42. Jahrgang.— Nr. 14169. Donnerstag, 26. November 1931. Gründungsjahr des Verlags 1224 Gegügspreis: anonatlich.00 Gostbezug:".50 Illustrierte:" 30 4 Anzeigen: Sstale 30 J. auswärtige 50 4 Reklamen: Sokale 100 J. auswärtige 150 4 Lokale Famillen=Anzeigen 20 3 Lokale Stellengesuche 15 4 Die Zeile. S für Bonn und Umgegend. Druck und Verlag: Hermann Neullec.# Verantworttich: Hauptschriftleiter: Pet. Neusser, Anzeigen: Peter Beserinier. Alle in Bonn a. Nh. Geschäftsstelle: Bahnhofftr. 12. Fernruf 3851: nach Geschäftsschluß(von 20—7 Udr): 3853. Bostscheckkonto Köln Nr. 19 672. Die„kleine Justizreform.“ Neuer Erlaß über die Strafjustiz in der Notzeit. Die tüchtigsten Richter auszuwählen. CNB Berlin, 25. Nov. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, weist der preußische Justizminister Dr. Schmidt in einem Erlaß, den er allen Justzbehörden bekanntgibt, u. a. darauf hin, daß bei der Notlage, in der sich das Vaterland befinde, es Aufgabe der Strafrechtspflege sei, mit allen Kräften zu einer Befriedung des politischen Lebens und zu einer Gesundung der Wirtschaft beizutragen. Dazu sei vor allem eine tatkräftige Verfolgung der Straftaten notwendig. Geboten sei vor allem, alle Tatkraft auf die zielbewußle und rasche Aufklärung der Hauptpunkte des Verfahrens zu vereinigen, alle zur Sicherung der Verfolgung zulässigen Maßnahmen, ungesäumt und ohne Anjehung der Person zu ergreisen, namentlich auch rechtzeitig zu prüfen, ob die Bedeutung und die Umstände des Einzelfalles eine Verhaftung gebieten. In der Hauptverhandlung hätten die Vertreter der Anklage das Staatsinteresse und das Gemeinwohl in den Vordergrund zu stellen. Bedingte Aussetzung der Strafe werde bei solchen Straftaten nur ausnahmsweise gewährt werden dürfen. Die Staatsanwaltschaft habe durch Regelung ihres Bereitschaftsdienstes die Gewühr dafür zu übernehmen, daß schleunige Untersuchungshandlungen jederzeit ohne Verzögerung in Angriff genommen werden. Die Bekämpfung wirtschaftlicher Straftaten sei besonderen Sachbearbeitern zu übertragen. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften über die Devisenbewirtschaftung seien nachdrücklichst zu verfolgen und in allen geeigneten Fällen im Schnellverfahren zur Aburteilung zu bringen. Der preußische Juslizminister mache die Generalstaatsanwälte und Oberslaatsanntilte in vollem Umsange dafür verantwortlich, daß die Staatsanwaltschaften den hervorgehobenen Gesichtspunkten überall Rechnung tragen. Er ersuche ferner die Oberlandesgerichtspräsidenten und Landgerichtspräsidenten, bei der Auswahl der Untersuchungsrichter und bei der Geschiftsverteilung dafür Sorge zu tragen, daß die Bearbeitung der politischen, wirtschaftlichen und sonfligen Strafsachen von größerer Bedentung in die Hände von Richtern gelegt würde, die den besonderen Ansorderungen, die diese Sachen stellen, in vollem Umfange gewachsen seien. Dieser Erlaß gehe allen. Staatsanwälten und allen mit der Strafjustiz betrauten Richtern zu. Außerdem werde der preußische Justizminister noch in der ersten Hälfte des Dezember die Oberlandesgerichtspräsidenten und Generalstaatsanwälte zu einer gemeinsamen Besprechung einberufen, um die wirksame Durchführung der nach dem Erlaß erforderlichen Maßnahmen mit ihnen zu erörtern. Die rheinisch=westfälischen Anwaltsvereine gegen die „Kleine Juslizresorm“. CNB Düsseldorf, 25. Nov. In einer am 21. ds. Mts. in Düsseldorf tagenden Vertreterversammlung der Arbeitsgemeinschaft rheinisch=westfälischer Anwaltsvereine wurde in einer Entschließung gegen die Untergrabung der Rechtssicherheit und Verschlechterung der Rechtspflege durch die Notverordnungs=Gesetzgebung protestiert. Besonders wendet sich die Anwaltschaft gegen die Inkraftsetzung der„Kleinen Justizreform“ durch die Notverordnung. Durch die Wirtschaftskrise hat auch die Anwaltschaft schwere Einbußen an Arbeit und Einkommen erlitten. Darüber hinaus sind ihr Sonderlasten auferlegt worden. Nach dem Abbau der Gebühren im Jahre 1927 brachten die Notverordnungen weitere Gebührenabschläge, in Armensachen um 25 Prozent und in Armenehesachen um volle 50 Prozent. Außerdem wurde das Arbeitsgebiet in unerträglicher Weise beschnitten. Die Anwälte verlangen die Rückgabe des entrissenen Arbeitsgebiets, die die Staatsfinanzen nicht belasten. Sie fordern 1. Anerkennung des Grundsatzes, daß der Rechtsanwalt vor jedem Gericht, jeder Behörde und jedem Schiedsgericht als gewählter Rechtsbeistand auftreten darf und nirgend und durch niemanden zurückgewiesen werden kann. 2. Alleinige Vertretungsbejugnisse derjenigen Rechtsuchenden in allen Sachen erster Instanz mit einem Streitwert über 500 Mark, die sich nicht selbst vertreten wollen oder können. Die Verwirklichung beider Forderungen liegt im übereinstimmenden Interesse der Rechtsuchenden und der Rechtspflege. des preußischen Innenministeriums, die ihm Gesellschaft leisteten. Der Minister ergriff sofort seinen Hut und lief durch die Poststraße zum Polizeirevier. Nach längeren Verhandlungen gelang es ihm, die Freilassung der Leute, die ihm zugejubelt hatten, durchzusetzen. Die Polizei rechtfertigt ihr Vorgehen damit, daß die Hochund Heilrufe auf den Innenminister Preußens in der Bannmeile erfolgt seien. Zu diesem Vorfall hat der Abg. Borck(Du.) im Preußischen Landtag eine Kleine Anfrage eingebracht, ob Minister Severing die Freilassung der Festgenommenen ohne Durchführung der polizeilichen Feststellungen veranlaßt habe und ob das Staatsministerium dieses Verhalten billige. Blutige Zusammenstöße in der Tschechoslowakei. Ein Hungermarsch Arbeitsloser.— Sieben Demonftranten von der Gendarmerie erschossen, fünfzehn schwer verletzt. rag, 25. Nov. Heute Mittwoch wollten die Arbeitslosen des Bezirks Freiwaldau einen Hungermarsch nach Freiwaldau unternehmen. Um.30 Uhr kam es in der Nähe von Freiwaldau zu den ersten Zusammenstößen. Eine ungefähr 1000 Mann zählende Menge, die von der Gendarmerie am Weitermarsch verhindert werden sollte, setzte ihren Marsch durch die Wälder nach Freiwaidau fort. In der Nähe von Lindewiese stellte sich der Menge die Gendarmerie neuerlich entgegen. Da die Menge nicht auseinanderging und die Gendarnien mit Stöcken bedrohte und mit Steinen bewarf, machten die Angegriffenen von der Schußwaffe Gebrauch. Sieben Personen blieben tot liegen und 15 erlitten schwere Verletzungen. * Erregte Debaile im Prager Abgeordnetenhaus über die Vorfälle in Niederlindenwiese. Prag, 25. Nov. Im Abgeordnetenhaus kam es wegen der Vorfälle in Niederlindewiese zu heftigen Auf: tritten zwischen den deutschen Sozialdemo: kraten und den Kommunisten, die stürmisch und unter allgemeinem Lärmen verlangten, der Innenminister solle sich in der Sitzung einfinden und Bericht über die erwähnten Ereignisse erstatten. Der Präsident versuchte vergeblich, die Ruhe herzustellen. Der Vizepräsident des Hauses teilte dann mit, daß Innenminister Dr. Slavek dem Hause über die Ereignüse berichten werde. Der nächste Redner in der Budgerdebatte. Abg. Stribrny, konnte wegen des anhaltenden Lärms bloß einige Worte sprechen. Die Kommun'sten verlangten durch ununterbrochenes Rufen, daß der Redner die Tribüne verlasse. Der Vorsitzende unterbrach schließlich unter großem Lärm die Sitzung. Abends gab der Innenminister in der Kammer eine Darstellung der blutigen Ereignisse in Lindewiese, wobei er ausführte, die Gendarmerie hätte die Salve in die Menge aus Notwehr abgegeben. Der preußische und heßische Innenminister beim Oberreichsanwalt vorstellig. Angebliche nationalsozialistische Preußischer Landtag. Widerstand gegen die Wahl Leineris zum Präsidenten.— Die Entscheidung verschoben. Besprechung des deutschnationalen mißFrauensantrages gegen Kulkusminister Grimme. BD3 Berlin, 25. Nov. Der Preußische Landtag wollte sich am Mittwoch anstelle des verstorbenen Präsidenten Bartels einen neuen Präsidenten wählen. Gegen den Sozialdemokraten Leinert machten sich jedoch bei anderen Parteien heftige Widerstände geltend. Um Zeit für Ausgleichsverhandlungen zu gewinnen, beantragte Dr. Graß vom Zentrum die Vertagung der Wahl. Nur die Kommuisten hielten es für notwendig, diesen Vorschlag zu bekämpfen. Sie schlugen ihren Freund Kasper zum Präsidenten vor. Die Mehrheit war jedoch für Verlagung. Man hofft, daß die Verhandlungen hinter den Kulissen bis zum Freitag beendet sein werden und daß dann die Wahl erfolgen kann. Mit 184 Stimmen bei 92 Enthaltungen der Linkspar= teien wurde ein auf die Initiative der Deutschen Fraktion zurückgehender Antrag des Hauptausschusses angenommen, der eine Revision des Youngplanes mit dem Ziele der Einstellung aller Reparationszahlungen verlangt. Auch Zentrum und Staatspartei konnten diesem Antrage zustimmen, da er in der Richtung der Politik der Reichsregierung Lange und zum Teil recht scharfe Auseinandersetzungen gab es bei der Debatte über das deutschnationale Mißtrauensvolum gegen Kullusminister Grimme. Der Abg. Oelze(Dn.) begründete den Mißtrauensantrag mit dem tiefgreifenden Sparmaßnahmen im Schulwesen, mit angeblich einseitiger Personalpolitik und unzureichender Wahrnehmung der deutschen Interessen bei Behandlung des Minderheitenschulwesens durch den Kultusminister Grimme. Oelzes Parteifreund Dr. Hoffmann begründete sein Mißtrauen gegen Grimme besonders mit dem Fall Dehn in Halle, für den er den Minister allein verantwortlich machte. Darauf erwiderte der Sozialdemokrat Möller= Halle, es handle sich nur um eine Hetze gegen Dehn, an dem man in Magdeburg z. B. nichts auszusetzen gewußt habe. In einer großangelegten Rede brachte Dr. Lauscher vom Zentrum volles Verständnis für die außerordentliche Zwangslage auf, in der sich die Staatsregierung bei der schlechten Finanzlage befinde. Auch er äußerte jedoch Bedenken gegen die mechanische Regelung beim Abbau im Volksschulwesen und forderte, daß an der konfessionellen Schule festgehalten werde. Im übrigen lehnte Dr. Lauscher das Mißtrauensvotum ebenso ab wie noch einmal der Sozialdemokrat König (Potsdam) und Dr. Bohner von der Staatspartei. Für den deutschnationalen Mißtrauensantrag setzten sich Abg. Müller=Iserhagen von der Deutschen Fraktion und Dr. Ausländer von den Kommunisten ein, dieser letzte jedoch mit anderer Begründung. Die Abstimmung wurde für Freitag in Aussicht genommen. Schließlich nahm der Landtag noch die neue Geschäftsordnung in Angriff. Die wichtigsten Neuerungen sind die Ausdehnung der scharfen Ordnungsbestim: mungen auch auf die Ausschußsitzungen und die Einschränkung der namentlichen Abstimmungen. Hauptsächlich gegen diese Bestimmungen wandte sich der Volksparteiler D. Boehm. Die Redner der übrig: Parteien sollen am Donnerstag zu Worte kommen. Gesängnisstrafen für literarischen Landesverrat. Leipzig, 24. Nov. Der Chefredakteur der„Weltbühne“, v. Ossietzky, und der Schriftsteller Kreiser wurden wegen eines Artikels„Windiges aus desl deutschen Luftfahrt“ wegen Verbrechens gegen § 1 Abs. 2 des Gesetzes gegen den Verrat militärischer Geheimnisse vom 3. Juni 1914 jeder zu einem Jahr und sechs Monate Gefängnis und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt. Die Rummer der „Weltbühne“, in der der betreffende Artikel erschien und die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen sind laut Urteil unbrauchbar zu machen. Nach der Verlesung des Urteils teilte der Vorsitzende, Reichsgerichtsrät Dr. Baumgarten mit, daß der Senat beschlossen habe, für die Verkündung der Urteilsgründe die Oeffentlichkeit auszuschließen, da die tatsächliche und rechtliche Würdigung des inkriminierten Artikels durch das Gericht naturgemäß nicht erfolgen könne, ohne die in Rede stehenden Geheimnachrichten zu erwähnen und zu beleuchten; das ließe aber eine Gefährdung der Staatssicherheit besorgen. Nur dem Sachverständigen des Reichswehrministeriums wurde gestattet, der Verkündung beizuwohnen. (Die gestern wiedergegebenen Auslassungen der Times über die zivile Luftschiffahrt als Kriegswaffe der Reichswehr bezogen sich auf diesen Prozeß. Red.) Stahlhelm=Prozeß in Berlin. Freispruch wegen Wahrung berechtigter Interessen. Berlin, 24. Nov. Wegen Beleidigung des preußischen Staatsministers hatten sich vor der 4. Großen Strafkammer beim Landgericht 1 Major a. D. Wagner und der Redakteur Kleinau von der„Stahlhelm= Zeitung" zu veranworten. Der Anklage zugrunde lag ein Artikel in der„Stahlhelm=Zeitung" vom 5. April 1931, indem hervorgehoben wurde, die derzeitige Staatsführung in Preußen sei zur Abwehr der polnischen Gefahr ungeeignet. Ferner wurde u. a. davon gesprochen, daß die preußische Regierung stets im Banne sogenannter Verständigungspolitik ein sicherer Verbündeter Frankreichs und damit Polens sei und jederzeit edlen Zielen der nationalen Bevölkerung in den Rücken falle. Der Staatsanwalt sah in dem Artikel den Vorwurf des Landesverrats zu Gunsten Frankreichs und Polens. Der Verteidiger, der deutschn. Rechtsanwalt Reichstagabg. Dr. Everling, stellte unter Ausschluß der Oeffentlichkeit Eventualanträge für den Fall, daß kein Freispruch erfolge, die dahin gingen, Beweis anzutreten für die Behauptung, daß die preußische Regierung der national eingestellten Bevölkerung in den Rücken falle. Nachdem in erster Instanz Major Wagner als Verfasser des Artikels zu 800 Mark und Kleinau als verantwortlicher Redakteur zu 400 Mark Geldstrafe verurteilt worden waren, kam die Berufungsstrafkammer zu einem Freispruch der beiden Angeklagten. Das Gericht vertrat den Standpunkt, daß ihnen die Wahrung berechtigter Interessen zuzugestehen sei. Die Staatsanwaltschaft wird gegen das Urteil Berufung einlegen. Severing beim Kaffee gestört. Zwischensall nach der