46. Jahrgang— Nr. 18 102 Bezugspreis: monatlich.# Illustrierte:„ 30 8 frei Haus einschließlich Botenlohn und Transportkosten. Postbezugspreis monatlich.30..A mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr. ausschließl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 103. Anzeigengrundprets für die Großspalte(46 mm) mm 188. Textanzeigen(78 mm).. mm 103 Einspaltige Anzeigen bis 10 mm Höbe... mm 155 Vereins=Anzeigen mm 108 Familien=Anzeigen von 2 Spalten an... mm 103 Stellengesuche mm 58 Gelegenheits=Anzeigen Wort 55 Offerten u Auskunftsgebühr 30., Nachlaßstaffel B. Güttig ist Anzeigenvreisliste Nr. 3. Durchschnitts=Auflage 1/35: 21 210. Freitag, 13. Jebruar 1933 für Bonn und Umgegend Bonter Nachtichten. Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten, Euskirchener Nachrichten Grindemgtir bn Bertgnntr5 Druck und Verlaar Bonner Nachrichten S. m. d. H. Geschäftsstelle Bonn a. Ry., Bahnhofstraße 12. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. 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Neben der sehr großen Bedeutung, den die Internationale Automobil=Ausstellung 1935 für die Kraftwagen=Industrie und für die deutsche Wirtschaft insgesamt besitzt, hat sie vor allem auch ein politisches Gesicht. Sie ist der Gesamtausdruck eines politischen und wirtschaftlichen Aufschwunges, der in der Welt seinesgleichen noch nicht erlebt hat; sie ist zugleich die Zurschaustellung der geballten Kraft des Dritten Reiches, die gerade in diesem Augenblick aus innerpolitischen wie aus außenpolitischen Gründen herauszustellen zweckmäßig war. Nach dem Willen des Führers ist die Automobil=Industrie im Rahmen des deutschen Aufbauprogramms eine der wichtigsten und stärksten Säulen geworden, eine Schlüsselindustrie, die ihre Fäden bis weit in die breitesten Schichten des Volkes hineinzieht. Sie ist der Angelpunkt geworden nicht nur für eine Fülle von wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Plänen und Programmen, sondern sie erstreckt ihre Anziehungskraft auch auf das Riesenunternehmen der Reichsautobahnen, deren Bedeutung rückwirkend wiederum einen weiteren Aufschwung in der Automobilisierung des Reiches erstrebt und erreichen wird. Die IAMA ist von der Staatsführung aus ganz besonderen Gründen aus dem Rahmen einer Warenschau herausgehoben und zu einem leuchtenden Symbol des politischen und wirtschaftlichen Wollens und Könnens gemacht worden. An ihr und in ihr wird demonstriert die Tatsache, daß Deutschland das Heimatland des Automobils überhaupt gewesen ist. In ihr wird die Tradition des großartigen deutschen Aufstieges zur Weltmacht zum Bewußtsein gebracht; in ihr und durch sie wird unter Beweis gestellt der unerschütterliche Wille der deutschen Nation, aus einer Epoche des entsetzlichen Niederbruches aus eigener Kraft herauszukommen und darüber hinaus wieder dem Platz an der Sonne zuzustreben. Die große Bedeutung der Automobil=Industrie läßt sich in absoluten Zahlen nicht wiedergeben. Aber es muß aufs Tiefste überraschen, wenn man hört, daß nicht weniger als eine Million Menschen in Deutschland mittelbar oder unmittelbar durch diese Industrie und durch den vom Auto belebten Straßenbau ihr Brot finden. Es ist erstaunlich zu hören, daß die Kraftverkehrswirtschaft schon im jetzigen Zustande den Etat des Reiches jährlich um fast eine halbe Milliarde entlastet, wohl gemerkt: abzüglich der nicht geringen Unkosten, die durch den Bau der Reichsautobahnen verschlungen werden. Ganz unmeßbar jedoch sind diejenigen Auswirkungen, die mittelbar auf die Förderung der Automobil=Industrie zurückgeführt werden müssen. Das Problem der Rohstoffe, der Brennstoffe muß, je mehr die Automobilwirtschaft angekurbelt wird, um so eher gelöst werden. Unsere Erfinder und Techniker sind dabei, durch deutschen Werkstoff das Rohgummi für die Reifen, die Kupfer= und Messingteilte des Motors und der Karosserie zu ersetzen; der riesig gesteigerte Bedarf an Treibstoffen zwin=tdazu, nach deutschen Quellen auszuspähen, die erschlossen werden können. Die chemische Industrie. die Steinkohlen= und Braunkoh##nhergwerke merden angesnannt, um snnaelisches Benzin und synthetische Schmieröle zu gewinnen. Die besten Konstrukteure sind dabei, die Vorentwürfe für den deutschen Volkswagen zu schaffen, und den Kraftwagen in noch größere Kreise des Volkes zu bringen. Hier, am Kaiserdamm in Berlin, zeigt es sich, daß nichts am Aufbauwerke des deutschen Volkes dem Zufall zu verdanken oder auf Hexerei zurückzuführen ist: jeder Fortschritt und jeder Erfolg muß mühsam erkämpft und in zäher Arbeit errungen werden. Es nützt nichts, wenn man die Hände in den Schoß legt und glaubt, mit guten Worten sei es getan. so, wie die Reichsautobahnen lange Jahre für ihre Vollendung benötigen, so, wie die Automobil=Industrie nicht innerhalb von wenigen Wochen neue Modelle aus dem Boden stampfen kann: so bedarf auch der Neubau eines ganzen Reiches vieler Jahre unermüdlicher Arbeit, lange Jahre der Entsagung und der zähen Arbeit. Schließlich aber wird man doch die ersten und greifbaren Erfolge sehen können. So ist es auf der Automobil=Ausstellung, so ist es im innerpolitischen Leben der deutschen Nation, und so wird es auch in der deutschen Außenpolitik werden. Verschiffung kleiner italienischer Verbände Der Abtransport der beiden mobilisierten italienischen Divisionen ist mit der Verschiffung kleiner Verbände von süditalienischen Häfen aus eingeleitet worden. Sie bestehen im wesentlichen aus Spezialisten und technischen Truppen, die neue Materialverschiffungen zu begleiten haben. Von italienischer Seite wird ausdrücklich erklärt, es handele sich bis jetzt um keine Massentransporte, für die ein Zeitpunkt noch nicht festgesetzt sei. Falls Massentransporte nach Erytrea und Somali aber schon in der nächsten Zeit erfolgen sollten, so hätten diese Truppen nur den Auftrag, oie italienischen Grenzposten so zu verstärken, daß sie jedem abessinischen Angriff in den Grenzgebieten gewachsen wären. Der neue spanische Botschafter für Berlin Der spanische Außenminister teilte am Donnerstag der Presse mit, daß der bisherige spanische Gesandte in Prag, Agramonte, zum Botschafter Spaniens in Berlin ernannt worden sei. Der neue Botschafter war bereits als Botschaftsrat längere Zeit in Deutschland tätig. Der beatsche Voirswagen auf dem Mursch Mitte dieses Jahres wird er erprobt— Auf dem Wege zur Sicherung unserer Rohstosserzeugung Der Führer erössnet die Berliner Interuationale Automobilausstellung 1935 Das Herz von Beilin scheint am Donnerstag auf dem riesigen Ausstellungsgelände am Kaiserdamm zu schlagen. Nach letzten unermüdlichen nächtlichen Arbeiten ist hier auf 37000 Quadratmeter Fläche die größte Autoschau der Welt fertiggestellt worden. Die ganze Umgebung weist auf einen großen Tag hin. Das größte Interesse richtet sich naturgemäß auf die Autohalle 1, in der der Eröffnungsakt abgehalten wird. Den Hintergrund bildet ein roter Tuchvorhang und ein silbernes, etwa 20 Meter breites Hoheitszeichen scheint über dem Ganzen zu schweben. Diese Halle ist zugleich auch als Ehrenhalle des deutschen Konstrukteurs und Arbeiters gedacht. Inzwischen füllt sich immer mehr der Ehrenraum mit Tausenden geladener Gäste. Man bemerkt die Reichsminister Heß, Dr. Goebbels, von Neurath, von Blomberg, Dr. Schacht, Darré, Rust, Seldte, von Schwerin=Krosigk und von Eltz=Rübenach, die Botschafter von Frankreich, England, Italien, Polen und Spanien sowie fast sämtliche in Berlin beglaubigte Gesandte, ferner sämtliche Reichs= und Gauleiter der Partei. Punkt 11 Uhr verkünden Heilrufe die Ankunft des Führers. Der Präsident des Reichsverbandes der deutschen Automobilindustrie, Allmer, und der Korpsführer des RSKK, Hühnlein, begrüßen den Führer am Eingang zur Halle. Die Ehrengäste erheben sich von ihren Plätzen und unter den Klängen der„Kreuzritter= fanfaren“ durchschreitet der Führer mit seiner Begleitung, in der sich Ministerpräsident General Göring und Obergruppenführer Brückner befinden, den Raum zu seinem Platz auf dem geoßen Podest. Zur Einleitung spielt das Musikkorps das Finale zum zweiten Akt von Rienzi, und dann ergreift der Präsident des Reichsverbandes der deutschen Automobilindustrie Allmer das Wort zu seiner Begrüßungsansprache, in der er zunächst seiner Freude Ausdruck gab, den Führer und Reichskanzler zum dritten Male an dieser Stelle begrüßen zu können. Der Redner fuhr fort: Die Heutsche Automobilindustrie kann in diesem Jubiläumsjahr den Rekord des Absatzes aufweisen. Brachten doch die letzten zwölf Monate eine Umsatzhöhe, wie sie bisher nicht erreicht worden ist. Die Ersatzbeschaffungsmaßnahmen der Regierung hatten die Wirkung, daß unsere Werke auch im Winter gut beschäftigt waren, ja, der Dezember, sonst stets der schwächste, wurde in Bezug auf Auftragseingänge einer der besten Monate des ganzen Jahres. Der Januar 1935 ergab an Zulassungen für Personenkraftwagen das Viereinhalbfache, für Lastwagen das Fünffache des Januars 1933. Es klingt wie ein Wunder! Es ist uns gelungen, die Ausfuhr von Lastwagen um rund 4 v.., die von Personenwagen um 24 v. H. Die beatsche Antwort aberreicht Sie wird morgen früh verössentlicht— Deutschland erwartet baldige Aufnahme und rasche Abwickelung direkter Verhandlungen zur Sicherung des Friedens Der Reichominister des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, hat am Donnerstagnachmittag den englischen Botschafter Sir Erie Phipps und unmittelbar darauf den französischen Botschafter Francois Poncet empfangen und ihnen die deutsche Stellungnahme zu den Londoner Vorschlägen mitgeteilt. Wie das DRB ergänzend erfährt, ist eine Note nicht überreicht worden. Eine Veröffentlichung des Inhalts der deutschen Mitteilung ist für Samstagfrüh vorgesehen. Wie der Berliner Havasvertreter mitteilt. umfaßt das deutsche Schriftstück, das von Außenminister von Neurath dem französischen Botschafter überreicht wurde, zwei Schreibmaschinenseiten. Es sei ziemlich allgemein gehalten und spreche sich in günstigem Sinne für die Eröffnung von diplomatischen Besprechungen über sämtliche Fragen aus, die in den Londoner Vorschlägen enthalten seien. Die neue Verhandlungsphase Unter dieser Ueberschrift äußert sich die Deutsche Diplomatisch=Politische Korrespondenz zu der gestern erfolgten Unterrichtung des englischen und des französischen Botschafters über die deutsche Stellungnahme zum Londoner Programm. Einem aufmerksamen Beobachter der Aeußerungen der Reichsregierung in den letzten Monaten, heißt es darin u.., dürfte es keine Ueberraschungen bieten, daß Deutschland nach wie vor positiv zu den Bemühungen stehe, einem Wettrüsten vorzubeugen und jede Kriegsgefahr zu bannen. Der Friedenswille Deutschlands und seine Bereitwilligkeit zu Verhandlungen dürften eine neue Bestätigung erfahren haben. Das Londoner Communiqué enthalte bekanntlich Vorschläge, über die frei verhandelt werden solle, die also nicht anzunehmen oder abzulehnen wären. Ueber eine Reihe von Materien seien bereits Verhandlungen im Gange, vor allem über die Frage der Sicherheitsorganisation im Osten und Südosten Europas. Die zuständigen deutschen Stellen hätten den ernstlichen Wunsch, daß der diplomatische Gedankenaustausch über diesen außerordentlich schwierigen Fragenkomplex in absehbarer Zeit zu einem befriedigenden Ergebnis führe. Der Gedanke eines Luftverteidigungsabkommens auf Gegenseitigkeit, so wird u. a. weiter ausgeführt, begegne in Deutschland begreifticherweise dem größten Interesse. Dieser Plan bringe auf der einen Seite gewiß erhöhte Opfer und erhöhtes Risiko, sei auf der anderen Seite sicherlich aber auch in der Lage, die von allen gewünschte erhöhte Sicherheit zu bringen. Der Ausgangspunkt seien die letzten englisch=französischen Besprechungen in London gewesen. Sie lägen in einer Linie mit den monatelangen Bemühungen der englischen Regierung, den Faden, der im April vorigen Jahres abgerissen war, wieder aufzunehmen und irgendwie einen Weg zu finden, zu einem Gedankenaustausch über die Europa bewegenden aktuellen 1 Probleme zu gelangen Man werde daher annehmen dürfen, daß England diese glücklich eingeleitete Aktion, die bereits zu einer ersten Annäherung geführt habe, fortführen werde. Von deutscher Seite werde gewiß nichts versäumt werden, um solche Gespräche, die erfahrungsgemäß rascher zu positiven und praktischen Ergebnissen zu führen pflegten als Verhandlungen im größeren Rahmen, im Sinne der weiteren europäischen Entspannung einem guten Ende näher zu bringen. Zum Schluß wird hervorgehoben, daß es im Interesse aller liege, den durch die rasche deutsche Antwort in Fluß gebrachten Probleme in voller Loyalität und mit gutem Willen jede Förderung zuteil werden zu lassen. „Die Völker erwarten, daß vor allem die Probleme. deren Lösungen nach gesundem Menschenverstand erreichbar und praktisch lösbar erscheinen, von den Regierungen unverzüglich einer Regelung zugeführt werden. Denn die Lösung der einen vitalen Aufgabe wird, rein psychologisch, manche Hindernisse beseitigen und die Aufräumung schwieriger Probleme zu erleichtern vermögen.“ Ein Reuter=Kommentar Der Berliner Reutervertreter meldet, die von Freiherrn von Neurath am Donnerstag dem britischen und dem französischen Botschafter mitgeteilte Stellungnahme zu den Londoner Vorschlägen besagen, wie verlautet, daß Deutschland bereit sei, diplomatische Verhandlungen über die englisch=französischen Vorschläge zu beginnen, die sich auf den Londoner Luft=Locar= no=Plan beziehen. Ueber die allgemeine Haltung der deutschen maßgebenden Stellen glaubt der Reutervertreter berichten zu können, die deutsche Haltung zu den Londoner Vorschlägen sei noch günstiger, als in manchen Kreisen angenommen worden wäre. Als Deutschlands Ziel werde die allgemeine Befriedung Europas bezeichnet. Ueber. die Londoner Vorschläge würde allerdings in einigen Punkten Aufklärung gewünscht, besonders hinsichtlich des Ost= und des Donaupaktes. Diese beiden Fragen müßten als in der Schwebe befindlich betrachtet werden. Die Vorschläge für ein Luft=Locarno würden in Deutschland am allergünstigsten aufgenommen, da er klar begrenzt und leicht verständlich sei. In dieser Frage würde wohl am leichtesten ein greifbares Ergebnis zu erreichen sein. Laval prüst Außenminister Laval hat am Donnerstagabend eine ausführliche Mitteilung des französischen Botschafters in Berlin, Francois Poncet, über die deutsche Stellungnahme zu den französisch=englischen Vorschlägen vom 3. Februar erhalten. Der Außenminister hat unverzüglich mit der Prüfung des Schriftstückes begonnen. Die deutsche Antwort wird von den französischen Blättern im Einvernehmen mit der Reichsregierung ebenfalls am Samstagmorgen veröffentlicht werden. Eine Anzahl von Blättern glaubt bereits Andeutungen über den vermutlichen Inhalt der deutschen Note machen zu können, doch sind diese Andeutungen in sehr allgemeinen Ausdrücken gehalten. Die Radio=Agentur kommt in ihrem Kommentar zu dem Schluß, daß unter Berücksichtigung der zu erwartenden Argumente der Schlüssel der europäischen Lage und des „Rüstungsproblems nicht in Berlin, sondern in Tokioiliege. zu steigern, doch das genügt uns nicht. Wir wissen, daß wir in Konstruktion und Qualität führend sind in der Welt, man gibt das draußen zu, aber was nützt uns bloße Anerkennung, von schönen Worten kann kein Schornstein rauchen. Wir brauchen gesteigerte Ausfuhr, um ausländisches Rohmaterial kaufen zu können. Daher ist die Automobilindustrie zur Selbsthilfe geschritten. Sämtliche Fabriken, auch die nicht oder wenig exportierenden, haben einmütig beschlossen, bedeutende Mittel in eine Exportkasse zu zahlen, die den exportierenden Werken ermöglichen soll, dem Wettbewerb auf dem Weltmarkt zu begegnen. Eine Aufgabe aber, die uns der Führer im Vorjahre gestellt hat, die Aufgabe,„den Wagen zu konstruieren. der zwan„släufig eine Millionenschicht neuer Käufer erschließt", haben wir noch nicht lösen können,— den Volkswagen bringt diese Ausstellung nicht. Eine Gemeinschaftsa beit hat sich ergeben, deren große Tragweite noch gar nicht abzusehen ist. Wir haben bedeutende Mittel aufgebracht und die Konstruktion in bewährte Hände gelegt. Die Arbeit ist vorgeschritten, drei verschiedene Modelle sind im Bau, wir haben gute Hoffnung, daß der große Wurf gelingen wird, aber es wäre leichtfertig, ohne genügend lange und scharfe Erprobung mit den Konstruktionen herauszukommen. Gelingt die technische und wirtschaftliche Bezwingung der Riesenaufgabe, so wird der Volkswagen nicht allein breite Schichten unseres Volkes erfassen, er wird auch ein Exportobjekt von größter Bedeutung werden. Seien Sie überzeugt, mein Führer, daß Sie uns nicht kleinmütig finden werden, daß wir den sehnlichen Wunsch haben, unseren Dank für die starke Förderung durch Bewältigung der schwierigsten aller Aufgaben zu erweisen, daß wir mit allem Eifer arbeiten und auch im Vollbewußtsein der wirtschaftlichen Verantwortung. Nach der Begrüßungsansprache des Präsidenten Allmer betritt der Führer und Reichskanzler das Rednerpult zu seiner richtungweisenden, zielsetzenden Eröffnungsrede. Männer und Frauen! „Als ich am 11. Februar 1933 zum ersten Male die Ehre hatte, von dieser Stelle aus zu sprechen, befanden sich der deutsche Verkehr und die deutsche Verkehrswirtschaft in einem fast unaufhaltsam erscheinenden Niedergang. Während über sechs Millionen Menschen ohne Erwerb und eigenen Verdienst die immer kleiner werdende Zahl der noch produktiv Schaffenden auf das schwerste belasteten, ging eine Industrie nach der anderen dem Zusammenbruch entgegen. Besonders grauenvoll wirkte sich dieser in der Verkehrswirtschaft aus. Eine Industrie, die in anderen Ländern an der Spitze der produktiven Arbeit stand, schien in Deutschland langsam einzugehen. Der Verkauf von 46000 Wagen in einem Jahr war noch nicht einmal genügend, den jährlichen Abgang von der an sich so bescheidenen Zahl unseres Kraftwagenbestandes auszugleichen. Von einer Vermehrung unserer Motorfahrzeuge konnte keine Rede mehr sein. Diese Entwickelung war aber zugleich ein beängstigendes Symptom für die immer mehr um sich greifende allgemeine Lähmung und schien geradezu denen recht zu geben, die planmäßig und bewußt im deutschen Volk einen Minderwertigkeitskomplex hochzüchten wollten. Nun mögen wohl alte Industrien und Erwerbszweige auch wieder absterben, allein es ist traurig, wenn ein Volk keinen Anteil mehr nimmt an einem sonst fast überall in junger und frischer Entwickelung begriffenen Wirtschaftsteil, und es ist doppelt schlimm, wenn dadurch eine solche zukunftsreiche Wirtschaftsbelebung nicht nur zum Stillstand kommt, sondern am Ende sogar noch zurückgeht. Wenn ich damals von dieser Stelle aus die Entschlossenheit des neuen Regimes verkündete, dem langsamen Verfall unseres Kraftverkehrs Einhalt zu gebieten, dann war ich mir darüber klar, daß eine solche Wendung nur im Rahmen einer allgemeinen Wiederbelebung unserer Wirtschaft gelingen kann. Aber wenn die Gesundung unseres Kraftvorkehrs und der an ihm beteiligten Wirtschaft nur in Verbindung mit einer allgemeinen Belebung stattfinden kann, darf man auch umgekehrt nicht vergessen, daß diese allgemeine Wiederherstellung unseres wirtschaftlichen Lebens mißlingen müßte ohne die einzelnen Teilmaßnahmen zur Heilung wirtschaftlicher Schäden auf den verschiedenen zahlreichen Einzelgebieten. Wenn wir nach knapp zwei Jahren in der Förderung des deutschen Automobilwesens so große und durchschlagende Erfolge aufzuweisen vermögen, dann soll man erkennen, daß dies nicht einem Zufall oder einer Hetzerei zu verdanken ist, sondern einem sehr umfassenden Angriff gegen bestimmte Ursacher des früheren Verfalls auf diesem Wirtschaftsgebiet einerseits und einer Reihe weiterer Maßnahmen, deren Wirkung aus dem Gesamtzusammenhang dieser Aktion rein psychologisch schon nicht wegzudenken ist. Ohne sie wäre dieser Versuch, den Zusammenbruch unserer Automobilindu Seite 2. Nr. 15 162 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend-Bonner Nachrichten 15. Jebruar 1935 strie aufzuhalten, trotz allen sonstigen guten Willens dennoch mißlungen! Ich sage bewußt„Zusammenbruch“, denn es ist falsch, für die Beurteilung des bis heute Geleisteten als Ausgangspunkt das Jahr 1932 zu nehmen, sondern richtig ist es, die Linie der Entwicklung vor dem Jahre 1932 gedanklich über dieses Jahr hinaus fortzusetzen, und dann erst wird man das richtige Bild über den Umfang und die Bedeutung einer Aktion gewinnen, die nicht einen bestehenden, wenn auch stagnierenden Zustand ausbesserte, sondern einen fortlaufenden Verfall abstoppte und in einen Aufstieg verwandelte. Die Automobilfabrikation nimmt mit ihren Nebenindustrien eine sehr entscheidende Schlüsselstellung ein. Die durch sie in Verkehr gesetzten Werte erreichen in den meisten Staaten hohe Prozentsätze der in der Wirtschaft fließenden Gesamtsummen. Warum gerade in Deutschland die Entwickelung dieser Industrie so ungünstig verlief, ist auf den ersten Blick schwer verständlich. In unserem Lande wurde der Kraftwagen erfunden. Die Namen Daimler und Benz gehören zu den großen Verkehrspionieren der Menschheit! Das deutsche Volk selbst besitzt im Durchschnitt eine außerordentlich hohe technische Fähigkeit und Veranlagung. Unsere Ingenieure gehören und gehörten zu allen Zeiten zu den tüchtigsten und fähigsten Technikern der Welt. Der deutsche Arbeiter wird gerade in seinem Qualitätswert von keinem anderen Arbeiter übertroffen. Der Wagemut unserer Unternehmer hat und auf vielen anderen Gebieten die größten wirtschaftlichen Einrichtungen aufgebaut. Auch die Art unserer Besiedelung läßt von vornherein auf ein großes Verkehrsbedürfnis schließen. Die Deutschen Reichsbahnen z. B. waren vergleichsweise nicht nur die größten, sondern auch weitaus mustergültigsten Anlagen. Warum soll nun unser Volk, das in seinen Eisenbahnen, in seinen Schiffahrtslinien und— seit den letzten anderthalb Jahrzehnten— auch in seiner Luftpost eine außerordentliche Intensität des Verkehrs entwickelt hat, gerade mit dem Verkehrsmittel in einem entwürdigenden Rückstand bleiben, das es einst selbst erfunden hat? Die Gründe kennen, heißt hier die Voraussetzung schaffen für die Beseitigung dieses unmöglichen Zustandes. Wenn der Weltkrieg durch seine Abschließung Deutschlands von den übrigen Völkern sowohl als durch die Stellung ganz besonderer und andersgearteter Aufgaben uns zum ersten Male aus dem Rahmen und dem Fluß der internationalen Entwickelung dieses Verkehrsinstrumentes herausriß, dann war es nach ihm der Vertrag von Versailles, der durch seine moralische, politische und wirtschaftliche Erdrosselung Deutschlands die nachfolgenden Bedingungen für den Zusammenbruch unserer Automobilwirtschaft schuf. Unkluge Maßnahmen der Regierungen taten im Bunde mit einer zur Primitivität hinsteuernden marxistischen Weltanschauung das Uebrige, um Produktion und Käufer zu bedrücken und abzuschrecken. Ich habe Ihnen, meine Herren der Kraftverkehrswirtschaft, daher vor zwei Jahren meine Auffassungen über dieses Problem offen mitgeteilt und angegeben, was meiner Ansicht nach zur Ueberwindung dieses Zusammenbruches wird geschehen müssen. Es waren eine Anzahl von Maßnahmen, teils wirtschaftlichen, teils psychologischen Charakters, die— und dies möchte ich heute besonders laut betonen— nur bei gemein[Amer Inangriffnahme und Durchfühtung eine Behebung dieser Not schaffen konnten. Wenn das erste, was getan werden mußte, die Beseitigung der zum Teil geradezu unvernünftigen behördlichen Hemmungen, sowie die Abschaffung einer Anzahl wahrhaft verkehrsmörderischer Belastungen war, dann war aber nicht minder wichtig die allgemeine Wiederherstellung des Selbstvertrauens unseres Volkes und in diesem besonderen Fall die wirkungsvolle demonstrative Hervorhebung und Unterstreichung dieser uns gestellten Aufgabe, sowie die sichtbare Feststellung der volkswirtschaftsichen Bedeutung derselben. Ich hielt es daher für notwendig, daß parallel der Entlastung des Kraftwagenverkehrs von den staatlichen Bedrückungen eine bewußte Förderung desselben in der Form eines psychologisch wirksamen Anreizes durchgeführt werden muß. Die Stärkung des Automobilsports gehört in das Kapitel der Wiedererweckung des Interesses der Nation an diesem wunderbaren Instrument modernster Verkehrstechnik der Menschheit. Aber ebenso ist dann notwendig der Bau eines Straßennetzes, das ja eine der Vorsaussetzungen für eine wirklich zukunftsreiche Modernisierung unseres Verkehrs überhaupt ist. Ein Kraftwagenbestand von zwei bis drei Millionen Wagen führt unter Zugrundelegung unseres bisherigen in Trassierung und Material ungeeigneten Straßennetzes eher zu einem Verkehrsverfall als zu einer Verkehrsverbesserung. Wenn wir bedenken, daß in der deutschen Automobilindustrie und in den Zubehör= und Reparaturwerkstätten, sowie im Baugewerbe, das für Fabriken und Garagen tätig ist, jährlich schon jetzt über 600000 Menschen beschäftigt sind, und wenn wir zu ihnen noch rechnen die rund 400 000 direkt oder indirekt am Bau der Reichsautobahnen und am Ausbau unserer Straßen Beschäftigten, dann ergibt dies eine Zahl von rund einer Million Menschen, die heute in dieser Wirtschaft ihr Brot verdienen. Bei einem Andauern der früheren Verhältnisse würden aber vielleicht keine 20 vom Hundert von dieser Zahl Arbeit und Auskommen finden! Das heißt: die gesamte Kraftverkehrswirtschaft einschließlich des Straßenbaus entlastet das Reich um mindestens—500 Millionen Mark dank der heutigen Entwickelung allein an Arbeitolosen= und Fürsorgeunterstützungen. Sie schafft darüber hinaus aber ein Steueraufkommen, das ingesamt diesem Betrage nur wenig nachstehen dürfte! Also die Summen, die für die direkte und indirekte Förderung dieser zukunftsreichsten Industrie aufgebracht werden, stehen— auch unter Einrechnung der Kosten unseres Straßenbaus— in keinem Verhältnis zu dem schon heute in Erscheinung tretenden Gewinn. Ich erwähne dies, um gegen die Meinung Stellung zu nehmen, man könne von diesem umfassenden Programm der Belebung unseres Kraftverkehrs nach Belieben den einen oder anderen Teil wegstreichen, weil er finanzielle Belastungen mit sich bringt, ohne den Nutzen des Gesamten dadurch einzubüßen. Nein. es sind sogar sehr große Anstrengungen notwendig, um eine blühende Industrie in ihrer Blüte zu erhalten. Sie müssen aber noch vervielfacht werden, wenn man einen bereits dem Ruin ausgelieferten Wirtschaftszweig, der zu allem Ueberfluß noch abhängig ist von der inneren psychologischen Einstellung eines Volkes, wieder retten und neu befruchten will. Ich kann mich daher auch heute nur wieder zu dem Programm bekennen,das vor zwei Jahren aufgestellt, wurde und das unterdessen so überaus reiche Früchte getragen hat. Höchstes behördliches Entgegenkommen und höchste Rücksichtnahme auf den Kraftwagenverkehr und die Kraftwagenindustrie, starke psychologische und materielle Förderung des Kraftwagens im Sport und endlich Förderung und Sicherung des Verkehrs durch die psychologisch überhaupt nicht zu ermessende Bedeutnng des Baues unserer Reichsautostraßen. Sie werden in wenigen Jahren eines der gewaltigsten Propagandamittel nicht nur für eine heute vielleicht im ganzen Umfange gar nicht vorausgeahnte Steigerung des Kraftwagenverkehrs und damit der Produktion sein, sondern auch ein jährlicher Anziehungspunkt für viele hunderttausend Fremde. Denn: Nach Fertigstellung der Reichsautobahnen wird Deutschland das weitaus modernste Autostraßennetz der Welt sein eigen nennen. Ein gewaltiges Dokument friedlichen Fortschrittes. Zu diesen Maßnahmen kommt als weitere Aufgabe die Schaffung des Wagens der breiten Masse. Ich freue mich, daß es der Fähigkeit eines glänzenden Konstrukteurs und der Mitarbeit seines Stabes gelungen ist, die Vorentwürfe für den deutschen Volkswagen fertigzustellen, um die ersten Exemplare ab Mitte dieses Jahres endlich erproben zu können. Ich habe bei der letzten Automobilausstellung schon erklärt, daß die Erfüllung dieses Auftrages Jahre erfordern kann, allein die Aufgabe muß gelöst werden, und daher wird sie auch gelöst. Es muß möglich sein. dem deutschen Volk einen Kraftwagen zu schenken, der im Preise nicht mehr kostet als früher ein mittleres Motorrad, und dessen Brennstoffverbrauch mäßig ist. Es ist dies nicht nur eine Aufgabe der Automobilindustrie, sondern auch eine Aufgabe unserer Rohstoffproduktion, die in diesem ganz besonderen Falle in ihrer Preisgestaltung nicht nur den eminent volkswirtschaftlichen, sondern auch den nationalen Zweck zu berücksichtigen hat. Indem wir aber diese große Zielsetzung vornehmen, ergibt sich zwangsläufig und von selbst die weitere Aufgabe der Sicherung unseres Brennstoffbedarfes. Wir befinden uns aber gerade hier mitten in einer Serie, ich kann schon sagen, umwälzender Erfindungen. Wir wissen es alle, daß sowohl die Frage des synthetischen Gummis als auch die des synthetischen Benzins im Prinzip gelöst sind. Wo sich aber ein Wille einer Aufgabe ernstlich widmet, wird immer ein Weg zur praktischen Erfüllung gefunden! Wir werden damit erneut der deutschen Volkswirtschaft einen großen Auftrag und unzähligen deutschen Menschen Arbeit und Brot geben. Es ist wichtig, daß die deutsche Kraftwagenindustrie auch hier erkennt, wie groß ihre nationale Aufgabe ist, und wie sehr sie in der Konstruktion unserer Verkehrsmittel Rücksicht nehmen muß auch auf die Möglichkeit der Heranziehung und Verwendung deutscher Betriebsstoffe, um damit, wenn möglich, einen neuen deutschen Wirtschaftszweig ins Leben zu rufen. Nicht minder groß aber ist dann auch die Verantwortung jedes einzelnen Deutschen diesen gemeinsamen nationalen Anstrengungen so vieler bester Männer gegenüber. Denn, was die deutsche Wirtschaft hier geleistet hat, werden Sie in wenigen Minuten besehen können. Es ist eine wahrhaft stolze Gemeinschaftsarbeit von Konstrukteuren, Technikern, Werkmeistern, Arbeitern und Kaufleuten, die hier vor Ihren Augen enthüllt wird. Unsere Wagen und Motorräder sind nicht nur die schnellsten— sondern wir können mit Stolz sagen:— auch mit die besten der Welt. Möge sich dieser Leistung einer einzigartigen Solidität der deutschen Arbeit nun aber auch der deutsche Konsument anschließen. Unsere Ingenieure und Arbeiter können stolz sein, solche Wagen zu bauen. Möge der Deutsche stolz genug sein, sich ihrer auch zu bedienen. Im übrigen prüfen Sie die Leistung des deutschen Kraftwagenbaues im Rahmen einer internationalen Produktion nun alle selbst. Dennich eröffne hiermit die Internationale Automobil= Ausstellung 1935 zu Berlin. Vierstündige Besichtigung der Ausstellung durch den Führer Der Führer verweilte nach der Eröffnung der Internationalen Automobil=Ausstellung bis kurz vor 15 Uhr auf der Ausstellung und besichtigte in Begleitung des Präsidenten des Reichsverbandes der deutschen Automobilindustrie, Geheimrat Allmers, und des Führers der Fachgruppe Automobile, Direktor Werlin, sämtliche neun Hallen. An allen Ständen ließ er sich von den Vertretern der Firmen die Erzeugnisse deutscher Wertarbeit zeigen und erklären. Er besuchte u. a. in der Halle der Personenwagen auch die Stände der ausländischen Firmen. An den französischen Ständen hatte der französische Botschafter Francois=Poncet die Führung übernommen An den Ständen der anderen ausländischen Firmen sah man ebenfalls Angehörige der diplomatischen Vertretungen. Der Führer begrüßte überall die auf den Ständen anwesenden Arbeiter und Monteure und unterhielt sich mit ihnen. Mit besonderem Interesse besichtigte der Führer die Hallen der Lastkraftwagen und die Ausstellung„Die Straße“, die eine hochinteressante Uebersicht gibt über das Reichsautobahnprogramm und den Stand der Arbeiten. Als der Führer gegen 15 Uhr von den Autohallen abfuhr, goß es in Strömen. Trotzdem hatten sich Tausende von Menschen an der Funkhalle angesammelt, die dort den Führer geduldig erwarteten und ihn begeistert begrüßten, als er die Halle verließ. Austanberehen deutscher Frauen Werden nuch beutschem Rechl geschieben Eine Entgegnung an den„Osservatore Romano“ Von zuständiger Stelle wird mitgeteilt: Der Osservatore Romano erörtert in seiner Ausgabe vom 3. Februar 1935 das deutsche Gesetz über die Anwendung deutschen Rechts bei der Ehescheidung vom 24. Januar 1935. Die Zulassung der Ehescheidung für deutsche Frauen, die mit dem Angehörigen eines Staates verheiratet sind, dessen Recht die Scheidung der Ehe nicht kennt, wird als juristische Absurdität bezeichnet. Es wird weiter ausgeführt, das Gesetz sei ein Eingriff in die Rechtsverhältnisse anderer Länder(!), von dem man sich nicht vorstellen könne, wie er auf dem Gebiete des internationalen Rechts geduldet werden könne. Er habe die absurde Rechtslage zur Folge, daß von zwei Ehegatten der eine geschieden sein könne, ohne daß es der andere ebenfalls sei. Eine Frau könne in dem einen Lande der Bigamie und des Ehebruchs schuldig sein, im anderen nicht. Es handle sich um einen ungeheuerlichen Beschluß(), durch den das friedliche Zusammenleben der Völker, die Familie, die Gesellschaft schwer verletzt werde. Diesen Ausführungen gegenüber ist auf folgendes hinzuweisen: Seit mehreren Jahren wird in verschiedenen Ländern die Frage erörtert, wie man die mit einem Ausländer verheiratete Frau von einer durch die Schuld des Mannes zerrütteten Ehe befreien könne, wenn das Heimatrecht des Mannes eine Scheidung der Ehe nicht zuläßt. Die Schweiz und Schweden haben in diesen Fällen der Frau die Scheidungsmöglichkeit bereits vor längerer Zeit gegeben. Auf Anregung der Schweiz hat sich auch schon im Jahre 1928 die 6. Haager PriUm Simous Berliner Reise Die Gerüchte von einer Reise des englischen Außenministers Sir John Simon nach Berlin erfahren eine neue Bestätigung durch eine Londoner Meldung des Rotterdamschen Courant. In ihr heißt es, Sir John Simon habe sich in einer engeren Aussprache mit Parlamentariern dahin geäußert, er betrachte eine persönliche Aussprache mit Berlin als gangbarsten Weg, um Deutschland über den friedlichen Charakter der Londoner Besprechungen zu unterrichten. Aehnliches meldet der Amsterdamer Telegraaf, der noch hinzufügt, Sir Simon wolle die deutsche Antwort abwarten, um aus ihr zu entnehmen, worüber noch gegenteilige Auffassungen obwalteten. Laval beruhigt die Sowjets Die Pariser Presse mißt der Unterredung, die der französische Außenminister Laval am Mittwoch mit dem sowjetrussischen Botschafter Potemkin hatte, große Bedeutung bei. Nachdem Petit Parisien habe der sowjetrussische Botschafter vollkommen beruhigen de Versicherungen erhalten. Frankreichs Stellung hinsichtlich des Ostpaktes bleibe unverändert und fest. Der Ostpakt sei einer der Hauptteile des geplanten diplomatischen Mechanismus, den man nach dem Eingang einer deutschen Antwort in Bewegung setzen werde Der Excelsior ist noch deutlicher. Laval habe angeblich dem sowjetrussischen Botschafter erneut die Versicherung gegeben, daß die französtsche Regierung gemäß dem französisch=russischen Protokoll von Genf keine Sonderverhandlungen mit Deutschland aufnehmen werde, solange nicht der Ostpakt abgeschlossen sei. Aufgaben der Deutschen Erzeugungsschlacht im Bild Jahresleistung von 8 kühen von S kontrollkühen n R e i c h s d u r c h s c h n i t t re. 19000 Milch e kuh 237¼ Hr : rd. 18500 Milch Gicttige jekun 3692 Hr K W ese e K ERo 8 #ncter Andn vatrechtskonferenz eingehend mit diesen Fragen beschäftigt. Es sind dort Vorschläge ausgearbeitet worden, nach denen es jedem Vertragsstaat des Haager Ehescheidungsabkommens freigestellt sein sollte, die Ehe einer Frau, die die Staatsangehörigkeit dieses Staates besitzt, nach seinen eigenen Gesetzen zu scheiden; dem Heimatstaat des Mannes sollte es überlassen bleiben, ob er die Scheidung anerkennen wolle oder nicht. Allerdings ist im Hinblick auf den Widerstand einiger Staaten eine internationale Vereinbarung in diesen Fragen nicht zustande gekommen. Dieser Umstand gerade hat die Schweiz und Schweden veranlaßt, das Haager Ehescheidungsabkommen zu kündigen. Aus demselben Grunde ist Deutschland aus der Reihe der Vertragsstaaten ausgeschieden. Durch das Gesetz vom 24. Januar 1935 hat Deutschland der deutschen Frau eine Scheidungsmöglichkeit geschaffen, die die schwedische und schweizerische Frau nach ihrem Heimatrecht schon vorher erhalten hatte. Unter diesen Umständen ist es nicht recht verständlich, wie der Osservatore Romano den deutschen Schritt als juristische Absurdität und als einen Eingriff in die Rechtsverhältnisse anderer Länder bezeichnen kann. Die unerfreulichen Folgen, die sich daraus ergeben können, daß die Ehe im Heimatstaat der Frau geschieden ist, in dem des Mannes aber noch besteht, sind gewiß bedauerlich, müssen aber bei der Verschiedenheit der für den Ehemann und die Ehefrau anwendbaren Rechte hingenommen werden. Weihbischof Dr. Mönch f Am Donnerstag, in den frühen Morgenstunden, verschied Weihbischof Dr. Antonius Mönch von Trier nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Weihbischof Dr. Mönch wurde am 13. Juni 1870 geboren. Im-Jahr 1915 wurde er zum Weihbischof ernannt und im September desselben Jahres im Dom zu Trier auch konsekriert. Parlamentserfolg der englischen Regierung Der Mißtrauensantrag der Arbeiteropposition gegen die englische Regierung wegen ihrer Politik in der Frage der Erwerbsbeschaffung für die Arbeitslosen wurde am Donnerstagabend vom Unterhaus mit 374 gegen 68 Stimmen abgelehnt. Die Gesetzesvorlage über die Arbeitslosenunterstützung, die bereits vom Unterhaus in allen drei Lesungen angenommen worden war, wurde am Donnerstag auch vom Oberhaus angenommen. Die Zustimmung des Königs zu dem Gesetz wird für heute, Freitag, erwartet. Versuche mit schnelleren Kampfflugzeugen In Martlesham Heath(England) werden in nächster Zeit mit sechs neuen Kampfflugzeugtypen interessante Versuche angestelkt werden. Die neuen Modelle stellen ein Zwischending zwischen dem bisher schnellsten Typ, dem Gloster=Gontlet=Doppeldecker, der in einer Höhe von 5000 Metern eine Stundengeschwindigkeit von 370 km erreicht, und dem„Kampfflugzeug der Zukunft“ mit einer Geschwindigkeit von annähernd 480 km, dessen Erscheinen gegen Ende d. I. erwartet wird, dar. Nur eines der sechs neuen Flugzeuge ist ein Eindecker. Man neigt in britischen Militärkreisen zu der Auffassung, daß dem Doppeldecker wegen seiner größeren Manöverierfähigkeit, die auf seine gedrungene Gestalt und seine kleineren Tragflächen zurückzuführen sei, der Vorzug gebühre. Man glaubt sogar, daß die bisherige Ueberlegenheit der Eindecker bezüglich der Schnelligkeit durch eine geeignete Bauart nicht nur ausgeglichen, sondern übertroffen werden könne. Hauptschriftleiter: Dr. Egon=Erich Albrecht. Stellveriretender Hauptschriftleiter: Heinz Dohm. Verantwortlich für Polttik:“ Dr. Egon=Erich Albrecht. Verantwortlich für Lokales: Heinz Dohm. Verantwortlich für Umgegend. Wirtschaft und Sport: Tom Weinand Verantwortlich für Kultur, Unterhaltung und Bild: Willi Dünwald. Verantwortlich für den Anzeigenteil:„Albert Dubberke. Alle in Bonn. Durchschnitts=Auflage 1/35: 21 2w). Unverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Sprechstunden der Redaktion 9½— 10½ und 17—18 Uhr. