26. Tahrgang vn Ne. 18 349 Iweitag, 29. Mei 1939 Gründungssahr des Verlags 1725 Bezugspreis.... monatlich..# Illustrierte 30 frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten. Postbezugspreis monatlich.30...# mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr, ausschließl. Postzustellgeld. Einzelberkaufspreis 10.9. Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm)... mm 183 Textanzeigen(78 mm). mm 1003 Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höhe... mm 15.3 Vereins=Anzeigen.... mm 10/3 Fam.=Anzeigen, Nachruse mm 10.8, Stellengesuche...... mm.8 Private Wortanzeigen Wort.3 Zisser= und Auskunftsgebühr 30.3, Nachlässe: Malstaffel i. Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. IV/36: über 18 300 „„„ für Vonn und Amgegene Bonner Nachrichtrn Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten Euskirchener Nachrichten Druck u. Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges., Bonn Geschäftsstelle Bonn a. Ry., Bahndofstraße 12. Sammelruf 3851—53, Ferngesprache 3853. 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Aber es schwingt doch in dieser Benennung noch der alte Reichsgedanke mit, der Gedanke des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, wie ihn das Mittelalter geprägt hatte und Europas deutsche Mitte war. Karl der Große hatte dieses Reich aus den Wirren der Zeit nach der Völkerwanderung in Anlehnung an das alte, heidnische„Imperium romanum“ geschaffen. Es teilte sich dann zwar, aber der Kern blieb das„Reich" und trug als solches die Idee des„Römischen Reiches“ weiter. Viel deutsches Blut ist um dieses Reich geflossen, viele große Menschen und Werke sind mit diesem alten heiligen Reich verknüpft. Der große mittelalterliche Dichter Dante, der Weltdichter des Mittelalters, hat das Reich als heilige Mitte der Welt besungen und so eine Idee ausgeprägt, die— geschichtlich— nicht mehr vergehen kann. Die Zeiten der nationalsozialistischen Entwicklung haben diese Idee verdrängt. Denn das, was 1871 entstand, dies neue deutsche Kaiserreich, war ja das Ergebnis einer Sehnsucht der deutschen Stämme nach einem modernen Nationalstaate, nicht aber nach einem heiligen Reich, das irgendwie die Nachfolge einer anderen sakralen„universalistischen“ Reichsidee antreten sollte. Es war die Zeit der Hochblüte der nationalstaatlichen Entwicklung. Man kann im Hinblick auf Bismarcks Kulturkampf sogar sagen: die religiösen Mächte, also im wesentlichen das kirchliche Rom, standen gegen diese nationalstaatliche Ausprägung des Reichsgedankens und haben sie nie als die„Nachfolge“ des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation anerkannt. Das zeigt sich ja noch heute im österreichischen Problem: dort in Wien, wo der alte„römische“ Kaiser der Deutschen saß, sitzt noch immer die Opposition gegen das protestantische„Reich“. Nun wird im Süden ein„Imperium romanum“ proklamiert, das sich auf die nationalstaatliche Entwicklung Italiens, seines 1870 gleichfalls zur nationalen Einigung gekommenen Königreiches stützt. Mussolini schafft aus dem italienischen König einen Kaiser, und man könnte daran denken, daß Bismarck ja auch aus dem preußischen König einen deutschen Kaiser machte; aber der neue„Imperator“ ist ja nun Kaiser von Abessinien. Und damit Herrscher in einem Kolonialreich. Ist aber ein afrikanisches Kolonialreich ein Nachfolgereich des „Imperium romanum“, der heidnischen Kaiser Spätroms, oder ist es gar in der Idee anzunähern an das mittelalterliche Heilige Römische Reich? Jedenfalls ist mit dem Faschismus Mussolinis die Sehnsucht nach einem„neuen Rom“ im weltlichen Sinne aufgebrochen und sie sucht sich jetzt Raum. Man sprach neuerdings von einer Kaiserkrönung des Königs von Italien in der Peterskirche— und sei es auch nur in Rom, nicht in der Vatikanischen Stadt,— es würde dies einer solchen Idee eines römischen, auf Rom gegründeten Kaiserreiches nahekommen.— Man sieht: der Ideenkampf geht neben dem Machtkampf einher. Die Reichsidee steht heute wieder lebendiger in den Seelen— im Norden wie im Süden— als man es vor zwanzig Jahren, oder noch vor zehn Jahren hätte glauben können. Der universalistische Anspruch der römischen Reichsidee hat heute keinen Raum mehr in der Welt. Er hat sich auf die kirchlich=religiöse Funktion zurückgezogen. Mussolini hat mit dieser kirchlichen Funktion der Idee nichts zu tun. Zwischen dem Nationalstaat des„Deutschen Reiches“ und dem Kolonialimperium Italien, das stark nach Afrika hin tendiert, liegt die Mitte des mittelalterlichen Reiches, Wien, Oesterreich. Hier sind nun die Wirkungen des alten universalistischen römischen Reiches noch am stärksten fühlbar. Und die Erschütterungen, die das kleine Rest=Oesterreich unserer Tage durchmacht, kommen immer wieder aus dieser Verpflechtung mit den weltanschaulichen, religiösen,„klerikalen“ Triebsedern seines politischen Lebens.„Rom“ heißt in Oesterreich aber etwas anderes als im faschistischen Italien! Immer wieder begegnen wir dem alten universalistischen Anspruch, den das Habsburgerreich in sich trug, noch heute von Wien aus. Man sollte nicht vergessen, daß der unglückselige „Dreibund“ der Vorkriegsaera, der Bund PreußenDeutschlands, Habsburg=Oesterreichs und des Königreichs Italien(mit der Dynastie Savoyen) eine mindestens räumliche Zusammenfassung des alten Heiligen Römischen Reiches war! Sie hat vollkommen versagt. Es blieb das deutsche Volkstum in schwerstem Daseinskampfe zurück, einem Kampfe, der— am Ende gegen die universalistische Reichsidee— noch nicht ausgekämpft ist. Unter diesem Gesichtspunkte des wirklichen Volkstumsraumes und Reiches der Deutschen kann das neue Imperium romanum Mussolinis nicht anders denn als nationalstaatliches Kolonial=„Reich“ erscheinen. .H. Sazzetta del Popolo in Italien beschlagnahmt wegen einer deutschseindlichen Stellungnahme Die Abendausgabe der in Turin erscheinenden Gazetta del Popols vom 26. d.., die eine sensationell aufgemachte Landkarte über angebliche deutsche Gebietsansprüche in Europa veröffentlicht hatte, ist auf Veranlassung des italienischen Presseund Propagandaministeriums beschlagnahmt worden. Kaiserliche Kriegsslagge zur Ehrung der gefallenen Angehörigen der Kaiserlichen Marine Der Führer und Reichskanzler hat mit Erlaß vom 19. Mai 1936 befohlen: Zur Ehrung der im Weltkriege gefallenen Angehörigen der Kaiserlichen Marine bestimme ich, daß am 30. Mai 1936, dem Tage der Einweihung des Marine=Ehrenmals in Laboe, die Kaiserliche Kriegsflagge 1. auf den in der Heimat befindlichen Kriegsschiffen der Kriegsmarine im Großtopp, 2. auf den Dienstgebäuden der Kriegsmarine neben der jetzigen Reichskriegsflagge, 3. auf dem Turm des Marine=Ehrenmals in Laboe gesetzt wird. Personalveränderungen in der Kriegsmarine Der Führer und Reichskanzler hat den Kapitän zur See Wolf(Ernst), Leiter der Kriegsmarinedienststelle Bremen, zum Konteradmiral befördert und dem Kapitän zur See a. D. Goehle, zuletzt Abteilungsleiter im Reichskriegsministerium, den Charakter als Konteradmiral verliehen. Andergangliches Venrmai der Freandschaft Das deutsch=ungarische Kulturabkommen mit seinen weitgehenden Bestimmungen unterzeichnet Austausch kultureller und geistiger Süter Von den Bevollmächtigten des Deutschen Reiches und des Königreichs Ungarn wurde gestern im Arbeitszimmer des Reichserziehungsministers ein Abkommen über die geistige und kulturelle Zusammenarbeit unterzeichnet. In der Präambel des Abkommens heißt es:„Der Führer und Kanzler des Deutschen Reiches und Seine Durchlaucht der Herr Reichsverweser des Königreiches Ungarn, beseelt von dem aufrichtigen Wunsch, die aus alter Tradition erwachsenen wechselseitigen kulturellen Verbindungen auf allen Gebieten zu vertiefen, sowie den gegenseitigen Austausch der kulturellen und geistigen Güter beider Nationen und damit das gegenseitige Verstehen beider Völker nach Kräften zu fördern, haben beschlossen, ein Abkommen über die geistige und kulturelle Zusammenarbeit der beiden Staaten abzuschließen.“ Als Bevollmächtigte und Beauftragte des Deutschen Reiches unterzeichnen die Herren Reichsminister Rust und Reichsminister Dr. Goebbels, für Privater Besuch v. Ribbentrops bei Lord Londonderry Die Londoner Presse über Tätigkeit und Einfluß des deutschen Sonderbotschafters Botschafter von Ribbentmop startete gestern um l mit seiner Begleitung auf dem Kieler Hauptbahnhof 14 Uhr vom Flughafen Tempelhof zu einem privaten Aufenthalt nach England, wo er die Pfingsttage auf Einladung eines Freundes auf dem Lande verbringen wird. Der Botschafter und seine Frau trafen abends um 19 Uhr auf dem Flugfeld Croydon bei London ein. Die meisten Londoner Blätter berichten, daß Botschafter von Ribbentrop die Feiertage als Gast Lord Londonderrys in Nordirland verbringen werde. Daily Telegraph schreibt, Lord Londonderry habe von Ribbentrop zu einem Gegenbesuch zu seinem vor einiger Zeit stattgefundenen Besuch in Deutschland eingeladen. Es sei vermutet worden, daß Ribbentrop während seines Londoner Ausenthaltes die Gelegenheit wahrnehmen werde, mit der britischen Regierung die deutsche Antwort auf den britischen Fragebogen zu erörtern. Eine Bestätigung dieser Vermutungen sei jedoch nicht erhältlich.— Der diplomatische Mitarbeiter der Morning Post schreibt, von Ribbentrop werde keine amtliche Fühlungnahme mit der britischen Regierung aufnehmen. Es werde dementiert, daß seine Reise in irgendeinem Zusammenhang mit der deutschen Antwort auf den britischen Fragebogen stehe. Angesichts der bekannten Sympathie Lord Londonderrys für die nationalsozialistische Regierung und der Tätigkeit, die von Ribbentrop in der Vergangenheit zur Förderung einer deutsch=englischen Annäherung entwickelt habe, habe der Besuch jedoch viel Interesse in London hervorgerufen. Man nehme allgemein an, daß von Ribbentrop einer der Männer sei, die das volle Vertrauen Hitlers genießen, und in den letzten Jahren sei sein ganzer Einfluß dafür verwandt worden, die Schaffung eines westlichen Blocks von Nationen, bestehend aus Deutschland, England und Frankreich, zu begünstigen. Der Führer in Kiel Fahrt durch den Kieler Hasen— Einschiffung auf dem Panzerschiff„Admiral Graf Spee“ Die großen Feierlichkeiten aus Anlaß der am Samstag in Laboe erfolgenden Einweihung des MarineEhrenmals haben gestern ihren Auftakt genommen. Um 9 Uhr traf der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ein. Reichskriegsminister Generalfeldmarschall v. Blomberg und Oberbefehlshaber der Kriegsmarine GeneralAdmiral Naeder begrüßten den Führer bei seiner Ankunft im Zuge. Auf dem von spalierbildenden SSMännern umsäumten Bahnsteig waren zum Empfang erschienen: der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, der Kommandierende Admiral der Marinestation der Ostsee, Admiral Albrecht, der Besehlshaber im Luftkreis 6, Generalleutnant Zander, der Stellvertretende Gauleiter Schleswig=Holsteins, Sieh. Als der Führer zur Bahnhofsvorhalle schreitet, braust ihm ein Jubelsturm der begeisterten Volksgenossen entgegen. Die Ehrenkompagnie der Kriegsmarine steht vor dem Bahnhofsgelände mit präsentiertem Gewehr mustergültig in Reih und Glied. Mit Reichskriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg und GeneralAdmiral Raeder schreitet der Führer die Front ab. Darauf betritt der Führer ein Chef=Boot der Kriegsmarine, in das der Reichskriegsminister und der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine ebenfalls einsteigen. In diesem Augenblick dröhnen 21 Schuß Salut über das Wasser. Die Begeisterung der Bevölkerung ist grenzenlos. Auf dem Wasser bietet sich, so weit das Auge schweift, ein erhebender Anblick: Das Boot des Führers passiert die an der Boje liegenden Kriegsschiffe, auf welchen die Ehrenwachen und Musikkapellen angetreten sind, und der Flaggenschmuck durch die Vielheit der Farben festlich winkt. Besonderes Interesse erweckt das Segelschulschiff Gorch Fock der Kriegsmarine, auf dem die Besatzung, der junge Nachwuchs, bis zu schwindelnder Höhe hinauf, Paradeausstellung genommen hat. Man sieht an den Bojen den weißen Aviso Grille, dicht dabei das Panzerschiff Admiral Graf Spee, das Panzerschiff Admiral Scheer und das Panzerschiff Deutschland, weiter die Kreuzer Königsberg, Köln, Leipzig und Nürnberg. Der Führer schifft sich nach der Fahrt an den schmucken Kriegsschiffen vorbei auf dem Panzerschiff Admiral Graf Spee ein, das um 10 Uhr mit drei Torpedobootsflottillen in See ging, die Uebungen durchführten. Am Nachmittag besuchte der Führer die Marineschule in Mürwick. das Königreich Ungarn Seine Exzellenz der königlichungarische Kultusminister Dr. Homan. In Artikel 1 des außerordentlich umfangreichen Abkommens erklären beide Regierungen, ihre besondere Aufmerksamkeit der Pflege und Erhaltung der kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen, die der Förderung der deutsch=ungarischen Kulturbeziehungen dienen, zuzuwenden. Die königlich=ungarische Regierung wird fernerhin das Kollegium Hungaricum unterhalten und neben den vier deutschen philologischen Lehrstühlen an den Universitäten in Budapest, Szeged, Debrecen und Pecs an der Budapester Universität einen Lehrstuhl für deutsche Literatur errichten. Die deutsche Reichsregierung wird ihrerseits den Lehrstuhl für ungarische Sprache und Literatur sowie das ungarische Institut an der Berliner Universität erhalten. Der neue Lehrstuhl für deutsche Kulturgeschichte an der Budapester Universität wird mit einem reichsdeutschen Gelehrten besetzt werden. Die deutsche Regierung wird an der Budapester Universität ein deutsches Lektorat für technische und Wirtschaftswissenschaften errichten, während seitens der ungarischen Regierung die Errichtung eines Lektorats an der Universität Leipzig vorgesehen ist. Die Lehrstühle werden nur im Einvernehmen beider Regierungen und immer nur durch die Staatsangehörigen des anderen Staates besetzt werden. In Artikel 3 des Abkommens wird der Austausch von Professoren geregelt. Danach sollen in jedem Studienhalbjahr mindestens zwei Professoren von einer Hochschule des anderen Landes zu Gastvorlesungen eingeladen werden. Außerdem ist ein kurzfristiger Austausch von Hochschulassistenten vorgesehen. Laut Artikel 4 werden die Regierungen der beiden Staaten zur Unterstützung wissenschaftlicher Forschungsarbeiten von Fall zu Fall Arbeitsplätze für Gelehrte des anderen Staates in ihren Hochschulen und Forschungsinstituten zur Verfügung stellen. Die gegenseitig von den beiden Regierungen für den Hochschüleraustausch bewilligten Stipendien werden pro Semester auf die Zahl von sechs bestimmt. In Artikel 13 des Abkommens heißt es, daß die ungarische Regierung Sorgfalt auf den Unterricht der deutschen Sprache in den ungarischen Mittelschulen(Gymnasien) und höheren Handelsschulen verwenden wird. Die deutsche Reichsregierung erhält die reichsdeutsche Schule und die deutsche Sprachschule für Handelskurse in Budapest aufrecht. Die beiden Regierungen werden sich gegenseitig über diejenigen wissenschaftlichen und literarischen Werke verständigen, deren Uebersetzung in die andere Sprache oder deren Verbreitung im anderen Lande sie für besonders erwünscht halten. Der Buchbestand in den Bibliotheken beider Staaten soll aus dem Kulturleben des anderen Staates ergänzt und vermehrt werden. Die Tätigkeit all derjenigen Künstler beider Länder soll gefördert werden, deren Werke nach ihrem Gegenstand und kulturellen Wert durch ihre Darstellung im Theater, Film und Rundfunk beiderseitig besonders geeignet erscheinen. Das Abkommen sieht ferner in Kürze den Abschluß einer Vereinbarung über die Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Filmwesens vor. Die wissenschaftlichen und künstlerischen Ausstellungen sollen ausgetauscht werden, ebenso wie die Rundfunksender wechselseitig Uebertragungen aus den Programmen der Sender des anderen Staates vermitteln werden. Das Abkommen wird einen Monat nach Austausch der Ratifikationsurkunde in Kraft treten. Das englische Unterhaus nahm gestern abend den Nachtragshaushalt für die Flotte in Höbe von!?" Millionen Pfund Sterling mit 182 gegen 85( men an. Der Löwe von Brzeziny gestorben General Litzmann— Soldat seines Kaisers und Soldat seines Führers General der Insanterie a. D. Karl Litzmann ist gestern um 20.30 Uhr in Neuglobsow im Kreise Ruppin(Mark) im 87. Lebensjahre gestorben. Archiv General-Anzeiger. Deutschland vernimmt mit Trauer die Kunde vom Tod General Litzmanns. In Neuglobsow, dem alten Familiensitz, in dem er am 22. Januar 1850 geboren wurde, trat er den Weg nach Walhall an. Mit 17 Jahren, 1867, trat Litzmann in das Gardepionierbataillon ein und nahm dann am Feldzug 1870/71 teil. Das Eiserne Kreuz eroberte er sich bei der Einnahme von Paris. Seine hervorragenden Leistungen führten ihn dann in den nachfolgenden Friedensjahren von der Kriegsakademie über Frontkommandierungen zum Großen Generalstab. 1902 wurde er, nachdem er verschiedene Kommandos innehatte, zum Direktor der Kriegsakademie ernannt. Als er am 1. April 1905 aus freiem Entschluß den Abschied einreichte, der ihm mit besonderer Auszeichnung gewährt wurde, hatte er erst einen harten Kampf mit Graf Schlieffen zu bestehen, der ihn höchst ungern scheiden ließ.— Im Ruhestand befaßte er sich mit umfassenden militär=schriftstellerischen Arbeiten, in denen er mit der ganzen Wärme seines Herzens und mit genialem Vorausblick für die Notwendigkeit der Wehrhaftmachung des deutschen Volkes und seine Vorbereitung für den drohenden Krieg vielfach unter Mißbilligung mancher militärischer Behörden eintrat. Am 18. Oktober 1914 wurde Litzmann zum Kommandeur der 3. Gardedivision ernannt. Seine ausgezeichnete strategische und taktische Befähigung hatte damit das ihr passende Betätigungsfeld. Der unerhört kühne Durchbruch nach Brzeziny am 23. und 24. November 1914 sah ihn zu nächtlicher Stunde zu Fuß inmitten der preußischen Garde, seine Soldaten anfeuernd zu letztem Heldentum. Hier wurde er weiß Gott zum„Löwen von Brzeziny“, wie ihn seine Männer nannten. Bei Lodz, in der Winterschlacht in Masuren, bei der Erstürmung von Kowno der Eroberung Wilnas und bei der Abwehr der Brussilow=Offensive, überall war er mit seinen Soldaten, trotz teilweise unterlegener Mittel, siegreich. Vom Osten, wo er auch noch in Siebenbürgen seine Führerbefähigung erwies, wurde Litzmann auf seine Bitte an die Westfront versetzt. Krankheit zwang ihn dann aber bald, den Abschied zu erbitten. Es war besondere Glaubenskraft, die General Litzmann 1914 zum Sieger von Brzeziny gemacht hat. Es war dieselbe Glaubenskraft, mit der sich dieser Soldat für den Kampf Adolf Hitlers eingesetzt hat. Es waren zwei Soldaten, die sich begegneten und von der Gemeinsamkeit ihres Weges wußten. Selbstverständlich und schlicht, wie es stets seine Art war, hat er sich unter die Kämpfer des Führers gereiht.— Den höchsten Wunsch seines langen Lebens säh er erfüllt: Ein stolzes Volk geeint im Glauben an den Führer! Zu seinem 85. Geburtstag ehrte der Führer seinen alten Kampfgefährten und niemand, der dabei war, vergißt je den Ausdruck tiefer Verehrung und Dankbarkeit, mit dem der Sieger von Brzeziny„Vater Litzmann“, den Frontsoldaten Adolf Hitler ansah. Es war eine Ehrung in kameradschaftlichem Gedenken, die den schönsten Lebensabend dieses tapferen Mannes mit Licht und Sonne überstrahlte. Die Verleihung der Ehrendokterwürde durch die philosophische Fakultät der Berliner Universität an Dr. Homan Die engen kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Ungarn und Deutschland fanden gestern noch einen besonderen Ausdruck durch die feierliche Promovierung des königlich=ungarischen Kultusministers Dr. Palint Homan zum Ehrendoktor der philosophischen Fakultät der Berliner Universität. In der festlich geschmückten alten Aula, deren Front die ungarische Nationalflagge führte, hatten sich der gesamte Lehrkörper der Universität, die Professoren zum größten Teil in ihren traditionellen Trachten, die Vertreter der Studentenschaft und zahlreiche Ehrengäste Die heutige Nummer umfaßt 14 Seiten Seite 2. Nr. 15 543 General-Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 29. Mai 1936 Memanatbeiterstreits sonen Vollsrontprogramm=erzwingen Die kommunistisch organisierte Streik welle dehnt sich über ganz Frankreich aus versammelt. Bei seiner Ankunft wurde der ungarische Kultusminister vom Rektor der Universität, Professor Krüger und dem Dekan der philosophischen Fakultät, Professor Breloer, begrüßt.— Professor Krüger wies auf die engen Beziehungen zu Ungarn hin und gab einen Rückblick auf die Entwicklung des Lehrstuhls für ungarische Sprache und das ungarische Institut an der Universität.. Anschließend sprach der Dekan der philosophischen Fakultät Professor Dr. Breloer. Er würdigte die wissenschaftliche Bedeutung von Dr. Homan, der eine völlige Umwandlung der Geschichtsschreibung des ungarischen Volkes erreicht habe. Dr. Homan habe die völkische Mission der wissenschaftlichen Forschung in Ungarn verwirklicht. Daß er dabei ein warmer Freund Deutschlands geblieben sei, steigere nur die Zuneigung, die die deutschen Behörden für ihn empfinden, und schlage die Brücke zur Berliner Universität. Der Dekan schloß seine Ansprache mit der Erklärung, daß die Fakultät beschlossen habe, dem Gefeierten Würde und Ehre als Ehrendoktor zu verleihen. Mit feierlichem Handschlag und Ueberbringung der Glückwünsche der ganzen Fakultät verpflichtete alsdann Professor Breloer den jüngsten Ehrendoktor der Berliner Universität, der sichtlich beglückt für die ihm zuteil gewordene Ehrung dankte. Homan führte dann u. a. aus: Es ist ein sehr bezeichnender Zug der nationalen Kulturen unserer Zeit, daß sie ihren nationalen Charakter treu bewahren, dennoch durchsetzt sind mit Elementen anderer, dem gleichen Kulturkreise angehörenden Nationen und Völker. Dieses Bild zeigt auch die ungarische Kultur: sie ist einerseits stammecht ungarisch, durch Rasse und Volk national bestimmt, andererseits aber durch fremde, übernommene und angeglichene Kulturwerte deformiert. Das Geheimnis des gesunden Wachstums und immerwährender Entwickelung der ungarischen Kultur besteht eben darin, daß das Ungartum an der stammechten, mit seiner nationalen Existenz verwurzelten Tradition immer festgehalten, die hohen Werte der eigensten Volksseele immer treu bewahrt hat, dabei aber immer aufgeschlossen war für alle großen Ideen des Westens und Südwestens. In der Reihe dieser bewußt entlehnten oder unbewußt empfangenen Kulturwerte nehmen die aus dem deutschen Boden nach Ungarn verpflanzten Werte eine besonders vornehme Stellung ein. Besonders auf wissenschaftlichem Gebiet ist der deutsche Einfluß ganz augenscheinlich. Die moderne ungarische Wissenschaft ist sich dessen bewußt, wieviel sie deutschem Arbeitsfleiß, Gründlichkeit, Methode, Anregung zu verdanken hat. Daß die Universität Berlin mich mit Rücksicht auf die führende Stellung, die ich in der ungarischen Kultur" gestaltung einnehme, zu ihrem Doktor honoris causa promovierte, ist ein Symbolakt dieser wechselseitigen geistigen Beziehung und Berührung.— Die Ausführungen des Ministers wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Ormsby=Hore englischer Kolonialminister Zum Nachfolger des vor kurzem zurückgetretenen Kolonialministers Thomas wurde der bisherige Kommissar für öffentliche Arbeiten W. G. A. OrmsbyGore ernannt. Ormsby=Gore hat bereits seit mehreren Jahren dem Kabinett als Kommissar für öffentliche Arbeiten angehört und war bereits einmal Unterstaatssekretär für die Kolonien. Ormsby=Gore ist 1885 geboren und war während des Krieges im Nachrichtendienst im Orient tätig. Im Jahre 1922 wurde er zum erstenmal Unterstaatssekretär für die Kolonien und versah dieses Amt bis zum Jahre 1929. Er war ferner Mitglied der britischen Abordnung für die Versailler Friedenskonferenz. Ormsby=Gore gehört der konservativen Partei an und vertritt den Wahlkreis Stafford. Neues in Kürze Der stellv. Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, Pg. Kleinmann, feiert heute seinen 60. Geburtstag. Der Führer und Reichskanzler hat ihm aus diesem Anlaß ein herzlich gehaltenes Glückwunschtelegramm übersandt. Das Hauptamt für Beamte in der Reichsleitung der NSDAP veranstaltet am Donnerstag, 4. Juni, in der Deutschlandhalle eine Großkundgebung, auf der Reichsminister Rudolf Heß sprechen wird. Der spanische Finanzminister legte dem Parlament zwei dringende Gesetzentwürje vor, durch die der besorgniserregenden Entwicklung auf dem spanischen Devisenmarkte begegnet werden soll. In mehreren Pariser Vorstadtwerken ist ein Streik ausgebrochen. Wie verlautet, handelt es sich in erster Linie um die Flugzeug= und Automobilwerke Lavalette. Newport und Hotchkiß. Die Arbeiter der Werke waren wie gewohnt an ihren Arbeitsplätzen erschienen und nichts hatte auf einen Streik schließen lassen. Um 9 Uhr stellten jedoch sämtliche Werksangehörige ihre Arbeit ein und blieben bei den Maschinen. Kommunistische Vertrauensleute wurden bestimmt, die mit den Direktionen über die Einführung der 40=Stundenwoche und eine Erhöhung der Löhne verhandeln sollten. Um sich die Zeit zu vertreiben, hatten vorsorgliche Genossen Grammophone, Radioapparate und Spielkarten mitgebracht. Selbst Saxophone und Ziehharmonikas waren vorhanden. Unter Tanz und unaufhörlichem Absingen der Internationale verbrachten die Belegschaften in festlicher Stimmung den Streiktag. Die Arbeiter der Lavalette=Werke in St. Quen und der Flugzeugfabrik Niewport=Astra in Issy warten auch weiterhin in den von ihnen besetzten Werkstätten das Ende der Verhandlungen ab, die die von ihnen gebildeten Ausschüsse mit den Werksleitungen führen. Mittwochabend griff der Streik auch auf die Flugzeugwerke Devoitine in Toulouse über, die hauptsächlich Bomben= und Kampfflugzeuge für die französische Armee herstellen. Auch hier schickten sich die Ausständigen an, die Nacht in der Fabrik zu verbringen. Sie ließen sich jedoch von diesem Vorhaben abbringen, nachdem ihnen die Direktion die bestimmte Zusicherung gegeben hatte, daß die Fabrik am Donnerstagfrüh geöffnet sein werde. Ferner erfaßte die Streikbewegung die Fiat=Werke in Paris und etwa 26000 Arbeiter der bekannten Automobilfabrik Renault. Einige Abteilungen der Citroön= Werke und kleine Fabriken schlossen sich an. In Arbeiterkreisen betrachtet man die Streikbewegung als einen organisierten Versuch der von den Kommunisten aufgestachelten Arbeiterschaft, gewisse Punkte des Die jeder Regierungsbildung in Belgien vorausgehenden Empfänge führender Politiker und parlamentarischer Persönlichkeiten durch den König haben am Mittwoch begonnen und sind gestern fortgesetzt worden. Bemerkenswert ist, daß zum ersten Mal in der Geschichte Belgiens bei Besprechungen über die Regierungsbildung ein flämischer Nationalist, der Führer des Flämischen Nationalverbandes, Staf de Clercg, vom Staatsoberhaupt empfangen wurde. Große Beachtung hat in politischen Kreisen auch gefunden, daß der Führer der Rex=Bewegung. Léon Degrelle, am Nachmittag beim König war. Um falschen Schlußfolgerungen vorzubeugen, beeilt man sich in politischen Kreisen, anzukündigen, daß der König voraussichtlich auch den Führer der Belgischen Kommunistischen Partei, Jaquemotte, empfangen werde. Das politische Programm der Rex=Bewegung Der Führer der Rex=Bewegung. Léon Degrelle, hat einem Vertreter der„Libre Belgique“ programmatische Erklärungen über seine künftige Politik und über die Haltung der rexistischen Abgeordneten im Parlament abgegeben. Er sei, so führte Degrelle aus, gegen eine Beteiligung seiner Bewegung an der Regierung. Es gebe nur ein Ministerium, daß er unter ganz bestimmten Bedingungen annehmen könne, nämlich das Justizministerium. Wenn er dieses Ministerium erhalte, dann werde morgen die große Säuberung beginnen. Seine Bedingungen für die Annahme dieses Postens seien: Abberufung der Gorverneure der Nationalbank und der Nationalen Industriekreditbank sowie Rücktritt aller Politiker, die Aussichtsposten innehaben. Ferner werde er die sofortige Einsetzung eines Sondergerichts mit der Bezeichnung„Säuberungsausschuß“. fordern. Wenn man seine Bedingungen nicht annehme, dann könne er nicht an der Regierung teilnehmen. Eine ReVolksfrontprogramms wie beispielsweise die Einführung der Vierzigstundenwoche, die Gewährung bezahlter Ferien, die Anerkennung der Arbeitervertretungen in den Betrieben und die Nationalisierung der Rüstungsindustrie auf eigene Faust, und ohne die Maßnahmen der Regierung abzuwarten, durchzuführen. Die Streikleitungen und die hinter ihnen stehenden Gewerkschaften versichern dagegen übereinstimmend, es handle sich keineswegs um einen politischen Streik oder gar um einen„Sowjetisierungsversuch“. Bisher ist es zu keinen Zwischenfällen gekommen, was vor allem darauf zurückzuführen ist, daß die Werkleitungen und die Polizei noch nichts unternommen haben, um die Arbeiter zur Räumung der von ihnen besetzten Fabriken zu veranlassen, da man hofft, den Konflikt auf dem Verhandlungswege beilegen zu können. Grundsätzliche Verständigung erreicht Die Verhandlungen zwischen der Regierung, den Arbeitgebern und den Arbeitnehmerorganisationen haben gestern abend zu einer grundsätzlichen Verständigung geführt. Man ist übereingekommen, daß heute nachmittag unter Vorsitz des Arbeitsministers zwischen den Arbeitgeber= und Arbeitnehmerorganisationen Verhandlungen über den Abschluß eines kollektiven Arbeitsvertrages beginnen sollen. * Etwa 12000 Bergarbeiter sind im Gebiet von Auchel (westlich von Béthune) in den Streik getreten, da die Gesellschaft von Marles einen Häuerlehrling fristlos entlassen hatte. Die Bergarbeiter fordern die sofortige Wiedereinstellung des Lehrlings. Neue Ausweisungen polnischer Arbeiter aus Frankreich Aus Frankreich sind, wie die polnische Presse meldet, wiederum 400 polnische Bergarbeiter mit ihren Familien ausgewiesen worden. gierung, die nicht imstande sei, den Staat zu säubern, könne ihn auch nicht aufbauen. Van Zeeland wolle das Land von oben herab einigen. Er, Degrelle, dagegen wolle jeden einzelnen Bürger gewinnen. Die große Mehrheit der Bevölkerung wolle eine tiesgründige Reform, so wie sie die Nex=Bewegung anstrebe, die in sechs Monaten 270 000 neue Anhänger gewonnen habe. Ich glaube nicht, fuhr Degrelle fort, daß die Parteien großen Widerstand leisten werden. Die Katholische Partei liegt am Boden. Von der Liberalen Partei braucht man nicht mehr zu sprechen. Nur von den Sozialisten kann man noch einigen Widerstand erwar, ten. Aber der Wahlkampf hat mich über den Wert der Sozialistenführer aufgeklärt. Es sind alberne, gewissenlose, kurzsichtige Figuren, die ich nicht fürchte. Das Gröbste ist getan. Die Abneigung der Bevölkerung gegen die Parteilichkeit ist in vollem Gange. Unsere Abgeordnete werden keineswegs im Parlament Obstruktion um der Obstruktion willen treiben. Wir werden für alles stimmen, was gerecht und vernünftig ist und im nationalen Interesse liegt und was mit unserem Programm vereinbar ist. So werden die Rex=Vertreter sicherlich für den Staatshaushalt und für die Gesetze über die Landesverteidigung stimmen, sie werden die Religionsfreiheit verteidigen und für alle Gesetze eintreten, die vom sozialen Standpunkt wünschenswert sind. Es ist ein Irrtum zu glauben, daß soziale Ausgaben dem Staat teuer zu stehen kämen. Die Rex=Bewegung plant auf sozialem Gebiet verschiedene Reformen. Degrelle erklärte ferner, daß er sobald wie möglich Neuwahlen herbeiführen wolle. Rex werde streng gesetzmäßig vorgehen und sich nicht von seinen demokratischen Grundsätzen entfernen. Die Dreiparteienregierung, die man jetzt wieder plane, werde von selbst zuDer Führer der belgischen Rex=Bewegung beim König Desgleichen der slämische Nationalistenführer— Degrelle über sein politisches Programm Es heißt:„Die große Säuberung“ sammenbrechen, ohne daß Nex einen Finger zu rühren brauche. „Wenn die jetzt kommenden Regierungen nacheinander gestürzt sind, dann ist“, so schloß Degrelle seine Erklärung,„die Stunde für uns gekommen und ich bin überzeugt, daß man uns dann rufen wird, damit wir die Verantwortung übernehmen. Treueid der Rex=Abgeordneten für Degrelle Vor seinem Empfang durch den König hielt der Führer der Rex=Bewegung, Degrelle, mit den 28 Rex=Vertretern, die ins Parlament gewählt worden sind, eine große Beratung ab. Bei dieser Gelegenheit haben die Abgeordneten Degrelle den Treueid geleistet. Beck auf der Heimreise Der polnische Außenminister Beck ist gestern abend nach einem Abschiedsessen in der polnischen Gesandtschaft, dem auch Ministerpräsident und Außenminister Stojadinowitsch beiwohnte, von Belgrad nach Warschau zurückgereist. Außenminister Beck ist während seines Belgrader Aufenthaltes vom Prinzregenten Paul in Audienz empfangen worden. Der Prinzregent verlieh ihm den weißen Adlerorden 1. Klasse. An die Audienz schloß sich ein Frühstück, das der Prinzregent zu Ehren des Gastes und seiner Gemahlin gab und dem auch Ministerpräsident und Außenminister Dr. Stojadinowitsch beiwohnte. Krostas„gute Beziehungen“ zu Deutschland Der tschechische Außenminister Dr. Krofta sprach in den Außenausschüssen der beiden Kammern über die politische Lage Europas und erklärte zunächst, daß die Lage sehr ernst sei. Nach einem Rückblick auf den abessinisch=italienischen Streitfall stellte der Minister fest, daß die Tschechei ihre aus der Mitgliedschaft zum Völkerbund entspringenden Verpflichtungen bei Wahrung des absolut korrekten Verhältnisses zu Italien erfüllen werde. Ueber das Verhältnis zu Deutschland erklärte der Minister, daß die Tschechei keine direkten Streitfälle mit dem Reich habe und daß sie mit Deutschland nur durch den Reflex alleuropäischer Differenzen in einen Streit geraten könnte. Er, Krofta, sei froh, auch heute feststellen zu können, daß die gegenseitigen Beziehungen zwischen der Tschechei und dem Deutschen Reich dauernd gute seien.