönerungsvereins Erpel statt. Nach dem Kassenbericht und der Entlassung des Kassierers machte Bürgermeister Weißenfeld Ausfuhrungen über die Aufgaben des Vereins und die notwendige Mitarbeit aller Einwohner. Es ist beabsichtigt, ein Ortsstatut zu schaffen, nach dem alle dem Verkehrsverein angehören müssen. Der Bürgermeister forderte auch alle auf, sich für die Verschönerung des Ortsbildes einzusetzen. Für die rerkehrstechnische Entwicklung des auch von Schiffsausflüglern stark besuchten Ortes ist die Shaffung einer größeren Landebrücke unumgänglich notwendig. Der Gemeinde fehlen allerdings zur Zeit für die Anschaffung die notwendigen Mittel. Es wurde daher vom Vorsitzenden angeregt, daß die Inhaber der Rheinfähre Erpel—Remagen die vorhandenen kleineren Anlegestellen abschaffen und hierfür eine große Landebrücke anschaffen sollten. Mit den Inhabern der Fähre ist bereits Rücksprache genommen worden, und es ist zu erwarten, daß der Plan verwirklicht werden kann. Der Landesfremdenverkehrsverband hat den neuen Erpeler Prospekt, der in Wort und Bild eindrucksvoll auf die Schönheiten des Ortes und seiner Umgebung hinweist, genehmigt. Eine rege Aussprache brachte die Veranstaltung des Landesfremdenverkehrsverbandes„Rhein in Flammen“, die in diesem Jahre erstmalig ab Linz durchgeführt wird. Im weiteren Verlauf der Tagung wurden noch mancherlei wichtige Fragen besprochen, u. a. wurde auch angeregt, bei der Postverwaltung eine zweimalige Postzustellung innerhalb des Ortes zu erwirken. Vergmännertagung in Konigswintet Der Aufschwung des deutschen Bergbaus im nationalsozialistischen Staat— Bildung eines Hauptsicherheitsbeirats der RB6 (Königswinter): Die Arbeitstagung der hauptamtlichen Mitarbeiter der Reichsbetriebsgemeinschaft Bergbau auf der Schulungsburg in Königswinter begann mit einer Reihe grundlegender Vorträge. Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter Pg. Padberg erteilte dem Gauwalter Pg. Ernst Stein(MdR) das Wort zu einem Vortrag über die wirtschaftspolitische Lage im deutschen Bergbau. Zu Beginn stellte Pg. Stein fest, daß unser aller Wille und das Ziel unserer Arbeit durch den Willen zur Schaffung eines geeinten Reiches gekennzeichnet sei. Darum müsse sich jeder DAF=Walter schulen, um seiner Aufgabe, den Ausbau unseres Vaterlandes wirtschafts= und sozialpolitisch mitzugestalten, gewachsen zu sein. Der DAF=Walter habe sich folgende Grundgedanken zu eigen zu machen: Erstens: alles und jeder hat dem Volksganzen zu dienen, auch die Wirtschaft, zweitens Wirtschafts= und Sozialpolitik sind nicht voneinander zu trennen. An Hand der Förderergebnisse und Ausfuhrziffern sämtlicher deutscher Bergbauprodukte in den Jahren 1932 bis 1935 zeichnete Pg. Stein ein umfassendes Bild vom Aufschwung des deutschen Bergbaus im nationalsozialistischen Staate. Pg. Dr. Hupfauer, Leiter des Amtes für soziale Selbstverantwortung der DAF, sprach über die Aufgaben des von ihm geleiteten Amtes. Zu Beginn seiner Ausführungen zitierte er den Ausspruch Dr. Leys:„Wir können dem einzelnen Volksgenossen den Lebenskampf nicht abnehmen.“ Unsere Aufgabe sei, dem einzelnen den Weg nach Möglichkeit zu ebnen, damit er sich mit seinem Schaffen durchsetzen kann. Diese Aufgabe erfülle die Deutsche Arbeitsfront durch weltanschauliche Erziehung, Berufserziehung und Beruffindung, Freizeitgestaltung und Arbeitsbefriedigung. Dr. Hupfauer erklärte dann Arbeit und Ziel der Arbeitskammern sowie der Arbeitsausschüsse und gab an Hand von Beispielen Anweisungen für die Ausgestaltung und Fortführung dieser Arbeit, die dem Begriff der sozialen Selbstverwaltung dienen. Pg. Landgräber von der RBG Bergbau befaßte sich mit dem Thema:„Neue Wege bergmännischer Berufserziehung“. Er kennzeichnete die Arbeit des Amtes für Arbeitsförderung und Berufserziehung der DAF als Bestrebung, den krisenfesten Bergmann zu schaffen. Es müsse darauf geachtet werden, daß der Bergmann als Mensch im Mittelpunkt des Arbeitspunktes stehe. Der Gefolgschaftsführer dürfe nicht immer nur gebannt auf die Maschine und auf die Technik starren und den Menschen, den Bergmann, darüber vergessen. Dann sprach Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter Pg. Padberg über fachliche Probleme des deutschen Bergbaues, wobei er die Richtlinien für die zukünftige Arbeit der RBG=Bergbau festlegte. Abschließend bezeichnete er als nächstes Ziel der Arbeit der Reichsbetriebsgemeinschaft Bergbau die Bildung eines Hauptsicherheitsbeirates für den gesamten deutschen Bergbau. * Bergmänner grüßen Dr. Ley (Königswinter): Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter Bergbau, Pg. Padberg, sandte dem Reichsleiter der DAF, Dr. Robert Ley, folgendes Telegramm: „Die Hauptamtlichen Mitarbeiter der Reichsbetriebsgemeinschaft Bergbau sind vom 3. bis 8. Juni in Königswinter zu einer Arbeitstagung versammelt und grüßen Sie in Treue und Verbundenheit. gez. Padberg, Reichsbetriebsgemeinschaftswalter. Bruchsteinmauer eingestürzt (Honnef): Am Zennigsweg brachte der starke Regen der letzten Tage eine vier Meter lange Bruchsteinmauer zum Einsturz. Sammelstelle für Obst und Gemüse (Honnef): Auf Veranlassung der Kreisbauernschaft Siegkreis wurde die Sammelstelle für Obst und Gemüse in Honnef dem Pg. Wilhelm Arenz, Menzenbergerstraße 2, übertragen. wagen wieder auf die Straße zu bringen, stürzte der Anhänger in den Rhein. Der Lastwagenführer und Beifahrer hatten die Gefahr zur rechten Zeit erkannt und konnten sich noch im letzten Augenblick durch Abspringen retten. Die Straße mußte längere Zeit ge(Adenau): Den Eheleuten Ningel von hier wurde das zehnte lebende Kind geboren. Ministerpräsident Hermann Göring hat die Ehrenpatenschaft für den neuen Erdenbürger übernommen. Beim 9. Kind der Familie Ningel war der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Pate geworden. Dus 1oojührige Rinziger Schadensent Ins Wasser gefallen— Es goß in Strömen— Festakt und Festzug konnten nicht stattfinden (Sinzig): Ein solches Regenwetter, wie uns der gestrige Sonntag brachte, stand natürlich nicht im Festprogramm der St. Hubertus=Schützengesellschaft in Sinzig, die mit dem gestrigen Tage die Festfeier ihres 100jährigen Bestehens begann. Am Samstagabend begann um 9 Uhr im Helenensaal der große Festabend mit Militärkonzert. Der Senior des Vorstandes der St. Hubertus=Schützengesellschaft, Ehrenwehrführer Josef Elsen aus Sinzig, begrüßte die zahlreichen Gäste und vor allem die Ehrengäste des Festes, die Vertreter der Partei und der Behörden. Weiterhin entwickelte Elsen dann einen Rückblick auf die 100jährige Geschichte der Schützengesellschaft. Der Redner gedachte darauf in ehrenden Worten der verstorbenen Gründer und Mitglieder der Schützen=Gesellschaft, besonders auch der gefallenen Helden. Sein besonderes Gedenken galt dem langjährigen Präsidenten Otto Hattingen und dem langjährigen Hauptmann der Gesellschaft, Johann Klemmer, der fast 40 Jahre diesen Dienst in der Schützengesellschaft versah. Dann begann das große Mili: tärkonzert. Alte Soldatenlieder ließen die Herzen hoch schlagen, und die Stimmung der schönen Festveranstaltung war die denkbar beste. Senior Elsen gedachte weiter in ehrenden Worten des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler. Am Hauptfesttag der Schützen, dem Dreifaltigkeitssonntag, versammelten Ein altes Haus in neuem Gewand Ein Stück Mechernicher Schulgeschichte— 1912 wurde der Grundstein gelegt Hunderte von Kindern aus Mechernich, Strempt und Roggendorf verbrachten in diesem Haus ihre Schallzeit. phot. Schmitz, Euskirchen (Mechernich): Das alte Schulhaus auf der Lei stellt sich uns jetzt in seinem neuen, schmucken Gewande vor. In dieses Gebäude wurde zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, nachdem der Kierenerhos in den Besitz der kath. Pfarrgemeinde übergegangen war, die Mechernicher Volksschule verlegt. Die erstmals um 1660 von Pastor Hochgürtel eingerichtete Schule hatte sich im Laufe der Zeit derart entwickelt, daß man im Jahre 1812 den Grundstein zu dem Hause auf der Lei legen mußte, das gleichzeitig auch als Vikarie dienen sollte. Erst 19jährig übernahm der noch vielen alten Mechernichern bekannte Lehrer Philipp Schumacher die Leitung dieser neuen Schule. Hier wurden damals in den beiden Klassen an die 200 Kinder aus Mechernich, Roggendorf und Strempt unterrichtet. Schon vor mehr als 120 Jahren erkannte man die Notwendigkeit, den Kindern schon in frühester Jugend die wichtigen Kenntnisse im Obst= und Gartenbau zu vermitteln. Der große Garten hinter dem Schulhause diente deshalb als Gemeindebaumschule. Schüler, die sich besonders in diesem für das spätere Leben praktischen Lehrfache hervortaten, erhielten zur Belohnung zwei Edelstämme. Das Schulgebäude erwies sich aber um die 50er Jahre ebenfalls als zu klein, zumal Roggendorf und Strempt um diese Zeit noch keine eigenen Schulhäuser besaßen. Nach Ueberwindung von mancherlei Schwierigkeiten konnte 1853 mit dem Neubau in unmittelbarer Nähe des alten Gebäudes begonnen werden. Auch Strempt baute 1857 seine eigene Schule, Roggendorf folgte 1872. Um dieselbe Zeit wurde in Mechernich die Schule an der Bergstraße, 1885 die an der Weierstraße und 1891 die Schule im Sande errichtet. Das alte Schulhaus auf der Lei dient nun schon seit vielen Jahren als Lehrerwohnung, sich in der Pfarrkirche Sinzig die Schützen zur Teilnahme am Festhochamt. Eine Delegation der Schützen schritt zum Ehrenmal der Gefallenen, um dort einen Kranz niederzulegen. Die vorgesehene Heldengedächtnisseier mußte wegen des Regens, der inzwischen eingesetzt hatte, ausfallen. Als dann in den Mittagsstunden die auswärtigen Schützenvereine eintreffen sollten, goß es in Strömen. Viele Vereine, die ihre Teilnahme zugesagt hatten, waren nicht angetreten, wenige auswärtigen Vereine sammelten sich im Hotel Kaiserhof, um den Festmarsch abzuwarten. Doch immer stärker wurde der Regen, wolkenbruchartig gingen die Wassermengen herunter, überfluteten die Straßen und Plätze, sodaß keine Aussicht mehr bestand, das Fest fortzusetzen. Der Festakt auf dem Adolf=Hitler=Platz mußte ausfallen, auch konnte sich kein Festzug entfalten. Mit Musik zogen die Sinziger Schützen und einige auswärtige Vereine zum Schützenplatz, der durch schweren Regen jedoch kaum zu erreichen war. Die Zugangswege waren völlig aufgeweicht, ein Aufenthalt im Freien war nicht möglich. Unter sicherem Dach begann das Ehrenschießen der besten Schützen— doch es konnte keine Festtagsstimmung aufkommen.— das 100jährige Jubelfest der St. Hubertus=Schützengesellschaft ist völlig im Regen untergegangen. Am Fronleichnamstage wie auch am kommenden Sonntag erfolgt die Fortsetzung der Jubiläumsfeiern. Vom Standesamt (Niederbreisig): Das Standesamt beurkundete im Monat Mai 2 Heiraten, 8 Geburten und 4 Sterbefälle. Personenwagen gegen eine Mauer gedrückt Schwerer Zusammenstoß in Oberwinter (Oberwinter): Hier stießen an der Unterführung ein Lastzug und ein Personenwagen zusammen. Das Personenauto wurde von dem Anhänger des Lastzuges gegen die Mauer gedrückt und fast vollkommen zertrümmert. Es handelt sich um den fast neuen Wagen eines Einwohners aus Oberwinter, der selbst leicht verletzt wurde. Schwere Regengüsse über dem Rheintal (Remagen): Am Sonntag ging über dem Mittelrheingebiet ein mehrstündiger, heftiger Regen nieder. Der Fremdenverkehr, der besonders am Sonntag überaus rege war, wurde durch diese Regengüsse stark beeinträchtigt. In Sinzig fiel die Hundertjahrfeier der St. Hubertusschützengesellschaft völlig ins Wasser, während in Remagen das große Kameradschaftstreffen der ehem. 161er in den Festsälen der Waldburg ungehindert seinen Verlauf nehmen konnte. Mittwoch= und Samstagnachmittag dienstfrei (Remagen): Wie bei der Aufsichtsbehörde und den übergeordneten Stellen ist auch für die Stadtverwaltung Remagen einschl. der Amtsverwaltung Remagen Land= und Stadt= und Amtskasse Remagen der Mittwoch= und Samstagnachmittag völlig dienstfrei gemacht. Gute Aussichten für ein befriedigendes Obstjahr (Aus der Eifel): Trotz der verschiedentlich aufgetretenen ungünstigen Witterungsverhältnisse bestehen im Eifelgebiet bis jetzt noch gute Aussichten für einen befriedigenden Obstertrag. Die. Obstbäume weisen einen guten Behang auf, ein Zeichen, daß die Fröste keinen nennenswerten Schaden angerichtet haben. Lediglich einige Frühobstsorten, die jedoch für die Gesamtbeurteilung kaum in die Waagschale fallen, haben durch Frost Schaden gelitten. In diesem Jahre kann man die erfreuliche Feststellung machen, daß sich die Landwirte mehr der Schädlingsbekämpfung im Obstbau widmen, als dies bisher der Fall war. 8. Juni 1930 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichsen Nr. 15 555. Seite 7 fengei Nachtichten Gedesberger Verkehrsunfälle In der Unterführung der Wurzerstraße wurde eine Radlerin von einem Auto beim Ueberholen angefahren und umgerissen, wobei sie leichte Verletzungen erlitt. — Bei einer Straßenkreuzung beachtete ein Auto nicht das vom Verkehrsposten gegebene Haltezeichen und fuhr auf einen vor ihm fahrenden Kraftwagen auf. Glücklicherweise verlief der Unfall glimpflich. Aus der Arbeit der Polizei Die Polizei erteilte 15 gebührenpflichtige Verwarnungen, davon 1 mit Zahlungsaufforderung. Gefunden wurden 2 Handtaschen, beide enthielten Lichtbilder und eine Bargeld. Ferner 1 Armband, 1 Militärmütze nebst Handschuhen, 1 Geldbörse und 1 Brosche mit Perle. Zugelaufen ist ein kleiner Pinscher. Obdachlos meldeten sich 39 Personen. Rohlinge übersielen Spaziergänger Drei Arbeitsdienstler wurden von einer überlegenen Zahl von rohen Burschen auf der Straße angefallen und in die Flucht geschlagen. Hierbei