Mittwoch, 14, Februar 1934. Gründungejahr des Verlage 112 3 45. Jahrgang.— Nr. 14839 Druck und Verlag: Hermann Neusser. Bonn a. Rd. Bezugspreis: monatlich.00 U Illustrierte:„ 30 J Anzeigener: Groß=Spalte(46 mm) mmp 20 J Textanzeigen(78 mm) mmn 100 J Einspaltige Anzeigen## 15 8 Vereins=Anzeigen Mzin 10 3 Familien=Anzeigen von 2 Spalten an mm 10 4 Stellengesuche" mm 5 4 Gelegenheits=Anzeig. Wort 5 8 Näheres Tarif. S— für Bonn und Umgegend. Hauptschriftleiter und verantwortitc für den volttischen Teilz Dr. Hans Elze. Stellvertret. Hauptschriftleiter und verantwortlich k. d. übrigen Inhalt: Heinz Dohm. Verantwortlich für Anzeigen: Durchschnittsauflage Jan: 24 565 Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Noch kein Ende des Bargertriegs in Besterreich. Mit Artillerie, Tanks und Fluazeugen Ueber den gestrigen Vormittag verlautet aus Wien: Die Stellen, an denen in Wien noch gekämpft wird, befinden sich in Ottakring, Semmering und Döbling. Im Bezirk Ottakring handelt es sich um die grore bauanlage Sandleiten und um das Arbeiterheim. Der Kampf ging unter fortdauerndem Maschinengewehrund Minenwerferfeuer und Einsatz von Artillerie die ganze Nacht zum Dienstag weiter. Gegen 8 Uhr morpens setzte verstärktes Artilleriefeuer aus zwei Haubitzen, zwei kleineren Geschützen und aus Minenwerfern ein. Auch um den Karl Marx=Hof in Döbling spielt Artillerievorbereitung die Hauptsache. Nach Berichten aus Graz ist aus Eggersberg noch Artilleriefeuer zu hören. In Bruck a. d. Mur hatten sich die Truppen bereits in den späten Abendstunden des Montags der Stadt bemächtigt. Im Laufe der Nacht sind sie jedoch aus einigen Stadtteilen verdrängt worden. Durch Einsatz erheblicher Artilleriekräfte ist die Wiedereinnahme dieser Teile gelungen. Am Dienstagvormittag wurden bei einer Säuberungsaktion in Wien=Florisdorf zehn Machheamte und ein Stabshauptmann getötet. Im gleichen Bezirk sind Ranzermagen eingesetzt worden. Dort und in Meidling müssen drei von den Roten wieder eroberte Gemeindehäuser erstürmt werden. Im Umspannwerk in Ottakring ist die militärische Besetzung eingeschlossen und wird von Sozialdemokraten unter Feuer gehalten. Der Schlachtviebhof in St. Marx ist in die Hände der Roten gefallen. Der amtliche Rericht nam Rionatag narmittag besagte: In Linz wird gegenwärtig der Bahnhof gesäubert. In Steyr wurde ein Direktor der SteurWerke von den Marrikten erschossen. Militärische Abteilungen und österreichischer Heimatschutz sind mit der Säuberung des Ortes beschäftigt. In Bruck an der Mur wurde nach Artillerie=Vorbereitung der Schloßherg gestürmt. In den Straßen kam es zu schweren Kämpfen. Auch hier ist die Säuberung erfolgt. In Kapfenberg in Steiermark wurde das Gendarmerieposten=Kommands von Schutzbündlern eingeschlossen. Bundesheerahteilungen und starke Abteilungen des österreichischen Heimatschutzes aus Niederösterreich sind zur Befreiung des Gendarmerieposten=Kommandos untennegs. Auch im Eagenberg bei Graz. wo sich die Schutzbündler in der Fabrik Waagner u. Biro und im Schienenmalzwerk schwer bewaffnet eingenistet hatten, ist die Säuberungsaktion im Zuge. In Graz herrscht vollkommene Ruhe. In Judenburg wurden die Barrikaden vom Bundeeheer gestürmt. In Niederösterreich herrscht Ruhe. In Linz sollen 24 Tote und 72 Schwerverletzte allein in dem Allgemeinen Krankenhaus sestgestellt worden sein. 33 Tafe und 163 Schmornerlatzte in Mien. Auch die amtlichen Berichte vom Mittag geben jetzt zu, daß die Kämpfe sehr schwere Blutopfer fordern. Die Verluste in Wien werden jetzt mit 33 Toten und 163 Schwerverletzten angegeben. In Wien ist bis Mittags keine wesentliche Aenderung eingetreten. Für eine Anzahl von Bezirken sind dringend Verstärkungen angefordert worden. Vier Polizeiflugzeuge sind aufgestiegen, um besonders hier die kommunistisch=marxistischen Nester auszukundschaften. morden Lage noch sehr ernst. Den ganzen gestrigen Nachmittag und Abend hindurch wurde in Wien erbittert gekämpft, wobei seitens der Regierung immer stärker Artillerie, insbesondere auch Haubitzen und schwere Artillerie eingesetzt wurde. Ein Teil der großen von den sozialistischen Gemeindeverwaltung gebauten Häuserblocks liegt in Trümmern, unter denen eine bisher nicht bekannte Zahl auch von Nichtkämpfern und Nichtmarxisten verschüttet liegt. Bei den verschiedenen Stürmen auf solche Häuser bot sich vielsach ein grauenhafter Anblick. Ein Radiorunderlaß des Vizekanzlers Fey forderte, daß bis gestern abend die Ruhe völlig wiedergestellt sein müsse. Das ist mißlungen. Der Kampf geht auch heute seit den frühesten Morgenstunden weiter. Die Regierung hat bekanntgegeben, daß, wenn bis Mittwochmorgen 9 Uhr nicht jeglicher Widerstand aufgegeben ist, das Kriegsgericht gegen alle Widerspenstigen die Todesstrafe durch den Strang verhängen wird. Die erste Sitzung des Kriegsgerichts ist Mittwoch 9 Uhr. Am Wiener Landesgericht ist schon Montag abend um 6 Uhr nachmittags der Henker mit seinen Gehilfen eingezogen, um eotl. Todesurteile sofort zu vollstrecken. Der Staatssekretär für das Heerwesen hat im Rundfunk eine Ansprache gehalten, in der er alle ehemaligen Kriegsteilnehmer aufforderte, sich bei den zuständigen Militärstellen oder beim vaterländischen Dienst als Freiwillige zu melden. Die Auszahlung der Arbeitslosenunterstützungen ist in Wien bis aus weiteres eingestellt worden. An die Banken ist die Weisung ergangen, weder den marxistischen Organisationen noch Personen, die ihnen nahestehen, Geld auszuhändigen. Diese Weisung wird allgemein als Vorbereitung für die Beschlagnahme des Vermögens der marxistischen Organisationen angesehen. Eine furchtbare Drohung der Marxisten. Auf das Ultimatum der Regierung, sich zu ergeben, haben die Arbeiter der Wiener Gaswerke mit einer Gegenerklärung geantwortet. Sie haben dir Regierung mitgeteilt, sie würden sich nicht ergeben sund in dem Augenblick, wo der erste Schuß gegen sie fahlle, würden sie die ganzen Gaswerke in die Luft sprezngen,„um uns und die ganze Bevölkerung der Stadtt, die eine solche Regierung toleriert, in die Ewigkeit szu befördern!“ Diese Drohung hat große Beunruhighung hervorgerufen. 4 Außerhalb Wiens ist die Lage besonders eernst in Bruck an der Mur, in Steyer und in ganz Steichermark. Die Zahl der Toten. wird allein in Wien vorläufig auf 384 geschätzt. Die Todesopfer in ganz Oesterreich dürften 600 überschreiten. Die kommunistischen Führer nach Rußland Welch. Der Budapester Pesti Hirlap meldet: Die Hauptführer der Marxisten in Oesterreich sind zum Teil noch rechtzeitig in das Ausland entkommen. Man hört in den amtlichen Wiener Meldungen nichts davon, daß auch die kommunidischen Führer verhaftet seien. Sie haben bereits vor Tagen den Weg über Budapest nach Rußland genommen. Die starke Belegung der über Budapest nach dem Osten gehenden Expreßzüge erregt selbst bei den Bahnbeamten Verwunderung. Die Lösung des Rätsels ist jetzt da. Auch viele deutsche Emigranten sind, wie der Pester Lloyd meldet, in den letzten Tagen über Budapest nach dem Osten gereist. Von einstigen marxistischen„Größen“ des Reiches sollen sich u. a. die folgenden bis vor ganz kurzem in Wien befunden haben: der frühere Reichsminister Hilferding aus Czernowitz, Philipp Scheidemann, Breitscheid, Stamfer und der kommunistische Millionär Münzenberg. Wie es heißt, sind sie sämtlich rechtzeitig geflohen. Moskau verdoppelt die Provagandagelder. Der Bukarester Adverul meldet aus Moskau: Der Sowjetkongreß hat am 11. Februar die bisherigen Beiträge zur Förderung der sowjetrussischen Interessen in Mitteleuropa für dieses Jahr verdoppelt. Die Prawda knüpfte daran den Appell an die Kommunisten Mitteleuropas, in der Propaganda nicht nachzulassen. Renner verhaftet. Wie amtlich mitgeteilt wird, wurde außer dem Wiener. Bürgermeister Seitz auch der Präsident des Nationalrats, Dr. Renner, und der Präsident des Bundesrates, Körner, verhaftet. Keine Verhandlungen zwischen Heimwehr und NSDAB. Die Landesleitung Oesterreich der NSDAP teilt mit: Die in Oesterreich offenbar planmäßig in Umlauf gesetzten Gerüchte, wonach zwischen Heimwehr und NSDAP Wafsenstillstandsverhandlungen geführt würden oder sogar schon zum Abschluß gekommen sein sollen, entsprechen in allen Teilen in keiner Weise den Tatsachen. Der Kampf der NSDAP gegen das System Dollfuß wird kompromißlos weitergeführt. Frankreichs Aengste um Dollfuß. In Pariser politischen Kreisen zittert man förmlich bei dem Gedanken, daß der„heldenmütige Kanzler“ Dollfuß, den man als das einzige Bollwerk gegen den österreichischen Nationalsozialismus und zugleich gegen einen, wenn auch noch so losen Anschluß an Deutschland betrachtet, von der Bildfläche verschwinden könnte. Allgemein wird gegen die Heimwehr und deren Führer Starhemberg tiefstes Mißtrauen gehegt. Starhemberg strebe danach Führer eines faschistischen Oesterreichs nach italienischem Vorbild zu werden und auf außenpolitischem Gebiet eine deutsch=österreichische Einheitsfront(?) herzustellen. Falls Dollfuß falle, werde Starhemberg höchstwahrscheinlich seine Erbschaft antreten. Loebe über die neuen Führer Deutschlands. Ein bemerkenswertes Bekenntnis des ehemaligen SBD=Führers. Das katholisch=konservative Blatt Libre Belgique in Brüssel veröffentlichte am Dienstag eine Unterredung seines Berliner Vertreters mit dem ehemaligen sozialdemokratischen Reichstagsprüsiventen Loebe. Nach einer Schilderung seiner persönlichen Verhältnisse äußert sich Loebe über die Umstände seiner Entlassung aus der Schutzhaft und erklärt dem Berichterstatter hierzu, daß er auf das Versprechen, sich nicht mehr politisch zu betätig, freigelassen worden sei. Es ist mir leicht geworden, erklärt Loebe, di Versprechen zu geben, weil ich der Ansicht bin, daß zeine politische Tätigkeit und diejenige meiner Freunb####endgültig abgeschlossen ist. Die Geschicke Deutschlands vollziehen sich künftig auf einer neuen Ebene. In dieser Beziehung unterschreibe ich das Wort Hitlers:„Die Vergangenheit kehrt niemals wieder: Man würde mich für einen verächtlichen Ueberläufer halten, wenn ich, nachdem ich während so langer Zeit für ein anderes Ideal gearbeitet habe, mich von heute auf morgen in einen begeisterten Anhänger des Nationalsozialismus verwandeln würde. Ich bin aber objektiv genug, zuzugeben, daß die neuen Führer Deutschlands mit schönem Ungestüm Probleme in Angriff genommen haben, die wir nicht haben lösen können; ich denke an die Reichsreform, die Beschaffung von Arbeit für die Arbeitslosen und die Winterhilfe, ein Werk, das von einem großen sozialistischen Geist erfüllt ist. Das Agrarproblem scheint mir ebenfalls mit viel Schneid angepackt worden zu sein. Wenn es der neuen Regierung gelänge, sechs Millionen Arbeitslose wieder einzustellen, so wäre das eine Heldentat, die mir Achtung abnötigen würde. Zur österreichischen Frage erklärte Loebe, daß niemand in Deutschländ an einen Gewaltstreich gegen Oesterreich denke, auch nicht Hitler. Gegen wen sollte sich im übrigen ein solcher Gewaltstreich richten, da doch die Mehrheit des österreichischen Volkes für den Anschluß ist. Dasselbe gilt von der Saar. Die Rückgabe dieses Gebietes an Deutschland vor 1935 würde eine unnötige Spannung der deutsch=französischen Beziehungen verhindern. Zum Schluß erklärt Loebe:„Zu glauben, daß wir in fünf oder zehn Jahren wiederkommen könnten, ist ein Mythos. Ich möchte meine Kameraden, die im Auslande leben, nicht entmutigen, aber sie selbst wissen, was von der Rolle zu halten ist, die sie noch zu spielen haben.“ Was wird in Oesterreich? Unter obiger Ueberschrift heißt es in einem Artikel der Nationalsozialistischen Parteikorrespondent u..: „Die blutigen Ereignisse in Oesterreich haben mit einem Schlage die unhaltbaren politischen Ereignisse in diesem Lande aller Welt offenbar gemacht. Diejenigen, die den Nationalsozialismus als Träger des Bürgerkrieges und als Gefahr für den Bestand des Stautes vor der Welt denunzierten, haben sich nun selbst als die Schuldigen an der Katastrophe erwiesen. Es gibt nur eine Möglichkeit, dem Chaos in Oesterreich unmittelbar ein Ende zu setzen und damit diesen Brandherd in Mitteleuropa auszutreten. Sie besteht darin, unverzüglich einen Schlußstrich unter das Willkürregiment Dollfuß=Fey zu ziehen und dem österreichischen Volk selbst das Bestimmungsrecht über sein Schicksal in die Hand zu geben. Zu einer wirklichen Befriedung und Gesundung des österreichischen Staates bedarf es keiner höchst zweifelhaften internationalen Hilfsstellung durch den Völkerbund, sondern das österreichische Volk ist allein in der Lage, seine Verhältnisse zu ordnen, wenn sich ohne Zögern diejenigen Kräfte zusammenfinden, die das Recht haben, das Volk in Oesterreich zu vertreten und eine Regierung zu bilden, die alle diejenigen Elemente umfaßt, die willens sind, einer solchen grundlegenden Neuordnung der politischen Verhältnisse in Oesterreich ihre Unterstützung zu geben und die über die Kräfte verfügen, sie gegen jeden Angriff zu verteidigen. Die Legitimation einer solchen Regierung könnte nur in einem sofortigen Appell an das österreichische Volk liegen. Damit würden endlich die legalen Kräfte an die Stelle von illegalen Abenteuern treten, die Oesterreich heute zum Schauplatz chaotischen Bruderkrieges zum Schaden des Volkes machen. Die Nationalsozialisten Oesterreichs, deren Kraft und Stärke im deutschen Volke Oesterreichs unangreifbar verwurzelt ist, wissen mit der gleichen Sicherheit, daß ihre Stunde kommen wird, wie sie wissen, daß Dollfuß' Stunde geschlagen hat. Je eher und schneller sie kommt, umso besser für das schwergeprüfte österreichische Volk.“ Paris hatte am Dienstag vormittag nach dem Generalstreik wieder sein gewohntes Aussehen. Die Bilanz des Streiktages für Paris ist: ein Toter, zwei Schwerund vier Leichlverletzte. Ueber die Vorgänge in der Provinz liegt noch kein genauer Ueberblick vor. Der Marlsnus vor den Eide. In der schweizerischen Presse finden sich eine Reihe ernster Betrachtungen über die eiterentwicklung des Vernichtungskampfes gegen den Sozialismus. Die Neue Berner Zeitung schreibt, daß das mutige deutsche Vorgehen im Februar vorigen Jahres in ganz Europa seine segensreichen Früchte zu zeigen beginne. Der Tagesanzeiger schreibt:„Der Linksradikalismus in Europa stirbt. An dieser Tatsache kann niemand mehr vorübergehen. Italien, Deutschland und jetzt Oesterreich sind von dem Linksradikalismus gesäubert. In Ungarn, Bulgarien und Jugoslawien vernimmt man seit einigen Tagen ähnliche Klänge. Und in Frankreich kämpft der Linksliberalismus um seine letzte Stunde Leben. Es wird einsam um die letzten Nachkommen der Lehrer der großen französischen Revolution. Präsidentenkrise in Frankreich? Die Pariser Zeitung„'Ordre“ verzeichnet das Gerücht, daß der Gesundheitszustand des Präsidenten der Republik, Lebrun, infolge der starken Inanspruchnahme der letzten Zeit zu Besorgnissen Anlaß gebe. Gewisse Kreise behaupteten sogar, daß man demnächst mit Ausbruch einer Präsidentschaftskrise rechnen könne und fügen hinzu, daß der Austritt des Kammerpräsidenten Bouisson aus der Sozialistischen Partei mit der Möglichkeit einer Präsidentschaftskrise im Zusammenhang stehe. Diese Gerüchte, so bemerkt das Blatt, seien zum mindesten verfrüht. Immerhin sei der für Dienstag angesetzte Ministerrat, der unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik stattfindet, auf Donnerstag verschoben worden. Balkansorgen um die Tschechenkrone. In allen Balkanhauptstädten hat die beabsichtigte Entwertung der tschechischen Krone große Beunruhigung hervorgerufen. Die Zeitung Narodny Listy erklärt, daß zwei Länder bereits auf diplomatischem Wege der tschechischen Regierung mitgeteilt hätten, wenn die Tschechoslowakei zu den in Aussicht genommenen Schritten tatsächlich übergehen würde, müsse darin eine Verletzung der abgeschlossenen Handelsverträge erblickt werden. Der rumänische Handelsminister erklärte in einer Versammlung der rumänischen Handelskammern, daß die Regierung in keiner Weise daran denke, die rumänische Währung zu entwerten. Dankt dem Führer! Wieren rundum und in Deutschland Ordnung und Aufstieg. Während der ganze Westen und Süden Deutschlands sich der Freudigkeit der Fastnachts= und der Faschingstage hingeben konnte, und während auch im ganzen übrigen Deutschland ein Vorfrühlingsahnen bereits im härtesten Wintermonat Februar alle Herzen mit zuversichtlichen Hoffnungen auf eine kräftige Vorwärtsentwicklung im Jahre 1934 erfüllt, sieht es in der ganzen übrigen Welt düsterer aus, als es trotz der nun schon seit Jahren dauernden Weltkrise bisher der Fall war. Außer Deutschland bilden auf der ganzen Welt nur noch zwei Länder eine Ausnahme als glückliche Inseln im sturmbewegten Meer der Weltnot: das faschistische Italien und das von dem alten Marschall Pilsudski und seinem jungen Außenminister Oberst Beck faschistenähnlich regierte Polen,— das seine hoffnungsvolle Zuversicht in allererster Linie dem hochherzigen und echt staatsmännischen Verständigungsschritt unseres deutschen Führers Adolf Hitler verdankt. Wie grauenvoll aber waren die Fastnachtstage in den beiden Ländern, die uns Deutschen, das eine als Bruderland, das andere als Gegner, am nächsten stehen: in Oesterreich und in Frankreich. In Oesterreich beginnt jetzt das herbe Wort Schillers sich zu bewahrheiten:„Die Weltgeschichte ist das Weltgericht.“ Der österreichische Bundeskanzler Dollfuß hat den Frevel am deutschen Volkstum begangen, die Deutschen Oesterreichs von dem großen Brudervolk im Reich loszureißen und zu einem Staat der gar nicht existierenden„österreichischen Menschen“ machen zu wollen, der von der Gnade Frankreichs und Italiens abhängig und den Interessen dieser beiden Staaten dienstbar ein Sonderleben neben Deutschland und gegen Deutschland führen sollte. Und als Nutznießer lauerten im Hintrgrunde die Habsburger, deren Ehrgeiz ebenso unersättlich ist wie ihre Eifersucht und ihr Haß gegen das seit Friedrich dem Großen unaufhaltsam emporsteigende reindeutsche Deutsche Reich. Die geschichtliche Schuld, die Dollfuß mit seinem frevelhaften Versuch auf sich genommen hat, beginnt sich jetzt blutig zu rächen. Während das Deutsche Neich seit Hitlers Machtantritt endgültig die inneren Kämpfe und Gefahren hinter sich hat, ist in Oesterreich jetzt die blutige Revolution ausgebrochen. Das konnte auch gar nicht anders sein. Denn Dollfuß und sein getreuer Sekundant, Major Fey, haben nichts hinter sich als die staatliche Gewalt und haben gegen sich fast das gesamte Deutschtum in Oesterreich, das eigentliche Volk. Sie waren daher gezwungen, sich auf die einzigen neben der Staatsgewalt— und neben der im Volke schon heute vorherrschenden nationalsozialistischen Bewegung — bestehenden Mächtegruppen zu stützen. Diese Mächtegruppen waren die Sozialdemokratische Partei Oesterreichs mit ihrer militärischen Garde, dem Republikanischen Schutzbund, weiter die Heimwehrbewegung unter der vielfach umstrittenen Führung des Fürsten Starhemberg und endlich die große katholische Partei der Christlichsozialen. Der diktatorische, volksfeindliche Charakter seiner ganzen Machtstellung zwang den Bundeskanzler Dollfuß unvermeidlich dazu, mit dem Fürsten Starhemberg und seiner ebenfalls antiparlamentarischen, zur Diktatur neigenden Heimwehrbewegung immer engere Fühlung aufzunehmen und sich schließlich den Heimwehrforderungen zu beugen. Das aber führte ebenso unvermeidlich zu dem bisher von Dollfuß unter unzähligen taktischen Winkelzügen erfolgreich vermiedenen Bruch mit der österreichischen Sozialdemokratie. So kam es zu den blutigen Zusammenstößen, wobei die Sozialdemokratie gegen die staatlichen Sicherheitsorgane und gegen Starhembergs Heimwehr die zahllosen Waffen einsetzte, die Dollfuß ihr aufgrund der bisherigen geheimen Zusammenarbeit wissentlich gelassen hatte. Das Ergebnis des Zusammenstoßes ist kaum zweifelhaft. Denn die österreichische Sozialdemokratie hat ähnlich wie schon vorher die deutsche Sozialdemokratie und wie überhaupt alle sozialistischen Parteien Europas keine inneren Ueberzeugungen und somit auch keine Stoßkraft mehr. In aussichtslosem Kampf haben die sozialistischen Führer in ruchlosem persönlichen Machtstreben das Blut ihrer betrogenen Anhänger, deutsches Arbeiterblut, eingesetzt und geopfert. Aber der zu erwartende Sieg der staatlichen Organe und der Heimwehr wird lediglich die ohnehin überlebte sozialistische Machtstellung in Oesterreich stürzen. Dollfuß' eigentlicher Kampf geht jetzt erst an. Denn die Heimwehren werden schwerlich geneigt sein, dem kleinen„Westentaschen=Napoleon" Dollfuß die Frucht des Sieges über die Sozialdemokratie zu überlassen und ihm zu erlauben, sich mit der letzten im Dollfuß=Machtspiel verbleibenden Machtgruppe, den Christlichsozialen, gegen die Heimwehr zu verbünden. Entweder kommt es zum Kampf zwischen Starhemberg und Dollfuß oder zur Einigung zwischen beiden und Aufnahme des ehrgeizigen, aber völlig unbedeutenden Starhemberg in die Regierung, wobei dann als nächster Schlag der Kampf gegen die Christlichsoziale Partei nahezu unausbleiblich folgen würde. Auch damit aber ist das österreichische Problem, das Dollfuß in seinem geschichtswidrigen, deutschtumswidrigen Ehrgeiz heraufbeschworen hat, noch keineswegs gelöst. Ein nochmaliger Sieg des kleinen Bundeskanzlers Dollfuß könnte doch nur von kurzer Dauer sein. Denn von der Sozialdemokratie tödlich gehaßt, von der nationalsozialistischen Bewegung Oesterreichs verachtet, von der Christlichsozialen Partei zutiefst beargwöhnt und von der Heimwehrbewegung über die Achsel angesehen, steht dieser Mann mit seinem Helfershelfer Major Fey an der Spitze des Staates eigentlich völlig vereinsamt da. Es ist nur eine Frage der Zeit, daß er von der Entwicklung weggefegt wird, und daß eine wirklich vom Volkswillen getragene Regierung kommt, also eine Regierung, die aus der nationalsozialistischen Bewegung und aus den zur Zusammenarbeit mit ihr seit langem bereiten, gegen Starhemberg eingestellten Teilen der Heimwehrbewegung in Kärnten und SteierDie heutige Rummer umfaßt 12 Seiten Seite: 2. Nr. 14 3859. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend 14. Jebenar 1934. mark sowie auch, in Uber= und Nied erösterreich gebildet ist. Sie mürden dann auch der pezlitischen Laufbahn des anderen Verrätons am großdeutsschen Gedanken, des Fürsten Starhemberg ein unrühmliases Ende bereiten. Daran, wird auch, des Bundeskanzlers Dollfuß letzte und stärkste Hoffnunge die Hoffnung auf das Ausland, nichts ändern; denn nach den jetzigen Geschehnissen in Desterroich wird Musolini schwerlich um des kleinen Vollfuße willen, dessen politische Tage offensichtlich gezählt sind, die Forundschaft mit dem Deutschen Reich und die innere Sympathig zwischen seinem Faschésmus und Hitlers nationalsozialistischer Bewegung auufs Spiel setzen wollen. Und Frankreich, dessen neue deutschfeindliche Regierung troß der revolutionsähnlichen Wirren im eigenen Lande Zeit gefunden hat, Heurn Dollfuß zu dem geplanten Verrat am Deutschtum, zu Anrusung des Völkerbundes, ausdrücklich zu ermutigen— wird schwerlich in der Dage sein, seine Shachfigur Dollfuß gegen das gesamte deutschösterreichische Volk an der Spitze des österreichischen Staates zu halten. Denn in Frankreich nehmen die revolutionären Strömungen eine noch schnellore Entwicklung als wir es in unserm Loitartikei vom 8. 2.„Frankreichs Schicksalsfruge“ vermuteten. Wir verweisen in dieser Hinsicht ganz besoders auf die drei nautralen Pressestimmen im Anschluß an unseren gestrigen Bericht über die Wirvon in Frankreich. Aus der übereinstimmenden Darstallung dieser neutralen und somit unvoreingenommenen Beurteiker muß man den Schluß ziehen, daß das innere Staatsgefüge Frankreichs dereits bis in die Tiefen erschüttert ist, und daß die Lage in Frankreich fast schon der Lage in Oesterreich zu ähneln beginnt. Allerdings kunn man mit größerer Wahrscheinlichkeit als in Osterreich voraussehen, daß in Frankreich die bisher entscheidenden Mächtegruppen,(die sich unter dem Sammelnamen der französischen Rechten zusammenfinden), noch einmal siogreich bleiben werden. Eine ganz andere Frage aber ist, ob dieser Sieg der bis in die Knochen korrupten französischen Rechten von Dauer sein dann. Die Wahrscheinlichteit spricht vorläufig für eine längere schleichende Krisis des ganzen Staates mit einem durchaus ungewissen Ende. Aber das eine ist sicher, daß genau so wie die französische Staatsmoral auch die französische Stoatsmacht bis ins tiefste erschüttert ist. Deshalb scheidet Frankreich als der bisher fast allgewaltige Helfershelfer des kleinen Dokkfaß aller Wahrscheinlichkeit weitgehend aus, zumal auch England — das ebenso eingehend über die ungünstigen Verhältnisse in Frankreich wie über die erstaunlich günstige Entwicklung im Hitler=Deutschland unterrichtet zu sein scheint— bereits sehr deutliche Anzeichen einer beginnenden Abschwenkung von Frankreich erkennen läßt und zwar durchaus nicht nur auf handelspolitischem Gebiet, auf dem der regelrechte Wirtschaftskrieg zwischen den beiden Ländern ausgebrochen ist. Kehren wir nunmehr nach dieser etwas ausführlicheren Darstellung der Lage der beiden uns am nächsten stehenden Länder, Oesterreich und Frankreich, zu dem in der Ueberschrift dieser Zeilen ausgesprochenen Gedanken zurück! Werfen wir noch einen flüchtigen Blick auf die schweren Revolutionswirren, die jetzt von neuem in der einstigen Großmacht Spanien aufflammen, weiter einen Blick auf das in tausend Nöten und mancherlei bald hier, bald dort aufflachkernden Anruhen sich windende, außenpolitisch ratlos gewordene Gebiet des ganzen Balkans. Und dann lassen wir noch einmal unsere Augen über unser eigenes Vaterland und Volk und über alle seine Gaue schweisen: Ist es nicht wirklich so, daß nach Nacht und Not seit dem Machtantritt Adolf Hitlers und in dem einen Jahre seiner Regierung ein völlig neues, kerngesundes Deutschland geworden ist, mit einer einzigartigen inneren Ordnung und Sicherheit, das kumitten einer erst jetzt in dem härtesten Winter der Not hineinkommenden Welt wie mit Frühlingskraft erfüllt, stark und zuversichtlich in eine stolze Zukunft schreitet? Und wem gebührt das Verdienst, wem der Dank des ganzen Volkes? Nur dem einen: dem Führer dieses neuen Deutschland, Adolf Hitler. Der Fahnengruß eine Ehreupflicht. Zur Beseitigung von Zweiseln, die in der Oeffentlichkeit über den Fahnengruß bestehen, gibt die Reichsregierung folgendes bekannt: Für die Angehörigen der SA besteht die Verpflichtung, sämtliche Sturmsahnen und Feldzeichen der SA, SS, des Stahlhelms und der Polizei sowie alle Fahnen der alten Arwee zu grüßen, ferner die Fahnen der politischen Organisationen der Bewegung und der Hitlerjugend, sofern sie im geschlossenen Zuge mitgeführt werden; ausgenommen sind die Kommandoflaggen der SA sowie die Wimpel des Bundes Deutscher Mädel und des Jungvolkes. Für die Wehrmachtsangehörigen hat der Reichswehrminister angeordnet, daß die Fahnen der nationalen Verbände bei Aufmärschen geschlossener Abteilungen oder öffentlichen nationalen Kundgebungen zu grüßen sind. Es entspricht dem Wesen wahrer Volksgemeinschaft im nationalsozialistischen Staat und dem freudigen Bekenntnis zu ihr, daß auch die übrige Bevölkerung ihr Verhalten diesen Bestimmungen anpaßt. Jeder deutsche Volksgenosse wird es daher, ohne daß es hierzu besonderer Vorschriften bedarf, als seine selbstverständliche Ehrenpflicht betrachten, den Fahnen der nationalen Erhebung— der Hakenkrenzfahne und der schwarz=weißroten Fahne—, wenn sie im geschlossenen Zuge oder bei einer öffentlichen nationalen Kundgebung gezeigt werden, seine Achtung durch Erheben des rechten Armes zu erweisen, genau so, wie es schon immer für jeden guten Deutschen Brauch und Sitte ist, die ruhmreichen Fahnen der alten Armee zu grüßen. Der Reichsminister des Innern hat in einem Rundschreiben die obersten Reichs= und Landesbehörden ersucht, sämtlichen Beamten, Angestellten und Arbeitern der öffentlichen Verwaltung hiervon mit dem Hinweis Kenntnis zu geben, daß der Fahnengruß eine Ehrenpflicht sei, der sich niemand entziehen werde. Die R5DAT und Warenhäuser. Eine Stellungnahme der Reichsleitung.