45. Jahrgang— Nr. 13033 Freitag, 14. Sepiember 1934 Srüinbungeicher bef-Bechtatt Druck und Verlag: Bonner Nachrichten G. m. d. H. Bonn a. Rd. Bezugspreis: monatlich.00 Illustrierte:„ 30 4 Anzeigen: Groß=Spalte(46mm)mm 186 Textanzeigen(7Smm) mm 1003 Einspaltige Anzeigen mm 153 Vereins=Anzeigen mm 103 Familien=Anzeigen von 2 Spalten an mmn 104 Stellengesuche mm 56 Gelegenheits=Anzeig. Wort 5. Näheres Tarif. GenrrueAng.S für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten fie denr Keicen Bert Dr. Egon=Erich Aldrecht Stellvertr. Hauptschriftleiter u. verantwortlich für den Abrigen Inhalt: Heinz Dohm. Verantwortlich für Anzeigen: Albert Dubberke. alle in Bonn a. Ro. Durchschn.=Aufl. VIII/34: 20 600 Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Sprechstunden der Redaktion: 9½—10½ und 17—18 Udr. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853 Postscheckkonto Köln 18672. lehnt den Imperialismus ab Eine bedeutsame Nede des Reichsaußenministers Deutliche Autwort auf Barthous Ouertreibereien in der Saarfrage Auf der Jahresversammlung des Deutschen Auslands= In weiser Selbstbeschränkung hat es sich von jeher für Doutscher Auoson dginstitInstituts hielt der Reichsminister des Aeußern, Freiherr seine Arbeit die Grenzen wissenschaftlich=kulNeuratb eine Ansprache, in der er ausführte: zureiter Belaligung gesetzt. Auf diesem Gebiet hat von Neurary, eine Ansprache, in der er ausführte: Wir Deutsche im Reich haben es gegenüber unsern Brüdern und Schwestern im Ausland verhältnismäßig sehr leicht. Gewiß ist dem deutschen Volk und Reich seine Behauptung inmitten fremder Völker und Staaten keineswegs leicht gemacht. Aber wir können die großen außenpolitischen Aufgaben, die uns bevorstehen, wagen in dem sichern Bewußtsein, daß die Erhaltung unserer völkischen Eigenart nicht bedroht ist und daß sie uns niemand nehmen kann. Ganz anders unsere Volksgenossen im Ausland, insbesondere die außerhalb der Reichsgrenzen lebenden deutschen Volksgruppen. Sie müssen täglich schwer um die Erhaltung dessen ringen, was uns im Reich ohne weiteres sichergestellt ist und was auch ihnen gleich uns das Teuerste und das für die Erhaltung ihrer Existenz Wichtigste ist, nämlich die Wahrung der von den Vätern ererbten Sprache, Religion, Sitte und Kultur. Was ist natürlicher, als daß sie zugleich den geistigen Austausch mit dem deutschen Volk in der Heimat dauernd gesichert wissen möchten? Und doch müssen wir immer wieder die Erfahrung machen, daß die Ideen, die wir in dem Volkstumsgedanken verkörpert sehen, von fremden Völkern vielfach nicht nur nicht verstanden. sondern absichtlich mißverstanden und falschausgelegt werden. Das Volk, die Gemeinschaft derer, die gleichen Blutes, gleicher Sprache und gleicher Gesinnung sind, ist das Naturgegebene und Wesentliche, von dem der Nationalsozialismus ausgeht. In diesem Sinne hat der Führer und Reichskanzler zu wiederholten Malen betont, daß unserer heißen Liebe zum eigenen Volk die Achtung vor fremden Völkern gegenübersteht. Daraus geht klar hervor, daß die Erhaltung und Förderung des deutschen Polkotums, wie sie der Nationalsozialismus will, nichts mit Imperialismus zu tun hat. Sie verträgt sich vielmehr durchaus mit den Rechten und Interessen anderer Völker. Wir können feststellen, daß eine Reihe von fremden Bölkern sich den Volkstumsgedanken zu eigen gemacht hat und daraus in der Praxis für ihre Bölker weitgehende Forderungen herleitet. Wenn einmal auch bei andern Völkern das Eintreten für das eigene Volkstum eine glückliche Ergänzung finden sollte durch die Achtung vor der kulturellen Eigenart fremden Volkstums, wie sie unser Führer als Grundsatz nationalsozialistischer Weltanschauung so deutlich bekundet hat, dann dürfen wir davon glückliche Rückwirkungen auf das friedliche Zusammenleben der Völker erhoffen. Das deutsche Volk will jedenfalls nichts anderes dies: mit fremden Staaten in Frieden leben und mit fremden Bölkern friedliche und freundnachbarliche Beziehungen unterhalten. Die besonderen Methoden der Friedenssicherung, wie sie gerade jetzt von gewissen Regierungen empsohlen und versucht werden, können wir freilich nicht gutheißen. Gerade weil wir den Frieden wollen, können wir nicht komplizierten und bedenklichen Vertragssystemen zustimmen, die aus machtpolitschen Tendenzen geboren, nur den Krieg gegen den Krieg vorbereiten wollen, und nach unserer Ansicht nicht zur Entspannung der Lage beitragen. Was wir wünschen und anstreben, ist die aufrichtige Verständigung von Staat zu Staat, ohne Bündnisse und Bündnisgruppen, die offene Aussprache über entgegenstehende Interessen und den Vergleich solcher Interessen auf der Grundlage gegenseitiger Achtung und der Gleichberechtigung. Wenn wir heute die große Idee des deutschen Volkstums feiern, richten sich unsere Gedanken von selbst auf die Frage, die jetzt in besonderem Maße das ganze deutsche Volk bewegt und in naher Zeit zur Entscheidung kommen wird: die Saarfrage. Künstlich durch den Versailler Vertrag geschaffen, hat sie 15 Jahre kerndeutsche Volksgenossen äußerlich von uns getrennt und zugleich die politischen Beziehungen zu unserm westlichen Nachbar belastet. Der bevorstehenden Neuordnung dieses Zustandes sehen wir Zuversicht entgegen. Gewiß wird noch eine Reihe von Fragen im Zusammenhang mit der Beendigung des gegenwärtigen Saarregimes zu regeln sein. Aber es sind technische Fragen, die das politische Grundproblem und dessen Lösung nicht berühren und zu Schwierigkeiten schon deshalb nicht führen dürfen, weil der Vertrag selbst die klaren Richtlinien für die Reglung enthält. Auf Grund der Abstimmung unserer treudeutschen Saarbevölkerung und in Ausführung der vertraglichen Bestimmungen wird zu Beginn des nächsten Jahres das Saargebiet ohne Beschränkungen der deutschen Souveränität, für die der Vertrag keine Handhabe bietet, mit dem Vaterland endlich wieder vereinigt werden. Im Rahmen des großen Geschehens unseres Volkes leistet das Deutsche Auslands-Institut wertvolle Dienste. tureller Betätigung gesetzt. Auf diesem das Institut, wie ich zu meiner Freude festellen kann, Hervorragendes geleistet. Eine wenn auch wohl nicht gewollte Anerkennung liegt sicher darin, daß der Grundgedanke des Instituts und seine Arbeitsmethoden gerade auch vom Ausland verschiedentlich nachgeahmt worden sind. Ich beglückwünsche das Institut zu seinen bisherigen Leistungen. Möge es auch in Zukunft seine Tätigkeit in einem starken und friedliebenden, auf seine deutsche Kultur stolzen und innerlich geschlossenen Volk und für ein solches Volk entfalten. Der Führer Träger des„Deutschen Ringes“ Jahreshauptversammlung des Deutschen Auslandsinstituts Einen Höhepunkt der Veranstaltungen im Rahmen der „Stuttgarter Festwoche" bildete die feierliche Eröffnung der Jahreshauptversammlung des Deutschen Auslandsinstituts am Mittwochnachmittag im großen Saale des Hauses des Deutschtums. Der Vorsitzende, Oberbürgermeister Strölin, eröffnete die Hauptversammlung mit einer Ansprache, in der sein besonderer Gruß den Vertretern der Reichs= und Landesbehörden galt. Dr. Strölin teilte mit, er habe an den Führer und Reichkanzler Adolf Hitler die Bitte gerichtet, die höchste Auszeichnung des Deutschen auslandsinstituts, den„Deutschen Ring“, der einst dem verewigten Reichspräsidenten verliehen war, entgegen zu nehmen und fortan selbst zu tragen. Unter dem Beifall der Versammlung gab er bekannt, daß der Führer und Reichskanzler, der in seinem Lebensgang selbst auf stärkste mit dem Auslandsdeutschtum verbunden ist, sich bereit erklärt habe, den„Deutschen Ring“ des Instituts anzunehmen: Dieser Entschluß des Führers und Reichskanzlers werde bei allen Menschen deutschen Stammes und deutscher Zunge stärksten Widerhall und aufrichtigste Freude auslösen. Er verlas darauf das an den Führer und Reichokanzler gerichtete Telegramm, das folgenden Wortlaut hat: „Die Jahreshauptversammlung des Deutschen Auslandsinstituts hat in tiefer Bewegung die Mitteilung entgegengenommen, daß der Führer und Reichskanzler sich bereit erklärt hat, die höchste Auszeichnung des Deutschen Auslandsinstituts, den„Deutschen Ring“, anzunehmen. Das Deutsche Auslandsinstitut legt mit allen seinen Mitarbeitern das Gelöbnis ab, alle Zeit Kämpfer zu sein im Dienst des Gesamtdeutschtums der Erde." Nach einer Reihe von Begrüßungs= und Glückwunschansprachen erstattete der Leiter des D. f. I. Dr. Richard Csaki den Jahresbericht. Der Bericht stellt als seine höchste Aufgabe heraus, im Mutterland jedem Deutschen in der Welt wieder die wahre, echte und ersehnte geistige Heimat zu schaffen. Holnischer Borstog in Gen für Verallgemeinerung der Schutzverpflichtungen gegen die Minderheiten Der polnische Außenminister Beck hat am Donnerstag in einer auffehenerregenden Rede vor der Vollversammlung des Völkerbundes die praktische Mitwirkung Polens an der Durchführung seiner internationalen Minderheitenschutzverpflichtungen vom heutigen Tage ab gekündigt. Polen habe in seinem Antrag an die Völkerbundsversammlung die Verallgemeinerung dieser Verpflichtungen verlangt, und es halte an dieser Forderung fest und erwarte eineklare und deutliche Antwort. Wenn die Antwort positiv sei, so werde es an der Ausarbeitung der Bestimmungen für ein allgemeines Minderheitenabkommen mitarbeiten, wobei die polnische Regierung es für selbstverständlich halte, daß dabei die besonderen Bedingungen der anderen Erdteile berücksichtigt werden. Allerdings habe er den Eindruck gewonnen, daß sich bei der Mehrzahl der Regierungen die ablehnende Haltung gegenüber dem polnischen Antrag, die schon im vergangenen Jahr zu einer Zurückweisung der polnischen Forderungen geführt habe, nicht verändert habe. Bei dieser Lage habe er noch folgendes zu erklären: „In Erwartung der Inkraftsetzung eines allgemeineu und gleichartigen Systems des Minderheitenschutzes sieht sich meine Regierung veranlaßt, von heute ab jede Zusammenarbeit mit den internationalen Organisationen abzulehnen, soweit sie die Kontrolle der Durchführung des Minderheitenschutzes durch Polen betrifft.“ Beck fügte hinzu, daß diese Entscheidung der polnischen Regierung nicht gegen die Interessen der Minderheit gerichtet sei. Diese Interessen blieben weiter durch die grundlegenden Gesetze Polens geschützt, durch Gesetze, die den Minderheiten der Sprache, der Rasse und der Religion freie Entwicklung und gleichberechtigte Behandlung zusicherten. So werde sich auch nichts an der wirklichen Lage der Minderheiten ändern. Vorher hatte Beck in längeren Ausführungen auseinandergesetzt, daß Polen den nur einigen Staaten einseitig auferlegten Minderheitenschutz als eine Ungerechtigkeit und Diskriminierung betrachte, die weder mit der Gleichberechtigung aller Mitglieder im Völkerbund, noch mit der demokratischen Verfassung des Bundes im Einklang stände. Der Minderheitenschutz sei außerdem durchaus nichts Einheitliches und Ganzes, sondern willkürlich und zufällig, da hier ganz und dort teilweise, an anderer Stelle wieder überhaupt nicht angewandt. Bei manchen Staaten habe man sich mit ganz einfachen Erklärungen begnügt(z. B. Italien bezüglich des deutschen Südtirols. d. Red.) und anderen erlasse man sogar beim Eintritt in den Völkerbund diese Erklärungen, welches auch immer die Lage der Minderheiten auf ihrem Gebiete sei. Im übrigen habe sich die Anwendung der bisherigen Minderheitenschutzgesetze als völlig enttäuschend gezeigt. Sie habe den Minderheiten selbst nichto genützt, aber als Mittel für eine herabsetzende Propaganda gegen diejenigen Staaten gedient, die ihnen unterworfen waren und außerdem noch als politisches Druckmittel, das von Staaten angewandt wurde, die, ohne selbst durch diese Verträge gebunden zu sein, das Recht für sich in Anspruch nahmen, an ihrer Kontrolle teilzunehmen. Es handele sich jetzt darum— und nach dieser Richtung richte er einen Appell an die Versammtang=die früher begangenen Fehler zu beseitigen und eine dauerhafte, klare und gleichförmige Grundlage zu schaffen, auf der das System des internationalen Minderheitenschutzes in einer endgültigen und haltbaren Art errichtet werden könne. Der Eindruck in Genf Die Erklärungen des polnischen Außenministers Beck über die Beseitigung der praktischen Wirksamkeit der internationalen Minderheiten=Schutzverpflichtungen für Polen haben in den interessierten Genfer Kreisen große Bewegung und zum Teil starke Erregung ausgelöst. In neutralen Kreisen weist man darauf hin, daß noch niemals vor dem Völkerbund in dieser Form ein internationaler Vertrag offen als unwirksam erklärt wurde. Man glaubt, daß damit der ganzen Völkerbundsidee ein schwerer Schlag zugefügt worden ist. In neutralen Kreisen wird gleichfalls betont, daß Polens Erklärung einer praktischen Revision der Friedensverträge gleichzusetzen sei, da der Minderheiten=Schutzvertrag ein wesentliches Ergänzungsstück zu den Bestimmungen des Versailler Vertrages über die territorialen Fragen im Osten sei. Heute sprechen Simon und Barthon In der für heute vormittag, angesetzten Vollsitzung der Völkerbundsversammlung werden nach dem chinesischen Vertreter der englische und der französische Außenminister sprechen. Rückkehr von Papens nach Wien Gegenüber Meldungen Wiener Blätter wird von zuständiger deutscher Stelle in Wien mitgeteilt, daß von einer Aenderung des bisherigen Planes, wonach Vizekanzler von Papen gegen Ende Sptember nach Wien zurückkehren werde, nicht das geringste bekannt sei, Der Landesverräter Matz Brann bei Barthon Wie die Außenpolitikerin des„Oeuvre“ meldet; hat am Mittwoch eine Unterredung zwischen Barthou und dem saarländischen Separatistenführer Matz Braun stattgefunden. Bei einer eingehenden Besprechung der Lage sei„ein bedeutender Fortschritt zu Gunsten der Aufrechterhaltung des status quo im Saargebiet" erzielt worden.(?) Ein altes Wort heißt:„Sage mir, mit wem du umDer Sulzbacher Pater gemaßregelt Wie wir erfahren, ist der Pater Dörr, der am 26. August in Sulzbach auf der Separatistenkundgebung eine Rede für den status quo gehalten hat, von seinem Oberen abberufen worden. Er hat das Saargebiet bereits verlassen. „Evangelisten“ für das neue Deutschland Reuter berichtet aus Berlin: Mister L. K. Elmhirst, der britische Präsident des internationalen landwirtschaftlichen Kongresses, der kürzlich seine Beratungen in Bad Eilsen beendet hat, erklärt, wir werden dafür sorgen, daß die Ereignisse in Deutschland gerecht beurteilt werden. Viele von uns sind voll von Mißtrauen nach Deutschland gekommen, aber wir werden als Evangelisten heimkehren. Mister Elmhirst ist soeben von einer Rundweise durch Deutschland nach Vorlin zurückgelehet, Wirtschaftlicher Neuausban Von unserer Berliner Schriftleitung wird uns geschrieben: Reich, Länder und Gemeinden melden steigende Einnahmen auf allen Gebieten. Die Reichshauptstadt hat im Juli und August einen fast 15prozentigen Mehreingang an städtischen Einnahmen gehabt, als in den beiden gleichen Monaten des Vorjahres. In Groß=Berlin sind seit 1. Januar 39 Fabrikbetriebe, die in der großen Abbauperiode der BrüningDietrich=Zeit stillgelegt waren, neu in Gang gebracht worden. Seit dem 1. Mai 1933 beträgt die Zahl der wieder eröffneten Berliner Groß= und Mittelbetriebe sogar 118. In Preußen selbst sind in den letzten sechs Monaten 40 v. H. weniger Konkurse zu verzeichnen gewesen, als in den Monaten Januar=Juli 1933. Es ist nicht ohne Intresse, daß prozentual immer noch fast 80 v. H. aller Konkurse auf jüdische Geschäfte entfallen. Das neue Strafrecht wird hier den starken Riegel vorschieben, indem es überhaupt die Straffreiheit der sich heute die meisten betrügerischen Bankrotteure noch erfreuen, radikal beseitigt. Konkursmachen wird dann nicht mehr zu einer„Einnahmequelle für die Verwandtschaft“, sondern die Vorstufe zu einem immer mehrjährigen Zuchthausaufenthalt. Der Freistaat Hamburg meldet im zweiten Quartal 1934 eine 16.9 prozentige Steigerung der Einnahmen, nach ihm kommt gleich Frankfurt mit 14,4 v. H. Mehreinnahmen der Gemeinde. Gleich günstige Zahlen liegen aus einer ganzen Anzahl Groß= und Mittelstädte des deutschen Westens vor. Ueberall hat der Nationalsozialismus den großen Umschwung gebracht. In Berliner politischen Kreisen spricht man schon von einer baldigen Senkung von Reichs= und Gemeindesteuern, und zwar seit der großen Rundfunkrede des Staatssekretärs Reinhardt am 1. September. Wir hören, daß inerhalb der beteiligten Ressorts der 1. Januar als Stichtag der völligen Neuordnung und Verbillgung unserer Steuerpobitik genannt wird. Die letzten Sonderzüge haben Nürnberg verlassen Am Mittwoch haben die letzten 73 Sonderzüge des Reichsparteitages mit SA und SS Nürnberg verlassen. Damit ist die gesamte Rückbewegung mit 524 Sonderzügen planmäßig und störungs„Ire#. abgewickelt. Die Gesamtzahl der während der ganzen Bewegung durchgeführten Sonderleistungen im Reich der Reichsbahndirektion Nürnberg einschließlich der Leersonderzüge, der Sonderlokomotivfahrten und der im Vorortbereich Nünbergs abgefertigten Sonderpendelzüge betrug 2297. Im Güterverkehr wurden in der gleichen Zeit noch 226 Güterzüge über den vorgesehenen Plan hinaus gefahren. Trotz der ungeheuren Inanspruchnahme der Strecken der Reichsbahndirektion durch die nahezu 2300 Sonderleistungen im Personenverkehr wurden noch 60 v. H. des regelmäßigen Güterverkehrs geleistet. Die Lage nach Nürnberg in ausländischer Darstellung Die Neue Berner Zeitung schreibt in ihrer Ausgabe vom Mittwoch:„Die starke Betonung von der Notwendigkeit einer weiteren Reorganisation der Partei, ihrer Säuberung von unlauteren Elementen und vor allem die eindeutige Wiederholung des Hitlerschen Grundsatzes, daß die Revolution kein Dauerzustand sein könne, ist nicht nur dazu bestimmt, innerhalb der Partei die Disziplin zu stabilisieren, sondern den breiten Volksmassen das Bewußtsein wiederzugeben, nach einer schweren revolutionären Uebergangszeit in einem Rechtsstaat zu leben. Man muß Vertrauen schöpfen aus der engen Gemeinschaft, die sich zwischen Hitler und der Reichswehr herausgebildet hat. Die Frage der militärischen Gleichberechtigung Deutschlands ist heute kein Problem der Kanonenzahl, sondern eine Frage der deutschen Selbstachtung.“ Der Amsterdamer Standaard schreibt:„Rückblickend läßt sich von Nürnberg sagen, daß der Parteitag ein einziges Bekenntnis des deutschen Friedenswillens war. Das war die Leitmelodie, die alle Reden, alle Feiern, alle Empfänge durchklang. Ein Volk hat sich zur Würde besonnen. Wenn man vier Jahre lang einer Welt von Feinden Widerstand leisten konnte, durfte man im Frieden nicht derart diffamiert werden, wie es mit diesem Volk in Versailles geschehen ist. Wer das erkennt, erkennt auch die Ursachen dieser Bewegung, die heute in Deutschland nicht nur Macht, sondern auch Ueberzeugung ist.“ Moskau läßt die Maske fallen In Moskau herrscht Jubel und Genugtuung. Die Pravda schreibt in ihrer Mittwochausgabe:„Frankreich hat sich als wirklicher Freund des Sowjetstaates gezeigt. Unsere Aufgabe in Genf wird sein, die kapitalistische Kriegsgefahr über Europa zu bannen und die Sowjetmacht als die Macht der Zukunft auch im Herzen der kapitalistisch regierten Bölker zu verankern.“ Offenherziger ist die Rabotschaja Moskwa. Sie schreibt:„Sowjetrußlands Ziel ist die Befreiung des Weltproletariats aus jahrhundertalten Fesseln. Diesem Ziel kommen wir näher mit unserem Eintritt in den Völkerbund. Wir wollen nicht die Lebensdauer der kapitalistischen Reiche verlängern, sondern ihre Umwandlung in freie Räterepubliken beschleunigen. Indem wir in den Völkerbund gehen, dokumentieren wir vor dem geknechteten Proletariat der Welt, daß wir jetzt die kapitalistischen Länder zwingen werden, sich mit den internationalen Fragen der Hebung des proletarischen Standes zu befassen. Unser Ziel und unser Kurs bleibt der alte.“ Es ist auffallend— so entnehmen wir der Rigaschen Rundschau— daß das offizielle Sowjetorgan, die Seite 2. Nir, 15.035. Geueral=Anzeiger jüe Bopsk urd Awpgegend,7 Bonder Nachrichten. 14 1334. Iswestisia, mit keinem Wort den neuen Stand der Dinge erwähnt, daß sie sich völlig ausschweigt. Die Iswestija ist das Sowjetblatt für das Ausland, und in dieser Tatsache liegt der Beweis für die Klugheit und Verschlagenheit der Sowjets. Das Ausland soll wenig über den Jubel und die Genugtuung hören, die Sowjetrußland über die Eroberung einer weiteren Station auf dem Wege zur Revolutionierung der Welt empfindet. Wie aus Moskau gemeldet wird, veröffentlicht die sowjetrussische Presse in dem Augenblick, wo Rußland mit Paris liebäugelt, einen Aufruf an das französische Proletariat zum Kampf gegen das bürgerliche Regime in Frankreich. Stalin gibt Litwinow freie Hand Eine Bestätigung des in Genf umlausenden Gerüchtes, daß eine Antwort Sowsetrußlands auf die provisorische Einladung einer großen Zahl von Völkerbundsmitgliedstaaten eingetroffen und daß Rußland bereit sei, sich sogar dem ordentlichen Aufnahmeverfahren zu unterziehen, liegt in den späten Abendstunden noch nicht vor. Dagegen hört man, daß Stalin dem Volkskommissar des Auswärtigen freie Hand gegeben habe, über die Eintrittsbedingungen den Umständen nach selbst zu entscheiden. Man nimmt an, daß die größten Schwierigkeiten für den Eintritt Sowjetrußlands nun als überwunden gelten können und daß man jedenfalls bis spätestens Ende der Woche völlig klar sehen wird. Noch ein Pakt? für Richteinmischung in österreichische Angelegenheiten Reuter meldet aus Genf: Wie verlautet, erwägen die Großmächte auf Veranlassung Italiens einen Vorschlag, nach dem die Großmächte die Nachbarstaaten Oesterreichs zur Unterzeichnung eines Paktes einladen, in dem sie sich zur Nichteinmischung in österreichische Angelegenheiten verpflichten. Deutschland würde natütlich zur Beteiligung an dem Pakt eingeladen werden. Von der deutschen Antwort würde es abhängen, welche Maßnahmen die in Frage kommenden Staaten später eogreisen würden. Bundeskanzler Schuschnigg ist bei Sir John Simon, Barthou und Baron Aloisi gewesen. Letzterer hatte eine längere Unterredung mit Sir Jchn Simon. Die ganze Scheinheiligkeit gerade dieser Poktvorschlages geht schon daraus hervor, daß er ausgerechnet von Italien ausgeht, dessen Politik eine dauernde Einmischung in die innerösterreichischen Verhältnisse bedeutet. Das Ganze soll natürlich nur auf eine neue Diekriminierung Deutschlands hinauslaufen. Schweres Geschütz gegen Polen In Genf verlautet, daß Sir John Simon heute vor dem Völkerbund erklären werde, wenn Polen auf seinem Entschluß beharre, mit dem Völkerbund in der Minderheitenfrage nicht mehr zusammenzuarbeiten, sei ein Bruch internationaler Verpflichtungen gegeben. Barthou wird den gleichen Standpunkt einnehmen, die Kleine Entente werde, obgleich sie diese Meinung teile, Schweigen bewahren. Es seien eifrige Bemühungen im Gange, Oberst Beck zu einem Rückzug zu veranlassen. Am Donnerstag nachmittag tagten die Außenminister der Kleinen Entente, wobei die österreichische Frage und das gesamte Donauproblem im Vordergrund der Interessen gestanden haben sollen. Weiter erfährt man, daß die Außenminister sich dem polnischen Stundpunkt in der. Minderheite###agerangeschlose en haben.„.:4# 721 Marxistischer Amsturzplan in Spanien aufgedeckt Bechung dner Aenberichten Madeider Morgenzeitungen von Donnenstag mit großen alarmierenden Ueberschriften die Meldung, daß es der Polizei gelungen sei, im Zusammenhang mit der am Mittwoch bevichteten Wassenschmuggelässäre einem groß angelegten umsassenden Revolutionsplan der Marzisten auf die Spur zu kommen. Der Innonminister habe erklärt, die Regierung könne zunächst die ihr bekannten Einzelheiten noch nicht der Oessentlichkett übergeben, um die Untersuchung nicht zu erschweren, die der fürgen: Spanien eingesetzte Sonderrichter zu führen habe; er werde aber binnen kurzem mit völliger Ossenheit alle Zusammenhänge darlegen. Bis jetzt scheint festzustehen, daß die Marxisten ihre noch immer an verschiedenen amtlichen oder halbamtliche Stellen sitzenden Genosfen dazu angehalten haben, Waffenschiebungenn aus den Beständen der staatlichen Waffenfabrik vorzunehmen und.. große Mengen von Maschinengewehren, Gewehern, Pistolen, Handgeanaten und Munition geschickt über ganz Spanien zu verteilen. Man nimmt an, daß die bevorstehende feierliche Ueberführung und öffentliche Beisetzung der Reste der im Jähre 1930 von der Monarchie füstlierten Offiziere Gakan und Hernandez in Madrid, die damäls den ersten republikanischen Umsturz versuchten, das Eignal für den allgemeinen Ausstand in Spanien sein sollte. Zu diesem Zweck war beabsichtigt, an jenem Tage aus allen Teilen des Landes etwa 100 000 organisierte bewaffnete Arbeiter in Madrid zusammenzuziehen, um den ersten Schlag gegen die Regierung zu führen. * W i c h t i g i n d i e s e m Z u s a m m e n h a n g i s t d i e T a t f a c h e, d a ß dadurch wieder die Lösung der latenten Krise des Kadinetts erschwert wird. Die Regierung Samper steht auf so schwachen Füßen, daß ihr Rücktritt bezw. ihre Umbildung nicht vermieden werden kann. Man steht sowohl in Lerroux wie in Gil Robles die neuen Anwärter auf den Posten des Ministerprösidenten. um die angarisch= kralsche Freausschaft Eine ersreuliche ungarische Stimme Das der Regierung nahestehende Morgenblatt Budapesti Hirlap stellt in seinem Leitartikel am Donnerstag fest, daß sich die Politik der ungarischen Regierung nicht um ein Jota geändert habe. Die in Rom unterzeichneten Protokolle enthielten für Ungarn jene Abkommen, die gleichzeitig die Grundlage für die ungarische Außenpolitik bildeten. Diese feste und sichere Grundlage mache es der ungarischen Regierung und dem ungarischen Volk möglich, auch mit den anderen Großstaaten, vor allem mit England, ein freundschaftliches Verhältnis aufrecht zu erhalten, da England für die Bedrückten stets Mitgefühl habe. Dabei dürse Ungern aber niemals vergessen, daß durch die Friedensverträge für Ungarn und Deutschland eine Schicksalogemeinschaft geschaffen wurde. Ungarn müsse sich vor Augen halten, daß das Deulsche Reich und das Deutschtun eines der wichtigsten Faktoren sei und daß dessen Schicksal Schaitung und dessen Sleichberechtigung die Mitteleuropas bestimme. Die ungarische Außenpolltik dürfe die Tatsache nicht aus dem Auge lassen, daß das Hitler=Deutschland Ungarn gegenüber vor allem auch großes wirtschaftliches Verständnis bewiesen habe und folgerichtig bestrebt sei, den deutsch=ungarischen Warenaustausch in einer für Ungarn günstigen Weise auszubauen. Aus all dem ergebe sich für die ugnarische Politik der Schluß, daß die Außenpolitik Ungarns unter den gegebenen Verhältnissen keine andere sein könne, als auf der Grundlage der Römer=Protokolle auszuharren, sowohl der italienischen Großmacht als auch dem bedrängten Oesterreich die Treue zu halten, dann aber durch Gesten und Taten die unwandeldare Freundschaft dem deutschen Volke gegenüber zu beweisen, dem Deutschen Reich gegenüber schon deshalb, weil Ungarn weder Gefühls. noch politische Gründe zu einer gegenteiligen Einstellung verenlaßen Gonen. Sie wissen Bescheid! Elsat=Lotheinger über den Wert von Vorthous Versprechungen. Die Versprechungen, die der französische Außenminister Barthou in seiner bekannten Denkschrift der Saarbevölkerung gemacht hat, haben in Elsaß=Lothringen besondere Beachtung gefunden. Die Elsaß=Lothrin= ger Zeitung stellt in einer eingehenden Betrachtung fest, daß man auch den Elsaß=Lothringern im Jahre 1918 die größten Versprechungen gemacht hat, von denen aber nichts gehalten wurde. Die Zeitung schreibt z..:„Wer dem Vernichtungskampf beiwohnt, den die französische Regierung gegen die angestammte deutsche Sprache in Elsaß=Lothringen führt, muß sich wundern, daß in einer amtlichen Verlautbarung die französische Regierung Grundsätze feierlich aufstellt, die sie da, wo sie die Macht hat, nicht zu halten gedenkt.“ Zum Schluß dieses bemerkenswerten Aufsatzes heißt es:„Wir können es aber nicht unterlassen, heute ausdrücklich darauf hinzuweisen, welch schreiender Gegensatz und welch unlösbarer Widerspruch darin liegt, daß Frankreich auf der einen Seite sich dem Völkerbund gegenüber mit seinen menschenrechtlichen Grundsätzen empfiehlt und die Saarländer damit gewinnen will, auf der andern Seite aber gegen Elsah=Lotheingen ein Ausnahmegesetz plant. um hier im Lande das mit Gewalt unterdrücken zu können, was es. den Saarländern durch eine feierliche Erklärung beim Völkerbunde als selbstverständliche Menschenrechte zugesteht.“ Deklassierung weiter Bevölkerungsschichten in Oesterreich Das österreichische Bundesgesetzblatt vom Donnerstag veröffentlich ein bis zum 30. Juni 1935 befristetes Bundesverfassungsgesetz. Danach dürfen Personen, die sich an den Umsturzversuchen vom Februar oder Juli 1934 beteiligt haben, sowie die Angehörigen von Parteien, denen jede Betätigung in Oesterreich verboten ist, weder Waffen noch Munitionsgegenstände besitzen. Das Verbot gilt auch dann, wenn nach den Bestimmungen des Waffenkartells oder sonstiger Verwaltungsvorschriften die betreffende Person hierzu berechtigt sein sollte. Uebertretungen dieses Gesetzes werden mit Arreststrafen bis zu einem Jahre und Geldstrafen bis zu 20.000 Schilling bestraft. Die unerwünschten Ausländer in Frankreich Der Chefredakteur des Matin nimmt gegen die Ausländer Stellung, die in Frankreich insbesondere in der letzten Zeit gegen die Gesetze der Gastfreundschaft verstoßen haben, und fordert, daß jeder Ausländer bei der geringsten Uebertretung der Gesetze ausgewiesen und, falls er dem Ausweisungsbefehl keine Folge leiste, in ein Arbeitslager in einer französischen Kolonie übergeführt werde. Das Blatt erinnert an zwei Fälle, nämlich die Meuterei der polnischen Bergleute in einer nordfranzöstschen Kohlengrube, und an den Fall Trotzki. Auch Staatsminister Herriot hat in einer großen Rede erklärt, wenn man ihn gewähren ließe, würde er die 5500 Arbeitslosen, die die Stadt Lyon habe, durch Rückbeförderung eines Teils der 35 000 in Lyon lebenden ausländischen Arbeiter in ihre Heimat wieder in den Arbeitsprozeß hineinbringen. Frankreich könne nicht mehr gleichzeitig seine Kinder und die zahlreichen Ausländer ernähren, die es in der Nachkriegszeit habe kommen lassen.. Zuspitzung im U6A=Textilarbeiterstreit Vereitstellung von Bundestruppes. 