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Mitten in den Wirren in Palästina ist des Ministers Thomas Rücktritt gekommen in dem man in England den Mann der starken Hand für die Rechte der jüdischen Einwanderer in Palästina erblickt. Das Gefühl der Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Palästina drückt der Timesartikel aus:„Bisher galten 60 Prozent der Rechte den Einwanderern und 40 Prozent den Arabern. Wie wird es jetzt werden?" Die Unruhen der Araber in Palästina haben auch auf die Nachbargebiete übergegriffen. Pariser Blätter, voran der Pariser Herald, melden über Araberkundgebungen in Damaskus und anderen Städten des französischen Mandatsgebiets. Jetzt erfährt auch die Londoner Morningpost, die immer mehr für die Rechte der Juden statt der Araber eingetreten ist, von ihrem Korrespondenten in Bagdad, daß die Araberbewegung zu Massenversammlungen für die Unabhängigkeit der Araber für ein großes Reich in Asien geführt habe. Mehrfach sei es zu nächtlichen Ausschreitungen gegen Juden, aber auch gegen Engländer gekommen. Die Morningpost fragt:„Sind das Sturmzeichen— oder ist es die Auswirkung feindlicher Agitation?“ Mit den Worten„feindliche Agitation“ kann nur Italien gemeint sein. Die Verwirrtheit der Weltlage prägt sich auch in den neuen„Friedensfühlern“ aus, die zwischen Mussolini und England behauptet werden, und die immer ebenso prompt dementiert werden. Aber sie wollen nicht verstummen. Der römische Corriere della Sera bringt einen Artikel:„Bis zur Grenze des Möglichen“, der noch einmal an den realpolitischen Sinn der Engländer mahnt und dann weiter schreibt: Mussolini wird bis an die Grenze des Möglichen gehen, um Englands Rechte im Mittelmeer und in Afrika zu sichern, aber Abessinien ist und bleibt ein Teil des italienischen Imperiums. Solange aber dieses Spiel zwischen Anbietung und Drohung zwischen den beiden Mittelmeermächten England und Italien weitergeht, wird auch das andere Frage= und Antwortspiel nicht zu Ende gehen:„Krieg oder Frieden.“ Es ist unverkennbar, daß die Austragung dieses Fragespiels nicht Ewigkeiten währen kann. Denn in diesem Falle arbeitet die Zeit nicht nur für England, das seine Mittelmeerpakte in diesen Tagen in den sicheren Hafen bringt(das kündigt die Times an), sondern auch für Italien. Nicht nur die Unruhe der Araber gegen England nimmt zu, sondern auch die Schwarzen Afrikas machen England für den tragischen Ausgang des schwarzen Kaisers von Abessinien verantwortlich. Die Londoner Daily Mail läßt sich aus Kapstadt berichten, daß dort mehrere Agenturen ausgehoben wurden, in denen heimliche Anwerbungen von Schwarzen für eine Aktion vorgenommen werden, über deren Einzelheiten die Behörden jetzt noch kein klares Bild gewonnen hätten. Diese stark zurückhaltend gefaßte Meldung der Daily Mail läßt allerdings sehr weitgehende Schlußfolgerungen zu. Es ist schon richtig, was vor wenigen Tagen der Rotterdamer Courant schrieb, die Zeit sei angebrochen, wo die Völker unabhängig von ihren Regierungen Geschichte machten. Die einen mit Taten. Die anderen mit— Zuschauen. Diplomatie inoffiziell— Der Negus inkognito Itatienische Erbitterung über die Reise des Negus und eine interessante Beleuchtung aus der Pariser Kulisse Die Reise des Negus nach London wird von der römischen Presse als die„neueste Erfindung der Sanktionisten für ihre italienfeindliche Propaganda“ stark polemisch behandelt. Nach Ansicht des Londoner Korrespondenten des Giornale'Italia wird diese Reise„immer mehr zu einer Gewitterwolke“, die die Möglichkeiten einer Rückkehr zu normalen Beziehungen zwischen Italien und England zu vernichten drohe. Der Negus, so schreibt das Blatt, komme mit der ausgesprochenen Absicht nach England, seine Sache von dort aus propagandistisch zu betreiben, und nichts verwehre ihm technisch eine solche aktive politische Propaganda. Man wisse, daß er in London für die Fortsetzung und Verstärkung der Sanktionen werben wolle und daß er auch nach Genf zu gehen beabsichtige, um sich dem Völkerbundsrat zu stellen. Das Feuer der Leidenschaften, das noch durch Veranstaltungen der Sanktionisten und Italienfeinde genährt werden solle, werde bestimmt die englisch=italienischen Beziehungen nicht verbessern. Das Blatt zitiert eine Erklärung der Morning Post, wonach ein Empfang des Negus in London als Kaiser von Abessinien eine persönliche Verunglimpfung des Königs von Italien wäre, und fährt dann fort:„Die englischitalienischen Beziehungen werden stündlich gebrechlicher, und der ganze europäische Horizont verdunkelt sich dadurch in beängstigender Weise. Wie in den Alarmtagen des September geht das schreckliche Wort Krieg um, und die Lage wird nur noch düsterer durch den Umstand, daß niemand weiß, was die englische Regierung will. Auch der Londoner Korrespondent der Tribuna spricht von einem„Treiben der Sanktionisten“, die dem Negus Kundgebungen bereiten wollten, die schwerlich nicht dazu führen würden,„das zwischen England und Italien bestehende Gefühl des Mißbehagens zu verschärfen.“ Wenn London wirklich den Wunsch nach einer Entspannung mit Rom habe, so hätte es— schließt das Blatt— keine unvorsichtigere Handlung begehen können, als die, in den Besuch einzuwilligen. Man könne allerdings hoffen, daß dieser ganze Fragenkomplex von der englischen Regierung noch rechtzeitig in aller Ruhe überprüft werde. Nicht unwesentlich ist in diesem Zusammenhang eine Erklärung des römischen Vertreters des„Paris Midi“, er sei trotz allen offiziellen Dementis in der Lage, zu bestätigen, daß gegenwärtig eine lebhafte diplomatische Tätigkeit zwischen Italien und England im Gange sei. Allerdings würden diese Verhandlungen nicht durch den italienischen Botschafter in London, Grandi, geführt, sondern durch einen in Rom weilenden offiziösen englischen Unterhändler, der schon wiederholt von Mussolini empfangen worden sei, um auf diese Weise offizielle diplomatische Besprechungen vorzubereiten. Der Negus inkognito Wie bekannt wird, wird sich der Kaiser von Abessinien inkognito nach London begeben. Es ist jedoch noch nicht bekannt, unter welchem Namen er eintrifft. Sein Entschluß, inkognito zu reisen, dürfte darauf zurückzuführen sein, daß er die britische Regierung der Sorge um die Frage, ob ein amtlicher Empfang veranstaltet werden soll oder nicht, entheben will, da es nicht nötig ist, inkognito reisende Fürstlichkeiten amtlich zu empfangen. Der Kaiser trifft am Freitag in Gibraltar ein und wird vorassichtlich am Mittwoch der nächsten Woche in London sein. Im Unterhaus wurden am Montag mehrere Anfragen an den Außenminister gerichtet. Eden erwiderte, die englische Regierung habe zur Zeit nicht die Absicht, ihre Gesandtschaft zurückzuziehen. Der britische Gesandte werde jedoch in Kürze Addis Abeba verlassen und zu Urlaubszwecken nach England kommen. Auf eine Frage nach der Benutzung der Eisenbahn von Dschibuti nach Addis Abeba erklärte Eden, das Kriegsmaterial auf dieser Bahn nicht transportiert werden dürfe, daß aber Lebensmittel und Kleidung für militärische Zwecke auf der Bahn zu den üblichen Frachtsätzen befördert würden. * Der Rotterdamer Courant meldet aus London: Seit Freitag nimmt Lloyd in London wieder Versicherungsanträge für Transporte nach Abessinien entgegen. Die Prämiensätze liegen um 30 Prozent über den normalen Sätzen vor Beginn des abessinischen Feldzuges. Politische Rückschlüsse lassen sich aus der Wiederaufnahme der Versicherungen nach Abessinien durch Lloyd nicht ziehen, wohl aber wirtschaftliche. Banderbeides Ansprach Ein Kabinett der„Nationalen Union“ unter des Was die Bildung und Zusammensetzung der künftigen belgischen Regierung angeht, so hat der Wahlgang hierfür insofern neue Tatsachen geschaffen, als die Katholische Partei, die seit beinahe einem Jahrhundert die stärkste Gruppe im belgischen Parlament war, nun an die zweite Stelle gerückt ist. An ihre Stelle sind trotz ihrer Stimmen= und Mandatsverluste die Sozialisten getreten, und der Präsident der zweiten Internationale, Vandervelde, hat nun den Anspruch auf die Ministerpräsidentschaft erhalten. Ob die Sozialisten auch tatsächlich die Führung der nächsten Regierung übernehmen werden, oder ob sie aus taltischen Gründen wiederum sich mit einer neutralen Persönlichkeit, z. B. mit dem keiner Partei angehörenden jetzigen Ministerpräsidenten van Zeeland abfinden, wird die nächste Zukunft zeigen. Man nahm aber allgemein an, daß auch die neue Regierung wieder eine Dreiparteienregierung sein werde, Sozialisten Vanderveldes Ministerpräsidentschaft? die sich wiederum aus Sozialisten, Katholiken und Liberalen zusammensetzen wird. Er besteht aber kein Zweifel, daß eine solche Regierung im Parlament auf größere Schwierigkeiten stoßen wird als die vergangene Dreiparteienregierung, und zwar im Hinblick auf die stärker gewordene, wenn auch in sich uneinige Opposition. Da die Katholiken in den wallonischen Provinzen stärkere Verluste erlitten haben als in Flandern, wird die katholische Fraktion in Kammer und Senat künftig in der Mehrzahl aus Flamen bestehen, was im Hinblick auf die Außenpolitik der neuen Regierung sicher zu begrüßen ist, denn die schärfsten Gegner einer großzügigen Verständigungs= und Friedenspolitik sind neben den Liberalen immer die wallonischen Mitglieder der Katholischen Partei gewesen. Am nächsten Dienstag tritt der Ministerrat zusammen, wahrscheinlich um den Rücktritt der jetzigen Regierung zu beschließen. Der Übersall auf Starhembergs Schloß Waxenberg Amtliche Erklärungen decken überraschende Zustände im österreichischen Heimwehrzeutrum auf Der Sicherheitsdirektor von Oberösterreich, Graf Revertera, gab Pressevertretern eine ausführliche Darstellung des Ueberfalles auf das Starhembergsche Schloß Waxenberg. Im Verlauf seiner Darstellung machte er die aufsehenerregende Mitteilung, daß der Ueberfall vom 2. Zug der Feuerwehr in Oberneukirchen, einer Ortschaft in nächster Nähe des Schlosses Waxenberg, durchgeführt worden sei. Der Kommandant der Feuerwehr von Oberneukirchen, der Oberlehrer Otto Mayr, wurde unter dem Verdacht der Mitwisserschaft verhaftet. Die Gerüchte, daß es sich bei dem Ueberfall auf das Schloß um die Tat revoltierender Heimwehrleute gehandelt habe, haben offenbar auch von dieser Tatsache ihren Ausgang genommen, zumal für die Zentren der Heimwehrbewegung Oesterreichs die wehrfähigen Männer meist zu gleicher Zeit bei der Heimwehr, bei der Jeuerwehr und bei den Schützenvereinen Mitglied sind. Der Sicherheitsdirektor erklärte weiter, daß es sich bei dem 2. Zug der Feuerwehr in Oberneukirchen um einen getarnten SA=Sturm gehandelt habe. Diese Angabe, daß in unmittelbarster Nähe des Hauptsitzes Starhembergs, dort, wo auch in allen Ortschaften die Kompagnien des bekannten Starhembergschen Heimwehrregiments, liegen, SA=Stürme aufgestellt werden konnten, wirkte außerordentlich überraschend. Eine amtliche Mitteilung darüber, ob etwa die Feuerwehrmänner in Oberneukirchen, die nach amtlicher Darstellung in Wahrheit SA=Leute gewesen sein sollen, auch der Heimwehr angehört haben, liegt nicht vor. Graf Revertera schilderte dann die Einzelheiten des Ueberfalles. Danach habe die Sicherheitsbehörde schon vor drei Wochen von dem beabsichtigten Ueberfall Kenntnis erhalten und am kritischen Tage mit Maschinenpistolen ausgerüstete Gendarmerie in das Schloß Waxenberg gelegt. Kaum waren die Eindringlinge über eine Mauer geklettert= und in das Schloß gelangt, als sie von. den Gendarmen angerufen wurden. Um den Rückzug der Ueberraschten zu decken, gab nach Darstellung des Sicherheitsdirektors der Führer der Eindringlinge, Halmdienst, Feuer, das von den Gendarmen erwidert wurde. Im ganzen wurden in dieser Angelegenheit bisher 26 Verhaftungen vorgenommen. Außer dem genannten Otto Mayr wurde auch noch der Gemeindearzt von Oberneukirchen, Dr. Karl Klapper, verhaftet. Halmdienst ist flüchtig und konnte bisher noch nicht festgenommen werden. Kurz vor Mitternacht ist am Montag abermals eine amtliche Erklärung über die Angelegenheit des versuchten Ueberfalles auf das Starhembergsche Schloß Waxenberg erschienen. Diese Erklärung enthält wiederum eine ausführliche Darstellung des Ueberfalles. Von besonderem Interesse ist es, daß darin zum ersten Male zugegeben wird, daß ein großer Teil der Beteiligten in Beziehung zum Heimatschutz gestanden hat. Diese Leute hatten nach der erwähnten Darstellung der Heimwehr bis zum Jahre 1931 angehört(!) und waren nach dem Mißlingen des Pfeimer=Putsches zur nationalsozialistischen Bewegung übergegangen. Ob sie, wie man aus guter Quelle hört, auch nach diesem Zeitpunkt bis jetzt im Mannschaftsstand der Heimwehren geführt wurden, wird in der amtlichen Mitteilung nicht gesagt. Wie weiter von privater Seite verlautet, sollen sich unter den Teilnehmern, die den Ueberfall vorbereiteten, auch einige Personen aus der Dienerschaft des Schlosses Waxenberg selbst befinden. Sie haben als die Ortskundigen die Männer über die Schloßmauer in das Schloß geführt. Durch andere Diener, die in die Sache eingeweiht waren, wurde die Gendarmerie vorzeitig von dem Plan benachrichtigt, was die rechtzeitige Gegenaktion ermöglichte. Das Wahlergebnis in Eupen-Malmedy=St. Vith Bei den Kammer= und Senatswahlen in Belgien haben in den durch das Versailler Diktat abgetrennten Gebieten die einzelnen Parteien folgende Stimmen erhalten(die eingeklammerten Zahlen sind die Vergleichszahlen der Parlamentswahl im November 1932): In Eupen: Liberale 133(233), Katholische Union 1463(1490), Rex=Bewegung 763(), Kommunisten 169 (131), Sozialdemokraten 526(1313), Altbelgische Landwirte 23(); weiße und ungültige Zettel 3836. In Malmedy: Liberale 146(144), Katholische Union 1776(2040), Rex=Bewegung 1085(), Kommunisten 92(177), Sozialdemokraten 331(1044), Altbelgische Landwirte 18(); weiß und ungültig 2606. In St. Vith: Liberale 21(55), Katholische Union 1564(1527), Rex=Bewegung 606(), Kommunisten 19 (30), Sozialdemokraten 317(529), Altbelgische Landwirte 39(); weiß und ungültig 2431. Insgesamt sind also 9031 gültige Stimmen für sechs altbelgische Parteien und 8880 weiße oder ungültige Stimmzettel abgegeben worden. Von den 9031 gültigen Stimmen müssen mindestens 2000 Stimmen den in den drei Kreisen ansässigen altbelgischen Wahlberechtigten gutgeschrieben werden, scheiden also bei einer Betrachtung der Stimmabgabe der neubelgischen Wähler aus, denn die Altbelgier wählten selbstverständlich die Partei ihres Mutterlandes. Von den neubelgischen Wählern sind also höchstens 7000 Stimmen für altbelgische Parteien, aber rund 9000 weiße Stimmzettel abgegeben worden. Die Katholische Union galt und gilt als die erklärte Gegnerin der heimattreuen Einstellung, und seit dem Umbruch in Deutschland schlägt auch die Sozialdemokratie in die gleiche Kerbe. Diese beiden Parteien haben zusammen rund 2000 Stimmen verloren, und die gleiche Zahl ist der neuen Rex=Bewegung zugutegekommen. Die Rex=Bewegung hat ihren Wahlkampf im besonderen gerade gegen die Katholische Union geführt. Sprechchöre für die RSDAP und alle ihre Sseherungen uertaten Eine Anordnung Dr. Goebbels' Nachdem bereits für die Hitler=Jugend und die Werkscharen der Deutschen Arbeitsfront ein Verbot, Sprechchöre aufzuführen, ergangen war, hat der Reichspropagandaleiter der NSDAP, Dr. Goebbels, folgende Anordnung erlassen: „Es besteht Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß in letzter Zeit der Sprechchor auf Parteiveranstaltungen in übermäßiger Weise mißbraucht worden ist. Nach einigen Ansätzen hat sich leider die Konjunktur dieses Themas bemächtigt. Es hat sich dabei eineöde Gebrauchslyrik herausgebildet, die sich nur in der Aenderung der Requisiten von den sattsam bekannten„patriotischen“ Feiern der Vergangenheit unterscheidet. Diese Machwerke, deren Gefährlichkeit von den Kulturreferenten meist nicht voll erkannt wird, werden dann einer Organisation unserer Bewegung zur Aufführung in die Hand gedrückt. Banalitäten und Phrasen werden nicht dadurch gehaltvoll, daß man sie in getragenem Tone vorträgt oder in Chören spricht. Die geschwollene und bombastische Ausdrucksweise, in der die deutsche Revolution in solchen unausgereiften Werken gefeiert wird, steht in scharfem Gegensatz zu dem schlichten Kampferleben und dem schweigenden Opfer unserer Parteigenossen. In den Reihen der Partei darf aber für Dilettantismus kein Raum sein. Ich verbiete deshalb für alle Veranstaltungen der Partei und ihrer Gliederungen die Verwendung des Sprechchors. gez. Dr. Goebbels.“ Immer neue Zwischenfälle in Palästina Auch am Montag kam es in Palästina zu einer Reihe neuer Zwischenfälle, nachdem bereits das Wochenende sehr unruhig verlaufen war. In einem Dorf in der Nähe von Nazareth wurden Polizeibeamte bei der Durchführung von Haussuchungen von Araberinnen mit Steinen beworfen. Die Polizei eröffnete das Feuer. Dabei wurde eine Araberin erschossen.— Ein jüdischer Dampfer wurde in der Hafeneinfahrt von Haifa aus Booten beschossen und mit Bomben beworfen.— In der Nähe von Mount Scopos wurde ein Jude erschossen aufgefunden. Die Banden bewaffneter Araber, die auf dem flachen Land einen hartnäckigen Kleinkrieg gegen die Engländer führen, erhalten dauernd neuen Zuzug. Anstelle der verhafteten oder unter Polizeiaussicht gestellten arabischen Streikführer sind neue ernannt worden, sodaß die englischen Behörden immer größere Schwierigkeiten zu überwinden haben. Die Oberleitung der arabischen Bewegung wird heute einen Aufruf veröffentlichen, in dem den verbannten Streikführern für ihre Tätigkeit gedankt und betont wird, daß alle Araber die Zwangsverschickungen, die auf jüdischen Druck zurückzuführen seien, als Herausforderung empfinden. Der Kampf werde bis zur Erreichung des Zieles fortgesetzt werden. Die arabischen Bürgermeister der Städte Palästinas haben gegen das Verbot der Mandatsregierung, eine allgemeine Bürgermeisterversammlung in Ramallah abzuhalten, Verwahrung eingelegt und gedroht, im Falle der Nichterfüllung der arabischen Forderungen ab 1. Juni zum Streik der Stadtverwaltungen überzugehen. Die Stadtverwaltung von Nablus hat mit dem Streik bereits begonnen, die Städte Jaffa, Gaza und andere werden am 1. Juni folgen. Daily Mail bringt ein Telegramm aus Jerusalem, wonach infolge der letzten Vorgänge und der Fortdauer der Unruhen viele jüdische Einwanderer ihre Ausschiffung in Tel Aviv verweigern. Das erst im neuen Hafen Tel Aviv angekommene Einwandererschiff hat 250 Familien an Bord, von denen mehr als 200 ablehnen, an Land zu gehen. Der Hauptherd der Unruhen war am Montag in der Hasenstadt Gaza im Südwesten Palästinas. Dort waren von bewaffneten Arabern die Eisenbahnschienen aufgerissen und die Signaleinrichtungen unbrauchbar gemacht worden, sodaß der Zugverkehr auf dieser wichtigen Strecke, die den Anschlußweg nach Agypten bedient eingestellt werden mußte. In der Stadt selbst wurden Barrikaden errichtet. Die Lage spitzt sich derart zu, daß englische Familien aus ihren Wohnungen in die Polizeiunterkunft gebracht werden mußten. Dabei wurde ein englischer Soldat schwer verletzt. Zu ernsten Kämpfen kam es weiter bei Mescha. Dort überfielen 300 bewaffnete Araber eine Polizeistreife und erst nach Einsatz starker Militärabteilungen gelang es, die Polizeistreife zu befreien. Glückwunsch zum Unabhängigkeitstag Argentiniens Der Führer und Reichskanzler hat dem Präsidenten der argentinischen Nation anläßlich des Unabhängigkeitstages Argentiniens seine aufrichtigsten Glückwünsche übermittelt. Botschafter von Hassell bei Mussolini Der italienische Regierungschef Mussolini hat den deutschen Botschafter beim Quirinal, v. Hassell, zu einer Unterredung empfangen. Ueber den Inhalt der Besprechung ist bisher nichts bekannt geworden. Besichtigungen der ungarischen Säste in Berlin Dr. Homan bei Reichsminister Rust Der königl. ungarische Kultusminister Dr. Homan wurde nach dem bereits gestern gemeldeten Besuch des Ehrenmals von Reichsminister Rust zur Staatsbibliothek geführt, deren Einrichtungen das besondere Interesse des Ministers fanden, da er selbst lange Jahre die Budapester Universitttsbibliothek, die Landesbibliothek und später das Nationalmuseum als Direktor geleitet Die heutige Rummer umfoßt 14 Seiten „ Tete2, Nr. 15 543 Generdl=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 26. Mei 1939 hak. Auch der in den Räumen der Staatsbibliothek gezeigten Ausstellung„Deutsches Volkslied“ wurde von den Ministern und ihrer Begleitung ein Besuch abgestattet. Gegen 11 Uhr trafen die Gäste in Begleitung von Reichsminister Rust in der Reichsstelle für den Unterrichtsdienst ein, wo Kuldusminister Dr. Homan die Filmeinrichtungen in den deutschen Schulen gezeigt und einige Beispiele aus dem zur Verwendung gelangenden Filmmaterial vorgeführt wurden. Der Höhepunkt dieses Vormittags war die erstmalige Vorführung eines Röntgenstumm= und eines Röntgentonfilms. In den Mittagsstunden begab sich Kultusminister Dr. Homan in Begleitung seines Staatssekretärs zur Reichskanzlei, wo sich die ungarischen Gäste in die Empfangsliste beim Führer eintrugen. Im Anschluß daran stattete der ungarische Kultusminister dem Reichserziehungsminister Rust einen persönlichen Besuch ab. * Bei einem Frühstück, das Reichominister Rust zu Ehren des ungarischen Kultusministers Homan gab, wurden Ansprachen gewechselt, in denen betont wurde, daß Vertrauen die feste Grundlage für das freundschaftliche Verhältnis der Nationen sei. Kein Rücktritt Macdonalds Auch Lord Winterton dementiert Der Präsident des Geheimen Staatsrates, Ramsay Macdonald, teilte am Montagabend mit, daß das verbreitete Gerücht von seinem bevorstehenden Rücktritt völlig unzutreffend sei. Lord Winterton erklärte gestern, er und seine Gäste während des Wochenendes seien sehr erstaunt über die sensationellen Behauptungen, daß bei der Zusammenkunft auf seinem Landsitz„ein Anschlag gegen Baldwin ausgeheckt“ worden sei. Seine Besucher seien dadurch miteinander verbunden gewesen, daß sie seit annähernd zwei Jahren gewisse Ansichten über die nationale Verteidigung vertreten hätten. Die Behauptung, daß die Wochenendzusammenkunft ausgrund einer angeblichen Krise eilig einberufen sei, entbehre jeder Grundlage. Sie sei vielmehr schon seit sechs Wochen estgelegt worden. Angelegenheit Thomas beigelegt Der Rotterdamer Courant meldet aus London: Die Versicherungsaffäre, in der der zurückgetretene Kolonial= minister Thomas mehrfach genannt wurde, gilt allgemein als beigelegt. In einem Abschlußbericht der Times heißt es, daß jeder Einsichtige in England die kommenden Steuererhöhungen für die Aufrüstung voraussehen konnte. Die Verkettung von Umständen habe Minister Thomas grundlos in diese Materie gebracht.— Daily Herald kündigt eine nochmalige Interpellation im Unterhause über den Fall Thomas an. Unterhaus für die Unterstützung der Luftfahrt Das Unterhaus lehnte einen Antrag der praktisch auf eine Beseitigung der staatlichen Unterstützung für die Luftfahrt hinausgelaufen wäre und von dem Arbeiterabgeordneten Jones eingebracht wurde mit 243 gegen 92 Stimmen ab. Britisch=sowietrussische Flottenverhandlungen Die britisch=sowjetrussischen Flottenverhandlungen wurden am Montag nachmittag im Londoner Außenamt fortgesetzt. Zu einer Meldung der Moskauer Iswestija, nach der Sowjetrußland nun bereit sei, einen Flottenvertrag über qualifizierte Begrenzung zu unterzeichnen, wenn a) Deutschland einen gleichen Vertrag unterzeichnet und d) die Sowjetflotte im Fernen Osten ausgenommen wird, schreibt der diplomatische Reuterkorrespondent, daß die zweite Forderung britischerseits auf Widerstand stoße. Es werde darauf hingewiesen, daß das britische Reich und die Vereinigten Staaten, deren Flotten ebenso wie Sowjetrußland mehrere Küsten zu verteidigen hätten, den Londoner Vertrag ohne Vorbehalte bezüglich des Fernen Ostens unterzeichnet hätten. Wieder beitisch=ägyptische Verhandlungen Wie aus Kairo berichtet wird, sind am Montagmorgen die britisch=ägyptischen Verhandlungen, die zum Abschluß eines neuen Feundschaftsvertrages zwischen Großbritannien und Aegypten führen sollen, wieder ausgenommen worden. Die Verhandlungen waren damals am 12. Mai vertagt worden. In Italien feierte man Sonntag die zehnte faschistische Aushebung der Jugend, bei der 271000 Jungfaschisten auf den Duce vereidigt wurden. Das Fraueniden des beatschen Manner heß und Frau Scholtz=Klink vor 20 000 Berliner Frauen Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß und Reichsfrauenführerin Frau Scholtz=Klink sprachen am Montagabend auf einer großen Kundgebung der NS=Frauenschaft in der Deutschlandhalle, die unter dem Leitwort stand„Jede deutsche Frau gehört ins Deutsche Frauenwerk". In mehr als einstündiger Rede brachte Frau ScholtzKlink den Willen der deutschen Frau zur Mitgestaltung am Reiche Adolf Hitlers zum Ausdruck. Die nationalsozialistische Frauenschaft, das Deutsche Frauenwerk, das Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront, der Deutsche Frauenarbeitsdienst und der Bund deutscher Mädel hätten sich hier zum ersten Male in der Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung zusammengefunden. Früher sei das äußere Wahrzeichen für die so viel gepriesene Wahrung der Rechte der Frauen die Entsendung der Frau ins Parlament gewesen. Heute aber wisse die deutsche Frau, daß ein Aufbau des deutschen Volkes nur möglich sei, wenn die Frau sich der Waffe bediene, die sie sich selbst geschmiedet hätte, wenn sie ihre Arbeit aus eigener schöpferischer Art heraus gestalte. Sie müsse die Arbeit des Mannes ergänzen, um zu einem vollendeten Ganzen zu gelangen. Die nationalsozialistische Frau hätte sich das Motto gestellt: Nicht Kampf gegen den Mann, sondern Aufbau zusammen mit dem Mann. Die Frau hätte sich wieder in die Gesetze des Lebens hineingestellt und unter diesen Gesetzen stehe auch die Zusammenfassung der gesamten Frauenarbeit in Deutschland. Nach einem vom weiblichen Arbeitsdienst gestalteten Sing= und Sprechchorwerk ergriff der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, das Wort. Er setzte sich kurz mit den Ansichten auseinander, die im Ausland über die deutsche Frau vertreten würden und stellte den fremden Ansichten über die Frau von heute jenen Frauentyp gegenüber, den das neue Deutschland gibt.„Wir wünschen uns Frauen, in deren Leben und in deren Wirken frauliche Art erhalten bleibt— Frauen, die wir zu lieben vermögen!“ „Wir gönnen der übrigen Welt den Jdealtyp der Frau, den sie sich wünscht, aber die übrige Welt soll uns gefälligst die Frau gönnen, die uns am gemäßesten ist. Nicht jener„Gretchentyp“, unter dem man sich im Auslande ein etwas beschränktes, ja ungeistiges Wesen vorstellt, sondern eine Frau, die auch geistig befähigt ist, dem Manne in seinen Interessen, in seinem Lebenskampf verständnisvoll zur Seite zu stehen, die ihm das Leben schöner und inhaltsreicher werden läßt, ist das Frauenideal des deutschen Mannes von heute. Es ist eine Frau, die vor allem auch Mutter zu sein vermag.“ „Und es gehört wohl zum Größten, was der Nationalsozialismus vollbrachte“, so führte der Stellvertreter des Führers weiter aus,„daß er es ermöglichte, daß soviel mehr Frauen als ehedem heute in Deutschland Mütter sein können. Sie sind nicht nur Mutter, weil es etwa der Staat will, weil es die Männer wollen, sondern sie sind Mütter, weil sie selbst stolz darauf sind, gesunde Kinder zur Welt zu bringen, sie für die Nation zu erziehen und so bewußt zu wirken für die Erhaltung des Lebens ihres Volkes. Wir wissen, daß noch immer nicht alle dieses Glückes teilhaftig werden können. Und wir denken nicht daran, diesen nun das Los zu bereiten, das früher in der sogenannten alten Zeit ein Mädchen traf, welches ohne Mann blieb, und irgendwo ohne Beruf versauern mußte. Sie können selbstverständlich wie bisher allen nur erdenklichen Berufen nachgehen, können zu diesem Zweck eine entsprechende Ausbildung genießen. Sie können auch auf Universitäten gehen und sich dort auf Berufe vorbereiten, die ein wissenschaftliches Studium zur Voraussetzung haben, vor allem für Berufe, die besser durch Frauen als durch Männer ausgeübt werden.“ Das neue Deutschland wolle keine Frauen in Berufen sehen, die sie zu abstoßenden Mannweibern oder lächerlichen Karikaturen machen, sondern Frauen, die eine Ergänzung und einen Ausgleich zum männlichen Wesen darstellten. Das Siegheil, das Rudolf Heß am Schluß seiner Rede auf den Führer als den Befreier des Vaterlandes und der Muttererde ausbrachte, fand bei den 20000 Zuhörerinnen begeisterten Widerhall. Die Lieder der Nation und der Fahnenausmarsch unter den Klängen des traditionellen Berliner Kampfliedes„Durch Groß=Berlin marschieren wir“ beendeten die machtvolle Kundgebung der Berliner Frauen. Eröffnung der kriminalpolizeilichen Tagung in Belgrad Internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Staatsseinde? Am Montag fand in Belgrad die feierliche Eröffnung der 12. ordentlichen Jahrestagung der internationalen kriminalpolizeilichen Kommission statt. Die deutsche Abordnung, die neun Mitglieder umfaßt, steht unter der Führung des Generalleutnants der Landespolizei Daluege. Ihr gehört auch der Polizeipräsident von Berlin, Graf Helldorf, an. Der südslawische Innenminister Dr. Koroschetz, der die Tagung mit einer Begrüßungansprache eröffnete, wies darauf hin, daß es wünschenswert wäre, wenn die internationale Zusammenarbeit der Polizei, die sich bisher hauptsächlich auf das Gebiet der Kriminalpolizei erstreckt habe, in Zukunft auch die Bekämpfung der umstürzlerischen Bewegung und Propaganda umfaßte. Gemeindewahlen im Memelgebiet Im Memelgebiet wurden am Montag die Wahlen für die memelländischen Gemeindevertretungen durchgeführt. Der Wahltag verlief überall ruhig. Die Wahlbeteiligung betrug schätzungsweise 85 bis 87 Prozent. Die Auszählung der Stimmen begann erst heute morgen um 9 Uhr. Eberlein in Frankreich verurteilt Der ehemalige kommunistische Abgeordnete im Preußischen Landtag. Hugo Eberlein, der im September 1935 in Straßburg als gefährlicher kommunistischer Agitator verhaftet worden war, wurde am Montag von der Straßburger Strafkammer zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Das Marineministerium in Washington erteilte den Curtis=Flugzeugwerken einen Bauauftrag von 40 Jagdflugzeugen. Kirche gegen Mussert=Bewegung Am Sonntag wurde in allen römisch=katholischen Kirchen Hollands ein Schreiben des Erzbischofs und der Bischöfe verlesen, in welchem mitgeteilt wird, daß Katholiken, die die N. S..