46. Jahrgang— Nr. 1513 Donnerstag, 10. Januar 1933 Gründungssahr des Verlagss 1225 Druck und Verlag: Bonner Nachrichten G. m. d. H. Bonn a. Ro Bezugspreis: monatlich.00#4 Illustrierte:„ 30 4 Anzeigen: Groß=Spalte(46mm)mm 184 Textanzeigen(7Smm) mm 100 J Einspaltige Anzeigen mm 15# Vereins=Anzeigen mm 106 Familien=Anzeigen von 2 Spalten an mm 104 Stellengesuche mm## Gelegenheits=Anzeig Wort 53 Gültig ist Anzeigenpreisliste 3. „„"„ O— für Vonn und Bonter Nachtichten Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten, Euskirchener Nachrichten Hauptichriftletter: Dr. Egon=Erich Albrecht. Stellvertretender Hanntschriftleiter: Heinz Dohm. Verantwortlich 1. o polttlichen Teil: Dr. Egon=Erich Albrecht. Verantwortlich 1. d. Abrigen Teil: Heinz Dohm. Verantwortlich für Anzeigen: Albert Dubberke. 1 ale in Bonn a Bo Durchschn.=Aufl. XII/34: 21 160 Geschäftsstelle: Bahnhofstr 12. Serechtzugden der Redaknon: und 17—18 Udr. Sammelruf: 3851—53. Rernaeipräche 3853 Postscheckkonto Köln 18672. Das staatsrechtiiche Gesicht des Pritten Keiches Erklärungen des Reichsinnenministers Dr. Frick Der Reichs= und Preußische Minister des Innern Dr. Wilhelm Frick beantwortete dem Berliner Dr. O..=Mitarbetter der Hearst Preß für die amerikanische und die deutsche Oeffentlichkeit aktuelle Fragen über den Aufbau des neuen Deutschland. Frage: Welchen staatsrechtlichen Charakter hat das Dritte Reich? Reichsminister Dr. Frick: Das Deutsche Reich ist ein Volksstaat, an dessen Spitze der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler steht. Seiner Berufung zur Führung des Reiches hat das deutsche Volk in einer allgemeinen und geheimen Volksabstimmung am 19. August 1934 mit 90 Prozent aller Stimmen zugestimmt. Frage: Ist beabsichtigt, dem deutschen Volke eine neue Versassung zu geben? Reichsminister Dr. Frick: Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat nach der Machtergreifung am 30. Januar 1933 bewußt darauf verzichtet, seine Machtstellung sofort durch ein fertiges Verfassungswerk zu befestigen. Das hatte Adolf Hitler auch gar nicht nötig, denn er selbst stand ja an der Spitze der nationalsozialistischen Revolution, die eine so elementare Volksbewegung darstellt, wie man sie kaum irgendwo anders in der Geschichte verzeichnen kann. Diese Bewegung hat das ganze deutsche Volk erfaßt und setzte die Ideen Adolf Hitlers, der der Schöpfer der nationalsozialistischen Bewegung und ihres Programms ist, restlos durch. Heute arbeitet die Regierung an der Verwirklichung der innerpolitischen Grundsätze des nationalsozialistischen Staatsgedankens und vollendet auf legalem Wege den Neuaufbau des Reiches. So wächst organisch mit der fortschreitenden Entwicklung Tag für Tag ein neues Stück Verfassung, und am Schluß der vom Führer beanspruchten Vier=Jahresfrist wird das Werk mindestens im Rohbau vollendet dastehen. Das deutsche Volk wird dann selbst Gelegenheit haben, dazu Stellung zu nehmen. Frage: Welches ist die staatsrechtliche Stellung des Führers und Reichskanzler? Stellt sie die eines Souveräns dar? Reichsminister Dr. Frick: Die staatsrechtliche Stellung des Führers und Reichskanzlers ist stärker als die eines Souveräns, denn er hat die Aemter des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers in seiner Person erstmalig vereinigt. Alle Reichsminister, Reichsstatthalter, Beamten, Offiziere und Soldaten sind ihm und nur ihm verantwortlich. Die Regierungsgewalt ist in seiner Person zusammengefaßt, und er ist selbst nur der Nation verantwortlich. Frage: Bleibt die Institution des Reichstags in seiner gegenwärligen Struktur auch künftighin bestehen, oder sollen die Befugnisse des Reichstages geändert und etwa durch Schaffung eines Oberhauses begrenzt werden? Reichsminister Dr. Frick: Der deutsche Reichstag wird nach dem Willen des Führers und Reichskanzlers auch weiterhin bestehen bleiben, weil er das Jorum ist, vor dem der Führer und Reichskanzler die großen außen= und innenpolitischen Schicksalsfragen der Nation zur Erörterung und Entscheidung stellt, soweit er sie nicht unmittelbar dem deutschen Volke unterbreitet. Es ist nicht daran gedacht, dem Reichstag ein Oberhaus zur Seite zu stellen. Frage: Bleibt das bisherige allgemeine, gleiche, unmittelbare und geheime Wahlrecht weiter in Seltung? Und zwar für beide Geschlechter? Darf künftig auch die nichtarische deutsche Bevölkerung das aktive Wahlrecht ausüben? Reichsminister Dr. Frick: Das allgemeine, gleiche, unmittelbare und geheime Wahlrecht zum Reichstag wird für beide Geschlechter aller deutschen Staatsbürger weiterhin in Geltung bleiben. Die Frage, ob die nichtarische Bevölkerung des Dritten Reiches das aktive Wahlrecht erhält oder nicht, hängt von der weiteren Gestaltung des Staatsbürgerrechts im Deutschen Reiche ab. Nach den Grundsätzen der RSDAP vom Jahre 1920 sollen Staatsbürger des Deutschen Reiches nur Deutsche sein. Deutsch ist aber nur der, der deutschen Blutes ist. Frage: Welches sind die Grundrechte im Dritten Reich? Reichsminister Dr. Frick: Die Grundlage des Deutschen Reiches ist die wahre Volksgemeinschaft nach dem nationalsozialistischen Grundsatz: Gemeinnutz vor Eigennutz. Der Nationalsozialismus lehnt den Klassenkampf in jeder Form ab, er sucht den Ausgleich zwischen arm und reich, Stadt und Land, und fordert die nationale Solidarität von jedem Deutschen. Dadurch wird das Wohl jedes einzelnen Volksgenossen weit mehr gefördert als durch die papierenen Grundrechte der Deutschen nach der Weimarer Verfassung. Frage: Mit welchen staats= und verwaltungsrechtlichen Befugnissen werden die Leiter der künftigen 20 Reichsgaue ausgestattet werden, und zu welchem Zeitpunkt? Reichsminister Dr. Frick: Den künftigen 20 Reichsgauen werden Reichsstatthalter als oberste Reichsbeamte mit weitgehenden Befugnissen vorstehen. Die Neugliederung des Reiches wird den Schlußpunkt unter eine tausendjährige Entwicklung setzen und so bald wie möglich erfolgen. Keine Truppenzusammenziehungen an der lothringischen Grenze Von unterrichteter Seite erfahren wir: Nach Mitteilungen von sranzösischer Seite sind alle Nachrichten über angebliche französische militärische Maßnahmen an der lothringisch=saarländischen Grenze unzutrefsend. Es haben keine Truppenzusammenziehungen oder sonstige militärische Maßnahmen stattgesunden, vielmehr ist lediglich die sranzösische Grenzpolizei verstärkt worden, um den Verkehr über die Grenze zwischen Lothringen und dem Taargebiet einer genaueren Kontrolle zu unterwerfen. Eine amtliche Erklärung der Regierungskommission des Saargebietes über die Gründe für die völlige Entblößung des linken Saarusers von Gendarmerie liegt zur Stunde noch nicht vor(!!). Kommunisten zerstören Fernsprechleitungen In der Nacht zum Mittwoch sind in der Nähe von Fürstenhausen und in der Nähe von Beckingen, hauptsächlich auf dem linken Saarufer von Kommunisten die Fernsprechleitungen auf Strecken von mehreren hundert Metern durchschnitten und die Isolatoren herausgerissen worden, so daß die Ortschaften telephonisch nicht erreichbar waren. Gleichzeitig wurden in Hülbringen(Kreis Merzig) 30—35 Lothringer festgestellt, die unter der Bevölkerung kommunistische Flugblätter für den Status guo verteilten. Schwerer Emigrantenüberfall bei Neunkirchen Die Täter festgenommen In den heutigen Nachtstunden ist es wieder einmal zu einem schweren Emigrantenüberfall auf friedliche saardeutsche Bewohner gekommen. In Altenwald bei Neunkirchen wurde das Mitglied der Deutschen Front, Schenkelberger, durch einen Messerstich in die linke Schulter schwer verletzt. Offiziere der internationalen Polizei waren sofort zur Stelle, um die erforderlichen Untersuchungen anzustellen. Die Straßen wurden von Polizei besetzt. Es gelang, den Emigranten Messerle aus Altenwald und den Kommunisten Rudolf Schley aus Schnappach als Hauptschuldige festzunehmen, nnag:“ Laval wieder in Paris Außenminister Laval ist am Mittwochvormittag in Begleitung des italienischen Botschafters wieder in Paris eingetroffen. Der Außenminister erklärte den Pressevertretern: Ich kehre voll befriedigt aus Rom zurück. Ich glaube, den Interessen meines Landes und des Friedens gedient zu haben, indem ich die französisch=italienische Freundschaft auf dauerhafte und feste Weise besiegelt habe. „Am 13. Januar: den Weg frei zur Verständigung!“ war der Leitspruch der Ausführungen des Saarbevollmächtigten des Reichskanzlers, Gauleiter Bürckel, vor der in= und ausländischen Presse. Die Welt stellt am kommenden Sonntag die Frage: Wer ist Sieger? Wer ist Besiegter? Gibt man dieser Frage einen außenpolitischen Charakter, denn könnkte sie, ganz gleich, wie der 13. Januar sie beantwortet, die Ursache neuer Konflikte werden. Aber nur dann, wenn man Deutschland und Frankreich als die beiden sich bekämpfenden Parteien herausstellt. Bei gewissenhafter Betrachtung des Problems, noch mehr aber bei Berücksichtigung der diesen Kampf austragenden Parteien, wird man erklären müssen, daß die Saarfrage außenpolitisch keine Konfliktsfrage, sondern eine reine Liquidationsfrage darstellt. Sobald die Saarfrage aus dem Rahmen internationaler Erörterungen herausgehoben wird, ist sie eine rein deutsche Angelegenheit, weil sie nur von Deutschen unter sich gelöst wird. Innerpolitisch gesehen, wird das Treubekenntnis am 13. Januar zeigen, daß es an der Saar nur einen starken deutschen Volkscharakter gibt, jenen deutschen Charakter, der die alleinige Kraftquelle darstellt, aus welcher die deutsche Nation ihre Lebensbehauptung seit je herleitet, aus der Tiefe ihrer ewigen deutschen Seele. Und wenn man die Saarfrage unter diesem einzig richtigen Gesichtspunkt betrachtet, dann kann man sagen: der Versailler Vertrag hat einen deutschen Volksteil auf seine deutsche Charakterqualität vor die (#...:! Soschichte zitiert..:.? „Der Status quo ein Status=Quatsch“ Ein englischer Journalist zur Saarabstimmung Daily= Mail verössentlicht heute einen Artikel Ward Prices über die Saar. Nach einem allgemeinen Ueberblick über die Lage führt der Korrespondent aus, von allen kuriosen Streichen, die der Versailler Vertrag Europa gespielt habe, sei diese Volksabstimmung die eigenartigste. Wer habe je daran gedacht, daß ein deutscher Parteienkampf unter dem Schutz der englischen Bajonette entbrennen werde. Die Abstimmung, die hier abgehalten werde, sei ebenso eine Frage der deutschen Innenpolitik wie die Volksabstimmung Deutschlands noch dem Tode Hindenburgs im letzten August. Der. Korrespondent nimmt dann Bezug auf die Propaganda für=eine Teilung des Saargebietes durch die Anhänger des status quo und erklärt, schon das Experiment Danzig sollte den Völkerbund davon abhalten, einen neuen Briefmarkenstaat zu schaffen, was sogar zu der Forderung führen könnte, daß englische und andere Truppen für immer im Saargebiet stationiert werden könnten. Zum Schluß schreibt Ward Price, er verurteile alle diese Laubsägearbeiten auf Kosten Deutschlands und die an der Saar kursierende Bezeichnung, daß der status quo ein Status Quatsch genannt werde, habe seine Berechtigung. Im Interesse der Ruhe Europas ist zu hoffen, daß durch das Ergebnis der Volksabstimmung diese rein deutsche BevölkeEin neuer Dreibund Welche Geheimabmachungen wurden in Rom In der Weltpresse klingt stark das Echo des italienischfranzösischen Abkommens von Rom. Londoner Blätter schreiben schon von einem militärischen Ergebnis der römischen Besprechungen, militärisch im Sinne der Abrüstung und der Gleichberechtigung. Im gleichen Sinne sind die Auslassungen der führenden schweizerischen Zeitungen, der Basl. Nachr., des Berner Bund, des Züricher Tagesanzeigers gehalten. Der Tagesanzeiger schreibt:„Das militärische Abkommen von Rom wird in wenigen Tagen auch England unterzeichnen. Lavals und Flandins Reise nach London zwischen dem 28. und 30. Januar hat keinen anderen Zweck, als England dem neuen Freundschaftsbund von Rom anzuschließen. Ein neuer Dreibund ist dann für Europa entstanden.“ Sehr richtig meint die Neue Jür. Ztg.: Paris und Rom wahren das Geheimnis der Einzelheiten ihrer neuen Abmachungen, der neuen Entente, bis an der Saar die Entscheidung gefallen ist. Am 15. und 16. wird die Welt den Inhalt des römischen Paktes restlos erfahren, bis dahin gibt man nur Teilveröffentlichungen. Aber über die Geheimabmachungen wird man auch dann noch schweigen.“ Die Meinung, daß in Rom wichtige Geheimbindungen erfolgt seien, denen auch England beitreten soll, verdichtet sich in allen neutralen Pessestimmen. Der Amsterdamer„Telegraaf“ meint, Weltpolitik sei nie so ausschließlich von den Kabinetten gemacht worden, als heute, wo die demokratischen Errungenschaften immer mehr schwänden. Jeder Einsichtige begreise, daß um die bisher veröffentlichten Dinge die große Konferenz von Rom gar nicht nötig war. Das wäre auch auf dem Wege des Notenaustausches zu erreichen gewesen. Die vielen anderen Fragen, Flottenstärke im Mittelmeer, allmähliche Eroberung Abessiniens und die Frage des Donauraumes hätten sicher Mit dieser Prüfung hat der Versailler Vertrag zugleich eine grundsätzliche Frage aufgerollt, die durch ihre Klärung den Lebensraum zweier Nationen für alle Zukunft festlegen müßte. Zwischen die beiden Thesen, zwischen die französische, nach welcher eine Willenskundgebung genügt, um Glied einer anderen Nation zu werden, und zwischen die deutsche, nach welcher die innere Zugehörigkeit zum angestammten Volkstum entscheidet, schob man aber noch eine dritte Lösung: das Kompromiß des Status quo. Die deutschen Parteien des Saargebietes erklärten ausnahmslos immer wieder: Wir sind nichts als deutsch! Für uns alle gibt es ohne Rücksicht auf Weltanschauung oder Parteizugehörigkeit und unabhängig davon, welche Regierung in Deutschland herrscht, nur ein„Zurück zum Reich“. Nun aber vollzog sich in Deutschland der große innerpolitische Umbruch. Das Parteiensystem wurde abgelöst durch ein neues nationales Lebensprinzip, das Prinzip der Volksgemeinschaft und des Treueverhältnisses zwischen Führer und Gefolgschaft. Damit war für den Marxismus und seine Partei keine Lebensmöglichkeit mehr gegeben. Sie mußten verschwinden. Im Saargebiet jedoch hatte diese Weltanschauung die Möglichkeit, sich weiter zu behaupten. Sie konnte insbesondere von hier aus in eine parteipolitische Opposition zu ihren politischen Gegnern in Deutschland gehen. Diese Opposition mußte aber zu einem Kampf gegen das ganze Volk werden, nachdem das deutsche Volk zu einer einigen Volksgemeinschaft gesennengeshmecht unr. rung wieder in die internationale Unbekanntheit zurückfinden wird, aus der sie künstlich durch Versailles herausgenommen worden sei. Großzügige Geste der Saarbrücker Stadtverwaltung Auf Exmittierung der Kommunisten vorläufig verzichtet Die Bezirksleitung der Kommunistischen Partei des Saargebietes, die in einem der Stadt Saarbrücken gehörenden Hause in der Herbertstraße untergebracht ist, ist schon vor längerer Zeit von der Stadt Saarbrücken gekündigt worden, weil das Haus inzwischen in einen völlig unbewohnbaren Zustand geraten ist. Die immer wieder hinausgeschobene Kündigung war schließlich zum 31. Dezember 1934 wirksam geworden. Da die Kommunisten trotzdem nicht auszogen, hatte die Stadtverwaltung die Exmittierung eingeleitet und einen Gerichtsvollzieher mit der Durchführung der Exmittierung beauftragt. Die Kommunisten haben ein großes Geschrei erhoben und behauptet, daß es sich um eine Maßnahme aus politischen Gründen handele. Um jede politische Ausschlachtung dieser Vorfallen unmöglich zu machen, hat die Stadt Saarbrücken, obwohl sie vollkommen im Recht ist, wie auch die Abstimmungskommission anerkannt hat, großzügig bie zum 15. Januar auf die Exmittierung der Kommunisten verzichtet. in Kom ungebahlt! getrossen?— Das Echo in der Weltpresse Platz in dem üblichen Sonder= oder Geheimvertrag gefunden. Wie man Ungarn und Oesterreich mit der Kleinen Entente versöhnen wolle, bleibe ein großes Geheimnis.“ Die scharfen Worte des ungarischen Hauptvertreters beim Völkerbund, Eckhardt, auf der Tagung der Oesterreichischen Außenpolitischen Gesellschaft in Wien beleuchten blitzartig diese trotz der römischen Einigung ungelösten Frage. Eckhardt hat in Wien wörtlich gesagt: „Aller Unfriede im Donauraum geht von der Kleinen Entente aus. Sie beschwört dauernde Kriegsgefahren.“ Das ist von amtlicher ungarischer Stelle einen Tag nach Abschluß der französisch=italienischen Einigung erklärt worden. Indem man auf diese unverändert gebliebene Meinung des amtlichen Ungarns hinweist, spricht man zugleich die ersten Zweifel aus, daß alle Abmachungen von Rom durchführbar seien. Auch Englands Beitritt wird eine Sachlage nicht ändern, die im Donauraum so lange bestehen bleibt, als Ungarns Revisionsforderungen unerfüllt sind. Es ist nicht ohne Interesse, zu hören, was die immer vorsichtige Londoner Daily Mail in ihrer Ausgabe vom Donnerstag schreibt:„Nicht alle Verträge sind erfüllt worden. Unendlich viele Pakte und Abkommen sah Europa und die Welt nach dem Kriege. Sie blieben ganz oder teilweise ohne jede Erfüllung. Es ist nicht möglich, daß ein ähnliches Schicksal auch dem Pakt von Rom beschieden sein wird.“ Zunächst fährt Laval mit Flandin nach London. Die Entente will man neu aufbauen. Abrüstungshoffnungen und Gleichberechtigungserwartungen werden bis dahin die Oeffentlichkeit beherrschen. Und Herr Henderson schreibt im Daily Herald von dem bevorstehenden Wiederzusammentritt seiner Abrüstungskonferenz. Damit wurden die marxistischen Parteien und die in ihnen stehenden Menschen vor die Frage gestellt, „Geht dir das deutsche Vaterland über alles, oder entscheidest du dich für die Partei?“ Der historische Augenblick war gekommen, wo der Marxismus bekennen mußte, ob er wirklich nationalpolitische Qualitäten hat, oder ob er sich lediglich international gebunden fühlt. Die Entscheidung des offiziellen Marxismus lautet nun: Partei gegen Volk. Seine früheren Bekundungen hat er in diesem Augenblick Lügen gestraft und sich demaskiert als das, wofür er vom Nationalsozialismus längst erkannt worden ist: Verräter am eigenen Volkstum! Man suchte den Verrat zu tarnen, indem die marxistischen Parteien aus der nationalpolitischen deutschen Frage eine innerdeutsche Parteifrage zu machen suchten. Run wurde klar, daß sie alle früher nur deshalb zum Reich zurück wollten, weil ihnen Deutschland als der geeignete Boden erschien, auf dem sich der Marxismus auswirken konnte, und daß sie heute nicht zu Deutschland zurückwollen, da es hier ein für allemal mit der marxistischen Zersetzungsseuche aus ist. Auf unsere Saarfrage angewandt, wird der Mar. xismus, das heißt, seine ihm mit Haut und Haaren verfallenen Träger sich gegen das heutige DeutschDie heutige Rummer umfaßt 14 Seiten „Die Entschewdung heigr: Vateriand dder Verrat Die große Rede des Saarbevollmächtigten Bürckel vor der in= und ausländischen Presse Seite 2. Nr. 13131. Goneral=Anzeiger für Vonn und Amgegend! Vonner. Nachrichten. 10. Janngr 1935. 1 land entscheiden müssen. Und würde das Saarstatut keine Status quo=Lösung vorsehen, so würde er sich sofort und unmittelbar für Frankreich erklären. Der Status gus ist und bleibt eine unaufrichtige Angelegenheit, denn er bietet die Möglichkeit, den Sinn der Abstimmung zu verbergen und zu verschleiern, um was es bei der Abstimmung geht. In Wirklichkeit stellt sich bei der Abstimmung die Frage: Charakter oder Egoismus? Vaterland oder Verrat? Der Saarbevollmächtigte widerlegte schlagend den Separatistenschwindel von der zweiten Abstimmung. Hätte der Völkerbund eine zweite Abstimmung beschlossen, führte der Saarbevollmächtigte aus, so würde ein solcher Entschluß einen glatten Bruch des im Saarstatut normierten Rechtes bedeuten, und Deutschland müßte aus einem solchen Rechtsbruch die notwendigen Folgerungen ziehen. Für einen anständigen Deutschen ist das Bekenntnis zu seinem Volk weder an Bedingungen noch an Zeit gebunden. Deutsche zweiter Garnitur gibt es nicht auf der Welt! Underst recht nicht an der Saar! Die Gewissenlosigkeit der Status quo=Vertreter bestimmte naturgemäß die gewissenlose Art ihrer Heupropaganda. So sagen sie beispielsweise: Wenn etwa 20 Prozent für den Status quo stimmen würde, dann würde dem Prozentsatz entsprechend ein Stück Land vom Saargebiet abgetrennt werden.(!) Um dies zu verhindern, müßten mindestens 51 Prozent ihren Status quo wählen, damit das ganze Land beisammen bliebe, damit es später einmal ungeteilt zu Deutschland zurückkommen könne.(!) Man munkelt dabei von Versicherungen, die in Genf über die Teilung des Saargebietes gegeben worden seien. Da gerade dieses unverantwortliche Gerede der Emigranten und Separatisten bei manchem gewisse Zweifel ausgelöst hat, halte ich es für meine Pflicht, die deutsche Auffassung für das künftige politische Schicksal des Saargebieter mit aller Klarheit zu umschreiben. Die Rechtslage ist eindeutig. Die Volksabstimmung entspricht dem demokratischen Prinzip des Völkerbundes. Sie macht die Zugehörigkeit des Saargebietes von der Mehrheitsentscheidung der Saargebietsbewohner abhängig. Deutschland hat den Versailler Vertrag in seiner tiefsten Not und Schmach angenommen, und der Führer hat trotz allem ausdrücklich erklärt, daß er den Volksentscheid anerkenne. Damit ist die Bahn für eine rechtmäßige Entscheidung über die künftige staatliche Zugehörigkeit des Saargebieter frei. Und der Völkerbundsrat ist kraft zwingenden Rechts verpflichtet, das Abstimmungsergebnis entsprechend zu werten. Entscheidet sich mit ihm die Mehrheit der bastimmungsberechtigten Saarländer für eine der drei im Saarstatut vorgesehenen Abstimmungsmöglichkeiten, so hat der Völkerbundsrat diese Entscheidung in Vollzug zu setzen. Die Separatisten scheuen sich indessen nicht, dem Völkerbund selbst heute schon den Vorwurf zu machen, daß er parteiisch auf jeden Fall handeln werde. Denn sie erklären vor aller Oeffentlichkeit: Falls nur 20 v. H. Stimmen für den Status gus aufgebracht wür: den, dann müßte ein Stück Land, das diesem Prozentsatz entspricht, abgetrennt werden. Bekäme dagegen die Status quo=Partei 51 v. H. so würde das ganze Land ein 100prozentiger Status guo werden. Ja, diese Herren sind für sich selbst unerhört großzügig: Bei 5t Prozent Status guo würde alles nach demokratischen Grundsätzen zum Status quo gemacht. Bei 51 Prozent für Deutschland dagegen müßten selbstverständlich„leider“ nur diese 49 Prozent als Status quo abgetrennt werden. Weil es an der Saar nur Deutsche gibt, derhalb kann die deutsche Forderung auch nur lauten: bedingungslose Rückkehr das Saarlandes zum Reich. Und wenn der Führer erklärte, daß er das Abstimmungsergebnis unter allen Umständen anerkennen würde, so tat er diesen Schritt nur deshalb, weil er eine moralische Behandlung der Abstimmungsfrage voraussetzt. Meine Herren von der ausländischen Presse: Sie haben ja selbst ein wenig von dem erlebt, was hier zur Sprache kam. Im Laufe dieser Woche dürfte wohl die Höchstleistung auf dem Gebiet der Lüge und Niedertracht der Welt vorgesetzt werden. Sie fragen mich in diesen Tagen: Ist es richtig, was Herr Braun schreibt, daß sofort nach der Rückgliederung ein Konzentrationslager in Neunkirchen errichtet würde? Meine Herren, diesen Gefallen werden wir den Emigranten nicht tun. Ich versichere feierlich, daß wir den saarländischen Arbeiter aus den Klauen dieser Hetzer über den Weg einer kameradschaftlichen Verbundenheit und mit größter Sorge um sein soziales Wohlergehen befreien werden. Und wenn von mir, wie das in den letzten Tagen häufiger geschieht, behauptet wird, ich sei ein Freund von Konzentrationslagern, so sei ihnen gesagt, daß es in meinem Gau kein Konzentrationslager gibt und daß ich selbst noch nicht einen einzigen Menschen in ein Konzentrationslager verbringen ließ. Ich bin der Auffassung, daß man in den meisten Fällen Hunger und daraus entstandene politische Verwirrung und Haß nicht beseitigen kann durch Konzentrationslager, sondern indem man den verhetzten Menschen die unsozialen Voraussetzungen zu ihrer Einstellung nimmt. Die Hetzer und Volksbetrüger gehören in ein Konzentrationslager. Nicht zuletzt wären auch Konzentrationslager für jene angebracht, die sich berufen fühlen, anderen Menschen mit solchen Einrichtungen zu drohen. Deutsche Männer und Frauen! Der 13. Januar wird Ehre und Recht, wird dem Gesetz des Friedens praktische Anwendungsmöglichkeiten geben. So soll es an diesem Tage nicht zwischen Deutschland und Frankreich im Sinne rechtlicher Auseinandersetzung Sieger und Besiegte geben. Waffenträger in diesem Kampf ist deutsches Volkstum. Als Besiegter muß einzig und allein der Verrat am Boden liegen. Als Sieger muß ein Friede Gestern Mittag gegen 11,30 Uhr drang eine Reihe von Werbern der separatistischen Neuen Saarpost, die die neue Nummer der Neuen Saarpost zu Werbezwecken verteilten, in den Garten des Hauses der Deutschen Front ein und bestreute die ganzen Treppen des Hauses mit Werbeexemplaren der Neuen Saarpost. Sie versuchten auch in das Haus selbst einzudringen. Sie wurden von dem Büropersonal aus dem Hause und dem Garten verwiesen. Dabei griffen einige der Werber das Büropersonal der Landesleitung der Deutschen Front an. Einige der Werber flüchteten und alarmierten das Ueberfallkommando. Das Ueberfallkommando in Stärke von 70 Mann besetzte daraufhin gegen mittag die Landesleitung, sperrte die Telephonzentrale und begann,„polizeiliche Feststellungen" zu treffen. Es handelt sich hier um einen typischen Fall separatistischer Provokation und um ganz deutlichen Hausfriedensbruch, da das Haus der Landesleitung der Deutschen Front der gesamten Saa bevölke: rung genau bekannt ist und Wohnungen sich in diesem Hause nicht befinden. * Die weiteren Ermittlungen haben ergeben, daß aus dem Haus der Deutschen Front nur ein Büre. ungestellter herausgekommen ist und die Werber zum Verlassen des Gartens aufgesordert hat. Dagegen haben dann die Werber, die ausländische Photographen mitgebracht hatten und in den Garten eingedrungen waren, in der Hoffnung, einen schweren Zwischenfall provozieren zu können, selbst ihre Werbeexemplare vor dem Haus der Deutschen Front zerrissen und verstreut. Sie haben ferner unter sich den Anschein einer Schlägerei erweckt und das dann durch ausländische Photographen photographieren lassen. Allein die Tatsache, daß sie zum Haus der Deutschen Front schon Photographen mitbrachten, beleuchtet deutlich die vorhandene Absicht. Die Erregung über diesen neuen Vorfall in der Saarbrücker Bevölkerung ist außerordentlich groß. Es gefordert werden, der von Haß ersült ist gegen den Krieg, der dem Leben der Nation in Ehre verpflichtet ist und der sich das eiserne Recht zum Bundesgenossen erwählt. An diesem Tag wird der Bergmann, der seinen Gürtel mit der Inschrift trägt:„In Treue fest!“ sich eingliedern in die Marschkolonne deutscher Treue und deutscher Ehre. Und das ganze Volk wird sich erheben und die Letzten werden sich die Hand geben zu diesem größten aller deutschen Festtage des Jahrhunderts. Eine kranke alte Mutter, die sich vorgestern in das Abstimmungslokal schleppte, gab ihre Stimme ab und sagte:„Ich bin deutsch geboren und werde deutsch sterben.“ Die abgegebene Stimme aber wurde, weil dieses Bekenntnis eine Demonstration für Deutschland darstellte, für ungültig erklärt. Der Ausspruch dieser Frau aber wird historisch bleiben. Und er ist die einzige Antwort auf die gestellte Prüfungsfrage von Versailles. Diese für ungültig erklärte Stimme einer alten kranken Mutter aber geht nicht verloren. Der Herrgott wird sie bestimmt zählen, weil sie eine Demonstration für seinen Willen, für den Willen des Schöpfers ist! Dem Status guo aber wird es nicht gelingen, dieser deutschen Mutter, die vielleicht noch einen Sohn in fremder Erde hat, ihre letzte Ruhestätte im Vaterlande zu verweigern. Die Welt soll es wissen: Am historischen 13. Januar wird das tapsere Saarvolk der Weltgeschichte den Triumph des deutschen Charakters präsentieren. handelt sich hier um separatistische Verzweislungsakte, da die Separatisten nach dem Riesenaufmarsch der Deutschen Front vom letzten Sonntag ihre letzten Felle wegschwimmen sehen und hoffen, durch derartige Provokationen noch im letzten Augenblick die Arbeit der Deutschen Front lahmlegen zu können. Unmittelbar nach dem Vorfall begaben sich der saarländische Polizeichef Hennessey und der Kommandant der Saarbrücker Polizei, Lie, an Ort und Stelle, um in korrekter Weise die erforderlichen Untersuchungen innerhalb und außerhalb des Hauses vorzunehmen und sich besonders von den Augenzeugen der Landesleitung über die Vorfälle unterrichten zu lassen. Sieben der festgestellten separatistischen Unruhestifter wurden nach Beendigung der Untersuchung zwecks weiterer Vernehmungen vom Ueberfallwagen der blauen Polizei mitgenommen. Es konnte genau festgestellt werden, daß die Provokation planmäßig eingeleitet worden war. So konnte man beobachten, daß kurz vor dem Zwischenfall verschiedene ausländische Pressephotographen, die vor der Regierungskommission standen, von einigen der Flugblattverteiler einen Wink bekamen. Wenige Minuten später kam es zu der Provokation, bei der die Auslapdspressevertreter sofort anwesend waren, Wieder ein Zugzusammenstoß in Sowjetrußland In der Nähe von Rostow am Don ereignete sich ein schwerer Eisenbahnzusammenstoß. Aus bisher nicht geklärter Ursache fuhr ein Personenzug in das Ende des vor ihm fahrenden Personenzuges hinein. Bei dem Unglück fanden 6 Personen den Tod, 23 wurden verwundet. Von 15 Mann Besatzung drei gerettet Am Mittwochabend ereignete sich auf dem Humber unweit Hull ein schweres Schiffsunglück. Der Fischdampfer Edgar Wallace stieß bei der Rückkehr vom Fischfang auf eine Sandbank, legte sich auf die Seite und sank. Von der Besatzung von 15 Mann konnten nur drei gerettet werden. Zwei Todesurteile wegen Sprengstoffbesitzes in Oesterreich Vor dem Salzburger Schwurgericht hatten sich der Kraftwagenlenker Franz Hagleitner und der Knecht Ernst Schartner, beide Pinzgauer, wegen unbefugten Sprengstoffbesitzes(!) zu verantworten. Sie wurden beide zum Tode durch den Strang verurteilt; die Hinrichtung wird zuerst an Schartner vollgagen. Der neue Landessinanzamtspräsident in Köln Amtseinführung durch den Reichosinanzminister Am Mittwochnachmittag wurde im Nahmen einer Festaktes im Gürzenich zu Köln durch den Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk der neue Präsident des Landessinanzamtes Köln, Dr. Heinrich Müller, in sein Amt eingeführt. Der Minister verbreitete sich über die Aufgaben der Reichsfinanzverwaltung, der beim Aufbau des Dritten Reiches eine besonders wichtige und bedeutsame. Aufgobe zuaskollen ses. Gauleiter Staatsrat Grohé dankte dem Reichsfinanzminister, daß er Landesfinanzamtspräsident Dr. Müller, der einer der ältesten Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung sei, mit der Leitung des Landesfinanzamtes Köln betraut habe und sprach anschließend Dr. Müller als einen bewährten Soldaten Adolf Hitlers im Namen der Partei sowie des am Erscheinen verhinderten Gauleiters Staatsrat Simon=Koblenz und in seinem eigenen Namen aufrichtigste Glückwünsche zu der Uebernahme des verantwortungsvollen, aber auch schönen Amtes aus. Abschließend nahm. Landesfinanzamtspräsident Dr. Müller das Wort und dankte herzlich für die vielen Glückwünsche, die ihm von allen Seiten dargebracht worden seien. Er gab die Versicherung ab, sein neues Umt in echt nationalsozialistischem Geiste zu führen. Er gelodbte dem Reichsfinanzminister seine und seiner Beamtenschaft volle Einsatzbereitschaft. Die Nassenausweisungen aus Frankreich Der Rotterdamer Courant meldet aus Paris: Die Kontrolle der in Frankreich lebenden Ausländer wird von Tag zu Tag schärfer. Mitunter verlassen in einer Woche 10. bis 15000 arbeitslos gewordene Ausländer freiwillig den französischen Boden. Allein die Zahl der deutschen Emigranten in Paris ist heute umdie Hälfte geringer, als noch im Juli v. J. Der Amsterdamer Telegraph meldet aus Lille: Infolge Einschränkung der Textilbetriebe verlassen am Samstag 8000 polnische und 1000 holländische Arbeiter Lille. Wer arbeitolos und Ausländer ist, erhält den polizeilichen Besehl, innerhalb drei Tagen einen Erwerb oder eine Einnahmequelle nachzuweisen. Deutsches Vermögen ius Ausland verschoben Ehemalige SPD=Größen, darunter Matz Braun, wegen Untreue angeklagt Der Saarbrücker Rechtsanwalt Dr. Heinrich Schneider II hat an die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Saarbrücken gegen den ehemaligen Reichstagsabgeordneten der SPD Otto Wels(!), den ehemaligen SPO=Abgeordneten Vogel(!) und eine Reihe anderer maßgebender Marxisten, darunter auch den Redakteur Matz Braun(!) wegen Untreue bzw. Beihilfe zur Untreue Anzeige erstattet. Den Angeschuldigten wird vorgeworfen, das Vermögen der Konzentrations .