5 Der Kriegennknister hut bekannkzegeben, baßtangesichts der schweren' Streikunruchen in Rhode Jskanld 2000 Mann Bundestruppen dekellgestellt worden sind. Es handelt sich um die Ausführung von Anweisungen des Präsidenten Roofe=, velt. Die Heranziehung des Bundeoheeres ist ein immerhin ungewöhnlicher Schritt, da man im allgemeinen bei solchen Anlässen sich lediglich der Nationalgarde bedienk. Die Entscheidung darüber, ob das Bundesheer totsächlich eingesetzt werden soll, liegt nun im Ermessen des Gouverneurs von Rhode Joland. Dieser hat im Laufe des gestrigen Tages bereits eine Reihe außergewöhnlicher Maßnahmen verfügt. Die Staatspolizei ist von ihm angewiesen worden, sämtkiche bekannten Kommunisten zu verhaften. Es soll untersucht werden, inwiewett sie bei den Unruhen die Hand im Spiele hatten. Da durch die Bewachung der teilweise sehr weit auseinanderliegenden Fabribbetriebe die Nationalgarde stark verzettelt werden mußte, hat der Gouverneur ferner die Kriegsteilnehmerverbände aufgefordert, tausend Mann bereitzustellen, die bewaffnet und als Reserve der Nationalgarde denutzt werden sollen. Riesiger Kriegsgewinn des führenden amerikan'schen Chemiekonzerns er Untersuchungsausschuß über die Rüstungsindustrie beschäftigte sich weiter mit dem führenden Chemiekonzern Dupont. Es ergab sich, daß Dupont von 1914 bis 1918 für 1248 Mill. Dolkars Kriegsaufträge ausführte, heute u. a. den vierten Teil der General Motors kontrolliert und nach Kriegsende Teilhaber der Chemical Foundation wurde, die die beschlagnahmten deutschen Chemiepatente verwaltete. Dupont zahlte im Jahre 1916 100 Prozent, 1917 51 Prozent und 1918 26 Prozent Dividende. Der Protest des beitischen Botschafters in Washington bei der amerikanischen Regierung„gegen die Art und Weise, in der sensationelle auf England bezügliche Zeugenaussagen von dem Munitionsausschuß des Senats" behandelt wurden, hat in London Aufsehen erregt. Eine neue Jusel für Japan Japan, das sonst so viel unter der vulkanischen Tätigkeit im dortigen Gebiet zu leiden hat, verdankt neuerdings den Kräften des Erdinnern eine Erweiterung seines Besitzes um eine Insel. Sie ist eine Viertelmeile östlich von der die Nordspitze der japanischen Kurilen bildenden Insel Alaid allmählich aus dem Meer getaucht und hat jetzt den Namen Caketomi erhalten. Bei einem Flächendurchmesser von etwa einer halben Meile ragt sie etwa 100 Meter über die Meeresoberfläche empor. Vor fünf Monaten besand sich an derselben Stelle nur Wasser. Trotz des unheimlichen Ursprungs hofft man, auf ihr einen günstigen Hasen für das benachbarte Mlaid gesunden zu haben. Direkter Schifisverkehr Paris—Londen In Dünkirchen ist am Mittwoch ein französtscher Passagierdampfer vom Stapel gelaufen, der zum ersten Mal einen direkten Personenverkehr zwischen Paris und London durchführen soll. Die Seine soll zu diesem Zweck im Nahmen des allgemeinen Aufrüftungsprogramms on gewissen Stellen verbreitert werden. Radio Agentur meldet aus Rom, daß der Besuch den französischen Außenministers Barthou in Rom ende auf den 15. Oktoder fostgesetzt worden fei. Oberkonsistorialrat lie. Karl Dich f Die kirchenamtliche Pressestelle teilt mit: Plötzlich und unerwartet wurde am 12. d. Mts. der Oberkonsistorial= rat in der Reichskirchenkanzlei, lic. Karl Dick, im 61. Lebenvjahre durch einen Hersschlag aus dem Leben abberufen. Sein Tod wird vor allem in der altpreuzischen Kirche, deren Dienst sein ganzes Leben gegolten hal schmerzitche Teilnahne wocten. he eis uund 8 Milionen Ehrenkreuz-Zuwarter preußische Innenminister hat im Einvernehmen mit, dem„Finanzminister einen Erlaß über die Einstellung. von Hilfskräften zur Durchführung der Arbeiten, die sich aus der Verleihung das Ehrenkreuzes des Weltkrieges ergeben, herausgegeben. Die Regierungspräsidenten werden ermächtigt, auf. Antrag des Polizeiptäsidenten und der Landräte die vorübergehende Einstellung von Angestellten zu genehmigen. Die Anforderung einer oder mehrerer Hilfskräfte richtet sich jeweils nach der Zahl der eingehenden Anträge. Es wird davon ausgegangen, daß rund 10 Prozent der Bevölkerung die Verleihung des Ehrenkreuzes beantragen werden. Das bedeutet, daß wir mehr als sechs Millionen Anwärter für das Ehrenkreuz haben. Bis zum 31. Mai nächsten Jahres. soll die Verleihung des Ehrenkreuzes durchgeführt lein, 22 amerikanische Vombenslugzeuge für China Im Zusammenhang mit den Rüstungsverhören berichtet Newyork Herald Tribune, daß die kalifornische Flugzeugfabrik Northrop Co. in diesen Tagen 22 Vombenflugzeuge neuestens Tops für Cihna fertiggestellt habe. Die Flugzeuge, die eine Stundengeschwindigkeit von fast 400 Kilometer entwickelten, seien imstande, mit einer Bombenlast von 500 Kg. von Schanghai nach Tokio zu fliegen und ohne Brennstoffergänzung an ihren Ausgangspunkt zurückzukehren. „Ahrüstung ohne Gleichheit ist Unsinn“ Der Courant meldet aus Neuyork: Norman Davis hat vor keiner Einschiffung nach Europa dem Worldvertreter erklärt:„Die Abrüstung ohne Gleichheit aller ist ein Unding. Ich gehe mit geringen Hoffnungen nach Europa, weil es noch nicht möglich ist, die europäischen Staaten zu einem einheitlichen Block tisammengolchlicßen: Neue Erdstöße auf Sizillen Am Mittwoch wurde die Bevölkerung von Catania und anderen Orten Siziliens wieder durch mehr oder oder starke Erdstöße erschreckt. Gerüchte, die diese Erscheinungen mit dem erneuten Ausbruch des Aetna in Verbindung bringen, werden am Donnerstag von der römischen Presse dementiert. Die Rückkehr des Papstes aus seinem Sommeraufenthalt Castel Gandolso nach dem Vatikan in Rom wird für die kommende Woche angekündigt. Journal Officiel veröffentlicht die Verordnung, durch die die französischen Generalratswahlen auf den 7. Oktober und die Stichwahlen auf den 14. Oktober angesetzt worden sind. Der frühere Ministerpräsident Veniselos ist. aus leinem Urlaub, den er zum größten Teil in Frankreich verbrachte, wieder nach Athen zurückgekehrt. In politischen Kreisen glaubt man, daß Veniselos seine Kandidatur als Präsident der Republik aufstellen werde. Wegen der Ausbreitung der spinalen Kinderlähmung sind am Mittwoch sämtliche Schleswiger Schulen bis auf weiteres geschlossen worden. In Albergarin in Nordportugal wurden durch eine Kesselexplosion drei Personen getötet und 15 zum Teil schwer verletzt. Wie in Sofig verlautet, sollen der von der Polizei offrig gesuchte Führer der revolutionären mazedonischen Organisakion, Iwan Michailoff, und seine Frau Montcha Karntkaschrwa die türkische Grenze bei Tirnowo überschritten haben. Besuch des Führers bei Nuutins Orsenige In Erwidonung des gestrigen Besuches des Diplomatichen Korps stattete der Führer und Reichskanzlee ##dolf Hitler gestem mittag dem Doyen der in Bertin beglaudigten fremden Vertreter, dem Apostolischen Nuntius, Monsignore Orsenigo, in der Nuntiatur in der Rauchstraße einen Gegenbefuch ab; der Führer war hierbei von dem Staatesektetär der Präsidianunget, Dr. Meißner, und seinem persönlichen Adjutanten Gruppenführer Brückner begleitet. Feier der Hitleringend in München Am kommenden Samstag findet in München eine Tagung der Gebietsführer der HJ aus dem ganzen Reich statt. An der Feldherrnhalle wird der Reichsjugendführer Baldur von Schirach die Weihe von 28 Bannfahnen vornehmen, die am Abend vorher in feierlichem Zuge zur Feldherrnhalte gebracht werden. Der Sonntag ist einer Tagung aller HJ=Führer des Gebietes Hochland gewidmet. Führertagung der RöRR in Bayreuth Im Anschluß an den Reichsparteitag fand am Mittwoch in Bayreuth die erste Führertagung des aus Motor=SA und dem bisherigen RSKK nunmehr zu einer selbständigen Gliederung der Bewegung zusammengefaßten nationalsozialistischen Kraft= ahr=Korpo statt.### Im Mittelpunkt der Tagung srunden Ausführungen des Korpsführers Hühnlein. In großen Zügen gab Obergruppenführer Hühnlein einen Ueberblick über das neue Aufgabengebiet, das nicht zuletzt die Heranbildung eines tüchtigen Fahrernachwuchses auf den hierfür zur Verfügung stehenden, über das ganze Reich verteilten Motorsportschulen des RSRK umfassen wird. Zur organisatorischen Neugliederung bemerkte Obergruppenführer Hühnlein, daß es gleich ehrenvoll sein wird, ob einer nun in einem Motor= oder Kraftwagen=Sturm seinen Dienst erfüllt. Beide zusammen bilden das Korps. Als äußeres Zeichen der Neugliederung wird das RSKK demnächst durchgehend schwarze Spie gel und voraussichtlich auch eine der SA Feldmütze ähnliche schwarze Kopfbedeckung erhalten, die sich für den Kraftfahrdienst als besonders geeignet erwiesen dar. G 64 Auch die alten NSKK-manner werden se nach ihrer Bewährung und der Dauer ihrer Zugehörigkeit allmählich und stufenweise in die Dienstgrade der Motor=SS einrücken können. Bedroßliche Lage der christlichen Missionen in Chiaa Von den deutschen Missionen in China laufen eine Reihe ernster Nachrichten ein. Die Banditenüberfälle und ebenso die Gegnerschaft der chinesischen Religionsgemeinschaften haben zu einer Reihe Konflikte geführt. Ueber die Lage im englischen Missionsgeblet in China meldet die Londoner Morningpost, daß die Misstonsniederlassungen von regelrechten Banden angegeiffen und zerstört werden. In der Mongolei seien 19 englische Missionsniederlassungen zerstört und ihre Leiter in Gefangenschaft geführt worden Diplomatische Verhandlungen mit Nanking seien aufgenommen. Totml nett##l wi stzic#s##### us tröl#se Am Mittwoch wurde Pastor D. Engelke in das Amt. des Vikars der Deutschen Evangelischen Kirche berufen. Der Auftrag dieses Amtes liegt in der Stellvertretung und besonderen Hilfeleistung des Reichsbie schofs. Auch das Sekretariat des Reichebischofs ist ihm unterstellt.„ Reichestatthalter Saucker ist zum Gruppenfuhrer der SS ernannt worden. Die Frist zur Anmeldung der Betriebe des Landhandels und der Be= und Verarbeiter landwirtschaftlicher Erzeugnisse zum Reichsnährstand ist bis zum 30. September 1934 verlängert worden. Am 15. September trifft in Warschau eine Gruppe deutscher Journalisten, geführt von dem Chefredakteue der„Nationalzeitung“, Grafen Schwerin, zu einem offiziellen Gegenbesuch in Warschau ein. Die deutschen Gäste werden elf Tage in Polen bleiden und auf ihrer Neise die wichtigsten Städte des Landes besuchen. Die Reise rumänischer Industrieller durch die deutschen Industriegebiete begegnet allgemeines Interesse. Wie man vernimmt, sind bereits eine Anzahl Auftrüge auf deutsche Maschinen für. Spezialfabrikate erteilt worden. Der in Osnabrück wegen Mordes an einem Kutscher zum Tode verurteilte Wilhelm Vogtschmidt ist Donnerstagfrüh in Osnabrück hingerichtet worden. Der 26jährige Johann Fleischer, der im SemmeringGediet drei Personen ermordet hatte, ist in Wien zum Tode durch den Strang verurteilt worden; das Urteil wurde bereits gestern vollstreckt. Der Staatssekretär für Landesverteidigung General Zehner, traf am Mittwoch in Straß in Südsteiermark ein, um das 3. Bataillon des Alpenjägerregiments Nr. 9 und anschließend daran die Garnison an der österreichisch=südflawischen Grenze zu besichtigen. Nach einer Meldung, die im Vatikan eingegangen ist, ist in Mexiko der Erzbischof Pasquale Diaz verhaftet worden; weil er außerhalb der Kirche einen Gottesdienst abgehalten hatte. Er konnte jedoch in Erwartung des Urteils seine provisorische Freilassung erwirken. China=Preß meldet, daß im Auftrage der japanischen Rüstungsindustrie auf den Philippinen 10 000 Tonnen Manganerze gekauft worden sind. Die Erze sollen im Oktober geliefert werden. Die palästinische Mandatsregierung kündigt die Einrichtung eines Marine=Ueberwachungsdienstes längs der Küste und einer Sonderpolizei längs der Landesgrenzen zur Abwehr der illegalen Jugeneinwanderung nach Palästina. Pekantwortich für den öbrigen Jubalt: Heing Doom. sandt. Bbrechtlunden der Redation 31—10 u. Veranzwoxtlich für Anzeigen: Alberi Dubberke. Vona Vezicgsbreis für den Generalchnzeiger monatsig, zicg Hezenl die Illustrierte monatlich 80 S frei Haus einschliebzu###### geld. Postbezugspreis mit Illustrierte.30 J c Zeitungsgebühren, ausschließlich Zeitungszustellgebühr„bo# 36 H. Anzeigengrundpreis(Großsvalte 46 mm) 18 J. Terr Wiernsaanichanberboes i5 3. Betanminzg gesge, esi, Alzesen von Bedörden und Gerichtsvollzieh nicht der Wirtschaftswerdung die nic siche B.“- Aue Großspalie Kleine Anzeigen von privaten Auftraggebern fort lausend ohne Auszeichnungsschrift gesetzt das Mort 5 Ringenasschlasse Nachlaßslassen 8. Sonntige Bedingungen laln Nr. 13 633. Wonnet Nachtichtrn Altweibersommer Noch wagt der Herbst nicht, am hellen Tage seine Nebelfahnen herauszuhängen; aber morgens und abends steigt der trübe Dunst aus dem Boden und stäubt über die Landstraßen. Das Pflaster glänzt feucht, Wassertropfen perlen auf den Eisenbahnschienen und den geteerten Bohlen, an den Gittern der Vorgärten, hängen an Mantel und Haar. Und das mehr und mehr sich färbende Laub erinnert uns an die Vergänglichkeit alles Schönen. Und doch, sie sind schön, diese Altweibersommertage. Frühling und Sommer schaffte die Natur, um uns zu schenken, was uns im Herbst in den Schoß fällt. Unter der Last der reifen Früchte beugen sich die Obstbäume. Noch blühen die Astern, Dahlien leuchten aus dem satten Grün. Verheißungsvoll glühen an den Rebenhängen die Trauben. Noch prunken unsere Alleen mit reichem, schattenden Schmuck, und die Kastanien sitzen noch fest im Laubwerk der Krone. Genießen wir die Tage der leuchtenden Schönheit. Wie wir den kostbaren Rest, die Neige alten feurigen Weines aus blinkendem Becher trinken, so wollen wir mit vollen Händen nehmen, was die Natur uns in reicher Fülle bietet. Genießen wir den Feierabend der Sommers! Wie bald ist die Schönheit vorbei! DAF-Mitglied! Die Deutsche Arbeitsfront ist Dein Werk, Deine Organisation, die nichts anderes will, als Dich sozial, wirtschaftlich und kulturell besserzustellen. Arbeite daher auch am Aufbau mit. Sib den Fragebogen der DüF noch heute an die zuständige Stelle zurück. Unser Kreuzberg Täglich und stündlich ist der Kreuzberg,„der heilige Gottesberg bei Bonn“, wie er genannt wird, das Ziel von Pilgern und Wanderern. Die einen mag die einzig schöne Fernsicht von dieser Perle der rheinischen Berge ins weite Land locken, die anderen mag zur Höhe führen die Sehnsucht zur Schau eines Barockkirchleins von künstlerischer Schönheit und Wirksamkeit. Mehr als all dieses bedeutet für die Pilger der Kreuzberg als Gnadenstätte. Von jeher war der Kreuzberg mit seinen Heiligtümern, mit seiner ehrwürdigen in Westdeutschland einzigartigen Heiligen Stiege, mit seiner Kreuzreliquie und dem Gnadenbild der Schmerzensmutter, mit seiner Stadtnähe und doch Weltferne ein Liedlingswallfahrtsort von Bonn und dem ganzen Bonner Land. Die Sorgen des Tages und der Zeit führen heute mehr als sonst die Pilger zum Kreuzberge. So wird auch wie in früheren Jahren das kommende Hochfest des Kreuzberges, das Fest Kreuzerhöhung, am Sonntag, 16. September, mit aller Festlichkeit begangen werden. Es wird außer der Kölner großen Prozession auch die Bonnor Kreuzprozession aus der Münsterpfarre zum hl. Berge ziehen. Dort wird 4 Uhr nachmittags die Festpredigt(Volksmissionar P. Ezechiel Seibertz) in Gottes herrlicher Natur sein mit feierlichem Umzug um den Berg. Morgens 8,30 Uhr ist ein feierliches Hochamt. Gegen 10 Uhr trifft die große Kölner Prozession ein, die im Freien vor dem Kreuzaltar noch eine Singmesse hat. Letzter, hoher Sinn der diesjährigen Christus=Jubiläumswallfahrt soll sein das Wort des berühmten Cardinals Lavigerie:„Die Tugend unserer Zeit ist der Mut zum Bekenntnis, und es ist ein Verbrechen gegen Gott selbst, sich verbergen zu wollen, um ihm zu dienen“. Fristverlängerung für die Anmeldung zum Reichsnährstand Amtlich wird bekanntgegeben, daß die Frist zur Anmeldung der Betriebe des Landhandels und der Beund Verarbeiter landwirtschaftlicher Erzeugnisse zum Reichsnährstand, die am 15. Geptember auflausen würde, bis zum 38. September 1934 verlüngert worden ist. Die Endenicher Straße wird erbreitert Zwischen Karl= und Jägerstraße wird die Fahrbahn der Endenicher Straße, die auf dieser Strecke bieher nur eine Breite von fünf Metern hatte, auf zehn Meter erbreitert. Mit den Arbeiten hat man bereits begonnen, indem die zu beiden Seiten der Fahrbahn stehenden großen Kastanienbäume gefällt werden. In der Oelbergstraße, das ist die Straße, die parallel der Trajekteisenbahn verläuft, ist man augenblicklich mit Kanalbauarbeiten beschäftigt. telegraphierte der Gouverneur von Klautschon, Waldeck, im August 1914 an den deutschen Unsere neue Artikelserie schildert, wie dieses Wort Wirklichkeit wurde, wie 4000 Deutsche sich in Klautschon Weltruhm erkämpften. Das Heidenlied von Teinglau klingt doch auf in dieser Schilderung, mit der wir morgen beginnen. Reichssender Köln Wegen Arbeiten am Sender in Langenberg beginnt das Programm des Reichosenders Köln an den Tagen 14., 18. und 19. September erst vormittags um 10 Uhr mit der Zeitangabe, dem Nachrichtendienst und den Wasserstandsmeldungen. Gemeinschaftslager Bonner Reserendare in Hammerstein *“ ney die sie zur Erfüllung ihrer wäteren bo Die Zusammensetzung der Studentenschaft Anschichtungen Soeben ist die deutsche Hochschulstatistik für das Win. terhalbjahr 1933=34 fertiggestellt worden, die einmal von Bedeutung ist, weil sie nicht nur einen gegen früher erheblich erweiterten Aufschluß über die Entwicklung des Hochschulstudiums und über die Zusammensetzung der Studentenschaft gibt, sondern die auch deshalb einen Markstein in der Geschichte der Hochschulstatistik bedeutet, weil sie zum ersten Male vom Reichoministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung herausgegeben wird, das die Hochschulstatistik jetzt übernommen hat und sie in Zukunft im Zusammenwirken mit den Hochschulverwaltungen betreuen wird. In einem textlichen Ueberblick über die neue Sttistik führt Oberregierungsrat Dr. Keller aus, daß, während bisher wegen der Schulentlassenen zu Ostern die Neugänge des Sommerjemesters überwiegend für die Beurteilung der Entwickbung des Hochschulstudiums ausschlaggebend waren, sich mit der fortschreitenden Durchführung des Arbeitsdiensthalbjahres der Schwerpunkt vom Sommer auf den Winter verschiebt. Aus dieser Verschiebung der Neuzugänge erklärt es sich, daß diese im letzten Winter mit 6787 um 1809 Personen höher waren als im Winter 1932=33. Diese Zunahme darf also keineswegs als ein neues Wachstum des Hochschuldiums gedeutet werden. Eine Uebersicht über das gesamte Studienjahr ergibt, daß bei allen Hochschulgattungen mit nur zwei Ausnahmen Rückgänge eingetreten sind. Der Rückgang der Neuzugänge betrug gegen das Studienjahr 1932=33 insgesamt 3685. Erst die Erhebung über das Wintersemester 1933=34 gibt die Möglichkeit, den Prozentsatz, der sich von den Osterabiturienten 1933 dem Hochschulstudium zugewandt hat, einigermaßen vollständig zu errechnen. Insgesamt haben sich von den rund 43000 Osterabiturienten bisher 16227 oder 37,60 Prozent dem Studium zugewandt. Interessant ist ein Vergleich mit Ostern 1934, wo erstmalig die Bestimmungen über die Beschränkung des Hochschulzuganges Anwendung fanden. Die Zahl der reichsdeutschen Osterabiturienten 1934 bedrug 39579. Die Hochschulreife haben erhalten 15 979 oder 40,37 Prozent der Gesamtzahl der Abiturienten. im Hochschulbesuch Die Gesamtzahl der Studenten im letzten Wintersemester betrug 106 764, von denen 15 501 weibliche Studenten waren. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr beträgt 13,09 Prozent. Die starke Abnahme des Gesamtbestandes ist weniger durch die Verminderung der Neuzugänge als durch die Zunahme der Abgänge hervorgerufen. Die Hochschulstatistik gibt weiter Auskunft über die Wandlung in der sozialen Schichtung der Studentenschaft und es ergibt sich daraus, wie weit sich die Maßnahmen der nationalsozialistischen Regierung in einer Verschiebung der Väter=Berufe der Studenten ausgewirkt haben. Der größte Teil der Neuzugänge kommt mit 6241 nach wie vor aus den Reihen der mittleren und unteren Beamten. An zweiter Stelle stehen Handel= und Gewerbetreibende mit 4234, dann folgen die höheren Beamten mit 3036 und die Privatangestellten mit 2854. Diese Zahlen beziehen sich auf das ganze Studienjahr. Während alle diese Gruppen gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Neuzugänge„aufweiten, ist die Gruppe der Atbeitet mlit 835 Neuzugängen fast unverändert geblieben. Aus der Statistie ergibt sich im übrigen, daß die Berufe mit der relativ stärksten Abnahme der Neuzugänge sich fast genau mit den Berufen decken, die den größten Anteil von Nichtariern hatten. Der Einfluß der nationalsozialistischen Gesetze und Verwaltungsmaßnahmen auf die berufliche Herkunft der Studenten scheint also nicht unerheblich gewesen zu sein. Zu diesen Berufen mit den stärksten Rückgängen gehören die Direktoren von Gesellschaften, die Inhaber von Großhandels= und Bankgeschäften, die Agenten, Rechtsanwälte, Aerzte und die freien Berufe ohne akademische Bildung. Zum ersten Male ist bei der letzten Hochschulstatistik des letzten Winters der Versuch gemacht,.ststellungen über den Kinderreichtum der Familien zu machen, die Vertreter auf die deutschen Hochschulen schicken. Ueber die interessanten Ergebnisse dieser Untersuchung wird ein besonderer Bericht folgen. Besucht die große Saarausstellung, Köln 1934 23. August bis 39. September 1934 Die Erziehung des juristischen Nachwuchses erschopfte sich bis in jüngster Zeit sast ausschließlich in der Vermittlung reinen Fachwissens. Den Lebensvorgängen in ihrer bunten Vielgestaltigkeit wurde nur geringe Beachtung geschenkt. Lediglich insoweit ihre Ersassung zum Verständnis der Gesetzesmaterie unumgänglich erforderlich erschien, wurde der junge Jurist mit ihnen gewöhnlich aber auch nur in äußerst oberflächlicher Weise vertraut gemacht. Nicht zuletzt hierauf beruht die namentlich in den letzten Jahrzehnten in steigendem Maße befehdete, vielerorts zutage getretene Weltfremdheit des Rechtsstandes. Es lag auf der Hand, daß der Nationalsozialismus— einmal an die Macht gekommen— auch hier grundlegenden Wandel schaffen mußte. Die erforderlichen Maßnahmen können heute noch nicht als abgeschlossen erachtet werden; dennoch sind wie auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens bereits beachtliche Neuerungen geschaffen worden, die den Anfang einer völligen Umgestaltung des bisherigen Systems greisbar erkennen lassen. So sind aus Grund ministerieller Anordnung an den Landgerichten Arbeitsgemeinschaften der Referendare gebildet worden, deren Aufgabe die Vermittlung einer möglichst umfassenden Ausbildung der jungen Juristen ist. In diesen Gemeinschaften, deren Teilnehmer für fast die gesamte Zeit ihrer praktischen Ausbildung zusammen arbeiten, soll vorzüglich die Schulung im nationalsozialistischen Geiste, die Herstellung der volksnahen Beziehungen zwischen dem Rechtsstande und dem Volksganzen sowie in hervorragendem Maße die Kameradschaftlichkeit gepflegt werden. Nichts ist aber zur Erreichung dieses Zweckes besser geeignet als die enge Zusammenfassung aller Teilnehmer in einem Schulungslager, in dem die genannten Ziele mit besonderer Gründlichkeit verfolgt werden können... E6t.(oJamms k. Einer Anregung von zuständiger Seite folgend hut die unter Leitung des Gerichtsassessors Dr. Rippich stehende Gemeinschaftsgruppe am Landgericht in Bonn trotz vieler Schwierigkeiten es möglich gemacht, in der Zeit vom 28. August bis 4. September dieses Jahres ein Schulungslager in der zu einer Jugendburg umgewandelten Vogtei der Burg (Hammerstein bei Rheinhrohl abzuhalten. Rückblickend kann festgestellt werden, daß diesem ersten Versuch voller Erfolg beschieden war. Besonderes Gewicht wurde aus die Ersassung und Vertiefung des nationalsozialistischen Gedankengutes gelegt. In regelmäßigen Schulungsstunden fanden die Forderungen des Parteiprogramms eingehende Erörterung, wobei namentlich auf die Rassefrage, die Saar= und Kolonial= frage und auf die Probleme nationalsozialistischer Wirtschaftspolitik ein besonderes Augenmerk gerichtet wurde. Die Revolution im Recht und im Rechtsleben sowie die Stellung des Richters im dritten Reiche wurden eingehend behandelt. An jeden Vortrag schloß sich eine für jeden Teilnehmer fruchtbare, rege Diskussion an. Besonders freudig begrüßt wurde der Besuch, den der Landgerichtspräsident Dr. Weber dem Lager abstattete. In eindringlichen und ernsten Worten führte er den Referendaren die Notwendigkeit vor Augen, sich durch unerschütterliche Arbeit am Volksganzen und auf ihrem Fachgebiet die umfassende Ausbildung anzueignen, die sie zu. Ersallung chrer spaleten hohen Aufgabe als Wahrer und Hüter deutschen Rechts würdig und geeignet mache. Nur der Tüchtigste, sittlich Höchststehende und mit klarem Blick für die Wirklichkeit des Lebens Ausgestattete sei berusen, an dem Aufbau des neuen Reiches mitzuwirken. Die interessanten Ausführungen des Gemeindelehrers Reckenthäler machte die Kursusteilnehmer mit der Geschichte der näheren Umgebung Hammersteins vertraut. Sie ist auf das engste mit der stolzen Vergangenheit der gleichnamigen, fast 1000jährigen Feste, heute leider nur noch eine Ruine, verknüpft. Auch seine von gründlicher Sachkenntnis zeugenden Ausführungen über den Weinbau, den Haupterwerbszweig der dortigen Bevölkerung, erregten allseitigen Beifall. Mehrere gewerbliche Betriebe in Koblenz, Weißenthurm und Brohl wurden besichtigt. Der allmorgendliche Frühsport wurde mit regem Eifer betrieben. Schwimmen und Wanderungen, u. a. an den Römerwall, zu dem Gefallenendenkmal der 29er, dienten der körperlichen Ertüchtigung, der Belehrung und Erholung. Vorbildlich war die herzliche Kameradschaft, die sich von der Abfahrt in Bonn an unter den Teilnehmern einstellte und die während der gesamten Dauer des gemeinsamen Lagerlebens keine Mißstimmung aufkommen ließ. Alle Veranstaltungen waren von tiesem, in gegenseitiger Rücksichtnahme, aber auch Erziehung sich offenbarenden Gemeinschaftssinn getragen und legten beredtes Zeugnis für den ernsten Willen der jungen Juristen ab, im neuen Geiste an der Verwirklichung der Lebensgrundsätze der Bewegung tätigen Anteil zu nehmen. Es ist zu hoffen, daß der mit der Abhaltung des Hammersteiner Lagers eingeschlagene Weg im Interesse der Heranbildung eines volks= und staatsverbundenen Rechtsstandes unter bewußter Förderung der breitesten Oeffentlichkeit weiterbeschritten wird. Die Michaelstatue auf dem Koblenzer Tor gerettet An dieser Stelle ist wiederholt über die ErneuerungsArbeiten am Koblenzer Tor, in die auch die große Statue des Erzengels Michael einbegriffen war, berichtet worden. Ueber den Befund und die Erneuerung der Statue äußerst sich Prof. Kurt Kluge in der Zeitschrift „Deutsche Kunst und Denkmalpflege“ u. a. wie folgt: Besonders schwer und bedrohlich waren die Schäden am Standbein: schwere Risse und Aufreibungen. Der den ganzen Sockel bedeckende Drache wies Löcher, Risse und Formveränderungen auf. Die im Rücken verstemmte Eisenstange, die den Sturz vornüber verhindern sollte, hatte keinen festen Schluß mehr. Ganz bedenklich war auch der Zustand des durch Eisen verstrebten Innern der aus etwa 85 Stücken in Blei gegossenen Figur. Um das Werk zu retten, wurde nun eine technisch sehr komplizierte Aufhängebefestigung als innere Stütze angebracht, ohne nur irgendwie in die künstlerische Form einzugreifen. Für die Sicherungen und Befestigungen wurden lediglich Gelbmetalle, Messing und Bronze gewählt. Diese Arbeit zeigt, daß gerade freistehende Bleiplastiken sorgfältigst beobachtet werden müssen, da sich Schäden äußerlich meist kaum bemerkbar machen. Spielzeitbeginn im Kölner Schauspielhaus Neueinstudierung von Schillers„Räuber“. Schillers genial dahinstürmendes Erstlingswerk war ein dichterischer Vorläufer der französischen Revolution, die wiederum notwendig war, um durch den Sturz des im Gottesgnadentum erstarrten Absolutismus der Fürsten nach mancherlei Umwegen und Zwischenstationen den Weg freizumachen zum autoritären Volksstaat nationalsozialistischer Prägung, wie wir ihn jetzt gottlob besitzen. Wenn wir uns dieser Zusammenhänge klar werden, muß es uns auffallen, daß unsere nationalsozialistische Revolution wohl im anderweitigen Schrifttum, aber nicht im Drama geistige Vorboten hatte. Noch warten wir des großen Dramas des Dritten Reiches, wobei wir so vielversprechende Ansätze dazu wie Euringers„Deutsche Passion“ dankbar anerkennen. Und wir wissen, daß mit revolutionärer Notwendigkeit auch dieses Drama kommen wird, zu dem unsere durch eine unheilige Kindheit gegangene und frühzeitig zum politischen Aktivismus gezwungene Jugend noch nicht den inneren Aufschwung fand. Wenn nicht schon früher, so wird bestimmt aus der heutigen Jugend, sichger, ge. gzche dramatische Dichter des nationalsozialistischen Teueseg= Aus dem eben gekennzeichneten Zustand heraus ist es auch unserer Generation nicht mehr ganz leicht, ein richtiges Verhältnis zum klassischen Pathos des Schiller zu finden, wie es sich am edelsten gerade dessen„Räubern“ ausprägt, mit deren Neueinstudierung das Kölner Schauspielhaus sehr verheißungsvoll seine neue Spielzeit dieser Tage begann. Deshalb suchte wohl auch der Spielleiter dieser Aufführung, Richard Dornseiff, den wir von mancher ausgezeichneten Aufführung aus Mannheim her vorteilhaft kennen, die Mitte zwischen dem edlen Pathos Schillerscher Prägung und der unserer Zeit mehr gemäßen schlichten Natürlichkeit zu gewinnen. Ein nicht ungefährliches Experiment, das im allgemeinen durchaus gelang, wenn auch die einzelnen Schauspieler je nach ihrem Temperament mehr zu dieser oder jener Stilart hinneigten. Man lernte dabei eine ganze Reihe z. T. vielversprechender neuer Kräfte kennen, so Ernst Wilhelm Borchert, dem ein für unsere Zeit erträgliches, schönes Pathos sehr liegt, wenn er sich auch diesmal zuweilen etwas übersteigerte. Der Spiegelberg Otto Ströhlings mehr eine Leistung des Verstandes, als des Gefühls, aber sehr gekonnt; eine gewiß sehr verwendungsfähige Kraft. Vielversprechend auch Klipstein(Kosinsky) und Keim(Roller), auf deren anderweitige Leistungen man gespannt ist. Etwas blaß der Hermann Schöners. Am überzeugendsten von den Neuen aber unstreitig Else Petersen als Amalia, voll gebändigter Kraft, ruhig und sicher in Spiel und Sprache, mit einem dunkel warmen Klang in der Stimme; so gewann diese nicht ganz glückliche Rolle wirklich Leben und Gestalt. Von den alten Kräften war die Betrauung Deltgens ein trefflich gelungenes Experiment: keiner der üblichen Theaterschurken, sondern ein Mensch auf der Schattenseite des Lebens, ein notwendig amoralisches Individuum. Vortrefflich auch Manz' alter Moor in seiner psychologisch feinen Zeichnung. Die Bühnenbilder Reigberts gut und sicher, ohne etwas Besonderes zu bieten. So war alles in allem der herzliche Beifall, den das mehr als viereinhalbstündige Spiel fand, wohlverdient..-.A. Konzert des RS=Reichs=Symphonie=Orchesters ∆ In der Beethovenhalle spielte gestern abend vor einer recht zahlreichen Zuhörerschaft das 1931 in München gegründete Reichs=Symphonie=Orchester, das die Rundfunkhörer in der verflossenen Woche bei der Eröffnung des Reichsparteitages in Nürnberg hören konnten, und das Bürgermeister Hausmann in seinen Begrüßungsworten als„das Orchester des Führers“ bezeichnete. Ein stattlicher Klangkörper, diese 85 Musiker. An ihrer Spitze steht Franz Adam, ein Mann von musikalischer Intelligenz, Energie und Tatkraft. Man würde die Arbeit des Orchesters nur herabsetzen, wollte man es bereits jetzt in Vergleich stellen mit anderen, die eine jahrzehntelange Tradition groß und überragend werden ließ. Die innere und äußere Haltung dieser aus durchweg jungen Männern bestehenden Musikerschar, die in ihrer schmucken Tracht, dem dunkelbraunen Sakko=Anzug mit hellbraunen Seidenaufschlägen, ihr Streben nach unbedingter Einheit auch nach außen hin betont, gibt ohnehin den kühnsten Hoffnungen Nahrung. 