=Bewegung(Mussert=Bewegung) Hollands wesentlich unterstützen, zu den heiligen Sakramenten in Zukunft nicht mehr zugelassen werden dürfen. Diese Maßnahme gegen eine Bewegung, in deren Programm die Grundsätze positiven Christentums vertreten werden, läßt sich nur durch die ständige Ausbreitung der N. S. B. erklären, in der die bestehenden politischen Parteien Hollands und vor allem die römisch=katholische Staatspartei eine Gefährdung ihres Weiterbestehens erblicken. Es muß abgewartet werden, ob der ungeheure Gewissensdruck, der durch diesen Hirtenbrief auf die katholischen Anhänger der N. S. B. ausgeübt wird, ein wirksames Mittel im Kampfe der römisch=katholischen Staatspartei gegen die N. S. B. darstellen wird. Daß es sich in diesem Kampf nicht um religiöse Dinge handelt, sondern um weltanschaulich=politische Fragen, dürfte bekannt sein. Die N. S. B. sieht in dem in Holland herrschenden Parteistaat mit all seinen Begleiterscheinungen eine schwere Gefahr für den Bestand des Staates und strebt daher eine staatliche Erneuerung an. Der Führer der Deutschen in der Bukowina gestorben In Czernowitz starb im 55. Lebensjahr der Senator Prof. Dr. Alois Lebouton, seit Kriegsende der Führer der Deutschen in der Bukowina, die er seit 1919 teils als Abgeordneter, teils als Senator in den Bukarester Parlamenten vertrat. Prof. Dr. Lebouton betätigte sich eifrig in den deutschen Schutzvereinen und unterhielt jahrelang enge Beziehungen zu den Auslandsdeutschen=Organisationen des Reiches. Sein Tod ist ein schwerer Verlust für das Deutschtum in Rumänien. Sein Begräbnis gestaltete sich zu einer großen Trauerkundgebung der Bukowina=Deutschen. Vemertangen zum Tage Dienst am deutschen Schrifttum Es sind in diesen Tagen zwei Jahre her, daß die Reichsschrifttumskammer beim Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda unter ihrem Leiter Curt Reinhard Dietz ihre Arbeit aufgenommen hat. Das Programm, wenn man es so nennen darf, das man durchzuführen sich vornahm, lautete ganz einfach:„Dienst am deutschen Schrifttum". Die erste erfolgreiche Arbeit der Reichsschrifttumsstelle war die Aktion„Sechs Bücher des Monats“ mit der man nicht etwa eine Uniformierung dessen wollte, was gelesen wurde, man wollte nur erfahren, was gelesen wurde, man wollte andererseits nur zeigen, hier sind gute Bücher für deine Freizeit, deinen Feierabend, die sich mit allen Fragen politischer, weltanschaulicher und unterhaltender Art befassen. Die in diesem Aufgabenkreis durchgeführten monatlichen Leser= und Rundfunkwettbewerbe zeigten zudem einmal unzweifelhaft, daß auch der sogen. „einfache". Leser Bedürfnis und Verständnis für das wertvolle dichterische und politische Schrifttum beweist und zum anderen, wie sich die Leserschichten bestimmter Bücher zusammensetzen. Mit besonderem Nachdruck setzte sich die Reichsschrifttumsstelle immer ein für das gute deutsche Volksbuch und das Unterhaltungsbuch, die Dr. Goebbels einmal als„gesunde und kräftige Tageskost“ forderte und würdigte. Aus dieser Ansicht heraus entstand die dauernd erweiterte„Grundliste für Leihbüchereien“. Die in derartigen Listen aufzunehmenden Werke werden durch das ausgedehnte Lektorat der Reichsschrifttumsstelle festgestellt. Des weiteren wurden geschaffen: Als Beratungsstelle für den Verleger die„Beratungsstelle für Volksliteratur“ eine ausgedehnte Beratungsarbeit für Buchausstellungen, ein Wettbewerb„Die Lagerbücherei“, an dem sich über 800 Lager beteiligten, regelmäßige Presseabende machen mit wichtigen neuen Büchern und jungen Autoren bekannt. — Wenig erfährt man von der Kleinarbeit, von den Manuskriptarbeiten im Lektorat und der Beratungstätigkeit auf allen Gebieten des Schrifttums, die jedem Volksgenossen zur Verfügung stehen. Wie war das möglich? Einer der gemeinsten Verbrecher, den die Prozeßgeschichte kennt, eine Bestie in Menschengestalt, hat in Schwerin seine Untaten mit dem Tode gesühnt. Wenn uns durch das Geständnis, das Seefeld nach der Verurteilung den Beamten der Staatspolizei abgelegt hat, die furchtbare Zahl und die Verworfenheit seiner Verbrechen erneut in die Erinnerung zurückgerufen wird, dann sehen wir die unschuldigen Opfer diese Frage erheben: Wie war das möglich? Wie war es möglich, daß einem Verbrecher, der jahrzehntelang hinter den Mauern von Zuchthäusern und Gefängnissen saß, immer wieder der Weg zu neuen Untaten freigegeben wurde. Zu Untaten, die er sicher in seiner brutalen Phantasie während seiner Zuchthauszeit schon ausgemalt hatte, und die ihm im Sinne lagen mit dem Augenblick, wo sich ihm die Tore öffneten. Ja: wie war es möglich? Es war möglich in einer Zeit, die von keiner Verurteilung ohne Mitleidsproteste hören konnte, und es war möglich unter einer Gesetzgebung, die über abstrakten Paragraphen ihre Hauptaufgabe vernachlässigte: das Volk zu schützen vor denen, die seinen Frieden und sein Leben bedrohen. Einige Fälle— z. B. Kürten=Düsseldorf oder Haarmann=Hannover,— in denen unter dem Druck der öffentlichen Stimmung nach reichlichem Hin und Her durchgegriffen wurde, seien aus Gründen der Gerechtigkeit der damaligen Zeit zugute gehalten. Die toten Kinder, die Opfer Seefelds, sind die stummen Ankläger früherer Versäumnisse und die Mahner unserer heutigen Rechtsgestaltung. Denn mit der Frage„Wie war das möglich?“ können wir getrost auch die Feststellung verbinden: solche Fälle gehören der Vergangenheit an. Die Sicherungsverwahrung bildet heute den Schutz des Volkes vor solchem Verbrechertum, und die deutsche Rechtsprechung kennt nur eines: jedem Verbrechen die Strafe, die ihm gebührt. Die Zahl der Erwerbslosen in der Schweiz hat für den Monat April 1936 eine weitere Abnahme erfahren. Es wurden gezählt 89370 gegen 98 362 Personen Ende März. Die Erwerbslosenzahl Ende April 1935 betrug allerdings nur 72 444. Air-Aami-Eredattert Airma %o N A NOSkor Lord Beresford braucht keine Befehle zu erteilen. Der erste Mechaniker ersetzt geistesgegenwärtig die Bedienung der Maschine. Wenige Minuten genügen, um den Schaden zu erkennen: „Der Dampf muß abgeblasen werden. Erst dann können wir versuchen, die Maschine zu reparieren.“ Lord Beresford wird gezwungen, den Durchbruch noch einmal zu wiederholen. Er läßt seinen Dampfer abseits verankern. Unter dem ständigen Gewehrfeuer der Mahdisten geht der Mechaniker an die Reparatur des durchlöcherten Kessels. Der tollkühnen und entschlossenen Besatzung gelingt es durch das Aufgebot aller Kräfte, die„Safieh“ in vierundzwanzig Stunden wiederum startbereit zu machen. Damit ist die Entscheidung gegeben. Es gelingt Lord Beresford, nicht nur die„Safieh“ und ihre Besatzung zu retten— er vermag auch die zersprengten Teile der Sir=Wilson=Expedition aufzufinden und bis auf den letzten Mann an Bord der„Safieh" zu nehmen. Am Abend desselben Tages läuft Lord Beresfords Dampfer wieder in Gubat ein. Der tollkühne Streich der Entsatzarmee findet damit seinen glücklichen Abschluß. „Träume des Mahdis“. Der kluge Scheich Mohammed Abd el Kerinna hatte recht, als er am 24. Januar in der Sitzung des großen Rats seinem Herrn und Gebieter vorschlug: „Du mußt Khartum unverzüglich stürmen lassen, denn wenn wir Erfolg haben, wird der Engländer nicht wagen, weiter nach Süden in die Wüste vorzudringen.“ Und in der Tat: nach dem Fall Khartums beginnt Sir Wolseley seinen Rückzug nach Norden. Die große Provinz Dougola, die Heimat des Mahdis fällt in die Hände der Derwische. Nördlich von Abessinien erreichen die Wellen des Aufstandes die Ufer des Roten Meeres. Die ägyptische Garnison in Suakin läuft Gefahr, von ihnen überflutet zu werden. Cop. Union Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart Mit Stolz und Genugtuung konnte der Derwisch der Abba=Insel die Bilanz seines dreijährigen Glaubenskampfes ziehen. Dreimal so groß wie Deutschland ist sein Reich. Seine ehemaligen Herren sind teils ausgetottet, teils zu seinen Soldaten und Untertanen geworden. Viele von ihnen liegen in schweren Ketten als Gefangene zu seinen Füßen. Doch die Wünsche des schwarzen Propheten sind noch nicht erfüllt. In seinen Wunschbildern sieht er sich als neuen Messias und Herrscher Aegyptens, Arabiens, Palästinas, der Türken und Persiens... Der Mahdi hat sich sehr gewandelt. Er wohnt längst nicht mehr in bescheidener Hütte. Für ihn selbst, für seine Kalifen und Emire sind in Omderman neue Häuser errichtet. Kostbare persische Teppiche, Gold und Silber schmücken die Räume der neuen Paläste. Der zerstörte Palast des unglücklichen Gordon ist teilweise wiederhergestellt worden. Von Zeit zu Zeit begibt sich der Mahdi von Omderman über den Nil nach Khardum, um in den blühenden Gärten dieser Stadt von den Staatsgeschäften auszuruhen. Der Mahdi weiß, daß er sich und seinem Reich jetzt Frieden und Ruhe gönnen kann. Die Wüsten schützen seine Grenzen. Die Sieger genießen das Leben mit aller Leidenschaft des Araberblutes. Mit dem Schwinden der schweren Sorgen weichen auch die asketischen Falten aus dem Gesicht des Mahdis. Aus dem schmalen und schlanken Derwisch der AbbaInsel wird ein runder und schwerer Mann, der nur ungern seinen Angareb verläßt. Immer seltener zeigt er sich vor der Bevölkerung. Alle, die ihn drei Monate nach dem Sieg über Khartum zu sehen bekommen, sind höchst überrascht von dem Wandel seines Aussehens. Nur die vornehmen, geistvollen Züge des Gesichts, die auch die Fettpolster nicht zu entstellen vermögen, und die klugen Augen verraten noch den Zauberer von Abba und El Obeid. Es ist der vierte Monat nach der Eroberung von Khartum. Die Zahl„4“ soll noch eine wichtige Rolle im Leben des Mahdis und seiner großen Bewegung spielen. Das laufende Jahr 1885 ist das vierte seines märchenhaften Aufstiegs und seiner unbeschränkten Herrschaft über den Sudan. Es bleibt noch viel Zeit für die Vollendung der großen Sache, für die Allah dem Mahdi durch seine Engel 44 Jahre eingeräumt hat. Ruhig und unbekümmert können die Getreuen des Propheten darum der Zukunft in die Augen blicken. So ist niemand besorgt, als Anfang Juni der Mahdi sich etwas müde und unwohl fühlt. Auch dann kommt keine Sorge auf, als die Schwäche zunimmt und der Mahdi sich nicht imstande fühlt, die täglichen Gebete zu verrichten. Eines Tages aber ist der Kalif Abdullahi tief erschüttert, als er seinen Herrn in schwerem Fieber leise stöhnend vorfindet. „Herr! Du leidest!. Du bist schwer krank! Soll ich den ägyptischen Arzt holen?“ Der Mahdi öffnet die Augen und sieht seinen ersten Schüler und Liebling an. Mühsam richtet er sich auf: „Mein Sohn! Beruhige dich. Du kennst den Willen Gottes... Was kann mir Böses geschehen!“ Der erste Kalif verabschiedet sich von dem Kranken. Er ist daran gewöhnt, den Worten seines Herrn widerspruchslos zu glauben— doch diesmal vermögen sie nicht seine Sorgen zu zerstreuen. Schon des öfteren hat er darüber nachgedacht, wie alles wohl werden wird, wenn der Mahdi einst nicht mehr unter seinen Getreuen weilt. Ist doch der heilige Mann der anerkannte Führer und Lehrer aller Schwarzen! Wird nach seinem Tode nicht der übliche Streit um die Nachfolge beginnen. Wird er selber imstande sein, die Autorität und Würde des ersten Kalisen behaupten zu können? Die nächsten Tage verläßt Abdullahi den Kranken nicht. Die bewährtesten sudanischen Heilmittel werden herbeigeholt, doch alles hilft nichts— der Kranke wind mit jedem Tage schwächer. Abdullahi greift zum letzten Mittel: Er läßt Gordons Militärarzt kommen. Er kann nur feststellen, daß der Mahdi schwer an Typhus leidet, der Zeitpunkt der Krise steht kurz bevor. Der Tod des Mahdi Der Mahdi verliert oft das Bewußtsein und liegt stundenlang regungslos da. Als er einmal wieder zur Besinnung kommt, flüstert er Abdullahi leise zu: „Mein Sohn! Fürchte nichts. Laß zu mir die Kalisen kommen... Die Verwandten... Die Scheichs!“ Die Anstrengung führt zu einem neuen Schwächeanfall. Als zwei Stunden später der Mahdi von neuem die Augen öffnet, stehen rings um seinen Angareb die drei Kalifen und die höchsten Würdenträger des schwarzen Reichs. Totenstille herrscht im Raum. Jeder, der ins Gesicht seines Herrn blickt, spürt über ihm den Schatten des nahenden Todes. Langsam überschaut der Mahdi den Kreis der Versammelten, als wolle er sich überzeugen, ob auch alle da seien, die er in dieser Stunde gerufen hatte. Leise, kaum hörbare Worte kommen über seine entzündeten Lippen: „Näher...! Näher...! Meine Kinder!“ Alles rückt dicht an den Angareb, sinkt in die Knie vor dem regungslos liegenden Herrn und Lehrer. Der Mahdi legt die Hand auf das Haupt des ersten Kalifen: „Der große Allah ruft mich zu sich... Ihr sollt seinen Willen von mir erfahren...“ Der Sterbende schließt von neuem die Augen. Einige Hauptschriskleiter: Dr. Egon=Erich Albrecht. Stellvertretender Hauptschriftleiter: Heinz Doym Veruntwortlich für Polmik Dr Egon=Erich Albrechi Verantwortlich fur Ortsteil: Heinz Dohm. Verantwortlich für Umgegend, Wirtschaft: i. V. H. Dircksmeier. Verantwortlich für Kultur, Unterhaltung und Bild Winli Bunwelo Verantwortlich für Sport: Hermann Dircksmeier, Verautwortlich fur den Anzeigenteil: Alberi Duvverte. Alle in Vonn Durchschnitts=Aufl. 1V/36 über 18 30I. Unverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Sprechttunden der Schriftleitung 9½—10½ und 17—18 Uhr. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten, Hermann Neusser. Kom.=Ges., Bann. Sammelruf 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Bankkonto: Girokonto Reichsbankstelle Bonn. Deutsche Bant und Disconto=Gesellschaft Vonn Bezugspreis für den General=Anzeiger monatlich.—.K. für die Illustrierte monatlich 30 3 trei Haus einschließlich Botentohn und Versandkosten. Postbezugspreis mit Illustrierte .30 K. einschließlich Ponuverwetsungsgebuhr, ausichlietzlich Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10 S. Anzeigengrundpreis(Großspalte 46 mmn) 18 J. Tertanzeigen 78 mm breit.— M Alle einspaltigen Anzeigen bis zu Mmm Hohe mm 15.. Anzeigen für die Schillahrt zur Bader Gastvöse. Fremdendeime und Gastsiatten mm 15 S Amtliche Anzeigen mm 15 J. Vereins=Anzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen mm 1113. Familien=Anzeigen und Nachruse mm 11) S, Stellengesuche mm o 5 Wortanzeigen einspaltig in der Grundschrift nur in eindettlicher Breite von 46 mm, von Privatperionen ausgegeben, bis 51 mm Höbe jedes Wort in der Grundschritt 5 S. Zistern= und Auskunfts=Gevühr (Porto besonders) 30 J. Nachlasse: Malstaftel 1 und Mengenstafsel B. Gültig ist die Anzeigenpreisliste 5. Erfüllungsort Vonn=Rbein. 23 Hindenburg nach Südamerika gestartet Das Luftschiff Hindenburg ist unter Führung von Kapitän Lehmann gestern um 20.40 Uhr nach Südamerika gestartet. Das Luftschiff führt diesmal eine große Menge von Fracht mit, darunter ein Sportflugzeug, das für Rio de Janeiro bestimmt ist. An Bord befinden sich 40 Passagiere. Außerdem werden über 200 000 Briefe befördert. Deutsche Luftschiffe für Japan Luftschiffsverkehr zwischen Tokio und San Franzisko Nach Meldungen aus Tokio beabsichtigt eine japanische Gesellschaft mit 3,5 Millionen Den Kapital einen regelmäßigen Luftschiffverkehr zwischen Tokio und San Franzisko über Britisch=Kolumbien einzurichten. Die Linie soll von zwei Luftschiffen vom Typ der„Hindenburg" befahren werden. Die Luftschiffe sollen in Deutschland in Auftrag gegeben werden. Ein Autoebus stürzte um Zwei Schwer= und neun Leichtverletzte Unterhalb der Hennetalsperrmauer bei Meschede geriet ein mit 33 Mädchen im Alter von 14 bis 20 Jahren besetzter Autobus ins Rutschen und stieß gegen einen Baum. Hierbei stürzte der Autobus um. Elf Insassen wurden verletzt, davon zwei schwer. Die Verletzten wurden dem Mescheder Krankenhaus zugeführt. Der Führer des Kraftwagens kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Autobus wurde stark beschädigt und mußte abgeschleppt werden. Der anonyme Brief Die Bluttat in Mindelheim ein Eisersuchtsverbrechen? Am Samstag wurde, wie gemeldet, in Mindelheim ein furchtbares Verbrechen entdeckt. Der 38jährige Otto Kehrer hatte, wie man ursprünglich glaubte in geistiger Umnachtung, seine Ehefrau und drei seiner Kinder ermordet. Wie nunmehr bekannt wird, hat der Täter als Beweggrund seiner Bluttat angegeben, vor einigen Wochen einen anonymen Brief erhalten zu haben, in dem seine Frau ehelicher Untreue beschuldigt wurde. Dies habe ihn zu dem Mord an seiner Frau veranlaßt. Seine Kinder habe er nur deshalb getötet, damit sie nicht in Not und Elend allein zurückbleiben müßten. Er selbst habe versucht, mit einem Hosenträger Selbstmord zu begehen. In der Tat wurde an Ort und Stelle ein abgerissener Hosenträger gefunden. Die Polizei ist mit eingehenden Erhebungen beschäftigt, um festzustellen, ob die Angaben Kehrers stimmen, oder ob die Tat in vorübergehender geistiger Umnachtung verübt worden ist. „Erst die Quittung, dann das Geld!“ Zweitägiger Prozeß wegen fünf Mark Das Kölner Arbeitsgericht hatte sich in zwei Tagen mit einem Prozeß um 5 Mark zu befassen. Ein Musiter hatte mit drei Kollegen für eine ländliche Vereinsfestlichkeit zum Tanz aufzuspielen, wofür er insgesamt 33 Mark erhalten sollte. Er behauptete, nur 28 Mark bekommen zu haben, und er verlangte noch 5 Mark durch die Klage. Der Vertreter des Vereins machte geltend, der Kläger habe den vollen Betrag erhalten und auch quittiert. Durch Zeugen wurde bewiesen, daß ein Vorstandsmitglied zum Kläger gesagt habe: Erst die Quittung, dann bekommen Sie Ihr Geld. Dies sei geschehen und dann habe man festgestellt, daß 5 Mark fehlten. Der Verein wurde verurteilt, die 5 Mark zu zahlen, die Quittung kann dem Verein nicht als Beweis dienen, da festgestellt wurde, daß das Geld erst gezahlt wurde, nachdem die Quittung geleistet war. In voller Fahrt gegen eine Pappel gerast Schweres Auto=Unglück bei Paris Ein schweres Unglück ereignete sich in der Nähe von Nogent, einer kleinen Ortschaft südlich von Paris. Ein vollbesetzter Autobus raste aus bisher unbekannter Ursache gegen eine Pappel und ging vollkommen in Trümmer. Zwei Personen wurden auf der Stelle getötet und 23 andere zum Teil lebensgefährlich verletzt. Der Führer des Wagens erlitt so schwere Verletzungen, daß seine Vernehmung noch nicht möglich war. Man vermutet, daß das Unglück auf einen Steuerbruch zurückzuführen ist. Autobus in voller Fahrt umgestürzt Bei Linares(Spanien) schlug ein mit Teilnehmern an einer anarcho=syndikalistischen Kundgebung in Sevilla besetzter Autobus in voller Fahrt um und begrub die Insassen unter sich. 20 Personen wurden zum größten Teil schwer verletzt. Die„schwarze Legion von Michigan Seheimverbindung in den Amerikanischen Staaten entdeckt— Auf den Spuren von Au-Klux=Klau Die Staatspolizei von Michigan hat Mitteilungen über die Entdeckung einer Geheimverbindung gemacht, die zur Zeit in den Vereinigten Staaten riesiges Aufsehen erregen. Nach den bisher vorliegenden Meldungen soll die Geheimorganisation den Namen„United Brotherhood on Amerika“ oder„die schwarze Legion“ führen. Die Staatspolizei erklärt, der Legion seien mehrere geheime Hinrichtungen nachgewiesen. In den letzten Tagen wurde daraufhin eine große Anzahl von Verhaftungen vorgenommen. Dabei soll festgestellt worden sein, daß die Legion in Michigan allein etwa 135000 Mitglieder zähle. Die„schwarze Legion“ soll nach den bisherigen Darstellungen in ihren Methoden und Zielen dem Ku=Klur=Klan gleichen, und nur ehemalige Mitglieder des Ku=Klux=Klan aufnehmen. Sie bezeichne sich als„patriotische Gesellschaft“ und sei militärisch organisiert. Ihre Mitglieder seien bewaffnet. Sie erstrebe hundertprozentiges Amerikatum. Als ihre Hauptfeinde sehe sie die Kommunisten, die Juden, die Katholiken und die Neger an. Ihre Satzungen seien puritanisch streng. Im Hause eines verhafteten „Generalmajors“, sei belastendes Material beschlagnahmt worden, wonach sogar einfache Sittenvergehen der Mitglieder durch schwerste körperliche Züchtigungen bestraft werden. Zur Durchführung ihres Programms schrecke die Legion angeblich selbst vor Mord nicht zurück. Ein Arbeiter und Legionär namens Poole aus Detroit, der seine im Kindbett liegende Frau mißhandelt hatte, ist nach Angabe der Polizei in einer geheimen nächtlichen Gerichtsverhandlung zum Tode verurteilt und später hingerichtet worden. Ferner wurden zwei junge Männer, die Frauen anderer Männer belästigt hatten, an einen Pfahl gebunden und ausgepeitscht. Die Polizei von Michigan erklärt, die Legion habe so innerhalb von drei Jahren im Verfolg ihrer„Säuberungsaktion“ über 50 Menschen hingerichtet. Bei den meisten Opfern sei Selbstmord vorgetäuscht worden. Diese Zahl dürfte allerdings übertrieben sein, da die amerikanische Polizei erfahrungsgemäß, auch wenn ein gefährlicher Gangster verhaftet wird, diesem immer alle ungelösten Morde der letzten Jahre zur Last legt. Aus den polizeilichen Mitteilungen geht weiter hervor, daß die Legionäre bei ihren nächtlichen Versammlungen und bei Vollstreckung ihrer Strafurteile schwarze Kutten mit Kapuzen tragen, die über das Gesicht gezogen werden und nur zwei Schlitze für die Augen lassen. Die Kapuzen sind bemalt mit dem Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen. Verräter des Organisationsgeheimnisses trifft die Todesstrafe. Die Hauptanhängerschaft der„schwarzen Legion“ entfällt auf die Staaten Michigan, Kentucky, Mississippi, Tennessee und andere Südstaaten. Brader, die einander nicht kunnten Durch Zufall fanden sie sich— Eine Durch Zusall sand ein Einwohner in Langen seinen Bruder, von dessen Dasein er bisher keine Ahnung hatte. Fast ist man geneigt, die Geschichte dieses eigenartigen Wiedertrefsens für einen Roman zu halten, wenn sie nicht verbürgt wahr wäre: Vor vielen Jahren war ein wenige Wochen altes Knäblein als Pflegekind in eine Familie von Langen gekommen. Der Junge wuchs heran, wurde zum Manne und verheiratete sich. Von seinen Eltern hatte er trotz Nachforschungen nie etwas erfahren können und ebenso war ihm vollkommen unbekannt, daß er Geschwister hatte. Nun fiel der etwas seltsame Familienname dieses Mannes einem Gefährten seines Schwagers auf, der sich erinnerte, den Namen schon einmal in seiner Heimatstadt Elberfeld gehört zu haben. Der Langener stellte in Elberfeld bei seinem vermutlichen„Namensvetter" Nachforschungen an und dabei stellte sich heraus, daß es sich bei diesem um den leibhaftigen Onkel handelte. Durch den Onkel kam der hocherfreute Langener nun mit seinem Bruder, von dessen Existenz er bisher nichts wußte, in Verbindung. Und zwar hatte sich Geschichte, die das Leben schrieb nicht lange vorher bei dem Onkel in Elberfeld folgendes zugetragen: Ein Wanderbursche aus der Nähe Breslaus war eines Tages zu ihm gekommen und hatte sich ihm als Träger des gleichen Familiennamens vorgestellt. Dabei kam denn heraus, daß der Onkel seinen Neffen vor sich hatte. Der Breslauer Neffe, der ebenfalls als Pflegekind bei fremden Leuten erzogen worden war, hörte hier aus dem Munde seines Onkels die erste Kunde von seinen Eltern. Sie waren Schauspieler gewesen, und als der Vater gestorben war, ging die Mutter in ihre ungarische Heimat zurück. Der Onkel wußte wohl, daß dieser Ehe drei Kinder, zwei Buben und ein Mädchen, entsprossen waren, aber was aus ihnen geworden war, davon hatte er keine Ahnung. Nun führte ihm der Zufall den einen Neffen zu. Als sich nun jetzt der Langener Neffe bei seinem Onkel meldete, konnte dieser dem Breslauer die freudige Kunde von seinem Bruder übermitteln. Der Breslauer machte sich sofort zu seinem Bruder auf und gerührt standen sie sich bald zum ersten Male im Leben gegenüber. Beide suchen nun nach der Schwester; vielleicht waltet auch hier das Schicksal gütig. Westdeutsche Kurzmeldungen Kleines Kind verbrüht Als eine Frau in Köln damit beschäftigt war, kochendes Wasser in eine Glaskanne zu gießen, zersprang plötzlich die Kanne, und das siedend heiße Wasser ergoß sich über den Körper eines 13 Monate alten Kindes der Mutter. Die Folgen der Verbrennungen waren so schwer, daß das Kind nach drei Tagen verstarb. Säckchen mit 259 Mark liegen gelassen Ein junges Mädchen hatte vor einem Schalter im Trierer Hauptpostgebäude ein Säckchen mit 250 Mark liegen lassen. Als es nach kurzer Zeit den Verlust bemerkte und bestürzt zurückkehrte, trat ihm ein Herr entgegen, der ihm das Geld, das er gerade einem Postbeamten übergeben wollte überreichte. Der Führer als Pate Beim elften lebendgeborenen Kinde, dem siebten Jungen der Familie Hubert Jonas, in Hochneukirch, hat der Führer und Reichskanzler die Ehrenpatenschaft übernommen. Er beglückwünschte die Eltern in einem Schreiben und ließ ein Geschenk überreichen. Gewehr in Kinderhand Auf traurige Weise kam in Düren ein vierjähriges Mädchen zu Tode. Das Kind hatte mit seinem 10jährigen Bruder die Großmutter besucht und hier entdeckte der Junge in einem unbewachten Augenblick hinter einem Schrank ein Gewehr. Als er an der Waffe hantierte, ging plötzlich ein Schuß los, der das Schwesterchen ins Auge traf. An den Folgen der schweren Verletzung ist das Kind jetzt im Krankenhaus gestorben. „Richt aus dem Fenster lehnen!“ Auf der Wittener Straße in Wuppertal lehnte sich ein Fahrgast in einem Omnibus weit aus dem Fenster und schlug mit dem Kopf gegen eine Straßenlaterne. Mit einer schweren Gehirnerschütterung mußte der Verunglückte dem Krankenhaus zugeführt werden. Sein Zustand ist bedenklich. Finnische Aerzte in Wiesbaden Ende voriger Woche weilte eine Anzahl bedeutender finnischer Aerzte in Wiesbaden, um die vielseitigen Kur= und Heileinrichtungen eingehend zu studieren. Unter der Führung des Konsuls Major a. D. Just, und Dr. Frhr. von Ende lernten die ausländischen Mediziner Wiesbaden und seine Sehenswürdigkeiten kennen. Eine vorbildliche soziale Tat Bei einem Kameradschaftsabend der Tuchfabrik Rummeny in Haaren bei Aachen teilte der Betriebsleiter der Firma mit, daß sich die Geschäftsleitung entschlossen habe, neben der Gewährung von 50 KdF=Reisen eine Werkstiftung zu errichten. Dieser Stiftung wurden sofort 100 000 Mark überwiesen. Sie hat den Zweck, Wohlfahrtseinrichtungen zu fördern sowie Werksangehörige und deren Witwen und Waisen im Notfalle zu unterstützen. In der Hauptsache aber soll die Stiftung Gefolgschaftsmitgliedern, die siedeln wollen, zu dem benötigten Eigenkapital zu verhelfen. Gerolstein 600 Jahre Stadt Die Jubiläumsfeier— Pflanzung einer„Adolf-H#-Linde“— Freiherr vom Stein-Plakette überreicht Kampf mit dem Berg Schlechte Aussichten für die Mount Everest= Expedition Wie aus Kalkutta berichtet wird, befürchtet man dort, daß der außerordentlich frühe Beginn des Monsuns die Aussichten der Mount Everest=Expedition auf Erreichung ihres Zieles beeinträchtigen wird. Eine Expedition unter Leitung Dr. Ruttleges unternimmt bekanntlich zur Zeit den Versuch, den Mount Everest zu besteigen. Die letzten Wetterberichte wußten über heftige Schneefälle am Mount Everest zu berichten, die es unwahrscheinlich erscheinen lassen, daß die Expedition ihr Ziel erreicht. Die geistliche Leitung der Rheinprovinz Nachdem der Landeskirchenausschuß für die Evangelische Kirche der Altpreußischen Union mit Zustimmung des Herrn Reichs= und preußischen Ministers für die kirchlichen Angelegenheiten nach Prüfung der Rechtslage festgestellt hat, daß Generalsuperintendent D. Stoltenhoff=Düsseldorf an der Ausübung seines Amtes nicht behindert ist, gibt der Provinzialkirchenausschuß für die Rheinprovinz seinerseits bekannt, daß Generalsuperintendent D. Stoltenhoff die geistliche Leitung der Kirchenprovinz gemäß Artikel 100 bis 102 der Verfassungsurkunde für die Evangelische Kirche der Altpreußischen Union nun wieder ausübt. Am Samstag und Sonntag feierte Gerolstein die 600jährige Wiederkehr des Tages, an dem ihm durch König Ludwig die Stadtrechte verliehen wurden. Die vielen Fahnen in den Reichs= und Stadtfarben sowie der Grünschmuck an allen Häusern und in Fenstern gaben dem Luftkurort das festlichste Gepräge. Was der Jeier aber eine ganz besondere Note verlieh, war die Teilnahme eines Zuges Infanterie und der Trierer Bataillonskapelle. Ebenso herzlich wie die Soldaten wurde eine Abordnung von Aachen, der Mutterstadt Gerolsteins, die unter Führung von Prof. Dr. Hermanns eintraf, von den örtlichen Behörden und der Bürgerschaft empfangen. Eingeleitet wurden die Feiern durch Pflanzung einer Linde, die ihren Stand an der gleichen Stelle der von einem Sturmwind umgerissenen sog. Gerichtslinde hat und die Bezeichnung„AdolfHitler=Linde“, erhielt. Samstagabend wurde auf den Bergen, die Gerolstein umgeben, ein herrliches Feuerwerk abgebrannt. Am Sonntag versammelten sich die Gäste und die Bürgerschaft zu einer eindrucksvollen Kundgebung, bei der Bürgermeister Larosche=Gerolstein des Führers und Reichskanzlers gedachte, des Ehrenbürgers von Gerolstein, an den als Zeichen des Dankes und der Treue folgendes Telegramm abgesandt wurde: „Die zur 600=Jahrfeier mit zahlreichen Vertretern von Partei und Staat versammelten Bürger entbieten ihrem Ehrenbürger, dem Führer und Reichskanzler, ehrerbietigsten Gruß. Am Tage des geschichtlichen Erlebens erneuern sie Eurer Exzellenz die Versicherung treuester Gefolgschaft.