(!?) Bei Erwähnung der Besetzung der Rheinlandzone habe er allerdings nicht verschwiegen, welche Schatten die ungelöste Frage auf die internationale Gesamtlage werfe. Die Tschechei sei an diesem Konflikt direkt nicht beteiligt, dürfe aber vielleicht der Hoffnung Ausdruck geben, daß es gelingen werde, eine für alle Staaten annehmbare Lösung zu finden. Führertagung des Saues Köln=Aachen Im Kölner Gauhause versammelte sich unter dem Vorsitz des Gauleiters Staatsrat Grohé die politischen Führer der Partei und ihrer Gliederungen zu der sich allmonatlich wiederholten Arbeitstagung. Gauleiter Grohé schilderte ausführlich den Stand der innen= und außenpolitischen Lage. deren Weiterentwicklung das deutsche Volk im Bewußtsein seiner friedlichen Absichten, auch bei Verteidigung seiner Lebensrechte und im Vertrauen auf den Führer in Ruhe entgegen sehen kann. Mit der erfreulichen Mitteilung, daß der Führer ein besonderes Interesse für die Entwicklung des deutschen Westens bekundet habe, schloß der Gauleiter seine Ausführungen. In der anschließenden Aussprache fanden zahlreiche innerorganisatorische Fragen ihre Erledigung. An diese Beratung schloß sich an der übliche Dienststellenappell unter Teilnahme der Hauptstellenleiter, Stellenleiter und Mitarbeiter der Gauleitung. Gauleiter Grohé erteilte das Wort Herrn Generalmajor Reischle zu seinem aufschlußreichen Vortrage über das Wehrersatzwesen. Der ungarische Außenminister Kanya erklärte, daß Ungarn bereit sei, an den Vorbereitungen eines DonauPaktes mitzuarbeiten, sofern dabei eine freie Erörterung der Friedensverträge zugelassen wird. Mit Südslawien wolle Ungarn an der Beseitigung gegenseitigen Mißtrauens zusammenarbeiten. Das Datum der Krönung des jungen Königs Eduard VIIl. in der Westminster=Abtei ist durch einen Beschluß des Kronrats endgültig auf den 12. Mai 1937 festgesetzt worden. Saussteshe un zmcten Die Seeschlacht am Skagerrah an J1. Aei 1916 Von PETER GRIESENBRUCH Zwei Jahre Zurückhaltung der Flotten Zwei Jahre lang waren die Rohre der mächtigen Linienschiffsgeschwader kalt geblieben. Der Seekrieg schien ein„Krieg der Kapitänleutnants“ zu werden. Während Unterseeboote, Zerstörer und Kreuzer in ständigem nervenaufreibenden und gefahrvollen Ringen ihre Kräfte miteinander maßen, lagen die eigentlichen Schlachtflotten, graue und stählerne Festungen, schweigend und durch Meere getrennt einander gegenüber. Aber am 31. Mai 1916 trafen zum erstenmal die beiden furchtbaren Gegner mit voller Wucht auseinander. Da heulten den ganzen Nachmittag und Abend und noch manche Stunde der Nacht die schweren Granaten durch die Luft. da brachen die rotglühenden Brände aus den Schiffsrümpfen, da schoß das Wasser zischend durch die Lecks der Eisenwände, da bewiesen in Kampf und Sterben die Seeleute der beiden stammverwandten Nationen, daß sie der großen Traditionen ihrer Väter würdig waren. Als der Morgen des 1. Juni über der Nordsee heraufdämmerte, war die größte Seeschlacht der Weltgeschichte geschlagen. Die Zurückhaltung der beiden großen Hochseeflotten in den ersten Kriegsjahren hatte mannigjache Gründe. Die deutsche politische Leitung wünschte in Verkennung des wahren Wesens des Krieges die große Seeschlacht nicht, weil sie die Flotte bis zum Friedensschluß aufsparen wollte. Aber auch die deutsche Flottenleitung war einem verhängnisvollen Irrtum verfallen, als sie jahrelang angenammen hatte, die zahlenmäßig überlegene englische Flotte werde von selbst in die Nähe der Küste kommen, und dann werde man hier unter günstigen Umständen die Entscheidungsschlacht haben können. Die englische Flottenleitung wiederum kannte den Wert der deutschen Flotte zu gut, als daß sie das Wagnis eines Angriffs auf die deutsche Küste hätte auf sich nehmen wollen. Sie erwartete das Erscheinen der deutschen Verbände weit nördlich von Helgoland. Inzwischen sollte die Blockade wirksam werden, und so blieb die englische„Große Flotte“ jahrelang nichts als ein Sicherungsgürtel der Blockade hoch im Norden Schottlands. Cop. Franck'sche Verlagshandlung Stuttgart Der Entschluß zur Schlacht Aber im Frühjahr 1916 bereitete sich ein Wandel der Dinge vor. An die Spitze der deutschen Hochseeflotte war in diesem Frühjahr der Admiral Scheer getreten, ein Mann von Wagemut und entschlossenem Angriffsgeist. Er wollte das wertvolle Kriegsinstrument, das in der deutschen Flotte lag, auch zum Einsetzen bringen, und er glaubte fest daran, daß sich die deutsche Schiffbautechnik und die deutsche Ausbildung, das Werk Tirpitz' und Kösters, bewähren würden. Die Ereignisse haben ihm recht gegeben. Zu gleicher Zeit aber bahnte sich auch in England unter dem Einfluß des deutschen =Bootkrieges und der Beschießung der englischen Ostküste durch deutsche Kreuzer ein Wandel der Stimmung an. Man neigte jetzt mehr als früher zu der Ueberzeugung, daß man gegenüber den vielfachen Unternehmungen der leichten deutschen Streitkräfte nicht tatenlos abwarten dürfe, sondern daß man stärker als bisher die Schlacht suchen müsse. Der englische Oberbefehlshaber der englischen Flotte zwar, der Admiral Jellicoe, ging nicht ohne innere Hemmungen an die Vorbereitungen der neuen strategischen Offensive heran. Vor seinem geistigen Auge stand immer drohend die Möglichkeit der Verantwortung, die auf ihm lastete. Das Schicksal des britischen Weltreiches war von ihm und seinen Entschlüssen, war vielleicht von den Entscheidungen eines Tages abhängig. Ohne diese inneren Hemmungen des englischen Befehlshabers wären der Verlauf und der Ausgang der Skagerrakschlacht nicht verständlich. Vorläufig aber waren die gewandelten Stimmungen in seinem Heimatlande stark genug, um auch ihn zu einer größeren entscheidungsuchenden Unternehmung zu veranlassen. Am 31. Mai sollte die deutsche Hochseeflotte die Gegend der nordwestlichen Küste Dänemarks aufsuchen. um hier Handelskrieg zu führen. Aber nicht gegen einige Dutzend Dampfer mit Holz, Steinkohle oder andere Güter wollte Scheer seine mächtige Flotte einsetzen; der Handelskrieg war nur das taktische Mittzu einem höheren strategischen Zweck. Wenn die ersten Nachrichten über die Wegnahme englischer Dampfer durch den Funk nach England drangen, dann sollte die britische Admiralität und Jellicoe durch das Erscheinen deutscher Schiffe auf diesen Straßen des englischen Handels aufgerüttelt werden und ihre Flotte zum Schutze der Kauffahrteischiffe dorthin entsenden. Unter günstiger Stellung wollte dann Scheer dem heraneilenden Gegner entgegentreten. Er durfte dabei hoffen, daß es gelingen werde, den Engländern bis zur Schlacht selbst die Tatsache zu verbergen, daß sich die gesamte deutsche Flotte in diesen Gewässern befände. So erschien die Hoffnung auf einen Ueberraschungserfolg nicht unberechtigt.— Er wußte nicht, daß auch bereits die gesamte englische Flotte nach der Nordküste Dänemarks unterwegs war. Die Flotten treifen zusammen Am frühen Nachmittag des 31. Mai nähern sich die beiden Flotten einander mit gewöhnlicher Marschgeschwindigkeit. Die fünfundzwanzig Linienschiffe des Admirals Jellicoe fahren in breiter Marschformation ich Süden, vor ihnen ein breiter Schleier von älteren ; verkreuzern und die drei modernen Schlachtkreuzer s Admirals Hood, ganz weit im Süden zur Aufklärung Jellicoes Unterführer, der wagemutige und entschlossene Beatty mit sechs Schlachtkreuzern und vier sehr schnellen Linienschiffen, den stärksten und schnellsten der Welt, der Stolz der englischen Flotte. Von Süden her nähert sich Scheer mit sechzehn modernen Linienschiffen(und sechs älteren), im Norden voraus Hipper mit den fünf Schlachtkreuzern seiner Aufklärungsgruppe. Als kurz nach drei Uhr nachmittags die Offiziere Hippers zuerst die mächtige Linie der englischen Schlachtkreuzer sehen, scheinen sich für die deutsche Aufklärungsgruppe gefahrvolle Stunden vorzubereiten. Ohnehin ist Beatty mit seinen sechs Schlachtkreuzern den fünf Hippers zahlenmäßig überlegen, aber hinter ihm, wenn auch noch im Dunst verborgen, eilen auch bereits die vier mächtigen Linienschiffe der„Queen Elizabeth“= Klasse heran. Mit ihnen zusammen ist er um das Doppelte stärker— sein völliger Sieg über die Streitkräfte Hippers scheint ihm gewiß, wenn es ihm nur gelingt, Hippers Geschwader festzuhalten und ihm die Flucht unmöglich zu machen. Wenige Minuten, nachdem Beatty die Meldung von dem Erscheinen der deutschen Schiffe erhalten hat, setzt er auch schon zum Angriff gegen sie an, um sie mit seiner überlegenen Geschwindigkeit von den Heimathäfen abzuschneiden und zu vernichten. (Fortsetzung folgt.) Hauptchristleitet: Dr Egon=Grich utblecht Lieuvernte. sender Hauptschrittleiter: Heinz Doym Verontwortlich für Volifik Dr. Egon=Erich Albremi, Verantwortich r Ortsteil: Heinz Dohm. Verantwortlich für Umgegend. Wirtschaft: 1. V. H. Dircksmeier. Verantwortlich für Kultur, Unterhaltung und Bild Willi Bunwalo, Verantwortlich für Svort: Hermann Dircksmeier, Verantwortlich fir den Anzeigenteil: Albert Duvverte, Alle in Vonn Durchschnitts=Aufl. IV:36 Uner 18 MM). Unverlangte Eintendungen ohne Ruttporto werden nicht zurückgesandt Sprechttunden der Schriftleitung 9½— 111½ und 17—18 Uhr Drug und Verlag: Bonner Nachrichten. Hermann Neusser Kom=Ges. Bonn. Sammelruf 3851—53 Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672, Bankkonto: Girokonto Reichsbankstelle Vonn. Deutiche Bant und Disconto=Gesellschaft Vonn Bezugspreis fur den General=Anzeiger monatlich 2—.K. Mir die Illustrierte monatlich 3n 3 trei Haus einichließlich Botensohn und Vertandkosten Wostbezugspreis mit Illustrierte .30 J. einschließlich Ponuverweisungsgebuhr. ausichließlich Postzustellgeld Einzelverkanfspreis 10 S. Anzeigenarundpreis Großwalte 46 mm 18 5. Tertanzeigen 7° aum breit.—0 Alle eininalnigen Anzeigen vis zu mm Höbe min 15., Anzeigen für die Saftabrt fur Bhder Gasthöse. Fremdenheime und Gastsatten mm 15 5, Amtliche Anleigen mm 15 J. Vereins Anzeigen die nicht der Wirtschaftswerbung dienen mm 1113 Famillen=Anzeigen und Nachrufe mim 11 S Steflengetuche mm 5., Wortanzeigen einspaltig in der Grundschrift nur in einvettlichen Breite von 46 mm. von Priatverionen aufgegeben bie 3 mm Höhe jeder Mort u d e r G r u n d s c h r i t 5 S; Z u s s e r n= u n d A u s k u n f t s G e b ü h r Worto besanders) 30 H. Nachlasse: Malstattel 1 und Mengensatsel R. Gültig ist die Anzeigenpreisliste 5. Ersüllungsort Bonn-Rhein. 29. Mai 1933 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 15 548. Seite 3 In der Nordsee ertrunken Nur der Kapitän wurde gerettet Nach einer in Haugesund eingetroffenen Meldung ist der in Bergen beheimatete Dampfer Hogstad mit vierzehn Mann Besatzung auf der Fahrt von England nach Norwegen in der Nordsee gesunken. Lediglich der in einem Rettungsboot treibende Kapitän ist von dem holländischen Dampfer Westpleine gerettet worden. Dreizehn Mann der Besatzung sind ertrunken. Wolkenbruch legte den Verkehr lahm Schwere Unwetter über Norditalien Nord=Italien wurde von schweren Unwettern heimgesucht. Ein Wolkenbruch von außergewöhnlicher Stärke ging über Ferrara Emilia nieder. Der Verkehr in der Stadt war fast zwei Stunden vollständig lahmgelegt. Die Straßen und Plätze glichen Wildbächen. Vor dem Dom war ein See entstanden, der die Kirchenbesucher mehrere Stunden festhielt. In Florenz wurden zahlreiche Häuser beschädigt. Der Abendschnellzug aus Rom kam in Mailand mit einer Verspätung von 87 Minuten an. Ein Blitz hatte bei Monte Rotondo die Fahrstromleitung zerstört. Sechs Vergleute verschüttet Schwerer Unfall auf der Castellengo=Grube Auf der Castellengo=Grube bei Martinau(Kreis Beuthen) wurden gestern in einem Pfeilerabschnitt durch plötzliches Hereinbrechen von Gesteinsmassen sechs Bergmänner verschüttet. Bei den sofort eingeleiteten Bergungsarbeiten konnten zwei der Verschütteten mit leichten Verletzungen, ein dritter als Leiche geborgen werden. Es besteht wenig Aussicht, daß die übrigen drei Verschütteten noch am Leben sind. Die Bergungsarbeiten schreiten nur langsam vor, da weitere Gesteinsmassen hereinzubrechen drohen. Die Arbeiten werden unter der gebotenen Vorsicht mit allem Nachdruck fortgesetzt. Schwarze Fahnen in Nakwitz Die Fährboottragödie auf der Thaya In der Gemeinde Rakwitz, der nahezu alle Opfer der Kinderkatastrophe auf der Thaya entstammen, wehen vom Schulhaus und von den meisten Bauerngehöften schwarze Fahnen. Es gibt nahezu kein Haus, in dem nicht der Verlust eines Kindes beklagt wird. Die Bergungsarbeiten sind militärisch organisiert worden. Militärposten wurden sofort in den Dienst der Sache gestellt. Die Kindertragödie hat auch im Parlament zu einer Aussprache geführt. Ein Abgeordneter der Christlichsozialen Partei fragte die Regierung nach den Ursachen des Unglücks. Der Abgeordnete machte die bisherige Unterlassung der Regulierung des Unterlaufes der Thaya für das Unglück verantwortlich. Nach einer Trauerkundgebung sprach der Vorsitzende Malypetr den Hinterbliebenen das Beileid der Nation aus. Irrfahrten eines englischen Schisses Eine Munitionsladung, die niemand will Der Dampfer„La Sainte Marie“ irrt seit mehreren Tagen mit einer Waffen= und Munitionsladung, die ursprünglich für Abessinien bestimmt war, in den englischen Gewässern umher. Es soll sich um ein englisches Schiff handeln, das angeblich von Finnland aus eine Fahrt nach Abessinien angetreten hatte. Als es auf dem Wege über verschiedene europäische Häfen in Gibraltar eingetroffen war, erfuhr der Kapitän, daß der abessinische Krieg zu Ende sei. Er beschloß daher, nach England zu fahren, um seine Waffenladung wieder loszuwerden. Die Durchführung dieser Absicht ist ihm jedoch bisher nicht gelungen. Von Dungeneß, das er zuerst anlief, wurde er zunächst nach der Insel Guernsey im Kanal verwiesen. Aber sowohl die Behörden von Guernsey als auch die der Insel Lundy im BristolKanal verweigerten die Ausladung der Waffen. Die „Saint Marie“ versuchte darauf gestern, ihre gefährliche Ladung auf der im Verwaltungsgebiet von Guernsey liegenden Insel Sark auszuschiffen. Das königliche Gericht in Guernsey schritt jedoch ein und verhinderte das Vorhaben; man nimmt an, daß sich das Schiff nunmehr nach London begeben wird. Die Ladung besteht aus Gewehren und Granaten, Brandbomben und Munition. 23„Hindenburg“ heute früh in Nio de Janeiro (An Bord des 23„Hindenburg“.) Wir hatten seit Madeira die angenehmste Schönwetter=Fahrt. An Bord ist alles in bester Laune. Die Schiffsmotoren laufen tadellos. Die Landung in Rio de Janeiro erfolgt am heutigen Freitag früh(Ortszeit). Der Start zur Rückfahrt ist für den Morgen des Samstag vorgesehen. Der Weittongrez für Freizen und Ethblulng Der größte internationale Kongreß aller Zeiten kommt nach Hamburg—„Meusch, Arbeit, Freizeit“ In der Woche vom 23. bis 30. Juli, also unmittelbar vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Berlin, findet in Hamburg der Weltkongreß für Freizeit und Erholung statt, zu dem die deutsche Reichsregierung vor wenigen Wochen alle Kulturnationen der Welt eingeladen hat. Es ist damit zu rechnen, daß der überwiegende Teil der Kulturnationen seine Vertreter zu diesem Weltkongreß entsendet. Was der Kongreß im einzelnen bringen wird und welche außerordentliche internationale Bedeutung ihm beizumessen ist, das schilderten Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und der Leiter des Deutschen Organisationsausschusses des Weltkongresses für Freizeit und Erholung, Walter Rentmeister, den auf besondere Einladung nach Frankfurt a. M. gekommenen Vertretern der reichsdeutschen und der ausländischen Presse. Dr Ley zeigte, wie ein Weltkongreß dieser Art fruchtbar sein und der ganzen Welt wirklich etwas geben könne. Deutschland lehne es ab, den Nationalsozialismus als Exportware zu betrachten. Es habe nur den einen berechtigten Ehrgeiz. seine Leistungen zu steigern und in dem edlen Wettbewerb der Völker mit an erster Stelle zu stehen. Neben dem Sport bilde die Erörterung über die Freizeitgestaltung ein hervorragendes Mittel, die Beziehungen der Völker untereinander zu heben, und es sei sein Wunsch und seine Hoffnung, daß gerade dieser Gedanke mehr und mehr die Völker erfasse und der Verständigung der Nationen diene. Dr. Ley gab seiner Freude Ausdruck, daß das große Werk der NS=Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ in den wenigen Jahren seines Bestehens so außerordentliche und auch im Auslande anerkannte Erfolge erzielen konnte, daß im letzten Jahre bereits 35 Millionen schaffende deutsche Menschen auf Reisen geschickt und damit ein Umsatz von einer Milliarde Mark erreicht werden konnte. Das Wesentliche dabei sei aber der grundsätzlich neue Weg, der nichts mit Befehlen und Anordnungen zu tun habe, sondern jedem eine reiche Auswahl biete und vor allem den Menschen eine gänzlich neue Lebensauffassung gebe. Das verarmte Deutschland, das vor drei Jahren noch viele Millionen Arbeitslose hatte und wirtschaftlich vor dem völligen Zusammenbruch stand, marschiere in Bezug auf Freizeitgestaltung und Urlaub in der Welt an der Spitze aller Nationen. Ueber die Einzelheiten des Weltkongresses, über die ungewöhnlich große Zahl der Veranstaltungen, Aufmärsche usw., die damit verbunden sind, berichtete der Leiter des Organisationsausschusses des Kongresses, Walter Rentmeister. Der Kongreß steht unter dem Leitgedanken„Mensch, Arbeit, Freizeit". Das gesamte Programm ist darauf abgestellt, in diesem Jahre der Olympischen Spiele einen wertvollen Beitrag für eine allgemeine Verständigung der Schaffenden aller Nationen zu bieten. Flugmodell fliegt Weltrekörd Ein„großer Winkler“ der Flugmodell-Wanderschau der Landesgruppe Westfalen flog 1 Stunde und 53 Minuten „Startmannschaft fertig?“—„Fertig.“— Erwar= tungsvoll stehen Tausende von Schulkindern auf dem weiten Platz des Dröscheden Feldes bei Iserlohn, um zu sehen, ob die vielen schönen Flugmodelle wirklich so ausgezeichnet fliegen können, wie der Leiter der Flugmodell=Wanderschau der Luftsportlandesgruppe 10, Westfalen, das behauptet. Da— das erste Modell steigt hoch, hell schimmert die weiße Bespannung gegen die satte Bläue des Himmels. 50, 70, 80 Meter hoch in wenigen Sekunden, klinkt das„Baby“ nun aus und fliegt langsam in eleganten Kurven über den Köpfen der erstaunten Kinder dahin. Ebenso groß ist das Staunen, als das Modell nach wenigen Minuten glatt und sicher landet, genau so, wie ein Segelflieger seine „Kiste“ hinsetzt. Fertig zum zweiten Start! Diesmal wird ein Hochleistungssegelflugmodell auf die Reise geschickt, ein „großer Winkler“ mit einer Spannweite von 1,70 Meter. Er kommt ebenso sicher hoch wie das kleinere„Baby“, macht sich in der gleichen Höhe vom Startseil frei und schwebt majestätisch dahin. Da— was ist das? Anstatt Höhe zu verlieren, im langsamen Gleitflug zu Boden zu schweben, gewinnt das Modell an Höhe; in der Rechtskurve liegend ist es von der„Thermik“, dem brütenden Sonnenglast über den erhitzten Kalkselsen, erwischt worden und steigt nun, wie von unsichtbaren Händen gehoben, unaufhaltsam höher und höher. Drüben über den Bergen in Richtung Lennetal steht ein prächtiger Kumulus, der als Spitze eines Wärmeaufwindschlauches dem Flieger verrät, wo er sich neue Höhe holen kann. Die Stoppuhren ticken, vier Minuten, fünf Minuten schon kurvt das Modell, das sich schnell mit dem blütenweißen Kumulus angefreundet hat. Wie hoch? fragt jemand. 1000 Meter über Start!„Nach sechs Minuten Flugdauer in 1000 Meter Höhe außer Sicht!“ Startzeit 14.40 Uhr. Wer weiß, ob man dieses Modell jemals wiederfinden wird! Die Wälder des Sauerlands sind unermeßlich.— Aber man hat Glück! In Kesbern, 7 Kilometer Luftlinie entfernt, landet das Modell just in dem Augenblick, wo ein Mann auf dem Felde arbeitet. Es ist 16.33 Uhr! Eine Stunde und 53 Minuten hat das Modell also geschafft. Das ist ein neuer Weltrekord für Segelflugmodelle, gestartet im Hochstart. Die letzte Höchstleistung betrug 55 Minuten. Fast eine ganze Stunde mehr, dabei liegt die Landestelle 250 Meter höher als die Startstelle. Westdeutsche Kurzmeldungen Tierquäler von der Polizei festgenommen In Wittlich nahm die Polizei einen Fuhrmann fest, der sich der Tierquälerei schuldig gemacht hatte. Er ließ einen mit Holz schwerbeladenen Wagen durch ein Pferd eine steile Straße hinaufziehen. Trotz aller Anstrengungen konnte das Pferd die Last nicht fortbewegen, worauf der rohe Bursche unbarmherzig auf das Tier einschlug. Der Passanten bemächtigte sich wegen dieses Verhaltens eine große Empörung, sodaß die Polizei einschreiten mußte. Handtaschenräuber gesaßt In Niederlahnstein versuchte ein junger Bursche einer Frau die Handtasche zu entreißen. Der Bursche wurde gefaßt und der Polizei übergeben. Er gestand ein, in letzter Zeit wiederholt Raubüberfälle verübt zu haben. Entmannungsurteil gegen einen 50jährigen Vor der Großen Strafkammer in M. Gladbach hatte sich der 50jährige Johann Becker wegen schwerer Sittlichkeitsvergehen nach§ 175 StGB. zu verantworten. Er ist schon mehrfach deswegen vorbestraft. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Jahre Zuchthaus und ordnete außerdem seine Entmannung an, weil er eine große Gefahr für die Jugend bedeutet. Am 23. Juni Schwurgerichtsverhandlung in der Mordsache Graß In der Mordsache Graß gegen den Angeklagten Ludwigs wegen Mordes und Unternehmens der Verleitung zur Begehung eines Meineides ist Termin vor dem Schwurgericht in Köln auf den 23. Juni 1936 anberaumt worden. Den Vorsitz führt Landgerichtsdirektor Dr. Schaefer. Traurige Heimkehr Ein 58jähriger Mann in Köln fand, als er von der Arbeit heimkehrte, seine Frau mit einem Gasschlauch im Munde, tot in der Wohnung. Heuernte im Bergischen In allen Teilen des Bergischen Landes hat nun, begünstigt durch die gute Witterung, die Heuernte eingesetzt. Die Bauern konnten allgemein die Feststellung machen, daß die diesjährige Ernte gut und reichlich ist und die des Vorjahres gewiß übertreffen wird. Ehrentag der Kinderreichen in Köln 50 000 Teilnehmer aus dem Reich angemeldet Für den 7. Juni hat der Reichsbund der Kinderreichen zu einem Ehrentag der Vollfamilie in Köln aufgerufen, zu dem über 50000 Teilnehmer aus allen Teilen des Reiches angemeldet sind. Am Vortag, 6. Juni, findet eine Arbeitstagung der Landesleiter und Amtsträger des Bundes in der großen Messehalle statt, während der Ehrentag selbst in einer Großkundgebung auf der Festwiese am Messegelände gipfelt, die durch eine Vorführung des Reichsarbeitsdienstes eingeleitet wird und auf der Reichsbundesleiter Stuebe, Oberbürgermeister Dr. Riesen, der Reichsamtsleiter des Rassepolitischen Amts, Dr. Groß, und der Gauleiter von Thüringen, Fritz Sauckel, sprechen werden. Der Photograph als Zeuge Der Berliner Bauunglücksprozeß Von besonderer Bedeutung im Verlauf der großen Sitzung im Berliner Bauunglücksprozeß war die Zeugenaussage des Photographen Fritz Bettge. Großes Interesse erregten die Bekundungen dieses Zeugen, die er über die starken Erschütterungen durch den Straßenverkehr. machte. Als er am 12. August die ersten Aufnahmen machten wollte, hatte er die Absicht, eine fahrende Straßenbahn mit auf das Bild zu bringen. Dies sei ihm aber nicht gelungen; er mußte sein Stativ auf einer der Steifenlagen aufstellen und bemerkte dann jedesmal, daß beim Vorbeifahren der Bahn eine so starke Erschütterung entstand, daß das Bild wackelte. Nach dreimaligen vergeblichen Versuchen sah er sich gezwungen, eine Straßenbahn an der Haltestelle aufzunehmen. Auch der starke Autobusverkehr habe erhebliche Erschütterungen verursacht. Prinzessin Albrecht zu Schaumburg=Lippe gestorben Aus Munderfing, Bezirk Braunau am Inn, wird gemeldet, daß die Prinzessin Albrecht zu SchaumburgLippe, geborene Elsa Herzogin von Württemberg, die am 1. März 1876 geboren wurde und am 6. Mai 1897 den Prinzen Albrecht heiratete, gestern um 6 Uhr abends nach kurzer Krankheit gestorben ist. Die Mankeitasche des Ministers Sie war nicht der richtige Briefkassen— Geschichte Gelegentlich eines Ministerbesuches in Köln verabredeten mehrere Kellner des Hotels, in dem der Minister Wohnung zu nehmen beabsichtigte, ein Schriftstück aufzusetzen, in dem sie sich über ihre Einkommensverhältnisse beschweren wollten. Der Zettel sollte heimlich in die Manteltasche des Ministers dirigiert werden. In letzter Stunde änderte sich aber die Lage, und der Minister kam nicht. Monate später erfuhr der Betriebsführer von dem heimlichen Plan der Gefolgschaftsmitglieder. Es kam auch zu seiner Kenntnis, daß sich bei den vorbereitenden Besprechungen der Kellner X. besonders hervorgetan hatte, der nunmehr fristlos entlassen wurde. X. klagte am Arbeitsgericht auf Zahlung von Kündigungsentschädigung und Widerruf der Kündigung. Die Verhandlung ergab, daß T. tatsächlich der geistige Urheber des Planes war und seinen Kollegen Y. ersucht hatte, die Petition in die Tasche des Reichsministers zu schmuggeln.., so meinte er, sei dafür der geeignete Mann, weil er als Kriegsbeschädigter vor einer Entlassung geschützt sei. Er war eines Kölner Ministerbesuchs vor dem Arbeitsgericht sich also wohl bewußt, daß sein Verhalten nicht korrekt war. Dennoch klagte er am Arbeitsgericht. Die Klage wurde natürlich kostenfällig abgewiesen und festgestellt, daß der Kläger Grund zur fristlosen Entlassung gegeben habe, da er versuchte, Mitarbeiter zu einem Vorgehen zu verleiten, daß wider das Gesetz und die guten Sitten verstoße. Durch das Schriftstück habe die Betriebsführung in den Augen des Ministers herabgesetzt werden sollen. Wenn Mißverständnisse vorlagen, so sei nach den gesetzlichen Bestimmungen der Vertrauensrat und der Treuhänder der Arbeit zuständig. Richt bein Gowaster 9339m- Jihr baneu e: lautet eine alte Aberglaubensregel. Ja, früher, als es weder Zahnpflege noch Zahnheilkunde gab, versuchte man sich mit solchem Schnickschnack vor Zahnkrankheiten zu schützen. Das ist heute zum Glück nicht mehr nötig. Heute lassen wir- die Vernünftigen unter uns- die Zähne 2xim Jahreuntersuchen, vor allem aberpflegen wir sie jeden Abend und Morgen mit Chlorodont. Durch regelmäßige Zahnpflege mit Chlorodont, der Qualitäts=Zahnpaste, können wir unsere Zähne bis ins hohe Alter stark und gesund erhalten! Ein Stück russisch=deutscher Zum 250. Geburtstage von Heinrich Johann Friedrich Ostermann— 30. Mai 1686 Von Prof. Dr. Ernst Friedrichs.