26. Jahrgang— Nr. 13129 Dienstag, 8. Januar 1935 Srinbungssichr bes Votaget a: Druck und Vertag: Bonner Nachrichten G. m. d. H. Vonn a. Ro Bezugspreis: monatlich.00# Illustrierte:„ 30 4 Anzeigen: Groß=Spalte(46mmmm 184 Lextanzeigen(7ömm) mm 1004 Einspaltige Anzeigen mm 158 Vereins=Anzeigen mm 10 Familien=Anzeigen von 2 Spalten an mm 106 Stellengesuche mm 53 Gelegenheits=Anzeig. Wort 54 Gültig ist Anzeigenpreisliste 3. Benteral==ErnztrE für Bonn und Bonner Nauhtichil.. Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten, Euskirchener Nachrichten Hauptschriftletter: Dr. Egon=Erich Albrecht. Stelkvertretender Hanntschristletter: Heinz Dohm. Gerantwertlich 1 d. vollnichen Teil: Dr. Egon=Erich Albrecht. Verantwortlich t. d. Ubrigen Teit: Heinz Dohm.: Verantwortlich für Anzeigen: Albert Dubberke. alle in Gonn a R0 Durchschn.=Aufl. XII/34: 21 160 Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Sprechstunden der Redaktion: 9½—11½ und 17—18 Udr. Sammelruf: 3851—53. Rerngespräche 3853 Postscheckkonto Köln 18672. Kleinliche Schilanen der Abstimmungsrommission Unter welchen Vorwänden deutsche Stimmen für ungültig erklärt werden— Was hat der schwarze Bleistist mit der Abstimmung zu tun? Hofst man so den deutschen Wahlsieg zu sabstieren? Seit gestern Vorabstimmung im Saargebiet Die Saarabstimmung hat gestern vormittag,.30 Uhr, mit der Abstimmung gewisser Gruppen, die am 13. Januar, stark anderweitig in Ansoruch genommen sein werden, praktisch begonnen. Unter diese Gruppen, für die in den Kreisstädten besondere Wahllokale eingerichtet worden sind, fallen u. a. Landräte und Bürgermeister, Personen, die der Polizei und dem Landjägerkorps angehören, Beamte und Angestellte der Straßenbahnen, Kraftomnibuslinien, des Post=, Telegraphenund Fernsprechwesens sowie das Personal der Krankenhäuser und Gefängnisse. An langen Tischen sitzen in den drei Schulzimmern die drei Wahlvorsitzenden, der Schwede Kleberg, der Däne Weinert und der Luxemburger Fürst, umgeben von ihren vier Beisitzern, die sich aus Vertretern der Deutschen Front und der Rückgliederungsgegner zusammensetzen. Die beiden feindlichen Parteien werden durch den Vorsitzenden und die neben ihm stehende grau=grüne Wahlurne etwa in Größe eines deutschen Briefkastens getrennt. Die Urne trägt in großen weißen Buchstaben die Ausschrift„Vorabstimmung Saarbrücken= Stadt“. Deutsche Stimmen wegen des Hitlergrußes für ungültig erklärt Am ersten Abstimmungstage für die Beamten des Saargebietes und ihre Angehörigen sowie ferner für die Insassen der Gefangenenanstalten und der Krankonhäuser war die Beteiligung an der Wahl außerordentlich schwach. So haben in Saarbrücken z. B. nur 200 Personen abgestimmt. Zur Teilnahme an dieser Vorabstimmung sind nur die Angehörigen des Landjägerkorps und der blauen Polizei gezwungen, während sie für die übrigen Beamten freigestellt ist. Es hat sich gezeigt, daß die Bevölberung in die technischen Maßnahmen der Abstimmungskommission dech ein erhebliches Mißtrauen setzt und lieber erst am Hauptabstimmungstage, am 13. Januar, abstimmt. Es kommt hinzu, duß z. V. von 32 Stimmen in Beckingen und Mettlach fünf für ungültig erklärt worden sind, weil die Abstimmenden entgegen den Bestimmungen der Abstimmungskommission im Wahllokal selbst ihrer politischen Meinung Ausdruck gegeben haben. Als Ausdruck der politischen Meinung wird es schon betrachtet, wenn die Hand zum deutschen Gruß gehoben wird. Besonders tragisch liegt der Fall einer kranken alten Frau, die bettlägerig ist und nur mit Hilfe anderer Personen an der Abstimmung teilnehmen konnte. Sie erklärte, sie sei deutsch geboren und wolle auch deutsch sterben. Daraushin wurde ihre Stimme für ungültig erklärt. Gegen die Ungült.gkeitserklärungen sind natürlich von den entsprechenden Dienststellen der Deutschen Front Proteste eingelegt worden, deren Ergebnis man noch abwarten muß. Insbesondere besteht ein starkes Mißtrauen dagegen, daß die Abstimmungskommission angeordnet hat, daß nur schwarze Bleistifte zur Ankreuzung in bestimmte Felder auf dem Stimmzettel benutzt werden dürfen. Schon eine andere Tönung eines Bleistiftes kann also zur Ungültigkeitserklärung einer Stimme führen, ebenso die Benutzung eines Kopierstiftes. Da ferner die Möglichkeit besteht, daß böswillige Elemente in den Abstimmungszellen die vorhandenen schwarzen Bleistifte gegen andersfarbige Stifte austauschen, ist die Gefahr geschaffen, daß die ganze Wahl zu einer Farce wird. Es muß dringend erhosst werden, daß die Abstimmungskommission auch hier ihre Anordnungen berichtigt kund die Benutzung eines Kopierstiftes zuläht, so wie das bei sämtlichen Wahlen in der ganzen Welt bisher der Fall gewesen ist, zumal gegen die Benutzung eines Bleistiftes schon an sich Bedenken bestehen. Ferner muß die unmögliche Grußverordnung für die Wahllokale aufgehoben werden, da für einen wesentlichen Teil der Bevölkerung der heutsche Gruß eine Selbstverständlichkeit st und schon aus Gewohnheit beim Erkennen eines Freundes oder Bekannten der Arm gehoben wird. Lchtung, Saarabstimmungsberechtigte! Strengste Beachtung der Abstimmungsordnung, sonst Stimmverlust! 1 Der erste Abstimmungstag für die Beamten des Saargebiets und ihre Angehörigen sowie für die Insassen oder Krankenhäuser und Strafanstalten hat ergeben, daß die Abstimmungsordnung der Abstimmungskommission auf das peinlichste eingehalten werden muß, soll nicht die Stimme als ungültig erklärt werden. Jeder Ausdruck der politischen Meinung im Wahllokal führt unnachsichtlich zum Stimmverlust. Als Ausdruck der politischen Meinung wird es schon betrachtet, wenn die Hand zum deutschen Gruße gehoben, mit dem deutschen Gruß„Heil Hitler“ gegrüßt, wenn auf einen solchen Gruß mit Erheben des Armes geantwortet oder durch Erheben des Armes auch ohne gesprochenen Gruß gegrüßt wird. Selbst jede Reflexbewegung auf einen solchen Gruß hat den Stimmverlust zur Folge. Am besten ist es, wenn die Abstimmungsberechtigten, so lange sie sich im Wahllokal befinden, überhaupt kein Wort sprechen, es sei denn, daß sie die Fragen des Vorsitzenden des Wahlbüros beantworten. Auch hierbei haben sie sich jeglicher politischen Meinungsäußerung zu enthalten Den Anordnungen dieses Vorsitzenden ist unbedingt Folge zu leisten! Es seien deshalb noch einmal die wichtigsten Bestimmungen wiederholt: Die Abstimmungsberechtigten haben, solange sie noch nicht abgestimmt haben, Zugang zum Wahllokal und haben sich in dem für sie bestimmten Teil des Lokals aufzuhalten. Zum Zwecke der Stimmabgabe wird der Abstimmungsberechtigte in einer von dem Vorsitzenden des Wahlbüros zu bestimmenden Reihenfolge zu dem Teil des Wahllokals zugelassen, wo das Wahlbüro Sitzung hält. Er hat sich zum Vorsitzenden des Wahlbüros zu begeben und ihm seinen Identitätsausweis(Karte oder Reisepaß mit Lichtbild) und seinen Abstimmungsausweis abzugeben. Nachdem der Vorsitzende sich von der Identität überzeugt hat, gibt er dem Abstimmungsberechtigten einen Stimmzettel und einen leeren Umschlag. Der Abstimmungsberechtigte zieht sich mit diesem Stimmzettel und Umschlag in eine unbesetzte Isolierzelle zurück. Es ist ihm strengstens untersagt, nach Erhalt des Stimmzettels mit irgendwelchen Personen zu sprechen oder auf andere Weise in Verbindung zu treten. In der Isolierzelle schreibt der Abstimmungsberechtigte mit einem schwarzen, in der Isolierzelle befindlichen Bleistift auf den Stimmzettel in das seiner Wahl entsprechende weiße Kreisfeld ein Kreuz. Die Benutzung eines Rotstiftes, eines Kopierstiftes oder anderer Schreibutensilien hat Stimmverlust zur Folge. Es darf nur ein schwarzer Bleistift benutzt werden. Darauf ist in der Isolierzelle besonders zu achten, da die dort befindlichen Stifte umgetauscht sein könnten! Danach muß er noch immer in der Isolierzelle bleiben, den Zettel ungefaltet in den Umschlag stecken und diesen schließen. Aus der Isolierzelle tretend, begibt sich der Abstimmungsberechtigte zum Vorsitzenden und übergibt diesem den verschlossenen Umschlag. Nach erfolgter Stimmabgabe und nach Entgegennahme seines Identitätsausweises muß der Abstimmungsberechtigte sofort das Wahllokal verlassen. Es ist dem Abstimmungsberechtigten bei schwerer Strafe untersagt, im Abstimmungslokal auf irgend eine Weise die Wahl, die er treffen wird, ooer bereits getroffen hat, bekanntzugeben. Auch die Ausfüllung außerhalb der Isolierzelle führt zur Ungültigkeitserklärung. Jede Außerachtlassung einer dieser Anordnungen hat unnachsichtlich den Verlust der Stimme zur Folge. Versammlungsverbot ab 10. Januar Die Abstimmungskommission hat in Uebereinstimmung mit der Regierungskommission eine Verordnung erlassen, nach der die Veranstaltung öffentlicher oder geschlose sener Versammlungen, auch solcher zu geselligen Zwecken, soweit diese in Orten oder in Räumlichkeiten stattfinden, die dem Publikum gewöhnlich zugänglich sind, vom 19. Januar bis zum Zeitpunkt der amtlichen Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses verboten sind. Von dieser Regelung sind jedoch Theater= und Lichtspieltheater=Aufführungen ausgenommen. Bürckel spricht schon am 9. Jannar Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, Gauleiter Bürckel, spricht nicht, wie ursprünglich gemeldet, am 11. Januar, sondern am Mittwoch, den 9. Januar, 20 Uhr, in einer öffentlichen Kundgebung in der Fruchthalle zu Kaiserslautern vor den Vertretern der in= und ausländischen Presse über das Thema: „Am 13. Januar: Den Weg frei zur Verständigung!“ Die Nede wird in der Zeit von 20 bis 22 Uhr über alle deutschen Sender übertragen. Fünf Protokolle in Rom unterzeichnet Hauptergebnis: Insammenarbeit zwischen Frankreich und Italien in europäischen Fragen Mussolini warnt vor übertriebenem Optimismus Die amtliche Mitteilung über die Besprechungen Laval und Mussolini haben am Montagabend nach einer letzten dreiviertelstündigen Unterredung um acht Uhr die Unterzeichnung der italienisch=französischen Vereinbarung vorgenommen. Ueber das Ergebnis der Besprechungen der letzten Tage ist folgende Mitteilung herausgegeben worden: „Die französtsch=italienischen Verhandlungen sind heute vom italienischen Regierungschef und dem französischen Außenminister abgeschlossen worden, sie haben Vereinbarungen über die Interessen der beiden Länder in Afrika und Aktenstücke unterzeichnet, die die Gemeinsamkeit der Gesichtspunkte ihrer Regierungen über Fragen europäischen Charakters registrierten. Sie haben die Uebereinstimmung der beiden Regierungen über die Notwendigkeit einer mehrseitigen Verständigung über die Fragen Mitteleuropas festgestellt und sind übereingekommen, daß die von ihnen angenommene Auffassung so schnell wie möglich der Prüsung der interessierten Staaten unterbreitet wird. Sie sind ferner übereingekommen, daß sie im Hinblick auf den erwarteten Abschluß dieser mehrseitigen Verständigung gemeinsam im Geiste eben dieser Verständigung alle Maßnahmen prüfen werden, die die Lage erfordern könnte.“ Bei den italienisch=französischen Vereinbarungen, die am Montagabend von Mussolini und Laval unterzeichnet wurden, handelt es sich um fünf Protokolle, wovon drei den italienisch=französischen Kolonialfragen gelten. In einem weiteren Protokoll wird die gemeinsame italienisch=französische Politik in Südosteuropa behandelt. In diesem ist auch die italienisch=französische Konsultativbestimmung und die Richteinmischungsverpflichtung betreffend Oesterreich enthalten. In einem letzten Protokoll wird die Abrüstungsfrage behandelt. In politischen Kreisen nimmt man an, daß eine deutsche Aufrüstung im Falle des Beitritts Deutschlands zu dem künftigen Abrüstungsabkommen und seiner Rückkehr nach Genf auch von Frankreich anerkannt worden Auch ein militärisches Protokol in Rom unterzeichnet? gegen die deutsche„Aufrüstung" Abgesehen von dem die französisch=italienischen Kolonialprobleme regelnden Text sprechen die meisten Pariser Blätter heute früh noch von einem militärischen Protokoll, in dem eine Erklärung der Füns=Mächte=Erklärung vom 11. Dezember 1932 über die Rüstungs=Gleichberech= tigung Deutschlands enthalten sein soll, und zwar in dem Sinne, daß die französische und die italienische Regierung übereingekommen seien, die„Aufrüstung" Deutschlands für illegal zu erklären, solange nicht in dieser Angelegenheit ein Sonderabkommen zwischen Deutschland und den Srohmächten abgeschlossen werde. Die Audienz Lavals beim Papst Papst Pius XI. hat am Montag früh Laval das Großkreuz des Piano=Ordens verliehen, den der französische Außenminister bei der päpstlichen Audienz trug, die 50 Minuten dauerte. Laval begab sich dann mit seinen Begleitern in die Peters=Kirche. Die Blätter heben die historische Bedeutung des Besuchs von Laval beim Papst hervor, denn seit 70 Jahren sei es das erstemal, daß ein französischer Außenminister dem Papst einen Besuch abstatte. Damit würden die vorzüglichen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Frankreich bestätigt. Es wäre jedoch verfrüht, von der Aufnahme von Konkordatsverhandlungen zu wreben. e Aafe Muholini vor der franzosischen Presse Nach der Unterzeichnung der französischeitglienischen Vereinbarung hat Mussolini die zur Zeit in Rom weilenden französischen Pressevertreter, 50 an der Zahl, empfangen...n guärte en-Tafint Zwei Kategorten von Fragen, führte Mussolini aus, stünden zur Behandlung: einmal die eigentlichen französisch=italienischen Fragen und dann die Fragen allgemeinen, d. h. europäischen und deshalb auch universellen Charakters. Eine dauerhafte Verständigung wäre nicht möglich gewesen, wenn sie nur die allgemeinen Fragen betroffen hätte und die seit dem Kriege verschleppten italienisch=französischen Fragen ungelöst gelassen hätte. Andererseits wäre sie unzureichend gewesen, wenn in den allgemeinen Fragen die Meinungsverschiedenheiten weiter bestanden hätten. Laval und er hätten sich hartnäckig das Ziel gesetzt, zu einer vollen Verständignug zu gelangen und sie hätten dieses Ziel erreicht. Auch auf dem Gebiet der allgemeinen europäischen Politik seien heute Vereinbarungen unterzeichnet worden, in denen die gemeinsame französisch=italienische Haltung für möglicherweise eintretende Fälle sesigelegt werde, und das sei sehr wichtig. Diese französisch=itatlenischen Abmachungen allgemernen Charakters hätten, wie auch Laval erklärt habe, keine Spitze gegen irgend jemand. Sie seien in und mit der Hoffnung geschaffen, daß sie nicht zur Einengung, sondern zur Erweiterung des europäischen Horizontes dienen. Schließlich warnte Mussolini vor einem übertrie. benen Optimismus. Man dürfe nicht glauben, daß alles getan sei; auch die Freundschaft wolle gepflegt sein. Das Schicksalsjahr 1935 beginne unter dem glücklichen Vorzeichen der italienischfranzösischen Vereinharung. Laval redet von„moralischer“ Gleichberechtigung Außenminister Laval bestätigte in seinen Erklärungen an die italienische Presse im wesentlichen die Darlegungen Mussolinis über die italienisch=französischen Vereinbarungen. Diese Vereinbarungen, so sagte Laval; stellten mit der zwischen den beiden Ländern nunmehr verwirklichten Verständigung ein positives Ergebnis dar und würden künftig die Politik der Freundschaft, die die Beziehungen der beiden Länder beherrschen müsse, erleichtern. Die AbmachunSchnellzüge Moskan—Leningrad zusammengestoßen Zahl der Toten wird verschwiegen In der Nacht zum 8. Januar sind auf der Strecke Moskau— Leningrad die Schnellzüge 25 und 27 zusammengestoßen. Mehrere Personenwagen wurden zertrümmert. Ueber die Zahl der Toten sind amtliche Mitteilungen noch nicht erfolgt, doch befürchtet man, daß die Zahl der Todesopfer recht beträchtlich sein wird, da beide Züge stark besetzt waren. Im Zusammenhang mit dem Unglück, das sich, genauer bezeichnet, 217 Kilometer südlich Leningrad zwischen Malaja Wischera und dem wichtigen Knotenpunkt Bologeje abspielte, wurde eine Reihe von Eisenbahnbeamten des Streckenabschnittes in Haft genommen. Der Verdacht, daß ein Sabotageakt das Unglück verursacht hat, wird hierdurch verstärkt. Die Eisenbahnverwaltung und das Volkskommissariat des Innern haben noch immer die Zahl der Opfer nicht genannt. Es verlautet indessen, daß die Rettungsmannschaften schon über zwanzig Leichen geborgen haben. gen über die afrikanischen Fragen seien gerecht und dürften, wie er hoffe, günstig aufgenommen werden. Keines der beiden Länder habe wesentliche Interessen geopfert. Von jetzt ab könnten Italien und Frankreich ohne Hintergedanken und in einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens frei an die Prüfunz aller Fragen herangehen, die die Aufmerksamkeit aller auf die Aufrechterhaltung der europäischen Ordnung bedachten Regierungen erforderten. Die Gesichtspunkte Italiens und Frankreichs über die in Europa zu befolgende Politik seien in Uebereinstimmung gebracht worden. Das unterzeichnete Protokoll werde zu den wichtigsten diplomatischen Aktenstücken zählen. Richts solle versäumt werden, was zur Verwirklichung der Vereinbarungen beitragen könne. Die Aufgabe aller interessierten Staaten sei erleichert worden, durch den Geist der Unparteilichkeit und Objektivität, in dem die römischen Verhandlungen geführt worden seien. Diese Politik sei gegen niemand gerichtet und biete allen Regierungen auf dem Boden der„moralischen(!) Gleichberechtigung“(und wie steht es mit der tatsächlichen Gleichberechtigung für Deutschland? d. Red.) die Möglichkeit zur Mitarbeit an der Organisation des Friedens. Er habe die feste Zuversicht, daß der von Rom ausgehende Appell gehört werde. Englische Begleitmusik Befriedigung darüber, daß Deutschland über die römischen Verhandlungen unterrichtet wurde Die Times begrüßen die Nachricht von der Einigung. Die beiden Unterhändler wüßten, so sagt das Blatt, daß der Erfolg der neuen Pakte nur ein Teilerfolg sein könne, wenn Deutschland nicht teilnehme. Sie seien daher so klug, die deutsche Regierung über ihre Absichten auf dem Laufenden zu halten. Mussolini habe außerdem am Samstag in seinem Trinkspruch unterstrichen, daß die Vereinbarungen nicht so ausgelegt werden könnten und dürften, als richteten sie sich gegen andere Mächte. Daily Telegraph meint, Europe könne sich über die französisch=italienische Freundschaft freuen. Es sei noch nicht sicher, welche Rolle Großbritannien in dem Pakt zugedacht werde. Die britische Regierung werde bis zum 20. Januar Zeit zuei Nachdenken haben, falls Flandin und Laval bei ihrem Besuch in London weitgehende Wünsche haben sollten. Daily Mail warnt in ihrem Leitaussatz vor einer Beteiligung Großbeitanniens an einer Garantie für die Zukunft Oesterreichs. Das Blatt glaubt, Großbritannien habe bereits genug eigene Schwierigkeiten und könne daher keine neuen großen Verpflichtungen übernehmen. Großbritannien habe vielmehr die Pflicht, sich aus dem europäischen Sturmgebiet fernzuhalten. Simon mit dem Verlauf der eömischen Besprechungen sehr zufrieden. Sir John Simon, der am Montagvormittag von der französischen Riviera kommend in Paris eingetroffen ist, erklärte einem Vertreter des Intransigeant, daß er mit der Wendung, die die Dinge in Rom genommen hätten, sehr zufrieden sei. Der Friede der Welt werde hierdurch nur gesichert werden. Sind Reichsdeutsche in der Tschechei vogelfrei? Ein unerhörtes tschechisches Justizverbrechen Dieser Tage wurde die Nichtigkeitsbeschwerde der Reichsdeutschen Alfred Stredula durch den Obersten Gerichthos in Brünn verhandelt. Stredula, der in Huldschin ansässig war, hatte vor einigen Jahren seinen Wohnsitz vorübergehend nach Deutschland, und zwar nach Natibor verlegt und war dort in die SA eingetreten. Bei seiner Rückkehr in die Tschechei wurde er verhaftet und wegen„staaatsseind. licher Betätigung“, die ausschließlich in der zeitweiligen Zugehörigkeit zur reichsdeutschen SA erblickt wurde, zu einem Jahr schweren Kerkers verurteilt. Die eingebrachte Nichtigkeitsbeschwerde wurde nun heute vom Obersten Gerichtshof abgewiesen, so daß das Urteil endgültig Rechtskraft gewinnt. Das endgültige Ergebnis des Eintopfsonntags vom 16. Dezember 1934 erbrachte im Gau Köln=Aachen die Summe von 175 302,15 Mark. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vormonat von 7000 Mark, gegenüber dem Monat Oktober von 27000 Mark. 4 Seite 2. Ne. 15 129. Eoneral=Anzeiger für Vonn und Amgegend! Vonner Nachrichten 8. Januar 1935. In die Aoniimmungskommission- Harter! Ein auversündliches Schreiben an die Bischöse von Trier und Spezer Die Abseimmungskommission hat am 5. Januar folgenden Brief an die Bischöfe von Trier und Speyer gerichtet: Ew. Exzellenz beehre ich mich von Folgendem in Kenntnis zu setzen: In einer Erklärung, die am 3. Januar in hiesigen Zeitungen erschien und hier beigefügt ist, haben die Dechanten des Saargebiets, wie Ew. Exzellenz ersehen werden, unter Hinweis auf einen Erlaß Ew. Exzellenz und des Bischofs von Trier, (Speyer) Stellung genommen bezüglich der Frage über die die Abstimmungsberechtigten bei der Volksabstimmung zu stimmen haben und zwar in einer Weise, die als eine klare Stellungnahme zugunsten der Rückgliederung an Deutschland anzusehen ist. Die Abstimmung=kommission, im vollen Bewußtsein ihrer Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß die bevorstehende Volksabstimmung dem freien und unbeeinflußten Willen der Stimmberechtigten entspreche, kann und darf die Tatfache nicht aus dem Auge lassen, daß diese Stellungnahme der Seistlichen im Abstimmungskampf eine Beeinflussung mit sich bringen sann derart, die Freiheil der Abstimmung zu gefährden.(!) Als eine derartige Beeinflussung muß die Kommission auch den Erlaß der Bischöse der Kölner Kirchenprovinz vom 26. Dezember 1934 betrachten betr. das Gebet in allen Kirchen anläßlich der Volksabstimmung am 13. Januar, wenn dieser Erlaß so zu verstehen ist, daß er sich auch auf die Kirchen im Saargebiet bezieht. Die Kommission glaubt, annehmen zu können, daß Ew. Exzellenz gegen die Veröffentlichung dieses Schreibens, das don Standpunkt der Kommission zum Ausdruck bringt, in der Presse des Saargebietes nichto einzuwenden haben dürften. Ew. Exzellenz wollen den Ausdruck meiner vorzüglichsten Hochochtung entgegennehmen. Der Präsident der Negierungskommission gez. A. E. Rohde. Die Haltung der deutschen Bischöse von Trier und Speyer, von denen übrigens der letztere bereits in der pälzischen Separatistenzeit vorbildliche Beweise seines Mutes und seiner Vaterlandsliebe gegeben hatte, war nicht zuletzt dadurch bedingt, daß die Separatisten systematisch versucht hatten, Kirche und Christentum gegen das neue Deutschland auszuspielen und es den Katholiken als solchen als Pflicht hinzustellen, aus religiösen Gründen ihre Stimmen für den status quo, also gegen Deutschenland abzugeben. Von Seiten der Abstimmungsbehörden waren gegen solche geradezu als blasphemisch zu bezeichnende Versuche, das religiöse Moment in ihre Propaganda hineinzuziehen, beinerbei Einwände erhoben worden, womit man die beiden Bischöse der Aufgabe enthoben haben würde, festzustellen, daß das morabische Gesetz auf Erden, die Vaterlandsliebe, niemals mit dem Religtösen in Gegensatz gebracht werden kann. Die deutschen Bischöfe wissen ebenso wie die saarländischen Katholiken, was sie mit ihrem katholischen Glauben und ihrem deutschen Gewissen vereinen können, ohas daß dazu die Abstimmungskommission ihnen hierfür theoretische Natschläge und Belehrungen zu erteilen draucht.#0 220 i hm Die Sorge der Abstimmungskommission sollte sich nach allgemeiner Auffassung intensiver auf andere Stellen richten, die sich unbefugt in den Abstimmungskampf einmischen. Bisher ist noch nicht bekannt geworden, daß die Abstimmungskommission etwas gegen die französische Geubenverwaltung, die mit materiellen Machtmitteln und ausgeklügeltem Spitzelsystem einen unerlaubten Druck auf die saarländischen Vergleute und darüber hinaus eine politische Herrschaft über die abstimmungsberechtigte Bevölkerung auszuüben suchte, unternommen hat. Gerade die in den letzten Tagen erbrachten Beweise hierüder hätten es erwarten lassen, daß gegen solche Mißbräuche, nicht aber gegen von Verantwortungogefühl gegenüber dem deutschen Katholizismus diktierte Erlasse und Kundgebungen der deutschen Bischöse von Seiten der Abstimmungskommission eingeschritten würde. Die Saarpresse start besremdet Die saarländische Presse befaßt sich eingehend mit dem Schreiben der Abstimmungskommission an die Bischöfe von Trier und Speyer. Ueberall kommt starkes Befremden über dieses unverständliche Schriftstück zum Ausdruck. So schreibt die katholische Saarbrücker Landeszeitung: Die in unserer Zeitung veröffentliche Erklärung sämtlicher Dechanten des Saargebietes war eine ebenso selbstverständliche wie berechtigte Abwehr der von dem Führer des sogenannten Volksbundes und von seinem Kampfblatt immer wieder aufgestellten Behauptungen, daß die Geistlichen des Saargebietes zu 80 bis 90 v. H. für den status quo einträten. Es ist das gute Recht der katholischen Geistlichen, solchen Behauptungen. die unwahr sind und von der großen Mehrheit des Saarvolkes als kränkend empfunden werden, entgegenzutreten. Die Saarbrücker Zeitung bemerkt zu dem Schreiben u..: Wir glauben nicht, daß die Bischöse es notwendig haben und gewillt sind, sich von der Abstimmungskommission in eine Neutralität verweisen zu lassen, die für die Abstimmungskommission möglich sein mag, die es aber für keinen Deutschen geben darf, auch nicht für den deutschen Katholiken —für den letzteren schon deshalb nicht, weil, wie es die Dechanten in ihrer Erklärung ausdrücken,„die Liebe und Treue zu unserem deutschen Volk und Vaterland eine sittliche Tugend“ ist. Die Abstimmungskommission verlangt also von den Bischöfen nicht mehr und nicht weniger, als daß sie schweigen zu einer Frage, die vom Standpunkt des Katholizismus aus eine klare Entscheidung heischt, daß sie ihre Pflicht als Bischöfe einem Neutralitätsverlangen unterordnen. Mitgliedersperre der Deutschen Frout Die Deutsche Front teilt mit:„Auf Grund verschiedtner Anfragen sehen wir uns veronlaßt, darauf hinzuweisen, daß die Mitgliedersperre der Deutschen (Schluß des redaktionellen Teils.) Front nach wie vor aufgehoben bleibt. Daß aber nach dem 13. Januar keine Aufnahmen mehr erfolgen können, ist selbstverständlich.