“ Dr. Kottenburg, der geschäftsführende Direktor der Provinzialdienststelle Düsseldorf des Deutschen Gemeindetages ehrte die Stadt Gerolstein im Auftrage des Deutschen Gemeindetages durch Ueberreichung der Freiherr vom Stein=Plakette mit einem Handschreiben des Vorsitzenden der Provinzialstelle. Die Geschichte von Gerolstein stelle einen Querschnitt durch die deutsche Geschichte dar. Das Schicksal des Reiches sei auch gleichzeitig das Schicksal der Gemeinden. Er hob dann noch das bedeutungsvolle Wirken des Freiherrn vom Stein für die Selbstverwaltung der deutschen Gemeinden hervor und schloß mit den besten Wünschen für das weitere Blühen der Stadt Gerolstein. Im Namen der Gäste dankte Landrat Pg. Dr. Wirtz(Daun) für den Willkommensgruß Minuten ruht er sich aus. Lautlos bewegen sich seine Lippen, als ob er im Traum mit jemanden spräche. Dann rafft er seine letzten Kräfte zusammen und fährt fort: „Den Kalifen Abdullahi bestimmt er zu meinem Nachfolger... Haltet so zu ihm, wie ihr zu mir gehalten habt...“ Noch einige Worte folgen, aber sie sind kaum zu verstehen.„Erbarme dich meiner!“ lispeln endlich die Lippen des Sterbenden. Tief ergriffen harren die Anwesenden wie weiße Statuen am Bette des Mahdis. War es der letzte Hauch des Propheten? Ist der Mahdi schon nicht mehr unter seinen treuen Dienern und Kämpfern? Nein. Der heilige Mann lebt noch. Langsam bewegen sich seine Hände, bis sie endlich auf seiner Brust ruhen. Nochmals klingt leise seine Stimme. Sie preist den Allmächtigen und seinen großen Propheten: „Sei illah il allah. Mohamed rasul allah!“ und dann vollzieht sich das Ende. Vorbildlich schließt der schwarze Prophet seine abenteuerliche Laufbahn. Sein letzter Gedanke gehört dem, in dessen Namen er die Flamme des gewaltigen Aufstandes entzündet hatte. Man schreibt den 14. Juni 1885. Gordon ist nicht umsonst gestorben... Was Gordon im Leben nicht zu erringen vermochte, das gewinnt er durch seinen Tod. Als die Nachricht von dem Fall Khartums und dem Märtyrertod des Engländers Gordon nach London kommt, wandelt sich die öffentliche Meinung blitzartig. Sie fordert jetzt von der englischen Regierung gebieterisch, die Mahdi=Herrschaft zu brechen. Jetzt bestreiten nur einige unversönliche Gegner der „imperalistischen“. Minister die Notwendigkeit des entscheidenden militärischen Eingreifens Englands in die Angelegenheiten Aegyptens und des Sudans. Für die überwiegende Mehrheit der Nation wird es aber klar: Soll England Weltmacht bleiben, so dürfen nur Engländer die Kontrolle über den Nil besitzen. Gordons These triumphiert. Von diesem Augenblick an ist das Schicksal des schwarzen Reiches besiegelt. Das mächtige Imperium wird die notwendigen Mittel und Männer für die neue Aufgabe sinden. Alles ist nur eine Frage der Zeit. Go war es mit dem Reich des großen Korsen, so ging es dem russischen Kaiser Nikolaus 1.... Herbert Kitchner heißt diesmal die Triebkraft, die als gewaltige„Sudanische Maschine“ langsam, aber unaufhaltsam jedes Hindernis zermalmen wird... Daß die Mahdi=Herrschaft statt 44 nur 4 Jahre dauerte, war das erste große Glück des zukünftigen Lord of Khartum. Gott weiß, wie weit der glückliche Stern des schwarzen Phantasten den Aufstand der Sudaner geführt hätte... Mit seinem frühzeitigen Tod geriet sein Werk in die weniger geschickten Hände seines ersten Kalifen. Der geistige, von allen anerkannte Führer war verschwunden. Die inneren Zwistigkeiten begannen ihre zerstörende Arbeit. Und doch brauchte der„eiserne Lord“ volle dreizehn Jahre, um auf der Stelle, wo Gordons Kopf fiel, die englische und die ägyptische Flage von neuem hissen zu können. Am 4. September 1898 war England von neuem der Herrscher über den gewaltigen Ewigen Fluß. — Ende— Beethovenfest Der Ausklang: I und V. Sy Das Bonner Beethovenfest 1936 ist zu Ende, verklungen, was acht Tage lang Bonns größter Sohn durch den Mund der Sängerinnen und Sänger und durch den Klang der Instrumente einer vieltausendköpfigen Musikgemeinde verkündete. Verklungen und verrauscht, aber nicht vergessen die Erhebung, die er dem Geist zuteil werden ließ, nicht vergessen die Erkenntnisse, die er denen vermittelte, die ihm folgten auf seinen alle Höhen und Tiefen menschlichen Fühlens und Denkens durchmessenden Wegen. Dankerfüllt und beglückt blicken alle, die diese Musik nicht nur mit dem Ohr, sondern auch mit dem Herzen aufnahmen, auf das zurück, was diese Beethovenwoche ihnen schenkte, die Freunde der Kammermusik auf die Gaben des Beethoven=Hauses, die des großen Chor= und Orchesterklanges auf die der Stadt. Und es zeigte sich, daß der anfangs nicht überall mit verselben Zustimmung aufgenommene Zusammenschluß dieser beiden Stellen in Wirklichkeit eine erfolgreiche und für die Zukunft Erfolg verheißende Tat war. Jetzt hat Bonn es in der Hand diesen Festen auch nach außen hin wieder die Werbekraft zu geben, die den Bonner Musikfesten von ehedem in so hohem Maß zu eigen waren. Wie wäre es etwa, wenn sich beide Beteiligte entschließen würden, von nun an alljährlich geschlossen auf den Plan zu treten und dabei auch die geistigen Vor= und Nachfahren Beethovens mit dem einen oder anderen Standardwerk zu berücksichtigen? Gewiß könnte und müßte dabei der Charakter„Beethovenfest“ grundsätzlich gewahrt bleiben. In erster Linie natürlich bei der Werkauswahl, die dem Ethos unseres 1936 Bonn mphonie=Konzert in Es Dur Bonner Meisters in jeder Hinsicht entsprechen, also aus Meisterhänden stammen müßten, zu denen Beethoven selbst, wie etwa zu Bach und Händel, mit staunender Bewunderung emporblickte, oder solchen, die Beethovens Werk in seinem Sinne und aus dem gleichen Geist heraus organisch weitergebildet haben, wozu— gottlob!— selbst Schöpfungen der jüngsten Gegenwart gehören können. Bonn muß mehr und mehr zu einem einzigartigen Wallfahrtsort der Kunst im Schatten Beethovens werden. Daß wir hier auf dem rechten Wege sind, beweisen die stetig wachsenden Besucherzahlen von Beethovens Geburtshaus— es gehört schon heute zu den meistbesuchten Museen Deutschlands— und das ständig sich mehrende Ansehen, das das Beethoven=Archiv in der Gelehrtenwelt genießt. Beweist aber auch der Widerhall, den das diesjährige Bonner Doppelfest auch außerhalb Bonns gefunden hat und der, nachdem am Sonntag der letzte Ton der SchicksalsSymphonie unter Meister Fiedlers Führung verklungen ist, voraussichtlich in noch verstärktem Klang zu uns zurücktönen wird. Es war in der Tat wieder eine ganz unerhörte Leistung, mit der der 77jährige Dirigent seine Zuhörer auch in diesem letzten Konzert überraschte. Hatte er doch schon zu Anfang des Abends die oft unterschätzte erste Symphonie, die formal ja in der Tat immerhin noch ganz auf dem Boden Haydns und Mozarts steht, durch die Wahl der Zeitmaße, durch ausdrucksvolle Dehnungen und Beschleunigungen, durch Hervorhebung der Akzente und wieder auch durch klangliche Auflichtung inhaltlich, gedanklich als ein ganzer Beethoven bewiesen. Daß da die Fünfte, die des Meisters Innerstes in noch weit höherem Grade enthüllt, und so in gewissem Sinne als ein vollgültiges Bekenntnis seiner Stellung zu Welt und Schicksal sich darstellt, etwas ganz Großes werden würde, konnte man erwarten. Was aber schließlich unter Fiedlers Stab erstand, übertraf doch alle Erwartungen. Schon die vier energischen Schläge des Anfangs, die Beethoven selbst mit den Worten deutet„Hier pocht das Schicksal an die Pforte!", bereiteten darauf vor. Und selten hat man das Werk in solcher Plastik, die stellenweise durch wirkungsvolle Verstärkung der Bläsergruppen bis zur Greifbarkeit gesteigert wurde, selten auch in seinen lyrischen Episoden, wie im zweiten Satz, so ausdrucksvoll, selten auch so übermütig dreinfahrend, wie beim Scherzo und so von der Unerbittlichkeit des Wollens im Sinne des„Durch komm' ich doch!“ durchdrungen, wie im Finale, gehört. Daß da am Schluß der Jubel, die Hochrufe und die Huldigungen kein Ende nehmen wollten, ist begreiflich. Doch sei nicht verschwiegen, daß schon das Herzstück dieses letzten Konzertes, Elly Neys Vortrag des Klavier=Konzertes in 6 Dur Anlaß zu ähnlichen Kundgebungen der Zuhörer gewesen war. Es war ein wundervolles Seitenstück, das die Künstlerin dem am Tag zuvor von ihr gehörten heroischen Es Dur=Konzert mit dieser lieblichen, poesieerfüllten Schöpfung gegenüberstellte. Nur hin und wieder kommt es zu stärkerem Aufbegehren, und fast berührten in dieser Umgebung die mächtigen Kadenzen wie Klänge aus einer anderen Welt. Was Elly Ney an romantisch empfindendem Gefühl, an Zartheit und Duft des Klanglichen, an technischem Können, poesievollem Ausdeutungs= und musikantischem Einfühlungsvermögen in das symphonische Gefüge besitzt, das streute sie beglückend über dieses herrliche Werk aus und gab dem Beethovenschen Humor und des Meisters im Grunde immer lebensbejahender Geisteshaltung den eingangs angedeuteten überwältigenden Ausdruck. Th... Der weiße Adler Uraufführung im Kölner Schauspielhaus Alfred Mühr, der Verfasser dieses Schauspiels in fünf Akten aus der jüngeren polnischen Geschichte, einst Feuilleton=Schriftleiter der Deutschen Zeitung und jetzt Dramaturg und Spielleiter beim Berliner Staatlichen Schauspielhaus, hat den Sensationsreißer der polnischen Schriftstellerin Gahrpela Jopoloka„Tondem“, der wäh Seite 4. Nr. 15 345 Bonnei Nachrichten Fresche Des morgens bei Zigge, en fröhe Stond, Dann brängk ons dä Bäcker de Brütche, Et flitz de Gesell on de Liehrjong rond Met dä propere, wieße Tütche. E Leedche geflöt— schon geht et em No Die Stroße erop on eronde, Off litt noch gemötlich en söße Roh Su manche von all ihre Konde. „De Kaffee eß gar, de Brütche senn do!“ E prächtig Signal! Dat deht trecke! On wer et hüürt, röf direk och ad„Jo!“, Do bruch me net lang mieh ze wecke. Brütche! E Täßche met Kafsee! Ha, wie dat duff! Dozo jetz e knusperig Brütche! Glich eß su genöglich et en de Stuvv Bei de Gruße on bei de Pütche! Frahnzbrütche, die schmecke! Melchbrütche och! On Korinthebrütche senn lecke; Met Mohn drop gestreut, ons die Brütche och Besonders apptitlich donn schmecke! E knusperig Brütche! En räächte Saach Des morgens sich häzzhaff ze freue! Dröm wünsche me all ons och Daag öm Daag E frech Brütche widde op't Neue! Paul Rose. Urlaub im Garten Reisen ist schön, und immer größeren Teilen des Volkes wird das Reisen heute ermöglicht, vor allem auch dem Volksgenossen, der früher nicht an eine Reise denken konnte. Doch auch wer nicht reist, geht nach dem Urlaub nicht unbefriedigt zurück ins Arbeitsleben, wenn er seinen Ferien nur nach gutem Plane Inhalt gibt. Und diesen schönen Inhalt gibt vielen der Garten. Ein bis zwei Millionen Gärten gibt es in Deutschland. Wir sind ein Volk der Gartenfreunde, und diese Liebe zum Garten ist manchmal so groß, daß sie den Menschen garnicht von der Scholle läßt. Da sind so manchem acht oder zehn oder vierzehn Tage ungetrübter Freude an der Gartenfreiheit das Schönste. Diese Volksgenossen befinden sich mit ihrer Gartenlust garnicht einmal in so schlechter Gesellschaft. Auch große geistige Menschen, denen ein helles Auge auf der Reise viel bot, sahen in der Scholle dennoch das Beglückendere, Ewige, Innige. Goethe war einer von ihnen. Es war seine tägliche Freude, mit seiner Christiane im Garten zu sein, da das Gedeihen des Gemüses, der Blumen und das Wachstum der Bäume und Sträucher zu beobachten und mit eigener Hand auch da schöpferisch zu sein. Der kleine Garten war seine Welt. Er nannte sich darum oft auch den Gärtner. So gedachte er denn auf seinen Reisen so manchmal sehnsüchtig der Gartenfreuden daheim, auf die er verzichten mußte, und in solcher Stimmung schrieb er im Mai 1790 an Caroline Herder aus Venedig: Weit und schön ist die Welt, doch ol wie dank ich dem Himmel, Daß ein Gärtchen beschränkt mir eigen gehört. Bringet mich wieder nach Hause! Was hat ein Gärtner zu reisen? Ehre bringt ihm und Glück, wenn er sein Gärtchen besorgt. Ja, Reisen ist schön. Wer kann es leugnen? Aber auch die Ferien im Garten haben ihre tiefen und reinen Freuden für uns.„Was hat ein Gärtner zu reisen?“ Und darum ist auch bei allen, die reisten, das Wiedersehen daheim dann besonders schön, wenn die Heimkehr auch den Blumen und allen Pflanzen eines Gartens gilt. Es ist ein Geheimnis eigener Art um die Scholle. Unwägbare Werte stecken in ihr, die uns halten und uns nicht mehr frei geben, wo wir auch sind. phot. Deutge## Wer kennt diesen schönen Garten, von dem unser Bild nur einen kleinen, aber ungemein reizvollen Teilausschnitt zeigt? Es ist der Steingarten inmitten unseres schönen Stadtgartens, der augenblicklich in tausend Farben knospet und blüht. Eine wahre Sinsonie der Farben erfreut das Auge und die Wohlgerüche der Blumen und Pflanzen, der blühenden Sträucher und Bäume erfüllen die Luft. Dieses kleine, viel zu wenig bekannte Gartenidyll befindet sich im vorderen Teil des Stadtgartens, der jedem Freunde der Gartenschönheit kostenlos zugänglich ist. Kleiner Vönner Radtspieger In 33 Wochen Vollendung der Unterführung Zeugen gesucht! Meckenheimer Straße In 14 Tagen wird mit den Bauarbeiten an der Unterführung Meckenheimerstraße unter der Reichsbahn begonnen werden. Da dann selbst der kleine, jetzt noch offene Fußgängerübergang geschlossen werden muß, wird Anfang nächster Woche mit dem Bau einer 3 Meter breiten hölzernen Behelfsbrücke über die Reichsbahn begonnen werden, die hinter dem Rheinuferbahnhof das Rheinuserbahngelände mit der Herwarthstraße verbinden wird. Dann wird sofort mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden, in dem die Widerlager unter den beiden Euskirchener Gleisen hergestellt werden. Augenblicklich hat man mit dem Bau der südlichen Futtermauer, die zur Fußgängerunterführung abzweigt, begonnen. Auch hier nehmen die Arbeiten recht guten Fortgang, so daß sie in 14 Tagen beendet sein werden. * Bahnübergang Meckenheimer Straße für Fahrräder wieder frei Am 16. Mai gegen 15.30 Uhr wurde an der Straßenecke Lennéstraße=Hofgartenstraße ein Mann, der einen Handwagen zog, von einem in Richtung Koblenzerstraße fahrenden Lieferkraftwagen angefahren und ernstlich verletzt. Der Lieferwagen ist davongefahren, ohne daß der Wagenführer sich um den Verletzten gekümmert hat. Das Kennzeichen des Lieferkraftwagens konnte bisher nicht festgestellt werden. Personen, die den Unfall beobachtet haben und in der Lage sind, das Kennzeichen des Lieferkraftwagens anzugeben, werden gebeten, sich umgehend bei der Kriminalpolizei, Rathaus, Markt, Zimmer 110, zu melden. * Festgenommen wurden: 1 Mann wegen Fahrraddiebstahls, 1 Mann wegen Bannbruchs, 1 Mann, der steckbrieflich gesucht wurde, 1 Mann wegen Selbstmordversuchs, 1 Mann wegen sittenwidrigen Verhaltens und 1 Mann wegen Trunkenheit. * Immer wieder dasselbe Die gefürchteten 5 schwarzen Punkte kündeten eine zeitlang am Bahnübergang Meckenheimerstraße, daß es auch den Radfahrern verboten war, diesen Uebergang zu benutzen. Auf die berechtigten Beschwerden hin hat man nunmehr die Tafel mit den 5 Punkten durch eine solche von 3 Punkten ersetzt, so daß der Uebergang wieder von Radfahrern benutzt werden kann. * Vonn als Fremdenstadt Der Eisenbahnverein Cleve, der, wie bereits mitgeteilt, am Sonntag, 17. Mai, mit 1000 Personen nach Bonn gekommen war, weilte auch am letzten Sonntag wieder mit 1200 Fahrtteilnehmern in unserer Stadt. Nach der Ankunft in Beuel wurden die Gäste wieder nach Bonn in den Stadtgarten geführt, anschließend in einzelnen Gruppen durch die Stadt. Der Nachmittag war dem Besuch des Siebengebirges vorbehalten. Abends ging es von Beuel aus wieder heimwärts. Am Samstag stieß auf dem Haager Weg ein Lastkraftwagen mit einem Personenkraftwagen zusammen. Der Lastkraftwagen mußte abgeschleppt werden; Personen wurden nicht verletzt. * Am Sonntag ereigneten sich folgende Unfälle: Ecke Brückenstraße=Doetschstraße wurde eine Frau von einem Kraftrad angefahren und leicht verletzt. Ecke Breitestraße=Schützenstraße stieß ein Personenkraftwagen mit einem Kraftrad zusammen. Der Kraftradfahrer wurde leicht verletzt; beide Fahrzeuge beschädigt. * Auf der Kölnstraße hing sich ein Radfahrer an einen Lieserwagen an. Bei einer Kurve stürzte er und verletzte sich derart, daß ein Personenwagen ihn zum Arzt bringen mußte. * Zwei Paddelboote schlugen um Als abends zwei Paddelboote in Höhe der Gronau an einen Schlepper anhängen wollten, schlug eins der beiden Boote um und trieb ab. Bei dem Versuch, den Paddler wieder aus dem Wasser zu ziehen, kippte auch das zweite Boot. Glücklicherweise kamen die Insassen nicht zu Schaden. Sie konnten mit ihren Booten kurz vor der Kaiser=Friedrich=Straße das rettende Land erreichen. * Vogeltod auf großer Reise Im Garten der Lese wurde ein toter Star gefunden, der dort in einem Brunnen ertrunken war. Er trug einen Ring von der Vogelwarte Helgoland mit der Nummer 798624. Der Finder hat den Ring, der bekanntlich wissenschaftlichen Zwecken dient, der Helgoländer Vogelwarte eingeschickt. * Gesundheitspolizeiamt. In der Woche vom 17. bis 23. Mai sind erkrankt an Scharlach 6 Personen, an Diphtherie 5 Personen. Ein Kind ist an Diphtherie gestorben. rend des Weltkrieges erschien, umgearbeitet und zu einem nationalpolnischen Drama umgeformt, ja man kann wohl richtiger sagen: neu geformt, um in ihm die Zustände unter der Knute des zaristischen Rußlands aufzuzeigen, die das polnische Volk zu Beginn dieses Jahrhunderts in die revolutionäre Bewegung zwangen, die dann unter der genialen Führung seines Retters und Heros Josef Pilsudski zur Selbständigkeit Polens führten. Daß Mühr diese Zeichnung sehr treffend gelungen ist, können wir aus persönlichem Erleben bestätigen, denn noch sehen wir, auf einem Zaun stehend, die unheimlichen schwarzen Kolonnen der polnischen Revolutionäre auf den Bahndämmen durch die Erinnerung unserer Kindheit ziehen. Dennoch ist, besonders in der Zeichnung des Obersten z. b. V. Korniloff, auch in der Mührschen Neuformung etwas vom Reißerischen der Vorlage geblieben, was auch durch spontane Zurufe von der Galerie bei der Uraufführung bestätigt wurde. Daß dies Stück von vornherein auf eine starke Anteilnahme im deutschen Volke rechnen konnte, ist schon eine eigentlich selbstverständliche Auswirkung der deutsch=polnischen Annäherung, wie sie durch die geniale Politik unseres Führers im Verein mit der so weitschauender Männer wie Marschall Pilsudskis und Oberst Becks angebahnt worden ist. Die Uraufführung im Kölner Schauspielhaus unter Alfons Godards zielsicherer Spielleitung gab reichlich dem Theater, was des Theaters ist und scheute sich nicht vor ja in solchen Fällen, wo die Sympathien der Zuschauer von vornherein einseitig bei den Bedrückten und Verfolgten ist, immer wirkungsvoller Schwarz= weiß=Zeichnung. Getragen wurde die Aufführung von dem meisterhaften Spiel Ernst Wilhelm Borcherts als des um eines halb erzwungenen Ehrenwortes willen der Sache der Freiheitsbewegung untreu gewordenen und erst durch das heldische Opfer seiner Braut zum revolutionären Einsatz zurückkehrenden polnischen Studenten Wielohorska und seinem geschmeidigen, der großen Linie ebenfalls nicht entbehrenden russischen Gegenspielers Oberst Korniloff in der Darstellung durch Richard Aßmann. Unvergeßlich in ihrer Eindruckskraft die Braut und die Mutter Wielohorskas in der erschütternden Darstellung Gerda Maria Ternos und Luise Franke=Boochs. Kabinettstücke ihrer reifen Charalterkunst boten noch Paul Senden als russischer General, Minna von Seemen und Josef Keim als verräterischer Oberleutnant Strelkoff. So ging von der Aufführung wirkliche Erschütterung aus und es gab dann daher ehrlichen und begeisterten Beifall, wie immer, wenn dem Theater das gegeben wird, was ihm gebührt, wie es hier unstreitig der Fall ist..-.-A. 7. Kammermusikabend des Künstlerringes der NS=Kulturgemeinde Donnerstag. den 28. Mai, abends 20 Uhr, im Hause der NS=Kulturgemeinde, Wesselstraße. Ausführende sind: Streichquariett der NS=Kulturgemeinde(Malsch, Schiffer, Poland, Seyfferth) sowie Hedwig Schamel, Sopran. Zur Aufführung gelangen außer der Rinaldo=Arte von Händel und zwei Lieder von Fritz Fleck, das Streichquartett=dur, Werk 76 Nr. 5 von Josef Haydn, das Streichquartett=dur, Werk 18 Nr. 5 von Beethoven, und zur Uraufführung ein Werk des jungen Bonners Theo Poland:„Pole Poppenspäler". Musik für Streichquartett nach der gleichnamigen Novelle von Theodor Storm. Shakespeare=Uebersetzer Walter Josten=Vonn bittet uns um Abdruck des Folgenden:„Nach der Ablehnung des Shakespeare=Uebersetzers Haus Roth, hat mir der Präsident der Reichstheaterkammer, der Reichsdramaturg Herr Ministerialrat Dr. R. Schlösser am 19. d. M.— Aktenzeichen VI 6070 A/20. 4. 46— 1/11 zu 5.— mitgeteilt, daß gegen eine Aufführung meiner Shakespeare=Uebersetzungen grundsätzlich nichts einzuwenden sei!“ Niederrheinische Gesellschaft für Natur= und Heilkunde, Vonn Am Donnerstag im großen Hörsaal des chemischen Justituts der Universität, Meckenheimerallee 98, findet eine Sitzung statt, in der die Herren Pros. Dr. E. Hertel über „Deformation und induktive Kraft funktioneller Gruppen“ und Pros. Dr. Schmitz=Dumont über die„Frage der Existenz innerer Komplexsalze mit einwertigem Zentralion" vortragen werden. Neue Bücher „Volksbestands=Aufnahme seit etwa 1600“— Unter diesem Titel veröffentlicht Oswald Spohr im Verlag Degener u. Co., Leipzig. Hospitalstraße 19, ein 16seitiges Bändchen, in dem er einen großzügigen Plan zu einer lückenlosen Volksbestandsaufnahme datlegt, der sich, seine Durchführbarkeit vorausgesetzt, bei Verwirklichung nur zum Besten des Volkes auswirken kann. Dr. med. H. Malten:„Nierenkrankheiten“.(Süddeutsches Verlagshaus GmbH., Stuttgart 63). Das Buch behandelt in allgemein verständlicher Form die Krankheiten der Nieren Krankheitsanzeichen und Heilung. Zahlreiche Zeichnungen veianschaulichen die Arbeit dieser wichtigen Organe. Licht= und Wasserbehandlung und Diät konnen in vielen Fällen Milderug und Heilung bringen. Justizrat Hubert Krupp f cc chc e ccceeee Archiv General-Anzeiger. Von der Frau Nö=Frauenschaft, Ortsgruppe Vonn=Nord Die durch die stelltv. Leiterin Pgn. Frau Wintgens mit kurzer Begrüßung eröffnete Monats=Pflichtversammlung im Dreikaisersaal nahm einen eindrucksvollen Verlauf. Die feierlich hergerichtete Bühne, der reizende Tischschmuck aus hübsch bemalten und mit weißen Frühlingsblumen gefüllten Zierschalen=Väschen, einem gemeinsamen Bastelwerk der Jugendgruppe, gaben dem Saal festliches Gepräge. Das tiefe Gedicht„An meine Mutter“ von Annette Droste=Hülshoff, von einem jungen Mädchen vorgetragen, eröffnete den Abend. Kulturwartin Vera von Padberg schilderte den Freuden= und Leidensweg der Mutter. Nicht aus dem bloßen Muttersein allein dürfe ein Heiligenschein um das Wesen einer Frau gewoben werden. Einzig nur auf das mütterliche, stets opferbereite, hingebungsvolle Herz komme es an. Die sehr ernste Mahnung an die Mütter, gerade in den sog.„Flegeljahren“ der Kinder, da der junge Mensch sich zum erstenmal kritisch zu allen Lebenserscheinungen, auch gegen die Eltern selbst, einstelle und aus natürlichem Drange dem Gebundensein des Elternhauses und der Schule in die„Freiheit", d. h. die Zwanglosigkeit, entstrebe, mit vollem Verständnis bei den Söhnen und Töchtern zu stehen, sei hier besonders hervorgehoben; in dieser Zeit entscheide es sich, ob sich die Eltern das ganze Vertrauen ihrer Herzlichen Glückwunsch! Herr Wilhelm Artois und Frau Magdalene geb. Sedeler, Bonn, Breitestraße 72, feiern am morgigen Mittwoch ihr silbernes Hochzeitsfest. Das Silberpaar, das vor 25 Jahren seine jetzige Wohnung bezogen, auch gleichzeitig 25 Jahre Bezieher unserer Zeitung sind, entstammt alten angesehenen Bonner Familien. Der Jubilar ist als langjähriges Mitglied der Bonner Liedertafel in Sängerkreisen sehr geschätzt. Der Bonner Fußball=Verein hat in Artois einen seiner eifrigsten Anhänger. * Am morgigen Mittwoch können zwei Bonner Ehepaare das Fest ihrer silbernen Hochzeit begehen. Es sind dies die Ehepaare Hermann Naaf und Frau Klara, geb. Köster, Gudenaugasse 7, sowie Karl Böhme und Frau Anna, geb. Lohmar, Wilhelmstraße 33. Dar Ehepaar Böhme ist seit 25 Jahren Bezieher des General=Anzeigers. Eine bekannte und geschätzte Persönlichkeit, die mit dem Altbonner Leben besonders eng verbunden war, Justizrat Hubert Krupp, ist am Sonntagabend gestorben. Viele haben den trotz seines Alters bis in die letzten Jahre hinein sehr beweglichen und immer interessanten Mann gekannt, dessen Herz die Liebe zur Natur und Kunst jung gehalten hat. Krupp, der in Bonn eine Rechtsanwaltspraxis ausübte, hatte sich schon in jungen Jahren für die Zusammenfassung und Erhaltung Altbonner Erinnerungen eingesetzt; er war es auch, der vor Jahren schon gleichgesinnte Freunde und Bekannte zu einem Kreis zusammenschloß und späterhin den Verein„Alt=Bonn“ mitgründete, der sich neben der Sammlung von Altbonner Erinnerungen auch für die Pflege alter Musik einsetzte. Unter dem Vorsitz des Heimgegangenen— er war seit 1932 Nachfolger von Professor Knickenberg— wurden die Konzerte„Musik im kurfürstlichen Bonn“ im alten Rathaussaale aufgenommen. 40 Jahre gehörte Justizrat Krupp dem Verein an, 30 Jahre war er Vorstandsmitglied. Um die Einrichtung des Arndthauses machte er sich dadurch verdient, daß er die Arndterinnerungen des Vereins Alt=Bonn zur Verfügung stellte. Justizrat Krupp, der ein eifriges Mitglied der „Lese“ war, hatte nur eine große Leidenschaft: die Jagd. Noch bis in sein hohes Alter huldigte er er war selbst 25 Jahre lang Inhaber der von seinem Vater übernommenen Jagd an der Siegniederung.— In Kollegenkreisen war er durch seine große Liebenswürdigkeit, Zuverlässigkeit und durch den Adel seiner Gesinnung besonders beliebt. Er wird sowohl dort wie auch bei seinen zahlreichen Freunden und Bekannten in steter und bester Erinnerung bleiben. — für die Flau Kinder erringen könnten, oder auf deren fernerem Lebensweg nur als Zuschauer danebenstehen müßten. Für die Arbeit an der Charakterbildung des jungen Menschen seien gerade diese Uebergangsjahre vom Kind zum Erwachsenen ausschlaggebend. Da gelte es für die Mutter, seelische Opfer zu bringen, wie ja überhaupt der Opfer= und Entsagungsbegriff, die Hingabefähigkeit bis zum Aeußersten und Letzten, das Wesen und auch das Glück der echten Mutter ausmache. Diese Hingabefähigkeit erneut im deutschen Frauentum zu wecken und den jungen, deutschen Frauen wieder Mut zum Muttertum zu machen, sei— so führte Frau Colignon, die Leiterin der Bonner Mütterschule, aus, Zweck, Sinn und Ziel des vor rund zwei Jahren ins Leben gerufenen Reichsmütterdienstes. Die Referentin gab einen Einblick in die Durchführung des Schulungsgedankens in den einzelnen Mütterschulen. (Wir haben erst von wenigen Tagen anläßlich der Reichsmütterdienst=Sammlung Näheres über die Bonner Mütterschule, ihr Lehrmethoden und Lehrziele gebracht.) Weniger in der eigentlichen praktischen Unterweisung durch die fünf verschiedenen Kurse liege der Wert der Mütterschulung, als in der Erziehung zur Verantwortlichkeit und zum Pflichtbewußtsein gegenüber der Volksgemeinschaft.— Rezitationen, Volksliedvorträge des ausgezeichnet geschulten Singchores, ein Sprechchor sowie gemeinsame Gesänge beschlossen den inhaltreichen Abend. Am gestrigen Dienstag wurde Herr Apotheker i. R. Karl Thill, Lessingstraße, 80 Jahre alt. Der noch rüstige alte Herr ist ein treues Mitglied des Bonner Gartenbauvereins, sowie des St. Vinzenzvereins der Elisabethpfarre. * Am 1. Juni werden es 45 Jahre, daß der Betriebsgemeinschaftswalter der Fa. Wessels Niederlage, Peter Bläser, als Lehrjunge in die Dienste der Firma trat. Herr Bläser dürfte der einzige Porzellanmaler sein, der noch in Bonn arbeitet und der mit allen Arten der Porzellan= und Glasmalerei vertraut ist. Rentenzahlung bei der Post Die Militärrenten für Juni werden Freitag den 29., die Invaliden= und Unfallrenten Samstag, 30. Mai, gezahlt. Der 1. Kameradschaftsabend des Soidatenbundes in Bonn mit der aktiven Truppe findet am Mittwochabend, 27. Mai, in der Stabsunterkunft Koblenzerstraße 81, statt. Der Standortälteste und Kommandeur 3. Batl..=R. 39 hat seine Teilnahme und die der Bonner Truppen zugesagt. Der Bundesgruppenführer, General a. D. v. Trotha, wird anwesend sein und über Zweck und Ziele des neuen Soldatenbundes sprechen. * Regimentssest Res.=Ins.=Regt. 17 Am 30. und 31. Mai findet in Köln das Regimentsfest des Res. Inf.=Reg. 17 statt. Das Regiment wurde stets und von Anfang an geführt von seinem tapferen Kommandeur, dem damaligen Oberstleutnant, jetzigen General Freiherrn von Schrötter. Das Regiment verlor 76 Offiziere und 2764 Unteroffiziere und Mannschaften. Das Programm des Regimentsfestes weist u. a. für Samstag, 30. Mai, 15 Uhr, die Ankunft des Generals Frhr. von Schrötter, 20 Uhr, in der Lese=Gesellschaft einen Begrüßungsabend, Sonntag, 31. Mai, 9 Uhr, Bundesvorstandssitzung im Wattlers Fischerhaus aus. 10.50 Uhr ist am Denkmal am Niederländer Ufer Gefallenenehrung, anschließend Marsch durch Kaiser Friedrich=Ufer, Trankgasse, Rechtschule, Breitestraße zur Lese. Dort Mittagessen und gemütliches Zusammensein. 