=G. in Berlin, der Dachgesellschaft der ehemaligen SP0=Presse, ins Ausland verschoben zu haben. Gieben Mohammedener in Indien erschossen In Itschalkaranji im Staate Kolhapur kam es zu einem blutigen Zwischenfall zwischen indischer Polizei und den mohammedanischen Einwohnern. Die Polizei hatte den Auftrag, einige Personen zu verhaften, und wurde dabei von einer großen Menschenmenge angegriffen. In ihrer Bedrängnis gab sie schließlich eine Salpe ab, durch die sieben Mohammedaner,###tötet und 20 verletzt wurden. Tugr n Reichsminister Darré wird, wie im Vorjahre, die vom Berliner Ausstellungs= und Resseamt veranstaltete„Grüne Woche 1935“ am 26. Januar durch eine Ansprache eröffnen. Der ungarische Außenminister Kanya hat sich in Begleitung des Pressechefs des Auzenministeriumz und des Staatssekretärs Tahy nach Genf begeben. Kanva erklarte, die ungarische Regierung werde dem Völkerbundsrat die Untersuchungvergebnisse in der kroatischen Einigrantenfrage vorlegen. Im Amtsblatt erscheint heute eine Verordnung, wonach„Außenminister Barthou sich wohlverdient um dos Vaterland gemacht hat“. Es ist dies die höchste Auszeichnung, die der französische Staat einem seiner Bürger zuteil werden läßt. Nach einer Periode anormaler Temperatur ist seit Dienstag in Frankreich die Kälte eingebrochen. Auf den Gebirgen bis weit in die Täler hinunter ist Schnee gefallen. Auch aus Korsika werden starke Schneefälle gemeldet. Der ungarische Ackerbauminister Kallay hat seinen Rücktritt angeboten. Die Entscheidung über die Neubesetzung des Postens wird heute fallen. Rorungsfeuet der Hariser Presse gegen eine deutsch=französische Verständigung— Auf Bestellung der Rüstungsindustrie? Peparalisten infzenieren einen„Zwischenfau Und die Polizei besetzt prompt das Gebände der Deutschen Front in Saarbrücken Sieben Separatisten verhaftet Die Pariser Blätter beschäftigen sich mit Vermutungen über die Auswirkungen der römischen Abkommen. Ganz allgemein möchte man es als wahrscheinlich hinstellen, daß Deutschland aus verschiedenen Gründen die Einladung zur Mitunterzeichnung des österreichischen Garantiepaktesannehme allerdings werde man wohl damit rechnen müssen, daß eine Gegenleistung verlangt werde. Der Temps hält den Beitritt Deutschlands schon deshalb für sehr wahrscheinlich, weil das Abkommen auf internationalem Gebiet neue Möglichkeiten eröffne, und Deutschland vor allem der politischen und wirtschaftlichen Isolierung entgehen müsse. Man werde jedoch nicht zugeben, daß Deutschland in der Rüstungsfrage iegendwelche Bedingungen stelle, denn Bedingungen hätten gegebenenfalls nur die Unterzeichner des Versailler Vertrages zu stellen.(! Das Blatt meint offenbar die Urheber des Versailler Diktats. Zu den Unterzeichnern gehört auch Deutschland. Red.) Die bevorstehenden Londoner Verhandlungen, die die logische Folge der römischen Besprechungen seien, dürfen Deutschland wahrscheinlich näher über diese Frage aufklären. Die Liberté versucht den Eindruck zu erwecken, als ob der Beiteitt Deutschlands zum Garantiepakt für die anderen Mächte nur hinderlich sein könnte. Es handele sich heute darum, gegen Deutschland Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Wenn es aber an dem Garantiepakt beteiligt werde, so lasse man gerade diese Vorsichtsmaßnahmen außeracht. Deutschland habe selbstverständlich alles Interesse daran, der Einladung Folge zu leisten, denn wenn es sich an einem mitteleuropäischen Pakt beteilige, so werde es ihm vielleicht leichter sein, die Lage wieder zu verwirren, zu deren Klärung Frankreich und Italien sich soeben zusammengeschlossen hätten. Das gleiche gelte auch für ein Rüstungsabkommen mit Deutschland. Man sei nicht sicher, daß Deutschland den begonnen Rüstungswettlauf nicht doch eines Tages wieder aufnehmen werde. Die Sieger um 1918 höttm as nicht fertiggebracht, Deutschland an der Wiederaufrüstung zu hindern. Warum sollte deshalb ein Abkommen über die Rüstungsbeschränkung besonderen Erfolg haben. Eden über das römische Abkommen Großsiegelbewahrer Eden hielt am Dienstag in Edinburgh eine politische Rede, in der er sagte, das französisch=italienische Abkommen stelle einen wichtigen Beitrag zu gefestigten Zuständen in Europa dar.„Ich gaube“, so fuhr Eden fort,„daß das Abkommen zu einer merklichen Besserung am gesamteuropäischen Horizont führen wird. Dies ist ein guter Anfang für das neuen Jahr, in dem noch viel zu tun übrig bleibt.“ Zur auswärtigen Politik Großbritanniens führte Eden aus, das„europäische Gleichgewicht" sei nicht mehr die Politik Großbeitanniens. „Unsere Außenpolitik gründet sich auf den Völkerbund und auf die Aufrechterhaltung des Kollektiv=Friedenssystems. Kühle Aufnahme in Bulgarien Das Ergebnis der Besprechungen in Rom ist von der bulgarischen Presse mit Skepsis und sehr kühl aufgenommen worden. Die Blätter betonen, daß die Abmachungen in Rom nicht gerade geeignet, seien, den Frieden in Europa zu festigen. Frankreich setze sich mit einem Eiser für die Aufrechterhaltung der Ungerechtigkeiten der Friedensdiktate ein, so schreibt Mir, der einer besseren und vernünftigeren Sache würdig wäre. Wenn die im Schlepptau Frankreichs befindlichen kleinen Kriegsgewinnlerstaaten in Mittel= und Südosteuropa eine Verewigung ihres jetzigen Besitzstandes wünschten, so sei das schon verständlich, aber nicht im Interesse einer Befriedung Europas gelegen. Der Egoismus, der im Leben der meisten Siegerländer zu einem hohen Grundsatz erhoben worden sei, müsse zur Katastrophe führen. Offensichtlich befinde man sich wieder einmal vor einer Verständigung großer und starker Völker auf dem Rücken schwacher Staaten. Wie ungültige Stimmen fabriziert werden Die sonderbaren Praktiken bei der Vorabstimm ung— Soll die Abstimmung zur Farce werden? Es werden stündlich immer neue Fälle bekannt, in denen unter den lächerlichsten Vorwänden Stimmen von Saareinwohnern bei der Vorabstimmung für ungültig erklärt worden sind. In all diesen Fällen handelt es sich nur um Stimmen für Deutschland, während noch nicht eine einzige Stimme für den Statusquo für ungültig erklärt worden ist. Im Krankenhause Mettlach wurde die taubstumme 67jährige Margarete Schramme von einer Schwester in das Wahlzimmer geführt. Sie war vorher entsprechend über den Vorgang der Wahl unterrichtet worden. Die Taubstumme konnte natürlich den Vorsitzenden nicht verstehen und glaubte, dem Vorsitzenden irgendwie erkennen geben zu müssen, daß sie wisse, was sie zu tun habe. Sie zeigte also mit dem Finger auf den Stimmschein auf einen der drei Kreise. Einer der Beisitzer, der einer Statusquo= Partei angehört, erklärte daraufhin, die Taubstumme habe ihren Finger auf die Rubrik „Vereinigung mit Deutschland“ gehalten und dadurch zu erkennen gegeben, wie sie stimmen werde. Obwohl andere einwarfen, daß der Finger ebenso gut auf die Rubrik„Vereinigung mit Frankreich“ gedeutet haben könne, wurde die Stimme für ungültig erklärt.(!) Die 88jährige Frau Schamper und die 80jährige Frau Johannes, die beide kaum noch sehen können und schwerhörig sind, wurden ebenfalls von einer Schwester begleitet. Sie wurden vom Vorsitzenden dahin aufgeklärt. daß sie der behilflichen Schwester sagen dürften, wo das Kreuz hingemacht werden solle. Da Schwerhörige naturgemäß immer etwas lauter sprechen, sagten sie in der Wahlzelle, daß sie für Deutschland stimmen wollten. Der Vorsitzende und ein beisitzender Kommunist glaubten, den von den beiden alten Frauen geäußerten Wunsch gehört zu haben. Darauf wurden die Stimmen der beiden alten Frauen für ungültigerklärt.!) Alle diese Vorgänge geben einen Vorgeschmack für den weiteren Verlauf der Abstimmung. Sie haben bei der Bevölkerung berechtigte Unruhe hervorgerufen. Da ferner eine allgemein gültige Deutung der Verordnung der Abstimmungskommission über die Benutzung schwarzer oder andersfarbiger Bleistifte und über das Grüßen im Wahllokal noch immer nicht ergangen ist, sondern jeder einzelne Fall in das Ermessen der Vorsitzenden der Wahllokale gestellt ist, ist auch wegen dieser Unklarheiten die Unruhe sehr groß. Man muß erwarten, daß die Abstimmungskommission wenigstens in diesen Fällen eine wirklich allgemeine und von allen Vorsitzenden zu befolgende Deutung gibt. Hauptschritttetter: Dr. Cgon=Erich WIec Stellvertketen= der Hauptschriftleiter: Heinz Lohm. Verantwortlich sur den volltlichen Teil: Dr Egon=Erich WIdrecl Verantwortlich für den Ubrig Invall Heins Dodm Verantwortlich für Unzeigen: Alber: Hubberke. Vonn Unverlgnate Einsendunden ohne Rückporto werden nicht zurückgeiandt Sprechstunden der Redaktion 9½ 111 und 17 18 Uhr Duschichninisauflage XII/34: 21 160. Druck und Verlag: Bonner Nachrichten G. m. 9 9 Jammezug: 35 58 Ferngelpräche 3658 Vostichestonte göin sankkonto: Plrokonto Neichsbankließe Bonn Deutiche Bank und Diskonio=Gesellschaft. Bezugspreis für den General=Anzeiger monatlich.—4 die Illustrierte monatlich aus frei Haus einichtletzlich lohn und Transportkosten .314 einschließlich Post 19 oübe.e. Agpermeis... 3un gstssstenaeih Riwsstnarigaetspreis 19:: Sbschche Pongusteugrid. Einzeiberigufspreig 1. Priege Prei 184, Tenanzeigen Einspattige Unzeigen bis 1141 mm Höbe 158. Baveranzeigen und Anzeigen des Gastwirtschaltsgewerdes 15.8 Bekanntmachungen und Anzeigen von Beund Gerichisvollziebern 155. Vereins=Anzeigen, ##c der Wirtichaftzwerdung„dienen nich Namillen=Ey35a swei= und medripattig ins Siehlengesuche 55 esle Erssfasisg### 1c0 für 1 Minimeter Höbe die 46 um breite Srofspalle. Kieine Anteigen von privaten Auftragacdern foltlgusend odne Auszeichnungsschrit gelegt, das Wort 58. erien. And u. ziaglazggte 9. Pauig M8 dia 92 Bnicher: 10. Junnar 1935. Geueral=Anzeiger für Vonn Umgegend Bonner Nachrichten Nr. 15131. Seite 3. Bonnet Nachrichtrt. Als nuoch de Pout un Beuel fuhr... von Paus Delfosse, Solingen Et wor, als de Pont noch no Beuel fuhr, Do nannt ich e Sielche ming ege, Dat wor ganz Fruhsenn on Sonnesching nur, On schön, wie rondseröm Goddes Natur Sich zeigte op alle Wäge. Nie woren sich Zwei von Häzze su got, On woren och Wöllche am jage, Me sohsen en stolzem, windsecherem Boot, E selsenfahs Hoffe gov allziggig Mot, On de Freud wor gar ne ze schlage. Hück ehs dat alles längs nat mieh ming. — Rar Glöck, wat nie ohne Sprung ehs— Et pendelt och längs ken Pont mieh om Rhing, denk ich noch öfte, alleen su beim Wing: Wat ehs de Welt schön, wenn me jung ehs. Das Bonner=Rabenlenhiisswert Endlich kommt der Winter In der letzten Nacht ist die Quecksilbersäufe im Thermometer auf.3 Grad unter den Nullpunkt gesunken. Der Anmarsch der russischen Kaltluftmassen, den wir gestern ankündigten, hat also weitere Fortschritte gemacht. Das Kaltlufthoch hat sich nach Südosten hin geöffnet, den Kaltluftmassen ist der Weg nach Deutschland immer mehr freigegeben. In Norddeutschland hat daher verschärfte Kälte eingesetzt, in Hamburg sind die Temperaturen schon auf 7 Grad unter Null gesunken. Es ist damit zu rechnen, daß auch bei uns mit dem weiteren Vordringen der russischen Kaltluft das Thermometer noch mehr sinkt. Der Kälteeinbruch würde beschleunigt, wenn die Wolkendecke aufreißt. Auch die Möglichkeit von Schneefällen wird von den„Wetterpropheten" nach wie vor noch aufrecht erhalten. Immer wieder dasselbe! Aute gegen Straßenbahn Am gestrigen Mittwochabend stieß auf dem Marktplatz eine Straßenbahn mit einem Personenwagen zusammen.: Beide Fahrzeuge wurden nur wenig beschädigt. Der Personenkraftwagen konnte nach einer kleinen Reparatur die Fahrt fortsetzen. Wie in der Vergangenheit so richtete auch im letzten Jahre das Studentenwerk sein Augenmerk dirauf, Studenten zu fördern, die in ihren Charaktereigenschaften und in ihren Studienleistungen die Voraussetzung für eine Förderung erfüllten. 229 Studierende wurden im S. S. 33, 253 Studierende im W. S. 33/34, 186 Studierende im S. S. 34 durch unentgeltlichen Mittag= und Abendtisch gefördert. Die dazu notwendigen finanziellen Aufwendungen beliefen sich im Semester=Durchschnitt auf etwa 8000 Mk. Ueber die Gewährung von Freitischen hinaus förderte das Studentenwerk eine Anzahl besonders tüchtiger Studenten. Beihilfen erhielten im S. S. 33 52 Studierende im Gesamtbetrage von 3137 Mk., W. S. 33/34 73 Studierende im Gesamtbetrage von 7675 Mk., S. S. 34 78 Studierende im Gesamtbetrage von 7624 Mt. Daneben unterstützte das Studentenhilfswerk den Rektor wie den Kurator der Universität durch Beratung zu Gesuchen der Studenten um Beihilfen und Gebührenerlaß und lieferte zahlreiche Kommunen und privaten Verbänden durch Vermittlung von Dozentengutachten und eigene Beurteilung die Unterlagen zur Entscheidung über Anträge und Studienbeihilfen. Dem Gesundheitsdienst des Studentenwerks oblag die Sorge für die erkrankten Studierenden, insbesondere die von der Tuberkulose befallen wurden. Durch die rechtzeitige Vermittlung von Heilkuren konnte nahezu allen tuberkulosekranken Studierenden zur Wiedererlangung ihrer Gesundheit und Studienfähigkeit verholfen werden. Die Gesamtaufwendungen einschließlich der durch das Studentenwerk vermittelten Zuschüsse anderer Stellen zu den Heilkuren beliefen sich im S. S. 33 auf 5517 Mk., W. S. 33/34 auf 6074 Mk., S. S. 34 auf 5297 Mk. Mit dem Abschluß des W. S. 33/34 ging die bisher selbständige Einrichtung der Akademischen Krankenkasse der Bonner Hochschulen in die Verwaltung des Studentenwerks über, so daß nunmehr der gesamte Gesundheitsdienst für unseve Studierenden planmäßig durchgeführt werden kann. Die Darlehnskasse des Studentenwerks konnte vielen Studierenden Darlehn gewähren. * Dienstantritt der neuen komm. Kuratoro der Universität Vonn Der mit der kommissarischen Verwaltung der Stelle des Universitätskurators in Bonn beauftragte Oberverwaltungsgerichtsrat Julius Bachem hat den Dienst am 28. Dezember 1934 angetreten. Oberverwaltungsgerichtsrat Bachem steht im 48. Lebensjahre und stammt aus Köln. Aus dem höheren preußischen Verwaltungsdienst hervorgegangen, hat er bisher seinen Dienst in der Verwaltung des Innern geleistet, aus der ihn der Herr Reichs= und Preußische Minister des Innern Dr. Frick für seine jetzige Tätigkeit zur Verfügung stellte. Er ist als Beamter mehrfach im Rheinland tätig gewesen und mehrfach aus seiner Heimat von der Besatzungsbehörde ausgewiesen worden. Außer an verschiedenen anderen deutschen und ausländischen Universitäten hat er auch mehrere Semester Rechts= und Staatswissenschaften an der Universität Bonn und mehrere Semester an dieser jetzt eingegliederten Landwirtschaftlichen Hochschule studiert.— Als kriegsfreiwilliger Gefreiter ist er im Sturmbataillon Rohr bei Verdun verwundet worden. Oberverwaltungsgerichtsrat B. war etwa zwölf Jahre lang Abgeordneter der Deutschnationalen Volkspartei und hat sich hauptsächlich den besetzten Gebieten und Grenzgebieten, besonders dem Saatgebiet gewidmet. Der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei gehört er seit Mai 1932 an und ist Obertruppführer der SA. * Der Oberbürgermeister hat dem Oberverwaltungsgerichtsrat Bachem zu seiner Ernennung zum Kurator der Universität die herzlichsten Glückwünsche der Stadt Bonn ausgesprochen und dabei der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß auch unter Bachems Leitung die guten Beziehungen zwischen Universität und Stadtverwaltung weiterhin erhalten bleiben. Schaden sofort ersetzt Gestern vormittag gegen 11.15 Uhr fuhr an der Ecke Reuter= und Koblenzerstraße ein ausländischer Kraftwagen eine Radfahrerin an. Die Radlerin kam mit dem Schrecken davon, das Fahrrad wurde stark beschädigt. Der Besitzer des Wagens war sofort bereit, den Schaden zu ersetzen und übergab der Radfahrerin eine entsprechende Summe. Knöchelbruch beim Aussteigen Als gestern morgen ein Straßenbahnschaffner an der Endstation Drachenselsstraße den Wagen verlassen wollte, trat er so unglücklich auf, daß er den Fußknöche! brach. Er mußte mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus gebracht werden. Das ullen im Bolker Postschwilldei Prozeg 3 Jahre Zuchthaus, 15 000 Mark Geldstrafe für Block— Freispruch für Bauer Nun ist die Entscheidung in diesem Prozeß gefallen und zwar so, wie unsere Leser es bereits auf Grund unserer Berichte ahnen konnten: Strenge Bestrafung für den hartnäckigen Drahtzieher Block, Freispruch für den Mitangeklagten Bauer, der sich bestimmt nicht in böser Absicht mit Bl. eingelassen hat, und sollte er wirklich durch seine Fahrlässigkeit oder Gutgläubigkeit den Verbrecher Bl. begünstigt haben, so ist ihm sicher die lange Untersuchungshaft eine Lehre gewesen, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Bevor Landgerichtsdirektor'Heyl gestern in der Mittagsstunde das Urteil verkündete, wandte er sich noch einmal an den Angeklagten Block mit der Frage, ob er sich nicht während der Nacht die Sache noch einmal überlegt habe. Das Gericht sei nach wie vor der Ueberzeugung, daß auch das gestern abend abgelegte „Geständnis“ weiter nichts als ein Roman sei, und daß er das fehlende Geld— 15000 Mark— verborgen halte. Er solle nun doch noch in letzter Minute die Wahrheit sagen und angeben, wohin er das Geld gebracht habe. Der Angeklagte bestritt noch einmal, etwas von dem weiteren Verbleib des Geldes zu wissen. Er habe deshalb auch stets mit seinen Aeußerungen zurückgehalten, da er sich gesagt habe, daß er dann vom Regen in die Traufe komme. Darauf verkündete der Vorsitzende das Urteil: Der Angeklagte Block wird wegen fortgesetzter schwerer falscher Beurkundung in seiner Eigenschaft als Beamter mit Hilfe gefälschter Poststempel in Tateinheit mit schwerer Urkundenfälschung öffentlicher und privater Urkunden, wegen fortgesetzten schweren Betruges zum Nachteil der Postverwaltung und wegen Untreue zu einer Zuchthausstrafe von drei Jahren, einer Geldstrafe in Höhe von 15000 Mark, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren und Unfähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter für die gleiche Zeitdauer verurteilt. Kann der Verurteilte die der Höhe der unterschlagenen Gelder entsprechende Geldstrafe nicht aufbringen, wird die Zuchthausstrafe um ein weiteres Jahr verlängert. Der Angeklagte Bauer wird freigesprochen. * In der Urteilsbegründung wies der Vorsitzende nochmals auf das unglaubliche Leugnen des Angeklagten Block hin, der schließlich notgedrungen in seinem sogen. „Geständnis“ nur das zugegeben habe, was man ihm einwandfrei bewiesen habe. Sein Geständnis sei demnach nur ein Zugeständnis gewesen, im übrigen ein phantastisches Märchen. Deshalb habe auch das Zugeständnis beim Strafmaß keine Rolle spielen können. Ueber den Sachverhalt als solchen könnten nicht die geringsten Zweifel bestehen: der Angeklagte habe in der schamlosesten Weise seine Vertrauensstellung mißbraucht. Der Vorsitzende ging dann noch einmal kurz auf die Vorgänge ein und faßte dann dahin zusammen, daß die Strafe keineswegs zu hart sei. Das Gericht habe ihn in der Annahme, daß er das Geld doch beischaffe, zunächst zur Mindeststrafe verurteilt, die sich aber, wenn er weiter auf seinem Standpunkt verharre, um ein Jahr erhöhe. Bauer sei freigesprochen worden, weil die gegen ihn vorgebrachten Verdachtsmomente zu einer Verurteilung nicht ausgereicht hätten, hinzu komme aber, daß man ihm durchaus Glauben schenken könne, da seine Ausführungen sich stets als wahr erwiesen hätten. Der gegen ihn erlassene Haftbefehl sei aufzuheben. Der Angeklagte Block erkannte das Urteil sofort an. Postgut Vom 15. Januar 1935 an wird die unbeschränkte Annahme von Postgut in Köln mit den eingemeindeten Vororten, Bonn und Beuel sowie Leverkusen=J..= Werk auf die Orte Mainz und Mannheim mit den Vororten(It. Paketzonenbuch) sowie auf Wiesbaden, das mit Mainz und auf Ludwigshafen(Rhein), das mit Mannheim im Ortsverkehr steht, ausgedehnt. Alt-Bonner Kuriositäten Beittesstedenter Daß Studenten betteln gehen, möchte man für eine Operetten=Erfindung Millöckers halten. Aber was hier zum romantischen Spiel verwandelt wurde, gab es einst als bitteren Ernst. Studenten der kurfürstlichen Bonner Universität, durch ihren Mantel als Akademiker erkenntlich, hatten das Vorrecht, an bestimmten Tagen mit der Sammelbüchse von Haus zu Haus zu geben. „ntversicht Man hat wahrgenommen, daß verschiedene unbekannte Auswärtige sich in hiesiger Stadt eines Mantels bedienen, und als arme Studenten von Haus zu Haus durch Betteln das Publikum belästigen. Man machet also hiemit bekannt, daß den hier Studirenden nur wöchentlich einmal und zwar jeden Donnerstag, oder, wenn dieser Tag gefeiert wird, am Mittwochen, den gütigen und freiwilligen Beitrag in einer verschlossenen Büchse zu sammeln erlaubt ist Andere aber, welche außer dieser Zeit Leute beunruhigen, als Uebertreter der Polizeygesätze betrachtet und behandelt werden sollen. Bonn, den 9. Julius, 1787. Von Kurfürstlicher Universitäts wegen. N. J. Esser, Syndikus.“ Neuaufbau des Arbeitsbeschaffungsprogramme des Handwerks In einer Anordnung des Reichshandwerksmeisters Schmidt wird mitgeteilt, daß die Handwerks EmbH. in Liquidation tritt. An ihre Stelle tritt, wie das ND3 meldet, die Reichszentrale für Handwerkslieferungen, deren Gründung zur Zeit vorgenommen wird. Dadurch wird auch die Gründung von Reichslieferungsgenossenschaften überflüssig gemacht. Die Landeslieferungsgenossenschaften werden sich künftig der Reichszentrale für Handwerkslieferungen anzuschließen haben. Ueber die weiteren Maßnahmen für den Neuaufbau der Organisation zur Arbeitsbeschaffung im Handwerk sollen in Kürze nähere Mitteilungen ergehen. Volksauflauf durch einen Betrunkenen In der Wenzelgasse verursachte gestern morgen ein Betrunkener einen Volksauflauf. Er wurde durch das Ueberfallkommando festgenommen. Der neue Reichsinnungsmeister der Im Festsaal des Preußenhauses fand gestern durch Reichshandwerksmeister Schmidt die seierliche Einführung und Verpflichtung des neuen Reichsinnungsmeisters der Schuhmacher, des SA=Gruppenführers und Boder hit om 1d. Lonnar 1555 Vokonsgrricht Schuhmachermeisters Arthur Heß=Plauen i. Vogtland, MdR., statt. Schon vor Monaten hatte der bisherige Reichsinnungs= und Ehrenmeister Stöffer=Hannover den Reichshandwerksmeister um Entlassung aus seinem Amt gebeten. Der feierlichen Uebergabe dieses Amtes, die sich nach altem Brauch vor der offenen Bundeslade, die noch aus dem Jahre 1284 stammt, vollzog. wohnten zahlreiche Meister und Vertreter der verschiedensten Organisationen bei. In längeren Ausführungen und vielen ehrenden Worten gedachte Reichshandwerksmeister Schmidt der Tätigkeit: Stöffers.“ Er verlieh dem scheidenden Meister das Recht zum Tragen des Goldenen Reichsstandsabzeichens auf Lebenszeit. Dann wandte sich der Reichshandwerksmeister an den SA=Gruppenführer Arthur Heß. An der offenen Bundeslade verpflichtete er ihn als neuen Führer des Schuhmacherhandwerks mit dem Titel Reichsinnungsmeister der Schuhmacher. Schluß des redaktionellen Teils. Wah- Ken K gegen sprode Haut Drittes Städtisches Kammermusik=Konzert Wilhelm Backhaus spielt fünf Sonaten von Beethoven Immer wieder begegnet man bei Betrachtung menschlicher Lebenswege eigenartigen Zufällen. Die Narbe über Wilhelm Backhaus' linkem Auge rührt von einem Falle her, der ihn als kleines Kind in unliebsame Berührung mit dem Instrument brachte, als dessen großer Meister er heute die Welt beglückt, und als welcher er nunmehr auch in seinem Vaterlande allgemein anerkannt ist. Das letztere muß ausdrücklich betont werden; denn leicht ist es dem vor 50 Jahren in Leipzig geborenen Künstler, der es stets verschmäht, sich durch unechten Gefühlsüberschwang in Szene zu setzen, damit nicht geworden. Wohl äußerte sich seine Begabung so früh und so spontan, daß er mit acht Jahren bereits in seiner Vaterstadt mit einem eigenen Konzert vor die Oeffentlichkeit treten konnte, und mit 16 Jahren erspielt er, der inzwischen auch'Alberts Unterweisung genossen, sich bereits in London einen beachtenswerten Erfolg. Aber das damalige Deutschland hatte für diese gerade jeder falschen Pose abholde Künstlernatur nicht das rechte Verständnis. So kam es, daß Backhaus schon lange vor 1914 in England und Amerika, in Paris, Wien, Budapest und Petersburg als eine über allen Zweifel erhabene Berühmtheit galt, während man in Deutschland erst allmählich auf ihn aufmerksam wurde. Man wird sich erinnern, wie er nach dem Kriege auch im Rheinland auftauchte, und wie es namentlich die Mitglieder der englischen Besatzung waren, die sich nicht genug tun konnten, den ihnen von früher her bekannten Künstler mit Ehren zu überhäufen. Und wie er dann weiter in aller Welt, in Italien, in Spanien, Portugal, in Nord= und Südamerika, ja sogar in Australien und Neu=Seeland seine Werbung für die Weltgeltung deutscher Kunst wieder aufnahm. Von dieser letzterwähnten Kunstreise wird berichtet, daß er bei dieser Gelegenheit in 57 Konzerten nicht weniger als 17 verschiedene Stücke spielte und wiederholt ganze Abende mit Beet. hovenschen Sonaten bestritt. Das kann natürlich nur ein Künstler, dem die Natur ein so ungewöhnlich zuverlässiges Gedächtnis verlieh und ihn gleichzeitig mit dem eisernen Willen ausstattete, der erforderlich ist, auch die technische Seite der Kunst so hoch zu entwickeln, wie es bei Backhaus der Fall ist. „Man muß arbeiten und immer wieder arbeiten. Nachdenklich und mit Begeisterung arbeiten. Die Musik ist eine Religion und nicht ein Beruf. Man muß sie um ihrer selbst willen lieben.“ Das ist seine Ansicht vom Wesen seiner Kunst, und damit bekennt er sich zu einem wesenhaften Faktor des Deutschtums. Und derselbe Geist spricht auch aus seinen Programmen, in denen er neuerdings mit besonderer Eindringlichkeit dem Werk Beethovens sich widmet. So spielte er gestern nicht weniger als fünf Sonaten: die„Pathétique“, die Mondscheinsonate, die in G Dur op. 31, die erste jener drei, mit denen Beethoven„einen neuen Weg zu betreten“ sich entschlossen hatte, das poesievolle Werk 78, dus er der Gräfin Therese von Brunswick widmete und das Monumentalwerk 111, des Meisters letzte Gabe an das Klavier. Ein Programm also, das nicht nur historisch. sondern auch geistesgeschichtlich der ganzen Weite, die von Beethovens Klaviermusik umspannt wird, gerecht wurde. Gerecht wurde mit einer Abgeklärtheit der Darstellung, die man nicht anders als klassisch im edelsten Sinne des Wortes bezeichnen kann. Klassisch auch in dem Sinne, daß sie jeder Versuchung eines Abirrens ins Romantische, wozu einzelne der langsamen Sätze und insbesondere auch die Mondscheinsonate häufig verleiten, bewußt widerstand und statt dessen der reinen Linie, der Zusammenfassung und Gliederung der Satzteile, die den großen Bogen der Melodie der Arabeske souverän überordnet, den Vorzug gab. Mögen dadurch immerhin bei den lebhaft bewegten Finalsätzen eben jene verbindenden Passagen auch mitunter etwas leer ablaufen, die Architektur des Ganzen zieht daraus nur Gewinn. So erstanden denn auf der Grundlage einer schier unfehl. baren Technik, prägnantester Rhythmik und edelster Tongebung die fünf Werke in lückenloser Reinheit und einer, die Gedanken des Tondichters restlos ausschöpfenden Auslegung, die, wenn sie auch im letzten und tiefsten Grunde echt Beethovensch war, doch auch in allem und jedem das Signum des großen Meisters trug, der sie am Instrument einer andächtig und beglückt lauschenden Zuhörerschaft vermittelte und dafür am Schluß mit nicht enden wollendem Beifall geehrt wurde. Th. L. Neuer Provinzialkommissar für Naturschutz in der Rheinprovinz Der Reichs= und preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat den Landeoverwal. tungsrat Dr. Oskar Karpa mit Wirkung vom 13. Dezember 1934 zum Provinzialkommissar für Naturschutz in der Rheinprovinz ernannt. Als Dezernent für Heimatschutz hat sich Dr. Karpa, der zugleich Geschäftsführer des Deutschen Bundes Heimatschutz ist, schon seit vielen Jahren mit der Wahrnehmung der Natur= und Heimatschutz=Belange im Rahmen seines Dezernates bei der Provinzialverwaltung betätigt. Zu seinem Dezernat gehören u. a. auch die rheinischen Heimatmuseen. Zugleich ist er Mitglied des Verwaltungsrates im Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz, außerdem Schriftleiter der vom Landeshauptmann herausgegebenen Zeitschrift„Rheinische Heimatpflege". Fränkisches Gräberfeld an der luxemburgischen Greuze aufgedeckt Beim Umgraben eines Weinberges in der Nähe von Metzdorf an der Sauer, die bekanntlich die Grenze zwischen dem Bezirk Trier und Luxemburg im Gebiet der Eifel bildet, stießen die Winzer am Freitag auf mehrere Gräber, die einfache Beisetzungen zwischen Steinplatten zeigten und wenige Grabbeigaben enthielten. Die Gräber wurden vorsichtig geöffnet und von einem Beauftragten des Landesmuseums Trier untersucht, der auch die Fundstücke sicherstellte. Es handelt sich um ein wahrscheinlich sehr ausgedehntes Gräberfeld aus der fränkischen Zeit. Ein Krug und eine kleine Kanne konnten in ziemlich unversehrtem Zustand geborgen werden, während die Gebeinreste vollkommen aufgezehrt waren. Bereits in früheren Jahren vor dem Weltkrieg wurden in der Nähe der jetzigen Fundstelle, die auf einer etwa 40 Meter hohen Terrasse über dem Grenzfluß Sauer liegt, ähnliche Grabfunde gemacht; damals kamen die Grabbeigaben, da das Ausgrabungsgesetz noch nicht in Kraft war, durch Verkauf nach Luxemburg(es handelte sich um eine Lanzenspitze und einen Krug aus rötlichem Ton). Wahrschemnlich wird das Landesmuseum Trier an dieser Stelle Nachgrabungen durchführen lassen. Neue Bücher Handbuch der geographischen Wissenschaft.(Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Potsdam.) Die Lieferungen 61 bis 65 des Handbuches der geographischen Wissenschaften Adren uns durch drei Erdteile. Pros. Dr. Bruno Dietrich behandelt den nordamerikanischen Kontinent. An eine Enteckunzsge##igt, die sich anf smmptfächliche Tatsagen beschränkt, 2e##en sich Schilderungen der Großlandschaften mit ihren Wachstuns. formen, Kultur= und Wirtschaftslandschaften, Kraftquellen.10 Bodenschätzen an. In der Lieferung 62 setzt Pros. Dr. Kluse seine Arbeit über Afrika fort. In der Behandlung des unzerdeutschen Mitteleuropa beginnt Dr. Paul Vosseler in einem mit ausgezeichneten Bildern geschmückten Artikel vber die Schweiz. der in der Lieferung 64 seine Fortsetzung ndct. das lebensvolle Bild von Land und Leuten dieses klenräumigen aber nach Lage und Bedeutung überaus wichnaen Staates ist wiederum ein Beweis für die anschauliche und fesselnde und doch wissenschaftlich gründliche Tarstellung der danschücher. handduch der Kulturgeschichte.(Akademische Verlagsgesellschaft, Athenaion, Potsdam.) Die Lieserung 3 des Handbuches der Kulturgeschichte bringt das erste Hest über die Kulturen Großbritanniens, der Vereinigten Staaten, Standinaviens und der Niederlande, in dem mit der Lehandlung Großbritanniens und Irlands begonnen wird.„Rassen und Völker",„Volkwerdung" und„Gesellschaftliche Schichrung des englischen Volkes“, so lauten die ersten Themen, die sich der Verfasser Prof. Dr. Friedrich Wild stellt. In der Lieferung 4 finden wir das erste Hälfte über die Kultur der romanischen Völker. Pros. Dr. Werner Mulert beginnt in dem Ueberblick über die'rauzöstsche Kultur bei der Epoche Galliens vor dem Eindeingen germanischer Stämme und erreicht schnell fortschreitend die Renaissancezeit. In beiden Heften erleichtert eine reiche Bebilderung wie die anschauliche Darstellung das Studium bedeutend. Deutscher Handwerks=Kalender. Der Reichsstand des Deutschen Handwerks hat im Konkordia=Verlag Reinhald Rudolph, Leipzig. den Teutschen Handwerks=Kalender 1935 herausgegeben, der in jeder Weise empfohlen werden kann. Ausgezeichnete photographtsche Aufnahmen künden vom bandwerklichen Schaffen und handwerklichem Können und in Wort und Bild wird immer wieder auf die hoben etbischen Werte gesunder Handwerkstradition aufmerksam gemacht. Der Kalender wird auch in neuer Auflage viele neuen Freunde gewinnen. Er verdient es. Von den Hochschulen In Jena verschied im 87. Lebensjahre Geheimrat Professor Dr. med. d. c. Marinestabsarzt a. D. August Gärtner, der Restor der deutschen Hygieniker. Der ordentliche Professor für praktische Theologie in der evangelisch=teologischen Fakultät der Universttät Münster, Lie. Dr. Martin Redeker, wurde von der theologischen Fakultät der Universität Göttingen zum Toktor der Theologie ehrenhalber ernannt. Der Ernannte stammt aus Bielebeld und steht im 35. Lebensjahre. 