5ich So hörte man zu Anfang in einer den wang der dichterischen Idee mit dramatischer Wucht herausarbeitenden Wiedergabe Beethovens Leonoren=Ouvertüre Nr. 3, und im. Anschluß daran eine in Bonn noch nicht gehörte Symphonische Dichtung des Darmstädter Komponisten Bodo Wolf:„Totenfahrt". Der heute 46jährige Komponist, der sich inzwischen zu einer ruhigen und abgeklärten Schreibweise durchgerungen hat, experimentiert in diesem seinem sechsten Werk noch in den verschiedensten Stilarten. Beginnend mit einem langen, an die Einleitung zu Wagners Rheingold erinnernden Orgelpunkt, über dem zunächst die tiefen Streicher und dann in allmählicher Steigerung die anderen Klanggruppen des Orchesters in bewegter Klage sich ergehen, schwankt im weiteren Verlauf der musikalische Ausdruck zwischen reiner Diatonik und neuzeitlich frei gestalteter Harmonit, die allerdings nirgendwo ins Atonale abgleitet. Und wenn schließlich auch der Blick auf das Ganze die Tatsache nicht verkennen kann, daß die erfinderische Substanz zu der Ausdehnung des Werkes nicht im rechten Verhältnis steht, so fesselt doch im Einzelnen die glückliche Verknüpfung der Gedanken und ihre vortreffliche instrumentale Einkleidung, Dinge, die bei der meisterhaften Wiedergabe in besonders glänzendem Lichte sich offenbarten. Sehr glücklich erschien die Wahl der beiden ersten Nummern des zweiten Programmteiles, des Allegros und der Burleske aus Regers 95. Werk, der Serenade und desselben Meisters„Ballett=Suite“, Werk 130, von dem Gesichtspunkte aus, daß hier einmal der als spröde und schwer verständlich verschriene Reger von seiner liebenswürdigen Seite gezeigt wurde. Die reizvolle Melodik der Serenade, die durch den Umstand, daß zwei Gruppen von Streichinstrumenten, die eine mit, die andere ohne Dämpfer sich um sie bemühen, in entzückender Beleuchtung erscheint, sand denn auch in der liebevollen Behandlung, die Adam und sein Orchester ihr angedeihen ließen, die rechte Würdigung bei den Zuhörern und demzufolge auch begeisterten Beifall. Mehr aber vielleicht noch die Ballett=Suite, deren graziöser Schilderung eines Maskenfestes mit ihren bewußten Anlehnungen an Puccini und die beiden Strauß, Johann und Richard, auch der unerfahrenste Zuhörer Verständnis entgegenbringen muß. Und so traf der weltkluge Dirigent das Richtige, indem er nach dem Beisallssturm, der nach Rezniceks klanglich ungemein reizvoll, virtuos und durchsichtig gestalteter Ouvertüre zu„Donna Diana“ unwiderstehlich eine Zugabe verlangte, diesem Umstand dadurch Rechnung trug, daß er den einschmeichelnden Walzer widerholen ließ, was dann abermals heller Judel und mehrmaligen Hervorruf veranlaßte. Deutschlands Weg zur Größe in Ziunfiguren Die Plassenburg bei Kulmbach beherbergt eine Kulturschöpfung eigener Art: Das Deutsche Zinnfigurenmuseum. Nie hätte man geglaubt, daß Zinnfiguren, an sich doch totes Material, die einzelnen Stadien der deutschen Geschichte so anschaulich zur Darstellung bringen können, wie man es hier erlebt. Der „Deutsche Zinnfigurensammlerbund Klio“, der Schöpfer dieses Museums, hat sich nicht mit seinen ersten Erfolgen begnügt, sondern tatkräftig an dem Ausbau des Museums gearbeitet. Ein Raum ist der nationalen Erhebung des deutschen Volkes gewidmet. Bis zum nächsten Sommer, in dem die Plassenburg ihre 800=Jahrfeier und die Stadt Kulmbach die Feier ihres 900jährigen Bestehens begeht, soll der Kampf an der Feldherrnhalle zu München(9. November 1923), die Erstürmung des Annaberges(21. Mai 1921) und neben anderem die Entsetzung der Stadt Riga von den Bolschewisten unter Führung Schlageters durch Zinnfiguren zur Darstellung kommen. Das Zinnfigurenmuseum der Plassenburg entwickelt sich also in immer stärkerem Maße zu einer Sehenswürdigkeit ganz besonderer Art. Uralte Evangelien=Handscheiften gefunden Der Forscher und Religionswissenschaftler Dr. Rendel=Harris hat im syrischen Jakobitenkloster zu Harmut in Armenien zwei alte Handschriften entdeckt und erworben, welche die Evangelien des Markus und Lukas ganz, das des Johannes zum größten Teil in syrischer Uebersetzung enthalten. Eine amerikanische Bücherei hat dem Forscher bereits 3500 Pfund Sterling für seinen kostbaren Fund geboten. Der Große Herder Der 8. Band des großen Herderschen Nachschlagewerks, der soeben herausgekommen ist, reiht sich würdig den bereits erschienenen Bänden an. Wer sich über Masern, Masken, Massage, Mathematik, Medizin, Menschenraffen, Militär, Mission, Nation, Nationalsozialismus, Nordamerika, Oper. Orchideen, Orden und Organisation und über all die vielen Dinge, die unter die Stichworte Machena und Osna fallen, underrichten will, findet sie in diesem Band gründlich bedandelt. Die Veranschaulichung wird in vielen, teilweise fardigen Taseln und Bildern geboten. 14. Seplember 1934. Die Straße als Denkmal Die Riesstraße Zwei Männer des alten Bonn, Vater und Sohn, haben bei der Tause dieser Straße Pate gestanden, beiden gehören zum Kreise um Ludwig van Beeihoven und waren, der Vater in seiner Stadt, der Sohn in ganz Europa, bekannte und geachtete Leute. Franz Nies wurde am 10. November 1755 in Bonn geboren, war schon ein Musikerkind und wurde früh in die kurfürstliche Hofkapelle aufgenommen. 1791 übernahm er deren Leitung. Er soll Beethovens Violinlehrer gewesen sein. Doch auch im bürgerlichen Leben der Stadt genoß er großes Ansehen, 1800 wurde er Stadtrat und später verlieh ihm die Universität den Ehrendoktor. Er starb 1846, also fast 91 Jahre alt, in Bremen. Ferdinand Nies, der am 29. November 1784 in Bonn das Licht der Welt erblickte, kam früh mit Beethoven in Berührung, der ihn nach wechselndem Aufenthalt in Arnsberg und München 1801 in Wien als Schüler und jugendlichen Freund aufnahm. Als Komponist und Klaviervirtuose wurde Ries bald berühmt und machte ausgedehnte Reisen, die ihn nach Paris, Moskau und London führten. Seine Kompositionen fanden reißenden Absatz. Seine Freundschaft mit dem großen Meister blieb auch in der Fremde erhalten. Er vermittelte manches von dessen Werken an die Musik=Verleger. Seit 1824 lebte-Ferdinand Ries einige Jahre auf einem Gut in Godesberg, dann verlor er sein Vermögen durch einen Bankzusammenbruch und wurde 1835 Musikdirektor in Aachen, 1836 in Düsseldorf und 1837 in Frankfurt a.., wo er am 13. Januar 1838 starb. Verspätete Hundstage Das kann man wahrlich sagen: Ein Wetter wie in den Hundstagen. Sommerliche Hitze in allen Straßen und Plätzen. Schnaufend suchen wir den kühlen Schatten unter weitästigen Bäumen, deren Laub sich bedenklich färbt. Und das ist das Merkwürdige, wir stehen im Herbst und transpierieren wie im Sommer. Gestern z. B. zeigte das Wetterglas 29,8 Grad Hitze im Schatten, vorgestern waren es über 30 Grad und für heute sind von unserem Wetterfrosch auch 30—33 Grad angesagt. Wir gern aber nehmen wir diese heißen sonnigen Tage entgegen! Denn allzugut wissen wir, es kann nicht mehr lange dauern, dann ist die Herrlichkeit vorbei. Herbststürme rasen durchs Land, treiben das fallende Laub in die Gossen und der lange kalte Winter kriecht durch unsere Straßen. Freuen wir uns über die schönen Tage, die der Herbst uns noch großmütig schenkt. Nehmen wir, was uns geboten wird! Kein Lastwagentrausport von Kindern Auf den Landstraßen trifft man häufig offene Lastwagen, die„mit Kindern beladen“ sind und in hohem Tempo dahinjagen. Die Kinder in ihrer harmlosen Freude und ihrem Vergnügtsein ahnen im allgemeinen garnicht die stets drohende Gefahr, in welcher sie sich dabei befinden. Bei beladenen Lastwagen liegt erfahrungsgemäß der Schwerpunkt stets sehr hoch, woraus sich bei schneller Fahrt insbesondere in Kurven stets nicht zu leugnende Unsicherheit ergibt. Da es außerdem nicht möglich ist, eine größere Kinderschar während der Fahrt in Ruhe zu erhalten, kann es sohr leicht vorkommen, daß sich das Gewicht durch die vielen Bewegungen verlagert, sodaß Kinder herausfalten oder herausgeschleudert werden können. Hinzu kommt obendrein noch, daß die Fahrer von Lastwagen mehr daran gewöhnt sind, eine tote Last zu fahren, auf die sie oft nicht die gleiche Rücksicht zu nehmen haben, wie auf eine Schar von Kindern. Es wäre deshalb zu wünschen, daß das Fahren von Kindern in offenen Lastwagen von den zuständigen Behörden grundsätzlich verboten wird. Zum mindesten müßte eine Höchstgeschwindigkeit von 30 bis 40 Stundenkilometern vorgeschrieben sein, um Unfällen vorzubeugen, von denen immer wieder in der Presse berichtet wird. Immer wieder dasselbe! Zusammenstoß zwischen Fuhrwerk und Straßenbahn Die um 18 Uhr Donnerstagabend auf der Fahrt zum Kaiserplatz befindliche Straßenbahn der Linie 2 Bonn— Beuel stieß an der Ecke Kasernenstraße mit einem Pferdefuhrwerk zusammen. Das Pferd bäumte die Deichsel hoch, die dadurch in eine große Scheibe des Führerwagens der Straßenbahn stieß. Verletzte gab es glücklicherweise nicht. Die Verkehrsstörung war nach etwa fünf Minuten behoben. * Am Dienstagvormittag stieß auf der Koblenzer Straße ein Lieferauto mit einem holländischen Kraftomnibus zusammen. Es entstand nur Sachschaden. Am Mittwochnachmittag stießen Ecke Belderberg=Franziskanerstraße ein Lastauto und ein Personenauto, Ecke Wenzelgasse=Gudenaugasse ein Personenauto mit der elektrischen Straßenbahn und Ecke Ellerstraße=Vorgebirgstraße zwei Personenautos zusammen. In allen drei Fällen entstand nur Sachschaden. Ein Fahrrad zertrümmert Am Hofgarten fuhr ein von einer Dame gesteuerter Personenwagen einen Anstreichergehilfen an, der mit seinem Rad am Bordstein stand. Das Fahrrad wurde vollständig zertrümmert. Dritte Schwarzwaldfahrt mit Kraft durch Freude Aus der Hnierjagend. Deutsches Jungvolk Die Pressestelle des Jungbann„Langemarck“ teilt solgendes mit: Mit sofortiger Wirkung werden alle Beurlaubungen im Jungvolke Jungbann 160 als ungültig erklärt. Kein Unterführer ist in Zukunft mehr berechtigt, solche Beurlaubungen vorzunehmen, sondern Anträge dieserhalb sind schriftlich an die Abt. 2 im Jungbann 160, Bonn, Koblenzerstraße 95, zu richten. Urlaubsgesuche für mehr als 2 Monate können keine Berücksichtigung finden. * Durch die Einführung des Staatsjugendtages ist kein Führer mehr berechtigt, an Sonntagen Dienst anzusetzen. Am Mittwoch sind für alle Formationen am Nachmittag bezw. am Abend Heimstunden. Der gesamte andere Dienst muß auf Samstag verlegt werden. Infolge dieser Anordnung muß auch das für kommenden Sonntag angesetzte Sportfest des Bonner Jungvolks ausfallen. Ein neuer Termin wird noch bekanntgegeben. * Am Samstag, unserem ersten Staatsjugendtag, treten alle Formationen des Deutschen Jungvolks und der Jungmädelschaft aus Bonn=Stadt um 9 Uhr auf dem Münsterplatz an. Dort wird eine Feier abgehalten. Anschließend gehen alle Einheiten auf Landmarsch und kehren erst abends gegen 7 Uhr wieder nach Hause zurück. Brotbeutelverpflegung ist daher erforderlich. 53. B0M, 23 und 3M herhören! Am Freitag, 14. September, beginnt ein neuer Lehrgang für Kurzschrift, durchgeführt von der Abt. P. im Jungbann 160„Langemarck“. An diesem Kursus können die Junggenossen und Junggenossinnen aller Formationen teilnehmen. Alle Kameraden und Kameradinnen, die hierfür Interesse haben, finden sich heute um 19 15 Uhr vor dem Eingang des städt. Gymnasiums, Doetschstraße, ein. Es findet dann eine Besprechung statt, in der wir über Zeit und Ort der Uebungsstunden übereinkommen können, so daß es jedem ermöglicht wird, an diesen Abenden teilzunehmen. * Unterbann=Appell des Anterbaunes 1/160 Am Mittwoch veranstaltete der Unterbann 1/160 einen Unterbannappell. In tadelloser Uniform stand der Unterbann, der dadurch bewies, daß er trotz der langen Ferien nichts von seiner Geschlossenheit eingebüßt hatte. Der Abend stand im Zeichen der Vorbereitungen für das Bannsportfest. Der Unterbann 1 will nämlich in Form des HI=Abzeichens aufmarschieren. Zum Schluß des Appels wurden noch einige Freiübungen gemacht. Mit einem dreifachen„Sieg=Heil“ auf den Führer fand der Appell seinen Abschluß. Der Leiter des Sozialen Amtes gibt bekannt: Am Montag, 17. Sept., nach Schluß der Stabsferien, haben sich alle Referenten und Referentinnen und Mitarbeiter, die im Sozialen Amt des Bannes 160 Dienst tun, nicht die Referenten und Referentinnen der unteren Formationen(Unterbann usw.) um 19.30 Uhr in der Dienststelle des Sozialen Amtes des Bannes 160, Bonn, Wilhelmstraße 34, pünktlich einzufinden. * Gebt uus Heime und Rundsunkgeräte Der Führer des Gebietes Baden erläßt folgenden Aufruf zur Heimbeschaffung: Um die Schulung der 53 sicherzustellen, fehlen uns Heime und Rundfunkgeräte. Wir rufen alle Partei= und Staatestellen und alle Volksgenossen auf, uns bei der Beschaffung von Heimen und Rundfunkgeräten zu helfen. Die Jungen und Mädel in unserer Organisation sollen zu Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen erzogen werden, sie sollen weltanschaulich gefestigt werden, um das Werk des Führers vollenden zu können. Dazu müssen wir alle Mittel mobil machen. Jeder, der Freund der Jugend ist, setzt sich für die Schaffung von Heimen und Rundsunkgeräten ein. Jede Parteistelle muß an die Zukunft der Bewegung denken und daher die Jugend unterstützen. Jede Staatsstelle muß die Interessen des nationalsozialistischen Staates im Auge behalten und dafür sorgen, daß eine nationalsozialistische Jugend die Zukunft sichert. Wir wollen alles daran setzen, dem Staat und dem Volke die junge Generation der Zukunft zu erziehen. Gebt ihr uns Heime und Rundfunkgeräte. Helft uns mit beim Aufbau. Der Führer des Gebietes Baden Friedhelm Kemper, Gebietsführer. Die Stadt Niel und der Staatojugendtag Um eine einheitliche Durchführung des Staatsjugendtages in Kiel zu gewährleisten, hat Oberbürgermeister Behrens angeordnet, daß alle Jungvolkführer und Jungmädel=Führerinnen, die in den städtischen Dienststellen beschäftigt sind, am Samstag unter Fortzahlung der Gehaltsvergütung beurlaubt werden. Durch dieses Entgegenkommen hilft die Stadt Kiel bei der Durchführung des Staatsjugendtages, der häufig infolge Führermangels nicht so ausgestaltet werden konnte, wie er geplant war. Handwerksmeister im Freizeitlager der 53 Kieler Handwerksmeister und Mitglieder der Bezirksjugendführung der Deutschen Arbeitsfront besuchten vor kurzem das Freizeitlager der H3 Kalifornien bei Schönberg. Sie verlebten zusammen mit den Lehrlingen, die dort ihren Urlaub verbringen, einen Tag und äußerten ihre große Befriedigung über das soziale Wert, das hier in aller Stille von der H3 geleistet wird. Berliner Marine=H3 als Lebensretter Als am Sonntag, 9. September, Angehörige der Verliner HJ am Tegeler See in Charlottenburg die Vorbereitungen für eine Dampferfahrt der MHI trafen, merkten sie, wie eine Frau in selbstmörderischer Absicht ins Wasser sprang. Von einem Schlepper aus gelang es der Marine=H3, die Lebensmüde zu retten. Schulungswoche des Gebieter Nordmark in Hamburg Vom 16.—22. September wird die Abteilung S des Gebietes Nordmark auf der schwimmenden Jugendherberge Hein Godenwind einen mustergültigen Schulungslehrgang abhalten. An dieser Schulungswoche nehmen sämtliche Bann=, Jungbann=, Unterbann= und Stammführer, sowie die=Referenten der Banne und Jungbanne und die Abteilungsleiter P der Banne teil. Führende Persönlichkeiten der Politik, Wirtschaft und der Kunst werden hier sprechen. Unter anderen werden Richard Euringer, Kinau, Beumelburg und andere anwesend sein. Die Schulungswoche wird eröffnet durch den Leiter der Abteilung S der Reichsjugendführung, Dr. Stellrecht. Erfolg der Zusammenarbeit von H3 und NSV Durch vorbildliche Zusammenarbeit der NSV und der HI in Altona ist es gelungen, die Burg Gleichenstein bei Küllstedt in Thüringen als ständiges HI=Erholungslager einzuvichten. Dadurch wird es ermöglicht, Jungen und Mädeln der Altonaer Hitlerjugend einmal im Jahr die nötige Erholung und das Erleben der Gemeinschaft in einem Erholungslager zu geben. Burg Gleichenstein liegt inmitten der thüringischen Landschaft auf einem etwa 500 Meter hohen Berg und dietet einen wunderbaren Rundblick über die Umgebung Thüringens. Der Saarländer steht treu zum Reich! Rimm Du Anteil an seinen Sorgen und Nöten und besuche die Grohausstellung Deutsche Saar in Röln. Geöffnet: 26. 8. bis 39. 9. 1934, von 9 bis 19 Uhr. Aus der Partei gemtüchen Beioantmachungen eninommen.) RSDAP. Kreis Vonn=Stadt Versammlungsplan im Monat September 14. Sept. Bonn=Kessenich, 20.30 Uhr, Kickel. 15. Sept. Besuch der Saarausstellung Köln, der Ortsgruppen Bonn=Nord, Mitte, Baumschulallee=Endenich, Dietkirchen und Dorothee. Abfahrt 3 Uhr ab Münsterplatz. Rückkehr gegen 10 Uhr abend. 17. Sept. Bonn=Süd, 20.30 Uhr, Gasthaus„Zur Traube“. BonnAltstadt, Vonn=Arndt, Bonn=Mitte, Bonn=Nord, BonnPepesichart belen vns. Vor dem Richter Ein trauriger Fall Für drei Jahre schließt sich die Zuchthaustüre hinter dem jugendlichen Jakob Th. Die Verhandlung ergibt ein trauriges Bild erschütterter und erschütternder Familienverhältnisse. Der Vater des Angeklagten ist ein vermögender Mann gewesen. Damals wurden allein 160000 Mark Werte festgestellt. Mit 15 Jahren setzte die Mutter den Angeklagten, also ihren Sohn, auf die Straße. Seine erste Straftat war die Unterschlagung einer gefundenen Lohntüte mit 2 Mk. Inhalt. Für das Celd schaffte er sich das Nötigste an. Dann fiel er gewissenlosen Verbrechern in die Hände, die ihn in der Inflationszeit beim Diebstahl von Bleirohren ausnutzten. In Verbindung mit diesen„schweren Jungen“ wurde er mit 17 Jahren zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt. So ging es weiter, bald hatte er Arbeit, bald nicht, ab und zu beschäftigte ihn auch seine Mutter, aber nie erhielt er einen Pfennig Lohn oder Taschengeld. Selbst eine von ihm im Gefängnis erarbeitete Summe von 260 Mk. unterschlug die Mutter ihm. Als er vor einigen Monaten wieder aus dem Gefängnis kam, war vorher sei Verteidiger zur Rücksprache persönlich zur Mutter gefahren, dort aber, wie man so sagt,„hinausgeworfen“ worden. Wege zum Arbeitsamt, zum Bürgermeister waren vergeblich. Da beging Jakob in seinem Heimatstädtchen Godeserg neue Diesstähle, und wieder wurde er geschnappt. Der Staatsanwalt beantragte 3 Jahre sechs Monate von der NS=Gemeinschaft Kraft durch Freude, Zuchthaus, das Gericht erkannte auf 3 Jahre Zuchthaus, bereits durchgeführten zwei Schwarz= 5 Jahre Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte und Gau Köln=Nachen bereits durchgeführten zwei Schwarz= waldfahrten wird am Samstag, 22. September die dritte folgen. Die Teilnehmer versammeln sich an pünktlich um 21,15 Uhr auf dem Bahnhof Bei dieser Gelegenheit wird bekanntgegeben, daß die für den 23. bis 30. September vorgesehene Fahrt zum Odenwald wegen mangelnder Beteiligung ausfällt. Die dritte Oberbayernfahrt, die vom 30. Septemher bie 6. Oktober vorgesehen ist, wird nicht nach Beratesgaden, sondern in das obere Inntal nach Kiefersfelde geführt. Sonntags=Rückfahrkarten Die Deutsche Reichsbahn gewährt den Besuchern der Kölner Herbstmesse für Haus= und Küchenbedarf und der Westdeutschen Funkausstellung wiederum folgende Fahrpreisermäßigung, indem sie Sonntagsrückfahrtkarten ausgibt: am 15., 16., 17. und 18. September von allen Bahnhöfen im Umkreis von 100 Kilometer von Köln. Die Karten gelten zur Hinfahrt vom 15. September 5 Jahre Aberkennung der bürgerlichen Ehren. Stellung unter Polizeiaufsicht. Wenn das Gericht ourch Nichtanwendung der Sicherungsverwahrung den besonderen Verhältnissen des Falles Rechnung trug, so glaubte es doch, bei den vielen Vorstrafen auf Zuchthaus erkennen zu müssen, da es vielen Volksgenossen auch gleich schlecht gehe, ohne daß sie zu Dieben wurden. Das Urteil ist rechtskräftig geworden. * Wer zahlt die Nachtwache? Karl hatte im Mai dieses Jahres von einem Architekten den Auftrag erhalten, ein im Bau befindliches Gebäude nachts zu bewachen, und zwar wöchentlich für 10 Mark. Er tat das auch recht ordentlich und verlangte Ende der ersten Woche von seinem Auftraggeber den vereinbarten Lohn. Dieser verweigerte die Zahlung mit dem Hinweis, nicht er, sondern der Bauherr habe die Wache zu zahlen; er habe nur in dessen Auftrag gehandelt. Der Bauherr hingegen stellte sich auf den Standuhe Bis um 2e. Soptembe, 44 up,, Mber, 24 Uhe punit, alle Löhne seien in den vereinbarten Baugrel2. Septemnber, 12 Uhr, bie vum—. S.., Eeptaember, eindegrissen, Leidtragender bei diesem Streit des Suebted uche urd der Büchope), Vn. 1, sedoch nus herrn und Bauleiters war der arme Karl, der, als er nos 12 uue uw an 16. Septemnder kuod be Fou, uo:) v.„ Gicgen unsonst„Wache geschoben“ hete, seinz dann zur Rückhahet olig, wenn he von der Ded)e, u Tätigzest einkellte. Als alle seine Vortellungen bei Kuosellung= Gel. u. d. J. Aliz aul der Rücheit Aboe, zuinam Kastragsche richts Zalsen, Bandte er Rch ans Pernel wuchen. Arbeitsgericht, das den Architekten zur Zahlung der Nachtwache verurteilte, da er nicht zur Verhandlung erschienen war und auch durch seinen Vertreter den Beweis nicht erbracht hatte, daß er lediglich im Auftrag seines Bauherrn gehandelt habe. * Die Ohrseige der Frau Meisterin Joseph füllte in einer Limonadenfabrik, einem noch jungen und noch nicht fest auf den Füßen stehenden Unternehmen, Flaschen ab. Nicht allein ordnungsmäßig für die Firma, sondern auch nebenher für sich. Da man von Joseph aber auch manche ungesetzliche Ueberstunde verlangte, drückte man beide Augen zu. Joseph hatte eines Samstags Anspruch auf 16.60 Mk. Wochenlohn. Er erhielt.60 Mk., den Rest sollte er bei einem Kaufmann in Alfter einkassieren und behalten. Joseph kehrte jedoch mit leeren Händen von Alfter zurück, und als er Montags wieder kein Glück hatte, verlangte er von seinem Brotherrn die fälligen 10 Mk. Der hatte das Geld auch nicht, und es kam zu einer Auseinandersetzung, in die sich auch die Mutter des Geschäftsinhabers einmischte und Joseph vorwarf, einer Dame unrechtmäßig Mineralwasser geliefert zu haben. Juseph meinte: das ist gelogen! Worauf die recht energische Frau Meisterin ihn anfuhr: Wenn du noch einmal sagst, daß das gelogen ist, dann lange ich dir eine! Joseph ließ sich nicht irre machen, und noch einmal wiederholte er: das ist auch gelogen! Prompt erhielt er die ihm versprochene Ohrseige, wodurch er das Arbeitsverhältnis als gelöst ansah, seine Papiere verlangte und ging. Aber nicht nur nach Hause. sondern auch zum Arbeitsgericht und verklagte seinen bisherigen Arbeitgeber: 1. zur Nachzahlung des Lohnes für den 1. Mai, 2. zur Nachzahlung des Lohnes für den oben erwähnten Samstag und Montag, 3. zur Zahlung einer Kündigungsentschädigung in Höhe von 20 Mark. Ueber die ersten beiden Punkte einigte man sich sofort. Jedoch zu Punkt 3 war der Beklagte hartnäckig und lehnte jeden Vergleich ab. So blieb dem Gericht nichts weiter übrig, als zu verhandeln und als Urteil zu verkünden, daß der Beklagte die verlangten 20 Mark Kündigungsentschädigung zu zahlen habe. Nach der Beweisaufnahme stehe fest und werde auch von der beklagten Firma nicht bestritten, daß der Kläger die Ohrfeige tatsächlich erhalten habe. Das sei ein ausreichender Grund, sofort die Arbeitsstelle zu verlassen unter Anrecht auf die gesetzlich zustehenden Ansprüche wie Lohn und Kündigungsentschädigung. Wenn sich die Beklagte wirklich beleidigt gefühlt habe, so hätte es ihr frei gestanden, sowohl ordnungsgemäß zu kündigen, wie auch Joseph zu verklagen; auf keinen Fall hätte sie sich zu einer Ohrfeige hinreißen lassen dürfen. Da der Angeklagte auch noch die Kosten des Verfahrens zu traßen hat, kommt die Ohrseige recht teuer. Anhalten von Kraftsahrzeugen Der Reichsminister der Finanzen weist im Einvernehmen mit dem Reichsminister des Innern darauf hin, daß die Zollbeamten des Grenzaussichtsdienstes sowohl innerhalb als auch außerhalb des Zollgrenzbezirkes berechtigt sind, schmuggelverdächtige Fahrzeuge aller Art, also auch Kraftfahrzeuge, anzuhalten und gegebenenfalls das Anhalten der Fahrzeuge durch Waffengebrauch zu erzwingen. Die Zollbeamten weisen sich durch ihre Dienstkleidung aus oder. wenn sie bürgerliche Kleider tragen, durch Zeigen einer grünen Armbinde mit Messingschild. Die Kraftfahrer werden darauf aufmerksam gemacht, daß sie im Hinblick auf den drohenden Wassengebrauch die Haltezeichen der Zollbeamten durch Winken mit der Hand oder durch rotes Licht ebenso wie Haltezeichen der Polizeiorgane undedingt zu beachten haben. Einzelhandel und Automatengesetz Zu dem gestern veröffentlichten Artikel„Einzelhandel und Automatengesetz“ wird uns vom Verfasser Dipl.=Volkswirt Servet, Bonn, zusätzlich geschrieben:„Aus meinen gestrigen Ausführungen in dem Artikel„Einzelhandel und Automatengesetz' darf nicht gefolgert werden, daß Gaststätten ebenfalls zum Verkauf von Waren aus Automaten nach den üblichen Ladenschlußzeiten berechtigt seien. Ein solcher Verkauf ist nur zulässig, wenn der Automat Eigentum des Betriebsinhabers ist und die Ware auf eigne Rechnung an Gäste zum Verzehr auf der Stelle verkauft wird. Gehört der Warenautomat, wie es vielfach der Fall ist, einem Dritten und werden die Waren nicht für eigne Rechnung verkauft, so darf nach 7 Uhr abends keinerlei Ware mehr abgegeben werden.“ Zur letzten Ruhe getragen wurde unser 73jährige Bonner Mitbürger Michael Bürger, ein in weitesten Kreisen bekannter Maler= und Anstreichermeister, der sich wegen seines gradlinigen und herzhaften Wesens allgemeiner Beliebtheit erfreute. So war der stattliche, großgewachsene Mann u. a. Mitgründer des.=.=V.„Vonner Liederkranz“, er war lange Jahre Mitglied des Bonner Männergesangvereins und Mitglied des Bonner Gardevereins. Als Sänger„mit des Basses Grundgewalt" begabt, wurde er namentlich in Sängerkreisen sehr begehrt und geschätzt. Lange Jahre war Michael Bürger als Bezirksvorsteher in der öffentlichen Wohlfahrtspflege tätig; ein Amt, das er mit großem Eiser und Takt behandelte. Dem General=Anzeiger war der Verstorbene ein alter und treuer Freund, über 45 Jahre bezog er unsere Zeitung.— Eine überaus stattliche Zahl von Leidtragenden hatten sich auf dem Nordfriedhof am Grabe eingefunden. Die Musikkapelle des Garde=Vereins spielte Trauerweisen, dann senkten sich nach einer warmherzigen Ansprache die Fahnen über der offenen Gruft. Wie beliebt der Verstorbene war, mag daraus hervorgehen, daß sich im Trauerzug zwei Freunde befanden, die über 80 Jahre alt. trotzdem den Weg zu Fuß zurücklegten. Nun ist der lebensfrohe Micheal Bürger tot— sein Andenken aber bleibt bei seinen vielen Freunden immer lebendig. Burgmusik auf Schloß Burg a. d. W. Am Sonntagvormittag, 16. September, überträgt der Reichosender Köln von Schloß Burg a. d. W. eine dem Komponisten Georg Vollerthun gewidmete Liederstunde. Unter Leitung des Gau=Musikfachberaters Krieger veranstalten westdeutsche Musiker auf Schloß Burg regelmäßig musikalische Feierstunden, die in der Bevölkerung großen Anklang gefunden haben und wichtige Beiträge zur Musikerziehung im neuen Staat liefern. Der Komponist Vollerthun, der durch die Oper„Der Freikorporal“ auch in weiteren Kreisen bekannt geworden ist, besitzt vor allem als Liedschöpfer Verdienste. Diesmal begleitet der Meister selbst seine Lieder, die von Käte Höfer, Friedel Brill, Susanne Haym, Hans Straetet gesungen werden. Die einführenden Worte spricht der Leiter der Veranstaltung Erhard Krieger. Soll da die deutsche Jugend frieren? Stifte ihr ein gemütliches Heim! Noch ist es Zeit, Bohnen einzumachen! Amtlicher Vonner Marktbericht vom 14. Sept. 1334 Wieder Riesenzufuhren am Bonner Hauptmarkt. Die Zufuhren waren heute wieder außerordentlich stark, sowohl in Obst als in Gemüse und Kartoffeln. Die Beamten des Marktamtes und der Verkehrspolizei waren eifrig bemüht, Verkehrsstockungen zu verhüten. Obwohl viele auswärtige Käufer erschienen waren, vollzog sich der Verkauf doch allgemein schleppend. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Konservenfabriken wegen Erschöpfung ihres Kontingents nur noch kleinere Aufträge erteilen. Allen, die den Bedarf an Einmachbohnen und Gurken noch nicht gedeckt haben, wird empfohlen, jetzt einzukaufen, da die Anfuhr in diesen Artikeln nachläßt. Gezahlt wurden im Großhandel(in Pfennig für ½ Kilo u. für rhein. Ware, wenn nichts anderes vermerkt) Wirsing 10, Blumenkohl 10—30, ausl. 20—50, Knoblauch 30—40, Johannisbrot 15—20, Speckbohnen—10, Rauhbohnen—7, Strauchbohnen—10, Wachsbohnen 10—14, Kohlrabi das Stück—5, Möhren 4, Karotten 4, Rettich schwarz u. weiß—4, Meerrettich das Stück 20—25, Gurken das Stück 12—15, ausl. das Stück 17 bis 25, Einmachgurken 100 Stück 20—30, ausl. Senfgurken 15—25, Spinat—8, Sellerie das Stück—12, Breitlauch das Stück—4, Kopfsalat das Stück—8, Endivien das Stück—8, Zwiebeln—5, ausl.—8, Einmachzwiebeln 10—12, ausl.—8, Tomaten—12, ausl. 15—18, Birnen—10, Apfelsinen—12, Bananen 15—17, Zitronen—6, Walnüsse 25—35, ausl. 20—32, Kokosnüsse das Stück 13—20, Erdnüsse 25—30 Preisel= beeren 18—20, Pfirsiche—15, ausl. 20—30, Pflaumen gelde—10, Zwetschen—8, holl. Trauben 35—50, ausl. weiße 20—22, Eier das Stück 10—12, Molkereibutter.80, Landbutter 1,35—.45, Käse: Holländer 90—1,15, Schweizer.00—.10, Edamer 75—05. 14. Seplember 1934. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend Vonner Rochrichten. Nedes aus unlei Wen Feuer durch Brausstistung Nachts bemerkten Fußgänger in einem Lebensmittelmittelgeschäft in Wahn=Heide Feuer. Zufällig vorüberkommende Schutzpolizeibeamte drangen in das Haus ein und konnten den Brand löschen. Als die örtlich stationierté Gendarmerie und Polizei der Brandursache nachging, fanden die Beamten Papier, das mit Oel und Benzin getränkt war. Scheuertücher waren über Kisten und Kasten, in denen Lebensmittel aufbewahrt werden, ausgebreitet. Da Kurzschluß als Brandursache nicht in Frage kommen konnte, weil die Lichtleitung noch in Ordnung war, hatte man offenbar das Werk eines Brandstifters vor sich. Lediglich dem Umstand, daß der Feuerschein sofort bemerkt wurde, ist es zu verdanken, daß das Gebäude nicht niederbrannte. Es wurde bereits eine Verhaftung in diesem Zusammenhang vorgenommen. Von Ameisen getötet Grausiger Fund in einem Wald in der Tschechoslowakei Eine schreckliche Entdeckung ist in diesen Tagen von tschechischen Forstbeamten in der Nähe von Chrudin gemacht worden. Die Beamten waren gerade bei einer Streife durch den Wald, auf der Verfolgung von Wilddieben. Durch eine verdächtige Bewegung auf ein Gebüsch aufmerksam gemacht, ebneten sich die Beamten einen Weg durch das dichte Unterholz zu der Stelle hin, wo sich ihnen ein gräßlicher Anblick bot. In einer kleinen, mit Laub und Reisig ausgelegten Mulde lag ein junger Mensch, der nur noch schwache Lebenszeichen von sich gab. Bei dem Versuch, den Mann zu bergen, wurden die Förster von riesengroßen Ameisen angefallen, die überall aus der Kleidung ihres Opfers hervorkrochen. Nur mit großer Mühe konnten sich die Retter der Tiere erwehren und den Abtransport bewerkstelligen. Der Mann ist jedoch wenige Stunden darauf im Krankenhaus gestorben. Sein Körper glich einer einzigen offenen Wunde. Die Aerzte haben erklärt, daß der Tod des noch Unbekannten herbeigeführt worden ist durch die gewaltige Dosis Gift, die diese Riesenameisen ihm in den Körper gespritzt haben. Die schreiende Briestasche Schreckensnachricht für Taschendiebe Ein Pole hat jetzt eine Erfindung zum Patent angemeldet, die geeignet erscheint, den internationalen Taschendieben das Handwerk zu legen. Er konstruierte eine Brieftasche, in die er einen Mechanismus einbaute, der bei der geringsten Berührung Töne von sich gab, die einer schreienden menschlichen Stimme glichen. Der Mechanismus war so verteilt, daß man die Tasche nicht an irgendeiner Stelle berühren konnte, ohne diese durchdringende Stimme auszulösen. Praktische Vorführungen ergaben die Sicherheit der Funktion und die Wirkung der schreienden Stimme. Die Aufmerksamkeit der Passanten wurde sofort erregt, und in einem wirklichen Falle wäre es dem Taschendiebe nicht gelungen, die Brieftasche aus dem Rock seines Opfers zu ziehen, ohne ertappt zu werden. Damit aber die schreiende Brieftasche nicht an der falschen Stelle schreit, ist eine Vorrichtung daran angebracht, die wie ein kleiner Knopf aussieht und den Mechanismus ausschaltet. Nur der Besitzer kann diese Ausschaltevorrichtung betätigen. USA verlor 15 Millionen Arbeitstage durch Streiks Durch Streiks sind in den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahre mindestens 15 Millionen Arbeitstage verloren gegangen. In den Bergen verunglücht Wie die Landesstelle Bayern für das alpine Rettungswesen mitteilt, ist der seit längerer Zeit vermißte Werner Winkelmann aus Karlsruhe am Höllentalferner tot aufgefunden worden. Er hat anscheinend den Weg verfehlt und das Blitzableiterkabel irrtümlich für die Wegsicherung gehalten. Wie aus Oberndorf gemeldet wird, werden der Dipl.