“ Der Völkische Beobachter veröffentlicht eine Bekanntmachung des Stabsleiters des stellvertretenden Führers, Reichsleiter Bormann, zur Warenhausfrage. Die Stellungnahme der Reichsleitung der RSDAP und ihre Veröffentlichung erfolgt im Auftrage des Stellvertreters des Führers. In der Bekanntmachung erinnert der Reichsleiter Bormann an die Verfügung des Stellvertreters des Führers vom 7. Juni 1933, worin dargelegt wurde, daß vorerst ein aktives Vorgehen gegen Warenhäuser und ähnliche Betriebe mit dem Ziele, sie zam Erliegen zu bringen, unterbleiben müsse.„Bei Erlaß der Verfügung“, so heißt as in der neuen Bekanntmachzung, „ging die Reichsleitung von der eigentlich selbstverständlichen Voraussetzung aus, daß die Inhaber bezw. Leiter der Warenhäuser und warenhausähnlichen Betriebe sowie jüdische Firmen diese unsere Haltung damit beantworten würden, daß sie sich ihrerseits äußerste Zurückhaltung und Takt in ihrer Geschäftsführung, Werbung und sonstigem Auftreten auferlegen. Hierzu gehört, daß die oben gekennzeichneten Geschäft: Symbole der nationalen Bewegung weder zeigen, anbieten noch verkaufen. Außer Hakenkreuzfahnen gehören hierzu jede Art Bilder unserer Führer, Uniformen und Uniformstücke, sowie alle auf die nationale Bewegung Bezug nehmenden Gegenstände, wie z. B. auch Kinderuniforfnen, SAPuppen und dergleichen. Die bedauerliche Feststellung, daß gegen diese und andere selbstverständliche Gebote von Zurückhaltung sehr häufig verstoßen wird, ist der Anlaß zu dieser erneuten ausdrücklichen Bekanntgabe der Stellung der RSDAP zum Warenhausproblem. Bei dieser Gelegenheit wird wiederum betont, daß es Mitgliedern der RSDAP nicht gestattet ist, für Warenhäuser zu werben oder sie in Uniformen zu betreten.“ Bis Ende Januar 1934 jast 1 10 Millionen Mark Reseschter Der Reichsfinanzminister hat festgestellt, daß vom Inkrafttreten des Gesetzes über die Gewährung von Ehestandsdarlehen bis Ende Januar 1934 in nicht weniger als 180 000 Fällen Ehestandsdarlehen zu einem Durchschnittsbetrag von je 000 Mark gewährt wurden. Es ist also ein Gesamtbetrag von knapp 110 Millionen Mark an Ehestandsdarlehen ausgeschüttet worden, der mit Hilfe von Bedarfsdeckungsscheinen zur Beschaffung von Hausrat verwendet worden ist. Von der maßgebenden Vertretung des mittelständlerischen Gewerbes, von der obersten Leitung der NSHago, wird in diesem Zusammenhang auf das Steigen der Einzelhandelsumsätze hingewiesen. Es sei aber auch statistisch erwiesen, daß z. B. die Möbelumsätze im November 1933 schon um 42 Prozent höher als im November des Vorjahres waren. In den übrigen Zweigen des Hausrathandels waren gleichfalls bedeutende Umsatzsteigerungen erkennbar. Höfe aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg und mit Ueberlieferungen, die bis auf Karl zurückgehen. Run wird der Versuch gemacht, dem Bauern sein Recht wiederzugeben. Der Freiherr vom Stein hat aus seiner eigenen Heimat das Leben der Bauern sehr gut gekannt, und als Staatsmann hat er eingesehen, wie notwendig es ist, einen gesunden Bauernstand zu haben, wenn man einen gesunden, lebenskräftigen Staat haben will. Arndt hat das auch sehr genau gesehen, als er das Erbhofgesetz verlangte. Die Erbhofsitte hat sich in manchen Gegenden noch erhalten. so in Niedersachsen und in Tirol. Zwar erben da meistens die Jüngsten den Hof, die Hauptsache aber war, daß die Höfe beieinander blieben. Stein, der nun die Bauernbefreiung einleitete, konnte nur sehr wenige Monate sein Werk verfolgen, dann mußte er aus Deutschland verschwinden. Sein Nachfolger Hardenberg hat das ganze Werk Steins in den Liberalismus hineingebracht. Die Bauern wurden nicht befreit. Es entstand das Großgrundbesitzertum, das später als Jnnkertum gekennzeichnet worden ist. Wieder kam der Bauer und damit unser Volk nicht zu seinem Recht. Die Zeit der liberalistischen und der kapitalistischen Wirtschaft hat nun endgültig den Bauern überhaupt nicht mehr Bauer sein lassen, sondern die Betriebswirtschaft eingeführt. Es wurde der schöne Satz aufgestellt: der Landwirt ist ein Mensch, der die Aufgabe hat, aus dem bestimmten Grund und Boden möglichst viel herauszuwirtschaften, eine möglichst hohe Rente zu erzielen. Das war kapitalistische Wirtschaft. Der Grund und Boden wurden zum Speknlationsobjekt. Der Bauer nahm Geld auf und geriet in die große Verschuldung hinein. Daraus hat er nicht wieder herausgefunden. Das alles ist die Schuld des vergangenen Systems und vor allem der aufgeklärten Landwirtschaftslehre, die einen Bauer nicht mehr kannte. Wir haben Lehrbücher über Landwirtschaft, in denen das Wort„Bauer“ nicht vorkommt. Der Nationalsozialismus hat das Wort Bauer wieder herausgehoben. Es ist wieder der Ehrenname des die deutsche Scholle bebauenden Menschen geworden. Wir haben uns auch gefreut, als der Enkel Bismarcks an den Reichsbauernführer schrieb:„Es ist für mich die größte Ehre, wieder den Namen deutscher Bauer zu tragen“— als er die Eintragung in die Erbhofrolle beantragte. Das Erbhofrecht hat den Bauern für alle Zeiten gesichert. Ein neues Bauerntum kann geschaffen werden. Es ist ein langer Weg, aber ein Weg mit dem klaren Ziel: Aus diesem Bauerntum wird der deutsche Mensch und eine artgemäße Kultur aus deutschem Blut geschaffen werden. Die Neuordnung der Forstverwaltung Die Bezirke Düsseldorf und Köln Durch das Gesetz über die Landesforstverwaltung vom 1. Dezember 1933 sind von den Aufgaben und Inständigkeiten des Preußischen Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten die Angelegenheiten der Landesforstverwaltung auf den Preußischen Ministerpräsidenten übergegangen, wo sie in einer befonderen Abteilung unter Leitung des Generalforstmeisters(bisher Oberlandforstmeisters) bearbeitet werden. Die Staatsforstverwaltung ist als Betriebsverwaltung auch in der Provinzialinstanz aus der allgemeinen Verwaltung herausgelöst. Der Geschäftsbetrieb der Staatsforstverwaltung an der Regierung in Köln wird, nachdem die Forstabteilungen der Regierungen allgemein aufgelöst sind, in allernächster Zeit nach Düsseldorf überführt und dem Geschäftsbetrieb des Landforstmeisters in Düsseldorf eingegliedert werden. Diesem unterstehen alsdann die„Forstämter“ Cleve, Xanten. Wesel, Düsseldorf=Benrath, Königsforst in Bensberg, Bille in Brühl, Kottensorst in Vonn und Siebengebirge in Siegburg. Durch Erlaß des Preußischen Ministerpräsidenten— Landesforstverwaltung— vom 30. Januar 1334 sind dann die Amtsbezeichnungen“ der Staatsforstbeamten abgeändert; dabei ist die Bezeichnung Förster mit seinen verschiedenen Abstufungen ausschließlich den Betriebsbeamten vorbehalten, während die Forstverwaltungsbeamten die Bezeichnung Forstmeister mit den verschiedenen abstufenden Zusätzen bekommen haben. Nach Verlassen der Forstschule und Bestehen der ersten forstlichen Prüfung wird der„Forstanwärter“ für Betriebsdienst jetzt„Hilfsförster“ statt früher Forstgehilfe. nach Bestehen der zweiten Prüfung erhält er die Amtsbezeichnung„Förster“(früher Hilfsförster), mit der Anstellung wird er„Revierförster“(früher Förster). Bei Besörderung zum„Oberförster“(früher Revierförster) wird ihm ein„Oberförsterbezirk" übertragen und endlich kann er durch Uebertragung eines Forstamtes zum„Forstamtmann“(früher Forstverwalter) befördert werden. Der„Forstanwärter für Verwaltungsdienst“ wird jetzt, nachdem er die erste forstliche Prüsung und das Staatsexamen bestanden hat und Forstreserendar bezw. Forstassessor wie bisher geworden ist, mit der Uebertragung eines„Forstamtes“(bisher Oberförsterei) zum„Forstmeister“. Er kann später zum„Obersorstmeister"(bisher Regierungs= und Forstrat bezw. Oberregierungs= und Forstrat) und weiter zum Landforstmeister(bisher Oberforstmeister) befördert werden. Landsorstmeister und Obersorstmeister sind im allgemeinen Beamte der Provinzialinstanz. Bei Berusung in die Zentralbehörde können die Landforstmeister weiter„Oberlandforstmeister"(bisher Landforstmeister) werden, und als Leiter der Staatsforstverwaltung„Generalforstmeister"(bisher Oberlandsorstmeister). Neben diesen Beamten der Staatsforstverwaltung bilden die durch das Preußische Jagdgesetz vom 18. Januar 1934 geschaffenen Beamtenstellen: „Landesjägermeister",„Provinzjägermeister" und „Kreisjägermeister“ einen unabhängigen und selbständigen Instanzenzug, in dem der größte Teil der jagdpolizeilichen Angelegenheiten bearbeitet wird, für welche bisher die Jagdpolizeibehörden(Regierungspräsident und Landrat) zuständig waren. Provinz= und Kreisjägermeister sind ehrenamtlich tätig und mittelbare Staatsbeamte. Beschränkung der Mitalledschalt im Wie der„Nachrichtendienst der Deutschen Studentenschaft“ mitteilt, gilt, um dem Studentenbund weitgehender als bisher den Charakter einer revolutionären Kampfgruppe innerhalb der Gesamtstudentenschaften zu verleihen, die uneingeschränkte Mitgliedschaft nur für alle die Kameraden, die bereits vor dem 30. Januar.1933 um die Aufnahme in den RSOStB nachgesucht laben. Alle später Eingetretenen sind lediglich Anwäxter. Ihre Bewährung im revolutionärnationalsozitzlistischen Sinne wird über ihre spätere Aufnahme entscheiden. Durch diese Maßnahme, zu der noch ein endgülsiger Erlaß des Reichsführers des RSOStB erfolgen ufird, wird es gelingen, aus der Gesamtstudentenschaft Aine geschlossene kämpferische Einheit von etwa 5000 Monn zu bilden, deren hohe Aufgabe es sein wird, die politische Schulung für die Gesamtstudentenschaft der Hsch= und Fachschulen durchzuführen, die ihr durch die nepe Verfassung übertragen worden ist. Radikale Vereinsachung des deutschen Steuerwesens. Staatssekretär Reinbardt über Finanz= und Steuerpolitik im nationalsozialiktischen Staat. Umsangreiche Arbeitsvorhaben für 1934.— Die Bürgersteuer soll verschwinden. Staatssekretär Reinhardt sprach gestern Dienstagabend in der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin über Finanz= und Steuerpolitik im nationalsozialistischen Staat. Er betonte u.., daß die Finanz= und Steuerpolitik, solange er Arbeitslose gebe, in erster Linie auf die Verminderung und Beseitigung der Arbeitslosigkeit abgestellt sei. Es stehe außer Frage, daß es gelingen werde, die Arbeitslosigkeit in wenigen Jahren so gut wie zu beseitigen. Von der einen Milliarde Mark aus dem Arbeitsbeschaffungsprogramm vom 1. Juli 1933 entfielen 70 Millionen auf Ausgaben, die durch das Reich in bar finanziert wurden. Die restlichen 930 Millionen waren am 31. Januar in Höhe von nur 112 Millionen gezogen. Das Reich geht alse mit einem Arbeitsvorrat von mehr als 800 Millionen in das Jahr 1934 hinein. Die 500 Millionen Mark aus dem Gebäudeinstandsetzungsgesetz, die zu einem Gesamtumsatz von zwei Milliarden Mark geführt haben, sind bereits restlos in Anspruch genommen worden. Seit dem 1. Februar werden Bewilligungsbescheide nicht mehr erteilt. Das Kraftfahrzeugsteuergesetz hat zur Folge gehabt, daß die Stückzahl der erzeugten Kraftfahrzeuge und die Zahl der in der Kraftfahrzeugindustrie beschäftigten Personen sich verdoppelte. Als Folge des Gesetzes über die Seuerfreiheit für Ersatzbeschaffungen hat der Beschäftigungsgrad in der Maschinen=, Geräte= und Werkzeugindustrie sich von Monat zu Monat gesteigert. Von der Möglichkeit, mit rückständigen Steuern Ergänzungs= und Instandsetzungsarbeiten ausführen zu lassen, ist sehr ausgiebig Gebrauch gemacht worden. Das Gesetz zur Ueberführung weiblicher Arbeitskräfte in die Hauswirt: schaft hat zur Folge gehabt, daß die Zahl der Hausgehilfinnen bis Ende 1933 um rund 100000 gestiegen ist. Von August 1933 bis Januar 1934 sind 183 000 Ehestandsdarlehen gewährt worden. Das Reichsfinanzministerium hat sich daher entschließen müssen, vorübergehend den Durchschnittsbetrag auf 500 Mk. festzusetzen. Am heutigen Tage ist ein Erlaß an die Finanzämter herausgegangen, wodurch Steuerfreiheit für Heiratsbeihilfen durch Arbeitgeber an aus dem Betriebe durch Heirat ausscheidende Arbeitnehmerinnen gewährt wird. Die Ehestandsdarlehen sollen solange gegeben werden, als es heiratsreife Volksgenossinnen im Arbeitnehmerstande gibt. Für das Arbeitsbeschaffungsprogramm für 1334 hat das Reichsfinanzministerium folgende Maßnahmen in Vorbereitung. die durchaus gesichert sind: 1. Aus dem Arbeitsbeschaffungsprogramm PapenSchleicher=Reinhardt stehen noch 1035 Millionen zur Verfügung, aus dem Gebäude=InstandsetzungsGesetz werden 1200 Millionen in Bewegung gesetzt, zusammen 2295 Millionen Mark. 2. Für Autobahnen und andere Kraftfahrstraßen werden 509 Millionen mehr ausgegeben als 1933. Auch mit den Gebäude=Instandsetzungsarbeiten wird am 31. März nicht Schluß gemacht. Das Baugewerbe und die Baunebengewerbe werden das ganze Jahr 1334 hindurch genau so stark beschäftigt sein wie gegenwärtig. Der Bauer im Kampf um eine deutsche Boichaltur: Von Erwin Metzner, Reichskommissar im Reichs=Ernährungs=Ministerium. Die Bedeutung des Bauern für unser Volkstum und unsere Kultur ist durch die nationalsozialistische Staatsgestaltung ganz bewußt als erste und wichtigste Angelegenheit herausgestellt worden. Wir suchen unsere deutsche Volkskultur aus dem Bauerntum neu zu errichten und müssen feststellen, daß eine eigentliche Volkskultur auch gar nicht mehr vorhanden ist. Wohl hat man hier und da noch etwas bewahrt und es hat auch immer Menschen gegeben, die sich um die Erhaltung des völkischen Kulturgutes bemüht haben, aber eine große gemeinsame deutsche Volkskultur ist nicht vorhanden. Wir werden diese deutsche Volkskultur wieder bekommen und erneuern können, wenn wir dem Bauerntum seine wirklichen Grundlagen zurückgeben. Das führt weit in die Geschichte zurück. Wir sehen auf die Zeit von 800, wenn wir unsere Bauern, unsere Freibauernkultur und deutschen Freibauernrechte und alle diese Dinge wieder vorfinden wollen. Es geht hier um die Entscheidung, ob unsere Vorfahren Nomaden und Barbaren oder ob sie hochstehende Freibauern nordischgermanischer Prägung waren. Es läßt sich wissenschaftlich nachweisen, daß wir nicht Nomadenblut haben, sondern Bauernblut, daß die Germanen von jeher Bauern gewesen sind und aus diesem Bauerntum sich Kulturund Rechtsleben entwickelt haben. Aus dem germanischen Freibauerntum entwickelte sich langsam ein Bauerntum, das nicht mehr frei war. Der Bauer selbst ist den Weg gegangen, daß er seine Wehr3. Steuerermäßigungen für Instandsetzungen und Ergänzungen an Betriebsgebäuden. 4. Steuerfreiheit für Ersatzbeschaffungen. 5. Steuerfreiheit für neuerrichtete Kleinwohnungen und Eigenheime. 6. Steuerfreiheit für Aufwendungen zu Zwecken des zioilen Luftschutzes und des zivilen Sanitätsdienstes in Industrie= und Werksbetrieben. 7. Steuervergünstigung für die Einstellung von Hausgehilfinnen. 8. Gesetz zur Förderung der Eheschließungen und Steuerfreiheit für 2 es eihirsen. 9. Steuergutscheine, die im Betrage von 150 Millionen Mark für Arbeitobeschaffungszwecke zur Verfügung stehen. 18. Es wird erwogen, im Laufe des Jahres 1934 die Abgabe zur Arbeitslosenhilfe wesentlich zu senken. Mit Wirkung ab 1. April fällt auch die freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit fort, die den Betrag von 120 Millionen Mark ergeben hat. Diese Maßnahmen allein genügen bereits, um im Laufe dieses Jahres auf zwei Millionen statistisch erfaßte Arbeitslose herunterzukommen. Das sind aber nicht die einzigen Maßnahmen. Hinzu kommen weitere, die im Lause der nächsten Wochen und Monate erst geboren bezw. zur Durchführung gebracht werden. Alle diese Maßnahmen werden durch die Generalmaßnahme zur Gesundung von Wirtschaft und Finanzen ergänzt werden, die in der Steuerreform bestehen wird. Eine allgemeine Senkung der auf Produktion, Verbrauch und Besitz ruhenden Steuerlasten wird eingeleitet. Mit der Kompliziertheit des Steuerrechtes wird Schluß gemacht und mit der Vielheit der Steuern. Die Bürgersiener wird verschwinden. Wir können nach dem Gesetz vom 30. Januar die Vereinfachung des deutschen Steuerwesens so radikal durchführen, wie es unjere Sehnsucht gewesen ist. Wir werden die Landessteuerverwaltungen mit der Reichssteuerverwaltung zusammenlegen. Die Schlachtsteuer wird zunächst leider noch weiter erhoben werden müssen. Bei der Einkommensteuer, der Vermögenssteuer und der Erbschaftssteuer wird den bevölkerungspolitischen Grundsätzen des Nationalsozialismus entsprochen werden, d. h. wir werden eine sehr erhebliche Ermäßigung der Einkommensteuer den Kinderreichen gewähren. Bei der Vermögenssteuer soll gleichzeitig der Sparsinn gefördert werden. Wir denken daran, bei der Vermögenssteuer 10.000 Mark für Mann, Frau und jedes Kind steuerfrei zu lassen. Bei der Erbschaftssteuer befassen wir uns mit der Frage, sie wesentlich zu senken, und möglichst zu beseitigen, soweit es sich um die Besteuerung des Gattenerbes und des Kindeserbes handelt. Die Steuervereinfachung wird zu einer wesentlichen Senkung der Verwaltungskosten führen und der eingesparte Betrag zu Steuersenbungen zur Verfüzung stehen. Auf die Lage der Reichsfinanzen eingehend erklärte der Staatssekretär zum Schluß, daß das Steuerau kommen im Rechnungsjahre 1933 um rund 300 Millionen Mark höher sei als im Jahre 1932. 1934 werde sich das Bild noch wesentlich günstiger gestalten. Die Einnahmen und Ausgaben des Reiches haben sich bisher die Wage gehalten. Das wird auch in Zukunft der Fall sein. Kassenschwierigkeiten haben sich nicht ergeben und werden sich nicht ergeben. haftigkeit aufgab. Er konnte sich vom Kriegsdienst befreien und einen berittenen Knecht stellen. Es war für den Bauern nicht so einfach, von der Scholle weg in den Krieg zu ziehen, er hatte immer erst sein ganzes Haus und seinen Hof und seine Wirtschaft zu bestellen, er mußte sich sorgen, wer wird inzwischen säen und wer wird ernten. Kurz, es gab für ihn viele Schwierigkeiten. Der freie Bauer stellte daher berittene Knechte, und aus diesen sind die Ritter geworden. Solch„Ritter“ wurde dann für seine Waffentat mit Gold und Boden belohnt. Er wurde Grundherr. Rittertum und Ritterkultur entwickelten sich. Die Geistlichkeit wird zum weltlichen Herrn. Es kommt die Einführung des römischen Rechts, die sich dahin auswirkt, daß dem Bauerntum die letzten Rechte genommen werden. Wie können auch die Rechtsgelehrten dort in Padua oder da herum ein Recht machen, das dem deutschen Bauern entspräche! Es folgt die Zeit des Humanismus und der Reformation. Der Bauer bäumt sich auf im Bauernkrieg, der nirgends in der Geschichte so dargestellt wird, wie er sich wirklich abgespielt hat. Er wehrte sich gegen seine Rechtlosigkeit nach dem römischen Recht, er hatte noch das alte deutsche Rechtsempfinden und wollte seine alten Rechte wieder haben. Die Geistlichkeit und die weltlichen Herren gingen dagegen an. Die Ritter hatten auch kein Interesse daran. Sie konnten sich im Gegenteil durch das römische Recht sehr leicht in den Besitz bäuerlichen Gutes bringen. Dann kam der Dreißigjährige Krieg und es blieb tatsächlich nur noch ganz wenig Bauerntum und Bauernblut übrig. Zwar gibt es noch einige Gegenden in Deutschland, wo das Bauerntum durch den Dreißigjöhrigen Krieg nicht ganz zerstört werden konnte, so vor allem in Niedersachsen. Dort gibt es noch sehr viele 14 Jebruar 1334. Nr. 14 359. Selle 3. Aus Vonn. Aschermittwoch. Vorbei! Prinz Karneval, der sein Zepter schwang durch all die tollen Tage— sein Reich ist zu Ende. Vorbei! Ein neuer und grauer Tag bricht an: Aschermittwoch. Fort mit dem bunten Zeug, weg mit den Masken, dem Geflitter. Für Colombinchen und Pierrot schlägt die Trennungsstunde: Es war sehr schön— auf Wiedersehn! Man geht auseinander, drückt sich die Hand, streift das letzte Consetti aus dem Haar. Gewiß, gewiß, es war schön, sehr schön sogar— aber nun ist man müde und möchte schlafen. Und die Luft ist kühl und regenfeucht. Auf Wiedersehn, Colombinchen! Wiedersehn! * Aschermittwoch. Die Glocken gehen dumpf und schwer. Besinnt euch! Denkt an das Ende. Im. Dunkel der Kirche flackert das Kerzenlicht. Dunkle Gestalten durchschreiten die Pforte. Dumpfe Orgel— leiser Gesang— flüsternde Gebete.„Mein Reich ist nicht von dieser Welt!" Der Priester setzt das Aschenkreuz auf die Stirn.— Besinnt euch. Carne vale. Entsagt dem Fleisch! * Neue Tage brechen an. Das Leben ist wieder in all seiner Wirklichkeit da— es ist nicht mehr, wie in den Fastnachtstagen, das Leben des Scheins. Und doppelt hart und gebieterisch kommt die Forderung des Tages. Mit wachen Augen und festen Händen gehts wieder an die Arbeit. Und die Fastenzeit ist da— besinnliche Tage kommen. Aber dahinter, dahinter steht das Leuchten des Frühlings, der nach den Tagen der Dunkelheit anbricht mit Sonne, Veilchen und Vogelgesang. * Und so ist immer etwas, auf das wir Menschen uns freuen können. Der Zehrgarten diese, noch vielen alten Bonnern bekannte Weinwirtschaft auf dem Markt, wurde heute vor 45 Jahren geschlossen und das Haus niedergelegt. Das Haus„Im Zehrgarten" bestand bereits im 17. Jahrhundert. Hier verkehrten die ersten Kreise des kurfürstlichen Hofes. Zu den Gästen gehörte der am Hofe einflußreiche Graf Ferdinand von Waldstein, der bekannte Gönner Ludwig van Beethovens, welcher letzteren auch in den Kreis der Freunde des Hauses einführte. Die schöne Tochter des Hauses, Babette Koch, ward die Gemahlin des Grafen Belderbusch(Belderbuscher Hof, später Böselager Hof). Mit dem Ende der kurfürstlichen Zeit war die Glanzzeit des„Zehrgartens“ vorbei, doch blieb das Haus noch lange eine besuchte Weinwirtschaft. Im Jahre 1899 wurde es niedergelegt und Herr Spanier errichtete auf dem Grundstück ein Geschäftshaus. Nach dem Kriege erwarb die Firma Blömer das Haus. Das alte Wahrzeichen, eine Weintraube, fand seinen Platz an dem Giebel des Neubaues. Gegen das wicde Treiben der Ausklügter! Der preußische Kultusminister plant zur Erhaltung der Naturschönheiten in der Amgebung von Berlin gegen wilde Ausflügler den Erlaß besonderer Schutzvorschriften, die noch vor Beginn des Frühjahrsausflugverkehrs in Kraft treten sollen. U. a. wird in den gefährdeten Waldgebieten und Grünflächen das leicht fertige Beschädigen von Bäumen und Sträuchern verboten werden, damit der in letzter Zeit wieder mühsam geschaffene Unterwuchs in den Wäldern erhalten bleibt. Auch das wahllose Zelten und das unachtsame Parken mit Kraftfahrzeugen sowie das freie Umherlaufenlassen von Hunden in den Waldungen und Grünflächen soll in geordnete Bahnen gelenkt werden, um Beschädigungen und Beunruhigungen der einheimischen Pflanzenund Tierwelt zu verhindern. Auch den Ausflüglern in die schöne Umgebung Bonns sei diese beabsichtigte Maßnahme zur Kenntnis gebracht. Die schönsten Erholungsplätze werden durch Verunsäuberung ihrer Romantik beraubt, die stillste Waldeinsamkeit wird durch wildes Johlen entweiht. Wanderer, denke daran und handele danach. Tageschronik. In die Transmission geraten. In der Werkstatt der Köln=Bonner Eisenbahnen in Dransdorf ereignete sich gestern ein schwerer Unglücksfall, dem leider ein Menschenleben zum Opfer fiel. Ein Arbeiter aus Bonn, der damit beschäftigt war, die Transmission zu schmieren, geriet plötzlich mit den Kleidern an die Transmissionswelle, die ihn mitriß. Der Arzt, der von den Werkstättenangehörigen herbeigerufen wurde, konnte nur noch den Tod feststellen. Ein tragischer Unfall ereignete sich gestern nachmittag auf der Kölnstraße. Ein Kriegsbeschädigter, dem ein Bein amputiert war, rutschte, als er die Straße überqueren wollte, aus und brach das gesunde Bein. Der Verunglückte wurde von einem hilfsbereiten SA=Mann in Gemeinschaft mit anderen Passanten in ein Auto geschafft, das ihn nach der Klinik brachte. Taschendieb„arbeitet“ in einem Bonner Kaufhaus. Schon seit einiger Zeit macht sich die Arbeit eines Taschendiebes in einem Bonner Kaufhaus unangenehm bemerkbar, ohne daß es bisher gelang, seiner habhaft zu werden. Aus den mehrfach vorliegenden Anzeigen sind der Polizei die Personalien des vermutlichen Diebes bekannt geworden. Ihn wird also eines Tages auch der Arm der Gerechtigkeit treffen. Auf einem seiner letzten Beutezüge stahl er einer jungen Frau eine helle Handtasche, in der sich Papiere, Schlüssel und eine Armbanduhr befanden. " Verkehrsunfall. Am Montag mittag blieb ein 12jähriger Junge mit seinem Fahrrad auf der Bornheimer Straße in den Schienengleisen hängen und kam zu Fall. Er wurde von einem hinter ihm fahrenden Auto überfahren und erlitt einen Oberschenkelbruch. Eine große Grenzlandkundgebung der Deutschen Christen findet am Sonntag in Aachen statt, wobei Reichsbischof Müller, Landesbischof Dr. Oberheid und Reichsjugendführer Zahn sprechen. Dieser Tag soll ein großes Protestantentreffen in der bedrohten Diaspora des Grenzlandes, muß ein gewaltiges Bekenntnis zu Kirche und Staat sein. Von Bonn aus ist zur Beteiligung in Aachen eine gemeinsame Fahrt geplant. Näheres bei Parteigenossen Neuber, Heerstraße und Hoelschen,.“ Lenheimerstraße 72. De. Toaitat abgesegr and des Landes verwiesen. Revolution im Rathaus,— Jahlreiche Verhaftungen verdächtiger Elemente.