19—22 Uhr Dampferfahrt mit Musik und Rheinischem Abend. Nach Rückkunft Fackelzug zum Gildenhof. Eine lustige„Fahrt ins Blaue“ durch das neue Bonner Adreßbuch Ein Spaziergang im neuen Bonner Adreßbuch ist weitaus bequemer, als wenn ich die 214 Straßen, 48 Wege, 25 Gassen durchlaufen, die 18 Plätze, 7 Alleen und vier Ringe unserer Stadt begehen müßte, um mit den Bürgern meiner Vaterstadt Bekanntschaft zu machen, wie ich mir das in einer stillen Mußestunde vorgenommen habe. Greifen wir einmal aus der bunten Menge dieser 100000 Namen einige heraus und jonglieren mit ihnen wie mit einem Spielball. Die betreffenden Namensträger wollen mir wegen dieser übermütigen Laune nicht grollen und kein Spielverderber sein, sondern mitlachen. Bonn ist eine äußerst gesunde Stadt, wohnt in ihr doch nur ein Arzt. Fünfzig Bauern müssen ein durchaus städtisches Leben führen, haben wir doch nur einen Acker in der Stadt, auf dem außerdem nur Butter und Eier gedeihen. Hier wohnen gleich zwei Albers, jedoch heißt keiner Hans und keiner gibt Autogramme an Kinofreunde. Zwei Armbrust= macher können von ihrem Berufe nicht leben. Den Bonner Frauen muß ich verraten, daß wir hier wohl einen Bacciocco, aber keinen Boccaccio haben. Wir haben in der Stadt sogar 18 Bäche, die aber nicht zum Rheine fließen, außerdem noch drei unsichtbare Rheinströme. Acht Bässe wohnen in Bonn und mögen sich beim Städtischen Gesangverein melden, der doch immer über den Mangel an Männerstimmen klagt. Es ist gar keine peinliche Angelegenheit, wenn man Beinlich heißt, steht man dann doch auf festen Beinen. Weder Berlin noch Köln genieren sich, in der jungen Großstadt zu wohnen. Fünf treue Männer führen den Namen Bleibtreu. Fünf fanatische Heimatfreunde heißen Bonn. Zwar wohnen hier nur vier Böse Menschen, aber andererseits finde ich nur einen Freundlichen Herrn. Die Post ist eigentlich überflüssig, denn sie hat nur einen Brief zu befördern, und der will durchaus in Bonn wohnen bleiben. Zwei Buben haben das Mißgeschick weiblichen Geschlechts zu sein, dafür aber haben wir 13 männliche Burschen. Obwohl hier nur 13 Bürger wohnen, sind wir doch Großstadt geworden. Wir zählen auch 13 Engel, davon aber sind nur drei Frauen, die übrigen Engel sind Männer. Wir bemerken auch sieben Fingerhüte an männlichen Händen. Trotz des nahen Rheinstromes hat Bonn nur drei Fische. Zwei Glöcknar haben wohl sechs Klöppel, aber keine Glocke zum Läuten. Das Glück wohnt auch einmal in unserer Stadt, hoffentlich bleibt es wohnen. Die Kleinen Bürger sind gegenüber den Großen Bürgern in der Mehrzahl. Vierzehn Hähne und nur vier Hühner sind eine traurige Angelegenheit. Aber es kommt noch schlimmer. Haben wir doch in der ganzen Stadt nur zwei Väter, und davon ist einer sogar noch weiblich. Wundern wir uns darüber, wenn wir weiter feststellen, daß es nur drei Störche gibt und daß wir 100000 Bürger männlichen und weiblichen Geschlechts uns außerdem mit einem einzigen Kuß begnügen müssen?! Noch eine betrübliche Feststellung: Liebe ist auch nur zweimal vertreten, was wunder, daß auch der Hering keine Auster findet,“ die er lieben möchte. Dagegen haben es die Mäuse gut, stellt ihnen doch keine Katze nach. Elf Heine können kein Schifferklavier spielen. Es gibt vier Helme mit einem Federbusch. Hinz und Kunz wohnen auch in Bonn. Zwei Pfennige ist außer einem Thaler der ganze Reichtum der Stadt und doch gibt es wohl Reiche, aber keine Arme Bürger in der Stadt. Die vielen Schuster und Schuhmacher haben nur vier Schuhe zu sohlen und dazu kein Loder. Auch die vier Jahreszeiten sind mit einem Namensträger vertreten. Viele Köche können keinen Brei verderben. Mit Schmitz befassen wir uns nicht, da dieser Name vom Patentamt geschützt ist. Wir freuen uns aber doch, daß sie so zahlreich vertreten sind. Die Klugen sind gegenüber den Dummen in der Mehrzahl. außerdem haben wir 30 Füchse. Viele Wagner müssen mit drei Wagenrädern ihr Meisterstück machen. Zwei Kiefer mit nur drei Zähnen sind sehr lückenhaft. Unter den farbentragenden Namen ist Braun weitaus in der Mehrzahl. was erklärlich und erfreulich ist. Sonst ist Bonn noch eine Sturmreiche Stadt, in ihr gibt es auch keine Nacht, wohl wohnt in ihr der Tag. Wußten Sie noch nicht, daß auch vier Zepps hier stationieren, von denen die Abrüstungskommission nichts weiß? Diese kleine Reise von A bis Z ist beendet, der Name Schluß, den es auch in Bonn gibt, berechtigt mich meinerseits nun auch Schluß zu machen. bede. Ist ein wirksamer Lustschutz möglich?— Ja! Wenn heute von Krieg gesprochen wird, so denkt man zuerst an die Kriegsereignisse der jüngsten Zeit in Abessinien. Man ist sich darüber klar, daß derartige Kriegsformen für europäische Verhältnisse nicht möglich sein können. Bei der Erörterung der Form eines europäischen Zukunstskrieges denkt man unwillkürlich an den Weltkrieg zurück, erinnert sich an dessen Formen und ist nur allzu leicht geneigt, sich einen Krieg in der Jetztzeit, ebenso, nur viel schlimmer, vorzustellen. Damit kommt man aber zu einem falschen Bild. Die Kriegstechnik ist nie die gleiche gewesen: sie war im Mittelalter anders als im Altertum, sie war im 20. Jahrhundert anders als im 19. Jahrhundert, sie war sogar im Weltkrieg nicht gleichbleibend, und sie wird in einem Zukunftskriege wieder andere Formen haben. Die technische Form eines Zukunftskrieges wird bestimmt durch den neuen und auch vorherrschenden Faktor: die Luftwafse. Durch den Einsatz dieser Waffe wird die ganze Nation mit all ihren Teilen und Gliedern in das Kriegsgeschehen hineingezogen. Die Begriffe: Front und Heimat, Heer und friedliche Bevölkerung, die für die bisherigen Kriege der Neuzeit feststehend waren, wird es nicht mehr geben. Der bisherigen Kriegsform von Front gegen Front wird in einem Zukunftskrieg der Kampf in die Tiefe hinzugefügt werden. Ja, es ist durchaus denkbar, daß dieser Kampf in die Tiefe der Anfang und das Ende des Kriegsgeschehens überhaupt sein kann. Ist so ein Krieg in die Tiefe, geführt gegen die ganze Nation, denn nicht ein Höhepunkt der Unmoral? Die Antwort gibt der französische Völkerbundssachverständige Prof. Canon auf der Abrüstungskonferenz in Genf:„Wenn einmal ein Krieg erklärt wird, so wird er sowohl gegen die Berufssoldaten, als auch gegen die Zivilbevölkerung geführt werden. Chemiker, Physiker, Arbeiter, Eisenbahner, Telephonisten, Maurer, Weber, Bergleute, Textilarbeiter und alle anderen Handwerker sind mit ihren Arbeiten am Krieg beteiligt. Es ist deshalb berechtigt, diese Kräfte anzugreifen, gleich, sie sich an der Front oder im Hinterland befinden.“ Der Luftangriff wird in jedem Falle der Auftakt eines Zukunftskrieges sein. Der französische General A. Nießel schreibt in seinem Buch über den Luftschutz:„Für die allgemeine Organisation des Luftschutzes ist zu beachten, daß Luftangriffe vom Augenblicke der Kriegserklärung an, pielleicht schon eher erfolgen können“. Nach welchem Plan und mit welchem Ziel diese Luftangriffe erfolgen sollen, verrät uns ein englischer Stratege:„Die wirkliche Verwirrung muß dadurch hervorgerufen werden, daß die Luftangriffe die Moral und das Leben der feindlichen Nation treffen. Jeder Staat hat seine lebenswichtigen Zentren. Wenn diese ununterbrochen mit Bomben belegt werden, so muß bei der Zivilbevölkerung eine große moralische Wirkung eintreten. Nicht nur die Angrife, auch die falschen Alarme werden die Mehrzahl der Bevölkerung veranlassen, Deckung zu suchen. Wenn die Leute in Deckung sind, stockt das normale Leben und der Arbeitsgang. Und wenn die Nachtruhe gestört wird, werden die Leute am nächsten Morgen schwerlich arbeiten wollen. Wenn dann unsere Angriffe im großen Stil erfolgen, wird infolge der Erschütterungen und Störungen, der Unbequemlichkeit und Unwürdigkeit all dieses Geschehens sich beim Volke der Ruf nach Beendigung dieses Krieges auslösen. Unser Ziel ist: die Moral des Feindes zu zerstören; man muß ihn fühlen lassen, daß das eben so unerträglich wird. daß er es vorzieht. Frieden nach unseren Bedingungen zu schließen“. Dieser englische Kriegsmann findet in seinem Gedankengang über die Kriegsform einen treuen Begleiter in dem französischen Marschall Foch, der sich einmal äußerte:„Es ist klar, daß Luftangriffe großen Maßstabes mit ihrer zermürbenden moralischen Wirkkung auf ein Volk die öffentliche Meinung dahin bringen können, daß die Regierung kapituliert. Auf diese Weise wird die Luftwaffe zur kriegsentscheidenden Waffe!" Zweierlei stünde also fest: Luftangriffe sind als Hauptkriegshandlung vorgesehen, und Luftangriffe werden als kriegsentscheidend betrachtet. Damit ist die Aufgabe der Luft abwehr der militärischen sowie der zivilen, gegeben. Wenn die ganze Nation angegriffen wird, muß die ganze Nation sich schützen; das ist die moralische Pflicht der Nation, solange sie das Recht ihres Bestehens behauptet. Weiter lehren uns die Aeußerungen ausländischer Militärs, daß die Luftangriffe nicht nur als Ziel die Vernichtung materieller Werte vorsehen, sondern zur Hauptsache auch Angriffe auf die Moral, auf die geistige Haltung sein sollen. Es gilt also, die Geisteshaltung der Nation, in diesem Falle den Wehrwillen der Nation, zu fördern und zu festigen. Es gilt aber auch, alle technischen Maßnahmen zu ergreifen, um das Volk und sein Eigentum weitestgehend vor der Wirkung der Luftangriffe zu schützen. Die furchtauslösende Unkenntnis der Mittel, den Gefahren aus der Luft rechtzeitig und wirksam zu begegnen, muß im ganzen Volke durch die Gewißheit schwinden: Es gibt einen wirksamen Luftschutz! Jeder Volksgenosse muß sich klar darüber sein, daß bei richtiger Anwendung der vorgesehenen Abwehrmaßnahmen die Nation durch Luftangriffe niemals in die Knie gezwungen werden kann. Notwendig aber ist, daß jeder Volksgenosse sich mit nationalem Verantwortungsgefühl und williger Wehrbereitschaft mit den Forderungen des Luftschutzes vertraut macht. Luftschutz ist Verantwortung! Verantwortung ist Ehre! und„Der Kämpfer im Luftschutz hat soviel Verantwortung und soviel Ehre wie jeder Soldat an der Front!“ L. Gies. Lustschutz Am 27. Mai Revier 4,„Theoretische Uebung“, 20 Uhr, Diedrich, im Luftschutzhaus. Am Hof 32—34. Am 28. Mai Revier 1,„Praktische Uebung“, 20 Uhr, Weis, im Luftschutzhaus, Am Hof 32—34. Revier 4, „Wie richte ich mein Haus auf Luftschutz ein?“ 20.15 Uhr, Brumhard, in der Karlschule, Dorotheenstraße. Am 29. Mai Revier 4,„Praktische Uebung“, 18 Uhr, Weis, im Luftschutzhaus, Am Hof 32—34. Revier 5, „Erste Hilfe bei Luftangriffen“, 20.15 Uhr, Dr. Christ, in der Karlschule, Dorotheenstraße. Weitere Vonner Nachrichten auf Seite 7. Seite 6. Nr. 15 545 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 26. Mai 1936 Blick in die bunte Welt Totschlag mit einem Milchkännchen Zwei Einwohnerinnen des rheinhessischen Ortes Gundersheim gerieten wegen einer Kleinigkeit in einen Wortwechsel. Dabei schlug eine 24jährige Frau plötzlich einer über 50 Jahre alten Witwe ein Milchkännchen an den Kopf, sodaß die Getroffene eine klaffende Wunde erlitt und sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Da sich aber der Zustand der Frau verschlimmerte, mußte sie ins Wormser Krankenhaus gebracht werden, wo die Bedauernswerte den Folgen der schweren Verletzungen erlegen ist. Die Witwe hinterläßt fünf unversorgte Kinder. Schmuggel mit=Boot und Flugzeug Wie englische Zeitungen melden, hat der Schmuggel zwischen England einerseits und Belgien und Frankreich anderseits derartig überhand genommen, daß die Regierungen der drei Länder gemeinsame Maßnahmen treffen, um dem unerlaubten Warenhandel Einhalt zu gebieten. Angeblich soll sich die Schmuggelbande neuerdings sogar eines=Bootes bedienen. Erwiesen ist, daß die Schmuggler für den Transport von Waren aller Art von England und Belgien nach Frankreich auch Flugzeuge benutzen. Außerdem sollen sehr schnelle Motorboote festgestellt worden sein, die meistens zur Nachtzeit den Kanal überqueren. 50 Dollar für einen Treppensturz Es ist durchgesickert, daß bei schwierigen, ja oft lebensgefährlichen Aufgaben, die an einen Filmdar= steller herantreten, ein„Double“ für den Star eintritt. In der Maske des Hauptdarstellers vollbringt dann dieser Doppelgänger die waghalsigsten Kunststücke und kann doch niemals darauf hoffen, auch nur ein einziges Mal, und wenn auch nur ganz klein im Vorspann des Films, gezeigt oder genannt zu werden. Es dürfte aber kaum bekannt sein, daß in Hollywood ein sogenannter Tricktarif für diese Doubles besteht, die Hollywood „Stunt Men“ nennt. Ein Blick in diesen Tarif ist sehr interessant: Sturz von der Treppe 50, ein zweiter Sturz(wenn möglich) 35, ein dritter Sturz(wenn möglich) 25, mit dem Motorrad ins Auto 100, Sprung auf den fahrenden Zug 100, Sprung von Baulichkeiten 250, Mit dem Kleinauto gegen eine Wand 150, mit dem großen Auto gegen eine Wand 225, Zusammenstoß von vorne 200, mit dem Auto über eine Felswand abstürzen 330, Streifen eines entgegenkommenden Wagens 100, Fahrt in brennendem Auto 50, Ueberschlagen im Auto 400, Absturz im Eindecker=Flugzeug 550, Absturz im Doppeldecker 600, Kopfstellung bei der Flugzeuglandung 1200 Dollar. Bombenflugzeuge brennend ins Wasser gestürzt Zwei in Singapur stationierte englische Bombenflugzeuge sind bei Luftübungen über der Straße von Malakka in der Nähe von Penangin in einer Höhe von mehreren hundert Metern zusammengestoßen und brennend in die See abgestürzt. An Bord eines jeden Flugzeugs befanden sich drei Mann. Vier Mann der Besatzungen sind ertrunken, während sich zwei durch Fallschirmabsprung retten konnten; sie wurden von Motorbooten aufgefischt. „Vioria mit 2ro0 Kndmelern=Brandengeschwindigkeit Das erste amerikanische Postraketenflugzeug— Neuyork=Berlin theorekisch in zwei Stunden Nach langwierigen Vorversuchen hat die„Rocket Airplaine Corporation of America“ auf dem GreenwoodSee im Staate New Jersey(USA) ihr erstes Postraketenflugzeug„Gloria“ in die Lüfte geschickt. Der Ersolg war überraschend sensationell— die„Gloria“ erreichte auf ihrem ersten Flug eine Stundengeschwindig= keit von 4700 Kilometern. Nach manchen Vorankündigungen, die sich nicht ersüllten, und zahlreichen Enttäuschungen, die die Konstrukteure hinnehmen mußten, stand man in letzter Zeit dem Problem der Postrakete etwas mißtrauisch gegenüber. Umso überraschender kommt nun die Nachricht, daß dem ersten amerikanischen Postraketenflugzeug, das die amerikanische Raketenflug=Gesellschaft nach vielen langwierigen Versuchen erbaut hat, bei seinem„Jungfernflug“ ein noch niemals dagewesener Erfolg beschieden war. Die„Gloria“, das erste amerikanische Postraketenflugzeug, das am Greenwood=See im Staate New Jersey gestartet wurde, wiegt nicht mehr als 50 Kilogramm. Der Motor besteht aus einer hohlen Röhre, in der der Treibstoff zur Explosion gebracht wird, um den erforderlichen Rückstoß zu bewirken. Dieser Motor erzielt eine Leistung von 300 PS. Die Energiequelle besteht aus drei Behältern. Der erste enthält eine Mischung aus Alkohol, Gasolin und Methan, die die eigentliche Sprengladung bildet. In dem zweiten befindet sich flüssiger Sauerstoff, der eine Temperatur von minus 200 Grad aufweist. Nur mit Hilfe dieses Sauerstoffs ist eine Entzündung der Explosivmischung in großen Höhen, wo wenig, meistens gar kein Luftsauerstoff zur Verfügung steht, möglich. Der dritte Behälter dient zur Aufnahme von komprimiertem Stickstoff, der den erforderlichen Druck liefern soll, um den Inhalt der beiden anderen Behälter allmählich in den Motor zu pressen. Das Postraketenflugzeug„Eloria“ erzielte eine Höchstgeschwindigkeit von 1300 Metern in der Sekunde, was umgerechnet einer Stundengeschwindigkeit von 4700 Kilometern entspricht. Um sich zu vergegenwärtigen, was das bedeutet, möge man sich vorstellen, daß sich die Rakete also nahezu dreimal so schnell fortbewegte wie die Erde am Aequator. Mit einer Stundengeschwindigkeit von 4700 Kilometern würde ein Postraketenflugzeug, wie es die„Eloria“ ist, noch nicht einmal zwei Stunden von Neuyork nach Berlin benötigen. Es ist kaum vorstellbar, wie eine solche technische Neuerung, deren praktische Ausbeutung freilich noch in weiter Ferne liegt, den Weltpostverkehr revolutionieren würde. Vielleicht wird es wirklich so, daß unsere Enkel einstmals schneller einen Brief von Berlin nach Neuyork transportieren werden, als von Berlin nach Potsdam! Auf ihrem ersten Flug hat die „Gloria“, 6000 Briefe mitgenommen, die zusammen 70 Kilogramm wogen. Das Raketenflugzeug landete 110 Kilometer von seinem Startplatz entfernt, eine Leistung, die für die Zukunft Großes verspricht. Der„Mevizinische Bachberständige Betrüger mißbrauchte die Vertrauensseligkeit eines Ehemannes— Berufung verworfen Wohin allzu große Vertrauensseligkeit und Gutgläubigkeit führen kann, zeigte ein Prozeß, der dieser Tage vor der Großen Strafkammer in Mainz zum zweiten Male verhandelt wurde. Vor den Richtern stand als Angeklagter ein gewisser Clarat, der radiumtherapeutische Mittel vertrieb. Von einer Dame erfuhr er, daß die Ehefrau eines jetzt pensionierten Beamten in Alsheim seit längerer Zeit an schwerer Arterienverkalkung leide. Claret stattete der Familie einen Besuch ab und verstand es, das Vertrauen des in medizinischen Dingen unerfahrenen Mannes, der nur den einen Wunsch hatte, seiner Frau zur Genesung zu verhelfen, zu gewinnen. Er gab sich als medizinischer Sachverständiger aus und sicherte die unbedingte Heiwirkung des von ihm angepriesenen Mittels zu. Daraufhin bestellte der. Mann Radiumkompressen im Werte von 91 Mark, die durch Auflagen auf Kopf und Leib die Krankheit vertreiben sollten. Jedoch das Gegenteil geschah. Die Kranke verschied nach kurzer Zeit. Einen Tag nach dem Muttertag erschoß sich der Mann an ihrem Grab. Der bereits vorbestrafte„medizinische Sachverständige“ wurde des Betrugs angeklagt und vom Amtsgericht Osthofen zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Er legte gegen das Urteil Berufung ein. Die zweite Instanz vertrat jedoch ebenfalls den Standpunkt, daß der Angeklagte keinerlei Garantie für die Heilwirkung des angepriesenen Mittels geben durfte und ließ das Urteil bestehen. Mit dem Auto in den Rhein Frankfurter Autofahrer ertrunken In der Nacht von Samstag auf Sonntag fuhr, wie berichtet, ein Auto aus Frankfurt a. M. bei der Einfahrt des Mainzer Zollhafens in den Rhein. Die Bergung des verunglückten Wagens gestaltete sich recht schwierig, da zuerst von der Strompolizei die Lage festgestellt werden mußte, um die notwendigen Maßnahmen zu treffen. Nach mehrstündiger Arbeit gelang es der Feuerwehr mit Unterstützung der Polizei, den vollständig zertrümmerten Wagen an Land zu schaffen. Von den Insassen, einem Herrn und einer Dame, fehlte zunächst jede Spur. Später konnte die Leiche der Frau bei Bingen gelandet werden. Die Leiche des Mannes ist noch nicht gesunden worden. Er sprach von Liebe und meinte Geld Die Kölner Kriminalpolizei setzte einen Heiratsbetrüger hinter Schloß und Riegel, der in zahlreichen Fällen Hausangestellten die Ehe versprach. Nachdem er ihnen Geld und andere Wertsachen abgenommen hatte, suchte er das Weite und ließ nichts mehr von sich hören. Der„fromme“ Bräutigam Betrüger sprach bei Seistlichen vor In Selbach wurde ein Betrüger festgenommen, der in der Hauptsache bei katholischen Geistlichen vorsprach. Er versuchte mit einem alten Schwindeltrick Geld zu erlangen. Er erzählte, daß er in Kürze heiraten wolle. Seine Braut wolle katholisch werden; sie benötigte aber Kleider, um am Brautunterricht teilnehmen zu können. Wie die Polizei schnell feststellte, handelt es sich bei diesem„frommen“ Bräutigam um einen Mann mit einem erheblichen Vorstrafenregister. Krönungsproklamation in London Am 28. Mai 1937 wird Eduard VIII. gekrönt Das Datum der Krönung Eduards VIII. ist nun endgültig auf den 28. Mai nächsten Jahres festgesetzt worden. Ein entsprechender Beschluß wird noch im Laufe dieser Woche, voraussichtlich am Donnerstag, vom englischen Kronrat angenommen und von königlichen Herolden an den vier Stellen Londons verkündet werden, an denen auch das Dekret über die Thronbesteigung des neuen Königs verlesen wurde. Der Wortlaut der Krönungsproklamation wird der gleiche sein wie seit Hunderten von Jahren. Der„bayrische Herbert“ 2 Jahre 3 Monate Zuchthaus für einen Ausbeuter Als im Juli vorigen Jahres die Düsseldorfer Sittenpolizei zu einem entscheidenden Schlage gegen die Unterwelt, der sich unter der harmlosen Bezeichnung „Kegelklubs“ ausgebenden Zuhältergilden, die dauernd ihr Unwesen trieben, friedliche Passanten belästigten, Schlägereien hervorriefen und ihren Lebensunterhalt durch schamlose Ausbeutung bestritten, ausholte und diese Dunkelmänner, die im November v. J. zu hohen Zuchthausstrafen und Gefängnis verurteilt wurden, hinter Schloß und Riegel brachte, war es einem der schlimmsten Patrone dieser Bande, dem am 5. März 1905 in München geborenen, den Spitznamen der „bayerische Herbert“ führende Herbert Zollfrei gelungen, sich der Festnahme durch die Flucht zu entziehen. Er wurde erst mehrere Monate später in Süddeutschland festgenommen. Vor dem Strafgericht beteuerte er seine Unschuld, was ihm aber nichts nutzte. Er wurde zu zwei Jahren neun Monaten Zuchthaus verurteilt. Dampfer„Stahleck“ wird in Dienst gestellt Die Köln=Düsseldorfer Dampfschiffahrtsgesellschaft stellt am Freitag, 29. Mai, einen Dampfer, der im Hinblick aus die enge Verbundenheit mit dem Landesverband Rheinland für Deutsche Jugendherbergen und als Hinweis auf die Deutsche Jugendburg am Rhein „Stahleck“ genannt ist, neu in Dienst. Bei einer Feier in Koblenz am Deutschen Eck spricht u. a. der Gauleiter des Gaues Koblenz=Trier, Staatsrat Simon. Morddrohungen an Filmschauspielerinnen Wegen Morddrohung gegen die Filmschauspielerin Liane Haid wurde in Linz(Donau) eine 24jährige Hausgehilfin verhaftet. Sie hatte von den Eltern der Schauspielerin einen Betrag von 200 Schilling erpressen wollen. Da das Mädchen noch im Besitz verschiedener anderer Adressen von Filmschauspielerinnen war, muß damit gerechnet werden, daß sie auch bei diesen Erpressungen versucht hat oder versuchen wollte. Paltreiseltre. KRIMINALROMAN VO „Wer räumt dieses Zimmer auf, gnädige Frau?“ „Der alte Johann.“ „Könnte ich den Mann sofort einmal sehen?“ „Aber Johann hat doch ganz bestimmt nichts mit der surchtbaren Geschichte zu tun!“ „Das ist auch meine Ueberzeugung, gnädige Frau; dennoch brauche ich den Diener." Auf ein Klingelzeichen war der alte Johann schnell zur Stelle, und der Kommissar überzeugte sich mühelos, daß die gefundenen Abdrücke nicht von ihm herrührten. Der Kommissar wandte sich an Marga und zugleich an den Diener: „Hat dieser Briefbeschwerer hier seinen gewöhnlichen Platz, und lag er auch gestern hier?“ Die Frage wurde von beiden Seiten bejaht. „Dann, gnädige Frau, gestatten Sie wohl, daß ich dieses Stück für einige Zeit an mich nehme. Es ist nämlich gewissermaßen die Visitenkarte, die der Räuber hinterlassen hat, und mit ihrer Hilfe hoffe ich bestimmt, sehr bald seinen Namen zu ermitteln. Wissen wir aber erst, mit wem wir es zu tun haben, dann ist auch der Weg zu seiner Festnahme und zur Sicherstellung der fetten Diebesbeute nicht mehr weit.“— Kommissar Brandt war fest überzeugt, daß der Dieb nicht im Hause zu suchen war; er mußte also von außen eingedrungen sein, und es galt nun, den Weg zu ermitteln, den er genommen hatte, denn auch dieser Weg konnte weitere Spuren aufweisen. Ein Verhör mit der Dienerschaft verlief resultatlos. Am Sonnabend war außer dem Aushilfspersonal, den Gästen und als letztem dem Sekretär des Gutskäufers kein Fremder ins Haus gekommen. Am gestrigen Sonntag hatten überhaupt nur der Briefträger, der Fleischer und Graf Ramin das Haus betreten. Der Haupteingang sowohl wie der zu den Wirtschaftsräumen führende Nebeneingang wurden ständig verschlossen gehalten und standen unter Aufsicht, und es war gänzlich ausgeschlossen, daß jemand unbemerkt einen der beiden Eingänge passiert haben konnte. War der Dieb also nicht durch die Tür gekommen, dann mußte er durch das Fenster eingedrungen sein. Von dieser Schlußfolgerung ausgehend, machte Brandt eine wertvolle Entdeckung: Vor dem Boudoir lag ein schmales Zimmerchen, welches nicht zu Wohnzwecken, sondern nur als Durchgang benutzt wurde. Das einzige Fenster dieses Raumes ging nach dem hinter der Villa liegenden Garten hinaus, der seinerseits wieder nur durch ein Eisengitter vom Stadtpark getrennt war. Das Fenster war zwar geschlossen, aber dem geübten Blick des Kommissars entging nicht, daß der Wirbel nicht herumgedreht war. Als Brandt öffnete, fiel ein zusammengesaltetes Stück Papier auf den Fußboden, welches dazu gedient hatte, den unverschlossenen Fensterflügel festzuklemmen. Der Kommissar hatte Gewalt anwenden müssen, um das Fenster zu öffnen, und deshalb begriff er im ersten Augenblick nicht, wie man diesen festen Verschluß hatte von außen bewerkstelligen können. Als er aber die Außenseite des Fensterilügels genauer betrachtete, entdeckte er in einer N F. E. BLUMENTHAL Ecke an unauffälliger Stelle ein winziges Loch. Hier hatte man offenbar einen feinen Bohrer eingeschraubt und, diesen als Handgriff benutzend, das Fenster fest an sich ziehen können. Jetzt nahm Brand den Garten in Augenschein. Unter dem bewußten Fenster war der Rasenstreifen zerstampft, aber der dichte kurze Grasteppich ließ keine ausgeprägte Fußspur erkennen. Zwischen dem Hause und dem Eisengitter am Park lag ein Blumenbeet, das mit herrlichen Frühlingsblüten bestanden war. Dieses Beet hatte der ungebetene Besucher weislich vermieden, denn weder waren die Blumen beschädigt, noch ließen sich in der lockeren Erde Stapfen feststellen. Der Spitzbube hatte offenbar den kiesbestreuten Weg benutzt, der natürlich keine Fährte aufzunehmen vermochte. Der Rasen am Gitter zeigte, dem Fenster schräg gegenüber, dieselben Spuren wie am Hause. Hier war der Eindringling also übergestiegen. Alle diese Feststellungen im Garten sagten nach der Entdeckung am Fenster nichts Neues mehr; der Kommissar wollte sich auch nur von der Richtigkeit seiner Vermutungen überzeugen. Kommissar Brandt war fertig und verabschiedete sich von der Hausfrau. „Nun, Herr Kommissar, darf ich so neugierig sein, zu fragen, ob Sie einen bestimmten Verdacht haben?“ Brandt überlegte einige Sekunden, dann sagte er: „Ja, gnädige Frau, ich sollte eigentlich nicht darüber plaudern, aber ich rechne auf Ihre strengste Verschwiegenheit und die der Frau Hauptmann. Der Sekretär, der Ihnen das Geld brachte, hat zwar auf Sie einen guten Eindruck gemacht— indessen——— Der Mann wußte, daß sie gezwungen waren, das Geld über Sonntag im Hause zu behalten, und ich vermute sogar, daß er diese Notwendigkeit mit Absicht herbeigeführt hat; denn ich richte mir doch eine Reise in geschäftlichen Angelegenheiten nicht so ein, daß ich bei dem Geschäftspartner unangemeldet um zehn Uhr abends eintreffe. Dann hörte er auch noch den Vorschlag des Grafen zu dem Ausflug. Darauf ging er. Aus dem Hause?— O nein— so eilig hatte er es nicht, er mußte doch erst erfahren, wo die dreimalhunderttausend Mark nun blieben. Er hielt sich in dem Durchgangszimmer auf, das von dem Boudoir nicht durch eine feste Tür, sondern nur durch eine dichte Portiere getrennt ist. Hier belauschte er Sie, als Sie den Geheimschrank öffneten und das Geld unterbrachten. Das andere war dann Kinderspiel.“ „Sie meinen wirklich?!— Und ich habe dem Grafen Ramin den Mechanismus so eingehend erklärt, weil ich so stolz auf diese Einrichtung war. Wenn da jemand gelauscht hat, dann hat er allerdings einen ganz vortrefflichen Unterricht empfangen.“ „Jetzt darf ich wohl um die Adresse des Gutskäufers bitten, und dann, gnädige Frau, nicht die leiseste Aeußerung gegen irgend wen, wer es auch immer sei.“— Als Kommissar Brandt auf der Straße stand, brummte er vor sich hin:„Wenn mir Frau Marga das glaubt, was ich ihr eben auf die Nase gebunden habe, dann kann sie mir leid stun, dann ist sie— na, sagen wir schon: sehr naiv. Jedenfalls konnte es mir nicht einfallen, der schönen Witib zu sagen, auf wen mein Verdacht zielt. Frau Marga ist bis über ihre beiden kleinen Ohren in diesen Russen verschossen, und lasse ich nur den kleinsten Verdacht gegen ihn laut werden, dann verdirbt sie mir das ganze Konzept. Ich kenne die Weiber.“——— XI. Kriminalkommissar Brandt war eiligst nach der Polizeidirektion zurückgekehrt und begab sich sofort in die Abteilung für den Erkennungsdienst. Hier ließ er schnellstens eine vergrößerte photographische Wiedergabe der Abdrücke auf dem Briefbeschwerer herstellen, und als er sie in den Händen hatte, machte er sich selbst daran, die Registratur nach derjenigen Karte zu durchforschen, welche die gleichen Zeichnungen der Fingerspitzen aufwies. Er wußte, er hatte die Abdrücke erst vor kurzer Zeit gesehen, folglich mußten sie einem vom Erkennungsdienst aufgenommenen Verbrecher gehören, und dieser Verbrecher hatte dem Grafen Ramin als Werkzeug gedient, hatte den Diebstahl ausgeführt, während Graf Ramin selbst die Besitzerin des Geldes auf dem Ausfluge vom Hause fernhielt und für sich gleichzeitig ein einwandfreies Alibi schuf. Als nach halbstündigem Suchen Brandt die betrefsende Karte endlich vor Augen hatte, fühlte er sich wie vor den Kopf geschlagen. Das war ja das Signalement des Einbrechers und Räubers Franz Euler, der erst kürzlich aus dem Zuchthaus entsprungen war! Mit diesem Verbrecher hatte Brandt aber nie etwas zu tun gehabt. Wie kam es da, daß er sich seiner Fingermarken so deutlich entsann? Kommissar Brandt hatte sich in sein Amtszimmer zurückgezogen und saß grübelnd vor seinem Schreibtisch. Er mußte diesen Widerspruch lösen, wollte er nicht sein eigenes Gebäude zerstören. Plötzlich sprang er auf.„Die Reisetasche des Assessors!“ rief er unwillkürlich laut, so daß der in diesem Augenblick eintretende Kriminalbeamte Krüger dienstbeflissen fragte: „Meinen Herr Kommissar die Tasche des Assessors von Felgentreff?" Brandt fuhr ganz erschrocken herum. „Nein, Krüger, nein, es ist nichts!— Aber warten Sie mal einen Augenblick.“ Er suchte eifrig im Schreibtisch und holte die Nachbildung der Fingerabdrücke hervor, die er auf den Metallbeschlägen der Reiseeffekten des ermordeten Barons gefunden hatte. Er verglich. „Wußte ich's doch, daß ich die Linien kannte!— Nun, Krüger, stellen Sie doch mal sofort fest, wie es zugeht, daß, als ich vor einigen Tagen nach diesen Abdrücken suchen ließ, mir gesagt wurde, sie seien nicht vorhanden. — Ich möchte gern wissen, wer den Bock geschossen hat. Der Mann kann sich ja gratulieren, denn ihm hat es Hannibal Bürger zu verdanken, daß er als Mörder in Untersuchungshaft sitzt, während der wahre Täter frei herumläuft.“ Krüger kam bald zurück mit der Aufklärung, daß die Karte Franz Eulers nach Ausweis der Registratur an jenem Tage der Kartothek entnommen gewesen sei, um das Signalement des entslohenen Sträflings zu vervielfältigen und allen Polizeibehörden zugehen zu lassen. — Das war allerdinge ein unglückliches Zusammentreffen gewesen und hatte Hannibal und Helena Bürger schwere Stunden bereitet.