25. Jahrgang.— Nr. 14845, Montag, 29. Jannar 1934. Gründungssahr des Verlags 1125. Druck und Verlag: Hermann Neusser. Bonn a. Rd. Bezugspreis: monatlich 2,00 in Illustrierte:„ 30 J Anze.ggen: Groß=Spalte(46 inm) mm 20 J Textanzeigen 778 mm) mm 100 J Einspaltige Anzeigen mm 15§ Vereins=Anzeigen mm 10 3 Familien=Anzeigen von 2 Spalten an mm 10 4 Stellengesuche mm 5 4 Gelegenheits=Anzeig. Wort 5 8 Näheres Taris. n— für Bonn und Umgegend. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den politischen Teil: Dr. Hans Elze. Stellvertret. Hauptschriftleiter und verantwortlich f. d. übrigen Inhalt: Heinz Dohm. Verantwortlich für Anzeigen: Albert Dubberke. Alle in Bonn a. Ro. Durchschnittsauflage Dez.: 23600 Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Regierungsstarg und Regierungsveriegenheiten in Frautreich Die französischen Minister begaben sich am Samstag gegen 17 Uhr ins Elysee, um dem Staatspräsidenten ihr Rücktrittsschreiben zu unterbreiten. Der Präsident der Republik hat den Rücktritt angenommen und die Minister gebeten, die Geschäfte bis zur Bildung eines neuen Kabinetts weiterzuführen. Der Präsident der Republik hat am Sonntagvormittag die Beratungen über die Kabinettsbildung eröffnet. Zunächst empfing er den ehemaligen Minister Tardien, der für die nationale Union, für beschleunigte Verabschiedung des Haushalts, für einen neuen Mann an der Spitze der Regierung und unter Umständen für Auflösung der Kammer eingetreten ist.— Anschließend empfing Staatspräsident Lebrun den ehemaligen Ministerpräsidenten Herriot, der es aber beim Verlassen des Elyssees ablehnte, eine Erklärung abzugeben.— Als dritter kam der ehemalige Justizminister Barthou an die Reihe. Dann empfing der Staatspräsident den Vorsitzenden des Finanzausschusses des Senats und ehemaligen Ministerpräsidenten Caillaux. Mit einem ausführlichen Gedankenaustausch mit den Abgeordneten Marin, Laval und zuletzt mit Linier, dem Vorsitzenden der republikanischen Linken des Senats, hat der Präsident der Republik die Reihe der Sonntagsbesprechungen abgeschlossen. Bei einer Beratung, die die sogenannte„Abordnung der Linksparteien“ Sonntagnachmittag abgehalten hat, hat Herriot erklärt, es habe sich gezeigt, daß die tadikalsozialistische Partei allein die Regierungsmacht nicht mehr übernehmen könne. Es müßten möglichst viele der Linksgruppen in der Regierung vertreten sein. Absagen. Wieder ein Kabinett Taladier? Der Präsident der Republik, Lebrun, hat gestern abend telephonisch dem ehemaligen Präsidenten der Republik, Caston Doumergue die Kabinettsbildung angetragen. Doumergue har abgelehnt mit der Begründung, daß er infolge seines hohen Alters nicht wehr in der Lage sei, ein so schweres Amt zu übernehmen. Man erwartet, daß Präsident Lebrun heute morgen den Senatspräsidenten Jeanneney mit den gleichen Aufgaben betrauen wird, glaubt jedoch, baß auch dieser ebenfalls aus Gesundheitsrücksichten das Angebot des Präsidenten ablehnen wird. Manche glauben nun, daß der Präsident der Republik den Kammerpräsidenten Bouisson berufen wird. Weiter werden die Namen von Daladier und Herriot genannt, und zwar Daladier zuerst, denn Herriot ist durch den Stavisky=Skandal wenn auch sicherlich nicht persönlich, so doch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Radikalsozialistischen Partei belastet. Man schreiht dem ehemaligen Ministerpräsidenten Daladier die Absicht zu, eine Regierung zusammenzustellen, ohne sich dabei um Parteidoktrine zu kümmern und sofort eine parlamentarische Untersuchungskommission, wie sie von der Oeffentlichkeit gefordert wird, vorzuschlagen. Daladier hat das Vertrauen weitester Kreise, die in ihm den Mann sehen, der mit harter Hand Ordnung in das Haus bringen kann. Heitige Zusammenstöße am Pariser Overnplatz. Kurz vor Mitternacht ist es in der Nähe des Opernplatzes auf den großen Boulevards zu ziemlich heftigen Zusammenstößen zwischen den in Kolonnen aus den Seitenstraßen immer wieder anrückenden Kundgebern und der Polizei gekommen. Viele Explosionen waren vernehmbar, ohne daß ihre Herkunft festgestellt werden konnte. Die Demonstranten rissen die Zeitungskioske um, zertrümmerten verschiedene Straßenlaternen, die darauf in Brand gerieten, und zerschlugen auch die an den Straßenecken angebrachten Lichtsignale für Fußgänger und Autofahrer. Die zahlreichen Caféhausterrassen dienten den Ruhestörern als Zufluchtsorte, von denen aus sie Knollbomben und sonstige Wurfgeschosse gegen die Polizeipatrouillen warfen. Soweit das Mobilar der Caféhausterrassen nicht rechtzeitig weggeräumt worden war, wurde es völlig zerstört. An verschiedenen Stellen der Boulevards sind durch die umgeworfenen Laternen Brände entstanden, die von der Feuerwehr jedoch gelöscht werden konnten. Um.30 Uhr ME3. war die Ruhe wieder hergestellt. 400 Personen wurden verhaftet, darunter diesmal auch zahlreiche Kommunisten. S.#. uhrerwechsel im Kusthäulerbund. Reichspräsident v. Hindenburg, der Schirmherr des Deutschen Reichskriegerbundes Kyffhäuser, hat den Rücktritt des Kyffhäuser=Bundesführers, General der Artillerie a. D. von Horn, genehmigt. General von Horn führte seit sieben Jahren den Kyffhäuserbund und es ist ihm gelungen, diese große Einheit ehemaliger Soldaten geschlossen dem Volkskanzler des neuen deutschen Reiches, Adolf Hitler, zu unterstellen. Der Reichspräsident hat an General von Horn folgendes Handschreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr General! Mit Ihrer Absicht, von dem Amte des Bundesführers des Deutschen Reichskriegerbundes Kyffhäuser zurückzutreten, erkläre ich mich in Würdigung der mir vorgetragenen Gründe einverstanden. Bei Ihrem Ausscheiden aus diesem Amte gedenke ich der wertvollen vaterländischen Arbeit, die Sie in ihrer langjährigen Tätigkeit als Führer des Kyffhäuserbundes geleistet haben, und spreche Ihnen hierfür herzlichen Dank und aufrichtige Anerkennung aus. In alter Kameradschaft verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Ihr ergebener(gez. von Hindenburg.“ Die in Berlin zusammengekommenen Landesführer des Kyffhäuserbundes haben einstimmig den OberstLandesführer der SA=R II Oberst a. D. Reinhardt, gebeten, die Führung des Kyffhäuserbundes zu übernehmen. Der Oberst=Landesführer erklärte sich bereit, die Führung zu übernehmen und sicherte zu, den Kyffhäuserbund in seinem Bestande zu erhalten. .— Oberst Reinhardt,„der Befreier Berlins“, hat einst die Säuberung Berlins von den Spartakisten geleitet und damals u. a. das Gebäude des„Vorwärts“. stürmen lassen. Zwischenfälle bei einer Kaiseraeburtstagsseier. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Am Freitag veranstalteten die Offiziersverbände in Berlin anläßlich des Geburtstages des früheren Kaisers einen Festabend in den gesamten Räumen des Zoo. Bei der Anfahrt der Teilnehmer kam es verschiedentlich zu Zurusen, weil entgegen dem erlassenen Verbot verschiedene Teilnehmer in Stahlhelmuniform und mit Hakenkreuzbinden erschienen waren. Im Verlauf der Festrede des Grafen von der Goltz entstand unter einem Teil der Zuhörer eine starke Empörung. Als von der im Saal herrschenden Empörung Nachricht zu der vor den Festsälen stehenden Menschenmenge gelangte, versuchte diese, in den Saal einzudringen. Die eingedrungenen 50 bis 60 Personen wurden gemeinsam durch SA und Polizei aus dem Saale gedrängt. Der Versammlungsleiter schloß infolge der herrschenden Unruhe vorzeitig die Versammlung. Drei Jahre drei Monate Zuchtbaus wegen Kapitalflucht. Nachdem das Berliner Sondergericht vor acht Tagen den ersten Fall eines Vergehens gegen das Gesetz zum Schutze der deutschen Volkswirtschaft, des sogenannten Volksverratsgesetzes, behandelt und gegen einen Ausländer eine Gefängnisstrafe von einem Jahr verhängt hatte, stand am Samstag der erste Fall eines Volksverratsverbrechens durch einen Reichsdeutschen zur Aburteilung. Angeklagt war der Schneidermeister Karl Schmidt, der ein Guthaben von 5000 Schweizer Franken auf einer Schweizer Bank weder aufgrund der Devisengesetzgebung noch des Volksverratssetzes angemeldet hatte. Der Angeklagte hatte diesen Betrag im Jahre 1930 aus Deutschland ausgeführt und auf einer Schweizer Bank eingezahlt, so daß es sich bei ihm ganz eindeutig um einen Fall von Kapitalflucht handelt. Da der Angeklagte nachgewiesenermaßen über sein Guthaben in der Schweiz verfügt hatte, kam das Gericht zur Verurteilung und verhängte eine Zuchthausstrafe von drei Jahren drei Monaten. In der Urteilsbegründung hob der Vorsitzende hervor, daß dem Angeklagten mildernde Umstände versagt werden müßten und daß im allgemeinen zweifellos die Strafen sich in dem Rahmen von 3 bis 15 Jahren Zuchthaus halten müßten. Auf einer innenpolitischen Kundgebung in Lissabon unter dem Vorsitz des portugiesischen Ministerpräsidenten Salazar, an der auch einige italienische Faschisten im Schwarzhemd teilnahmen, brach die Versammlung, als die Rede auf Adolf Hitler und Mussolini kam, in Eürmischen Boifall aus. Die evangelischen Kirchenführer in Berlin. Eine Notverordnung des Reichsbischofs. Kirchenamtlich wird durch den Evangelischen Pressedienst mitgeteilt: „Der Reichsbischof hat in seiner Eigenschaft als Landesbischof der evangelischen Kirche der altpreußischen Union folgende Notverordnung zur Sicherung einheitlicher Führung der evangelischen Kirche der altpreußischen Union erlassen: „Zur Sicherung einheitlicher Führung der evangelischen Kirche der altpreußischen Union verordne ich gemäß Artikel 6 Abs. 1 der Verfassung der deutschen evangelischen Kirche gemäß§ 1 des altpreußischen Kirchengesetzes über die Errichtung des Landesbischofsamtes und von Bistümern vom 6. September 1933 das folgende: § 1. Die Befugnisse des Kirchensenates der evangelischen Kirche der altpreußischen Union werden durch den Landesbischof ausgeübt. § 2. Der Landesbischof ist berechtigt, dem evangelischen Oberkirchenrat und den ihm nachgeordneten Stellen der allgemeinen kirchlichen Verwaltung Weisungen zu erteilen. § 3. Auf das Verhältnis des Bischofs zum Konsistorium der Kirchenprovinz findet Paragraph 2 entsprechende Anwendung. § 4. Entgegenstehende Bestimmungen der Verfassung der evangelischen Kirche der altpreußischen Union bleiben für die Geltungsdauer dieser Verordnung außer Anwendung. Die Presbyterial=Synodal=Ordnung der kirchlichen Selbstverwaltungsverbände bleibt unberührt. § 5. Diese Verordnung tritt mit dem heutigen Tage in Kraft. Berlin, 26. Januar 1934. Der Reichsbischof zugleich als Landesbischof der evangelischen Kirche der altpreußischen Union.“ Eine gemeinsame Erklärung. Der Reichsbischof hatte am Samstag die gesamten Kirchenführer der Deutschen Evangelischen Kirche zu einer Besprechung eingeladen. Als Ergebnis der längeren, in völliger Einmütigkeit verlaufenen Aussprache wurde von den Führern aller deutschen evangelischen Landeskirchen folgende gemeinsame Erklärung abgegeben: „Unter dem Eindruck der großen Stunde, in der die Kirchenführer der Deutschen Evangelischen Kirche mit dem Herrn Reichskanzler versammelt waren, bekräftigen sie einmütig ihre unbedingte Treue zum Dritten Reich und seinem Führer. Sie verurteilen aufs schärste alle Machenschaften der Kritik an Staat, Volk und Bewegung, die geeignet sind, das Dritte Reich zu gefährden. Insbesondere verurteilen sie es, wenn die ausländische Presse dazu benutzt wird, die Auseinandersetzung in der Kirche fälschlich als Kampf gegen den Staat darzustellen. Die versammelten Kirchenführer stellen sich geschlossen hinter den Reichsbischof und sind gewillt, seine Maßnahmen und Verordnungen in dem von ihm gewünschten Sinne durchzuführen, die kirchenpolitische Opposition gegen sie zu verhindern und mit allen ihnen verfassungsmäßig zustehenden Mitteln die Autorität des Reichsbischofs zu festigen.“ Einglieberung des Kern=Rühiheim in die JA. Die Oberste SA=Führung gibt im Völkischen Beobächter bekannt, daß der bisher noch in der SAR. I weiterbestehende Kernstahlhelm mit der SA. völlig verschmolzen wird, und unter dem Befehl des SA=Gruppenführers tritt, in dessen Bereich die SAR.==Einheiten liegen. Hand in Hand mit dieser organisatorischen Maßnahme legt der bisherige Kernstahlhelm den feldgrauen Rock ab. Sämtliche SA.=Gliederungen tragen nunmehr künftig einheitlich das braune Ehrenkleid. Zu der Meldung über die bevorstehende Eingliederung der SA=Reserve I(Stahlhelm) in die SA erfährt die„Kreuzzeitung“ von Stahlhelmseite, daß ausführliche Befehle für die nächsten Tage erwartet werden. Der Inhalt der Abmachungen dürfte etwa der folgende sein: Die bisherigen Reserve=Formationen der SA und SA=Reserve I(Stahlhelm), werden zu einer einheitlichen SAR I, die völlig im Verband der gesamten SA steht, zusammengefaßt. Die Mitglieder der bisherigen SAR I(Der Stahlhelm) bleiben weiterhin Mitglied des Stahlhelmbundes der Frontsoldaten. Dieser Bund bleibt in Anerkennung seiner Verdienste nach dem Willen des Führers und des Stabschefs mit seinem sozialen Apparat, mit seinen finanztechnischen Einrichtungen, mit seiner Presse usw. unter Führung seines Gründers, des Reichsarbeitsministers Franz Seldte, erhalten. Jeder Stahlhelmkamerad, der aus beruflichen oder körperlichen Gründen eine aktive Tätigkeit in der SA=Reserve nicht ausüben kann, hat also die Möglichkeit, als Mitglied einer Ortsgruppe des Stahlhelms auch weiterhin der nationalsozialistischen Bewegung verbunden bleiben. Seldte über Hitler und den Stablhelm. Aus Anlaß des 30. Januar, des Jahrestages der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler. äußerte sich Reichsarbeitsminister Seldte, wie der„Völk. Beob“ meldet, in einer Unterredung über die Ergebnisse des ersten Jahres nationalsozialistischer Regierung in Deutschland, über die Persönlichkeit des Führers und über die Einordnung des Stahlhelm in die NSOAP. Er erinnerte daran, daß Adolf Hitler fast gleichzeitig mit ihm selbst begonnen habe, eine politische Bewegung zu schaffen.„Für unser Volk bedeutet es ein großes Glück, daß uns dieser Mann geschenkt worden ist,“ so erklärte der Minister,„der erstens ein Mann aus dem Volk, zweitens auch Soldat ist und außerdem diese unerhörte intuitive Begabung, gepaart mit großem Fleiß, besitzt. Er hat den Instinkt des Spähers und des Jägers dem Schicksal der Politik gegenüber, der dem Deutschen im allgemeinen fehlt.“ Minister Seldte erklärte dann, die Eingliederung des Stahlhelm in die SA sei deswegen so leicht geworden, weil eine starke Paral= lelität in den Auffassungen bestanden habe, weil er selbst im Stahlhelm den Boden dafür bereitet habe. Bei Besprechung des Gesetzes zum Schutz der nationalen Arbeit sprach der Minister die Ueberzeugung aus, daß genügend Sicherungen gegen einen Mißbrauch der Macht des Führers des Betriebes vorhanden seien, nämlich einmal die heutige Ideenwelt, die nicht mehr egozentrisch, sondern absolut nationalsozialistisch sei und ferner die Treuhänder, die Ehrengerichte und Vertrauensräte. Zur Frühjahrsschlacht gegen die Arbeitslosigkeit erklärte der Minister:„Wir haben niemals zu kämpfen aufgehört.“ Er erinnerte daran, daß noch so viele Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im Gange seien und daß noch 1 bis 1½ Milliarden Reichsmark aus dem vorjährigen Programm zur Verfügung ständen. Er erwähnte die 600 Millionen für die Sanierung des Hausbesitzes, die Altbausanierung in verschiedenen deutschen Städten und die vorstädtische Kleinsiedlung, die sich ausgezeichnet bewährt habe. Für die Vorstadtsiedlung seien im letzten Jahre 110 Millionen bereitgestellt worden, mit denen etwa 50000 neue Kleinsiedlerstellen errichtet würden. Für Eigenheime seien 20000000 Mk. zur Verfügung gestellt, damit hoffe man, etwa 12000 Eigenheime mit rund 14000 Wohnungen herstellen zu können. Daß im Laufe des Jahres 1934 eine weitere starke Entlastung auf dem Arbeitsmarkt eintreten wird, davon ist Minister Seldte überzeugt. Zum Schluß äußerte sich der Minister noch über die Versorgung der Kriegsbeschädigten und KriegerHinterbliebenen. Er betonte, eine wie große Dankesschuld wir den Frontsoldaten abzustatten hätten, erklärte aber mit einer bedauernden Handbewegung, daß er naturgemäß auf die Mittel angewiesen sei, die das Reich ihm zur Verjügung stellen könne. London über die Pariser Vorgänge. In London erregt der Sturz der französischen Regierung das größte Aufsehen. Die Sonntagspresse veröffentlicht spaltenlange Berichte, besonders über die Zusammenstöße und Verhaftungen auf dem Opernplatz in Paris. In den Kommentaren wird betont, daß es der tote Stavisky und der Skandal, in dessen Mittelpunkt er gestanden habe, gewesen seien, die das Kabinett zu Fall gebracht hätten. Als Beweis für den Zustand des französischen parlamentarischen Systems wird angeführt, daß Frankreich seit Januar 1932 nicht weniger als acht Kabinette besessen und daß die Durchschnittslebensdauer einer französischen Regierung während der letzten 60 Jahre nur sieben Monate betragen habe. Wie ernst die Lage in Paris am Samstag aufgefaßt wurde, geht aus einer telephonisch übermittelten Meldung der„Sunday Times“ aus Paris hervor, der zufolge am Samstagnachmittag trotz des Versprechens, das die französischen Behörden vor einem Jahr gegeben hätten, die Zensur von Nachrichten einzustellen, französische Regierungszensoren bei den Telegraphenämtern eingesetzt worden seien, um alle Telegramme über die Kabinettskrise aufzuhalten. Der Wortlaut dieser Telegramme habe erst ins Innenministerium zur Billigung gesandt werden müssen. Moskau hofft auf Herriot. Der Sturz des Kabinetts Chautemps hat in Moskau nicht sehr überrascht. Die einzigen führenden Politiker, die jetzt an die Macht gelangen könnten, sind nach Moskauer Ansicht Herriot und Tardieu. Herriot halte seine Stunde jedoch offenbar noch nicht für gekommen. Er stehe aber unter dem Druck seiner Freunde, die ihn zu veranlassen suchten, ein Kabinett zu bilden, das auch in außenpolitischer Beziehung für Moskau annehmbar sei. Stalin warnt Japan. Auf der 17. Tagung der kommunistischen Partei der Sowjetunion hielt Stalin als Generalsekretär der Partei eine mehrstündige Rede, in der er u. a. erklärte: Die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Amerika war eine wichtige internationale Aktion. Die Beziehungen zu Japan verdienen die größte Aufmerksamkeit. Die japanische Ablehnung, mit der Sowjetunion einen Nichtangriffspakt abzuschließen, ist ein feindseliger Akt gewesen. Das Gleiche gilt von den Verhandlungen über die Chinesische Ostbahn. Japanische Agenten begehen unglaubliche Dinge gegenüber sowjetrussischen Angestellten und verletzen dauernd die Gesetze auf der Chinesischen Ostbahn. Ein Teil der japanischen Militärpartei ruft offen zur Besitzergreifung der russischen Küstengebiete auf, und die japanische Regierung hält es nicht einmal für notwendig, sie zur Ordnung zu rufen. Wir wollen den Frieden und wir sind zu allen Maßnahmen bereit, um eine normale Lage herbeizuführen. Wir können aber in dieser Richtung nicht mehr tun. Wir müssen das Land vor Ueberraschungen schützen und auf einen Angriff gefaßt sein. Wir fürchten uns nicht vor Drohungen, und wir sind bereit, jeden Schlag mit einem Gegenschlag zu beantworten. Diejenigen, die es versuchen wollen, uns zu überfallen, werden einen Denkzettel bekommen, daß sie jede Lust verlieren werden, ihre Schweineschnauze noch einmal in den Sowjetgemüsegarten zu stecken. Stalin streifte dann noch kurz die Beziehungen zu Deutschland, wobei er behauptete, daß in Deutschland angeblich sowjetfeindliche Kräfte am Werke seien. Die Sowjetunion jedoch, fuhr Stalin fort, trete dennoch für die Aufrechterhaltung der freundschaftlichen Beziehungen zu Deutschland ein. Verdoppelung der amershanschen Lastreiskriste. Der amerikanische Kriegsminister hat einen neuen Fünfjahresplan für den Ausbau der Luststreitkräfte des Landheeres bekanntgegeben. Der Plan soll alsbald den Ausschüssen der beiden Häuser unterbreitet werden. Die bisherige Sollstärke von 1800 Flugzeugen soll um 1000 vermehrt werden. Die Herstellungskosten für jedes Flugzeug werden mit 40000 Dollar angegeben. Weiter ist die Bildung eines fliegenden„Hauptquartier=Geschwaders“ beabsichtigt, das aus 900 Flugzeugen bestehen soll. Diese Flugzeuge werden dem Generalstab unmittelbar zur Verfügung stehen und sowohl in Verbindung mit den Land= oder Seestreitkräften, als auch für sich allein verwandt werden. Das Geschwader soll ferner dann eingesetzt werden, wenn ein Angriff auf eine Landesgrenze eine konzentrierte Abwehrmaßnahme notwendig macht. Nach den Angaben des Kriegsamtes wird Amerika hiermit das größte Luftgeschwader der Welt haben. — Der Grund ist natürlich die japanische Gefahr. Frau Morgan für das neue Deutschland. Die„New York Times“ bringt in einer ausführlichen Genfer Meldung einen Bericht der Gattin des bekannten amerikanischen Bankiers Morgan über eine Reise durch das neue Deutschland. Mro. Morgan erklärt darin u.., sie sei von der Friedensliede Hitlers und des deutschen Volkes überzeugt und habe auch den festen Eindruck mitgebracht, daß das deutsche Volk nicht terrorisiert werde, sondern aus ganzem Herzen Hitlers Führung begistert folge. Das neue Deutschland sei die beste Garantie für die Erhaltung des Friedens in Curopa. — Angesichts der sehr bedeutenden und mitunter entscheidenden Rolle, die der Chemann Morgan vor, in und nach dem Kriege als unbedingter Anhänger und Förderer Frankreichs spielte, ist die Erklärung der Frau Morgan recht interessant. Sollte auch idr Ebemann sich zu Deutschland bekehren oder gar schon bekehrt haben? Die heutige Rummer umfaßt 14 Seiten * Seite 2. Nr. 14 345. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend 29. Januar 1934. Jubelfahrt der Saarkinder durch Deutschland. In Breslau traf der zweite Transport von Saarkindern ein. Als der lange=Zug auf dem Hauptbahnhof hielt, fand der Jubel der Kinder kein Ende. Zwei Reichswehrkapellen, die sich zum Empfang der Saarkinder eingefunden hatten, intonierten das Saarlied. Die Fahnenabordnungen der Hitlerjugend sowie die Wimpel des Jungvolkes und 200 Hitlerjungen in Paradeaufstellung begrüßten begeistert die jungen deutschen Volksgenossen aus dem Westen des Reiches. Unter Vorantritt der Reichswehrkapellen wurden die kleinen Gäste durch ein Spalier von Hitlerjungen nach dem Fürstensaal des Hauptbahnhoses geleitet, wo die Bewirtung der Kinder durch die NS=Frauenschaft bei dem Spiel der beiden Reichswehrkapellen erfolgte. Nach zweistündigem Aufenthalt, der der Erholung und der Stärkung diente, wurden die Kinder nach ihren Bestimmungsorten in Schlesien weitergeleitet. Die Reichswehrkapellen spielten bei der Abfahrt der einzelnen Züge. Auf jeder Station. auf der die Kinder ausstiegen, wurden sie von den Kapellen der SA. der Hitlerjugend sowie des Arbeitsdienstes empfangen. Landräte, Bürgermeister, Kreisleiter usw. hatten sich überall zur Begrüßung eingefunden. An allen Haltestellen wurden die Kinder mit gleich festlicher Begeisterung empfangen und von ihren Pflegeeltern freudestrahlend in ihr neues Heim für kurze Zeit der Erhelung gebracht. Oberste EA=Führung und Bund Deutscher Osten. die Oberste SA=Führung mitteilt, ist der Bund Deutscher Osten, in dem sämtliche Ostverbände zusammengesaßt sind und der dem Außenpolitischen Amt der NSDAP unterstellt ist, nicht als politischer Klub anzusehen. Demgemäß ist gegen die Zugehörigkeit für die der Obersten SA=Führung unterstellten Gliederungen zum Bund Deutscher Esten nichts einzuwenden. Feierliche Vereidigung der politischen Leiter am 25. Februar. Die 14. Wiederkehr des Tages, an dem die NSDAP die erste große Versammlung in München abgehalten hatte, und an dem Adolf Hitler das Programm der Partei verkündete(25. Februar 1920) ist als Zeitpunkt für eine feierliche Vereidigung der politischen Leiter sämtlicher Gaue bestimmt worden. Alle Gaue halten am 24. und 25. Februar Gauparteitage ab, in deren Mittelpunkt der feierliche Akt der Vereidigung stehen wird. Am Abend des 24. Februar finden in allen Gauen Sondertagungen statt. Die eigentliche Vereidigung findet Sonntag, den 25. Februar statt. Alle Parteigenossen, die ein Amt in der Partei oder deren Neben= und Unterorganisationen, außer der SA und SS, inne haben, werden vereidigt. Die feierliche Vereidigung wird mit Hilfe einer Rundfunkübertragung von München aus vorgenommen. Nach einer Ansprache des Stabsleiters der Obersten Leitung der PO, Dr. Ley, wird der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, die Vereidigung auf den Führer vornehmen. Wir brauchen keinen Kaiser, weil wir Hitler haben. Wie das Presse= und Propagandaamt der NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ mitteilt, erlebte gestern die Belegschaft der Deutschen Industriewerke in Spandau eine Feier von ganz eigener Art. In geschlossener Einheit waren die Arbeiter, Angestellten und Direktoren des Werkes in der Kantine des Betriebes versammelt und hörten eine Arbeitsreportage des Deutschlandsenders, die in ihrem eigenen Betriebe aufgenommen worden war. Der Eindruck dieser Feierstunde war ungeheuer groß. Zum Schluß sprach Pg. Zilkens, und seine Rede gipfelte in dem Satz: Wir brauchen keinen Kaiser mehr, weil wir Adolf Hitler haben. Ueber 2 Millionen Mitglieder im 656. Der Mitgliederbestand des Gesamtverbandes Deutscher Handwerker, Kaufleute und Gewerbetreibenden (GHG) hat nach den erheblichen Zugängen der letzten Zeit die 2 Millionen=Grenze überschritten. Zurzeit besteht, wie für die Arbeitsfront, auch für den GHG die Mitgliedersperre. „Das Saargebiet deutsch bis zum Herzen. Der dem englischen Außenministerium nahestehende Londoner„Daily Telegraph“ veröffentlicht wieder einen längeren Bericht von Noel Panter über die Lage im Saargebiet. Darin heißt es u.., daß selbst die Saarländer, die„sich keinen Illusionen über den Nationalsozialismus“ hingäben, immer noch für eine Rückgliederung des Saargebietes an Deutschland seien. Sie betrachteten die ihnen gestellte Frage mit Recht als eine der Nationalität und nicht als eine der Politik. Die Saarländer seien deutsch bis zum Herzen. Der Berichterstatter hält es für sehr unwahrscheinlich, daß das Saarvolk sich für ein Weiterbestehen des Völkerbundsregimes entscheiden würde. Hetziilm„Wohin Deutschland“ in London aufsgeführt. Aus London wird gemeldet: Trotz der in Deutschland erhobenen Proteste und auch trotz der von den englischen Behörden gemachten Schwierigkeiten ist der antideutsche Hetzfilm:„Wohin Deutschland?