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten G m b.., Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853 Postscheckkonto Köln 18672 Bankkonto: Girokonto Reichsbankstelle Bonn Deutsche Bank und Disconio=Gesellschaft Bonn. Bezugsprets für den General=Anzeiger monatlich.—2A für die Illustrierte monatisch 30.3, frei Haus einschließlich Botenlohn und Transportkosten Postbezugspreis mit Illustrierte .30.4 einschließlich Postllverweisungsgebühr, ausschließlich Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10.3. Anzeigenarundpreis(Grußspalte 46 mm) 18.), Tertanzeigen 78 mm breit.—.41, Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höhe 153. Bäderanzeigen und Anzeigen des Gastwirtschaftsgewerbes 155. Bekannimachungen und Anzeigen von Bebörden und Gerichtsvollziehern 15.5. Vereins=Anzeigen, die nicht der Birtschaftswerbung dienen. 111.3 Familien=Anzeigen zwel= und mehrspaltig 10.3. Stellengesuche 53. Alle Preise versteden sich für 1 Miaimeier Höhe die 46 mm breite Großfnalte Kleine Anzeigen von privaten Auftraggebern fortlausend ohne Auszelchnungsschrift gesetzt, das Wort 53. Offerten= und Ausfügstsgebähr(Porio besonders) 305. ffür 15. Jebruar 1933 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 1 Bonner Nachrichten Nr. 15 162. Seite 3 Bonnet Nachrichtrn. Der Kampf geht weiter Wenn wir das Jahr 1934 mit dem Bewußtsein, daß alles getan wurde, was zu tun möglich und notwendig war, um den Volksgenossen in Not beizustehen, beschließen konnten, so dürfen wir nicht nachlassen, in unseren Anstrengungen als tätige Apostel der Nächstenhilfe, im„WHW.“ als auch später in der„NSV.“, nicht nachzulassen in dem Bestreben, die Leistungen des Vorjahres noch in den Schatten zu stellen durch unseren Opfersinn im vor uns liegenden dritten Jahre des nationalsozialistischen Deutschland. Der Kampf geht weiter! Das muß auch hier unsere Parole sein. Und wenn die politische Führung des neuen Deutschland einen Erfolg um den anderen an ihre Fahnen zu heften vermag, so wollen wir in edlem Wettstreit ihr nacheifern mit allen unseren Kräften und Mitteln. Kein Arbeitsbeschaffungslos, das nicht verkauft wird! Kein Volksgenosse mehr, der nicht das WHW=Abzeichen des Monats trägt! Kein Eintopfsonntag, der nicht das Ergebnis der vorhergehenden übertrumpft! Keine Sammlung zur Pfundspende, zu der nicht alles gibt! Schon im verflossenen Jahre hat das Ausland mit Staunen nud Hochachtung auf die Leistungen geblickt, die wir in unserem Feldzuge gegen das Elend, das uns aus der Systemzeit überkam, hervorbrachten. Und ist es nicht unbescheiden, wenn wir feststellen, daß manche Greuellüge, manche Hetze zerbrechen mußte an den Tatsachen, die unvoreingenommene Ausländer hier feststellen und berichten konnten. Verdoppeln wir unsere Anstrengungen, dann wird im kommenden Jahre auch der Letzte, der nicht böswillig ist, jenseits unserer Grenzen erkennen, daß der nationale Sozialismus, den wir kündeten, mehr ist als Worte, und daß eine Nation, die so in Geschlossenheit für ihre Brüder in Not eintritt, turmhoch erhaben ist über das Lügengeschrei von Elementen, die überall nur bestrebt sind, das Gute zu bekämpfen, das Edle zu beschmutzen. Das Schicksal rettete uns in letzter Stunde. Es schenkte uns einen Führer, um den uns die Welt beneiden darf. Erkennen wir das alle, dann finden wir auch den rechten Weg zur Dankbarkeit, zu der Dankbarkeit, die da Ausdruck findet in dem Wort:„Alles um Deutschland, und unsere ganze Kraft für die Front gegen die Not!“ dann ermattete der deutsche Angriff. Neue Vorbereitungen für die nächste Welle wurden getroffen. Der Redner schilderte besondere Einzelheldentaten deutscher Regimenter, durch die der unbedingte Siegeswille unserer Truppe unter Beweis gestellt wurde. Leider habe der Eintritt Amerikas mit seinem ungeheuren Menschen= und Kriegsmaterial in den Weltkrieg, die Schwierigkeiten noch verstärkt. Neben der verminderten Aussicht auf den Sieg sei noch die Unterminierung des Heeres von der Heimat aus gekommen, vornehmlich bei der Marine und Etappe. Das Frontheer sei aber immer noch kampfbereit geblieben und habe lieber untergehen wollen, als die vom Feinde aufgezwungenen Waffenstillstandsbedingungen anzunehmen. Herzlicher Beifall dankte dem Kameraden Schmitz für seine von Frontkämpfergeist durchdrungenen Ausführungen. Am 1. März: Saarfeier in den Schulen Am 1. März des Jahres kehrt das Saarland, das durch das Diktat von Versailles dem deutschen Vaterlande entrissen war, in die Reichsgemeinschaft zurück. Es ist dies ein Tag der Freude und des nationalen Stolzes, dessen Gedächtnis unsere Jugend der Nachwelt erhalten soll. Reichserziehungsminister Rust hat daher durch Erlaß angeordnet, daß in allen Schulen seines Geschäftsbereiches am 1. März, um nenn Uhr vormittags, der Rückkehr der Saar in einer kurzen würdigen Feier gedacht wird, daß im übrigen an diesem Tage der Unterricht ausfällt. Treu zum Führer— Treu zum Verpflichtung neuer Stahlhelm=Kameraden Im Lokale Moll kam gestern abend die Ortsgruppe 6 des RSOFB(Stahlhelm) zusammen. Ortsgruppenführer Kam. Baumann begrüßte die Kameraden mit ihren Frauen aufs herzlichste und gedachte zunächst der toten Kameraden. Ein Filmstreifen von der Beisetzung des verewigten Reichspräsidenten von Hindenburg vertiefte das Totengedenken aufs feierlichste. Gauführer Kam. Stallmann erinnerte an das Leben des greisen Generalfeldmarschalls, der den Einigungsgedanken des Deutschen Vaterlandes in Versailles im Jahre 1871 hatte Wirklichkeit werden sehen, und der diesen Einigungsgedanken bis zu seinem Ende bewahrt und versochten habe. Die Berufung des Führers zum Reichskanzler an jenem denkwürdigen 30. Januar sei die Krönung dieses Gedankens gewesen. Gerade der Stahlhelm müsse sich das soldatische Pflichtbewußtsein des Reichspräsidenten zum Beispiel nehmen, seinen Einigungsgedanken, der erfaßt habe, daß Deutschland nicht gerettet werden könne, wenn 36 Parteien am Ruder seien, sondern daß die Rettung nur einem Manne möglich sei, der im Weltkrieg mit seinem Blute die Treue zum Vaterland besiegelt habe. Hitler habe die Erwartungen des greisen Helden nicht enttäuscht und das Vaterland wieder stark gemacht. Der Stahlhelm erkenne ihn aus ganzem Herzen als Führer an und stehe geschlossen hinter ihm. Nach dem Deutschland= und Horst=Wessel=Lied konnte die Verpflichtung neuer Stahlhelmkameraden vor sich gehen. Sie legten ihren Verpflichtungseid auf die alte Stahlhelm=Ortsgruppenfahne ab, eine Flagge, die das Vermächtnis eines Matrosen ist, der sie sich z. Z. der Revolution auf einem=Boot um den Leib schlang und sich in den Hafen stürzte, um sie vor dem Verbrennen durch die roten Meuterer zu bewahren. Deshalb, so betonte Gauführer Stallmann, solle diese Flagge in besonderem Maße an Pflicht und Treue erinnern. Wenn die neue aufgenommenen Kameraden jetzt auf diese Flagge den Fahneneid geleistet hätten, so gebe es niemanden, der sie von diesem Eid entbinden könne. Die alten Soldaten erinnerten sich dieses Eides stets aufs Neue, nicht als Reaktionäre, sondern im Gedenken ihres alten Soldatentums. Der Verpflichtung schloß sich ein interessanter Lichtbildervortrag von Kam. Kastenholz über die Heldenfahrten deutscher Schiffe im Weltkriege an. Dann begann der unterhaltsame Teil des Abends, der viel Freude und Humor brachte. Vortrag folgte auf Vortrag, wobei Kam. Stubenvoll prächtig ansagte. Die Hauskapelle der Heil= und Pflegeanstalt sorgte wie stets in liebenswürdiger Weise für wertvolle musikalische Ausgestaltung des Abends. Die Durchbruchsschlacht im Westen In der monatlichen Zusammenkunft der Ortsgruppe I des RSDFB(Stahlhelm) im„Hähnchen“ konnte gestern abend der Ortsgruppenführer, Kamerad Wahlster, zahlreiche Kameraden willkommen heißen. Nach einigen dienstlichen Bekanntmachungen verlas er ein Rundschreiben des Bundesführers zum 30. Januar und betonte gleichzeitig die unverbrüchliche Treue des Stahlhelm zum Führer und Reichskanzler, dem sein dreifaches„Frontheil“ galt. Nachdem das Deutschlandund Horst=Wessel=Lied verklungen war, sprach Kamerad Schmitz über die erste große Durchbruchsschlacht 1918. An Hand einer Karte zeigte er die Rüstungen zur Schlacht, ihren gewaltigen Artillerievorbereitungskampf und den todesmutigen Infanteriesturm. An der Schlacht nahmen teil die Stur.# II. XVII und XVIII in der Linie La Fère bis nördlich Arras, denen hauptsächlich die englische V. Armee gegenüberstand, die vollständig vernichtet wurde. Der Sturm wurde vorgetragen bis auf etwa zehn Kilometer vor Amiens, Saar=Abstimmungsberechtigte Die N. S. Kulturgemeinde Bonn gibt uns Gelegenheit, den Groß=Tonfilm„Was ist die Welt“ und „Flandern, die Front nach 15 Jahren“ am Sonntag, 24. Februar, 11 Uhr, in den Kammerspielen(Meckenheimerstraße) zu sehen. Die Eintrittskarten werden den Abstimmungsberechtigten unentgeltlich von der Geschäftsstelle der N. S. Kulturgemeinde in Bonn, Brückenstraße 22, ausgehändigt, wenn der Abstimmungspaß vorgelegt wird. Einführung des neuen Kreisseuerwehrführers Stauf Am So##stag, 17. Februar, um 10.30 Uhr, findet im Dreikaisersaal(Grotte) die Einführung des neuen Kreisfeuerwehrführers der Stadt Bonn, August Stauf, durch den Dezernenten, Stadtrat Reinartz, statt. Gleichzeitig treten Kreisfeuerwehrführer und Branddirektor Franz Feldmann, Hauptbrandmeister Ludwig Prinz, Oberbrandmeister Franz Wipperfürth und Brandmeister Johann Herkenrath zur Altersabteilung über. Stadtrat Reinartz wird bei dieser Gelegenheit den vier Feuerwehrmännern das Feuerwehr=Erinnerungszeichen für 25jährige Dienstzeit überreichen. Die katholische Kirchensteuerkasse weist in der heutigen Nummer auf die fälligen Termine der letzten Teilzahlung 1934, den 15. Februar hin. Arbensbeschäffung darch Hausbestg Gestern abend hielt der Bonner Haus= und Grundbesitzerverein e. V. im Dreikaisersaal seine Jahreshauptversammlung ab. Vereinsleiter Rübkamp konnte feststellen, daß der Mitgliederstand sich gehoben habe, dank der allmählichen wirtschaftlichen Erholung. Kassierer Hollmann erstattete den Kassenbericht. Der Syndikus des Verbandes Rheinischer Hausund Grundbesitzervereine Dr. Hesberg=Köln sprach über die Frage Steuerreform und Hausbesitz. Er berührte zunächst die drei Punkte, die den Hausbesitz beeinflussen, die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse, die Zinsenlast und die Steuerfrage. Durch die großzügige Gebäudeinstandsetzungsaktion ist der Hausbesitzer zum wesentlichsten Mitträger der Arbeitsbeschaffung geworden. Durch die rege Auftragserteilung der Wohnwirtschaft ist fraglos in den letzten zwei Jahren schon eine erhebliche Belebung der Wirtschaft verursacht worden. Redner wiederholte den Dank des Reichsarbeitsministers Seldte, der auf der letzten Führertagung des Hausbesitzes zum Ausdruck gebracht wurde. Durch die bevorstehende Hauszinssteuersenkung ist der Hausbesitz erneut in die Lage versetzt, in größtem Maßstabe Reparaturen tätigen zu lassen. Die grundlegenden Gesetze über die Steuerreform vom 6. Oktober 1934 haben einen dreifachen Zweck. Sie sollen das Steuerrecht vereinfachen, eine Neugestaltung der Steuerpflichtigen herbeiführen und zu einer allgemeinen Senkung der Steuerlasten beitragen. Nicht zuletzt jedoch bedeuten sie eine notwendige Anpassung der gesamten Steuergesetzgebung an die sozialpolitischen und weltanschaulichen Grundsätze der NSDAP. Die schon seit vielen Jahren vorhandenen Ansatzpunkte zur Regelung der Steuerreform, konnten erst im Dritten Reich einer Lösung zugeführt werden. In der gesamten Steuersenkung gilt der Grundsatz, nur solche Steuern herabzusetzen, die geeignet sind, die Bedarfsdeckung anzuregen und somit die Arbeitsbeschaffung zu fördern. Solange es noch Arbeitslose gebe, sei es unmöglich, alle Wünsche zu erfüllen, die gerade der Hausbesitz noch mit gewisser Berechtigung vorbringen könne. Dieser Grundsatz werde bei den übrigen Gesetzen ebenso selbstverständlich gewahrt. Redner gab Erläuterungen zu den einzelnen Steuerarten, mit denen der Hausbesitz belastet ist. — Eine lebhafte Aussprache gab weitere Klarheit über die Fragen des Haus= und Grundbesitzes. Tchessers iehte Fahrt Die Aufbahrung der Leiche Karl Käufers in Niederdollendorf. Kameraden halten die letzte Wacht. Ein diesiger Morgen war es gestern, nebel= und regenschwer, als Karl Käufer seine letzte Fahrt antrat. Nicht mehr, wie im Weltkrieg, als Bootsführer in Flandern, markig und mit klaren Augen, still lag jetzt der Mann, den ein Unglück im besten Mannesalter plötzlich in den Tod riß. Nun lag er im Sarge, den die Reichsmarineslagge deckte, die er geliebt und der er die Treue gehalten hatte. Eine Treue, die er in seinem Berufe oft genug durch die Tat bewiesen, wenn es galt, einen Mitmenschen dem nassen Elemente zu entreißen und ihn zu retten. Hierfür sind ihm manche ehrende Auszeichnungen zuteil geworden. Noch kurz vor seinem Tode wurde ihm vom Kölner Regierungspräsidenten eine herzliche Belobigung für eine Rettungstat ausgesprochen. Vier Marinevereins=Kameraden standen um den Sarg zur letzten Ehrenwache. Jetzt klang Musik auf: „Ich hatt“ einen Kameraden“. Und nun trugen Kameraden des Bonner Marine=Vereins den Sarg an Bord der„Filia Rheni“, die den Kameraden seiner Heimat, Niederdollendorf, entgegenbrachte. Als das Trauerschiff vom Ufer loswarf, folgten ihm andere Boote, halbmast geflaggt; sie gaben dem toten Kameraden das letzte Geleit. In Niederdollendorf wurde der Sarg von Kameraden des Marine=Vereins an Land getragen und an historischer Stätte am Matthäus niedergestellt. Eine doppelte Ehrenwache blieb am Sarge zurück, während die übrigen Begräbnisteilnehmer sich zur Kirche begaben, wo ein feierliches Seelenamt stattfand. An dem Gottesdienst beteiligte sich außer dem Schifserverein und der Sebastianus=Schützenbruderschaft— bei der der Verstorbene Schützenkönig gewesen war—, die gesamte Gemeinde, die an dem tragischen Tod des allseitig beliebten Mannes herzlichen Anteil nahm. Nach dem Seelenamt erfolgte die Einsegnung der Leiche am Matthäus, dann schritt der unübersehbare Trauerzug zum Friedhof, wo außer dem Geistlichen der stellvertretende Vorsitzende des Marine=Vereins Bonn und ein Vertreter der PO herzliche Worte des Abschiedes fanden. Dann senkte sich unter Böllerschüssen der mit der Reichskriegsflagge bedeckte Sarg in die Gruft. Karl Käuser wird im Herzen aller, die ihn kannten, und schätzten, weiter leben.„ z. r 1 Reichsluftschutzbund In der Woche vom 17. bis 23. Februar sind folgende Veranstaltungen: Revier I: Montag, 18.: 4. Vortrag: 1. Hilfe, Dr. v. Beek; Mittwoch, 20.: 5. Vortrag: Wiederholung, Weis; Donnerstag, 21.: Prakt. Uebung. Nevier III: Montag, 18.: Prakt. Uebung, Jungewelter(Restaurant Schmittz, Dottendorf); Montag, 18. Februar: Einführung, Stender, evangelische Schule Poppelsdorf. Nevier IV: Dienstag, 19.: 1. Vortrag: Einführung, Brumhard; Donnerstag, 21.: 2. Vortrag: Chem. Kampfstoffe, Brumhard. Revier V: Montag, 18.: 1. Vortrag: Einführung, Brumhard; Mittwoch, 20.: 2. Vortrag: Atemschutz, Brumhard; Freitag, 22.: 3. Vortrag: Schutzraumbau, Brumhard. Außerdem wird darauf aufmerksam gemacht, daß am 18. Februar, 20 Uhr, in der Universität, Hörsaal 10, der Einführungsvortrag für die Geschäfte stattfindet. Das Erscheinen eines jeden ist Pflicht! Der Verein ehem. 160er versammelte sich in stattlicher Zahl im Hubertushaus. Nach herzlicher Begrüßung der Kameraden und nach Ehrung der Gefallenen gedachte der Vereinsführer Polizeirat i. R. Engels des großen Dichters des deutschen Herzens Friedrich von Schiller, der vor 130 Jahren von uns gegangen ist und uns wertvolle Perlen nationalen Wertgutes hinterlassen hat. Er erinnerte besonders an die Entstehung des hohen Liedes„An die Freude" und an die Vertonung desselben im vierten Satze der Neunten Symphonie van Beethovens, des großen Sohnes unserer Stadt. Außer dem allgemeinen geistigen Erbe hätten wir Bonner auch ein Erbe pietätvoller Hinterlassenschaft des großen Dichters übernommen; Gattin und Sohn hatten ihre letzte Ruhestätte auf dem Alten Friedhof an der Bornheimer Straße gefunden. Sodann machte Kamerad Engels Ausführungen über den erfreulichen Ausgang des nationalen Wahlkampfes der Saardeutschen. Ferner berichtete er über den Stand der Denkmalsfrage und wies darauf hin, daß am 30. Juni die herkömmliche Kraftwagen=Rundfahrt durch eine besonders reizvolle Gegend unserer engeren Heimat erfolgt. Kamerad Dr. Trebes sprach unter Hinweis auf die nationale Fortentwicklung des Dritten Reiches, über die Wiederbelebung des Vereinslebens seit den Januartagen 1933 und die Folgerichtigkeit der Vereinsführung— Ein Karnevalsjubilar Die glückliche Geburt des Prinzen Karneval 1935, Heinz IV. ruft Erinnerungen wach an alte Zeiten und frühere Karnevalsprinzen. Wir haben bereits verschiedentlich alte Bonner Karnevalsprinzen im Bilde gezeigt und Erinnerungen an sie wach gerufen. In diesem Jahre sind es nun 40 Jahre, daß der bekannte Karnevalist und Liederdichter Leo Colmant, Bonn, als Prinz Karneval Leo l. eingeführt wurde und im Jahre 1895 auf hohem Prunkwagen durch Bonnas Mauern zog. Schon im Jahre 1890 trat Colmant als jüngster Karnevalsredner in der G. G.„Löstige Grömmele“ auf. die unter dem schlagfertigen Schultheißen Hermann Breuer im damaligen Café„Hohenzollern“ in der Wilhelmstraße tagte. Colmant ist sehr bald durch seine humorvollen Büttreden und seine Lieder bekannt geworden. Die K. G.„Alaaf“, Köln ernannte ihn s. 3. zum Senator und verlieh ihm die silberne Medaille. Lange Jahre war Colmant Senator= und Schöppenratsmitglied der beliebten Großen Bonner KarnevalsGesellschaft. Colmant, der 1903 seinen Wohnsitz nach Hachenburg im Westerwald verlegte, gründete dort die Große Hachenburger Karnevals=Gesellschaft, deren Sitzungen von Nah und Fern stets gern besucht waren. Als Musiker wurde in jedem Jahr das Trompeterkorps unserer ehemaligen Königshusaren verpflichtet. So waren die Bonner Husaren wieder einmal nach Hachenburg zur Großen Prunk= und Ehrensitzung eingeladen, der u. a. Graf von Hachenburg, Landrat von Lucke und eine Reihe auswärtiger hoher Gäste beiwohnten. Der Anfang war auf 6 Uhr festgesetzt. Die Husaren=Trompeter wurden mit dem Zug um 5,17 Uhr abends erwartet; wer aber nicht ankam, das waren die Trompeter. Colmant depeschierte sofort an Obermusikmeister Bielefeld:„Wo bleibt Musik?“ und die Antwort kam:„Musik prompt abgefahren!“ Schon vor 6 Uhr war der große Saal bis zum letzten Winkelchen besetzt. Plötzlich ertönten von der Straße her Autosignale. Dem Auto entstiegen fünf Trompeter. Der Corpsführer erklärte, er habe in Bonn versehentlich einen Sommerfahrplan erwischt und sei deshalb mit seinen Leuten zu spät auf dem Beueler Bahnhof eingetroffen. Kurz entschlossen hätten sich die Musiker Wagen genommen, um wenigstens in Siegburg einen Zug nach Au—Altenkirchen zu erwischen. Auch das sei schief gegangen, die Wagen hätten den Anschluß nicht mehr erreichen können. In Siegburg war aber damals— vor 25 Jahren— nur ein Auto aufzutreiben, das nur fünf Mann aufnehmen konnte. Und diese fuhren dann durch hohen Schnee nach Hachenburg. Nunmehr konnte die Sitzung wenigstens eröffnet werden. Der größte Teil der Kapelle mit den Kesselpauken traf dann auch 8½ Uhr mit der Bahn ein. Um den Musikern die immerhin erheblichen Unkosten für die Autofahrt zu sparen, wurde eine Tellersammlung veranstaltet, die sogar noch einen hohen Ueberschuß brachte. U. a. gab eine anwesende lustige Kölner Gesellschaft einen Sektstopfen, in dem zwei Zehnmarkstücke steckten. Und so war alles in Ordnung und die Sitzung konnte steigen. Im Jahre 1913 konnte Colmant in Hachenburg sein 10jähriges Präsidentenjubiläum feiern, wozu die „Große Bonner“, erschien und ihn besonders ehrte. Später verlegte Colmant seinen Wohnsitz wieder nach Bonn, wo er als Büttredner und Liederdichter immer gern gesehen wurde. Der nunmehr 65jährige lebt heute beschaulich in Bonn, aber immer noch schlägt sein Herz warm für den Bönnsche Fastelovend, getreu seinem Wahlspruch: Glücklich ist, wer nie verlor Im Kampf des Lebens den Humor. * Zur letzten Bürger=Kappensitzung Haben wir Sie nicht in der ersten Bürger=KappenSitzung gesehen? Waren Sie nicht in der Sitzung der Stadtsoldaten? Und Sie sind doch auf dem Bunten Abend des Städtischen Orchesters gewesen? Ihnen allen hat es doch gefallen? Wir sehen es Ihnen schon an, Sie brauchen nichts mehr zu sagen! Darum sehen wir uns auch alle morgen abend in der letzten Bürger=Kappen=Sitzung des Vaterstädtischen Vereins in der Beethovenhalle wieder. Merken Sie sich: Ein Spitzenprogramm, dann Prinz Heinz IV. und nicht zuletzt: Aller Ueberschuß kommt dem Rosenmontagszug zugute. Also: Bis morgen abend! Festgenommen wurden zwei Männer wegen Diebstahls, ein Mann wegen Trunkenheit und ein Mann wegen Abtreibung. ( Der.=.=V. Ckeilia Bonn=Süd veranstaltet am Sonntagabend im Gaustbaus„Zur Traube“ einen großen humoristischen Gesangwettstreit, an dem mehrere Quartette teilnehmen. Schneidermetster Josef Halter wohnt am 15. Fedruar m Sehre in Seuts Bam, Sehauststaun 34. Seite 4. Nr. 13 162 General=Anzeiger für Vonn und Amgegend Bonner Nachrichte. 15. Jebruar 1935 Vodler Einsag zum Reihsverassweltlump Ein Aufruf des Gebietsführers Mittelrhein Der Reichoberufswettkampf, der in der Zeit vom 18. bis 23. März von der Hitlerjugend als der deutschen Staatsjugend und von der Deutschen Arbeitsfront als der Organisation der deutschen Arbeit durchgeführt wird, ist die größte berufliche Aktion, die die Welt jemals gesehen hat. Im Vorjahre galt es, den Blick unserer Kameraden erst einmal auf den Beruf hinzulenken, nachdem die Mißwirtschaft des märxistischen Systems ihnen den Glauben an die gerechte Bewertung ihrer beruflichen Leistung genommen hatte. Der Reichsberufswettkampf 1934 hat in der gesamten deutschen Jugend das Bewußtsein geweckt, daß im nationalsozialistischen Staate berufliches Können und beruflicher Fleiß wieder etwas gelten. Dieser Mobilmachung für den Beruf folgt jetzt im Reichoberufswettkampf 1935 die Leistungsprobe nach einem Jahr zusätzlicher Berufsschulung, die verbunden ist mit einem systematischen Ausleseprozeß. Aus beruflichen und sportlichen Ausscheidungskämpfen — im Vordergrund stehen in diesem Jahre die Mannschaftskämpfe— wächst die Elitetruppe der deutschen Jugend, die berufliches Können mit körperlicher Härte und weltanschaulicher Festigkeit eint. Der Führer selbst wird am 1. Mai 1935 diese Jungen und Mädel empfangen und ihnen so die höchste Ehrung bereiten, die einem deutschen Menschen heute zuteil werden kann. Es ist selbstverständlich, daß auch hier im Gebiet Mittelrhein die gesamte Arbeit der HI in den nächsten Wochen auf diese gewaltige Aufgabe der HI ausgerichtet wird. Gerade auf uns im Grenzgebiet schaut das Reich mit besonderer Aufmerksamkeit, denn uns erwächst die Aufgabe, dieses Bekenntnis der deutschen Jugend zur beruflichen Leistung auch außenpolitisch wirkungsvoll zu gestalten. Ich erwarte daher, daß es für jeden jungen Kameraden, der am vorjährigen Reichoberufswettkampf teilnehmen durfte, eine Selbstverständlichkeit ist, sich auch jetzt wieder in die Front der deutschen Volksjugend zu stellen. Die Teilnahme am Reichoberufswettkampf ist für diese Kameraden HJ=Dienst! Pflicht jedes einzelnen Fühters ist es, sich in den kommenden Wochen voll und ganz in den Dienst dieser Aktion zu stellen, die der Reichsjugendführer zu der Aufgabe der Hitlerjugend bestimmt hat. Gemeinsam mit der Deutschen Arbeitsfront werden wir auch hier im Gebiet Mittelrhein den Reichsberufswettkampf zu einem überwältigenden Erlebnis für alle teilnehmenden Kameraden gestalten. Voller Einsatz bürgt auch uns für den sicheren Erfolg! gez. Albert Wallwey, Gebietsführer. * Plakat= und Drucksachen=Wettbewerb Zur Erlangung eines künstlerischen Plakats für den 2. Reichs=Berufswettkampf der deutschen Jugend war auf Anordnung des Leiters des Jugendamtes der Deutschen Arbeitsfront und des Sozialen Amtes der Reichsjugendführung ein Wettbewerb der Reichsbetriebsgemeinschaft Druck für die graphische Jugend ausgeschrieben worden. Die eingegangenen Plakate, von denen die 25 besten zu einer Ausstellung in das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda gebracht wurden, zeugen von dem künstlerischen Schaffenswillen der deutschen Jugend. Fleisprach im Rievervonenborser Verkehrsansaußrozes Der Leser erinnert sich noch an das schwere Verkehrsunglück, das sich am 23. August des vergangenen Jahres am Bahnübergang in Niederdollendorf dadurch ereignete, daß ein Omnibus der Sieg=Rhein=Eisenbahn infolge nicht geschlossener Schranke in einen Güterzug der Reichsbahn fuhr. Trotz der Geistesgegenwart des Autobusführers war das Unglück nicht zu vermeiden gewesen, bei dem 4 Fahrgäste schwer und 6 leicht verletzt wurden. Die Sache erregte im Auslande besonderes Aufsehen dadurch, daß sich unter den Fahrgästen auch Engländerinnen befanden. Der Schrankenwärter, der für das Schließen der Schranke verantwortlich war, war nach dem Unfall sofort abgelöst worden. Er hatte sich gestern vor der Bonner großen Strafkammer wegen Transportgefährdung und fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten. Er bestritt jedes persönliche Verschulden an dem Nichtherablassen der Schranke und begründete seine Ansicht mit dem unfahrplanmäßigen Eintreffen des Güterzuges der Reichsbahn. Der Sachverständige meinte, daß mancherlei Umstände, die aber nicht alle von dem Angeklagten verschuldet seien, das Unglück herbeigeführt hätten. Das Abläuten eines Zuges sei für den Schrankenwärter nicht maßgebend zum Schließen der Schranke. Das Abläuten sei nur ein Erinnerungszeichen. Maßgebend für den Schrankenwärter sei der Fahrplan. Allerdings müsse der Schrankenwärter stets damit rechnen, daß ein Güterzug bis zu zehn Minuten früher eintreffen könne. Wenn der Zug jedoch mehr als zehn Minuten vor der fahrplanmäßigen Zeit eintreffe, (Schluß des redaktionellen Teils.) häufige Grippefälle die Erkältungskree“ sehr leicht, allgemein eucc Ueber Mens Grz X10 eine verch Mach RAR PI Ciu WE Kosen W mie echuh möglich Seuche enschige Opser ##n den Mund er Bakterien Dn einatmen ions bei andern. #e das Tieber. inn die Behandlung dann müsse der Schrankenwärter besonders benachrichtigt werden. Wenn man nun die Aussage des Reservelokomotivführers als richtig unterstelle, daß der Güterzug bereits um 21.15 oder 21.16 Uhr durch Obercassel gefahren sei, während dies fahrplanmäßig erst um 21.28 Uhr hätte erfolgen dürfen, so sei der Zug also mehr als zehn Minuten vor der fahrplanmäßigen Zeit in Obercassel eingetroffen. Demnach habe man den Schrankenwärter besonders benachrichtigen müssen. Dies sei aber nicht geschehen. Unterstelle man die Aussage des Fahrdienstleiters in Obercassel als wahr, daß der Güterzug erst um 21.18 Uhr den Bahnhof befahren habe, dann habe selbstverständlich keine besondere Benachrichtigung zu erfolgen brauchen, da das Frühereintreffen nicht mehr als zehn Minuten betragen habe. Auf Grund dieses Sachverständigen=Gutachtens konnte die Staatsanwaltschaft ihre Anklage nicht mehr aufrecht erhalten und beantragte Freispruch des angeklagten Schrankenwärters. Das Gericht kam zu der gleichen Ueberzeugung und sprach den Angeklagten frei. Kneipp=Verein. Mit dem Frühjahr regt es sich auch n menschlichen Körper. Die allbekannte„Frühjahrsmübigkeit" macht sich bemerkbar, Kopfschmerzen und andere Beschwerden stellen sich ein. Wie man diesen unangenehmen Frühjahrs=Erscheinungen entgeht, wie man sie vermeidet und bekämpft, darüber sprach gestern abend im Stadtgarten Dr. med. Greve. Eine Fastenkur, die gerade im Frühjahr besonders wirkungsvoll ist, gewährt dem schlackenbehafteten Körper eine Ruhepause. Beim Fasten werden alle diese Fremdkörper und Gifte ergriffen, es werden die Organe zu erhöhter Reinigungstätigkeit angeregt, die vorher kaum diese Arbeit bewältigen konnten. Die Fastenkur schwächt nicht, sondern stählt den Körper. Allerdings bedürfen längere solcher Kuren der Aufsicht des Arztes. Die ersten Frühjahrsfrüchte sind ganz besonders blutreinigend; sie heben die Schäden des Winters, die durch überreiche Ernährung, mangelnde Bewegung usw. vor allen Dingen an den Nieren entstanden, wieder auf. Redner sprach über die Kneippschen Kuren und kalten Wassergüsse, die die Gefäße und die Blutzirkulation beleben und stärken; er ging näher auf die besonderen Heilmethoden ein, erläuterte die temperierten Bäder, Luftbäder und Liegekuren.