“ Eine dänische Stimme zur Saarabstimmung In einem Leitartikel unter der Ueberschrift„Vor der Saarentscheidung“ führt das demokravische Ekstrabladet am Montagabend u. a. aus: Man hat er bisher für selbstverständlich gehalten, daß Deutschland mindestens 90 v. H. der Stimmen erhalten werde. Jetzt wird davon gesprochen, daß der Nationalsozialismus viele Stimmen verscheucht habe. Wir haben kein besonderes Vertrauen zu allen Verlautbarungen und Gerüchten, die sich um die Saarabstimmung bewegen. Die Wahrscheinlichkeit spricht jedoch dafür, daß alle Deutschen im Saargebiet, mit Ausnahme der Kommunisten, deutsch stimmen werden und die Mehrheit daher so groß sein wird, daß man gezwungen sein wird, sie zu respektieren und das Gebiet ohne weitere Schwierigkeiten an Deutschland übergehen zu lassen. Für den Frieden muß man im Interesse Europas stark wünschen, daß dies geschieht. Es kann ja kein Zweifel daran bestehen, daß es keinen wirklichen Frieden auf dem Festland geben wird, solange die Saarfrage besteht, und daß nur deren Lösung in rein deutschem Sinne befriedigend wirken kann. Abschied der Uebersee=Saardentschen von Berlin Die 387 Saardeutschen aus Nordamerika haben am Montagabend vom Potsdamer Bahnhof aus die Weiterfahrt in die Heimat angetreten; sie werden heute vormittag 11.10 Uhr in Sgarbrücken eintreffen. So herzlich wie der Empfang und die Aufnahme in den zwei Tagen ihres Berliner Aufenthaltes war, war auch der Abschied. Noch einmal schlug den Saardeutschen in frischer Natürlichkeit die Liebe der Berliner entgegen, um ebenso begeistert und gerührt erwidert zu werden. Tannengirlanden und Flaggen schmücken den Bahnhof. Abordnungen der SA und der PO stehen längseits des ganzen Zuges auf dem Bahnsteig, den außerdem Hunderte von Volksgenossen füllen, die die Abfahrt der Brüder vom Saarland mit erleben wollen. Brausend klingt das Sieg Heil durch die Halle, als der Zug langsam aus der Halle rollt. Die Fahrt des Sonderzuges führt über Kassel und Frankfurt a.., Türkismühle und Ottweiler nach Saarbrücken. Die letzten Saardeutschen aus den Vereinigten Staalen an Bord der„Suropa“. Der Schnelldampfer Europa des Norddeutschen Lloyd befindet sich auf der Heimreise nach Bremerhaven. Wie von Vord berichtet wird, sind unter seinen Fahrgästen etwa 100 Saardeutsche, die die letzte Reisemöglichkeit, um an der Saarabstimmung teilzunehmen, benutzt haben und nun mit der Europa am Freitag in die alte Heimat zurückkehren. Am Vorabend der Abstimmung werden abends zwischen 19 und 20 Uhr in allen Dörfern längs der Saargrenze die Glocken läuten. Um 20 Uhr werden auf den Bergen Höhenfeuer angezündet, die den Tag der Befreiung der Saar ankündigen sollen. Die Lügenmeldungen der Saarbrücker Volksstimme über eine angebliche Stellungnahme des Papstes zugunsten des status quo werden von vatikanischen Kreisen auf das schärfste zurückgewiesen. Die strikte Neutralität des Papstes in der Saarfrage werde auch in Zukunft aufrechterhalten werden. Feagenbeeinstafang and nicht zagrlossene Frügen Die ersten Zevgenvernehmungen im Nemelländer=Prozeß Der Beginn der Zeugenvernehmung im Memelländer Prozeß gestaltete sich am ersten Tage der Beweisaufnahme recht langwierig. Von den für fünf Tage geladenen 20 Zeugen konnten bis zum Schluß der Sitzung gegen ½27 Uhr neun vernommen werden. Der Nebenkläger Loops wehrte sich bei seiner Vernehmung entschieden gegen die Behauptung des Angeklagten Johann Wallat, daß er im Dienst der litanischen Geheimpolizei gestanden hätte. Im übrigen waren seine Aussagen äußerst widerspruchsvoll. Der Zeuge Schedat erklärte auf die meisten Fragen, daß das, was er dem Untersuchungsrichter zu Protokoll gegeben habe, auf Gerüchten beruhe, u. a. auch die Behauptung, daß Neumann von der RSDAP zum Führer der Neumann=Partei ernannt(?), und daß ein gewisser Klinger nach Deutschland zur Führerschule geschickt worden sei. Auf die Frage eines Verteidigers, ob ihm dann der Untersuchungsrichter nicht darauf aufmerksam gemacht habe, daß Gerüchte ohne Quellenangabe nicht in das Protokoll ausgenommen werden können, erklärte der Zeuge zur allgemeinen Heiterkeit, daß dex, Untersuchungsrichter nur nach Gerüchten gefragt hätte. Da die Aussagen dieses Zeugen gegenüber seiner Erklärung vor dem Untersuchungsrichter in immer größeren Widerspruch gerieten, griff Staatsanwaltschaftsrat Monstavicius, der die Voruntersuchung des Verfahrens leitete, ein und beantragte gegen diesen Zeugen ein Verfahren wegen Meineides und falscher Aussage einzuleiten. Der Hauptverteidiger, Pros. Stantevieius, protestierte gegen diesen Vorstoh des Staatsanwelts, de ein solches Vorgehen vor Ablauf der Vernehmung als Zeugenbeeinflussung bezeichnet werden müsse Der Angeklogte Lapins, der Führer des„Wandervogels“ im Memelgebiet, stellte an den Zeugen eine Frage, ob er nicht das Protokoll dem Untersuchungsrichter aus Furcht vor einer Einlieferung ins Gefängnis von Bajohren unterschrieben habe. Die Frage wurde nicht zugelassen. Allgemein brachte das Verhör der Belastungszeugen am fersten Tage kaum etwag, was eine Stütze für die Anklage sein könntename Uchrastungshaushalt Seine Hoffnungen, Ausgaben und Einnahmen In beiden Häusern des Kongresses wurde Roosevelts Botschaft zum neuen Bundeshaushalt verlesen. Präsident Roosevelt gibt zu, daß seine Hoffnung, im dritten Etatsjahr seiner Regierungszeit Ausgaben und Einnahmen auszugleichen, sich nicht habe verwirklichen lassen. Schuld daran sei vor allem die immer noch hohe Arbeitslosenzahl, die den außerordentlichen Haushalt nicht wesentlich habe verringern lassen. Dagegen schließe der ordentliche Haushalt mit einem kleinen Ueberschuß ab. Er verspreche, daß abgesehen von Ausgaben für die Arbeitsbeschaffung künftig jede Ausgabe durch entsprechende Einnahmen voll gedeckt sein werde. Für die Arbeitobeschaffung sordert der Bräsident für den Haushalt 1336 einen Pauschalbetrag von vier Milliaeden. Im Weißen Haus legt man besonderen Wert auf die Feststellung, daß der neue Haushalt in der von Roosevelt vorgeschlagenen Form unter keinen Umständen zu einer Inflation führen werde. Im ordentlichen Haushalt 1936 sind die Ausgaben einschließlich des Schuldendienstes auf 3940 geschätzt, wovon für die Landesverteidigung 792 gegenüber 613 im Jahre 1935 und 480 im Jahre 1934 angefordert werden. Die Erhöhung wird damit erklärt, daß alle Ausgaben für Militärzwecke, die bioher teilweise als Notstandsarbeiten im außerordentlichen Haushalt ausgewiesen wurden, künftig an der richtigen Stelle im ordentlichen Haushalt aufgeführt werden. Von den 792 Millionen, die für die Landesverteidigung angefordert sind, entfallen 477 auf die Flotte und 815 auf die Armee. Prastbent=Kovsenal ausgleichen zu können, bisher sehlgeschlagen Zum Wehrhaushalt bemerke Prüsident Rooserelt in seiner Botschaft u.., daß nicht nur das Heer eine moderne Ausrüstung brauche, daß die Vereinigten Staaten vielmehr daran gehen mühten, die Verzögerung aufzuholen, die unter den früheren Regierungen in der Ausführung der Flottenvertrüge von 1922 und 1930 eingetreten sei, d. h. mit anderen Worten: Präsident Roosevelt benachrichtigt Japan, sahz er ent. schlossen sei, bis zur Höchstgrenze dieser Veriräge aufzurüsten, da sich eine Einigung mit Japan über eine Herabsetzung der Seerüstungen nicht erzielen ließ. Natürlich steigt angesichts des großen jährlichen Fehlbetrages der Schuldendienst, und zwar von 1116 im Haushaltsjahr 1934 auf 1511 im Etat 1956. Roosevelt bemerkt hierzu, daß ein gewisser Trost(!) in der starken Verminderung des Zinssatzes für diese öffentlichen Anleihen zu finden sei. Im übrigen halte er den Bundeskredit nach wie vor für gesund. Rosseveit will den Vier=Zoll um 59 Prozent senken Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, beabsichtigt Präsident Roosevelt, einer Empfehlung der Tarifkommission entsprechend, den Einfuhrzoll für Bier um 50 Prozent zu ermäßigen. Die Verwirklichung dieser Absicht hänge jedoch davon ab, daß Deutschland und die Tschechoslowakei, die wichtigsten Bierljeferanten der Vereinigten Staaten, sich zur Abnahme gewisser amerikanischer Produkte bereit erklärten. Beide Länder hätten grundsätzlich dem Abschluß derartiger Abkommen zugestimmt. Der weiße Tod Sechs Menschen in Lawinen umgekommen Vier Italiener aus Mailand, darunter zwei Frauen, die am Sonntag früh im Silvaplana=Gediet eine Ski=Winderung unternommen hatten, verfehlten bei der Abfahrt ins Roseg=Tal den Weg. Sie fuhren auf ein Schneebrett, das niederbrach und die vier SkiLäufer unter sich begrub. Zwei von ihnen konnten kurze Zeit darauf von anderen Ski=Läufern aus den Schneemassen geborgen werden. Jsdoch blieben sofort unternommene Wiederbelebungsversuche erfolglos. Zwei Londoner Ski=Läufer namens John Howard und. Franklin Armstrong wurden bei einer Besteigung der Hochjoch=Spitze in den Oetztaler Alpen von einer Lawine verschüttet. Die Leiche Howards wurde mit Hilfe der Lawinenschnur, die aus dem Schnee herausragte, gefunden. Die Leiche seines Gefährten konnte bioher noch nicht geborgen werden. Sroße Ueberschwemmungen in Süd=Kalisornien Seit der vergangenen Nacht tobt über dem Süden Kalisorniens ein außerordentlich heftiger Sturm, der von wolkenbruchartigem Regen begleitet wird. In Los Angeles stehen zahllose Keller und Erdgeschosse unter Wasser. Die Telephonverbindungen sind unterbrochen. Die Straßen in Montrose und La Crescenda gleichen reißenden Strömen. Die Verdindung zwischen La Creszenda und Tujunga ist durch Erdrutsche völlig unterbunden. In Longbeach mußten die niedriger gelogenen Stadtteile durch Polizeibeamte in Rettungsbooten geräumt werden. Das Rote Kreuz bereitet eine umsangreiche Hilfsaktion vor. Schwesterschiff der Morro Castlie ausgekausen Tumulte in Neuyork Der Passagierdampfer Havanna, die der WardLine gehört(ebenso wie die Morro Cosile), ist auf der Höhe von Florida auf ein Riff aufgelaufen. Die Passagiere und die Besatzung konnten von zur Hilfe eilenden amerikanischen Schiffen übernommen werden. Lediglich ein Passagier soll ums Leben gekommen sein. Der Kapitän sowie einige Offiziere und eine Anzahl der Mannschaft befinden sich noch an Bord des Sstiffes: es besteht jedoch keine Gefahr. Die Nachricht führte in Neupork zu Tumultszenen. Als sich die Meldungen verbreiteten, daß das Schiff aufgelausen sei, versammelte sich vor der Reederei eine große Menschenmenge. Da die Menge die von der Reederei herausgegebenen Berichte in Erinnerung der an die Katastrophe der Morro Castle herausgegebenen unzutreffenden Meldungen keinen Glauben schenkte, mußte schließlich die Polizei herbeigerufen werden, um das Gebäude der Ward=Line abzusperren. Der Lanziger Senatspräsident in Warschan Der Empfang des Danziger Senatspräsidenten Greiser auf dem Bahnhof in Warschau sand um 9 Uhr früh statt. Zur Begrüßung waren auf dem Bahnhof erschienen Minister Zawadzki in Vertretung des Ministerpräsidenten, der Kabinettochef des Außenministeriums, Dembicki in Vertretung des Außenministere, Graf Romer als Vertreter des Staatspräsidenten, ferner Staatesekretär Lechnicki, der Warschauer Stadtpräsident Starzinski und Vertreter der zivilen und militärischen Behörden. Der Besuch wird, entgegen dem ursprünglichen Programm, auf einen weiteren Tag ausgedehnt. Die Danziger Gäste werden nicht, wie beabsichtigt, schon am Montag zurückreisen, sondern in Warschau übernachten und sich Dienstag in das Schloß Spala bei Tomas= zow begeben, um dort dem polnischen Kriegsminister Pilsudski einen Besuch abzustatten. Die Vertreter des Danziger Senats statteten am Montag dem polnischen Ministerpräsidenten Kozlowski einen Besuch ab. Anschließend wurden die von Außenminister Beck zu einem Frühstück geladen. Englische Ingend beim Ministerprasidenten Göring Am Abschlußtage des deutsch=englischen Jugendlagers, das diesmal in Berchtesgaden abgehalten worden ist, wurden die deutschen und englischen Teilnehmer von Ministerpräsident Göring auf dem Obersalzberg begrüßt. Ministerpräsident Göring fand sehr anerkennende Worte für die wertvolle ständige Arheit dieser Lager. Die deutschen und englischer Teilnehmer berichteten begeistert über ihre Erlebnisse im Gemeinschaftslager. Die französische Marinepolitik Gescheitertes Zusammengehen mit Japan Wie Reuter aus Tokio meldet, hatte der dortige französtsche Botschafter mit dem japanischen Minister des Auswärtigen Hirota eine Unterredung über Flottenfragen. Dabei teilte er dem Minister des Auswärtigen mit, daß Frankreich mit dem ihm auf Grund des Londoner Flottenvertrages zugeteilten Höchstmaß an Schiftsraum für leichte Streitkräfte nicht zufrieden sei. Angesichts der auf dem Gebiete der internationalen Flottenpolitik eingetretenen Veränderungen wünsche Frankreich ferner, daß auch andere Mächte, vor allen Dingen Deutschland, zur Teilnahme an einer Flottenkonferenz eingeladen werden. Neuter zufolge hat Hirota hierauf geantwortet, daß Japan die Heranziehung anderer Mächte, außer den Signataren des Vertrages von Washington, zu einer Flottenkonferenz nicht wünsche. Die Pariser Liberté ist von den römischen Vereinbarungen nicht restlos zufriedengestellt. Der Außenpolitiker des Blattes, Jacques Bainville, bedauert es, daß man in Nom nicht über die Flottenfrage gesprochen habe und daß Italien wahrscheinlich die beiden angekündigten Panzerkreuzer auf Kiel legen werde. Man müsse sich fragen, welchen Wert das Abkommen über die Nationalitätenfrage in Tunis habe, wenn die italienischen Geschwoder das Mittelmeer beherrschten. Frankreich sei gern bereit, Italien finanziell zu helfen, aber nur um die Lire zu stützen und nicht um die Schlagkraft der italienischen Flotte zu verstärken, Reiseplan für den Auslandskreuzer Karlsruhe Nach Teilnahme an der 400=Jahrfeier der Hauptstadt Kima, wird. Kreuzer Karlsruhe am 6. Februar=Callgo(Peru) verlassen. Der weitere Reiseplan des Schiffes ist folgender: Vom 11.—16. Februar Buenaventura; vom.—12. März San Francisco; vom 15.—21. März Vancouver; vom.—8. April Accapulco; vom 15.—20. April Colon(Panama); vom 26. April bis 4. Mai Houston; vom 10.—20. Mai Charleston; vom.—12. Juni. Vigo; vom 16.—19. Juni Schillig=Reede; am 20. Juni Kiel. Englischer Tankdampfer verschollen In Schiffahrtskreisen wird befürchtet, daß der 5880 Tonnen große englische Tankdampfer„La Creszentia“, der seit über zwei Wochen keinerlei Nachricht gegeben hat, mit seiner 30köpfigen Besatzung untergegangen ist. Das Schiff hatte über 62000 Faß Rohöl geladen. Das Tankschiff„Athelbeach“ teilte der Radio=Corporation in einem Funkspruch mit, daß es etwa 900 Meilen nordöstlich von Hawai große Oellachen durchfahren habe. Neues in Körze Stabschef Lutze erläßt einen Aufruf, in dem er für die Grüße und Glückwünsche aus allen Volkskreisen zum Weihnachtsfest, zu seinem Geburtstag und zur Jahreswende seinen herzlichen Dank ausspricht. Die württembergische Justizverwaltung wurde am Montag in einem feierlichen Akt, bei dem u. a. Reichsjustizminister Dr. Gürtner eine Ansprache hielt, auf das Reich übernommen. Der bekannte Asienforscher Sven Hedin hat soeben telegraphisch eine Einladung zur Teilnahme an der geplanten Forschungsfahrt des neuen Zeppelins in das innere Brasiliens angenommen. Im Berliner Auswärtigen Amt ist ein Abkommen über den deutsch=estnischen Warenverkehr unterzeichnet worden. Der Hauptausschuß des Zentralausschusses für Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche wählte Pastor Constantin Frick(Bremen) zum Präsidenten des Zentralausschusses. Nach einer Mitteilung des Sozialamtes der DAF geht das Aufgabengebiet der Vertrauensmänner in der Angestelltenversicherung mit sofortiger Wirkung auf die Rechtsberatungsstellen der DAF über. Die an Ort und Stelle geführten Nachforschungen über die Ursache der Katastrophe des holländischen Großflugzeuges„Uiver“ haben ergeben, daß Blitzschlag als Ursache nicht in Frage kommt. Wahrscheinlich ist das Flugzeug in voller Geschwindigkeit mit dem Erdboden zusammengestoßen und dann in Brand geraten. Hauptschristleiter: Dr. Egon=Erich Ulbrecht. Stellvertisten= der Hauptschriftleiter: Heinz Lohm. Verantwortlich tli den volltiichen Teil: Dr. Egon=Erich Aldrechi Verautwortlich ür den Boritg, Zug,„Fi# Bonn zunerlangte zeigen; Albert Tnode.... den der## KIIIS ohm Verantwortlich fal An#g,.e. Vonn unditignug Einsendun. oone Rüdporto werden nicht zurückgelandl Sprechstunden Pedaftion#.. Bonner Nachrichten Gm 84: 21 160. Bruck und Verla 5 5 Sammetrut konte Kbln 11144 und 17 18 Uhr Purchichnittsaut Siam und, W: Bonner KozMgg#m. °: Byr#c, gscheg. meiruf: 3851, 55 Rernaesprace## 18672. Gankkonte: Girofonio Meimebanriruc Bonn Deutsche Bank und Diskonio=Gesellschaft. Bezugspreis für den General=Anzeiger monatlich.—M. für die Illustrierte monatlich#s frei Haus einschließlich Botenlohn und Transportkoften Postbezugspreis mit Küustrierte Föhlugengeg#tberwellungsgebüdr, ausschlleßlich Anzeigengrundprels(Grohtspülte 46 mm) 193, Teranzeigen 18 mm breit.— M, Einspaitige Anzeigen bis 1it1 mm Höde 15.8. Baderanzeigen und Anzeigen des Gastwirtschaftsewerdes 159 Bekannimachungen und Anzeigen von Bebörden und Gerichtsvostziebern 155 Vereins=Anzeigen, der Wirtschaftswerbung dienen 1113 Familien=Angesuche 53„ Alle se die 46 mm Dreite von privaten Auftraggebern fortlausend ohne Auszeichnungsschrit gesetzt das Wort 5s Auskunftsgebühr(Porto besonderei 213. Kür isle Nachlaßflassel B. Galtie ist die AnzeigenHAHPF erten= und Auskunftsgebühr(Porto beion wachie m bennumsen Bonnshen. 8. Januar 1935. Seneral=Anzeiger für Vonn und Amgegend! Vonner Nachrichten. Nr. 15 129. Seite 3. Bonnet=Nachrichten Zwei Schausenstereinbrüche in einer Nacht In der Nacht zum Samstag gegen 4 Uhr wurde die Schaufensterscheibe eines Konfektionsgeschäftes zertrümmert und eine dunkel gestreifte Kammgarnhose, 1 Convon schwarzer Meltonstoff und 4 Coupons grau=schwarz gemusterter Kammgarn=Anzugstoff entwendet. In derselben Nacht wurde etwas später die Schausensterscheibe eines Radiogeschäftes zertrümmert und einige Radioapparate gestohlen. Vor Ankauf der Stoffe und Radioapparate wird gewarnt. Die Kriminalpolizei ist z. Zt. mit der Aufklärung der Schaufenstereinbrüche beschäftigt. Die bisher angestellten Ermittlungen haben ergeben, daß in beiden Fällen zwei Männer mit einem Personenkraftwagen als Täter in Frage kommen. Bevor die Tat in Vonn ausgeführt wurde, waren die Diebe mit dem gleichen Auto in Honnef, wo ebenfalls zwei Schaufenstereinbrüche von ihnen verübt wurden. Sie benutzten einen modernen Stromlinienwagen Marke„Audi“ mit dem Kennzeichen 12. 59146, den sie in Köln dem Besitzer entwendet haben. Vermutlich handelt es sich um Kölner Verbrecher. In der Nacht zum Sonntag störte ein Mann in der Altstadt die öffentliche Ruhe. Ein Polizeibeamter, der die Personalien feststellen wollte, wurde von ihm tätlich angegriffen. Der Täter wurde festgenommen. Außerdem wurden festgenommen: zwei Männer von auswärts wegen Sachbeschädigung und Ruhestörung, ein Mann wegen Trunkenheit und ein Mann wegen Abtreibung. Oberbürgermeister Nickert hat am Montag seinen Dienst wieder angetreten. 90 Jahre Vonner Studentenseelsorge Am 1. Januar vor 90 Jahren führte Kardinal von Geißel den akademischen Gottesdienst und die Studentenseelsorge ein. Hierbei unterstützte ihn Prof. Dieringer, der sich an der Universität Bonn um die religiöswissenschaftliche Unterweisung der Laienstudierenden bemühte. Er erzielte mit seinen Vorlesungen außerordentliche Erfolge und erwarb sich einen glänzenden Ruf. Im Jahre 1843 richtete Dieringer für das theologische Konvikt in Bonn einen eigenen Gottesdienst an Sonn= und Feiertagen ein. Erst im Jahre 1845 konnte der regelmäßige akademische Gottesdienst für die katholischen Studenten und Professoren unserer Universität begonnen werden. Dieringers Predigten, die er später mit Pros. Martin abwechselnd hielt, waren wegen ihrer Lebensnähe besonders geschätzt. Kreiskeiter Weisheit wird in sein umt eingefahrt Gauleiter Grohs verpflichtet den Leiter des neuen Vonner Großkreises der NSDAP auf sein Amk— Dank und Amtsabschied der bisherigen Kreisleiter, Oberbürgermeister Rickert und Bürgermeister Hausmann heutigen Staat errichtet, sie schicke sich jetzt an, das winnen. Nachdem der Gauleiter dann nochmals den Deitte Reich zu bauen. Wer in ihr, der einzigen Wil= bisherigen Kreisleitern Oberbürgermeister Nickert und lensträgerin des deutschen Volkes, an führender Stelle Bürgermeister Hausmann den Dank der Bewegung stehe, sei auf besondere Weise vor den andern Volks= j ausgesprochen und ihnen das Recht verliehen hatte, Als gestern abend der bioherige Bürgermeister von Mechernich, Sturmbannführer Hans Weisheit, in sein neues Amt als Kreisleiter der NSDAP für den neuen Großkreis Bonn=Stadt und=Land eingeführt wurde, erlebte die neue Aula der Bonner Universität eine Feierstunde besonderer Art. Groß leuchtete von der rot verkleideten Aula=Orgel der silberne Reichsadler herab, hunderte und aberhunderte von Parteigenossen in Amtswalteruniform füllten die Aula bis auf den letzten Platz. Auf dem Podium hatte die SA. Kapelle unter Kürschners Leitung Platz genommen, die den Fahneneinmarsch mit braussenden Klängen begleitette. Als sich dann die vielen Fahnen auf dem Podium aufgebaut hatten, erklang oben von der Mittelgalerie dumpfer Trommelwirbel der HI und ihre Fanfaren erfüllten schmetternd den Raum. Dann eine helle und klare Knabenstimme, die ein Gedicht Baldur von Schirachs über die neue deutsche Jugend und ihren Geist ausrief. Und schließlich hörte man den scharfen, rhythmischen Takt zweier Sprechchöre, eine Jungvolkund eine HI=Gruppe. Die Einführungsansprache hielt Sauleiter Grohs Er warf einen Blick zurück auf den gewaltigen Weg der Partei zu Volk und Reich. Die Partei habe den genossen herausgestellt— an Ehrungen, aber auch an Verantwortung. Nie vordem habe eine Zeit ihren führenden Männern ein solches Maß von Verantwortung auf die Schultern gelegt wie es heute von den führenden Männern der Partei getragen werde. So sei es daher verständlich, wenn ihnen auch ein besonderer Persönlichkeitswert zugesprochen werden müsse. Schon früh hatten sie zumeist den Weg zur Partei und zu Adolf Hitler gefunden, viele und schwere Opfer mußten sie auf diesem Weg, den ihnen die Liebe zu Volk und Vaterland wies, bringen. Schweren Herzene — so führte der Gauleiter weiter aus— scheide er nun von zwei solchen Männern der NSDAP, die neben ihrem Parteiamt auch noch ein umfangreiches und verantwortungsvolles behördliches Amt zu verwalten haben. Mit der Zusammenlegung der bisherigen Kreise Bonn=Stadt und=Land habe aber auch eine entsprechende Umorganisation in der Führung erfolgen müssen, zumal man es auf die Dauer nicht hätte verantworten können, daß ein bedeutungsvolles Parteiamt und ein wichtiges Behördenamt gleichzeitig in einer Hand liege. Doch nicht auf die Männer und Kameraden, sondern nur auf ihre Aemter beziehe sich der Abschied. Beiden bisherigen Kreisleitern, Oberbürgermeister Rickert und Bürgermeister Hausmann, dankte der Gauleiter für alles. was sie in ihrer Kreisleiterarbeit für die Bewegung und damit für das ganze Volk geleistet haben. Er erinnerte dabei daran, daß Oberbürgermeister Rickert in schwerster Kampfzeit sein gesichertes Beamtenamt aufgegeben habe, um der Bewegung treu bleiben zu können. Damit gehöre er zu den Beamten im Gau, deren Zahl so klein sei, daß man sie an den fünf Fingern abzählen könne. Heute sei er als Oberbürgermeister für Bonn und seine Bevölkerung von unerhörtem Wert und zugleich ein Garant dafür, daß die Bonner Verwaltung vom nationalsozialistischen Geist der Sauberkeit beherrscht bleibe. Der neue Kreisleiter Hans Weisheit, so fuhr Gauleiter Grohé fort, sei schon im Jahre 1922 Nationalsozialist gewesen. Seit jener Zeit habe er sich in verschiedenen Gliederungen der Partei erfolgreich betätigt. Neben seinem Bürgermeisterposten in Mechernich habe er zuletzt einen Sturmbann der SA geführt. Als Kreisleiter der RSDAP solle er nun den politischen Mittelpunkt des Bonner Kreisgebietes bilden, an ihn solle sich alles klammern können, was nationalsozialistisch denken und handeln will. Zugleich bilde er die höchste Stelle im Kreis für das Verhältnis der RSDAP zu den Behörden. Sein Ziel müsse sein, auch den letzten deutschen Menschen im Kreisgebiet zu geauch weiterhin den Dienstanzug der Kreisleiter zu tragen, entband er sie offiziell von ihren Kreisleiterämlern mit der Bitte, ihm auch weiterhin im nationalsozialistischen Geist der Kameradschaft zur Verfügung zu bleiben. Dann übergab er den neuen Großkreis Bonn=Stadt und=Land an Sturmbannführer Weisheit mit dem Versprechen, ihm als Gauleiter wie ein Kamerad zur Seite zu stehen. Kreisleiter Weisheit dankte für das Vertrauen, das ihn zu seinem neuen Amt berufen habe. Er wolle seine ganze Kraft daransetzen, die ihm gestellten neuen Amtsaufgaben zu lösen. An die Parteigenossen richtete er die Bitte, in vertrauensvoller Kameradschaft mit ihm zusammenzuarbeiten,“ dann könnten auch die größten Schwierigkeiten überwunden werden. Die Fahne, der sich der Nationalsozialist verschworen habe, sei das Symbol der Freiheit und des Opfers. Nur der sei wirklich Nationalsozialist, der gelernt habe, freudig das eigene Ich dem Dienst am Volke unterzuordnen. Oberbürgermeister Rickert rief dann noch einmal die Erinnerung wach an die Kameradschaft, die er in langen Jahren des Kampfes bei gleichgesinnten Männern der Bewegung gefunden habe. Schwer werde ihm nun der Abschied aus diesem Kameradschaftskreise. Mit dem Dank an alle Mitkämpfer verband er herzliche Dankesworte an den Gauleiter und ein herzliches Willkommen an den neuen Kreisleiter mit dem Wunsch guter Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Partei. Und auch Bürgermeister Hausmann nahm nur mit Wehmut Abschied von der Arbeit eines Kreisleiters, bei der er in den langen Jahren des Kampfes ebenfalls viele Freunde und Kameraden fand. Nach dem gemeinsam gesungenen Lied„Volk aus Gewehr“ gaben die Führer der Gliederungen der Partei, als erster Standartenführer Reinartz, dem neuen Kreisleiter ihr Treueversprechen. Mit der Verpflichtung der Kreisamtsleiter durch den Kreisleiter und dem Gesang des Deutschland= und Horst=Wessel=Liedes wurde die Feier beschlossen. * Kreisleiter Hans Weisheit wurde am 9. Juni 1901 in Hermülheim bei Köln geboren; er ist verheiratet und katholischer Konfession. Am 29. Juli wurde er zum k. Bürgermeister von Mechernich bestimmt und unter größter Beteiligung der Bevölkerung und der SA aus dem ganzen Kreise Schleiden in sein Amt eingeführt. Alt-Bonner Kuriositäten Hille! Ein Gewitter! Auch heute gibt es Leute, die Angst vor Donner und Blitz haben. Aber im allgemeinen nehmen wir ein Gewitter doch nicht allzu tragisch. Uns ist die Elektrizität vertraut, ja, wir wagen uns daran, die Kraft des Blitzes einzufangen und wissenschaftlich zu verwerten. Aber Ur=Ur=Großvater scheint mächtigen Respekt vor Gewittern gehabt zu haben, denn immer wieder ließ er sich Verhaltungsmaßregeln in der Zeitung dafür geben. „Da bey keinem Menschen, der auf Pech oder Seide steht, von einer elektrisirten Sache oder Person ein Funke herausgebracht werden kann, und die Luft bey einem Gewitter elektrisch geworden ist, oder besser: das Gewitter eine wahre Elektricität in den Wolken ist, so kann man sich gegen die schädlichen Wirkungen des Blitzes sichern: wenn man entweder in seidenen Schnüren hänget oder auf Seide oder Pech stehet. Seiden=Stühle, darauf man sitzet, angezogene seidene Kleider, seidene Fußküssen, Wände mit Tapeten und mit Pech eingeküttete Glastafeln der Fenster thun auch aus gleichem Grunde dagegen Dienste. Aber die wenigsten Menschen sind in dem Stande sich dieser Mittel bedienen zu können. Man bemerke also folgende: Wenn ein Gewitter bevorsteht, lasse man die Luft durchs Zimmer streichen, um es aufzutrocknen, und dann wieder zuschließen, und lasse so wenig Leute darinn als möglich ist. Alles Metall, und überhaupt alles dasjenige, was sich stark elektrisiren läßt, lege man von sich; auch die Nachbarschaft mit Metallen vermeide man, und stehe nicht auf den Nägeln und Fugen des Fußbodens. Sumpfigte und schwefelreiche Oerter, als Kirchhöfe, Krankenstuben, Misthaufen, Abtritte, Viehställe, Gerbehöfe, Töpferhäuser, Schmieden, kothigte und unreinliche Gassen, Schulen, die mit vielen Kindern angefüllet sind, niedrige Gebäude müssen vermieden werden. Man halte sich nicht unter Schornsteinen, auf Feuerherden, im Bette und an hohen Körpern auf. Man entferne von sich schweißvolle Kleider, Hunde, Katzen und andere Thiere, und man unterlasse alle Bewegungen des Leibes.