= Ingenieur Karl Sohler aus Wangen und der Student Kanzler aus Tannheim in Württemberg seit Sonntag vermißt. Sie hatten einen Ausflug auf die Mädelegabeln unternommen. Selbstmordversuch des Ozeaufliegers Levine Charles Levine, der als erster Ozeanflugzeugpassagier mit Clarence Chamberlain im Juni 1927 nach Berlin flog, wurde am Mittwoch in der Küche der Wohnung eines Freundes im Stadtteil Brooklyn neben fünf geöffneten Gashähnen bewußtlos aufgefunden. Auf einem Tisch lagen drei Briefe, von denen der eine an seinen Freund gerichtet war. Das Schreiben beginnt mit den Worten:„Ich kann einfach nicht mehr weiterleben". Levine wurde von einem Polizeiarzt nach 20 Minuten aus seiner Bewußtlosigkeit geweckt und ins Krankenhaus gebracht. Er dürfte wiederhergestellt werden. Treue um Treue! „Deutsche Saar“, Ausstellung in Köln 23. August bis 38. September 1934 Das größte hotel der Welt Die Tatsache, daß eines der bekannten Londoner Hotels nach seiner Vergrößerung nahezu 1200 Betten aufzuweisen hat, regt die englische Presse zu der Frage an, wo man das größte Hotel der Welt zu suchen hat. Offenbar hält das Wolkenkratzerhotel„The Stevens“ in Chicago mit 3000 Betten den Rekord. London selbst nimmt für sich in Anspruch, die drei größten europäischen Hotels zu besitzen: Das„Regent Palace“ mit etwa über 1000 Zimmern, das„Cumberland“ mit 1000 und das„Strand Palace“ mit 950 Schlafzimmern. Stadtbrand in Litauen Das im nördlichen Litauen bei Telsche gelegene Städtchen Lucke steht seit Dienstagnacht in Flammen. Lucke zählt 1200 Einwohner und besteht fast nur aus Holzhäusern. Am Mittwochvormittag war der Ort trotz energischen Eingreifens aller benachbarten Feuerwehren zu Dreiviertel zerstört. Auch die jüdische Synagoge ist niedergebrannt. Erst bei Tage gelang es der Feuerwehr, den Brand einzudämmen. Die Ursache des Feuers ist noch nicht geklärt. Sagenumwobene Höhle entdeckt In einem Steinbruch in der Nähe von Bad Vertrich stießen Arbeiter auf eine ausgedehnte Höhle, die einen zweiten Ausgang auf der alten Poststraße nach dem Orte Kennfus zu haben soll. Im Volksmunde werden allerlei Sagen mit der Höhle in Verbindung gebracht. Schinderhannes, Raubritter usw. sollen darin Zuflucht gesucht haben. Tatsächlich lassen auch verschiedene Gebrauchsgegenstände und Knochenreste, die in der Höhle gefunden wurden, darauf schließen, daß einmal Menschen dort lebten. Wann und unter welchen Umständen, ist zur Zeit noch nicht bekannt. Ein Deutscher paddelt von München nach Shanghai Das abenteuerliche Wagnis Heinz Pappenbergers.— Seit drei Jahren unterwegs.— Geführliche Begegnungen mit Krokodllen und Haisischen Seit drei Jahren ist der junge Münchener Heinz Poppenberger zusammen mit einem anderen jungen Deutschen in einem schmalen Faltdoot nach dem Fernen Osten unterwegs. Noch ist das Ziel, Shanghai, nicht erreicht, aber die Aussichten auf ein GeUngen des Wagnisses sind groß. Durch die strudelnden Natarakte des Nils Am 6. September 1931 brach die deutsche FaltbootExpedition, bestehend aus fünf jungen Männern unter Führung Heinz Pappenbergers mit vier Booten in München auf. In Passau wurden die Boote in die Donau gesetzt und dann begann die große Fahrt. Es ging, ohne nennenswerten Zwischenfall, die Donau hinab durch das Schwarze Meer und den Bosporus nach Konstantinopel, von da durch das Marmarameer und die Dardanellen ins Mittelmeer, an der West= und Südküste Kleinasiens entlang bis Alexandrette. Auf dem Euphrat paddelten die Männer nach Basra, um von hier aus den Persischen Golf durch den Tigris zu erreichen. Aber hier schieden vier Expeditionsteilnehmer aus, wahrscheinlich gingen die unerhörten Strapazen doch über ihre Kräfte. Pappenberger und sein letzter getreuer Begleiter begaben sich daraushin zunächst in den Libanon, wo sie sich gehörig erholten. Von Port Said ging es Oktober 1952 nach Kairo, wo von den englischen Behörden die Erlaubnis für eine Fahrt den Nil aufwärts erwirkt wurde. Die Fahrt auf dem Nil wurde zu einer Kette von Abenteuern. Das Landschaftobild war wenig abwechslungsreich. Weit und breit kein Mensch und nur die schroffen, kahlen Felsen am Ufer beleben die Wildnis. Nur selten wurde ein armseliges Dorf passiert. Die Hitze war so stark, daß nur des nachts gepaddelt werden konnte. Hatten die Strudel des ersten Nilkataraktes dem wackeren Faltboot noch verhältnismäßig geringe Gefahren bereitet, wurde die Situation im zweiten Katarakt äußerst lebensgefährlich. Gegen die Strömung und die Strudel war mit den Paddeln nicht mehr aufzukommen. Man mußte das Boot an einer langen Leine befestigen und vom Ufer aus weiter stromaufwärts ziehen. Nr. 15 035. Das Rittergut am Rhein... Die„verstoßene Baroneh“ und der Rellereidirektor Eine raffinierte Hochstaplerin, die es verstanden hat, einen Berliner Kellereidirektor jahrelang zu täuschen und ihm insgesamt 23.000 Mark abzunehmen, stand vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Berlin. Die Angeklagte, eine 88 Jahre alte Luise Dähn, genannt Homann, hat bereits 18 Vorstrafen hinter sich, so daß bei ihr alle Voraussetzungen des strafverschärfenden Ruckfalls gegeben waren. Luise Dähn hatte im Jahre 1928 den Kellereidirektor eines bekannten Weinhauses kennen gelernt, dem gegenüber sie sich als„Frau v. Kanitz, geb. v. Zettelmann“ ausgab. Als der Direktor von seinen ausgedehnten Weingütern am Rhein erzählte, wollte auch sie nicht zurückstehen und berichtete ausführlich von einem schönen Rittergut am Rhein, das angeblich ihrem Vater gehöre. Sie selbst sei zwar aus dem Elternhause verstoßen worden, weil sie eine nicht standesgemäße Ehe einging, habe jedoch erhebliche Ansprüche, die in einiger Zeit realisiert werden dürften. Immer unter der Vorspiegelung, bald größere Summen zu erhalten, nahm sie ihrem Freunde Beträge von monatlich, r..0, Mark ab. Um den Mann sicher zu machen, sälschte sie auch in raffinierter Weise Briefe ihrer„adligen Mutter und ihres Bruders Heinz, in denen immer wieder der Eingang großer Geldsummen bestätigt trügereien setzte sie solange fort, bis der Betroffene im März bei einem Autounfall zu Tode kam. Mit Rücksicht auf ihre dunkle Vergangenheit und ihre Unverbesserlichkeit sah sich das Gericht veranlaßt, gegen die Angeklagte wegen Betrugs im Rückfall und schwerer kundenfälschung eine Gefängnisstrafe von drei Jahren zu verhängen. Ein Meteor über Belgien In St. Hubert wurde Abends eine Feuerkugel am Firmament beobachtet. Sie war von ziemlicher, Größe rnd verbreitete ein grelles Licht, wie eine starke elektrische Birne. Sie bewegte sich in der Richtung von Süden nach Norden, wobei sie in einigen Sekunden scharf gegen den Erdboden hin abwärts zog. Die Hölle auf der Teuselsinsel Die Teufelsinsel, die berühmte Verbannungsinsel an der Küste von Französisch Guayana in Südamerika, ist bei den dort untergebrachten Sträflingen so verhaßt, daß durchschnittlich alle 14 Stunden irgend ein Gefangener einen Fluchtversuch unternimmt. Von 25 Prozent der Flüchtlinge sieht und hört man nie wieder etwas, sie haben entweder die Freiheit erlangt oder sind bei der Flucht umgekommen; nur 75 Prozent der Flüchtlinge werden wieder aufgegriffen. Den Morder seiner Fran gebangen Ein abscheulicher Mord vor dem Ess ener Gericht.— Zwei Todesurteile Vor dem Essener Schwurgericht steht zurzeit ein Prozeß, der in seiner Abscheulichkeit glücklicherweise nicht oft die Oeffentlichkeit beschäftigt. Auf der Anklagebank sitzen der 24jährige jugoslawische Staatsangehörige Friedrich Islakar aus Essen=Altendorf wegen Mordes und der 29jährige Fritz Klischat aus Essen=Vorbeck wegen Anstiftung zum Mord. In der Nacht zum 8. April wurde die Ehefrau Klischat in ihrer Wohnung in der Zinkstraße 52 in Essen=Vorbeck erschossen. In den Verdacht der Täterschaft geriet der Ehemann der Ermordeten. Später stellte sich jedoch heraus, daß nicht Klischat den Mord begangen hatte, sondern auf seine Anstiftung Islakar, der die zur Tat benutzte Pistole von Klischat erhalten hatte und auch die Versicherung, daß er die Hälfte der insgesamt 3000 Mark betragenden Lebensversicherungssumme, mit der Frau Klischat versichert war, nach Ausführung der Tat bekomme. Bei seiner Vernehmung erklärte Islakar, drei Monate vor der Tat sei Klischat zu ihm mit der Aufforderung gekommen, seine Frau zu erschießen, da er dieser überdrüssig sei. Er habe diesen Antrag strikte abgelehnt, sowie alle weiteren Versuche, die in der folgenden Zeit ihn herantrug. Am Tage vor der Tat habe er dann auf Einladung von Klischat einen„Zug durch die Gemeinde“ gemacht. Dabei habe Klischat ihm in einer Wirtschaft das Ansinnen gestellt, heute nacht seine Frau zu erwürgen, oder, falls er auf Schwierigkeiten sollte, zu erschießen. Der Angeklagte habe auch diesmal das Ansinnen abgelehnt. Sie seien beide dann zu einer Wirtschaft am Kopstadtplatz gezogen, wo er, Islakar, nach weiteren Drohungen sich bereit erklärt habe, die Tat auszuführen. Klischat habe ihm noch Pistole sowie Haus= und Rüchentürschlüssel gegeben. Darauf seien sie beide mit der Straßenbahn getrennt nach Bergeborbeck gefahren. Beim Aufschließen der Küchentür sei ihm, Islakar, schon die Frau Klischat entgegengekommen, anscheinend durch das verursachte Geräusch geweckt. Islakar erzählte weiter, er habe die Absicht gehabt, die Frau zu erwürgen. Sie habe sich aber energisch gewehrt, und als dann das Oberteil des Küchenschrankes zu Boden fiel, habe er in seinem Schreck die Pistole gezogen und die Frau aus nächster Nähe erschossen. Verabredungsgemäß habe er sich nach der Tat mit Klischat getroffen und diesem gesagt, daß er die Frau erschossen habe. Klischat, dessen Vorleben nicht weniger als 13 Vorstrafen aufweist, stellte die Aussagen seines Komplizen als erfunden hin. Er habe lediglich die eheliche Treue seiner Frau auf die Probe stellen wollen. Die Verhandlung wird fortgesetzt. Der Angeklagte Jolakar wurde wegen Mordes und der Angeklagte Klischat wegen Anstiftung zum Morde zum Tode verurteilt. Außerdem erkannte das Gericht auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit bei beiden Angeklagten. Wegen gehens erhielten Jolakar acht Monate und Klischat ein Jahr Gefängnis. Das Faltboot auf dem Rücken eines Kamels Schwarzes Militär kommt zu Hilfe. Das Faltboot wurde einem Kamel auf den Rücken geladen und dann ging es auf den Felsen hoch über dem brodelnden Wasser weiter den Nil entlang. Als der Katarakt umgangen war, konnte das Boot wieder in die Fluten gesetzt werden, die oberhalb der Untiefen wieder verhältnismäßig friedlich waren. Nicht lange danach brach über die beiden Deutschen ein furchtbarer Wüstensturm herein. Der dritte Nilkatarakt wurde wiederum überwunden, indem einer der Beiden am Ufer schleppte, während der andere steuerte. Danach konnte wieder gesegelt werden. Das erste Krokodil Plötzlich schoß etwa zehn Meter vor ihnen eine lange, grüngelbe Masse ins Wasser. Ein Krokodil! Man war so überrascht, daß man schleunigst das Ufer aufsuchte, um sich von dem Schrecken zu erholen. Je weiter sie stromaufwärts kamen, umso zahlreicher wurden auch diese großen Tiere. Aber die beiden Abenteurer gewöhnten sich sehr rasch an sie und gaben kaum noch Acht, wenn der große Kopf eines Krokodils in ihrer Nähe aus dem Wasser auftauchte. Die Sonne stach unerbittlich hernieder. Längst hatte das Fahren während des Tazes aufgegeben werden müssen. Und dennoch war die Haut so verbrannt, daß die Hände und die Arme kaum noch zu rühren waren. An Land fühlten sich die Beiden vor den großen Echsen nicht mehr sicher, so waren sie froh, als sie endlich nach unbeschreiblichen Strapazen nach Atbara kamen, wo die lange Nilfahrt ihr Ende hatte. Sturmfahrt im Noten Meer Mit der Bahn wurde die Reise nach Port Sudan zum Roten Meer fortgesetzt. Hier warnte man die beiden kühnen Faltbootfahrer ernstlich vor den zahllosen Gefahren, denen sie entgegengingen. Aber Pappenberger ließ sich nicht einschüchtern. Anfang April 1933 wurde von Land abgestoßen. Hinter Trinkitat kam die Katastrophe! Es erhob sich ein Sturm, wie ihn die Beiden vorher noch nicht erlebt hatten. Viele Stunden trieben sie hilflos dahin, ohne Hoffnung, jemals wieder an Land zu kommen. Aber das Unwetter legte sich sehr rasch wieder, sodaß sie, das Boot nach sich ziehend, aus Ufer schwimmen konnten. Das nackte Leben war gerettet, aber das gesamte Gepäck verloren. Pappenberger ließ seinen Gefährten in einem notdürftigen Lager zurück und wanderte am Ufer entlang nach Trinkitat, von wo er Hilfe holte. Die Ausrüstung wurde wieder vervollkommnet und ungebrochen konnte der Weg fortgesetzt werden. Juli 1933 wurde Aden erreicht. Ein Dampfer brachte die beiden Weltreisenden nach Kalkutta. Kreuz und quer paddelten sie durch Asien, das nötige Reisegeld beschaffte sich Pappenberger durch Vorträge an indischen Universitäten. Jetzt befinden sie sich auf dem direkten Wege nach Shanghai. Ein neuer Versuch zur Hebung der Lusitanie Obwohl bereits eine Reihe mißglückter Versuche einer amerikanischen Gesellschaft unternommen wurde, die Schätze des 1915 durch ein Unterseeboot versenkten Dampfers Lusitania zu heben, will jetzt eine Firma aus Glasgow nochmals das kühne Unternehmen wagen. Mehr als 20 Millionen Mark in Gold befinden sich an Bord des untergegangenen Schiffes. Flugzengbau nach Insekten=Vorbildern Menschen, die die Natur beobachten, haben schon sehr häufig darin ein Vorbild für wichtige Erfindungen und technische Einrichtungen gefunden. In Ringwood im Hampshire hat ein gewisser Dring vierzig Jahre langin seinem Garten die Flügelbewegungen der Insekten studiert und sich dann an seine Arbeit gemacht. Jetzt mit 78 Jahren ist er so weit, daß er die Behauptung aufstellt, eine neuartige Flugmaschine erfunden zu haben, die nach seinen Angaben steil vom Boden aufsteigen und ebenso wieder landen kann. Es handelt sich nicht um einen regelrechten Aeroplan, sondern mehr um eine Art Luftauto. Dring hofft seine Erfindung schon in nächster Zeit ausprobieren zu können. Er glaubt, daß diest Maschine die Hauptgefahrenpunkte, die bisher noch mit dem Fliegen verbunden waren, überwunden hat. Lies und rate Rätselhafte Inschrift Wer errät den Text? Auflösung unseres letzten Rätsels Suchbild: Bild auf den Kopf stellen, der Försterssohn erscheint zwischen dem Geweih des Hirsches und den Bäumen. To ee-e Ke Mb e nn odubennnnn eenpneng eeeeer Bmenn AAO KBS T SLI Jean kienm, vonn, Endenichersrrase 42-91, Vorkäur; Tol. 6394. 14. September 1934. Barmch Speit und Spiel Der Schiedsrichter ist nur Richter Mahnwort an Schiedsrichter, Spieler Ein Mahnwort an Schiedsrichter, Spieler und Zuschauer Professor Dr. Glaser, der Sportwart des Deutschen Fußdall=Bundes, hat in diesem Jahre vor dem Beginn der Spiele um die Deutsche Fußballmeisterschaft an alle beteiligten Vereine und angesetzten Schiedsrichter Richtlinien gelangen lassen, die in mehr als einer Hinsicht grundsätzlich von Bedeutung sind und die einmal in den Vordergrund gerückt seten, weil die Kenntnis der Bestimmungen für alle Vereine und alle Schiedsrichter wichtig ist: „Der Schiedsrichter ist lediglich nur Richter über die Vorgänge im Spiel. Er hat so zu pfeisen, wie ihm Pflicht und Gewissen nach den Regeln vorschreiden. Anderen Erwägungen hat er sich keinesfauls hinzugeden. So darf er niemals glauben, daß er das Spiel im Fluß halten müsse, indem er dabei über Regelwidrigkeit hingwegsteht, oder gar, daß er ausgleichende Gerechllgkeit üben müsse oder daß eine Meisterschaft nicht durch Elfmeter entschieden werden dürfe. Nichis darf ihn davon abhalten, strafend einzuschreiten, und wenn ein Elfmeterball in der ersten Minute verwirkt würde, müßte er danach handeln." Mit seinen Worten hat Professor Dr. Glaser dem Schiedsrichter das höchste und vornehmste Gesetz geschrieben, das es für einen wahren Sportsmann geben kann. Die Spielregeln sind keine Paragraphen eines Strafgesetzbuches, sondern sie sind in einem höheren Sinn für alle an einem Sport Beteiligten geschaffen worden, um als Richtschnur des sportlichen Handelns zu gelten. Ueber dem Buchstaben aber steht die Gesinnung des wahren Sportgeistes, über den Bestimmungen im einzelnen stehen die Pflichten und das Gewissen jedes Sportmannes überhaupt. Ein Schiedsrichter hat als echter Sportsmann nur die Regeln zu befolgen und sie nicht nach seinem Gutdünken auszulegen. Dessen müssen auch Spieler und Zuschauer stets eingedenk sein. Darum wäre es dringend wünschenswert, daß vor dem Beginn der neuen Spielzeit sich nicht etwa nur die Schiedsrichter, sondern auch die Spieler und Zuschauer sich innerlich mit den Ausführungen des Fußballsportwartes auseinandersetzen. Der Schiedsrichter als Unparteiischer ist noch mehr als der Vertreter einer höchsten sportlichen Gesinnung. Er ist auch der große Erzieher zum wahren Sportgedanken, weil er, nur allein seiner Pflicht und seinem Gewissen unterworsen, unberührt bleibt von der leidenschaftlichen Anteilnahme des Publikums oder gar der Spieler. Niemals darf er sich Konzessionen an die Zuschauer erlauben. Im gleichen Augenblick verstößt er gegen den Geist seines Richteramtes, ja er hat aufgehört. ein Unpartetischer zu sein. Macht der Schiedsrichter aber an die Spieler, vielmehr an eine Partei Zugeständnisse, büst er immer von seinem eigenen Ansehen ein. In beiden Fällen ist er verloren. Niemals sollte ein Schiedsrichter vergessen, daß mit ihm der Sportgedanke steht oder fällt. Er ist nicht nur der Richter über die Regeln, er ist in einem weit höheren Sinne der Richter über die Idee des Sportes. In dieser Richtung liegt seine große erzieherische Aufgabe. Nichts durchgehen lassen! Das soll und muß immer für die Spielleiter oberstes Gesetz des Handelns sein. Seine Entscheidungen bestimmen nicht allein den Verlauf des Spiels, sie bestimmen auch die Haltung der Spieler und des Publikums. Unter seinen Händen kann die Idee des Sports vor die Hunde gehen, sie kann aber auch durch seine Leitung erst zu ihrer wahren Gestalt emporblühen. Gerade darum ist es erforderlich, daß der Schiedsrichter immer und zuerst nur Richter ist. Dann wird es ihm auch stets gelingen, unsportliche Handlungen auszuschalten und die Aktiven so zu erziehen, daß sie als wahre Sportsleute auch eine Niederlage zu ertragen und die Leistung des Gegners zu würdigen wissen. Der Start der Europaslieger von Rom Sämtliche Deilnehmer am europäischen Rundflug sind am Donnerstagmorgen zwischen 6 und 7 Uhr bereits wieder gestartet. Unverständliches Verhalten französischer Gendarmen gegenüber deutschen und polnischen Europafliegern Der polnische Flieger Skrzypinski, der am Europaflug teilnimmt, berichtete dem hiesigen Vertreter der Gazetta Polska, daß er von französtschen Gendarmen festgenommen worden sei, als er in der Nähe von Bayonne infolge Nebels notlanden mußte. Die Gendarmen hätten ihn, trotzdem er sich ausweisen konnte, zwei Stunden lang unter der Beschuldigung des Schmuggels festgehalten, bis der Gendarmeriechef in Vordeaux telefonisch seine Freilassung veranlaßt hätte. Wie der Berichterstatter des genannten Blattes erfährt, haben die deutschen Flieger Morzik, Osterkamp und Hubrich dieselben unangenehmen Erfahrungen mit französtschen Gendarmen machen müssen. Der Flieger Morzik sei in der Nähe von Algier sechs Stunden lang von französtschen Gendarmen festgehalten worden. Die Europa=Flieger in Prag Auf dem Flugplatz Aspern del Wien hatten sich zur Begrüßung der Europaflieger mittags Vertreter der Regierung, der Behörden und des Flugsports eingesunden. Dem zuerst eingetoffenen Flieger, dem Polen Wlodarkiewicz, wurde als Ehrengabe der Stadt Wien vom Vizebürgermeister Major Lahr ein silberner Pokal überreicht. Dann folgte in kurzen Abständen ein Flugzeug dem anderen. Als zweiter kam der Pole Dudzinski an. Dann folgte um 12,47 Uhr der erste deutsche Teilnehmer, Bayer. Die Flieger setzten nach kurzer Pause den Flug fort, und zwar zunächst nach Brünn und von dort nach Prag. * Auf dem Prager Flugplatz trafen als Erste ebenso wie in Wien und Brünn, die Polen Wlodarkiewicz und Dudzinski um 14,10 Uhr bezw. 14,21 Uhr ein. Dann folgten der Deutsche Bayer um 14,34 Uhr und sein Landsmann Pasewaldt um 14,43 Uhr. Diese beiden deutschen Flieger hatten die Strecke Brünn—Prag in 46 Minuten, d. h. mit einer Durchschnittsstungengeschwindigikeit von 242,5 Kilometer zurückgelegt. Der finnische Staatspräsident besucht das deutsche Segelsliegerlager Die deutsche Segelflieger=Expedition nahm am Mittwoch bei Helsingfors den Schulungs= und Vorführungsbetrieb in vollem Umfang mit allen Maschinen auf. Die finnischen Studenten und Fliegergruppen ließen sich von den deutschen Fliegern in die für sie noch ganz neuen Geheimnisse des Segelflugsportes einweihen und waren sehr schnell begeistert. Der finnische Staatspräsident Svinyufvud hat für Donnerstag morgen seinen Besuch im Uebungslager angesagt. Konsortium zur Veranstaltung von Bahrennen in Vonn Auf Anregung des Bonner Kreisführers S. Pannes vom Deutschen Radfahrer Verband soll demnächst ein Konsortium gebildet werden zur Veranstaltung von Bahnrennen auf der Radrennbahn im Bonner Tura=Stadion am Lieselings= weg im kommenden Sportjahr 1935. Interessenten wollen sich schon jetzt bei dem Kreisbeauftragten S. Pannes, Bonn, Poststraße 9, schriftlich anmelden. Sauleiter Julins Streicher kistet ein HochleistungsGesiene Anläßzlich des Reichsparteitages tellte Gauseiter Julius Streicher dem Führer der Iliegerlandesgruppe Bayern, Flugkommandeur Braun, mit, daß er demienigen, der als erster bis Ende Oktober dieses Jahres auf dem Hesselberg startet und einen Zielflug nach Nürnberg ausführt, ein Hochleiftungssegelflugzeug. Typ„Rhön=Adler“, stiftet. Der Hesselberg, die „bayrische Rhön“, liegt in der Nähe von Dinkelsbühl und wurde vom Gauleiter Julius Streicher als Thingstätte des Gaues Franken bestimmt. Im vergangenen Monat erst war durch den 327=Kilometer=Flug Zieglers in aller Munde. Der Start zur Meisterschaft im Siegkreis Die Zeit der Proden ist vordei. In allen Klassen setzt Sonntag der Kampf um die Punkte ein, der auch in diesem Jahre wieder neues Interesse hervorzaubern wird. Von den Vereinen der Bezirksklasse sind Hennef. Citorf und der SSV 04 auf Reisen. In allen Fällen sieht man ihrem Abschneiden mit etwas Besorgnis entgegen. 65B 05 Troisdorf— Kölner 36 Maßgebend für den Ausgang dieses Spieles ist natürlich die Aufstellung, die dem Spielsport im Augenblick zur Verfügung steht. Bisher hatte der KBE nicht viel Glück auf der Heide, doch scheint diesmal eine Ausnahme möglich. Kreisklasse 1 TuSp. Vag. Wolsdorf— 7V. Honnes Die Wolsdorfer haben durch den Vorteil des eigenen Platzes ein so großes Plus, das die Gäste kaum wetmachen können. bo dvven„uiver dasrung. Der Disz. wied keinen Leicten ansteigende Fokkuternsteatug, woc B/L., wird keinen leichten Stund haben. gsteidt TuSp.=V. 97 Oberlar— Hertha Nyeih. Beide Mannschaften sind von ihrer Bestform weir entfernt, sodaß nach dem heutigen Leistungsstande die Angelegenheit als ossen bezeichnet werden muß. BIR. Siegburg— Sp.=V. Bohmar Bisher war der BfR. reichlich wankelmütig, edenso Lohmar. Nachdem man nun den Ernst der Situation erfaßt hat, dürften dessere Leistungen zustande kommen. Eo die tecnisch bessere Schülung der Sieglare dem unsestümen Drausgängertum von Spich auf die Dauer standhalten kann, ist zweiselhaft. Kreisklasse 2 Buisdorf— BfR. Hangelar. Die Gäste haden dessere Gewinnaussichten... Wanpun un bichlem 8a; Fortuna Müllekoven— Sp.=B. Mondorf. In biesem To“ kakkampf erscheint uns Mondorf als die bessere Mannschaft. Sp.=V. Roleder— Sp.=V. Geistingen. Auch hier erscheinen die Gäste als die voraussichtlichen Gewinner. Kreisklasse 3 Gruppe 1: Niederkassel— Hennes., Uckendorf— eey. 04., B/B. Troisdorf— SSV. 05 Troisdorf., Stoßzdorf— Aegidienberg. Durch die Hinzunahme der Reservemannschaften sehlen im Augenblick vollständig die Anhaltspunkte, wonach man den evtl Ausgang könnte vordersagen. Gruppe 2. Bödingen— Eitorf., Uckerath— Mühkeip. Eichholz— Winterscheid, Irlendorn— Hänscheid. Inwieweit bei den einzelnen Vereinen Verschiedungen in Bezug die Spielstärke eingetreten sind, müssen erst die nächsten Spiele zeigen. Deutscher Teichlachterirsteg gegen Immand ist mögiich! 25 Jahre Wassersportverein Godesberg Der Weg der harten Arbeit zu höchster sportlicher Lei stung: 212 Siege, darunter vier Deutsche Meisterschaften der: 3. Lauf der Klubmeisterschaft der„Radsportfreunde 1924“ auf der Rundstrecke„Rund ums Vorgebirge".— Siegesseier der Radsportfreunde und der Radfahrer=Vereinigung 1933 Am Sonntag setert der nicht nur in deutschen sondern auch in ausländischen Ruderkreisen bestens bekannte Wassersportverein Godesberg sein 25jähriges Bestehen. Im Jahre 1909 unter schwierigen Verhältnissen gegründet, hat er, nachdem 1920 die Vereinigung mit dem Ruderverein von 1911 erfolgte, sich zäh und beharrlich unter größten Opfern eine Spitzenstellung im Deutschen Ruderverband erkämpft. Die rennsportliche Betätigung des Vereins begann erst 1920, wo er drei Siege errang. Heute kann der Verein mit Stolz und Befriedigung auf 212 Siege, darunter vier deutsche Meisterschaften zurückblicken; eine große, kaum zu wiederholende sportliche Leistung, die in allen Kreisen größte Achtung und Anerkennung verdient. Dabei hat der Verein nie nach billigen Lorbeeren getrachtet, sondern immer das eine Ziel verfolt, durch harte Arbeit zu höchster sportlicher Leistung zu gelangen. Die Ruderer des Wassersportvereins suchten immer mit den besten deutschen Mannschaften zusammenzukommen. Aber auch gegen die ersten Mannschaften der Schweiz, Oesterreichs, Italiens, Belgiens, Hollands, Englands und Dänemarks waren sie siegreich. Diese Siege sowie die Entsendung Godesberger Ruderer zu den großen internationalen Regatten des Auslandes(Luzern, Zürich, Ostende, Amsterdam) stellen eine hochwertige Werbung für das schöne Bad Godesberg dar. Nach diesem mühselig erkämpften Aufstieg ist es verständlich, daß der Wassersportverein den Tag seines 25jährigen Bestehens in bescheidenem Rahmen feiern will. Am Sonntagmorgen ist die feierliche Flaggenhissung; anschließend beginnt der Festakt im Bootshaus. Nachmittags ist der Start des Dauerruderns in Oberwinter und Remagen, zu dem 17 Vereine gemeldet haben. Sowohl der Festakt als auch die Ergebnisse des Dauerruderns werden durch Lautsprecher, die vor dem Bootshaus aufgestellt sind, übertragen. Es ist also jedem Gelegenheit gegeben, den Stand des Dauerruderns genau zu verfolgen. Abends findet im Rheinhotel Dreesen eine Feier statt, die sich zweifelsohne den früheren schönen Veranstaltungen des WSVG würdig anreihen wird. Wir wünschen dem rührigen WSVG, daß er auch in den kommenden 25 Jahren seinen hohen sportlichen Zielen treu bleiben und sich weiterhin stark entwickeln möge. Dann werden, dessen sind wir gewiß, noch viele wertvolle Siege für die Flagge des Wassersportvereins und des Vaterlandes zu erringen sein! Klubregatta der Vonner Rudergesellschaft Zehn Rennen— Schnell=Stilrndern für Damen Sonntagnachmitag veranstaltet die Bonner Rudergesellschaft an der Gronau eine Klubregatta. Diese Regatta, die alljährlich zum Abschluß der Ruderzeit stattfindet, gibt allen Ruderkameraden Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen und ihre Kräfte zu vergleichen. Seit zwei Wochen wird eifrig trainiert, auch von der Damen=Abteilung des Vereins, die in einem Schnell=Stilrudern ihre Kräfte messen und daneden in einem Stilruderwettbewerb die Schönheit des richtigen Ruderstils zeigen wird. Vorgesehen sind außerdem folgende Rennen: Ansänger=Vierer, Erster Doppelzweier, Altherren=Vierer, Rennvierer, Doppelzweier für Junioren, Einer, Herausforderungsvierer und Achter. Ferner wird ein Faltvootrennen Die Siegerehrung wird abends im Rahmen eines geselligen Beisammenseins im Hotel zum Goldenen Stern stattfinden. Termine im Kreis Vonn des Deutschen Radsahrer=Verbandes Folgende wichtige Termine des Kreises Bonn im Teutschen Radfohrer=Verband sind besonders zu beachten: 15. Septemder: Generalversammlungen des Bonner Radfahrer=Vereins 1883, des Radtouristen=Vereins 1898 Bonn=Süd.— 16. Seytemder: 2. Lauf der Klubmeisterschaft 1924“ durch das Ländchen, Start vorm..30 Uhr Koblenzerstraße, Ecke Nheinweg.— 23. Geptember: Bahnrennen Zementbahn Stadion Lieselingsweg. Stadtmeisterschaften über 1 und 25 Km. auf der Bahn und Steherrennen von gen Zöglingen der TRV=Steherschule Elberfeld, an dem auch Fahrer der Bonner Radfreunde teilnehmen.— 26. Gepiemder: Generalversammlung der Vereinigten 1934 im Vereinslokal.— 26. Duisdorf=Oedekoven im Festsaal des Restaurants Weber in Lessenich.— 4. November: Fest der Deutschen Meister in der Beethovenhalle in Bonn. Aus dem Lager der Vonner Radsportfreunde In der am Mittwochabend im Vereinslokal der„Vereinigten Radsportfreunde 1924“ stattgefundenen Vereinsversammlung wurden die bei den letzten Straßenrennen erfolgreichen Klubmitglieder besonders geehrt. Kreisbeauftragter S. aunes berichtete eingehend über die Pflichten der Mitglieder dem Verein gegenüber. Theo Heinitz, Bonn, Angelbisstraße 30(Telefon 7578) hat wieder die Geschäftsführung des Vereins übernommen und sind an ihn alle Vereinsangelegenheiten zu richten. Die bisher erfolgreichen „Radsportfreunde“ werden auch an der neuausgeschriebenen „Internationalen Radfahrer=Sternfahrt nach Bad Aachen" teitnehmen. Vonner Naseuradballer in der Sau=Auswahlmannschaft Ein spannender Kampf gegen die vom Niederrhein Die Auswahl=Rasenradballmannschaft des Gaues Mittelrhein im DRV startet am kommenden Sonntag in Hilden gegen die dortige Repräsentativ=Mannschaft des Gaues Niederrhein RE Blitz 1894 Hilden. In der Mittelrheinmannschaft spielen: Sturm: Werner Winters(Condor Bonn), Schevardo (Condor Bonn), Kastenholz(Schnecke Köln); Verteidigung: Arni(Schnecke), Eberhard(Schnecke), das Tor hüter nuhlem (Schnecke Köln). Es bleibt abzuwarten, wie die Mittelrheinmannschaft mit ihrem Ersatz für die unabkömmlichen Nöthen und Hansen in der Verteidigung sich durchsetzen werden. Bei gutem Zusammenspiel im Sturm dürfte ein Sieg unserer Vertretung möglich sein.. Mstrae. Erstmalig bringt der Gau Mittelrhein auch eine=Mannschaft in Hilden ins Spiel. Die Spieler stellen die Kreisgebiete Bonn, Köln und Sieg. Der Leichtathletik=Länderkampf in Berlin Nach der in Turin bei den Europa=Meisterschaften in der Leichtathletik gedotenen Gleichwertigkeit der deutschen und finnischen Leistungen kommt dem am Samstag und Conntag im Berliner Post=Stadion stattfindenden Länderkampf zwischen den beiden in Europa führenden Nationen eine entscheidende Bedeutung zu. Finnlands sichere Siege. Der Kampf erstreckt sich mit Ausnahme des 3000 MeterHindernislaufes über das volle olympische Programm und weist insgesamt 19 Wettbewerde, darunter zwei Staffeln auf. Es steht zu erwarten, daß Finnland mindestens in sechs Diszinen mit ziemlicher Sicherheit die ersten und zweiten Plätze belegen wird. Das bezieht sich auf 5000, 10000 Meter, Hochsprung, Dreisprung, Speer= und Hammerwersen, und würde einem finnischen Punktvorsprung von 48:18 gleichkommen. Deutschlands Ueberlegenheit Für Deutschland ist ganz sicher eigentlich nur mit Siegen und zweiten Plätzen auf den Kurzstrecken 100 und 200 Meter, sowie im Weitsprung zu rechnen. Unter Berücksichtigung seiner hervorragenden Form ist Metzner über 400 Meter als Sieger zu erwarten, ob aber auch hier ein Punkteplus von:3 erreicht wird, ist ebenso fraglich wie auf der 800 Meter=Strecke, die aller Voraussicht nach von Dessecker für Deutschland gewonnen wird. Dem Kampf über 1500 Meter kommt eine besonders große Bedeutung zu, weil er vielleicht für den Sieg oder die Niederlage entscheidend sein wird. Scheele hat die besten Aussichten, seinen Turiner Sieg üder A. Järvinnen zu wiederholen, doch wird es hier bestenfalls ein Punktergednis von:4, aber niemals von:3 geben. Ossene Kämpfe entscheidend Als offen ist der Ausgang im 110 Meter=Hürdenkaufen, im Stabhochsprung, sowie im Kugelstoßen und Diskuswersen zu bewerten. Der Finnländer Siöstedt ist ein Klassemann, der in Turin durch Sturz im Vorkampf ausschied. Wegner erhält im Stadhochsprung in Lindroth edenfalls einen gleichwertigen Gegner, wie auch die deutschen Chancen im Diskus= und Kugelstoßen infolge von Sieverts Verletzung nicht sonderlich günstig sind. Und wenn auch mit deutschen Siegen in den 4 mal 100 und 4 mal 400 Meter=Stafseln zu rechnen ist, so kommt diesen in Berlin keine so große Bedeutung wie den Einzelkämpfen zu, weil die Stafsellvertung:3 lautet und zwei deutsche Siege mit 10:6 Punkten nicht so viel bedeuten, wie die beiden ersten Plätze in einer anderen Konkurrenz, wo die:=Wertung einen Vorsprung von fünf Punkten bringt. Es kommt also darauf an, daß in den Einzelkämpfen keine Versager und Ausfälle eintreten, wenn der im Bereich der Möglichkeit liegende Sieg errungen werden soll. 50-km. Distanzmarsch am 23. September Obwohl nun eigentlich die Gehsport=Saison auch iorem sommerlichen Ende entgegengeht, scheint man sich beim„Siegfried“ hieran wenig zu stören. Zunächst steht für Sonntag. 