(Nachdruck verboten.) Der westfälische Pfarrerssohn und Theologiestudent Heinrich Johann Friedrich Ostermann war für Deutschland nicht recht brauchbar, da er im Duell seinen Gegner getötet hatte, und so ging er nach Rußland. Er setzte aber auch dort seine theologischen Studien nicht fort, sondern wurde— Reichskanzler. Ostermann war ein genialer Kopf, und solche Männer liebte Peter der Große, und Peter liebte auch die Deutschen. Auf seinen Reisen im Westen hatten dem „Zaren und Zimmermann“ am besten die Holländer und die Deutschen gefallen, und diese zog er nun gleich in Massen in sein Land, um seinen„Asiaten“ Bildung und Kultur beizubringen. In der alten Residenz Moskau war eine ganze Vorstadt von Deutschen bewohnt; in der neuen Petersburger legte er ihnen zu Ehren in der vornehmsten Gegend die„Deutsche Straße“ an(wohin später das Winter=Palais kam). Er hätte gern alle bedeutenden Männer Deutschlands nach dort gezogen: den großen Philosophen Leibniz und den zweitgrößten Christian Wolf, aber beide lehnten ab, entwarfen ihm jedoch den Plan für seine neue„Akademie“. Aber andere deutsche Wissenschaftler kamen, Aerzte, Juristen, Künstler, Offiziere, dann Leute der Praxis, Schlosser, Bergleute, ja auch deutsche Frauen, die den Russinnen— das Butterschlagen beibringen sollten. Zu diesen Deutschen zählte auch Ostermann, der bald ein nußerordentlicher Organisator im Innern und ein ebenso feiner Diplomat wurde. Zunächst schuf er die Einrichtung der Post; bis dahin hatte es in ganz Rußland so etwas noch nicht gegeben, und hier, wo nun Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit die Haupterfordernisse waren, spielten die Deutschen jetzt eine große Rolle; die Post war fast ganz in ihren Händen. Auch der Diplomat Ostermann hatte sehr bald zu tun. Peter der Große hatte nicht immer eine glückliche Hand im„nordischen Krieg“. Seine Niederlage am Pruth(1711) gestaltete Ostermann im folgenden Friedensschluß so, daß sie nicht zu schmerzlich wurde. Und die Abschlußverhandlungen des langen Krieges zu Nystadt(1721) mit dem Gewinn von Livland, Estland, Ingermanland hat er geleitet. Peter gab ihm dafür den Freiherrntitel und machte ihn zum ReichsVizekanzler. Peter starb bald. Ostermanns Bedeutung wurde aber auch von den nun schnell auseinanderfolgenden Nachfolgern erkannt und anerkannt. Katharina I. setzte ihn auf ihrem Sterbebett als Mitglied des Regentschaftsrates für den minderjährigen Peter II. ein. Kaiserin Anna gab ihm den Grafentitel und machte ihn zum Leiter der Auswärtigen Angelegenheiten. Dann kam aber die Preußenfeindin Elisabeth, die wir ja aus dem siebenjährigen Kriege kennen, zur Regierung, und es ist wohl möglich, daß Ostermann gegen ihre Regierungsübernahme gewirkt hat; sie nahm dies jedenfalls als sicher an, außerdem beschuldigte sie ihn, das Testament Katharina I. unterschlagen zu haben, und er wurde aus dem Bett, nur mit dem Schlafrock bekleidet, direkt auf das Schafott geschleppt; nachdem Rund um I. Bevor ein Film gedreht wird... Man hat ausgerechnet, daß jeden Tag ungefähr eine Million Menschen in Deutschland ins Kino gehen. Fragt man aber auf gut Glück nur einige von dieser Million, was sie über den Film als solchen wissen, wie er entsteht, welcher Vorbereitungen er bedarf und was er volkswirtschaftlich bedeutet, so wird nur ein verschwindend kleiner Teil von ihnen darüber annähernd richtig Bescheid wissen. Und doch sind das alles Fragen, die nicht nur wichtig, sondern die auch alles andere als trocken und langweilig sind, wenn man ihnen einmal nachzugehen, sich die Mühe macht. Am besten und erschöpfendsten wird man über all diese Fragen sich selbst Auskunft verschaffen können, wenn man bei einem Besuch in Berlin einmal nach Tempelhof hinausfährt und sich die dortige Ufa=Lehr= schau ansieht, die jedem Interessierten offensteht. Man wird allerdings bald so sehr von dem Gezeigten gefesselt werden, daß aus dem bloßen Anschauen ein Studieren wird. Kaum etwas ist so lehrreich, als wenn man einmal allein den. Weg verfolgt, den ein Filmstoff zurücklegen er diesen Todesschreck ordentlich durchgekostet hatte, wurde er zu lebenslänglicher Verbannung nach Sibirien verschickt. Er ist dort, in Beresow, am 25. Mai 1747, gestorben. Dasselbe Schicksal traf übrigens einen anderen Deutschen, der sich gleichfalls große Verdienste um Rußland erworben hatte, den Generalfeldmarschall Münnich. Er war der Organisator des russischen Heeres unter Peter dem Großen, hat viele Schlachten gegen die Türken, gegen die Polen, in der Krim siegreich geschlagen, war gleichfalls unter den folgenden Regierungen sehr angesehen, wurde wegen seiner preußenfreundlichen Gesinnung aber von Elisabeth in verselben Weise auf das Schafott geschleppt und dann zur Verbannung nach Sibirien begnadigt, wo er sich kümmerlich mit Mathematikstunden ernährte. Seine Gesundheit hielt aber stand, und Peter III. holte ihn nach seiner Thronbesteigung sofort zurück, und Katharina II. ernannte ihn zum Generaldirektor der baltischen Häfen. den Film muß, bis seine erste Szene überhaupt gedreht werden kann. Hat ein Autor zunächst einmal die etwa zwanzig bis vierzig Schreibmaschinenseiten umfassende Handlungsskizze, das sogenannte„treatment“ eingereicht und ist der Stoff als filmwirksam erkannt und zur Ausführung angenommen worden, dann wird zunächst unter Mitwirkung des Verfassers das Drehbuch hergestellt, das alle optisch und alle akustisch zu erfassenden Vorgänge, also Wort und Bewegung, genau enthält. Mit diesem Drehbuch befassen sich nun der Produktionsleiter und der Spielleiter, die im Idealfall sich in einer Person vereinigen, aber meist noch getrennt sind. Nachdem diese sich in großen Zügen ein Bild von dem kommenden Film gemacht haben, wobei das ursprüngliche Drehbuch sich noch manche Aenderung und Szenenumgestaltung gefallen lassen muß, beschäftigen sich Architekten, Kostümzeichner und Komponist mit dem Stoff und gleichzeitig wird kalkuliert, wie hoch die Erzeugungskosten sich ungefähr belaufen werden und ob dieser Aufwand auch durch den zu erwartenden Erfolg des Films gerechtfertigt wird. Eine der wichtigsten und für den Erfolg oft entscheidenden Fragen ist die richtige Besetzung der hauptsächlichen Rollen des Films, mit der sich der Produktionsleiter zu befassen hat. Ist dies alles, was eine ungeheuere Arbeit von einer Vielzahl von Personen voraussetzt, nun glücklich fertig, so wird noch immer nicht lustig darauflosgedreht von Szene eins des Films bis zur letzten, sondern nun beginnt die vielleicht mühseligste Arbeit des Produktionsleiters, der nämlich nun sozusagen einen Fahrplan aufstellt, nach dem die einzelnen Szenen gedreht werden und in dem nicht nur die verschiedenen„Einstellungen“ aufgezeichnet und numeriert sind, sondern auch jedes Requisit, das für sie nötig ist, damit es dann beim Drehen selbst keinen kostenverteuernden Aufenthalt gibt. Um möglichst wirtschaftlich arbeiten zu können — ein durchschnittlicher Spielfilm kostet nämlich zwischen 600000 und 1200000 Mark und erfordert daher eine solche Arbeitsweise!— werden die Szenen des gleichen Handlungsortes hintereinander gedreht, ob sie nun am Anfang oder am Ende des Drehbuches stehen und dann sucht man auch die Szenen, die einen hochbezahlten Darsteller oder eine berühmte Diva erfordern, die noch mancherlei andere Verpflichtungen haben, möglichst nahe hintereinander zu legen. Natürlich legt man in die wettermäßig ungünstige Jahreszeit die Atelieraufnahmen und die Außenaufnahmen in die sogenannten Schönwetter=Monaté, wobei allerdings die Sonne sich, wie wir ja es gerade zur Zeit erleben, oft als eine höchst unzuverlässige Dame mit ausgesprochenen Divalaunen erweist und so manchen kostspieligen Strich durch die Rechnung des armen Produktionsleiters macht. Wir sahen im Zimmer des bekannten Filmregisseurs und Produktionsleiters der Usa, Karl Ritter, der uns Filme vom Range des„Hitlerjungen Quex", „Liebe, Tod und Teufel" und„Ehestreik“ schenkte, einen solchen Fahrplan für seinen neuen großen Spionagefilm„Der Verräter“, in dem Willi Birgel die Hauptrolle spielen wird, und bekamen da erst einen Begriff von der Unsumme von organisatorischer und künstlerischer Vorarbeit, die zunächst nötig ist, um überhaupt mit dem Drehen eines Filmes beginnen zu können. Aber darüber darf nicht verkannt werden, daß es damit für einen Produktionsleiter und Regisseur nicht getan ist, denn sein Film wird nur dann Erfolg haben, wird nur dann die Zuschauer und Zuhörer innerlich packen und mit sich fortreißen, wird sie erheben oder erschauern lassen, wird sie mit Freude und Lachen erfüllen und so für etrige Stunden die#hwere dis.s Seite 4. Nr. 15 543 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 29. Mai 1936 Bonnei-Nachtichten Aeanetal E Mädche hat ahn Bloome Spaß On däht ifrig geeße, Et sorg für se ohn Ungerlaß, Doch eent konnt it verdreeße: Se woren alle beßche matt, Et hingen dröv die Köppche, On blaß on gael wor manches Blatt, Och blevven uß die Knöppche. „Well me jett en de Maue hann Su moß me däftig esse!“ Saht eenes Daags ne Nohbersmann, „Wie kann me dat vergesse?“ „Dat eß och wohr, dä Mann hät Rääch!“ Reef huh erfreut ons Leeoche. Die Bloome lävvten jetz net schlääch, Dovon kritt Uehre Breesche.— Trotz beste Fläg on gode Koß Ging Bloom on Blöömche höppe, Se hatten all keen Lävvensloß On loogen stief em Döppe. En eene Raasch ons Mädche kütt Zo däm, der ihm gerode: „Die gode Koß he, wie me sitt, Die hilf och nix, verstoht e! Wat laach Uehr do? Hat Uehr geschlupp? Wat hann ich dann verbroche? Ich gov dä Blöömche doch got Zupp, Gekoch von Fleesch on Knoche!“ Paul Rose. Kleiner Bonner Rabtspieger Rückkehr aus dem Schulungslager Die Klassen Untersekunda, Unter= und Oberprima des Städtischen Realgymnasiums und der Oberrealschule kehrten im Laufe des Mittwochs mit den begleitenden Lehrern und Assessoren sonnengebräunt aus den nationalpolitischen Schulungslehrgängen in der Eifel, an der Mosel und im Saargebiet zurück. In dreiwöchigem Kursus wurden die Jungens dort mit den Schülern anderer Städte des Rheinlands in nationalsozialistischem Sinne sportlich und politisch geschult. Die Leitung der Lehrgänge, die in den Jugendherbergen untergebracht waren, lag in Händen bewährter Heimassessoren. Vorträge, Besichtigungen und Märsche verschafften den Jungens lebenswahre Eindrücke von Land und Leuten und Achtung vor deren Leben und Brauchtum. In abendlichen Heimabenden, an denen gesungen oder vorgelesen wurde, kam der starke Gemeinschaftsgeist, der alle miteinander verband, überzeugend zum Ausdruck. Das Erlebnis echter Kameradschaft wird in den Jungens tief eingewurzelt bleiben. Von der Polizei Festgenommen wurden: Ein Ehepaar wegen Verdachts der Erpressung, 1 Frau wegen Ladendiebstahls, 1 Mann wegen Bettelei, 1 Mann wegen Trunkenheit. Sichergestellt wurde ein Herrenfahrrad. Der Eigentümer kann sich im Rathaus, Markt, Zimmer 110, melden. Herzlichen Glückwunsch! Pfingstsonntag begehen die Eheleute Karl Bertram und Frau Margarethe, geb. Lux, das Fest der Silbernen Hochzeit. Mit dem gleichen Tage wohnen sie auch 25 Jahre am Hause Josefstraße 21 b. Silberne Hochzeit feierten die Eheleute Ludwig Hofmann und Frau, Sachsenweg 20. Der Jubilar ist Vorsitzender des Bonner Hessen=Vereins und wurde von diesem besonders beglückwünscht. Kilient-elusnu Flugsport der Lustsport-Ortsgruppe Vonn Durch Verfügung des Reichsluftsportführers, Oberst Mahnke, Berlin, wurde dem Siegelflieger Otto Speckmann, Bonn, die Lenz eines 1. Gleitfluglehrers und dem Segelflieger Karl Hoch, Vilich=Müldorf, die Lizenz eines 2. Gleitfluglehrers erteilt. Mit beiden Ernennungen konnte die Ortsgruppe Bonn den Stamm ihrer Ausbildungsleiter wesentlich vermehren. * Die ideelle Wohlfahrt der NSB Bonn=Mitte bot etwa 100 Betreuten eine Führung durch den Botanischen Garten. Sachbearbeiter Vg. Roos begrüßte die Teilnehmer und Gartenoberinspektor Wiesemann, Stadtrat Hahne i. R. und Gartenmeister Nettekoven führten die Einzelgruppen und gaben die nötigen Erklärungen. Der Spaziergang durch den schönen Garten war allen ein Genuß. * Kinderstunde in Dottendorf Heute nachmittag findet in Dottendorf ein Kinderfest statt, bei dem die NSV die Kinder des Kindergartens der Karlschule mit Kakao und Kuchen bewirten wird. Fröhliche Spiele schließen sich an. * Der Vertrieb von„Prachtwerken“. Keine amtliche Förderung mehr Ueber behördliche Empfehlungsschreiben für Druckwerke sagt der Reichs= und Preußische Minister des Innern in einem Runderlaß folgendes: „Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, der Reichserziehungsminister, der Präsident der Reichsschrifttumskammer und die Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des NS=Schrifttums wenden sich dagegen, daß von geschäftstüchtigen Verlegern und Buchvertretern noch immer sogenannte„Prachtwerke“ angeboten werden, deren Wert in keinem Verhältnis zum Anschaffungspreis stehe. Wenn sich trotz aller Maßnahmen gegen den durchaus unerwünschten Vertrieb solcher Werke noch immer Käufer fänden, so vornehmlich deshalb, weil die Buchvertreter in vielen Fällen Empfehlungsschreiben leitender amtlicher Persönlichkeiten vorweisen könnten. Zur wirksamen Unterstützung des Kampfes gegen den Unfug dieser„Prachtwerke“ ersuche ich, grundsätzlich keine Empfehlungsschreiben für solche Werke auszustellen. Erfahrungsgemäß sind Buchvertreter auch im übrigen bestrebt, Empfehlungsschreiben für die von ihnen vertriebenen sonstigen Druckschriften von möglichst vielen behördlichen Stellen zu erhalten, nicht zuletzt in der Absicht, mit Hilfe dieser Empfehlungsschreiben Eingang in die Diensträume zu finden, um dort— entgegen dem bestehenden allgemeinen Verbot— ihre Bücher abzusetzen. Ich ersuche daher, auch die Anträge auf Ausstellung solcher Empfehlungsschreiben ausnahmslos abzulehnen.“ tags vergessen lassen, wenn dieser Spielleiter seine künstlerische Besessenheit, seine inneren Gesichte von diesem Film und dessen Dynamik auf seine Darsteller, ja überhaupt auf alle Mitwirkenden zu übertragen weiß. So stellt der Film nicht nur eine organisatorische, sondern auch eine hohe künstlerische und menschliche Leistung, dar, was leider von nur zu wenigen seiner Besucher recht gewürdigt wird..-E. A. Eröffnung einer Marine=Gemälde=Ausstellung In deer Kieler Kunsthalle wurde unter der Schirmherrschaft des Kommandierenden Admirals der Marinestation der Ostsee, Admiral Albrecht, und im Beisein des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, eine Ausstellung von Gemälden der alten und neuen Kriegsmarine, die der bekannte Maler Claus Bergen schuf, feierlich eröffnet. Der Leiter der Kieler Kunsthalle, Universitätsprofessor Dr. Haseloff, gab in seiner Begrüßungsrede einen knappen Abriß über das Wesen und die Bedeutung der Ausstellung. Die Bilder stellen den Versuch dar, das weltgeschichtliche Ereignis der Seeschlacht vor dem Skagerrak, das sich in diesen Tagen zum 20. Mal jährt, in seinen einzelnen Teilen der Beschauer sinfällig vor Augen zu führen. In einer Ansprache dankte der Kommandierende Admiral der Marinestation der Ostsee, Admiral Albrecht, dem Schleswig=Holsteinischen Kunstverein, und in Sonderheit Prof. Dr. Haseloff im Namen der Kriegsmarine für die anläßlich der Einweihung des Ehrenmals veranstaltete Ausstellung von Bildern unter dem Leitgedanken der Seeschlacht vor dem Skagerrak. Die Ausstellung soll zwei Aufgaben erfüllen: Sie soll erstens den Kämpfern der Skagerrakschlacht das große Erlebnis dieses Kampfes noch einmal vor Augen führen, zweitens aber der jüngeren Generation lebendiges Verständnis der Taten derer übermitteln, die vor ihnen waren. Richard Wagner— Festspiele der Zoppoter Waldoper Die Zoppoter Waldoper wird in diesem Jahre wieder, wie immer, und zwar am 23. Juli ihre„Richard Wagner=Festspiele“ eröffnen.— Der große Erfolg der Oper „Rienzi“, die im vergangenen Sommer mit einem gewaltigen Aufwande an Ausstattung und Personal einen tiefen Eindruck hinterließ, veranlaßte die Generalintendanz, für den 23. und 26. Juli auch in diesem Sommer das Werk zur Aufführung zu bringen. Am 28., 30. Juli, 2. und 4. August findet eine völlige Neuinszeniedung. von„Parsikal“ statt, die jetzt schon das größte allgemeine Interesse erweckt. Die ersten Solisten Deutschlands sind für beide Werke gewonnen. Das RS=Reichssymphonieorchester von„Kraft durch Freude“ übernommen Das Nationalsozialistische ReichssymphonieOrchester wurde am 1. April auf Anregung des Stellvertreters des Führers der NSDAP und im Einvernehmen mit Dr. Goebbels und Dr. Ley von der RSG„Kraft durch Freude“ übernommen. Es soll durch die Dienststellen des Amtes„Feierabend“ der RSG„Fraft durch Freude“ im ganzen Reiche eingesetzt werden. In der Tschechei verbotene reichsdeutsche Zeitschriften Das tschechische Innenministerium hat die Verbreitung folgender deutscher Zeitschriften im Staatsgebiet bis zum 15. April 1938 verboten: Am heiligen Quell deutscher Kraft, Ludendorffs Halbmonatsschrift München: Der Aufbau, Berlin; Die Braune Post, nationalsozialistische Sonntagszeitung, Düsseldorf; Buch und Volk, Leipzig: Der Deutsche im Auslande, Hamburg; Der Deutsche Kaufmann im Auslande, Hamburg; Deutsche Frauenzeitung, Leipzig; Deutsche Grenzlande, Berlin; Deutsche Radio=Illustrierte, Berlin; Das Deutsche Volksspiel, Berlin; Frankfurter Nachrichten, Frankfurt; Das Innere Reich, München; Jugend und Heimat, Berlin: Der Landsmann, Nimptscher Zeitung, Nimptsch; Lied und Volk, Kassel; Magdeburgischer General=Anzeiger, Magdeburg. „Lebendige Vergangenheit“. Unter dem Titel„Lebendige Vergangenheit“ bringt die„Deutsche Rundschau“ im Maiheft Gedanken von dem geistvollen französischen Schriftsteller Nicolas Chamfort. Wir entnehmen der Sammlung folgende bemerkenswerte Maximen. „Mit der Bewertung des Menschen steht es wie mit der der Diamanten. Bis zu einer gewissen Größe, Reinheit und Vollkommenheit haben sie ihren bestimmten und bekannten Preis. Ueber diese Größe hinaus haben sie keinen Preis und finden keine Käufer. * Man ist noch kein geistvoller Mensch, wenn man viele Ideen hat. Ein General mit vielen Soldaten ist noch kein guter Führer. * Körperschaften, Parlamente, Akademien, Versammlungen können sich erniedrigen, wie sie wollen, sie halten sich durch ihre Masse, und man kann nichts gegen sie ausrichten. Lächerlichkeit und Schande prallen an ihnen ab, wie Flintentugeln, an einem Eber oder einem Krokodil.“ Von der Frau Der Neusch und das Wasser Sorgfältige Haut= und Körperpflege Wie alle Lebewesen bedarf der Mensch zur Erhaldung seines Organismus unbedingt des Wassers, denn alle jene chemischen Vorgänge, die wir„Stoffwechsel“ nennen, spielen sich in wässerigen Lösungen ab. Es klingt vielleicht seltsam, aber es trifft dennoch zu, daß der Mensch zu 60 Prozent aus Wasser besteht, das sich auf die Verdauungsflüssigkeit, Blut und Lymphe, Harn=, Hirn= und Drüsenflüssigkeit sowie Wasser in den Zellen verteilt. Je mehr Wasser ein Organ besitzt, desto lebhafter ist sein Stoffwechsel, und daraus ergibt sich der erhebliche Wasserbedarf des Menschen; man hat berechnet, daß dieser unter Berücksichtigung sämtlicher Lebensbodürfnisse(Bade=, Wasch=, Spül= und Fabrikwasser) je Kopf der Bevölkerung täglich 150 Liter beträgt! Für ganz Deutschland ergibt sich hieraus eine tägliche Wassermenge von 10 Milliarden Litern. Der wichtigste Zweck körperlicher Reinigung mit Wasser ist der, die Poren offen und dadurch die Hautdrüsen in ständiger Tätigkeit zu erhalten. Da sind zunächst einmal die Talgdrüsen, die die Haut einfetten und sie geschmeidig machen. Häuft sich nun der Hauttalg in den Drüsengängen an, so bilden sich„Mitesser“, die man nur durch gründliches Waschen mit Seife beseitigen kann. Ferner besitzen wir Schweißdrüsen, die ständig Wasser in Dampfform oder auch als Flüssigkeit ausscheiden und damit zugleich alle Zersetzungsstoffe, die aus dem Körper entfernt werden müssen. Wird die Arbeit der Schweißdrüsen durch Verschmutzung gehemmt, dann können sie diese wichtige Aufgabe nicht mehr erfüllen.— Wollen wir also unseren Körper nicht bewußt schädigen, dann haben wir die Pflicht, ihn recht oft und gründlich zu waschen und zu baden, möglichst in warmem Wasser. Dank der fortgeschrittenen Technik steht es im neuzeitlichen Haushalt jederzeit zur Verfügung. Die Benutzung kalten Wassers dient ebenfalls einem wichtigen Ziel, der Abhärtung. Wird dem Körper, besonders wenn er mit Schweiß bedeckt ist, schnell viel Wärme entzogen, dann tritt Erkältung ein. Es gilt also, den Körper und vor allem die Haut durch fortgesetzte Uebung dahin zu bringen, daß bei Ver— für die Frau änderung der Temperatur und der Feuchtigkeit die natürlichen Schutzmittel rasch in Tätigkeit treten. Durch vernünftige Abhärtung erreicht man, daß sich die Blutgefäße der Haut schnell zusammenziehen und wieder ausdehnen. Neben dem Aufenthalt in frischer Luft und der Verwendung geeigneter Kleidung sind also kalte Waschungen oder Bäder ein zweckmäßiges Mittel zur Abhärtung.— Aus alledem ergibt sich, daß sorgfältige Haut= und Körperpflege für die menschliche Gesundheit unentbehrlich ist. Wohin geht es mit„Kraft durch Freude“. Mehr und mehr lernt der Volksgenosse die Vorteile der Urlauberfahrten mit„KdF“ erkennen. Tage der Erholung und Ausspannung bringen sie, und die Vergünstigungen machen es leicht, den Urlaub in den schönsten Gegenden unseres Vaterlandes zu verleben. Nach St. Andreasberg,(650—900 M. ü. d..), dem deutschen St. Moritz, geht die nächste Urlauberfahrt mit KdF. Ein über 60 Morgen großer Waldkurpark, der höchstgelegene im Harz, mit Luft= und Sonnenbad, schließt unmittelbar an der Bergstadt an. Die Urlauberfahrt vom 12. Juni bis 27. Juni kostet 53.50 Mk. einschl. den Leistungen gemäß Programm. Vom 7. Juni bis 14. Juni geht eine Urlauberfahrt in das Erzgebirge und die sächs. Schweiz. Preis 28 Mk. einschließlich Uebernachtung und Verpflegung. Eine weitere Urlauberfahrt vom 5. Juni bis 13. Juni geht in das grüne Herz Deutschlands, Thüringen. Schmalkalden und die umliegenden Ortschaften sind Aufnahmegebiete. Der Preis einschl. Verpflegung und Unterkunft beträgt 32.50 Mk. Anmeldungen zu diesen Reisen sind schnellstens an die Dienststelle der DAF zu richten. * Am Pfingstmontag erfolgt eine Tageswanderung durch unsere schöne engere Heimat. Um 6 Uhr treffen sich die Teilnehmer mit Rucksackverpflegung am Hauptbahnhof in Bonn. Mit der Reichsbahn geht es von Ahrweiler(Sonntagskarte.90 Mk.) zum Kloster Kalvarienberg, Steinhalskopf, zum„Häuschen“ mit seinem herrlichen Rundblick. Dann geht es weiter zum schönen Steinerberg. T Aufbau und Organisation des Soldatenbundes Standortleiter Breidenbach des Soldatenbundes hatte seine Kameraden und die des Reichstreubundes am Mittwoch zu einem Kameradschafts= und Werbeabend in die Unterkunftsräume des Bonner Infanteriekataillons eingeladen. Dem Rufe waren die Kameraden recht zahlreich gefolgt, außerdem aber noch eine stattliche Anzahl von Vertretern der Behörden, der Partei, des Kyffhäuserbundes, der Offiziervereinigung ehem. Königshusaren, die dem Soldatenbund die erste Jahne gestiftet hatte. Zur besonderen Freude aller Kameraden waren die Kommandeure der Bonner Truppenteile mit zahlreichen Herren der Offizierskorps und Unteroffizieren erschienen. Generalmajor a. D. von Trotha, der Gruppenführer des Soldatenbundes, erklärte Ziel und Zweck des vom Führer ins Leben gerufenen Bundes und schilderte ausführlich seinen Aufbau und seine Orgnisation. Wie der Kyffhäuserbund die alten Soldaten unter seiner Fahne sammele, so vereinige der Soldatenbund die Kameraden der neuen Wehrmacht, jedoch hätten beide Bünde, wenn auch ihre Wege nebeneinander liefen, das gleiche Ziel im Auge. Der neue Bund sammele in seinen Reihen die Angehörigen der Nachkriegswehr= macht, die nach dem 1. Januar 1921 entlassen worden seien; der Reichstreubund sei ihm korporativ angeschlossen. Bundesführer sei General der Infanterie Freiherr von Seutter. In Bonn bestehe zunächst nur die unterste Stufe des Aufbaues des Bundes: die Soldatenkameradschaft, es sei aber zu hoffen, daß sich infolge der starken Entwicklung bald die höhere Stufe, die Waffenkameradschaft bilden könne; eine Infanteriekameradschaft sei bereits in Aussicht genommen. Der Redner bat die Angehörigen des Reichstreubundes zwar geschlossen in der Soldatenkameradschaft zu bleiben, sie möchten sich aber auch den einzelnen Waffenkameradschaften widmen, um dort den kurzgedienten jungen Kameraden Führer und Vorbild zu sein. Schließlich betonte noch der Redner, daß der Soldatenlund eine unpolitische Vereinigung sei, wie das gesamte Heer. Mit einem Gedenken des Führers, des besten Vorbildes aller Soldaten, schloß General von Trotha seine Ausführungen. Hauptmann Rohde brachte in einem packenden Vortrag Stimmungsbilder über das Soldatentum am Schlusse des Weltkrieges, über den Aufbau der Reichswehr und den Uebergang zur neuen Wehrmacht. Dem Führer des Offizierbundes ehemaliger Königshusaren, Major Freiherr von Stein, wurde unter großem Beifall der Kameraden der Dank ausgesprochen für die Stiftung der Kameradschaftsfahne. Zur größten Freude der Versammelten gab der Garnisonälteste, Major Fischer, seinen und seiner Offiziere Eintritt in den Soldatenbund bekannt. Gemeinschaftliche Lieder und flotte Weisen des Musikzuges führten zu einer in vollem kameradschaftlichen Sinne verlaufenen Feier. * Kameradschaft ehem. Ulanen Im Monatsappell im„Casino“ brachte Kameradschaftsführer Rübenapp ein Schreiben des Bundesführers, Oberst a. D. Reinhard, zur Kenntnis, worin dieser auf das 150jährige Bestehen des Kyffhäuserbundes hinweist und die Kameraden zur tätigen Mitarbeit für Volk und Vaterland auffordert. Schießwart Kamerad Weber gab die neuesten Schießvorschriften bekannt. Zum 91. Geburtstag des Ehrenmitgliedes Kamerad Kreisboniteur Hugo Rabe brachte der Kameradschaftsführer die besten Glückwünsche zum Ausdruck. Kamerad Rabe dankte und gab, da er schon anno 1866 bei Königgrätz dabeigewesen ist, manche schöne Erinnerung zum Besten. Der Wert der Kaninchenzucht Aus der Kreisfachgruppe der Kaninchenzüchter im Kreise Vonn=Stadt und=Land Es ist vielen Volksgenossen noch nicht bekannt, daß es im Stadt= und Landkreis Bonn neben anderen Tierzuchtverbänden auch einen solchen der Kaninchen= züchter gibt, der sich Kreisfachgruppe Bonn nennt. Die Kreisfachgruppe ist angeschlossen an die Landesfachgruppe Rheinland, die Reichsfachgruppe, welche dem Reichsverband deutscher Kleintierzüchter angehört und dadurch Mitglied des Reichsnährstandes ist. Die Kreisfachgruppe Bonn besteht aus 19 Vereinen und zwei Selbstverwertergruppen(fr. Frauengruppen) mit 223 Mitgliedern. Leider ist ein Rückgang in der Mitgliederbewegung zu verzeichnen, der zurückgeführt wird auf die Unkenntnis der Bedeutung der Kaninchenzucht für die Volkswirtschaft. Auf großen Ausstellungen wird deshalb immer wieder für die Kaninchenzucht geworben, nicht allein wegen der Fleisch=, sondern auch wegen der Pelzgewinnung. Jährlich werden für viele Millionen Mark Kaninchenfelle aus dem Auslande, besonders Frankreich und Belgien, bezogen. Dadurch gehen wertvolle Devisen verloren, die zu anderen lebenswichtigen Rohstoffen, die wir in unserem Vaterlande nicht haben, verwendet werden könnten. Es werden alljährlich beträchtliche Summen zur Förderung der Kaninchenzucht, wie überhaupt der ganzen Kleintierzucht ausgeworfen. Außerdem werden Pelznähkurse für die Selbstverwertergruppen von den Landwirtschaftskammern finanziert. In diesen Kursen verarbeiten die Frauen unter Aufsicht einer geprüften Lehrerin die Felle der selbst gezüchteten Kaninchen zu schönem Pelzwerk. Auf der großen Deutschlandschau am 1. und 2. Februar 1936 waren über 5000 Kaninchen und Erzeugnisse der Kaninchenzucht ausgestellt. Die Schirmherrschaft dieser Ausstellung hatte Reichsstatthalter Mutschmann. Eine ganze Reihe führender Männer von Partei und Staat bildeten den Ehrenausschuß. Außer Bargeldstiflungen. weit über 4000 Mark der Landesbauernschaften Oberbürgermeister usw., stiftete unser Führer und Reichskanzler einen Ghrenpreis im Werte von 200 Mark. In der Kreisfachgruppe Bonn wurden im vergangenen Jahre 3582 Kaninchen gezüchtet; davon wurden 2104 geschlachtet, die 10 904 Pfund Fleisch erbrachten. Von den Fellen wurden 767 verkauft und die restlichen im eigenen Haushalt verwendet. Diese Zahlen lassen aufhorchen und geben neuen Mut für das Zuchtjahr 1936. Auskunft über den Sitz der Vereine gibt Kreisfachgruppenleiter Jean Sülzen, Beuel, Limpericherstr. 24. Flottes Pfingstgeschäft! Erdbeeren, Kirschen und junge Erbsen Amtlicher Bonner Marktbericht vom 29. Mai Auf dem Bonner Früh=Obst= und Gemüsegroßmarkt herrschte bei reicher Anfuhr ein flottes Geschäft vor. Neben der Großanfuhr in Frühwirsing, Kopfsalat, Spargel, Rübstiel und Rhabarber gab es neue Erdbeeren zu 1 bis.20 Mk., Erbsen zu 40 Pfg. das ½ Kilo vom Vorgebirge und Kirschen vom Oberrhein. Der Speisekartoffelmarkt war gut bestellt. Gezahlt wurden im Großhandel(in Pfennig für ½ Kilo und für rheinische Ware, wenn nichts anderes vermerkt): Speisekartoffeln gelbe.10 Mk. für 50 Kilo, ausländ. neue Kartoffeln 10—16, Maiwirsing.—4, Schnittgemüse 2, Blumenkohl ausl. 40—60, Knoblauch 50—70, ausl. grüne Bohnen 25—35, Erbsen in Schoten 40, ausl. 20, Möhren Pfd.—6, ausl. Geb. 40—50, Rhabarber—4, Meerrettich Stück 15—25, Rübstiele—2,5, Radieschen Gebund—3, Gurken ausl. Stück 30—40, Spargel 1. 48—50, 2. 43—45, 3. 40—42, 4. 22—25, Suppengrün Gebund 20—25, Spinat—10, Sellerie 10—15, Breitlauch—3, Kopfsalat—4, Tomaten ausl. 35—55, Eßäpfel 25—30, Ananas 110—130, Apfelsinen—15, Bananen 34, Zitronen—6, Erdbeeren ausl. 50—90, Kirschen süße ausländ. 30—50, Stachelbeeren unreife 25 bis 26. Trauben ausländ. weiße 50—60, Eier: ungestempelt St. 8, gestempelt, vollfrische—11, frische 8¾—10 ¾, Käse: Holländer 100—130, Schweizer 100—120, Edamer 70—100. 