wurde einer erheblich mit einem stumpfen Gegenstand am Kopf verletzt. Es gelang der Polizei, die Burschen zu ermitteln. Um ihr Fahrrad gepreilt Ein auswärts wohnender Mann entlieh ein Damenrad und versprach der Eigentümerin, es am gleichen Tage wieder zurückzubringen. Der Tag und auch die nächsten vergingen, er ließ sich nicht wieder sehen und ist inzwischen flüchtig geworden. Autodiebstahl durch Abschleppen Dem Eigentümer eines Autos, der in einer Gaststätte verweilte, war sein ordnungsmäßig abgestellter und gesicherter Wagen gestohlen worden. Die Diebe hatten ihn nach der Muffendorferstraße(Mehlweg) abgeschleppt, dort beide Reservereifen abgenommen und dann den Wagen einfach stehen lassen. Eine dabeiliegende Stahltrosse wies den Vorgang nach. Das Ganze war in der Zeit zwischen 11 und 12 Uhr nachts unbemerkt geschehen. Tausend Eisenbahner als Gäste Tausend Eisenbahner aus Hagen i. W. weilten gestern in Godesberg. Sie reisten in einem Sonderzug von 19 Waggons und verteilten sich in Gruppen im Orte. Ein junger Meister Anton Schultheiß von hier, auf der Burgstraße wohnhaft, bestand in Köln seine Meisterprüfung im Friseurgewerbe. Der Kreisausschaß tägle in Wissen Sommer= und Winker=Unterricht in den ländlichen Fortbildungsschulen— Der Schulbeitrag heraufgesetzt (Wissen): Unter dem Vorsitz des Landrats Dr. Gorges fand im Sitzungssaal des Kreisständehauses eine Sitzung des Kreisausschusses des Kreises Altenkirchen statt. Der Kreisausschuß stimmte der Ueberleitung der Dauerangestellten und Beamten des Kreises und Kreisgymnasiums in die in Frage kommenden BeSeleugssgruppen zu und genehmigte den geänderten Besoldungs= und Stellenplan. Der Entwurf des Jahresabschlusses 1934 u. der Vevwaltungsbevicht der Kreissparkasse wurden, da Einwendungen nicht erhoben wurden, angenommen, und gleichzeitig nahm der Kreisausschuß Kenntnis von dem durch den Direktor vorgetragenen Prüfungsbericht des Sparkassen= und Giroverbands. Dann befaßte sich der Kreisausschuß mit der Frage über die Beibehaltung der humaniistschen Abteilung am Kreisgymnasium. Die Schulaussichtsbehörde wird eine Entscheidung treffen, die abgewartet werden soll. Im Einvernehmen mit der Kreisleitung wurde zum Schiedsmann für den Schiedsmannsbezirk Almersbach anstelle des bisherigen Schiedsmannes Fuchs, der das Amt niedergelegt hatte, der Landwirt Heinrich Wehler aus Oberwambach gewählt und für den verstorbenen Schiedsmann des Bezirks Scheuerfeld Gustav Arend, Lokomotivführer Johann Quast. Im Rechnungsjahr 1936 wird in den ländlichen Fortbildungsschulen des Kreises im Sommer und Winter durchgehend unterrichtet. Die Entschädigung für die Lehrkräfte haben sich dadurch erhöht. Diese Erhöhung ledingt eine Heraufsetzung des Schulbeitrages, der für den Schüler und das Schuljahr auf 5,60 Mark festgesetzt wurde. Für die Förderung des Jugendherbergswesens wurde auf Antrag des Landesverbandes Rheinland eine einmalige Beihilfe von 200 Mark bewilligt. Schwerer Grubenunsall (Herdorf): Am Samstagmorgen kam es im Untertagebetrieb der Grube Pfannenberger Einigkeit bei Salchendorf zu einem schweren Grubenunfall, dem leider ein Menschenleben zum Opfer fiel. Der 30 Jahre alte Bergmann Paul Lichtentäler aus Zeppenfeld war in der Grube mit Arbeiten beschäftigt, als aus dem Hangenden Gesteinsmassen sich lösten. Er wurde so schwer getroffen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der verunglückte Bergmann hinterläßt Frau und drei Kinder. Der Blitz schlug in eine Arbeitergruppe (Altenkirchen): Am Freitag gegen Abend ging über dem Westerwald ein schweres Gewitter nieder. Dabei schlug der Blitz in der Nähe von Westerburg in eine Gruppe von Arbeitern. Die Leute waren auf dem Steinberg damit beschäftigt, Pflastersteine zu behauen. Durch den Blitzschlag sofort getötet wurde der 29 Jahre alte Arbeiter Lorenz Linden aus Westerburg. Drei Arbeiter wurden schwer verletzt. Biehmarkt in Eiter (Eitorf): Am morgigen Dienstag findet auf dem Marktplatze wiederum ein großer Vieh= und Krammarkt statt. Der Auftrieb beginnt um 7 Uhr morgens. Für Unterstellung und Verladung von Vieh ist bestens gesorgt. Marktstandgeld wird nicht erhoben. hauptlehrerin Agnes Rotthossf (Euskirchen): Fräulein Agnes Rotthoff, die frühere Hauptlehrerin an der Ostschule in Euskirchen, ist im hohen Alter von 84 Jahren am Donnerstagabend gestorben. Als Erzieherin, die von der hohen Aufgabe ihres Berufes überzeugt war, wußte Fräulein Rotthoff dem praktischen Unterricht stets die beste Seite abzugewinnen. Rücksichtsvoll gegen die schwächeren Schülerinnen und gerecht in ihrem Urteil sorgte sie sich um die ihr anvertraute Jugend. Sie, die kleinen Mädchen von damals, kamen gern und freudig zu ihr in die Schule. So wird sich denn Fräulein Rotthoff über das Grab hinaus in den Herzen ihrer vielen Schülerinnen ein bleibendes Andenken bewahren. Noch in den letzten Jahren, die sie unter der Pflege der Schwestern im Marienhospital verlebte, freute es sie immer, wenn sie mit irgendeiner alten Schülerin zusammentreffen konnte. Fräulein Rotthoff wurde am 25. März 1852 in Köln geboren. Ihr Entschluß, Lehrerin zu werden, stand bereits am 28. März 1866, als sie aus der Pfarrschule St. Jakob entlassen wurde, fest. Am 12. Oktober 1872 bestand sie vor der Königlichen Prüsungskommission in Köln ihr Lehrerinnen=Examen mit Auszeichnung. Sie wurde bald darauf an die Schule nach Schwarz=Rheindorf berufen, und am 21. September 1878 übernahm sie in gleicher Eigenschaft ihr Amt an der Volksschule in Euskirchen. Schon ein Jahr später übertrug man ihr, nachdem Fräulein Wagner pensioniert worden war, als Hauptlehrerin die Leitung der Mädchenschule. Nach ihrer Versetzung in den Ruhestand am 1. Oktober 1911 wohnte sie eine Zeit lang in Unkel am Rhein. Sie kehrte aber bald wieder nach Euskirchen zurück, wo sie im Laufe der Jahre eine zweite Heimat gefunden hatte. Von Eisechohen und Eiseltalern Ein ausgeglichener Haushalt (Schleiden): Der Haushaltsplan der Kreisstadt konnte infolge eines Ueberschusses aus dem Vorjahre in Höhe von 14000 Mark ausgeglichen werden. Er schließt ab in Einnahme und Ausgabe mit 139 140 Mk. gegenüber 132 830 Mark im Vorjahre. Eine Senkung um rund 40 v. H. gegenüber dem Vorjahre hat der Wohlfahrtsetat erfahren, bei dem die Ausgaben von 9100 auf 5600 Mark herabgesetzt werden konnten. Eine Mehrbelastung gegenüber früher bringt der Stadt die 50prozentige Beteiligung an den Wohlfahrtslasten, während sie bisher nur zu 30 v. H. daran beteiligt war. Die Steuerumlagen wurden festgesetzt auf 370 v. H. zur Grundvermögenssteuer vom bebauten und 320 v. H. vom unbebauten Besitz; 400 v. H. Gewerbeertrags= und 1200 v. H. Gewerbekapitalsteuer. An Bürgersteuer wird nur der einfache Reichssatz erhoben. Außer dem schon in Angriff genommenen Bau eines HI=Heims beginnt man demnächst mit dem Bau eines Wehrmeldeamtes für den Kreis Schleiden und Monschau. Kurzbrief aus Euskirchen (Euskirchen): In dem Geschäftsgebäude der Kreissparkasse hat man mit einem Umbau begonnen. Der Kassenbetrieb wurde für die Dauer dieser Arbeiten in das Haus Bahnhofstraße 15 verlegt.— Der Männer=Gesang=Verein Sängerkreis wird am 12. Juli mit Sonderzug und dem Dampfer„Ritter Roland“ eine Rheinfahrt unternehmen.— Der Lautsprecherwagen der HI wird um die Mitte des Monats auch den Kreis Euskirchen besuchen, um auch hier für die Freizeitaktion der Hitlerjugend zu Beginn der Sommerlager Die Verteilung auf die Ortsgruppen— 40 Kinder (Siegburg): Ende der vorigen Woche trafen in Siegburg auf dem Bahnhof abermals 192 Kinder ein, die in Ferienquartieren im Siegkreis untergebracht wurden. Sie kamen aus den Gauen Groß=Berlin und der Kurmark. Herzlich wurden sie von Amtswaltern der NSV=Kreiswaltung empfangen. Ein gemeinsames Essen, bei dem die Plappermäulchen nicht still standen. vereinte sie nochmals. Dann wurden sie auf die einzelnen Ortsgruppen im Siegkreis verteilt. Eitorf erhielt 39, Hennef 5, Herchen 20, Honnef 17, Lohmar 8, 500 Ferienrinder im Fiegrreis aus dem Siegkreis kommen zum Starnberger See Menden 12, Oberkassel 7, Oberpleis 2, Rosbach 21, Ruppichteroth 2, Siegburg 14, Sieglar 9, Troisdorf 14 und Uckerath 22. Damit hat die Kinderlandverschickung im Siegkreis bisher 300 Kinder zur Erholung untergebracht. Im Laufe des Sommers soll die Zahl voraussichtlich auf 1300 steigen. Auch Kinder aus dem Kreise werden zur Erholung verschickt. Vierzig kamen in den Gau München=Bayern und der größte Teil zum Starberger See, wo sie sich ganz in frischer Luft und freundlicher Umgebung der Erholung widmen können. zu werben.— Die Kameradschaft der ehem. 28er Euskirchen und Umgegend hält am 28. Juni im Stammlokale„Zur Stadt Köln“ ihren Kameradschaftsabend ab. Hiermit verbunden ist auch die letzte Besprechung über den Ausflug nach Koblenz, Arenberg, Bad Ems und Niederlahnstein. Eine hauswirtschaftliche Ausstellung (Euskirchen): Das Deutsche Frauenwerk, der Reichsnährstand und die Kreishandwerkerschaft veranstalten am 14. und 15. Juni eine große Werkschau in den Concordiasälen. Insbesondere soll diese Ausstellung handwerkliche Leistungen auf hauswirtschaftlichem Gebiet in den Vordergrund stellen und die Besucher von dem Wert fachmännischer Arbeit überzeugen. (Klein=Vernich): Am Samstag konnte Frau Wwe. Theodor Bönner, Franziska geb. Floß, ihr 90. Lebensjahr vollenden. Infolge eines Unfalls, den sie vor etwa vier Jahren erlitten hat, muß sie das Bett hüten. Aber sie ist trotzdem immer noch guter Dinge. Geburtstag des ältesten Bürgers (Ahrem): Herr Rentner Johann Olligschläger feierte am Sonntag, 7. Juni, seinen 90. Geburtstag. Der Hochbetagte, der das Alterspräsidium in unserem Orte innehat, befindet sich bei beneidenswerter Gesundheit. Auf dem Heimweg vom Tode ereilt (Münstereifel): Ein 70 Jahre alter Mann aus Pesch erlitt auf der Landstraße nach Nöthen einen Schlaganfall, an dessen Folgen er in kurzer Zeit starb. Die Polizei berichtet (Münstereifel): Bei der Polizeiverwaltung Münstereifel=Stadt gingen im Monat Mai folgende Anzeigen ein: 2 wegen Zuwiderhandlung gegen das Personenbesörderungsgesetz, 2 wegen Kartoffel= und Kaninchendiebstahls, 1 wegen Sachbeschädigung, 1 wegen Zuwiderhandlung gegen den Ueberlandverkehr und 1 wegen Uebertretung der Reichsstraßenverkehrsordnung. In vier Fällen wurden gebührenpflichtige Verwarnungen erteilt. Eine handtasche gestohlen (Mechernich): Ein diebischer Wanderbursche bat in einem Hause um einen Zehrpfennig. Als die Frau nach oben ging, um dort ihre Börse zu holen, schlich sich der Bursche in ein offenstehendes Nebenzimmer und stahl eine auf einem Tisch liegende Handtasche einer zu Besuch weilenden Dame. Der Bursche war aber erst wenige Schritte weg, als der Diebstahl schon bemerkt wurde. Obwohl er anfangs leugnete, wurde bei einer Leibesvisitation die Tasche bei ihm gefunden. Einladung zur ordentlichen Generalversammlung. Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hiermit zu einer am Donnerstag, den 25. Juni 1936, vormittags 1 1 Uhr, In unserem Verwaltungsgebäude Frankfurt(Main), Grüneburgplatz, stattfindenden ordentlichen Generalversammlung eingeladen. Tagesordnung: 1. Vorlage des Jahresabschlusses und des Geschäftsberichtes für 1935 und Beschlußfassung über den Jahresabschluß. 2. Gewinnverteilung. 3. Entlastung des Aufsichsrates und des Vorstandes. 4. Wahlen zum Aufsichtsrat. 5. Wahl des Bllanzprüfers für das Geschäftsjahr 1936. Zur Teilnahme an der Generalversammlung und zur Ausübung des Stimmrechts sind gemüß§ 30 des Gesellschaftsvertrages nur die Aktionäre berechtigt, die ihre Aktien spütestens bis zum 20. Juni 1936 einschließlich bei einer der unten bezeichneten Anmeldestellen oder bei einem Notar hinterlegt haben. Im Falle der Hinterlegung bei einem Notar ist die von diesem hierüber auszustellende Bescheinigung his spätestens am 22. Juni 1936 bei einer unserer unten bezeichneten Gesellschaftskassen einzureichen. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Geschäftsbericht des Vorstandes und der Prüfungsbericht des Aufsichtsrates liegen vom 6. Juni 1936 ab in unserem Verwaltungsgebüude Frankfurt(.), Grüneburgplatz, zur Einsicht aus. Anmeldestellen sind: Die Gesellschaftskassen: bei unserer Zentral-Finanzverwaltung, Berlin NW 7. Unter den Linden 78. bei unserer Baukabtellung, Frankfurt(.), Grüneburgplatz, sowie bei unseren Werken.: Berlin 80 36. Frankfurt(Main)-Höchst. Leverkusen b. Köln, Ludwigshafen a. Rh., Uerdingen a. Niederrhein, die Firma Kalle u. Co., Aktiengesellschaft, Wiesbaden-Biebrich. ferner nachstehende Banken und deren deutsche Zweigniederlassungen: Deutsche Bank- und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin, Commerz- und Privat-Bank Aktiengesellschaft, Berlin, Deutsche Länderbank Aktiengesellschaft, Berlin, Dresdner Bank, Berlin, Reichs-Kredit-Gesellschaft Aktiengesellschaft, Berlin, S. Bleichröder. Berlin, Delbrück, Schiekler u. Co., Berlin, J. Dreyfus u. Co., Berlin, Hardy u. Co., G. m. b.., Berlin, Metallgesellschaft Aktiengesellschaft. Frankfurt(Main). Gebrüder Bethmann, Frankfurt(Main), J. Dreyfus u. Co., Frankfurt(Maln). Georg Hauck u. Sohn, Frankfurt(Maln). M. M. Warburg u. Co., Hamburg Sal. Oppenhelm Jr. u. Cle., Köln a. Rh., J. H. Stein, Köln a. Rh. Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, München. Bayerische Vereinsbank, München. H. Aufhäuser, München. Merck, Finck u. Co., München, nur für Leipzig: Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig. endlich die Effektengirobanken eines deutschen Wertpaplerbürsenplatzes für die Mitglieder des Effektenglroverkehrs. Der Aufsichsrat hat gemäß 6 31 Absatz 3 der Satzung die Einberufungsfrist auf zwei Wochen herabgesetzt. Frankfurt(Main), den 6. Juni 1936. Der Aufsichtsrat: Dr. C. Bosch, Vorsitzender. Zu unserem Pärchen gesellte sich ein kräftiger Junge. Dies zeigen in dankbarer Freude an Hans Wißskirchen u. Frau Hildegard geb. Künster Wiesbaden, 6. Juni 1936 adtusdert n. Zwangsversteigerung Es werden öffentl. meistbiet. gegen sofortige Barzahlung versteigert: nachm. 