23. September, der 50 Kilometer=Wettmarsch über die völlig flache Strecke längs des Vorgebirges bis Ftschenich und zurück. Der Wettbewerb wird bei jeder Witterung und in mehreren Klassen ausgetragen; bemerkenswert ist, daß sich auch verbandslose Sportler beteiligen können. Neben„Siegfried“ wird vor allen Dingen die hiesige Polizeischule mit einer großen Streitmacht erscheinen. Meldungen und Anfragen sind an Herrn Peter Div, Bonngasse 33, zu richten. Die Ringerstaffel der„Eiche“ als Gast in Westsalen Die Iserlohner Ringerstaffel, die vor einigen Wochen als Gast bei der„Eiche" weilte und eine recht hohe Niederlage hinnehmen mußte, hat für am Samstagabend die Bonner „Eiche"=Staffel zum Rückkampf eingeladen. Diesmal wird natürlich der Sieg der„Eiche“ nicht so leicht gemacht werden als im Vorkampf, da der Gastgeber durch einige Ringer von Witten verstärkt werden soll. Eine weitere Einladung hat die „Eiche" dann für Sonntag erhalten, wo sie Sonntagabend dem Kraftsportverein Hohenlimburg im Freundschaftskampf gegenübersteht. Hier wird es zu einem harten Kampf komKiederpiels um Vonntag im Feichen der Teichlathlern Im Waldstadion treffen sich die beiden Turnkreise Kreis 3(Sieg)— Kreis 4(Vonn). Ferner wird noch eine 10 mal ½ Rundenstaffel Die beiden Turnkreise, ehemals im alten Sieg=Rhein=Gauzusammengeschlossen, haben für den kommenden Sonntag diesen großen volkstümlichen Wettkampf vereinbart, der an Interesse nichts zu wünschen übrig läßt. In dem herrlich gelegenen Waldstadion, daß der Turn= und Jechtverein Niederpleis vor einigen Jahren erbaut hat, mit seinen ausgezeichneten Laufbahnen, wird es zu heißen und spannenden Kämpfen kommen, denn in beiden Kreisen sinoen wir auf dem volkstümlichen Gebiete ausgezeichnete Könner. Das Programm ist vielseitig, sodaß fast alle volkstümlichen Disziplinen zu Wort kommen. Der Einmarsch in das Stadion ist um 14,30 Uhr. Die Teilnehmer aus dem Kreis 4(Bonn) treffen sich um 13 Uhr an der Beethovenhalle in Bonn zur gemeinsamen Abfahrt. Beteiligt an den Kämpfen sind: 100 Meter=Lauf: HintzenKönigswinter, Hahn=VTV, Wallrath=ATV Bonn; 200 MeterLauf: Hahn=BTV, Wallrath=ATV Bonn; 400 Meter=Lauf: Remig=ATV Bonn, Deom=KTV Rheinland; 800 Meter=Lauf: Schuppert, May, beide ATV Bonn; 1500 Meter=Lauf: Gorgens, Möller, beide ATB Bonn: 3000 Meter=Lauf: Foree=RTV Rbeinland, Görgens=AXB Bonn; Hochibrung: Deom=Restenicg. Opladen=Rheinbach: Weitsprung: Opladen=Rheinba#, Sihuppert=ATV Bonn: Kugelstoßen: Neuhaus=Godesberg, SchuchertDollendors, Thome=Kessenich, Kortekamp=ATV Bonn, Diskus: Schuchert=Dollendorf, Bischoff=BTV, Kortekamp=ATV Bonn, Linden=Schwarz=Rheindorf; Keulenwurf: Bischoss=BTV, Neuhaus=Godesberg, Kortekamp=ATV Bonn, Thome=Kessenicher TV; Steinstoßen: Kortekamp=ATV Bonn, Thome, Weber, beide Kessenicher TB; 4 mal 100 Meter=Staffel: Hahn=BTP, Wolratb=iEs Boyr, dindenehtnobuiter, eonesellenche A Shzioters: Steibggloeuar hädsserun, unmmeone Rheindorf. gelaufen. Die Bonner Kreismannschaft geht nicht ohne Aussichten in in diesen Kampf; es wird aber sehr schwer sein, die Siegmannschaft zu schlagen. Im 100 Meter=Lauf können wir mit Aussichten rechnen, dagegen stellt die Sieg in der 200 und 400 Meter=Strecke den bekannten Nüchel vom TV Niederpleis, der noch im vergangenen Jahre in Stuttgart beim DT=Fest im 400 Meter=Lauf den 2. Sieg errang. Bei dem 800. MeterLauf. in dem wahrscheinlich auch Nüchel starten wird, kann es dann nur Platzsiege geben, dagegen kann man von den 1500 und.3000 Meter=Läufen schon mehr erhofsen. Im Hochsprung haben wir in Deom und Opladen zwei vorzügliche Könner, auch der Weitsprung ist nicht hoffnungslos. Die technischen Uebungen, Kugelstoßen, Steinstoßen, Discuswurf und Keulenwurf sind offen, ebenso wie der Stadtochsprung und die beiden Stafseln. Zusammengesaßt muß man den Ausgang dieses ersten Kreiskampfes als offen bezeichnen. Möge er dazu dienen, den volkstümlichen Wettkampf zu fördern. Mittel. uis ur eaches bestechel. üie i eun. uise rhein im Deutschen Kanuverband am 15. und 16. September ein Kleinflußwanderfahrt auf der Erft durch. Die Wanderfahrt bedeutet den Höhepunkt des diesjährigen Wasserwanderns und gilt gleichzeitig als letzte Pflichtfahrt für die Bewerber um das Wanderfahrer=Abzeichen des Gaues Mittelrhein. Die Fahrt führt von Zieverich nach Grevenbroich(20 etomge) men, da Hehenkimburg mit zu den besten Staffeln des Westkalenlandes gehört. Federgewichtsturnier am 7. Oktober in Köln Der Athletikklub„Siegfried“ Köln veranstaltet am 7. Oktober ein großes Ringerturnier der Federgewichtsklasse, bei dem die besten Ringer Deutschlands vertreten sind. Auch der Bonner„Eiche"=Ringer K. Becker, der durch den Sieg über den Deutschen Meister Möchel stark in den Vordergrund getreten ist, wurde zu diesem Turnier eingeladen. Stein bort in Siegburg Spannender Klubkampf gegen BC. Norden Köln Am morgigen Samstag veranstaltet der Siegdurger BoxClub 1921 im„Jägerhof“ einen Kampfabend, zu dem als Gegner eine Mannschaft des BC. Norden=Köln verpflichtet wurde. Den Hauptkampf des Abends wird bestreiten, dem man den tapferen von Kannen als Gegner vorgesetzt hat. Von Kannen ist seiner Härte wegen bekannt, und nur Bell gelang es s. Z. don Kölner durch K. O. zu Interessant ist auch die Begegnung im Haldschwergewicht. Hier werden Barthelmeß=Bonn und Jelten ihre Kräfte messen. Siegburgs Sportgemeinde wird der Ausgang des Leichtgewichtskampses zwischen Schmitz und Kronenberg vornehmlich interessieren. Die restlichen Kämpfe sind folgende: Jugend Leon=S. gegen Lorenz, Federgewicht: van Rhee=S.— Brock, Braun=S.— Tabat, Weltergewicht: DufkiS.— Christians, Mittelgewicht: Heuser=S.— Schöfer, Schneider=S.— Klotz. haus Schönrath gibt auf Obie Walker siegt in der fünften Runde Im Pariser Sportpalast wurde am Donnerstag der deutsche Exmeister Hans Schönrath von dem französischen Kolonial= neger Odie Walker in der fünften Runde zur Aufgabe gezwungen. Der riesige Neger, der vor 10 Tagen den Breslauer Emil Scholz in der ersten Runde ausgetnockt hatte, schlug den Krefelder so schwer, daß Schönrath in der fünften Runde die Wassen streckte. Heute boxt Eder gegen Harry Mason Auch Jupp Besselmann in Berlin Die„Bockbrauerei“ bringt als Hauptereignis am heutigen Freitag das Treffen unseres Europameisters Gustav Eder gegen den englischen Meister Harry Mason. Eder, der auf der Höhe seines Könnens steht, findet in Europa kaum einen Gegner mehr. Harry Mason ist seit Jahren Weltermeister von England, aber er zählt nicht mehr zu den Jüngsten. Er ist ein ausgefeilter Techniker, der auch einen harten Schlag besitzt. Die Aufgabe des deutschen Meisters ist nicht leicht, aber er wird sie schon lösen. Nach monatelanger Pause sehen die Berliner zum ersten Male wieder Jupp Besselmann im Ring. Nun doxt er im Mittelgewicht und als ersten Prüfstein hat er den bekannten „Florett“ Müller aus Gera erhalten. Kölblin(Berlin) doxt den riefigen Argentinier Bianchi, nachdem der zuerst vorgesehene Däne Larsen wegen einer Verletzung nicht antreten konnte. Autencblichpertek des Westeus in Bad Neuenahr am 15. und 16. September mit Zielfahrt, Findigkeitswettbewerb, Geschicklichkeitsprüfung, Brauchbarkeitsprüfung Wie das bisher vorliegende Nennungsergebnis zum Automebil=Sportsest in Bad Neuenahr erkennen läßt, wird man damit rechnen können, daß die alten Freunde des früheren Automobil=Turniers dem Gedanken des nunmehr vom NERK und 2TAC Westmark veranstalteten Automobil=Sportfest die Treue gehalten haben. Große Beachtung hat selbstverständlich in diesem Jahr der zum erstenmal veranstaltete Brauchbarkeitswettbewerd gefunden und man merkt bereits heute, daß so mancher Fabrikant, der bisher vielleicht allzusehr für das Auge gearbeitet hat, nunmehr erkennt, daß dies allein nicht genügt, daß vielmehr auf Grund der Anforderungen heute ganz andere Voraussetzungen für die Hochwertigkeit eines Automobils verlangt werden. Andererseits ist selbstverständlich darauf hinzuweisen, daß die im einzelnen in der Ausschreibung als Beispiel angeführten Forderungen nicht in jedem Falle ausschlaggebend für die Gesamtbeurteilung sind, da wir wohl niemals jenen letzten Wert erreichen werden, den wir als„Ideal=Automodil“ bezeichnen könnten. 191 Merinms Man wird mit großem Interesse die neuartge Wertung des nächsten Sonntag und die hier gefundenen Lösungen erwarten dürsen, umsomehr, als ausschreibungsgemäß gerade die Basteleien und Verbesserungen des Privatmannes ganz besonders gewertet werden sollen. Das Automobil=Sportfest beginnt am Samstagmittag mit der Zielfahrt und dem am Nachmittag stattfindenden Findigkeitswettbewerb; der Sonntag bringt am Vormittag die Geschicklichkeitsprüfung und am Nachmittag die Brauchbarkeitsprüsung. Ausschreibungen und Auskünfte durch den DTAC Gau 15 „Westmark", Kohlenz, Emil=Schüllerstr. 18, und das Organisationsbüro des„Automodil=Sportsest“ in Bad Neuenahr. Das Krahnenbergturnsest der Turner und Turnerinnen Am Conntag ist das Krahnenbergfest bei Andernach, Fest, das seit 1885 regelmäßig wiederkehrt. Der Krahnenberg ist diesmal Trefspunkt aller Volksturner und=turnerinnen aus den Bezirken Koblenz. Pflichtveranstaltung ist es für die Turnkreise Mayen=Ahrweiler und Koblenz=NeuwiedAltenkirchen. Ausgeschrieben sind folgende kampf für ältere Turner, Dreikampf für Turner, Dreikampf für Jugendturner, Treikampf für Turnerinnen, Dreikampf für Jugendturnerinnen, Mannschaftskämpfe. Autotour der alten Poppelsdorser Falken Am Sonntag veranstaltet der RE Falke Poppelsdorf für seine alten inaktiven Mitglieder eine schöne Autotour. Die Fahrt geht über Hennes—Waldbröl—Olpe zur Besichtigung der Tropfsteinhöhle Attendorn. Nachber geht es dann weiter zur Liestertalsperre, von da aus über Derschlag—Siegburg nach Vonn zurück, 15 635. Seueral=Anzeiger für Voun und Umgegend! Bonner Nachrschten. Die Sacstmn-Sotcsch 8) Oepyricht 1939 by Georr Mäller, Müncben Ja, den hatte sie gehört, aber dann war gleich alles losgestürmt, über sie weggerast, über ein armes altes geschlagenes Weib, und der Beppo, der Abschaum aus dem Kanalschmutz, ebenso niederträchtig wie sein Vater, der Weinhändler Tommaso,— gerade der hatte sie mit Gewalt auf den kranken Fuß getreten, so daß sie sicher ihr Leben lang—.——. Wer alles auf dem Weg war?— Niemanden hat sie gesehen,— höchstens die Lisetta und die Carmela, und die——, und die——, lauter nichtsnutzige Fischerweider, die den ganzen Tag auf der Straße herumlungern und nichts tun, als brave Leute durch die Zähne ziehen.— Keine Männer?— Nein!— Keine? Die alte Hexe kniff das linke Auge zu und sandte Lagana einen giftigen Blick. Natürlich, der Tommaso war auch da, stimmt, und noch einige, die sie nicht erkannte in der Finsternis, und die alle miteinander fortliefen, als der Schuß fiel und einer losschrie—— Einer schrie?— Wer schrie? Das alte Vogelgesicht zog sich zusammen, als ob Zitronensäure darübergegossen würde. Nun ja,— lauft! schrie einer, lauft Leute, wenn euch das Leben lieb ist. Hier wird scharf geschossen!— Und wer schrie?— Herr Kommissar, es war dunkel, sie ist ein taudes, schwergeprüftes Weid. Es kann auch der Tommaso gewesen sein.— Sonst?— Sonst nichts. 2. Das Ausfahrtesignal war gegeben, die Rangierlokomotive zog an, langsam vollten die Wagen auf das Fährschiff, dessen Boden unter dem Stampfen der Maschine leise zitterte. Die Untersuchung der Reisenden hatte nicht das Geringste ergeben. Alle konnten sich ausweisen, jedes Alibi war einwandfrei,— nichts fand sich. Die Passagiere, inzwischen mehr über die persönlichen Unannehmlichkeiten mißmutig, als über den Mord erschüttert, schliefen meistens in den Abteilen, selbst Frau Oberlandesgerichtsdirektor Schmitz=Krefeld, Deutschland, lehnte wortlos in ihrer Polsterecke, blinzelte nur ab und zu mitleidig zu Clementine Meulenhoff hinüber, die immer noch wie erstarrt regungslos am Fenster stand und mit geschlossenen Augen die frische Brise einsog, die über das Deck des Fährschiffes Sicilia wehte. Allein der Bahnhofowirt war zufrieden. Riesigen Konsum hatte der mehr als zweistündige Aufenthalt mitgebracht. Zuletzt hatte er noch für eine spinöse englische Zose eine Zweiliterflasche aus dem Keller herausholen müssen. Die größte, die es gibt, sogte sie, kleine wollte sie durchaus nicht mitnehmen nach Old=England. Zwar hatte die Flasche einen kleinen Sprung bekommen deim Herausholen, aber die Zeit drängte, und Old=England war wirklich etwas weit. Man durfte froh sein, wenn die Bottiglia bis zum Festland gefüllt blieb. Befriedigt schloß der Wirt die Kasse und das Bahnhofsbüfett und warf beim Verlassen des Gebäudes einen scheuen Blick hinüber, wo auf einem Nebengeleise der ausgesetzte Schnellzugwagen stand, verschlossen und plomDes Mondes Strahlen sielen durch eine zerschossene Fensterscheibe auf dunkle Blutlachen, gleichzeitig lagen sie auf dem Fährschiff, das in ruhigem Tempo der phantastischen Lichterkotte am Hoeizont zustredte, Villa Gan Eiovanni, auf dem Festland. Clementine Meulenhoff, reglos am Fenster lehnend, zuckte plötzlich zusammen. Roman von H. L. Rumpff Geberuch rotheten.) Irgend etwas war über Bord geflogen, sie vernahm das dumpfe Aufklatschen eines schweren Gegenstandes deutlich durch das Stampfen der Schiffoschrauben. Huschte nicht jemand über den verlassenen Teil des Decks?— Bebend schloß sie das Fenster, hüllte sich fest in ihre Decken und versuchte sich einzureden, daß sie einen Matrosen gesehen habe, der Abfall über Bord schüttete. Das Schiff strebte dem Hasen zu, und drüben, im Fischerdorf Pace, landeten gerade die Boote, die über Nacht im Kanal die Netze gelegt hatten. IV. Der Draht, der die Welt umspannt 1. Tosten Carlsson erhielt das Telegramm seines italienischen Freundes Lagana hoch oben in Dänemark von Hamburg nachgesandt. Er befand sich in idollischer Einöde, auf dem Landgut eines kürzlich verstorbenen entfernten Verwandten, der ihn zum Nachlaßpfleger bestellt hatte. Er beschloß, unverzüglich nach Messina zu reisen. Bis zur Ortschaft, die früher zum Gut gehörte, waren es vierzehn Kilometer, von vort bis Randers nochmal achtunddreißig, die Kleinbahn verkehrte zweimal täglich, um acht und um zwölf Uhr vormittags. Während er ärgerlich feststellte, daß seit Aufgabe des Telegramms bereits zwanzig Stunden vergangen waren, telephonierte er gleichzeitig. ans Postamt wegen eines Autos, das ihn nach Randers bringen konnte. Tatsächlich gab es so erwas wie ein Automobil, es gab auch einen Chauffeur, aber er lag seit Wochen bis an die Nase beschmiert unter dem Wagen, um zu entdecken, warum dieser nicht lief. Carlsson eilte sofort zur Hilfe und bastelte mit ungenügendem Material stundenlang an dem uralten Modell herum. Als der Motor schließlich ansprang, war Mitternacht vorbei, und der diedere Autobesitzer, der im Hauptberuf Schweine mästete, war durch kein Versprechen zu bewegen, den endlich benutzbaren Kasten neuen Gefahren auszusetzen. So kam es, daß Tosten Carloson andern Tags in seiner Geburtsstadt Aaarhaus den Hamburger Schnellzug verpaßte, und daß er erst in den frühen Morgenstunden des siebzehnten Apriltages etwas übernächtigt aus dem Schlafwagen Frankfurt—Milano in das Getriebe des Schweizer Bundesbahnhoses in Basel blicken konnte. Gestern hatte er in Hamburg hinausgesehen, morgen würde er es in Rom tun, es war überall dasselbe. Dieselben Laute, die gleiche Bewegung, schließlich die gleichen Menschen in Tausenden von Bahnhöfen der ganzen Welt. Dienstmänner, Zeitungsverkäufer, Erfrischungswagen, Koffer, Beamte, Reisende und irgendein internationaler Zug, der meistens dorthin fuhr, woder der andere kam. Drüben zum Beispiel stand der Gegenzug von Italien nach Amsterdam, und seine Reisenden blickten mit derselben röutinierten keit und genau so fröstelnd aus den Fenstern wie die, die von Amsterdam nach Italien fuhren. Der Betrieb auf dem Bahnhof lockerte sich schnell. Nach Erledigung ihrer Funktionen verschwanden die Leute ebenso hastig wieder, wie sie kamen. Teils trollten sie zu einem anderen Schauplatz der weitläufigen „Bahnhofohalle, teils schlüpften sie nien=Dienstsluben, nur das fahrbare Büfett blieb stehen, und der Verkäufer stellterürgetlich fest, daß en zwecklos fei. Plötzlich ertönte vom Bahnhofogebäude her eine laute Stimme, und Carlsson, im Zuge Frankfurt—Milano, im Begriff, sich zurückzuziehen, blieb noch einen Augenblichk stehen. Er tat es mechanisch, ohne Grund, sein Interesse war ganz entfernt liegenden Dingen zugewandt,— es war bloß der harte Klang der schreienden Stimme, den die Wöldungen des Hallendaches seltsam hohl zurück. warfen, der ihn noch einmal hinausschauen ließ. Ein Mann in der Uniform der Schweizer Postbeamten eilte nun über den fast menschenleeren Bahnsteig, wo die beiden Züge der Abfertigung harrten, schwenkte eine kleine Fahne und rief unaufhörlich mit scharf alzentuierter Aussprache der einzelnen Silben:„Te—le—gramm— für— Für—stin— Vo—ies—cu—!“ Der Stationsvorsteher, im Begriff, dem Expreß nach Italien das Abfahrtszeichen zu geben, zögerte und sah am Zuge entlang, aus dem nur noch ein Herr herausblickte. „Te—be—gramm— für— Für—stin— Vo—ies—cu“ schrie der Bote, zu einem Fenster des nach fahrenden Zuges laufend, das hastig von einer gekleideten und sehr distinguiert aussehenden älteren dse gestork muchs. „Fürstin Volescu— here“, rief sie mit angeljachischem Tonfall, worauf der Stationsvorsteher beruhigt die Hand an den Mund führte. Das Abfahrtssignal ertönte schrill, und mit sanftem Ruck setzte sich der Italtenzug in Bewegung. In dem Augenblick, als Carlssons Fenster im langsamen Vorbeigleiten die Höhe des Fensters Gegenzug erreicht hatte, wo die Zose gerade das gramm aus der Hand des Boten entgegennahm, erschien hinter ihr in der Schlafabteiltüre die Gestalt einer haarigen Dame, die sein Maße erweckte. Es war nicht die königliche Würde, die von dem weißen Haar und der hohen Figur in dunklem Seidenmantel ausging,— prächtige Harmonie zu dem Nangvollen Namen,— es war das Gesicht, ein sehr vornehmes und trotz der weißen Haare Gesicht, das ihn so fesselte, denn statt der deutlich sich ausprägenden gewohnten Beherrschung trug es in diesem Augenblick den verzerrten Ausdruck einer großen Angst. In unfairer Neugier beugte Carloson sich weit aus seinem Fenster, sicher, in der Sekunde, da sein Zug langsam an dem anderen vorbetglitt, Zenge.# gödie zu werden. Die Dame, die niemand anderr als die Fürstin Volesen sein konnte, hatte das Telegramm aufgesetzt, mit vor Schreck sich weitenden Augen gelesen,— der Schlag der Vernichtung, der sie traf und ins doteil zurückwanken ließ, war so deutlich und daß Carlsson aufs höchste interessiert, dieses Bild im Leden nicht mehr vergaß, abwohl er alles andere.„ fühlvoll war. So sah nur ein Mensch aus, verloren oder alles bedroht sieht. Der Mailänder Zug glitt aus der Halle. Carlsson sah noch lange zurück, und das letzte, was er von dem blitzschnellen Drama erfaßte, war die Hand der Jose, die nach einigen..1, wieder sichtbar wurde und dem Boten etwas zureichte. Scheinbar war es ein fürstliches Trinkgeld, denn er blieb nach einem Blick in seine Hand mit offenem Mund stehen und trollte sich erst nach einer gleichsam abschiesenden Bewegung des Mädchens. Der wahre Grund für das Erstaunen des Boten mußte. Carlsson natürlich entzehen. Bösge, P o., ausberten. des Trinkgeldes ließ ihn Mund und Nase sondern der Text eines Telegramms, den die Zofe mit unheimlicher Firigkeit auf ein elfendeinfarbenes Stück Papter geschrieben und ihm mit dem Gelde gete#####te. Bedermann wäre über ein solches Telegramm erstaunt gewesen, das die Zofe einer Fürstin absandte und in 199. dem außer der Adresse nur die vier Worte Kanden: Zehn Zentner Tomaten courant. Dies war das erstemal, daß der deutsch=dänische Privatdetektiv Tosten Carloson die Fürstin Voluseu# Angesicht sah. Erst im Simplontunnel stellte er eine befremdliche Tatsache fest: Das kleine Erlebnis nicht nur interessiert,— es begann jetzt, ihn in steigendem Maße zu beunruhigen. Hatte ihn nicht auch ein Telegramm alarmiert? „Rätselhafter Mord erwarte dich schnellstmöglich.“ Das klang zwar nicht wie ein SOS=Ruf, aber würde Lagana, kühl und beherrscht, trotz der sizilischen stammung, so gedrahtet haben, wenn er nicht dringender Hilfe bedurfte?— Carloson wußte, daß der Freund, in den langen, mit ihm zusammen verbrachten Auelagbz: jahren seiner ebenso anmutigen wie weitherzige. Jeimat entfremdet, dort unten keinen Menschen zur Verfügung hatte, dem er vertrauen konnte, und plötzlich drängte sic ihm ein Gedanke auf: Lagana war in Gefahr! Carlsson stutzte, unterdrückte aber dann energisch die unbegründete Vorstellung. Er hatte schon oft in Zügen gesessen, die ihn ungewissen Ereignissen allzu langsam entgegenführten, ohne im geringsten seine Ruhe zu verlieren. Jetzt blickte er auf die Uhr. Mindestens noch vierzig Stunden trennten ihn von dem herzhaften Hänbedruck seines Freundes. Er zögerte nicht, sich zu gestehen, daß ihm vierzig Minuten bedeutend sympathischer gewesen wären. Darauf wandte er sich mit entschiedevem Nuc der Lantschust vv, Oorewoenschewpimmelche ten vorbei, frühlingogrüne Ebenen, neugen—melnde südliche Städte,— Carleson sah alles wie den fliehenden Hintergrund eines steten Filmtitels. Ein kleiner Satz hatte sich seinem Hirn eingraviert, lediglich uis Jolge des Schreckens, den die Fürstin Volesen durch ein Telegramm erhielt. Der kleine Satz lautete:„Werde ich früh genug anSommen?“ Am gleichen Vormittag alarmierte das einer Drahtbotschaft die Gemüsehändler, die in der Nähe von Blumenjupp auf dem Heumarkt zu Köln ihre kaufsstände hatten. „Wat mitnemme, Madamm?— Jett Schaffn? i= Frischer Spinat!— Schneeweißer Bloomekohl: sagre Jupp grade, und Madame blieb stehen, um durch das Lorgnon eingehend das Gemüse zu prüfen. Blumenjupp sah ruhig zu. Seine kleinen Augen, die zwischen Fettwülsten und Teänensäcken fast versanken, blinkten halbgeschlossen, beinahe schläfrig, und das Phlegma, das von dem breiten schmutzigen, vor drei Tagen zum letztenmal rasierten Gesicht äußerte sich verdoppelt in der Massigkeit der Figur, der die lockeren Falten eines dunkeldraunen Manchesteranzuges groteote Dimensionen verliehen. Jupp regte sich nicht auf über das Geschäft. Wurde gekauft, war es gut,— wurde nicht gekauft, ging es auch. Seine golt als ausgezeichnet, seine Preise als enorm, seine Ruhe als unerschütterlich. Blumenjupp erhob sich niemals, wenn Kundschaft kam, obwohl er die vornehmste auf dem ganzen Markt besaß. Er wiederholte mit fetter Stimme,— in der— seltsam genug— etwas wie ein Mollton angenehm nachschlingerte, von Zeit zu Zeit dieselben sachlichen Anpreisungen, ohne das Gesicht zu verziehen, beantwortete die Fragen der Kunden mit unbestimmtem Winken seiner dicken Finger oder auch bloß der Augen, und nur, wenn er Geld in Empfang nahm, streckte er den Arm aus. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschlief heute morgen 6 Uhr, versehen mit den hl. Sterbesakramenten der röm.-kath. Kirche, meine geliebte Mutter, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Nas Wwe. Schried-Becker Alwine geb. Quadtlieg nach langem, schwerem, mit größter Geduld ertragenem Leiden, Im Alter von 75 Jahren. In tiefer Trauer: Franz Becker, Apotheker Frau Lily Claßen geb. Quadflieg Prau Antonie àmp; Brassurd geb. Quadtle; und Anverwandte. Brühl, Haaren b. Auchen, den 13. September 1934. Die feierlichen Exequien werden gehalten am Montag den 17. da. Mie., siat am gleichen Tage um 11 Uhr von der Loichenhalle des Poppeladorier Friedhofes aus. Zwangsversteigerung. werden öffentl. meistbiet, gegen sofortige Barzuhlung verfteigert: Ihre getragene Höte werden nachtedemtiedel! gut u. preiswert umgearbeitet. HERBST. MOvertr Opreist Eirnen Bentesagung! Für die vielen Beweise herslicher Antollnahme. sowie die überaus schönen Blumenspenden beim Hinscheiden meiner lieben Mannes, unseres guten Vatere Herrn Michael Bürger sagen wir hiermit allen lieben Freunden und Bekannten unseren herzlichsten Dank. Wwve. Anna Bürger u. Kinden. Herrenring gesucht aus Privatbesitz. Nur ecdtes mass. Stück. Greisoff. u.„Ring“ Crp. 48 biclgst. Stühlen, Brüdergasse 8. zu verkaufen, Ratbausgasse 45.(3 Schöne Couch 38 Mk. poteig. Waue, Prudergase 6. Aitel deom Normalbahnschwellen em stark, zu kausen gesicht. Ausland. Stunde 80 Vig. Osserten unter L. B. 1971 an die Exped.(5 bstse eriellik junge franzssische Schweizerin, auch Konversatton, Nordstraße 65. 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List Karlstad: in dem famosen Lustsplel Der verhexte Scheinwerfer hierzu ein reichen underlesenes Rolgrogume sowie die neueste Savarie-Tonwoche mit ihrem interessanten und aktnellen Bildbericht. Aufiöhrungen:.30.45.99 An neute WIEDERERÖFFNUNG Nach beendetem Umbau und völliger nouzeitlicher Veründerung des Theaters das auserlesene Deppolpregramm: Du bist entzückend Rosmarie mit Hans Stüwe— Herta Woroll— Paul Ofte Ery Bos— Kurt Vospermann usw. Ein Film voll köstlichen, urwüchsigen Humere. Wundervolle Landschaftsaufnahmen. Ausgezeichnete Darstellung u. Hloftes Tempo. —— Ein großer Arfolgsfilm.—— Ein Mädel aus Wien! Der neue Schlager- Flim matt Magde Schnolder und anderen ersten Krühen. Ein herrlicher Operetten- Grebüllm. Lechen und Pröhlichkeit. Dieser Tenhlim err Posllkum stürkste Segeisterung. Dasu: Mit der bayerischen Zugspitzbahn ins deutsche Alpenparades (KoiturRim) sewie benng mu en wnnns eimerstr. 8 — Zur kröffnung der Spielzet 1934-1933— Ab beude Praiten: Die neueste Tonfllm-Operette! Nn Spfmantim dor Sanischan gradihfien! beim neueste Ufaton-Woche u. a. Sonderbericht des Reichsparteitages In Nörnberg Beginn: Rosmarie.30..30, 9 35. Mädel u. Verpr..50,.00 Sonntag ab 2 Uhr durchlaufend. C. F.-Lichspr Apeeisert. Nom. Apgrcer. 54 vom 14..— 20. 9. In dieser Woche bringen wir ein auseriesenes Vis-Pregramm Nr eher sche Heuptrellen: Helke Jurgensen, liane Heid, Victer de Kova, Jeste Viregh, Posi keme Ferner Lurer Seprine ur a“ Rod. Persianerkragen schwarz, zu verk. Näh. Erped. 1 h. Aanscsene =Modell, umständeh, zu verkaufen. Preis 200 Mk. Näh. in der Exp.(5 Vett, 2schlatg.„nebst Sprungrahmen und Schonerdecke zu verkausen. 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Fabritius geb. Dahl, Schlageterstraße, ihren 95. Geburtstag. Sie ist die älteste Einwohnerin der Stadtgemeinde Sinzig und eine der ältesten Einwohner im Kreis. Trotz ihres hohen Alters ist sie körperlich noch Schwere Schifshavarie auf dem Rhein (Linz): Gestern morgen ließ sich ein mit Basalt geladenes Schleppschiff rheinabwärts treiben, es wurde unterwegs zweimal vom rechten auf das linke Rheinufer gedrückt. Einmal kam das Schiff so nahe an Land, daß es Boden faßte und am Bug ein derart schweres Leck erhielt, daß der Steuermann sich genötigt sah, es kurz hinter Remagen, etwa in Höhe der Apollinariskirche, auf Grund zu setzen. Das schwerbeschädigte Fahrzeug muß umgeladen werden, ehe es in die Werst geschleppt werden kann. Dekanatssest der Kirchenchöre in Linz (Linz): Das Bezirkscäcilienfest der Kirchenchöre des Dekanats Linz findet am Sonntag, 23. September, in Linz statt. Zu dem Fest werden die Kirchenchöre von Linz, den umliegenden Ortschaften sowie Leubsdorf, Hönningen und Rheinbrohl kommen. Der Bezirkspräses des Dekanats Linz, Pfarrer Neu, Rheinbrohl, wird das Fest der Kirchensänger leiten. Um 2 Uhr nachmittags beginnt in der Pfarrkirche St. Martin eine kirchenmusikalische Andacht, die Festversammlung folgt anschließend im großen Saale des Europäischen Hofes Wallfahrt Linzer Frauen nach Bruchhausen (Linz): Weit über 150 Linzer Frauen und Mädchen wallfahrteten zum Gnadenort Bruchhausen, wo Pfarrer Dr. Breit eine Andacht hielt. Unter Gebeten und Gesängen bewegte sich die fromme Schar abends wieder heimwärts. (Linz): Dem SA=Mann Willy Klöckner wurde das SA=Sportabzeichen in Bronze nach Ablegung der vorgeschriebenen Uebungen verliehen.— In Hönningen erhielten vier Angehörige der SA das Abzeichen. Die Traubenlese beginnt (Leutesdorf): Die Traubenlese soll am Montag, 16. September, beginnen. Man rechnet mit einem mengenmäßig und qualitativ vollen Herbst. Vorbildliche Winterhilfsarbeit (Leutesdorf): Die Frauenschaft hat der Winterhilfe 1934=35 zu einem verheißungsvollen und erfreulichen Anfang verholfen. 