23. Mol 1336 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 15 543. Seite 5 Der Schrecken der Hausfrau: Die Kleidermotte Bonnei Nachrichten Schlas im Frühling Alles ist draußen jetzt anders als sonst, selbst der Schlaf. Scheint die Sonne, blühen die Blumen, dann ist auch die Stunde des Schlafes für die Tierwelt auf den Frühling eingestellt. Wie rollte sich der Hund im Winter immer zusammen, wenn er ruhen wollte! Seine Schnauze steckte er an den warmen Leib. Im Schlaf haben die Lebewesen ja einen verminderten Stoffwechsel und darum ein erhöhtes Wärmebedürfnis. Und deshalb geben sich die Tiere, wenn es kalt ist, gern Kugelgestalt. Fast suchen sie in sich selbst hineinzukriechen, um ganz klein zu sein und so möglichst wenig Wärme abzugeben. Aber jetzt? Nicht breit genug kann sich der gute Karo jetzt in die Sonne legen. Lang streckt er sich aus. Das ist für ihn so recht wohltuend, ganz von der Sonne durchwärmt zu schlafen. Und wie gut haben es erst die Insekten! Sie suchen sich abends die schönsten Blüten für den Schlaf aus. Zuerst sind sie noch etwas wach. Die Blüte hat sich noch nicht geschlossen. Das Licht der untergehenden Sonne läßt die Stunde des Schlafs noch nicht kommen. Aber dann schließt sich die Blüte. Und das Tierchen ist im freundlichen Schlafgemach. Buntes Licht dringt zuerst noch durch die Blütentapete des Kämmerleins. Dann läßt das Licht nach. Und das Tier schläft. Bis zum andern Morgen. Bis die Sonne die Blüte weckt. Und die Blüte wieder das Tier. Selbst die Fische haben es jetzt beim Schlafen gut. Allerdings haben gerade sie nicht viel Schlaf nötig. Doch dann und wann überkommt auch sie der Schlaf. Dann liegen sie manchmal wie tot auf dem Wasser. Oder sie krümmen den Leib und benutzen dabei für den Kopf ein Kissen. Das war, als es kalt war, ein Stein. Jetzt aber ist oft eine Pflanze ihr Kopfkissen. So schläft draußen alles den Frühlingsschlaf der Poesie. Vor dem Ein hartnäckiger Sünder Der 26jährige Peter aus W. in der Eifel gehört zu jenen hartnäckigen Sündern, der sich vor den Schöffen gewiß in besseres Licht gestzt hätte und billiger davon gekommen wäre, wenn er seine Tat reuig eingestanden hätte. Der Angeklagte, der bereits mehrmals vorbestraft ist, stahl in der Nacht vom 4. zum 5. Juli des vergangenen Jahres bei Kessenich(Kreis Euskirchen) ein Pferd von der Weide und brachte es nach Köln, wo er es bei einem Fuhrhalter unterstellte. Dieser traute der Sache nicht, da das Pferd nur mit einem Seil und nicht mit einem Halfter befestigt war und sich der Ueberbringer am nächsten Tag überhaupt nicht um das Tier kümmerte. Er meldete seine Beobachtungen der Polizei, die das Tier sicher stellte. Gar bald meldete sich der Bestohlene, und es war nun, da der Verdacht sofort auf den Angeklagten gefallen war, nicht schwer, diesen in Köln bei seiner Braut aufzutreiben: Peter leugnete bis zum letzten Augenblick hartnäckig seine Tat, obwohl Zeugen einwandfrei feststellten, daß er am Vorabend des Diebstahls entgegen seiner Behauptung mit einem Fahrrad, auf dem ein Sack aufgeschnallt war, in der Nähe der Pferdeweide gesehen worden war und der Fuhrhalter bekundete, daß er das gleiche Rad auch noch in Köln bei sich gehabt habe. Peter hatte damals noch einen weiteren Diebstahl geplant. Er war in Köln zu einer Autofirma gegangen und hatte sich einen Lieferwagen angesehen. Als Kaufpreis bot er vier Kühe an. Die Autofirma fuhr mit Peter und einem Viehhändler nach Weilerswist, wo Peter ihnen auf einer Weide vier Kühe zeigte und angab, sie gehörten ihm. Da der Viehhändler nicht so viel Geld bei sich hatte, fuhr man nach Köln zurück und der Handel sollte am nächsten Tage abgeschlossen werden. Peter erschien aber nicht, da er inzwischen durch das nochmalige Bestellen Bedenken bekommen hatte. Als man ihm bei seiner Vernehmung diesen Vorgang vorhielt, meinte er, er habe den Viehhändler nur„an der Nase herumführen wollen“. Auf Grund der einwandfreien Zeugenaussagen war der Angeklagte vollkommen überführt, trotzRichler dem blieb er bei seinem hartnäckigen Leugnen. Der Staatsanwalt wies darauf hin, daß der Bauer der Hauptträger des deutschen Wirtschaftslebens sei und daß seine ihm vom Führer zugewiesene Funktion unter allen Umständen sichergestellt werden müssen; jeder Eingriff in sein Besitztum bedeute eine Gefährdung der deutschen Volkswirtschaft. In anbetracht des hartnäckigen Leugnens, der Vorstrafen und der Gefährlichkeit der Viehdiebe beantragte der Staatsanwalt eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr 6 Monaten. Das Gericht erkannte antraggemäß und zog diese Strafe mit einer anderen, deretwegen sich der Angeklagte z. Z. in Strafhaft befindet, zu zwei Jahren Gefängnis zusammen. Auch das Gericht betonte, daß von einer besonderen Milde für den Angeklagten keine Rede sein könne, da er sich diese „durch sein unverschämtes Auftreten“ verscherzt habe. Die Mennebröde besichtigten am 10. Mai unter der vorzüglichen Führung von Schulrat i. R. Dr. Baedorf den Alten Friedhof und die altehrwürdige Friedhofskapelle, die eine so eigenartige Geschichte aufweist. Am vergangenen Sonntag fand unter Führung des 2. Vorsitzenden Bernhard Reinke eine Wanderung durch den Kottenforst statt. Durch das Melbtal, Engelbachtal, Ippendorf gings durchs Katzenlochbachtal. Am unteren Hirschweiher wurde gefrühstückt. Nun ging der Weg zum Jägerhäuschen, wo 6 Rehe gesichtet wurden. In Schönwaldhaus wurde Mittagsrast gehalten. Alsdann ging der Rückweg zur Waldau. Hier wurde nochmals gerastet, während die Kinder sich mit Schaukel und Karussell vergnügten. Dann ging es an der Friedrichsruhe vorbei durch Poppelsdorf nach Hause. Es war ein wunderschöner Tag und ein richtiges Wanderwetter. Was innere Zufriedenheit gewähren soll, darf nicht mit Eigennutz gemischt erscheinen. (von Kotduc, 1816) Eine wirksame Motten=Bekämpfung setzt die genaue Lebensgeschichte dieses kleinen Schmetterlings voraus. Die Kleidermotte ist heute über alle Länder der Welt verbreitet. Ein Weibchen kann im Laufe eines Jahres Stamm=Mutter von 470000 Raupen werden. Gleich nach dem Schlüpfen aus der Puppe geht die Paarung vor sich und unmittelbar darauf erfolgt die Ei=Ablage immer an dunklen, verborgenen Stellen Aus den verhältnismäßig kleinen Eiern, die ohne Vergrößerung auf dunklem Hintergrund gerade noch zu erkennen sind, schlüpfen dann die bleichgefärbten Raupen, die eine Höchstlänge von 10 Millimeter erreichen, um ihr Vernichtungswerk zu beginnen. Nach Beendigung der Raupenzeit verpuppt sich der Schädling, eingesponnen in einem Kokon oder Puppenköcher, der sich meistens an der Stoffoberfläche befindet und—7 Millimeter mißt. Die eigentliche Rolle des Zerstörers spielt ausschließlich die Raupe der Kleidermotte. Nur sie ist imstande, Nahrung aufzunehmen. Es hat daher wenig Zweck, „Mottenjagd“ zu veranstalten, weil es sich bei den Faltern entweder um Männchen oder fast immer um solche Weibchen handelt, die ihre Eier bereits abgelegt haben. Wenn an warmen Sommerabenden die Fenster offen stehen, fliegen oft ganze Schwärme von mottenähnlichen Schmetterlingen ins Zimmer und umkreisen die Lampen. Die einsetzende Unruhe der Hausfrau ist jedoch unbegründet, da es sich stets um harmlose Kleinschmetterlinge handelt, die auf Blüten leben. Reine Wolle ist die Hauptnahrung der goldgelben Kleidermotte, von Fellen und Pelzen, gegerbt und ungegerbt, ernähren sich die Raupen der Pelzmotten, welche der Kleidermotte ähneln, jedoch in der Mitte der Flügel zwei Punkte besitzen. Wesentlich größer als die Pelz= und Kleidermotte ist die Tapetenmotte, welche durch ihre lebhafte Schwarz=Weiß=Färbung sich von diesen beiden abzeichnet. Da wir in Deutschland wegen der geringen Schafhaltung unser Augenmerk auf die uns zur Verfügung stehende Wolle zu richten haben, ist für uns die Kleidermotte der größte Schädling; seine Raupe zerstört Wolle in solcher Masse, daß der Gesamtschaden auf etwa 85 Millionen aMrk im Jahre geschätzt wird. Es besteht demnach für uns die Verpflichtung, die schwer zu ersetzenden Wollstoffe zu schützen. Das erreichen wir aber nicht dadurch, daß wir sinnlos jeder fliegenden Motte nachjagen, denn selber fressen können ja die Motten nicht. Die im Zimmer aus den Schränken flatternden Kleidermotten sollten aber für jede Hausfrau das Signal zur höchsten Wachsamkeit sein. Unbedingte Sauberkeit und öfteres Durchlüften der Kleiderschränke, Truhen usw. helfen schon viel. Es gibt heute eine ganze Reihe Mottenschutzmittel, die überaus wirksam sind, so hat u. a. auch das landwirtschaftlich=zoologische Institut der Berliner Universität ein ganz hervorragendes flüssiges Mittel herausgebracht. Neue Filme. Kammerspiele „Grock“. In den Kammerspielen lief der bekannte Film des großen Musikclowns. In diesem Film zeigt er seine unerreichte Komik und seinen herrlichen Humor, der deshalb so gut ist, weil er tief im Menschlichen wurzelt. Das gewaltige Können dieses Artisten, seine Vielseitigkeit als Musiker und Akrobat sind mit der Kamera hervorragend erfaßt. In der umrahmenden Handlung spielt Grock unter der Regie von Karl Boese mit Liane Haid, Harry Hardt und Paul Hörbiger seine ergreifende Lebensgeschichte. Entzückend ist auch der kleine Sohn Grocks, der in die Fußtapfen des Vaters tritt. Im Beiprogramm sahen wir einen Kulturfilm „Beim Waffenmeister im Zeughaus“. Der Waffenmeister Rhode vom Berliner Zeughaus offenbart uns sein großes, handwerkliches Geschick. Er versteht ebensogut Elfenbein=Einlegearbeiten zu machen, wie kunstvolle mittelalterliche Schlüssel. Außerdem lief die Wochenschau und ein Varieté=Kurzfilm, der von Bobby Streib angesagt wird und u. a. Genia Nicolajewa in einem Vortrag zeigt.—.— Sonderpostwertzeichen für den 5. Internationalen Gemeindekongreß In Berlin und München findet vom 7. bis 13. Juni der 5. Internationale Gemeindekongreß statt. Die Deutsche Reicspost gibi aus diesem Anlaß vier Sondermarken zu 3, 5, 12 und 25 Rpf. in beschrankter Auflage heraus, mit deren Verkauf die Postanstatten am 3. Juni beginnen werden. Der Entwurf für das Markenbild, das sinnbildlich zum Ausdruck bringt, wie die Gemeinde die ihr anvertrauten Volksgenossen betreut, stammt von Prof. Richard Klein in München. Die Jondermarken können auch im Verkeyr mit dem Ausland verwendet werden. Die Bonner Wasserfahrer riefen vor ihrer Pfingstfahrt noch einmal ihre Mitglieder zusammen. In einer stark besuchten und von Vereinsführer heindorf gelctteten Versammtung sprach Herr Daub über Organisation des Sports. Tann breitete sich die Vorfronde auf die Pfingstfahrt aus. Der Verein nimmt geschlossen an der Feier toll. In der Früye des Pfingstsonntag acht es hinauf nach Koblenz und hinab zur Insel Niederwerid. Sportliche Kämpfe., Spiele, Wanderungen usw. füllen den Pfingstsonntag aus, und abends steigt bei Fahrten= und Volkslied, bei don Klängen der Klampfen und der Schisferklaviere ein fröblicher Kanntenabend, bei dem auch der Bürgermeister von Niederwerth als Gast zugogon sein wind.— Die Sonnenwendseier ist voraussichtlich am 13. Juni auf der Insel Namody. Wie wira das Wetter: Beobachtung der Wetterstanen Benet. Sonnenaufgang.18, Sonnenuntergang 20.41, Mondaufgang 13.43, Monduntergang.13, absolute Dunkelheit 23.11, bürgerliche Dämmerung(abends) 21.33, (morgens).26 Uhr. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 757,2; red. auf RN. 762,3; Tendenz gleichbleibend; Temperatur8,0; Max. gestern 14,5; Min. der Nacht 6,6; Windrichtung und Stärke m Sek. SO. 1,7; Niederschlagsmenge der letzten 24 Std: keine; Bodenoberflächentemp. 8,4. Tegekskand: Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden 2,69 (minus), Maxau 4,34(minus), Mannheim 3,37 (minus), Lohr 1,61(minus 12), Mainz 1,13(min.), Bingen 2,12(minus), Kaub 2,38(minus), Trier 0,35(minus), Koblenz 2,30(minus), Köln 2,13(minus), Düsseldorf 1,52(minus), Duisburg.47 (minus), Mülheim 1,22(minus), Ruhrort 0,74 (minus), Wesel 0,53(plus), Emmerich.80(plus). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen.06 (.12) Meter, der Kölner Pegel.07(.13) Meter. Ruheund Lesehalle —* S.— Fortsetzung folgt am nächsten Sonnabend an dieser Stelle. PR OR .#. Herausgegeben aus Anlaß des 50 jährigen Bestehens der SALEN-ZIGAREITT Ein vorbildlicher Betrieb! Schon zu Vorkriegszeiten war es so, daß die Gefolgschaft der Salem=Werke in Treue und Bewunderung zu dem Manne aufsah, der als Gründer und Leiter den Jdealtyp einer geborenen Führernatur verkörperte. Hugo Zietz verfügte nicht nur über ungewöhnliche Tabakkenntnisse und umfassende fabrikations= technische Erfahrung. Er gab seinen Mitarbeitern das denkbar beste Beispiel an Verantwortungsbewußtsein, Fleiß und Arbeitsfreude. Richt genug damit, sorgte er in weitschauender Weise für das Wohlergehen der Arbeiter und Angestellten und schuf durch soziale und hygienische Einrichtungen die natürliche Voraussetzung einer freudigen Hingabe aller ans Werk. Kein Wunder, daß ein großer Teil der Gefolgschaft schon seit Jahrzehnten im Salem=Dienste steht! Wo erfahrene Männer, eng verbunden mit einer fünfzigjährigen Tradition und durchdrungen von der schöpferischen Kraft des führenden Geistes die Verantwortung tragen, jeder auf seinem Posten, ist alles von dem Wunsche erfüllt, Besonderes zu leisten, das Beste zu schaffen. Zu ihnen, zu den Getreuen, den Jubilaren der Salem=Gefolgschaft gehört auch der Mischmeister. Wenn der sagt:„Die JubiläumsMischung ist meine beste Leistung!“ ist das ein Wort, ein Manneswort. Da lohnt es sich schon, die Salem=Gold einmal zu probieren! SALEM-GOLD bietet zum Jubiläum eine dreifache Überraschung! 1. Die besonders wertvolle Jubiläums. mischung aus verbürgt echt orienta. lischen Tabaken. 2. Das längere Salem=Großformat: jetzt 70 Millimeter. 3. Die stabile Kassetten=Pachung, die den Inhalt vor jedem Druch schützt! Es lohnt sich. SALEM-GOLD su. rauchen! RO oUhg PORES B JUBILAUMS MIRPUIING. Mmute lae OR O O S Italiens ehemaliger Box=Weltmeister Primo Carnera mußte von dem Neger Leroy Haynes wieder eine k..=Niederlage einstecken. Immerdin kam er bis zur neunten Runde, in der er, völlig angeschlagen, aufgeben mußte. Volen hat einen neuen Gordon=Bennett=Wanderpokal gestiftet, da der alte durch drei aufeinander folgende Siege in polnischen Besitz übergegangen ist. In Paris stehen die letzten Acht bei den Männern fest. Es sind: G. von Cramm, Destremeau, Austin, Bernard, Merlin, Boussus, Maneff und Perry. Cramm schlug den Griechen Stalios überlegen in drei Sätzen:3:1,:2.— Frl. Horn kam ebenfalls in das Viertelfinale. Der Münchener Motorrad=Rennfahrer Ernst Henne wird aus dem Eifel=Rennen einen BMW=Sportwagen steuern, nachdem er vor zwei Jahren mit einem Mercedes=Benz=Rennwagen nicht den gewünschten Erfolg hatte. Reichsfachamtsleiter Erwin Casmir hat die deutsche Olympia=Fechtmannschaft dem deutschen Olympia=Ausschuß zur Meldung vorgelegt. Die Mannschaft besteht aus: Casmir, Eisenecker, Rosenbauer, Lerdon, Heim, Adam(für Florett); Rötvig, Ublmann, Geiwitz, Schröder, Esser, Lerdon(für Degen); Casmir, Eisenecker, Jörger, Wahi, Esser, Heim(für Florett). Zum Florett=Turnier der Frauen sollen Hedwig Haß, Olga Oelkers und Helene Mayer gemeldet werden. itnenburg=van Hout schnitten in einem Omnium auf der Bahn in Eindboven gut ab. Sie stegten vor Haemerlink=Loncke. Slaats startete erfolgreich als Steher. Die Olympia=Hockeymannschaft von Afghanistau verlor in Paris ihr zweites Spiel gegen eine französische Auswahl unerwartet hoch mit:8. Pfingsten ohne Fußball Die Feiertage wird jeder Fußballfreund gerubsam im Kreise seiner Freunde oder Familie verbringen können, da Tura, B3V und Bouel keine Spielverwpflichtungen eingegangen sind. Anfang Juni wird die Tura gegen Oberhausen spielen. Der BFV hatte, wie man uns von der Vereinsleitung mitteilt, Verbandlungen mit Werder Bremen ausgenommen, die sich aber aus einanziellen Gründen zerschlagen haben. Der Essener Barte sehzt den 20 000 Ki=Kut sott Er traf gestern in Bonn ein— Bisher in 17 Monaten 3000 km zurückgelegt Peter Bosen bort nicht mehr Rückblick auf die Laufbahn eines sympathischen Boxers In Essener Zeitungen wird der kühne Dauerreiter und Landsmann Barke gefeiert, der mit seinem prachtvollen Pferd einen großen Distanzritt durch Europa durchführt und jetzt zur zweiten Etappe gestartet ist. Der Reiter traf gestern in Bonn ein und wird houte seine Reise nach Frankfurt fortsetzen. Bei seinem Besuch auf unserer Schriftleitung konnten wir uns von seinen Besuchen in aller Herren Länder überzeugen. Recht mannigsaltig sind seine vielleicht schon durch im Rundfunk bekannten Ericbnisse, von denen einiges erzöhlt sei: Der Ritt geht jetzt durch Deutschland, durch die Skadinavischen Länder und um England. Heute verläßt der Essener Reiter unsere Stadt in Richtung Frankfurt a.., München, Leipzia, Berlin über den neuen Rügendamm nach Taßznit, Stockvolm, Oslo, Kovenhagen und weiter per Schiff über den Kanal nach England. In Wien wurde ihm durch den Reiterverein„Sasonowsky=Tattersaal“ ein seierlicher Empfang bereitet. Von Preßzburg ab ging es die Donau entlang nach Budapest. Bald darauf durchritt er die Pußta(ungarische Steppe) und durch den Kasan. Von Räubern überfallen Etwa 2 Kilomerer hinter Turn=Severin war er genötigt nach dem Weg zu fragen. Das sollte ihm zum Verhängnis werden. Es war gogen 10 Uhr abends und bereits dunkel, els er plötzlich von sechs Mann, die ihm den Weg gewiesen hatton, überfallen wurde. Bei der großen Uebermacht der Gegner war an eine Gegenweyr nicht zu donkon und so mußte er dulden, daß ihm die Straßenräuber seinen schönen Feldstecher, Pelzmantel, Photo=Apparat, Landkarten, raubten. Er war froy, daß sie ihm wenigstens das Pferd, seine„braune Lotte“ ließen. Er ging zurück und meldete den Ueberfall bei der Polizei, die ihm aber nicht glaubte und don Reiter kurzerband ins Gosängnis setzte. Erst als am andern Tage der Gastwirt, bei dom er gewohnt hatte, ihn legitimierte und bestätgte, daß die als geraubt bezeichneten Sachen tatsächlich vorhanden gewesen waren, wurde er wieder freigelassen. Barke sand überall gute Aufnahme und konnte sich infolge seiner guten Sprachkenntnisse überall gut verständigen. In Giurgiu, dem großen Petroleumshafen, veranstalteten die Gäste einer Wirtschaft sofort eine Sammlung für ihn. Ein österreichischer Kapitän setzte ihn und die Lotte über die Donau nach Routschouk über. Hier verlebte er an Bord des Tampfers„Horatsca“ Weihnachten. Die engherzige türkische Polizei In Konstantinopel angekommen, ging er vorschriftsmäßig zur Polizei. Diese schrieb ihm burzeryand seine fernere Reisestrecke durch Eintragung in seinen Paß einfach vor. Leider wurde aber die Durchreise durch„Anatolien“— das franzesisches Schutzgebiet ist— verweigert. Ebenfalls mußten zwei Münchener, die ien Paddelboot durchreisen wollten, wieder umkehren. So beschloß er, in Smirna umzukehren. Er ritt erst die Grenze entlang nach Svillingrad, wo der bulgarische Kriegerverein ihn als Waffenbruder feierte. In einem langen Gedicht, das in sein Tagebuch niedergoschrieben wurde, schildert man wie Deutsche und Bulgaren Schulter an Schulter sochten und ihr Bestes für ihr Vaverland hevgaben. Poitippopel, Sofia, Tragoman und Nisch wurden ohne längeren Aufenthalt passiert. Lotte stürzt ab und wird schwer verletzt 20 Kilometer hinter Nisch wollte er einen Umweg abschneiden und ritt deshalb auf einem Fußpsad am Bergabhang entlang. Der Psad war glatt und vereist, das Pferd glitt aus. stürzte und rutschte den Abhang hinunter. Währeno der Reiter on einem Strauch hängen blieb, fand das Pferd keinen Halt mehr und stürzte ab. Da es sich auch mit Hilfe des Reiters nicht mehr erheben konnte, holte er Hilfe von Nisch und meldete den Unfall dem Garnison=Kommandeur. Dieser sandte sofort per Auto Soldaten, die die ganze Nacht hinourch arbeiteten, bis das Pserd wieder oben war. Es hatte aber leider so sckwere Verletzungen erbitten, daß es gänzlich uubrauchbar war. Der dortige General Jankowitsch, der ein besonderes Interesse für sportliche Leistungen hatte, schenkte Barte ein ausrangiertes Militär=Pferd.„Lotte 2“ mußte sofort ihre Tüchtigkeit bewoisen. Die Morawa, ein Nevenfluß der Tonau, führte Hochwasser, das weite Gebiete überschwemmte. So war er gezwungen zirka 2 Kilometer durch Eiswasser zu reiten. Dem Tod ins Auge gesehen Geländeschwierigkeiten nahmon von Tag zu Tag zu. Durch einen Eisenbahn=Tunnel wollte er den Weg abtürzen. Kurz entschlossen ritt er hindurch, nur noch 25 Meter trennten ihn vom Ausgang, als plötzlich aus der entgegengesepzten Richdung ein Zug nahte. Die Geistesgegenwart verließ den Reiter auch yier nicht, er gab dem Pfero die Sporen und der Ausgang konnte im letzten Augenblick erreicht werden. Mit der Etappe Rodosto am Marmera=Meer verbinden sich für den Globetrotter zu Pferde keine guten Erinnerungen. Der Winter war entsetzlich. Der Schuce lag hoch. Man stellte 42 Grad Kälte fost. Die Polizei hielt ihn gewaltsam fest, weil sie fürchtete, daß Roß und Retter erfrieren oder von Wölsen zerrissen würden. Nach 5 Tagen Aufenthalt bekam B. einen Karobiner mit 120 Patronen zum Schutze gegen Wölse mit. Er sah nur zwei Rudel von je 4 und 6 Stück, die sich aber nicht um den einfamen Reiter kümmerten. An der Grenze mußte er den Karabiner wieder abliesern. Bei 40 Grad Kälte übernachtete er mehreremale im Frcien. Um Wölfe abzuhalten und um nicht zu erfrieren, schlug er mit einer Axt Holz und zündete ein Feuer an. Seine braune Lotte verstand es geschickt, sich abwechselnd von einer Seite zur andern nach dem wärmendon Feuer zu drehen. Barke betont immer wieder die herzliche Aufnahme im Balkan. Er hat in Bulgarien, Serbion und in Rumänien als Gast viele Hochzeiten mitfeiern müssen. In Belgrad militärischer Empfang Eine Militär=Kavelle, ein Offizier und 20 Mann, ritton iom entgegen und führten ihn durch die Stadt zur Kaserne. Sein Ritt durch Deutschland wird gerubsamer sein; täglich will er 30—40 Kilometer zurücklogen, sein Rekord war 70 Kilometer. 1932 und 1933 war er deutscher Meister Peter Bosen, der seit längerer Zeit der Voxadteilung des Post=.=V. Bonn angehört, ist heute schon einer der beliebtesten Bonner Boxer. Auch seine Vereinskameraden haben in tom einen ehrlichen Sportkameraden gefunden. Vosen versteht es ausgezeichnet, seinen Kameraden deim Training etwas beizubringen und erleichtert auf diese Weise dem Tramer des Post=.=., Herrn Fischer, seine Arbeit. 1932 und 1933 holte sich Bosen den Titel eines deutschen Meisters im Schwergewicht. In diesem Jahre war es dem sompathischen Kämpfer nicht vergönnt, den Meistertitel zu erringen. Er belegte hinter dem Elberfelder Runge, der von Vosen vorher schon einige Male geschlagen wurde, den zweiten Platz. Vosen stand bisher 142 Mal im Ring. Von diesen 142 Kümpfen gewann er 110, 15 endeten unentschieden und nur 17 mal unterlag er seinen Gegnern. Seine Laufbahn begann beim Dürener Vox=Clud. Im September 1927 stand der damals noch sehr junge Vosen zum ersten Mal zwischen den Seilen und unterlag gegen Bosseler(Stolberg) nach Punkten. Die ersten Siege Vosen nahm das Training immer sehr ernst und dald hatte er es schon so weit gebracht, daß man ion ien November 1928 gegen den bekannten Kölner Pott stellte, der in Bonn schon mit Adolf Heuser kämpfte und der später Berufsdoxer wurde. Gegen diesen routinierten Kämpfer unterlag er äußerst knapp nach Punkten. Auch gegen den unvergeßlichen Hein Rennen(V. s. R. Köln), verstorben, kämpfte Bosen, verlor aber gegen diesen hervorragenden Techniker nach Punkten. In Aachen schlug er Steins(Aachen) für die Zeit auf die Breiter. Mit 10 Kämpfen schickte man den jungen Boxer im März 1929 dann schon auf die Gaumeisterschaften nach Köln. Hier traf er im ersten Kampf gleich auf den heutigen deutschen Meister der Berufsvoxer, Bincenz Hower der zu dieser Zeit als Amateur der Kölner Colonia angehörte. Gegen Hower ging er das einzige Mal in seiner bisherigen Laufbahn aus die Bretter. Sechs Tage später stand er aber in.=Gladbach wieder im Ring und beflegte Willemsen(Gladbach) durch k. o. Auch der damals sehr starke Rothaas(Siegburger Vox=Club) wurde in Siegburg nach Punkten besiegt und der Bonner Karl Vasen(Bonner B. F..) wurde von ihm in Düren zur Aufgabe gezwungen. Bosen ging zum Polizei=.=V. Köln Im Juni 1930 ging der Dürener dann aus beruflichen Gründen nach Köln, wo er dem Polizei=Sportverein beitrat. Trotzdem stand er seinem Dürener Verein bei Veranstaltungen immer gerne weiter zur Verfügung. 1332 zum ersten Male deutscher Meister Nachdem sich Peter Vosen durch zwei Ko=Siege über Kampe (Colonia Köln) und Meizer(Hamborn), sowie durch einen Punktsieg über den heutigen Berufsvoxer Erwin Klein (Solingen) sich für die Teilnahme zur deutschen Reisterschaft Mi Tosseldyr und Fambo in Bennetenstein Der Bonner Mittelgewichtler Gotthard Stein im Olympia-Trainingslager— Ein Stimmungsbericht aus dem Harz Der Bonner Mittelgewichtler ist seit einigen Tagen in Benneckenstein, wo unsere Olympia=Boxer den letzten Schliff bekommen. Ueber den Trainingsbetrieb lesen wir im„Boxsport“ folgendes: Der Trainingsbetrieb setzt morgens um 7 Uhr ein. Punkt Sieben ist Wecken, 10 Minuten später beginnt die Morgengymnasttk, der ein Waldlauf von etwa einer halten Stungg Dauer folgt. Dann wird gewaschen(die Boxer haben sogar im Waldhaus eine warme Brause zur Verfügung), dann wird gefrühstückt und schließlich geht es in geschlossener Kolonne singend herunter nach der Benneckensteiner Turnhalle, wo die eigentliche vorerische Arbeit beginnt. Trainer Joe Dircksen hat die Führung. Er läßt an einem Tage die vier unteren Gewichtsklassen in der Halle arbeiten, während die anderen vier Gewichtsklassen draußen durch Gymnastik und Medizinball=Training beschäftigt sind. Am nächsten Tag wechseln die beiden Abteilungen in der Arbeit, sodaß also zwischen der Borarbeit des einzelnen immer eine Ruhepause von 48 Stunden liegt. * Um 11 Uhr etwa ist das Training vorüber. Die Mannschaft tritt wieder geschlossen an und marschiert zurück nach dem Waldhaus. Der Marsch ist anstrengend, denn der Weg nach dem Waldbaus steigt ziemlich stark an und besonders die letzten 400 Meter gehen mächtig über die Beinmuskulatur. Aber der Muskelkater hält nicht lange vor, nach ein paar Tagen haben sich die Jungens auch an das Bergsteigen gewöhnt und legen ein Tempo vor, das fast regelmäßig die Funktionäre auf der Strecke läßt. Um halb 1 Uhr wird Mittag gegessen, dann ist Ruhepause bis 3 Uhr. Es wird wieder nach Benneckenstein marschiert und auf der Wiese in der Nähe des Schießstandes werden alle möglichen Spiele durchproviert. Wir sahen zwei Stunden dem Training der Jungen zu. Die Stimmung war ausgezeichnet, die ganze Mannschaft kam vor Freude am Spiel überhaupt nicht aus dem Lachen heraus und da Joe Dircksen und Feldhus immer neue lustige Spiele und Wettkämpfe zu erfinden wissen, herrscht eine Stimmung auf der Spielwiese, wie sie auf einer Dorfkirmes nicht besser sein könnte. * Ob es beim Ballspiel ist mit dem=Kilo=Medizinball, der noch dazu über ein Seil geworsen werden muß, oder bei der endlosen Rolle, bei der ununterbrochen einer über den an120 Verein auf dem 1ö. Venasbergsest 500 Mehrkampfteilnehmer und 400 Einzelkämpfer— Niederrhein und Westfalen stark vertreten Wenn am Tonntag Bonn im Zeichen des 16. Venusbergsostes steht, wenn hunderte von Leichtathleren und Leichtathletinnon Rveinlands und Westfalens sich im friedlichen Wettkampf um den schlichten Eichenkranz gegenüverstehen, wird es woyl das ereigisreichste aller Venusbergjeste werden. Der Nachwuchs hat sich mächtig nach vorn geschoben. Durch die Einbeziebung des Gaues Westsalen ist die Favoritenschaft stärker geworden. Bisher meldeten vund 120 Vereine mit über 500 Mohrkampf= und üvor 400 Einzelkampfteitnehmern. Allein im Fünfkampf in der Leistungsklasse 1 der Männer wurden bisher 33 Meldungen abgegeben. Augenblicklich stebt der vorjährige Sieger Lampert=Taarbrücken noch aus, dafür aber startet Jansen, Rheydter SpV., der hinter Lampert 2. blieb. Seine Stellung wird von den beiden Tüssoldorfer ATVern Karls und Ingenfeld stark bedroht, aber auch die Bonner Deom und Thome vom KTV Rheinland. Trippe vom Bonner Handball=Verein, sowie der Godesberger Fröhmer haben gute Aussichten auf die Spitzenführung. Ueber 40 Meldungen wurden bisher im Treikampf der Männer Leistungsklasse 1 und 2 abgegeben. Hier wird Becker, AxV Düsseldorf. in der ersten Klasse seine vorigjährige Meisterschaft sicher verbeidigen können. Interessant wird die 4 mal 100= Meter= Staffel der Männer werden, da der vorjährige Sieger 2B Mülheim vom Rbeydter SpV und der Kölner Tschaft. stark bedroht ist. Den Höhepunkt wird der Mannschaftskampf um die Arndt=Piakette der Stadt Vonn bilden. Während im Vorjahre nur 4 Mannschaften an diesem Wettbewerb teilnehmen, haben bereits heute schon 7 Mannschaften gemeldet. Titelverteidiger#1 A23 Tüsseldorf. der bei nochnialigem Sieg endgültig in den Besitz dieser Langenfeld, dann aber auch die Bonner Vereine Hochschule für Lebrerbildung, Bonner HandballVerein und K TV Rheinland werden nichts unversucht lassen, die Besitzergreifung der Piakette den Tüfseldor= sern streitig zu machen. Die Einzelkämpfe die ebenfalls immer große Spannung auslösen, bringen im 100=Meter=Lauf wiederum die Favoriten Rubens und Jülicher, Rheydter SpV, an den Start, die mit dem vorjährigen Sieger, Dott, TV Mülheim, erbittert um den Sieg kämpfen werden. Ruvens wird nevenher im 400 MeterLauf in dem Siegburger Nüchel einen harmäckigen Rivalen haben. Im 3000=Meter=Lauf sollte die Entschoidung zwischen dem Siegburger Herchenbach, Knobloch. BFV und Schüller, Allianz Köln, liegen. Deom vom Kessenicher TV hat sich, da er im Vorjahre verletzt war, diesmal ernsthaft für den Hochsprung vorbereitet. Evertz, T3 Langenfeld, sowie Greiner, Gelb=Weiß Cssen, und der Siegbunger Fritzen sind allesamt für.80 Meter Höhe gut, sodaß eine Voraussage kaum actroffen werden kann. Im Speerwurf wird die Entscheidung zwischon Deug, K36 und Jansen, Rheydter SpV, die beide die 50-Meter=Marke beherrschen, liegen. Eine evfreulich starke Bereiligung liegt auch bei den Wettbewerben der Frauen vor. Leider jedoch sehlt bisher noch die Meldung von Frl. Winkels im 100=Meter=Lauf. Im Hochsprung ist Erika Trapp, SvV Kreseld, mit 1,50 Meter Favoritin. Die 15jährige Tederichs vom Kessenicher TV wird erstmalig einen Angriesversuch auf diese Höhe unternehmen und somit der Kreselderin sohr gefährlich werden. Susi Pastoors, RBC, ist Favoritin im Speerwurf. Ihr 40=Meter=Lauf dürfte bei einigermaßzen guter Tagesform durch Frl. Tilhmanns, ATP Lüsseldonf, Frl. Schneider, Kölner Tschft., sowie von Frl. Platette kommt. Vis Vereinigte Stohlwerke Dormund,.3 j Schmiedt, TV Leverbuten, nicht start gefährdet sein deren purzelt, beim Wettrennen, beim Staffellauf, überall will einer immer den anderen übertrumpfen und da immer zwei Parteien gegeneinander kämpfen, herrscht auf der Spielwiese ein Anfenerungsgedrülle, als würden schon Olympiatreffen ausgetragen. * 62 Daneben aber fteht###schart beobachtend, staustent und rrei### Braneckenstetner Schülsugend, die natürlich sehen lustigen Wettbewerd sofort imitiert. Diese geistige Unbeschwertheit ist vielleicht das beste, was Benneckenstein unseren Olympia=Kandidaten vermitteln kann. Nach dem Spielbetrieb, der etwa bis 6 Uhr dauert, marschiert die Mannschaft geschlossen wieder ins Städichen zurück. Für eine Viertelstunde wird die Gemeinschaft aufgehoben. jeder einzelne kann kleine Einkäufe besorgen, aber pünktlich auf die Minute ertönt die Signalpseise des„Lagerfeldwebels“ Wisnlewski und dann wird wieder zum Waldhause abmarschiert. * Am Mittwoch hatte auch Stabsarzt Dr. Schilling, der der ärztliche Betreuer der Mannschaft ist, etwas zu tun. Ein Fliegengewichtler hatte sich den Fuß leicht vertreten, er bekam eine Bandage und wurde dann vom„Lagerkommandauten“ Müller per Auto ins Heim befördert. Abends war der kleine Knacks übrigens schon wieder so gebessert, daß der Verletzte mit den anderen Jungens zusammen herumlief, ohne irgendwelche Beschwerden zu haben. * Um 7 Uhr wird zu Abend gegessen und dann wird gesungen. Im Chor und natürlich zeigen auch einige Solisten, was sie können.