“ heute in London zum ersten Male öffentlich vorgeführt worden. Der Film ist eine einseitige Zusammenstellung von Zeitfilmausschnitten aus der deutschen Vorkriegs= und Nachkriegsgeschichte, womit bewiesen werden soll, daß Deutschland von einem starken militärischen Geist beseelt sei und auf einen Krieg hinarbeite. Das Wenechd des beatsch=vomischen=Palis. Paul=Voncour war unterrichtet. Der französische Außenminister Paul=Boncour gab am Samstagmittag französischen Pressevertretern seiner Genugtuung über den Abschluß des deutsch=polnischen Freundschaftsabkommens Ausdruck.„Wie sollte ich über diesen Pakt nicht zufrieden sein; er regelt in sehr friedlicher Art die deutsch=polnischen Beziehungen und hält nicht nur die früheren Bindungen zwischen uns und Polen aufrecht, sondern auch die aus dem polnischdeutschen Schiedsgerichtsvertrag hervorgehenden Bindungen und die Verpflichtungen des Völkerbundpaktes. Der neue Pakt trägt damit zur Wiederkehr internatioler Zusammenarbeit bei, die an der Wurzel der französischen Politik liegt. Die französische Regierung sei stets sehr genau und freundschaftlich über die Besprechungen auf dem Laufenden gehalten worden, die jetzt ein sowohl für Polen wie auch für den Frieden nützliches Ergebnis gezeitigt hätten. Das deutsch=nalnische Abkommen in Wien höchst unbequem. Aus Wien wird gemeldet: Das deutsch=polnische Verständigungsabkommen als Beweis der ehrlichen deutschen Friedensbereitschaft wird offenbar in hiesigen Regierungskreisen als höchst unbequem empfunden. Die gesamte Regierungspresse sucht nach Möglichkeit die Meldung über den Inhalt und die Unterzeichnung des Abkommens zu unterdrücken und bringt lediglich an versteckter Stelle, meist auf der vierten oder fünften Seite, eine kurze Notiz ohne jede sachliche Stellungnahme. Nur die„Wiener Neuesten Nachrichten“ und der„Oesterreichische Beobachter“ bringen das Abkommen an erster Stelle. Offenbar ist der hiesigen Presse untersagt worden, dieses von der gesamten internationalen Oeffentlichkeit so viel bemerkte und viel erörterte Abkommen von internationaler Tragweite sachlich zu behandeln. Unaarn sehr zufrieden. Der regierungsfreundliche„Budapesti Hirlap“ schreibt u.., das Abkommen mache den Weg für die friedliche Erörterung der zwischen den beiden vertragsschließenden Staaten bestehenden Streitfragen frei. Ungarn begrüße das überaus wichtige Ereignis des Vertragsabschlusses mit ungeteilter Freude und Genugtuung. Der liberale„Pesta Lloyd“ erklärt, die Reichsregierung dürfe das Uebereinkommen als einen großen diplomatischen Erfolg buchen. Wenn unverbesserliche Skeptiker den so oft und so nachdrücklich betonten Friedenswillen des Reichskanzlers bezweifeln zu dürfen glaubten, so sei nun solchen Zweifeln völlig der Boden entzogen. Der rechtsradikale„Magyarsag“ vertritt die Ansicht, daß Frankreich stets bestrebt gewesen sei. Deutschland durch Polen in Schach zu halten und daß das Abkommen einen wichtigen Gegenzug Deutschlands gegen Frankreich darstelle. Der belaischen Presse mißfällt das Abkommen. Aus Brüssel verlautet: Der Abschluß des deutsch=polnischen Verständigungsabkommens wird von der reaktionären„Nation Belge“ mit Bitterkeit kommentiert. Deutschland versuche lediglich, so schreibt das Blatt, einen Druck auf Frankreich auszuüben.„Indspendence Belge“, die stark unter französischem Einfluß steht, behauptet, Deutschland wolle sich der Neutralität Polens versichern. Das sozialistische Blatt„Peuble“ spricht von einer Verbündung des deutschen Faschismus mit dem polnischen Faschismus. Ein Ersolg der deutschen Diplomatie. Moskau zu der deutsch=polnischen Verständigung. Das diplomatische Abkommen über die zehnjährige Verständigung zwischen Deutschland und Polen hat in Moskauer politischen Kreisen großen Eindruck gemacht. Da die russische Presse gegenwärtig über die Tagung des Parteikongresses berichtet, ist zur Zeit eine Stellungnahme der russischen Presse noch nicht erfolgt. In russischen politischen Kreisen wird mitgeteilt, daß dieses Abkommen unbedingt den deutsch=polnischen Beziehungen ein neues Gesicht geben werde. Es sei auch nicht zu leugnen, daß die Verständigung mit Warschau ein Erfolg der deutschen Diplomatie sei. Mafhinaton überrascht und befriedigt. Die Nachricht vom deutsch=polnischen Verständigungspakt hat in Washington zunächst starke Ueberraschung verursacht, die nach einigen Stunden einer starken Befriedigung Platz machte. Die amtlichen Kreise haben sich bisher nicht offiziell geäußert. Informell wurde jedoch der Ansicht Ausdruck gegehen, daß dieser Pakt der wichtigste Schritt seit dem Versailler Friedensabschluß sei; er stelle einen noch nicht vell übersehbaren heilsamen Anfang zur endlichen Befriedung der europäischen Atmosphäre dar. Der Pakt sei offenbar eine ganz große staatsmänische Tat. Japan sehr einverstanden. Die japanische Presse kommentiert das deutsch=polnisee Friedensabkommen ausführlich. In Kreisen, die dem japanischen Außenministerium nahestehen, so schreiben die Blätter, werde das Abkommen als glänzender Erfolg der deutschen Diplomatie gewertet. Diese Verständigung zwischen Berlin und Warschau werde ohne Zweisel Rückwirkungen haben. In Moskau und Paris allerdings werde man über das Abkommen nicht sehr erfreut sein. RSBO=Männer als offizielle Mitglieder der NSDAP. Der Reichsorganisationsleiter der Deutschen Arbeitsfront und stellvertretende Leiter der NSBO, Klaus Selzner, gewährte dem Hauptschriftleiter des„Deutschen“, Karl Busch, eine längere Unterredung, in der er u. a. erklärte: Ein großer Teil der NSBO=Männer waren Nationalsozialisten, aber keine offiziellen Mitglieder, so daß sie nur als Sympathisierende gelten konnten. Nach einer Abmachung mit dem Reichsschatzmeister Schwarz wollen die NSBO=Männer, die vor dem 30. Januar 1933 in der NSBO standen und nicht offizielle Mitglieder der NSDAP. waren, die Parteimitgliedschaft nachträglich erwerben können. Das ist notwendig, da die NSBO die Vertrauensräte und die Sachverständigenbeiräte stellen soll, die das Gesetz der nationalen Arbeit vorsieht. Diese wichtigen Stellen müssen nun möglichst mit Nationalsozialisten besetzt sein. Keine Weltausstellung in Paris. Die für 1937 geplante Pariser Weltausstellung wird nicht stattfinden. Nach Erklärungen des Generalsekretärs der Ausstellung hat weder der französische Staat noch die Stadt Paris die finanzielle Sicherheit für die Durchführung der Weltausstellung übernehmen wollen, sodaß das Projekt fallen gelassen werden muß. Feierliche Eröffnung der„Frünen Woche Berlin 1934“. In den Ausstellungshalien am Kaiserdamm wurde am Samstagmittag die„Grüne Woche Berlin 1934“, die Preisschau deutschen Bauerntums in Anwesenheit zahlreicher Reichsminister und Vertreter des hiplomatischen Korps eröffnet. Der Festakt fand in der Ehrenhalle der Ausstellungshalle 1 statt, von deren Stirnwand ein großes Bild des Führers grüßte. Vor diesem Bild stand ein riesiger Pflug, das Wahrzeichen deutschen Bauernfleißes. Ueber dem Bild stand in großen Lettern das Leitwort der Ausstellung:„Blut und Beden sind die Grundlagen der deutschen Zukunft.“ In seiner Begrüßungsansprache hob Staatskommissar Dr. Lippert u. a. hervor: Der Bauer kommt heute zum erstenmal in seiner neuen Gestalt in die Stadt. Er werbe für sich, aber er werbe nicht nur wie früher für seine Erzeugnisse, sondern für sich selbst, für seinen Stand und die in ihm liegnden sittlichen Gedanken. Anstelle des alten geschäftlichen Sinnes der Grünen Woche sei ein neuer moralischer und politischer Gehalt getreten. Es komme darauf an, daß Stadt und Land und die in ihnen lebenden Stände die Sorgen und Nöte, aber auch die Freuden des anderen begreifen. Staatskommissar Dr. Lippert schloß mit einem Tank an den Reichsbauernführer Darré. Nach Worten des Regierungsrates Karl Metz, des Leiters der Hauptabteilung„Werbung" im Stabsamt, des Reichsbauernführers, hielt Reichvernährungsminister Ernst Walter Darré die Eröffnungsrede. Katholische Kirche und Sterilisierung. Aus Berlin wird mitgeteilt: In letzter Zeit sind durch katholische Kanzelankündigungen Zweifel erweckt worden, ob das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses gemäß den eindeutigen Erklärungen der Reichsregierung durchgeführt wird. Bei diesen Ankündigungen handelt es sich lediglich um eine lehrmäßige Stellungnahme der katholischen Kirche, die den Staat nicht hindern wird, das von ihm für notwendig erkannte Gesetz in vollem Umfange aufrechtzuerhalten. Kundgebungen, die einer Aufforderung zum Ungehersam gegen das Reichsgesetz gleichkommen, werden unterbunden. Unzulässige Anweisungen an die Presse. Amtlich wird mitgeteilt: In letzter Zeit sind wiederholt Fälle vorgekommen, in denen die Presse von unberufenen Stellen, von Organisationen, Verbänden etc. angewiesen worden ist, über bestimmte Fragen entweder in bestimmter Weise zu berichten oder nicht zu berichten oder auch Aufsätze über bestimmte Fragen den betreffenden Stellen, Organisationen, Verbänden etc. vor der Veröffentlichung zur Prüfung vorzulegen. Ein derartiges Verfahren ist unzulässig. Zu Anordnungen an die Presse sind ausschließlich die zum Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda gehörige Presseabteilung der Reichsregierung sowie die im Einnernehmen mit dieser arbeitenden behördlichen befugt. Anordnungen anderer Stellen brauchen von der Presse nicht befolgt zu werden. Weihestunde des Allgemeinen Deutschen Waffenringes. Am Montagabend. 29. Januar 1934, wird vom Algemeinen Deutschen Waffenring an allen Hochschulorten eine gemeinsame Weihestunde abgehalten, um dem Führer, den Behörden und der Oeffentlichkeit zum ersten Male seine innere Geschlossenheit und den einmütigen Willen unter Beweis zu stellen, daß das im Allgemeinen Deutschen Waffenring zusammengeschlossene Deutsche Waffenstudententum bereit und imstande ist, die ihm vom Volk und Staat gestellten Aufgaben restlos zu erDie erste Sicherungsverwahrung für eine Frau. Die erste Sicherungsverwahrung für eine Frau wurde vom Schöffengericht in Würzburg ausgesprochen. Es handelte sich um eine Schwindlerin, die sich als Krankenpflegerin ausgab und deren Strafliste bereits eine große Reihe schwerer und leichterer Delikte enthielt. Zuletzt hielt die Verurteilte Vorträge über Frauenkrankheiten, hielt dann Sprechstunden ab, in denen sie sich für die Verordnung von Leibbinden, Nährsalzen und Aehnlichem große Anzahlungen auf das Gesamt= honorar machen ließ. Vor der Sicherungsverwahrung wird die falsche Krankenpflegerin zunächst ein Jahr vier Monate Zuchthaus zu verbüßen haben. Ein Erwecker deutschen Geistes. Jum 120. Todestag Johann Gottlieb Fichtes am 29. Januar. Unter den Philosophen, die unser Volk hervorgebracht hat, ist Fichte unstreitig einer der volkstümlichsten. Seine Volkstümlichkeit ist so außerordentlich, daß selbst die Vielen, die von der Philosophie kaum mehr als die Vorstellung von etwas überaus„Schwierigem“ haben, zum mindesten wissen, daß Fichte die„Reden an die deutsche Nation“ gehalten hat. Dabei ist noch besonders bemerkenswert, daß dieser sächsische Preuße oder preußische Deutsche, wie man ihn nun nennen will, kaum ein Wort oder einen Satz geprägt hätte, der als dankbare gangbare Kleinmünze auf den Markt der Sprichwörter und Sentenzen geworfen werden könnte. Tatsache ist, daß das Fichte'sche Denken tief und breit ins Volk hineingedrungen ist. Sein Geist und die Gedanken, die von ihm ausgegangen sind und durch ihn ihre Prägung bekommen haben, stehen noch heute als gewaltige Ideenblöcke im Untergrund unseres deutschen Gedankenbaus. Dabei ist es klar, daß ein Denker wie Fichte nicht unmittelbar in die breite Volksmasse hineinwirken konnte. Das ist zu keiner Zeit die Wirkung des Philosophen gewesen. Aber durch Hunderte und Tausende von Mittelsmännern, von Schülern, die zu Füßen des Meisters gesessen haben, als er lehrte, sind seine Gedanken wie fruchtbare Samenkörner über allem deutschen Volke ausgestreut worden und in dem ernsten und tiefen besinnlichen Grund des deutschen Volksgemüts aufgegangen. Es ist nicht sowohl das Fichte'sche philosophische System, von dem hierbei zu reden wäre. Nein, die Wirkung Fichtes geht weniger über die Philosophie und deren Kathedergötter, sondern über die Geschichtswissenschaft. Durch Fichte sind die Ideen als geschichtliche Wirklichkeit zuerst gesehen und bestimmt worden. Er hat uns Staat und Kultur, Kirche und selbst die Wirtschaft als unsterbliche Ideen erkennen gelehrt, die als unmittelbare und ewig unausschöpfliche Anlagen vom Uranfang her in uns lebendig wirken. Aus dieser letzten höchsten Bindung und Verpflichtung an das Leben in den Ideen und in der einen Idee des Schöpfers, aus dem alles andere ausgeströmt ist, erwuchs Fichte und denen, die ihn hörten und verstanden, auch dieser unbeiegbare sanatische Freiheitsdrang. Ein Fanatismus der Freiheit, wie ihn tiefer, umfassender, gewalttätiger vor ihm kein Revolutionär des Geistes seit Jahrhunderten gelehrt und eingehämmert hatte. Dadurch ist Fichte in der Zeit des furchtbaren Zusammenbruchs des alten, des ersten Reiches der Neuformer des deutschen Volksgeistes für das Reich der Zukunft geworden. So hat er erst von Jena, dann von Berlin aus in die deutsche Jugend und in das beste deutsche Mannestum den Freiheitsgeist von 1813 mit seiner gewaltigen und hinreißenden Beredsamkeit, mit seiner stürmischen Ueberzeugungskraft hineingetragen. Hier war der Gedanke nicht mehr abstrakt, abgelöst von der Welt der Wirklichkeit. Hier wandte sich das Denken sinnvoll dem Geist der höheren Vaterlandsliebe zu, sah alles Leben rings nur immer unter der Einheit der großen Idee der Nation, die er als„die Hülle des Ewigen“ umfaßte,„für welche der Edle mit Freuden sich opfert und der Unedle, der nur um des Ersteren(des Edlen) willen da ist, sich eben opfern solle“. Hier wurde der später so verdächtigte„militärische Jakobinismus“ in die jungen Generale und Obersten, Majore und Leutnants hineingebracht, der dann von den verstaubten Perücken der Reaktion in Wien und am Bundestag in Frankfurt gehaßt wurde wie eben nur das Gesunde, Aufstrebende vom Absterbenden und Kranken gehaßt werden kann. Er gab dem Deutschen erst das Bewußtsein, d. h. die geistige Stoßkraft und Wucht seines eigenen deutschen Wefens. Erst neuerdings bekommen wir wieder ein echtes Verhältnis zu diesem deutschen Denker. Von Fichte her und den Daseinsformen und Ideen, die er geprägt und erkannt hat, kann sich jene stählerne Weltanschauung, der stahlhart geschliffene nationalsozialistische Geist, bis zu seiner letzten Schärfe durchglühen lassen. Sinnvolle Fürsorge für den Nachwuchs. In der Erkenntnis, daß die Stärkung des Nachwuchses zur Erhaltung und Hebung der Volkskraft eine der Haupterfordernisse sinnvoller Fürsorge ist, gibt die NSV. seit Monaten an hoffende Frauen, deren Einkommen eine bestimmte Grenze nicht überschreitet, vom 5 Monat der Schwangerschaft ab besondere Ernährungsbeihilfen. In Ergänzung dieser Fürsorge wird in Zukunft bei der Geburt den gleichen Frauen ein Wäschepaket, das die notwendigste Säuglingswäsche enthält übergeben. Die Abgabe erfolgt durch die Städtischen Fürsorgerinnen. Bonner Schauspielhaus. (Gastspiel von Franz Goebels). ib Schneider Wibbel, Komödie von Hans Müller=Schlösser. Das ist nun schon ein ganzes Dutzend Jahre her— es war in den Anfängen der Intendanz Albert Fischers—, daß Franz Goebels auf der Vonner Bühne seine lebendige, unmittelbare Darstellungsart einsetzte. Nun, die ist ihm geblieben, wenn er auch an der schlanken Jugendlinie einigen Verlust erlitten hat. An diesem Verlust ist natürlich der Schneider Wibbel, der seinen Namen nicht von ungefähr hat. immer dann beteiligt, wenn Franz Goebels und Wibbel ein und dieselbe Person sind. Aber wenn auch der heutige Wibbel des heutigen Goebels von behaglicherem und bürgerlicherem Aussehen ist als der schmälere Wibbel des jüngeren Goebels, so ist doch die unbändige Lebenslust die gleiche geblieben. Und darum geriet zumal der erste Akt dieser rheinischen Komödie so unvergleichlich rheinisch. Es treibt diesen Franz Goebels noch immer von Tollheiten zu Tollheiten bis zur Tobsüchtigkeit, was nur der ganz begreift, der das Aufschäumen des rheinischen Blutes kennt. Es war ein tosender Akt, der sich da am Napoleonstag in einer Düsseldorfer Wirtschaft begab. Wibbel spie Bier und Beleidigungen aus und raste sich in sein Komödienschicksal vom Totsein bei lebendigem Leibe gleich einem Amokläufer hinein. Und herrlich war es, daß in kollegialer Anhänglichkeit Else Fritz sich eingefunden hatte, um wie einst die Bänkelsängerin Hopp=Majänn zu sein. Aber auch der Küfermeister Krönkel des Paul Degraa, der Heubes Wilhelm Diesenthals. der Blechschläger Pangdisch des Karl Bock und Karl Noacks Knipperling brachten die gebotene Farbtönung in das Zeitgemälde des ersten Aktes. Wenn die weiteren Akte, sofern darin Wibbel zurücktritt, fardlich blasser wurden, so hatte Gerda Gymnich daran keinerlei Schuld. Denn sie hatte noch von früher her vollauf die rheinische Art für Wibbels Frau. Was hier fehlte, war ein rechter Mölfes, den Josef Eschenbrücher, der irgendwo, aber nicht im Rheinland geboren wurde, nicht landesecht gestalten konnte. Und Mölfes beherrscht so ziemlich die letzten Akte. In der Komödie besser beheimatet war der Geselle Zimpel, als welcher Hans Albert Schewe für Wibbel ins Kaschott ging und dort starb. Die Spielleitung hatte Franz Goebels selbst. Wie sie im ersten Akt ausfiel, ist bereits zwischendurch angedeutet. In den späteren Akten machte Goebels als. Spielleiter leider einen Buhei, der die Komödie ins Gebiet der billigen Posse zerrte. Wenn er den Wibbel in Verzweiflung über vier Wochen Kaschott mit dem Kopf in eine Flickkiste mit bunten Lappen schönster Sortierung fallen läßt, die sich in seinem Haar karnevalistisch verfangen, so ist das Buhei. Und Buhei und nicht mehr Komödie ist auch, wenn um einen Akt später alle Dinge in Wibbels Wohnung, Treppe, Tür, Lampe, Uhr und Wibbel selbst, Trauerflor trägt. Rheinische Schauspielbühne Bad Godesberg Unter dem Vorsitz des Kreisschulungsleiters Zeppenfeldt fand in der Godesberger Redoute eine Besprechung über die Ausgestaltung dieser aus der bisherigen Godesberger Schauspielbühne hervorgegangenen Neugründung statt. Der Führer des Reichsverbandes „Deutsche Bühne“ in Bad Godesberg, Schürmann, hob Zweck und Ziele der Deutschen Bühne hervor. Sie soll das Theaterleben im Sinne völkisch=kultureller Erziehung fördern und es zu einer Pflegestätte echter deutscher Kunst werden lassen. Alle deutschen Volksgenossen sollten daran teilhaben, auch den wenig Bemittelten müßte der Theaterbesuch ermöglicht werden. Andere kunstpflegende Bestrebungen sowie die musikalischen Vereinigungen müßten für diese Ziele gewonnen werden, um den Bestrebungen eine breite Grundlage zu geben. Zur weiteren Förderung werde man auch in benachbarten Orten wie Neuenahr, Honnef, Remagen, Siegburg und Troisdorf, spielen und bemüht bleiben, der Kunst in Bad Godesberg ein eigenes würdiges Heim zu verschaffen. Für die Wahl seiner örtlichen Lage werden besondere Gesichtspunkte, u. a. die Möglichkeit des Freilichtspieles in seiner nächsten“, maßgebend sein. Ab 1. April will man in Bad E sberg zunächst wöchentlich zweimal spielen. Nichts soll also unversucht bleiben, Bad Godesberg zum Sammelpunkt heimischer künstlerischer Interessen zu machen. Eine Reihe namhafter Künstler habe sich der Bühne schon zur Verfügung gestellt. Es liege nun an der Bürgerschaft, das Unternehmen zu fördern, daß sie sich möglichst zahlreich der Vereinigung„Deutsche Bühne“ anschließt, die um so lebenskräftiger sei, je mehr Mitglieder sie habe. Eine anregende Aussprache beschloß den Abend. 29. Jonuar 1934. Genoval=Anzeiger für Vonn und Nr. 14 845. Seile 3. Aus Benn Arndt=Feier. Im Jahre 1919 beschloß die Bonner evangelische Gemeinde, angeregt durch Pfarrer D. Hermann Kremers, alljährlich an dem dem Gedurtstage Ernst Moritz Arndts, 29. Januar, zunächstliegenden Sonntag in der Kirche am Kaiserlatz eine Arndtfeier zu halten. Zum fünfzehnten Male also kamen gestern abend die Mitglieder des Zweigvereins Bonn des Evangelischen Bundes in der Rheinprovinz zu dieser Feier zusammen. Wie Prof. Dr. Schmidt=Japin in seiner Festrede ausführte, beginnen sich im Hinblick auf das deutsche Vaterland, seine Einheit und Volkwerdung die schönsten Träume des Freiheitskämpfers und=dichters zu erfüllen. Gegenüber der Zeit Arndts ist aber unsere Zeit von weit größeren, leidenschaftlicheren innerlichen Problemen erfüllt. Dennoch hat Ernst Moritz Arndt als Deutscher und als Christ uns noch immer viel zu sagen und zu deuten, bleibt Zeuge deutschen, politischen, religiösen und einfach=menschlichen Wesens. Redner würdigte Ernst Moritz Arndt als einen Mann, der bejahend zu allem Guten und Echten stand und sich einsetzte für alles, was ihm wahr und des Erkämpfens wert erschien. Arndt ist auch Zeuge dafür, daß der evangelische Christ und eine deutsche Kirche eng zusammengehören und beide hineingestellt sind in die Wirklichkeit deutschen Volkstums, deutscher Volkheit.„Man darf nicht verzweifeln am Himmelreich und nicht am Vaterland!“. Dieses Wort Arndts, das„Ja!“ zur Volksgemeinschaft, das„Ja!“ zum Himmelreich, ist auch über unsere Zeit gestellt. Der Redner schloß mit dem kraftvollen Vers„Die Freiheit und das Himmelreich gewinnen keine Halben!“ und knüpfte daran den Wunsch, daß wir Ganze werden möchten im Sinne Ernst Moritz Arndts. Die Feier war von Pfarrer Mummenhoff mit herrlichen Worten aus des Dichters Schrift„Katechismus für den deutschen Wehrmann“ über Begriff und Sinn des Gedankens„Vaterland“ und„Heimat“ eingeleitet und umrahmt von gemeinschaftlich, oder vom Kirchenchor gesungenen Arndtliedern. 53 Jahre Bonner Liedertasel. Das 53. Stiftungsfest der Liedertafel reihte sich den früheren Festen würdig an und stellte in seinem Verlauf eine zündende Werbung für den deutschen Männerchorgesangdar. Dr. Karrenberg, der Führer der Liedertafel, konnte eine Festversammlung begrüßen, die die großen Bürgervereinssäle bis auf den letzten Platz füllte. Unter den Gästen befanden sich Vertreter defreundeter Gesangvereine, in deren Namen Rechtsanwalt Schaumburg Glückwünsche überbrachte, Vertreter des Marine= und Kreiskriegerverbandes, letzterer vertreten durch Konsul Dr. Goertz, der auf die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Liedertafel und Kreiskriegerverband hinwies. Dr. Karrenberg gab in seiner Festrede einen Ueberblick über die vom Verein durchlebte Zeit und die Entwicklung des Männerchorgesanges überhaupt, über seine künstlerischen und nationalen Aufgaben. Mit Stolz könne die Liedertafel auf die verflossenen 53 Jahre zurückblicken, dankbar den Gründern und der Generation, die die alte Tradition bis heute pflegte. Den neuen Weg habe der Führer Adolf Hitler klar gezeichnet: deutsche Art und deutsches Wesen durch das deutsche Lied bis über die Landesgrenzen hinauszutragen. Ein besonderer Festakt war den Jubilaren gewidmet. Dem Chormeister Musikdirektor Josef Werth überreichte der Vereinsführer für seine 30jährige Dirigententätigkeit in der Liedertafel mit ehrenden und dankbaren Worten den goldenen Sängerring. Städt. Musikdirektor Gustav Classens wurde für seine Verdienste um das Bonner Musikleben zum Ehrenmitglied der Liedertafel ernannt. Für 25jährige verdienstvolle Mitgliedschaft überreichte Dr. Karrenberg acht Judilaren das silberne Vereinsabzeichen. Es waren dies die aktiven Sänger: Fritz Schöpfwinkel, Paul Kagel, Heinr. Münch, Wilh. Leyendecker, Fritz Salz, F. Seuffert und die fördernden Mitglieder Johann Lohmar und J. Karthäuser. Das Festkonzerk brachte reiche Abwechslung. Die Liedertafel und der gemischte Chor des Vereins sangen in gewohnt sicherer und musikalisch fein ausgearbeiteter Weise Chöre von Werth und Rietz sowie Volkslieder in wirkungsvollen Bearbeitungen unter der anfeuernden Leitung von Dir. Werth. Mit Klaviersoli von Brahms und Grieg gab Paul Henseler schöne Proben seines Können. Sepp Ramb sang frisch und schwungvoll Operetten= und Tonfilmschlager. Das Mandolinen=Konzert=Orchester bot unter Leitung von Adolf Paulus eine reizvolle klangliche Adwechslung. Unter den Orchesterstücken fanden die geschmackvollen Kompositionen von Paulus besonderen herzlichen Beifall.— Mit einem allgemeinen Tanz fand das schöne Fest seinen Abschluß. Nationalsozialistischer Schulungskurs. Im Februar werden drei weitere Vorträge im Rahmen des Nationalsozialistischen Schulungskurses der Universität Bonn gehalten werden. Für diese Vorträge haben der Gaupropagandaleiter T. Winkelnkemper, Gauleiter Staatsrat Grohé und Gauleiter Staatsrat Florian ihre Zusage erteilt. Die Vorträge finden voraussichtlich am., 16. und 22. Fedruar statt. Die Themen der einzelnen Vorträge werden in Kürze bekannt gegeben werden. Zum Honorarprofessor in der medizinischen Fakultät der Universität Berlin ist der Präsident des Reichsgeundheitsamtes Professor Dr. Hans Reiter ernannt worden. Zum Honorarprofessor in der Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Hochschule zu Hannover ist der Lehrbeauftragte für Wärmemeßtechnik Dr. Rudolf Hase ernannt worden. Moderner Raubrikter. In ein Bonner Vierlokal kam ein junger Bursche und verlangte von dem Wirt Zigarren und Zigaretten. Als der Wirt auch seine Bezahlung wünschte, wurde der„Kunde“ frech, versetzte dem Wirt einen Fußtritt und rannte davon. Der Wirt und auch einige Gäste nahmen sofort die Verfolgung auf, aber der Bursche war in der Dunkelheit verschwunden. Har Besricdung im Heitungsaesen. Dritte Anordnung des Präsidenten der Reichspressekammer über Vertrieb und Bezieherwerbung. Berlin, 26. Januar. Der Präsident der Reichspressekammer, Amann, erläßt folgende Anordnung. Auf Grund von Paragraph 25 der 1. Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergesetzes vom 1. November 1933 bestimme ich folgendes: Die Werbung von Beziehern für Zeitungen und Zeitschriften durch Werber, die damit betraut sind, nach Listen oder bezirksweise oder von Haus zu Haus Bezugsbestellungen zu sammeln(Bezieherwerbung durch Werber) darf nur unter folgenden Bedingungen durchgeführt werden: 1. 