49. Jahrgang g Nr. 15272 Montag, 1. Juli 1933 Gründungssahzr des Verlens 1725 Sezugspreise 5— mpnattich..A Ollustrierter„ 308 grei Haus einschließlich Botenloyn und Transportkosten. Postbezugspreis monatlich.30..4 mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr, ausschließl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 108. AAnzeigengrundpreis fün die Großspalte(46 mm).. mm 18. Textanzeigen(78 mmp o. mum 100 3. Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höhe... mmn 153, Vereins=Anzeigen... mm 108, Fomilien=Anzeigen von 2 Spalten an... mm 10.3, Stellengesuche.... mm.8, Gelegenheits=Anzeigen Word.3, OOfferten= u. Auskunstsgebühr 30.3. Nachlaßstafsel B. Gültig ist Anzeigenpreisliste Nr. 3. Durchschn.=Auft. V/35 über 19 700. „„„„ für Sonn und Amgegene Bontter Nachrichten Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten; Euskirchener Nachrichten Deuck und Verlag: Sonner Nachrichten S. m. ö. H. Geschäftsstelle Bonn a. Rh., BahnHofstraße 12. Sammekruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. 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Aber als auch Rumänien, dessen bessarabisches Problem es über ein Jahrzehnt lang in starken Gegensatz zu Rußland gebnacht hatte, nun gleichfalls den Kurs auf Moskau kahm, da glaubte Polen, eine Handhabe zum Eingreifen zu besitzen. Unter Berufung auf den polnisch=rumänischen Bündnisvertrag erfolgte in Bukarest ein Schritt der Warschauer Regierung. Die rumänische Presse hat daraufhin dementiert, daß irgend welche bündnisartigen Abmachungen mit Sowjetrußland in Vorbereitung seien; aber das konnte nur geschehen, weil die Sprache der Paktpolitik die Dinge nie beim richtigen Namen nennt, also auch in den gegenwärtigen Verhandlungen sicherlich eine Abmachung in Rede steht, die durchaus ganz anders heißen kann, als etwa„Pakt für gegenseitige Hilfe“ oder„Bündnis“ und doch— man entsinne sich des Abkommens zwischen Moskau und Paris— in Wahrheit nichts anderes bedeuten kann. Während der Londoner Flottenverhandlungen, die doch das brennende Interesse ganz Europas wachriefen, hatte Polen seine Aufmerksamkeit einer anderen Erscheinung zugewandt: Das Interesse der Warschauer Regierung konzentrierte sich auf den Einbruch Sowjetrußlands in Mitteleuropa, der in den offiziellen Verhandlungen mit Benesch vorbereitet wurde und der in geheimen diplomatischen Besprechungen zwischen Moskau und Bukarest weiter vorbereitet wird. In den letzten Tagen hat ein freimütiges Geständnis eines hochoffiziösen Organs der Spitzen des SowjetSystems enthüllt, daß die Absichten Moskaus sich gegen den Fortbestand Polens in seinem gegenwärtigen Umfange richten. Sind diese Absichten auch durch kommunistische Parolen gleichsam getarnt, so kommt doch klar zum Ausdruck, daß die Angliederung der Ostgebiete Polens an die Sowjetunion im Kreml angestrebt wird. In der sowjetrussischen Zeitschrift Kommunisticzeskij International kommen diese Absichten klar zum Ausdruck. Das genannte Organ erscheint im Verlage des Zentralkomitees der kommunistischen Partei und gibt die beiden führenden Persönlichkeiten der Sowjets, Stalin und Molotow, als seine ständigen Mitarbeiter an. Ein von nationalen Zielen und von einem starken Ausdehnungsdrang geleitetes Rußzland muß auch die Wachsamkeit der baltischen Staaten hervorrufen. Litauen übersieht diese Gefahr geflissentlich und hat sich, um eine antideutsche Front bauen zu helfen, zum Befürworter einer baltischen Entente unter der Schutzherrschaft Moskaus gemacht. Während Lettland schwankt, scheint die Haltung Estlands und Finnlands anzudeuten, daß diese beiden Länder nicht gewillt sind, sich einer solchen Kombination anzuschließen. Der Besuch des estnischen Staatspräsidenten Paets und des finnischen Außenministers Haksell in Warschau haben im Gegenteil das Bestreben an den Tag gelegt, in ständiger Fühlungnahme mit Polen eine Politik zu treiben, die praktisch zu einer Interessengemeinschaft gegen den russischen Ausdehnungsdrang führen muß. Auch Lettland hat sich den Beitritt zu dieser Gemeinschaft durchaus freigehalten. Die in diesen Tagen abgeschlossene polnisch=lettische Presseverständigung ist im Zusammenhang mit dieser Entwicklung sehr bedeutsam. Die Linie der Beckschen Außenpolitik hat durch die Entwicklung im Osten die Bestätigung ihrer völligen Richtigkeit erhalten. Die nun eindeutig auch gegen Polen gerichteten Bestrebungen der Sowjets dürfen aber keineswegs als eine Folge des veränderten Kurses der Warschauer Politik hingestellt werden. Das Sowjetrußland von heute kann den alten Moskauer Drang zu machtpolitischer Betätigung im Westen nicht verleugnen. Wer das nicht wahr haben will, der möge sich die ebenso deutlichen Ziele der Sowjets in ihrer baltischen Politik vergegenwärtigen. Die erste nationale Aufgabe einer polnischen Regierung ist es, Sicherungen gegenüber dem östlichen Nachbarn zu treffen. Dieser Aufgabe haben sich die Pilsudfki=Kabinette seit der Berufung des Obersten Beck nicht entzogen. H. W. Basler Nachrichten verboten Der Vertrieb der schweizerischen Zeitung„Basler lachrichten“ im deutschen Reichsgebiet ist auf Veranlassung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda auf unbestimmte Zeit verboten worden. Auch in Barcelona deutscher Autosieg Die große spanische Autoprüfung, der„Große Preis von Barcelona“ über 265,3 km, sah abermals einen hervorragenden Sieg der deutschen Mercedes: Benz=Wagen. Fagioli(Mercedes) siegte überlegen in:27:40 vor Caracciola(Mercedes):28 und den Alsa=Romeo=Fahrern Ruvolari und Brivio. Die beiden deutschen Wagen lagen vom Beginn des Nennens an in Führung. Im Deutschen Derbysiegte Sturmvogel aus dem Gestüt Schlenderhan. Die Schweden Sieger im deutsch=schwedischen Länderspiel Die deutsche Fußballnationalmannschaft verlor gestern im zwölften Spiel gegen Schweden im Stockholmer Stadion mit:1 Toren. Bei der Pause stand das Spiel #s für Schmeden, Rühnner siehe im- Spontteill) Gleichberechtigung aach im Außenhander! Ausfuhrsteigerung ohne Zerstörung des Preisstandes— Grundlegende Ausführungen des Direktors der Solddiskontbank Auf einer Veranstaltung der Außenhandelsstelle für Südwestfalen zu Hagen sprach Samstag nachmittag vor 3000 Führern der südwestfälischen Wirtschaft der Direktor der Golddiskontbank und Generalreferent im Reichswirtschaftsministerium, Dr. Brinkmann, Berlin, über das Thema„Der deutsche Außenhandel". Dr. Brinkmann beschäftigte sich zunächst mit den Selbsthilfemaßnahmen, die zum Zwecke der Inganghaltung der deutschen Exporttätigkeit durch die deutsche gewerbliche Wirtschaft ergriffen werden. Nachdem, so führte der Vortragende aus, der Einsatz von Mitteln zur Exporthilfe, wie sie durch die Rückkaufstätigkeit von Auslandsschuldtiteln gewonnen wurden. infolge geringer gewordener Bardeviseneingänge nicht mehr in ausreichendem Umfange zu Gebote steht, lag es auf der Hand, daß die gewerbliche Wirtschaft aus eigener Kraft Mittel einsetzt, damit die zur Ausfuhr gelangenden Güter einen für den ausländischen Abnehmer möglichen Preis auch weiterhin erhalten. Wie oft begegnen wir dem Einwand des kaufbereiten ausländischen Abnehmers, er könne einfach die deutsche Ware, so gern er möchte, nicht kaufen, weil sie bei weitem zu teuer ist. Wenn wir nun, wie wir es bisher getan haben, von der uns umgebenden allzu hohen Preismauer wenige Seine fortnehmen, um der deutschen Ware einen gewissen Ausgang in das Ausland zu verschaffen, und den nun einmal für eine Wirtschaft erforderlichen Rohstoff hereinzuholen, so sind wir bei einem solchen Vorgehen doch wohl weit davon entfernt, zu dumpen und— was auch für die Zukunft gilt— Methoden einer Ausfuhrsteigerung, wie sie viele Konkurrenzländer zur Anwendung bringen, nachzumachen. Wenn man die Auslassungen der jüngsten Zeit über den sogenannten neuen deutschen Exportplan liest, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß hier in unserem Lande Dinge vorbereitet würden, die in noch nie dagewesenen Formen und Umfang die ausländische Geschäftswelt überraschen und zu Boden werfen sollen. Wir können mit ehrlichem Gewissen nur noch einmal wiederholen, was wir im übrigen auch in der abgelaufenen Zeit praktisch unter Beweis gestellt haben, daß es uns völlig fern liegt, das ohnehin in bedrohlicher Weise zerrüttete internationale Preisniveau zum Schaden aller Völker noch weiter zu zerstören. Wir vertreten die Auffassung, daß wir zum Preisruin auf internationalen Märkten weder Anstoß gegeben, geschweige zu seiner Vervollkommnung einen Beitrag geliefert haben. Deutschland würde es zu seinem Teil nur begrüßen können, wenn die internationalen Waren= und Kreditmärkte in eine für alle Völker bessere Form allmählich wieder übergeführt würden. Einem solchen Ziele kommt man aber nicht näher, wenn man fortfährt, durch Ausbau von Clearing= systemen die Entthronung des Geldes im internationalen Sinne zu betreiben; vielmehr mußt angestrebt werden, Clearingsysteme abzubauen und damit auch von dieser Seite her den Handel schrittweise von den ihm auferlegten Fesseln zu befreien und dem Gelde auch wieder seine ihm gebührende internationale Geltung und stabile Wertmessung zu verschaffen. Man kann es uns aber, so wie die Dinge nun einmal liegen, nicht verargen, daß wir auch unsererseits diejenige Aktivität entwickeln, deren wir zur Behauptung unserer Existenz bedürfen. Wir nehmen wirtschaftlich das gleiche Recht für uns in Anspruch, wie wir es anderen Nationen ebenfalls zubilligen. Der Krieg in Ostafrika unvermeidlich? Italien verlangt völlig freie Hand gegen Abesinien— Der Kaiser von Abesfinien-fordert auch für sein Land Rüstangsfreiheit Der italienisch=abessinische Streitfall beherrscht immer mehr das politische Interesse in Italien. Allerdings beschränkt sich die römische Presse fast ausschließlich auf die Wiedergabe französischer und einiger englischer Blätterstimmen, soweit sie für eine Berücksichtigung der italienischen Politik und der italienischen Rechte in Ostafrika eintreten. Dem Versuch, für die Beilegung dieses ausgesprochen politischen Streits gegebenenfalls den zurzeit in Scheveningen tagenden italienisch=abessinischen Schlichtungsausschuß einzuschalten, wird von zuständiger italienischer Seite mit größter Bestimmtheit entgegengetreten. Italien müsse darin eine Ueberschreitung des Mandats dieses Ausschusses sehen und könnte niemals seine Einwilligung dazu geben. Ferner wird betont, daß auch eine Konferenz Englands, Frankreichs und Italiens als der drei Signatarmächte des Abkommens von 1906 für Italien beim heutigen Stand des Streitfalles nicht in Frage komme. Zugegeben wird dagegen, daß zurzeit zwischen den Kanzleien dieser drei Mächte ein diplomatischer Gedankenaustausch über die Möglichkeit einer Beilegung der italienisch=abessinischen Streitigkeiten stattfinde, allerdings ohne daß man in Italien besondere Erwartungen daran knüpfe. Eine Unterredung mit dem Kaiser Der Kaiser von Abessinien erklärte in einer Unterredung mit dem Vertreter der Sunday Times, daß Abessinien in den letzten Wochen vergebliche Versuche gemacht habe, Munition in Frankreich, Belgien, der Tschechei und Dänemark zu kaufen. In einigen Fällen seien sogar die bereits bezahlten Lieserungen in den Häfen angehalten worden. Die belgische Regierung habe z. B. der abessinischen Regierung mitgeteilt, daß sie sich nicht den Vorwurf einer Beteiligung an der Aufrüstung Abessiniens aussetzen wolle. Der Kaiser sagte hierzu:„Ist es nicht ein schlimmerer Vorwurf, wenn man die Vollendung des italienischen Programms der Vertragsverletzung und der Zwangsmaßnahmen gegen ein freies Volk erleichtert? Gibt es eine Politik für den Starken und eine für den Schwachen? Der Schwache soll schwach gehalten werden, damit der Starke keine allzu großen Schwierigkeiten hat, ihn zu zerstören. Auf welche Weise haben wir diesen Krieg hervorgerusen? Wenn wir im Recht sind und wenn die zivilisierten Staaten nicht in der Lage sind, diesen Krieg zu verhindern, so sollen sie uns wenigstens nicht die Möglichkeit zur eigenen Verteidigung verweigern.“ Die Stärke des abessinischen Heeres Der Sonderberichterstatter des Matin in Addis Abeba hatte Unterredungen mit dem Kasser von Abessinien und dem abessinischen Kriegsminister Rad Mulugueta. Der Kaiser von Abessinien erhob gegen den italienischen Gedanken einer Ausstoßung Abessiniens aus dem Völkerbund Einspruch. Wenn Italien hoffe, ein Mandat über Abessinien zu erhalten, so täusche es sich. Selbst wenn Abessinien eines Tages unter Mandat kommen sollte, so werde nicht Italien die Mandatarmacht sein. Ras Mulugueta bezifferte die Stärke des unter den Fahnen stehenden Heeres auf 350000 Mann. Abessinien könnte aber in zwei bis vier Wochen weitere 800 000 bis 900 000 Mann mobil machen. uns als Staatsfeinde und Hochverräter, als Hetzer Das Heer werde sich mit seiner immer bewährten Ketzer bezeichnet hat. Damals sind nur wenige Tapferkeit, die den abessinischen Kriegern den Vergleich, daß sie wie Löwen kämpften, eingebracht habe, schlagen. Es werde außerdem die taktischen Erfahrungen und die Rüstungen der modernen Zeit sich zunutzs machen. Man werde, so schloß der Kriegsminister, bis zum letzten Mann kämpfen und sterben, wenn es notwendig sein sollte. Der Berichterstatter des Matin hebt zum Schluß seinerseits hervor, daß in Abessinien volkommene Ruhe herrsche mit Ausnahme in der Provinz Godjam, wo Soldaten des früheren Ras Haiku eine kleine Aufstandsbewegung begonnen hätten, die aber mit der gegenwärtigen allgemeinen Lage nicht im Zusammenhang stehen soll und leicht unterdrückt werden könne. Kampfaufruf der französischen Linksverbände zum 14. Juli Herriots Partei Arm in Arm mit den Kommunisten In den Sonntagsblättern der Linkspresse findet sich der Wortlaut eines Aufrufes an das französische Volk, den 14. Juli 1935, der bekanntlich französischer Nationalfeiertag ist, durch die Zusammenziehung aller Kräfte, die entschlossen sind, die Freiheit zu verteidigen, zu begehen. Den Aufruf haben 48 verschiedene Verbände unterzeichnet, darunter die Radikalsozialistische Partei, die französische Liga für Menschenrechte, eine Anzahl marxistischer und kommunistischer Parteien und Gewerkschaften, sozialistische Splittergruppen, linksstehende Frontkämpferverbände, antifaschistische Gruppen usw. In dem Aufruf heißt es u..:„Am 14. Juli 1789 stürmte das französische Volk die Bastille und enthüllte der Welt die Freiheit. 150 Jahre lebhafter Anstrengungen und vier Revolutionen ermöglichten es ihm, seine Errungenschaften zu wahren und zu festigen. Jetzt schickt sich eine bewaffnete faschistische Partei zu einem Sturm gegen die Demokratie und gegen die Freiheit an. Eine große Verschwörung gegen die Souveränität der Volkes und zur Niederwerfung der Demokratie ist ir Vorbereitung, eine Verschwörung, die das Gesetz der Mehrheit durch die Diktatur 200 bevorrechtigter Fa milien ersetzen soll. Gegen diese letzte Anstrengung der Feinde des Volkes, gegen die unmittelbar bevorstehende Gefahr rufen wir alle die zusammen, die das Volk von der Umklammerung der Finanzmächte der neuen Feudalherrschaft befreien wollen. Wir schwören, geeint zu bleiben, um die Demokratie zu verteidigen, die parteiischen Bünde zu entwaffnen und aufzulösen, unsere Freiheiten gegen den Faschismus zu schützen. Wir schwören, den Arbeitern Brot, der Jugend Arbeit und der Welt den großen Menschheitsfrieden zu geben. Australien baut vo. Die gewaltigen Vorgänge im Fernen Osten, die in letzter Zeit sich in einer Schärfe abgezeichnet haben, wie selten vorher, wirken sich auch auf Australien aus. Der Bundesstaat hat, nach einer Londoner Morningpostmeldung, beschlossen, fünf Häfen der Nord= und Ostküste zu befestigen. Neuseeland baue drei Häfer zu befestigten Zonen aus. Die Morningpost nennt das eine Politik auf lange oder auch kurze Sicht, je nachdem wie die Würsel im unabwendbaren Machtkampf um China, die Philippiner und die Nachbargebiete fallen würden. Der Beschluß der australischen Bundesregierung sei deshalb besonders wichtig, weil die Erklärung von Hasenplätzen zu befestigten Plätzen nach den australischen Gesetzen die Freizügigkeit der Ausländer in diesen Gebieten aufhöben. Die starke japanische Einwanderung werde dadurch gedrosselt und die bisher Eingewanderten müßten Aufenthaltserlaubnis in jedem einzelnen Fall nachsuchen. Seit den Kämpfen um Schanghai im Jahre 1932 ist in diesen Tagen zum ersten Mal wieder eine japanische Reklameanzeige in den chinesischen Zeitungen er schienen. „Es ist nicht wahr, daß es damals schöner war!“ Dr. Soebbels dankt den Sardisten der Partei— Sautagung der Berliner Bewegung im Sportpalast „Durch Groß=Berlin marschieren wir— für Adolf Hitler kämpfen wir“, dieses alte Kampflied der Berliner Bewegung hallte am Samstag wieder durch die Straßen der Reichshauptstadt, als die Kolonnen aller Gliederungen der nationalsozialistischen Bewegung zum Sportpalast zur Gautagung marschierten. In der Potsdamer=Straße bildeten Abordnungen der nationalsozialistischen Gliederungen Spalier, um ihren Gauleiter zu begrüßen. Wenige Minuten vor 14 Uhr kündeten brausende Heilrufe das Eintrefsen des Berliner Gauleiters an. Immer wieder erklangen die Heilrufe, mit denen die Nationalsozialisten Berlins ihren Gauleiter grüßten. Der stellvertretende Gauleiter Görlitzer eröffnete den Gautag im Namen des Gauleiters. Die Verlesung des von Dr. Goebbels an den Führer gerichteten Begrüßungs= und Treuetelegramms wurde von den Parteigenossen mit ungeheurem Jubel aufgenommen. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley überbrachte die Glückwünsche und Grüße der Reichsleitung. Hauptamtsleiter der NSV Pg. Hilgenfeld sprach insbesondere über die großzügige Arbeit der NSV, über das Winterhilfswerk und die anderen großen Fürsorgemaßnahmen. Dann nahm SA=Obergruppenführer v. Jagow das Wort. Er gab ein Bild von der ungeheuren Schwere des Kampfes, den die SA viele Jahre lang geführt hat, bis die Macht in die Hände des Führers kam. Dann betrat Sauleiter Reichsminister Dr. Goebbels das Podium. Minutenlang dauerte es, bis die Heilrufe abklangen und Dr. Goebbels das Wort nehmen konnte. Der Berliner Gauleiter sprach zunächst von dem Gefühl tiefster Ergriffenheit, das jeden Nationalsozialisten überkommen müsse, wenn er der vergangenen Jahre des Kampfes gedenke und heute Berlin in diesem großen Schmuck der Hakenkreuzfahnen sehe. So sei wirklich die Sehnsucht eines Horst Wessel Wahrheit geworden: Hitlerfahnen über allen Straßen! Es ist mir in dieser Stunde ein Bedürfnis, gera den Gardisten der Partei zu danken. Sich heute zum Staat bekennen, ist ja nicht schwer und wenn man nach der Tonstärke des Bekenntnisses gehen wollte, könnte man manchmal die Alten für die Jungen und die Jungen für die Alten halten. Das war aber nicht immer so. und wir erinnern uns der Zeiten, wo men man und ucA unsere Seete getreten. Diese Leute kamen erst, als die Gefahr vorbei war. Weil sie wissen, daß ihr Verhalten alles andere als rühmlich war, möchten sie, daß die nationalsoizalistische Geschichte mit ihrem Eintritt in die Partei erst ihren Anfang nehme. Es liegen aber ein paar Jahre davor, und gerade die Jähre, auf die es ankommt. Aus der Erinnerung an diese stolze Vergangenheit zieher wir die Kraft zu einer ebenso stolzen Zukunft. Es ist nicht wahr, daß es damals schöner gewesen sei. als unsere Kameraden zu Dutzenden auf der Straße er mordet wurden, als Deutschland der Spielball der Weltmächte war, als die Wirtschaft zerfiel und wir ein Heer von Arbeitslosen hatten. Schöner ist es, so rief der Gau leiter unter stürmischem Beifall aus, für einen Staat zu kämpfen, als ein seindliches Regime niederzulegen, schöner ist es, sich einer aufbauenden Aufgabe zu widmen. als ein niederreißendes Werk zu vollführen. Wir haben das letztere getan, nicht um der Kritik willen, sondern um an die Stelle des alten Staates den neuen zu setzen. Deshalb kann uns auch das Sabotagegeschrei von kleinen Kritikastern und Meckerern, die uns dauernd zwischen den Beinen herumlaufen, nicht stören. Wenn diese Leute glauben, daß sie auf diese Art unserem Staat etwas anhaben könnten, so können wir ihnen nur antworten:„Da seid Ihr Anfänger, denn auf dem Gebiet sind wir Fachmänner!“(Stürmische Heiterkeit.) Das können nur Phantasten tun, die sich der Größe dieses Regimes noch nicht bewußt geworden sind. Keine andere Kraft als die unsere kann die großen politischer und wirtschaftlichen Aufgaben meistern. Wir haben die Kraft des ganzen Volkes mit der Kühnheit unserer Bewegung vereint und aus beiden eine einheitliche Formotion des Aufbaues und der Neugestaltung der deutschen Nation gemacht. In der Durchführung unseres Programms sind wir ganz naturgemäß gezwungen gewesen, uns mit den Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Wir sind schließlich nicht allein auf dieser Welt. Im übrigen ist es zu nichts nutze, wenn eine Führung 100 Probleme anfaßt und keines wirklich löst. Wir haben drei Kardinalprobleme als die vordringlichsten empfunden, die innere Einheit, die Beseitigung der Arbeitslosigkeit und die WiederDie heutige Rummer umfoßt 14 Seiten * Seite 2. Nr. 15 272 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 1. Juli 1935 herstellung unserer nationalen Souveränität. Niemand wird behaupten wollen, daß uns das nicht gelungen wäre, aber es kann auch niemand sagen, daß es einfach gewesen wäre. Einfach ist das erst hinterher! Einfach ist es, eine Armee zu respektieren, wenn sie marschiert. aber alles andere als einfach ist es, sie aufzubauen. (Stürmischer Beifall.) Dabei mußten wir natürlich Probleme, die uns in der Erledigung dieser allerwichtigsten Aufgaben hinderlich waren, zunächst zurückstellen, ohne deswegen ihre Wichtigkeit im geringsten zu verkennen. Es gibt heute noch Leute, die mit lautem Geschrei verkünden, daß es in Deutschland viel zu langsam ginge! Es kommt aber alles so, wie es kommen muß und wie wir es zu vollziehen in der Lage sind. Unsere Ideen sind dabei unerschütterlich. Was wir tun, vollzieht sich in einem mit unheimlicher Sicherheit sich abspielenden Verlauf und es braucht niemand zu glauben, daß wir nach dieser oder jener Richtung hin etwas vergäßen. Daß wir mit Devisen= und Rohstoffknappheit zu kämpfen haben, wissen wir selbst, aber wir wissen auch, daß die Härte des ganzen Kampfes uns nicht auf die Knie zwingen wird. Es ist noch ein weiter Weg bis zur restlosen Beseitigung unserer außenpolitischen Beengung, aber das wird man doch nicht bezweifeln, daß wir auf diesem Wege nicht rückwärts, sondern vorwärts kommen. „Deutschland,“ so schloß der Gauleiter Dr. Göbbels, „steht im Aufbau! Sein Volk ist nicht ohne Sorgen, aber es hat wieder Lebensmut.“ Wir haben ihm diesen Optimismus zurückgegeben. Ueber dem Reich hält der Führer die Wacht und hinter ihm steht die neue Nation!“ Vom Logenhaus zum Hitleriugend-Vollwerk Einweihung der neuen Dienststelle der Gebietsführung Ruhr=Niederrhein Die neue Dienststelle der Gebietsführung RuhrNiederrhein der Hitler=Jugend in Düsseldorf erfuhr in Anwesenheit zahlreicher führender Persönlichkeiten der Partei ihre feierliche Einweihung durch Oberbürgermeister Dr. Wagenführ. Dank dem Entgegenkommen der Stadt Düsseldorf gelang es der Gebietsführung, deren Aufgaben von Tag zu Tag wachsen und deren bisherige Dienststelle in der GrafenbergerAllee zu eng wurde, im Mittelpunkt der Stadt ein geräumiges Haus, ein früheres Logenhaus, freizumachen und für den Dienstbetrieb der HI einzurichten. Die Radikalisierung in Frankreich Ein bemerkenswerter kommunistischer Wahlsieg Die Nachwahl für den Sitz des vor einigen Wochen verstorbenen Abgeordneten Renaudel, der Anhänger der Neusozialistischen Partei war, nachdem er bei den Altsozialisten immer das gemäßigte Element der Partei vertreten hatte, endete mit einem Sieg der Kommunisten, was erneut beweist, daß die Radikalisierung der französischen Wählermassen und insbesondere der Orientierung nach der äußerten Linken hin Fortschritte macht. Im ersten Wahlgang wurde der kommunistische Kandidat Bartolini mit 7539 Stimmen und absoluter Mehrheit gegenüber dem Kandidaten der antikommunistischen Einheitsfront gewählt, der es nur auf 3239 Stimmen gebracht hat. Grenzüberschreitung fapanischer Truppen an der sowjetrussisch=mandschurischen Wie von amtlicher russischer Seite bekanntgegeben wird, ereigneten sich in den letzten Tagen an der sowjetrussisch=mandschurischen Grenze in der Gegend von Pogranitschnaja mehrere Zwischenfälle. Am Grenzposten 24 überschritt am 23. Juni eine japanische Abteilung von 40 Mann mit zwei Offizieren die Grenze und drang einige Kilometer weit in sowjetrussisches Gebiet vor. Am 26. dieses Monats sind weitere japanische Truppen in Stärke von 40 Mann Insanterie und 60 Mann Kavallerie, die zum 3. Bataillon des 68. japanischen Regiments gehören, wieder in das sowjetrussische Gebiet vorgedrungen und haben sich dort mehrere Stunden aufgehalten. Sowjetrussische Protestnote an Japan Im Zusammenhang mit dem Einmarsch der fapanischen Truppen nach Sowjetrußland wird halbamtlich mitgeteilt, daß Außenkommissar Litwinow bei der japanischen Regierung in einer Note schärfsten Einspruch erhoben und verlangt hat, daß in Zukunft die Verletzung der russischen Grenze durch japanische Truppen unterbunden werde und die japanischen Offiziere und Soldaten, die an dem Einmarsch in sowjetrussisches Gebiet teilgenommen haben, streng bestraft würden. Vom Leiter der Reichswirtschaftskammer ist Dr. Gerhard Erdmann zum Geschäftsführer der Reichswirtschaftskammer bestellt worden. Nafhedung der Banrselertagr and Bevisenerieichterungen in Banzig Ansteigen der Einzahlungen bei Banken und Sparkasser Durch Verordnung vom 28. Juni hat der Danziger Genat die Bankseiertage aufgehoben und bestimmt, daß letzter Bankfeiertag Samstag der 29. Juni ist. Damit kommen von Montag, 1. Juli, ab die letzten Beschränkungen des Zahlungsverkehrs in Fortfall. Im übrigen trifft die Verordnung einige Bestimmungen, die im Interesse eines geordneten Zahlungsverkehrs liegen und Störungen eines geordneten Kreislaufes der Wirtschaft ausschließen. In der Mitteilung des Senats heißt es, daß diese Maßnahmen getroffen werden konnten, da das Vertrauen der Bevölkerung zu den Banken und Sparkassen und damit auch zu der Danziger Währung zurückgekehrt ist, nachdem schon die in der letzten Zeit vorgenommenen Erleichterungen auf dem Gebiete des Zahlungsverkehrs ein Wiederansteigen der Einzahlungen bei Banken und Sparkassen bewirkt haben. Devisenerleichterungen für den Hasen= und Handelsverkehr Der Danziger Standpunkt gegenüber Polen Die Danziger Regierung hat Maßnahmen getroffen, um zu verhindern, daß die normale Abwicklung der Handels= und Hafengeschäfte durch die Danziger Devisenbewirtschaftung benachteiligt wird. Nach eingehenden Erörterungen mit den beteiligten Danziger und polnischen Wirtschaftskreisen ist grundsätzlich den Reedereien, Maklern, Spediteuren, Holz=, Kohlen=, Getreide=, Kolonialwaren und anderen am Transithandel und Transitverkehr beteiligten Firmen ein besonderes Recht eingeräumt worden. Die genannten Firmen erhalten auf ihren Antrag eine allgemeine Verwendungsgenehmigung, auf Grund deren sie über die bereits in ihrem Besitz befindlichen oder ihnen in Zukunft anfallenden Devisen ohne jede Einschränkung frei und selbständig verfügen können. Ebenso wird den Banken und Kreditinstituten, die die Finanzierung der vorgenannten Handels= und Verkehrszweige durchführen, auf Antrag die generelle Genehmigung erteilt, Währungskredite aus eigener Machtvollkommenheit ohne vorherige Befragung der Devisenstelle einzuräumen. Die Banken sind daher in der Lage, und zwar in der gleichen Weise wie früher, ohne Rücksicht auf die Devisenbewirtschaftung den erörterten Wirtschaftsverkehr in zureichendem Maße zu finanzieren. Der Danziger Senat betont hierzu, daß durch diese Erleichterungen auch nach Auffassung der Danziger Wirtschaftskreise die berechtigten Wünsche des Handels= und Hafenverkehrs berücksichtigt werden. Jedenfalls hat die Danziger Regierung bewiesen, daß sie entschlossen ist, die Zusicherungen einzulösen, die sie in den letzten Verhandlungen mit dem Beauftragten der polnischen Regierung gemacht hat. Die polnische Regierung hat allerdings noch nichts über die Absicht einer Fortführung dieser Verhandlungen verlauten lassen. Sie hat im Gegenteil, wie nachstehend gemeldet wird, Maßnahmen getroffen, die eine Erschwerung des Personen= und Warenverkehrs zwischen Danzig und Polen bedeuten. Die Danziger Regierung steht demgegenüber in voller Erkenntnis des Ernstes der Lage auf dem Standpunkt, daß Danzig die getroffene Regelung des Devisenverkehrs unter allen Umständen durchhalten muß. Polnische Beschränkungen im Verkehr mit Danzig Im polnischen Staatsgesetzblatt wird eine Verordnung veröffentlicht, die die vorläufigen Beschränkungen im Eisenbahnverkehr für Personen= und Warenbeförderung zwischen den in Polen und den auf dem Gebiet der Freien Stadt Danzig liegenden Stationen enthält. Für den Personenverkehr wird bestimmt, daß Fahrkarten nur bis zu den in der Verordnung genannten Grenzstationen verkauft werden, Personen, die ihre Reise weiterfortsetzen wollen, müssen sich an den Grenzstationen neue Karten besorgen. Im Warenverkehr wird der Zwang der vorherigen Entrichtung der Beförderungsgebühr für die von Polen nach Danzig gesandten Waren eingeführt, in der entgegengesetzten Richtung kommt die Vorausbezahlung der Gebühren nicht in Frage. Erste Verordnung zum Reichsarbeitsdienstgesetz Im Reichsgesetzblatt vom 27. Juni 1935 wird vom Reichsminister des Innern die„Erste Verordnung zur Durchführung und Ergänzung des Reichsarbeitsdienstgesetzes vom 27. Juni 1935“ veröffentlicht. In§ 2 der Verordnung wird bestimmt, daß freiwilliger Eintritt in den Reichsarbeitsdienst von Vollendung des 17. Lebensjahres ab möglich ist.§ 3 lautet:„Wenn ein Arbeitsdienstpflichtiger unmittelbar im Anschluß an die Dienstzeit im Reichsarbeitsdienst zum Wehrdienst eingezogen wird, so kann er von der Verpflichtung zum Nachdienen gemäß§ 3 Abs. 4 des Reichsarbeitsdienstgesetzes entbunden werden.“ Nach§ 4 ist für Arbeitsdienstpflichtige im Ausland die Meldestelle beim Polizeipräsidium Berlin zuständig. Nach dem sechsten(und letzten) Paragraphen treten die Bestimmungen über Pflichten und Rechte der Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes(Abschnitt 4 des Reichsarbeitsdienstgesetzes) am 1. Oktober 1935 in Kraft. Die bisherigen Bestimmungen für den Freiwilligen Arbeitsdienst behalten bis dahin Gültigkeit. Auch für das Saargebiet ist für den Monat Juli Versammlungsruhe angeordnet. Aus diesem Grunde wurde auch der Termin für die Vertrauensratswahlen aufgehoben. Im österreichischen Ministerrat wurde die Funktion des Bundesministers Major Fey als Generalstaatskommissar für die Privatwirtschaft auf ein Jahr verlängert. Ministerpräsident Baldwin sprach in BrahamPark bei Leids über die Leistungen der nationalen Regierung auf innen= und außenpolitischen Gebieten. Er bezeichnete dabei das Flottenabkommen als den ersten praktischen Schritt zur Abrüstung. Die Londoner Morgenblätter erwarten nicht, daß der Staatssekretär des Aeußeren, Sir Samuel Hoare, in seiner heutigen Unterhauserklärung über die Ergebnisse der letzten Besuche Edens in Paris und Rom über Allgemeinheiten hinausgehen wird. Der erste ganzstaatliche Kongreß der Katholiken des tschechischen Staates in Prag erreichte seinen Gipfelpunkt; in einer machtvollen eucharistischen Feierlichkeit im Zentrum Prags vor dem Denkmal des hl. Wenzel. Der rumänische Außenminister Titulescu ist am Sonntagabend in London eingetroffen. Er wird etwa zehn Tage in England bleiben. Eine schwere Explosion ereignete sich in der Nacht zum Montag in einem Kohlenbergwerk bei Dhanbad Sonntagsausslug Köln—Berlin Erste Fahrt des„Fliegenden Kölners“ Am heutigen Montag nimmt der Schnelltriebwagen der Deutschen Reichsbahn, der„Fliegende Kölner“, den regelmäßigen Verkehr zwischen Köln und Berlin auf Zum ersten Male lief der„Kölner" am Sonntagmittag die Reichshauptstadt an und zwar bei einer Besichtigungsfahrt, an der zahlreiche Vertreter der Reichsbahn und der Presse teilnahmen. Die Abfahrt morgens früh 7 Uhr vom Kölner Hauptbahnhof wurde eine kleine Sensation: Frühaufsteher bewunderten die schlanke Stromlinienform des FDT — so ist seine bahntechnische Bezeichnung. In beherrschter Kraft zieht der„Fliegende Kölner“ seine Bahn. Dunkel klingen die Elektromotoren; der FDT zeigt noch nicht, was er leisten kann, solange die Fahrt durch das Ruhrgebiet geht. Zu gewunden ist die Strecke, sie hat viele Abzweigungen, eine Stadt folgt der anderen, wo kurzer Aufenthalt genommen wird. Dann summen die Motoren heller, Telegraphenstangen und Signalmasten überstürzen sich im Vorbeihuschen. Die vielen Kurven haben aufgehört, die Nebenstrecken sind geringen geworden, es gibt keine Hindernisse mehr, die Geschwindigkeit wächst und wächst, wir rasen mit 180 Kilometerstunden. Kleine und größere Bahnhöfe werden durchfahren, Menschen stehen auf den Bahnsteigen, sind einzeln nicht mehr mit dem Auge zu erfassen. Kein Stoßen, keine Erschütterung ist in dem Wagen zu spüren, sähe man nicht, wie alles nahe vorüberhuscht, man würde nicht glauben, in dem schnellsten Eisenbahnverkehrsmittel der Bbeik fer shen: Pünktlich hält der„Fliegende Kölner“ in Hannover, auf den Glockenschlag 12.20 Uhr trifft er in Berlin auf dem Bahnhof Friedrichstraße ein. 320 Minuten nur hat er gebraucht, um uns vom Kölner Dom zur Gedächtniskirche zu bringen Sieben Stunden blieben den rheinischen Freunden für Berlin, um 19.20 Uhr Uhr verließ der„Fliegende Kölner wieder die Reichshauptstadt und trifft um Mitternacht im heimatlichen Bahnhof ein— ein Sonntagsausflug, wie man ihn noch nie für möglich gehalten hat, hat damit sein Ende erreicht. Ferngesteuerte Zielflugzeuge werden abgeschossen Das neueste Hilfsmittel für die englischen Flottenübungen Wie die Times melden, haben sich bei Uebungen von Kriegsschiffen und Küstenbatterien drahtlos gelenkte Zielflugzeuge außerordentlich gut bewährt. Aus einer Veröffentlichung des Luftfahrtministeriums geht hervor, daß bei den Versuchen diese neuartigen Zielflugzeuge Entfernungen bis zu 16 Kilometer und Höhen bis zu 3000 Metern von ihrer Kontrollstation auf dem Festlande bzw. an Bord eines Schlachtschiffes erreicht hätten. Zwei der Flugzeuge seien bei Uebungen abgeschossen worden. Bei den Schauflügen der britischen Luftstreitkräfte in Hendon am Samstag werde eines dieser Fernlenk=Zielflugzeuge zur Besichtigung ausgestellt werden. Bei Flügen werde es jedoch nicht gezeigt werden. Auch die Einrichtung und der Mechanismus dieser besatzungslosen- Flugzeuge werde geheimgehalten. im Bezirk Bihar(Bengalen). 