republikanischen Kundgebung. CNB Berlin, 25. Nov. Nach der republikanischen Kundgebung im Herrenhause ist es gestern abend zu einem Zwischenfall gekommen, der, wie die B3 am Mittag berichtet, heute die preußische Regierung beschäftigen wird. Als die Teilnehmer der Versammlung das Herrenhaus verließen, fuhr das Auto des Innenministers vor. Severing stieg ein und etwa 20—25 Reichsbannerheute riefen ihm„Hoch die Nepublick“ Hoch Severing— Frei Heil" zu. In demselben Augenblick kam ein Ueberfallaute der Schutzpolizei heran. Die Beamten sprangen vom Wagen. Und während der Minister ahnungslos fortfuhr, nahmen sie alle Peronen, die dem Minister die Ovation bereitet hatten, fest. Die Leute wurden sämtlich nach dem Revier in der Poststraße gebracht. Die Polizei hielt dann ein Lastauto an, um die Leute bei der politischen Polizei im Präsidium abzuliefern. Passanten, die den Vorfall beobachtet hatten, liefen ins Café Josty, wo Severing bei einer Tasse Kafsee saß. Sie verständigten ihn und zwei hohe Beamten Dokumente. Material über die NSDAP. dem Oberreichsanwalt zugeleitet. V5? Berlin, 25. Nov. Wie dem Nachrichtenbüro des B23. mitgeteilt wird, haben das preußische und das hessische Innenministerium dem Oberreichsanwalt ein Dokument und Beweisangaben über seine Schlheit zugeleitet, das von führenden Kreisen der nationalsozialistischen Partei in hessen aufgestellt worden kein kel. e 6 8 Nach den Vorermittlungen wird die Entstehungsgeschichte des Dokuments dahin erläutert, daß Mitte September eine geheime Besprechung auf dem Boschheimer Hof bei Lainvpertheim(Hessen) stattgefunden habe, an der die nationalsozialistischen Führer und jetzigen hessischen Landtagsabg. Hauptmann a. D. Wassung, Gerichtsassessor Dr. Best, der Gaufachberater für Landwirtschaft Dr. Wagner, der Wirtschaftsreferent Dr. Schäfer, Kapitänleutnant a. D. von Davidson und der Privatsekretär des Gauleiters von Hessen, Stavinoga, teilgenommen hätten. Es sei ermittelt, daß, wie vergleichende Schriftproben ergaben, der Gerichtsassessor Dr. Best das Dokument aufgesetzt habe. Gegen Best dürfte der jetzige hessische Innenminister Leuschner die Amtssuspension zu erwirken versuchen. Das Dokument sei benannt als„Entwurf der ersten Bekanntmachung unserer Führung nach dem Wegfalt der seitherigen obersten Staatsbehörden und nach Ueberwindung der Kommune(Kommunisten, Marxisten usw Die Red.) in einem für einheitliche Verwaltung geeigneten Gebiet.“ Der Entwurf enthalte dann einen Befehl an die gesamte Bevölkerung, wonach die Bevölkerung jeder Anordnung der S. A usw., gleich von welchem Dienstgrade erteilt, sofort Folge zu leisten habe.„Widerstand“, so sage der Befehl,„wird grundsätzlich mit dem Tode bestraft.“ Weiter sehe der Befehl die Ablieferung jeder Schußwaffe binnen 24 Stunden vor. Wer dann noch im Besitz einer Schußwaffe betroffen werde, solle ohne Verfahren auf der Stelle erschossen werden. Die Todes= strafe werde auch angedroht den Beamten, Angestellten und Arbeitern öffentlicher Behörden, dieihren Dienst nicht weiterführen, sowie denjenigen, die die zu erlassenden Notverordnungen verletzen. Das Dokument enthalte dann weiter Richtlinien für die ersten Notverordnungen, wonach alle Lebensmittel an die Führung oder deren Beauftragte auf Anforderung ohne Entgelt abzuliefern seien und jeder Verkauf von Lebensmitteln verboten werde. Verstöße hiergegen sollten mit Einziehung des gesamten Vermögens, eventuell auch mit Todesstrafe, geahndet werden. Die Durchführung der Volksernährung solle nach dem Dokument durch Kollektivspeisung und aufgrund von Lebensmittelkarten erfolgen, auf die Lebensmittel ohne Bezahlung geliefert werden sollen. Ein besonderer Verordnungsentwurf des Dokuments „zur Sicherung des gegenwärtigen Eigenkumsstandes" spreche aus, daß die Führung„zur Reltung des Lebens der Bevölkerung" gezwungen sei, über den gesamten Ertrag des Volksvermögens und das Vermögen des einzelnen Volksgenossen zu verfügen. „Es gibt,“ so sage das Dokument an dieser Stelle weiter,„bis zu anderweitiger Regelung kein Privatein= kommen mehr.“ Dafür werde der gegenwärtige Vermögensstand gesichert durch Verbot von Zwangsvollstreckungen, Hemmung von Verjährungsansprüchen. Aufhebung des Zinsenlaufes für Geldforderungen und den Mietzins usw. Ein besonderer Verordnungsentwurf behandle die nationale Arbeitsdienstpflicht, die jeden„Deutschen(nicht Juden usw.) männlichen und weiblichen Geschlechts“ vom 16. Lebensjahr betreffe, soweit er nicht bei Behörden dient oder der S. A. bezw. Landeswehr anzehört. Das Dokument sei von dem hessischen Landtagsabgeordneten Dr. Schäfer dem Polizeipräsidenten in Frankfurt a. M. überreicht worden, weil dieser Abgeordnete, der inzwischen mit der NSDAP. in Differenzen geraten sei, in ihm illegale Bestrebungen sah, die er mit seinem Gewissen nicht habe vereinbaren können. Die Illegalität werde erblickt in der einleitenden Bemerkung„nach dem Wegfall der seitherigen obersten Staatsbehörden und nach Ueberwindung der Kommune". Es wird gesagt, daß dieses Dokument mit seinen Entwürfen auch dem landwirtschaftlichen Sachverständigen bei der Reichsparteileitung der NSDAP., Daré, zur Kenntnis gebracht und vermutlich von diesem gebilligt worden sei, weil andernfalls die genannten hessischen Nationalsozialisten aus der Leitung der hessischen Organisation dar Dokument nicht aufgestellt haben würden. Haussuchungen bei der hessischen ASDAp. CNB Darmstadt, 25. Nov. Auf Veranlassung des Oberreichsanwalts fanden in Hessen heute Haussuchungen bei nationalsozialistischen Führern statt, so im Darmstädter„Braunen Haus“, der hessischen Gaugeschäftsstelle, ferner in den Wohnungen der Sturmführer Hauptmann a. D. Wassung, Darmstadt, des Gerichtsassessors Dr. Best, Amtsanwalt in Alzey, bei dem Landwirt Dr. Wagner, Boxheimer Hof bei Buerstadt und bei Kapitänleutnant a. D. von Davidsohn, Darmstadt. Die Haussuchungen erfolgten wegen des dringenden Verdachles der Vorbereitung zum Hochverrat in der Leitung der RSDAP., Gau Hessen. Die Haussuchungen sind seit .30 Uhr nachmittags im Gange. CNB Darmstadt, 25. Nov. Zu den Haussuchungen bei hessischen nationalsozialistischen Führern wird gemeldet:„Heute erschienen vor dem„Braunen Haus“ in Darmstadt etwa 40 Kriminalbeamte, zum Teil von auswärts. Sie umstellten das Erich=Jost=Haus und riegelten es nach allen Seiten ab, worauf dann eine eingehende Untersuchung aller Behältnisse im ganzen Hause vorgenommen wurde. Von nationalsozialistischer Seite wird erklärt, daß der Polizei auch nicht die geringste Bestätigung für den geäußerten Verdacht in die Hände gefallen sein könne. Beschlagnahmungen seien nicht erfolgt. Man vermute, daß der Hintergrund der Aktion auf eine Denunziation zurückzuführen sei. Die Nationalsozialisten duldeten innerhalb ihrer Führung keinerlei hochverräterische Bestrebungen. * Das Ergebnis der Haussuchungen wird heute (Donnerslag) veröffentlicht. CNB Darmstadt, 26. Nov. Wie wir zu den Haussuchungen bei nationalsozialistischen Führern in Hessen erfahren, ist eine neue Verlautbarung der amtlichen Stellen vor heute(Donnerstag) vormittag 10 Uhr nicht zu erwarten. Zurzeit(¾1 Uhr früh) erfolgt noch die Prüfung des Materials, das dann zunächst dem Oberreichsanwalt in Leipzig zur Kenntnis gebracht werden wird, * Frick über Nationalsozialismus und Zentrum. CNB München. 25. Nov. Im„Völkischen Beobachter, veröffentlicht Reichstagsabgeordneter Frick einen Artikel, in dem er sich mit der Stellung seiner Partei zum Zentrum auseinandersetzt. Das Zentrum verlange, so meint Dr. Frick, von den Nationalsozialisten eine grundsätzliche Aenderung ihrer Ueberzeugung, wenn die Nationalsozialisten für das Zentrum koalitionsfähig werden wollten. Darauf aber könne das Zentrum lange warten. Nicht an den Nationalsozialisten sei es, sich zu ändern, sondern am Zentrum. Es sei jetzt 5 Minuten vor 12 Uhr. Heute sei es noch Zeit, daß sich das Jentrum eines Besseren besinne. In einigen Wochen und Monaten sei es zu spät. * „Schwarze Listen" im„Braunen Haus“. ENB München, 25. Nov. Die sozialdemokratische „Münchener Post“ veröffentlicht heute auf der Titelseite in großer. Aufmachung eine Auslassung, in der behauptet wird, daß im„Braunen. Haus“ in München Listen von Personen angesertigt werden, die„erledigt“ werden sollen; wenn die Nätionalsozialisten zur Macht kommen. Eine dieser Listen wird von der„Münchener Post“ im Faksimile wiedergegeben. Die heutige Rummer umfaßt 12 Seiten Seite 2. Nr. 44189. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. 26. November 1931. Ein neuer Weg der Winterhilfe. Drei Mahlzeiten— 95 Pfennig. Berlin, 25. Nov. Vier Millionen Berliner sind von dem einen Schlagwort des Tages ergriffen worden: Winterhilfe. Den einen soll geholfen werden, die anderen machen es zu ihrer Aufgabe, als Helfer in Aktion zu treten. Kleider werden gesammelt, Pfundpakete ausgeschickt, Vergünstigungen gewährt, Kinder gespeist. Noch immer gilt die Hauptsorge dem einen wichtigen, kritischen Punkt: Wie läßt es sich durchführen, daß die Notleidenden dieses Winters täglich mit warmer Nahrung versorgt werden? Wie kann man vermeiden, daß tausende vielleicht die notwendige Kleidung zugeteilt bekommen, dabei aber mit leerem Magen in ihren kalten Behausungen sitzen? Ein neuer Weg ist vom„Fünften Wohlfahrtsverband“. und vom„Vaterländischen Frauenverein“ vom Roten Kreuz eingeschlagen worden, die es sich zum Ziel setzen, die„Warme Mahlzeit“ in ihrem Hilfsprogramm an die erste Stelle zu setzen. Wie wird diese neue Form der Winterhilfe durchgeführt? In den Geschäftsstellen des Vaterländischen Frauenvereins und des Fünften Wohlfahrtsverbandes sind Gutscheinhefte im Preise von 95 Pfennig zu haben, die je drei Anweisungen für eine warme Mahlzeit enthalten. Die Rückseite des Scheins ist mit den Adressen der Lokale, Hausfrauenküchen und Gulaschkanonen bedruckt, in denen der Inhaber das Essen ausgehändigt erhält. Eine Form der Winterhilfe, die jeden in die Lage versetzt, von sich aus an der Linderung der Not beizusteuern. Jedem ist die Möglichkeit gegeben, einmal, zweimal, mehrere Male im Monat solche Gutscheine zu kaufen und sie Bedürftigen zukommen zu lassen. Wenn jeder, der es ermöglichen kann, sich heute vornimmt, diese vielfachen, für den einzelnen mit geringen Kosten verbundenen, Möglichkeiten der Nächstenliebe zu unterstützen, fördert er das große Hilfswerk, das in seiner Gesamtheit Tausende vor dem Untergang bewahren kann. Der deutsche Goldbergbau kommt in Gang. Was man sich davon verspricht. Langjährige Untersuchungen im Eisenberg bei Corbach haben jetzt zu einem erfreulichen Ergebnis geführt. Die Preußische Bergwerks= und Hütten=.=G. hat sich mit einem namhaften Kapital am Goldbergbau der Gewerkschaften Waldecker Eisenberg beteiligt. Mit dem Abteufen eines neuen Schachts, von dem aus Stollen in die goldhaltigen Tiefen vorgetrieben werden, will man demnächst beginnen. Man rechnet mit einer jährlichen Förderung von etwa zwei Millionen Gold auf mindestens zehn Jahre.(Hoffentlich verrechnet man sich nicht. Red.) Neuere Nachforschungen haben ergeben, daß auch die Aufbereitung des Erzes verhältnismäßig einfach ist. Das Gold befindet sich in einer Anzahl parallei lausender Verwerfungsspalten, die von goldführenden Querspalten gekreuzt werden und eine Länge bis zu zwei Kilometer erreichen. Das eigentliche Goldlager liegt aber im Kieselkalk. Hier beträgt der Goldgehalt der Erze 20 bis 200 Gramm pro Tonne. Die Isolierung des Goldes aus den Erzen erfolgt auf rein mechanischem Wege, ist also verhältnismäßig billig. Man rechnet damit, daß aus der Umgebung Waldecks bei der vollen Produktion mehrere hundert Bergleute Beschäftigung finden. Er ist also ziemlich hoch, die Goldlager in Südafrika haben nur einen Durchschnittsgehalt von 10 bis 12 Gramm. * Güterzugräuber in der Reichsbahndirektion Köln. Köln, 25. Nov. An mehreren Stellen der Reichsbahndirektion Köln sind in den letzten Nächten Güterzugräuber bei der Arbeit gewesen. Wie ein Fall in der Nähe von Linz beweist, schrecken die Bahnräuber sogar nicht davor zurück, die Signale festzubinden, damit die zur Beraubung ausersehenen Güterzüge möglichst lange vor einer Station halten müssen. Wiederholt gelang es, den Dieben die Beute abzujagen, so in Köln=Mülheim und in Köln=Kalk. Seit einigen Nächten macht sich auch in Rheydt eine Zugräuberbande bemerkbar, ohne daß es bisher gelang, sie zu fassen. * Stadtverwaltung Köln zur Theaterfrage. Nach einer Mitteilung des Presseamts der Stadt Köln beabsichtigt die Kölner Stadtverwaltung in der Theaterangelegenheit erst nach Abschluß der von ihr eingeleiteten Nachprüfung der behaupteten Ersparnismöglichkeiten an die Oeffentlichkeit zu treten. Im Gegensatz zu einer vom Oberpräsidium getroffenen Feststellung, daß mit der Stadtverwaltung Köln wiederholt über die Theaterfrage verhandelt worden sei, der Theaterdezernent aber von der ihm mehrfach gebotenen Möglichkeit einer Besprechung keinen Gebrauch gemacht habe, erklärt der Oberbürgermeister, daß weder an ihn noch an seine Vertreter jemals von irgend einer Stelle des Oberpräsidiums ein Ersuchen um eine Besprechung der Theaterangelegenheit gestellt worden sei. Die Stadtverwaltung Köln hat festgestellt, daß der Sachbearbeiter des Oberpräsidiums, ein Regierungsassessor, mit einem ihm befreundeten und bei der städtischen Finanzverwaltung bis vor einiger Zeit beschäftigten Regierungsassessor lediglich bei freundschaftlichen privaten Zusammenkünften über die Theaterfrage gesprochen habe. * Gemeinschaftsarbeit zwischen Elektrizikätswerken und Funkhilfen. Zwischen der Vereinigung der Elektrizitätswerke und der Zentralfunkhilfe der Reichs=Rundfunk=Gesellschaft ist mit Zustimmung der Deutschen Reichspost die Vereinbarung getroffen worden, daß zum Zweck der Eingrenzung und Beseitigung von Rundfunkstörungen eine Arbeitsgemeinschaft zwischen den Elektrizitätswerken und den Bezirksfunkhilfen eingerichtet wird. Die Deutsche Reichspost hat ihre Mitwirkung zugesagt. Geben die Anlagen des Elektrizitätswerkes zu Störungen Anlaß, so soll der Fall von den Elektrizitätswerken und den Funkhilfen gemeinsam untersucht werden. Handelt es sich um Störungen in den Anlagen der Stromabnehmer, so sollen zunächst die Grundlagen zu einer Erweiterung der Gemeinschaftsarbeit gektärt werden. Diese Vereinbarungen sind der erste Schritt der Verständigung der Elektrizitätswerke mit den Bezirkssunthilfen. Die Suche nach Seiffert. Berlin, 25. Nov. Das Verschwinden des Bankdirektors Seiffert konnte von der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft noch nicht geklärt werden Alle Angaben über seinen angeblichen Aufenthalt haben sich bisher als unzutreffend erwiesen. Auf dem Gute Zippelsförde bei Birkenwerder wurden ebenfalls von Kriminalbeamten Nachforschungen angestellt, die aber auch ergebnislos waren. Die Nachrichten aus Prag und Paris, wohin Seiffert geflüchtet sein sollte, lauten bisher gleichfalls negativ. Die Kriminalpolizei forscht weiter in der Umgegend Berlins, um hier Anhalts punkte für den Aufenthalt Seifferts zu gewinnen. Brangunerung des internationnten Handeis. Französische Gegenmaßnahmen gegen die englischen Schutzzölle. EP Paris, 24. Nov. Die Einführung der englischen Schutzölle hat in den französischen Industriekreisen stärkste Beunruhigung, ja eine Art Panikstimmung hervorgerufen. Wird doch gerade der französische Handel nach England im Verhältnis zu dem Handel der anderen Staaten mit England besonders hat betroffen. Es regnet Protestkundgebungen, Anregungen, Forderungen auf Repressalien von Seiten der französischen Industriellen.