“ (Nachdruck verdoten.) Trauerseier für Bischef Mooz In der neuen altkatholischen Friedenskirche sand gestern vormittag die Trauerfeier der altkatholischen Gemeinde Bonn für Bischof Dr. Moog statt. Die würdig geschmückte Kirche war dicht besetzt. Im Vorderschiff hatten Vertreter der Behörden sowie die Angehörigen des Verewigten Platz genommen. Nach Verlesung des Evangeliums würdigte Pfarrer Dr. Mülhaupt den heimgegangenen Oberhirten und Mitbruder. Was dieser in 22jähriger Wirksamkeit als Bischof der deutschen altkatholischen Kirche gewefen, werde unvergessen bleiben. Ueber Einzelheiten wolle er heute nicht sprechen, da eine in Kürze erscheinende Schrift das Wirken des Verewigten würdigen werde. Auch ein Hirtenbrief des Bischofs, den er in den letzten Lebenstagen verfaßt habe, soll in allen altkatholischen Kirchen als teures Vermächtnis des Verewigten zur Verlesung kommen. Die besondere Verbundenheit des Heimgegangenen mit der Gemeinde Bonn haben die Glaubensgenossen immer wieder feststellen können, so bei der Einweihung der neuen Friedenskirche vor zwei Monaten, deren Fertigstellung den Bischof mit besonderer Freude und Genugtuung erfüllt habe. Sein ganzes Leben und Arbeiten sei erfüllt von echt apostolischem Geiste, eingedenk des Wahlspruches auf dem Grabstein des seit 38 Jahren auf dem Friedhof an der Bornheimerstraße ruhenden altkatholischen Bischofs Reintgen, der lautet:„Alles, was ich nicht aus Ueberzeugung tue, ist Sünde!“ Mit einem Gebet der Gemeinde für den Oberhirten schloß die erhebende Feier. 1 Im alt. Ins.=Reg. von Horn 3. Rheinisches Nr. 29 spricht am Tamstagabend, 12. Januar, im Vereinslokal Masor Wierß vom Reg.=Verband 29 über Zweck und Ziel des Verbandes. Ebenfalls wird ein Herr vom Kyffhäuserbund sprechen. Der Sportplatz an der Richard=Wagnerstraße wird bebaut Zwei neue Straßen von der Richard=Wagner. zur Endenicherstraße Der Sportplatz an der Richard=Wagnerstraße, auf dem 33 Jahre lang der BFV seine Spiele austrug und Leibesübung pflegte, wird verschwinden. Am vergangenen Sonntag gab, wie an anderer Stelle bereits berichtet, der BFV dort sein Abschiedsspiel. Der Sportplatz wird nun für die Bebauung mit kleinen Einfamilienhäusern aufgeschlossen. Es sollen zwei neue Straßen im bisherigen Sportplatzgebiet gebaut werden, die beide parallel von der Richard=Wagnerstraße zur Kaufmannstraße verlaufen. Mit dem Bau dieser Straßen wird. wie wir hören, schon in den nächsten Wochen begonnen. Doch wird keine dieser Straßen im Zuge der neuen Straße verlaufen, die kürzlich durch den Garten des Maltheser=Krankenhauses von der Endenicher Allee zur Richard=Wagnerstraße gebaut wurde. Am Ausgang dieser Straße zur Endenicher Allee wird jedoch in allernächster Zeit eine Reihe von neuen Häusern erstehen, und zwar ist der Bau von sechs größeren Etagenhäusern an der Endenicher Allee vorgesehen. Meldepslicht der Versicherungs=Vertreter! Die im Versicherungs=Außendienst Stehenden, soweit sich ihre Tätigkeit nach den§§ 84, 93 H6B regelt, haben sich zur Fachgruppe„Versicherungsagenten und Makler“ auf Anordnung des Herrn Reichswirtschaftsministers anzumelden. Diese Fachgruppe ist eine Unterteilung der Gruppe 9„Handel“ im deutschen Wiederaufbau gemäß dem Gesetz vom 27. Februar 1934. Zur Entgegennahme der Meldungen auf den dazu bestimmten Meldevordrucken ist der Vorsitzende des Reichsbundes des Deutschen Versicherungs=Vertreter(RVV) e. V. Ortsgruppe Bonn, C. H. Schamel beauftragt, bei dem die Fragebogen erhältlich sind. Rechtzeitige Anmeldung ist unter allen Umständen geboten, weil bei nicht fristgemäßer Anmeldung bis zum 15. 1. 1935 ein Anmeldegeld erhoben wird. Mit dem Fragebogen ist auf PostscheckKonto Berlin 6190 des Reichsbundes der Deutschen Versicherungs=Vertreter(RVV) e.., Berlin W 35. der Beitrag für die Monate Dezember und Januar in Höhe von je 2 Mark, zusammen 4 Mark, zu überweisen. Gechstücher. (Außer Verantwortung der Schriftleitung.) Der beutigen Nummer des General=Anzeigers für Vonn und Umgegend liegt ein Prospert,„Ersoloxeiche Nerverpflege“ der Blocitin=Fabrik, Berlin Es 29, Gneisenaustraße 68, bei,. g42 1. Doppelsubiläum des Vonner Bürger=Vereins Am Sonntagabend feierten die Mitglieder des Vonner Bürgervereins das 25jährige Bestehen des Gesellschaftshauses an der Poppelsdorfer Allee und das 71. Stiftungsfest des Vereins. In den mit festlichem Grün geschmückten Festsälen wickelte sich eine Programmfolge ab, in der in geschmackvoller Art künstlerische Genüsse mit ernsten und heiteren Vorträgen abwechselten. Es war ein herzliches Willkomm, das der Vorsitzende des Bürgervereins, I. Kalt, den Mitgliedern wie den Ehrengästen widmete, unter denen er Vertreter der Schützen und des Katholischen Kaufmännischen Vereins, den Ehrenvorsitzenden, Justizrat Schumacher II, die Ehrenmitglieder Direktor a. D. Bourdin, Rektor Birgelen und Pfarrer und Definitor Stein begrüßen konnte. Rechtsanwalt Wiltberger wars einen Blick auf die Geschichte des Bürgervereins. über die wir vor kurzem ausführlich berichteten. Berechtigter Stolz klang aus seinen Worten, als er darauf hinwies, daß das Ziel, Pflege und Bekenntnis katholischer Weltanschauung nie aus dem Auge gelassen worden sei. Einem Pionier des Vereins, Justizrat Schumacher, wurde eine dankbare Ehrung bereitet. Unter der Leitung von W. I. Veith sang das BBV= Doppelquartett mit gutem Ausdruck zwei Lieder von Beethoven„Hymne an die Nacht" und„Vesper". Frl. Elsbeth Müller sang mit kultivierter Sopranstimme eine Arie aus dem Messias, ein Lied von Reger und eine Arie aus dem„Schauspieldirektor“ von Mozart. H. Brendgens sprach u. a. Balladen von Loewe. Künstlerischen Genuß bot auch der Tanz, den„Die drei Meyers“, Frl. Gerti. Hilde und Paula Meyer aus Godesberg zeigten. Besonders gefiel der Kaiserwalzer von Strauß, der in Rokokogewändern getanzt wurde. Der Musikzug der Fliegeruntergruppe 8 sorgte für die musikalischen Darbietungen, Organist Ernst Heyer begleitete feinfühlend die Solisten. Auch Richard Kautz fand für seine Komik allgemeine Zustimmung und Beifall. Zum Schluß der Darbietungen wurde getanzt. Toulichtspiele Volkswohl Die Tonlichtspiele Volkswohl bringen am Tonntag, 13. und Montag, 14. Januar, in der Mensa den Großfilm„Der fündige Hof“. Im Beiprogramm wird eine Humoreske„Wupp wielt Schach“ gegeben, dazu„Mit 50 PS auf dem Wasser“ und die Wochenschau. Um 15 Uhr ist eine Jugendvorstellung mit dem Film„Der Wüddied“ und dem Beiprogramm. 1( Die deutsche Stenographenschaft, Ortsgruppe Vonn 1925, deginnt einen Anfängerlehrgang in der deutschen Kurzschrift (Einheitskurzschrift) am Donnerstagabend, 10. Januar, im Stadt, Raokgymmostum in der Dortschstraße. Ein Kiesen=Postschwinber dor Gericht Ein raffiniert angelegter Trick, der fehlschlug— Die Angeklagten leugnen jede Schuld Gestern morgen begann vor der hiesigen großen Strafkammer unter dem Vorsitz von Landgerichtsdirektor D' Heyl die Verhandlung gegen den ehemaligen Posthelfer Erwin Bl. wegen gewinnsüchtiger Urkundenfälschung, Betrugs und Untreue zum Nachteil der Reichspost, sowie gegen den Personalchef Julius B. wegen Beihilfe und Anstiftung zu diesen Straftaten. Wie erinnerlich, meldete der General=Anzeiger vor einiger Zeit, daß in Mainz der Julius., sowie in Bonn der Posthelfer Erwin Bl. durch die Postpolizei in Verbindung mit der Kriminalpolizei als Großbetrüger entlarvt und festgenommen worden seien. Der Mitangeklagte Julius., geboren im Mai 1893, ist noch nicht vorbestraft, verheiratet und Vater von 4 Kindern. Nicht so einfach und harmlos ist der Hauptangeklagte Erwin Bl., genannt Erich. Er ist nur drei Tage jünger als sein Mitangeklagter und vor einigen Jahren wegen Untreue und Betrugs in zwei Fällen und versuchten Betrugs in Verbindung mit Urkundenfälschung zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er nennt sich Lehrer und will angeblich 1913 in Brüssel die Lehrerprüfung bestanden haben. Im Mui 1934 kam er bei der Post in Bonn unter. Seine Aufgabe bestand darin, die am Schalter eingelieferten Zahlkarten und Postanweisungen zu überprüfen und mit dem Tagesstempel zu versehen. Die Anklage wirft ihm vor, er habe im August 1934 zwischen richtig aufgelieferte Geldsendungen 169 Postanweisungen und Zahlkarten mit einem Gesamtbetrag von 163 728.30 Mt. eingeschmuggelt und dadurch das Vermögen der Post um rd. 15 900 Mk.(die Auszahlung der übrigen Beträge konnte noch verhütet werden) geschädigt. Seine Betrugsmanöver soll der Angeklagte in der raffiniertesten Weise durchgeführt haben. Er ließ sich in einer Kölner Schreibstube einige hundert Postkarten schreiben, in denen er an Hotelbesitzer in allen Gegenden Deutschlands schrieb, seine Frau beabsichtige einen längeren Aufenthalt in der dortigen Gegend; er erbitte ein Angebot über Pensionspreis. Da er seiner Frau aber einen größeren Geldbetrag nicht mit auf die Reise geben wolle, bitte er um Angabe der Bank, mit der das Hotel arbeite, da der Pensionspreis im voraus von ihm bezahlt werde. Unterzeichnet waren diese Schreiben mit dem Namen des Mitangeklagten B. Nach einigen Tagen erhielten die Hotelbesitzer auch wirklich 700—750 Mk. eingezahlt. Doch sollte ihre Freude verfrüht sein, denn kurze Zeit darauf kam ein weiteres Schreiben, worin Bl. mitteilte, seine Frau sei verhindert, die Reise anzutreten, er stelle anheim, für den entgangenen Verdienst, von dem Pensionspreis ein oder zwei Tage abzuziehen, der Rest möge auf die Bank des Auftragerteilers in Köln oder Koblenz, Mainz, Frankfurt oder Wiesbaden zurückgezahlt werden. Nach der Anklage hat er erst die Postkarten mit der Anfrage losgelassen. Sei dann die Antwort eingegangen, habe er die Zahlkarte oder Postanweisung mit dem Pensionspreis zwischen die übrigen Postsachen geschmuggelt und sich dann das Geld wieder zurückschicken lassen. Außerdem soll er noch 50 Mk. unterschlagen haben. Der mitangeklagte B. wird beschuldigt, von dem Schwindel gewußt und dem Bl. Beihilfe geleistet zu haben. Beide Angeklagte leugnen jede Schuld Es ist allerdings niemand im Gerichtssaal, der den Unschuldsbeteuerungen des Bl. auch nur den geringsten Glauben schenkt; trotzdem bleibt er aber bei seinem hartnäckigen Leugnen. Anders bei.; bei ihm wird die weitere Verhandlung noch ergeben müssen, ob er mitschuldig oder nur das gutgläubige Opfer des äußerst raffiniert vorgehenden Bl. geworden ist. * Die Sache kam dadurch aus Tageslicht, daß am 14. September bei der Ueberprüfungsstelle des Kölner Postscheckamtes festgestellt wurde, daß zahlreiche, beim Postamt VII Bonn aufgegebene Zahlkarten und Postanweisungen gefälscht sein mußten. Die Nachprüfung ergab, daß als Täter nur der Angeklagte Bl. in Frage kommen könne. Bl. gibt soviel, als für ihn tragbar, zu; nur um den Kernpunkt windet er sich herum und ist nie um Ausreden verlegen. Er gibt z. B. zu, sich in Köln einen zweiten Tagesstempel verschafft zu haben; er habe ihn aber nie benutzt! Er gibt zu, die Karten und Briefe und Geldsendungen an die Hotels geschickt zu haben. Er will aber nur für einen englischen Diamantenhändler(!), dessen Anschrift ihm unbekannt sei, gehandelt haben! Er hatte allein den Poststempel in Verwahr; er kann aber nicht angeben, wie gerade in den Stunden, in denen n# Seite 4. Nr. 15 129. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend Vonner Nachrichten 8. Januar 1933. Dienst hatte, die gefälschten Anweisungen mit diesem richtigen Stempel versehen wurden. B. hat den Bl., der sich gern mit„Dr.“ Bl. anreden ließ, in einer hiesigen Gaststätte kennen gelernt und sich von ihm in seine Netze ziehen lassen. Er mußte mit den Wirten in Verbindung treten, er mußte die Bankkonten für die Rückzahlungen auf seinen Namen eröffnen, da der Herr„Dr.“ angeblich keine Zeit hatte, sich um diese Dinge zu kümmern. Als Belohnung für seine„Bemühungen“ war ihm die Beteiligung an einem guten Weinkauf versprochen worden. So kam es schließlich, daß B. in Mainz in dem Augenblick verhaftet wurde, als er Geld, das auf seinen Namen zurückgezahlt war, bei der Bank abholen wollte. Bl. schickte B. stets allein in die Hotels oder Banken; er selbst wartete irgendwo. Bl. hatte verschiedene Wohnungen: in einer von ihnen fand man eine Schreibmaschine, die denselben Fehler hatte, wie er in Briefen von Vl. festgestellt wurde Bl. liebte auch fröhliche Gesellschaft und in Nachtbars kam es ihm auf einige Flaschen Sekt nicht an. Nach der gestrigen Zeugenvernehmung wird die Verhandlung heute fortgesetzt. Zum Wiederaufnahmeverfahren im Volkshausprozetz Im Zusammenhang mit der Vorbereitung des Wiederaufnahmeverfahrens im Siegburger Volkshausprozeß wurden, wie von uns berichtet, bereits kürzlich eine Reihe von Zeugen von der Polizei eidlich vernommen. Gestern weilte Landgerichtsdirektor Matthey zu einer Ortsbesichtigung in Siegburg. Sollte es die bereits in die Wege geleitete Zeugenvernehmung notwendig erscheinen lassen, so wird das Wiederaufnahmeverfahren durch Gerichtsbeschluß durchgeführt. Vonn in die fangste Großstadt Am 1. Januar wurden 100 073 Einwohner gezählt— Das schwächere Geschlecht ist stärker: 46 861 Männer und 53212 Frauen Ein Neujahrsgeschenk Die Stadt Bonn zählte nach der Fortschreibung am 1. Januar 1335= 100 073 Einwohner. Hiervon sind 46 861 Männer und 53212 Frauen. * Wir haben bereits kürzlich mitgeteilt— gestern wurde es übrigens auch durch den Reichosender Köln in alle Welt bekanntgegeben—, daß Bonn die HunderttausendGrenze seiner Einwohnerzahl überschritten hat und damit Großstadt wurde. Die letzte Zählung der Stadtverwaltung ergab, daß die Stadt Bonn am 1. Januar 1935 100 073 Einwohner hatte, und zwar 46 861 Männer und 53212 Frauen, so daß also das schwächere Geschlecht bei uns stärker vertreten ist. Diese Nachricht, daß Vonn Großstadt geworden ist, mag wohl manchem überraschend erscheinen. Wer aber die Bonner Bevölkerungsstatistik der letzten Jahre verfolgte, konnte damit rechnen, daß die Bonner Bevölkerungszahl eines Tages doch bis auf 100000 oder noch darüber hinaus klettern würde. Schon im Juni 1933 betrug die Einwohnerzahl unserer Stadt 98 659, nach einem Vierteljahr jedoch ging sie schon wieder auf 97997 zurück. Bis zum Jahresende 1933 stieg sie aber wieder auf 99094, beinahe also wäre Bonn schon ein Jahr früher Großstadt geworden. Im letzten Jahr hielt sich dann die Bonner Bevölkerungszahl um die Hunderttausend=Grenze. Durch den Wanderungsgewinn im Jahre 1934, der 558 betrug und einen Geburtenüberschuß von 421 rückte Bonn dann schließlich zu Beginn des neuen Jahres von der Mittelstadt zur Großstadt auf. Damit brachte uns das neue Jahr ein erfreuliches Geschenk. Aeußerlich wird es sich in unserem alten lieben Bonn jedoch kaum in besonderer Weise bemerkbar machen. Die Aufgaben des Hausbesitzes im neuen Jahr Der Bonner Haus= und Grundbesitzer=Verein e. V. schreibt uns u..: Jahrelang war der städtische Haus= und Grundbesitz nicht in der Lage, die notwendigen Aufwendungen für die Instandhaltung und Instandsetzung der Wohnungen zu machen. Hier hat die nationalsozialistische Staatsführung insofern helfend eingegriffen, als sie im vorigen Winter im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms mehr als eine halbe Milliarde Mark als Beihilfen für Instandsetzungsarbeiten und Umbauten zur Verfügung stellte. Die Haus= und Grundbesitzer haben in der Erkenntnis ihrer Pflicht im nationalsozialistischen Staate ihrerseits nicht gezögert, die sehr erheblichen Eigenmittel zur erfolgreichen Durchführung dieses Arbeitsbeschaffungsprogramms auch zu bringen. Ja, sie haben sich auch nicht gescheut, für diese Zwecke neue Schulden zu machen. Die steuerliche Erleichterung und die Minderung der sonstigen Lasten wird auch im neuen Jahre nicht in dem Maße eintreten, das erforderlich wäre, um die volle wirtschaftliche Rentabilität des städtischen Haus= und Grundbesitzes wieder herzustellen. Immerhin wird die Senkung der Hauszinssteuer, die am 1. April 1935 eintritt, von den deutschen Haus= und Grundbesitzern dankbar begrüßt, weil sie ihnen gestattet, wenigstens einen Teil der Verluste auszugleichen, die ihnen in den vergangenen Jahren erwachsen sind. Wenn in der Oeffentlichkeit im Zusammenhang mit der Senkung der Hauszinssteuer verschiedentlich die Rede von einer bevorstehenden Herabsetzung der Mieten gewesen ist, so muß dies leider als ein Irrtum bezeichnet werden; denn wie die Dinge heute nun einmal liegen, ist bedauerlicherweise im gegenwärtigen Augenblick mit einer derartigen Herabsetzung der Mieten nicht zu rechnen. Im vergangenen Jahre ist der Einheitsmietvertrag geschaffen worden, der dazu dienen soll, die berechtigten Interessen des Vermieters und des Mieters gegeneinander abzugrenzen und die Wohngemeinschaft überhaupt auf eine höhere sittliche Stufe zu heben. Deshalb sind in Verfolg dieses Gedankens an zahlreichen Stellen unseres Vaterlandes die Einigungsstellen, Gütestellen und Schiedsämter geschaffen worden, durch die der ärgerliche tägliche Kleinkram, der nun einmal im Zusammenleben der Menschen unvermeidlich zu sein scheint, ohne vieles Aufheben aus der Welt geschafft werden soll. Und schließlich ist unter maßgeblicher Mitwirkung des Zentralverbandes Deutscher Haus= und Grundbesitzervereine, der berufenen Spitzenorganisation des deutschen Hausbesitzes, ferner der Organisation der Mieter und der Kinderreichen, eine Vereinbarung über die möglichst reidungslose Unterbringung der kinderreichen Familien in ausreichenden Wohnräumen geschaffen worden. Alle diese Maßnahmen sollen dazu dienen, ein friedliches Beieinanderwohnen in den Häusern anzubahnen, in denen bisher häufig von sozialem Frieden nicht die Rede sein konnte. Auch im kommenden Jahre werden noch gewaltige Aufgaben auf diesem Gebiete zu lösen sein. Vor allem kommt es darauf an, das bisher Erreichte zu festigen und weiter auszubauen. Der deutsche Hausbesitz wird den auf ihm ruhenden Verpflichtungen um so eher nachkommen können, je schneller durch allgemeine gesetzliche und wirtschaftliche Maßnahmen seine wirtschaftliche Gesundheit wieder hergestellt wird. Aus dem Vonner Vereinsleben. Der 1. Deutsche Pokizeihundverein, Ortsgruppe Bonn, hatte am Samstag im Hubertushaus eine schöne Weihnachts= und Neujahrsfeier veranstaltet. Nach einem Musikvortrag der Kapelle Josef Schneiders begrüßte der Obmann und Ehrenvorsitzende des Vereins, Polizei=Oberkommissar i. R. Flaccus, mit herzlichen Worten die Gäste, u. a. Herrn Hauptmann Heckmann von der Landespolizeischule und Heren Kommissar Steinmetz von der Stadtverwaltung. Er sprach allen denjenigen seinen Dank aus, die halfen, den Gabentisch zu schmücken und wies auf den tieferen Sinn des Festes hin. Auch gedachte er der Brüder und Schwestern an der Saar, denen der 13. Januar das lang ersehnte Zurückkommen zum Reich bringen wird. Auch für den Polizeihundverein hat das Jahr 1935 eine besondere Bedeutung: im Mai feiert der Verein sein 25. Stiftungsfest. Er hat treu dem Vaterland gedient. Es werden nicht nur Polizeihunde ausgebildet, im Krieg hat der Verein Großes geleistet mit seinen Blinden= und Verwundeten=Hunden. Der Verein steht hinter Adolf Hitler und wird alles tun, um treue Gefolgschaft zu leisten. Anschließend entwickelte sich ein ausgesucht schönes Programm. Fräul. Betty Schwamborn sang mit schöner Sopranstimme zarte Wiegenlieder, der kleine Chor des BMGV. unter Leitung von Jos. Schwanenberg erfreute durch gute Vorträge, und die Mandolinen=Konzert=GeSSchloh des rohalioneslen Tolla) sellschaft unter sicherer Führung von Herrn Ad. Paulus spielte einige Stücke, die allen sehr gefielen. Auch der Weihnachtsmann erschien; er konnte loben und tadeln und seine Geschenke austeilen. Musikvorträge, Sololieder von Frl. Schwamborn und Darbietungen der genannten Vereine wechselten stimmungsvoll mit humoristischen Einlagen ab. Viel Freude bereiteten die lustigen„Oklas“. Den Schluß der schönen Feier bildete ein Tanz. * Die Reichsvereinigung ehem. Kriegsgesangener Ortsgruppe Bonn, im Deutschen Reichskriegerbund„Kyffhäufer“ beging am Samstag im Vereinslokal „Zum weißen Haus“ ihre Weihnachtsfeier. Vereinsführer Kamerad Nett sprach über die Weihnachten an der Frout, in der Gefangenschaft und zu Hause. Bei Gedichten und gemeinsamen Liedern verging schnell die Zeit, bis St. Nikolaus mit seinem schwarzen Gesellen erschien. Die Sündendöcke wurden feste aufs Korn genommen. Da kamen so allerhand nette Sachen ans Licht. Zur Versöhnung erhielt aber jeder ein kleines Geschenk. Eine Tombola mit sehr schönen Gewinnen sorgte für weitere Unterhaltung. Zum Heimschaffen der Gewinne sollen sogar einige einen„Dienstmann“ benötigt haben. Aber auch der Humor kam nicht zu kurz. Unser Kamerad Hans Seul(vorher der hl. Mann) und auch Kamerad Math. Wagner gaben noch manchen humoristischen Vortrag zum Besten. Kamerad Seul sorgte dafür, daß die Lachmuskeln nicht zur Ruhe kamen. Zwischendurch wurde getanzt. Bei der etwas früher stattgefundenen Nikolausfeier wurden 120 Kinder beschert. Heute wieder Schulansang! Die Weihnachtsferien sind zu Ende. Heute beginnt an den Bonner Schulen wieder der Unterricht. Aus der Hiller=Jugens Anordnung für das Deutsche Jungvolk im Gebiet 11 Mittelrhein! Die Herstellungsvorschriften für die DS=Ueberfallhosen(D3=Winterdiensthosen) sind durch die Reichszeugmeisterei veröffentlicht. In einigen Geschäften des Gebietes sind die neuen Hosen schon zu haben. Eswird darauf aufmerksam gemacht, daß die Hosen nur dann vorschriftsmäßig sind, wenn sie mit der Erkennungsmarke der R3M versehen sind und an beiden Seiten der Hosen schwarze Biesen angebracht sind— Gegen ein Tragen der Hosen zum Winte sport und dergleichen ist selbstverständlich nichts einzuwenden. Für das Tragen der Hose zum Dienstanzug muß eine Einschränkung gemacht werden. Die Winterhose des Deutschen Jungvolks darf zum Dienstanzug und im Dienst nur von dem Jungen getragen werden, dessen gesamte Jungenschaft, der er eingegliedett ist, im Besitz der Winterhose ist. Für den Winter 1934/35 ist auch das Tragen einer blauen Trainingshose als Ersatz für die Ds=Ueberfallhose erlaubt. Um unsere Pimpfe gesundheitlich zu schützen, deren Eltern nicht in der Lage sind, ihren Jungens die neue Winterhose zu kaufen und die keine blaue Trainingshose besitzen, wird ihnen sofort das Tragen langer Strümpfe zur kurzen Hose im Dienst gestattet. Ich nehme an und hoffe, daß meine Anordnung dem Wunsche der Elternschaft gleichkommt. Es ist die große Aufgabe der Führerschaft des Deutschen Jungvolks, für die Gesundheit der ihr anvertrauten Jungen zu sorgen. Es ist aber auch andererseits die Aufgabe der Führerschaft, dafür einzustehen, daß sich die Kinder weniger begüterter Eltern nicht schon in Reih und Glied von den Kindern finanziell besser gestellten Eltern durch den Dienstanzug unterscheiden. In unserer jungen Gemeinschaft ist nicht der der Beste, der die schönste Uniform trägt, sondern der, der schon in jungen Jahren in seinem Denken, Handeln und Fühlen Nationalsozialist ist. Der Führer des Deutschen Jungvolks im Gebiet 11 Mittelrhein. Friedrich Karl Bornemann, Oberjungbannführer. Aus der Partei (Amtlichen Bekanntmachungen entnommen.) R6DAP Kreis Vonn=Stadt Hilsekasse der Ortogruppe Vonn=Poppelsdorf Die Hilfskassenbeiträge müssen stets in der Zeit vom 1. bis 15. eines jeden Monats gezahlt werden. Die Geschäftsstelle ist geöffnet außer Mittwoch und Samstag, nachmittags von—7 Uhr. Wer in der vorerwähnten Zeit seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, hat mit der Abmeldung zu rechnen, und muß bei Neuanmeldung Mk..50 für Porto und Karteikarten entrichten. Flottes Geschäft bei starker Insuhr Amtlicher Vonner Marktbericht vom 8. Januar 1935 Gezahlt wurden im Großhandel(in Pfennig für## Kilo und für rheinische Ware, wenn nichts anderes vermerkt): Spätwirsing—4, Weißkohl—4, Rotkohl 6 bis 7,5, Blumenkohl 10—30, ausl. 15—40, Krauskohl 3 bis 4, Chikorie 12—18, Rosenkohl 11—12. Kohlrabi das Stück—4, Möhren—3,5, Karotten .5, Rettich, weiß und schwarz—5, Meerrettich das Stück 15—20, Weiße Rüben—.5, Schwarzmurzeln Gebund—10. ausl. 14—20, Spinat—3,5, Sellerie das Stück—15, Breitlauch das Stück—3, Kopfsalat das Stück ausl. 10—20, Endivien das Stück—5, ausländ. —15, Feldsalat 20—28, Zwiebeln—6,5, ausl. 5 7, Tomaten ausl. 35—45, Eßäpfel 12—20, Kochäpfel 10 bis 15, Eßbirnen 12—20, Kochbirnen—19, Ananas 70—100, Apfelsinen—15, Bananen 28—30, Jitronen —6, Datteln per Schachtel 60—80, Feigen 13—22, Mandarinen—5. Walnüsse ausl. 30—45, Haselnüsse ausl. 35—45, Paranüsse 40—50, Kokosnüsse das Stück 18—25, Erdnüsse 30—35, Maronen 20—25, Holl Trauben 50—70, ausl. weiße 30—40, Eier das Stück 11-14, Molkereibutter 1,50—.60, Landbutter 1,30—.40, Käse: Holländer 90—1,15, Schweizer 85—1,10, Edamer 50—80. Gastspiele im Vonner Stadttheater Die rheinische Komödie des Heimatdichters Müller=Schlösset „Schneider Wibdel“ hat bei ihrer letzten Auffudrung im Novemder wiederum so großen Anklang gesunden, daß der Intendanz zahlreiche Wünsche für eine Wiederholung zugegangen sind.