16 Bergleute wurden getötet und 23 schwer verletzt.. Die Grube ist in Brand geraten. shmerer Küslenshammenteh im Hasen von Harwich Ein schwerer Schiffszusammenstoß ereignete sich am Eingang des Hafens von Harwich zwischen dem dänichen Dampfer Eshjerg und dem holländischen Damper Prinzessin Juliana. Die Prinzessin Julia= a, die 311 Fahrgäste an Bord hatte, wurde besonders schwer beschädigt. An der vom Zusammenstoß betroffenen Schiffsseite wurden die Platten aufgerissen und das Promenadendeck wurde teilweise eingedrückt. Auch Der dänische Dampfer, der 133 Fahrgäste mitführte, erlitt starke Beschädigungen. Feuer auf dem Rekordslugzeug der Sebrüder Key Ein aufregender Zwischenfall ereignete sich an Bord des Rekordflugzeuges der Brüder Key, die seit 25 Tagen über der Gegend von Meridian im Staate Mississippi kreisen, um den Rekord im Dauerflug mit Verproviantierung in der Luft zu brechen. Während der Uebernahme von Brennstoff entstand auf dem Rekordflugzeug ein Brand. Es gelang jedoch einem der Brüder Key, das Feuer bald zu löschen, sodaß ein Unglück vermieden wurde. Das Flugzeug setzte seinen Flug fort. Akademie für deutsches Recht Festsitzung in Anwesenheit des Führers Die dreitäige Jahresversammlung der Akademie für deutsches Recht erhielt ihre Krönung durch eine Festsitzung in der Aula der Münchener Universität. Seine Bedeutung und damit das Schaffen der Akademie überhaupt wurden durch das persönliche Erscheinen des Führers weithin hervorgehoben. Der Führer nahm auf der Empore Platz, umgeben von Vorstandsmitgliedern und ausländischen Tagungsteilnehmern der Akademie sowie von der Professoren= und Dozentenschaft. Nach Begrüßungsworten nahm der Präsident der Akademie für deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank, das Wort zu seinem Festvortrag„Die nationalsozialistische Revolution im Recht.“ Der Minister führte u. a. aus: Der Nationalsozialismus ist Ausgangspunkt, Inhalt und Ziel des deutschen Rechtes geworden. Daß die Akademie für deutsches Recht als Hilfsinstrument der autoritären Gesetzgebung dient, ergibt sich im weiteren daraus, daß sie auch dem Nationalsozialismus ihr Entstehen verdankt, daß Gesetz und Pläne des Führers geschlossen in sich eine Einheit bilden. Die Fundamente des Nationalsozialismus, die allein für die Rechtsordnung maßgebend sein können, haben das Ziel„Vom formalen Recht zum Lebensrecht". Boden, Rasse, Staat, Ehre, Arbeit, das sind die Begriffe, um die es geht. Was dem Volke nützt, ist recht, was ihm schadet, unrecht. Wenn Sie, mein Führer, hier weilen, möchte ich Ihnen als einer Ihrer ältesten Kameraden sagen: Durch die Beziehung des deutschen Volkes zu Ihnen ist zum ersten Male der Begriff der Liebe zum Führer ein Rechtsbegriff geworden. Aus all dem ergibt sich die große Kulturmission der nationalsozialistischen Rechtspolitik, die die nationalsozialistische Revolution im Rechte darstellt, kurz gesagt, die ungeheuerste Umbildung, die eine Rechtsordnung jemals in Deutschland erlebt hat. Ueber allem steht der Primat der Bewegung auf dem Gebiet der Rechtskunde. Was wir vorfanden, hat der Führer umgeformt in den Ausdruck einer neuen Entwicklung. Auch für das Recht gilt der Satz: Staub nieder, Leben empor! Die„Britische Legion“ Die„Britische Legion“(British Legion), deren Abordnung wir im Juli erwarten, ist die maßgebendste englische Frontkämpfer=Vereinigung. Sie hat die englischen Frontsoldaten im Mutterland und in den Kolonien in 5000 Ortsgruppen und KameradschaftsVereinigungen verbunden. Ihre Hauptaufgabe sieht die Vereinigung in der sozialen Fürsorge für die Kriegsopfer und in der Arbeit für den Frieden. Die Arbeit für den Frieden wird nicht als ein politischer Programmpunkt aufgefaßt, sondern die in ihr vereinten englischen Frontsoldaten fühlen sich als Männer des Krieges verpflichtet, den Willen für einen Frieden der Ehre und Gleichberechtigung der europäischen Völker zu stärken und sich dafür einzusetzen. Die Mittel für die soziale Fürsorge und für ihre Friedensarbeit werden alljährlich durch öffentlichen Verkauf der Mohnblumen am Waffenstillstandstag aufgebracht. Gesecht mit mandschurischen Freischärlern Wie aus Tschangtschun gemeldet wird, haben am 18. Juni etwa 1000 Mann der sogenannten Grosschwerter Gesellschaft ein mandschurisches Korps angegriffen. Nach längeren Gefechten in der Nähe von Kintschau in der Provinz Mutden konnten die Freischärler unter Zurücklassung von 50 Toten und Verwundeten sowie zehn Gefangenen zurückgeschlagen werden. Ilallenischer Tastrraftwagenzag mit 100 Kindern veranglaut Sechs Tote, 120 Verletzte— Zwei Reisen waren geplatzt. trotzdem fuhr der Fahrer weiter In der Stadt Moncalvo in der norditalienischen Provinz Alessandria ereignete sich ein furchtbares Kraftwagenunglück, das sechs Tote und 120 zum Teil Schwerverletzte forderte. Eine Gesellschaft von 180 Kindern des Turiner Salesianer Instituts machte in einem Lastkraftwagen mit Anhänger einen Ausflug. Während der Fahrt platzten zwei Reisen des Wagens, ohne daß der Kraftwagenführer es für notwendig hielt, den Schaden zu beheben. Auf einer abschüssigen Straße geriet der Wagenzug dann in zu schnelle Fahrt und als der Fahrer plötzlich die Bremsen anzog, prallte der Anhänger so heftig an den Lastwagen, daß er sich loslöste und über die Strahenböschung abstürzte. Die Bevölkerung des Ortes Moncalvo leistete den Verunglückten sofort die erste Hilfe. Der Lenker des Kraftwagens wurde in Haft genommen. Schweres Autobus=Unglück bei Casablanca Ein furchtbares Autobus=Unglück ereignete sich in der Nähe von Casablanca. Ein Autobus stürzte um und fing Feuer. 20 Personen kamen unter den Autobus zu liegen und verbrannten bei lebendigem Leibe. Acht weitere Fahrgäste wurden schwer eerletzt. Zusammenstoß zwischen Eisenbahn und Autobus Ein furchtbares Unglück wird aus dem rumänischen Städtchen Piatra=Olt gemeldet. Ein mit Ausflüglern vollbesetzter Autobus wurde von einem in voller Fahrt befindlichen Personenzug erfaßt und völlig zertrümmert. Fünf Insassen wurden getötet, 17 schwer verletzt. Unter den Opfern befinden sich mehrere Frauen und Kinder. Drei Personen im Auto verbrannt In Dresden geriet in der Heidepark=Straße ein mit vier Personen besetztes Auto in den Straßengraben und fing sofort Feuer. Einem Insassen gelang es, sich durch ein Fenster zu retten. Trotz eigener starker Verbrennungen zog er noch ein 22jähriges Mädchen aus dem Wagen, das aber den erlittenen Brandwunden inzwischen im Krankenhaus erlegen ist. Die 18jährige Schwester des Mädchens sowie der Kraftwagenführer verbrannten in dem Kraftwagen bei lebendigem Leibe. Nach den polizeilichen Feststellungen ist das Unglück darauf zurückzuführen, daß der Kraftwagen in rasender Geschwindigkeit eine Linkskurve geschnitten hatte, wodurch er aus der Fahrbahn getragen worden war. Neues in Kürze Die erste Teilstrecke der Reichsautobahn MünchenLandesgrenze, die Strecke München=Holzkirchen, wurde in Anwesenheit des Führers feierlich eröffnet. Die beiden polnischen Zerstörer Burza und Wicher haben den Kieler Hafen verlassen. Zur Verhütung von Preissteigerungen während der Olympischen Spiele 1936 hat der Reichskommissar für Preisüberwachung bereits jetzt die erforderlichen Maßnahmen getroffen. Reichsleiter Alfred Rosenberg sprach in Heringsdorf vor etwa 20000 Volksgenossen, darunter 7000 pommerschen Erziehern. Er kündigte dabei die Schaffung einer Zentralstelle für Vor= und Frühgeschichte an. Auf der Schlußkundgebung des Reichstreffens deutscher Diplomlandwirte in Goslar sprach Reichsführer der SS Himmler zu seinen Berufskameraden. Im Steinkohlenbergwerk Zauckerode bei Freital verschüttete hereinbrechendes Gestein zwei Bergleute. Die Leichen konnten bisher nicht geborgen werden. Die Gruppe deutscher Schriftleiter, die sich auf Einladung der griechischen Regierung zu einem Besuch in Griechenland aufhält, legte am Grabe des Unbekannten Soldaten einen Kranz nieder. Bei einem Aufmarsch des Heimatschutzes in Wien kam es zu einem Zwischenfall. Es heißt, daß Heimatschützler in das Rathaus eingedrungen sind, um auf dem Balkon eine grün=weiße Fahne zu hissen. In Düsseldorf fand ein großes Frontsoldatenund Kriegsopfertreffen statt, in dessen Mittelpunkt eine Rede des Reichskriegsopferführers Oberlindober stand. Amtlich wird aus Sowjetrußland gemeldet, daß japanische Truppen mehrmals die sowjetrussisch=mandschurisch Grenze überschritten haben. Litwinow soll eine Protestnote an Japan gerichtet haben. In Nazarath wurde das deutsche Kriegerehrenmal für die an der Palästinafront Gefallenen eingeweiht. 87 Teilnehmer des Sakdalisten=Aufstandes auf den Philippinen wurden zu Gefängnisstrafen von 2 bis 17 Jahren verurteilt. vgegiegenmigrs Dr. Egom-Erich ulbrecht. Stellvertreschrinelter: Heinz Doom Veranzworzug zur Verantworttr gl: y für, Umgegend, Wixtschaft und Politik: Toni Weinand. Verantwortlich für Kultur, Unterhaltung und Bild: Willi Dunwald. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Albert Dubberke. Alle in Bonn. Durchschnitts=Auflage V/35 über 19 71). Unverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Sprechstunden der Redaktion 9½—10½ und 17—18 Uhr. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten G. m. v. H. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Bankkonto: Girokonto Reichsbankltelle Bonn Deutsche Bank und Disconio=Gesellschaft Bonn. Bezugspreis für den General=Anzeiger monatlich.— K. für die Illustrierte monatlich 303 frei Haus einschließlich Botenlohn und Transportkosten. Postbezugspreis mit Illustrierte .30.4 einschließlich Postüberwettungsgebühr, ausschließlich Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 103. Anzeigenarundpreis(Großspalte 46 mm) 185). Tertanzeigen 78 mm breit.—M. Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höhe 15.3. Bäderanzeigen und Anzeigen des Gastwirtschaftsgewerdes 155. Bekanntmuchungen und Anzeigen von Gehörden und Gerichtsvollziehern 155. Vereins=Anzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen. 1013 Familien=An„ zwei= und mehrspaltia 10.3. Stesengesuche 53. asle. reise versteben sich für 1 Millimeter Höhe die 46 mm breite broßsvalte. Kleine Anzeigen von privaten Auftraggebern fortlausend ohne Auszeichnasschrift gesetzt, das Wort 53. Ofserten= und Auskunftsgedühr(Porto besonders) 30 J. Für Mengenadschlüsse Nachlaßstaffel B. Gültig ist die Anzeigenpreisliste 8. Erfüllungsort Vonn=Rhein. Hauptschriftieiter: Dr. Egon=Erse## tender Haupischritenle.,„Degng 8bom. Politik: Dr. Egon=Erich Albrecht. Lokales: 1..: E. Els. Verantwortlich 1. Juli 1933 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 15 272. Seite 3. Sonnei=Nachrichten Menschenstrom auf der Brücke hinüber und herüber riß nicht ab. Und noch spät in der sternenklaren Nacht heulten die Dampfsirenen der Karussells über den Strom und trug der Wind die Klänge der Kirmesorgeln herüber. * Wer gestern nicht ausflog in Gottes schöne Welt, in die schattige Dunkelheit der Wälder und die Ueppigkeit der sommerlichen Felder, für den gab's auch in der Stadt allerlei zu sehen. Es geht auf Semesterschluß zu, und viele Bonner Studentenverbindungen feierten vorgestern und gestern Stiftungsfest. Das war ein Wetterchen zum Feiern, wie es sich die jungen und alten Studenten nicht schöner hätten wünschen können. Und ihnen wie allen anderen, die an heißer Sommertagshitze einen kühlen Schluck loben, mag das an und für sich schon so schöne Bonn nun noch einmal so schön vorgekommen sein. * Noch etwas: immer wieder tauchten gestern mit rappelnden Büchsen die kleinen Sammler und Sammlerinnen für das große Hilfswerk„Mutter und Kind“ auf. Möge der Tag, der mit Sonne und Sommerfreuden so viele Menschen froh machte, auch in den Sammelbüchsen seinen klingenden Niederschlag gefunden haben. Bonner Ruderer bauten ein neues Heim Bookshausweihe der Vonner Ruder-Gesellschaft 1919/1323— Gemeinschaftssinn und Opferwilligkeit fügken Stein an Stein Nun, da das Bootshaus vollendet und langgehegte Wünsche und Hoffnungen Gestalt und Form angenommen, bedurfte es nur noch des letzten, weihevollen Aktes der offiziellen Uebernahme, um ganz und ungeteilt die Freude des Besitzes genießen zu können. Auf dem Vorplatz des Bootshauses, angesichts der neuen Schöpfung und angesichts des Elementes, das dem geliebten Sport das Betätigungsfeld verleitet, hatte sich gestern morgen neben den Vereinsangehörigen eine kleine geladene Gemeinde eingefunden, um Teilnehmer und Zeuge des feierlichen Bootshaus=Weihe=Aktes zu sein. Die Begrüßung sprach Vereinsführer Dr. Ludwig Heydt. Dann leitete der Bonner Männer=GesangVerein mit dem Gesangvortrag: An das Vaterland von C. Kreutzer zur feierlichen Schlüsselübergabe über. Rückblickend streifte der Vorsitzende des Bootshaus=BauVereine, W. Haust, nech einmal kurz die Arbeit des Bauvereins. Reine Zweckmäßigkeitspunkte haben das Die Fragge des dritten Reiches steigt feierlich am neuen Bootshaus der BRG. phot. Meyer-Pfeiffer. Vorher wurde die Flagge am alten Bootshaus vom ältesten Vereins Kameraden Norrenberg zum letzten Male niedergeholt Vonner Stadtmusikanten singen und spielen Schifferklavier— Volksmusik macht Freude ferner eine bestimmte Art von„Kunstmusik“ wie Langes „Großmütterchen“ zur Ziehharmonika gesungen, Ambroise Thomas Mignonlied und die„Vilja“ der„lustigen Witwe“, beide von einer Stadtmusikantin vorgetragen, sowie Godards„Berceuse" und Schumanns„Träumerei“ als Violoncellsoli. Erfreulich war, daß auch einmal„die drei von der Tankstelle“ frisch von der Leber weg ein paar ungekünstelte Volkslieder und einige Rheinlieder sangen, während die zu Gast geladenen sechs Harmoniker in ihren wohlstudierten Vorträgen mit den Donkosaken wetteiferten. Die Musizierfreudigkeit der jungen Leute verdient die Unterstützung aller Stellen. Die Voraussetzungen zu einer wirklichen Volksmusikpflege sind hier gegeben Es bedürfte nur geschickter Beratung. Der erste Abend der „Bonner Stadtmusikanten“ war jedenfalls anregend und ausschlußreich. Er wurde durch ein Tänzchen beschlossen, zu dem freilich nur Berufsmusiker aufspielen durften. Kriegsteilnehmer, Ingenieure oder Chemiker, die ohne Stellung sind oder sich gegenwärtig in einem ihrer Vorbildung nicht entsprechenden Posten befinden, mögen sich in ihrem eignen Interesse beim Reichskriegsteilnehmer=Verband(R. K. T.., Bonn, Bismarckstraße 22) schriftlich melden! führer Dr. Heydt das Wort. Mit der Hissung der eigenen Flaggen würde symbolisch die Uebernahme des Bootshauses unter die Fittiche der BRG. vorgenommen. Ein Hohelied der Kameradschaft war jedes Wort, das Dr. Heydt zusammenfassend dem Werden des Eigenheimes widmete. In 6 Jahre langer Arbeit mit hundertprozentigem Einsatz der Mitglieder und ihrer Angehörigen seien Tausende zusammengetragen worden. In rührender Opferwilligkeit habe das Jungmaterial des Vereins in einzelnen Fällen sogar aus wirtschaftlicher Nohtlage heraus Proben einer Kameradschaft abgelegt, die ihresgleichen suchen. Der Geist greife zurück bis auf die, die leider nicht mehr unter ihnen weilen könnten. Ein stilles Gedenken galt hierauf den Verstorbenen des Vereins. Zum Schluß sprachen noch der Vorsitzende der Ortsgruppe Bonn des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen, Daub, sowie einzelne Vertreter befreundeter Vereine ihre Glückwünsche aus. Gemeinsames Lehrer Otto im Nuhestand phot. Schafgans. Mit dem heutigen Tage tritt der in Bonn und der weiteren Umgebung bekannte Jugenderzieher Herr Eduard Otto, Lehrer an der Hindenburgschule, aus Gesundheitsrücksichten in den Ruhestand. Nach 15jähriger Lehrtätigkeit in Duisburg kam er am 1. Juli 1910 an die Nordschule nach Bonn, und dann nach kurzer Tätigkeit zur jetzigen Hindenburgschule, an der er nun ungefähr 25 Jahre wirkte. Einem weiten Kreis der Bonner Jugend war er in den Jahren ernster Arbeit Erzieher und darüber hinaus jederzeit Freund und Berater. Ihm genügte es nicht allein, den ihm anvertrauten Schülern eine gründliche Ausbildung für späteres Fortkommen zu vermitteln, sondern richtete besonderes Augenmerk auch auf die körperliche Ertüchtigung„seiner Jungens“. So verbrachte er mit ihnen den größten Teil seiner Freizeit bei Wettspielen auf Sportplätzen oder Wanderungen. Und so gibt es wohl kaum einen Schüler, der nicht nach Jahren noch zu seinem früheren Lehrer in freundschaftlichem Verhältnis steht, und bei ihm Rat findet. Im Weltkriege stand Lehrer Otto als Frontsoldat in den Reihen der Potsdamer Jäger. Wenn er auch mit dem heutigen Tage aus dem Schuldienst ausscheidet, so ist er damit doch nicht aus den Herzen seiner Schüler fortgegangen. Sommer=Sonntag am Rhein Seine ganze Herrlichkeit breitete der Sommer über den gestrigen Tag aus, seine ganze Fülle und allen Glanz. So war es denn eigentlich kein Wunder, daß alle Veranstaltungen Hochbetrieb aufwiesen. An erster Stelle natürlich das große Spiel Tura gegen Oberstein im Stadion. 4000 Bonner waren draußen, saßen in der prallen Sonnenglut, stundenlang, bekamen rote Köpfe und Herzklopfen vor Aufregung. Und stimmten schließlich einen unbeschreiblichen Siegesjubel an, als Tura das große Rennen machte und in der Gauliga landete. * Auch am Rhein, auf dem sich die Schiffe und Boote stromauf und=ab mit Musik und Gesang und frohen Menschen kreuzten, herrschte ein Leben, wie kaum zuvor in diesem Jahr. Und wer nicht auf dem Wasser fuhr, lag am Ufer, ließ sich den Buckel rot und braun brennen und pries nichtstuender Weise die Schönheit der sommerlichen Faulenzerei. So sollen es Viele, Unzählige im Bonner und Beueler Strandbad gemacht haben, wo wahrscheinlich gestern Rekordbesuch herrschte. Und da wir gerade bei Beuel sind: drüben war Kirmes! Der Haus in seiner jetzigen Gestalt erstehen lassen. 2 Bootshallen, 2 Umkeideräume, 1 Aufenthaltsraum, eine Veranda und eine Wohnung für den Haus= und Bootswart beherberge das schlichte und doch wieder schmucke Heim. Da die Aufgaben des Bauvereins nunmehr erfüllt, übergab er das Haus der Obhut des Vereins in die Hände seines Vereinsführers. Dr. Heydt dankte dem Ein bunter Abend mit Geige, Guitarre und Am Samstag stellten sich die„Bonner Stadtmusikanten“ mit einem Abend bunter Volksmusik im Hubertushaus in der Kölnstraße zahlreichen Freunden vor. In ihrer schmucken„Uniform“ betraten 36 junge, frische Menschen das Podium zum gemeinsamen Musizieren auf Geigen, Zupfinstrumenten aller Art und Akkordeons. Alles geht nach dem Gehör, ohne Noten. In kräftigem Rhythmus erklingen flotte Märsche und schwungvolle Walzer. Die improvisierte Begleitung der Melodien verrät gute Musikalität, mag es auch hin und wieder einmal„hart hergehen". Das eben ist das Kennzeichen der Volksmusik wie des Volksliedes: der Urheber, der Komponist, der Dichter treten in den Hintergrund, währerd das Volk seine„Herrenrechte" über ihre Werke geltend macht, den Text verändert, die Melodie„zersingt". Das wurde besonders deutlich an den merkbaren Aenderungen sogar im Tonartlichen in Schuberts„Lindenbaum“, wie er von einer kleinen Gruppe vorgetragen wurde. Die Wahl der Stücke, die von den verschiedenen, zwei bis sechs Mann umfassenden Gruppen vorgetragen wurden, warf ein interessantes Licht auf die Frage: Was ist heute noch an echter Volksmusik lebendig? Nun. es ist vor allem das Lied nach Art des„Edelweiß", daneben der Schlager(Wochenend und Sonnenschein usw.) Vorredner und allen, die im Bauverein zum Gelingen mit beigetragen haben. So wie die Gemeinschaft Aller dem einen Ziele zugesteuert in selbstverständlicher Einordnung, so kleide er den Dank an Alle ohne Einzelehrung in die Verleihung der goldenen Nadel an W. Haupt. Die Weihe des Bootshauses geschah sodann durch den Vertreter des Verbandsführers des Deutschen Ruderverbandes, Gaufachamtsleiter Dr. Auer, Köln. Was hier erstanden, sei ein Zeichen aktiver sportlicher Kraft. Mark um Mark sei zusammengetragen worden, manchmal unter Verzichtleistung auf andere schönere Dinge. Der Würdigung dieser stillen Taten, aber auch seiner Weiherede vermöge er kein besseres Thema zu widmen, als daß er nochmals das wörtlich ins Gedächtnis zurückrufe, was der leider zu früh verstorbene Vorsitzende Dr. Schlosser in einer kurzen Niederschrift:„Was wir wollen“, festgehalten habe. Damit sei alles gesagt. Angefügt sei diesen Worten nur noch sein Weihespruch: Wir dienen dem Vaterland, wenn wir zu spielen scheinen. Den tieferen Sinn zu erkennen, dazu verhelfe vornehmlich der Sport und seine Zweckauffassung. Unter den Klängen des Deutschland= und Horst=Wessel=Liedes wurden dann die Nationalflaggen gehißt. Und noch einmal nahm VereinsMittagessen und gemeinsame Einnahme des Kaffee auf der Terrasse des neuen Bootshauses hielt die Vereinsangehörigen noch lange zusammen. Die Aktiven nahmen nachmittags an der Auffahrt der gesamten BRG.=Flotte teil. Abends versammelten sich die Ruderfreunde zum Ruderer=Ball im großen Festsaal des Bonner Bürgervereins. F. voltskamtiches Berthobensest der Rubi Vonn 7. Tag: Kammermusik Eine kammermusikalische Morgenaufführung darf bei einem Bonner Musikfest nicht fehlen, und sie war diesmal zwischen sieben Abendkonzerten bei 30 und mehr Grad Hitze eine besonders willkommene Unterbrechung. Das Elly=Ney=Trio hatte man ja schon in seiner neuen Zusammensetzung beim Tripelkonzert kennengelernt. Nun aber führte uns die Veranstaltung auch das neue Strub=Quartett(Prof. Max Strub, Jost Raba, Walter Trampler und Ludwig Hoelscher) vor. Die Vereinigung ist erst einige Wochen alt und entstanden aus dem anfangs des vorigen Winters gegründeten„Bonner Beethovenquartett“, bei dem Florizel von Reuter am Pulk der ersten Geige saß. Elly Ney hatte bei der Gründung Pate gestanden, um das Repertoire ihrer Kammermusikabende entsprechend erweitern zu können. Nach dem freundschaftlichen Ausscheiden v. Reuters, der seine anderweitige Konzerttätigkeit durch diese Bindung allzu sehr beeinträchtigt sah. trat Strub an seine Stelle. Es müssen vortrefflich für Kammermusik geeignete Künstler sein, die sich da zusammengefunden haben; denn trotz der nur kurzen Vorbereitungszeit verriet das cmoll= Quartett op. 18 Nr. 4 eine subtile Durcharbeitung und überzeugende Ges schlossenheit. Kamen dem pathetischen Hauptsatz die Resonanz der schönen Instrumente und die vollblütige, mit„großem Bogen“ gespielte Tonentfaltung zustatten, so kündete das duftige Staccato des neckischen Scherzoso in humorvollen Wendungen den Geist des entsprechenden Satzes der ersten Symphonie an. Und wenn die Spieler im Menuett wieder auf die breitere Tongebung des ersten Satzes zurückgriffen, so war beim Finale die innere wie äußere Steigerung der Bewegung vom Allegro zum Prestissimo in ihrer zwingenden Logik eine köstlich begründete Schlußwendung. Eine ebenso eindrucksvolle Wiedergabe erfuhr das große B Dur=Trio op. 97, bei dem Elly Ney als der führende und begeisternde Partner in die Erscheinung trat, was übrigens schon in der Anlage begründet liegt, die dem Klavier überall das erste Wort läßt. Das Werk entstammt der glücklichen Schaffensperiode, die auch die Symphonien sieben und acht entstehen sah und atmet durchaus den Geist innerer Zufriedenheit. Elly Rey, Max Strub und Ludwig Hoelscher brachten. denn auch gerade diese Seite des Werkes zu ganz besonders schöner Auswirkung. Schon der erste, großzügig sich weitende Satz atmete diesen Geist, nicht minder auch das mit losem Bogen und federnder Hand hingehauchte reizvolle Scherzo, das nur im Mittelsatz vorübergehend ernsteren Gedanken Raum gibt und ebenso das keck dem Ende zueilende Final=Allegro. Den Preis jedoch verdient der unvergleichlich schöne und innige Andantesatz mit seinen geistvollen Variationen, das die Spieler mit überzeugender Inbrunst und herrlichem Ton wiedergaben. Außerdem bot das Programm noch die Cellosonate in A Dur op. 69, in der Ludwig Hoelscher wiederum seinen prachtvollen Ton und seine eminente Beherrschung des Griffsbretts in einer so überzeugenden Weise dartat, daß man nicht umhin kann, ihn den glänzendsten Begabungen unter den jüngeren Cestillen an die Seite zu stellen. Demgegenüber wurde der Liederkreis An die ferne Geliebte leider zu einer Enttäuschung, da Gunnar Graarud, anscheinend stimmlich ungünstig disponiert, dem ergreifenden Inhalt der Gesänge nicht die erforderliche Ueberzeugungskraft zu geben vermochte. Der Liederkreis— das im Beethovenhaus aufbewahrte Manuskript von Beethovens Hand trägt eigenartigerweise die Aufschrift„An die entfernte Geliebte“— ist der erste große Zyklus der Liedliteratur, eine Kompositionsform, die in der Zeit der Romantik zu mannigfachen Nachahmungen Veranlassung gab. Man ist versucht, den Beethovenschen Liederkreis mit dem bekannten Brief an die„Unsterbliche Geliebte“ in Beziehung zu setzen, so herzergreifend schildert der Meister in Tönen, was er dort mit Worten zum Ausdruck bringt. * Der Ausklang: Achte und Neunte Symphonie Um es kurz zu sagen: Das Fest klang aus mit einem einzigen gewaltigen Jubelakkord. Am Pult stand wieder Altmeister Max Fiedler mit seinen kurzen energiegeladenen Bewegungen, die zuweilen nur in einem Heben und Senken der Schultern oder einem fast unmerklichen Vibrieren des Taktstockes in den nach unten gesenkten Händen bestehen. Es sind ja auch nicht nur die Bewegungen der taktierenden Hände, die die Musiker unter seinen Willen beugen. Es ist der Geist, der aus den Augen leuchtet und Kräfte auslöst, von deren Vorhandensein der Ausführende mitunter selbst nichts wußte. Das scheint das Geheimnis der Unmittelbarkeit zu sein, mit der Fiedlers Wiedergabe der Werke auf den Hörer einwirken. Da war gestern zuerst die F DurSymphonie, die Achte, die man schon einmal das Hohe Lied des Humors genannt hat. Freilich ist dieser Humor nicht immer frei von Sarkasmus, aber im Großen und Ganzen zeigt sich hier wieder der„aufgeknöpfte“. Beethoven. Und die Beschwingtheit der Rhythmen und der Melodieführung breiten über das Werk einen freundlichen Schimmer, der unverkennbar aus der Wiedergabe durch das Städtische Orchester zurückstrahlte und der selbst Fiedler in so hohem Grade befriedigte, daß er nach dem hellen Beifall, den sie entfachte, die nach seiner Meinung am meisten am Erfolg beteiligten Bläser sich von ihren Sitzen erheben ließ. Und dann die Neunte. Was soll man noch zu ihrem Ruhme sagen? Was auch zu der ganz außergewöhnlich glanzvollen Wiedergabe, die ihr gestern wieder einmal in der Beethovenhalle zuteil wurde? Der laute Jubel am Schluß, der Lorbeer, der in reichem Maße an alle Künstler verteilt wurde und die Blumen, sie sprachen eine deutliche Sprache. Es war eine fast beispiellose Begeisterung im Saale, und die Erklärung des Beigeordneten Dr. Kirsten, der verkündete, da das große Werk am heutigen Montagabend auf dem Markt wiederholt werden würde, dürfte noch ein Uebriges zur Erhöhung der Freude und des Dankes an den greisen Künstler, der sich in selbstloser Hingabe zu dieser großzügigen Gabe an Alle bereit erklärte, beigetragen haben. Dank gebührt aber auch den Mitwirkenden, den Solisten— es waren dieselben, derer wir schon bei der Missa solemnis gedachten—(Adelheid Holz, Ria v. Hessert, Gunnar Graarud und Albert Fischer), dem vortrefflichen Orchester— man erinnere sich, um wenigstens einiges zu erwähnen, der ausgezeichnet gelungenen Hornepisoden im ersten Satz, des innigen Gesanges der Celli und Bässe im Mittelteil des zweiten und der Paukensoli, ferner der süßen Kantilene der Geigen, der gefürchteten ces=Dur=Tonleiter des Waldhorns und endlich der geheimnisvollen Rezitative der Bässe im Finale, die durch Fischers machtvolles Organ mit dem Ruf„Freunde, nicht diese Töne!“ abgelöst wurden, und man erinnere sich ferner an die Sicherheit, mit der der Chor des Städtischen Gesangvereins, von Gustav Classens sorgsam vorbereitet in die Erscheinung trat. Es war eine Freude wie da die Einzelstimmen in schöner Ausgeglichenheit ihren anspruchsvollen Part, der sie vielfach bis an die Grenze des Erreichbaren führte, durchhielten. Ihnen allen galt der jubelnde Beifall, den sie dankbaren Herzens entgegennahmen. Ganz besondere Freude aber dürfte dem greisen Führer der begeisterten Schar der Epheuzweig bereitet haben, den Verehrer ihm aus dem Garten von Beethovens Geburtshaus zum Andenken überbrachten. Die Stadtverwaltung hat eine weitere Gabe für die Künstler in Bereitschaft: sie wird sie am heutigen Vormittag hinaufführen in die ozonreiche Luft an der Nürburg, damit sie die sauerstoffarmen Niederungen des Konzertsaales, in dem sie eine ganze Woche lang unentwegt bei tropischer Hitze ausharrten, eine Weile vergessen; und sie kann versichert sein, daß sie damit allen, die sich an den Leistungen der Künstler im Laufe der Woche erfreut haben, einen Wunsch vom Munde abgelesen hat. Th. L. * Heute abend wird bei freiem Zutritt auf dem Marktplatz die Ouvertüre zu Goethes Egmont und die 2. Symphonie mit Schlußchor über Schillers Ode an die Freude unter Leitung von Max Fiedler wiederholt. Solisten: Adelheid Hota (Sopran), Ria von Hesser(Alt), Gunnar Graarud(Tenor), Professor Alb. Fischer(Baß). Mitwirkend sind das Städt. Orchester und der verstärkte Städt. Gesangverein. Der Stiftschor führte gestern im feierlichen Hochamt die Missa choralis von Franz Liszt auf, dessen tatkräftiger Initiative Bonn das Beethovenstandbild verdankt, das vor 90 Jahren, am 11. Juni 1845 auf dem Münsterplatz enthüllt wurde. Das schöne Werk ist für des großen Neuromantikers- Stellung zur katholischen Kirchenmusik der damaligen Zeit, die im Zeichen des Cäcilianismus stand, sehr bezeichnend, da es gregorianische Motive im Sinne älterer und neuerer Meister charakteristisch verwendet. Daß die vom Priester gesungene Intonation beim Gloria und Credo vom Chor wiederholt wird, ist nicht Willlür, sondern entspricht einer älteren, auch zu Beethovens Zeit in Wien geübten Gepflogenheit. Die einzelnen Sätze sind, bis auf das etwas weit ausgesponnene Agnus Dei, knapp in der Form und melodiös bei streng kirchlicher Haltung und schöpfen den erhabenen Text in klarer, empfindungsvoller Tonsprache aus. Man hat sich an der Messe schon des öfteren an derselben Stelle erbaut, und sie verfehlte auch bei der gestrigen Seite 4. Nr. 13 272 General=Anzeiger für Vonn und Amgegend! Bonner Nachrichten 1. Juli 1933 Aufführung unter dem neuen Leiter des Stiftschores, J. Dahmen, nicht ihre erhebende Wirkung im Sinne ihres großen Schöpfers, der u. a. in seiner Männerchormesse, der Grauer Festmesse und der ungarischen Krönungsmesse, der er sogar Sätze aus dem Proprium de Tempore beifügte, und kleineren Chorwerken wertvolke Beiträge zur Verherrlichung des Gottesdienstes der Welt geschenkt hat. Metropol=Theater Da ist zunächst ein Varietéprogramm zu würdigen, daß wirklich keinen hochsommerlichen Charakter trägt, sondern die besten Darbietungen der Wintersaison erreicht. Im Vorrergrunde steht der jugendliche Allerweltskünstler Michael, ein Kerlchen von höchstens 15 Jahren, das nach fabelhaften Jongleurkunststücken eine Meisterschaft auf den verschiedenartigsten Musikinstrumenten beweist. Michael spielt auf der Violine mit bester Technik die Zigeunerweisen von Sarrasate, er beherrscht glänzend das Bandonium und zeigt sich schließlich als temperamentvoller Künstler am Xylophon. Dabei macht der Junge das alles mit solch graziöser Liebenswürdigkeit, daß das Publikum in heller Begeisterung Zugabe auf Zugabe erzwingt. Quick und Slow sind zwei Exzentriker von unglaublicher Beweglichkeit, Kraft und Technik, dabei aber auch von köstlicher Komik. Sie zeigen eine Körperbeherrschung selbst in den schwierigsten Situationen, die stärkste Bewunderung hervorrufen muß. Halsbrecherische Kunststücke führen die vier Misleys an Leitern und Stangen vor. Kraft vereinigt sich mit Grazie und Balancekunst. Eine ausgezeichnete Leistung! „Großreinemachen“, heißt der lustige OndraLamac=Film, der nach bekanntem Muster zeigt, wie ein tapferes Mädchen ein lockeres Bürschlein auf den rechten Weg zurückführt. Das geht allerdings nicht so ganz schmerzlos vonstatten. Denn der junge Herr muß erst einmal bitteren Dienst im Reinigungsinstitut „Blitz=blank“ machen, wobei die Kolonnenführerin, die energische Bessie, ihm ordentlich auf die Finger sieht. Natürlich wird schließlich, nach den üblichen tollen Verwechselungen— ein glückliches Paar aus der frohen Angelegenheit. Die Regie Lamacs schafft recht drollige Situationen und kokettiert geradezu mit lustigen Photographen=Einfällen. Anny Ondras Schelmig= keit und Natürlichkeit kommt ebenso zur Geltung, wie die Frohnatur Wolf Albach=Rettys. Fritz Odemar hat man dieses Mal eine Dienerrolle im Stil Theo Lingens übertragen. Er spielt sie mit erstaunlicher Sicherheit und Komik. Alles in allem ein echter Ondra=Film in all seiner Harmlosigkeit und Fröhlichkeit.