— Frau Dr. med. Greve sprach mit Temperament und Humor von der gesunden Formung des Alltages. Entspannung und Selbstbesinnung, frische Abwaschungen und gesunde Ernährung, dies alles könne bei ständiger Durchführung nicht nur in der Erholungszeit, sondern gerade im Arbeitstag den ganzen Menschen umformen, ihm seinen Lebenskampf erleichtern, ihn zu einem frohen Menschen machen, und dadurch nicht nur dem einzelnen, sondern dem ganzen Volk Leben und Arbeit erleichtern und verschönern. Vorläufig wirds nicht anders Wie uns der Aachener Reichswetterdienst meldet, war in den letzten vier Monaten die Sonne ein seltener Gast in Westdeutschland. Erst das letzte Wochenende bescherte uns etwas reichlicheren Sonnenschein. Dabei kam es zu lebhaften Strahlungsvorgängen: Mittagstemperaturen bei und über dem Taupunkt, nachts starke Kälte. Am Rhein erreichte der Frost—9 Grad bis—11 Grad in Bodennähe—13,5 Grad. Seit Montag machte mit zunehmenden westlichen Winden der Uebergang in Tauwetter schnelle Fortschritte, sodaß bereits am Mittwoch ganz Deutschland frostfrei war und verbreitet überregnet wurde. Somit ist ein erneutes Anschwellen der Flußläufe zu erwarten, ohne daß ein gleiches Ausmaß####ie vor einer Woche zu befürchten wäre. Da neue Störungen vom Ozean her zu erwarten sind, rechnen wir im ganzen mit Fortdauer der Westwindwetterlage. * Ein Pferd scheute Das Pferd eines Gemüsewagens, der am Münsterplatz gegenüber der Ecke Post= und Windeckstraße stand, scheute plötzlich und warf den Wagen, auf dem eine Frau und ein Mann saßen, um. Dabei kam das Tier selbst zu Fall und die Deichsel des Gefährts brach. Die Insassen und das Pferd haben anscheinend keine schwereren Verletzungen erlitten. Regimentstreffen der ehem. 28er vorverlegt Der Gesamtverband der ehem. 28er teilt mit, daß die Weihe des Gefallenenehrenmals und das Treffen des Regimentsverbandes nicht am 22. und 23. Juni, sondern bereits am 15. und 16. Juni in den alten Garnisonstädten Koblenz und Ehrenbreitstein stattfindet. Der ursprünglich festgesetzte Termin konnte aus dem Grunde nicht eingehalten werden, weil am 22. und 23. Juni der Gauparteitag der NSDAP in Koblenz stattfindet. Stammrolle der Titelsüchtigen Auf ungewöhnliche aber sicherlich wirkungsvolle Weise geht die Kreisleitung der NSDAP WangenLeutkirch gegen die Titelsucht vor, die mit einer wahren Volksgemeinschaft nicht zu vereinbaren ist. Sie hat einen Aufruf an die Bevölkerung erlassen, in dem alle Volksgenossen, denen der Titel wertvoller erscheint als ihr guter Name und die Wert darauf legen, im Verkehr(außerhalb des Amtsverkehrs) mit dem Titel angesprochen zu werden, Gelegenheit haben, dieses an einem bestimmten Tage vormittags 10 Uhr in der Geschäftsstelle der Kreisleitung durch Eintragung in eine Liste kundzutun. Auch von den Ehefrauen, die sich mißbräuchlich mit dem Titel des Mannes ansprechen lassen, wird erwartet, daß sie sich in der Geschäftsstelle einfinden. Die Handwerker, Kaufleute und Gewerbetreibenden werden aufgefordert, nur jene Volksgenossen mit dem Titel anzusprechen, die es durch Listeneintragung beantragt haben. Diese Liste soll in der Parteipresse bekanntgegeben werden. Wer sich am Eintopfgericht ausschließt. begeht Verrat am Volke in seinem Kampfe gegen Hunger und Kälte Ab 1. März deutsche Postwertzeichen im Saarland Vom 1. März ab werden im Saarland ausschließlich die deutschen Postwertzeichen gelten. Anstelle der Hindenburg=Marken zu 3, 6, 12 und 25 Reichspfennig sollen jedoch im Saarland zunächst nur die bekannten schönen Saarmarken der Deutschen Reichspost mit der Inschrift:„Die Saar kehrt heim“ vertrieben werden. Die Herausgabe neuer Rückgliederungsmarken oder von Ueberdruckmarken ist nicht beabsichtigt. Vonner Stadttheater Der Waffenschmied von Worms, komische Oper von Albert Lortzing Die NS=Kulturgemeinde, in deren Programm die gestrige Vorstellung aufgenommen, hätte kaum eine Oper finden können, die mehr ihren Zwecken und Zielen entgegenkäme, als dieses reizvolle Lortzing'sche Werk. Denn es enthält alles, was man sich für diesen Fall wünschen kann:„Ehrlichen Leuten angenehme Stunden zu bereiten“, das ist des Komponisten Absicht, wie er in seiner berühmten Unterredung mit Lobe offen gestand. Und das vermochte er, weil er, der selbst zeitlebens von der Bühne nicht losgekommen, genau wußte, was das Publikum wünscht. Als Schauspieler, Sänger, Dichter und Dirigent hat er nach allen Seiten hin genug Erfahrungen gesammelt, und da ihn ein wacher Kunstverstand davor bewahrte, seine künstlerischen Kräfte und Fähigkeiten zu überspannen, blieb er hübsch im Rahmen dessen, was ihm erreichbar war, und hier gab er sein Bestes. So kam er, der im Grunde seines Herzens durchaus Romantiker war, zur volkstümlichen Oper, die, auf die große Arie und das Rezitativ im allgemeinen verzichtend, seine wesentliche Stütze im einfachen Liede hat, das in seiner Erweiterung zu Duett, Terzett und größerem Ensemble mit und ohne Chor eine ihrer Wirkung jederzeit sichere Form ergibt. Er griff dabei auf Muster zurück, wie sie das ältere Singspiel Hillers in großer Zahl lieferte. Und von dort aus verläuft Lortzings musikalische Ahnenreihe über Mozart, Dittersdorf und Weber, ja selbst Rossini steuerte Stilelemente, vor allem die humorvollen Parlandi, bei. Aber das alles assimilierte Lortzing restlos in einer durchaus eigenwüchsigen Ausdrucksart. Ja, sein grunddeutsches Wesen schmolz auch das, was ihm von der französischen Comique und der italienischen Bufsa kam, in seiner gemütvollen Weise um. Kam dazu, daß er, der erfahrene Theaterpraktiker, seine Texte selbst— meist nach älteren, fast verschollenen Vorlagen— zu schreiben imstande war und ihm dadurch eine große Bewegungsfreiheit und zugleich Einheitlichkeit des Schaffens gesichert blieb. Und noch etwas, was viel zu seiner Popularität beigetragen hat: Lortzing hielt streng auf absolute Sauberkeit in der Textgestaltung. Sein goldener Humor hält stets Niveau, und eine Aufführung, die ihn possenhaft übertriebe, spräche ihr eigenes Urtoil. Zu diesem wichtigen Grundsatz für die Spielleitung bekannte sich offensichtlich auch Curt Herwig bei der gestrigen Aufführung, die ja, wie er selbst bekannt gab, ein Musterbeispiel darstellen sollte für das, was das Bonner Publikum in der nächsten Spielzeit von seiner Oper zu erwarten habe. Nun, mit einer solchen Probe konnte man schon zufrieden sein. Sie zeigte erfreuliche Absichten und damit auch Versprechungen, deren Erfüllungsmöglichkeit allerdings wesentlich von dem Ausfall der nun nötigen Neuverpflichtungen abhängen wird. Gestern hatte man für die Titelrolle des Wafsenschmiedes den stimmgewaltigen Hubert Mertens von der Kölner Oper verpflichtet und ebendaher auch den sattelfesten und klangfrohen Chor, wie er hier in Bonn noch erst gebildet und erzogen werden muß. Beide Faktoren, die in Köln ja an ganz andere Raumausdehnungen gewöhnt sind, fanden sich trotzdem sehr bald auch in die Akustik unseres sehr viel kleineren Hauses. Hans Stadingers, des Wafsenschmieds und Tierarztes wehmütiges Erinnerungslied an seine Jugend,„die köstliche Zeit“, fand wie immer stürmischen Beifall und mußte um eine Strophe erweitert werden. Aber auch sonst ward das gänzlich ausverkaufte Haus durch die schmissige, anregende Aufführung in bester Laune erhalten. Insbesondere fand Erna Fahrig mit ihrer schalkhaften Darstellung der Marie, die den vermeintlichen Schmied dem Ritter vorzieht und schließlich alle beide(in einer Person) zum Gatten erhält, und ihrer schlicht=innigen Wiedergabe des Gesanglichen lebhafte Zustimmung. Frisch und natürlich erschien Heinz Haberlandt in der Doppelrolle als Konrad und Ritter; indes stört in seiner Kantilene immer noch ein etwas kehliger Beiklang. Dagegen war Hans Blessin in dem Knappen Georg eine Rolle zugeteilt, in der er einmal ganz aus sich herausgehen konnte und sich als vorzüglicher Spieltenor erwies. Ove Gonne Nieve müßte seinem Ritter aus Schwaben noch etwas mehr allemannische Behäbigkeit geben, dagegen fehlte es Gertrud Kemp, die als Gast die„alte Schachtel“ Irmentraut darstellte, nicht an Humor und Spielgewandtheit, während ihre Tonbildung in den höheren Lagen einiger Korrektur bedarf. Heinz Rech war als Gastwirt Brenner ganz der'schaftlhuber, den Lortzing meint. Dem Städtischen Orchester muß man das Zeugnis ausstellen, daß es sich diesmal den Erfordernissen des kleinen, akustisch empfindlichen Raumes und dem Volumen der Stimmen bestens anpaßte und unter Hans Krachts Leitung lebendig und dynamisch abwechslungsreich seiner Ausgabe gerecht wurde. Einige kleine Differenzen im Zeitmaß zwischen Bühne und Orchester dürften sich wohl bei den Wiederholungen ohne weiteres ausgleichen. Th. L. Alte Musik im alten Rathaussaal Die„musikalische Feierstunde", zu der die Bonner Ortsgruppe des Verbandes„Deutsche Frauenkultur“ eingeladen hatte, war etwas ganz Besonderes. Im dichtgefüllten Saal des alten Rathauses lauschte bei Kerzenschimmer vor einem Madonnen=Altärchen eine andächtige Zuhörerschar den fremdartigen und doch auch wieder so anheimelnden Klängen aus früheren Jahrhunderten, gesungen und auf Nachbildungen alter Instrumente gespielt von Olga Schwind und Corry de Reik. Nachdem die beiden Künstlerinnen bereits vor Jahresfrist in einem auch an dieser Stelle eingehend gewürdigten Hauskonzert in Bonn großen Anklang gefunden hatten, war es sehr zu begrüßen, daß sie nun einem größeren Kreis etwas von der leisen, zarten Intimität vergangener Kunstübung beglückend mitteilen konnten. Wie Olga Schwind, die im ungezwungenen Plauderton bald die Beziehung zum Hörerkreis gefunden hatte, selbst betonte, trat diese beruhigende Wirkung der alten Klänge bei ihrer soeben beendeten Berliner Konzertreise mit Vorführungen in den Häusern führender Diplomaten ebenso stark in die Erscheinung wie bei den 40 Kulturabenden vor einfachen Bergleuten des Saargebiets, dem Olga Schwind entstammt. Schon in der Kleidung lassen die beiden Künstlerinnen erkennen, daß sie in einer anderen Welt leben. Sie nahen sich dem Mittelalter mit der blauen Blume der Romantik in der Hand. Was sie bieten, ist keine philologische Angelegenheit, obwohl auch von diesem Standpunkt aus vieles aus dem sehr reichhaltigen, 15 Nummern umfassenden Programm bestehen kann. Es ist bewundernswert, wie die Künstlerinnen unter durchaus richtiger Berufung auf die in der mittelalterlichen Musikübung gegebenen Freiheit in der Besetzung der Stimmen einen vierstimmigen Vokalsatz zur Darstellung bringen, indem sie zwei Stimmen singen und gleichzeitig zwei Stimmen auf Sopran und Baß=Fiedel spielen. Corry de Rejk wußte ihren verschiedenen Blockflöten sanfte und ausdrucksvolle Töne zu entlocken, während sich Olga Schwind als vielseitige Lautenistin, SpiAlt-Bonner Kuriositäten Seuszer eines frierenden Kutschers Wir lesen unter dem 29. Juni 1784 im„Bönnischen Intelligenzblatt" den rührenden Seufzer eines Kutschers, der in kalter Witterung auf seine Herrschaft warten muß. Um neun Uhr bestellen sie mich, und itzt ists schon halb elf Uhr, und kommen noch nicht. Wie die armen Narren, die Pferde, friert!— Ist dir kalt, Brauner? möchtest wohl gern im Stall stehen? schau, mich friert auch! Daß die Herrschaften doch nicht denken, daß Kutscher auch Menschen sind! Ich möchts einmal probieren, und möchte meine gnädige Frau mit ihren Fräulein statt mir und meinen Pferden da herunter auf die Gasse stellen, und ich und meine Pferde sollten statt ihnen droben in der Gesellschaft seyn. Das wäre spassig! Ich wollte der gnädigen Frau ihren Platz einnehmen, und meine Pferde könnten die Fräulein vorstellen. Das Geld verspielen, und die Leute ausrichten kann ich so gut, als meine Frau. Und die Pferde wollt ich leicht abrichten, daß sie sich die vorderen Hufe küssen ließen.— Aber was die in der Kälte machen würden, das möcht ich sehen. Gelt Brauner, du auch! Nachdruck verboten. Der Kirchenchor von St. Elisabeih versammelte sich gestern morgen in der Pfarrkirche, um bei Gebet und Opfer seiner verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Damit gab der Chor, der sich durch die wundervollen Darbietungen am Sonntag bei allen Pfarrkindern und Musikfreunden restlose Anerkennung und Dankbarkeit erworben hat, auch seinerseits dem Jubiläum der Elisabethgemeinde einen sinnvollen und würdigen Abschluß. Flottes Geschäst am Vonner Hauptmarkt Amtlicher Vonner Marktbericht vom 15. Februar. Die Zufuhren zum Bonner Hauptmarkt waren heute als mittelmäßig zu bezeichnen. Dies fiel besonders auf, weil die auswärtigen Aufkäufer zahlreich erschienen waren. Es begann sofort ein lebhaftes Geschäft, das zwar nicht zu Preissteigerungen führte. Auch die Auslandswaren wurden gut aufgenommen. Der Geflügelsowie Butter= und Eiermarkt war gut bestellt. Während Landbutter flott abgesetzt wurde, wurden Eier, trotz geringen Angebotes, weniger gefragt. Gezahlt wurden im Großhandel(in Pfennig für ½ Kilo und für rheinische Ware, wenn nichts anderes vermerkt): Spätwirsing—10, Weißkohl—6, ausl.—5, Rotkohl—10, ausl.—9, Blumenkohl ausl. 20—30, Krauskohl—4, Chikorie 14—15, Rosenkohl 15—17, Manna Pfd. 30—35, Kohlrabi Stück—5, Möhren Gebund—4, Karotten 3, Rettich Stück—5, Meerrettich Stück 15—20, weiße Rüben—4, Schwarzwurzeln Gebund 10—12, ausl. 14—16, Spinat—10, Sellerie 10 bis 16, Breitlauch—4, Kopfsalat ausl. Stück 12—14, Endivien ausl. Stück 10—15, Feldsalat 30—38, Zwiebeln —9, ausl.—7, Tomaten ausl. 25—30, Eßäpfel 18 bis 25, Kochäpfel 14—18, Ananas 60—80, Apfelsinen 3 bis 15, Bananen 20—24, Zitronen—5, Mandarinen —5, Walnüsse ausl. 20—40, Haselnüsse ausl. 20—30, Kokosnüsse Stück 16—18 Erdnüsse 26—28, Maronen 16 bis 20, ausl. weiße Trauben 50—60, Eier Stück 11—14, Molkereibutter 150—160, Landbutter 130—140, Käse: Holländer 75—110, Schweizer 95—110, Edamer 50—75. Prinz Karneval beim„Blauen Assen“ Wie wir zuverlässig erfahren, wird Seine Tollität, Prinz Heinz IV., nach seiner Proklamation in den närrischen Kreisen der Bonner Bürgerschaft in der Beethovenhalle, einen Besuch beim„Blauen Afsen“ in St. Pauli vornehmen. Der Prinz wird vort mit großem Gefolge aufziehen und glanzvonl empfangen werden. Die Kapelle der„Jungmühle“, das Hausorchester vom„Alkazar“, sowie Hein mit dem Schifferklavier spielen den Einzugsmarsch. Ueberhaupt wird— dafür bürgt der Name des„Blauen Affen“ schon allein— dafür gesorgt sein, daß Stimmung, Freude und Frohsinn den richtigen Höhepunkt erreichen. Eine Nacht in St. Pauli, die ganze Reeverdahn tritt an. Es wird ein Fest der Jugend! nett= und Klavichordspielerin sowie als über einen weiten Ausdrucksbereich verfügende Sängerin erwies. Wahre Kabinettstücke waren ein dreistimmiger Satz von Arcadelt, ein vierstimmiges altfranzösisches Lied, ein altspanisches Liebeslied, eine französische Pavane für Gesang, Spinett und Altflöte, deren Melodie noch heute im katholischen Kirchenlied eine Rolle spielt. Wohl dem Publikum am meisten zu Dank gerieten die aus Nonnenklöstern stammenden Lieder mit ihrer Verniedlichung religiöser Gehalte, die noch durch die Art des Vortrages durch Olga Schwind unterstrichen wurde. Das Fragment„Jesus und die Nonnen“, klang in dieser Aufmachung nach 19. Jahrhundert. Hübsch auch das aus einem Kloster des Siebengebirges stammende spielerische „himmlische Menuett“ und der flandrische Engelreigen. Mit einer Suite für Klavichord und Blockslöte von Strunck und einem humoristischen, anakreontisch tändelnden Lied„Das Frauenzimmer“ von Telemann kam auch Musik der Barockzeit zur Geltung. Mit dem selbstkomponierten Lied vom„Saarvögelein“ zollte Olga Schwind auch der Gegenwart ihren Tribut. I. B. Weihbischof Dr. Autonins Möuch gestorben Am Donnerstag in den frühen Morgenstunden verschied Weihbischof Dr. Antonius Mönch von Trier nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Weihbischof Dr. Mönch wurde am 13. Juni 1870 in Niederholzweiler(Ahr) geboren. Im Jahre 1915 wurde er zum Weihbischof ernannt und im September des gleichen Jahres im Dom zu Trier auch konsekriert. Er hat in den 90er Jahren seine Studien als Geistlicher vollendet und ist 1897 zum Priester geweiht worden. Im Anschluß war er als Kurgeistlicher in Bad Münster am Stein tätig, von wo er ins Saargebiet nach Fraulautern als Kaplan ging. Er verwaltete später die Pfarrstellen Baumholder, das Dekanat Birkenfeld und das Dekanat Neunkirchen(Saar). wo er bis zu seiner Berufung zum Weihbischof als Pfarrer überaus segensreich wirkte. Während seiner 20jährigen Tätigkeit als Wethbischof erwarb sich Dr. Mönch besondere Verdienste um das Karitas=Werk im Bezirk Trier, dessen Vorsitzender er jahrelang war. Weihbischof Dr. Mönch war eine überaus geachtete Persönlichkeit, deren Rat in allen kirchlichen Frogen peme geiet wuce. Maron=Kamfstrophe dalch die ameritanische Maaweise Zeppelinkapitän Lehmann über die Weiterentwicklung des deutschen Lustschifsbaues Zu dem Unglück des amerikanischen Riesenluftschiffes Macon erklärte Kapitän Lehmann vom Luftschiffbau Zeppelin, daß er den Grund der Katastrophe auf die Konstruktion des amerikanischen Luftschiffes zurück. führe, was durch amerikanische Pressemeldungen bereits auch bestätigt werde. Die Macon sei von den Amerikanern nach grundsätzlich eigenen Konstruktionsprinzipien der Good Year Zeppelin=Corporation unter Schiffsingenieur Dr. Arnstein gebaut worden. Die Konstruktion der beiden amerikanischen Niesenluftschisse Akron und Macon sei grundverschieden vom Bau der deutschen Luftschiffe Graf Zeppelin und S 3127 gewesen. Der Luftschiffbau Zeppelin werde sich deshalb. durch die beklagenswerte Katastrophe des amerikanischen Luftschiffes in der Weiterverfolgung seines Planes nicht beirren lassen. Englands Bewunderung für den Sraf Zeppelin Unverhohlene Bewunderung für die deutsche Luftschiffahrt äußert der Manchester Guardian in seinem Artiker über das Unglück der Macon. In weiten Kreisen frage man sich erstaunt, auf welche geheimnisvollen Einflüsse es zurückzuführen sei, daß die Luftschiffe überall nur nicht im Lande ihrer Geburt versagt hätten. Die andauernden Erfolge des„Graf Zeppelin“ seien vielfach als„Glücksfälle“ hingestellt worden. aber diese Theorie werde durch die Tatsachen nicht gestützt. Der„Graf Zeppelin“ sei heute sieben Jahre alt. Er habe den Atlantischen Ozean nicht ein= oder zweimal aus„Sensation“ überquert, sondern genau 71 mal, das sei öfter als mancher Ozeandampfer, der schon seit Jahren im Dienst stehe. Das deutsche Luftschiff habe bis heute mehr als 600000 Meilen zurückgelegt und seine Reisen völlig unabhängig vom Wetter mit fahrplanmäßiger Regelmäßigkeit ausgeführt. Wohl ein Dutzend Mal habe der Graf Zeppelin Stürme bis zu 80 Meilen Stundengeschwindigkeit überstanden, die oft so heftig waren, daß der Flugzeugdienst und teilweise auch die Schiffahrt eingestellt werden mußten. Auf einen solchen Rekord, so sagt der bekanntlich im allgemeinen nicht gerade deutschfreundlichen Manchester Guardian, muß die übrige Welt mit Neid und Bewunderung blicken. Eisenbahnunglück in der Sowjetunion Nach einer Meldung aus Baku ereignete sich bei der Station Mineralnie=Wody wieder ein schweres Eisenbahnunglück. Eine Lokomotipe rannte wegen falscher Weichenstellung mit einem Güterzug zusammen, der aus Tankwagen bestand. Infolge des heftigen Anpralls entgleiste ein Teil der Wagen und legte sich quer über das Nebengleis. In diesem Augenblick nahte der Expreß aus Baku und raste in voller Fahrt in die Wagen hinein. Nach den bisherigen Meldungen sind drei Lokomotiven und sechs Wagen zerstört. In der amtlichen Mitteilung wird nicht gesagt, ob auch Menschenleben zu beklagen sind. Die politische Polizei hat zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Ein Reichsdeutscher getötet Lawinenunglück in Südtirol Aus Ortini in Südtirol wird ein neues Lawinenunglück gemeldet, dem ein reichsdeutscher Professor Erdmann=Windisch aus Kirchahorn zum Opfer gefallen ist. Der Professor nahm an einem Skiausflug teil. Während des Marsches bemerkte der Führer der Gruppe plötzlich, daß sich Schneemassen von einer steilen Wand loslösten und ermahnte die Teilnehmer, sich in Sicherheit zu bringen. Allen gelang es, der niedergehenden Lawine auszuweichen, nur Prof. Erdmann und seine Frau wurden verschüttet. Während es der Frau mit Hilfe des Führers und der anderen Teilnehmer der Partie schnell gelang, sich zu befreien, blieb der Professor unter den Schneemassen begraben. Erst zu später Stunde konnte der Verunglückte geborgen werden, der noch Lebenszeichen von sich gab. Trotz künstlicher Atmung und anderer Hilfsmaßnahmen war es nicht möglich, den Verunglückten am Leben zu erhalten. Der Kommunismus in England Der konservative Daily Telegraph meldet eine auffallende Zunahme der kommunistischen Umsturztätigkeit in England. Das Blatt weist auf die letzte Verhaftung von drei Russen in Hull hin, die im Hause eines Beamten der Hafenpolizei festgenommen werden konnten. Sie hätten bereits mit Erfolg die Bildung revolutionärer Zellen in der Hafenpolizei begonnen. In Glasgow wurden am Mittwoch fünfzehn Ausländer festgenommen. Sie wurden als geheime revolutionäre Agenten entlarvt. Das bei ihnen in Geheimwohnungen gefundene Schriftenmaterial weise auf aktive Zersetzungserscheinungen in dem unteren Beamtenstand hin. Andauern der Kommunistennnruhen in Der Haagsche Courant schreibt:„Die Kommunistenunruhen in Holland wollen nicht abflauen. In Rotterbam und Groningen haben die Kommunisten schwere Terrorakte gegen-Geschäftsinhaber begangen, die sich weigerten, Gelder für den sogenannten „Arbeiterfonds“ zu geben. Im Haag wurden am Rontag wieder Kundgebungen vor dem Königlichen Palais versucht und die Polizei hatte einen schweren Stand. Es zeigen sich Zusammenhänge zwischen der kommunistischen Beunruhigung in den Niederlanden und den letzten Verhaftungen der kommunistischen Emigranten. Das Kabinett berät seit Wochenanfang über den Antrag des Generalstaatsanwalts, die politisch tätigen Emigranten auszuweisen. Unruhen in Rumänien Pesti Hirlap meldet aus Bukarest: Bei judenfeindlichen Kundgebungen der Eisernen Front am Mittwoch abend wurden eine Anzahl jüdischer Läden beschädigt. In den Zusammenstößen der Polizei mit den Demonstranten, die von der nationalen Stuventenschaft geführt wurden, gab es 58 Verletzte. Die Zahl der Verhafteten an diesem Abend betrug fast 1100. Die Unruhen und Kundgebungen gegen die Juden haben inzwischen auf die Städte Braila und Galatz übergegriffen. In Braila sind neun jüdische Geschäfte zerstört worden. Folgen der tschechischen Deutschenhetze Aus den deutschen Badeorten in der Tschechei kommen finanzielle Hilferufe. Infolge der Tschechisierungsmaßnamen sind die Besucherzahlen der einstigen Weltbadeorte, Karlsbad, Franzenbad, Marienbad, TeplitzSchönau katastrophal zurückgegangen. Den Nachrichten aus Kalsbad über die Finanznot dieses Badeortes fügt sich ein Bericht des Teplitz=Schönauer Anzeigers in der Montagsausgabe an. Danach ist im letzten Sommer die Besucherzahl in Teplitz=Schönau um rund 40 v. H. gesunken, am stärksten zeigt sich der Rückgang der Besucherzahl aus Deutschland und Ungarn. Marienbad weist 1934 einen Rückgang um 25 v. H. auf. Hier kommen die meisten Besucher aus In dem Rückgang der böhmischen Bäder spiegelt sich ein gut Teil der Tschechisierungspolitik gegen alles ab, was deutsch heißt und deutsch geschrieben wird. Sömbös über Tivor von Eckartds„Nervösität“ Ministerpräsident Gömbös hielt Donnerstagabend seine angekündigte Rundfunkrede, der man in weitesten Kreisen der Oeffentlichkeit im Hinblick auf die Verständigung zwischen dem Ministerpräsidenten und dem Grafen Bethlen mit großer Spannung entgegensah. In der Rede, die in Form einer Rundfunkunterredung des Ministerpräsidenten mit einem Vertreter des Ungarischen Telegraphen= und Korrespondenzbüros stattfand, nahm der Ministerpräsident Stellung zur innenpolitischen Lage. Während seiner 2½jährigen Regierungstätigkeit hätten sich die früher oft hochgehenden Parteileidenschaften gelegt. Nur in der jüngsten Zeit habe sich eine gewisse Nervosität gezeigt, die durch Aeußerungen des Abgeordneten Tibor von Eck. hardt gesteigert worden sei. In maßgebenden Kreisen beständen jedoch keinerlei grundsätzlichen Gegensätze über die Notwendigkeit der von der Regierung angestrebten Resormpolitik. Zu der gesamten innerpolitischen Lage erklärte der Ministerpräsident, daß er keinerlei radikale Agitation und keinerlei Versuche dulden werde, die von dem Wege der tausendjährigen Verfassung Ungarns abweichen. Das getreue Festhalten an dem Geiste der tausendjährigen Verfassung sei die Grundlage der Regierungspolitik. Der Ministerpräsident erklärte, daß er seine Politik auch weiterhin auf die Partei der nationalen Einheit (Regierungspartei) stützen werde und daß ihm jede Koalitionslösung fernliege. Sein viel besprochenes Abkommen mit Tibor von Eckhardt habe sich lediglich auf die Einführung des geheimen Wahlrechts bezogen und sei durch das Schreiben Eckhardts ungültig geworden. Zum Schluß betonte der Mnisterpräsident, daß die Reformbestrebungen seiner Regierung von fortschrittlich konservativen Gedanken durchdrungen seien. Das Ziel sei, durch dieses Reformwerk das Leben der ungarischen Nation für ein neues Jahrtausend zu sichern und durch schrittweise Entwicklung revolutionäten Lösung endgültig den Weg zu verlegen. Lehrer und Philologen=Verband Auf Anweisung des Reichserziehungsministers hat der bayerische Unterrichtsminister Schemm sämtlichen ihm unterstellten Beamten und Lehrpersonen jegliche Teilnahme an den Veranstaltungen des Deutschen Philologenverbandes verboten. Außerdem wurde, wie verlautet, ein gleiches Verbot auch für die preußischen Beamten und Lehrpersonen erlassen. Dankschreiben Görings an Minister a. D. Dr. Schmitt Ministerpräsident Göring hat an den Reichs= und Staatsminister a. D. Dr. Schmitt anläßlich seines Ausscheidens aus der Reichs= und Staatsregierung ein Dankschreiben für seine Arbeit, die er in dem schweren Aufbaujahr 1933=34 geleistet habe, gerichtet. Um den wertvollen Rat Dr. Schmitts für Preußen zu erhalten, hat Ministerpräsident Göring Dr. Schmitt zum Mitglied des Staatsrates in seiner zweiten Gruppe ernannt. Zwei Kinder beim Schlittschuhlausen tödlich verunglückt Auf dem Flüßchen Haßlach bei Sonneberg (Thüringer Wald) vergnügten sich am Donnerstag mehrere Kinder mit Schlittschuhlaufen. Plötzlich löste sich eine große Eisscholle, die flußabwärts trieb. Auf der Scholle besanden sich ein siebenjähriger Junge und ein sechsjähriges Mädchen. Als die Scholle in Stücke zerfiel, gerieten die Kinder unter das Eis und konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Finnische Fischer mit einer Eisscholle abgetrieben Wie aus Helsingfors gemeldet wird, sind in der Nähe von Frediksham auf einer größeren Eisscholle etwa 200 Fischer abgetrieben worden. Die Rettungsarbeiten haben sofort eingesetzt. Einige Flugzeuge sind aus Wiborg zu einem Erkundungsflug gestartet. Neues in Kürze Im Preußenhaus in Berlin sand am Donnerstag unter dem Vorsitz des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß eine Reichsleitertagung der NSDAP statt. In der Großen Aula der Münchener Universität wurde die Deutsche Erziehungsakademie München durch Gauamtsleiter Kreisschulrat Josef Streicher eröffnet. Das neue Institut wurde gemeinsam vom NS=Lehrerbund und von der RS=Kulturgemeinde ins Leben gerufen. Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP und Leiter der Deutschen Arbeitsfront Dr. Robert Ley wird am 15. Februar 45 Jahre alt. In Paris wurde gestern ein deutsch=französisches Vorabkommen über die Milchversorgung des Saargebietes unterzeichnet. In Memel wurde auf Beschluß eines Kownoer Untersuchungsrichters der Gerichtsangestellte Herbert Krahmer verhaftet. Er wird des Zeugenmeineides im Memelländer Prozeß beschuldigt. Der Lodzer Stadtrat hat alle bisher in Lodz bewilligten städtischen Beihilfen für jüdische Schulen gestrichen. Gestern nachmittag begann in Genf die Tagung des Ausschusses der Abrüstungskonferenz für die Kontrolle der Wafsenherstellung und des Waffenhandels. Hauptmann wird am Samstag nach Trenton übergeführt und in der Todeszelle des dortigen Gefängnisses untergebracht werden. Die öffentliche Meinung über das Todesurteil gegen Hauptmann ist sehr geteilt. In Bagdad starb der frühere König von Hedschas, Emir Ali, an einem Herzschlag. Er war der Bruder des verstorbenen Königs Feissal vom Jrak. ch P Sas Fe kns eoir Sorte! Die schmeckt tatsächlich wunderbar! das macht dir, beutiicher als Wörte, die gute„Salem seiber kkar! SSS Seite 6. Nr. 15 162 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten 15. Jebruar 1933 Banles aus allei Wen Unterirdischer Vergarbeiterstreik Barrikaden im Hauptschacht Das bereits früher von Vergleuten in der Tschechoslowakei zur Erlangung von Lohnforderungen angewandte Mittel des Streiks unter der Erde haben sich mehrere hundert rumänische Kohlenbergarbeiter der Kohlengruben von Anina zu eigen gemacht. Sie sind in die Grube wie gewöhnlich eingefahren und wollen darin verbleiben, bis die Bergwerksleitung ihrer Forderung nachkommt. Die Leute haben sich in der Tiefe des Hauptschachts verbarrikadiert und widersetzen sich mit allen Mitteln den Versuchen, sie zu Tage zu fördern. Seiner Wirtin 3250 Mark gestohlen Kameradschaftsgeist unter Schülern In der Ludwig=Oberrealschule in Darmstadt war ein in wirtschaftlich schlechten Verhältnissen lebender Vater eines Schülers mit 150 Mark Schulgeld in Rückstand geraten. Bei der Notlage des Vaters war an eine Tilgung der Schulden und an eine Weiterbezahlung des Schulgeldes in absehbarer Zeit nicht zu denken. Daraufhin sprangen von sich aus die Mitschüler des bedürftigen Jungen ein und brachten durch eine Umlage den rückständigen Betrag auf. Diese Tat nationalsozialistischen Gemeinschaftsgeistes zeigt erneut den Willen der jungen Generation zum Sozialismus der Tat. Gefährliche Diebesbande gesaßt Wegen Antreue sestgenommen Ein Kölner Architekt und sein Mitarbeiter wurden wegen Untreue und Urkundenfälschung festgenommen und in das Gefängnis eingeliefert.— Die Beiden haben ihnen zu treuen Händen übergebene Baugelder in Höhe von 12000 Mark für sich verwandt. Die Festgenommenen sind geständig. Deutschlands größte Tanne Der Zahn der Zeit nagt an ihr Im Eberner Waldgelände, zwei Stunden von dem Orte Ebern entfernt, erhebt sich in 50 Meter Höhe eine königliche Weißfichte. Sie wird als Deutschlands größte Tanne bezeichnet. Ihr Alter schätzt man auf etwa 500 Jahre. Der alte Waldesriese, der in Brusthöhe 1,73 m stark ist, leidet seit Jahrzehnten an Stocksäulen. Mit dem baldigen Zerfall des fußschwachen Riesen muß leider gerechnet werden. Der obere Teil der Tanne grünt noch heute. Ein Tämmler in der Ostsee gefangen Einem Fischer in Warnemünde gelang es, von seinem Schiff aus in der Ostsee einen über 150 Pfund schweren Tümmler zu fangen. Der Tümmler, auch Braunfisch oder Meerschwein genannt, ist der Delphin der Nordund Ostsee. Er gehört zoologisch zur Unterordnung Zahnwale der Ordnung Wale. So gern ihn die Reisenden um das Schiff spielen sehen, so verhaßt ist er bei den Fischern, da er die ausgelegten Netze zerreißt. Das Tier, das zwei Meter lang ist, soll nach Berlin gesandt werden, um dort zu Tran verarbeitet zu werden. Ueber einen Regenschirm zu Tode gestürzt Auf eigenartige Weise kam ein 64 Jahre alter Weseler Einwohner ums Leben. Auf dem Heimwege von einer Kindtaufe fiel der Mann in Dinslaken über seinen Schirm und blieb liegen. Passanten benachrichtigten einen Arzt, der den durch Genickbruch erfolgten Tod des alten Mannes feststellte. Geld in einer unbenutzten Herdfeuerung Ein seit mehreren Wochen bei einer älteren Witwe in Köln am Lichthof wohnender junger Mann benutzte die Abwesenheit der Wohnungsinhaberin, ihr einen Geldbetrag von 3250 Mark zu entwenden und damit zu verschwinden. Die Frau hatte den Betrag in einem nicht benutzten Herd in der Feuerung versteckt. Der Dieb wußte, daß seine Wirtin im Besitz wertvoller Brillanten war und ist wohl bei der Suche nach diesen Schmuckstücken auf das Versteck des Geldes gestoßen. Die Schmuckstücke hatte er nicht gefunden. Die Polizei hat eingehende Ermittlungen eingeleitet, um den jungen Mann, der das volle Vertrauen seiner Wirtin genoß, zu ermitteln. Schwere Bluttat in Lüben Mordversuch an zwei Personen. Selbstmord des Täters Eine schwere Bluttat ereignete sich in Lüben (Schlesien). In geistiger Umnachtung versuchte der 50jährige Otto Bresse seinen 31 Jahre alten Sohn und dessen Schwägerin, die dem jungen Ehemann wegen Erkrankung seiner Frau die Wirtschaft führte, mit einem Beil zu erschlagen. Das Fräusein wurde schwer verletzt und in bewußtlosem Zustande ins Krankenhaus gebracht. Seinem Sohn brachte der Täter schwere Verletzungen am Arm bei, so daß auch er Aufnahme im Krankenhaus finden mußte. Nach der Tat begab sich Bresse in sein Zimmer und verletzte sich dort mit einem Messer am Hals so schwer, daß er nach kurzer Zeit starb. Lastwagen vom Zug mitgeschleift Die Fahrer konnten sich in Sicherheit bringen Zwischen Lippramsdorf und Haltern kam es zu einem Zusammenstoß zwischen einem schweren Transportzug aus Köln und einem Personenzuge, der aber zum Glück ohne ernstere Folgen blieb. Der Transportzug versuchte, zwischen zwei innerhalb von drei Minuten den Bahnübergang passierenden Zügen das Gleis zu überqueren, blieb aber auf dem Bahnkörper stecken. Bevor der heranbrausende Personenzug von Wesel die Stelle erreichte, konnte der Anhänger des Lastzuges noch abgekuppelt werden. Ferner gelang es den Fahrern, sich in Sicherheit zu bringen. Der Lastkraftwagen wurde mit großer Wucht von dem Zuge erfaßt und etwa 50 Meter weit mitgeschleift. Die Fahrgäste des Personenzuges wurden von ihren Sitzen geschleudert, kamen aber alle ohne Verletzungen davon. Der Lastkraftwagen wurde erheblich beschädigt. Der Gerichtssaal als Tabakkollegium Blauer Dunst gegen Krankheitskeime Einen seltenen Eindruck machte neulich der Polizeigerichtssaal in Alcester, wo sich eine Gerichtsverhandlung bei dichtestem Tabakqualm vollzog. Dies hatte seine besondere Ursache. Wegen der in gewissen englischen Gegenden stark auftretenden Erkältungskrankheiten und des Scharlachfiebers lud der Gerichtsvorsitzende sämtliche Beamten und die männlichen Zuschauer ein, nach Belieben zu rauchen. Dieser Aufforderung wurde in einem. solchen Maße Folge geleistet, daß der Saal in wenigen Minuten in ein Tabakskollegium verwandelt schien und bläulich=graue Rauchwolken derart die Luft erfüllten, daß sich der Vorsitzende zu der Aeußerung verstieg, daß nunmehr der Raum ausgiebig desinfiziert sei. Treimat vom Töde verschmahl Zur Kakastrophe der„Macon“.— Die wunderbare Rettung des Kommandanken Herberk Wiley Vier schwere Einbrüche kommen auf ihr Konto Die Kölner Kriminalpolizei konnte jetzt eine dreiköpfige Diebesbande und eine Frau, die als Hehlerin in Frage kommt, festsetzen. Es handelt sich um zwei vorbestrafte, in einer Erziehungsanstalt untergebracht gewesene 18jährige Zöglinge, und einen 22jährigen Burschen aus Köln. Die Frau, die im Alter von 43 Jahren steht, wohnte in Köln in der Thieboldsgasse. Die beiden Zöglinge waren anfangs vorigen Jahres zum Besuch ihrer Eltern von der Anstalt beurlaubt worden, kehrten aber nicht mehr zurück, sondern hielten sich in der Stadt verborgen auf und verübten zahlreiche Einbrüche. Bei einem Einbruch in ein Radiogeschäft fielen ihnen Radiogeräte und Schreibmaschinen im Werte von 600 Mark in die Hände. Aus einem Goldwarengeschäft entwendeten sie Schmucksachen von erheblichem Werte. Ein dritter Einbruch wurde in einem Schuhgeschäft verübt, wo der hinzukommende Geschäftsinhaber von den Burschen niedergeschlagen wurde. Den vierten Einbruch hatten sie gemeinsam mit dem ebenfalls erheblich vorbestraften 22jährigen Burschen in einem Geschäft verübt, das fast vollständig ausgeplündert wurde. Die Frau war Abnehmerin des Diebesgutes. Als ihr und den Zöglingen der Boden in Köln zu heiß geworden war, flüchteten sie nach Holland, wo sie aber bald festgesetzt wurden. Sie wurden nach Deutschland abgeschoben und landeten schließlich in Aachen. Dort wurden sie von der Kriminalpolizei festgenommen. Auf Grund der Aussagen der Festgenommenen gelang es, auch den dritten Komplizen hinter Schloß und Riegel zu bringen. Von der 83 Mann starken Besatzung der „Macon“, des größten Luftschiffes der Welt, das bei den Flottenmanövern im Pazifik explodierte, sind den Meldungen zufolge 81 Mann gerettet worden. Unter ihnen befindet sich auch der tapfere Kommandant Herbert Wiley, der demnach zum dritten Male einem fast sicheren Tode entronnen ist. Kapitän Herbert Wiley ist eine der markantesten Erscheinungen in der amerikanischen Marine. Er ist nicht nur ein außergewöhnlich tüchtiger Offizier, sondern verdankt seine Berühmtheit auch der Tatsache, daß er bisher noch bei jeder der furchtbaren Luftschiffkatastrophen, von denen die Amerikaner im Laufe der letzten zehn Jahre betroffen wurden, dabei war und auf geradezu wunderbare Weise mit dem Leben davonkam. Als damals im September des Jahres 1925 das amerikanische Marineluftschiff„Shenandoah“ über dem Staate Ohio in einen Wirbelsturm geriet und dabei völlig zerstört wurde, befand sich auch Herbert Wiley als junger Offizier an Bord des Luftkreuzers. Die „Shenandoah“ ist seinerzeit von der Gewalt des Sturmes aus fast 3000 Meter Höhe buchstäblich auf den Erdboden hinuntergedrückt worden. Unter den wenigen Ueberlebenden, die teils mit schweren Verletzungen aus dem Gewirr der Aeste und Bäume des Waldes, in denen das Wrack des Luftschiffes hängengeblieben war, gerettet werden konnten, befand sich auch Wiley. Hilflos und erschöpft in den eisigen Fluten Auch bei der Katastrophe der„Akron“, die im Aprik 1933 an der Ostküste von New Jersey ins Meer stürzte, war Herbert Wiley dabei. Er war der damalige erste Offizier des Luftriesen. Die„Akron“ wurde, über dem Atlantischen Ozean kreuzend, von einem schweren Gewitter überrascht. Wahrscheinlich infolge der ungeheuren Regenmassen, die auf das Schiff niederprasselten, verlor das Luftschiff immer mehr an Höhe. In einem gewissen Augenblick sackte dann der Luftkreuzer aus einer Höhe von 500 Meter endgültig durch und zerschellte bei dem Aufprall auf das sturmgepeitschte Meer. Der deutsche Tankdampfer„Phöbus“, der sich auf der Fahrt von Neuyork nach Tampico in Mexiko befand, rettete einen Teil der Ueberlebenden. 74 Menschen sind bei dieser Katastrophe umgekommen. Unter den Geretteten befand sich wiederum der erste Offizier der„Akron“, der zusammen mit dem damaligen Radiooffizier der„Akron" und noch zwei Mann hilflos in den eisigen Fluten treibend, entdeckt wurde. Als die tapferen deutschen Seeleute den Mann aus dem Wasser zogen, war er bereits so erschöpft, daß er sich wohl nur noch Minuten hätte über Wasser halten können. Der andere Offizier und die beiden von der Mannschaft Geretteten sind später im Krankenhaus gestorben. Herbert Wiley dagegen kam durch— der Tod hatte ihn ein zweites Mal verschmäht... Ferfahrten eines verschbacnen Frontkampfers Der Mann, der sein Gedächtnis verlor.