— Drei Mädchen mit dem Kinderwagen. Letzte Maske du entschwandest Und mit dir mein Portemonnaie, Aber was du darin fandest, Tat dir sicher furchtbar weh. Drinnen war kein Pfennig mehr. Alles öde— alles leer... Amtlicher Heeresbericht aus der„entsetzten“ Stadt Bonn: „Gestern abend gelang es den Regierungstruppen des Bonner Rathauses durch List und Tücke gepaart mit ungeheurem Mut, den Marktplatz von den Anhängern Sr. Tollität des Prinzen Hans I. zu säubern. Die Regierungstruppen überrannten die Stadtsoldaten in großer Manier, warfen sie aus dem Rathaus, beschlagnahmdie durch zahlreiche Arretierungen aufgefüllte Kriegskasse und setzten an Stelle des Prinzen Hans I. den Oberbürgermeister wieder in seine Rechte ein. Sr. Tollität wurde des Landes verwiesen. In seiner Begleitung befindet sich nur ein ganz großer Kater. Die Ordnung ist wieder hergestellt.“ So lautete der Heeresbericht von gestern abend. Die Bonner jedoch sollen sich über den Sieg der Vernunft gar nicht so sehr gefreut haben. Tränenden Auges sahen sie ihren lieben Prinzen Karneval scheiden, denn er hatte ein fabelhaftes Regiment geführt. Am meisten freute sie, daß der Himmel gestern ein so glückliches Gesicht machte und Straßen und Plätze mit hellem Sonnenschein überstrählte. Aber wie hätte er anders gekonnt, als mittags die Stadtsoldaten, unsere rotblauen Lieblinge mit ihren Kameraden aus Paderborn durch die Straßen zogen! War das wieder ein Bildchen Soviele Menschen wie gestern und vorgestern und Sonntag sah man selten durch die Bonner Straßen bummeln und so viele Verhaftungen sind lange nicht mehr vorgekommen. Die Stadtsoldaten haben mustergültig für Ordnung gesorgt, daß sie das mit Musik und Tamtara taten, ist nur ihrer angeborenen Freundlichkeit zuzuschreiben. Gestern nachmittag also schrillte auf der Hauptwache unter der Rathaustreppe das Telephon: „Hier Stadtsoldatenwache! Wer dort! „Ah so Finanzamt? Ja und was gibts? Wie, ein Mann, der sich sehr verdächtig benimmt? Macht den Eindruck eines Irren, der neben den Karneval gefallen ist? Ja, wodurch macht er sich denn verdächtig?— Was, will heute Steuern bezahlen?“ Der rotblaue Posten warf den Hörer auf die Gabel und brüllte hinaus:„Sofort zehn Mann mit aufgepflanztem Suppenlöffel zum Finanzamt, wahnsinnig gewordenen Eingeborenen festnehmen. Nemmt de blaue Wage met!“. Ab raste das närrische Ueberfallkommando. Wie verlautet, soll der Festgenommene ausgestopft und im karnevalistischen Heimatmuseum zur Schau gestellt werden. * An der Marktecke stand Wellem und freute sich über das ganze Gesicht bis an die Ohren.„Na, Wellem, warum freust du dich dann su?“— Ich freue mich op nächste Fastelovend!“—„Du ahle Jeck, et ös ja noch Fastelovend.“—„Ich hann ävver jetzt keen Rüsele mieh.“ * Es gibt Witze, wenn man die erzählt, bekommt man Erholungsurlaub. In einer komischen Gruppe zog gestern der äußerlich harmlos aussehende Tünnes durch die Stadt. Er sah nett aus, hatte rote Haare, rote Nase, Strohhut und Reisekoffer bei sich.„Sag Aujus“, sagte er zu seinem Tatgenossen,„weeß du och, wer sich ünver die Stadtsoldate am meisten freut?“—„No, die Mädche.“—„Nä, Aujus, de Mösche, weil die Stadtsoldate widde ens Roßäppele en de Stroße gebraht hann.“ In diesem Augenblick legte sich eine rauhe aber feste Hand auf Tünnes Schulter. Tünnes wurde abgeführt. * Mit Tschingderäh und Bummssassa zogen gestern nachmittag also die Stadtsoldaten kurz vor ihrem Sturz aus karnevalistischer Höhe durch die Straßen. Warmer Sonnenschein lachte auf die blanken Knöpfe und die fröhlichen Augen, blanker Sonnenschein hüpfte an rankenbewachsenen Wänden hoch, kletterte auf kahle Bäume und es war mit einem mal so etwas sonderbares in der Luft. Tschingderassabummbumm. Was war das Sonderbare? War das die Stadtsoldatenmusik, der Karnevalstrubel, die flatternden Luftschlangen, das aufwirbelnde Konfetti, waren es die jeckigen Gesellen, die neben und hinter dem Zug herliefen? Was war das Wunderbare, das Sonderbare, das da plötzlich mitten im Sonnenschein lachte, heller lachte als Karneval und Tschingderäh? Drei Kindermädchen mit weißen Schürzchen und weißen Häubchen schoben weiße Kinderwagen. Vorboten des Frühlings? Frühlingsahnen? Dann fahre wohl, Prinz Karneval. Bald kommen die Tage des Frühlings. * Abschiedskonzert der Paderborner. Mit erstaunlicher Elastizität hatten sich die Paderborner Musiker in den rheinischen Karneval gefunden. Und als Obermusikmeister Gerlach sich gestern abend an der Spitze des Trompeterkorps vom Reichswehr=Rgt. Nr. 15 im Bürgerverein von den Bonner Freunden verabschiedete, da war Verbundenheit auf der ganzen Linie. Ob die Paderborner Gäste die lustigen Weisen von der blonden Kathrein, schwungvolle Rheinlieder oder schneidige Militärmärsche schmetterten, das fröhliche, buntmaskierte Publikum spendete begeistert Beifall und forderte eine Menge von Zugaben. Mit dem„Bönnsche Jung" begrüßte die Kapelle seine Tollität Prinz Hans., der mit vollem Gefolge und im Geleite der Stadtsoldaten einzog und dann selbst das Dirigentenpult bestieg und den Taktstock schwang. Da gab es begeistertes Schunkeln und frohes Singen. Und auch der zweite Gastdirigent, Herr Steeg, brachte Orchester und Publikum in volle Fahrt und die Tanzbeine zum Schwingen. Und dann spielte die unermüdliche Kapelle weiter zum frohen Tanz auf, bis man endlich dem Karneval 1934„Lebewohl“ und den Paderborner Musikern ein herzliches„Auf Wiedersehen“ zurief. * Die Paderborner Reiterkapelle, die in den Fastnachtstagen im Sturm die Bonner Herzen genommen hat, ritt gestern nachmittag vor die Wohnung des Oberbürgermeisters und brachte ihm ein schmissiges Ständchen dar. Eine Abordnung der Reiterschar begab sich zum Oberbürgermeister und dankte ihm für die gastfreundliche Aufnahme in der Stadt Bonn, worauf Oberbürgermeister Rickert entgegnete, daß nicht die Paderborner Reiter, sondern er und die Bonner Bevölkerung zu danken hätten für den Schmiß, den die berittene Kapelle in den Bonner Fastelovend getragen habe.— Auch die Stadtsoldaten statteten gestern nachmittag dem Oberbürgermeister ihren Besuch ab und versicherten ihn ihrer treuen Ergebenheit. Der Oberbürgermeister war darüber umsomehr erfreut, als die Stadtsoldaten ihm im Kampf gegen Hunger und Kälte armer Volksgenossen stets kräftige Unterstützung angedeihen lassen. * Herzlichen Dank! Die Fastnachtstage sind vorüber mit ihrem bunten Lärm und großen, sogar sehr großem Verkehr. Daß dieser Verkehr sich so glatt und reibungslos abgewickelt hat, ist nicht zuletzt ein Verdienst unserer Polizei, die wirklich auf dem Posten war. Nicht nur mit großer Umsicht, sondern auch mit Nachsicht hat unsere Polizei dem bunten Treiben gegenübergestanden und überall da eingegriffen, wo der Verkehr sich stauen wollte. Erfreulich ist, daß es ni.gendwo zu ernsthaften Zwischenfällen oder sonstigen Unzuträglichkeiten gekommen ist. Der Fastelovend hat die Bonner Bürgerschaft besonders friedlich gemacht und so hat die Polizei— namentlich während des Rosen montagszuges— mehr noch als auf die Erwachsenen, auf die Kinder achten müssen, die allzu waghalsig Rosenmontagszugkamellen auf der Straße suchten. Jedenfalls ist es angebracht, der Polizei herzlichen Dank zu sagen für das Verständnis, das sie dem Bonnex Fastnachtstreiben entgegengebracht hat. * Heuk wird gelacht! Das war allerdings gestern. Aber es wäre doch auch gelacht, wenn nicht gelacht worden wäre, da doch Gustav Jacobi seine lieben goldigen Menschen— Verzeihung, diesmal waren es seine„lieben guten Bonner“— zum Lachen aufforderte. Und so haben wir gelacht, wenn auch nicht bis früh um acht, aber wir haben gelacht, daß die Wände der Beethovenhalle dröhnten und selbst das Städtische Orchester vor Lachen fast einen Einsatz verpaßt hätte, wenn so etwas unter dem zielsicheren Otto Julius Kühn und diesem Orchester nicht undenkbar wäre. Aber eines muß noch festgestellt werden: es war eine fast zweitausendköpfige Menge, die da dem Kult des Lachens huldigte, als wollte sie auf Vorrat lachen, was ihr gewiß niemand verdenken wird. Denn nicht nur, daß heute Aschermittwoch, morgen ist auch der 15. Da hat der brave Steuerzahler ohnehin nix mehr zu lachen. Und darum war auch der vortveffliche Gerhard Ebeler mit von der Partie, und darum auch leitete er seine hübschen Lieder und Couplets mit einem beherzigenswerten Spruch ein:„Wer niemals weint und niemals lacht, wer niemals dumme Streich' gemacht...“ na Sie wissen ja Bescheid, schöne Leserin und verehrter Lefer. Und dann kam die fesche Käthe Herwig als Dubarry, als„Kleiner Garde=Offizier“. und nahm schließlich mit dem Lach=Couplet aus der Fledermaus ebenfalls Kurs auf das vom Kapitän des Narrenschiffes bestimmte Ziel. Und wie Karl Jurisch, wenn er als blödsinniger Straßenhändler oder Feuerwehrmann sich mit denselben Sachen an derselben Stelle zum so und sovieltenmal vorstellt, auf die Lachmuskeln wirkt, das ist auch etwas was sich schon lange rund gesprochen hat. Kein Wunder, daß da auch das ausgezeichnete Tirölertrio der Orchestermitglieder Wichmann„Geese, Weismandel in dieselbe Kerbe haute. Und wenn dann noch die Namen Schnitzler und Everhards fallen, dann ist der geneigte Leser vollends im Bilde. Es muß aber zum Schluß doch noch betont werden,.“ die Seele des ganzen Abends, die treibende Kraft.. llen Situationen gewachsene, stets schlagfertige E: cobi war, der nicht nur durch seine blendende Dialektik und seine köstlich humorvollen politischen Anspielungen die Zuhörer dauernd in Atem hielt, sondern auch dem unvermuteten hohen Besuch, den dieser karnevalistische Kehraus des Städtischen Orchesters in der Person Sr. Durchlaucht des Prinzen Hans I. und seines Gefolges erhielt, geistesgegenwärtig und würdig, mit Witz unnd viel Behagen seine Reverenz erwies. Kurzum, es herrscht nur eine Meinung: so herzhaft und mit so viel Berechtigung ist lange nicht gelacht worden. * Maskenball des MöV. Concordia. Der Maskenball Blau=Rot am Samstagabend in Bonner Bürger=Verein hatte seine Anziehungskraft nicht verfehlt. Ein lustiges Völkchen hatte sich hier versammelt, sodaß die Stimmung von Stunde zu Stunde stieg. Bei schmissiger Musik drehten sich die Paare auf dem Parkett, was durch das bunte Scheinwerferlicht ein märchenhaftes Bild bot. Ein Gesandter aus dem Apfelsinenlande, der später in königlichem Glanze erschien und die Grüße seines Herrschers an das Narrenvolk brachte sowie Früchte seines Landes als eine Ehrengabe austeilte, wurde von dem Narrenvolk mit vielem Beifall empfangen. Für viele ging das schöne Fest allzu früh zur Neige. Man hatte wieder einmal bei der Concordia, wie immer, ein schönes Fest verlebt. * Die Sachsen-Thüringer=Vereinigung hielt am Donnerstag im Rahmen eines Damenkränzchens einen Kaffeeklatsch ab, der unter Frau Wichterich einen schönen Verlauf nahm. Die„Post“ war gut besetzt. Die Vorträge der Damen König, Lippert und Bütten wurden mit großer Begeisterung entgegengenommen. Frau Hahn hatte ein temperamentvolles Sunkellied beigesteuert. Aber iuch sonstige Damen und Herren der Hessenvereinigung, die sich später in hoher Zahl eingefunden hatten, warteten mit sehr schönen Vorträgen, Duetts und Balladen auf. Der Beifall war auch hier groß. Alles in allem, ein sehr schöner Abend, der insofern auch nutzbringend war, als man 10 Prozent der Einnahmen der Winterhilfe zukommen ließ. * Aeschemettwoch. Jo, su eß et ens em Levve, Eemol moß e End et jevve, Wenn et noch su schwer och fällt: Eemol moß me Schluß ens maache Met däm Dolle, Singe, Laache;— Eemol wied och all et Jeld! Fastelovend eß vorrüvve, On et Häzz lös eenem ünve, We' me an die Freud all denk: Manche zwor deht sich jetz föhle An de Kopp öm in ze köhle, Weile fies hück hät de Kränk. Aeschemettwoch eß jekomme. On de Pürk wied avjenomme Samp däm bonte Plunde all:— Jetz heesch et„jearbeet“ widde. Denn sing Zepte laht hück nidde Tollität Prinz Karneval!— Karl Grosse. Vom Schwutzen Brelt. Aus der Dozentenschaft der Universität Bonn. Mit Beginn des Wintersemesters wurden, wie bekannt, die a. o. Professoren, Privatdozenten und Assistenten der deutschen Hochschulen jeweils zur Dozentenschaft der einzelnen Universitäten zusammengefaßt. Die organisatorische Gliederung der Bonner Dozentenschaft ist inzwischen abgeschlossen. Die Mitglieder der Bonner Dozentenschaft unter 35 Jahren sind praktisch alle, soweit sie körperlich dazu in der Lage sind, in die SA oder SS eingegliedert. Nahezu 50 Prozent der Mitglieder über 35 Jahren stehen in der SA=Reserve 1 oder II. Auf Grund der Ausführungsbestimmungen zur neuen Habilitationsordnung befinden sich zur Zeit 16 Junghabilitierte und Habilitanden der Bonner Universität in einem zehnwöchigen Geländesportlager in Zossen. Die nationalsozialistischen Schulungskurse der Universität, in denen führende Männer der Bewegung über grundsätzliche und praktische Probleme des neuen Staates sprechen, werden von der Dozentenschaft aufs eifrigste gefördert und sind zur Pflichtveranstaltung für die Dozentenschaft erklärt worden. * Nationalsozialistischer Schulungskurs. Wie angekündigt, spricht am Freitag, 16. Februar, im Rahmen des nationalsozialistischen Schulungskurses der Universität Bonn der Direktor der staatlichen Kunsthochschule, Prof. Dr. h. c. Schultze=Naumburg über das Thma:„Kunst als Blut und Boden". Beginnend mit Fragen der Technik, des Studiums und der Ziele der Malerei hat er erkannt, daß Kunst nur dann organisch zu wachsen vermag, wenn sie mit dem Boden und dem Volke verbunden ist. Und so vertritt er seit jeher die unvergänglichen Werte und Kräfte der Rasse für alle künstlerische Gestaltung. * 60jähriges Doktorjubiläum Pros. Morsbachs. Prof. Dr. Morsbach, der bekannte Göttinger Gelehrte, über dessen Ernennung zum Ehrenmitglied der „Linguistic Society of Amerika“ wir vor kurzem berichteten, konnte am 11. Februar sein 60jähriges Doktorjubiläum begehen. Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. Morsbach wurde am 6. Januar 1850 in Bonn geboren. Er studierte klassische Philologie, Sanskrit und vergleichende Sprachen in Bonn, wo er auch promovierte. 1892 siedelte der Gelehrte nach Götingen über, wo er nunmehr schon seit über vierzig Jahren lebt. * Rundfunksendung. Im Rahmen der Vorschulung für die Studentische Arbeitsdienstpflicht veranstaltet das Kreisamt für Arbeitsdienst des Kreises 5, Westdeutschland, der Deutschen Studentenschaft, am Freitag, 16. Februar, in der Zeit von 11—11.40 Uhr eine Rundfunksendung. (Langenberg und Frankfurt.) Die Sendung erfolgt in Form eines Zwiegespräches zwischen einem Studenten aus einem Kameradschaftshaus und einem Abiturienten. Sie wird umrahmt und veranschaulicht durch Sprechchöre und Lieder. Die Uebertragung wird eröffnet durch eine Ansprache des Kreisschulungsleiters Biron von Curland und beendet durch einen Aufruf an die Abiturienten, einzutreten in die Front der Jugend den Arbeitzdienst. Arbeitsdienstpflicht für die Studenten. Ab Ostern 1934 wird eine halbjährige Dienstpflicht für alle diejenigen Abiturienten durchgeführt, die Ostern 1934 die Hochschulreife erhalten und zu studieren beabsichtigen. Es kann also in Zukunft kein Student, der Ostern 1934 sein Abiturium gemacht hat, an einer deutschen Hochschule immatrikuliert werden, der nicht seiner Dienstpflicht genügt hat. Von der Dienstpflicht befreit sind außer den Abiturienten, die nicht studieren werden, diejenigen, die vor Ostern 1934 ihr Abiturium gemacht haben, dann eine praktische Tätigkeit ausgeübt haben und erst jetzt mit dem Studium beginnen. Damit ist eine vorläufige Klärung herbeigeführt worden für die Landwirte, die zum Sommersemester 1934 die Hochschulen und Landwirtschaftlichen Institute der Universitäten beziehen wollen. Im Augenblick schweben noch Verhandlungen darüber, ob und in welchem Umfange die praktische Tätigkeit, die vom Landwirtschaft=Studierenden vor dem Studium abgeleistet werden muß, in Zukunft auf den Arbeitsdienst angerechnet werden kann. * 1( Die Vereinigung ausländischer Studierender an den Bonner Hochschulen veranstaltet am Donnerstag, 15. Februar, 20 Uhr, im Studentenhaus, Nassestraße, einen japanischen Abend, bei dem Prof. Dr. Matsumoto einen Film=Vortrag über„Mandschuko und Japan“ hält. Am Dienstag, 20. Februar, 20.30 Uhr, findet ebenfalls im Studentenhaus die diessemestrige Schluß=Vollversammlung der Vereinigung statt. * Am 17. Februar dieses Jahres vollendet F. A. Brecht. der Direktor der von ihm selbst vor Jahrzehnten gegründeten Redner=Akademie in Berlin und der Herausgeber zahlreicher leistungssteigernder und persönlichkeitsbildender Werke, sein 70. Lebensjahr. Ziel seines Lebens ist die Bildung der deutschen Persönlichkeit, dem er sich mit der ganzen Kraft der ihm eigenen und lebendigen Gestaltungsgabe widmet. * Der Professor für deutsches Recht, bürgerliches Recht. Kirchenrecht und Rechtsphilophie Dr. Walter Schönfeld in Tübingen hat einen Ruf an die Universität Leipzig als Nachfolger von Geheimrat Prof. D. Dr. Alfred Schultze erhalten. * Der ordentliche Professor für Katechetik, Liturgik und Homiletik an der Innsbrucker Universität Dr. theol. Michael Gatterer ist in den dauernden Ruhestand versetzt worden; aus diesem Anlaß erhielt er das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Oesterreich. * Dem Privatdozenten für germanische Sprachgeschichte und Altertumskunde an der Wiener Universität Dr. Walter Steinhauser ist der Titel eines außerordentlichen Professors verliehen worden. Der frühere Direktor der Islamischen Kunstabteilung der Staatlichen Museen in Berlin Professor Dr. phil., Dr.=Ing. e. h. Friedrich Sarre ist zum Honorarprofessor in der philosophischen Fakultät der Universität Berlin ernannt und gleichzeitig beauftragt worden. die Archäologie des travischen Kulturkreises zu vertreten Seite 4. Nr. 14 859. General=Anzeiger für Vonn und Amgigend 14. Jebruar 1934. Ausdehnung der Bachtschutzordnung. Der Fastenhirtenbrief des Erzbischofs von Köln. Der diesjährige Fastenhirtenbrief von Kardinal Erzbischof Dr. Schulte=Köln geht aus von dem Heiligen Jahr der Erlösung, in dem wir uns befinden und erinnert eingangs an die Worte des Heiligen Vaters in der Weihnachtsansprache, daß das Heilige Jahr nicht nur dankbare Erinnerung sei an den vor 1900 Jahren um unseres Heiles willen menschgewordenen Gattessohn und an seine auf Golgatha am Kreuze vollbrachte Erlösungstat, vielmehr den frommen Pilgerseelen wirkliche Erneuerung in der Gnade der Erlösung bringe. So konnte der Nachfolger Petri, so heißt es u.., in voller Wahrheit und Gewißheit sprechen, weil auch heute noch der göttliche Erlöser in seiner Kirche lebt und Leben spendet, weil die Kirche der fortlebende und fortwirkende Christus selber ist. Wenn es je Zeiten gegeben hat, in denen über diese Wahrheit, ihre Begründung, Bedeutung und Tragweite der katholische Christ unterrichtet sein muß, so gehört gewiß unsere gegenwärtige Zeit dazu. Auch offenbart sich gerade in dieser Wahrheit am hellsten, was unseren heiligen katholischen Glauben ganz einzigartig auszeichnet. Christus und die Kirche lassen sich so wenig voneinander getrennt denken, wie das Haupt von seinem Leibe(vergl. Eph.). Nur in der Angliederung on die Kirche Jesu Christi, in der lebendigen Einordnung in ihre Gemeinschaft kann darum eine Christenseele sich sicher geborgen fühlen; nur in der Treue, mit der sie in und mit der Kirche lebt, hat sie Gewißheit, bei Christus zu sein, der durch die Kirche sein Eclösungswerk vollendet. Nichts kann die Bedeutung und Tragweite der Wahrheit, daß die Kirche der fortlebende und fortwirkende Christus ist, vollkommener erschließen als die Einsicht in das Testament, das der Herr am Vorabend seines Leidens und Sterbens feierlich errichtet haf. Nicht bloß ein bleibendes äußeres Andenken an sich vermachte der Herr seiner Kirche, sondern sich selbst virterließ er zur makellosen Opfergabe, zur innigsten Vereinigung, zur immerwährenden Gegenwart. Er hinterließ der Kirche seine eigene Person, seine Gottheit, und seine Menschheit. Seine Gottheit mit der ganzen Fülle ihrer Gnaden und seine Menschheit mit dem ganzen Reichtum ihrer Verdienste. Die Notwendigkeit der Gemeinschuft der katholischen Christen mit der Kirche betonend, fordert der Erzbischof die Erzdiözesanen auf. so oft sie nur können, dem Heiligen Meßovfer beizuwohnen, das stets und immer in der Kirche Mittelpunkt und Herz und Seele aller Gottesverehrung und alles Gottesdienstes sei; er mahnt weiter in würdiger Vorbereitung zur hl. Kommunion, dieser innigsten Vereinigung mit Christus zu schreiten, und ferdert auf zum Nachdenken über Thristis stete Gegenwart im heiligen Sakramente. Die sakramentalen Feiern, so heißt es, bereichern und verschönern unser kirchliches Leben und sind wie ein Abbild der Verherrlichung des Gotteslammes im Kreise seiner Auserwählten im Himmel. Ausgehend davon, daß der Hirtenbrief während der Weltgebetsoktav für die Wiedervereinigung der Christenheit im Glauben niedergeschrieben wurde, weist der Erzbischof im Schlußkapitel des Hirtenbriefes noch die Erzdiözesanen hin auf die Gegenwart. Jesu im Sakrament als auf den tiefsten und geheimnisvollsten Grund der Einheit der heiligen katholischen Kirche.„Einheit ist“, so heißt es u. a. weiter,„der Stempel Gottes auf allen seien Werken... Aus der Hitler=Jugend Achtung! Deutsches Jungvolk! Am Mittwoch, 14. Februar, sammelt sich der gesamte Stamm der Seeräuber um 3 Uhr Ende Argelanderstraße, Venusbergaufgang. Besichtigung durch Oberbannführer Tücking. Alle Befehle und Anordnungen sind hiermit überholt, entgegenlautende Anordnungen sind ungültig. Die Jungenschaftsbluse oder das Braunhemd wird getragen. Restlose und schnelle Durchführung ist unbedingt erforderlich. * Die HI des Gebietes Westsalen veranstaltet in allen größeren Orten Elternabende, um einerseits eine lebendige Verbindung zwischen Elternschaft und H3 herzustellen und andererseits den Ertrag der Abende dem WHW zuführen zu können. Im Zeichen der grauen Glücksmänner Das erste Jahr der nationalsozialistischen Revolution ist vorüber. Im Zeichen des Winterhilfswerks für die notleidenden Volksgenossen steht der Dank, den das deutsche Volk seinem Führer zollt. Die Winterschlacht neigt sich ihrem Ende zu. Aber noch einmal gilt es, alle Kräfte anzuspannen, um Sorge und Leid zu bannen, um Mut und Glauben an das Leben auch für die Aermsten wieder aufzurichten. Unzählige Male sind in diesen letzten Wochen die grauen Glücksmänner der StraßenLotterie, die Freudenbringer im letzten verzweifelten Augenblick gewesen. Es hat sich längst im ganzen Volk herumgesprochen, daß in den Kästen dieser Glücksmänner die Gewinnlose in gerechter Auswahl verteilt sind, daß auch der Prämienschein des Nietenloses im März noch einmal Aussicht auf Belohnung findet. Wenige Wochen noch wird die Straßen=Lotterie gespielt, keiner möge nachlassen im Suchen nach dem Glück, zugleich in der Hilfsbereitschaft für sein Volk: Wenn Du noch helfen kannst, so helfe Groß ist die Not im deutschen Land. Denk an den Bruder, der da leidet Und reiche helfend ihm die Hand. Wer hat die Nummer? Preuß.=Süddeutsche Klassenlotterie. In der gestrigen Ziehung fielen vier Gewinne zu 5000 Mark auf 246 822 280 267. Sechs Gewinne zu 3000 Mark auf 338 324 347 130 378 318. 16 Gewinne zu 2000 Mark auf 64 094 69 843 84 954 214 975 239 645 283 379 286 621 349150. 22 Gewinne zu 1000 Mark auf 44698 84 950 96222 126 603 141 989 176 809 184 542 213244 217015 307 307 324 428. Zwei Gewinne zu 100000 Mark auf 373510. Zwei Gewinne zu 5000 Mark auf 197684. 12 Gewinne zu 3000 Mark auf 13715 100 491 145 092 281 567 329 393 351 195. 10 Gewinne zu 2000 Mark auf 10 275 15 764 149939 164 685 322 261. 18 Gewinne zu 1000 Mark auf 59 855 110 774 123 490 141 355 153 518 179 576 189 226 216 919 324 553. 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer sind zwei Prämien zu je 1000 Mark gefallen, und zwar je eine auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und 2: 33692 58 361 71 876 108 285 112 970 194 808 249920 278 149 328831 397077. Hundertkarsend Mark auf Losnummer 373 510. In der Dienstag=Nachmittagsziehung der PreußischSüddeutschen Klassenlotterie wurde ein Hauptgewinn in Höhe von hunderttausend Mark(auf Los Nr. 373510 gezogen. Das Los wird in Achteln in Niederschkesien und im Nhelnland gespielt. Die Zuständigkeit der Behörden. Im Interesse einer reibungslosen Abwicklung des Geschäftsverkehrs bei den Behörden wird daher erneut darauf hingewiesen, alle Eingaben und Anträge stetan die unmittelbar zuständige örtliche Behörde, nicht aber an die Ministerien zu richten. Welche Behörde im Einzelfall zuständig ist, erfährt man im Zweifelsfalle bei der nächstgelegenen Polizei= oder Gemeindebehörde. Direkte Eingaben an Reichs= und preußische Ministerien, die Reichskanzlei oder selbst beim Herrn Reichskanzler persönlich werden stets den zuständigen Behörden zugeleitet, wodurch nicht nur eine Verzögerung in der Bearbeitung, sondern auch eine unnötige Belastung der Behörden eintritt. Jubiläum. Der Studentendiener F. W. Fritz ist jetzt 25 Jahre bei der K. B. Rheno=Borussia tätig. Durch seine Pflichttreue wird er von jungen und alten Herren sehr geschätzt. Außer mancherlei Ehrungen vonseiten der Verbindung wurde ihm vom Führer des Vereins ehem. 99er eine Ehren=Urkunde überreicht. Auch die Deutsche Arbeitsfront gedachte seiner. Ein großes Bild des Führers Dr. R. Ley nebst Begleitschreiben wurde ihm durch einen Vertreter überbracht. (Siegburg): Wieder einmal saßen eine Reihe junger Burschen in einer Wirtschaft zusammen und kamen zu dem Entschluß, einem in der Nachbarschaft wohnenden Juden einen Streich zu spielen. Gemeinsam ging man an die Arbeit und hing eine Tür aus den Angeln. Da erschien der Hausbewohner auf der Bildfläche, fragte, was los sei. Im nächsten Augenblick bekam er aber schon einen abgebrochenen Eisenzinken einer Egge an den Kopf und mit einer stark blutenden Wunde sank er zu. Boden. Das Nachspiel kam am Siegburger Schöffengericht, wo sich der Täter wegen gefährlicher Körperverletzung zu verantworten hatte, und es sah für ihn schon aus dem Grunde nicht sehr gut aus, weil er bereits mehrere Male wegen des gleichen Deliktes vorbestraft ist. Durch seinen Verteidiger hatte er denn auch schon alle möglichen Wege versucht, um die Sache so aus der Welt zu schaffen und noch vor der Verhandlung gab der Verteidiger bekannt, daß zwischen dem Verletzten und dem Angeklagten eine völlige Aussöhnung stattgefunden, der Verletzte sich mit einem Schmerzensgeld von 50 Mark einverstanden erklärt habe und auf eine Bestrafung keinen Wert lege. Das hörte sich das Gericht mit Befriedigung an, aber die Verhandlung wurde durchgeführt. Der Staatsanwalt betonte, daß es sich hier wieder einmal um einen Fall handele, der der Greuelpropaganda Stoff geben könne. Auf Grund eines dummen Wirtshausgesprächs sei hier ein Jude mißhandelt worden. Gerade der neue Staat werde derartige Auswüchse mit allen Mitteln zu verhindern wissen. Der Angeklagte habe keine Milde verdient. Er beantrage daher 3 Monate Gefängnis. Diesem Urteil folgte das Gericht und betonte, daß der Angeklagte seinem Herrgott danken könne, daß er nicht ats Totschläger vor dem Gericht stehe, es. hätte an einem Haar gehangen. Das-Grricht habe keine. Fahrt nach den Ortent=Heldenfriedhösen im Mai. Die vaterländische Foort im Mai,1334 nach den Heldenfriedbösen in Budapest=Bukarest=Constanza=Istandul(Konstantino= pel=Sosia und Beigrad steht unter dem Protektorat Gr. Exz. Generalfeldmarschall Staatsrat von Mackensen und Sr. Erz. General a. D. Schlee=Pascda. Dem Ehrenreiseausschuß gebören eine große Zahl füdrender hoher Offiziere aus dem Weltkriege an. Mit der Reise werden keinerlei geschäfttiche Interessen verbunden. Die Reisekosten der vom—21. Mai stattfindenden Fahrt sind so niedrig als nur möglich gehalten. Die Geschäftsträger des Deutschen Reiches, an allen Reisezielen sowie die dortigen deutschen Kolonien haben weitgebendst ihre Unterstützung freundlichst zugesagt. Reiseplan, Auskünfte eic unverbindlichst gegen Rückporto durch den Ehrenvorsttzenden des Orient=Reisekluds. Oderlehrer A. Wansch, Leipzig N. 22, Ehrensteinstraße 32. 