— Ein Kulturfilm, der Indiens Wunder und Schönheiten zeigt, und die Wochenschau runden das Programm.—W— Richtfest des Hauses der deutschen Kunst In Anwesenheit des Führers und unter großer Anteilnahme der gesamten Bevölkerung Münchens fand am Samstag das Richtfest des nach den Plänen des verstorbenen Professors Paul Ludwig Troost erbauten Hauses der deutschen Kunst statt. Professor Dr. Ferdinand Sauerbruch 60 Jahre alt Der weltberühmte deutsche Chirurg und Gelehrte Professor Dr. Ferdinand Sauerbruch, der Direktor der chirurgischen Universitätsklinik und Ordinarius der Chirurgie an der Berliner Universität begeht am 3. Juli seinen 60. Geburtstag. Prof. Sauerbruch, einer der hervorragendsten Chirurgen der Gegenwart ist 1875 zu Barmen geboren. Er widmete sich dem Studium der Medizin in Marburg, Jena und Leipzig. wo er auch das Doktor= und Staatsexamen bestand. 1905 hibilitierte er sich in Breslau, siedelte bald darauf nach Greifswald über und 1907 nach Marburg, wo er den Titel Professor erhielt. Im Jahre 1911 wurde Sauerbruch Ordinarius in Zürich als Nachfolger von Krönlein und 1918 von Angerers Nachfolger in München. Im Jahre 1927 kam der Gelehrte als Nachfolger von Geh. Med.=Rat Otto Hildebrand an die Universität Berlin. Prof. Sauerbruch ist Herausgeber der„Münchener medizinischen Wochenschrift“, der„Medizinischen Klinik“. der„Zeitschrift für die experimentelle Medizin“, der„Zeitschrift für Krankheitssorschung“, der„Deutschen Zeitschrift Chirurgie“ und von„Bruns' Beiträgen zur klinischen Chirurgie“. Die Größe Sauerbruchs liegt in der Methode des willkürlich beweglichen Gliederersatzes nach Amputation unter Benützung gebliebener Muskeln, und in der Lungenchirurgie, in der er zu kühnen Overationen vorgeschritten ist. Er ist der Schöpfer der Chirurgie des Brustkorbs, über die er gemeinsam mit Schuhmacher ein treffliches Werk„Technik der Thorar=Chirurgie" verfaßt hat. Einen bedeutenden Namen hat er sich als Kriegschirurg erworben durch seine neue Prothesen=Methode, die er erstmals auf dem Schweizer Chirurgentag im Jahre 1916 demonstrierte: hier erregte sie allgemeines Aufsehen. Sein damaliges Elaborat ist unter dem Namen „Kriegschirurgische Erfahrungen“ in Berlin im Druck erschienen. Aus der Partei (Amtlichen Bekannimachungen eninommen.) Arbeitsgemeinschaft für Geopolitik Nächste Tagung heute Montag, 1. Juli, 18 Uhr, in der Berufsschule Bonn, Bornheimerstraße. Es spricht Dr. Niessen über„Raum und Rasse“. An dieser wichtigen Tagung können alle Mitglieder sämtlicher Ortsgruppen teilnehmen und dürfte das Thema für alle von größtem Interesse sein. Für Mitglieder des Deutschen Sprachvereins Die Mitglieder des Deutschen Sprachvereins haben freien Eintritt zu den Montagsvorträgen der Volksbildungsstätte Bonn, Wesselstraße 7. Hier spricht Schriftsteller Pg. Dr. Wilhelm Matthießen, der ein Mitarbeiter von Dietrich Eckart und Mitglied des Berliner Beirats des Deutschen Sprachvereins ist. Am heutigen Montag spricht er mit geschichtlichen und kulturellen Erläuterungen über„Deutsche Sprache als deutsches Leben“. Kongresse im Jahre 1936 anmeldepflichtig Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda gibt bekannt, daß sämtliche internationale Tagungen und Kongresse, die im Jahre 1936 in Deutschland zur Durchführung kommen sollen, beim Reichmsinisterium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin W. 8, Wilhelmplatz=9, anzumelden sind. Eine Anmeldung ist ebenfalls vorzunehmen für alle Kongresse und Tagungen internationaler Art, die in Vorbereitung sind, auch wenn die Einladungen bereits ergangen sind. Der Anmelde= und Genehmigungspflicht unterliegen weiterhin Treffen, Tagungen und Kongresse im ganzen Reich, die von internationalen Arbeits= und Organisationsausschüssen vorbereitet werden. Die Anmeldung von Tagungen und Kongressen, für die als Tagungsort Berlin in Aussicht genommen ist, hat unmittelbar beim Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda zu erfolgen, für Tagungen im Reich bei den zuständigen Landesstellen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Es wird jetzt schon darauf aufmerksam gemacht, daß während der Dauer der Olympischen Spiele 19936 vom 1. bis 16. August, außerdem 14 Tage vor Beginn und Et Stef Von Paul Delfosse Ich drage em Häzze en goldige Schreff Vill Name, die strahle on lööchte, Doch lött wür allem dä Name Steff Me öfte de Oge noch fööchte. He hann ich als Kind schon en stelle Fier Vill Grußes on Schönes gefunge. He hann op wieße Sonndag och mir Alleluja de Glocke gesunge. He durf ich em Chor mänesch wundebar Johr Mem Herrgott lateinisch redde, On woß net wie üvveglöcklich ich wor, Durf weltfäen am Kreppche ich bedde. On no eß me grieß on zevill op de Welt, — Me well et bloß selve net wesse— Doch mög ich grad jetz, für noch su vill Geld, Ming ahle Erinnerung net messe. Et laach me de Himmel em herrlichste Blau, Donn an de Jugend ich denke. Et Beste em Lävve, de sonnigste Rauh, Kann doch de Kindheit nur schenke. acht Tage nach Beendigung der Olympischen Spiele Tagungen und Kongresse in Berlin nur stattfinden können, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den Olympischen Spielen stehen. )( M ü n s t e r s c h u l e V o n n. I m H i n b l i c k a u f d i e a m 3. Juli in der Beethovenhalle stattfindende Vierteljahres=Pflichtversammlung der RS=Frauenschaft wird die Monatsveranstaltung der Mütterschule auf Mittwoch, 10. Juli, verschoben. Landhelfer laufend gesucht Das Arbeitsamt Bonn schreibt:„Es werden noch laufend Landhelfer für den hiesigen Bezirk und nach auswärts gesucht. Anmeldungen nimmt entgegen das Arbeitsamt Bonn, Abteilung für Landwirtschaft, Poppelsdorfer Allee 15, Zimmer 5, vormittags von—12 Uhr.“ Fen der Fronlampser und Kriegsoosel Ein schöner Kameradschaftsabend auf der Casselsruhe mit Liedern und viel Fröhlichkeit Ein besonders schöner Kameradschaftsabend vereinte am Samstag die Angehörigen der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung mit zahlreichen Gästen im geräumigen Saale der Casselsruhe. Mehrere Autobusse hatten in den Abendstunden dafür gesorgt, daß auch diejenigen Kriegsopfer und Kriegshinterbliebenen, die nicht gut zu Fuß waren, am Sommerfest teilnehmen konnten. Der Kameradschaftsabend fand unter dem Titel„Fest der Frontkämpfer und Kriegsopfer“ statt, wodurch deren enge Zusammengehörigkeit zum Ausdruck gebracht werden sollte. Diesen Zusammengehörigkeitsgedanken unterstrich sowohl Propagandawart Pongs wie auch Amtoleiter Kirfel in ihren Ansprachen, die mit herzlichem Beifall von allen Kameraden aufgenommen wurden. Das Fest wurde nach dem Einmarsch der Fahnen mit einer zu Herzen gehenden Totenehrung von Kamerad Pongs eingeleitet, der sich die Ansprache des Amtsleiters Kirfel anschloß, der die Wichtigkeit der Zusammenarbeit aller Frontsoldaten mit den Kriegsopfern und den Hinterbliebenen der gefallenen Kameraden betonte. Das vom Jungvolk, dem Bund Deutscher Mädchen, der Hitlerjugend und dem MGV.„Apollo“ mit Orchesterbegleitung machtvoll vorgetragene„Volk, ans Gewehr“ schloß sich der Ansprache an, worauf die Singschar, Jungbann I/160 mit dem Sprechchor der Jugend „Der Morgen“ erfreute. Weitere Darbietungen der Jugend, sowie das von SS=Mann Heitmüller vorgetragene Lied„Deutschland erwache!" füllten den ersten Teil der Festfolge aus. Auch im zweiten Teil wirkte die Jugend wie auch der Gesangverein wieder eifrig und mit lebhaftem Beifall begrüßt mit. Außerdem noch SA=Mann Paulus vom Fliegersturm mit seinen Handharmonikaspielern, eine reichhaltige Blumenverlosung und eine Reihe humorvoller Vorträge. Gegen Mitternacht war der offizielle Teil des Abends abgewickelt, aber noch lange saßen die Kameraden in der herrlichen Sommernacht zusammen. Wer irgend konnte, trat dann unter funkelndem Sternenhimmel den Heimweg zu Fuß an, wenn auch jetzt wieder Autobusse bereitstanden. Der kameradschaftliche Abend wird den Teilnehmern in bester Erinnnerung bleiben. Vonnenbad uns Vounenbraud Vorteile und Gefahren Bei dieser Sonnenhitze hat jeder Mensch nicht nur das Bedürfnis, sich mit dem Baden im Wasser einige Kühlung zu verschaffen, sondern er hat auch den Wunsch nach Sonnenbädern, um recht braun gebrannt und gesund über den Sommer zu kommen. In dieser Hinwendung zum natürlichen Sonnenlicht offenbart sich ohne Zweifel ein gesunder Drang des Menschen. Aber einige Unglücksfälle der letzten Zeit, die sich leider in jedem Sommer wieder ereignen, haben doch gezeigt, daß es gut ist, immer Vorsicht walten zu lassen. Sowohl beim Sonnenbad wie beim Schwimmen kommt es darauf an, nicht die natürlichen Wirkungen zu zerstören, da sich sonst sehr leicht Schäden einstellen. Vernünftigerweise verbinden die meisten Menschen, wo dies durch die örtlichen Verhältnisse nur möglich ist, das Baden im Wasser mit dem eigentlichen Sonnenbad. Beides soll, vor allen Dingen im Anfang, mit Maßen betrieben werden. Wie man sich beispielsweise niemals mit ungeschütztem Kopf längere Zeit in die pralle Sonne legen soll, so soll man nicht außer acht lassen, erst zwei Stunden nach eingenommener Mahlzeit zu baden. Es ist einesteils von der Gewöhnung des Menschen, zum andern auch von der Temperatur des Wassers abhängig, wie lange man im Wasser bleiben kann, ohne sich gesundheitlich zu schädigen. Im allgemeinen soll ein Aufenthalt im Wasser, wenn er eine gute Wirkung haben soll, eine Viertelstunde nicht übersteigen. Wie oft man dann ins Wasser geht, hängt von der Konstitution des Menschen und seiner Reaktion auf das Wasser ab. Werden die Badevorschriften im allgemeinen auch hinreichend beachtet, so ist leider noch immer eine überraschende Unvorsichtigkeit beim Sonnenbaden festzustellen. Manche Menschen lassen sich durch die ersten heißen Tage zu einem stundenlangen Sonnenbad verleiten, um ja recht schnell einzubrennen. Die Haut ist aber die Wirkung der Sonnenbestrahlung nicht mehr so gewöhnt und in solchen Fällen entsteht bei einem Uebermaß des Sonnenbades dann der Sonnenbrand, der nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefundheitsschädlich ist. Man darf darum einige Winke niemals außer acht lassen. Auch ein Sonnenbad soll mit Maßen begonnen und mit Maßen fortgeführt werden. Selbstverständlich kann man, wenn die Haut sich wieder an die Sonnenbestrahlung gewöhnt hat, allmählich die Sonnenbäder ausdehnen, ohne jedoch auch hier jemals des Guten zu viel zu tun. Wer seinen Körper stundenlang der heiß brennenden Sonne aussetzt, wird immer irgendwelche Gesundheitsstörungen erwarten müssen. Gewiß ist das Einreiben der Haut mit Oelen und Cremes von einigem Nutzen, aber selbst unter dieser Vorsichtsmaßnahme soll der Körper nicht mit Sonne überlastet. werden. Wenn ein Sonnenbrand außer den Schmerzen oft mit Fiebererscheinungen verbunden ist, selbst bei gesunden Menschen, so kann ein Sonnenbrand bei Kindern oder Herz= und Lungenkranken zu den schwersten Komplikationen, ja unter Umständen sogar zum Tode führen. Sonne, Luft und Wasser sind die drei Faktoren, die mit Maßen genossen, die besten Heilmittel sind. Man braucht nicht immer unbedingt in die Ferien zu fahren, um ihre volle und reine Wirkung zu haben, wenn man sich im Sommer seinen Alltag nur ein wenig anders einteilt als man es bisher gewohnt war. Man kann auch in der Zeit ohne Ferien vernünftige Erholungspausen einlegen. Großstadt und Land bieten heute viele Plätze der Entspannung und Gesundung. Man kann also immer Sonnenbäder nehmen. Die eigentlich fördernde Wirkung hat die Haut durch die ultravioletten Strahlen, die allerdings in der Stadt erst durch die überall in der Luft befindlichen Staubpartikel dringen müssen. Jeder Ferienaufenthalt am Meer oder im Gebirge ist also für die Sonnenbäder günstiger, da die heilsame Wirkung der ultravioletten Strahlen voll zur Anwendung kommt. Neuere medizinische Untersuchungen haben auch gezeigt, daß unter der Einwirkung von ultravioletten Strahlen neue Vitamine gebildet werden. Aber auch die besten Dinge werden zur Plage, wenn ihre Anwendung übertrieben wird. Zwar schützt sich der Körper durch die in der Haut befindlichen Stoffe. So werden die ultravioletten Strahlen von den in der Haut befindlichen Pigmentzellen absorbiert. Das Braunwerden ist ein Vorgang der Umwandlung, zugleich aber auch ein Schutz. Es ist eine bekannte Tatsache, daß Menschen mit einer empfindlichen Haut schneller einbrennen als Menschen mit einem„dicken Fell“. Aus diesem Grunde haben erstere bei jedem Sonnenbad größere Vorsicht walten zu lassen. Unter der Haut spielen sich unter dem Einfluß des Sonnenlichts viele lebenswichtige Reaktionen ab, deren Bedeutung von der Wissenschaft noch gar nicht einmal in jedem Fall eindeutig erkannt ist. Nicht zu Unrecht hat man aber die Haut das Grab der Bakterien genannt, die unter dem Einfluß der Bestrahlung vernichtet werden. So kommt es beim Sonnenbad auf die richtige Verteilung von Licht und Schatten an. Man muß nur früher aufpassen, ehe es zu spät ist. Luftund Sonnenbäder sind von größtem gesundheitlichen Wert und sollten auch an nicht ganz heißen Tagen genommen werden, um den Körper an Wind und Luft zu gewöhnen. Kommt zum Sonnenbad als natürliche Ergänzung dann noch das Schwimmen, wobei während der heißen Tage eine leichtere Kost nicht außer Acht gelassen werden sollte, so ist es ein Gesundheitsfaktor von größter Bedeutung. Kleiner Vönner=Ravtspieger Junger Bonner Abenteurer auf Schwarzfahrt Von der Polizei in Elten ausgegrissen Von der Polizei in Elten am Niederrhein wurde ein Junge im Alter von 13 Jahren aufgegriffen, der aus Bonn stammt und aus dem elterlichen Hause ausgerissen war. Mit Schwarzfahrten per Bahn und Auto war er bis zur Grenze gekommen. Der Grund seines Entweichens war reine Abenteuerlust. Er wurde von der Polizeiverwaltung den Eltern wieder zugeführt. * Motorradfahrer schwer verletzt Samstagnachmittag gegen 18 Uhr ereignete sich an der Ecke Vorgebirgstraße und Kaiser=Karl=Ring ein schwerer Verkehrsunfall. Ein Motorradfahrer stieß mit einem Lieferwagen zusammen. Der Motorradfahrer blieb mit schweren Verletzungen am Boden liegen. Er wurde sofort dem Krankenhause zugeführt. Das Motorrad wurde schwer, der Lieferwagen dagegen weniger beschädigt. * „Krostwagen gestahlen“ Der Kraftwagen, der wie wir berichteten, dieser Tage auf dem Markt gestohlen wurde, befand sich zur Zeit des Diebstahls auf dem unbewachten Parkplatz. Drei Festnahmen Festgenommen wurden: 1 Mann wegen fortgesetzter Ruhestörung, 1 Mann wegen Trunkenheit. 1 Mann wurde in Schutzhaft genommen. * Der Finnische Gesandte in Vonn Am Samstagnachmittag weilte der bevollmächtigte Minister und Gesandte von Finnland in Berlin, Wuorima, in Bonn. Er wurde von dem finnischen Konsul in Bonn empfangen und besichtigte mit großem Interesse die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Jubiläen Dienst=Jubiläum Frl. A. Thünker feiert am 1. Juli ihr 25jähriges Jubiläum als Filialleiterin bei der Färberei Printz, Poststraße 26. Arbeitsjubiläum Ihr 25jähriges Jubiläum als Hausdame bei San.= Rat Dr. Starck feiert heute, 1. Juli, Fräulein Henni Riehl. Wegen ihres freundlichen und entgegenkommenden Wesens ist Fräulein Riehl allgemein bekannt und beliebt. * 87. Geburtstag Am morgigen Dienstag, 2. Juli, feiert Frau Witwe E. Rösler, die Besitzerin des Hotels„Prinz Heinrich“, Argelanderstraße 139, ihren 87. Geburtstag. Die Wiege der Greisin stand im Linzer Ländchen. Seit 1913 lebt Frau Rösler in Bonn. An allen Tagesereignissen nimmt sie noch regen Anteil; sie ist seit zwei Jahrzehnten eifrige Leserin des General=Anzeigers. * Mieter=Jubiläum Am 1. Juli sind es 25 Jahre, daß Photograph Jansen im Hause Stiftsgasse 15, bei der Familie Coiplet wohnt, ein Zeichen guten Einvernehmens zwischen Mieter und Vermieter. Vor dem Richter Der Glücksspielautomat auf der Regelbahn Als vor einiger Zeit die Glücksspielautomaten in öffentlichen Lokalen und sonstigen Schankstätten verboten wurden, hatte Kaspar H. den in seiner Gastwirtschaft aufgestellten Glückspielautomat in die Privatwohnung gebracht. Dort hinderte ihn aber bald der geräumige Kasten derart, daß er ihn gelegentlich der Instandsetzung des Raumes in die Kegelbahn stellte, seiner Behauptung nach„mit dem Gesicht nach der Wand“; auch war angeblich der Einwurf zugeklebt. Die Kegelbahn wurde nur recht wenig benutzt, aber auch dieses wenige genügte, um eine Anzeige wegen des Aufstellens eines Glückautomaten in einem den Gästen zugänglichen Raum zu rechtfertigen. Als die Beamten in der Kegelbahn erschienen, befanden sich.80 Mark in der Kasse des Automaten. Mit seiner Ansicht, daß der Apparat„mit dem Gesicht nach der Wand gestanden“ habe, stand der Angeklagte allein da, denn einige seiner Kegelbrüder erklärten vor Gericht, daß der Automat ordnungsgemäß„mit dem Gesicht nach vorne“ im Lokal gestanden habe. So schloß sich denn das Gericht dem Antrag des Staatsanwaltes an und verurteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 30 Mark und Beschlagnahme des Glücksspielautomaten. Sommerreise mit Großvaters Complimentirbuch Es ist schon über hundert Jahre alt, das Büchlein im Duodezformat, das auf seinem grünen Einband den Titel trägt:„Neuestes Complimentirbuch oder die Kunst, mit Anstand und Feinheit zu sprechen und sich zu benehmen.“ Wie für alle möglichen Lebenslagen enthält das Complimentirbuch auch gute Lehren für das Benehmen auf Reisen. Von kulturhistorischem Interesse dürften folgende Ratschläge sein, die aus einer Zeit stammen, in der das Reisen in der Postkutsche wesentlich umständlicher und unbequemer war als in unserem Zeitalter des Luftverkehrs, des Luxusautos und der Schlaf= und Speisewagen. Das Complimentirbuch hat das Wort.„Im Wagen nehme man seinen bestimmten Platz ohne Weigerung an und trete Damen oder vornehmen und älteren Herren seinen bequemen Platz ab... Man klage nicht über den schlechten Sitz, noch über die Speisen in den Gasthöfen und die Strapazen der Reise, gerate nie in Parteilichkeiten, spreche nicht über Politik und Religion und nicht über seine Verhältnisse; sei heiterer Laune und nehme an der allgemeinen Unterhaltung teil. Gegen Kutscher und anderweitige Bedienung des Wagens, auf dem man fährt, zeige man sich nicht knickrig und genau... Man mache sich in den Gasthöfen auf große Rechnungen gefaßt und zahle, ohne sich zu widersetzen oder laute Klagen der Unzufriedenheit zu äußern. Man verlange nur das, was vorrätig ist, und bestelle nichts besonderes, wenn man nicht auf eine um das dreifache erhöhte Rechnung gefaßt sein will... Ueber die Beschaffenheit und den Preis in den Gasthöfen erkundige man sich nicht bei Lohnkutschern oder dem Postillon, denn diese Leute stehen gewöhnlich mit dem Wirt in Verbindung und sind wege der von ihm erhaltenen Geschenke mehr auf den Vor teil des Wirts als den Nutzen ihrer Passagiere bi dacht.“ Dann folgt eine Warnung vor Alkoholgenu im Winter. Der Ratgeber meint:„Man ziehe ein warme Biersuppe und dergleichen vor und suche di etwa eintretende Schläfrigkeit dadurch zu besiegen, da man vom Wagen steigt, eine kleine Strecke laufe, lau spreche, singe und rauche. Liest man das, so weiß man, wie viel sich seit jene Zeit geändert hat. Rekordflug der Gebrüder Keu Der Rekordflug der Gebrüder Key, die am Donner tagabend mit 23 Tagen, einer Stunde und 41 Minute den Weltrekord im Dauerflug bei Verproviantie rung in der Luft gebrochen haben, dauert an. Di beiden Flieger hoffen, noch bis zum 4. Juli i der Luft bleiben zu können. Durch eine Radio=Apparat stehen sie in dauernder Verbindung mi der Erde. Das Verproviantierungsflug zeug versorgt die beiden Flieger nicht nur mit Brenn stoff für ihre Maschine, sondern auch mit Nahrungsmit teln, Kleidungsstücken und Zeitungen. Die beiden Flieger erklären, daß sie sich bei ausge zeichneter Gesundheit befinden, daß aber der Flug ziem lich langweilig werde, weil sie gezwungen seien, imme die gleiche Strecke abzufliegen, um nicht aus dem Flug kreis des Verproviantierungsflugzeuges herauszu kommen. General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 15 272. Seite 5 185 Der AamVom Nel K RIMINAL-ROMANVON JULIUS REGIS „Ach nein“, murmelte der Kubaner.„Das hat nichts zu sagen. Wir beabsichtigen ja keine Levitation. Es wird schon gehen.“ Tobias entfernte sich mit Eriks Laterne, und Drakenborch schloß sorgfältig hinter ihm die Tür. Die Bootslampe wurde auf eins von den staubigen Wandborden gestellt, und ihr schneidendes Licht verlieh dem Ganzen eine frappante Aehnlichkeit mit einer Filmszene, bis Dolores sie mit ihrem Spitzenschleier verhüllte. Nachdem jeder seinen Mantel und Hut aufgehängt hatte, wo es eben ging, nahm man auf einen Wink von Drakenborch am Tisch Platz. Erik saß rechts von Dolores, an seiner anderen Seite Drakenborch, Reynold, Colt und Märta. „Ich werde jetzt kurz erklären: Die Hände bitte ganz leicht auf den Tisch legen, ohne die Muskeln anzustrengen. Wir bilden eine Kette— sehen Sie wohl?— indem jeder die Hand seiner Nachbarn berührt. So, nun ist der Kreis geschlossen, der psychische Strom pulsiert— magnetisch— in einer Kreisbahn...“ Er senkte die Stimme.„Geduld— und Schweigen! Körper und Seele in Ruhe, an nichts anderes denken, den Willen ja nicht bemühen...“ Sie faßen mit ausgebreiteten Fingern. Nach einer Weile fühlte Erik den Puls der schönen Kubanerin viörieren. „Es ist zu hell!“ klagte Dolores.„Der Raum ist so klein, und ich fühle, daß starke Kräfte—“ „Still, Kind! Denke nicht an das Licht. Stell' dir vor, daß es schwächer wird.... immer schwächer...“ Erik hätte sich gern die Augen gerieben. Es kam ihm vor, als ob der Lichtschein wirklich abnähme. Er biß die Zähne übereinander und beschloß, sich allen Suggestionen zu widersetzen. Er wollte klar und bewußt beobachten, was geschehen würde. Die Regentropsen prasselten rhythmisch aufs Dach nieder. Alle atmeten hörbar und blickten auf den Tisch hinab, um die Stimmung nicht durch gegenseitiges Betrachten zu stören. Minuten vergingen. Jetzt gab die Tischplatte einen leisen, trockenen Ton von sich und gleich darauf fühlte Erik ein Beben unter seinen Händen. Der Tisch hob sich ein wenig neben Reynolds Platz und sank dann wieder lautlos nieder. „Schon?“ hauchte Drakenborch.„Vielleicht sind es doch nur erst unsere eigenen Kräfte...“ Doch schon hob sich der Tisch von weuem, setzte zu einer kreisenden Bewegung an und blieb wieder stehen. Gleichzeitig klopfte es acht= bis zehnmal von unten gegen die Platte. Dolores rang heftig nach Atem. „Ist das Marie?“ fragte sie leise. Der Tisch hob sich vor ihr empor und fiel dann wieder auf die Beine nieder, indem ein vibrierendes Klopfen ihn wie auf Klaviertasten durchlief. Dann wurde es still. „Ist jemand hier, der sprechen will?“ fragte Colt, und sofort antwortete ein kräftiges Klopfen. Er sah zu Dolores hinüber, senkte den Blick und fuhr fort: „Wollen Sie mit drei Schlägen für ja' und zwei für goir andmorten!?“ Der Tisch hob und fenkte sich dreimal. „Wollen Sie mit Hilfe des Alphabets sprechen?“ Keine Antwort. Verstehen Sie mich nicht?“ Zwei Schläge und hier und da leises Ticken. Cop. Georg Müller Verlag. München „Wollen Sie sagen, wer Sie sind?“ Drei Schläge und nochmals drei sehr laute. „Ich sage das Alphabet her. Sie antworten beim ersten Buchstaben Ihres Namens mit drei Klopftönen und ebenso bei den folgenden. Verstanden?“ Drei Schläge. Colt begann das Alphabet aufzusagen. Bei E ein Schlag. Er fing wieder von vorn an und wurde beim R unterbrochen. Nochmals— Signal bei I. Nochmals— bei C. Hugo Reynold stieß einen Seufzer aus„Erik“, flüsterte er.„Weiter! Er ist es!“ Drakenborch warf ihm einen warnenden Blick zu, und Colt begann wieder mit dem ABC und sagte es mehrmals auf, ohne daß eine Antwort erfolgte. Dagegen klopfte es immer heftiger und der Tisch geriet in starkes Schwanken. „Du hast recht, die Kräfte sind sehr stark“, murmelte Dratenborch. „Sind Sie ein Mann?“ Zwei Schläge und dann Stille. „Nein! Ich wußte es ja!“ sagte Dolores.„Jetzt ist es Marie.“ Colt fing von neuem an und erhielt bei C und dann bei E, S und T bejahende Antwort. Verblüfft sahen sie einander an. CEST? „Weiter!“ schrie Dolores.„Weiter!“ Erik fühlte ihre Hand zittern, aber ihre großen Augen leuchteten triumphierend, als sie den dvei folgenden Antworten lauschte. „Haben Sie gehört?!'est moi! Ich bin's: Marie! Sie spricht immer französisch!“ „Ach!“ seufzte Reynold.„Aber zuerst— zuerst war sie es doch nicht...“ „Nein, sicherlich nicht“, stimmte Drakenborch ihm zu. „Wir müssen noch einmal die Probe machen.„Ist da Marie?“ Dreimal klopfte es, aber zugleich knackte und klopfte es überall, nicht nur im Tisch, sondern unten im Fußboden und oben im Dach. Der Tisch schwankte hin und her. Erik fühlte einen federnden Widerstand, als er ihn niederzudrücken versuchte. Der Wind pfiff durch die Spalten der alten Wände, die Fetzen der Ledertapete flatterten. „Das Alphabet!“ begehrte Dolores heftig, und als Colt nur den Kopf schüttelte und lauschend dasaß, begann sie die Buchstaben selbst herzusagen und erhielt die Antwort: „'est un autre!“ „Ein anderer?“ fragte Drakenborch, dem der Schweiß auf der Stirn perlte.„Vorsicht, Kind! Das ist doch wohl nicht...“ „Marie wird verdrängt", flüsterte Doloves. Ihre Augen waren unnatürlich weit aufgesperrt und ihre Stimme klang dumpf, als ob sie nahe daran wäre, in Trance zu verfallen.„Rasch, Marie... sag' uns ... wer ist der andere?“ „Dolores!“ rief Colt, indem er einen Blick auf seine Armbanduhr warf.„Der kritische Augenblick ist da...“ „Still!“ erwiderte sie.„Stören Sie mich nicht.... Er kommt... Er ist ganz nah...“ Sie packte Erik und Märta an den Handgelenken, begann wieder das Alphabet herzusagen und erhielt ein D.„Näher, näher!“ wisperte sie.„Nenn' den Namen...“ Der Tisch schlug beim E. Irgend etwas streifte die Tür. Das Schloß rasselte. Drakenborch stöhnte laut. Wieder erhob und senkte sich der Tisch beim L. Da riß Colt sich los und sprang auf. „Die Kette brechen!“ Der Tisch fiel um und stürzte krachend gegen die Wand. Und im selben Augenblick gellte draußen dicht vor der Tür ein wilder, durchdringender, langgezogener Schrei. Er klang nicht tierisch und erst recht nicht menschlich, sondern jammernd und bedrohlich. Es war ein Schrei unsagbarer Wut und Enttäuschung, der sich nach der See zu entfernte und erstarb. IV. Die nun folgende Stille wirkte lähmend und erstickend. Erik war der erste, der den Bann brach und auf die Tür zustürzte. Woher der Schrei auch rühren mochte, er wollte es wissen. Aber Drakenborch kam ihm an der Tür zuvor. Seine dicken Hände tasteten ungeschickt am Schloß herum und er stieß und trat hilflos gegen die Tür. Endlich ging sie auf. Ein Windstoß riß sie ihnen aus den Händen, als sie hinausliefen. Das Sundwasser war nur ein siedendes Grau in der Finsternis, aber Drakenborch ergriff Eriks Arm und deutete mit der Hand. „Nombre de Dios!“ keuchte er.„Ich hatte recht... Es ist er... Es ist der Mann vom Meer!“ Irgend etwas regte sich draußen im Wasser, nicht weit vom Strand: eine undeutliche, von Regenschleiern umhüllte Gestalt mit emporgestreckten Armen. Ob sie auf dem abfallenden Meeresgrund hinabschritt oder versank, konnte Erik in dem kurzen Augenblick ihrer Sichtbarkeit nicht erkennen. In der nächsten Sekunde war sie verschwunden. Unterricht in Logik. I. Erik ging erregt in der Bibliothek auf und ab. Sein Vater saß in der Morgensonne am Fenster und beobachtete ihn. „Die Vorgänge von gestern abend waren widerlich!“ sagte Erik. „Was sind das für Menschen? Ihre Hexenkünste gefallen mir nicht.“ Sein Vater seufzte.„Wir sahen doch alle dasselbe,— auch du! Drakenborch meinte, diese Séance in der Kajüte sei ein Mißgriff gewesen,— sie hätte zu aufdringliche Kräfte ausgelöst, wie er sich ausdrückte. Aber schließlich— feinem eigenen Sinn muß man doch trauen...“ Erik zuckte ungeduldig die Achseln. Er hatte selbst den Eindruck gehabt, als ob sich in zwanzig bis dreißig Meter Entfernung eine Gestalt mit gen Himmel gestveckten Armen im Wasser bewegt hätte. Irgendein Wesen, das größer und klobiger als ein Mensch aussah. „Eine von fieberhaft gespannter Erwartung heraufbeschworene Halluzination“, murmelte er. „Und der Schrei? und der buchstabierte Name Erik!“ Erik blieb vor seinem Vater stehen.„Bist du überzeugt, daß es Vriesmans Geist war?“ fragte er. Reynold zögerte ein Weilchen, bevor er mit müden Augen zu seinem Sohn aufblickte und leise sagte:„Ich muß klar sehen. Drakenborch meint, daß eine zweite Séance besser verlaufen wird.“ Das klang so verzagt und gramvoll, daß es Erik ans Herz griff. In der Nacht hatte er seinen Vater ruhelos im Hause umherwandern gehört! So durfte es nicht weitergehen. Plötzlich brach in seinem Herzen eine Sturmflut von Empfindungen los. Im Nu wurde er sich darüber klar, daß er selbst durch die über Jägarö hängenden finstern und drohenden Wolken hindurch mußte... Der Weg der Pflicht öffnete sich vor ihm. Er konnte— er durfte sich nicht passiv verhalten. Er setzte sich neben seinem Vater nieder.„Lieber Papa,“ begann er,„wennn Drakenborch den Schlüssel zur Geisterwelt besitzt, überlasse ich ihm die Beweisführung. Ich selbst dagegen halte es für ratsamer, auf festem Boden zu bauen. Morgen werde ich nach Stockholm fahren. Einer von meinen Jugendfreunden ist da bei einer Tauchergesellschaft angestellt und wird mir sagen können, ob es sich lohnt, den Meeresboden zu untersuchen.“ Reynolds Gesicht erhellte sich ein wenig. Sie sprachen noch ein Weilchen über die Sache, und dann zog er sich in sein Zimmer zurück, denn seine erschütterten Nerven bedurften der Ruhe. Währenddessen saß Erik draußen unter der Linde und versuchte, mit sich selbst abzurechnen. Aber das Ergebnis erfüllte ihn mit Entsetzen. Die Ereignisse drängten ihn Schritt für Schritt gegen seinen Willen nach einer bestimmten Richtung. Es waren nicht nur seine Nerven, die reagierten, sondern auch seine Vernunft. Er ahnte einen dunkeln Zusammenhang in dem Geschehenen, aber seine Gedanken wichen aus, wenn er sie zu sammeln versuchte. Das einzige, worüber er nicht mehr schwankte, war, daß er sich nicht länger treiben lassen wollte. Wenn sein Schicksal sich erfüllen mußte, sollte es wenigstens aus freiem Willen geschehen. Er sah seine Cousine im Wohnzimmer sitzen und ging an das offene Fenster heran.„Märta willst du ein wenig mit mir spazieren gehen?“ „Ich habe soviel zu tun—“ begann sie. Dann blickte sie ihn an und setzte rasch hinzu:„Ja, ich komme mit.“ Sie wanderten quer über die Insel hinüber bis zum Südstrand, wo der von Inseln umgebene Sund sich bis zum offenen Meer hinaus ausbreitete. „Erinnerst du dich an das, was in Uppfala geschah?“ fragte er. „Daß ich im Schlaf einen Menschen, der ins Zimmer kam, überfiel und...“ „Ja,“ sagte sie,„ich weiß.“ Er wußte nicht recht, wie er fortfahren sollte,— wußte nur, daß er nicht mehr imstande war, es allein zu tragen. Sie hatten sich am Strand niedergelassen und starrten beide aufs Meer hinaus. Hoch oben im Blau surrten drei Wasserflugzeuge, die allmählich im Sonnendunst entschwanden. „Darüber will ich mit dir sprechen“, sagte Erik mit fester Stimme.„Ich muß dir etwas anvertrauen.“ „Ja?“ Sie wandte die Augen von den Flugzeugen ab und blickte ihm gerade ins Gesicht.„Aber die Sache ist doch lange her und wurde vollkommen aufgeklärt. Wir wußten doch, daß du als Kind genachtwandelt hattest.“ „Und das hat nicht aufgehört. Es ist wieder geschehen.