16 Uhr, 1 Standuhi, 1 Heigenälde und 1 Schreibtisch. Schneider, Obergerichtsvollzieber. Schreibmaschinen gebr. v. 40—., neu v. 109. an Stempelf. Stühlen. Brüderoasse 8 ALTGOLD laun zum böchsten Preise Thomo Marki 14.(Nr. 1835. Loltor Nllmh (Feuer- und Spritzverzinkung) bis zu den größten Abmessungen B Behälter und Rohrleitungen Aügers.-., Aneinbront Vertreter: Oberingenieur B. Cellar, Redenkirchen bei Köln Blücherstraße 14 Fernsprecher 95719 Sämtliche Damen und Herren treffen sich zu den Heileren Werbe-Abenden Bonn!*“-Ventag, den 8 Juni, 400 und 830 Uhr und morgen Dienstag, d. 9. Juni..00 u..30 Uhr Im Senner Bürgerverein in den Sälen des 1. Stockes Godesberg Neute Montag. Diens den 8. Juni,.00 und 890 Uhr und morgen Dienslag, den 9. Juni nur 4 Uhr im Saale des Hotels Reichshof Ollendorff- Wilden Haus. u. Köchengeröte, Am Hof 14 Eisen-Schneider Haus- und Küchengeräte. Eintrirt frei.— Große kostenlose Verlosung(siche Samstags-Anzeige). Belandtmachlag! Am Freitag, den 12. Juni d. J. ab 9 Uhr, findet in der Wartehalle auf Bahnhof Wesseling eine öffentliche Versteigerung von Fundsachen statt.(1 Direktion der Köln=Bonner Eisenbahnen. Erholungsbedürstige kränkliche, pens. Herren sinden gute Pflege u. Dlättüche, auch für dauernd, in Landhaus mit allem Komfort am Fuße des Siebengebirges und Rhein.(1 k Frau Flore Albrecht, OberkasselSteatrels, Haupistraße 291. Neuzeitliche Beleuchtungskörper Größte Auswahl. Jean Rolden, Wenzelgasse 14. Wir bitten im Orts- und Schnellverkehr unsere SammolNummer zu wählen. Dem Fernver kehr ist unsere Nr 3853 vorbehalten Conoral- Anzeiger für Sonn und Umgegend Fahren Sie hinaus zum Brühler Schloß-Café: Sie trinken einen guten Kaffes und speisen nachm. und abends vorzüglich auf den herri. Schloß-Terrassen. Nützen Sie die beliebten KAFFEEFAHRTEN Jeden Montag, Mittwoch u. Samstag, 15% und 152 ab Köln, Ecke Luxemburger- u. Trierer Str. Fahrpreis inkl. Kaffee u. Kuchen RM..35 C AF SCHLOSS- BRUHL Rauio-Eintausc hohe Verglitung für überalterte Anparate genen neue, molerne Cerkie. Tellzahlung bis zu 10 Monatsraten ean Holden, Bonn, Wenzeig. 14 Versuchen Sie diesen neuen * 18 f en Erproben Sie heute diese einfache Methode, denn sie wird Ihrem Teint ein bezauberndes, mädchenhaftes Aussehen geben, das die Bewunderung und den Neid Ihrer Freundinnen hervorruft. Tragen Sie auf Ihr ganzes Gesicht und Ihren Hals sorgfältig die weiße, fettfreie Creme Tokalon auf. Dann legen Sie leicht etwas Gesichtspuder auf, vorzugsweise Tokalon Cold Cream Puder, der eigens für die Verwendung mit dieser Creme hergestellt ist. Die Veränderung, die Sie in Ihrem Spiegel sehen, wird Sie in Erstaunen setzen. Die weiße Creme Tokalon breitet sich wie ein unsichtbarer Hauch von Schönheit über das Gesicht und verleiht diesem eine samtartige Lieblichkeit. Sie bewirkt, auch eine gleichmäßige Verteilung des Puders und verhindert jegliches Zusammenkleben desselben. Sie läßt den Puder auch Stunden länger haften als bei einem Gebrauch in der gewöhnlichen Weise. Die weiße Creme Tokalon enthält hautstärkende und aufhellende Bestandteile. Diese bekämpfen Mitesser und erweiterte Poren und machen noch so dunkle und rauhe Haut heller und zarter. Packungen von 50 Pfg. ausw. Noch ist nicht alle Rot beseitigt. Werdet Mitglied der R63! Aafstiegseier deim Ss Vodeweig Galer Ersoig des Vönner Handbandereins Pokalspiel: Bonner Handball=Verein— 2B Kalk:1(:0) Ais die Bonner Handdaller in der Aufstellung: Peters;. J. Krämer, Vornscheidt; Reich, Schäfer, Krug; Echternach, P. Krämer, Gensmüller, Kopp, Floßzdorf, den recht aufgeweichten Platz an der Ermekeilstraße betraten, gad man wenig Aussicht auf einen Erfolg, fehlten doch aus dienstlichen Gründen die beiden Spieler Müller und Lamsuß. Wer die letzten Spiele mit diesen beiden Halbstürmern gesehen hat, weiß, was das bedeutet. Aber dann kam es ganz anders. Ob es an dom schlechten Platz gelegen hat— jedenfalls enttäuschten die Kalter etwas; ihr bester Mann war ohne Zweisel der Torhüter. Er hielt die Bälle wie sie kamen; auch der Sturm war manchmal recht flink, wußte sich jodoch bei der Poppelsdorfer Hintermannschaft nicht genügend durchzusetzen. So gab Bonn durchweg den Ton an und hätte schon dis zur Halbzeit mit zwei bis drei Toren Unterschied führen müssen. Aber mit den Torwürfen wollte es diesmal garnicht klappen; kaum einer der Poppelsdorfer Stürmer, der nicht eine„totsichere Sache“ ausließ.— Der Dauerregen hatte den Platz schlimm Gesenschaftsspiene Nordstern— Tura Res.:3 Beide Mannschaften erschienen nicht vollzählig. Nordstern hatte 9 und Tura nur 8 Spieler zur Stelle. Beide Mannschaften mühten sich schlecht und recht auf dem glitscherigen Gelände des Kölnplatzes ab, den Ball ins gegnerische Tor zu befördern. Der Spielverlauf war trotz der obwaltenden Umstände nicht schwach. Nachdem beide Gegner abwechselnd die Führung übernehmen konnten, hatte Nordstern in den letzten 15 Minuten etwas mehr zuzusetzen, Linksaußen und Mittelstürmer schossen die Siegestreffer. Mehlem— Oberkassel 10:1 Die klassenhöheren Oberkasseler mußten in Meblem eine boye Niederlage einstecken. Der Mannschaft sei jedoch zugute gehalten, daß sie nicht komplett erschien. Die Mehlemer Blauweißen wurden mit ihrem Gegner leicht fertig und machten mit diesem was sie wollten. Bonn=West— HfL Vonn:1 Für die absagende Mannschaft der Uni sprang die 1. Elf der Hochschule für Lehrerausbildung ein, die bereits am Tage vorher gegen den BBC eine knappe Niederlage einstecken mußte. Während die Gäste überraschend in der ersten Halbzeit die Führung ansich reisten konnten, mußten sie später der Uebermacht der Poppelsdorfer weichen, die auf Grund ihrer besseren Leistungen in der zweiten Halbzeit verdient gewinnen konnte. Stiftungssest in Dedekoven Die Pokalrunde in Oedekoven, die von dem dortigen Verein aus Anlaß des Stiftungsfestes durchgeführt wurde, nahm zugerichtet, es war kaum möglich, den Ball, der noch dazu wegen der Glätte leicht aus den Händen rutschte, vorzutreiben. Trotdem wurde das Spiel dis zum Schluß zusehends schneller. Torlos geht es in die zweite Hälfte. Offensichtlich ist man nicht gewillt, es auf eine Verlängerung ankommen zu lassen; denn schon in der 32. Minute wirft Kopp den Ball in die linte Ecke des Kalker Tors, wo er innen abspringend in die rechte Ecke fliegt::0 für Bonn! Drei Minuten später schmettert Gensmüller unverhofft das Leder hoch in die linke Ecke:•01 Kalt arbeitet mit Glück und kommt auch nach dem Gegentreffer, der vom Poppelsdorfer Verteidiger Bornscheidt, für Peters unhaltbar, in die linke Ecke abgelenkt wurde, etwas auf. Zeiweise hängt sogar der Ausgleich in der Luft. Doch dann bekommt Echternach in der 53. Minute eine lange Vorlage, er rennt und— scharfer Wurs: Der Ball rollt dem Kalker Hüter über die Hand ins Netz. Damit ist der Kampf entschieden. Leider ein kleiner Mißklang: Kurz vor Schluß muß P. Krämer den Platz verlassen.— Poppelsdorf hat verrient gewonnen. der Kreistäassen ein vorzeitiges Ende. Während das Spiel am Samstag zwischen Alfter und Beuel Res. glatt durchgeführt werden konnte, fielen die Spiele am Sonntag Bonn=Nord gegen Roisdorf und Dutsdorf gegen Drausdorf aus, da der Platdurch das Spiel am Vormittag zwischen Endenich und ATt unbespielbar wurde. Alfter— Beuel Res.:0 Die Vorgebirgler brachten sich eine Runde weiter durch einen verdienten Sieg über die spielstarke Beueler Reserve. Bereits nach wenigen Minuten kann Alkter durch Eigentor des Gegners in Führung geben, ein weiterer Torerfolg folgt noch vor Halbzeit. Nach Seitenwechsel zeigen die Vorgebirgler die besseren Leistungen, die aber nur durch Elfmeter das Ergebnis auf•0 erhöhen können. Endenich— AxB:4 Trotz des auhaltenden Regens und der schlechten Bodenbeschaffenheit lieferten sich beide Gegner einen schönen Kampf. der mit einem verdienten Unentschipden endete. Das Spiel wird jedoch wegen des unentschiedenen Ausganges am Donnerstag wiederholt. Bis zum 1. September 1936 gespeert wurde Willi Sold vom Fs Taarbrücken, der seine Teilnahme am Endspiel um den Reichsbund=Pokal so kurzfristig absagte, daß kein geeigneter Ersatz mehr herangeholt werden konnte. Da die Gründe, die Sold für sein Fernbleiben angab, sohr durchsichtig waren, besaßte sich der Gausportwart mit der Angologenheit. Aufstiegsseier des 38 Sodesberg Daß die Friesdorfer nicht nur Fußzball spielen können, sondern auch Feste seiern, zeigte die im Vereinslokal stattgefundene Aufstiegsseier, wofür man ein reiches Programm zusammengestellt hatte. Der große Saal des Lokals Huth war brechend voll, sodaß man sich kaum rühren konnte. Trotz des feuchtkalten Wetters herrschte im Saale Hochstimmung, zu der verschiedene Ortsvereine durch ihre Vorführungen ganz besonders beitrugen. Zu Beginn begrüßte Vereinsführer M. Riegel alle Anwesenden, ganz besonders auch die Ortsvereine, die fast vollzählig erschienen waren, für ihr Interesse an dem Ballspielverein Godesberg, das sie durch ihr Erscheinen bekundeten. Die Festansprache hielt das Mitglied P. Kolter. Er gab in seiner Ansprache einen Ueberblick über die Geschichte des Vereins. Mit einem selbstversaßzten Prolog schloß Herr Kolter seine mit viel Beisall aufgenommene Rede. Die Männer=Gesangvereine Cäcilia und Liederkranz Friesdorf bereicherten das Festprogramm mit einigen Gesangvorträgen. Viel Beifall erhielt auch Herr B. Sonntag für seine Violinsolis, sodaß er sich zu Beigaben entschließen mußte. Die Sechserkunst=Radfahrer der Columbia Bonn=Süd zeigten ihr Können durch ihr Sechserkunstradfahren. Darauf folgte die Mannschaftsehrung durch Ueberreichung eines Mannschaftsbildes zur Erinnerung an den Aufstieg zur Bezirksklasse. Der inzwischen erschienene Kreisführer im DRsL. Staffelführer W. Förster, gratulierte ebenfalls der Friesdorfer Mannschaft zu ihrem verdienten Aufstieg. B36 flegte nur knapp! Bonner Ballspielklub— Hochschule für Lehrerbildung Bonn:1 Beide Mannschaften trafen sich am Samstagnacmittag auf der Platzaulage an der Germanenstraße. Die nicht gerade zahlreich erschienenen Zuschauer waren Zeugen eines Spiels mit zwei sehr verschiedenen Halbzeiten, das oft mit einer Härte durchgeführt wurde, die an einen Punktekampf erinnerte. Trotz des sehr schweren Bodens, entwickelte sich vom Anpfiff an, ein sehr schnelles Spiel, in dem die Hochschüler wirklich nach der angenehmen Seite enttäuschten. Der BBC, der zwar auf Wersboven, Weber, Albrecht und Fochem verzichten und hierfür Ersatz stellen mußte, findet sich auf dem vertrauten Gelände zuerst und hat in der ersten Hälfte etwas mehr vom Spiel. Vor allem ist es der kleine Mittelstürmer Niederstein, der immer wieder gefährlich durchkommt und der gegnerischen Hintermannschaft allerhand zu schaffen macht und dem es auch in der 30. Minute gelingt. bei einem Alleingang den Führungstreffer zu erzielen. Dieser Erfolg der Platzherren ist für die Hochschüler das Signal zum Gegenangriff. Mit weiten Schlägen auf die Flügel setzt der Mittelläuser, übrigens der beste Spieler auf dem Spielfelde, die sehr schnellen Flügelstürmer immer wieder ein, wodurch die BBC=Verteidigung, in der Frecht eine ganz hervorragende Partie lieferte, ost in harte Bedrängnis kommt und den mit Bombenschuß erzielten Ausgleichstresser nicht verhindern kann. Aber dieses Remis ist nicht von langer Dauer. Trotzdem die Hochschüler jetzt immer tonangebend sind, kommen die Blau=Weißen kurz vor dem Halbzeilpfiff. bei einem Durchbruch durch den Rechtsaußen Hüllen, zum nicht ganz verdienten Siegtreffer. Auch nach dem Seitenwechsel sind die Hochschüler überlegen und vor allen Dingen immer schneller am Ball als die Kessenicher, deren gut aufgelegtes Schlußdreieck aber alle Erfolge verhindern kann. Ein Unentschieden hätte den Leistungen beider Mannschaften eher entsprochen. * Vonner FB 1a Jugend verliert in Altenkirchen Im Kampf um die 1a Jugend Gaumeisterschaft verlor der Vertreter des Kreises Bonn, die 1a Jugendmannschaft des BFV gegen den Wiedkreisvertreter:3. Die größte Schuld an dieser Niederlage ist vor allen Dingen darin zu suchen. daß die Bonner schon vorher den Sieg in der Tasche zu haben glaubten. Hinzukam noch, daß der Bonner Torwächter zwei Tore auf leichtsinnige Art durchließ. Unter diesen Umständen brauchte man sich nicht zu wundern, daß die Wiedkreisler bald mit:0 in Führung lagen. Erst dann besinnen sich die Bonner Jungens und erzielen bis zur Pause zwei Tore. Nach der Pause verwandelt man einen schon mehrmals fälligen 11 Meter zum 3. Tor. Die Gastgeber verstehen es aber in der 2. Halbzeit das Ergebnis zu halten. Gesellschaftsspiele Tus Neuendorf— Eintracht Frankfurt:3(:2) Blauweiß Köln— Kölner BE:3 Union 05 Köln— Süllz 07:10(:3) Bayenthal— Phönig ausgefallen Kölner BB 07— Blauweiß Köln abgebrochen „Großer Sachsenpreis“ in Chemnitz Der erste Juni=Sonntag brachte mit dem„Großen Sachsenpreis“ in Chemnitz die Entscheidung in der Meisterfrage des oeutschen Straßenradrennsports bei den Amateuren sowohl als auch bei den Berufsfahrern. Als neue Deutsche Meister stellen wir vor: Scheller=Nürnberg bei den Amateuren und Umbenhauer=Nürnberg bei den Berufsfahrern. Mit Scheller ist einer der Befähigsten aus dem Lager der Amateure zu Meisterehren gekommen. Im rechten Augenblick hat der Süddeutsche seine beste Form erreicht. Unerwartet kommt der Erfolg des neuen Meisters der Berufsfahrer, Umbenhauer, der ebenfalls aus Nürnberg stammt. Bedauerlicherweise gab es auch diesmal bei den Berufsfahrern einen Protest, den der Dortmunder Erich Bautz verursachte, der Umbenhauer im Spurt behinderte. Der Beauftragte für den Straßenrennsport schritt sofort ein und distanzierte Bautz, der hinter Umbenhauer auf den zweiten Platz gesetzt wurde. Verwegene Fahrt der Amateure 110 km lang war die Strecke der Mitglieder der Nationalmannschaft. K ——"—— Dos Spezialkaufhaus für alle Textilwaren in Tischwäsche, Koffee- und Garten-Decken werden prompt und tadellos ausgeführt bei enormer Dessin- und Qualitäts-Auswahl zu besonders vorteilhaften Preisen. Es wird angeboten: Stellensuchenden die schriftliche Bewerbungen auf Anzeigen in unserer Zeitung einreichen, empfehlen wir nur Zeugnisabschriften und keine Original=Zeugnisse beizulegen Zeugnisabschriften Bilder und sonstige Anlagen müssen an sichtbarer Stelle den Namen des Einsenders tragen. Die Auf traggeber von Stellenangeboten werden gebeten, alle Unter. lagen. insbesondere Zeugnisse und Lichtvilder evi anonym aber mit Angabe der Anzeigenziffer zurückzusenden General Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten Tücht. Friseuse sofort oder später gesucht, Näbe Bonn. Kost u. Logis im Hause. Angeb. u. M. B. 66 Gen.