1. Der Werber muß mit der Bezieherwerbung ausdrücklich von dem Verleger oder Verlag einer Zeitung oder Zeitschrift oder von einem ZeitschriftenBuchhändler betraut sein. Die Betrauung darf nur durch einen Verleger oder Verlag oder einen Zeitschriften=Buchhändler erfolgen, der Mitglied des zuständigen Fachverbandes der Reichspressekammer ist. 2. Verleger und Verlage sowie Zeitschriften=Buchhändler, die Bezieherwerbung durch Werber ausführen lassen, sind der Reichspressekammer dafür verantwortlich, daß a) bei der Auswahl der Werber die Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns angewandt wird, b) Werber, die diese Tätigkeit neu aufnehmen, durch Unterweisung geschult und praktisch gründlich ausgebildet werden, c) die mit der Ausbildung von Werbern betrauten Personen selbst über die entsprechenden fachlichen und charakterlichen Voraussetzungen verfügen, d) jeder Werber im Besitz des von der Reichspressekammer vorgeschriebenen Ausweises sich befindet, e) durch ständige sorgfältige Kontrolle der Bestellscheine und in jeder anderen möglichen Weise die Tätigkeit und Zuverlässigkeit der Werber überwacht wird, f) die für die Betätigung der Werber unter Ziff. 3 aufgestellten Richtlinien den Werbern in kurzen Zeitabständen nachdrücklich in Erinnerung gebracht werden. 3. Die Werber sind bei der Durchführung der Bezieherwerdung verpflichtet, folgende Richtlinien zu beachten: a) Die Werbung soll in höflicher, taktvoller Form dem zu werbenden Bezieher die Leistungen und Vorzüge der angebotenen Druckschrift darlegen. Der Werber hat genauen Aufschluß über Preis, Verpflichtungsdauer und Kündigungsfristen zu geben. b) Der Werber muß alle an ihn gerichteten Fragen, die mit der Bezugsbestellung zusammenhängen, gewissenhaft und erschöpfend beantworten. Er darf keinerlei unwahre Behauptungen aufstellen oder den an ihn gestellten Fragen ausweichen. c) Der Werber hat den vorgeschriebenen Ausweis stets bei sich zu führen und auf Verlangen vorzuzeigen. d) Dem Weber ist untersagt, bei der Werbung andete Zeitungen und Zeitschriften oder im Wettbewerb stehende Unternehmungen im Ansehen herabzusetzen. Es ist ihm ferner untersagt, zur Abbestellung eines anderen Blattes aufzufordern oder Abbestellungen zu sammeln. e) Dem Werber ist untersagt, in iegendeiner Hinsicht auf den zu werbenden Bezieher einen Zwang oder Druck auszuüben, insbesondere dür: sen nicht irgendwelche Nachteile, zum Beispiel persönlicher, wirtschaftlicher, beruflicher oder sonstiger Art für den Richtbezieher einer Zeitung oder Zeitschrift angedroht werden. ]) Der Werber ist verpflichtet, dem Besteller eine Durchschrift des Bestellscheines auszuhändigen. II. Für die Ausstellung und Ausgabe von Ausweisen gelten folgende Bestimmungen: 1. Verleger und Verlage und Zeitschriften=Buchhändler, die Werber mit der Bezieherwerbung betraut haben oder betrauen wollen, fordern Ausweiskarten nach Muster von dem Geschäftsführer der Reichspressekammer in entsprechender Anzahl an. Für je drei Ausweise ist ein Freiumschlag beizufügen. 2. Für wahrheitsgemäße Ausfüllung der Ausweise tragen die Verlage. Verleger und ZeitschriftenBuchhändler der Reichspressekammer gegenüber die Verantwortung. 3. Der Ausweis wird vom Geschäftsführer der Reichspressekammer unterschrieben. Er ist nur mit dieser Unterschrift gültig. 4. Werber, die die Tätigkeit neu aufnehmen, erhalten während der Ausbildungszeit einen von dem Verlag, dem Verleger oder dem Zeitschriften=Buchhänd. ler ausgestellten vorläufigen Ausweis, dessen Gültigkeitsdauer auf acht Tage beschränkt ist. Der Inhaber eines vorläufigen Ausweises darf im Außendienst nur unter Anleitung eines erfahrenen Werbers arbeiten, der sich im Besitz eines von der Reichspressekammer ausgestellten Ausweises befindet. Vor Beginn der selbständigen Werbetätigkeit muß der Werber im Besitz des Ausweises der Reichspressekammer sein. 5. Wer einen Werher entläßt, hat a) ihm einen Abkehrschein auszuhändigen, der Aufschluß über die Beschäftigungsdauer gibt, b) ihm den von der Reichspressekammer ausgestellten Ausweis abzunehmen und den Ausweis an die Reichspressekammer zurückzusenden. 6. Wer einen Werber betraut, der bereits als Werder tätig gewesen ist, hat a) Abgabe des letzten Abkehrscheines zu verlangen; b) über den Werber— mindestens bei der letzten Beschäftigungsfirma— Erkundigungen einzuziehen. 7. Ueber die von der Beschäftigungsfirma ausgestellten vorläufigen Ausweise ist eine Liste zu führen, aus der die Namen der Inhaber, die Dauer der Gültigkeit, der Tag der Uebergabe des Ausweises der Reichspressekammer oder der Tag der Entlassung ersichtlich sind. Abschrift dieser Liste ist jeweils zum Vierteljahresschluß der Reichspressekammer einzusenden. 8. Die Ausstellung von Ausweisen für Personen, deren Vorleben nicht die Gewähr für die Einhaltung der unter Ziffer I. Absatz 3, aufgestellten Richtlinien bietet, kann von der Reichspressekammer versagt werden. III. 1. Werbekolonnen dürfen nur unter der Verantwortung eines bestimmten Verlags, Verlegers oder einer bestimmten Zeitschriften=Buchhandlung gebildet und mit der Bezieherwerbung betraut werden Jeder einzelne Angehörige einer Werbekolonne muß im Besitz des von der Reichspressekammer ausgestellten Ausweises sein. 2. Größere Werbekolonnen sind in Untergruppen von höchstens 10 Personen unter einem verantwortlichen Leiter einzuteilen. 3. Als Leiter einer Kolonne oder Untergruppe darf nur eingesetzt werden, wer mindestens sechs Monate im Besitz eines Ausweises der Reichspressekammer einwandfrei Bezieherwerbung ausgeübt hat. 4. Ueber die Leitung und Zusammensetzung von Werbekolonnen sind der Reichspressekammer jeweils namentliche Listen einzureichen. 5. Eine Werbekolonne, die ihre Tätigkeit für einen Verlag, Verleger oder einen Zeitschriften=Buchhändler aufgibt, darf im gleichen Arbeitsgebiet für andre Zeitungen oder Zeitschriften nicht in unmittelbarer Folge, sondern erst nach einer Wartezeit von mindestens drei Monaten, werben. IV. Werbern, die gegen die Vorschriften dieser Anordnung verstoßen, insbesondere die für die Bezieherwerbung aufgestellten Richtlinien nicht beachten, kann in leichtern Fällen bis zur Dauer von vier Wochen durch die Reichspressekammer der Ausweis abgefordert werden. Bei groben Verstößen erfolgt eine dauernde Entziehung des Ausweises der Reichspressekammer. Einem Verleger, Verlage oder Zeitschriftenbuchhändler, bei dem sich aus mehrfachen Verstößen, der von ihm mit der Bezieherwerbung betrauten Werber ergibt, daß er den ihm gemäß Ziffer II, Absatz 1, obliegenden Verpflichtungen nicht oder nicht mit der erforderlichen Sorgfalt nachgekommen ist, kann die Bezieherwerbung durch Werber, jeweils für die Dauer bis zu drei Monaten durch Verfügung des Präsidenten der Reichspressekammer verboten werden. V. Die Ziffer 5 der ersten Anordnung über Fragen des Vertriebs und der Bezieherwerbung sowie über Neugründungen auf dem Gebiet der Presse vom 13. Dezember 1933 zur Befriedung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Deutschen Zeitungsgewerbe wird mit Wirkung vom 1. März 1934 außer Kraft gesetzt. Berlin, 23. Januar 1934. Der Präsident der Reichspressekammer Amann. * Der Anordnung ist ein Muster des Ausweises für Werber beigefügt. Die Ziffer 5 der ersten Anordnung, die durch die jetzt erlassene dritte Anordnung mit Wirkung vom 1. März außer Kraft gesetzt wird, hatte jolgenden Wortlaut:„Die Werbung von Beziehern für Zeitungen durch Werber, die damit betraut sind, nach Listen oder bezirksweise oder von Haus zu Haus Bezugsbestellungen zu sammeln, ist für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. März 1934 verboten.“ Dieses Verbot wird also durch die jetzt erlassene dritte Anordnung um einen Monat verkürzt. Keine Zwangsabonnenten. In einem Erlaß an die Schulbehörden wiederholt der preußische Kultusminister das Verbot, Zeitschriften und Zeitungen in einer Form zu empfehlen, die den Eindruck des amtlichen oder halbamtlichen Zwangs erwecken„önnte. Der Schule, der Lehrerschaft und den Schülern sei es völlig freigestellt, für welche Zeitschrift oder Zeitung sie sich entscheiden. 3o hu, Eine 93jährige im Dienst des WhW. Ein Blockwalter der NS=Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Bonn=Süd, erhielt vor einigen Tagen als Gabe für das Winterhilfswerk ein Paar wundervolle warme Männerstrümpfe zur Weiterleitung an die Verteilungsstelle der Ortsgruppe. So dankenswert eine solche Handlungsweise an sich ist, so wäre sie aber nicht besonders erwähnenswert, wenn nicht diese Strümpfe eine 93jährige Dame aus der Lessingstraße eigenhändig gestrickt hätte in der edlen Absicht, trotz ihres hohen Alters auch ihrerseits an dem großen Winterhilfswerk mit der Hände Arbeit mitzuhelfen. Wohl hatte der Blockwalter bei einem Besuche die fleißigen Hände bei der Strickarbeit voll Staunen beobachtet und sich gefragt, für wen die 93jährige noch so unermüdlich fleißig sei. Und als das mühsame Werk vollendet war, da reichte sie ihm voll Stolz und Freude die Strümpfe mit den Worten:„Dieses von mir für unser Winterhilfswerk!“ Möge sich jeder Volksgenosse an dem Fühlen und Denken der 93jährigen ein Beispiel nehmen, möge er nicht zurückstehen und auch seinerseits seine ganze Kraft zur Mitarbeit einsetzen! Die Ortsgruppe dankt der hochbetagten Spenderin und ihren fleißigen Händen und wünscht ihr in Gesundheit noch manches schöne Jahr! * Zur Nachahmung empfohlen! Die Hausangestellte eines Zellenwalters der Winterhilfe, welche die Not der Volksgenossen durch ihre Tätigkeit im Haushalt kennt, hat auf Grund des Aufruses unseres Führers Adolf Hitler zum 30. Januar ein erwerdsloses Ehepaar für diesen Tag zu einem Besuch ins Kino eingeladen, um diesen auf ein paar Stunden die Not der Zeit vergessen zu helfen. * Auch die Jungend im Dienst des W5W. Zwei Bonner Jungens sprachen in der letzten Woche bei der Geschäftsstelle des Winterhilfswerkes vor und Tageschronik. Ein Greifbagger auf dem Rhein. Vor einiger Zeit erlitt ein holländischer Frachtdampfer auf dem Rhein in der Nähe des Hotel Rheineck dadurch ein Leck, daß er auf einen im Rhein liegenden Felsblock aufstieß. Die Stelle wurde durch eine Boje zur Warnung für die Schiffe kenntlich gemacht. Seit einigen Tagen ist nun die Strombauverwaltung damit beschäftigt, das für die Schiffahrt gefährliche Hindernis zu beseitigen. Eine Greifbaggermaschine arbeitet von morgens bis zur Dunkelheit, um das Flußbett an der Stelle wieder fahrbar zu machen. Täglich werden größere Steine durch die Muschine g hoben; es sind darunter Blöcke, die schätzungsweise bis zu 30 Zentner wiegen. auch Bal lieferten Mark.70 für die Winterhilfe ab.„Woher habt Ihr denn das viele Geld, Jungens,“ fragte der Amtswalter die beiden etwa 10= bis 12jährigen Bengels. Es stellte sich heraus, daß die Jungens das Geld verdient hatten durch die Aufführungen ihres Kasperletheaters. Mit einem dritten Kameraden zusammen hatten sie junge und alte Zuschauer zu den Vorführungen des Kasperletheaters gelockt, die ein Eintrittsgeld ganz nach Belieben zahlen konnten. Auf diese Weise war dann die Summe zusammengekommen, die schleunigst zum WHW. getragen worden. Wir freuen uns, daß auch unsere Kleinsten begriffen haben, worum es geht, und nach ihren kleinen Kräften zu dem großen Werke des Führers beitragen helfen. * Bist Du Mitglied der ASB.? Wer noch nicht Mitglied der NSV. ist, hat Gelegenheit sich bei seiner Ortsgruppe anzumelden. Es muß in kurzer Zeit so sein, daß jeder Volksgenosse, der noch im Verdienst steht, selbstverständlich auch Mitglied der RSV. ist. Hoffentlich gibt es keine Volksgenossen, die vergebens aufgerufen werden, an diesem großartigen Werk der Volkserhaltung und Volksgesundung mitzuarbeiten. * Versammlungsfeldzug der RSp. Am Dienstag, 30. Januar, spricht in einer Werbeversammlung der RSV. im Bereiche der Ortsgruppe Bonn=Altstadt um.30 Uhr, Pg. Keitel in der Aula des Städtischen Gymnasiums. Der Versammlungsfeldzug der NSV. wird abgeschlossen durch die Versammlung im Bereiche der Ortsgruppe Bonn=Endenich am Mittwoch, 31. Januar. Pg. Dr. Fassel, Kreisleiter des Kreises Euskirchen, wird über Zweck und Ziel der NSV. reden. Es wird unbedingt erwartet, daß sämtliche Volksgenossen im Bereiche dieser Ortsgruppen an den Versammlungen teilnehmen. Bei der Kriminalpolizei wurden in der Zeit vom 18. bis einschl. 24. Januar 1934 insgesamt 107 Anzeigen vorgelegt, davon wegen: einfachen und schweren Diebstahls 38, Betrugs und Unterschlagung 16, Kuppelei 1, Erregung öffentlichen Aergernisses 1, tätlicher Beleidigung 1, Falscheides 1, fahrlässiger Brandstiftung 2, Begünstigung 1, Rauschgifthandel 1, Beamtenbestechung 1, Beamtenbeleidigung und Widerstandsleistung 1, einfacher Körperverletzung 5, Sachbeschädigung 3, Autovergehens 9, Gewerbevergehens 12, Verschwinden von Personen 4, Tierquälerei 1, verbotenem Waffenbesitz 3, unbefugtem Tragen von Hoheitsabzeichen der RSDAP 2, Verstoß gegen die Verordnung zum Schutze von Volk und Staat 4. Und abermals das Städtische Orchester. Die Wogen des Karnevals schlagen hoch und erfassen immer weitere Kreise. So war das gestrige erste karnevalistische Konzert des Städtischen Orchesters noch um einige Prozent stärker besucht als der Bunte Abend am verflossenen Donnerstag. Zwar erreichte die Besucherzahl noch immer nicht die Höhe der letzten Jahre, da man in drangvoll fürchterlicher Enge nach einem Plätzchen suchen mußte. Aber es geht auch hier vorwärts mit der Freud'. Und als die beliebten Philharmoniker, die diesmal das Rot ihrer Behauptungen zum Teil gegen hoffnungsvolles Grün eingetauscht hatten, punkt acht Uhr elf mit ihrem Leiter Otto Kirchenmaier in den Saal einzogen, schallte ihnen schon von weitem lebhafter Jubel entgegen, den sie selbst durch Offenbachs prickelnde Orpheusklänge aus der Unterwelt alsbald zur rechten Karnevalsstimmung steigerten. Was es aber auch diesmal nicht alles zu sehen und zu hören gab! Einfach fabelhaft! Oder ist das etwa übertrieben gegenüber dem Tanzpaar Kathi und Stany? Wer hat denn überhaupt schon mal einen echten exotischen Tango tanzen gesehen, einen Tango mit allen Varianten und Schikanen, bei dem das Paar nicht nur aufrecht dahinwirbelt, sondern die zartere Hälfte auch horizontal und Purzelbäume schlagend umhergeschleudert wird. Aber das ist noch gar nichts gegen das, was uns bevorgestanden hätte, wenn die Niggertanzseuche nicht rechtzeitig gehandicapt worden wäre, wie ein „liebenswürdiges“. Pröbchen„schlagend" bewies. Da ist denn doch der gute alte Walzer etwas ganz anderes. Und wie sie sich da hineinlegen, unsere mit klassischem Oel gesalbten Symphoniker! Man soll es nicht für möglich halten. Aber die haben es faustdick hinter den Ohren und sind gar nicht so. Waren doch auch die vier Bremer Stadtmusikanten, die da als Biedermänner— Verzeihung Biedermeier— mit Oboe, Klarinette, Horn und Fagott ein gar lustiges und witziges Vexier=Potpourri zum Besten gaben, von derselben Fakultät. Und dann diese kleine Else Babel, eine TanzSoubrette, die den Fußspitzentanz wie eine Prima ballerina und ihre Stimme wie eine Operetten=Heroine beherrscht. Hat man so was schon erlebt? Und schließlich hatte eine weise Vorsehung auch die beiden Demhartners wieder herangeholt, und auch diesmal blieb wieder kein Auge trocken. Es wurde gejodelt und das ganze Haus jodelte begeistert mit, amüsierte sich„Bei der blonden Kathrein" und„Im weißen Rößl“ und das alles. weil Fritz Schlotthauer, eine stattliche Erscheinung„in der Blüte der Arterienverkalkung". im übrigen„ene echte Kölsche us Mainz“ durch allerlei Witze und Späße am lausenden Band die ganze Schofe prächtig zusammenhielt. Festgenommen wurden 14 Personen wegen Diedstahls, richterlichen Haftbesehls, Schutzhaft usw. ObIdachlos meldeten sich 76 Personen. Seite 4. Nr. 14 345. General=Anzeigbe für Vonn und Amgegend 29. Januar 1934. Dom Bönnsche Hastellkrrnd. Der Kirchenchor an St. Elisabeth gedachte seines Gründungstages gestern dadurch, daß er, auf die reichen Bestände seines Repertoires zurückgreisend, den musikalischen Teil des Morgengottesdienstes wie der Abendandacht mit Werken verschiedener Stilepochen dem festlichen Anlaß entsprechend ausgestaltete. Im Hochamt hörte man die Joseph=Messe des österreichischen Komponisten Joseph von Wöß. Der Komponist, der anfangs der achtziger Jahre am Wiener Konservatorium Schüler Anton Bruckners war, hat sich auf vielen Gebieten des musikalischen Schaffens erfolgreich betätigt. Orchester= und Kammermusikwerke, Klavierstücke und Lieder, ja sogar einige Opern, sind von ihm, auch im Rheinland, bekannt geworden. Für die Kirche schuf er außer einer größeren Anzahl von Motetten und Messen, ein Te Deum und ein Requiem. Und wenn man hört, daß er Bruckners Messen und Pslamen, liebevoll revidiert, im Neudruck herausgab, so dürfte auch seine Geistesrichtung hinlänglich gekennzeichnet sein. Die gestern gehörte Messe kann nun allerdings in keiner Weise mit der Gewalt und Tiefe Brucknerschen Schaffens in Vergleich gestellt werden. Sie ist indes ein sehr freundliches Werk, vornehm im Ausdruck und vor allen Dingen mit Andacht förderndem klanglichen Wohllaut durchtränkt. Bewußt wird jede unnötige Reibung der Stimmen, aber auch jeder Gemeinplatz gemieden. Das Krrie. auf jenen Ton gläubiger Zuversicht gestellt, der Bruckner naheliegt und erfüllt von der heiligen Inbrunst, aus der heraus etwa Mozarts Ave verum geschaffen worden sein mag. hält sich in den Außensätzen durchweg in den Bezirken homophoner Vierstimmigkeit und wird nur im Christe polyphon bewegter. Im Credo— das Gloria schied aus liturgischen Gründen diesmal aus— das in einem flüssigen, mitunter rezitativisch orientierten Stil beginnt, fesselt insbesondere das Et incarnatus est. über dem, wie Engelsgesang aus der Höhe. in melodischer Anmut die Sopranstimmen das Geheimnis der Menschwerdung verkünden. Und mit Nachdruck betonen fugierte Zwischensätze die Auferstehung des Erlösers und das Wirken des Heiligen Geistes. Recht schlicht sind Sanctus und Benedietus gehalten, und auch das Agnus Dei gibt der andachtvollen Grundstimmung des ganzen Werkes ohne großen Aufwand an musiktechnischen Mitteln Ausdruck. Der Chor. der unter seinem neuen Leiter W. J. Veith den Ueberlieferungen einer durch mehr als vier Jahrzehnte hindurch geWeihestunde der Vonner Korporationen. Wir weisen nochmals darauf hin, daß zu der Weihestunde, die die Vertreter=Versammlung Bonner Korporationen am heutigen Montag, 20 Uhr, in der Beethovenhalle veranstaltet, und die neben der Erinnerung an die Reichsgründung Bismarcks am 18. Januar 1871 dem Gedenken an die historischen Stunden des 30. Januar 1933, der Machtübernahme durch unseren Volkskanzler Adolf Hitler, gilt, auch die Bonner Bürgerschaft herzlich eingeladen ist. Alle Waffenstudenten sind verptlichtet, an dieser Feier teilzunehmen. Die Veranstaltung findet ohne Damen statt. Es spricht der Bonner Professor Hans Neumann. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Uebertragung der Rede, die Adolf Hitler auf der Weihestunde des Berliner Waffenrings im Sportpalast zu Berlin hält. Den Abschluß bildet der große Zapfennreich gespielt von der Kapelle und dem Spielmennszug der SA=Reserve I(früher Stahlhelm). Der Ertrag wird dem Führer zu wchltätigen Zwecken zur Verfügung gestellt. * Der Akademische Kolonialbund an den Bonner Hochschulen veranstaltet am Mittwoch, 31. Januar, abends 8,15 Uhr, im Hörsaale 10 der Universität einen FilmDie Zlegenzugt Von Zuchtwart Schulte wird uns geschrieben: Wenn es noch manchen Bürger gibt, der nicht ahnt, daß es eine Ziegenzucht überhaupt gibt, so gibt es auch noch sehr viele, selbst Ziegenhalter, die der Ansicht sind, daß die Hauptaufgabe der Vereine darin besteht, sich einen Bock zu halten und für Futter zu sorgen. Obschon diese fraglichen Dinge mit dazu gehören, so sind sie doch nebensächlicher Natur. Das Ziel und Streben der ganzen Bewegung soll sein, gesundere und leistungsfächigere Tiere zu schaffen, der Ziege wieder eine höhere Bedeutung zu geben. Der erste Bahnbrecher für die degenerierte deutsche Ziege war Chr. Dettweiler, dessen 100. Geburtstag 1932 geehrt wurde. Wie er sich der deutschen Landwirtschaft überhaupt widmete, so erkannte er auch, daß für Kleinbauerei die Ziege im Vordergrund stehen müsse. Auf seine Anregung wurde 1890 in Pfungstadt der erste Ziegenzuchtverein gebildet. Durch die Erfolge dieser Anfangsbewegung regten sich allerorts in deutschen Gauen die Ziegenbesitzer. Auch die rheinischen Ziegenhalter wollten an den gedeihlichen Werken mithelfen und schlossen sich in Reihen in Ortsvereinen zusammen. Gar bald sah man jedoch ein, daß mit diesen kleinen Grüppchen nicht viel erreicht wurde. Die Durchschlagskraft sollte größer werden. Man fing deshalb an, die Ortsvereine in einem Kreisverbande zusammenzuschließen, was im Jahre 1904 geschah. Die Form des Zusammenschlusses war da, eine ersprießliche Arbeit konnte jedoch nicht verbucht werden. Weshalb dieses Gebilde die rechten Wege nicht fand, lag wohl zur Hauptsache daran, daß diese kleineren Leute sich selbst überlassen blieben. Die Der Westfunk orinat Dienstag, 30. Januar. .00 Morgenruf. .05 Frühkonzert. .30 A. Glucker: Leibesübungen(). .45 Hans Jacob Reinarz: Leibesübungen(). .00 Zeit, Wetter, Nachrichten. .10 Wiederholung des Morgenrufs. .15 Morgonkonzert. .15 Zeit, Wetter, Wasserstandsmeldungen. .25 Für die Frau. .35—.50 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. 10.00 Zeit, Wetter, Nachrichten und Wiederholung der Wasserstandsmeldungen. 10.10 Wir und die Welt. 11.00 Schulfunk. 11.30 Sinfonie in=moll(Unvollendete) von Franz Schubert. 11.55 Wetterbericht. pflegten Kultur des Klanges und des Vortrages die Treue hält, sang zum Offertorium dieses den lebenden und verstorbenen Mitgliedern der Vereinigung gewidmeten Amtes das herrliche, bei solchem Anlaß mit besonderer Eindrucksgewalt zu Herzen dringende O bone Jesu von Palestrina. Mitwirkung der Rechtsuchenden an der Beschleunigung der Zivilprozesse. Die Umgestaltung des Zivilprozesses, insbesondere die nachdrücklich durchgeführte Beschleunigung des Verfahrens, verlangt die entsprechende Mitwirkung der rechtsuchenden Bevölkerung. Jeder Prozeßbeteiligte muß wissen, daß es auch in seinem eigenen Interesse unbedingt geboten ist, jede Verzögerung des Verfahrens zu vermeiden und dem Gericht alles erhebliche Vorbringen rechtzeitig, vollständig und wahrheitsgemäß mitzuteilen. Wer sich eines Prozeßbevollmächtigten, insbesondere wer sich eines Anwalts bedient, möge diesen rechtzeitig, nicht erst am letzten Tage, sondern sobald wie irgend möglich, unterrichten. Auf Vertagungen und Hinausziehen der Verfahren ist nicht mehr zu rechnen, und wer sein Vorbringen verspätet, läuft Gefahr, damit ausgeschlossen zu werden oder sonstige Prozeßnachteile zu erleiden. Ein Beteran von 1864 gestorben. Am Samstag verschied in Bonn im Alter von 91 Jahren der Kriegs= und Zollveteran Hauptzollamtsassistent Fahnenschreiber. Er hat die Feldzüge 1864, 66 und 1870=71 als Frontsoldat mitgemacht und eine schwere Verwundung davongetragen. Als gewissenhafter und treuer Beamter hat er dann sein Leben in den Dienst der Zollverwaltung gestellt. Es war ihm vergönnt, bis in sein hohes Lebensalter hinein sich eine seltene körperliche und geistige Frische zu wahren und den neuen Aufbruch der Nation noch zu erleben. Wegen Gleisarbeiten wird der Bahnübergang an der Lessingstraße für den gesamten Durchgangsverkehr vom 30. Januar bis 1. Februar gesperrt. Wir wollen jedem Kinde ein Beit schaffen! Winterhilfe ist Sozialismus der Tak. Vortrag, zu dem Universitätsprofessor Thorbecke über das Thema spricht: Deutsche Kulturarbeit am Kamerunberg. 9 Das durch das Ableben von Prof. Konrad Beyerle an der Universität München erledigte Ordinariat für deutsches Privatrecht, deutsches bürgerliches Recht, Handels= und Wechselrecht, deutsche Rechtsgeschichte und Einführung in die Rechtswissenschaft ist dem ordentlichen Professor Dr. Heinrich Mitteis in Heidelberg angeboten worden. Prof. Mitteis ist in Prag geboren und steht im 45. Lebensjahre. In Leipzig, Berlin und Bonn absolvierte er seine Studien und begann seine akademische Laufbahn im Jahre 1919 als Privatdozent in Halle. 1921 wurde Mitteis Ordinarius in Köln, von wo er 1924 nach Heidelberg als Nachfolger von Fehr übersiedelte. Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gehört Prof. Mitteis als ordentliches Mitglied an. * Das Forschungsinstitut für Internationales Pressewesen an der Universität Köln veranstaltet eine Reihe zeitungswissenschaftlicher Vorlesungen, die Direktor Hauptschriftleiter Schwaebe, Dr. Winkelnkemper und Dr. Schlüter abhalten werden. Zu diesen Vorlesungen, die im Hörsaal des Instituts stattfinden, haben alle interessierten Kreise Zutritt. im Kreise Bonn. Behörden störten sich herzlich wenig an die Ziegenhalter noch an den vegetierenden Kreisverband. Wohl war damals der jeweilige Landrat des Kreises Ehrenvorsitzender und besuchte auch die jährlich einmal stattfindende Versammlung, deren Vorsitz ein Direktor der landwirtschaftlichen Schule führte. Anregungen und Hinweisungen für Ziegenzucht wurden jedesmal genug gegeben. Der Zusammenschluß in dem Kreisverband war jedoch ein loses Gefüge, demgegenüber jeder Ortsverein wieder machte, was er wollte. Irgendeine Funktion durch den Verband gab es nicht, nicht einmal einen Austausch der Böcke unter den Vereinen. Wenn dies zufällig mal geschah, dann unter dem größten Mißtrauen. So kam es, daß sich nach kaum zehnjährigem Bestehen des Kreisverbandes die Vereine der Stadt Bonn wieder abtrennten und einen zweiten Verband für Bonn=Stadt bildeten.— So besteht heute noch ein Land= und Stadtverband Bonn. Wenn nun trotzdem sich eine leichte Besserung in der Ziegenzucht bemerkbar machte, so konnte dies nur insoweit gehen, als durch die Beschaffung fremdblütiger Böcke in gesundheitlicher Beziehung bei den Ziegen eine Besserung eintrat. Da die Vereine auf sich selbst angewiesen waren, mußte gespart werden. Wo anders sollte man aber sparen, als an den Böcken und deren Haltung. Die Vereine waren zufrieden, einen Bock zu haben, der ihren Tieren fremd war. Welche Nachkommen durch diese Böcke geboren wurden, welche Vererbung die Böcke in sich hatten, danach wurde in seltenen Fällen gesehen. Die Hauptsache war, man hatte einen fremden und billigen Bock. 12.00 Unterhaltungskonzert der Kapelle Mario Iseglio. 13.15 Zeit, Wetter, Nachrichten. 13.35—14.30 Mittagskonzert der SA=Standartenkapelle 40, Krefeld. 14.30—14.50 Bauernfunk. 16.30—17.15 Nachmittagskonzert. Musik. Feierstunde. 17.15—18.15 Nachmittagskonzert. Das ehemalige Städt. Orchester Remscheid. 18.15 Ahnen— Glaube— und Brauch um die Mondfinsternis. Karl Pétry: Schwarze Ungeheuer bedrohen den Mond. 18.30 Musik auf Schallplatten. 18.45 Wirtschaftsmeldungen. 21.00 Konzert. Dr. Wilhelm Buschkötter. 22.00 Zeit, Wetter, Nachrichten. 22.20 Die Bedeutung des Großen Berliner Reitturniers für die Pferdezucht und Reiterei. 