“ Erik hatte sie eigentlich vorbereiten wollen, aber das Geständnis entfuhr ihm jetzt mit einem Mal ohne Umschweife. Sein Gehirn befreite sich in einem Strom hastiger Worte von der Marter des Geheimnisses. Er schonte sich nicht, legte es Colt nicht zur Last, daß er ihn vermocht hatte, drei Tage in Stockholm zu bleiben, um ihn dann durch seinen abenteuerlichen Einfall ins Verderben zu stürzen. Er schilderte sein unheimliches Erwachen in der Villa und seine abgebrochene Flucht. Als er alles erzählt hatte, war Märta sehr blaß, aber sie legte ihre Hand sachte auf die seine, und so blieben sie mehrere Minuten lang sitzen. Daß dich irgend etwas bedrückte, wußte ich, aber ich konnte natürlich nicht ahnen... Onkel darf das niemals erfahren! Es ist furchtbar, Erik— wenn es wahr ist!“ Wassersportler, schützt den deutschen Wald vor Brandgefahr. Kocht nicht am Waldestand ab! 4PF. SSLDENAINE Mit GOLbNUNDSTUCK uft und Frische sind untrennbare Begriffe; denn mit der Frische geht auch der Duft verloren. Auch Zigaretten können er# werden, wenn sie nicht durch ihre Gackung geschutzt sind. Die Sropen-Rackung von Haus Neuerburg hält die Zigarette frisch und bewahrt den Duft ihrer vorzüglichen Sabake. AAusserden OVERSTOLZ HPFG OHNE MUNDSTUCK RAVENKLAU 6PFG General=Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten 1. Juli 1990 Seite 6. Nr. 15 272 Sinzig im Zeichen der 600=Jahrfeier Ein Jest stolzer Erinnerung— Heimattreue und Vaterlandsliebe— Bedeutsame Reden— Das Spiel vom Kaiser Barbarossa und der historische Festzug (Sinzig): Nachdem am Freitag, wie wir bereits berichteten, die 600=Jahr=Feier mit dem Aufziehen der Stadtwache eröffnet und in den Abendstunden ein prachtvoller Fackelzug durch die Straßen der Stadt gezogen war, fand am Samstag, dem Feste Peter und Paul, in der festlich geschmückten Pfarrkirche ein Festgottesdienst statt. Danach begann im Sitzungssaale des Rathauses vor einer großen Anzahl geladener Ehrengäste ein Festakt der Stadtverwaltung Bürgermeister Junior=Sinzig entbot allen Ehrengästen den Willkommgruß der Stadt, vor allem den Vertretern der Gauleitung, die unter Führung von Gauamtsleiter Bang im Auftrage des Gauleiters. Staatsrat Simon aus Koblenz, erschienen waren, ferner Landrat und Kreisleiter Dr. Simmer=Ahrweiler, Bürgermeister Eiden=Ahrweiler, dem Vorsitzenden des Deutschen Gemeindetages, Oberbürgermeister Dr. Wagenführ aus Düsseldorf, sowie dem Vertreter des Regierungspräsidenten in Koblenz, Ministerialrat Dr. Chrutz. Der Bürgermeister sprach dann über die Geschichte der alten Barbarossapfalz Sinzig, die allen Stürmen zum Trotz stets ihre Treue zum Deutschtum bewahrt habe. 138 Söhne der Stadt Sinzig sind im Weltkrieg auf dem Felde der Ehre gefallen. Ihnen galt das ehrende Gedenken der Festversammlung. In den Nachkriegsjahren, während der Besatzung und besonders während der schmachvollen Zeit des Separatismus, hat Sinzig sein wahres Volkstum und seine Heimattreue bewiesen. Führende Männer der Stadt standen auf. Vor allem war es Konrektor i. R. Comes, der die wehrhaften Männer von Sinzig um sich sammelte und die Heimat verteidigte. Diese Männer haben es fertig gebracht, daß in Sinzig niemals die Fahne der Separatisten aufgezogen wurde, während überall in den Nachbarstäten die Separatisten die öffentlichen Gebäude besetzt hielten. Auch im neuen Reich hat Sinzig gezeigt, daß es in Treue zum Vaterland und Führer steht. Es geht wieder aufwärts, die finanzielle Lage der Stadtgemeinde ist durchaus gesund und mit dem Aufblühen der Industrie und der Landwirtschaft wird auch Sinzig wieder ein blühendes Gemeinwesen werden. Oberbürgermeister Dr. Wagen führ aus Düsseldorf überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Deutschen Gemeindetages. Er überreichte in dessen Auftrag der Stadtverwaltung zu ihrem 600jährigen Stadtjubiläum eine Steinplakette des Freiherrn vom Stein. Sinzig könne auf die stolze Pracht des ersten deutschen Reiches zurückblicken, es werde auch im dritten Reiche eine ruhmvolle Entwicklung nehmen. Tradition verpflichte, die Treue, die die Vorfahren Reich und Führer bewiesen hätten, müßten auch jetzt Geltung haben. Im Auftrage des verhinderten Gauleiters, Staatsrat Simon aus Koblenz, sprach Gauamtsleiter Bang aus Koblenz. Mit Deutschlands Aufstieg sei der Aufstieg in Sinzig Hand in Hand gegangen. Die Geschichte Sinzigs zeige aus alten Tagen erschreckende Gegensätze. Nur die Einheit lasse Reich und Heimat aufblühen. Im dritten Reiche müsse ein jeder Diener des Volkes sein. Hier in der Barbarossapfalz Sinzig solle das Volk zur Einigkeit aufgerufen werden. Und diese Einigkeit müsse alle begeistern in der Treue zum Vaterland und Führer. Begeistert stimmte die Festversammlung in ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer ein. Das DeutschlandLied bildete den Schluß der Feier, die von Musikdarbietungen des Streichquartetts vom Rheinhotel Niederbreisig umrahmt war. Das Festspiel In den Nachmittagsstunden war Sinzig von tausenden von auswärtigen Besuchern belagert. Aus allen Teilen der engeren und weiten Heimat waren die Festgäste zusammengekommen, um Zeuge der gewaltigen Festfeier der Stadt zu sein. Ueber 500 Personen wohnten dem Festspiel„Kaiser Barbarossas Glück“ bei, das von Karl Seekatz verfaßt und von Carl Wallenda Eine schöne Gruppe aus dem Festzuge: Bürgermeister, Ratsschreiber, Stadtdiener und Ratsherren mit ihren Frauen(Zeit um 1770) phot. Stang, Remagen 3 in Szene gesetzt wurde. Die Spieler fanden für ihre ausgeglichene Darstellung verdienten Beifall. Am großen historischen Festzug der sich nach dem Festspiel durch die festlich geschmückten Straßen bewegte, nahmen etwa 300 Personen teil. Zehn glanzvolle Gruppen marschierten auf. Ein Herold in den Stadtfarben, begleitet von Fanfarenbläsern und zwei Pagen, die das Sinziger Wappen trugen, eröffnete den Festzug. Dann folgte die Gruppe der Kelten. dann die der Römer. In weiteren Gruppen sah man die der alten Germanen aus der Zeit 400 nach Christi. Die folgende Gruppe versinnbildete, wie Kaiser Lothar dem Marienstift zu Aachen die Peterskapelle und den Zehnthof nebst allen Hörigen beiderlei Geschlechts, Zinsleuten, Weingärten, Feldern, Wiesen usw. schenkt. Kinder, Bäuerinnen, Winzerinnen trugen die Erzeugnisse des Landes, es folgten Mönche, Winzer, Bauern usw. Hinter der in altertümlicher Tracht gekleideten Musikkapelle marschierte die Schauspielertruppe des Heimatfestspieles„Barbarossas Glück“. Die folgende Gruppe stellte vor, wie Kaiser Ludwig IV., der Bayer, dem Herzog Wilhelm von Jülich die Genehmigung erteilt, ein Schloß zu bauen. Man sah das Jülicher und das kaiserliche Wappen, dahinter Kaiser Ludwig und Herzog Wilhelm von Jülich mit Begleitern(Zeit 1337 nach Christi). Dann versetzte der Festzug in die Zeit der Zünfte. Je drei Vertreter der ehrbaren Handwerkerzünfte, Müller, Faßbinder, Schneider, Schuster, Gerber, Metzger, Bäcker, Schlosser und Jägergruppe waren mit entsprechenden Bannern vertreten(Zeit 1500 nach Christi). Dann folgten die Stadtverwaltung, der Amtmann, die Amtsverwalter und Vogt Bachoven von Echt, der Schultheiß als Vorsitzender des Schöffengerichts. Bürgermeister, Ratsschreiber, Stadtdiener, Ratsherren mit ihren Frauen(Zeit 1770 nach Christi). Den Schluß des überall mit aller Begeisterung aufgenommenen Festzuges bildeten die Landsknechte mit ihrem Stadthauptmann. Zu Tausenden umsäumten die Zuschauer die Straßen der Stadt, durch die sich der Festzug bei herrlichem Sommerwetter bewegte. Der zweite Festtag endete mit einer prunkvollen Beleuchtung der benachbarten Höhen. Auch die Stadt selbst war festlich beleuchtet. Heldengedächtnisseier am Sonntag Der Sonntag wurde mit einer würdigen Heldengedächtnisfeier am Kviegerehrenmal eingeleitet. Nach dem Gedächtnischor„Ueber den Sternen“ von Abt op. 347 gedachte Bürgermeister Junior in ehrenden Worten der Gefallenen des Weltkrieges. Gerade in diesen Festtagen, die den Glanz der vergangenen Jahrhunderte vor Augen führten, sollten unsere Helden uns Vorbild sein. Anschließend legten die zahlreichen Vertreter des Vereins heimattreuer Sinziger aus Köln, die zum Feste nach der Heimat gekommen waren, am Ehrenmal einen prachtvollen Kranz mit Widmung nieder. Am Nachmittag des gestrigen Sonntags wurde das Festprogramm im wesentlichen das gleiche wie am Vortag. Festspiel und Festzug wurden wiederholt. Ergiazend möchten wir noch mitteilen, daß von Professor Zepp aus Bonn, einem gebürtigen Sinziger, der Stadtverwaltung eine Reihe wertvoller Kuperstiche aus alten Sammlungen zum Geschenk gemacht wurden. Die Flagge wird gehißt. Auf dem Balkon Bürgermeister Junior Aufziehen der Wache. Im Hintergrund ein kunstvoll errichtetes Stadttor 40 Jahre evangelische Gemeinde Honnes (Bad Honnef): Die Honnefer evangelische Gemeinde, die heute 1500 Seelen zählt, feierte am gestrigen Sonntag ihr 40jähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß fand morgens ein Festgottesdienst statt. Bis zum Jahre 1895 wurde die Honnefer evangelische Gemeinde von dem Pfarrverwalter Ernst Rentrop mit der Königswinterer Gemeinde zusammen verwaltet. Am 23. Januar 1895 faßte die Größere Gemeindevertretung der Gemeinde Honnef den Beschluß, die Verbindung mit Königswinter zu lösen und einen besonderen Pfarrer für Honnef anzustellen. Nachdem dieser Beschluß am 26. April die Genehmigung des Ministeriums und des Oberkirchenrats gefunden hatte, wurde am 1. Juli die neue Pfarrerstelle ins Leben gerufen. Am 25. Juli wurde der erste Honnefer Pfarrer gewählt und für den Gottesdienst die Kapelle an der Linzerstraße bestimmt. Pfarrer wurde Hilfsprediger an der Dreifaltigkeitskirche in Berlin, Karl Röhrig, der am 13. Oktober feierlich in sein neues Amt eingeführt wurde. Die Gemeinde nahm in den Jahren ihrer Selbständigkeit einen sichtlichen Aufschwung. Schon nach fünf Jahren erhöhte sich die Zahl der Gemeindemitglieder derart, daß sich die Kapelle an der Linzerstraße für den Gottesdienst als zu klein erwies und eine neue Kirche mit Pfarrhaus gebaut werden mußte. Ein 87jähriger in Honnes ((Bad Honnef): Am heutigen Montag wird Herr M. Bier 87 Jahre alt. Er ist am 1. Juli 1848 geboren. 1869 trat er bei den Bonner Königshusaren als Ersatzrekrut ein. In voller Frische nahm er vor einigen Wochen an der Wiedersehensseier in Bonn teil. Im Kriege 1870/71 war er Meldereiter bei der 30. Infanterie=Brigade. Er ist Mitgründer und Ehrenmitglied des Honnefer Husarenvereins. Dem alten Herrn, der seit 43 Jahren Abonnent unserer Zeitung ist, die herzlichsten Glückwünsche! Wiedereinführung des Kirchgeldes Honnef (Bad Honnef): In der letzten Sitzung des katholischen Kirchenvorstandes wurde die Wiedereinführung des Kirchgeldes für Honnef und Selhof beschlossen. Das Kirchgeld beträgt für jedes Pfarrmitglied.— Mk. Befreit sind die Ehefrauen sowie die Kinder, soweit sie noch in der Ausbildung begriffen oder noch nicht 18 Jahre alt sind. Die Wiedereinführung des Kirchgeldes ist erforderlich, weil die Kirchensteuer nicht ausreicht, um alle Unkosten und die Verzinsung, Amortisation der Schuldenlast von 40000 RM. zu decken. Der„Deutsche Tiergarten“ eröffnet (Linz): Der„Deutsche Tiergarten“ in dem idyllischen Nachtigallental wurde am Sonntag seiner Bestimmung in einer schlichten Feier übergeben. Im Beisein einer Reihe von Behördenvertretern übergab Bürgermeister Weyand den Garten der Oeffentlichkeit. Er dankte allen, die an der Schaffung mitgewirkt haben. Abschließend folgte ein Rundgang, der die Auffassung weiter bestärkte, daß die Stadt um eine Sehenswürdigkeit reicher geworden. Der neue Linzer Waldfriedhof (Linz): Der Waldfriedhof an der Asbacher Straße ist am Sonntag offiziell übergeben worden. Bürgermeister Weyand schilderte die früheren und jetzigen Verhältnisse im Bestattungswesen. Der schöne Waldfriedhof erhält bekanntlich noch eine Kapelle, deren Pläne von Architekt Mattar stammen. Gartenbauarchitekt Röthe(Bonn), der den Entwurf zur Aufteilung des Geländes lieferte, entwickelte seinen Plan noch einmal an Ort und Stelle. Als Vertreter der Geistlichkeit beider Konfessionen sprach Pastor Hausen einige Worte an die Versammelten. Ein neues Bildhest aus dem Ahrtal (Bad Neuenahr): Im Einvernehmen mit der Spitzenorganisation des deutschen Fremdenverkehrs, dem Bund deutscher Verkehrsverbände und Bäder, sind die Deutschland=Bildhefte herausgegeben worden. Diese Sammlung umfaßt 250 Hefte mit etwa 11000 Kupfertiefdruck=Bildern, die das Schönste von deutscher Landschaft, deutscher Wirtschaft und Kultur zeigen. Auch das Ahrtal hat ein Bildprospekt:„Das Ahrtal mit dem Nürburgring“ zusammengestellt. Das 18 Seiten umfassende Büchlein gibt in 44 ausgesucht schönen Photos einen geschlossenen Ueberblick über das Ahrtal. Vorwort und Bildunterschriften sind außerdem ins Englische übersetzt, sodaß gleichwertiges Werbematerial für das Ausland geschaffen wurde. Das Heft wird von den einzelnen Verkehrsämtern des Ahrtals vertrieben und stellt für den Kreis Ahrweiler eine neue, recht wirkungsvolle Propaganda dar. Patronats= und Schützenfest in Remagen Die Prozession zog zum ersten Mal am Rheinufer vorbei— Frohes Treiben auf dem Schützenplatz Neue moderne Gaststätte auf der Insel Grafenwerth? Pläne des neuen Pächters— Zwei große Kraft-durch-Freude-Jahrten kommen nach Honnef (Remagen): Ein prachtvolles Festwetter war dem Patronatsfest der Remagener Pfarrgemeinde und dem Schützenfest der St. Sebastianus=Schützengesellschaft Remagen am Hauptfesttage(Peter und Paul) beschert. Die Stadt zeigte Festschmuck in allen Straßen und Gassen, überall waren die Häuser mit Fahnen und Maien geschmückt. Am Festtage Peter und Paul fand in der Pfarrkirche Remagen ein feierlicher Festgottesdienst statt, der durch mehrstimmige Gesänge des Pfarrkirchenchores verschönert wurde. Nach dem Hochamt zog die große Sakramentsprozession durch die festlich gezierten Straßen. An vier Altären wurde der sakramentale Segen erteilt. Besonders feierlich gestaltete sich die Prozession am neuen Rheinwerft, über das sie sich in diesem Jahr zum ersten Mal bewegte. Die St. Sebastianus=Schützengesellschaft begleitete in althergebrachter Weise die große Prozession, die erst in der Mittagsstunde zu Ende ging. Am Nachmittag zogen die Schützen aus Anlaß ihres großen Schützenfestes zum großen Festplatze, wo bei Konzert, Tanz und Schießveranstaltungen Jung und Alt sich vergnügten. Erst in später Abendstunde verließen die Schützen den Festplatz, womit der erste Festtag sein Esde fand. Beim Königsvogelschießen am Sonntag errang Schütze Peter Nöhrig die Königswürde. Wir kommen auf die Feier am Sonntag noch zurück. Drei Opferstöcke aufgebrochen (Kempenich): Mit großer Empörung mußte man dieser Tage feststellen, daß im Kreuzwäldchen drei Opferstöcke aufgebrochen und ihres Inhaltes beraubt worden waren. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. Auch steht die Höhe des entwendeten Betrages noch nicht fest. Schützenfest in Buisdorf (Buisdorf): Zu einem echten Volksfest wurde das Krönungsfest des Schützenvereins„St. Georg“. Vereinsführer Mauelshagen hieß die Gäste herzlich willkommen. In sinniger Weise wurden durch Adjutant Pinsch die Helden des Weltkrieges, die gefallenen Soldaten Adolf Hitlers und die Toten des Vereins geehrt. Dann wurde die Entthronisation des vorjährigen Schützenkönigs Metzen vorgenommen, der in einer kurzen Ansprache allen dankte. Adjutant Pinsch ließ diesem die feierliche Krönung Adolf l. folgen. Feierlich wurde der erste Umtrunk gereicht, auch an den mittlerweile gekrönten Jungprinzen Pt. Beer. Am Sonntagmorgen wurde der neue König feierlich zum gemeinschaftlichen Kirchgang abgeholt. Befreundete Schützenvereine aus der Umgegend gesellten sich am Nachmittag zu denen aus Buisdorf, um sich an dem Ehrenpreis= und Bürgervogelschießen zu beteiligen. Am Abend folgte während des Schützenballs die Siegerehrung. In eine Menschengruppe hineingefahren (Niederpleis): Im März dieses Jahres war ein Hennefer Auto mit großer Geschwindigkeit in Niederpleis in eine Menschengruppe hineingefahren. Ein Radfahrer war dabei schwer verletzt worden. Das Siegburger Gericht verurteilte den Autolenker wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 100 RM Geldstrafe, ersatzweise 10 Tage Gesängnis. (Bad Honnef): Die Mitglieder der Ortsgruppe Honnef des Reichseinheitsverbandes für das Gaststättengewerbe kamen zu einer wichtigen Besprechung im Vergischen Hof zusammen. Der Leiter des örtlichen Reichseinheitsverbandes, Mich. Großmann, konnte die erfreuliche Mitteilung machen, daß in der Zeit vom 27. Juli bis 4. August und vom 11. bis 18. August zwei große KdF=Fahrten mit 800 Teilnehmern nach Honnef kommen. Die Vergütung beträgt pro Teilnehmer und Tag 2,50 RM. Es ist weiter in Erwägung gezogen, daß zwischen den beiden Fahrten noch ein Berliner Zug nach Honnef geleitet wird. Der Herbst bringt wieder das große Treffen des BDA in Honnef und Aegidienberg. Hierbei sollen allein in Honnef 1000 Kinder untergebracht werden. Selbstverständlich werden hierzu Massenquartiere in Anspruch genommen werden müssen. Da aber auch etwa 400 Personen in Gaststätten und Fremdenheimen für zwei Tage untergebracht werden müssen, sollen hierfür nur diejenigen Unternehmen berücksichtigt werden, die sich in den Dienst der KoFFahrer gestellt haben. Herr Großmann berichtete dann über den mit dem neuen Pächter der Insel Grafenwerth abgeschlossenen Vertrag. Von Bedeutung ist, daß nunmehr auch die Südspitze der Insel der Allgemeinheit zugänglich gemacht wird. Mancherlei Verschönerungen sind in der Umgebung des Inselrestaurants vorgesehen. Ferner hat der neue Pächter die Absicht, auf der Nordspitze der Insel eine neue moderne Gaststätte zu errichten. Rund um die Insel wird ein Promenadenweg angelegt, ohne daß das Landschaftsbild eine Beeinträchtigung erfährt. Da die geplanten Neuanlagen nach vorherigem Einvernehmen mit der Strombauverwaltung und dem Provinzialkonservator durchgeführt werden, darf man wohl annehmen, daß der Charakter der Rheininsel als Naturpark in jeder Weise gewahrt bleibt. Drei Tage Beueler Kirmes (Beuel): Nun sind sie wieder da, die schönen Tage der Kirmes; nächst Weiberfastnacht die höchsten Feiertage Beuels. Schon seit Wochen war gerichtet und vorbereitet worden, alle Verwandte und Bekannte waren benachrichtigt: Kommt ja zu unserer Kirmes! In den Nachmittags= und Abendstunden herrschte natürlich auf dem traditionellen Kirmesplatz unten am Rhein der größte Trubel und das Gemisch von Staub, lachenden Menschen, Schweiß, Orgelquietschen, Lukasschläg„, Anpreisungen und Gewehrknallen schaffte 100prozentig jenes Milieu, das nun einmal zu einer„richtiggehenden“ Kirmes gehört. Was aber das allerschönste ist: Die Kirmes hat sich trotz der Hitze und des durch sie bedingten reichlicheren Alkoholgenusses friedlich und gemütlich abgewickelt, und bei der Polizei lagen„Keine Klagen“ vor. Hoffen wir, daß sowohl die innere, wie die äußere Festtagsstimmung auch noch die andern beiden Tage anhält, sodaß sich auch dieses rheinische Heimatfest den andern würdig zur Seite stellen kann. Wildernde Lunde werden erschossen (Bornheim): Wie die Verwaltung mitteilt, klagen die Jagdpächter sehr stark über wildernde Hunde in allen Revieren. Die Hundebesitzer werden darauf aufmerksam gemacht, daß wildernde Hunde von den Jagdberechtigten und deren Beauftragten erschossen werden dürfen. 1. Juli 1935 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten Nr. 15272. Seite 7 VPPengi Nlachrichten Walther Nath tödlich verunglückt Auf einer Autofahrt ist Maler Walther Rath bei Koblenz tödlich verunglückt. Mitten aus rüstigem Schaffen wurde er herausgerissen. In ihm verliert Godesberg einen Künstler von Ruf, dessen Schaffen in weitesten Kreisen stärkste Anerkennung gefunden hat. Glanzvolle Standartenweihe des Kavallerie=Vereins Mütterberatungsstunden Amt Godesberg: Dienstag von 15—16 Uhr in Lannesdorf in der Schule für Säuglinge und Kleinkinder. Donnerstag von 15—16 Uhr in Bad Godesberg, Koblenzerstr. 42, für Säugling. Amt Villip: In Berkum Donnerstag von 15 bis 16 Uhr im Kloster, für Säuglinge und Kleinkinder. Danziger Hochschüler kommen Am Dienstag kommt eine Gruppe Danziger Hochschüler zum Besuch nach hier. Sie ist auf einer Studienreise durch das Rheinland begriffen. 40 Jahre bei der Post Der Oberpostschaffner Lorenz Ruckes kann am heutigen Montag auf eine 40jährige Dienstzeit bei dem hiesigen Postamt zurückblicken. Viel Fremdenverkehr in Mehlem (Mehlem): Das herrliche Sommerwetter brachte an Peter und Paul und gestern dem schönen Mehlem recht regen Fremdenverkehr. Auto folgte auf Auto und viele Volksgenossen von auswärts suchten in den hiesigen Gaststätten Erholung. So hörte man denn die munteren Sänger die Schönheit des Rheines besingen, wozu der Humpen nach echter rheinischer Art geschwungen wurde. Der Kirchenchor singt in Rachen (Mehlem): Der Mehlemer Kirchenchor beschloß bei seiner letzten Zusammenkunft, am nächsten Sonntag einen Ausflug nach der alten Kaiserstadt Aachen zu unternehmen. Er wird dort in der Marienkirche zum Hochamt die„Missa seraphica“ von Saltner singen und später die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Augenschein nehden. Für den 14. Juli meldete sich ein Kirchenchor aus Düsseldorf=Obercassel an, der das Hochamt mit seinem Gesang umrahmen will. Der Billiper Schützenkönig (Villip): Bei herrlichem Wetter fand hier das Ausschießen des Schützenkönigs statt. Werner Bedorf, Mühlenbesitzer, konnte die Königswürde erringen. Der Gefahrenpunkt in Pech (Pech): Das Autounglück, das sich vor einigen Tagen hier ereignete, lenkt die Aufmerksambeit auf die gefährliche und unübersichtliche Kurve in der Mitte des Dorfes. In einer Linkskurve liegt die rechte Seite außerordentlich tief. Es würde sich zur Verhütung von Unfällen sehr empfehlen, die Straße dort einmal auszubessern und solange das nicht möglich ist, ein großes Warnungsschild am Anfang der Kurve aufzustellen. Die Pecher Bürger behaupten, daß die Autos und die Motorradfahrer oft mit geradezu unverantwortlicher Schnelligkeit die Kurve passieren, wodurch die Gefahr natürlich sehr erhöht wird. Studenten unterrichten (Pech): Am Montag und Dienstag werden die Schulen des ganzen„Ländchens“ und der benachbarten „Grafschaft“ eine Anzahl von Studenten der Hochschule für Lehrerbildung bei sich zu Gast haben. Je zwei Studenten halten in der Zeit vom 3. bis 26. Juli Unterricht in den einzelnen Schulen ab. Es ist beabsichtigt, auf diese Weise bei den zukünftigen Stadtschullehrern auch Interesse für die Landschule zu wecken und so eine weitere Volksverbundenheit zwischen Stadt und Land zu schaffen. Besonderes Interesse dürfte die schöne Waldschule in Pech erregen, in der die Kinder in Gottes freier Natux unterrichtet werden. Dort stehen die selbst aus dem dort vorkommenden Holz gefertigten Schulbänke in schattiger Laube und unter knorrigen Bäumen. einem Konzert von der Kapelle der Landespolizei Gruppe Köln unter Führung des Oberleutnants Scheben durch Musikmeister Mertes eingeleitet worden war. Der Sonntag Um 6 Uhr weckten die Trompeter, um.30 wurden zu Ehren der gefallenen Helden an ihren Gräbern Kränze niedergelegt. Dann sammelten sich Krieger und Einwohner zu einem Feldgottesdienst im Parke der Redoute, bei dem Pater Dyonisius aus Köln sprach. Er hat als Divisionspfarrer den Weltkrieg mitgemacht. So sprach er aus dem Erlebnis heraus. Die Kapelle der Landespoltzei und der.=.=V. Cäcilis Godesberg wirkten mit. Nachmittags fand ein Festzug durch die Stadt zum Adolf=Hitler=Platz statt, wo die neue Standarte durch Oberstleutnant von Hymmen geweiht wurde. Die Kavalleristen waren zu Pferde im Zuge, etwa eine halbe Schwadron stark. Ein farbenprächtiges Bild bot sich am Rheinufer. Im Halbkreis standen die alten Standarten und die neuen Fahnen des Führers. Bürgermeister Alef erinnerte daran, daß an dieser Stelle auch die Fahnen des Führers geweiht wurden. Deutschlands Strom sei der Rhein, nicht seine Grenze. Ewig treu würde das Volk zum Führer stehen, der es wieder groß und stark gemacht habe. Nach dem Chorgesang des.=.=V. Eintracht Plittersdorf und der Weiherede, die in ein„Vorwärts und aufwärts mit Gott“ ausklang, übergab von Hymmen die neue Standarte dem Vereinsführer Kamerad Stupp und ernannte den Kameraden Clever zum Standartenträger. Dann formierte sich der Zug von neuem und marschierte, geleitet von der Musik der Landespolizei, der Kreisstabskapelle und des Tambourkorps Rüngsdorf. zurück zum Volksgarten, wo der Godesberger Kavallerie=Verein noch besonders durch Ueberreichung von Standartennägeln und einer vor den Damen gestifteten Standartenschleife besonders geehrt wurde. Ein Reiterball beschloß das schöne Fest. habe der Weltkrieg in Duisdorf gefordert. Eine Zeit lang habe man gar glauben müssen, alle diese Verluste seien vergebens gewesen. Heute beherrsche uns aber die frohe Gewißheit, daß aus dem Blut der Gefallenen eine herrliche junge Saat aufsprieße. Und wenn einmal jemand mutlos werde, dann möge er sich an dieser heiligen Stätte des Gedenkens neue Kraft und Zuversicht holen. Nach den ergreifenden Worten von Bürgermeister Alef fiel die Hülle des neuen Gedenksteins, und ein überwältigend schönes Bild bot sich den zahlreichen Zuschauern: im Vordergrunde der schlichte monumentale Steinblock mit den eingemeißelten Namen der Gefallenen des Weltkrieges, von einem Stahlhelm gekrönt, das alte Denkmal von 1870=71 vor dunklem Tannengrün herausleuchtend und davor die zahllosen Fahnen der nationalsozialistischen Bewegung und der Vereine. Das Jungvolk bezeugte in einem Sprechchor den Glauben an die deutsche Zukunft:„Eisern ist der Schritt der Zeit, eisern unseres Führers Wille...“ Machtvoll erklang der Choral„Wir treten zum Beten...“ Ein Schlußwort von Wilhelm Prinz bekannte sich zum Ewigkeitswert der Idee des Nationalsozialismus. Mit dem Gesang der nationalen Lieder schloß der eindrucksvolle„Weiheakt. (Euskirchen): Am Sonntag fand in Euskirchen der Kreisparteitag der NSDAP statt. Die Stadt war mit Fahnen, Grün und den Symbolen des Dritten Reiches sinnvoll und festlich geschmückt. Um 8 Uhr versammelten sich die Teilnehmer der Sondertagungen zum großen Kongreß. Kreisleiter Faßl gedachte der Toten des Weltkrieges und der Bewegung. Anstelle des verhinderten stellvertretenden Gauleiters Richard Schaller sprach ein Kölner Gauredner über die großen politischen Ziele der Bewegung. Den Höhepunkt des Tages brachte die große Kundgebung auf den Erftwiesen. In strahlender Sommersonne hatten die Gliederungen der Bewegung dort Aufstellung genommen. Die Mitte des Platzes war von den ausgerichteten Reihen der SA. SS, der H5, des BDM usw. ausgefüllt, während sich um den Platz die Euskirchener Bevölkerung versammelt hatte. Gauleiter Grohé erklärte in seiner Ansprache u..: Die Soldaten Adolf Hitlers und die des großen Krieges seien heute gemeinsam Soldaten des Dritten Reiches geworden. Aus dem opfervollen Geist der alten Frontsoldaten und dem hingebungsvollen Kampf der SA sei die neue Wehrmacht des Reiches erstanden, die heute für den Frieden in der Welt zu sorgen in der Lage sei. Es gebe noch Leute in Deutschland, die glaubten, durch Schaffung der Wehrmacht sei die Bedeutung der NSDAP geschmälert worden. Das Gegenteil sei aber richtig. Wir hätten den Aufstieg erlebt in so kurzer Zeit, wie noch kein Volk der Welt zuvor. Daraus ergebe sich auch die grenzenlose Liebe und Anhänglichkeit des Volkes zum Führer. Ueberaus groß seien die Verdienste der alten Kämpfer. Die Bewegung sei auch dem letzten SA-Mann immer wieder zu unendSchweres Omnibusunglück bei Neunkirchen 15 Verletzte (Neunkirchen): In Neunkirchen ereignete sich am Samstagmorgen gegen 8 Uhr ein schweres Verkehrounglück. Ein mit 25 Ausflüglern besetzter Omnibus aus Mudersbach wurde von einem überholenden Personenwagen gerammt. Der Fahrer des Omnibusser verlor dabei die Herrschaft über das Steuer, und der Wagen rannte in voller Fahrt gegen einen Telegraphen= mast und dann gegen einen Baum, der glatt abgeknickt wurde. Der Fahrer und sein Begleiter schlugen im Bogen durch die Schutzscheibe und blieben schwer verletzt liegen. Der Omnibus wurde völlig zertrümmert. Von den Insassen wurden 13 Personen verletzt, davon 5 so schwer, daß sie dem Krankenhaus zugeführt werden mußten. Vor dem Erteinken gerettet (Hennef): Im hiesigen Strandbad konnte man wiederum zwei des Schwimmens noch unkundige Volksgenossen vor dem Tode des Ertrinkens bewahren. Die beiden Geretteten hatten sich zu weit in die offene Sieg gewagt und wären bestimmt ertrunken, wenn man sie nicht sofort bemerkt hätte, als sie in Gefahr kamen. lichem Dank verpflichtet. Horst=Wessel= und DeutschlandLied beschlossen die große Kundgebung. Am Sonntagnachmittag fand sich die Euskirchener Bevölkerung mit den einzelnen Formationen der NSDAP dann noch einmal auf den Erftwiesen zu einer volkstümlichen Feier zusammen. Eine 83jährige in Weidesheim (Weidesheim): Frau Witwe Arnold Schilber, eine langjährige Bezieherin unserer Zeitung, begeht am 4. Juli ihren 83. Geburtstag. Die Greisin ist überaus rüstig und geht noch der vollen Tagesarbeit nach. Jeden Morgen besucht sie die hl. Messe. Kurz nach der Feier der goldenen Hochzeit vor sechs Jahren starb ihr Mann und seitdem lebt sie allein in ihrem Häuschen vor dem Dorfe. Wir wünschen ihr noch viele Jahre in derselben Rüstigkeit. Rendant Radermacher zu Grabe getragen (Mechernich): Mechernichs Bevölkerung trug einen ihren besten Bürger zu Grabe: Rendant i. R. Bernhard Radermacher. Lange Jahre hat er als Rendant der Knappschafts=Krankenkasse vorgestanden. Unter den Leidtragenden bemerkte man zahlreiche Vertreter des Knappschaftsvorstandes, der Gewerkschaft Mechernicher Werke und anderer örtlicher Formationen. Doppeljubiläum (Mechernich): Im Nachbarort Roggendorf feierten die Eheleute Josef Milde und Elisabeth geb. Wirtz das Fest ihrer silbernen Hochzeit. Am gleichen Tage konnten sie ihr 25jähriges Geschäftsjubiläum begehen. Eichenniederwald und damit auch die Gewinnung von Lohrinde verhältnismäßig gering war, wurden in der Eifel große Flächen abgetrieben. Gegenüber dem Vorjahre hat sich auch die Nachfrage erheblich gebessert. In vielen Fällen muß jedoch für einen Teil des Kaufpreises Leder in Zahlung genommen werden. Der Schälwald. der vor Jahren zur völligen Unwirtschaftlichkeit verurteilt war, erhält langsam wieder seine VorkriegsBedeutung. Eine gemeine Tat (Freilingen): Eine gemeine Tat haben in einer der letzten Nächte unbekannte Elemente verübt. Von einem sogenannten Hagelkreuz wurde die Christusfigur heruntergerissen und zerstört. Leider ist dies nicht das erstemal, daß so etwas passiert. 