— Man sagt, daß der Deutsche sentimentale Lieder singt, wenn er sich richtig wohlfühlt. Und Sentimentalitäten im Lied hörten wir an diesem Abend wirklich genug. Ob es die Blauen Dragoner waren, das Harzlied, das Westfalenlied, dessen Refrain„und kommen wir wieder zusammen, sind wir immer noch westsälische Jungens“ das Zusammengehörigkeitsgefühl wohl am besten wiedergibt, ob es das Lied vom Schlesierland, oder der schlesische Sang vom„Schönsten Blümlein" ist, immer klingt die Stimmung aus dem Gesang, die wohl am besten getroffen ist in unserem Volkslied:„Say ein Knab“ ein Röslein stehn“. Je mehr gesungen wird, um so mehr tauen die Jungens auf und als Runge, der grauenhaft unmustkalisch ist, mit mächtiger Stimme, aber ohrenbetäubend falsch, das Wolgalied mit selbstkomponierten Trillern singt, rasen die Jungens vor Begeisterung und die Lachtränen laufen ihnen über die Bäckchen. Der lange Runge bleibt dabei todernst, leicht gekränkt, daß sein Vortrag so wenig ernsthafte Würdigung findet, erspart der Tischgesellschaft aber nicht einen seiner schon saft genial=salschen Töne. * Trainer Diraksen hat eine unglaubliche Begabung, immer neue Kunststücke zu erfinden, bei denen einer regelmäßig erheblich hinfällt und wobei die anderen dann natürlich Grund zu brüllendem Gelächter haben. Es sind fast schon VarietéKunststücke. * Dazu kommen noch die Spitznamen, die Joe seinen Jungens zugelegt hat, und die wie die Faust aufs Auge passen. Einer, der ein wenig abstehende Ohren hat, wird „Lösselohr“ getauft. Ein anderer, der beim Kleinkaliber= schießen unglaublich fehlte, heißt„Wilhelm Tell“, ein dritter, dessen krauses Haar ihn besonders kennzeichnet, führt den Beinamen:„Kronprinz von Abessinien“, ein anderer wird kurz und tressend„Jumbo“ genannt, und schließlich wird auch einer der Kleinen„Moses“ getauft. Er stammt nämlich von der Wasserkante und dort nennt man die Schiffssungen so. * Was an lustigen Streichen geboten wird, kann man natürlich hier nicht genau aufführen, denn sonst würde sa der Reiz der Neuheit für die sehlen, die eines Tages in eine Trainigsgemeinschaft berusen werden. Die Benneckensteiner Taufe, das Kunststück vom Lichtausblasen, das Oessnen einer Flasche unter besonderen Bedingungen und die Entfesselungskunststücke werden immer wieder, dessen sind wir gewiß, Heiterkeitsstürme hervorrufen. Sie sind durchweg harmlos, diese„Gesellschaftsspiele“ und sie könnten in dieser Form in jeder Kasernenstube sich wiederholen. Ein wenig Schadenfreude wird wohl immer dabei sein, aber die Stimmung wird durch diese kleinen Scherze in Benneckenstein nicht nur gehalten, sondern erhöht, und diese Stimmung ist es schließlich, die unsere Jungens mit Freude an die Arbeit aehen läßt, deren Ziel die Erinnerung einer Goldmedaille dei den Olympischen Spielen sein soll. in München qualtfiziert hatte, sollte diesem ohrgeizigen Sportsmann endlich der große Wurf gelingen. Nach Siegen üder Kolhaas(Münster), Walesni!(Dresden) und Remek(Berlin) wurde Peter Bosen zum ersten Mal die „Deutsche Meister=Schürpe“ umgelegt. Mit 70 Kämpfen datte sich Bosen die deutsche Meisterschaft gebolt. Kurz danach stand der junge deutsche Meister bei einer Veranstaltung des damaligen Bonner Box= und Fecht-Clubs auch im Bonner Dreikaisersaal im Ring, wo er Konschack(Hamvorn), der sich in Vonn durch seinen Sieg im Schwergewichtsturnier auf dem BVV=Platz einen Namen verschafft hatte, doch nach Punkten schlug. 1933 zum zweiten Male deutscher Meister In Berlin galt Vosen dann als Favorit. Nachdem er den Vorkampf gewonnen hatte, schlug er im Zwischenkampf dann wieder den Solinger Klein. Im Endkampf traf er auf Holz(Berlin), der vor heimischem Publikum alles auf eine Karte setzte. Troyzdem konnte er den vorjährigen Meister nie gefährden und Vosen holte sich zum zweiten Male den Titel eines deutschen Meisters. Kurze Zeit später absolvierte der deutsche Meister dann zwei Kämpfe in Norwegen. Im ersten Kampf schlug er Zirböck(Norwegen) nach Punkten, während er gegen den hervorragenden Baerlund nach großem Kampf nach Punkten unterlag. Auch gegen den bekannten Schwergewichtter Medici unterlag Vosen in Italien nach Punkten. Gegen Loria(Italien) und Brunner(Frankreich) kämpfte er dann wieder unentschieden. Figge(Elderfeld), Meizer (Hamborn) und Lange(Dortmund) wurden dann wieder nach Punkten abgesertigt. Im November 1933 kämpfte er gegen Kolhaas(Münster) in Köln unentschieden. Im Juni 1935 kam Vosen beruflich nach Godesberg und trat der Voxabteilung des Post=S. V. Bonn dei. Er bereutete nun nicht nur für Bonn, sondern auch für den Gau eine willkommene Verstärkung. Aber durch den Wohnungswechsel war Vosen etwas„aus dem Tritt“ gekommen. Seinen ersten Kampf in der neuen Umgebung bestritt er gegen den belgischen Meister Scohy, und zwar in Kreuznach für den Gau Mitteirhein. Die Farben des Post=S. V. vertrat er erstmalig bei den diesjährigen deutschen Meisterschaften in Berlin. Nach Siegen über Eckstein Lüdeck) und Fells(Viersen) unterlag er gegen Runge im Endkampf knapp nach Punkten. Aus ingendeinem Grunde ist dieser Kampf ein Anlaß für Vosen gewesen, ganz dem Boxsport zu entsagen. Weiterhin betont er, daß er aus beruflichen Gründen keine genügende Vorbereitungszeit für schwere Kämpfe finden würde. Heuser— Klein im Schmidt=Schneider=Stadion Der Vonner Berufs=Voxkampf gesichert Nachdem die erforderlichen sinanziellen Unterlagen seitens des Vonner Berufsveranstalters Walter Schi. nunmehr bis zu einem gewissen Grade erfüllt sind, wird der Berufsvoxkampf in der Beethovenstadt mit der Hauptbegegnung Adol Heusers gegen den Solinger Erwin Klein endgültig am Samstag, den 6. Juni, als Freiluftveranstaltung steigen. Adolf Heuser, der bereits einige Tage in Bonn einem offiziellen Training oblag, dürfte bald wieder ein scharfes Training aufnehmen, da die Handverletzung infolge besonderer Behandlung durch einen Spezialisten sozusagen wieder behoben ist. Die bereits gelösten Eintrittskarten für die Beethovenhalle behalten seldsverständlich ihre Gültigkeit auch für den Freilustkampftag. * Gestern sah man Heuser wieder eifrig im Training mit guten und frischen Sparringsparmern. Es ging über mehrere Runden, dann arbeitet der Vonner Berufsboxer am Sandsack, bei allen Uobungen folgen die Zuschauer mit groZem Inderesfe. Täglich i Ttaining von-—s Ubr in der etrgtt der ewesitt 910 Vom Tenniskampf BTHV— Neuwied Tennis=Klub Neuwied, der kangjährige sympathische Freund und Gegner des BTHV, stellte wieder eine recht starke Mannschaft entgegen, die den Bonnern hauptsächlich in den Spitzenspielen schwer zu schaffen machte. Sehr interessant und spannend war der Spitzenkampf im Herren=Einzel, in dem dem Bonner Dickson der frühere Berufsspieler Wortig einen überaus scharfen und abwechslungsreichen Kampf lieferte. Nach einem verhältnismäßig leichten :1 im ersten Satz für Bonn, lief Wortig im zweiten Satz hauptsächlich durch seine scharfen Schnittbälle zu großer Form auf und konnte diesen auch:7 gewinnen. Auch im dritten Satz wehrte er sich tapfer gegen den Vorsprung seines Bouner Gegners und konnte sogar bis:5 gleichziehen. Sodann erlag er aber der größeren Routine Dickson's, der mit:5 Satz und Sieg für seine Farben buchen konnte. Nicht weniger interessant war der Spitzenkampf im DamenEinzel, wo Frl. Brockhoff(B) der in glänzender Verfassung befindlichen Frau E. Busch(N) Sieg und Punkte überlassen mußte. Von den Doppelspielen sind besonders zu erwähnen das erste Herren=Doppel und das zweite gemischte Doppel. Im ersteren erfochten Dickson=Strunk einen klaren Sieg über ihre Gegner Wortig=Wagemann; das Resultat:6,:4 mag wohl kehr knapp lauten, das Spiel selbst aber zeigte eine deutliche Ueberlegenheit der Bonner, bei denen sich Strunk als totsicherer Flugballkünstler zeigte, jede Schwäche des Gegners mit sast matemathisch genau gesetzten Bällen ausnutzend. In derselben seinen Manier spielte er auch mit Frl. Brockhoff das 2. Mixed, nur, daß er sich hier noch sicherer zeigte, da ihn seine Partnerin viel verständnisvoller unterstützte, was man im vorhergehenden Spiel von Dickson nicht immer behaupten konnte. Dagegen hatte das erste Mired Frl. Ten ElsenDickson nichts zu bestellen gegen das in Hochform spielende Neuwieder Paar Frau E. Busch=Wortig. Sämtliche Spiele wurden in freundschaftlichster Weise ausgetragen, bei denen nur die mangelhaft geschulten„Ballmädchen“ den netten Eindruck etwas trübten, den die Bonner von dem ganzen Turnier mit nach Hause nahmen, zumal man in althergebrachter Weise noch etliche Stunden gemütlichen Beisammenseins mit den netten Neuwieder Gastgebern verbrachte. Ergebnisse: 1. Herren=Einzel: 1. Dickson(B) gegen Wortig(N):1,:9,:5; 2. Strunk()—Moskop(N) :3,6:2; 3. Schultze(B)— Wagemann(N):3,:3; 4. Dr. Weusthoff(B)— Krummholz(N):1,:5; 5. Lückeraty(B) gegen Frye(N):1,:1; 6. Merrem(B)—Dr. Busch(N) 33, 613. 2. Damen=Einzel: 1. Frl. Brockhoff(B)— Frau E. Busch:6,:6; 2. Frl. Tenelsen(B)— H. Busch:4,:1; 3. Hechtenberg(B)— Pecher(N):8,:6; 4. Hölling(B) gegen Frye(N):1, 614. 3. Herren=Doppel: 1. Dickson=Strunk(B)— WortigWagemann(N):6,:4; 2. Dr. Weusthoff=Merrem(B) gegen Moskop=Frye(N):6,:6; 3. Schultze=Lückerath(B) gegen Dr. Busch=Krummholz(N):5,:3. 4. Gemischtes Doppel: 1. Frl. Teuelsen=Dickson(B) gegen Frau E. Busch=Wortig(N):6,:6; 2. Frl. BrockhoffStrunk(B)— Frau H. Busch=Wagemann(N):1,:1: 3. Frl. Hechtenberg=Dr. Weusthoff(B)— Frau Pecher=Moskop(N):1,:0; 4. Frl. Hölling=Merrem(B)— Frau FryeFrye(N):4,:6,:7. Ausscheidungen für Vonn Besondere Bedeutung haben die Saalsportkämpfe in Essen. Die aus den Gauen 9(Westsalen), 10(Niederrhein), 11(Mittelrhein) und 12(Nordhessen) für die Deutsche Meisterschäft in Vonn vorgesehenen Mannschaften treffen dier zusammen. Für die Meisterschaft im Saalradball haben der Kölner Radfahr=Klub Schnecke, die Vereinigten Radjahrer=Vereine Pseil=Möve Iserlohn, Essen 84=Werden 87 und Dutsburger Tourenfahrer gemeldet. Alemannia Nachen in Hönningen Bad Hönningen hat Pfingstsamstag sein sportliches Ereignis, da Alemannia mit dem Nationalspieler Münzenverg antritt. Hönningen, das wieder zur Bezirksliga aufgestiegen ist, tritt mit stärdster Eli an. Vorder Jugendspiel mit Broyl. 29. Mäi 1936 * General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 13 348. Seite? Bonnel=Nachrichten Das Wunder der Ranke Der wilde Wein fängt zu klettern an. Die Erbsen bilden ihre Ranken. Bald halten sich auf den Beeten auch die Bohnen an den Stangen fest. Das alles beobachten wir wieder wie alle Jahre, aber wissen wir auch um das Wunder der Ranke, das sich da überall im Leben der Natur jetzt wieder uns zeigt? Ist es denn so, als wenn die Ranke da plötzlich, ganz mechanisch, das stützende Holz als Halt faßt? Nein, Erfolg wird auch im kleinsten nur durch Arbeit. Die Ranke tastet und sucht. Sie ringt um das Ziel für ihr Leben. Selbsttätig macht sie langsame Kreisbewegungen. Unter günstigen Temperaturverhältnissen führt die Ranke, so hat man beobachtet, in einer Stunde eine einmalige Kreisbewegung aus. Das ist für die zarte Ranke viel Arbeit. Aber nur wenn sie diese Arbeitleistet, erhält sie sich. Ohne die Arbeit würde sie das haltende Holz nicht finden. Doch das bedeutet für die Ranke den Untergang. Man hat der suchenden Ranke im wissenschaftlichen Versuche das Holz, nach dem sie tastete, fern gehalten. Was geschah da? Sie mühte sich und sie mühte sich. Aber als ihre Mühe vergebens gewesen, da rollte sie sich zusammen. Und sie fiel ab oder vertrocknete. Gab man der Ranke jedoch den hölzernen Halt im Versuche, dann blieb sie nicht nur am Leben. Dann wurde sie sogar immer reicher ernährt und sie wurde immer kräftiger. So spielt sich da überall täglich um uns das Wunder des Lebens ab. Ueberall ist da das große Wunder des Suchens. Ueberall ist da Arbeit und Arbeit. Und wenn ein Lebendiges, und ist es das kleinste, nicht einer Aufgabe dienen kann, dann ist es unnütz. Wohin wir auch sehen, überall offenbart sich das Lebenswunder der Arbeit uns. Aufruf zum Reichshandwerkertag 1936 Reichshandwerksmeister W. G. Schmidt hat zum Reichshandwerkertag, der vom 5. bis 10. Juni in Frankfurt a. M. stattfindet, an das Führerkorps des deutschen Handwerkes einen Aufruf erlassen, in dem er den DAFWaltern und führenden Meistern des deutschen Handwerks bestätigt, daß sie in den vergangenen Jahren ihre Pflicht erfüllt und teilweise unter persönlichen Opfern ihre Kraft dafür eingesetzt hätten, die Angehörigen des Berufsstandes nicht nur organisatorisch zusammen zu schmieden, sondern sie auch weltanschaulich sozialpolitisch auszurichten und wirtschaftlich zu sördern. Noch sei das Ziel aber nicht erreicht und der Reichshandwerkertag sei zum Zwecke ernstester Arbeit einberufen. Der Leitspruch des Tages„Arbeit und Ehre“ weise darauf hin, daß das deutsche Handwerk nur durch den Einsatz all seiner Kräfte und Fähigkeiten den Kampf mit dem Schicksal meistern werde und daß die weitere Arbeit nur dann von Segen sein könne, wenn sie auf das engste mit dem Ehrbegriff verbunden sei. Der Reichshandwerkertag werde eine Reihe grundlegender Arbeitsrichtlinien bringen, die größte Sorge aber werde der Ertüchtigung des Nachwuchses gewidmet sein. Bootsfahrt mit der Eisenbahn Die Bonner Rudergesellschaft 1919—1923 schickte vorgestern abend fast ihre sämtlichen Boote auf Fahrt. Am Trajekt hatte die Reichsbahn vier große Waggons angerollt. Der erste ging mit einem Rennachter und Rennvierer zum Hengsteysee bei Hagen, wo am Pfingstsonntag die Rennmannschaften starten werden. Die drei übrigen Waggons bringen 7 Gigvierer, darunter zwei Doppelvierer, 6 Doppelzweier, einen Einer und eine kleine Motorjacht, nach Kochem an die Mosel. Von hier aus werden 70 Mitglieder der BRG. Damen und Herren, die beiden Pfingstfeiertage eine Wanderfahrt moselund rheinabwärts nach Bonn machen. Gestern kurz nach 19 Uhr trafen alle Teilnehmer am Bootshaus der BRG ein und legten kameradschaftlich mit Hand an, den Bootspark zum Trajekt zu bringen und dort zu verladen. Ein Boot nach dem anderen wurde an der Rheinpromenade vorbei zum Trajekt gebracht, ein Transport, der das Erstaunen und die Neugier vieler Abendspaziergänger erregte. Kundgebung der Heilsarmee Am Mittwochabend versammelten sich die Bonner Angehörigen der Heilsarmee und zahlreiche Freunde im Saale der Franziskanerstraße. Eine Anzahl Offiziere und Stationsleiter waren aus dem Rheinlande erschienen und berichteten über ihre Tätigkeit in Alters=, Männer= und Mädchenheimen und erweckten durch ihre eindrucksvollen Berichte viel Interesse für die Arbeit der Heilsarmee. Im Mittelpunkt des Abends stand die Ansprache des Leiters der Heilsarmee Deutschlands, Obersten Stankuweit=Berlin. Der Gitarrenchor verschönte die Feierstunde durch einige Lieder und Quartette. Auch Du willst, daß die deutsche Jugend frisch und gesund sei; Laß Deinem Willen die Tak folgen, Gib eine Freistelle! Persönliches Bruno Neurohr Schüler des dem Ziskoven=Konservatorium angeschlossenen Musiklehrer=Seminars und für Klavier Privatschüler von Josef Schwan, hat die staatliche Privatmusiklehrerprüfung bestanden Von der Mietskaserne zum Eigenheim „Es ist ein hocherfreuliches Zeichen unserer Zeit, daß so viele Menschen aus den Mietskasernen zum eigenen Haus zurückkehren, wie es unsere Vorfahren gehabt Noch ist der Prozeg Rechtsmittel und Wiederaufnahme Rechtsmittel im Sinne der Zivilprozeßordnung sind Rechtsbehelfe, durch die gerichtliche Entscheidungen, die die Rechtskraft noch nicht beschritten haben, bei einem höheren Gericht angefochten werden, um eine Aufhebung oder Aenderung der Entscheidung zu erreichen. Die Rechtsmittel der Prozeßordnung sind: Berufung, Revision und Beschwerde(mit der Unterart der sosortigen Beschwerde). Sie bringen regelmäßig die Sache vor ein höheres Gericht, haben also„Devolutiveffekt“ (vom lateinischen devolvere: abwälzen). Nicht zu den Rechtsmitteln gehören die beiden auf Wiederaufnahme des Verfahrens gerichteten Klagen, die Nichtigkeits= und die Restitutionsklage, die sich gegen schon rechtskräftige Entscheidungen richten und die Sache zur nochmaligen Verhandlung und Entscheidung vor dasselbe Gericht bringen, das die angefochtene Entscheidung erlassen hat. Kein Rechtsmittel ist ferner der Einspruch, der sich zwar gegen eine noch nicht rechtskräftige Entscheidung richtet, die Sache aber nicht vor ein höheres Gericht bringt. Aus der Reihe der Rechtsmittel scheiden ferner aus: Die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen Versäumung von Notfristen, die Berichtigung von Abschreibefehlern oder Unrichtigkeiten im Tatbestand, die Ergänzung unvollständiger Urteile, der Widerspruch gegen einen Zahlungsbefehl, die Anfechtungsklage gegen Entmündigungsbeschlüsse, die Anfechtungsklage gegen das Ausschlußurteil im Aufgebotsverfahren, die Einwandsklage gegen den durch ein Urteil festgestellten Anspruch, der Widerspruch gegen Arreste und einstweilige Verfügungen und die Klage auf Aufhebung eines Schiedsspruchs. Die Rechtsmittel dienen dem Interesse der Parteien und sollen es der Partei, zu deren Ungunsten eine Entscheidung ausgefallen ist, möglich machen, die Sache zur nochmaligen Prüjung einem höheren Gericht zu unterbreiten. Als Zweck der Einlegung eines Rechtsmittels wird also das Bestreben einer Partei vorausgesetzt, eine ihr nachteilige Entscheidung, die nach ihrer Meinung ungerechtfertigt ist, in eine günstige und richtige umhaben. Man kann diesen Wunsch nicht genug fördern und unterstützen. Wer auf eigener Scholle sitzt, und sei sie noch so klein, ist ein guter Staatsbürger, er ist„seßhaft“, er versteht den Bauern auch als Städter durch die Arbeit im eigenen Garten, er hat viel mehr Verständnis für viele Staatsnotwendigkeiten, als der Besitzlose, der keinen eignen Grund bebaut.“ Die Süddeutschen Monatshefte bringen im Maiheft, dem diese Ausführungen entnommen sind, eine Reihe von Plänen, Kostenanschlägen und Ratschlägen zum Bau und zur Einrichtung eines Eigenheims. nicht berioren??* des Verfahrens im Zivilprozeßz zuwandeln. Deshalb darf das Gericht— dem Grundsatz der Verhandlungsmaxime entsprechend— die Entscheidung erster Instanz nur insoweit ändern, als es beantragt ist, also niemals zum Nachteil der Partei, die das Rechtsmittel eingelegt hat und zum Vorteil des Gegners. Will der Gegner ebenfalls eine Aenderung der Entscheidung herbeiführen, so kann er Anschlußberufung“ einlegen. In diesem Falle kann die Entscheidung in der Rechtsmittelinstanz auch zum Nachteil der Partei ausfallen, die das Rechtsmittel eingelegt hat, weil ein Antrag auf Aenderung der Entscheidung auch von Seiten des Gegners vorliegt, also beide Parteien mit der Entscheidung unzufrieden sind. Hat also z. B. das Gericht erster Instanz durch bedingtes Endurteil auf einen Eid für den Kläger erkannt, und von der Leistung des Eides die Verurteilung des Beklagten abhängig gemacht und der Beklagte hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt, so kann das Berufungsgericht den Beklagten nicht „rein“— d. h. unabhängig von einer vorherigen Eidesleistung des Klägers— verurteilen, auch wenn es den Eid des Klägers für überflüssig und eine Verurteilung des Beklagten auch ohne den Eid für begründet erachtet. Will aber der Kläger von dem Eide befreit werden, so kann er dies unter Einlegung der Anschlußberufung beantragen. Aus der Natur der Rechtsmittel folgt ferner, daß die Parteien auf ihre Einlegung verzichten können. Ein vor Erlaß des Urteils erklärter Verzicht ist aber unwirksam. Die Rechtsmittel zerfallen in Rechtsmittel gegen Endurteile und in Rechtsmittel gegen Entscheidungen anderer Art. Rechtsmittel gegen Endurteile sind: Berusung und Revision. Nur in einem Falle kann gegen ein Endurteil ein anderes Rechtsmittel, die sofortige Beschwerde, eingelegt werden, wenn nämlich in dem Endurteil nur über den Kostenpunkt, nicht auch in der Hauptsache entschieden ist. Alle anderen Entscheidungen, also Beschlüsse, Verfügungen und gewisse Zwischenurteile sind mit der einfachen und sofortigen Beschwerde ansechtbar. Heute morgen entschlief nach vielen, mit allergrößter Geduld ertragenen Leiden, meine liebe Frau, die mir treuester Freund war Frau-Neudig Windsuleia geb. Brüggemann. Im Namen der Verwandten Brüggemann, Rhodius, Schwaerzer, Wenzel: Fritz Windschold. Bonn(Schumannstr.), HanaulM., Halle, Bremen, Burgbrohl, den 28. Mai 1936. Die Trauerfeler findet statt am Samstan den 30. Mai 1936. um 17 Uhr, in der Kapelle des Johanniter-Krankenhauses. Bonn, Johanniterstraße. Von Belleidsbesuchen bitte ich abzusehen. Das Sechswochenamt für meinen unvergeßlichen lieben Gatten, unseren guten Vater und Bruder Herrn Robert Surhold findet statt am Samstag den 30. Mni. um 8½ Uhr, in der Marienkirche, wozu freundlichst einladen Frau Wwe. Rebert Surhold und Kinder. Das Jahrgedüchtnis für meine lieben Verstorbenen Herrn Apotheker Strunden u. Tochter Frau Holene Walter geb. Strunden findet morgen Samstag, 9½ Uhr, in der Münsterkirche statt. Freu Anna Strunden. 1 Die glöckliche Geburt eines prächtigen Töchterchens zeigen hocherfreut an Werner Hasenclever und Frau Ellen geb. Böninger Suenes- Alres, den 27. Mei 1936 Vorsicht mit Feuer! Verhüte Waldbrände! KANRADR willjede Haustrau IIMMER WIEDER erzeugt Chromglanz, istder beste Hlüssige — liece erzeugt Chromglanz, ist LUFe Rössige Herdputz. Massiv Gold. von 6 Mark an. P. Hünten, Brüdergasse 42. Manderer Schrrüder i I Broich Inh.: H. Stromann 66 Bottlerplatz 7, am Stadthaus und Papn weicht un ktrageten eine von diesen 3 Sorten Ektra-Ausgabe 10 Mode 1936.. 12•3 Laoba..... 19 is den Tochgeehüffen Verecheict Bonn und Jeuel Die Verlobung unserer jüngsten Tochter IIse mit Herrn Dr. oek. Hans Hermann Schüler zeigen an Geh. Medizinalrat Proi. Dr. Olle von Frasené und Frau Ernkgeb. Prym ##chlos Kalkum Sei Düsseldorf-Kaiserswerth Meine Verlobung mit Fräulein IIse von Franqué.Tochterdes Geh. Medizinalrats Prof. Dr. Otto von Franqué und seiner Ge mahlin Erna geb. Prym gebe ich hierdurch bekannt Dr. Haus Hermann Schüler Buenos-Aires. Belgrano, Esiomba 1830 Buenos-Alres, Im April 1936 z. Zt. Schloß Kalkum Lisa Ast Niki rassbender Verlobte Berlin-Charlottenburg Holtzendorffstr. 17 30. Mai 1936 Jena Göhrepassage IIse Erika Riegel Gerharr Wolfgang Pontani Marine-Assistenzarzt Verlobte Bonn Mai 1936 Mürwik Statt Karten. Amtsgerichtsrat Dr. Hans Trolldenier Annemarie Trolldenier geb. von Claer Vermählte Saalfeld(Ostpreußen) 30. Mai 1936 Vilich-Müldorf Post Beuel Statt Karten. Ihre Vermählung zeigen an Rechtsanwalt Dr. Hans Hennekeuser u. Frau Julia geb. Liet Bonn 30. Mai 1936 Schaumburg-Lippestr. 2 Hildesheim Bismarckplatz 18 Ihre Vermählung geben bekannt Hawart von Frenqué Friderun von Franqué geb. von Schulz-Hausmann Bonn, den 30. Mai 1936 Täglich Eingang von Neuheiten in, Elegente Demen-Konfektion Kleidern und Blusen Stto Tingers Bonn, Römerplatz 5 Telefon 7140 Näglich- Wrisch! Schlagsahne.. 500 gr.20 Markenbutter 500 gr.60 Schne Käse 500 gr.60 Köse in sämtlichen Preislagen Opezleitaans Säthhe Sen Bonn, Bonngasse 9 Telefon 4789. Vollmilch, Buttermilch, Teghurt täglich frisch. ALTGOLD laun ——— höchsten Preise Thome Markt 14.(Nr. 1835. Schöne bunte Gartendecken passen zum Hafteetisen Im Freien und auf dem Balken. Unsere große Auswahl biefet Ihnen das Neueste——— geschmackvoll, gut und preiswert. Gebe. Betters früher Geschw. Cahn Bonn, Remigiusstraße Zum Feste! 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Arerte ne trüher Adolf Stern Sonn, Wenzelgasse 32-36 Das Fachgeschäft für Herrenkleidung Seite 8. Nr. 15 543 Veneral=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachtschten 29. Mai 1936 KAMNTEN SPiktk, BONN Jetzt bei uns: Albrecht Schoenhals- Karin Hardt- Hans Söhnker Gerda Maurus in: Arzt aus„ „„* Ein außergewöhnliches Filmwerk, das überall, freiz sommerlicher Mitze Rekord- Besucherzahlen aufzuweisen haf. Ein Flim von unerhörter Wucht und Spannung. Im Vorprogramm: Der Streithammel Im Wald und auf Ein lustiger Kurztonfilm dor Goide KulturK der heide For-Ton-Woche Wochentags Kassenöffnung 3 Uhr, Sonntags um .30 Uhr, letzte Vorstellung.15 Uhr. Moderkes, TH EATER BONN Unser Pfingst- Programm! Jeder Flimirsund, dereinmal stuas Besonderss schen wil, darlunserabheute beginnendes Programm nichtversäumen! nach dem vielgelesenen Roman„Private Welten“ von Phyllis Betten Dieser deutschsprachige Film spielt in einer der berühmtesten amerikanischen Nervenheilanstalten, dem Brendwood-Sanatorium. Zum ersten Male wird hier ein Thema aufgerollt, das jeden Menschen Iinteressieren wird; die Welt der Menschen, die sich mit dem normalen Leben nicht abfinden können und deshalb der Hilfe stärkerer Charaktere bedürfen. Im Beiprogramm: Ein Lustspiel, das Lachstürme hervorrufen wird! Karl Valentin— Liesl Karistadt, das unverwüstliche Komikerpaar in: Ein verhängnisvolles Geigensole. Merkwürdige Tiertreundschaften, Kulturfilm und die Deulig-Wochenschau. Beginn fäglich.30 Uhr.— Letzte Vorstellung abends.10 Uhr. Praktisch, fesch und sommerlich drei Vorzüge, die auch Sie bestimmen sollten, sich bei uns ein hübsches, netten Waschkleid anzuschaffen. Für jeden Geschmack und für jedermanns Börse ist gesorgt. Wir bieten Ihnen große Auswahl. Gebe. Beiters früher Geschw. Cahn Bonn, Remigiusstraße Rauche wo du willst, nur nicht im Walde. Die Gefahr ist zu groß! 85T1 Gerlach's Gchwol Präservativ-Krem seit 50 Jahren bewährt gegenklund-und blosenwufen, Fußsschweiß und Gehbeschwerden. 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Vorführungen: Heute Freitag.15 Premiere Morgen Samstag nur:.15 Pfingstsonntag ab.00 durchl. Pfingstmontag ab.00 durchl. Ab Dienstag: nur 3 Tage zeigt die Rota i eer Tef Kadian farte 3 eebecerrebbebrerre Waldschenke Pfingst-Montag morgen Früh- Konzert u. Männer-Chöre. Der ungewöhnlich slarke Groß-Film der Ufa AE Hermann Speelmanns llse Petri Elisabeth Wendt K. Fischer-Fehling- Alfred Abel Arlbert Wäscher- Fritz Odemar Der große Gesellschaftstilm der Ufa, der sich durch die erregende Stimmung eines mysterlösen Geschehens auszeichnet und mit der Spannung des Ungewöhnlichen, Gehelmnisvollen im höchsten Grade zu fesseln weiß. Im Vorprogramm: Die neueste Ufa-TonWoche und Kulturfiim: Horch, Horeh die Lerch im Aetherblau. Täglich:.30,.45 und.15 Uhr Erstaufführung heute! SAYTUSET Geschäftsübertragung! Mit dem 30. Mai 1936 übertrage ich die von meinem Manne sel. und mir geführte Gastwirtschaft u. Pension„Zum Treppchen“ in Küdinghoven an Herrn und Frau F. Linden. Indem ich allen unseren langjährigen Gästen und Freunden für das uns geschenkte Vertrauen danke, bitte ich dasselbe auch auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen. Frau Wwe. Josef Hambitzer Gasthof„Zum Teppchen“, Ködinghoven Morgen Samstag, den 30. Mai 1936 übernehmen wir die Gastwirtschaft „Zum Treppchen“ in Küdinghoven. Wir bitten alle werten Gäste und Freunde des Hauses ihr Vertrauen auch auf uns öbertragen zu wollen. Fritz Linden, Küchenchef und Frau Hanni geb. Schneller Wieküler Biere Erstklassige Küche— Kaffee, Ia Buckwaren Großer schaftig. Garten— Kinderbelustigung Pfingstsonntag ab 4 Uhr: Konzert u. Tanz W e Ab heute nur vom 29. Mai bis einschl. 1. Juni Der große Sensationsfilm Tom Mix räumt auf (in deutscher Sprache) Elne mitreißende. spannende Handlung, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Der Bankraub von Sanlovis Das Ende einer Schreckensbande Im Beiprogramm: 24 Stunden Varleté herrliche Aufnahmen Italienische Symphonie Musik und Tanz Fox-Wochenschau Dieses Programm äuft nur 4 Tage.(5 . A"" Nu? S voranzeige: Plingstmontagmergen: 5# •V Silltür-Frühkonzert9 Selrrrrh ROXY Beue! Ein Wol-Erteig— Ein Utg Fllm: Packendes Schicksal- Beste Dursteller II. Kinderballett Ein reizendes Spiel der Kleinen! III. Stuttgart IV. Tonwoche Preitag 29. Mal bis 4. Juni Pfingsten ab 2 Uhr We..15 Uhr .„ Aer Sarieh Kolll Reichhaltige Sammlung von einheimischen und ausländischen Tieren in wunderschönen Parkanlagen. 2 Gaststätten. Konzert. Große Reit- u. Fahrkarawane. Viele niedliche Jungtiere. Der schönste Pfingstausflug führt in den Kölner Zoo S Billige Becten K. Schusamborn Fichtsr 5 Leupin-Creme u. Seife vorzüg 20 —-gl. Hautpllegemittel, seit über Jahren bestens bewährt bei autjucken-Flechte Ausschlag, Wundsein usw. Kaiser-Drogerie Apotheker A. Medinger. Lichtsplele Aepeeisdad ilem dug ftrat Astttt! Vom 29. Mal bis 4. Juni 1936 Ein Film voller Temperament, mitrelßend und sehenswert. Die große und die kleine Well mit Vietor de Kowa als armer Taxichautteur, der den Weg aus der kleinen in die große Welt findet Edna Oreyff alsverwöhntes Töchterchen eines Millionärs, die weiß, was sie will. Heinrich George als Fabrikbesitzer, der über der Arbeit sein Familienleben vergißt und Adele Sandrock die adelige Schwiegermutter, die auf Moral und Tradition hält! Im Beiprogramm: Der lustige Kabarettfilm: Die Well siehl Kopf Kulturtilm„ Wochenschau Anfangszeiten: Wo..15,.20,.00 Uhr So.:.30..25,.15..00 Uhr „.