1932 habilitierte er sich an der Universität Müntter, woo er zwoi Jahre später zum ordentlichen Prosesser ernannt wurde. Seite 4. Nr. 15131. Generat=Anzeiger für Vonn und Umgegend! Douner Rochrichten 1935. Von Labenlodeß dis Sonenbdt Schon zur Römenzeit bekannt.— Die Dettendorfor Dottendorf, früher Dudensdorp, ist der südlichste, am Fuße des Venusberges gelegene Vorort von Vonn. Der Ort hat schon zur Römerzeit bestanden. 804 wird er zuerst urkundlich erwähnt. Im Mittelalter war Dottendorf Sitz eines Dingstuhls(Gerichts), dessen Bereich sich über Friesdorf und Kessenich erstreckte. 1139 werden Bennekin und Günther von Dudensdorp genannt. Im Jahre 1193 war die Abtei Heisterdach hier, zu Dudensdorp. begütert. Die Burg Dottendors war ein freiadeliger Rittersitz in der Nähe der Kirche, der schon im 15. Jahr. hundert bestand. Anfänglich im Besitz der Fomilie von Büchel, ging die Burg im 17. Jahrhundert in die Hände der Familie von Crümmel, später in den Besitz der Familie Wasserfaß aus Bonn über. Im 19. Jahrhundert hat die Burg ihren Besitzer wiederholt gewechselt. Von der Familie Schniewind gelangte sie an Karl Baunscheidt, dann an Ermekeil und von letzterem an den Architekten Boudriot. Heute befindet sich in der Burg das Säuglingsheim der Stadt Vonn. Die Pfarrei Dottendorf, wahrscheinlich aus karolingischer Zeit stammend, wurde 1808 aufgehoben und 1870 wieder errichtet, nachdem sich die Zivilgemeinde bereit erklärt hatte, einen jährlichen Zuschuß von Mark 543.30 zu dem Gehalt des Pfarrers zu leisten. Die alte Kirche wurde im Jahre 1895 niedergelegt. 1888 wurde mit dem Bau der jetzigen, im Uebergangsstil gehaltenen Kirche, begonnen. Im Jahre 1794 zählte der Ort 150 Einwohner, 1817: 296, 1843: 492, 1871: 654, 1890: 869, 1895: 1027, 1900: 1364, 1904: 1450. Damals erfolgte die Eingemeindung. Die Gemeinde baute im Jahre 1900 den Rheinweg mit einem Kostenaufwand von 18000 Mark aus. Das Schulwesen in Dottendorf hat, genau wie auch in den anderen Bonner Vororten, eine alte Vorgeschichte. Im Jahre 1823(Dottendorf zählte 300 Einwohner) war bereits ein Lehrer im Hauptamt angestellt. Schon vorher hatte seit längerer Zeit eine Schule bestanden, deren Leiter Johann Sarter, nach einem Bericht der „Paitfunger“ damaligen Schulpflegers, Pforver Lohe, während dar Schulstunden zugleich seinem Handwerk nachging. 1827 wurde ein, nechher als Lehrerwohnung dienendes Haus, von der Gemeinde zu Schulzwecken angekauft. 1368 wurde hinter diesem ein zweiklassiges Schulgebäude errichtet, des 1890 erweitert wurde. Im Jahre 1904, also im Jahre der Eingemeindung, besuchten 200 Kinder die Dettendorfer Schule. Alte Gitten und Gedräuche hatten von jeder auch in Dottendorf eine besondere Pflegestätte. Go gab es#. B. eine„Gerechtsame“, die bestimmte, zu den Maisest. spielen und den Kirmessen, Gaben bei den Dorfbewohnern wie Eier, Wurst, Speck. Weck usw. einzuholen, die dann bei den gemeinsamen Gelagen von den Reihmitgliedern, auch„Gelagsjungen“ genannt, vorzehrt wurden. Ein bemerkenswerter Vorgang in dezug auf diesen Einsammeln der Gelagsgaben spielte sich in den 70er Jahren ab. Gelegentlich der Dottendorfer Maikirmes zogen am Sonntagmorgen die Reihjungen mit ihren Mädchen unter den Klängen einer Musikkapelle in den nahen Wald und drehten sich dort auf einem bestimmten Platz nach alter Gitte im Tanz. Sie hatten hier euch von dem hergebrachten Recht zu ihrem Gelag, Wurst und Gier zu sammeln, Gebrauch gemacht. Demals erließ die Behörde einen landrätlichen Erlaß, des das Gabensammeln verbet: dazu hieß en:„Wenn es dennoch geschähe, so solle es als Bettelei bestraft werden.“ Das Verbot sagte aber den Dottendorfern nicht zu, und der brave Ortsvorsteher wußte bald, was er zu tun hatte. Er berief durch Glockenschlag, wie damalg üblich, die„Männer von Dottendorf“ zusammen, gas ihnen Kunde von dem Inhalt der strengen Verfügung des Landrates, wonach sich zu richten sei. Dann aber wandte er sich an die„Jungens von Dottendorf“ und verkündete ihnen, die Männer von Dottendorf lüden sie ein, nach alter Sitte„Eier un Woosch“ zum Gelage abzuholen.„So war der altberkömmliche Brauch gerettet. Aus dem Bonner Vereinsleben. Gebührenfreie Gleichschaltung von Vereinen Der Reichs= und preußische Justizminister hat eine Verfügung über die Niederschlagung von Gerichtsgebühren aus Anlaß, der Gleichschaltung von im Vereinsregister eingetragenen Vereine im Sinne der nationalen Erhebung erlassen. Darin werden die Landgerichtspräsidenten und der Amtsgerichtspräsident in Berlin ermächtigt, die Gerichtsgebühren auch in den Fällen niederzuschlagen oder zu erstatten, in denen die Anträge auf Eintragung der Aenderungen bei den Gerichten dis zum 30. Juni 1935 gestellt werden. * Der Verein ehem. 9der für Vonn und Umgebung beging seine Weihnachtsfeier im Stadtgastenrestaurent, das bis auf den letzten Platz besetzt war. Vereinzführer Kamerad Lohmar gedachte u. a. der Toten den Krieges und des Dritten Reiches. Hierzu wurde die Melodie des guten Kameraden intoniert. Fräul Lonie Wagner sprach verständnisvoll einen Prolog Ein Melodrama„Das Glöckchen von Innisfähr“ trugen die Damen Tönnes und Reuter sehr gut vor. Hilde, Trude und Fritz spielten Klavior und mehrere Kleinen führten unter der Leitung von Kameradin Borre Theaterstückchen auf. Der Vortrag von Anneliese Köpke, die Klaviervorträge von Lotte Fischer und Maria Scharf und ein Duett„Der 50. Hochzeitsmorgen“, vorgetragen von Frl. Haberland und Herrn Hidding, fanden großen Beifall. Dann erschien St. Nikolaus(Kamerad Fischer) und Hans Muff(Kamerad Becker). Nach mancherlei Ermahnungen wurden die Vereinsdamen mit Schokolade und die Rameraden mit Zigarren beschenkt. Den besten Stützen des Vereine, Kamerad Bauer und Kamerad Berre, wurden Diplome überreicht. Nun warschierten die Kleinen in den Saal zum Heiligen Mann, wo jeder die langerfehnte Tüte in Empfang nehmen konnte. Eine reiche Tomdola brachte jedem ein hübsches Geschenk. Die Kameraden Müller und Schwanenberg machten sich im musikalischen Teil verdient. Eine Tellersammlung brachte eine ansehnliche Summe für die Winterhilfe. Die alten 161er Am Sonntagnachmittag veranstalteten die alten 161er ihre Weihnachtsseier im Berliner Hof, wo der Vereinzleitet Kam. Beldung eine stattliche Zahl Kameraden nehst deren Frauen und Kinder begrüßen konnte. Der Vereinsleiter gab eine Jahresübersicht und pankte all seinen Mitarbeitern. Dann erschien, nachdem eine ganze Anzahl Kinder Gedichte aufgesagt hatten, der hl. Mann und bedachte die Kleinen mit seinen Gaben. Eine reichhaltige Verlosung und eine amerikanische Versteigerung brachte guten Erfolg. Desgleichen eine Sammlung für die Kriegerwaisen. Nicht vergessen wurden unsere Gefallenen des Weltkrieges und der braunen Armes, sewie unser hochverehrter Herr Generafeldmarschafl von Hindenburg, dessen hohe soldatischen Tugenden Vordicd für jeden echten Deutschen seien. Während der Minute des devenkens wurde das Lied vom guten Kameraden ge(pielt. Verein ehem. öder Vonn und Amzegend Am vergangenen Sonntag hielt der Verein unter starber Beteiligung seine Jahreshauptversammlung ab. Jahresbevicht und Kassenverhältnisse haben sehr befriedigt. Als zum Schlusse die Kameradenfbauen kamen, blieb man noch lange gemütlich plaudernd zusammen, Die nächste Versammlung ist om 5. Fedruar. seier bei den Bünden Der Vonner Blindon=Verein hielt om Dreikönigen. tage in seinem Vereinslokal am Adolf=Hitler=Platz eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier, die Dr. Emons und Frl. Führt mit unermüdlichem Eiser vorbereitet hatten. Die Blinden versammelten sich mit Ihren An, gedörigen schon am Nachmittag um den Wothnachts. daum bei Kaffes und Ruchen. Ein schönes, reichhaltigee Programm fand lebhaften Betfall und allseitige Zueimmung. Besonders blinde Vereinsmitglieder manen an der Auegestaltung der Jeier durch lustige Vorträge und musikalische Dordietungen beteisigt. Frau Goe Wiebach vom Bonner Stadttheater hatte sich dandensmerter Weite ebenfells bewit erklärt, bei der Vorenstaltung mitguuwirden; Barler Beisaß belehute ihre Derbietungen Eine Vorlosung für die Enwachtenen und gins Beschesung für die Kinder bereitete piel Fraude. Der Vorsitzende des Vereins, Bienden, dankte allen Helfern und Mitarbeitern. Theateranfführung in Krankenhaus Für die Kranken des St. Elisebeth=Krankenhauses wurde von den Lehrschülerinnen ein schönes Theaterstück vorgeführt, Es zeigte in anschaulicher Weise, wie in einem jungen Menschenleben der Trieb wach ist, hinaus in die Fremde, hinaus aus dem Mutterhaus, hinein in die bewegte Welt mit ihren großen Gefahren, Der junge Mensch glaubt das Glück, das er in der Heimat nicht zu finden glaubt, draußen, weitab van der liebevollen Mutterhand, im Getriebe der ruhelosen Welt zu erhaschen. Aber in der Heimat schlägt ein Mutterherz und hangt. Durch ein Lied aus der Heimat findet das junge Menschenleben wieder den Weg zurück ins Mutterhaus, Mit Gesangdarbietungen wurde die Vorstellung umrahmt und der liebsvollen Arbeit und Sorgsalt, mit der die Dardietung vorbereitet wurde. spendeten die zahlreichen Gäste reichen Beifall. Versünliches. Der Inhaber des Banshauses Saassen u. Co., Wilh. Koch, ist zum Vizeprösidenten der neuen Rheinisch=Westfälischen Börse in Düsseldorf ernannt, Ein Wort Vlexonder von Zumbeldts über den Vonuobeng und desten Mohnung Es wird uns geschrieden: Mehr als dreiviertel Jahrhundert sind vergangen, da besuchte der Naturforscher Alexander v. Humbeldt (gest. 6. Mai 1859) auf einer Rheinreise Vonn. Er nahm sich bei dieser Gelegenheit auch die Zeit zu einem Gang auf den Venusberg. So überrascht wrzden seine weltkundigen Augen, die schon so manche Naturschönheiten aller Erdteile gesehen hatten, daß er diese Aussicht von der heutigen Casselsruhe aus über das wundervolle Landschaftsbild„als eine der schönsten der Welt“ bezeichnete. Gegen Südosten breitete sich vor ihm, in märchenhafter Pracht, das Rheintal aus. Rechto im Vordergrund stand— als wäre er von gottbegnadeter Künstlerhand gleich einem schmückenden Beiwerk in des entzückende Naturbild hineingestellt— der Godesberg mit seiner malerischen Burgruine. Das Land der sieben Berge bildete den dekorativen Hintergrund und die ferneren Westerwaldhöhen gaben dem Ganzen die wirkungsvolle Perspektive. Unten am Fuße des an seinen Hängen noch saftvolle Reben tragenden Venusberges lag. von üppigen Obstgärten umkränzt, Kessenich; der Turm seiner alten Kirche grüßte als stummer Zeuge vergangener Zeiten freundlich zu ihm herauf. Denn noch waren die Verghänge von fleißigen Winzerhänden gepflegt und ungehemmt konnte der Beschauer den Anblick der Schönhetten, die hier die Natur in seltener Fülle und Harmonie bereitet, auf sich wirken lassen, Erst später, nachdem der Weinhau aufgegeben, hat sich an dessen Stelle der jetzige Laub= und Nadelholzbestand gebildet. Dieses wundervolle Landschaftsbild ist auch heute noch genau so schön wie damals. Nur die Aussicht ist kleiner und ungünstiger geworden, weil die herangewachsenen Bäume sich ihr hindernd entgegen gestellt haben. Und deswegen ist es angebracht, daß wir uns dessen erinnern, was Alegander von Humboldt von dieser Steile gesagt hat, damit wir dieses Kleined noch mehr zu schätzen und zu schützen wissen. Während der wärmeren Jahreszeit ist immer wieder wahrzunehmen, daß hier, an der schmalen Waldlichtung vor dar Casselgruhe, Spaziergänger unserer Stadt und namentlich Gäste, die Bonn aufgesucht oder von hier eine Rheinreise beginnen, beziehungsweise eine solche beendigen, gruppenweise stehen bleiben, um das einzigentige Landschaftsbild zu bewundern. Und dann wiedarholt sich ehensooft immer wieder der gleiche Vorgang, der darin besteht, daß die Nachkommenden sich noch vor diejenigen zu stellen luchen, die bereits oder noch mit der Betrachtung des prächtigen Panoramas verbunden sind, weil der diese ermöglichende Ausschnitt des Waldrandes allzu klein und schmal geworden ist. Daher gilt es hier, gemeinnützig zu handeln und eine freis, ungehinderte Aussicht von etwa 100 Meter Breite zu schaffen. Mit verhältnismäßig geringen Kosten ließe sich das ermöglichen und eine wür. dige, geschmackvolle Grünanlage herstellen. Eine dankenswerte Aufgabe für unsere rührige Stadtverwaltung, deren Durchführung ganz gewiß kein Fehlschlag wäre, sondern im weitesten Sinne der Allgemeinheit zugute Läme. Gie würde zugleich aber auch eine wirksame Werbung für die Hebung des Bonner Fremdenverkehrs zur Folge haben. Denn sehr bald wird es einer dem anderen sagen, wie wunderpoll, wie angenehm und leicht erreichhar hier die Aussicht über eine der schönsten Gegenden unseres deutschen Vaterlandes, ja, eine der schönsten der ganzen Melt ist. Und durch diese Bekanntmachung von Mund zu. Mund. werden in machsender Zahl viele, die heute noch vorbeifahren oder anderen Zielen den Porzug geben, unsere schöne Rheinstadt aufsuchen, in ihr und auf dem Venusberg Stunden der Freude, Erholung und Stärkung suchen und— was das Wichtigste ist— reichlich finden. Stellt Lehrlinge— richtig— ein! Betriebsführer, benutzt zur Lehrli nasvermittlung des Arbeitgamt Vem Sozialen Amt der Reichsingendführung wird uns geschrieben: Während die schaffende deutsche Jugend mitten in der Vorbereitung zum zweiten großen Reichsberufswettkampf steht, sammelt sich eine neue Nachswuchsschicht junger Arbeitsträger vor den Toren der Wirtschaft. An Zahl der stärkste Jahrgang, streben die Schulabgänger von 1935 von der Schulbank fort in die Betriebe, um den Weg ihrer Berufung zu gehen und den Platz im Alltogsleben des Volkes einzunehmen, der den größtmöglichsten Dienst an der Nation sicherstellt. Der gemeinsame Aufruf des Leiters der Deutschen Arheitsfront, des Reichsijugendführers, des Präsidenten der Reichsanstalt und des Leiters der Reichswirtschaftslammer, hat die deutsche Betriebsführerschaft verpflichtet, den Willen der deutschen Jugend, sich in die Gemeinschaft des werktätigen deutschen Volkes einzugliedern, anzuerkennen, und dieser neuen Jugend keine Enttäuschungen zu bereiten. Aus der Verantwortung für den Vortbestand der Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft ist die Andende Forderung erhohen worden, der Jugend zu Ostern 1935 eine ausreichende Anzahl von Lehr= und Arbeitsplätzen zur Verfügung zu sellen. Die deutsche Betriebeführerschaft hat sich im vergangenen Jahr anerkennensmert bemüht, mit Unterstützung der dehördlichen Stellen und der Bewegung die Jugend des ersten geburtenstarken Nachkriegsjahres in die Wirtschaft einzuführen. Wenn das Ziel mit geringen Ausnahmen erreicht wurde, so dürfen doch nicht die vielen Schwierigkeiten, Mißstände und Hindernisse, die sich Ostern 1934 beim Einbau der Jugend in den Beruf ergaben, außer acht gelassen werden. Diese gilt es nunmehr von Anbeginn zu beleitigen. Kein Jugendlicher ohne Kahrstelle! Der Wille der deutschen Lehrharren und Betriedsführer, zum Nutzen der deutichen Jugend, zum Segen des eigenen Hetrieber und Gewerdezweigen dis Lahl der neuen Lehrlinge möglicht groß zu bemessen, muß im nationalsoziallstischen Staat vorausgesetzt merden. Ueber den Röten des Toges steht die Zukunft der Wirtschaft und die Zukunft des Nation. Der gute Wille siebt aber nicht immer den sichttoen Wag, Ge muß errischt werden, beh bis groß### Blasmähigkeit den Verusoheratung und Lehr. lellenvermittlung der Arbeitshmter niezt mehr durch eine Lehrlingseinstellung oder Lehrtellensucher„unter der Hand“ nurchbrachen und gekönt wind. Für den Jugendlichen führt der Weg in die Wirtschaft allein über die Verufobsvatungsstelle und Lehrstellenvermittlungszentrale des für ihn zuständigen Arbeitsamtes. Für den Betriebsführer ist ausschließlich das Arbeitsamt das Tor, durch das die schulentlassenen Jugendlichen in die Wirtschaft und damit in don Vereich ihres Betriedes eintreten, Domit werden nicht nus tavifliche Unfauberteiten underbunden. sondern zugloich die einzigen Möglichkeiten ausgeschspft. die Millionenzahl der Schulentlassenen in großzügiger und übersichtlicher Planung nach den Gesichtspunkten der Eignung der Jugendlichen und der Nachwuchsbedürfnisse der Gewerbezweige in die Wirtschaft einzubauen. An manchen Orten des Reiches erscheint e# bereits zweifelhaft, ob diejenigen Jungen und Mädchen, die zu Ostern in eine Handwerkslehre gehen, nach Ablauf der Lehrzeit zur Gesellenprüfung zugelassen werden können, wenn sie sich vorher unter Umgehung des pichtigen Weges eine Lehrstelle gesichert hatten. Herzlichen Glüchmunsch Seinen 30. Gehurtstag seiert am 19. Janwar, der im Saergebiet geborene Fabritdirektor i. R. Korl Weisgerder, der durch seine 82jährige Tätigleit bei der Rhein, Chamotte u, Dinas=Werke in Mehlem sehr bekannt ist. 70 Jahre alt wird am 18. Jannar unser Mitbürger Johann Wilhelmy, Sternenburgstraße 96. Ehenso stolz wie er als schmucker ehemaliger 9. Husar zu Pferde saß, sitzt er noch täglich auf seinem Fahrred. Der Judilar bezieht über 45 Jahre den General=Anzeiger. Neben dem Remen bringen wir diesmal eise Novelle, und swar eine Novelle von keinem Geringeren als Haus Franck, einem der besten und männlichsten Erzähler. gech getänet. Der Opferwag eines saardeuischen heißt die Novelle, die mergse beginnt. Hans Frauek stellt in dieser Ervöhlung des tragieche Erieben des Saerbrücker Eisenbahners Jekob Johannes dar, der unschuldig zum Tolle verurtellt, sich der Staatsraison einer fremden Mecht beugen muß. Ein saardeutsches Gchiekasi fand In dieser Novelle seine künstlerische Gestaltung. Saar-Ritteilung Nr. 7 1. Wie lassen uns durch keinen Separatisten von der Erfüllung nuserer Abstimmungspflicht abhalten. Abstimungsberechtigte aus dem Kreis Saarlouis! Die Maßnahmen der Saar=Regierung sollen ängstliche Gemüter abhalten, in ihren Abstimmungsort zu fahren. Wir sind keine seigen Hunde, sondern aufrichtige Deutsche, die wissen, was sie ihrem Vaterlande schuldig sind.— Am 12. Januar von 6 bis .19 Uhr Ausgabe von Merkblättern und Drucksachen auf dem Bahnhof, Wartesaal 8 Klasse. 2, Sonderzug 31 versammelt sich zwischen 7 Uhr und 7,10 in den Wartesälen, Ausgabe von Drucksachen und des Fahrplans. Nur wer rechtzeitig da ist, kann auf bequeme Unterbringung im Sonderzug rechnen, Wer zu spät kommt, nimmt den Platz, der übrig geblieben ist, Ruhe und Ordnung muß auc in Vonn gewahrt werden, Zugang für Abstimmungsberechtigte nur durch die Wartesäle. 2, Sind die erforderlichen Franken gekeuft? Unterstützungen werden im Zuge nicht mehr ausgezahlt. 4. Jeder Abstimmungsberechtigte muß sich um die Zeitungs=Verössentlichungen kümmern, damit nichte versäumt wird. 5. Wer seinen Beförderungsschein noch nicht im Besitz hat, kann ihn bis Freitag=Mittag 12 Uhr noch Koblenzer Straße 56 abholen. Spater entstehen Unbequemlichkeiten. 6. Fahrschein, Paß und Abstimmungsausweis muß an der Sperre in Vonn vorgezeigt werden. Saarverein, Der neue Stern kommt auf die Erde zu Wir berichteten bereits vom Auftreten eines neuen Sternes zwischen Leier und Drachen, der auch von der Vonner Sternwarte an der Poppelsdorser Allee beobachtet wurde und kurz nach seiner Entdeckung bei sternklarem Nachthimmel sogar mit dem bloßen Auge zu sehen war. Der Stern, Nova Hereulis genannt, wer anfänglich in die dritte Größenklasse eingereiht worden. Dann ließ aber seine Lichtstärke nach, er wurde deshalb später in die fünfte Klasse zurückversetzt. Nach einer Meldung aus Williams Bay haben die Ermittlungen der dortigen Sternwarte ergeben, daß sich der neue Stern mit einer Geschwindigkeit-von 150 Meiten in der Sekunde auf die Erde zu bewegt. Die Beobachtungen zeigen, daß die Helligkeit des Sternes von Tag zu Tag zunimmt, Für 59 Plg. 1906 Nock Die grauen Glüssmänner#nd wieder de! „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“. Ueberasl in den Bonner Straßen rufen die grauen Glücksmänner wieder ihre gelben Glücksbriefe aus. Lochende Männer, hundertprozentige Optimisten, Männer des Glücke! De greift wohl mancher, der sich sonst nicht gerne auf „Risikogeschäfte“ einläßt, ins Portemonngie, holt ein Fünfzig=Pfennigstück heraus und tauscht es gegen einen der glückverheißenden gelben Priefe ein. So war's auch gestern. Wahrhaftig, ein Glückstag für den Herrn aus Kassel, der nut zu einem kurzen Besuch in unsere Stadt gekommen war und dem dann gleich auf einem Gummel durch die Vonner Straßen die Glücksgöttin mit einem Tausend=Markschein winkte. Für Fünfzig=Pfennig Tausend Mark, das läßt man sich gefatlen! Natürlich war die Freude des Kasselers groß, elg er unter großer Spannung vieler Umstehenden den gelben Brief öffnete und las, daß er einen Volltreffer ins Glück gezogen hatte. Im übrigen haben die Bonner Glücksmänner fleißig für eine möglichst umfangreiche Gewinnverteilung gesorgt. Des öfteren wurden nämlich schon in unsetzer Stadt kleinere Gewinne zu Fünfzig Mark gezogen, einwal auch einer von hundert Mark. Insgesamt sind von den grauen Glädksmännern Bonns an Gewinnen schon 2300 Mark ausgegeben worden. Immer noch aber stehen unter den gelden Eisicksbriefen, die in Vonn für das Winterhilfsmerk zum Verkauf gelangen, noch eine Reihe von Gewinnen aus. Also kein Bessimismus, keine Müdigkeit vorgeschützt! Ran an die Losverkäufer! Zugegrissen! Wer nicht wagt, der nicht gwwinnt! Tom Bonnich Zaurwerns Der Zlug in den Karnenal Nachdem die Steunde von Humor und Witz am Gonntag durch Gustan Jacoby und seinen Getreuen einen Vorgeschmatz vom kommenden Aerneval bekommen heben, nachdem durch die Silvesterseiern und einzelnen schon hinter uns liegenden Kernevalsperanstaltungen chon Stimmung und Trubel die Faschingslaune bei uns besvorgezaubert haben, taucht setzt die sehr wichtioe Frage auf:„Was ziehs ich an?“ Eine Antwart auf diesé Frage soll die Veranstaltung„Der Flug in den Kerneval“, die am Gamstagnachmittag und abend im Königshof stattfindet, geben. Die Direktion bat eine Firma verpflichtet, die 60 von Künstlern entwersens Originalkostüme vorführt. Mit erstaunticher Vielseitigkeit wird hier für jeden Geschmas etwag gebeten. Die Wirkung dieser Kostüme wird durch die die Vorführung begleitenden Tonzleistungen mesentlich geheben. Die Peusen werden ausgefüllt durch Vorträge von Lezi Wittmann, einen der bestbekanntesten Karnevalskünstlerinnen, so daß den Besuchern ein schöner Senuß bevorsteht, Fheivisches Funtendorps 1923 Grün=Weit ur Feeh u he die Funken am Conntag im überfüllten Gaale des Gestwirts Heister in Duisders=Oedekoven, eine große Gala=Prunssitzung abgehalten. Einleitend sprach der Kommandant, Karl Wiersberg, einige ernste Worte zur Saarabstimmung. Nun ging es dinein in den Kerneval, Lieder, Büttreden ete, wechselten in dunter Folge. Zu erwöhnen sind u. a. Johann Vienentreu und Frau, Georg und Josef Wilscheffti und Freuen, Schücte und Watter Wind. Besonders freudig begrüßt wurde die Tanzdardietung des Funkenkorps, getanzt von acht Damen und Herren des Korps. Der Tanz mußte wiederholt werden. Der Kommandant konnde auch den am Vorgedirge bestens bekannten Präsidonten Maximilan von Alfter sowie den Ehrensenator und Vorsitzenden des Bouner Hessen=Vereins herzlich begrüßen. Zum Schlusse der prachtvoll verlausenen Sitzung dankte der Kommendant besenders Herrn Joh. Vienentreu derzlich für seine Arbeit. Ein beträchtlicher Betrag wurde der Winterhilfe zugeführt, * Bunter Abend des NES Vonner Liederhelle Im Zusammenhang mit unserom Bericht über den Bunten Abend des MéV Bonner Liederhalle ist nochzutragen, daß die im bumoristischen Programm von Frau Leni Saltin vorgetragenen Parodien von dem belaunten Karnevalsdtichter W. Schlddemege=Vonn eesicht und 19. Januar 1935. General-Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten Nr. 15131. Seite 5. Bames aus Eistragüdie auf der Obsee Zwei Fischer opfern sich füe ihre Komeraden Dieser Tage hat sich im finnischen Meerbusen eine Fischertragödie abgespielt, die eine große Zahl von Todesopfern forderte. Vergeblich hatten mehrere Flugzeuge nach Eisschollen gesucht, auf denen sich eine Gesellschaft von Fischern befand, die ins offene Meer hinaustrieben. Nach langer Suche konnten endlich insgesamt sechs Männer gefunden werden, während alle übrigen in der Kälte oder in den Fluten umgekommen waren. Von den Geretteten erfuhr man von der Selbstaufopferung zweier Fischer, die als einzige vom Lande aus beobachtet hatten, wie die großen Eisschollen vom Winde entführt wurden. Sie schwangen sich sofort in ein kleines Boot, um den Bedrängten Lebensmittel und Kleidungsstücke zu bringen. Es war ihnen später aber nicht mehr möglich, auf ihrem Boot ans Land zurück. zukehren und so starben sie auf der Eisscholle zusammen mit ihren Kameraden, Das elektrische Flugzeng Statt Verbrennungsmotor— Akkumulateren Der kanadische Ingenieur Edgard Ward soll ein mit elektrischen Motoren ausgerüstetes Flugzeug konstruiert haden, das in seiner Art eine'llige Neuerung im Kriegs= und Verkehrsflugwesen darstellen soll. Den Angaben des Konstrukteurs zufolge, soll der„elektrische Fluggprarat“ bei seinem ersten Versuchoflug eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 400 Kilometern in der Stunde entwickelt haben. Die Kraftquellen sollen außerordentlich leistungsföhige Akkumulateren sein. Statt Verbrennungsmotor habe er nur einen Elektromotor als Antriebsmaschine für den Propeller einzubauen brauchen. Ward lehnte es eb, technische Einzelheiten über sein„elektrisches Flugzeug“ bekonnt zu geben. Alle diese Dinge müsse er aus gewissen zwingenden Gründen geheim halten. Der Kuß auf dem Opernball Roch immer der Fall Leipzig im großen Rundsunkprozet Am 81. Verhandlungstage des großen Berliner Rundfunkprozesses brachte der Vorsitzende die Entlassungsgründe für den Wirtschaftsdirektor des Leipziger Rundunks, den Angeklagten Dr. Jaeger, zu Sprache. Hierzu äußerte sich der angeklagte ehemalige Vorsitzende des Aufsichtsrats der Mirag, Dr. Otto aus Leipzig. Im Verlauf der Verhandlung hielt Oberstaatsanwalt Reimer dem Angeklagten Dr. Otto das Protokoll jener Aufsichtsratssitzung vom 1. Dezember 1927 vor, noch dem Dr. Otto ausgeführt hat, daß außer der Grundstücksaffäre noch„weitere Inkorrektheiten in geschäftlicher Beziehung“ vorgekommen seien und daß Dr. Jaeger einen Mangel an Autoritätsgefühl gegenüber Angestellten auf bestimmten Gebieten gezeigt habe. Dr. Otto erklärte, die Inkorrektheiten hätten darin gelegen, daß Dr. Jaeger in einem Fall Gold gegen die Zusage einer Hypothek hergegeben habe, ohne die Hypothek eintragen zu lassen. Die zweite Bemerkung bezog sich darauf, daß Dr. Jaeger mit einer bei der Mirag angestellten Dame den Dresdner Opernball besucht und sie während dieses Balles geküßt habe. „Kehre heim— Zähne unterm Wattk“. War das ein Schreck, als die aufgeregte, zahnlose, 40 Jahre alte Dame zu Dr. Teißinger in der PelnarKlinik in Prog in den Operationssaal gestürzt kam und eine sofortige Operation verlangte: sie habe ihre Zähne verschluckt! Sonst nehme sie ja chre Zähne abends heraus. Aber nun habe sie es einmel vergessen— und morgens sei ihr Mund leer gewesen. Man traf die Vorbereitungen zu einem Singriff, richtete die Frau für Röntgenaufnahmen und ähnliche Dinge her. Da stürzte schon wieder semand in den Operationssaal: ein Tetegraphenbote!— Der Mann der aufgeregten Dame depeschierte:„Kehre heim— alles in Ordnung— Zähne unter dem Bett gefunden!“ Die Dame ohne Zähne wurde dann nicht operiert.— Ist es nicht erfreulich, daß es die Einrichtung des Telegraphen gibt? Ganze Operationen kann man sparen... Sven Hedin bei der Jeppelin=Brasilienfahrt Wie aus Rio de Janeire gemeldet wird, hat der bekannte Asienforscher Sven Hedin soeben telegraphisch eine Einladung zur Teilnahme an der geplanten Forschungsfahrt des neuen Zeppelins in das Innere Bratiens angenommen. Zu Fuß zum Papst Ein 73jähriger Holländer ist zu Fuß nach Rom gewandert, um dem Papst einen Besuch abzustatten. Auch den Rückweg nach seiner Geburtsstadt Tegelon in Südholland hat er zu Fußz gemacht. Ktei Wen Zenzin und oslenes Licht Fünf Personen schwer verletzt In dem Orte Darkow bei Mährtsch=Ostrau ereignete sich ein schweres Brandunglück. Der Schlosser Stanet wollte seine Taschenuhr mit Benzin reinigen; zu diesem Zwack goß er aus einer größeren Flasche Benzin auf einen Teller, ohne zu beachten, daß in dem Zimmer eine Petroleumlampe brannte, Die Venzindämpfe entzündeten sich und im Umdrehen standen nicht nur die Wohnungseinrichtung, sondern auch die Kleider der in dem Zimmer anwesenden fünf Personen in Flammen. Alle fünf Personen sprangen aus den Fenstern, um im Schnee die Flammen zu löschen. Trotzdem erlitten sie alle schwere Prandwunden. Die Natur hilst sich selbst! Heuschreckenschwärme gehen unter einer Seuche ein Menschliche Erfindungskunst scheint machtlos zu sein gegenüber den Heuschreckenschwärmen, die seit langer Zeit einige Teile Südafrikas heimsuchen. Alle bisherigen erprobten Giftstoffe zur Bekämpfung der Plage haben sich als ungeeignet erwiesen. Entweder hat der ausgestreute Giftstoff außer der Vertilgung der Insekten auch den pflanzlichen Kulturon großen Schoden zugefügt oder er erwies sich zu schwach. sodaß nur eine vorübergehende Betäubung der Heuschrecken eintrat, diese aber später sich wieder erholten. Ein wirklich gut wirkendes Mittel wurde zwar auch ausgeprobt, doch scheiterte seine weitere Anwendung an den allzuhohen Kosten. Inzwischen hat sich die Natur selbst geholfen, indem seit einiger Zeit zu beobachten ist, daß ganze Heuschreckenschwärme anscheinend unter einer Seuche zu Millionen Stücken eingehen. Herzschlag der Frau am Grabe der Mannes Ein trogischer Vorsall ereignete sich bei der Voerdie gung des 6bjährigen Nentnere Heinrich Audol in Gießen. Nachdem der Geistliche die Leiche eingesegnet hatte und sich die Leitragenden vom Grabe entfernten, brach die Witwe Katharina Aubel am Grabe zusammen. Der herbeigerufene Arzt stellte fest, daß Frau Aubel einem Herzschlog erlegen war. Sie wurde an der Seite ihres Mannes beigesetzt. Rekardzifser der Ehescheidungen in England Der Londoner Gerichtshof für Ehescheidungsangele. gencheiten hat zur Zeit 1229 einschlägige Fülle zu behandeln. Es ist dies die höchste Zahl von Fällen, die diese Abteilung seit mehr als zehn Jahren zu verzeichnen hatte. Das Schwein mit plombiertem Zahn Bei einer Hausschlachtung machte der Metzger in Roth eine merkwürdige Entdeckung. Er fand nömlich bei der Zerlegung des geschlachteten Schweines im Gebiß des Vorstentieres einen plombierten Backenzahn. Die Plombe war so kunstgerecht, daß sie als„Jodeklose Arbeit“ angesehen werden muß. Die nähere Untersuchung ergab nun, daß das Schwein anscheinend beim Fressen ein Stück Blei mit aufnahm und so zusammendiß, daß eine richtiggehende Plombe entstand, die durch den Gegenzahn fest eingedrückt wurde. Die Plomde saß so fest, daß sie auf einsochem Wege nicht herauszulösen war. Ein fünfjöhriger Lebenoretter Zwischen Aldegund und der Mosel befindet sich eine Lache. Bei Spielen stürzte ein Junge plötzlich mit dem Kopf ins Wasser. Entsetzt liesen die Kameraden hilfe. rufend davon. Nur der fünfjährige Josef Clemens soßt den Kameraden an den Füßen und zog ihn unter eigener Lebensgefohr aus dem Wasser heraus. Eine wackere Tat für einen fünfjährigen Jungen! Während der Kommunion plötzlich gestorben In der Kirche zu Jeumont(Belgien) brach der 64jähr. Pfarrer beim Austeilen der Kommunion plötzlich vor dem Altar zusammen. Zahlreiche an der Kommunionbank befindliche Personen eilten dem alten Geistlichen zu Hilfe, doch war der Tod bereits durch Schlaganfall eingetreten. des Kindes Schutzengel In Hundedorf stürzte das zweijährige Sühnchen der Cheleute Bundschuhz in den Mühlgreden. Das rasch fließende Wasser trieb den kleinen Jungen über das Mühlrad hinweg noch eine Strecke weit durch den Abflußgraben des Mühlenbetriebes. Durch die Hilferuse eines in der Nähe befindlichen Schäfers aufmerksam gemacht, eilte ein Knecht herbei und zog das Kind unterhalb des Grabens aus dem Wasser. Wiederbelebungsversuche hatten Erfolg. Außer einer kleinen Beule am Kopf trug das Kino keine Verletzungen davon. 