— Sie hat den Verfasser mit seinem Enicmble dayer für ein weiteres Gastspiel auf Sonntag, den 13. Jon. verpflichtet. Müller=Schlösser spielt wieder die Titekrolle. Am Mittwoch, den 16. Januar, findet außerhalb der Blatzmietreibe ein einmaliges Gastspiel von Pakucca, Zeutschlands großer Tänzerin, statt. Die Platzmietvor tellung für die Mittwochabonnenten wird auf Samstag, den 19. Januar, verlezt. Näheres Anzeige und Plakate. Kraftwagen=Grenzverkehr ins Saargebiet Richtlinien für den Kraftfahrzeug=Grenzverkehr ins Gaargebiet während der Abstimmung Der Deutsche Automobil=Club(DDAC) stellt jedem Abstimmungsberechtigten, der mit seinem eigenen Kraftfahrzeug zur Abstimmung nach dem Saargebiet reisen will, das Triptik gebührenfrei aus. Die gesamten Unkosten sowie Rückversicherungsgebühren werden vom DDAC gemeinsam mit der„Agrippina“ als Rückversicherungsgesellschaft übernommen. Nachstehende Richtlinien sind besonders zu beachten: Die Triptiks gelten nur für die Reise zur Abstimmung ins Saargebiet, keinesfalls aber für eine Einreise nach Frankreich. Abstimmungsberechtigte haben bis zum 10. Januar 1935 Triptiks bei der Hauptgeschäftsstelle des DDAC, Abteilung Grenzverkehr, München, Königinstraße 11a, sowie bei den zahlreichen Gaugeschäftsstellen und Triptikausgabestellen des DDAC im Reich zu beantragen. Die Beantragung muß auf einem vom DDAC vorgeschriebenen Formular erfolgen; außerdem muß der Nachweis erbracht werden, daß der Antragsteller abstimmungsberechtigt ist. In Ausnahmefällen, wo eine rechtzeitige Beantragung nicht erfolgen konnte, besteht die Möglichkeit, die Triptiks an den deutschen Grenzzollämtern durch Beamte des DDAC ausgestellt zu erhalten. Der DDAC wird am 11., 12. bis 14. Januar 1935 bei nachstehend bezeichneten deutschen Grenzzollämtern, die an der Grenze nach dem Saargebiet liegen, durch Beauftragte vertreten sein: Bruchhof, Kaplaneihof, Selbach, Waldmohr, Weiten, Michelbach, Hirstein. Der Kraftfahrer, der sich das Triptik erst an der Grenze ausstellen läßt, muß mit einigem Aufenthalt rechnen. Die Triptiks sind mit dem 20. Januar 1935 befristet, daher müssen die Fahrzeuge bis zu diesem Zeitpunkt nach Deutschland zurückbefördert sein. Die Triptiks sind vom französischen Grenzzollbeamten endgültig löschen zu lassen und schnellstens dem DDAC zurückzusenden. Diejenigen Abstimmungsberechtigten, die am 18. und 14. Januar 1835 zurückkehren, haben die Tript tiks endgültig gelöscht dem Beamten des DDAC am deutschen Grenzzollamt abzuliefern. Für Lastautos, Lieferautos, Omnibusse, Taxameter oder sonstige Geschäftsfahrzeuge können französische Triptiks nach dem Saargebiet grundsätzlich nicht ausgestellt werden. Mitglieder des DDAC, die bereits im Besitz eines gültigen französischen Triptiks oder Carnet des Passages sind, können diese Papiere für die Einreise nach dem Saargebiet benutzen. Die Regierungskommission des Saargebietes hat genehmigt, daß die zur Abstimmung berechtigten Kraftfahrer den sonst vorgeschriebenen Internationalen Führer= und Internationalen Zulassungsschein nicht benötigen. Selbstverständlich muß jeder Kraftfahrer den deutschen Führerschein und den deutschen Zulassungsschein(Kraftfahrzeugschein) für das benutzte Kraftfahrzeug bei sich führen. In jedem Falle muß an der Rückseite des Fahrzeugs vorschriftsgemäß das deutsche Nationalitätsabzeichen „D“ geführt werden. Das Nationalitätsabzeichen„D“ und das polizeiliche Kennzeichen müssen bei eintretender Dunkelheit beleuchtet sein. Die von der Regierungskommission genehmigte Erleichterung gilt nur für die Abstimmungsberechtigten für die Fahrt innerhalb des Saargebietes; auf französischem Gebiet müssen Internationaler Führer= und Internationaler Zulassungsschein vorhanden sein. Nachstehend eine Uebersicht über die nach dem Saargebiet führenden sieben Hauptstraßen: Strecke 1: Kaiserslautern—Saarbrücken: Uebergang Bruchhof Homburg(114); „ 2: Karlsruhe—Zweibrücken—Homburg: Uebergang Kaplaneihof Einöd(115); „ 8: Bingen—Oberstein—Saarbrücken: Uebergang Selbach Tholey(120); „ 4: Bingen—Homburg—Saarbrücken: Uebergang Waldmohr Jägersburg(120a); „ 5: Trier—Saatburg—Saarbrücken: Uebergang Weiten Keuchingen(129); „ 6: Trier—Zerf—Saarbrücken: Uebergang Michelbach Bettingen(484); „ 7: Kreuznach—Türkismühle— Hirstein— Sankt Wendel: Uebergang Hirstein St. Wendel (129a). Die in Klammern eingesetzten Zahlen entsprechen den Nummern der Streckenkarten, die der DDAC den Abstimmungsberchtigten auf Wunsch kostenlos überläßt. Wegen der sonstigen Formalien wie Reisepaß, Unterkunft, Mitnahme von deutschen Geldmitteln, Verbot der Mitnahme von Uniformen und Abzeichen, wird auf die diesbezüglichen Veröffentlichungen der Tagespresse verwiesen. Die wichtigsten Geschäftsstellen des DDAC an der Westgrenze des Reiches sind: Kaiserslautern: Theaterstr. 27(Bezirksgeschäftsstelle des Gaues 15 des DDAC), Tel.: Kaiserslautern 15 53. Trier, Johannisstr. 6(Bezirksgeschäftsstelle d. Gaues 15 des DDAC), Tel.: Trier 2500. Freiburg Breisgau, Kaiserstr. 141(Geschäftsstelle des Gaues 14 des DDAC), Tel.: Sammelnummer 5151. Stuttgart, Blücherstr. 7(Geschäftsstelle des Gaues 13 des DDAC), Tel.: 23 647, 23 976. Frankfurt a.., Goetheplatz 5.(Geschäftsstelle des Gaues 3 des DDAC), Tel.: 24 516. Koblenz, Emil=Schüllerstr. 18(Geschäftsstelle des Gaues 15 des DDAC), Tel.: 2384. Köln, Deutscher Ring 17(Geschäftsstelle des Gaues 4 des DDAC), Tel.: 75 118 und 72.275. Dortmund, Kaiferstraße 63(Geschäftsstelle des Gaues 5 des DDAC, DDAC=Haus). Tel. 28 302. Außerdem hat der DDAC eine Gaugeschäftsstelle in Saarbrücken, Königin=Luisenstraße 23(Tel.: 207 38/39), die den Abstimmungsberechtigten in automobilistischen Fragen mit Rat und Tat zur Verfügung steht. sein und gesund bleiden ist eine Aufgabe, die an jeden herantritt, sobald einmal sich bäusig auch Beschwerden an einzelnen Organen Gei as. de.s die lassen, die Arterien schwächer werden oder die Verdauungs= Argane widerstandsfähig sind wie in der Jugend, während der man innen Mißzbrauch scheinMeistiens wartet man dis einzelne Krankheitserscheinungen austreten und verDleie Uieberlese escgoreios lnigsewbandt wpid, Wie der basben, Veasteck.); dad er Im Alter gesund leichteren Beschwerden. Dadurch verdütet man am sichersten ernstdafte Erkrankungen und hält sich bis ins hohe Alter frisch. Ein Medizingläschen mit ½/5 KlosterfrauMelissengeist und ½ Wasser, im Bodarfsfalle dreimal täglich genommen, das hilft und sichert die Gesundhett.„ Es ist leicht, Anerkennungen über Mittel zu bringen, die vielleicht einmal oder zweimal in speziellen Fällen geholfen haben. Leien Sie aber bitte, wie sich die Verbraucher von Klosterfrau=Melissengeist äußern, die dieses vortreffliche Erzeugnis jahrzehntelang fortlausend angewandt haben und dadurch ihre Gesundheit bis ins dohe Alter sich bewahrten. So schreibt z. Wwe Professor Wimmers, Vonn. 1 7. 1930:..(66n 328 wun i. S. Es gereicht mir zur besonderen Freude. Ihnen mitzuretten, daß mein sel. Mann, Pros. Chr. Wimmers, Ihren Melissengeist während seines ganzen Lebens bei Unwohlsein, Schwindel und Magenbeschwerden gebrauchte und idn stets seinen Bekannten als unersetzliches Hausmittel empfahl. Er nannte ihn„Meine Goldtropsen". Auch ich kann ihn in meinem hohen Alter(85 Jahre) nicht entbehren. Wwe. Knauft, Dutsburg. o D. 1932: Ich bin im 63. Lebensjahre und leide seit Jahren an hohem Blutdruck. Rheuma und Schlaflosigkeit. Klosterfrau=Melissengeist ist mir ein treuer Helfer meiner Gesundheit und möchte ich ihn nicht mehr in meiner Hausapotheke entbehren, da ich jetzt mein Leiden nicht mehr verspüre, und werde ich Klosterfrau=Melissengeist mit gutem Gewissen stets empfehlen. Iim Hause meiner Großeltern und meiner Mutter, bei mir und meinen sämtlichen Geschwistern ist Klosterfrau=Melissengetst immer unser Freund gewesen. Bei Krankbeiten, Ueberanstrengungen, nervösem Zustand, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, wie auch zum Einreiben bei xheumatischen Leiden, habe ich in meiner Familie weelissengeist seit Fahrzehnten denutzt. Schon meine Uraroßzmutter gebrauchte Melissengeist. Ich kenne noch Dutzende von Menschen, die von der Wirksamkeit in jeder Beziehung überzeugt sind. W Tempel=Relter, Aöm, 5. 9. 841,.. Jr44et In Welnem Stsrnhanfe tami. Klosterfrau=Melissengeist wurde seit meiner Kinoheit in meinem Elternhause sowie in meiner Familie als ausgezeichnetes Heilmittel gegen alle körperlichen Beschwerden verwandt. Der beste Zeuge ist hierfür mein Lebensalter von 86 Jahren. Ich din stets mit dem vorzüglichen weoikament versehen. Bwe Brien, Oberwesel, 11. 9. 34:.. Meusinten m. Schon seit 40 Jahren gebrauche ich Klosterfrau=Melissengeist. Meine Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Verdauung haben sich vollständig gebessert. Klosterfrau=Melissengeisi wird in der ganzen Ftmilie mit Erfolg angewandt. Unsere Mutter litt sehr an Magenkrämpfen und konnte sich nur mit Mellssengeist belsen. Bei jedem Leiden, innerlich und äußerlich, wurde er mit Erfolg angewandt. Er ist nun schon seit 60 Jahren der gute Geist unseres Hauses. Jeder, der Klosterfrau=Melissengeist einige Zeit gebraucht hat, wird aus eigener Erfahrung bestätigen, daß diese Feststellungen auf Tatsachen beruben und ihm genau so treu bleiben, wie die anderen Verbraucher Verlangen Sie Klosterfrau=Melissengeist bei Ihrem Apotheker oder Drogisten. Kleine Flasche 95 Pfg., mittlere.75 RM., große Flasche.95 RM. Achten Sie aber genau auf die geschützte blaue Packung mit den drei Nonnen. Interessenten erhalten auf Wunsch auch ausführliche Druckschriften direkt von der alleinigen Herstellerin. M. C. M. Klosterfrau, Köln. 1829 privilegiert v. König v. Preußen. 8. Januar 1935. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten Nr. 15129. Seite 5. Banes aus unei=Wen Die älteste Königin der Welt gesterben In Herat in Nordindien starb die Witwe des ehemaligen Emirs von Afghanistan Mohamed Azham Khan im Alter von 118 Jahren. Die Matrone ist die Ururgroßmutter des augenblicklich in Afohanistan herrschenden Emir Jahir Schah. Ihr Gatte beherrschte Afghanistan in den Jahren 1867 bis 1868 in einer Zeit, in der Revolutionen und Bürgerkriege an der Tagesordnung waren, und ein Herrscherhaus dem anderen in kurzer Periode folgte. Der Emir Mohamed Azham Khan wurde bei einer dieser Revolutionen außer Landes getrieben und ließ sich in Indien nieder. Der unbeschäftigte Totengräber In dem Hochwalddorf Biel=Bardendach, das ungefähr 650 Einwohner zählt, ist seit dem Jahre 1933 kein Todesfall mehr eingetreten, trotzdem eine Anzahl hochbetagter Leute unter der Bevölkerung dieser Gemeinde zu finden ist. Seit dem vorletzten Jahre also brauchte der Totengräber des Ortes nicht mehr in Tätigkeit zu treten. Der Gesundheitszustand der bäuerlichen Bevölkerung ist in diesem Dorf ausnahmsweise gut, und mit einem gewissen Stolz stellen seine Einwohner die Tatsoche des„unbeschäftigten Totengräbers der Gemeinde“ zu Anfang des neuen Jahreo fest. Bluttat eines Betrunkenen Die volnischen Dzeauflieger kommen ver Gericht Die Beüder Adamswich sollen heimlich Speit gebrannt haben Die beiden polvischen Ozeanflieger, die Brüder Adamovich, denen es bekanntlich vor einiger Zeit gelang, unter besonders erschwerten Umständen, einen Flug über den Atlantik durchzuführen und die in ganz Polen als Nationalheiden gefeiert werden, sollen im Verdacht stehen, in einer Selterfabrik heimlich Sprit in riesigen Mengen erzeugt zu hoben. Da die Gerichtsbehörden von einer Verhaftung der beiden Brüder abgesehen haben, glaubt man in Amerika, wo der Fall nicht geringes Aufsehen hervorruft, daß die ganze Angelegenheit doch nicht so schwerwiegend ist, wie sie zunächst dargestellt wurde. Nach ihrem ruhmreichen Ozeanflug standen die beiden Adamovich so mittellos da, daß ihnen der Gerichtsvollzieher ihre Maschine pfänden mußte. Wenn sie jetzt in Amerika als Unternehmer auftreten, so ist das ein Zeichen, das ihnen durch Freunde Geldmittel zur Verfügung gestellt wurden. In den amerikanischen Fliegerkreisen hofft man, daß die Angelegenheit recht bald eine befriedigende Lösung findet. Das Kindermädchen Som im Kreuzverhör Nachdem im Prozeß um die Entführung und grauenhafte Ermordung des Lindbergh=Babys das Kindermädchen Betty Gow eine genaue Darstellung der Nacht gegeben hatte, in der das Kind geraubt worden war, gab sie im Kreuzverhör später zu, das Kinderzimmersenster sei wohl geschlossen gewesen, dagegen seien die hölzernen Fensterläden nur angelehnt gewesen. Ferner gestand sie ein, daß sie ihren Freund, dem norwegischen Matrofen Henry Johnson, und möglicherweise auch anderen Personen Mitteilung von den Lebensgewohnheiten und vom Kommen und Gehen der Familie Lindbergh gemacht habe. Das Kindermädchen gab ferner zu, daß sie an jenem verhängnisvollen Abend das erste Mal bemerkt hatte, daß der Riegel am Fensterladen, durch den angeblich die Entführer des Kindes eingestiegen sein sollen, entzwei war, daß also der Laden nicht geschlossen werden konnte. Auf dem Wege zur Kirche überfahren und getötet Auf der Provinziallandstraße Rheinberg—Xanten wurde ein 14jähriges Mädchen aus Drüpt, das mit mehreren Freundinnen auf dem Wege zur Kirche war, von einem Kraftwagen erfaßt und zu Boden geschleudert. Das Mädchen trug einen Schädelbruch davon und starb nach wenigen Minuten. Die älteste Frau Mexikos im 122. Lebensjahr gestorben Die älteste Frau des Staates Mexiko. Juana Paula, ist in Ocoayacan 122 Jahre alt gestorben. Ein Gespenn tum in die Radtbalersigung Eine graufige Bluttat spielte sich bei Lorient(Frankreich) ab. Ein im Ruhestand lebender Gemeindebamter hatte Freunde zu Gast geladen. Als Gastgeber und Gäste gemütlich beisammen saßen, drang plötzlich ein Betrunkener mit einem Revolver in die Wohnung ein und gab blindlings Schüsse auf die Anwesenden ab. Fünf Personen stürzten getroffen zu Boden. Als die Nachbarn herbeieilten, konnten sie nur noch den Tod des Gastgebers und seines betagten Vaters feststellen. Seine Frau und drei Gäste mußten schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Der Täter, der inzwischen seine Wohnung aufgesucht hatte, jogte sich eine Kugel in den Kopf. Es sollen sich bei ihm in letzter Zeit wiederholt Zeichen von geistiger Umnachtung geäußert haben. Breplauer Gespensterjäger auf dem Anstand— In dem schönen schlesischen Leineweberstädtchen Landeshut hat sich in der letzten Zeit allerlei abgespielt, wag nach Ansicht vieler Bürger nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. In einer Straße, unweit des Krankenhauses, draußen an der Peripherie der Stadt, ist wiederholt ein„Gespenst“ gesichtet worden, ein Geist mit dem obligaten Umhängeloben und der durchaus verständlichen Furcht vor der Oeffentlichkeit. 50 Mark Belohnung für die Ergreifung des Geisten legt hatten, sollte sich alsbald herausstellen. Eine große Anzahl junger Leute, die sich vor Tod und Teufel nicht fürchten, hat sich nämlich in dem Geisterbezirt auf die Lauer gelegt und seitdem ist dem Gespenst von Landeshut der Boden unter den Füßen augenscheinlich zu heiß geworden. Es läßt sich nicht mehr blicken und die Gespensterjäger müssen stets nach durchwachter Nacht enttäuscht die weitere Jogd auf die nächste Nacht vertagen. Jan Kiepura schwer erkrankt Wie die Wiener Blätter melden, ist der Sänger Jan Kiepura in Krynica in Polen an einem schweren Halsleiden lebenogefährlich erkranst. In der Nacht zum Montag wurde durch den Sekretür Kiepuras der Wiener Halsspezialist Primarius Dr. Tschiassy an das Krankenlager des Sängers gerufen. Gleichzeitig wurde die polnische Gesandtschoft in Wien— ebenfalls von Krynica aus— telephonisch ersucht, die sofortige Einreifeerlaubnig für Dr. Tschiassy nach Polen zu erwirken. Jan Kiepura hat vor kurzem in Wien nach einem Gastspiel in der Staatsoper auf offener Straße dem ihn umlagernden Publikum ein improvisiertes Konzert gegeben, und es ist möglich, daß die schwere Erkrankung des Sängers auf eine Erkältung in der feuchten Nachtluft zurückzuführen ist. Die wenigen, die den Geist gesehen haben, behaupten, es sei ein echter Spuk gewesen. Ihnen steht aber die überwiegende Mehrheit der Einwohner gegenüber, die meinen, das Auftreten des Gespenstes sei ein geistloser Dummenjungenstreich. Es kam zu lebhaften und erbitterten Debatten auf den Straßen, in den Gastwirtschaften und in den einzelnen Fomilien. Der Streit um das Nachtgespenst von Landeshut wäre sicherlich allmählich von selbst eingeschlasen, hätte nicht der Spukgeist immer wieder für neuen Gesprächsstoff gesorgt. Schließlich kam die ganze Angelegenheit in der Sitzung der Stadtväter zur Sprache. Sie beschlossen, dem ganzen Zauber durch die Aussetzung einer Belohnung in Höhe von fünszig Mark für die Ergreifung des„Seistes" ein Ende zu machen. Daß sie dabei sehr richtig überIn einer der letzten Nächte ist es übrigeng zu einem kleinen Mißverständnis gekommen. Der Besitzer eines Gehöfts hatte sich aus irgendwelchen Gründen mitten in der Nacht, nur mit seinem Hemd bekleidet, auf dem Hof zu schaffen gemacht. Dabei wurde er von den Gespensterjägern beobachtet, die mit wildem Geheul und erhobenen Knüppeln auf ihn losstürmten. Der alte Mann hatte Mühe, den Irrtum aufzuklären und sich vor einer gehörigen Tracht Prügel zu schützen. 50 Mark sind viel Geld, noch dazu, wenn man sie lediglich durch die Verhaftung eines nicht gerade furchteinflößenden Gespenstes verdienen kann. Die Männer von Landeohut, die das Fürchten nicht gelernt haben und auch nicht lernen wollen, werden daher alles daran setzen, den Geist, falls er noch einmal zu erscheinen wagen sollte, in ihre Hände zu bekommen. Dann aber = wehe ihm! Der hase, der am Herzschlag starb Ein Wilderer erzühlt dem Gericht Märchen Es ist eine eigene Sache um das Wildererlatein, und der neunmal vorbestrafte S. wunderte sich sehr, daß der Vorsitzende des Düsseldorfer Gerichtes ihm seinen Vortrag nicht glauben wollte, der von einem Häslein handelte, das beim Anblick des Wilderers an Herzschlag verstarb, wahrscheinlich, weil es sich so sehr fürchtete. Die Sache war nämlich so gewesen. Eines Tiges trieb sich S. in der Nähe von Himmelgeist herum,.h nach links, dann nach rechts, um festzustellen, ob jemand in der Nähe sei, der ihn bei seinem Tun beobachten konnte. Zu seiner hellen Freude war das nicht der Fall, und so begab er sich nach einem Graben, um von dort eine Büchse aufzunehmen. Aber er hatte die Rechnung ohne einen Polizeibeamten gemacht, der in der Nähe einen Schrebergarten sein eigen nannte und gerade beim Graden war. Der Beamte vertauschte für einen Augenblick den Charakter des friedlichen in Zivil steckenden Siedlers mit dem des pflichttreuen Beamten, der auch in Zivil aufpaßt und verfolgte alle Bewegungen des S. Als er dann einen Schuß hörte, eilte er hinzu und kam gerade zurecht, um zu sehen, wie S. aus dem Graben ein Häslein hervorzog, das mausetot war. Da griff er den Sünder beim Kragen und brachte ihn zur nächsten Polizeiwache. Die Folge war ein Wiedersehen vor dem Gericht, wo sich S. als Opfer eines Irrtums hinstellte. Er habe zwar geschossen, aber den Hasen nicht getroffen. Der müsse am Herzschlag gestorben sein. Was die Büchse betreffe, so gehöre sie nicht ihm, sondern er habe sie in der Nähe des Grabens gefunden. Der Richter aber hatte kein Verständnis für solche Märchen, zumal der Angeklagte einige einschlägige Vorstrafen hatte. Nur seine Erzählung von dem Funde der Büchse nahm der Staatsanwalt für wahr, aber nicht, um den Angeklagten zu entlasten, sondern nur, um die auf Jagdfrevel und Waffenvergehen lautende Anklage auf Fundunterschlagung zu erweitern. So hatte sich denn S. ein nicht sehr erfolgreiches Märchen zurechtgelegt, das der Richter mit fünf Monaten Gefängnis bestrafte. Ehestandsdarlehen in Köln Bei den Verwaltungsstellen in Köln sind bis einschließlich 13. Dezember 34 insgesamt 6533 Anträge auf Bewilligung von Ehestandsdarlehen eingereicht worden. Hiervon wurden 5353 mit einem Gesamtbetrage von 3 019 800 RM befürwortend weitergeleitet; 933 sind abgelehnt bezw. zurückgezogen worden. Freiwillige Sterilisierung in England „Sunday Dispatch“ berichtet, daß eine Vorlage für die freiwillige Sterilisierung gewisser Gruppen von geistig Minderwertigen so bald wie möglich vom englischen Wohlfahrtsministerium eingebracht wird. Die Zahl der dafür in Frage kommenden Personen in Eagland betrage 250 000. Die Maßnahme werde jedoch auch denen offenstehen, die die Träger ernster vererbbarer körperlicher Gebrechen sind. Keine Sterilisierung wird ohne die Billigung des Wohlfahrtsministers möglich sein, der von zwei Aerzten, von denen der eine der Familienarzt des Patienten sein muß, beraten werden muz. Eo ist Ehreupflicht durch eigener Opser den Volkogenossen beizustehen, die ohne Schuld bittere Rot leiden(Frick) Air MKucher Wer Aen Nien Erinnerungen eines frelwilligen preußischen Jäger— ven Olte Schwerin 10 Ehe wir aber alles ins Reine gebracht hatten, gas mein Bachulke, wenn unsere Wirtsleute nicht gleich das Gebührende versprachen, nicht nur ihnen, sondern auch ihren Kindern, ja selbst dem Hofköter oder der Hauskatze, französische Gesinnungen Schuld. Bei meinen Wirtsleuten hatte ich es übrigens gut getroffen. Ihr ältester Sohn war mit den Rheinbündlern im Solde Napoleons nach Spanien geschickt worden, und nun äußerte die Mutter: was sie an mir täte, das würde durch fremde Leute vielleicht auch an ihrem Sohn geschehen. Dann erzählte sie mir auch eine Geschichte, die zu rührend ist, um hier vergessen zu werden. Jenseits des Rheins haben sie Verwandte, die erst kürzlich Nachrichten gegeben hatten. In deren Dorf wohnen ein paar Eheleute, die nicht ganz arm sind, und deshalb eine starke französische Einquartierung haben. Der einzige Sohn der Leute habe französischer Soldat werden müssen, und schon längst hätten sie nichts mehr von ihm vernommen. Eines Abends habe die alte Frau den Franzosen eine Suppe vorgesetzt, während draußen der kalte Wind Schneeflocken vor sich hergetrieben und knisternd an die Fenster geworsen, die Eisschollen im Rhein aber wild gegeneinander bewegt habe. Da klopft plötzlich etwas an die Haustür. Die Alte geht hinaus um nachzufehen, wer bei so bösem Wetter so spät noch komme und findet einen Soldaten in einen Mantel gehüllt, der sie deutsch bittet, da er kein Luartier bekommen könne, ihm ein Winkelchen im Hause als Ruhestätte zu vergönnen. Die Frau, wiewohl sie schon durch ihre Einquartierung übermäßig belastet ist, läßt ihn freundlich eintreten, und reicht ihm auch einen Teller Suppe, so sehr sich auch die Franzosen dagegen sträuben. Er aber ißt nicht, und als die Alte nun weinend flüstert:„Ach, wo mag denn heute mein armes Kind sein?! Ob wohl auch fremde Menschen sich seiner erbarmen?!“ Da macht der Soldat eine rasche Bewegung an der Wand, sodaß die Knöpfe seines Mantels aufspringen, und der Mantel abfällt.„Mutter!“ ruft er und hebt die Stümpfe seiner abgeschossenen Arme, vor ihr niederknieend in die Höhe.„Mutter, kennt Ihr denn Euren Sohn nicht?!“ Die Frau wirft einen Blick auf den verstümmelten Sohn, sinkt ihm an die Brust und stirbt vor Schreck und Freude im gleichen Augenblick. Auch der Sohn und Vater sind wenige Tage nach ihr gestorben. Diese Begebenheit raubte meiner guten alten Winzerin in Erinnerung an ihren eigenen Jungen den Schlaf, bis endlich die Nachricht kam, er sei völlig gesund und verabschiedet bei ihren Verwandten auf der anderen, französischen Rheinseite und warte nur auf die erste Gelegenheit, sicher herüber zu kommen.——— Letzter Abschnitt In der Schwadron, bei der ich stand, hatte ich damals noch keinen näheren Bekannten als den Rittmeister, der ein alter Freund meiner Familie war. Ich konnte mich ihm nicht näher anschließen. ohne den Schein zu erwecken, als täte ich es des Vorteils willen. Bei den anderen Offizieren ging es mir ähnlich, und unter den Unteroffizieren und Husaren fand ich, so lieb sie mir waren, doch keinen, dem ich mich freundschaftlich nähern wollte. Die Jäger, von denen ich mit einigen sehr gut bekannt war, lagen zu weit im Quartier, als daß wir uns östers bätten besuchen können, In den ruhigen Kantonierungen traf mich der Dienst nur alle vierzehn Tage einmal. Ich hatte nichts anderes zu tun, als Briefe zu schreiben und das Gebetbuch meiner Wirtin; wie auch die Geschichte des heiligen Nepomuk, den gehörnten Siegfried und verschiedene Gesangbücher mehrmals eifrig durchzulesen. Endlich bot mir auch der Kanonikus, der im Dorfe wohnte, seine Bibliothek zum Gebrauch an. Obgleich es lauter Kirchenväter waren, und ich alles andere als ein Theologe bin, machte ich doch einigen Gebrauch von diesen Büchern. Die übrigen Unteroffiziers und Husaren kamen aus den Wirtshäusern nicht heraus. Dort tranken sie den ganzen Tag Zwölfer oder auch Dreizehner Wein. Schnaps wäre ihnen ja weit lieber gewesen, aber der war am Rhein selten und teuer. Zweimal veranstaltete auch die Gemeinde einen großen Ball zu Ehren der Preußen, wobei Sechser Wein an die Soldaten unentgeltlich geschenkt wurde. Ungeachtet all dieser Freuden und Herrlichkeiten sehnten sich doch viele von uns, über den Rhein zu gehen und konnten kaum die Zeit abwarten. Es wurde zwar viel vom nahen Frieden geredet, aber nur halb geglaubt. Unsere Winzer erzählten uns oft, wie gerne es die jenseits des Rheins sehen würden, wenn sie nicht französisch blieben. Auch sahen wir nach einem jenseits des Stroms gelegenen Wallfahrtsort oft Scharen geputzter Mädchen und Frauen wandeln, von denen wir nachher hörten, sie hätten die Mutter Gottes um endliche Befreiung vom französtschen Druck gebeten. Und dabei blied es nicht einmal. Nach Weihnachten standen sie fast täglich am Ufer und riefen zu uns herüber:„Kommt doch endlich auf die andere Rheinseite und befreit uns! Wir sind doch auch Deutsche, genau wie Ihr. Wollt Ihr denn ruhig dulden, daß man uns die Herden raubt, daß man uns zu Grunde richtet. Die Franzosen betrachten uns als Deutsche, und Ihr als Franzosen. Wo bleibt denn da die Hilfe?!“ Derartige Hilferufe kamen jammernd von zahlreichen Orten der linken Rheinseite zu uns, am lautesten und häufigsten aber aus den Dörfern in der Umgebung von Bingen. Und wahrlich, so innig sie sich sehnten befreit zu werden, so heftig wünschten wir uns, sie zu befreien. Keinen Abend senkte sich die Sonne hinter den jenseitigen Bergen, ohne daß unsere Gedanken glühend und blutig wie die Sonne, ihrer Buhn nach Frankreich hinüber gefolgt wären. Unsere Augen richteten sich fragend nach dem anderen Ufer, um den Weg zu finden, auf dem wir unter der Aegide von Yorcks und Blüchers Namen neuen Siegen entgegen gehen würden. So war uns der Dezember vergangen. Am letzten Tage des Dezembers 1813 brachen wir auf und zogen nach dem Johannisberge, wo wir das neue Jahr in guten Quartieren, bei duftendem Rheinwein erwarteten. Schon in der Silvesternacht gingen, wie wir erfahren hatten, Truppen der Blücher'schen Armee vorsichtig über den Rhein. Am Mittag des 1. Januar marschierten wir auf engen und beeisten Wegen langsam nach Caub hin. Unsere Pferde waren zwar meist scharf beschlagen, aber dennoch glitschten die beständig und wir kamen nach einem sehr beschwerlichen Marsch und bei äußerst strenger Kälte erst spät in Lorch an. Dort hatten wir, recht optimistisch, Quartiere erwartet. Nachdem wir aber eine Stunde auf der Straße gehalten hatten, wurde uns erklärt, unsere Quartiere seien jenseits des Rheins und wir würden die Nacht auch drüben schlafen. Zugleich erfuhren wir, daß die Schiffsbrücke schon fertig sei und die Unfrigen seien schon drüben, ohne feindlichen Widerstand gefunden zu haben. Wir verließen also Lorch und gingen auf einem Wege zwischen dem Rhein und hohen steilen Felsen nach der Schiffbrücke bei Caub. Nun glaubte man, es würde sofort über die Brücke weg in die Quartier gehen. Man bestellte sich schon in Gedanken bei der freundlichen Wirtin da drüben, deren Licht so hell herüberschimmerte, ein kräftiges Süppchen, und dehnte sich, von dem edlen Streitroß einem guten Bettchen behaglich entgegen. Allein wer so phantasierte, hatte sich gewaltig vergaloppiert. Denn plötzlich, als wir nahe an der Brücke hielten, kam die schrekliche Nachricht, die Brücke sei drüben wieder zerissen, und auch beim größten Fleiße der russischen Pontoniere, die sie gebaut hatten, werde es nicht möglich sein, sie vor Anbruch des Tages wieder herzustellen. Unser gutes Regiment werde sich also bie morgen an der pittoresken Gegend sattsehen, und an dem großen Gedanken am Rhein zu biwakieren, erwärmen, denn Holz, Stroh und Lebenomittel seien nicht zu haben, auch wären alle Häuser dierseits mit Truppen und Pferden hinreichend gesegnet. „Ach! Viwakieren!