— Der„Paris Midi“ macht Andeutungen, wonach im französischen Handelsministerium bereits die neuen Zolltarife einer eingehenden Prüfung unterzogen worden seien. Eine Kommission sei gebildet worden, die heute zum ersten Mal zusammengetreten sei, um die Bedingungen festzulegen, unter denen die französische Regierung gegen die englische Schutzzollpolitik reagieren könnte. Handelsminister Rollin erklärte dem Blatt, er könne die Mittel, die angewendet werden würden, noch nicht der Oeffentlichkeit preisgeben; die französische Industrie würde aber auf jeden Fall wirksam verteiidgt werden. Häufung von Auslandswaren. d London, 25. Nov. Der Andrang der Auslandswaren auf dem englischen Markt hat gestern seinen Höhepunkt erreicht. Vor Inkrafttreten des neuen erhöhten Zolltarifs rollen ganze Eisenbahnzüge und Schiffsladungen heran, die mit Auslandswaren beladen sind. Aus Deutschland sind innerhalb 48 Stunden fast 30 Dampfer in englische Häfen eingelaufen. * Weitere Schutzzölle. fl. London, 26. Nov. Ganz gegen ihr ursprüngliches Programm hat die Regierung dem Drängen der Konservativen nachgegeben und sich entschlossen, noch vor Weihnachten ein Nolgesetz gegen Dumping in der Landwirtschaft zur Durchführung zu bringen. Eine entsprechende Erklärung wird heute vom Landwirtschafteminister Sir John Gilmour im Parlament abgegeben werden. Die zunächst in Aussicht genommenen Prohibitivzölle betreffen vor allem sogen. Luxusnahrungsmittel, wie neue Kartoffein, bestimmte Obstsorten, Spargel, Erbsen, Tomaten, Gurken usw. Auch ausländische Blumen werden mit Hochschutzzöllen belegt werden. Zu Beginn des neuen Jahres wird man auch das Quolensystem für Getreide einführen. Den Mühlen wird ein Vermahlungszwang zur Verwendung von mindestens 15 Prozent einheimischen Gelreides auferlegt weiden. Ertiarung des Tabeller Aerzievereinn Gegen Anwendung ungeprüfter„ausländischer Heilverfahren“. Der Lübecker Cuberkulose=Prozeß. Ueber 1 Million Kinder sollen ohne Schädigung mit Calmette gefüttert worden sein.— Verschleppungstaklik? Lübeck, 25. Nov. Zu Beginn der heutigen Verhandlung im Tuberkulose=Prozeß stellt Rechtsanwalt Dr. Hoffmann, der Verteidiger des Angeklagten Dr. Altstaedt, einen umfangreichen Beweisantrag. Bekanntlich ist die Anklage gegen Dr. Altstaedt auch auf Fahrlässigkeit bei der Einführung des Calmette=Verfahrens ausgedehnt worden. Dr. Hoffmann will nun darüber Beweis erhoben sehen, daß bis zum 1. Oktober 1930 in einer großen Reihe von Ländern über eine Million Kinder ohne Schädigung mit Calmette gefüttert worden sind. Es sollen Unterlagen herangezogen werden, die sich beim Reichsgesundheitsamt befinden. Dr. Hoffmann nennt ferner eine unendliche Reihe von Aerzten aus fast allen Ländern der Welt und stellt dem Gericht anheim, sich dort Auskünfte zu holen. Die Erörterung des Beweisantrages des Rechtsanwalts Dr. Hoffmann wird zu einem scharfen Vorstoß von Rechtsanwalt Dr. Frey benutzt, der u. a. erklärt:„Das Gericht wird zu entscheiden haben, ob die Beweisanträge nicht nur gestellt sind, um den Prozeß zu verschleppen. Wenn nämlich Hunderttausende von Kindern mit dem Calmettemittel gefüttert worden sind, ohne daß Schädigungen eingetreten sind, dann soll uns doch amtlich Aufklärung gegeben werden über die Lübecker „Mistküche“. So frage ich denn auf Ehre und Gewissen die drei Herren, ob sie nicht in der Lage sind, durch eine offene Erklärung diesen Prozeß abzukürzen. Gerade weil der Prozeß so lange dauert, liegt doch die offene Erklärung förmlich in der Luft.“ Demgegenüber weist Rechtsanwalt Dr. Ihde, der Verteidiger von Prof. Deycke, darauf hin, daß Professor Deycke am 19. Oktober auf Ehre und Gewissen bereits erklärt habe, daß er inzwischen zu einer anderen wissenschaftlichen Ueberzeugung gelangt sei. Dr. Frey könne verlangen, daß Dr. Deycke auf Grund seiner wissenschaftlichen Ueberzeugung rückhaltlos das sagt, was er für richtig hält; aber dieser Ueberzeugung habe ja Dr. Deycke schon Ausdruck gegeben. Rechtsanwalt Hoffmann: Auf Ehre und Gewissen, sagt Dr. Frey, müßten sich die Angeklagten dazu äußern, ob sie wissen, wodurch das Lübecker Unglück entstanden ist, und auf Ehre und Gewissen habe ich für Dr. Altstaedt die Erklärung abzugeben, daß er das nicht wisse. Die Ausführungen Dr. Freys zeigen deutliche Unterstellungen. Die Worte klingen dahin, als ob er den Angeklagten gut zureden möchte, von ihrem bisherigen Leugnen abzulassen und ein Geständnis abzulegen. Ich habe diese Erklärung hier abgegeben um Weiterungen zu verhindern. Im weiteren Verlauf der Zeugenvernehmung machte Dr. Rissen, der Vorsitzende des Aerztlichen Vereins in Lübeck, bezüglich der Versammlung dieses Vereins, in der Dr. Jannasch seinen Vortrag folgende bemerkenswerte Aussage. „Ich habe in der Versammlung des Aerztlichen Vereins etwa folgendes gesagt: Zwar ist es richtig, daß die medizinische Wissenschaft international“ ist, und daß man das Gute dort nehmen soll, wo man es sindet; aber ich halte mich in diesem Kreise nur verpflichtet, darauf hinzuweisen, daß es unter deutschen Aerzten bisher üblich gewesen ist, vor Einführung eines ausländischen Verfahrens die Prüfung unserer deutschen wissenschaftlichen Untersuchungsstellen abzuwarten. Wenn nun gar die Prüfung dieses Verfahrens in Deutschland durch außenpolitische Umstände erschwert worden ist, da diese deutsche Prüfungsstelle das Mittel aus außenpolitischen Gründen vorenthielt, so muß man doch Bedenken tragen, dieses Verfahren in Lübeck einzuführen. Brüning erkrankt? Berlin, 25. Nov. Wie in einem Teil der Presse verlautet, ist die heutige Sitzung des Reichskabinetts wegen Erkrankung des Kanzlers Brüning abgesagt worden. Der Kanzler soll auf Anraten der Aerzte das Zimmer vorläufig nicht verlassen.(Eine amtliche Bestätigung dieser Nachricht liegt nicht vor.) * Einberufung des Reichstags? d Berlin, 25. Nov. Die Anträge der Opposition auf Einberufung des Reichstages werden auch diesesmal kaum eine Mehrheit finden. Die Befragung der Parteien ergibt, daß die bisherigen Regierungsparteien gemeinsam gegen die Einberufung sind, auch die Sozialdemokraten. * Der Fall Marcus. Berlin, 25. Nov. Um die Verhältnisse bei der Bank Max Marcus& Co. zu klären, sind Spezialbeamte der Kriminalpolizei und Büchersachverständige in den Bankräumen bis spät in die Nacht hinein tätig gewesen. Aus den Vernehmungen der Angestellten sowie aus den Büchern war nicht zu erkennen, ob der Sohn Rolf Marcus von seinem Vater sowie dessen Sozius Schreiber in die Geschäfte eingeweiht war. Er selber bestreitet, von den Unterschlagungen gewußt zu haben. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Einwandfrei festgestellt wurde aber, daß Marcus sich des Konkursverbrechens schuldig gemacht hat. Während der Liquidation sind noch 125 000 Mark in das Ausland geschafft worden. Zum Skandal im Erziehungsheim Waldhof. ONB Prenzlau, 25. Nov. Die Staatsanwaltschaft Prenzlau hat die Eröffnung der Voruntersuchung gegen 14 Personen beantragt, darunter den Direktor des Erziehungsheimes Waldhof bei Templin, das der Inneren Mission gehört, die Erzieher Franke, Förster, Lachmann, Lefevre, Wende, Knublauch, Schmettka und Seger, ferner gegen den Hausvater Raulf, den Wohlfahrtspfleger Teschler und die Landwirte Stein, Küchemann und Jaap. In der Anstalt sind nach den bisherigen Ermittlungen die Zöglinge in unmenschlicher Weise behandelt, gefoltert und teilweise fürs Leben entstellt worden. Einige Erzieher haben anscheinend aus sadistischer Veranlagung gehandelt. Die Innere Mission hat damals die Vorkommnisse bestritten, und die Zöglinge haben, vermutlich unter Druck, eine Erklärung abgegeben, wonach sie in der Anstalt belassen werden wollen. Die Ermittlungen ergaben nun aber so schwere Verfehlungen, daß zur schnelleren und unbeeinflußten Fortführung der Untersuchung die Einleitung der Voruntersuchung notwendig wurde. Die Innere Mission wird von sich aus eine Untersuchung durchführen. * Disziplinarverfahren gegen die Leiterin der Hamburger weiblichen Kriminalpolizei. WTB Hamburg, 24. Nov. Der Senat hat gegen die Leiterin der hiesigen weiblichen Kriminalpolizei, Frau Regierungerat Erkens, dos jörmliche Diszipiiarverfahren mit dem Ziele der Entlassung beantragt. Im Sommer d Is. hatten, wie seinerzeit gemeldet, zwei Hamburger Polizeibeamtinnen Seblstmord verübt, was zur Aufdeckung von Mißhelligkeiten innerhalb der weiblichen Kriminalpolizei und zu Angriffen gegen Frau Erkens führte. Das vom Senat beantragte Verfahren wird sich auf alle die Einwände erstrecken, die im Zusammenhang mit dem Selbstmord der beiden Polizeibeamtinnen gegen das dienstliche Verhalten der Frau Regierungsrat Erkens erhoben worden sind. Ladendorffs Immunität ausgehoben. VDZ Berlin, 25. Nov. Der Geschäftsordnungsausschuß des Preußischen Landtages beschloß am Mittwoch abend, die Genehmigung zur Strafverfolgung des Abg. Ladendorff(WP.) wegen seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bank für Handel und Grundbesitz zu erteilen. " Ein Ankisischist wegen Meutere verurkeilt. II. Pyrladelphia, 26. Nov. Ein Antifaschist namens Cartaco ist vom Schnellrichter zu zwei Jahren Gefängnis wegen„Aufreizung zur Meuterei“ verurteilt worden. Er hatte bei der Ankunft des italienischen Außenministers Grandi in Philadelphia diesem beleidigende Worte zugerufen. Außerdem wurden bei Cartaco Flugblätter gefunden, die beleidigende Aeußerungen gegen Mussolini und Grandi enthielten. Japan zur Völkerbund=Resolution. WTB London, 25. Nov. Times meldet aus Peking: Der britische Militärattachs in Peking und ein britischer Konsularbeamter sowie Beobachter der amerikanischen und der französischen Gesandtschaft sind in Tschingtschau eingetroffen. Der Times=Berichterstatter in Tokio meldet, der vom Völkerbundsrat fertiggestellte Resolutionsentwurf ist für Japan annehmbar mit Ausnahme der Klausel über die Beschränkung der militärischen Tätigkeit. Die Japaner erklären, die Klausel sei unannehmbar, solange 30 000 Mann chinesischer Truppen um Tschingtschau versammelt seien. Vermischte Cagesnachrichten. Unterschlagungen bei der Opladener Kreis=Obst= und Gemüsegenossenschaft führten zur Entlassung des Geschäftsführers und zur Beurlaubung des Buchhalters Krumm aus Opladen, weil er in dem Verdacht stand, an den Unterschlagungen beteiligt zu sein. Der Buchhalter ist seit Montagabend verschwunden. Sein Wagen wurde Dienstagmorgen an der Grenze zwischen Hilden und Richrath vollständig ausgebrannt aufgefunden. Die behördlichen Nachforschungen nach dem Verbleib Krumms verliefen bisher ergebnislos. Die einzige Tochter des früheren Reichspräsidenten Ebert, die mit dem Landrat Dr. Jaenicke verheiratet war, ist an den Folgen eines Leberleidens im Berliner Urban=Krankenhaus gestorben. Ein Raubmord an einem gelähmten Priester wurde im Stift Melk bei Wien verübt. Man fand hier den emeritierten Pfarrverweser Kathrein in dem außerhalb der Klausur gelegenen Krankenzimmer, aus dem sich die ihn pflegende Schwester auf kurze Zeit entfernt hatte, tot auf. Der kranke Priester, der fast völlig gelähmt war, war mit einem Handtuch erdrosselt und seiner Barschaft beraubt worden. Unter dem Verdacht der Täterschaft wurde ein seit fünf Jahren im Stift angestellter Diener verhaftet. Fischsang auf elektrischem Wege ist durch ein neues Verfahren der technischen Hochschule BerlinCharlottenburg möglich geworden. Durch eine bestimmte Dosierung der elektrischen Spannung läßt sich sogar die Größe der Fische bestimmen, die man fange will, sodaß die Jungfische und die Brut geschont werde können. Otto von Habsburg ist gegenwärtig in Tirol Gesen stand einer lebhaften Propaganda, die für ihn da Ehrenbürgerrecht in einer größeren Zahl tirolerische Gemeinden erlangen will. Die Aktion will die Außer. kraftsetzung der Habsburger=Gesetze und die Erlang in einer Ansiedlungsgenehmigung der ehemaligen kalserlichen Familie für Tirol erreichen. Mit einer Viertelmillion geflüchtet ist der 40jährige Bankvorsteher Hans Brüggemann aus Moabit, der in leitender Stellung in einer Depositenkasse der Commerz= und Privatbank beschäftigt war. Brüggemann hatte im vorigen Monat seinen Urlaub angetreten und ist bis heute nicht zurückgekehrt. Nach den bisherigen Feststellungen hat Brüggemann die ihm anvertrauten Gelder restlos mitgenommen. Der Filmschauspieler Douglas Fairbanks will seine Europareise zu einem Abstecher nach der Mandschurei benutzen, um dort einen dokumentarischen Film über die Zustände im Kampfgebiet zu drehen. Vorläufig läßt er sich allerdings noch in Paris feiern. (Der„Abstecher“ scheint uns ein nicht allzu kleiner Umweg zu sein, den sich Fairbanks wohl noch überlegen dürfte. Red.) Ein dreister Einbruch wurde in eine Kölner Karamellenfabrik verübt. Der Fabrikbesitzer hatte an der Fahrikmauer zwei Fenster zumauern lassen. Die Täter brachen die Steine wieder heraus, stiegen ein und entwendeten acht Doppelzentner Zucker, außerdem noch eine große Menge Karamellen, die sich in Blechbehältern befanden. Die Einbrecher haben das gestohlene Gut wahrscheinlich mit einem Fuhrwerk fortgeschafft. Die Unfallstatistik des Ruhrbergbaues weist nach einer Mitteilung des Oberbergamtes in Dortmund im 3. Vierteljahr 1931 im Steinkohlenbergbau des Oberbergamtsbezirks Dortmund 8992 Gesamtunfälle auf; davon waren 102 tödlich. Im Vierteljahresdrechschnitt 1925—30 betrug die Zahl der gesamten Unsälle 17 706; tödlich waren davon 191. Wer möchte noch Chauffeur sein?