55 Diebftähle nochgewiesen Die Gelsenkirchener Kriminalpolizei hat sechs gefährliche Eindrecher festgenommen, die die ganze Umgebung dort durch fortgesetzte Diebstähle beunruhigt haben. Bis jetzt konnten den Burschen 65 Diebstähle nachgewiesen werden. Der Einbruch in die Kaiserschule im Stadtteil Rotthausen kommt ebenfalls auf das Konto der Bande. Hier hatten die Diebe damals zwölf Klassenzimmer aufgebrochen, sämtliche Schränke und Pulte durchsucht und etwa 200 Mark erbeutet. Der Diemantring im Staubsanger In Stadhampton(England) wurde der Vorführer einer Staubsaugerfabrik unter dem Verdacht festgenommen, einen Diamantring aus einer Wohnung gestohlen zu haben. Er konnte jedoch nachweisen, daß der Ring auf dem Boden gelegen und mit der Maschine eingesangt worden war. Das Gericht sprach ihn frei. In der Goldwüste verhungert Das tragische Geschick eines Glücksjägers.— Regierungskommission sucht die Lasseler=Minen! Soeben hat eine mit Hilfe der Regierung ausgerüstete und von zwei staatlichen Kontrollbeamten begleitete Expedition Adelaide(Austr.) verlassen, um eine der interessantesten Forschungsfahrten der letzten Jahre zu unternehmen. Man will die Lasseter=Goldminen suchen und einen Abbau der reichen Minen vorbereiten. Lasseter selbst wurde vor Jahren das Opfer eigenartiger Zufälle und Verhängnisse. Unter abenteuerlichen Umständen wurden die Pläne seiner Goldfunde geborgen. Das Randgebiet bereits einmal erreicht Eine Anzahl Expeditionen wurden im Laufe der letzten Jahre schon auf den Weg gebracht, um den Goldschätzen näher zu kommen. Aber sie waren alle vergebens ausgezogen. Erst im letzten Juli kam eine Kolonne unter dem Forscher M. S. Hummerston bis in die Nähe der Fundorte, ja Hummerston behauptet, sogar die Randgebiete erreicht zu haben und brachte zum Beweis goldhaltiges Gestein mit. Die jetzige Expedition besteht aus neun erfahrenen Männern, die sich dadurch gegen alle Zufälle sicherten, daß sie nicht nur bis zur äußersten Grenze Autos mitnehmen, sondern sich auch mit den modernsten Radioapparaten ausrüsteten, um jederzeit Hilfe herbeirufen zu können, wenn ihnen innerhalb der elf Monate, für die sie Vorräte mitgenommen haben, etwas zustoßen sollte. Wie Lasseter zu seinen Soldfunden kam Das Interessante an diesen ganzen Funden ist, daß Lasseter selbst gar kein Goldsucher war, sondern ein Bankbeamter, der in einer Versicherungssache über Land reiste, dabei einen Bodenkommissar traf und sich mit ihm verirrte. Bei dieser Zufallsfahrt stieß er auf das Gold. Daran erinnerte sich Lasseter aber merkwürdigerweise erst nach genau 25 Jahren. Er brachte damals eine Expedition zusammen, die von einem Trust finanziert wurde und die sogar mit einem Flugzeug ausgerüstet war. Lasseter war dabei, allein gestützt auf seine 25jährige Erinnerung, der Führer. Bei einem Flug verunglückte er mit dem Piloten und kam mit Mühe und Not zum Lager zurück. Als er dann ein neues Flugzeug anforderte, verlor der Trust den Mut und rief die Expedition zurück. Der ermordete Fremdling war der Sohn Jurchibare Tragödie in Oraviso.— Die Mörderin— Mutter richtet sich selbst In einer kleinen Ortschaft in Jugoslawien, in Orvisa fuhr abends ein Fremder, ein stattlich aussehender Vierziger, vor dem Gasthof, dem einzigen am Orte, vor und verlangte von der Inhaberin ein Quartier für die Nacht. Der Fremdling war ein gewisser Rikolau, der nicht nur aus Oravisa gebürtig war, sondern sogar der Sohn der Gasthofinhaberin gewesen ist, sich jedoch nicht zu erkennen geben wollte, da seine Heimkehr nach zwanzig Jahren für Mutter und Schwester eine Ueberraschung werden sollte. Eine aufgeräumte Plauderstunde... Ritolau mußte sich in dieser langen Zeit seines Fernseins in der Fremde wohl sehr verändert haben, denn weder seine Mutter noch seine Schwester haben ihn erkannt, obwohl er die beiden Frauen, gleich nachdem er das ihm zugewiesene Zimmer hergerichtet hatte. zu einem gemütlichen Plauderstündchen bei einem Glas heißen Notwein bat. Der Fremdling schien bester Laune zu sein und ließ sich immer und immer wieder von dem Sohn und Bruder erzählen, der, wie die beiden Frauen berichteten, seit vielen Jahren die Heimat verlossen hatte, und wohl auch nicht mehr zurückkehren werde. Ein entsetzlicher Plan Nachdem man noch in schönster Eintracht drunten in der Wirtsstube das Abendessen eingenommen hatte, trennte man sich— der„Fremdling“ wollte sich schlafen legen, da er von der weiten Reise, wie er angab, sehr müde sei. Mitten in der Nacht weckte dann die Inhaberin des Gasthoses ihre Tochter aus dem Schlaf. Ob sie das viele Geld gesehen hätte, daß der fremde Mann, der bei ihnen abgestiegen war, in seinem Koffer verborgen hatte, fragte sie ihre Tochter. Es sei doch ungerecht auf der Welt eingeteilt, so fuhr die Alte in ihren teuflischen Verführungskünsten fort,„die Einen hätten zalleg, und die Anderon müßten sich ein ganzes Leben lang quälen und absorgen.“ Wenn man den Fremden umbringe, dann hätte man wenigstens für den Rest des Lebens ausgesorgt... Die Tochter wies diesen entsetzlichen Plan zunächst mit Abscheu zurück, aber ihre Mutter drang so lange in sie ein, bis sie sich schließlich bereiterklärte, sich an dem Mord zu beteiligen. Ein Mord und seine Sühne Roch in der gleichen Nacht schlichen sich die beiden Frauen in das Zimmer zu dem„fremden“ Gast. Der Ahnungslose schlief so fest, daß er von dem Ueberfall nichts gemerkt zu haben scheint. Man fand ihn später, von mehreren Dolchstößen mitten ins Herz getroffen, in dem von Blut über und überbesudelten Bett. Seine Koffer waren ausgeraubt worden. Es fehlten an 20 000 Dinar. Dieses Geld hatte Nikolau mitgebracht, um es zu gleichen Teilen seiner Mutter und seiner Schwester zu Weihnachten zu schenken, so sagte seine Gattin aus, die am nächsten Morgen ahnungslos erschien und in dem Toten ihren Mann erkennen mußte. Diese grauenhafte Bluttat fand eine rasche Sühne. Die beiden Frauen haben sich selbst gerichtet. Sie waren plötzlich spurlos aus dem Hause verschwunden. Die Mörderin— Mutter fand man später draußen auf der Landstraße an einem Baum erhängt auf; die Tochter, die geholfen hatte, den eigenen Bruder zu erschlagen, hat man aus einem Ziehbrunnen herausgefsicht, in den sie sich in ihrer Verzweiflung gestürzt hatte. Nur der Suchende geht weiter Lasseter glaubte seinem Ziel ganz nahe zu sein und setzte seinen Weg fort, und zwar allein und von allen Vorräten entblößt. Der Trust, der sein Leben versichert hatte, schickte sofort einen alten Goldschürfer, Vob Bock, hinter ihm her, der nach monatelangem Suchen aber erst einen Zettel mit dem Lageplan des Goldes und kurz darauf auch einen Baum entdeckte, bei dem Lasseter gestorben war. Dieser hatte das Gold gefunden, war ober vor Hunger umgekommen. Vock brachte damals den Lageplan mit nach Melbourne, wo die Regierung das Papier in Aufbewahrung nahm und sich setzt darauf besann. Bob Bock ist gleichfalls mit von der Partie, die mit viel Optimismus in Angriff genommen wird. Der Hut, der selbsttätig grüßt Die amerikanischen Patentämter können sich vor dem Ansturm der Erfinder kaum retten. Es geht ihnen noch schlechter als den gleichen Behörden in Europa. Trotzdem ist es ihnen aber nicht möglich, eine seltsame Erfindung zurückzuweisen, wie sie der Hut darstellt, der selbsttätig grüßt. Da ist nämlich ein findiger Gentleman auf die Idee gekommen, es sei doch für den Herrn recht beschwerlich, beim Grüßen den Arm zu heben und den Hut zu lüften. Nach einigen schlaflosen Nächten war seine Erfindung perfekt. Sie besteht aus einem normalen Herrenhut, von dem unauffällig eine Schnur herabhängt. Begegnet nun der Träger dieses Hutes auf der Straße einem Bekannten, so bedarf es nur noch eines kurzen Ruckes an der Schnur, um den Hut kurz zu lüften. Da ist an sich zweifellos ein Fortschritt. Für Leute, denen selbst das noch schwerfällt, hat der Erfinder noch einen zweiten Hut konstruiert, der sich auch dann schon lüftet, wenn sein Träger nur mit dem Kopf leise nickt.— Da sage einer, es gäbe keinen technischen Fortschritt! be bnabntes Ot S BadonPerkar Ar farPereh Poppespakerreisre0-Pio. Rormalpakerreisrorinrsg. Persil bleibt Persil— in Güte und Vollkemmenheit! Es glbt kein loses Persill Persll gibt es nur in der bekannten Originalpackung. Henkel& Cie..-., Düsseldorf Seite 8. Nr. 13131. General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten. 10. Januar 1335. Barug Sperl undSpiel Schnee= und Wintersportbericht vom Schwarzwald Feldberg(Schwarzwald) Schneedöbe 110 cm. Neuschnee 10 cm. Herzogenvorn. Pulver. Eki sehr gut. Beichen, Wiedenereck 60 cm. Neuschnce 2 cm. Pulver, Ski sehr gut. Kandel 60 cm. Pulver, Sti sohr gut. Tchauinsland(Kreiburz) 70 cm. Neuschnee 3 cm. Notschrei. Pulver, Sk sehr gut. Turner, Brettenau, St. Märgen 55 cm. Neuschnee“ cm. Pulver, Ek und Rodel sehr gut. Todtnauberg, Muggendrunn 70 cm. Pulver, Sti sehr gut. Höchenschwand 40 cm. Pulver, Ski und Rodel fohr gut. Saig, Rotbaus, Altglasbütten, Schluchsee, Lenzkirch 40 cm. Pulver, Ski gut. Friedenweiler, Hinterzarten 40 cm. Neuschnee 2 cm, Pulver. Titisee, Neustadt (Schwarzw.) Ski, Rodel sehr gut. St. Georgen, Königsseld 45 cm. Pulver, Ski sohr gut. Villingen, Bad Türrheim 10 cm. Verbarscht, StI und Rodel gut. Mummelsee, Unterstmatt 30—50 cm. Pulver, kein Neuschnee. Rubestein, Hundseck. Sport sohr gut. Sand, Breitenbrunnen, Bühlerhöhe, Plättig, Herrenwies 15—25 cm. Pulver. Auch Heinrich Heukel geschlagen Nachdem schon von Cramm beim internationalen Tennisturnier in der St. Moritzer Halle geschlagen wurde, schied nun auch sein Partner Heinrich Henkel aus. Im Kampf um den Eintritt in die Vorschlußrunde unterlag der junge Berliner dem Schweizer Meister Ellner:6,:6. Im Herrendoppel kamen von Cramm=Henkel:3,:3 über die Italiener Quintavalle=Martinellt eine Runde weiter. Henkel spielte zusammen mit der Schweizerin Frau Fehlmann gegen Me. Albert=Pleicher im Gemischten Toppel mit:6,:3,:3 einen Sieg beraus. 33 000 Mark der Handballer für das W5W Die Spiele der Handballer, die im ganzen Reich am 2. Dezember zugunsten der Winterbilfe ausgetragen wurden. en gaben einen Ueberschuß von über 33000 Mark. Der Gau Mitte brachte mit über 4500 Mark den größten Betrag, dann folgten die Gaue Sachsen und Württemberg mit je 3100 Mark. Saar=Rosel=Rheinfahrt der deutschen Ruderer 1935 Fußball mit zwei Schiedsrichter Anläßlich des Amateurtreffens Nordengland—Büdengland in Chester, das der Norden:1 gewann, wurde am Samstag in Chester ein dochinteressanter Versuch unternommen. Der Kampf wurde von zwei Schiedsrichtern geleitet, von denen joder in einer Spiekhällte amtierte. Der Kampf brachte es aber mit sich, daß durchweg in der Mitte des Feldes gekämpft wurde, sodaß die beiden Schiedsrichter zusammen auf der Mittellinie standen und sich gegenseitig ins Konzept pfuschten. Von einem zweiten Versuch dürfte man vorläufig abseden. Siegreiche Vonner Schützen beim Vergleichsschießen der Olympiakandidaten in Frankfurt Der Deutsche Schützenbund hatte seine Olympiakandidaten für Scheibenpistole am vergangenen Sonntag zu einem Vergleichsschießen nach Frankfurt a. M. eingeladen, für das sich aus dem gesamtn Reichsgebiet durch monatliches Pflichtschießen 18 Schützen qualifiziert hatten. Geschossen wurden 60 Schuß auf die 10kreisige internationale Pistolenscheibe auf 50 Meter innerhalb 2 Stunden. Die erfolgreichen Schützen: 1. Dr. Wedner, Wiesbaden, 524 Ringe; 2. Emil Martin, Bonn, 523.; 3. Frd. Krempel, Hannover, 519.; 4. Graßhoff. Erkurt, 509.; 5. Fitzkow. Berlin, 506.; 10. H. Bauer, Bonn, 484.; 13. H. Wollersheim, Bonn, 478 R. Unsere Bonner Schützen haben hierbei erneut ihr größeres Können und Zuverlässigkeit bewiesen. Besonders beachtenswert ist die Leistung des Schützen Emil Martin, Bonn, der mit den letzten 10 Schuß einen glänzenden Endspurt datte, und 91 Ringe erzielte. Er bewies somit, daß er im Wettkampf seine Leistungen zu steigern versteht. 1. RC. Köln schlägt Fortuna Düsseldorf Obwodl der 1. Rugby=Club Köln mit Ersatz nach Düsseldorf fahren mußte, gelang ihm über die Fünfzehn der Fortuna ein schöner Sieg mit 17:8 Punkten. Funda-Pützsels gewannen„Die Nacht“ In der Dortmunder Westsalenhalle wurde das Acht=Stundenrennen,„Die Nacht“, vor ausverkauften Rängen auszefahren. Funda=Pützfeld gewannen zwar das Rennen mit 75 Punkten und 316.800 Km. vor den zum Schluß stark in Fohrt gekommenen Kroll=Siedelhofs und dem ausländischen Paar Billiet=Tepauw, doch war Adolf Schön zweisellos der Liebling des Publikums. Schön verlor leider den Bochumer Hohmann, der Atembeschwerden datte und ausgeden mußte und erhielt nach der=Uhr=Nachtwertung Klausmeier zum Partner. Nun packte den Wiesbadener wieder einmat der Jagdteusel. Von seinen fünf Verlustrunden holte er nicht wentger als vier wieder auf und delegte schtießlich mit Rundenabstand hinter Kilian=Vopel den fünften Platz. KilianVopel hatten zuerst die Spipze. Funda=Pützfeld kamen nach Mitternacht in Schwung und gewannen zusammen mit BillietDepauw eine Runde Vorsprung. Der Schluß war recht aufregend. Die„Berliner“ hielten die Spitze gegen alle Angriffe. — Das Ergobnis war: 1. Funda=Püpfeld 75., 316.8 Km.; 2. Kroll=Siebelboff 30.: 3. Depauw=Billiet 29.; eine Runde zurück: 4. Kilian=Vopel 62.; 5. Schön=Klausmeler 44.: 6. Loncke=Danholt 40.; zwei Runden zurück: 7. Lemoine=Dayen 44.; drei Runden zurück: 8. Gedr. Broomen 22.; 9. Göbel=Korsmeier 9 P. Achille Starace verunglückt In Testrieres, wo er als Schirmherr der Winterspiele der faschistischen Jugendverbände Italiens weilde, Ist Achille Siarace, der Sekretär der faschistischen Partei und Präsident des talienischen Olympischen Komitees, am Freitag verunglückt. Bei einer Abfahrt kam er zu Fall und trug einen Schlenbeinbruch davon, mit dem er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Yvonne Sodard verunglückt In einem französtschen Wintersportort ist die bekannte französtsche Schwimmerin Yvonne Godard verunglückt. Bei einem bösen Sturz zog sie sich einen komplizierten Rippenbruch zu und man defürchtet, daß ein Rippensplitter in die Lunge-ingednungen ist. Frl. Godard wurde nach Paris gebracht. Ior Zustand ist ernst, aber nicht besorgniserregend. 12 Gebote für die Samrabstimmung 1. Jede politische Meinungsäußerung im Wahllokal führt unnachsichtlich zum Stimmverlust. 2. Auch der Deutsche Gruß, ja sogar das Erheben des rechten Armes gilt als verbotene politische Meinungsäußerung. Trage auch keinerlei Abzeichen oder Plaketten im Abstimmungslokal. 3. Sprich am besten kein Wort im Wahllokal. 4. Beantworte nur die Fragen der Mitglieder des Wahlbüros. Vermeide auch hierbei jede politische Aeußerung. 5. Halte Dich, bis Du zum Wählen drankommst, nur in dem Teil des Abstimmungslokales auf, der ausdrück. lich als Warteraum gekennzeichnet ist. 8. Füge Dich widerspruchsles allen Anordnungen des Vorsitzenden des Wahlbüros, auch wenn Du sie nicht begreifst. Beginne keine Polemik. 7. Fülle Deinen Stimmzettel nur in der Isolierzelle aus. 8. Zeichne Dein Kreuz in den entsprechenden Kreis des Stimmzettels nur mit einem schwarzschreibenden Bleistift ein, da jedes andere Schreibzeug, auch Tinte, Buntstift oder Kopierstift, Deine Stimme ungültig macht. 9. Verlasse die Isolierzelle nicht eher, bis Du den Stimmzettel ungesaltet in den Umschlag gesteckt und diesen verschlossen hast. 19. Speich mit niemandem mehr im Wahllokal, wenn Du Deinen Stimmzettel erhalten hast: sprich auch mit niemandem, bevor Du nicht das Wahllokal verlassen haft. 11. Enthalte Dich auch nach Abgabe Deines Stimmzettels jeder politischen Meinungsäußerung durch Wort oder Gruß, bevor Du nicht das Wahllokal verlassen hast. 12. Präge Die diese Vorschriften gründlich ein, befolge sie auf das genaueste, sorge dafür, daß Deine Stimme nicht ungültig wird. Ein Fiagzeag sault kötes Ticht denn Eber slegl Eder versetzt Dänemark in Spannung und seinen Titel gegen Aggerholm aufs Spiel— Lange schon ausverkauft Aus Anlaß des denkwürdigen Jahres der Taarabstimmung hat der Deutsche Ruder=Verdand beschlossen, seine diestäh ige Verdandswanderfahrt auf Saar. Mosel und Rhein zu veranstalten. Aus der soeben veröffentlichten Ausschreibung sevi hervor, daß die Fahrt am 26. Mai in Saarbrücken beginnen und am 4. Juni in Köln enden soll. Am Anfangs= und Indpunkt der Fahrt werden feierliche Kundgebungen stattfinden. Die im Ruderboot zurückzulegende Strecke, die von einer Dampferfahrt zwischen Koblenz und Rüdesheim unterbrochen wird, ist vund 410 Kilometer lang. In diesem Jahre wird enne noch stärkere Betetlgung als im Vorjahre auf der Weser erwartet und auch Ruderinnen können wieder an der Fahrt teilnehmen. Die Fußballnachzügler... 3. Kreisklasse, Gruppe 2 Dirmerzheim— Gymnich:4(:1) Bis zur Pause leisteten die Batzherren hartnäckigen Widerstand, um in den letzten 45 Minuten den Gymnichern rollkommen das Kommando zu überkassen. Zu allem Ueberfluß mußte noch ein Spieler der Dirmerzheimer wegen Unfairnis das Spielfeld verlassen. 3. Kreisklasse, Gruppe 4 Frauenberg— Adler Euskirchen:0(:0) Auf dem gefährlichen Gelände in Frauenberg mußten die Euskirchener eine unerwartete Niederlage einstecken, sodaß dieselben vorerst alle Meisterschaftshoffnungen zu Grabe tragen können. Flamersheim— Roitzheim:0(:0) Bis zur Halbzeit sah es noch lange nicht nach einem Gastgebersteg aus. Nach dem Wechsel fielen die mit nur 10 Leuden antretenden Roipheimer vorem eigenen Tempo zum Opfer und mußten sich noch 7 Treffer aufdrummen lassen. Firmenich— Odendorf:1(:1) Ein Handelfmeter brachte den Gästen beide Punkte ein. Nemmenich— Wißkirchen:1(:). Ein Selbsttor verhalf den Wißkirchener zu Sieg und Punkie. Der Kessenicher Turnverein„Rheinland“ dielt seine alljährliche Haupwersammlung ab. Sehr zahlreich waren die Turner und Turnertnnen erschienen. Die Jahresberichte der einzelnen Warte zeugten von recht regem Leben innerhalb des Vereins. Der Bestand an Mitglieder hat sich trotz der Zeimoten gehalten. Die Veranstaltungen des verklossenen Jahres gaben ein Bild reger Arbeit. Insbesonders sei des Venusberg=Festes gedacht, das, wie alljährlich. Hunderte von Turnern und Turnerinnen nach Bonn brachte, und das auch in diesem Jahr wieder gehalten wird. Als neuer Vereinsleiter wurde einstimmig Jean Tönnes gewählt, der im Sinne des neuen Geistes die Kessenicher Turnschar wetter führen wird. Zu seinem Stellvertreter und zweivon Vereinsleiter bestimmte er Josef Biedermann; Kassierer Jokob Erdt, zweiter Kassierer Helmut Gödderts; Ammmann und Spielwart Hans Connad; 2. Schriftführer Math. Dernen: Oderturnwart wurde Toni Gemein; 1. Männerturnwart: Jean Welling: 2. Männerturnwart und Schwimmwart: Heinrich Thome: Jugendturnwort: Franz Weder: Altersturnwart: Robert Bayley: Frauenturnwartin: Maria Biniach: Heimund Gerätewart: Franz Rheinbay; Volksturnwart: Walter Iöner: Fußball=Odmann: Walter Müller und Handdau=Odmann Willi Kelz. Jugend= und Elternabend des BFB Am vergangenen Tonntog hatte der BFV seine Jugend und deren Eltern zu einem Elternabend im Berliner Hof eingeladen, wobei der Saal überfüllt war. Unter den Gästen erblickte man sogar die„alten“#Ver, Pros. Wegmann und Willi Vetter. Jugendobmann Kurt Buse sand herzliche Worte der Begrüßung, während Vereinsführer Peter Hoffmann in interessanten Ausführungen über die Abschiedsfeierlichkeiten an der Richard=Wagner=Straße sprach und die Jugend zur weiteren sportlichen Ertüchtigung mahnte. Herbert Becker sang einige Operettenlieder, die großen Beisall fanden und auch das Vereinsorchester wirkte zur Unterhaltung stimmungsvoll bei. Dann kam Knecht Rupprecht, der je nach„Bedars“ an die Jugend tadelnde oder lobende Worte spendete, ihnen aber allen zur freudigen Ueberraschung herrliche und nutzvolle Geschenke machte. So verlief denn eine Jugendseier im BFV, bei der sich die„Alten“ wieder recht jung fühlten, und bei der eine Stimmung herrschte, die von echtem Gemeinschaftsheist getragen war. In den letzten Wochen ist in Kopenhagen der deutsche Berufssportter Trumpf. Da waren die Radfahrer Viktor Rausch, Alvert Richter, Peter Steffes und Matyias Engel, die die sportbegeisterten Kopenhagener mitrissen— nun ist es Gustav Eder, der sich am Freitag zur Verteidigung seines Europameisterlitels dem Dänen Einar Aggerbolm stellt. Dieser Kampf ist für Kopenhagen, was Schmeling=Neusel für Hamburg war. Die Stadt stand Kopf, als der Vorverkauf eröffnet wurde, als Gustav Eder mit den übrigen deutschen Kameraden ankam, um die letzten Tage am Kampfort selbst sich vorbereiten zu können— die Stadt wird auch an diesem Freitagabend„aus dem Häuschen“ sein. Wer sich nicht zu denn„glücklichen Neuntausend" rechnen kann, die eine Eintrittskarte für das„Forum“ erhielten, wird zur Zeit des Kampfes zum Himmel blicken, wo ein Zlugzeug, von einer Zeitung gestellt, durch besondere Lichtsignale das Ende des Kampfes und seinen Ausgang anzeigen wird. Rotes Licht bedeutet: Sieger Eder... Kopenbagen kann diesen bisher größten Kampftag aufziehen, als mit Aggerholm auch der bisher größte und erfolgreichste dänische Boxer in den Ring klettert. Ein gewiß sympathischer Mensch, ein „felfmademan", Waisenknabe, Bauernjunge, Viehhüter, Bäckerleyrling, der einmal ein Buch über die edle Kunst der Seibstverteidigung in die Hände bekam und im gleichen Augenblick auf seiner Insel beschloß, das Boxen zu lernen. Aggervolm erroichte, was er wollte. Bisher hat er 35 Berufsboxkämpfe ausgetragen, nicht weniger als 22 durch Niederschlag gewonnen. Er war noch nie auf dem Boden und wurde nur zweimal nach Punkten geschlagen. Es war verständlich, daß die IBU die Herausforderung Aggerholms an Eder onerkannte. Unser Meister, der mit seinem Titeln nicht schlafen, sondern kämpfen gegangen ist und keinem Gogner aus dem Wege ging, wird sich vor dem„Außenseiter Aggerbolm“ tnacht nehmen müssen. Der Däne ist keiner, schmächtiger als Eder, aber er besitzt die beste rechte Hand Dänemarks. Aggerholm ist sehnig, er kann viel einstecken und schlägt in der letzten Runde noch so hart und so oft als in der ersten. Man weiß auch in Dänemark, was unser Curopameister kann. Eder gili auch in Kopenhagen als Favorit, denn Aggervolm hat einem solchen Könner, der nicht nur nehmen und schlagen kann, sondern auch sehr schnell auf den Beinen ist, noch nicht gegenübergestanden. Eder wird schon die nötige Vorsicht walten lassen und mit Hilfe seiner Schnelligkeit die Rechte des Dänen vermeiden, denn über die Distanz kann nur er gewinnen. Selbst ein k..=Sieg Eders über den zum Gewichtmachen gezwungenen Aggerholm ist nicht ausgeschlossen. Wir erwarten Eder als Sieger. Das Rahmenprogramm bringt weitere deutsch= däntsche Paarungen. So boxt der. Hamburger Frod Bölck den däuischen Ringsuchs Hans Holdt über 10 Runden und der strebsame und zukunftsreiche Düsseldorser Karl Beck hat den früheren dänischen Amateurmeister Hirsch Demsitz im Federgewicht über 6 Runden zum Gegner. Schließlich ist auch noch der Kolner Willi Tabat dabei, der mit dem Dänen Carl Jensen über 4 Runden zu boxen hat und hoffentlich sich schnell in den Kampf hineinfindet. Wenn Voxer Gewicht machen müssen Boxer haben zu allen übrigen Sorgen, mit denen sie sich Jlagen müssen, auch noch die stete Angst um das Halten ihres Gewichtes, und nur zu oft ist es vorgekommen, daß ein Fauftkämpfer mit Zittern und Zagen auf die Waage geklettert ist, um mit Schrecken erleben zu müssen, daß er für seine Klasse um einige Gramm zu schwer ist. Nicht jeder Boxer hat es eben so„leicht“, wie ein Schwergewichtler, aber was sollen die armen Leicht= und Federgewichtler machen, um ihr Gewicht zu halten.(Siehe Rappsilder im Kampf gegen Polen). Wer mit der Praxis des Boxtrainings vertraut ist, weiß, daß man auch hier auf Aushilfsmittel gekommen ist, mit denen Manager und Betreuer nicht gerade gelinde zu verfahren pflegen. Schlimm aber ist es, wenn man sich als Boxer nicht auf eine gewöhnliche Straßenwaage verlassen kann. Gegen ihre Tücken gibt es keine Wassen.... Diese Erfahrung mußte kürzlich ein Wiener Leichtgewichtter machen, der seinem Trainer zwei Tage vor dem Kampf der österreichischen Nationalmannschaft versicherte, bei ihm sei Der Ichmeling=Zumas Kuuzf endgaitig in Zamburg 25 000 in der Rotheuburgsorterhalle Es war für den Hamburger Boxkampfveranstalter Walter Rothenburg genau so schwer, den Kampfabschluß zum Weitmeisterschafts=Ausscheidungstreffen zwischen Max Schmeling und Steve Hamas für Deutschland zustande zu bekommen, als auch einen geeigneten Kampfort in Deutschland zu finden. Hamburg. Berlin und Frankfurt standen mit ihren Großhallen in der engeren Wahl. Nach langen Verhandlungen ist es jetzt gelungen, den Hamburger Senat sowie den Reichsstatthalter zu bewegen, die bisher brachliegente Halle in Rothenburgsort zu einer viesigen Sporthalle umzubauen, die mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Menschen den Anspruch erhebt die größte Sportarena der Welt zu sein. Den Aus und Um bau übernimmt der Hamburger Senat Mit diesem Fassungs vermögen ist auch der Kampf firanziell gesichert, denn der Veranstalter braucht nunmehr die Eintrittspreise nicht aulzu doch anzusetzen. * Aus England hören wir übrigens, daß dem Manager Hamas ein Angebot unterbreitet wurde, seinen Schützling für Hes Lollan— du gleichen Botzag, den alles in Ordnung. Die Straßenwaage hatte es ihm angesagt. So nahm er denn zum Mittagsmahl eine recht ausgedehnte Portion zu sich, bei dem das Schnitel und der Zitronenpudding die Hauptrolle spielten. Die Dezimalwagge aber ist unerbittlich, und so blieben die Folgen nicht aus, zumal die Herren der Beyörden sich noch weniger erweichen ließen eis die Dezimalwaage. Bei der Wiegeprozedur stellte es sich heraus, daß ein Uebergewicht vorhanden war, und zwar nicht allein bei dem Leichtgewichtler, sondern auch bei dem Fliegenund Mittelgewichter. Der Tratner tobte mordsmäßig, aber er wußte sich immerhin zu heisen, indem er als Notlösung die „imverne". Methode der Gewichtserleichterung in Anspruch nahm. Jodem Boxer, der diese„interne“ Kur über sich bat ergohen lassen müssen, sträuben sich in der Erinnerung sicher noch die Haare, besteht sie doch einsach in der Verabreichung von mohr oder minder großen Portionen Rizinus. Diese „intenne“. Methode hat denn auch immer„durchschlagenden“ Enfolg. Als die drei beanstandeten Boxer eine halde Stunde vor Beginn des Länderkampfes noch einmal den Weg auf die Waage antreten mußten, stehe da— es war alles in Oronung! Das Resultat der„Kur“ war erstaunlich, datten doch alle drei setzt sogar Untergowicht! Nachber stellte sich zur allgemeinen Belustigung des Publikums allerdings beraus, daß die erste Waage salsches Gewicht angezeigt hatte! Die Gewaltkur war mit anderen Worten also höchst überflüssig gewesen...! Wer sich am Eintopf=Sonntag drückt, ist ein Verräter an der Volksgemeinschaft. Neusels Londoner Kampf genehmigt Bedingungen der englischen Veranstalter Der Verband Deutscher Faustkämpfer veröffentlicht in seinen amtlichen Mitteilungen eine Genehmigung des Auslandsstarts von Walter Neusel am 4. Februar in London gegen den britischen Schwergewichtsmeister Jack Petersen. Der Londoner Kampf geht in der neuen Wembley=Arena vor sich, deren Leitung mit diesem Abschluß die Vorherrschaft des Pariser Veranstalters Jeff Dickson gebrochen hat. Die technische Leitung des Wembley=Sportpalastes arbeitet mit großer Sorgfalt, um auf jedem Sportgebiete hochwertige Leistungen zu bieten. Man hat bei dem Vertragsabschluß Walter Neusel eine bemerkenswerte Bedingung auferlegt, um den Zuschauern keine Enttäuschung zu vereiten. Neusel, der in seinem ersten Londoner Kampf gegen Len Harvey sehr schwer war und nicht gut trainiert erschien, hat eine Bute von 250 Pfund zu zahlen, wenn er ein Kampfgewicht von mehr als 100½ Kilo aufzuweisen hat. Mit dieser Festlegung will man in London eine Sicherung baben, daß Neusel am 4. Februar in bester körperlicher Versassung in den Ring kommt. Unpelitische Meldungen burg erhält— gegen den all=britischen Schwergewichtsmeister Jock Petersen zu stellen. In England rechnet man mit der Annahme durch die Amenikauer, wenn man sich auch darüber klar ist, daß der Kampf erst nach der Begegnung zwischen Hamas und Schmeling steigen kann. Die ersolgreichsten Voxer des Jahres 1934 Im Jahre 1934 waren 121 deutsche Berufsvoxer lizenstert gegenüber 144 im vorhergehenden Jahre, doch trugen von diesen 13 im Lause des Jahres keinen Kampf aus. Die Beschäftigungsmöglichketten waren geringer als im Vorjahre. Der erfolgreichste Boxer des Jahres war Gustav Eder. der 13 Kämpfe austrug, von denen er 11 gewann, während ein Kampf verloren ging und einer unentschieden endete. An zweiter Stelle steht Katter=Berlin mit zwölf Kämpfen und zwölf Siegen, gefolgt von Mohr und Sabottke, die ebenfalls aus zwölf Kämpfe kamen. Im Vorjahre hatte Sabottke mit 19 Kämpfen die Liste angeführt. Viermal im Ring waren 18 Boxer, dreimal kämpften 19 Boxer, während 16 Boxer nur zwei Kümpfe und 17 Doxer sogar nur einen Kampf datten. Hundert Jahre Schwarzwälder Bote Der Schwarzwälder Bote, Heimatzeitung in Württemberg. Baden und Hohenzollern, feierte am 3. Januar sein hundertjähriges Bestehen. Es ist heute immerhin eine Seltenheit, daß eine Zeitung hundert Jahre besteht, und wenn sie, wie der Schwarzwälder Bote, als treuer Verwalter der öffentlichen Meinung an drei Generationen Erziehungs= und Bildungsarbeit tat, so ist ihre Arbeit sicher segensreich gewesen. Heimatliebe, Bodenständigkeit und Volksverbundenheit sind die Eigenschaften, die der Schwarzwälder Bote in seiner hundertjährigen Vergangenheit immer bewahrt hat. Schon die Tatsache, daß sich das Kopfbild— es stellt einen wandernden Boten mit Pfeise und Stock dar— trotz äußerlicher Umgestaltungen dem Sinne nach bis heute erhalten hat, deutet symbolisch auf die Beständigkeit seiner Ziele hin. Heimat= und zeitungsgeschichtlich sind besonders die Bände älterer Jahrgänge aufschlußreich, aus denen in der Festausgabe eine Kostprobe gegeben ist. Naketenstart in Duisburg Der 18jährige Karl Rakow aus Neuenkamp ließ auf den Neukamper Rheinwiesen eine von ihm selbst gebaute Rakete starten. Die mit Gleitflügeln versehene Rakete sollte eine Höhe von—3000 Metern erreichen und dann zum Startplatz zurückkehren. Sie verschwand jedoch und wurde bis jetzt nicht wieder gesichtet. Die Rakete ist etwa 80 Zentimeter groß und hat ein Gewicht von 14 Pfund. Sie war mit einer Pfeise versehen, die das Niedergehen weithin ankündigte. Der Diper Sparkassenskandal vor Gericht Am ersten Tage der Verhandlung im Olper Sparkassenskandal vor der Großen Strafkammer in Siegen wurden zunächst die Personalien der Angeklagten, des früheren Sparkassendirektors Ruegenberg, des früheren Bürgermeisters Sommerhoff und des Fabrikanten Trauh verlesen, worauf sich das Gericht über die Art der Kreditgewährung der Städtischen Sparkasse in Olpe i. W. Aufschluß geben ließ. Es kamen dann, die Kreditgewährungen für ein Wirtschaftsunternehmen des Angeklagten Traut in Godesberg zur Sprache. Traut erhielt für dieses Unternehmen seit dem Jahre 1924 hohe Kredite im Gesamtbetrage von 204 000 Mark. Der Vorsitzende hält dem Angeklagten Ruegenberg vor, daß es doch sehr auffällig sei, daß die Sparkasse in Olpe mit dem in Godesberg wohnenden Angeklagten Traut in Geschäftsverbindung getreten sei. Darauf erwiderte Ruegenberg, daß die Sparkasse berechtigt war, in ganz Rheinland und Westfalen ihre Geschäfte auszudehnen. Mit Traut sei er auch noch besonders durch die Auswertung zweier Patente, die er besaß, näher bekannt geworden. Auf die Vorhaltungen des Vorsitzenden, daß es doch unverständlich sei, daß trotz der vorliegenden schlechten Auskünfte diesem noch nach 1928 hohe Kredite gewährt wurden, erklätte der Angeklagte Ruegenberg, daß er Traut persönlich für anständig und zahlungskräftig gehalten habe. Ebenfalls aus der Tatsache, daß Traut einen aussichtsreichen Prozeß gegen die Reichsvermögensve waltung mit einer Klagesorde rung von 750000 Mark führte, wollen die Angeklagte Ruegenberg und Sommerhoff die Kreditwürdigkeit des Traut entnommen haben. Dieser habe zugesagt, bei der Städtischen Sparkasse Olpe sofort einen Betrag von 200 000 Mark einzuzahlen, sobald der Prozeß gewonnen sei. Der Prozeß ging aber verloren und die dem Traut gewährten Kredite hingen weiter in der Luft. Der Angeklagte Sommerhoff bestritt entschieden, Bestechungsgelder empfangen zu haben, gibt jedoch zu, zweimal ein Darlehen von der Ehefrau des Traut in Höhe von zusammen 21700 Mark erhalten zu haben. Steuben=Medaille für die Sisto-Retter Zu Ehren der Rettungsmannschaft des Hapag=Dampfers New York veranstaltete die Steuben=Gesellschaft von Amerika einen großen Empfang im Ballsaal des St. George=Hotels im Neuyorker Stadtteil Brooklyn. Auch der deutsche Botschaften in Amerika, Dr. Luther, Generalkonsul Borchers. Elly Beinhorn und der norwegische Generalkonsul Christensen nahmen an der Feier teil. Das Weiße Haus hatte ein Schreiben gesandt, in dem bedauert wurde, daß infolge dringender Regierungsgeschäfte kein Mitglied der Regierung die Rettungsmannschaft begrüßen könne. Der norwegische Generalkonsul verkündete die Verleihung des Olaf=Ordens an Commodore Kruse und der norwegischen Goldenen Rettungsmedaille an die Rettungsmannschaft. Der Präsident der SteubenGesellschaft. Hoffmann, überreichte der Rettungsmannschaft die Steuben= Medaille. Die Zeppelinverbindung Holland— Niederländisch=Indien In einer Mittwochnachmittag im Haag veranstalteten Tagung des holländischen Ingenieurverbandes gab der Leiter des holländischen Luftschiffsyndikats, A. Bronsing, Direktor der Amsterdamer Großreederei Neederland, bedeutsame Erklärungen ab. Er legte dar, daß das holländische Luftschiffsyndikat die Ueberzeugung erhalten habe, daß Luftschiffe ein sicheres und verhältniomäßig preiswertes Transportmittel bildeten. Insbesondere für den Langstreckenverkehr seien Luftschiffe viel geeigneter als Flugzeuge. Obwohl die Untersuchung noch nicht abgeschlossen sei, halte das Syndikat doch den Zeitpunkt für gekommen, um das für die Verwirklichung des Projekts benötigte Kapital aufzubringen. Hierbei müsse international vorgegangen werden, um Konkurrenzgefahren auf absehbare Zeit auszuschalten. Bronsing machte zum Schluß noch die Mitteilung, daß Dr. Eckener wahrscheinlich im komenden Sommer mit dem neuesten Luftschiff L. Z. 129 Holland einen Besuch abstatten und womöglich im Anschluß daran eine Studienfahrt nach Niederländisch=Indien unternehmen werde. Schwere Erdbebenschäden in der Türkei Erst jetzt läßt sich übersehen, daß die Schäden des Erdbebens vom vergangenen Freitag viel größer waren, als nach den ersten spärlichen Nachrichten angenommen werden konnte. Als Mittelpunkt des Bebens ist die Insel Marmara im Meere gleichen Namens festgestellt worden, die der asiatischen Küste vorgelagert ist. Von den 137 Häusern der Inselgruppe sind 40 völlig zerstört worden, die meisten meist schwer beschädigt. Zwei Dörfer der Insel, sowie fünf Dörfer kleinerer benachbarter Inseln sind sast völlig zerstört. Die Bevölkerung, die sehr durch die Kälte leidet, hat beschlossen, die gejährdeten Inseln zu räumen. Der Rote Halbmond hat eine Hilfsaktion eingeleitet. Aus der Gegend vom asiatischen Küstenland werden ebenfalls größere Sachschäden aus den Dörfern gemeldet. Einzelheiten fehlen; die Telephonlinien scheinen gestört zu sein. Die Erdstöße dauern mit verminderter Stärke an. 16. Janner 1935. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend! Bonner Nachrichten Nr. 13131. Seite 7. Wirtschaftsleben Berliner Börse von 9. Jen. 1933 Festvers. Werte 6%(8) Bonner Stadt Auleihe v. 20 6%(8) Bouner StadtAnleihe v. 29 6%(81 Pr. Ld. Pfd.-A. Ptd. R. 19 6%(1 Pr 1d. P16.-A Pfd. R. 91 6%(M Pr. Ld Pfd.-A Komm. G. R. 99 3% 180 Pr C. B. Gpfdbr. 5% 18) Rb. W. Rod. Opf. R. 4. 6 12. 10 6% is) PLdpfd. A. :“()“ Kp. Westt Gold 6. a. 16. 12#0 3% Rh.-Westf. GId.-Pf. 1 c) Verkehrs-Aktien Namburg. 4merike Fembure-Südam. Norddentacher Lleyd Banken Allg. D Beri Re# 8 B Krodtt peri Handels G. Commers u. Priv. Deutsche Bank und Disk. Gesellach. Dresdner Bank Reichsbank Westd. Bodenkr. Industr.-Aktien Aachen München“) Accumulat.-Fabr. A. E. G. Aursburg- Nürnberg Basalt-Aktien Lins Bemberg Hergmann Elektr. Berlin-Karir Ind. Berl Maschinen Beu Bonner Bergwerkea. Hütten-Vereine Brannk.-Zuk.-Akt. Buderus-Eleen Charlottenb. Wasse Chem. v. Heyden Chem. Albert O. Gummi W. Hano Dahlbusch Bergw.“) Daimler Bens D. Ati.-Telegr. Deutsche Erdöl Deutsche Gold- u. Silb Scheide-Aust Deutsche Kabel Otsch. Linoleum. W Otsch. Spiegelglas Dortmunder Aktien Dortmunder Unlos Dürener Metall Ognamit Nobel 895 29.376 69.— 5 Elektr. Lieferunge### El. Licht e Kraft Farbenindustrie Feldmühle-Papier Felten u. Gulliesume Jeisenkirch. Berzu Ges f. ei. Untern. (Dias Schalke Goldschmidt Tb. Hackethal Harnener Hergbar Kligere Verzinkerei Hoesch K Nenessen Hohenlohe Werke Nubertue Rrannk. lies Berghau Kallw. Aechereichen Keramag Klöckner Werke Koksw. a Chem. V Kronnrin, Metall Lahmeger Laurahlitte Lorens C. Monnesmenaröhren Mansfelder Bergbau Vnerbinenb Vntern Metallgesellschaft 88 11538 99.25 33 78. — Orensteine Koppe! 181- Phönis Bernb. 87.75 Polyphonwerk Racnain Farben Rhein. Braunkohlen Rhein, Stahlwerke Rh.- Westf. Elektr. Rh.-Westt Kalkw. Rieheck Monten= Roddergrube Brühl Roaitser Zucker Rütgerewerke Saladetfurth Rall Sarotti-Schokninde Schuckert Elektr. Schnitheiß Pranerei Siemene u. Halrke Stöhr Kammgarn Stolberg Zink Stollweret Oehr. Tuchfabrik. Aschen Ver. Dt Niekelw, Ver. Glansstoft Elb Ver. Stablwerke Vegel Dr. u Kab. Westd. Kaufhof Westeregein Wiektller Künner Zellstoft Waldhof Kolonialwerte Deutsch-Ostsfrika Ven(uinen 74.30 Otavi-Minen u. ald. 48.625 *) Rheinisch-Westfällsche Börse Berliner Mark-Notierung vom 9. Jan. 1933. Geld Brief Geld Brie: Frasträieh#a# trct 1 Poterre gallen Oeelurgetch Sohveiz Metalle. Serliner Motellbürse vom 9. Jan. 1937, 148.00 Feinallber I.#., per bp. 7 0 Ar-17 Weiter sest Berliner Börse Die Börse eröffnete bei lebhafter Bevorzugung feswerzinslicher Werte in allgemein freundlicher Haltung. Die Vorkommnisse im Saargebiet, sowie der Abschluß des französischItalienischen Rüftungsaktords blieben ohne erkenndaren Einfluß. Dagegen fanden einige Wirtschaftsmeldungen, insbesondere der bedeutende chllenische Auftrag für die deutsche Lokomotivindustrie, Beachtung. Am Aktienmarkt war die Kursgestaltung zu Beginn allerdings nicht ganz einbeitlich, da heute etwas Glattstellungsbedürfnis der Kulisse vorhanden war. Die Börse schloß meist auf dem im Verlauf erreichten Kursniveau. Fest blieben dis zum Schluß Farden, die nochmals ½, gegen den Ansang allo insgesamt 138 Prozent gewannen. Am Rentenmarkt wurden Altbesitzanleihe bis zum Schluß ledhaft umgesetzt, wobei der Kurs bis auf 1075 Prozent anzog. Nachbörslich hörte man Farden mit 139.5 dis 139.75, Siemens mit 143, Reichsbank mit 151,25. Weiter lebhaftes Geschäft hatten wieder Kassawerte aufzuweisen, wobei die Kursbesserungen sich im Rahmen von 1 bis 3 Prozent bewegten. Rheinisch=Westsälische Börse Auch die gestrige Börse eröffnete überwiegend fester. Sehr levhaftes Geschäft hatte die Reichsanleihe Altbesitz, die mit .25 Prozent höherem Kurs eröffnete, und im Verlaufe weiter anziehen konnte. Am Kohlenkuxenmarkt gewannen Deutschland 7 RM., Ewald 25 RM., Konstantin und Diergardt waren unverändert. Braunkoblenkure hatten gleichfalls eintges Geschäft. Der weitere Verlauf der Börse war nicht ganz einheitlich. Wetter fester blieben Renten, insbesondere Altbesitzanleihe. Die Börse schloß gehalten. Linzer Wochenmarkt Der Buttermarkt wies ein mittelmäßiges Geschäft auf, man zahlte für deutsche Markenbutter.55 RM. pro Pfund, für Kühlhauseier 11 Pfg. und für frische Eier 12—14 Pfg. pro Stück(je nach Qualität). Der Gemüsemarkt war mäßig beschickt, bei einer schlechten Nachfrage entwickelte sich kein lebhaftes Geschäft. Schluß des Marktes war gegen 11 Uhr. Es wurden folgende Preise, die— wenn nicht anders vermerkt— in Pfennigen und pro Pfund gelten, notiert: Weißkohl 10, Rotkohl 12, Wirsing 10, Rosenkohl 20—30, Blumenkohl 35, Grünkohl 10, Butterkohl 10, Endivien Stück 15 bis 20, Kopfsalat Stück 25, Feldsalat 40—60, Möhren 10, Zwiebeln 10, Spinat 10 und 2 Pfd. 15, Cichorie 25, Rettich Stück 25, rote Beete 10, Sellerie und Breitlauch Gebund 10—15, Schwarzwurzeln 25, Apfelsinen Stück —5, Aepfel 15—25, Birnen 15—25, weiße ausl. Trauben 40—45 Pfg. Münstereiseler Marktbericht Der letzte Pferde=, Rindvieh= und Schweinemarkt war stark beschickt und gut besucht. Aufgetrieben waren 3 Pierde, 176 Ochsen, 80 Kübe, 112 Rinder und 8 Kälder sowie 35 Läuferschweine und 139 Ferkel. Es kosteten mittlere Pierde 350—500 Mark das Stück. Ausgewachsene abgezahnte Gewannochsen 600—760, mittlere Gespannochsen 480—600, angelernte etwa 2 Jahre alte Gespannochsen 380—430 Mark die Koppel. Hochtragende Kühe 240—330, milchgedende Kühe 180. bis 280. 1½—2 Jahre alte Rinder 60—150. Kälder 22—30. Läuferschweine 25—35, Ferkel pro Woche.80—.20 Mark das Stück. Der Handel setzte gut ein und war ziemlich slott. Die Preise waren gestiegen. Besondere Nachfrage war nach starken Arpeitsochsen und guten Milchküben: Jungvied hatte wenig Nachfrage. Auf dem Schweinemarkt. wo die Preise zuch angezogen hatten. blieb ein geringer Ueberstand. Der nächste Markt(Pferde=, Rindvieh= und Schweinemarkt) ist am Diens#ag, den 22. Januar. Die miide Willerung brdingle Verrehrsraugung Weniger Brennstoffverladungen— Lebhafter Personenverkehr an den Weihnachtstagen— Die Verkehrslage der Reichsbahndirektion Köln im Dezember Der im Monat Dezember eingetretene Verkehrsrückgang ist für diesen Monat charakteristisch und ahreszeitlich bedingt. Einen gewissen Ausgleich brachten in früheren Jahren erhöhte Brennstoisverladungen, die indes im verflossenen Dezember infolge des milden Wetters ausblieben. Die Zahl der zur Beladung gestellten Wagen betrug im Dezember 294 400 gegen 338 300 im November. Der Ausfall von 43 900 Wagen oder rund 15 Prozent beruht in erster Linie auf dem Abschluß der Erntetransporte und dem Wenigerversand an Brennstoffen. Zur Verladung von Zuckerrüben wurden in diesem Jahre 60 700 Wagen gegen 48700 Wagen im Jahre 1933 gestellt. Trotz der starken Anforderungen an Wagenraum in den verflossenen Monaten konnte der aufgetretene Bedarf restlos gedeckt werden. Auch im Stückgutverkehr ist ein Rückgang eingetreten, der auf den hauptsächlichsten Umladestellen.6 Prozent betrug. Der Expreßgutverkehr war vor Weihnachten um etwa 20 Prozent geringer als im Vorjahre. Dies wird auf die warme Witterung und auf den Umstand zurückgeführt, daß die Geschäftswelt sich im letzten Jahre besser mit Waren eingedeckt hatte. Durch den Einsatz von besonderen Expreßgutsonderzügen auf den Hauptstrecken konnten der Expreßgutverkehr glatt durchgeführt und Verzögerungen der Reisezüge vermieden werden. Der Ein=, Aus= und Durchfuhr verkehr über die westlichen Grenzübergänge war im Monat Dezember mit 25 257 Wagen um 1145 Wagen stärker als im November. Der Zuwachs entfällt auf die Ein= ind Durchfuhr. Bei letzterer fielen die starken Geflügeltransporte von Jugoslawien nach England auf. Der Reiseverkehr im Monat Dezember 1934 war im allgemeinen mäßig. Am 5. Dezember fand in Köln eine Tagung der Deutschen Arbeitofront Gau Köln=Aachen statt, zu der je 12 Gesellschaftssonderzüge für Hin= und Rückfahrt der auswärtigen Teilnehmer gefahren werden mußten. Der Weihnachtsverkehr setzte am 21. Dezember, dem ersten Gültigkeitstage der Festtagsrückfahrkarten, lebhaft ein und war am 22. Dezember außeroidentlich stark. Trotzdem bei der Vorbereitung der Maßnahmen mit dem 22. und teilweise 23. Dezember als den stärksten Verkehrstagen gerechnet worden war, mußten nich nachträglich mehrere Sonderzüge(Vorund Nachzüge) eingelegt bzw. Zugverstärkungen vorgenommen werden. Der Rückverkehr nach den Feiertagen war ziemlich stark vom 1. bis 3. Januar 1935, auch war er in den letzten Ferientagen, besonders am 3. 1. 1935 und 7. 1. 1935, lebhaft. 247 Sonderzüge wurden gefahren. Starke Entlastung der Reichsbank 97 Prozent der Ultimoanspannung abgedeckt Der Reichsbankausweis vom 7. Januar 1935 zeigt ein sehr befriedigendes Bild und ist kennzeichnend für die Elastizität der Wirtschaft. Während der Jahresultimo eine Erhöhung der Kapitalanlage um 496,1 Mill. auf 4974,6 Mill. RM. brachte, konnten in der ersten Januarwoche von dieser Ultimoanspannung bereits 482,7 Mill. RM., das sind 97 v.., wieder abgedeckt werden, sodaß sich die gesamte Kapitalanlage auf 4492,0 Mill. RM. verringerte. In der ersten Januarwoche des Vorjahres betrug der Prozentsatz der Entlastung nur 86,1 v.., in der ersten Januarwoch: 1933 wurden dagegen sogar 115,3 v. H. der vorangegangenen Ultimoanspannung erreicht. Der gesamte Zahlungsmittelumlauf betrug am 7. Januar 5659 Mill. RM. gegen 5652 Mill. RM. am entsprechenden Zeitpunkt des Vormonats und 5458 Mill. RM. zur gleichen Vorjahrszeit. Der Umlauf an Reichsbanknoten allein hat sich um 216,1 auf 3684,5 Mill. RM., derjenige an Rentenbankscheinen um 28.6 auf 356.3 Mill. RM. und derjenige an Scheidemünzen um 77,4 auf 1445.4 Mill. RM. vermindert. Die geringfügige Erhöhung der Deckungsbestände um 0,1 auf 83,8 Mill. RM. ist auf eine Zunahme der Goldbestände um rund 21000 RM. auf 79,1 Mill. RM. und eine Zunahme der deckungsfähigen Devisen um rund 46000 RM. auf 4,7 Mill. RM. zurückzuführen. Grundstückskäuse der Gemeinden und Gemeindeverbände Mit einem Hinweis auf die Verhältnisse auf dem kommunalen Kreditmarkt und die Vorschriften des Gemeindefinanzgesetzes stellt der Reichs= und preußische Innenminister Dr. Frick in einem Erlaß sest, daß die Gemeinden und Gemeindeverbände in letzter Zeit in steigendem Umfange dazu übergingen, Grundstückskäufe in der Art zu finanzieren, daß sie mit dem Verkäufer das Bestehenbleiben eines Restkaufgeldes vereinbaren. Obgleich nach der bisherigen Praxis die Genehmigungspflicht derartiger Restkaufgelder in der Regel verneint worden sei, werde damit selbstverständlich die Notwendigkeit nicht beseitigt, in jedem Falle zu prüfen, ob es sich nicht um ein genehmigungspflichtiges Umgehungsgeschäft handelt. Zur Sicherung des Rechtsverkehrs wird angeordnet, oaß die Gemeinden und Gemeindeverbände jede Vereinbarung über ein Restkaufgeld bei Grundstückskäufen der Aufsichtsbehörde vorzulegen haben. Sechs Monate Arbeit für 100 Volksgenossen (Kelberg): Die 15 Gemeinden des hiesigen Amtsbezirks haben beschlossen, im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms der Reichsregierung die Waldwege auszubauen. Durch diese Maßnahme, die im dringenden waldwirtschaftlichen Interesse liegt, können rund 100 Arbeiter etwa sechs Monate lang dauerad beschäftigt werden. Die durch den Wegeausbau entstehenden Kosten sind insgesamt auf rund 47000 Mark veranschlagt. Dem Herrn über Leben und Tod hat er in seinem unerforschlichen Ratschluß gefallen, heute mittag gegen 18 Uhr unsere liebe Mutter. Schwester, Schwiegermutter. Großmutter und Tante geb. Rorer nach langem schweren, mit größter Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 71 Jahren, versehen mit den Heilsmitteln der röm.-kath. Kirche, in ein besseres Jenseits abzurufen. Um stille Téilnahme bitten Orete Stoffens geb. Bloffert Poter Bloffert und Prau Lenl geb. Geedel Franz Bieffert und Frau Hllde geb. Linke Paul Steffens und 3 Unkeikinder. Bonn, Goshen(USA), den 8. Januar 1335 Trauerhaus Martinstr. 10. Die Exequien werden gehalten am Freitag den 11. Januar, vormittage 10½ Uhr. in der Münsterkirche. Dem Wunsche der Entschlafenen entsprechend findet die Beisetsung in aller Stille statt. Von Belleidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Josef! 944 „Fbe Ehrenkrone ist das Alter, auf dem Wege der Gerechtigkeit wird sie gekunden.“ Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse, gefallel,, ung## abend.30 Uhr unseren lieber Schwager und Onkel en, heute. Bruder, nach kurser, mit großer Geduld ertragener Krankheit, versehen mit den Heilsmitteln der röm.-kath. Kirche, im Alter von 76 Jahren zu sich in die Ewigkeit absurufen. Um ein stilles Gebet für den liehen Verstorbenen bitten Die houernden Angehörigen. Bonn(Loöstr.), Hillesheim. Blankenheim, Jünkerath, den 7. Januar 1935. Die felerlichen Erequien werden gehalten am Preitag den 11. Januar. morgens 9 Uhr, in der Elisabethkirche. Die Beerdigung ist am selben Tage, morgens# 11 Uhr. von der Kapelle des Südfriedhofes aus. Sollte Jemand aus Verseben keine besondere Anzeige erhalten, so bitten wir, diese als solche zu betrachten. Amtliche Bekanntmachungen Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschluß gefallen, heute vormittag 4 Uhr meinen innigstgeliebten Mann, unseren guten treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Heltn hemien hoLel Zollinspektor i. R. im Alter von fast 72 Jahren plötzlich und unerwartet, doch wohlvorbereitet durch einen echt christlichen Lebenswandel und gestärkt durch den öfteren Empfang der hl. Sakramente, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. In tiefer Trauer: hau Josefine Höller geb. Höck Heinrich Höller u. Frau Frünze geb. Kösters Dr. jur. Wilhelm Höller u. Frau Marie geb Lehr Ernst Höller, Zellinspekter u. Frau Gertrud geb. Raderschall Korl Höller 3 Enkelkinder und die übrigen Anverwandten. Benn, Oberhausen, Köln, Bensberg, den 8. Januar 1935. Die Beerdigung findet am Freitag den 11. ds. Mts., nachmittage 1344 Uhr, vom Sterbehause Kaiser-Karl-Ring 109 aus staft. Die Beisetzung erfolgt anschließend in aller Stille in dem Famillengrab zu Bensberg. Die Exequlen werden am gleichen Tage, vormittags 9½ Uhr, in der Pfarrkirche St Marien gehalten. Luschfahrung Vohsllalischschemischre„Holschundggrergen von Ersindungen auf dieisem Gevier sowir die Herstel Erzeugnisse. Das Stammkapttal beträgt 20 100 R9y sind der Kaufmann Ernst Tienes, in Wesel und der It In unser Handelsregister Abt. B ist heute unter Nr 123 die schaft mit beschränkter Haftung unter der Firma:„Püysikalisch=Chemische Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ und mit dem Sitze in Niederdollendorf bei Obercassel eingetragen worden. Der Gesellschaftsvertrag ist am 31. Ottober 1931 festgestellt. Gegenstand des Unternehmens ist die Durcshrung pbystkalisch=chemischer Forschungsarbeiten, die Verwertung ewindzengen guf diesem Gebie; sawie die Herstellung chemischer im. Geschäftsführer Tienes in Wesel und der Ingenieur=Ehemi: ker Erich Rentwitz in Oberdollendorf. Jeder Geschäftsführer ist allein zur Vertreiung der Gesellschaft berechtigt. Ferner wird bekanntgemacht: 7500 RM. der Stammeinlage werden von jedem der beiden Gesellschafter in Sacheinlagen eingebracht, und zwar in Form von Anwendungs= rechten und Patentrechten betr. Kondensationsverfahren, die mit 15 000 RM. bewertet werden und den beiden Gesellschaftern je zur Hälfte gehören. Oeffentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reichsanzeiger. Königswinter, den 7. Januar 1935. Amtogerscht. Zwangsversteigerungen. Es werden öffentl. meistdiet. gegen sofortige Barzahlung versteigert: Donnerstag den 10. Januar 1935, nochm. 3 Uhr, im Pfandlokale Bornheimerstraße 24: 1 Oelgemälde(Amazonenschlacht). Sela, Obergerichtsvollzieher in Bonn. Freitag, 11. Jan. 1935, 15 Uhr, im Psandlokale Vornheimerstr. 24: a) 1 Bücherschrank, 1 Theke, 1 Warenregal, 1 Sosa, 1 Sessel, 1 Schreibmaschine, 1 Büfett, 1 Friseurtollette; b) Helgemälde versch. Meister. 1 Herren=Gehpeliz. Hennig, Obergerichtsvollzieher in Bonn. Goebenstr. 43. Freitag, 11. Jan. 1935, um 9 Uhr, in appendorf. Trefspunkt vor dem Hause des Ortsvorstebers: 1 Spczial=Wagge Fidco: um 14 Uhr in Bad Godesberg. Bonnerstraße 39: Standuhr. Büfett, Klavier, Plastik(Figur), 2 Teppiche, Chaiselongue mit Decke, Fristertoilette, Kleiderschrank, Waschtisch, Bettstelle mit Federbett und Matrave. Rümenapp. Obergerichtsvollzieber. Bonn. Kölnstr. 137. Rohe undeschälte melst 6 Mtr. lann, bei 110 Stück ab Laner RM. 31. Wilh. Streck, Bonn. Heute morgen 8 Uhr verschied sanft und gottergeben mein lieber Gatte, unser guter Vater. Schwiegervater. Großvater, Bruder. Schwager und Onkel, der Förster i. R. „ 240s im Alter von fast 70. Jahren, versehen mit den Heilsmitteln unserer kath. Kirche. frau Käthe Claus geb. Boos Poulinus Glaus Bonn. Köln, den 8. Januar 1935 Niebuhrstraße 46. den 9 21 die Die Teierlichen Exequlen finden statt am Freitag 11. Januar, morgens 9½ Uhr, in der Pfarrkirche Meiternich bei Wellerswist: daran anschließend Beerdigung. Mit Omnlbus zu erreichen von Köln, Richtung Rheinhach, von Bonu Richtung Heimerzheim. Eln Seelenamt findet am Samstag den 12. Januar. morgens ½8 Uhr. In Bonn, in der Elisabethkirche statt. Danksagung. Für die zahlreichen und wohltuenden Beweise herzlicher Antellpahme, die uns bei dem so schmerzlichen Verluste unseres teuren Verstorbenen Herrn Gerh. Pabst durch Wort. Schrift. Blumenspenden und ehrendes Geleit entgegengebracht worden sind, sagen wir bierdurch allen unseren herzlichsten Dank. Insbesondere danken wir dem Pfarr-Cäcilienchor Endenich und der Freien Bonner Fleischer-Innung. Die hreuernden Hinterbliebehen. Das neue Schuljahr beginnt am Donnerstag den 25. April 1935. 8 Uhr. Anmeldungen für die Sexta werden bis Ende Februar schriftlich Jederzeit, mündlich au den Schulwerktagen zwischen 11 und 12 Uhr im Amtszimmer entgegengenommen. Vorzulegen sind: 1. Geburtsscheln, 2. Impfschein, 3. Zeugnis der zuletzt besuchten Schule, 4. Erklärung über die arische tbezw. nicht arlsche)) Abstammung des Schülers. Der Oberstudiendirektor. Wolders Alles Seid Zahngeld kanft zu döchsten Preisen V. Hünten. Uhren und Goldwaren. Brüdergasse 42. 44 Ausnahmsweise billige echt Eich.=Schlafzimmer 450.— Waschk. mit Marmor 28 Mr., Dschl Gett zu verkaufen.(0 Set1, Merstraße 61. Wir verhandeln mit Ihren Gläubigern un de Regulierung Ihrer Schulden mittels Zwecksparvertrag durchzuführen. Lassen Sie sich durch uns vorkostenlos und fachmännisch beraten. Nommen Sie auch in allen anderen Geldsorgen zu uns. wir beraten Sie aut! Beratungsstelle J. Keutmang, 80 und C. Steinhauer. Köln, Biumenthalstr. 90. STENOGRAFIE! Nautg abend 8 Uhr in der Remig.Neule Schule. Hundsonsse 11, Joul 4 Eröffnung des Antängerkursus in der Deutschen Kurzschrift. Leitung. Verhandinnsssienonrat Hubert Schneider Deutache Sieno-rasenschaft Oriasrunge Roun ia7: 14 Gegen Lähme beim Schwein bilft Kellers gewürzte Futterkaltmischung mit Lebertran Prund 40 Psennig.=Alleinverkauf: Prog. Hasenmüller, Kriedrichttr. 27 in dieser kalten Jalij#### einen wirklien hechte an und dazu prelswer.en Rum, Arrak, Seiner Punsch, Weinbrand oder Koneiiue Liköre und Spiritvosen in Fiascnen.wie vom Ten iu jettem kleineren Quenium und im Oles-Ausschank haben will wende sich au das ullbekanute Cegnac-Haus von Frans dos. Mdller Acherstraße 18 neuründet 1814. 74 Seite 5. Nr. 15131. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend 7 Vonner Nachrichten 10. Jannar 1935. Die Rastauscocher Ein heiterer Roman von MARGARET LAUBE (esbäruck verdoten.) 12 Er nickt und sie setzen sich in Marsch. Sie gehen zum erstenmal öffentlich miteinander durch die Stadt, aber Gipsy scheint es heute einerlei zu sein, und Wolf hat ganz andere Dinge im Kopf als Rücksicht auf die Kleinstädter. Er sieht aus, als wäre er voll Sprengstoff, denkt Gipsy, aber draußen zwischen den Tannen wird er sich schon entladen! Sie ist so übermütig in dem weiß=goldenen Land, das immer stiller um sie wird. Die letzten Villen haben sie nun hinter sich. Die wellige Ebene breitet sich vor ihnen in ihrer ganzen Lieblichkeit aus.„Man könnte ja schon Ski laufen", ruft Gipsy auf einmal.„Läufst du Ski, Wolf?“ „Nein!“ sagt Wolf düster. Gipsy bleibt stehen und sieht über das verzauberte Land.„Wenn ich jetzt das Kind nicht hätte. könnten wir gleich anfangen Aber das geht nun nicht. Es macht allerhand Arbeit. Und die darf ich Lemmes nicht aufbürden. Vorläufig also nichts mit Skilaufen.— Also erzähle mal, Wolf, was ist es mit dem Auftrag?“ Wolf sieht sie böse an.„Alles wie immer, nicht wahr, Gipsy, du verschwindest eine Wiche lang, und nun machst du Konversation, als hätten wir uns gestern getrennt. Meinetwegen. Aber verlange nicht, daß ich dabei sehr gesprächig bin.— Was ist das für ein Kind, von dem du du redest?" Gipsy lacht. Aie inkonsequent er ist Enteüjungenhaft!„Also bitte ich dich jetzt feierlich um Entschuldigung, Wölfchen. Ich habe mich schlecht benommen. Aber wenn man über Nacht ein Kind kriegt—“ Sie sieht ihn spitzbübisch an. Er kann kaum an sich halten. „Ich sag' es ja schon! Schimpf nicht.— Ich habe das mutterlose Kind von Kries im ersten Stock in Pflege genommen. Ja, ich kann das. Du wirst dich erinnern, was ich von Diplomen usw. sagte. Ich habe ein solches Diplom. Nicht nur einen großen Mund. Bildlich und wirklich. Das Wurm sollte fort. Da übernahm ich erst einmal die Pflege. Damit gibt es viel zu tun, Wolf!“ Er sieht auf ihr altkluges Gesichtchen herunter. Immer bringt sie alles durcheinander. Jetzt wieder. Sie schieot. wenn man die ganze Weltordnung eben im Lot hat, ein neues Bild hinein. Und alles sieht anders aus. „Warum sagst du gar nichts, Wölfchen? Reicht meine Rechtfertigung nicht aus? „Doch“, antwortete er gepreßt.„Vollkommen.— Aber hattest du mich orgessen!“ „Nein.“ Sie greift in die Tasche und zieht einen Brief hervor.„Der kam eben, als ich aus dem Haus ging. Von dem Rechtsanwalt meines Vaters. Ich hab ihn noch nicht ausgemacht. Es werden wohl Vorschläge für dich darin sein.“ Das Blut strömt ihm warm in die Lippen.„Gipsy! Süße Gipsy!“ „Nanu?“ Gipsy macht einen Satz in den tiefen Schnee hinein, der neben dem schmalen Weg aufgeweht ist. „Was soll denn das vorstellen?“ Noch knebelt ihn seine Schüchternheit.„Ich bin so glücklich, daß alles sich viel rascher regelt, als ich ahnen konnte. Ich bin, als ich gar nichts von dir hörte, zur Handelskammer gegangen und hab', mich wieder als in Betrieb gesetzt angemeldet. Da war gerade ein Inspekvor von dem Gut draußen beim Hüttenwerk, der sagte mir, daß der erste Direktor einen großen modernen Garten anlegen lassen will. Was weiß ich von modernen Gärten? Ich hab sofort zwei Bücher gekauft. Und bin dann hinausgefahren zu ihm. Und er hat wirklich bestellt. Nur weil er Lokalpatriotismus habe, sagte erDarum gibt er es mir. Vorläufig konnte ich nur Bäume pflanzen, Anfang der Woche, als es noch nicht fror. Nun muß ich die Pläne ausarbeiten, die im Frühjahr ausgeführt werden sollen. Denke dir, Gipsy: einen Garten auf drei Ebenen, mit Trockenmauern, kleinem Bassin und Stauden= und Steingärtchen! Eine künstlerische Aufgabe! Und gerade mir fällt sie zu! Wie um Copyright 1929 by Koohler u. Amelang. G. m. b.., Leipzig mir zu beweisen, daß ein künstlerisches Studium auch sogar zu meinem schlichten Beruf gehören wird!— Es ist noch furchtbar schwer für mich. Was weiß ich denn von meinem Beruf? Nichts als die primitivsten Grundbedingungen.— Und dann muß ich neben all diesem Neuen meine Treibhäuser wieder instandsetzen. Die Dahlienknollen habe ich noch im letzten Augenblick unter Dach gebracht. Und die Geranien müssen.... Ach Gipsy, glaubst du, daß ich es alles schaffen werde?“ Echt männlich, denkt Gipsy. Nach dem Kind und meiner Arbeit fragt er mit keinem Wort. Aber die Gartenpläne soll ich am liebsten für ihn ausarbeiten. Aber warum ärgert sie sich darüber! Mama sagt, daß die meisten Männer so egozentrisch seien. Das wäre eine Tatsache und kein Grund zum Jammern. „Natürlich kannst du es. Was man will, kann man auch. Und wenn die finanziellen Fragen erst erledigt sind, nimmst du dir bald einen Gehilfen.— Die Hauptsache ist dieser vertrauensselige, patriotische Mann. Die Götter mögen ihn segnen!—“ „Ich muß sehr bald Geld aufnehmen. Vielleicht steht ein klarer Vorschlag darüber in dem Brief. den du da hast. Vor dem Geld habe ich Angst. Gipsy.“ Gipsy nickt kläglich.„Ich auch. Aber das darf man nicht eingestehen. Geld ist so schrecklich wichtig. Sieh ihm tapfer in das scheußliche, tote Gesicht! Du brauchst es doch.“ Sie sind jetzt beide sehr still. Der Götze der Zeit hat sie angeglotzt und ihnen für eine Weile den Atem genommen. „Macht es dir denn nun ein bißchen Spaß, das Pflanzen?“ fragt Gipsy endlich. Wolf Hessel ringt die letzte Scheu vor der Auslieferung nieder.„Ja. Wirklich. Viel mehr als ich dachte. Ich war zuletzt ganz festgefahren mit meinen Studien. Es fehlte mir ja auch jede Autorität, die mich hätte weiterführen können. Es war Zeit, daß du kamst, Gipsy. Meine liebe Gipsy!“ Diesmal kann sie nicht ausweichen. Sie stehen mutterseelenallein draußen in den Feldern. Er faßt sie bei den Armen.„Du hast mich dahin gebracht. Du trägst die Verantwortung. Willst du mich jetzt allein lassen? Wieder so wie jetzt die ganze Woche mit dem fremden Kind? Was geht dich das Kind von Kries an, Gipsy?— Ich gehe dich etwas an. Du hast mich fortgerissen aus meiner Bahn, jetzt mußt du bei mir bleiben. Gipsy, geh nicht! Ich liebe dich doch!“ Gipsy kann es zählen, wie oft sie in ihrem kurzen achtzehnjährigen Leben Angst gehabt hat. Es ist nicht oft. Aber jetzt hat sie Angst. Fürchterliche, ganz dumme und unverständliche Angst. „Ich— ich— Wolf, hast du mich nicht verstanden? So meinte ich das alles doch nicht! Das ist schrecklich! Laß mich los!— Ich bin deine Freundin. Ach, Wolf!“ Er hört ihre Angst, aber sie empört ihn nur.„Du hast gesagt, daß du mich gern hast. Du hast dich um mich gekümmert, wie noch kein Mensch! Wenn ich im praktischen Leben etwas erreiche, bist nur du schuld daran! Du mußt mich doch lieben! Gipsy?“ Liebt man seinen Schüler? Man liebt den Lehrer. Man liebt, wenn man eine Frau ist, immer und immer noch den Ueberlegenen. Trotzdem ist Gipsy ratlos. Sie lernt zum erstenmal, wie schwer es ist, ein klares Nein zu sagen, wenn zwei brennende, unglückliche Augen auf einen gerichtet sind. „Wölfchen, fasse es nicht so auf! Ich hab' dich so gern! Viel lieber als die meisten meiner Freundinnen. Aber so nicht, Wolf.“ Eine riesengroße Erleichterung blitzt auf: Gretchen! „Aber du hast ja Gretchen, Wolf! Sie ist so unglücklich deinetwegen! Denkst du daran nicht?“ Er steht finster da und sieht sie sehr verletzt an. „Konntest du nicht über Gretchen schweigen, Gipsy? Merkst du nicht, daß Gretchen nicht mehr zu mir paßt? Daß ich ein anderer geworden bin? Gretchen hat mich in meiner Lethargie unterstützt. Du hast mich herausgerissen. Du bist der wirkliche, kluge Kamerad. Lebenskamerad, Gipsy!“ „Du kennst mich gar nicht, Wolf. Ich bin ganz anders, als du weißt. Gar nicht praktisch. Gar nicht klug. Sehr dumm sogar. Lade mir fremde Kinder auf und die Verantwortung für ein fremdes Schicksal. Ja, dich meine ich. Wäre ich klüger, ich hätte dich mit deinem Tell zwischen den alten Schwarten sitzen lassen — und Kries junior wäre nach Nordhausen ins Kinderheim gebracht worden. Ist nur sehr äußerlich mit meiner Klugheit. Geht bei der ersten Wäsche raus.. Sie zieht energisch mit den Zähnen an ihrem Handschuh und nun hat sie ihn glücklich herunter. Sie meint, daß sie jetzt Wolf die Hand schütteln kann, denn er muß ja von ihren Gründen überzeugt sein. Aber sie hat nicht mit dem ihr unbekannten Gast in seiner Brust gerechnet. „Du hast es nicht aus Dummheit getan, wie du es jetzt merkwürdigerweise nennst, sondern aus deinem Herzen heraus. Warum willst du es jetzt verdrehen? Du hast mich durchschüttelt und eine andere Seite aus meinem Wesen hervorgeholt. Ob es die richtige ist, weiß ich nicht. Es ist ja auch jetzt einerlei..“ „Es ist die richtige. Wolf! Die aktive und nützliche. Die andere war die spintisierende und fruchtlose. Sei doch glücklich darüber, anstatt mich— mich—— Ich tat es. weil Gretchen—“ „Schweig von Gretchen! Ich will nichts von ihr hören! Ich liebe nicht Gretchen, sondern dich! Ich will keine Frau, die den Mond andichtet und die nichts von der Welt weiß!— Du hast es auch nicht für Gretchen getan. Das tut keine Frau. Sag mir, warum du es getan hast!“ Gipsy sieht böse aus und windet sich. Er soll sie nicht immer anfassen. Sie kann das nicht vertragen. Es ist ihr, als wenn er damit nicht nur ihre Glieder, sondern auch ihren Verstand außer Aktion setzt. „Aus Spaß, Wölfchen! Aus Laune meinetwegen. Es war alles so unordentlich bei dir. Das gefiel mir nicht.