600 Büchsen Obst sind unter fleißigen Händen versandbereit geworden. Eingemeindung Ariendors=Hönningen (Hönningen): Der Minister des Innern hat die Genehmigung zu der Eingemeindung des zu Leubsdorf gehörenden Teils von Ariendorf nach Hönningen genehmigt. Nun kommt es auf die weiteren Maßnahmen an, die von der vorgesetzten Behörde ergriffen werden. Gestern waren in Leubsdorf und Hönningen Gemeinderatssitzungen, die das Problem vorgenommen haben. (Hönningen): Das Königsvogelschießen des Kam. Kriegervereins sah Kamerad Karl Scherhag als Sieger. Neuer Schützenkönig in Hönningen (Hönningen): Bei dem Stiftungsfest des Kameradschaftlichen Kriegervereins, über das richteten, errang Kamerad Karl Scherhag beim Königsvogelschießen die Königswürde. rüstig und geistig noch sehr rege; täglich liest sie noch ohne Brille unsere Zeitung und verfolgt das Geschehen der Zeit mit großem Interesse. Frau Fabritius heiratete am 30. September 1867 den Stellmacher Heinrich Josef Fabritius. Im Jahre 1892 konnte das Ehepaar das Fest der silbernen Hochzeit feiern, doch starb Jos. Fabritius noch im gleichen Jahre. Aus dem Kath. Arbeiterverein (Sinzig): In der letzten Versammlung des katholischen Arbeitervereins gab der Präses Pastor Schilz eine eindrucksvolle Schilderung, des in diesem Jahre heiliggesprochenen Don Bosco. Der Vortrag wurde durch zahlreiche Bilder veranschaulicht. Kassierer Probst sprach über die Entwicklung des katholischen Arbeitervereins Sinzig. Seine Anregung auf Anschaffung eines Banners, das am 22. September gelegentlich der Wallfahrt nach Langenfeld geweiht werden soll, fand allgemeinen Beifall. Wird auch Linz Heilbas? (Linz): In der sogenannten Verschönerung, dem idyllischen und waldreichen Bachtal zwischen Kaiserberg und den Dattenberger Höhen, gibt es Quellen, die ohne Zweifel Kohlensäure enthalten. Es besteht angesichts der Bemühungen um Linz, Heilbäder zu gründen, in der Stadt selbst Meinung, die Abern auszubauen. Eine Besichtigung des in Frage kommenden Geländes, wo Bohrüngen vorgenommen werden müßten, hat bereits stattgefunden. Man muß natürlich erst dieses Ergebnis abwarten, um weiter zu dem für die Entwicklung der Stadt bedeutenden Problem eingehender Stellung nehmen zu können. Ein Abend mit den Koz=Hästen aus Berlin (Linz): Der Saal des Bürgerhauses war bis zum letzten Platz mit den KdF=Gästen aus Groß=Berlin und ihren Gastgebern, den Einheimischen, besetzt, als Ortsgruppenleiter Thür eine kurze und herzliche Begrüßungsansprache hielt. Der Transportleiter dankte für die Aufnahme und die bisher so schön verlaufenen Tage am Rhein. Im gemütlichen Teil taten sich der Musikverein„Lyra“, Turnerinnen mit Volkstänzen und einige Humoristen hervor. Dchiffsansan auf dem Die Remagener Rheinbadeanstalt schwer beschädigt Die (Remagen): Gestern versuchte der Schleppkahn „Nikolaus“, der in Expel Basaltsplitt geladen hatte, mit Hilfe eines Personenmotorbootes von Erpel auf dem Rheinstrom zu wenden, um sich dann unterhalb Remagen zu verankern, bis er im Schlepptau eines anderen Lastschiffes mit nach Neuß genommen würde. Dieser Versuch jedoch mißlang, denn mitten in der starken Strömung riß sich der Kahn von dem führenden Motorboot los und trieb mit voller Wucht gegen die Rheinbadeanstalt der Stadt Remagen. Durch diesen Anprall zerrissen die Ketten, mit denen die Rheinbadeanstalt verankert ist. Die Badeanstalt geriet ins Treiben und stieß mit dem Kahn gegen die unterhalb der Badeanstalt liegende Landebrücke der Weber=Schiffe. Es erfolgte ein zweiter Anstoß, wobei die Städt. Badeanstalt nun auch an der Rückseite schwer beschädigt wurde. Die vorderen Tanks der Badeanstalt sind leck und mit Wasser gefüllt, an der Vorderseite ist das Dach eingedrückt, die Seitenwände weisen Beschädigungen auf. An der Rückseite sind die Beschädigungen noch größer. Durch den Anprall mit der Landebrücke wurden hier mehrere Wände eingedrückt, Fenster verbogen und zersplittert und Eisenteile verbogen. Die Landebrücke der Weberschiffe ist auseinandergerissen, der Laufsteg völlig zerdrückt, die Tanks sind jedoch unbeschädigt. Der mit Splitt beladene Kahn ist, ebenfalls im Vorderteil beschädigt. In die Schlafräume der Matrosen ist das Wasser eingedrungen, so daß der Kahn zuerst ausgebessert werden muß, ehe er seine Fahrt fortsetzen kann. Sofort nach dem Unfall kamen mehrere Leute zu Hilfe, die ein Weiterabtreiben der Badeanstalt verhinderten. Es wurden behelfsweise neue Ketten angelegt. Der Fußbodenbelag der Anstalt wurde hochgezogen und die Anstalt aus der Strömung herausgenommen, um weitere Schäden zu verhindern. Erbreiterung der Nemagener Rheinwerst (Remagen): Mit der Verwirklichung des von Stadtbaumeister Fortein aufgestellten Entwurfs zur Erbreiterung des Remagener Rheinwerfts wurde jetzt begonnen. Schon in wenigen Tagen wird eine größere Arbeitertruppe mit den Arbeiten anfangen. Rhein dei Nemagen Landebrücke der Stadt Remagen auseinandergerissen Eine Bronzeplatte für Förster Schneid (Niederbeisig): Der Verkehrs= und Verschönerungsverein hat seinem im Jahre 1928 verstorbenen rührigen Mitglied und Mitarbeiter an der Verschönerung unseres Ortes, dem Förster Schneid, ein schlichtes Denkmal gesetzt. In die Felsgruppe am Aufgang zum Vierburgenblick ist eine in mühevoller Arbeit von Felix Laux fertiggestellte Bronzeplatte, die den lebensgroßen Kopf des Verstorbenen trägt, eingelassen worden. Am Sonntag, 16. September, werden sich die Mitglieder des Vereins zu einer Ehrung ihres toten Vereinskameraden zusammenfinden. Wenn die Kastanien reisen.... (Adenau): Die Kastanien reifen, mit Steinen, Knüppeln und anderen Wurfgeschossen holt die braunen Früchte von den Bäumen. Leider kümmert sie sich oft nicht darum, ob dadurch Vorübergehende getroffen werden. Besonders auf dem Weg zum Friedhof, der bekanntlich von vielen Spaziergängern begangen wird, wäre etwas mehr Rücksichtnahme am Platze. Die Eingemeindungsfragen um Ariendorf Stellungnahme des Gemeinderats in Leubsdorf (Leubsdor): Der Gemeinderat trot, zu., eiger wichtigen Sitzung zusammen. Zunächst minr meindeschulze Josef Effern die neuen glieder mit ihren Pflichten vertraut und vereidigte sie, ebenso die ernannten Schöffen.— Dann beschäftigte sich die Versammlung mit dem wichtigen Problem der Eingemeindung des zu Leubsdorf gehörenden Teils von Ariendorf nach Hönningen. Die Regierung hat inzwischen ihre Entscheidung getroffen, auch liegt die Genehmigung des zuständigen Ministeriums vor. Es interessiert die Gemeinde Leubsdorf nun zu wissen, wie die Einzelheiten der Eingemeindung gedacht sind und welche Grenzziehung von der in Frage kommenden ,Behörde als zweckmäßig erachtet worden ist. ees uiegt dem Gemeinderat fern, gegen das von der Regierung gelöste Problem Stellung zu nehmen, doch sollen die nächsten Verwaltungsinstanzen gebeten werden, irgendwelchen Schaden, der durch die Eingemeindung für Leubsdorf entstehen könnte, abzuwenden, zumal die finanzielle Lage nicht gerade die beste ist.— Zum Schluß verhandelte der Gemeinderat noch über Rückerwerb einer Waldparzelle. Der Kartosselertrag auf dem Maiseld Qualität besonders gut! (Mayen): Im Maifeld, jener Teil des Kreises Mayen, in dem eine überwiegend auf Kartoffelbau eingestellte Landwirtschaft mit ertragsreichem Boden gesegnet ist, liegt das Haupterzeugungsgebiet der„Oberrheinischen Kartoffel“, die wegen ihres Wohlgeschmacks und ihrer Haltbarkeit allgemein bevorzugt ist. In den letzten Tagen hat man mit der Ernte begonnen. Die Qualität ist in diesem Jahre besonders gut; Nachfäule ist kaum zu befürchten. RS=Erholungsheim„Haus Karin“ in Kottenheim (Kottenheim, Kreis Mayen): Am 24. Juni dieses Jahres wurde hier das erste Erholungsheim für erholungsbedürftige Mütter im Gau Koblenz=Trier eingeweiht und auf den Namen der verstorbenen Gattin des Ministerpräsidenten Göring„Haus Karin“, getauft. Seit diesem Tage haben bereits 42 Frauen hier körperliche und seelische Erholung gefunden. Gegenwärtig sind wiederum 21 Frauen und Mütter, die in 3. bis 4wöchentlichem Aufenthalt neue Kräfte sammeln, in„Haus Karin“ untergebracht. Beginn der Herbsteinsaat in der Eisel (Adenau): Auf den Höhen der Eifel hat man in den letzten Tagen bereits mit der Einsaat des Winterroggens begonnen. Es werden zunächst die sogenannten Brachgrundstücke bestellt. Die frühe Einsaat ist notwendig, damit die keimende Saat vor Eintritt von Frostwetter gut aufgelaufen ist und sich dadurch der Einwirkung der Kälte genügend widerstandsfähig erweist Dadurch wird die Auswinterungsgefahr erheblich ver mindert. Kund um den Tarm der Ghmnicher Bulg Vor 600 Jahren wurde er erbaut.— Kleiner Blick in die Burggeschichte Es muß ja nicht unbedingt das Siebengebirge, die Godesburg oder der Naländsbogen sein, wenn man einmal die Stadtluft leid ist und auf einem Spaziergang schöne alte Burgen und Häuser sehen will. Auch rheinabwärts gibt es solche altersgrauen Zeugen einer ehrwürdigen Vergangenheit! Man braucht nur über die Rheinbrücke nach Beuel und ein paar Minuten nach Schwarz=Rheindorf zu wandern, und schon lenkt ein davon erkennen. Sie war nicht sehr groß, denn die Wirtschaftsgebäude sind erst viel später gehaut worden. Der Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert, hat also seine sechshundert Jahre„auf dem Buckel“. Hier hatte einst das Geschlecht der Wolf von Rheindorf seinen Sitz, das zwischen dreizehn= und fünfzehhundert oft in den Urkunden erwähnt wird. In der Mitte des 15. Jahrhunderts starb die Familie aus. Die Letzte ihres Namens heiratete einen Ritter Johannes von Buschfeld, Die Beueler Polizei und Pützchens Markt Hervorragende Regelung des Verkehrs.— Was alles gesunden und sichergestellt wurde (Beue!) Die anstrengenden Tage des„Pützchens Markt“ sind vorüber und damit kann auch die Polizei wieder aufatmen. Drei, beinahe vier Tage war sie fast Tag und Nacht aufs äußerste angespannt und leistete mit Hilfe von Gendarmen und SA=Männern hervorragende Arbeit in der Regelung des Verkehrs, der sich reibungslos und unfallos abwickelte. Zu irgendwelchen ernsteren Zwischenfällen ist es nirgends gekommen, sodaß in dieser Beziehung die Kirmestage vom polizeilichen Standpunkte aus tadellos verliefen. Aber ein interessantes Bild bietet die Polizeiwache: Auf zwei Tischen ist eine stattliche Anzahl Waagen und Gewichtsteine„sichergestellt". Diese Waagen hatten verschiedene unangenehme Eigenschaften, die sich trotz dieser Verschiedenheit einheitlich dahin auswirkten, daß der Käufer zu kurz kam. Teils waren sie falsch teils waren Brettchen oder Blechplatten unauffällig befestigt u. a. m. Aber auch die Gewichte stimmten nicht immer, waren sogar häufig nicht nachgeeicht, oder der letzte Eichstempel war unleserlich gemacht. Selbstverständlich wurden die Besitzer dieser Waagen und Gewichte zur Anzeige gebracht. Auf dem amt liegt ferner eine Geldbörse mit einem Geldbetrag, außerdem liegen dort einige Schlüssel, auf dem Markt gefunden wurden. Inmitten all dieser sichergestellten Dinge steht auch ein Glücksrad, das dazu bestimmt war, Zigaretten auszuspielen. Da die Beueler Polizei auf dem Standpunkt steht, daß man Zigaretten besser beim bodenständigen Gewerbe kauft, als sie gewinnt, nahm sie das Glücksrad zunächst an sich. Das verlorene Portemonnaie. Schweißtriefend stürzre am letzten Marktag ein auswärtiger Marktbesucher zur Polizeistelle den Verlust eines größeren Geldbetrages. Sein Geld sei ihm auf dem Markt gestohlen worden! Verloren? Ganz ausgeschlossen! Doch die Polizei kennt ihre Pappenheimer! Das Telephon klingelt nach verschiedenen Richtungen, und siehe da, der Bestohlene hat seine Geldbörse in einem Autobus der Rhein=Sieg=Eisenbahn verloren. Auf dem Bahnhof in Hennnef konnte sie ihm wieder ausgehändigt werden.— Außerdem wurden noch gefunden: eine Lederoljacke, zwei Herrenhüte und ein Spazierstock. Im Zimmer 2 des Rathauses können die Gegenstände von den Verlierern abgeholt werden. Die Unfälle der letzten Tage (Beue!): Der einzige Unfall, der vielleicht unmittelbar mit Pützchens Markt zusammenhängt und glimpflich verlief, wurde von uns bereits am Dienstag berichtet. Die nachstehenden Unfälle können nicht auf die Verlustseite von Pützchens Markt verbucht werden. An der Ecke Kreuz= und Horst=Wesselstraße stieß ein Motorrad mit einem Personenauto zusammen. Die beteiligten Personen hatten Glück und kamen mit heiler Haut davon. Aber verbeult und verbogen und auch sonst stark beschädigt mußte das Motorrad abgeschleppt werden. Auf der Siegburger Straße wurde ein auswärtiger Radfahrer vom Anhänger eines Lastzuges erfaßt, zu Boden geschleudert und schwer verletzt. Es handelt sich dabei um schwere Kopfverletzungen, mehrere Rippenhrüche und nach Angaben des Arztes des St. Joseph=Hospilus-, in das man den Verunglückten gebracht hatte, auch noch um eine Gehirnerschütterung. Im St. Joseph=Hospital fand noch ein zweiter, wenn auch etwas leichter verwundeter Radfahrer Aufnahme, der gleichfalls burgerstraße am Bahnübergang der Rhein=Siegbahn im Gleise hängen geblieben und gegen einen Personenkraftwagen gefahren war. Er kam zu Fall und erlitt erhebliche Kopfverletzungen. Das alte wehrhaft=trutzige Turmgemäuer wird malerisch von Fachwerkbauten umschmiegt. eigenartiges altes Bauwerk dicht am neuen Hochwasserdamm den Blick auf sich. Ein bruchsteingemauerter, wehrhafter Turm ragt trotzig in die Höhe, umschmiegt von Fachwerkhäusern. Unten sind noch Reste einer alten fast quadratischen Umfassungsmauer sichtbar, oben aber, auf des Turmes Spitze, dreht sich eine Wetterfahne im Wind, die ein gezacktes Kreuz zeigt: das ist die Gymnicher Burg. Sie muß eine Wasserburg gewesen sein, und wenn man näher zusteht, kann man auch heute noch Spuren dessen Tochter Margarethe brachte die alte Burg dane durch Heirat an die Gymnichs, von denen heute der Turm seinen Namen hat. Auch das Wappen der Wetterfahne ist den Gymnichs zu eigen gewesen. Bis in die neuere Zeit hat diese einst hoch angesehene Familie die Aheindorfer Burg besessen. Der letzte Gymnich war kurmainzis er General und spielte eine traurige Rolle in den französischen Revolutionskriegen. Er mußte das von ihm besetzte Mainz dem französischen General Custine am 19. Oktober 1792 übergeben. Große Werbekundgebung für die R5B (Beuel): Am Freitag, 21. September, findet hier eine große Werbeversammlung für die NSV statt. Das gewaltige Werk der NSV, das schon so viele wichtige Aufgaben gelöst hat und noch weitere große Aufgaben lösen muß, verlangt, daß diese abends 20 Uhr im Saale des Hotels Rheingold stattfindet, Massenbesuch Den Schlageter=Schild verliehen (Beuel): Peter Honrath, Beuel, Wilhelmstraße 100, wurde in Anerkennung seiner Verdienste und aktive Beteiligung am Ruhrkampf im Jahre 1923, der Schlageterschild verliehen. Stall und Scheune brannten nieder (Diepensiefen bei Uckerath): Mittwochabend wurde die freiwillige Feuerwehr Uckerath und Lichtenberg plötzlich nach Diepensiefen alarmiert, wo Stall und Scheune eines dortigen Landwirten in hellen Flammen standen. An den großen Vorräten von Heu und ungedroschener Frucht fand das Feuer reiche Nahrung. Das Vieh konnte man frühzeitig in Sicherheit bringen. Die Löscharbeiten gestalteten sich durch Wassermangel schwierig, da man auf nur einen Brunnen angewiesen war. Die Wehr mußte sich lediglich darauf beschränken, daß das Feuer nicht auf die übrigen Gebäudeteile übergriff. naufarbeiten von Sosas Matratzen usw billig u. au Munugen usw. billig u. gut. stermstr. Eschweiler, Giergasse 24. bebrauchte und neue schreibmaschinen W. und Bömesplas 2. 1. osten=Grammop oer, au jeid Plat. Ven B Bonn, Remigiusstr. 9 Gertelngn=Kaurichtrn Alte Gemester seierten Wiedersehen Nach langen Jahren der Arbeit in Amt und Würden sahen sie sich wieder, die 14 noch im Rheinlande levenden ehematigen Zöglinge des alten Semtnares in Bruhl. Von Gedesberg waren Hauptlehrer Josef Faßbender und Gewerbeoverlehrer Alois Fendel, die hier im Ruhestande leben, dabei. Man besichtigte die Schönheiten Godesbergs, tauschte Erinnerungen aus und beschloß den Tag mit einer Bootsjahrt auf dem Rhein. Teenachmittag der RS=Frauenschaft in der Redeute In zwangloser Geselligkeit war die Frauenschaft gestern in der Redoute vereint, um einige Stunden der Erholung miteinander zu verbringen. Die Führerin, Frau Döhler, leitete den Abend, Frl. Auguste Kalthoff und Frau Mally Jacobs-Borries sorgten für vokale und instrumentale Unterhaltung. Gründung einer Ortsgruppe des 799 in Mehlem (Mehlem): Der Reichsverband Deutscher Offiziere stellt den Einheitsverband aller ehem. Offiziere der alten und neuen Wehrmacht dar. Er ist durch eine Verfügung des Reichoministers des Innern als die Spitzenvertretung der ehem. Offiziere der alten und neuen Wehrmacht anerkannt. Dem Wesen des neuen Staates entsprechend ist der NDO keinesfalls eine in sich abgeschlossene Standesorganisation, er stellt sich vielmehr mitten hinein in die Volksgemeinschaft, er will an ihrem Ausbau und ihrem Schutz, ihrer Wehrhaftmachung mitarbeiten. Die dem RDO gestellten Aufgaben sind außerordentlich vielseitig und wichtig, die Mitgliedschaft ist für jeden ehem. Offizier eine vaterländische Pflicht. Ueber Organisationen, Aufgaben und Ziele des NDO im nationalsozialistischen Staate wird der Geschäftsführer des Landesverbandes Niederrhein am Sonntag, 16. September, vormittags 11 Uhr, im Saale der Villa Friede in Mehlem, anläßlich der Gründungsversammlung der Mehlemer Ortsgruppe einen ausführlichen Vortrag halten. Zu dieser Versammlung werden sämtliche ehem. Offiziere von Mehlem und Umgebung erwartet. Rundsunkaufnahme im Plittersdorser Turmhof Im Turmhof zu Plittersdorf ist die Führerinnenschule des BdM untergebracht. Dadurch herrscht in dem alten Herrensitz jetzt ein reges Leben und Treiben. Um es festzuhalten, war ein Aufnahmewagen der Reichsrundsunkgesellschaft im Turmhof, der das Erlauschte auf Schaltplatten aufnahm. Silberne Hochzeit Gestern feierten der Straßenbahnschaffner Schmitz und Frau Maria geb. Wald, am Hochkreuz wohnhaft, das Fest ihrer Silberhochzeit. Beim Obstpflücken abgestürzt. Gestern verunglückte in Pech bei Godesberg ein etwa 60 Jahre alter Monn beim Obstpflücken. Die erlittenen Verletzungen sind so schwer, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Verursacht wurde der Unfall durch eine schadhafte Leiter. (Meckenheim): Der im hiesigen Kloster im Ruhestande lebende Herr Wald, der vor einigen Jahren vom benachbarten Arzdorf hierher übersiedette, völlendete sein 90. Lebensjahr; er wird wohl der älteste Bürger unserer Stadt sein. Der hochbetagte alte Herr ist noch in körperlicher und geistiger Frische und besucht noch jeden Morgen die hl. Messe in der Pfarrkirche. In seiner Jugend hat er hier als Schuhmachergeselle gearbeitet. Später hat er ein kleines Geschäft betrieben, bis er, vom Alter gezwungen, sich in Pflege begab. Starker Weidebetrieb in der Eisel Vorbeugung gegen Jutterknappheit im Winter (Aus der Eisel): Die sommerlich warme Witterung, vor allem aber auch die Knappheit an Futtervorräten für die Wintermonate, haben die Bauern in der Eisel veranlaßt, die Grünflächen in viel stärkerem Maße auszunützen, als dies in sonstigen Jahren der Fall ist. Man erreicht dadurch, daß die Wintervorräte so spät wie möglich in Angriff genommen werden brauchen. Ueberall in den Wiesentälern, an den Hängen und auf den Höhen, wo irgendwie noch grüne Gräser sprießen, steht man ganze Herden weidenden Rindviehs, ein Bild, wie man es in diesem Höhengebiet sonst um diese Jahreszeit kaum zu Gesicht bekommt. Zweisellos ist diese Weideausnutzung ein gutes Selbsthilfemittel, um mit den vorhandenen Futtervorräten im Winter auszukommen. Umgrgnd Dondter Nachelchen. Acht Jungens und 14 zerträmmerte Feusterscheiben (Sechtem): Die Gegend um die romantische„Graue Burg“ in Sechtem ist von jeher ein beliebter Tummelplatz der Schuljugend gewesen. Ein zur„Grauen Burg“. gehörendes Wohnhaus, das seit einiger Zeit leersteht. hatten sich mehrere schulpflichtige Knaben aus Sechtem zur Zielscheibe ihrer„freiwilligen Steinwurfübungen“ ausersehen. Binnen kurzer Zeit sielen nicht weniger als 14 Fensterscheiben der Treffsicherheit der jugendlichen Steinwerser zum Opfer. Die Eltern müssen nun für die„Wurstüchtigkeit“ ihrer Jungen, von denen acht namentlich festgestellt wurden, zahlen. Kinder zünden einen Strohbarm an (Warth): Mittwochabend brannte ein in der Nähe des Friedhofes liegender Strohbarm, der von 6 Morgen gedroschener Frucht das Stroh barg, gänzlich weg. Das Stroh war von Kindern angezündet worden. Gleiches Blut und gemeinsame Geschichte von Jahrhunderten verbinden uns mit dem Volk an der Saar. Aus dem Gasirchener Gerichtssaut Aus dem Euskirchener Gerichtssaal (Euskirchen): Nach einer längeren Pause, die durch die Auswirkungen des Amnestiegesetzes bedingt war, wurde nun wieder bei dem Amtsgericht in Euskirchen eine Strassitzung abgehalten. Den Vorsitz führte Assessor Kuhn. Es standen auch diesmal nur zwei Sachen an, die in kurzer Zeit ihre Erledigung fanden. Teure Werkzeuge Ein Mann hatte in einer ihm bekannten Fabrik Werkzeuge entwendet. Er hatte sich nachts mit Arbeitern dieser Fabrik in Verbindung gesetzt und sich dabei vorsichtig an die Werkzeuge herangemacht. Als er seine Beute beiseite schaffen wollte, wurde er aber beobachtet. Einen ähnlichen Diebstahl hatte er bereite einige Wochen vorher verübt. Wegen der Amnestie konnte er aber in diesem Falle nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden. Das Gericht verhängte eine Geldstrase von 70 Mark, anstelle von 14 Tagen Gesängnis. Ein Unverbesserlicher 60 Jahre alt war der Bettler, der seit Ende August in Untersuchungshaft saß. Schon sicher stebenmal war er wegen Bettelei und Landstreicherei vorbestraft, trotzdem konnte er sich von seinem„Beruf“ nicht trennen. Er glaubte auch jetzt wieder mit einer kurzen Gefängnisstrafe davonzukommen, sah sich aber enttäuscht, als das Gericht außer der Strafe seine Ueberweisung in ein Arbeitshaus verfügte. Die Fahrtrichtungszeichen sind da! (Euskirchen): In der vergangenen Nacht wurde mit der Anbringung von Markierungslinien an den gefährdeten Straßenkreuzungen begonnen. Ohne Zweifel wird hierdurch der Verkehr wesentlich erleichtert und damit hoffentlich auch mancher Unfall vermieden. Bescheinigungen für verbilligte Teinkmilch (Euskirchen): Die Bescheinigungen für die verbilligte Trinimilch können bis zum 15. September deim Städt.“ Wohlfahrksamt, Rathaus, Zimmer 10, eingereicht werden: Es kommt die Zeit vom 1. Aprit bis zum 31. August in Frage. Die nach dem 15. September eingereichten Bescheinigungen können nicht derücksichtigt werden. An der heimreise von Nürnberg tödlich verunglücht (Euskirchen): Gestern erlag der 29 Jahre alte SA=Mann Hugo F. aus Heide bei Waalscheid im hiesigen Marienhospital seinen schweren Verletzungen, die er sich bei einem tragischen Unglück auf der Heimreise vom Nürnberger Parteitag zugezogen hatte. F. befand sich in dem Sonderzuge, der am Mittwoch gegen 14.30 Uhr zurückerwartet wurde. Andere Fahrtteilnehmer bemerkten plötzlich auf der Strecke zwischen Meckenheim und Rheinbach, wie sich die Abteiltüre öffnete und F. aus dem Zuge sprang. Er hatte offenbar erst jetzt bemerkt, daß er sich im Zuge nach Euskirchen befand, während er, um in seine Heimat zu gelangen, in Bonn hätte umsteigen müssen. Dieser Irrtum wurde ihm zum Verhängnis. Er zog sich bei dem Absprung schwere Verletzungen zu. Der Zug hielt unmittelbar nach dem Vorfall, sodaß dem Verunglückten sofort die erste Hilfe zuteil werden konnte. Man brachte ihn in das Euskirchener Marienhospital, wo er inzwischen verstorben ist. Tragischer Tod (Zülpich): Der SA=Mann Peter Kleimann aus Zülpich kam auf dem Parteitag in Nürnberg auf tragische Weise ums Leben. Der Chef des Stabes widmete dem Toten einen herzlichen Nachruf. Der hart getroffenen Familie wird von der gesamten Bürgerschaft aufrichtige Teilnahme entgegengebracht. Die Leistungen der RSB im Amte Hennef Sie hilft allen Hilsobedüeftigen (Hennef): In der Amtswaltersitzung der NSV gab der Ortsgruppenleiter, Berufsschuldirektor Kügelchen, einen eingehenden Bericht über die Tätigkeit der Ortsgruppe. In den letzten Monaten wurden über 190 Anträge von Hilfsbedürftigen bearbeitet. Geholfen wurde durch Zuweisung von Lebensmitteln, Schuhen, Bett=, Leib= und Kinderwäsche. Dazu konnten zahlreiche erholungsbedürftige Kinder und Mütter aus dem Amtsbezirke zur Erholung verschickt werden. Als segenereich erwies sich auch die Tätigkeit der Mütterberatungsstelle, die bisher von sehr vielen Müttern mit Säuglingen besucht wurde. Der Ortsgruppenleiter betonte, daß nur die wirklich notleidenden Volksgenossen unterstützt würden. Eingehend sprach er über den weiteren Ausbau der Ortsgruppe, der notwendig sei, da das Winterhilfowerk über die nötigen Mittel verfügen müsse. An alle Volksgenossen, die noch nicht Mitglied der NSV sind, ergeht die dringende Bitte, das große soziale Werk des Führers zu unterstützen und durch einen Monatsbeitrag den notleidenden Volksgenossen zu helfen. Weiter wies man darauf hin, daß ein überaus wichtiges Arbeitsgebiet der NSV die Schadenverhütung sei. Die Ortsgruppe der NSV hat es fertig gebracht, bioher 80 auswärtige erholungsbedürftige Kinder zu einem mehrwöchentlichen Aufenthalte im Amtsbezirk unterzubringen. Die Feuerschutzwoche in der Gemeinde Heune (Hennef): In den letzten Tagen berichteten wir bereits, daß man während der Feuerschutzwoche vom 17. bis 23. September in den Ortschaften Hennef, Warth und Geistingen eine Entrümpelung der Speicher durchführen will. Die Entrümpelung geschieht am Dienstag in Geistingen, am Mittwoch in Hennef und am Donnerstag in Warth. Montag wird man an alle Hausbesitzer Tafeln mit Maßgaben zum Selbstschutz zur Verteilung bringen. Mittwochabend werden die einzelnen Löschzüge in ihren Orten Exerzier= und Angriffsübungen zeigen. Samstag, 22. September, findet eine Kontrolle aller öffentlicher Gebäude, Tanzsäle und Fabriken statt. Am Sonntag, 23. September, ist nachmittags auf dem neuen Marktplatze in Hennef eine große Schauübung der gesamten Amtswehr. (Hennef): Johann Hochhäuser, Burgstraße, feiert am heutigen Freitag seinen 89. Geburtstag. Der Aktersjubilar erfreut sich noch bester Rüstigkeit. Die Feuerschutzwoche der Amtsseuerwehr Lohmar (Lohmar): Für Montag, 17. September bis zum 23. September hat die Feuerwehr in Lohmar folgenden Dienstplan: Nachmittags 6 Uhr Antreten der Amtsfeuerwehr in Donrath bei Krumbe an der Jabachtalstraße, Marsch zum Bürgermeisteramt, Meldung der Wehr, Propagandamarsch mit SA, PO, RSV, durch Lohmar zum Saale Schnitzler, Anhörung der Rundsunkübertragung der Rede des Landfeuerwehrführers. Der Mittwochnachmittag sieht für nachmittags 6 Uhr einen Propagandamarsch der Löschzüge in ihren Standorten und anschließenden Exerzierübungen vor. Am Freitag beginnen die Schulübungen schon um 5 Uhr, woran die gesamte Wehr in Altenrath teilnimmt und zwar der Löschzug Scheiderhöhe mit der Motorspritze, Löschzug Breidt mit Saug= und Druckspritze, Löschzug Altenrath am Steigerturm. Anschließend wird ein Gesamtappell stattfinden. Am Sonntagmorgen, den 23. September sind die Abschlußübungen, die aus Alarmund Angriffsübungen bestehen, in den einzelnen Löschbezirken. : Immer wieder Obst= und Gartendiebstähle (Herchen): Die Obst= und Gartendiebstähle nehmen hier in der letzten Zeit in erschreckendem Maße zu. Nachdem die Gemeinde in der vergangenen Woche das Obst an den Gemeindewegen versteigert hatte— meistens an kleinere Leute, die im Winter etwas Obst haben wollen — wurde nun von unberufenen Händen eine Reihe der versteigerten Bäume„abgeerntet“. Aber auch Gemüse wird heimlich von Gartendieben von den Feldern geholt. 14. Septenbee 1934. Die neuen Schulzen und Schössen im Schleidener Bezich (Schleiden): In den Gemeinden des Schleidener Bezirks wurden bestätigt in der Gemeinde Bronsfeld zum Gemeindeschulzen Gustao Wahl, in Gemeindeschöffen Paul Knips und Johann Müller; in Overhausen zum Gemeindeschulzen Karl Königs, zu Gemeindeschöfen Franz, Stollenwert und Bronz Pigher, ing, eägte scheidt zum Dorsschulzen Leo Henz, Ludwig Jentges und Josef Stoll; in Schöneseissen zum Dorsschulzen Bernhard Gehlen, zu Gemeinbeschoffen Karl Henz und Karl Kirch. (Heimbach): Zu neuen Gemeindeschöffen wurden ernannt in der Gemeinde Heimbach Josef Schöller und Büroinspektor i. R. Wilhelm ReitzHasenfeld; in der Gemeinde Hausen Kaufmann Stefan Müller=Blens und Handwirt Peter Heinen=Hausen. Der Führer als Pate (Dreiborn): Beim 12. Kind der Eheleute Steffen von hier hat Reichskanzler Adolf Hitler die schaft übernommen. Neben einem erhielten die Eltern auch einen namhaften Geldbetrag. Beim 10. Kind der Eheleute Steffen übernahm Reichspräsident von Hindenburg die Ehrenpatenschaft. (Blumenthal): Unerwartet stard hier der im ganzen Kreis Schleiden bekannte Großkaufmann Alois Berners. Seine weit über den Kreis hinaus bekannte Getreidesirma hat er aus kleinsten Anfängen zum größten Unternehmen dieser Art im Kreise Schleiden emporgearbeitet. Die Kreisbauernschaft Schreiden, mit der er im Interesse des Reichsnährstandes zusammenarbeitete, hat in dem Verstorbenen einen ihrer tüchtigsten Mitarbeiter verloren. 75 Jahre Kriegerverein in Hellenthal (Hellenthal): Der Kriegerverein Hellenthal seierte sein 75jähriges Bestehen. Die wogenlangen Vorbereitungen ließen einen schönen Erfolg erhoffen, aber leider machte die ungünstige Wetterung einen Strich durch die Veranstaltung. Die auf dem Schützenplatz im Olestal vorgesehene Feier mußte ausfallen. Glücklicherweise blieb es um die Zeit des Festzuges, an dem sich auch auswärtige Krieger= und Schützenvereine beteiligten, regenfrei. Nachher man sich wieder darauf beschränken, das Fest in die Gasthöfe zu verlegen, die über mangelhaften Besuch nicht zu klagen brauchten. Bostabfabfragen im Vielbalter=Bezilk Sroßer Einnahmeanssall durch schlechte Absatzmöglichkeiten im Kreise Schleiden (Bleibuit): Die gut besuchte Hauptversammlung des Obst= und Gartenbauvereins befaßte sich u. a. mit Fragen des Obstabsatzes. Der Kreissachschaftsleiter für Obstbau, Lehrer Stoff=Kall, betonte, daß die Rentabilität der Obsterzeugung, weil sie nur nebenerwerbsmäßig betrieben werde, stark gedrückt werde. Die Obstabsatzfragen habe den Obstbauern in den letzten Jahres vieles zu schalten gemacht. Herbst sei den Obstbanzrn zus Kreisgedlet. durch die tschlochten-Absatzmogs#hreiten nachgewiesener Einnahmeaussall von 120 000 Mark entstanden. Nur ein gemeinschaftlicher Absatz könne diese Einnahmeausfälle verhindern und die Obstbauern vor Angst= und Notverkäufen schützen. Im Jahre wurde bereits eine Obstabsatzgenossenschaft für den Kreis Schleiden ins Leben gerufen, deren Tätigkeit jedoch nicht von langer Dauer war. Die Unterstützung dieser heute noch bestehenden Genossenschaft sei Dienst am Volksganzen und sichere dem Obstbauer einen höheren Gewinn. Der Exfolg der Versammlung war, daß 14 Bauern ihren Beitritt zur Genossenschaft erklärten. Die Speicher werden durchsucht (Mechernich): Nachdem verschiedentlich auf die Notwendigkeit der Entrümpelung der Speicher hingewiesen worden ist, beginnt am 17. September die Kontrolle der einzelnen Speicher. Eigentümer von Speichern, die ihre Speicher nicht entrümpelt haben, können in Strafe genommen werden. Kein Dekanatofest (Mechernich): Die im Bezirksverband der Kirchenchöre des Dekanats Mechernich vereinigten Chöre haben beschlossen, von der Abhaltung des alljährlich üblichen Dekanatsfestes Abstand zu nehmen. (Mechernich): Die Amtskasse weist darauf hin, daß die bis zum 15. August fällig gewordenen Staats=, Gemeinde=, Bürger= und Kirchensteuern und sonstigen Abgaben der Steuerpflichtigen der Amtsbezirke Mecher=: nich und Eicks bis zum 15. September an die Amtokasse in Mechernich zu zahlen sind. Wer nimmt Saarkinder auf? (Mechernich): In diesem Sommer noch sollen Saarkinder im Mechernicher Bezirk untergebracht werden. Der Aufenthalt der Kinder wird sich auf mehrere Wochen erstrecken. Die Ortsgruppenleitung der RSB, Neugründung des Eiselvereins Siegburg Schulrat Waterinet zum Vereinführer bestimmt. (Stegburg): Eine Versammlung von Interessenten für den Eifelverein fand hier im Hotel zum Stern statt. Lange Zeit hatto die Tätigkeit des Siegburger Eifelvereins geruht. Nachdem die neuen Statuten verlesen waren und nochmals der Zweck des Vereino erläutert worden war, schritt man zur Neugründung und zur Wahl eines Führers, die auf Schulrat Waterinet fiel. Der Rodner des Abends von Bank, hielt einen Vortrag über Afrika: das Heimatgefühl macht sich ja in der Ferne besonders stark bemerkbar, umgekehrt steigt in der Heimat die Sehnsucht nach der Ferne. Einleitend sprach er über Kolonialpolitik, die von allen Völkern und zu allen Zeiten mit mehr oder weniger großem Erfolge betrieben worden sei. Kolonisieren trenne nicht von der Heimat, sondern verbinde vielmehr, nicht zuletzt auch wirtschaftlich. Der Vortragende gab einen geschichtlichen Ueberblick über die Gewinnung der deutschen Kolonien und stellte ihren Wert heraus. An Hand von Lichtbildern wurde der Kreis von dankbaren Zuhörern durch einen dreistündigen Vortrag über alles Interessante und Bemerkenswerte aufgektärt. (Siegburg): Der Stadochof der## Lutzo überreichte Pg. Günter von Braunschweig im Namon des Führers das Ehrenzeichen für die Teilnahme am HitlerAufmarsch im November 1923 an der Feldherrnhalle in München. Im geldenen Kranze (Siegla:): Am gestrigen Donnerstag foierten die, Eheleute Theodor Lorenz und Sybilla geb. Lucht das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Die Nachbarschaft hatte rührig für die Ausschmückung des Fester gesorgt. So zierten gestern Fahnen und Girlanden die Wilhelmund Hauptstraße hinauf bis zum Lokale Bröhl, wo die weltliche Feier stattfand. Am Mittwochabend brachte der Sieglarer Musikverein, der Mandolinenverein, der Kirchenchor und der Männergesangverein bei einem Feuerwerk dem Jubelpaare eine schöne Serenade dar. Gestern morgen sprach Pastor Böhm bei der kirchlichen Feier dem. Jubelpaare die herzlichsten Glückwünsche der Kirchengemeinde aus. Schon über 30 Jahre gehört Herr Lorenz. dem Kirchenvorstande an. Trotz ihrer 76 Jahre sind beide noch recht eüstig. (Spie): Der Reichsbahndeamte Jakob Heidon=beging sein 25jähriges Dienstjubilkum. weist auf die Ehrenpflicht gegenüber hin und bittet um Angabe der Familien, die bereit sind, ein Saarkind aufzunehmen. Vom Laum gesürzt (Wissen): Beim Obstpflücken stürzte ein Anwohner der Adolf=Hitlerstraße vom Baum und zog sich schwere innere Verletzungen zu. Der Verunglückte mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Eine Kartossel 304 Sramm (Wissen): In der Hüttenkolonie der Vereinigten Stahlwerke konnte ein Einwohner eine Riesen=Kartofsel, die das stattliche Gewicht von 804 Gramm aufwies, ernten.geschere Schlägerei uns Resselstechert (Betzdorf): Einige. betrunkene junge Burschen zettelten in Niederschelderhütte eine Schlägerei an, wobei auch das Messer eine Rolle spielte. Durch Messerstiche wurde eine Person schwer verletzt. (Betzdorf).: Ein Sohn der Eheleute Heinrich Solbach wird am 22. September im Dom zu Hildesheim seine Weih: als Neupriester empfangen. Der Neupriester feiert am 30. September hier seine Primiz. Preisschiehen der Sendarmerie (Betzdorf): Auf den Schießständen in Klingelbach hielt die Gendarmerie des Kreises Altenkirchen das Abschlußschießen ab, mit dem ein Preisschießen verbunden war. Als Preisträger gingen hervor: 1. Preis Gendarmerie=Wachtmeister Möbus, Gebhardshain, mit 157 Ringen, 2. Preis Gendarmerie=Wachtmeister Dudkowfki, Flammersfeld, mit 156 Ringen, 3. Preis Gendarmerie=Wachtmeister Cosev, Hinterfischbach, mit 154 Ringen, 4. Preis Gendarmerie=Oberwachtm. Richards, Altenkirchen, mit 153 Ringen, 5. Preis GendarmerieWachtmeister Lange, mit 152 Ringen, 6. Preis Gendarwerie=Oberwachtmeister Mörsch, Wissen, mit 150 Ringen. Mit dem Krastwagen tödlich verunglückt (Altenkirchen): Ein Metzgermeister aus Köln, der mit seinem Auto zur Teilnahme an einem Lehrkursus unterwegs war, verlor bei Wallmeroth plötzlich die Herrschaft über seinen Wagen und fuhr in den Straßengraben. Der Wagen überschlug sich und begrub die Insassen unter sich. Der Metzgermeister war auf der Stelle tot, während seine ihn auf der Fahrt begleitende Frau unverletzt blieb. Bomben auf friedliche Meuschen und befestigte Städte (Troisdori):„Wegen der großen Nachfrage nach Eintrittskarten sieht sich die Ortsgruppe Troisdorf des Reichsluftschutzbundes veranlaßt, den am Samstag, 15. September, 20.30 Uhr, im Saale Thießen stattfindenden Vortrag am Sonntag, 16. September, 20.30 Uhr, zu wiederholen. Die Eintrittskarten gelten wahlweise für einen der beiden Tage. Der Redner wird Tatsachen bekanntgeben, die bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Den Vortrag begleitende Lichtbilder zeigen die verheerende Wirkung eines Luftangriffs. Kein Troisdorfer sollte bei dieser Kundgebung des Reicholuftschutzbundes fehlen. : Der Vau der neuen Molkerei in Buchholz (Buchholz): Mit dem Bau der Molkerei hat man hier bereits begonnen. Gegenwärtig ist man mit der Kellerausschachtung beschäftigt. Der Bau, der unmittelbar am Bahnhof Buchholz liegt, soll noch in diesem Heröst fertiggestellt werden. Die Inbetriebnahme der Molkerei soll im Frühjahr 1935 erfolgen. (Herchen): Ein dreijähriges Kind, das sich ein Radfahrer auf das Rad gesetzt hatte, fiel plötzlich vom Rad und schlug derart auf die Straße auf, daß es mit schweren Kopfperletzungen zum Arzt geschafft werden wahte. Hühnerdiebe in Eitor (Eitorf): Hier wurden einer Witwe, die in letzter Zeit bereits dreimal von Dieben heimgesucht wurde, in einer der letzten Nächte wieder zehn legereife junge Hühner aus dem Stall gestohlen. Hoffentlich wird man den Dieb, der ortokundig gewesen sein muß, bald erulger 14. Seplember 1934. Geueral=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten. Nr. 15 035. Kofi..... Berliner Börse vom 18. Sept. 1933. -ThbE Far Festverz. Werte 975(9) Bonner Stadt Anleibe v. 26 6%(8) Bonner Stadt Anleibe v. 29 6%(81 Pr. Ld. Pfd.