— Gewiß, auch jetzt würde der Untersuchungsrichter den Gefangenen noch nicht aus der Haft entlassen, denn bis jetzt hatte sich von dem, was den jungen Schriftsteller anscheinend belastete, noch nichts aufgeklärt, aber Brandt wußte, daß das alles nur Spielerei sein würde, sobald man erst den wirklichen Mörder in den Fingern haben würde. Jetzt galt es, mit äußerster Vorsicht zu verfahren, denn Franz Euler war als ein mit allen Wassern gewaschener Verbrecher bekannt. Graf Ramin aber, der offenbar ebensowenig zu den harmlosen Seelen gerechnet werden konnte, durfte auch nicht kopfschen gemacht werden, zumal es an allen bündigen Beweisen fehlte, ihn in Haft zu nehmen. Die Hauptsorge Brandts aber war, daß der Untersuchungsrichter Weinhold nicht auf seine Gedankengänge eingehen und sich weigern könnte, Haftbefehle gegen Franz Euler und den Grafen Ramin zu erlassen. Für Euler war allerdings ein besonderer Haftbefehl unnötig, da ja auf ihn als entsprungenen Zuchthäusler sowieso gefahndet wurde, aber er mußte sofort in die Untersuchung einbezogen werden, damit ihm keine Zeit zu Verdunkelungen blieb. Kommissar Brandt bemühte sich nun, Bild an Bild zu reihen, und als er beim Landgerichtsrat Weinhold anlangte, war der endlose Filmstreifen lückenlos fertig und konnte abgerollt werden. Weinhold empfing den Kommissar mit einem Gemisch von Erstaunen und Neugier. Brandt legte ihm zunächst die drei Fingerabdrücke vor, und der Untersuchungsrichter mußte zugestehen, daß sie zweifellos von ein und derselben Person stammten. „Dann wäre also in beiden Fällen Franz der Täter?“ „Ja, aber er war nur die ausführende Hand. Der Kopf, aus dem die Verbrechen entsprangen, war der Graf Ramin.“ „Der Graf Ramin?— Kenne ich nicht.— Wer ist das, und was hat der damit zu tun?“ „Das ist eine längere Geschichte, die ich Ihnen erzählen möchte, Herr Rat.— Haben Sie Zeit?“ „Schießen Sie los.— Ich bin gespannt, was da herauskommt.“ „Nun denn: Der Baron von Felgentreff und Graf Boris Ramin, ein Balte, waren Mitglieder des Kavalierklubs und spielten am Abend vor dem Morde zusammen. Der Assessor glaubte Mogeleien seitens des Grafen zu bemerken, er machte eine diesbezügliche Aeußerung, es kam zu einem Wortwechsel und in dessen Folge schließlich zu einer Forderung. Zwischen den beiden Herren bestand auch noch eine andere Gegnerschaft; sie waren Rivalen in der Gunst der ebenso schönen wie reichen Witwe Marga Malsburg. Ramin hatte wohl die besseren Aussichten bei der Dame, aber das bevorstehende Duell machte alle seine Pläne, die auf dem großen Besitz der Witwe aufgebaut waren, zunichte, da er, selbst wenn er im Zweikampf den Gegner tötete, für lange Zeit das Feld räumen mußte. Kein Wunder also, daß die Entwicklung der Dinge ihn in die größte Aufregung versetzte. In dieser Aufregung irrte er nächtlicherweile durch die Straßen, kam so in die Nähe des Zuchthauses und wurde zufällig Zeuge der Flucht Franz Eulers. Eine blitzartige Erleuchtung sagte ihm, daß, wenn er dem Flüchtling zur endgütigen Erlangung der Freiheit behilflich war, er in diesem ein abhängiges und ergebenes Werkzeug haben würde. Und danach handelte er.“ Der Untersuchungsrichter schüttelte dec Kopf. 26. Mei 1933 General=Anzeiger für Vonn und Amgegend] Bonner Nachrichten Nr. 15 545. Seite? Bonnei Nachrichten Scheschunk Wenn Dichter reisten, dann liebten sie es, wo sich Gelegenheit bot, einen Turm zu besteigen, um von oben herab das Bild im ganzen zu genießen, das unten nur in Einzelteilen zu erleben möglich war. Die Dichter haben uns manchmal selbst von dem Eindruck erzählt, den sie da oben hatten. So beschreibt uns Goethe sein Erlebnis auf einem der Frauentürme in München. Es ist kein Zufall, wenn ein Dichter seine Freude daran hat, über dem Ganzen das Ganze zu erleben. So ist seine Eigenart. Genau so steht er auch sonst in allem Fühlen und Denken erhaben über allem Kleinen und Einzelnen. Und der Dichter ist darin nicht anders als sein Volk. So ist im Grunde jeder von uns, und es sind immer nur einige und wenige, die, statt das Loben in seiner Ganzheit und Schönheit zu sehen, an Kleinigkeiten sich reiben und mit dem einen oder anderen einzelnen nicht zufrieden sind. Allerdings droht der Alltag uns hin und wieder in eine Sackgasse engen Denkens zu drücken. Da packt uns einmal ein Aerger. Da erreichen wir dieses oder jenes, das wir erstrebten, nicht schnell genug. Oder aus einer schlechten Stimmung, wie jeder sie dann und wann einmal hat, will uns manches nicht sofort geraten. Aber an den Kern unseres Wesens rührt all dieses Aeußerliche nicht, denn der Lebensglaube ist immer doch stärker, und je mehr wir den idealistischen Menschen in uns herausstellen, um so erfolgreicher trotzen wir allen kleinen Hemmnissen, die der Alltag bringt. Idealistische Gesinnung ist die Seele aller wahren Lebenskunst. Das Erhabene in uns verlangt sein Recht gerade dann am meisten, wenn der Augenblick uns in Aerger verstrickt. Wir kommen im Leben nicht aus ohne den Adel des Herzens und das große Verstehen, das aus der idealistischen Höhe über dem Leben das Leben umspannt. Reklame=Corso der Vonner Geschäftsradfahrer für Handwerk, Handel und Gewerbe am Sonntag den 21. Juni Das große Reichstreffen der Deutschen Radfahrer findet in der Zeit vom 18. bis 22. Juni statt. Neden einer Internationalen Radfahrer=Sternfahrt nach Bonn, woran sich alle Radfahrer der Welt beteiligen können, finden die Deutschen Meisterschaften in Vonn statt. Aus allen Teilen Deutschlands kommen die besten RadfahrerVereine nach Bonn und nehmen an dem größten Ereignis, dem herrlichen Radfahrer=Corso am Sonntagmorgen, 21. Juni, ab Hofgarten teil. Für die Geschäftsradfahrer des Bonner Handwerks, Handels und Gewerbes wird eine besondere Reklamegruppe eingerichtet. In dieser kann jeder Geschäftsradfahrer seiner Firma mit dem Rad teilnehmen. Es ist erwünscht, daß die Teilnehmer durch Schmuck des Rades oder durch besonderen Anzug oder Kostüm, den Namen der Firma und die Art des Geschäftszweiges dadurch besonders zum Ausdruck bringen. Zum Beispiel: Bäcker oder Metzger in Berufstracht mit geschmücktem Rad und Ausfahrkorb, oder Zeitungsfahrer mit Zeitungstransport, oder Blumengeschäftsfahrer mit schön geschmücktem Blumenrad usw. Meldungen bis 1. Juni an Paul Wimheuer, Vonn, Herwarthstr. 21, Ruf 8273. * Der Westerwaldverein hält am 20. und 21. Juni in Rengsdorf seine Jahreshauptversammlung ab. Für den 20. ist ein Begrüßungsabend vorgesehen. Die Hauptversammlung beginnt Sonntag morgens. Nach dem gemeinschaftlichen Mittagessen findet nachmittags ein Festzug mit Wanderkundgebung statt. Der Gartenbauverein hält am morgigen Mittwochabend im„Hähnchen“ seine Monatsversammlung ab, in der Betriebsleiter Keller aus Friesdorf über die „Pflege, der Pslaßzen vor dem Fenster und aufehem Batkons Iprichen with Neue Postwertzeichen Anfang Juni erscheint eine neue Gedenkmarkenserie der deutschen Reichspost mit den Werten zu 3, 5, 12 und 25 Pfennig anläßlich des deutschen Gemeindetagkongresses. Ferner ist soeben zum 42. deutschen Philatelistentag ein Satz von 4 verschiedenen Festserien erschienen, bei denen je eine Karte eine eingedruckte Luftpostmarke zeigt. Postdienst an den Pfingsttagen Der Postschalterdienst, sowie Telegraphen= und Fernsprechdienst findet an den beiden Tagen wie Sonntags statt. Ortsbriefzustellung, Paketzustellung und Landzustellung findet nur am 1. Pfingsttage vormittags statt. Am 2. Pfingsttage fällt die gesamte Postzustellung aus. Auf Verlangen werden Postsendunger durch besonderen Boten— gegen Entrichtung der Eilzustellgebühr— abgetragen. Der Kraftpostverkehr findet an beiden Feiertagen wie Sonntags statt. Ausstellung„Rheinische Künstlerinnen“ Am Freitagnachmittag, 29. Mai, eröffnet die„Gedok“, Ortsaruppe Köln, eine Ausstellung ihrer Fachgruppe„Vildende Kunst" im Kölntschen Kunstverein am Friosenplatz. Prof. Ahlers=Hestermann spricht einleitende Worte. Mandolinenkonzert in Spich (Spich): Die Zupfmusik, wie sie in einigen Orten des unteren Siegkreises in vorbildlicher Weise gepflegt wird, hat immer noch viele Anhänger. Unter Mitwirkung einiger Brudervereine gaben die Freunde der Zupfmusik aus Spich am Sonntag im Saale Volbach ein schönes Konzert. In gemütlicher Weise verlief auch der anschließende Ball. Sängersest in Hoholz (Hoholz): Der Quartetverein feierte am Sonntag sein Stiftungsfest. Nachmittags gab man im Saale Klasen ein Vokalkonzert, das sich eines regen Besuches erfreute. Volkslieder wechselten mit Chören alter und neuer Meister. Ein gemütlicher Teil schloß sich an. Ersolg der Vonner Studenten beim Tierbeurteilungs=Wettbewerb auf der 3. Reichsnährstandsausstellung in Franksurt a. M. Um in den Kreisen der Landwirtschafts=Studierenden das Interesse an der Tierzucht zu fördern und um den künftigen Tierzüchtern Gelegenheit zu geben, sich für ihre Aufgaben zu schulen, hatte der Reichsnährstand gelegentlich seiner 3. Ausstellung in Frankfurt am Main einen Hochschul=Tierbeurteilungswettbewerb für Studenten ausgeschrieben. Das Richten durch die Studierenden konnte in den Abteilungen: Rinder, Schweine und Schafe erfolgen und zwar dergestalt, daß jeweils 3 Studenten eine Richtergruppe bildeten. Gerichtet wurde nach dem auch für die Reichsnährstands=Preisrichter gültigen Verfahren. Sieger war die Gruppe, deren Ergebnis die weiteste Uebereinstimmung mit dem Urteil der Reichsnährstandsrichter aufwies. Naturgemäß nahmen an diesem Wettbewerb Gruppen von Studierenden der Tierzuchtinstitute einer Reihe deutscher Hochschulen teil. Sieger wurden in allen ausgeschriebenen Abteilungen, also sowohl bei Rindern, Schweinen als auch Schafen, die vom Institut für Tierzucht und Molkereiwesen der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn angemeldeten Studentengruppe. Es wurden ihnen zuerkannt in der Abteilung Rinder: der Ia= und Ih=Preis, in der Abteilung Schweine der 1. Preis, und in der Abteilung Schafe; ebenfalls der 1. Preis und zwar in allen Abteilungen vor den Gruppen der Universitäten Göttingen bezw. Halle. Seefahrten nach Norwegen vom 23. bis 29. Juni und vom 26. August bis 1. September. Für diese Fahrten können noch Anmeldungen angenommen werden. Sämtliche Dienststellen der DAF nehmen Anmeldungen hierfür entgegen. Gleichzeitig teilen wir mit, daß die Urlauberfahrt UF 17 zum Schwarzwald besetzt ist. Anmeldungen hierfür können nicht mehr entgegengenommen werden. Frisches Gemüse für die Pfingstseiertage Amtlicher Vonner Marktbericht vom 26. Mai Der Bonner Frühgroßmarkt war wieder reich beschickt, namentlich mit Kopfsalat, Wirsing, Rübstiel, Spargel, Rhabarber, Kohlrabien, Gemüsepflanzen und Blumen aller Art. Zu Beginn des Marktes gingen zwar ansehnliche Mengen Gemüse nach auswärts, später stockte das Geschäft, sodaß bei der Niederschrift des Marktberichtes, gegen 7 Uhr früh, mit Ueberständen gerechnet werden muß. Auch auf dem Kartoffelmarkt war das Geschäft ruhig. Gezahlt wurden im Großhandel(in Pfennig für Kilo und für rheinische Ware, wenn nichts anderes vermerkt): Speisekartoffeln gelbe.00 Mk. für 50 Kilo, ausl. neue Kartoffeln 10—16. Mai=Wirsing—4, Schnittgemüse 2, Blumenkohl ausl. 40—60, Knoblauch 50—70, Erbsen in Schoten ausl. 75, Möhren—6, ausl. Geb. 40—50, Rhabarber—5, Meerrettich Stück 15—25, Rübstiele Gebund 1,5—2, Radieschen—3. Gurken ausl. Stück 25—40, Spargel 1. 38—40, 2. 30—32. 3. 28, 4. 18 bis 20. Suppengrün Gebund 25, Spinat—10, Sellerie—15, Breitlauch Stück—3, Kopfsalat Stück —4, Tomaten ausl. 30—60, Eßäpfel 25—35, Ananas 80—100, Apfelsinen—15, Bananen 32—34, Zitronen —6, Erdbeeren ausl. 80—100, Kirschen süße ausl. 35 bis 45, Stachelbeeren, unreise 27—28, Trauben ausl. weiße 45—60, Käse: Holländer 100—130, Schweizer 100 bin 41h Edamer 70—100, Eier: ungestemvelt Stück 8, gestempelt, vollfrisch—11; frische 8¾—10¾. Die wira das Wetter! Wetterbericht des Reichswetterdienstes Ausgabeort Köln, vom 25. Mai 1936, 16 Uhr: Die Wetterlage ist zur Zeit nur im Westen und Süden des Reiches sommerlicher Natur. In Mittel= und Norddeutschland herrscht dagegen noch kühles, trübes und regnerisches Wetter. Flache Störungen sind über der Biskaya, über Ostdeutschland und Polen vorhanden. Sie füllen sich aber aus und werden unser Wetter nicht beeinflussen können. Da der Druck allgemein ansteigt, ist mit der Fortdauer des ruhigen Wetters zu rechnen. Wetteraussichten bis Mittwochabend: Schwachwindig, teils wolkig, teils heiter, trocken, warm. Besbacktung der Wetlerstaften Benet. Sonnenaufgang.21, Sonnenuntergang 20.36, Mondaufgang 10.13, Monduntergang.32, absolute Dunkelheit 23.06, bürgerliche Dämmerung(abends) 21.28, (morgens).29 Uhr. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 758,4; red. auf RN. 763,5; Tendenz steigend; Temperatur 11,3; Max. gestern 24,5; Min. der Nacht 9,2; Windrichtung und Stärke m Sek. SO. 1,7; Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden: keine; Bodenoberflächentemp. 11,0. Zegelskand: Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.80 (—12), Maxau.52(unverändert), Mannheim.61 (plus), Lohr.61(plus 10). Mainz.21(plus), Mainz.17(plus), Kaub.41(plus 28), Trier.40 (plus), Koblenz.32(unv.), Köln.13(unv.), Düsseldorf.52(plus 17), Duisburg.46(—), Mülheim .17(—10), Ruhrort.71(—), Wesel.50(—); Emmerich.80(—). Der Vonner Pegel zeigte heute morgen.13. (2,13) Meter, der Kölner Pegel 2,16((2,13) Meter. Staft be Am 24. Mei 1936, ebends 7 Uhr, entschlief sanft im Alter von 78 Jahren mein innigst geliebter Mann, unser treusorgender Vater, mein treuer Bruder „Asumfar Rasel-Krapß Rechtsenmel? Bonn, Burgsteinfurt Dera Krupp geb. Clouth Ellen Krupp Landrat Dr. Herbert Krupp lrene Krupp Mathilde Krupp Antoinette Krupp Mittwech, den 27. Mai,.30 Uhr Exequien in der Stiftskirche 10.15 Uhr Beerdigung zum Nerdtriedhofe vom Traverhause Wilhelmstraße 32. Die Verlebung unserer Tochter Marie mit Herrn Dr. iur. Wendelin Duvernel! geben wir bekannt Dr. Geerg Rösing und Frau Eisebeth geb. Weiler Beuel bei Benn, den 26. Mai 1936 Cembahnstraße 17 Meine Verlebung mit Fräulein Marie Rösing beehre ich mich anzuzeigen Wendelin Duvernell Essen-Ruhr, Isabellastraße 20 Kein Empfang dent boe Die glöckliche Geburt eines kräftigen zweiten Jungen zeigen in denkbarer Freude en Paul Stühlen u. Frau Lere geb. Fischer senn(Brödergasse 8, z. Zt. Südseneterlum), 25. Mai 1936 Witwe, 31 Jahre, katholisch. drei Kinder, schuldenfreier Bauernhof mit einigen Morgen Land, wünscht passende Bekanntschaft eines katbolischen, cdaraktervollen Herrn von 30—45 Jahren zwecks Heivat. Etwas Vermögen oder kleines Einkommen erwünscht. Angebote unter K. B 1750 an den General=Anzeiger(2! Reiseaeselschaft 10 bis 15 Herren(21 wünscht geräum. Autobus für Schwarzwaldtour nach vorgeseh. Reiseplan 9 Tage. 1400 Km. Ang. unter„Reise 1936“ an d. Gen.=Anz. bis spätestene 3. Juni. Alle Schaffenden gehören in die RSV. FahrradDeden K. 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GartenbauVerein Morgen Mittwoch, 19 Uhr pünktlich Monatsversammlung im Hähuchen. s2 Von der Reise zurück San.-Rat Dr. Wollenweber Ainderarn: Für den uingstHausputz in vielen Farben lose abgewogen Mop-Politur, Mops Röbelgflegeertket Rürstenwaren Putz-u Scheuermittel fensterieder Schwümme Bohner Autnehmer zu günstigen Preisen MAUSPUTZ WEISS DREIECK 4 4 Fahrräder billig Kesselgasse(Ehestand: (troßle Außwahl. P. Stönder, Wen- x. zelgasse 53, I. Etage. Eingang### ds-Darleh.) Rshe „Mssrpnths nach wie vor Kirchstraße 7, Bonn H. WAGNER(sen.) ilber 30 Jahre Operateur der Fußpflege. Telefon 7102 GTH u eslich: Drog. Hasenmüller, Friedrichstr. 20 Drog. Lülsdorff. Dreieck 4. Rathaus-Drogerie, Markt 9. Beethoven-Drog., Münsterplatz 18. Freiwillige Mobilar=Versteigerung Am Mittwoch den 27. Mai 1936, morgens 10 Uhr, werden in dem Wohnhause Kaiserstraße Nr. 69, 1. Etage, hier wegen Haushalt=Auflösung folgende gebrauchte, sehr gut erhaltene Mobillen, als: 1 kompl. 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Mai 1936 Festverz. Werte 4½%(8) Bonner Stadt-Anleihe v. 26R 92.75 ½%(8) Bonner Stadt-Anleihe v. 29 91.75 ½%(8) Pr. Ld.Pfd. A. Pfd. R. 19 3½%(7) Pr. Ld.Pfd.A. Pfd. R. 21 ½%(8) Pr. Ld.Pfd.A. Komm.=G. R. 20 3½%(8) Pr..-.Gpfdhr. 28 (8) PLdpfd.-A. 17. 18%) (8) nth.-Westf. Gold 4, 6 10, 12*) 3½% Westd. Bod.-.Pf. 3,—12, 14*) Dt. Ablös.-Anl. mit Ausl.*) Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika Hamburg-Südam. worndentscher Lloyd Banken Allg. D. Kredit Berl. Handels-G. Commerz u. Priv. Deutsche Bank und Disk.-Gesellsch. Dresdner Bank Reichsbank Westd. Bodenkr. Industr.-Aktien Aachen-München*) Accnmulat.-Fabr. A. E. G. Augsburg- Nürnberg Basalt-Aktien Linz Bemberg Bergmann Elektr. Berlin-Karlsr. Ind. Berl. Maschinen-Bau Bonner Bergwerksu. Hütten-Verein*) Braunk.-Zuk.-Akt.*) Buderus-Eisen Charlottenb. Wasser Chem. v. Heyden Chem. Albert 117 C. Gummi-W Hann. /181.625 Dahlbusch Bergw.*) Daimler Benz D. Atl.-Telegr. Deutsche Erdöl Deutsche Gold- u. Silb.-Scheide-Anst. Deutsche Kabelw. Dtsch. Linoleum-W. Dtsch. Spiegelglas Dortmunder Aktien Dortmunder Union Dürener Metall Dynamit Nobel 97.— 94.75 95.75 97.— 97.— 96.25 115.25 .25 17.875 117.75 93.25 95.25 95.— 188 50 92.875 1157.— 93 85 116.— 12.— 91.75 111.25 128.50 127.75 136.— 133.50 101.875 115.375 124.75 417126 118.375 122.50 244.— 148.25 185.— 129.— 107.50 201 25 135.— 89.— *) Rheinisch-Westfällsche Börse. Berliner Mark-Notierung vom 25. Mai 1936 Elektr. Lieferungen, El. Licht u. Kraft Farbenindustrie Feldmühle-Papier Felten u. Guilleaume Ges. f. el. Untern. Glas Schalke Goldschmidt Th. Hackethal Harpener Bergbau Hilgers Akt.-Ges. Hoesch-K. Neuessen Hohenlohe-Werke Hubertus-Braunk. IIse Bergbau Kallw. Aschersleben Keramag Klöckner-Werke Koksw. u. Chem. F. Kronprinz Metall Lahmeyer Laurahütte Lorenz C. Mannesmannröhren Mansfelder Bergbau Maschinenb. Untern. Metallgesellschaft Orenstein u. Koppel Rasquin Farben Rhein. Braunkohlen Rhein Stahlwerke Rh.-Westf. Kalkw. Rh.-Westf. Elektr. Riebeck Montanw. Roddergrube Brühl Rositzer Zucker Rütgerwerke Salzdetfurth Kall Sarotti-Schokolade Schuckert Elektr. Schultheiß Brauerei Siemens u. Halske Stöhr Kammgarn Stolberg Zink Stollwerck Gebr. Tuchfabrik. Aachen Ver. Dt. Nickelw. Ver. Glanzstoff Elb. Ver. Stahlwerke Vogel Dr. u. Kab. Westd. Kaufhof Westeregeln Wicküler Küpper Zellstoff Waldhof 133.39 3— 133.— 142.25 111.625 131.50 127.625 107.— 105.875 136.— 169.— 130.50 102.375 136.50 140.375 95.625 143.— 99.75 133.50 86.50 45 05 234.50 129.50 134.375 112.375 90.50 128.50 101.75 149.125 109.50 190.— 113.25 108.875 116.— 94.50 145.— 43.75 129.50 Kolonialwerte Deutsch-Ostafrika Neu-Guinea Otavi-Minen u. Elb. 141.875 135.— 170.— 22.75 Amerika Belgien England Frankreich Berliner Metallbörse Reinnicke! Antimen-Regulos S c ce. Weir- e. Drahberr. 52.25 144.— vom 25. Mai 1936 269 143.— 1 Feinzilber i. 5 per kg. 38.00—41.00 Deutschlands Wirtschaftswerbung im Ausland Tagung der Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft Anläßlich der Tagung der Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft in Düsseldorf fand am Sonntag in der Universität Köln ein Empfang statt. Bei diesem Empfang wies nach Begrüßungsworten des Rektors der Universität Prof. Dr. von Haberer, des Präsidenten der DWG Exzellenz Schnee, des Professors Prion und des Kölner Oberbürgermeisters der Präsident der Wirtschaftskammer für das Rheinland, Freiherr von Schröder, darauf hin, daß nach Ausführungen des Wirtschaftsbeauftragten des Führers nicht Autarkie, sondern eine bessere Lebensordnung der deutschen und der europäischen Völkerfamilien Gesetz des nationalsozialistischen Staates sei, der als wesentlichstes Element in die Handelsbeziehungen der Nationen trage: den„handelspolitischen Takt“, der auf der Achtung vor jedem Volkstum, seiner Eigenart und seinen Lebensnotwendigkeiten beruhe. Deutschland kämpfe auch auf dem Gebiete der Weltwirtschaft um Gleichberechtigung. Zu dem Thema sprach der Präsident des Werberats der deutschen Wirtschaft, Ministerialdirektor i. e. R. Reichard. Er brachte in seinem Vortrag zum Ausdruck, wie dringend die Notwendigkeit weltwirtschaftlicher Werbung zur Sicherung und Erweiterung fremder Absatzmärkte sei und welche Wichtigkeit der Werbung neben einer methodischen Marktforschung im Rahmen einer modernen zielbewußten Außenhandelspolitik beizumessen sei. Wer sachgemäße Wirtschaftswerbung im Ausland betreiben wolle, müsse neben der üblichen Beherrschung der Werbetechnik vor allem über eine genaue Kenntnis des Auslandes verfügen. An Hand interessanter Beispiele wies Präsident Reichard nach, daß es in der Auslandswerbung auf eine Menge kleinster, aber desto ausschlaggebenderer Dinge für den Erfolg ankomme und daß jede Wirtschaftswerbung, die den Auslandskunden etwa nach dem gleichen Schema F bearbeiten wolle wie den Inlandskunden, zwangsläufig zu Trugschlüssen führen müsse. Werbung heiße Vertrauen erwecken, und dieses könne nur dann eintreten, wenn die Werbung nicht in fremdem Gewande an den Käufer herangetragen werde, sondern wenn sie ihm gewissermaßen in heimischer, ihm vertrauter Tracht begegne. Sodann sprach zu, dem gleichen Thema Direktor Schütte von der Firma Ferinand Mühlens, Köln (4711). Er gliederte das Thema in die direkte Werbung als Ausdruck des Unternehmungsgeistes des einzelnen und die indirekte Werbung als Ausdruck des Könnens und Lebenswillens einer ganzen Nation. Zuchtversteigerung der rhein. Glauviehzüchter Der Verband rheinischer Glanviehzüchter veranstaltete 1 Koblenz seine 47. Zuchtviehversteigerung. Es waren 47 Jungbullen aufgetrieben, die mit einem Durchschnittspreis von 783 RM. je Tier abgesetzt werden konnte. Bei der Klasse 1 (Bullen mit einer Durchschnittsleistung über 100 Kilo Milchsett) war der durchschnittliche Preis 821 RM., bei der Klasse 2 711 RM., Höchstpreise waren 1320, 1380 und 1500 RM. Bei einer gleichzeitig stattgefundenen Versteigerung des Landesverbandes Rheinischer Schweinezüchter wurden sechs Eber zum Durchschnittspreis von 230 RM. und vier Sauen für durchschnittlich 218 RM. abgesetzt. in 1oo0 Vertaussstenen im Kheiniant Ordentlicher Verbandstag des Verbandes der rheinischen Verbrauchergenossenschaften in Köln Am Sonntag hielt in Köln der Verband der rheinischen Verbrauchergenossenschaften e. V. Köln seinen ordentlichen Verbandstag ab. Verbandsleiter Doerr, M. d.., eröfnete mit einer kurzen Begrüßungsansprache. Er erteilte das Wort dem Verbandsdirektor Reinhold Zirwas=Hamburg. Der Redner gab zunächst einen Rückblick über die Auswirkungen des Genossenschaftsgesetzes vom 21. Mai 1935. Nach diesem Gesetz werden 73 Genossenschaften mit einer Bilanzsumme von 202 Millionen RM. und Spareinlagen in Höhe von 72 Millionen RM. liquidieren. Das bedeute die Abkehr von ungesunden Verhältnissen. Die Entwicklung der nächsten Jahre müsse ihr Ziel darin setzen, zunächst eine Konsolidierung der Gesamtverhältnisse herbeizuführen und die Reserven zu stärken. Das Hauptproblem der Zukunft sei die Lösung der Liquiditätsfrage, da das Gesetz die Abwicklung der Spareinrichtungen ab 31. Dezember 1940 verlange. Bei der Uebernahme der Verbände durch den Reichsbund deutscher Verbrauchergenossenschaften in Hamburg sei ein Spareinlagenbestand von 250 Millionen RM. vorhanden gewesen, der bis heute auf 150 Millionen RM. zurückgeschraubt werden konnte. Auf Grund der Liquidationen habe sich diese Summe auf 87 Millionen RM. ermäßigt, die nunmehr von den Verbrauchergenossenschaften zurückgezahlt werden müsse. Zu diesem Zwecke ständen flüssige Mittel in Höhe von 32 Millionen RM. zur Verfügung, so daß ein Betrag von 55 Millionen RM. bestehen bleibe, der zur Ablösung der Spareinlagen fehle. Auch durch Abstoßung nicht benötigter Anlage= und Vermögenswerte könne dieser fehlende Betrag nicht wesentlich verringert werden. Die Genossenschaften seien vielmehr angewiesen, diese Mittel aus sparsamster Geschäftsführung zu erwirtschaften, wozu als erste Voraussetzung eine Steigerung der Rentabilität, also eine Stärkung der Eigenkapitalkraft, eine Erholung der Reserven und entsprechende Kostensenkung durch Einsparung erforderlich seien. Die verbleibenden 1113 Genossenschaften hätten. 1935 einen Umsatz von 502 Millionen, 1934 von 483 Millionen RM. erzielt. Unter Berücksichtigung der schwierigen Verhältnisse sei diese rd. 5prozentige Umsatzerhöhung als guter Erfolg anzusprechen. Zum Schluß berührte der Redner noch die Stellung der Prüfungsverbände zu den Genossenschaften und die Frage der Einheitssatzung. Röttgermann gab den Bericht über die Tätigkeit des Verbandes. Am 31. 12. 35 waren dem rheinischen Verband 73 Verbrauchergenossenschaften angeschlossen, von denen nach der Bereinigung noch 60 gesunde Genossenschaften bestehen bleiben. Ihr Umsatz betrug 1935 rund 55,6, 1934 rd. 57,6 Millionen RM. Ihr Umsatz ist also 1935 um rd. 2 Millionen RM., also 3,5 Prozent zurückgegangen. Am 31. 12. 35 betrugen die Spareinlagen rd. 8,7 Millionen RM., die flüssigen Mittel rd. 2,9 Mill. RM., die Deckung also 35 Prozent. Die Mitgliederzahlen betrugen am 31. 12. 1935 rd. 251 000. Der Berufsgliederung nach entfallen von den 251000 Mitgliedern rd. 146000 auf Arbeitnehmer in gewerblichen Betrieben, rd. 37000 auf Beamte und Angestellte, rd. 12000 auf Arbeitnehmer in landwirtschaftlichen Betrieben, 11000 auf selbständige Landwirte, 10 500 auf selbständige Gewerbetreibende und rd. 34000 auf Personen ohne bestimmten Beruf. Die rheinischen Verbrauchergenossenschaften unterhalten 1035 Verkaufsstellen, beschäftigen 3720 Personen, zahlen an Löhnen und Gehältern fast 6 Millionen RM. und an Steuern 1,8 Millionen RM. Im Anschluß an die Verlesung des Tätigkeitsberichtes wurde dem Verbandsvorstand und den Kassenprüfern Entlastung erteilt. Die Verbandsbeiträge betragen ab 1. Januar 1936 1 Mark je 1000 Mark Umsatz zuzüglich eines Grundbetrages von 100 RM., der in vierteljährlichen Raten von 25 RM. bezahlt werden kann. Kölner Schlachtviehmarkt (Preise für 50 Kllogramm Levendgewicht) 25. 6. 4 Lchlen, vollfleischige, ausgemästete sonsuge vonlflelschige leischige gering genahrte Ausnahmetiere Bullen, jüngere, vollfleischige sonsuge, volllleischige fleischige gering genährte Kühe. jüngere, vollfleischige sonstige vollflelschige........ fleischige gering genahrte Fürlen,„vollleischige; ausgemästete... voulfleischige fleischige gering genaorte Fresser, mäßig genährtes Jungvied.. Kälder, Doppellender bester Mast.. e. beste Mast= und Saugkälber mittlere Mast= und Saugkälber.. geringere Saugkälber geringe Kälber Lämmer und Hammel. deste Mastlämmer 1 Stallmastlämmer 2. Holsteiner Weidemastlämmer beste jüngere Masthammel 1. Stallmasthammel 2. Weldemasthammel mittlere Mastlämmer altere Masthammel geringere Lämmer und Hammel... Schafe, beste mittiere geringere Schweine. a) über 300 Efd Lebendg. 1. fette Speckschweine 2. vollfletschige Schweine b) 241—310) Psd Lebendg. c) 200—240 Pid Lebendg. d) 160—200 Pfd Lebendg. e) 120—160 Pfd. Lebenda. ti unter 120 Pfd. Lebendg. 1. fette Specksauen 2 andere Sauen Auftrieb 387(zuletzt 337) 8 5 —* 48—55 38—45 50 57 56 5 53 51 54—56 50—53 18 6. 3 48— —46 57 3 53 51 56 48—51 Stück Großvieh, und zwar 112 (136 Ochsen), 54(46) Bullen, 161(127) Kühe, 60(28) Färsen, —(—) Fresser, 1921(1302) Kälber, 39(34) Lämmer, Hammel, Schafe, 4604(4893) Schweine. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere unt schließen sämtliche Spesen ab Stall sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. Der Hund muß angemeldet werden (Allner): Der Bürgermeister weist darauf hin, daß bis zum 31. Mai ds. Is. alle bisher noch nicht gemeldeten Hunde auf dem Bürgermeisteramt anzumelden sind. In verschiedenen Orten des Amtsbezirkes hat man nämlich in letzter Zeit wiederholt unangemeldete Hunde festgestellt. 180 Mark in der Bettmatratze (Much): Einem Marienfelder Einwohner wurde, während er sich mit seiner Familie auf einer Hochzeitsfeier befand, ein Betrag von 180 Mark, den er in der Bettmatratze versteckt hatte, gestohlen. 5 Voilsbanken und 110 Warengenossenschaften 46. Rheinischer Genossenschaftstag in Krefeld Etwa 500 Vertreter aller rheinischer gewerblicher Genossenschaften versammelten sich zum 46. Rheinischen Genossenschaftstag in Krefeld. In der Hauptversammlung erstattete der Verbandsvorsitzende Dr. Jungeblodt=Köln den Jahresbericht. Hiernach umfaßte der Verband am 1. Januar 57 genossenschaftliche Volksbanken und 143 Warengenossenschaften, insgesamt also 200 Genossenschaften mit rd. 38000 Mitgliedern. Schon aus diesen Zahlen geht die große Bedeutung der gewerblichen Genossenschaften des Rheinlandes hervor. Bei den Volksbanken hat sich die günstige Entwicklung weiter fortgesetzt. Die Bankkredite konnten 1935 um rd. 2,5 Mill. RM. zurückgeführt werden und betragen nur noch rd. 7,7 Mill. RM. Die Ausleihungen hielten sich ungefähr auf Vorjahreshöhe, allerdings muß berücksichtigt werden, daß für kurzfristige Arbeitsbeschaffungen rd. 10 Mill. RM. zur Verfügung gestellt wurden. Die Umsätze der Kreditgenossenschaften sind 1935 um weitere 15 Prozent auf 1184(1003) Mill. RM. gestiegen und liegen damit um 37 Prozent über denen des Jahres 1933. Bei den Warengenossenschaften verzeichneten 120 von einer Erhebung erfaßten Genossenschaften einen Umsatz von 15,2 Mill. RM. bei 15 300 Mitgliedern und 15,2 Mill. RM. Bilanzsumme. Die günstige Entwicklung der Einkaufsgenossenschaften des Handels hat weiterhin angehalten, Mitgliederzahl und Umsätze stiegen weit stärker als bei den Einkaufsgenossenschaften des Handwerks. Das Mitglied der Anwaltschaft des Deutschen Genossenschaftsverbandes, Dr. Kunze=Berlin sprach anschließend über das Thema„Die gewerblichen Genossenschaften in der Gegenwart". Es muß vor allem die Bauzwischenfinanzierung durch die Genossenschaften ermöglicht werden. Eine weitere Hauptaufgabe ist die Beseitigung der teuren Lieferantenkredite. Beim Wareneinkauf müssen die Genossenschaften das Qualitätsprinzip in den Vordergrund stellen. Die Lieferungsgenossenschaften schließlich müssen bestrebt sein, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu unterstützen. Als Letzter sprach Professor Dr. Dr. eh. Ernst WalbKöln über„Wandlungen und Neugestaltung der deutschen Kreditwirtschaft“. Zu Pfingsten trägt man gerne ein neues, schönes, buntes Kleid. Auch für Sie, meine Damen, ist dieser Wunsch erfüllbar. Wir bringen bildhübsche, aparte Neuheiten, Kleider und Complets in größter Ausw ahl. Dienstag 26. Platzmiete weiß u. NSKG Reihe Al, A2. B2, C u. Ring 3: Exmont. Trauerspiel v. 