1 Ihre sliberne Hopzeit feiern am 15. Februar die Eheleute August Henrich, Kirschallee 29. Die Jubiläre sind seit 25. Jahren Bezieher unseres Blattes. ) Ehemalige Angehörige des Garde=Train=Vataillons, der Garde=Train= und=3.(Preutz.) Fahr=Abteilung treisen sich zu einer Wiedersehensfeler am 10. und 11. März in Berlin., Gesunde Eltern, gesunde Kinder sind Vorbedingung für jede glückliche Ehe! Bedenken gehabt, dem Antrag des Staatsanwalts zu folgen, da durch die Art des Angeklagten dem deutschen Volke bereits viel geschadet worden sei. (Betzdorf): 81. Geburtstag. Gestern vollendete Friedrich Ermert von hier seinen 81. Geburtstag. (Betzdorff): Siedlungswesen. Am Sonntag wurde hier kein neuer Kleinsiedler=Verein gebildet. Diesem traten sofort zahlreiche Mitglieder bei. (Betzdorf): Gemeinderat Weitefeld. Der Gemeinderat Weitefeld hat den Pachtvertrag mit der.=G. Eiserfelder Steinwerke verlängert. Es handelt sich lier um das Gelände, über das die Schlepphahn nach Niederdreisbach an, die Staatsbahn führt. Der Westfunk bringt Donnerstag, den 15. Februar. .00 Morgenruf... .05 Frühkonzert. .40 Hans Jacob. Reinarz: Leibesübungen. .50 Zeit, Wetter, Nachrichten. .19 Wiederholung des„Morgenrufs. Anschließend: Morgenkonzert. .15 Zeit, Wetter, Nachrichten sund Wasserstandsmeldungen. .25 Für die Frau. .35—.50 Hilde Btemus: Gymnastik für Frauen. 10.00 Zeit, Wetter, Nachrichten und Wasserstandsmeldungen.#. 10.10 Schulfunk für Schüler vom 7. bis 10. Lebensjahre. 10.30 Wir= und die Welt. 11.30 Funkwerbung mitSchallplatten. 12.90 Unterhaltungskonzert. 12.45 Mittagsmeldungen=(): 13.00 Mittagskonzert().: Kleine Ueberraschungen. 13445-Mittogsmeldungen().... auf Jagdpacht= und Fischereipachtverträge. Der Preußische Justizminister hat— wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt— auf Grund der ihm reichs= und landesrechtlich erteilten Ermächtigungen die Verordnung zur Ausdehnung der Pachtschutzordnung auf Jagdpacht= und Fischereiverträge in der vom 11. 10. 1933 an geltenden Fassung und unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Preußischen Jagdgesetzes vom 18. 1. 1934 mit Datum vom 25. 1. 1934 bekannt gegeben. Er hat ferner durch Verfügung vom 31. 1. 1934 als gemeinsames Pachteinigungsamt für Jagdpacht= und Fischereipachtverträge für alle zum Landgericht Berlin gehörigen Amtsgerichte das Pachteinigungsamt bei dem Amtsgericht Charlottenburg bestimmt. Die Bekanntmachung und die Verfügung sind in Nr. 5 der Preußischen Gesetzessammlung abgedruckt. Kunkt und Wissen. Bonner Schauspielhaus. Vom heutigen Mittwoch und die folgenden Tage bis einschließsich Sonntag beyerrschen„Die drei alten Schachteln“ den Spiclrkan. In allen Vorstellungen gastiert Fritz Kudl vom Kölner Opernhaus. Als nächste Klassiker=Verstellung wird Hebbels„Herodes und Marsamne“ vorbereitet. Die Uraufführung von Felix Timmermans Schauspiel„Der Pfarre= vom Rühenden Weinberg“ findet bald darauf statt. Die Schauspielbühne Bad Godesberg bringt am Sonntag, 18. Februar, das Drama: Eine Seckt in Rot von Lo Bergner zur Aufführung. Das Stück behandelt den Lebensweg einer jungen Frau, die von einer im Irrenyaus verstorbenen Grohmutter und ihrer Mutter erblich belastet, kaum der Irrenanstalt entronnen, in einer glücklichen Ebe Vergessen findet und dann plötzlich, selbst ein Kind erwartend, in die dunkle Nacht ihrer krankhaften Veranlagung zurückgesagt wird. Das Werk weist mit grohem Ernst auf die verdängnisvollen Folgen der Heirat ungesunder Menschen din und wurde vom Ministerium für Volksaufslärung und Propaganda, Abteilung Rassenhygiene, empfohlen. Es wirken mit: die Damen van Kempen, Neidhart, Schnick, die Herren Ernar, Köchling, Ullrich. Lichtspiele im Stern. „Der Traum vom Rhein“: der neue, erfolgreiche Rheinfilm, ist wirklich mehr als nur ein Traum, er ist ein Stück Leben. Vielleicht ist es nicht einmal so sehr die Handlung des Filmes, dem die Zuschauer so großen Beifall entgegenbringen, es ist das gemütvolle Spiel der Schauspieler, die, selbst z. T. Rheinländer, all ihre Liebe zum Rhein, zu seinen Bergen, seinen Menschen und seinem Wein in die Bilder hineingebracht haben. Die Mitwirkenden sind Typen, wie man sie manchmal noch heute rheinauf und rheinab findet. Da kommt der alte Sonnenbruder, der Vagabund, da kommen die jungen lebensmutigen Menschen, die sich trotz Arbeitslosigkeit nicht unterkriegen lassen und sich auf ihre Weise durchs Leben schlagen. Da sitzen beim Gläschen Wein die Dorfbewohner am Feierabend beim„Verzäll“, da finden sich junge Menschen, denen der Zauber des Rheines das Herz mit Liebe erfüllt hat. Am schönsten aber vielleicht sind die wunderbaren Aufnahmen der rheinischen Heimat, des Siebengebirges, des Rheinstromes, der Burgen und Schlösser, der Berge und rebenbepflanzten Hügel. Daß auch Bonn nicht fehlt, sei nur nebenbei bemerkt. Auch die Namen der Schauspieler sind dem Rheinländer nicht fremd, es seien nur Willy Ostermann, Paul Beckers, Hugo FischerKöppe, Käthe Haack, genannt.— Im„Schleppzug M 17“ zeigt sich das Gegenstück zu diesem heiteren Rheinfilm. Die märkische Landschaft, das Land der Kanäle und Flußläufe, an deren Ufern sich wiegende Birken und Weiden abzeichnen, hat Heinrich George, der Hauptdarsteller und Regisseur, als Rahmen zu einem tiefemnfundenen Film genommen. Gut motiviert zeigt der Streifen das Leben dieser einfachen naturverbundenen Kanalschiffer, zeigt auch, wie die„lockende, große Stadt“ sie in ihren Bann zieht und beinahe zu Fall bringt. * Metropol=Theater. Als Festnachtsbeilage im Bühnenschauprogramm des Metropol=Theaters sang gestern Cilla Zöller, die bekannte Präsidentin der Bonner„Honigsmöhne“, ein Loblied auf die Männer, ihre Büttrede vom Weiberfastnacht, und die Stimmung, die ohnehin schon durch das mit Humor bis obenan gefüllte Programm im Hause herrschte, wuchs der Prägung des Tages entsprechend zu einer Höhe, die erhebliche Anforderungen an die sowieso stark mitgenommenen Lachmuskeln stellte. „Et Zöllersch Cill“ kam, sprach und siegte. Wenn auch die Männerwelt arg mitgenommen wurde in dem, was sie zu sagen hatte, so wollen wir heute doch noch ein Auge zudrücken und ihr die Ausübung ihrer eigentlich nur für Weiberfastnacht zugestandenen Kritikgewalt nicht übelnehmen. Man muß ja sowieso in den Fastnachtstagen manch Aeuglein zukneifen und weshalb nicht auch bei ihr, der unvergleichlichen Präsidentin. Wir müßten uns ansonsten mit Recht zum Verteidiger der ganzen Männerwelt machen, wenn sie außer der Reihe die These aufstellen würde, daß die einzig vernünftigen Männer die„Quellmänner“ seien. So ein Quellmann (heute zum sauren Hering gegessen) hat gewiß seine Vorzüge, aber morgen wird auch„et Zöllersch Cill“ wieder soweit sein, daß sie einer anderen Art der Gattung„Mann“ Geschmack abgewinnen kann. Oder nicht...? 14.98—14.45 Mittagskonzert(). 15.09 Die Welt im Buch. 15.10 Joh. Zbiek: Sparen durch richtiges Heizen. 15.30 Wirtschaftsmeldungen. 15.50 Stimme der Zeit. 16.90 Nachmittagskonzert. Leitung: Josef Breuer). 17.90 Sport= und Reiseabenteuer(). Die letzte Rettung einer Hütte. 17.15 Vesperkonzert. 18.00 Jugendstunde. Germanisches Sippenleben. 18.25 Arbeitsbeschaffungsfront. 18.45 Wirtschaftsmeldungen und Sportbericht. 19.00 Stunde der Nation.„Eine kleine Abendmusik“. 20.00 Erste Abendmeldungen. 29.10 Stimmen der Zeit oder Die bunte Stunde des Zeitfunks. Verantwortlich: Wilfrid Schreiber. 22.60 Zeit, Wetter, Nachrichten. 22.15 Was gibt es nächste Woche in Westdeutschland? 22.20—22.35 Eiskämpfe in St. Moritz. Anschließend: Unterhaltungsmusik auf Schallplatten. 23.90 Dich'er des ganzen Volkes. Hermann Stehr. Zum 70. Celurtetag., 23.30—.30 Kammermusik. Es blasen die Trompeten.... Das Musikkorps des Reiterregiments Nr. 15 Paderborn im Roseumontagszug. Mindestmaße für Postkarten und Drucksachen in Kartensorm. Verlängerung der Aufbrauchsseift. Für Postkarten und Drucksachen in Kartenform sind nach der Verordnung zur Aenderung der Postordnung vom 11. Juli 1933 Höchstmaße(14,8 cm in der Länge und 10,5 cm in der Breite) und Mindestmaße(10,5 cm in der Länge und 7,4 cm in der Breite) mit der Maßgabe festgesetzt worden, daß Sendungen, bei denen diese Maße nicht eingehalten sind, bis zum 31. Juli 1934 von der Beförderung nicht auszuschließen sind. Wie schon für, Briefumschläge hat die Deutsche Reichspost jetzt auch die Aufbrauchsfrist für Postkarten und Drucksachen in Kartenform, die kleiner als das Mindestmaß(1015:7/4 cm) sind, bis 30. Juni 1935 verlängert. Diese. Sendungen werden bis zu diesem Zeitpunkt auch dann befördert, wenn sie unter die Maße von 10:7 cm herabgehen. Keine Postwurssendungen mehr. an„alle Haushaltungen im Vorderhaus“, Postwurksendungen die wegen ihrer Werbewirkung und Billigkeit in immer gioßerem Umsang für Werbezwecke benutzt werden, können durch die Post an solche Empfängergattungen vetteilt werden. die dem Postzusteller aus seiner Kenntnis der örtlichen Verhältnisse ohne weiteres befannt sind und nicht erst ermittelt werden müssen. Diese Voraussetzung ist an sich auch für eine Verteilung an sämtliche Haushaltungen im Vorderhaus“ gegeben, es sind deshalb auch wiederbolt derartige. Postwurtsendungen in Vorderhäusern verteilt worden. Aus einer solchen Verteilung kann jedoch die Absicht einer Minderbewertung der Bewohner der Garten= und Hinterhäuser gesolgert werden, selbst wenn eine solche Absicht dem Auflieferer der Postwurssenduingen völlig serngele zen und er jediglich zur Ersparung von Postgebühren die Verte'lung der Postwurfsendungen auf die Vorderhäuser beschränkt hat: Um die Möglichkeit zu einer solchen irrigen Auslegung, die dem Gedanken der Volksverbundenheit widerspricht, zu vermeiden, hat die Deutsche Reichspost angeordnet, daß Psstwurstendungen, die nur an. Bewohner von Vorderhäusern oder an Bewohner von Garten= und Hiateebäusern verteilt werden sollen. von den Pof'anstalten, nicht mehr anzenommen weiden bürsen. Was man so. seht und hört. Die Treue mit dem Tode bezahlt. Ein kleines Kätzchen. Vier Wochen war es alt, als seine Mutter starb. Es war zu klein, um schon für sich selbst sorgen zu können. Es mußte mit dem Fläschchen aufgezogen werden. Hans übernahm die Pflege seines kleinen Lottchens. Lottchen dankte ihm die Fürsorge mit einer rührenden Anhänglichkeit. Kam Hans nach Hause, wurde er mit lautem„Miau“ begrüßt, saß Hans bei Tisch, sprang Lottchen auf seinen Schoß, saß er am Schreibtisch und arbeitete, sprang Lottchen auf seine Schulter und schnurrte behaglich. Aberder Friede wurde bald rauh unterbrochen. Hans mußte, fort. Viele Monate lang: Einige Tage nach seiner Abreise begann Lottchen zu trauern. Es rührte kein Essen mehr an. Stundenlang lag das Tier auf dem Stuhl am Bett seines Freundes. Wenn es schellte, lief es zur Türe, ium dann noch trauriger auf seinen Platz zurückzukehren. Nach einigen Tagen war das Tier so entkräftet, daß es nicht mehr allein vom Stuhl springen konnte.: Bei jedem Klingeln versuchte Lottchen; sich zur Tür zu schlagen. Die letzten Tage lag es ohne jede Regung, nur die Augen suchten und sprachen. Und genau vier Wochen nach dem Weggang seines Freundes stand das kleine Katzenherz still. Trotz der sorgfältigsten Pflege. Posethrnd. Am Montag vormittag wurde auf der Wenzelgasse ein Schüler von einem Lastauto angefahren und leicht verletzt. Warum stehst Du der großen Schicksalsfrage Deines Volkes noch teilnahmslos gegenüber? Lies die Broschüre:„Gesunde Eltern, gesunde Kinder!" Ein teurer Schabernack. 14. Jebruar 1934. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend Nr. 14 859. Seite 5. Neues aus altel Aen. Piraten der Lust. Die„fliegenden Gangsters“ sind das neueste in der amerikanischen Verbrecherwelt. In Boston hatten acht Gangsters beschlossen, ein Flugzeug zu berauben, von dem sie wußten, daß es an bestimmten Tagen der Woche große Geldsummen zu transportieren hat. Sie hatten ein schnelles Flugzeug„besorgt“ und schon mit zwei Maschinengewehren ausgerüstet und warteten nur noch auf trübes Wetter, um dem Geldflugzeug dann in der Nähe von Boston aufzulauern und es durch Maschinengewehrschüsse entweder freiwillig oder unfreiwillig niederzuzwingen und dann zu berauben. Allerdings hatten sie keine Gelegenheit mehr, ihren schön ausgedachten Plan auszuführen. Denn durch irgendeinen Zufall erhielt die Polizei Kenntnis von dem Ueberfall aus der Luft. Sie stöberte das schwerbewaffnete Flugzeug der Gangsters in seinem Versteck auf und hatte bald danach auch die acht fliegenden Verbrecher festgenommen. Aus der Zeit des Pharao. Die Ausgrabungen, die unter der Stufenpyramide von Sakkar ausgeführt werden, haben nach Berichten aus Kairo(Aegypten) wieder bemerkenswertes Material zutage gefördert. Im Oberbau der Pyramide ist ein etwa 30 Meter langer Gang aufgedeckt worden, in dem sich tausende von Schüsseln, Vasen und Schalen befanden. Die meisten sind aus kostbarem Alabaster. andere aus Dioret, Porphyur und Quarz. Leider sind die Gefäße gänzlich zerbrochen, doch glaubt mann, einige Hundert wieder zusammensetzen zu können. Mehrere Vasen tragen die Inschrift in schwarzer Tusche. Einige scheinen zum Erbgut der Familie des Pharao Sakkar gehört zu haben, der im 28. Jahrhundert vor Christi regierte und die Stufenpyramide erbaut hat. Andere Inschriften bezeichnen die Namen und Titel von Edelleuten. Zuchthäusler menterten. In Walla=Walla im Staate Washington wurden im dortigen Zuchthaus bei einer Meuterei ein Wärter und neun Gefangene getötet. Drei Wärter erlitten Stichverletzungen. Die Ebefrau erstochen. Der Arbeiter Lattenstein in Finow geriet in der Nacht zum Sonntag mit seiner Frau in einen Streit, in dessen Verlauf der Mann derart in Wut geriet, daß er mit einem Messer blindlings auf seine Frau einstach. Auf die Hilferufe der Frau eilten Nachbarn berbei, denen jedoch erst nach längerem Klopfen geöffnet wurde. Den Eintretenden bot sich ein furchtbarer Anblick. Frau Lattenstein lag auf dem Fußboden vor dem Bett und gab nur noch schwache Lebenszeichen von sich. Der Ehemann saß währenddessen am Tisch und rauchte eine Pfeise. Die Frau erlag nach kurzer Zeit ihren schweren Verletzungen. Der Mann wurde verhaftet. Vergessen... Die Zeit schreitet über Schicksale hinweggohne sich viel umzusehen. Rasend schnell wird vergessen, wer unter-die Räder kam. Hier das erschütternde Schicksal des ehemaligen Prokuristen einer suddeutschen Bank: Fritz Bender, 53 Jahre alt, durch Inflation und Krise um den letzten Pfennig gebracht, weiß sich nicht mehr zu helfen. Die einzige Hoffnung, an die er sich klammert: vielleicht hilft ihm noch einmal die Firma, bei der er jahrelang eine angesehene Stellung innehatte. Sie wird ihn nicht verhungern lassen. Er schreibt, vor einem Jahr, einen Brief, in dem die Scham mit der Verzweiflung kämpft, an einen leitenden Angestellten der Bank, der sich grade noch des Namens entsinnt und, da er ihn nicht abweisen wollte, dem Mann aus Mitleid eine Mark schickte. Jetzt hat Bender es noch einmal versucht. Aber inzwischen waren bei der Bank zahlreiche Personalveränderungen erfolgt, und niemand kannte mehr den Namen des angeblichen Prokuristen; man hielt ihn für einen Schwindler, der den guten Ruf der Firma vermutlich auch anderswo durch seine Bettelbriefe schädigte, und zeigte ihn an. Vor Gericht konnte Fritz Bender durch Zeugnisse beweisen, daß er kein Betrüger war. Da er aber einmal angezeigt war, mußte das Gericht ihn wegen Bettelei verurteilen. Fritz Bendr erhielt einen Monat Haft. Der Sonnengott im Rheinsand. Ein wertvollet Altertumsfund wurde im Rheinsand unterhalb von Worms gemacht. Man fand eine 12 Zentimeter große Bronzstatue des altägyptischen Sonnengottes Osiris. Das zierliche guterhaltene Bildwerk zeigt den Gött als Mumie, in den über der Brust zusammengelegten Händen hält er Zepter und Geißel, auf dem Kopf trägt er die Straußenfedermütze. Von einer in der Pfalz gefundenen und im Speyerer Museum aufbewahrten Ists=Statue weiß man, daß in den römischen Legionen am Rhein ägyptische Soldaten waren. Diese Kenntnis erfährt durch den Wormser Osiris=Fund, der vermutlich aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert stammt, eine erfreuliche kunstund religionsgeschichtliche Bereicherung. Germanische Halle ausgegraben. Ausgrabungen, die Dr. Schroller vom Landesmuseum in Hannover in der Gemarkung Ronneberg unternimmt, haben einen großen wissenschaftlichen Erfolg gezeitigt. Die Nachforschungen führten zu der zu Ronneberg gehörenden Wüstung Velste, einem eingegangenen urgeschichtlichen Dorf. Beim Ziehen mehrerer Suchgräben gelang es, zahlreiche Bruchstücke von handgeformten Tongefäßen aufzufinden, deren älteste bis in die Zeit um Christi Geburt zurückgehen: Außerdem kamen Knochen von Tieren zum Vorschein, ferner urgeschichtliche Feuerstellen, Abfallgruben und die Standspuren von Stein= und Holzhäusern. Ein solcher Holzbau; der aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert stammt, ist bereits auf über 20 Meter Seitenlänge freigelegt, ohne daß sein Ende erreicht wäre. Ein Rohling übersiel seine Frau. Ein von seiner Frau getrennt lebender 41 Jahre alter. Arbeiter hatte sich in Köln in die Wohnung seiner Frau, eingeschlichen und sich dort unter dem Bett versteckt. Als die Frau alleine war, überfiel er sie, knebelte sie an Händen und Füßen und band sie dann an die Bettstelle fest. Darauf brachte der rohe Bursche der Wehrlosen schwere Verletzungen bei. Der plötzlich heimkehrende Stiefsohn des Mannes wurde von seinem Stiefvater ebenfalls tätlich angegriffen, worauf der junge Mann seinen Widersacher so mit einem Kartoffelstampfer auf den Kopf schlug, daß er schwere Verletzungen davontrug und dem Krankenhaus. zugeführt werden mußte. Seit einigen Tagen ist die New Yorker Polizei in Hochalarm wegen eines Mädchen, jetzt freilich des reichsten Mädchens der Welt, der 18 Jahre alten Doris Duke, die jetzt auf ihrem Sommersitz in Somerville im Staate New York streng bewacht wird. Eine enge Polizeikette umgibt das Haus. Niemand kann die Absperrung passieren, der nicht schon seine Ankunft vorher angemeldet hat. So wird das reichste Mädchen der Welt Iu einem unglücklichen Geschöpfde Fenie#### Als die Entführungsseuche in den Vereinigten Staaten begann, erhielt auch Doris Duke eine Unzahl Drohbriefe. Aber keiner dieser Briefe war so ernsthaft wie jener, der die New Yorker Polizei in Alarm versetzte. Der Drohbrief, der eine große Summe Geldes fordert, wurde in New York aufgegeben und ist von einem Russen oder einem Tschechen geschrieben, wie man aus bestimmten Anzeichen in der Schrift und der Fehlerhaftigkeit des Textes zu schließen vermag. Obwohl alle Welt über die Drohbriefe unterrichtet ist, verweigert die Polizei(ebenso wie die Bedrohte selbst) jede nähere Auskunft. Unter den jetzigen Umständen verläßt Doris Duke natürlich ihren Besitz überhaupt nicht mehr. Aber schon früher waren die Drohbriefe so häufig, daß das so reiche und doch so unglückliche Mädchen nie einen Schritt in die Oeffentlichkeit tun konnte, ohne von zwei oder drei Detektiven dauernd begleitet zu sein. Sie nahm keine Einladung an, auf der nicht auch die Detektive weilten, die man entsprechend den polizeilichen Anweisungen unter die Gäste setzten mußte. Nie unternahm sie eine Reise ohne diese Beamten. Ja, die Sicherung ging soweit, daß sie sich für ihre Reisen einen immer wechselnden falschen Namen zulegte. Viele „Fortung“ auf dem Karneval. Einer Karnevalsgesellschaft, die in der Stadthalle in Münster die Feier ihres 100=jährigen Bestehens beging, hatte Frau„Fortuna“ eine besondere Ueberraschung zugedacht. In feucht=fröhlicher Tafelrunde zog im Laufe des Abends ein münsterscher Bürger aus der Winterhilfslotterie einen Glücksbrief mit einem 5000=MarkGewinn. Kommunistische Zellenbildung in einer bulgarischen Garnison. Das bulgarische Militärgericht in Warna verurteilte wegen Zellenbildung in der Garnison zwölf Kommunisten zum Tode, bei vier weiteren wurde die an sich verwirkte Todesstrafe wegen Minderjährigkeit in je 15 Jahre Kerker umgewandelt. 15 Angeklagte erhielten Kerkerstrafen zwischen fünf und siebeneinhalb Jahren Zuchthaus. Jeder muß und kann den Kampf unseres Führers gegen die Arbeitslosigkeit unterstützen. Gebt Arbeit Euren Volksgenossen. Der Karnevalsdienstag in Köln. Am Karnevalsdienstag gaben in Köln die sogenannten„Veedelszög“ dem närrischen Treiben das Gepräge. Die einzelnen Viertel der Stadt, besonders aber die Vororte, hatten ihre eigenen Karnevalszüge zusammengestellt. Den verschiedenen Vereinen, den kleineren Karnevalsgesellschaften usw. war keine Mühe zu groß gewesen, um auch ihren„Zog“, der natürlich in der Hauptsach ureigenstes Lokalkolorit trug, zu einem kleinen „Ereignis“ zu machen. Aber auch bei diesen Zügen herrschte viel Witz und köstlicher Humor. Die Veedelszög brachten es mit sich, daß in der Innenstadt, der Domäne des närrischen Treibens am Karnevalssonntag und=montag, nicht ein so toller Betrieb wie an den beiden ersten Karnevalstagen herrschte, was natürlich nicht bedeutet, das nichts„los“ war. Besonderes Leben ins äußere Stadtbild brachte dann am Nachmittag noch einmal die Kappenfahrt. Prinz Karneval mit Bauer und Jungfrau— überhaupt die ganze„Prominenz“ seines närrischen Reiches zeigten sich noch einmal in einer Rundfahrt den ausgelassenen Untertanen, die freudig den bohen Herrschaften zujubelten. Am Abend wieder viel Betrieb in den Lokalen.— Stimmung, Stimmung. Der Kölner ist nun einmal nicht totzukriegen. Rechner Verdacht, rief beim Landratsamt an und erfuhr, daß die Einstellung einer Arbeitskraft dort garnicht beabsichtigt sei. Der Angeklagte erschien erst wieder auf der Bildfläche, als er die für seine Arbeitskameraden bestimmten Groschen, für die das Landratsamt inzwischen Ersatzzahlung geleistet hatte, verjubelt hatte. In Anbetracht der verwerflichen Handlungsweise, die er durch die Unterschlagung und den Mißbrauch von Lohngeldern, die für Notstandsarbeiter bestimmt waren, an den Tag gelegt hatte, verurteilte ihn das Gericht zu sechs Monaten Gefängnis. Das erste Entmannungs=Urteil in Berlin. Vom Berliner Landgericht wurde zum ersten Male im Berliner Gerichtsbereich gegen einen Sittlichkeitsverbrecher die Entmannung verfügt. Es handelt sich um einen Schuhmacher, der sich im Jahre 1933 an seinen beiden Stieftöchtern vergangen hat. Der Angeklagte nahm das Urteil, das außerdem noch auf zwei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust lautet, sofort an. Am Schnürsenkel erhängt. Wie wir bereits meldeten, konnte in Sedschin der Landwirt Oskar Walter nach 14 Jahren des Mordes an seiner Frau, deren Skelett man kürzlich im Kuhstall vergraben vorfand, überführt werden. Walter wurde gestern früh in der Zelle des Gerichtsgefängnisses Kontopp erhängt aufgefunden. Die Tat hat er mit einem Schnürsenkel begangen. Ein toller Patentschwindel. Die Große Strafkammer des Landgerichts Bochum verurteilte den wegen Betrugs und Unterschlagung bereits vorbestraften Diplomkaufmann August Richter wegen rückfälligen Betruges zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus und 400 Mark Geldstrafe. Der Angeklagte hatte sich im Jahre 1930 als Erfinder einer Waschmaschine ausgegeben und meldete die Erfindung zum Reichspatent an. Da er die Gebühr nicht zahlte, wurde er zurückgewiesen. Dieses Patent, das eine völlige Nachnahmung einer zum Patent angemeldeten Erfindung eines Düsseldorfers war, übertrug Richter zur Verwertung gegen erhebliche Lizengebühren einem Fabrikunternehmen in Wanne=Eckel. Gleichzeitig verkaufte er das Patent als eigene Erfindung einer Züricher Patentverwertungsgesellschaft für 10000 Mark. Mit dieser ihm ausgezahlten Summe verduftete er bald von Bochum und trieb sich, steckbrieflich verfolgt, im Lande umher, bis er nach drei Jahren in Mecklenburg aufgegriffen wurde. Der Düesseldorfer Erfinder strengte gegen das Fabrikunternehmen in Wanne=Eickel einen Prozeß an, der in allen Instanzen zu Ungunsten der beklagten Firma verlief und dieser einen Gesamtkostenaufwand von 12000 Mark brachte. Das Kammergericht stellte in seiner Entscheidung fest, daß ein glatter Patentdnebstahl auf Seiten Richters vorlag. Die von Richter so frech hereingelegte Züricher Patentverwertungsgesellschaft mußte mit dem Düsseldorfer Erfinder einen neuen Verwertungsvertrag eingehen. Drohbriefe an das reichste Mädchen der Welt. Doris Duke soll entführt werden.— Amerikas Polizei schützt die Millionenerbin. Kleine Kopemalade im Westerwald. Der getäuschte Gemeindevorsteher von Niedererbach.— Ein Notstandsarbeiter verjubelt die Lohngelder seiner Arbeitskameraden. Das Schöffengericht Limburg befaßte sich mit einem dreisten Gaunerstückchen, das sich ein Notstandsarbeiter aus Niedererbach(Westerwald) Anfang Januar geleistet hatte. Der Angeklagte teilte dem Gemeinderechner am Fernsprecher mit, daß sich der Notstandsarbeiter Otto M.