=Anz.(a Zum 1. Juli, evtl. früher, in Haushalt tüchtiges, selbständiges Madchen (über 45 Jahre), wegen Erkrankung des setigen gesucht. Gutes Kochen verlangt, Hilfe vorbanden. Ang. mit Zeugnisabschr. u. Gehalt erbeten unter T. L. 9542 an den General=Anzeiger.(1 0 2 Zimmer und Küche abgeschl., erste Etage, zum 15. Juni an rubige und pünktliche Mitzabler zu vermieten. Anzus. nur Montag abend von.30—.30 Uhr.(16 Annagraben 38. 3 Zimmer, Küche, Bad Argelanderstr. 31, neu hergerichtet, für 60 Mk. zu verm. Näh. Verwalter Jansen, Bismarckstraße 33.:(15 Schöne Wohnung 4 Räume mit Bad, Elektrisch, Keller, Garten etc., in waldreicher Gegend und ruhiger Lage, sofort zu vermieten. Anfragen, auch telesonisch. Peter Reisenrath, Landwirt, Niederhösels (Sieg), Tel. 414 Amt Wissen.(1b 2schone keere Fimmet Gartenseite, an Berufstät. zu verm., Heizung u. fließ. Wasser, desgl. 1 gr. Zimmer mit Küche nach vorn. Anzusehen zw. 2 u. 4 Uhr nachmittags Frau M. Gericke. Baumschul=Allee 30 2 leere Zimmer an Einzeloerson zu vermieten. Angebote unter D. 2249 an den Gen.=Anz.(b 1 Zimmer und Küche in Duisdorf. Schmittstr. 24, zu vermieten, am liebsten an älteres Ehepaar, evtl. mit Stall.(15 Ruhiges gut möbliertes Zimmer mit sonniger, geschlossener Veranda, wo Kochgelegenheit, zu vermieten. Herwartbstraße 10.(15 Halbtagsmädchen gesucht. Abrweg 19. (nachmittags) 1 0 Dacht., sand. Madchen fürs Haus, welches mit bedienen kann, gesucht. Acherstraße 15.(10 Unabhängige Frau für täglich morgens gesucht.(1a Stodieck, Rheindorferstraße 69. Zum 15. 6. eine im ganzen Hauswesen erfahrene Haushälterin für frauenlosen Haushalt gesucht. Angebote unter L. M. 500 an den General=Anzeiger.(10 Mäechen welches servieren kann, für 4 Tage gesucht Poststr. 13, I. Etg. Mittagtisch.(1a Besseres selbständiges Mädchen perfekt in Küche und Hausarb., für bald in kleinen Haushalt gesucht. Ermekeilstr. 1, I. Eig.(1a Vadfahrer für Hochbau gesucht(Motorradfahrer bevorzugt). Angeb. mit Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüchen unt. P. R. 4718 an den Gen.=Anz.(2a PAUS Breitestraße 13 Bonn, mit 2 geräumigen Ladenlokalen, Lager= und 2 Werkstattgebäuden, sowie schönen WohnEtagen, Grundstücksgröße 611 am, kann sofort um die Forderung des ersten Hypothekengläubigers erworven werden. Näheres: Max Düster, Düsseldorf, Königsallee—4.(15 Haus Breitestraße 13 Parterre 4 Zimmer, Küche, Wintergarten, Bad, Zentralheizung, zum 1. Juli oder später zu vermieten.(35 Godesberg, Moltkestr. 76. 3 Zimmer u. Küche abgeschl. Mans. Küchengelaß. Bad. Heiza., Veranda, 2. Etg., Koblenzerstr. 44. Näbe Zentr., Bahnhöfe u. Anlag.(16 Geschaftshaus, Stburustt. Mieteinn, RM 3000, Steuern RM 1400. billigst mit niedriger Anzabl. zu verkaufen. Rechtsanw. Frühbuß, Bonn, Wilbelmstr. 40. Tel. 6433.(15 2 leere Mansarden preiswert sofort zu vermieten, 1 b) Heerstraße 84, 1. Etage. Gut möblierte Halbmansarde, elektrisch, billig zu vermieten. Näheres Geschästsstelle.(10 Gebr. Klaviere sehr billig Stimmen, Reparaturen. Klavierd Jean Siedert, Vonn, Am Hof 4. Neuer Zigaretten=Automat, acht Schachteln, mit Geldrückgabe, weit unter Preis zu verkaufen. Bonn, Jagdweg 41..(2 Gebrauchte Nähmaschine, Singer, billig zu verkaufen. Anzusehen 10 bis 12 Uhr vormittags, Mozartstraße 19, 1 Treppe, 2. Tür rechts.(1d r rechtts. Stutzflügel, klein, neuwertig, preiswert gegen bar abzugeben. Hasse, Bonn, Heerstraße 42.(1 0 Schnellwaage, 2 Kg., wenig gebraucht, 1 Federwagen, 15 Zentner Tragkraft, 1 mittelschwerer Karrensattel zu verkaufen. Morenhoven Nummer 36.(2 0 Paneelsosa zu verkausen 1d) Weverstraße 94, Part. Kleiderschrank, Eisschrank, KristallKronleuchter, Tisch zu verkaufen. Näheres in der Expedition.(1 d Holzabsperrung, Schubladen für Ladeneinrichtung 43X33 em hoch, kleine Ladenkasse zu verkaufen. Näberes in* Erpweles in bei Erpedition. (1 2 Eine Kreiselpumpe mit elektr. Drehstrommotor, 220/380 Volt, auf gemeinsamer Grundplatte montiert, für Hauswasserversorgung, billig zu verkaufen. Im Betrieb zu besichtigen. Näher. bei Bernb. Rings Sohn, Honnes, Hauptstraße 43. 122 Es wird gesucht: Verkäuferin 26 Jahre aus guter Familie, sucht Stelle mit Famillenanschluß. Konfitürengeschäft od. Konditorel bevorzugt. Angebote unter Sch. 507 an den Gen.=Anz.(11 Madel aus gutem Hause ein Jahr Haushaltungsschule. erjahren in allen Zweigen des Haushalts, sucht Stelle in bess. kath. Haushalt wo Hilse vorbanden ist, mit Hamilienanschluß. Mia Maxem, HeimbachWeis, Weiserstraße 15.(11 Frautein sucht Stelle in bess. Hause zum Servieren, übernimmt auch alle and. Steis Gaschl sten erb an nein Estohl, Bad Ems, Städt. Wasserwerk.(1 1 duuges Müdchea 22 Jahre. sucht Stelle zum Servieren in gut bürgerlicher Gastwirtsch. Uebernehme auch leichte Hausarbeit. Ang. u. F. L. 2206 Gen.=Anz.(11 Junger flotter Verkäufer, Tagerist perfekter Plakatmaler mit Dekorationspraxis, sucht Stelle evtl. mit Kost u. Logis. Ang. unt. R. O. 9525 an den Gen.=Anz.(1f Haus dder Landhaus als Ruhesitz in oder bei Vonn für sofort oder später zu kaufen oder mielen gesucht. Angeb. mit Preis, Steuern, Größe des Gartens usw. unt.„Ruhesitz 11737“ an Ala. Berlin W. 35. =Zimmer=Wohnung mit Bad(kleines Gärichen erwünscht) in Bonn oder Umgegend von älterem Ehepaar gesucht Angebote mit Preisangabe u. M. B. 20 Gen.=Anz.(10 Nähmaschine versenkbar. zu kaufen gesucht. Ang. unter P. O. 227 Gen.=Anz.(1 1 Beamten=Ebepaar sucht möglichst abgeschlossene Wohnung bis 45.—. Ang. u. Lo. O. 3487 Gen.=Anz.(10 Ich suche Küche,—3 Zimmer. Angeb. u. B F. 983 Gen.=Anz.(1 g 2 große Zimmer, durchgehend oder Küche, 1 Zimmer, in gutem Hause von Dame gesucht. Mk. 20.— bis 25.—. Angeb. unt. B. 500 a. d. Gen=Anz.(10 Möbliertes Zimmer Nähe Ermekeilstraße, mit Unterstellraum für Motorrad zum 1. 7. gesucht. Preisangebote u. M. O. 267 Gen.=.(16 Kamee=Brosche und Ring gesucht. Angebote u. N. F. 502 Gen.=A.(11 Kaufe Klavier, hosslsaneg Strempel, Godesberg, Cäsariusstr. 12. Goldene Uhr von Privat zu kausen gesucht. Angeb. B. K. 70 Gen.=Anz.(21 Fahrzeuge: 8/40 Audi=Limousine sehr gut erhalten, mit amtlichem Taxbrief, zum Taxwert gegen bar zu verkaufen. Auskunft Teleson: Bonn 1631.(12 G Werde Mitglied der NSB! General=Anzeiger für Vonn und Amgegend„ Vonner Nachrichten " Montag, 8. Juni 1936 Beders Aufstieg in die Gautign gesestigt Durch das Unentschieden in Engers theorekisch der Aufstieg in die Gauliga gesichert— Ein Spiel im Schlammbad— Beuel hatte die besseren Nerven Joe Elbern schoß einen Eifmeter— Freudige Schlachtenbummler Stand am 7. Juni 62 Beuel saktisch schon aufgestiegen Da müßten schon Zeichen und Wunder geschehen, wenn die Elbernelf diesmal nicht oben bliebe. Diese Zeichen und Wunder wären erstens ein unendlich hoher Sieg der Engerser in Oberstein— kaum anzunehmen—, zweitens eine haushohe Niederlage der Beueler auf eigenem Platz gegen Oberstein— steht auch nicht zur Diskussion. Oberstein selbst kann nicht mehr aufsteigen, weil es einen Verlustpunkt bereits mehr hat als der Spitzenreiter, der allenfalls drei noch erreichen kann. Aber das alles scheint doch zu theoretisch gegenüber der rauhen Wirklichkeit. Engers sollte auf dieser „Wunder" noch keinen„heben“. Engers— Beuel:1(:0) Trotz des schauerlichen Wetters hatten sich gegen 1500 Zuschauer in Engers eingefunden, die doch einmal die Fußballfamilie aus Beuel sehen wollten, an der Spitze natürlich Fränzchen Elbern. Na ja, sie sahen die Beueler zwar auf wenig günstigem Boden, aber sie stellten doch bald fest, daß diese Mannschaft mit Abstand vor Oberstein und Engers selbst den Aufstieg verdient. Die Beueler drückten ihren Gegner auch im Rückspiel technisch völlig an die Wand. Gegen diese schnellen Stürmer mußten die Engerser alles aufbieten, um einigermaßen zu bestehen. Mit viel Glück kamen sie zum Ausgleich, so sehr die Beueler einen eindentigen Sieg verdient gehabt hätten. Aber diesmal paßten die Engerser in der Abwehr besonders auf und hatten ein extra gutes Auge auf Franz Elbern, der dennoch wiederholt ausriß. Lediglich der schwere Boden hinderte die Beueler Stürmer am sicheren Torschuß. So ging es torlos in die Pause. Nach dem Wechsel das gleiche Bild, Beuel beherrscht klar die Lage, wie sich auch aus dem Eckenverhältnis ergab. Immerhin dauerte es zwanzig Minuten, bis Joe Elbern das:0 herausholte durch Verwandlung eines Elsmeters. Das Spiel scheint für Engers bereits verloren, als der Halblinke aus einem Durcheinander vor dem Tor der Beueler den Ausgleich erzwang. Angespornt durch die Zuruse ihrer Anhänger wurden die Engerser dann die letzten Minuten noch recht gefährlich, doch überstanden die Beueler auch diese letzten Angriffe. Stand am 7. Juni Eitorf ein tapferer Verlierer— Poll gut gehalten Die Lage in der ersten Gruppe hat sich weiter zugespitzt. Poll hielt sich in Wittlich gut mit:1 und holte wohl das Menschenmögliche heraus, zumal die Kölner auf ihren Verteidiger Werner verzichten mußten. Durch ihr Unentschieden haben sie bei besserem Torverhältnis die Spitze gegen Andernach vertoidigt, daß in einem aufregenden Kampf gegen die ersatzgeschwächten Eitorfer nur knapp:3 siegen konnte. Es kommt also doch am Ende alles darauf an, wie sich die beiden Favoriten der ersten Gruppe in Poll beim Rückspiel auseinandersetzen werden. Eitorf ist als Anwärter bereits vor vierzehn Tagen ausgeschieden. Wittlich wird ebenfalls ernstlich nicht mehr in Frage kommen. Wittlich— Poll:1(:1) 600 bis 700 Zuschauer trotz des fürchterlichen Wetters. Ein hartes, aber doch saires Kampfspiel, in dem die Poller den gepflegteren Fußball spielten. In der fünften Minute schon gingen die Gastgeber durch Eisele in Führung. Andernach— Eitorf:3(:1) Andernach erschien mit voller Streitmacht, also wieder mit dem Mittelstüvmer Kretzer. Diesen fast natürlichen Vorteil wußten die Eitorfer aber durch ihr schneidigeres und schnelleUM IW IN0 Ase an W Nach dem Punktgewinn in Engers hat Beuel o6 großen Austrieb res Spiel auszugleichen. Namentlich der Linksaußen Fuhrmann erwies sich als guter Außenstürmer mit gefährlichem Torschuß. In der 15. Minute gingen die Eitorfer nach durchweg verteiltem Spielanteil durch den diesmal halblinks stürmenden Kuchhäuser in Führung. Wenige Minuten später schoß Kretzer den Ausgleich für Andernach. Schon ir der 6. Minute nach Wiederanstoß schlug Kassel den Andernacher Torwart zum zweiten Male. Als dann Fritz für Andernach wieder ausglich, ließen die Eitorser stark nach. Eine Viertelstunde vor Schluß sorgte der Andernacher Rechtsaußen für die:=Führung, die Kretzer durch einen weiteren Treffer auf :2 erweiterte. Kurz vor Schluß kamen die Eitorfer aus einem Gedränge zum dritten Gegentreffer, vermochten aber die Niederlage nicht mehr abzuwehren. Andernachs Sieg alles in allem verdient. Würselen also nicht Sieger Gau Westsalen: Borussia Dortmund— BfB Bielefeld:1 (:). SV Rotthausen— Preußen Bochum:2(:). Recklinghausen 13— Spfrd. Siegen:0(:). Gau Niederrhein: Gruppe a: BfB Hilden— Rhenania Würselen:2(:). Gruppe b: Odenkirchen 05=07— Duisburg 99:3(:). Im Gau Westsalen bleibt Preußen Bochum trotz der:4# Niederlage gegen Rotthausen an der Spitze der Tabelle. Es führt mit 3 Verlustpunkten vor Borussia Dortmund und Rotthausen, die beide je vier Verlustpunkte aufzuweisen haben. Im Gau Niederrhein steht in der Gruppe a der Sieger in SSV Elberseld bereits fest. Ebenso steigen die Duisburger 99er auf, die Meister der Gruppe b geworden sind. Stein lieferte den besten Kampf Die Reise der Mittelrhein=Amateurvoxstoffel führte am Samstag nach Baden=Baden, wo in der Stadtballe der Karlsruher Boxsport=Verein, durch KellerMannheim im Schwergewicht verstärkt, der Gegner war. In allen Kämpfen stellten die Gäste den Sieger. Den besten Kampf lieferte der Bonner Mittelgewichtler Stein, der Steimer=Karlsruhe glatt nach Punkten besiegte. Ergebnisse: Fliegengewicht: Reuscher=Mittelrhein besiegt Reuters=Karlsruhe durch Ausgabe. Bautam: Brock(.) Punktsieger über Müller(.). Feder: Rustemever(.) Punktsieger über Deimling(.). Leicht: Biemer(.) k..= Sieger über Bürk(.). Welter: Ulderich(.) Punktsieger über Kohlvorn(.). Mittel: Stein(.) Punktsieg. über Steivier(.). Halbschwer: Schmidt(.) Punktsieger über Rummel(.). Schwer: Krumm(.) Punktsieger über Keller Mannheim. Gegen Bernlöhr verlor Stein nach Punkten. Die Beueler Mannschaft nach dem harten Spiel. Beuel ist praktisch schon Gauligist, im letzten Spiel gegen Overstein wird die praktische Sicherung folgen.