— Nach 17 Jahren heimgekehrt Siebzehn Jahre lang hatte Mrs. Edwards, London, die Gattin des englischen Infanteristen William Edwards, Witwenrente bezogen. Edwards hatte im Weltkriege an mehreren Fronten gekämpft und war dann kurz nach dem Waffenstillstand mit seiner Truppe nach Indien gekommen. Dort aber verschwand er plötzlich spurlos und wurde schließlich für tot erklärt da alle Nachforschungen nach ihm ergebnislos blieben. In seiner Heimatstadt Fulbourn in der Nähe von Cambridge ließ man seinen Namen auf dem Denkmal der Kriegsgefallenen einmeißeln. Die Schwester des Vermißten jedoch wollte nicht daran glauben, daß er wirklich ums Leben gekommen war und erklärte immer wieder, er würde schon eines Tages in England auftauchen. Er sei ihr nämlich im Traum erschienen und habe ihr seine Heimkehr angekündigt. Diese Prophezeiung sollte sich erfüllen. Vor wenigen Tagen erschien tatsächlich Mr. William Edwards in Fulbourn. Er trug völlig abgerissene Kleidung und machte auch sonst einen heruntergekommenen Eindruck. Obwohl er Familie besitzt, ging er zunächst zu seiner Schwester, die sich in keiner Weise verwundert zeigte. Umso überraschter war seine Ehefrau, die ein Gespenst zu sehen glaubte. Es stellte sich heraus, daß der Heimkehrer nicht mehr in vollem Besitz seiner Geisteskräfte ist. Er hat in Indien plötzlich sein Gedächtnis verloren und ist dann viele Jahre immer auf der Flucht var dem Hunger in Indien umhergeirrt. Was er alles dabei erlebt hat, kann er nicht erzählen, er weiß nur, daß die Jahre seiner Irrfahrt die schrecklichsten Jahre seines ganzen Lebens gewesen sind. Als er endlich in einer indischen Hafenstadt Arbeit gefunden hatte, sparte er sich das Geld für die Reise nach England. Gegenüber den Behörden konnte er nicht einmal seinen Namen angeben. Unter diesen Umständen mutet es merkwürdig an, daß der Mann ohne Gedächtnis doch noch seine Heimatstadt und seine Verwandten fand. Explosion eines Preßlustbehälters Mehrere Todesopfer Eine schwere Explosion, die eine Anzahl Menschenleben forderte, ereignete sich in einem Orte an der rumänischen Grenze. Aus unbekannter Ursache ging dort ein großer mit Preßluft gefüllter Behälter in die Luft. Dabei wurden drei Arbeiter, die in der Nähe standen. getötet und mehrere verletzt. Deillinge in Leichlingen Die Frau eines Leichlinger Bäckers schenkte drei Kindern das Leben. Alle drei junge Erdenbürger sind Jungen. Mutter und Kinder befinden sich wohlauf. Ein begeisterter Anhänger des Zeppelin=Typs Kaum von dem Krankenbett wieder aufgestanden, nahm dieser begeisterte Luftschiffpionier der amerikanischen Marine an dem ersten Probeflug der„Macon“. die auf der Goodyear=Werf mit einer Länge von 235 Meter, einem Durchmesser von 40,5 Meter und einer Höhe von 44,7 Meter erbaut worden war und als Ersatz für die verunglückte„Akron“ in Dienst gestellt werden sollte, teil. Kapitän Wiley ließ sich über die Eigenschaften des neuen Luftkreuzers der amerikanischen Marine sehr lobend aus und trat auch vor der Prüfungskommission, die nach der„Akron“=Katastrophe zusammengetreten war, um eine Entscheidung über den Bau von weiteren Luftschiffen zu treffen, sehr warm für den Zeppelin=Typ ein. Schließlich hat dann auch das Gutachten dieses tüchtigen und erfahrenen Luftschiffkommandanten den Sieg davongetragen, obgleich die breiteste Oeffentlichkeit in den Vereinigten Staaten, nach all den schweren Unfällen, von einem weiteren Bau solcher Luftschiffriesen nichts wissen wollte. Wiley wurde zum Kommandanten der„Macon“ ernannt. Er hat das stolze Schiff durch manchen schweren Sturm gesteuert und hat mit dem Schiff viele 100000 Kilometer über Land und Meere zurückgelegt. Nun ist er auch mit der„Macon“. verunglückt. Eine seltsame Fügung des Schicksals wollte es jedoch, daß der Kommandant auch diesmal wieder zu den Geretteten gehört. Der Scheuerlappen Von Hans Riebau Es wurde allmählich Zeit, daß er heiratete, der junge Fürst von T. Nicht nur, daß die Familie es wünschte, nicht nur, daß er im angemessenen Alter war und selbst empfand, daß eine Ehe eben jetzt das Richtige für ihn sei— auch die, wenn man so sagen darf, dynastischen Interessen erforderten, da der alte Fürst tot, und der Sohn der einzige männliche Träger des Namens war, gebieterisch eine Beseitigung dieses beängstigenden Zustandes. Zwar war Otto keineswegs ein regierender Fürst, und auch seine Vorfahren waren es nie gewesen, aber erstens: Noblesse oblige, und zweitens: Man kann ja nie wissen... Somit war also eigentlich der Entschluß schon gefaßt, und die Einladungen zur Vermählung wären längst ergangen, wenn nicht noch eine Kleinigkeit gefehlt hätte: Die Braut. „Ich wünsche mir eine kluge, tatkräftige Frau,“ hatte Fürst Otto erklärt,„sie soll eine Dame sein, aber sie muß— um nur ein Beispiel zu nennen— eine unwiderstehliche Abneigung gegen literarische Kränzchen haben.“ Inzwischen wurde die Liste der Kandidatinnen geprüft, eine junge Dame nach der anderen verworfen, eine neue Liste aufgestellt, und zu einem Entschluß wäre man wohl bis heute nicht gekommen, wenn nicht eines Tages die alte Fürstin aufgetrumpft hätte. „Nein,“ sagte sie,„so geht es nicht. Aber ich weiß etwas anderes. Erinnert ihr euch nicht an die Geschichte von Urgroßvater Theobald?“ * Man erinnerte sich. Die Sache war so gewesen: Fürst Theobald, ein Mann nicht nur von originellen Einfällen, sondern auch von praktischer Lebensvernunft, hatte mitten in einer festlichen Gesellschaft einen schmutzigen Scheuerlappen fallen lassen, vorher aber den Bedienten Anweisung gegeben, sich fünfzehn Minuten im Saal micht sehen zu lassen. Nun stolzierte die Aristrokratie des Landes um den Scheuerlappen herum. Die Herren lächelten, die Damen rümpften die Nase. und die Reichsgräfin Charlott wäre um ein Haar in Ohnmacht gefallen, denn, so behauptete sie, der Scheuerlappen— röche! Nur das junge Fräulein von Aderhoff runzelte die Stirn.„So eine Schlamperei!“ mochte sie denken,„das sollte mir zu Hause passieren!“ Und schnell entschlossen bückte sie sich, nahm den Scheuerlappen, trug ihn durch ein Spalier entsetzter Augenpaare in die Besenkammer, wusch sich die Händchen, und schon war sie wieder im Saal. Urgroßvater Theobald, damals dreißig Jahre alt, trat lächelnd auf sie zu, tanzte mit ihr, am nächsten Tage waren sie verlobt, und auf dem Umweg über einen Scheuerlappen hatte Theobald sich die beste Frau erwählt, die er überhaupt wählen konnte. „Warum machst du es nicht gerade so?“ fragte die alte Fürstin. Otto, der Sohn, lächelte.„Kein übler Gedanke“ sagte er,„ich bin mit meinem Urgroßvater der Meinung, daß eine Fürstin T. eine Hausfrau und eine Frau von Entschlußkraft sein muß und kein Zieräfschen.“ * Die Musik spielte ein Menuett, die Kronleuchter strahlten, die Gäste plauderten und lachten, und plötzlich lag— genau wie vor hundertfünfzig Jahren— mitten auf dem blanken Parkett ein Scheuerlappen. Die Herren guckten ein wenig erstaunt, die jungen Damen aber waren weder schockiert noch entsetzt. Mit einem Aufschrei stürzten sie sich auf den schmutzigen, nassen Lappen. Sieben, acht, neun Hände ergriffen ihn; sieben, acht, neun Hände trugen ihn hinaus, und dann hörte man ein paar helle Stimmen den Diener fragen:„Wo ist denn hier die Besenkammer?“ „Merkwürdig,“ sagte die alte Fürstin,„sollten heute wirklich alle jungen Damen der Gesellschaft so ausgezeichnete und entschlußkräftige Hausfrauen sein...?“ „Oder," lächelte Otto,„sollte nicht vielleicht die Geschichte von Urgroßvater Theobalds Scheuerlappen eine übertrieben große Verbreitung gefunden haben...?“ Wenn man nicht aus seiner Haut kann Von Georg Zivier. Es gab in Ungarn einen Schriftsteller, der sich durch seine Gruselgeschichten und seine ebenso spannenden, wie blutrünstigen Theaterstücke in der Welt einen Namen gemacht hatte. Zu seinem Bedauern konnte es dem vielgenannten und vielverdienenden Autor aber nicht gelingen, in dem angesehensten Theater seiner Heimatstadt, im Budapester Königlichen Schauspielhaus aufgeführt zu werden. „Mit Ihren Sachen können wir nichts anfangen, mein lieber Doktor,“ beschied ihn der Intendant immer wieder.„Sie eignen sich thematisch nicht für ein königliches Theater.— Wenn sie sich einmal dazu verstehen wollten, einen erfreulichen, angenehmen, unblutigen Stoff zu gestalten, würden wir nicht anstehen, das Stück herauszubringen.“ Eines Tages traf unser Schriftsteller mit dem Intendanten in einer Gesellschaft zusammen. Er überfiel den Theatergewaltigen sofort wieder mit seiner alten Bitte. „Ich habe jetzt gerade ein Stück geschrieben, dessen Inhalt so sanft, so hold, so idyllisch ist, daß Sie verehrte Exzellenz, Ihre Freude daran haben werden!— Denken Sie nur: der Vorhang geht auf, die Szenerie zeigt eine grüne Wiese, auf der die lieblichsten Blumen blühen, Himmelschlüssel, Wiesenschaumkraut, Dotterblumen.“ Der Intendant wurde aufmerksam. „Und durch die Wiese schlängelt sich ein Bach.“ „Weiter,“ bat der Intendant. „Ein kleiner Gänsejunge wirft Kieselsteine in den Bach.“ „Weiter!“ „Im Hintergrund steht ein kleines Bauernhäuschen.“ „Weiter?“ fragte der Intendant schon lebhaft interessiert. „In der Nähe des Bauernhäuschens steht eine Bank.“ „Sehr nett, weiter!“ „Auf der Bank sitzt ein junges Paar.“ „Weiter, weiter!“ „Seine Finger liebkosen den Nacken der ländlichen Schönen.“ „Reizend, und?!“ „Hinter der Bank, auf der sie sitzen, steht ein Baum.“ „Gefällt mir— und weiter?!“ „Und am Baume hängt der Graf...“ Enrico Bossi Am 20. Februar 1935 jährt sich zum 10. Male der Todestag von Marco Enrico Bossi, dem berühmten italienischen Komponisten und Organisten, der ten italienischen Komponisten und Organisten, der „stärksten Kraft im nachverdischen Italien“, wie ihn Hermann Kretzschmar nannte. Bossi, der am 25. April 1861 in Salö am Gardasee geboren wurde, der 1873 bis 1881 Schüler des Mailänder Konservatoriums, sodann bis 1890 Organist in Como, in der Folge Theorie= und Orgellehrer am Konservatorium zu Neapel. Direktor des Konservatoriums B. Marcello in Venedig (1895—1902), Direktor des Liceo musicale zu Bologna (bis 1912) und(1916—1923) Direktor der Musikschule der Cäcilienakademie in Rom. Bossi ist in Deutschland vor allem durch seine großen, phantasievollen Chorwerke„Canticum canticorum“ und„Das verlorene Paradies“ bekannt geworden. Aber auch die Orgelwerke(darunter 2 Konzerte mit Orchester) werden gerne gespielt, während die Orchesterwerke und Kammermusik mit Ausnahme der delikat instrumentierten Streichorchester=Suite„Intermezzi Goldoniani“ weniger durchdrungen sind. Den 64jährigen Meister ereilte der Tod auf der Seefahrt nach Spanien. Durchbruch der sozialen Ehre Wenn ein so selhstloser, regsamer und erfolgreicher Politiker und Vorkämpfer für die Gemeinschaftswerdung des deutschen Volkes wie Dr. Robert Ley ein Buch über die soziale Ehre schreibt, dann werden dochgespannte Erwartungen bestimmt nicht enttäuscht. Idee und Gestalt der Deutschen Arbeitsfront werden in verdienstvoller Weise in dem neuen Werk„Durchbruch der sozialen Ehre“ wiedergegeben, das in Mehden=Verlag, Berlin SW 19, erschien. Hans Dauer und Walter Kiehl haben die Reden und Gedanken des Schöpfers der Deutschen Arbeitsfront in buchmäßiger Bearbeitung aneinandergefügt und so ein glübendes Bekenninis zu Deutschlands schaffendem Volk gestaltet. Erschöpfend sind die Gedanken Dr. Leys über eine Versassung der deutschen Arbeit dargestellt im ersten Teil des Buches, der sich„Ziel und Weg" betitelt. Es schließen sich eine Reihe von Auszügen aus wichtigen Reden an, die Dr. Ley auf seinen Reisen durch die deutschen Betriebe gehalten hat. So wird auch der zweite Teil ein Zeuguts für die großartige Idee der Deutschen Arbeitsfront und den Menschen und Idealisten Ley. Professor Verthold zum Landesleiter der Reichskammer der bildenden Künste ernannt Professor Bertvolr, der Direktor der Kölner Werkschule, wurde auf Vorschlag des Landeskulturverwalters Toni Winkelnkemper mit der Landesleitung der Reichskammer der bildenden Künste für den Gau Köln=Nachen durch den Prästdenten der Reichskammer, Hönigs, betraut. Die Ernennungen der Landesleiter der übrigen Kammern für den Gau KölnNachen werden demnächst erfolgen. 15. Jebruar 1935 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten. Nr. 15 162. Seite 7 Der Lustschutz in Rheinland=Westsalen Von Korvettenkapitän a. D. Angermann, stellv. Landesgruppenführer des Reichsluftschutzbundes (Düsseldorf). Die Selbstschutzarbeit der RLB Landesgruppe Rheinland=Westfalen wird durch die folgenden zwei Gegebenheiten bestimmt: die Grenznähe und den Gegensatz von acht auf engsten Raum zusammengeballten Industriestädten(mit mehr als je 400 000 Einwohnern) zu ausgedehnten Gebieten mit rein ländlicher Bevölkerung (diese zum Teil gebirgigen Charakters, wie Eifel, Sauerland, zum Teil reine Tiefebene, wie Niederrhein und Münsterland). Die Hauptarbeit, die der Ueberwindung durch die Grenznähe gegebenen falschen Vorstellungen galt, dürfte zum größten Teil geleistet sein. Das westdeutsche Volk ist bereit, den Luftschutzgedanken mit all seinen Folgerungen sich zu eigen zu machen. Weit schwieriger ist die Durchführung unserer Schulungsaufgabe, welche elf Millionen Menschen mit den Gefahren des Luftangriffes und den Möglichkeiten ihrer Abwehr vertraut machen soll. Wesentliches auf diesem Gebiet ist geleistet: die Organisation bis zu den einzelnen Hauswarten steht, in 530 Einzelschulen sird bis heute 150000 Luftschutzhauswarte ausgebildet, 460 000 Häuser= 90 v. H. aller in Betracht kommenden Häuser sind entrümpelt.— Schlagende Beweise für die hingebungsvolle Arbeit unserer Amtsträger! Naturgemäß sind unsere Industriearbeiter, besonders unsere Kumpels, für die Notwendigkeit eines Katastrophenschutzes aus in Generationen gewonnener Erfahrung sehr viel aufgeschlossener als die übrigen Bevölkerungsteile. So ist es auch nicht zu verwundern, daß gerade in den Städten mit reiner Bergarbeiterbevölkerung die Zahlen der R1B=Mitglieder am höck,sten sind. In der zu Hochburgen des Luftschutzgedankens zöhlenden Bergarbeiterstadt Wattenscheid gehören mehr Menschen dem RLB an, als getrennte Haushaltungen gezählt wurden: 26,5 v. H. der Bevölkerung! Bei einer Schulungstagung(Ende September) in dieser Stadt haben wir verschiedene Zeiten und an verschiedenen Plätzen Kinder bis zu sechs Jahren hinunter gefragt:„Was wißt ihr über Luftschutz?“. Und jedesmai erhielten wir eine treffende Antwort. Sehr viel schwieriger ist es, die Landbevölkerung zu bekehren. Zum Teil handelt es sich um Bauerngeschlechter, die seit Jahrhunderten ihre Scholle verteidigen und sich bei diesem immerwährenden Kampf um ihre Scholle ein starkes Selbstbewußtsein angeeignet haben: grundsätzlich zurückhaltend gegen jede Neuerung. Fragen des Luftschutzes liegen ihnen fern, so daß sie zunächst verwundert fragen:„Wat sall wie met Luftschutz. wie hewt Luft nog.“ Hat man den Bauer aber durch klare Darlegungen und gute Bilder, die besonders die Schädigung von Hof und Vieh zeigen, erst gewonnen, dann erinnert er sich plötzlich an seine Kriegskunst. Ein solch bekehrter Bauer baute sich einen Unterstand nach allen Regeln einer in vier Jahren erworbenen Schützengrabenkunst. So reichen sich die Geschlechter die Hand. Der Geist der Frontgeneration findet sich mit dem Geist des heutigen jungen Deutschlands zusammen. Mehr als dreiviertel Million Mitglieder der Landesgruppe Rheinland=Westfalen bestätigen es, daß unsere Bemühungen nicht umsonst waren. Volksverbundenheit zeigt sich am Eintops=Sonntag am 17. Februar Neue Filme. Modernes Theater Es ist ein sehr problematisches Unterfangen, daß ein Vater nur auf Grund der Aehnlichkeit seiner Tochter unterwegs den Verlobten erwirbt, der in Wirklichkeit im Kriege fiel. Das Unterfangen ist umso problematischer, als der aus Liebe zur Tochter erkaufte Schwiegersohn verschwenderisch in einer Tanzdiele gesichtet und nächstentags erworben wird. Ohne jede Charakter= prüfung. Aber es geht alles gut: nicht nur der Name, auch die Vergangenheit wird abgestreift, denn der gekaufte Ehemann gewinnt seine Frau herzlichst lieb. Daran ändert sich auch nichts, als aus der Vergangenheit eine schöne Frau auftaucht.„Der rote Reiter“ das ist der gekaufte Ehemann, versucht zwar durch einen tollen Ritt ein Zusammentreffen zwischen dieser Dame und seiner Frau zu verhindern, wobei er stürzt und sich einen Rippenbruch zuzieht. Dieser Zwischenfall hatte das Gute, daß dadurch eine große Lebenslüge ausgeräumt wurde, ohne der ehelichen Liebe Schaden zu tun. Marielouise Claudius ist das liebefähige, die Prüfung überstehende Geschöpf, Camilla Horn jene Dame aus der Vergangenheit. Den roten Reiter gibt Ivan Petrovich, den interessanten Vater Friedrich Ulmer. Einige Szenen des Films, einige Tanzszenen, sind in farbiger Photogravhie aufgenommen, die ja ebenfalls noch ein Vroblem ist, das an sich zwar gelöst, aber noch kein vollkommenes Bild ergeben hat, ganz abgesehen von der Kostspieligkeit des Verfahrens, das einen ganzen Film farbig zu drehen noch nicht erlaubt Immerhin sind die in diesem Film eingebrachten Buntbilder interessant, wenn auch für das Auge in den Farhen noch zu süßlich im Farbton. Mit„Nur nicht nervös werden“ werden die Zuschauer Goldenes Haar. 1. Diese Frage müssen Sie sich von einem Arzt beantworten lassen. 2. Vielleicht kennt eine Leserin ein Gedicht„Goldenes Haar“ aus dem 64er, 66er oder 70er Krieg. Melitta. 1. Die Druckstellen in Plüschmöbeln entfernt man wie folgt: die Druckstellen werden mit einem sauberen Tuch oder mit einer Bürste angefeuchtet, dann wird ein heißes Eisen etwa—10 Zentimeter über die Druckstellen gehalten. die durch die aufsteigenden Dämpfe verschwinden. Sollten sie nach einmaliger Behandlung nicht ganz verschwunden sein, so muß man das Verfahren wiederholen 2 Wenden Sie sich an die Kur= und Badeverwaltung in Bad Godesberg. J. K. Hier haden Sie noch eine andere Fassung des gewünschten Gedichtes: Schön ist die Jugend bei frohen Zeiten, Schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr. Bald wirst du müde durchs Leben schreiten, Um dich wird's einsam, im Herzen leer. Drum sag' ich's noch einmal, Schön sind die Jugendjahr. Schön ist die Jugend, sie kommi nicht mehr. Gilbert.„Auf einer Grabplatte in einer englischen Kirche steht folgender Spruch: Stille Leiden, Stille Werke und ein Alltagsgesicht. Daß die Welt es nur nicht merke, denn die Welt begreift es nicht.“— Wer kennt den Verfasser des Spruches? Puyzansteich. Das ist eine rein fachmännische Prage, dle Ihnen ein Fachmann beantworten mut. filmisch=lustspielhaft erheitert. Ein kleines Marionettentheater, ebenfalls filmisch, gibt des weiteren eine besonders überraschende Unterhaltung. Es belehrt ein Kulturfilm über Prenzlau, das märkische Rothenburg. Selbstverständlich fehlt nicht die Wochenschau. w. d. Kölnischer Kunstverein Am Samstag, 16. Februar, eröffnet der Kunstverein eine Kollektiv=Ausstellung des bekannten Berliner Malers Carl Hofer. Ferner wurden neu ausgestellt Gemälde und Aquarelle des Münchener Malers Otto Geigenberger, Träger des Rom=Preises 1931. Am 14. Februar findet ein Lichtbildervortrag statt. Univ.=Pros. Dr. E. Lütbgen=Bonn spricht über„Kunst und Nation“. Vertreterausweis für das Saargebiet „In Verfolg der bereits ergangenen Bestimmungen, wonach Vertreter von Firmen des übrigen Deutschland, die im Saarland eine Verkaufs= oder Werbetätigkeit ausüben wollen, im Besitz eines Ausweises des Reichskommissars sein müssen, wird wegen Erteilung dieses Ausweises folgendes bestimmt: Der Antrag auf Ausstellung des Ausweises ist von den Firmen des übrigen Deutschland an die für sie zuständige Industrie= und Hanndelskammer zu richten. Dem Antrag ist ein Betrag von 2 Mark als Prüfungsgebühr beizufügen. Die Industrie= und Handelskammer leitet die Anträge mit gutachtlicher Stellungnahme an die Handelskammer Saarbrücken weiter. Von dieser werden die Anträge geprüft. Ihre Bestätigung erfolgt durch den Beauftragten des Reichskommissars, der sie von bestimmten Unterlagen abhängig machen kann. Der Betätigungsbescheid ist gebührenpflichtig. Vertreter mit ständigem Wohnsitz im Saargebiet, die bereits im Jahre 1934 für saarländische Firmen oder für Firmen des übrigen Deutschland tätig gewesen sind, müssen ebenfalls im Besitz des Ausweises sein. Sie können sich aber zur Erlangung des Ausweises unmittelbar an die Handelskammer Saarbrücken wenden“. R. S. Ehestandsdarlehen. Ein solche Nachzahlung kommt nicht in Frage. Uebrigens werdon auch heute keineswegs 1000 RM. im Regelfalle ausgezahlt. Grundsätzlich kommt auch heute ein höherer Betrag als 500 bis 600 RM. nicht in Frage. Josef. Sie reinigen die Bronzokrone, indem Sie Zichorie mit heißem Wasser überbrühen, eine Weile koch n lassen und den Absud durchgießen. Mit dieser heißen Zschortenbrühe waschen Sie die Bronzekrone in allen Teiten ab und bürsten die Verzierungen gründlich aus. Die Lauge muß während der Reinigung in einem Topf mit heißm Wasser stehen, damit die Brühe heiß aufgetragen werden kann. Chue Abspülen reiben Sie die Krone so schnell als möglich mit oft gewechselten Tüchern ab und polieren blank. E. M. 20. Bei einer Friedensmiete von 75 RM. beträgt für Bonn die gesetzliche Miete nach Abzug der steuer 130 Prozent und seit dem 1. 1. 1932 120 Prozent der Friodensmiete. In dieson Prozen zahlen sind die umlegbaren Grundsteuern(mit 12 Prozent der Friedensmiete). sowie die Abgeltung für die Müllabfuhr(mit 2 Prozent der Friedensmiete) wie schließlich auch das Wassergeld(mit 3 Prozent der Friedensmiete) enthalten. Sie mußten also für die Zeit vor dem 1. Januar 1932 eine monatliche Miete von 97.50 KM. und für die spä'ere Zeit eine solche von 90 RM. bezahlen. Schlaf. Vasoriantee ist ein einfaches und unschädliches Mittel gegen Schlaslosigkeit. Man brübt einen Teelössel voll in einer Tasse auf, füßt ihn und trinkt ihn kurz vor dem Schlafengehen. Deutsche Sprache— schwere Sprache. Herr Meier dat die Wette verloren und er wird die 50 Liter Vier schmeißen müssen. Es heißt nämlich: ich versichere Ihnen(als Zusicherung), wohingegen: ich versichere Sie als ein Versicherungsabschluß gelten könnte. Auszug. Nach§ 547, Abs. 2, Ta. 2 B6B. ist der Mieter berechtigt, eine Einrichtung, mit der er die Mietsache versehen hat, bei Beendigung des Mietverhältnisses wieder for zunehmen. Nach§ 258 BGB. muß er dabei aber die Mietsache auf seine Kosten wieder in den vorigen Zustand versetzen lassen. Fabrik 35. 1. Einer nöderen Adresse bedarf es nicht. 2. s gibt allein in Köln an die 100 Maschinenfabriken und in Düssetdorf nicht viel weniger. Wie können wir Ihnen da Adressen nennen. Sie können jedoch in unserer Geschaftsstelle den Band Rheinland des Reichs=Industrie=Adreßbuches einsehen und sich Adressen herausschreiben. Unwissenheit. Die deabsichtigte Vermietung ist unbedenklich. Selbswerständlich muß der Hauseigentümer einverstanden sein. Graphik. Zeichenapparat der Universität. Hauptgebäude Erdgeschoß. Wenden Sie sich an don Leiter, Divl.=Inz. Bucher. Unwissend. Der Vermieter kann für die Werterhödung, die die Wohnung durch Ansage des elektrischen Lichtes erhalten hat, eine angomessone Erbihung des Mietzinses beanspruchen. Im Falle der Nichteinigung ist das Mieteinigungsomt(Amtsgericht) anzurufen. Die Flurbeleuchtung ist von den Mietern anteilig zu tragen. Od der Vermieter derartige werterhöbende Anlagen auch gegen den Widerspruch der Mieter anlogen kann, kommt auf die Lage des einzelnen Falles an. Wenn ein Mieter widerspricht, wichrerd die übrigen Mieter einverstanden sind. so dürkte des kein Hinderungsgrund sein. Andererseits wird aber der Vermieter die Anlage zu unterlassen haben, wenn etwa alle Mieter es bei dem bisherigen Zustand belassen wollen, sonst muß der Vermieter das Mieterhälmis zum nächst zulässigen Tenin kündigen und neu vermiesen. Prinz. Bei der Einkommensteuerveranlagung können on Werbungskosten abgezogen werden. Sowett das Einkommes Ihres Vaters aus Rente besteht, sind besondere Werbungskosten nicht vorhanden. Sie können daher nur den allgemeinen Werbungskostenpauschalsatz von 200 RM, der ohne Nachweis zugestanden wird, in Anspruch nehmen. Außerdem können 200 RM für sogenannte Sonderausgaben abgezogen werden. Darin ist die Kirchensteuer schon berücksichtigt. Nur wenn Sie Sonderausgaben nachweisen können, die den Betrag von 200 Rm überschreiten, kommt der höhere Betrag in Frage. Was Sonderausgaben sind, sehen Sie aus dem Steuerformular. Die Hundesteuer ist nicht abzugfähig. Wenn Ihre Eltern das kleine Haus und die zwei Morgen Land selbst bewohnen und bewirtschaften, so brauchen Sie nur den Mietwert des Woynhauses zu versteuern. Auf der anderen Seite können Sie die Ausgaben für das Haus(Grundbesitzsteuern, Zinsen, Reparaturen, Feuerversicherung und Werbungskosten, wie z. B. Schornsteinsegergebühren) abziehen. Wenn durch die Krankheit besondere Lasten entstehen, die 8 bis 10 Prozent des Gesamteinkommens übersteigen, so kann nach§ 33 des Einkommensteuergesetzes eine Steuererleichterung aus Billigkeitsgründen beantragt werden. V. Z. 58. Uns ist keine Bestimmung bekannt, nach der eine vorzeitige Kündigung derartiger Versicherungen zulässig ist. Wir stellen Ihnen aber anheim, beim Reichsaufsichtsamt für Privatversicherungen in Berlin dieserhalb Rückfrage zu valten. X. Y. 8. Lißborn, läßt uns ein freundticher Leser wissen, ist ein Ort zwischen Beckum und Lippstadt. Dazu gebört Wald=Lißborn, ein Badeort an der Kleinbahn Lippstadt—Wiedenbrück, mit sehr guten Solbädern für Herz usw. Zweite Haltestelle von Lippstadt.— Dem Einsender vielen Dank. Alter Adonnent. 1. Ihr Sohn muß Ihnen Unterhalt gewähren, wenn er dazu in der Lage ist, ohne daß sein eigener standesgemäßer Unterhalt gefährdet wird. Mehr als diese allgemeinen Richtlinien können wir Ihnen nicht angeden. Es kommt im übrigen immer auf den einzelnen Fall an. Im Streitfall entscheidet der Richter unter Berücksichtigung aller Umstände nach freiem Ermessen. 2. Offenbar gehört der Zaun nicht Ihnen sondern Ihrem Nachbarn. Dann können Sie aber auch nicht verhindern, daß der Nachbar den Zaun wegnimmt. Daß seit Avschluß des Tauschvertrages einige Monate verstrichen sind, ändert hieran nichts. — Statt besonderer Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse verschied am Dienstagabend gegen 7½ Uhr unser lieber guter Sohn. Bruder, Schwager und Onkel, der wohlachtbare Jüngling lach langem schweren, mit übergroßer GeJluld ertragenem Leiden, gestärkt mit den Heilsmitteln der kath. Kirche, im blühenden Alter von nahezu 24 Jahren. In tiefer Trauer: Familie Heirrich Brungs. Bonn-Rheindorf, Roisdorf, 14. Febr. 1935. Die Beerdigung findet statt am Samstag, morgene 9 Uhr. vom Sterbehause Hauptstraße 97 aus; hieran anschließend die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche zu Bonn-Rheindorf. Statt jeder besonderen Anzeige. Heute verschied nach schwerer Lungen- und Rippenfellentzündung unerwartet infolge Herzschwäche in der St. Elisabeth-Klinik in Marburg mein lieber Sohn, unser Bruder Dr. rer. pol. IorechtBrochhen im Alter von 39 Jahren. Hedwig Brockhoff geb. Tonger Herte Brockhoff Holge Brockhoft Bonn, den 13. Februar 1935. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreise statt. Statt jeder besonderen Anzeige. Gott der Herr über Leben und Tod erlöste heute um 5 Uhr nachmittags meine liebe Gattin, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine, die wohlachtbare Frau Gertrud Moll verwitwete Schwarz, geb. Wagner von ihrem langen schweren, mit größter Geduld ertragenem Leiden, öfters versehen mit den hl. Sakramenten der röm.kath. Kirche, im Alter von 62 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen: Jesef Moll und Kinder. Bonn, den 12. Februar 1935. Die Beerdigung findet statt am Samstag den 16. Februar 1935, morgens 9½ Uhr. vom Trauerhause Luisenstr. Privatweg 5 aus. Die feierlichen Erequien sind um 8½ Uhr morgens in der Pfarrkirche zu Bonn-Poppelsdorf. Habe meine Täligkeit wieder aufgenommen 65 Dr. Schwarz Kronprinzenstr. 19 feinr 3517 Konvert in der Friedenskirche Schaumburg-Lippestraße am Sonntag, 17. Februar 1935, 20 Uhr. ALTE KAMMERMUSIK Ausführende: Hilde Gammersbach— Sopran, Lotte Bleibtren— Violine, Erika Schütte— Cembalo. Karten zu.— RM. in der Buchhandlung Friedr. Cohen. Am Hof, und an der Abendkasse.— Der Ertrag ist für den Orgelhau der Friedenskirche bestimmt. SaatKartoffeln Holländische Erstlinge auerkannt Schmit eh 2 ROmerplatz 3. Wer ist der Grlalcht! Ohne Gewähr 5. Klasse 44. Preußisch=Süddeutsche(270. Preuß.) Klassenlotterie 6. Ziehungstag. 14. Februar 1935. Nachdruck verboten In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 4 Gewinne zu 5000 M. 29742 382100 10 Gewinne zu 3000 M. 43916 127254 151868 251090 876021 18 Gewinne zu 2000 M. 62443 81435 174990 189606 230083 235120 266090 371668 387050 40 Gewinne zu 1000 M. 10340 16484 18893 5848 70636 174530 188261 191162 196708 196836 209522 214470 224414 301460 806965 815420 317761 857175 384145 895448 96 Gewinne zu 500 M 6198 21423 24974 27853 83071 38385 45462 60679 53407 55006 64677 72155 92176 104910 106347 106844 109378 118673 120359 184610 185412 144557 158935 170119 192428 224869 225988 229135 232528 234899 235348 243868 249610 259231 259551 275159 278210 293115 299389 829202 842061 842671 867913 871691 378076 381710 386513 895945 388 Gewinne zu 300 M. 1020 7664 9703 9829 1055 12607 12866 14113 14888 17463 19398 22532 23492 24104 29299 29956 80167 83129 33457 35004 36167 56381 38349 88797 42348 46154 46666 49101 65056 57932 60566 62673 63169 63990 64424 65642 67404 68251 68434 69650 71380 71396 72102 72186 72638 72627 79110 61619 81964 83217 87099 91467 99901 10250 103288 106036 106263 113670 114477 114962 115413 120726 121211 124616 124626 126342 jagdg 18##s5 130623 130674 132049 132473 137961.88311 Wvo. 140219 146306 146672 160119 151979 13 * 70 33882 140067 Se 129860 1305 133491 135086 142331 123932 5 g n 152642 162869 162944 163021 166559 16738 171231 180173 181049 181685 187283 188303 188542 191952 194116 195498 199539 208544 208591 209738 213364 213630 213816 21325“ 214024 217172 220608 223799 226399 228538 230196 231483 233319 237846 239952 241067 242055 242580 244100 246137 249377 254209 254735 255532 256893 259647 261212 262026 263631 264766 267301 268205 268223 269636 269680 273111 273524 273747 275150 279719 280610 282900 264657 285140 285290 291225 295834 301060 303779 306423 306765 308776 310064 31030S 814661 817305 317889 319441 319496 825306 825633 326754 330828 333141 833730 836070 837768 342462 342873 347979 349646 362785 353198 353302 356006 356658 358440 861714 363457 367103 368255 872344 873521 880974 383418 884241 385843 387168 B948t: Boakns In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 78161 6 Gewinne zu 2000 M. 63466 199325 383125 12 Gewinne zu 1000 M. 5482 14837 47093 259426 284664 200008 60 Gewinne zu 500 M. 43615 60840 52537 62641 70582 103015 128832 136295 140734 141360 168010 186476 190033 204378 231104 232639 248356 251910 253512 274640 348317 381458 855038 359671 376686 377794 381238 S8sbe: 592981 SCP 320 310 Gewinne zu 300 M. 42 1308 2507 2995 10226 13216 25399 26727 27148 30952 34247 85801 36605 86673 87302 41988 43455 43571 48076 48833 48339 83814 52053 53749 64278 55627 OfT22 bsrze nos19 67081 69012 69524 74082 77746 77878 79234 85840 93871 97252 100895 102764 103793 106170 110266 112658 114218 116344 117151 117655 118982 119574 121339 122262 124997 128576 129003 130743 134186 134330 135130 137680 139904 141776 142975 143108 145721 149726 162816 154791 157798 159404 159892 168440 171518 173958 175387 176083 178655 185087 191139 195483 199820 203865 212259 212750 219087 221385 225856 226293 229554 229635 281426 231653 235372 239064 242344 246185 248660 249274 253510 254589 255336 257512 262632 263040 263623 266622 275481 277667 278276 279455 28121 283711 284442 299273 300713 301690 307827 310269 314058 815347 316339 316976 317433 320185 820414 320584 321135 322499 323782 326599 326987 827263 330525 341332 343770 346156 351181 361999 353969 354169 354958 365919 367918 368652 375037 377955 380500 380560 388405 384390 391011 393639 399076 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer sind zwei Prämien zu se 1000 Rm gefallen, und zwar je eine auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und 1I: 40023 71959 98642 128180 189629 225826 295768 304186 310004 812674 8 R 15.35. Amtliche Bekanntmachungen Ronkursverfahren. Ueber das Vermögen der Germania=Möbelwerke, Aktienges schaft zu Beuel am Rhein, wird heute 12¾ Uhr unter Ablehnung des Antrages auf Eroffnung des Vergleichsverfahrens das Konkursverfahren eroffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Mand. Bonn, Wilhelmstraße 14. Anmeldesrist und oisener Arrest mit Anzeigefrist bis 3. März 1935. Erste Gläuvigerver ammlung und allgemeiner Prüfungstermin am 13. März 19•5 um 16 Uhr vor dem unterzeichneten Gericht, Wilhelmstraße 23, Zimmer 69. Vonn, den 13. Februar 1935. Amtsgericht, Abt. 8. Amtliche Bekanntmachung. Es wird hiermit nochmals darauf hingewiesen, daß die letzte zahlung der Kirchensteuer 1934 bestimmungsgemäß bis zum 19. Feoruar 1935 zu entrichten war. Nicht rechtzeitig entrichtete Beträge und etwa vorhandene Reste aus früberen Steuerabschnitten werden nach der Verordnung, beiressend das Verwaltungszwangsverfahren wegen Beitreivung von Geldbeträgen, vom 15. November 1899, durch die Städtische Steuertasse zwangsweise eingezogen. „Die Kirchensteuerzahlungen können wie folgt geleistet werden: Kath. nichensteuerkage, Bonn, Königstraße 28,—12 Uhr, außer Samstags, Städt. Sparkasse und Zweigstellen, Scheckkonto Nr. 39M. Kreissparkasse, Bonn, Scheckkonto Nr. 2806. Postscheckkonto Köln Nr. 108024. Bonn, den 16. Februar 1935. Geneindenrerbau d der kath. Kirchengemeinden der Stadt Vonn. Klinischen Universitäts=Unstalten und Augenklinit vierselbst, soll die Lieserung von Verpflegungsbedürfnissen für di# 1935 bis 31. März 1936 vergeben werden. " Der, Termin. für die Eröffnung der Angebote ist auf Freitag der 1. Murz 1930, 15 Uhr, im Verwaltungsbüro(Theaterstraße 5) fesigeset, Bewerbungen um die Lieferung sind schriftlich, versiegelt, vortofrei m # Aufscrift:„Lieferungsangebote“ bei der Verwaltungs=Inspektiot der Klinischen Anstalten. Theaterstraße 5, auch für die Augenklinik. bi dahin einzureichen. Die Lieserung erstreckt sich auf: Fleisch= und Wurst wuren, Backwaren und Mebl, Käse. Kolonialwaren zu festen Preisen. Butter zum Kölner Börsenpreis mit entsprechendem UnkostenDer voraussichtliche Bedarf dieser Bedürfnisse, sowie die beSauge ssur Psch bedingungen liegen im Verwaltungs. bezagen werden. en Letziere können gegen Einsendung von.50 NM. Bonn, den 15. Februar 1935. Die Verwattung der Klinischen Universitäts=Anstalten. Eine Hausfrau empfiehlt es der andern 20 Jahre jünger!: „pang Unschädlich gonannt XIe gibt grauen Hanren Jugendfarbe wieder, ist wasserhell. lich. Kinderleicht zu handhaben. Seit 35 Jahren erproht, von tausenden Professoren, Aerzten usw. gebraucht und empfohlen. 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Nr. 15 162 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 15. Jebruar 1935 Die ganze Stadt spricht begeistert von dem größten Filmwerk der Spielzeit 1934/35 Versüumen Sie daher nicht, die nur um einige Tage verlüngerten Aufführungen Vintr Janmg. Der Arre ue In den Hauptrollen: Leopoldine Konstantin Werner Hinz! Georg Alexander Theodor Loos Marielulse Claudius Claus Clausen Carola Höhn Fritz Odemar Friedrich Kayssler Walter Janssen Harry Hardt I Rudolf Klein-Rogge Eugen Rex Ellen Frank/ Paul Henckels Spielleitung: Hans Steinhoft Heutige Aufführungen: K Heute 38 Uhr Erstauffunrung: Der in Bonn mit Spannung erwarteten Eurepa-Großfilm: Ferirdchime., SSRTVVENNAD nach dem vielgelesenen Roman der Berliner Jllustrirten. Regie: CarI Froelich. In der Titelrolle: SUTPNT PRONETGN Um die sympathische Gestalt des Oberwachtmeisters Schwenke stehen vier interessante Frauen M ARIANNE HOPPE als Maria Schönborn, Blumen-Verkäuferin, die Schwenke aus der Patsche hilft S VBILLE S CHMITZ Erna Zuwade, Dienstmädchen bei Bankier Wenkstern, der Anlaß zu Schwenkes Unglück E M M V SONNEMANN die vom Schicksal verfolgte Gattin des betrügerischen Bankiers Wenkstern &a LATREFUCHS als Fanny Mehlmann, die resolute verliebte Besitzerin einer Keller-Kneipe - AUF DER METROPOL-BUHNE die fabelhatten Varieté-Attraktionen: CILETVEIND! die deutsche Meisterin der Hohen Schule K - Preise der Plätze .60.80.00 Logen.50 - J u g e n d l i c h e z a h l e n a u f a l l e n Plätzen halbe Preise WINSTONS .Blitz-Tempo durch.Luft GESCHW. OMORIS die reizenden japanischen Tänzerinnen Ab heute: Das außergewöhnliche Tonflimprogramm I. Der große Sensationsflim Hafengasse N4 Eine gute Männerfreundschaft führt zu Haß—. Haß führt zu Verrat. Aeußerst spannende Bildscenen aus dem Hafenviertel von San Franzisko. Spannung über Spannung. II. Das große Tonfllmlustspiel nach der Weltoperette Der Vetter aus Dingsda Ein köstliches Verwechslungslustspiel voll reizedner Einfälle Ein Born der Freude und des Humors III. M BEIPROGRAMM FOX-WOCHENSCHAU KULTURFILM Beginn der Vorstellungen: Täglich ab 3½ Uhr Sonntags ab 2 Uhr. Metropol Orchester= Tonwochenschau: Heutige Aufführungen: Fllm:.45.20.00. Variefé:.25.00 Uhr. Cute Freundschaft Kulturfilm Milchreis Gruchrez.16 Vollreis Pffl..22 Graupen dicke. Pfd..17 Grießmehl Pffl..28 Weizenmehl.. Pfdl..19 Buchweizenmchl. Pfdl..18 Kartoftelmehl ia" Pfd..28 Haterflocken ia... Pffl..24 Gemüsenudeln. Pffl..36 Makkaroni, Pfd..38 Bohnen weiße Pfd..17 Malzkaffee Pffl..24 Kornkaffee Pfd..24 Feinste Sorten Kaffee gebrannt, No. 0 Pfd..10 Haushalt-Mischung Pfd..40 No. 1 Melange Pfd..60 Hochland-Mischung Pfd..80 Kaftee Hag u. Kattee idee Birkheuser Stockenstraße 22, Fernspr. 