— also er selbst— zwecks Einstellung als Schreibhilfe beim Landratsamt in Montabaur vorstellen und gleichzeitig die fälligen Lohngelder für seine Arbeitskameraden bei der Bachregulierung in Niedererbach in Empfang nehmen solle. Der Anruf war so gehalten, als käme er vom Landratsamt in Montabaur. Dadurch, daß bei dem Ferngespräch der Name eines mit der Verrechnung der Lohngelder beim Landratsamt betrauten Beamten genannt wurde, ließ sich der Gemeinderechner täuschen und M. fuhr zwei Tage später mit einer Abhebungsvollmacht nach Montabaur, wo er 200 Mark Lohngelder in Empfang nahm, dann aber mit einem gemieteten Auto in Richtung Koblenz verschwand. Als M. nach einigen Tagen noch nicht in Niedererbach eingetroffen war, schöpfte der Reisen oder Veranstaltungen wurden abgesagt, wenn man in Erfahrung brachte, daß die Anwesenheit der Millionenerbin bekannt geworden war. Trotz aller Bemühungen war es bis jetzt noch nicht möglich, den Schreiber des Drohbriefes, der nach bestimmten Anzeichen zu schließen, im Auftrag einer Bande, eines„Gang“ handelte, ausfindig zu machen. Die polizeiliche Bewachung der Millionärin, die von ihrem Vater; dem Tabakmillionär Duke, bare 50 Millionen Dollars zu iihrem mütterlichen Vermögen hinzuerbte, wird in jedem Fall auf Wochen hinaus ausgedehnt werden. Leichensund durch einen Hund. Ein junger Mann ging nachmittags auf dem Gelände des Rodenkirchener Sportplatzes bei Köln mit seinem Hund spazieren. Plötzlich lief der Hund zu einem Geräteschuppen und kam sofort wieder zurück; er sprang dem jungen Mann dabei mehrere Male gegen die Brust, so daß dieser aufmerksam wurde. Als er in den Schuppen hineinging, fand er einen 21jährigen jungen Mann aus Rodenkirchen tot auf. Genickstarre in Lennep. In dem Hause Bornerstraße 113 in Lennep wurden bei zwei Familien ärztlich Genickstarteerkrankungen festgestellt. Ein Kind von etwa vier Jahren und ein Kind von anderthalb Jahren ist bereits an Genickstarre gestorben. Eine Frau von 30 Jahren und ihr sechsjähriges Töchterchen befinden sich unter Genickstarteverdacht in der Isolierabteilung der Remscheider Krankenanstalten. Seite 6. Nr. 14 859. General=Anzeiger für Venn und 14. Jebruer 1934. sur.., Opel. unls Weiel. Triumph des Kampfgeistes. Eine große Leistung hat die deutsche Eishockey=Mannschaft in Mailand vollbracht: aus fast aussichtsloser Lage wurde zum zweiten Male die Europameisterschaft erkämpft. Aussichtslose Lage? Teutschland verlor das erste Spiel gegen Oesterreich. Die Mannschaft kam aber in die Zwischenrunde, well Oesterreich gegen Italien verlor, gegen das gleiche Italien, das vom eigenen Publikum angeseuert auch gegen Leutschland eine große Leistung volldrachte und sich nur:3 geschlagen gad. In der Zwischenrunde erkämpfte Deutschland den zweiten Platz der Gruppe. Kanada wir nie zu schlagen. Ader dieser zweite Platz genügte, um gegen die Dschechoslowatei ein entceidendes Spiel zur Teitnahme an der Vorschlußrunde zu erreichen. Ein eigenartiger Weg. aber ein Weg, der den Zutall nadezu ausschaltete, der jeder Mannschaft ihre Thance lteß. Deutschland hat sie resttos ausgenutzt. Ein mapper :0 Sieg gegen die Tschechoslowakei brachte Deutschland in die Vorschlußrunde. Einer Niederlage gegen Amerika folgte das Schlußtreffen um die Europameisterschaft, das nach zweimaliger Verlängerung einen deutschen Sieg brachte. Wir haben diesen Weg noch einmal aufgezeigt, um die große Nervenprobe und die Hindernisse festzuhalten, die Deutschland nehmen mußte. Die Tschechoslowakei ist spielulturell besser, die Schweiz spielt technisch dervorragendes 8tshockey. Aber der Kampfgeist der deutschen Expedition feierte einen großen Triumph, well er mit kluger Taktik zuammengelegt wurde. Es war zweisellos ein guter Einfall. Gustav Jgenecke in die Verteidigung zu nehmen, diesen Tennts=Crack, der auf dem eise noch besser zuhause ist als auf dem Tennisplatz. Tiefer tustav Igenecke vollbrachte als Verteidiger die große taktische seistung. Er forcierte das Deckungsspiel, leitete die Angriffe ius der Abwehr. An ihm wuchs das Können der deutschen Vertretung. Diese Leute haben sich wundervoll eingesetzt. Sie aben dem Gegner keine Chance eingeräumt— oder besser gesagt— nur einem Gegner: Amerika. Deutschland vergab den Sieg der Verschlußrunde bewußt. Die Chance, Amerika zu schlagen, war so minimal, daß Leutschland von Ansang an darauf verzichtete und die Mannschaft schonte. Es gab ein schönes Eishockey-Spiel, aber Deutschland kämpfte nicht. Und dabei konnte diese Mannschaft kämpfen. Sie dat es gegen die Schweiz vorbildlich gezeigt, sie hat bei einer zweijachen Verlängerung mit einem Elan und einer Aufopferung gespielt, die das Publikum begeisterne. Einige Sekunden vor Schluß der regulären Spielzett führte die Schweiz:0. Die Reporter hatten die Verbindung vergestellt, telephonierten nach Zürich. Berkin, Paris, gaben schon die Schweiz als neuen Meister bekannt. Nur Deutschland kämpfte, erkämpfte drei Sekunden vor Schluß den Ausgleich und die Verlängerung. Es gab für diese Mannschaft kein Aufgeben, es gad nur ein Ztel: den Kampf bis zum letzten Atemzug. Eln neuer Geist ist in den deutschen Sport eingezogen. Ueber allem stebt in riesigen Lettern: alles für das Vaterland! Und so seven wir den großen Ereignissen der nächsten Monate mit Ruhe und— Optimismus entgegen. Der Sportgroschen. Der Hilfssondo für den deutschen Sport. Reichssportführer von Tschammer und Osten hat jetzt über die Verwendungszwecke des„Sportgroschens“, der einen wertvollen Bestandteil der im Herbst errichteten Stiftung„Hilfssonds für den deutschen Sport“ bildet, Richtlinien herausgegeben. Die eingenommenen Gelder dienen in erster Linie der Olympiavorbereitung, aber gleichzeitig sollen sie auch den Grundstock zu einer Unterstützungskasse für etwaige Unfälle und Not bilden. Für den Sportgroschen, der bei allen Veranstaltungen der Turn= und Sportvereine als Zuschlag zum Eintrittspreis in Höhe von 5, 10 und 20 Pfennig je nach der Höbe des Kartenpreises erhoben wird, erhält der Spender eine Quittung, die gleichzeitig als Gutschein für den Eintausch der amtlichen Sport=Sammelbilder gilt. Diese Sportbilder, die als bildliche Ergänzung zum Text der drei großen Sammelwerke„Nationalpolittsche Erziehungsarbeit im neuen deutschen Reich",„Leibeserziehung im Alterium und Mittelalter“ und„Die Geschichte der Leidesübungen in Deutschland" gedacht sind, werden in Reihen zu 25 Stück herausgebracht und müssen dann von den Sammlern an den vorgezeichneten Stellen in drei Bände eingeklebt werden. Jeder Band des Werkes„Sport, Turnen und Staat“ wird 250 Bilder ausweisen. Damit aber noch nicht genug, mit dem Erwerb der Bilder ist gleichzeitig eine Sparkasse verbunden, denn 40 Prozent des für die Bilder gezahlten Betrages werden gegen Rückgabe der Kontrollstreifen zurückerstattet. Der Reichssportführer wurde bei dieser Anordnung von dem Gedanken geleitet, denjenigen Volksgenossen, die auf diese Weise ihr Interesse an der deutschen Turn= und Sportbewegung tätig gezeigt haben, den Besuch der Olympischen Spuele zu erleichtern. Die Einrichtung des Sportgroschens sollte sich also für alle Beteiligten zum Vorteil auswirken, einmal wird dem deutschen Sport geholfen und als Gegenleistung erhält der sportlich interessierte Zuschauer neben dem wertvollen Nachschlage= und Bildwerk noch die Gelegenheit zur Anlage einer Olympia=Sparkasse zu seinen Gunsten, die eine Höbe von 30 RM. erreicht, wenn der Sammler sämtliche 750 erscheinenden Bilder erworben hat. Das EA=Srortabzeichen ist da. Das neue SA=Sportabzeichen, das im Vorjahre auf Anordnung von Stabschef Röhm geschaffen wurde, liegt jetzt in seiner Ausführung vor. Von Obersturmbannführer Gloeckler entworfen, stellt das geschmackvolle Ehrenzeichen des SA=Mannes ein von einem Lordeerkranz umgebenes Hakenkreuz mit senkrechtem Schwert dar. Das Abzeichen kann als Abschluß einer vielseitigen Ausbildungszeit durch Ablegung einer Leistungsprüfung erworben werden, wozu auch Nichtangehörige der SA berechtigt sind, sofern sie rassisch und weltanschaulich den#=mäßigen Voraussetzungen entsprechen. Antwerpener Sechstageremen.“ Beim Antwerpener Sechstagerennen spielen die deutschen Fahrer Schön und Hürigen eine ausgozeichnete Rolle. In der vierten Nacht gab es vor glänzend besuchtem Hause tolle Jagden, bei denen sich Charlier=Loncke allein die Spitze sicherten. Mit Rundenrückstand folgt die zweite Gruppe von vier Mannschaften und hierunter befinden sich auch SchönRichli und Hürtgen mit seinem belgischen Partner Aerts. Nach 89 Stunden hatte die führende Mannschaft die respektable Kilometerzahl von 2120,550 zurückgelegt und der Stand des Rennens am Dienstag früh war:.. 1. Charlier=Loncke 91 Punkte: eine Runde zurück: 2. Piinenburg=Wals 107 Punkte: 3. Schön=Richli 96 Punkte: 4. Jan van Kemven=Brafnenning 61 Punkte: 5. Hürtgen=Jean Aerts 22 Punkte; zwei Runden zurück: 6. Buvsse=Deneef 112 Punkte: 7. Bogaer“=Slaats 62 Nunkte:: 8. van Hevel=Debroveket 47 Burkte. Die anderen Mannschaften von neun Runden an weit zurück. Erstog Kananhaganar Gechetagarannan den arnden Ersoigen die unsere Mannschaftsfahrer am Sennion aus der neuerbauten Kovendagener Minterbahn zu verzeichnen hatten. sind auch mehrere daursche Fahrer zu dem am Freitag beginnenden ersten Kopenhagener Bechstogerennen verpflichtet worden. So baden Pützseld=Funda die Sieger der letzten Vorprüfung Verträge erhalten, außerdem auch Gebrüder Nickel, der Berliner Ehmer und der Kölner Rausch. Lothar Ehmer erhält den Dänen Knudsen zum Partner, während Rausch mit Falck=Hansen fahren wird. Mit Oskat Tletz schweden noch Verhandlungen, die aber noch nicht abgeschlossen sad. Kilian=Pützield wieder ersolgreich. Die Kopenhagener Winterbahn brachte als Vorspiel zu dem am Freitagabend beginnenden Gechstagerennen ein 100=Kilometer=Mannschaftsrennen zum Austrag. Die deutschen Fahrer konnten auch hier wieder hervorragend abschneiden und so beendeten Funda=Pützseld das Rennen mit Rundenvorsprung und 53 Punkten vor Ehmer=Knndsen, eine weitere Bahnrunde zurück folgten Falck=Hansen=van Nek, dann Maczynskl=Kilian und die Gebrüder Nickel. Funda=Pützfeld benötigte für die 100 Kilometer:07,03,4 Stunden. Diympia=Schwimm=Prüfung im Sau Mittelrhein. Am 4. März im Rölner Hohenstaufenbad. Die zweiten offiziellen Olympia=Vorprüfungen des Gaues Mittelrhein des Deutschen Schwimm=Verdandes kommen am 4. März im Kölner Hohenstaufenbad zur Durchführung. GauSchwimmwart d. C. Wolff=Köln hat für die einzelnen Konkurrenzen Pflichtzeiten festgesetzt, so daß nur die Eltte und der fortgeschrittene Nachwuchs am Start zu finden sein werden. Reben der Springergarde des Gaues versammeln sich die Wasserdaller, die in zwei Auswahlmannschaften gegeneinander kämpfen. Wahrscheinsich stellt Köln die in Frage kommenden Spieler, da die übrigen Vereine des Gaues das Riveau der Tomstädter noch lange nicht erreicht haben. Wuppertal und Stuttgart haben einen leichtathletischen Städtekampf für Männer und Frauen vereinbart, der am 9. Septemder in Wuppertal vor sich gehen wird. Hälfte regelrecht. Das Verhakten des Untertegenen Roß gegen Schluß zu wünschen übrig. Xv. Ollheim— Tv. Arloss=Kirspenich:3. Vor zahlreichem Besuch führte die Platzelf ein gutes Spiel vor. Doch auch die Gäste waren in guter Verfassung, ohne jedoch an die Leistungen der Platzleute heranzukommen. Kreutzweingarten— Wormersdorf:5. Es gelang den Gästen noch soeden, den knappen Gieg unter Dach und Fach zu bringen, der auch etwas glücklich ausgefallen ist. Die Plapzherren überraschten nach der desten Seite. TV. Rheindach— XV. Elsig:3. In Rheindach gab es ein jederzeit schönes und ritterliches Spiel. Die Gäste leisteten besonders in der 1. Hälfte guten Widerstand und vermochten sogar ziemlich gleichwertige Leistungen zu zeigen. Küdinghoven 2— TB. Endenich 2 12:3. Die Endenicher boren in Rüdinghoven gute Leistungen und hatten sich bereits bei der Pause, beim:0 Stand, den Sieg sichergestellt. Amtlich! Die Spiele am 25. Jedruar: TV. Poppelsdorf— TV. Sieglar und Küdinghoven— ATV. Vonn sind durch den Kreisspielwart auf einen späteren Termin verlegt worden. Fast 70 Meter=Sprünge in Pontresina. Auf der Vernina=Schanze beteiligte sich am Sonntag eine Anzahl der besten Schweizer Stiläufer an einem Wintersportsest, wobel es ausgezeichnete Leistungen gab. Reto Badrutt (St. Moriz) erhielt die beste Note mit 338.4 und stand Weiten von 62.5, 67 und 68 Meter durch. Sein Bruder Adolf erhielt die Note 328,3, seine Weiten waren 60,5, 62.5 und 65 Meier. Sportnotizen. * I m t ü r k i s c h e n F u s b a l l h a t m a n e i n e g a n z f o l t s a m e A r t d e r Spielwertung eingeführt. Dort erhält der Sieger eines Spieles drei Punkte, während ein Unentschieden jedem der beiden Parter zwei Punkte eindringt. Und der Unterlegene draucht auch nicht sonderlich traurig zu sein, da er einen... Trostpunkt angerechnet bekommt! Nach englischem Meldungen werden die Japaner bestimme am Olympia=Hockeyturnter 1936 in Berlin teilnehmen. In Japau hat der Hockeysport einen großen Aufschwung genommen. Neutrale Schiedsrichter dei Länderspielen will man undedingt im Hockeysport einführen. Schon das kommende Länderspiel Holland=Belgten soll von einem englischen und einem deutschen Schiedsrichter geleitet werden. Der Präsident des Cesterreichischen Haupt=Verbandes für Kürversport, Dr. Theodor Schmidt, hat in einem Schreiben erklärt, daß er jetzt endgültig von seinem Posten zurücktreten werde, nachdem er dies schon im August des vergangenen Jahres vorhatte. Der Oesterreichische Ski=Verband hat jetzt eine Resolution gesaßt, die sich gegen die Eingriffe der österreichischen Reeierung in Angelegenheiten des Eki=Verbandes richtet. Der„Große Preis von Monza“, bei dem im letzten Jahre die bekannten Rennfahrer Campari, Vorzacchini und Graf Czaikowsk zu Tode stürzten, wird 1934 nicht ausgetragen. Die Badn soll erst modern umgebaut werden. Oesterreichs Mittelgewichtsmeister Karl Neudauer doxt am Samstag in Brüssel an Stelle von Gustav gegen Europameister Roth. In New Vork steigt am 19. und 21. Fedruar ein großes Berufsspielertennisturnter, an dem Cochet, Plaa, Vines und Tilden teilnehmen. Georg Wunderlich, einer der besten deutschen Rechtsaußen, der fünfmal in der Ländermannschaft stand, ist vom Sportverein 1898 Darmstadt als Trainer verpflichtet worden. In der Breslauer Jahrhunderthalle findet am 25. März ein großes Hallensportfest statt, zu dem zahlreiche Vertreter der deutschen Leichtathketik=Spipenklasse zur Teltnahme eingeladen wurden. Sachsens Turner füdren die Ausscheidungskämpfe für die Budapester Weltmeisterschaften am 18. Fedruar in Chemnnitz durch.— Der Gau Nordmark hat die für den gleichen Tag angesetzten Ausscheidungskämpfe abgesagt. Der Fußballänderkampf Schottland— England, der vor 50000 Zuschauern in Glasgow ausgetragen wurde, endete :2, nachdem die Engländer in der Pause:1 geführt hatten. Der Reichssportführer von Tschammer und Osten wurde vom Führer der Deutschen Arbeitsfront zur Leitung des 2portamtes der Gemeinschaft„Kraft durch Freude" beauftragt. Die sapanischen Studenten, die durch ihr Können bei den 7f'wettkämpfen in Wengen überraschten, haben auch für die viernationalen Stirennen in Solleftea gemeldet. Für die„Tour de France“ 1934 hat Spanien Trueba, Montero. Canardo und Ezquerra gemeldet. Diese Fahrer ##ilden mit AAb. Büchi. Egli und zwei weiteren Schweizern eine sogenannte„Gemischte Mannschaft". Soerling und Hornsischer stehen für die Teilnahme an den Ringer=Europameisterschaften vom 26. bis 29. April in Rom als deutsche Vertreter bereits fest. Im übrigen hat Deutschland dem italienischen Verband versprochen, mit einer kompletten Kampfstaffel anzutreten. Als Anwärter auf die augenblicklich freie Europameister= schaft im Bantamgewicht dat die Internationale Boxunion den letzten Meister Petit Biquet(Belgien) und den Italiener Domenica Bernasoeni anerkannt. Deutschland wird bestimmt den Besuch der französischen Reiter beim Berliner Reitturnier noch in diesem Jahre erwidern. Die französische Einladung zum Turnier in Nizza wurde angenommen. Vom 15. bis 24. Aprik werden also die deutschen und französtschen Reiter sich nochmals treffen. Aus der Verlängerung der Notstandsarbeiten. (Wissen): Bei den Notstandsmasnahmen im Amt Wissen, für die 13 Wochen bewilligt waren, sind jetzt durch einen Erlaß des Landesarbeitsamtes Dortmund weitere 13 Wochen bewilligt worden. Damit bleibt den Notstandsarbeitern die Arbeitsstelle auf weitere Monate hinaus erhalten. Wissen): Neuer Fleischbeschauer. Infolge Ueberschreitens der Altersgrenze ist Fleischbeschauer Friedrich Hollstein von hier von seinem Amt zurückgetreten. Die freigewordene Stelle wurde dem Müllermeister Albert Hirth übertragen. Kohl ist und Klee sein Leibgericht, Das ihre Oel und anderes nicht. Ihm brennt der Jäger auf den..... Sie steht im Zimmer und.... Auflösung unseres gestrigen Rätsels: Silbenrätsel: 1. Utrecht, 2. Nadel, 3. Dohle, 4. Ostrow, 5. Brunhilde, 6. Dalli, 7. Island, 8. Elesant, 9. Wollin, 10. Orchidee, 11. Litanei, 12. Kobold, 13. Edel, 14. Spindel, 15, Irma, 16. Eichendorff, 17. Vogelschau, 18. Eisenerz, 19. Radium, 20. Here, 21. Uechtland, 22. Leiden, 23. Lorelei. 24. Egel. 25. Dietlieb, 26. Inschrift, 27. Einbruch, 28. Samboe, 29. Okuli, 30. Norden, 31. Nymphe, 32. Emanuel, 33. Bibel, 34. Lilli, 35. Eichow, 36. Iller, 37. Bürste, 38. Triberg. 39. Adel, 40. Mongolei, 41. Halle, 42. Ibisch, 43. Mocken, 44. Milli, 45. Esse, 46. Landeshut, 47. Sommer, 48. Zithertrio, 49. Elend, 50. Ludwigslust, 51. Tanne, 52. Euphrat, 53. Schneidemühl, 54. Wolga. Und ob die Wolke sie verhülle, die Sonne bleibt am Himmelszelt. Es waltet dort ein heil'ger Wille, nicht blindem Zufall dient die Welt. Schmeling nach Hantten besiegt. Der Amerikaner Hamas erzielt in Philadelphia gegen Max Schmeling einen hohen Punkisieg. Der in Deutschland mit großer Spannung erwartete Kampf Max Schmeling gegen den Amerikaner Steve Hamas fand in Philadelphia, bekanntlich dem Wohnort des jungen Amerikaners, ein überraschend starkes Echo. Die große Sporthalle, deren Fassungsvermögen nach den Zeitungsberichten allerdings beträchtlich überschätzt worden war, mußte schon vor Beginn des Hauptkampfes geschlossen werden. Sie war mit rund 16 000 Personen überfüllt. Am Vormittag waren die beiden Gegner gewogen worden. Hamas war 193, Schmeling 189 englische Pfund schwer. Beide waren in bester körperlicher Verfassung. Allerdings zog sich der Amerikaner am Nachmittag noch eine Sehnenzerrung am rechten Fuß zu, so daß er bandagiert antreten mußte, was sich jedoch beim Kampf nicht nachteilig bemerkbar machte. Nach den Wetten war Schmeling mit:5 Favorit. Der Deutsche begann den Kampf in seiner üblichen Art, zunächst abwartend, aber in der zweiten Runde ging er schon mehr aus sich heraus und kam auch mit einigen Kinnhaken, die allerdings nicht voll trafen, gut durch. Im Nahkampf machte der Amerikaner allerdings die Vorteile Schmelings schnell wieder wett. In der dritten und vierten Runde gab es sehr harte Schlagwechsel, die gleichauf endeten und von den Zuschauern stürmisch applaudiert wurden. Eine neue vsierreichische Wandereis! Nach dem eindrucksvollen:-Sieg über Italien. Meldung aus Turin: Oesterreich schlägt Itallen:2. Zischek schießt drei Tore. Daß ein Sieg auf italienischem Boden seine eigene Bedeutung hat, ist zur Genüge bekannt. Wie wissen aber auch, daß die österreichischen Vereine wochemänge“ Weitspielreisen vinter sich haben, daß ihre Spieler in einem fast an Unsportlichkeit grenzenden Maß ausgenutzt wurden, vier Spiele in der Woche austragen mußten, um zu thren Gagen zu kommen. Und so gab es in Wien, auch in der europäischen Fachpresse nur eine Stimme: ein Länderspiel zu wenig passender Zeit. Oesterreich hat gewonnen. 60000 Zuschauer warteten in Turin auf einen italienischen Sieg und wurden so bitter enttäuscht, daß zum Schluß die auf italienischen Feldern üblichen Pfeifkonzerte ertönten. Es ist interessant, einmal einen Vergleich zwischen der Wunderelf aus dem Jahre 1932 und der Elf von Turin zu ziehen. Es sind vier Spieler übrig geblieben, ganze vier Spieler: Testa, Smistik, Nausch und Zischek. Oesterreich hat es für richtig gehalten, selbst auf einen Sinderlar zu verzichten und die Schußkanone Schall in einer zweiten Garnitur zu verwenden. Und diese Mannschaft hat in neunzig Minuten alle die Stimmen zum Schweigen gebracht, die von einer Katastrophe. von verfehlter Besetzung, hoher Niederlage u. a. sprachen. Das Ergebnis von Turin ist ein Triumpy für den österreichischen Fußballsport, der an Bedeutung das Unentschieden von Glasgow im Dezember 1933 übertrifft. Warum überAn alle Radfahrer des Siegkreises! Nachdem sämtliche sporttreibenden deutschen Radfahrer im Zeichen der neuen Zeit heute zu einem einzigen Verbande sammengesaßzt sind, konnte man vor allem nun endlich an den Beitragssätzen für alle Benutzer des volkstümlichsten Verkehrsmittels herangehen. Trotz der größten Disziplin im Straßenverkehr, deren sich der organisierte Radfahrer wohl stets befleißigt, kann er allzu leicht und viel zu oft, sei es durch eigene oder anderer Schuld, Unfall und Schaden erleiden. Gerade hier will der große Einheitsverband helfend beispringen. Neben seinen wohlorganisierten und nachdrücklichen Bestrebungen um Radfahrwege, Verkehrserleichterungen u. a. m. bietet er für einen Jahresbeitrag von 3 Mark eine weitgehende Versicherung gegen Unfälle und Hastpflicht. Anmeldungen sende man umgehend an die Geschäftsstelle, Köln=Buchforst, Besselstr. 41. Deutscher Radfahrerverband, Sieggebiet. Zur Unterrichtung der Vereine gebe ich folgendes bekannt: Die Vereine sind verpflichtet, bis zum 25. Februar 1934 die „Erhebungskarten“ für den Reichssportführerring genau zu beantworten und zurückzusenden. Vereine, die durch die Statistik des Reichssportführers nicht ersaßt sind, haben von dort keine Unterstützung(Fahrpreisermäßigung usw.) zu erwarten. Außerdem hat der Reichssportführer sich gegen solche weitere Schritte vorbehalten. Alle Vereine, die keine Erhebungskarten erhalten haben sollten, haben diese unverzüglich bei der Statistischen Abteilung des Reichssportführerringes, Berlin=Charlottenburg 2, Hardenbergstraße 43, anzusordern. Vereine, die über ihre Jugendarbeit an den Gaujugendsachwart, Kam. Paul Wimheuer, Bonn, Endenscherstraße 18, noch nicht berichtet haben, müssen das Versäumte sofort nachvolen (spätestens bis 15. Februar). Nachstehende Fragen sind zu beantworten: 1. 4Hat der Verein eine Jugendabteilung“ 2. Wie stark ist die Abteilung(männl. u. weibl. Jugend unter 18 Jahre)? 3. Was wurde bisher im Jugendradsport geleistet (Renn=, Saal= und Wandersport)? 4. Welche Sportart wiro in Ihrem Verein bevorzugt? 5. Wie heißt der Vereinstugend. führer? 6. Wieviel Jugendliche sind bereits dem DRV. gemeldet? Die Vereine, die eine Radballmannschaft besitzen, haben dieses dem Gausachwart für den Saalsport und Radballspiele, Kam. S. Pannes, Bonn, Poststraße 9, sofort zu melden. Zur Abnahme der Prüfung im Radfahren für das Deutsche Sportabzeichen sind bestimmt und bestätigt worden die Kameraden Willy Müller, Siegburg, Holzgasse, und Karl Schlimmer, Siegburg, Hermann=Göringstraße. Den Vereinen, die immer noch nicht dem DRV angeschlossen sind, wird eine letzte Frist bis zum 20. Fedruar gesetzt. Die Vereine, die den Anschluß bis dahin nicht vollzogen haben, werden aufgelost resp. einem andern angegliedert. Am Samstag, den 17. Februar, 19,30 Uhr, findet in Siegburg=Mülldorf im Lokal Weber dis Fedruar=Versammlung der Radfahrervereine des SiegIn der fünften Runde griff Hamas dauernd an. Er brachte den Deutschen mit einem harten Kinnhaken und verschiedenen Kopftreffern in eine heille Situation. Schmeling wartete auf seine große Konterchance, die ihm auch in der sechsten Runde beinahe gekommen wäre. Der unerhört harte Amerikaner verdaute aber einen harten Herzhaken ebensogut wie zwei kurz darauffolgende harte Kopftreffer. Schmelings Gesicht wies deutliche Spuren des Kampfes auf, und als ihm in der achten Runde das linke Auge aufgeschlagen wurde, blutete er so heftig, daß er in der Sicht sehr behindert war und er kaum noch Aussichten auf eine entscheidende Wendung des Kampfes hatte. Schmeling kam immer mehr in Rückstand. In der zehnten Runde untersuchte der Ringarzt die Augenwunde Schmelings, doch ließ er den Deutschen weiterkämpfen. Schmeling wartete in der letzten Runde zwar noch einmal mit einem großen Kampf auf. aber an dem klaren Punktsieg des jungen Amerikaners konnte er nichts mehr ändern. Der Sieg Hamas, der sofort die Gratulation von Schmeling entgegennehmen konnte, wurde stürmisch bejubelt, aber auch der Deutsche fand für seine tapfere Haltung allgemeine Anerkennung. Schmeling wird am Samstag schon von New York aus die Heimreise nach Europa antreten. trifft? Man muß die Lage im itakienischen Fußdall kennen, um das überraschende dieser Niederlage zu verstehen. Itakten iit Ausrichter der Jußball=Weltmassterichoft. 4ls Flanten diese Veranstaltung Avernahm, schävte es das Kisiko richtig ein. Die Unkosten mußten groß sein und sie uind heute schon groß. Aber diesem finanziellen Ristko dält Jialien eines entgegen: die Chance der Europameisterschaft oder — sogar der Weltmeisterschaft. Man spielt doch zu Hause. Das eigene Publikum wird einen Rückhalt geben. Was das bedeutet, hat die Eisbockey=Weltmeisterschaft in Matland gezeigt, wo die klassenmäßig nicht starke italienische Auswahl den Favoriten für die Europameisterschaft. Oesterreich beflegte. Mitten in diese Vorbereitungen, die von Italien intensiv betrieben, werden, platzt diese Niederlage gegen Oesterreich wie eine Bombe. Auch Italten hat experimentiert. Ees fehlen einige Klasseleute, vor allem sucht man einen Mittelläufer, da Monti wieder nach Südamerika zurück will. Und da konnte nichts ungelegener kommen als dieses Verlustsptel. Eine neue Wunderelf? Es wäre übertrieben, das nach diesem Tiege zu bejahen. Aber eines steht fest: Oesterr###ch hat ein hervorragendes Spielermaterial. Neue Leute haben gespielt, neue Leute daben den Tieg mit erkämpft. Oesterreich verdient im Augenblick größte Beachtung. Es ist nicht aus. geschlossen, daß eine neue Wunderelf im Werden ist. die bei der Weltmeisterschaft die große Ueberraschung bringt. kreises statt. Es ist Pflicht der Vereinsführer daran teilzunehmen. Ich erwarte, daß alle pünktlich erscheinen. An Heil! Heil Hitier! Hans Müller(Beaustragter des DRV. für den Siegkreis). Erommes(Post S. V. Vonn) in Frankreich ungeschlagen. Die Reise der Mannschaft des Bezirks 1 im Gau Mittelrhein war sehr erfolgreich. In Troyes siegten die Deutschen mit 11:5. Die Begegnung in Reims endete unentschieden. Grommes(Bonn) gestaltete seine beiden Kämpfe unentschieden. In Troyes kämpfte er gegen Drumez und in Reims gegen den Meister der Champagne, Nicolas. —„„* Handballspiele vom Sonntag. TV. Paimersheim— TV. Cuchenheim:1. Die wieder einmal in bester Verfassung antretenden Palmersheimer über, fuhren ihren Gast aus Euchenheim, besonders in der 2. Lies und rate! Bilderrätsel. Wie lautet edr Text dieses Rätsels? Worträtsel. Er springt vergnügt im Feld herum, Sie steht aus einem Veine Kumm, 14 Jebruar 1934. General=Anzeiger für Bonn und Nr. 14359. Seile 7. Ein Wintersportroman von Klothilde von Stegmann. Er hörte nur das Wort„Leben“. Es stand vor ihm. Es war plötzlich ausgefüllt mit Dunkelheit. Mit Glut. Mit Musik. Mit Leidenschaft. Es trug die Züge jener bleichen Frau mit den dunklen Wellen des Haares, dem lockenden Munde in dem breitflächigen Gesicht. Es stellte sich zwischen ihn und die klare Herbheit der Freundin. „Ja, wenn Sie meinen? In der Tat, ich hätte Lust, hier noch ein bißchen zu bleiben. Können Sie denn nicht mit hierbleiben?