— Das Unentschieden löste große Freude bei den Schlachtenbummlern aus. phot. Engelbertz. Denker verlor Cramms Spiel Deutschland schlägt Argentinien:1.— Berlin erwartet Irland Nach dem:0 gegen die argentinische Davispokalmannschaft hatte man für die beiden noch ausstehenden Spiele am Sonntagnachmittag kaum mehr mit einem großartigen Besuch gerechnet. Erstaunt mußte man aber feststellen, daß das Verliner Tennisvölkchen schon am frühen Nachmittag die Meisterschaftsanlage von Rot=Weiß wieder vollkommen ausfüllte. Gottfried von Cramm mußte sich leider von der Teilnahme an dem für ihn angesetzten Einzelspiel gegen Dr. Zappa freimachen, um als Ehrengast an einem für seinen verstorbenen Vater vom Hannoverischen Rennverein veranstalteten Gedächtnisrennen teilzunehmen. So sprang Hans Denker in die Bresche, der sich allerdings gegen den kräftigen Argentinier Zappa nicht durchsetzen konnte und vor allem in den letzten Spielen vollkommen den Faden verlor. So kamen die Südamerikaner zum einzigen Punkt, nachdem Henkel del Castillo mit seinem schneidigen Aufschlag zur Verzweiftung gebracht hatte und in den drei Sätzen nur zwei Spiele abgab. Vonner Radrennsportler Wieder hatten die Bonner in Köln=Kalk schöne Erfolge zu verzeichnen. Schmid vom„Sturmvogel“ konnte mit der Spitzengruppe der Wertpreisfahrerklasse ankommend 6. werden, er fuhr wieder ein ganz großes Rennen. Görtz vom gleichen Verein erlitt Reisenschaden und Heini Bowinkelmann hatte an der Gangschaltung Schaden. Bei den Eichenkranzfahrern war Schorn vom„Sturmvoggl“ mit dem 3. Platz der erfolgreichste, Peter Hammerschlag wurde hier., Rosaklus, der diesmal vor dem erstgenannten endete, setzte man nachher auf den 11. Platz. Bei der Jugendklasse kam Domgörgen von den„Radsportfreunden" durch Sturz um seine Chancen, hier wurde Thielen vom„Sturmvogel“ 8. Bei der Jugendklasse 14—16 Jahre war Kaulen vom„Sturmvogel“ als 6. erfolgreich. Godesberg siegt in Köln Die Kölner Stadtregatta stand wieder einmal im Zeichen schlechten Wetters und dadurch schwachen Besuches. Trotzdem gab es überaus scharse Rennen, auch die Ueberraschungen blieben nicht aus. Ergebnisse: Zweiter Sentor=Vierer: 1. RK. Germania Köln, 2. WSV Godesberg, mit drei Längen sicher gewonnen. Erster Sentor=Einer: 1. Kölner RV 77(Rolf Schneider), 2. Kölner EsW(Tettinger). Erster Sentor=Vierer: 1. Kölner[W, 2. Kölner RV 77, nach anfänglicher Führung der 77er, klarer KEW=Sieg. Senior=Doppelzweier: 1. WSV Godesberg (Georg und Leo Arenz), 2. Kölner RV 77(Weyler=Brambring). Dritter Sentor=Achter: 1. Kölner KC[W, 2. Kölner RK Germania. Stadtachter: 1. Kölner RV 77,(Meuser, Mönch, Huppertz, Botz, Schneider, Brambring, Krischel, Kühn, St. Mosebach), 2. Kölner CfW. Jungmann=Einer: 1. Kölner NV 77(B. Botz), 2. RV Bayer Leverkusen(Grimberg). Rudern: Broockmann siegt Auf der Mannheimer Ruderregatta wurde der Zürscher Europameister im Vierer o. St. besiegt von den Würzburgern. Broockmann=Bonn fuhr in:12,4 Sieg. Reger Wettkampfsport an der Universität 3 Siege, 3 Unentschieden und 1 knappe Niederlage Am letzten Sonntag trugen fast alle Mannschaften der Vonner Universttät in don verschiedenen Sportarten Wettkämpfe in und außerhalb Bonns aus. Erfreulich ist das Ergebnis, daß von den sieben Kämpfen nur das Tennisturniex gegen den Uhlonhorster HC knapp mit:8 Punkten verlorcn ging. Assistenten gegen Ad Preußen=Krefeld:1(:1) Nach ausgeglichener erster Halbzeit sind die Assistenten des .fL der Universität in der zweiten Hälfte überlegen und gowinnen mit:1 Toren. Handball Universität Bonn 1.— Turn= u. Sportgemeinde Benrath 1. 10:10. Universität Bonn 2.— Turn= u. Sportgem. Benrath 2. 13:5. Hocken Uhlenhorfter HC— Universität Vonn:6(:1) Die enste Halbzeit ist ausgeglichen und erst in der zweiten zeigt sich die Stärke der Bonner Mannschaft. Tennis In dem Tennistumier gegen den Uhlenhorster HC mußten sich die Bonner knapp mit:8 geschlagen bekonnen. Dieses erste Turnier ist ein großer Erfolg für die Bonner, denn von den Teilneymern haben vier Spieler bezw. Spielerinnen erst in diesem Semester das Tonnisspielen erlernt. Saumeisterschaften im Fechten in Andernach Am Sonntag fanden in Andernach bei guter Beteiligung die Gaumeisterschaften im Fechten statt. Von den Bonner Teilnehmern konnte Zinte. im Florett den achten Platz belegen, während Frl. Brothage in der Vorrunde ausschied. Damen=Florett: 1. Steinbrück, 2. Carneim(nach Stichkampf), 3. Heyer(alle Kölner Fecht=Club 21). Herren=Florett: 1. Pütz(Kölner Fecht=Club 21), 2. Nelles(Teutonia Köln). Degen: 1. Stöcker(T. V. Mülheim), 2. Nelles(nach Stichkampf)(Teutonia Köln), 3. Pütz(Kölner Fecht=Club 21). Säbel: 1. Demers(Kölner Fecht=Club 21), 2. Nelles(T. V. Mülheim), 3. Dr. Weißensels(T. V. Kreuznach). Verregneter Spieltag im Siegkreis T. u. SpV. 07 Oberlar— SpVgg. Sülz 07:3(:1) Viktoria Hennef— Universität Bonn:2(:1) VIR Siegburg— T. u. SpVgg. Wolsdorf:2(:2) BfB Troisdorf— Schalke 04 Reserve:2(:1) Fachamt Handball Mittwoch, den 10. 6. 1936 findet bei Graf, Bonn, die monatliche Pflichtsitzung des Kreises Bonn=Euskirchen für Schiedsrichter statt. Erscheinen ist Pflicht. Hochschule für Lehrerbildung 1.— Bonner Handballo. :7(:7) Sportspiegel des Tages Charlottenburg und VfR Mannheim bestreiten das FrauenHandvall=Endspiel. Oesterreich verlor im Wasserball gegen Deutschland:1. In Worms wurde Vent zweiter im 100 m mit 11,1 Sek. Scherens und Raynaud gewannen den Großen Preis von Zürich. Kilian und Vopel blieben in Kopenhagen ohne Sieg. Im Freistilringen wurden Böck, Nettesheim und Paar Meister. In der Vorschlußrunde der Hanoballmeisterschaft siegten Leipzig gegen Hamburg 14:10 und Minden gegen Mülbeim :3. Das Städtespiel München gegen Budapest war 14:11. Schultensohann gewann den Rheinischen Industriepreis. Schwav gewann den 3000 m Weitbewerd der Geber in Luzern. Jetzt wird Neusel gegen Bärlund boxen. Perlander gewann das Union=Pferderennen vor Wiener Walzer.. Toto 276:10. Bei den Leichtathleten in Jena gab es gute Erfolge. Leichum schuf mit.76 m einen neuen Weitsprungrekord. dein Hamburg warf den Hammer 53.50 m und schaffte evenills Rekord. Im Davispokalkampf schlug Oesterreich Belgien:1. Zabala lief in Stockholm und siegte. Heuley— Englands größte Regatta wird diesmal odne deutsche Bereittgung starten, General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 8. Juni 1936 Seite 19. Nr. 13 555 1— Nach erbittertem=Kamp, Hantrsieg Abdi Heasers ader Kiein Ueberraschende Jorm des Solingers— Heuser wankte in der 5. Runde, dann punkleie er aber hoch—, Prodel siegte durch Niederschlag— Domgörgens Punktsieg wurde unwillig aufgenommen— 3000 Zuschauer Im Stadion sah man am Samstagabend bei gutem Wetter mit ungefähr 3000 Zuschauern ein gut besetztes„Haus“. Das Kampfprogramm bestand aus vier Kämpfen und steigerte sich von Kampf zu Kampf. Im ersten Kampf stößt Klug=Koln auf Engels=Köln, der zwar einen immer gefährlichen Gegner abgibt, den Klug aber auf Grund seiner besseren Deckung nicht zur Geltung kommen läßt. HillenkampKrefeld stand gegen Prodel=Köln von vornberein auf verlorenem Posten. Hein Domgörgens Punktsieg über Sing=München wird ausgepfiffen. Es war weniger die Kampfhandlung als das Endresultat, das die Zuschauer enttäuschte. Sing war fast immer der Angreiser; vieles verpuffte im Leerlauf, da Domgörgen die in langjähriger Ringerfahrung erprodten Mittel anwandte, um sich nicht fassen zu lassen. Andererseits hatte Domgörgen von sich aus zu wenige Aktivposten aufzuweisen, um den gegebenen Punktsieg zu rechtsertigen. Ein Unentschieden wäre dem Kampfverlauf weitaus gerechter geworden. Adolf Heuser wurde nach großartigem Kampf boder Punktsieger üder Klein=Solingen. Ueber die volle Distanz gab es ein mörderisches Gesecht mit schwersten Schlagwechseln. Ungeheuerlich war das von Heuser vorgelegte Tempo, bei dem Klein getreu mitging, und nur einmal in drittletzter Runde ließ dieses bei beiden etwas nach. Jast alle Runden schlossen mit einem Vorteil für Heuser. In der fünften Runde kam Klein etwas nach vorne, nachdem er ausgangs der 4. Runde Heuser angeknockt hatte und daraus eine physische Reserve mit in diese Runde drachte. Der Bonner wurde stark angefeuert und erhielt oftmals Beifall auf offener Szene, aber auch für Klein blieb mancher Anfeuerungs= und Beifallsruf übrig. Klug— Engels Die Kampffolge wurde durch die Weltergewichtsbegegnung der beiden wendigen Boxer Artur Klug=Köln(72,5 Kg.) und M. Engels=Köln(70 Kg.) eröffnet. Ringrichter war Buttgereit=Düssekdorf. Engels zog gleich von Anfang an beftig los. Duckend und tauchend schob er sich an Klug veran und ließ seine Fäuste fliegen. Bei dem schnell arbeitenden Klug gelang ihm aber kein Kernschuß. Klug vermied glänzend und Drachte seinerseits beide Fäuste mit großer Wucht und Prazision durch. Groß sicherte sich Klug die dritte Runde. Attacken auf den Körper, Magen und Herz, losen blitzige rechte Haken an das Gegners Kinn ab. Engels gibt tapfer aber überhaftet zurück, er kann nicht verhindern, daß er unter den genaueren und härteren Schlägen Klugs langsam aber sicher an Boden verliert. Der knappe aber gerechte Punktsieg Klugs sand den Beifall der Menge. Prodel— Hillenkamp Die zweite Begegnung im Weltergewicht, des Kölner W. Prodel(66 Kg.) mit Hillenkamp=Krefeld(66 Kg.) endete vor Ablauf der vorgesehenen Distanz. Prodel entwickelt sich ausgezeichnet. Vor Ablauf der ersten Runde muß der Krefelder auf einen kurzen rechten Graden an das Kinn bis 6 zu Boden. In folgender Runde landet Prodel abermal einen Haken an Hillenkamps Kinn. Buttgereit stoppte nach n Niederschlag zeitgerecht den Kampf. Sieger durch k. o. in der zweiten Runde Prodel. Domgörgen— Sing Die folgende Paarung im Mittelgewicht brachte Hein Domgörgen=Köln(73 Kg.) gegen Franz Sing=München (76 Kg.) in einem über acht Runden angesetzten Kampf zusammen. Mit dem ersten Gongschlag üvernahm der körperlich Überlegene Münchener den Angriff unr treibt mit harter Linken den Gegner. Domgörgen kontert links auf Herzgruve. Auch in den folgenden Runden sichert sich Sing, von den Zuschauern angeseuert, den Angriff. Sing ist schneller als Domgörgen, der vergeblich versucht, sich den Gegner vom Leibe zu halten. Um dies einigermaßen zu erreichen, greift er immer bäufiger zu Mitteln wie Abdrehen, Klammern und Durchstechen die er virtuos anzuwenden versteht und anhand derer es iym gelingt, den Gegner um die Punkte zu bringen. Auf halber Rundendistanz wird der Kampf erst ausgeglichener. Der tech nisch gute und auf Rückzug hervorragend vorende Kölner weiß immer wioder gleichzuziehen. Domgorgen bringt einen Unten Leberhaken nach Hause und landet kurzen trockenen Kinnhaken. Die ihm zugedachten schweren linken Brocken des Müncheners duckt er gut ab, dagegen erwischt er häufiger mit leider noch zu wenig kommendem rechten Konter den Münchener. In den letzten Runden hält Domgörgen in den Schlagwechseln etwas mehr mit. Aber Sing hält an seinen Angrifsen fest und kommt zum Gesicht verschiedentlich gut durch, muß sodoch einen Rechtskonter am Kinn einstecken. Domgorgen erhielt den Punktsieg zugesprochen. Die Zuschauer gaben ihren Unwillen über diese Entscheidung in der vorgeschilderten Form kund. Für den abschließenden Kampf und Hauptkampf des Abenes war damit die Bayn freigemacht. Adolf Heuser=Vonn— Erwin Klein=Solingen Die Gewichte waren: Heuser 83 Kg., Klein 85 Kg. Der Kampf ging über zehn Runden. Sofort mit dem Gongschlag platzten beide Kämpfer in der Rinamitte auseinander. Pausenlos schlägt Heuser auf seinen Gegner ein, so daß Klein in Doppesdeckung seine Zuflucht sucht. Doch zwangläufig muß diese den Trefspunkten folgen, da Heuser dauerno wechselt und sprunghoft vom Körper zum Kopf und zurück schlägt. Bis zur halben vierten Runde bot sich das gleiche Bild. Heuser stürmt immer wioder an. Aber er dat keinen durchschlagenden Erfolg, da Klein über eine immense Neymerhärte verfügt und auch binsichtlich Deckung auf der Hut ist. Wie weit sich die Uebersicht des Solingers erstreckte, bewies der Ausgang der vierten Runde. Mit einem turz gewinkelten Linkshaken trifft er Heuser ans Kinn, das dieser einen Schritt zurücktorkeit und in den Knien wackelig wurde. Der Gong unterbrach die Wirtung des Schlages, und nach der Pause stand Heuser auch wieder ganz erholt auf den Beinen. Bei Klein hatte die Runde einen Umschwung gebracht. Ermutigt eröffnete er diesmal die Attacke und landet auch linke Haken. Aber die beiden folgenden Runden sind fast zu viel, was wieder auf ihn eindrängt, ein wahres Trommelfeuer läßt Heuser auf seinen Gegner losprasseln. Klein ist nicht meyr ganz da. In der achten Runde haben beide gegen den toten Punkt anzukämpfen. Aber in folgender Runde sind beide wieder frisch und beweglich auf den Beinen. Das kurz abgeslaute Tempo schwillt wieder an. Klein öffnet Heuser den Unten Augdeckel, die alte Verletzung. Dick quillt das Blut aus der Wunde und behindert ihn in der Sicht. Sofort konzentriert Klein seine Schläge auf die Wunde. Nochmal gabs einen Kampf auf Biegen und Brechen. Mit unheimlicher Wucht hämmert Heuser Linke und Rechte in seinen Gegner verein, so daß Klein auch diese Runden abgeben mußte. Der Punktsieg Heusers fand ein vieltausendfaches Echo in der begeisterten Menge. Aber auch dem tapferen und zukunftversprechenden Klein wurde reichlicher Beisall zutetl. and wiederamscheiterte Schaite dr um alten„Erao“ Der Sieger des Pokalendspiels siegte verdienk— Die süddeutsche Hochburg lebt wieder auf?