“ jammerte ein kleiner freiwilliger Jude, bei dieser Schreckenspost, und erweckte bei allen die Rückerinnerung an die schlechten Biwaks aller Art, und den gerechten Abscheu vor dem Gegenwärtigen. Ungeachtet dieses Widerwillens saßen doch die meisten ab, denn es war bitterkalt und das Umherlaufen erwärmte immerhin ein wenig. Nur einige Husaren blieben verdrossen auf ihren Gäulen hängen. Enolich fanden einige Husaren, daß die Weinstöchke, dicht hinter uns mit Pfählen versehen waren. Run setzte sich alles in Bewegung, kletterte die steilen Felsen empor und trug mit größter Mühe einige Pfähle herunter, die wir anzündeten, um uns daran zu wärmen. Obgleich unser Regiment, nach der Angabe der Besitzer, für mehr als Tausend Taler Weinpfähle in dieser Nacht verbrannt hat, so haben wir doch nachher in Frankreich niemals ein elenderes kälteres Biwak gehabt. Ja, die Husaren, die den russischen Feldzug mitgemacht hatten, meinten, diese Nacht bei Caub gäbe der an der Beresina nichts nach. Die Nacht war hell, durch graue Nebelwolken zog der Mond, die Luft war voll Reif, der sprühend niederfiel. Von beiden Seiten ist dort der Rhein mit hohen schwarzen Felsen eingefaßt. Am Fuße der Felsen und aus den Schluchten, wo die Natur der Kunst nur spärlich Raum gegeben, flimmerten die Lichter von Oberwesel, Haaschhausen, Bacharach und Heimbach herüber. Auf den Spitzen der diesseitigen und jenseitigen Felsen lagen im Mondenschimmer die Ueberreste alter Burgen und mitten aus dem Strome erhob sich die wuchtige Rheinpfalz, eine abenteuerlich zusammengebaute, sehr alte Burg, die, mitten im Rhein gelegen, das Schlagen unserer Brücke bedeutend erleichtert hatte, und nun, von zahlreichen Wachtfeuern der Russen umgeben, wunderbar im Dämmerlichte uns entgegenleuchtete. Wir hatten bis morgens 4 Uhr still gelegen, ohne wegen der fürchterlichen Kälte schlafen zu können, als endlich Befehl zum Aufbruch kam. Wir führten also, zu dreien nebeneinander, unsere Pferde über die Brücke an das jenseitige, felsige Ufer, und als wir sämtlich den festen Boden erreicht hatten, schwangen wir uns fröhlich auf die Pferde und riefen ein jubelndes Hurra! Nicht Kutusows Adler schwebten vor uns her, es war der alte siegreiche und siegbedeutende Preußenaar, der vor den jubelnden Kolonnen nach Frankreich zog, er verbürgte die kommenden Siege in unserer Brust, den Glauben an eine gerechte Sache, den Glauben an unsere Führer und an uns selbst. Ende 173 Seite 6. Nr. 15 129. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten. 8. Januar 1935. Wurneg Speil und Spul Ein Pokalspiel und einige Gegenüberstellungen In der 95. Minute hat der Gau Mittelrhein das Potal=Vorvundenspiel gegen den Gau Nordmark in Köln verloren. Der Fretstoß, den der starke Rohwedder auf eine recht harte Entscheidung des Schiedsrichters von der Strafraumgrenze aufs Kölner Tor abgeben durfte, löste so plötzlich eine Kampfspannung, daß weder die Spieler noch die Zuschauer im ersten Augenblick glauben wollten, daß es nun aus sei. Die Norddeutschen fanden sich in ihrer Freude zuerst und umhalsten den gtücklichen Schützen, die mittelndeinischen Spieler standen noch Sekunden starr auf ihren Posten. Dies Bild erinnerte an manche Photographie, auf denen die Menschen noch in Haltung und Ausdruck die Spannung eines Erlednisses zeigen, indessen die Schnelligkeits=Katastrophe schon eingetreten ist. Wir faben sie von der Autobahn und von Bobrennen usw. Es war für den Mittelrhein ein harter Schlag, daß er kurz vor dem Ziel noch abgesangen wurde. Als Noack vor dem Abpsiff mit Glück gegen zwei Kölner in dem Besitz des Balles blieb und dann blitzschnell einknallte, war mit dem:2 auch der mögliche Sieg des Mittelrheins dahin. Schon in der ersten Halbzeit stand fest, daß die Einheimtschen nur mit Gewalt das Spiel aufzuhalten vermochten, und wenn dann die machtvollen, in ihrer Unübersichtlichkeit und Schnelligkeit schwer zu durchkreuzenden Angriffe des Mittelrheins nach der Pause zu Erfolgen führten, dann war hier einmal wieder jene Krise aufzuzeichnen, der die systemvollsten Mannschaften zum Opfer fallen können, wenn ihnen die Entschlossenheit zur energischsten Parade sehlt. Der Norden, in seiner Haltung, taktischen und technischen Verarbeitung zweifellos die weit bessere Mannschaft, war drauf und dran ein Spiel unnotig zu verlieren. In den letzten 20 Minuten erst sand die Mannschaft die richtige kämpfertsche Zündung, brachte die mittelrheinische Adwehrfront dauernd in bedrohliche Geplänkel und holte sich schließlich im Ttl eines guten und verdienten Tiegers don:=Ersolg. Die unerwartet leidenschaftliche Anteilnahme des im Ubrigen recht sairen Publikums an den temperamentvollen Geschohnissen um Ball und Positionen, führte zu einem schlecht tönenden Ausklang, die dem Schiedsrichter, einem Unglücskind, galt. Die sportliche Haltung beider Mannschaften verbot glücklicherweise schlechtes Benehmen. Man blieb gesittet und die seinste Geste zeigte undehelligt der Nordmark=Sturmführer Panse, als er einem weit ins Aus gegangenen Ball nachlief und ihn schnell wieder ans Tor der Kölner zum Abstoß deförderte— aber auch das war Taktik. Nord war jede Sekunde in dieser Zeit kostbar und in den letzten Minuten wunde auch mit einer Konzentration von den Rotblusen gespielt, die mitreißend und überzeugend war. Auf der einen Seite Gau Mittelrhein mit einer kompfbeschwingten, eifrigen Elf, die aber nie eine Linie sand und thren Angriffsplan dem Zufall überließ— hier Nordmark, korrekt in der Durchführung des Spielplanes, harmonisch#obgestimmt und ästhettsch schön im Stil. Dieses Aufeinandertrossen zweier entgegengesetzten Systeme gab dem Kampf den hoden Fard= und Klangwert. Hielt uns bis zur lepzten Tekunde in Aufregung und Spannung. Zwischen Nord und West ist manche schöne Fußballschlacht geschlagen worden— die vom Januar 1935 muß zu den schönston gerechnet werden. Südwestmannschaft gegen Sau Mitte Der Gausportwart des Gaues Südwest hat für die Vorrunde im TFB=Pocalkampf gegen Gau Mitte folgende Manrschaft genannt: Ebert(Wormatia Worms); Konrad(FE Kaiserslautern), Stubd(Eintracht Frankfurt); Gramlich(Einmacht Frankfurt), Hergert(IK Pirmasens), Tiefel(Eintracht Frankfurt): Juchs(Sportfreunde Saarbrücken), Leis(Eintracht Frankfurt). Conen(FV Saarbrücken), Möbs(Eintracht Frankfurt), Fath(Wormatia Worms). Reichsbund für Leibesübungen Fachamt für Leichtathletik. Kreis Vonn Amtlich. Lt. Anordnung unserer Minister Dr. Frick und Dr. Goedbeis soll das Johr 1935 der Olympiowerdung und Schulung oienen und alle Volksgenossen ersaßt werden. Die Bonner Olympiatrainingsgemeinschaft ist auch berufen, in dieser Hinsich mitzuarbeiten Aus diesem Grunde findet am Mittwoch, 16. Januar 1935 ein Olymvia=Werbeabend in der Mensa, Bonn, Lennsstraße, statt. Zur Vorführung gelangt der Film„Olympiade 1932 in Los Angeles“, der allen Besuchen zeigt, welche großen Kämpfe um den olvmpischen Tieg stattfinden und was die Olympiade 1936 in Berlin für Deutschland bedeutet. Trotz der großen Unkosten ist der Eintrittspreis gering, um allen Sportlern und Volksgenossen Gelegenheit zu geben, sich diesen Film anzusehen. Wir erwarten dader stärkste Unterstützung aus allen Lagern der Turner und Sportler. Nachmittags 5 Uhr Schülervorstellung, Eintritt 15 Pfg., abends.15 Uhr für Erwachsene, Eintritt 30 Pig. einschließlich Sportgroschen. Am 27. Januar 1935 findet ein Pflichtwaldlauf in Alster statt. Für alle Leichtathleten ist es Pflicht, sich an diesem Waldlauf zu beteiligen. Meldogebühr 5 Pfa. zur Unkaostendeckung des ausrichtenden Vereins VfL. Alfter. Alle Meldungen dis 25. 1. 1935 an Spargelweber in Alfter. Tortselbst auch Umkleideräume. Start.30 Udr. Abends Siegerehrung. Folgende Klassen sind ausgeschrieden: Meisterklasse 10000 Meter, Landklasse 5000 Meter, Alte Herren 3000 Meter, Frauenklasse 1000 Meter, Jugend 17=19, 3000 Meter, Jug. 20 und jünger 2000 Meter. Wie bereits mitgeteilt, hat das Fachamt für Leichtathlettk ab 1. Januar 1935 ein eigenes amtliches Fachblatt(„Der Leichtathlet".) Alle amtlichen Bekanntmachungen der Reichsleitung, der Gaue und der Kreise werden dort bekannt gegevon. Das Fachblatt erscheint wöchentlich. Alle Vereine, gleich welcher Verbände, die eine Leichtathletikabteilung haben, sind verpflichtet, das amtliche Fachblatt zu bezieden. Als Pressewart wird August Linden, Bonn, Eiselstraße 83, in das Fachamt berufen. Der bisberige Pressowart scheidet wegen Arbeitsüberlastung aus. Für seine im Dienste des Sportes geleistete Arbeit sei iom an diefer Stelle herzlichst gedankt. Lübken, Kreisfachamtsleiter. Die Berliner Aniversitäts=Schwimmer in Trier Klarer Sieg mit 32:22 Punkten Der Besuch der Berliner Universitäts=Schwimmer in Trier war ein besonderes Ereignis. Die guten Kräfte der Reichs, hauptstädter, an der Spivze Meister Wille, schufen im Kams# gegen den S8V. Trier nicht nur einen schönen Erfolg deraus, sondern auch Zeiten, die noch nie im Trierer Wasser geschwommen wonden waren. Die Einheimischen kamen durch thre Meisterschwimmer Obligschläger und Pohle zu Erfolgen, wie sie auch das Wasserballspiel:2(:1) gewinnen konnten. In den Staffeln waren die Berliner meist um Längen voraus.— Ergednisse: 6mal 50 Meter Kraut: 1. Berlin:55,8; 2. Trier:07.2;— 200 Meter Bruft: 1. Obligschläger:59.3: 2. Henmann=B:06.5:— 4mal 100 Meter Kraul: 1. Berlin :33,6; 2. Trier:58.3:(Wille schwamm als letzter Berliner Mann:01,8 Bahnrekord);— 100 Meter Rücken: Karliczet=B :17.3; 2. Obligschläger:22.6;— 4mal 100 Meter Brust: 1. Berlin:50; 2. Trier:19.5:— 100 Meter Kraul: 1. Podle Trier:05; 2. Federmann=B:05.6;— Imal 100 Meter Lagen: 1. Berlin:45.9; 2. Trier:53,7;— 6mal 50 Meter Brust: 1. Berlin:55,6; 2. Trier:10,5; Wasserdall: Trier— Berlin:2(:). Schmeling schaitet sich wieder in die Entschewung um die Weitmeisterschaft ein Sein Kampf gegen Hamas in Deutschland ein entscheidender Vorkeil Der Abschluß der Verträge für den WeltmeisterschaftsAusscheldungskamps von Max Schmeling gegen Sieve Hamas, der diesen Kampf nunmehr endgültig nach Deutschland gebracht hat, ist für den deutschen Boxsport ein Creignis von größter Tragweite. Es bedarf wohl kaum einer besonderen Erwähnung, daß es für Max Schmeling ein großer und entscheidenSchmeling liegen. Joe Jacobs, Schmelings amerikanischer Interessenvertreter, äußerte sich vor New Yorker Pressevertretern, daß er mit aller Bestimmtheit einen k..=Sieg Schmelings erwarte, der sich dann noch einmal Max Vaer„vornehmen“ würde. Wer her Faustkämpfer Ep; V.(VDE) Berlin-Charlottenburg, Bismerchstraße 3 „d. en, ii.#5 Kampf-Vertrag Schmelings Kampfvertrag für seinen am 10. März 1935 in Deutschland(Austragungsort noch nicht festgesetzt) stattfindenden End=Ausscheidungskampf für die Weltmeisterschaft. Unserachvist den Technischen Lchers ab lmbsen Aeinr(jührigken# Verträge und dreifach auferigen. Ein Eremplar ist dem Föhrerrat 24 Stunden nech Abschluß einssreichen. Zwischen dem Unterzrähngign#alter Rothenburg onerkannt als Vernnstalter im Rahmen der Brstimmungen des V. D. F. einerneits, und de Herrn Nan Schnaling lisgnsiert durch den V. D. F.(Lisser Nr. undererseite, vrrtreten durch den Mannger%-%,%%„.-.%.%. durch den V.“.(Lisenz Nr. I. wird festgelegt und bestimmt wis feigt: Barcihn dnr V. DF. an 1achüne m 1 u. besäehlehr. bei einem Gewicht von eVe bg. Al Cexner ist Herr Btere Dauns bei einem Grwicht von ofe hg beuimmt. Der Kampf gebs über„Jntr....—c : 9 Räguten mit einer Pauer von einer Miause zwischen den Runden: des Gewicht der mischuhe beirägt# Unsen. Als Randagen werden weiche vereinbert. der Vorteil ist, gegen Steve Hamas in einem deutschen ning zu kämpfen. Max Schmeling zeigte sich denn auch außerordentlich erfreut, daß es gelungen ist, den amerikanischen Veranstaltern den Rang abzulaufen, wie er auch fest daran glaubt, daß ihm dieser Revanchekampf gegen Hamas den Sieg und damit die Cinschaltung in die Entscheidung um die Boxwelnmeisterschaft bringen wird. Max Schmeling wird seine Vorbereitungen rechtzeitig aufnehmen. Er hat die Absicht, sechs Wochen vor dem Kampstermin ein Trainingsquartier zu beziehen und in ähnlicher Weise zu arbeiten, wie im Vorjahre in Travemünde vor dem Zusammentressen mit Walter Neusel. Falls Homburg der Schauplatz des Kampfes sein wird, nimmt Schmeling in der näheren Umgebung von Hamburg Aufenthalt. Schmeling hat vor seinem Gegner größte Achtung und nennt Hamas einen zähen, schnellen und angriffsfreudigen Boxer. Er weiß sehr wohl, daß Steve Hamas kein starker Defensivboxer ist und ist sich über seine zaktische Kampfführung im klaren. In amerikanischen Fachkreisen glaubt man ebenfalls, daß die Vorteile nicht auf der Seite von Hamas, sondern bei Max Keutschiand flegte übericgen im Kuvianvertampf gegen Honans Albert Richter ist Extraklasse— Radländerkamps Deutschland— Holland 87:61— Zims=Küster beste Mannschaftsfahrer— 4000 Zuschauer Kölns Radsport ist auf dem besten Wege, wieder an die großen Zeiten früherer Jahre anzuknüpfen. Die Zuschauer kommen wieder, und die sportlichen Tarbictungen haben bisder sowohl bei den Berufsfahrern als auch bei zen Amateuren keine Wünsche offen gelassen. Nachdem die deutschen Berufsfahrer vor einigen Wochen Belgien bereits überlegen in einem vielseitigen Länderkampf geschlagen hatten, wurde am Samstagabend in der Kölner Rheinlandhalle, die mit über 4000 Zuschauern besetzt war, auch Hollands Vertretung klar 87:61 besiegt. Ueber vier Stunden dauerten aber ie Wettbewerbe und das ist etwas viel, zumal die Abwicklung auch noch recht schleppend war. Wenn es in Zukunft mit etwasmehr Tempo(und einem kürzeren Programm) geht, werden die Erfolge nicht ausbleiben. Deutschland gewann den Kampf auf Grund seiner ausgeglicheneren Mannschaft, die auch in fast allen Konturrenzen die ersten Plätze belegte. Das größte Interesse belegte natürlich der Fliegerkampf und dier war es wieder Albert Richter. der erneut durch eine fabelhafte Leistung die Zuschauer begeisierte. Weder in den Vorentscheidungen, noch im Endlauf. konnte einer der Mitbewerber an den deutschen Moister heran. Im Treierschlußlauf schlug er Engel und Steffes zunz überbegen und im Rundenrekordfahren schoß er wie ein Pion um die Bahn, um mit 9/8 Sekunden einen neuen Bahnretord zu schaffen. Außer Scherens kann heute niemand an Richter beran. Der baumlange Holländer hatte— wie erwartet— Schwierigkeiten mit der kurzen Bahn. Jedenfalls blieb er in der Vorentscheidung klar hinter Engel, wie üiverhaupt die Holländer im Fliegerkampf trotz van der Heuvel, Leene, van der Linden usw. keine Rolle spielen konnten. Paul Krewer und der holländische Wettrekordmann van Hout trugen einen Zweikampf hinter Tandemführung(Malfahren und Verfolgungsrennen) aus. Auch für Zweisitzer int die Bahn zu kurz und so gab die taktisch bessere Fahrweise van Houts den Ausschlag. Im Malfahren machten sich EngelSteffes auf dem Tandem ganz besonders um den Sieg Krewers verdient. Zims=Küster gewannen ein Verfolgungsveunen nach 16 Runden gegen Jazet=van Hoek, aber die Holländer Bluggen, Binders, Rensen waren schneller als Kilvenbach, Arents und Schorn. Toni Merkens nimmt Nevanche egen Wochen war Toni Merkens durch eine Unvon dem Holllnder van Bliet(sein Leipziger Weltmeisterschaftsbezwinger) besiegt worden. Der Holländer stellte sich erneut zum Kampf und diesmal siegte der deutsche Meister in beiden Läufen klar. Merkens hatte un;weiselhaft die schnelleren Beine und dazu„fuhr er auch mit dem Kopf.“ Der englische Radfahrer=Verband hatte Morkens eine Urkunde überreichen lassen, aufgrund der großen Erfolge, die der Kölner in England erzielte. Er gewann nicht nur den „Großen Preis von London“, sondern auch die englische Meisterschaft. Zims=Rüster waren die besten Mannschaftsfahrer Die„Amerikafahrer" hatten in diesem Stundenrennen, das fast eine einzige Jagd war, zuerst mit Steffes=K. lvenbach hart zu kämpfen. Lange lagen die beiden Mannschaften zusammen an der Spitze, aber die größere Erfahrung brachte Zims=Küster zum Schluß doch noch zwei Rundengewinne ein. Jazet=van Hout hatten drei, Oszmella=Schorn vier Runden eingebüßt. Mathias Engel machte eine samose Figur als Mannschaftsfahrer, obwohl er den zum ersten Male auf der Bahn(!!) startenden Straßenfahrer Arents zum Puriner hatte. Die„Alten“, Suignard und Stellbrink Vor langen Jahren haben die beiden— Guignard bot vor 25 Jahren zum ersten Male über 100 Kilometer Geschwindigkeit als Steher gefahren. Heute sind sie weit über 50. Guignard gewann den Zweikampf vor Stellbrink, der im Versolgungsrennen bald keine„Puste“ mehr hatte.(Was ncht verwunderlich ist, denn Stellbrink ist Gastwirt.) Belziens Flieger schlagen Frankreich Im Rahmen der Wochenendrennen in Brüssel wurde ein Fliegerkampf Frankreich gegen Belgien entschieden, den die Belgier mit 30:36 Punkten gewannen. Scherens hoite sich dabei das Hauptfahren in überlegener Weise.r seinem Lands mann Arlet, hinter dem Jezo und Michard lagen. Auch im Zweisitzerfahren zeigte sich Belgien überlegen. Das Verso)gungsrennen(Tandem) dagegen wurde von Michard=Jezo für Frankreich gewonnen. Im Omnium brachte Strasenweltmeister Kaers wiederum alle drei Läufe nach Hause. Fala Hansen wurde hier mit acht Punkten Zweiter vor Guecra und Richard. Kaers erreichte dann noch im Zeitfahren über einen Ktlometer mit fliegendem Stort genau die gleiche Zeit wie eine Woche vorher, nämlich:04.2. Der„Garden“ wird einlenken Keine Schwierigkeiten für Steve Hamas Wie die letzten Meldungen aus Amerika erkennen lassen. wird es wahrscheinlich nicht zu irgenwelchen Welterungen wegen des von Charley Harvey, dem Manager von Tteve Hamas, abgeschlossenen deutschen Vertrages kommen. Der von der amertkanischen Presse angegriffene Boxermanager der Gardon=Gesellschaft, Jimmy Johnstone, hatte„zuerst gerichtliche Schritte angekündigt, wetl er glaubte, daß der von iom abgeschlossene Vorvertnag für die„ganze Welt“ gelte. Man sagte bereits Johnstones Entlassung bei der Garden Co. voraus, doch hat inzwischen John Reed Kilpatrick, der Präsiden: des Madison Square Garden, mit einer Erklärung vermittelnd eingegrifsen und bekanntgegeben, daß Johnstone keinerlei Schuld tresse, weil er keine Berechtigun ggehabt habe, irgendwelche Garantinsummen zu versprechen und somit sei es auch nicht seine Schuld, wenn andere Veranstalter mit diesem Recht Johnsione zuvorkommen. Man scheint sich also in Amerika damit abzufinden, daß dieser Kampf an Deutschland verloren ist. Das Rahmenprogramm für Schmeling— Hamas Der 10. März steht nunmehr endgültig für den Ausscheidungskampf um die Weltmeisterschaft zwischen Max Schmeling und dem Amerikaner Hamas fest. Man ist lebhaft bemüht, das Rahmenprogramm zu stellen und hat scheinbar auch bereits einige Zusagen gegeben. So sollen neben Kölblin=Berlin gegen Gunar=Bärkund auch Adolf Witt mit tem Schweden John Andersson in den Ring gehen. Wie wird das Wetter? Seit Samstag hat sich mit dem Einbruch subpolarer Luftmassen die Störungstätigkeit über dem Mittelmeer verstärkt. Das ursprünglich über Skandinavien gelegene Tief ist von einem kräftigen Drucksteiggebiet in südsüdwestlicher Richtung verlegt worden; seine Reste waren Dame wirft den Schiedsrichter ins Wasser beim Wasserballturnier in Rachen Die Schwimmvereine des Gaues Niederrhein veranstalteten am Wochenende zwei Wasserdallturniere, von denen das erste in der Gruppe 1 in Düsseldorf an der Kettwiger Straße stieg. Von den teilnehmenden vier Vereinen(Düsseldorf 09. Düffelvorf 98, Duisbung 98 und als Gast Sparta Köln) haden sich voraussichtlich die Kölner und Duisburg 98 für die Endrunde qualtfiziert. In Nachen spielten in der Gruppe 2 Poseidon Eiderfeld, Schwimmsportfreunde Barmen, Schworz=Weiß Barmen und Nachen 06. Aus der Reihe der Spiele sind Aachen 06 und die Barmer Schwimmsportfreunde als die voraussichtlichen Indrundenteilnehmer verausgekommen. Hervorzugeben ist vier vor allem die abschließende Begegnung zwischen Nachen 06 und SEF Barmen, die die Gemüter stark in Erregung versetzte. Das Spiel mußte eine Minute vor Schluß abgebrochen Nerden, da sich eine allzu begeisterte Dame aus Nachen den „Scherz“ erlaudte, den Schiederichter, dessen Aufmerksamkeit einiges entging, mit einem energischen Schud ins„Spielseld“ zu befördern. Die Ergednisse: Gruppe 1: Duisbung 09— Dutsburg 99 12:5(:): Tuisburg 98— Sparta Köln:4(:): Düsseldorf 93— Sparta Köln:6(:): Duisburg 09— Duisburg 28 :11(:); Duisbung 93— Düsseldorf 98 13:5(:); Tuisburg 09— Sparta Köln:6(:). Gruppe 2: Poseidon Elderfeld— Aachen 06:9(:); SZF Barmen— Schwarzweiß Banmnen 11:1(:); Aachen 06— Schwarzweiß Barmen:3 (:); ESF, Barmen— Poseidon Elberseld:4(:); Schwarzweiß Barmen— Poseidon Elderseld:4(:); Nachen 06— S8F Barmen:6(:). Im Rahmen der Veranstaltung der Gruppe 1 in Tüffeldorf untemahm der Gladbecker Erwin Simon zwei Rekordversuche im Rückenschwimmen, die beide knapp über der Bestleiftung blieden. Retter Bunter Abend beim Wassersportverein Beuel In den mit besonderer Torgsalt festlich ausgeschmückten Sälen des Hotel„Rheingord“ traf sich am Samstagadene der„Wassersportverein Beuel“ zu einem von verzlichom Kameradschaftsgelst getragenen Abend. Vereinsfüdrer W. H. Thiebes konnte vor allem die Sportkameraden willkommen heißen, dann aber auch die Mitglieder des Bonner Stadttheaters, die zur Verschönerung des Abends ihr Bestes aufboten. Nach einem kurzen, aber erschöpfenden Rückblick über das verflossene Vereinsjahr brachte man auf Adolf Hitler ein allgemein begeistert aufgenommenes, derzliches„Sieghoil“ aus. Anschließend wickelte sich ein stimmungsvolles Programm ab, bei dem Herr Schönböck in launiger Weise die Ansage bbemommen hatte. Mia Sema brachte mit ihrer Tanzgruppe reizonde Tanzschöpfungen. Hannele Graebener sang und„tanzte“ sich in die Herzen der Zuschauer. Heinz Haverland und Kurt Haars sangen Ernstes und Heiteres zur Freude der Festteitnehmer. Die schmissige Kapelle trug zum Gelingen des Abends dervorragend bei und spielte dann noch recht lange zu einem vergnügten Tänzchen auf. Diympiatraining der deutschen Pistelenmannschaft Die Resultate des Monats Novomber im Pistolenschießen der deutschen Olympia=Kandidaten werden numnmehr bekannt. Geschossen wurve auf den Heimatständen 60. Schuß auf zeonkreisige Ringscheibe auf 50 Meter: 1. Friedrich Krempel. Hannover mit 537.; 2. Emil Martin, Bonn mit 525.; 3. Hermann Beitzner, Weimar mit 518.; 4. Auz. Helbrecht kr., Hersord mit 515.: 5. Hermann Bauer, Bonn mit 515 .: 15. wurde Hans Wollersheim. Bonn mt 483 R. Am 27. Januar findet in Köln das erste Vergleichsschießen im Schnellfeuerschießen mit gebrauchsmätziger Pinole statt. Auch dier sind unsere besten Pistolenschützen durch E. Martin, Mich. Müller und H. Wollersheim vertreten. Euskirchener Athleten=Klub— Rölner Klub für Kraftsport 93:3 Die Gäste mußzten schon vor Beginn des Kampfes sechs Punkte wegen Uebergewicht„au Euskirchen abtreten. Schmiegeld(8) unterlag nach Punkten gegen Hardy. Im Federgewicht fallen die Punkte an Euskirchen da der Kölner kein Gewicht brachte, im Freundschaftskampf flegte Blästng nit Armzuz über Uhlhaas(). Der Leichtgewichtskampf endete mit einem Schultersieg des Kölner Klopp, indem er Echumacher (E) in neun Minuten mit Ausheber beslegte. Im Bieltergewicht errang sich Knauf(K) einen knappen Punktsieg über Schmitz(). Im Mittelgewicht trennten sich Esser(E) und Siegfried(K) unentschieden. Der Halbschworge#ska endete mit einem Schuttersieg des Kölner Drewing indem er Vellen(E) in sieben Minuten mit Soublesse aus dem Nennen warf. Im Schwergewicht stellte Köln keinen Vertreter und Hergarten(E) wurde kampflos Sieder. Heute: Hota Vonn— Hota Rachen Heute nachmittag treffen sich obige Mannschaften zum Meisterschaftsspiel auf dem Postsportplatz Rheindorfer Straße. Die Hota Bonn wird sich in diesem Spiel für die in Aachen erlittene Niederlage rechtfertigen und ihre stärkste Mannschaft zur Stelle haben. Da Nachen über ein gutes Spielmaterial verfügt, ist ein spannender Kampf zu erwarten. W. Birmlin tödlich verunglückt Der junge Schwarzwälder Skilehrer Walter Birmlin, der erst vorwenigen Wochen eine ehrenvolle Berufung nach Italien als Lehrer erhalten hatte, ist im Marmolatagebiet von einer Lawine verschüttet worden. Tofort angestellte Rettungsversuche hatten leider keinen Erfolg. Tod eines Bob=Weltmeisters Jetzt wird erst bekannt, daß es sich bei dem am Neujahrstag in der Nähe von Baden=Baden tödlich abgestürzten rumänischen Flieger Dimitrescu aus Bukarest um den Weitmeister im Zweierbob handelt. Zusammen mit seinem Kameraden Frim, der sich durch Fallschirmabsprung rettete, hatte Dimitrescu im vergangenen Jahre den Titel erobert und wollte ihn heuer auch in Igls verteidigen. gestern am Kanal und über Frankreich zu erkennen. Neu erstarkt ist das russische Hochdruckgebiet, mit dem ein über Skandinavien aufgebautes Hoch Verbindung aufgenommen hat. Aus dem östlichen Kältegebiet abströmende kalte Luftmassen arbeiten sich über Mitteleuropa westwärts vor. Polen und Ostpreußen melden bereits erhebliche Verschärfung der Kälte(bis—24 Grad). Westdeutschland wird auch von der Kältewelle erreicht werden. Das Wettee von heute und moegen: Verschärfung der winterlichen Wetterlage. Mit Aufkommen östlicher Winde zunehmender Frost. Beobacktung der Wetterstation Beuet. Wie wird das Wetter heute? Trocken, kalt, leichte SO= bis=Winde, allgemein mehr winterlich, später Schneefälle. Zu erwartendes Temperaturmax, für heute —4, Sichtverlauf der nächsten 12 Stunden: Klar, bis 20 Km. Sicht; Sonnenaufgang.44, Sonnenuntergang 16.31, Mondaufgang 10.19, Monduntergang 21.24, absolute Dunkelheit 17.42, bürgerliche Dämmerung(abends) 16.31,(morgens).00. Beobachtungen um 7 Uhr morgens:Luftdruck 762,0 red. auf RN. 764,1; Tendenz: steigend; Temperatur—0,3, Max. gestern 4,3, Min. der Nacht—0,3; Windrichtung und Stärke m Sek. SO. 3,3; Niederschlagsmengen der letzten 24 Stunden 0,0 ltriam; Dee Zegekstand. Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.98, Maxau.82, Mannheim.83, Lohr.22, Mainz.75, Bingen.76, Kaub.01, Ems.60, Trier.07, Koblenz.58, Köln.68. Düsseldorf.08, Duisburg.19, Mülheim=R..67, Ruhrort.50, Wesel.36, Emmerich .57 Meter. Der Bonner Pegel zeigte heute morgen.67 (.62) Meter, der Köhner Pegel 2,72(.60) Meter, 8. Januar 1935. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Vonner Nochrichten Nr. 15 129. Seite 7. Berliser Börse vom 7. Jan. 1933. Pestverz. Werte) Ei. Ljape 9 Krait“ 94.25; Farbenindustrie 6%(8) Bonner Stadt Anleihe v. 26 6%(8) Böuner StadtAnleihe v. 29 6%(81 Pr. Ld. Pfd.-A. Pfd. R. 19 6%(7) Pr. 1d. P14.-A Ptd. R. 21 6%(8) Pr. Ld.Pfd.-A Komm. G. R. 29 6%(81 Pr..-.Opfdbr.#. 6%(8) Rb. W. Bod. Gpf. R. 4. 6 12. 10 6%(8) PLdpfd.A. e()“ an. Weitt Gold 4. f. 10. 12 0 5% Rh.-Westf. Gld.-Pf. 1*) Verkehrs-Aktien Namburg- Amerika Namburg-Sildam Norddentscher Lloya Banken Allg. D Kredit Berl. Handels G. Semias“# Priv. Deutsche Bank und Disk. Gesellsch. Drendner Bank Reichsbank Westd. Bodenkr. 