* Zu Püindsten Imprägnierte Tomatenstöcke Hecken-Strauchpfähle allerbilligst, Wilh. Streck, Bonn. eine Rheinfahrt mit dem Kölg- Düisseldorter Versiütet. Dompferverische! Besond. bill. Pfingstausflüge nach Aßmannshausen Rüdesheim, Braubach] Boppard, Koblenz, Niederbreisig, Linz usw. kostenlos Pfingstfahrpläne ulos durch die Agenturen K Der Wunsch von Millionen Rundfunkhörern geht in Erföllung! Neute Freilag.45 Urauflährung! VOM RRICHSSENDER’ KGLN zum ersten Male im Tonfilm das Groß-Lustsplel: Noe, Noe, was es nich alles gibt ein Film von Theo Rausch mit den 3 lustigen Gesellen Hans Salcher, Rudi Rauber, Carl Wühelmi Tante Judela(Antonie Pütz-Fricke) Das„Hermünnchen“(Walter Blusch) außerdem wirken folgende Künstler mit: Paul Henkels—— Paul Beckers Eise Reval— Vicky Werkmeister— Hilde Krüger Eduard Wesener TANTE JUDELA“ ist während der Uraufföhrungstage PERSÖNLIEH“ zu den Vorstellungen anwesend Ferner auf der Metropol- Bühne die neuen Variefé-Attraktionen Aufführungen: Wochentags FIIM.45.30.15 Uhr BiEFE.15.00 Uhr Sonr und Feiertags ab 2 45 Uh VARIETE.1 .80 Um, Sonn- und Talhagt dn LAl Cer „. Sonner D WU Heute.30 Uhr Uraufführung des neuen spannenden Terra- Flims 9* 355 S Abenteurer von Paris Einst Fürst Artamanow einer der russischen Großen, Herrscher des Kaukasus, jetzt „DIE SENSATION VON PARIS“: Der Millernachtskönig lanzt! Die Darsteller: Mabel KARIN HARDT Mitja, Fürst Artamanow. P. VOSS gor, sein Bruder.. H. STELZER Lucienne Renard HILDE v. STOLZ Sir Henry Winston THEOD. LOOS Robert. sein Sohn ERIK ODE Fedor Lossew ANDR. ENGELMANN Regie: Karl Heinz Rentin Musik: Werner Bochmann „Im Beiprogramm: Karl ValentIn, Liesl Kurstadt in dem köstlichen Lustspiel 2Beim Rechtsanwalts KALAdic=Tcdt= Lulochon AimuagaWOCHENSCHAU und Blümiiscle Wo..30,.45,.00 Uhr Sonn- und Feiertags ab.30 Uhr Fahrräder Miele, Opel, Phaenomen u. andere Marken zu Listenpreisen Ersatz- und Zubehörtelle Reparaturen! Tollzahlung! E. Nestler, Siktsplats 7. T M süle Vonn gud N. W9. Belte 9 Aus= Dei Alngegont Ein 86jähriger in Fernegierscheid Privataufnahme. (Fernegierscheid): Herr Karl Fuchs aus Fernegierscheid feiert am heutigen Freitag seinen 80. Geburtstag. In 1¾ Jahren kann er mit seiner jetzt 74jährigen Frau goldene Hochzeit feiern. Dies würde ein besonderes Fest für den ganzen Ort sein, da hier bisher noch keine goldene Hochzeit stattgefunden hat. Ein Holzschuppen ging in Flammen auf (Siegburg): Gestern mittag kurz nach 1 Uhr gellte plötzlich die Feuersirene. In der Nähe des neuen Friedhofes war ein Holzschuppen, der zum Abstellen von Geräten diente, durch ein in der Nähe entfachtes Feuerchen in Brand geraten. Schnell war der Autolöschzug zur Stelle und bald waren die Flammen gelöscht. Meidung von freistehenden Zimmern (Siegburg): Das städtische Verkehrsamt macht darauf aufmerksam, daß an den Pfingsttagen starker Verkehr in der Kreisstadt zu erwarten ist. Da für Fremde in den Gaststätten nur rund 35 Betten freistehen, soll die Bevölkerung alle verfügbaren Unterkünfte für Fremde rechtzeitig im Verkehrsamt melden. Eröffnung des Siegburger Strandbades (Siegburg): Nach einer Bekanntmachung des Bürgermeisters wird das Strandbad am Pfingstsonntag vormittags 8 Uhr eröffnet. Freie Betten meiden! (Ekkorf)! Damit die Zuweisung von Gästen an den Pfingstfeiertagen erfolgen kann, bittet das Verkehrsamt alle Interessenten, freie Betten auf dem Rathaus zu melden. Für die Vermittlung der Fremden ist das Verkehrsamt am Samstag vor Pfingsten von —8 Uhr und am Pfingstsonntag von 11—18 Uhr geöffnet. Das Strandbad in Eiterf geöffnet (Eitorf): Am gestrigen Mittwoch wurde das im Hindenburgpark an der Sieg gelegene Strandbad eröffnet. Um den Aufenthalt im Strandbad recht angenehm zu gestalten, hat man eine Reihe Ruhebänke aufgestellt und Sprungbretter, einen Sprungturm, eine Wasserrutschbahn und einen Rundkauf= und Sandplatz für Kinder angebracht. Auch hat die Gemeindeverwaltung durch eine Anlage für die Uebertragung von Rundfunddarbietungen Sorge getragen. An einer neu aufgestellten Erfrischungshalle mit durch Sonnenschirme beschatteten Tischen sind Kaffee und Erfrischungen zu debben. Mit dem Motorrad gegen ein Fuhrwerk (Eitorf): Auf der Asbacherstraße stieß ein Motorradfahrer von hier mit einem Pferdefuhrwerk zusammen. Der Motorradfahrer wurde hierbei von dem Pferd getreten und mußte mit erheblichen Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt werden. Kurzbrief aus Herchen (Herchen): Die an der katholischen Schule tätige Lehrerin Frl. Kaufmann wurde an die Schule nach Neunkirchen versetzt.— Die katholische Schule in Höhe, die vom 12. bis 20. Mai bereits geschlossen war, mußte infolge der Erkrankung der großen Kinderzahl an Masern usw. auch weiterhin geschlossen bleiben.— Gemeindeverwaltung und Verkehrsverein beabsichtigten, am Bahnhof eine Auskunftstelle zu errichten.— Die Ortsgruppe des Reichsluftschutzbundes veranstaltete im Lokal Vogel in Dahlhausen und im Lokal Müller in Altenhersen eine Feierstunde für die Hauswarte und deren Angehörige. Bei beiden Veranstaltungen wurde die Vereidigung der Luftschutzhauswarte vorgenommen. Anfall um ein Stüchchen Schokolade (Bröl): Zwei Motorradfahrer mit je einer Soziusfahrerin fuhren auf der Straße zwischen Bröl und Ingersauelermühle. Als eine der Damen ihrer Freundin ein Stück Schokolade abgeben wollte, mußte ihr Fahrer Gas geben, um mit dem ersten in gleiche Höhe zu kommen. Beim Herüberreichen der Schokolade kam die Maschine ins Schleudern und der Fahrer flog im hohen Bogen recht unsanft zwischen die Gleise der Rhein=SiegEisenbahn. Die Soziusfahrerin kam mit gevingen Hautabschürfungen davon. Von einem Radfahrer angefahren (Kaldauen): Auf der Wahnbachtalstraße wurde ein Schuljunge von einem Radfahrer angefahren. Der Junge wurde hierdurch eine steile Böschung hinabgestoßen, wobei er erhebliche Kopf= und Beinverletzungen davontrug. 80 Jahre alt (Rösberg): Am morgigen Samstag wird Frau Witwe Eva Knein geb. Schäfer 80 Jahre alt. Sie hat ein Leben schwerer Arbeit hinter sich. Trotzdem ist sie noch sehr rüstig und geht täglich zur Kirche. Vieles weiß die Altersjubilarin noch von alten Sitten und Gebräuchen aus Rösberg anschaulich zu erzählen. Ihren einzigen Sohn hat sie auf dem Felde der Ehre verloren, Die Vorbereitungen zum Schützenfest (Morsbach): An den Pfingstfeiertagen begeht der Schützenverein sein diesjähriges Schützenfest. Nachdem am vergangenen Sonntag Wilhelm Rossenbach als Schützenkönig erkoren wurde, werden nun die Vorarbeiten für das Fest in Angriff genommen. Karussell, Schiffschaukel, Schieß=, Schau= und Kaufbuden fehlen nicht. Leistungen der NEZ in Wahlscheid (Wahlscheid): Die Einnahmen der NSV stellten sich bei der Ortsgruppe Wahlscheid im verflossenen Jahr auf insgesamt 2790 RM. An den Eintopssonntagen und durch den Verkauf von Abzeichen wurden insgesamt 2288 RM gesammelt. Demgegenüber wurden verausgabt— die Zuwendungen durch den Kreis eingerechnet— 7126 RM, also um rund 5000 RM mehr, als die Einnahmen ausmachten. Geldene Hochzeit in Birndach (Birnbach): Heute kann im Kreisort Birnbach das das Ehepaar Wilhelm Schneider und Gattin das seltene Fest der goldenen Hochzeit feiern. Schon seit langen Jahren versieht der Jubilar das Amt eines Kirchmeisters. Beide erfreuen sich in der Oeffentlichkeit größter Achtung und Wertschätzung und sind körperlich und geistig noch recht rege. Scheune in der Nacht niedergebrannt (Wissen): In der Nacht entstand im Ort Volperhausen in einer Scheune ein Feuer. Man weckte sofort den Besitzer und gemeinsam mit Nachbarn versuchte er den Brand zu löschen. An den Heu= und Strohvorräten fand das Feuer jedoch reichlich Nahrung. Die Scheune brannte bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden ist beträchtlich. Brand in der katholischen Parrkirche (Wissen): In der Nacht zum Freitag gegen 1 Uhr bemerkte ein junger Mann aus dem Turm der katholischen Pfarrkirche einen hellen Feuerschein. Man benachrichtigte sofort den Küster und in Begleitung des Nachtschutzmannes Brücher gingen beide in die Kirche. Als man den Aufgang des Kirchturms betrat, bemerkte man sofort Brandgeruch und vom Turm fielen glühende Funken herunter. Man benachrichtigte sofort einige Einwohner, und den vereinten Bemühungen gelang er schließlich, den Brand zu beschränken. Das Feuer war schon soweit fortgeschritten, daß der Boden des Glockenturms in Flammen stand. Wie wir erfahren, soll der Brand durch Kurzschluß entstanden sein. Dadurch, daß man das Feuer rechtzeitig bemerkte, konnte ein großes Brandunglück verhütet werden. Im Jahre 1870 wurde die Kirche bereits einmal von einem Brande heimgesucht und wurde ein Raub der Flammen. Der Regierungspräsident im Kreise Altenkirchen (Wissen): Der neue Regierungspräsident des Regierungsbezirks Koblenz, von Heydebrandt, wird in den nächsten Tagen unserem Kreis einen Besuch abstatten und dabei Gelegenheit nehmen, verschiedene Einrichtungen zu besichtigen. U. a. ist eine Besichtigung des Reichsarbeitsdienstes, der Rodungsflächen usw. in Gebhardshain, der Kreisbahn Scheuerfeld—Nauroth und des Aufbaulagers Hasselbach vorgesehen. Keilete Fuchs und die rampsenden= Fahne Ueberraschender Besuch auf dem„Kriegsschauplatz“.— Eine ergötzliche Geschichte aus Hamm (Hamm, Sieg): Eine ergötzliche Geschichte mit etwas tragischem Einschlag trug sich dieser Tage auf einer nahen Dorfwiese zu. Zwei wildgewordene Hähne sausten nach Nebenbuhlerart aufeinander los und verwickelten sich in einen wütenden Kampf, der schließlich zahlreiche Dorfbewohner angelockt hatte. Unbeachtet von den höchst interessierten Zuschauern hatte aber am nahen Waldrand ein Fuchs auf der Lauer gelegen, der nun plötzlich— wie ein roter Pfeil— auf das Kampffeld zustürmte. Ohne lange zu wählen, nahm er einen der gefiederten Ritter am buntschillernden Kragen und machte schleunigst, daß er wieder fortkam. Was aber nun folgte, setzte dem ganzen die Krone auf: In seinem blinden Haß hatte der andere Hahn die Katastrophe garnicht bemerkt; er glaubte den Gegner auf der Flucht, und flügelschlagend jagte er dem Feind nach, der flatternd im Fang des Fuchses hing. Als der Fuchs stehen blieb und sich, wohl überlegt haben mag, wie er auch den andern Gockel zu seiner Beute machen könnte, wäre ihm beinahe der blindwütend anstürmende Hahn auf den Kopf geflogen. Mit einem stolzen Krähen verließ, als der Fuchs mit seiner Beute im Walde verschwunden war, der seinem Schicksal entgangene Hahn das Kampffeld. Sechs junge Füchse gesangen (Wissen): Eine interessante Entdeckung machten mehrere Einwohner aus Dünebusch. Unweit des Ortes fanden sie einen Fuchsbau. Man grub nach und als man bei der Arbeit war, flüchtete aus dem Bau ein Fuchs. Schließlich stieß man auf ein Nest, in dem sich sechs junge Füchse befanden. Fleisch= und Knochenreste von allen möglichen Tieren fand man in dem Nest. Man verteilte die jungen Füchse an verschiedene Einwohner. In der Nacht erschien der alte Fuchs mit lautem Geheul im Orte und es gelang ihm, ein an einer Kette befestigtes junges Tier zu befreien und mitzunehmen. Das ausbiahende Troisvor Neue Siedlungen und Billenviertel— 85 Siedlerstellen„Im Grotten“ Der Aufschwung unter Bürgermeister Clev Die schmucken Villen der Klaus=Clemens=Straße Die Siedlung am Ursulaplatz phot. Schmitz, Buisdorf 2. (Troisdorf): In den letzten Jahren hat die Gemeinde Troisdorf einen ungeahnten Aufschwung genommen, einzigartig deshalb, weil sich vor mehr als 20 Jahren an der Stelle der Straßen, die heute mit Siedlungshäusern oder mit schmucken Villen bebaut sind, nur Sandgruben und weit ausgedehnte nicht benutzte Felder befanden. Der Aufschwung in der Gemeinde Troisdorf machte sich schon durch die Eröffnung des Umsteigebahnhofs am 1. Januar 1859 bemerkbar. Am 1. April 1899 wurde Troisdorf unter Bürgermeister Klev zur Bürgermeisterei erhoben. 20 Jahre führte Bürgermeister Klev die Geschicke der Gemeinde, die sich von Jahr zu Jahr entwickelte und an Ausdehnung gewann.„NeuMarokko“ entstand, eine große Siedlung im Norden der Gemeinde. Große Geschäftshäuser, in den letzten Jahren gebaut, sind Zeuge davon, daß die Entwicklung auch heute noch vorwärts schreitet. Mitten im Ort entstand vor zwei Jahren ein neuer schöner Marktplatz gegenüber der kath. Kirche. Der frühere Markt, der Ursulaplatz, wurde mit 12 Häusern rundum bebaut, die 58 Wohnungen enthalten. Damit wurde abermals eine Baulücke im Ort geschlossen. Die neue Siedlung umschließt einen großen Hofraum, der zwei torartige Eingänge von der Kölner Straße her besitzt. 250 000 RM betrugen die Baukosten. Gegenüber dieser Siedlung bietet die KlausClemens=Straße mit ihren schmucken Villen ein unvergleichlich besseres Bild. Noch fehlen die Vorgärten, die in Zukunft wesentlich zur Verschönerung der Straße und des Ortes beitragen werden. Eine gewisse Hast läßt sich bei der Fertigstellung der Bauten erkennen, da ein Siedlungsplan dem anderen folgt. Abermals soll jetzt eine Siedlung entstehen„Im Grotten“. Sie wird rund 85 Siedlerstellen erhalten. Die Bau= und Grundstückskosten sind auf 580000 Mark veranschlagt. Laut Beschluß der Gemeinderäte wurden die Parzellen hierfür vom Baron von Beverfoerde gekauft. Die Restrate soll vom Reich als Darlehn in Anspruch genommen werden. Damit rückt die Gemeinde Troisdorf weiter gegen Sieglar hin vor. Seite 10. Nr. 13 503 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten: 29. Mai 1933 Kabolf Herzog wechle eine neur Funggesenenfahne Ein eindrucksvoller Jestakt auf der oberen Burg in Rheinbreitbach— Das Preisfähndelschwenken (Rheinbreitbach): Unter dem Protektorat unseres Rheinischen Schriftstellers Rudolf Herzog feierte der hiesige Junggesellenverein die Einweihung einer neuen Schwenkfahne im Garten der oberen Burg durch Rudolf Herzog. Gleichzeitig trug man ein Preisfähndelschwenken um den Pokal des Siebengebirges aus. Das Fest wurde eingeleitet mit dem Kirchgang. Danach wurde im Hofe deo Pfarrhauses das Fähndel geschwenkt und der Pfarrer ergriff das Wort zu einer kurzen Ansprache. Nun formierte sich der Zug zum Weiheakt auf der oberen Burg. Rudolf Herzog rief in packenden, mitreißenden Worten die Jungmannen auf, alles einzusetzen für Deutschlands Freiheit und Größe. Dann wurde die Fahne enthüllt und zum ersten Mal geschwenkt. Ein gemütlicher Frühschoppen im Vereinslokal beendete den ersten Teil der Feier. Kurz nach Mittag trafen zahlreiche Vereine aus vielen Orten des Rheintals ein und zogen im Festzug durch den geschmückten Ort. Auf dem Marktplatz sand ein großes Schaufähndelschwenken und danach das Preisfähndelschwenken um den Pokal des Siebengebirges statt. Die beteiligten Fähnriche zeigten gute Leistungen, den Sieg fiel nach äußerst hartem Wettkampf dem Junggesellenverein Rolandseck zu. Auch den weiteren Siegern winkten schöne Preise. Nach dem Wettkampf hielt ein fröhlicher Tanz die Festgemeinde noch lange zusammen. Rez=Ausstügler kommen nach Rheinbreitbach (Rheinbreitbach): Am Pfingstsonntag kommen hundert KdF=Ausflügler aus dem Gau Essen in unseren Ort. Es handelt sich um einen Transport, der in Stärke von etwa 800 Personen im Rhein=Wiedkreis untergebracht wied. Die für Rheinbreitbach bestimmten Urlauber werden in Remagen, wo das Schiff anlegt, mit mehreren Motorbooten abgeholt und am Rheinbreitbacher Rheinufer begrüßt. Nach einem eintägigen Aufenthalt verlassen die Gäste am Pfingstmontag wieder unseren Ort. Haltet die Straßen sauber! (Honnef): Der Bürgermeister nimmt Veranlassung auf die Bestimmungen der Polizeiverordnung vom 15. September 1934 hinzuweisen, wonach die Straßenanlieger verpflichtet sind, die Straßen wenigstens zweimal in der Woche zu reinigen und die Straßen überhaupt dauernd in einem sauberen Zustand zu halten. Im Hinblick auf das bevorstehende Pfingstjest soll am Freitag dieser Woche durch die Polizeibeamten eine entsprechende Kontrolle vorgenommen werden. Bohrung in 60 Meter Tiese (Honnef): Tag und Nacht hämmert der Bohrmeißel im Erdinnern auf Grafenwerth. 60 Meter tief ist die Bohrung jetzt schon heruntergetrieben. Härteren Widerstand gab es in einer Tiefe von 20 Metern, in der sich dem Bohrmeißel Schiefer entgegenstellte. Auch jetzt hält die Schieferschicht noch an. Interessant ist die Erd= und Gesteinsschichtsammlung, die man säuberlich in guadratischen Fächern auf dem Verkehrsamt zur Ausstellung gebracht hat. Die Ausstellung zeigt sämtliche Erdschichten, die der Bohrmeißel durchstoßen hat. Die Dicke der einzelnen Schichten ist in Metern angegeben. Man sieht auch schwere Steinbrocken, die aus dem Bohrschacht an das Tageslicht geholt worden sind. Neuer Rektor (Honnef): Der an der katholischen Volksschule Bergstraße tätige Lehrer Wilhelm Weber ist mit Wirkung vom 1. Mai 1936 ab zum Rektor ernannt worden. Die Amstenung der Tandwirtschaft auf den Gemasebau Spargel und Buschbohnen sollen angelflanzt werden— (Rheinbreitbach): Im Amte Unkel, so in Bruchhausen, Heister. Unkel und Erpel finden dieser Tage eine Reihe wichtiger Versammlungen statt, in denen die Umstellung der Landwirtschaft auf den Gemüseanbau— und zwar auf Anbau von Busch= und Stangenbohnen sowie auf Spargel— behandelt wird. Für die einzelnen Gemeinden sind diese Entscheidungen von einer großen Tragweite, es war daher auch nicht zu verwundern, daß die Tagung des Obst= und Gartenbauvereins am Mittwochabend in Rheinbreitbach sehr gut besucht war. Vereinsführer Profittlich gab Kreisobst= und Gartenbauinspektor Hermann Grill, Linz, das Wort. Pg Grill führte u. a. aus: Da im Amte Unkel keine Industrie vorherrscht, die Einwohner vom Wein= und Beerenbau und der geringen Landwirtschaft allein nicht leben können, ist vom Kreis aus die Umstellung auf den Anbau von Spargel und Bohnen zu Konservenzwecken als notwendig erachtet worden, Zunächst werden die Interessenten aus dem Amte Unkel, wahrscheinlich nach der Haupterdbeerernte, eine Fahrt in die Mainzer Gegend unternehmen, um sich hier an Ort und Stelle, wo eine solche Umstellung auf den Spargel= und Bohnenanbau schon erfolgte, zu überzeugen und um von den dortigen Bauern selbst die Gewißheit zu erhalten, daß durch die Umstellung auf den Gemüseanbau beträchtliche Mehreinnahmen und so eine bessere Existenzmöglichkeit erzielt wurden. Lage und Boden sind im Amte Unkel für den Anbau wie geschaffen, warum soll die Maßnahme also nicht durchgeführt werden, zumal die Möglichkeit einer Konservierung an Ort und Stelle besteht und so virlen Volksgenossen Arbeit und Brot gegeben wird? Der Kreisobst= und Gartenbauinspektor gab hierauf eingehenden Aufschluß über den Anbau des Spargels, für den eine dreijährige Anbauzeit notwendig ist. In der Zwischenzeit bis zur ersten Ernte soll jedoch schon die BuschMehr Arbeit aber auch mehr Ertrag bohne— und zwar vorwiegend Konserva= und HenrichsRiesenbohne— angepflanzt werden. Wohl bringe die Umstellung mehr Arbeit, doch auch mehr Einnahmen, zumal der Frühkartoffelbau in hiesiger Gegend erjahrungsgemäß meist fehlschlage. Beachtenswert sei, daß die Landwirtschaft nicht verdrängt und ausgeschaltet werden soll, vielmehr müsse der Gemüsebau mit der Landwirtschaft Hand in Hand arbeiten, denn für den vorgesehenen Anbau brauche man vor allem Dünger, den die Landwirtschaft liefere. Für den Spargelanbau seien die Sorten Schneekopf und Riesenbraunschweiger zugelassen. Eine eingehende Schilderung der Vorarbeit für den Spargelanbau sowie Aufschlüsse über die Preise beim Kauf des Saatgutes und beim Verkauf der Ernte wurden durch den Kreisgartenbauinspektor übermittelt. Es wurde angeregt, durch ein Versuchsfeld die Erfolge des Anbaus zu veranschaulichen und auch den Anbau selbst zu lehren. Wichtig beim feldmäßigen Anbau der Buschbohne sei, daß die Hackarbeit wegfallen und der Bearbeitung mit dem Hand= und Pferdeplaneten Platz machen müsse. Nachdem Pg. Grill noch über die Erntemöglichkeiten für die hiesige Gegend gesprochen und die Vorteile der beabsichtigten Umstellung eingehend nachgewiesen hatte, richtete er an alle den dringenden Appell zur Mitarbeit. Vereinsführer Profittlich dankte dem Redner für seine aufschlußreichen Ausführungen und leitete alsdann die Aussprache ein. In einem zusammenfassenden Referat gab der Kreisgartenbauinspektor dann noch Ratschläge für eine gemeinschaftliche Bekämpfung der Wühlmäuse, Kaninchen usw., über deren Schäden in der Tagung besonders geklagt wurde. Auch wurde auf die MoniliaKrankheit(monilin fructigens), eine für den Obstbau, ganz besonders für den Kirschenanbau(Sauerkirschen) außerordentlich gefährliche Pilzkrankheit, hingewiesen. Von Eiselhöhen und Eiseltälern Wer siegt beim Reitturnier? Die Kreistierschau der Kreisbauernschaft Bonn rückt immer näder. Die Ehren= und Geldpreise lassen erkennen, daß sowohl die Tierschau als auch das Reitturnier die größte Aufmerksamkeit finden. Den Züchtern selbst ist es eine Genugtuung. die Ergebnisse ihrer züchterischen Bemübungen bei der Kreistierschau vorzuführen und dafür die verdiente Anerkennung zu finden. Besondere Aufmerksamkeit wird die um 2 Uhr deginnende Vorführung der prämiierten Tiere finden. Das Reitturnier wird von dervorragenden Reitern und guten Pferden bestritten und verspricht äußerst spannende Kämpfe. Dressurprüfung. Jagdspringen. Barrierespringen und Glücksjagdspringen wechseln einander ab. Unter andern wird der Wanderpreis des Rdeinbacher Reitervereins ausgeritten. Verteidiger ist Trupo Meckenbeim. Schärfster Konkurrent ist Bedburg. Reben den dekannten Reitern aus Bonn=Stadt und=Land werden vor allem Düren und Bergheim und wahrscheinlich auch die Reichswehr vertreten sein. Besondere Aufmerksamkeit wendet sich dem Sieger aus dem legten Turnier zu. der für Vergheim startet. Reiche Waldbeerernte in der Eisel In den Wäldern und auf der Heide zeigen sich jetzt die ersten Ansäge an den Waldbeersträuchern. Die Sträucher sind über und über mit Blüten bedeckt, und der Forstmann weiß sich eines solchen Blütenreichtums kaum zu entsinnen. Nur wo die Sträucher ungeschützt standen, hat die Kälte ihnen etwas anzuhaben vermocht. Kurzmeldungen aus Rechernich (Mechernich): Die am Sonntag zu Gunsten des deutschen Luftsportverdandes durchgeführte Sammlung erbrachte einen Vetrag von 104.56 Mark.— Der Bäcker Peter Lieperg aus der Arenbergstraße konnte dieser Tage auf eine 40jädrige Tätigkeit in der Bäckerei der Gewerkschaft Rechernicher Werke zurückdlicken. In einer Feier beglückwünschte ihn die Werksverwaltung und überreichte ihm ein Geschenk.— Am Sonntag vilgert die Prozession von dier nach Wittem. Die Rückkehr erfolgt am Montag.— Witwe Maria Mayer, Turmdofstraße feiert am 29. Mai ihren 88. Gedurtstag in geistiger und körperlicher Frische.— Es sind Bestrebungen im Gange um einen Schügenverein zu gründen mit dem Anschluß an den Deutschen Schügzenbund.— Der kath. Meisterverein kann in diesen Tagen auf ein djähriges Bestehen zurückdlicken. Durch einen Hund gestürzt (Mechernich): Durch einen Hund stürzte am Dienstag in der Bahnstraße ein Commerner Motorradfahrer. Der Hund lief ein Stück neben dem Fahrre her und sprang ihm dann ins Rad. Die Verletzungen des Fahrers waren derart, daß er einen Arzt aufsuchen mußte. Schlimm mitgenommen wurde auch die Maschine, die erst wenige Tage alt war und die sich der Fahrer gelichen hatte. Der entführte Ziegenbock (Blankenheim): Auf der Ahrstraße unterhalb Blankenheim erlaubten sich am Mittwoch die Insassen eines Lieferwagens einen tadelnswerten Scherz. Im Graben weidete ein Ziegenbock, den die Burschen kurzerhand von der Leine abschnitten und in das Innere des Wagens beförderten. Dann ging es in rasender Fahrt in Richtung zur Ahr, bis schließlich die Entführer den Bock wieder aussetzten. Moterradfahrer fuhr eine Frau an (Kall): Aus Richtung Kall fuhr am Dienstagabend ein Motorradfahrer eine Frau an. Der Fahrer unterbielt sich mit mehreren auf dem Felde beschäftigten Leuten und hatte die vor ihm gehende Frau nicht bemerkt. Das Nummerschild drang der Frau tief in den Oberschenkel ein. Zudem hatte der Fahrer noch ein beträchtliches Quantum Eier bei sich, die teilweise zu Bruch gingen. Der Reichssender Köln kommt nach Commern (Commern): Commern steht schon ganz im Zeichen der Uraufführung des von Hauptlehrer Fritz Ehrlich=Commern, geschriebenen„Reihhannes“, am Pfingstsonntag. In der Nähe der Feststätte, auf dem Sportplatz ist ein richtiger Kirmesplatz entstanden. Wie jetzt endgültig feststeht, wird der Rundsunkwagen des Reichssenders Köln zur Aufnahme einer Reportage am Pfingstsonntag zwischen 13 und 14 Uhr auf der Feststätte weilen. Am Pfingstdienstag abends 19.45 Uhr wird der Bericht durch Rundfunk übertragen. Commerus älteste Einwohnerin (Commern): Am Pfingstsonntag feiert Commerns älteste Einwohnerin, Witwe Sybilla Thar geb. Kalkar ihren 92. Geburtstag. Heute noch geht die Jubilarin einher wie eine 70jährige und ihr Land= und Gastwirtschaftsbetrieb steht noch unter ihrem Kommando. Von ihren acht Kindern sind zwei Söhne Schulrektoren. Aus der gute alten Zeit, als Commern noch 18 Gastwirtschaften aufweisen konnte und als Tag um Tag noch hunderte von Pferden schwere Lasten vom und zum Bleiberg fuhren, weiß„Kalke Billche“, wie sie im Volksmund genannt wird, noch manches zu erzählen. Sie weiß noch wie der Postillon durch die Lande fuhr, wie an den Zollschranken der Fuhrmann seinen Zoll bezahlen mußte, ja sie hat selbst 20 Jahre lang die Zollschranke an der Reuters Mühle bedient. Schuljungens singen 1200 Schädlingsmotten Im Kampf gegen die Rebenschädlinge an der (Ahrweiler): Um die Winzer in dem schweren Kampf gegen die tierischen Schädlinge, die die Weinberge heimsuchen, zu schützen, sind im Ahrgebiet in einigen Orten die Schulkinder dazu übergegangen, die Motte des Traubenwicklers planmäßig abzufangen. Dieses schädliche Insekt hält sich tagsüber in großer Zahl in dichtem Gesträuch, vornehmlich in Weißdornhecken auf. Erst in den Abendstunden fliegen die Motten aus, um kurz vor Einbruch der Dunkelheit oder in den frühen Morgenstunden ihre Eier in die Weinstöcke abzulegen. Jedes Weibchen legt etwa 300—400 Eier, aus denen nach einiger Zeit einer der gefährlichsten Rebschädlinge, der Heuwurm, entschlüpft, der an den Traubenblüten großen Schaden anrichtet. Die Wirksamkeit des Abfangens der Motten durch die Schulkinder ergibt sich aus folgendem Ergebnis, das von den Knaben einer hiesigen Schulklasse erzielt wurde: Den Jungen gelang es, an einem Abend mittels eines mit Leim bestrichenen Fächers über 1200 Motten abzufangen. Berücksichtigt man die große Zahl der Eiablage der Motten, so ergibt sich hieraus die Vernichtung von etwa einer Viertel Million Schädlinge. Dieser große Erfolg dürfte dazu anregen, diesem Beispiel überall in den Weinbaugebieten zu folgen. Skagerrak=Gedenkfeier der Neuenahrer Turner (Bad Neuenahr): Zu einer eindrucksvollen Skagerrak=Gedenkfeier hatten sich die Mitglieder des Turnvereins in der Turnhalle eingefunden. Von Tannengrün und leuchtenden Kerzen umgeben, blickte das Bild des damaligen Flottenchefs auf die Versammelten. Vereinsführer Heuser gab eine Schilderung des Verlaufs dieser größten Seeschlacht der Weltgeschichte, die er an Bord des Kreuzers„Regensburg“ miterlebte. Die Turnerschaft stand ganz im Banne seiner Erzählungen und erlebte das große Geschehen des Tages von Skagerrak. Die Jahresleistungen des Roten Kreuzes (Bad Neuenahr): Im Terrassen=Café des LennéPartes hatten sich die Mitglieder des Deutschen Roten — Der gefährliche Traubenwickler Kreuzes zur Generalversammlung zusammengefunden, die im Zeichen regster Tätigkeit der Organisation stand. Frau Rütten eröffnete die Sitzung und gab Rechenschaft über die Leistungen des letzten Jahres. Kurz sei daraus erwähnt, daß das Rote Kreuz sich im letzten Jahre vor allem der Ausbildung der Vereinshilfkräfte gewidmet hat. Im Anschluß an den Kassenbericht wurde die Aktion zum Sammeltag des Deutschen Roten Kreuzes am 13. und 14. Juni besprochen. Rentenauszahlung (Bad Neuenahr): Die Militär=Versorgungsgebühren für den Monat Juni werden am 28. Mai, die Unfall= und Invalidenrenten am 30. Mai von—11 Uhr beim hiesigen Postamt ausgezahlt. Wichtige Bekämpfungsmaßnahme gegen den Vorkenkäser Durch die großen Schäden, die der Schneebruch Mitte April in den Eifelwaldungen verursacht hat, ist die Gefahr des stärkeren Auftretens einer der gefährlichsten Forstschädlinge, des Borkenkäfers, in den Vordergrund getreten. Der Schädling legt seine Eier unter die Rinden der Nadelbäume. Die hieraus sich ergebende Larve frißt sich im wahrsten Sinne des Wortes in das Holz hinein und verursacht hier die charakteristischen Gänge. Das Holz wird dadurch als Nutzholz unbrauchbar. Um diese Möglichkeit einer gefährlichen Vermehrung des Borkenkäfers von vornherein auszuschalten, ist es notwendig, die anfallenden Nadelholzstämme und estangen unverzüglich zu entrinden. Dadurch wird die Eiablagestelle des Tieres vernichtet und damit eine Vermehrung vermieden. In den staatlichen und gemeindlichen Forsten ist diese wichtige Maßnahme eine Selbstverständlichkeit. Um jedoch eine volle Wirkung der Bekämpfungsmaßnahme zu erzielen, ist es notwendig, in den bäuerlichen Waldungen in gleicher Weise zu verfahren. Iehn Mollte Gesungnis für einen Veriramder Der Stellvertreter des Führers verzichtete auf einen Strafantrag— Milde Beurteilung (Neuwied): Die Strafkammer verhandelte als Berusungsinstanz gegen einen Einwohner aus Heimbach, der in betrunkenem Zustand schwere Beleidigungen gegen den Führer und den Ministerpräsidenten Göring gebraucht und sich nachher offen als Kommunist bezeichnet hatte. Wegen der Beleidigungen konnte der Mann nicht zur Verantwortung gezogen werden, weil kein Strafantrag des Stellvertreters des Führers vorlag. Dagegen wurde er wegen Vergehens gegen das Gesetz zur Erhaltung des inneren Friedens in eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und acht Monaten genommen. Die Untersuchungshaft wurde auf diese Strafe, die auch wegen versuchter Nötigung verhängt worden war, angerechnet. Die Strafkammer beurteilte den Fall nun milder. Der Angeklagte wurde in eine Gefängnisstrafe von zehn Monaten genommen. Er ist früher nie als Kommunist in Erscheinung getreten, noch hat er als solcher gegolten. Daher hat das Gericht angenommen, daß der Mann an dem betreffenden Abend irgend einem Aerger auf eine allerdings tadelnswerte Art Luft gemacht hat. Der Haushaltsplan Linz=Land (Linz): Der Haushaltsplan des Amtes Linz=Land liegt vom 29. Mai bis zum 5. Juni zur öffentlichen Einsichtnahme aus. Er schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 98980 Mark ab. Die Amtsumlage ist folgendermaßen festgesetzt worden: 44,8 v. H. von den den amtsangehörigen Gemeinden zufließenden Ueberweisungen aus der Reichseinkommens= und Körperschaftssteuer, dem Aufkommen der Bürgersteuer nach dem Reichssatz sowie 134.4 v. H. von den in diesen Gemeinden vom Staat veranlagten Realsteuern, wie sie nach den Vorschriften des kommunalen Abgabengesetzes der Gemeinde=Besteuerung zugrunde zu legen sind. Die Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde in Neuwied ist unter dem 11. Mai erfolgt. Lastauts guetscht einen Personenwagen (Linz): Auf der Adolf=Hitler=Straße ereignete sich ein Autounfall. Der Lastwagen setzte mit Basalt zurück und quetschte dabei den Personenwagen. Menschen Die Niederbreisiger Schützen im Reichsbund für Leibesübungen Wichtiger Beschluß in der außerordentlichen General-Versammlung— Eine jahrhundertealte Tradition bleibt erhalten (Riederbreisig): Am Dienstagabend hielt die St. Sebastianns=Schugzen= und Bürgergesellschaft Nieder= breisig ihre außerordentliche Generalversammlung ab, die sich besonders mit der Eingliederung der Schützengesellschaft in den Reichsbund für Leidesübungen zu befassen hatte. Vereinsführer Jean Zentner eröffnete die Versammlung und sprach über den beabsichtigten Anschluß der Gesellschaft an den Reichsbund für Leidesübungen. Die Schützengesellschaft erklärte einstimmig ihren Beitritt zum Reichsbund. Die von diesem Bund berausgegedenen Mustersatungen werden der nächsten Versammlung vorgelegt. Es besteht diernach zwischen der Schützengesellschaft in den kirchlichen Angelegenheivon koine Bindung mohr, vielmehr ist die althergebrachte Begleitung der Prozessionen usw. eine freiwillige Sache der Schützen, die auch weiterhin beibehalten werden kann. Für die Regelung der Verwaltung der Gesellschaft sowie den Schießbetrieb wird der Vorstand eine Geschäftsordnung herausgeben. Mit dieser Regelung und Abnahme der Satzungen ist für Niederbreisig erfreulicherweise eine fast jahrhundertalte Tradition erhalten, da unsere Schützen als Träger der Volks= und Heimatjeste nun auch im Reichsbund ihre gesetzliche Verankerung erhalten. Des weiteren wurde beschlossen, an dem 100jährigen Jubeljeste der Hubertus=Schützengesellschaft in Sinzig teilzunehmen. Mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage wurde vom Vereinsführer vorgeschlagen, das diesjährige Schützenfest in den Herbst(Mitte September) zu verlegen. kamen nicht zu Schaden. Das Personenauto dagegen war sehr stark beschädigt und mußte abgeschleppt werden. Irlichs Möhnen in Linz (Linz): Mittwochnachmittag weilten rund 200 Möhnen aus Irlich bei Neuwied in Linz. Sie kamen mit einem Motorschiff nach hier und verbrachten im Saal des Hotels Weinstock mehrere gemütliche Stunden mit den Linzer Möhnen. Es wurde natürlich viel gelacht, da die Vorträge bekannter„Stimmungskanonen“ wirklich hervorragend waren. Die Heimfahrt erfolgte am Abend. Ein Ausflug in die Eisel (Linz): Die Gefolgschaftsmitglieder der Hauptwerkstätte der Basalt=.