-A Ptd. R. 19. 6%(D Pr. 1A. Ptd.-A Ptd. R. 9 6%(80 Pr..d. Pid.-A Komm.-G. R. 20 6%(8) Pr..Gofddr. 6%(81 Rb.-W. Bod. Oof. F, 2, s 12. 10 6%(8# PIMpf.-A. N. 19 9 L. S 6(00 nu. W Gold 4, 6. 10. 12— 6% Westd. Gold 61 er)*) Verkehre-Aktien Hamburg-Amerike Hamburg-Südam Norddeutacher Lloya Allg. D. Kredit Bank k. eiektr. Werte Berl. Handels-G. Commers u. Priv. Deutsche Bank and Disk.-Gesellsch. Dresdner Bank Reichsbank. Westd. Bodenkr. Industr.-Aktien Aschen-München“) 120 Acoumulat.-Fabr. A. k. G. Augeburg- Nürnbers Basalt Aktien Lins Bemberg Bergmann Elektr. Berlin-Karler. Ind. Berl. Maschinen-Bau Bonner Bergwerke. u. Hütten-Vereine) Braunk.-Zuk.-Akt. e Buderus-Eisen Charlottenb. Wasn Chem. v. Herden 8vem Albert... Gummi-W. Hann. Dahlbusch Bergw.“) Daimler Bens D. Atl.-Telegr. Deutsche Erdöl Deatsche Gold- u. Silb.-Scheide-Aust. Deutsche Kabelw. Otsch. Linoleum-W. Otsch. Spiegelglas Dortmunder Aktien Dortmunder Unlon Dürener Metall Dynamit Nobel 9) Kölner Börse Berliner MarkGeld Amerika.4 Farbenindnetrie Feldmühle-Papier Felten u. Qullleaum Geisenkireh, Berze Ges. f. el. Untern. Gias Schalke Goldechmidt Th Hachetbal Harpener Bergbau Hligers Verzinkereit Hoesch-K. Neuessen Hohenlobe-Werke Hubertus-Braunk. ise Berzbeu Kallw. Aschereieben Keramag Klöckner-Werke Koksw. u. Chem. F. Kronprins Metall Mannesmannröhren Mansfelder Berghauf Maschinenb. Unter: Metallgesellschaft Phönix Bergb. Polyphonwerk Rasgaln Farben Rhein. Braunkohlen Rhein, Stahlwerke Rh.-Westf. Elektr. Rh.-Westf. Kalkw. Riebeck Montanw. Roddergrube Drühi Rositzer Zucker Rütgerswerke Salsdetfurth Kall Sarotti-Schokolade Schuckert Elektr. Schultheiß- Brauereil Siemens u. Halske Stöhr Kammge Stolberg Zink Stollwerck Gebr. Tuchfabrik. Aschen Ver. Dt. Nichel w. Ver. Glanastoft Ele. Ver. Stahlwerke Vogel Dr. u. Kab. Westd. Kaufhot Westeregein Wicküler Küpper .— Zellstoft Waldhet gefragt. Tagesgeld erforderte unverändert—4½ Prozent. Am Valutenmarkt hörte man London=Kadel mit.00½, das Pfund lag etwas schwächer. Rölner Börse Auch gestern zeigte die Börse das schon keit Tagen ruhzige Bisd. Das Publikum fehlte wieder mit Aufträgen und die Spekulation verhielt sich ebenfalls reserviert. Aus der Wirtschaft lagen Anregungen besonderer Art nicht vor. Die Veränderungen betrugen meist nur Bruchteile eines Prozentes und die Kurse zeigten eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Die Börse schloß mit abbröckelnden Kursen still. Frankfurter Abendbörse e#####ndbörse verlief ruhig und zeigte im Die Abendbörse berlief rudig und zeigte im ganzen genommen gut gehaltene Kurse. Der Berufshandel wie auch das Bankenpublikum zeigten auch für die an der Mittagsbörse noch bevorzugten Papiere Ermüdungserscheinungen. Das Nachbörsengeschäft war belanglos. Berliner Getreidegrohmarkt An der Lage des Berliner Getreideverkehrs hat sich im großen und ganzen kaum etwas geändert. Das Angebot in Brotgetreide ist eher geringer geworden, während die Mühken lediglich für Roggen etwas Aufnahmeneigung bekunden. Auch sonst sind die Absatzmöglichkeiten die gleichen geblieben. Haser ist gering offeriert, während am Platze der Konsum weiter Interesse zeigt. An der Küfte ist die Nachfrage ruhig. Am Gerstenmarkte kam in stärkerem Maße Material heraus, wobei allerdings Futtergersten nach wie vor eine Ausnahme bilden. Das Geschäft verläuft recht ruhig, da lediglich milde, gelde, leicht beregnete Braugersten Beachtung finden. Mehle unverändert. Für Röggenaussuhrscheine verhält man sich zurzeit abwartend. Kolonialwerte werte atrke 4 890 u.#ib. 14 12 Lage des deutschen Kartosseimngrhe, Die unsichere Lage des deutschen Kartoffelmarktes läßt zurzeit nur die dringendsten Abschlüsse zu. Vielsach fanden die Umsätze auch zu gedrückten Preisen statt. Die Aufnahmefätigkeit der Verprauchergebiete ist gegenüber dem verhältnirmäßig reichlichen Angebot nur gering. Jede Befürchtung, daß die Preise weiter fallen könnten, ist unbegründet, da die festgesetten Mindestpreise nicht unterschritten werden dürfen und auch, aller Voraussetzung nach, während des Herdsigeschäftes weiter nicht herabgesetzt werden. Gestern wurden folgende Preise ab jeweiliger Vollbahnstation je Zentner lose im Großhandel bezahlt: ab Hannover=Altmark Juli 4,75 NM., Erstlinge und Taselkönig 4 RM., Industrie 3 früheste Gelbe und Zwickauer Frühe.70 RM., Odenwälderblaue.70 RM; ab Hessen, Westerwald Erdgold.05 RM. und Industrie.15 RM. Markt=Bericht der Versteigerungs=Zentrale landwirtsch. Erzeugnisse, Roisdorf, am Güterbahnhof, vom 13. Sept. 1934 Je 100 Pfund: Strauchbohnen 8,90—.60, Julibohnen 10.30 bis 12.40, Stangenbohnen 10,30—11,70, Stangenwachsbohnen .30—10,40, Wachsbohnen 8,60—10,30, Prinzeßbohnen 15,10 bis 17,60, Wollbohnen 3,80—4,70, Zwiebeln 3,80—4,10, Einmachzwiebeln 4,70—5,60, Tomaten A 2,80—3,30, C EC 1,60—2, Birnen 1—12,10, 2.80—7,30, Aepfel 1.20 bis 10.20, 2—6,60, Jallobst.20—.50, Pflaumen.30 bis .40, Mirabellen 11,40, Pfirsiche 1 18.20—21, 2 10.30—15.30, Essiggurken a 10,10—14,20, b.20—.70, Salzgurken c.80 bis.80, Salatgurken d 1,60—2,70, Genfgurken 1. Anfuhr: sehr gut. Nachfrage: gut. Verkaufsverbot von Winteräpseln Die vom Reichsbeauftragten für die Regelung des Absatzes von Gartenbauerzeugnissen vor wenigen Tagen erlassene Anordnung, nach der auf Wochenmärkten, in Ladengeschäften und im Straßenhandel der Kleinverkauf und das Feilhalten von Winteräpfeln, abgesehen vom Fallobst, bis auf weiteres verboten ist, sei, wie der Zeitungsdienst des Reichsnährstandes mitteilt, notwendig geworden, weil bereits jetzt ausgesprochene Wintersorten, die für den Verbrauch noch nicht geeignet sind, zum Angebot gebracht würden, obwohl zur Zeit bei der frühen und reichlichen Ernte schon ein außerordentlich starkes Angebot an Früh= und Herbstäpfeln zur Verfügung stehe. Zudem seien große Mengen von Birnen, Pflaumen und Tafeltrauben an den Märkten vorhanden, sodaß die Nachfrage nach Obst in jedem Falle ohne weiteres gedeckt werde. Die Winteräpfel seien in erster Linie dazu bestimmt, in den Wintermonaten, wenn die nicht haltbaren frühen und Herbstsorten bereits zur Verwertung gebracht sein müssen, den Bedarf aus der einheimischen Erzeugung zu decken. Außerdem sei es gerade in diesem Jahre bei den guten Erträgen an Aepfeln und Birnen Reigende Bermitnungslatigten für stenenfachende Angestente Auch im August war die Entwicklung des Arbeitseinsatzes der Angestellten günstig. Deutsch-Ostefeika Neu-Quines Otavi-Minen -Notierung vom 13. Sept. Briet Geld Briet Holland 169.73 17 Italien Oesterreich Schweis 61. Metalle. vom 18. Sept. 1934. 88 Sehmnitel 99.907 220 00 keinsilber t.#. perig. 40.85—43 . Berliner Börse Die Berse war wieder sehr still und nur wenig verändert. Die kleinen Kursschwankungen nach beiden Seiten hielten sich etwa die Wage. Die Kulisse nahm unter dem Eindruck des Berichts des Konjunkturinstituts über die unverminderte Belebung in den Investitionsgüterindustrien teilweise Neuanschaffungen vor. Die Nachrichten über die günstige Entwicklung im Maschinenbau kamen besonders wieder Orenstein zugute, die bei lebhaften Umsätzen erneut ¼ Prozent höher bezahlt wurden. Autowerte waren wenig verändert. Nachrichten, daß der Kraftwagenbau zurzeit mit 91,3 Prozent der Kapazität beschäftigt ist, waren in Publikumskreisen noch nicht bekannt. Aus dem Rahmen fiel auch die den großen ausländischen Turbinenauftrag bei recht lebhaften Umsätzen fast 1 Prozent höher bezahlt wurde. Im einzelnen waren Montanwerte etwa ½ Prozent schwächer, Braunkohlenaktien konnten bis auf Ilse(minus 1¾) etwa ½ Prozent anziehen. Kalt= und Chemiewerte lagen sehr ruhig, Farben bröckelten um ¼ Prozent ab. Am Rentenmarkt entwickelte sich wieder größeres Geschäft in Genußrechten aufgewerteter Industrieobligationen, die auf Hoffnungen, daß mit einer Zinszahlung in absehbarer Zeit zu rechnen sei, etwa 4 Prozent gewannen. Die übrigen Renten lagen ruhig, aber freundlich. Auslandsrenten waren unter Führung von Mexikanern allgemein befestigt, besonders Tehuantepec waren Nach den Beobachtungen der Stellenvermittlung der Deutschen Angestelltenschaft ist auch für den Monat August eine günstige Entwicklung des Arbeitseinsatzes der Angestellten festzustellen. Die Vermittlungsziffern konnten gegenüber dem Vormonat eine weitere Steigerung erfahren. Das Ergebnis spricht grundsätzlich für eine sich durchsetzende echte Konjunktur, denn der Monat August bringt im allgemeinen für Angestellte keine saisonbedingten Einstellungen. Da die Verordnung des Herrn Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung über den Austausch von jungen gegen ältere Angestellte vom 28. August auf das Vermittlungsergebnis noch ohne Einfluß war, bestanden nach wie vor hauptsächlich für jüngere Angestellte günstige Vermittlungsmöglichkeiten. Dabei wurden— wie immer— Kenntnisse und Berufserfahrungen gefordert, die in den Altersgruppen meist noch gar nicht vorhanden sein können. Nur für Angehörige technischer Berufe— Spezialisten bestimmter Gebiete, die kaum noch stellenlos sind— wurden Altersgrenzen nicht vorgeschrieben. Das Gesamtergebnis der Vermittlungsarbeit verteilt sich in regionaler Hinsicht auf das Reichsgebiet ziemlich gleichmäßig. Benachteiligt allerdings sind nach wie vor die auf Außenhandel eingestellten Wirtschaftsgebiete, im wesentlichen also die Hansestädte. Die stärkste Aufnahmefähigkeit hatten folgende Branchen: Hoch= und Tiefbau, Energiewirtschaft, metallverarbeitende und chemische Industrie. Bei den Kaufmannsgehilfen wurden vorwiegend gesucht: Spezialkräfte für das Banken= und Versicherungsgewerbe, Korrespondenten, Buchhalter, Drogisten=Fachkräfte und Verkäufer mit Dekorationsund Lackschrift=Kenntnissen(letztere insbesondere für Nahrungs= und Genußmittel, Eisen= und Manufakturwaren=Einzelhandel). Der Mangel an wirklich guten Kurzschriftlern und Maschinenschreibern hält an. Behörden angestellte konnten wiederum hauptsächlich nur in der freien Wirtschaft und bei Organisationen untergebracht werden, sofern entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen nachgewiesen werden konnten. Gemeindeverwaltungen allerdings verlangten auch wieder jüngere, mit den Kassenwesen vertraute Verwaltungsgehilfen. Für die Techniker ergaben sich gute Beschäftigungsmöglichkeiten im Hoch= und Tiefbau, Maschinen= und Werkzeugbau und in deren verwandten Gewerbezweigen. Stellenlose jüngere Hoch= und Tiefbautechniker sind kaum mehr vorhanden. Die Anforderungen von Werkmeistern im Schachtbau haben weiter angehalten, sodaß sich auch hier schon ein Mangel an guten Kräften bemerkbar macht. In der Metallindustrie ist für die Werkmeister gleichfalls eine Besserung eingetreten. Von den seemännischen Angestellten werden hauptsächlich Funkoffiziere und Ingenieuraspiranten angefordert, während Schiffsoffiziere zur Zeit wenig benötigt werden. Bei den Land= und Forstangestellten wurden nach wie vor jüngere Gutsangestellte gesucht. An Molkereiangestellten besteht bereits erheblicher Mangel, sodaß einige Bezirke die fast restlose Unterbringung auch der ältenen und verheirateten Angestellten melden konnten. Gut gestaltete sich bei den weiblichen raufmännischen Angestellten die Vermittlung von Stenotypistinnen, Kontoristinnen und Verkäuferinnen. Die Nachfrage nach Buchhalterinnen war geringer, jedoch konnten für diese Stellungen jetzt bereits mehr ältere weibliche Angestellte untergebracht werden. Teilweise fehlen tüchtige Lebensmittel=Verkäuferinnen. Die Zahl der Stellenangebote für junge weibliche Kräfte mit ungenügender Entlohnung hat zugenommen. Tüchtige, branchekundige Verkäuferinnen konnten auch bei höherem Lebensalter untergebracht werden. Für die Angestellten in der Haus=, Garten= und Landwirtschaft ist eine erfreuliche Belebung in der Vermittlungstätigkeit festzustellen. Ländliche Haushaltspflegerinnen und ländliche Wirtschafterinnen stehen in genügender Anzahl nicht mehr zur Verfügung. Ein fühlbarer Mangel an solchen Kräften ist insbesondere in Ostpreußen aufgetreten, aber auch im übrigen Reich übersteigen die Anforderungen die Zahl der vorhandenen Bewerberinnen. notwendig, nach Möglichkeit das Angebot um eine sarte Velastung der Morrt,inz, Papfef, eg hindern. Der Großhandel mit Win###psen.##0 von diesem Verkaufsverbot nicht berührt, sodaß also nach wie vor der Großhandel beispielsweise zum Zwecke der Einlagerung Winteräpfel aufnehmen könne. Ebenso werde auch die vielfach übliche Eindeckung# Verbraucher mit Winteräpfeln für den Bedarf in den Wintermonaten durch Käufe bei dem Erzeuger oder bei dem Handel dadurch nicht unterbunden werden. Die Kölner herbstmesse gut beschickt Die am 16. September beginnende Kölner Herhk, messe für Haus= und Küchenbedarf weist eine Belegung auf als die letztvergangenen Messen. Die Zahl der Ausstellerfirmen beträgt 301 gegen 282 im Herbst 1933 192 im Herbst f1932. Dabei wurden im Hinblick auf die Raumverhältnisse und die Absatzmöglichkeiten nicht alle Anmeldungen berücksichtigt. Die in der starken Ausstellerbeteiligung zum Ausdruck kommende vermehrte Unternehmungslust in der Industrie darf als ein günstiges Vorzeichen für den geschäftlichen Verlauf der Messe gewertet werden. Aber auch das Ergebnis der Leipziger Messe berechtigt zu der Hoffnung, daß die Aussteller in Köln ein befriedigendes Messegeschäft erwarten können. Was bringt Obst=, Gemüse= und Gartenbau auf der„Rheinischen Orenzlausschau“ Die Vielseitigkeit der Rheinischen Grenzlandschan in Kreuznach für Bauernkultur und Bauernrecht lupt sich schon jetzt bei dem Besuche des Ausstellungsgeländes feststellen.„Alles fließt". Das Wort hat hier seine volle Berechtigung. Hier wird flott gearbeitet an dem Erbhof, der sich wie aus dem Boden gestampft, entwickelt. Der Bauerngarten, der dahinter liegt, ist schon bepflanzt. Dort arbeitet man mit Bienenfleiß an der Aufstellung der Zelte und die große Zeltstadt ist im Rohbau sozusagen schon fertiggestellt. Dann schließt sich die Meliorationsschau an, wo der FAD nach den Angaben von Fachleuten hervorragende Arbeit leistet, indem der Gruppenführer die richtige Einfühlung für diese Arbeit hat. Man wird erstaunt sein, was hier alles in Bezug auf Trockenlegung der Wiesen geleistet wird. Anschließend hieran bietet die Ackerbauehrschau Was aber besonders eigenartig anmutet, das sind die Grünanlagen oder volktstümlicher gesagt, gärtnerischen Schmuckplätze. Die große Obstlehrschau wird mit musterhaften Baumpflanzungen und Beerenkulturen das Interesse erwecken. Hier wird auch die Einlagerung des Obstes in Erdmieten, die Obstsortierung und Verpackung, die Schädlingsbekämpfung und praktischer Vogelschutz gezeigt. In dem großen Obst= und Gemüsebau=Zelt wird zunächst in überzeugender Weise für unser gutes deutsches Obst Propaganda gemacht. Einen breiten Raum nimmt ferner die Obst= und Gemüseverwertung ein. Auch eingemachtes Obst und Gemüse wird verarbeitet und ausgestellt und die Verarbeitung praktisch gezeigt. Kreuznacher Gemüsegärtner und Rheinische Gemüsebauschulen werden zeigen, was sie trotz der Trockenheit dieses Sommers an guten Qualitäten in Gemüse verschiedenster Art zu erzeugen vermögen. Eine Obstlehrschau von größerem Umfange bringt die ProvinzialLehranstalt in Bad Kreuznach. Vor allen Dingen sind es aber die Obstzüchter des Rhein=, Nahe= und Glantals, des Hunsrücks und des Westrichs selbst, die zeigen werden, was für sie der Obstbau bedeutet, indem sie in reicher Beschickung die verschiedenen Wettbewerdsnummern zu lösen versuchen werden. Rheinischer Bauer und rheinische Bäuerin, auf zur Rheinischen Grenzlandschau in Bad Kreuznach! Deutsche Arbeit im deutschen Westen Die große Essener Herbstschau vor der Eröffnung Das Gelände der Essener Ausstellungsgesellschaft an der Norbertstraße, das vom 15. September bis 7. Obtober die große Essener Herbstausstellung„Deutsche Arbeit im deutschen Westen" beherbergt, zeigt in diesen Tagen ein lebendiges Treiben. In Halle 1 wird die Lehrschau„Volk und Wirtschaft“ aufgebaut, ir Halle 5 die Schau des Einzelhandels. Die Handwerker werden ihre Werkstätten in vollem Betrieb zeigen. An einer Stelle haben Arbeiter einen Dreibaum errichtet, um mit seiner Hilfe viele Zentner schwere Maschinenteile an ihren Platz zu bewegen. Brücken werden gebaut, Wege werden angelegt und mit bunten Beeten umrandet. Ein Arbeitsdienstlager steht bereits da; die Männer des Arbeitsdienstes graben einen Dorfteich, aus dem während der Ausstellung das Wasser für große Feuerlöschvorführungen geholt werden soll. Samstagmittag werden sich die Tore dem Publikum öffnen. Wer Menen iitsscnbtes-tielenbest- S e schies dn udu eee 4 1 5 KASng 14. Tepkember 1934. Cosima=Wagler and 5. R. Chamteriam über Bahrentn Im Verlage Philipp Reclam jun., Leipzig, herausgegeden von Paul Prezsch, Bayreuth, ist soeben der „Brieswechsel zwischen Cosima Wagner und Houston Stewart Chamberlain aus den Jahren 1888—1908“ erschtenen. Die zwanzigjährige Zeitspanne, die sich im Briefwechsel widerspiegelt, war für die Arbeit Cosima Wagners am Bayreuther Werk und für die Entwicklung d. St. Chamberlains zum großen germanischen Kulturphllosophen von ausschlaggebender Bedeutung. Wir dringen mit Erlaubnis des Verlages zwei Briefe im Voraddruck und werden auf das Werk nach Erscheinen noch zurückkommen. Der Brieswechsel gibt wichtige Aufschlüsse über die Stellungnahme Cosima Wagners und Chamberlains zu entscheidenden Fragen des deutschen Kulturledens. 15. Sept. 88, 3 Reichenbachstr. Dresden. Ein jeder ist nach seiner Art— und meine Art, hochverehrte Meisterin, war es, eine Zeitlang warten zu wollen, ehe ich an Sie schrieb, zu warten, bis Sie und Wahnfried und die Festspiele— alles, was man am besten in dem einen Wort: Bayreuth! zusammenfaßt, in eine gewisse perspektivische Entfernung gerückt wären. Gestehen will ich aufrichtig, daß, wenn ich trotz erschwerender Umstände doch heute schreibe, dies aus dem egoistischen Grunde geschieht, daß ich mich so sehr danach sehne zu erfahren, ob(nicht wie) es Ihnen geht. Daß Sie wirklich leben, daß Sie ein Zeitgenosse sind— mit den Lungen, mindestens, ein Genosse dieser Zeit—, es ist zu wunderbar und mir— wie manchem anderen— so unsagbar viel wert, daß wir selbst nach jener Tat von diesem Sommer, welche so herrlich Ihr Leben bewies— oder vielleicht auch gerade wegen dieser Tat—, uns von bangen Fragen und Zweifeln bisweilen beschleichen lassen.— Wenn die ungläubigen Jünger Wunden zu sehen verlangten, geschlagen von der Dummheit und der Bosheit und der Niederträchtigkeit— ich fürchte, es könnte ihnen leicht gedient werden. Zum ersten Male machte ich vorige Woche ein halbes Dutzend der indessen angehäuften Zeitungen auf: als wäre es ein„mot’ordre“, von allen Seiten fällt man über Sie her. Manches, was ich über Bayreuth las, war mir nicht unangenehm— es war ein Trost für das „Mode-Succés“ von diesem Jahre— und bewies über das Nötige hinaus, wie sehr die tiefgehendsten Mißverständnisse das plötzlich auflodernde„Verständnis“ für den Wert von Bayreuth erklären. Auch daß die alten Feinde— gezwungen, ihren wahren Zweck zu verhüllen— scharfsinnig herausgefühlt haben, daß man nur Sie zu treffen braucht, um das ganze Gebäude zu stürzen— nun, das ist eben Kriegslist. Daß aber die sog.„Wagnerfreundlichen“. Blätter, diejenigen, denen man glaubt, von denen man denkt, daß ihre Mitteilungen auf Tatsachen beruhen— daß diese Blätter Sie als „Sündenbock“ erwählen, alles, was ihnen gefiel, anderen zum Verdienst anrechnen, und alles, was minder gelungen schien, Ihnen zur Schuld legen— daß überhaupt die Leute es sich herausnehmen, von Ihnen in diesem Tone zu sprechen(sei er auch, wie bisweilen, salbungsvoll beratend und ermahnend), es muß einen doch im tiefsten Grunde ekeln. Ich habe nicht weitergelesen; und auch der Aerger ist schon lange beruhigt. Beunruhigend bleibt für mich nur die Frage, ob Sie nicht— natürlich nur„par ricochet“ — von diesen Erbärmlichkeiten zu leiden hatten? Und ob Sie es nicht mit allzu großer Bitterkeit erfüllt, zu wissen, daß die öffentliche Meinung während längerer Zeit in diesem Sinne bearbeitet werden wird, daß nichts dagegen getan werden kann? Sie begreifen mich wohl und wissen, daß ich nur mit der Künstlerin mitleide und nur für sie mich ängstige; denn der Künstler braucht Liebe— versagt man ihm die... Dem Denker stellt sich die Sache sehr einfach dar:— es ist die alte, alte Geschichte der Kreuzigung, welche sich ewig wiederholt und sich selbst in den Einzelheiten gleich bleibt—(Ach! um die Monotonie der Weltgeschichte!)—: die Dornenkrone trugen Sie schon— als einzigen Schmuck—; jetzt müssen die Knechte Sie anspeien! Für heute ist es nun aus. Kaum daß ich Ihnen noch sagen kann, mit welcher Dankbarkeit und Treue und verehrungsvollster Liebe ich an Sie denke; glauben Sie, bitte, daß ich mir sehr klar bewußt bin, wieviel Sie mir mit Ihrer Freundschaft geschenkt haben, denn dieses anerkennende Bewußtsein ist das einzige, was ich Ihnen dieten kann für das Viele, das Sie mir schenkten. In wahrer Verehrung Ihr Houston S. Chamberlain. Bayreuth, Wahnfried, den 17. September 1888. Ich entsinne mich, daß, wie ich im Jahre 81 im November direkt nach Neapel fuhr, eine ganz eigentümliche Erfahrung mir zuteil wurde: alles war bei mir, man kann nicht sagen, in Schnee, sondern in Schnee=Schmutz gehüllt, eine Gräue und Schwärze, die ganz unbeschreiblich ist; die Reise durch merkte ich keine Veränderung, am Morgen aber wußte ich nicht, wie mir war(wir waren abends in Neapel angekommen), ich konnte die Augen nicht aufmachen, ein Gefühl wie von einer Art Wiedergeburt bemächtigte sich meiner, und endlich mit einer Heiterkeit, wie sie nur die Kinder haben, sagte ich mir, es sei ja die Sonne, die meine Stube unbewohnbar machte(wegen der durch ein Augenleiden hervorgerufenen hochgradigen Empfindlichkeit der Augen gegen helles Licht); sie lachte und spielte und übergoß mich mit ihren Strahlen. Aehnlich ist es mir, mein Freund, mit Ihren Zeilen ergangen. Ich bin einer solchen Teilnahme so lange entwöhnt, daß mein Herz zuerst wie scheu davor war. Nun ist sie aber wie das wärmende Licht darin eingedrungen, und ich freue mis, ihrer, und es wird mir wohl dabei. Seit Stein mich verließ, hat niemand mit diesem Mitgefühl zu mir gesprochen, und ich dachte nicht, daß ich noch einmal solche Akzente vernehmen würde. Dafür gibt es keinen Dank(„welcher die Liebestat aufhebt“), sondern nur Empfangen und Erwidern von ganzem Herzen. Dabei haben Sie eine so eigenartige Weise, mir Ihr Mitgefühl zu bezeigen, daß ich nicht umhin konnte, ich mußte daran denken, wie im vorigen und anfangs unseres Jahrhunderts der Engländer als der Typus der Tiefe des Gemütes und der Ehrenhaftigkeit gewählt wurde, welcher der Frau Verständnis und Ergebenheit entgegenbringt, wie sie in ihrer zarten Lauterkeit als die idealsten Empfindungen anerkannt wurden. Von mir Ihnen zu sagen, ist nicht ganz leicht. Ich will Ihnen nur gleich gestehen, daß ich nach Abschluß der Festspiele viel geweint habe. Große, tiese Ergriffenheit über das— unter den erschwerendsten Umständen— erlebte Glücken war wohl die Hauptquelle dieser Tränen:„Nun danket alle Gott"; dann aber auch, ich darf es nicht leugnen, hat die Vereinsamung, in welcher ich in diesen meinen Empfindungen mich fühlte, wohl sehr dazu beigetragen, diese Tränen der Begeisterung in Tränen der Wehmut zu verwandeln. Ich glaube mich noch nie so verlassen gefühlt zu haben als in diesem Jahre. Ich bin mir wie die einzige vorgekommen, die das Bewußtsein unserer Ereignisse und ihrer Bedeutung in sich lebendig erhielt. Aber ich habe mir selbst große Vorwürfe bezüglich dieser Schwermut gemacht. Genügt es nicht, sage ich mir, daß ich danach trachte, das Wesen unserer Kunst unverwandt zu schauen; muß es selbst nicht so sein, und ist es nicht vollkommen genügend, wenn die anderen in ihren Ausübungen von diesem Geiste sich beseelt zeigen? Ja, ich mußte mir den Vorwurf machen, selbstsüchtig zu sein, indem ich es beklagte, außerstand gesetzt zu sein, die Empfindungen, die mich belebten, mit denen, die ich als die meinigen im höchsten Sinne betrachte, teilen zu können. So ist denn jetzt große Ruhe bei mir eingekehrt und ungestörte andächtige Dankbarkeit. Was draußen gesagt wird, berührt mich insofern kaum, als ich nicht fürchte, daß es die Künstler, die mir alle so gut und freundlich gesinnt sind, irremachen wied. Und draußen im Zuschauerraum habe ich auch Seeelen, die mich mit ihrer Liebe beglücken und ermutigen. Es ist ja traurig, daß die Oeffentlichkeit so bestellt ist, wie sie es ist, und gelingt es den Gehässigen wirklich, dem Publikum zu beweisen, daß wir in Bayreuth unsere Schuldigkeit nicht tun, dann sind, glaube ich, edelste Momente des Gemütslebens brachgelegt. Ich denke aber nicht, daß es gelingt, und— wenn Sie mir den Scherz zulassen wollen— ich will herzlich gern die Zeche dafür zahlen, wenn nur unser Liebesmahl sich erneuern kann. Früher hatte ich in mir der Bosheit und Beschränktheit gegenüber den Aberglauben ausgeburdet;„sie brächten mie Glück. Das, was in mir seit den Auffuhrungen lebt, ist zu tief, um die Ironie aufkommen zu lassen. Ich weiß mir keine andere Hilfe als wie die, welche mir vom Parstfal herkommt, zu welcher sich ganz natürlich dieses Vaterunser gesellt:„Vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern“. Auf Wiedersehen, teuerste Freunde! Wie, wörz er, Sie besuchten uns einmal in Bayreuth ohne Festspirle: Rein, um sich das zu sagen, was man nicht sagen kann, was aber durch das einfachste Geplauder sich uns aus. und eindrückt. Leben Sie wohl, mein Freund. Dieses Jahr hat mir viel gebracht. Zu dem Wertvollsten darunter zähle ich Ihr Mitfühlen mit mir. Ich vereinige mich mit meinen Kindern, um Sie von ganzem Herzen zu grüßen! Wagner. Hilse für Künstler und Kunsthandwerker (Eine Bitte Dr. Goebbels an die öffentlichen Bauverwaltungen) Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda gibt nachstehend eine an die Bauverwaltungen des Reiches, der Länder, der Gemeinden und der Körverschäften des öffentlichen Rechts ergangene Bitte be: kannt:„Baukunst ist Sinnbild des Staatslebens. Die Richtigkeit dieses Satzes beweist in bedauerlichem Maße die Baukunst der Nachkriegszeit, deren materialistische Einstellung nur zu häufig zu jener überspitzten, öden, sogenannten„Neuen Schlichtheit“ führte. Diese Sachlichkeit verzichtete auf die Mitwirkung der bildenden Kunst und des künstlerisch schaffenden Handwerks und nahm damit den deutschen Kulturschaffenden die Möglichkeit an den großen Aufgaben der Baukunst den künstlerischen Ausdruck des Volksganzen mitzuformen. Die nationalsozialistische Regierung, in Sonderheit mein auf diesem Gebiet federführendes Ministerium, hat die Aufgabe, hier Wandel zu schaffen und im Rahmen des großen allgemeinen Arbeitsbeschaffungsprogramms— insonderheit auf dem Gebiete des Bauwesens— dem kunst= und kulturschaffenden Menschen wieder Arbeits= und Gestaltungsmöchlichkeit zu gewähren. Zur Erreichung dieses Zweckes müssen die Bauverwaltungen des Reiches, der Länder, und der Gemeinden voranschreiten und durch ihr Beispiel anregend auf die privaten Bauherren wirken. Ich halte es hierbei für unerläßlich, daß bei allen Hochbauten(Neu=, Um= und Erweiterungsbauten) des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Körperschaften des öffentlichen Rechtes und der Körperschaften, bei denen Reich, Länder oder Gemeinden die Aktionsmehrheit oder die Mehrheit der Geschäftsanteile besitzen, grundsätzlich ein angemessener Prozentsatz der Bausumme für die Erteilung von Aufträgen an bildende Künstler und Kunsthandwerker aufgewendet wird. Als Bausumme sind die gesamten Herstellungskosten des Baues anzusehen mit Ausschluß der Kosten des Erwerbs und der Aufschließung des Baugrundstucks. Von obigem Grundsatz dürften, abgesehen von Bauten für untergeordnete Zwecke, die in keiner Beziehung zu Straßen oder Plätzen stehen, noch die Bauten ausgenommen werden, deren Bausumme den Betrag von 10000 Mark nicht übersteigt. Zu den Arbeiten der bildenden Kunst und des Kunsthandwerks rechne ich u. a. Kunstschöpfungen auf dem Gebiete der Malerei, der Bildhauerei, der Schmiedekunst, der Gießerei, der Kunstglaserei, der Kunstschnitzerei, der Kunsttischlerei und ähnlicher Kunsthandwerke. Ich rechne hierzu nicht alle serien= und fabrikmäßig hergestellten Erzeugnisse, sowie rein handwerkliche Arbeiten ohne künstlerische Bedeutung, wie Anstreicherarbeit, Stuckaturarbeiten üblicher Art und dergleichen. Ich bitte ferner Vorsorge zu treffen, daß das mit dem Bau verbundene oder innerhalb des Baues angebrachte Kunstwerk nicht um seiner selbstwillen als zwecklose Zutat, sondern sinnvoll in Beziehung zu dem Zweck des Gebäudes, zu den örtlichen Begebenheiten und zur Umgebung gebracht wird. Endlich bitte ich mit Rücksicht auf die furchtbare Notlage der freischaffenden Künstler und Kunsthandwerker bei den von mir gewünschten zusätzlichen Arbeiten für die bildende Kunst und das Kunsthandwerk Künstler, die einen Lehrauftrag haben oder die in irgendeinem Beamten= oder Angestelltenverhältnis stehen, nur ausnahmsweise heranzuziehen. Ich spreche die Bitte aus, mit tunlichster Beschleunigung die Bauverwaltung des dortigen Verwaltungsbereiches und die der dortigen Dienstaufsicht unterstehenden Gemeinden, Körperschaften der öffentlichen Rechts und Gesellschaften mit entsprechenden Anweisungen versehen und die Beobachtung dieser Grundsätze überwachen zu wollen. Ich bitte endlich, mir zum 1. September 1934 mitteilen zu wollen, welche Bauten bis zu diesem Datum seit Beginn des Etatsjahres 1934 in Angriff genommen wurden und welcher Prozentsatz hierbei für die künstlerische Turchdringung und Gestaltung des einzelnen Bauwerkes ausgewendet wurde, bzw. im Kostenanschlag vorgesehen ist. Ich bedarf dieser Mitteilung um einen Ueberblick über den Erfolg und das Ausmaß der von mir und sicher auch von der dortigen Verwaltung als notwendig erkannten Aktion zu gewinnen, wobei ich mir nach Lage der gewonnenen Uebersicht vorbehalten muß, die Materie gegebenenfalls auf gesetzlichem Wege zu regein!