3 Industr.-Aktlen Aachen-Münchene) Acenmulat.-Fabr. 4. E. G. Augsburg- Nürnberz Basalt-Aktien Lin: Bemberg Bergmann Elektr. Berlin-Karlr. Jnd. Berl. Maschinen Rau Bonner Bergwerksu. Hütten-Vereine: Brahuk.-Zuk.-Akt. Buderus-Eisen Charlotteab. Wasser Chem. v. Herden Chem. Albert C. Gummi-W. Hana. Dahlbusch Bergw.“ Datmler Bens D. Atl.-Telegr Deutsche Erdöl Deutsche Gold- e. Silb Scheide-Anst Deutsche Kabelw. Dtsch. Linoleum W Dtsch. Spiegelglas# Dortmunder Aktien Dortmunder Union Dürener Metal! Dynamit Nobel 93.75 97 80 97 90 94 50 96.— 96— 97 50 24.626 29.25 88.76 74.— 77.75 79.78 107 86.26 180.— 28 50 70.875 13.28 114.80 19950 107.— 102 50 99— 100.7R 94.125 P4.7R 141.75 78%0 102.625 907— 525 9 1 9 1. 3 7 5 Feldmühle-Papier Felten u. Gullleaume Jeisenkirch. Berzu Ges k. el. Untern. Gias Schalke Geldschmidt Tb. Hackethal Harnener Berghau Kllgere Verzinkerei Hoeach K Nenessen Hohenlohe Werke Nubertns Brannk. TIse Bergbad.. Kallw. Aschersichen Keramag Klückner Werke Koksw. u. Chem F Kronnnin, Metall Lahmeger Laurahlitte Lorene G. Mannenmannrühren Wanafelder Herrhau Weschinenb Vatern Metallgesellschaft Orenstein a Koppe! Phänis Berah. Polyphanwerk Resqule Farben Rhein. Braunkohlen Rhein Stahlwerke Rh.-Westf. Elektr. Rh. Westf. Kalkw. Riehenk Wantann Poddergrube Rrüh' Roaitzer Zucker Rütgerswerke Saindetfurth Kalt Sarottl-Schokolnde Schuckert Elektr. Schulfheiß#snere! Siemene u. Halske Sföhr Kammgarn Stalberg Zink Stallwerer Gehr Tuchfabrik. Aachen Ver. Dt Niekelw Ver. Glanzatoff Eib Ver. Stahlwerke Voxe! Dr. u. Kab. Wentd Kaufhof Westererein Wickiller Küoner Zellstoft Waldhof Kolonialwerte Deutsch-Ostsfrika Ven Guinen Otavi-Minen u. Elb. 90.— *) Rheinisch-Westfällsche Börse Berliner Mark-Notierung vom 7. Jan. 1933. Geld Briel Geld Brief Frankreich 18.42 18-148 Metalle. Berliner Metallbörse vom 7. Jan. 1937. Wein- c. Drahbarr. 146.00 Jeinellber i.#., per bg. 1. 44.80- 47.80 Aktien und Neuten sest Beeliger Porse n grarih Diel fene Tendeng am Revtenmorst, god dem„Achienmest wetterhin eine Anregung, ohne daß dadurch die Renten denachtelligt wurden. Levhattes Geschäft enwickette sich in den Vorzugsaktien der Deutschen Reichsbahn, die weitere ½ Prozent gewannen. Am Aktienmarkt waren Besserungen von 1 bis 1½ Prozent die Regel. Die imposante Kundgebung im Saargebiet war auf die Stimmung sichtlich von Einfluß. Die Führung hatten Montanwerte, die angesichts der auch im Dezemder befriedigenden Entwicklung in der Montanindustrie durchschnittlich 1 bis 1½ Prozent gewannen. Renten sclossen unverändert fest, während Aktien vereinzelt unter den im Verlauf erreichten Höchstkursen lagen. Nachdörslich Farben 136 /, Altbesiv 106, Daimler 49½, Vereinigte Stadlobligationen 94, Reichsbank 151¼. Am Kassamarkt war die Tendenz ausgesprochen fest. Rhein.=Wess, Börse Zum Wochenbeginn herrschte an der Rheinisch=Westsälischen Börse besonderes Interesse für Aktienwerte. Umsaue kamen in fast allen variablen notierten Werten zustande. Gelsenberg eröffnete mit einem Kursgewinn von 2 Prozent und konnte diesen im Verlaufe behaupten. Fest lagen ferner Rheinstahl plus 1½, Westd. Kaufhof plus ¾, Reichsbank plus 2½ und Rhein. Braunkodle pus 3½ Prozent. Der Einpeitsmarkt verkehrte gleichfalls in fester Haltung. Besondere Na#. frage bestand für sämtliche Bankaktion. Der Rentenmart: verkehrte ruhiger, ohne daß besondere festzustellen waren. Der weitere Verlauf der Börse war lethaft. Die Kurse konnten sich bis zum Schluß fast ausnahmslos behaupten. Die Juranst der, Wolle Peichocher Nachllericht der Versteigerungs=Zentrale landwirtschaftl. Erzeugnisse am Süterbahnhof Zwiedeln 5,50—6,60, Rote Beeie—.40, Wirsing.60 die .30, Rosenkobl I 10.40—12,50, Rosenkohl II 6,10—.60, Feld#alat 12.40—19,50, Spinat 2,90—.60, Schwarzwurzeln.40 dis 12.80, Birnen I 12,10—18.70, Birnen II.20—7,50, alles ie 100 Pfund, Porree I 1,90—.50, Porree II 0,80—.40, Sellerie I 15,10—19,30, Sellerie II 7,90—10.—, Endivien 4,10 bis.30, alles je 100 Stück. Anfudr: Sehr gut. Nachfrage: Gnt. Französischer Kredit an Italien? In gewöhnlich gut unterrichteten Pariser Kreisen glaubt man zu wissen, daß in Rom neben den eigentlichen politischen Verhandlungen auch sinanzielle Besprechungen geführt werden mit dem Zweck, dem italienischen Markt frisches Geld zuzuführen. Angeblich soll es sich hierbei um eine ziemlich beträchtliche Summe handeln, die zum Teil in Form einer Krediteröffnung der Bank von Frankreich an die italie. nische Staatsbank, zum anderen Teil durch die Einführung italienischer Renten auf dem französischen Markt aufgebracht werden soll. Man glaubt hier zu wissen, daß, wenn diese Besprechungen zum Abschluß kommen, die Bank von Frankreich sofort einen Kredit in Höhe von einer Milliarde Franken eröffnen würde. Weitere drei Milliarden sollen dann später flüssig gemacht werden. Noch mehr als sünf Millionen Taler nicht eingelöst Das Reichofinanzministerium veröffentlicht eine neue Uebersicht über die deutsche Münzprägung im letzten Vierteljahr 1934. Interessant ist bei dieser Aufstellung, daß, obwohl mit Ablauf des 31. Dezember der Taler endgültig seine Gültigkeit verloren hat, noch immer Dreimarkstücke im Werte von mehr als 15 Millionen Mark in Umlauf sind. Zur Einziehung sind rund 256 Millionen Mark gelangt. Von den silbernen Einmarkstücken ist jetzt bereits mehr als die Hälfte, nämlich ein Betrag von 157 Millionen Mark, eingezogen. Mit besonderem Nachdruck ist im letzten Vierteljahr die Prägung der neuen Fünfmarkstücke betrieben worden. Es wurden 102 Millionen Mark neu geprägt, so daß wir jetzt 196 Millionen Mark oder rund 40 Millionen Stück von den neuen Münzen haben. Eine Einziehung der alten großen Fünfmarkstücke ist bisher nicht erfolgt; sie sind noch im vollen Betrag von 761 Millionen Mark im Verkehr. Das gilt auch von den alten Zweimarkstücken, da die Neuprägung hier erst rund zwölf Millionen Mark beträgt. Kölner Schlachtviehmarkt Preise(30 Kg. Uebendgewicht Der starke Preissturz auf das Nachlassen der Nachfrage zurückzuführen— Die Bestrebungen, Deutschland als Käufer zurückzugewinnen In London finden zurzeit die Generalversammlungen der großen australischen Schäfereigesellschaften statt. Den Reigen hat die„Australian Pastoral Company“ eröffnet. Bei dieser Gelegenheit hielt der Präsident Walter D. Gibbs eine große Rede über die Zukunft der stunz sei also auf das Nachla Wolle. Er meinte zunächst, daß er vor einem Jahr die P nicht auf eine Steigerung der Produktion zuruckzufühHoffnung gehabt habe, für 1934 eine bessere Dividende ren. Mit Bezug auf Deutschland und unter Hin46—47 .3 .5 Oefen, sollfletichtse ausgemättete sonitige Bonttellcigs leischige####...****** gering genaurte Butten, JUngere vollfleischige.. 9.* Lentugs, vonlletichige....... fleischige gering gendorte** elie. Spi Sielk uu..... de voullelichige #5• gerung genährie.......... Härten, voälletichtge, ausgemähste: vollfleischtge sleischige gering gensprus........ Fresser, mätzta genührtes Kungvied Külder. Dovoellender bester Mant... beste Mast= und Sauakälbei mittlere Mast= und Gauakälder. heringere Sauatälben geringe Kälber Lämmer uns Hammel. deite Mastlämmer " Siohmaltämmet i. X. Holneiner Weidemastlämmer deste lungere Masidammei . Stadmasthammel *. Weigemasshamme!„ ttlere Mastlämmer altere Mastdamme! geringere Lämmer und Hammel... Schale, deste...... mittlel: geringere Scweine, u) über 300 Gid Lebendg. 1. fette Speckschweine...... 2. vollfleischige Schweine 6 2411—Iins desd Lebendg. 6) 211—241 Pid Lebenda. 4 161—211) Pid. Lebenda. o) 121—##ud Lebenda.. # unter 120 Ato Lebendg. teite Specksauen....... andere Sauen Auftrieb 862 Stück Großvieh, und zwar 295 Ochsen, 68 Bullen, 424 Kühe, 63 Färsen, 12 Fresser, 1020 Kälber, 225 Lämmer, Hammel, Schafe, 4247 Schweine. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtkiche Spesen ab Stall sowie den natürlichen Gewichtsverluft ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheden. 7. 1. —41 — 30— 53 23 29 32 44—46 .3 2. 1. — 40 3239 verteilen zu können. Aber die Wollpreise stünden am Ende dieses Jahres nur auf 60 Prozent des Preises vom Anfang des Jahres. In den ersten sechs Monaten des Jahres 1934 blieb die Einfuhr der zehn hauptsächlichen Wolleinfuhrländer um 67,5 Mill. Kg. hinter der Einfuhr der gleichen Vorjahreszeit zurück. Am Ende der ersten acht Monate betrug die Mindereinfuhr schon 135 Mill. Kg. Deutschlands zurückgehaltene Einfuhr wird in den ersten sechs Monaten auf 36 Mill. Kg. gegenüber 1933 festgestellt, während die Mindereinfuhr per Ende Sentember noch etwa 1,8 Mill. Kg. gegenüber der gleichen Vorjahreszeit beträgt. Seitdem hätten sich gewisse Anzeichen einer Steigerung der deutschen Käufe bemerkbar gemacht. Den höchsten Rückgang hat Frankreich mit rund 75 Mill. Kg., dann England mit 22,5 und Japan mit 16 Mill. Kg. aufzuweisen. Gibbs meint, daß die Preise sich jetzt allmählich bessern würden. Das gleiche glaubt er, für Deutschland. Frankreich, Belgien und die Vereinigten Staaten feststellen zu können. Die Wollerzeugung in Australien belief sich der Ende Juni 1933 auf 3,2 Mill. Ballen, per Ende Juni 1934 auf 3 Mill. Ballen und wird per Ende Juni 1935 auf 3,15 Mill. Ballen geschätzt. Der Preissturz sei also auf das Nachlassen der Nachfrage und weis auf die Abmachungen Deutschlands mit Südafrika und Australien sagte der Präsident, daß es zweifellos die Aufgabe der Wollerzeuger sei, zu beratschlagen, durch welche Mittel man Deutschland in den Stand setzen könne, seinen sehr wichtigen Platz als Verbraucher von Rohwolle und von verarbeiteter Wolle wieder einzunehmen. In der Tat sei das außerordentliche Ausmaß des Preisfalls in Wolle sehr weitgehend dem Umstande zuzuschreiben, daß Deutschland diesen Platz noch nicht wieder habe einnehmen können. Eine Vorstellung davon, wie verhältnismäßig schlecht die Lage des Wollmarktes sich am Jahresschluß darstellte, gibt die folgende Aufstellung über die Vorräte an den Hauptwollplätzen der Welt: Aupontische Mewungen 42—45 Hochzeitsreise auf Kosten der hörer Immer noch Fall Leipzig im Rundfunkprozeß Zu dem Fall Leipzig im Rundfunkprozeß wurde am Montag der frühere Abteilungsdirektor Witte als Zeuge vernommen. Er bestritt, die Presseangriffe gegen andere Vorstandsmitglieder der Mirag veranlaßt zu haben, die als Grund für seine fristlose Entlassung im Mai 1928 angegeben wurden. Er sei nach dieser unberechtigten Entlassung voller Empörung zu Dr. Bredow nach Berlin gefahren, um zu erreichen, irgendwo an anderer Stelle im Rundfunk beschäftigt zu werden. Bredow habe ihn, Witte, beruhigt und gesagt, er werde dafür sorgen, daß die unberechtigte fristlose Entlassung keine finanziellen Nachteile für ihn bringe. Schließlich kam dann auf Veranlassung Dr. Bredows ein Abkommen zustande, in dem beide Teile sich verpflichteten, in Zukunft die gegenseitigen Angriffe einzustellen. Mir wurde die Weiterzahlung meines Gehaltes bis zum Ende des Jahres 1928 garantiert und auch das Recht auf die übliche Abschlußgratifikation zugesprochen. Im weiteren Verlauf der Verhandlung erklärte der Zeuge Witte. Dr. Jäger habe den Rundfunk dadurch finanziell sehr belastet, daß er immerfort Konserenzen einberief und große Reisen unternahm, um Dinge zu besprechen, die in einem einsachen Telephongespräch hütten erledigt werden können. Von Oberpostdirektor Weigelt habe er gehört, daß Dr. Jäger sogar seine Hochzeitsreise auf Kosten der Mirag gemacht habe. Auf der anderen Seite habe er bei den Honoraren für die Künstler eine falsche Sparsamkeit betrieben. Dichtern habe er überhaupt kein Honorar zahlen wollen. So sei Gerhart Hauptmann genötigt gewesen, die Mirag zu verklagen, weil Dr. Jäger dem Dichter kein Honorar dafür zahlen wollte, daß „Hanneles Himmolfahrt" als Hörspiel vom Leipziger Sender aufgefühort wurde. Sehr freigebig sei dagegen Dr. Jäger bei der Bezahlung an marxistische Bonzen gewesen. Wenn ein marxistischer Beamter einen Vortrag im Leipz ger Sender hielt, dann habe Dr. Jäger als„Schreibmaschinen= gebühr“ 300 Reichsmark bewilligt, weil er einen Beamten nicht gut ein Vortragshonorar bieten konnte. Dr. Jäger habe als Reichsbannermann ihn, den Zeugen, aus politischen Gründen bekämpft. Ehetragödie Montagmittag wurde die Ehefrau Jakob Schmidt aus Mayen, die mit ihrem Ehemann in Scheidung lebt und die sich zuletzt bei ihren Eltern in Aachen aufhielt, im Treppenhaus des Amtsgerichtsgebäudes niedergeschossen. Die Frau kam von einer Geschäftestelle im ersten Stockwerk des Amtsgerichts und wollte sich zum Erdgechoß begeben, als plötzlich ihr Mann, der ihr im Flur aufgelauert hatte, vor ihr stand und blitzschnell drei Schüsse aus einer Pistole auf sie abgab. Die Frau wurde von einem Schuß schwer getroffen. Der Mann versuchte die Flucht zu ergreifen, wurde aber durch zwei Oberwachtmeister und einem Obergerichtsvollzieher, die durch die Schüsse aufmerksam wurden, überwältigt, nachdem er vorher versucht hatte. auf seine Verfolger zu schießen. Ab heute Diper Sparkassenskandal vor der Großen Strafkammer in Siegen Heute beginnt vor der Großen Strafkammer in Siegen der Strafprozeß gegen die Schuldigen am Olver Sparkassenskandal. Acht Tage hat das Gericht für die Verhandlung vorgesehen, um mit aller Gründlichkeit die für die Stadt Olpe so unheilvoll ausgelaufenen Kreditgeschäfte der Sädtischen Sparkasse in strafrechtlicher Hinsicht zu untersuchen. Angeklagt sind der Sparkassendirektor i. R. Franz Ruegenberg in Olpe, und Bürgermeister i. R. A. Sommerhoff in Beuel am Rhein wegen fortgesetzter Untreue und wegen fortgesetzter schwerer Passivbestechung. Ferner steht der Kaufmann Jak. Traut=Godesberg vegen fortgesetzter aktiver Beamtenbestechung unter Anklage. Die Vergehen, deren die Angeklagten beschuldigt sind, fallen in die Zeit von 1924 bis 1930. Düsseldorfer Freiballon bei Wehr gelandet Ein Freiballon, der über das Brohltal in Richtung zum Maifeld trieb, ging auf dem freien Feld bei Wehr nieder. Einwohner des Ortes halfen bei der Landung, die trotz böigen Windes ohne Schaden vonstatten ging. Der Ballon, der in Düsseldorf aufge„ stiegen war, hatte fünf Personen an Bord. s e Schisskapitän im Rhein ertrunken Auf tragische Weise kam in Emmerich der Kapitän Heinrich Rörsch vom Schleppboot„Marne“ zu Tode. Der Kapitän ließ sich mit einem Zubringerboot zu seinem der Strommitte liegenden Schiff fahren, verfehlte jedoch in der Dunkelheit beim Sprung aus dem Boot das Schiffsdeck und stürzte ins Wasser. Die Bootsbesatzung hatte zwar den Vorfall bemerkt, doch blieben alle erdenklichen Rettungsversuche erfolglos. Die Leiche des Kapitäns, der im 47. Lebensjahre stand und in Caub geboren war, konnte noch nicht geborgen werden. Strenge Kälte in Schlesien Durch den Vorstoß arktischer Kaltluftmassen sind die Temperaturen in Schlesien erheblich zurückgegangen. Aus einer Reihe von Gebirgsorten werden bereits Temperaturen bis zu 13 Grad Kälte gemeldet. Da fast überall weiterer Neuschnee gefallen ist, sind die Sportmöglichkeiten für Ski und Rodel gut. Die Wetterwarte Breslau=Krietern teilt mit, daß in den nächsten Tagen strenge Kälte zu erwarten ist, wobei es allerdings nur noch vereinzelt zu Schneefällen kommen wird. Für Oberschlesien sowohl wie für die mittel= und niederschlesischen Gebiete werden Temperaturen von etwa 20 Grad Kälte vorausgesagt. Sofort nach der Rückgliederung wird in Saarbrücken ein Funkhaus errichtet werden. ebted Schwiggerpater.- Grosvater, Bruder. Vater, soutzirggg### Grokrater. Bruder, Schwager und Onkel der wohlachtbare Herr „* sn im Alter von 78 Jonren.„„ Um ein frommes Gebet für den lieben verstorbenen Puts ine Adte: Bradr.)., die Whuder und deren Angehorige. Bonn-Std, Köln, des 6. Jaauar 1935..9. Die feierlichen Exequlen werden am Donpygstrgra## 10. Januar 1915, morgens 4„Uhr. In„0%„ St. Nikolaus gehalten: ausonließend um 10 Uhr die erdigung vom Sterbehause Burgstraße 108 aus zum Südfriedhof. Sollte Jemand aus Versehen keine besondere Anseige erhalten haben, so bitten wir, diese als solche zu betrachten. " Statt besonderer Anzeige. Heute früh 4½ Uhr erlöste ein sanfter Tod meine gute Schwester, unsere treusorgende liebevolle Tante im 79. Lebensjahre von ihrem mit großer Geduld ertragenem Leiden. Die trovernden Muterbliebenen. Bad Godesberg. den 7. Januar 1935 Rohenzollernstreße 24. Trauerfeler Dienstagnachmittag 16 Uhr im Hause. Einäscherung findet in aller Stille in Wiesbaden statt. ( Statt Karten. Unser prächtiger Stammhalter Hans-Jürgen ist da. In dankbarer Freude Frau Hertha Schleu geb. Engel Hans Schleu Beuel 5. Hartung 1935 z. Zt. St. Josefs-Hospital Das erste Jahrgedächtnis für unsere liebe Verstorbene Frau Susie Schotzenderk geb. Delveaux findet Donnerstag den 10. Januur, morgens 9½ Uhr, in der Aunsterkroch, Gaschuieher uund Verein ehem. Könlgchuseren richm epa Wir erfüllen dem Ableben unseres lieben Kameraden den Franz Offergeld Mltkämpfer von 1870/71 in Kenninis au seisen. Beerdigung am Mittwoch. 9. Jan., 1½ Uhr. vom Sterber: hause Fransstr. 20 aus. Die Kameraden werden gebeien. sich sahlreich bei des Standarte einaufinden, um dem Verstorbenen die leiste Ehre zu erweisen. der Vereinstöhrer. Bade Dich gesund! G Sche AustellMagger Benn, Kirchstr.3 Rut Viez. * Körporehegen. ärstlich geprüft. I. Schiller. Bnum Sangeltstraße 6, L.(2 Semr, Spreohatunden von 10- 19. Unsere Jugendherbergen sind unsere Winterlager! Jugendherbergen sind Heimselten. sss Das Winterhilfswerk ist ein Heroismus des Alltags und dieser umgibt jeden Einzelnen von uns. Er mag stehen, wo er auch immer stehe. (Dr. Goebbels.) Abonnements= und AnzeigenAnnahmestellen des Geueral=Anzeigere für Bonn und Umgegend Beuel, Adolf=Hitlerstraße 6 Euskirchen, Buhnhofstraße 13 Godesberg, Bahnhofstraße 30 Hennef. Bahnhofstraße Honnef. Hauptstraße 49 Königswinter, Hauptstraße Oberdollendorf, Heisterbacherstraße Oberkassel. Hauptstraße 144 und eere durch eine Lupinater dpentellete aus Frankfurt a. M. beute und mer gen Schuh-Stage Schwaeppe Sternstraße 3, I. genenüber Rongesene Romans erster Rutoren im Erstveröffentlichungsrecht bringt unsere Illustrierte neben erstklassigen Bildern über Tagesereignisse. Sie kostet bei einem Umfang von 16 Seiten in Großformat monatlich 30 Pfg., also wöchentlich nuie 1 Piennig. Probenummern kostenfrei durch die Boten und die Geschäftsstelle des General-Anzeigers für Bonn und Umgegend. Seite 8. Nr. 15 129. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 8. Januar 1935. Die- Raetausescher Ein heiterer Roman von MARGARET LAUBE (Nachdruck verboten.) 10 Copyright 1929 by Koehler u. Amelang. G. m. b.., Leipzig Kind liegt still im Korb. Gipsy dreht sich um und bemerkt ihre Pflegeeltern. Helle Röte fliegt über ihre Stirn. Sie geht zu ihnen hin und berührt sie leise an Hand und Arm.„Seid nicht böse! Ich konnte es nicht mit ansehen! Er war so unglücklich, Herrn Kries meine ich. Weil das Kind fort sollte. Und da habe ich's vorläufig mitgenommen— Ihr werdet nichts von ihm hören. Das Eßzimmer und die Küche liegen zwischen meinem und eurem Schlafzimmer. Wenn er schreit, tue ich ihn ins Badezimmer.— Ist er nicht schon sehr niedlich?“ Herr und Frau Lemme kommen zögernd näher. Das rote, verschrumpelte Gesicht im Wäschekorb verzieht sich wie in schwerer Arbeit. Nur Voreingenommene können es niedlich finden. Aber Pfleger sind voreingenommen. Herr Lemme nickt verstört. Auch hier findet Frau Lemme zuerst wieder zur Sprache zurück.„Aber, Gipsy, wie ist es möglich? Weißt du. welche Verantwortung du auf dich nimmst? Kannst du— aber du hast es gewickelt— kannst du denn mit Kindern umgehen?“ Gipsy guckt von einem aufgerissenen Augenpaar ins andere. Dann lacht sie leise auf.„Ich bin doch Säuglingsschwester. Ach so, das habe ich wohl nie gesagt?— Ich sollte nach der Schule mein Jahr abdienen, wie früher die Jungens, so wollte es Papa. Ich durfte mir aussuchen, wo und was. Da wählte ich Papas Krankenhaus. Ich bin geprüfte Säuglingspflegerin.— Bitte, laßt es mir!“ Eine Minute lang ist es ganz still in Gretchens Mädchenzimmer. Dann gehen Herr und Frau Lemme nacheinander auf ihre Pflegetochter zu und küssen sie, ohne ein Wort zu sagen. Gipsy ist verlegen und ein bißchen unbehaglich zumut. „Ihr werdet es gewiß nicht weinen hören“, versichert sie noch einmal. Aber sie tut es nur, weil sie die merkwürdige Stille verscheuchen will, die nun auch in dieser Wohnung um sich zu greifen scheint. 7. Kapitel Sie ist es. Rita Lee: Gretchen Lemme. Sie wird aus keinem Hamburger Flet gezogen, wie Frau Seitz es schreckhaft in einem Angsttraum während ihres Halbschlafes im Auto gesehen hat. Sondern sie tritt in einem Hotelzimmer zweiten Grades, oben im vierten Stock, ihr entgegen. Nicht als ein Häuschen Unglück, wie Frau Lissie es erwartet und wie es eigentlich auch ihrem bisherigen Auftreten in Hamburg entsprechen würde. Im Gegenteil: sie ist zum ersten Male selbstbewußt, zwar mit einer etwas krampfhaften Haltung, aber doch selbstbewußt und entschlossen. Außerdem sieht sie sehr bleich aus und hat violette Schatten unter den goldbraunen Augen. Aber sie ist hübscher denn je. Frau Lissie bleibt mit lächelnder Ironie im Türrahmen stehen und betrachtet Rita Lee. Sie ist auch jetzt noch unfähig zu jeder philiströsen Geste.„Na, Gretchen, wie gefällt es Ihnen bei der Bühne?“. Sie kommt langsam mitten ins Zimmre und streckt die Hand aus. Das Mädel steht da so schön und tragisch neben dem ungemachten Bett. Es sieht anscheinend die gebotene Hand nicht. Jetzt weicht es sogar zurück, als Frau Lissie die doch nun einmal erhobene Hand auf seine Schulter legen will. „Was fällt Ihnen ein, Gretchen? Hier ist jetzt keine Vorstellung. Machen Sie kein so heroisches Gesicht!— Sie haben mich wohl nicht hier erwartet, wie?“— Sie setzt sich auf den einzigen Stuhl im Zimmer.„Aber Sie haben doch nicht glauben können, daß ein ausgewachsener Mensch verschwinden kann, heutzutage? Hm? Oder was haben Sie geglaubt? Ich würde Wert darauf legen, duß Sie nun einmal antworten.“ Die Geflüchtete fährt sich mit den Händen über Kopf und Hals. Sie hat ganz andere Bewegungen bekomnen in diesen vierundzwanzig Stunden, findet Frau Seitz. Freiere und heftigere. Nun ist sie endlich zu der Fähigkeit zu sprechen durchgedrungen. Es klingt noch sehr heiser, aber nicht unsicher: „Ich habe alleidings nicht angenommen, daß ich für Sie verschwinden würde, Frau Seitz. Ich hätte Ihnen meinen Entschluß auch noch heute mitgeteilt. Aber daß Sie mich suchen, daß Sie mir nachfahren würden,— das konnte ich nicht erwarten. Das verstehe ich nicht.“ „So.— Und was meinen Sie, hätte ich Ihren Eltern antworten sollen, wenn sie von mir Rechenschaft fordern würden für Ihren plötzlichen Entschluß?“ „Mit meinen Eltern habe ich abgeschlossen. Auf ihr Urteil kann ich keine Rücksicht mehr nehmen.“ Frau Lissie betrachtet sie stumm. Da steht sie, ein großer, schöner Schattenriß vor dem Fenster: sie trägt das bürgerliche, schlichte Ripskleid, mit dem sie aus Sanderhausen kam— und sagt mit verzweifeltem Stolz. daß sie mit ihren Eltern abgeschlossen hat... acht Wochen, nachdem sie ihre Heimat verlassen, die Atmosphäre, die sie kannte und in der sie sich ungefähidet bewegen konnte. Eine unbekannte Rührung packt Frau Lissie. An ihrem Herzen hat eine auch bis gestern unbekannte Sorge gefressen, die um ihr eigenes Kind. Nun ist es offen für manches, das früher an ihr vorübergeglitten wäre ohne Wirkung. Sie tritt dicht an Gretchen heran.„Sind Sie glücklich geworden, Gretchen? Ist es die Welt, in der Sie sich wohl fühlen? Ehrlich, ehrlich, Kind!“ „Darauf kommt es nicht an“, antwortet Gretchen und biegt den Oberkörper zurück, so weit sie kann. Es flackert Angst in ihrer Stimme. „Darauf kommt es ganz allein an!“ ruft Lissie und nun verliert sie zum erstenmal, seit sie in diesem Zimmer ist, ihre kühle Ruhe.„Auf nichts anderes kommt es an! Was reden Sie sich ein? Sie sind ja ganz närrisch, Gretchen! Warum taten Sie es denn? Sie müssen sich doch ein großes Glück davon versprochen haben — sonst tut man so was doch nicht— zumal wenn man ein so stilles, scheues Mädchen war wie Sie! Warum also?“ Gretchen steht zitternd. Nun drängt sie sich ganz gegen die Fensterbank. Aber sie merkt schon, daß sie dieser Frau nicht entschlüpfen kann. Die kennt kein Beleidigtsein und keine Entrüstung und stürmt nicht mit dem hocherhobenen Kopf der Gerechtigkeit aus dem Zimmer. Es wird sehr chaotisch in ihr. Aber das ist gut. Das löst wenigstens ihre Zunge, die immer, schon allzu lange, zu allem geschwiegen hat. „Warum, fragen Sie?— Weil ich auch etwas tun wollte, was jedes Mädchen hier tut: eine Arbeit, eine Beschäftigung, irgend etwas, daß man sich nicht so überflüssig vorkommt. Alle arbeiten! Und Sie selbst haben gesagt, daß auch eine Schauspielerin ehrliche Arbeit tut. Damals im Theater. Ich wußte keinen anderen Weg. Dies kam so schnell! Und da tat ich es. Es sollte nur zum Anfang sein,— nichts als ein Anfang—“ „Schöner Anfang“, sagt Frau Seitz sanft und so, als ob das Ganze sie garnichts anginge. Ihr Verhalten geht über das bißchen Verstand, das dem verstörten Mädchen noch geblieben ist. Es ist schrecklich, daß diese Frau ihr nachgefahren ist und sie gefunden hat. Aber ganz unheimlich ist die Sanftmut, mit der sie das Erlebnis hinnimmt. Weiß sie alles? „Die Revue“, stammelt sie halblaut,„diese lebenden Bilder.“ Frau Lissie rührt sich nicht. Sie nickt nur. Es läuft über Gretchens Gesicht, als riesele dort kaltes Wasser herab. In ihrem Blick ist Abscheu und Furcht.„Es sollte mir den Weg ebnen zur richtigen Schauspielerkarriere. — ich sollte gesehen werden, Aufmerksamkeit erregen, — so sagte er.“ „Er— das ist Herr Eugen Wunderlich, nicht wahr?“ Woher weiß sie auch das? Frau Lissie rennt auf einmal wild hin und her.„Die ser Mensch ist ein Schuft! Wie konnten Sie ihm glau ben? Erkannten Sie denn nicht, daß er ein unsauberes Element war?“ Wieder ist es wie heute früh, als ob sie einen Schlag gegen den Magen bekäme. Sie muß sich hinsetzen. Ein Schrecken nach dem andern greift nach ihr. Es hilft nichts, sie muß an die Wahrheit heran. Was auch dabei herauskommt. „Gretchen! Setzen Sie sich hier an den Tisch. Wir müssen Klarheit haben. Wie soll es sonst wieder eingerenkt werden?" „Eingerenkt? Lissie winkt ungeduldig.„Halten Sie uns nicht so auf! Sie sehen doch, daß ich da bin, um es einzurenken. Glauben Sie, ie fahre ohne Sie Der nach Hambura? Kontrakt oder nicht! Dieser Schuft ist zu fassen. Sie sind noch nicht mündig. Nichts hat Gültigkeit. Außer Sie wollen absolut hierbleiben. Wollen Sie das?“ Das Mädchen hat sich gehorsam auf die verblichene Chaiselongue gesetzt. Es hebt plötzlich die Hände seltsam in die Luft: „Sie wollen— Sie wären hier, um mich mit nach Hamburg zu nehmen? Jetzt noch?“ „Ja Kind— was ist denn? Natürlich nach Hamburg. Mein Mann soll garnicht erfahren, daß Sie fort waren. Er macht sich Sorgen um Sie. Wir können, wenn wir uns nicht zu lange aufhalten, früh am Nachmittag zu Hause sein. Und offiziell ist nichts geschehen. Eine kleine Eskapade, von der nur Sie und ich wissen.