5969. 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Rupter# Comedian- Harmonists Musik: Dajos Bela ∆ Unser zweiter tachechlager 1— bringt Charlotte Ander Paul Henckels Kurt Lillen Alfred Braun in Unserem lieben MIKER AUGUST in der Pollkan-Bar zu seinem heutigen Geburtstage die herzlichsten Glückwünsche Die Kolleginnen Gerda, Leni, Eise u. Mary. Jacobs hat gute Pokalweine Im Viertel-Liter-Pokal: Hackenheimer Galgenberg Könderer Güre“ 30 Ediger Feuerberg Moselwein, naturrein... 35 und-Sematliche Gustraume Friedrichstraße 23. Rortist ∆ 5 0„ 0 0 A191961 Bonner Wtadtheater Freitag 15. Platzmiete grün: Der Waffenschmied v. A. Lortzing. Pr.I(keine Zusatzkarten für Platzmieter). A. 19.30, E. g. 22.15. 60 De die Erhiche. Nach dem gleichnamigen Bühnenstlick von Otto Ernst Wochenschau: Huliorilim Beginn Söh, dur chlaufend Letzte Vorstellung 8 Uhr= sonntag ab 2 Uhr Taglich frisch Rheinsalm aefangenen Forellen. Aale. Zander. 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Vorher: 6 In Sachen Timpe Eeln wahres Volksstlick, ein Spiegelbild des deutschen Menschen mit Paul Beckers, Eise Eister, Pau. Richter, Pau. Henckels 11. lichern Sie sich rechtzeitig Sttzp:6t - Seuel Wo..15 Sonn. ab 2 Uhr Ab heute: „La Paloma“ (Die welße Taube) gesungen von der strahlenden Stimme des weltberühmten Tenors der „Berliner Staatsoper“ Charles Kullmann. Weitere Hauptrollen: Jessle Vihrog, Leo Siezak Fritz Kampers Originalaufnahmen aus den schünsten Tellen Spaniens. Hierzu: loan Craw'ord— Clark Gable in der größten Filmrevue deren szenischer Autwand die Welt in Staunen hält Ich tanze nur für Dich! (in deutscher Sprache) 100 schöne Dancing-ladies, mitreißende Schlager — Reyneszenen= wie sie nur der Film und nie die Bülhne ermöglichen Deulig-Ton-Weche- Segeltlugspert Voranzeigen hohe Schule- Poer Oynt -- Königin Christine* Heute Première Carl Froelich-Films: von dem ganz Deutschland spricht.— Der Flim, der bislang die größten Besucherzahlen aufzuweisen hat. T So Ebenso wie„Mätichen in Umform-,„Reitende Jugend“ und „Krach um„Jolanthe“ ist auch dieser Film wieder etwas ganz Besonderes! Es ist der Film der heutigen deutschen Jugend, dessen Handlung von Anfang bis Ende unerhört packend ist. Unter den Hauptdarstellern ragen besonders hervor INGE KICK und HEINZ RIPPERT als junge Menschen, die die Arbeitslosigkeit zu trennen droht. PAUL W. KRUGER üiber dessen herzerfrischenden urwüchsigen Humor Sie ebenso schallend lachen werden wie in„Krach um Jolanthe“ und CARL DANNEMANN ebenso noch in hester Erinnerung aus demselben Film. Seine Gegenspielerin, die Frau, die ihn liebt, ist ELEONORE STADIE Außerdem eine Schar von 36 reizenden jungen Mädels, die das Herz und den Mund auf dem rechten Fleck haben und Ruth Ewoler, Katja Benneteld, Maria Wanck, Liselotte Wahl, Garl de Vogt, Ton! Tetzlatt, Emille Unda u. Hugo Froelich. Der deutsche Groß-Spielfilm, der von der Reichsfiimkammer mit dem höchsten Prädikat pstaatspolltisch und künstlerisch besonders wertvolle ausgezeichnet wurde. Das ganz hervorragende und erstklassige Beiprogramm Die allerneueste Ufa-Ton-Woche Da bereits schon mehrere Tausend Karten im Vorverkaut gelöst wurden, bitten wir nach Möglichkeit die Nachmittagsvorstellungen zu besuchen. Aufführungsrelten.30.45.13 Uhr K (Kauft Sahne! sanne ist gesund, nur im Spezielhaus Sahne-Soif Seungasse? Bonn Teleien 4789 Täglich frisch: 65 Sahne- Butter- Eler Kase" Miich Exha-Angebet: Feine 1##5 Molkerel-Butter Pid. 8e#40 Ueferung trei Haus! APRIKOSEN 95% goldgelbe-Früchte 10.11. nur.20 nur.83 nur.80 10 Pfd.-Dose Ia Apfelmus 10 Pfd.-Dose Ia Apfelmark hell 10 Pfd.-Dose Ia Dunstkirschen hellrot 4 Pfd.-Dose.40 Rolneclauden 2 Pfd.-D..75 Birnen Willlama-Christ 2°.-Dose.80 sewie sümil Koch- und Tale obsl am billigsten bei WIHL, Meckenh. Str. 11 Ueferung frei Haus Tel. 2307.(5 12. 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Februar 1935 Blätter für Heimatkunde des General=Anzeigers für Vonn und Amgegend„ Bonner Nachrichten Die Kirche von Lengsdorf. der Chronik von Lengsdorf (ingebettet im Tale des Katzenlochbaches, hart am Fuße des weithin sichtbaren Kreuzberges, liegt das Dorf Lengsdorf, traumverloren inmitten eines Kranzes fruchtbarer Gärten und üppiger Gemüsefelder; früher waren es Weinberge. 1856 Einwohner teilen sich in 496 ha Liegenschaften. Ueber die Urzeit Lengsdorfs ist wenig bekannt, doch ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß auch hier die Nömer Höfe besaßen wie am ganzen Vorgebirge. Berichtet doch auch die Legende von den Schutzheiligen Cassius und Florentius, sowie sieben anderen Soldaten, daß sie im Walde bei Lengsdorf(Martyrerkapelle) als römische Legionäre wegen der Standhaftigkeit ihres Glaubens von- ihren eigenen Landsleuten hingerichtet wurden. Auch verschiedene Funde bei Ausschachtungen zu Neubauten bekunden Spuren einstiger römischer Siedlungen. Auf einem von Norden ansteigenden Plateau liegt die uralte Pfarrkirche, zu der eine breite Steintreppe mit ausgetretenen Stufen durch einen wuchtigen Torbogen emporführt, was beim Beschauer den Eindruck aus grauer Vorzeit erweckt. Auch die mächtigen Strebepfeiler an der aus Bruchsteinen errichteten Mauer an der Nordseite des Vorhofes der Kirche erinnern daran, daß ehemals auf dem Kirchengrundstück eine Ritterburg gestanden hat, die trutzig von der Anhöhe herab die weile Ebene zum Rhein überragte. Als einstiger Burghof kann der heutige Friedhof angenommen werden, denn der Burgfriedhof lag mehr an der heutigen Kirchstraße, wo bei dem Neubau des Dollendorfschen Hauses Menschenknochen und eine Grabtafel ausgegraben wurden. Das heutige Chor der Kirche war einst Burgkapelle der Ritter. Nach dem Verfall der Burg im 12. Jahrhundert wurde die eigentliche Pfarrkirche, d. h. das Mittel= und rechte Seitenschiff, in romanischem Stil an die Burgkapelle angebaut und dazu in stilvoller Vollendung das linke Seitenschiff erst im Jahre 1894 hinzugefügt. Im frühen Mittelalter war Lengsdorf als Kapellengemeinde dem Cassiusstift in Bonn, später der Pfarre Endenich angeschlossen; im Jahre 1624 aber wurde Lengsdorf mit Ippendorf, Röttgen und Ueckesdorf zur selbständigen Pfarre erhoben mit dem gemeinsamen Friedhof in Leugsdorf, auf dem sich auch die Ruhestätte des letzten Oberförsters des Kottenforstes aus der kurfürstlichen Zeit, Christian Stemmer, befindet. Der erste Pfarrer der Kirchengemeinde war Antonius Hamermann, der 1626 durch den Probst des Cassiusstiftes investiert wurde. Unter seinen 25 Nachfolgern waren zwei Priore der Servitenmönche vom nahen Kreuzberg, von denen Pater Heinrich Sibertz, der letzte Prior der Serviten, vor der Säkularisation 1817 in Lengsdorf starb. Der Name der Burgritter, auf die auch der jetzige Ortsname zurückgeführt wird, ist urkundlich bereits seit der Karolingerzeit genannt. So besagt eine Urkunde aus dem 9. Jahrhundert, daß der Ritter Reginwald von Leginstorp dem Cassiusstift in Bonn einen Weinberg im Engstfeld schenkte. In einer Urkunde vom 10. März 1266 sind die Ritter Hermann, Marsilius und Tilmanns von Legensdorpe in einer Streitsache Goswins von Alfter und dessen Frau Sara zugunsten der Kommende St. Johann und Kordula von Köln als Zeugen genannt. Die Ritter Govert und Hermann Grobe von Legenstorp waren um 1303 Schöffen der Stadt Bonn ebenso Daniel von Lenxtorpe von 1318—1321, der soga eine Urkunde des Erzbischofs von Köln mitsiegelte Später tritt Daniel v. L. als Bürge auf(Urkunde vom 16. Nov. 1314) bei einer Verhandlung zwischen dem in Bonn gekrönten deutschen Kaiser Friedrich dem Schönen und dem Grafen von Geldern, die ein Bündnis zur Aufstellung eines Heeres beschlossen. Ferner berichtet die Chronik, daß der Ritter Daniel v. L. auf einem Streifzuge an die Ahr in Gefangenschaft geriet und erst gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes die Freiheit erhielt. Heinrich v. Lenxtorp war 1353—1355 Rektor zu Neustadt an der Wied. In einer Urkunde von 1398 wird noch der Ritter Graitz von Lenxtorp erwähnt. Daß der Ortsname bereits im 14. Jahrhunderk eine Abänderung erfuhr, beweist eine Aufzeichnung im Pfarrarchiv von St. Maria im Kapitol zu Köln, welche lautet: 1337 Januar 9.(3. Tag nach 13te Tag) Hermann Mollinch, Wynrad von Bunnegasse, Johannes von Ailinychen, Schöffen von Bonn, bekunden, daß Bela von Legistorp und Sophia, ihre Schwester und Erbin, dem Gotteshaus von S. Marien Malzbuchele eine Rente von 6 M auf ihr Haus„binnen dem Wyere up dem berge da sie wanint“ und andere bezeichnete Besitzungen in Langsdorf verkauft haben.(Orig.=Perg.=Urkunde mit Siegel der beiden ersten Schöffen.) Eine andere Adelsfamilie in Lengsdorf war die von Lülsdorf, von der Burgfamilie v. Lülsdorf a. Rh. abstammend. Diese Familie wird zuerst um 1500 erwähnt. Das Gut lag in der sogenannten„Gracht", wo noch hinter den letzten Häusern an der Duisdorferstraße nördlich der kümmerliche Rest eines Weihers als ehemaliger Gutsteich die Lage des Hofes bezeichnet, dem 36 Morgen Acker und 2½ Morgen Weingarten zugehörten. Die Chronik besagt, daß das Gut um 1600 von der Herrschaft der Burg Lülsdorf einem Ritter von Wolfskehl in Pacht gegeben wurde. Die Familie stiftete für die Kirche in Lengsdorf ein Legat von 1800 Talern und hatte im Kirchengewölbe ein Erbbegräbnis, dessen Zugang bei der Erneuerung des Fußbodens bedeckt worden ist. In ihrem Wappen führten die von Lülsdorf(nach Fahne) einen roten, oben und unten gezinnten Querbalken im silbernen Felde, und auf dem Helme einen roten silbergekränzten Turnierhut, auf dem ein silberner Hund sitzt, der den Querbalken um den Hals hat. Noch gut aus der Vorzeit erhalten ist ein Teil des einst sehr umfangreichen„Schallenhofes“ an der Marienstraße, die im Volksmunde häufig auch Schallengasse genannt wurde, weshalb dieser historische Straßenname auf Beschluß des Gemeindrates neuerdings wieder eingeführt worden ist. Der einstige Schallenhof umfaßte vermutlich das heute größtenteils bebaute Gelände zwischen Lings= und Schallengasse. Daß durch die bei Neubauten ausgeführten Ausschachtungen Mauerreste, Steinballustraden und künstlerische Konsolen zu Tage gefördert wurden, kann als Beweis gelten, daß die Stelle der einstigen Schloßanlage in der Nähe der Lingsgasse zu suchen ist, wo sich auch der große Schallengarten befand. Auch bei dem Neubau des Muchschen Hauses an der Hauptstraße wurde unlängst ein mächtiges Ritterschwert ausgegraben, das mit einer dicken Rostschicht überzogen ist. Der Schallenhof. Burg Lengsdorf. Johann Müller, der Räuber von Schönau Von Dr. Edmund Nacken Nachdruck verboten. (Spricht man von den rheinischen Räuberbanden, die zur Zeit der französischen Revolutionskriege ihr Unwesen trieben, so fällt jedem der Name Schinderhannes ein, der übrigens nicht etwa, weil er die Leute schindete, sondern als Sohn eines„Schinders" oder Abdeckers so genannt wurde. Aber nicht nur dieser volkstümlich und fast sagenhaft gewordene Bandit hat damals Weg und Steg am Oberrhein, vor allem im Hunsrück unsicher gemacht, der Zusammenbruch der alten Staatsordnung, die kriegerischen Wirren und die ungefestigte neue Regierung der französischen Eroberer ließ sast überall von Schwaben bis nach Holland einzelne Räuber und ganze Banden entstehen. Einer von ihnen, der allerdings nicht über einen klangvollen Namen verfügte, sondern ganz schlicht Johann Müller hieß, hat sein Unwesen in der Gegend von Münstereifel getrieben. Sein Lebenslauf, soweit er uns bekannt geworden ist, zeichnet sich durch einige psychologisch interessante und wirklich abenteuerliche Vorfälle aus, sodaß wir in seiner Schilderung mehr als nur ein kulturhistorisch interessantes Zeitbild geben können. Johann Müller wurde 1772 oder 73 in Schönau in der Eifel geboren. Seine Eltern waren wohlhabende Leute. Er kam auf das Gymnasium in Münstereifel. wo er sich in den drei ersten Schuljahren als einer der klügsten und meistversprechendsten Schüler erwies. Doch schon 1786 starb sein Vater, und sein Vormund, der ihn von der Schule nahm, ließ ihm offenbar zu große Freiheit. Vielleicht war es die frühe Selbständigkeit zusammen mit der unglückseligen Halbbildung, die den jungen Menschen einen Banditen werden ließ. Arbeit als Landwirt gefiel ihm nicht mehr, ein kostspieliger Prozeß brachte ihn um sein ganzes väterliches Erbe woraufhin er als junger Ehemann(mit 19 Jahren hatte er geheiratet) Weib und Kind im Stich ließ und mit seinen letzten Mitteln, 20 Talern und einem Pferd als Marketender der Oesterreicher sein Glück zu mache: versuchte. Er stand aber auf der verkehrten Seite: Die Volks heere der französischen Revolution jagten die österreichischen Truppen vor sich her, weshalb Johann Die Herren des Schallenhofes waren das kölnische Geschlecht Schall von Bell, dessen Stammvater Nopert Schallo um 1150 geannnt wird. Die Familie war weit verzweigt und auch mit den Overstolzen nahe verwandt. Ein Ritter Johann Schall von Bell kämpfte als Deutschordensritter gegen die alten Preußen, und in Livland wird der Name vielfach geschichtlich genannt. Ein Zweig blüht noch heute im Grafenstande in Bayern. Zuerst nennt die Chronik Heinrich Schall von Bell 1536 als Herrn von Lengsdorf und Wilhelm Schall von Bell(gest. 1558) als Schultheiß zu Lengsdorf, sodaß also in dieser Zeit der heutige Ortsname erscheint. Der Vater Heintichs war Johann Schall von Bell, Herr zu Forst bei Frechen, 1464 Marschall des Erzstiftes. Er kaufte Morenhoven(Morrenhouen) und gelangte durch seine Heirat mit Margarete von Gymnich in den Besitz der Herrlichkeiten von Lüftelberg. Sie überlebte ihren Gatten und übertrug Morenhoven und Lüftelberg ihrem Sohne Johann, dem Bruder Heinrichs, dessen Großneffe der 1591 zu Köln geborene Jesuitenpater Johann Adam von Bell war. Letzterer wirkte viele Jahre in China als Missionar und gelangte wegen seiner Gelehrsamkeit als Astronom und Schriftsteller zu hohen Ehren, sodaß er durch kaiserliches Dekret 1657 sogar zum„Mandarin mit fürstlichen Ehren“ erhoben war. Er starb 1666 in Peking. Ein Sproß des Herrn von Lengsdorf führte zur Zeit der Kreuzzüge ein Heer nach dem heiligen Lande. In ihrem Wappen führten die Ritter Schall von Bell zwei rot und silber geschachtete Sparren. Auf dem Helm befinden sich zwei offene blaue Adlerflügel, auf denen die Sparren wiederholt sind. Das Restgut des einstigen Schallenhofes befindet sich heute im Besitze der Familie Reuter. 1807 wurde der Hof von dem Kirchenmeister Bernh. Offerberg bewirtschaftet. Aus der Zeit berichtet die Ueberlieferung, daß russische Kosaken 1814 den Hof verwüsteten. Bei einem Streite wurde ein Russe von einem Hofknecht mit der Kornschaufel niedergeschlagen. Der Knecht, der hingerichtet werden sollte, entkam durch eine Dachluke und verbarg sich längere Zeit in einem Backofen in Ueckesdorf. Ein mächtiger Eichenbalken über dem Scheunentor zeigt eine Inschrift und die Jahreszahl 1675. M. Teske. Müller es bald für richtiger hielt, die Heimat wieder aufzusuchen. Mit einigem Gewinn, wenn auch nicht mit der Beute, die er sich beim Auszug erhofft hatte, traf er in Schönau wieder ein. Mit seiner Frau und seinen drei Kindern lebte er fürs erste ein armseliges Leben. Er trieb sich in den Wirtshäusern herum, stahl hier und dort, was er zum Unterhalt brauchte, während seine junge Frau auf ehrliche Weise zum Lebensunterhalt beizutragen versuchte. Sie arbeitete als Waschfrau. Eines Tages(die erste Welle des französischen Heeres war schon über den Rhein hinüber gezogen und Johann Müller war für einige Tage auf einer seiner Diebesfahrten von Hause fort), rückten in Schönau französische Dragoner ein und bezogen in den Bauernhäusern Quartier. Sie hausten nach damaligem Kriegsbrauch, fanden aber bei den Eiselbauern nicht allzuviel, zumal die, welche wertvolles Gut besaßen, längst sichere Verstecke dafür gefunden hatten. Müllers Frau aber spielten sie am schlimmsten mit. Nicht genug damit, daß sie ihr die gewaschene fremde Wäsche abnahmen, einer fiel über sie her und verging sich schändlich an der Wehrlosen. Als Müller nach Hause kam, waren die Dragoner längst weiter gezogen. Aber die Nachbarn wußten nichts eiligeres zu tun, als ihm die Schandtat zu erzählen. Das bißchen Ehrgefühl, das Müller noch besaß. flammte nun hoch auf, die ganze Wut des in seiner Mannesehre Getroffenen zerbrach die ohnehin nur schwachen moralischen Hemmungen. Nur noch ein Gedanke beseelte ihn von nun an: blutige Rache! Sofort kehrte er Schönau wieder den Rücken und eilte nach Münstereifel. Den Erlös aus ein paar kleinen Diebstählen wandte er auf, um sich Waffen zu verschaffen Als er eine Doppelflinte mit Munition glücklich erstanden hatte, fiel ihm ein, daß er ja gar nicht wußte wer der Schänder seiner Ehre sei. Doch nur kurze Zeit hemmte ihn dieser Zweifel: ein französischer Dragoner# war es, so sollte auch ein französischer Dragoner darar glauben! Es waren ihrer noch genug im Lande. Man brauchte nicht lange zu suchen, es genügte, irgendwo an der Landstraße im Gebüsch zu warten, bis einer vorbeitrabte. Seine Geduld fand er auch bald belohnt. Zwei Dragoner, Meldereiter, die von Münstereifel nach Blankenheim ritten, kamen um die Waldecke. Der Mann im Busch drückte nacheinander beide Läufe seiner Flinte ab. Doch nur ein Schuß ging los, traf einen der Reiter am Oberschenkel und verwundete sein Pferd. Müllers Pulver war durch den Regen naß geworden und da man damals noch keine Patronen kannte, sondern die Gewehre durch auf die Zündpfanne geschüttetes Pulver abgefeuert wurden, so rettete der Regen den beiden Franzosen das Leben. Sie dachten nicht an Widerstand, sondern rissen in panischem Schreck die Gäule herum und galoppierten nach Münstereifel zurück, wo der Verwundete Hilfe fand. Johann Müller kehrte seelenruhig nach Hause zurück. Aber sein Rachedurst war nicht gestillt, denn sehr bald erfuhr er, daß nur ein französisches Armeepferd seinem Anschlag zum Opfer gefallen war. Wut und Haß muß ihn in den nächsten Wochen förmlich zerfressen haben. Nur so läßt sich das grauenhafte Verbrechen erklären, das er einige Monate später beging. Ein armseliger französischer Fuhrknecht kam nach Schönau. Er war zwischen zwanzig und dreißig Jahren alt und stammte aus dem Elsaß. Das ist alles, was man von ihm weiß. Auch die Behörden haben sich, als der Schönauer Räuber vor Gericht stand, vergebens bemüht, näheres über die Person des Unglücklichen zu erfahren. Der Fuhrknecht blieb einige Tage in Schönau, verkaufte dort einen von den zwei weißen Mänteln, die er bei sich führte. Für das Geld wollte er in Münstereifel ein neues Paar Schuhe kaufen. Müller beobachtete ihn die ganzen Tage, ja er ging am Sonntag morgen seinem Opfer nach in die Kirche, wo er hinter dem Betenden niederkniete, ohne an anderes zu denken, als an Mord. Am Nachmittag bereitete er alles für die Tat vor. Er lud seine Flinte mit gehacktem Blei und schlich am Montag früh dem Fuhrknecht nach. Nicht weit von dem Dorf. bei den Wohlheimer Benden, holte er ihn ein und schoß sofort auf den Ahnungslosen sein Gewehr ab. Der Franzose wurde nur verwundet und hatte noch Kraft, in das Gebüsch am Straßenrand zu springen. Doch Müller faßte ihn. Er hat ganz ausführlich und Seite 10. Nr. 15 162 „Unser Land“ 15. Jebruar 1833 mit der größten Ruhe im Gefängnis berichtet, wie er dem Wehrlosen den Tod verkündete und sein Jammern mit Hohngelächter beantwortet habe. Der arme Teufe! bat und flehte, er sei doch selber ein Deutscher und stamme aus dem Elsaß, er habe ihm doch nie etwas zuleide getan. Müller blieb ungerührt, gab ihm eine kurze Frist zu einem letzten Gebet und schoß ihn dann erbarmungslos nieder. Die Leiche nahm er auf den Rücken, schleppte sie in das Gebüsch am Bergabhang und ließ sie dort einstweilen liegen. Als ob nichts weiter geschehen sei, ging er nach Hause und war in seinem Rausch über diese„Rache“ so befriedigt, daß er noch nicht einmal an eine Entdeckung dachte. Erst in der Nacht fiel ihm ein, daß man den Ermordeten finden könne. Er stand vor Tagesanbruch auf, nahm einen Spaten und ging ein Grab zu schaufeln, um sein Opfer zu verscharren. Nun erst kam ihm auch der Gedanke, materiellen Nutzen aus der Mordtat zu ziehen. Er durchsuchte den Toten, fand die bescheidene Barschaft von 26 Blaffert. nahm Mantel. Hut und Weste und begrub dann erst den Ermordeten. Mehr als ein Jahr verging. ehe man die Leiche fand. Die Stelle, wo sie vergraben war, wurde gerodet und dabei stieß man denn auf den grausigen Fund. Nun, da Johann Müller schwere Blutschuld auf sich geladen, schien ihm jedes andere Verbrechen gering. Allerdings. gemordet hat er nicht mehr. Meist betrieb er sein lichtscheues Gewerbe alleine, manchmal fand er auch Komolizen, doch kam er glücklicherweise nicht dazu, wie der Schinderhannes auf dem Hunsrück, eine regelrechte Bande zu bilden. Merkwürdig ist, daß dieser Mensch, der in eiserner Ruhe und ohne jede Neue später den grausigen Mord an dem Fuhrknecht selber schilderte, ein anderes Verbrechen, das immerhin abscheulich genug, aber doch mit jenem gar nicht zu vergleichen ist, nur unter Tränen zugab. Aber auch nicht etwa beim öffentlichen Verhör, sondern erst nach der Urteilsverkündigung gegenüber den Gerichtsbeamten. Er habe sich vor dem Publikum geschämt, gab er an: Am 16. Dezember 1798— oder wie der damals links des Rheins übliche Kalender des revolutionären Frankreichs angab, am 26. Frimaire des VII. Jahres— benutzte Müller die Zeit des allgemeinen Kirchgangs, um in das Anwesen der Witwe Barbara Brück in Roddert bei Rheinbach durch das hintere Hoftor einzudringen. Er wartete bis die alte Frau, die alleine zu Hause war, in den Stall gehen wollte, um die Kühe zu füttern, und zerrte sie durch die Haustür mit Gewalt in den Hof. Brutal warf er sein Opfer zur Erde, bedrohte es mit der Pistole und forderte 10 Kronentaler. Seine Spießgesellen würden in der Scheune warten, versuchte er die alte Frau einzuschüchtern; gäbe sie nicht, was er verlange, so kämen sie herbei und zündeten Haus und Hof an. Die Frau konnte sich in ihrer Einfalt nicht denken, daß ein Mensch anders als aus Not solch einen Ueberfall verüben könne. Sie wolle ihm Speck, Fett und Fleisch ins Haus schicken, versprach sie, und es schien, als sei der Schönauer durch dieses Angebot besänftigt. Er ging mit ihr hinein und verlangte einen Schnaps. Da die Frau keinen zur Hand hatte, mißhandelte er sie aufs neue und verlangte, sie solle ihm auf der Stelle ihr Geld geben, andernfalls würde er sie erschießen. Dann schleppte er sie an den Haaren die Treppe herauf in ein Zimmer, wo die schwere Truhe stand, warf die Frau wieder zu Boden, trat sie mit Füßen und forderte den Schlüssel. Den konnte die vor Angst halb Tote nicht finden. Müller zertrümmerte nun den Deckel der Kiste und nahm, was er darin fand. Aber er war mit der schmalen Beute nicht zufrieden. Nun trieb er sein Opfer mit Schlägen bis auf den Speicher und ließ erst von ihm ab, als er dort einen steinernen Topf mit Geld fand. Er drohte der Frau mit furchtbarer Rache, wenn sie ihn verriete und verschwand endlich mit einer Beute von 72 Kronentalern. Natürlich wurde dieser Raub bald bekannt, aber es ist bezeichnend für die damaligen Sicherheitsverhältnisse, daß die Vergeltung noch lange auf sich warten ließ. Mehr als sechzig Verbrechen hat Johann Müller verübt, aber nie gelang es der Behörde, ihn auf frischer Tat zu ertappen. Meist erreichte er sein Ziel durch Drohungen, oder indem er so tat, als wäre er nur der Abgesandte einer großen Bande. Und weil in jener Zeit tatsächlich mehrere große Banden das ganze Rheinland von Holland bis nach Mainz hinauf unsicher machten, verfehlten diese Drohungen selten ihre Wirkung. Trotzdem fiel er einmal in die Hände der Polizei. Man kerkerte ihn in Koblenz ein und vielleicht hätte ihn dort schon sein Schicksal erreicht, wäre nicht einer seiner Mitgefangenen ein geschickter Ausbrecher gewesen. Dieser Niklas Kohl— der später auf den Galeeren endete— verstand es, im Gefängnis aus einem Bleilöffel und einer alten Hosenschnalle einen Nachschlüssel zu gießen, mit dem sie die Gefängnistür auf„ schlossen und in Freiheit kamen. Zunächst wandten sich die beiden in das Saargebiet, dann aber bekam Müller Heimweh und sie brandschatzten nun gemeinsam das Münstereifeler Land. Bald aber war der Schönauer wieder allein. Niklas Kohl nämlich wollte es anderen Räuberhauptleuten gleich tun und eine Bande bilden. Er ging in die Koblenzer Gegend. um Spießgesellen zu suchen, fiel dort wieder der Polizei in die Hände und wurde nun so sicher verwahrt, daß jeder Fluchtversuch von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Um diese Zeit mag der Streich geschehen sein, der des Humors nicht entbehrt. Einige Räuberkollegen hatten nämlich einen Diebstahl geplant, den sie dem Schönauer zuschieben wollten. Es ging um einen Ochsen, der in Esch im Stall des Bauern Joseph Pfahl stand. Aber sie hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Müller kam der Plan zu Ohren und er sagte sich, wenn man ihn schon mit dem Diebstahl belasten wolle, so stünde ihm auch die Beute zu. Er machte sich also im Schutze der Nacht auf, stahl den fetten Ochsen aus dem Stall und trieb ihn seinem Versteck entgegen. Aber er hatte Pech. Offenbar ahnte der Hörnerträger, daß er zu Unrecht aus seiner Nachtruhe gestört worden sei, er zog und zerrte an dem Halfter, zerriß es auch und trabte dann eilends wieder dem heimischen Stalle zu. Als nun einige Tage später die Diebe in Esch ankamen, und die erstrebte Beute so sicher bewacht fanden, verzogen sie sich. Nicht so Müller! Daß ihn ausgerechnet ein Ochse so genarrt hatte, ging gegen die Reputation. Er suchte sich einen Gefährten und wählte eine dunkle Regennacht, um noch einmal den Ochsen zu stehlen. Ob nun die Wächter inzwischen des Wachens müde geworden, oder, ob sie der Weinung waren, bei so schlechtem Wetter habe es keine Gefahr, kurzum, der zweite Diebstahl glückte genau so gut wie der erste. Nun sah sich aber Müller vor. Ein zweitesmal sollte ihm die fette Beute nicht entgehen. In einem Waldversteck schlachtete er mit seinem Komplizen den Ochsen, doch das Fleisch ließ sich erheblich schlechter transportieren, als das lebendige Tier. zudem wurde es während der Metzgerarbeit Tag. So versteckten die beiden Fleisch und Fell unter Aesten und Reisig und verschmarten. Hatte der Regen den Diebstahl erleichtert, so kam er nun aber auch dem Bestohlenen zu Gute: Der Bauer Pfahl bemerkte bald die Spur von vier Ochsenhufen und vier Männerschuhen auf den aufgeweichten Wegen. Er rief seine Nachbarn herbei und es dauerte gar nicht lange, da standen die Bauern vor den sterblichen Ueberresten des Ochsen. Jeder packte sich eine Last Fleisch auf den Buckel, und so kam Joseph Pfahl wieder zu seinem Ochsen. Wenn der auch schon geschlachket war, einmal hätte er das ja auch tun müssen und. bei Licht gesehen, hatte er sogar noch die Arbeit und Kosten des Schlachtens gespart. Ihm schien der Fall nun ganz zu seiner Zufriedenheit erledigt. Johann Müller aber, der sehr bald wußte, wer ihm die schöne Beute abgejagt hatte, schäumte vor Wut. Er schwur, sich zu rächen und kam bald auf eine Idee, die ihm vollen Erfolg zu verheißen schien. Wozu war er auf die lateinische Schule in Münstereifel gegangen, wenn er nicht wenigstens das Lesen und Schreiben behalten hatte? So verfaßte er in künstlich verstellter Handschrift, einen Brief an den Ortsvorsteher von Sösler, dem auch das Dorf Esch unterstellt war, und verlangte im Auftrage seiner— natürlich nur auf dem Papier bestehenden— Räuberbande eine Entschädigung für das„ihm gestohlene“ Fleisch! Der Bauer Pfahl solle ihm 60 Kronen, jeder der Nachbarn aber, der diesem geholfen habe, eine Buße von drei Kronen zahlen. Weigere man sich. so würden Esch und Söller in Flammen aufgehen.„Oder meint ihr, wir hätten nicht Pistolen und Flinten genug?“ schloß er den Brandbrief,„Ein für alle Mal, liefert, was vorgeschrieben ist, oder das ganze Dorf wird verbrannt“. Diese Drohung wirkte auf die Bauern wie ein Donnerschlag. Man beriet hin und her, kam aber zu keinem Beschluß. Da gellte eines Nachts das Feuerhorn durch die Straßen von Söller, und als die Dorfbewohner aus den Betten sprangen und mit Eimern und Leitern dem Flammenschein zueilten, der die Nacht erhellte, fanden sie das gemeinsame Backhaus lichterloh brennen. Zu retten war nicht mehr viel, doch blieben die anderen Häuser glücklicherweise verschont. Der Ortsvorsteher aber fand am nächsten Morgen unter seiner Haustür einen neuen Brandbrief, in dem der Räuber mitteilte, das Backhaus habe er nur auf Abschlag niedergebrannt, man möge daraus ersehen, daß seine Drohungen ernst gemeint seien, und sich mit der Auszahlung des verlangten Geldes gefälligst beeilen. Sogar zu dichten. versuchte der Schönauer in diesem Brief: Wir haben kein Papier mehr, Sondern Feuer und Gewehr, Und Kugeln und Bley. Nun macht, daß es bleibt dabey!! Jetzt war es aber den Bauern doch zu gefährlich geworden. Insgeheim verständigten sie die französische Polizei. suchten aber andererseits das drohende Unheil durch Verhandlungen mit Müller abzuwenden. Der freche Räuber scheute sich auch keinesweas. ins Dorf zu kommen. Und immer trat er nur als Abgesandter der geheimnisvollen Bande auf. Hin und her wurde um die zu zahlende Summe gefeilscht, Müller verlangte mehr, als die Bauern geben konnten und wollten. Zu guter letzt blieben die Bauern doch noch Sieger, denn als Patrouillen der neu gegründeten französischen Gendarmerie in der Gegend erschienen, blieb der„Delegierte der Banditen“ aus. Sein Handwerk gab er aber noch lange nicht auf. Er stahl, was ihm unter die Finger kam. Pferde. Ochsen, Kühe. Schafe, Ziegen, sogar Bienenkörbe, Wäsche, Kleider. Geld, Kirchensilber, Krämerwaren und Feldfrüchte. Beim Straßenraub hielt er sich vornehmlich an französische Militärpersonen, die er, die Pistole in der Hand, auf offener Straße überfiel und ausplünderte. Natürlich fand er auch ab und zu Spießgesellen. Die Namen zweier von ihnen sind bekannt geworden. Der eine hieß Peter Nücken, den das„Obergericht" zu Bonn im Jahre 1797 wegen zahlreicher Diebstähle zu 20 Jahren Haft verurteilte. Eines Morgens fand allerdings der Gefängniswärter„Nücken=Peters“ Zelle leer. Es dauerte aber nicht lange, da fing man ihn in der Gegend von Koblenz aufs neue, und nun verurteilte ihn das dortige Criminalgericht zu lebenslänglicher Gefangenschaft auf den Galeeren. Ein üblerer Bursche war der andere zeitweilige Helfershelfer des Schönauers, ein Gerber aus Flamersheim namens Engelbert Jungbluth. Dieser geriet auf merkwürdige Weise in die Hände der Polizei. Mit ein paar anderen Dieben hatte er am Niederrhein einen Laden ausgeraubt und dabei auch einen Sack Kaffe mitgenommen, in den durch ein Versehen des Händlers Pfeffer geraten war. Als nun die Diebe als harmlose Hausierer den Kaffee verkauften, kam die Herkunft ihrer Ware schnell ans Licht und sie selber in Haft. Da man besonders dem Jungbluth allerlei Raubüberfälle und dergleichen nachweisen konnte, wurde er zum Tode verurteilt und am 7. November 1803 in Köln durch die Guillotine im Alter von 46 Jahren hingerichtet. Da sich inzwischen die Polizeiverhältnisse im Rheinland erheblich gebessert hatten und im Zusammenhang mit dem Unwesen, das verschiedene Mordbrennerbanden im Innern Frankreichs trieben, besondere„Spezialgerichte“ mit weitgehenden Vollmachten auch im Rheinland eingerichtet worden waren, so kam auch für Johann Müller aus Schönau endlich das Ende seiner Laufbahn. Es war auch die höchste Zeit, denn er verbreitete allmählich einen solchen Schrecken in der vorderen Eifel, daß ganze Familien ihren Wohnsitz auf abgelegenen Plätzen aufzugeben entschlossen waren. Als er sich eines Tages in Münstereifel in seinem Stammlokal, der Wirtschaft des Nikolaus Karbach befand(dieser Wirt machte auch den Hehler für die Beute des Schönauers und mußte sich deswegen später vor dem Koblenzer Gericht verantworten) erschien plötzlich der Polizeiheamte von Münstereifel mit mehreren Gendarmen. Müller setzte sich verzweifelt zur Wehr. Dem ersten, der an ihn herankam, schlug er die Pistole so heftig gegen den Kopf, daß er ohnmächtig zusammenbrach. Dann zog er eine zweite Pistole heraus und versuchte auf den Münstereifeler Beamten zu schießen. Doch die Waffe versagte und nun dauerte es nicht lange, bis er an Händen und Füßen gefesselt war. Außer den beiden Pistolen hatte er noch einen schweren Hammer bei sich. Der Prozeß fand vor dem Schwurgericht in Bonn statt und bildete die Sensation der ganzen weiteren Umgebung. Doch atmete die Bevölkerung des Münstereifeler Landes erst auf. als am 27. Brumaire des Jahres X der Kopf des Räubers unter der Guillotine gefallen war. Das Todesurteil stützte sich nur auf zehn Verbrechen, die durch Zeugen bewiesen, von dem Angeklagten aber sämtlich geleugnet wurden. Auch versuchte er eine Zeitlang Irrsinn zu simulieren. Erst als das Urteil gefällt war, gestand er ausführlich alle seine Schandtaten. Die Execution sah ihn ziemlich mutig; trotzdem er wenig Reue gezeigt hatte, betete er eifrig und lief die Stufen zum Schaffot herauf, wohl um das unvermeidliche Ende zu beschleunigen. Ein historisch=humoristisches Dokument aus dem Jahre 1879 zn der Mitte des Ortes Burgbrohl erhebt sich auf einem mächtigen bewaldeten Felshügel die Burg „Brohl“, den Ort beherrschend und ihm damit eine besondere Zierde gebend. Ihr verdankt auch der Ort seinen Namen Burgbrohl= Burg an der Brohl. Außer dem eigentlichen Burggebäude wurde auf dem Hügel später, zu Anfang des 18. Jahrhunderts von den damaligen Besitzern den Freiherren von Bourtscheidt mit dem Bau eines Schlosses begonnen. Der Bau wurde jedoch später eingestellt und erst im Jahre 1879 durch eine Familie Grünewald fertiggestellt. Heute ist das gesamte Anwesen im Besitze der Familie Andreae. Es war ein Hochzeitsgeschenk der Gattin des verstorbenen Fabrikbesitzers Karl Andreae. Die Grundsteinlegung sand im Jahre 1879, am 20. August statt. Ueber die Feierlichkeiten lesen wir in der Chronik: Unser Tal wird sich bald einer schönen Zierde wieder zu erfreuen haben. Das Schloß, das unsern Hügel krönt, ward im Anfang des vorigen Jahrhunderts durch die Freiherren von Bourtscheidt neu aufgebaut. Durch ungünstige Zeitverhältnisse oder sonstige Umstände veranlaßt, unterblieb jedoch die gänzliche Fertigstellung des groß angelegten Planes und es ward nur ein Seitenflügel und die Hälfte des Mittelflügels fertig gebaut. Es fehlte also immer noch der nötige„Abschluß des Bauwerks. Vor einem Jahre ging die Besitzung durch Ankauf an die Familie Grünewald aus Köln über und wird nunmehr der Ausbau des Schlosses in schönster Weise in dem eigentümlichen alten Burgstil unter der Leitung des Architekten Herrn Josef Steinbach hergestellt. Große Freitreppen, Estraden und Erker, nebst einem hohen, mit Zinnen gekrönten Turme werden dem ganzen eine schöne Vollendung geben. An besagtem Tage waren von dem Schloßherrn die Behörde und Honoratioren unseres Ortes zu der Feier der Hinterlegung des Dokuments eingeladen worden, um mit Unterschrift und Siegel der Nachwelt einen frischen Gruß aus der Jetztzeit zu hinterlassen Das Dokument war von unserem Dichter, dem den Bau leitenden Architekten Herrn Josef Steinbach, in launigen Versen abgefaßt und in prachtvoller Rundschrift auf Pergament geschrieben. Nach dem Verlesen und der Fertigung der Unterschriften ward das Schriftstück in einer großen Flasche versiegelt und dann seinem, eigens dafür in einem Pfeilersockel des Vestibüls eingehauenen Grabe, übergeben um vielleicht nach manchen hundert Jahren erst wieder das Licht zu erblicken und durch seinen launigen Inhalt die Nachwelt zu erfreuen.