— In Fortuna Düsseldorf ein westdeutscher Verein im Endspiel—:=Sieg von Düsseldorf über Gleiwitz Endspiel Fortung gegen 1. F6 Nürnberg Fortung Düsseldorf und 1. FC Nürnberg sind die Gegner im Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft am 21. Juni. Die großen Hoffnungen der westdeutschen Fußballgemeinde, daß, genau wie im Jahre 1933, zwei Mannschaften Westdeutschlands die Partner würden, ist nicht in Erfüllung gegangen. Der 1. FC Nürnberg hat in Stuttgart diese Hoffnungen durch einen verdienten:=Sieg zerstört, während Fortuna Düsseldorf, die nun“ mehr zum zweiten Male im Endkampf um die„Viktoria“ steht, in Dresden den gefürchteten Außenseiter Vorwärts Rasensport Gleiwitz:1 aus dem Felde schlug. Bei der Pause stand hier der Kampf noch:1 für die Schlesier. West= und Süddeutschland stellen also, genau wie in den beiden letzten Jahren,— Schalle— 1. FC Nürnberg und Schalle— BfB Stuttgart— wiederum die beiden Endspielpartner. Die Schalker„Knappen“, die vor zwei Jahren sozusagen erst in den letzten Gekunden den„Club“ in Berlin:1 besiegten, im Pokalendspiel um den damaligen Vereinspokal aber in Düsseldorf später:2 unterlagen, sind also erneut an dieser Elf aus der Noris gescheitert, die die alte Tradition des„Cluds“ so würdig sortsetzt. Es war kein Geheimnis, daß Nürnberg den Schalkern nicht„liegt“, es war auch bekannt, wie sehr Schalle den Aussall Pörigens vermißt, aber im Westen hatte man doch gehofft, daß gerade die„Knappen“ diesen, wenn auch außerordentlich schweren Kampf, zu ihren Gunsten entscheiden würden. Schalkes Angriff, der zum dritten Malc die Teilnahme am Endspiel um die deutsche Meisterschaft schaffen sollte, hat trotz der Szepan und Kuzorra keinen Treffer erzielt. Nürnberg aber, klar und zielbewußt in jeder Spielhandlung, spielte typischen, guten, alten„Clubstil“ und gewann:0. Des Südens Stolz steht wieder im Endkampf. Fortuna und 1. FC Nürnberg kämpfen am 21. Juni— hoffentlich im Kölner Stadion— um die höchste Ehre im deutschen Fußballsport. 1. F6 Nürnberg— Schalke 04:0 Stuttgart stand am Sonntag ganz im Zeichen des Fußballkampfes. Der Himmel hatte zwar kein allzu freundliches Gesicht aufgesetzt, aber die Fußballfreunde ließen sich durch nichts verdrießen. Gegen neun Uhr kamen die ersten Tonderzüge aus Nürnberg an, wäyrend Schalte mit zahlreichen Autobussen„vertreten" war. Der Anmarsch begann bereits in den Mittagsstunden. Trotz sorgfältiger Organisation gab es aber hin und wieder einige Stockungen beim Betreten des Stadions, dessen Rasen auch durch den tagelangen Regen nicht allzu viel gelitten hatte. Hochstimmung herrschte vor allem im„Nürnberger Block“ und die Zahl der Anhänger des Klubs betrug wenigstens 6000. Immer dichter füllten sich die Ränge und kurz vor 16 Uhr waren sicher 75000 Zuschauer anwesend. Zahlreiche Ehrengäste hatten inzwischen auf der Tribüne Platz genommen. Als die beiden Mannschaften ins Spielfeld liesen, wurden sie mit stürmischem Jubel empfangen. Schalke: Mellage: Bornemann, Schweißfurth: Tibulfki, Nattkkmper, Valentin: Kallwitzki, Gellesch, Szepan, Kuzorra, ürban. Wamaen Wnmmm: Me 1. FC Nürnberg: Köhl: Billmann, Munkert: Uebelein, Carolin, Oehm: Gutzner, Eiberger, Friedel, Schmidt, Schwad. Schalle also ohne Pörtgen. Schmidt gewann die Wahl und gleich stürte Schalle wuchtig vor. Kuzorras Schuß prallte an Billmann ab. Ein Pfeiskonzert erhielt Eiberger für ein Zoul an Urban. Nürnbergs glänzendes Läuserspiel stach sofort hervor und Schalkes Abwehr hatte harte Abwehr zu verrichten. Kuzorra und Szepan waren die Träger des Schalker Spiels, wädrend Nurnbeng immer wieder Gefahr Siügel= drachtet= In der ersten halben. Stunde, hatte Köhl im Nürnberger Tor eigentlich nur zwei schwere Bälle zu halten. Nürnberg erzielte mehrere Ecken, bis zur 25. Minute bereits fünf, doch mit Glück und Geschick hielten die Knappen den Kasten rein. In der 26. Minute verfehlte Mellage einen weiteren Eckball, doch Schmidt zögerte, obwohl er freistand, zu lange mit dem Schuß. Szepan, der in die Verteidigung zurückgeeilt war, sprang im letzten Augenblick noch rettend dazwischen. Schalte kam im Angriff nicht recht zum Zug, obwohl der zweisache deutsche Fußballmeister wirklichen Zweckfußball spielte. Carolin deckte ausgezeichnet den Schalker Innensturm, und Tonderbeifall erhielt der Nürnberger Mittelläufer einmal, als er Tzepan den Ball in seiner Manter vom Fuß nahm. Ein Strafstoß brachte dem„Club“ nichts ein, während Kuzorra bei einem glänzend eingeleiteten Angriff keinen Erfolg hatte. Nicht ohne Glück für Nürnberg war ein weiterer Spielaugenblick, als Köhl Kuzorra anschoß, der Schalker stürzte, aber Munkert konnte den Ball noch vor dem anstürmenden Schatker ins Feld zurückschlagen. Erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause stürmte Schalte mit Macht. Endlich ging Szepan aus seiner Desensivstellung heraus. Köhl und seine Vorderleute zeigten sich aber allen Angriffen gewachsen. Zwei Tore für den„Club“ Hatte die erste Hölfte des Spieles noch mehr und mehr im Zeichen der Nürberger gestanden, so änderte sich nach dem Wiederanptitf das Bild gewaltig. Mit aller Kraft stürmten nun die„Knappen“. Kuzorra baute prächtig auf. Eine keine Schalter Chance machte Köhl in der fünften Minute zunichte, als er sich Urban, der nach Zusammenspiel Kuzorra=Szepan den Ball erhielt, in den Schuß warf. Zehn Minuten lang bied der Kampf etwas ausgeglichen. Das erste Tor Nach einer Viertelstunde fiel der erste Treffer. Fünf Nürnberger Stürmer rasten in einer Linie auf das gognerische Tor zu, Schwab verfehlte zunächst den Ball, erwischte ihn wieder, flankze zur Mitte, wo nach kurzem Kopfballduell an der 16= Meter=Liwie Friedel das Leder erhielt, der über die Köpfe der verdutzten Westdeutschen ins Netz schoß. Stürmischer Jubel ertönte, besonders aus den Reiben der Nürnberger Schlachtenbummler. Für einige Sekundon schien Schalkes Hintermannschaft durch diesen überraschenden Torschuß etwas aus der Fassung zu geraten. Aber etwas Glück veryinderte in diesen Augenblicken den zweiten Treffer. Eine Glausleistung vollbrachte Köhl wiederum in der 25. Minute. Gellesch knallte einen Strafstoß mit unheimlicher Wucht voch oben in die Torecke, doch der„Hauptmann“ reckte sich und sing den Ball. Szepan schaffte unermüdlich, er war im Sturm und in der Abwehr zu finden. Immer wieder erhietten die Flügelstürmer zentimetergenaue Vorlagen, doch Nürnbergs Hintermannschaft hatte ihren großen Tag und da war eben nichts zu machen. Munkert und Billmann standen wie Feisen in der Vrandung. Was auf das Tor kam, wurde natürlich eine Beute Köhls. Während der Meister seine sechste Ecke erzielte, schoß Nürnberg nach einer halben Stunde schon den 16. Edkball! Gellesch und Kallwitzt tauschen bei Schalle die Posten, aber auch das brachte nichts ein. Das bis dahin schon dramatische Kampfgescheyen erreichte in der letzten Viertelstunde seinen Höhepunkt. Verzweiselt kämpften die Schalter. Nichts gelang. Sechs Minuten vor Schluß schoß Friedel den zweiten Treffer für Nürnberg. Schweißfurth wehrte einen Ball ziemlich leichtsinnig ab. Friedel stand bereit und mit einer Bombenruhe hob er das Leder über den herausstürmenden Mellage ins Tor. Nun kannte der Jubel der Massen keine Grenzen mehr. Schalle, der zweisache deutsche Meister, war geschlagen. Mit der 17. Ecke für Nürnberg ging der große Kampf zu Ende. Fortung Düsseldorf hat's geschafft Der Niederrheingaumeister zwingt Gleiwitz:1 nieder. Die Schlesier waren tapfere Gegner. Nur 13 900 Zuschauer Wechselvoll und schnell spielt sich der Kampf ab. Fortuna ist durchweg im Feldspiel überlegen. 15. Minute das Gleiwitzer Führungstor. Janes und Borneseld leisten sich mancerlei Unsicherbeiten, sind vor allem plötzlich im Abschlag nicht mehr so klar wie zu Beginn. Dagegen sticht die Düsseldorser Läuserreibe glänzend hervor. Der unermüdliche Bender schafft für zwei, der zähe Czaika läßt nie locker und der technisch hervorragende Mehl stellt den gegnerischen Flügel sast spielerisch kalt. Ueberhaupt wirkt das Spiel der Düsselvorfer gefälliger als das der Schlesier, aber es fehlt der letzte Druck auf das gegnerische Tor. Mehis Lattenschuß hätte sast in der 32. Minute den Ausgleich gedracht, aber der Freistoß aus 20 m Entsernung war zu hoch angelegt. Schließlich springt der Ball Nachtigall vor dea Kopf, aber der Kopfball geht knapp übers Tor. Zwei weitere Ecken für Düsseldorf bringen nichts ein. Noch zehn Minuten trennen die Spieler von der Pause. Düsseldorf drängt beängstigend gegen Gleiwitz— vergeblich! Immer wieder rennen sich die Rothosen vor dem Tore fest, und wenn Zwolanowftl od. Mehl einmal aus dem Hinterhalt schießt, dann ist Mettte auf dem Posten. Kurz vor der Pause verpaßt Kobierski die soundsovielte Ausgleichschance; aber man wird sich auch bei den Gleiwitzern klar darüber sein, daß der Sieger Fortuna heißen wird. Der Ausgleich sällt in der 55. Minute. Nachtigall spielt auf den freien Raum, Zwolanowfti setzt nach und schießt in der ihm eigenen Weise aus vollem Lauf unhaltbar ein. Die Schlesier erwischen in der 72. Minute, als sie fast eingeschnürt ihr Tor verteidigen, aus einem schnellen Durchbruch sast erneut die Führung. Es war der eigentlich einzige gefährliche Angrif## der Gleiwitzer, den aber die Düsseldorfer überstehen. Cyranek war der Fehlschütze. Fortung führt:1 in der 76. Minute Prächtiger Angriff der Düsseldorfer, Albrecht gibt an Wigold, der Nachtigall den Ball steil vorlegt. Ein Kraftschuß des Düsseldorfer Mittelstürmers, und die Führung ist erzwungen. Gleiwitz bricht zusammen. Wieder glänzender Vorstoß von rechts, Albrecht an Wigold, Nachtigall, der spit an Kobierskl verlängert und mit dem dritten Treffer den haushoch verdienten Sieg der Düsseldorfer endgültig sichert, sofern es gegen die Gleiwitzer noch etwas zu sichern gab. Glatt und verdient gewannen die Leute von Fortung, wenn sie auch in der ersten Halbzeit gegen den frischen Gegner und den nicht weniger Wind einen kämpferisch schwereren Stand hatten, als das in der zweiten Halbzeit der Fall war. Sehr groß war die Leistung der Düsseldorfer nach der Pause, wo sie einfach unwiderstehlich alle Register ihres immer noch großen Könnens zogen. Mehl=sorgte hier dauernd für den Aufbau der Angrifse, Bender hielt sich mehr zurück, stieß aber auch zuwellen überraschend vor. Zwolanowski mit Nachtigall zusammen, die behenderen und auch elanvolleren Stürmer, beide beherzt in ihren Torschüssen, die allerdings nicht immer das richtige Maß hatten. Die besten Leute der Düsseldorfer waren unstreitig Mehl, Bender, Zwolanowski und der fischblütige Janes. Bester Mannschaftsteil, wie schon erwähnt, die Läuferreihe. Tapfer und anständig wehrten sich die Gleiwitzer. Auch war die Abwehr der bessere Mannschaftsteil, zumal er mehr Gelegenheit hatte, sich auszuzeichnen als der besonders nach der Pause„arbeitslos“ gewordene Sturm. Auch mit einem gesunden Josefus hätten die Gleiwitzer das Spiel gegen diese Düsseldorfer nie gewinnen können. Beste Einzelspieler Richter, der Albrecht= Wigold tüchtig zu schaffen machte. Im Sturm bis zur Pause der rechte Flügel ganz ordentlich, aber keine Wunderstürmer trotz ihrer Schnelligkeit, aus der sich ihre Gefährlichkeit ergab. Zweimal Fortung— Schalke! Die Vereine haben zwei Freundschaftsspiele abgeschlossen, von denen das erste am 13. September anläßlich des 25jährigen Bestehens der Fortuna=Fußballabteilung in Düsselvorf vor sich gehen wird, während der Rückkampf für den zweiten Weihnachtsfeiertag nach Gelsenkirchen vereinbart wurde. Ruvolaris Fahrt auf Leben und Tod Zum viertenmal wurde am Sonntag auf der 3,79 Kilometer langen Rundstrecke der Große Automobilpreis der katalanischen Hauptstadt ausgefahren, der bekanntlich im Vorjahre den deutschen Mercedes=Benz=Wagen einen so großen Triumph eintrug. Das Rennen gewann diesmal in tollkühner Fahrt der Italiener Tazlo Rupolari vor dem Deutschen Rudolf Carac= ciola, der nur sieden Sekunden zurück Zweiter wurde. Hervorzuheben ist vor allem das ausgezeichnete Durchhalten der deutschen Fahrzeuge. Die vier gestarteten Wagen kamen trotz der großen Anforderungen allesamt ins Ziel. Herrliche Sommersonne begünstigte die Veranstaltung außer.— ordentlich, und so wurde das Rennen für die mehr als 100 000 Spanier zu einem großartigen Erlebnis. Die Starterliste hatte zwar einige Aenderungen erfahren, so mußte z. B. Barzi wegen seiner Verletzung auf die Teilnahme verzichten, doch Delius fuhr seinen Wagen meisterhaft. Unter großem Getöse erfolgte gegen 17 Uhr am Sonntagnachmittag der Start der elf Wagen. Sofort erschienen Chiron und Caraccciola in Front, hinter ihnen der ebenfalls in der ersten Reihe gestartete Nuvolari vor Rosemeyer und Brivio. Schon in der zweiten Runde gingen Caracciola und Nuvolart an Chiron vorbei und auch Delius verbesserte seinen Platz. In der sechsten Runde schon schied der Alfa Brivios und Etancelin auf Maserati aus. Nuvolari fuhr im Anschluß mit 112,7 Km. die erste Rekordrunde und erschien nach der sechsten Runde an der Spitze. An Rosemeyers Auto=Union hatte sich der Haupttank gelockert und als der Deutsche an der Box hielt, wurde er Überrundet. Wie ein Schatten folgte Caracciola dem Zwölf=Zylinder Nuvolaris. Nach zehn Runden lagen die beiden Wagen etwa zwei Kilometer vor den übrigen Teilnehmern. Rosemeyer stiel im mittleren Feld durch seine schneidige Fahrt auf. In der 20. Runde übertraf Nuvolari noch seinen ersten Rundenrekord mit 113,7 Km.