— könnte man fragen, wenn man liest: Am Bahnhof Rheydt forderte ein junger Mann einen Taxichauffeur zu einer Fahrt nach einem Dorf in der Nähe von Gladbach=Rheydt auf. Kurz vor dem Ziel ließ der Fahrgast halten, setzte dem ausgestiegenen Führer eine Armeepistole auf die Brust, fesselte ihm mit einem Lederriemen die Hände, verlangte die Tageseinnahme und fuhr mit rasender Schuelligkeit davon. Der geraubte Wagen wurde am folgenden Morgen einige hundert Meter von der Ueberfallstelle entfernt mit leerem Benzintank aufgesunden. Von dem Täter fehlt jede Spur. 3 Noch keine Arbeitswiederaufnahme bei den Aibänerwerken. Troisdorf, 26. Nov. Entgegen dem Beschluß, der von den christlichen Gewerkschaften bekanntgegeben worden war, fand sich heute morgen niemand zur Wiederaufnahme der Arbeit ein. Die christlich organisierten Arbeiter haben sich mit dem von ihrem Bezirksleiter Schümmer gefaßten Beschluß, nachdem heute von ihnen die Arbeit aufgenommen werden sollte, nicht einverstanden erklärt. Die Freien Gewerkschaften verhalten sich nach wie vor ablehnend. Heute morgen wird eine Versammlung der christlichen Gewerkschaften über die Lage beraten, ebenfalls eine Betriebsversammlung. Die Gesamtbelegschaft der Klöcknerwerke beläuft sich gegenwärtig auf 1420 Mann, von denen 120 den christlichen und etwa 600 den freien Gewerkschaften angehören. Der Rest ist nicht organisiert. Reichsbankausweis vom 23. November 1931. Die Rotendeckung gebessert. WTB Berlin, 25. Nov. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. November 1931 hat sich in der dritten Novemberwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombard und Effekten um 120,8. Millionen auf 3876,9 Millionen RM. verringert. Im einzeinen haben die Bestände an Handelswechseln und=schecks um 126,4 Millionen auf 3655,0 Millionen RM. abgenominen, die Lombardbestände um.6 Millionen auf 119.0 Millionen RM. zugenommen. Die Bestände an Relchsschatzwechseln, die am Schlusse der Vorwoche 10000 RM. betragen hatten, werden mit 30000 RM. ausgewiesen. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 181.2 Millionen RM. in die Kassen der Reichsbank zurückgeflossen, und zwar hat sich der Umsauf an Reichsbanknoten um 176.3 Millionen auf 4277.2 Millionen RM., derjenige an Rentenbankscheinen um.9 Millionen auf 408.6 Millionen RM. verringert. Unter Berücksichtigung, daß in der Berichtswoche Rentenbankscheine in Höhe von .1 Millionen RM. getilgt worden sind, haben sich die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen auf 18.7 Millionen RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 424.4 Millionen RM. eine Zunahme um 17.6 Millionen RM. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um 13.7 Millionen auf 1176.1 Millionen RM. vermindert. Im einzelnen haben die Goldbestände um: 29.4 Millionen auf 1008.6 Millionen RM. abgenommen, die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 15.7 Millionen auf 167,5 Millionen RM. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Devisen beträgt 27.5 Prozent gegen 26.7 Prozent in der Vorwache. * Eine Richtigstellung zu den Arbeitslosenzahlen. CNB Berlin, 25. Nov. Bei den gestrigen Berechnungen der Arbeitslosenzahlen ist insoweit ein Fehler eingetreten, als die Ueberhöhung gegen das Vorjahr nur mit 660000 angegeben ist. Wie wir dazu von amtlicher Seite erfahren, beträgt die Ueberhöhung über das Vorjahr katsächlich 1,3 Millionen.— An zuständiger Stelle wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß diese Ueberhöhung nicht als sensationell bezeichnet werden kann, da sie tatsächlich nicht größer ist als die Ueberhöhung der Arbeitslosenzahlen im Sommer dieses Jahres gegen die gleiche Zeit des Vorjahres. Pflege Deinen Hals täglich... gurgie trocken mit es gehört das zur Hygiene wie das Putzen Deiner Zähne! Seite 3— Nr. 14189. General=Anzeiger für Bonn und Amgegend Donnerstag, 26 November 1931. Das Winterhilfswerk speist täglich über 450 Kinder. „Et schmeck wie Taat.“— Kräftige, würzige Speisezeltel.— Es wird ständig„kapikuliert“. Es ist ein Glück, daß sich der Winter noch besinnt und Aus Vonn Aus dem Universitätsleben. Die Ostmark=Hochschulwoche. Innerhalb der dritten und letzten Veranstaltung der Ostmark=Hochschulwoche sprach gestern Vizepräsident Dr. Fischer=Oppeln über: Kultur= und Schulfragen der Ostmark. Der Vortrag von Ministerialdirektor Dr. Wachsmann mußte ausfallen. Dr. Fischer zeigte die uralten kulturellen Bindungen zwischen Ost= und Westdeutschland auf, ausgehend von der Zeit des Ritter= und Mönchtums. Selbst die Willkür der unnatürlichen Grenzziehung des Versailler Vertrages habe an dieser Verbundenheit nichts ändern können. Kant, Herder, Fichte und Schopenhauer, Gustav Freytag, von Eichendorff, Menzel und Hauptmann, und last not least ein Hindenburg bewiesen zur Genüge, wie die Quellen der deutschen Geistigkeit vom Osten her gespeist worden seien. Die Teilung habe aber diese Quelle gefährlich verstopft, denn neben der Not der Wirtschaft bestehe ein empfindlicher Mangel an akademischen Bildungsstätten und öffentlichen Volksschulen. Aber gerade jetzt stehe die deutsche Kultur im Often im Wettkampf mit den slawisch=polnischen Kultureinrichtungen. Das Ergebnis der oberschlesischen Abstimmung habe erneut bewiesen, daß polnische Sprache und polnischer Kirchenritus sehr wohl mit der Liebe zu Deutschland zu vereinen sei. Doch solle der deutsche Kulturkreis sich halten und den Millionen Auslandsdeutschen eine Stütze sein, so müßten zumindest die Minderheitsbestimmungen für unsere kleinen polnischen Minderheiten stark gelockert werden, damit auch die Behandlung der Deutschen in Polen sich bessern könne. Vom Westen erbitte der Osten jedenfalls Verständnis für seine Lage. Zum Schluß berichtete Rektor Prof. Dr. Pfeiffer über die Unterdrückung der deutschen Kultur in der Tschechoslowakei. * Auch Holland ist kein Pankboden. Als einige Studenten der Technischen Hochschule Aachen in Vaals in Holland eine Mensur veranstalteten, erschien die Gendarmerie, untersagte die Mensur und beschlagnahmte die Waffen. Nachdem das Protokoll aufgenommen worden, wurden die Studenten über die Grenze abgeschoben. * Die American Association of University Women hat Frl. Dr. Margarethe Biber, der Inhaberin der ordentlichen Professur für Archäologie an der hessischen Landesuniversität Gießen, eine Fellowship erteilt, d. h. ein Stipendium, das es ihr ermöglicht, ein Jahr lang Studien im Ausland zu treiben. Es ist das erste Mal, daß diese Fellowship einer deutschen Gelehrten verliehen wurde. * Für das Fach der Zahnheilkunde habilitierte sich in Marburg Dr. med. Joachim von Reckow, Assistent am Zahnärztlichen Institut mit einer Schrift„Röntgenstereoskopie und Zahnheilkunde“. Jahlungsfrist für gekündigte Aufwertungshypotheken. Die Justizpressestelle weist darauf hin, daß Anträge aufgrund der Notverordnung vom 10. November 1931 auf Bewilligung einer Zahlungsfrist für gekündigte Aufwertungshypotheken bis zum 30. November 1931 bei der Aufwertungsstelle des zuständigen Amtsgerichts, in deren Bezirk das Grundbuch geführt wird, eingereicht sein müssen. Die Spruchstelle des Oberlandesgerichts, an die derartige Anträge vielfach irrtümlich gerichtet werden, ist nur für die Stundung von Industrieobligationen zuständig. Die Reichsbahn erleichtert den Weihnachtsverkehr. Um den Besuchs= und Erholungsreiseverkehr in der Zeit der Feiertage von Weihnachten bis Sonntag nach Neujahr zu erleichtern und insbesondere auch den Wintersportlern Gelegenheit zu einer längeren Weihnachtsreife zu geben, hat die Deutsche Reichsbahn die Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten zu Weihnachten auf die Zeit vom 23. Dezember, 12 Uhr, bis zum 4. Jan. 1932, 9 Uhr. festgesetzt. Mit Rücksicht darauf, daß in einer großen Anzahl von Betrieben voraussichtlich an den Werktagen zwischen Weihnachten und Neujahr nicht gearbeitet werden wird, hat die Reichsbahn zum Wohle der werktätigen Bevölkerung außerdem die Geltungsdauer der Arbeiterrückfahrkarten auf die Zeit vom 19. Dezember bis zum 4. Jan. 1992 verlängert. Weitere Bonner Nachrichten auf Seite 6. elsensi e e e cer Jahnpaste verwenden, denn eine kleine Minge genügt. Hüten Sie sch vor billigen, minderwertigen Nachahmungen. Aunt und woshen. Konzerk Heinrich Schlusnus. ∆ Er kam, sah und siegte, siegte auf der ganzen Linie, glänzender noch als vor drei Jahren, da man ihn zuletzt hier hörte. Und man begreift, warum vor einigen Wochen in Berlin der große Saal der Philharmonie sich dem Andrang des Publikums gegenüber als zu klein erwies. Auch dort, so hörte man, wich und wankte die Menge nicht, als die letzten Nummern des Programms verklungen waren. Just wie gestern in der Beethovenhalle. Nicht weniger als sechsmal erzwang sich die enthusigsmierte Zuhörerschaft, die die Halle fast ganz fühlte, die Gunst, den Klang dieser herrlichen Stimme noch einmal zu hören. Händel, Mozart, Hugo Wolf, Richard Strauß und Leoncavallo, schier unerschöpflich schien die Gebefreudigkeit, schier unstillbar das Verlangen nach weiteren Zugaben, bis der Saal sich mehr und mehr verdunkelte und nach fast einer halben Stunde nach Schluß des Programms die letzten Gäste ihn verließen. Und dann war's noch ein beseligendes Nachklingen in den Herzen. Kein Zweifel: Wenn heute die volkstümlichsten und beliebtesten Sänger aufgezählt werden, dann verdient Heinrich Schlusnus mit an erster Stelle genannt zu werden. Mannigfach sind die Vorzüge, die diesen begnadeten Künstler vor vielen anderen auszeichnen. Groß wie seine stimmliche Begabung ist seine Fähigkeit, sie der Kunst dienstbar zu machen. Einfach, natürlich und ohne Mätzchen vollzieht sich sein treten und seine Darbietung. Vielseitig und großzügig ist die Gestaltung seiner Programme, die vielerlei und doch immer nur mit feinem künstlerischem Takt und Geschmack Gewähltes, eben darum aber auch„Jedem etwas bringen“. Und über allem glänzt und bezaubert das reine Gold in seiner Kehle. Es ist ein metallischer, männlich fester Untergrund in dieser Stimme. Aber dieser feste Kern ist wie mit einem ungemein weichen Amalgam überzogen, mit einem bestrickenden Mattglanz, der alles Grelle und unvermittelt Harte ausschließt. Jeder Ton„sitzt“ mit unfehlbarer Bestimmtheit. Das Piano ist wundervoll, die messa di voce, das Tonspinnen der Italiener im Crescendo und Descrescendo untadelig und die Forteakzente von unentrinnbarer Eindringlichkeit. Kein auf Publiangelegtes Portamento, keinerlei Willkürlich##sten im Vortrag. sich nicht entschließen kann, frostklirrenden Einzug zu halten. Damit sind auch die Nöten des Winters noch gebannt. Das Bedürfnis, wohlig durchwärmte Stuben aufzusuchen, ist noch sehr gering. Aber die Not der Ernährung steht doch unter der ärmeren Bevölkerung und greift mit ihren harten Armen um sich. Mit harter Schrift gräbt sie ihre Zeichen in die Gesichter und je weicher die Gesichter, desto deutlicher ist die Schrift. Da kommen die Kinder aus der Schule. Erfreulicherweise sehen die meisten gut aus. Auf den ersten Blick sieht man die Not nicht. Daneben aber gehen andere. Man meint, ihr Gang sei nicht so flott und sicher. Aber das ist vielleicht, so könnte man sagen, eine gefühlsmäßige Täuschung, weil ihre Wangen bleich sind und ihre Augen etwas bedrückt dreinblicken. Und doch hat hier das Gefühl recht, auch ohne, daß es weiß, daß das Kind seine 1500 Kalorien am Tag nicht bekommt. Es mag sein, daß der Gesundheitszustand der Bonner Schulkinder im Durchschnitt nicht schlecht ist, aber es sind viele, die tief unter diesem Durchschmitt stehen. Man braucht nur durch die Räume zu gehen, in denen jetzt die Schulkinder minderbemittelter und kinderreicher Familien sitzen und auf die Speisen warten, die ihnen von wohltätigen Händen gereicht werden. Man braucht nur zu schen, wie sie einhauen, wie das