90jähriger Veteran (Hellenthal). Seinen 90. Gelurtstag feierte dieser Tage einer der letzten Kämpfer von 1870=71, der Rentner Friedrich Müller. Unter den vielen Gratulanten besanden sich auch die Vertreter der Behörden, des Kriegervereins und des Kreiskriegerverbandes Schleiden. Der Führer ehrte den Jubilar durch ein Bilo mit eigenhändiger Unterschrift. Alles in einem Hause (Commern): Die Geschäftsstellen der NSDAP und der NSV, die früher im Bürgermeisteramt untergebracht waren, sind jetzt in das Gemeindehaus an der Kirche verlegt worden. Auch das Büro der Deutschen Arbeitsfront, des BDM und der Hitler=Jugend, die bisher auch anderweitig untergebracht waren, sind nach dem neuen Hause verlegt worden. Eierkuchen auf der Straße (Satzvey): Ein Euskirchener Radfahrer hatte sich in Antweiler mit Butter und Eier gut versorgt. Im Walde zwischen Satzvey und der Provinziallandstraße geriet die Tretmaschine ins Rutschen und der ganze Inhalt des Korbes ergoß sich auf die Straße. Im Nu war der Eierkuchen fertig, den der Geschädigte nach Möglichkeit wieder in seinen Korb scharrte. Eine Weltreisende (Kall): In den letzten Jahren hat man sich schon langsam an männliche Weltreisende gewöhnt, die aus aller Herren Länder kommen und in einem Zeitraum von einigen Jahren alle 5 Erdteile besuchen wollen. Weibliche Weltreisende gehören aber doch noch zu den Seltenheiten, und es gehört schon eine große Portion Mut dazu, wenn man als 23jähriges Mädchen sich auf „große Reise“ begibt. Als Lore hier ankam, war sie bereits 13 Monate unterwegs. Sie kam aus Spanien und hatte schon eine ganze Reihe europäischer Länder hinter sich. Ihr nächstes Ziel war Antwerpen, von wo sie nach Amerika zu fahren gedenkt. Ueber die wichtigsten Begebenheiten ihrer langen Reise führt sie genauestens Tagebuch. Wanderer und Raucher denkt dran, daß der Wald leicht brennen kann! Gianzobur=Aandartenweihe des Kubauerievereins Gobesverg Die alte Armee und die neue Jeit— Ein stolzes Reitertreffen Auftakt Der alte Geist lebt noch! Das zeigte sich am Samstag und Sonntag bei der Feier der Standartenweihe, die mit dem Stiftungsfeste des Kavallerie=Vereins verbunden war. Aus der näheren und weiteren Umgebung waren die altgedienten Reiter herbeigeeilt. Oberstleutnant von Hymmen, der Ehrenvorsitzende des Vereins, begrüßte die Kameraden am Samstagabend beim Kommers im Volksgarten. Die Zeiten, so führte er u. a. aus, haben sich geändert. Schon im Weltkriege wurden wenig Attacken mehr geritten. Aber stolz ist die Reiterei auf die Vergangenheit und sie wird erhalten bleiben. Besondere Aufgaben sind ihr zur Lösung vorbehalten. Vertreter von wohl 50 Kavallerie=Vereinen, alte Reiter in Paradeuniform, darunter Regimenter, deren Namen unauslöschlich der Geschichte angehören, waren vertreten. Der Bewegungskrieg war und ist das Element der Reiterei. Hierin bewies sie im Weltkrieg ihr Können. Die feindlichen Heeresberichte haben das anerkannt durch den Hinweis, daß ihrer Führung ein Einblick in die Absichten der deutschen Leitung durch die deutsche Kavallerie unmöglich gemacht wurde. Tournierreiter haben in jüngster Zeit an den traditionellen Ruhm der Reiterei angeknüpft. Der Führer hat durch die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht den Geist der Wehrhaftigkeit im deutschen Volke erneut. Die alte und die neue Armee begegnen sich. Ihnen galt ein dreifaches Sieg Heil! Dann sprach Bürgermeister Alef. Er wies darauf hin, daß draußen im Felde vor dem Feinde jeder Standesunterschied beseitigt war. Traurig war der Ausgang des Weltkrieges, trübe Zeiten folgten. Dann kam der Führer, von Gott gesandt. Er zerriß den Schandvertrag von Versailles und schuf eine neue Armee, die alles für Deutschland einsetzt. Das Deutschland= und Horst=Wessellied folgten. Ein erhebender Abend war es. Feenhaft war die Beleuchtung des alten Kurparkes, in dem der Festtag mit Feierliche Weihe des neuen Duisdorfer Ehrenmals Ein eindrucksvoller Festakt— Die Bürgermeister Zeppenfeld und Alef sprachen (Duisdorf): Schon am Samstag abend kündeten Böllerschüsse und ein großer Zapfenstreich den festlichen Tag der Weihe des neuen Kriegerehrenmals an, dessen feierliche Grundsteinlegung am 19. Mai stattgefunden hatte. Den Sonntag leiteten wiederum ein Böllerschießen und das Wecken ein. Nach dem gemeinsamen Kirchgang versammelte man sich beim Kameraden H. W. Müller zum Frühschoppen mit Konzert. Der Weiheakt erfolgte nach einem Festzug durch die flaggengeschmückten Straßen Duisdorfs, an dem außer dem Verein Kriegerehrung die nationalen Formationen, die Ortsvereine und die Schule teilnahmen. Bei herrlichem Wetter ging der Enthüllungsund Weiheakt vor sich. Nach einem Liedvortrag des Männergesangvereins„Sängerbund" unter der sicheren Stabführung seines Dirigenten Toni Dölger gab der Vorsitzende des Vereins Kriegerehrung e. V. Wilhelm Prinz ein Bild von der Geschichte der beiden Ehrenmäler, um die sich besonders der verstorbene Kamerad Eduard Tuckermann große Verdienste erworben habe. Viele Jahre hindurch habe sich der Verein Kriegerehrung mit Plänen für ein Denkmal der Gefallenen des Weltkrieges beschäftigt, aber erst die nationale Revolution habe die Verwirklichung der Projekte gebracht, und dabei sei eine künstlerische Lösung gefunden worden, die auch dem Volksempfinden geschmacklich entspreche. Bürgermeister Zeppenfeld erinnerte an die Taten der Frontsoldaten des Weltkrieges, deren Ruhm in Jahrtausenden nicht erlöschen werde. Er rief die Jugend auf zur Besitznahme ihres stolzen Erbes. Nachdem ein Vertreter des Landrats, ferner der Schöpfer des neuen Denkmals, Jakobus Linden und Hauptmann Schneider(Rheinbach) vom Kreisverband Bonn=Land des Reichskriegerbundes Kyffhäuser kurze Worte des Gedenkens und der Mahnung gesprochen hatten, trug ein Hitlerjunge ein Gedicht vor. Dann sprach Bürgermeister Alef(Bad Godesberg). Er wies darauf hin, daß nach den Kriegen von 1864=66 und 1870=71 wohl niemand daran gedacht habe, daß schon sobald wiederum ein mörderischer Krieg die Reihen der blühenden deutschen Jugend lichten werde. 95 Opfer 25 Jahre Kürassierverein Siegburg Ein echtes Fest alter Soldaten— Ehrung der Jubilare— Glanzvoller Festzug (Siegburg): Am Samstag und Sonntag feierte die Kameradschaft der ehem. 8. Kürassiere für Siegburg und Umgebung das Fest ihres 25jährigen Bestehens. Im Hotel zum Stern fand ein Festkommers statt. Nach dem Einzug der Fahnen und Standarten in den Saal hieß Kameradschaftsführer Rech alle Erschienenen herzlich Willkommen. Die ersten Glückwünsche sprachen die Frauen durch Frau Rech aus, die den Silberkranz überreichte. Einen breiten Raum nahm die Ehrung der noch lebenden Gründer der Kameradschaft ein. Den Kameraden Bastel, Dunkel, Elbinghaus, Fischer, Helpenstein, Hambüchen, Pet. Klein, Mehling, Miebach, Pet. Müller und Mund wurde das silberne Abzeichen des Kyffhäuserbundes überreicht, wofür Kamerad Klein kurz dankte und anschließend einen Ueberblick über die Vereinsgeschichte gab. Dann folgten weitere Glückwünsche, so die der Witwe des letzten Kriegskommandeurs von Köhne, die dessen Bildnis überreichte, dann Die Ehsrier heimwedere kedt wieder auf Gründung einer Webergenossenschaft in Lommersdorf— Den ganzen Tag über am Webstuhl— Gute Ware wird geliefert (Blankenheim): Die Eifeler Heimweberei, die vor vielen Jahren in hoher Blüte stand, lebt wieder auf. Für die Zukunft wird dieser Berufszweig für die Eifel wieder von großer Bedeutung sein. In Lommersdorf. Amt Blankenheim, wurde dieser Tage die erste Genossenschaft dieser Art unter dem Namen: Heimweberei des Grenzkreises Schleiden e. G. m. b.., Geschäftsstelle Lommerdorf ins Leben gerufen. Andere Gemeinden werden sich dem Vorgehen der Lommersdorfer anschließen. Durch die Behörden finden diese Pläne tatkräftigste Unterstützung. Die jungen Eifeler wollen die Arbeit ihrer Ahnen wieder aufnehmen und eine gute Eiseler Welarbeit liefern. Die Arbeiten werden nicht, wie in früheren Jahren, von Frauen und Mädchen nur an langen Winterabenden durchgeführt, sondern junge Leute sitzen den ganzen Tag über am Webstuhl und wollen damit ihr Geld verdienen. Die bis jetzt gelieferten Arbeiten waren in jeder Hinsicht zufriedenstellend und lassen den berechtigten Schluß zu, daß die Heimweberei wieder zu einem lohnenden Berufszweig wird. In Wort und Schrift soll für die Eifeler Heimweberei geworben werden, besonders bei dem Großstädter soll das Verständnis für Eiseler Webarbeiten geweckt werden. Interessant ist, daß erst vor wenigen Tagen die erste Aufzeichnung gefunden wurde, die von einer alten Weberzunft im Kreise Schleiden zu berichten weiß. Viel Lohrinde auf den Eiselbahnhösen (Blankenheim): In der Eifel hat die Zeit der Lohrinde=Verschickung eingesetzt. Jeden Tag verlassen Dutzende von Waggons die Eifelbahnhöfe mit dieser Fracht. Infolge der schlechten Witterung in den letzten Monaten hat die Zeit des Lohschälens gegenüber früheren Jahren jedoch um etwa einen Monat später begonnen. Während in der Voreifel die Abtreibung von die des Landrats, der Behörde, der politischen Leitung, des Kyfshäuserbundes, des NS=Reitersturmes usw. Im Auftrage sämtlicher Kameradschaften der Stadt überreichte Kam. Herkenrath mit vielen Glückwünschen das Bild des Feldmarschalls Grafa von Geßler, des Führers der Kürassiere. Den musikalischen Teil bestritt der Musikzug Siegburg der Standartenkapelle 160 unter Leitung von Musikzugmeister Fahrendorff nebst dem Vokalquartett „Rheinland“ unter Pet. Hambüchen. Am Sonntagnachmittag blitzten die Kürasse in der grellen Sonne bei der Paradeaufstellung auf dem AdolfHitler=Platz. Schneidig zogen die alten Soldaten durch die Stadt. Später begann im„Stern“ der zweite Teil der Festfolge. Unter Fanfarengeschmetter zogen wieder die Fahnen und Standarten ein. Kamerad Herkenrath hielt die Festrede und wies darin auf die Treue der alten Soldaten hin, die in ganzer Einsatzbereitschaft immer zum Führer stehen werden. Kreisparkeilag in Easlirchen „Die Soldaken Adolf Hitlers und die des großen Krieges gemeinsam Soldaten des Dritten Reiches" Eine Rede des Gauleiters Grohé Seite 8. Nr. 13 272 General=Anzeiger für Vonn und Amgegend] Bonner Nachrichten 1. Juli 1933 Die Pflicht zum Lustschutz In der Begründung zu dem am Mittwochnachmittag vom Reichskabinett beschlossenen Luftschutzgesetz wird zunächst darauf hingewiesen, daß Deutchland mehr als andere Länder im Falle eines Angriffs von außen den Gefahren des Luftkrieges ausgesetzt ist. Jeder Teil des Reichsgebietes ist für fremde Luftstreitkräfte erreichbar. Größte Bedeutung kommt daher dem zivilen Luftschutz zu. Die Maßnahmen des Luftschutzes sind jedoch im Ernstfalle nur dann wirksam, wenn das ganze Volk sich willig in ihn einfügt und schon im Frieden darin geübt wird. Wen auch weite vreise dem Luftschutzgedanken— so wid in der Begründung weiter ausgeführt— großes Verständnis entgegenbringen und sich an den Luftschutzübungen beteiligen, so kann doch auf die Dauer der Luftschutz nicht auf rein freiwillige Beteiligung abgestellt werden, zumal auch von öffentlichen Stellen Maßnahmen verlangt werden, die schon aus haushaltsrechtlichen Gründen eine gesetzliche Grundlage voraussetzen. Aus diesen Erwägungen ist das nunmehr vom Reichskabinett beschlossene Luftschutzgesetz zustandegekommen, das ein Rahmengesetz ist. In weitem Umfange werden erst die näheren Durchführungsbestimmungen die Materie erschöpfend behandeln können. Bei der Durchführung des Gesetzes bedient sich der Reichsminister der Luftfahrt grundsätzlich der ordentlichen Polizeibehörden, deren Gliederung bis in die untersten Verwaltungsbezirke die Durchführung des Luftschutzes am besten gewährleisten. Selbstverständlich erfolgt die Inanspruchnahme dieser Behörden in Fällen grundsätzlicher Art im Einvernehmen mit dem Reichsminister des Innern, wie überhaupt die Inanspruchnahme der Polizeibehörden und der übrigen Körperschaften, des öffentlichen Rechts usw. in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Reichsministern erfolgen soll. Der§ 2, der alle Deutschen zu Dienst= und Sachleistungen zur Durchführung des Luftschutzes verpflichtet, ist, worauf in der Begründung hingewiesen wird, deshalb weit gefaßt worden, weil die ständige Entwicklung der Technik und die durch sie bedingte Aenderung der Luftschutzmaßnahmen dies erforderlich macht. Die Durchführungsbestimmungen werden der Luftschutzpflicht ihren Inhalt geben und ihre Grenzen im allgemeinen umreißen. Im übrigen wird zu dem§ 3 des Gesetzes darauf hingewiesen, daß die Heranziehung der Bevölkerung zu persönlichen Diensten in weitem Gahmen möglich sein muß, weil im Falle des Aufrufes des Luftschutzes die Zahl der zur Verfügung stehenden Personen durch sonstige Erfassung stark geschmälert sein wird. Schließlich sei noch erwähnt, daß durch den§ 11 des Gesetzes unter anderem außer den Betrieben im Geschäftsbereich des Reichsluftfahrtministeriums grundsätzlich alle Personen des hoheitlichen Luftschutzes(Flugmelde= und Luftschutzwarndienst, Sicherheits= und Hilfsdienst) sozial unfallversichert sind. Ebenso auch alle Personen, die im übrigen Luftschutz(Selbstschutz und Werkschutz) an den vom Reichsminister der Luftfahrt anerkannten Luftschutzübungen oder Betrieben zur Luftschutzausbildung teilnehmen. Soweit es sich um Luftschutzübungen handelt, ist allerdings der Kreis der Versicherungen auf die Personen beschränkt, die zu besonderer Tätigkeit herangezogen werden. Gesetz über die Entziehung des Rechts zum Führen einer Dienstbezeichnung der Wehrmacht Unter den Gesetzen befindet sich auch ein Gesetz über die Entziehung des Rechtes zum Führen einer Dienstbezeichnung der Wehrmacht. Wie in der Begründung zu diesem Gesetz ausgeführt wird, besteht nach der augenblicklichen Rechtslage keine Möglichkeit, ehemaligen Soldaten der alten und neuen Wehrmacht, auch wenn sie wegen schwerer Verfehlungen entlassen worden sind oder wenn sie nach ihrer Verabschiedung in grober Weise gegen die Ehrauffassung des Soldatenstandes verstoßen haben, die Berechtigung zum Führen der früheren Dienstbezeichnung abzuerkennen. Um diese Lücke zu schließen, hat die Reichsregierung das nachfolgende Gesetz beschlossen: § 1. Der Führer und Reichskanzler kann aus der Wehrmacht entlassenen bzw. ausgeschiedenen Soldaten der alten und neuen Wehrmacht die Berechtigung zum Führen der früheren Dienstbezeichnung entziehen, 1. wenn die Entlassung auf Grund eines Ehrenverfahrens oder gerichtlichen Urteils wegen schwerer ehrenrühriger Verfehlungen erfolgt ist2. wenn der Betreffende nach dem Ausscheiden aus der Wehrmacht in grober Weise gegen die Ehraufsassung des Sot datenstandes verstoßen hat. § 2. Unbeschadet der Bestimmungen des§ 1 erlischt die Berechtigung zum Führen der früheren Dienstbezeichnung von selbst durch rechtskräftige Verurteilung zum Tode, zu Zuchthaus oder zu Gefängnis wegen einer ehrenrührigen Handlung oder Unterlassung. § 3. Ob eine Handlung ehrenrührig im Sinne des Gesetzes ist oder ob ein Verstoß gegen die Ehraufsassung des Soidatenstandes vorliegt, entscheidet endgültig der Reichskriegsminister. § 4. Als unbefugte Führung einer Dienstbezeichnung oder eines Titels im Sinne des§ 6a des Reichsgesetzes vom 15. 5. 34 gilt auch die Führung einer Bezeichnung, die die Tatsache der früheren Zugehörigkeit zur alten oder neuen Wehrmacht in irgend einer Form ausdrückt. s 5. Mit der Entziehung der früheren Dienstbezeichnung kann zugleich der dauernde Verlust der Orden und Ehrenzeichen und der Widerruf der Genehmigung zum Tragen von Orden und Ehrenzeichen sowie die Unfähigkeit zum Wiedereintritt in die Wehrmacht ausgesprochen werden. § 6. Der Reichskriegsminister erläßt die zur Durchführung dieses Gesetzes erforderlichen Rechts= und Verwaltungsvorschriften. Soweit in den Fällen des§ 5 hinsichtlich der Orden und Ehrenzeichen die Zuständigkeit des Reichsministers des Innern gegeben ist, ergehen die Vorschriften im Einvernehmen mit diesem. Am Freitag den 28. Juni verschied in unserem Betriebe ganz unerwartet infolge eines Herzschlages unser langjähriger Mitarbeiter rlieren ir dem Verstorbenen, welcher seit 1898 ununterbrochen bei uns tätig war, einen unserer besten Arbeitskameraden. Seine vorbildliche Pflichttreue, sein rastloser Fleiß, sein aufrichtiger Charakter werden allen Mitarbeitern stets ein Vorbild bleiben und ihm ein dauerndes Andenken bewahren. Der Betriebsführer und die Gefolgschaft der Fa. Wessels Wandplattenfabrik .-., Bonn. Bonn, den 30. Juni 1935. Die Seelenmesse für unser uns so tragisch entrissenes Kind Peter wird gehalten am Dienstag den 2. Juli, morgens.25 Uhr, in der Schulmesse. Die Beerdigung findet statt am gleichen Tage, morgens.30 Uhr, ab Dornenkreutz Küdinghoven(oberhalb Bahnhof Küdinghoven) zum Friedhof in Küdinghoven. Abfahrt mit der Siebengebirgsbahn 9 Uhr ab Meckenheimerstraße. Familie Peter Klein Bonn, Dreieck 9. Zwangsversteigerung. Es werden öffentl. meistbiet. gegen sofortige Barzahlung versteigert: Dienstag, 2. Juli 1935, 9 Uhr, im Pfandlokale in Geislar, Wirtschaft Lützig: 1 Teppich, 1 Standuhr, 1 Schreibtisch, 1 Rollschränkchen: um.30 Uhr an Ort und Stelle in Vilich(Trefspunkt Anfang Schnorrenbergstraße): 2 Bilder; um 4 Uhr nachm. in der Wirtschaft Wenigmann in Beuel, HorstWesselstraße 42: 1 Eßzimmerbüfett. Sela, Obergerichtsvollzieher in Bonn. ! Verreist! Frau Dr. Ehrenberg Vertreter: Dr. Rabich sichtntnik.) Rechteberatung 1 Mi. Zivil=, Strafs., Verträge, Gesuche 10—.—6. Dr. H. Lieberz, Losstr. 5. ** Burkholder, Bonn Poststr. 5 1. Entf. aller Schönheitsfehler, selbst der tiefsten Falten, Nasenformfehler usw. in—2 Sitzungen. Auskunft unverbindlich und Sster.-Kannen.) Seger K Elegante Couch mit 2 hübschen pass. Sesseln verkauft kaunend billig auch einzeln 1 Scheppe=Kaiser, Vorgebirgstraße 30, am Adolfsplatz. W tsucht verkürzt das Leben. Merke Sowichterbrchme scheninoiger Gh.- Reinliit bokeichegeten 505893. 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Es ist ein eigenartiges Mißgeschick, das einem der König Fußball aufbürdet:„des einen Leid ist auch hier des anderen Freud“. Oberstein hatte das Nachsehen, hatte allerdings schon nach der ersten Viertelstunde im Spielgeschehen vollständig an Boden verloren, weil es in technischen Belangen den Bonnern nicht gleich kommen konnte. Was nützte da all die angewandte Kraft, all die auf gebrachte Energie, es blieb bei einem nutzlosen Beginnen— trotzdem man sich so tapfer wehrte und trotz allem man auch so sympathisch wirkte. Man traf allerdings die Tura nicht als Meister der Bezirksliga an, wie man eigentlich erwartete, aber go blieb dennoch so viel übrig, daß man die Güste zeit weise vollständig in den Schatten stellte. Ein:0Sieg hätte den Bonnern genügt, sie hätten eine:=Führung schon in der ersten Halbzeit erringen können, wenn, ja wenn die Mannschaft besser in Schuß gewesen wäre als sonst. Verzeihen wir, daß derartige Spiele aufreiben, die Spieler sind ermattet von all den voraufgegangenen Kämpfen und daher wollen wir nicht über die einzelnen Leistungen allzustark herhalten. Stellen wir nur fest, daß sich die Bonner den Aufstieg zur Gauliga verdient erkämpft haben, um nun vereint mit dem BFV und dem alten Neuling Neuendorf getrennt in der kommenden Spielzeit die Rundenspiele zu bestreiten! Man könnte vieles darüber schreiben, woran es haperte, weil der Aufstieg in eine höhere Klasse so nedenher auch verpflichtet. Aber wir wollen darauf verzichten und abwarten, was die kommende Spielzeit uns dringt. Vielleicht wird es ganz anders werden mit der Maschinerie der Tura, die essektiv zu Leistungen befähigt ist, die allerdings gestern auzu start unter dem Einsluß des entscheidenden Spieles stand. Was man den Bonnern allerdings zum Vorwurf halten muß, ist, daß sie es nur in wenigen Minuten verstanden, das sich von den Obersteinern aufgedrängte hohe Spiel in ihr eigenes Flachspiel umzuwandein. Dadurch kam es dann auch, daß die Spieler— beeinflußt durch ihre Nervositkt— nicht zur vollen Entsaltung ihres fonstgewohnten Könnens gelangten, und wenn wir nur einen herausschälen, der das vereinseigene System beherrschte, so ist es der Mittelläufer Heinen, der sich vielsach jedoch vergeblich abmühte. Die anderen Mitspieler trieben dann den Ball wieder in die Höhe— wie es der Gegner so wollte— und deherrschten selbst auch nicht einmal dieses hohe Spiel. Der Kampf war spannend von Ansang bis Ende, dauernd lagen die Bonner im Angriff, aber der Sturm war Außerst schwach, so daß bis zur Pause die bis dahin den Angrissen und der besseren Spielweise entsprechende:=Führung ausblieb und man sich nur mit einem:=Vorsprung begnügen mutzte. Erst nach der Pause lam man etwas besser in Schwung und als hintereinander Roemer durch glänzenden Kopfball und Bengen durch hervorragenden Flachschuß das Treffen auf :0 steuten, waren die Obersteiner geschlagen. Zu den gestrigen Leistungen werden wir morgen im einzelnen zurückommen, da— wie schon gesagt— der Aufstlieg in eine höhere Klasse immerhin verpflichtet. Nach Neuendorf aucg Tura Bann Die Aufstiegsschlacht im Gau Mittelrhein ist geschlagen. Von sieben Mannschaften, die als Gruppensieger in zwei Abteilungen in einer Punkte=Doppelrunde um das heiß begeherte Ziel kämpften, konnten die beiden Abteilungssieger in die Sauliga einziehen. Der Wiederaufstieg von Tus Neuendorf stand bereits fest; nachdem die Mannschaft vom Deutschen Eck die Beueler mit:3 geschlagen hatte. Beuel fuhr also gewissermaßen vergeblich nach Brachbach, zu. mal die Neuendorfer ihre Sicherung mit einem 13:=Sieg über Hansa Trier krönten. Die Tabellen: Abteilung 1: Vor 600 Zuschauern gab es ein einseitiges Spiel, in dem die Trierer zu keinem nennenswerten Widerstand mehr fähig waren. In regelmäßigen Abständen schossen die Neuendorfer ihre Tore, und wir wollen noch den Haupttorschützen nennen, den Halbrechten Mathias Schäfer, der allein fünfmal ins Netz traf. 6B Brachbach— 6B Beuel:2(.0) Vor nur 300 Zuschauern lieferten sich die beiden Mannschaften einen harten, zeitweise überharten Kampf, bei dem Schiedsrichter Opladen mehr hätte eingreisen müssen. Die erste Hälfte stand im Zeichen der Brachbacher, die durch den ausgezeichnet spielenden Mittelstürmer in der 12. Minute und dann durch den Halbrechten auf Vorlage des Linksaußen zwei Treffer vorlegten. Beuel machte sich nach dem Wechsel mit Erfolg an die „Verfolgung". Der Mittelstürmer stellte mit zwei Toren den Ausgleich her, der dem Kräfteverhältnis entspricht. — Beuels Sturm war besonders nach dem Wechsel in großer Fahrt, sonst gefielen der Mittelläufer und der Torwart. Wie meist überragte bei Brachbach der Verteidiger Klaas. Der Aufstieg der Tura und der Zerfall der Gegner im Bild ohne Worte. (Zeichnung Müller.) Liesel Bach siegte Die deutsche Kunstfliegerin Liesel Bach trug am Sonntag in Nouen bei einer Luftsportveranstaltung den Sieg über ihre französische Mitbewerberin Maryse Hillz davon. Sie siegte mit 235 gegen 224 Punkten. Auf dem Programm standen Uebungen und Kunstflüge nach Wahl. Beiden Fliegerinnen wurde von der zahlreichen Menge großer Beisall gespendet. 13 Nationen und 1700 Athleten haben bisher für die Studenten=Weltmeisterschaften gemeldet, Nach Island fahren Deutschlands Nachwuchsspieler Wie bekannt, fällt die Reise einer deutschen Fußballauswahlmannschaft nach dem hohen Norden mitten in die Sommerspielsperre. Der 25B hat für diese Reise durchweg Nachwuchsspieler herangezogen, die schon am 6. Juli nach Island fahren werden, um dort im Lause von eif Tagen einige Spiele auszutragen. Bundestrainer Knöpsle und Dr. Erbach begleiten die Mannschaft. Die Expedition bilden: Tor: Iürissen=Rot=Weiß Oberhausen, Wenz=Sp.=Vg. Fürth: Verteidigung: Stühra=Eimsbüttel, Schäfer=München 1860, Schwender=Sp.=Vg. Fürtd: Läuserreibe: Piehl=Polizel Ehemnitz, Rasselnberg=BfL Benrath, Dr. Lüdecke=Eimsbüttel, Strasser=Borusia Fulda; Sturm: die vom 12. bis 19. August in Budapest stattfsinden. Zur i genbein=BfR Mannheim, Heinmann=Germania Ilmenau, Austragung gelangen Wettkämpfe im Schwimmen, Wasserbal, Fechten, Tennis, Fusbal, Rudern, Rugby, Korbball und in der Leichtathletik. phot. General-Anzeiger. Seitz=Westheim, Munkelt=Polizei Chemnitz, Pickart=Bs9 Benratd, Büchner=Post=SV Würzburg. Schwerer Unfall des Meisterfahrers Albert Richter Hochragende Begeisterung nach dem 3. Erfolg der Bonner Die siegreichen Turaspieler werden auf Schultern ihrer Anhänger vom Platz getragen Nicht auf der Radremnwbahn, vielmehr in Verkehr des Großstadtiebens wurde der deutsche Venufsfliegermeister Albert Richter am Freitagmittag von einem unsal betrofsen. Richter hatte am Morgen mit seinen Landsleuten Peier Steffes und Gottfried Hürtgen auf der Kölner Stadionradrenubahn in Mängersdorf trainiert, wo er sich seit Tagen für den„Groden Preis von Frankreich“ vorbereitet. Als sie gegen 13 Uhr die Heimfahrt angetreten hatten, kom ihnen in Häbe der Militärringstraße in Mängersdorf ein Personencrafnvagen mit außerordentlicher Geschwindigkeit entgegen, der unmittelbar auf die Gruppe der Rennfahrer zuraste, die vorschriftsmäßig die rechte Fahrbahn befuhr. Stoffes und Hürigen konnten sich in Sicherbeit bringen, während Richter keine Mäglichkeit zum Ausweichen mchr hatte. Richters Maschine wurde von der Stoßstunge des Kraftwagens erfaßt und totul zertrümmert. Der Meister salbst war so geistesgegenwärtig, daß er sich im letzten Augenblick von dem Fahrrad vochdrückte, auf den vorderen Teil der Motonhaube aufschlug und dann in einem phantastischen Wirbel über den Wagen hinwveg auf der Fahrbahn landete. Bei diesem Vorsal zog sich Richter eine schmerzhafte Verletzung am Oberschenkel und eine Preilung am rechten Knie zu. Für Richter hat dieser Unfall sich insofern nachteilig ausgewirkt, als er einer Verpflichtung am 30. Juni in Agen (Frankreich) gicht nachkommen kann und auch sein Start im „Großen Preis von Frankreich“ in Frage gestellt ist. Denische Zapeaumnschaft von=Schweden geschlagen Vor 20 000 Zuschauern verler in Stockholm die abgekämpfte deutsche Fußballmannschaft gegen Schweden:3(:1) Nach der Leistung der deutschen Nationalmannschaft in Oslo waren die deutschen Siegeshoffnungen gegen Schweden nicht rosig. Gegen die Norweger hatte sich unbarmherzig gezeigt, daß unsere Nationalspieler in dieser gewiß triumphalen Spielzeit zu stark beansprucht worden sind. Auch in Stockholm drängte sich dieser Eindruck auf, obwohl der Kampf gegen die Schweden an spielerischer Klasse das unentschiedene Gefecht von Oslo klar übertraf. Die deutschen Spieler haben gewiß mit restlosem Einsatz gekämpft und sich auch durch das sanatische Anfeuerungsgeschrei der 20 000 Zuschauer im ausverkauften Stockholmer Stadion nicht irre machen lassen. Doch alles war vergebens— die körperlichen Kräfte reichten nicht mehr aus, um gegen die siegeslüsternen Schweden zu bestehen. Kann=Regatta in Vonn=Rheindorf Die Kölner Vereine in Frout Die Kanu=Regana des Gaues Mittelrhein bei Bonn=Rheindorf verlief bei schönstem Wetter in bester Weise. Den Löwenanteil an den Erfolgen hatte der durch seine deutschen Meisterschaften in früheren Jahren bekannte Verein für Kanusport Köln, der die Seniorenrennen sämtlich für sich entschied. Recht gute Leistungen zeigten auch die Vertreter des Siegburger Turnvereins und des Wassersporwereins Bonn=Rheindorf. Ergebnisse: Jugendzweier G 2: 1. Fendel=Auweiler(WV. Blau=Weiß), Bonn=Rheindovf):36.07; 2. Herrmann=Mölten (BRC. Köln):37,01. Junioren=Einer F 1: 1. K. Schneppenborst(BRC. Köln):21.03; 2. J. Schmitz(BKC.):22.04; 3. P. Feldmann(Godesberger KK):22.04. Anfänger=Zweier: 6 2: 1. F. Gladbach=Pohl(BKC. Köln):23.02. JugendZweier MF 2: 1. Röbrig=Blume(BSMS Bonn) :41.01. Damen=Einer WF 1: 1. Frl. Huppert(Wico Körn) :34.04; 2. Frl. G. Ortb(WV. Blau=Weiß, Bonn=Rheindorf):35,09. Senioren=Einer F 1: 1. Landen(BRE) 3113.07: 2. K. Revers(BKE) 3115.02: 3. P. Feldmann(Godesberger KR):17.03. Ansänger=Zweier MF 2: 1. MohrRings(Siegburger TB):21.02, Junioren=Zweier E 1. J. Schmitz=Schneppenhorst(BKC). Jugend=Einer WF 1: 1. J. Auweller(WV. Blau=Weiß, Bonn=Rheindor), 339.01; 2 W. Bellen(Wico Köln):45,07: 3. R. Hervmann (BaE):47.03. Anfänger=Einer MF 1: 1. E. Tahm(BRG Köln):37. Senioren=Zweier 6 2: 1. Landen=Revers(BRE) :21: 2. Schmitz=Schneppenhorst(Back):05.05. AnsängerBierer R 4: 1. KK. Wieo=Köln,:26; 2. Verein für Kanusport:27.06; 3. Godesberger K K:32.03. Deutsche Jugend, koche nicht im Walde ab, nur zu leicht kann hierdurch ein Waldbrand entstehen. Der deutsche ##eestet dem, gongen daulschen Velte. Vor allem in ihrer Abwehr kämpften die Schweden entschieden härter, sie deckten das eigene Tor ständig mit vier bis fünf Spelern— worüber wir uns allerdings frei nach dem deutschen System nicht beklagen dürfen— und sobald ein deutscher Angrif den schwedischen Strafraum erreicht hatte, wurde unseren Stürmern mit allen erlaubten Mitteln in die Parade gefabren. Als echte Sportsleute müssen wir allerdings zugeben, daß der schwedische Sieg mit 311(:0, von der kamwpfesfreudigen und frischeren Mannschaft verdientermaßen gewonnen wurde. König Gustaf mit Gefolge wohnte diesem im ganzen Lande mit größter Spannung erwarteten Länderkampf gegen den„Amateurwelzmeister“ bei. Die deutsche Gesandtschaft war durch den Geschäststrüger, Logationssekretär Brunhoff, vertreten. Vor der Triväne spielte ein Musikorvs, bis die Mannschaften kurz nach 19 Uhr unter Führung des dänischen Schiedsrichters Ullrich stürmisch begrüßt den Platz betraten und in folgender Aufstellung den Kampf aufnahmen: Deutschland: Buchlob Janes Tiesel Zielinsti Münzenberg Bender Lehner Sitfling Rohwedder Konen Kobiersti Halman Grabn Jonasson Persson Karlsson E. Andersson Esfman Berg T. Andersson Areisson Schweden—. Bergsvilt Schweden auf Abwehr eingestellt Seit dem letzten Tresfen in der Mailänder Zweiten Weltmeisterschoftsrunde hatten sich die Schweden noch stänker eine grundsätzliche Verteidigungsstellung zurecht gelegt. Sie kopierten gowissermaßen das deutsche Spstem. Da sie köwerlich durchwag um einen Kopf größere Abwehrspieler ins Feio stellten, die, wie die Feuerwehr aufräumten, waren die deutschen Stürmer schon nach einer halben Stunde mit ihrem körperlichen Einsatz im Nachteil. Der dänische Schiedsrichter ließ felbst allzu bartes und rücksichtsloses Dazwischonfahren der schwcdischen Abwehr= und Deckungstrifte undestraft. Die deutschen Spieler fanden sich nur schlecht zurecht, zumal die Schweden mit dem Neuling Bengt Essman auf dem Mittelläuserposten eine große Entdeckung gemacht hatten. Die nordische Läuserreibe überragte die deutsche klar. Tazu kieferte de, linke Verteidiger Sven Andersson eine volle Reinigungsarbeit. Ais die Schweden einmal mit zwei Toren 14 Fübrung lagen, hatten sie gewonnenes Spiel. Die deutsche Mannschaftsleistung war zwar besser als am Tonnerstag in Oslo, aber wiederum vermißzte man das um ckümmerte und zweckvoll schnelle Handein vor dem gegnerschen Tor. Unsere Stümer haben wohl nicht mehr die Kroft, am End; der aufreibenden Spielzeit 12 schwere Länderspiele aus dem Feuer zu reißen. In der ersten halben Stunde wurde noch famos zusammengespielt, und die harten Schweden sahen sich ofmmals durch überraschende Spiel Seite 10. Nr. 15 272 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten 1. Juli 1933 züge der Deutschen stehen gelassen— in Strafraumööde frat die schwedische Abweorweise in Funktion. Rohwedver als zurückgozogener Mittelstürmer sah sich einem noch stärteren Riesen, dem Mittelstürmer Jonasson gegenüber. war bewoglicher als in Oslo, doch oft gegen die langen Schweden im Nahkampf machtlos. Konen hat, obwohl er in Feldspiel vor der Pause sehr fleißig war, und erst recht vor dem Tore, seine Kamdination verloren. Lohner und Kobierskt reichten an die mutig dreinfabrenden soeedischen Flügelstürmer nicht beran. Lehner boging wiederum den Fehler, nicht Platz zu halten. In der deutschen Teckung erreichte kein Svieler wirkliche Länderspielform. Bender sching sich noch am besten. Zielinsti vertor sich in Spielereten. Janes Überraschte diesmal mit einer temperamentvollen Spielweise, so daß er eine hervorragende Leistung zustande drachte, im Gogensatz zu dem etwas schwerfälligen Tiefel. Buchloh zeigte sich noch nicht wieder restlos sicher, doch er wurde dreimal vor vollendete Tatsachen gestellt. Wie die Tore fielen Die deutsche Mannschaft beginnt mit zügigem Kombinations= spiel. Der Ball wird schön auf den freien Raum gespielt. durchweg flach gedatten. Siffling übernimmt im Feide den Ausdau, während Rohwedder den deutschen Strafraum sichert. Eine halde Stunde sast ist Deutschland leicht Üverlegen, rennt sich aber immer wieder an dem schwodischen Abweurvouwerk fest. In der 29. Minute:0 für Schweden! Persson schießt scharf aufs Tor, Buchloy wohrt im Fallen zur Ecke ab, die von dem langen Blondkopf Essman angenommen und geschickt ins Tor gelenkt wird. Auf beiden Seiten gibt es bis zur Pause noch forsche Angriffe. die aber keine Tore einbringen. Bereits fünf Minuten nach dem Wechsel führt Schweden mit :0. Münzenberg greift Jonasson an, der täuscht den Aaxbener, spielt den Ball weich zum Linksaußen Hallman, der überaus hart mit dem rechten Fuß unter die Querlatte knallt. Die Schwoden werden immer sicherer. In Sprechchören verkünden die Zuschauer bereits schadensroh die doutsche Niederlage, wie überhaupt das schwedische Publikum nicht so gastfreundlich war wie Norwegens Fußballfreunde in Oslo. In der 16. Minute beißt es bereits:0. Buchloh wehrt einen harten Schuß Hallmans zur Ecke ab, und, wie beim ersten schwodtschen Tor, steigt Essman doch, überragt alle deutschen Abwehrspieler und lenkt den Ball mit dem Kopf ins Tor. Die Deutschen werdon immer noch nicht schlau, bleiven bei ihrem Vierstürmerspiel, nur daß Rohwedder und Siffling die Rollen tauschen. Erst in der 88. Minute glückt den Deutschen der Ehrentreffer: aus vollem Lauf knallt Rohwedder das Leder, fast 20 Meter vom Tor entfernt, gegen den Pfosten. Der Ball springt von dem am Boden liegenden Torwart ins Netz. Ueberaus unerfreulich die Haltung eines Teiles der schwedischen Zuschauer, der, als unsere Mannschaft sich mit dem deutschen Gruß veravschiedete, ein Pfeitkonzert anstimmt. Mittel=Niederrhein=Südwest=Staffel ersolgreich Der zweite Start der Belgier in Kreuznach Von Bonn kommend stellte sich die belgische AmateurdoxAuswahlmannschaft am Sonntagnachmitag auf dem Sportplatz Heidenmauer in Bad Kreuznach einer Mittel=NiederrheinSüdwest=Staffel, der sie glatt mit:13 Punkten unterlag. Ergebnisse: Fliegengewicht: Julien(Belgien)— Grommes (Bonn) Punktsieger Julien; Bantam: Meunier(.) gegen Rappsilber(Frankfurt), Punktsieger Rappsilber; Feder: Draye (.)— Estes(Koln) Punktsieger Eskes; Leicht: Dewinter (B)— Biener(Köln) Punktsieger Biener; Welter: Deridder (.)— Ulterich(Köln) Punktsieger Ulderich; Mittel: Declerca (.)— Stein(Bonn) Punktsieger Stein; Halbschwer: Andrina(.)— Kesting(Koblenz) k..=Sieger Kesting in der ersten Runde; Schwer: Scohy(.)— Voosen(Godesberg) untenschieden.— 2000 Zuschauer sahen schöne Kämpfe. Die neuen Gaumeister der Schwerathleten des Gaues Mittelrhein Die Schweratbleten des Gaues Mittelrhein ermittelten am Sonntag in Rübenach die diesjährigen Meister. Leider wirkte sich die drückende Hitze auf die Leistungen nachteilig aus. Der angekündigte Rekordversuch des Trierer Opschrupf siel aus. diesem Grunde aus. Nachstehend stellen wir die neuen Meister vor: Ringen, griech. röm.: Federgewicht: Willi Mochel(Koln=Mulheim 92). Feder: Faulhaber(Siegfried Koblenz). Leicht: Forich(Siegfried Koblenz), Welter: Hilgert(Siegfried Koblenz), Mittel: Ernst Drewing(Köln 93), Halbschwer: Fr. Bräun(TV. Oberstein), Schwer: Zilz(Rübenach).