22.40 Unterhaltungsmusik auf Schallplatten. 23.00 Unterhaltungskonzert. 124.00—.00 Nachtmusik auf Schallplatten. Aufruf an alle Musikkapellen und Tambourkorps. Alle Musikkapellen und Tambourkorps, die bereit sind, am Rosenmontagszug teilzunehmen, wollen umgehend an die Geschäftsstelle des„Vaterstädtischen Vereins zur Erhaltung und Förderung des Bonner Karnevals“ (Stadthaus) ihre Meldung schriftlich abgeben. Darin ist die Anzahl der Musiker anzugeben, ob Kostümierung vorhanden ist und ob sich die Kapelle evtl. in zwei kleinere Kapellen unterteilen läßt. Mündliche Vorsprache ist wegen der Ueberlastung der Geschäftsstelle unerwünscht. * Die Stadtsoldaten in der Beethovenhalle. In reichem, ja vielleicht in unerwartet reichem Maße war die Bonner Bürgerschaft dem Rufe der Bonner Stadtsoldaten zu ihrer Prunksitzung, die am Samstagabend in der festlich geschmückten Beethovenhalle stattfand, gefolgt. Von den Herrlichkeiten, die sich auf dem Podium zeigen sollten, was zunächst noch nichts zu sehen. Erst als von dem Narrenklatschen der Menge empfangen, das Korvs, an seiner Spitze der Kommandant Heinrich Mühlens mit dem Elferrat der befreundeten Großen Kölner Karnevalsgesellschaft und ihrem Präsidenten Fritz Maß. einmarschiert war, tat sich der Vorhang auf— und man war auf dem Marktplatz. Vorn riesengroß das Rathaus, daneben die alten schmalen Häuser und davor die jubelnde Menge der Stadtsoldaten, die nach ihrem Aufzug und nach der Vereidigung einiger Rekruten ihre traditionellen schönen Tänze darbot. Ein schönes Bild, die tanzenden Soldaten, davor der Offizier und das Mariechen. auf der anderen Seite der Koch, der neben den winkenden Fahnen des Korps seinen mächtigen Löffel im Takt auf= und abführte. Ein Bild. das den spontan einsetzenden Beifall verdiente. Nicht weniger die lebenden Bilder, die wie Stadtsoldat Schneider in seinem Prolog erklärte. einige Vertreter ausländischer Mächte mit deren besonderen Charaktereigenschaften darstellen sollten, die von Genf herübergekommen. plötzlich über Bonn das gefährliche Stadtsoldatenheer entdeckt hatten, und nun sofort zu seiner Entwaffung schreiten wollten. Nach der Begrüßung der Ehrengäste gings dann los gegen Griesgram— Schlag auf Schlag. Vom vergangenen Jahr, vom Völkerbund, dem ergiebigen Born für Karnevalsreden, berichtete in launiger Weise Fritz Vester.„Zum letzte Mol hat ihr met uns getag, zum letzte Mol mit uns de Aap gemaht!“, das waren die letzten Worte, die er den„ehrlichen“, Völkerfreunden in Genf zurief. Auch was ein Schuljunge(Schemuth) von seinen Schulerlebnissen, von Klassikern ganz besonderer Art, und von in Milch ertrunkenen. Fliegen zu erzählen wußte, ließ die rechte Karnevalsstimmung immer höher steigen, ebenso wie der Vortrag des„Dienstmannes“ Muß, der kleine Berufsgeheimnisse und=Erlehnisse zum Besten gab. Als Nachwuchs stellte sich Wallenfang u. Co., als„Hänneschen und Bestevade“ mit einigen hübschen Scherzen vor. Die„Waffenbrüderschaft“ der Bonner Stadtsoldaten und der Großen Kölner Karnevalsgesellschaft, die durch die Verleihung des Stadtsoldaten=Ordens an den Präsiedent der„Großen Kölner“ und die Verleihung der Ehrenratsherrschaft für den Korpskommandanten Mühlens auch sichtbar geschlossen wurde, bekräftigte die „Große Kölner" dadurch, daß sie zwei ihrer besten Redner,„Brambach und Genosse“ nannte sie das Programm, in die Bütt schickte. Wahrhaftig. es war ein Paar„janz Doove“, die beiden da, der Schüler und Es quietschte in der Straßenbalzn. Seit in Bonn der gestaffelte Fahrpreis eingeführt ist, kann man auch das Straßenbahnfahren als Vergnügen ansehen; denn es ist doch ganz interessant so mit 20 und mehr Kilometern durch die Straßen zu fahren. Und, sagen Sie das nicht, es gibt auch in Bonn immer was zu sehen. Gestern zum Beispiel, die Bahn wollte gerade auf dem Adolf Hitler=Platz abjahren, kam noch eine Frau angelaufen. Hochrot war ihr Kopf, in den Händen schwenkte sie Pakete und Paketchen, die sie im Inventurverkauf erworben hatte. Und hinter ihr her flog, im Rückenteil ihres Mantels befestigt, ein Katzenschwanz. Ein richtiggehender Katzenschwanz von einer, allem Anschein nach, fuchsigen Katze. Das kommt schon mal vor, daß man, besonders in lebhaftem Verkehr, wie ihn der Inventurverkauf immer mit sich bringt, etwas angehangen bekommt, aber sowas? und denken Sie, unten an dem Katzenschwanz hing noch ein kleines Stoffbeutelchen. Genau in unsere Bahn stieg die Frau ein. Sie ging zu einem Sitzplatz und setzte sich. Nein, sie wollte sich setzen; denn kaum berührte sie die Sitzbank, als ein langgezogener, schrecklich sämmerlich quietschender Ton durch den Wagen zog.„Huch!“ sprang die Frau auf und starrte auf die Bank. Aber es war nichts da. Na also. Sie setzte sich wieder. Und wieder ging es quititietsch und wieder sprang sie in die Höhe. Nun konnten wir uns nicht mehr halten, und in diesem Augenblick entdeckte die Frau ihr Anhängsel, riß es herunter und warf es von sich. Es flog in die Nähe der Wagentür. Etwas hübsches Junges trat in diesem Augenblick herein. Es wurde unsicher als es auf etwas weiches trat es sprang entsetzt zurück, als beim nächsten Schritt etwas ganz jämmerlich am Boden quietschte. Wir lachen wieder und auch die Frau, die das Anhängsel mitgebracht, lachte. Da lachte das junge Hübsche aber auch, und nun war es auf einmal, als ob die Sonne schien. Und draußen lief doch ein so trüber Wintertag an unserem Wagen vorbei. Niemand hat das Quietschbeutelchen fortgeworfen und wir haben auf der Fahrt noch so oft gelacht. Und das alles für 10 Pfennig. Ach, das Leben bietet ja soviel billigen Spaß. Man muß nur dabei sein. Deutscher Büro= und Behörden=Angestellten=Verband. Der Vorstand der Ortsgruppe Bonn hatte die Betriebsobmänner am Donnerstag zu einer Besprechung über die Aufstellung eines Bildungsplanes eingeladen. Der Bildungsplan soll— genügende Beteiligung vorausgesetzt— umfassen: Kurzschrift, Schreibmaschine, Deutsch, Rechnen, Englisch, Französisch, zwei Uebungsbüros(ein Rechtsanwalts= und ein Sparkassen=) und das jetzt so beliebte Schachspiel. Der Unkostenbeitrag soll sehr niedrig bemessen werden. Den jüngeren Kollegen bis 25 Jahre sowie den stellenlosen ist der Kursus für Kurzschrift und Schreibmaschine zur Pflicht gemacht. auch sein Lehrer, und wenn dann der Schüler seinen „Hundeaussatz“ vorlas und der Lehrer die entsprechenden Fragen stellte, dann wußte man nur nicht, wer der„Doovere“ war. Aber gut hatten sie ihre Sache gemacht, so gut, daß jedermann betrübt war, als der Schüler seine bekritzelte Schiefertasel und der Lehrer sein altersschwaches„Zeigestöckchen“ packte und sich beide unter stürmischen Zurufen von dem Orte ihres Tuns entfernten. Eine kleine Pause, dann marschierten wieder die Reihen der Stadtsoldaten ein, die Infanteristen mit blumengeschmückten Gewehren, die Kavalleristen sporenklirrend mit blankem Säbel. Der erste Vortrag, der nun stieg, war von der allen Bonner Karnevalisten aufs Beste bekannten Präsidentin der„Honigsmöhne“ Frau Cilla Zöller. Betrübend und schrecklich zugleich mußte es für jeden Mann gewesen sein, was sie da alles an Schlechtigkeiten, natürlich ausgerechnet des harmlosen männlichen Geschechts, ans Tageslicht gezerrt hatte.„Was ist flüssiger als Wasser?“ Wer sollte es bei dieser Abrechnung mit allem Männlichen anderes sein, als der Mann. Und natürlich er war es, denn die Antwort lautete:„Der Mann, denn er ist überflüssig“. Wie unrecht sie in Wirklichkeit hatte, wie in der Tat versöhnlich der Mann ist, zeigte sich in dem Beifall, bei dem besonders gerade die Männer nicht sparten. Ganz besondere Freude rief auch die „Moritat“ von Dietz und Co.“ hervor. Nur ein kleines Beispiel: Ein Bild,„Hätt der he nit viel Courasch?“ auf dessen Endreim dann vorzüglich der Text des folgenden Bildes paßte: Sitz der nit ob singem — Stohl? Zu viele waren es, als daß man sie alle hätte behalten könne.„Ene Knubbel(Kratz) folgte, ein„Kehrmännche(Bücheler) erzählte von seiner langjährigen Dienstzeit und dann kamen schon zu recht vorgerückter Zeit ein paar Straßensänger Schwaeppe, Greifenstein und Lambertz zu Wort, oder besser zu„Ton“. Dann war der offizielle Teil vorüber, die Tische wurden zusammengerückt und bald drehte sich Jung und Alt im fröhlichen Tanz. Was noch später folgte, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit. Nur ein kleiner Wink sei gegeben. Den meisten Besuchern wird eines der großen Bilder aus dem Leben der Stadtsoldaten nicht entgangen sein, auf dem„stolze Gestalten“ an Laternenpfählen und an Haustüren lehnen und auf dem allerliebste Kater aus allen Ecken und Winkeln hervorsehen. Karnevalistischer Sport-Abend in der Beethovenhalle. Auftreten des Zirkus„Eselini“. Kaum ist das Wochenende der Großveranstaltungen des Karnevals, da kommt schon wieder eine Ankündigung. Morgen, Dienstagabend, haben die Sportler ihre karnevalistische Veranstaltung in der Beethovenhalle, durchgeführt vom Zweckverband für Leibesübungen und veranstaltet vom„Vaterstädtischen Verein zur Erhaltung und Förderung des Bonner Karnevals“. Dieser karnevalistische Sport=Abend wird als Gala=Vorstellung des Zirkus„Eselini“ unter der Leitung des Zirkusdirektors Franz Gummersbach aufgezogen. Alle Mitwirkenden sind Mitglieder der Bonner Sport=Vereine, die ihre besten Darbietungen in den Dienst der Sache stellen werden. Es kann nicht zuviel verraten werden, da Jeder Ueberraschungen erwarten soll. Schon allein der Name Franz Gummersbach als Zirkusdirektor besagt geuug, um im Voraus bereits den Erfolg zu sichern. Dazu haben sich die Hauptmanager des Abends, Direktor Haberland und S. Pannes die allergrößte Mühe gegeben, eine wettgebende Werbung und ein sabelhaftes Programm durchzusetzen. Der Vorverkauf der Eintrittskarten ist ab heute im Städtischen Verkehrsamt in der Poststraße. Auch sind an der Abendkasse, morgen abend, noch genügend Karten zu haben. Die Veranstaltung findet vor Stublreiben, ohne Restauration, statt, sodaß sich also jeder den Besuch des karnevalistischen Sportabends erlauben kann. Jedem Betriebsobmann wurden Formulare mitgegeben, um sie an die Kollegen zu verteilen. Die. Kollegen werden gebeten, diese gewissenhaft ausgefüllt den Obleuten noch in diesem Monat zurückzureichen Reichsverband des Obst=, Gemüse- und Lebensmittelhandels. In der letzten General=Versammlung wurde der bisherige Führer Otto Schreck einstimmig wiedergewählt. Zu seinen Mitarbeitern bestimmte er die Kollegen Jahrmarkt als Kassenwart und Sam als Schriftwart. Es wurde noch ein erweiterter Vorstand von 12 Herren bestimmt, welche zweimal im Monat zusammenkommen und über berufsständische Fragen beraten sollen. Dem Kassenwart wurde Entlastung erteilt. Kollege Solf sprach über die Gründung der Ortsgruppe vor 14 Jahren und schilderte die segensreiche Arbeit in den Jahren des wirtschaftlichen Niederganges. Der Drogistenlehrling. Der Deutsche Drogisten=Verband schreibt: Um bei der Auswahl der als Drogistenlehrlinge einzustellenden jungen Leute Klarheit zu haben, müssen wir die Verbandsmitglieder verpflichten, als Vorbildung zur Zulassung als Drogistenlehrling nachstehende Richtlinien genau zu beachten: Zum Frühjahr 1934 sollen nur noch Lehrlinge eingestellt werden, die die Klasse 1 der Volks= oder Mittelschule mit dem Zeugnis „Gut"(in Rechnen und Deutsch) als Mindestzeugnis absolviert haben; die die Obertertia eines Gymnasiums, Realgymnasiums oder Oberrealschule, Reformgymnasiums absolviert haben mit dem Mindestzeugnis„Befriedigend"(in Deutsch und Mathematik). Ausnahmen (mit Note„Genügend“ in diesen Fächern) dürfen nur gemacht werden, wenn der Bewerber in Fleiß und Aufmerksamkeit als Mindestzeugnis„Gut“ aufweisen kann; Bewerber einer Mittel=, Bürger= oder höheren Schule mit Primareise oder Maturitas bzw. mit dem Abgangszeugnis aus einem zweijährigen Unterrichtsvollkursus an einer höheren Handelsschule sind ohne weiteres zuzulassen. Auf Mädchenschulen sind vorstehende Bestimmungen sinngemäß anzuwenden. Glaubt ein Lehrchef, aus besonderen Gründen von vorstehenden Richtlinien abgehen zu können, so soll die Entscheidung über die Brauchbarkeit des Lehrlings durch den zuständigen Fachlehrer getroffen werden. Marianische Jungfrauen=Rongregation St. Remigius. Montag, 29. Januar, nachmittags.30 Uhr im Stadtgarten Besprechung der Führerinnen des Tekanates Bonn. Rescrent: Diözesanpräses Schneider. Tienstag, 30. Januar, abends 8 Uhr, Lichtbildervortrag über Lourdes von Dr. Verweyen, Kapitelsaal. Donnerstag, 1. Februar, die allgemeine Mitgliederversammlung sällt wegen der Dienslag=Veranstaltung aus. Die Jung=Gruppe hat an diesem Tage rore Singstunde, die also in dieser Woche verlegt 44t. Vom Tchwarzen Trett. 29. Janngr 1934. Neues aus altel Wen. Religiöse Unruhen durch einen Negersanatiker. Im Verlauf religiöser Unruhen in der englischen ostafrikanischen Kolonie Kenya sind mehrere christliche Eingeborene getötet worden. Die Mörder sind Anhänger#ines Negerfanatikers, der göttliche Kräfte für sich in Euspruch nimmt und deshalb mit den getauften Eingeborenen in einen Konflikt geriet. Im ganzen wurden acht christliche Dorfbewohner getötet und 40 verwundet. Die roten Niagarafälle. Eine eigenartige Entdeckung haben die Anwohner und Besucher der berühmten Niagarafälle in der kanadischen Provinz Ontario(Amerika) gemacht. Seit einigen Tagen haben sich die Fälle, wohl infolge noch unbekannter Vorgänge im Oberlauf des Flusses, rot gefärbt. Die Verwandlung ging während der Nacht vor sich, und die Anwohner waren nicht schlecht verblüfft, als sie am Morgen sahen, daß sich die bisher grün und weiß schimmernden Fälle über Nacht blutrot gefärbt hatten. Selbstverständlich verbreitete sich die Nachricht von dieser merkwürdigen Erscheinung wie ein Lauffeuer, und seitdem werden die Niagarafälle täglich von vielen Hunderten Neugieriger besucht. Die Wissenschaft ist der Ansicht, daß diese Verfärbung der Fälle auf gewisse Bodenbestandteile zurückzuführen ist, die der Fluß in seinem Oberlauf losgerissen hat und mit sich führt. Das indische Trümmerfeld. Eine erschütternde Schilderung der indischen Erdbebenverheerungen in der Provinz Bihar wird von einem soeben aus Bihar zurückgekehrten Reisenden gegeben. Von der ganzen Stadt stehen nur noch zwei europäische Häuser; alle anderen sind eingestürzt oder so schwer mitgenommen, daß sie nicht mehr bewohnt werden können. Die gesamte Bevölkerung ist daher obdachlos. Auf einem Gebiet von über drei Quadratkilometer befindet sich nur noch ein riesiges Trümmerfeld von zerbrochenen Balken, verbogenen Eisenteilen und zerschmetterten Möbeln. Es ist sehr wahrscheinlich, daß man unter den Trümmern noch Hunderte von Leichen finden wird. Beinahe stündlich werden neue Todesopfer geborgen. Zu alledem kommt noch die Gefahr einer Choleraseuche, so daß bereits eine Isolierbaracke errichtet werden mußte. Große Bestürzung hat die Zerstörung der weltberühmten Denkmäler und Bauten in Nepal hervorgerufen. Auch hier werden täglich Hunderte von Leichen unter den Trümmern hervorgeholt. Der Maharadscha befindet sich zurzeit noch in seinem Jagdlager, da die Verbindungen mit der Residenzstadt unbenützbar sind. Landjäger von einem Verbrecher niedergeschossen. Am Samstag wurden auf der Straße bei Zemmer im Landkreise Trier von dem Landjägerbeamten Meusle ein Mann und eine Frau angehalten, die ihm verdächtig vorkamen und in das Stallgebäude eines in der Nähe liegenden Gutshofes zur Untersuchung geführt wurden. Als hier der=Beamte eine Wendung zum Fenster machte, um die Personalien aus den Papieren festzustellen, krachte plötzlich ein Schuß und der Landjäger sank, in den Rücken getroffen, nieder. Er hatte einen Lungensteckschuß erhalten und wurde in bewußtlosem Zustande aufgefunden, nachdem das verdächtige Paar geflohen war. Die sofort von der Landjägerei und der SA eingeleitete Verfolgung, die zunächst im Wald mit Hilfe eines Polizeihundes durchgeführt wurde, mußte in der Nähe von Schweich an der Mosel ergebnislos abgebrochen werden, da die Spur durch den Regen verwischt war. Es handelt sich bei dem Verdächtigen, wie aus den Papieren hervorgeht, um einen gewissen Scheer aus Altenkessel(Saar), der bereits erheblich vorbestraft ist. Man fand übrigens im Walde eine Decke und ein Kissen, die anscheinend von den beiden Landstreichern stammen. Auf ihr Konto dürfte auch eine Reihe von Einbrüchen kommen, die unlängst in verschiedenen Orten des Landkreises Trier verübt wurden. Wer Schwarzarbeit verrichtet, begeht Raub am Volksvermögen! Vom Fahrstuhl enthauptet. In einer Lederfabrik in Hirschberg ist ein 28 Jahre alter Maurer dadurch tödlich verunglückt, daß ein Fahrstuhl in dem Augenblick auf seinen Kopf drückte, als der Maurer von einem Fenster an seinem Arbeitsplatz aus in den Fahrstuhlschacht blicken wollte. Der Stoß des Fahrstuhls erfolgte mit so ungeheurer Wucht, daß dem armen Opfer der Kopf vom Rumpfe getrennt worden ist. 200 Jahre Schmiedehandwerk in einer Jamilie. Vor einigen Tagen legte in der Lehrschmiede für Hufbeschlag in Frankfurt a. M. der Schmied Ferdinand Schneider, Sohn des Schmiedemeisters Karl Schneider in Luckenbach im Oberwesterwald seine Meisterprüfung ab. Der junge Meister entstammt einer alten Handwerkerfamilie, in der nach der Familientradition sich das Schmiedehandwerk seit nachweislich ungefähr 200 Jahren vom Vater auf den Sohn vererbte. Von dem Ur=Ur=Urgroßvater Johann Heinrich Schneider findet sich im Sterberegister der Abtei Marienstatt neben dem Todesdatum(1784) der Vermerk:„... der vorher auch während einiger Jahre Schmied des Klosters war.“ Bei der im Dezember 1818 erfolgten Auflösung der Zünfte in Hachenburg wird der Ur=Urgroßvater Veter Schneider aus Heimborn, wo die Familie Schneider bis zum Jahre 1888 ansässig war, als Altmeister der Schmiedezunft genannt. Saarkinder fahren durch Deutschland. Dieser Tage traf in Breslau der zweite Transport von Saarkindern ein. Als der lange=Zug auf dem Hauptbahnhof hielt, fand der Jubel der Kinder kein Ende. Nach zweistündigem Aufenthalt, der der Erholung und Stärkung diente, wurden die Kinder nach ihren Bestimmungsorten in Schlesien weitergeleitet. Die Reichswehrkapellen spielten bei der Abfahrt der einzelnen Züge. Auf jeder Station, auf der die Kinder ausstiegen, wurden sie von den Kapellen der SA. der Hitler=Jugend sowie des Arbeitsdienstes empfangen. Landräte, Bürgermeister, Kreisleiter usw. hatten sich zur Begrüßung eingefunden. An allen Haltestellen wurden die Kinder mit Begeisterung empfangen und von ihren Pflegeeltern freudestrahlend in ihr neues Heim für kurze Zeit der Erholung gebracht. Revision im Maikowski-Prozeß. Wie die Justizpressestelle Berlin mitteilt, hat die Staatsanwaltschaft im Prozeß gegen die Mörder des Sturmführers Maikowski und des Polizeioberwachtmeisters Schaurig Revision eingelegt. Schreckenslzenen in einer Taubstummen=Anstalt. Fürchterliche Schreckensszenen spielten sich gestern abend in der Taubstummenanstalt Klausenburg ab. Aus unbekannten Gründen war in dem großen Gebäude ein Brand ausgebrochen, der sich mit rasender Schnelligkeit ausbreitete. Unter den Taubstummen entstand eine Panik, die sich in einer Art Massenwahnsinn äußerte. Die Insassen weigerten sich, das brennende Gebäude zu verlassen, so daß Militär und Gendarmerie aufgeboten werden mußten, denen es erst nach erbitterten Kämpfen mit den sich wie irrsinnig gebärdenden Kranken gelang, diese aus dem brennenden Gebäude zu entfernen. Kaum war der letzte Kranke in Sicherheit gebracht, stürzte das Dach ein, und das große Gebäude brannte restlos aus. Wie durch ein Wunder sind weder Verluste an Menschenleben, noch Verletzte zu beklagen. Der oberhessische Wildmörder. In den Waldungen der Gemeinde Obermörlen bei Friedberg wurde dieser Tage wieder ein Stück Wild gefunden, dem der Kopf fehlte. Man nimmt an, daß auch hier der bisher noch nicht ermittelte Wildräuber (Luchs?) an der Arbeit war. Erdbeben in Mexiko. Ganz Süd= und Mittelmexiko wurde am gestrigen Sonntagabend von einem Erdbeben erschüttert.„Die mexikanische Stadt Acapulco am Stillen Ozean hat schweren Schaden gelitten. Viele Häuser weisen große Sprünge auf. Angaben über Tote und Verletzte liegen noch nicht vor. Man glaubt jedoch, daß die Verlustliste recht umfangreich sein wird. Dzeanslug der Italiener. Unter Führung der beiden italienischen Sportflieger Lombardi und Mazzotti ist, wie aus Rom gemeldet wird, Samstagmorgen um 6,38 Uhr auf dem römischen Flugplatz Cento Celle das einmotorige(370 PS) Landflugzeug Savoia Marchetti Nr. 71 zu dem bereits angekündigten Flug nach Buenos Aires gestartet. Der Flug ist ein„Schnellpostflug“ und soll der Erforschung der Möglichkeiten eines regelmäßigen Postflugverkehrs zwischen Rom und Südamerika dienen. Als Zwischenlandungsplätze des auf dreieinhalb Tage bemessenen Flugs sind Dakar in Westafrika und Natal in Brasilien vorgesehen. Der„gelbe Fluß“ tritt über die User. Ueberschwemmungskatastrophe in Mittelchina.— 10000 Menschen in den Fluten umgekommen? Wie aus Schanghai gemeldet wird, ist der Hoangho, der„gelbe Fluß“, wieder über seine Ufer getreten und hat weite Gebiete, besonders in der Provinz Honan in Mittelchina überschwemmt. Soweit den bisher in Schanghai einlaufenden Nachrichten zu entnehmen ist, handelt es sich um eine Katastrophe größten Ausmaßes. Etwa 10000 Menschen sollen in den Fluten umgekommen sein oder den Tod des Erfrierens erlitten haben. Tausende von Menschen irren in den Ueberschwemmungsgebieten obdachlos umher. Die Rettungsarbeiten werden durch den Eisgang erschwert. Mehrere Boote, die mit Lebensmitteln, Kleidern und Medikamenten unterwegs waren und den Eingeschlossenen Hilfe bringen wollten, zerschellten an Eisschollen. Dabei kamen drei Retter ums Leben. Den nur spärlich eingehenden Berichten der Ortsbehörden ist zu entnehmen, daß die Katastrophe noch größere Ausmaße annehmen dürfte, da die Fluten immer noch in starkem Steigen begriffen sind. „gustaf nagel“ geht ins Ausland. Der bekannte„Wanderprediger und Tempelwächter“ von Arendsee in der Altmark, gustaf nagel, hat sich einen Auslandspaß beschafft und ist bis zum Frühjahr„auf reisen gegangen“. Im neuen Reich ist der Zustrom der Fremden, die seinen Tempel in Arendsee besuchen, stark Eine Mutter verbirgt ihren Sohn. Das Geheimnis des Spukhauses.— Die Polizei entdeckt einen Mörder. In einem kleinen Hause in Nashville im amerikanischen Staat Tennessee lebte seit Jahren eine Frau. Seit langem aber gehen über dieses Haus die sonderbarsten Gerüchte in der Nachbarschaft um; es heißt, es sei ein Spukhaus. In der Nacht sahen die Nachbarn oft ein flackerndes Licht in den Stuben und auf den Treppen. Man begann sich also vor dem Hause fürchten. Vor kurzem fand sich nun auf dem Polizeibüro von Nashoille ein Mann namens Lee ein, der in einer Familienangelegenheit sich mit allen Leuten dieses Namens in der Stadt in Verbindung setzen wollte und ihre Adresse erfragte. Auf der Post erfuhr er, daß bisweilen Briefe an einen gewissen Ernest Lee gelangten, unter der Adresse der Frau Youngblood, der Bewohnerin des Spukhauses. Auch diesen Mann beschloß der Fremde aufzusuchen. Aber als er an dem Hause klingelte und er die öffnende Bewohnerin nach dem Herrn Ernest Lee fragte, erklärte sie, er wohne nicht bei ihr. Erstaunt zog sich der Fremde zurück, sprach aber mit einigen Leuten über seinen mißglückten Versuch, den Mann zu sprechen. Nun wurden ihm alle die Geistergeschichten aufgetischt, die im Umlauf waren, und man einigte sich schließlich dahin, daß es vielleicht kein Geist sei, der das Haus unsicher mache, sondern daß die alte Frau einen Menschen verborgen halte. Es wurde beschlossen, eine polizeiliche Durchsuchung des Hauses vorzunehmen. Zunächst fand man keinerlei Anzeichen dafür, daß ein Mann sich hier aufhielt, aber dann beklopfte man die Wände des einen Zimmers und hatte, den Eindruck, daß sie hohl seien. Wirklich öffnete sich plötzlich eine Tür in der Täfelung, und der Gesuchte stand vor ihnen. Es zeigte sich, daß es der Sohn der Frau Youngblood war, den die Polizei seit neun Jahren gesucht hatte. Er hatte damals seine Frau ermordet, aber als man ihn verhaften wollte, war er plötzlich verschwunden. Jetzt stellte sich heraus, daß seine Mutter ihn die ganze Zeit sehr geschickt verborgen gehalten hatte, um ihn vor Strafe zu schützen. Der Rettungssprung auf die Lokomotive. Ein seltener Fall von Geistesgegenwart wird aus Bentheim berichtet. Ein Kraftwagenführer wollte unweit von Venlo einen ungeschützten Bahnübergang passieren, als er das Herannahen eines Zuges bemerkte. Da ein Halten nicht mehr möglich war, sprang er aus dem Fenster des Autos auf den Tender der Lokomotive. Das Auto wurde im gleichen Augenblick von der Maschine erfaßt und zertrümmert. Erst nach 200 Metern konnte der Zug zum Halten gebracht werden Der Kraftwagenführer war wie durch ein Wunder der Gefahr entronnen. zurückgegangen. Die Zeiten, wo gustaf nagel mit seiner „kristlich=sozialen mittelstands=folkspartei“ Eindruck machen konnte, sind vorbei. Zwei Bauern gehen mit Mistgabeln aufeinander los In dem auf dem Hunsrück gelegenen Dorf Mutterschid gerieten zwei Bauern in Meinungsverschiedenheiten, in deren Verlauf sie mit Mistgabeln aufeinander losgingen. Einer von ihnen wurde erheblich verletzt und mußte mit mehreren Stichen in ein Krankenhaus gebracht werden. Sein Zustand ist hoffnungslos. Köln ehrt das Alter. Die Stadtverwaltung Köln läßt schon seit längerer Zeit den Eheleuten, die ihre goldene Hochzeit feiern, mit einem Glückwunschschreiben eine Ehrengabe, und zwar im Bedürftigkeitsfalle 50 Mark, andernfalls eine Weinspende, überreichen. Außerdem erhalten die90=, 95= und 100jährigen enie Ehrengabe. Der Ersatzbrummer. Wie aus Leipzig berichtet wird, wollte dort ein zu einer kleinen Gefängnisstrafe verurteilter Bürobote diese Strafe durch seinen Freund— gewissermaßen als „Ersatzbrummer“,— absitzen lassen. Die Gefängnisverwaltung ging aber nicht auf den Leim, der„echte Brummer“ wurde aufgegriffen und ebenfalls ins Kittchen gebracht. Auf Grund seines falschen Eintrages in die Gefängnislisten ist der menschenfreundliche Ersatzbrummer jetzt wegen Begünstigung und Urkundenfälschung zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt worden. Geteiltes Brummen ist doppeltes Brummen. * Auf dem Felde erfroren. Seit Anfang voriger Woche wurde ein etwa 76 Jahre alter Mann aus Hermeskeil vermißt. Alle Suche nach ihm, an der sich die Bevölkerung des Ortes sowie der Nachbardörfer beteiligte, blieb ohne Erfolg. Die Leiche des alten Mannes wurde endlich aufgefunden, als ein Junge, der im Gestrüpp Holz schlagen wollte, sie dort entdeckte. Der Greis scheint in geistiger Umnachtung in den letzten Tagen umhergeirrt und auf dem Felde erfroren zu sein, da auf den Hunsrückhöhen bis zu 9 Grad * Eine 16 Pfund schwere Trappe. Eine seltene Jagdbeute konnte von einer Treibjagd, die in der Gemarkung Kirf im Hochwald veranstaltet wurde, ein Jäger heimbringen. Mit einem Schuß erlegte er eine durchziehende Trappe im Gewicht von 16 Pfund. Diese Jagdbeute ist deshalb so bemerkenswert, weil die Trappe ein Laufvogel ist, dessen Heimat die Rohr= und Sumpfgebiete des Nordens und Ostens sind. Verschiedentlich trifft man auch Trappen im oberbaherischen Voralpenland an. Dort ist der Vogel unter Naturschutz gestellt. Im Hunsrück und in der Eifel ist die Trappe ein äußerst seltener Wandergast. Kanlerab=VPeirnann. „Der liebe Gott weiß alles,“ sagte er,„aber was in der Wurst ist, das weiß er nicht... Hier meint ich natürlich nur die Suppe!