schmeckt; dann weiß man, daß es doch eine Ernährungsnot auch in Bonner Familien gibt. Gestern besuchten wir mehrere Kinderspeisungsstellen. Ucberall das gleiche Bild: hochgehäufte Teller und davor Kinder, die wacker zugreifen und— kapitulieren. Das ist ein Ausdruck aus dem Soldatenleben. Kapitulieren heißt, das Rezept erneuern, den leergegessenen Teller noch einmal füllen. Gewiß, diese Kinderspeisung entbehrt nicht niederdrückender Stimmung, denn hinter ihr steht die Not des Volkes. Aber eine Freude ist es zugleich, diese Kinder essen zu sehen. Im Jugendheim in Poppelsdorf hatte ein kleines Mädchen noch einen Rest Kohlraben und Speckeierkuchen auf dem Teller, mit dem es anscheinend nicht fertig wurde. Da denkt man unwillkürlich, hier schmeckts jemand nicht. Aber weit gefehlt, die kleine Esserin belehrt uns, daß es schon zweimal geschmeckt hat, und daß das der dritte Teller ist. Mit einem Teller hört keines der Vonner Kinder auf. Zwei essen sie alle und es wollen sogar einige darunter sein, die es auf fünf und sechs Teller an jedem Mittag bringen. Wahrlich eine erfreuliche Sache; denn in diesen Speifestellen wird reichlich und gerne geboten. Man muß allerdings bedenken, daß die Speisungen eben erst eingesetzt haben. Die Neulust und der erste Hunger versagen ihre Wirkung nicht— und dann das gute Beispiel. Wenn das Hänschen zwei Teller ißt, dann ißt das Köberchen drei und das Fränzchen vier. Rekord ist Ehrensache. Wenn man das sieht, gewinnt man leicht die Ueberzeugung, daß Medizinakrat Dr. Basten in der letzten Stadtverordneten=Versammlung recht hatte, als er behauptete, die Verabreichung eines vollständigen Mittagessens an eine begrenzte Jahl ausgewählter besonders bedürftiger Kinder sei notwendiger und ersprießlicher als das Schulfrühstück an eine größere Masse. Laßt uns noch einmal von Kalorien sprechen, wenn es auch den Kindern egal ist, ob sie 1500 oder 1605 Kalorten am Tog in sich aufnehmen. Das Schulfrühstück vermittelte nur 150 Kalorien, also nur den zehnten Teil des Tagesquantums. Das Mittagessen, das den Kindern jetzt aber geboten wird, bietet 700 Kalorien, also ungefähr die Hälfte des Tagesbedarfs. Die Kinder wissen nichts von Kalorien, aber es schmeckt ihnen und deshalb essen sie, bis der kleine Magen gefüllt ast. Wir haben in der letzten Stadtverordneten=Versammlung gehört, daß die Vonner Rotgemeinschaft den Betrag von 16 000 Mark für die Speisungen aufgebracht hat. Das ist das Dreifache des Betrages, der im städtischne Haushaltsplan für die Kinderspeisung vorgesehen war, und der aus Notgründen gestrichen werden mußte. Aber wie groß ist die Hiüfe, die von übriger privater Seite geleistet wird! Monatliche Spenden in Höhe von 1400 Mark sind bis Ende März fest zugesichert. Viele Männer, Frauen und Mädchen haben sich in den Dienst der Kinderspeisung gestellt. Anstalten und sonstige Einrichtungen haben sich gerne mit ihrem Küchenapparat zur Verfügung gestellt. Das Winterhiffswerk ist im Gange und es muß in Gang bleiben. Deshabb sollen weitere Spenden fließen. Es darf niemand sogen, daß schon so viele helfen, daß so viele spenden. Der Winter kommt erst. Das alles offenbarte das gestrige Programm, das mit drei Schubertliedern, die in dem machtvoll gesteigerten „Dem Unendlichen" überzeugend gipfelten, begann. Interessant, wie I. H. Wetzel die fast unkomponierbar scheinenden Verse des Eichendorff'schen„In Danzig" tonmaterisch illustriert, prachtvoll, wie Schusnus mit der Schlußpointe, dem frommen Spruch des Türmers, das Bild wirkungsstark krönt und gleich darauf in desselben Tosisetzers„Ich schlief, ich wach" das Volkstümliche des Melos in aller Schlichtheit zu besonderer Geltung bringt. Wie auch die Gegensätzlichkeit in Mark Lothars hymnischer „Wanderung durch die Nacht“ zu dem mit neuzeitlichen Mitteln erzielten Humor in Otto Julius Bierbaums Dichtung„Der Hahn". Wieder andere Seiten künftlerischer Potenz machten fünf Gesänge von Hugo Wolf und Richard Strauß offenbar: gestraffte Rhythmik in dem parodistischmartialischen„Tambour“, tiefe Innigkeit in„Nun laß uns Frieden schließen“, leidenschaftliches Pathos in Straußens „Ich liebe dich“, schwärmerische Verzückung in„Nachtgang“ und dithyrambische Glut in der„Winterliebe“. Daß schließlich die beiden Arien aus Hoffmanns Erzählungen und Verdis Maskenball wieder andere Qualitäten dieser vielseitigen Kunst enthüllten und damit als letzte den oben geschilderten musikfestlich brausenden Beifall am Schuß auslösten, kann nach alledem nicht befremden.— Der sehr behende und intensiv mitschaffende Begleiter am Flügel, Franz Rupp, entpuppte sich durch die differenzierende Art, mit der er die bunte Reihe der bilderreichen Gedanken in Chopins k moll-Fantasie plastisch interpretierte, auch im Solospiel als technisch solid fundierter, durchaus ernst zu nehmender Künstler. Josef Werih, der verdienstvolle Leiter der Bonner Liedertasel, veranstaltete, wie uns mitzeteilt wird, am Totensonntag in Koblenz mit dem .=.=V.„Rheinland“ ein Konzert, in dem Sieal's Festlicher Hymnus, Kämpfs Palmsonntag und Hegars Totenvolt in großzlgiger Wiedergabe dem auch in Vonn mit Spannung erwarteten„Toddes Tiberius“ von Walter Dost vorangingen. Diese dramatische Kantate für Männer=, Frauen=, Knaben=Chor und großes Orchester, die, wie wir ersahren, in Koblenz entbustastischen Beisall auslöste, wird auch der Kernpunkt des Konzertes werden, das Wertb am Sonntag, G. Tezember, mit der Bonner Liedertafel in der Beethovendalle geben wird, und dem die biesigen Freunpe des Männergesanges dader mit Interesse entgegensehen dürsten. Die Not steigt und immer mehr Hüfsmittel wird man brauchen. Die Organisation ist gut; alle Arbeit wird ehrenamtlich verrichtet; alles Geld wird zur Beschaffung der Lebensmittel verwendet. In den 16 Speisestellen in allen Stadtteilen, die bei der Rotgemeinschaft gemeldet sind, werden gegenwärtig 453 Schulkinder jeden Werklagmittag gespeist. 295 dieser Speisungen gehen zu Lasten der Notgemeinschaft, das übrige wird von privaten Wohltätern gegeben, wozu in diesem Fall auch das Rote Kreuz gezählt sei. Für jedes Kind werden pro Mittagessen 20 bis 30 Pfennig gerechnet. Das ist natürlich nur möglich, weil, wie schon gesagt, für die Küchen keine Nebenkosten gerechnet werden. Besuchen wir einige Speisestellen. In der katholischen Karlschule sind die Kinder soeben auf dem Ilur vor dem Speiseraum versammelt. Zuerst heißt es natürlich die Hände waschen. Und dann ziehen die Mädchen ein. Wie ruhig und geordnet sie an ihre Plätze unter den großen hellen Fenstern an den frischgedeckten Tischen gehen, fällt uns erst auf, wenn die Jungens mit Gepolter im Gasopp herankommne. Was gibts? Rotkohl, Frikadellen und Kartosfel mit Sauce. Ah, da sitzt auch der Junge, der vorgestern seinen Teller mit Sauerkraut und Rauchwurst, Kartoffeln und Sauce sechs Mal vertilgt hat, bis er sich wohlgesättigt erhob. Prächtig— wer gut schmiert, gut fährt— ein altes Wort. 53 Kinder werden täglich in der Kartschule gesättigt. Pfarrer, Lehrer und die Vereinigung der„Ehemaligen“ tragen neben der Notgemeinschaft an den Kosten mit. In der Nähe der Hindenburgschule werden im„Burggraben“ 35 Kinder an den Mittagtisch gezogen. Weißkohl mit eingebranntem Speck und Kartofsein, dazu ein däftiges Stück Wurst wurden gestern gereicht. Im Jugendheim Dottendorf hatten die 12 Kinder hochvollgehäufte Teller mit Wirsing, Kartoffeln und Frikadellen vor sich stehen. Neben dem Teller stand noch eine Tasse mit würziger Fleischfuppe. 3. Tag. Das Bonner Schwurgericht verurteilte gestern mittag den Arbeiter Georg Göbel aus Euskirchen wegen Mordes an seiner Ehefrau zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Der Angeklagte und die Staatsanwaltschaft haben das Urteil angenommen. Es ist damit rechtskräftig. Der Zeiger, der gestern noch zwischen den beiden Möglichkeiten des Mordes und Totschlages hin= und herpendelte, hat Ruhe gefunden. Er hat sich auf die Seite des Mordes gewandt und blieb stehen. Bemerkenswert ist, daß ein vom Angeklagten herbeizitierter Zeuge nichts bekunden konnte, obwohl gerade er ein schweres Indiz, eben das friedliche Zusammengehen des Angeklagten mit seiner Frau zum Tatort, widerlegen sollte. Bemerkenswert dann auch noch die klare und eindeutige Darstellung des Euskirchener Polizeikommissars, der den Hergang der Untersuchungen, die ersten Vernehmungen und die verschiedenen Geständnisse des Festgenommenen schilderte. Er ist auch derjenige gewesen, der trotz ärztlicher Annahme eines Freitodes der Frau Göbel sofort ein Verbrechen annahm, dann in mühseliger Kleinarbeit das Beweismaterial zusammentrug und den Festgenommenen zum ersten Geständnis zwang. Göbel hat dieses Geständnis widerrufen, er hat in der Hauptverhandlung den Hergang der Tat anders geschildert. Aber man hat doch den Eindruck, daß dieses erste Geständnis, in der Untersuchungshaft in Euskirchen abgelegt, den wahren Hergang der Tat mitteilte. Genau, wie die Anklage ihm heute vorwirft. Es ist tragisch, daß der Angeklagte gerade vor der Erstattung des Sachverständigengutachtens noch einmal den Hergang der Tat schildern muß. Er tut das, weicht aber nicht einen Fingerbreit von der immer wiederholten Darstellung, die er in der Hauptverhandlung gegeben hat, ab. Dann kommt das Sachverständigengutachten, wahrlich wenig unterschiedlich vom Plädoyer des Staatsanwalts: Der Angeklagte hat nicht nur einmal nach dem Hals seiner Frau zugegriffen, er hat intensiv und wiederholt gewürgt. Der Kopf der Ermordeten wies schwere Blutungen auf, über dem Ohr, vom Kopf herunter über die Schulter, besonders auffallend groß am Oberarm. Und diese große Blutung am Oberarm muß durch Aufknien entstanden sein. Wahrscheinlich hat der Angeklagte seine Frau zu Boden gedrückt und sie durch Aufknien am Boden gehalten. Der Tod ist nicht durch die Schläge oder durch Erwürgen eingetreten, sondern durch Ertrinken. Es sei also anzunehmen, daß der Angeklagte zunächst seine Frau ohnmächtig würgte und besinnungslos schlug, sie dann unter Wasser drückte und ertränkte. Wenigstens sei die Angabe des Angeklagten über den Hergang der Tat völlig unmöglich. Auch die Auffindung der Kleider der Getöteten ließ darauf schließen, daß sie nicht von der Frau selbst, sondern von einem Dritten, also dem Angeklagten ausgezogen worden seien. Der Angeklagte sei wohl minderwertig, aber während der Tat strafrechtlich voll verantwortlich gewesen. Der Staatsanwalt spricht von einer Erschütterung, mit der man diesen Ausschnitt des Lebens wahrgenommen habe. Wer habe den Angeklagten zum Lebenskampf angeleitet, wer habe ihn erzogen? Plötzlich stand die Ehe da. Sie mußte für diese beiden Menschen Zank und Unfrieden bringen. Man könnte Mitleid mit deri Angeklagten haben, wenn er ein Geständnis abgelegt hätte. Er leugne aber, darum müsse ihm jedes Mitleid versagt bleiben. Er habe zwar das Recht, sich zu verteidigen wie er wolle. Aber seine Einlassungen seien allein auf Grund des Obduktionsbefundes unglaubhaft und unmöglich. Der Vorsatz ergebe sich aus der Gemütsbewegung, die die unglückliche Ehe in ihm wachgerufen habe, die Ueberlegung aus den Zeugenaussagen. Es mußte zur Katastrophe kommen. Man müsse dem Gesetz Achtung verschaffen. Es liege der Tatbestand eines Mordes vor, die Beweise seien ausreichend. Wenn auch die Todesstrafe dem Falle nicht ganz gerecht werde, so müsse er sie dennoch beantragen. Der Verteidiger wies darauf hin, daß der Angeklagte nicht ganz verantwortlich gemacht werden könne, da er geistig minderwertig sei. Zu beachten sei auch, daß die Getötete einen großen Teil der Schuld trage. Der Hergang der Tat, so wie ihn der Angeklagte geschildert habe, sei in keinem Punkte widerlegt worden. Die Indizienkette sei nicht völlig geschlossen. Man müsse den Angeklagten wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang bestrafen oder aber ihm bei Verurteilung wegen Totschlags mildernde Umstände zubilligen. Der Staatsanwalt habe selbst gesagt, daß die Todesstrafe dem Falle nicht gerecht werde. Die Geschworenen verurteilten den Angeklagten wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Die Kosten hat der Verurteilte zu tragen. Das Gericht werde aber im Falle eines Gnadengesuchs die Nichtvollstreckung befürworten und sich am de Tsche und liehen wotschmactende Nengen von Kohlrabi mit Karlossein und Speckeierkuchen verschwinden. 