— Freistil: Bantam: W. Möchel, Feder: Pullheim(Nippes), Leicht: Nettesheim(Köln=Ehrenfeld), Welter: Hilgert, Mittel: Karl Drewing(Köln), Halbschwer: Bräun, Schwer: Boy(KölnMülheim). Gewichtheben: Bantam: Bumberger(Köln 82) 480 Pfd., Feder: Kemnitz(Trier) 525 Pfd., Leicht: Schmitz(KolnEhrenfeld) 570 Pfd., Mittel: Opschrupf(Trier) 665 Pfd., Halbschwer: Trappen(Trier) 585 Pfd., Schwer: Schwickrath(Köln) 630 Pfd. Deutsche Meisterschaften im Gewichtheben Für die am 11. und 12. Juli in Berlin zur Durchführung kommenden Deutschen Meisterschaften im Gewichtheben sind nunmehr die Mindestleistungen für die Berechtigung zur Teilnahme bekanntgegeben: Bantamgewicht: 460 Pfund: Federgewicht: 510 Pfund; Leichtgewicht: 560 Pfund; Mittelgewicht: 620 Pfund; Halbschwergewicht: 640 Pfund; Schwergewicht: 670 Pfund. Die vorgenannten Leistungen müssen in einem offiziellen Kampf(Einzel= oder Mannschaftskampf) erreicht sein. Aus den fünf bis sechs Besten jeder Klasse wird die neue OlympiaKernmannschaft gebildet. Beigische Vörerauswahl degeistert in Vonn hervorragende Technik der Belgier— Bonn verlor in der Gesamtwerlung:3— Ein ehrenwertes Ergebnis Am Samstagabend fand im Schmidt=Schneiders=Stadion das langersehnte und=besprochene internationale Boxtressen zwischen Belgiens Auswahlstaffel und der Voxstaffel des veranstaltenden Bonner Postsportvereins statt. Damit, daß der Wettergott nicht zum Spazverderder wurde, war allem diesbezüglichen Hangen und Bangen ein Ende bereitet. Aber auch dem weiteren Faktor— Publikum— ermangelte es nicht an Verständnis für das beim Aufziehen einer solchen Veranstaltung vom Veranstalter eingegangene Wagnis. Es waren etwa 2000 Zuschauern zur Stelle und lohnten damit wieder ihrerseits den gewaltigen Aufwand an Arbeit, Mühe und Geld, den der Veranstalter dieser seiner ersten Freilustveranstaltung hatte zuteil werden lassen. Keinerlei Mühe war von diesem gescheut worden, sa, der persönliche Einsatz des Einzelnen muß sich nach Hörensagen selbst übertrossen haben. Im Wunsch aller Zuschauer nach dem geldlichen Ausgleich dürfte danach der geringste Lohn enthalten sein, und wir wollen hossen, daß er sich erfült hat. Diese Erwartung hat sich bestimmt erfüllt wenn die geldliche mit der sportlichen Ausbeute des Abends auch nur einigermaßen gleichen Schritt gehalten hat. Wir saben eine belgische Auswahlmannschaft, die in einer Besetzung (Andrina) einen schwachen Punkt aufzuweisen hatte, die im übrigen aber aus sehr guten Kräften bestand. Man merkte ihr die Trainingsleistung eines Trainers, der selbst sieben Tahre den Titel eines Europameisters im Weltergewicht zierte, auf Schritt und Tritt an. Allen Sparten der Boxkunst hatte dieser bei seinen Schützlingen sein Augenmerk geschenkt und dabei speziellen Veranlagungen weitere Ausarbeitung und Förderung angedeihen lassen. Nur so konnten Kämpfer und. Voxer wie Verridder, Declereg, Tilieuse, Seohy und Dewinter werden. Das Feinste auf dem Gebiete der Breitenarbeit aber war die allseitige Beherrschung einer Regulierung der Lustverhältnisse über die Kampfdauer hinweg, wie man sie in dieser Geschlossenheit bei einer ganzen Mannschaft wohl selten wieder antrifft. An dieser Stelle gebührt nochmals dem Veranstalter Lob und Dank für die Verpflichtung dieser Mannschaft. Dem Können des Gegners trug die Auswahl der Bonner Mannschaft Rechnung. Neben Gewichtssorderungen waren es Gesichtspunkte rein taktischer Art, die die Mannschaft in ihrer Zusammenstellung erfaßte. Das knappe:7 gab dem Veranstalter recht, lieber auf ganz sicher auszugehen, als nach einem kurzen Brillantseuerwerk den einen oder anderen Kämpfer bestimmt verlieren zu sehen. Alle Bonner Kämpfer gaben sich würdig der ihnen jeweils gestellten Aufgabe. Vereinzelt nahmen sie ihre Gegner an wie alte Routiniers, alle aber zeigten sich beseelt von dem Willen, für den Boxsport, den Verein und seine Gefolgschaft das Beste herzugeben. Es ist wieder keine Lobhudelet, wenn wir trotzdem wieder Stein besonders herausstellen. Sein Können ist Boxkunst. Seine Kunst ist so vielwegig, daß sie produktiver von Mal zu Mal sich verdichtet. Sein vorgestriger Kampf war wieder ein Genuß. Mit dem Einmarsch der beiden Kampfmannschaften nahm die Veranstaltung ihren offiztellen Anfang. Die Mannschaften nahmen im Ring gegenseitig Aufstellung. Stehend mit erhobenem Arm hörten sodann alle Anwesenden die belgische Nationalhymne, gefolgt von dem Deutschland= und HorstWessellied. In seiner Begrüßungsrede, die Boxabteilungsleiter Fischer in eine solche an die Gäste und die Gästemannschaft schied, verlieh der Redner in letzterer seiner Freude Ausdruck über das Erscheinen der belgischen Sportfreunde und ließ in ihrem wetteren Verlauf die Hoffnung durchklingen, daß die sich segensreich entwickelnde Verständigung auf sportlichem Gebiet auch auf allen anderen anderen Gebieten die Völker menschlich näherbringen möge. Den Willkommgruß der Stadt Bonn sprach hierauf Turninspektor Crotto. Eine mit Widmung der Stadterwaltung versehene gerahmte Gravur= überreichte er dem belgischen Mannschaftsführer am Schluß feiner Worte. In kurzen Worten dankte Mannschaftsführer Seen#pé] noch im Namen seiner Mannschaft für Aufnahme und alle ihnen erwiesenen Aufmerksamkeiten. Auch er hege den Wunsch und würde sich glücklich fühlen, wenn der Sportgedanke zum Ausgangspunkt der Befriedigung der Menschen mit dem Schlußstein eines ewigen Friedens werden sollte. Dann aber berief Ringrichter Edeling=Köln Unger=Norden und Stiegler=Post zum ersten Einleitungskampf im Bantamgewicht. Noch vor Ablauf der Runde trifst der Bonner seinen Gegner mit rechtem Schwinger an's Kinn und endet mit seinem ersten k..=Sieg. Trotz hoher Ueberlegen von Heuser geht der nachfolgende Einleitungskampf im Leichtgewicht zwischen diesem und Stark=Norden über die ganze Distanz. Der Kampf bringt harte Schlagwechsel auf kurze Distanz; obgleich es für den Bonner an anfeuernden Zurufen nicht fehlt, gelingt ihm die im Bereich der Möglchkeit dauernd liegende Entscheidung nicht. Heuser: Sieger nach Punkten. Die Kampffolge der internationalen Kämpfe wurde anschließend mit dem Kampf im Bantamgewicht zwischen Meunier und Strohmeyer=Post eröffnet. Meunier hat die größere Reichweite auf seiner Seite und operiert mit dieser im Verein mit großer Behendigkeit recht geschickt. In der Deckung vernachlässigt er zwar Magen und Bauch auffällig, Strohmeyer zielt hierhin zunächst seine Schläge. Als er aber merkt, daß die stechende rechte Grade des Belgiers nicht besonders hart, zieht er auf halbe Distanz einspielend, auch des Gegners Kopspartten in sein Trefferfeld und hat hierbei ganz nette Ersolge aufzuweisen. Leider unterlauft ihm ein Unglück in Gestalt eines unveabsichtigten Kopfstotzes, der ihm eine Verwarnung einträgt. In letzter Runde gehen beide Kämpfer auf Entscheldung aus, vor allem will der Bonner als der Aktivere es wissen, ohne es jedoch zu erreichen. Mennier erdielt den Punktsieg zugesprochen; der Punkteverlust aus diesem Kampf hatte die Waage bereits entschieden, weil Strohmever mit Uebergewicht antreten mußte.(:0 für Belgten.) Ein ganz großes Gesecht liefern sich im Weitergewicht sodann Deeridder und Langel 2 Post. Obgleich die erste Runde beiderseits sehr schnen durchgeführt wird, wird speziell von des Belgiers Seite mehr abtastend und maßnehmend gekämpft. Den Umschwung bewirkt Lange in zweiter Runde. Hart und sietig, angreisenr landet er plotzlich drei ünke Häten an Derridders Kinn. Wie aufgedreht reagiert der Belgier auf diese Ladung. Eine ganze Kanonade links und rechts einkommenter Treffer überschüttet den Bonner, den nur seine immesene Aufnahmefähigkeit in die zweite Pause reitet. Auch die letzte Runde leitet der Belgier mit weit geschwungenen Linken ein. Trotz heftiger Gegenwehr verrät der Bonner bald wieder Wirkung. Diese Gegenweor kostet andererseits dem Belgier die Herausgabe der letzten Reserve. Langel ist beim Schlußgongzeichen ganz fertig, Vertider nur sertig. Derridder erhält den verdienten Punktsteg (:0 für Belgien). Einer komischen Kampfmethode bediente sich Andrina im Halbschwergewichtskampf gegen Barthelmeß=Bonn. Krampfartiges Zurückweichen des Belgiers vor jeder Kampfhaltung schob dem Bonner immer wieder den Angriff zu, mochte er wollen oder nich.; er mußte den Gegner stellen, um ihn überhaupt zu treffen. In zweiter Runde nahm dieses Treffen sein vorausgeahntes Ende. Auf trockenen Leberhaken hin ging Andrina blitzartig über die Zeit zu Boden. Barthlemeß: k..=Tieger.(:2 für Bonn.) Freudig begrüßt betreten sodann das Kampspaar im Mitteldewicht Deelereg und Stein=Post den„Ring. Stein ist zunächst abwartend, den angreifenden Belgier bedient er nur gut absangend unnd es hat den Anschein, so wird es auch gewesen sein, als warte er auf Distanz auf gute Gelegenheit. Als ihm kurz folgend eine ganze Serie rechter. Haken auf Gesicht und Kinn geht, ist er verblüfft. Aber dann tritt auch seine ganze Kämpfernatur mit all ihren Rustzeugen zutage. Serie auf Serie schlägt er, wo immer die Deckung des Gegners fehlt. Naykampf ergänzt alle Distanzen und wie ein Dampfhammer prasselt es auf Declercg nieder. Selbst den Versuch eines Ausfalls verhindert Stein innerhalb seiner Händezangen. Noch die Hälfte einer zweiten Runde versucht sich der Belgier des Bonners zu erwehren. Keine Tricks, kein Entgegenkommen hilft gegen des Bonners Präzisionsarbeit: Das siehr auch der Könner Declereg, drum## seine Aufgabe in der zweiten Runde trotzdem ein mutiges Bekenntnis.(:). Draye und Müller=Post heißen die Gegner im Federgewichtskampf. Ueber leichtes Tändeln erstreckt sich ohne wesentliche Höhepunkte die erste Runde. Ein unermüdlicher Angreifer bleibt auch dann noch Drave, nachdem Müller mehr aufgefordert als selbst gewollt, sich regerer Gangart befleißigt. Im Nahkampf hat der Bonner zwar immer das bessere Ende, aber er weiß den Belgier nicht festzunageln. Immer wieder versucht der einen Ausfall. und meistens geling er denn auch. Auch hier soll die letzte Runde die Entscheidung für Beide bringen. Das genauere Boxen des Belgiers gibt diesem, trotzdem die Anfeuerung des Bonners anhält. ein kleines Plus. Der Kampf' fällt an Draye. (:4 für Belgien.) Zwei Kämpfer fast gleichen Formates sind Grommes=Post und Illieme im Fliegengewichtskampf. Zeine Beinarbeit ergänzt sich mit schneuen Kampshandlungen zu einer nicht endenwollenden Reihe schöner und schönster Kampfbilder. Keiner von beiden legt sich an einen bestimmten Stil fest und so kommt ein Kampfschluß zustande, wie ihn der Zuschauer liedt und immer wieder sehen mag. Ein leichtes Blus hat sich der Bonner durch größere Angriffsfreudigkeit schon in erster Runde verausgearbeitet. In folgender Runde hat Grommes den Gegner am Seil festgenagelt. In diesen Situationen zeigt Itttems eine seine Körperdeckung durch Vorziehen der Ellenbogen. Gerade in dieser Situation verpufft Grommes viel Kraft, es ist eine Beobachtung recht häufiger Art, daß diesen so unwesentlich scheinenden Nahkampftricks nicht die nötige Beachtung gezollt wird. Beidseitig wird manches noch weggesteckt. Grommes überwindet ohne Zutun noch eine ganz gefährliche Klippe, als er bei tänzelndem Ausweichen den Gegner aus dem Auge läßt. Eine Entscheidung fällt aber nicht mehr. Das Kampfgericht gibt Grommes den Punktsieg.(:). Zum Schwergewichtskampf stellen sich Scohy und Langel 2(Post). Ccohy gewann fast seine sämtlichen Kämpfe durch k. v. Es sind gute Namen unter den Besiegten. Nach seinem gestrigen Auftreten glaubt man an sein Können. Verhältnismäßig beweglich ist ihm alles Verkrampfte abhold. Da ihm sein jugendliches Alter(19 Jahre) vor vorzeitigen Ausgaben bewahrt, nennt er Vorbedingungen sein eigen, die so manchen Schwergewichtler so leicht fehlen. Des Belgiers Beweglichkeit bekommt gerade Langel in erster Runde öfters zu schmecken. Er muß einige Sachen nur deshalb hinnehmen, weil er sich des Belgiers Angriffen gegenüber zu steifbeinig benimmt. Ist er selber der angreisende Teil, so hat er seine Schnellfüßigkeit im Nu wieder und operiert sogar geschickt mit ihr. Die erste Runde verläuft ausgeglichen. In folgender Runde ändert sich das Bild mit einem Uppercut, den Scohy nevenbei sehr gut beherrscht. Schläge zur kurzen Rippe und Uppercuts hinterlassen bei Langel immer wieder Wirtung.=Aufgrund einer schlechten Deckung muß er vieles hinnehmen. Trotzdem steht er offen den Kampf bis zu Ende durch. Scohys Punktsieg bestand zu Recht (:6 für Belgien). Zum letzten Kampf im Leichtgewicht stellten sich Dewinter und Thielmann(Vonn). Was Thielmann die ganze erste Runde schlug, es war nicht wenig, ging auf Deckung. Er verzettelte unnütz seine Kraft und des Publikums unverständliches Beifallzollen beließ ihn solange in salschen Bahnen, bis er schließlich selbst von der Richtigkeit seines geglandten Vorgehens überzeugt war und an die Wirkung seiner Schläge glaubte. Die erste Runde ging trot des Bonners Ungestüm an den Belgier verloren. Dessen blitzschnelle, unvergleichliche Deckung hielt alles von ihm ab und seine Beweise, wonach auch blitzschnelles Arbeiten auf Treffer nicht zu verzichten braucht, waren zahlreicher noch als des Bonners Schläge. Eine eindeutige Uederlegenheit des Bonners schälte sich Anfang der letzten Runde heraus, als er dreimal den Belgier am Kinn erwischen konnte. Dramatisch wirkte, was Dewinter aber dagegensetzte. Hier reißt er einen Croß zum Kopf. dort geht die Rechte zum Magen, mit der Rechten zum Körper, mit der Linken ins Gesicht. Thielmann läßzt sich nichts schenken, das ist bekannt, aber Devernetz ist nicht nur Mut, hat auch etwas damit zu tun. Was Dewinter zeigte, war das darunter zu Verstehende und Thielmanns Leistung war nur das Teilstück dazu. Das Unentschieden war——— sehr schmeichelhaft für den Bonner. Damit endete das internationale Treffen zwischen Belgiens Auswahlmannschaft und Postsportverein Bonn beim Stande :7. Gustav Eder— ein großer Meister! Penkurs im Europameisterschaftskampf sicher geschlagen— 10.000 Juschauer in Hamburg waren Zeuge dieser Begegnung, die am Vorabend des Deutschen Derbys gestartet wurde. Sie erlebten ein erbittertes Gesecht, das lange in iorem Gedächtnis haften wird. Beide Boxer brachten 66 Kilogramm auf die Waage. Gleich von der ersten Runde an versuchte Eder seinen gefürchteten kurzen rechten Haken anzubringen. Aber Venturi deckte gut. Er gab sich keine Blöße, so daß sich der Titelverteidiger in seiner Kampfweise sofort umstellte. Zielbewußt, vorbild##ch sicher und ötonomtsch baute er sich seinen Kampf auf Zermürbung des ttalienischen Meisters auf. Seine Kampfführung war schon in den ersten Runden so eindrucksvoll, daß der Italiener oft vor Erstaunen mit dem Kopf schüttelte. Venturi, der große„Ringsuchs" setzte in der dritten Runde alles auf eine Karte. Wutschnausend schoß er, durch Eders Körperserten gereizt, zwei schwere Rechte und linke Schwinger ab. Mit Wucht traf er an 1. 5“ im Gesicht. Es war dies aber die einzige Runde, die der Deutsche Meister abgeben mußte. Ohne Zweifel blieb neurt für Eder im wetteren Verlauf des Kampfes ein gefährlicher Gegner. Aus der Doppeldeckung heraus versuchte er oft unerwartet seine Aufwärtshaken anzubringen— Eder war aber durch die dritte Runde gemahnt worden. Er ging nur noch kurz an seinen Gegner heran, trommelte seine Hakenserien auf die Körverpartien Venturis, um dann seitlich auszuweichen. Seine schnelle Linke aus der Distanz kam immer ins Ziel. Europameister einstimmig zum Punktsieger ausrief. Der Beifasl der Zuschauer wollte nicht mehr aufhören. Die Nahmenkämpfe drachten guten Sport— leider aber auch zwei krasse Fehlurteile! Besselmann(Köln) und Lazzek(Wien) waren die „Leidtragenden". Meister Besselmann traf im Mittelgewicht auf den Geraer Müller. Der Müller konnte sich während des ganzen Kampfes auf den ständig flüchtenden Thüringer nicht einstellen. Er trieb ihn dauernd durch den Ring, ohne zu erkennen, daß Müller nur durch harte Körperserten zu erlaumen war. Besselmann sprach man den Punktsieg zu. Erst nach einem unverständlichen Protest des Publikums kam das Ringgericht darauf, daß der zum Siege nötige Vorsprung von fünf Prozent nicht vorhanden war. So wurde der bereits verkündete Punktsieg Besselmanns in ein Unentschieden umgeändert. Der deutsche Halbschwergewichtsmeister Adolf Witt(Kiel) trat gegen den Oesterreicher Lazzek in nur mäßiger Form an. Er erhielt dennoch den Punktsieg, obschon Lazzek ein Unentschieden verdient gehabt hätte. Die Ueberraschung brachte der Pl.uener Schwergewichtler Arno Kölblin im Kampf mit Hans Schönraty(Krefeld). Erstmalig kämpfte der Plauener frei kon allen Hemmungen und machte von seiner enormen Schlagkraft Gebrauch. Er zeigte eine glänzende Linke und gute Beinardeit. Kölblin blieb tapper Punktsieger. Deultsche Fochschulmeisterschaften— Neue Rerorde! Im Vorzeichen der Olympiade 1936 Auf der Aschenbahn sielen am Nachmittag noch verschiedene Entscheidungen. Im 5000=Meter=Lauf errang Puls=Kiel in 15:36.2 den Meistertitel, der 800=Meter=Lauf wurde eine überlegene Beute des Kölners Digler, der in:57,2 weit vor seinen Mitbewerbern einkam. Im Fünfkampf wurde bisher nur der Sieger in dem Berliner Stöck ermittelt, der den Studentenweltrekord Sieverts, den der Norddeutsche beim letzten Studenten=Olympia mit 4189 Punkten aufgestellt hatte, um nicht ganz 100 Punkte verbesserte. Stöck kam auf die beachtliche Zahl von 4288 Punkten. Sievert selbst schonte sich noch. Außer diesem Titel holte sich Stöck zwei weitere Meisterschaften. So stieß er die Kugel 15,14 Meter weit und schuf damit eine neue Retordleistung. Das Speerwersen gewann er mit 65,05 Meter. Innerhalb des Fünfkampfes lauteten die Leistungen Stöcks folgendermaßen: Weitsprung.83 Meter, Speer 63,95 Meter, Diskus 46,70 Meter, 200 Meter 24,2 Sek. und 1500 Meter in:08 Min. bei den Studentinnen gewann Ruth Kittel=Berlin die Fünfkampfmeisterschaft mit 213 Punkten, das Speerwerfen gewann in Abwesenheit von Frl. Mauermeister Gerda Golrmann=Berlin mit 38,71 Meter, was einem neuen Hochschulrekord entspricht. Meisterin im Weitsprung wurde Frl. Tetzloss=Greifswald mit 5,27 Meter. Die 4 mal 10 Meter=Staffel wurde eine Beute der Universität Marburg in neuer Hochschulbestzeit von 51,1 Sekunden. Ergebnisse: Studenten: 800 Meter: 1. Dilger=Köln:57,2, 2. Sunderdick=Jena:00,8, 3. Nastantzky=Köln:01; 5000 Meter: 1. PulsKiel 15:36,2, 2. Laake=Dortmund 15:49,2, 3. Ertel=Berlin 16:16,9: Schleuderball für Altakademiker: 1. Buchgeister=Freiburg 53.68 Meter, 2. Marx=Breslau 51,46 Meter, 3. HillmannBreslau 48,98 Meter.— Studentinnen: Speerwurf: 1. Goldmann=Berlin 38.71, 2. Dorner=Berlin 33,35 Meter, 3. Rothaus=Charlottenburg 33,51 Meter; Weitsprung: 1. TetzloffGreifswald 5,27 Meter, 2. Tandetzky=Danzig.25 Meter, 3. Bartmann=Köln.16 Meter: Fünfkampf: 1. Ruth=Kittel=Berlin 213 P.(100 Meter 13,7, Weitsprung 4,59 Meter, Hochsprung .38 Meter, Kugel 10,21 Meter, Diskus 28,84 Meter); 2. EckFrankfurt a. M. 208., 3. Paulini=Berlin 193 P. Auch am Schlußtage herrschte schönstes Leichtathletikwetter, und wieder waren zahlreiche Zuschauer Zeugen der interessanten Kämpfe und des ausgezeichneten Sports, der von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen geboten wurde. Den 10## Meter=Lauf gewann ein neues Talent: Wieden=Weilburg durchlief die kurze Strecke in 10,.5 Sekunden. Im einzelnen lauten die Sonntagsergednisse: 100 Meter: 1. Wieden=Weilburg 10.5, 2. Vogelsang=Koln 10.7, 3. Zoumer=Bonn 10,8; 400 Meter: 1. Metzner=Düsseldorf 50.6, 2. Volgt=Berlin 51,9; 110 Meter=Hürden: 1. WegenerHalle 14,9(Hochschulrekord), 2. Notrbrock=Köln 15,6, 3. HäfnerHeidelberg 15.7; Kugelstoßen: 1. Stock=Greifswald 15,14(Rekort), 2. Luh=Gießen 14,63, 3. Debus=Köln 13,61 Meter; Speerwerfen: 1. Stöck=Greifswald 65,05, 2. Heinssen=Breslau 57,61 Meter, 3. Böhme=Berlin 57,61 Meter; 4 mal 400=Meter=Staffel: 1. Berlin:27, 2. Heidelberg:31,9, 3. Marburg:45,6; Fünfkampf: 1. Stöck=Greifswald 4288 Punkte(Rekord), 2. BöhmeBerlin 3216. Punkte; Neunkampf: 1. Hingst=Hamburg 495., 2. Schwerk=Breslau 473., 3. Weigert=München 473 P.— Frauen: 100 Meter: 1. Fellener=Marburg 12,7; 400 Meter: 1. Paulini=Berlin 64,1 Sek.; 4 mal 100 Meter: 1. Marburg 52,4, 2. Heidelberg, 3. Köln; 4 mal 100 Meter f. kl. Hochschulen: 1. TH Danzig 53,3, 2. TH Jena 54,5, 3. Frankfurt: 80 Meter Hürden: 1. Dempe=Jena 12,8 Sek., 2. Kroells=Marburg 13.2, 3. Schleitmann=Hamburg 13,4 Sekunden. Erwin Wegener gewann auch die 400 Meter Hürden in 55,3 Sek. Zweiter wurde hier Nottbrock=Koln.— Den 200=MeterLauf sicherte sich der Bonner Zoumer mit 22,5 vor dem Kölner Vogelsang, der 22,7 benötigté. Der Deutsche Meister und Rekordmann im Weitsprung, Long=Leipzig, konnte zwar seine Vorkampfleistung von 7,64 Meter nicht mehr erreichen; immerhin reichte aber dieser Sprung zu einem überzeugenden Siege aus, Zweiter wurde hier der Kölner Weinkötz, der bekannte Deutsche Meister im Hosprung, er kam auf 6,89 Meter. Ein Hockeywerbespiel zwischen zwei Frauenmannschaften sah Hamburg und Leipzig als Gegnerinnen. Hamburg flegte knapp mit:3(:0) Toren. Weitere Ergebnisse: 400 Meter Hürden: 1. Wegner=Halle 55,3 Sek., 2. Nottbrock= Köln 55,5, 3. Grassert=Halle 58,2, 4. Weiß=Breslau 58,6; 200 Meter: 1. Zoumer=Bonn 22,5, 2. Vogelsang=Köln 22,7, 3. Stein=Freiburg 23.1; 1500 Meter: 1. Nastansky=Köln:13.7. 2. Sonderdieck=Jena:13,8, 3. Enger=Greifswald:15,2; Weitsprung: 1. Long=Leipzig 7,64 Meter, 2. Weinkotz=Köln 6,98 Meter, 3. Rasky=Köln 6,78, 4. Beßler=München 6,75 Meter; Schwedenstaffel: f. kl. Hochschulen: 1. TH Dortmund:05,4, 2. TH Hannover:06, 3. Universität Halle:07; f. große Hochschulen: 1. Berlin:01,2, 2. Köln:02,4, 3. Kiel 2204,1, 4 Konigsberg:07.— Frauen: 80 Meter Hürden: 1. DempeJena 12.8 Sek., 2. Kroells=Marburg 13,2, 3. Schlottmann=Hamburg 13,6. Von der sechsten Runde ab Eder klar in Front Von der sechsten Runde ab war es für die 10 000 klar, daß Eder auch diesen dritten Kampf gegen Venturt gewinnen werde,— von einer Ueberraschung natürlich abgesehen. Der Deutsche beherrschte den Gegner klar. Venturt mußte sich auf gelegentliche Ausfälle, meistens anschließend an einen Elinch, beschränken. Als Venturt in der., 9. und 10. Runde merkte. daß er gegen seinen Gegner nichts ausrichten konnte, grift er verschiedentlich zu unfalren Mätzchen. Hierdurch konnte er Eder aber keineswegs aus dem Konzept bringen. Eder vielmehr trommelte nun noch heftiger seine Schlagserien auf den Italiener ab. Der Schlagabtausch wollte in der 12. Runde kein Ende nehmen. Die Zuschauer spendeten dem Westdeutschen Beifall auf offener Szeue. Die systematische Zermürbungsarbeit Eders hatte nun auch von dem wirklich erstklassigen Italiener ihre Trivute gefordert. Venturi klammerte und hielt oft. In den beiden letzten Runden wurde er noch fürchterlich bestraft. Eder traf den Italiener wie und wann er wollte. Sichtlich erschöpft erlebte Venturt den Schlußgong. Die Fällung des Urteils bot dem Kampfgericht keine Schwierigkeiten, das den deutschen Weltrekord=Beteiligung bei den Post=Schützen Der von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Post=Sportvereine unter der Schirmherrschaft des Herrn Reichspostministers Freiherrn von Eltz=Rübenach in der Zeit vom 15. bis 23. Juni ausgetragene 4. Deutsche Post=Wettkampf im K. K..=Schießzen brachte eine Beteiligung, die ohne Beispiel bei allen Sportnationen der Welt ist. Nach dem vorläufigen Ergednis bis Montagmittag beteiligten sich von den 400 bestehenden PostSportvereinen 235 mit insgesamt 32323 Post=Schützen. Die stärkste Beteiligung weist Hamburg mit 31180 Schützen vor Köln mit 1847, Breslau mit 1085 und Berlin mit 1031 Startenden auf. Ebenso glänzend wie die Breitenarbeit war auch das sportliche Ergebnis, denn nicht weniger als 72 Teilnehmer erzielten 160 und mehr von 180 erreichbaren Ringen. In die engere Wahl kommen mit 170 und mehr Ringen: SchröderDüsseldorf. Heimerl und Kaufmann=München. Schamong=Köln, Zielinsti=Danzig. Baral=Karlsruhe und Schmitz=Bonn. Im Mannschafts=Wettbewerb um den Wanderpreis des Herrn Reichspostministers für die acht Besten eines jeden Vereins haben Hamburg 1327, Köln mit 1317 und München mit 1313 Ringen die besten Aussichlen. Deutschiands Handballer schlagen Banemart Trotz Klassenunterschied spannendes Kampfspiel in Kiel. 11:? In Kiel wurde am Sonntag die deutsche Handvallspielzett mit dem Länderkampf gegen Dänemark erfolgreich abgeschlossen. Unsere Navionalmannschaft hat auch gegen die Dänen, die wider Erwarten gute Spielontagen haben, eine Unterbrechung ihrer Siegesserie nicht erfahren. Im Gegenteil. Nachdem das Spiel des Gegners, der mit fließendem Flügelsviel die deutsche Deckung zu überrumpeln versuchte, erkannt war, gingen die Deutschen aufs Ganze. Sie riskierten dabei kaum etwas und brachten die Dänen mehr und mehr in Verlegenheit. 4000 Besucher waren zum Holstein=Platz hinausgefahren, um das letzte Länderspiel dieser Saison mitzuerleden. Gleich zu Beginn unverschieden sich die Deutschen durch ihr reineres technisches Können. Die Ballabgabe war geyauer, ihr Spielplan übersichtlicher und die zunächst vorsichtigen Angriffe wurden mit Kraft und Energie vorgetragen. Die Dänen mußten bald erkennen, daß im offenen Kampf nichts für sie zu holen war. Sie verteidigten sich schon nach den ersten Minuten mit sehr geschickten Aktionen. sonnten trotzdem aber nicht verhindern, daß bereits nach sechs Minuten Deutschland mit klarer :=Führung die Leitung in der Hand hatte. Die Dänen lieden sich nicht entmutigen und in der zweiten Halbzeit schienen sie den etwas nachtassenden Deutschen sogar gleichwertig zu sein. In der deutschen Mannschaft g9d es keinen schwachen Punkt. Die Dänen waren in ioren Einzelleistungen sehr unterschiedlich. Rechter Verreidiger, Anker Läufer, Linksaußen und der Minelstürmer waren ihre Stärke. Die Deutschen waren schon in der zweiton Minute im Bilde, als Theilig nach glänzender Kombination den ersten Treifer erzielte. Gutes Zusammenspiel brachten dann Kruse, Rave und nochmals Theitig in erfolgreiche Schußstellung. Die Dünen hatten viel Glück. Aus der regelrechten Belagerung ihres Tores prasselten eine Reihe von Schüssen an Latte und Pfosten. Nachdem Theilig den jünften Treffer erzielt hatte, konnten die Gäste durch überraschenden Wurt den ersten Gegentreffer erzielen. Nach zwei weiteren deutschen Erfoigen von Masten kamen die Dänen durch einen Weitschuß von Görner zum zweiten Tor, das aber Rave kurz vor der Pause ausgleichen konnte. Mit :2 Toren für Deutschland wurden die Seiten gewechselt. Nach dem Teitenwechsel konnten die Deutschen durch Masten, Rave und Theilig noch drei Tore schießen und den Indstand von 11:2 herstellen. 1. Juli 1259 Seueral=Anztiger füe Vonn nud Amgegend 7 Bonner Nachrichten Nr. 15272. Seite 11 Die belgische Box=Auswahlstaffel(weiß. Trikot) vor dem Kampf gegen die Boxsportabteilung des Bonner Postsportvereins (dunkles Trikot) phot. General-Anzeiger. In Bareriona: Boppeisieger Mererdes 60 000 bewundern deutsche Wagen— Jagioli vor Caracciola— Sieg der Deutschen in Spanien Der sechste Sieg der deutschen Rennwagen im schönsten aller großen Automobilrennen der Saison 1935, im Großen Preis von Barcelona, hat erneut die Unterschiede klargestellt, die sich in einer Reihe aufreibender Kämpfe zwischen den wertvollen deutschen Fabrikaten und den Wagen der anderen europäischen Nationen Im. Erfolgsjahr 1935 gebildet haben. Ein Blick auf die Erfolgsnfte dieses größten spanischen Motorsportereignisses läßt die Möglichkeit eines Qualitätenvergleiches nahetreten. Die Eigenart der Staffelung der einkommenden Wagen im Ziel, die den zwei deutschen Mercedeswagen den Vorrang vor den beiden Alfa=Romeo=Fabrikaten und den beiden folgenden Maseratimaschinen lassen mußte, mag vielleicht den Unterschied der Leistung richtig wiedergeben, mit der in diesem Jahre auf allen größeren Bahnen Europas mit mehr oder weniger Ersolg gekämpft wurde. Mercedes=Benz sraglos unerreicht Es war schon lange nicht mehr zu erörtern, daß die Leistungsfähigkeit der deutschen Fabrikale einwandfrei über dem Niveau jeder Konkurrenz sich unter allen Umständen durchzusetzen vermochte. Immer wieder bestätigten die Erfolge der deutschen Industrie, daß der eingeschlagene Weg unbedingt in Ordnung ist. Die deutschen Wagen haben sich gewissermaßen auf diesem Gebiet spezialisiert und werden in absehdarer Zeit nichts zu fürchten haben. „Ruvolari ist der einzige der noch einigermaßen im Bilde ist. Er hat am Sonntag anscheinend darauf verzichtet, sich in einen offenen Kampf mit den beiden führenden Mercedes einzulassen, deren offensichtliches Bestreben darauf ausging, ihrer Ueberlegenheit in sicherer Haltung des Sieges Ausdruck zu geben. Der Italiener kann zweisellos fahren und niemand wird ihm den Mut zum kämpferischen Einsatz absprechen wollen— aber anscheinend entspricht das Material nicht dem Menschen und so wird sein Alsa kaum eine Gelegenheit finden, sich im regulären Leistungsvergleich gegen die deutschen Marken Lorbeeren zu holen. Die Deutschen liegen schon in Front als noch kaum 200 Meter zurückgelegt sind. Nuvolari und Brivio sagen hinterher. Carracciola erzielt in der zweiten Runde einen Stundendurchschnitt von 109,1 Kilometer. Er steigert das Tempo im Verlauf des Rennens mehrfach auf über 110 Stokm. Etancelin hält kurz hintereinander zweimal an den Boxen. Schon hier hat sich die Entscheidung konzentriert. Caracciola und Fagioll haben einen klaren Vorsprung vor Nuvolart und Brivio und dann kommen erst nach acht Runden Rückstand die übrigen Teilnehmer. Der Stand der Spitzengruppe ändert sich bis 20 Runden nicht. Die Reihen der weit zurückllegenden Fahrer beginnen sich nunmehr zu lichten. Der Spanier Rey gibt das Rennen auf und Etancelin, der mit seinen Kerzen Schwierigkeiten hat, geht schließlich verstimmt von der Bahn. Dann wird auch der Maserati Villa Pariernas ausgeschieden. Im Hinblick auf ein mögliches Risiko sinkt das Durchschnittstempo der Spitzengruppe auf 108 Stokm. Gareia muß lange an seinem Wagen arbeiten und als er wieder in das Rennen geht, hat er soviel Raum verloren, daß er in keinen Positionskampf mehr eingreisen kann. an 9."„Fagioli vor Caraceiela In der 23. Runde sagt der italienische Mercedes=Fahrer Caracciola den Kampf an. Es gelingt ihm auch, nach aufreibenden Seite=an=Seite=Kampf den Deutschen zu überwinden. Nuvolart, der sich teilweise einzumischen versuchte, fällt eine Runde später hinter Brivio zurück als er tanken muß. Nunmohr haben die beiden Mercedes schon über eine Minute Vorsprung. Brivio, der zusehends langsamer wird, wird von dem aufdrehenden Ruvolart überholt und liegt kurze Zeit später bereits eine Runde zurück. Nach 35 Minuten hält Fagiolt mit einem Stundenmittel von 109,24 Km. immer noch die Spitze. Ohne Veränderungen liegt das Feld bis zur 43. Runde, als ein aufregender Zwischenfall die Reihenfolge durcheinanderbringt. Nuvolart streift mit seinem Alsa einen Sandsackwall, sein Wagen schleudert gefährlich, wird aber wieder abgesangen. Brivio koftet ein erneuter Kerzenwechsel in der 55. Runde mehr als 20 Kilometer Rückstand. Die Contfabrikate, mit denen die belden siegreichen deutichen Mercedes=Wagen ausgerüstet sind, haben trotz starker Beanspruchung das Rennen ohne Wechsel durchgehalten. In der 61. Runde muß die einzige teilnehmende Frau Elenis=Frank= reich ihren Alsa Romeo verlassen. Mit selbstverständlicher Gleichmäßigkeit ziehen die beiden Mercodes ihre Kreise. Mit deutlichem Abstand folgt Nuvolart. Riesige Beifallsstürme grüßten die beiden weißen Mercides, deren Führung Fagiolt dat“e. Nach längerem Warten erst kamen die Ubrigen Teitnehmer über das Zieldand gebraust. Von Korsführer Hühnlein in Empfang genommen, wurde Fagioli im Triumpy zur Ehrentribüne geleitet, wo er Glückwünsche über Glückwünsche onegegennehmen mußte. Korpsführer Hühnlein meldet dem Führer „Mein Führer! Melde stolzersüllt neuen deutschen Gieg von Mercedes=Benz, errungen auf kurvenreicher, schwieriger Bahn unter begeisterter Anteilnahme der spanischen Bevölkerung und der deutschen Kolonie. Heil dem Führer! (gez.) Hühnlein.