“ Er wurde rot dabei, wie er es fragte. Sie sah genau, wie er log. Er wollte nicht unhöflich sein, sie nicht verletzen. Und dennoch wünschte er nichts brennender, als allein zu bleiben. „Aber nein, unmöglich, Konstantin! Ich habe doch eben dem Vater telephoniert, daß ich mit dem Zug um acht Uhr in Achrott ankomme. Außerdem, Sie wissen, ich lasse den Vater nicht gern allein. Es sind ja nur ein paar Wochen, die ich hier bei ihm bin.“ „Aber zur Bahn darf ich Sie doch wenigstens bringen. Bettina?“ Am liebsten wollte sie das ablehnen. Allein sein jetzt! Nicht ihn neben sich haben, dem sie mit einer tiesen unendlichen Liebe zugetan war und dem gegenüber sie diese Liebe bisher verborgen hatte. Vielleicht, wenn sie weniger scheu gewesen wäre, dann wäre es anders gekommen? Oft schon war es ihr, als hätte es nur eines Blickes bedurft, und ein Funke wäre von ihr zu ihm übergesprungen. Aber sie war stolz. Stolz bis zum Sterben. Sie konnte sich nicht preisgeben! Und jetzt war es zu spät. Sie hatte ihn verloren, noch ehe sie ihn besessen hatte. Er wußte nichts von ihrer Liebe. Er würde es nie wissen. Bettina und Konstantin gingen schweigend auf dem kleinen Bahnsteig auf und ab. Sie gingen nebeneinander. Manchmal streifte Konstantins Pelzjoppe Bettinas Aermel. Ihre Schritte waren ganz gleichmäßig. Sie hallten in der stillen Nacht wider wie ein Klang. Und dennoch, wie getrennt war man schon voneinander!, mußte Bettina denken. Ihr war, als wäre dieses Auf und Ab in der dunklen Nacht, schweigend, schon ein Lebensabschied. Was nun kam, konnte den Abschied nur verlängern— konnte kein neues Wiederfinden mehr Endlich löste sich aus der Dunkelheit die Lokomotive mit roten Lichteraugen. Der Zug stand. Bettina stieg ein. Auf dem Trittdrett wandte sie sich noch einmal um. „Gott schütze Sie, Konstantin!“ sagte sie, eigentlich ohne es zu wollen. Sie wollte eigentlich sagen:„Guten Abend!“ oder„Auf Wiedersehen!" Aber es rang sich aus ihrer Seele:„Gott schütze Sie!“ Alles lag darin: Angst, Liebe, Sorge. Sie fühlte, wie sie im Dunkel rot wurde. Hatte sie sich verraten? Wirklich! Er blickte erstaunt auf.„So feierlich, Beitina?“ fragte er lächelnd.„Nun, morgen früh sehen wir uns ja wieder. Wir wollten doch morgen, wenn Sie mit der Schule fertig sind, eine große Fahrt machen. Warten Sie auf mich?“ Bettinas Antwort blieb aus. Gerade kam der Schaffner und wollte die Tür zuschlagen. Sie kam im letzten Moment noch in ihr Abteil hinein. Aber ihre Seele sagte es unhörbar: Ich warte auf dich! Aber du wirst nicht kommen! Konstantin ging durch den schweigenden Ort ins Hotel zurück. Unschlüssig überlegte er. Ging dann durch die Halle ins Lesezimmer, um ein paar Zeitungen durchzublättern. Er hatte sich in diesen Wochen kaum um die Welt da draußen gekümmert. Nun auf einmal drang aus diesen schwarzen Lettern die ganze bewegte Welt auf ihn ein. In München war eine Ausstellung junger Künstler. Richtig— da standen ein paar sehr anerkennende Worte über seine Bilder. Er lächelte. Wie weit war das alles schon hinter ihm? „Kaum einer unter den jungen Malern versteht wie Konstantin Oldvörde, die Seele der Frau zu erfühlen und in jeder Regung ihres vielfältigen Wesens auf der Leinwand wiederzugeben.“ Ein etwas verachtungsvolles Lächeln bog Konstantins Mundwinkel nach unten. Die Seele der Frau? O ja, er kannte sie bis zum Ueberdruß. Es war nicht viel von Geheimnis dahinter. Wie weit war das alles hinter ihm! Jener Winter in Berlin, das betäubende Großstadtleben. Das lockende Lächeln geschminkter. Frauengesichter, das kecke Jungengesicht, dessen Wiedergabe der Kritiker als so besonders gelungen bezeichnete. Und dennoch— kannte er die Frauen wirklich? Er wußte an Bettina denken. Ein solches Mädchen war ihm bisher nie begegnet. Klar, klug, kraftvoll und durch nichts in der Sicherheit einer starken Seele zu erschüttern. Und die andere, die nur einmal Geschaute, von der er nichts wußte. Er kannte nur ihr Gesicht und ihre Kunst. Gegenspiel zu Bettina mußte diese Frau in allem sein. Und doch lockend wie die Dunkelheit einer reifen Sommernacht. Bettinas Bild wich zurück. Das bleiche, lockende Antlitz der Geigerin stand wie körperlich im Raum. Hatte er geträumt? War er wach? Ging wirklich die Tür? Kam da eine Gestalt: groß, mager, mit einem geschmeidigen Raubtierschritt? War da das Gesicht, bleich, unter den dunklen Wellen des Haaxes, der leidenschaftliche große Mund, die Augen schmal, graugrün, das eckige Kinn, dies ganze Leidenschaftliche und Willensstarke? Er starrte ihr entgegen. Sein Blick grub sich förmlich in ihr Gesicht. Sie hatte ihn offenbar in der halben Dunkelheit des Raumes nicht bemerkt. Sie schaltete das Deckenlicht ein und erschrak leicht. Sah schärfer hin: „Oh, Verzeihung!“ Etwas u: Verwunderung, Nachdenken, Erkennen, kam in il: Augen. Voll lag ihr Blick auf Konstantin. Der stund auf, wie angezogen von etwas Unnennbarem. Unentrinnbarem. Er wollte sprechen, etwas sagen— aber er war wie im Bann. Da war es die Frau, die sprach. Sie hatte eine ganz tiefe, ein wenig heisere, slawische Stimme. Und doch war diese Stimme voll eigentümlicher Klangfarbe. „Sind Sie nicht Konstantin Oldvörde?“ fragte sie. Dasr sprang hart aus dem Wort heraus mit einem fremden Akzent. Aber wie sie„Konstantin“ sagte, wie sie die Endsilbe weich nachklingen ließ, da war es wieder die Stimme der Mutter. So hatte sie ihn gerufen, als er noch klein war. So hatte sie zu ihm gesprochen das letzte Mal, ehe sie fortging. Wohin? Er hatte es nie erfahren! Unten hatte der Wagen gestanden, der sie forttrug. Auf den steinernen Stufen, die zum Vorhof hinunterführten, stand der Vater mit einem steinernen, unbewegten Gesicht. Dieser Ruf„Konstantin, Konstantin!", das schmerzverzogene Gesicht der Mutter, die versteinerten Züge des Vaters— er hatte sie niemals vergessen. Und nun stand hier eine Frau und sprach seinen Namen, wie er ihn nie seitdem wieder gehört. Er stand immer noch da, schaute mit verzehrendem, sehnsüchtigem Blick in das Gesicht der Frau. Die lächelte leise. Es war ein wissendes, gleichsam besitzergreifendes Lächeln. Er verstand es jetzt noch nicht; aber viel später, als sie wieder einmal so lächelte, erinnerte er sich dieser ersten Begegnung und dieses Ausdrucks um ihren leidenschaftlichen Mund. „Sie sind Konstantin Oldvörde?!“ sagte sie nochmals bestimmter.„Ich weiß von Ihnen. Habe Bilder von Ihnen gesehen. Sie können sehr viel, Konstantin Oldvörde! Ich wollte Sie schon immer kennenlernen. Ich nehme an, Sie kennen mich auch.“ Das letzte sagte sie mit einer stolzen Sicherheit, als wäre gar kein Zweifel daran, daß jeder Marilka Losmirska kennen mußte. „Ich kenne Sie, Gräfin!" antwortete er. Er sagte es wie unter einem Zwang oder Befehl. Sie streckte ihre Hand aus. Und Konstantin Oldvörde beugte sich über diese Hand. Er fühlte die Kühle der Haut an seinen Lippen.* „Wohnen Sie hier im Hotel, Konstantin Oldvörde? Warum habe ich Sie noch nie gesehen? Freilich, ich bin erst heute angekommen. Und Sie?“ „Ich wohne nicht hier im Hotel, Gräfin. Ich wohne in Achrott.“ „Achrott? Wo ist denn das? In der Nähe von hier?“ „Ziemlich nahe von hier, Gräfin. Man kann es mit dem Zuge in zwanzig Minuten erreichen.“ „Mit dem Zuge? Aber hier will man doch gerade die Eisenbahn einmal vergessen. Ich liege ja sonst den ganzen Tag auf der Eisenbahn. Mein ganzes Leben spielt sich zwischen Hotelzimmern und Schlafwagen ab. Wie weit ist es mit den Ski nach Achrott? Sie arbeiten doch dort? Ich möchte sehen, was Sie schaffen.“ „Ich arbeite nicht in Achrott, Gräfin. Ich bin seit Wochen oben auf der Serner Hütte. In Achrott bin ich nur, wenn ich, wie heute, einmal spät heimkomme.“ „Auf der Serner Hütte? Aber Sie sind doch Porträtmaler. Was machen Sie da oben?“ Sie lachte leise und dunkel.„Was ist das für ein schönes Modell, das Sie da hinaufverschleppt haben, Konstantin Oldvörde?“ „Ich male keine Porträts mehr, Gräfin. Ich male nur noch Landschaften. „Warum? Sie waren doch gerade als Porträtmaler groß geworden!?“ „Es gab mir keine Befriedigung mehr, Gräfin. Ich mußte etwas anderes, etwas Größeres haben!— Richt immer nur Menschen!“ Er wurde rot. Wieder lachte sie dies eigentümliche, dunkle Lachen. „Sie mögen die Frauen nicht? Sie haben schlechte Erfahrungen gemacht? Sie haben recht! Die Frauen sind ebensowenig wert wie die Männer!“ „Vielleicht kenne ich die Frauen doch noch nicht, Gräfin.“ Wieder dies leise Lächeln um ihren Mund. Schon wollte sie etwas sagen. Da wurde die Tür schnell geöffnet. Beice schauten sich um. Das blonde Jungengesicht der Gräfin Liddy Renningen erschien in der Türöffnung. „Ach, Marilka, da bist du! Ich suche dich ja schon.!“ sagte sie, verstummte jäh. Ihr Antlitz wurde bleich. Ein Ausdruck tödlichen Hasses kam in ihre Augen. Sie schlug die Tür krachend hinter sich zu. Man hörte ihre Schritte draußen auf dem Gang enteilen. „Was ist denn?“ fragte Marilka Losmirska, schaute von der Tür, die noch leise klirrte, zu Konstantin. „Ach so!“ sagte sie dann langsam und halblaut. Und noch einmal:„Ach so!“ „Auf baldiges Wiedersehen!“ Sie wandte sich um, ging mit ihren raubtierartigen, gereckten und doch schleichenden Schritten zur Tür. Konstantin stand allein da. 5. Kapitel. Liddy Renningen lag in ihrem Hotelzimmer auf der Couch. Ihr Gesicht war in den bunten Seidenkissen vere graben. Ihr Körper zuckte in wildem Weinen. Diese Begegnung mit Konstantin Oldvörde hatte alles wieder in ihr aufgerührt. Wie Peitschenhiebe waren die Erinnerungen. Sie hatte sich um ihn gemüht wie um noch keinen Mann bisher. Sie wußte, wieviel Frauen in der Hauntstadt sich um den so plötzlich berühmt gewordenen Künstler drängten. Und wirklich: Konstantin Oldvörde war ein Mann, dem die Herzen zufließen konnten. Aber kühl und unbewegt schien er durch alles hindurchzugehen. Das erstemal, daß sie die Rolle der Bittenden gespielt hatte. Sonst umschwärmt von allen Männern, wegen ihrer Jugend, ihres Reichtums und ihrer Schönheit gleichermaßen begehrt, hätte sie nach dem Tode ihres Mannes nur zu wählen brauchen. Beinah hätte sie ihre Hand dem jungen schwedischen Baron Sondblöm gereicht, der die letzte Wintersaison in Berlin verbracht und ihe leidenschaftlich den Hof gemacht hatte. Man sprach in den Kreisen um Liddy Renningen schon von ihrer Verlobung mit Sonderslöm als einer fest bevorstehenden Tatsache. Da war Konstantin Oldvörde aufgetaucht— und schon hatte sie sich zum ersten Male besinnungslos und kopflos in ihn verliebt. Zuerst hatte es ja geschienen, als ob auch er sich für sie interessierte. Aber dann hatte sie offenbar eine Unklugheit begangen. Sie hatte ihn nämlich dadurch zu reizen gesucht, daß sie den jungen Baron Sondblöm und seine Liebe zu ihr als einen Trumpf gegen Konstantin Oldvörde ausspielte. Diese Art der Spielführung in Flirt und Liebe war für Liddy Renningen bisher immer noch erfolgreich gewesen. Bei Konstantin Oldvörde war dieses Spiel nicht geglückt. Statt besenderer Anzeige. Heute verstarb nach kurser Krankheit unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater. der wohlachtbare Herr VomPImDerh gew Schroinormeieter im Alter von beinahe 88 Jahren, verschen mit deu hl. Sterbesakramenten, nach einem arbeitsreichen Leben. Die trouernden Hinterbliebenen. Bonn, den 12. Februar 1934. Die Beerdigung int am Donnerslag, den 15. Fehr nachmittags 2 Uhr. von der Kapelle des Noratrieu: hofes aus. Die Exequien sind am gleichen Taue. morgens 8½ Uhr in St. Reminins. Senner Schreiner- Innung. Hierdurch erfüllen wir die traurize Pflicht. Ihnen Mittellung au machen, daß unser allverehrter Mituründer und Ebrenobermeister Wilhelm Trimborn am 12. Februar im hoben Alter in ein hosseren Jenseita abberufen worden ist. Wir verlleren in ihm einen tat kräftigen und eifrigen Förderer unserer Innung. sein Name wird mit der kunung unvergeßlich verbunden sein und werden wir sein Andenten sieis in Bhren heiten. Die Beerdignng findet slalt am Donnersiau, den 15. Februar mittags 2 Uhr. von der Kapelle den Nordfriedhofes aus. Es ist Pflicht aller Kollegen sich daselbst einzufinden, um dem Verstorbenen die leistn Ehre au erweisen. Der Verstand. Das Bechswochenamft für Herrn Hans Kriege indet Donnerstag, den 1ä. Februar, in der Sulleklrohe um ½9 Uhr statt, wosu freundlichst einladet Frau Wwe. Hans Kriege. Das Sechswochenamt für meine liebe Frau und unvergesliche Mutter Frau Paul Hagemann Marle geh. Herres findet am Freitag den 16. Februar, morgens 8 Uhr in der Marienktrohe siat,„„r# rer„# 1 P. Nagemann und sonn. Nah- u. Fernfahrten, Umzüge Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute mittag gegen 2 Uhr meinen lieben Gatten, unseren treusorgenden Vater. Schwiegervater. Großvater, Bruder, Schwager und Onkel den wohlachtbaren Herrn Kenmten Maus Schreinermeister nach schwerem, mit größter Geduld ertragenem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Wwe. Heinrich Maus. Bonn(Sachsenweg), den 12. Febr. 1934. Die feierlichen Exequien werden am Freitag den 16. Februar, morgens ½9 Uhr, in der Marienkirche gehalten. Eine weitere hl. Messe am Montag den 19. Februar, morgens 8 Uhr, in der Stifteklrche. Die Beerdigung findet statt am Freitag den 16. Februar. 1½ Uhr. von der Kapelle des St. Johannes-Hospitals. Sollte Jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, bitten wir, diese als solche zu betrachten. Ingrid Drängen Gläubiger? Wir helfen und entschulden sofort. Kostenlose Beratung durch Bonn, Kronprinzenstr. 20. 10—12,—5 Uhr.(3 Das 1. Jahrgeaachtnis für unsere gute unvergeßliche Mutter Frau Berra Branastalter geb. Otto findet Donnerstag den 15. de. Mts. um 8½ Uhr in der Marienkirche statt, woau freundlichst eingeladen wird. Statt Karten. Heute wurde unsere geboren. In dankbarer Freude Peter Kreutzberg Else Kreutsberg geb. Ludes Bonn, den 12. Febr. 1934 Schumannstr. 57a z. Zt. Elisabeth-Krankenhaus. Amtliche Bekonntmachungen Zwangsversteigerung. 5 K. 96/32. brdar 1937. Drachenselsstraße 2 Donys bran und auverlältte billig zu ver18 Zwangs=Versteigerung. L4sb ar, sowie verschiedene Holzungs= und Rickerparzellen, Auf m berg. Im Movrenfeld. In der Hölle. Am Bergboverley. Auf'm Ennert, mmen groß*“" Ar offentlich meistbletend versteigert. Amisgericht Königswinter. zufanmel. gtos 19.12., Oisenta gende Kus zu verkausen bei E. Zimmermann,.=Menden, Stegdurgerstraße 10. 6J1m. Rechtsberatung 1 Alle Zivil= und Strafsachen. Ver. träge. Gesuche, 10—12,—6 Uhr. Dr. Hilde Lieberz, Losstraße 5. Staatl. anerk. Musikledrer ert. gewissend. Unterr. in Violine, Klav. u. Clar. f. 1 Mt. Ofs. u. S. 150 Erp. Schachtmeister für Tonschacht zu schlagen, sofort gesucht. Geräte müssen mitgestellt werden. Off. u. B. 5210 Erped.(3 Aufarbeiten von Sofas Matratzen reell, schnell, billig. Reits, Kasernenstraße 55. Kassige Schlaukheit wirkt Jugendlich und ist oft inziehenderals ein schönes Ge####icht Gertenschlank u. ein stiech, dabel aber wohlgebildet und federnd in den Bewekungen. das iat en. wan uefällt. Miamelets, die nian dardislerten Hormon-Dragees bekämpfen wirksam die Feit: aucht u. deren Ureachen auf ansenehme, „ hatürliche Art. Verlansen Sie hilte hostenlose Probe molets-Vei: trieb HallelSaale 111. Königstr. 84. 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Fisch-Marinaden(Qualitätsware): Heringe in Geies„.38 -Liter-Dose.68, 1/Liter-Bose-.30 Bismarckheringe 0 38 "-Liter-Dose.68. 1 Liter-Dose GiUe Rollmops f. 3R -Liter-Dose.08.—Liter-Dose CO Kronsardinen.38 "-Liter-Iose.68,-Liter-Dose Glon Soegal in Geleo.65 "-Liter-Dose.05, ½-Liter-Lose 980 Heringstücke in Mayonnaise Pl.6A "-Liter-Dose.00. ½ Liter-Dose Sta Rollmops in Moyonnais,.64 „ -Liter-Dose.00. ½ Liter-Dose Frische Mayonnaiss oder Removigde, O. 95 Feiner frischer Heringsalat O. 70 Pfunc Ces# Frischer Merion B 92 Pfund•zO Frischer Seelochs 0) 2P Pfand•40 rischer Cobler.38 Flachtilei.39 #ichenfertig Pfund .. 3 Prand.00 Vollfetter Steilig. Camembert sch. S. 55 Feiner volltetter Tilsiter Käse 876. .50 Zwangsversteigerungen. Es werden öffentl. meistbiet. gegen sofortige Barzahlung versteigert: Dounerstag den 15. Februar 1934, 12 Uhr, in Alfter: 1 Plüschsofa, 1 Radisanlage und 1 Tafelwaage: nachmittags um 4 Uhr in Duisdorf: 1 größerer Posten Blumen. töpfe aller Art, 1 Kompressor. 1 kl. Motor, 1 Schreibmaschine Orga, 16 leere Kisten(Verkauf bestimmt. Tresspunkt Gastbaus Stadl): Freitag, 16. Fedr. 1934, nachm. 3 Uhr, in Vonn, Vorndeimerstr. 24: Bücherschränke. Plüschsofe, Standuhr, Klavier, Chatselongue u. a. m. Scharer, Gerichtsvollzieher, Wonn, Endenicher## 139 Jahresabschlüsse Buchtührung im Abonnement Steuerberatung übernimmt Rankdirektor a. D. Rud. Körfgen amtl. zugelass. Sieuerborater Bonn. Ermekellstr. 1. Seite 6. Nr. 14 859. Oenenei-änzeigen Bin Vonn und Bungegend 14. Jebruar 1934. Velesnasten. V. G. 251. Sie haben recht: die Arbeitslosenhilfe muß der Arbeitnehmer ganz zahlen. Invalidenmarke. Bei 30 M. Barlohn und freier Station waren dis zum 1. 5. 33 90 Pfg. zu kleben. Von da ab 60 Pfg. wöchentlich. D. 300. Wir haben das Lied nicht zur Verfügung. Wenden Sie sich an eine Musikaltenhandlung. O. R. Honnes.„Ist einem verehrten Leser oder einer verohrten Leserin ein Roman bekannt:„Vier Bungen am Rhein“, in dem die Geschichte der Burgen Hammerstein, Rheineck, des Schlosses Arensels und einer weiteren Burg beschrieben ist? Es kann auch ein Roman unter anderem Titel sein, jedoch mit dem erwähnten Inhalt?“ Klara. Töchterpensionate katholtscher Ordensschwestern in Bonn sind: Klara Fey=Haus, Kobl. Str. 67, Haushalt, Katb. Waisenhaus, Weststraße 3. Hausbalt. In der Umgebung: Godesberg: St. Antonius, Hausbalt und Frauenschule. Hersel: Urfulinenkloster, Haushalt, Handelsschule und Oberkyzeum. Merten: Olper Franziskanerinnen, Haushalt. Luxemburg. Für nach Luxemburg zu fahren, benötigen Sie einen Reisepaß. Für das Fabrrad müssen Sie einen nicht unerheblichen Betrag binterlegen, wenn Sie nicht das Auslandstryptik besttzen, das den Mitgliedern des Deutschen Radfabrerbundes ausgestellt wird. Die Bonner Geschäftsstelle des Bundes befindet sich Adolfstraße 64, Alfred Hasse. Kaiser Karl=Ring.„1. Darf ich einen Schuppen auf die Grenze bauen, wenn ich keine Fenster mache, ein glatte Front halte und die Giebel nicht vorstehen lasse? 2. Bestanden im Jahre 1931 andere Vorschriften?"— Antwort: 1. Es bestehen keine Bedenken, einen solchen Schuppen zu bauen. 2. Auch im Jahre 1931 bestanden keine anderen Vorschriften. M. R. Möchte gerne einmal wissen, ob der Mieter oder Vermieter den Badeosen stellen muß?— Antwort: Hierüber bestehen keine gesetzlichen Vorschriften. Es entscheidet der Inbalt des Mietertrages. Enthält der Mietvertrag nichts. so wird der Wille der Vertragschließenden nach Treu und Glauden zu ermitteln sein. Es kommt eben darauf an, was Gegenstand des Miewertrages ist. Auch die Höbe des vereinbarten Mietzinses kann einen Anhaltspunkt für die Auslegung des Mietvertrages geben. H. G. 100. Durch die Verordnung über die Regelung des Elermarktes vom 21. Dezember 1933(RG. Bl. S. 1103) ist der Reichsnährstand ermächtigt worden, die in Rede stehenden Maßnahmen zur Regelung und Förderung des Absatzes von Eiern zu treffen. Eine zuverlässige Auskunft darüber, wie diese Regelung im einzelnen lautet, erhalten Sie von dem zuständigen Kreisbauernführer, an den Sie sich wenden wollen. Film. Wo Ihre Filmlieblinge wohnen, erfahren Sie durch das in Berlin erscheinende Film=Magazin„Die Filmwelt“. Clympia 1932. Eine solche Adresse ist uns nicht dekannt. Wenn Tie aber den Anzeigenteil unserer Zeitung verfolgen, werden Bie von Zeit zu Zeit Kaufinteressenten für solche Albden sinden. Rückkauf. Nach Ihrer Darstellung neigen auch wir zu der Annahme, daß die Versicherungsgesellschaft an die damalige Zusage gedunden ist. Eine zuverlässige Auskunft läßt sich aber nur bei Kenntnis des Versicherungsvertrages und des in der Zwischenzeit geführten Schriftwechsels abgeben. Wir empfehlen Ihnen, diese Vorgänge an das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherungen in Berlin zu senden mit der Ditte, Ihnen zu sagen, ob Sie sich die Abzüge gefallen lassen müssen. Haus 355. Das Haus 355 in Bonn, in dem Ihr Vater 1845 geboren wurde, ist nach der heutigen Bezeichnung Kasernenstr. 10. Eine, die noch nie fragte. Ich habe im Jahre 1933 einen Witwer ohne Kinder gebeiratet. Wir haben keine Kinder. Frage deshalb an, wie Erbfolge ist.— Antwort: Wenn keine Kinder vorhanden sind, beträgt Ihr gesetzlicher Erbanspruch beim Tode Ihres Mannes mindestens die Hälfte, evtl. (wenn nämlich beim Tode des Mannes auch dessen Eltern, Geschwister und Großeltern nicht mehr leben) das ganze. (§ 1931 BGB.). Ihr Mann ist aber nicht gebindert, letztwillig anderweitig zu verfügen. Sie haben dann immer noch den sog. Pflichtteilsanspruch. d. b. einen Anspruch auf Auszahlung der Hälfte des Wertes desjenigen, was Ihnen als gesetzliches Erbe zusteht. M. M. 100. 1. Ein Kind ist, solange es dem elterlichen Hausstand angehört und von den Eltern unterhalten wird, verpflichtet, den Eltern im Hauswesen Dienste zu leisten. (s 1617 BGB.). Ein Anspruch auf Vergütung stebt Ihnen also nicht zu. 2. Die Schweizer Hausfrau, in Zürich erscheinend. Krampfadern. Man nimmt heute Verödung der Krampfadern vor. Wenden Sie sich an einen Arzt. Betr. Stip. Hat man sich die Füße wundgelausen, so reibe man sie mit Präservativereme ein. Diese Behandlung ist ein gutes, schnellwirkendes Mittel. Das Einreiben geschiebt am besten morgens und abends, bis die Wundstellen gebeilt sind. Nach dem Einreiben bindet man Leinewandstreisen um die Füße. Nach vollständiger Heilung reibe man die Fußsoblen und die Versen täglich zwei= bis dreimal mit Spiritus ein. Rheinbach..—2. Das sind rein fachmännische Fragen. Da müssen Sie schon einen Anstreicher fragen. 3. Nach§ 57 Abs. 2 des Aufwertungsgesetzes werden bereits ausgezahlte Sparkassenguthaben nur dann aufgewertet, wenn der Gläubiger sich bei der Annahme der Leistung seine Rechte vorbehalten hat. Dies ist bei Ihnen ohne Zweifel nicht der Fas gewesen. Ein Rechtsanspruch auf Aufwertung besteht deshalb an sich überhaupt nicht. Die Sparkasse bewies Ihnen also in der Tat ein Entgegenkommen, als sie Ihnen die 130 RM. auszahlte. 4. Hier wird nichts anderes Ubrig bleiben, als Klage vor dem Arbeitsgericht(Amtsgericht Rheinbach) zu erheben. Wie wird das Wetter? treten. Außerdem wurde noch durch Kaltluftzufuhr über Osteuropa Druckanstieg ausgelöst. Das Kerngebiet Josefine. Eichene Mödel veinigt man mit gewärmtent Bier, das alle Flecken beseitigt. Fauls die Polttur abgenutzt ist, koche man ein Stück geldes Wachs etwa in der Größe eines Gies mit hald soviel Zucker in etwa 2/19 Liter Bier. Mit dieser Masse bestreicht man mittels eines großen Pinsels die Möbel, läßt trocknen und poliert dann mit einem wollenen Lappen Bkank. einer sich hauptsächlich in südöstlicher Richtung ausdehnenden Hochdruckzone liegt heute früh mit 785 mm zwischen Elbe und Oder. Ein Schwall kalter Luft von nur geringer Mächtigkeit hat mit östlichen Winden die Weser überschritten und läßt für Westdeutschland Nachtfrost erwarten. Das Wettee von seute und morgen: Vorhersage bis Donnerstag: Meist heiteres Wetter, Nachtfrost, stellenweise Morgennebel oder Dunst. Beobacktung der Wetterstation Beuel: Wie wird das Wetter heute? Trocken, heiter, tagsüber warm, in den Nächten Frost. Leichte um O. drehende Winde. Zu erwartendes Temperatur max. für heute—10. Sichtverlauf der nächsten 12 Stunden klar bis 20 Km. Sicht und mehr. Sonnenaufgang.52, Sonnenuntergang 17.42, Mondaufgang.59, Monduntergang.33. Absolute Dunkelheit 18.59, Bürgerliche Dämmerung(abends) 17.56,(morgens).00. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: 1. Luftdruck 765,5, red. auf RN 780,6. Tendenz gleichbleibend. Temperatur —.0, Max. gestern 11,8, Min. d. Nacht—.4, Windrichtung und Stärke m Sek. O 1,7, Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 0,0 lt.igm, Bodenoberflächentemp. 0,1. In 5 cm Höhe—6,0. Dee Zegekskand. Der Pegelstand von gestern: Rheinfelden.67, Maxau.27, Mannheim.81, Lohr.12, Mainz.18, Bingen.00, Kaub.06, Ems.18, Trier.44, Koblenz.27, Köln.85, Düsseldorf.30, Duisburg —.77, Ruhrort.50, Mülheim=Ruhr.17, Wesel —.81, Emmerich.40. Der Bonner Pegel zeigte heute morgen 1,06 (.92), der Kölner Pegel 0,84(0,85) Meter. Schdoranche zu sPfortigen Eintritt evtl. später zur Erlernung der Tehtindschen mit guter Schulbildung. Wir stellen auch eine Volontärin ein. Selbstgeschriebene Osserten mit Lebenslauf unter B. 5211 an die E pedition. Tucht. Mädchen nicht unter 20 Jahren, für alle Hausarbeit gesucht. Dasselbe muß die bürgerl. Küche verstehen.(3 Mathien Schmitz, Metzgerei, Bad Godesberg, Burgstraße 74. Alleinmädchen 6 d. in all. 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(Mechernich): Der im Vorjahre zum ersten Mal seit den Kriegsjahren wieder ins Leben gerufene Fastelovend ließ auch in diesem Jahre an Besonderheiten und Originalitäten nichts zu wünschen übrig. Während bereits Samstag und Sonntag einzelne Vereine lustige Treiben veranstalteten, erreichte der Karneval am Montag seinen Höhepunkt. Die Vorarbeiten für den Rosenmontagszug sagten schon ein gutes Gelingen des Zuges voraus, und es war wirklich so. Es wimmelte wie in einem Ameisenhaufen, die Bevölkerung aus den umliefastnacht wurden von den Frauen durchweg in den Dienst der Winterhilfe gestellt. Recht hoch her ging es in Hennef, Weingartsgasse, Lanzenbach und besonders wieder in Geistingen. Sonntag und Montag gab es auch hier in allen Gasthäusern und Sälen Masken= und Preismaskenbälle, die eine echte Stimmung hervorriefen. In Geistingen feierte als Abschluß der Fastnachtstage, gestern Dienstagabend, der Radklub„Cito“ seinen Preismaskenball, der gleichfalls wie immer eine rechte Stimmung schuf. Stadtrandsiedlung in (Rheinbach): Abseits der Hauptverkehrestraße, aber aufmerksamen Blicken doch nicht entzogen, ist seil dem vorigen Herbst eine Stadtrandsiedlung in der Nähr der„Alten Stadtanlagen“, die zweite dieser Art in Rheinbach im Entstehen. Die Stadt hat dieses Gelön#### Beueler stellten einige schöne Wagen zum Vonner Rosenmontagszug. Fastelovend in Rheinbach. (Rheinbach): Nach dem Hochamt marschierten die Stadtsoldaten auf und präsentierten sich unter dem Kommando von H. Siebertz der Bürgerschaft in ihren neuen schmucken Uniformen. Man muß sagen, daß aus dem Korps was geworden ist, seit es selbständig ist und nur sein Kommandant die Verantwortung trägt. So zog man zur Wohnung des Bürgermeisters Wiertz, der für drei Tage seine Befehlsgewalt an den Stadtkommandanten abtreten mußte. Aus seiner Wohnung wurde er verhaftet und zum Wachlokalt geführt, damit er sich von seinen im alltäglichen Leben so anstrengenden Dienstgeschäften ausruhen könne. Als Bürgermeister Wirtz ausführte, er feiere mit und unter der Bürgerschaft der ihm anvertrauten Stadt, jubelten ihm die Bürger zu. Nach den Tagen, so fuhr der Redner fort, führe er den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit weiter und er hoffe, daß in absehbarer Zeit Rheinbach keine Erwerbslosen mehr habe. Es sei ihm gelungen, die Fortführung zweier für die hiesige Wirtschaft wichtiger Betriebe zu erreichen.