“ Er starrt wild auf sie herunter. Dieses verschlägt ihm die Rede. Sie war immer rücksichtslos ehrlich, nicht wählerisch in ihren Worten, manchmal beleidigend. aber immer Kamerad. Sie hat ihm zum erstenmal die Krallen einer geheimen Weiberwaffe gezeigt und er erschrickt heftig vor ihnen. Er ahnt nicht, daß sie ihr in ihrer Hilflosigkeit in diesem Augenblick erst wuchsen. Es brennt in ihren Augen. Sie hat Wolf so gern. Warum mußte er ihre Freundschaft zerstören?— Oder ist sie es, die sich täuscht? Ist sie unehrlich mit sich selbst? „Sei gut, Wölfchen! Laß uns heute vernünftig zurückgehen. Du hast mich so überrumpelt. Ich muß nachdenken...“ Er kennt seinen Vorteil nicht. Er ist zu jung, er fühlt nur seine Enttäuschung und ihre Abwehr.„Vernünftig, vernünftig— ist das deine ganze Antwort—?“ grollt er zornig vor sich hin. Gipsy erwacht jäh aus der Amnebelung. Sie sieht ihn unverwandt und scharf an. Er schmollt. Wie ein großer Junge. Hinter dem hübschen Hermeskopf mit den verzogenen Lippen taucht ein kantiges und trauriges Gesicht auf. Es ist nicht hübsch! Absolut nicht. Man kann es mit keinem griechischen Gott vergleichen. Es ist ganz gewöhnlich, wie hundert andere Gesichter. Seine Züge sind die Züge unserer Zeit, von ihrem Geist zu einem Typus geschmolzen und geformt, dem Typ des fleißigen, lauernden und kämpfenden Mannes. Er hat keine weichen Locken, sondern strafse, glanzlose Haare. Nichts an ihm besticht. Er sitzt nur beherrscht und höflich mit anderen Leuten am Tisch, obgleich ihm seine Frau gestorben ist, die er geliebt hat. Wolfs Kopf ist nun ganz hinter diesem Antlitz verschwunden. Gipsys Blick ist so fremd auf ihn gerichtet, daß Wolf zum zweitenmal erschrickt. „Kehren wir um, Wolf“, sagte sie freundlich,„heute ist es genug davon. Nächste Woche komme ich hinaus zur Gärtnerei. Dann besprechen wir dieses alles!“ Er hat ihre Hand genommen. Aber er ist sehr bleich. „Ich möchte nicht in die Stadt zurück. Ich möchte auf einem Umweg nach Hause gehen.“ „Gut, Wolf.“ Sie ist viel hilfloser, als er ahnt. Aber sie schüttelt ihm die Hand wie immer und nickt ihm zu. Er sagt nichts mehr und sie wendet sich schnell ab und geht den Pfad zurück, den sie in den Schnee getreten haben. K An der Biegung dreht sie sich vorsichtig hinter einer Tanne um. Ihre Kehle wird eng: da steht er und drückt die Stirn gegen eine Birke, von der er den ganzen Schnee auf sich heruntergeschüttelt hat. Wölschen!— Sie hat ihn doch lieb... Aber sie bringt es fertig, nicht umzukehren. Sie hastet in langen Schritten der Stadt zu. Dort verschwindet sie im Telegraphenamt. 9. Kapitel Zwei Tage später stapft Gipsy durch den immer höher sich türmenden Schnee zum Bahnhof. Die Uhr von der Kirche schlägt fünf, aber es ist schon fast nachtdunkel. Die dicht herunterwirbelnden Schneeflocken hüllen Türme und Gassen in einen undurchsichtigen Schleier ein. Sie begegnet nur wenigen Menschen und vermeidet es, an diesen wenigen im Lichtkreis einer Straßenlaterne vorbeizugehen. Am Bahnhof steht statt des einsamen alten Wagens ein Schlitten. Gerade drei Leute sind es, die frierend in der Halle die dicken Schneeklumpen von den Stiefeln stampfen. Der eine ist ein herrschaftlicher Kutscher, wahrscheinlich von dem Gutsschlitten, den sie draußen gesehen hat. Der zweite ein Zeitungshändler, der die Abendblätter vom Zug holt. Den dritten, eine Frau, kennt Gipsy nicht. Das alte verhutzelte Altweibergesiecht ist ihr verdächtig, sie muß ihm irgendwo begegnet sein. Sie stellt sich mit dem Gesicht gegen einen Fahrplan. Wenn der Zug nur keine Verspätung hat: es schneit seit gestern abend ununterbrochen! Und um sechs ist das Rendezvous mit Wolf, hinter dem Schloß bei den Wiesen. Drüben auf dem Bahnsteig geraten die Flocken in den Lichtstreifen der Laternen, die aufgeflammt sind. Schwarz und dicht wirbeln sie durch die Helligkeit. Noch immer nicht fünf Uhr zehn! Jetzt fängt Kries junior gleich an zu quarren und Tante Minna ist glücklich, daß sie ihm die Flasche geben kann. Er hat zweihundert Gramm zugenommen. Kries senior hat ein merkwürdig verlegenes Gesicht gemacht, als er es erfuhr. Gipsy würde sich nicht wundern, wenn er das kleine Kind haßte, das seiner Mutter das Leben gekostet hat. Aber das tut er nicht. Er ist ein ganz natürlicher Mensch, der niemand für Tod und Unglück verantwortlich macht, die Gesetze des Lebens hinnimmt und sich alltäglich unter ihnen beträgt. Alltäglich... Papa kann sich so aufregen, wenn einer dieses Wort verächtlich ausspricht. Ihr wißt nicht, wieviel Heldentum der Alltag verlangt, sagt er dann. Mehr als ein rascher Entschluß, in die Meerenge von Messina zu springen. Wenn Goethe Gipsys Vater wäre, sie könnte nicht behutsamer mit seinen Aussprüchen umgehen, als sie es mit denen von Professor Seitz tut. Der Zeiger springt eine Minute weiter! Jetzt muß sie auf den Bahnsteig hinaus. Es ist auch niemand hinzugekomen in der zugigen kleinen Halle. Sie läuft. Und kommt gleichzeitig mit dem Funken in das Schneegestöber hinaufschießenden Zug drüben an. Die einzige Dame, die aussteigt, klettert aus einem Abteil zweiter Klasse vorsichtig über die vereisten Trittbretter herunter, Gipsy wird aufgeregt. Gretchen fährt nicht Zweiter. Und außerdem sieht sie nicht aus wie ein Pariser Modell. Großkarierter Mantel mit Kappe von gleichem Stoff, unter der eine dicke Rolle kurzer goldroter Haare hervorquillt. Sie sucht solange den Zug ab, an dem schon die Türen alle wieder zugeschlagen sind, bis wohlbekannte, rehbraune Augen dicht vor ihr lachen:„Dieses Mal habe ich dich zuerst erkannt, Gipsy!“ Sie staunen sich, die eine mit erregt glänzenden Augen, die andere verblüfft bis zum Verstummen, ins Gesicht. Dann schreit Gipsy, ohne sich im geringsten um die Bahnbeamten, die Fahrgäste und den Zug zu kümmern, laut und vernehmlich„Hurra!“ „Das verstehe ich nicht“, sagt Gretchen Lemme und legt ihre Hand unter Gipsys Arm. „Brauchst du auch nicht. Gleich schrei ich nochmal! Es klappt alles! Er wird völlig erschlagen sein!— Ich erkläre es dir noch, warte nur. Komm erst einmal herunter von diesem winzigen Bahnsteig!“ Der großkarierte Reisemantel geht vor Gipsy her, die ihn sachkundig mustert.„Wo ist er gekauft? Den Mantel meine ich! Modell?— Fabelhaft, Gretchen!" Wie unbesorgt sie durch den Bahnhof geht. Sie sieht sich nach allen Seiten um, wie Gipsy es tut, ob auch niemand da ist, der ihre Anwesenheit verraten könnte. — — Städt. Gesangverein— Städt. Orchester Sonntag, den 13. Januar, 20 Uhr, Beethovenhalle WEITENER MUSIKALISCHER ABEND Leitung: Musikdirektor Gustev CLASSENS. Solistin GRETE FRITZ Sopran vom Stadttheater Auchen. Eintrittspreise:.40.60.30.00 Mk. Vorverkauf: Städt. Verkehrsamt, Poststraße 27. — Billige Fischpreise Große Schellfische —4 Pid. schwer Psd..20 Größter Tchellfisch ohne Kopf gewogen im Schnitt Pid..25 Derselbe gereinigt, sauber gevutzt. im Schnitt Pfd..35 Feinster Norweaer KüstenSchellfisch, nur beste Mittelstücke im Schnitt.. Pid..45 sowie seinster NordseeSchellsisch im Schnitt Pfd..65 Blutfrischer Cabliau o. Kopf —5 Bid. schwer.. Ptd..35 n eme istelstücke Bid 6 43 üchenert. Ae..— rischer Nordsee- Geelame im Schnitt Pto..25 Neuerroter Goldbarsch Psd. 0. Leb. Rbeinaale... Bid..350 Leb. Schleien. Pld. Leb. Karpsen Pfo..00 Waggonladung feinster Tafelsische eingetroffen Rbeinbechte im Schnitt Pfd..00 Zander Bresen Rotaugen Heilbutt... schollen.. kotzungen eeforellen ratschellfische Pfd..95 Pfd..50 Prd..40 Pfd..330 Pid..50 Pid..75 Pfd..45 Pid..330 Bestes Fischfilet vom Seelachs Pfd..30 vom Cabliau..... Pid..40 vom Scheufisch..... Pfd..50 vom Teezander.... Psd..65 Gewäss. Stocksisch.. Pfo..330 Gut gereinigte Seemuscheln 3 Pfd..25 Durch Waggonbezug, direkten Einkauf am Fanaplatze, bin — ich in der Lage, zu solch billigen Preisen zu verkaufen.— = Nur ausgesuchte Qualitätsfische Eichstädt Teieson 3407 in Godesberg Koblenzerstr. 12, Tel. 2019 T5= Allerbilligste Preise. Unsere Jugendherbergen sind unsere Winterlager! 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Witterung Tempg-Coenerel-Vertrieb, 4 denn, Bordheimerstr. B0, Tel. 3291. Donnerstag, 10 Januar 1933, für Bonn und Amgegend„ Bonner Nachrichten Stich von J. Ruyd. Kalurschutzgertel Täacher Von Prof. Dr. Walther Schoenichen „Urdeutschland“ heißt ein in Lieferungen im Verlag J. Neumann in Neudamm erscheinendes Werk, das von Pros. Dr. Walther Schoenichen, Direktor der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalspflege in Preußen und Leiter der Reichsfachstelle für Naturschutz im Reichsbund Volkstum und Heimat herausgegeben wird. Der Führer der deutschen Naturschutzbewegung hat sich in diesem zweibändigen Werk, dem reichlich Kunstdrucktafeln beigegeben werden, selbst zur Verfügung gestellt, in allgemeinverständlicher Art über die Kleinodien der deutschen Landschaft zu sprechen. Die erdgeschichtliche Behandlung ist dem ersten, die pflanzen= und tierkundliche dem zweiten Band zugedacht. Aus der ersten Lieserung entnehmen wir den interessanten Aufsatz über den Laacher See. Die Schriftleitung. Die Stätte jüngster vulkanischer Tätigkeit in deutschen Landen ist die Eifel.„Schon von ferne“— so schildert sie Norbert Tilmann—„grüßen den Wanderer, der aus den tiefen, eng gewundenen Tälern der Eifel zur Hochebene hinaufsteigt, die Vulkanberge. Die so regelmäßige Bodengestaltung der übrigen Eifelgegenden, deren Grundcharakter in dem Gegensatz der weit sich dehnenden Hochebene und der in diese eingeschnittenen vielfach gekrümmten Täler gegeben ist, verschwindet hier. Scheinbar gesetzlos erheben sich auf der Hochfläche kegelförmige oder auch unregelmäßig gestaltete Bergrücken, hier gehäuft, dort reihenartig hintereinander stehend. An anderer Stelle schauen, umgeben von einem Wall dunkler Tuffmassen, stille Seen gen Himmel, umkränzt von schweigenden Wäldern, eingesenkt in den Untergrund, sich gleichsam dem Auge der Menge verhehlend, als wollten sie sich und ihre Schönheit suchen lassen. Große Mengen weißer Bimssteine, grauer und schwarzer feiner Sonde schürft die geschäftige Hand des Arbeiters hier zutage. Hunderte von Göpeln winden aus der Tiefe Basaltsäulen hervor, und dort liefert ein Berg schier unerschöpfliche Massen phantastisch gestalteter Bomben. An vielen Punkten schießen, oft erst von Menschenhand aus dem unterirdischen Schlummer geweckt, mit wilder Gewalt mächtige Mengen von Kohlensäure aus dem Boden hervor, und zahlreich sind die Brunnen, die dem durstigen Wanderer erfrischendes Mineralwasser liefern. Das ist die vulkanische Eifel! Einzig in ihrer Art in den schönen deutschen Gefilden! Die jungvulkanischen Bildungen der Eifel sind im wesentlichen auf zwei Bezirke verteilt: auf den Laacher See und seine Umgebung sowie auf die Vordereifel, wo die alten Feueressen einen etwa von Bertrich an der Mosel bis nach Stadtkyll in der Schneifel reichenden, von Südost nach Nordost verlaufenden, rund 50 km langen Zug bilden. In beiden Bezirken sind vulkanische Schutzgebiete geschaffen worden. Das Laacher=See=Gebiet ist dadurch ausgezeichnet, daß sich hier die letzten vulkanischen Ausbrüche auf deutschem Boden abgespielt haben. An zahlreichen Stellen lagern Auswurfsmassen, die den damaligen Feuerschloten dieses Bezirks entstammen, über dem Löß, d. h. über jenen tonigerdigen Schichten, die während des Eiszeitalters vornehmlich durch den Wind zusammenhäuft worden sind. Aus solchen Befunden geht unzweideutig hervor, daß noch der urtümliche Mensch der älteren Steinzeit Zeuge dieser machtvollen Naturschauspielespiele gewesen sein kann. Mittelpunkt dieses ganzen Bezirkes erst kürzlich erloschenen vulkanischen Lebens ist der Laacher See, der 1926 mitsamt seiner Umwallung unter Naturschutz gestellt worden ist. Anlaß dazu gab der Plan, das bei 275 m Meereshöhe liegende Wasserbecken als Kraftspeicher eines Elektrizitätswerkes zu verwenden: nachts sollte mit billigem Strom Rheinwasser in das Seebecken hinaufgepumpt werden; tagsüber sollte diese Wassermenge zurückströmen und dabei wertvollen Tagesstrom erzeugen. Dadurch wäre zunächst die Beschaffenheit des Seewassers selbst grundlegend verändert worden. Zugleich aber hätte die an dem Afersaum jeden Tag aufs neue in Erscheinung tretende Schlammzone das Landschaftsbild auf das empfindlichste gestört und entstellt. In der Tat gehört der Laacher See gewissermaßen zu den Kronjuwelen der deutschen Landschaft. Er ist das einzige größere natürliche Wasserbecken im ganzen Rheinlande, ja— wenn wir vom Dümmer, vom Steinhuder Meer und vom Bodensee absehen— in ganz Nordwest= und Südwest=Deutschland. Herrlich ist der Blick, der sich uns von der Zinne der nördlichen Umwallung aus darbietet. Wenige hundert Meter vor uns, etwa 120 m tief in das Gelände eingebettet, liegt das blaue, schimmernde Becken des Sees, dessen breit =förmiger Umriß von den schön bewaldeten Hängen des Ringwalles eingefaßt ist. Im Norden und Osten steigen unmittelbar über der Wasserfläche die BergesUanken ziemlich steil empor; und dem Wanderer, der See Schilfgürtel am Südufer des Laacher Sees. diesem Afersaum folgt, erschließt sich der glitzernde Seenspiegel meist nur durch das Gezweig der Bäume und des Gebüsches. Im Westen ist zwischen dem Bergeshang und dem Strand ein ebener Streifen eingeschaltet, der sich nach Süden zu dann noch erheblich verbreitett. Hier am Südufer ist ein schilfreicher Verlandungsgürtel ausgebildet, und Reihen hoher Pappeln begleiten das Ufer. Mittelpunkt des flachen Geländes, das den See im Westen und Süden umgreift, ist die Abtei Maria Laach, deren wuchtige, vieltürmige Kirche zu den hervorragendsten Schöpfungen gehört, die die romanische Baukunst im Rheinland hervorgebracht hat. Gerade dieses einheitliche Zusammenwirken von Werken einer edlen, kraftvollen Kunst und einer anmutigen, durch das Wechselspiel von Wald und Wasser, von Berg und Ebenheit mannigfaltiger Natur— und alles dies in einer weltabgeschiedenen, feierlichen Einsamkeit—, das ist es, was dem Laacher See so besonderen Zauber verleiht, wie ihn wenige andere Landschaften unseres Vaterlandes aufweisen können. Unendlich reich ist die Fülle bemerkenswerter erdgeschichtlicher Erscheinungen, die uns der See selbst und seine Umgebung erschließt. Beim Anmarsch gegen den Ringwall bemerken wir vielerorts am Boden eine Schicht feiner, meist hellfarbiger vulkanischer Asche. Es ist der sogenannte„graue Tuff“, den die Wissenschaft den Trachytgesteinen zurechnet. Besonders beachtlich sind die in diesen Tuffmassen zahlreich enthaltenen Lesesteine, Auswürflinge, die seinerzeit bei dem Vulkanausbruch aus der Tiefe emporgeschleudert worden sind. So geben sie uns Kunde davon, aus welchen Gesteinen sich der Untergrund der Gegend zusammensetzt. Durch die Einwirkung hohen Druckes, hoher Hitzegrade und heißer Dämpfe sind die mit dem Laacher Trachyt an die Oberfläche geförderten Steine in der mannigfaltigsten Weise umgewandelt worden: demgemäß umschließen sie vielfach prächtige Kristalle seltener Mineralien, so daß das Laucher=See=Gebiet als ein geradezu weltberühmter Mineralfundort anzusprechen ist. Die grauen Tuffe sind sozusagen der letzte Gruß, den die unterirdischen Gewalten hier an die Oberwelt gesandt haben. Die Ausbruchstelle, aus der sie ehedem emporgeschleudert worden sind, war unzweifelhaft der Kessel des Laacher Beckens, das sie rings umgeben, ohne sich freilich irgendwo mehr als 21 km von ihm zu entfernen. Offenbar war dieser jüngste Ausbruch nicht übermäßig kraftvoll; keinesfalls kann er sich messen mit seinem Vorgänger, der das gewaltigste jungvulkanische Ereignis im Laacher=See=Gebiet war. Ungeheure Massen von Asche wurden damals in einer furchtbaren Explosion in die Luft gejagt und schlugen sich in Form einer ansehhnlichen weißen Bimssteindecke nieder. Merkwürdig dabei ist, daß diese vom Laacher See aus nach Südwesten hin nicht einmal 10 km weit zu verfolgen ist, während sie nach Nordosten Entfernungen von über 100 km erreicht hat und bis in die Gegend von Marburg nachgewiesen werden kann. Anscheinend haben also zur Zeit dieses Ausbruches vorwiegend westliche Winde geweht, die jene leichten Aschen weithin nach Osten verfrachtet haben. Dabei wird die Frage, ob auch die weißen Bimssteine dem Kraterbecken des Laacher Sees selbst entstammen, zur Zeit von der For schung zwar noch nicht einheitlich beanwortet, wenn auch wohl vorwiegend bejaht. Zu der gleichen Zeit wie die Bimssteinschichten entstanden auch die Ablagerungen von Traß, die nördlich und südlich des Laacher Sees im Tale des Brohlbaches und der Nette anstehen, also innerhalb des Naturschutzgebietes fehlen. Stofflich hat der Traß die gleiche Zusammensetzung wie der Bimsstein. So kann man sich vorstellen, daß damals gewaltige, mit Asche reich beladene Glutwolken aus dem Krater hervorgequollen sind, sich in die Täler gewälzt, dort sich niedergeschlagen und ihre festen Bestandteile abgesetzt haben. Es ist aber auch denkbar, daß aus dem Feuerberg dickbreiige Schlammströme hervorbrachen, die dann den mitgeführten Tuff in den Geländefurchen als Traß zurückließen. Wie dem auch sei, sicher ist, daß jener vorletzte, gleichfalls noch im späteren Eiszeialter erfolgte Ausbruch im Laacher=See=Gebiet eine Zeitspanne gewaltigster vulkanischer Geschehnisse war. Aber bereits in einem früheren Abschnitt des Eiszeitalters, noch bevor die oben erwähnten Lößablagerungen vom Winde zusammengehäuft wurden, waren in unserem Schutzgebiet die Kräfte der Tiefe rege. Damals förderten sie basaltische Lava und Schlacken zutage, die heute an der Nordwestecke sowie am Ostufer des Sees an der Oberfläche anstehen. Große Teile des Ringwalles setzen sich aus derartigen Gesteinen zusammen; andere Teile wieder werden von jenen Schiefern und Grauwacken gebildet, die den Hauptbaustoff des ganzen Rheinischen Schiefergebirges darstellen. Gerade diese Funde sind bemerkenswert. Weisen sie doch unzweideutig darauf hin, daß der Laacher=See=Kessel durch Ausblasung aus dem nichtvulkanischen Untergrund ausgesprengt worden ist. Offenbar sind es aber mehrere große Sprengungen gewesen, denen das Seebecken seine Entstehung verdankt. Schon die breite=förmige Gestalt der Umrißlinie scheint anzudeuten, daß wir hier zumindest zwei Sprengtrichter vor uns haben, die einander überschneiden. Nicht unwahrscheinlich ist weiterhin, daß die großen Explosionen, die im späteren Eiszeitalter die Bimsstein= und Trachyttuffe geliefet haben, vorzugsweise an der Ausblasung des Seebeckens beteiligt waren. Außerdem haben aber am Rande wohl auch noch Einbrüche stattgefunden und mitgewirkt, dem wassererfüllten Kessel seine gegenwärtige Gestalt zu verleihen. Auch heute sind übrigens am Laacher See noch einige letzte Regungen des Vulkanismus zu verspüren. So kann man beispielsweise am Westufer unfern den Ruinen eines alten Kollegienhauses der Jesuiten dicht am Ufer zahlreiche Kohlensäureblasen aus dem Wasser aufsteigen sehn; ein Erscheinung, die in der ganzen Laacher Gegend häufig ist. Auch ist, wenn den See eine geschlossene Eisdecke überzieht, zu beobachten, daß einzelne Stellen, wo anscheinend wärmeres Wasser vom Seegrunde heraufdringt, eisfrei bleiben. Und nicht nur vom Standpunkt der erdgeschichtlichen Forschung ist der Laacher See und seine Umgebung als ein hochwertiges Naturdenkmal einzuschätzen, auch der Lebenskunde vermag er vieles Bemerkenswerte darzubieten. Die Berge des Ringwalles erhalten vorzugsweise vom Buchenwald ihr Gepräge: Hülse(llex) und Efeu sind in ihm vielfach vertreten, und in der artenreichen Pflanzenwelt des Untergrundes, die alle wesentlichen Begleiter der Buche umfaßt, fallen besonders einige Seltenheiten, wie Gemswurz(Doronicum parGalianches) und lorbeerblättriger Seidelbast(Daphne laureola), ins Auge. Eine Fülle prächtiger wärmeliebender Arten hat an sonnigen, baumfreien Kuppen, an Basaltfelsen und auf Geröllhalden Fuß fassen können. Dahingegen sind Wasser= und Sumpfpflanzen in achtunggebietenden Beständen auf das flache Südufer beschränkt. Nur hier ist ein ansehnlicher Schilfgürtel entwickelt. Daß ein solcher im übrigen fehlt, ist vornehmlich auf die große Steilheit der Seeufer zurückzuführen. Ueberhaupt ist das Laacher Becken den nahrungsarmen Seen zuzurechnen, einem Typ, den wir vor allem in den Alpen häufig antreffen. Bezeichnend für ihn ist die tief blaugrüne Färbung und die große Klarheit seines Wassers. Was aber den Laacher See besonders bemerkenswert erscheinen läßt, ist die Tatsache, daß er einen Fisch enthält, der sonst nirgends noch vorkommt, und daß diese Tierform in ihrem gegenwärtigen Wohngewässer Ende des vergangenen Jahrhunderts neu entstanden ist. Es war im Jahre 1866, als die Jesuiten, die damals Maria Laach inne hatten, Silberfelchen aus dem Bodenste(Coregonus fera) in den Laacher See einsetzten; ein Versuch, der dann 1872 wiederholt wurde. Noch im gleichen Jahre mußten die Jesuiten ihr Kloster aufgeben, und die Kunde von dem FelchenEinsatz geriet in Vergessenheit. 1901 wurde dann von den Benediktinern, die inzwischen in Maria Laach eingezogen, ein Felchen gefangen, der der ursprünglichen Form vom Bodensee zwar ähnlich war, sich aber doch von ihr unzweideutig unterschied. Alle Felchen besitzen in ihrer Mundhöhle eine eigentümliche Filtervorrichtung, die dazu dient, das beim Einschlucken der Nahrung mit aufgenommene Wasser auszuscheiden. Jeder Kiemenbogen trägt eine Anzahl Stäbchen oder Zähnchen, die in ihrer Gesamtheit gewissermaßen ein Sieb darstellen, durch das die Speisebrocken von der Flüssigkeit abgeseiht werden können. Beim Bodensee=Felchen sind nun die Zähnchen dieser Filtervorrichtung verhältnismäßig kurz und wenig zahlreich, beim Laacher=SeeFelchen sind sie doppelt so lang und nahezu doppelt so zahlreich wie bei der Ursprungsform. Es hat sich also hier im Laacher See unzweifelhaft eine ganz neue Felchen=Form entwickelt. Wahrscheinlich steht diese auffallende Veränderung mit den Nahrungsverhältnissen in Zusammenhang. Während die Silberfelchen im Bodensee grobe Fraßstücke— Erbsenmuscheln, Mückenlarven u. dgl.— aufnehmen, leben sie im Laacher See ausschließlich von winzigen, frei im Wasser schwebenden Krebstierchen. Die verschiedene Maschenweite der Filtervorrichtung entspricht also den Größenunterschieden der Nahrungsbrocken. Reisebericht aus dem alten Bonn (Ein Beitrag zur Bonner Heimatgeschichte von Fr. Hans Schmidt) zn einem alten Bonner Reisebericht werden uns interessante Neuigkeiten aus Alt=Bonn erzählt, die besonders das damalige Bonner Studentenleben und die Verhältnisse an der Universität betreffen. Zu Nutz und Frommen der Heimatgeschichte sei deshalb dieser Alt=Bonner Reisebericht aus dem Jahre 1820 im folgenden mitgeteilt. Der Verfasser, ein Herr Dr. Schutz berichtet an einen Freund folgendes:„Unter den Bonner Bürgern herrscht allgemein der Geist der Ruhe und Eintracht. Nur hört man sehr häufig Klagen, daß bei den vielen Arbeiten in den beiden Schloßgebäuden gewöhnlich die alten Meister zurückstehen müssen und dagegen Fremde angenommen und berufen werden. Was das Verhältnis der Bürger mit den Studenten betrifft, so ist dieses ein ganz löbliches und verdiente allgemein Nachahmung auf anderen Hochschulen. Kleine Streitigkeiten mit dem Militär, die vor einiger Zeit vorfielen, müssen dem neuen, aber hier ziemlich schlecht gerathenen und sauren Wein zugeschrieben werden. Die Zahl der Studenten hat sich bedeutend vermehrt. Auch unter ihnen besteht noch immer der Geist der Ruhe, Ordnung und des regelmäßigen Fleißes. Alle Kollegien werden fleißig besucht. Besonders ist das Philosophische Seminar im schönsten Flor. Die schwierigsten kritischen Streitfragen werden daselbst verhandelt und auf genaueste Weise beantwortet. Professor Arndt ist von seinem Amte suspendiert worden; die akademischen Bürger haben ihm einen Fackelzug gebracht. Sichel, Colonius und Baumeister, die wegen demagogischer Umtriebe arretiert waren, befinden sich wiederum in Bonn, zum Theil auf ganz freien Füßen. Professor von Schlegel Links: Kiemendogen vom Bodensee=Felchen(oben) und vom Laacher=See=Felchen(unten) Unten: Nach einem Stich von Tombleson. MAIIR AET Seile 10. Nr. 13131. „UnferHand“ 10. 1335. ist nach Paris gereist, um wegen der zu errichtenden indischen Druckerei die nöthigen Vorkehrungen zu treffen. Bis jetzt haben die Vorlesungen über das Sanskrit nur zwei Zuhörer gefunden. Professor Kastner hat den Ruf an die von Landshut nach München verlegte Hochschule angenommen und wird künftigen Ostern dorthin abreisen. Ein großer Verlust für die Universität. Auch Professor Schwarz geht nach Coblenz zurück. Das wären dann allerdings harte Schläge für die junge Universität. Der botanische Garten ist zu einer großen Vollkommenheit gelangt. Es macht den Bonner Studenten Ehre, daß sie sich das Studium der Naturwissenschaften und der Mathematik so sehr angelegen seyn lassen. Ohne die gründliche Erforschung dieser beiden Wissenschaften wird unser Zeitalter sich nie höher bringen. Die beiden Kliniken sind, wie es sich nicht anders von dem rastlosen Eifer eines Nasse und Walter erwarten läßt, in dem besten Zustande. Nur hört man zuweilen Klagen, daß den jungen Kandidaten der Medizin wohl im Rezepteschreiben zu viel Freiheit gelassen werde. Lieber Freund. Sogleich, als ich in Bonn ankam, ging mein Weg zur Universität, um mich auf einige Tage zu verjüngen, in jene entflohenen Tage des academischen Lebens mich zurückzuversetzen. Man geht dann wieder frisch zum Arbeitstische, wenn man solche Abspannung genossen. Wenn man Bonn vor drei Jahren gesehen hat, erkennt man es im Inneren kaum wieder, solches Leben ist auf die vorige Stille gefolgt. Wenn man weiß, daß der Etat der Universität jährlich 150000 Tha'er beträgt und daß 650 Studenten doch auch wohl 200090 Reichstaler in Amlauf bringen, also die Universität Bonn eine Geldzirkulation von 400000 Reichstha'er befördert, so begreift man jenes Leben wohl. Der Stadt ist die Universität mehr wert, als wenn ein luxuriöser Hof oder auch nur eine Anzahl Landeskollegien daselbst Geld zur Zirkulation förderten. Durch die Studenten wird ein frischeres, freieres Leben gefördert. Die Burschen gefallen sich aber auch eben so sehr in Bonn— sehr schön und wahr sagte Hüttemann damals in der Ankündigung der Universität: Invitat Rhenus, invitant montes(es laden der Rhein und die Berge ein)—'s sie dort gefallen. Ueber ihre Solidität ist nur eine Stimme des Lobes bei Bürgern, bei Offizieren und in der Umgegend. Besonders zu rühmen ist das schöne Verhältniß mit den Offizieren. Neulich hatte die Universität den Offizieren des 7ten Ulanenregimentes, eingeladenen Bürgern und Studenten eine Fete gegeben, wo alles in der herzlichsten Einigkeit gewesen war. Auch der Fleiß der Studenten ist ausgezeichnet, der Nichtsoliden und Nichtfleißigen sind so wenige— circa 15— daß sie verschwinden in der großen Masse. Zu unserer Zeit war es anders, als noch das Landmannschaftswesen so sehr einwirkte. So wenig man die Tümmelei der neuesten Zeit loben kann, so muß man dem Burschenschaftswesen doch die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß es der Anstoß gewesen ist, der eine bessere Gesittung in das Universitätsleben, es seinem ersten, zu oft verkannten Zwecke näher brachte. In Bonn ist die teutonische Verbindung in der That aufgelöst, und die Studenten sehen es nach gerade ein, daß die beste Weltreformation die sey, fleißig zu studieren, das heilige Feuer der Idee durch die Disziplinen zu nähren, um dereinst der Gesellschaft viel nutzen zu können. Die Professoren sind sehr beliebt bey den Studenten, und es gibt wohl, Göttingen etwa ausgenommen, keine Universität, die in jedem Fache so viele treffliche Lehrer besitzt als Bonn. Jede Universität besitzt einzelne ausgezeichnete Lehrer, aber nur eine neue Universität hat den Vortheil, für alle Fächer solche ausgezeichnete Lehrer rund umher berufen zu können, vollends, wenn sie solche äußeren Vortheile wie Bonn bietet. Der Grund liegt hier eigentlich wohl darin, daß auf einer alten Universität die Professoren mit der Zeit alt werden, ihre Kollegienhefte einbinden lassen, diese mechanisch herunterleiern, ohne mit der Wissenschaft fortzuschreiten. Sie werden dann lebendige Antiquitäten, und so lange sie leben, wird ihre Stelle nicht wieder besetzt und die Universität sinkt sonach. In Bonn hingegen sind fast alle Professoren in den besten Jahren. Nach 20 bis 30 Jahren wird es hier auch anders seyn. Bey der bedeutenden Einnahme und ben den sonstigen Annehmlichkeiten, die die Professoren in Bonn haben, ist nicht zu erwarten, daß viele wegziehen werden. Das Universitätsgebäude ist bekanntlich das ehemalige kurfürstliche Schloß. Alles ist hier groß und würdig. Die stattliche Halle vor dem Schlosse, worin die schwarzen Bretter für den Senat und für die verschiedenen Fakultäten und für die Studenten enthalten sind, worin es immer von hin und her wandelnden Studenten wie ein Bienenschwarm summt, gewährt schon gleich einen schönen Anbsick und Eindruck. Die Lesesäle sind schön, einige mit Stuckaturarbeit und Gemälden ausgeziert. Einige Lamven erleuchten auch die höchsten Säle, selbst den von Mackelden, der doch 140 Pandektisten faßt. Die Universität kostet der Regierung viel, das Geld ist aber unverloren, wenn man die herrlichen Früchte dieser großen Anstalt betrachtet. Das Mittagessen war in Folge der Akzise für die Studenten monatlich um 1 Reichsthaler gestiegen. Wenn man in Bonn ist, tut man gut daran, einen Abstecher rheinaufwärts zu machen. Ich tat es. Man muß aber, wenn man alles genießen will, gemütlich zu Fuß reisen. Die prachtvolle Lage von Godesberg ist bekannt. Die interessanteste Partie nach meinem einfältigen Gefühle ist der Drachenfels, an seinem Fuße der Rhein mit dem Kloster Nonnenwerth auf der Rheininsel und gegenüber Rolandseck und ein Hügel. Auf diesem Hügel saß Schiller, als er den Ritter Toggenburg sang; die Geschichte des Ritters lebt hier als Tradition unter dem Volke; gerade in diesem Kloster Nonnenwerth war des Ritters Geliebte, als er von der heiligen Fahrt heimkehrte. Schiller verlegte den Schauplatz in die Schweiz. Höchst befriedigt kehrte ich nach Vonn zurück. Turch die landesväterliche Fürsorge unseres Königs hat die Universität auch bereits einen angemessenen Fond zu Unterstützungen für unvermögende und würdige Studierende erhalten. Bis jetzt kann man die Regierung in Hinsicht auf Unterstützung dieser großen Anstalt nicht anders als loben. Nur die Wohnungen sind schlecht und teuer. Auch die Baukunst gewinnt seit dem Hierseyn des Baumeisters Herrn Hundeshagen eine künstlerische Richtung; mit wahrem Vergnügen bemerkt man an mehreren Gebäuden Proben eines ausgezeichneten Baustils und erkennt darin die Werke dieses Künstlers, dem Wiesbaden die schönen Bauten und Ausführungen seiner geschmackvollsten Häuser verdankt. Es vereint sich in ihm ein gründliches Studium der Kunst mit vieljähriger Praxis, ein seltenes Zusammentreffen bei Lehrern der Jugend. Daher ist es weise von der Regierung gehandelt, wenn ihm ein Lehrstuhl der so vielseitig ins Leben eingreifenden Architektur errichtet werden mochte. So werden wir also auch von dem neuen Sitz der Gelehrsamkeit am Rhein, die bis jetzt im Ganzen in diesen Gegenden sehr vernachlässigte Baukunst in einer würdigen und kunstvollen Form ausgehen und gedeihen sehen. Das freundliche Bonn hat mir recht sehr gefallen; ich möchte dort auch mohl leben unter dem auf= und abwogenden Strome fröhlicher Musensöhne.“ Damit schließt unser Reisebericht aus Alt=Bonn von anno dazumal. der uns interessante Einblicke in die damaligen akademischen Verhältnisse gewährt. mals noch die Haupterwerbsquelle der Bewohner von Obercassel. Das Dorf, das sich an der das rechte Rheinufer entlang laufenden Landstraße in fost geschlossener Bebauung hinstreckte, ließ zwischen Strom und Siedlung, wie oberhalb und unterhalb des Ortes eine geräumige Ackerfläche dis zu den Grenzen seiner Gemarkung frei, deren Bebauung die notwendige Voraussetzung für den Betrieb der Weingärten war, die schon diesen Streubesitz zahlreich durchsetzten und, nach den Bergen hin immer dichter werdend, die in der Gegenwart steinbruchzerrissenen Hänge bis hinauf zum Waldrande bekleideten. Und dieses heute gänzlich untergegangene Weinland, es stand damals noch nicht einmal im Kampfe um sein Dasein, wie jetzt das benachbarte Gebiet des Siebengebirgoweinbaus. Die Schleppen seines grünen Mantels legten sich weithin über Ramersdorf, Küdinghoven, den Ennert entlang nach Rheindorf, Mondorf, über die Sieg hinüber nach Niederkassel, Zündorf und Porz, von wo sie dann, freilich immer stärker durchlöchert und gelichtet, unterhalb Düsseldorf ihre endgültige Säumung fanden. Auch Gabriel Adrian hatte nach seiner Uebersiedlung aus dem Wuppertal planmäßig Weingärten erworben und seine Beobachtungen und Erfahrungen auf diesem Gebiete in einem Buche„Beobachter des Weinbaus“ niedergelegt, dessen gänzlichen Untergang als Verlust einer wertvollen Quelle für die Wirtschaftsgeschichte des rechten Mittelrheinusers zu bedauern ist. Auch dieses Buch war, wie„der Rechenmeister“ mit Versen vielsach belebt, und eines seiner Gedichte ist als letzte Spur von ihm erhalten geblieben. Adrian hat es in seine ursprünglich auf zwei Bände berechnete Sammlung seiner Gedichte„Stunden den Musen gelebt“ aufgenommen, wie er selbst sagt,„um viele Strophen vermehrt.