“ Der Inhalt des Dokuments ist tatsächlich hochinteressant. Im Hinblick hierauf und auf das Humorvolle geben wir diesen nachstehend wieder: Historisch=humoristisches Dokument der Grundsteinlegung zum Fortbau des Schlosses Burgbrohl Im Jahre des Heils 1879, am 20. August, dem 50. Geburts= und Namenstage des Schloßherrn Bernhard Grünewald, legte dieser und seine Gemahlin Franziska Grünewald geb. Hammersdorff den ersten Stein zum Fertigbau des Schlosses. Ihre beiden Söhne Bernhard und Oskar standen zur Zeit als Offiziere bei der Kaiserlich=königlichen Armee in Metz und Jülich. Heute wurde dieses Dokument als ein heiterer Gruß an die Nachwelt in den Pfeilersockel eingelegt. Wer es findet, gedenke unserer mit einem frommen Gebet: Da es mich in der Stadt verdroß, Stets eitlen Tand zu schauen, So kaufte ich mir dieses Schloß, Und ließ es fertig bauen. Ich baute es nach meinem Sinn Und nicht nach altem Plane, Mich zog die Waldnatur hierhin Und drüben die Vulkane. Ich hoffe des noch manches Jahr In Frohsinn zu besitzen Der Himmel es mir treu bewahr Vor Sturm und Brand und Blitzen. Doch wenn für mich zu Ende geht, Die Welt mit allem Schönen, Verbleibt das Schloß, wie sichs versteht Als Erbe meinen Söhnen Die Söhne sind dem deutschen Reich Getreue Offiziere, Lebt wohl Nachfolger, es grüßt Euch Im irdischen Reviere. Der Schloßherr: Vernhard Grünewald. Der Schloßherrin: dem Frauenbild, Die einst hier herrscht voll Güte Als deutsche Frau, fromm, wonnemild, Ich meinen Gruß entbiete. Es streue Blüten auf die Bahn Ihr Gottes Engel leise, Mög' walten sie wie ichs getan in ihrem trauten Kreise. Mög' ihrem Mann sie mild und weich Nur stets zum Besten raten, Und schenken, so wie ich, dem Reich, Zwei tüchtige Soldaten. Die Frage, wie die Mode stand, Die mag sie mir erlassen. Denn Moden sind ja eitler Tand Und Farben die erblassen. Doch wahr sie den Pantoffel gut, Dies Szepter bleibt ihr eigen, Sie lebe froh in Gottes Hut, Bis Lust und Lieder schweigen. Die Schloßherrin: Frau Franziska Grünewald geb. Hammersdorff. * Fest wie diese Pfeiler stützen Dieses Bauwerks Steinverband Soll mein guter Degen schützen Dich mein deutsches Vaterland. Sind verwittert Stein und Stufen Einst vom scharfen Zahn der Zeit, Doch was deutsche Degen schufen Sei ein Bau der Ewigkeit. Bernhard Grünewald Sekonde=Lieutnant im Ostpr. Inf.=Rgt. Nr. 45. * Hat das Streiten mit der Feder Man mich weniger gelehrt, Offiziere, das weiß jeder Schreiben lieber mit dem Schwert, Säbelhiebe. Degenstöße, Sind fürwahr ein herber Styl. Doch verdanken Deutschlands Größe Wir just keinem Federkiel. Oskar Grünewald Sekonde=Lieutnant des 5. Westf. Inf.=Regts. Nr. 53. * Gern trinkt ein Glas vom deutschen Wein Der deutsche Mann der freie, Der Schloßherr lud mich freundlichst ein Zu dieses Tages Weihe. Ich reiche gern ihm hier die Hand Als Willkommen der Behörde, Ihm sei ein liebes Heimathsland, Dies schönes Fleckchen Erde. Mag leuchten ihm sein guter Stern Bis einst die Strahlen bleichen, Zum Gruß der Nachwelt geb ich gern Hier meiner Handschrift Zeichen. Ihr findet wohl den Salentin Im alten Aktenschreine, Doch sicherer findet ihn Einst hier in diesem Steine. Und dem, der einst an diesem Ort Treu des Gesetzes waltet, Send ich den schönsten Gruß von dort Wo Treue nie veraltet. Der Bürgermeister: W. W. Salentin. * Dem Meister reicht den Hammer hin, Und legt zur Hand die Kelle, Gesellen auf! Mit Kraft und Sinn. Schafft nun den Stein zur Stelle. Nun legt dies Document hinzu, Der Nachwelt soll es gelten, Das Bauwerk schütze gnädig Du Baumeister aller Welten. Wenn dieser Stein einst wird versetzt, Nach manchen hundert Jahren, Dreht sich die Welt noch rund wie jetzt, Doch hat sie mehr erfahren. Denn, schreitet Geist und Kraft voran, Wie just es heute Regel.— Pfeift tief im Tal die Eisenbahn, Schwellt in der Luft das Segel. Durch der Sahara Wüstenbrand, Wo heut fleucht die Gazelle, Dort schifft alsdann mit kund'ger Hand Der Schiffer durch die Welle.— Nach England rennt die Eisenbahn, Tief unter dem Kanale, Man überfliegt den Ozean Zu einem Mittagsmahle. Vielleicht sprecht ihr per Telefon, Alsdann schon mit den Globen, Und habt, dem Weltgesetz zum Hohn, Die Schwerkraft aufgehoben. Den Anfang haben wir gemacht, Wie Dampf und Draht Euch künden. Des Deutschen Reiches neue Pracht, Wir gingen hin zu gründen. Was wir geschaffen und getan Und wie wir uns geschlagen, Gekämpft gen' Aberwitz und Wahn—, Wird Euch die Chronik sagen. Wir bauen noch mit Kalk und Sand Ihr baut vielleicht mit Kleister, Ich drücke hier zum Gruß die Hand, Dem künftigen Baumeister. Der Baumeister: Josef Steinbach * „Wer mochte doch der Mann wohl sein?" So fragt Ihr Euch verwundert, „Der hier gelegt hat diesen Stein, Im neunzehnten Jahrhundert.“ „Es war ein Menschenkind wie Ihr, Aß Schinkenfleisch und Bohnen, Hieß Martin Hendrischs dort und hier, Und tat im Höschen wohnen.“ Es zeuget Euch der Steinverband Und auch die feste Speiße, Daß meine Arbeit ich verstand, Nach Handwerks Art und Weise. Auch stehen rund hier um den Stein, den eben ich geschichtet Gesellen; fragend:„Wer mags sein, Der einst ihn wieder lichtet". Ob man wie heut den Montag blau Im Almanach geschrieben, Ob ihr noch schaffen müßt genau Wie wir bis Abends sieben. O, nein, wenn nur so vorwärts geht, Die soziale Frage— Dann macht ihr blau, wie sichs versteht, Hübsch alle Wochentage. Auch möchten gern des Speißtrogeding, Die Handlanger verpönen, Der Fortschritt doch im Weltenring, Wird Euch damit versöhnen. Den Speißtrog auf den Buckel hebt Ihr Euch und trinkt nen Halben Und hurtig in die Lüfte schwebt, Ihr just wie heut' die Schwalben. Daß Ihr es besser habt wie wir Das sind wohl keine Fragen Ihr baut dann Häuser von Papier Wir tragen schon die Kragen. Nun schafft und traget wohlgemut Im bunten Weltgetümmel, Wir sind, wir haben es nun gut, Die Ersten in dem Himmel. Der Maurermeister: Martin Hendrischs. * Kaiserlicher Postverwalter Telefonswort Zeitgenoß Förderte aus meinem Schalter Manchen Brief hin auf das Schloß. Unserer Tage Zeitenspiel, Findet Ihr in diesem Stein. Darum leg' ich Schrift und Siegel Hier als Post zur Nachwelt ein. Kaiserl. Postagent: Fils, * Als des Reiches Kraftausweiser Kommt der Mann der Steuerlist Gebt dem Kaiser was dem Kaiser, Gebet Gott was Gottes ist Der Steuereinnehmer: Kimmel. * Das was von unserer Zeit gerühmt Der Verse bunter Reigen, Als wahr und echt und unverblümt, Bekunden hier die Zeugen. Dillmann, Ortsvorsteher, Salentin II. V. Dewats. 15. Jebruar 1935 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten Nr. 15 162. Seite 11 Dei Alngegent Die Rheinwiesen sind verschlammt (Linz): Die Rheinwiesen unter dem Stadtgarten, die auf dem im vorigen Jahre erst eingeebneten Gelände eingesät wurden, sind von der Hochflut des Stromes ziemlich mitgenommen worden. Mit der Wiederherstellung hat die Stadt sofort beginnen lassen.— Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, daß ein Promenadenweg von der Anlegestelle bis zum Verwaltungsgebäude der BAG geschaffen wird. Um Hochwasserschäden von vornherein auszuschließen, legt man den Weg höher an, als den bisherigen. Auf ihn mündet dann die im Arbeitsbeschaffungsprogramm vorgesehene Freitreppe aus dem Stadtgarten. Der Umzug der Linzer Möhne (Linz): Selbstverständlich treten die„Linzer Möhne“. jetzt, wo Linz zum rheinischen Karneval rüstet, in den Vordergrund. Waren es doch gerade die närrischen Frauen und Mädchen, die in den letzten Jahren, als Prinz Karneval in Linz„schlief“, die einzigartige Feier der Altweiberfastnacht durch ihren traditionellen Umzug und durch die einzelnen Abendveranstaltungen hochhielten. Auch dieses Jahr soll auf Weiberfastnacht wieder ein Umzug der alten und jungen Möhnen veranstaltet werden und das in einer weit schöneren Ausstattung als in den Vorjahren. Auch alte Trachten können in diesem bunten Festzug neben den Kostümen aus Großmutters Zeiten getragen werden. Zwei Sauen auf die Schwarte gelegt (Linz): In der Jagd des Gutes Hubertushof erlegten der Besitzer Flesche und ein Jagdgast zwei kapitale Wildsauen. Die Schwarzkittel waren in den letzten Tagen durch den Neuschnee leichter einzukreisen. Friedrich 1. von Hönningen (Hönningen): Nach einem Beschluß der drei Hönninger Karnevalsgesellschaften und des Verkehrs= und Verschönerungsvereins führt Herr Fritz Rüssel als Prinz Karneval in Hönningen das Zepter. Bei Friedrich I. liegt dieses Amt in besten Händen, denn er ist als ein Vertreter urwüchsigen Humors bekannt. Kein Betriebsunfall (Hönningen): Der am Montag verunglückte Arbeiter Paul Burzinski ist keinem Betriebsunfall zum Opfer gefallen, wie die Obduktion der Leiche ergeben hat. Es handelt sich um natürliche Todesursache. Die Asbacher Jugendherberge (Asbach): Unter Führung von Oberbannführer Konrads=Düsseldorf weilte hier eine Kommission, die sich mit der Frage einer Jugendherberge in Asbach beschäftigte. Als Baugelände wurde ein vier Morgen großes Gelände auf dem Westerberg in der Nähe der Drinhauser Fichten, also inmitten einer schönen Landschaft, ausersehen. Anschließend an die Besichtigung fand im Gasthause Manns eine sehr stark besuchte Werbeversammlung statt. In ihr sprachen der Ortsgruppenleiter der Separatistenabwehrkämpfer des Siebengebirges Opfergeld, Bürgermeister Kuhr und Oberbannführer Konrads. Erfreulicherweise ist der Bau der Jugendherberge nun gesichert, noch in diesem Jahre sollen die Arbeiten in Angriff genommen werden. Ein Toter nach funf Führen aufgefanden In einer Tannenschonung bei Hilgert erschossen.— Seit dem 7. Januar 1930 vermißt (Hilgert, Westerwald): In einer dichten Tannenschonung im Distrikt Schillingswiese fand ein Jagdpächter das Skelett und Kleidersetzen eines Mannes, der sich durch einen Schuß in den Mund das Leben genommen hatte. Die hierzu benutzte Waffe, eine Armeepistole lag neben dem Toten. Weiter fand man in den Kleiderresten einen Taschenkalender aus dem Jahre 1930. Aus Notizen in diesem ging hervor, daß der Tote ein Mann aus Ehrenbreitstein war, der sich aus Schwermut Anfang Januar 1930 hier im dichten Walde erschossen hatte. Er war seit dem 7. Februar 1930 als vermißt gemeldet und hatte in Neuwied in Arbeit gestanden. Wichtig für Winzer (Obercassel): Wie uns die Verwaltung mitteilt, bedarf nach einer Verfügung des Oberpräsidenten der Rheinprovinz in Koblenz die weinbergmäßige Neupflanzung von wurzelechten Europäerreben zur Gewinnung von Trauben und Wein(Neuanlage von Weinbergen) der Genehmigung des Kreisbauernführers. Für den Amtsbezirk Obercassel ist der Kreisbauernführer in Siegburg zuständig. Die reblausgesetzlichen Bestimmungen werden hierdurch in keiner Weise berührt. Nach wie vor ist jeder Eigentümer, Pächter oder Nutznießer eines in einem Weinbaubezirk gelegenen Grundstücks, der die Absicht hat, auf ihm Reben zu pflanzen oder zum Zwecke der Erzielung von Wurzelreben Blindholz einzusetzen, verpflichtet, der zuständigen Ortspolizeibehörde davon mindestens 8 Tage vor Beginn der Pflanzungsarbeiten genaue Anzeige zu erstatten. Zugunsten des Wohlfahrtsausschusses (Obercassel): Am Samstag, 23. Februar, findet in Obercassel die Aufführung des lustigen Singspieles „Hauptprobe überflüssig“ statt, die der Vaterl. Frauenverein Obercassel und die Sanitätskolonne Obercassel unter Mitwirkung von Mitgliedern der NS=Frauenschaft, veranstalten. Der Ertrag dieses Theaterabends dient der Badeanstalt im Wohlfahrtshaus. Ein 91jähriger in Heisterbacherrott (Heisterbacherrott): Herr Wilhelm Lehmacher feierte seinen 91. Geburtstag. Er ist noch sehr rüstig und macht täglich seine Spaziergänge. Zwei Altersjubilare (Königswinter): Der Förster Wilhelm Bellinghausen vollendet heute sein 86. Lebensjahr.— Frau Witwe Trimborn, Heisterbacher Straße, wird am selben Tage 85 Jahre alt. Mit 80 Jahren noch als Maurer tätig (Bellinghausen): In seltener Rüstigkeit begeht heute Leonhard Menzel seinen 80. Geburtstag. Trotz seiner 80 Jahre geht er noch täglich seinem Handwerk als Maurer nach. In der ganzen Gegend ist er als „Vater Lennert“ bekannt. Bennghoden, ein Bnd der Aldeir und des Friebens Zur Pfarre Stieldorf gehörig, die urkundlich 1131 erwähnt wird, liegt Oelinghoven, etwa 20 Min. von dem Pfarrort entfernt im Tale zwischen Frankenforst und Stieldorferhohn. Durchs Dorf fließt der Lauterbach zwischen alten verkrüppelten Weiden hin, dreht Mühlräder und mündet bei Birlinghoven in den Pleisbach. In Oeling= hoven lebt ein fleißiges Volk. Die Felder an den Abhängen sind mühselig zu bearbeiten. Verdienter Remagener starb (Remagen): In der vergangenen Nacht verstarb in Remagen der über die Grenzen der Stadt Remagen hinaus weit bekannte Apotheker Eugen Funk im Alter von 72 Jahren. Herr Eugen Funk hat das städtische Heimatmuseum mit großem Geschick seit dessen Bestehen verwaltet und ihm viele wertvolle Altertumsgegenstände zugeführt. Auch hat Herr Funk sämtliche Ausgrabungen von römischen und fränkischen Altertümern in Remagen und der näheren Umgebung geleitet. Herr Funk war langjähriger Stadtverordneter und während des Krieges und in der Nachkriegszeit viele Jahre lang als 1. Beigeordneter der Stadt und des Amtes Remagen tätig. Das Eintopfgericht ist das eiämalige Sonntagsopfer in jedem Monat Kein Hochwasserschaden am Rheinwerst (Remagen): Nachdem das Hochwasser abgeflossen ist und auch das Eis sich in Wohlgefassen aufgelöst hat, haben die Ermittelungen ergeben, daß das Hochwasser der vergangenen Woche dem neuen Rheinwerft keinerlei Schaden zugefügt hat. Im Gegenteil dürften die Wassermengen, die die Neuanlagen überfluteten, den Anlagen.: dienlich gewesen sein, da sie dem Boden bereits heute zum Sinken verhalfen. In aller Kürze wird mit den Weiterarbeiten am Rhein begonnen werden. „Notkäppchen und der Wolf“. (Remagen): In einer Veranstaltung von„Kraft durch Freude“ spielt eine Koblenzer Künstlertruppe am Samstag das Märchen„Rotkäppchen und der Wolf.“ Noch ein Durchgang durch das Obertor (Ahrweiler): Die Stadtverwaltung Uhrweiler ist zur Zeit damit beschäftigt, einen zweiten Durchgang für Fußgänger durch das Obertor der Stadt zu schaffen. Es handelt sich hier um das alte Tor der Stadtmauer, das in der Nähe der Dr. v. Ehrenwallschen Kuranlagen steht. Durch dieses enge Tor, das seinen ganzen Durchbruch als Fahrbahn hergeben muß, geht der gesamte Autoverkehr der Ahrstrecke und zwar als Einbahnstraße ahrabwärts. Für die Fußgänger war bisher nur linksseitig ein Durchbruch geschaffen, der aber nicht den Anforderungen entsprach, weil die Passanten der rechtsseitigen Schrittwege keinen Durchgang hatten und die Fahrbahn benutzen mußten. Diesem Uebelstande wird jetzt dadurch abgeholfen, daß auch rechtsseitig ein Durchlaß geschaffen wird. Die Kundgebung der katholischen Jugend verschoben (Ahrweiler): Durch das Ableben des hochwürdigsten Herrn Weihbischofs Dr. Antonius Mönch aus Trier wurde die für Sonntag angesetzte große Kundgebung der katholischen Jugend der Dekanate Ahrweiler und Remagen auf unbestimmte Zeit verschoben. Bekanntlich sollte auf diesen Kundgebungen der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Bornewasser aus Trier zur katholischen Jugend sprechen. Der Tod des Weihbischofs Dr. Antonius Mönch macht jedoch eine Reise des Bischofs nach Ahrweiler unmöglich. Hohes Alter (Sinzig): Am Mittwoch konnte Frau Wwe. Barbara Nücken, Kirchgasse, ihren 80. Geburtstag begehen. Sie erfreut sich bester körperlicher Gesundheit und geistiger Frische. Möge ihr ein glücklicher Lebensabend beschieden sein“ In einem rählen Grande.. Die romantische Mühle bei Holzlar.— Sie ist mehrere hundert Jahre alt Ein sehr beliebtes Motiv unserer heimischen Maler ist die alte Burgmühle in Holzlar, die unser Bild zeigt. Sie ist schon einige hundert Jahre alt und gehörte einst zu einer Burg, die in der Nähe von Holzlar stand. In der Geschichte ist ein Hof der Herren zur Löwenburg erwähnt. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um die Holzlarer Burg Noch heute nennt sich diese Eemarkung„An der Burg“. 1881 brannte die alte Burgmühle ab. Das Holzrad genügte nicht mehr den Ansprüchen, so wurde denn von Königswinter her ein neues beschafft, das größere Ausmaße hätte. Deshalb mußte der Stauweiher höher gelegt werden. Still fließt das Bächlein durch das unberührte Tal, das zwischen Felsen und Gesträuch den Zauber der Romantit in sich birgt. Auch Linzig wirdt für den Fremsenberkehl Seine günstige Lage inmitten zahlreicher Heilquellen.— Ansehnliche Beträge wurden gestiftet (Sinzig):„Auf Einladung des Bürgermeisters hatten sich die Gewerbetreibenden im Sitzungssaale des Rathauses eingefunden, um zur Frage der Verkehrsund Fremdenwerbung Stellung zu nehmen. Bürgermeister Junior betonte, daß alle Bestrebungen, möglichst viele Fremde und Erholungsuchende in unser schönes Rheinstädtchen zu ziehen, nur dann von Erfolg begleitet sein könnten, wenn man eine möglichst ausgedehnte Propaganda entfalte. In den letzten Jahren sei die Stadt infolge ihrer schlechten finanziellen Lage nicht imstande gewesen, einen Zuschuß zu leisten. Ebenso hätten die kärglichen Mittel des Verkehrs= und Verschönerungsvereins nicht ausgereicht, um eine Werbung im größerne Stile durchzuführen. Erfreulicherweise hätten sich nun die Verhältnisse etwas besser gestaltet, sodaß im Haushaltsplane der Stadt ein namhafter Betrag für die Fremdenwerbung eingesetzt werden konnte. dieser Betrag von 12—1500 Mark solle in der Hauptsache dazu benutzt werden, um in den Monaten April bis August, bezw. September monatlich je zweimal in Zeitungen Anzeigen über Sinzig aufzugeben. Weiterhin solle auch eine persönliche Werbung durchgeführt werden und zwar in den Städten, die die größte Zahl von Erholungssuchenden in Sinzig gestellt hätten. Sinzig liegt in einer Gegend, die viele Heilquellen besitzt. Alle Orte im hiesigen Bezirk seien darauf bedacht, möglichst viele Fremden anzuziehen. Diese Einstellung müsse auch für Sinzig maßgebend sein. Die Stadtverwaltung werde in dieser Hinsicht das ihrige tun, jedoch könne sie hierbei nicht auf die Mitwirkung der gesamten Bevölkerung und besonders der Gewerbetreibenden verzichten. Wir hätten zwar noch Industrie hier, aber sie allein genüge nicht, um Sinzig hoch zu b ingen. Zahlreiche Orte in der näheren und weiteren Umgebung hätten die Bedeutung einer großzügigen Fremdenverkehrswerbung längst erkannt und danach gehandelt. Das solle ein Ansporn sein, um auch Sinzig in der Reihe der Kur= und Fremdenstädte einen würdigen Platz zu verschaffen. Der Verkehrs= und Verschönerungsverein müsse unterstützt werden. Jeder Bürger solle ihm beitreten, zumal der Jahresbeitrag nur zwei Mark beträgt. Im Anschluß an die Ausführungen des Bürgermeisters ging unter den Anwesenden eine Zeichnungsliste rund. Es wurden ansehnliche Beträge gestiftet, wofür der Bürgermeister seinen wärmsten Dank aussprach. Aus allen Aeußerungen wie auch aus der überraschenden Geldspende ließ sich erkennen, wie allgemein das Interesse für eine großzügige Verkehrswerbung ist. Großzügige Arbeitseschaffung in Honnes 560 Morgen Bauernbusch werden gerodet und aufgeforstet— Arbeit für 360 Erwerbslose (Honnef): Der immer noch großen Arbeitslosigkeit in unserer Stadt soll nunmehr in radikaler Weise durch eine umfassende Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Städtischen Gemeindewalde abgeholfen werden. Eine mit sogenanntem Bauernbusch bestandene Fläche in Größe von 560 Morgen, die sich auf eine ganze Reihe von Distrikten verteilt, wird abgeholzt und mit Laub= und Nadelholz wieder aufgeforstet werden. Die gesamte Maßnahme wird in der Zeit vom 15. Februar bis 15. Mai d. J. durchgeführt. Die Durchführung erfolgt im Wege der Notstandsarbeiten. Das Landesarbeitsamt in Köln hat eine Grundförderung von.— RM. je Notstandsarbeitertagewerk unter der Bedingung bewilligt, daß laufend mindestens 360 Notstandsarbeiter beschäftigt werden.— Wie man sieht, erfolgt also ein außerordentlich großer Einsatz von Arbeitskräften, der jedoch notwendig ist, nicht nur, um der Erwerbslosigkeit sowohl in Honnef wie auch den umliegenden Orten Königswinter, Aegidienberg, Ittenbach, Obercassel und Oberpleis zu steuern, sondern auch um vom forstwirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen, etwas Durchgreifendes zu schaffen. Der sogenannte Bauernbusch, der in unserer engeren Heimat, besonders auch im Bergischen Land und im Sauerland viel vertreten ist, ist ein Ueberbleibsel des unwirtschaftlichen Raubbaues früherer Zeit. Eine Fläche, die auch dem Auge des Wanderers vielfach einen unschönen Anblick bietet, soll nunmehr zur Hochwaldfläche umgeforstet werden. Nicht nur die Naturschönheit des Siebengebirges wird hierdurch auf lange Sicht gesehen, eine gewaltige Vervollkommnung erfahren, sondern auch der in letzten Jahren unbefriedigende Ertrag des Stadtwaldes wird dadurch wesentlich gesteigert werden. Was die Einstellung von Notstandsarbeitern im einzelnen anbelangt, so erfolgt die Auswahl und Zuweisung der Arbeitskräfte durch die Nebenstelle des Abeitsamtes in Königswinter. Es ist angeordnet, daß bei Anforderungen jeweils zu zwei Drittel anerkannte Wohlfahrtserwerbslose und zu einem Drittel Alu= und Kru=Empfänger zugewiesen werden. Zunächst werden, soweit nur irgend möglich, anerkannte Wohlfahrtserwerbslose aus Honnef berücksichtigt. Die übrigen anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen werden den Bezirken Königswinter=Stadt und KönigswinterLand sowie Obercassel entnommen. Sodann werden wiederum die Alu= und Kru=Empfänger zunächst Honnef, darauf Königswinter=Stadt und Land, Obercassel und unter Umständen auch Oberpleis entnon. Am commenden Montag soll zunächst mit°7 Notstandsarbeitern begonnen werden. im Laufe der kommenden Woche wird alsdann die volle Zahl der Notstandsarbeiter allmählich eingesetzt werden. Die Arbeiter werden in eine Reihe von Kolonnen aufgeteilt, die unter Aufsicht von Vorarbeitern, die ebenfalls als Notstandsarbeiter ihren Diens verri# an Schluß des redaktionellen Teilo. Rheuma, Gicht, Ischias, Neuralgie treten besonders häufig in den Uebergangs=Monaten auf. Mal wärmt die Sonne daß man sich im Sommer glaubt, dann folgen wieder kalte, regnerische Tage. Einige Wochen deraitig wechselnder Witterung können selbst einen robnsten Körper mürbe machen, um so eher einen Organismus, der für die genannten Krankheiten sowieso Mit elner leichten Erkältung fängt es meist an. Wird sie überseben oder vernachlässigt, so muß man sich schwerere Erkrankungen und die damit verbundenen SchmerWer dagecen rechtzeitig, also bei der ersten Unpäßlichkeit dem geschwächten Oragnismus zur Hilfe kommt, wird ernste Krankheiten in der Regel vermeiden und sich Mlosterfrau=Melissengeist ist seit über einem Jahrbundert dafür bekannt, ja beruhmt, daß er in solchen Fällen treue Dienste leistet. Trinkt man dreimal täglich ein Medizin=Gläschen(Liköraläschen), enthaltend# Klosterfrau=Melissengeist und ½ Wasser, oder setzt man dem Tee jeweils einen Euß Melissengeist zu, so merkt man sehr rasch, wie sich der ganze Organismus durchwärmt und belebt, so daß die Anfälligkeit verschwindet. Ebenso gut wirkt Klosterfrau=Melissengeist als Einreibung bei rheumatischen und ähnlichen Schmerzen.(Genaue Gebrauchsanweisung in jeder Packung.) Wer ihn einmal versuchte, wird ihm immer den Ebrenplatz in der Hausapotheke anweisen, den ar bei vielen Kunden teilweise seit Generationen einnimmt. Wie Klosterfrau=Melissengeist von denen, die ihn bereits kennen, geschätzt wird, darüber einige Aeußerungen: W. Brämer, Berlin, 10. 5. 1934: Als eifriger Verbraucher Ihres so herrlichen Klosterfrau=Melissengeistes, der wirklich ein lobenswertes Mittel ist, und den ich bei meinem Rheuma mit Erfolg angewandt habe, habe ich auch das Bedürfnis, Ihnen als verstellende Firma meinen größten Dank und dem Klosterfrau=Melissengeist ein ganz großes Lob auszusprechen W. Butterweck, Elberseld, 12. 10. 32: Klosterfrau=Melissengeist hatten schon meine Großzmutter und meine Mutter in der Mitte des vorigen Jahrhunderts für alle leichten Krankheiten zur Hand. Derselbe ist in allen Fällen von Kopfschmerzen. Ohnmachten, Glieder= und Nervenschmerzen und Erkältungen mit Erfolg als schnell und sicher wirkend angewandt worden. Er ist und bleibt der gute Geist des Hauses. J. Greisler, Köln, 17. 9. 32: Vor ungefähr 23 Jahren wurde mir zum erstenmal Ihr Fabrikat KlosterfrauMelissengeist von Veswandten empfohlen. Seitdem ist er das am meisten angewandte Mittel in meiner Hausapotheke und leistet gute Dienste bei Kopsweh, VerdauungsBeschwerden usw. Auch habe ich ihn östers mit Ersolg zum Einnehmen benntzt bei Zahnweh, Migräne, rheumatischen Beschwerden. Einige Tropsen Klosterfrau=Melissengeist in Zuckerwasser genommen, wirken als angenehmes, berubigendes Mittel, das auch vor dem Schlasenaehen genommen werden kann. Fr. Habig. Essen 20. 10. 32: Reibt man Klosterfrau=Melissengeist an schmerzhaften Körperstellen ein, so kann man bestimmt auf eine baldige Schmerzbeseitigung rechnen, vor allen Dingen be 1 Schmerzen, die von den Nerven berrühren. Ich habe sehr an nervösen Kopfschmerzen und Neuralgie im rechten Arm gclitten und bin durch das stete Einreiben diese Schmerzen losgeworden. Meine sel. Mutter batte immer surchtbare Schmerzen in den Füßen, und nur durch Einreiben mit Klosterfrau=Melissengeist ist sie marschfähig eil dadurch die Blutgefäße im Fluß gehalten und die Alterserscheinungen beseitigt wurden. Koepp..=Gladbach, 2. 10. 32: Klosterfrau=Melisengeist siteis bestens bewährt. mittel allen meinen Bekannten empfoblen. und babe lch lon als beistes HausWarum ist Klosterfrau=Melissengeist so gut? Er ist ein reines Destillat aus Kräutern und Heilpflanzen, frei von allen schädlichen Bestandteilen und woylschmeckend. Faus Se Klosterfrau=Melissengeist nicht schon kennen, so machen Sie bitte gleichsalls einen Versuch. Er wird Sie bestimmt zufriedenstellen und Sie werden versteben, warum er von langjährigen Verbraucbern solche Benennungen wie„der gute Geist des Hauses“,„meine Goldtropsen",„mein Lebens=Elirier“ usw erfahren bat. Achten Sie aber bitte genau auf den Namen und die blaue Original=Packung mit den drei Nonnen, damit Sie vor Enttäuschungen bewahrt bleiben. Sie erhalten KlosterfrauMelissengeist bei Ihrem Apotheker oder Drogisten in Flaschen zu Mt..95. Mr.75 und 95 Pfa. Interessenten, die ihn noch nicht kennen, wollen bitte ausführliche Druckschriften anfordern unmittelbar von der alleinigen Herstellerin M. C. M. Klosterfrau, Köln. Seite 12. Nr. 15 162 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten 15. Jebruar 1935 Grrterngr Nauftichtrn die Arbeit gehen.— Träger der gesamten Maßnahme ist die Stadt Honnef, mit der forsttechnischen Leitung ist der städtische Revierförster beauftragt. Es i erfreulich, uno zu begrüßen, daß es endlich nach langwierigen Verhandlungen gelungen ist, auch in der Stadt Honnef die Arbeitsschlacht wieder mit aller Kraft neu zu beginnen, deren Ziel es sein muß, auch den letzten Erwerbolosen wieder in arbeit und Brot zu bringen. Bezieksbauerntagung in Sieglar (Sieglar): Zwei Vorträge auf der letzten großen Bezirksbauerntagung in Sieglar riefen dem Bauern noch einmal alle das ins Gedächtnis zurück, was sein Arbeiten vor der Machtübernahme durch Adolf Hitler erschwerte. Hauptabteilungsleiter I. Ackermann stellte dem gegenüber, was die heutige Regierung vor allem durch Regelung der Marktordnung, Erbhofgesetz usw. dem Landwirt brachte. Stabsleiter Oerder knüpfte an diese Gedanken an und sprach über die Notwendigkeit, Deutschland zu einem Bauernstaat auszubauen. Im Auftrage des Kreisbauernführers machte Kreisobmann Wilden auf eine Neuerung in der Milchwirtschaft aufmerksam. Demgemäß werden zur Deckung von Verwaltungsunkosten in den nächsten vier Wochen Abzüge am Milchpreis erfolgen mit 0,2 und später 0,1 Pfg. Von der Troisdorfer Polizei (Troisdorf): Bei der Polizeiverwaltung Troisdorf gingen im Januar folgende Anzeigen ein: Betrug 2, Diebstahl 9, Einbruchsdiebstahl 1, Hausfriedensbruch 3, Gewerbevergehen 4, Falschgeld 1, Körperverletzung 1, Verkehrsunfälle 1, Betriebsunfälle 7. Es erfolgten 62 An= und 60 Abmeldungen. 43 Uebernachtungen im Polizeigewahrsam wurden gewährt. Der vermißte Junge zurückgebracht (Hangelar): Der 15jährige Junge aus Hangelar, der vor acht Tagen nicht von der Arbeit zurückgekehrt war, konnte gestern morgen durch die Polizei den Eltern zurückgebracht werden. Regulierung des Einbaches (Eitorf): Wie Bürgermeister Ohligs in einer Versammlung der Gastwirte bekannt gab, soll der Eipbach, der bei Hochwasser schon oft Unheil angestiftet hat, reguliert werden. Bei dieser Arbeit werden 200 Volksgenossen drei bis vier Monate Arbeit finden. Im Hückenburgpark werden 100 Neuanpflanzungen vorgenommen. Ferner ist der Bau einer Turnhalle vorgesehen. Landfrauentag in Neunkirchen (Neunkirchen): Gestern nachmittag fand hier ein großer Landfrauentag statt. Die Leitung hatte Frau Schüller(Hennef), die als Kreisabteilungsleiterin eine stattliche Schar Besucherinnen begrüßen konnte. Nach den Vorträgen über die kulturellen Aufgaben der Bäuerin, Arbeitserleichterung im Haushalt und die Frau im Reichsnährstand blieb man bei Musik und humoristischen Vorträgen noch zusammen. Von der oberen Sieg Wilderer gesaßt (Wissen): Schon seit längeren Monaten deuteten Spuren daraufhin, daß Wilderer im Jagdrevier Buchen ihr verwerfliches Handwerk ausübten. Vorgestern abend gelang es endlich, den Wilddieb auf frischer Tat zu ertappen. Als ein Jagdaufseher wieder auf Beobachtung stand, kam plötzlich der Wilderer, um von ihm gelegte Schlingen nachzusehen und umgefallene wieder aufzurichten. Der Jagdaufseher stellte sich dem Burschen entgegen und nahm ihn fest. Gestern morgen wurde der Wilderer nach der richterlichen Vernehmung in das Gerichtsgefängnis eingeliefert. Motorradfahrer verunglückt (Wissen): Vor dem Walzwerk ereignete sich ein Verkehrsunfall. Ein Motorradfahrer, der in Richtung Wissen fuhr, wurde von einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Kraftwagen gestreift. Der Fahrer kam zu Fall und zog sich eine schwere Kopfverletzung zu. Schausenster=Wettbewerb Der 2. Reichsberufswettkampf der deutschen Jugend wird in diesem Jahre mit einem Wettkampf für Schaufensterdekoration eingeleitet. Auch alle Einzelhandelsgeschäfte werden sich daran beteiligen und ihre Schaufenster der Jugend zur Verfügung stellen. Er wird in der Woche vom 17 bis 24. Februar durchgeführt und soll einfach, aber ursprünglich, durch knappe Bildform wirken, in der Warenauslage ein Spiegel des Geschäfts sein. Teilnahmeberechtigt sind alle Jungkaufleute. Die Schaufensterdekoration gilt als Teilaufgabe des Reichsberufswettkampfes und wird bei der Gesamtleistung mitgewertet. Am Sonntagmorgen wird der Wettbewerb durch einen Festakt in der Redoute feierlich eröffnet werden, anschließend ist der Rundgang der Prüfungsausschüsse. Werbeversammlung der NS=Frauenschaft Niederbachem (Niederbachem): Die Leiterin der RS=Frauenschaft Mehlem, Fräulein Marx, eröffnete die Werbeversammlung mit der Einführung von Frau Maria Steuber als Zellenleiterin. Sie teilte mit, daß die RS=Frauenschaft bis zum 28. Februar Neuaufnahmen tätige. Sie gab dann einen Ueberblick über die Arbeitsziele der Frauenschaft. Neben ernster Arbeit solle auch die Geselligkeit nicht fehlen. Die Aufgabe der Mitglieder der Frauenschaft bestehe nicht nur im Beiträgezahlen, sondern auch in positiver Mitarbeit. Die Lannesdorfer Kinderschar führte dann unter der Leitung von Pan. Klöwer verschiedene Volkstänze und Reigen mit Gesang auf. Kreisamtsleiter Trösser sprach hierauf über die Aufgaben der Mütter in der Kindererziehung. Bürgermeister Peters, Verkum, schilderte als einer der ältesten Parteigenossen die Entwicklung der NSDAP in Godesberg und Umgegend. Die Regierung wolle den Lebensstandard wieder heben. Pg. Trösser schloß die Versammlung mit einem Sieg=Heil auf den Reichskanzler und Führer. St. Matthiasseier in Rehlem (Mehlem): Die Pfarre St. Severin Mehlem erhielt bekanntlich im vorigen Jahre eine in einem goldenen Schrein aufbewahrte Reliquie des einzigen nördlich der Alpen beerdigten Apostels Matthias, die in feierlichem Zuge in die Gemeinde eingeholt und in der Kirche aufgestellt wurde. Um der Reliquie einen würdigen Platz zu geben, begann man im Gotteshause mit dem Bau eines besonderen Votivaltars, der in den nächsten Tagen beendet sein wird. Am 24. Februar wird nach vorherigem dreitägigen Triduum die feierliche Weihe des Altars vorgenommen. Die Gemeinde erwartet zu diesem Fest zahlreiche auswärtige Bruderschaften. Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Ließem (Ließem): In der Gemeinde Ließem wurde ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr gebildet. Kreiswehrführer Wald hatte vorher einen Vortrag über die Bedeutung des Feuerwehrwesens gehalten. Der Godesberger Karnevalszug Motto:„Macht was Ihr wollt“— 13 Wagen bereits gesichert Aus der Gemeinde Beurt. Errichtung einer Preisprüsungsstelle (Beuel): Für den Amtsbezirk Beuel ist jetzt eine besondere Preisprüfungsstelle eingerichtet worden. Dieser Stelle gehören außer dem Bürgermeister Hausmann und den Beigeordneten Klamp und Honrath der Kaufmann Heinrich Mömerzheim, Combahnstraße, der Kaufmann Rud. Hülser, Adolf=Hitler= straße, sowie der Schlossermeister Matthias Grönewald, Wilhelmstraße, an. Die Aufgabe der Preisprüfungsstelle ergibt sich aus ihrem Namen. Daneben hat sie aber auch Beobachtungen auf dem Gebiete der Preisbewegung zu machen und wird damit für die Verwaltung eine wirksame Stütze. Auch die Bevölkerung möge eifrig mitarbeiten. Es können aber nur Angaben von besonderer Bedeutung gemacht werden, die einer näheren Prüfung auch standhalten; sie dürfen sich also nicht nur auf Mutmaßungen und unbeweisbare Angaben beschränken. Die Preisprüfungsstelle hat ihren Sitz im Rathaus, Zimmer 3. Vorsicht, Falschgeld! (Beuel): An einer hiesigen Tankstelle wurde gestern ein falsches Zwei=Markstück in Zahlung geben; die Polizei zog das Falschstück ein. Der Bevölkerung wird empfohlen, bei der Annahme von Geld vorsichtig zu sein. Hausierer und Musikanten (Beuel): Hier wurde eine Frau aus Bonn angetroffen, die, ohne im Besitz der erforderlichen Papiere zu sein, mit Kurzwaren hausierte; sie wurde zur Anzeige gebracht. Desgleichen wurde ein Orgeldreher angezeigt, weil er ohne ortspolizeiliche Genehmigung in Beuel musiziert hatte. Er führte auch noch einen Geldeinholer mit sich, der in seinem Wandergewerbeschein nicht vermerkt war. Heute: Freibankverkauf! (Beuel): Auf der Freibank in der Rheinstraße 1 findet am heutigen Freitagnachmittag 2 Uhr billiger Fleischverkauf statt. Drei Pfund Rindfleisch oder vier Pfund Ziegenfleisch kosten.— Mark. Eine Razzia, die sich lohnte (Beuel=Geislar): In der letzten Zeit blieben viele Einbrüche in der Umgebung Beuels ungeklärt. Nunmehr scheint man wenigstens einem Teil der Einbrecher auf die Spur gekommen zu sein. Als vorgestern Gendarmerie und Polizei einer Scheune bei Geislar einen unverhofften Besuch abstatteten, wurde hier, aber auch an anderen Stellen eine erhebliche Menge Diebeswerkzeug vorgesunden und beschlagnahmt. Runmehr konnten auch an verschiedenen Stellen Personen festgenommen werden, die des schweren Einbruches dringend verdächtig sind. Luftschutzschulung in Holtorf (Holtorf): Am heutigen Freitag findet als Abschluß des laufenden Luftschutz=Kursus ein Ausspracheund Uebungsabend im Lokale Becker statt. Leiter ist Revierschulungsleiter Vogel. Das Erscheinen ist für alle Einberufenen Pflicht. 50 Fahre Walsenhaus in Mechernich Das gewaltigste Bauwerk des Ortes.