“ „Wer sind Sie? Wie kommen Sie hier rein? Was wollen Sie?“ „Junger Mann, nichts mit Hast, außer Flöhefangen!“ erwiderte der Fremde.„Eins nach dem andern!“ Zwei Jungen sahen zur Tür herein. „Wie'n Räuber sieht er ja nicht aus“, flüsterte der eine. „Ja, gerade das sind die schlimmsten.“ Der im Sportmantel sah sich um.„Mein Sohn,“ sagte er, ruft mir mal euren Führer her. Werde die Diensteinteilung für diese Nacht feststellen.“ Die Jungen begriffen ihn noch nicht. Aber draußen hallte es schon nach allen Seiten hin durch den Wald:„Harald, Harald! Hier is einer! Hier is'n Kerl!“ Da lief ein größerer Junge den Hang hinab, daß ihm die seuchten Tannenzweige um die Ohren schlugen. „Na,“ fragte er,„was is?“ Der Fremde sah sofort, daß er zwei Sterne auf den Achselklappen hatte.„Scharführer? Heil Hitler!“ „Der will die Diensteinteilung für uns machen!“ rief einer der Jungen.„Hahaha! Harald, der!“ „Maul halten!“, fuhr ihn der Scharführer an, dann reichte er dem Fremden gleich die Hand:„Also von Oberleutnant Wachendorff? Darf ich um Ausweis bitten?“ „Habe keinen, mein Engel,— bin der Chauffeur des Kommissars.“ „Danke, genügt,— war so vereinbart.“ Es war das erstemal, daß Fritz mit der Hitlerjugend zu tun hatte.„Mensch,“ sagte er,„das geht ja klipp, klapp, korrekt... Besser kann es bei uns in der SA auch nicht sein...“ Harald, der Scharführer, lachte. Fritz klopfte ihm auf die Schulter. „Ihr werdet noch ans Schwitzen kommen, Herrschaften.“ „Hat uns der Kommissar schon leise weinend angedroht. Aber was machen wir uns draus? Der KomEin Eifelroman(14 von Wilhelm Matthiessen. Verlag: Pressebüro„Durchbruch“ in Bonn. missar hat vom Bannführer die beste Schar von der besten Gefolgschaft angefordert. Da lassen wir uns doch nicht lumpen!“ Die anderen Jungens verstanden wohl die Worte, aber nicht den Sinn. Was hatte hier ein Kommissar zu tun? Der Gefolgschaftsführer hatte einfach für Haralds Schar als Dienst angesetzt: eine Woche Waldlager mit Geländespiel. Was ging die Polizei das an? „Himmelherrgott!“ schrie da plötzlich einer und sprang wie von einer Schlange gebissen in die Küche, verschwand in Qualm und Gestank, der in dicken Wolken aus der Blockhaustür zog. „Das Essen ist angebrannt!“ Der Scharführer sah plötzlich ziemlich hilflos aus. „Sofort in einen anderen Kessel abschütten!“ krähte ein kleiner Junge. Aber Fritz sagte:„Dankt dem lieben Gott, er hat nochmal Einsehen mit euch gehabt... Dieser Schlangenfraß.“ „Und wir haben so einen Hunger!“ rief einer. „Ach wo!“ lachte Fritz.„Weint nicht um die schöne Suppe. Der Hunger treibt einem sogar Bratwürste rein,— hat jener Bauer gesagt.“ „Halb so wild,“ sagte Harald,„wir essen einfach Butterbrote!“ „Davon krepieren die besten Gäule! Jungens, zwei Mann rauf, neues Wasser holen. Macht den Kessel mit Sand rein! Und zwei Mann runter, wo der Waldweg von der Straße abbiegt, da liegt mein Rad! Hinter dem Haselbusch im dürren Farn. Bringt den Rucksack mit vom Gepäckträger! Dann will mal ich euch 'n Mittagessen machen.“ Die Jungens fegten davon. „Leider ist es inzwischen schon Nachmittag geworden,“ sagte Harald. „Schadet nichts!“ „Wie ist es denn mit der Diensteinteilung?“ fragte der Führer. „Damit hats Zeit, Harald. Mir kannst du wohl weglaufen, aber unserem Herrgott nicht, hat der Bauer gesagt, da rannte ihm die Sau fort. Und der Schweine: hund, den wir suchen, den läßt der liebe Gott nicht fort. Den fischen hoffentlich sogar wir selber. Ah, da kommen sie schon!“ Der Rucksack war reichlich schwer, den die zwei Jungen heranschleppten. Droben aber, unter den Tannen her, kamen sie schon mit dem Wasserkessel. „Merkt euch also die Stelle, wo das Rad lag!“ sagte Fritz,„da werde ich es immer hinlegen, wenn ich komme. Nun, Harald, die Fahne ins Haus! Die Wache muß mithören. Nur zwei Mann laß noch draußen, sollen vor und hinter dem Haus patrouillieren. Es könnte uns irgendwo so ein Lump belauschen. Jetzt das Wasser aufs Feuer. Ein anständiges Essen bring ich noch zustande!“ Bald saßen sie denn zu fünfundzwanzig um den Tisch herum, und Fritz fing an, seinen Rucksack auszupacken. Zuerst zog er eine Zweipfundtüte heraus. „Das ist feine Gerste, Kinder, die kommt hier hinein, aber erst, wenn das Wasser kocht.“ Gleich sprangen wieder zweie lan den Herd und schoben neue Holzklötze hinein. Es bullerte im Kamin, und der Wind sauste um das Haus. „Also, Kinder," begann Fritz, sie horchten auf. „Ihr habt da noch’ne Bütte Wasser.“ „Ich dachte, du hättest wunder was gesagt,“ rief ein ganz Kleiner. Fritz klappte sein Taschenmesser auf, griff in den Rucksack und schüttete einen Haufen Kartoffeln auf den Tisch. „Bitte schälen, Herrschaften, ich mache den glorreichen Anfang! Wer ein Messer hat, schäle mit. Morgen gibts neue!“ Ein Dutzend Messer zückten die Jungens, und von Fritzens dicker Kartoffel fiel schon die Schale in langen Spiralen ab. „Meine Herren!“ sagte er.„ich will euch nun ein bißchen einweihen. Ihr seid hier nicht das fünfte Rad am Wagen, und es wird euch nicht so gehen wie jenem Fuchs. Auch etwas, sagte der und leckte die Hühnerleiter ab. Bitte, mein Sohn, mach nicht so dicke Schalen!“ „Nun komm doch mal zur Sache, du SA=Knoten!“ rief Harald. „Eins nach dem andern,“ sagte der Bauer. erst die Pfeise und dann die Kuh aus dem Graben! Kinder, wir haben ja schon einen Haufen Kartoffeln! In der Bütte abspülen, klitzeklein schneiden und dann„rin ins Wasser!" Ein rasches Hin= und Hertrampeln, und dann wars wieder ruhig im Häuschen. Alle saßen und standen sie um den Tisch. „So, Herrschaften“ sagte Fritz ganz ernst,„jetzt reden wir mal sachlich. Also: ihr habt gelesen, daß unser Kamerad, der Oberförster ermordet worden ist. Jetzt sollt ihr uns helfen, den Mörder an den Galgen zu liefern.“ Die Jungens sprangen auf. „An den höchsten Baum hängen wir ihn!“ rief einer. „Wir ersäufen ihn im Sumpf.“ „Wir graben ihn in einen Ameisenhaufen ein!“ „Ruhe!“ befahl der Scharführer. „Holla, das Wasser kocht!“ rief Fritz,„ihr habt aber verdammt eingeheizt! Da könnte man ja einen Bullen drin kochen! Bitte, hier,— die Gerste'rein! So! Fertig!— Und nun, daß ihrs jetzt alle wißt: der Kriminalkommissar hat euch durch den Bannführer angefordert. Das weiß der Baron natürlich nicht, geht ihn auch nichts an. Jedenfalls war er mit eurem Kommen einverstanden.“ Nun nahm er einen Rotstift aus der Westentasche. „Bitte die Karte!" Der Scharführer breitete sie vor ihm aus. Fritz setzte sich und zog eine Anzahl von feinen roten Linien, bald Waldwegen entlang, bald längs Landstraße.„Hier diese Wege habt ihr zu bewac Alle Augen sahen in die Karte. Auf Stühle, Bänke und Schemel waren die Jungen gestiegen. „Seht ihr, es geht beinahe bis zur Grenze. Links habt ihr also Verbindung mit den Zollbeamten. Losung ist... Scharführer?“ „Galgen und Beil!“ Der Wind schlug die Türe zu, daß die Hütte in allen Fugen zitterte. „Gut! Werde es den Grenzern telefonieren. Galgen und Beil. Also ihr paßt auf, ob Autos oder Radfahrer von der Grenze herkommen oder auf die Grenze zugehen. Das heißt, nicht auf alle! Hier hab ich die Wege angekreidet. Von wo gehen Sie aus?“ „Vom Schloß!“ sagte der Führer sofort. Seite 9. Nr. 14 843. Genoval=Anzeiger für Vonn und Amgegend 29. Jonuar 1934. Hitler=Jugend und 30. Januar. So wie es der Führer verlangt, wird die HitlerJugend den Jahrestag der Machtübernahme durch Adolf Hitler begehen im Dienst am Volke. In diesem Falle stellt sie sich dem Kampf zur Volksgesundheit zur Verfügung. Sie hat den Vertrieb des Heftes„Gesunde Eltern, gesunde Kinder" übernommen. Am 30. Januar wird der Straßenverkauf dieser Schrift durch die Gefolgschaften bezw. Fähnlein schlagartig einsetzen. Joder Hitlerjunge und auch jeder Führer wird sich daran beteiligen. Alle Vereine, Krankenkassen und Versicherungsgesellschaften werden entsprechend der Anzahl der dort geführten Mitglieder herangezogen. Der Verkauf darf sich nur bis abends 20 Uhr erstrecken, mit Ausnahme der Veranstaltungen der NSDAP und deren Unterorganisationen. Jeder möge sich die wertvolle Schrift beschaffen und so auch beitragen zu dem Hilfswerk, das sich die Hitlerjugend für den historischen 30. Januar ausersehen hat. Unser österreichischer Berichterstatter drahtet: Am Vorabend des 24. Januar 1934 wurden im Bereich des Bundeslandes Oberösterreich von der HitlerJugend an sämtlichen Kriegerdenkmälern Kränze niedergelegt, deren Schleifen die Aufschrift„Trotz Verbot — Herbert Norkus treu!" trugen. Die oberösterreichische Hitlerjugend hat dadurch unsern gefallenen Kameraden geehrt und gleichzeitig ihren Willen gegen den Terror des Systems zu kämpfen, kundgetan. Das Obergebiet West teilt mit: Gedenkfeier am Grabe Erich Niejahrs in Köln. Am 24. Januar, dem Tage der ermordeten Hitlerjungen, versammelten sich mehr als 3000 Hitlerjungen und Mädel mit 150 Fahnen am Grabe Erich Niejahrs in Köln, der am 5. Oktober 32, infolge der ihm von Kommunisten beigebrachten Verletzungen verstarb. Nach ehrenden Worten des Bannführers Bornemann gab eine Kranzspende des Oberbanns 1 sichtbaren Ausdruck von dem Danke der Kölner Hitler=Jugend. Martin Sauer verschied am Samstag nach kurzem Krankenlager im Alter von 72 Jahren. Der Verstorbene war in den 70er Jahren nach Bonn gekommen und hatte sich dann als Droschkenkutscher selbständig gemacht. Er vergrößerte sein Unternehmen, indem er vor Jahren auch die Autovermietung aufnahm, bis zu seinem heutigen Umfang. Sauer, der vor allem auch ein Freund des Liedes war, wirkte in vielen Gesangvereinen. U. a. ist er Mitgründer des Elisabeth=Kirchenchors. Dem.=.=V.„Apollo“ gohörte er als eines der ältesten Mitglieder an. Gärtnereibesitzer J. Werner f. Am Sonntagmorgen starb in Beuel der weitbekannte Gärtnereibesitzer Friedrich Werner im Alter von 62 Jahren. Der Verstorbene hatte sich nicht nur in Beuel als hervorragender Blumenzüchter einen Namen gemacht, sondern er hatte auch in Kreisen der deutschen Gärtner eine hervorragende Stellung. Längere Zeit war er der Führer des Reichsverbandes des Deutschen Gartenbaues. In dieser Eigenschaft war er auch Mitglied des deutschen Wirtschaftsrats und auf internationalen Konferenzen mit der Wortführung der deutschen Belange beauftragt. Seine Dahlienkultur besitzt internationalen Ruf, Besondere Verdienste erwarb er sich auch durch seine längere Mitgliedschaft im früheren und auch im neueren Beueler Gemeinderat." Der deutsche Gartenbau verliert in ihm eine Kraft, und einen treuen Führer, der so leicht nicht ersetzt werden kann. Betrüger an den Pranger! Zu der Gewährung von Reichszuschüssen für Instandsetzungen und Umbauten sowie von Reichsbaudarlehen zur Errichtung von Eigenheimen weist der Regierungspräsident auf die Bestimmung hin, daß bei betrügerischen Angaben die Bewilligung eines Zuschusses nicht zulässig ist, daß auch trotz Erteilung eines Vorbescheides eine Auszahlung nicht erfolgen darf, daß ein ausgezahlter Zuschuß zurückzufordern ist, daß eine strafrechtliche Verfolgung herbeigeführt werben muß und daß daneben auch andere Maßnahmen, wie z. B. öffentliche Bekanntgabe der Namen der Beteiligten geeignet sein dürften, von Betrugsversuchen abzuschrecken. Da diesen Bestimmungen des Reichsardeitoministers von den betreffenden Gemeinden nicht immer bei derartigen Betrugsfällen mit der gebotenen Schärfe Rechnung getragen wird, ist jetzt von der Regierung eine Anweisung an die Gemeinden und Gemeindeverbände ergangen, nach der sofort nach Feststellung eines versuchten oder vollendeten Betruges gegen die Betreffenden ohne Ansehen der Person eingeschritten wird und auch sofort eine Bekanntmachung in der Presse erfolgen muß. Nur durch allerschärfste Maßnahmen gegen derartige Personen, die aus Eigennutz die Interessen der Volksgesamtheit schädigen und die Auswirkung der Maßnahmen der Reichsregierung sabotieren und durch sofortige Bekanntmachung der ergriffenen Maßnahmen kann eine abschreckende Wirkung erzielt werden. Darüber hinaus behält sich der Regierungspräsident vor, in allen Fällen, in denen eine schlechte unsorgfältige Ausführung der mit öffentlichen Mitteln bezuschußten Arbeiten festgestellt wird, die dabei Beteiligten in Zukunft von allen mit öffentlichen Mitteln unterstützten Arbeiten, auszuschließen. In erster Linie kommen hierbei die Reichszuschüsse für Instandsetzungen und Umbauten, daneben aber auch die Reichsbaudarlehen zur Errichtung von Eigenheimen und ferner die Anträge auf Uebernahme von Reichsbürgschaften in Betracht. Der Feierabend für die Opfer der Arbeit. Das gewaltige Werk„Kraft durch Freude“ ist der Dank des Führers und der Deutschen Arbeitsfront an die deutsche Arbeiterschaft für ihre vorbildliche Haltung am 12. Dezember 1933. Auch den im Gesamtverband deutscher Arbeitsopfer e. V. vereinigten Opfern der Arbeit gilt dieser Dank, wie dies der Führer Adolf Hitler am 1. Mai 1933 ausdrücklich betonte und noch am 14. Dezember 1933 einer Abordnung der Arbeitsopfer gegenüber zum Ausdruck brachte. Die RS=Frauenschaft, die NS=Volkswohlfahrt, die Hitler=Jugend, die Musikzüge der SA, der SS und des Stahlhelms und der RS=Kampfbund für deutsche Kultur haben dann auch durch die verschiedensten Veranstaltungen den Arbeitsopfern eine Verschönerung ihres wohlverdienten Lebensabends gebracht. Leider zeigten die Erfahrungen, daß es den Opfern der Arbeit nicht immer möglich war. diesen Veranstaltungen geschlossen beizuwohnen. In den Großstädten spielten Entfernung und Zeitpunkt der Veranstaltungen eine Rolle. Die Opfer der Arbeit, Invaliden und alte gebrechliche Leute, können größere Strecken nicht mehr zurücklegen, auch entstehen durch die Benutzung der Beförderungsmittel Kosten, die nur schwer oder gar nicht aufzubringen sind. Schließlich sind die Abendstunden für Darbietungen ungeeignet, da das Alter früh ermüdet und den Heimweg in der Nacht scheut. Der Reichsverbandsführer des Gesamtverbandes deutscher Arbeitsopfer e.., Pg. Ebeling, wird daher im Rahmen seiner Organisation und in engster Anlehnung an das Werk„Kraft durch Freude“ eine besondere Feierabend=Organisation für die Opfer der Arbeit schaffen, deren Veranstaltungen mit dem erforderlichen Talt der Eigenart und der Piyche der Alten angepaßt sein sollen.“ Neden Film=, Theaterund Musikvorträgen werden auch die verbandseigenen Heime mit rund 300 Betten jährlich 5000 Arbeitsopfern lostenfreien Erholungsaufenthalt bieten. An der Spitze des Gesamtverbandes deutscher Arbeitsopfer e. V. stehen Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung und Träger ihrer Weltanschauung, die sich in Treue und Dienst am Volke erschöpft. Den alten und gebrechlichen Volksgenossen, den hilfsbedürftigen Eltern und Großeltern unserer jungen nationalen Kämpfer dienen und ihnen den wohlverdienten Feierabend nach einem Leben von Mühe und Arbeit gestalten zu dürfen, ist eine hohe Aufgabe, deren sich die Amtswalter des Gesamtverbandes deutscher Arbeitsopfer würdig erweisen werden. Dom Bennsche Höstenorue. Sitzung des kath. Gesellenvereins Vonn. Was da am Sonntagabend den Besuchern der ersten karnevalistischen Sitzung des Katholischen Gesellenvereins im Kolpinghause geboten wurde, waren wiederum gute Leistungen, wie man sie bei den Gesellen gewohnt ist. Besonders die Volkstümlichkeit prägte sich hier unter der Leitung des Schultheißen Paul Pieler und seiner einsatzbereiten Getreuen besonders aus. Der ausverkaufte Saal war sehr schön ausgeschmückt. In leuchtenden Buchstaben prangte der rheinische Karnevalsparagraph:„§ 11". Das Programm war ausgezeichnet Wenn man bedenkt, daß hier keine„fremden Kanonen“ mitwirkten, sondern das Programm von Gesellen des Vereins selbst bestritten wurde, so muß man wahrhaftig erstannt sein über das Geschick, das die Gesellen hier an den Tag legten. Nach dem Einzug des Schöppenrats ehrte man zunächst den Präses, der sich verdient gemacht um die Entwiclung des Vereins. Hans Commer brachte mit seinem Protokoll gute Stimmung, die denn auch den ganzen Abend anhielt. Es folgten Gesangvorträge, zwei Büttvorträge: Der Autoweltreisende und Die Mondraketenfahrt. Nicht zu vergessen das=JägerOrchester und die drei Zirkus=Clowns. Auch der Schöppenrat mußte in der„Mondfahrt" allerlei über sich selbst hören. Im zweiten Teil kamen die Damen zu ihrem Recht. Jedoch mußten auch sie im Damengruß manches hinnehmen. Dafür beglückten sie die Anwesenden mit einem reizend gesungenen Terzett Alt und Jung. Oberlehrer Math. Rech, ebenfalls ein verdienter Mann des Vereins, wurde besonders geehrt, wofür er denn auch Witze, besonders Schulaufsätze, die ihm in seiner Praxis zu Ohren gekommen waren, erzählte. Es folgten zwei Couplets, ein Büttvortrag, Gesangvorträge und ein Zwiegespräch, die meisterhaft von den Gesellen vorgetragen wurden. Zur Belohnung für ihre Vorträge etc. erhielten die Mitwirkenden einen großen Orden an gelbrotem Bande, und dazu noch einen kräftigen Schluck aus dem Pokal. Alles in Allem: Der Abend war ein voller Erfolg. Karneval— überall. Nicht nur in den karnevalistischen Sitzungen mit den beliebten„Büttreden“, die gestern und am Samstag in Bonn in großer Anzahl stattfanden, machte sich der näherrückende Karneval bemerkbar, recht viele Gesellschaften hatten auch schon Bälle veranstaltet, auf denen es überall recht lebhaft und fröhlich zuging. So fanden sich am Samstagabend im Königshof die ausländischen Studenten mit ihren deutschen Kommilitonen und der Bonner Bürgerschaft auf dem„Kostümfest der Nationen“, so veranstaltete der Schlesierverein in der Lese einen außerordentlich lustigen Maskenball, so hielt der Bäcker.=.=V. am Samstagabend im Dreikaisersaal sein traditionelles Maskentreiben ab. Ueberall war die gleiche Fröhlichkeit, überall die gleiche ausgelassene Karnevalsstimmung. Und wenn am nächsten Tag der Schädel noch so brummte und die Beine von dem vielen Tanzen noch so schmerzten, schön wars doch. * Du kannst nicht zum Kostümfest gehn, eh' die Vier Sieben Dich gesehn zur Kasse drum im Riesenschritt, nimm Geld für die Vier Sieben mit. Dann kannst Du auch mit frohem Herzen tanzen, lachen, singen, scherzen. Gemeint ist natürlich Konto Nr. 7777 des WIW an der Städt. Sparkasse zu Bonn. Taeschronik. Zusammenstoß mit Sachschaden. Gestern nachmittag stießen in der Martinstraße zwei Personenautos in dem Augenblick zusammen, als auch eine Pferdedroschke die Unfallstelle passierte. Zum Glück wurde der Pferdowagen nicht in den Unfall hereingerissen, aber einer der beiden Kraftwagen wurde so schwer beschädigt, daß er sich nicht mehr selbst fortbewegen konnte, sondern abgeschleppt werden mußte. Lies und rate! Suchbild. Wo ist der Führer des Segelbootes? Silbenrätsel. a— an— be— bend— chi— chi— dak— den e— er— fisch— ge— gen— gis— 1— ill— im kirch— land— les— li— li— lo— löb— lun me— me— mel— na— na— ni— nin— nis nor— 0— 6— ris— sau— schell— stoi— ta thek— tol— ty— wa. Aus vorstehenden 45 Silben sind 19 Wörter zu bilden, deren Anfangs= und Endbuchstaben, beide von oben nach unten gelesen, den Anfang eines bekannten Thüringer Volksliedes ergeben. Die einzelnen Wörter bedeuten: 1. Tageszeit, 2. asiatisches Reich, 3. Teil von England, 4. Schwertlilie, 5. Prophet, 6. Stadt im Elsaß, 7. Teil von Westfalen, 8. russischer Dichter, 9. Fisch, 10. ostdeutscher Fluß, 11. Berg in Mittelgriechenland, 12. Versprechen, 13. Fremdwort für Wohnung, 14. Biene, 15. Fiebermittel, 16. Sammlung geschnittener Steine, 17. Mädchenname, 18. Stadt in Ostfviesland, 19. altes Geschlecht.(ch= 1 Buchstabe.) Wortrütsel. Er springt vergnügt im Feld herum, Sie steht auf einem Beine stumm, Kohl ist und Klee sein Leidgericht, Das ihre Oel und anderes nicht. Ihm brennt der Jäger auf den... Sie steht im Zimmer und......! Auflösung der Rätsel aus unserer SamstagsRummer: Bilderrätsel: Was die AujuöckKeA assiK 81, mch Bilderrätsel: Was die Augen nicht seh'n, bekümmert das Herz nicht. Silbenrätsel: 1. Deutschland, 2. Emma, 3. Nowdy, 1. Klabautermann, 5. Rose, 6. Ulster, 7. Giebel, 8. Gurke, 9. Ebbe, 10. Heine, 11. Testament, 12. Sieben, 13. Ohrring, 14. Leber, 15. Aargau, 16. Neiße, 17. Gokkel(Gockel), 18. Echo, 19. Zither. Der Krug geht so lange zum Wasser bis er bricht. * Tüchtiges selbständiges Maochen welches zu Hause schlafen kann, für alle Hausarbeit(keine Wasche) sof. gesucht. Boungasse 3.(1 Mädchen für kl. Landwirtschaft u. Bäckerei gesucht. Melten Bedingung. W. Steinfräßzer, Bombach, 1) Post Aggerauel üb. Siegburg. Derf. Mädchen gesucht im Kochen u. in all. Hausarb. erf., m. at. Empf., zu 4 Pers. All. 25—30 J. Rodenkirchen Rh., Kaiserstr. 9.(1 Suche für sofort einen zuverl. Ackerknecht iyn nach Uebereinkunft.(1 Oberwinter a. Rh. 172. Für eine gutgehende bürgerliche Wirtschaft mit guter Kegelbahn wird ein tüchtiges tautionsfähiges Wirte=Ehepaar gesucht. Oiserten unter E. 321 an die Erpedition. Aa vermirten abgeschl. Elagen=Wohnung. Stadtzentr., 4.,., eingeb. Bad. Heiz., durch W. A. Mandt Wohnungsnachweis, nur Bahnhofstraße 22, 1. Eig. Mädchen mit langjähr. Zeugn., erfahren in Küche u. Hausarbeit, sucht Stelle. Off. u. 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Ramigiusstraße—11. 26. Jgnner 1934. Nr. 14 845. Seite 7. Brieskasten. St. Frage: Ich habe mich 1890 in Sachsen verheiratet. Dort waren, wie auch in meiner Heimat Tiniesten, damals die Gesetze so: bei der Verheiratung einer Tochter spendeten die Eltern außer der Wäscheausstattung auch die Wohnungseinrichtung. Ich habe nun mit meiner Frau 43 Jahre in Frieden gelebt, keines von uns beiden hat jemals etwas geäußert, wem die Möbel nach dem Ableben des einen oder anderen gehören sollen. Meine Frau ist nun im vorigen Jahr gestorden und ich habe jetzt meine jüngste unverheiratete Tochter bei mir, die mir den Haushalt besorgt. Die Tochter behauptet nun, die Wohnungseinrichtung, Mödel usw. gehöre ihr, die Mutter habe ihr die Sachen versprochen. Wem gehören nun die Sachen? Was kann ich mit den Mödeln, der Wäsche usw. macden, wenn ich den Haushalt verkleinern und zu keiner verbetrateten Tochter oder zu fremden Leuten ziehe? Es sind außer der Tochter, die mir nun den Haushalt führt, noch zwei weitere Kinder vorhanden.— Antwort: Ihre Frau ist, da sie kein Testament hinterlassen hat, zu einem Viertel von Ihnen und zu drei Vierteln von den Kindern beerbt worden. Sie leben also mit Ihren Kindern in Erbengemeinschaft. Jeder Beteiligte kann jederzeit die Auseinandersetzung verlangen. Die Auseinandersetzung geschieht, wenn über die Teilung in natur eine Einigung nicht erzielt wird, durch öffentliche Versteigerung der Gegenstände und Teilung des Erlöses. Leser seit 1912. Die Sprechstunden der Zahnklinik sind von —12 und—4 Uhr, Samstags nur vormittags. Tragen Sie Ihren Wunsch vor, man wird Ihnen sicherlich entgegenkommen. Achtung. Frage: Habe vor eineinhald Jahren semanden Geld geliehen unter der Bedingung der Rückckzahlung bei vierwöchentlicher Kündigung. Nun din ich seit einem halden Jahr arbeitslos und kann trotz aller Mahnungen nicht mein Geld zurückbekommen. Wie kann ich den Schuldner, der zur Rückgabe des Geldes in der Lage ist, zwingen, seinen Verpflichtungen nachzukommen?— Antwort: Es wird Ionen nichts anderes übrig bleiben, als den Schuldner auf Rückzahlung zu verklagen und auf Grund des erwirkten Urteils die Zwangsvollstreckung zu betreiden. Heute morgen entschlief sanft nech kurzer schwerer Krankheit, mein geliebter Bruder, unser guter Onkel, Schwager, Enkel und Neffe Dipl.-Ing. Errch Sendeh im Alter von 34 Jahren. Grete Anding geb. Schaun Dr. med. Otto Anding Weißenthurm, den 26. Januar 1934. Die Beisetzung findet in Neuwied Dienstag den 30. Januar. 2 Uhr. von der Leichenhalle des Krankenhauses des Frauenvereins aus statt. Statt besonderer Anzeige. Am Freitag den 26. Januar, abends gegen 3½ Uhr. entschlief nach kurzem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unser innigstgeliebter Vater, Großvater und Schwiegervater herr Vera. Tanheneutreiber Zoll-Sekretär 1. R. Im Alter von 91 Jalfren. Die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, Meckenheimerstraße 19, Jülich, Straßfeld, Düsseldorf, den 29. Januar 1934. Die Beerdigung findet am Dienstag den 30. Januar um 2½ Uhr von der Kapelle des Nordfriedhofes aus statt. Staft jeder besonderen Anzeige! Mein geliebter Mann, unser guter treusorgender Vater und Großvater, mein väterlicher Freund Hert Pieurich Weiher Gärtnereibesitzer ist heute früh 1 Uhr plötzlich im Alter von 625 Jahren sanft entschlafen. In tietem beid: Mitriode, Werner geb. Marthsel Hoinz Werner .ia Meie„es. Wornol Erike Möhle geb. Werner Dorothee Mohlisch geb. Werner immy Werner geb. Rupflin Hans Möhle Kurt Mohlisch Magde Meyer# Beuel, Bad Godesberg, den 28. Januar 1934 Die Beerdigung findet statt am Mittwoch den 21. Januar 1934, nschmittags 4 Uhr, Trauerhause Südstraße 41. Heute verschied nach kurzem Krankenlager, versehen mit den hl. Sterbesakramenten der röm.-kathol. Kirche, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel Heit Marmeuser im Alter von 72 Jahren. Um stille Teilnahme und ein Gebet für den lieben Verstorbenen bitten in tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen. Bonn, den 27. Januar 1934 Niebuhrstraße 1a. Die feierlichen Exegulen finden am Dienstag den 30. Jan., vormittage 8½ Uhr. in der St. Elisabethkirobe statt. Die Beerdigung am selben Tage nachmittags 1½ Uhr vom Sterbehauss.