— Am Montag ritten die Stadtsoldaten mit ihrem Ehrenmitglied Bürgermeister Wiertz, durch die Stadt und verkündeten, daß am Dienstag ein Kinderfastnachtszug durch die Straßen ziehe. Anschließend werde für die Kinder und Minderbemittelte ten ein Erbsensuppenessen veranstaltet. Die Stadtsoldaten standen ausschließlich im Dienst der Winterhilfe. Der Erlös aus den Verhaftungen floß restlos in das Winterhilfswerk. Faltnacht im Vorgebirge. (Roisdorf): Das Vorgebirge feierte Fastnacht wie gewohnt. Der Betrieb entfaltete sich neu und glanzvoll und bot in den einzelnen Orten reiche Abwechflung. Der Humor(lies Bauernwitz) kam voll, ausgiebig und form= und farbenfreudig zur Geltung. Das bewiesen so recht die Maskenbälle und Veranstaltungen. Eine besonders anerkennenswerte Leistung vollbrachten in Bornheim der Männer=Gesangverein und der Sportverein mit ihrem humoristischen Fußballtreffen„Kunst gegen Sport". Ihr Kampf gegen Hunger und Kälte hatte eine zahlreiche Zuschauerschar versammelt, die sich köstlich amüsierte und deren Eintrittsgelder der Winterhilfe zuflossen. Gab es auch Rosenmontagszüge? O ja, endlose Züge zu den Bahnhöfen der Staatsbahn und dem Bähnchen! Züge von noch nie gesehener Stärte. Denn das Vorgebirge glänzte im Bonner Rosenmontagszug. Alfter und Roisdorf stellten je eine malerische Gruppe, die jede für sich wirkte. Die Alfterer haben es nun einmal an sich„handeln, handeln". Die Zigeuner waren echt! Der Rosenmontagszug für Euskirchen ein Ereignis. (Euskirchen): Jung und Alt, Männer, Frauen und Kinder, alles was Beine hat, war am Montag in Euskirchens Mauern zusammengeströmt, um sich am Rosenmontagszug— dem ersten seit 60 Jahren— zu erfreuen. Hier sah man wirklich originelle Ideen, die ihre Wirkung bei dem die Straßen dicht umsäumenden Zuschauern nicht verfehlten. Zigeunerwagen, Fußgruppe „Hat Köpp“, Fahrende Musikanten, Rathausblüten, Kegelwagen, Stadtsoldaten, berittene Prinzengarde, Kolonialwagen mit Niggern, Wild=West=Reiter, ein Beduinentambourkorps, ein herrlicher Schützenwagen, Kanoniere, Funkenartillerie und dann— ein Ereigais, der Prinzenwagen- mit Bauer und Jungfrau, begleitet von einer berittenen Eskorte. Ein Wagen, dargestellt als„Dollfuß=Kabinett“ erregte wahre Lachsalven. Hubert Baum, als erster Prinz Karneval in Euskirchen im 20. Jahrhundert, wurde begeistert umjubelt. Die Anregung des Komitees ist in Euskirchen auf fruchtbaren Boden gefallen. Prinz Karneval verunglückt. (Mechernich): Ein Unfall ereignete sich vor Beginn des Rosenmontagszuges. Bei der Auffahrt der Wagen schlug der Wagen des Prinzen Karneval am Rathausplatz um. Prinz Karneval und zwei seiner Begleitdamen fielen herunter, wobei eine Dame derart verletzt wurde, daß sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Auch die Verletzungen des Prinzen Karneval waren derart, daß er an der abendlichen Feier nicht teilnehmen konnte und im Auto nach Hause gebracht werden mußte. Der Unfall ist um so bemerkenswerter, als bei einem anderem Umzug vor nicht allzu langer Zeit an derselben Stelle eine Standuhr im Werte von mehr als 500 Mark in Trümwer ging. genden Ortschaften hatte sich eingefunden, und besonders Schlaue wollen wissen, daß Mechernich so viel Leute noch nie gesehen hat. Mit viel Humor, aber in einfacher Form war der große Zug aufgezogen. Höhepunkt des Fastelovends in Hönningen. (Hönningen): Den. Höhepunkt der diesjährigen Fastnacht bildete der glanzvolle Fastnachtszug am Dienstag, der in mehr als 50 Einzelnummern unter Mitwirkung der vier Karnevalsgesellschaften ein eindrucksvolles Bild von dem bevorstehenden Aufstieg des Ortes Hönningen zum Weltkurbad und Weinort darbot. Nach der närrischen Trommler= und Musikabteilung bildete der„blutrünstige“ Stadtkommandant, umgeben von der Prinzengarde und dem Stadtsoldatenkorps den Auftakt des Zuges. Der riesige Bagagewagen mit seinen Schätzen der verschiedensten Art bildete einen Hauptanziehungspunkt der Mitwirkenden und des Publikums. Einen feuchtfröhlichen Anblick bot die trinkfrohe Gruppe der Winzer und Winzerinnen, die bereits die neue Ernte aus dem Paffelter Fastelovend in Wissen. (Wissen): In besonders starkem Maße wurde auch in Wissen„Fastelovend“ geseiert. Nach jahrelanger Unterbrechung ging am Dienstagnachmittag wieder ein Fastnachtszug. Zahlreiche Zuschauer umsäumten die Straßen. Der Zug wurde recht beifällig ausgenommen. Abends war in allen Lokalen frohes Fastnachtstreiben. Heilerer Abend der RS=Frauenschaft. (Flamersheim): Diese Veranstaltung stand unter dem Motto„Kraft durch Freude", das für jeden schaffenden Volksgenossen geprägt ist. Leichter Humor, mit viel Liebe vorbereitet und dargeboten, zwang jeden zu herzhaftem Lachen. Die Schwänke und Verwandlungskünste waren den herzlichen Beifall wert. Und dir,„Schweinfurter Gesangverein“ kann man nur das Beste wünschen. Leider ließ der Besuch viel zu wünschen übrig. (Mehlem): Auszeichnung. Herr Franz Munker, Koblenzerstraße, erhielt von einer Kölner Firma die von Prof. Oskar Glöckler geschaffene bayrische und preußische Auch Limperich stellte einen Wagen. anboten. Den Abschluß dieser Gruppe vermittelte der „Wirt vom faule Strauch“, der im Schweiße seines Angesichtes den sorgsam gepflegten Rebensaft im Wagen nach sich zog und allenthalben Freude spendete. Der Wagen mit dem neuerbauten luxuriösen Kurhaus und sein„gewichtiger“ Direktor erregten allgemeine Bewunderung. Der ulkige Fremdenführer, der den ersten Kurgästen die Sehenswürdigkeiten des Ortes zeigte, suchte leider noch vergebens nach dem Thermalstrandbad am Rhein. Viel bestaunt wurde die schneidige weibliche Kurkapelle in ihren hypermodernen Kostümen. Im Mittelpunkt der Abendveranstaltungen stand der glänzende Abschiedsball des Stadtsoldatenkorps. (Hennef): Die Fastnachtstage und auch alle Veranstaltungen innerhalb unseres Amtes verliefen ohne jede Zwischenfälle. Die Veranstaltungen am WeiberEhrenmünze des Reichskanzlers Hitler in Silber als Dank für vorbildliche und gewissenhafte Arbeit. (Mehlem): Unglücksfall. Ein Zimmermeister kam mit der linken Hano so unglücklich an eine Fräsmaschine, wobei ihm zwei Finger so ernstlich verletzt wurden, daß er mit dem Auto der Mehlemer Freiwilligen Feuerwehr ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder zu Bonn gebracht werden mußte. (Mehlem): Luise Mannebach's letzte Fahrt. Am Montag wurde unter großer Beteiligung Fräulein Luise Mannebach zur letzten Ruhe geleitet. Die Verstorbene hat lange Jahre hindurch dem Mehlemer Postamt treue Dienste geleistet und war bei ihren Kameraden und Kameradinnen durch ihr lauteres freundliches Wesen so beliebt, daß sie sie in bester Erinnerung behalten werden. zur Verfügung gestellt, auf welchem inzwischen vie Doppelhäuser emporgewachsen sind. Seit Monaten buddelten, schaufelten die Siedler, mauern und arbeiten sie, damit sie das kleine Heim bald ihr Eigen neunen können. Es sind die Väter kinderreicher Familien, die hier in völliger Arbeitsgemeinschaft zusammenarbeiten. Der Raum für vier weitere Doppelhäuser wird augenblicklich ausgeschachtet, sodaß demnächst 16 Familien in dieser Kolonie zusammenwohnen können. Zu jedem Haus gehört Vorgarten und Hausgarten, in dem der Siedler seinen Jahresbedarf an Landerzeugnissen decken kann. Die Wohnfläche umfaßt Vorraum. Küche, Wirtschaftsraum und Stall zu ebener Erde, zwei Schlafzimmer und Dachbeden im ersten Stockwerk. Der monatliche Tilgungspreis des Darlehens ist äußer niedrig gehalten. Unser Bild zeigt die werdende Siedlung. Streunende Hunde sprengen eine Schafherde. (Brachbach): Ein furchtbares Blutbad richteten streunende Dorfhunde unter einer aus etwa 350 Tieren bestehenden Wanderschafherde, die in der Nacht zum Montag hier lagerte, an. Die Hunde zerrissen nicht weniger als 15 Schafe die sofort notgeschlachtet werden mußten. Die Schäfer, der weit in die Berge verspreng ten Herde hatten den ganzen Tag über im Verein mit der Dorfbevölkerung Arbeit, die geflüchteten verängstig ten Schafe zusammenzutreiben. Der entstandene Scha den ist sehr erheblich, da auch noch eine beträchtlich An zahl Tiere mehr oder weniger schwere Bißwunden er litten haben. Brand eines Wohnhauses. (Mayen). In den Abendstunden brach in den Eifeldorfe Niederdürenbach in dem Wohnhause eines Bäckers aus noch unbekannter Ursache Feuer aus. Als die Wehr am Brandherde erschien, stand das ganze Gebäude bereits in hellen Flammen. Es war nicht möglich, Möbel= oder Kleidungsstücke zu bergen. Die Hausbewohner mußten froh sein, sich selbst aus dem brennenden Hause retten zu können. Dabei konnten sie Geldbestand mitnehmen Vom Baunktamm erschlagen. (Montabaur): Im Walde bei Nenkershausen waren Waldarbeiter mit dem Absägen einer Fichte beschäftigt, als der Baum plötzlich von einem Windstoß erfaßt und umgeknickt wurde. Während sich die Arbeiter durch Beiseitespringen retten konnten, wurde ein dabeistehender Haumeister aus dem genannetn Dorfe, der mit Aufzeichnungen beschäftigt war und das Fallen nicht rechtzeitig bemerkte, von der Fichte getroffen und am Rückgrat und am Kopfe schwer verletzt. Er starb kurz darnach im Krankenhaus. Autodieb festgenommen. (Waldbröl): Hier konnte vorgestern ein berüchtigter Autoschwindler und Betrüger großen Formats festgenommen werden. Der Bursche, der aus Köln stammt, hatte einem Kaufmann aus Waldbröl einen wertvollen Wagen gegen Eintausch des alten geliefert. Nunmehr stellte es sich heraus, daß die Typenbescheinigung, auf Grund deren der Zulassungsschein ausgestellt worden ist, eine raffinierte Fälschung war. Seit einigen Wochen wohnte der Gauner schon in Morsbach und hielt sich unter drei verschiedenen Namen auf. Von der Morsbacher Polizei konnte der Bursche entlarvt werden. Als die Polizei den Mann verhaften wollte, setzte der Gauner Widerstand entgegen und versuchte zu fliehen. Wie bereits jetzt feststeht, hat man es mit einem Betrüger ersten Ranges zu tun, der von verschiedenen Polizeiverwaltungen gesucht wird. In seiner Begleitung befand sich ein junges Mädchen, das ebenfalls verhaftet und dem Untersuchungsgesängnis zugeführt wurde. Die brennende Zigarette. (Siegburg): Zigaretten rauchen ist schön und gut aber unter Umständen gefährlich. Dies mußte ein Wohnungsinhaber der Humperdinckstraße erfahren. Er legte sich mit einer brennenden Zigarette zu Bett. Darüber nickte er ein und die Zigarette glitt aufs Federbett. Bald stieg blauer sengender Rauch zur Decke. Einwohner des Hauses nahmen den Brandgeruch wahr und alarmierten die Feuerwehr. Diese erschien denn auch baldigst. Also hatte der leichtsinnige Wohnungsinhaber noch Glück. Rosenmontagszug:„Se kunt wie mbglich“. Seite 10. Nr. 14 859. General=Anzeiger für Vonn und 14. Jebruar 1334. Wieder weniger Arbennose im Negrreise. Arbeitsmarktbericht des Siegkreises für die Zeit vom 1. bis 31. Januar 1934. (Siegburg): Die offene Witterung in der zweiten Hälfte des Monats Januar wirkte sich sehr belebend auf den Arbeitsmarkt aus. Alle im Laufe des Monats Dezember unterbrochenen Außenarbeiten konnten fast restlos wieder aufgenommen werden. Darüber hinaus konnten sogar bei einer Reihe von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen die Belegschaft verstärkt und außerdem neue Maßnahmen begonnen werden. Auch die Arbeiten auf dem Hochbaumarkt wurden zum überwiegenden Teil wieder ausgenommen. Ferner waren die Basaltsteinbrüche in der Lage, unlängst entlassene Arbeitskräfte wieder einzustellen. Bei den einzelnen Fabrik=Industriezweigen war die Arbeitsmarktlage im allgemeinen unverändert. In verstärktem Maße traten kurzfristige Beschäftigungen hervor. Bei dieser Wiederbelebung des Arbeitsmarktes wurde das Arbeitsamt sehr rege in Anspruch genommen. Es zeigte sich, daß das Vertrauen der Arbeitgeberschaft zum Arbeitsamt immer mehr wächst, da sie sich bewußt ist, daß vom Arbeitsamt die Aufträge ordnungsmäßig erledigt werden, und das Prinzip„Der rechte Mann an die richtige Stelle“ genauestens durchgeführt wird. Die Zahl der Arbeitslosen erfuhr durch die vorhin geschilderte Belebung eine nicht unwesentliche Minderung: sie sank von 8961 Arbeitslosen am 31. 12. 1933 auf 8263, was einer Minderung von 698 gleichkommt. Gegenüber dem Höchststande vom Ende Februar vergangenen Jahres ist somit eine Minderung von 3354 eingetreten. Im Arbeitsamtsbezirk Siegburg sind zur Zeit 987 Notstandsarbeiter bei 23 Maßnahmen beschäftigt. Fünf Maßnahmen mit insgesamt 1500 Notstandsarbeitern werden im Laufe des Monats Februar zur Durchführung kommen. Darüber hinaus sollen, wenn die Witterung es gestattet, im Laufe des Monats Februar bei den laufenden Maßnahmen noch 300 bis 400 Arbeitskräfte eingestellt werden. Drei bewilligte Maßnahmen sind noch eingestellt. Im Sofort=Programm sind 36 Arbeitskräfte beschäftigt. Beim freiwilligen Arheitsdienst sind 300 Arbeitsdienstwillige untergebracht. Bei der Landhilfe wurden 439 Arbeitskräfte gezählt. Außer den vorstehend genannten Notstandsarbeitern werden in den ersten Tagen des Monats Februar 200 bis 250 Arbeitslose bei einer größeren Maßnahme des Sojort=Programms und zwar„Gruppenwasserleitung im Amte Niedercassel". Beschäftigung finden. 85 Arbeitskräfte sind bereits zum 2. Februar 1934 zugewiesen. Auf dem weiblichen Arbeitsmarkt blieb die Arbeitssuchendenzahl ungefähr auf der gleichen Höhe wie im Vormonat, wenn auch die Berufsgruppen Hauswirtschaft und ungelernte Arbeiterinnen einem starken Wechsel untenworfen waren. Im einzelnen ist noch folgendes auszuführen: Bei der Landwirtschaft ist die Nachfrage nach Landhelfern sehr stark. Insgesamt konnten 40 Landhelferstellen besetzt werden. Eine Reihe ofjene Stellen ist noch zu besetzen. Die Meldung von jugendlichen Unterstützungsempfängern bis zu 25 Jahren beim Arbeitsamt oder seinen Nebenstellen ist daher sehr erwünscht. Gerade die Landwirtschaft bietet auch für die Zukunft den auf dem Arbeitsmarkt noch brachliegenden Kräften hinreichende Beschäftigungsgelegenheit. Die Regierung wird auch in Zukunft die Förderung der Landwirtschaft und die Förderung des Siedlungsgedankens weiter durchführen und damit gerade den Kräften, die sich jetzt schon hinreichende Kenntnisse erworben haben, förderlich sein können. Bei der Basaltsteinindustrie konnte infolge neuer Aufträge wieder eine größere Anzahl in letzter Zeit entlassener Arbeitskräfte eingestellt werden. Zum Teil war dies auch bei den Schamotte=Betrieben der Fall. Bei der Metallindustrie fallen vor allem diesmal die kurzfristigen Beschäftigungsverhältnisse besonders auf. Das gleiche gilt auch zum Teil von den handwerklichen Metallbetrieben. Die chemische Industrie im hiesigen Bezirk weist nach wie vor guten Auftragsbestand auf. Nachfrage nach jugendlichen Arbeiterinnen im Alter von 14—16 Jahren besteht nach wie vor. Beim Spinnstoffgewerbe ist im Augenblick ein Stillstand an Einstellungen eingetreten, der jedoch in kurzer Zeit behoben sein wird. Erreulich waren die Aushilfevermittlungen für das Gastwirtschaftsgewerbe aus Anlaß der Karnevalszeit. Der Kreis Ullemirchen berommt eine Moilerei. Die Baukosten belaufen sich auf 80—100 000 Mark.— Jeder milcherzeugende Bauer muß der Molkereigenossenschaft angehören. Auf Einladung des Kreisbauernführers Krämer versammelten sich zahlreiche Landwirte aus dem Kreise Altenkirchen, um die Gründung einer Molkereigenossenschaft für den Kreis Altenkirchen vorzunehmen. Der Kreisbauernführer ging auf die neuen gesetzlichen Maßnahmen ein, die die Regierung zum Schutze des deutschen Bauerntums erlassen hat. Er wies nachdrücklichst darauf hin, daß sich alle Landwirte aus den Aemtern Hamm, Altenkirchen, Flammersfeld und Weyerbusch der Molkereigenossenschaft anschließen müssen. Sollte dies nicht geschehen, dann werde diesen Landwirten die Frischmilchlieferung untersagt. Durch die Bildung der Genossenschaft soll solchen Landwirten geholfen werden, die nicht in der Lage sind, ihre Milch abzusetzen. Die Verhältnisse im Oberkreise Altenkirchen seien viel günstiger als im Unterkreis. Die Landwirte des Oberkreises wären in der Lage, die Milch restlos in ihrem Verbraucherbezirk abzusetzen. Die Molkerei, die in Altenkirchen errichtet wird, soll die ebengenannten Aemter umfassen. Die Finanzierung werde so gelöst, daß der Geschäftsanteil je Mitglied 50 Mark beträgt. Eine Bareinzahlung brauche nicht zu erfolgen, sondern der Betrag wird in kleinen Raten(10 Prozent) aus dem Erlös der verkauften Milch einbehalten. Die Haftsumme ist auf 300 Mark festgesetzt worden. Dieser richtet sich jedoch nach der Zahl der Mitglieder. Die Baukosten belaufen sich auf 80—100000 Mark. Die Molkerei soll so errichtet werden, daß sie in der Lage ist, täglich 1000 Liter Milch zu verarbeiten. Man erwartet von der Regierung entsprechende Baukostenzuschüsse. Der Geschäftsführer des Milchversorgungsverbandes Dr. Mertens(Koblenz) gab zunächst ein Bild von der Entwicklung des Milchmarktes. Für den Kreis Altenkirchen sei der Bau einer Molkerei eine nicht mehr zu umgehende Angelegenheit. Aber durch die bestehenden verschiedenen bäuerlichen Berufsvereinigungen habe sich das Vorhaben immer wieder verzögert. Ueber technische Fragen sprach dann Molkereiinstrukteur Jennissen. Die Frage der Milchanfuhr werde von der Molkerei selbst geregelt. Die Kosten werden einheitlich umgelegt, sodaß der entfernt wohnende Landwirt nicht höher belastet werde. Die Ablieferungsvflicht einer bestimmten Menge je Kuh und Tag werde nicht bestehen. Der Landwirt kann nach wie vor seine Milch im eigenen Haushalt und Betrieb verwenden. Er soll nur die überschüssige Milch der Molkerei zuführen. Die Milch wird nicht gemessen, sondern gewogen. Zur Feststellung des Durchschnittfettgehaltes, der der Bezahlung zuarunde gelegt wird, werden etwa viermal monatlich Proben genommen. Der Redner errechnete dann für einen täglich 15 Liter Milch liefernden Betrieb bei einem Fettgehalt von.5 v. H. und einem Nettovreis von.8 Ufg je Fetteinheit einen Betrag von 44.10 Mark im Monat. Hierzu kommt die kostenfreie Rückgabe von 12 Liter Megermilch täglich. An diese Ausführungen schloß sich eine rege Aussprache an. Insbesondere wurde dann Stellung genommen, was mit den Landwirten geschehen soll, die der Genossenschaft nicht beitreten wollen. Auf sie wird durch den Preis ihrer Butter bzw. des Verbots des Verkaufs außerhalb der Betriebsstätte indirekt ein Zwang ausgeübt. Im Anschluß daran erfolgte die Gründung der Genossenschaft für den Kreis Altenkirchen. Der neuen Genossenschaft traten sofort über 100 Mitglieder bei. Für die Wirtschaftlichkeit einer Genossenschaft müssen etwa 1000 Kühe der Molkerei ungeschlossen sein. Demnächst sollen weitere Versammlungen stattfinden, in denen die Wahlen vorgenommen werden sollen. Bad Zeugen vergangener Tage verschwinden. Die letzten der alten schönen Ulmenstämme auf der Koblenzer Straße werden nun gerodet, auch sie sind Opfer der Ulmenkrankheit. Auch die Ulme an der Bonner Straße vor der Metzgerei Voigt ist gefällt. Dadurch ist Platz für eine stumpfe Abrundung der Strahenecke geschaffen. Deutscher Lustsport=Verband. Am 21. Februar findet im Volksgarten die Gründungsfeier der Ortsgruppe Bad Godesberg des DLV statt. Beim nächsten Eintreffen unseres großen Führers in Bad Godesberg sollen die Bürger den Beweis geliefert haben, daß sie die Bedeutung der Förderung des Luftsportes erkannt haben. (Muffendors): Berufsjubiläum. Herr Heinrich Rick, Gringsgasse, kann am morgigen Donnerstag auf eine dreißigjährige Tätigkeit bei der Reichsbahn zurückblicken. Gleichzeitig ist er 30 Jahre lang Bezieher des General=Anzeigers. Bürgermeisterei Beuel. Luftschutz tut not! (Beuel): Im Rahmen des Schulungskursus spricht am morgigen Donnerstag 20.30 Uhr in der Berufsschule Beuel Architekt Dintes in einem Lichtbildervortrag über„Praktische Luft= und Gasschutzmaßnahmen“. Ein zweiter, 6 Vorträge umfassender Lehrgang, beginnt am Donnerstag, den 1. März, abends 20.00 Uhr, in der Berufsschule. Thema: Die Entwicklung der Kampftechnik. Referent: Gewerbeoberlehrer Ing. Jansen. Anmeldungen hierzu nimmt entgegen Polizeikommissar Gelse, Schulungsleiter Jansen, Berufsschule Beuel oder Neustraße 37. Schriftliche Meldungen sind zu richten: An die Berufoschule Beuel betr. Luftschutz. Vonn=Land. (Hersel): Das Ursulinenkloster veranstaltete einen karnevolistischen Elternabend. Zur Aufführung gelangten die Kindersymphonie von Haydn und zahlreiche andere Darbietungen. Den Schluß bildete ein Reigen. (Hersel): Für das Winterhilsswerk sammelte die '=Frauenschaft der Ortsgruppe Hevsel bei ihrer auf Gegenwärtig ist man damit beschäftigt, die noch fehlenden Abschnitte zu asphaltieren, besonders von der Eisenbahnbrücke bis hinter das Schwenzowsche Werk. Die oberste Decke der Straße besteht aus Teersplitt und Teerguß. Die Böschung wird ausgerichtet und angesät. An der Betonbalkenbrücke über den Schienenstrang ist ste mit Bruchsteinen festgemauert worden. Vermessungsarbeiten. (Linz): Der Rheinwasserstand ist sehr niedrig, nachdem er zur Zeit des Eisaufbruches einen Höchststand seit dem Winter des verflossenen Jahres erreicht hatte. In den letzten Tagen ist auch wieder die mächtige Sandbank an der Ahrmündung zum Vorschein gekommen. Die Strombauverwaltung hat die günstige Zeit nützen und das Strombett bis nach Hönningen hinauf vermessen lassen. Siegkreis. Heringe und Kohl lagen auf der Straße. (Niederdollendorf): Nachdem es in letzter Zeit schon häufiger an der Niederdollendorfer Kirche zu Verkehrsunfällen gekommen war, fuhr gestern abend ein kleiner Personenwagen, der aus Richtung Königswinter kam, mit großer Geschwindigkeit gegen eine Mauer. Welche Geschwindigkeit der Wagen gehabt hat, ist schon daraus ersichtlich, daß aus der festen steinernen Mauer ein großes Stück herausgerissen wurde. Der Fahrer, der zwischen Steuerrad und Führersitz eingeklemmt war, wurde schwer verletzt ins Obercasseler Krankenhaus transportiert. Die Ladung des Wagens, Heringe und weißer Kohl, lagen weit verstreut auf dem Platz herum. Jahreshauptversammlung der Sterbenotgemeinschaft. (Menden): In der Jahreshauptversammlung der Sterbenotgemeinschaft gab Gemeindevorsteher Lohmar einen Rückblick über die letzten 9 Jahre und Kassierer Steinhoff den Kassenbericht. Die Mitgliederzahl der Sterbenotgemeinschaft beträgt 1377. Sterbegeld wurde an 22 erwachsene Mitglieder und an ein Kind gezahlt. Zum Führer wurde wiederum einstimmig Herr Lohmar gewählt. Gemeinderatssitzung in Lohmar. (Lohmar): Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, daß der Gemeindevorsteher mit der Rhein. Heimstättengesellschaft einen Pachtvertrag bezüglich der Grundstücke für die Siedlungsbauten im Pützerhau nach dem vorgelegten Muster tätigt. Eine Hypothek zu Gunsten der Deutschen Bau= und Bodenbank wurde bestellt. Anschließend fanden verschiedene Steuernachlaßanträge ihre Erledigung. Baukommission in Tätigkeit. (Lohmar): Das Jahr 1934 bringt begrüßenswerte Bauvorhaben, darunter die Neuerrichtung eines großen Stallgebäudes an der Gartenstraße. Mit diesem Neubau wird die neue Linienführung der Gartenstraße zur Hauptstraße hin verbessert. Diese Straße bot bisher kein schönes Bild, sie war unübersichtlich und eine Gefahrenecke. Die Baukommission besichtigte die Straße und verhandelte mit den anliegenden Grundstückseigentümern. Durch das Entgegenkommen eines Landwirts war schnell eine Verhandlungsbasis geschaffen. Die Erstellung eines Abflußkanals der Abflußwässer durch die Gemeinde scheint in der Lösung dieser wichtigen Frage wohl kein Hindernis zu sein. Der Landwirt ist schon dabei, die alten Scheunen und Schuppen abzureißen. So wird auch in dieser Hinsicht etwas Schönes geschaffen. Die Baukommission ging dann zur Rodelbahn. Es wird eowogen, die Rodelbahn in der Mitte zu teilen und das obere Stück durch einen seitlichen nach links führenden Weg zu erbreitern. Die Baukommission ist auch der Ansicht, daß der Weg zwischen Klette und Schmitz demnächst ausgebaut werden soll. Dadurch wird Baugelände erschlossen. Auch können die Eigentümer ihre Parzellen besser erreichen. (Birk): Die Vergischen Bauern versammelten sich im Lokale Wiehl, wo Ortsbauernführer P. Orth die Gäste begrüßte. Dr. Sandkühler sprach über die heutige Agrarpolitik. Landwirtschaftsrat Dr. Brück sprach über Maßnahmen zur Hebung der Rentabilität der Rindviehzucht(Milchwirtschaft), Schweine und Geflügelhaltung. Abschließend wies er auf die am 15. Februar einsetzenden Maßnahmen auf dem Gebiete der Eierwirtschaft hin, und forderte alle auf, mitzuhelsen am großen Aufbau und der Erreichung der großen Ziele der Gesamtvolksernährung. Kreis. Altenkirchen. (Hamm): Wie wir erfahren, wird auch für die Gemeinde Etzbach im Laufe des Jahres eine Wasserleitung gebaut. Mittel aus dem Arbeitsbeschaffungsprogramm sollen angefordert werden. (Hamm): Neuer Dirigent. An Stelle des zurückgetretenen Dirigenten des.=.