— Die schöne romanische Kapelle (Mechernich): Wer die Eisenbahn auf der Strecke Köln—Trier benutzt, erblickt in Mechernich kurz vor der Einfahrt des Zuges in den Bahnhof das gewaltigste Bauwerk des Ortes und des ganzen Kreises: das Waisenhaus. Es feiert in diesem Jahre sein fünfzigjähriges Bestehen. Frau Wwe. Karl Kreuser ließ es im Jahre 1885 als Invaliden= und Waisenhaus für alte Bergarbeiter und für Waisen von Werksangehörigen erbauen. Gleichzeitig wurden im Hause, das auch nach dem Namen der Stifterin Kreuserstift genannt wird, eine Handarbeits= und Haushaltungsschule sowie eine Kinderbewahranstalt eingerichtet. Schon im ersten Jahre seines Bestehens beherbergte das Haus 85 Kinder. Die Betreuung des Hauses und seiner Insassen haben Franziskanerinnen aus dem Mutterhause Salzkotten übernommen. Rheinische Großstädte brachten auch elternlose Kinder hier unter und die Zahl der Hausinsassen wuchs von Jahr zu Jahr. Das Jahr 1912 brachte eine wesentliche Erweiterung des Hauses. Ein drittes Stockwerk wurde aufgebaut, und an der Nordseite wurden mehrere Neubauten errichtet. Einen wesentlichen Zuwachs erhielt das Haus durch die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes der Gewerkschaft Mechernicher Werke in der Friedrich=Wilhelmstraße. Die vielen im Verwaltungsgebäude wohnenden Arbeiter mußten ausziehen und siedelten ins Waisenhaus über. Bis in die ersten Nachkriegsjahre führte das Haus auch ein Pensionat mit 30 bis 35 Pensionärinnen. Nach Kriegsende war die Kinderzahl des Hauses so groß, daß eine eigne Hausschule mit zwei Lehrkräften eingerichtet werden mußte. Eines großen Zuspruchs erfreut sich die Handarbeits= und Nähschule des Hauses. Bis zu 250 Mädchen aus Mechernich und den Orten der Umgegend haben dort jährlich ihre erste Ausbildung erhalten. In den letzten Jahren hat sich das Haus auch auf Fremdenverkehr eingestellt. Ein besonderes Schmuckstück des Waisenhauses bildet die romanische Kapelle, die der Gottesmutter geweiht ist. Besonders sehenswert in der Kapelle ist der Altar mit Pieta, die aus der Werkstätte des bekannten Christusdarstellers Lang aus Oberammergau stammen. Ein Hausgeistlicher versieht den täglichen Gottesdienst. Die Schwestern tragen auch Sorge um die Instandhaltung der kirchlichen Gewänder und um den Schmuck der Altäre der Mechernicher Pfarrkirche. Soldene Hochzeit (Fritzdorf): Die Eheleute Joh. Jos. Nolden und Margarete geb. Sonntag, konnten Donnerstag das Fest der goldenen Hochzeit unter Teilnahme der ganzen Gemeinde begehen. In einer von Bürgermeister Alef einberufenen Vorbesprechung zur Ausgestaltung des Karnevalszuges hatten sich am Mittwoch die Vorstände der Ortsvereine im Ratskeller zusammengefunden. Herr Thelen begrüßte die Vertreter der Vereine. Herr Ader wies in launiger Art auf die Grundelemente des rheinischen Karnevals hin, wobei er betonte, daß der Karneval, so wie er in dem Karnevalszug zum Ausdruck kommt, das Ventil der Volksmeinung darstellt. In diesem Jahre habe man als Motto gewählt:„Macht, was Ihr wollt“. Man wird sich also auf manche witzige Ueberraschung gefaßt machen können. Die Freiheit der persönlichen Gestaltungskraft aller am diesjährigen Karnevalszug Beteiligten garantiert zweifellos einen größeren Erfolg als im Vorjahre. Wir können an dieser Stelle schon die erfreuliche Mitteilung machen, daß 13 Wagen gesichert sind. Es wird nun in den Godesberger Vereinen ein Raten und Beraten anheben, dessen Erfolg wir Karnevalssonntag sehen. Noch muß man ja auf den Kölner Rosenmontagszug Rücksicht nehmen. Aber angesichts der erfolgreichen Fortschritte des Godesberger Narrenwesens darf man die feste Hoffnung haben, daß in einigen Jahren der Godesberger Karnevalszug in der ganzen Gegend zu einem Begriff geworden ist, den man nicht mehr aus dem rheinischen Karneval streichen kann. Die Godesberger„Große Karnevalsgesellschaft“ ist in jeder Weise auf dem Posten. Für die einzelnen Ortsteile haben sich als Mitarbeiter bereitwilligst gemeldet: Herr Bauerfeind für Friesdorf, Herr Scheben für Plittersdorf, Herr Andreas Arenz für Rüngsdorf, Herr Hüllen für Muffendorf. Die Zentrale für alle Auskünfte betreffend Karnevalszug befindet sich im Rathaus(Verkehrsamt). Dort findet auch Montag, 18 Uhr, eine Besprechung mit den Vertrauensleuten statt. In dieser Besprechung soll der Weg des Zuges festgelegt und alle Wünsche der einzelnen Ortsteile berücksichtigt werden. * Karneval beim Wassersportverein Am Sonntag hält der Godesberger Wassersportverein seine Karnevalssitzung ab. Namhafte Kölner Karnevalisten werden dabei mitwirken. Die Leitung des Abends liegt in den Händen des Präsidenten der Kölner Prinzengarde, Thomas Ließem. Der Naturschutz im Gebiet der Eiselmaare Verhinderte Verschandelungsversuche.— Aus dehnung des Schutzgebietes auf Schalkenmehren und Gemünden (Daun): Die Frage des Naturschutzes im Gebiet der Eifelmaare(Schalkenmehrener=, Gemünder= und Weinfelder Maar) hat, hervorgerufen durch die verschiedensten Versuche der Verschandelung des Landschaftsbildes, in den letzten Jahren wiederholt die Oeffentlichkeit beschäftigt. Insbesondere war es der seinerzeit von privater Seite geplante Bau eines Restaurationsbetriebes am Totenmaar, der die Naturfreunde auf den Plan rief, in vorderster Reihe den Eifelverein, um zu verhüten, daß diese einzigartige Landschaft irgendwie beeinträchtigt würde. Nach der bisher bestehenden Regelung war besonders das Gebiet des Schalkenmehrener Maars im wesentlichen ungeschützt. Das hatte seinen Grund in der Hauptsache darin, daß bisher nur der im Gebiet der vorbezeichneten Kraterseen gelegene Grundstücksbesitz der Kreisverwaltung Daun im Gesamtumfange von annähernd 100 Hektar unter staatlichen Schutz gestellt war. Nunmehr ist das Schutzgebiet auch auf die Gemarkungen Schalkenmehren und Gemünden ausgedehnt worden. Dadurch wurde ein zusammenhängendes Naturschutzgebiet geschaffen, das, abGoldene=Zochzen in Fersei Jubelpaar Lorenz Hochkirchen— Jackelzug und Ständchen— Glückwünsche und Geschenke (Hersel): Ihre goldene Hochzeit feierten am Donnerstag die Eheleute Schreinermeister Lorenz Hochkirchen und Agnes geborene Hermanns. Schon am Vorabend kündeten Böllerschüsse das frohe Ereignis an. Die Hauptstraße, in dem das Jubelpaar wohnt, und die angrenzende Vorgebirgsstraße, waren schön geschmückt. Sämtliche Ortsvereine veranstalteten am Abend vorher einen Fackelzug. Dieser zog unter Vorantritt der Schetterschen Kapelle zum Hause der Gefeierten. Nach der Begrüßung der Kapelle gaben der gemischte Kirchenchor, den der Jubilar 1879 mit ins Leben gerufen hat und dessen Ehrenmitglied er ist sowie der Männergesangverein„Aegidius“ dem Ganzen ein stimmungsvolles Gepräge. Gemeindeschulze Thomas Schmitz gratulierte im Namen der Gemeinde, die Vertreter der Vereine schlossen sich an. Auf Wunsch der alten Leutchen hatte man von einer größeren, weltlichen Feier abgesehen. Feierliches Glockengeläute rief am Donnerstagmorgen die Ortsbewohner zum Gottesdienst, zu dem das Paar im festlich geschmückten Auto gebracht wurde. Definitor, Pfarrer Dr. Weertz, nahm nach einer erhebenden Ansprache die kirchliche Einsegnung vor. Das Jubelamt verschönte der Kirchenchor„Cäcilia". Später wurden die Glückwünsche nebst Geschenken und Urkunde der Staatsregierung übermittelt. Die Oberklasse der Schule brachte unter Leitung des Hauptlehrers Pietsch ein Ständchen. Der Jubilar, der lange Jahre dem Kirchenvorstand angehört, zählt 75, die Jubilarin 80 Lenze. Beide erfreuen sich noch einer körperlichen und geistigen Regsamkeit. Sie konnten den Jubeltag im Kreise ihrer einzigen verheirateten Tochter und drei Enkel begehen. Der einzige Sohn des Paares, verunglückte im Weltkrieg tödlich, als er aus dem Urlaub wieder an die Front fuhr. gesehen von landschaftlichen Reizen, einen großen Reichtum an tierischen und pflanzlichen Seltenheiten aufweist. Kurtaxe in allen Kurorten (Heimbach): Die Jahreshauptversammlung des Eiselvereins unter Leitung von Bürgermeister Radermacher wies einen guten Besuch auf. Der Jahresbericht ließ erkennen, daß zur Förderung des Fremdenverkehrs im letzten Jahre sehr viel getan worden ist. Besonders der Bau der neuen Talsperre hat dem Ort und der Umgebung sehr viele Besucher gebracht. Bürgermeister Radermacher teilte mit, daß in allen Kurorten des Kreises Kurtaxe erhoben werden muß. Zahlreiche Mitglieder wurden neu aufgenommen. Es wurde beschlossen, demnächst eine Kappensitzung zu veranstalten. Drei neue Stellmacher (Schleiden): Ihre Gesellenprüfung bestanden vor dem Prüfungsausschuß der Handwerkskammer die Lehrlinge Josef Milz aus Krekel, Lorenz Schnichels aus Rohr und Cornelius„Gilles aus Scheven mit dem Gesamtprädikat„Gut“. Goldene Hochzeit in Solbach (Golbach): Das Fest der goldenen Hochzeit feiern am Sonntag die Eheleute Johann Gölden und Margareta, geb. Brauweiler. Für die Jubilarin ist dieser Tag ein doppelter Festtag, da sie an ihrem goldenen Hochzeitstage auch ihren 74. Geburtstag feiert. Ihr ganzen Leben lang haben die Jubelleute in Golbach gewohnt. Der Jubilar hat zuletzt als Packmeister im Betriebe der Kaller Hüttenwerke sein Brot verdient. Um die Errichtung des Gotteshauses hat er sich sehr verdient gemacht. Sieben Kinder schenkte ihm seine Gattin, zwei Söhne und fünf Töchter, von denen noch vier am Leben sind. Neuer Friedhos in Rinnen (Rinnen): Ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung ist in Erfüllung gegangen. Rinnen hat einen neuen Friedhof, der an einem der letzten Tage feierlich eingesegnet wurde. Vor mehr als einem Jahre wurde ein Michaelisverein ins Leben gerufen, der sich die Anlage des Friedhofes zum Ziele setzte. Die Arbeiten wurden von den Dorfbewohnern freiwillig ausgeführt. Das zweite Ziel des Michaelisvereins ist der Bau eines neuen Eifelkirchleins zu Ehren des hl. Erzengels Michael. Die große Opferbereitschaft der Bevölkerung läßt darauf schließen, daß in 5 Jahren Rinnen ein Gotteshaus sein eigen nennen kann. Dichelsteinerfleisch. Für 4 Dersonen. 200 g Schweinefleisch, 200 g Hammelsteiscd. drugen) 1 2wiebel, etmas Fett,“: Sellerielnolle 1 Dsund PaS Für 4 Personen. 200 8 Schweinefleisch, 200 g Hammelsleisch, ½ Dfund Modrröben (Gelbrerint Zwnder, Awas Fen, 78 Senerieinone. 12 Lfund Weißkohl, 1 Stange Dorree(Lauchl, 1½ Dfund Kortoffeln, Salz und Oseffer.1 Teelöffel Magas'e Aurze. leisch, Gemüse sowie die geschätten Kartoffeln in Würsel schneiden und mit der angedünsteten wiebel schichtweise in einen festschließenden Topf geben, Dfesser und Salz deifügen und soviel tochendes Wosser darüdergießen, daß es ein wenig über dem Fleisch und Gemöse slebt. und eur dum Anrichten Megose Würze Corgsältig barunterrübren. Gertachen* 1101712 2 MASSISWURLE Ageeruct das dindgette an Goikn 15. Jebruar 1935 General=Anzeiger für Bonn und Amgegend# Bonner Nachrichten. Nr. 15 162. Seite 13 um die Auseihung genossenschäfticcher Krevite Kurzfristige Darlehen zum Ankauf von Düngemittel.— Die Viehverwertung im Kreis Schleiden (Kall): Im Hotel Büllingen hatten sich die Vertreter der Genossenschaften des Kreises Schleiden zur Beratung wichtiger Tagesfragen zusammengefunden. Die Leitung der Tagung hatte Rendant HuppertzScheven. Ueber das Entschuldungsgesetz sprach Verbandsdirektor Thoma=Köln. Um sich vor Zinsausfällen zu sichern, wurde den Spar= und Darlehenskassen empfohlen, besondere Rückstellungen aus den Reinerträgen 1934 vorzunehmen. Ausführlich wurden die Richtlinien für die Ausleihung von genossenschaftlichen Krediten besprochen. Im Rahmen der Erzeugungsschlacht können diese Gelder als kurzfristige Darlehen zum Ankauf von Düngemitteln, Saatgut, Stallbauten usw. ausgegeben werden. Voraussetzung ist jedoch, daß sie für eine ordnungsmäßige bäuerliche Wirtschaft verwandt werden. Bauern, die nicht imstande sind, mit eigenem Geld zu wirtschaften, werden auf keinen Fall Kredite erhalten. Im weiteren Verlauf der Tagung wurden die verschiedensten Probleme behandelt. Besonders auf dem Gebiete der Viehverwertung ist noch manches zu regeln. Während im Nachbarkreise Monschau sich der Viehabsatz nur noch zwischen Genossenschaft und Metzzer abwickelt, haben sich im Kreise Schleiden diese Bestrebungen nicht so durchzusetzen vermocht. Es sprachen noch verschiedene Vertreter der Landwirtschaft über den Zweck des Genossenschaftswesens. Um die Vertreter auch mit den wichtigsten Steuerfragen bekannt zu machen, soll in den ersten Wochen eine weitere Tagung stattfinden. Schüsse in der Nach. (Commern): Die Wilddiebereien im hiesigen Bezirk haben immer noch nicht aufgehört, trotzdem in den letzten Wochen eine ganze Reihe Witderer hinter Schloß und Riegel gebracht werden konnten. Besonders die hellen Nächte benutzen die Wilderer zu ihrem unsauberen Handwerk, wie die Schießereien, die man immer wieder hört, beweisen. 89. Geburtstag (Commern): Seinen 80. Geburtstag feiert dieser Tage der Rentner Josef Brenig in geistiger und körperlicher Frische. Lange Jahre war der Jubilar Präfekt der Kevelarer Prozession. Er hat sich um den Ausbau der Prozession besonders verdient gemacht. Fast ein Menschenalter hat er in Diensten der Gewerkschaft Mechernicher Werke gestanden. 10 Jahre Eiselverein Keldenich (Keldenich): Der Eifelverein feierte sein zehnjähriges Jubelfest. Der Vereinsführer begrüßte die Mitglieder und gab dann einen Ueberblick über die Geschichte des Vereins. Diplomlandwirt DarimontKall sprach über Heimatliebe und Heimatpflege. Gemeinschaftliche Lieder und ein deutscher Tanz bildeten den Abschluß der stimmungsvollen Feier. Die Euskirchener Gefahrenecke (Euskirchen): Am Mittwochmittag kam es an der berüchtigten Unfallstelle Adolf=Hitler= und Vuvenstraße wieder zu einem Kraftwagenzusammenstoß. Zwei Personenwagen stießen zusammen. Durch die Geistesgegenwart des einen Führers, der sein Fahrzeug auf den Bürgersteig lenkte, konnte größeres Unheil vermieden werden. An derselben unübersichtlichen Kreuzung war tags vorher ein Radfahrer mit einem Kraftwagen zusammengestoßen. Das Rad wurde hierbei völlig zertrümmert. Seit dem Verschleiß der weißen Fahrtrichtungslinien nehmen die Unfälle wieder zu. Man sollte sie erneuern Der Weilerswister Haushaltsplan (Weilerswist): Die Gemeinde Weilerswist hat im Amtshause den Entwurf des Haushaltplans für das Rechnungsjahr 1935 offengelegt. Der ordentliche Haushaltsplan erreicht eine Endsumme von 78850 Mark und ist in Einnahme und Ausgabe ausgeglichen. Der außerordentliche Haushaltsplan schließt auf beiden Seiten mit 9369 Mark ab. Die Gemeindesteuern wurden wie folgt festgesetzt: 300 Prozent des staatlich veranlagten Grundbetrages der Grundvermögenssteuer nach dem bebauten Grundbesitz, 150 Prozent der Grundvermögenssteuer I, ausschließlich für den älteren Neuhausbesitz und 260 Prozent der Grundvermögenssteuer nach dem unbebauten Grundbesitz; 500 Prozent der Gewerbesteuer nach dem Ertrage und 100 Prozent Zuschlag für Warenhauszweigstellen, 1000 Prozent der Gewerbesteuer nach dem Kapital. An Bürgersteuer soll das Fünffache des Reichssatzes erhoben werden. Diebe stahlen den Haser (Dirmerzheim): Man soll dem Pferde, das den Hafer verdient hat, diese wertvolle Nahrung nicht vorenthalten. Das dachte auch ein Landwirt aus unserem Ort, und er hatte reichlich vorgesorgt, um auch in der Notzeit nicht knausern zu müssen. Aber ein paar Männer schlichen still und leise in seinen Hof und stahlen mehrere Säcke mit Hafer. Schulungskursus des Reichsluftschutzbundes (Rheinbach): Die Ortsgruppe Rheinbach des Reichsluftschutzbundes veranstaltet einen neuen Schulungskursus, der am heutigen Freitag im Physiksaal des Gymnasiums beginnt. .. Berlines Börse vom 14. Febr. 1935 Festverz. Werte 8%(8) Bonner Stadt Anleihe v. 26 6%(8) Bonner StadtAnleihe v. 29 6%(8) Pr. Ld.Pfd.-A. Ptd. R. 19 6%(7) Pr. Ld. Ptd.-A Ptd. R. 21 6%(8) Pr. Ld. Pfd.-A. Komm.-G. R. 20 3%(8) Pr..-.Gptdbr. 28 6%(8) Rh.-W. Bod.Gpf. R. 4, 6. 12, 10 6%(8) PLdpfd.-A. 17, 18%) 6%(8) Rh.-Westf. Gold 4, 6, 10, 120) 5% Westd. Gold 11 gr)%) Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika Hamburg-Südam. Norddeutscher Lloyh Banken Allg. D. Kredit Berl. Handels-G. Commers u. Priv. Deutsche Bank und Disk.-Gesellsch. Dresdner Bank Reichsbank. Westd. Bodenkr. Industr.-Aktien Auchen-München“) Accumulat.-Fabr. A. E. G. Augsburg- Nürnberg Basalt-Aktien Lins Bemberg Bergmann Elektr. Berlin-Karlr. Ind. Berl. Maschinen-Bau Bonner Bergwerksu. Hütten-Vereine) Brannk.-Zuk.-Akt. Buderus-Eisen Charlottenb. Wasser Chem. v. Heyden Chem. Albert G. Gummi-W. Hann. Bahlbuach Borrne) ge3 Daimler Benz D. Atl.-Telegf, Deutsche Erdol Deutsche Gold- u. Silb.-Scheide-Anst. Deutsche Kabelw. Dtsch. Linoleum-W. Otsch. Spiegelglas Dortmunder Aktien! Dortmunder Union Dürener Metall Dynamit Nobel *) Rheinisch Westfällsche Börse 75.875 114.25 83 50 1060.— 39.625 76 76 144 575 Elektr. Lieferungen El. Licht u. Kraft Farbenindustrie Feldmühle-Papier Felten u. Guilleaume Gelsenkirch. Berzw. Ges. f. el. Untern. Glas Schalke Goldschmidt Th. Hackethal Harpener Bergbau Hllgers Verzinkerei Hoesch-.Neuessen Hohenlohe-Werke Hubertus-Braunk. IIse Bergbau Kallw. Aschersleben Keramag Klöckner-Werke Koksw. u. Chem. F. Kronprins Metall Lahmeyer. Laurahütte Lorens C. Mannesmannröhren Mansfelder Berghau Maschinenb. Untern Metallgesellschaft Orensteln u. Koppe! Phönix Bergb. Polyphonwerk Rasquin Farben Rhein. Braunkohlen Rhein. Stahlwerke Rh.-Westf. Elektr. Rh.-Westf. Kalkw. Riebeck Montanw. Roddergrube Brühi Rositzer Zucker Rütger werke Salzdetfurth Kall Sarotti-Schokolade Schuckert Elektr. Scheltheiß- Brauerei Siemens u. Halske Stöhr Kammgarn Stolberg Zink Stollwerck Gebr. Tuchfabrik. Aachen 92 50 106.25 119— 21.35 12.25 117.25 ## 88 Ver. Dt. Niekel w Ver. Glanzstoff Elb. Ver. Stahlwerke Vogel Dr. u. Kab. Westd. Kaufhof Westeregeln Wicküler Küpper Zellstoft Waldhof Kolonialwerte . Outafrika Neu-Guinea Otavi-Minen u. Elb. 51.875 Berliner Mark-Notierung vom 14. Febr. 1935 Geld Brief Geld Brief Awerite„.13 333 Kolland Belglen ing Itallen Oesterreich Schweiz 25 Ensland Frankreich Berliner Metallbörse vom 14. Febr. 1935. 1ich Kusitp.eu ie u183-4. Still, aber Interesse für Reuten Berliner Börse Schon zu Beginn der Börse zeigte sich eine Verlagerung des Interesses vom Aktien= auf den Rentenmarkt. Die Abgaben sind hier sast völlig zum Stillstand gekommen; dagegen überwiegt auf Grund des ermäßigten Niveaus der Anlagebedarf. Zunächst waren die im Freiverkehr gehandelten, in den letzten Tagen besonders gedrückten Reichsschuldbuchsorderungen lebhaft gefragt, sodaß der Kurs für die späten Fälligkeiten wieder bis auf 98 Prozent anzog. An den Aktienmärkten war die Entwicklung zwar nicht unfreundlich, doch vermochte sich mangels besonderer Anregungen noch keine eindeutige Tenden; zu entwickeln. Im Verlauf und zum Schluß traten Kursbewegungen kaum noch ein, bezw. blieben die Schwankungen auf ein Mindestmaß beschränkt. Farben gewannen gegen den Verlauf ½, ebenso AEG. Nachbörslich kamen Umsätze nicht mehr zustande. Rheinisch=Westsälische Börse Eine wesentliche Aenderung gegenüber den Vortagen trat nicht ein. Die Kursveränderungen nach oben und unten hielten sich die Waage. Beherrscht wurde der Markt wieder von Wintershall, in denen sich gleich zu Beginn auf.5 Prozent niedrigerer Basis lebhaftes Geschäft entwickelte. Festverzinsliche Werte ruhig. Altbesitz bis.25 Prozent höher bezahlt. Industrieobligationen unverändert. Im Verlause blieb das Geschäft ruhig. Mannesmann wurden stärker gefragt und lagen weiter 1 Prozent fester. Pbönix, Gelsenberg und Mugg waren auf leicht erhöhter Basis im Verkehr. Die Börse schloß behauptet. Roisdorfer Marktbericht der Versteigerungs=Zentrale landwirtsch. Erzeugnisse, am Güterbahnhof Je 100 Pfund: Zwiebeln 7,40—.60, Rote Beete—.40, Wirsing.30—11,50, Rosenkohl 1 15.80—18,10, Rosenkohl 2 —10, Grünkohl 2,30—2,80, Feldsalat 19.40—23,50, Spinat .30—.40, Schwarzwurzeln 12.50—14,10. Aepfel 1 30—36,80, Aepfel 2 16,50—20,10. Je 100 Stück: Porree 1.30—.70, Porree 2—.60, Sellerie 1 17.10—19,30, Sellerie 2.30 bis 10.10, Kohlradi 2,50—.20. Anfuhr: sehr gut. Nachfrage: sehr gut. Preisermäßigung für Superphosphatmischungen Die Deutsche Superphosphat=Industrie hat im Hinblick auf die letzthin vom Stickstoff=Syndikat veröffentlichten Abschläge auf die Stickstoffpreise eine Preisherabsetzung für sämtliche Superphosphat=Stickstoff=Mischungen(Ammoniaksuperphosphat, Am=Su=Ka) auf den Stickstoffanteil dieser Mischungen vorgenommen. Dieser Abschlag gilt rückwirkend auch für die Dezember Januar=Bezüge unter Beibehaltung der für diese Monate gültig gewesenen Frühbezugsprämie. Dies bedeutet eine Herabsetzung der Mischungspreise auf den Stand vom November 1934. Nach der bereits im Juni v. J. vorgenommenen Preisermäßigung für Superphosphat ist diese Mischungspreisherabsetzung für die Deutsche Superphosphat=Industrie ein weiteres erhebliches Opfer, das sie zu Gunsten der Erzeugungsschlacht bringt. Die Basall=.=6. Einz im Fahle 1332 Scharfer Kapitalschnitt in Aussicht— Unbefriedigendes Auslandsgeschäft— Aussichten undurchsichtig Die in den letzten Tagen durch die Presse gegangenen Nachrichten, wonach es der Basalt=AG. im Jahre 1934 möglich gewesen ist, Abschreibungen und Unkosten zu verdienen, werden als nicht von der Verwaltung herrührend bezeichnet. Es ist auch fraglich, ob die Erhöhung der Unterbilanz vermieden werden kann. Unter diesen Umständen wird von der Verwaltung beabsichtigt, die Sanierungsfrage noch nicht aufzugreifen, da das Auslandsgeschäft und damit der Wert der Basaltbrüche am Rhein noch nicht abzuschätzen sind. Der neue Abschluß lasse erkennen, daß der in Aussicht gestellte Kapitalschnitt recht scharf sein müsse. Die Verwaltung erklärt, daß die Kurssteigerungen der letzten Zeit durch die innere Lage nicht gerechtfertigt seien. Man sei nicht in der Lage, die seinerzeit gemachten Angaben über eine Zusammenlegung im Verhältnis 10:1 in einem für die Aktionäre günstigen Sinne zu berichtigen. Im Jahre 1934 haben die Beteiligungen der BA6. durchweg zufriedenstellend gearbeitet und konnten der Muttergesellschaft einen Gewinn zuweisen. Die Basalt=AG. selbst hat durch das unbefriedigende Auslandsgeschäft, vor allem durch die geringe Ausfuhr nach den Niederlanden, einen Betriebsverlust von einigen Hunderttausend Mark erlitten. Selbst bei Verrechnung der eben genannten Beteiligungserträge wird sich— nach Vornahme der normalen Abschreibungen, im Vorjahre 470 000 Mark— ein Verlust ergeben. Schließlich muß dem Wertberichtigungskonto wahrscheinlich wieder eine nennenswerte Zuwendung gemacht werden. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr sind momentan noch sehr undurchsichtig. Der Steinbedarf in Holland hat ständig nachgelassen, sodaß eine Belebung des Geschäftes nach dieser Richtung ungewiß ist. Auch die Frage der Regelung der Absatzverhältnisse nach den Niederlanden ist ungeklärt. Verschiedene Umstände, die früher erörtert wurden, lassen die Aussichten auf ein annehmbares Inlandsgeschäft nicht ungünstig erscheinen. Dus abs des Eintommensteurt Zahlers Was nicht abzugsfähig ist.— Eine recht umfangreiche Aufstellung Die diesjährigen Steuererklärungen zur Einkommensteuer sind bis zum 28. Februar abzugeben. Bei der Ausstellung der Erklärung steht der Steuerzahler immer wieder vor der Frage, was er von seinem Einkommen vorher abziehen darf und was nicht. Er wird geneigt sein, den Kreis so weit wie möglich zu ziehen, und deshalb ist es vielleicht gut, einmal die wichtigsten Posten aufzuzählen, die nicht abzugsfähig sind. Da sind zunächst die Abschreibungen. Für sie enthält das neue Einkommensteuergesetz manche Erleichterungen, vor allem für kurzlebige Gegenstände. Eine Gesamtabschreibung auf wesensverschiedene Gruppen von Anlagewerten ist aber unzulässig. Nicht abzugsfähig sind Amortisationsbeträge zur Tilgung eines geliehenen Kapitals, Anliegerkosten, sofern nicht der Anlieger ständig die Straße auch erhalten muß, die Ausgaben für den Erwerb eines Eigenheimes, der Aufwand für ein häusliches Arbeitszimmer, Arztkosten und die Aussteuer für die Tochter. Ausgaben zur Berufsausbildung der Kinder und der eigenen Fortbildung sind ebensowenig abzuziehen wie die Bürgschaftsverpflichtungen und die aus ihnen entstehenden Verluste. Das gleiche gilt von Verlusten aus Darlehen. Ergänzungsarbeiten an nicht gewerblichen Gebäuden sind nicht abzugsfähig, wenn Zuschüsse nach dem Instandsetzungsgesetz gezahlt wurden. Daß durch die Erwerbstätigkeit der Ehefrau mehr Aufwendungen entstehen und ein Erholungsurlaub notwendig wird, ist beides kein Grund, die Kosten hierfür von der Steuersumme abzuziehen. Daß Geldstrafen kein Anlaß zur Steuerfreiheit sind, versteht sich von selbst. Daß auch Ausgaben für gemeinnützige Zwecke so behandelt werden, bedarf dagegen besonderer Erwähnung. Geschäftsgründungskosten, im allgemeinen auch Haushaltskosten, Aufwendungen für die Kleidung, Zuwendungen für kirchliche Zwecke, Kurkosten, Ausgaben für die Lebensführung, auch für standesgemäße Repräsentation müssen alle versteuert werden. Auch Renten auf Grund gesetzlicher Verpflichtungen, Ablösung von Renten, Verluste aus Rennwetten müssen versteuert werden. Schwierig ist die Entscheidung bei Schuldzinsen. Nicht absetzbar sind solche für das im Betrieb angelegte eigene Vermögen, für ein Bankdarlehen zum Erwerb von Aktien, für Darlehen zum Erwerb steuerfreier Reichsanleihe, für Spekulationsschulden. Unter dem Buchstaben S sind noch zu nennen: Schulgeld, Spenden, Steuerstrafen und Spekulationsverluste. Umzugskosten müssen versteuert werden, wenn sie nicht im Interesse des Berufs erfolgen. Zuwendungen an Unterstützungskassen sind nicht abzugsfähig, wenn der Betriebsinhaber Mitglied der Kasse ist. Versteuert werden müssen auch Einkünfte aus Vermietung beweglicher Gegenstände und gelegentliche Vermittlung, insoweit sie die Werbungskosten übersteigen, ebenso Aufwendungen für das Vermögen, seine Veraltung und Veräußerung wie die Versicherung von aushaltsmobiliar, des Hauspersonals, die Wohnung, insen für das Betriebskapital und freiwillige Zubendungen. Die Einkommensteuer der 55jährigen Wir brachten in Nr. 15.158 Ausführungen von Staatssekretär Reinhardt über die Durchführungsverordnung zum Einkommensteuergesetz. Dazu sei zur Besteuerung der 55jährigen folgendes ergänzend mitgeteilt: Nur für die Veranlagung 1934 werden solche Ledige, die bis zum 31. August 1934 das 55. Lebensjahr vollendet haben, bei der Veranlagung zur Einkommensteuer im Kalenderjahr 1934 nach Spalte 4 der Tabelle besteuert werden. Der Anlaß für diese einmalige Schonbestimmung war folgender: Nach dem Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vom 1. Juni 1933 Abschnitt 5 waren von der Zahlung der Ehestandshilfe solche Personen befreit, die über 55 Jahre alt sind. Da nun in den neuen Einkommensteuertarif die Ehestandshilfe hineingearbeitet worden ist, hätten die über 55 Jahre alten ledigen Einkommensteuerpflichtigen, die aus den im Gesetz genannten Gründen für 1934 veranlagt werden, große Nachzahlungen zu leisten gehabt. Dies ist nun ausgeschlossen worden. Vom Jahre 1935 an werden die ledigen Fünfundfünfzigjährigen wie alle anderen Ledigen in voller Höhe des neuen Tarifs, also nach Spalte 3, zur Einkommensteuer herangezogen. Die Entwilllung der Voziaiversicherung Das Vermögen der Invalidenversicherung nahm ab, das der Angestelltenversicherung zu Das Reichsversicherungsamt hat„Die deutsche Sozialversicherung 1933 mit einem Blick auf das Jahr 1934“ herausgegeben. Dieser Jahresbericht behandelt eingehend die geldliche Lage sämtlicher Zweige der Sozialversicherung und enthält durchgearbeitete Statistiken Der Bericht bringt zunächst das endgültige Ergebnis für 1933, u. a. in einem die Sozialversicherung als Einheit betrachtenden finanziellen Ueberblick. Für die Gesamtheit aller Zweige der Sozialversicherung mit Ausnahme der Arbeitslosenversicherung beliefen sich die Beitragseinnahmen im Jahre 1933 auf 2,34 Millarden RM; einschließlich der Vermögenserträgnisse und der sonstigen Einnahme ergibt sich eine Gesamteinnahme von 2,7 Milliarden RM(wie im Vorjahre). Die Gesamtausgaben betrugen 2,5 Milliarden RM, von ihnen entfielen 2,3 Milliarden RM auf die Pflicht= und freiwilligen Leistungen, das sind 90 v. H. aller Ausgaben oder 92 v. H. der Beitragseinnahmen. Für die Verwaltungskosten wurden 9,3 v. der Beiträge verwendet. Das Vermögen steht Ende 1933 mit 4,33 Milliarden RM zu Buch. Bei den einzelnen Zweigen war die Entwicklung verschieden. Das Vermögen der Invalidenversicherung nahm ab, dasjenige der Angestelltenversicherung zu, sodaß die Angestelltenversicherung nunmehr fast die Hälfte des Gesamtvermögens der Sozialversicherung besitzt. Bei der Betrachtung des Vermögens von 1933 mit 4,73 Milliarden RM darf nicht vergessen werden, daß große Teile des Vermögens nicht flüssig gemacht werden können, weil sie in Grundstücken und beweglicher Einrichtung angelegt sind; auch sind außerordentliche Abschreibungen, wie sie entsprechend der Lage des Grundstücksmarktes vielfach für nötig gehalten werden, nicht vorgenommen. Die Reichseinnahmen und=ausgaben Nach Mitteilung des Reichsfinanzministeriums betrugen im ordentlichen Haushalt im Dezember die Einnahmen(alle Angaben in Mill. RM.) 695,9, (609,9 im November) und die Ausgaben 627,1 (671,1); mithin ergibt sich für Dezember eine Mehreinnahme von 67,8(im November Mehrausgabe 61,2). Für den abgelaufenen Teil des Rechnungsjahres 1934, die Monate April bis Dezember 1934, errechnet sich bei 5395,9 Gesamteinnahmen und 5595,0 Gesamtausgaben eine Mehrausgabe von 199,1 gegen 267,9 Ende November. Um diesen Betrag erhöht sich der aus dem Vorjahr übernommene Fehlbetrag von 1796,7 auf 1995,8. Wie wird das Wetter? Wetterdienst der Reichswetterdienststelle Aachen Infolge der Entwicklung einer neuen Teilstörung über der Nordsee hielt in Westdeutschland das windige und unbeständige Wetter an. Nach dem in den gestrigen Abendstunden erfolgten Vorüberzug eines Regengebietes nahm jedoch die Niederschlagsbildung mehr Schauercharakter an, und im Laufe des heutigen Tages konnte vielfach durchbrochene Bewölkung beobachtet werden. Im Bereich kälterer Luftmassen, die mit einem Drucksteiggebiet über die Britischen Inseln nach Südosten geführt werden, wird die Wetterbruhigung noch Fortschritte machen. Im Ganzen wird aber die Westwindwetterlage fortdauern, da neue Störungswellen über dem Ozean herankommen. Das Wetter von heute und morgen: Vorhersage bis Samstag: Im Ganzen Fortdauer der Westwindwetterlage. Vorübergehend Bewölkungsabnahme und mäßiger Temperaturrückgang; noch einzelne Schauer. Beobacktung der Wetterskation BenelWie wird das Wetter heute?: Regnerisch und trüb, um NW drehende Winde, Temperatur abnehmend. Zu erwartendes Temperaturmax, für heute—8, Sichtverlauf der nächsten 12 Stunden 12—15 Km. Sicht. Sonnenaufgang.48,=untergang 17.45, Mondaufgang 15.45, euntergang.59, absolute Dunkelheit 19.29, bürgerliche Dämmerung(abends) 18.28,(morgens).05 Uhr. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: 1. Luftdruck 762,1 red. auf NN 767.2, Tendenz steigend; 2. Temperatur 4,3, Max. gestern.6, Min. der Nacht 3,5; 3. Windrichtung und=stärke m Sek. NW 2,7; 4. Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 5,2 Utrigm; 5. Bodenoberflächentemperatur 2,8. Dee Tegekstand. Amtlicher Wasserstand vom 14. Februar, 8 Uhr früh Rheinfelden.97; Maxau.83; Mannheim.91; Lohr.86; Mainz.91; Bingen.98; Kaub.16; Ems .35; Trier.32; Koblenz.53; Köln.68; Düsseldorf .20; Duisburg.39; Mülheim=R..17; Ruhrort.63; Wesel.75; Emmerich.16. Der Bonner Pegel zeigte heute morgen.49 (.55), der Kölner Pegel 2,53(2,68) Meter. K In Desen und Juben vos RM.15 Sis.— Seite 14. Nr. 15 162 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend! Bonner Nachrichten 15. Jebruar 1935 Cop. by Th. Kasur Nachf., Berlin Nachdruck verboten 23 Piammer Ohne-Faran Damit ging er in den anstoßenden Raum und kam mit einer nicht sehr großen, aber sichtlich schweren Kiste zurück, die er vorsichtig auf den Schreibtisch stellte. Er entnahm ihr eine Metallkugel, die er MacTee schmunzelnd hinhielt. „Sind das Bomben?“ fragte dieser erstaunt. „Allerdings— und Sie dürfen mir glauben, daß eine einzige, richtig geworfen, jede Meuterei im Keime erstickt— wenn ich alle gleichzeitig explodieren ließe, würde das ganze Schiff in Trümmer gehen.“ MacTee wußte darauf nichts zu antworten und schwieg auch noch, nachdem Henshaw die Bombenkiste wieder an Ort und Stelle verstaut hatte. Der Alte schien sehr aufgeräumt zu sein. „Alle diese Meutereien kranken letzten Endes immer an demselben Mangel“, sagte er lebhaft,„den Leuten fehlt ein wirklicher Führer.“ „Diesmal aber nicht“, entgegnete MacTee. „Wieso?“ „Harrigan ist eine geborene Führernatur.“ „Ihr Ire? Richtig, an den hab' ich gar nicht mehr gedacht! Und Sie glauben wirklich—?“ „Ganz entschieden— nicht umsonst habe ich Sie gebeten, ihn mürbe zu machen. Hätten Sie gestern dem Chefingenieur den schriftlichen Befehl gesandt, würden dem Burschen die Führergedanken schnell vergehen.“ „Nun, das läßt sich ja noch nachholen.“ „Bravo, Kapitän! Dann aber keine Zeit verloren— hier ist Feder und Papier!“ MacTee war ganz Feuer und Flamme, rückte dem Alten das Schreibzeug zurecht, doch dieser hatte kaum den Halter ergriffen, als ihm schon wieder seine abergläubischen Bedenken kamen. „Ich kann mir nicht helfen, ich trau' mich nicht“, sagte er leise. „Aber das ist doch Unsinn! Geben Sie her, ich werde den Text schreiben, Sie brauchen dann nur noch Ihren Namen darunter zu setzen.“ Damit nahm MacTee das Papier und schrieb: An Bord des„Reiher“. Befehl des Kapitäns Henshaw an den Chefingenieur Douglas Campbell. Herr Ingenieur! Nach Erhalt dieses Schreibens werden Sie unverzüglich Dan Harrigan zum Kohlenschippen nach dem Kesselraum beordern, wo er heute eine doppelte, von morgen ab täglich eine einfache Schicht zu arbeiten hat. Gezeichnet: „So, wenn ich bitten darf, Kapitän“, sagte er dann, stand auf und hielt die Feder dem Alten hin, der zögernd an den Tisch herantrat und noch zögernder den Halter ergriff. „Ich trau' mich nicht, ich trau' mich nicht“, murmelte Henshaw halblaut vor sich hin,„aber schließlich muß ja etwas geschehen.“ Er hatte noch nicht zu dem ersten Buchstaben seiner Unterschrift angesetzt, da wurden draußen Schritte vernehmbar, die Tür ging auf, und Sloan, der Telegraphist, trat ein. „Der Krankenbericht, Herr Kapitän“, sagte er, an der Tür stehenbleibend. Mit einem unterdrückten Angstschrei sprang Henshaw auf, zerriß den vor ihm liegenden Befehl in kleine Stücke und befahl dann erst: „Gib her!“ Sloan, totenblaß, kam zögernd näher, Henshaw entriß ihm den zusammengefalteten Zettel und machte eine Handbewegung, die den Telegraphisten hinauswies. Sein verschüchtertes Wesen und der verstörte Ausdruck auf dem Gesicht des Kapitäns, der das Telegramm langsam öffnete, ließen es MacTee geraten erscheinen, die Kabine gleichfalls zu verlassen. Fünfundzwanzigstes Kapitel „Ist sie tot?“ fragte MacTee leise den Telegraphisten, als sie die Tür von außen geschlossen hatten. „Ja“, antwortete Sloan ebenso gedämpft,„sie muß gerade um die Zeit gestorben sein, als ich auf Ihre Veranlassung die erlogene Nachricht von ihrer Besserung brachte.“ Die beiden vermieden es, einander anzublicken. Drinnen in der Kabine hörten sie, wie Papier zusammengeknittert wurde, dann drang ein leises Aechzen zu ihnen heraus; als ob der Wind durch die leeren Räume einer verfallenen Ruine stöhnt, klang es. „Glauben Sie mir, die Sache wird für alle hier an Bord furchtbar werden,“ flüsterte Sloan,„denn jetzt hat der Alte alles verloren, was ihn bisher ans Leben gefesselt hat.“ Schweigend lauschten sie wieder, aber keinerlei Geräusch war mehr zu hören. „Weiß der Teufel, ich gäb' etwas drum, wenn er fluchte und wetterte“, murmelte Sloan, sich den Schweiß von der Stirne wischend,„diese Ruhe ist einfach unheimlich.“ „Für mich ist die Geschichte noch besonders peinlich". erwiderte MacTee,„denn mich wird er in seinem törichten Aberglauben für die schlimme Nachricht verantwortlich machen.“ „O weh— da möcht' ich nicht für zehntausend Dollar in Ihrer Haut stecken.