=G. unternahmen eine Ausflugsfahrt auf Omnibussen in die Eifel. Im schönen Ahrtal wurde zu einem Umtrunk angehalten. Die Heimkehr erfolgte gegen Abend. Neue Leiterin der Hilfostelle„Mutter und Kind“ (Linz): Frau J. Kraus wurde zur Leiterin der Hilfsstelle„Mutter und Kind“ in Kasbach, Frau Petzold in Ockensels und Frau Thiel in Ohlenberg bestellt. Bleichen auf den Rheinwiesen verboten (Linz): Die Polizeiverwaltung weist darauf hin, daß das Bleichen auf den Wiesen am Rhein verboten ist. Wer gegen dieses Verbot verstößt, hat eine Anzeige zu erwarten. Versetzt (Linzer Höhe): Der katholische Schulamtsbewerber David Balding, bisher in Vettelschoß tätig. wurde in den Regierungsbezirk Trier überwiesen. Schulung der Asbacher Wehr (Asbach): Nachdem 50 Feuerwehrmänner der Asbacher Amtswehr durch Dr. Boy, Asbach, im Sanitätsdienst ausgebildet und durch Kreisarzt Dr. Keller im Beisein des Amtsbürgermeisters geprüft wurden, errangen nun auch 47 Wehrmänner das SASportabzeichen, ein deutlicher Beweis für die gute Schulung der Asbacher Wehr. Gendarmeriehauptwachtmeister Brouus versetzt (Asbach): Mit Wirkung ab 1. Juni wurde Gendarmeriehauptwachtmeister Eugen Brouns, der in Asbach acht Jahre tätig war, nach Niedermendig versetzt. Die Asbacher Bevölkerung sieht den pflichtgetreuen und hilfsbereiten Beamten nur ungern scheiden. Eine Altersjubilarin (Asbach): Fräulein M. Pöpperling aus Asbach, die sich im ganzen Ort einer großen Beliebtheit erfreut, feierte die Vollendung ihres 80. Lebensjahres. Kreisleiter Dern sprach im Asbacher Land (Windhagen bei Arbach): In einer Mitgliederversammlung aller Parteigenossen und Opferringmitglieder im Lokale Hecken in Windhagen sprach Kreisleiter Derlev Dern. Der Redner behandelte die bisherige Aufbauarbeit und sprach über die weiteren Ziele des Nationalsozialiomus. 29. Mai 1936 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 15 543. Seite 11 Godesberger Nachrichten Die eingesperrten Ringeltauben Bei einem Einwohner wurden eingesperrt zwei Ringeltauben vorgefunden, beschlagnahmt und dem Jagdberechtigten ausgehändigt, weil Ringeltauben zu den jogdbaren Tieren gehören; also keine Haustiere sind. Eine Julius=Schreck=Straße Zum Andenken an den verstorbeneen Autolenker des Führers soll die Rheinaustraße zwischen dem Rheinhotel Dreesen und der Rolandstraße künftig Julius=Schreck= Straße heißen. Der Dank der Flieger Die Ortsgruppe Bad Godesberg des Deutschen Luftsport=Verbandes dankt allen Kreisen der Bevölkerung, die bei der Werbesammlung am letzten Samstag und Sonntag durch Spenden und Kauf der Abzeichen des DLV den hiesigen Jungfliegern ihre Unterstützung zukommen ließen. 50 Mark verloren und wiedererhalten Eine Dame verlor auf der Straße einen 50 MarkSchein. Als sie den Verlust entdeckte und bei der Polizei anmeldete, war der Schein dort schon abgeliefert. Die Geschäfte am Pfingstsamstag Am Samstag vor Pfingsten dürfen die Geschäfte bis 20 Uhr geöffnet bleiben, darüber hinaus dürfen Kunden nicht mehr ausbedient werden. Aufführung des Films„Gesundes Volk“ Am Dienstag. 2 Juni, zeigt das rassepolitische Amt im Saale des Restaurants„Reichshof“ den Film„Gesundes Volk“. .=.=V.„Lorelen“ fährt zur Lahn (Mehlem): Der bekannte.=.=V.„Loreley“ fährt am 11. und 12. Juli zum Wertungssingen nach Villmar an der Lahn. Die Meldungen müssen bis zum 1. Juni bei Herrn Bohnen erfolgen. 70. Geburtstag (Honnef): Am Dienstag, 2. Juni, feiert der Küfermeister Joh. Jansen, Rommersdorferstr. 33, seinen 70. Geburtstag. Gleichzeitig ist der Jubilar 50 Jahre Mitglied des Sebastianus=Schützen=Vereins. Herzlichen Glückwunsch! 82. Geburtstag (Dattenberg): Am 2. Juni vollendet Frau O. Emsbach bei recht guter Gesundheit ihr 82. Lebensjahr. Frau Emsbach unternimmt gerne noch einen Spaziergang, und in der Zeitung verfolgt sie mit regem Interesse das Geschehen unserer Tage. „Ohm Philipp“ 83 Jahre alt (Leubsdorf): Am gestrigen Donnerstag vollendete Herr Philipp Effern sein 83. Lebensjahr bei erstaunlicher körperlicher und geistiger Frische.„Ohm Philipp“, wie ihn das ganze Dorf nennt, ist täglich noch in seinen Gärten oder auf dem Feld beschäftigt. Herr Effern versieht schon fast 36 Jahre das Amt des Ortsgerichts und Schiedsmannes, ein Zeichen, wie groß sein Ansehen bei der Dorfgemeinschaft ist. Wir wünschen dem Altersjubilar noch recht frohe Jahre. „Kompanie, da kommt ein Gespenst...!“ (Troisdorf): Herr Korn aus Troisdorf, Hofgartenstraße, feierte, gestern seinen 81., Gehurtstag. Er erzählt mit Vorliebe folgende Eptsode aus seinem Leben: Er habe vor 60 Jahren das erste Veloziped=Hochrad in Troisdorf gefahren. Am Königl. Feuerwerkslaboratorium in Siegburg habe er dabei einmal eine Kompanie 28er eingeholt, die auf der Wahner Heide manöveriert hätte und in Siegburg einquartiert gewesen sei. Als der Kompaniechef ihn bemerkt hätte, habe er kommandiert:„Kompanie, da kommt ein Gespenst! Zu zwei Gliedern rechts und links heran!“ Dann habe er stolz die freigemachte Straße passiert. Das Baden in der Agger (Troisdorf): Zum Baden in der Agger ist am Uhlrath eine Strecke von 200 und links der Eisenbahnbrücke eine Strecke von 400 Metern polizeilich freigegeben. Das Baden in der Agger rechts der Eisenbahnbrücke bis zum Wehr ist sehr gefahrvoll und polizeilich verboten. An den Ufern der Agger dürfen keine Zelte errichtet werden. Es ist den Maikäsern beizukommen Das starke Auftreten des Maikäfers in verschiedenen Gegenden gibt Anlaß zu der Frage, ob es gegen dieses schädliche Insekt nicht irgendwelche Bekämpfungs= oder Vernichtungsmittel gibt. Zwar bleiben die chemischen Bekämpfungsmittel im allgemeinen nicht ohne Wirkung, aber ihre Anwendung im großen ist bei weitem zu teuer. Es sei deshalb an einen interessanten Versuch erinnert, der bereits im vergangenen Jahre durchgeführt wurde und nicht allzu große Kosten verursacht. Dieser Versuch gründet sich auf die Erfahrungstatsache, daß die Maikäfer abends gern starke Lichtquellen anfliegen. Wird diese Lichtquelle nun über einem Teich oder einem mit Wasser gefüllten Bottich angebracht, so prallen die Maikäufer beim Anfliegen an die mit leichtem Drahtglas geschützten Lampen ab, fallen in das Wasser und ertrinken. Sie können dann herausgefischt werden und als Schweine= oder Hühnersutter Verwendung finden. Bei den Versuchen des vergangenen Jahres konnte sich eine Anzahl Maikäfer aus dieser Falle befreien, weil zuletzt eine dicke Schicht von diesen Schädlingen auf der Oberfläche des Wassers schwamm. Deshalb liegt der Gedanke nahe, statt des Wassers eine Giftmischung zu benutzen. Allerdings ist es dann nicht mehr möglich, die Maikäfer als Futtermittel zu verwenden. Als Lichtquelle kann Elektrizität oder Petroleum=Gaslicht Verwendung finden. Wie wirksam diese Methode sein kann, beweist die Tatsache, daß bei den Versuchen im vergangenen Jahre bis zu 1½ Zentner täglich gefangen wurden. Dlympia-Ehrenkarten für Kinderreiche Das Organisationskomitee für die Olympiade 1936 hat dem Reichsbund der Kinderreichen fünf übertragene Ehrenkarten für die Kinderreichen zur Verfügung gestellt. Reichsbundesleiter Wilbelm Stüwe hat angeordnet, daß damit solchen kinderreichen Müttern und Vätern, aus allen deutschen Gauen, die sich um die Kinderreichenbewegung verdient gemacht haben, im Wechsel die verschiedenen Veranstaltungen der Olympiade zugänglich gemacht werden. Tagung des Hegerings Godesberg Die Jäger des Hegerings Godesberg tagten im Godesberger Hof. Freiherr von Rigal als Hegeringleiter führte den Vorsitz. Er betonte in seinen Ausführungen besonders die Notwendigkeit des Zusammenarbeitens von Polizei, Jagdvorstehern und Jagdaufsehern bei der Bekämpfung des Wilderer=Unwesens und dankte dem Feldjägermeister Maritus für seine treue Mitarbeit. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet sei die Aufhebung des Godesberger Feldjägerpostens recht betrüblich. Dann erinnerte er an die pünktliche Einreichung der Schußlisten und gab Uebersichten zur Abgabe der Jagdbeute an das Winterhilfswerk. Unter dem im Bereiche des Hegerings erlegten Wild befanden sich 18 Keiler, 7 Bachen, 16 Ueberläufer und 9 Frischlinge. Ferner 148 Füchse, 35 Dachse, deren Baue im Bereich Godesbergs alle befahren sind, darunter einer sogar mitten im Ort hinter der Rigalschen Besitzung. Erlegt wurden weiter 6 Hirsche und 15 Alttiere, 6220 Hasen, 16 sehr starke Böcke und zahlreiches Federwild. Die Rechnungslegung durch den Schatzmeister Gare wies einen gesunden Kassenbehalt nach. Herr W. Daverkusen hielt einen Vortrag zum Thema„Der Jagdhund im Reichsjagdgesetz“. Besonders interessant waren dann noch die Ausführungen, die der bekannte Spezialist für Notwild, F. Becker=Siegburg, über die Hirschbrunft und den 148 Füchse wurden erlegt Vom Jagdhund und der Hirschbrunst Hirschruf machte. Alljährlich im Herbst, Ende September und Anfang Oktober, setzt die Brunft(Paarungszeit) ein. An dem„Orgeln“ könne der Jäger genau erkennen, ob es sich um einen üarken Platzhirsch oder ein mittleres oder schwaches Stück handle. Einen Platzhirsch zu strecken sei die höchste Lust des weidgerechten Jägers. An Hand von Lichtbildern erläuterte der Vortragende das Gesagte. Kreisjägermeister von Jordans, zu dessen Vertretung Freiherr von Rigal berufen ist, gab u. a. die Richtlinien für den diesjährigen Abschuß der Rehbücke bekannt. Eine Kapele verschwindet (Wissen): Eingangs der Heisterstraße errichtete man vor Jahren eine Kapelle, in der bei den Prozessionen der Segen erteilt wurde. Infolge des großen Verkehrs an dieser Stelle wird die Kapelle dort jetzt abgebrochen und das Kreuz an anderer Stelle aufgestellt. Vom Auto überfahren (Wissen): Auf Grube Eupel kam es zu einem bedauerlichen Unfall. Ein 16 Jahre alter Arbeiter wurde von einem beladenen Wagen überfahren und so schwer verletzt, daß er mit dem Sanitätsauto dem hiesigen Krankenhaus zugeführt werden mußte. wändern wür am Sottlttag e. Zu neuen Waldseen, zu Talsperre und Strandbad im Steinbachtal Abgesehen von einigen Schönheitsfehlern, der Befestigung eines Stück Dammes und anderen Kleinigkeiten, ist die große Stauanlage im Steinbachtale zu Füßen des hier als Waldhöhen aufstrebenden Gebietes des Flamersheimer und Kirchheimer Waldes beendet. Nach den starken Niederschlägen des Spätfrühling hatte die Wasserstauung sogar eine Höhe erreicht, die ein Abströmen des Wassers wieder unterhalb der Sperrmauer in den Steinbach ergab. Eine Pfingstwanderung zu dieser prächtigen Dreiheit von tiefen Wäldern, lieblichen Tälern und blitzenden Wasserflächen ist da am Platze. Wir fahren mit Sonntagskarte bis Odendorf. Rechts in den stattlichen Ort einbiegend gehen wir geradeaus bis zur Kirche, biegen vor ihr links ab und kommen zum alten bescheidenen Gotteshause, das links am Ende der Gasse sich hinter das großmächtige Zehnthaus versteckt. Man sieht diesem ehrwürdigen Kirchlein die Stürme der Jahrhunderte an, die über es hinweggebraust sind und so beden dis Nuhfahren ihm denn nicht gltich das Todesurteil gesprochen, söndern ihm noch ein weiteres ersprießliches Wirken im Dienste der jüngsten Jugend zugedacht. Nach dem Urteile von Altertumsforschern stammt der Kern des Kirchleins aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Mitten durch den weit gelagerten Ort fließt der Ohrbach in mit Steinmauern gesichertem, tiefem Bett. Das besagt, daß dieser Bach ein Wüterich sein kann, so friedlich und kleinmütig er sonst neben der Dorfstraße herfließt. Wir stoßen neben der alten Kirche auf den Ohrbach, folgen ihm rechts. überschreiten ihn auf einer Brücke links, wenden uns wieder rechts und gelangen nun linkshaltend zwischen einigen kleinen Gehöften in eine freie Flur. Ein Feldweg führt uns in geringer Entfernung östlich am Ohrbach vorbei, dessen Bett bald hier bald da breit eingerissen und soweit dieses nicht als Sandgrube benützt wird, sind seine Ränder von dichtem Gebüsch bestanden. In einer dieser Einbuchtungen hat zur Römerzeit der Eifelkanal, der von der oberen Urft unterhalb Nettersheim her klares Quellwasser nach dem Rheine brachte, hier den Ohrbach gekreuzt, um von hier weiter durch den Schornbusch in nordöstlicher Richtung auf Rheinbach zu ziehen. Wo der Weg von Palmersheim den unsrigen kreuzt, liegt hier die Lappermühle, eine einstige Mahlmühle, die von einem in Bonn bekannten Geschlechte den Namen erhielt. Heute dienen die Gebäulichkeiten landwirtschaftlichen Zwecken und ihre Wasserkraft wird zu privater Erzeugung von elektrischem Strom benützt. Noch einen Kilometer und wir passieren die stattliche Burg, ja Feste Ringsheim, die noch heute von weiten wasserreichen Weihern und tiefen Gräben umzogen ist. Einst lag bei der Burg ein kleines Dorf, dessen Kirchlein noch heute in den schönen Anlagen träumt. Zeitweise war sogar Dorf Ringsheim Pfarrort für das benachbarte Schweinheim. Dorf Ringsheim muß vor 1732 schon verschwunden sein, denn die Dekanatsgeschichte von Becker berichtet, daß in diesem Jahre alle Pfarrgenossen in Schweinheim wohnten mit Ausnahme der Bewohner der Burg selbst. Noch heute hängt in einem der Burgtürmchen eine Glocke aus der Ringsheimer Pfarrkirche mit der Jahreszahl 1397, die das Alter einer Ringsheimer Kirche aus dieser Zeit bezeugt. Die Geschichte der Burg ist recht verworren und schwer auseinander zu halten. Im 30jährigen Kriege wurde sie so zerstört, daß 1646 nur noch die Grundmauern standen. Der Wiederaufbau verzögerte sich infolge ungeregelter Besitzverhältnisse mehrere Menschenalter durch bis um 1713. Und weiter wechselte die Burg durch viele Hände bis in der Neuzeit, vor etwa 70 Jahren, die Familie Bemberg sie zu einem ruhigen und schönen Edelsitz ausbaute. Wir umgehen die Park= und Weiheranlagen nach rechts und kommen in 10 Minuten zu dem sauberen Dörfchen Schweinheim, das einst in so seltsam kirchlicher Wechselbeziehung zu Ringsheim gestanden. Seine Höfe liegen geschlossen in dem Dreieck das der Zusammenfluß des aus der Sürst kommenden Mädbaches und des Klosterbaches bildet. Auch Schweinheim hatte seine Burg; doch ist nur ein einziges Türmchen von ihr auf uns gekommen. Auf dem noch bestehenden Gute betrieb einst der preußische Landwirtschaftsminister von Schorlemer eine bedeutende Pferdezucht. Die Schweinheimer Kapelle ist ein Bau des 15. Jahrhunderts, der auf romanischen Fundamenten stehen soll. Durch einen idyllischen Heckengang, wie man ihn oft in solchen stillen Dörfern findet, waren wir in den Ort gekommen; rechts und wieder linkshaltend gelangten wir dann aus ihm heraus und sahen nun vor uns den breiten und hohen Waldmantel des Flamersheimer Waldes sich aufbauen. Wir nehmen den ersten Weg, der sich rechts in die Feldflur windet; dann biegen wir nach kurzer Zeit in einen von rechts, von Flamersheim, kommenden breiten Weg ein, kommen auf einer Brücke über den Klosterbach und nehmen links den zweiten Weg. Wie wir nun einen Blick in das hier beginnende Steinbachtal werfen, sehen wir über dichten Obsthainen die hohen Giebel des ehemaligen Klosters Schweinheim aus dem Talgrunde aufragen und wie wir langsamer den Hang ersteigen, wächst wenige hundert Meter weiter ein grauer Damm aus der Talsohle und den Talwänden heraus und verschließt die Talenge fast bis zur Höhe der beiderseitigen Bergzüge: der Hauptstaudamm der Sperre. Unser Weg steigt noch ein weniges, und da glänzt über der grauen Mauer der hell schimmernde Wasserspiegel: die Stauseen. Da haben wir: nur ein kurzes Gedenken für die alte klösterliche Kultstätte drunten, mit der schönen breiten Front und den hohen Treppengiebeln, dem altadeligen Kloster der Himmelskönigin, das 1806 der Auflösung verfiel, dessen großer Grundbesitz in viele Teile zersplittert, sich erst in unseren Tagen wieder in zwei Händen sammelte. So stehen wir denn bald auf dem Staudamm, sehen talauf ein ganzes System von Dämmen und breiten Wasserflächen, die sich weit das Steinbachtal hinaufziehen. Aus dem Wasser des ersten Beckens ragt ein Turm, der durch eine Brücke mit der Krone des Staudammes verbunden ist. Er übernimmt die Ableitung der überstark andrängenden Wasser bei Hochwasser, was vor einem Monate zum erstenmale der Fall war. Hierdurch wird die Krone des Staudammes immer einige Meter über dem Höchststand des Wassers frei gehalten. Das abgeleitete Zuvielwasser wird durch einen mächtigen Kanal zum Steinbachbett unterhalb der Sperre geführt, wo es sich erst in zwei zementierten Becken austoben kann, bevor es die Reise talab antritt. Wir gehen nun rechts um die Anlagen herum, sehen über die weite Wasserfläche, jenseits die schöne Ausbuchtung des Treuenbachtales und seine Wasser, ebenfalls in das Hauptbecken einbezogen. An das Hauptbecken schließt sich ein weiteres eigenartig ausgebautes Becken von halbrunder Form an, aus dem ein hoher seltsam gegliederter Turm herauswächst, auf dessen breitem Vorland ein niederes hübsches Haus steht. Das ist das eigentliche Strand= oder Waldschwimmbad mit seinem 8 Meter hohen Sprungturm, seinem Badehause mit der Kleiderablage und dem Parkplatze für die zu erwartenden Autos, die eine gute Straße bis hierher vorfinden. Im Geiste sehen wir schon das Bad mit unzähligen Schwimmern und Schwimmerinnen belebt, sehen den Parkplatz zahlreiche Autos empfangen, wobei uns allerdings leise Furcht um der bescheidenen Wanderer und Naturfreunde Verbleiben beschleicht. Ein weiteres Wasserbecken schließt sich diesem noch an, das zur Klärung trüben Wassers und als eine Art Vorwärmer des kühlen Steinbachwassers dienen soll. Erdwühlereien oberhalb dieser Anlagen lassen vermuten, daß hier noch weitere Anlagen geschaffen werden, der Steinbach noch höher hinauf eingefangen werden soll. Der Talsperrenvorstand hat auch die Möglichkeit geringeren Wasserzuflusses des Steinbaches, wie vorgesehen ins Auge fassend, noch weitere Wasservorkommen aus verschiedenen wasserreichen Seen des gewaltigen Waldgebietes der Industrie=Leitung zugeführt. Auf breiter gut gewalzter Straße, die die ganzen Anlagen umzieht, umgehen wir noch einmal das ganze Werk. Wo nun das Steinbachbächlein aus seinem grünen Waldtale heraustritt, wo der Wiesengrund durch die Aufstauungen der Seen etwas versumpft ist, bemurmelt es erstaunt die aus seinem Grund und Boden und von seinen Wassern geschaffenen großen und so seltsamen Anlagen. Und an den Waldrändern lauern neugierig und erstaunt die Tiere des Waldes auf das seltsame Menschenwerk in dem so einsam stillen Steinbachtale. Einzig schön ist die dichte Umrahmung dieser großen Wasserflächen mit herrlichem Hochwalde, der eicen unserer reichsten Hochwildbestände birgt. Die beiderseitigen Talränder überhöhen angemessen das Dammsystem und die beiden dunklen Waldwände kontrastieren angenehm zu den großen hellgrünen Wasserflächen. Sinnend steht der Mensch an dieser Stätte menschlichen Planens und Schaffens, die Berge versetzen, Täler sperren und ferne Bergwasser viele Kilometer weit leiten im und zum Dienste der Arbeit.— Aber ist dies alles nicht schon dagewesen? Standen wir nicht eben noch an Ruinen der großen römischen Wasserleitung, die vor vielen Jahrhunderten aus der fernen Eifel kostbares Quellwasser den versumpften Rheinniederungen zutrug!— Ueber unseren Weg und den Aufenthalt an der Talsperre ist es 12 Uhr geworden und wir müssen nun an einen interessanten Rückweg denken. Da es noch so früh am Tage ist, nehmen wir den durch die Hardt und das Erfttal nach Euskirchen. So ersteigen wir denn von den Sperrseen die Straße die nördlich von diesen auf dem Höhenrand verläuft, wo die hübschen Wochenendhäuschen liegen, gehen ihr rechts haltend, also etwa in östlicher Richtung nach und kommen zum Dorfe Kirchheim mit der stattlichen, weithin sichtbaren Kirche. Diese lassen wir linker Hand und gehen die lange Dorfstraße hinab. Die letzten Häuser, die wir an dieser Straße passieren, heißen Oberkastenholz. Hier überschreiten wir die Landstraße die von Flamersheim kommend nach Kirspenich=Arloff führt und steigen geradeaus eine sanfte Höhe durch offenes Feld hinan, einem auf der Höhe liegenden Waldgebiet zu; das ist die Hardt. Auf einem Wege der von rechts, von Niederkastenholz kommt, biegen wir auf der Höhe links in den Wald ein und sind bald in dessen Mittelpunkt, einer großen Lichtung, in der die Ruinen der ehemaligen Kurkölner Feste Hardtburg liegen. Auf der Burg mit dem gewaltigen, alles überragenden Bergfried, wohnt ein Staatsförster, wo man eine Erquickung erhalten kann und auch die sehenswerte kleine Festung besichtigen kann, wozu man Zeit genug hat. Den Rückweg treten wir dann so zeitig an, daß wir entweder noch zu Fuß bis Euskirchen kommen oder den Zug.40 Uhr von Weingarten nach Euskirchen und weiterhin nach Bonn ereichen. Wir nehmen also zuerst den Weg nach Weingarten. Wenn wir aus der noch wohlerhaltenen Torburg der Feste kommen und die Brücke überschritten haben, biegen wir links auf den breiten Fahrweg ein, halten uns auf ihm bis er uns am Alten Burgberg vorbei bei Weingarten ins Erfttal und damit zum Bahnhof der Staatsbahn bringt. Wer nun bei genügender Zeit noch das Stündchen bis Euskirchen zu Fuß machen will, gehe an dem Weingartener Bahnhofe vorbei bis kurz vor die Erftbrücke, von wo ein schmaler Weg durch Felder, dann durch Wiesen an der Erft vorbei nach Rheder und damit auf die schöne aussichtsreiche Landstraße führt, auf der wir rechtshaltend in einem kleinen Stündchen nach Euskirchen und gleich rechts zum Bahnhofe gelangen. Wollen wir die Wanderung in dieser Form beschließen, so müssen wir, wenn wir Sonntagskarten BonnOdendorf gelöst hatten, in Weingarten bezw. Euskirchen die Fahrt bis Odendorf nachlösen. Dieser Rückweg ist nicht weniger interessant, besonders wegen des prächtigen Rundblicks, wenn man aus den letzten Eifelbergen heraus auf die Ebene mit ihren zahlreichen Siedlungen tritt, wie auch der erste Teil unserer Wanderung, und dann zu Pfingsten! H. K. Sozial. Nach§8 25, 25a und 26 der Fürsorgeverordnung in der Fassung der Rotverordnung vom 5. 6. 31 ist nicht zu vefürchten, daß bis November 24 bezahlte Beträge beim Ableben der Unterstützten zurückgefordert werden, da einmal die vierjährige Verjährungsfrist längst verstrichen ist, und sodann die Rückforderung bei den Kindern, die selbst die Betreisende unterstützt haben, als Härte auszufassen wäre. Eine entgegenstedende Verfügung des Fürsorgeverbands könnte durch Klage beim ordentlichen Gericht mit Erfolg angesochten werden. u. K. Godesberg. Wir berichtigen unsere Antwort an Sie dahin: Wartestandsbeamte stehen den aktiven Beamten gleich in der Frage des Witwengeldes. Diejenige Frau, die einen solchen Wartestandsveamten heiratet, hat daher Anspruch auf Witwengeld. Unwissende. Es ist nicht gut möglich, im Rahmen des Briefkastens ein Gutachten über die Aussicht eines beabsichtigten Scheidungsprozesses zu geben. Wenn nach den groben Mitzhandlungen keinerlei Versöhnung erfolgt ist, so ist daraufvin schon eine Scheidung möglich, doch müssen Sie diese Mitzhandlungen beweisen können. Selbstverständlich ist Jor Mann, während des Scheidungsprozesses und wenn Sie geschieden sind und Jor Mann als allein schuldig erklärt worden ist, auch fernerdin zur Zahlung von Unterhalt verpflichtet. Eine Scheidung im gegenseitigen Einverständnis kennt das deutsche Gesetz nicht. Wenden Sie sich, evil. Besorgung eines Armenattests, an einen Rechtsanwalt. Hedwig. 1) Wühlmäuse vernichtet man, indem man zunächst alle Löcher mit dem Fuß zutritt. Am nächsten Morgen sieht man nach, welche Locher wieder geöffnet sind und gibt in jedes Loch einige Phosphorpasten oder vergistete Weizenkörner, die man in jeder Drogerie erhält. 2) Blattläuse mussen bekämpft werden, sobald sie sich zeigen. Die von diesem Ungezieser behafteten Pflanzen werden mit Tabakschmierseifenbrübe bespritzt. Auf 100 Liter Wasser 1,5 kg Tabakextrakt und 1 ka Schmierseise. No. 112a. Vor einiger Zeit ist ein neues Bullenhaltungsgesetz herausgekommen. Ausführungsbestimmungen hierzu usw. sind bis deute noch nicht erlassen, sodaß sich an dem früheren Zustand, noch nichts geändert hat. Sie können sich also nach wie vor einen Bullen zum Decken Ihrer Küde halten. Falls fremde Kühe von diesem Bullen gedeckt werden sollen, muß derselbe erst angekört werden. Einer Bullenhaltungsgenossenschaft müssen Sie also vorläufig noch nicht beitreten. W. K. Vonn. Nein, das gehi uun doch nicht, daß Sie Terien derunterfragen in diesen unerfreulichen Angelegenheiten. Motorsport 9D 94. Ihre Fragen sind bereits beanwortet worden. Beim Großen Preis der Motorräder in Sachsen betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit von Guthrie 126.8 stokm. Beim Grozen Preis der Wagen auf dem Rürburgring siegte Ruvolari mit 121.1 Hotm. PLn ticen #AANAAA Seite 12. Nr. 15543 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 10 Mlck 1939 Antschaftsieden Berliner Börse vonn 28. Mai 1936 Festverz. Werte 4½%(8) Bonner Stadt-Anleihe v. 26 4½%(8) Bonner Stadt-Anleihe v. 29 9• 75 (9) Pr. Ld.Ptd. A. Pfd. R. 19 (7) Pr. Ld.Pfd.A. Pfd. R. 211 97.— 4½%(8) Pr. Ld. Pfd. A. Komm.-G. R. 20 94.75 4½%(8) Pr..-B. Gpfdbr. 28 96.— 414%(8) PLdpfd.-A. 17. 18*) 97.— 4½%(8) Rh.-Westf. Gold 4, 6 10, 12*) 97.— 4½4% Westd. Bod.-.Pf. 3.—12, 14*) 96.25 Dt. Ablös.-Anl. mit Ausl.*) 115.10 Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika 15.25 Hamburg-Südam. 30.125 #scher Lloyd) 17.125 Banken Allg. D. Kredit 77.375 Berl. Handels-G. 119.125 Commers u. Priv. 92.75 Deutsche Bank und Disk.-Gesellsch. 95.— Dresdner Bank 95.35 Reichsbank 191 25 Westd. Bodenkr. Industr.-Aktien Aachen-München*) Accumulat.-Fabr. A. E. G. Augsburg- Nürnberg Basalt-Aktien Linz Bemberg Bergmann Elektr. Berlin-Karlsr. Ind. Berl. Maschinen-Bau Bonner Bergwerks u. Hütten-Verein*) Brannk.-Zuk.-Akt.*) Buderns-Eisen Charlottenb. Wasser Chem. v. Heyden Chem. Albert C. Gummi-W Hann. Dahlbusch Bergw.*) Daimler Benz D. Atl.-Telegr. Deutsche Erdöl Deutsche Gold- u. Silb.-Scheide-Anst. Deutsche Kabelw. Disch. Linoleum-W. Disch. Spiegelglas Dortmunder Aktien Dortmunder Union Dürener Metall Dynamit Nobel *) Rheinisch-Westfällsche Börse. Berliner Metallbörse vom 28. 1150.— 190.— 38.625 117.50 11.25 91.— 106.25 130.50 130.— 3375 101.50 115.875 124.— 121.25 186.50 132. 118.125 119.25 127.375 249.— 185.— 122.50 206 25 138.— 89.50 Elektr. Lieferungen El. Licht u. Kraft Farbenindustrie Feldmühle-Papier Felten u. Guilleaume Gen. f. el. Untern. Glas Schalke Goldschmidt Th. Nackethal Harpener Bergbau Hilgers Akt.-Ges. Hoesch-K. Neuessen Hohenlohe-Werke Hubertus-Braunk. IIse Bergbau Kallw. Aschersleben Keramag Klöckner-Werke Koksw. u. Chem. Kronprinz Metall Lahmeger Laurahütte Lorenz C. Mannesmannröhren Mansfelder Bergban Maschinenb. Untern. Metallgesellschaft Orenstein u. Koppel Rasquin Farben Rhein. Braunkohlen Rhein. Stahlwerke Rh.-Westf. Kalkw. Rh.-Westf. Elektr. Riebeck Montanw. Roddergrube Brühl Rositzer Zucker Rütgerwerke Saladetfurth Kall Sarotti-Schokolade Schuckert Elektr. Schultheiß Brauerei Siemene u. Halske Stöhr Kammgarn Stolberg Zink Stollwerck Gebr. Tuchfabrik. Anchen Ver. Dt. Nickelw. Ver. Glanzstoff Elb. Ver. Stahlwerke Vogel Dr. u. Kad. Weatd. Kaufhok Westeregeln Wicküler Küpper Zellstoff Waldhof Kolonialwerte Deutsch-Ostafrika Neu-Guinea Otavi-Minen u. Elb. 18878 172.375 134.— 143.50 112.75 131.875 127.25 107.25 136.— 168.— 131.75 102.675 136.— 155.75 142.50 96.375 138.— 103.375 136.— 86.125 48.— 234.— 130.50 131.50 136.125 113.— 125.75 185 50 00.625 155.125 111.625 190.25 115.50 79.50 112.25 117.— 146.— 95.75 145— 47.125 130./5 144.— 135.75 23.375 Berliner Mark-Notierung vom 28. Mai 1936 Amerika Belgien England Frankreich Berliner Börse ektrolyikupfer Alemini. 98-99½ l. BI. Weiz- e. Drehbarr. 52.50 144.— 148.— Mai 1936 Reinnickel 98.990 Antimen-Regules Feinsllber i. u 269 per kg. 1 37.50—40.50 Die Aktienmärkte waren zu Beginn des Verkehrs aus einen freundlichen Grundion abgestimmt. Der Geschäftsumfang blieb indessen ziemlich begrenzt, da das Publikum nur nach den einzelnen Spezialwerten stärker am Markt vertreten war. Ein Tendenzwechsel war indessen angesichts der wetter nachwirkenden Wirtschaftsmeldungen nicht zu verzeichnen. Im Verlauf wurde die Kursgestaltung meist nur von kleinen Umsätzen bestimmt. Dabei vermochte sich eine einhettliche Tendenz nicht durchzusetzen. Am Kassarentenmarkt zogen die Kurse auf fast allen Gebieten an. Hypothekenpfandbriese waren z. T. bis ½ Prozent fester. Privatdiskontsatz unverandert 2¾ Prozent. Rheinisch=Westsälische Börse Die Rheintsch=Westfalische Börse eröffnete heute überwiegend fester: auf dem Montanmarkt setzten sich die Befestigungen wetter fort. Der Kurenmarkt lag nicht einheitlich, doch nahm das Geschäft im Vergleich zu den Vortagen an Umfang zu. Auf dem Kassamarkt hatten Dahlbuschvorzüge einen Tagesgewinn von 5 Prozent. Rentenmarkt behauptet. Der Schluß der Börse war fest. Die Trierer Weinversteigerungen Am Mittwoch, dem zweiten Versteigerungstag des Trierer Vereins von Weingutsbesitzern der Mosel, Saar und Ruwer kamen 95 Fuder zum Ausgebot. Die Saar war mit 54 Fudern vertreten, von denen 43 in andere Hände übergingen, während sieben Fuder zurückgezogen wurden und vier Fuder kein Gebot erhielten. Die Preise schwankten zwischen 810 und 1650 RM., es wurde ein Durchschnitt von 1123 RM. erzielt. Von der Mosel kamen 32 Fuder zum Ausgebot, von denen 20 Fuder zugeschlagen wurden. Sieben Fuder gingen zurück; fünf Fuder erlangten kein Gebot. Während bei den Saarweinen bessere Durchschnittspreise festgestellt wurden, hat die Mosel den höchsten Fuderpreis mit 3090 RM. erreicht. Sonst bewegten sich die Preise zwischen 810 und 1590 RM. Der Durchschnittspreis betrug 1106 RM. Die neun zum Ausgebot gekommenen Ruwerweine sind alle zugeschlagen worden, und zwar bei Preisen, die zwischen 810 und 970 RM. liegen, der Durchschnitt betrug 892 RM. Der Besuch war sehr gut. Der Gesamterlös für die umgesetzten 72 Fuder ergab einen Betrag von 78 320 RM. Tagung des Gas= und Wassersaches Nachdem in den Tagen vom 24. bis 26. Mai die Wirtschaftliche Vereinigung deutsche Gaswerke, die GaskotsSyndikat=AG und die Vereinigung der Fabrikanten im Gas= und Wasserfach ihre Hauptversammlungen abgehalten hatten, fand am 27. Mai im Kongreßsaal des Deutschen Museums in München die Jahrestagung des Deutschen Vereins von Gas= und Wasserfachmännern statt. Reich, Staat, Partei und Gemeinden sowie befreundete Verbände des In= und Auslandes hatten zahlreiche Vertreter entsandt. Anstelle des erkrankten Generaldirektors Dr. Nübling=Stuttgart wies Direktor Behrens=Kiel in der Begrüßungsansprache darauf hin, daß in der Wiedergeburt des deutschen Volkes durch den Nationalsozialismus auch das Gas= und Wasserfach von neuem Geist erfüllt worden sei. Das Energiewirtschaftsgesetz gebe dem Gas= und Wasserfach nach vollzogener Neuorganisation eine bestimmte Lebensrich= tung. Dank des allgemeinen Wirtschaftsanstieges habe sich 1935 der Absatz an Gas um rund 570 Mill. ebm= 10,5 v.., an Wasser um rund 100 Mill. ebm= 8,2 v. H. gehoben. Die Gasversorgung biete weit über 200000, mit Familienangehörigen erheblich mehr Volksgenossen, ihren Lebensunterhalt. Auch der Absatz an Gasgeräten konnte erheblich gesteigert werden. Während im Jahre 1934 rund 700000 Geräte im Werte von 50 Mill. Rm. einschließlich Installation aufgestellt werden konnten, seien im Jahre 1935 etwa 900000 Geräte im Werte von 63 Mill. Rm. aufgestellt worden. Mit Nachdruck betonte Direktor Behrens, daß im Hinblick auf die große nationalwirtschaftliche Bedeutung des Gases und seiner flüssigen Nebenerzeugnisse Teeröl und Benzol als heimische Rohstoffe eine weitere Steigerung der Gasproduktion angestrebt werden müsse. Daher verdiene die Gasbeleuchtung, für die heute rund 450 Mill. ehm aufgewendet würden, besondere Beachtung. Auf dem Gebiet der Wasserversorgung sei die Mitarbeit des Faches am Reichswassergesetz und einer Musterortssatzung hervorzuheben. Andere wichtige Aufgaben seien die Regelung der Trinkwasserverwendung. die Bekämpfung der Korrosion der Leitungen und die Verwendung von Heimstoffen zur Herabsetzung des Einfuhrbedarfs an Kupfer, Blei und Gummi. 