20 Kinder gehen hier auf Kosten der Notgemeinschaft und 45 auf Kosten der katholischen Pfarrge: meinde. Im Winter, wenn die Not größer ist, hofft Pfarrer Hinkens die Zahl der Kinder auf 80 zu bringen. Fast nirgendwo gibt es Eintopfgerichte. Nur wenn es Hülsenfrüchte gibt, und das ist doch auch eine wohlschmeckende Sache. Auf Hoheneich in Endenich, wo der Zweigverein Bonn des Roten Kreuzes aus eigenen Mitteln 32 Kinder um den Mittagtisch versammelt, gab es gestern Suppe, Grünkohl mit Kartoffeln und Bratwurst. Und was gab es vorgestern? Gerne erhalten wir von einem der kleinen Gäste die Auskunft: Bulljong, Schweinebraten und nachher Birnen. Daß bei dem Schweinebraten auch noch Rotkohl und Kartoffel waren, hatte er bis gestern vergessen. Aber an vier Tagen der Woche gebe er Pudding. Aha! Man kann an einem Mittag nicht alle Speisestellen besuchen und dabei erwarten, daß die kleinen Gäste noch bei Tisch sitzen. Wenn die Teller leer und die Magen gefüllt sind, lassen sie sich nicht mehr halten. So kamen wir in das Wilhelm=Augusta=Stift, in das evangelische Waisenhaus zu Vater Corbach, in die Polizeischurle, ins Kloster Maargasse, ins Marienhaus, ins katholische Waisenhaus und in die Wirtschaft„Glöckchen“ zu spät. Die Vögel waren bereits ausgeflogen. Aber das schadet nichts, cinige Stichproben genügen, um von der Vortrefflichkeit der Aktion zu überzeugen. Ein Wort nur noch zur städtischen Suppenküche in der Engltalstraße. Täglich werden hier 250 bis 300 Portionen Mittagessen ausgegeben. Im Gegensatz zur Kinderspeisung werden hier, wo die Erwachsenen der notleidenden Bevölkerung gespeist werden, hauptsächlich Eintopfgerichte ausgegeben. Im vorigen Monat meldeten sich schon 400 Gäste. Aber dennoch werden nicht alle Eßkarten, die vom Wohlfahrtsamt den Unterstützungsbedürftigen gespendet werden, gegen eine Mahlzeit eingetauscht. Die hier aufgezählten Stellen der Kinderspeisung sind aber nicht die einzigen, wo wohltätige Menschen bedürstige Kinder satt machen. Viese Kinder wandern mittags in Privathauser und Güstwirtschaften, um sich ebenfalls um einen liebevoll gedeckten Tisch zu sitzen. Wer heifen kann, soll heifen! der Bitte um Umwandlung in eine Zuchthausstrafe anschließen. * Die schwerste Strafe, die es in der Rechtsprechung gibt, wurde gestern vom Bonner Schwurgericht über einen 30jährigen Menschen verhängt. Mit Erschütterung sind wir dieser zweitägigen Verhandlung gegen den Arbeiter Georg Göbel gefolgt, mit tiefer menschlicher Erschütterung. Es hat uns wahrlich nicht an Mitleid mit dem Angeklagten gefehlt, an Mitleid, das aber nur rein menschlichen Ursprungs ist. Es kann uns schließlich keiner verwehren, daß wir Mitgefühl mit einem Menschen empfinden, dessen Leben an einem Faden hängt. Aber es fragt sich hier, ob wir mehr Mitleid mit der Frau haben, die ihr Leben in jenem kleinen Tümpel bei Euskirchen aushauchte, oder mit dem, der die Schuld an ihrem Tode trägt. Und da müssen wir noch einmal die ganze Verhandlung an unserem Auge vorüberziehen lassen, da müssen wir noch einmal alles, was für ihn und für sie spricht, in die beiden Waagschalen legen. Wir warten auf den Ausschlag des Züngleins— es steht still.„Die Katastrophe mußte kommen“ sagte der Staatsanwalt und wir glauben, daß dieser Satz ein Zugeständnis für den Angeklagten ist, daß damit gesagt werden sollte: nicht du allein trägst die Schuld an dieser Tragödie, sondern ebenso große Schuld trägt die Frau, die du mordetest und das Leben, das beide zerbrach! „Wer Blut vergießt, dessen Blut soll wieder vergossen werden!“ Es hat eine Zeit gegeben, wo der, der einen Menschen tötete, vogelfrei war. Man fragte wenig danach wie die Tat zustande gekommen, wie sie geschehen war. Er war der fühnenden Hand verfallen. Es ist anders geworden, gottlob. Wer kennt nicht die Unterschiede zwischen Mord und Totschlag, zwischen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung mit tödlichem Ausgang? Man liest und hört heute zu oft davon. Aber es gibt doch Fälle, in denen zwei dieser Verbrechen ganz nahe aneinanderkommen, ja ineinander übergehen. Und der große Kampf, der sich gestern zwischen der Anklage und der Verteidigung abspielte, der seinen Höhepunkt wohl in der Bewertung der Sachverständigengutachten fand, war er nicht wieder einmal mehr Beweis, daß ein Uebergreifen des einen in das andere Verbrechen möglich ist? Und daß die Entscheidung, ist es nun Mord oder Totschlag, fast unlösbar schwierig sein kann? Wir stehen nicht an zu sagen, daß auch wir glauben: Göbel mordete seine Frau. Wir haben diesen Eindruck trotz empfundenen Mitleids nicht loswerden können. Aber— wenn uns nichts Wichtiges im Lause der Verhandlung entgangen sein sollte— stehen wir auch nicht an zu sagen, daß es doch eine, wenn auch unbestimmte, kaum annehmbare, weit entfernt liegende Möglichkeit gab, daß doch das stimmt, was der Angeklagte, jetzt zum Tode Verurteilte vor Gericht aussagte. Wie gesagt, wir glauben an einen Mord. Das Gericht, dessen genaue und exakte, peinlich korrekte Urteilsfindung wir mehr als einmal würdigen durften, hat sich sicherlich nicht von diesem Glauben an einen Mord irgendwie in seiner Beurteilung des Falles beeinflussen lassen. Es hat die schwer belastenden Aussagen der Zeugen, den Obduktionsbefund und die Einlassungen des Angeklagten als Grundpfeiler des Urteils aufgebaut. Wir sagten gestern in unserem Bericht über die Verhandlung gegen Göbel, daß die Beweiskette sich mit fragloser Sicherheit um den Angeklagten schließe. Aber es hilft uns nichts, wir können nicht umhin, doch einzelne Zeugenaussagen, die von Todesdrohungen des Angeklagten gegenüber seiner Frau sprachen, nicht ganz so kritisch und bedeutungsvoll hinzunehmen. Ist nicht doch manches, was man da hörte, zu stark aufgebauscht, zu idividuell beachtet worden? Denn wer von einem Menschen jahrelang gequält und gemartert wird, oder wenigstens mit ihm in Unfrieden lebt, sogt der nicht schon einmal, daß er ihn los sein möchte? Werden nicht oft in weniger schwierigen Fällen die gleichen Aeußerungen getan? Und werden sie dann beachtet? Erlangen sie nicht erst dann Bedeutung, wenn die ausgesprochenen Drohungen durch irgend einen Umstand Tatsache werden, während sie sonst wie ein Hauch im Nichts vergehen? Was uns überraschte, ist der Umstand, daß der Verurteilte die Todesstrafe sofort nach der Verkündigung annahm. Wir könnten glauben, daß damit der Angeklagte das Geständnis:„Ja, ich habe gemordet“ ablegen wollte. Aber wir glauben eher, daß die Erschütterung über den Fall selbst den Verurteilten so sehr mitgenommen hatte, daß er in dem Todesurteil eine gerechtfertigte Sühne erblickte. Für ihn war vielleicht selbst ein Totschlag so schwerwiegend, daß er ihn mit dem Tode büßen will Aber wir wissen es nicht, wir können nicht in das Innerste eines Menschen hineinschauen. Was wir in diesen beiden Tagen erlebten, war eine Tragödie, die das Leben geschrieben hatte. Vor den Geschworenen Seite 4. Nr. 14189. 4 „Ein Geschäft?“ „Ja, ein Geschäft... aber das ist ja jetzt vorbei... denn du kannst mir ja kaum... eine Million borgen.. „Eine Million? Geschäft?" Jimmy ging das berühmte Mühlenrad im Kopf herum.„Bin ich wahnsinnig, oder du? Willst du mir endlich sagen, was eigentlich los ist?“ Teddy nickte.„Ich wollte die Inseln kaufen. Das wäre eine Gelegenheit, Milliardär zu werden. Du hast gelesen vis à vis von Monte Carlo oder in der Nähe!" Jimmy schlug sich mit der Hand vor den Kopf, daß er darauf nicht gekommen war.„Ein Spielklub?!!!" „Nein!" Teddy war vom Sessel aufgesprungen und schrie es fast.„Kein Spielkluv... Ein Paradies. Ein Spielparadies Ein Dorado für die, die nicht wissen, was sie mit ihrem Gelde anfangen sollen“ Er machte Pause.„Aber das ist ja jetzt so gleichgültig; nicht mehr zu machen... Ohne Betriebskapital...“ „Weiter“, sagte Jimmy kurz, und sah Teddy mit starrem Blick an. „Was weiter... Du weißt ja selbst, wie es hier bei uns aussieht...! Ich wollte den Snovs, den Geldaristo= kraten, den Milliardären die Sensation verschaffen, die sie suchen, wenn sie nach Monte Carlo gehen. Dort finden sie sie nicht. Dort haben sie nur das unangenehme Gefühl, bestohlen zu werden mit System bestohlen werden. Ich wollte ihnen geben, was sie in keinem Lande der Welt haben können: Die Freiheit. Es sollte ein Land werden, in dem sie sich bewegen konnten. In dem sie sich nicht zu verstecken brauchten, aus Angst, angebettelt oder interviewt zu werden. Ein Land, in dem sie Menschen sind, und keine Puppen, die repräsentieren müssen. Das ist es.“ Er hielt inne und sah den Freund an. Jimmy war in sich zusammengesunken und nagte an der Unterlippe. Er sah kurz auf, als Teddy sich unter brach.„Weiter!“ war das einzige Wort das er sprach. „Selbstverständlich sollte eine Spielbank dort sein“, fuhr Teddy traumverloren fort.„Eine Spielbank mit.... 1000 Dollars Minimaleinsatz. Alles ist erlaubt auf dieser Insel... nichts ist verboten. Man tut und läßt, was man will. Ein Hotel, als Unterkunft... teuer, wie die Sünde, und luxuriös, wie sie. Leute mit Geld, die bezahlen. Leute mit Namen, die bezahlt werden. Beschränkte Besucherzahl. Exklusivität bis zum äußersten. Geld. Namen und Freiheit... Ich will meinen Kopf wetten, wenn das unsere Milliardäre nicht gereizt hätte. Jeder hätte dagewesen sein müssen. Millionen hätte man verdient." „Konkurrenz von Monte Carlo“, sagte Jimmy leise. Teddy schüttelte den Kopf. Keine Ponkurrenz von Monte Carlo... der Tod Monte Carlos... ein eigener Staat .... ein freier Staat.“ Er nickte trübselig.„Aber das ist ja vorbei... oder meinst du, daß irgend ein Mensch mir, ausgerechnet mir, das Betriebskapital dazu gibt?“ „Hm“, machte Jimmy nur. Die Sache war verschroben, aber doch nicht dumm. Ein Geschäft war es sicherlich „Armer Teddy, dachte er und hatte plötzlich wieder den harten Zug um den Mund. Eine ganze Weile saßen sich die beiden schweigend gegenüber. Dann sprach Jimmy langsam, bedächtig, jedes Wort abwägend:„Eine Million Dollars brauchst du dazu, Teddy?“ Teddy nickte, ohne zu antworten. Da war nichts mehr zu machen. „Eine Million Dollars“ wiederholte Jimmy. Seine Stimme war sachlich und ruhig wie immer.„Und du denkst, daß das ein Geschäft ist?“ Teddy schaute den Freund voll an.„Sicher.... aber mein lieber Junge... es hat doch gar keinen....“ „Antworte bitte auf meine Frage“, unterbrach Jimmy, in dessen Kopf es fieberhaft arbeitete. Teddy zuckte die Schultern. Mitleidig, wie einem Kranken, dem man seinen Willen lassen muß, antwortete er.„Es ist ein Geschäft. Oder ich müßte unsere Amerikanerinnen nicht kennen. Exklusive, verschrobene teure, verrückte Dinge... lieber Junge! Wenn nicht in Monte Carlo jeder Portokassenjüngling seine mühsam ergaunerten Gelder verspielen kann wenn gesiebt wird sievenmal gesiebt, und die Reise dorthin schwerer gemacht wird als ein Flug nach dem Nordpol... dann wird„man“ dagewesen sein müssen... Dann werden die Leute kommen, die sich mit ihrem immensen Reichtum ein paar Stunden Nervenkitzel erkaufen wollen... oder die für eine Zeit verschwinden wollen, weil sie es satt haben... satt bis dort hinaus.“ Er machte eine Bewegung zum Hals.„Ja, ja, Teddy Reebing, der Weltvervesserer“, sagte er ironisch:„Der Apostel des Reichtums ohne Geld. Jetzt lache mich aus... Jimmy.. Sicherlich ist die Sache lächerlich.“ „Sie ist es nicht.“ Jimmy schüttelte den Kopf.„Sie ist gut.“ „Freut mich, daß du das anerkennst", bemerkte Teddy bitter...„nur schade, daß es zu spät ist.“ „Es ist nicht zu spät.“ „Optimist!" „Die Insel... die Insel.!“ dachte Jimmy. Und laut sagte er:„Wenn du die Million Betriebskapital hättest. Selbstverständlich... sofort würde ich es machen.“ Fünf Minuten sprach keiner von beiden ein Wort. Jimmy war wie benommen. Hier war eine Gelegenheit. Hier konnte man es den Upper Ten zeigen... sie mußten kommen... die Snobs, die Geldaristokraten...“„Die Million.. die Million?!?! arbeitete in Jimmys Gehirn.„Die Million.“ Teddy hat an mich gedacht ich sollte ihm helfen... das erste und das einzigemal. „Bitter", dachte er,„die Enttäuschung".„Enttäuschung? Warum?... Man mußte die Million bekommen.... Tja... leicht gesagt... So liegen die Millionen nicht auf der Straße" Jimmy war am Verzweifeln. Noch nie hatte er einen Freund im Stich gelassen, und jetzt, wo ihn der, der immer hilfsbereit war, brauchte... war dessen ganzer Zukunftstraum zusammengestürzt. In ein Nichts aufgelöst. Teddy mußte geholsen werden. Vielleicht weniger Geld?— Nein, wenn er eine Million sagte, dann brauchte er sie auch. Ein Aufschneider war Teddy nicht. „Nun?“ unterbrach der Jimmys Gedanken. Jimmy schreckte auf. Langsam jedes Wort betonend sagte er:„Wenn du das Geld erhälft, nimmst du mich mit auf deine Insel?" Teddy hielt es nicht mehr aus.„Du bist verrückt“ sagte er mit der Offenheit des Freundes und wollte aufstehen. Für ihn war die Sache jetzt erledigt. Er sprach nicht gern über Dinge, die sich nicht verwirtlichen ließen. Jimmy hielt ihn am Aermel fest und drückte ihn gewaltsam zurück in den Sessel.„Ja oder nein?“ „Ja doch.“ „Und beteiligst mich?“ „Ja." Teddy war alles gleichgültig. Für ihn war Jimmy übergeschnappt. Total verrückt. „Zur Hälfte?“ fuhr Jimmy fort. „Zur Hälfte!“ antwortete Teddy, und überlegte, was zu tun sei. Jimmy schwieg.„Ich bin ja schlimmer dran als ein Bettler... der große Abgrund...“ dachte er. Er fraß sich in den Gedanken der Insel.. sah sie vor sich... ließ den Gedanken fallen.„Phantasien.“ „Nein“, entfuhr es ihm und Teddy sah erstannt auf. Er hatte in der Zwischenzeit nervös mit dem Limonadenglas auf dem Tisch gespielt.„So ein Idiot bin ich“ schimpfte er im stillen,„jetzt macht sich der Junge noch Vorwürfe, daß er mir nicht heifen kann...“. Nur mühsam verhielt er den Aerger über sich selbst.„Nein“, sagte Jimmy da noch einmal.„Ich habe dein Wort... ist es so, Teddy?“ Teddy nickte verlegen. „Gut“, setzte Jimmy fort,„ich werde sehen... daß.. daß... was ich machen kann.“ Er stand auf. „Was willst du tun, Jimmy?“ „Warte. Morgen um 10 Uhr bin ich hier... dann sprechen wir weiter.“ „Jimmy!". Teddy war aus seinem Sessel aufgesprungen und wollte den Freund halten... er fühlte instinktiv, daß er im Begriff stand, eine Ungeheuerlichkeit zu begehen.„Jimmy!“ Der stand bereits in der Drehtür, die zum Restaurant führte. Er winkte kurz mit der Hand, abwehrend oder zum Abschied. Teddy hörte das saugende Geräusch der drehenden Tür. Jimmy hatte den Klub der Antimillio= näre verlassen. 3. Kapitel. Von der nahen Trinidadkirche schlug es zwölfmal. 