=Std. 30 Sekunden noch trennten Caracciola von dem Italiener. Rosemeyer erschien in der 39. Minute erneut an seiner Box und ließ sich den wiederum gelockerten Tank befestigen. Dadurch fiel er naturgemäß noch mehr zurück. Als Nuvolari in der 38. Runde die Reifen wechselt, gelangt Caracciola an die Spitze, doch als der Deutsche dann mit Chiron und Farina zusammen die Reisen wechselte, kam der Alfa Nuvolaris erneut in Front. Er konnte dann sogar die Spitze behaupten, trotzdem er in der 59. Runde die Reisen wechseln mußte. Allerdings hatte er nur einen desekten Vorderradreisen. Als Caracciola dann von der Box aus die Anweisung erhält, noch mehr auszudrehen, setzt der mörderische Endkampf ein, der Nuvolari dann den glücklichen Sieg bringt. Der Vorsprung des Italieners, dessen Reisen nicht mehr lange halten können. sinkt mehr und mehr. Der Brennstoff im Tank beginnt langsam alle zu werden. Aber trotzdem verzichtet der tollkühne Fahrer auf das Anhalten. Er setzt alles aus eine Karte. Caracciola kommt näher. Erst 20, dann 16 und nach der 78. Runde nur noch zwölf Sekunden ist er hinter dem Alsa der, und als der Zielrichter abwinkt, sind es gar nur noch sieben Sekunden, um die er geschlagen ist. Mit vollkommen zersetzten Reisen und noch fünf Litern Brennstoff im Tank steht der Wagen Nuvolaris vor den Tribünen. Stürmisch ist der Jubel, als der Italiener den riesigen Lorveerkranz und die Glückwünsche seiner Freunde entgegennimmt. Aber auch die ungeheure Leistung Caracciolas wird mit begeisierten Kundgebungen anerkannt. Ergebnis des Großen Preises von Barcelona 1. Rubolart=Italien(Alsa Romes):43:06 Std.(111.646 Stdkm.). 2. Caracciola=Deutschland(Mercedes Benz). 3. Farina=Italien(Alsa Romeo) eine Runde zurück. 4. DeliusDeutschland(Auto=Union) zwei Runden zurück. 5. RosemeyerDeutschland(Auto=Union). Grete Winkels läust 12.1 Sek. Schlechtes Wetter war auch den Olympiaprüfungskämpfen der Frauen in Karlsruhe beschieden, aber dennoch gab es Leistungen, die mehr als zufriedenstellen. Nennen wir die wichtigsten Ergebnisse: Hochsprung: Ratten(Bremen) 1,60, womit der deutsche Rekord eingestellt wurde, Kaun(Kiel) 1,50, 100 m: Grete Winkels(Godesberg) und Kraus (Dresden) je 12.1(!) Sekunden. In verschiedenen Staffeln liefen die deutschen Sprinterinnen. Algus, Krauß, Dollinger, Zimmer liefen 48.3, Freitag, Wendel, Winkels, Baumschulte 18.5 Sekunden. Diskuswersen: Giesela Mauermayer 45.19 m. . sgale: Raht GHonurg) 4o0 u. Leider woduen bet der regnerischen Witterung nur 1000 Zuschauer den Wettkampfen bei. 8. Juni 1936 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 15 555. Seile 11 K tos Kopfe und eine Ider Deutschland besitzt die meisten Erfinder— Von 72.000 Erfindern wurden 20 Millionäre Eine interessante Statistik veröffentlicht soeden der amerikanische Ingenieur Frederik I. Western, der seit Jahren die Patentanmeldungen auf der ganzen Welt sammelt, über das Schicksal der Erfinder und ihrer Erfindungen in den einzelnen Ländern. „In keinem Land der Welt wird so viel erfunden wie in Deutschland“, stellt Ingenieur Western in seiner aufschlußreichen Zusammenstellung fest. Zwar marschierten im Jahre 1935 die Vereinigten Staaten mit 72000 Patentanmeldungen an der Spitze, aber wenn man berücksichtigt, daß Deutschland, das in der Gesamtstatistik an zweiter Stelle steht, es mit einer Bevölkerungsziffer, die kaum mehr als 50 Prozent von der Nordamerikas beträgt, auf beinahe 60000 Patente im gleichen Jahr brachte, bestätigt es sich wieder einmal, daß Deutschland das ausgesprochene Land der Erfindungen ist. Erst an dritter Stelle folgt England mit 42000 patentierten Erfindungen, dann kommen in großem Abstand die Sowjetunion, Frankreich und Italien. Erstaunlich ist, daß von den großen Ländern die wenigsten Patente Japan erteilte, nämch ungefähr 14000. Freilich besagt die Ziffer der Anmeldungen noch nicht viel, denn sie hat nichts mit Wert und Unwert der Erfindungen zu tun. Während sich in USA von den angemeldeten Patenten 30000 Erfindungen erfolgreich bewährten, waren es in Deutschland nach dieser Zusammenstellung 24000, die sich mehr oder minder durchsetzten und ihren geistigen Vätern Gewinn bringen konnten. Interessant ist die Zusammenstellung Ingenieur Westerns, was in den einzelnen Ländern erfunden wird. In Deutschland werden die weitaus meisten Erfindungen zur Verbesserung des Haushaltes und der Wohnkultur gemacht. Deutschland ist weiterhin unbestritten führend in der Welt in der Verbesserung der Spezialmaschinen und des Werkzeuges. Und dann gibt es noch eine Industrie, die fast ausschließlich von deutschen Erfindern befruchtet wird: das Kinderspielzeug. Wenn man die Berufe der Erfinder betrachtet, stehen in allen Ländern an erster Stelle die Ingenieure. Gleich an nächster Stelle folgen Arbeiter und Handwerker. Während in Amerika sich auch die Kaufleute häufig als Erfinder erweisen, sind es in Frankreich freie Berufe und in Deutschland— Staatsbeamte. Ein paar Merkwürdigkeiten aus dem Reich der Geistesblitze seien noch erwähnt: 163 mal wurden im Vorjahr unabhängig voneinander in den einzelnen Ländern dieselben Dinge erfunden. Schließlich ist noch zu sagen, daß von den 72.000 Erfindern, die in USA im Vorjahr mit großen Hoffnungen ihre Entdeckungen schützen ließen, bis heute nur 20 Millionäre geworden sind. Bettler bewohnen eine Familiengruft Eine seltsame Entdeckung machte dieser Tage ein Friedhofswächter in einer Ortschaft in Ostpolen. Bei einem Rundgang durch den Friedhof stellte er zu seiner Verwunderung fest, daß sich in einer Familiengruft, in der sich drei Särge befanden, eine Bettlerfamilie, bestehend aus Mann, Frau und zwei Kindern, wohnlich niedergelassen hatte. Unten in der Gruft hatten es sich die„Grabbewohner" bequem gemacht. Ueberall war sauberes Stroh ausgebreitet. In einer Ecke befand sich ein behelfsmäßiger Herd, ja sogar ein kleines Harmonium war dort zu finden. Bereits vier Wochen hatte die Familie dort gewohnt, bis sie nun von der Polizei aus ihrer wohl einzig dastehenden Wohnung „exmittiert“ wurde. Hollywood im Früchtegeruch Die Hollywooder Filmstars haben eine neue Mode: sie lassen sich Parfüms mit dem Duft ihrer Lieblingsfrüchte erzeugen. So weiß man, wenn man im Atelier Ananas riecht, daß Betty Davies in der Nähe ist, Mandarinengeruch verkündet Norma Shearer, Jean Harlow zieht Grapefruit= und Joan Crawford Erdbeerparfüm vor. Die ganze Sache wäre nicht weiter wichtig, wenn es nicht in den Vereinigten Staaten ungezählte Klubs gäbe, die sich der Anbetung irgendeines Filmstars mit Leib und Seele verschrieben haben, also Marlene=Dietrich=Klubs, Greta=Garbo=Klubs usw. Und alle diese Klubangehörigen,„Backfische" beiderlei Geschlechts und jeden Alters, eifern in allen Einzelheiten sklavisch alle Eigenschaften und Handlungen ihres Idols nach. Einen wirklichen Vorteil von dieser neuen Mode haben— neben den Parfümfabriken— die Obstzüchter, deren Produkte einen unerwarteten Preisanstieg zu verzeichnen hatten. Ein Kanal soll Verbandsstraße werden Der Stichkanal in Herne, ein Abzweig des Dortmund=Ems=Kanals und des Rhein=Herne=Kanals erfordert zu seiner Unterhaltung erhebliche Mittel. Infolge weiterer Bergschäden besteht die Gefahr eines Dammbruches. Man trägt sich deshalb mit dem Gedanken, den ganzen Zweigkanal zuzuschütten. Man will die Verbandsstraße OW II, die Herne von Osten nach Westen durchzieht, durch das Kanalbett legen. Studenten als Fremdenführer In der letzten Sitzung des Heidelberger Gemeinderates teilte Oberbürgermeister Neinhaus mit, daß das Heidelberger Fremdenführerwesen auf eine neue Grundlage gestellt werden solle. Die Aufgabe des Fremdenführers liege nicht nur in dem Erklären der Sehenswürdigkeiten, sondern erfordere auch ein Erfassen des heutigen kulturellen Lebens der Stadt. Man beabsichtige daher, auch Studenten als Fremdenführer anzustellen, die mit allen den Fremdenverkehr angehenden Fragen und mit dem geistigen Leben Heidelsbergs vertraut gemacht werden müßten. Westfälische Eisensteingrube wieder in Betrieb Die in Kleinenbremem liegende Eisensteinzeche, Grube„Wohlverwahrt“, die während des Krieges zum völligen Stillstand gekommen war, hat ihren Betrieb, und zwar in erhöhtem Maße, wieder aufgenommen. Etwa 180 Arbeiter sind hier jetzt wieder tätig. „Von Eilach bis Hactlich“ Ein Leser macht weitere Vorschläge Zu dem gestrigen Artikel über den„Sprachverbesserer“ möchte ich noch einige neue Vorschläge machen: Statt Trottoir, der Name wird in Bonn immer noch viel gebraucht, könnte man„Trottlich“ vorschlagen; kommt von„trotten“. Nicht zu verwechseln mit„droddelich“, das bekanntlich von Troddel kommt. Statt Beefsteak, das ja auch ein„Hacklich“ ist„aber sowohl vom Ochs wie von der Kuh sein kann, wird„Ochslich“ und „Kuhlich“ vorgeschlagen, in manchen Fällen auch„Rindlich“, wenn es, das„—lich“, vom Rindvieh kommt. Um weitere Kreise für die Frage„Eilach“ oder Hacklich zugewinnen, würde ich ein Preisausschreiben vorschlagen, für das der Herr Sprachverbesserer allerdings die Belohnungen stiften müßte: a) Was ist der Unterschied zwischen einem Eierpfannkuchen und einem Omelett? b) Was ist der Unterschied zwischen„Falschem Hasen, Frikadellen, einem deutschen Beefsteak, Hackbraten, Hackepeter, Haché, zwischen gebratenem Hackfleisch und einem „Hacklich?“ oder einem Beefsteak tartar? 100 Jahre Kronstädter Zeitung Die„Kronstädter Zeitung“ konnte den Eintritt in das hundertste Jahr ihres Bestehens feiern. Alle Schichsale und Wechselfälle, die Siebenbürgen und sein Deutschtum im Lauf dieses Jahrhunderts durchgemacht haben, hat die Zeitung begleitet und verbucht, zugleich ist sie ein Spiegel geworden des geistigen Lebens der Siebenbürger Sachsen während dieser Zeit. Zur Feier ihres hundertsten Geburtstages brachte die„Kronstädter Zeitung“ eine Festausgabe heraus. Außer einer ausführlichen Geschichte der Zeitung bringt sie Beiträge von führenden Männern des siebenbürgischen Deutschtums. Die Heirat der Prinzessin Nimmt der Portier den Scheak? Das Haus Gasi, das heißt der König Gasi vom Irak und seine Familie haben Sorgen. Die Schwester des Königs. Prinzessin Azzah, hat vor kurzem in Athen den griechischen Hotelportier, Anastasius Charalambi— eine Liebe auf den ersten Blick— in aller Stille geheiratet, und so große Verwirrung in die königliche Familie gebracht. Der König bemüht sich nun nach Kräften, diese „Mesalliance“ wieder ungeschehen zu machen. Das junge Paar ist nach seiner in Athen rechtmäßig vollzogenen Trauung wieder zur Insel Rhodos— wo Charalambi als Portier gearbeitet hat— zurückgekehrt und lebt dort in stillem Glück. Um kein Mittel unversucht zu lassen, ist nun in Athen ein Abgesandter des Königs Gasi eingetroffen, der Hofkämmerer Tahsin Pascha, der nochmals versuchen will, die Ehe rückgängig zu machen. Er soll dem jungen Ehemann einen Scheck mit einer sechsstelligen Zahl geboten haben. Nach der einen Meldung habe der Partier eingewilligt, die Prinzessin freizugeben, nach einer anderen bleibe er seiner Liebe treu und habe deshalb das Geld zurückgewiesen. Bardamen und Uebertrinkgelder Eine Bardame klagte am Kölner Arbeitsgericht 71.50 Mark ein, die sie weniger verdient habe, als der Garantielohn vorsehe. Der belastete Inhaber wandte ein, daß die Klägerin weit mehr verdient habe, als der Garantielohn vorsehe, denn es sei bekannt, daß die Gäste den Bardamen Uebertrinkgeld zahlen. Das Gericht stellte sich auf den Standpunkt, daß die sogenannten Uebertrinkgelder besondere Zuwendungen für die Bardame und nicht auf den Garantielohn anzurechnen seien. Der Beklagte wurde verurteilt, die 71.50 Mark an die Klägerin zu zahlen. Eigenartige Fägung Als der Regus früher in London war Nicht die erste Reise führt den Negus nach England. Vor zwölf Jahren, als er nur erst Ras Tafari war, wurde er mit großem Pomp in London empfangen. Damals war er von Ras Guxa begleitet, in den er sein ganzes Vertrauen setzte und von dem er, wie man weiß, bereits im Anfange des italienisch=abessinischen Krieges verraten wurde. Aber gleichsam eine Ironie des Schicksals ist es, daß bei der damaligen Reise des Negus nach London der König von Italien selbst Gast der englischen Königsfamilie war. Heute kommt der Negus nur als „Herr“ Tafari nach England, ohne Anspruch auf Salutschüsse zu haben. Leui Niesenstahl auf dem Reichssportseld Leni Riefenstahl erhielt den ehrenvollen Auftrag, den Olympia=Film herzustellen. Mit ihrem Stabe weilt sie täglich auf dem Reichssportfeld, um das Drehbuch zu schaffen und alle Einzelheiten festzulegen. Leni Riefenstahl läßt einen Turm mit vier drehbaren Plattformen errichten. Zur Verfolgung der Läufer werden längs der Bahnen außerhalb des eigentlichen Feldes Schienenstränge gelegt. Ein Spezialist der Reichspost wird den elektrischen Laufkarren führen, auf dem die Kamera montiert ist. Einer der Kameraleute will sich in die Erde einbauen. Er findet einen Platz an einem unterirdischen Treppenaufgang, läßt sich einen Korb konstruieren und wird sich in diesem hier aufhängen lassen. Wieder ein anderer läßt Gruben anlegen, um verschiedene Sportvorführungen, besonders den Start der Läufer, von unten aufnehmen zu können. Walter B. 1. Sie verlangen von vier Liedern den Text. Das ist die wahre Bescheidenheit. 2. Die Insel Grafenwerth ist 64.5 Morgen groß. Heckenrose. Wir wissen: Heckenröschen sind bescheiden. Aber vor lauter Bescheidenheit seinen Namen nicht zu nennen, geht zu weit. Doch sind es der Fragen viele, die Ihnen jedoch die Auskunft der Reichsbahn(im Bahnhofsgebäude) leicht beantworten kann. Godesberg. Feuchte Hände beseitigt häufiges Waschen in Wasser mit 10 Gramm Weinsäure, auch Aufguß einer Handvoll Thymian in ½ Liter Wasser, dem man nach Ausziehen eine Messerspitze Alann zusetzt. Braunschweig. Vielleicht wählen Sie als Trefspunkt Dortmund. Sonntagskarte ab Köln etwa.20 ohne Zuschlag für Eil= oder=Zug.— Es kommt auf die Umstände an. Sie sollten sich jedenfalls darauf einrichten, die Ausgaben selbst zu tragen. Fridolin. Zur Imprägnierung tränkt man Stoffe(ob auch fertige Anzüge?) in 5 Prozent lauwarme Alaunlösung. Nach Ausdrücken legt man den Stoff in Seisenwasser von 20 Gr. Kernseife und 1 Liter Wasser, nach 5 Minuten wieder in die Alaunlösung und spült in reinem Wasser. Kamerad. 