— Oder wollen Sie bleiben? Absolut Kabarett und Bühne? Ist es innerer Zwang?— Ich muß das wissen, Gretchen.— Was ist Ihnen?“ Gretchen ist vornübergefallenen, daß der leichte Tisch weggeschoben wird und sie auf die Knie gestürzt wäre, wenn Lissie sie nicht festgehalten hätte. Sie klammert sich an Frau Lissies Arm: „Er hat mir Sekt gegeben,— viel Sekt,— es war nach dem Tanzen nachmittags im Atlantik=Hotel, wir wollten alle noch etwas essen, ich wollte nach Hause,— ja, ich wollte es ganz gewiß, aber die anderen überrede. ten mich, nur eine Viertelstunde in der Bar, ein Brötchen und einen Vermouth, weiter nichts. Und dann gingen die andern sehr rasch fort, ich weiß nicht, wie es kam— aber zuletzt war nur noch Wunderlich da. Er sprach über alle Berufe mit mir,— ich dachte an nichts anderes mehr. Und daß er immer sagte, ich sei sehr geeignet. Und ich sollte aushelfen. Es wäre der Anfang meiner Karriere— Und dann bestellte er Sekt.“ Ueber das glühende Gesicht laufen große Tränen. Lissie brennt das Herz. Sie faßt das Mädchen an den Schultern, die soviel höher sind als ihre eigenen und zerrt sie zu sich herunter.„Du hast dich also geirrt. Ich sehe es ja. Du willst es ja gar nicht. Wer wird von dir verlangen, daß du dein ganzes Leben verschleuderst wegen eines kleinen Irrtums und einiger Gläser Sekt, die du nicht vertragen konntest? Unsinn!“ Sie nimmt den heißen, von Tränen feuchten Kopf und küßt beide Wangen, und zuletzt die kleine, rote Nase. Das ist zuviel für Gretchen. Seit vielen Wochen hat kein zärtlicher Mund ihr Gesicht berührt. Die Anklage bricht aus ihr hervor, sie kann es nicht mehr hindern. „Ich hatte keinen, zu dem ich sprechen konnte! Und Wolf schrieb auch fast gar nicht mehr. Nicht eine Freundin! Ich konnte es nicht mehr allein auseinander halten,— alles dies—“ Lissie beißt auf ihrer Lippe herum. Markus! Er hat immer recht. Versäumnisse.... einen ganz kurzen Augenblick lang würgt sie an dem Gefühl, gescholten und im Unrecht zu sein, dann hat sie es überwunden. Es fällt ihr gar nicht auf, daß sie schon seit einer Weile„Du“ zu Gretchen sagt. Sie weiß auch nicht, daß nur dieses Du das versteinte Unglück gelöst hat. Sie braucht es aber weiter, es ist nun auch selbstverständlich. Sie hat plötzlich wieder ein kleines Kind, das sich anklamern will und das Arme nach ihr ausstreckt. Es ist ungewohnt, aber es ist doch schön. Es ist sehr lange her, daß etwas Hilfloses flehend nach ihr rief. Jetzt hört sie es rufen und sie kommt sofort. „Du sollst mir alles erzählen. Von Wolf und von Sandershausen. Und einen Beruf suchen wir nun miteinander aus. Denn Schauspielerin willst du ja anscheinend nicht mehr werden, nicht wahr?“ „Nein. Nicht mehr. Bitte nicht!— Wenn ich nicht muß—“ Lissie sieht scharf in das weiche Gesicht.„Woher kommt der Umschwung, kannst du es mir nicht sagen? Noch gestern war es doch dein größter Wunsch. Wenn du nun regelrechten Unterricht bekämest, du bist ja hübsch, der lumpige Kerl hat recht,— willst du es dann auch nicht mehr?“ Die Angst in Gretchens Augen ist wieder da.„Nein! Ich kann unter diesen Menschen nicht leben. Ich kannte sie nicht. Sie sind anders als ich.“ Lissie fühlt, wie ihr Instinkt sie vorwärts stößt.„Inwiefern sind sie anders? Bei welcher Gelegenheit wurde dir das klar? Zwischen den Girls? „Nein! Sie waren kaum anders als alle jungen Mädchen hier.“ „Also, wer sonst brachte dir diesen Abscheu bei?“ Greichen senkt den Kopf.„Dieser, dieser Wunderlich.“ Lissie meint, daß sie jetzt mindestens 120 Pulsschläge in der Minute hat.„Ist er dein Liebhaber?“ Gretchen wird so weiß wie ihr kleiner Halskragen. „Nein! Aber er sprach mir von Liebe.“ des seit einigen Tagen in Berlin und Breslan mit allergräßtem Erfolg aufgeführten IIfa-Lnsispiels: Im Verpregremm: Bums— der Ein Ula-Toni Arude ae d un. Aur Erntedanktest auf dem Bückeberg Ein IVfa-Kulzurfilm in ferben Die neueste SAvAsia- Tonwoche Scheidungsgrund Im-Lustapiel mit: Respermann. Attatter Grass 1— KOMMEN UND STAUNEN SIE überDEN MXRCHENHAFT SCHÖNEN PHANTASTISCH GROSSARTIGEN, HINREISSEND LUSTIGEN UFA-GROSSFILM Deinzessin Turandot In den Hauptrollen: Körhe v. Nagy Willy Fritsch Pau Kame Inge List Auf der Metropol-Böhne: Das Weltstadt-Varietérogramg Ein Sensations-Artoig! Franklin d' Amore und Jack Lano Excentrische Komik, verbunden mit atärksten Leistungen. Bekannt durch die unzähl. Auftritte in d. Hollywooder Filmprodnktion. Dia grebe untiahuche bonschnen 4 Phillips 4 In ihrem Universal-Akt vom Winterantten Borlin! ESTON7T des dumeserieche Maniesieter Ola- Deulig- Wechenschau Kraltleistungen der Pflanzen Neutige Aufführungen„"""".30.03.00 Uhr Vurander.00,.30,.03 voriete.25,.00 Uhr Unsere Feinde hossen unn zum zweitenmal, daß das deutsche Volk unter der Not dieses Wintero doch zusammenbrechen möge, und wir werden ihnen beweisen, daß der deutsche Wille und das deutsche Herz der Not dieses Winters noch weit mehr Herr werden als im vergangenen. Neuer Küchenherd, komoiniert Gasofen und kleiner Osen zu verkaufen. Näheres Norrenberg. Mobellager, Paulstraße 30.(9 50 leere Kisten billig abzugeben.„(20 Rischel=Weg, eternstraße 62. 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WIAR CANTONder leiste Liebhaber der dayptischen Königin Sie sehen in einem Ausmaß, wie es bisher nicht gehoten werden konnte. im Rahmen einer packenden Spielhandlung: eine unübersehbare Fülle tuseinlerender Schauspleie aus der Umwelt und der Precht der Antike,.eepotras prechtlebenden Hel in Alenandrien, den Zusammenprall zweler Wellen, die größte beeschlucht des Allertuma, das Anbrausen der Geschwader der ügyptischen Kriegswagen in der Schlecht, lebensechte und erschütternde Schausp. eie aus der leidenschaftlich bewegten Zeit einer der interessantesten Spechen der Weltgesthichte Wir empiehlen dringend den Besuch der Nachm.-Vorstellungen Gewaltig ier der Andrang, stündig ausverkautt ist das Haus. Ganz Vonn steht unter dem Eindruck der Geschehnisse in dem Monumentalflim: 5. Janner 1933. Seueral=Anzeiger für Vonn und Amgegend! Vonner Nachrichten. Nr. 15129. Seite#, Aus dei Alngegene 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Linz (Linz): In diesem Jahre seiert die freiwillige Feuerwehr Linz ihr goldenes Wiegenfest. Zwar bestand schon vor 50 Jahren in Linz eine Feuerwehrorganisation, doch war diese Abteilung der Feuerbetämpfer eine Abteilung des Linzer Turnvereins, der im Jahr 1882 gegründet wurde und sogleich eine solche Turnfeuerwehr gründete. Aus dieser Abteilung entstand denn später die Linzer Freiwillige Feuerwehr. Das goldene Jubelfest wird besonders festlich im Sommer begangen werden, mit dem Festtag verbunden wird zugleich der diesjährige Feuerwehrverbandstag, sodaß alle Feuerwehren des Kreises Neuwied bei diesem Fest der Linzer Wehr vertreten sein werden. Linzer Karneval auf dem Vormarsch (Linz): Noch sind keine zwei Monate verflossen, daß die große Linzer Karnevalsgesellschaft als eine Nachfolgerin der ehemals in Linz bestandenen Gesellschaft der Karnevalsfreunde ins Leben gerufen wurde, doch erfreulicherweise sind der Gesellschaft jetzt schon weit über 200 Mitglieder beigetreten. Nur noch kurze Zeit liegen die Listen in den Gaststätten, deren Inhaber Mitglieder der Gesellschaft sind, offen. Schon am 5. bommenden Monats wird das Linzer Narrenschiff seine Segel frisch entfalten, mit einer großen Galasitzung wird an diesem Tage der Kampf gegen Griesgram und Muckertum in der bunten Stadt eingeleitet. „Linzer Füngkinge“. (Linz): Die Schützengesellschaft„Linzer Jünglinge" hielt im Bürgerhaus Palm ihre Generalversammlung ab. Präsident Mich. Adams hieß die aktiven und inaktiven Schützenbrüder willkommen, Schriftführer Zimmermann gab einen Rückblick auf die letzten Veranstaltungen der Gesellschaft. Vizepräsident Gottfried Ott erstattete den Jahresbericht. Ueber die Kassenverhältnisse berichtete Schützenbruder Josef Hoppen. Nach seinen Ausführungen ist die Kasse gut fundiert. Man wandte sich hierauf der Neuwahl des Vorstandes zu. Zum Präsidenten wählte man Schützenbruder Ott, der hierauf mit dem Hausorden des Hauses Salm=Kyurburg in sein Amt eingeführt wurde. Die weiteren Wahlen hatten folgendes Ergebnis: Vizepräsident Heinrich Heeg, Hauptmann Fritz Mönch, Leutnant Theo Adams, 1. Schvfftführer Frz. Jos. Zimmermann, 2. Schriftführer und Fähnrich Hans Adams, 1. Kassierer Josef Hoppen, 2. Kassierer Matth. Thür, 1. Beisitzer Mich. Adams I, 2. Beisitzer Heinrich Küper. Die Fahnenjunker werden von den jüngsten Vereinsmitgliedern gestellt. Deutscher Abend in Linz (Linz): Zur Arbeitstogung der PO, Kreisinspektion 5, fand am Sonntagabend im Saale Weinstock ein Deutscher Abend statt. Das Programm brachte sehr gute Streichmufik des Musikvereins„Lyra“. Eine Ueberraschung brachten die Rezitationen und Lieder zur Laute von Barbara Peters(Koblenz). Mit Musik von Mozart, Adam, Rohde u. a. wußten die Musiker der„Lyra“ den Abend weiter zu verschönern. An der Veranstaltung nahm auch Kreisleiter Dern teil, der es bedauerte, daß sie nicht von mehr Volksgenossen besucht sei. Weinbaudirektor Hirschel im Ruhestand (Linz): Der Leiter des Weinbauamtes Linz der Landesbauernschaft Rheinland, Weinbaudirektor Hirschel, ist infolge Erreichung der Altersgrenze am 1. Januar 1935 in den Ruhestand getreten. Ueber 30 Jahre hat Hirschel als Beamter der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz bezw. der Landesbauernschaft Rheinland zuerst als Weinbauwanderlehrer, dann als Weinbauinspektor und seit 1929 als Weinbaudirektor Dienst getan. Bei denen, denen Herr Hirschel mit Rat und Tat zur Seite stand und bei seinen Mitarbeitern erwarb der Scheidende sich großes Ansehen. Zellrendant Nik. Seher lot (Linz): Amr Sonntag verschied einer der ältesten Linzer Bürger, Zollrendant i. R. Nik. Seher im Alter von 86 Jahren. Der Verstorbene war Mitkämpfer von 1870=71 und eines der ältesten Mitglieder des Linzer Krieger= und Soldatenvereins. 1100 Kirschbäume sollen im„Halvensberg“ angepflanzt werden Zuschuß von 759 Mark— Sünstige Gelegenheit für Gartenbesitzer— Aus der Linzer Obstbaufachschaft (Linz): Im Lokale P. Wagner hielt die Linzer Obstbaufachschaft eine wichtige Tagung ab. Vorsitzender Nies gab den Jahresbericht, der von der regen Arbeit der Obstbaufachschaft im Jahre 1934 Zeugnis ablegte. Besonders zu erwähnen ist die für das heimatliche Obst und dessen Verwertung im ehemaligen Heymann'schen Lager geschaffene Süßmostanlage. Die Obstbaufachschaft zählt jetzt 98 Mitglieder. Kreisgartenbauinspektor Grill berichtete über die Obstschau: Weiter besprach man die Neuanpflanzungen von Kirschbäumen im Halvenberg. Für die vorgesehene Anpflanzung von 1100 Bäumen hat der Staat einen Zuschuß von 750 Mk. bewilligt. Den Gartenbesitzern ist nun eine günstige Gelegenheit geboten, die Grundstücke auf eine rentable Art mit Kirschbäumen zu bepflanzen. Eine Sitzung aller Interessenten wird am kommenden Samstagabend im Lokale P. Wagner stattfinden. Alles Nähere wird auf dieser Tagung besprochen und mitgeteilt. Es wurde weiter über die Winterspritzung des Obstes berichtet und mitgeteilt, daß, falls die Obstbaumbesitzer nicht freiwillig eine Spritzung vornehmen, eine solche zwangoweise erfolgt. Die Linzer Obstbaufachschaft besitzt für diese Bespritzung zwei fahrbare und zwei Rücken=Spritzen.— Sodann erfolgte eine eingehende Belehrung über die neuen Bestimmungen über Verladung und Versand des Obstes. Endlich wurde noch die Bestellung von Obstbäumen besprochen. Alle Interessenten, sofern sie Mitglieder der Obstbaufachschaft sind, können durch Bestellung bei der Fachschaft weitgehende Vergünstigungen erhalten. „Mir ist es gleichgültig, ob ich zu Hause sitze oder im Pott“ Die gestohlenen Weidenkätzchen und eine schlechte Ausrede—„Für Euch kommt eine andere Zeit“ Kirschbaumblüte im Januar (Honnef): In einem Garten an der Kreuzweidenstraße kann man Kirschbäume in Blüte sehen. (Königswinter): Ende Oktober trafen einige Jäger am Waldrand einen jungen Mann aus Dollendorf. Da immer wieder Wilderer festgestellt werden, fragten sie ihn nach dem Woher und Wohin. Er gab an, daß er am vorhergehnden Tag Weidenkätzchen geschnitten und sie hier versteckt habe. Die Jäger warnten den jungen Mann, da das Schneiden von Weidenkätzchen verboten ist. Sie erhielten zur Antwort, daß er bei einer Unterstützung von 6,95 Mk. in der Woche sich etwas nebenbei verdienen müsse. Und im übrigen sei es ihm auch gleichgültig, ob er zu Hause herumsitze oder im „Pott“. Da er auch noch drohte:„Wartet nur, für Euch kommt auch nochmal eine andere Zeit!“ zeigten die Jäger ihn an. Vor dem Richter behauptete der Angeklagte, daß er die Weidenkätzchen nur geholt habe, um sie auf die Gräber von Vater und Bruder zu bringen. Dieser Einlassung stand aber die Aussage über das Nebenverdienst gegenüber, und so gab es eine Strafe von 4 RM, ersatzweise zwei Tage Haft. Außerdem muß der Wert der Weidensträuße mit 1 RM ersetzt werden. Vom Königswinterer Lustschutz (Königswinter): Am heutigen Dienstag findet hier der erste Schulungsabend für Luftschutz statt. Der Beginn wurde auf abends 8 Uhr festgesetzt. Vor allem sollen die Block= und Nevierwarte an diesem Schulungsabend teilnehmen. Am Donnerstag wird eine zweite Verdunkelungsübung veranstaltet. Um 8 Uhr abends ertönt das erste Signal. Dann sollen zunächst alle Außenlichter gelöscht werden. Eine Viertelstunde später wird dann das Signal„Fliegeralarm“ gegeben. Es hat dann schleunigst die Verdunkelung der Häuser etc. zu erfolgen. „Berliner Hof“ wird erneut zwangsversteigert (Königswinter): Das Rheinhotel„Berliner Hof“ wird am 14. Januar erneut zur Zwangsversteigerung kommen. Es fand bereits am 8. Oktober ein Termin statt, doch waren damals nur 50000 R9N geboten, sodaß ein Zuschlag nicht erteilt wurde. Schon wieder ein Einbruch in Hounes (Honnes): In der Sonntagnacht wurde im Stadtgebiet Honnef wieder ein Einbruch verübt. Die Täter hatten sich diesmal ein unbewohntes Wochenendhaus im oberen Schmelztal ausgesucht. Sie verschafften sich Eingang durch ein Dachsenster. In dem Augenblick, als sie von innen eine Tür öffneten, setzte sich eine Alarmglocke in Tätigkeit, so daß die Nachbarschaft aufmerksam wurde. Als daraufhin ein Mann aus der Nachbarschaft auf das Haus zuging, konnte er die Feststellung machen, daß die Einbrecher aus dem zweiten Dachfenster geflüchtet waren. Die Täter hatten mehrere Säcke, die zum Einpacken benutzt werden sollten, zurückgelassen. Weniger Lippelbrüder (Honnef): Unser Kurort mit seiner mildtätigen Bevölkerung wurde in früheren Jahren besonders gern von„armen Reisenden“ aufgesucht. Während nun in früheren Jahren fast 5000 Obdachlose die öffentliche Hilfostelle in Anspruch nahmen, sank die Ziffer 1933 auf 2854, und im vergangenen Jahre sogar auf 1433 Personen. Zweifellos ein Zeichen, daß immer mehr arbeitslose und auch arbeitsscheue Menschen in Arbeit gebracht wurden. Die älteste Westerwälderin gestorben (Marienberg, Westerwald): Nach einem mehrwöchigem Krankenlager verschied in Langenbach die 95jährige Witwe Kunigunde Schneider. Mit ihr ist die älteste Bürgerin des Westerwaldes in die Ewigkeit eingegangen. Mit ihrem Tod schied wieder ein persönliches Erinnern an die alten Zeiten aus den Reihen der Lebenden. Zu den Nachkommen der Verstorbenen zählen 32 Enkel, 70 Urenkel und 9 Ururenkel. Konzert des Aös Eintracht Nemazen (Remagen): Das Festkonzert des.=.=V. Eintracht, das stets am Dreikönigenfeste stattfindet, vereinigte auch in diesem Jahre zahlreiche Freunde der deutschen Volksliedes im Festsaal des Hotels Anker. Das reichhaltige Programm wurde von einem Orchester unter Leitung des Chorleiters Th. Backhausen, dem.= .=V. Eintracht und den Herren Backhausen(Geige) und Groß aus Sinzig(Klavier) bestritten. Chor und Solisten zeigten ihr bestes Können und bewiesen ihre künstlerische Begabung. Im zweiten Teil des Konzertes nahm Vereinsführer Johann Niedeggen sen. Gelegenheit, Bürgermeister Dr. Kemming in Remagen zu begrüßen und ihm die Ehrenmitgliedschaft des Vereins anzutragen. Bürgermeister Dr. Kemming nahm diese Ehrung mit Worten herzlichen Dankes an. Er sprach den Leistungen des Chores seine volle Anerkennung aus. Weiterhin konnte der Vereinsführer dem Schriftführer des Vereins, Ludwig Klein=Remagen, zu seinem 25jährigen Vereinsjubiläum die silberne Ehrennadel mit Worten des Dankes für seine stets opferbereite, tatkräftige Mithilfe überreichen. Der Jubilar dankte herzlich für die Ehrung. In einem ehrenden Nachruf gedachte Klein auch der verstorbenen, besonders der gefallenen Kameraden des Männer=Gesangvereins. Nach der Totenehrung nahm das Konzert seinen Fortgang und fand seinen Abschluß im traditionellen DreiKönigsball, wobei die Sänger mit Familienangehörigen, Freunden und Gästen noch lange in schönster Harmonie und Eintracht zusammenblieben. Die begehrte Stelle des Amtsdürgermeisters Welcher von 33? (Riederbreisig): Nachdem die Ausschreibungsfrist für die Besetzung der Amtobürgermeisterstelle in Niederbreifig am 31. 12. 1934 abgelaufen ist, kann festgestellt werden, daß 88 Bewerbungen eingelaufen sind. Unter den Bewerbern findet man die verschiedensten Berufe, so Bürgermeister, Verwaltungsbeamte, Assessoren, Referendare, Kreisausschußinspektoren, Baumeister, Kaufleute u. a. m. Es ist mit Bestimmtheit zu rechnen, daß die Amtsbürgermeisterstelle in Kürze vom Herrn Regierungspräsidenten besetzt werden wird. Sämtliche Bewerbungen wurden am Samstag morgen nach Koblenz weitergeleitet. An der Saarabstimmung werden sich aus dem Amte Niederbreisig 16 Personen beteiligen, davon wohnen 10 in Brohl und 6 in Niederbreisig Für die Eintragung in die Erbhofrolle wird in der Gemeinde Niederbreisig nur ein bäuerliches Besitztum in Frage kommen: Witwe Ludwig Klee in Niederbreifig. Familienseier bein Abs„Frohsau“. (Rieden): Der Männergesangverein„Frohsinn“ hielt im Saale Leich eine schöne Familienfeier ab, auf der Frohsinn und Humor bestens zur Geltung kamen. Sehr gute Leistungen zeigten die Sänger in den Volksliedern. Humoristische und auch Vorträge ernsten Inhalts wechselten auf der Bühne ab. Der Vorsitzende Peter Reuter dankte den Sängern für ihr treues Zusammenhalten im vergangenen Jahr und dem rührigen Dirigenten Bläser für seine Mühen. Endlich Schnee in der Eisel Er kam nach starken Regenfällen und orkanartigem Sturm— Winkersport erst vereinzelt möglich Endlich ist in der Eisel Schnee gefallen. Zwar kommen die Schifahrer noch nicht überall zu ihrem Recht; aber bei weiteren Schneefällen, die von Wetterkundigen vorhergesagt werden, werden auch ihre Hoffnungen in Erfüllung gehen. Unser Bild zeigt die Hütte an der Hohen Acht in tiefem Schnee. (Aus der Eisel): Nach den Witterungsverhältnissen der letzten Wochen schien es, als ob sich der Winter nur als Regenperiode zeigen würde. Die tagelangen Regenfälle bei milder Witterung haben den Wasserstand überall erhöht, sodaß vielfach sogar Ueberschwemmungen eintraten. Zahlreiche Gebirgsbäche sind aus ihren Ufern getreten und haben in den Tälern weite Wiesenflächen unter Wasser gesetzt. Auch die größeren Wasserläufe, wie Ahr, Nette und Kyll führen starke Wassermassen bei reißender Strömung zu Tal. Der mit dem starken Regenfall verbundene orkanartige Sturm hat auf den Höhen, vor allem in den freigelegenen Wäldern, erheblichen Schaden angerichtet. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt. Auch Masten der elektrischen Ueberlandleitung wurden umgeworfen, so daß die Störungstrupps alle Hände voll zu tun hatten. In mehreren Orten war die Stromzufuhr längere Zeit unterbrochen. Auch Schäden an den auf den Höhen gelegenen Häusern wurden festgestellt. Im Laufe der letzten Tage trat nun im ganzen Eifelgebiet ein merklicher Temperaturrückgang ein. Der Regen ging in Schneegestöber über und legte über Nacht der Natur ein winterliches Kleid an. Im Gebiet der Hohen Acht und der Nürburg liegt der Schnee bereits ziemlich hoch. Die Wintersportmöglichkeit ist jedoch vorläufig mäßig. Die vielen Regenfälle machen sich nicht zuletzt in einem Ansteigen des Wasserspiegels des Urftsees bemerkbar. Zeigten sich noch vor wenigen Wochen die Hungersteine und kleine Inseln im Gebiete des Urftsees, so ist heute alles überflutet und der See zeigt wieder sein gewöhnliches Bild. Wenn auch jeden Tag sich ungeheure Wassermengen in den See ergießen, wird es doch eine geraume Zeit dauern, bis der 45 Millionen Kubikmeter fassende See gefüllt ist. Von der oberen Sieg Tödlicher Flovertschuß Die Kugel ging ins Herz (Wissen): Im benachbarten Kotzenroth ereignete sich gestern ein bedauernswerter Anfall. Ein 18jähriger junger Mann, der von seiner elterlichen Wohnung aus zu einem Verwandten gehen wollte, traf unterwegs einen 14jährigen Jungen und warf ihn mit einem Schneeball. Daraushin legte der Getroffene seine Flobertbüchse, die er gerade in der Hand hatte, auf den anderen an. Die Wasse entlud sich und die Kugel traf den jungen Mann ins Herz. Die polizeilichen Ermittlungen wurden sofort aufgenommen. Der Täter, der behauptet, nicht in böser Absicht gehandelt zu haben, wurde auf freiem Fuß belassen. Am Vorgebirge Alte Herseler (Hersel): In ihr 80. Lebensjahr trat Frau Werkmeister i. R. Peter Schetter. Die Hochbetagte erfreut sich verhältnismäßig noch einer körperlichen und geistigen Gesundheit. Die Eheleute Schetter konnten vor einigen Jahren goldene Hochzeit feiern.— Sein 81. Lebensjahr vollendete am Montag Bahnbeamter i. R. Ferdinand Lohkampff. Er ist körperlich und geistig noch sehr rüstig. Lohkampff beging im vergangenen Jahre sein 50jähriges Ehejubiläum. Eine 31jährige in Duisdorf (Duisdorf): Am 10. Jan. feiert Frau Witwe Peter Bräutigam, Robelstraße, in bester Gesundheit ihren 91. Geburtstag. Die Jubilarin ist die ölteste Einwohnerin von Duisdorf. Ein Fuhrwerk angefahren (Duisdorf): Auf der Rochusstraße fuhr ein Personenkraftwagen mit großer Geschwindigkeit gegen ein Fuhrwerk. Durch den Anprall kam der Fuhrmann unter das Gefährt zu liegen und zog sich Rippenverentlang letzungen zu, sodaß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. An dem Wagen wurden die Kotflügel und Scheiben zertrümmert. Sechsmal einen Anschlagkasten zertrümmert (Duisdorf): In der letzten Zeit ist es häufig vorgekommen, daß jüngere Burschen den Anschlagkasten der katholischen Jugend am Hause der Kaplanei in böswilliger Weise zertrümmerten. Das ist bis jetzt insgesamt schon sechsmal vorgekommen. Elternabend des B2m (Duisdorf): Am Samstag, 12. Januar, findet im Lokale von W. Stahl, Duisdorf, ein Elternabend des B9M statt. Funkencorps Grün=Weiß Vonn marschiert auf (Oedekoven): Am Sonntag fand im Lokale von Gerhard Heister eine Karnevalssitzung des Funkencorp## Grün=Weiß Bonn statt. Die Funken verstanden es, durch humoristische Büttreden das Publikum hinzureißen. Nach den Vorträgen wurde getanzt. Aus Sodeoberg Einbrecher in Siegerhütte (Wissen): Im Gebiete Friesenhagen wurden in letzter Zeit mehrere Einbrüche verübt. So wurde in der Sonntagnacht zum wiederholten Male in ein Kolonialwarengeschäft in Siegerhütte eingebrochen. Die Diebe suchten sich Eingang durch ein nicht allzufest verriegeltes Fenster. Diesmal hatten sie es anscheinend auf Rauchwaren abgesehen. Sie stahlen bis auf einen kleinen Rest sämtliche Zigarren, Zigaretten und Strangtabak und Kleingeld. Es ist bis heute nicht gelungen, die unsauberen Elemente hinter Schloß und Riegel zu bringen. Stimmungsvoller Kameradschaftsabend in Wissen (Wissen): Sonntag trat der SAR=Sturm 22/R 63 mit einem großen Kameradschaftsabend an die Oeffentlichkeit. Mitviel Liebe und Sorgfalt hatte man die Veranstaltung vorbereitet. Nach der Eröffnung durch die Standartenkapelle entbot Sturmführer Pg. Pusselbach den Erschienenen den herzlichen Willkommengruß. Er gedachte der Toten, zu deren Andenken sich die Anwesenden von ihren Plätzen erhoben. SA=Kamerad Lemmler sprach über die Bedeutung der SA im Dritten Reiche. Unserer Volksgenossen an der Saar wurde durch einen wuchtigen Sprechchor des NSArbeitsdienstes Gebhardshain in eindrucksvoller Weise gedacht. Gleich einem Schwur deutscher Einigkeit erscholl das Saarlied, von allen Anwesenden stehend gesungen. Ein lustiger Militärschwank wurde mit großem Beifall aufgenommen. Im weiteren Verlaufe des vorbildlich verlaufenen Kameradschaftsabends sah man nach mehrere lustige Schwänke. Viel Freude brachte die Bescherung der Kinder. Ein gemütliches Tänzchen schloß den schönen Abend. Ein 40jähriges Arbeitsjubiläum (Wissen): Der Waldarbeiter Johann Reuber aus Wittershagen konnte dieser Tage auf ein vierzigjähriges Dienstjubiläum als Waldarbeiter bei der Fürstlich Hatzfeldschen Forstverwaltung zurückblicken. P. DFrin aIk. VEIhm Mittwoch-Nachmittag at 2 Uhr: Haustrauentag. Eine Tasse Kaffee und ein Stöck Kuchen Nechen Mir eale Kubfmann Lonn, Romiglusstraße 12-14 50 Pfennig Seile 10. Nr. 13 129. Sinerel=Anzeiger für Vonn und Amgegend! Vonner Nochrichten 8. Janner 1933. Arrn„ger Nachrichten beim Kriegerverein Pittersderf Der Kriegerverein Plittersdorf, der einer der ältesten militärtschen Verbände des Rheinlandes ist, hatte seine Kameraden bei Schmitz versammelt, um seine neue Kyffhäuserverbandsfahne feierlich zu weihen. Er gedachte dabei auch seiner ältesten Mitglieder, von denen das älteste, der ehem. 7. Rhein. Husar, Schlossermeister Christian Scheben, schon sechzig Jahre zu ihm gehört. Die Offiziere der alten Armee und zahlreiche Gäste nahmen an der schönen Feier teil, auf das herzlichste vom Vereinsführer Schmitz begrüßt. Dem Gedenken der Gefallenen schloß sich die Weise vom guten Kameraden an. Major a. D. Langenberg hielt die Weiherede. Er wies darauf hin, daß ein Volk, das seine Vergangenheit nicht ehre, zugrunde gehe. Eine neue Zeit sei gekommen, die Zeit der Demütigungen sei vorbei. Im Kyffhäuserbund seien die Kriegervereine zusammengeschlossen. Der Bund habe als Zeichen der Zugehörigkeit dem Verein eine neue Fahne verliehen, die er ebenso wie seine alte hoch in Ehren halten werde. Diese könne ihrer jungen Schwester von einem großen geschichtlichen Werden erzählen, dessen Zeuge sie gewesen sei. Major a. D. Freiherr von Ledebour gratulierte den Kameraden darauf namens des ROB. Er erinnerte an die bewährte Manneszucht im Heere. Dann erfolgte die Ehrung der alten Mitglieder, von denen vier seit 25 Jahren, drei seit 30 bis 33, sechs seit 35 bis 38, zwei seit 42 bis 43, vier seit 45 bis 46 und einer seit 60 Jahren dem Verein angehören. Es sind dies Jakob Binnen, Josef und Hermann Josef Heuser, Peter Hall, Peter Hartmond, Anton Herschung, Barthel Krechem, Josef Köppgen„Anton Ließem, Peter und Willi Mundorf, Karl Pohl, Peter Scheben, Anton und Karl Tietz, Hudert Wolf, Josef Quantius und Christian Scheben. Bürgermeister Alef überreichte ihnen die Auszeichnungen und erinnerte dabei an die Fahne als Symbol der Kameradschaft. Hierauf ergriff der bisherige Ortsgruppenführer, Kamerad und Pg. von Aerssen, jetzt Bürgermeister von Ludendorf(Bonn=Land) noch das Wort, um sich von seinem ihm liebgewordenen Wirkungskreis zu verabschieden. Der festliche Abend wurde verschönt durch Musik und Vorträge aus dem Kreise der Kameraden und ihrer Damen. Das Sardetressen in Berlin In der Versammlung im Ratskeller gab der Gauund Vereinsführer Ganzer das Programm der 4. Gardisten bei der Jubelfeier vom 4. bis 6. Mai in Berlin bekannt. Mit dem Regiment gemeinsem feiert das aus ihm hervorgegangene Res.