74. hauptversammlung des 893 Der Verein Deutscher Ingenieure hielt seine 74. Hauptversammlungssitzung ab. Nach namentlicher Begrüßung der Ehrengäste gab der Vorsitzende, Dr.=Ing. H. Schult B03, einen Ueberblick über die Aufgaben des Vereins im 80. Jahre seines Bestehens. Den Festvortrag der Hauptversammlungssitzung hielt Landrat Bergassessor a. D. Tengelmann, Herne, über das Thema „Sinn und Bedeutung der technischen Forschung". Er führte u. a. aus: So wie man heute die Zukunft unseres Volkes in erbgesundheitlicher, rassischer und weltanschaulicher Hinsicht planmäßig sichert, so haben die deutschen Ingenieure die Pflicht, auch die künftigen Lebens= und Arbeitsmöglichkeiten des deutschen Volkes sicherzustellen; das kann nur durch Einsatz der geistigen Kräfte, wie sie in der deutschen Forschung liegen, geschehen, da in den natürlichen Bedingungen unseres Landes unmittelbar keine ausreichenden Garantien gegeben sind. In seinem Schlußwort brachte dann Dr.=Ing. H. Schult zum Ausdruck, daß der BOI tief die Verpflichtung fühle, im Sinne des Vortrages tätig zu sein. Er wies auf die wertvolle Hilfe hin, die die große Stiftung der Witwe des verstorbenen Inhabers der GrashofDenkmünze, Prof. Hugo Junkers, dafür darstelle und spricht ihr noch einmal den Dank des Vereines aus. Weiter teilte er mit, daß Kommerzienrat Hermann Röchling, das Ehrenmitglied des Vereines und der Inhaber seiner Grashof=Denkmünze, ebenfalls eine bedeutende Stiftung zur Förderung der technisch=wissenschaftlichen Arbeit gemacht habe und dankt ihm dafür. Deutscher Binnenschiffahrtstag 1936 Großkundgebung im Duisburger Stadttheater Der Deutsche Binnenschiffahrtstag 1936 nahm mit der Mitgliederversammlung des Zentral=Vereins in Duisburg seinen Anfang. Direktor Schreiber=Berlin gab in dem Geschäftsbericht einen Ueberblick über den Stand der Organisation, die Entwicklung der Binnenschiffahrt und des Wasserstraßenbaues in den letzten beiden Jahren und die vielseitigen Aufgaben, vor die der ZentralVerein nach der im Auftrag des Reichsverkehrsministers durchgeführten Neuordnung der Verbände des Verkehrszweiges Binnenschiffahrt gestellt ist. Der Geschäftsbericht stellt u. a. fest, daß der Güterverkehr, der 1934 bei der Binnenschiffahrt bereits um 28 v. H. über dem Stand des Jahres 1932 lag, in den wichtigeren deutschen Binnenhäfen im Jahre 1935 gegenüber 1934 noch um 6 v. H. zugenommen und damit die Verkehrszahlen des Jahres 1932 um etwa 30 v. H. überschritten hat. Die Zusammenarbeit der Binnenschiffahrt mit den übrigen Verkehrsträgern, insbesondere mit der Eisenbahn, der Seeschiffahrt und dem Kraftwagen, zu fördern, wurde auch in den letzten beiden Jahren als eine der Hauptaufgaben des Zentralvereins betrachtet. Diese Zusammenarbeit ist nicht nur eine Frage des guten Willens; es müssen in vielen Fällen in gründlicher Arbeit erst die technischen Voraussetzungen und rechtlichen Grundlagen geschaffen werden. Die Fachvorträge, die in den Sitzungen der Ausschüsse gehalten wurden, vermittelten einen Einblick in wichtige Gegenwartsprobleme der Binnenschiffahrt. Besondere Beachtung fand die Beschreibung eines bedeutsamen Fortschritts, der durch Anwendung von Unterwasserflügeln bei kleinen, schnellen Verkehrsbooten gegenüber dem Gleitprinzip erzielt worden ist. Der Streik in den Pariser Flugzeugwerken Die Streiklage in den Pariser Flugzeugwerken ist unverändert. Die Arbeiter haben nun schon zwei Nächte in den Fabrikräumen verbracht. Zwischenfälle sind nicht zu verzeichnen. Am Eingangstor zu den Werken haben die Streikenden auf der einen Seite die Trikolore, auf der anderen Seite die rote Fahne gehißt. Braves Mädchen, nicht unter 18 Jahren, für halbe Tage gesucht, Kveinweg#. 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Mai 1936 Genergl=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 13 548, Seile 13 „Wie son Ihre Sbenistan sem! 30 000 Männer darauf antworten— Eine Blick in die bunte Welt Südafeikas größter Leuchtturm Am 1. Oktober wird der Leuchtturm von Kap Columhine in der südafrikanischen Kapprovinz nördlich von der Saldanha=Bai in Betrieb genommen werden. Das Licht des Leuchtturms wird 9,5 Millionen Kerzenstärke haben und damit die stärkste Anlage in ganz Südafrika sein, mehr als drei Mal so stark, als der bisher größte Leuchtturm in Südafrika, der Leuchtturm von Durban, der nur drei Millionen Kerzen stark ist. Der Leuchtturm von Kap Columbine wird auch drahtlose Warnungssignale im Fall von Nebelbildung aussenden. Einsamer Tod in der Millionenstadt In einem Wohnungsblock in der Carey Street am Vincent Square in London wurde durch Zufall die Leiche eines 60jährigen Junggesellen aufgefunden, der für sich allein eine Wohnung innehatte. Er war bereits etwa ein Monat tot, als er aufgesunden wurde. Niemand hatte sich um die verschlossene Wohnung und um das Schicksal des Junggesellen gekümmert. Ein Fensterputzer blickte zufällig von außen in die Wohnung und entdeckte den Toten. Gegen die Verschandelung der Alpen Viele schöne Landschaftsstellen in den Alpen sind durch schreiende Reklametafeln, Errichtung von Privathäusern und dergleichen verschandelt worden. Daneben hat sich bei vielen Alpenbesuchern die Gewohnheit eingebürgert, sich an Gedenksteinen, Grotten usw. durch Inschriften zu verewigen oder Gesteinsstücke mitzunehmen. Da derartige Auswüchse mit jedem Jahre zunehmen, haben sich jetzt die schweizerischen Gebirgskantone veranlaßt gesehen, auf Gesetzeswege strenge Maßnahmen vorzuschreiben, um derartigen Uebergriffen zu begegnen. Kiepura=Auflauf Jan Kiepura tritt zur Zeit in der Wiener Staatsoper auf, wo er, sich um die Vorschriften des klassischen Hauses ganz und gar nicht kümmernd, Arien wiederholt, ja nach Schluß der Vorstellung, auf dem Souffleurkasten sitzend, die neuesten„Schlager“ singt. Nicht genug daran, hat er dieser Tage vor der Oper, auf seinem Auto stehend, einige Lieder gesungen und dadurch den Straßenverkehr für eine halbe Stunde unmöglich gemacht. Denn zu Tausenden stürmten Männlein und Weiblein(besonders Weiblein) herbei und jauchzten dem seltsamen Straßensänger zu, der stets neue Melodien aus seiner Kehle schmetterte, bis endlich die Polizei einschritt und dem kuriosen, allerdings auch billigen Konzert ein Ende bereitete. Kiepura wurde schließlich aus seinem Auto gezogen und von stark musikbegeisterten Männern in sein Hotel getragen, wo ihn Martha Eggerth— ist sie seine Frau oder nicht, das ist jetzt in Wien die Frage— mit Sehnsucht erwartete. Stoplicht für Zahnärzte Ein Londoner Zahnarzt hat einen merkwürdigen Einfall gehabt: er befestigte an seinem Operationsstuhl eine Verkehrsampel. Eine Gebrauchsanweisung belehrt den Patienten, wie er diese Ampel zu bedienen hat: Grünes Licht: erlaubt dem Arzt, ungestört weiter zu arbeiten. Schaltet der Besucher auf weißes Licht um, so heißt das„Vorsicht!“, bei rotem Licht weiß der Arzt, daß der Patient Schmerzen verspürt. Eine Reihe von Londoner Zahnärzten will jetzt ebenfalls dieses„Stoplicht“, das sich angeblich bewährt haben soll, bei ihren Patienten einführen. Eine große Neuyorker Frauenorganisation veranstaltete kürzlich unter den amerikanischen Junggesellen eine Umfrage„Wie soll Ihre Idealfrau sein?“, auf die über 300000 Zuschriften eingelaufen sind. Hier eine kleine Auslese aus den Antworten: „Am liebsten hätte ich ein häßliches Mädchen“, schreibt ein Bankier aus Washington.„Häßliche Frauen haben den besten Charakter, sind besonders zärtlich zu ihren Ehemännern und man braucht nicht dauernd zu fürchten, daß sie den Ehemann betrügen.“ „Mein Ideal wär ein ganz armes Mädel, das irgendwo auf dem Lande lebt“, meint ein Detroiter Ingenieur. „Ich würde ihm dann das Leben in der Stadt zeigen, würde weite Reisen mit ihm machen und es verwöhnen. Hübsch braucht es nicht zu sein. Nur eine gute Figur soll es haben und mich sehr lieben.“ „Ich möchte eine Frau finden, die wie meine Mutter ist“, bekennt ein Großkaufmann aus Philadelphia.„Sie müßte frauliche Güte und die Entschlußkraft eines Mannes besitzen. Sie dürfte nicht unter zwanzig Jahre sein. Junge Mädchen sollen erst das Leben richtig kennen lernen, bevor sie sich für ewig binden.“ „Meine Sehnsucht ist eine Frau mit einem unberechenbaren Temperament“, schreibt ein Glasermeister ironisch. „Ich stelle es mir wunderbar vor, mit einer Frau verheiratet zu sein, die alle paar Monate die Fenster einwirft und das gesamte Eßgeschirr zerschlägt. Bei einer solchen Frau muß man immer auf Sensationen gefaßt sein und kommt nie zur Ruhe. So wird die Eintönigkeit der Ehe vermieden und man wartet stets auf einen neuen Temperamentsausbruch.“ Der 50 Tonnen=Fischdampfer„Girl Pat“ aus Grimsby bereitet der englischen Oeffentlichkeit immer neue Ueberraschungen. Dieser Tage traf die Kunde ein, daß das Schiff, das zu Ansang April seiner Reederei durch den Kapitän Osborne entführt worden war, um zu einer eigenmächtigen Suche nach phantastischen Schätzen auf den Salvage=Inseln bei Madeira benutzt zu werden, in Dakar in Französisch=Westafrika aufgetaucht war. Man glaubte damit das Abenteuer des Schiffes, das auch der Lloyds=Versicherungsgesellschaft Kopfzerbrechen verursachte, bereits beendet, da die französischen Behörden sofort Anweisungen erhalten hatten, das Schiff zu beschlagnahmen und die Besatzung zu verhaften. Nun kommt aber die Meldung, daß das Schiff erneut geflüchtet ist, bevor die französischen Behörden Zeit gefunden hätten, dem Verhaftungsbefehl nachzukommen. Der Kapitän der„Girl Pat“ hatte Wasser, Proviant und Treibstoff übernommen und dann erklärt, er müsse seinen Dieselmotor ausprobieren. Dies geschah solange, bis das Schiff plötzlich die hohe See gewonnen hatte. Mit einem 50=Psennig=Atlas in fernen Meeren Ueber die Abenteuer des englischen„Girl Pat“ veröffentlichen die Blätter eine Unterredung mit einem in Dakar zurückgebliebenen Steuermann des Schiffes, Stone, der sich zwar über viele Dinge ausschweigt, aufschlußreiche amerikanische Anfrage „Die Frau, die ich ersehne“ antwortet ein Autoverkäufer,„müßte eine Stimme haben wie Grace Moore und eine Aehnlichkeit mit Greta Garbo besitzen. Wenn sie dann noch ein stattliches Dollarvermögen besitzt, würde ich sie gern heiraten— wenn sie mich nimmt.“ „Ich wünsche mir ein blindes Mädchen als Lebensgefährtin. Ich stelle es mir so wunderbar vor, neben ihr zu sitzen und ihr zu erzählen, was schön und gut ist. Sie würde dadurch alles Schöne der Welt kennenlernen und das Leben lieben. Die Schatten des Daseins bekäme sie niemals zu spüren.“ „Mein Traum wäre eine richtige Sportkameradin, mit der ich eine Ehe mit getrennter Kasse eingehen möchte. Sonntags würden wir lange Wanderungen machen und irgendwo in der Einsamkeit essen.“ „Das Mädel, das meinem Wunschbild gleicht“, schreibt ein Arzt aus Columbus in Ohio,„müßte ein Mensch sein, der immer froher Laune ist. Nur mit Lächeln kann man die Schwierigkeiten einer Ehe überwinden.“ „Ich muß einen Menschen haben, der mein Geld gut verwalten kann und dafür sorgt, daß ich nicht immer schon am 15. eines Monats wieder„Ebbe“ habe“, antwortet ein Monteur aus Texas.„Vor allen Dingen muß die Frau gut kochen können. Ein Mädchen, das einen„Kavalier" sucht, kann ich nicht gebrauchen.“ „Ich bräuchte eine tapfere Frau, die auch mit dem Gewehr umzugehen versteht. Sie müßte mit mir auf die Büffeljagd gehen und ich würde glücklich sein, wenn sie viele Tiere erlegt“, schreibt ein Farmer aus einem westlichen Winkel Amerikas. aber gleichzeitig durchblicken läßt, daß die bisherigen Jahrten der„Girl Pat“ keine reine Freude gewesen seien. Wie Stone erklärte, hat der Kapitän seine Weltreise mit einem für 50 Pfennig erwobenen Atlas angetreten, er war daher an der Westküste von Afrika wiederholt auf Sandbänke aufgelausen. Bei einer dieser Strandungen an der Küste von Spanisch=Westafrika wurde die„Girl Pat“ von Strandräubern fast völlig ausgeplündert. Bei seinem Eintreffen in Dakar verfügte das Schiff noch über ein paar Pfund Reis und ein paar Liter Wasser. Wenn die französischen Behörden schneller zugegriffen hätten, wäre die Besatzung hoffnungslos verloren gewesen. Statt dessen gelang es dem Kapitän, erhebliche Mengen von Treibstoff einzunehmen, reichlichen Proviant einzukaufen und dann unter Hinterlassung beträchtlicher Schulden und seines Steuermanns wieder das Weite zu suchen. Ueber das nächste Ziel der„Girl Pat“ verweigert Stone jede Auskunft. Sieben Todesopfer des Grubenunglücks in England Wie jetzt feststeht, sind bei dem Grubenunglück in der Zeche Loveston bei Haverfordwest sieben Bergleute ums Leben gekommen. Sie sind ertrunken, nachdem der Stollen, in dem sie arbeiteten, durch einen gewaltigen Wassereinbruch überschwemmt worden war. Schnaps im Warschauer Krankenhaus Großer Tumult durch die betrunkenen Kranken In das St. Lazarus=Krankenhaus in Warschau hatte kürzlich ein Besucher größere Mengen Schnaps eingeschmuggelt, der in wenigen Stunden in alle Zimmer verteilt worden war. Als die Schwestern die Aerzte und Wärter zu Hilfe riefen, war das Unglück schon geschehen: die meisten Kranken waren betrunken, sie richteten in ihren Zimmern ein furchtbares Durcheinander an, schlugen sich und gingen auch auf die Aerzte und Wärter los. Erst mit Hilfe der Polizei konnte das betrunkene Krankenhaus wieder in Ordnung gebracht werden. Sägewerk durch Feuer vernichtet Die Wehren wurden zu spät alarmiert In einem Sägewerk in Asbacherhütte(Kreis Bernkastel) brach nachts gegen 23 Uhr Feuer aus, das sich in kurzer Zeit über die Sägewerkshalle und die mit ihr unter einem Dach liegende Scheune des Besitzers ausdehnte und das gesamte Anwesen bis auf die Grundmauern vernichtete. Es gelang lediglich den von dem Feuerschein und durch die Nachbarn geweckten Bewohnern, die in dem etwa sieben Meter entfernt liegenden Wohnhause von dem Brand überrascht wurden, sämtliches Vieh aus den Stallungen zu retten. Die gesamte Einrichtung des Sägewerks und die landwirtschaftlichen Maschinen wurden vernichtet. Das ganze Anwesen ist nicht versichert, sodaß der Besitzer den hohen Brandschaden von etwa 50000 RM tragen muß. Die Feuerwehren waren zu spät alarmiert worden. „Zeppelin=Hoffmann“ gesterben In Nothweiler ist der frühere Polizeidiener Jakob Hoffmann, genannt„Zeppelin=Hoffmann", im Alter von 98 Jahren gestorben. Am 12. April d. Is. hatte er, auch vom Führer beglückwünscht, Geburtstag feiern können. Hoffmann war der älteste Bewohner der Südpfalz und besonders dadurch bekannt geworden, daß er 1870 den Grafen Zeppelin nach seinem Erkundungsritt vor den Franzosen in Sicherheit brachte. Die Bevölkerung nannte den Verstorbenen, der unter großer Teilnahme beigesetzt wurde, auch den„Zeppelin=Retter“. Schwer verletzt im zertrümmerten Wagen Ein aus Richtung Koblenz kommender Ferntransportzug rannte in der Nähe von Niederheimbach mit einem aus Richtung Bingerbrück kommenden Personenkraftwagen zusammen. Hierbei wurde dem Fahrzeug der Kühler eingedrückt und die linke Wagenseite vollkommen abgerissen. Die Insassen— vier Personen aus St. Goar— wurden in schwerverletztem Zustande aus dem zertrümmerten Wagen geborgen. Bei Waldbründen ums Leben gekommen Bei dem Waldbrand in der Gegend von Tucreton im amerikanischen Staate New Jersey, durch den 15 000 Morgen Kiefernwald vernichtet worden sind, kamen nach den bisherigen Feststellungen fünf Personen ums Leben, die sich an der Bekämpfung des Feuers beteiligt hatten. 17 Personen werden noch vermißt; sie dürften ebenfalls in den Flammen umgekommen sein. Die Abenleuer der„Vill Hal“ Das Ausreißer-Schiff erneut flüchtig— Von Strandräubern ausgeplündert— Auf Felsen aufgefahren Die Akte kann geschlossen werden. Kriminalroman von Frank F. Braun Illustrationen von H. A. Jägerhuber Cop. Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart „Ihre Frau Gemahlin ist wieder mit einer Filmgesellschaft unterwegs, Herr Konsul?“ „Ja“, sagte Holsboer,„ich bin ein steter Strohwitwer. Meine Frau ist weniger mit mir als mit der Kunst verheiratet. Aber Fräulein Helger sorgt dafür, daß Haus und Hof— so sagt man doch?— nicht verfallen.“ Der Konsul lachte; andere Herren kamen dazu; sie wurden getrennt. Der Staatsanwalt ging vorüber.„Kommen Sie zurecht?“ fragte er. Kilian nickte. Der Staatsanwalt, fuhr fort:, Ich werde nachher bei der Hausbar eine sogenannte gemütliche Ecke zusammenbringen und dafür sorgen, daß auch Fräulein Helger dabei ist. Wir werden sie so setzen, daß sie nicht weglaufen kann. Ich bringe dann das Gespräch auf Kriminalfälle und Sie haken ein.“ „Sehr gut, Herr Staatsanwalt“, stimmte Kilian zu. Die gemütliche Ecke kam zustande. Im Musiksalon spielte jemand Klavier. Dann legten sie Schallplatten auf. Im Rauchzimmer stieg ein Spielchen. Vor der Hausbar saßen ungestört Konsul Holsboer, Fräulein Jessie Helger, Staatsanwalt Eckhoff, ein bekannter Frauenarzt sowie ein Geschäftsfreund des Konsuls. Die Hausdame saß eingekeilt zwischen den Herren. Eckhoff hatte gute Vorarbeit geleistet. Er sah sich um. Wo blieb Inspektor. Kilian? Sie tranken Bronx, ein Gemisch, dem man den harmlosen Orangengeschmack mehr glaubte als seinen gefährlichen Alkohol. „Da war vor nicht langer Zeit der Fall des Georg Zichorius“, sagte der Staatsanwalt.„Ich weiß nicht, ob Sie davon gelesen haben? Die Geschichte spielte in Prag und Wien.“ Der Konsul schüttelte den Kopf. Der Frauenarzt verneinte. Ekhoff nahm das als Aufforderung zu erzählen. „Dieser Georg Zichorius, von Beruf Ingenieur, ist ohne Arbeit wie so viele. Er geht über den Graben oder den Ring, da hält ihn ein Mann an. Sie kommen ins Gespräch, setzen sich in ein Kaffeehaus, und der Fremde macht Zichorius den Vorschlag, bei ihm als Privatsekretär einzutreten. Ich will mich kurz fassen. Die beiden werden sich einig. Der Fremde zahlt ein Gehalt im voraus, er kleidet Zichorius ein, alles ist wunderbar für den armen Schlucker Zichorius. Er nimmt auch gern die Marotte seines Geldgebers in Kauf, der verlangt, Zichorius müsse glatt rasiert gehen und eine andere Haarfrisur tragen. Der nächste Friseur bewerkstelligt die Veränderung. Zichorius ist glücklich. Sein Herr hat gleich einen Auftrag für ihn. Er soll in Berlin in einem Hotel absteigen, das vorgeschrieben wird, und dort auf einen Geschäftsfreund X Ywarten. Trifft dieser Geschäftsfreund bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in Berlin nicht ein, soll Zichorius weiterfahren. Dann ist der Geschäftsfreund nämlich verhindert, und Zichorius muß ihn in Hamburg in einem anderen Hotel erwarten. Reichlich mit Geldmitteln versehen, reist Zichorius ab. In Berlin geschieht nichts, der Geschäftsfreund kommt nicht, und Zichorius reist auftragsgemäß weiter nach Hamburg. Hier wird er verhaftet. Der Steckbrief eines gesuchten Millionenschiebers paßt haargenau auf ihn. Er leugnet, zeigt seine Papiere, aber es nützt nichts. Die Polizei glaubt ihm nicht. Er gerät in Haft. Mehrere Tage muß er sich gedulden. Inzwischen entkommt der wirkliche Verbrecher, der die Polizei geschickt auf diesen Zichorius gehetzt hat, der ihm ähnlich sah und dessen Aehnlichkeit er vervollständigte.“ „Uff!“ sagte Konsul Holsboer,„eine wilde Sache. Wie gelang es denn dem guten Zichorius, sich schließlich auszuweisen? Oder sitzt er noch immer?" Staatsanwalt Eckhoff war einen Augenblick verlegen. Auf diese Frage war er bei seiner schönen Geschichte nicht vorbereitet gewesen. Aber da trat gerade Inspektor Kilian, Herr Lorenz. hinzu. der den Schluß der Erzählung gehört hatte. „Zichorius hatte den Krieg mitgemacht“, sagte er, „und war dabei auf eine ganz einzigartige Weise schwer verwundet worden. Eine Gewehrkugel war ihm in den geöffneten Mund gegangen und hatte dicht neben den Halswirbeln wieder ihren Ausgang gefunden. Zichorius war in den Lazaretten ein interessanter Fall gewesen. Einige Aerzte erinnerten sich. Die Verletzung gab es nur ein= oder zweimal. Er konnte seine Identität glatt beweisen.“ „Von der Verwundung habe ich damals gehört“, sagte der Frauenarzt zu Kilians Genugtuung. Der Geschäftsfreund des Konsuls seufzte:„Der Gauner selbst konnte entkommen. Also werden doch noch immer nicht alle Verbrecher gefaßt?“ „Die meisten werden gefaßt“, antwortete der Staatsanwalt.„Selbst wenn es anfangs ganz dunkel für die Kriminalisten aussieht, allmählich bringen sie Licht in die Sache.“ „Ich bin gespannt, wann man etwas zu dem Mord in der Blücherstraße erfahren wird“, sagte Herr Lorenz. „Ich hatte Gelegenheit, die Akten der Kriminalpolizei anzusehen, ein hochinteressanter Fall. Die Zeitungen durften oder konnten ja nur Bruchstücke bringen.“ „Sie werden erstaunt sein,“ sagte Staatsanwalt Ekhoff, aber ich kenne den Fall, von dem Sie da reden, gar nicht. Ich glaube, es würde uns alle fesseln, etwas darüber zu erfahren. Vorausgesetzt, daß Sie reden dürfen, Kollege Lorenz.“ Fräulein Jessie Helger schwieg. Sie sah in ihr Glas. Dies Gespräch schien sie zu langweilen. Aber Kilian dachte sich sein Teil. Er sagte:„Nun, ich denke, wir sind hier unter uns. Ich will gern eine kurze Darstellung geben, wenn Sie es wünschen.“ Die Herren nickten. Sie rückten näher zusammen. Selbst wenn Fräulein Helger gewollt hätte, konnte sie nun nicht mehr aus dem Kreis heraus, ohne Aufsehen zu erregen und Umstände zu machen. Sie blieb gesenkten Kopfes sitzen. Ihre Finger drehten das Cocktailglas. Ekhoff beobachtete sie unauffällig; er fand, sie sehe sehr blaß aus. Inspektor Kilian alias Herr Lorenz setzte sich und begann in gleichmäßigem Tonfall, als lese er aus einem Buch ab oder habe eine Akte vor sich: „Der Ingenieur Vinzenz Vergotter galt in seiner Fabrik als ein geschickter Fahrer. Der neue Rennwagen war unter seiner Leitung gebaut worden. Als er ihn am Fünfzehnten dieses Monats zum erstenmal fuhr, dachte kein Mensch daran, daß etwas schiefgehen könne. Tatsächlich ist der Unfall bis heute von Motorsachverständigen noch nicht erklärt. Der Motor des neuen Wagens war intakt, die Steuerung so gut wie die Bremsen in Ordnung. Trotzdem geschah es. Gegen fünf Uhr nachmittags fuhr der Ingenieur Vergotter, von der Rennbahn kommend, durch die kaum sehr belebte Blücherstraße. Es hatte für die Polizei nachher den Anschein, als habe er seinen Bekannten, den Oberarzt Doktor Dutt, in dessen Privatklinik aufsuchen wollen. Das gelang dem Ingenieur denn auch, freilich anders, als zu erwarten gewesen war. Kurz vor der Nummer 12, der Klinik Doktor Dutts, versagte etwas an dem Wagen. Oder Vergotter verlor durch eine körperliche Unpäßlichkeit die Gewalt über die Maschine. Das wird sich nie mehr einwandfrei feststellen lassen. Der Wagen fuhr mit dreißig Kilometer Geschwindigkeit gegen einen Baum. Vergotter wurde durch den Anprall herausgeschleudert. Passanten fanden ihn ohnmächtig. Er schien schwere innere Verletzungen erlitten zu haben, kam aber zu sich, als man ihn aufhob. Er nannte den Namen Doktor Dutt, es war sowieso gewiß, daß man ihn dort eingeliefert hätte, da der Unfall fast unmittelbar vor der Klinik erfolgte. Zwei Männer lieferten ihn ein. Die Polizei kümmerte sich um den Wagen. Der Kühler war eingedrückt und die Karosserie völlig verbeult, aber der Motor sprang unbegreiflicherweise an und der Wagen lief. Sie fuhren ihn in die Fabrik zurück. Vinzenz Vergotter bekam in der Klinik ein Einzelzimmer. Doktor Dutt war anwesend und untersuchte ihn. Er stellte eine schwere Gehirnerschütterung fest. Die inneren Verletzungen oder Brüche, die sicherlich außerdem bestanden, sollte am andern Morgen eine Röntgenaufnahme zeigen. Vorläufig ließ man ihn in Ruhe und weckte ihn nicht aus der wohltätigen Ohnmacht. Zu der geplanten Röntgenaufnahme kam es dann ja nicht mehr. Vinzenz Vergotter starb in derselben Nacht. Aber ich will nicht vorgreifen.“ „Verzeihung, Herr Staatsanwalt“, sagte Fräulein Helger; sie tat die Gebärde, die Durchlaß erbat; aber der Staatsanwalt Eckhoff hatte nichts gehört; er horchte nach der Erzählung hin. Die Hausdame gab den Versuch auf. Sie trank mit einem Ruck ihr Glas aus. Kilian fuhr fort:„Vinzenz Vergotter hatte das Zimmer Nummer eins. Es war das erste am Gang. Rechts neben diesem Raum erster Klasse lag kein Krankenzimmer mehr; man gelangte durch eine kleine Halle in das Zimmer Doktor Dutts, in dem der Arzt seine Patienten zu empfangen pflegte. An dies Empfangszimmer Doktor Dutts schloß sich nach der Straßenseite hin ein Wartezimmer; die zweite vorhandene Tür führte weiter in das Innere des Hauses, in Doktor Dutts Arbeits= und Schlafzimmer. Alle diese Räume lagen zur ebenen Erde. Im ersten Stock befanden sich zwei Krankensäle, für sechs bis acht Betten eingerichtet, der. Operationsraum und die nötigen Zubehörräume für die Schwestern.“ „Verzeihen Sie, wenn ich Sie unterbreche“, sagte der Arzt,„wieviel Einzelzimmer als sogenannte Ersteklassezimmer hatte Kollege Dutt zur Verfügung?“ „Sechs Zimmer. Sie befanden sich alle im Erdgeschoß. 28. Jahrgang— Nr. 15 540 Bezugspreis monallich 202.# Illustrierte 30 frei Haus einschließlich Botenloyn und Versandtosten. Postezugspreis monatlich.30..2 mit Zunstrierte einschließl. Postüberweisungsgebuhr, ausschließl. Postzustellgeld Einzelverkaufspreis 10.3 Anzeigengrundprets für die Großspalte(46 mm)... mum 183 Tertanzeigen(78 mm) mm 100.3 Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höbe.. mm 15.3) Vereins=Anzeigen mm 10. Fam.=Anzeigen. Nachrufe mmn 10.8 Stellengesuche mm 68 Private Wortanzeigen Wort 63 Zisser= und Auskunftsgebühr 30•3 Nachlässe: Malstaffel I. Mengenstaffel R. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn=Auft IV/36: über 18 300 Freitag, 29. Mai 1930 „„„„ fr Bönn und Amgegene Bontlel Nachtichtl!. Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten* Euskirchener Nachrichten Gründungssahr des Verlags 1723 Druck u Verlag. Bonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges.. Vonn Geschäftsstelle in Vonn, Baonvosstraße 12. Sammelruf 3851—55, Ferngesprache 3853 Postscheckionto Kdin 18672. Bank. konten: Girokonto: Reichsbar: Vonn. Deutsche Bank u. Disconio=Gesellsch. Annahme von Zeitungsbestellungen und Anzeigen: Bonn....... Bahnhofstraße 12 Godesberg.... Bahnhofstraße 30 Euskirchen.... Bahnhofstraße 13 Beuel.... Adolf=Hitler=Straße 6 Obercassel Hauptstraße 144 Oberdollendort, Heisterbacherstr. 51 Königswinter Hauptstraße 87 Honnes. Hauptstraße 49 Siegburg Adolf=Hitler=Platz 16 Troisdorf Kölner Straße 77 Hennes Bahnhofstraße 11 Wissen Kaiser=Allse 16 Ber 125 Jahren, Der Schneider von Ulm“ Am 30. Mai 1811 versuchte der Ulmer Schneider Berblinger anläßlich eines Königsbesuches eine von ihm angesertigte Schwingenflugmaschine vorzuführen. Der mißlang, der Schneider siel in die Donau. Er wurde Gegenstand zahlreicher Spottlieder. Bild zeigt eine zeitgenöffische Darstellung des Ereignisses.#—) Bisp unten zeigt den Flugapparat des„Schneider von Ulm“ in zeitgenössischer Dav stellung. Veriertiger vun Oberblinger in IIIa 7" 1en Des Führers Dank an die Helfer des Winterhilfswerke Reichsminister Dr. Gocbbels und Hauptamtsleiter Hilgenfeldt erstatteten dem Führer Bericht über das Endergebnis des Winter 1935—1936, das dassenige des Vorsahres wieder bei weitem übertraf. Bei dieser Gelegenheit wurden dem Führer auch die## der WöW=Organisation in der Reichskanzlei vorgestellt. Bild unten links: Der Führer dankt den Helfern des Winterhilfswerkes Handschlag für ihre ausopsernde Tätigkeit im Diensie des deutschen Volkes. Links Reichsminister Dr. Gocbbels umd Hauptamts Hilgenseldt, der Leiter des Amtes für Volkswoylfahrt. Ungarns Kultusminister beim Führer Der Führer empfing in der Reichskanzlei den in Berlin weilenden ungarischen Kultusminiser Dr. Homan. Der Führer be garischen Gast. Im Hintergrund rechis der ungarische Staatssekretär von Szily, linis Szaatssekretär Dr. Meißner. Aa Auc.) 1. Reichs=Führerlager der HI in Braunschweig Das erste Reichs=Führerlager der HI in Braunschweig fand mit einer Kundgebung auf dem Markwlatz in Braunschweig seinen Avschluß. Stabsführer Lauterbacher verabschiedete die zur Abreise angetretenen Führer, die nun— mit einheitlichen Richtlinien ausgerüstet— wieder an die Füyrung ihrer Gebiete, Banne oder Jungbanne geben.(Bild unten.) Deutsche Schüler fahren nach Amerika Der„Carl=Schurz=Schüler= austausch" der Stadt Berlin veranstaltet in diesem Jahre einen Austausch für zwol deutsche Schüler. Finf Schülerinnen und drei Lebrpersonen. Im Carl=Schurz=Haus fand aus diesem Anlaß eine Zusammenkunft statt. Unser Bild zeigt Dr. Bertling bei einer Ansprache in der CarlSchurz=Gesellschaft. Im Hintergrund die Austauschschüler, im Vordergrund die Ehrengäste.—4 Englande König empfängt König Eduard empfing im St. James=Palast.— Bild zeigt den König im Wagen auf dem Wege zum St. JamesPakast, vom Buckingbam=Palast kommend. Der Köniwurde begeistert begrüßt. poftmann 3. Pressepboto4 Sülsdel 1.