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Gemäldeausstellung in Unterurholz (Mechernich): In Unterurholz, einem kleinen idyllisch gelegenen Erdenfleckchen bei Lorbach, baute sich vor einigen Jahren Nikolaus Matthias Haas, zwei Kilometer von jeder anderen Wohnung entfernt, ein schmuckes, geräumiges Landhaus. Es war ein Wagnis besonderer Art, an das dieser junge Siedler heranging, aber heute erhebt sich in Unterurholz auf dem Pflugberge ein stattliches, massives Gebäude, Kühe weiden auf dem saftigen Wiesengrunde, und in diesen Tagen blühen schon die Obstbäume in dieser fast 500 Meter hoch gelegenen Lichtung. In mehreren Räumen ist eine besondere Sehenswürdigkeit aufbewahrt, nämlich die Gemäldesammlung des Kunstmalers August Simon (Donaueschingen). Eine Fülle kostbarer Schwarzwaldbilder, Porträts, Aquarelle, Zeichnungen und einige hundert Skizzen, die Simon, der ehemalige Hofmaler des Fürsten zu Fürstenberg, geschaffen hat, haben hier einen Platz gefunden. Der Besitzer wird zu Pfingsten die Ausstellung der Oeffentlichkeit zugänglich machen. Soidene Hochzeit in Wachendorf (Wachendorf): Das Fest der goldenen Hochzeit feierten am Samstag die Eheleute Josef Kessel und Angela geb. Bönner. Der Jubilar ist 74, die Jubilarin 76 Jahre alt. Die Bevölkerung hatte alles aufgeboten, um den Ehrentag der Jubelleute würdig zu gestalten. In einer Feier an der Wohnung der Jubelleute brachte die Dorfgemeinschaft ihre Glückwünsche dar. In feierlicher Prozession geleitete man sie zur Kirche, wo der Bund neu eingesegnet wurde. Eine Kuh auf der Weide abgestochen (Schleiden): Eine gemeine Tat verübten bisher noch nicht ermittelte Spitzbuben auf einer Weide zwischen Schleiden und Olef. Zur Nachtzeit stachen sie eine wertvolle Kuh ab, nahmen die besten Fleischstücke mit und suchten, vermutlich mit einem Kraftwagen, das Weite. Für den Besitzer ist der Schaden doppelt schwer, als ihm in der letzten Woche eine Kuh von einer Lokomotive derart angefahren wurde, daß man sie notschlachten mußte. Tausende pugerten zur Giaser Waldlaßene Ein herrlicher Wallfahrkssonntag— Pfarrer Wintzen=Berg hielt die Festpredigt (Eicks): Ein herrlicher Maiensonntag brachte der Waldkapelle zwischen Commern und Eicks viele Besucher. Kaum drängte sich die Morgensonne durch das schattige Laubdach der hundertjährigen Eichen, als es auf den vielen Zugangsstraßen zur Kapelle schon lebendig wurde. Zur Zeit des Hauptgottesdienstes hatten sich tausende von Marienverehrern um die stille Waldkapelle geschart. Aus allen Richtungen kamen Prozessionen, aus Mechernich, Eicks, Floisdorf, Strempt, Bürvenich, Berg, Schwerfen usw. Sehr groß war aber auch die Zahl der Einzelpilger, die mit Reisewagen, Autos, Kutschen, Fahrrädern, dorthin gekommen waren. Es war ein eindrucksvolles Bild: die leuchtende Maiensonne strahlte auf den aus vielerlei Blumen hergestellten Teppich— ein Geschenk der Jungfrauen von Eicks— die Gewänder der Priester, die vielen Fahnen und Fähnlein. Das heilige Opfer brachte Dechant Schrievers dar, die Festpredigt hielt Pfr. Wintzen=Berg. Er feierte Maria als die Fürsprecherin und Mittlerin am Throne Gottes. Ihr weihten sich nachher die Pilger. Wie immer, trafen am Nachmittag die Prozessionen der Frauen und Jungfrauen ein. Auch vor ihnen predigte Pfarrer Wintzen=Berg. Zegerscurer Botershen Bruch und Splitterung der Kniescheibe (Vlatten): Zu einem schweren Motorradunfall kam es in der gefährlichen Kurve oberhalb des Ortes. Dort kam ein Motorradfahrer und seine Beifahrerin, die anscheinend das Gelände nicht kannten, zu Fall. Am schlimmsten mitgenommen wurde die Beifahrerin, bei der der Arzt einen Bruch und Splitterung der Kniescheibe feststellte. Für die Verunglückte wird ein steifes Bein die Folge des Unfalles sein. Sie kam in ein Kölner Krankenhaus. Der Motorradfahrer kam mit Hautabschürfungen und einem erheblich beschädigten Motorrad davon. Neue Ordnung des Euskirchener Wochenmarktes Mit Dienstag, den 26. Mai, ist die Neuordnung des Euskirchener Wochenmarktes in Kraft getreten. Neueingeführt wurde zunächst die räumliche und zeitliche Trennung zwischen Groß= und Kleinmarkt. Der Wochenmarkt findet Dienstags, Donnerstags und Samstags statt, und zwar der Großmarkt morgens 5 bis 8 Uhr auf dem Alten Markt. Erst hiernach darf der Kleinmarkt, d. h. der direkte Verkauf an die Verbraucher, auf dem Annaturmplatz beginnen. Der Großmarkt kann nur von ausgesprochenen Großhändlern bezw. von Händlern, die in Zukunft nur Großhandel betreiben wollen, beschickt werden. Jeder, der in Zukunft als Großhändler zugelassen werden will, muß auf jede Nebenbeschäftigung verzichten, vor allem darf er den Kleinmarkt nicht mehr beschicken. Auf dem Annaturmplatz sind nur die Selbsterzeuger und Kleinhändler zugelassen. Der Verkauf darf nur an Verbraucher erfolgen, es ist also nicht mehr zulässig, daß die Erzeuger ihre Waren an Kleinhändler, Geschäftsleute oder an sonstige Wiederverkäufer absetzen. Die auf dem Wochenmarkt nicht verkauften Erzeugnisse können der Versteigerungsstelle Bliesheim zugeführt werden. Zu diesem Zweck wird ab Dienstag, den 26. Mai, erstmalig der Sammelwagen aus Bliesheim ab 7 Uhr vormittags auf dem Annaturmplatz bereitstehen. Diese Neuordnung bezieht sich auf den Handel mit sämtlichen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, ausgenommen sind lediglich Blumen, die an jedermann, also auch an Händler von den Erzeugern direkt verkauft werden dürfen. Die opserstendigen Eister Das WhW im Kreis Schleiden— 55 367 Mark Bargeldspenden— Die Warengeschenke (Schleiden): Das Winterhilfswerk 1936 kann sich den früheren Hilfswerken würdig zur Seite stellen. Die Opferfreudigkeit der Eiseler ist umso höher zu bewerten, als es sich meist um Leute handelt, die von dem geringen Ertrag ihrer Aecker leben müssen. An Bargeld wurden in den sechs Monaten insgesamt 55 367 Mark eingenommen. Mit 15821 Mark brachten die sechs Eintopssonntage das größte Einzelergebnis. Durch Lohn= und Arbeitsspenden von Firmen, Vereinen und Privaten wurden 11766 Mark aufgebracht. Bei der Gauführung gingen 14170 Mark ein. Die Eingänge an Naturalien und Pfundsammlungen kommen einem Geldeswert von 12000 Mark gleich. Alles zusammengerechnet wurden im Notstandsgebiet des Kreises Schleiden rd. 67000 Mark aufgebracht. Der dreifache Geldeswert gelangte im letzten Winter zur Ausgabe an Bedürftige. Der Wert der Betreuung beläuft sich auf rd. 198000 Mark. Es wurden verausgabt fast 10.000 Ztr. Kartoffeln, 13000 kg Mehl, 16 100 Büchsen Fleisch, rd. 13.000 Büchsen Milch, 5550 kg Zucker, 700 kg Butter, 500 kg Schmalz, 8500 Büchsen Fischkonserven, rd. 31000 Ztr. Brennmaterial. Dazu kommen große Mengen an Wäsche, Kleidungsstücken und Schuhzeug. Die Verabreichung von Gutscheinen brachte eine Ausgabe von 68 252 Mark. Die Kreisschleidener Geschäfte waren an den Lieferungen mit rd. 70000 Mark beteiligt. Nasch tritt der Tod... (Lengsdorf): Einen jähen Abschluß fand am Sonntag die Sitzung des landwirtschaftlichen Spar= und Darlehenskassenvereins im Lokale Jos. Schlösser. Das langjährige Mitglied Josef Schneider, Bachstraße 1, wurde plötzlich von einem Unwohlsein befallen und starb trotz ärztlicher Hilfe innerhalb einer Stunde. Ein Herzschlag hatte dem allbeliebten 63jährigen Mitbürger ein Ende bereitet. Der Verstorbene war 35 Jahre Mitglied des Quartettvereins Liederkranz und betätigte sich viele Jahre als Kassenwart in der freiwilligen Feuerwehr. Leider wurde seine Tätigkeit in den letzten Lebensjahren durch einen Unfall behindert. Ein zweites Becken wird im Godesberger Strandbad gebaut Bis zum 1. Juli soll es fertig sein— An Sonntagen sollen beide Becken benutzt werden Das Godesberger Strandbad hat seine Tore wieder geöffnet und hofft auf heiße Tage. Gleichzeitig sind die Ausschachtungsarbeiten für das zweite Schwimmbecken in vollem Gange. Man hofft es schon am 1. Juli benutzen zu können und zwar so, daß Sonntags beide Bekken zur Verfügung stehen, dann aber beide abwechselnd entleert und frisch gefüllt werden. phot. Dr. Scheden. 520 wubernde=Rugen ubgeschossen Haltung und Erziehung des guten Gebrauchshundes— Ein Jägerappell des Hegerings„Vorgebirge“ (Bornheim): Der Leiter des Hegeringes Vorgebirge, Major a. D. von Kempis=Kitzburg(Walverberg) hatte zu einem Jägerappell bei Casp. Schwadorf in Bornheim eingeladen. Die Beteiligung war aus allen Bezirken gut. Kreis=Jägermeister H. von Jordans=Lüftelberg wurde allseitig freudig begrüßt. Die Bekanntgabe wichtiger Verordnungen nahm alle Teilnehmer in Anspruch, da die Durchführung des Reichs=Jagdgesetzes weitere Verordnungen des Landes=, des Gau=, und des Kreis=Jägermeisters erforderlich macht. Major von Kempis erläuterte an Hand von Beispielen die betr. Verordnungen. Vor allem wurde hingewiesen auf den diesjährigen Abschußplan, zu dem der Kreis=Jägermeister wichtige Ausführungen machte. Zu diesem Abschußplan sei besonders hervorgehoben, daß der Abschuß eines Ernte=Bocks durch den KreisJägermeister als besondere Belohnung für gute Hege des Bestandes gegeben wird. Weiter wurde bekannt gemacht, daß bis zum 18. Juli sämtliche Gehörne mit Unterkiefer dem Hegeringleiter vorzulegen sind. Mit der Einführung der Hegeringbücher wird in Kürze begonnen. Die Meldung über festgestelltes Fallwild hat unverzüglich zu erfolgen, das gleiche gilt für jeden Jagdunfall. Auf die einschlägigen Bestimmungen des Wildschadengesetzes wurde erneut hingewiesen. Leider hat das Wildererunwesen nur in geringem Maße abgenommen. Weitere strenge Maßnahmen werden dazu beitragen, diesen größten Schädlingen unseres Wildes das Handwerk zu legen. Welch ungeheurer Schaden wildernde Hunde und Katzen anrichten, bewies der Bericht über die Strecke während des verflossenen Jahres in einem hiesigen Bezirk, wo rund 100 Hunde und 320 Katzen abgeschossen wurden. Naturgemäß bildete die Haltung und Verwendung eines guten Jagdhundes für alle Jagdarten das Hauptthema der Tagung. W. Daverkusen, Bonn, entwickelte in einem kurzen Vortrag auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen die Notwendigkeit der Haltung eines guten Gebrauchshundes und seiner Erziehung zur wirklichen Brauchbarkeit bei der Ausübung der Wald=, Feld=, Treibjagd und Wasserarbeit. Wichtig ist, daß die Anerkennung als Jagdhund von einer Prüfung abhängig gemacht werden kann, entsprechend den Bestimmungen des Reichs=Jagdgesetzes,§ 34, Abs.—2. Weiter ging der Redner auf die hauptsächlichsten Bedingungen der Prüfung und Leistungen ein. Lebhafter Beifall belohnte die Ausführungen des Redners. Nach einer regen Aussprache wurde noch darauf aufmerksam gemacht, daß für das kommende Geschäftsjahr der freiwillige Mitgliedsbeitrag ermäßigt werden konnte. Die Amtseinfahrung von Bargermeister Zammer Vereidigung durch den k. Landrat v. Stedtmann— Eine Ansprache von Kreisleiter Weisheit— Vorbeimarsch am Kriegerdenkmal (Bornheim): Im Beisein der politischen Leiter der NSDAP, der Parteimitglieder und der einzelnen Gliederungen, der Deutschen Arbeitsfront und unter zahlreicher Beteiligung der Vereine und der Bevölkerung des Amtes Bornheim fand am Sonntag die feierliche Einführung des Ortsgruppenleiters der NSDAP, Pg. Hammer, Köln, als Amtsbürgermeister des Amtes Bornheim statt. Nach einem Festzug durch den ganzen Ort, erfolgte nachmittags ein Aufmarsch auf dem Schulhof, wo nach einem flott gespielten Marsch des Spielmannszuges vom Jungvolk Roisdorf und einem Liedervortrag des Männergesangvereins Bornheim die Einführung stattfand. k. Landrat von Stedtmann, Bonn, nahm nach bemerkenswerten Ausführungen die Amtseinführung und die Vereidigung des neuernannten Amtsbürgermeisters vor und überreichte ihm die Anstellungsurkunde. Anschließend wies Kreisleiter Pg. Weisheit auf die politischen Verdienste und auf die verantwortungsreichen Aufgaben des Bürgermeisters hin. Amtsbürgermeister Hammer versprach, sein Amt zum Wohle der Allgemeinheit zu führen und jedem Bürger hilfreich mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Mit Seite 19. Nr. 13 543 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 26. Mei 1933 dem Aufruf, den Aufbauwillen durch treue Mitarbeit tatkräftig zu unterstützen, dem ein dreifaches Sieg=Heil zur Ehrung unseres Führers folgte, schloß der Festakt. Am Kriegerdenkmal der Gefallenen von 1870/71 nahm anschließend Kreisleiter Weisheit den Vorbeimarsch sämtlicher politischen Leiter ab, worauf man sich in geselliger Kameradschaft bei Joh. Nettekoven zusammensand. Schleiden verlegt seinen Marktplatz (Schleiden): Die Stadtverwaltung ist seit einigen Monaten dabei, alles verfügbare Gelände in den Dienst des Fremdenverkehrs zu stellen. Diesen Maßnahmen ist auch der Marktplatz zum Opfer gefallen. Wo bisher Kühe und Schweine gehandelt wurden, hat sich ein Kurgarten aufgetan, der der Stadt alle Ehre macht. In Zukunft finden die Viehmärkte nicht mehr auf den Wiesen hinter dem Stadtgarten, sondern auf dem Driesch statt. Damit wird bösen Zungen auch die Möglichkeit genommen, den Kurgarten als Kuhgarten zu bezeichnen. Die Pfingstkirmes in Walberberg (Walberberg): Am kommenden Pfingstfest feiert die Gemeinde ihre große Kirmes. An diesen Tagen treffen viele Prozessionen hier ein, um am Feste der hl. Walburgis, der Schutzheiligen der Gemeinde, teilzunehmen. Die Walburgisfeier auf Pfingsten ist rund 500 Jahre alt und darauf zurückzuführen, daß Jefuitenpatres die Reliquien alljährlich zu Pfingsten in feierlichem Zuge von Köln nach Walberberg brachten. Walberberg selbst hieß früher Burg oder Berg und hat seinen Namen„Berg der hl. Walburga“ erhalten, als die Reliquien der Heiligen unter Erzbischof Anno 11(1056 bis 1075) von Eichstätt in das Walberberger Kloster übergeführt wurden. Die Entstehung des Ortes liegt jedoch bedeutend weiter zurück. VomKhein zur Ahr Holländer brachten ein Ständchen (Linz): Sonntagabend wurden die Anwohner des Bürgermeister=Kastenholz=Platzes durch eine Serenade erfreut. Holländische Gäste, sämtlich Angehörige eines Gesangvereins, brachten mehrere Chöre zum Vortrag und wurden aus der Menge, die sich rasch angesammelt hatte, mit reichem Beifall bedacht. Anschließend versammelten sich die Niederländer mit deutschen Freunden zu einem Umtrunk im Sälchen des„Franz Joseph“. Schulung der DAF=Walter (Linz): Im Haus der Staatsjugend war eine Schulungsveranstaltung der DAF=Walter. Zunächst stellte sich der neue Kreiswalter Pg. Schlemmer, vor. Dann sprach Kreisschulungswalter Ecker. Neben der weltanschaulichen Schulung sei ein Eindringen in die Sozialpolitik erforderlich. Kreispropagandawalter Pg. Wagener sprach über„Propaganda, Presse, Versammlungstätigkeit", und nach weiteren Referaten richtete der Kreiswalter noch einmal das Wort an alle. Bereitschaftsdienst beim Arbeitsamt (Linz): Das Arbeitsamt teilt mit: Während der Sommerzeit(bis zum 15. Oktober) ist jeden Samstag bei der Nebenstelle in Linz von 16 bis 18 Uhr Bereitschaftsdienst. Hier können Arbeitskräfte persönlich oder fernmündlich unter Rufnummer Linz 336 angefordert werden. Das Linzer Frühlingssest (Linz): Das Linzer Frühlingsfest wurde dank der schönen Maienwitterung zu einem großen Erfolg. Es waren viele tausend, die sich die prächtig mit Guirlanden, Fähnchen, Lampions, elektrischen Glühbirnenketten und Maien geschmückte Oberstadt ansahen. In den bunt geschmückten Gaststätten herrschte reges Leben und Treiben, die Stunden gingen in echt rheinischer Gemütlichkeit dahin. Am Samstagabend zogen die„Linzer Jünglinge“ mit Fackeln auf und eröffneten das Fest. Sechs Ehrenjungfrauen trugen den Maienkranz, der zu den Klängen der Blasmusikkapelle am Halborn an einer Fichte hochgezogen wurde. Anschließend feierten die „Jünglinge“ einen zünftigen Kommers. Inttübrigen war der Wochenendverkehr befriedigend: Es wären viels Gesellschaften und Einzelrefsende, die zu“ Fuß, mit Rädern, Motorrädern, Autos, der Bahn und dem Schiff der bunten Stadt einen Besuch abstatteten. Die alten Mütterchen beim Gemeinschaftskassee (Linzer Höhe): Die NS=Frauenschaft bereitete den alten Mütterchen von Kalenborn eine schöne Kaffeestunde. Auf jedem Platz befand sich neben der Tasse eine Blume, die als Erinnerungsgeschenk mitgenommen werden durfte. Nach Stunden ansprechender Unterhaltung— es wirkten NS=Frauenschaft, Jungmädel und Kinderschar mit— wurden die Teilnehmerinnen an der Kaffeestunde mit einem Wagen wieder zur Wohnung gefahren. 25 Jahre Turnverein Erpel Eine eindrucksvolle Jubelfeier (Erpel): Der Festtag stand ganz im Zeichen turnerischer Veranstaltungen. Nachmittags hatten sich zahlreiche Zuschauer und Turnfreunde auf der Kippe eingesunden, wo sich die Erpeler Handballabteilung den Freunden des Rasensports in einer vorzüglichen Verfassung vorstellte. Die Erpeler Turner siegten verdient gegen die vorzügliche Mannschaft des ATV HonnefSelhof mit 10:6 Toren. Abends fand man sich im Saale des Gasthauses„Zur Torschänke“.(Bes. Emil Wald) zu einer erhebenden Festveranstaltung ein. Ein Jugendturner trug einen Jubelspruch packend vor, alsdann ergriff Vereinsführer Josef Schmitz das Wort zu einer kurzen Ansprache. Er zeichnete besonders Hauptlehrer a. D. Hömig, der den Verein 18 Jahre lang führte, sowie die Turnbrüder Schopp und Hirzmann aus. Ein lebendes Bild auf der Bühne verkörperte treffend die turnerische Arbeit und das turnerische Streben im neuen Deutschland unter der Führung Adolf Hitlers. Der zum Vereinsehrenvorsitzenden ernannte Hauptlehrer a. D. Hömig gab einen Rückblick auf die Geschichte des Erpeler Turnvereins. Fachamtsleiter Pohl beglückwünschte den Jubelverein. Ein besonderer Gruß wurde durch den Leiter auch den Honnef=Selhofer Turnern zuteil. Eine Bitte erging an die Elternschaft Erpels, die Jugend dem Turnverein, der in Turnbruder Karl Noll einen vorbildlichen Turnwart besitzt, anzuvertrauen. Neue Meister und Gesellen (Unkel): Vor der zuständigen Prüfungskommission bestanden ihre Meisterprüfung: im Tischlerhandwerk: Leo Bornheim, Rheinbreitbach und Heinrich Euskirchen, Unkel. Die Gesellenprüfung bestanden: im Bäckerhandwerk: Alois Meffert, Rheinbrohl; im Photographenhandwerk: Anni Soers, Hönningen; im Schmiedehandwerk: Robert Marnett, Etscheid bei Asbach. Verkehrsunfälle (Unkel): In Unkel=Scheuren wurde ein Junge von einem Kraftwagen angejahren. Die Verletzungen, die der Kleine erlitt, war recht erheblich.— Auf der Reichsstraße kam in der starken Kurve zwischen Rheinbreitbach und Unkel ein Kölner Motorradfahrer zu Fall. Der Gestürzte kam mit leichteren Hautabschürfungen davon, das Fahrzeug wurde stark beschädigt und mußte abtransportiert werden. Ortssammelstelle in Hönningen (Hönningen): In Hönningen wurde eine Ortssammelstelle für Obst und Gemüse durch den Spar= und Darlehnskassenverein eingerichtet. Die Wanderausstellung kommt nach Asbach (Asbach): Für die Bewohner von Asbach und Umgebung zeigt die NSV. vom 30. Mai bis einschließlich 2. Juni, die bereits in mehreren Orten des Gaues Westmark aufgestellte Ausstellung„Mutter und Kind“. Als Ausstellungsraum ist die landwirtschaftliche Schule vorgesehen. Ein Eintrittsgeld zu der Ausstellung. deren Besuch allen Volksgenossen empfohlen wird, wird nicht erhoben. Beförderungen in der Asbacher Wehr (Asbach): Um die Lücken in der Führerschaft der Asbacher Amtswehr wieder auszufüllen, wurden 13 Wehrmänner zu Oberfeuerwehrmännern, acht Oberfeuerwehrmänner zu Löschmeistern und zwei Löschmeister zu Brandmeistern befördert. Brandmeister Franz Krautscheid, Führer des Halblöschzuges Windhagen. wurde zur Teilnahme an einem im Juli stattfindenden Lehrgang an der Feuerwehrfachschule zu Koblenz bestimmt. Asbacher Vieh- und Krammarkt (Asbach): Beim letzten Asbacher Viehmarkt war der Auftrieb an Großvieh schwach, junge Schweine wurden zu 25—28 Mark pro Stück abgesetzt. Es waren etwa 60 dieser Tiere aufgetrieben. Reich beschickt war der Krammarkt, auf dem ein lebhafter Betrieb herrschte. Der nächste Markttag wurde auf den 17. Juni festgesetzt. Eine Altersjubilarin (Asbach): Frau Witwe Gertrud Schwalbach aus Asbach feierte ihren 84. Geburtstag. Die Jubilarin ist geistig und körperlich rüstig und im ganzen Ort ob ihres biederen, ehrenhaften Wesens sehr geschätzt und beliebt. Ortssammelstellen im Asbacher Land (Asbach): Für die Marktregelung bei Gartenbauerzeugnissen wurden in Asbach und Windhagen Ortssammelstellen für Obst und Gemüse eingerichtet und zwar befinden sich die Sammelstellen jeweils beim Spar= und Darlehnskassenverein. 40 Jahre„Liederkranz“. (Leubsdorff: Der Männergesasgvekein„Liederkkanz“ in Leubsderso indem vor zwei. Jahren guch der Quartettverein aufgegangen ist, feiert in diesem Jahre sein 40jähriges Bestehen. Der Verein hat von Anfang seines Bestehens an eine große Rolle gespielt. Die Jubelfeier wird daher auch, nach den vorliegenden Plänen zu urteilen, einen schönen Verlauf nehmen. 600 auswärtige Sangesbrüder haben bis jetzt ihren Besuch in Leubsdorf zugesagt. Remagen im Blumenschmuck (Remagen): Bürgermeister Dr. Kemming richtet namens der Stadtverwaltung und des Ortsfremdenverkehrsverbandes die herzliche Bitte an die Bürgerschaft, die Häuser mit Blumen zu schmücken, um zu zeigen, daß ein jeder bereit ist, an der Verschönerung des Stadtbildes mitzuhelfen. Soweit bei der Stadtverwaltung noch Blumenkästen vorhanden sind, werden diese gerne kostenlos zur Verfügung gestellt. Es ist beabsichtigt, auch in diesem Jahre eine Prämiierung des schönsten Blumenschmucks vorzunehmen. Zwei neue Segelflugzeuge wurden getaust Ein Festtag der Niederbreisiger Segelflieger (Niederbreisig): Die Ortsgruppe des DLV. von Niederbreisig konnte am Sonntag zwei neue Segelflugzeuge durch einen feierlichen Akt in die Taufe geben. Damit ist es den Segelfliegern gelungen, in der kurzen Zeitspanne von zwei Jahren drei Maschinen fertig zu stellen. Der Festtag der Taufe wurde eingeleitet durch ein Morgenkonzert, dargeboten von der Fliegerkapelle der Bundesgruppe 12, Bonn. Nachmittags fand im Kurpark die Taufe der zwei Segelflugzeuge statt. Nach einer Begrüßungsansprache von Propagandaleiter Pg. Hugo Zimmermann nahm Ortsgruppenführer Toni Ockenfels im Auftrage des Taufpaten Hans Brücken die Taufe auf den Namen Hans vor. Das zweite Flugzeug taufte Kurhausdirektor Crusius auf den Namen„Breisiger Wind“. Der MGV. Liedertafel verschönerte die Feier mit patriotischen Liedern. Abends bei dem Festball waren Kurhaus und Park festlich beleuchtet. Der diesjährige Abschußplan (Bad Neuenahr): Die Jägerschaft des Kreises Ahrweiler Ost hielt am Sonntag im Restaurant„Zum Stern“ ihren Frühjahrsappell ab, der einen sehr starken Besuch aufzuweisen hatte. Oberförster Ditandy=Sinzig eröffnete nach einem Willkommgruß der Waldhorn= bläser in Vertretung des verhinderten Kreisjätermeisters den Appell und gab in einem Jahresbericht Auskunft über alles das, was sich im vergangenen Geschäftsjahr im Jagdwesen ereignete. Er verteilte 5 goldene, 13 silberne und 18 bronzene Plaketten, die für rege Teilnahme am Schießen ausgegeben wurden. Forstmeister Wemper hielt einen Vortrag über den diesjährigen Absschußplan, der eine bedeutende Erweiterung vorsieht. Vor allem ist die Abschußerlaubnis für gute Böcke bedeutend größer als in den letzten Jahren. Artverderber sollen immer abgeschossen werden. Rechtsanwalt von Groote verbreitete sich dann eingehend über die am 1. April in Kraft getretene Wildverkehrsordnung. Die genehmigten Abschußpläne wurden gleich in dem Appell an die Revierinhaber und Jagdpächter ausgeteilt. Der Referent für Schießen, Koenen=Ahrweiler, wünschte eine regere Beteiligung bei den Uebungsschießen. Abschluß gab Oberförstr Ditandy die neuesten Verfügungen der deutschen Jägerschaft bekannt. Dichter Heinrich Lersch verunglückt (Bad Neuenahr): Auf dem Wege zur Jugendherberge Heppingen wurde der Dichter Heinrich Lersch von einem entgegenkommenden Auto so stark geblendet, daß er die Gewalt über sein Fahrrad verlor und angefahren wurde. Durch den Anprall wurde Lersch in den Straßengraben geschleudert. Wie bis jetzt bekannt ist, hat der Arbeiterdichter nur leichte Verletzungen erlitten. Lersch wollte in der Jugendherberge zu einem nationalpolitischen Kursus sprechen. Generalversammlung des Roten Kreuzes (Bad Neuenahr): Das Deutsche Rote Kreuz, Vaterländischer Frauenverein, hält heute nachmittag 18 Uhr im Terrassencafé seine Generalversammlung ab. Zwei neue Fußgängerbrücken über die Ahr? (Ahrweiler): Bei der jetzt durchgeführten Beschau der Ahr wurde der Plan festgelegt, an zwei landschaftlich besonders reizvollen Stellen je eine Fußgängerbrücke über die Ahr zu bauen. Die Errichtung der Brücken erfolgt in der Nähe des Ortes Marienthal und bei Ahrweiler. Hierdurch soll den Ahrbesuchern die Möglichkeit geboten werden, kleinere Rundgänge in die Umgebung des Ahrtals zu unternehmen. Die Maiseste im Degttels Ueberall große Ankeilnahme der Bevölkerung— Krönung. Festzug und Ball in den Siegorten (Siegburg): Nach den schönen Tagen der Siegburger Maikirmes am vorigen Sonntag hatte gestern eine Reihe Orte der Umgegend ihre Maifestlichkeiten mit Krönung des Königspaares, Festzug und Ball. Recht zahlreich war die Beteiligung der Ortsbewohner bei den Festlichkeiten in Menden. Im Festzuge gab es originelle Gruppen. Im Saale Lichtenberg wurde das Königspaar gekrönt.— In Siegburg=Mülldorf blieben die Maijungen ebenfalls ihren Traditionen treu. Jung und Alt drehte sich nach der festlichen Krönung des Maikönigspaares im Saale Heyer im fröhlichen Tanz.— Auch in Vinxel ging es recht lebhaft zu. Aus Stieldorf und benachbarten Orten zog man zur Höhe und erlebte hier im Saale Dreesbach das althergebrachte Fest aufs neue. Im Kranz der Sieben Berge Neuer Schützenkönig in Honnes=Gelhof (Honnef): Unter Beteiligung von zwölf Brudervereinen feierte am Sonntag der Selhofer St. HubertusSchützenverein sein Schützenfest. Für das Schießen waren 20 Preisvögel ausgestellt. Beim Schuß auf den Königsvogel errang Karl Behr die Königswürde. Bei dem Schießwettstreit gingen weiter als Sieger hervor: Schwerkaliber: 1. Preis Josef Reinarz(St. Sebastianus=Schützenverein Honnef), 2. Preis Josef Reusch(St. Hubertus=Schützenverein Rhöndorf). Kleinkaliber: 1. Preis Peter Reusch(St. Hubertus=Schützenverein Rhöndorf), 2. Preis: Josef Dix(St. Hubertus=Schützenverein Rhöndorf). Serienpreis: 1. Preis Peter Krupp (St. Sebastianus=Schützenverein Aegidienberg), 2. Preis Josef Dix(St. Hubertus=Schützenverein Rhöndorf). Hauptlehrer i. R. Theile 1 (Honnef): Im Alter von 87 Jahren starb am der frühere Hauptlehrer der Schule Honnef=Selhof Theile. Er war der erste Lehrer der Selhofer Schule. Vor 60 Jahren nahm er an der kurz zuvor, am 8. Oktober 1878, neueingerichteten Selhofer Schule seine Tätigkeit auf, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1912 ausübte. Es gab wieder Arbeit (Honnef): Beim Straßenbau Hövel=Ittenbach hat man nun auch Honnefer Erwerbslose herangezogen. Den ersten 15 Arbeitern, die in der vergangenen Woche zur Einstellung gelangten, folgen im Laufe dieser Woche weitere Einstellungen. 40 Bohnenstangen ausgerissen (Honnef): In einem Garten Im Gier riß man nachts 40 Bohnenstangen aus und zerstörte dabei die jungen Bohnenpflänzchen. Hoffentlich gelingt es der Polizei, den Uebeltäter ausfindig zu machen. Geschäftsjubiläum (Honnef): Das Zigarrengeschäft Schönenberg an der Dells Ecke konnte am Samstag auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. Berufsjubiläum (Honnef): Der Hotelier Valentin Herr(Broels Hotel Wolkenburg) kann sein 40jähriges Berufsjubiläum feiern. Die Chorleiter werden geschult (Siegburg): Die Chorleiter des gesamten Sängerkreises 10 trafen sich im Saale des Hotels zum Stern zu einer Schulungs=Tagung. Kreispressewart Herkenrath begrüßte die Versammelten und sprach über den Zweck dieser Zusammenkünfte. Kreischormeister Dr. Butz hielt einen Vortrag über Madrigalkunst, die heute als Grundlage des kompositorischen Schaffens anzusehen ist. Mit großem Interesse wurden die Ausführungen von den Chorleitern verfolgt. Die praktische Auswertung des Gehörten soll später in einer Kurzschulung des Sängerkreises 19 erfolgen. Mit dem Dank an den Redner und der Bitte, sich bei der Kurzschulung zahlreich zu beteiligen, schloß Kreispressewart Herkenrath die Tagung. Tagung der Friseure des Siegkreises (Siegburg): Die große diesjährige Kreistagung sah die Friseurinnung des Siegkreises im Saale des Hotels„Zum Stern“. Obermeister Schwidden begrüßte unter den Gästen und Berufskameraden besonders den Obermeister Peter Degen aus Honnef, der vor kurzem als 86jähriger sein diamantenes Meisterjubiläum feiern konnte. Kassenbericht und Halbjahresprotokoll wurden bekanntgegeben und angenommen. Dem Innungsobermeister sprach man allseitiges Vertrauen aus. In den Vorträgen wurde eine Reihe wichtiger Berufsfragen ausführlich behandelt. Eine Ausstellung der Haarkünstler gab weitere Anregungen über Bubikopfschnitt usw. Lehrlingswart Mehling. teilte mit, daß Frl. Schwidden und die Lehrlinge Spiecker und Unkelbach Sieger des diesjährigen Reichsberufswettkampfes waren und die höchste Punktzahl der einzelnen Klassen erreichten. In feierlicher Weise folgte dann die Lossprechung der Lehrlinge. Die Gesellenbeisitzer erhielten das silberne Handwerksabzeichen. Im gemütlichen Teile zeigte Verwandlungskünstler Faßbender=Sandoff sein Können. Wertvolle Unterstützung fanden die Vorführungen durch das Mitwirken der Kapelle Stenz, welche die Tagung in schöner Weise umrahmte. Im Stall erhängt aufgesunden (Troisdorf): Ein 46 Jahre alter Arbeiter von hier hat sich im Stalle neben seiner Wohnung erhängt. Die Beweggründe sind unbekannt. 