“ Bauhofer, Schumann und Stuck— die Sieger vom Kesselberg Rekorde beim Jubiläumsrennen Noch selten löste das internationale Kesselbergrennen solches Interesse aus, als die zehnte Jubiläumsfahrt, in deren verantwortliche Leitung sich die Oberste nationale Sportbehörde und der DDAC teilten. Das herrliche Sommerwetter lockte auch den letzten Interessenten aus der näheren und weiteren Umgebung. Vorzüglich aus München und Augsburg waren Tausende von Motorsportinteressenten schon in den frühen Morgenstunden zu der Rennstrecke gepilgert und eine unabsehbare Schlange aller möglichen Fahrzeuge vervollständigte das gewohnte Bild. Kurz vor Beginn des Rennens hatte auch eine große Anzahl von Ehrengästen auf der Tribüne Platz genommen, unter denen man führende Männer der Bewegung, des Staates, Vertreter des Automobilsportes usw. bemerkte. Völkerwanderung zum Kesselberg Stuck war Favorit Von vornherein mußte man dem deutschen Bergspezialisten Hans von Stuck die besten Aussichten für einen Sieg der überaus schwierigen Prüfung einräumen. Dieses Privileg wurde zum Bewußtsein der erstaunten Menge, als man vor dem Start noch eine Probefahrt unternahm, in der Stuck seine Fähigkeiten gegen die Verkreter von acht Nationen aus. spielte. Dazu kam, daß die Fahrtechnik durch Verbreiterung der Bahn und stellenweise neuen Belag erheblich größeren Spielraum gewann. Damit waren Voraussetzungen gegeben, die wesentliche Verbesserungen der bisher erzielten Geschwindigkeiten ahnen ließen. Bauhosers Glanzleistung Der Münchener Toni Bauhoser, der ichon so oft am Kesselberg gekämpft hat, konnte diesmal den bestehenden Rekord des Engländers Bullus in einer aufreibenden Fahrt brechen. Der Münchener, der gleich vom Start weg mit phantastischer Geschwindigkeit seine DKW=Maschine in die Steigungen steuerte konnte nach einer kämpferisch sehr interessanten Auseinandersetzung mit dem Vorjahrssieger Roth=Münsingen mit 79,29 Std.=Km einen neuen Kesselbergrekord erzielen. Mit verschärstem Tempo sagten die etwas später gestarteten Lizenzfahrer hinter ihren „Liebhaber=Kollegen“ her und gleich in der Klasse der 350er Maschinen gab es die schönste Ueberraschung: von den Favoriten gewann— keiner. Ebensowenig wie Mellmann und Steinbach aus der NSU=Mannschaft konnte auch der Berliner Avussieger Petruschke gewinnen und selbst der Godesberger Loof, der nicht wenig Aussichten hatte, wurde nur Fünfter. Der Saarländer Wolff=Mettlach steuerte seine Belocette mit einem erstklassigen Stundendurchschnitt von 77,85 Kilometer zum Sieg. Der Zweite, Mellmann=Reckarsulm erreichte nur 76,1 Kimoleter. Eine überragende Leistung in der kleinsten Klasse(250) vollbrachte der Zschoppauer Geiß(DKW), der fast ohne Kampf gegen den Zweiten(Winkler) Sieger wurde. Schumanns erster Sieg— ein Rekord Nachdem der Nürnberger Schumann in der Seitenwagen= klasse bis 600 cem bereits gegen die alten Kämpen Loof und den Miesbacher Toni Babl seinen ersten Sieg herausholte gelang ihm in der nächsthöheren Kategorie der große Wurf. In begeisternder Fahrt stellte er mit 71,09 Std.=Am. einen neuen Beiwagenmaschinen=Rekord auf. Er überbot die bisherige Höchstleistung Babls(69,55) nicht unerheblich. Gut hielt sich neben ihm der Karlsruher Braun(Horer), der mit einem Stundendurchschnitt von 70,2 ebenfalls unter dem alten Riekord blieb. Sportwagen am Start Nachdem das letzte Rennen der Krafträder beendet war, gingen schon die Sportwagen und swar zunächst die Maschinen der Ausweisfahrer an den Start. In der Klasse bis 1100 cem wurden Beyrer=München auf Fiat, in der Klasse Schone Teistungen deim Von Der Kölner Reitersturm erzielte gute Ergebnisse— Der Reit= und Fahr=Verein Bonn veranstaltete gestern in Gemeinschaft mit dem Reitertrupp Bonn 4/71 aus dem Turnierplatz der Bonner Reitgemeinschaft an der Dietrich EckartAllee ein Reit= und Springturnier. Das festlich geschmückte Turniergelände war von zahlreichen Zuschauern umsäumt. Die Meldungen waren ebenfalls in großer Zahl eingegangen, so u. a. aus Koblenz, Köln, Bedburg, Bergheim. Aus Bonn beteiligten sich die Landespolizei, der Akad. Reiterverein, der SA=Reitersturm, die HJ=Reiterschar und der Bonner Reitund Fahrverein. Ueber 50 Pferde nahmen teil, von denen „Prinz Kuckuck"(Reitersturm Köln) und„Max“ sowie„Melitta“(Bonner Tattersall) am besten gefallen konnten. Die Leitung des Turniers lag in den Händen von Pros. Dr. Hertel, Oberscharführer Henke und Willi Klausmeyer, die sämtliche Konkurrenzen reibungslos abwickelten. Die stärkste Beteiligung wies das Jagdrennen Kl. A. mit 25 Meldungen auf, von denen sich nicht weniger als 15 plazieren konnten. Den Sieg holte sich Aloys Schmitz auf„Odin“ mit 0 Fehlern und 48 Sekunden vor Oberwachtmeister Katzenbach(Landespolizei) auf„Quartmajor“(0 Fehler: Zeit: 54 Sek.). In Kl. L, der schwierigen Klasse, wurden zwei Wettbewerbe ausgesochten, Dressurprüfung und Jagdspringen. In ersterer Konkurrenz siegt überraschend Frl. v. Dalwig auf„Max“ vor Frau Beitzel(Koblenz) auf „Reckar“ und Dr. Moeltgen(Koblenz) auf„Flieger“. In der Dressurprüfung wie im Jagdspringen waren 12 Meldungen eingegangen. Im Jagdspringen plazierten sich sechs Pferde. Karl Schrom(Widdendorf) auf„Irmgard“ landete an erster Stelle mit 0 Fehlern und einer Zeit von 75 Sekunden. Oberleutnant Hentrich(Landespoltzei) belegte auf„Pickör“ mit 0 Fehlern und 83 Sek. den zweiten Platz, dem Scharf. Heinrichs(Köln) auf„Prinz Kuckuck" mit 4 Fehlern und 86 Sek. folgte. Vom ersten bis zum letzten Wettbewerb wurde das Springen mit größter Spannung und regstem Interesse verfolgt. Das meist fachkundige Publikum wurde ganz in seinen Bann gezogen. Da aber vom Richterturm aus durch Lautsprecher der Verlauf der Konkurrenzen und ihre Ergebnisse bekannt gegeben wurden, war es auch für den Laten ein Leichtes, das Turnier zu verfolgen. Und das war wohl der Hauptzweck des gestrigen Turniers— für den schönen und edlen Reitersport neue Freunde und Anhänger zu werben. Die Ergebnisse: Jagdspringen Kl. A(osfen für 5jährige und alle inländischen Pferde, 25 Nennungen): 1. A. Schmitz auf„Odin“ (0 F. und 48 Sek.); 2. Oberwachtmeister Katzenberg auf „Quartmasor“(0 F. und 54 Sek.); 3. Frl. v. Dalwig auf „Melitta“(0 F. und 55 Sek.) und Karl Schwem auf„Irmgard"(0 F. und 55 Sek.); 6. Scharf. Heinrichs(Köln) auf „Prinz Kuckuck"(0 F. und 57 Sek.); 7. Chr. Fils(Gertrudenhof) auf„Aar“(0 F. und 58 Sek.): 8. SA=Mann K. Gennat (Koblenz) auf„Nestor“; 9. Scharf. Jansen(Köln) auf„Negro“, bis 1500 ccm Heinemann=Gelsenkirchen auf DRW Sieger. Dann erschienen die Lizenzfahrer und hier bewies der Ludwigsburger Briem auf Amtlcar erneut sein großes Können. In schneidiger Fahrt kam Briem in der 1100 ccm=Klasse gegen den Engländer Graf Maltzahn und Hummel=Freiburg auf 71,94 Std.=Km. Unerreicht war in der Gruppe der Sportwagen bis zu 1½ Liter der Italiener Graf Lurani, der mit seinem Maserati fast unangesochten 73,23 Std.=Km. erreichte.— Einen klaren Sieg, diesmal aber erst nach hartem Kampf holte sich der erfahrene Münchener von Delius auf BMW in der Gruppe bis 2000 ccm. Zwei Ausländersiege in den beiden leichteren Klassen der Rennwagen leiteten über das 3000=ccm=Rennen, zu dem keine Deutschen gemeldet hatten, in den Kampf der schweren Wagen über. Die Spannung hatte längst ihren Höhepunkt erreicht, als in sieberhafter Erwartung die Startflagge siel. In letzter Minute hatte sich noch der Spanter Zanelli, der Sieger des Kesselbergrennens vom Jahre 1931, in die Liste einschreiben lassen. Begeisterung um Stucks Silbervogel An den Berghängen wurde es lebendig, als die Lautsprecher den Start Hans von Stucks ansagten. Mit begeisterten Zurufen suchte man das Ohr des deutschen„Meisters der Berge“ zu erreichen. Aber wenn man den„Silbergrauen“ aus der Kurve kommen sah, war es schon zu spät. Und diese Fahrt mit ihrer ungeuer scheinenden Geschwindigkeit hat— keinen Rekord gebracht. Es ist Stuck leider nicht gelungen mit seiner Rennzeit von:44,3 seine 1934 aufgesteckte Bestzeit zu erreichen. Es sehlten dreizehntel Sekunden. Aber sein Rennen hat die Massen bis zur letzten Minute gefesselt. Erwartungen von Kesselberg erfüllt Die deutsche Industrie kann aus der Bilanz dieses zehnten Kesselbergrennens wiederum eine Bestätigung ihrer Leistungsfähigkeit zur Kenntnis nehmen. Gegen schwerste ausländische Konkurrenz haben sich die deutschen Fabrikate ausgezeichnet durchgesetzt. ner Reit= und Springtournier Frl. v. Dalwig siegte in der Dressurprüfung Kl. B. Fritz Lanser(Bonn) auf„Toska" und J. Schnitzler(Altendorf) auf„Prätor“; 12. E v. Kintzel(Burg Miel) auf„Lia“. Dressurprüfung Kl. A(offen für 5jährige und alle inländischen Pferde), 19 Nennungen, 8 Platznote: 1. J. Hertzogenrath(Gertrudenhof) auf„Freya“; 2. Chr. Fils(Gertrudenhof) auf„Aar“; 3. Dr. Moeltgen(Koblenz) auf„Flieger“; 4. Frau D. Breitzel(Koblenz) auf„Neckar); 5. Frl. v. Dalwig(Bonn) auf„Max“; 6. Rottenf. Stupp(Köln) auf „Hofnarr“; 7. Scharf. Heinrichs(Köln) auf„Prinz Kuckuck"; 8. Fritz Lanser(Bonn) auf„Toska“. Reitprüfung für jugendliche Reiter und Reiterinnen: 1. G. Odendall(Köln) auf„Prinz Kuckuck"; 2. Irmtraut Moeltgen(Koblenz) auf=Komtesse"; 3. Wolfg. Grosse(Köln) auf„Falk“; 4. Giesela Fackelday(Köln) auf „Molly“; 5. Ria Wiltberger(Bonn) auf„Gaudeamus“; 6. Hardy Rings(Bonn) auf„Melitta“. Erleicht. Barrierespringen(um den Preis des Reichsverb. für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts, Berlin): 1. Jos. Abs(Jesuttenhof) auf„Sepp“; 2. SA=Mann Gennat(Koblenz) auf„Nestor"; 3. Scharf. Heinrichs(Köln) auf„Negro“. Wanderpreis der Stadt Bonn(Mannschaftswettbewerb):(Vielseitigkeitsprüfung nur zwischen Reit= und FahrVerein und Akad. Retterverein): 1. Akad. Reiterverein 30.; 2. Reit= und Fahr=Verein, Bonn, 34 Punkte. Jagdspringen Kl. A(Mannschaftswettbewerb): 1. SAReitersturm 2/71 Schar Zieverich mit 4.; 2. Landespolizei Bonn mit 9¼.; 3. Ländl. Reit= und Fahr=Verein des Kreises Rheinbach mit 29¾.; 4. Bonner Reitgemeinschaft mit 43¾ F. Dresurprüfung Kl. L(ossen für 5jährige und ältere inländische Pferde und alte Reiter): 1. Frl. von Dalwig (Bonn) auf„Max“: 2. Frau D. Beitzel(Koblenz) auf„Neckar"; 3. Dr. Moeligen(Koblenz) auf„Flieger“; 4. Jomsen(Köln) auf„Negro"; 5. Jos. Hervogenrath(Gertrudenhof) auf „Freya“. Abtellungswettkampf um ihren Wanderpreis der ohem. Reiterstandarte 171);„1. SA.=Reitersturm 2/71 Köln unter Scharführer Heinrichs; 2. SA=Reitersturm 7/76 Meckenheim unter Scharf. Schnitzler: 3. SA=Reitertrupp Bonn 4/71. Jagdspringen Kl. L(um den Preis des Akademischen Reitervereins Bonn): 1. Karl Schwan(Widdendorf) auf „Irmgard"(0 F. und 75 Sek.); 2. Oberlt. Hentrich(Landespolizei Bonn) mit 0 F. und 83 Sek.; 3. Scharf. Heinrichs (Köln) auf„Prinz Kuckuck"(4 F. und 36 Sek); 4. Klemens Hons(Bung Grnven)) mit 7 F. und 80 Sek.); 5. A. Schmitz (Schopenhof) auf„Alma“; 6. H. v. Kintzel(Burg Miel) mit 8 F. und 89 Sekunden. In einer Pause trat die HI=Reiterschar Bonn 160 auf und zeigte gute Leistungon im Voltigieren. Am gestrigen Abeno fand in der Kaiserhalle zum Abschluß ein gemütliches Zusammonsein statt, in dessen Verlauf die Sieger schöne und wertvolle Preise in Empfang nehmen konnten. Vom Schriftsetzerlehrling zum Professor In der letzten Monatsversammlung der Ortsgruppe 1925 der Deutschen Stenografenschaft hielt der Ortsgruppenführer Studienrat Dr. Dr. Spohr unter dem obigen Thema einen Vortrag über einen Bahnbrecher Deutscher Kurzschrift, dessen Geburtstag sich am 24. Juni ds. Is. zum hundertsten Mal gejährt hat. Wir entnehmen den Ausführungen Folgendes: Eines großen deutschen Meisters gedenken in diesen Tagen sowohl die Jünger Gutenbergs wie die Freunde der Kunst der geflügelten Feder, eines Mannes, dessen Name in Deutschland fast ganz vergessen war, bis vor eindreiviertel Jahren die Mitbürger seiner Vaterstadt Halle ihren Landsmann durch eine würdige Gedenktafel als Schriftforscher und Kurzschrifterfinder ehrten und die deutsche Stenografenschaft in einer Festsitzung in der Hallenser Universitätsaula seine schöpferischen; bahnbrechenden Leistungen feierte. Karl Faulmann wurde am 24. Juni 1835 in Halle als 3. Kind eines armen Handarbeiters geboren. Mit vier Jahren verlor er seinen Vater, und seine Mutter mußte nun die Familie kümmerlich als Aufwartefrau in den Framkeschen Stiftungen ernähren. Wegen seiner guten Begabung bekam der Junge bald eine Freistelle an der Bürgerschule des Waisenhauses, wo er auch Gelegenheit hatte, am wahlfreien lateinischen und französischen Unterricht teilzunehmen. Als aber seine Mutter ihre Stellung verlor, verließ er, noch nicht 14 Jahre alt, die Schule und trat als Schriftsetzerlehrling in die angesehene Druckerei von Gebauer und Schwetschke in Halle ein. In der Selbstdarstellung seiner Jugendzeit gibt er ein außerordentlich anschauliches, kulturgeschichtlich sehr wertvolles Bild von dem Leben und Treiben in einem Druckereibetrieb in der Mitte des vorigen Jahrhunderts. In den Abendstunden eignete er sich durch häusliches Privatstudium umfassende Sprachkenntnisse an und erlernte gleichzeitig die Gabelsbergersche Stenografie. Nach Beendigung seiner Lehrzeit begab er sich auf die Wanderschaft und lernte viele Städte und Berufsgenossen seines Vaterlandes kennen. Endlich fand er wieder Beschäftigung in München. Hier begann er auch im Alter von 19 Jahren seine schriftstellerische Tätigkeit mit Aufsätzen für eine Buchdruckerzeitschrift. Ein von ihm ausgearbeiteter Entwurf zur Herstellung beweglicher Lettern für stenographischen-Druck, den er nach Wien sandte, veranlaßte zur Berufung des kaum Zwanzigjährigen an die k. k. Hof= und Staatsdruckerei, die hohe Schule der Buchdruckerkunst jener Zeit. Hier war er besonders als fremdsprachlicher Schriftsetzer tätig; zugleich aber wurde er mit der Aufgabe betraut, Typen zu schaffen, die geeignet waren, stenografischen Satz für Buchdruck herzustellen. Was manche vor ihm vergeblich versucht hatten. gelang ihm; er schuf ein geradezu mustergültiges System stenografischer Lettern, mit denen eine Reihe Zeitschriften und Lehrbücher gedruckt worden sind. Im Wiener Stenografenverein wurde er bald der Freund des Leiters Prof. Conn, des späteren Direktors des stenografischen Büros im Reichsrat. Er bestand die Kurzschriftlehrerprüfung mit Auszeichnung, erteilte Unterricht an Gymnasien, Oberreal= und Handelsschulen und wurde, erst fünfundzwanzigjährig, vom Minister zum Lektor für Stenografie an die Wiener Universität und zum Mitglied der Prüfungskommission berufen. Vom Kaiser wurde ihm der Professortitel verliehen, eine in jener Zeit seltene Auszeichnung für einen nicht akademisch gebildeten Mann aus dem Handwerkerstand. Ganze Generationen von Männern, die führende Stellungen in der Verwaltung und Wirtschaft innegehabt haben, hat er bis zu seinem Tode am 28. Juni 1894 in die Kunst des Flügelstifts eingeführt. Seine Stellung in der Staatsdruckerei mußte er freilich aufgeben, er wurde jetzt wissenschaftlicher Schrift= und Sprachforscher, der u. a. eine„Illustrierte Geschichte der Schrift“ und ein„Etynologisches Wörterbuch der Deutschen Sprache“ verfaßte. Seine enge Verbundenheit mit dem Handwerk, dem zeitlebens seine Liebe galt und das er als die„edelste Industrie“ gerühmt hat, bewies er durch die umfangreiche„Illustrierte Geschichte der Buchdruckerkunst“, die er 1882 herausgab. Noch bedeutender sind seine schriftstellerischen Leistungen auf kurzschriftlichem Gebiet. Seine historische„Grammatik der Stenographie“, 1887 erschienen. in der 950 Systeme in 22 Sprachen dargestellt sind, ist heute noch das Standardwerk, die Grundlage jeder weiteren Forschung in der Kurzschriftgeschichte. Seine bleibende Bedeutung aber hat Faulmann als Reformator der deutschen Stenografie und als Kurzschrifterfinder gewonnen. Er erkannte früh, daß die Kurzschrift Gemeingut aller schreibenden Berufe werden müsse, daß aber weder das Gabelsbergersche noch das Stolzesche System die Alleinherrschaft in Deutschland erringen werde. Zum Siege konnte nach seiner Ueberzeugung nur eine Schrift gelangen, die aufgebaut auf den Grundgedanken beider Systeme, in ihrer Unterstufe als Verkehrsschrift ganz einfach und leicht erlernbar sei und in ihrer Oberstufe als Redeschrift den höchsten Anforderungen der Praxis genüge. Daher versuchte er als erster, durch Verschmelzung der beiden wetteifernden Schriftungen eine einheitliche, vereinfachte Kurzschrift für das ganze deutsche Volk zu schaffen. Leider fand er mit seinen Vorschlägen weder bei Stolze. an den er einen warmherzigen Appell richtete, noch bei den damaligen hochkonservativen Schülern Gabelsbergers irgendwelches Verständnis. So arbeitete er denn als Muster einer Einheitskurzschrift 1875 ein eigenes System aus, das sich durch große Einfachheit und strenge Regelmäßigkeit auszeichnet und noch heute in Oesterreich zahlreiche Anhänger hat. Die bedeutsamste Neuerung dieses Systems war die folgerichtige Durchführung der Auslautvokalisation, d. h. die gleichmäßige Andeutung der Selbstlaute am folgenden Mitlaut. Diese Vokalbezeichnung ist später in das Einigungssystem Stolze=Schrey übernommen und neben manchen anderen Schriftgedanken und Zeichenformen Faulmanns der 1924 geschaffenen Einheitskurzschrift, der jetzigen„Deutschen Kurzschrift", zugrunde gelegt worden. Sie ist das hervorstechendste Merkmal unserer heutigen Schrift, sie gibt ihr das einheitliche Gepräge. So ist Karl Faulmann nicht nur der Bahnbrecher des Gedankens einer Einheitsstenografie, sondern auch der Mitschöpfer unserer Deutschen Kurzschrift geworden, die seit der nationalsozialistischen Revolution allein im Reich gelehrt werden darf. Daß aber dieser Mann von echt kämpferischem Charakter und unerhörter Arbeitskraft sein ganzes Können und Wirken unter das eine Ziel, seinem deutschen Volke zu dienen, gestellt und diesem Ziele alles, was er erwarb, restlos geopfert hat. macht ihn uns doppelt wert. Sein Name wird nie vergessen werden, solange es eine deutsche Kurzschrift geben wird. Dr. Dr. Spohr(Bonn). Mayen rüstet für die Geneveva=Freilichspiele Das alte Eifelstädtchen Mayen,„das romantische Tor zur Süstosteifel", steht schon ganz im Zeichen der großen Genoveva=Festspiele am Fuße der alten Genovevaburg. die in der Zeit vom 7. bis 21. Juli als groß aufgezogene Freilichtspiele Mittwochs. Samstags und Sonntags große Scharen von Zuschauern aus ganz Westdeutschland und Südwestdeutschland, vor allem natürlich aus der Eifel und vom naheliegenden Rhein und der Mosel anziehen werden. Es handelt sich bei diesem Freilichtspiel um die Dramatisierung der bekannten Genovevasage durch Karl Seekatz=Koblenz. Grabstätte eines spanischen Befehlshabers gefunden Beim Abbruch der alten, schon halb verfallenen Klosterkirche zu Wesel wurde mit einem beschrifteten Grundstein aus dem Jahre 1731 anläßlich der Wiederaufrichtung der Kirche, auch die Grabplatte des Grafen Manoel de Sousa gefunden, der der Befehlshaber des spanischen Fußvolkes war, das im Jahre 1614 die von den Holländern besetzte Stadt eroberte. Die Platte, die nun in der Willibrordkrypta Aufstellung gefunden hat, trägt folgende Inschrift: Hier ist beigesetzt der Leichnam des Manoel de Sousa, Ritter des Kleides Christi, Komtur der Hl. Maria von Gundae, Befehlshaber des spanischen Fußvolkes, im Auftrage seiner Majestät, Sohn des Grafen Mirando vom Staatsrat. Er starb am 9. Dezember 1621.— Das Geschlecht dieser spanischen Granden existiert noch heute in Spanien. Aufforderung an die deutschen Tonsetzer Der Allgemeine Deutsche Musikverein fordert die deutschen Tonsetzer auf, für das Tonkünstlerfest 1936 Werke aller Art, ausgenommen solche der Unterhaltungsmusik, bis zum 1. September d. J. an die Akademie der Tonkunst, München, Odeonvlatz 3. mit dem Vermerk„für den Allgemeinen Deutschen Musikverein“ einzusenden. Besonders erwünscht sind Werke, die in den letzten Jahren entstanden sind. Rücknarto ist heizulegen. Ueber das im Herbst d. J. stattfindende Tonkünstlerfest des Vereins erfolgen nach nöhere Angaben. Eine Riesen=Ebschaft für die französischen Akademien Eine riesige Erbschaft ist dem Institut, das die fünf Akademien, unter ihnen die Académie Française, umfaßt, zugefallen. Es handelt sich um einen Betrag, der auf eine halbe Milliarde Franken geschätzt wird und von dem Engländer Jaffén dem Institut vermacht wurde. Wie so oft in derartigen Fällen wird auch diesmal erst ein Prozeß über die Auszahlung des Betrages entscheiden. Jafféy hat nämlich zwei Testamente hinterlassen. In dem einen, in Nizza aufgesetzten Testament hat er das französische Institut zum Uninersalerben eingesetzt, in einem zweiten. in London geschriebenen. ist dagegen seine Frau als Universalerbin genannt. Wie der„Figaro“ hierzu meldet, ist das französische Institut entschlossen, seine Rechte geltend zu machen. Seite 12. Nr. 15 272 Generdl=Anzeiger für Vonn und Aurgegend 7 Vonner Nochischten 1. Juli 1935 Die Einzelwerbung durch Rundsunk Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda teilt mit: Ich habe die am 30. Juni ablaufende Frist für die Einstellung der Einzelwerbung durch Rundfunk im Einvernehmen mit dem Herrn Reichswirtschaftsminister bis zum 31. Dezember 1935 verlängert. Diese zweite Uebergangsfrist soll den beteiligten Wirtschaftskreisen Gelegenheit zur Abtragung etwa noch bestehender Verträge geben. Mit einer weiteren Verlängerung dieser Frist ist nicht mehr zu rechnen. Die Großhandelskennzahl Die Kennzahl der Großhandelspreise stellt sich für den 26. 6. auf 101.1(1913 gleich 100). Sie ist gegenüber der Vorwoche(101,3) um 0,2 v. H. gesunken. Die Kennzahlen der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 101.4 (minus 0,4 v..), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 90.7(minus 0,1 v..) und industrielle Fertigwaren 119,2(unverändert). Die Reichskennzahl für die Lebenshaltungskosten im Juni Die Reichskennzahl für die Lebenshaltungskosten stellt sich für den Durchschnitt des Monats Juni 1935 auf 123,0 (1913/14= 100); sie ist gegenüber dem Vormonat (122.8) wenig verändert. Die Kennzahlen für Ernährung haben sich unter jahreszeitlichen Einflüssen— hauptsächlich infolge des weiteren Anziehens der Preise für Kartoffeln alter Ernte— um.3 v. H. auf 120,6 erhöht. Die Kennziffer für Heizung und Beleuchtung ist um 0,4 v. H. auf 124.2 zurückgegangen. Die Kennziffer für die übrigen Bedarfsgruppen sind nahezu oder ganz unverändert geblieben: im Monatsdurchschnitt betrugen die Kennziffern für die Kleidung 117,8(0,1 v. H. höher), für Wohnung 121,2(unverändert) und für„Verschiedenes“ 140.5(unverändert). Für schleunige Rückkehr zum Soldstandard Die Vollsitzung des Kongresses der Internationalen Handelskammer hat am Samstag eine Entschließung über die Frage der Stabilisierung des Verhältnisseo zwischen den Währungen angenommen: Die Internationale Handelskammer sieht in der Stabilisierung der ausländischen Devisenkurse auf Goldbasis ein deingliches Gebot für den Wiederaufbau der Weltwirtschaft. Sie fordert daher die wichtigsten der in Frage kommenden Regierungen auf, geeignete Besprechungen zum Zwecke der Ausarbeitung und Inkraftsetzung eines Abkommens über eine vorläufige Stabilisierung einzuleiten, das die Regierungen in die Lage versetzt, so schnell als möglich alle erforderlichen Matnahmen zu treffen, um in ihrer nationalen Wirtschafts= und Finanzpolitik die Anpassung vorzunehmen, die einem internationalen Goldstandard ein ungestörtes Arbeiten auf lange Dauer ermöglicht. Colerus sagt:„Wer aber in der Holtzung etwas lernen und erfahren will der nehme die Heydenreuter Holtzhauer] Bauersleute und andere Holtzwürme zu Rath s die täglich mit solchen Dingen umbgehen da wird er wohl mehrern Bericht hiervon bekommen. Dann weil sie solche Sachen täglich in Händen haben und ohne Unterlaß damit umbgehen so kan man von solchen Leuten viel erfahren und lernen das andere nicht also wissen und verstehen.“ „Allein daran muß man sich nicht kehren daß bißzweilen einer also der andere aber auf eine Der Revolver ging les Ein junger Mann verschluckte die Rugel Das ist kein schlechter Witz, sondern die Geschichte steht mit nüchternen Worten in den Polizeiakten eines Falles verzeichnet, der sich dieser Tage in Paris zutrug. Ein junger Mann hatte ein Großreinemachen in seiner Wohnung angesetzt und war gerade dabei, der Putzfrau beim Wegrücken eines Schrankes behilflich zu sein, als sie einen alten rostigen Revolver entdeckte. Sie nahm ihn in die Hand und legte, im Glauben, daß es sich um eine völlig unbrauchbare Waffe handele, scherzend auf ihn an. Ehe der Mann noch ein Wort sagen konnte, drückte sie auch schon los, eine Detonation erfolgte, und der junge Mann— brach nicht zusammen, sondern zog ein Taschentuch aus der Jacke, um sich das Blut fortzuwischen, das ihm aus dem Mund drang. Die Kugel hatte die Lippe durchschlagen, war dann gegen die Zähne geprallt, deren einen sie zerschmetterte, und dann— war sie verschwunden. Man stand anfänglich vor einem Rätsel, da die verhängnisvolle Kugel unauffindbar blieb, bis eine Röntgenaufnahme zeigte, daß sich die Kugel im Magen des Verletzten befand. Sie war, nachdem sie die Zahnreihe durchschlagen hatte, in den Gaumen gerutscht und von dem jungen Mann unbewußt verschluckt worden. Die Putzfrau dankt dem Geschick dafür, daß es den jungen Mann mit so ausgezeichneten Zähnen versah, die die Durchschlagskraft einer Revolverkugel derartig abschwächen konnten. Denn sonst wäre der Mann wohl kaum mit dem Leben davongekommen. Die erblindete Wirtin bestohlen Vier hundert Mark verwettet Wegen eines gemeinsamen Diebstahls wurde von der Spandauer Kriminalpolizei die 48 Jahre alte Martha P. festgenommen. Frau P. hatte vor einiger Zeit bei einer erblindeten Witwe in der Weberstraße in Spandau ein Unterkommen gefunden. Vor wenigen Tagen wurde plötzlich die Witwe, die in äußerst kümmerlichen Verhältnissen lebt, so krank, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Frau., die sich nun allein in der Wohnung befand, benutzte diese Gelegenheit, sämtliche Zimmer zu durchstöbern und ihrer Wirtin die ganzen Ersparnisse von 400 Mark sowie sämtliche Kleidungsstücke zu stehlen. Als eine Schwester der Erblindeten in der Wohnung erschien, um nach dem Rechten zu sehen, entdeckte sie sofort das Fehlen des Geldes und der Kleider. Sie lief zur Polizei und veranlaßte die Festnahme der Diebin. Bei ihrem Verhör erklärte diese, von den 400 Mark keinen Pfennig mehr zu haben, weil sie das Geld verwettet hätte. Ein Teil der gestohlenen Kleider konnten bei ihr noch beschlagnahmt werden. Zum Großflugtag am 14. Juli in Köln Das Gauamt der NSG„Kraft durch Freude“ veranstaltet anläßlich des Großflugtages am 14. Juli 1935 zur Erlangung guter Bilder vom Flugtag einen PhotoWettbewerb. Die drei besten Bilder werden mit Preisen von 50, 30 und 20 Mark prämiiert; außerdem sind zehn Rundflüge über Köln als Preise ausgesetzt. Zu diesem Wettbewerb dürfen ausnahmslos nur von Amateuren ausgenommene Bildmotive, die auf den Gauvolkstag Bezug haben, eingeschickt werden. Die Entscheidung über die Verteilung der Preise trifft das Gauamt der NSG „Kraft durch Freude". Die einzusendenden Bilder müssen ein Mindestformat von 9X12 besitzen und auf der Rückseite mit Tinte geschrieben Name und Adresse des Einsenders. Bilder, die diesen Bedingungen nicht entsprechen, werden nicht gewertet. Letzter Einsendungstermin ist der 25. Juli 1935. Die Einsendungen sind in geschlossenem Umschlag an das Gauamt der RSG„Kraft durch Freude“, Köln, An den Dominikanern 2, zu richten und müssen überdies auf dem Umschlag den Vermerk„Photo=Wettbewerb Volksflugtag Köln 1935“ tragen. Sämtliche eingesandten Bilder gehen ohne Anspruch auf Entschädigung in den Besitz der RSG„Kraft durch Freude" über. Namen und Preisträger und deren prämiierte Bilder werden in der Presse veröffentlicht. Karten zum Flugtag sind zu haben bei sämtlichen Dienststellen der DAF und den Kreisämtern der NS=Gemeinschaft„Krafk burch Freude“. Zwei italienische Zerstörer zusammengestohen Bei Uebungen mit abgeblendeten Lichtern stießen nachts die italienischen Zerstörer„Zeno“ und„Malocelle“ im Golf von Tarent zusammen. Von den Besatzungen wurden sechs Mann getötet und sieben leicht verletzt. Die beschädigten Zerstörer konnten mit eigener Kraft Tarent erreichen. Eisenbuhn, Krastwagen und Schifführt Staatlich regulierter Wettbewerb im Interesse der Gesunderhaltung— Sieben Millionen Tonnen Schiffsraum liegen brach Die vierte Vollsitzung des Kongresses der Internationalen Handelskammer war in ihrer ersten Abteilung der Zusammenarbeit der Verkehrsmittel, der Eisenbahn und Kraftwagen, in ihrer zweiten Abteilung dem Kreis der Handelsschiffahrt gewidmet. Unter dem Vorsitz des italienischen Senators Conti begannen die Erörterungen über Eisenbahn und Kraftwagen mit einer Rede von Pros. Dr. Most=Deutschland. Im Mittelpunkt stehe die Frage, welchen Einfluß die Kraftwagenkonkurrenz auf das Tarifsystem der Eisenbahn ausübe. Die Aufrechterhaltung des Grundgedankens(Abstufung der Tarifsätze nach der Tragfähigkeit des Beförderungsgeschäfts) sei ebenso wie beren Beständigkeit von allergrößter Bedeutung für die Wirtschaft. Beides könne nur erhalten werden, wenn die Wirtschaftlichkeit des Eisenbahngüterverkehrs nicht unterhöhlt werde. Auf der anderen Seite aber müsse auch dem Kraftwagen der Spielraum zur besonderen Entfaltung gelassen werden. Das sei um so notwendiger, als ein besonderer Wettbewerb des Kraftwagens mit den Eisenbahnen stets einen günstigen Einfluß auf die Tarifgebarung und auf die Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit ausüben werde. Kraftverkehrsmonopole irgendwelcher Art seien zur Sicherung dieser Synthesen nicht geeignet. Ein System staatlich regulierten Wettbewerbs liege auch im Interesse der Gesunderhaltung des Kraftverkehrs selbst. Der Direktor der französischen Staasbahnen Dautry hielt anschließend einen Vortrag über die Notwendigkeit der Zusammenarbeit. Schädiingsberampfung dor doo Fahlen Von Professor Dr. Werner Schmidt, Eberswalde Das Gebiet des Pflanzenschutzes ist heute in eine Reihe von Spezialgebieten unterteilt. Die Entwicklung wohl fast aller Fachbereiche, die Naturerkenntnis in Technik und Wirtschaft anwenden, hat notwendig zu einer Arbeitsteilung führen müssen. Vielleicht ist hie und da diese Teilung reichlich weit fortgeschritten und bedarf der Zusammenfassung. Einander fremd gewordene Nachbargebiete können sich im Grenzbereich oft außerordentlich befruchten. Vor 300 Jahren wurden in den Büchern des sogenannten Hausväterschrifttums alle damaligen Kenntnisse des Haushaltens, des Backens, Mahlens, Brauens in der Hauswirtschaft, des Ackerund Weinbaues, der Holzung, Fischerei, Haustierkunde und sogar der Arzneikunde zusammengefaßt. Vor mir liegt gerade das berühmte Hausväterbuch des Johannes Colerus in einer späteren Auflage von 1680, in Verlägung Johann Martin Schönwetters, Frankfurt am Mayn. „Dadurch und darinnen 7 wie nicht allein Menschen Viehe Blumen=Gärten und Feld=Gewächse mit geringen Unkosten mit der Hülff Gottes zu helfen und vor Ungeziefer zu praeferviren und zu säubern sondern auch wie nach den Influentiis deß Gestirns Sonn und Monds zu rechter Zeit In der zweiten Abteilung der Vollsitzung erfolgten die Beratungen unter Vorsitz des Präsidenten der deutschen Gruppe, Frowein. Als Erster sprach Lord Essendon. Er wies u. a. darauf hin, daß augenblicklich sieben Millionen Tonnen Schiffsraum brach liegen. Stillgelegter Schiffsraum sei jedoch immer ein Faktor auf dem Frachtenmarkt. Solange dieser Zustand anhalte, stelle er eine bleibende Bedrohung der Schifffahrt dar. Lord Essendon entwickelte dann die Hauptzüge des Planes, der von der internationalen Schifffahrtskonferenz aufgestellt worden ist, betonte aber, daß es sich um einen vorläufigen Plan handele. Der Plan sehe die Stillegung oder Abwrackung des vorübergehend oder dauernd den Bedarf übersteigenden Schiffsraumes vor, und zwar soweit als möglich durch freiwillige Leistungen der Reeder. Nach dem Engländer sprach der Führer der deutschen Seeschiffahrt, Staatsrat Eßberger, Hamburg. Um die Schwierigkeiten in der Schiffahrt wenigstens vorübergehend zu überwinden, so führte er u. a. aus, wird es notwendig sein, dem Nationalisierungsplan, wie er von Lord Essendon vorgetragen wurde, zuzustimmen, wenn man auch hier in einigen Ländern der Ansicht ist, daß die Durchführung einer Abwrackaktion gesünder wäre, als Maßnahmen zu treffen, um die Reeder zum Auflegen ihrer Schiffe zu bewegen. Der Rationalisierungsplan sieht aber auch schon vor, gewisse Summen für das Abwracken der Schiffe zur Verfügung zu stellen. Man sollte zumindestens versuchen, diesen Anteil möglichst groß zu gestalten. dem Licht nach zu düngen säen pflantzen erndten und zu bauen sey zu finden.“ „Für allerhand Kauff= und Handelsleut Auch Doctorn Hausvätter Apotheker Laboranten Balbirer Mahler] Goldschmiede Müntzmeister Ackerleute Gärtner Viehhändler Jäger Fischer Vogler und alle jede so mit Handel und Wandel umbgehen und ihre Geschäffte Nahrung und Gewerb treiben.“ Wenn uns heute bei einer solchen Rückschau die damaligen praktischen Rezepte und Erfahrungen vom heutigen Stand unserer Naturkenntnis aus vielfach recht wirklichkeitsfremd vorkommen, so darf man doch nicht verkennen, daß unsere Vorfahren schon ein hohes Maß scharfer Beobachtungsgabe bekunden. Wenn ihnen für vieles noch die Erklärung fehlte und sie daher nicht auf richtige Lösungen kommen konnten, so brauchen wir, um nicht allzu stolz auf die heutigen Leistungen zu werden, uns nur vorzustellen, welchen weiteren Vorsprung das nächste Jahrhundert gegenüber dem unseren gewonnen haben wird und wie sich im Lichte der späteren Technik unsere heutige ausnehmen mag. Eindringlich wird von Colerus unterstrichen, daß immer wieder nur die praktische Erfahrung weiterführt. Dieser Weg des praktischen Probierens war ein Fortschritt gegenüber der mittelalterlichen Weltfremdheit. andere Weise von der Sache redet man schreibe eines jeden Meynung auff und nehme darnach das Werck selber in die Hand und versuche es so wird ihn die Erfahrung wohl lehren wer recht oder unrecht hat dann eigene Erfahrung lehret alles.