“ Auch dieses Werkchen ist nur noch in der Marburger Universttätsbibliothek in einem einzigen Exemplar vorhanden. Es ist 1798 im Selbstverlage des Verfassers erschienen; zur Herausgabe des zweiten Bandes ist es nicht gekommen. Längst hatten die Großen unserer klassischen Zeit die deutsche Dichtung auf eine strahlende Höhe gehoben, an die Adrian mit seinen langatmigen, recht prosaischen Gedichten auch nicht von fern heranreichte. Sein Lobgesang auf„die Weinlandsgegend zu Obercassel bei den sieben Bergen am Rhein“ ist eine ziemlich wässerige Beschreibung der anmutigen Landschaft und alles andere als ein Hymnus.„Der Hirtenstand"-füllt mit seinem ermüdenden Gespräch zwischen Montan und Galathee nicht weniger als 32 Druckseiten. Doch sind ihm einige erzählende Dichtungen wie„Der alte Schüler",„Die Unvergnügfamkeit" bis zu einem gewissen Grade gelungen. Trotz des von einer staunenswerten Kenntnis des Alten Testamentes getragenen behrhaften Gehaltes seiner Gedichte, ist Gabriel Adrian von der geistlichen Aufklärungsbewegung des ausgehenden 18. Jahrhunderts nicht unberührt geblieben. Mit dem sattsam bekannt gewordenen Bonner Theologen, dem„Professor der schönen Wissenschaften“ Eulogius Schneider, der auch dichtete, tauschte er Gedichte und Bildnis aus. Als aber dessen Ueberheblichkeit ihn enttäuscht, rät er ihm, bescheiden den Namen Eulogius wieder mit seinem Taufnamen Georg d. i. Bauer zu vertauschen und läßt ihn fühlen, wie unhaltbar er bereits geworden ist. Dem Flüchtigen, der sich dann in Straßburg und Paris umhertrieb und unter der Guillotine endete, ruft er nach: Wie hat man sich an dir versehen!— Was trieb dich an, aus...(Vonn) zu gehen. Du deine Wissenschaft gethront?— Wars Tugend? Nein, die Fleischeslüste, Der Geiz und Stolz aufs Blutgerüste Dich trieben, das die Schurken lohnt.“ 270 Mark Notarkosten, in unseren Besitz, am Kölmich von 15 Besitzern 21 Grundstücke in Größe von 518 Ar zum Kaufpreise von 804 Mark, dazu 318 Mark Notarkosten. So hatte Wolff gleich im ersten Jahre schon 1140 Ar Wildland in unsere schützende Hand gebracht. Freilich nur nach Ueberwindung großer Hindernisse und unter Aufbietung seiner ganzen Redekunst. Denn die Eifeler hängen an ihrer Scholle und sehen von ihrem Besitz nur das als beweglich an, was sie selber erworben haben; ererbter Besitz gilt als unantastbar. So hatte Wolff hin und wieder Hilfe nötig, und diese wurde ihm u. a. durch den damaligen Pfarrer Breuer von Kesseling, jetzt in Taben an der Saar, in erfteulichem Maße zuteil. So nahmen die Ankäufe im Gemeindebezirk Kesseling ihren ungehemmten Fortgang. 1911 war auf dem Steinerberg die Schutzhütte dem Wanderverkehr übergeben worden. Zwischendurch hatte Wolff auch die Bonner Universitätskreise für die Förderung unserer Naturschutzbestrebungen zu erwärmen verstanden, unter ihnen Professor Dr. Koernicke vom Botanischen Institut und Professor Dr. Reichensperger vom Zoologischen Institut und den Naturhistortschen Verein in der Person des damaligen Schriftführers Professor Dr. Voigt. Neue Aufgaben erwuchsen, als 1912 mit der Sicherung des großen Wacholderwaldes am Wibbelsberg begonnen wurde. Hierfür erwirkte Prosessor Koernicke von Frau Ellen Waldthausen eine hochherzige Spende in Höhe von 3000 Mark, und als die Gelder aufgebraucht waren, stellte der Provinzialverband eine erste Beihilfe für weitere Ankäufe in Höhe von 2000 Mark zur Verfügung, der 1925 eine weitere Zuwendung in Höhe von 2500 Mark folgte. Hierdurch ist es möglich geworden, den Wacholderbestand am Wibbelsberg in seinen eindrucksvollsten Teilen zu sichern. Der Bestand an Horsten und Stauden wird auf 25—30 000 geschätzt. Als Richard Wolff im Jahre 1917 die Augen zum ewigen Schlummer geschlossen hatte, mar der Kern der Gebiete mit rund 45 ha fest in unserer, Hand. Wir, die wir das Werk fortzusetzen hatten, bomühten uns, die noch fehlenden Parzellen zu erwerben und den Besitz abzurunden. Heute umfassen die drei Naturschutzgebiete des Bonner Eifelvereins 310 Parzellen mit einer Grundfläche von 52 ha 60 a 58 am. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 15.000 RM. Dankerfüllten Herzens schauen wir zurück auf jenen Mann, der in vorbildlichem, selbstlosem Wirken ein schönes Stück unverfälschter Gottesnatur für alle Zeiten gesichert hat. Sein Name ist für immer verknüpft mit den Bergen, denen er so ganz von Herzen zugetan war, mit Steinerberg, Kölmich und Wibbeloberg. Julius Beradoff, Beuel. (Aus dem fünften Naturschutzheft der„Rheinischen Heimatpflege“, herausgegeden vom Landeshauptwann der Rheinprovinz. Der bei den sieben Bergen am Rhein wohnende Rechenmeister Gabriel Adrian Von Dr. Ferd. Schmitz. 1934 kehrte zum 200. Male der Geburtstag eines Mannes wieder, der zu seiner Zeit am Mittelrhein, in Kurköln, wie in den Ländern Jülich und Berg, in rielfacher Hinsicht bekannt und geschätzt war, heute aber so gut wie ganz vergessen ist. Selbst in Obercassel (Siegkreis), dem Orte, an dem er die längste Zeit seines Lebens gewirkt hat, und in dessen Erde er schlummert, weiß man kaum noch etwas von Gabriel Adrian, dem Lehrer, der vor mehr als anderthalb Jahrhundert die Kinder der dortigen reformierten Gemeinde unterrichtet hat. Und doch ist die nachwirkende Spur seiner Lehre und seines Beispiels auch heute noch nicht völlig verwischt, zumal in seiner Schule mehr gelernt wurde, als man damals an den Dorfschulen im allgemeinen zu lernen hoffen durfte. Erloschen dagegen ist sein Andenken als Kaufmann und Dichter, obwohl auch von dieser Tätigkeit zwar nur geringe, aber nicht unauffindbare Denkmale vorhanden sind. 1734 in Katzberg bei Solingen geboren, war Gabriel Adrian nach kurzer Lehrtätigkeit in Haan von dem Pfarrer Johann Jakob Fues an die Schule in Obercassel berufen worden. Daß der Pfarrer einer bergischen Papiermachersamilie angehörte, mag die auffallende Erscheinung erklären, daß Adrian gleich nach seiner Uebersiedelung in seinen neuen Wirkungskreis damit begann, den Lumpenhandel in den Aemtern Löwenberg und Blankenberg, dem jetzigen Siegkreise, zu organisieren und zu betreiben zugunsten der Papierfabrikanten zu Bergisch=Gladbach und Solingen, deren ausschließliches Vorrecht der Handel mit diesem Papierrohstoff damals war. Niemand hinderte ihn an dieser Tätigkeit, solange der Pfarrer sie unterstützte. Nach dessen Tode aber gab Adrian seine Stellung als Schuldiener, wie er sich nannte, nach einundzwanzigjähriger Tätigkeit auf und wurde Kaufmann. Den Lumpenhandel setzte er nun umso tatkräftiger fort, vertrieb Papier und heimischen Notwein im großen und vermittelte als Makler Ankäufe von liegenden Gütern aller Art. War er aber als Lehrer schon Kaufmann gewesen, so blieb er auch als Kaufmann noch Lehrer, indem er die täglichen Erfahrungen des kaufmännischen Lebens zur Abfassung eines Rechenbuches sammelte und verwertete, das 1782 in der Kurfürstlichen Hofbuchdruckerei zu Bonn, der Vorläuferin des späteren General=Anzeigers für Bonn und Umgegend, unter dem Titel„Der bei den sieben Bergen am Rhein wohnende Rechenmeister Gabriel Adrian" erschien und bald darauf an der 1786 vom Rate der Stadt Bonn gegründeten und vom letzten Kölner Kurfürsten Maximilian Franz begünstigten Bonner Stadtschule in der Brüdergasse als Lehrbuch eingeführt wurde. Daß es auch in bergischen Schulen gebraucht worden ist, geht daraus hervor, daß es in den Dörfern des rechten Rheinufers noch hier und da in Privatbesitz gefunden wird. Man staunt heute nicht nur über die Vielseitigkeit der Gebiete, die hier in die Arbeit der Schule einbezogen werden, sondern mehr noch über die innere Verbundenheit der Aufgaben mit den Bedürfnissen des praktischen Lebens, auf das die Beschäftigung mit ihnen vorbereiten soll. Dabei wird der Verfasser nicht müde, in zahllosen, dem Schüler leicht eingehenden Versen auf Mein Rheinland Als einst der Herrgott sprach:„Es werde“! Und schied die Wasser auf der Erde, Da mußten unter seinem Walten Die Ströme ihren Lauf gestalten. Gehorsam trat der junge Rhein auf hoher Alp ins Dasein ein. Als schöner Knabe sprang er munter Und mit Gebraus in's Tal hinunter. den sittlichen Wert des Lernens im allgemeinen und des Rechnens im besonderen hinzuweisen. Mitten in dem Abschnitt über das Umrechnen der verschiedenen Währungen sagt er: „Mit deinem Nächsten mußt du se, Wie er mit dir soll, handeln, Dann kannst du stets zufrieden— froh In deinem Leben wandeln. Vorsichtig und gewissenhaft.......: Muß man sein Wesen treiben.— Wer durch Betrug sich Reichtum schafft, Dem wird sein Gut nicht bleiben.“...: Nach einer Reihe von Uebungen im Ausziehen der Quavrat= und Kubikwurzeln folgen die Verse: Die verstehen das Extrahieren“ Achu# Besser,— welche drauf studieren, Wie sie ihren Schatz vermehren,5nz— Ihren Nächsten faugen aus, Bis sie haben Gut und Haus Und derselbe muß daraus. Jüngling, lerne das mit nichten! Lerne üben Nächstenpflichten! Laß dich gerne unterrichten, Wie der Geizeswurzelschoß, Aus dir, eh' er stark und groß, Extrahieret werden muß!“ Den Abschnitt über verschiedene„Justige und nützliche" Aufgaben schließt er mit dem schönen Worte ab: „Laß jedem, was ihm zugehört Und halte nur das deine. Weil jedermann das Sein' gebührt, Gebührt auch mir das Meine.“ Was wollte er am Ausgange des 18. Jahrhunderts anders als in seine von der französischen Nevolution aufgewühlte und verwirrte Zeit hineinleuchten mit den flammenden Sätzen, daß alles Wissen ohne Charakterbildung Stückwerk bleibt, und daß, wer richtig rechnet, Treue und Glauben im Handel und Wandel der Menschheit fördert. Sätze, die auch unsere neu heraufziehende Zeit wieder zut Grundlage deutschen Wesens machen möchte. Wenn aber die Schule Gabriel Adrians in allen Dingen auf das wirkliche Leben vorbereiten sollte, so mußte der Lehrer notwendig auch dem Weinbau seine besondere Aufmerksamkeit zuwenden, denn er war daWacholder in der Rheinprovinz Im Wacholder Eine Prozession von Menschen bewegt sich durch die düstern Wacholderbüsche. Will man deine Träume scheuchen? Deine Einsamkeit begraben? Vielleicht die Besten zu Boden schlagen? Sieh, man trägt lange Meßlatten! Hält Vorträge über dein Wachstum, dein Vorkommen, dein Blühen, Werden und Vergehen; registriert deine vier= und zweibeinigen Besucher, forscht nach Bärlapp und sonstigen Bodenmitbewohnern. Schon tritt man den Rückzug an. Lockt der rote Uhrwein? Wo aber blieben sie,„die Offenbarungen des Wacholderbaumes“?— In der Einsamkeit wurde der Wacholder groß und stark.— Nur dem einsamen Wanderer wird das Märchen vom Machandelbaum lebendig. „Wie warm de Sunn schient— wie die Finken schloahn— de Kuckuck ruft— un de Eekkaters springen up de Böme rummer. Dat is so mollig! Och Macholderboom! Vertell mi wat! Du weetst doch, van Marleneken un sienen Heinrichen. Vertell mi de Jeschicht! Och, die is schöne!“ Und erzählen kann er viel und lange dem, der ihn liebt und sucht. Auch der Kleinste und Armseligste sagt sein Geschichtchen her. Die Menge sieht nur die großen, stattlichen Zypressen; die Not der Kleinen schert sie nicht, und doch nur in der gebundenen, kraftvollen Gemeinschaft offenbart sich dem Einsamen ihre Schönheit. Des Lebens Stürme werden symbolisch durch die wildzerzausten Büsche. Derbheit und starres Selbstbewußtsein leben in kräftigen, knorrigen Gestalten. Trauer und Erhebung aus bitterem Leid wandelt uns an auf dem naturgewordenen Friedhof. Er ward zum Strom, durcheilte Lande, Die ihm zum Preis man Rheinland nannte Der Weg. den er den Fluten wies, Ging mitten durch das Paradies; Denn wo so hell sich Strom und Feld, und Berg und Tal zusammenstellt, Und man den Duft der Reden riecht: Dort sicher Edens Garten liegt. Solch Schöpfungswunder gibt's nicht mehr: Kein zweites schuf nach ihm der Herr. Nur einmal macht, er Land und Rhein, Und beide, beide sind sie mein! Peter Uhrmacher. Vorstehendes Gedicht wurde uns von Freunden des Verfassers, Sanitätsrat Oderrassel, jetzt in Mogallgnes in Chile lebend, zur Verfügung gestellt. Dr. Peter Uhrmacher aus Die Schriftltg. Der Schwache sucht Geborgensein beim Sterken. Sehnsüchtig klettern sie auf den Gebirgskamm und schauen in fernes Land. Altersschwach mit weißen Flechten lechzen sie nach neuem Frühlingsstrahl und sterben getröstet im Gold des glühenden Ginsters. Fr. Lengersdor s. Bonn. * Wie der Vonner Eiselverein an seine Wacholderschutzgebiete kam Im Jahre 1906 beschloß der Bonner Eifelverein, das gewaltige, von der Talsohle bis zu 400 m ansteigende Bergmassiv zwischen Ahr= und Kesselingertal, das in dem 531 m ü. d. M. hohen Steinerberg seine Krönung findet, als sein besonderes Arbeitsgebiet zu übernehmen und dort im Sinne der Bestrebungen des Eifelpereins zu wirken. Die Anregung hierzu gab Kaufmann Richard Wolff. Er hatte in jungen Jahren die Welt gesehen, die riesigen Naturschutzgebiete in den Vereinigten Staaten von Nordamerika bewundert, war ein kühner Bergsteiger und hatte dabei aber auch ein warmes Herz für die engere Heimat und die Schönheit ihrer Berge. Und als er mit zunehmendem Alter anstrengenden Wanderungen in das Horhgebirge entsagen mußte, suchte und fand er willkommenen Ersatz in den nahen Ahrbergen, die er in zahllosen Kreuzundquerfahrten gründlich kennenlernte. Vor allem nahmen der wilde Ricken des Steinerberges und die großen Wacholderbestände seine. besondere Aufmerksambeit in Anspruch. Zu dem großen Freundeskreis, den Wolff schnell zu gewinnen verstand, zu dem auch ich mich mit Stolz zählen darf, gesellten sich gar bald die Scharen der Bergfreunde, die auf den inzwischen mit Schildern bezeichneten Wegen das gleiche Ziel suchten. Und die bange Sorge, daß dieses Wildland vielleicht gar bald der alles vernichtenden Aufforstung zum Opther fallen könnte, brachte schon im Jahre 1909 zwei Beschlüsse von entscheidender Bedeutung: die Erwerdung des ausgedehnten Wacholderbestandes auf dem Hilgesberg und den Bau einer Schutzhütte auf dem Steinerbeig. Leider sind die Bemühungen von Wolff, den Wacholberbestand auf dem. Hilgesberg durch Ankauf zu sichern, fehlgeschlagen, weil der Besitzer des Schirmerhofes bei Schalkendach pas Gedset zu Zwecken der Aufforttung mit einem weit höheren Kaufpreis erwarb. Diese erste Enttäuschung konnte Wolff keineswegs entmutigen, nein, man darf sagen, daß er aus ihr die richtige Lehre zog. Nachdem er inzwischen von unendlich vielen Seiten freiwillige Spenden erbeten und erhalten hatte, dazu auch Vereinsgelder bereitgestellt werden konnten, erfolgten 1910 auf dem Steinerberg und dem benachbarten Kölmich die ersten Grundstücksankäufe. Bis zum Jahresschlusse brachte Wolff auf dem Steinerberg von 14 Besitzern 19 Grundstücke in der Größe von 622 Ar zum Kaufpreise von 712 Mark, dazu 10. Januar 1935. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten Nr. 15131. Seile 11. Aus dei Angegent Von der Linzer Polizei (Linz): Vier Bettler und Landstreicher wurden ins Amtsgerichtsgefängnis gebracht. Bei einer Kontrolle im Obdachlosenasyl wurde festgestellt, daß sie keine„Flebben“ besitzen, also ziel= und planlos im Lande umherirren.— Eine Verkehrskontrolle wurde am Dienstagabend in Kasbach durchgeführt, die Polizeit beließ es bei einigen Verkehrssündern bei Belehrungen. Der Stadtgarten wird verschönert (Linz): Im Stadtgarten hat die Stadtverwaltung den von Baron von Rennenberg zur Verfügung gestellten Pavillon aufstellen lassen. Das kleine Gebäude, das nach seiner vollständigen Ausbesserung dem Garten sehr zur Zierde gereichen wird, erhält zur Zeit einen neuen geschmackvollen Anstrich; in ihm soll auch die Musikkapelle im Sommer Konzerte veranstalten. Aus der Verwaltung von Linz=Land (Linz): Der Herr Landrat hat die nach Anhörung der Amtsältesten beschlossene Ortssatzung, nach der die Zahl der Amtsbeigeordneten für das Amt Linz=Land zwei und die der Amtsältesten sieben(einschließlich dem obersten pol. Füh er der NSDAP und dem rangältesten SA=Führer) beträgt, genehmigt. Die Satzung trat am Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Zu Grabe getragen (Linz): Eines der ältesten Mitglieder des Linzer Krieger= und Soldatenvereins, Herr Nikolaus Seher, wurde am Mittwochvormittag zu Grabe getragen. Mitkämpfer aus den großen Feldzügen gaben dem alten Soldaten mit Fahne und Musik das letzte Geleit. Am Grabe sprach der Führer des Linzer Krieger= und Soldatenvereins Herm. Grill herzliche Abschiedsworte. Erfolge Leubsdorfer Sänger (Leubsdorf): Der MGV. Liederkranz nahm an dem Konzert des Mandolinen=Klubs Rheinland in Hönningen teil und erntete mit den Chören„Trommler von Schottland",„Gänsedieb" u. a. reichen Beifall. Der Hönniger Mandolinenklub hat einen Gegenbesuch für die nächste Zeit zugesagt. Das Kind und die Ratte (Erpel): In Erpel machten die Eltern eines etwa dreijährigen Kindes, wie wir bereits gestern kurz mitteilten, eine furchtbare Entdeckung. Als sie zu ihrem plötzlich schreienden Kind ins Schlafzimmer eilten, fanden sie das Kind in seinem Bettchen an Mund und Händen stark blutend vor. Wie sich herausstellte, hatte eine Ratte Lippen und Zunge, sowie das zur Abwehr ausgestreckte Händchen angenagt und übel zugerichtet. Der sofort herbeigerufene Arzt stellte einen Rattenbiß giftiger Art fest. Er ordnete, da sich bereits Lähmungs erscheinungen bemerkbar machten, die sofortige Ueberführung des Kindes ins Krankenhaus Linz an. Es besteht Lebensgefahr. Der Umban des Hönninger Badehauses (Hönningen): Nach dem guten Sommer 1934 hat sich das Badehaus als zu klein herausgestellt. In der letzten Sitzung des Gemeinderates legte daher Gemeindeschulze Penth einen Nachtragshaushalt über 25 000 RM. für den Umbau des Badehauses vor. Ein weiterer Nachtrag in Höhe von 10000 RM. ist für den Ausbau des Moorbachweges bestimmt. Vom Gerüst gestürzt (Hönningen): Auf einem hiesigen Werk stürzte ein aus Leutesdorf stammender Maurer vom Gerüst. Der Mann wurde mit schwerem Schädelbruch in das Neuwieder Krankenhaus gebracht. Neues aus Rheinbrohl (Rheinbrohl): Gestern wurde Frau Wwe. A. Vidua 75 Jahre alt.— Die Kolpingsfamilie hielt eine Weihnachtsfeier im Saal des Winzervereins ab.— In der Generalversammlung des Gesellenvereins wurde über das Jahr 1934 berichtet: Es wurden 24 Versammlungen abgehalten und mehrere Fahrten zu Jubelfesten usw. unternommen. Der Mitgliederbestand hat sich von 58 Ende 1933 auf 121 Ende 1934 erhöht. Reben am Apollinariusberg (Remagen): Unterhalb der Apollinariskirche, am sog. Hundsberge, läßt die Klosterverwaltung der Franziskaner wieder eine Oedfläche roden. Da die Lage als günstig für den Weinbau gilt, wollen die Mönche im kommenden Frühjahre hier Neben verpflanzen. Die Fichtenaupflanzungen zum Aufgang der Kirche sind durch eine neue Umzäunung geschützt worden. Durchschnittssterbealter in Neuenahr 52 Jahre (Bad Neuenahr): Beim hiesigen Standesamt wu den im Jahre 1934 folgende Eintragungen vorgenommen: Geburten 120, davon männlich 54, weiblich 66, Eheschließungen 78, Sterbefälle 112, davon männlich 59, weiblich 53. Das Durchschnittssterbealter betrug im Jahre 1934 rund 52,6 Jahre. Im Jahre 1933 wurden beurkundet: Geburten 115, Eheschließungen 52, Sterbefälle 95. (Ahrweiler): Der städtische Mühlenteich wird in letzter Zeit immer mehr als Sammelbecken für Gegegenstände aller Art benutzt, für die keine Verwendung mehr ist. Hierdurch wird der Betrieb der Eisfabrik öfter empfindlich gestört. Die Behörde droht Bestrafung bei Erwischung der Uebeltäter an. Wir brehen das Henrad zurau Geschichtliche Erinnerungsdaten für Linz Vor 685 Jahren: Linz kommt 1250 durch Schenkung der Gräfin Mechtildis von Sayn an den Erzbischof von Köln. Für die Folgezeit hat Linz vielfach Verwicklungen und Fehden hierdurch zu lösen und auszutragen. Vor 605 Jahren: Der Besitzer von Burg Dattenberg, Wilhelm von Dadenberg, verkauft das Anwesen an den Kölner Kurfürsten. Vor 495 Jahren: Die Burg zur Leyen(Burg Ockenfels) wurde 1439 von Dietrich von Monreal erworben, vor 340 Jahren, 1594, kam sie an Ellenbach, vor 325 Jahren, 1609, an von Hoheneck und vor 310 Jahren, 1624, in den Besitz derer von Gerolt. Vor 570 Jahren: Erzbischof Engelbert von Köln erbaut das Schloß, um den Rheinzoll von den Schiffern zu erzwingen. Das Gebäude ist im Laufe seines Bestehens schon einmal vollkommen abgebranni, dann aber wieder aufgebaut worden. Es war, nach dem angeblichen„Krieg“ mit den Andernachern, Bollwerk und einzigartige Festung. Vor 190 Jahren: Linz hat sich die Ungnade des regierenden kaiserlichen Hauses zugezogen und wird (1745) belagert. Seit jenen Tagen soll der Berg, der die Stadt überragt, den Namen„Kaiserberg“. tragen. Vor 120 Jahren: Die Befreiung des Rheins 1813/14 ist geglückt. Linz wird 1815 dem preußischen Staat einverleibt.— Auf dem Kaiserberg wurde später zur Erinnerung an den Krieg gegen den ehrgeizigen Korsen ein Riesenkreuz aufgerichtet, das vor zwanzig Jahren, 1914 im Herbst, eine Erneuerung erfuhr. Vor 70 Jahren: Linz erhält eine evangelische Kirche. In der Nähe dieses Gotteshauses stand bis zu dem gleichen Jahr das Grabentor, das unverständlicherweise abgerissen wurde. Vor 30 Jahren: Linz hat in seiner Geschichte eine ganze Reihe großer Brandkatastrophen zu verzeichnen. Die schlimmste mit war jene, die 1904 das St. Antoniushaus heimgesucht hat; ein großer Teil der Gebäulichkeiten wurde vernichtet, aber noch im gleichen Jahr wieder aufgerichtet. Vor 25 Jahren: Dem Antoniushaus wird eine Kapelle angegliedert(1910). Vor 20 Jahren: Die Rheinstadt war August 1914 in heller Begeisterung. Das Kreuz auf dem Kaiserberg wurde, wie erwähnt, erneuert. Als Zeuge jener großen Zeit wird es noch lange Wacht über dem Strom halten. Das„Rarsgerriiche Haus in auter Eines der schönsten Unkeler Häuser, die von stolzer Vergangenheit erzählen, ist das aus der Zeit um 1700 stammende„Ratsherrliche Haus“. Seine ganze Bauart verrät die Freude des wohlhabenden Bürgers am Schmuck, an den Schnitzereien. Fast kühn ist das Fachwerk vorgekragt. Die dem„Oberen Markt" zugewendete Ecke des Hauses trägt ein Muttergottesstendöith, äußeres Sipnbild den tiesen Sotte glaubens. Und noch etwas ist an dem Bau, der die Bezeichnung„Zum Schutzengel“ führt, bemerkenswert. Ueber dem ersten Stock liest man nämlich folgende Inschrift: DER HEILIGE SCHUTZENGEL SPRICHT DISE WORT. WILS DU LIEBES KIND MIT MIR EILEN FORT. 80 MOS DU HALTEN DEIN GEBOTT. AENGEL HEIN, GETZ BIN ICH BEREIT, MIT DIR ZU REISEN IN DAS KIASTG. Schwerer Einbruchsdiebstahl Waren im Wert von 3399 Mark gestohlen (Betzdorf): In der Nacht zum Dienstag wurde im Orte Niedersteinbach ein schwerer Einbruchsdiebstahl ausgeführt. Unbekannte Diebe drangen in ein Geschäft mit Gastwirtschaft ein und entwendeten Waren im Gesamtwert von etwa 3000 Mark. Es wurden gestohlen, Wäsche, Uniformen, Rauchwaren, Wurst, Kaffee und sonstige Sachen. Jahreshauptversammlung des.=..=B. Knappenchor (Wissen): In der Gastwirtschaft Schneider hielt der Männer=Gesang=Verein Knappenchor seine dreißigste Jahreshauptversammlung ab. Nach dem Jahresbericht gehören dem Verein zur Zeit 102 Mitglieder an, von denen 32 Sänger sind. Im Berichtsjahre trat der Verein mit mehreren Veranstaltungen an die Oeffentlichkeit. Die Vereinsführung wurde in der bisherigen Zusammensetzung belassen. Am 3. Februar findet im Vereinslokal eine Familienfeier statt. Kand um dus alle Wissen Schönheik und Grausamkeiten des Schlosses Schönstein— Die uralten Kämpfe zwischen„Wesser Dorf“ und„Schünsten“— Nur drei Hütten Schloß Schönstein und das Dorf Wissen im Schnee. Das Schloß, heute Erholungsheim, erzählt von Grausamkeiten des Mittelalters. Im Kerker liegen verblichene Gebeine noch in Ketten Wissen, so wird vielfach zu Unrecht angenommen, sei erst in jüngster Zeit entstanden. Es ist auch kaum auf den ersten Blick zu erkennen, daß dort, wo heute Fabriken sind, schon 1297 Häuser gestanden haben: Der „Weiler“ oder das Dorf Wissen. Heute treten wir eine kure Wanderung rings um Wissen an und gelangen zunächst nach„Schünsten“ (Schönstein) Das Schloß, das sich über dem blanken Wasser des Elb= und Selbaches erhebt, kann nicht unbemerkt bleiben. Jeder weiß, daß es heute Erholungsheim ist und somit friedlichen Zwecken dient. Steigen wir jedoch einmal in den Kerker, der vom Innenhof aus durch einen schmalen Gang zu erreichen ist! Da liegen verblichene Gebeine, noch in den Ketten, und die Ketten sind wiederum an der Holzpritsche befestigt. Das ist zwar nicht„gute alte Zeit“, sondern diese Zeugen menschlicher Grausamkeit und Verirrung sind der Epoche von dieser zuzuschreiben. Wie ganz anders sind die Begriffe geworden, seit solches um 1500 oder 1600 geschehen ist. Heute liegen das Dorf, die Burg, das nahe Wissen in Ruhe und Frieden. Zwischen dem„Wesser Dorf" und„Schünsten“ hat es früher oft genug Keile gegeben. Gut bekannt ist die „Schlacht auf dem Heister“, jenem Hügel, von dem ein Angriff auf das letztere sehr gut durchzuführen ist. Und warum es zur„Schlacht“ kam? Es waren Kühe von der Weide verschwunden und die mußten— da es damals wohl eine Polizei in heutigem Sinne nicht gab — unbedingt wiedergeholt werden. Also haben sich die „Wesser“ und„Schünster“ ordentlich gegenseitig zurechtgestutzt. Die ganz natürlichen Gegensätze der Nachbarschaft haben nur noch einmal sichtbaren Ausdruck vor Jahren gefunden, im„Wesser Rosenmontagszug“. Auf dem Tafelwagen Nr. 3 war ein Zelt mit mancherlei Mängel aufgebaut, das das Schönsteiner Schützenfestzelt sein sollte. Gegen diese Auffassung haben sich die Schönsteiner, denen man diese Meinung aufzwingen wollte, indem man den Wagen durch die „feindlichen“ Dorfstraßen brachte, tatkräftig zur Wehr gesetzt. Sonst ist, wie betont, von den alten Gegensätzen nichts übrig geblieben. Auch die Freierei im Nachbardorf, auf der hier, wie im Siegerland und darüber hinaus erhebliche Prügelstrafe stand, ist seit einigen Jahrzehnten gestattet. Die Enge, mit der sich früher jedes kleinste Nest umgab, ist gesprengt. Mag sein, daß Schönstein einst so bedeutend wie auch Wissen war. In einer Chronik zu Beginn des 19 Jahrhunderts heißt es ausdrücklich, daß das Gericht nicht in Wissen, sondern in Schönstein war. Einen großen Sprung müssen wir tun: Nach Wissen rechts der Sieg, nach Brückhöfe. Hier ist die„Alte Hütte“ gewesen, die den Grundstein zu Wissens Entwicklung gelegt hat. Im Jahre 1766 ist sie entstanden und war erste„Industrie“, während die Eisengewinnung bis dahin mehr handwerklicher Natur gewesen sein mag. Wissen war ideales Gelände für die Hütte. Ringsum die unendlich weiten und schönen Waldungen, in denen die Köhler die zur Verhüttung damals gebrauchte Holzkohle herrichteten Das gewinnbringende Verhütten von Eisen, die Förderung des Erzes, führten schnell zu beachtlicher Höhe. Doch die Landesherren sahen bei dem enormen Verbrauch an Holzkohle ihre Waldungen bedroht und verfügten also:„Item wollen wir nicht mehr denn drei Eisenhütten haben im Kirchspiel Wissen, mit Namen die Wilderwiese, den Alzendeich und auf der Wissen, auf daß unsere Hochwälder und anderen Haue ungeschädigt bleiben...“ Auch das gehört zum„alten Wissen“. Dessen ungeachtet sind die Altvorderen ihren Weg gegangen: Sie haben das Fleckchen Erde, das sie bewohnten, mit Fleiß und Schweiß und Erfolg zu ihrer Heimat gemacht und Wissen und die ringsum liegenden Dörfer mit stillem, inneren Leben erfüllt. Geringere Steuerzuschläge in Wissen Der Amtshaushaltsplan festgesetzt— Kassenkredit bis zum Höchstbetrag von 40 000 Mark (Wissen): Die Amtsvertretung hat den Amtshaushaltsplan für 1934/35 festgesetzt. Der ordentliche Haushaltsplan wurde in Einnahme auf 295 863,17 Mark and in Ausgabe auf dieselbe Summe festgesetzt. Der Zuschußbedarf beläuft sich auf 196 836 Mark, der durch Erhebung folgender Steuersätze gedeckt werden soll: 200 v. H. Zuschläge zur Grundvermögenssteuer 1 (vom bebauten Grundbesitz), 200 v. H. Zuschläge zur Grundvermögenssteuer II(vom unbebauten Grundbesitz), 200 v. H. Zuschläge zur Gewerbesteuer vom Kapital, Zuschläge zur Gewerbesteuer nach der Lohnsumme, Zuschläge zur Gewerbesteuer von Versicherungs=, Bank=, Kredit= und Warenhausunternehmungen und von Betrieben der Gastwirtschaft, der Schankwirtschaft und des Kleinhandels mit Branntwein, 100 v. H. zu den Einkommenund Körperschaftssteuer=Ueberweisungen, 100 v. H. Zuschläge zur Bürgersteuer vom einfachen Reichssatz. Der Kassenkredit, der zur Aufrechterhaltung des Betriebes der Amtskasse im Rechnungsjahr 1934 in Anspruch genommen werden darf, wurde auf den Höchstsatz von 40000 Mark festgesetzt. Die Zuschläge sind gegenüber dem Vorjahre verringert. Der Haushaltsplan des Gymnasiums schließt den Einnahmen und Ausgaben gleichlautend mit 69925,94 Mark und der Haushaltsplan der höheren Mädchenschule ebenfalls gleichlautend in Einnahmen und Ausgaben 20 449 Mark ab. Ski= und Boxkurse (Wissen): Auch in Wissen führt das Sportamt der NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ Ski= und Boxkurse durch. Zur Teilnahme haben sich eine Anzahl Personen gemeldet. Die Kurse stehen unter fachmännischer Leitung. Die Strohdächer in der Eisel nehmen zu Sie passen sich am besten dem Landschaftscharakter an— Zuschüsse für Instandsetzungen (Adenau): In früheren Jahren gaben die vielen Strohdächer der Eifeler Bauweise ein besonders typisches Gepräge. Nach und nach mußten diese in hervorragender Weise auf das Landschaftsbild harmonisch abgestimmten Dachbauarten dem Schiefer= oder häufiger noch dem Ziegeldach weichen. Heute findet man das Strohdach auch in der Eisel leider nur noch recht selten. Mag man vom Standpunkt der Zweckmäßigkeit und vor allem der Feuersicherheit das Strohdach auch in manchen Kreisen verurteilen, das Strohdach war und ist die Dachbauweise, die sich dem Landschaftscharakter der Eisel am besten anpaßt. In Erkenntnis dieser Tatsache sind jene Kreise nach Kräften bemüht, diese Eifeler Eigenart zu erhalten, die sich die Erhaltung der kulturellen Güter besonders heimatkundlicher Art, zur Aufgabe gemacht haben. Hierzu zählen in erster Linie der Verein für Denkmalschutz und Heimatpflege und für das Eifelgebiet der Eifelverein. Seitens des Rheinischen Vereins wurden im Jahre 1933/34 insgesamt 900 Mark ausgeworfen, mit denen Eiseler Strohdächer instandgesetzt worden sind. Dank dieser tatkräftigen Unterstützung ist besondere in don Kroisen Prüm, Daun, Bitburg und Wittlich in der letzten Zeit eine starke Zunahme der Zahl der Strohdächer festzustellen. Mit der Pistole bedroht Ein eigenartiger Vorfall (Mayen): Bei einem hiesigen Geschäftsinhaber sprachen zwei junge Leute vor, die sich nach dem Preis für Schaffelle erkundigten. Als ihnen erwidert wurde, daß man zuerst das Fell holen müsse, zog einer der Burschen plötzlich eine Pistole und hielt sie dem überraschten Geschäftsinhaber vor. Auf die Hilferufe des Mannes erschienen Hausbewohner, worauf die Burschen flüchteten und trotz sofortiger Verfolgung entkommen konnten. Eigenartig ist, daß am gleichen Tage des Vorjahres bei demselben Geschäftsmann ein ähnlicher Drohungsversuch unternommen murde. Man nimmt an, daß die Täter, die ihre Mützen tief ins Gesicht gezogen hatten, mit dem vorjährigen Vorfall in Zusammenhang stehen. Die Polizei fahndet eifrig nach den Burschen, die im Alter von etwa 20 bis 23 Jahren stehen und dunkle Mäntel trugen. Zwei wackere Brüder (Lind b. Kreuzberg): Der Landwirt Hubert Ley konnte dieser Tage seinen 90. Geburtstag feiern. Er lebt mit seinem 86jährigen Bruder zusammen, die heute noch mit in der Feldarbeit anpacken, wenn Not om Mann ist. Seite 12. Nr. 13131. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bouner Rochrichten. 