12 Uhr. Jimmy leerte mit einem Schluck die Mokkatasse, die, wie nur Eingeweihten bekannt war, alten schottischen Whisky enthielt, und bekam wieder den starren, stahlharten Blick, die verglasten Augen, den scharfen Zug um den Mund. In seinem Kopfe wirbelten die Gedanken durcheinander:„Mary... die Insel... eine Million und wieder Mary“... und eine Million Dollars! Plötzlich schloß er die Augen, der harte Zug um den Mund wurde weich... formte sich zu einem Lächeln und dann geschah etwas, das Teddy und Bill und Jens, und wie sieine Freunde und Bekannte alle hießen, in hellstes Erstaunen gesetzt hätte, wenn sie es gesehen hätten. Jimmy schlug mit der Faust auf den Tisch, daß es wie Kanonendonner in dem kleinen Kellerlokal widerhallte. Der Barkeeper und die drei Gäste an der Theke sahen erstannt zu 26. Rovemcher 1991. dem lauten Gast. Der hielt sich die Hände vor den Leid und lachte... lachte laut und schallend.. bog sich vor Lachen. Jetzt wankte er, immer noch grinsend, zum Schanktisch und warf ein 50=Centstück hin. „Das letzte, Boß“, sagte er glucksend zum Barkeeper. „Das letzte... sieh es dir gut an... aber morgen früh habe ich eine Million Dollars.“ Der dicke Barkeeper verzog keine Miene.„That's allright, Jimmy“, war alles, was er ruhig sagte, und steckte das 50=Centstück ein. Er wußte, daß sein Whisky jetzt, zur Zeit der Prohibition, oft die sonderbarsten Wirkungen erzielte. 4. Kapitel. Irgendwo läutete wie besessen ein Telephon. Schrilles Hundegebell mischte sich drein. Ein tiefer Bulldoggenbaß bellte Antwort. Den Gang entlang kamen eilige Schritte eine Stimme murmelte am Telephon. Es klang wie eine Beschwörung. Eine Tür flog wütend zu, dann ertönte dar Klirren von zerbrochenem Porzellan. Wieder klirrte Porzellan. Dann flog wieder eine Tür mit lautem Krach, ein Hund, wahrscheinlich der mit dem schrillen Sopran, heulte laut wimmernd auf. Eine Frauenstimme kreischte. Stille. Stille. Leise, gleichsam gedämpft durch Portieren und Vorhänge, klang schluchzendes Weinen... Wimmern, beruhigend sprach eine Frau. James, der Butler, die Hand an dem Türgriff zun Gartenzimmer, hielt lauschend den Atem an. Dann ließ er die Klinke los und ging leise den Gang hinunter bis zur Tür, aus der das Weinen drang. Wieder lauschte er. da wurde sie von innen aufgerissen, ein kleiner Seidenpinscher und eine Bulldogge rasten laut bellend durch die Oeffnung und verschwanden im Bestibül. Behende wie Telemach sprang James beiseite. Keinen Augenblick zu früh. Ein Marmortintenfaß flog in großem Bogen, gerade dorthin, wo James eben gestanden hatte und zerschellte mit lautem Klirren und donnerähnlichem Geräusch an der gegenüberliegnden Wand. Dann flog die Tür, wie von Gespensterhänden gezogen, wieder mit einem Knall zu, so daß der fassungslose James vor Schreck zu sammenguckte. Einen Augenblick dauerte das, dann hatte er sich wieder in der Gewalt, und besah sich kopfschüttelnd die beschädigte Wand und das zerbrochene Tintenfaß. Mit einem Ruck wandte er sich um und ging zur Nische vorn am Vestibül, um durch das Sprachrohr Francois heraufzubeschwören, damit er die Spuren auf dem Gang beseitigt. James kam nicht dazu. Wieder flog die Tür des betreffenden Zimmers auf, aber diesmal waren es weder Pinscher, Bulldoggen noch Marmortintenfässer, die herausgeflogen kamen, sondern weinend und schluchzend, die Hände mit einem winzigen Taschentüchlein vor dem Ge sicht„erschien Marys Zose Luisa. Kaum war sie auf dem Gang, so zogen die Gespensterhände die Tür wieder knallend zu. Luisa schluchzte laut auf. Da gewahrte sie am Ende des Ganges James den Butler, der die ganze, wirkungsvolle Szene sprachlos mitangesehen hatte. Sie versuchte ihre Tränen zu trocknen. Der Versuch, mit dem den Dimensionen der Tränen spottenden winzigen Taschentüch. lein, war ein Versuch mit einem untauglichen Objekt, und so nahm sie kurz entschlossen den Aermel ihres Kleides zu Hilfe. Ein Ereignis ist die Thams& Garfs, Godesberg von Donnerstag, den 26. 11. bis einschließlich Dienstag, den 1. 12. Sonder-Preise für Back-Artikel M Alle Preise bedeutend abgeschlagen, kaufen Sie daher schon jetzt! 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November, nachmittags 3 Uhr, sollen im Versteigerungslokal Vornbeimerstraße 24: 18 Paar Kinderschuhe, 1 Schreibtisch, 1 Kredenz, 1 Büfett, 1 Tisch, 6 Stühle, 1 Klubsessel, 1 Rauchtisch, 1 Teppich, 1 Anzug, 1 Sofa, 1 Glasschrank: und ferner: 1 Waren schrank, 1 Nähmaschine, 1 Theke, 1 Warenregal mit Schub laden, 1 Eisschrank, 2 grüne Plüschsessel, 1 Sofa, 1 deutscher Teppich, 1 Chaiselongue, 1 Rußbaumtisch, 4 Stühle. 1 fl. Tisch. 1 Ständer, 1 elektr. Lampe, 1 Nußzbaumschrank össentl. meistbiet. gegen gleich bare Zahlung versteig. werden. Hennig. Obergerichtsvollzieher, Bonn. Goebenstr. 43. Fichlen Blangen=Vertauf freihändig in jeder Stärke. Anweisung und Verkauf im Revier Allner durch Förster Pet. Schütz, Teleson Hennes Nr. 187: im Revier Geistingen=Dambroich durch Hilfsförster K. Schütz in Rott, Teleson Hennes Nr. 236(d. " Neuhalsen, Rott). Schloß Allner, den 24. November 1931. J..: Gr. Flecuer. Biliger wie Brot Ia blutfr. Silber=Seelachs ohne Kopf,„. Pfd..: seinster blutfr. 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General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. Nr. 14189. Seite 3. SNEPINENSSE Die Herren des Turfs. Großer Tag in Grunewald. Die Tribünen der Rennbahn sind überfüllt. An den Kassen drängen sich die Menschen. Ein langer Schwanz von Autos windet sich auf den Zugangsstraße. Elegante Limousinen und schnittige SportVon E. von Waldau. seiner berühmten Endkämpfe. Sicher, aber nicht überlegen, bringt er den Derby=Sieger als ersten durchs Ziel, dreiviertel Längen vor den fast im toten Rennen einkommenden Normanne und Gero. Damit hat Lupus vollbracht, was noch keinem deutschen wagen. Das her der Rennbesezenen strömt bergtzit, sein eigen, 5. H. er st aus den drei größten Zucht=PeiTausende treib.: fungen des Jahres als Sieger hervorgegangen. Der bahn sind verstopft. Alle diese Tausenve treiven zu dem einen Ziel, zu dem großen„Deutschen Saint Leger“, der letzten großen Dreijährigen=Prüfung des Jahres. Es ist Herbst. Die frühe Nachmittagssonne überflutet die Rennbahn. Das bunte Bild eines großen gesellschaftlichen Ereignisses. Die Damen zeigen neueste Kreationen, Madame trägt letztes Modemodell aus Paris. Eine Musikkapelle spielt die landesüblichen Weisen. Die Besucher des ersten und des Sattel= Platzes trippeln vergnügt nach der Melodie mit den Füßen und freuen sich auf die kommende Sensation. Auf den Tribünen nehmen die eleganten Sommercomplets Platz. Die Krimstecher wandern aus ihren eleganten Lederbehältern in die weißen Handschuhe der Damen und beginnen ihre spähende Tätigkeit. Die Jockeys in ihrem bunten Dreß bilden lustige Farbtupfen auf dem Grün des Rasens, die Pferde tänzeln aufgeregt hinter der Startlinie. Zweitausendachthundert Meter beträgt die Strecke, die die fünf Leger=Kandidaten zurücklegen werden. Alle Blicke sind auf den Sart gerichtet. Die Jockeys sitzen noch aufrecht in den Sätteln. Eine Farbe sticht grell von den anderen ab, es ist die weiße Jacke mit der altgoldenen Schärpe und der schwarzen Kappe, die die Jockeys der Gebrüder Sklarek tragen. Für kurze Minuten wird die Spannung der Zuschauer unterbrochen, die Gläser drehen sich rückwärts, Hüte werden gelüftet, mit freundlichen Blicken grüßen die Damen zu dem Mittelgang hin, den drei Männer hinabschreiten. Die Brüder Leo, Willy und Max Sklarek betreten die große Loge. Ihre Gläser suchen an der Startmaschine den in allen Sätteln gerechten Jockey Everett Haynes. Er reitet heute den Favoriten des Tages, Lupus, einen prachtvollen, im Besitze der Brüder L. u. W. Sklarek befindlichen Hengst, dessen Muskeln aus blitzendem Stahl geschmiedet scheinen. Auf Anhieb glückt der Start. Die fünf teilnehmenden Pferde stürmen davon. Als Lupus das erstemal die Tribüne passiert, liegt er etwas hinter dem Felde. Tausend Meter Strecke sind überwunden. Nun geht es in die gegenüberliegende Seite. An der Spitze liegt Gero, der ebenfalls den Herren L. und W. Sklarek gehört und als Führpferd für Lupus mitgeschickt worden ist. Hinter iym legt sich Normanne zurecht, dann folgt die„Wunderstute" Contessa Maddalena. Lupus und Anton bilden den Schluß. In gleichmäßiger Fahrt und unveränderter Placierung geht es die Ostseite hinunter der Geraden entgegen. Gero geht an der Spitze noch immer scheinbar überlegen. Sollte der Leger=Sieger 1928 Gero heißen? Doch nein, Haynes setzt jetzt zum Vorstoß an. Er reitet mit allen ihm zur Verfügung stehenden Finessen einen Jockey Everett Haynes wird vom Pferde gehoben, mit dem Lorbeerkranz geschmückt. Tausend Hände strecken sich diesem populären Manne entgegen, der den berühmten Hengst in drei großen Rennen zum Siege geführt hat, der mit seinem Pferd den Sklareks über 160000 Mark an Geld=Preisen zusammengaloppiert hat. Die Brüder Sklarek sind in ihrem Element. Ihre Farben haben den Sieg davongetragen, ihr Ehrgeiz ist für Minuten befriedigt. Man schart sich um sie, es hagelt Gratulationen und Einladungen. Schmeicheleien und Lobeshymnen treffen ihr Ohr. Ihr Name steht nun in einer Siegerliste, die viele alte adlige Namen enthält. Man bemüht sich um sie; besonders diejenigen, die nach dem Kriege zu Geld und Einfluß gekommen sind, aber trotzdem in den Clubs nicht für voll gelten, feiern die Sklareks als ihre„Vorkämpfer“ mit viel Stimmaufwand. Wenn Willy und Leo zurückdenken an ihre ersten, bescheidenen Anfänge auf dem grünen Rasen, so müssen sie unwillkürlich lächeln. Ein Jahr nach dem Kriege, so lange ist es jetzt schon her, erschienen sie mit kleinem Kapital auf einer Versteigerung des fiskalischen Gestüts Graditz in Hoppegarten. Die Versteigerung ist aus, und die Brüder nennen ein paar Pferde ihr eigen, mit denen sie einen bescheidenen Rennstall eröffnen. Ein Privattrainer wird engagiert. Ein schwerer Schlag, als der teuerste Kauf, der durch Rekordpreis ermöglichte Ankauf des„Diadem“ sich als Niete erweist.„Diadem“ erblindet und ist für den grünen Rasen verloren.„Famulus“ entwickelt sich dafür aber zu ganz großer Klasse und verhilft der weißen Jacke schon 1923 im Gladiatorenrennen zum Sieg. Damals leuchtete am Turfhimmel der Stern des berühmten Weinbergschen Crack Ganelon. Was niemand zu denken gewagt hätte, tritt ein und wird Wirklichkeit. Der Sklareische Famulus besiegt den Favoriten und stellt seine Besitzer damit in die Reihe der Turfgrößen. Aber das Glück bleibt ihnen nicht treu. Es folgen magere Jahre, trotzdem die Brüder von den Erben des verstorbenen Bayernkönigs das Gestüt Leutstetten in Pacht nehmen und sich von dem Prinzen Franz züchterisch beraten lassen. Erst 1925 erfolgt die entscheidende Wendung, als die von einem schlesischen Züchter tragend erworbene Mutterstute Lux das Hengstfohlen Lupus wirft, das heute den ganz großen Erfolg gebracht hat und nun die dreifache Krone sein eigen nennt. Der Glanz dieser Krone spiegelt sich in den Gesichtern der Brüder wider. Ihre Farben sind jetzt ebenso. populär geworden wie die blau=weißen Streifen der Weinbergs, wie die rot=blaue Jacke des Freiherrn von Oppenheim. Ob sie auch von der gleichen Dauer sein werden? Copyright hy Carl Duncker Verlag, Berlin. Der Menschenstrom verläuft sich. Noch einmal brandet die Masse an den Ausgängen. Die Wagen kommen vorgefahren. Die Stadtbahnen fahren überfüllt zurück. Knattern von anspringenden Motoren. Der Rennplatz liegt mit einem Schlage leer und verlassen da. Die Fassade. Der Wagen biegt in die Einfahrt zu dem weißen Schloß Willy Sklareks in der Ahornallee. Die vornehme Ruhe des alten Berliner Westends gibt den Rahmen für den jungen Reichtum der Brüder. Da liegen verstreut in den Gärten die Villen der großen Männer der Wissenschaft und Kunst. Da haben sich inmitten großer Parkanlagen die Leuchten der Berliner Gesellschaft seit vielen Jahren niedergelassen und bilden ihre ganz besondere Clique. Das Schloß von Willy Sklarek paßt sich ein in diesen Rahmen. Ueber dreihundert Meter weit ist die Gartenfront und noch einmal so weit flieht die Anlage zurück. Da liegt vornehm und gediegen der weiße, zweistöckige Bau der Villa und verrät Geschmack und Reichtum. Nach hinten heraus dehnen sich Wirtschafts= und Gesindegebäude. Unter der großen Terrasse liegen die Garagen, stehen die vier eigenen Wagen und ist noch Platz für die parkenden Autos der zahlreichen Gäste. Die Haustür öffnet sich, durch das riesige Vestibül geht es hinein in die Flucht der Zimmer. 