* Nechruf. Am 26. ds. Mts. entschlief unerwartet, auf der Höhe seines arbeitsreichen Lebens Herr Universitäts-Professor Dr. phil., Dr. med. Peter Junkersdorf Seit 1926 war er mit unserer Hochschule durch Lehramt und-auftrag verbunden als stets liebenswürdiger, vornehmer Mitärbeiter ihrer Dozenten, als verständnisvoller, hochgeschätzter Lehrer ihrer Studenten. Wir beklagen in seinem frühen Heimgang den Verlust eines Mannes, dessen wissenschaftliche Leistung und erziehliche Bedeutung vorbildlich bleiben. Wir fühlen uns ihm über das Grab hinaus verpflichtet. Sein Wesen und sein Wirken unter uns sichern ihm einen unvergänglichen Kranz der Dankbarkeit und Verehrung in der Geschichte unserer Hochschule. Er ruhe in Frieden. Bonn, den 29. Januar 1934. Die Hochschule für Lehrerbildung. Der Direktor: Prof. Dr. Raederscheidt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Freitag abend 11 Uhr meinen innlgstgeliebten Getten, unseren lieben Schwager und Onkel den wohlachtbaren Harrn Peter Münch Steinmetsmeister Im Alter von 49 Jahren zu sich in die Ewigkeit au nehmen. Um stille Teilnahme bitten: Die trauernden Minterbliebenen. Bonn(Frits Schröder-Ufer 33), den 29. Januar 1934. Die feierlichen Exequien finden statt am Dienstag 30. Januar 1934, morgens um 9 Uhr in der Stiftekirche. Die Beerdigung ist am gleichen Tage, nachmittags 2½ Uhr. von der Kapelle des Nordkriedhofes aur. bei g. Buchführung C. Bogel, Am Ho# 282. Mr. ben, Ver—8 Uhr. Losstraße 5. en er Schware am 22. ds. Mis. abbanden geko men. Geg. Belohn, abzug. Staatsbahnhof Benel, Wartesagl.(1 Kinderschirm am Samstag auf der Remigiusstraße verloren. Abzugeben sundbörg. 41 Statt jeder besonderen Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschlief heute im Alter von 68 Jahren, gestärkt durch die Guadenmittel unserer hl. Kirche, nach kurzem schweren Leiden, unsere liebe gute Mutter Frau Wwe. San.-Rat Dr. Franz Graff verw. Egen, Sibille geb. Longard. In tiefer Trauer Im Namen der Hinterbliebenen: Dr. Carl Graff Mie Graff geb Urbach Elisabeth Graft. Siesburs, den 27. Janvar 1931. Die Exequien sind am Mittwoch den 31. Januar. 9 Uhr. in der Pfarrkirche St. Servatius, daran anschließend findet die Beerdigung vom Sterbehause, Kalserstraße 41, zum Neuen Friedhof statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir dankend absehen au wollen. I. u..-V.„Apelis“ a. V. Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, unsere Mitglieder von dem Ableben unseres verdienten aktiven wiggliebes Karl Waiblinger gestemend in Kenntnis zu oven. Seine Treue dem Apolld gegenüber soll uns unpergeßlich bleiden. Beerdigung heute Montag. 29. Jan. nachm. 3½ Uhr, von der Kapelle des Nordfriedhoses aus. Die Mitglieder werden gebeten, sich recht zablreich bei der Fahne einzufinden. „volle“ 1) Der Vorstand. Philologiestudent((älterer) unterrichtet individuell in Latein, Englisch, Deutsch, Französisch. Gegenleistung Mittagtisch. Offerten unter S. 324 an die Erpedition.(1 gesucht. u. Preisang. u. S. 214 C. Exped. Wir hitten im Ortsverkehr unsere Sammelnummer 3851 zu wählen Coneral-Anzeiger für Senn und Umgegend. Ein tief schmerzlicher Verlust trifft die evangelische Kirchengemeinde Bonn durch den Heimgang ihres Organisten an der Poppelsdorfer Kirche In hingebender Treue hat der Verstorhene lange Jahre hindurch mit seiner reichen musikalischen Begabung und seinem sonnigen tieffrommen Herzen in den Gottesdiensten der Ponpelsdorfer Gemeinde und in den von ihm veranstalteten Kirchenkonzerten durch die musica sacra die Herzen der Gemeindeglieder zu Gott erhohen. Der Poppelsdorfer Kirchenchor verliert in ihm nicht nur seinen hervorragenden Dirigenten, sondern auch einen gütigen Freund und Berater. Die Gemeindeglieder danken ihm besonders die welhevolle musikalische Ausgestaltung der Christvesper am heiligen Abend. Pflichttreu und gewissenhaft hat er bis zum letzten Augenblick des körperlichen Zusammenbruches seinen Dienst getan, der ihm Freude und Lebensinhalt war. In der Ewigkeit wird für ihn Wahrheit werden, was er uns hienieden auf der Orgel oft vorgespielt hat: „Da sing ich Dir im höhern Chor vieltausend Hallelnjah vor.“ Das Pretbyterlum der evangelischen Gemeinde Bonn. gemäß Z. P. O. s 825. Am Dienstag den 30. Jan. 1934 werde ich um 10 Uhr im Versteigerungslokale Bonn Gangolfstr. 3 folgende Gegenstände öffentlich meistbietend gegen gleich dare Zahlung versteigern: 1 großen Posten DekorationsStoffe, wie: Kunstseiden, Satin u. dergl. mehr, 1 Sessel, 1 Sosa, 1 Sofabezug(Plüsch), 1 SmyrnaTeppich 2,5X3,5, 1 Anker=BelourTeppich 2,5X3,5, 1 Herrenzimmer(Eiche), 1 Tafel= und 1 Teegedeck(Damast, je.60X3,80 groß, mit 12 Servietten). Versteigerung bestimmt.(1 Karl Virnich Auktionator und Tarator, Vonn, Wilhelmstr. 16. Tel. 3160. Casseler RippenPid. .88 .12 Lauerhresh Pfd. Junge dicke Bohnen## E0 % Dose 6. 50 fndentreie Züch- A# tung.. ¼ Dose.04 Khorner Stellensuchenden die schriftl. Bewerdungen auf Anzeigen in unserer Zeitung einreichen, empfehlen wir, nur Beugnisabschriften und keine Original=Zeugnisse beizulegen. In den meisten Fällen unter. bleipi die Rücksendung wegen der Menge und den erhedlichen Postgebühren.——— General= Anzeiger für Vonn und Umgegend ann-rnbtatnasaisheannnsdalnnstlihnilinis alenlihann Gen G des Ps K S Tam Steie 5. Ner. 14 0n. Oeverei-Aingeigen Non! 23. 1325 .,Aufletde 20. Lebenswichtige Fragen für die Landwirtschaft des Kölner Bezicks. Die Landwirtschaft des Kölner Gebietes ist heute vor neus und große Aufgaben gestellt. Es gilt mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß auch die bäuerliche Landwirtschaft ihr ganzes Streben auf die Eigenversorgung des deutschen Volkes mit heimischen Nahrungsmitteln einstellt. Dank der klaren Zielstellung der nationalsozialistischen Regierung und ihrer vielseitigen wirksamen Maßnahmen für die Landwirtschaft ist heute das Bauerntum wieder gefestigt und gesichert und kann mit allem Eifer und mit Aussicht auf Erfolg an die großen Aufgaben der Produktionssteigerung und=verbesserung herangehen. Von der straffen, schlagkräftigen Organisation des bäuerlichen Berufsstandes werden die Bauern des Kölner Bezirks auf der Bezirkstagung der Landesbauernschaft Rheinland, Hauptabteilung 2 am 8. Hornung (Febr.) in der großen Messehalle, Rheinpark, ein eindrucksvolles Bild erhalten. Eröffnet und geleitet wird die Versammlung von J. Hetzel, dem Leiter der Landeshauptabteilung 2. Landesbauernführer Frhr. von Eltz wird bei der Tagung zugegen sein. Auf der Tagesordnung stehen zwei recht bedeutsame Vorträge und zwar spricht als erster Staatsrat Meinberg= Berlin über„Aufgaben des westdeutschen Bauerntums“. Diese Ausführungen des Landesobmanns für bäuerliche Selbstverwaltung werden von programmatischer Bedeutung sein für unser westdeutsches Bauerntum. Als zweiter Redner spricht Verbandsvorsitzender Bäckerobermeister Rich. Lubig=Bonn über„Deutsches Brot aus deutschem Weizen". Auch dieses Thema ist für die Landwirtschaft des Kölner Gebietes sowie für das be= und verarbeitende Mühlen= und Bäckergewerbe von aktueller Bedeutung. Am selben Tage findet in Köln eine Obermeistertagung des Bäckerinnungsverbandes Rheinland statt. In Verbindung mit den beiden Tagungen steht eine große Weizenschau in der Messehalle Köln=Deutz, die dem Bauer diejenigen Weizensorten zeigen wird, die das beste Mehl und Brot ergeben und deshalb zukünftig mehr beachtet und angebaut werden müssen; dem Bäckerhandwerk verschafft sie eine Uebersicht über den derzeitigen Stand der rheinischen Qualitätsweizenerzeugung, dem städtischen Verbraucher, namentlich der Hausfrau, zeigt sie die einzelnen Qualitätsunterschiede in Mehl und Gebäck. Lombardierung von Weinen in Privakkellern. Es ist gelungen, Mittel flüssig zu machen, die eine Lombardierung von Weinen im Privatkeller ermöglichen. Es können demnach genau wie in Winzergenossenschaften Weine bevorschußt werden, die in privaten Kellern lagern. Der Mindestpreis von 600 Reichsmark ist unbedingt einzuhalten. Arbeitgeberverbände Mittelchein ausgelös. (Neuwied): Die Vereinigten Arbeitgeberverbände am Mittelrhein e. V. mit dem Sitz in Neuwied, sowie die dieser Verbandsvereinigung angehörenden Unterverbände haben nach Erledigung der vereinsregisterlich vorgeschriebenen Formalitäten ihre endgültige Auflösung beschlossen. Mit etwa neunzig Firmen erfaßten die Vereinigten Arbeitgeberverbände außer einigen wenigen die gesamte Industrie in den Kreisen Neuwied, Mayen, Uhrweiler und Teile von Koblenz=Land. Vor der Abstoßung der nicht rein industriellen und Ausfall verschiedener Firmen betrug die Mitgliederzahl in allen angeschlossenen Verbänden rund 220. Wieder Dividenden im Siegener Gebiet. Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei der Siegener Maschinenbau.=., Siegen. Das der Flick=Gruppe nahestehende Unternehmen verzeichnet für das Geschäftsjahr 1932/33 nach Vornahme von 409 332(i. V. 500 589) RM Abschreibungen einschl. 13777 RM Gewinnvortrag einen Reingewinn von 181 294(13777) RM. Hieraus wird auf die im Verkehr befindlichen Aktien eine Dividende von 5(0) Prozent verteilt, während die restlichen 17 994 RM auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen.— Im abgelaufenen Jahre sei der Beschäftigungsgrad zufriedenstellend gewesen. In letzter Zeit habe man aber Betriebseinschränkungen vornehmen müssen, da der Auftragseingang, namentlich aus dem Auslande, nachgelassen habe. In der Bilanz(alles in Mill. RM) erscheinen AK. mit 3,5 und Ges. Reserve mit 0,878 unv., ferner Rückstellungen auf 0,783(0,141) und Verbindlichkeiten auf 2,352(0,859) erhöht. Andererseits betragen Umlaufsvermögen 4,742(2,085) und Anlagewerte 2,952(3,293) RM. Die Aufschließung des Wiediales. Wie wir erfahren, sind die Erhebungen über die Kosten einer Wiedtaleisenbahn, über deren Projektierung wir laufend Meldungen brachten, jetzt abgeschlossen worden. Der eingleisige Ausbau der Eisenbahnstrecke Neuwied— Waldbreitbach, Entfernung 17,3 Kilometer, würde sich danach auf 7940000 Mark stellen, der Strecke Neuwied— Roßbach, Entfernung 19,8 Kilometer, auf 9160000 Mark und der Strecke Neuwied— Wiedmühle, Entfernung 29,7 Kilometer, auf 15,53 Millionen Mark. Eine genaue Ueberprüfung aber hat gezeigt, daß die Deckung der täglichen Unkosten bei der Eisenbahnlinie nicht möglich sind. Der Personenverkehr käme nur in Maße in Frage, da die Bahn das erzreiche Liedbecken aufschließen sollte. Aus diesem Grunde ist der Plan ernsthaft zu erwägen, anstelle der Eisenbahn eine besondere Autostraße von der Neuwieder Rheinbrücke durch das Wiedtal bis zu der Reichsautobahn, (die den Kreis Neuwied im Osten schneiden wird), zu bauen. Dann dürfte eine solche Schöpfung mehr der heutigen technischen Entwicklung und den Anforderungen entsprechen. „Auftragsvergebung an die Aachener Grenzmark ein nationales Gebot.“ In der Sitzung der Industrie= und Handelskammer Aachen am vergangenen Freitag wurde nach einem Bericht des Syndikus Dr. Görres über das abgelaufene Jahr, in dem Dr. Görres die Vorteile des Baues des Aachen=Rhein=Kanales darlegte und darauf hinwies, daß dadurch 5000 Arbeitern unmittelbar und weiteren 1500 Arbeitern mittelbar Arbeit auf drei Jahre verschafft werde, eine Denkschrift herausgegeben. Diese Denkschrift weist auf die wirtschaftliche Ausgestaltung des Aachener Grenzlandes und seine Bedeutung als Standort eines weitverzweigten Klein= und Mittelgewerbes hin. Der Abschnitt 3 der Denkschrift gibt verschiedene Anregungen über Maßnahmen zur Behebung der Notlage des Grenzgebietes, von denen die Anerkennung der Westmark als Notstandsgebiet und der Wunsch besonderer Förderung der Grenzwirtschaft hervorgehoben werden. In diesem Zusammenhang wird u. a. eine bevorzugte Auftragsvergebung an das Aachener Grenzland angeregt. Als zweite Hauptmaßnahme zur Behebung der Notlage findet sich in der Denkschrift der Wunsch nach Abwehr schädigender Konzerneinflüsse und Förderung der Klein= und Mittelbetriebe des Grenzlandes. Der Teil 4, betitelt„Grenzlandhilfe eine nationale Notwendigkeit“, hebt hervor, daß in der Grenzlandbetreuung heute mit der Vergangenheit gebrochen wird: zufriedene Menschen im gefährdeten Grenzland werden erstrebt, die auch weiter deutsche Art und deutsche Anschauung in der Westmark erhalten und zu neuen# Blüte bringen. Hier seien auch die bedeutungsvollen Worte, die Dr. Ley bei seinem Besuch in Nachen sprach, noch einmal angeführt:„Das Herz der Nation liegt an den Grenzen.“ Arbeitsbeschaffung bedeutet nicht nur Ankurbelung der Wirtschaft, sondern auch Wiedereingliederung der arbeitslosen Volksgenossen. Unternehmer, denkt daran! Wie wird das Wetter? Ein hochreichender Kaltlufteinbruch hat den größten Teil Deutschlands erfaßt. In den Gebirgslagen, wo vielfach Schneefälle eintraten, ist ein Temperatursturz um 5 bis 10 Grad erfolgt; über München stellte der Wetterflieger in 5000 Meter eine Temperatur von—32 Grad fest. In Süddeutschland, Sachsen und Schlesien kam es verbreitet zu Schneefällen; Aachen konnte gestern nachmittag eine Gewitterböe mit Graupeln und Schnee feststellen. Wenn auch mit weiterem Druckanstieg das über Großbritannien aufgebaute Hochdruckgebiet ostwärts vorgezogen wird, ist vorläufig noch keine durchgreifende Wetterberuhigung abzusehen. Die wetterwirksamen Luftmassen sind noch sehr feucht. Das Wetter von heute und morgen: Vorhersage für Montag: Noch keine durchgreifende Wetterberuhigung; meist unbeständig und zeitweise Schauerneigung. In den höheren Lagen Frostwetter, in den Niederungen nachts vielfach Temperaturrückgang bis in Gefrierpunktnähe. Lokalbochersage der Wetterstatien euele Wie wird das Wetter heute? Trocken, nachlassen der Bewölkung, bei um N. bis NO. drehenden Winden. Zu erwartendes Temperaturmax, für heute—4 Grad, Sichtverlauf der nächsten 12 Stunden: Klar, über 8 Kilometer Sicht, Sonnenaufgang.19, Sonnenuntergang 17.11, Mondaufgang 15.46, Monduntergang.02, absolute Dunkelheit 18.22, bürgerliche Dämmerung(abends) 17.19,(morgens).30. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 767,0 red. auf NR 772,1, Tendenz steigend, Temperatur 0,7, Max. gestern 4,4, Min. d. Nacht 0,7, Windrichtung und Stärke=Sek. N2, Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden 4,2 ktr.=gm, Bodenoberflächentemperatur 0,0. K Aeier-Velkder. 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Um der großen schauspielertschen Aufgabe gerecht au werden, sind die Rollen nur mit allerersten künstlerischen Kräften beseizt. Hans Marr, v. Wiener Bergtheuter Conrad Veidt, Theodor Loos, E. Klöpfer, Emmy Sonnemann. Franziske Kinz, Maly Deischaft Auf der Bühne die greße Varleic-Altrektionen Jugendliche zahlen Nachmitmiltaus halbe Preise. Billlaster Plata 40 Pig. für Vonn und Umgegend:* Montag, den 29. Januar 1954 Ichat auf den Ohe!iah. 44 Beine von„Blau“ und„Rot“ traten den Griesgram mausetot— und Mohamed entschied 4 zu 4. Nun ist er endgültig tot! Gottlod, daß es noch verhältnismäßig schnell ging. Denn zäh war dieser Bursche„Griesgram“, der schon so etliche Monate mit seiner Sippschaft „Muckertum“ sein Unwesen tried. Allerhand hatte man angestellt, um seiner habhaft zu werden, aber immer entwischte das„Luder". Schließlich hatte man ihn wieder erspäht. Herr Humor und Fräulein Freude— ein unzertrennliches Paar — stolzierten irgendwo daher, als plötzlich aus dem Hinterhalt der Griesgram auftauchte, und ehe Fräulein Freude so recht wußte, was geschah, rannte Herr Humor schon hinter seinem schlimmen Feinde her, und alles, was dem Griesgram„sies gram“ war, rannte hinterher. Endlich endete das Kesseltreiben gestern auf dem Richard=Wagnerplatz. Petrus sandte zwar einige Spitzen Regentropfen den etwas erhitzten Gemütern aufs Dach, aber deshalb standen und saßen doch noch so etwa 2000 Schöppenratsmitglieder hinter den Schranken, um gleichzeitig als Zeuge dem allmählichen Ende des Griesgram und seinen Genossen beizuwohnen. Etwas ein Dutzend Rekruten(Friedensware!) schritten mit ihrer Marketenderin das Gelände ab. Deutsche Michels und frischimportierte Cowboys auf hübschen und schnellen Pferden waren für eine evtl. Flucht der Griesgram=G. m. d. H. bereitgehalten. Jetzt traben sie harmlos zum„Lokaltermin“ herein: diesen Augenblick bekommt Endenichs„Bürgermeister" gerade noch auf die„Plattform“. Dann gings los mit den Vorkämpfen und Auseinandersetzungen mit dem gefürchteten Feind. Heissa, wie schleuderten die edlen Rosse ihre Gebeine in der Weltgeschichte herum. Zuerst im Trab, dann im Galopp und ganz weich wurde es ihnen unter ihren behuften Füßen. Dann voltigierten Rekruten mit schlotternden Knien am, über und unterm Pferd und schließlich bemühten sich um einen guten Platz für„die Reise nach Jerusalem“ je sechs deutsche Michels und Cowboys mit ihren Rossen, von denen der Vertreter der„Michels" gewann, während alle anderen abschieben konnten. Von der Tribüne her schmetterte die Bonner Feuerwehr einen kräftigen Tusch. Die heftigsten Widersacher des Griesgrams erschienen zum letzten Schlag, zur endgültigen Vernichtung des schlimmen Feindes. Je 22 aus der zünstigen Vertretung nahmen sich in„Amtsuniform“ von der Mitte aus den Griesgram aufs Korn. Garbos Gretchen im stillen Rot, huschte soeben noch am Hörnchen vorbei und als Castro= val ganz katastrophal auf die Birne flog, sandte eben dieses Greichen dem Chaplins Charley einen galanten Kickser von oben in die Gemächer, der der 1928te Mohamed als den ersten k. o. des Griesgrams ankreidete.„Drüben“ stark dem Mömmes etwas in der Nase; im Verein mit dem Kemps Trin und dem Jockey schickte er Gandhi auf die Salzsuche, aber weil Gandhi seinen Hungerstreik nicht brechen wollte, wars natürlich mit dem Angriff Kappes, und vor Freude tanzen Konig Herodes uns Altvater einen Möhnewivbel, wözu der Losf mit seinem Schnäuzer und Bramson den Takt schlugen. Hin und her wurde der Griesgram gejagt. Wieder einmal hatte man ihn in die Enge getrieben. Frau Schüffelge servierte dem Jumbo ein paar muntere Dinger dahin, der„Ballalte" zu Laculla, und ehe man so richtig durchkam, war beim Fränze Hannes alles für die Schwarze Katz. Bramson aber „bramste“ so inen„Bramser“ zum Garbos Greichen, die wiedermal„abbramste“, und ehe Chaplins Charlin mit seinem Schublädchen( eine Nummer kleiner als der Violinskasten!) dazwischentreten konnte, krähte der Hahn zum zweitenmale! Jetzt wirds dem Mömmes zu bunt. Wie ein Wütender fuhrwerkte er erst zwischen den(Nasen)=Beinen herum und als er endlich genügend Luft hatte, ließ er einen„Harzerroller“ vom Stapel, daß es Knobchen ganz übel wurde. Mohamed meinte, es stände sehr schlecht um Griesgram, dessen Puls er mit 2 zu 1 für„Rot“ geprüft hatte. Weil nun König Herodes nicht mit den Fingern davonbleiben konnte, als Rotkäpchchen und Kemps Trin gerade bei ihm zu Besuch weilten, gab es einen„Elfmeter“, bei dem— weil der Mömmes ihn wieder schoß— Knobchen erst wieder zum Bewußtsein kam, als es hinter ihm gerappelt hatte. 2 zu 2 für Blau und Rot! Die „Roten“ kriegen nichts mehr ab; Peltzer hält Castroval den Laden rein und Chaplin schwimmt derweil in„Holi=wutähnlichen" Scheidungsgründen. Mohamed, der schon seit Anno 28 einen ordentlichen Rochus auf alles ehrliche Bemühen zeigte, hatte wenig Lust der weiteren Liebesmüh der „Roten" zuzuschauen, schnappte sich das Ding und warf es dem Charley einfach in den Laden. 3 zu 2 hatten da die Blauen ausverkauft. Und dann war Kaffeepause. Die roten Verbündeten gegen den Griesgram hatten nachher ihren Laden wegen vermeintlicher Ueberfüllung vorübergehend geschlossen. Eine kleinere Iiliale hatte man nebenher errichtet und Knobchen wartete sitzend auf Kundschaft. „Drüben“ aber war durchgehend geöffnet. Loef bändelte eben mit Gardos Greichen einen kleinen„Fisterenöll“ an und hatte : nicht gesehen, daß Trina Kemp dem Mömmes was flüsterte, was Knobchen morgen noch nicht verdaut haben wird::3! Von dem Griesgram erblickte man nur noch verschwindend wenig. Herr Humor und Fräulein Freude feuern ihre Leute an und unter den Klängen von„Tante Anna“ und der„Lore, Lore, Lore" versetzten Blau und Rot ihrem Feind je den vierten und letzten Tritt— und über dessen Hülle wird in den kommenden Tagen das nötige Gras(nicht Gas!) wuchern. Und Herr Humor und Fräulein Freude aber haben aus Dankbarkeit für die Vernichtung ihres Feindes dem Winterhilfswerk einen fetten Geldbatzen gestiftet. Und im Schatten dieser Freude zogen sich aus: Rot(BFV.):„Knobchen“(Nettersheim):„König Herodes"(Rote),„Altvater“(Sistermann); Möhnewibbel(Rosemann);„Loef"(Schümmelfeder);„Schnäuzer“(Wallner),„Greta Garbo“(Wagner),„Frau Schüffelche“ (Erdmann),„Bramson"(Lohmüller),„Jumbo“(Holtbausen), „Laculla“(Pannes); Blau(Tura):„Charlv Chaplin“(Muller),„Castroval“(Emons),„Peltzer“(Folz),„Hörnchen“ (Stuch),„Schwarze Katz"(Langen),„Fränze Hannes"(Thiesen),„Rotkäppchen“(Stetten),„Kemps Trin“(Folz),„Mömmers"(Mertens),„Jockei“(Schmidt),„Gandhi“(Gerhartz). Schiedsrichter Mohamed war Wieland. Deutsche Berufsfahrer=Straßenrennen 1934. Das neue Deutschland sorgt auch für die Berufsstraßenfahrer. Unsere deutschen Straßenfahrer brauchen in diesem Jahre nicht mehr im Ausland ihr Brot zu suchen, denn das Programm der Berufsstraßenrennen 1934, das jetzt zusammengestellt wurde, weist zwölf großer Straßenrennen auf, von denen fünf zur Deutschen Meisterschaft der Berufsstraßenfahrer zählen. Dazu kommt noch als größtes und letztes Ereignis der Saison die Straßenweltmeisterschaft, die am 18. August bei Leipzig ausgefahren wird. Nachdem die Verhandlungen zwischen dem Deutschen Radfahrer=Verband und dem Industrie=Rennverein zum Abschluß gekommen sind, war die Zusammenstellung des Terminkalenders nicht mehr schwer, da man sich über die Grundzüge des Austragungsmodus (Leistungsprinzip) von vornherein klar war. Ursprünglich waren noch mehr Rennen geplant, man mußte aber die Zahl auf zwölf herabsetzen. Wer bedenkt, daß in den Vorjahren nur ein Straßenrennen für die Berufsfahrer gestartet wurde, der kann mit dem kommenden Rennprogramm mehr als zufrieden sein: 8 April: Berlin— Kottbus— Berlin; 15. April: Großer Straßenpreis von Hannover; 22. April: Rund um Köln(1. Meisterschaftslauf); 29. April: Großer Straßenpreis von Frankfurt(2. Lauf);— 6. Mai: Quer durch Württemberg und Baden(Stuttgart); 13. Mai: München— Nürnberg— München(3. Laus); 27. Mai: Rund um Dortmund;— 3. Juni: Großer Straßenpreis von Hamburg; 10. Juni: HarzRundfahrt(Magdeburg); 24. Juni: Großer Sachsenpreis (Ehemnitz)(4. Lauf);— 16. Juli: Großer Straßenpreis von Schlesien(Breslau);— 5. August: Rund um Berlin(5. Lauf); 18. August: Straßenweltmeisterschaft(Leipzig). Die Meistertitel sielen an die Favoriten. Abschluß der deutschen Hallen=Tennismeisterschaften. Die internationalen Hallen=Tennismeisterschaften von Deutschland wurden am Sonntag in der bis auf den letzten Platz gesüllten BBremer Halle zu Ende geführt. In allen Wettbewerben konnten sich die Favoriten behaupten, wobei nicht unerwähnt sei, daß es harten und verbissenen Sport gab, ebe die Entscheidungen ausgespielt waren. Die Meisterliste dat folgendes Aussehen: Herreneinzel: Gottfried von Cramm (Deutschland); Dameneinzel: Hilde Sperling=Krahwinkel (Dänemark); Herrendoppel: Oestberg=Schroeder(Schweden); Gemischtes Doppel: Frau Sperling=von Cramm(DänemarkDeutschland): Damendoppel: Frau Sperling=Frl. Horn(Dänemark= Deutschland). Hornfischer und Scharfe wieder besiegt. Beim internationalen Ringkampfturnier in Stockvolm blieben die deutschen Ringer Hornfischer(Rürnberg) und Scharse (Hörde) auch am zweiten Tag ohne Erfolg. Europameister Hornflscher verlor gegen den Schweden C. Nielsson nur ganz knapp nach Punkten, dagegen mußte Scharfe von Ivar Johansson eine Schulterniederlage nach.08 Minuten einstecken. Damit sind die Deutschen für den Endwettbewerb ausgeschieden. Die 5. Waldlaufmeisterschaft des Reichsheeres wird am 8. April 1934 in Wünsdorf durchgefüyrt und zwar durch den Lehrgang für Leibesübungen. und im Hinlergrande der Vönner 82. Noch immer eine Reihe Meisterschaftsanwärter in der Mittelrheinliga. Se wurde gespielt. Mülheimer SB— BfR Köln:1(:). konnte. Zur Zeit ist der Sturm der Rothosen sehr schmach, und es dürfte wohl noch etwas dauern, bis er seine gewohnte Form wiedergefunden hat. Westmark setzt zum Endspurt an und noch nicht einmal so aussichtslos! Zwar will der Heimsieg gegen die spielerisch schwachen Kottenheimer nicht viel bedeuten, doch muß man den Leuten aus Trier erste Aussichten zusprehen. Wenn der BfR nicht lausen kann, dann gehts meistens schief. So war es gestern gegen den MSV, als der BfR bei seinem Start im Schlamm stecken blieb. Fliegender Fußball ist eben nur auf idealem Gelände möglich. Trotzdem läßt man rechtsrheinisch sicherlich nicht den Mut sinken. Auch der Bonner FV kandidiert noch, warum auch nicht? Denn die anderen müssen auch nochmal nach Trier durch die „vorta nigra“ der Verlustpunkte. Am Conntag hat er sich einmal die anderen angesehen und zugesehen, wie sich in der Spitzengruppe die Kämpfer zu seinen Gunsten Punkte raubten. Am Sonntag gegen Mülheim kann wieder eine Entscheidung fallen. Der Kölner EfR hat keine Form, weder eine schlechte— denn er schlug namhafte Gegner—, noch eine gute—, denn in Neuendorf ließ auch er die berühmten Punkte der Sicherheit. Jetzt heißt es erneut auf die Zühne beißen; denn der Kölner SC 1399 ist nahe. In einem ausgeleichneten und aufregenden Kampfspiel erledigten die 9ber die Eintracht aus Trier Westdeutschlands Ens gegen Frankreich. Für den ersten Repräsentativkampf zwischen Westdeutschland und Nordfrankreich, der am 18. Februar in Lille ausgetragen wird, hat der Westdeutsche Gauverband seine Mannschaft bereits aufgestellt. Die Eif ist noch nicht endglllng. doch sind kaum nennenswerte Aenderungen zu erwarten. Vorgeschen sind: Buchloh Speldorf) Hundt Busch (Essen)(Dutsburg Janes Szepan Gladbach (Fortuna(Schalfe)(BfR. Köln) Timpert Billen Hohmann Rasselnberg (Höntrup)(Hamvorn)(beide Benrath) Kodierskt (Fortuna) Ersatzspieler: Stein, Timpert 2(beide Höntrop), Bender (Fortuna), Zwolanowski(Fortuna). Die Mannschaft fährt unter Leitung von W. Knehe und des Sportlehrers Herberger. Das Rasenradballspiel auf der Hofgartenwiese. Köln gewinnk:7.— Wegen des schlechten Bodens wurde das Spiel abgebrochen. Auf der Hofgartenwiese sand am Sonntagmorgen erstmalig vor einer größeren Oeffentlichkeit ein Rasenradballspiel statt, zum Besten der Winterhilfe der NSV.