“ Auch MacTee war der Gedanke, dem Kapitän wieder gegenüberzutreten, reichlich unangenehm, und so begleitete er den Telegraphisten nach seiner Marconi=Station, schlenderte noch eine Weile auf dem Deck umher, aber schließlich mußte er ja doch wieder in die Kabine zurück. Der vordere, größere Raum, der Henshaw als Arbeitszimmer diente und den MacTee jetzt bewohnte, war leer, die Verbindungstür nach dem Schlafraum des Kapitäns war geschlossen, und dort hörte er ihn herumwirtschaften, wobei er ununterbrochen vor sich hin summte, ab und zu sogar laut sang. MacTee war starr. Gehörte dieser Alte zu den Menschen, die nur in der Gegenwart leben und keinen Gedanken an das verschwenden, was gewesen ist? Hatte er, der nur für seine Enkelin gelebt, nun, da sie gestorben war, sie und alle die Pläne, die er für sie gewälzt, einfach aus dem Gedächtnis gestrichen? Das dauernde Gesumme daneben ging MacTee schließlich so auf die Nerven, daß er es nicht mehr länger aushielt, sondern an die Tür klopfte. Henshaw öffnete kurz darauf, er hielt, da es in dem Schlafzimmer dunkel war, eine Blendlaterne in der Hand— merkwürdig genug, da er ja die elektrische Beleuchtung hätte einschalten können, wenn er bei seiner Arbeit nicht genügend sah. Er ließ den Schein der Laterne voll auf MacTees Gesicht fallen. „Ach, Sie sind'?“ brummte er.„Was gibt's denn?“ „Sie scheinen stark beschäftigt zu sein, Kapitän— ich wollte nur fragen, ob ich Ihnen nicht behilflich sein kann.“ „Bei der Arbeit, die ich zu erledigen habe, kann mir niemand helfen.“ „Was machen Sie denn?“ „Ich berechne Gewinn und Verlust.“ „Ihrer diesmaligen Ladung?“ „Wieso— diesmalige Ladung? Ach so, jawohl. stimmt: Gewinn und Verlust meiner diesmaligen Ladung.“ Dabei brach er in ein sonderbares, schrilles Lachen aus, das MacTee die Nerven zerriß. Ihn ging diese Ladung natürlich nicht das geringste an, und nur, um den Alten abzulenken, sagte er: „Eigentlich ist's doch ein recht sonderbarer Gedanke von Ihnen, Kapitän, eine Schiffsladung Weizen von der Südsee ausgerechnet nach Mittelamerika zu bringen.“ „Das begreifen Sie natürlich nicht, junger Mann, jeder große Gedanke erscheint sonderbar, wenn er zum erstenmal ausgeführt wird. Außerdem soll das Getreide natürlich nicht dort bleiben.“ „Ach so, jetzt verstehe ich—“ „Gar nichts verstehen Sie, durchaus gar nichts,“ unterbrach ihn Henshaw barsch,„aber warten Sie nur. die Zeit wird vielleicht noch kommen—“ Ein so irrsinniges, gellendes Gelächter beendete den Satz, daß es MacTee kalt dabei über den Rücken lief. „Ein Gutes hat aber jedes Unglück", begann der Alte, der ruhelos auf und ab lief, nach einer Weile, „jetzt bleibt mir doch der Tod in meinem Bett erspart. Schrecklich war mir immer der Gedanke, allein sterben zu müssen, höchstens umflennt von ein paar alten Weibern— und das wäre mein Los gewesen, wenn ich mich irgendwo auf dem Lande festgesetzt hätte. Jetzt kann ich mir einen Scheiterhaufen anzünden und darauf hinaustreiben ins ewige Meer— einen Wikingertod sterben, würdig meiner Ahnen—“ Seine Augen funkelten, es wurde MacTee unheimlich zumute— entschieden, der alte Mann hatte völlig den Verstand verloren! Sein zusammenhangloses Gerede von Sterben und Tod peinigte den Schotten schließlich so, daß es ihn in dem engen Raum nicht mehr länger litt— wie verstört floh er in die Nacht hinaus. Als er aber, an die Reling gelehnt, in das schwarze, gurgelnde Wasser hinabstarrte, fiel ihm plötzlich ein, daß der Tod, von dem der Wahnsinnige da drinnen faselte, vielleicht gerade jetzt seinen Nebenbuhler und„Blutsbruder“. Harrigan bedrohte. Und er hatte nichts getan, den meuchlerischen Anschlag zu verhindern, hatte im Gegenteil die Mörder in ihren feigen Plänen bestärkt! Der, dem sein plötzlich erwachtes Mitleid galt, lag währenddessen auf den harten Planken des Vorderdecks ausgestreckt und starrte zu den flimmernden Sternen empor. Da es nicht seiner Natur gemäß war, trüben Gedanken lange nachzuhängen, hatte Harrigan alles, was mit der Meuterei und der schiefen Lage, in die er geraten war, zusammenhing, ausgeschaltet und freute sich des tiefen Friedens rings um ihn her. Wenn die Zeit kam, sagte er sich, würde er schon wissen, was er zu tun habe.— Die Müdigkeit überwältigte ihn, die Augen fielen ihm zu, er schlief ein— was nur eine Landratte in ihrer völligen Ahnungslosigkeit fertigbringen konnte, denn der jüngste Schiffsjunge hätte gewußt, daß ein etwas stärker werdender Wellengang ihn unweigerlich über Bord rollen mußte. Glücklicherweise war sein Schlaf noch nicht sehr tief. denn er erwachte plötzlich, weil sich neben ihm etwas bewegte. Im selben Moment blitzte etwas Metallisches im ungewissen Sternenlicht auf, Harrigan packte unwillkürlich zu und bekam ein Handgelenk zu fassen, das er so energisch preßte, daß ein Messer klirrend zu Boden fiel. Schon hatte er sich hochgerichtet, doch der Angreifer, von dem er in der Dunkelheit kaum die Umrisse sah, drückte ihm mit den Knien die Kehle zu, so daß er die Hand loslassen mußte, um ihn zurückzustoßen. Mit einem Satz war Harrigan jetzt auf den Füßen und schlug nach der Gestalt, diese aber sprang zur Seite, so daß Harrigan von der Wucht seines eigenen Stoßes und der gleichzeitigen Bewegung des Schiffes um ein Haar über Bord geschleudert worden wäre. Im letzten Moment gelang es ihm noch, Halt zu finden, doch als er sich umwandte, sah er den Angreifer behend die Leiter hinabfliehen. Daß Harrigan sich nach dem Messer bückte, an das sein Fuß stieß, und es aufhob, sicherte dem Meuchelmörder so viel Vorsprung, daß er sich in Sicherheit bringen konnte. Denn als der Ire das Hauptdeck erreichte, war von jenem nichts mehr zu sehen— offenbar war er bereits im Mannschaftsraum verschwunden. Harrigan blieb einen Augenblick stehen, um zu überlegen. Das ganze deutsche Volk ißt am Sonntag Eintopfgericht Es wird angeboten: Stetttttrese von Landarzt sofort gesucht. Offert. unter R. V. 22 an die Expedition. Kedichce andatestanges gaol. Kochlehrmädchen nicht unter 18 Jahren, für kl. 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Seite 15 Darnen, Sperl und Spiel Endenichs Handbauer wonlen Kurs nach ooen nehmen „Klippe“ Köln 93 schweres Hinkernis.— Poppelsdorf muß nach Sürth „Phöbus“ Schümmeljeder spielt wieder allerdings„nur“ mit den„Alt=Internationalen“ in Essen Eine Mannschaft der„Alt=Internationalen“ spielt am kommenden Sonntag in Essen gegen den Bezirksklassenverein Preußen. Dieses Spiel, dessen Reinertrag dem W5W zufließt, wird von folgenden Größen bestritten: Stuhlsaut; Bumbes Schmidt=Toni Kugler; Kurt OttoSchümmelseder=Leo Fiederer; Walter FischerWieder=Hochgesang=Swatosch=Höger. Martha Gennenger schwamm Weltrekerd 220 Pards=Brustschwimmen in:49,2 Minuten Die deutsche Europameisterin Martha Gennenger hat am Donnerstag in Bochum den Weltrekord im 220 Pards=Brustschwimmen angegriffen. Der Versuch, die Weltdestleiftung der Dänin Else Jacobsen mit:49,5 Minuten zu unterbieten, gelang glänzend. Martha Gennenger stellte in:49,2 Minuten (die Zeit wurde von fünf Zeitnehmern gestoppt) einen neuen Weltrekord auf. Die Bochumer Bahn ist mit 25 Meter Länge einwandfrei. Es beehren sich als Verlobte Marie Dollinger— Hendrix Die Nürnberger Sprinterin Marie Dollinger hat sich mit dem Aachener Kurzstreckenläufer Hendrix, der allerdings für Preußen=Krefeld startet, verlobt. Frick verordnet Schwimmen für die Polizei In einem Runderlaß an die staatlichen Polizeibehörden gibt, wie das NDS meldet, der Reichs= und preußische Innenminister Anweisung, daß für alle Polizeibeamten die MögWenn die deutsche Nationalmannschaft am kommenden Sonntag den Kreisen jenseits der Grenze zum Trotz, die dem neuen Reiche nicht zustimmend gegenüberstehen, im Amsterdamer Stadion erscheint, dann weiß sie sich mit Tausenden von„Schlachtenbummlern“ aus Rheinland und Westfalen der sprichwörtlichen Gastfreundschaft des Königlich Holländischen Fußball=Bundes gewiß. In sportlicher Hinsicht hat die heutige Nationalmannschaft manche„Sünden“ ihrer Vorgänger wettzumachen. Denn wie hat Fußball=Deutschland bisher gegen das„kleine“ Holland abgeschnitten? 1910 in Arnheim:4, 1910 in Kleve:2, 1911 in Zwolle:5, 1912 in Leipzig:3. 1914 in Amsterdam:4, 1923 in Hamburg:0, 1924 in Amsterdam:0, 1925 in Amsterdam:2, 1926 in Düsseldorf:2, 1926 in Amsterdam:2, 1927 in Köln:2, 1931 in Amsterdam:1, 1932 in Düsseldorf:2. Ja, war das zuletzt am 4. Dezemder 1932 im Düfsesdorfer Rheinstadion, als alle deutschen Fußballer aus den Sieg, auf die endl.“ Glattstellung der Bilanz gegen Holland schworen, eine fürchterliche Enttäuschung! Nichts gelang unserer Mannschaft, deren Sturm mit Aldrecht, Wigold, Kuzorra, Richard Hofmann, Kobierskt sich nie zusammenfand, währene die Träger des Oransehemdes unter Führung des kleinen Halbrechten Adams, des zweisachen Torschützen, noch mehr als sonst gewissermaßen über ihre Kräfte hinauswuchsen. Warum Holland uns nicht„lag“ das wollten manche Fußballweisen lange nicht verstehen. Aber die Erklärung war einfach. Unsere meist süddeutschen Vertreter waren in ihrer technischen Spielweise zu umständlich geworden, sie ließen sich durch die einsachen, gradlinigen Mittel der mit nattonalem Feuer kämpfenden Holländer Aberrumpeln. Seitdem unsere Nationalmannschaft eine Grotmacht geworden ist, war Holland nicht mehr ihr Gegner. Und wir vermuten, daß auch die Holländer, selbst auf eigenem Boden, über den neuen deutschen Stil reichlich verwundert sein werden, daß sie auf ein Sicherheitsspiel der Deutschen stoßen, vor dem mindestens so starke Einheiten wie die holländische kapttulieren mußten. Der neue deutsche Stil stellt ja nicht nur ein System dar, das durch die Zrückziehung des Mittelläusers die Deckung und Abwehr richt abriegelt. Vielmehr besitzen wir auch Stürmer, die in=Jormation eine großartige Stoßzkraft entwickelt haben, wie sie oft auch in bedrängter Lage bewiesen. Wie manchesmal haben uns die Holländer trotz überlegenen„Feldspiels“ geschlagen, nach Lage der Dinge könnten heute die Rollen einmal vertauscht Für den morgigen Samstag und Sonntag hat die Deutsche Turnerschaft des Gaues Mittelrhein eine einmalige Großveranstaltung in den Siegkreis gelegt. Mit der Werbeschau am Sonntag im Herrengarten, die den Schulungslehrgang abschließt, ist eine umfassende Gauschulung vorgesehen, wo sämtliche Fachwarte der Vereine und des Kreises durch den Gauführer bzw. seine Mitarbeiter zweckentsprechend geschult werden. Die Deutsche Turnerschaft, die auch im Siegkreis über rund 2500 Mitglieder ausweist, hat einen umfassenden Stab von Führern und Warte, die in den Turnstunden, in den Hallen, auf den Rasen und durch viele Kreislehrgänge weitgehendste stille Volksturnarbeit leistet. Nach den Lehrgängen, die in verschiedenen Sälen in Siegburg am Samstag abgehalten werden, findet abends im Hotel Stern ein Kameradschaftsabend für die Turner statt, in dem neben Reden des Gau= bzw. Kreisführers und gemeinschaftlichen Liedern Uebungen der Turnerinnen und Turner und Filme der DT gezeigt werden. Sonntag nehmen die Lehrgänge ihren Fortgang in den für die einzelnen Fachwarte bestimmten Räumen. Gegen Mittag ist im Herrengarten gemeinsame Morgenseier. Der Adschluß des Tages bringt nachmittags im Herrengarten eine große turnerische Werbeschau, die unter dem Geleitwort:„Wir turnen!“ steht und bei der neben Tänzen und Fechten Männerturnen, Frauenturnen, Kinderturnen und deutsches Turnen der Besten des Gaues Mittelrhein in höchster Vollendung gezeigt wird. Die Veranstaltung wird musikalisch von der Standartenkapelle Stenz umrahmt. Winterhallenfeste in Vonn und Euskirchen Am Sonntag großer Gerätewettkampf in Palmersheim Das diesjährige Winterhallenfest muß aus verkehrstechnischen Gründen geteilt werden und zwar findet dasselbe für Bonn und Umgebung, einschl. Siebengebirge, am 10. März in Godesberg statt, in Euskirchen für die Vereine von Euskirchen und Umgebung am 24. März. Bei diesem Hallenfest werden Riegenwettkämpfe ausgetragen in Ober= und Unterstufe. Nachmittags werden Schauturnen und Sondervorführungen gezeigt, ebenso tritt dann die in den Vormittagskämpfen ermittelte Kreisriege an die Oestentlichkeit. Gerätewettkampf TV Palmersheim— TB Zülpich Im Nahmen einer großen Winterveranstaltung hat sich der TV Palmersheim die starke Geräteturnmannschaft des TB Zülpich verpflichtet. Die Gäste stellen die wohl beste Riege von Euskirchen und Umgebung. Fernerhin wird dieser Hauptkampf von Darbietungen der Turner und Turnerinnen umrahmt. Einige humoristische Einlagen werden am Schlusse zum Tanz überleiten. 12272— lichkeit des Schwimmens im Freien zu gewährleisten ist. Der Minister erklärt, daß im Interesse der Schwimmausbildung und der Erhaltung der Schwimmfertigkeit der Angehörigen der Schutzpolizei, des Feldjägerkorps, der Gendarmerie und Kriminalpolizei überall da, wo eigene Schwimmanlagen nicht vorhanden sind und es die örtlichen Verhältnisse gestatten, Schwimmanstalten im Freien zur Mitvenutzung zu mieten sind. Der Minister gibt für die mietweise Uebernahme Grundsätze bekannt und bestimmt u.., daß als Höchstzahl der in diesen Schwimmanstalten zu verabfolgenden Bäder für die jüngeren Polizeibeamten ein Bad je Woche, für die Beamten bis zum 45. Lebensjahre vierzehntägig je ein Bad bereitzustellen ist. Einheitsfront im deutschen Schwimmsport Der Jührerrat des Fachamtes Schwimmen dat mit der Deutschen Turnerschaft, vertreten durch den stellvertretenden Führer Oberturnwart Steding, eine Verabredung getroffen, die der DT jetzt eine maßgebliche Beteiligung an der Führung des Fachamtes sichert. Aufgrund des von kameradschaftlichem Getst und dem festen Willen zur Zusammenarbeit getragenen Uebereinkommens wurde als Vertreter der DT Klemm=Halverstadt als zweiter Stellvertreter des Fachamtsleiters in den Führerrat des Fachamtes berufen. Es wurde außerdem eine weitergedende Beteiligung der DT im Beirat des Fachamtsschwimmwartes und den Untergliederungen in Aussicht genommen. Die führenden Männer auf beiden Seiten sind sich darüber einig, daß bei aller Achtung vor dem Bestand der beiden Verbände, die ja nach wie vor bestehen bleiben, die Arbeit im Fachamt nur nach einheitlichen Gesichtspunkten geleistet werden kann und daß der Streit um Personenfragen und solche sogenannter„Kompetenzen“ der Vergangenheit anzugehören hat. werden, ohne daß wir eine räumliche Ueberlegenheit dieses Gegners anzunehmen brauchen Deutschland Buchloh Stührck Busch Gramlich Münzenberg Zielinsti Lehner Hohmann Conen Rohwedder Kobiersti v. Gelder Emit Bakhuis Vente Wels (Haag)(Haarlem(Zwolle)(Rotterdam)(Gorlnchem) v. Heel Anderiessen Bas Paauwe (Jeyenoort)( Alax)(Feyenoord) v. Run v. Diepenbeek (Eindhoven)(Alax Amsterdam) Halle (Deventer) In gleicher Besetzung hat die holländische Elf zuletzt in Bern die Schweiz mit:2 überzeugend geschlagen, und in den Nieverlanden behauptet man, dieser Sieg sei wertvoller als der kürzliche deutsche mit:0 üder die Eldgenossen. Nun, über Fußball=Mathematik mag man streiten. Wir wissen, daß die heutige Holland=Elf mit soliden technischen Mitteln ein modernes Spiel pflegt, daß sie ihre alte Abwehrstärke gewahrt hat und im Angriff teuflisch zu stürmen und zu schießen vermag. Besonders der Innensturm steht in hervorragendem Rufe, und einen Mittelstürmer wie Bakhuis soll Holland in der Nachkriegszeit noch nicht gehabt haben. Und doch vertrauen wir der deutschen Mannschaft Unsere nationale Garde steht nicht auf elf Paar Beinen. Mit dem Sturm der weltmeisterschaftlichen Italienfahrer ist die Besetzung in verschiedener„Fassung“ möglich, wobei die „Rleiche Stärke, die gleiche seste Linie bestehen bleibt. Es erscheint müßig, über die einzelnen Spieler, deren Form natürlich ihrer abermaligen Berufung zugrunde gelegt wurde, viele Worte zu verlieren. Gegenüber der kürzlichen Stuttgarter Siegermannschaft sind nur drei Posten anders besetzt, Hohmann statt Siffling, Münzenderg statt Goldbrunner, Zielinsti statt Appel. Besonders Münzenberg als Prellblock dürfte gegen die Holländer goldrichtig am Platze sein, so daß das automatische Sicherheitsspiel der hinteren Reihen gegen Ueberumpelungen schützt. Unsere technisch gewandten und schnellen Flügel machen das Angriffsspiel frei genug, Hohmann und der stämmige, klug aufbauende Rohwedder sollten die Verbindung gut regeln, sodaß der Brecher und Schütze Conen zur Wirkung kommen muß. Wir wissen, daß nach so vielen Siegen kein Garantieschein auf Sieg gegen Holland ausgestellt werden kann. Wir haben TV Endenich— Köln 93 Die äußerst starken Gäste können nur dann in Endenich geschlagen werden, wenn die Platzmannschaft ihre Spielweise und Kampfesmut aufbringt, wie gegen Rippes und Wacker. Es sei nicht vergessen, daß auch Köln 93 noch am letzten Sonntag Nippes schlug und mindestens so stark ist wie die Endenicher. Hoffentlich beachtet Endenich die Mahnung und zeigt auch einmal den eigenen Zuschauern, wie man gegen eine gute Mannschaft gewinnt. Und Poppelsdors in Sürth? Hinspiel gelang den Poppelsdorfern ein klarer Sieg, aber inzwischen haben sie von ihrer Spielstärke einiges eingebüßt. Hinzu kommt der fremde Platz, aus dem die Sürtber sehr schwer zu schlagen sind. Immerdin, mit dem nötigen Siegeswillen und einem raumgreisenden, entschlossenen Sturmspiel müßte es gelingen, den Sieg mit nach Hause zu nehmen. Der K BC wird sich gegen Wacker, selbst auf dessen Platz, den Sieg kaum nehmen lassen und wie der Nippeser Handballverein gegen Tus Ehrenfeld in Ehrenfeld abschneidet, muß man abwarten. Sülz hat gegen den KSC auf eigenem Platz die besten Hoffnungen, weiterdin an der Spitze zu bleiben. 1. Kreisklasse TB Rheindorf— SB Polizeischule Vonn In Rheindorf ist der Boden sehr heiß und so werden die Bonner Poltzeischüler keinen leichten Stand haben, zumal die Platzmannschaft über eine gute Spielstärke verfügt. Wie der Ausgang sein wird, bleibt abzuwarten, sicher ist ein beiderseits harter und energischer Kampf. AxV Bonn— TV Palmersheim Für die Bonner wird es nun höchste Zeit, wenn sie sich vom Ende noch wegarbeiten wollen. Bei guter Verfassung müßte aber keine Veranlassung, der deutschen Mannschaft den Steg nicht zuzutrauen! Chinesisches Trainingslager für die Dlympiade Die chinestschen Leichtathleten für die 11. Olympiade in Berlin 1936 werden nach einem Beschluß des chinesischen Amateur=Sportbundes vom 15. Juli bis 31. August in einem Trainingslager zusammengesaßt werden. Als Ort für das Trainingslager wurde die frühere deutsche Kolonie Tsingtau gewählt. Deutsche Berufsboxer und Ringer nach Südamerika? Aus Südamerika werden für diesen Sommer wieder deutsche Berufsvorer angesordert. Man hat Werner Seile und Altmeister Franz Dübbers ein Angebot zu einer Expedition nach Uebersee gemacht. Auch werden drei deutsche Berufsringer eingeladen. Sollte die Expedition zustande kommen, dann wird wahrscheinlich bei den Ringern der frühere deutsche Amateurmeister Willi Müller dabei sein. es möglich sein, am Sonntag zu den Punkten zu kommen, odschon einer der besten Stürmer nicht mitmachen kann. Denn die Gäste treten mit einer starken und energischen Mannschaft an, die dem AxB nicht so recht„liegen“ wird. TV Geislar— SC Euskirchen In Geislar ist das Siegen nicht so einfach Die Platzmannschaft verfügt vor allem über eine starke Hintermannschaft und wenn sich der Sturm gut findet, dann dürfte der Ausgang offen sein. 2. Kreisklasse, Gruppe Vonn Bonner TV— KXB Rheinland Treten die Bonner mit der nötigen Vorsicht an, dann sollten sie ihren Sieg vom Hinspiel wiederholen können. Nötig haben sie es schon, um weiterhin an der Tabellenspietze zu bleiben, aber der Gast darf nicht unterschätzt werden. XV Witterschlick— Preußen Rheindorf Die Aussichten der Gäste, in Witterschlick zu gewinnen, sind ziemlich gering, denn auf eigenem Platz ist Witterschlick ein starker Gegner und müßte auch nach den bisherigen Leistungen gewinnen. Gruppe Euskirchen Te Ollheim— TV Cuchenheim Beide Mannschaften verfügen über eine gute Spielstärke. Auf eigenem Platz halten wir die Ollheimer für die stärkere Mannschaft, die auch gewinnen sollte. So ganz hoffnungslos ist die Reise für die Gäste jedoch nicht, obschon die Mannschaft durch Bestrafungen einiger Spieler empfindlich geschwächt ist. XB Wormersdorf— TV Euskirchen 86 Beide Mannschaften konnten sich in letzter Zeit durch gute Spiele und schöne Siege hervortun. Dieses Spiel soll nun zeigen, wer von beiden die bessere Mannschaft ist. Der Ausgang ist vollkommen offen. Bei den unteren Mannschaften spielen: Beuel 2— SC Euskirchen 2: Godesberg 2— Witterschlick 2. Eiskunstlaufweltmeisterschaften in Budapest Am Wochenende kommen in Budapest die Weltmeisterschaften im Eiskunstlauf für Herren und Paare zum Austrag, bei denen Deutschland nur durch WallvHompel=Otto Weiß vertreten sein wird, da unsere Europameister Maxie HerberErnst Baler wegen ihrer Amerikareise auf einen Start in Budapest verzichten. Deutsche Freiballon=Meisterschaft 1935 Zum ersten Male wird am Sonntag in Darmstadt die neugeschaffene deutsche Freiballon=Meisterschaft abgehalten. Erstmalig wird hier der Versuch gemacht, in der ungünstigen Jahreszeit eine eingehende Prüfung des Könnens unserer Ballonfahrer vorzunehmen. Der Sieger des Wettbewerbes, an dem 18 Ballone teilnehmen, muß wenigstens 750 Kilometer zurücklegen und bei Windstille 20 Stunden in der Luft bleiben, gilt ohne weiteres als Teilnehmer am Gordon=Bennett=Flug, der wieder in Warschau gestartet wird. Da die großen Ballone durch einen Ballast beschwert sind(der nicht angerührt werden darf), haben alle Ballone die gleichen Aussichten. Hunger und Kälte müssen bezwungen werden. ! Am Sonntag— Eintopfgericht dieses Titels ins Lager der Berufsboxer übertreten wird! Aber dieser Weg muß, wenn das Ziel vollen Wert haben will, erst systematisch beschritten werden. Daran mögen auch die Zuschauer denken! So werden denn heute wiederum lederne Fäuste durch den Rina schwirren, wiederum wird sich die Auswärtskurve im Bonner Borsport zeigen und wenn uns auch die Leistungen der heutigen Gegner, die alle an den Olympia=Ausscheidungs= kämpfen teilnehmen, weniger bekannt sind, sie werden uns ebenso wenig enttäuschen, wie unsere Bonner Boxer. — lzett. Boxt Freddy Miller auch in Deutschland? Wir erfahren aus England, daß der Interessenvertreter des amerikanischen Federgewichts=Weltmeisters, Freddy Miller nicht abgeneigt ist, den Weltmeister in einem Berliner Ring boxen zu lassen. Es fragt sich allerdings, ob man für Miller, der bekanntlich Deutsch=Amerikaner ist, einen geeigneten deutschen Gegner finden wird und ob die Forderungen des Amerikaners nicht zu hoch sind. Hockey=Notizen Spielerpaß und Schwarze Liste Der Deutsche Hockeybund wird in der nächsten Zeit, wie der Fachschaftsführer bekannt gibt, eine Kontrolle der Spielerpässe durch die Schiedsrichter vornehmen. Alle Spielet— auch die Jugendlichen— müssen ab Sonntag ihren Paß zum Wettspiel mitbringen. Die Spieler, die keinen Paß haben oder ihn nicht mitbringen, werden bestraft. Vereine, die noch keinen Spielerpaß für ihre Mitglieder angefordert haben, werden in Zukunft auf der„Schwarzen Liste“ stehen. Disziplin in Jugendspielen Es ist in letzter Zeit beobachtet worden, daß die HockeyJugendlichen teilweise zu laut spielen. Auch sind technische Mängel festzustellen: Spiel mit einer Hand, unüberlegtes Zuschlagen, direkte Abschläge der Verteidiger, Schlag auf den Stock des Gegners. Die Jugendleiter der Hockeyvereine werden gebeten— so heißt es in einem besonderen Aufruf— im Training die Jugendlichen zu größerer Spieldisziplin und aus Denken zu gewöhnen. Haus Kilian führt in St. Moritz Weltmeisterschaft im Viererbob In St. Moritz begannen am Donnerstag bei schönstem Wetter die Rennen um die Viererbob=Weltmeisterschaft. Aus sechs Nationen datten sich elf Fahrzeuge am Start eingefunden, darunter auch der deutsche Titelverteidiger Hans Kilian, der den Bob„Deutschland 1“ steuert. Nach den beiden ersten Läufen(insgesamt sind vier Fahrten zu machen) liegt Kilian an der Spitze vor Schweiz 1(Reto Capadrutt) und Deutschland 2(Fritz Grau). Allendings sind die Zeitunterschiede nur sehr gering. Lohmann=Buschenhagen überragend Berliner Sportpalast ausverkauft Die hervorragende Besetzung der Radrennen im Berliner Sportpalast am Donnerstagabend hatte einen Besuch bis auf den letzten Platz verschafft. Neben zwei Einzelrennen über je eine halbe Stunde, die von Rausch und Falck Hansen ganz überlegen gewonnen wurden— dabei vollbrachte besonders Rausch eine Glanzleistung, denn er ließ Deneef. Buysse und Pilnenburg mit Rundenrückstand hinter sich— stand das Mannschaftsrennen über zwei Stunden im Vordergrund des Interesses. Nach zehn Minuten setzten schon die Jagden ein, die bis zum Schluß nicht mehr abrissen. Die Kölner ZimsKüster beherrschten in der ersten Stunde das Feld ganz allein, denn sie lagen zeitweise mit drei Runden Vorsprung allein an der Spitze. In toller Fahrt wirbelten dann Lohmann=Buschenhagen, die durch Aufgabe ihrer Partner Schön und Buysse zu einer Mannschaft zusammengetan worden waren, um die Bahn. In kurzer Zeit hatten sie fünf Verlustrunden wettgemacht und dann nahmen die beiden dem gesamten Feld noch eine weitere Bahnlänge ab. Charlier=Deneef setzten sich auf den zweiten Platz vor den tapferen Zims=Küster, die wieder eine glänzende Fahrweise an den Tag legten. Hürigen wurde mit Piinenburg Vierter, aber besondere Beachtung muß man noch dem fünften Platz der Mannschaft Tietz=Kolvenbach schenken. Rausch wurde in den Jagden von Falck Hansen nicht genügend unterstützt, um eine Rolle zu Zwischen Riesenfeigen, Iailos and Zechtsprangen Samslag und Sonntag die große kurnerische Heerschau in Siegburg— Am Start u. a. die besten Turner des Mittelrheingaues er Turn- und Spielverein Ober= und Niederdollendorf ranstaltet am kommenden Samstagabend im Saale des ehealigen Winzervereins einen Abend des Schauturnens. Die nzelnen Riegen der Alten Herren, der Turner und Turnenen, der Jugend und der Mannschaft werden im Geräteirnen, im Pyramidenbau, in Hallenspielen und Frelübungen in Wert turnerischen Treibens lebendig vorführen. Der Reichsbahn=Turn= und Sportverein Troisdorf it seine Jahreshauptversammlung abgehalten. Nach Bekannttbe des Geschäfts= und Kassenberichts wurde Entlastung er#lt. Der Verein ist gegliedert in Altersriege, Riege für tere Turner, Jugendturner, für Knaben, Turnerinnen, Mäden, Abteilung für Schießsport und eine Rhönrad=Abteilung. allenthalben im letzten Geschäftsjahr beachtliche Erfolge rzielten. Zurzeit wird der Schießstand an der Louis=Mann= gedtstraße angelegt. Oberinspketor Dietz wurde als Vereinsihrer gewählt. Männer=Turn=Verein e. V. Remagen=Kripp Am kommenden Sonntag veranstaltet der MTs Kripp inen diesjährigen Turn= und Werbeabend im Vereinslokale setzing. Sämtliche Abteilungen des Vereins zeigen hier ihr innen. Der Reinertrag wird zu Gunsten des Winterhilfsverwandt. „Eiche“=Ringer gerüstet: Der Meister kommt! Mittelrheinmeister Mülheim 92 mit Sonntagvormittag trifft die Bonner Ringerstaffel der„Eiche“ in der„Schauburg“ auf den langjährigen Mittelrheinmeister Athletenklub Mülheim 92, der auch in diesem Jahre schon als Meister der Gruppe Köln=Bonn feststeht. Wenn man auch den Mülheimern, die am Sonntag wieder mit ihrem Federgewichtler Willy Möchel, der in Schweden die deutschen Farben vertrat, ringen, so werden sie doch bei der„Eiche“ einen ihrer gefährlichsten Gegner treffen. Diesen Kampf darf man als das beste Treffen der Saison der Oberliga bezeichnen, da fast in allen Gewichtsklassen sich die besten Ringer beider Mannschaften gegenüberstehen. So trifft Förderer=Bonn im Bantamgewicht auf einen der besten deutschen Bantamgewichtler Mehrscheid. Im Federgewicht hat der Bonner Becker den deutschen Kampfspielsieger Möchel W. als Gegner. Der Bonner slegte beim letzten Freundschaftskampf gegen den Meister nach Punkten und diese Niederlage will Möchel nun wettmachen. BrungsBonn und Dohm=Mülheim treisen sich im Leichtgewicht. und man darf gespannt sein, ob sich Brungs für seine Niederlage revanchieren kann. Der Kampf im Weltergewicht zwischen Müller=M. und Collin=B. steht offen, da sich beide noch nicht gegenüberstanden. Der deutsche Exmeister Möchel O. hat im Mittelgewicht den Bonner Felderer 2 als Gegner. Auf Grund seiner Kraft könnte der Bonner Beins Weg zum Meister kann nitt aber Fachenberger gehen Heute„Marine-Nordsee-Station“ in der Beethov enhalle. Kämpfe, die wiederum begeistern werden Wenn heute abend in der Beethovenhalle der Ring freigegeben wird für die einzelnen Kämpfe und Runden, wenn wieder die Massen die Kampfhandlungen mit Spannung verfolgen, wenn wieder die Bonner Kampfstaffel ehrenhaft diesen Zweikampf bestehen wird und wenn nicht zuletzt für das Winterhilfswerk Kämpfer und Zuschauer opferten, so itt das für unsere Vaterstadt Bonn ein gewaltiger Erfolg, der die Verzichtleistung des deutschen Meisters Bernlöhr für einen Kampf gegen Stein bei weitem überschattet. Es mag Menschen geben, denen die Absage Bernlöhrs etwas unbegreiflich erscheint, die keine triftige Entschuldigung gutheißen wollen, sondern nur verlangen. Ihr eigener Egolsmus geht unbarmberzig über die Gesundheit eines Sportkers, der nicht um des Geldes, sondern um des Sportes willen im Ring steht und seinen Mannesmut und Verteidigungskunst zeigen will. Gewiß, es ist nicht immer angenehm, unangenehm enttäuscht zu werden, indem angesagte Kämpfer nicht erscheinen! Wir müssen aber begreisen lernen, daß gerade der Boxsport die beste Kondition des Boxers verlangt, sofern er nicht schon von vornherein aussichtslos ins Gefecht gehen will. Wir müssen auch fernerhin begreifen lernen, daß ein Boxer, der 4 Jahre hintereinander— wie Bernlöhr— den deutschen Meistertitel errang, nicht einen Funken Feigheit besitzt und selbst vor einem der schlagstärksten deutschen Mittelgewichtler— als solchen man Stein immerhin bezeichnen kann — niemals vorher einen Rückzug machen wird. Es ist Bernlöhrs gutes Recht, für vorläufig auf einen Kampf mit Stein infolge seiner Verletzung zu verzichten, denn Meister sein verpflichtet! Der Weg Steins zu Meister Bernlöhr kann nur über Hachenberger gehen und es ist gut so für Stein, daß die Absage Bernlöhrs kam. Wir haben im Mittelgewicht mit Stein eben nur 5 Kämpfer von Format und doch unterschiedlich in ihren Leistungen. Hie Techniker, die„Fighter“! Einen davon hat Stein bisher nur vor die Fäuste bekommen u. z. den Techniker Blum, den er nur nach Punkten knapp schlagen konnte. Es warten noch Schmittinger, der bekanntlich gesperrt ist, Hachenberger und Bernlöhr. Wir hatten Hachenberger schon im Dezember erwartet, der damals jedoch ebenfalls durch Verletzung absagen mußte. Die Leistungen des Wiesbadeners sind zur Genüge bekannt, sie passen sich in allen Belangen denen Steins voll und ganz an. Nun kann Stein deweisen, ob er Aussichten hat, auch einmal Meister Bernlöhr zu schlagen, denn seine unzähligen Siege über andere Gegner sind hierfür kein Leistungsmesser! Besiegt er Hachenberger, dann wird er auch selbst einmal über Meister Bernlöhr den Weg zur deutschen Meisterschaft sinden, denn wir glauben nicht daran, daß Stein ohne Erringung Gebr. Möchel seinem Gegner sehr gefährlich werden. Im Halbschwergewicht treffen sich Westpfadl=M. und Felderer=Bonn. Auch dieser Kampf steht offen. Wird auch diesmal Wolf=Bonn seinen Gegner Kreimer wie im Rückkampf im Schwergewicht schlagen können? „Siegfried“ Kessenich weilt bei seinem Namensvetter „Siegfried“ Köln Der Rückkampf am Sonntag in Köln zwischen den beiden Namensvettern wird zu einem harten Gesecht kommen, zumal dieser Kampf für den Tabellenstand beider Gegner von großer Bedeutung ist. Die Bonner werden bei einer weiteren Nieverlage ans Tabellenende kommen, während den Kölnern bei einer Niederlage vielleicht der zweite Platz verloren gehen kann, da ihnen Kraftsport Köln dicht auf den Versen ist. Um die Meisterschaft der Bonner=Klasse Athl.=Klub Euskirchen 2—„Einigkeit“ Kirchheim treffen sich am Sonntagabend zum Rückkampf. Man darf gespannt sein, ob es auch diesmal dem Neuling Kirchheim gelingt, seinen stärksten Gegner zu beslegen. Die Stegburger Athleten müssen ebenfalls nach Euskirchen zum Turn= und Fechtklub. Mit kompletter Aufstellung darf man auch diesmal den Siegburgern einen knappen Sieg zutrauen. Garantieschein auf Nieg gegen Hoaand kann nicht ausgesteat werden Am Sonntag in Amsterdam: Fußball=Länderkampf Holland— Deutschland Gründungsjahr des Verlags 1723 5. Jahrgang— Nr. 18162 Jreitag, 15. Jebrnar 1933 Bezugspreis: monatlich.### Illustrierte: 30 8 frei Haus einschließlich Botenloyn und Transportkosten. Postbezugspreis monatlich mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr. ausschließl. Postzustellgeld Einzelverkaufspreis 105. Anzeigengrundpreis für die Proßspalte(46 mm) mm 18.8 Tertanzeigen(78 mm).. mm 111/8 Anzeigen bis 111 mm Höbe... mm 155 Vereins=Anzeigen. mm 108 Famitien=Anzeigen von 2 Spalten an... mm 108 Stellengesuche... mm 53 Gelegenheits=Anzeigen Wort 53 Offerten= u. Auskunstsgebübr 303 Nachlaßstafsel B. Gültia ist Anzelgenpreisliste Nr. 3. Durchschnitts=Auflage 1135: 21 200. „„„ B— sar Vonn und Amgegente SonnterRauhein, Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Drua und Verlag: Bonner Nachrichten Gm v H. Geschäftsstelle in Bonn. Bahndofstraße 12 Sammetruf: 3851—53. Kerngespräche 3853 Postscheckkonto Köln 18672 Bankkonten: Girokonto: Reichsbank Vonn. Deutsche Bank u Disconto=Gesellich. Annadme von Abonnements und Anzeigen: Bonn.. Bahnhofstraße 12 Godesbera... Bahnhofstraße 30 Euskirchen, Bahnhofftraße 13 Beuel.. Adolf=Hitler=Straße 6 Obercassel.... Hanntstraße 144 Oberdollendorf. Heisterbacherstr 51 Köniaswinter. Hauptstraße 87 Honnes.... Hauntstraße 49 Troisdorf.... Kölner Straße 77 Steabura... Adolf=Hitler=Platz 16 Hennes..... Bahnhofstraße 11 Wissen.... Kaiser=Allee 16 Deutscher Frontkeiedko# in Norctrankreich kreigelegt In Nordfrankreich wurde bei Carency an der Gabelung der Landstraßen nach Souchez und Ablain ein ehemaliger deutscher Friedhof aus den Jahren 1914/15 freigelegt, in dem während des Weltkrieges 400 deutsche und franzästi#ne Soldaten bestattet wurden(Bild links). Lawinenungküchkt in Jieot sonen ums Leven gelommen. und großer Tachschaden ist anzerichtet,worden. Unser Uebersichtsbild oben zeigt die Stzig: tion nach dem Niedergang einer großen Lawine bei Muylau unweit Innsbruck, durch die eine Reibe von We Scheunen und Vieyställen vernichtet wurde. Einige Wiener Touristen wurden verschüttet, konnten jedoch noch levend geborgen werden. ine Reihe schwerer Lawinenunglücke ereignet. Dabei sind mehrere Perwaden ist anzerichtet,worden. Unser Uebersichtsbild oben, Heigzt, huß, g Reichskeiter De. Ley Der Organisator der Deut schen Arbeitsfront, wird veut 45 Jahre alt(Kreis rechts Rommandant Wilen (Kreis oben) des amerikanischen Riesenlustschifses„Macon“, das unweit der kalijornischen Küste verunglückte, wurde von einem amerikanischen Klieg. gerettet. Mimisterpräsicent Göeing in Bremen Die Hansestadt Bremen empfing am 13. Februar den Besuch des Preußischen Ministerpräsidenten. Die Stadt hatte aus diesem Anlaß reichen Flaquenschmuck angelegt. Der Ministerpräsident wurde bei seiner Ankunst auf dem Bahnhof vom Gauleiter und Reichssiatihalter Noever begrüßt und schritt dann die Front der Ehrenabteilungen der verschiedenen Formationen ab. Im Auschluß daran fand ein Empfang im Rathaus statt, wo der Reichsstatthalter Rocver und der regierende„Bürgermeister Heider den Ministerpräsidenten bewillkommneten. In der Güldenkammer des alten Ratvauses wurde dem Ministerpräsidenten dann der Ehrentrunk der Hansestadt geboten Bild links: Reichsstatthalter Rocoer begrüßt im Rathaus in einer Festsitzung den Preußischen Ministerpräsidenten. Eine Frau dirigiert zum ersten Mak das Berkiner Phüilkarmonische Orchester Martha Linz, die bekannte ungarische Violinvirtnosin und Komponistin, dirigierte am 12. Fevruar als erste Frau das Berliner Philharmonische Orchester. Das Konzert, das großen Beisall fand, wurde in der Berliner Philbarmönie veranstaliet. Bild oben zeigt Martha Linz am Dirigentenpult. Ein Kreug am Oet des Jodessturses von Rönig Albert Am 17 Februar jährt sich zum erstenmal der Todestag des Königs der Belgier, Albert 1. An der Stelle, wo der tole Monarch aufgesunden wurde, nachdem er beim Ersteigen der Feisen von Marches=les=Dames tödlich abgestürzt war, ist ein schlichtes Kreuz aus Granit ohne jede Inschrift errichtet worden (Bild oben). Marn Wigman und isree Janegeuppe Am kommenden Donnerstag wird Marv Wigman in Vonz wieder ein Gastspiel geben. Bild links zeigt den Tap; „Frauentänze“ aus der Totenklage.