10. 1933. Gertolngn Nactichten Versammlung des Geflügelzuchtvereins In der Versammlung berichtete der Vereinsführer, Telegrapheninspektor i. R. Horn, über die Reichssachgruppen=Ausstellung in Essen. Es waren dort 20134 Nummern vertreten, darunter Roueneser Enten aus Bad Godesberg, deren Eigentümer Major a. D. Mathieu die höchste Auszeichnung, das Reichssiegerband, dafür erhielt. Am 20. ds. Mts. ist die Ausstellung der Brühler Kreisfachschaftsgruppe, wozu noch Anmeldungen erfolgen können. Am gleichen Tage findet auch die Geflügelschau in.=Gladbach statt. Die für den 26. ds. Mts. in Aussicht genommene Schau in Bad Godesberg soll ausfallen. Dafür plant man eine groß angelegte Ausstellung im Oktober, die im Volksgarten=Saal und =Park stattfinden soll. Hierbei sollen auch die Ergebnisse der Kleintier=, Ziegen= und Hundezucht sowie des Obst= und Gartenbaues gezeigt werden. Die Züchter, besonders des Nutz= und Ziergeflügels tun gut, sich mit den Frühbruten darauf einzustellen, damit sie gut entwickelte Tiere ausstellen können. Der Kassenbericht wies einen Barbestand von 134.26 Mark und ein Vermögen an Ausstellungskäsigen von 2066,83 Mk. nach. Regierungsrat i. R. Dr. Lange und Pg. Müller wurden zu Kassenprüfern gewählt. Erstichungstos eines Kindes In einem Hause an der Rheinallee kam ein fünfjähriges Kind, das zur Pflege bei einer Familie weilte, durch Rauchvergiftung ums Leben. Die Pflegerin hatte sich zu einer Besorgung aus dem Hause entfernt, und das Kind lag in der Küche auf dem Sofa und schlief. Plötzlich bemerkten die Hausbewohner einen starken Brandgeruch. Als sie die Tür der Nachbarin öffneten, stand schon der Teil des Zimmers um den Gasherd herum in Flammen. Das Kind zeigte Vergiftungsanzeichen. Es wurde sofort in das Viktoriahospital gebracht. Der Arzt konnte aber nur den Tod feststellen. Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft Der Bund hält am Dienstag, 15. d.., seine Jahreshauptversammlung in der Redoute ab. Nach dem Jah. resberichte hält Pg. Bauer vom Zentralvorstande Berlin einen Vortrag über aktuelle Aufgaben im Frauendienst der Gesellschaft. „Der brave Hermann“ Am Sonntag, 13. Januar, findet im Volksgartensaal ein Gastspiel der„Job's lustigen Bühne“ statt. Es wird der Schwank„Der brave Hermann“ gespielt. Karten sind bei den Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront zu haben. Gowbene=Hochzeu in Vverbachem Die Gemeinde ehrte das Jubelpaar Juchs durch einen Jackelzug— Der Jubilar war der Schwimmlehrer des ehemaligen deutschen Kaisers (Oberbachem): Das Ehepaar Johann Fuchs, das heute in geistiger und körperlicher Frische seine goldene Hochzeit feiert, wurde gestern abend durch einen Fackelzug geehrt. Das Haus des Jubelpaares und die Straßen des Ortes waren festlich geschmückt. Das Feuerwehr=Tambourkorps und eine aus Musikern der benachbarten Dörfer zusammengesetzte Kapelle eröffnete die Feier mit dem Chor:„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre!“ Nach dem Gedichtvortrag eines Mädchens sang der Kirchenchor klangvoll:„Seid gegrüßt zum Jubelfeste!“ Dann sprach Beigeordneter Zettelmeyer die Glückwünsche der Reichsregierung, des Bürgermeisters und des Amtes aus. Pastor Weuster sagte, daß die Pfarrgemeinde wie eine Familie zusammenstehe, und so möge es ihm als Pfarrfamilien= vater gestattet sein, seine herzlichsten Wünsche zu überbeingen. Er sprach von der Treue und Gottesfürchtigkeit des Paares. Nachdem der Gemeindeschulze Peters noch die Wünsche der Gemeinde ausgesprochen hatte, trug der.=.=V. Oberbachem=Kürrighoven noch ein Lied vor. Den Abschluß der abendlichen Feier vor dem Hause bildete ein Feuerwerk. Dann gings zum Gasthof Hüllen, wo bei Musikvorträgen und fröhlichem Tanz der Rest des Abends verbracht wurde. Herr Fuchs ist ehemaliger Angehöriger des 1. GardeRegiments zu Fuß. Zu seinem 80. Geburtstag, den er vor zwei Monaten feierte, erhielt er vom früheren deutschen Kaiser, dessen Schwimmlehrer er früher war, eine Photographie aus Haus Doorn. Regulierung des Mehlemer Baches (Niederbachem): Die Arbeiten zur Regulierung des Mehlemer Baches schreiten fort. Man beabsichtigt, den Bach in gerader Richtung nach Mehlem zu leiten, alle Krümmungen zu beseitigen und am Bach entlang einen Promenadenweg anzulegen. Weihnachtsbescherung im katholischen Kindergarten (Mehlem): Der Kindergarten im Kloster„Maria Hilf“ veranstaltete eine Weihnachtsfeier, in der etwa 60 Kinder zu Gast waren. Die Kinder sangen Weihnachtslieder und sagten Gedichtchen auf. Dann wurden sie von den Schwestern beschert. Jum 1ov. Gebartsag von F. Jos. Mohr Ein Förderer des deutschen Kirchenliedes— In Siegburg stand seine Wiege (Siegburg): Siegburg kann sich rühmen, in der Reihe der Geburtsstädte von Künstlern in Deutschland mit an erster Stelle zu stehen. Es sei hier nur an Namen wie Humperdinck und Stroß erinnert. Aber noch einer verdient erwähnt zu werden, dessen 100. Geburtstag auf den 10. Januar dieses Jahres fällt. Es ist der um die katholische Kirchenmusik hochverdiente Jesuitenpater Idf. Mohr, der am 10. Januar 1834 als Sohn eines Lehrers in Siegburg geboren wurde. Gleichalterig mit Franz Witt, dem großen Reformator der katholischen Kirchenmusik im verflossenen Jahrhundert, und von denselben Ideen durchdrungen, widmete er sich besonders dem deutschen Kirchenlied. Durch seine mit großer Sachkenntnis bearbeiteten Gesangbücher, von denen zwei,„Lasset uns beten“ und das„Psälterlein“ in mehreren Diözesen, wie Salzburg, Würzburg, Speier, Basel und Freiburg unter anderen Titeln offiziell eingeführt wurden, förderte er die Wiederbelebung des alten Kirchenliederschatzes, sowohl von seiten der Texte, wie der der Melodien. Einzelne seiner selbstgedichteten und komponierten Lieder sind in einen großen Teil der Diözesangesangbücher der deutschsprechenden Länder aufgenommen worden, wie etwa „Kommt, Christen, kommt zu loben“ oder„Ein Haus voll Glorie“. Das Gesang= und Gebetbuch„Ekeilig“ erlebte bereits 1902 die 30. Aufläge. P. Joseph Mohr wurde 58 Jahre alt und starb 1892 in München. Zu seinem Gedächtnis haben die katholischen Kirchenchöre Siegburgs, besonders der von St. Servatius, schon im vorigen Jahre am Feste der Patronin der Kirchenmusik, der hl. Cäcilia, kirchenmusikalische Andachten veranstaltet, an denen seine Chöre gesungen und zum Teil erstaufgeführt wurden. Siegburgs neuer Polizeiobermeister (Siegburg): Die Polizeimeisterstelle wurde durch die Person des Polizeiobermeisters Schmitz besetzt. Dieser war als Polizeimeister 27 Jahre in Bonn tätig. Er ist in Oberpleis geboren und war während des Krie. ges bei den Bonner Königshusaren. Bestätigung des Bürgermeisters (Lohmar): Durch Verfügung des Regierungspräsidenten in Köln wurde Bürgermeister Pilgram im Amte Lohmar für die Dauer von 12 Jahren angestellt und in seinem Dienste bestätigt. Zwischen Sieg, Agger und Bröl Familiensest des MöB der R238 (Troisdorf): Im festlich geschmückten Saale Peter Thiesen beging der.=.=V. der R. W. S. sein Winterfest. In herzlicher und launiger Weise begrüßte der Vereinsführer Chr. Klefisch die Erschienenen, die den Saal bis auf den letzten Platz füllten. Kapellmeister Stenz eröffnete mit seinen Mannen den Reigen der Veranstaltungen mit einem flottgespielten Marsch, dem der Chor unter Leitung seines Dirigenten, Musikdirektor Willi Schell, den Strauß'schen DonauWalzer folgen ließ. Mit großem Witz und künstlerischem Können leitete der einheimische Vortragskünstler Franz Caspers zu dem Auftreten der Kölner Millowitsch= Bühne über. Die Schwänke dieser Truppe riefen bei dem dankbaren Zuhörerkreis wahre Lachsalven hervor. Besonders gefiel auch der bekannte Kölner Tenorist Max Fleck, der sich mit seiner herrlichen Stimme in die Herzen aller sang. Eine Riesen=Tombola brachte jedem Teilnehmer einen oder mehrere Gewinne. Auszeichnung (Troisdorf): Dem Reichsbahnmaschinenführer Peter Ballensiefen ist für sein tatkräftiges Verhalten im Ruhrkampfe der Schlageterschild verliehen wochen. Werbeveranstaltung des Sieglarer Turnvereins Sieglar): Der Sieglarer Turnverein führte unter Leitung des Vereinsvorsitzenden Dr. Harzem eine Werbeveranstaltung durch. Die Turnerinnen führten Freiübungen, Barren== und Reckturnen vor. Die erste Riege turnte am Reck, Barren und Pferd. Nach einem gemeinschaftlichen Liede wurden die Jungturnerinnen beschert. Als Anerkennung für regelmäßigen Besuch der Uebungsstunden erhielten sechs Turner Turnausellftzungegegenftände. Feuer in Sieglar (Sieglar): Dienstagabend brach in einem hiesigen Hause ein Dachstuhldrand aus. Im Nu war die Wehr zur Stelle und konnte mit zwei Schlauchleitungen innerhalb einer Stunde den Brand löschen. Leider waren die Lichtverhältnisse so ungünstig, daß bei dem Retten der Möbelstücke vieles beschädigt wurde. In den Ruhestand (Oberlar): Lehrerin Susanna Brahm tritt am 1. April 1935 in den Ruhestand. Seldene Hochzeit in Seistingen (Geistingen): Am heutigen Donnerstag feiern die Eheleute Schneidermeister Wilhelm Hoppen und Frau Syb. geb. Frömmgen das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Der Jubilar ist 79 und die Jubilarin 74 Jahre alt. Im Jahre 1930 konnte Herr Hoppen sein 50jähriges Meisterjubiläum feiern. Auch heute ist er noch in seinem Handwerk tätig. Das Brautamt findet am Samstagmorgen in der hiesigen Pfarrkirche statt. Am Abend werden sich die Ortsvereine zu einer Ehrung am Hause des Jubelpaares einfinden. Die Molkerei in Buchholz (Buchholz): Die Arbeiten an dem Neubau der Molkerei gehen ihrem Ende zu. In aller Kürze wird die Molkerei ihren Betrieb eröffnen. Es handelt sich hier um eine modern eingerichtete Großmolkerei, die täglich 24000 Liter Milch aufzunehmen und zu verarbeiten in der Lage ist. Um die erforderlichen Milchmengen sicherzustellen, werden außer den Baueen der Bürgermeisterei Asbach auch die Bauern der Bezirke Oberhau(Eudenbach), Aegidienberg, Uckerath mit seinen dort angrenzenden Teilen und einige Gemeinden des Kreises Altenkirchen zur Milchlieferung herangezogen. „Mädel vom Reckarstrand“ (Bödingen): Der Männer=Gesang=Verein Gelsdorf führte zum zweiten Male das Theaterstück„Mädel vom Neckarstrand“ zum Besten des Winterhilfswerks auf. Eine zwral Taisperte im Kreise Ealtirchen? Oberhalb Eicherscheid bei Münstereisel— Sie soll größer werden als die Steinbachtalsperre— Neue Straßenverbindung— Die Iinanzierungsfrage noch nicht entschieden durch ein abwechslungsreiches Waldgebiet über Münstereifel zu der bei Eicherscheid projektierten Talsperre gelangen. Ansätze dieses Verbindungsweges wurden bereits beim Straßenbau an der Steinbachtalsperre (Euskirchen): Im südlichen Teile des Kreiser Euskirchen und zwar oberhalb des Ortes Eichercheid projektiert man eine neue Talsperre, die an Wasserinhalt größer ale die Steinbachtalsperre werden soll. Schon seit längerer Zeit war in Münstereisel dieer Plan bekannt geworden, da man in einem Tale bei Eicherscheid bereits Vermessungen vorgenommen hatte, jedoch ist das Bauvorhaben noch nicht soweit gediehen, daß man über bestimmte Einzelheiten berichten könnte. Aber allein schon die Tatsache, daß man im Gebiet der Amtsbezirkes Münstereisel=Land den Bau einer Talsperre plant, dürfte im Kreise Euskirchen das lebhafteste Interesse hervorrufen. Münstereifel hat schon einmal ernstlich auf einen künstlichen See reflektiert. Das war kurz vor dem Bau der Steinbachtalsperre, die bekanntlich in diesem Jahr vollendet werden soll. Das Münstereifelerprojekt mußte aber damals aus mancherlei Gründen zurückgestellt werden. Umsomehr überrascht es heute, daß ein zweiter Plan auftaucht und auch bereits schon nach unseren Informationen greifbare Formen anzunehmen scheint. Wenn auch diese Talsperre nicht unmittelbar bei Münstereifel gebaut werden soll, so bedeutet sie doch für den aufstrebenden Kurort ein wertvolles Aktivum. Es ist ohne weiteres klar, daß eine solche Talsperre die Entwicklung des Bades Münstereifel mächtig beschleunigen würde. In erster Linie würde der Bau der Talsperre dem Notstandsgebiet des Kreises Euskirchen eine fühlbare Wirtschaftsbelebung bringen. Die würde um so wirkungsvoller sein, als gleichzeitig in der Mutscheid die Erschließung des neuen Zinkerzbergwerkes zahlreichen Familien Arbeit und Brot bringen wird. Aber über diese eigentliche Bauzeit hinaus dürfte die Talsperre für Münstereifel und die höher gelegenen Nachbarorte eine zusätzliche Kaufkraft im Gefolge haben. Jedenfalls würde das gern besuchte Eiselland um eine neue Sehenswürdigkeit bereichert werden. Aus den Plänen, die jedoch noch nicht zum Abschluß gelangt sind, geht auch eine neue Straße hervor, die eine Verbindung zu den beiden Talsperren herstellen soll. Von Schweinheim aus können die Kraftwagen am Ufer der Steinbachtalsperre entlang berücksichtigt. Allerdings ist man vorläufig noch mit den Plänen beschäftigt. Wie immer bei solch großen Bauvorhaben spielt die Finanzierungsfrage die entscheidende Rolle. Es wäre also zumindest voreilig, diesen weiten Talsperrenbau im Kreise Euskirchen schon für die nächste Zeit prophezeien zu wollen, da es, wie wir in Erfahrung bringen konnten, mit der Beschaffung der erforderlichen Mittel noch seine Zeit haben wird. Man dürfte sehnlichst wünschen, daß man dem südlichen Teil des Kreises Euskirchen bald mit diesem Bau eine wirksame Hilfe bringen könnte. Silberjubiläum des Ziegenzuchtvereins (Lechenich): Am 27. Januar kann der Ziegenzuchtverein für Lechenich und Umgebung auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Dies hat der Kreisziegenzuchtverband zum Anlaß genommen, sämtliche angeschlossenen Vereine für diesen Tag nach Lechenich einzuladen. Um 15 Uhr beginnt die Delegiertentagung des Kreisverbandes und anschließend die Jubelfeier des Lechenicher Vereins. Die Vorbereitungen lassen darauf schließen, daß Tagung und Jubelfeier erfolgreich verlaufen werden. Brockensammlung in Rheinbach (Rheinbach): In der zweiten Hälfte des Monats Januar wird ähnlich wie im vorjährigen Winterhilfswerk eine Kleider= und Brockensammlung durchgeführt. Mit der Einholung der Pakete wird die Hitlerjugend und das Jungvolk betreut. Die Volksgenossen mögen in den Haushaltungen nachprüfen, ob gebrauchte Kleidungsstücke, Wäsche, Bettzeug, Betten u. a.., auch Oefen oder Schuhwerk entbehrlich sind. Die Gegenstände sollen möglichst verpackt und verschnürt sein, um ein schnelles Abholen zu ermöglichen. Dabei erscheint es aber nötig, darauf hinzuweisen, daß keine Sachen gespendet werden, die einer Ausbesserung nicht mehr fähig sind. Eine Schlägerei am Zülpicher Münstertor Einer landele im Schaufenster— Ein teures Nachspiel vor Gericht (Euskirchen): Neun junge Leute, von denen der eine vor wenigen Tagen seine Hochzeit gefeiert hatte, standen vor dem Euskirchener Gericht unter der Anklage, sich gegenseitig in Zülpich geschlagen zu haben. Sieben von ihnen sind zur Hauptverhandlung erschienen. Zwei Brüder, Hermann und Johann K. aus Zülpich, stehen fünf anderen jungen Leuten aus Hoven gegenüber. Aus der Verhandlung heraus gewinnt man wie üblich das Bild einer mehr oder weniger harmlosen Keilerei, die sich am Münstertor in Zülpich zugetragen hatte. Dort standen die beiden Brüder mit einem Dritten nach dem Besuch einer Versammlung zusammen. Sieben junge Männer kamen an ihnen vorbei und grüßten mit„n' Abend“, worauf Hermann sogleich auf den Theodor M, mit dem er in Streit lag, eingeschlagen haben soll Es entwickelte sich nun im Handumdtehen eine heftige Schlägerei, bei der einer der Beteiligten schließlich sogar in einem Schaufenster landete. Hermann, der den Anfang gemacht haben soll, ließ sich vor dem Richter dahin ein, daß jemand aus der Gruppe zuerst gestoßen haben soll. Nach den Aussagen der übrigen Teilnehmer konnte ihm doch die erste Schuld nachgewiesen werden. Als Hauptschuldige schälten sich in der Beweisaufnahme der schon erwähnte Hermann K. und sein Gegenspieler, der Theodor M. heraus. Die übrigen waren mehr oder weniger beteiligt, alle aber hatten sich der Körperverletzung schuldig gemacht. Strafmildernd fiel die bisherige Straflosigkeit der Angeklagten ins Gewicht. Bei dem Urteil zeigte es sich wieder einmal, daß solche Meinungsverschiedenheiten, bei denen die Körperkraft zu dominieren pflegt, schließlich teuer zu stehen kommen. So waren auch diesmal die Geldstrafen erheblich und zwar: Hermann K. 50 Mark, Theodor M. 40 Mark, Johann K 30 Mark. Paul P. 20 Mark, Josef P. 20 Mark, Johann Sch. 20 Mark und Paul M. 10 Mark. Hinzu kommen die Kosten des Verfahrens. Als Ersatzstrafe sah das Urteil für je fünf Mark ein Tag Haft vor. Krementz=Mischung nicht zu beanstanden Der Inhaber der Euskirchener Lebensmittelhandlung Wilhelm T. stand vor dem Richter, weil ein Gutachten des Nahrungsuntersuchungsamtes die„Krementz=Mischung" beanstandet hatte. Es wurde ihm Irreführung der Käuferschaft vorgeworfen, weil auf der Verpackung nicht„Kaffee=Mischung“ angegeben sei und ferner, weil in dem Aufdruck stände,„stets frisch aus eigener Großrösterei“. Die Firma röste nämlich den Malzkaffee nicht selbst, sondern beziehe ihn anderweitig. Der Angeklagte vermochte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu entkräften. Die Verpackung der Krementz=Mischung sei hinreichend für die Kenntlichmachung des Inhaltes. Aus dem Aufdruck gehe ausdrücklich hervor, daß vierfünftel Getreide und einfünftel Bohnenkaffee zur Herstellung dieser Mischung verwandt worden seien. Den frischen Zustand der von anderen Röstereien bezogeMalzkaffees könne die Firma sehr wohl kontrollieren, da er in größeren Mengen jeweils abgerufen werden müsse., Der Strafrichter hielt die in der Anklage vorgebrachten Gründe für widerlegt und sprach den Angeklagten frei. Neues Asyl für Obdachlose (Euskirchen): Die Stadtverwaltung hat auf dem städtischen Bauhofe einen Raum mit Heizung und Kanalanschluß hergerichtet, in dem die sich hier allabendlich meldenden Obdachlosen für die Nacht Unterkunft und Verpflegung erhalten sollen. Die bisher in der Kaserne für diesen Zweck verwendeten Räumlichkeiten mußten anderweitig verwendet werden. Obst= und Gartenbauverein Commeen (Commern): Der Obst= und Gartenbauverein hatte seine Mitglieder am Sonntagnachmittag zu einer Hauptversammlung in das Lokal Kreuder geladen. Der Vereinsleiter Lehrer Hoch berichtete über die Obstbaumpflanzungsaktion. Rund 350 Obstbäume konnten in den letzten Wochen auf Anregung des Vereins neu gepflanzt werden. Diese vielen Neuanpflanzungen waren nicht zuletzt auf die Gewährung hoher Zuschüsse zurückzuführen. Einstimmig beschloß die Versammlung den Anschluß an den Reichsnährstand. Zur Bekämpfung der Obstbaumschädlinge soll eine zweite Spritzung durchgeführt werden. Den Interessenten werden hierfür Zuschüsse bewilligt. Neue Feuerwehr in hostel (Hostel): Als einzige Gemeinde des Amtes Eicks war Hostel seit einigen Monaten ohne Feuerwehr. Nachdem mit der Bildung einer Pflichtfeuerwehr zu rechnen war, hielt man es für ratsamer, eine freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen. Zu diesem Zweck fand im Saale Klaus eine Versammlung statt, in der Kreiswehrführer Burisch=Schleiden und Bürgermeister Klein=Eicks anwesend waren. Es meldeten sich soviel wehrfähige Männer freiwillig, daß ein Löschtrupp, der an die Amtswehr Eicks angeschlossen ist, gegründet werden konnte. Die Schisprungschanze an der Hohen Acht Zur rechten Zeit fertiggestellt— 8 Grad unter Null in den Höhenlagen— Mit dem Schilaufen ist es noch nichts— Neuer Schneefall notwendig (Adenau): Auf seiner letzten Hauptversammlung im Oktober v. I. hatte der hiesige Turn= und Wintersportverein den Bau einer Schisprungschanze am Nordhang der Hohen Acht beschlossen. Der Beschluß wurde bald in die Tat umgesetzt. Arbeitodienstmänner des Lagers Adenau führten die Arbeiten durch, die vor einigen Tagen, just als Schnee und Frost einsetzten, fertiggestellt werden konnten. Sobald die Schneelage es erlaubt, wird man die hervorragende Anlage durch einen schlichten Einweihungsakt der Oeffentlichkeit übergeben. Uebrigens hat sich die winterliche Wetterlage in den letzten beiden Tagen noch erheblich verschärft. Die Temperatur ist weiter zurückgegangen. Gestern morgen zeigte das Thermometer in den Tallagen etwa 5, auf den Höhen ungefähr a Grad unter Null. Infolge des Nebels gab es starken Rauhreif, der besonders in den Wäldern eine bezaubernde Winterpracht hervorrief. In der Amgebung der Hohen Acht versuchten besonders begeisterte Anhänger des weißen Sports, die es nicht erwarten können, einige Läufe auf den Breitern. Es zeigte sich jedoch, daß noch ein neuer Schneefall notwendig ist, um mit Erfolg Schisport betreiben zu können. Hoffen wir, daß er nicht mehr allzulange auf sich warten läßt. Starkes Austreten der Diphtherie (Adenku): In zahlreichen Orten der Amgebung von Adenau sind unter den Jugendlichen DiphtherieErkrankungen festgestellt worden. Es ist bereits ein Junge im Alter von 13 Jahren an dieser gefährlichen Krankheit gestorben, während zwei seiner Geschwister noch ernstlich krank sind. Auch die übrigen Krankheitsfälle nehmen durchweg einen gefährlichen Verlauf. Mit deinen Ooser deim Botonigericht Kllel in Andere Silbernes Lehrerinnen=Jubiläum (Cardorf): Am gestrigen Mittwoch wurden es 25 Jahre, daß die Lehrerin Fräulein Maria Freudenberg an die kath. Volksschule in Cardorf berufen wurde. Der bei den jetzigen und früheren Schülerinnen sehr beliebten Lehrerin wurden zu ihrem silbernen Berussjubiläum viele Ehrungen zuteil. 19. Januar 1335. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend! Vouner Nachrichten Nr. 15131. Seile 13. B. Aus Ihrer Darstellung geht nicht dervor, auf weiche Ursachen der Schaden zurückzuführen ist und was der Vater des Studenton damit zu tun hat. Ohne diesvezügliche nävere Angaben ist Ihre Frage, ob der Vater für den Schaden aufkommen muß, nicht zu beantworten. Vir glauben indes nicht, daß Sie irgendweiche Ansprüche gehen den Vater des Betrefsenden geltend machen können. P. K.„Zeitschrift für Feinmechanik und Präzision“ in Leipzig.„Mechanlker=Zeitung“ in Tangerhausen erscheinend. Ratlose. Der Nachlaß Ihrer Mutzer vererbt sich zu ¼ auf Ihren Vater und zu ¾ auf die Kinder. Der Stiefbruder erbi nicht mit, da er mit Ihrer Mutter nicht verwandt ist. Die auf die Kinder entfallenden# werden unter die Kinder zu gleichen Teilen verteilt. Zu dem Nachlaß gehört nicht allein das Tparkassenguthaben, sondern auch die sonstigen von der Mutter hinterlassenen Gegenstände insoweit diese nicht Eigentum Ihres Vaiers sind. Tie erhalten also von dem Nachlaß Ihrer Mutter ein Drittel. Mayen. Liegen die Voraussetzungen des Nowwegerechtes nicht vor. so kann der Fußpsad undedenklich geschlossen werden, nachdem durch die Anlage der neuen Straße die Anlieger durch diese Straße auf ihr Grundstück gelangen können. 838. Tektionsfüdrer der Sektion des Deutschen und Oesterreichtschen Alpenvereins ist Herr Oderstudienrat O. Köhler, Gneisenauftraße 10. Lehrling 107. Da das Ihrem Sohn bisper gewährte Taschergeld in dem schriftlichen Lehrvertrag nicht vorgesehen int. kann auf Fortzahlung dieses Taschengeldes nicht bestanden werden. Das Taschenzeld dat der Meister Jorem Sohne freiwillig gewährt, ohne daß dieser darauf einen Rechtsanspruch hat. Aus dem Umstand, daß der Meister den Lehrvertrag hat aufbeden wollen, können Sie keine Untschädigung deanspruchen, da Ihnen ein Schaden aus diesem Versuch nicht entstanden K. Nr. 100 A. B. Wenn Die mit dem Mieter im vorigen Jahre auf eine reduzierte Miete einig geworden sind, dann ist diese Einigung maßgebend. Bie schreiden, der Mieter dave die reduzierte Miete gezahlt und fragen an, was Sie bezuglich der zu wenig bezahllen Miete machen sollen. Wir ersehen aus Ihrer Anfrage nicht, weicher Betrag der Mieter zu wenig bezahlt haben soll. Eine andere Frage ist, od die dezüglich der Kündigung in dem alten Vertrag vorgesedene Vereinbarung auch heute noch maßgedend ist. Wenn bezüglich des Miewerdättnisses keine anderen Abmachungen getroften sind, kann angenommen werden, daß die früheren Bestimmungen auch heute noch gelten sollen. Mutter Buschhoven.„In meiner Kinderzeit fang meine Mutter öfters ein schönes Lied. Nur den Anfang weiß ich uach: Ich ledte einst in Deutschlands Niederlande der schönsten Freiheit 13 Johr dadin der Reiz der trieb mich zu dem Meeresstrande Bestieg ein Schiff. mit ledensfrodem Sinn.“ Wer kennt das Lied! Verlosung 7. Die in der geschlossenen Familienseler beadsichtigte Verkosung ist vorher nicht anzumelden, da es sich nicht um eine össentliche Verlosung und nicht um Ausnutzung von Gewinnaussichten dandelt. Steuern. Ihre Frage wurde am 19. 12. 34 beantwortet. Setichen 420. Es handelt sich um einen Schiager, und Schlager bringen wir nicht. Wie wira aas Weiter! In Verbindung mit einem Störungsgebiet bewegt sich eine kräftige Druckwelle über Island zum Nordmeer. Es besteht Aussicht, daß dieser Vorgang sich auf die Wetterlage in Mitteleuropa nicht auswirkt, obwohl das skandinavisch=russische Hochoruckgebiet teilweise abgebaut wird. Westdeutschland wurde im Laufe des Mittwoch von einer kälteren Luftmasse erreicht; eine wesentliche Frostverschärfung kann jedoch erst eintreten, wenn es zu nächtlichem Aufklaren kommt. Strichweise ist leichter Schneefall möglich. Das Wetter ven deute und meegen: Fortdauer des winterlichen Wetters bei schwacher Luftbewegung aus wechselnder Richtung. Strichweise leichter Schneefall nicht ausgeschlossen. Bei Aufklaren Frostverschärfung. Besbachtung der Wetterstation Beul: Wie wird das Wetter heute? Weitere Zunahme des Frostes. Allgemein sonst keine wesentliche Aenderung. Weitere Schneefallwahrscheinlichkeit. Zu erwartendes Temperaturmax für heute—2 bis—1, Sichtverlauf der nächsten 12 Stunden: dunstig, bis 10 Kilometer Sicht, Sonnenaufgang.40, Sonnenuntergang 16.39, Mondaufgang 10.48, Monduntergang 24.15, absolute Dunkelheit 17.48, bürgerliche Dämmerung(abends) 16.35, (morgens).59. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 770,0, red. auf NN. 775,1, Tendenz steigend, Temperatur—3,3, Max. gestern—0,8, Min. der Nacht 3,.3, Windrichtung und Stärke m Sek. NO 2,8, Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 0,0 Utrigm, Bodenoberflächentemp.—0,5. Der Zegekstand. Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.32, Maxan.66, Mannheim.71, Lohr.27, Mainz.82, Bingen.84, Kaub.13, Ems.46, Trier.72, Koblenz .68, Köln.77, Düsseldorf.17, Duisburg.27, Mülheim=R..52, Ruhrort.55, Wesel.43, Emmerich.71. Der Bonner Pegel zeigte heute morgen(2,48 (.70), der Kölner Pegel 2,63(.77) Meter. Austral. Husen I. Fell gefr. Austral. Husenrücken u. Neuie beit- Lpppenhähner beichee Lone FE TATZ Verabel. alcher tolier Mp. wen Tpoch Westt. Beises Schrecineschmeh Vlneiges besies Porone-onglKiesiger Boster Treihonschmals Stück.00 Pd..93 Pd..83 P4..83 Pd..93 P4..03 PI4.83 Pd..93 K behe Opeitetbeen, genchtn Welße Behnen, enira.. Facuuue schnittfogt Pfund .05 Reil Teitbertage Mlichner Heringe Frische Bücklinge Heringe I. Gelee Bismarckheringe Rollmops Bratheringe e. Kopf... Appetithappen I. Mayonn. " 10 Stück.33 " 10 Stöck.83 ... PId..87 Lir.-Dose.75 „Dtr.-Dese.42 Ntr.-Dose.30 Lir.-Dose.62 Dese.10,.60 Seihe brfieen, ungeschin Uinsen., greße Nd..17 N4..22 A4..23 N4..30 N4..13 A4..54 Ad..83 Ad..40 Div. Mermeinden u. Geloo's Be-her 1 11A Inhalt .49 foiger Gles.18-.61 Gles 1. uckerrübenkraut, 2 Pfd.-Eimer brotte.80 Aprikesen-Kenfitüre, Gles 300 gr. inh..80 Rhein. Apfelkreut, 2 Pld.-Eimer brotte.83 Stachelbeer-Konfitüre, 2 Pfd.-Eim. br..90 Div. Mermeleden.. Gles 900 gr. inh.00 Klrech- e. 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H. vonn Bezugspreis: monatlich.00 M Illustrierte: 30 4 Anzeigen: Groß=Spalte(4ömmimm 184 Lextanzeigen(7Smm) mm 1003 Einspaltige Anzeigen mmn 153 Vereins=Anzeigen mm 10 Familten=Anzeigen von 2 Spalten an mm 104 Stellengesuche min 6 6 Gelegenheits=Anzeig Wort 54 Gültig ist Anzeigenpreisliste 8. „„„„ für Vonn und Amgegene Sontel Nachtichten Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Hauptschlistleiter Dr. Egon=Erich Albrecht. Siellvertreiender Hauptichriktleiter: Heinz Dohm Verantwortlichi 0 pollnichen Teis: Dr. Egon=Erich Albrecht. Verantwortlich i. d. Ubrigen Teil: Heinz Dohm Verantwortlich für Anzeigen: Albert Dubberke. alle in Vonn Durchschn.=Aufl. XII/34: 21 160 Geschaftsstelle: Bahnhofstt 12 Sprechstunden der Redattion: — 111t und 17—18 Udr. Sammelruf: 3851—53 Rerngespräche 3853 Postscheckkonto Köln 18672 Die Untergeichnung des römischen Verkeages Nach mehrtägigen Verhandlungen zwischen dem italienischen Ministerpräsidenten Benito Mussolini und dem französischen Außenminister Pierre Laval in Rom wurde ein italienisch=französischer Pakt von den beiden Staatsmännern unterzeichnet. Bild oben links zeigt Mussolini(links) und Laval(Mitte) nach der Vertragsunierzeichnung. Der Danziger Jenatspräsickent in Warschau Der neue Danziger Senatspräsident Greiser stattet zur Zeit der polntschen Hauptstadt einen Besuch ab, um dort mit den höchsten Regierungsstellen Fühlung zu nehmen. Der Senatsprästdent wurde während seines Aufenthaltes in Warschau auch von Marschall Pilsudsti empfangen, mit dem er, genau wie mit dem Außenminister Beck, eine freimütige Aussprache über die wichtigen Provleme, die zwischen Danzig und Polen schweben, pflog. Bild oben links: Eine Aufnahme vom Besuch des Senatspräsidenten beim Marschall Pilsudiki; von links: der Danziger Wirtschaftssenator Huth, Marschall Pilsudski, dahinter Außenminister Beck, Senatspräsident Greiser und der Adjutant des Senatspräsidenten. Ramp um Abaniens Rauptstadt! Griechische Zeitungen berichten darüber, daß die Kämpfe in Albanien eine große Heftigkeit annehmen und daß die Lage des Königs Zogu 772timmmes: Es, heißt, daß die Aufständischen die Meyrzayl der nordalbanischen Regierungsbezite baoe“ aean pick Wigen, das Könneor zum Anagin auf die Daupinadt Tlrana vordereiten, die der Zong in Verietdtaundsiustans Meer möglich sei, während der Iönsa sich“ vereits nach Durgzig bringen ließ, von wo ihnen jederzeit im Soittelbungt der Kämpie sieden dürsise. 100 iu der Hauptstadt auspalte. Bud unten zeigl den Wopusis dis Könia Verzeidigungszustand versotzt derzeit eine Flucht über das Konigs in Tirana, der setzt Ein Denkmaks=Projekt jüe König Alerander von Jückskawien Eine Deutsche schwimmt Weltrekord Hanni Hölzner(rechts) konnte beim Olympia=Prüfungsschwimmen in ihrer Heimatstadt Plauen den Weltrekord der Dänin Else Jacobsen im 200=Yards=Brustschwimmen um.1 Sekunden auf:48.4 Minuten verbessern. Rückstrahler am Steigbüge! Die berittene Polizei von Amsterdam bringt am Steigbügel einen Rückstrahler an, wenn sie abends Dienst in den Straßen versieht, um so Zusammenstößen mit von binten herannahenden Verkehrsmitteln vorzubeugen. In Paris wird zur Zeit im Grand Palais der Künstler eine Ausstellung von Bildhauerwerken und Plastiken veranstaltet, die manches interessante Suset bringt. Einige Denkmalentwürfe beschäftigen sich mit dem auf so tragische Weise aus dem Leben geschiedenen König Alerander von Südslawien. Bild oben: Ein Modell, das den König aus einem Pferde haltend zeigt, rechts von ihm ist sein Vater, der König Peter, zu sehen, links von ihm der französische Marschall Franchet d' Espere, der im Weltkrieg auf dem Balkan den Oberbefehl innehatte. Vor dem Deutmalsockel ist die idealisierte Nachbildung des kleinen Königs Peter. des Sohnes des Königs Alexander, zu sehen, der sich an ein Schwert klammert— die Wasse, die sein Großvater und sein Vater führten. Die Ueberschwemmungskatastropfte in Australien Vor einiger Zeit wurde bekanntlich Australten, besonders die Gegend um Melbourne, von einer folgenschweren Ueberschwemmung heimgesucht. Meilenweit wurde das Land vom Hochwasser überslutet, das mit katastrophaler Gewalt Häuser, Bruckenbauten und Eisenbahndamme sortriß. Wo früher Landschaften, Aecker, Anböhen und Pflanzungen zu sehen waren, blieb nichts mehr als ein wogendes Wassermier. Der Sachschaden war enorm. Viel Vich kam in den Fluten um und zahlreiche Menschiu kamen zu Schaden. Auf unserem unteren Bilde sieht man eine Bahnstrecke, die im Mece zu liegen scheint. Die Telegraphenmasten ragen aus der Wasserwüste beraus, ebenso da; Bahnwärterhäuschen. Unten rechts: Ein Stinationsbild aus der Gegend von Kelleit Grave. Die Häuser der Ortschaft ragen nur noch mit dem Dach aus dem Wasser beraus.