“ Man muß es dem Tätigkeitsdrang unserer Altvorderen schon lassen, daß sie wirklich nichts unversucht ließen, was ihnen damals möglich war, um in Hauswirtschaft, Ackerbau, Schadensverhütung und Arzneikunde die Geheimnisse der Natur zu erlauschen und dem Uebel zu wehren. In 15 Jahren Zuchthaus begnadigt Die Justizpressestelle Stuttgart teilt mit: Der Führet und Reichskanzler hat die vom Schwurgericht in Ellwangen gegen die am 29. März 1912 geborene Sophie Knorr wegen Mordes erkannte Todesstrafe im Gnadenwege in eine Zuchthausstrafe von 15 Jahren umgewandelt. Die Verurteilte war jahrelang von ihrem Stief= und Pflegevater mißbraucht und dadurch auf Abwege gebracht worden. Nach der Geburt zweier unehelicher Kinder sah sie sich von ihrem Geliebten verlassen und von ihren nächsten Verwandten mit Mißhandlung und Verstoßung bedroht. Sie hat darum ihr jüngstes sechs Wochen altes Kind vergiftet. Der Gnadenbeweis ist bewilligt worden, weil die geistig beschränkte Verurteilte überwiegend durch fremde Schuld in Bedrängnis geraten ist, aus der sie keinen Ausweg mehr zu finden vermochte. Wie wira das Wetter! Wekterbericht des Reichswetterdienstes Köln (esszies,(Dhelr,Oheb bedrkiQ wollts Obedukt.e Rogrn. # Sboer.□iemelfichs eertüenffatiles eh fechtn mlligr Lö-adreic, eimiehn Pestrec Die Heße Sagm uß dem Bünde. Die bei den Stelenen sichenden Zehlm geben die Tempersissm an. Die Listen verhtnden Oris us dete ube epbe Tat Fortdauer des schönen Wetters. Schwache östliche Winde. Luftkörper über Köln: Der über Köln liegende Luftkörper hat durch Einstrahlung und Absinken seinen ursprünglichen Charakter verloren und ist indifferent geworden. der Wetterstafen Benet. der Wetterstaften Beuel. Wie wird das Wetter heute? Keine wesentliche Aenderung, gleichbleibende gute Wetterlage. Zu erwartendes Temperaturmax, für heute 28—30, Sichtverlauf der nächsten 12 Stunden—10 Kilometer, Sonnenaufgang .13, Sonnenuntergang 20,59, Mondaufgang.31, Monduntergang 21.32, absolute Dunkelheit 23.59, bürgerliche Dämmerung(abends) 21.55,(morgens).17. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 758,5, red. auf RN. 763,6, Tendenz leicht fallend, Temperatur 18,6, Max. gestern 30.0, Min. d. Nacht 14,6, Windrichtung und Stärke mSek. NW 1, Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 0,0 Itrigm, Bodenoberflächentemp. 16,0. Der Zegelstand. Der Pegelstand vom Samstag: Rheinfelden 3,69(minus), Maxau.59(minus), Mannheim .83(minus), Lohr 1,27(minus), Mainz 1,95(minus), Bingen 2,86(minus), Kaub.30(minus), Ems 1,19(unv.), Trier.45(minus), Koblenz.11 (minus), Köln 3,16(minus), Düsseldorf 2,57(Minus), Duisburg 1,59(minus), Mülheim=R..32 (unv.), Ruhrort 1,85(minus), Wesel 1,79(Minus). Emmerich 2,98(minus 13). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen.02(.92), der Kölner Pegel.11(.16) Meter. Beethovenfest HEUTE 21 Uhr AUF DEM MARKTPLATZ Bei günstiger Witterung: Wiederholung der Ouverture zu Goethes„EGMONT“ und der über Schillers„Ode an die Freude“ von Ludwig von Beethoven. Ceitung: MAK FIEDLER Solisten: Adelheld Holz, Sopran, Ria von Hessert, Alt Cunnar Oraarud, Tenor, Prof. Alb. Placher, Baß. Verstürkstes Stüdt. Orchester. Verstärkter Stüdt. Gesungverein. ZUTRITT ZUM MARKTPLATZ FREI! Es stehen jedoch eine Anzahl Sitzplätze zur Verfügung. Preis.50 RM. Vorverkauf: Städt. Verkehrsamt, Poststraße 27. 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Seite 13 O Seeränber als Fahrgäste an Bord Uebersall auf einen chinesischen Dampser Wie die Shanghai Times berichtet, wurde an der Küste der Provinz Tschekiang der kleine chinesische Dampfer Tschihing, der im Küstendienst steht von Seeräubern überfallen. Sie hatten sich als Fahrgäste an Bord geschlichen. Alle Reisenden wurden ausgeraubt. Insgesamt erbeuteten die Räuber 3000 Dollar. Beim Kampf wurde ein Wachtposten erschossen. Um leichter entfliehen zu können setzten sie die Maschinen des Dampfers außer Betrieb. Sie wurden von einer Dschunke, die sich an der Küste versteckt hielt, aufgenommen. Es ist dies der erste Ueberfall von Seeräubern seit mehreren Monaten. Die herrenlose Schafherde Ein Schäfer vom=Blitz erschlagen Nach einem schweren Gewitter, das in der Gegend von Frankenhausen niederging, bemerkten mehrere auf dem Felde tätige Leute, daß eine Schafherde verstreut in der Gegend umherirrte. Als man der Sache auf den Grund ging, stellte man fest, daß der Schäfer, ein etwa 35 Jahre alter Mann, vom Blitz getroffen und getötet worden war. Handwerksmeister durch Blitzschlag getötet Ein in den 60er Jahren stehender Handwerksmeister aus dem Ort Wiesbaum(Eifel), der nebenbei auch Landwirtschaft betrieb, wurde bei einem über die hiesige Gegend niedergehenden Gewitter von einem Blitzstrahl getroffen und auf der Stelle getötet. Er wollte das Vieh vor dem drohenden Unwetter von der Weide in den Stall treiben. Auf dem Wege hierhin ereilte ihn der plötzliche Tod. Schwere Gewitterschäden in Ostpreußen Sechs Menschen durch Blitzschlag getötet Ueber Ostpreußen sind schwere Gewitter niedergegangen, bei denen in sechs Fällen Menschen getötet wurden. Im Kreise Ortelsburg wurde ein Landhelfer und zwei junge Mädchen vom Blitz getötet. In Nikolaiken wurde ein Knecht mit zwei Pferden vom Blitz erschlagen. Im Kreise Insterburg wurde ein Arbeiter auf der Nachhausefahrt vom Blitz getroffen und im Kreise Tilsit wurde ein junger Bauer ebenfalls auf dem Wege vom Felde getötet. Eine ganze Anzahl weiterer Personen wurde durch den Blitz gelähmt. Besonders zahlreich sind diesmal die vom Blitz erschlagenen Pferde und Kühe. Auch die Zahl der Brände, die durch Blitzschläge verursacht wurden, ist außerordentlich groß. Viel Vieh und Getreide, ferner landwirtschaftliche Maschinen und Hausgerät sind ein Opfer der Flammen geworden. In einem Fall sind 250 Schweine beim Grafen Dohna=Schlobitten verbrannt. Kindestötung durch die Mutter Fünf Jahre Zuchthaus für Tötung eines Neugeborenen Die 26jährige Ehefrau Eva Huber in Frankfurt a. M. hatte in der Nacht zum 14. Januar ihr ehelich geborenes Kind kurz nach der Geburt durch Faustschläge auf den Kopf und auf die Brust und durch Erwürgen mit einer um den Hals gelegten Schnur getötet, um, wie sie erklärte, die durch die Erwerbslosigkeit des Ernährers in Not geratene Familie nicht weiter zu belasten. Die Frau war anfangs März vom Schwurgericht zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden. und zwar hatte das Gericht sie des Mordes unter den einschränkenden Voraussetzungen des§ 51 Abs. 2 des StrGB für schuldig befunden. Das Reichsgericht hob auf die Revision der Angeschuldigten das Urteil auf. weil gewisse Widersprüche in dem Schwurgerichtserkenntnis enthalten seien, ob die Beschuldigte erblich belastet gewesen sei oder nicht. Der Fall kam nun nochmals vor die Geschworenen, und nach erneuter Aufrollung des Tatbestandes und Zeugenverhör plädierte der Staatsanwalt auf Totschlag und beantragte sechs Jahre Zuchthaus. Das Gericht erkannte auf die Mindeststrafe von fünf Jahren Zuchthaus, wobei es der Ansicht war, daß hier eine Gefängnisstrafe nicht ausreiche und der Angeklagten die Schwere ihrer Tat zum Bewußtsein gebracht werden müsse. attei Aenl Gewaltige Explosion in Schanghai 25 Tote, 75 Verletzte bisher geborgen Nachts ereignete sich in einer Zelluloidfabrik im Westen von Schanghai eine gewaltige Explosion. Die hohe Stichslamme war weithin zu sehen. Das Feuer legte auch 20 benachbarte Häuser in Asche. 25 Tote und 75 Verletzte sind bisher geborgen worden. An der Unglücksstelle spielten sich grauenvolle Szenen ab. Viele Verletzte starben auf der Straße. Kinder wurden in ihren Betten vom Feuer überrascht und verbrannten. Alle Feuerlöschzüge Schanghais und der Nachbarschaft wurden aufgeboten, um den Brand einzudämmen. Der Mann, der seine Frau vergaß Seltsames Schicksal eines englischen Kriegsverletzten Der merkwürdige Fall, daß ein Mann vergessen konnte, daß er verheiratet ist, beschäftigte das Gericht von Exeter(England). Albert Viktor Leonard aus Brixham, der vor Monaten seine Ehescheidung beantragte, hatte sich 1925 auf den Namen Williams verheiratet. Erst durch eine Tante erfuhr er, daß sein wirklicher Name Leonard sei und daß er in Edinburgh 1920 bereits geheiratet habe. Er vermochte sich der Ereignisse vor diesem Zeitpunkte nicht mehr zu erinnern, da eine Kriegsverletzung sein Gedächtnis schwer beeinträchtigt hatte. Das Gericht ließ Milde walten, zumal seine Frau vom Jahre 1920 bereits einen anderen Mann gefunden hatte. Einbruchsversuch in ein Symnasium Schüler wollten die Klassenarbeiten verbessern Eine Polizeistreife in einem kleinen holländischen Ort sah in der Nacht am Gymnasium eine verdächtige Gestalt. Als sie näherging, um nach dem Rechten zu sehen, bemerkten sie zwei junge Leute, die spornstreichs davonliefen. Die Polizeibeamten konnten zwei an die Mauer gelehnte Räder beschlagnahmen und die Besitzer feststellen. Es stellte sich heraus, daß es sich um zwei Schüler handelte, die am Tage vorher Klassenarbeiten geschrieben hatten und nun, im Gefühl, daß ihre Arbeiten nicht genügen würden, mit ergänzten Kenntnissen eine Korrektur der im Klassenzimmer liegenden Aufsätze vornehmen wollten. Ihr Vorhaben ist ihnen durch das Dazwischentreten der Beamten mißglückt. Wirbelsturm verschüttet ein Dor 30 Dächer abgedeckt, 290 Obstbäume entwurzelt Wie aus Frankfurt a. M. gemeldet wird, richtete eine Windhose im Kreise Usingen große Schäden an. Besonders schwer wurde das Dorf Hasselbach betroffen. Der Sturm war von heftigem Hagelschlag begleitet. 30 Dächer wurden abgedeckt. Das Dach einer Feldscheune wurde etwa 130 m fortgetragen. Etwa 200 Obstbäume liegen entwurzelt am Boden. Steigerung der russischen Soldproduktion Nach Meldungen über die Goldausbeute der russischen Goldbergwerke wird angenommen, daß die russische Golderzeugung, die sich im vorigen Jahre auf monatlich Unzen stellte, in diesem Jahre auf 450000 Unzen erhöht hat. Zurzeit gibt es in Rußland 1200 verschiedene Goldabbaustellen, von denen sich die bedeutendsten in Sibirien befinden. Insolge der niedrigen Erzeugungsunkosten ist es möglich, selbst unrentable Stellen auszubeuten. Nur ist es schwierig, Arbeitowillige zu finden, die sich mit dem Klima Sibiriens befreunden können, da Zwangsarbeit für den Goldbergbau nicht in Betracht kommt. Kampf zwischen Streikenden und Arbeitswilligen Schwere Ausschreitungen im amerikanischen Staat Missouri In Jepli im amerikanischen Staat Missouri kam es zu blutigen Zusammenstößen zwischen den streikenden Arbeitern der dortigen Blei= und Zinübergwerke und Arbeitswilligen. Bei den Ausschreitungen, bei denen Knüppel, Steine und Schußwaffen verwendet wurden, wurden mehrere Personen schwer verletzt. Die Streikenden warfen Kraftwagen mit Arbeitswilligen um und schossen auf Fahrzeuge, die auf ihre Aufforderung hin nicht anhielten. Spaziergänger von einem Wildschwein angefallen In der Nähe der Browelsmühle im Enderttal wurden zwei Spaziergänger, ein Herr und eine Dame, von einem Wildschwein angefallen. Das Tier war angeschossen. Der dadurch verursachte große Schmerz dürfte das Tier veranlaßt haben, die beiden Spaziergänger anzufallen. Während die Dame sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, erlitt der Herr Bißwunden. Aus die Hilferufe eilten Leute herbei, die das Tier erschlugen. 100 000 Häuser in Japan überschwemmt Erdstöße in Tokio— Große Verwüstungen durch Wolkenbrüche— 60 Fischerboote vermißt Tokio und der südlich dieser Stadt liegende Teil Japans wurde am Samstag von einem schweren Unwetter betroffen. Große Wolkenbrüche ergossen sich von der Provinz Fukuoka im Norden der südjapanischen Insel Kiuschiu bis südlich von Tokio. In Fukuoka, wo sich das Unwetter zuerst entlud, wurden an 25000 Häuser überschwemmt. In Kioto stehen 20000 Häuser unter Wasser. 14 Brücken wurden von dem Hochwasser weggerissen. Die Schulen mußten zum Teil geschlossen werden. Militär wurde zur Hilfeleistung eingesetzt. Der Fernsprechverkehr westlich von Osaka ist vollkommen unterbrochen. In Osaka selbst sind 50000 Häuser überschwemmt. In Tokio und Yokohama war das Unmetter von schweren Erdstößen begleitet, die aber nach den bisherigen Feststellungen keinen Schaden anrichtsten Die Ueberschwemmungen haben großen Sachschaden besonders der Landwirtschaft zugefügt. Wenn man von den großen Taifunschäden in Osaka im Herbst des Jahres 1934 absieht, so hat sich das letzte Die serngesteuerte„Vienentönigin“ Englands Roboter-Flugzeug stellt sich vor— Erfolgreiche Probeflüge mit Fernlenkung Auf dem Militärflugplatz von Farndorough(England) wurde das erste englische Rovoter=Flugzeug, die„Bienenkönigin“, der Oeffentlichkeit vorgeführt. Auf dem Flugplatz von Farnborough steht ein schmaler, etwa meterhoher Holzkasten. Oben trägt er eine Tafel mit kleinen Schaltern. Ein Fliegeroffizier tritt heran und gibt das Kommando zum Start. Im nächsten Augenblick ertönt das Motorendonnern eines Doppeldeckers im Hintergrund. Bald rast die Maschine mit voller Geschwindigkeit über das Flugfeld.„Aufsteigen", kommandiert jetzt der Offizier an dem Holzkasten. Wieder wird ein kleiner Hebel umgelegt und wenige Sekunden später schwebt das Flugzeug auch schon in der Luft. Es steigt, und als der Offizier einen Schalter umlegt, der die Aufschrift„Rechts" trägt, beschreibt der Doppeldecker eine elegante Rechtskurve. Danach wird der Schalter mit der Aufschrift„Geradeaus" betätigt. Die Maschine nimmt jetzt wieder normalen Kurs. Es folgt eine Linkskurve, nachdem unten auf der Schalttafel ein entsprechender Hebel umgelegt worden ist. Höher und höher schraubt sich die Maschine, immer den Kommandos gehorchend, die ihm der Offizier unten an der Schalttafel übermittelt. Endlich wird der Schalter „Landen" betätigt. Die Maschine neigt sich nach vorn, geht in einen sicheren Gleitflug über und landet nach einigen Minuten ohne Zwischenfall. Das Zielflugzeug für Lustmanöver Der ohrenbetäubende Jubel der Zuschauermenge ist durchaus berechtigt. Man hat der Vorführung eines wahrhaften technischen Wunderwerkes beigewohnt. Es wurden nämlich nicht nur die Befehle des Fliegeroffiziers unten auf dem Flugplatz drahtlos dem Doppeldecker übermittelt, sondern auch von einem telegraphischen Empfangsapparat ausgeführt. Im Führecsitz der Maschine befand sich kein Pilot, sondern eine Apparatur! Das erste englische Roboter=Flugzeug hat seine Proben bestanden. Da der beschriebene Flug der„Bienenkönigin“ über einer dichtbesiedelten Gegend ausgeführt wurde, und da man selbstverständlich im Falle eines Versagens der Apparatur die wertvolle Maschine nicht verlieren wollte, hatte ein erfahrener Pilot im zweiten Führersitz Platz genommen, um wenn nötig, einzugreifen. Er erklärte aber nach Beendigung der Manöver, daß er während der ganzen Flugdauer seine Hände in den Schoß gelegt habe und ständig von einem großen Sicherheitsgefühl erfüllt gewesen sei. „Wir haben noch mehrere solcher Flugzeuge“ Die„Bienenkönigin“ fliegt eine Stundengeschwindigkeit von 160 Kilometern und ist imstande, auf weit über 3000 Meter zu steigen. Als ein englischer Journalist bat, man möge doch in großen Zügen die technischen Einzelheiten erklären, meinte der Sachverständige, das sei nicht gut möglich, denn auch wenn man sich nur auf das Notwendigste beschränke, brauche man mehr als zwei Tage, um auch nur annähernd einen Begriff von der komplizierten Apparatur zu geben. Die Apparatur nehme fast den ganzen Raum des Führersitzes ein. Wahrscheinlich wurde diese ausweichende Antwort gegeben, da man noch immer Wert darauf legt, die Konstruktion geheimzuhalten. Zum Schluß wurde dem englischen Journalisten mitgeteilt, daß sich noch eine ganze Anzahl ähnlicher Roboter=Flugzeuge auf dem Flugplatz von Farnborough befänden. ähnliche Unwetter in Japan vor 32 Jahren ereignet. Nach Meldungen aus Norea tobte auch dort ein großer Sturm. 60 Fischerboote mit 250 Fischern werden vermißt. Den Angreiser in der Notwehr erschossen Nachts gegen 3 Uhr wurde in Essen=West in der Nähe der Wickenburgbrücke ein Kriminalassistent, der sich auf einem Dienstgang befand, von einem ihm unbekannten Mann angegriffen und mit einem Spazierstock wiederholt auf den Arm und Kopf geschlagen und erheblich verletzt. Da der Mann, trotzdem sich der Kriminalbeamte als solchen zu erkennen gab, nicht von dem Ueberfallenen abließ und weiter auf ihn einschlug, machte der Beamte in der Notwehr von seiner Schußwaffe Gebrauch und verletzte seinen Angreifer tödlich. 25 000 Solddollar in Kellern vergraben Die Danziger Kriminalpolizei ist durch einen Zufall dem Treiben jüdischer Devisenschieber auf die Spur gekommen. Die Angelegenheit wirft ein bezeichnendes Streiflicht auf das Verhalten dieser Kreise, die durch ihre Devisenhamsterei zu den Danziger Währungsschwierigkeiten beigetragen haben. Anläßlich einer Buchprüfung bei der Firma Emil A. Baus wurde festgestellt, daß die jüdischen Inhaber dieser Firma, Cascel, Jacobi und Nagel Steuerhinterziehungen in beträchtlichem Umfange vorgenommen hatten. Der erwähnte Nagel versuchte bei seiner Verhaftung durch die Polizei, sich durch Beschuldigung seines Rassegenossen Cascel zu entlasten, in dem er der Polizei empfahl, den Keller der Familie Cascel zu durchsuchen. Die Untersuchung der mit Kisten und Kästen verbarrikadierten Kellerräume führte zu einem aufsehenerregenden Ergebnis. Als die Polizei an einer verdächtigen Stelle mit einem Spaten die Erde aushob, kam ein mit Asbest umwickeltes Tongefäß zum Vorschein, in dem sich ein namhafter Betrag in Golddevisen befand. Die weiteren Grabungen, die bis Mitternacht bei Kerzenlicht fortgesetzt wurden, förderten weitere Töpfe mit Goldstücken, sowie Pakete mit Auslandswertanleihen und Geschäftspapieren zu Tage. Aus den Geschäftspapieren ging hervor, daß Cascel auch noch nach der Guldenabwertung erhebliche Transfermaßnahmen und Schiebungen ins Ausland vorgenommen hatte. Die in dem Keller vorgefundenen und beschlagnahmten Devisen haben einen Gesamtwert von etwa 25.000 Golddollar. Aus der gleichzeitigen Durchsuchung des beschlagnahmten Safes ergab sich der Nachweis, daß die Firma in zahlreichen Städten des Auslandes Konten unterhielt, in die namhafte Summen abgeschoben worden sind, um die Danziger Steuerverwaltung über die wirklichen Einnahmen der Firma zu täuschen. Die Steuerverwaltung hat zur Sicherstellung ihrer Forderungen den Inhalt der Safes beschlagnahmt und Devisen in Höhe von 500 000 Dollar sichergestellt. Cascel hatte sich am Samstagfrüh durch einen Sprung aus dem Fenster seines Wohnhauses in Danzig=Langfuhr seinen Richtern entzogen. Der Chirurg Eine amerikanische Geschichte von Jo Hanns Rösler Die Sprechstunde des berühmten Chirurgen war überfüllt. Von allen Städten des Landes trugen die Patienten ihr Leid und ihre Leiden hierher, Heilung erhoffend. Man mußte sich Tage zuvor anmelden, oft auch dann noch unverrichteter Dinge sich auf eine spätere Stunde vertrösten lassen, wenn eine Operation auf Tod und Leben den Beistand des Chirurgen verlangte. Heute aber nahm alles seinen noemalen Gang. Vor zwanzig Minuten war der vorige Patient hinter der weißgepolsterten Doppeltür des Sprechzimmers verschwunden, jetzt kehrte der Arzt zurück und sagte: „Der Nächste, bitte!“ Eine Dame erhob sich. Sie ging mühsam die wenigen Schritte. Plötzlich unterbrach eine Stimme, laut und hart: „Sie sind ein Pfuscher, Herr Professor!“ Alles hielt den Atem an. Starrte erschrocken in die Ecke, aus der die Stimme kam. Ein Herr in mittleren Jahren saß dort und blätterte amüsiert in einer Zeitschrift. Ohne aufzusehen, mehr für sich, mit einem leisen Lächeln um den Mund, wiederholte er: „Sie haben ganz richtig gehört, Herr Professor, Sie sind ein Pfuscher!“ Der Chirurg hob seine Brille über die Stirn. „Wenn Sie betrunken sind, kommen Sie bitte ein andermal in meine Sprechstunde“, sagte er ruhig. „Ich bin nicht Ihr Patient— gottseidank— ich din nicht Ihr Patient!“ „Wollen Sie sofort das Wartezimmer verlassen!" Der Fremde faltete die Zeitschrift gelassen zusammen. „Und ich behaupte, daß Ihnen alle Patienten unter dem Messer sterben!“ „Hinaus!“ „Sie geben es zu?“ „Die Beschuldigungen eines Betrunkenen interessieren mich nicht!“ „Ich bin nicht betrunken, Herr Professor. Sämtliche Patienten sterben in Ihrer Behandlung! Ich erkläre mich hier vor Zeugen bereit, meine Aussagen schwarz auf weiß zu beweisen.“ Der Chirurg wurde bleich bis zu den Ohren. Selbst seine Hand guterte, was ihm noch nia im Leben geschehen war. Er schluckte dreimal, bevor er die Kraft seiner Stimme wiederfand. „Sie haben mich vor Zeugen beleidigt“, sagte er,„dafür werden Sie mir später Rechenschaft geben. Jetzt kommt es mir darauf an, vor Zeugen zu beweisen, daß Sie ein Lügner sind.“ Er eilte in sein Sprechzimmer und kehrte sofort mit einem Buch zurück. „Hier ist die Liste meiner Patienten, die ich in den beiden letzten Jahren operiert habe. Ueberzeugen Sie sich selbst. Von neunhundertdreiundsiebzig Kranken, die ich operierte, starben acht. Das ist noch nicht ein Prozent!“ Der Fremde hatte sich erhoben. Betrachtete interessiert die Aufzeichnungen. „Und das stimmt?“ fragte er ernst „Ich gebe Ihnen mein Wort.“ „Danke. Das genügt mir. Ich bitte um Verzeihung.“ Der Fremde grüßte höflich und wollte sich entfernen. Der Arzt hielt ihn zurück:„Wäre es jetzt nicht an Ihnen, zu erklären, wie Sie zu Ihrer ungeheuerlichen Beschuldigung gekommen sind?“ „Gern. Ich weiß es von Ihnen selbst.“ „Von mir?“ Der Fremde nickte: „Ja. Sie haben bei Ihrer letzten Steuererklärung nur die Namen als Patienten angegeben, die wir auch in der amtlichen Totenliste fanden. Ich gebe zu, daß es für uns sehr schwer ist, das Einkommen eines Arztes zu erfassen. Aber so wenige Patienten und noch dazu alle in der Behandlung gestorben glaubten wir einem Arzt von Ihrer Bedeutung doch nicht. Ich bestätige Ihnen jetzt gern, daß Sie ein tüchtiger Arzt sind— bestätigen Sie auch uns durch eine neue Steuererklärung, daß wir eine tüchtige Behörde sind.“ Spezialverbote für zwei Kulturfilme Der Film=Kurier schreibt: Ueber die Nachtvorstellungen ist in der letzten Zeit viel diskutiert worden. Es stand weniger die Tatsache zur Debatte, daß Filme nach Schluß der üblichen=Uhr=Vorstellungen vorgeführt wurden, als die Auswahl dieser Filme und ihre Reklame. Die Nachtvorstellungen haben im Lause der Zeit den Anstrich der erotischen Sensation erhalten. Man zeigte gern Kulturfilme, nicht wegen der Landschaft oder wegen der Tieraufnahmen, sondern wegen der mehr oder minder unbekleideten weiblichen Eingeborenen. Die Propaganda half in Wort und Bild wacker mit, die Filme recht„sensationell“, erscheinen zu lassen. Auch einige Spielfilme zeigte man in Nachtvorstellungen, auch hier ließ die Propaganda ganz eindeutig erkennen, welche Vorstellungen man bei den Interessenten erwecken wollte. Als Beispiel sei die Art erwähnt, wie man vor einigen Monaten im Frankfurter Bezirk den Film „Marie“ herauszubringen versuchte. Seitens der Filmprüfstelle ist nun ein wirksames Mittel gegen diese Nachtvorstellungen in Anwendung gebracht worden. Bei zwei Filmen, die in der letzten Zeit zensiert wurden, findet sich der Vermerk, daß sie in Nachtvorstellungen nicht gezeigt werden dürfen. Beide Filme —„Das Weib bei fernen Völkern“ und der ParamountFilm„Die Tempeltänzerin“— wären dankbare Objekte für die„Nachtveranstalter" gewesen. Diese Verbote sind unzweifelhaft geeignet, mit einer beschämenden Unsitte aufzuräumen. Es ergibt sich aber gleichzeitig die Forderung, für derartige Filme, deren volksbildende Werte durch entsprechende Prädikate ausdrücklich anerkannt sind, im regulären Kinospielplan Termine zu schaffen. Wir erinnern bei dieser Gelegenheit an den Bali=Film„Die Insel der Dämonen“, der anfangs von Verleih und Theaterbesitz zunächst sehr stiefmütterlich behandelt wurde und der erst dadurch Beachtung in der breiteren Oeffentlichkeit fand, daß man ihn in Nachtvorstellungen zeigte. Neue Musik=Literatur Joh. Sed. Bach von Rudolf Steglich. Auch die Akademische Verlagsgesellschaft Athenalon(Wildpark=Potsdam) tritt im 250. Geburtsjahr des großen Kantors von St. Thomae mit einer Jubiläumsgabe auf den Plan, die sich edendürtig den bisher im gleichen Verlag erschienenen Bänden„Die großen Meister der Musik“ anschließt. Das will sagen, daß auch sie Wege sucht und findet, Wesen und Bedeutung des Meisters nach zeitgemäßer Methode zu untersuchen und in neuer Beleuchtung zu zeigen. Steglich gibt das Biographische in bündiger, ungemein fesselnder Form und stellt Bach frei in eine Zeit, deren waltende Grundkräfte er aus der Perspektive von Leibnizens Lehre von Natur und Gnade heraus betrachtet, wie er in des Meisters Fugenwelt das Abbild dieses religlösen Weltgefühls sieht. Doch will er das Weltbild des Philgsophen nur as Hiuweiß auf Wögngkeiten, als Hilfsmittel, aus der Musik gewonnene Einsicht vor Verdeutung durch ihr zeitfremde Anschauungen zu schützen. gelten lassen. Und so stellt sich Steglichs Werk im weiteren Verlauf der Darlegungen als ein Versuch heraus,„die Musik des Bachzeitalters als Ausdruck der in ihr lebendigen Welt und damit in ihrem eigentlichen Sinne zu verstehen, allein aus der Musik heraus.“ Von hier aus betrachtet er dann an Hand eingehender Analysen die Vielgestalt des Bach'schen Lebenswerkes nach Form und Inhalt in ihrer Wechselbeziehung und im Vergleich mit Werken anderer Meister, in ihrer Eigenart und ihren Absichten aufgezeigt und gedeutet. Weiterhin kennzeichnet die Menge und Qualität der Bildbeilagen. faksimilierten Handschriften und Notenbeispiele auch buchtechnisch das Wert als eine der werwvollsten Neuerscheinungen des Bachjahres. In wesentlich einfacherer Ausstattung, aber ebenfalls von einem ausgezeichneten Kenner der Materie dargeboten erscheint eine Gabe aus Reclams Universal=Bibliothek: Joseph Müller=Blattau hat das vor Fahrzehnten erschienene Bändchen Richard Batkas durch ein neues, Joh. Seb. Bachs Leden und Schafsen von anderen Gesichtspunkten aus wertendes, ersetzt. In Form und Anlage schließt sich das Büchlein eng an des verdienstvollen Forkel aufrüttelnde Schrift an. Aber die Erkennmisse sind die der Gegenwart. Auch bei Müller=Blattau nehmen Bachs Lebensgang und seine Familienbeziehungen den kleinsten Raum in Anspruch. Dafür aber werden des Meisters Verhältnis zu den einzelnen Sparten seiner Kunst, zu Klavier, Orgel, Gesang= und Instrumentalmusik, seine Betätigung als ausübender Künstler, als Kapellmeister und Lehrer eingehender Betrachtung unterzogen, sodaß jeder Musitfreund daraus Nutzen ziehen kann.— Im gleichen Verlag(Ph. Reclam) erschien ferner: Johannes Brahms von Rod. Hernried. Auch dieses Büchlein ist als Ersatz für eine der älteren kleinen„Musiker=Biographien“ des Verlages gedacht. In lückenlosem Zuge schildert der Verfasser den Aufstieg des armen Musikantensohnes aus dem„Specksgang“ im Haomburger Gängeviertel zu„der Menschheit Höden“. Aus eigener Durchforschung ungedruckten Quellenmaterials weiß er manche Irrtümer früherer Biographien richtig zu stellen. Mit psychologischer Einsicht und musikalischem Verständnis ist Brahms' Schaffen beyandelt und das Charakterbild gestaltet, das auch die Wurzeln der Anstlerischen Gegensätze zur Außenwelt und den Zeitgenossen Wagner, Wolf und Bruckner offenbart. Als wertvolle Beigaden wird der Mustsfreund wie der Musikstudierende die von 1789 bis 1921 reichende biographische Tabelle, ein vollständiges Widmungsregister, ein ebensolches Werkverzeichnis und gewissenhaft geführte Literaturangaben begrüßen. k. I. Iresinn ist's, im dürren Wald zu zündeln und zu rauchen, wer's dennoch tut, den kann das Zuchthaus - beauchen. 46. Jahrgang Gründungssahr des Verlags Pr2o — Nr. 15 272 Montag, 1. Juli 193. Bezugspreiss##.. un plich 23.8 Illustriertes 308 grei Haus einschließlich Botenlohn und Transportkosten. Postbezugspreis monatlich.309.4 mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr, ausschließl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 109. Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm). mm 18.9 Textanzeigen(78 mmp. mm 100.5 Einspoltige Anzeigen. bis 100 mm Höbe... ehm 13.3 Vereins=Anzeigen. mm. 10 Familien=Anzeigen von 2 Spalten an... mm 10. Stellengesuche mm.8, Gelegenbeits=Anzeigen Wort., Offerten= u. Auskunftsgebühn 30.3. Nachlaßstaffel B. Güttig ist Anzeigenpreisliste. Nr. 3. Purchichn=Aun, V.35, aber 19 70 „„„ für Bönn und Amgegente Sontter Nacht echt!!. Godesberger Nachrichten Siegburger Nachrichten* Euskirchener Nachrichten Druck und Verlag: Bonner Nachrichten G. m. o. H. Geschäftsstelle in Bonn, Bahncofstraße 12. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Bankkonten: Girokonto: Reichsbank Bonn. Deutsche Bank u. Disconto=Gesellsch. Annahme von Abonnements und Anzeigen: Vonn Bahnbofstraße 12 Godesberg... BBahnhofstraße 30 Euskirchen Bahnhofstraße 13 Benel.... Adols=Hitler=Straße 6 Obercassek. Hauptstraße 144 Oberdollendorf, Heisterbacherstr. 51 Königswinter Hauptstraße 87 Honnes Hauptstraße 49 aeie etr legburg Adolf=Hitler=Platz 16 ennel##.5 BBahnhofstraße 11 bissen 9. 8505. Kaiser=Allee 16 Ehrengabe für Mackensen Die Domäne Brüssow im Kreise Prenzlau wird dem greisen General=Feldmarschall von Mackensen als Dotation für seine Verdienste um Votk und Staat übergeben werden. Unser Bild zeigt einen Blick auf die Domäne Brüssow mit dem Gutsbaus, an dem z. Zt. einige bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Dr. Lippert in das OlympiadeOrganisations-Komitee berufen (Scherl 4, Rew Vork=Bimes.) Der Staatskommissar der Stadt Berlin, Dr. Lippert(Kreis), ist vom Präsidenten des Organisations=Komitees für die Eite Oiympiade Berlin 1936 als persönliches Mitglied des Organisations=Komices berusen worden. Zweck des Komitces in: Vorbereitung und Durchführung der Olymvischen Sviele, die 1936 in Berlin staltsinden. Das Robokerflugzeug in England erfolgreich erprobt Am 26. Juni wurde auf der englischen Fliegerstation in Farnborough erstmalig das englische Roboterflugzeug erprobt. Nach mehr als 10jährigen Forschüngen gelang der erste Flug ausgezeichnet. Das durch elektrische Wellen gesteuerte führerlose Flugzeug legte eine Stundengeschwindigkeit von ca. 160 Kilometern zurück und erreichte eine Höhe von mehr als 3000 Metern. Bild zeigt das Roboterflugzeug. Auf dem, Boden steht das elektrische Ferulenkgerät.— Der Bau der„Queen Mary“ macht große Fortschritte Dieses Bild berichtet von dem angenblicklichen Stand der Bauarbeiten an dem englischen Ozeanriesen„Qucen Main“, dessen Ausmaße die der„..### die" noch übertreffen sollen.— Eine Lustansicht auf die Werst. 9— Ein Laboralorium starkek in die Strakosphäre Die Nationale Geographische Gesellschaft für Stratosphärenflüge Amerika bereitet zur Zeit wieder einen neuen Flug vor. Diesmal u in der riesigen Gondel gleich ein ganzes Laboratorium mitgeführt i den. Unsere Bilder zeigen oben Kapitän Anderson vor einer Ra Empfangs= und Sende=Station, durch welche die Verbindung wäh des Fluges mit der Erde aufrecht erhalten wird, und andere aeron tische Apparate, und unten Kapitän Stewens vor einem Universalstrument, das automatisch den Stand der 19 in der Goud be lichen Meß=Apparate anzeigt. Deutscher Architektenerfolg in Bulgarien Die bulgarische Hauptstadt Sosia, die der Zar Ferdinand aus di Hause Koburg in der Art einer kleinen mitteldeutschen: Residen; angelegt hat, ist infolge allzu schneller Entwicklung und plan Weiterbauens um ihr stilvolles Bild gekommen. Bei einem internnalen Wettbewerb um einen allgem einen Neugestaltungsplan bat deutscher Architekt, Prof. Muesmann von der Technischien Hochsiaute Dresden(Kreis unten) den Auftrag zur Umwandlung Sostas halten. Vor seiner Uebersiedtung nach Bulgarten wird Prof. mann in Warschau und auf dem Internationalen Städtebauin England Vorträge halten. Das Mädchen mit der„Goldenen Stimme“ Die britische Postbehörde hat unter ihren Telephonistinnen einen Wettbewerb veranstaltet, für eine Dame, die eine„Goldene Stimme“ besitzt, um den Teilnehmern, die die genaue Zeit telephonisch zu erhalten wünschen, diese durchzugeben. Bild oben zeigt den englischen Postminister Masor Tryon beim Ueberreichen des Schecks als Siegerpreis für die„Goldene Stimme“ an die Telephonistin Frl. E. W. Cain. Eine freudige Ueberraschung— Besuch bei Schmeling 22 Schüler eines Berliner Waisenhauses wurde eine freudige Ueberraschung zuteil, indem sie für ihre guten Leistungen in den Sportjugendwettkämpfen beim Deutschen Jugendfest als Belohnung einen Besuch im Trainingslager Max Schmelings machen dursten. Schmeling befaßte sich turze Zeit mit den Jungens und schenkte einem jeden ein Bild mit Unterschrift. Bild unten zeigt Max Schmeling beim Vorführen eines„Graden“.