=Wohlfahrt. Als Veranstalter zeichnete der Bonner Radklud„Condor“ 1904. Und nicht allem der Klub stellte sich restlos in den guten Dienst der Sache, nein, auch alle Radfahrer=Vereine des Deutschen Radfahrer=Verbandes, Kreis Bonn, halsen mit, der Sache zum Erfolg zu verhelsen. Deren Vereinsführerringe und Mitglieder walteten als ehrenamtliche Kassenhelfer und versovgten den Absperrdienst oder mußten gar als Kampfrichter Dienst versehen. Tazu stellten sich auch die Gäste aus Köln gerne in diesen volksverbundenen Dienst ein. Nur die große, erwartete Zahl der Zuschauer blieb eigentlich aus. Man kann das zwar entschuldigen bei dem schlechten Wetter. Dadurch wurde auch der Rasen schwer bespielbar für die Radballspieler, die im Verlauf des Treffens die gute Wiese ordentlich mit ihren Maschinen durchfurchten. Auch die gefällige Promenadenmusik der Feue(rwehrkapelle unter ten Brins's Leitung konnte die Stimmung bei den etwa 800 erschienenen Zuschauern nicht beben. Vorweg sei gesagt, daß es eigentlich sehr schade um die Förderung des neuen Radballkampssportes war, daß diese so mustergültig und weitgehend vorbereitete Veranstaktung derart beeinträchtigt e. Sectsche voim t vovisten=Verein 1911 Bonn=Endenich. Das Spiel selbst war eben durch den schweren Rasen nicht allzu flott. Die Räder kamen nur schlecht vom Fleck weg und rutschten bei dem lehmigen Boden stark. Immerhin ließ sich die erste Zeit des Trefsens gut an. Die Kölner, eine Vertretung des bekannten Radfahrer=Vereins„Schnecke“, und zwar in der angesagten Aufstellung waren bald führend und konnten bald:0 in Führung gehen. Arni war Torschütze. Zwischendurch fummelten die Bonner im Felde herum, bis sie sich endlich fanden und einmal einen Vorstoß über die seindliche Linie wagten. Wenn auch vorerst noch ohne Erfolg. Erst waren die Kölner dran, die durch Blum erneut einsenden konnten. Dann aber rafften sich die Leute des Bonner Sturms, Schevardo=Winters=Wollschläger 1 auf und gelangten bis vor das Kölner Tor, wo sie erstmalig einen gut zugespielten Ball durch Schevardo ins Tor schicken konnten. Wieder wechselt das Spiel zur Bonner Hälfte herüber und bald sitzt auch für Köln Nr. 3 durch Kastenholz. Mit dem Stand von:1 für Köln gehts in die Pause. Man einigt sich nach der Pause, nur noch 5 Minuten spielen zu lassen, weil der aufgefahrene Boden ein weiteres sauberes Spiel nicht mehr zuläßt. Nach dem Anschlag hat Bonn wieder Mut bekommen und ist sofort mit einem neuen Erfolg durch Schevardo da. Schließlich trennen sich beide Mannschaften mit einem undefriedigenden Ergebms von:2 für Meisterform, das war wohl das Augenfälligste in diesem dramatischon Kampf. Beide hatten nichts zu verlieren. Sulz strebte weiter der Spitze zu, Rhenania wollte unbedingt vom Ende weg. Den Rothosen ist ihr Vorhaben zwar äußerlich gesehen, gelungen, denn die Rhenanen kamen nicht zum Tiege, aber das Spiel der Sülzer war denkbar schwach. Das gilt besonders von den Stürmern. Neuendorf— Kölner EsR:1(:). Neuendorfs hervorragende Leistung ließ die Kölner nicht zu Atem kommen. Zwar führten die Gäste eine Viertelstunde lang besten Fußball vor und erreichten durch Rehkessel, der einen Handelsmeter verwandelte, die Führung, mußten aber bald die bessere Leistung der Neuendorfer anerkennen. An der Niederlage ist nicht zuletzt das Versagen der Kölner Läuserreihe schuld, in der Vogel vollkommen ausfiel. Westmark— Kottenheim:1(:). Kein Gegner für die spielstarke Westmark waren die braven Kottenheimer, die sozusagen ihr Pensum herunterspielten. Schon bei der Halbzeit stand die Sache für Westmark klar. Immerhin wurde das Trefsen in anständigem Rahmen(steh mal an, sowas ist in Trier möglich!?) durchgeführt, zumal die Kottenbeimer, in diesem Punkte vorbildlich für jede andere Mannschaft, stets fair und einwandfrei spielten. Uebrigens ist die Platzsperre. die über Westmark verhängt worden war, wieder ausgehoben worden bis zur genauen Klärung der schwevenden Fragen.(Die Sache war doch so klar!) Kölner SC 99— Eintracht Trier:1(:). Eine ausgezeichnete Leistung der 99er war ihr Sieg über die Gäste aus Trier, die sich anscheinend, wenn man den Stimmen aus Trier glauben soll, auch noch Meistervoffnungen machen. Das wäre allerdings etwas anmaßend. Denn bei dem bescheidenen Können der Trierer kann man wohl kaum einen Grund entdecken, der sie zu solchen Hoffnungen berechtigte. Die Kölner, die das Spiel verdient gewannen, dürften sich mit diesem Ersolg ein weiteres Stück aus der Abstiegzone gebracht haben. Immerhin sind sie noch lange nicht gesichert. Mülheimer SB— BsR:1(:). Mülheim hober Favorit im Mittelrheingar, so wird man wohl ohne Uebertreibung fagen dürsen. Wie die Rotweihen gestenn den Spitzenreiter ablägten, das war schlechthin eindrucksvoll. Allerdings kam den Mülheimern der glatte Boden wie gerufen. Die Rechtsrheinischen versuchen zwar alles, um heranzukommen, zogen aber in jeder Beziehung den Kürzeren. Die gesamte Mannschaft der Mülheimer war in bester Form. Der VfR kam mit dem Boden nie zurecht und verlor auf Grund der schwächeren techntschen Leistung. Kampfplan am 4. Februar. Gautiga: Kölner CfR.— Kölner SC. 99: BfR. Köln— Westmark Trier: Bonner FV.— Mücheimer SV.: Kottenbeim— Rbenania Köln; Eintracht Tvier— FV. Neuendorf. Spielfrei Sülz. Länderkampf Deutschland— Schweden gesichert. Nach langen. Verhandlungen ist jetzt eine Verständigung über den Termin für den ersten Länderkampf der Leichtatbleten von Deutschland und Schweden herbeigeführt worden. Am 1. und 2. September werden die besten Leichtatbleten der beiden Länder in der schwedischen Hauptstadt Stockholm zusammentreffen. Deutschlands Programm bat durch diesen Abschluß eine weitere wertvolle Bereicherung erfahren. Turas Aussichten sind dahin. Blau=Weiß siegt gegen Tura Vonn:9(:). Es ist schade, daß die große Gelegenheit für die Tura, doch noch im letzten Augenblick nach vorne zu kommen, vorbei ist. Im„Lindenthaler Kessel“ mußte sich die Tura von einem besseren Gegner geschlagen bekennen. Jedoch hätte ein Torunterschied von ein bis zwei Toren das Stärkeverhältnis eher wiedergegeben. Die Enttäuschung bei den zahlreichen Bonner Schlachtenbummlern war groß. Die„leidige Schiedsrichter= frage“ wurde gestern um ein typisches Beispiel vermehrt. Die Leitung von Bartels war zwar nicht derart offensichtlich gegen Bonn wie etwa die von Bertscher bei Viktoria gegen Tura, aber Bartels verstand es, eine Mannschaft zu zermürben. Das hielt bei der gestrigen. Tura, die vom Siegeswillen beseelt war, schwer, aber es gelang doch. Und wie kann man das besser, als ein von der Tura erzieltes Tor nicht geben. Henseler hatte eine Herbst-Flanke aus vollem Lauf unter die Latte geknallt, von wo der Ball ins Tor auf die Fußspitze von Betzgen und von dort ins Spielfeld zurück sprang. Bartels hatte nichts gesehen und ließ weiterspielen. Als die Tura jetzt erst gerade kämpfte und drängte, hemmte er zunächst weiter ihren Drang durch Strafstöße gegen die Tura, die teilweise jeglicher Begründung entbehrten. Dann verhängte er gegen Bonn einen Elfmeter, als Müller an der äußeren Strafraumgrenze den Ball vor dem angreisenden Plag mit seinem bekannten„wuchtigen Schlag wegbefördern wollte. Das gefährlich aussehende Stürzen Plags hatte Bartels genügt, um seine Entscheidung zu treffen. Der Elfmeter war natürlich für Brust nicht zu halten. Beide Mannschaften traten in ihrer stärksten Aufstellung an. Blau=Weiß mit Nettesheim; Werner, Gromer; Reuter, Kaufmann, Engel; Tischan, Plag, Utzerath," Donck, Nettesheim. Bonn mit Brust; Quirein, Müller; Heinen, Braun, Drüggen; Betzgen, Herbst, Müller, Hecker, Henseler. Die Bonner Elf war insgesamt gut. Sowohl Hiniermannschaft als auch die Läuferreihe gut. Hier verdient vor allem Braun für sein ausopferungsvolles Spiel ein besonderes Lod. In der Fünferreihe war die linke Flanke Herbst=Betzgen hervorragend. Die rechte Flanke Hecker=Henseler sowie der Mittelstürmer Müller sielen deutlich ab. Blau=Weiß stellte eine geschlossenere Elf als Bonn ins Feld. Technik mit Aufbau waren besser. Zudem glückte der Mannschaft— im Gegensatz zu Bonn— geradezu alles. Ihren einzigen schwachen Punkt hatte sie in dem Halbrechten Donck. Plag kam erst in der letzten Viertelstunde in die gewohnte Form. Auf dem durchweichten Boden fiuden sich die Kölner schneller und Septer uumdee####pientebr vernusteieer# erwähnte Elfmeter bringt die Kölner in Führung. Trotzdenlassen die Bonner nicht kocker. Unerwartet kommt Köln nach der Pause zum:0, als der Rechtsaußen Nettesheim einen prächtigen, für Brust unhaltbaren Schrägschuß anbringen kann. Das Spiel wurde nun ausgeglichen. Vier Minuten vor Schluß lenkt Plag eine Ecke mit dem Kopf zum:0 ein und fast mit dem Schlußpfiff ist es wiederum Plag, der eine weite hohe Vorlage abermals mit dem Kopf verwandeln kann. Fortung Düsseldorf verliert weiter. Im Gau Westsalen liegt Schalte 04 ganz klar an der Spitze. Diesmal war es die Sp. Vag. Herten, die mit:2 das Nachsehen hatte. Hagen schlug weiter Hüsten 09:1; Preuzen Münster nahm den Arminen aus Bielefeld mit:1 beide Punkte weg. Der Gau Niederrhein meldet einen weiteren Sieg von BsL. Benrath über Schwarz=Weiß Essen mit:0. Damit liegen die Benratber an der Spitze, zumal der Deutsche Meister Fortuna Düsseldorf sich erneut schlagen ließ, und zwar diesmal von der abstiegbedrohten Alemannia aus Nachesi. Münzenberg als Mittelläufer lieferte ein ganz grodes Eviel und stellte Bender glatt in den Schatten. Außerdem verlor auch Hamborn 07 gegen Schwarz=Weiß Bärmnen mit:3, was ebenfalls den Benratdern zustatten kommt. Der Rheydter Spt, mußts eine Niederlage einstechen#ngen Qmobzng### Seite 10. Nr. 14 345. Vonn und Umgegend. 29. Januar 1934. Goberbeiger Ze. Fiol di Fahrung ub. Eitorf führt in der ersten Kreisklasse. Nun ist es tatsächlich so gekommen, wie wir es in der Vorschau andeuteten: Die Godesberger verloren auch diesmal wieder gegen die Wolsdorser im entscheidenden Augenblick und gaben so den gegen Lohmar gewinnenden Eitorfern die Gelegenheit, an die Spitze der Tabelle zu kommen. Die Tabelle zeigt heute folgendes Bild: schienen in Wolsdorf mit großem Anyang, der es aber nicht verhindern konnte, daß die Mannschaft mit einer verdienten Niederloge den Platz verlassen mußte. Zweifellos hatten die Godesberger die technisch bessere Mannschaft, aber was nützt das schon, wenn auf der anderen Seite jedes Verständnis für die durch den Platz gegebenen Widerstände sehlt. Man kann nämlich behaupten, daß der Wolsdorfer Platz die Hauptschuld trägt, wenn die Godesberger Mannschaft unterlag. Das schmälert den verdienten Sieg der Wolsdorser aber nicht. Die Wolsdorfer fackelten nicht lange, sondern legten gleich mit einem Höllentempo los und der Erfolg blieb nicht aus. Schon zn der 2. Minute schoß der Linksaußen das erste Tor. Zin zweiter überraschender Schuß sprang vom Pfosten ins Net. :0. Dann erst kamen die Godesberger durch einen Weitschuß des Rechtsaußen zum 1. Gegentreffer, der aber auch bis zur letzten Minute der einzige bleiben sollte, wo das 2. Tor#el. Eltorf— Lohmar:2(:). Die Citorfer konnten zu einem verdienten Siege kommen. Ihre Ueberlegenheit wird mit dem Ergebnis nicht richtig ausgedrückt. Die Loymarer waren nur kurze Zeit in der zweiten Hälfte etwas besser und holten sich in dieser Zeit die beiden Tore, wäyrend die Ettorfer bis dahin mit mindestens 5 Toren hätten in Fübrung liegen müssen. BfL. Siegdurg— Endenich:4(:). Die Siegburger hatten in diesem Spiel zweisellos Pech, aber trotzdem ist der Sieg der Endenicher verdient, wenn auch etwas zu hoch. Die schweren Bodenverhältnisse machten besonders den Siegburgern in der zweiten Hälfte manchen Strich durch die Rechnung, gerade im Morast vor dem Endenicher Tor wußte der Sturm nicht zum Schuß zu kommen. Der Schiedsrichter Unger(Bonn) konnte nicht befriedigen. Bonner V. Cl.—D. J. K. Troisdorf:1(:). Die Kessenicher Blau=Weißen landeten einen überzeugenden Sieg, der noch höher ausgefallen wäre, wenn die Gäste nicht so einen sicheren Torwart gehabt hätten. Neben ihm konnte noch der Mittelläufer gefallen, während die Verteidigung immer zu welt aufrückte, wodurch der Kessenicher Sturm sich glänzend entfalten konnte. Der Gastgeber gewann denn auch das Spiel dank seines besseren Zusammenspiels und besserer Einzelleistungen. Der Gästesturm war direkt das Gegenteil: Kein Zusammenhang, nur auf Einzelaktionen einiger Spieler angewiesen, die natürlich bei der stabilen Abwehr der Kessenicher stets abgewiesen werden konnten. Trotzdem die Blauweißen stets tonangebend waren, mußten sie sich den ersten Treffer durch Elimeter gefallen lassen. V. V. Godesberg—Oberlar:2(:). Durch eine ungenügende Schiedsrichterleistung war in Friesdorf allerhand los. Die Gäste kamen mit einer neuen Mannschaft, die tatsächlich gefallen konnte und den Friesdorfern sehr zu schaffen machte. Die Gäste hatten in der ersten Halbzeit bedeutend mehr vom Spiel und die Platzelf kam sehr ins Schwimmen. Trotzdem erzielte Berendock nach zehn Minuten den Führungstreiser für Friesdorf. Gtwas später fällt der Ausgleich, der wegen Abseits(?) nicht gegeben wurde. Mit dieser zweiselhaften Entscheidung fingen allmählich die Reiberten an. Der Ausgleich siel aber etwas später durch Elfmeter. Nußbaum erhöht dann auf:1, und zehn Minuten später volt Oderlar wieder den Ausgleich durch Elfmeter.:2. In der Zwischenzeit wurden je ein Spieler von Oberlar und Friesdorf des Platzes verwiesen. Diese Entscheidungen waren zweisellos zu hart und brachten das Gegenteil ein. In der zweiten Spielhälfte entglitt dem Schiri immer mehr das Spiel aus den Händen. Es gibt Strafstöße auf Strafstöße. Nach 15 Minuten erhöht Nußbaum auf:2, der sichere Ausgleich wird vom Gäste=Linksaußen ausgelassen. Bei einem Zusammenprall wird der linke Läufer von Oberlar des Platzes verwiesen. Der Elfmeter bringt den vierten Torerfolg ein. Die Gäste fallen jetzt mit neun Mann stark ab, wodurch die Platzelf aufkommt und sich bis Schluß behauptet. Lohmar und Nußbaum stellten dann das Ergebnis auf:2. Rheindorf—Hertha Bonn:2(:). Die Rheindorfer machten ihre Niederlage aus dem Hinspiel mit dem gleichen Ergebnis wieder gut. Die Gäste waren bis zur Pause tonangebend und klar überlegen. Ihre Ueberlegenheit in der ersten Halbzeit drückte der Mittelstürmer durch zwei schöne Tore aus. Nach dem Wechsel holt die Platzmannschaft durch einen glücklichen Schuß des Mittelstürmers ein Tor auf, wodurch die Mannschaft aufgerappelt wurde. Die Gäste hatten sich anscheinend ausgegeben, denn sie waren zeitweise nicht im Bilde. Die Rheindorfer kamen immer mehr auf und zeigten bis zum Schluß die besseren Leistungen. Der Mittelstürmer konnte alsbald zum Ausgleich einsenden, und kurz vor Schluß stellte Philippi mit Bombenschuß den Sieg sicher. 2. Kreisklasse Vonn. Nordstern—Mehlem:2(:). Die Nordsterner erzielten einen glücklichen Sieg in der letzten Minute, denn die Gäste waren zweisellos die besseren. Sie führten in der ersten Halbzeit ein glänzendes Spiel vor, in dem Nordstern nicht recht mitkam. Duisdorf—Post:2(:). Beide Gegner lieferten sich vis zur Pause ein gleichwertiges Spiel. Die Gäste gehen mit :0 in Führung, müssen sich aber 15 Minuten später den Ausgleich gefallen lassen. Nach dem Wechsel lassen die Gäste nach. Spielverein—Ennert:1(:). Die Gäste lieferten wie am Vorsonntag gegen Nordstern ein offenes Spiel, aber die Hilflosigkeit des Sturms vor dem Tore ließ keine Erfolge zu. Dagegen war die gegnerische Fünferreihe bedeutend entschlossener. Lannesdorf—Plittersdorf:1(:). Die Gäste mit einigen Ersatzleuten hatten in Lannesdorf nichts zu bestellen. In der ersten Halbzeit leisteten sie zwar einigermaßen Widerstand, nach dem Wechsel kamen sie aus ihrer Hälfte nicht meher heraus. Gruppe 2. Liblar—Alster:2. Einen wichtigen Punkt holten sich die Alfterer in Liblar, das zeitweise sehr hart spielte. Der Schiedsrichter sah sich sogar gezwungen, einen Spieler des Gastgeders wegen unfairer Spielweise des Platzes zu verweisen. Bliesheim—Alt=Godesberg:0. Durch diesen Sieg liegen die Bliesheimer noch sehr gut im Rennen und bleiben dem Spitzenreiter, Rheindach, weiterhin dicht auf den Fersen. Rheindach—Buschhoven:5(:). Vor einer ansehnlichen Zuschauermenge überraschten die Buschhovener die RheinDacher mit einem ausgeglichenen Kampf. Einige Minuten vor Schluß stand der Kampf noch:5. Der Sieg Rheinbachs ist durchaus als glücklich zu bezeichnen. 3. Kreisklasse Vonn. Gruppe 1: Rheinkraft—Viktoria:6(:). Das Ergebnis ist zahlenmäßig zu doch. Die Jugendkraftler waren im Feldspiel überlegen, vor dem Tore erwies sich der Sturm direkt als zu weich. T. V. Rheinland—Berkum:1. Die Turner konnten das Spiel verdient gewinnen. Beide Gegner lieferten sich sast einen gleichwertigen Kampf. in dem die bessere Sturmrethe des Gastgebers erfolgreich blied, während sich der Gästesturm als recht schwach erwies. Brenig—Oedekoven:0(:). Die Gäste lagen von Anfang im Hintertreffen. Bis zur Pouis konnten sie zwar das Spiel noch offen halten, mußten aber nach dem Wechsel den Brenigern das Kommando überlassen. Merten—Vornheim stel aus, da der Platz in Merten nicht bespielbar war. Gruppe 2: DIK Bonn=Nord—Lengsdorf:0(:). Die Jugendkraftler hatten einen guten Tag und waren ihrem Gegner glatt Überlegen. Die Gäste kamen nie für einen Sieg in Frage. Hersel—Gielsdorf. Der Gastgeber wartete vergebens auf die Gäste. Vilich—Bonn=Nord:2(:). Die Gäste behaupteten sich nur in der ersten Halbzeit, wo sie den Vilichern einen offenen Kampf lieferten. Salia Sechtem—Fritzdorf:4. Dem Spielverlauf entsprechend nahmen die Gäste ein verdientes Unentschieden mit nach Hause. Concordia Godesberg—Keidenich:0. Wie nicht anders zu erwarten war, dlieben beide Punkte in Friesdorf. Adler Waldorf—Rösberg:2. Die Adlermannschaft war abermals glänzend im Schuß und spielte mit ihrem Gegner, wie sie wollte. Ehlodwig Zülpich—Blefsem:0. Die Gäste kamen für einen Sieg nie in Frage. Ausgezeichnetes Meldeergebnis zum WinterfahrbarkeitsWettbewerb. Für den großen Winterfahrbarkeits=Wettbewerb des DDAC. und RSKK. in München und Oberstausen, der vom 6. bis 10. Februar stattfindet, sind in letzter Stunde noch so zadlreiche Nennungen eingegangen, daß man von einem Rekordmeldeergebnis sprechen kann. Während im vergangenen Jahre in Kreutb 61 Teilnehmer den Wettbewerb mitmachten, liegen bisder schon 164 Unterschriften vor. Besonders stark sind die Reichswehr und SA. vertreten. Auch unsere bekannten Fahrer mit nahezu allen Kraftfahrzeugfabrikaten sind beteiligt. Niegburg Madlert Fewinm Weitel! Der Handball=Sonntag.— Mülldorf fiegt gegen A. S. V. Endenich unterliegt gegen Mülheim. Vom Sonntag ist vor allem der klare:=Sieg des Siegburg=Mündorfer Turnvereins in Köln gegen den Akademischen Sportverein herauszustreichen. Die Kölner mit hren bekannten guten Spielern leisteten den Vertretern des Siegkreises heftigen Widerstand. Sehr knapp überwand der Mulheimer Sportverein die Kölner Polizei. Nachdem das Spiel be' der Pause noch:2 stand, gelang es erst in der 2. Hälfte den Siegestreffer zu erzielen und damit die Tabellenspitze zu halten. Der K. B. C. schlug überraschend den TV. Gummersbach:1. Die Kölner sind aber damit noch nicht aus der Absticgzone. Atademischer Sportverein gegen TV..=Münldorf:8(:). Es ist nicht zuviel gesagt, wenn man dieses Spiel als eines der schwersten bezeichnet, das die Mülldorfer auszutragen hatten. Die A. S. Ver., die mit sämtlichen Kanonen antraten, waren in Hochsorm. Vielleicht wäre es für sie nützlicher gewosen, wenn sie ihre Kräfte etwas besser vertellt hätten. Trotzdem hätten sie durch dieses ungebeure Anfangstempo beinahe das Spiel noch für sich entscheiden können, wenn sich die Mülldorfer nicht in letzter Minute gefunden hätten. Ihre besten Leute hatte die Mannschaft in dem Mittelläufer Nottbrock und in dem bekannten Torwächter Radermacher, denen es die Mannschaft auch hauptsächlich zu danken hat, daß in der zweiten Halbzeit das Ergebnis nicht höber wurde. Die Mülldorfer waren zuerst sehr nervös. Es wurde ungenau abgespielt, der sichere Vorschuß fehlte allenthalben und der Ersatzverteidiger konnte sich gar nicht zurechtfinden. Die unerwartet harte Spielweise der A. S. Ver. tat dann noch das Ihrige, die Mannschaft vorerst ncht recht ins Spiel kommen zu lassen. Erst nach der Halbzeit drehte die 20 000 bei den Winkerkampsspielen. Schneetreiben zwingt zu unfreiwilliger Ruhepause. Am Samstagmorgen bot Braunlage gegenüber dem ersten Tage der 4. Deutschen Winterkampsspiele ein völlig verändertes Bild. Der Harz war in dichte Wolken gehüllt, die im Tal Regenfälle brachten, während in den höheren Lagen ein heftiges Schneetreiben einsetzte. So freudig der langersehnte ausgiebige Neuschneefall ausgenommen wurde, so störend wirkte er sich im Verlauf der am Nachmittag angesetzten SprunglaufKonkurrenzen aus, sodaß man sich schließlich entschloß, diese Prüfungen auf den Sonntag zu verschieben. Der Sonntag brachte den Höhepunkt der skisportlichen Wettbewerbe in Braunlage=Schierke. Auf der großen Wurmberg= schanze wurde zusammen mit dem Sondersprunglauf zugleich das Springen für den zusammengesetzten Lauf entschieden. Schon frühzeitig setzte auf allen Anmarschwegen zur Wurmbergschanze eine wahre Völkerwanderung ein. Mehrere Sonderzüge hatten Tausende von begeisterten Wintersportlern nach Braunlage und Schierke gebracht. Die Umgebung der Sprungschanze bot ein bezauberndes Bild; rund 20000 Menschen umsäumten die prächtige Anlage. Die 120 Springer standen auch am Sonntag vor keiner leichten Aufgabe. Das Schneegestöber beeinträchtigte wieder außerordentlich die Sicht. Dennoch gab es wenig Stürze. Die sportlichen Leistungen standen trotz der widrigen Umstände auf beachtlicher Stufe. Die beiden besten Sprünge des Tages sah man von dem Münchener Dietl, der in samoser Haltung bei 47 und 44,5 Meter aussetzte und damit Sieger im großen Sprunglauf blieb. Ausgezeichnet sprang auch der Klingenthaler Glaß, der mit 45.5 und 43 Meter den zweiten Platz sicher haben dürfte. Der erwartete harte Kampf um den Sieg im zusammengesetzten Lauf blieb leider aus. Der Langlaussieger Willy Bogner(Traunstein) stand mit schönem Schwung und guter Haltung zwei Sprünge von 40 und 39 Meter durch und wurde damit Kampfspielsieger. Mit sieben Spielen der Vorrunde wurden am Sonntag auf der Kunsteisbahn in Schierke die Eishockeykämpfe um die Kampfspiel= und Deutsche Meisterschaft eingeleitet. Das schönste Spiel des Tages lieferten sich die beiden Berliner Vereine Brandenburg und Berliner Hockey=Klub, das die Träger des „Roten Adlers“ knapp:1 gewannen. Eiskunstlauf=Europameisterschaften. Im Verlauf der Kunstlauf=Europameisterschaften wurden am Samstag auf der Prager Eiskunstlaufbahn die Titelkämpfe der Paare durchgeführt. Wie im Vorjahre gab es auch diesmal wieder einen„engeren Wettbewerb“ zwischen den Ungarn Baby Rotter und Leszlo Szollas mit Frl. Papez und Zwack, den das Paar Rotter=Szollas zu seinen Gunsten entschied und damit den Europameistertitel an sich brachte. Juniorenmeisterschaft im Die deutsche Zweierbobmeisterschaft der Junioren wurde am Samstag auf der 1908 Meter langen Bobbahn zu Oberhof entschieden. Bob„Oberhof 3“ gewann im zweiten Lauf mit :04,4 Minuten und fuhr die Tagesbestzeit heraus. Neuer deutscher Triumph in der Viererbob=Weltmeisterschaft. mark=Deutschland). zum Abschluß gebrachten Vierer=Bob=Weltmeisterschaft brachte der deutsche Bob„Deutschland 1“ mit Hanns Killan am Steuer dem nationalsozialistischen Deutschland den ersten Weltmeistertitel ein. Sonia Hennie unerreicht. Wie nach den Pflich übungen am Samstag nicht anders zu erwarten war, gewann die norwegische Weltmeisterin Sonia Hennie zum vierten Mal vintereinander die Curopamei: sterschaft im Eiskunstlaufen. 8000 Zuschauer bewunderten auf der Prager Kunsteisbahn trotz des schlechten Wetters die graziösen Leistungen Sonsas. Koiner Do. dernert einen Hankk. Frechen—Union Köln.0(:). Ein dramatischer Kampf um die Punkte wickelte sich zwischen diesen beiden Gegnern ab. Die Gastgeber kämpften mit dem Mute der Verzweiflung und tatsächlich gelang gegen die spielerisch natürlich im Vorteil befindliche Union ein Sieg mit:0 Toren. Jugend Bergheim—SC Neuenahr:2(:). Die Bergheimer Jugend zeigte auch in diesem Tressen, daß die vor einigen Sonntagen schon besser gewordenen Leistungen kein Strohseuer waren. Neuenahr hatte jedenfalls nichts zu bestellen und in der ersten Hälfte trafen die Erststädter bereits dreimal ins Schwarze. Im sicheren Siegesgefühl ließen die Gastgeber nach der Pause nach, ohne daß jedoch die Punkte jemals in Gefahr waren. Die beiden Treffer der Neuenahrer hätten leicht verhütet werden konnen. Rheinland Mayen—Viktoria Köln:7(:). Mayen konnte gegen die in Form befindlichen Gäste aus der Domstadt überhaupt nichts ausrichten und schon zum Seitenwechsel war der Vorsprung der Viktoria so groß, daß an einem Sieg nicht mehr zu zweiseln war. Sp. Vag. Andernach—TV. Mayen:1(:). Die Platzherren spielten bedeutend praktischer als der Gegner auf diesem schweren Boden. Das Ergebnis entspricht vollkommen den beiderseitigen Leistungen. Gruppe 2. Bayenthal—Mudersbach:3(:). Einen weiteren wertvollen Punkt haben die Bayenthaler also wieder herausgeholt. Bei der Halbzeit sah es allerdings noch garnicht danach aus, denn die mit großem Schneid spielenden Südwestfalen waren mit:1 in Front gezogen. Vingst—Hennef:1(:). Obwohl die Henneser tapseren Widerstand leisteten, konnten sie die Niederlage nicht vermeiden. Vingst flegte verdient dank seiner spielerischen Ueberlegenheit und der schußtüchtigeren Stürmer. Nach dem Seitenwechsel hätten die Gastgeber bei etwas Glück die Trefferspanne noch erhöhen können, aber auch die Henneser Hintermannschaft zeigte sich in bester Verfassung und ließ nur noch zwei Tore zu. Jugend Kalk—SB Troisdorf:2(:). Die Kalker wußten, was in diesem Treffen für sie auf dem Spiele stand, und so nahm es nicht wunder, daß Troisdorf fast ständig in die Verteidigung zurückgedrängt wurde. Die Führung hatte die Jugend schon zur Pause mit:1 recht sicher inne und mit :2 flel der Endsieg dank der großen Aufopferung der gesamten Mannschaft auch recht eindeutig aus. Drei Tore schloß für die Kalker allein der schußgewaltige Kalmus. Die Spiele der Bezirksklasse. Grachbach—Köiner BE:4(:). In Brachbach uind die Kölner noch soeben mit einem„blauen Auge“ duvongekommen, denn zur Halbzeit sah die Lage mit einem Rückstand von:4 alles andere als rosig aus. Als dann der Mittelläuser einen Strafstoß zum zweiten Gegentreffer verwandeln konnie, hatten die Klettenberger wieder Hoffnung. Das Unentschieden ist für den Tavellenführer etwas glücklich, denn der Schiedsrichter gab ihm zwei Strafstöße, die zu eerfolgen führten und kurz vor dem Schluß einen Punkt sicherstellten. Siegburger SB.