10 000 Besacher im Rheinbreitbacher Waldschwimmond Vorschläge für VerkehrsAus der Hauptversammlung des Verkehrs- und Verschönerungsvereins— Verbesserungen (Rheinbreitbach): Im Gasthause Rechmann hielt der Verkehrs= und Verschönerungsverein Rheinbreitbach am Sonntagabend seine Jahreshauptversammlung ab. Vereinsführer Strobrawa führte aus, daß die Tagung später als in sonstigen Jahren einberufen worden sei. Dies komme daher, weil noch ein Zuschuß für das Schwimmbad zu erwarten war, und dieser Zuschuß ging erst am Ende des Geschäftsjahres 1935 ein. Im Jahre 1935, so führte der Vereinsführer weiter aus, sei die Anlegebrücke zu einem Preise von 108.— RM. von der Gemeinde Rheinbreitbach übernommen worden. Der erzielte Betrag dient zur Deckung einer Rechnung für gelieferte Ziegelsteine. Vereinskassierer Profittlich gab den Kassenbericht, die Bilanz des Jahres 1935 glich sich in den Einnahmen und Ausgaben— bis auf einen geringen Barbestand— aus. Es wurden im vergangenen Jahr 5000 Prospekte angeschafft, von ihnen stehen noch 3000 für die nächsten Jahre zur Verfügung. Ueber die finanzielle Seite der Verwaltung des Schwimmbades berichtete Kassierer Heinrichs. Aus seinen Ausführungen war zu entnehmen, daß das Waldschwimmbad im vergangenen Sommer rund 10000 Besucher zu verzeichnen hatte. Es wurden 4310 Einzelkarten an Erwachsene, 2969 Badekarten an Kinder, 15085 Zuschauerkarten an Erwachsene, 960 an Kinder und 734 Zehnerkarten verabfolgt. Das Bad hat seine Existenzfähigkeit bewiesen. Die Amortisation erfolgte in der vorgesehenen Weise. Im vergangenen Jahr erhielt man seitens des Kreises und der Gemeinde einen Zuschuß von je 50.— RM. für die Benutzung des Schwimmbades durch das Rheinbreitbacher Landjahrheim. Die Gemeinde selbst leistete noch einen Baukostenzuschuß von 1000 RM. Die Schwimmbadkasse schloß mit einem Guthaben von 131,98 RM. ab. Es hatte sich als notwendig erwiesen, das Nichtschwimmerbecken mit Ziegelsteinen abzudecken. Durch die Verbesserungen wurde eine Klärung des Wassers herbeigeführt. In der kommenden Zeit soll die gesamte Anlage auf diese Art verbessert werden. Nachdem die Rechnungsprüfer ihren Bericht gegeben hatten, erteilte man den beiden Kassierern einstimmig Entlastung. Der Vereinsführer gab hierauf einen Aufschluß über den Zuschuß der Gemeinde von 1000 RM. und führte aus, daß man schon früher die Hoffnung und auch die bedingte Zusage hatte, von der Regierung einen Zuschuß von 1860 RM. für die Baukosten des Schwimmbades zu erhalten. Da dieser Zuschuß nicht einging, sprang vorerst die Gemeinde helfend ein; es sind noch etwa 500 RM. Baukosten zu decken, man hofft jedoch diesen Betrag aus dem jetzigen Guthaben und den kommenden Einnahmen zu decken. Amtsbürgermeister a. D. Major Hartdegen macht einige wichtige Vorschläge für die verkehrstechnische Verbesserung und betonte, daß er die Arbeit des Verkehrs= und Verschönerungsverein Rheinbreitbach anerkenne und unterstütze. Der Amtsbürgermeister wies zunächst darauf hin, daß die Kraftwagenverbindung der Reichspost zwischen Rheinbreitbach—Honnef und Rheinbreitbach—Unkel nicht die beste sei. Abhilfe sei wünschenswert. Weiter hielt Major a. D. Hartdegen es für angebracht, daß nach Fertigstellung der Straße am Auge Gottes eine Kraftwagenlinie Rheinbreitbach—Auge Gottes—Linz mit Reisemöglichkeiten nach Aegidienberg eingerichtet werde. Endlich regte er an, auf der Reichsstraße zwischen Rheinbreitbach und Unkel eine bessere Beleuchtung durchzuführen und einige Lichtmasten aufzustellen. Besonderer Umstände halber legte Vereinsführer Strobrawa, der den Rheinbreitbacher Verkehrs= und Verschönerungsverein seit drei Jahren zielbewußt und tatkräftig leitete, nach einer längeren, begründenden Ansprache sein Amt nieder. Gemeindebürgermeister Weitze sprach dem Vorsitzenden den Dank für die geleistete Arbeit für das Allgemeinwohl der Gemeinde aus. Mit der Bestimmung eines neuen Vereinsführers und seiner Mitarbeiter wird man sich in Kürze befassen, die übrigen Aemter werden von ihren jetzigen bewährten Inhabern weiter verwaltet. Im übrigen erklärte sich Herr Strobrawa unter dem Beifall der Anwesenden bereit, die Leitung über den Ausbau und die Verbesserungen am Waldschwimmbad beizubehalten und hier mit Rat und Tat weiterhin zur Seite zu stehen.— Bei der Einwohnerschaft soll weiterhin intensiv für die Mitarbeit an den Bestrebungen des Verkehrsvereins geworben werden. Ausbruchsversuch aus einem Neuwieder Gesängnis (Neuwied): Nachts versuchte im Neuwieder Gefängnis ein Insasse auszubrechen. Er brachte dabei dem diensthabenden Beamten eine schwere Kopfverletzung bei. Der Gesangene, der wegen Diebstahls zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden war, wurde wieder in sicheren Gewahrsam gebracht, bevor er die Freiheit erreicht hatte. Sprechstunden des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ (Niederkassel): Die Sprechstunden des Hilfswerks„Mutter und Kind“ werden in Zukunft jeden ersten und dritten Dienstag im Monat nachmittags von—4 Uhr in der Geschäftsstelle der NSV, Niederkassel, Hauptstraße 117, abgehalten. Die Sprechstunden beginnen im Juni. 26. Mai 1936 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 15 545. Seite 11 Brrr gei Nachrichten Die Bautätigkeit in Godesberg Im Jahre 1933 wurden 76 Wohnhäuser mit 86 Wohnungen erstellt, 1934 134 mit 203 und 1935 111 mit 75 Wohnungen. In diesem Jahre sind schon 90 Bauten in Angriff genommen und 36 Bauvorhaben genehmigt. Die neue Preisregelung für das Gaststättenund Beherbergungsgewerbe Die Angehörigen des Gaststätten= und Beherbergungsgewerbes hielten eine Versammlung im Reichshof ab. Kreisgruppenleiter Breuer sprach über die neue Preisgestaltung für das Gewerbe, durch die für das ganze Reich eine erfreuliche Klarheit über die Rechnungsbildung des Gewerbes geschaffen sei. Das sog.„Schneiden“ durch Berechnung von Nebenkosten, wie z. B. das Reinigen des Schuhwerkes, sei u. a. dadurch beseitigt. Kurdirektor Bürgermeister Dr. Reichardt gab dann die örtlich geplanten Veranstaltungen und die Bestimmungen über die Kurtaxe bekannt, auf welche die Mitglieder sich einstellen können, und der Leiter der städtischen Pressestelle. Pg. Trösser, berichtete über die Tätigkeit des Verkehrsvereins. Zum Schluß nahm der Leiter der Angestellten des Berufes, Pg. Kolzer, Stellung zu einschlägigen Fragen. Schlachthauszwang für ganz Godesberg Der Schlachthauszwang ist nun auch für die in Godesberg eingemeindeten Orte Mehlem und Lannesdorf eingeführt und vom Regierungspräsidenten in Köln genehmigt worden. „Alt=Husaren 9“ auf dem Petersberg Die Mitglieder der Offizier=Vereinigung„AltHusaren 9“(Trier) hatten am Samstag und Sonntag mit ihren Damen im Klubhotel Petersberg auf dem Petersberg eine Wiedersehensfeier, an der auch 15 Kameradschaftführer aus dem Reiche sowie eine Abordnung der Traditionsformation in Stärke von drei Offizieren und acht weiteren Angehörigen teilnahmen. Am Samstagabend fand ein gemeinsames Festessen statt. Der Vorsitzende, General a. D. Hay, gab in seiner begrüßenden Ansprache den Gefühlen der alten Soldaten über das Neugewordene beredten Ausdruck, wenn er auf die Befreiung des Rheinlandes und die neue junge Armee hinwies. Am Sonntag war dann die General=Versammlung der ordentlichen Mitglieder, an die sich ein gemeinsames Frühstück und eine Besprechung mit den Kameradschaftsführern anschloß. Im nächsten Jahre soll ein Appell aller ehemaliger 9. Husaren stattfinden. Aufgehobene Dienststelle Nachdem der Amtsbezirk Godesberg zur Stadt erhoben worden ist, wurde nunmehr die Feldjägerstation dort aufgehoben. Diebstahl aus einer Baubude Aus einer Baubude wurde Handwerkszeug gestohlen. Da ein Schüssel zum Vorhängeschloß schon seit einigen Tagen fehlt, hat der Täter diesen vermutlich schon zuvor beiseite gebracht. Zahlreiche Gäste in Mehlem (Mehlem): Mehlem hatte in den letzten Tagen bereits einen lebhaften Fremdenbesuch zu verzeichnen. Neben vielen anderen Gästen stattete auch die Bochumer Bergwerksschule unserem Ort einen Besuch ab. Der neue Schützenkönig (Lannesdorf): Die St. Hubertusschützen hielten am Sonntag auf ihrem Schießplatz am Lyngsberg ihr Königsschießen ab. Vom„Gasthof zum Stern“ aus, in dem man abends fröhlich beisammen war, marschierten die„Grünröcke“ unter Vorantritt des Lannesdorfer Tambourkorps zum Schießstand. Schützenkönig wurde Peter Gottschalk, den Kopf schuß Heinen, den linken Flügel Gottschalk, den rechten Flügel Hofmann, den Schweif Vornhagen. An der Sieg Kunst und Humor auf Reisen (Siegburg): Einen abwechslungsreichen Unterhaltungsnachmittag bot am Sonntag im Saale des Herrengarten die Reichsfachschaft Artistik in der Reichstheaterkammer, Landesstelle 7, Köln. Persönlicher Leiter des Abends war der Landesfachschaftswalter Spengler (Köln) vom Gau Köln=Aachen. In vorzüglicher Weise unterhielt Rudolf Haniger als Ansager die Gäste. Ballettszenen, Tanz der Rheinland=Mädels wechselten mit Darbietungen eines Bauchredners, mehrerer Humoristen usw. ab. Fr. Carola Graßmann und Astor Leuchter spielten auf der singenden Säge. Blumen vor die Fenster! (Siegburg): Das Städt. Verkehrsamt und der Verkehrsverein Siegburg treten an die Bevölkerung mit der Bitte heran, durch Blumenschmuck an den Häusern das Stadtbild zu verschönern. Da Industrie in Siegburg fehlt, soll die Stadt immer mehr dem Fremdenverkehr dienen. Blumenschmuck an den Häuserfronten trägt mit dazu bei, den Fremden den Aufenthalt angenehm zu gestalten. Jeder erhält eine Ziege und Kleinvieh (Troisdorf): Die Kleinsiedler Troisdorfs hielten im Gasthaus Buchner unter Leitung des Vereinsführers Schellberg eine Versammlung ab. Schellberg erläuterte die Gestaltung und Einrichtung der neuen Siedlerheime„Im Grotten“. Für jeden Siedler werden eine Ziege, Kaninchen und Hühner beschafft. Die Kosten hierfür sind in der Summe des Gesamtkostenbetrages eines Siedler=Wohnhauses eingerechnet. Rücksichtslose Badegäste (Buisdorf): Am Siegstrande wurden einige rücksichtslose Badegäste angetroffen, als sie auf den Wiesen Dau spielten. Zur Rede gestellt, wurden sie derart anmaßend, daß der Landbesitzer die Polizei holte. Nachdem sie das Protokoll gezahlt hatten, konnten sie abziehen. Die Rentenzahlung in Troisdorf (Troisdors): Die Militärrenten werden am Donnerstag, 28. Mai, beim Postamt Troisdorf in der Zeit von—12 und 16—18 Uhr gezahlt. Die Zahlung der Unsall= und Invalidenrenten erfolgt am Samstag, 30. Mai, von—12 und 15—18 Uhr. Malermeisterprüfung (Troisdorf): Josef Bastin aus Troisdorf hat vor dem Prüfungsausschuß der Handwerkskammer in Köln die Prüfung als Malermeister bestanden. entlung??. Schachwettkampf Siegburg— Troisdorf.:.5 (Troisdorf): Ein Klubkampf ganz lokaler Natur führte den Deutschen Schachverein Siegburg und den 1. Schachklub Troisdorf zu einem Wettkampf zusammen, der bei den beiderseits guten Kräften unentschieden verlief. An den ersten acht Brettern stand der Kampf mit 4,5: 3,5 Punkten noch für Siegburg, das etwas überlegen war. Bei guter Uebungsarbeit wird sich der Troisdorfer Nachwuchs sicherlich später durchzusetzen wissen. Der Siegburger Kreismeister Scheid mußte an diesem Abend auch seine erste Niederlage durch den Troisdorfer Gadzinski einstecken. 25jährige treue Berufserfüllung (Sieglar): Mathias Kernenbach wurde aus Anlaß seines 25jährigen Arbeitsjubiläums bei der Dynamit=.=G. Troisdorf durch Glückwünsche des Betriebsleiters Dr. Eisemann, Vertrauensratsmitglied Land und der Gefolgschaft des Kunststoffbetriebes, sowie durch Ueberreichung von Geschenken gebührend geehrt. Abends fand ihm zu Ehren im Gasthause Krechel in Sieglar ein Kameradschaftsabend statt. Altersiubilare in Sieglar (Sieglar): Hier seierten in bester körperlicher und geistiger Frische der Polizeiwachtmeister a. D. Adolf Brodesser, Hauptstraße 96, seinen 84. und Witwe Maria Werner, geb. Elfgen, Wilhelmstr. 9, ihren 82. Geburtstag. Einweihung des Kriegerehrenmals im Juni (Herchen): Die Einweihung des Kriegerehrenmals, das seiner Vollendung entgegengeht, soll voraussichtlich am Sonntag, 14. Juni, stattfinden. An der Einweihungsfeier werden alle Organisationen und Vereine des Amtes teilnehmen. 80 Jahre alt (Hennef=Geistingen): Am heutigen Dienstag feiert der allseits beliebte Schneidermeister Wihelm Hoppen seinen 80. Geburtstag. Der Hochbetagte ist geistig und körperlich noch frisch. Am 28. Mai 1930 feierte er sein 50jähriges Meisterjubiläum, und am 10. Januar 1935 mit seiner noch überaus rüstigen Gattin das Fest der goldenen Hochzeit. Frohe Stunden der Sportler (Hennef=Geistingen): Der Spiel= und Sportverein hatte seine Mitglieder mit Angehörigen zu einer Familienfeier im Saale Clemens eingeladen. Vereinsführer Fritz Schröder richtete herzliche Begrüßungsworte an die zahlreichen Anwesenden und ermahnte die Sportler, auch weiterhin den bewiesenen Sportsgeist an den Tag zu legen. Zu schnell verflossen allen die frohen Stunden. 18 Gänse gestohlen (Niederbachem): Eine auswärtige Diebesbande trieb in Niederbachem ihr Unwesen. Sie stahl aus einem Anwesen 18 Gänse und versuchte noch weitere Einbrüche, aber ohne Erfolg. Sängerfest bei Ley (Niederbachem): Im Saale Ley fand ein rbe# nisches Sängerfest statt, zu dem die Brudervereine des Ländchens erschienen waren. Der MGV.„Concordia“ Niederbachem begrüßte die Anwesenden mit einem Rheinlied. Dann sang die„Cäcilia“ Oedingen„Die Rose von Burgund“ und„Abendfrieden am Rhein“. Als nächster Chor trat der„Liederhort Lannesdorf“ auf. Er trug die„Hymne an den Rhein“ und„Kapitän und Leutenant“ vor. Die Oberbachemer sangen „Heil deutsche Arbeit" und„Der lustige Student". Zum Schluß brachte der MEV Lannesdorf„In die Ferne“ und„Die Vesper“ zum Vortrag. Der MGV. Lannesdorf erntete wie die anderen Vereine lebhaften Beifall für die ausgezeichneten Darbietungen und mußte einige Zugaben spenden. Der Rest des Tages wurde bei fröhlichem Tanz verbracht. Der B9M brachte Maienfreude mit Eine Sternfahrt ins Drachenselser Ländchen (Berkum): Der BDM veranstaltete im Drachenfelser Ländchen ein großes Treffen, zu dem zu Fuß, zu Wagen und auf dem Stahlroß mehrere 100 Mädels erschienen waren. In Lohmers großem Saal fand am Samstag ein gemütlicher Dorfabend statt, der durch Maiengesänge und=Spiele verschönt wurde. Fruh morgens hörten die Dorfbewohner am Sonntag den gesungenen Morgengruß der Mädchen. In der schönen Umgebung des Domsteinbruches auf dem Sportplatz wurde dann ein Märchen aufgeführt und man zeigte deutsche Tänze zu Volks= und Heimatliedern. Am Spätnachmittag nahmen die Mädels wieder Abschied. Rentenzahlung bei der Post (Beuel): Die Militärversorgungsgebührnisse für Juni werden am Freitag, 29. Mai, die Invaliden= und Unfallrenten am Samstag, 30. Mai. gezahlt. Abholung am Zahltage ist erforderlich. Abschluß einer herrlichen Rheinfahrt 800 alte Kämpfer aus dem Gau Saar=Pflez in Koblenz Zum Abschluß einer herrlichen Rheinfahrt, die sie mit dem Dampfer„Rheingold“ unternommen hatten, weilten* alte Kämpfer aus dem Gau Saar=Pfalz in Koblenz. Bei einer Kundgebung am Deutschen Eck wies Landrat Pg. Struwe auf die große Zeit hin, in die das Schicksal das deutsche Volk gestellt habe. Gauleiter Bürckel, unter dessen Führung die Rheinfahrt der Alten Garde unternommen wurde, betonte, daß die große eit, in der wi: leben, nur getragen wird von der inneren Haltung jener Menschen, die berufen sind, diese große Zeit zu gestalten. „Der Rhein in Flammen“ Beleuchtung der Industriewerke und Hasenanlagen des Niederrheins Die diesjährigen großen Rheinbeleuchtungen des Landesfremdenverkehrsverbandes Rheinland am Niederrhein, für das Siebengebirge(4. Juli) und für den Mittelrhein(25. Juli), werden am Samstag, 20. Juni, am Niederrhein mit der großen Beleuchtung der Industrie= und Hafenanlagen von den Mannesmannwerken bei Wannheim bis Duisburg=Ruhrort bezw. von Rheinhausen bis Homberg, eröffnet. Die Beleuchtung des Niederrheins und seiner grandiosen Industrie= und Hafenanlagen ist ein Bekenntnis zur Romantik des industriellen Schaffens. Wenn all die Schornsteine, Hochöfen, Fördertürme, Kessel und Krane im lodernden Schein vielfältigen Lichtes und eines gewaltigen Feuermeeres stehen, dann zeigt sich das Industriegebiet einmal von einer anderen Seite, als man es sonst kennt. Auch um die gewaltigen Mittel der Technik weben dann Romantik und Poesie ihre Schleier. Der Rheinstrom wird belebt sein von festlich beleuchteten Dampfern und Motorbooten, die zu der Fahrt in die Freude starten. 6000 rheinische Landarbeiter in Frankfurt Die Landesbauernschaft Rheinland hat es in diesem Jahre ermöglicht, 6000 rheinische Landarbeiter zur 3. Reichsnährstands=Ausstellung nach Frankfurt zu führen. Im vergangenen Jahre wurde die Hamburger Ausstellung von nur 1100 rheinischen Gefolgsleuten besucht, die Zahl der Ausstellungsbesucher hat sich also in diesem Jahre mehr als verfünffacht. Drei Knaben von einer Granate zerrissen Am Krumpensee in der Nähe von Graz fanden drei Schüler im Alter von zwölf bis fünfzehn Jahren beim Blumenpflücken in der Nähe des Sees eine Granate, die offenbar noch aus dem Kriege herrührte. Die drei Jungen hantierten mit dem Geschoß so unglücklich, daß es explodierte. Ein vorbeikommender Werkmeister fand in einer Mulde die zerrissenen Körper der Knaben. Neue Hauptdienststelle des Frauenarbeitsdienstes Bezirk Rheinland in Koblenz In Anwesenheit des Gauleiters Staatsrat Gustao Simon, des Oberstarbeitsführers Etterich und zahlreicher Vertreter der Gliederungen der Bewegung als Ehrengäste wurde in einer festlichen Weihestunde die neue Hauptdienststelle des Frauenarbeitsdienstes, Bezirk Rheinland, in Koblenz ihrer Bestimmung übergeben. Das neue„Haus der rheinischen Heimat“ in Köln Zu dem Bericht in unserer Freitagsausgabe wird uns mitgeteilt, daß nicht Geheimrat P. Clemen, sondern Professor Renard=Bonn zur Zeit der rheinischen Jahrtausendausstellung Provinzialkonservator war; er hatte dieses Amt von 1911 bis 1928 inne. Steinmetzkaserne. Die Wiedersehensfeier des 8. Rhein. Fußartl.=Regiments findet am 13. Juli in Honnef. vorm. 10 Uhr, statt. Askania. 1. Ihre Wohnung fällt nach dem Gesetz vom 18. 4. 36, da Sie unter 800 Nm Jahresmiete zahlen, wieder unter Mieterschutz, vorausgesehen, daß es sich nicht um eine nach dem 1. 7. 18 bezugsfertig gewordene Neubauwohnung oder nach diesem Tage aus der Teilung einer größeren Wohnung gewonnenen Wohnung handelt. Kündigung ist daher nur noch nach den im Mieterschutzgesetz ausgeführten Gründen, Belästigung des Vermieters, Mietrückstände und Eigenbedarf des Vermieters im Wege der Räunungsklage durchzuführen. 2. Die Betressende muß sich bei der Handwerkskammer Köln zur Meisterprüfung anmelden und diese bestehen und in der Handwerksrolle eingetragen werden, alsdann sich bei dem Gewerbesteueramt und bei der Innung anmelden. Nach Erfüllung aller dieser Bedingungen kann sie das Gewerbe frei ausüben. M. B. 6. Die angevliche Festsetzung des Finanzamtes geht Sie nichts an. Sie brauchen sich eine Mieterhöhung keineswegs gesallen zu lassen. Eine Festsetzung der Friedensmiete findet beim Mieteinigungsamt beim Amtsgericht statt. Klarheit. Unter Verjähren einer Strafe versteht man Ablauf einer gewissen Zeit, nach der die Strafe nicht mehr vollstreckt werden kann. Sie wollen aber ofsenbar wissen, wann die Strafen im Strafregister getilgt werden. Bei den von Ihnen angeführten Strafen rechnet die Frist vom Tage der Verbüßung oder Bezahlung an; fünf Jahre nach diesem Tage darf nur noch beschränkte Auskunst erteilt werden. Nach weiteren fünf Jahren ist die Strafe im Register vollständig zu tilgen, dann können Sie auch bei der Polizeiverwaltung verlangen, daß dies nicht mehr ins Führungszeugnis eingetragen wird. Geschieht dies nicht, so können Sie beim Regierungspräsidenten Beschwerde erheben. A. B. 38. Sie können als Ausgemusterter heiraten, müssen es aber dem zuständigen Wehr=Bezirkskommando mittellen. Dieses erteilt auch über alle anderen Fragen Auskunft. Hereingefallen. Wenn die Figur der vorgezeigten Probefigur nicht entspricht wie Sie schildern, so sind Sie zur Wandlung des ganzen Kaufvertrages berechtigt. Schreiben Sie also der Firma einen eingeschriebenen Brief. daß Sie den Kaufvertrag wandeln und den Kauspreis zurückverlangen, falls Sie nicht binnen einer Woche eine tadelfreie, dem Muster entsprechende Figur erhalten. Voraussichtlich wird dann alsbald eine solche geliefert werden, geschieht dies nicht, so können Sie den Kauspreis gegen die Düsseldorfer Firma einklagen. Diese Klage muß binnen sechs Monaten von dem Tage an, wo Sie die Figur erhalten haben, zugestellt sein, sonst verjährt der Anspruch auf Wandlung. Unwissende Person. Das Konzessionsgesuch müssen Sie selbstverständlich bei dem zuständigen Bürgermeister einreichen und dabet betonen, daß ein großes Bedürfnis besteht und Sie die Einnahme dringend gebrauchen. Wird die Konzession abgelehnt, so entscheidet das Kreisverwaltungsgericht bei Ihrem Landratsamt, gegen dessen Entscheidung Sie noch das Bezirksverwaltungsgericht bei der zuständigen Regierung anrusen können. Fehlt ihrem Grundstück die ordnungsmäßige Verbindung zu einem öffentlichen Wege, so muß der dazwischen liegende Parzellenbesitzer Ihnen einen Notweg gewahren. Ueber die diesem zustehende Geldrente einigen Sie sich am besten mit ihm in Güte. Im Streitfalle entscheidet das Amtsgericht im Zivilprozeß. Ist das Stück, über das Sie fahren müssen, wirklich wertlos, so scheint der Anteil, den der Besitzer fordert, natürlich zu hoch zu sein. D. K. Erstatten Sie bei der Pollzeiverwaltung eine Anzeige gegen Unbekannt wegen ruhestörenden Lärms, besonders während der Nacht. Sind Sie Rundsunkteilnehmer, so können Sie auch die Störungsstelle beim Postamt hier anrufen, dieser gelingt es in den meisten Fällen, die störende Maschine zu ermitteln. Ist der Inhaber der störenden Maschine ermittelt, so kann der Eigentümer Ihres Hauses auf Unterlassung der Störung im Zivilprozeß klagen. Musterung 1900—1890. Ihre beiden Fragen sind zu verneinen. Keichbsendei Komn Köln: Donnerstag, 28. Mak Wetter..55: Stuttgart: Leibesübungen: anschließend: Wiederbolung der 2. Abendnachrichten..30: Dresden: Frühkonzert. Dazw..00: Leipzig: Nachrichten; anschl.: Choral, Morgenruf..00: Kalenderblatt; anschl.: Zeit, Wetter, Wasserstand..10: Frauenturnen..25: Sendepause..45: Zeit, Nachr., Wasserstand. 10.00: Volksliedsingen. 10.30: Sendepause. 11.50: Hier spricht der Bauer. 12.00: Die Werkpause. 13.00: Meldg., Glückwünsche. 13.15; München: Unterhaltungsmusik von heute. 14.00: Melda. 14.15: Buntes Allerlei(Schallpl.). 15.00: Sendepause. 15.45: Wirtschaftsmeldungen. 16.00: Nachmittagskonzert. 17.00: Neue deutsche Hausmusik. 17.35: Meister Erwin und Uta. Ein Kapitel aus dem Straßburger Roman von Heinrich Bauer. 17.55: Gemüsenotierungen. 18.00: Königsberg: Konzert. 19.00: „Abendkonzert. 19.45: Momentaufnahme. 20.00: Meldg. 20.10: Forts. des Abendkonzertes. 21.00: Der Funkspiegel. Von ungewöhnlichen Berufen und seltenen Geldbriefträger, Olympiakoch, Schornsteinseger, „Auktionator“ und manchem anderen. 22.00: Zeit. Wetter, Nachr. 22.30: Beethoven=Stunde. 23.15: Berlin: Wir tanzen. Garten Mnie. 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Nr. 15 545 Geueral=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner K Die 4mal 1500=Meter=Staffel des Kunsächstschen 29 Wittenbeng lief in der Besetzung Decker, Syring, Mertens, Böttcher neue deutsche Rekordzeit mit 16:09,8 Minuten. Die bisberige Höchstleistung hielt der SC Charlottendung mit 16:26 Minuten seit dem Jahre 1929. Einige beachtenswerte Leistungen wurden in Helsingfors von den finnischen Leichtathieten erzielt, u. a. im Hammerwerfen durch Heine mit 54,50 Meter(außer Konkurrenz) und im Speerwerfon durch Matti Järvinen mit 74,02 Meter. Der deutsche Stabhochsprungmeister Müller übersprang bei einem Sportfest in Stuttgart 4 Meter. Bei den Internationalen Tennismeisterschaften von Frankreich fiel am Montag die Entschoidung im Männerdoppel. Vorotra=Bernard besiegten die Engländer Hugnus=Tuckey in vier Sätzen. Im Männereinzel kam der Kieler Lund eine Kunde weiter, ebenso im Frauen=Einzel Marieluise Horn. Das Endspiel um den Balkan=Pokal gewann in Budapest die Fußballelf Rumänions gegen Bulgariens mit:1, Die englische Berufsspielerelf von Chelsea London mußte auf ihrer Polenreise in Krakau eine Niederlage hinnehmen, nachdem sie am Sonntag gegen eine polnische Auswahl in Warschau erfolgreich gewasen war. Der deutsche Halbschwergewichtsmeister Adolf Witt=Kiel kampft am 5. Juni in Berlin gegen den Franzosen Emise Lebrize. Schwengowichtsmoister Hower soll am 12. Juni in Berlin gogen den Tschechen Hampacher antreten. Der Solinger Bantamgewichtler Remscheid wurde erneut zu einem Titelkampf mit Meister Rietbdorf zugelassen. Der belgtsche Woltengewichtsmeister Felix Wouters und der dollandische Landesmeister Len Sanders sind von der IB11 zu einem Kampf um die Europameisterschaft in ihrer Gewichtsklasse zugelassen worden. Bekanntlich wurde der Titel dem nach Amerika abgereisten Dautschen Gustav Eder abgesprochen. Beim Amateur=Rad=Länderkampf Deutschland gegen die Schweiz am Pfingstsonntag in Zürich vertreten die deutschen Farben: Merkens, Hasselberg, Ihbe, Lorenz, Karsch, Klöckner und Arndt. Fußballmeister der Tschechoslowakei wurde Sparta Prag. Der BThB siegte in Neuwied Zum ersten Tonnis=Kreisspiel der=Klasse des Mittelrhmnkreises trat der Bonner Tennis= und Hockey=Verein e. V. am Sonntag in Neuwied mit seiner 1. Aonnis==Mannschaft bastehend aus 6 Herren und vier Damon an und konnte dank taktisch richtiger Aufstellung einen klaron 12:=Sieg erzielen, trotzdem Bonn sowohl bei den Herren wie auch bei den Daman mit Ersatz spielen mußte. Rheinland Mayen— HXC Bad Neuenahr:15 Von vornherein stand der Sieg der Neuenahrer in der Gifelstadt fest.:30 lautete das Ergebnis in den Sätzen, 79:103 in den Spielen. Die Frage nach dem Sieg ist lediglich zwischen Bonner Tennis= und Hockeyverein und Bad Neuenahr zu erörtern. Box=Olympia=Anwärter in Kassel Ein Teil der Olympia=Anwärter im Amateurboxsport stellte sich in der nur mäßig besuchten Kasseler Stadthalle vor. Einige unerwartete Ergebnisse gab es in den Kämpfen: Fliegengewicht: Kaiser=Aachen k..=Sieger über Thormann 2= Kassel: Feder: Ahring=Osnabrück Punktsioger über Studenroth=Kassel; Welter: Pries=Wanne=Eickel Punersieger über Geilich=Kassel, Radomfki=Schalte k..=Sioger über Thormann=Kassel; Mittel: Bauer=Kassel techn. k..=Sieger über Hornemann Berlin; Schwer: Fischer=Nürnberg Punktsieger über Kyfus=Berlin. ee Großes Bootsrennen auf der Sieg Anläßlich seines 16. Stiftungshostes hatte der Wassersportverein„Siegtal“ Seligenthal zu einem Bootsrennen auf der Sieg eingeladen, an dem sich die befreundeten Vereine Wassersporwerein Beuel, Siegburger Ruderverein, Tieaburger Gymnastalruderverein, sowie die Soligenthaler selbst beteiklaten. Im Saale Braun traf man sich zu einem wundervollen Fest. Vereinsführer Theo Beule nahm die Siegerehrung vor. Vereinsführer Clarenz vom Siegburger Ruderverein fand Worte echter Kameradschaft. Ein künstlerisch ausgeführtes Diplom erhielten für 10jährige Mitgliodschaft Toni Beule und Jos. Herwig. Dann songton eine stimmungsvolle Bondkapelle, das Soloquartett Hambüchen, Otto Breuer vom WV Beuel als stimmungsvoller Lauton= und Refrainsänger, sowie eine schöne Blumenvolonaise für reiche, humorvolle Abwechtlung. Die Sieger. Jugendrennen: 1. Siagburger Ruderverein, 2. Gymnastalmderverein Siogburg. 2. Rennen: Sieger: 1. Mannschaft des Siegbunger Rudervereins, überlegen mit einer halben Länge vor dem=Vierer des Wassersportvereins „Siogtal". Bei dem Stülmdern der Damen trugen die des Stoabunger Rudervereins mit 36,5 Punkten den Sieg über die aus Beuel davon. 3. Rennen: Sieger: Gebrüder Beuse vom fastgebenden Verein vor Wassersporterein Benel. 4. Rennen: 1. 2. Jod.=Mannschaft des Wassersportvereins „Stegtal“ vor 2. Jgd.=Mannschaft des Wassersporwereins Bouol. Sommerlicher Fußball im Siegkreis Siegburger SB 94— BsR Siegburg:2(:1) Bei diesem Spiel gab es insoweit eine Enttäuschung, als der BfR weit hinter seinen gewöhnlichen Leistungen blieb, sodaß der diesmal gut aufgelegte SSV 04 zu einem auch in dioser Höhe verdienten Sieg kam. Union 05 Köln— Siegburger SB 04:1(:0) Nach dom nachdrücklichen Sieg über den BfR Siegburg mußte der SSV 04 beim letzten Punktespiel eine empfindliche Niederlage einstecken. TuS Oberlar— SpV. Wahn:4(:1) Etwas„benommen“ schienen die Oberlarer noch von dem ziemlich ausgedehnten Festkommers zu sein, denn die Mannschaft spielten zerfahren und man vermißte bei thr die sonst so gefürchtete Kampfkraft. So konnton die eifrigen und auch rücksichtslos sich einsetzenden Wahner einen sicheren und auch in dieser Höhe verdienten Sieg über den neuen Meister der 1. Kreisflasse erringen. FE Spich— SSV Troisdorf 14:2 Dioses Handhallspielspiel konnten die Einheimischen nach Überlegener Durchführung mit einem schönen Erfolg abschließen. FE Spich— Viktoria Hennef:2(:0) Eine schöne Ueberraschung bereiteten die Fußballer ihrem Anhang. Sie zeigten sich diesmal bestens aufgelegt und waren ihrem Gegner in allen Belangen überlegen. Schon bei der Pause führten die Spicher sicher; denn die oft durchstoßenden Henneser Stürmer ließen vor dem Tor Entschlossenheit ermissen. Nach der Pause stand das Spiel im Zeichen der Spicher. Eaglands Schaijaßban an der Spihr Es werden Ländertreffen ausgetragen— Die Schulung des Nachwuchses Alljahrlich werden in England nach dem Schluß der Fußballspielzeit noch einige große Spiele ausgetragen, die großes Interesse finden. Es sind dies die Länderspiele im Schulfußball, die zwischen England, Schottland, Wales und Irland zum Austrag kommen. In diesem Jahr stehen Englands Schuljungen in diesem Wettbewerb an der Spitze. Nachdem Wales mit:2 besiegt wurde, konnte nun auch von den englischen Jungen Schottland mit:0 geschlagen werden, und da Irland bereits von Wales und Schottland besiegt wurde, erwartet man einen Erfolg der englischen Mannschaft über Irland sicher zu Recht. Das in Birmingham aus dem Platz von Aston Villa ausgetragene Länderspiel der Jungen zwischen England und Schottland war in mancher Weise bemerkenswert. 