“ * Hilfe für die bildenden Künstler Der von Herrn Reichspropagandaminister Dr. Goebbels in der Presse erlassene Aufruf an die Bauverwaltungen des Reiches, der Länder, der Gemeinden und der Körperschaften des öffentlichen Rechts hat in den Kreisen aller freischaffenden Künstler größte Genugtuung ausgelöst und reges Interesse an der Durchführung der angeregten Maßnahmen erweckt. Eine von Anfragen, die an die Reichskammer der bildenden Künste bereits gerichtet wurden, beweisen, wie sehr der Aufouf geeignet ist, die Hoffnungen der zum größten Teil aufs schwerste um ihre Existenz ringenden bildenden Künstler neu zu beleben. Es wäre zu wünschen, wenn dem Aufruf des Herren Reichsministers Dr. Goebbels auch die Industrie und der Handel bei ihren Bauvothaben sowie die größeren Privatbauherren in angemessenem Umfang Folge leisteten, so daß zugleich mit der großzügigen Arbeitsbeschaffungsaktion sich auch die Kunst wieder in größerem Maße als in der letzten Zeit auf dem Gebiete des Bauwesens Eingang verchaffen könnte.... den günk, Gawi.“. Die Reichskammer der bildenven Kunste, Bernin C 2, Schloß Schlüterhof, der alle bildenden Künstler zur Ausübung ihres Berufes angehören müssen, sowie ihre einzelnen Landesstellen sind jederzeit gern bereit, allen Bauverwaltungen und anderen Bauherren kostenlos den Nachweis entsprechender Künstler(Architekten, Maler, Bildhauer, Graphiker, Kunsthandwerker) zu vermitteln und auf Anfrage jede gewünschte Auskunft zu erteilen. Strahlen und Vitamine gegen den Krebs In der weiteren Erörterung des Krebsproblems auf der Frankfurter Internationalen Wissenschaftlichen Woche sprachen dann zunächst Professor Dr. Hol felder=Frankfurt a. M. und Professor Dr. von EickenBerlin über die Krebsbehandlung mit Röntgen= und Radiumstrahlen. Besonders mit der letzten Methode hat Prof. v. Eicken bei Kehlkopfkrebs überraschende Erfolge erzielt. Prof. Dr. Schmieden=Franfurt a. M. äußerte sich aus seinen Erfahrungen dahin, daß die Behandlungserfolge bei sarkomen und anderen Geschwülsten bei Anwendung von Radiumstrahlen größer seien. Bei Magenkrebs aber sei die operative Methode unbedingt vorzuziehen; außerdem spiele die Bestrahlung für die Nachbehandlung eine große Rolle. Prof. SteppMünchen wies darauf hin, daß die Widerstandskraft des Organismus gegen Krebsgefahr wesentlich durch Zuführung von Vitaminen, und zwar in erster Linie der Vitamine C und D, erhöht werde. 100. Geburtstag des päpstlichen Kutschero Der päpstliche Kutscher Rinaldo Javschini feierte Ende voriger Woche seinen 100. Geburtstag. In seiner 55jährigen Amtszeit diente er vier Päpsten. Im Jahre 1870 wurde er zum Leibkutscher Papst Leo XIII. ernannt. Nachdem er diesen 25 Jahre gefahren hatte, behielt ihn auch Papst Pius X. in seinem Dienst. Im Jahre 1914, als Benedikt XV. zum Papst erwählt wurde, erhielt Jasschini die Oberaussicht in den päpstlichen Ställen. Als unter dessen Nachfolger Pius XI. der Kutschwagen durch das Auto verdrängt wurde, ließ man den Achtzigjährigen in seinem Amt, und der neue Papst bestätigte seinen Titel als„Kutscher des Papstes“. Der serz 1es Sradens Var Richard Dishte. Wem der Himalaja zürnt.! von Kichard Kienter 9) Ich ging voran. Die nächsten Stunden waren Stunden des Grauens. Der ganze Berg schien in Bewegung zu sein. Er schien seine Truppen ausgeschickt zu haben, um uns zu vernichten. Unablässig donnerten und krachten die Lawinen... vor uns... hinter uns... rechts von uns.. links. Wir blieben jedesmal, wenn das Donnern begann, voll Entsetzen stehen und sahen uns an. Näher und näher kam das Donnern... das Krachen .. die Böllerschüsse.... Jetzt kam es auf uns zu. Jetzt...! Aber jedesmal raste die Lawine an uns vorüber und nahm einen anderen Weg. Es schien, als wolle der Berg mit uns spielen, wie die Katze mit der Maus. Wenn man noch hätte sehen können, so aber im grauen Nebelmeer nur diese Laute des Todes auf sich zukommen hören, ist etwas teufliches..... Jedesmal Minuten der Todesangst... trifft sie einen oder trifft sie einen nicht...! g. Dann kam wohl eine Stunde, wo vollige Ruhe war. Wir tappten uns fast wie Blinde jeden Schritt... jede Handbreit vor uns untersuchend, weiter, aber dann auf einmal begann wieder leiser Donner: ie.## kam näher und näher, und diesmal war kein Zweint#an ... die Lawine kam direkt auf uns zu.... Schon donnerte sie direkt über uns. Es heulte. pfiff.. schrie.. wimmerte.. brüllte „Die Lawine, die Lawine“, heulte White auf. Mabel preßte sich fest an mich„Das ist das Ende!“ sagte sie und drückte meine Hand. Ich spürte, daß sie am ganzen Leibe vor Entsetzen zitterte. Das, was nun geschah, war wie ein Wunder. Die Lawine donnerte und tobte über uns hinweg. Warum riß sie uns nicht mit? Marum begrch ste ung nicht? Warum spürten wir nichts als eine ganz leichte wolke von Schneestaub, der kalt wie eine Geisterhand über Dag Kauachen der Lavime vendste., shon wor as ganz fern. Wir sahen uns an. Won der Vihhalgg Zern. (Nachdruck verboten.) „Wie ist das möglich?“ Ich sah um mich und blickte zufällig in die Höhe schrie beinahe auf. Da war die Erklärung. Ueber uns hing wie ein Dach ein Felsvorsprung. Darüber war die Lawine hinweggesegt. Wären wir nur einige Meter weiter nach links gegangen, so hätte uns die Lawine unbedingt in den Tod gerissen. Ich fand die Felswand und wie wir uns an ihr entlangtasteten, fanden wir eine Höhle. Keine Eishöhle, sondern eine trockene Höhle, die soweit man es hier erwarten konnte, sogar eine gewisse trockene Wärme aufwies... Hier verbrachte wir die nächste Nacht. Wir waren so erschöpft, daß wir in dieser Nacht wie die Toten schliefen. Trotzdem erwachten wir in der Frühe steifgefroren und konnten uns kaum bewegen. Mabels Zustand machte mir besondere Sorge.. Sie war totenblaß und ohne jede Kraft aufstehen zu können. 924 Jn Wen f. vatemi Sie lächelte mich an, aber dies Lachenn war so kraunig, daß es mir ins Herz schnitt. Ihr Puls ging so schwach, daß ich glaubte, er würde ganz einschlafen.„6452 M: 6. Ohne Zweifel, eine Stunde sparer ware sie tot gewesen. Sie wäre in den Tod hinübergeschlummert ohne es zu merken. Aus unserer kleinen Taschenapotheke, die wir aus den Trümmern des Flugzeuges gerettet hatten, gab ich ihr etwas Kardiazol. Das tat ihr gut und eine Stunde später war sie soweit, daß wir wieder weiter marschieren konnten... Wir mußten marschieren.. marschieren... Der Tod lief hinter uns her, denn die Mengen unseres Proviants waren gering und wenn der eher ausging, als wir Menschen erreicht hatten, war er Sieger geblieben in diesem Wettlauf ums Leben. Steine, die töten.... Auch die nächsten Tage sind eine Hölle für uns drei. Am ersten Tage stürzen wir alle drei in eine Schlucht und brauchen sechs Stunden, um aus ihr herauszukommen, Mabel hat in der Nacht Fieber und phantasiert und White ist ganz verrückt geworden. Er will sich durchaus in einen Abgrund stürzten um zu sterben. Das Sterbenwollen ist schon eine krankhafte Manie bei ihm geworden. Täinin miche: anf bin.i. Mabel bringe ich mit Chinin wieder auf die Beine, aber wenn das so weiter geht, wird sie die nächsten Tage nicht überleben. Am zweiten Tage ist White sast schneeblind und ich habe solche Kopfschmerzen, daß ich nur noch apathisch weitertaumele. Ich führe wie immer, aber ich habe das Gefühl, daß ich die anderen beiden an diesem Tage in den Tod führen werde. Trotzdem geht wie durch ein Wunder an diesem Tage alles gut und am dritten Tage sind die Kopfschmerzen wie fortgeblasen. Auch Mabel fühlt sich etwas besser und wir reden White solange gut zu bis er verspricht, sich heute besonders zusammenzunehmen. Ja, wir hatten alle drei die besten Absichten. Aber das schien dem Berg nicht zu passen. Auf einmal begann er zu donnern und zu brüllen. Wie ein wildes gereiztes Tier. Und dann kam sie angerast. Die urmee der Steine. Die Steine, die uns töten wollen.. Ein rasender Steinschlag geht nieder. Faustgroße Steine, Blöcke, Steine wie Kugeln, Steine wie Eier... in allen Größen, in allen Varianten. Es ist, als ob hunderttausend Kanonen auf uns schössen. Das kracht und donnert und knallt und heult heran, daß uns vor Schrecken das Herz stehen bleibt. Dazwischen eine Wolke von Staub und Schnee und Eisstücken. Die Armee wird uns vernichten. Eine der tödlichen Kugeln wird uns schon treffen. Es ist das erste Mal, daß wir in einem solchen Steinhagel stehen. Wir sind wie erstarrt. Erst als einer der Steine Mabel am Bein trifft und sie gell aufschreit, habe ich die Geistesgegenwart, sie am Arm zu packen und mit wilden Sätzen hinter eine Schneemauer zu springen. Die Schneemauer brach über uns zusammen, aber wir hatten das Glück, nicht von den Steinen getroffen zu werden. White finden wir nachher bewußtlos am BoEin Stein hatte En am Kopf verletzt und trotdem kann er noch von Glück sagen, denn nach fast einer Stunde kommt er wieder zu sich. Der Schädel war nicht gebrochen und außer einer kleinen Narbe behielt er nichts von diesem Abenteuer zurück. Die nächsten Tage bringen immer dieselben Leiden und Aengste. Jeden Augenblick kann der Tod über uns herfallen und wir leben in einer Nervenanspannung, die fast unerträglich ist. Aber ganz kritisch wird unsere Lage, als wir nur noch für zwei Tage Proviant besitzen. Dazu sind wir so schwach, daß wir kaum noch klettern können. Der Tod grinst uns direkt ins Gesicht und jetzt werden wir ihm auch kaum noch entgohen können. Und dann kommt auch der Tag, wo es nicht mehr weider geht. Mabel fiebert wieder stark und hat nicht die Kraft sich zu erheben. White ist so apathisch, daß es wirklich nicht mehe möglich ist, ihn weiterzutreiben. Ohne Mabel würde ich ja auch sowieso nicht gehen. Nein, jetzt ist der Tod beschlossene Sache. Seit zwei Tagen haben wir nichts mehr zu essen. Mabel trennt nur Stunden vom Tod, aber sie ist taopfer und lüchelt.„. 17462 Iuam Eesamuat. White liegt stumpffinnig unter einem Felsvorsprung. Vielleicht ist er schon tot. Ich selbst sehe nur noch Schleter von den Augen und in meinen Ohren dröhnt es wie der unab'ässige Fall großer Katarakte. Auch ich denke jetzt ans Sterden... * Der norwegische Tierfänger Olaf Rilsen, der auf einer Tierfangexpedition im Gebiet des Himalaja war, glaubte auf drei Leichen zu stoßen, als er uns durch einen Zufall fand. Mit unsäglicher Mühe gelang es ihm, uns ins Leben zurückzurufen. Da er reichlich mit Proviant und Medizin versehen war und mehrere Träger bei sich hatte opferte er fast eine Woche, um uns gesund zu pflegen. Es gelang ihm, und wir stehen lebenslänglich in seiner Schuld. White war sehr klein geworden, aber als ich ihn ein Jahr später in Bombay traf, kam ich gerade darauf zu, wie er seine wunderbaren Erlebnisse und Heldentaten im Kampf mit dem Himalaja einem staunenden Zuhörerkreis erzählte. Er errötete, als er mich sah und schwieg sehr plötzlich. Mabel und ich? Nun, das kann sich jeder denken....! Ende. Seite 13. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend! Vonner Nachrichten. 20 Fähle nuch meinem Vooebarken??? Professor Cari Clewing, gleichberühmt Schauspieler, Heldentenor und Stimmbildner, gewährte eine Unterredung, bei der er einige interessante Einzelheiten aus seinem erfolgreichen Leden erzählte: „Es gibt ein altes Sprichwort: Wem der Tod einmal vergeblich ins Auge sah, um den macht er zumeist lange Zeit einen großen Bogen! Ich hoffe, daß sich dieses Sprichwort auch bei mir bewahrheitet, denn es sind schon 20 Jahre verflossen, seit man meine Exekution vorbereitete, aber noch heute freue ich mich meines Lebens. Das kam einst so: In der Frühe des 2. September 1914 wurde ich vor Reims als Parlamentär kommandiert, um Rittmeister v. Kummer und Hauptmann v. Arnim in die feindliche Stadt zu begleiten, die zur Uebergabe aufgefordert werden sollte. An meiner Lanze flatterte die große, weiße Fahne, in der Hand hatte ich die Trompete, also die internationalen Formen waren in jeder Beziehung gewahrt. Kaum waren wir aber an die französischen Linien herangekommen, als wir gegen jedes Völkerrecht einfach gefangen genommen, in Ketten gelegt und im Triumph durch die Stadt Reims geführt wurden. Die Franzosen glaubten sich dazu berechtigt, als die beiden Offiziere nur einen mündlichen Auftrag und keine schriftlichen Beweise in der Hand hatten. Sie hielten uns daher für Spione und behandelten uns auch als solche. In den nächsten Nächten wurden wir in offenen Autos, immer mit verbundenen Augen und gefesselten Händen, ohne Mantel und vor Kälte zitternd, weitertransportiert. Lange Verhöre folgten, aber man wollte uns nicht glauben, daß wir nur als Parlamentäre gekommen waren. Das Endergebnis war, daß man uns eines abends mitteilte, wir seien als Spione verurteilt worden und würden in der Frühe des nächsten Tages erschossen werden. Um vier Uhr morgens wurden auch die üblichen Vorbereitungen getroffen: auf dem Hofe wurde vor einer Mauer Sand gestreut, damit das Blut der Erschossenen leichter zu entfernen sei, ein zweirädriger Karren zum Wegschaffen der Leichen fuhr auf und der zur Exekution befohlene Zug der Infanterie war angetreten. Fünf Uhr, die Stunde ist gekommen. Aber Viertelstunde auf Viertelstunde vergeht, ohne daß sich etwas ereignet. Wollen die Franzosen nur die Qual dieser letzten Stunde verlängern? Um sechs Uhr betritt ein Soldat meine Zelle und fordert mich auf, mich fertig zu machen. Ich bin fertig, wir gehen. Aber zu meinem großen Erstaunen geht es nicht nach dem Hof, sondern in ein Zimmer, wo ein französischer Generalstabsoffizier auf mich wartet. Er fragt:„Sind Sie Monsteur Clewing und Mitglied der Französischen Akademie?“ Auf meine bejahende Antwort fragt er:„Von wann ist Ihr Patent?“ Glücklicherweise kann ich ihm auch dieses Datum genau angeben. In diesem Augenblicke änderte sich die Lage vollkommen. Der Offizier ließ mir die Fesseln abnehmen, mich hinsetzen und nach weiterem zweistündigem Verhör wurde ich entlassen. Kurze Zeit darauf trafen wir drei Gefangenen uns im Eisenbahnzug wieder und in 30stündiger Fahrt gings nach Orlsans. Dort hielt man uns zwar noch drei Wochen fest und diese drei Wochen waren scheußlich, weil wir hundsmiserabel untergebracht waren. Auch der Gedanke, bis zum Ende der Krieges in diesem Käfig festgesetzt zu werden, war alles andere denn verlockend. Schließlich lud man uns wieder in die Bahn, dann in ein Auto und setzte uns am 1. Oktober 1914 auf freiem Felde aus mit dem Bemerken, 20 Kilometer weiter befänden sich die deutschen Vorposten. So kamen wir wieder zur deutschen Front zurück. Auna und Sigrid Unter diesem Titel ist jetzt im Nahmen der vom Holle u. Co.=Verlag in Berlin begonnenen Herausgabe der gesammelten Werke des aus Vonn stammenden Dichters Heinrich Zerkaulen dessen bereits unter dem Namen„Osternothafen“ im Jahre 1931 beim Volksverband der Bücherfreunde erschienener Roman neu herausgekommen. Daß gerade dieses Werk Zerkaulens nun auch einem größeren Kreise zugänglich gemacht wird, ist schon deshalb zu begrüßen, weil wir dies an ein aktuelles Zeitproblem, die Ehenot, rührende Buch des Dichters für sein bisher reifstes und tiefstes halten. Walter Norden, der bremische Großkaufmann, steht zwischen zwei Frauen, zwischen Anna Ivenstehn, seiner Gattin, der Mutter seines einzigen Kindes, die anschmiegsam, liebebedürftig, nichts anderes sein will, sein kann, als Gattin und Mutter, und zwischen Dr. med. Srinnerungen an die Geptombertage 1914 Sigrid Faber, die kraftvoll und klug sich ihr Leben selber gezimmert hat, die alles sich selbst verdankt und auch weiter verdanken will und die, in der Liebe durchaus Weib, im geliebten Manne wohl aufgehen, aber sich selbst dabei nicht verlieren will, denn— wie der Dichter einmal in diesem Buche sagt—„die moderne Frau ist nicht mehr das Liedchen des Mannes, sie ist sein Liebespartner“ und andererseits:„Der Mann, der reifer wird, will sich, sich allein in der reifsten Frau erleben. Er will nicht nur ergänzt sein. Er will sein Echo haben. Im Werk oder im Menschen.“ Walter Norden wird in diesem Kampfe fast zerrieben, denn er, wie überhaupt alle Menschen dieses Buches, ist ein ehrlicher, unbedingt anständiger und wahrhaftiger Mensch, der sich das Leben nicht leicht macht und dem über der Liebe zu Anna oder Sigrid das Versprechen der Treue steht, denn„wie kann er sich selbst treu sein, wenn er es anderen nicht sein kann“. So findet er denn auch mit Hilfe der beiden, jede in ihrer Art tapferen und opferbereiten Frauen nach hartem Ringen die Lösung des Konfliktes. Er findet sie im Opser, denn— und hier mag der Dichter wieder selbst reden, zumal seine folgenden Worte den ethischen Nern des Buches aufzeigen—„wirkliche Liebe kommt erst aus wirklichem Opfer. Erst wenn zwei Menschen so weit auseinander sind, daß nur noch die Scheidung übrig zu bleiben scheint, und sie bleiben in ehrlichem Einanderhelfenwollen doch zusammen, dann kann man überhaupt erst von Liebe sprechen“. So haben wir hier ein Buch, das niemand ohne inneren Gewinn aus der Hand legen wird. Und das ist wohl das Schönste, was man von einem Buche sagen kann. Könnte man es nur von jedem!.=.A. Krastwagen fährt in marschierende 18 Hamburger Hitler=Jungen verletzt Auf der Eutinerstraße fuhr gestern vormittag ein vier. sitziger Personenkraftwagen in einen Trupp Hambur= ger Hitler=Jungen hinein, 16 Jungen wurden teils schwer, teils leichter verletzt. Sie wurden dem hiesigen Johanniten=Hospital zugeführt.— Zu dem Unglück erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Hinter der Marschkolonne der Hamburger H3 versuchte ein größeker Personenkraftwagen, an den Jungen vorbeizufahren. Dabei übersah der Wagenführer jedoch einen ihm in einer Kurve entgegenkommenden kleinen Kraftwagen. Beide Fahrzeuge stießen unmittelbar hinter der Marschkolonne zusammen, wobei dem kleineren Wagen das linke Vorderrad abgerissen wurde. Der Führer des großen Wagens verlor die Gewalt über das Steuer, und der Wagen fuhr mitten in den Trupp Hitler=Jungen hinein. Ein Teil der Jungen wurde zu Boden überfahren und eine Strecke mitgeschleift. Aerztliche Hilfe war sofort zur Stelle. Steuerloses Flugzeug rast in die Zuschauermenge Auf dem Kattowitzer Flugplatz ereignete sich ein furchtbares Unglück. Ein Flugzeug, dessen Motor zum Start angeworfen worden war, setzte sich plötzlich aus undekannten Gründen ohne Steuermann in Bewegung und rafte auf eine größere Zuschauermenge zu. Vier Personen wurden von Flügeln der Maschine erfaßt, zu Boden geschleudert und verletzt. Sie wurden sofort ins Krankenhaus gebracht. Hier erlag der 21 Jahre al Eduard Janta aus Kattowitz kurze Zeit später seinen schweren Verletzungen. Eine weitere Person erlitt einen Beinbruch, während die Verletzungen der beiden anderen Verunglückten leichter Natur sind. 14. Septeucber 1934. Aus der Amgegend Gefrierfreier Straßenbelag erfunden (Marienderg): Nach jahrelangen Versuchen ist es dem hiesigen Schreinermeister Seiler gelungen, einen Straßenbelag herzustellen, der den Einflüssen des Einfrierens und der damit verbundenen unterworfen ist. Die Erfindung wurde patentamtlich geschützt und ist von einer Interessengruppe zur Auswertung erworben worden. Beim Obstpflücken abgestürzt (Königswinter): Beim Obstpflücken stürzte auf dem Heisterfeld ein Mann vom Baum. Er erlitt schwere Verletzungen. Lambertuskirmes in Vergheim=Sieg (Bergheim): Die Hauptkirmes wird hier am 23., 24. und 25. September in althergebrachter Weise geseiert. Der Turnverein und der Kanu=Klub„Pirat“ haben für den Kirmesmontag das weithin durch den Kundsunk bekannte Duett„Dot und“xggamenzghtk. tet. Außerdem wird die neugegründete Damen=####= lung des Turnverein unter der Leitung von Frl. Kehl und Frl. Weidenbrück=Sieglar Volkstänze aufführen. Wie wird das Wetter? 1 Kand um den Vportsonnlag. Das Sportprogramm des Sonntag läßt an haltigkeit zwar nichts zu wünschen übrig, weist aber nur ein Oberragendes Ereignis, nämlich den leichtathlettschen i ven Haschahielen von Deutschland und Dum. pätschen Länder an den Start bringt. schaften in Turin war Finnland schon unser schärfster Gegner, dessen Vertreter edenfalls 75 Punkte erzielten. Wenn wir tropdem in der Gesomtwertung mit 7 Siegen den ersten Platz vor Finnland und den Ubrigen europätschen Nationen errangen, so ist dies ein Ersolg, der unseren Leichtatbleten auch im bevorstehenden Kampf gegen Finnland den Rücken dürfte.— Internationale Veranstaltungen finden weiter noch in Kopenhagen, wo der Däne Nielsen gegen Lethinen antreten sol, und in Oslo statt.— Die erste deutsche Geväckmeister: schaft wird in München durchgeführt, während in num die traditionelle Ringstaffel gelaufen wird. Im Gusdau hat die Meisterschaftssaison schon voll eingesetzt. Am Sonntag wird in allen deutschen Gauen erbittert um die Punkte gekämpft werden. Viel Raum für private BeBei den Turnern derrscht noch reger Betried. Das Loreleybergsest, das Krahnendergsest dei Anderach und das fest deschließen die Reihe der Bergturnseste. In Wiesbaden wird die Geräteturn=Nationalmannschaft der DT aus Anlaß des Aufenthaltes des Reichssportführers in stärkster Besetzung Im Hocker steht die neue Saison unmittelahr vor der Tür. Um für den Silderschildwettbewerd gerüstet zu sein, trägt eine Auswahlmannschaf“ der Gaue 10 und 11 am Düsseldorf ein Probespiel gegen die Mannschaft des DSF Die Anderer tragen Wre levzten Regaten Dauerrudern auf dem Dortmund=Ems=Kanal und auf der Strecke Remagen—Gsdesberg interessiert vor allem die internationale Regatta, die am 14. und 15. Septomber auf dem elotenkangt in Amsterdam ausvesahren„gogenenog in Sein Im Tennissport bringt das kommende Wochenener i Kbin die Endrunden der Modenspiele. Als Endkämpfen stehen Rheinland, Baden und Schlesien bereits fest, während die Entscheidung zwischen Nordmark und Brandenburg am Samstagvormittag fällt. Im Lager der Boxer ist es wieder ziemlich rurig geworden. Berufsboxkämpfe größeren Stils werden nur in Manndeim am Samstag durchgeführt. Den Hauptkampf bestreiten Kreimes=Mannheim und der Dutsburger Selle. Außerdem trifft der Kölner Franz Dühders mit dem kuxemburgischen Leichtgewichtsmetster Veneziano zusammen. Der Radsport steht im Zeichen des Dreiländerkampfes Deutschland=Belgien=Schweiz, der am als Fernfahrt auf der 657,9 Km. langen Strecke Basel—Fieve ausgefahren wird. Die Deutschen werden fast mit Mannschaft antreten, die die Fernfahrt Berlmn—Warschau so Aberlegen gewinnen konnte. Das motersportliche Ereignis des Sonntags ist das internationale Schleizer Dreiecksrennen, zu dem alles, was Motorradsport einen Namen hat, am Start sein wird.#### Bad Neuenahr wird am Samstag und Conntag moditsportfest des Westens“. einem Findigkeitswettbewerd, einer Geschicklichkeitsprüfung und einer Brauchbarkeitsprütung für Personenwagen, abgehalten. Der Reigen der Turnierveranstaltungen Wirs, unitz. fene#pe nieren in Mäthelm=Rosfelderg und Hannover P. ugg Flugsport bringt den Abschluß des großen Europa=Rn=ftutes, während im Turf die Saison mit Galopprennen Hoppegarten, Dresden, Königsberg, Kroseld und Lorgchamp fortgesetzt wird. Werbepreisschießen des KKS St. Hubertus Der KRS St. Hubertus Bonn hält an den Sonntagen, 16., 23. und 30. Sertember ein Preis=Werdeschieden ab. Geschossen werden fünf Schuß liegend freidändig. Startderechugt ist jeder, mit Ausnahme dersentgen Schügen, Die. der =Klasse oder einer gleichwertigen Klaffe anderet.# angehören(also Spitzenschützen). Hierdurch soll es jeden Turchschnittsschützen ermöglicht werden, mit Aussicht auf Ersols an dem Schlieben teitzunehren,## hes beranstaltenden Vereins nehmen an dem Eimegen nicht teil. as müssen mindestens 200 Lose geschossen werden. Sollten an den drei Sonntagen keine 200 Lose verkauft werden, so kann der Verein das Schießen verlängern. Turch dieses Werbeschießen soll die Liede zum Kleinkalibersport gesördert und durch die Ausstattung desselben mit Wertpreisen ein Anreiz gegeben werden. Jeder hält nach Eintragung der Resultate die besahstene Scheide zum Eigentum. Das Schießen findet bei jeder Mtterung morgens und nachmittags in der Halle statt. Sportnotizen. Beim internationalen Schwimmfest in Kopenhagen Paul das 200=Meter=Brustschwimmen in:48,4 sicher gewinnen und der junge Gerhard Nüske triumphierte im 500Meter=Kraulschwimmen Überlegen in:45 Dänen Jörgensen. Rücke gewann gleichzeitig einen wertAnläßlich des Länderkampfes Deutschland=Finnland wird im Poststadion der Reichthauptstadt ein besonderes Postamt eingerichtet. Ein besonderer Aufgabestempel erhält die Inschrift: „Berlin=Poststadion, Länderkampf Deutschland—Finnland“. Die Finnen haben ihre Mannschaft noch geändert, u. a. läuft der Olymptasieger Isohollo die 5000 Meter. Amerikas dervorragende Stellung und Erfokge im Frauenschwimmsport wurde eigentlich durch eine Deutschamerikanerin begründet. Bei den olymptschen Spielen des Jahres 1920. Antwerpen flegte Ethelda Bleidtreu in den beiden einzigen Schwimmwettbewerden der Olympiade mit Zeiten von:13,6 im 100=Meter= und:43.—, Minunten im 300=Meter=Krautschwimmen. Erst von da ad setzte der Siegeszug der Norelius, Ostpowich, Madison und anderer mehr ein. ####. sun mn in ihh Pir# Die Wetterlage ist fest. Das Welter von keule und morgen: Weiterhin schönes Wetter, warm. Beobacktung der Wetterskation Benel: Wie wird das Wetter heute? Trocken bis heiter, sonnig, mittags stärkere Bewölkerung, warm und schwache Ostwinde. Zu erwartendes Temperaturmax. für heute 30—33 Grad, Sichtverlauf der nächsten 12 Stunden klar bis 20 Kilometer Sicht. Sonnenaufgang.02, Sonnen= untergang 18.52, Mondaufgang 12.49, Monduntergang 20.15, absolute Dunkelheit 20.33, bürgerliche Dämmerung (abends) 19.25,(morgens).17. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Lustdruck 762,5, red. auf NN. 767,6, Tendenz gleichbleibend, Temperatur 13,3, Max. gestern 29.8. Min. der Nacht 13,0, Windrichtung und Stärke i Sek. Windstille, Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 0,0 Itrigm, Bodenoberflächentemp. 14,0. Dee Regelskand. Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.28, Maxau.62, Mannheim.57, Lohr.77, Mainz.48, Bingen.87, Kaub.62, Ems.10, Trier—.06, Kodlenz.35, Köln.64, Düsseldorf.94, Duisburg ..21, Mülheim=R..27, Ruhrort.03, Wesel—.24, Emmerich.01. Der Bonner Pegel zeigte heure molgen 2,1# (.85) Meter, der Kölner Pegel.26(1,64) Meter. Stellensuchenden Aus Zeuoniäasarinen undt„ iage schtbarer Gielle den Ramen Stallenggeuchen n Kaeicher e e nn. Wres. Pesüe P Aer Postsasktlüchell shert Janer nachmetchet Hündiges Elnbem ger., estagen in der Krpechition. and enstrat OPERNCHOR Für die nächste Opernaufa„werden noch Nusikschale Garels Lenndstraße 54, Teleion 2868. 3 150 I, Sieofsnsigauen. Tehesrautein Lande, fsüe 1. 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Vereins=Anzeigen mm 10#4 Familien=Anzeigen von 2 Spalten an mm 104 Stellengesuche mm 56 Gelegenheits=Anzeig. Wort.6) Näheres Tarif. für Bonn und Umgegend Bonnet Nachrichten. Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Rechts: Die Lieger im Großen Preis von Italien Im Großen Preis von Italien, der schwersten internationalen Autoprüfung des Jahres, siegten Rudolf Caracciola (links) und Fagioli auf Mercedes. Die Monzabahn ist die schwierigste Autorennstrecke Europas. Man erinnert sich noch lebhaft des großen Unglücks, das im vorigen Jahr eine unüberbrückbare Lücke durch den Tod der bekannten Fahrer Vorzachnf Hauptschriftleiter und verantworttich für den politischen Teil: Dr. Egon=Erich Aldrecht. Stellvertr. Hauptschriftleiter u. verantwortlich für den übrigen Inhalt: Heinz Dohm. Verantwortlich für Anzeigen: Albert Dubberke. Alle in Vonn. Durchschn.=Aufk. VIII/34: 20 400 Sesaestostelet Bazehaeste 1. Sprechstunden der Redaktion: 9½—10½ und 17—18 Udr. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Binlomatenemplang Leim Füstrer kanzler Adolf ptember das iplomatische Der Führer und Reich Oltieg eripfug am 12. Sep,ang in Berin„peglaupigze Bclergiig Korps zur Antrittsviste. gr, Pr maten überbrachten dem Fuhrer des Reiches Glückwünsche ihrer Staatsoberhäupter zur Uebernahme der Reichsführung. Der Reichsaußenminister von Neurath stellte dem Führer die Diplomaten vor: der Führer dankte in einer kurzen Ansprache an„die Diplomaten für ihre Wünsche. Zinks außen: Reichsführer und Kanzler Adolf Hitler. auf dem Balkon des Palats in der Wilhelmstraße, während er die Menschenmenge grüßt. Neben ihm rechts Reichsaußenminister Frhr. v. Neurath. chen Diplomaten, beim Palais, von links nach Darunter: Pie. gus B ger.## Verlassen des palats, as he se säiches ce! Graf de Kerchove de Denterghem: der britische Botschafter Sir Erle Phipps. Nebenstehend: Der Führer, wie er nach dem Empfang die im Schloßhof angetretene Reichswehrwache begrüßt. unten: Deutsche Militäc=Musiker kahren nach Jurin Zum Internationalen Musikfest=Wettbewerb in Turin entsendet auch das deutsche Reichsheer eine Abordnung. Die Kapelle der Berliner Kommandantur, unter Obermusikmeister Ahlers, die auf 70 Mann verstärkt ist, wird die Vertretung der deutschen Militärmusik in Turin übernehmen. Am 12. September verließen die Reichswehrmusiker Berlin, um sich nach Turin zu begeben. Bild unten: rechts die Kapelle auf dem Bahnsteig vor der Abreise; links daneben, wie der Schellenbaum der Kapelle en französischen Manövern be. wohnten die ausländischen Links: Den großen. s Valdgyon wohnten Milikärattachés bei. Unser Bild zeigt Frankreichs Kriegsminister Marschall Pétain beim Studium der Manöversituation; hinter ihm links der deutsche Militärattachs General Kühlental. Kreis: daß am,„2,sgebtem asot H, Fugeie, in das Amt des Biltars der Deutschen ischen Kirche berufen wurde. Amt hat Pastor Engelke die Hilseleistung des Reichsbischofs und dessen Stellvertretung zu betreuen. Pastor Engelke ist eine im kirchlichen Leben Deutschlands bestens bekannte und geschätzte Persönlichkeit. Seine Tätigkeit als Leiter des Rauhen Hauses in Hamburg hat ihm einen vorjüglichen Ruf eingetragen. Die Universität Kiel verlieb Pastor Engelke im vorigen Jahre den theologischen Ehrendoktortitel. Evangelischen In diesem Am besondere Hi bischofs und