— Neuwied:1(:). Die Siegburger hatten es auch in diesem Spiel, genau wie am Vorsonntage, mit einem Gegner zu tun, der mit Anspannung aller Kräfte in den ersten Minuten zum Erfolge kommen wollte. Beinahe hätten sich die Siegburger auch durch diese Taktik überrumpeln lassen, denn bereits in den ersten drei Minuten hatten die Neuwieder zwei ganz klare Torgelegenheiten, die die Siegburger Verteidigung nur mit großem Glück zunichte machen konnte. Sehr schnell flaute aber dieser Ansturm der Neuwieder dann wieder ab. Bis zur Pause kamen die Siegburger dann zu drei Toren und blieben bis zum Schluß tonangebend. Es hätten noch mehr Tore fallen können, wenn nicht der Neuwieder Torwart so außerordentlich gut gewesen wäre. Die Siegburger hatten ihre Hauptstärke im Sturm, der trotz des nicht ganz genügenden Ersatzes gut zusammenspielte und sehr schußfreudig war. 10 Minuten vor Schluß mußte der Neuwieder rechte Verteidiger wegen einer ungehörigen Bemerkung dem Schiedsrichter gegenüber vom Platz. Betzdorf— Dellbrück:5(:). Die Betzdorfer mußten zu diesem Spiel mit vier Ersatzleuten antreten, die durch Krankheit der besten Spieler notwendig waren. Der Vonner Kunstkarnweltlampf. BTV. siegt vor Poppelsdorf und ATB. mit 445, 422 und 421 Punkten. Welch großes Interesse dem Gerätekunstturnen entgegengebracht wird, bewies die überfüllte Turnhalle in der Hundsgasse. Man hatte den Nebenraum zum Zuschauerraum hergerichtet, es war alles überfüllt. Auf diese Weise konnte ein ansehnlicher Betrag für das Winterhilfswerk überwiesen werden. Direktor Haberland, der Führer der Turnerschaft des BTV., begrüßte die Mannschaften und Zuschauer. Unter Leitung des Turnwartes Euskirchen vom BTV. begann der Wettkampf, der von den Turnern Dohle(Eitorf) und Kierdorf (Köln) gewertet wurde. Die Uebungen am Pferd und das Barrenturnen zeigten noch teilweise Mängel. Beim Sprung über das Pferd sah man fabelhafte Leistungen, auch die Freiübungen zeugten von fleißiger Vorarbeit und vorbildlicher Körperbeherrschung. Ebenso wurde am Schluß bei den Reckübungen Ausgezeichnetes geleistet. Im ganzen darf man sagen, daß die Veranstaltung bestens gelungen ist und daß das Geräteturnen hier in Bonn in guter Blüte steht. Die Punkteverteilung: Sprung BTV. 85, Poppelsdorf 86, ATV. 83; Freiübung BTV. 95, Poppelsdorf 89, ATV. 87; Pferd B2 V. 96, Poppelsdorf 76, ATV. 77; Barren BTV. 92, Poppelsdorf 88. ATV. 85: Reck BTV. 83, Poppelsdorf 83. ATV. 89. Die besten Leistungen bot im Barrenturnen B. Herbst vom BTV., der eine sabelhafte Uebung turnte. Leider hatte der AxV.er Berttam bei dieser Uebung das Pech, sich eine Fingerverletzung zuzuziehen. Herbst holte sich bei seiner Uebung die volle Punktzahl 20. Trotzdem wurde er in der Gesamtwertung von dein Poppelsdorfer Piel um einen Punkt geschlagen. Piel erturnte sich 87, Herbst 86 Punkte. Die weitere Reibenfolge ist Bauer (BTV.) 79, Meurer(Poppelsdorf) 73 Punkte. Diese Turner zeigten teilweise ganz hervorragende Leistungen. Die Riege des ATV., teilweise aus noch jungen Turnern bestehend, bot in ihrer Gesamtdurchschnittsleistung Ausgezeichnetes. 1 Mannschaft richtig auf und hatte zum Schlusse sogar noch etwas meyr zuzusetzen. Die Stärke der Mülldorfer liegt nach wie vor immer noch in dem hervorragenden Verständnis untereinander. Besonders zum Schluß überfuhren sie die immer mehr nachlassenden Studenten Ensach. Handball=Bezirksklasse. Adler Delldrück fertigte erwartungsgemäß den BfB. Koln :2 ab, ebenso sicherte sich Köln 65 weiterhin seine Stellung durch seinen:=Sieg über Tus Ehrenfeld, Wacker Köln leistete der TIK.=Mannschaft Bonisatius, die auch an der Spitze kiegt, großen Widerstand, mußte sich aber am Schlusse :11 beugen. Der Kölner Klub für Rasenspiele unterlag gegen Köln 93 knapp:4. Der Godesberger Turnverein verIchtete auf die Punkte gegen Kölner TV. 43 und trat nicht an. Der Endenicher Turnverein leistete sich im Spiel gegen die vorzügliche Turngemeinde Mülheim einen bösen Schnitzer. Beim:4 Stand kam es zum Abbruch, der durch das grobe unsportliche Verhalten des Endenicher rechten Verteidigers verursacht wurde, doch auch der Enden'cher Hüter mußte vom Plavze. Niederpleis— Königswinter:3(:). Es ist der Niederpleiser Teckungsreibe zuzuschreiben, die immer und immer wieder und in jedem gefährlichen Augenblick de bedrohliche Lage blitzartig ersaßte und so verhinderte, daß die Gäste gewannen. Die zweite Hälfte zeitigte alles andere als ein turnerisches Handballspiel. Es war eine erbitterte Jagd nach den Punkten. Im Anschluß an einen Strafwurf kamen die Niederpletser zum stegbringenden Tor. Ein unrühmliches Ende in Endenich. TV. Endenich— TG. Mülheim:6(:). Dieses so bedeutsame Spiel stand unter einem Unstern. Zunächst war der Platz kaum bespielbar, dann trat ein Schiedsnichter an, der einem derartig wichtigen und harten Kampfspiel nicht gewachsen war. Gleich vom Anwurf weg hatten die Kölner durch ihr samoses Zusammenspiel etwas mehr Vorteile, da die Endenicher nicht recht in Schwung kamen. Schon nach kurzer Zeit stand das Spiel:0 für Köln. Ueberraschend kommt Endenich zum 1. Tor. Wenig später heißt es:4 und kurz vor der Pause kann der Bonner Hüter einen Bombenwurf des Kölner Halbsinken nicht halten. Kurz nach der Pause kommen die Gäste zum:1. Aus einem Strafwurk fällt ein weiteres Tor für Edenich. Die Kölner können jedoch den alten Vorsprung wieder erzieten. Die Endenicher verbessern dann kurz hintereinander auf:4. Das Spiel wurde immer härter, besonders einige Endenicher zeichneten sich wenig rühmlich aus. Schließlich sah sich der Schiedsrichter veranlaßt, don Endenicher rechten Verteidiger vom Platz zu weisen. Als dann kurz darauf der Endenicher Torhüter einen Kölner Spieler angriff. brach der Schiedsrichter ab. Die Kölner Mannschaft gewann verdient. Die Endenicher waren nicht in der in letzter Zeit gezeigten Verfassung. Das es zum Schluß zum Spielabbruch kam, ist besonders durch die grobe Unsportlichkeit einiger Endenicher Spieler beschämend. Die Endenicher Vereinsleitung, die das Vorkommn's selbst sehr verurteilt, hat sofort nach dem Spiel der Gästcelf ihr Bedauern ausgesprochen und den rechten Verteidiger, den Hauptschuldigen, von sich aus kaltgestellt. 1. Handball=Kreisklasse. XV. Rhöndorf— TV. Sieglar:4(:). Die Rhöndorfer drehten diesmal den Spieß um und machten die hohe Niederlage vom Hinspiel wieder wett. DIK. Spich— Bonner TV.:3(:). Auch diesmal setzten sich beide Mannschaften voll und ganz ein. Die Spicher hatten die besseren Stürmer. Demgegenüber spielten die Bonner vor dem Wurstreis zu unentschlossen. Witterschlick— Adier 09 Bonn:.: Wir hatten zwar mit einem karen Witterschlicker Sieg gerechnet, aber es kam diesmal etwas anders. Die Bonner zeigten sich von der besten Seite. Aus der Deutschen Turnerschaft. Kreis Sieaburg. Der Schiri=Odmann teilt mit: Trotz ordnungsgemäßer Einladung haben folgende Schiri bei der letzten Sitzung unentschuldigt gesehlt: Körner=Dollendorf, Segschneider=Obercassel, Lohmar=Obercassel, Brodesser=Thomasberg, Schild=Heisterbacherrott, Weinert=Siegburg, Funk=DIK Buisdorf, Hillm=DIK Spich. Vorgenannte Schirt werden mit 1 Mark bestraft. Der Betrag ist bis zum 10. 2. 34 an den Kreisspielkassenwart Friodl, Bankkonto bei der Spar= und Darlebnskasse Niederpleis abzuführen. Die Vereine haften für pünktliche Ueberweisung. Für den Fall der Fristversäumnis werden die betreffenden Vereine gesperrt. gez. Pacht, Schirl=Obmann. Kreistagung: Am Samstag, den 17. Februar findet nachmittags im Hotel Herrengarten in Siegburg die erste Kreistagung des Kreises 3 für das Jahr 1934 statt. Hierzu sind alle Vereinsführer, Oberturnwarte und Turnwarte sowie die Vereinsamtmänner herzlichst eingeladen. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung ist es Pflicht, daß jeder Verein vertreten sein muß. Vom Kreispressewart: Unkostenersparnishalber werden von heute ab die Spielberichte nicht mehr telephonisch durchgegeben. Die Vereine haben inzwischen ihren Pressewart bestimmt, der dafür Sorge zu tragen hat, daß die jeweiligen Berichte, gleichgültig, ob es sich um spielerische oder sonstige Berichte handelt, bis spätestens Montags bei dem Kreispressewart vorliegen. In allen diesbezüglichen Angelegenheiten zeichnet der Vereinspressewart mit gegenüber verankwortlich. Franz Friedl, Kreispressewart, Bezirk Sieg. Die amtliche Terminliste der Bezirksklasse. Staffel 1: 4. Februar: Königswinter— Sülz 07; Biegburg— Niederpleis; Dollendorf— Adler Dellbrück; EC Porz— Ehrenseld 79; BfB 05— Preußen. 11. Februar: Ehrenfeld 79— Königswinter; Sülz 07— SC Porz; Preußen— Dollendorf: Niederpleis— BfB 05; Adler Tellbrück— Siegburg. 25. Jeöruar: Königswinter— Adler Dellbrück: BfB 05 — Ehrenfeld 79; Siegburg— Preußen; Sülz 07— Niederpleis: Porz— Dollendorf. 4. März: Dollendorf— Königswinter; Ehrenseld 79— Siegburg; Niederpleis— Adler Dellbrück; Porz— BfB 05; Preußen— Sülz 07. 11. März: Königswinter— SC Porz; Tiegburg— Dollendorf; Niederpleis— Preußen; BfB 05— Sülz 07; Adler Tellbrück— Ehrenfeld 79. 25. März: BfB 05— Königswinter; Dollendorf—. Niederpleis: SC Porz— Siegburg; Sülz 07— Ehrenseld 79; Preuhen— Adler Dellbrück. 2. April: Königswinter— Preußen; Sülz 07— Tollendorf; Siegburg— BfB 05; Ehrenfeld 79— Niederpleis; Adler Dellbrück— 80 Porz. 8. April: Königswinter— Siegburg: Dollendorf— BfB 05; Niederpleis— SC Porz; Preußen— Ehrenseld 79; Adler Dellbrück— Sülz 07. Staffel 2. 4. Februar: Endenich— Köln 65; Tus Ehrenfeld— Ta Mülheim: Godesberg— Bonisatius; KÖsN — K7V 43: Wacker— Köln 93. 11. Februar: KTV 43— Endenich: Köln 65—“*: Godesberg— Köln 93; Tg Mülheim— Wacker: Bonisati Tus Ehrenfeld. 25. Februar: Endenich— Bonisatius: Wacker— KTV 43: ZuS Ehrenfeld— Köln 93; Köln 65— Ta Mülheim: KC[R— Godesberg. 4. März: Godesberg— Endenich: KTV 43— Tus Ehrenseld; Ta Mülheim— Bonisatius: KCfR— Wacker: Köln 93— Köln 65. 11. März: Endenich— KEfR; TuS Ehrenfeld— Godesberg: Tg Mülheim— Köln 93; Wacker— Köln 65; Bonisatius— KAV 43. 25. März: Macker— Endenich:, Godesberg— Ta Mülheim: KEfR— Tus Ehrenfeld; Köln 65— KTV 43: Köln 93 — Bonisatius. 2. April: Endenich— Köln 93: Köln 65— Godesbera: Tus Ehrenseld— Wacker: KTV 43— Ta Mülkheim; Bonisatins— KTV 43. 8. April: Endenich— Tus Ehrenseld; Godesberg— Wocker; Ta Mülheim— KCfR: Köln 93— K2V 43: Voniattus— Bbin#8. 29. Januar 1934. General=Anzeiger für Vonn und Nr. 14 845. Seite 13. (Copyright 1983 by Prometbeus-Verlag München-Gröbensell.) (Copyright 1983 by Prometheus-Verlag RUzu reich ist ungesund 18) Roman von Marla v. Sawerek: (Nachdruck verboten.) „Du willst das Gut meinethalben kaufen, Micky?“ „Na, nicht so ganz, trotzdem ich wirklich in erster Linie dir einen Gefallen mit dem Kauf tun möchte. Ich halte es aber außerdem für eine gute Kapitalanlage, Grund und Boden behält immer seinen Wert.“ „Wird es dir nicht zuviel werden, Micky? Du hast schon Wolfenstein.“ „Und das denke ich auch zu behalten, wenn ich einmal nicht mehr Chauffeur sein werde. Meerwald werde ich meinem lieben Freunde Harding überlassen. Er kann dort mit seiner jungen Frau leben. Du siehst, ich habe die Absicht, Fräulein Graßmann doch noch zur Herrin von Meerwald zu machen!“ „Micky!“ Es war ein Freudenschrei, den Bob Harding ausstieß. aber der Umarmung durch seinen Freund entzog sich Whitman durch einen raschen Sprung. „Hinaus mit dir, Bob, und umgezogen. Ich mache das Auto fertig.“ Aber zuerst verwahrte Michael sein angeknabbertes Kuchenstück in eine Vitrine, die er sorgfältig abschloß und deren Schlüssel er zu sich steckte. Dann ging er pfeisend hinaus, und eine Viertelstunde später rollte der schwere Kraftwagen die Chaussee hinunter. Das silberglänzende Laub der Pappeln, die die Chaussee umsäumten, zitterte in der leichten Frühlingsluft. Die Vögel sangen in den Hecken an der Landstraße, von den Feldern kam frischer Wiesengeruch, und die Frühlingsblumen dufteten. Der Motor pochte, aber Michael Whitman sang so laut, daß er das Pochen übertönte. Ein paar Bauern, die zum Felde fuhren, starrten hinter dem Wagen her. Einen singenden Chauffeur und dazu einen feingekleideten Herrn im Rücksitz des Wagens hatten sie noch nicht gesehen. Plötzlich, an einer einsamen Stelle, stoppte Whitman den Wagen. Er kletterte vom Sitz. „Warum hälst du denn an, Micky?“ „Das wirst du gleich sehen. Steig mal aus, mein Junge.“ Harding stieg aus dem Wagen und stand mitten auf der sonnenbeschienenen Landstraße. „So, jetzt werde ich mich umziehen.“ Bob starrte den Freund an, als hätte ihm der erklärt, er wolle einen Originaleisbären verschlucken. Whitman lachte. „Lieber Bob, wir fahren zum Notar Halsberg. Dieser würdige Herr weiß bis dato nichts von dem Austausch unserer Persönlichkeiten, und ich habe auch nicht die Absicht, ihn in unsere kleine Maskerade einzuweihen. Als Notar und Gerichtsperson würde er sicherlich allerlei Einwendungen zu machen haben, die mir unbequem wären. Juristen sind nun einmal verteufelt korrekte Persönlichkeiten. Michael Whitman will heute Gut Meerwald kaufen und kann natürlich, wie du wohl einsehen wirst, nicht als Chauffeur auftauchen.“ Harding schlug sich mit der Hand an die Stirn. „Ich Esel! An diese Aeußerlichkeit habe ich ja gar nicht gedacht!“ „Sei froh, daß du einen allesbedenkenden Freund m „Du hättest doch auch zu Hause dein Zivil anlegen können!“ „Dann hätte sich die Dienerschaft gewundert, daß ich dich im Privatdreß chauffiere, und das ist unnötig. So, jetzt begib dich mal in den Chausseegraben und pflücke Veilchen. Die kannst du Fräulein Graßmann dann als Strauß mitbringen. Das arme Mädchen wird sich freuen, wenn es einmal eine Abwechslung hat. Immer rote Rosen ist ein bißchen langweilig. In fünf Minuten bin ich fertig.“ Es dauerte zwar eine Viertelstunde, aber dann entstieg Michael dem Wagen als vollkommener Gentleman. Der Chauffeuranzug lag in dem mitgeführten Handkoffer. „Hast du deine Veilchen beisammen? Dann steig wieder ein. Ich fahre jetzt zu Halsberg, und du kannst dann den Wagen nehmen und zu Fräulein Lola kutschieren. Wenn du Mut hast und mir imponieren willst, mach du ihr heute noch einen Antrag. Ich werde nachkommen und im Wagen vor dem Hause warten. Denke daran, daß ich voll Spannung auf das Ergednis deines Besuches warte.“ Du hast gut reden, ich zittere schon, wenn ich das Mädchen sehe.“ „Sei nicht so ein Feigling!“ „Na, ich hoffe nur, daß du dich bei deinem Antrag ebenso mutig benimmst, wie du es von mir erwartest.“ Darauf verstummte Michael. Er trat auf den Anlasser, und der Wagen schoß die Allee entlang. * Michael saß dem alten Notar gegenüber. Die Formalitäten, die der Gutskauf erforderte, waren beendet.„# „Sie machen bei dem Kauf rein schlechtes Geschäft, Herr Withman“, sagte der Notar zum Schluß und klappte seine Akten zu.„Frau von Meerwald muß verkaufen, ich gebe zu, durch eigene Schuld. Sie jedenfalls haben das Objekt billig bekommen.“ „Ich freue mich, daß Sie mir das sagen. Ich mache gern gute Geschäfte!“ „Wer macht das nicht", lachte Halsberg.„Darf ich mir die Frage erlauben, ob Sie auf Meerwald wohnen werden?" „Nein, nein, ich trenne mich auf keinen Fall von Wolfenstein. Ich will meinen Freund und Sekretär Harding nach Meerwald schicken. Bassow wird für einen geeigneten Inspektor sorgen, der meinen Freund einarbeitet. Harding ist ja ebenso wenig wie ich Land„Wann soll Harding Meerwald übernehmen?“ „Sobald wie möglich. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das so bald wie möglich mit Ihrer Klientin besprechen würden.“ „Das soll geschehen. Ich glaube nicht, daß Frau von Meerwald die Absicht hat, auf das Gut zurückzukehren. Der baldigen Uebernahme wird also nichts im Wege stehen.“ Damit streckte der Notar seinem Millionärklienten die Hand hin. Das bedeutete Abschied, denn im Vorzimmer des gesuchten Notars saßen noch weitere Klienten. Michael Whitmann aber hatte noch eine Frage auf dem Herzen. „Ich möchte Sie noch etwas fragen, Herr Notar!“ „Na, dann schießen Sie los, Herr Whitman, ich bin zu jeder Auskunft bereit.“ „Es ist aber nichts Geschäftliches, und ich bitte Sie, meine Frage nicht als Indiskretion aufzufassen.“ „Das ist ja eine schwerwiegende Einleitung. Wenn ich Ihrs Frage beantworten kann, so will ich es gern tun.“ Michael zögerte noch ein wenig. „Erinnern Sie sich noch an meinen ersten Besuch bei Ihnen?“ „Natürlich! Solange liegt der nicht zurück, daß ich ihn schon vergessen haben könnte.“ „Sie zitierten damals einen Ausspruch, der mir seiner paradoxen Wahrheit halber gefiel, und Sie sagten, das Wort sei der Lieblingsausspruch einer alten Freundin von Ihnen.“ Wmeln „Ich erinnere mich“, lachte der Jurist.„Auzureich ist ungesund!“, M 4 2 „Würden Sie mir sagen, wer viese alte Freundin von Ihnen ist?“ Einen Augenblick lang sah der Notar Whitman verdutzt an. Er zögerte ein wenig. Die Sache kam ihm seltsam vor, und wie alle Juristen, neigte er ein wenig zum Mißtrauen. Weshalb stellte ihm dieser amerikanische Nabob die Frage? Whitman schien die Gedanken des Notars zu erraten. „Ich hätte eine Dame, die so kluge Aussprüche tut, gern kennengelernt", erklärte er. „Also eine Schrulle!“ dachte Halsberg und sah Whitman prüfend in die Augen. Aber der machte ein harmloses Gesicht. „Meine alte Freundin, Frau von Stenglin, wird sich sicher sehr geehrt fühlen, wenn ich ihr erzähle, daß ihr Leibsprüchlein einem amerikanischen Großindustriel= len imponiert hat“, lachte Halsberg. „Frau von Stenglin?“ fragte Whitman verblüfft. „Ja, das ist der Name der Dame, die den Spruch geprägt hat. Sie war früher eine sehr vermögende Frau, hat aber all ihr Geld verloren. Sie ist trotz ihrer Verluste eine glückliche und beschauliche Natur, und eine unbewußte Lebensphilosophie hat ihr wohl den spruch eingegeben. Sie hat an ihm einen solchen Halt gefunden, daß auch ein neuerlicher Unglücksfall, der Bankkrach Graßmanns. bei dem sie die Reste ihres kleinen Besitzes einbüßte, ihren Lebensmut nicht erschüttern konnte.“ „Eine wahrhaft starke Frau!“ „Na, wie man es nimmt“, lächelte der Jurist.„Körverlich gesehen, ist meine alte Freundin eine zarte, sogar etwas schwächliche Dame, aber sie verfügt über große moralische Stärke.“ „Dazu ist sie sicher zu beglückwünschen. Wenn Frau von Stenalin Kinder hat, so sind diese um eine so kluge Mutter zu beneiden.“ Selbst ein noch so kluger Jurist läßt sich manchmal düpieren. Notar Halsberg bemerkte nicht, daß sein amerikanischer Klient die Fühler ausstreckte, um mehr zu erfahren. Er hakte bedenkenlos bei Michaels Bemerkung ein. „Frau von Stenglin ist eine kinderlose Witwe. Sie hat nur eine Nichte, die auf meine Veranlassung Chemie studiert. Diese Richte ist ein ganz samoses Menschenkind. Hübsch, klug und lebenstüchtig. Ich bin überzeugt, daß sie ihren Lebensweg machen, eine tüchtige Chemikerin und ihrer Tante eine gute Stütze werden wird.“ Whitman reichte dem Notar die Hand. „Sie haben mir meine Frage doch nicht verübelt?“ Der Jurist beruhigte seinen Klienten und schob ihn mit sanftem Drängen zur Tür hinaus. Der Bürovorsteher hatte schon dreimal das geheime Zeichen gegeben, daß im Vorzimmer eilige Besucher warteten. Komisch, worüber sich dieser Whitman den Kopf zerbrach! Aber diese Millionäre hatten eben keine anderen Sorgen, als an Exbräute Schecks zu schicken, Rittergüter zu kaufen und sich über die Aussprüche anderer Leite den Kopf zu zerbrechen. Notar Halsberg konnte ja nicht wissen, daß die KleinGnitzower Köchin Lotte Matz seinen reichen Klienten mit der Zitierung dieses selben Ausspruches auf dem Wolfensteinteich und beim Schlittschuhlaufen beinahe zu Fall gebracht hätte! Michael Whitman aber ging nachdenklich die Straße hinab. Lotte hatte damals gesagt: Allzu reich ist ungesund! Er hatte sie gefragt, woher sie das Wort habe. „Das sagt immer eine Bekannte von mir“, hatte die Antwort gelautet.„Es ist ihr Leib= und Magenspruch!“ War Frau von Stenglin eine Bekannte Lottes? Natürlich nicht. Wahrscheinlich war Lotte früher einmal bei dieser Frau von Stenglin in Stellung gewesen und hatte von der Dame den Ausspruch gehört. Sicher war es so. Na, schließlich war das ja auch egal! Michael Whitman winkte eine Autodroschke heran und ließ sich in die Nähe des Stenglinschen Hauses fahren. Der Wagen stand noch vor der Tür. Ob Bob Fräulein Graßmann seinen Antrag gemacht hatte? Michael schlüpfte auf den Chaufseursitz und zog die grüne Sonnenscheibe hoch. Es war nicht nötig, daß man ihn erkannte, wenn eine der Damen aus dem Fenster sah. Sein elegantes Zivil konnte sonderbar erscheinen. Er entsaltete eine Zeitung und begann zu lesen. Er hatte das Blatt von A bis 3 durchstudiert, und Bob kam immer noch nicht. Michael begann sich zu langweilen. „Pfui Deibel“, dachte er,„so ein Berufsfahrer muß doch manchmal vor Langeweile platzen, wenn er stundenlang auf seinen Herrn warten muß.“ Ohne sich an die Subordination zu kehren, setzte Michael die Hupe in Bewegung, zweimal lang, einmal kurz, das bedeutete für Bob: Beeile dich, alter Junge. Wenige Minuten später erschien denn auch der gehorsame„Chef“ und stieg mit saurer Miene in den Wagen. „Wohin, Bob?“ fragte Whitman. „Wohin du willst“, lautete die knurrige Antwort. „Ich habe Hunger, also fahren wir zum Essen.“ Whitman chauffierte in die Stadt, hielt vor einem eleganten Weinlokal, und wenige Minuten später saßen die beiden Freunde in einer behaglichen Ecke. Michael bestellte das Essen, wobei er auch für den Freund die Bestellung mit erledigte, denn dieser schien hoffnungslos verknurrt zu sein. Jedensalls legte er für die Magenfrage kein Interesse an den Tag, und das war bei ihm ein bedenkliches Zeichen. Endlich wurde es Michael zu viel. „Zum Donnerwetter, sei nicht so übellaunig! Wenn ich dich mit der Hupe gestört habe, so hättest du ja einfach nicht zu kommen brauchen. Ich hätte dann eben noch gewartet.“ „Ich danke Gott, daß du gehupt hast!“ „Na, was ist denn in drei Deibelsnamen los? Hat Frau von Stenglin dich und dein Blumenzeug satt? Hat sie sich deine Besuche verbeten?“ „Frau von Stenglin war gar nicht daheim. Sie war auf einem Spaziergang!“ „Dann weiß ich noch weniger, warum du hier mit einem Gesicht herumsitzt, wie ein Hagelwetter. Du warst mit deiner Angebeteten allein. Hast du ihr endlich deinen Antrag gemacht? Hat sie dich gar abgewiesen? So rede doch, Menschenskind!“ Und Bob redete— wie ein Wasserfall brach es aus ihm heraus. Also, er war mit seinem Blumenstrauß angekommen und hatte schon beim Eintritt eine Riefenfreude gehabt: Frau von Stenglin war ausgegangen. Sonst war sie immer bei seinen Besuchen zugegen gewesen, und endlich hatte er das Glück, Lola einmal allein anzutreffen. Fräulein Graßmann hatte ihn im Wohnzimmer empfangen, sie war sehr freundlich gewesen und hatte sich offensichtlich über sein Kommen gefreut. Das hatte dem armen Bob Mut gemacht. Dann hatte sich das junge Mädchen zu ihrer Stickarbeit gesetzt. „Ein kniffliges, seines Zeug macht sie da, Micky, ich habe sie direkt bewundert. Und was für seine Hände sie hat, wie geschickt sie ist, bewunderungswürdig.“ Diese bewunderungswürdige Handarbeit hatte dem guten Bob Gelegenheit gegeben, seiner Heimlichgeliebten einige zarte Komplimente zu machen, die sie sehr lieb aufgenommen hatte. Worauf natürlich Bob Hardings Mut anschwoll. Er hatte begonnen, hatte geredet, hatte erklärt, hatte einen ganz wundervollen Anlauf genommen. Er war im besten Zuge gewesen, seine Neigung vor ein geneigtes Ohr zu bringen, überzeugt, daß er Erhörung finden würde, da war die Tür aufgegangen—— Schleckte Ware ist immer teuer, dagegen gute Ware im Inventur-Verkauf bei Radermacher W- geschlensenenbügers können Sie zugreifen in unserem Jnventünverkauf Sehr billig! Baumpfühle Weinbergspfühle Strauchpfühle Zaungfähle Wilh. Strock, Bonn. Guterhaltenes EichenHoppelschlafzimmer Eichen=Büfett, einz. Wohnzimmeru. Schlafzimmer=Mödel sehr billig. dein, Bonn, Sandkause 11.(1 Ab heute auf Sonder-Tischen Reste fast aller Stoffarten zu Kehraus-Preisen. Nohmen Sie diese günstige Gelegenheit wahr. Wer zuerst kommt, fischt die besten Stücke heraus Inventur-Verkauf U Die schönsten Moider und Mähtel im Inventur-Verkauf bis größte Weiten bei Geschwister Loeb Stockenstraße 15. f1 Komb. in gutem Zustand billig zu verk., Endenicherstraße 10 c, 1. Ctg. Das Kaufhaus am Markt. Gebr. Klaviere s. billig Stimmen, Reparaturen. Klavierd. 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Hauptschriftleiter und verantwortlich s. v. übrigen Indalt: Heinz Dohm. Verantwortlich für Anzeigen: Albert Dubberke. Alle in Bonn. Durchschnittsauflage Dez.: 23600 Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheckkonto Köln 18672. Fur die Kreunde des Skisports in Kaltfornten ist in Berkeley eine Sprungschanze errichtet 4 worden, die es erlaubt, daß auf ihr auch im Sommer Wettkämpfe abgehalten werden, fönnen. Bei dieser„Wintersportveranstaltung“ bekommt niemand kalte Füße— was ebenfalls##r g geneon Ist. des Turnters Reiterkunststüachen gezeigt batte.. scer Ottere ro hes Turniers Reiterkunsitsuschen gezeigt daten. Unter der Regie von Heinz Hilpert wurde Goetbes„Egmont“ mit der Musik von Beetvoven in der Berliner Volksbühne anf: geführt. Unsere Aufnahme zeigt Ewald Balser als Egmon und Marlow als Wilhelm von Oranien in einer Szeue des Stückes. n Reichsbräsidenten von Hinbenburg einen Kornblumenun Jeicspräisenten. Lilis Erich Allighammer vom Reiogzgreugenz=Biezisils at, pie Tocter des Rust, die Tochter des gleitete. Unter großer Teilnahme der Bevölkerung wurde der in Warnemünde verungigate Flieger Hans Miebach, ein verdienter Vorkämpfer der Nationalen Bewegung in Deutschlund, zu Grabe getragen. SA, S2, Stahlhelm, Schutzpolizei und Vertreter der Behörden folgten dem Targ, dem ein schöner Kranz des preußischen Ministerpräsidenten nachgetragen wurde. Am Grave sprach Kapitän Ehrhardt, dessen Brigade Miebach früyer angehört hatte. 80 Der savanische Kriegsminister General Argt: ist zurückgetreten. Als Nachfolger vist, Intimer Freund Aratis, General Seujurio Layasyi, der Generalinspekleur des militärischen Schulungswesens, bestimmt worden. Bild zeigt Kriegsminister General Hayashi. Bild: Sivend. 4. von lints: Karl Schroeder: 6. hur perv ,Poesie„mif“ ges, Side Sperling. Straßen. Freundschaft mit Tieren! Unser Bild zeigt ein se ein kleines Mädchen, die sich, wie man einen großen Bernhardiner und drei gut vertragen. In den Städten der Türkei bildeten die verwahrlosten Straßensungen, die dort in großen Scharen auftraten, eine große Gefahr. Die Regierung Kemal Paschas hat diese verwahrloste Straßenjugend ohne Heim und Obdach in einem„Asyl für Straßenjugend“ zusammengesaßt, in dem sie zu türtischen Staatsbürgern erzogen werden.