30 000 Zuschauer waren zum Spiel gekommen und die Einnnahme betrug 1300 Pfund. In der englischen Presse wird über dieses Spiel berichtet, auch die einzelnen Leistungen der Jungen werden kritisch gewürdigt. Für englische Verhältnisse ist diese Art der Einstellung zum Schulfußball die selbstverständliche, kommen doch von den Mannschaften der Schulen die Nachwuchsspieler der Vereine und vielleicht auch die späteren Größen der englischen Ländermannschaft. So ist es überraschend, daß in der Elf der schottischen Jungen 9 Spieler standen, die schon jetzt den Vereinen der ersten schottischen Liga angehören. In der englischen Elf war allerdings nur ein Spieler, der einem Verein der ersten Liga angebört, um so beachtlicher ist der Erfolg des englischen Nachwuchses. Die Leistungen selbst standen auf einer sehr hohen Stufe und zeigen deutlich die große Entwicklung an, welche der 4 „Wir find Amaleule, über keine Heachler! Hollands Fußball gegen die starren und veralteten olympischen Amateurgesetze Die Frage der Zulassung von Lohnausfall=Vergütungen, die auf dem Gebiete des Fußballsports zu einem Gegensatz zwischen der FIFA als der Vereinigung des internationalen Fußballsports und dem Internationalen Olympischen Komitce geführt hat, hat nunmohr wieder einen neuen Konflikt heraufbeschworen. Graf Baillet=Latour, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, hat dieser Tage eine Erklärung abgegeben, daß das JOC sich an die olympischen Bestimmungen zu halten hat und daß daher von der Teilnahme an den Olympischen Spiolen alle diesenigen ausgeschlossen sind, die irgendwie eine Entschädigung für entgangenen Lohn erhalten haben. Hollands Fußballverband hat diese Stellungnahme jetzt mit dem Beschluß beantwortet, an dem Fußballdurnier der Olympischen Spiele in Berlin nicht teilzunchmen. Die holländische Presse nimmt diesen Vorfall zum Anlaß, um einen Sturmlauf gegen die starren und veralteten Bestimmungen des alympischen Statuts zuunternehmen. Diese Halmungen des olympischen Amateurismus zu verteidigen, findet voll und ganz Verständnis und Unterstützung. Es wird aber darauf hingewicsen, daß es halbstarrig. unbegreiflich und unverantwortlich ist, wenn das Internationale Olympische Komitee sich an Auslegungen klammert, die eine Gefahr für den Bestand der Olympischen Spiele bilden. Man verweist darauf, daß sich die sozialen Verhältnisse gewandelt haben und daß die Gewährung von LohnausfallVergütungen, die von dem internationalen Fußballverband zugelassen ist, eine Anpassung an die Wirklichkeit ist, die nichts mit einem Berufssport zu tun hat und auch nicht zum Berufssport hinführt. Holland hat, wie bekannt ist, einzelnen Spielern der Nationalmannschaft in gegebenen Fällen bei eiem Verdienstausfall auf dem Wege über die Arbeitgeber Entschädigungen gezahlt, die im Durchschnitt 70 bis 80 Prozent des Lohnausfalls betragen haben. Man will nun auf keinen Fall die olympischen Bestimmungen umgehen. Wir sind Amateure, aber wir sind keine Heuchler, ist Hollands Standpunkt. Die Nichtbeteiligung des holländischen Fußballsports an dem Berliner Turnier wird allgemein bedauert. Holland hat eine sohr erfolgreiche Spielzeit hinter sich, und man hoffte, die großen Erfolge mit einem Olympiasicg krönen zu können. Unter diesen Umständen ist der Verzicht auf eine Teilnahme an dem olympischen Fußballturnier Holland nicht leicht geworden. Man stemmt sich aber gegen die Ansicht, daß Spieler, die mitteklos sind und donen bei einer Inanspruchnahme für ihr Land gehobfen wenden muß, um nicht durch den Loynausfall in Not zu kommen, als Menschen und Amateure zweiter Sorte bezoichnet werdon. So bedauerlich der Beschluß des holländischen Fußballverbandes zuerst auch scheinen mag, so gibt dieser Schritt doch vielleicht die Veranlassung, daß das ganze Problem der Loynausfall=Frage einer neuen Regelung entgegengeführt wird. Es sind noch einige Wochen hin bis zum Meldeschluß, und man darf wohl annehmen, daß das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen ist. Aus dem Täger der Ichwerathieten Einladungskämpfe beim Kraftsportverein Duisdorf Der Kraftsportverein Duisdorf kämpfte gegen den Reichsbahn=Turn= und Sportverein Bonn. Schülerklasse: Schell siegte über Ginster nach 7 Minuten. Jugendklasse: Trimvorn und Schindler=Reichsbahn kämpfen unentschieden. Federgewicht: Godderz=R. kämpft gegen Becker=D. unentschieden, Leichtgewicht: Habior=R.— Löllgen=D. In der ausgelosten Bodenrunde gibt der Bonner sich eine Bloße. Löllgen siegt nach 8 Minuten. Leichtgewicht: Wallraff=R.— Sonntag=D. Ein barter und erbitterter Kampf zweier gleichwertiger Ringer. Bis zur Halbzeit hat keiner Vorteile. Im ausgelosten Bodenkampf kommt Wallraff durch einen selbstgezogenen Griff kurz in Gefahr. Der Kampfleiter punktet für Sonntag. Diese zweiselhafte Wertung ist die einzigste, die im ganzen Kampfverlauf sällt und für einen Punktsieg des Duiskorsers ausschlaggebend war. Weltergewicht: Wolff=R.— Klug=D. Klug holt sich bis zur Halbzeit durch Untergriff eine Wertung, welche Wolff durch Armzug wieder wettmacht. Im Bodenkampf ist der Duisdorfer aber klar der Bessere. Nach 10 Minuten konnte er verrient entscheidend siegen. Mittelgewicht: Wallraff 1 gegen Brack=D. Im Bodenkampf ist der Reichsbahnringer im Vorteil. Wallraff wird klarer und verdienter Punktsieger. Leichtgewicht: Für den erkrankten J. Faßbender=D. tritt Löllgen=D. nochmals gegen Stockhausen=R. an. Stockhausen kann in einem lebhaften Treffen bis zur Halbzeit in Führung gehen. Im weiteren Kampfverlauf kommt der Duisdorfer gut auf. Stockhausen wird Punktsieger. Halbschwergewicht: Nach ausgeglichenem Standkampf holt Mähler=R. sich gegen Plück=D. im Bodenkampf durch Armfesselgriff und Aufreißer Punktvorteile, die ihm einen Punktsieg einbringen. Schwergewicht: Dohr=R. siegte sicher über Dreiling=D. Unser Bild zeigt die erste Ringermannschaft des Kraftsporwereins Duisdorf, die in der diesjährigen Meisterschaftsserie ungeschlagen die Meisterschaft der Kreisliga, Gruppe Bonn=Siegerland, erringen konnte und damit hochstwahrscheinlich zur Gauliga aufsteigt. Namen von rechts nach links: Vereinsführer Blank, P. Becker, T. Faßbender, I. Faßbender, P. Sonntag, A. Dreiling, J. Brack, F. Plück. Auf dem Bilke fehlt der 2. Deutsche Jugendmeister W. Klug, der sämtliche Kämpfe mitmachte und neven P. Sonntag und J. Brack eine der Hauptbützen der Mannschaft ist. Schulfußball in England namentlich in den letzten Jahren genommen hat. Die Favoriten im Vonner Schulfußball Wegen des Ferienbeginns fanden Montag weitere Spiele: in der Schulsußballrunde statt. In der Gruppe 1 konnte das Beethovengymnasium mit einem Punkt Vorsprung durch ein glückliches Unentschieden gegen das Josefinum die Tabellenspitze halten. Josefinum und auch Gymnasium Siegburg werden die Bonner bald nach unten drücken.— Durch die Niederlage in Rheinbach gab das Aloysius=Kolleg an das Pädagogium ab. Die Rheinbacher scheinen für die Zukunft sehr zu beachten zu sein. Zu ihrem zweiten Siege kamen auch die Oberkasseler, die gegen die ersatzgeschwächten Bonner Handelsschüler zu einem hohen Siege kamen. Handelsschule Vonn— Kalkuhl Oberkassel:8(.:0) In der 20. Minute nach der Pause schaffte man den längst verdienton Ausgleich und von da ab war der Oberkasseler Sturm nicht mohr zu halten. Innenhalb 10 Minuten erzielte man 5 woitere Torc. Die Bonner spielten nur mit zehn Mann, dayer vendient ihr restloser Einsatz volle Anerkennung. Josesinum— Beethoven:1(:0) Mit Ach und Krach rettete das Becthoven=Gymnastum Mitte der zweiten Halbzeit durch ein zweifelhaftes Tor einen Punkt. Der Mittolstünmer der Beethoven=Mannschaft kam über mittelmäßige Loistungen nicht hinaus. Die Josefinumer wußten glänzend zu gafallen. Gymnasium Siegburg— Deutsches Kolleg Godesberg :1(:0) Auch nach der Pause hielt diese Ueberlegenheit der Siegbunger an, trotzdem die Godesbenger das Treffen zeitweilig ofson zu gestalten vermochten. Konvikt Rheinbach— Aloysius=Kolleg Godesberg:1 Vor einer ansehnlichen Zuschauermenge lieferten sich beide Mannschaften einen erbitterten Kampf. den die Rheinbacher erst in der zweiten Spielhälfte verdient zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Das bessere Schußvermögen der Rheinbacher Stürmerreihe entschied das Spiel. Beide Mannschaften sind nach wie vor als erste Kandidaten auf den Gruppenmeistertitel anzusehen. In San Franzisko kämpfte der französische Schwergewichtler Lenglet unentschieden. Sein Gegner war der Amerikaner Brabaker. 26. Mai 1836 Das Sportsest in Lülsdorf Der neugegründete SpV Freya Lülsdorf datte ein Sportfest zu dem Zweck aufgezogen, um neue Anhänger für den Fußballsport zu wenben. Dieses Vorhaven dürfte ihm denn auch golungen sein, wenn auch das Hauwtspiel in einer sportlich netteren Gangart hätte durchgeführt werden können. Immerhin, der Erfolg für die aufgewandten Mühen wird nicht ausbleiben. Spö Freya Lülsdorf— SpV Westhoven:2(:1) Cbwoyl die Lilsdorfer das bessere Spiel vorführten, mußten sie doch dem Gegner den Sieg überlassen, woll dieser vor dem Tor des Gegners in der Auswertung von Torgelegenheiten größeres Gtück hatte. Schiedsrichter Demmer leitete gut. SpV Wesseling— Germania Zündorf:3(:1) Man glaubte sich fast in ein wichtiges Punktespiel zurückversetzt, so ervittert und so hart wurde hier gekämpft. Die Wesselinger waren in der 1. Hälfte im Felde etwas überlegen und sie erreichon auch den Führungstreffer. Später wunde ihre rechter Läufer wegen unsairen Spieles des Platzes verwiesen, sodaß der Kampf vollkommen offen wurde. Nach dem Wechsel war allerdings der zahlenmäßig geschwächte Gegner nicht mehr in der Lage, das Spiel selbst zu bestimmen, man mußte das dem Gegner Überlassen, der einen Eifmoter zum Ausgleich verwenden konnte. 17 Minuten vor Schluß kann Zündorfs Halbrechter einen kapitalen Weitschuß unterbringen und schließlich stellt der Halblinke kurz vor dem Abpfiff den Sieg durch ein weiteres Tor sicher. Das Spiel leitete Burgwinkel gut. Radfahrweg zum Ahrtal wird eingeweiht Gauführer Fritz Thomas wendet sich in einem Schreiden an den Bezinksfachwart für Jugendpfloge Paul Wimheuer mit der Bitte für den kommenden Mittwochmorgen die Eröffnung des neuen Radfahrweges über den Bahndamm Lidlar—Ahrweiler mit einer Wanderfahrabteilung des Kreises Bonn vorzuberetten. Die Feier ist auf 10.45 Uhr am Mitttochmorgen in Gelsdorf. hinter Meckenheim, auf dem für den Bahnhof ehemals vorgosehenen Platz. In Anwesenheit der Regierungsvertreter, sowie der Landräte von Bonn und Ahrweiler wird der neue Radfahrweg der Oeffentlichkoit übergeben. Die Rückkehr kann gegen 13 Uhr erfolgen. Vonner Schützen beim Dlympischen Scheibenpistolen=Lehrgang Die Schützen schossen auf den Olympia=Schießständen in Berlin=Wannsee am 22. Mai Schnellseuerpistole, 23. Mai Kleinkaliber, am 24. Mai Scheivenpistole. Unter den Pistolenschützen befinden sich auch unsere Bonner Schützen Martin und Bauer. Bei gutem Wetter wurden gute Ergebnisse geschossen. Die Reihenfolge war: 1. Krempel=Suhl, 2. FizkowBerlin, 3. Bauer=Bonn, 4. Lang=Meinerzhagen, 5. Lorenz=Wolfenbüttel, 6. Martin=Bonn, 7. Müller=Siegen, 8. Müller=Bamberg, 9. Manske=Zeitz, 10. Sonnenberg=Neumünster, 11. Dr. Wehner=Wiesbaden, 12. Belzner=Weimar aufgegeben. Es traten starke Verschiebungen in der Reihe der Plätze auf. am bodenständigsten schoß bei den drei letzten Lehrgängen Bauer=Bonn, der auch dreimal an dritter Stelle kam. Martin=Bonn schoß mit einer neuen ungewohnten Pistole, mit der er beim nächsten Schießen bestimmt an der Spitze zu finden sein wird. Nordstern I— K. T. V. Rheinland 1 44:60 Am Sonntag fand auf dem Jahnplatz vor vielen Zuschauern das Meisterschaftsspiel beider 1. Mannschaften statt, in dem sich Nordstern durch gutes Schlagen einen großen Vorsprung holt, den aber Kessenich nach einem Abwurf ausholen kann, sodaß das Spiel nach 15 Minuten Spielzeit 21:21 stand. Das Halbzeitergebnis ist 38:26 für Kessenich. Die beiden Mannschaften waren im Schlagen gut, im Feldspiel war Kessenich überlegen. Dagegen merkte man bei Nordstern das mangelhafte Training. Der Schiedsrichter zeigte Schwächen. Faustballspiele auf dem Jahnplatz Auf dem Jahnplatz herrschte Sonntag Hochbetrieb. Bei den Männern setzte sich TV Beuel ersogreich durch, da Nordstern im letzten Spiel nicht mehr antrat. Man sah hochstehende Spiele. Bei den Frauen war TV Königswinter in Front. Die Ergebnisse der Spiele: Männer: BTV— Nordstern 25:31, ATV— Beuel 26:32, Nordstern—. ATV 33:26, Beuel— BTV 42:33, BTV— AxV 37:26, Nordstern— Beuel(Nordstern nicht angetreten), Frauen: BTV— Post(kampflos für BTV), Königswinter gegen AT V 48:34, ATV°— BTV 35:47, Königswinter gegen Post 66:38, BTV— Königswinter 32:41, Post— A2B 40:56. Eifrig wird zum Venusberg=Fest gerüstet Ueber 3000 Ausschreibungen versandt— Die Punktewertung— Auch Olympiakämpfer dürfen teilnehmen Schon seit Beginn des Jahres leisten die Kessenicher Turner die Vorarbeiten für das diesjährige Venusbergfest. Durch die Eingliederung der Deutschen Turnerschaft in den Reichsbund für Leibesübungen wurde dieses seit 16 Jahren bestehende Bergfest erstmalig offen für alle Vereine aus den Gauen Mittelrhein, Niederrhein und Westfalen. Klar, daß darum an die Organisationsarbeiten erhöhte Ansprüche gestellt wurden. Wenn man aber heute schon einen kleinen Blick in das Tätigkeitsfeld wirft, so ist von den Kessenicher Verantwortlichen in engster Zusammenarbeit mit Kreisvolksturnwart Krutwig schon Großes geleistet worden. Inzwischen wurden über 3000 Ausschreibungen an die Vereine der drei Gaue versandt. Die Teilnehmerzahl, die schon in den letzten beiden Jahren eine erhebliche Steigerung erfuhr, wird vielleicht in diesem Jahre den Höhepunkt von 1927/28 mit etwas über 1000 Sportler erreichen. Dadurch, daß auch die Olymptakämpfer für dieses Bergfest Startgenehmigung in ihrer für die Olympiade vorgesehenen Sportart haben, werden auch die Leistungen in den einzelnen Uebungsarten noch übertroffen werden. So konnte es nicht ausbleiben, daß Kreisvolksturnwart Krutwig im Hinblick auf die in den voraufgegangenen Jahren gemachten Erfahrungen auch in der Punktewertung eine geeignete Grundlage schuf, um eine Mehrzahl an erste Sieger zu verhüten und demnach eine gerechte Leistungsbewertung zu erhalten. Gauvolksturnwart Prieß=Kreuznach, der alle ausgeschriebenen Uebungen bereits genehmigt hat, will jedoch in der Frauen=Leistungsklasse II entgegen der Ausschreibung der Uebungsarten: 100==Lauf, Schlagballweitwersen und Weitsprung anstelle der beiden letzten Uebungen Diskus= und Speerwersen, sowie in der Klasse der Jugend(älterer Jahrgang) neben 100=Lauf und Weitsprung anstelle des vorgesehenen Kugelstoßens Ballweitwurf einsetzen. Ob diese Abänderung jedoch erfolgt, dürfte sehr fraglich sein, da die vorgesehenen Uebungsarten auch für das diesjährige Bergfest, das nicht unter die Kategorie der festgesetzten Unterkreisfeste fällt, am zweckmäßigsten sein dürften. Seit einigen Tagen ist der KTV„Rheinland“ mit der Bonner Stadtverwaltung beschäftigt, das Kampfgelände auf dem Venusberg herzurichten. Hier und vort werden Mängel ausgebessert und Verbesserungen getrossen. Erstmalig wird man— sofern es die Mittel jedoch erlauben— am Ziel der Läufe Bänke für Sitzgelegenheit errichten und außerdem soll eine geplante Rundfunkanlage nicht nur zur Bekanntgabe der einzelnen Positionskämpse, sondern auch durch Uebertragungsmusik zur Unterhaltung der Zuschauer dienen. So ist für das diesjährige Venusbergfest eine große Vorarbeit bereits geleistet worden. Noch aber stehen die Meldungen aus, die im Laufe der nächsten Woche aus den drei benannten Gauen in Massen eintreffen werden. Aber über die Pfingsttage wird Bonn wiederum ganz im Zeichen des Venusbergfestes stehen, das eine Heerschau nicht nur der Spitzenleistungen, sondern auch einen Blick auf die große Breitenarbeit des deutschen Sports bietet. Neue Pläne im internationalen Rugbysport Eine Festlands=Meisterschaft soll geschaffen werden Mit dem Vier=Länder=Rugbyturnier in Berlin ist eine internationale Zusammenarbeit aus dem Gebiete des Rugbysportes eingeleitet, die ausgebaut werden soll. Für das Jahr 1937 ist ein großes internationales Turnier in Frankreich vorgeschen. Es besteht die Absicht, eine Festlands=Meisterschaft zu schassen, die alle zwei Jahre zur Durchführung kommen soll. Die Beteiligung dürfte sich zunächst auf sechs bis acht Lander erstrecken. Zu Deutschland, Frankreich, Italien und Rumänten würden noch Holland, Belgien und Spanien hinzukommen. Weiter soll auch der internationale Wettspielverkehr eine vermehrte Förderung erfahren. In dieser Hinsicht kommt dem französischen Rugvy eine führende Rolle zu. Frankreich verfügt über rund 100 000 Spieler und kann daher eine wertvolle Pionierarbeit leisten, zumal der Spielverkehr zwischen Frankreich und England unterbunden ist. Fünf deutsche Wagen in Barcelona Großer Preis am 7. Juni Es steht jetzt fest, daß die deutsche Industrie fünf Wagen beim Großen Preis von Barcelona am 7. Juni auf der Rundstrecke im Montjuich=Part lausen läßt. Die Auto=Union schickt Stuck, Rosemeyer und Varzi, Mercedes Caracciola und Louts Chiron. Im Vorjahr gewann Jagtoli das Rennen. Olympia=Reiter beim Düsseldorser Turnier Die Leitung des vom.—5. Juli in Düsseldorf stattfindenden großen Reit=, Spring= und Fahrturniers teilt mit, daß bis jetzt die Teilnahme von Reitern aus Brasitien, Holland, Japan und Rumänien zugesagt ist. Japan entsendet vier Offiziere mit 6 Pferden. Aus Rumänten werden sich sieben Offiziere mit 18 Pferden beteiligen. Es sind dies Reiter, die an den Retterkämpfen der Olympischen Spiele in Berlin teilnehmen. Mit der Beteiligung weiterer ausländischer Reiter kann gerechnet werden. Die Offiziere des Springstalls der Kavallerieschule Hannoper werden sich sehr zahlreich beteiligen, unter ihnen werden in den Düsseldorfer Jagdspringen starten die Ritmmeister Momm, Brandt, v. Barnekow, Ernst Hasse, Kurt Hasse und die Oberleutnants Schlickum und Brinkmann, die die Kernmannschaft für das große Jagdfkringen der Olympischen Spiele bilden. Diose Offiziere nehmen z. Zt. an dem internationalen Turwier in Warschau tefl. Sieben deutsche Maschinen bei der„TI“ Für das schwerste Motorradrennen der Welt, die englische TT, die in den drei Klassen am 15., 17. und 19. Juni auf der in der trischen See gelegenen Insel Man ausgefahren wird, sind insgesamt 84 Meldungen abgegeben worden, darunter sieben von DKW und NSU. Bekanntlich fährt der Ire Stanley Woods, einer der besten TT=Fahrer, in der 250er Klasse eine deutsche DKW=Maschine. Englands beste Könner und Spitzenfabrikate sind selbstverständlich sämtlich am Start. 26. Mai 1936 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Ne. 15 545. Seite 13 Episerr in Mal Von Peter Cornelius Sie begann, als Stefan seinen neuen Frühjahrsanzug — von der Stange und nur ein wenig geändert— zu Hause vor dem Spiegel noch einmal auf den guten Sitz prüfte. Er fand dabei in der linken Seitentasche einen kleinen Zettel: „Ich bin neugierig, wer diesen Anzug trägt. Wollen Sie mich kennenlernen, so schreiben Sie mir.“ Name und Anschrift folgten. Frauen wissen stets romantische Ideen mit der praktischen Nutzanwendung zu verbinden. Und auch hier verfehlte die Absicht nicht den Zweck: Stefan schrieb postwendend. Zwar, wenn er an Renate dachte, die er liebte und die ihn liebte— eigentlich durfte er sich auf solch ein Abenteuer nicht einlassen. Nun: ein kleiner und selbstverständlicher harmloser Flirt, mehr würde bestimmt nicht daraus werden; was lag schon daran? Außerdem lockte das Unbekannte; und schließlich war es Mai.„Da werden alle Kater kühn und alle Jünglinge.“ Er rezitierte Morgenstern und war entschlossen. Männer sind ohne Ausnahme, wenn sie einer Frau gegenüber etwas zu verbergen haben, um einen Strich zu aufgeräumt und aufdringlich bestrebt, harmlos zu erscheinen. So auch Stefan, als er Renate am nächsten Abend vom Geschäft abholte. Er trug den Hut ein wenig schief und pfiff sich eins. Renate-sah ihn ein paar Male aufmerksam an, wenn er den Kopf zur Seite wandte und irgendetwas in der Umgegend mit einer Glosse bedachte. „Hast du Aerger gehabt?“ fragte sie beiläufig,„oder ist etwas Angenehmes geschehen?“ „Weder— noch; alles ist wie immer.“ Stefan tat verwundert. Also doch! Er hatte ein Geheimnis vor ihr. Und was konnte das schon sein? Natürlich nur das Eine, schloß sie mit fraulichem Spürsinn. Wie dumm doch Männer sein können, schon, wenn sie im Begriff sind, eine Dummheit zu begehen. Renate ließ ihre Empörung über die Möglichkeit, Stefann könne sie einer anderen wegen so mir nichts dir nichts beschwindeln, nicht merken.„Also nichts“, sagte sie und hängte sich in seinen Arm,„na, dann brauche ich ja keine Sorge zu haben.“ „Aber nein. Nicht im Geringsten.“ Stefan stutzte— hatte sie bereits etwas gemerkt.„Was du nur immer hast“, murrte er und beschloß, doppelt auf der Hut zu sein. Mit dem entgegengesetzten Erfolg natürlich. Sonst waren sie meist in ein kleines Café gegangen, wo sie ungestört waren. Heute aber dachte Stefan an die Zärtlichkeiten, die sie auswechselten, mit dem Unbehagen, das ein schlechtes Gewissen hervorruft. Im plötzlichen Einfall schlug er vor, in einem Weinrestaurant zu Abend zu essen, er habe Appetit auf eine anständige Flasche, und nachher könnten sie ja eine Bar aufsuchen. Renate rechnete ihm vor, was sie noch beide für die gemeinsame Reise im Sommer zurücklegen wollten, und als Stefan gekränkt bemerkte, ob man sich denn gar nichts mehr leisten dürfe, fügte sie hinzu, sie müsse sich außerdem dann erst umziehen und es würde zu spät werden. Dieser ewig weibliche Einwand, hier berechtigt, bot Stefan Gelegenheit, sein Schuldbewußtsein hinter Entrüstung zu verschanzen. „Zu dumm,“ manzte er,„du hättest auch gleich am Morgen ein anderes Kleid anziehen können.“ Renate machte in betrübtes Gesicht, indes mit spöttischen Augen. „Natürlich,“ Stefan war ehrlich wütend,„wann machst du dich für mich einmal fein, fällt dir gar nicht ein!“ Renate zog die Augenbrauen hoch:„Hast du mich schon einmal darum gebeten?" begann sie. „Einmal? Zehnmal, hundertmal“, Stefan gestikulierte mit Heftigkeit.„Aber du erfüllst nicht den kleinsten meiner Wünsche. Ueberhaupt: deine vielen Eigenarten, die mir mißfallen— ein halbes Dutzend zählte er nun an den Fingern her— hast du schon eine abgelegt? Nein. Das ist sehr töricht, mein Kind.“ Hinter diesem Satz schwang eine Drohung. Renate tat das Klügste, was eine Frau in solchen Fällen tun kann: sie schwieg. Nur ein halblautes„sieh da“ kam von ihren Lippen. Sie war gewiß, daß eine Andere den Anlaß zu dieser einseitigen Auseinandersetzung gegeben hatte. Aber er mußte sie noch nicht kennen, oder noch nicht lange; sonst könnte er nicht wähnen, sie entspräche voll und ganz seinen Wünschen. Nur nichts merken lassen, abwarten und die Ruhe behalten. Renate verabschiedete sich vor ihrer Haustür herzlich, ungeachtet seines kurzen„Gute Nacht".„Du bist ein Wirrkopf“, sagte sie zum Abschluß. Daraus hörte Stefan, was er zu seinem Vorhaben brauchte. Sie tat, als wäre er ein Junge mit manchmal unverständlichen Anwandlungen, dem man Nachsicht angedeihen lassen müsse. Na schön. Er war seiner Bedenken enthoben und dachte nun mit ausmalender Phantasie, wie das unbekannte Abenteuer sich entwickeln würde. Stefan hielt viel auf seine Briefe und war gewiß, daß die kleine Näherin ihm umgehend antworten würde. * Er hatte sich nicht getäuscht. Am nächsten Morgen lag ein Brief auf dem Kaffeetisch. Nur der Inhalt war ein anderer, als der, den er sich erdachte. „Sie kommen, ich kann nicht einmal sagen, leider, zu spät“, hieß es,„ich bin seit einem Jahr verheiratet. Und glücklich. Außerdem: ein Mann, der einen anderthalb Jahre alten und mithin unmodernen Anzug trägt, wäre für mich sowieso nicht in Betracht gekommen.“ * Als Stefan am Abend, wie üblich, Renate vom Büro abholte, machte er ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Sie gingen eine Weile schweigsam nebeneinander her und bogen dann in den Park ein.„Wie hieß sie denn?“ fragte Renate und ergriff seinen Arm. „Marie.“. Nach geraumer Zeit fügte er mit merklicher Erleichterung hinzu:„aber es wurde nichts draus.“ „So?“. Renate schmiegte sich an ihn.„Eigentlich schade“ Der geheimnisvolle Perser 5100 Mark im Wagenpolster Mitte des vergangenen Jahres wurde von Zollbeamten in einem Abteil eines Nacht==Zuges zwischen Kopfund Rückenpolster ein Päckchen gefunden, das, wie sich bei der Untersuchung herausstellte, 5100 Mark enthielt. Offenbar sollte das Geld über die Grenze geschmuggelt werden. Der einzige Fahrgast des Abteils sagte den Zollbeamten, noch ehe diese das Päckchen ganz geöffnet hatten, daß ihm das Geld nicht gehöre. Der Fahrgast, bei dem es sich um einen Perser handelt, wurde wegen seines reichlich verdächtigen Verhaltens festgenommen, doch kam das Aachener Schöffengericht später zu einem Freispruch des Mannes, der nach wie vor energisch bestritt, etwas mit dem Gelde zu tun zu haben. Einige Wochen später wurde der gleiche Perser wieder an der Grenze erwischt, als er gerade eine 47 Seiten starke Hetzschrift ins Ausland bringen wollte. Es wurde nun ein Verfahren vor dem Sondergericht gegen ihn eingeleitet. In der Zwischenzeit war aber auch die Devisenstrafsache wieder ausgenommen worden, und das Gericht kam jetzt zu einer Verurteilung des Persers von sechs Monaten Gefängnis und zu 6000 Mark Geldstrafe, da die Beweiserhebung die Schuld des Angeklagten klar ergab. Die Verhandlung vor dem Sondergericht steht noch bevor. Es wird angeboten: Lange Tadbran mit entsprechenden Vorkenntnissen zur Unterstützung des Laboranten in Nährmittelwerk(Bäckereihalbfabrikate) gesucht. Angebote mit kurzem Lebeuslauf, Zeugn.=Abschriften unter J. L. an den General=Anzeiger. Kohteristm perfekt in Schreibmaschine u. Stenographie und sicher im Rechnen, nicht unter 25 Jahren, für sofort gesucht. Angebote unter B. M. 70 an den Gen.=Anz.(2a Barosraulein gefacht welches gewissenh. ist im Rechnen, Buchführ., Stenognaphie u. Schreibmaschine. Angebote unter O. W. 94 an den General=Anzeiger.(2 0 VbelhembenBüglerin gesucht. Angeb. u. L. 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Die Auftraggeber von Stellenangeboten werden gebeten, alle Unterlagen, insbesondere Zeugnisse und Lichtbilder, evtl. anonym. aber mit Angabe der Anzeigenzitfer, zurückzusenden. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten Mädchen für alle Arbeit in Restaurationsbetrieb zum sofortigen Eintritt gesucht. Näheres in der Geschäftsstelle.(2 a Vertreier die wieder hoch kommen wollen, um nicht mehr von der Unterstützung leben zu müssen, geben kurz bisherige Tätigkeit, Alter usw. an. Inserent ist großes deutsches Industrie=Unternehmen. Angebote unter R. Sch. 921 an den Gen.=Anz.(2g (2 a Berireter für unseren VorwerkStandfauger=Kodvis für Bonn und Umgebung gesucht. Bonn, Beethovenstraße 34. Friseurgehilfe evtl. zur Aushilfe für sof. gesucht. V. Feiertag, Altenahr.(2a Hartwächter für nachmittags sucht ein Godesberger Hotel. Angeb. mit kurz. Lebensl. u. Alter u. B. M. 610 a. d. Gen.=Anz.(2a Junge für landwirtsch. Arbeiten gesucht. a) Kardorf 44. 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In seiner Begleitung besand sich der türkische General Wahib Pascha, der sich freiwillig dem Kaiser von Abessinien zur Verfügung gestellt hatte.— Bild unten zeigt General Wahib Pascha im Gespräch mit französischen Kolonialoffizieren in Diredaua. Admiral=Graf=Spee=Brücke eingeweiht Die Admiral=Graf=Spee=Brücke, die die neue Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und dem niederrbeinischen Land darstellt, wurde durch Reichsminister Dr. Goebbels seierlich ihrer Bestimmung übergeben.— Dr. Goebbels während der Weiherede.—# =Jahresseier der Ausstellung der SS=Leibstandarte Adolf Hitler Anläßlich der=Jahresseier der Leibstandarte Adolf Hitler sand in Berlin=Lichterselde eine Parade statt, die der Kommandeur der Leibstandarte, SS=Ober= gruppenführer Joseph Dietrich, abnahm.— SS=Ober= gruppenführer Dietrich beim Abschreiten der Front. 1000 Siemens=Angehörige aus Westdeutschland besuchen Berlin In Verbindung mit der NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" veranstaltete die Leitung der Siemenswerke für die Werksangehörigen der Bezirke Essen, Dortmund, Dutsburg, Osnabrück, Hamm und Münster eine Besuchsfahrt nach Berlin. Die Siemenskameraden aus dem Reich sollen mit den Sehenswürdigkeiten Berlins bekannt gemacht werden; sie sollen aber auch, um die Werksverbundenheit zu festigen, das Stammhaus der Siemenswerke in Berlin=Siemensstadt eingehend kennen lernen.— Die Werkskameraden trafen auf dem Bahnhof SiemensstadtFürstenbrunn ein und begaben sich zunächst zu einer Feierstunde am Ehrenmal vor dem Hauptverwaltungsgebäude in Siemensstadt, wo der gefallenen Kameraden gedacht wurde.(Bild oben.) Fliegende Gauleiterschule fährt ab Die zukünftigen Gauleiter traten ihre Reise durch die deutschen Gaue an, um die verschiedensten Teile Deutschlands zu studieren.“— Bild unten rechts zeigt die fliegende Gauleiterschule bei der Abfahrt vom Stettiner Bahnhof. Staatsrat Görlitzer verabschiedet als stellvertretender Gauleiter die Mitglieder der fliegenden Gauleiterschute. dus ungarischen Kultusministers in Deutschland Der ungarische Kultusminister Dr. Homan traf in Begleitung des Staatssekretärs Dr. Szily, des Sektionsrates Dr. Kulesar und des Leiters der Kulturabteilung des Außenministeriums Baron Villani zu einem sechstägigen Besuch in Berlin ein, um den Budapester Bezuch des Reichsministers Dr. Rust zu erwidern.— Bild oben links: Nach der Ankunft äuf dem Anhalter Bahnhof, Imis Minister Homan und rechts Reichsminister Dr. Rust. Unruhen in Palästina Unser Bild zeigt Kämpfe in Jerusalem. Die Polizei ist bereit, jeden Auganblick einzugreisen. Scherl 5 Brsslepboto