=V. Precht, hat der Verein den Musikdirektor Over aus Godesberg mit der neuen Führung beauftragt. Markt=Bericht der Versteigerungs=Zentrale Noisdorf vom 13. Febeuar. Je 100 Pfund: Zwiebeln 4,70—4,90, Rote Möhren 1.40 bis.90, Rosenkohl 1 18,70—22, 2 9,10—9,90, Grünkohl.40 bis 9, Feldsalat 39,80—50.80, Spinat 11,80—13,70. Je 100 Bund: Peterstlie—8,70. Je 100 Stück: Porroe 1.20 bis .50, 2 0,80—1,40, Sellerie 1a 12.40—17, 1 9,20—11,60, 2 5 bis.20. Anfuhr mäßig. Nachfrage gut. * Wochenmarkt in Euskirchen. Es kosteten in Psennigen: Butter 120—135, Eier 10—11. Käse 25, Taseläpsel 15—35, Taselbirnen 15, Rüsse 40, Kartofseln 300, Kopfsalat 25. Endivien 20—25, Blumenkobl 45, Rosenkobl 20, Feldsalat 80. Karotten 10, Zwiedeln 10. Sellerie 10—15, Breitlauch—8, Wirsing 13—15, Weißkohl 10. Spinat 15. Möhren 10. Rotkobl 15, Schweinefleisch mit Kn. 90, ohne Kn. 100, Rindfleisch 70, Schmalz 100, beste Leberwurst 100, gew. 50, Bratwurst frisch 90, ger. 100, Speck fett 90, ger. 100, Blutwurst Aitschäfteirden. Weiberfastnacht stattgefundenen Karnevalssitzung die schöne Geldsumme von rund 93 Mark. (Buschdorf): Ihre goldene Hochzeit seiern am 24. Februar die Eheleute Wilhelm Marx und Katharina geb. Güß. (Villip): Mutterberatungsstunden sind in Villip Mittwoch von 15 bis 16 Uhr für Säuglinge und Kleinkinder, in Pech von 17 bis 18 Uhr. Die ärztliche Untersuchung der Schulneulinge ist in Villip Mittwoch von 16 bis 17 Uhr bei Zillken, in Pech von 17.30 bis 18 Uhr bei Küpper. Neuer Verwalter des Ahrkreises. (Ahrweiler): Mit sofortiger Wirkung ist Bürgermeister Dr. Simmer in Engers bei Neuwied mit der Verwaltung der Geschäfte des Landratsamtes des Kreises Ahrweiler betraut worden. Dr. Simmer war seit 1. April 1933 als Bürgermeister in Engers tätig und hat sich dort besonders durch die erfolgreiche Bekämpfung der Arbeitslosigkeit verdient gemacht. Oberberaischer Kreis. (Waldbröl): Das Postamt teilt uns mit, daß in der Nacht vom 18. zum 19. Februar beim hiesigen Fernamt der ununterbrochene Fernsprechdienst eingeführt wird. Die Teilnehmer der Ortsnetze Waldbröl, Morsbach(Sieg), Brüchermühle und Wildbergerhütte können von diesem Zeitpunkt an ununterbrochen Tag und Nacht über das Fernamt Waldbröl Ferngespräche anmelden bezw. selbst von auswärts angerufen werden. Bad Honnes. (Honnef): Zuwachs im Wildpark. Die beiden Damhirsche im Wildpark haben am Freitag durch ein prachtvolles Hirschkald Gesellschaft erhalten. (Honnef): Die Schulen beginnen am kommenden Donnerstag, den 15. Februar, wieder um 8 Uhr morgens. Gleichzeitig beginnt ab Donnerstag die bisherige 4 vor =Uhrmesse in der Pfarrkirche wieder um 4 nach 7 Uhr. Kreis Neuwied. Von der Umgehungsstraße. (Unkel): Die Arbeiten an der Umgehungsstraße gehen dem Ende mit Riesenschritten entgegen, so daß dieser sehr wichtige Weg mit Bestimmtheit vor Eintritt der Hauptreisezeit dem Verkehr übergeben werden kann. Berliner Börse. Bei kleinem Geschäft war die Börse wieder überwiegend freundlich. Aus Süddeutschland und aus dem Rheinland waren infolge der Karnevalstage wieder keine Aufträge einzetrossen. * Berliner Getreidegrohmarkt. Die Abschlüsse am Getreidegrotzmarkt beiben nach wie vor auf die Deckungdes notwendigen Bedarfs beschränkt. Gegenüber der vorsichtigen Nachfrage, die durch die Karnevalstage am Rhein noch eine Verringerung erfahren hat, war das Offertenmaterial nach wie vor als reichlich zu bezeichnen. Die Forderungen lauteten unverändert, waren aber nicht immer mit den Geboten in Einklang zu bringen. Das Mehlgeschaft bewegte sich in den ruhigen Bahnen der letzten Zeit. In Haser war das Angebot am Platze mäßig, und die Preise vermochten sich bei einiger Konsumnachfrage zu behaupten. Das Geschäft in Gerste bleibt schwierig. Rheinischer Kartoffelmarkt. Westdeutschland stand gestern und vorgestern im Zeichen des Karnevals, so daß sich die Umsätze auch jetzt auf das Notwendigste beschränken. Von Bedeutung ist, daß nunmehr auch Industrie, Erdgold usw. von schwerem Boden angeliefert und auch aufgenommen wird. Der Preis hierfür frachtfrei westdeutsche Empfangsstation wird mit.50—.55 RM. je Zentner lose angegeden. Die Notierungen für Industrie, Erdgold und ähnliche Sorten vom Oberland liegen unverändert bei.70 dis.75 RM. * Vonner Schlachtvsehmarkt vom 13. Januar. Auftrieb 2 Ochsen, 51 Küde und Rinder, 3 Bullen, 173 Kälber, 150 Schweine. Bezahlt wurden für 1 Pfund Schlachtgewicht: Kühe und Rinder 30—49, Bullen 47—52. Kälber 39 bis 64 Pfg., schwere Kälber über Notiz, Schweine 47—59 Pfz., leichte Schweine unverkäutlich. Geschäftsgang: langsam. Ueberstand. Die Preise sind Marktpreise und enthalten alle Unkosten der Händler. Verlängerung der Kündigungskristen auch im rheinischen Braunkohlenbergbau. Wie die Rheinische Braunkohlen=Bergbauvereinigung Köln mitteilt, haben sich die ihm angehörenden Firmen, um dem Gedanken der Betriebsperbundenheit schon jetzt einen sichtbaren Ausdruck zu verleihen, entschlossen, mit sofortiger Wirkung denjenigen Arbeitern, die nach Eintritt der Volljährigkeit mindestens fünf Jahre ununterbrochen bei der jeweiligen Firma tätig wär, freiwillig eine Verlängerung der Kündigungsfrist für etwaige Entlassungsfälle in der Weise zu gewähren, daß sie nur mit einmonatiger Frist(am 1. zum letzten desselben oder am 15. zum 15. des nächsten Monats) gekündigt werden können. * Verlängerung der Kündigungsfristen auch im Aachener Ste'nkohlenbergbau. Nachdem der Ruhrkohlenbergbau, der rheinische Braunkohlenbergbau und die Erzgruben des Lahnund Dillgebiets und Oberhessens sich in der Erkenntnis, daß das neue umwälzende Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit den Grundsatz der Betriebeverbundenheit zwischen Führer und Gefolgschaft in hervorragendem Maße zum Ausdruck bringt, entschlossen haben, die bestehenden Kündigungsfristen für die Arbeiterschaft zu verlängern, hat nunmehr auch der Aachener Steinkohlenbergbau mit sofortiger Wirkung die Kündigungsfristen für die Arbeiter, die nach Eintritt der Volljährigkeit fünf Jahre bei der gleichen Gesellschaft im Arbeitsverhältnis gestanden haben, verdoppelt, also auf einen Monat verlängert. * Holländisch-englische Außenhandelsbesprechungen. In halländischen Wirtschaftskreisen ist man der Ansicht, daß bei dem Besuch, den der holländische Ministerpräsident Dr. Colyn zum Wochenende in London abstattete, und bei dem er insbesondere mit dem englischen Handelsminister eine längere Unterredung hatte, neben der Frage der Ingangsetzung einer neuen internationalen Gummi=Restriktion das gesamte Problem der holländisch=englischen Handelsbeziehungen zur Sprache kam. Der deutsche Außenhandel im Jahre 1933. Die Außenhandelsumsätze sind im Jahre 1933 ebenso wie im Gesamtergebnis auch im Verkehr mit den einzelnen Ländern überwiegend zurückgegangen. Aus europäischen Ländern ist die Einfuhr im ganzen 8,7 Prozent, aus Uebersee um 10,3 Prozent gesunken. Aber innerhalb dieser beiden Gruppen, d. h. bei den einzelnen Ländern, war die Entwicklung sehr verschieden. Während die Einfuhr von Lebensmitteln dem Werte nach um rund 28 Prozent gesunken ist, hat sich der Wert der Einfuhr von Rohstoffen auf dem Stand des Vorjahres halten können. Am stärksten abgenommen hat die Einfuhr aus den Ländern, die Getreide nach Deutschland liefern, so insbesondere aus Rußland, Rumänien und Argentinien. Stärker vermindert war daneben aber auch die Einfuhr aus Dänemark, den Niederlanden, Spanien, der Tschechoslewakei, Brasilien und den Vereinigten Staaten von Amerika. Zugenommen hat die Einfuhr, abgesehen von dem Saargebiet, vor allem aus Finnland(Holz), Schweden(Eisenerze), Kanada(Weizen, Kupfer, Erze), Australien mit Neuseeland(Wolle), Uruguay(Wolle) und Pern(Mineral= öle). Nach europäischen Ländern ist die Ausfuhr insgesamt um 18,2 Prozent, nach Uebersee nur um 2,1 Prozent gesunken. Der überdurchschnittlich starke Rückgang des europäischen Absatzes beruht auf der starken Schrumpfung des Rußlandgeschäftes. Schaltet man Rußland aus, so beträgt der Rückgang des Europa=Absatzes nur 12,5 Prozent. Der Anteil der Ueberseegebiete an der deutschen Ausfuhr hat sich von 19 Prozent im Vorjahre auf fast 22 Prozent erhöht. Besonders ungünstig war die Absatzentwicklung, abgesehen von Rußland, nach den Ländern Mittel=, Ost= und Südosteuropas. Nicht ganz so stark hat aber auch die Ausfuhr nach Nord= und Westeuropa sowie Großbritannien abgenommen. Zugenommen hat innerhalb Europas in geringem Umfang in der Hauptsache nur die Ausfuhr nach Irland, Italien, Danzig und Portugal. Die günstige Entwicklung des Ueberseeabsatzes ergab sich im wesentlichen im Verkehr mit amerikanischen Ländern, und zwar insbesondere Südamerika. Hier hat der Absatz nach Brasilien mit fast 60 Prozent die stärkste Zunahme aufzuweisen. Nach Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika ist die Ausfuhr dagegen gesunken. Verhältnismäßig stark(minus 21 Prozent) ist der Absatz nach Britisch=Indien zurückgegangen. Eine stärkere Zunahme weist die Ausfuhr nach der Türkei und nach Palästina auf. Die Verminderung des Absatzes nach den Entwertungsländern war gegenüber dem Vorjahre etwas geringer(minus 8 gegen minus 12 ohne Berücksichtigung des Rußlandgeschäftes). Die deutsche Handelsbilanz schloß im Jahre 1933 im Verkehr mit Europa mit einem Ausfuhrüberschuß ven 1520 Millionen RM., im Verkehr mit Uebersee mit einem Einfuhrüberschuß von 846 Millionen RM. ab. Gegenüber dem Vorjahre ist der Ausfuhrüberschuß im Handel mit europäischen Ländern um 627 Millionen RM. gesunken, im Handel mit Uebersee ist eine Verminderung des Einfuhrüberschusses um 197 Mill. RM. eingetreten. 14. Jebruar 1934. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend Nr. 14 353. Seile 11. KanleradWeinnann. Ein Eifelroman(28 von Wihelm Matthiesten. Vertag: Gressedüro„Durchbruch“ in Cenn. „Ich? Wieso? Sehen Sie mal. Ich brauch mich bloß in„Träntz“ zu versetzen. So nennt man das nämlich bei uns Hellsehern. Dann weiß ich alles. Haben Sie zum Beispiel vorgestern morgen, es kann auch Nacht gewesen sein, das kann ich nicht sehen, weil sie da über der Linie gerade einen dreieckigen Oelflecken haben.. haben Sie da nicht an’nem Auto das linke Vorderrad so'n bißchen losgeschraubt?“ Der Fremde war ganz bleich geworden. „Sehen Sie, solche Max= und Moritzstreiche sollte doch ein erwachsener Mensch lassen. Ich rate Ihnen gut als Hellseher. Sonst haben wir nachher bei Ihnen auch das Elend— Rickeracke, rickeracke geht die Mühle mit Geknacke—“ „Unausstehlicher Schwätzer, der Sie sind—!“ Aber ganz heiser kamen diese Worte aus seinem Munde. „Lassen Sie mich doch endlich meiner Wege gehen—“ „Ich hätte lieber, wenn Sie meiner Wege gingen. Das sind nämlich die Pfade der Tugend“ „Wollen Sie mich nun gehen lassen oder nicht?“ Fritz schüttelte traurig den Kopf.„Der Mensch ist doch selder sein ärgster Feind,“ sagte er salbungsvoll, „warum wandeln Sie immer auf der breiten Straße? Geben Sie den schmalen dornigen Weg. Hier führt zum Beispiel gerade einer ab.“ Er zeigt auf den engen Heidepsad, der seitwärts von der Chaussee abzweigte. „Der führt zwar nicht nach Belaien. aber mas soll ein braver Deutscher überhaupt in Belgien machen? Da ist die Versuchung doch viel zu groß.“ Der Fremde ballte die Fäufte. Seine Stirnadern schwollen. Fritz seufzte:„Haben Sie denn gar keine Lebensart, Herr? Sein ganzes Vermögen würde manch einer darum geben, wenn er nur eine halbe Stunde mit Scheik Diemal Ali sprechen könnte. Ich sage Ihnen, auf der Kirmes ist meine Bude immer zum Platzen voll. Sie müssen mal gelegentlich hinkammen. Nur 20 Pfennige die Person. Kinder und Militär vom Feldwebel ab die Hälfte.“ Der Mann wußte nicht mehr hin noch her. Er fühlte, daß etwas Unheimliches im Spiele war, und er konnte sich doch nicht erklären, was.. Hätte er nur seine Waffe bei sich gehabt. „Im Ernst,“ sagte Fritz jetzt,„Sie müssen unbedingt mit uns kommen. Da, den Pfad hinab. Der geht zwar ins Fegefeuer. Aber das ist immerhin noch nicht die Hölle. Seien Sie froh, daß Sie nicht Ihr Bruder sind. Der kommt geradenwegs in die Hölle—“ „Mein Bruder? Ich habe keinen Bruder?“ „Sehen Sie, das ist wieder so in Charakterzug. den ich nicht liebe. Wie kann man seinen eigenen Bruder verleugnen?“ „Mach doch kurzen Prozeß, Fritz!“ knurrte Karl. „Mein Gott. Mensch. ich bin für Höflichkeit. Auch wenns schwer fällt. Allerdings wenn der liebe Herr nicht freiwillig den Pfad des Lusters, der an den Galgen und nach Belgien führt, verlassen iollte—“ Der Fremde fuhr zurück. Die schwarze Mündung einer Pistole war gerade auf seine Stirn gerichtet— „Straßenräuber!“ zischte er. „Quatsch!“ rief Karl.„wir sind von die Polente, wenn du das noch immer nicht gemerkt hast.“ „Es tut mir leid, das nicht abstreiten zu können!“ sagte Fritz,„also komm, trauter Freund. Drunten wartet mein grüner Bruder, der Landjäger aus dich.“ Kreideweiß war der Mann geworden.„Macht doch keine dummen Spässe—“ stotterte er. Ein Gedanke schien ihm zu kommen.„Wieviel wollt ihr haben,— daß ihr mich... nicht gesehen habt?“ „Hm.. Wieviel hast du denn bei dir, mein Liebling?“ „Fünshundert Mark?“ „Du bist verrückt, mein Sohn! Dem berühmten Scheik Diemal Ali zahlen die feinen Damens in Berlin und München für ne einzige Konsultation mit dem dicksten Vergnügen zweitausend“ „Gut, dann geb ich dir tausend..“ „Jedem von uns!“ Mit zitternden Fingern griff der Mann nach seiner Brieftasche, nahm zwei Bündel Scheine heraus.„Da, es sind jedesmal tausend.“ „Zeig mal her. Ich muß ja leider den Revolver halten—“ Aber kaum sah er die Banknoten, da schaute er den Fremden unendlich vorwurfsvoll an.„Ueberaus lasterhafter Jüngling! Nebenbei bemerkt,— schlecht sind sie nicht gemacht. Steck sie wieder in deinen schuldbeladenen Busen. Dein geliebter Bruder hat auch die Brieftasche voll von diesem Zeug. Karl, jetzt kannst du dreimal pfeifen. Ich habe keine Zeit. Muß diesem armen irregeleiteten Manne durch gute Ermahnungen auf den rechten Weg verhelfen—“ Karl steckte die Finger in den Mund und drei gellende Pfiffe schallten über die Heide. Als sie dann den„Spuk“ zwischen sich den Weg hinabführten, sahen sie, wie die Leute aus dem Schloß herbeiliefen und ihnen dann nachschauten, bis sie im Walde verschwunden waren. Auch die Jungens drunten machten große Augen, als Fritz und Karl mit ihrem Gefangenen ankamen. „Na, Kinder, was Neues?“ fragte Fritz. „Ja, der Kommissar hat angerufen.. wenn der Baron käme, sollten wir ihm bestellen, seiner Frau ginge es gar nicht gut. Sie läge bewußtlos im Hotel Seeblick. Sie hätte anscheinend wichtige Aussagen über den Mord zu machen.“ Fritz sah Karl an.„Siehst du wohl,— er hat also doch mit dem Spuk telefoniert. Und vorgestern hat er noch gesagt: in der Schlinge von diesem Draht soll sich der Mörder fangen...“ Der Gefangene stieß einen knirschenden Fluch aus. Durch das abgehörte Telefonat hatte er sich überrumpeln lassen... hatte sich herauslocken lassen wie ein unerfahrener Fuchs aus seiner Höhle durch Schellengeläut. 12. Kapitel. Den ganzen Tag über sprühte der feine Regen. Nur um Mittag hatte der Himmel sich für eine kurze Weile erhellt, aber dann waren wieder die grauen Wolken über die Berge gekommen, und schon am frühen Nachmittag lag das Land in rieselndem Dämmern da. Die Straßen des kleinen Städtchens waren öde und menschenleer. Nur dann und wann das müde Rollen eines Bauernwagens. Die letzten welken Blätter in den Gärten war in diesen Tagen auch hinabgeweht, und der Wind strich allenthalben durch kahles schwarzes Geäst. Um diese Jahreszeit war das Hotel„Seeblick“ für gewöhnlich leer. Die allerletzten Sommergäste zogen schon Ende September wieder heim. Dann wurden die Rollläden an der Glasterrasse hinabgelassen, der große Speisesaal geschlossen, die Stühle in den Ecken aufeinandergestellt. Nur unten das kleine behagliche Restaurant war noch offen. Da saßen denn abends die Einheimischen bei einem Glase Bier. Das Hotel aber wartete auf den ersten Schnee und die Gäste zum Wintersport. Nicht ein einziges Mal versäumte der Wirt in diesen Wochen, die Wettermeldungen des Rundfunks abzuhören.... Aber heute war es anders. Seit dem schrecklichen Mord hatte der„Seeblick“ fast Nacht für Nacht seine Fremdenzimmer besetzt gehabt. Die Reporter der größten Zeitungen hatten sich tagelang hier aufgehalten und nach Spuren gesucht.— da die Polizei ihnen zu versagen schien. Erst seit dem Begräbnis war es wieder etwas stiller geworden. Oede hatte der Regentag begonnen. Bis in aller Frühe der Kommissar mit seinem schweren Wagen eintraf. Daß er sich wenige Minuten darauf von dem Hausknecht das Rad lieh, wußte im Augenblick das ganze Hotel. Gegen acht Uhr war Wachendorff zurückgekommen, hatte ein Frühstück bestellt und war dann gleich zur Post gegangen, um zu telefonieren.„Gewiß ein Geheimgespräch... Warum telefoniert er nicht vom Hotel aus?“ dachte man. Aber der Kommissar ließ nicht das Mindeste durchblicken. In aller Ruhe nahm er sein Frühstück, und zwei Minuten später saß er wieder am Steuer seines Wagens.„Herr Wirt,“ sagte er noch,„richten Sie sich auf eine Anzahl Mittagessen—“. Da fühlten es alle, bis zum kleinsten Piccolo: Es lag etwas in der Luft.... Noch aufregender wurde dieses Gefühl, als um Mittag der Kommissar wieder vorfuhr und Notrud in seinem Wagen saß. Aber sie war erst gar nicht in das Hotel gegangen, sondern daran vorüber, an der Kirche vorbei.... Und nach wenigen Minuten schon kam sie mit der Baronin zurück. Der Wirt deckte den Mittagstisch auf der wohldurchwärmten Terrasse für drei Personen.„Bitte sechs Gedecke—“ sagte Wachendorff,„— wir warten bis der Mittagszug kommt.—“ Doch schon kam auch Doktor Hogart, der Arzt. Und bald stand er mit Wachendorff in eifriger Unterhaltung an einem Fenster der Terrasse. Von diesem Fenster aus konnte man auf den Friedhof des Ortes schauen, jetzt im Herbste, wo die entlaubten Lindenallee die Sicht nicht mehr nahm... Und immer wieder schaute Manfred hinüber. Er sah dort an einem frischen Grabe das Haar eines feuerblonden Kopfes im Herbstwind wehen, er sah die kleinere Gestalt der Baronin über die Kränze gebeugt und die Schleifen zurechtzupfen... Und deutlich sah er den Strauß weißer Rosen, den Rotrud dorthingelegt hatte.... Der Mittagszug bimmelte heran... Es waren nur wenige Minuten bis zum Bahnhof, und schon kam der Hausknecht mit eiligen Schritten zurück, in jeder Hand einen Koffer.... Man war diese Eile bei ihm nie gewohnt. „Es sind sieben Personen ausgestiegen. Alle kommen sie zu uns... „Aber der Kommissar hat doch nur sechs Gedecke bestellt?“ Ja, nur zwei von den Fremden gingen nach oben... Die anderen kamen eine Minute später, und der Oberlandjäger war bei ihnen... Er führte sie drunten in das Restaurant, wo sie sich alle um den großen Stammtisch herumsetzten und Bier und Essen bestellten... samt dem Oberlandjäger. Der Kellner stürzte davon...„Kriminalpolizei in Zivil!“ hastete er heraus. Und der Piccolo flüsterte beinahe bebend:„Ich habe die Kettchen in ihren Taschen klirren hören... Aber da stand schon der Landjäger am Büfett:„Herr Wirt,“ sagte er barsch,„von dem, was hier vor sich geht, wird kein Wort aus dem Hause getragen! Ich mache Sie verantwortlich dafür! Kein Mensch darf wissen, was hier los ist! Haben Sie mich alle verstanden?" Mit rollenden Blicken sah er von einem zu anderen. Die Spannung war zur Aufregung geworden.... Indes stellte Wachendorff droben seine Gäste einander vor... Zuerst den alten Herrn, der etwas mühsam an seinem Krückstock ging:„Major v. Liebeneck...“ Und der jüngere:„Polizeilentnant Behring...“ Aber der Kellner mochte die Ohren spitzen wie er wollte: fast schweigend ging das Essen vorüber. Um den ganzen Tisch herum wechselte man nur allgemeine Redensarten. Nach dem Essen eine neue Aufregung: Die Baronin ließ sich ein Zimmer geben und ging dann gleich mit der Frau Oberförster hinauf. Die Herren ließen sich indes den Kaffee bringen und setzten sich um ein kleiners Tischchen. Einer nach dem anderen zündete sich seine Zigarre an. Und dann schloß Wachendorff die Schiebetür der Terrasse.„Sie kommen nur, wenn ich klingele!“ sagte er zu dem Kellner. Der stand eine Minute später bei dem Wirt:„Jetzt haben sie’ne Geheimsitzung droben!“ Und das Geflüster ging an:„Verstehen Sie das alles, Herr Bergemann?“, Herr Bergemann war nämlich der Wirt.„Mensch, nicht so laut—! Das kann ja kein Mensch verstehen...“ „Das ganze Restaurant sitzt voll Kriminaler... Ob die meinen, der Mörder käm' ihnen ausgerechnet hier in die Arme gelaufen?“ „Ob es vielleicht doch einer aus unserer Gegend ist?“ „Ja wer denn? Dem Chauffeur da droben trau'i ja nicht.... Das ist ein Kommunist. „Himmel, da kommt er ja!“ Zwei Männer waren in das Restaurant eingetreten. Fritz und Karl. Und gleich traten sie an die Theke und ließen sich einen Schnaps einschenken... Es war ein betretenes Schweigen.... „Na ja,“ sagte Fritz,„man merkt es schon... She habt uns arme Hühner gerade zwischen gehabt... So — wenn man den Wolf nennt, dann kommt er gerennt.... Ist mein Kommissar oben?“ „Ja gewiß... Aber die Herren haben eine Sitzung.“ „Quatsch! Wir haben die ganze Nacht Sitzung gehabt.... Acht Mark 76 hab' ich verloren, was, Karl? Und nachher hatt' ich’nen Grand mit dreien und die ganze Herzflöte in den Fingern.... Da mußten wir aufhören...“„„ Des best4 „Wir können ja hier noch einen koppen. Der Srille Mann wird sich finden lassen—“ Er sah zu den Pokizisten hinüber..„Sieben... mit uns neun... Donnerkeil, das gibt ja drei Skattische.„ g 6 auf „Mir recht!“ sagte Fritz,„ader ern mug ich mal raufe u „Nun Fritz, alles in Ordnung?(ragte Wachenoolfs. als er vor ihm stramm stand. „Jawoll, Effendi Kommissar..“ „Das Telegramm nach Duisburg besorgt?“ Jamoll!“ „Und euer Gefangener?“ „Ist in Nachen richtig eingeliefert worden...“ „Gut. Du bleibst mein Verbindungsmann für alles. Wenn ich einmal schelle, kommst du, zweimal ist für den Kellner." „3''sehl!“ Fritz ging. Drunten saß Karl schon bei den Kriminalbeamten. Aber zum Kartenspiel schien keiner Lust zu haben. Immer wieder schaute bald der, bald jener auf die Uhr. So langsam kroch der Minutenzeiger, und der Viertelstundenschlag war jedesmal wie eine Erlösung. Und je weiter die Uhr zeigte, desto öfter schauten sie hinauf oder sie schauten zur Türe... Als müsse nun jeden Augenblick der Mörder eintreten.... Es war schon fast dunkel in der Gaststube. Der Wind fauste um die Fenster, der Regen knisterte an die Scheiben. Das Gespräch stockte immer wieder. Da ging die Türe auf, und alle Köpfe fuhren herum. Aber es war nur ein Postbote mit einem Telegramm. Er reichte es dem Wirt hinüber:„Sehen Sie mal, Herr Vergemann,— wohnt die Dame bei Ihnen?“ Der Wirt las die Aufschrift.„Nö!“ Er reichte die Depesche zurück. „Ja, aber es steht doch deutlich drauf: Hotel Seeblick!“ „Warten Sie— dann will ich oben mal fragen.... Vielleicht kommt sie noch?“ Da stand Fritz schon bei ihm.„Geben Sie man her!“ sagte er, und kaum hatte er die Adresse gelesen, da nickte er: „Das is' für uns... Stimmt schon. Antwort auf unser Telegramm von eben—“ Er ging hinauf.„Herr Kommissar, die Antwort!“ Wachendorff riß das Telegramm auf und las vor: „Je suis’accord, vers les eix heures et demi Seeblick..“ „Also er kommt! Bin einverstanden. Gegen halb sieben Seeblick—“ telegrafiert unser Mann... Fritz, es ist gut!“ Dann sah er nach der Uhr.„Gleich halb vier.. Ich muß nun hinuntergehen... Die Herren haben ja Unterhaltungsstoff reichlich... Bis gleich.“ Er setzte nachlässig den Hut auf und nahm den Mantel über den Arm. Dann ging er hinab. Auf der Treppe begegnete ihm der Wirt. „Einen Augenblick, Herr Bergemann... Ich gehe eben zur Bahn... Werde eine Dame abholen. Sie haben doch noch ein Zimmer frei?“ „Gewiß, Herr Kommissar!“ „Nun machen Sie bitte mal Licht in dem oberen Restaurant...“ Der Wirt sah ihn erstaunt an. Aber dann ging er vor und öffnete eine Tür. Ein großer Beleuchtungskörper an der Decke flammte auf... Mischobst 1 Pfund Aprikosen, getrocknet Pfd. Beckpflaumen Ptd. Birnen, getrocknete folrin Agfade PPralNr ssche, getrocknete Bleue Rosinen o. Kern Holle Rosinen o. Kern Schn.snudeln Makkaron! 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Proß=Spalte(46 mm) mm 20 4“ Eestagzsigen,(78 mm mm 100 J Einspaltige Anzeigen mmn 15 4 Vereins=Anzeigen mm 10 5 Familien=Anzeigen von 2 Spalten an mmn 10 4 belegenhelis=Anze velegenhelts=unzeig Wort 5# Näheres Tarif. Ar Vonn und Annggnn... Hauptschrifkteiter und verantwortlich für den volltischen Teil: Dr. Hans Elze. Stellvertret. Hauptschriftleiter und verantwortlich f. d. übrigen Indalt: Heinz Dohm. Verantwortlich für Anzeigen: Albert Dubberke. Alle in Bonn. Durchschnittsauflage Jan: 24 565 Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. ge Am 12 Februar sand am Grabe des Predigerphilosophen Friedrich Schleiermacher in Berlin eine Gedenkseier anläßlich seines 100. Todestages statt. Studentenabordnungen legten am * Grabe einen Kranz nieder. Eine Aufnahme von den neuen Unruben in Paris: Französische Kavalleristen nadmen im Palais der schönen Künste Quartier, das zwischen dem Sitz des Präsidenten und der Kammer liegt und als strategischer Punkt besonders wichtig ist. Rechts: Der berühmte dänische Polarforscher und Romanchriftsteller Peter Freuchen hielt sich vor einigen Tagen auf der Durchreise in Berlin auf. Unser Bild zeigt Peter Freuchen mit einem Berliner Schutzpollzisten. Am Abend des 10. Februar sand im überfüllten Berliner Svortpalast die erste große Frauenkundgebung der NS=Frauenschaft, Gau Groß=Berlin, statt. Unter den Anwesenden sah man auch Staatsrat Görlitzer und Dr. Ley. Unser Bild zeigt eine Uebersicht über diese erste groß: Berliner RS=Frauenkundgebung. Links: Tag des Rundfunk=Riesen= Karneval des schassenden Volkes! 25 000 Berliner„Mitglieder der Teutschen Arbeitsfront seier ten am Sonntag in den Kaiserdamm= Ausstellungsvallen das Volksjest des Rundsunks. Phantasti. Vorvereitungen waren zu diesem Fest nötig: 400 Mu siker probten. 20 000 Stühl wurden herangeschafft. Bau eines 60=Meter=Podiums einer 1000eam=Tanffläche. Bild: Die Künstler des„H# baretts der Zeitgenossen“ be einem Tänichen während einer Uebungspause. Rechts: An der Untversttät von Südkalifornien besteht eine„Bildbauer=Klasse" in der Studenten Plastiten nach lebenden Modellen ansertigen. Der Unterricht mußte ins Freie verlegt werden, als man dazu überging, Elesanten zu modellieren. Zwei gewaltige Tickhäuter des Kalisornischen Zoolonischen Gartens standen den Studenten Modell. Unser Bild zeigt die Elesanien beim Betrachten der kleinen Plastiken, die nach ihrem Vorbild angefertigt wurden. Ein Meßzgerät ersetzt die Wünschelrute! Das neue geophysikalische Meßgerät von Stehle=Futterknecht gibt zum ersten Mal die Möglichtelt einer exakten Erforschung des Bodeninneren. Tank dieser Erfindung können die oft ziemlich unzuverlässigen Angaben der Wünschelrutengänger völlig ausgeschaltet werden. Vor einigen Tagen wurden in Wengen in der Schweiz die 10. Akademischen Skiwettkämpfe aller Länder, die sogenannten „Akal=Neunen“, eröffnet. Die große Sensation der Veranstalt ing war das vervorragende Abschneiden der Mannschaf; aus Japan, die sich in verschiedenen Weltkämpsen unter den Ersten behaupten konnte. Der Münchener Karnepalszug war.5 Kilometer lang, er zeigte in seinen Gruppen und Festwagen viel Ulk auf die vergaugene Bonzenzeit, viele lustige Anspielungen auf die Außenpolitik und viel urwüchsigen baverischen Volkshumor. Eine See oe Aufnahme vom Wagen des Prinzen warneval am Münchener Karlstor. Das„goldene Mainz“ feierte wieder wie in früheren Jahren seinen berühmten Karneval in altbergebrachter Weise unter riesiger Anteilnahme der Bevölkerung. Unser Bild zeigt den Auftakt zum Mainzer Karneval, den Anmarsch der närrischen Garde mit den„Rekruten“........