1.„Der kölsche Lohengrin“ oder„Et Elzge von Brabant“ haben wir nicht im Text vorliegen. 2. Die Durchsage im Rundsunk„Kamerad wo bist du“, ist kostenlos. Sen uallge (Die Akte kann geschlossen werden: Cop. Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart Kriminalroman von Frank F. Braun Illustrationen von H. A. Jägerhuber „Dann werden wir wohl kaum etwas finden“, sagte der Kriminalrat.„Aber die Flüssigkeit, von der diese eine Injektion gemacht wurde, ist sichergestellt, nicht wahr?“ Die Schwester machte ein verwundertes Gesicht, sie überlegte noch, da sagte Doktor Komerling:„Gewiß.“ Er schloß einen anderen Schrank auf.„Hier“, sagte er und entnahm ihm einen Meßzylinder, der zu einem Viertel noch gefüllt war.„Ich habe ganz wenig davon abgefüllt für meinen Versuch. Diesen Rest habe ich dann sofort unter Verschluß gesetzt.“ „Hiervon haben Sie Vinzenz Vergotter die Injektion gemacht, Schwester Agnes?“ Die Schwester nickte.„Ich hatte keine Ahnung, daß Herr Doktor etwas davon genommen hatte“, sagte sie. „Diesen Meßzylinder erkennen Sie wieder?“ „Natürlich; hier ist der kleine Zettel, den Herr Doktor Dutt daran befestigte, als er ihn mir übergab. 2 1 heißt Zimmer eins.“ „Sehr gut“, sagte Letusch.„Dann wollen wir die Flüssigkeit untersuchen lassen.“ Er drehte sich um, nahm das Glas mit und sagte über die Schulter:„Auf Wiedersehen!“; plötzlich hatte er es eilig. Der Wagen fuhr ihm nicht schnell genug.„Was halten Sie davon, Kilian?“ meinte er und balancierte achtsam das Glasgefäß, daß die Flüssigkeit nicht spritzen sollte. „Wir hätten uns einen Verschluß geben lassen sollen“, sagte Kilian auf das Nächstliegende ablenkend.„Vielleicht verdunstet das Zeug?“ „Was nicht über Nacht verdunstet ist, wird in zehn Minuten bei der Untersuchung auch noch festzustellen sein“, meinte der Kriminalrat. Als der Wagen hielt, lief er selber den Gang entlang zum Laboratorium. Der Chemiker war schon bei der Arbeit. Die Spritze war untersucht. Er zuckte die Achseln.„Sie ist in Alkohol gesäubert worden, sehr sorgfältig gesäubert worden. Ich habe keine Spuren finden können.“ „Ist auch nicht mehr nötig, Doktor“, sagte der Kriminalrat.„Wir bringen hier gleich die ganze Flüssigkeit, von der die Injektion genommen wurde.“ Er stellte das Gefäß auf den Tisch. Der Chemiker beroch die wasserklare Flüssigkeit. Er zögerte; dann nahm er Lackmuspapier und machte die Probe. Das Papier reagierte nicht. Der Chemiker war kühn. Er machte einen Versuch, der gefährlich sein konnte. Er leckte an dem nassen Papier.„Sonderbar“ lagte er. Dann entzündete er einen BunsenFlüssigkeit. um, erhitzte sie, sing, den Dampf auf, hantierte noch zwei, drei Minuten und brach in ein schallendes Gelächter aus.„=!“ rief er, „klares Wasser! Es kam mir doch gleich so vor!“ Er drehte die Bunsenflamme aus.„Man hat Ihnen Wasser mitgegeben, meine Herren. Nicht destilliertes, sondern einfaches Leitungswasser. Damit ist nie im Leben eine Injektion gemacht worden!“ Sie sahen dem lachenden Chemiker verdutzt auf den Mund. Aber er steckte sie mit seiner Heiterkeit nicht an. Ihnen war ganz und gar nicht heiter zumute.„Bestimmt?“ forschte Letusch noch einmal. „Ganz gewiß“, versicherte der Chemiker. Er war wieder ernst. Die beiden Kriminalbeamten verließen ihn. „Das verstehe ich nicht“, sagte Letusch.„Man muß den Angaben des Assistenzarztes doch wohl Glauben schenken? Weshalb sollte der Mann sonst solche Behauptungen aufstellen?“ „Vielleicht hat Doktor Dutt den Fall als hoffnungslos angesehen. Vergotter war sein Freund. Er hat ihm vielleicht längere Qualen ersparen wollen und verordnete die zu starke Dosis der Einspritzung. Nachher mußte er dafür sorgen, daß die Spuren verwischt wurden.“ „Möglich, was Sie da sagen, Kilian. Aber die Sache hat einen Haken. Doktor Dutt konnte sich nicht mehr um diesen Meßzylinder mit der Injektionsflüssigkeit kümmern. Er starb, kaum daß er dies Gefäß herausgegeben hatte.“ „Und wenn Schwester Agnes eingeweiht war, Sie wird das natürlich heute nicht mehr zugeben. Aber wenn sie nun gewußt hat, daß ihre Einspritzung für Vinzenz, Vergotter die Erlösung von der Qual war, wenn sie deshalb sofort die Spritze säuberte und die restliche Flüssigkeit weggoß?“ „Wer füllte Wasser in den Zylinder?“ „Schwester Agnes; aus Gründen der Sauberkeit.“ Der Kriminalrat schüttelte abwehrend den Kopf. „Das würde sie nicht abstreiten“, sagte er.„Es wäre sehr einfach, das zuzugeben; viel einfacher als das Lügen!“ Er sann vor sich hin und meinte:„Ich glaube, jemand wußte, was die Flüssigkeit bedeutete. Er ersetzte sie durch Wasser. Durch Leitungswasser! Also hatte er Eile. Er nahm nicht einmal destilliertes Wasser, obgleich er annehmen mußte, daß diese Flüssigkeit noch einmal zu einer Injektion verwendet werden würde.“ „Ja gewiß; aber wer denn, Herr Kriminalrat,“ fragte Kilian hilflos.„Weshalb tat er das?“ „Vielleicht war es jemand, der Doktor Dutt wohlwollte? Er wünschte nicht, daß Doktor Dutts Irrtum oder sein Vergehen oder seine Gutmütigkeit bekannt würde. Er verwischte die Spur.“ „Er“ „Oder sie. Wahrscheinlich Schwester Agnes.“ Der Kriminalrat sah seine Fingernägel an. Dann trommelte er mit ihnen wieder einmal einen Marsch auf dem Aktendeckel.„Wir sind auf ein Nebengeleise geraten“, stellte er fest. „Vielleicht absichtlich gelockt worden, meine ich, Herr Kriminalrat.“ Letusch sah seinen Inspektor beinahe erschrocken an. „Daran habe ich nicht gedacht. Sollten wir dem Doktor Kommerling aufgesessen sein? Jedenfalls ist die Angelegenheit äußerst schwer zusammenzureimen.“ Sie wurden unterbrochen. Ein Beamter erschien und brachte den Bericht über die Untersuchung des Brieföffners, den man bei der Leiche Doktor Dutts gefunden hatte und mit dem die Tat geschehen war. Letusch sah die Mappe an. Sie enthielt Abbildungen und Vergrößerungen.„Danach scheinen sich ja sehr gute Fingerabdrücke gefunden zu haben“, sagte er.„Sehen Sie mal hier, Kilian“, er winkte den Inspektor heran.„Das ist wahrscheinlich ein Daumenabdruck?“ Der Beamte stand stramm.„Herr Doktor Schröter wollte selber kommen und dem Herrn Kriminalrat Bericht erstatten“, sagte er. Im gleichen Augenblick klopfte es.„Da ist er schon.“ Doktor Schröter schickte den Beamten hinaus. Dann begrüßte er die Herren, nahm Platz und rückte an seiner Goldbrille.„Darf ich vorweg etwas fragen?“ fing er an und wartete die Zustimmung nicht ab.„Haben Sie einen Mann oder eine Frau im Verdacht, den Stoß mit diesem Brieföffner ausgeführt zu haben?“ „Unser Verdacht steht noch nicht fest“, sagte der Kriminalrat,„aber wenn Sie meine persönliche Meinung wissen wollen, ich glaube, daß Doktor Dutt von einer Frau ermordet wurde.“ „Hm...“ machte Doktor Schröter.„So etwas war mir nämlich im Laboratorium zu Ohren gekommen. Ich muß Sie da enttäuschen, Herr Kriminalrat. Die Fingerabdrücke auf dem Brieföffner rühren ganz ohne Zweifel von einer Männerhand her. Der Stoß ist mit der rechten Hand geführt worden. Der Täter hatte die sonderbare Waffe mit einem Griff gepackt, der der Faust nahekam. Er stieß von oben nach unten. Verstehen Sie? So etwa packte der Mann den Dolch; dann stieß er zu.“ Doktor Schröter demonstrierte mit einem auf dem Tisch liegenden Lineal den Vorgang, wie er ihn sich dachte. Dann schwieg er und sah die Kriminalisten an. Letusch sagte nichts. Sein Gesicht war unergründlich. Kilian meinte:„Eine Frau, die Sport getrieben hat, vielleicht Tennis spielt oder einen Wagen fährt und sich auch vor Reparaturen an diesem Wagen nicht scheut, eine solche Frau mit ausgearbeiteten Händen käme für die Tat nicht in Frage?“ „Das ist sehr schwer zu sagen, Herr Inspektor. Bringen Sie mir die Dame, lassen Sie mich Ihre Hände sehen, und ich will Ihnen sofort sagen, ob sie den Brieföffner angefaßt hat. „Die Möglichkeit einer solchen Täterschaft geben Sie demnach zu?“ „Die Möglichkeit gewiß. Aber wenn Sie mir nicht mit dieser ausgeklügelten Sache gekommen wären, hätte ich ohne weiteres auf eine Frage geantwortet: die Tat kann nur ein Mann begangen haben. Aber Sie sind sicherlich im Recht; man soll vorsichtig sein. Ich habe neulich eine Fußspur zur Abmessung bekommen, Größe vierzig eines normalen Männerschuhs. Nachher stellte sich heraus, daß eine Dame mit etwas großen Füßen aus Bequemlichkeitsgründen zuweilen Herrenschuhe trug.“ Er lächelte.„Gegen solche Ueberraschungen ist natürlich kein Kraut gewachsen.“ Letusch hatte nicht mehr ganz richtig hingehört.„Ein Verbrecher, der die Tat geplant und vorbedacht hat“. sagte er sinnend,„hätte nicht so klare Fingerabdrücke hinterlassen. Er wäre zweifellos mit Handschuhen gekommen. Es muß sich um einen Mord im Affekt handeln, das wird immer gewisser. Ein Mensch war also in hochgradiger Erregung, als er auf Doktor Dutt stieß. Es ist nicht anzunehmen, daß sich solch ein Mensch an dem Pförtner vorbei einzuschleichen vermochte. Auch unsere zweite Annahme gewinnt somit an Wahrscheinlichkeit, daß der Mörder schon im Hause war.“ „Nur eines ist mir unklar,“ sagte Kilian,„daß Doktor Dutt diesen hochgradig erregten Menschen— das sind Ihre Worte— sitzend erwartete. Sprang er nicht wenigstens auf, um den Stoß abzuwehren?“ „Er kannte den andern und erwartete solche Tat nicht. Vielleicht kannte er den andern sogar so gut, daß ihm dessen Temperamentsausbruch nicht ungewohnt war. Denken Sie beispielsweise an eine Frau, deren hysterische Art ihn nicht mehr erschreckte!“ „Sie haben demnach doch schon einen bestimmten Verdacht?“ rief Doktor Schröter. Er hob den rechten Zeigefinger aufweisend, als habe er den Kriminalrat ertappt. „Ich begegnete Staatsanwalt Ekhoff, er machte mir schon eine solche Andeutung, allerdings nannte er mir keinen Namen.“ „Daran tat er nur gut“, sagte Letusch.„Rätselraten treiben wir selber.“ Dann schwieg er. Kilian sagte langsam:„Der Verdacht ist wie ein Nebel; keiner ist sicher, daß er nicht hineingerät.“ Mit solcher Antwort aber konnte der Sachverständige nichts anfangen. Er zuckte die Achseln und verabschiedete sich. Die Kriminalisten waren Geheimniskrämer, fand er. Es war aber nur weil sie beide, Letusch wie Kilian, noch ganz unsicher in diesem Nebel des Verdachts herumtappten. Fünftes Kapitel Kurz nach Mittag kam der Fahrer der Kraftdroschke 2412 auf das Polizeipräsidium und gab an, er habe zu der Mordsache Vergotter und Doktor Dutt eing Aussage zu magcn. Doktor Schröter 29. Jaha ang— Nr. 13655 Bezugspreis monatlich..a Illustrierte 308 krei Haus einschließlich Botenloon und Versandtosten. Polbezugspreis monatlich.30..8 mit Zunurierte einschließl. Postüderweisungsgevndt. ausschließt. Posizu stellgeld Einzelverkaufspreis 10• Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm). mm 18.8 Textanzeigen(78 mm). mm 100. Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höbe... mm 103 Vereins=Anzeigen mm 10.8, Fam.=Anzeigen, Nachruse mm 10.8 Stellengesuche....... mm.8, Private Wortanzeigen Wort 5. Zisser= und Auskunftsgebühr 30.3, Nachlässe: Malstaffei I. Mengenstassel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. V/36: über 18.000. 2montag, 8. Juni 1936 „„„ fur Vonn und Aingegeste BonttelNachtichter. Godesberger Nachrichten Siegburger Nachrichten: Euskirchener Nachrichten Geichungstchr den Bermnse bent Druck u. Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusier, Kom.=Gel., Vonn Geschästsstelle in Bonn. Baonvofstraße 12 Sammelrut 3861 53 Rerngesprache 3853 Postscheckionto Kdin 18672. Bankkonten: Girokonto: Reichsbank Bonn. Deutsche Bank u. Disconto=Gesellsch. Annahme von Zeitungsbestellungen und Anzeigen: Bonn.. Bahnhofstraße 12 Godesberg.... Bahnhofftraße 30 Euskirchen.... Bahnhofstraße 13 Beuel.... Adolf=Hitler=Straße 6 Obercassel Hauptstraße 144 Oberdoulendort, Heisterbacherstr. 51 Königswinter.... Hauptstraße 87 Honnes Hauptstraße 49 Siegburg Adolf=Hitler=Platz 16 Troisdorf Kölner Straße 77 Hennes Bahnhofstraße 11 Wissen Kaiser=Allee 16 Generaloberst von Seeckt— Chef des Insankerie-Regiments 67 in Spandau In Gegenwart des hof des Infanterie=Re overst von Seeckt statt. mentsstabes. Neben von Seeckt der Generaloberst Freiherr von Fritsch. es Oberbesehlshabers des Heeres Generalobersten Freiherr von =Regiments Nr. 67 in Spandau=Ruhleben die Uebergabe des Regune statt. Bild: Nach dem Abschreiten der Fron begrüßt Generaloberst Das zehnjährige Amtsjubiläum des polnischen Staat präsidenren Prof. Moscicki wurde in ganz Polen se lich vegangen. Präsident Moscickl beobacheet von sein Löge aus die große Parade in Warschau. Veppia=Vellklorten Die Deutsche Reichspost bringt ab 15. Juni zwei Oiompia=Postkarten zum Verkauf, und zwar eine zu 6 plus 4 Pfg. Zuschlag, und eine zu 15 plus 10 Pfg. Zuschlag. Auf der linken Hälfte der Karte ist ein Tell der Kampfbahn mit dem Marathontor dargestellt. wayrend der Wertstempel die Olympiaglocke zeigi (Bild unten). Jugendbung und Jugendschiff Stahlas Bild oben I#er Suernz ½ alle unten an der Bachonacher Weihefahrt wir neulich berschteten. Aerandra=Vang, v0n Per Sse er sc er e Dautschlond gewann den„Marschall=Pilsudski-Preis“ zekteur General Rydz=Smigly beglückwünscht von Barnekow. der beim Warschauer Reitturnier unt#ei sehlerlosen Ritten das ZweipferdeSpringen lum den„Marschall=Pihsudfki=Preis“ (Bild oben), gewann Beim Verlassen des Elysée wirdh der neue Ministerpräsihont von Rontreich, Léon Blum, von Journalksten umringt und gibt üder seine Pläne bereitwillig Auskunft(Bild oben). Der nach London wacht wird.— Das Wohnziumer de Nogus in seinem Londoner Palast. (Scherl 5. Hoffmann 3. Dr. Abdrecht 1)