=Inf.=Rgt. 98. Der Fahrpreis nach Berlin beträgt ab Godesberg und zurück etwa 12 Mk. dritter Klasse mittels Sonderzug ab Köln, der auch für die Rückfahrt zu benutzen ist. Die Aufenthaltsdauer dort ist auf etwa 3 oder 8 Tage bemessen, was aber noch nicht genau festeht. Etwa Mitte Februar kommen die Anmeldeformulare heraus, sie sind dann in der dazu anzuberaumenden Sitzung entgegenzunehmen und auszufüllen. Am Schluß Versammlung wurde noch Kamerad Welter Niederbreisiz(1. Garde=Inf. zu Fuß) in die### gung aufgenommen. Verken. Eine Ausstellung:„Aus der Kriegsgesangenschaft“ Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgesangener hielt im Vereinsloko!„Tonhalle“ ihre Jahres=Hauptversammlung ab. Dem Ortsgruppenleiter Kamerad Falkenstein wurde einstimmig der Dank für seine eifrige Tätigkeit zum Ausdruck gebracht. Das 15jährige Stiftungsfest wird am 27. Jan, gefeiert. Der.=.=V Liederkranz hat seine Mitwirknug zugesagt. Mit dem Fest wird eine Ausstellung„Aus der Kriegsgefangenschaft" verbunden sein, die bestimmt das Interesse weiter Kreise erregen wird. Vortrag Lersch verschoben Die für Mittwoch im Kurparksaale geplante Kundgebung der NS Kulturgemeinde muß leider verschoden werden. Heinrich Lersch bittet darum mit folgender Begründung: Liebe Volksgenossen von der NS Kulturgemeinde Bad Godesberg! Unter unhöflicher Bezugnahme auf unsere Verein. barung und mein„schandmäßiges Maulwerk“ muß ich leider um Hinausschiebung des Sprechtermins bitten, da ich mir infolge unausstehlicher Zahnschmerzen drei Vorderschneidzähne habe ziehen lassen müssen und mit dieser Lücke wohl was pfeifen, beim besten Willen aber nicht reden kann. Sobald das Gehege meiner Zähne wieder in Ordnung ist, ist es Ehrensache für mich, in Godesberg anzutreten. Heil Hitler! gez. Heinrich Lersch. Vortrüge im Gemeinschaftohaus für Politik und Wissen In der Lichtbilderreihe„Das deutsche Wesen“ spricht am heutigen Dienstag, 8. Januar, Pg. Lenzen=Bonn über Deutsche Weihnachten. Am 9. spricht zum Thema Nationalsozialismus als Weltanschauung Pg. Reich, Bonn. Zur Heimatkunde hält am 10. Pg. Orth, Godesberg, einen Vortrag über„Die geologischen Gestaltungskräfte der Erde“, und am 11. spricht Pg. Dr. Mathießen, Godeoberg, über das Thema: Von der germanischen Vorzeit bis zu Karl dem Großen. Die Vorträge beginnen um 20,15 Uhr. Kinderbescherung in Plittersdorf Der Kameradschaftliche Krieger=Verein Plittersdorf und der.=.=V.„Eintracht“ hatten am Sonntagnachmittag ihre Kinderbescherung bei Schmitz. Toni Dietz hielt dabei die Ansprache. Die Kleinen trugen nach bestem Können zur Unterhaltung durch Gedichtvorträge, Reigen und Wethnachtslieder bei. Vom Chirstkindchen erhielten sie Tüten mit Süßigkeiten und Nüssen. Sühnerdiebe kommen an die felsche Adresse Auf Burg Odenhousen hatten zwei Hühnerdiebe eine Unzohl Hühner gestohlen, abgeschlachtet, in einen Sack gesteckt und zur Asholung bereit gelegt. Die Tat war aber inzwischen entdeckt worden, und man legte sich auf die Lauer. Als die Diebe die Beute bergen wollten, wurden sie„warm“ empfangen. Einer liegt angeschossen im St. Markuestift und der andere sitzt im Gefängnis in Bonn. 98 Jahre alt Am Somstag feierte Frau Sanstätsrat Dr. Forste mann, die Mutter des bekannten=Vootführers, ihren 80. Geburtslag in körperlicher und geistiger Rüstigteit. Die Grünröcke trasen sich in Siegburg Ein arbeitereiches Jahr— Die Entwicklung der Schießwosse Abschlußprüfung der Sanitätskolonne Beuel Ein erfolgreicher Lehrgang— Die Prüflinge zeigten sehr gutes Wissen (Beuel): Am 3. Oktober 1934 begann die Sanitätskolonne einen Ausbildungslehrgang in der ersten Hilfeleistung bei Unglücksfällen. Die Abschlußprüfung fand Sonntag in der Turnhalle an der Kronprinzenstraße statt. Der stellvertretende Vorsitzende der Kolonne, Oberinspektor Schneider, begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, insbesondere die Leiterin der RS=Frauenschaft Beuel, Frau Querbach, den Stellvertreter des durch Krankheit verhinderten Kreisinspekteurs Dr. Aengenendt, die Vorsteherin des Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz für den Landkreis Bonn Frau K. Schneider, den Vertreter der Bonner Kolonne Kameraden Schultz, die Gemeindeältesten der Gemeinde Beuel und den Vorstand der Freiw. Feuerwehr Beuel, mit der die Kolonne Beuel seit Jahren eine enge Arbeitsgemeinschaft unterhält. Die Prüfung fand unter Leitung des Kolonnenarztes Herrn Dr. Schaefer statt. Sie ergab ein gutes theoretisches Wissen. Ganz besonders zeichneten sich die Prüflinge in dem wichtigsten Teile aus, nämlich den praktischen Hilfeleistungen. Dies wurde auch von dem Vertreter des Kreisinspekteurs hervorgehoben, der sich lobend über die vorzüglichen Leistungen der Kolonne aussprach. Im Anschluß an die Prüfung fand noch ein kameradschaftliches Beisammensein im Vereinslokale statt. Pros. Srimm spricht in Veuel (Beuel): Dem Kameradschaftlichen Verein Beuel ist es gelungen, zu seiner am Sonntag nach der Saarabstimmung(20 Januar), abends.30 Uhr, im graßen Rheingoldsaale stattfindenden Reichsgründungsfeier den bekannten Rechtsanwalt Pros. Dr. Friedrich Grimm(Essen) zu gewinnen. Gerade an diesem Tage wird dieser Mann, der den Kampf gegen die Separatisten so erfolgreich führte, eine dankbare Zuhörerschaft finden. Ein 93jähriger Beueler (Beuel): Der einzige noch in der Gemeinde Beuel lebende Teilnehmer von drei Feldzügen(1864, 1886 und 1870/71), Herr Moses Behr, wohnhaft Wilhelmstraße 134, feiert am kommenden Montag, 14. Januar, seinen 93. Geburtstag in verhältnismäßig geistig und körperlicher Frische. Silberne Hochzeit (Beuel): Die Eheleute Standesbeamter i. N. Peter Merks und Christine geborene Lohr, Rheinstraße 78, feiern am heutigen Dienstag das Fest ihrer silbernen Hochzeit. Karneval 1935 in Beuel (Beuel): Der Ortsausschuß hatte gestern eine erneute Besprechung über den diesjährigen Karneval in Beuel, der unter dem Protektorat Bürgermeister Hausmanns steht. Demzufolge findet der Karneam Karnevalssonntag statt. In der vorhergehenden Zeit finden vier große Sitzungen mit allerersten Kräften in Beuel, Küdinghoven und SchwarzRheindorf statt. Am 27. Januar ist im Rheingoldsaal die erste große Gala=Glanz=Sitzung. Die zweite ist am 3. Fedruar in Küdinghoven, die dritte in Beuel am 17. Februar bei Thiedes und die vierte in SchwarzRheindorf am 24. Februar. Vereine und Verbände in der Gemeinde Beuel, die beabsichtigen noch einen Wagen zum Zuge zu stellen, müssen dies bis zum 5. Februar dem Ausschußvorsitzenden melden. Umsangreiche Straßenarbeiten (Beuel): Umfangreiche Straßenarbeiten läßt die Gemeinde augenblicklich am Rheinuserweg oberhalb der Brücke durchführen. Es sind durchweg 20 bis 25 Pflichtarbeiter bei den Erdbewegungsarbeiten tätig. (Siegburg): In großer Zahl trafen sich am gestrigen Montag in Siegbuig im Saal des Hotel zum Stern die Jäger des Siegkreises, herzlich begrüßt von dem Kreisjägermeister Bürgermeister Fleckner: Allner). Kurz umriß dieser das arbeitsreiche verflossene Jahr und betonte, daß er sämtliche Maßnahmen, die er müsse treffen, nur als Freund den Freunden des edlen Weidwerkes gegenüber durchführen werde. Oberförster Scheffer(Herrnstein) hielt dann einen ausführlichen Vortrag über die Hege des Wildes. Schießmeister Gottschalk(Troisdorf) sprach über das Werden der Schießwaffe und gab einen geschichtlichen Ueberblick über deren Entwicklung von der Erfindung des Schießpulvers bis zur heutigen vollendeten Waffe. Mit großer Aufmerksamkeit wurden die Ausführungen des Gendarmerieabteilungsleiters Fischer verfolgt, der die gesetzlichen Bestimmungen in Bezug auf Durchsuchung und Beschlagnahme behandelte. Kreisjägermeister Fleckner schloß den Appell mit einem dreifachen Horrido“ auf den Reichsjägermeister. — Nachtrag zum Wochenende (Siegburg): Neben den Veranstaltungen der beiden Karnevalsgesellschaften,„Driescher Bürgerverein“ und„Vom guten Ton“ fanden am Wochenende noch eine Reihe anderer Veranstaltungen in Siegburg statt. So trafen sich die Fleischer=Gehilfen im Siegburger Hof zu ihrem Stiftungsfest, das sich eines regen Zuspruchs auch der auswärtigen Gesellen der Vereinigung erfreute. Bei Kemp in Siegburg=Wolsdorf trafen sich die Kameraden des Kam. Kriegervereins Siegburg=Ost zu ihrer Weihnachtsfeier mit all ihren Jamilienmitgliedern. Die Kinder wurden schon am Nachmittag beschert. Die Freiwillige Sanitätskolonne hielt am Samstagabend im Reichenstein einen Kameradschaftsabend ab. Hier begrüßte die vielen Besucher aufs herzlichste der Kreisinspektor Med.=Rat Dr. Bange. Er sprach den Mitgliedern seinen Dank aus für die gewaltige Arbeit, die im vergangenen Jahre geleistet worden sei, die sich aber auch weiterhin fruchtbringend gestalten möge. Der weitere Abend wurde durch Musik und hübsche Vorträge ausgefüllt. Siegburg wurde„braver“ (Giegburg): Während noch im November rund 110 Fälle zu verzeichnen waren, bei denen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden mußte, so ist diese Zahl im Dezember 1934 auf 77 zurückgegangen. Nehmen wir die schlimmsten heraus, so wären anzuführen: 4 Fälle wegen schweren und Einbruchsdiebstahls, 14 wegen einfachen Diebstahls, 13 wegen Kraftfahrzeugpolizeiübertretung bzw. Vergehens, 6 wegen Verausgabung von Falschgeld, 5 wegen Körperverletzung, 4 wegen Betrugs, je ein Fall wegen Sittlichkeitsverbrechens, Gewerbeunzucht, Urkundenfälschung und Hehlerei. Festgenommen wurden 6 Personen und im Obdachlosenasyl wurden für je eine Nacht 189 Personen untergebracht. Kumerasschaftsndende in Zeunef und Geistingen (Hennes): Der Eisenbahnverein hatte seine Mitglieder mit ihren Angehörigen zu einem Kameradschafts. abend im Saale Wingen eingeladen. Der Feier ging zunächst die Jahreshauptversammlung des Vereins voraus. Reichsbahninspektor Schermuly wurde zum Vereinsführer gewählt, der seinen Beirat dann ernannte. Eine Musikkapelle leitete dann mit einem schneidigen Marsche zum gemütlichen Teil über. Die Feier erhielt eine besondere Note durch die Ehrung von 20 Kameraden, die bereits mehr als 25 Jahre im Dienste der Eisenbahn tätig sind. Mit dem Danke für ihren Fleiß und ihre Treue überreichte man ihnen ein Diplom. Musik. Tanzeinlagen und humoristische Darbietungen ließen die folgenden Stunden dann zu schnell vergehen. Auch die Kleinen kamen durch eine Bescherung zu ihrem Rechte. * (Geistingen): Der Männer=Gesang=Verein hielt im Lokale Clemens seine Jahreshauptversammlung ab Der von dem Vereinsführer Lehrer Vortmann gegebene Jahresbericht gab ein Bild von der umfang. reichen Tätigkeit und dem weiteren Aufstieg des Vereins im letzten Jahre. Er dankte den Sängern für den überaus regen Probebesuch, der im Durchschnitt 80 Prozent betrug. Nach dem Kassenbericht wies die Kasse einen schönen Barbestand aus. Den bisherigen Vereinsführer Vortmann wählte man mit großer Begeisterung einstimmig wieder. Er ernannte den Vereinsbeirat wie bisher. Das Mitglied Johann Schmit ernannte man in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenvorstandsmitglied. .441 (Geistingen): Der Kameradschaftliche Verein seierte Sonntag im überfüllten Saale des Sieg=Rheinischen Hofes sein Winterfest. Der Feier ging eine Totengedenkseier voraus. Dann trug Kamerad Fakbender ein Melodram vor„Das Brudergrab in Feindesland“, dem Kamerad True das Heidegrab folgen ließ. Die zwischen den Tänzen gebrachten lustigen SoldatenPossen fanden immer wieder stürmischen Beifall. Eine Verlosung brachte manchem einen schönen Gewinn. Luftschutz Heunes (Hennef): Die Ortsgruppe Hennes des Reichsluftschutzbundes teilt mit, daß am morgigen Mittwoch. abends 8 Uhr, die Fortsetzung des Kursus für die Hauswarte und die Lehrversonen der Schulen stattfindet Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß diejenigen, die bei Beginn des Leheganges verhindert waren, unbedingt erscheinen müssen. Der stellv. Schulungsleiter Jos Precker wird an dem Abend über chemische Kampfstosse und Abwehrmaßnahmen sprechen. Mit dem Fahrrad gestürzt (Buchholz): Eine Frau aus Köln, die von hier auf die Frankfurter=Straße fahren wollte, verlor bei Ein Feiertag des Hfarr Eueneuchbes Kieverviels Die Bedeutung des Chorgesanges— Ernste Lieder und heitere Theaterstücke (Niederpleis): Das Fest der hl. Dreikönige wurde von dem Kirchenchor der Pfarre Niederpleis in ganz besonderer Weise gefeiert. Am Morgen sang der Chor unter Leitung seines Dirigenten Franz Keller im Hochamt einige mehrstimmige Lieder. Im Saale des Mitgliedes Robert Müller in Buisdorf folgte dann am Abend eine große Feier. Als Pfarter Breuer, der Präses des Vereins, einige Worte zur herzlichen Begrüßung sagte, war der Saal bis auf das letzte Plätzchen von den vielen Freunden und Gönnern, die zum Teil auch aus vielen Nachbardörfern herbeigeeilt waren, besetzt. Pfarrer Breuer gedachte in ehrenden Worten der Toten, besonders des vor einiger Zeit verstorbenen treuen Sängers Christian Klein, der rund 25 Jahre als aktiver Sänger dem Verein angehörte. Er dankte dem Chore und seinem Leiter für die viele Arbeit und Mühe im verflossenen Jahre, und betonte, daß der Choralgesang immer das höchste in der christlichen Kirchenmusik bleiben werde. Dann sang der Gemischte Chor einige Lieder und unter Leitung von Willi Hochgeschurz spielte man einige ernste und lustige Theaterstücke. Eine Verlosung brachte manch glückliche Gesichter und der anschließende Tanz rundete den Abend ab. Von der Treisdorfer Kolpingsamilie Die Kolpingsbrüder der Pfarrei Troisdorf fahren am 20. Januar mit Sonderzug zur Diözesan=Männerkundgebung im Kölner Dom. Kardinal Schulte zelebriert um 9,30 Uhr das feierliche Hochamt. Am 27. Januar hält die Kolvingssamilie ihre Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl ab. Die Vorstandsmitglieder: und Vertrauensleute versammeln sich am 14. Januar zu einer wichtigen Besprechung im Kanisiushause.— Die Mitglieder der Meistergruppe versammeln sich am Sonntagabend im Kanisiushause, Zimmer 5. zu einem Familienabend mit Vortrag und gemeinsamem Essen. „Anwendfrei“ (Troisdorf): Das Trinkwasser in Troisdorf ist vom Gesundheitsamt Bonn untersucht und als einwandfrei befunden worden. Trektorwagen fuhr gegen einen Leitungsmast (Troisdorf): Ein Trecker mit Lastwagen fuhr an der Aggerbrücke gegen einen Leitungsmast der elektrischen Kleinbahn; der Mast wurde geknickt. Es entstand nur Sachschaden. Familienseier der Pfarrgemeinde Siegburg=Müllderf (Siegburg=Mülldorf): Am Sonntag hielt die katholische Pfarrgemeinde eine Familienfeier ab. Der Saal Weber war dicht besetzt. Pfarrer Welles gab in einer Ansprache seiner Freude darüber Ausdruck. Der Kath. Arbeiterverein füllte den Abend mit Theateraufführungen aus. Mit Begeisterung wurden die Darbietungen aufgenommen. Dem Einstudierer gebührt ein Lob. Vom Mendener Spielverein (Menden): In der vom Vereinsvorsitzenden Lindlahr geleiteten Jahreshauptversammlung des Spielvereins wurde der Jahresbericht bekanntgegeben. Die Ergänzungswahl für den Vorstand brachte folgendes Ergebnis: W. Schicker 2. Vereinsführer, W. Kefferpütz 2. Kassenwart, Johann Braschoß wurde zum Geschäftsführer, M. Kelterbaum zum Platzwart und W Kefferpütz zum Spielobmann gewählt. Ueberholung einer Fußgruppe die Gewalt über ihr Rad und stürzte. Der Arzt stellte eine schwere Schulterverletzung fest und ordnete die Ueberführung ins Krankenhaus an. Eine 90jährige in Bödingen (Bödingen): Am Sonntag konnte Frau Witwe Rings von hier in noch seltener Frische ihren 90. Geburtstag feiern. Die Greisin verrichtet noch tägliche Hausarbeit. Gerne erzählt sie aus ihren Kinderjahren, die sie in Herchen verlebte. Einer ihrer Söhne fiel im Kriege, der zweite Sohn, der lange Jahre Pfarrer in Seligenthal war, starb vor einigen Jahren. „Stebtrupp 1917“ (Happerschoß): Hier fand im Saale Linden die Vorführung des Filmes„Stoßtrupp 1917“ statt. Aus allen Teilen des Amtes war man zahlreich zu dieser interessanten Vorführung gekommen, wofür Bürzermeister Fleckner herzlich dankte. Mit großer Spannung und Aufmerksamkeit verfolgte man die hervorragenden Bilder aus der Kriegszeit. Drei Beigeordnete für das Amt Eitorf Mit Anfang des Jahres hat man für das hiesige Amt eine Ortssatzung über die Zahl der Beigeordneten, die drei Beigeordnete vorsicht, erlassen. Dieselbe liegt auf dem Rathause zur Einsicht offen. Heimatschutz und Deukmalpflege in der Eisel [#denau): Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz hat im verflossenen Jahr wieder eine umsangreiche Tätigkeit entfaltet. Von den auf seine Veranlassung hin zur Durchführung gelangten Arbeiten sind in erster Linie zu nennen: die prachtvolle Ausmalung der St. Martinskirche in Münstereifel. An der Pfarrkirche in Prüm, die in früheren Jahren Abteikirche war, wurden rmfangreiche Erneuerungsarbeiten und Dacheindeckungen vorgenommen; ebenso auch an der Filialkirche in Elcherath, die eine aus den ersten Jahren des 11. Jahrhunderts stammende Gründung des Prümer Stifts ist. In Malborn wurden die schönen Barockaltäre erneuert. Besondere Erwähnung verdient die Instandsetzung der weithin bekannten Kalvarienbergkapelle bei Prüm, die aus dem 17. Jahrhundert stammt. Im Zusammenhang mit einem Neubau auf der Burgruine Gerolstein wurde die westliche Außenmauer der Burg instand gesetzt. Auf einer der wenigen Eifeler Wasserburgen, der Burg Seinefeld die jetzt Jugendherberge ist, erfolgte die bauliche Sicherung des spätmittelalterlichen Turmes. Feuerwehrtagung in Blankenheim (Blankenheim): In Blankenheim traten am Sonntag die Führer der Amtswehren Blankenheim, Zingsheim und Schmidtheim zu einer Tagung zusammen. Der Führer der Blankenheimer Wehr konnte dem Kreiswehrführer Burisch=Schleiden über 100 angetretene Führer melden. Geschlossen gings zum Kölner Hof. wo der Kreiswehrführer eine Reihe Anordnungen bekanntgab. Es war festzustellen, daß die Tätigkeit der Wehren im Jahre 1935 sehr rege sein wird. Anschließend sprach Amtswehrführer Lintzen=Gemünd über Sport in den Feuerwehren. Die Ausführungen zeigten die Notwendigkeit der Pflege der Leidesübungen bei den Wehrleuten. Einen interessanten Lichtbildervortrag über Luftschutz hielt der Adjutant der Kreiswehrführers, Fesenmeyer=Gemünd. Saar=Kundgebung des Kreises Euskirchen Der letzte Appell vor der Abstimmung (Euskirchen): Sonntagnachmittäg versammelten sich die abstimmungsberechtigten Saardeutschen aus dem Kreise Euskirchen im großen Tivolisaale. Zahlreiche Volksgenossen beteiligten sich an dieser Kundgebung. Die Fahnen der Bewegung, der Deutschen Arbeitsfront und der Militärvereine zogen unter klingendem Spiel in den Saal. Ein herzliches Willkommen entbot der Führer des Saarvereins, Herr Ost(Mülheim=Wichterich) allen Erschienenen. Dann gab er ausführliche Anweisungen und Aufklärungen über die Fahrt zur Abstimmung. Er ermahnte die Teilnehmer zur Disziplin und zu einem pflichtbewußten Verhalten, damit Verzögerungen bei der Einreise vermieden würden. Studienassessor Krauß erklärte, keine Drangsalierung und keine Versprechung würde die Saarländer der Verbundenheit mit ihrem großen Vaterlande entreißen. Herzliche deutsche Worte gab Kreisleiter Dr. Faßl den Saarländern mit auf den Weg zur Abstimmung. Den Brüdern und Schwestern und den Kameraden der Arbeit an der Saar würden sie am kommenden Ehre und Freiheit wiederbringen. In Schutzhaft genommen (Gelsdorf): Wegen Verleumdung der Rey. wurde ein Landwirt von hier in Schutzhaft genommen. Goneral-Anzeiger für Vonn und Amgegend] Bouner Nr. 15129. Seite 11. 8. Jannar 1935. 1 K M. M. 10. 1. Diese Frage gehört in die arztliche Vprechstunde. 2. Ziehen Sie einen Tievarzt zu Rate. 3. Ja. 4. Nein. Gewüchs 304. Sie dürfen da nichts seldst machen, weil das bedenklich werden könnte. Fragen Sie einen Arzt, od er üderhaupt operative Entsernung für rätlich hält. Regenflecke. Halten Sie einen zusammengesaltenen Leinenlappon über kochendes Wasser und fahren Sie damit strichweise sanft über den Hut Der Wasserdampf darf den Lappen nur leicht durchdringen. A. K. 333. Die Ründigung der Hypothek zum 1. April 1935 ist gemäß dem Gesetz üder Matnahmen auf dem Gediete des Kapitalverkehrs vom 20. Lezemder 1934 ungültig. Die Rückzahlung des hypothekarisch gesicherten Tarlebens kann nicht vor dem 1. Juli 193. verlangt werden. Ein alter Adonnent. Idr Radiodändler scheint ein merkwürdiger Mann zu sein. Er hat wohl noch nichts davon gehört, daß das Radiogerät in alle Volkskreise soll. Wenn es bereits eine Dr. Gocdbels=Spende gibt, aus der Undemitzelten Geräte kostenlos gegeden werden, so wird das Wohlfahrtsamt Ihnen bestimmd nicht die Unterstützung entziehen, wenn Sie einen alten Apparat eintduschen, zumal Ihr Bruder die Restfumme für Sie bezahlen will. 9. A. 9. Da Die die SchöndeltKreparaturen seldst ausführen und da Idnen ferner die Steuern gestundet sind, daden Die nur 110 Prozent der Friedensmiete zu zahlen. Dies ergest# einen Betrag von 19.80 NM. Kavallerieregimenter. Die Viondorte der Kavallerieregimen= ter definden sich in Tüstt, Insterburg, Allenstein, Lyk, Osterode“ Rathenow, Stendal, Potsdam, Verlederg, Stolp, Belgard. Pasewalk, Demmin, Schwedt, Brestou, Lüden, Oeis, Militsch Namstau, Fürstenwalde, Beeskow, Züllichau, Torgau, Neustadt.=., Leobschütz, Ohlau, Dresden. Grimma, Großenhoin, Hannover, Lüneburg, Ludwigslust, Parchim. Schleswig, Neuhaus, Padervorn. Münster, Erfurt, Hofgeismar, Langensalza, Bamberg, Ansdach, Strauding und Stuttgart=Gannstatt. Die Artillerte=Regimenter der Reichswehr llegen in Kontgsbeng, Insterdurg, Allenstein, Schwerin, Stettin, Güstrow, Ipehoe, Frankfurt a.., Schweidnitz, Jüterdog. Poisdam. Bagan, Sprottau, Dresden, Haldetstadt, Bautzen, Fulda, Ulm, Mötingen, Ludwigsdurg, Friplar, Minden, Münster, Hannover, Wolfendüttel, Verden, Nürnberg, Erlangen, Mpürzdurg. Landsberg a. L. und München. 4711. Es schodet nichts, daß Ihnen die Bescheinigung der ersten Quittungskarte sohlt, da die Originalkarten bei der Versicherungsanstalt aufbewahrt bzw. in eine Sommelfarte übertragen werden. Wenn Sie aber eine neue Bescheinigang über die Karte haden wollen, wenden Sie sich an die euf der Karte angegedenen Versicherungsanstalt. Tabei Gedurtsdatum und Geburtsjahr angeben. Wachs=Gummt. 1. Lösen Sie den Stearin=Zieck mit Genzin: Benzol oder Chloroform auf und polteren Sie nachder die Ttelle nach. 2. Nach jeder Benutzung muß man Gummischube mit einem Wollappen abreiden, von allem Straßenschmus befreien, tropft dann Giycerin oder Vetroleum auf den Lappen und poliert die Schuhe. Die erhalten dadurch einen schonen Glanz, bekommen auch nicht so leicht Risse, weil durch Giycerin das Gummi geschmeidig wird. Ebenso müssen die Schude, wenn sie nicht getragen werden, entweder üder einen Leisten gezogen oder die Spitzen mit Lappen oder weichem Papier ausgestopft werden. Ibeal. Erfrogen Die die Adresse bei der Handelskommer, Bonn, Schumannstraße. Es wird angeboten: Kontoristin perfekt in Buchführung. Stenographie, Schreibmaschine u. Korrespondenz nach Direktigen, per sofort gesucht. Gefl. Bewerbungen mit Angabe der bisherigen Tätigkeit u. L. B. 60 an die Exped. erd.(2a Jüngere flotte Stenotypistin von Zeuanlsabscor Lebenslauf unter St. 6364 an die Erped.(2 4 — Frkulein—(29 3. 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Sammelruf: 3851—53 Nernaelbräche 3853 Postscheckkonto Köln 18672 De. Goebbels eröllnet die Jaaes Aussteklung in der Rrotkoper Am Vormittag des 6. Januar, eröffnete Reichspropa gandaminister Dr. Josef Goebbeis im Reichstagssitzungssaal der Krolloper in Berlin die Saar=Ausstellung, die vom Museum für Länderkunde, Leipzig, zusammengestell: wurde. Bild links: Links vom Redner sitzen(von rechts nach unks) Reichsminister Rudolf Heß, Reichsminister Hanns Kerrl. Reichsbahndirektior Dr. Dorpmüller, Oberbürgermeister von Berlin Dr. Sahm. In der zweiten Reive ganz rechts Staatssekretär im Reichspropagandaministerium Dr. Walter Funk. Jo dücste der Stimmaettek des 13. Januar aussehlen Ueber das Aussehen des Stimmzettels für die Saar abstimmung am 13. Januar ist offiziell noch nichts bekannt. Die Veröffentlichung dürste kurz vor dem Abstimmungstage erfolgen. Ein Saarbrücker Abendblatt gibt seinen Lesern einen Entwurf bekannt, den Bild rechts zeigt. Jraueekeier für den Kardina? Bouene Am 4. Januar sand die feierliche Einsegnung der sterdlichen Hülle des verstorbenen Katoinals Bourne in der Londoner Westminster Katbedrale stat in Gegenwart der zaylreich erschienenen Vertreter der Kirche und der Regierung. Bild oben zeigt eine Uebersicht vom Gottesdienst. Bayeische Justig auf das Reich übergesühtet * In München sand im Repräsentationssaal des Justiz= palastes am 4. Januar eine Feier statt, die der lieberfunrung der bayerischen Justiz auf das Reich gewidmet war. Der bisherige bayerische Justizminister und jetzige Reuchsminister Dr. Frank übergao dem Reichsjustizminister Dr. Gürtner die Geschäfte, der in einer Rede versicherte, die Belange Bayerns auch in der neuen Regelung wahren zu wollen. Der Beauftragte des jusikzministeriums für Bavern. Staatsrat Spangenberger, wurde dann durch den Reichssustizminister mit seinem neuen Amt beauftragt. Unten: Ein Bild von der Feierlichkeit; am Rednerpult Reichsminister Frank in der ersten Reihe sitzend(von links): Staatsrat Spangenberger, Bayerischer Ministerpräsident Siebert, Reichssustiz= minister Gürtner, ganz rechts Staatssekretär Schuber: und Münchener Oberbürgermeister Fiehler. Io dlribe der Schmmnetel am 13. Januar 1935 aussehen Beshaststmmenig imn Somgeiech So sümmt der-Deutsche Keuen urid Sügrabuchh Verokwigung uud Femmmeeich Bildtelegramm von dee gewaltigen Wast. g der Jaardentschen in Jaaebrücken Landesleiter der Deutschen Front, Rietmann bei seiner Ansprache die 350 000 Saarländer, die hier für ihr Deutschtum demonstrieren (Links oben.) an rieren. Große Jaaekundgebung im Sportpakast Am 6. Januar vereinigten sich die zur Zeit in Berlin weilenden Saardeutschen zu einer großen Kundgedung im Sportpalast Bild linis zeigt die Rednertribüne mit Minister Heß, Minister Dr., Goebbels und „ Staatsraf Görlitzer. Der oberste Chek der A. S. 4„—Lustateeiteätte Oberstleuti des neugegründeten Obersten Lustamtes in Waldington wurde umant Andrews(Kreis) auserseden, der somit Ebef der amerikanischen gesamten Luftstreitkräfte geworden ist. Takot Geinum=Feies in der Neeubischen Aktademie der Wissenschalten In der Preußischen Akademie der Wissenschaften sand am 150. Geburtstag Jacob Grimms eine Gedenkseier statt, die dem berühmten Märchendichter und Wissenschaftler gewidmet war. Prof. Heymann hielt vie Gegsigessges hircoe Migaseter uit Vershier Bölsgreüilk bei der Verl der des Verinner Piylomatischen nilie Grimm und Vertreter des deutschen Feier erschienen. Bild: Projessor Verlesung seiner Festrede. hen Heymann