14 Zimmer, mit unerhörtem Luxus ausgestattet, durchquert der Gast. Gesellschaftsräume von märchenhafter Pracht und Geschmack. Wertvolle Bilder an den Wänden. Auf den Tischen mit Möbelstücken seltene Skulpturen und Schnitzereien. Echte Vasen und Schmuckstücke aus aller Herren Länder. Stolz zeigt der Hausherr seinen Gästen die Beute aus fernen Regionen. Von jeder Reise kehrt man mit neuen Schätzen zurück. Frankreich, England, die Kunstschätze Aegyptens geben sich ein Rendezvous in der Villa in der Ahornallee. Ein paar Straßen weiter in der Ulmenallee steht das Haus von Leo Sklarek. Für Westender Begriffe klein und unansehnlich. Leo war nie zu haben für die große Geselligkeit seiner Brüder. In ihm ist die Bescheidenheit seiner Vergangenheit noch nicht erloschen. Und wieder ein paar Häuser weiter steht die Vilka des dritten Bruders, das Haus Max Sklareks. Es ist das bescheidenste der drei Häuser. Zwei weiße Pinscher; die Lieblingshunde von Max Sklarek, spielen im Vorgarten, alles atmet die gediegene Reserviertheit einer Villa im vornehmen alten Westend. Auch Max Sklarek ist von der Sammelwut seiner Brüder angesteckt. Es vergeht keine Reise, von der er nicht mit kostbaren Bildern und Kunst gegenständen zurückkehrt. Einmal macht er einen Abstecher nach Frankreich, entdeckt ein kostbares Gemälde und richtet ihm in seiner Wohnung einen eigenen Salon her. Nach langen Beratungen mit Architekten und Kunstsachverständigen entstehen Entwürfe, entsteht ein Raum, der in seinen. Dekorationen, in seinen Wandbemalunge und in seinen Möbeln sich ganz dem Stile des Bildes anpaßt. Die Innenarchitekten und die Handwerker gehen ein und aus. Hier wird etwas renoviert, hier Tapeten und Möbel erneuert, hier ist man auf den Gedanken verfallen, Zimmer zu verlegen, Einrichtungsgegenstände umzugruppieren. Bekannte Maler werden geworben. Sie beginnen ihre Tätigkeit in mehreren Räumen des Hauses und malen kostbare Fresken an die Wände. Das Jagdschloß in Mecklenburg. Der Lebensstil dieser Menschen nimmt von Tag zu Tag großartigere Formen an. Sie begnügen sich, nicht mehr mit der Villa in Berlin, ein Domizil muß geschussen werden, das außerhalb von Berlin liegt, das ein neues Mittel ist, Gäste herbeizulocken und ihnen den Reichtum vorzuspiegeln. Es gehört zum Ton der guten Gesellschaft, auf Jagd zu gehen, und nichts wünschen die Brüder sehnlicher, als gleichberechtigt in den Kreisen der großen Gesellschaft auftreten zu können. Eines Tages, man schreibt das Jahr 1926, hören die Brüder, daß oben in Mecklenburg, in dem kleinen Orte Waren, ein Jagdgebiet zu pachten ist. Der Gedanke, die großen Jagdherren zu spielen, feudale Gesellschaft zu laden und nach frischfröhlicher Jagd opulente Jagddiners zu inszenieren, läßt sie nicht mehr los. So pachten die Brüder das ganze Jagdgebiet von Waren, laden hausenweise Gäste ein, und bezahlen ihnen die Hotelrechnungen. 1928 bietet sich ihnen eine gute Gelegenheit. Das Besitztum eines Berliner Sanitätsrats mit einer bescheidenen Villa darauf ist zu verkaufen und die Brüder greifen zu. 44000 Mark ist der Preis. Doch das Haus ist für ihre Pläne zu klein. Ein benachbartes leeres Grundstück wird hinzugekauft und 80000 Mark sind die Kleinigkeit, mit der das Gelände in ein Besitztum großen Stils umgewandelt wird. Die Sklareks haben erreicht, was sie wollten. Die Gäste strömen in die Villa und trinken die Weine, die aus Berlin zu den Jagdabenden herbeigeschafft werden. Auch die Dienerschaft wird aus Berlin herbeitransportiert. In dem großen, gediegen eingerichteten Jagdzimmer steigen die Diners. Lange Autokolonnen parken vor dem Hause. Die Bewohner von Waren erleben phantastische Jagdfeste, die die Hausherren ihren Gästen veranstalten. Bekannte Vertreter Berliner Behörden zählen zu den Auserwählten, die an den Jagdgelagen teilnehmen. Der Glücksstern der drei Brüder. Die Sklareks kennt man nur in ihrer Dreiheit. Keiner weiß, wer eigentlich der Kopf der Brüder ist, wer ihre Ideen verwirklicht und ihnen zum Siege verhilft. Es sind die Brüder Sklarek. Man kennt sie nur unter diesem Begriff. Wenn man in der Gesellschaft einen Begriff für Glück und Reichtum wählen will, so tipt man mit nachtwandlerischer Sicherheit auf die Sklareks. Sie sind da, sie leben, sie genießen, sie kennen kein Unglück, sie kennen keinen Mißerfolg. Was sie in die Hand nehmen, glückt, wer sich mit ihnen einläßt, gewinnt. Es gibt keine Gastgeber, die freigiebiger und luxuriöser ihre Gäste bewirten. Wer fragt danach, wo der Reichtum herkommt? Wen interessieren die Hintergründe? Sie alle leben durch sie, sie alle leben mit ihnen und von ihnen. Sie saugen sich an ihrem Reichtum fest, sie tanzen auf ihren Bällen, sie trinken die Nächte hindurch ihren Wein, sie fahren in ihren eleganten Limousinen, sie sind Gäste in ihrem Jagdschloß. Wer fragt da nach Hintergründen? Wer wird hinter die Fassade mit kritischem Blicke leuchten? Wer wird sich daran stoßen, daß ihre glanzvolle Umgebung in keinem Verhältnis steht zu ihren gesellschaftlichen Manieren. Sie beherrschen kaum fließend das Deutsche, aber sie zahlen. Sie besitzen nicht die Tradition des alten Berliner Westens, aber sie besitzen die neuen, geschätzten Qualitäten eines größeren Geldbeutels.(Fortsetzung folgt.) Leder- und Schuh-Bedart kauft man am besten und billigsten bei Leder-Ruben Meckenheimerstraße 14a Ecke Bornheimorstraße und Kölnstraße 22. Steuerfreies Motbrrab 198 ccm, Jap=Motor, Satteltank, Baujähv 1930. zu verkaufen. E. Dittmaier u. Co., 9) Bonn, Lisztstr. 5. Möbel, guterh. billig! Schlafz., Nußb., mit 1 Bett, kompl., Küche kompl, 95 M, Kleiderschr. 2tür, 35 J. Waschkomm. 22, Leinenkomm. 18, Bett kompl. 42. Vertiko, Flurgard., Schreibtisch 38 Chaisc= longue, Sosa 38, Herd, Oefen, Ladenschr u. Regale, Kindertisch, Stühle u. Bänke sehr billig zu verkaufen nur Bonn, Vongebingstraße—9.(4 Schönes Birken imit. 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Kurze Zeit später meldete sich ein Mann auf der Polizeiwache, der einwandfrei nachwies, daß ihm der Wagen schon seit mehreren Jahren gehöre, während der andere nicht bestimmt nachzu. weisen vermochte, daß es wirklich der gestohlene Wagen seines Bruders sei. Der Drachenfels wandert aus. Allerdings ist es nur eine kleinere Nachbildung des Drachenfels mit Königswinter und Rhöndorf, die von zwei Bonner Schwerkriegsbeschädigten auf einem Wagen durch sämtliche Länder Europas gefahren werden soll. Drei Monate haben die beiden Schwerkriegsbeschädigten an dem Werk gearbeitet, haben den Berg in naturgetreuer Nachbildung und in ziemlich richtiger Anordnung auch Königswinter und Rhöndorf erstehen lassen. Stolz thront in halber Höhe des Berges die stattliche Drachenburg. Die Bergbahn ist ebenfalls eingebaut. Die ganze Anlage nimmt den Raum eines kleinen Plateauwagens ein, der von zwei Pferden gezogen wird. Die beiden Berg= und Städtebauer wollen in den Schulen der bereisten Städte Europas die Nachbildung dieses schönen Fleckchens Erde zur Schau stellen. Werben soll der ruchenfels für Bonn, das Siebengebirge und den Rhein. Lockt nicht schon das Motto, das die beiden ihrem Werk gegeben:„Der Drachenfels im Märchenland im Kranz der Sieben Berge“? Aus dem Universitätsleben. Akademische Ortsgruppe des Vereins für das Deutschkum im Auslande. Für die akad. Ortsgruppe des V. D. A hielt am Dienstag den 24., Herr Dr. Phleps einen Vortrag über das Deutschtum in Siebenbürgen, der durch Lichtbilder noch ergänzt wurde. Der Redner, selbst Siebenbürger Sachse, schilderte die Geschichte des siebenbürgischen Deutschtums, das heute 9 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Noch heute verrät der Dialekt, daß die im 11. Jahrhundert eingewanderten Bauern vom Rhein, der Mosel und aus Luxemburg stammen. Der„Goldene Freibrief“, den sich der Hermannstädter Gau rasch erwarb, ward zur Grundlage des gesamten deutschen Rechtes in Siebenbürgen. Elend und Verwüstung brachte 1241 der Einfall von Dschingisthaus Mongolenhorden, und bald nachher erfolgte durch die Türkenkriege erneuter Absturz. Erst Prinz Eugen brachte die Befreiung, zugleich aber auch den Anschluß an Oesterreich. Wie schon früher die Kirchenburgen die Zuflucht der Bedrängten gewesen, so ist noch heute die Kirche das stärkste Bollwerk der Siebenbürger Sachsen, die geschlossen zum Protestantismus übergetreten sind. Nach 150jähriger österreichischer Herrschaft kam Siebenbürgen wieder zu Ungarn; doch trachteten die Ungarn zu magyarisieren. Segensreiche Wirkung hat die von Dr. Karl Wolf ins Leben gerufene Kredit=Organisation auf nationaler Grundlage gehabt. Nach dem Weltkrieg kam Siebenbürgen, da die Einwohner meist Rumänen sind, zu Rumänien. Der schwerste Schlag in den letzten Jahren war für die Siebenbürger Sachsen die Agrarreform, die sie um einen großen Teil ihres Grundbesitzes brachte. Auch macht sich die Weltwirtschaftskrise empfindlich fühlbar. Unter der gegenwärtigen Regierung des Prof. Jorga wurde kürzlich das Staatssekretariat für Minderheiten errichtet, das Vermittlungsstelle zwischen Regierung und nationalen Minderheiten sein soll.— Mit einem herzlichen Dankeswort an den Redner verband Dr. C. Müller einen Hinweis auf den neuen deutsch=rumänischen Handelsvertrag, durch den die siebenbürgisch=sächsische Landwirtschaft ein Absatzgebiet und Deutschland Aufträge erhält. So kommt uns die Unterstützung, die wir gewähren können, doppelt und dreifach wieder zugute. Die Verlegung des Siegburger Eichamtes nach Bonn nicht endgültig. Wie wir erfahren, ist die Siegburger Stadtverwaltung wegen der Verlegung des Siegburger Eichamts nach Bonn vorstellig geworden mit dem Hinweis, daß durch diese Verlegung tatsächlich keine Ersparnis herbeigeführt würde; da der Mietvertrag mit dem Amrsgebäude noch fünf Jahre läuft. Es bleibt abzuwarten, welchen Erfolg dieser Einwand hat. Vorläufig hat die übergeordnete Behörde die Verlegung aufgeschoben. Monatsversammlung des Gartenbau=Vereins Bonn. Starke Beteiligung hatte wieder die Monatsversammlung des Gartenbauvereins gestern abend im„Hähnchen“ zu verzeichnen. Eingangs der Versammlung gab der Vorsitzende Wiesemann bekannt, daß am Morgen des 6. Dezember ein Ausflug des Bundes für Vogelschutz zum Zooglogischen Garten Köln stattfinde. Das Interesse konzentrierte sich auf den Vortrag des Landwirtschaftskammerrats Löbner über das Thema„Wie entstehen Neuheiten von Pflanzen?“. Ueber die Entwicklungsgeschichte der Erde kam der Redner über Linnés und Darwins Theorien auf die Defries'sche Mutationstheorie. Nach der Lehre des Holländers Defries entstehen Arten aus einem einzigen, plötzlichen Vorkommen, das weiterentwickelt wird und dabei seine Eigenart und Unterscheidung behält. Ein anderer Weg sei die planmäßige Züchtung, die nicht auf eine Mutation warte. Bei den Pflanzen leien alle„hybrida“ Züchtungsergebnisse, die durch Kreuzung auf rein gesetzmäßiger Grundlage entwickelt seien. Und zwar ließen sich die Erfolge berechnen und im Voraus bestimmen durch die Gesetze, die der Augustinermönch Mendel bereits 1856 in Brünn festlegte, die aber erst 1900 von drei verschiedenen Gelehrten neu entdeckt und zu Ehren gebracht worden seien. Jeder Züchter wisse heute, daß bei einer Kreuzung die dritte Nachkommenschaft samentreu sei. Der Redner fand fiel Beifall. In der Aussprache erklärte er noch, daß die meisten heutigen Moderosen deshalb nicht dufteten, weil man zu einseitig auf Farben gezüchtet habe. Es bleibe der Zukunft vorbehalten, duftende Farbrosen noch zu züchten. In einem Dank an den Redner kam zum Ausdruck, daß Kammerrat Löbner unserer Heimatstadt Bonn einen besonderen Namen durch seine hervorragenden Züchtungen gemacht habe, zumal in ihrer Bezeichnung der Name Bonn in irgendeiner Form meist vorkomme. Die anschließende Verlosung von lebenden Blumen fand wie immer höchste Spannung und lebhafte Anteilnahme. Schauen— Denken— Schenken. Die Ausstellung der Bonner Jachgeschäfte. Morgen beginnt sie, die Musterschau im Bonner Bürgerverein, auf der man sich Weihnachtsgeschenke aussuchen soll. Ueber fünfzig Aussteller zeigen in übersichtlichen und reichhaltigen Ständen eine Fülle von Waren, die Schau regt an zum Nachdenken über die Geschenke, über die man sich vorher nicht schlüssig werden konnte und deren Auswahl durch die Ausstellung erleichtert wird. Die Fachgeschäfte verbinden gleichzeitig mit dem geschäftlichen auch einen wohltätigen Zweck: der Eintrittspreis wird der Bonner Winterhilfe zugeführt. Gegen die Entrichtung des Eintrittspreises erhält jeder Besucher eine Glückstüte, in der sich neben einem Glückspfennig für 1932 vielleicht noch ein Gutschein für den Einkauf in einem der ausstellenden Fachgeschäfte befindet. Es sind tatsächlich Gutscheine bis zur Höhe von 50 Mark auf diese Glückstüten verteilt. Nach all dem Schauen kann der Besucher bei Musik im Kaffeeraum noch einmal überdenken, um danach sein Schenken einzurichten. Vielleicht haben gerade in diesem Jahre, wo man beim Einkauf der Geschenke noch viel vorsichtiger und abwägender zu Werke geht als sonst, die Fachgeschäfte der Weihnachtsschau das Richtige getroffen. Weihnachlsmesse des Vereins Deulscher Frauenkultur. Am., 2. und 3. Dezember veranstaltet der Verein Deutsche Frauenkultur seine 12. Weihnachtsmesse. Da die Zahl der Bonner Aussteller von Jahr zu Jahr anwächst, wurde die Messe in diesem Jahr in den großen Saal der Lese verlegt. Der Zeit entsprechend kommen besonders praktische Gebrauchsgegenstände zu erschwinglichen Preisen zur Ausstellung. Aus dem Ein Streit um Weihnachtsbäume. Einige Tage vor Weihnachten fuhr ein Händler mit einem mit einem Pferde bespannten Fuhrwerk auf den Venusberg und wurde dort von einem Parkwächter angetroffen, als er über 30 junge Fichten abgesägt und zum Teil auf seinen Wagen geladen hatte. Nachdem der Händler zur Anzeige gebracht worden war, verurteilte ihn das Schöfsengericht Bonn zu 100 Rm. Geldstrafe wegen Forstdiebstahls. Die Strafkammer hob aber die Vorentscheidung auf die Berufung der Staatsanwaltschaft auf und verurteilte den Händler zu ca. 3 Monaten Gefängnis auf Grund der Paragraphen 242 ff. des Reichsstrafgesetzbuches wegen Diebstahls im Rückfall und machte u. a. geltend, der Händler habe sich die Bäume im Kaiserpark angeeignet, um sie als Weihnachtsbäume zu verkaufen. Ein Sachverständiger erklärte, die Schonung habe in einem Park gelegen, der geschaffen sei, um dem Publikum Gelegenheit zu geben, sich zu erholen. Der fragliche Park werde nicht nach forstwirtschaftlichen, sondern nach gartenkünstlerischen Grundsätzen bewirtschaftet. In dem Park werden keine Bäume geschlagen, um Holz zu gewinnen, auch würden Bäume nicht verkauft. Diese Entscheidung focht der Händler durch Revision beim Kammergericht an, das aber die Revision des Angeklagten als unbegründet zurückwies und u. a. ausführte, die Vorentscheidung sei ohne Rechtsirrtum ergangen. Die tatsächliche Feststellung habe der Revisionsrichter nicht nachzuprüfen. Die Strafkammer habe einwandfrei festgestellt, daß der angeklagte Händler die Bäumchen nicht in einem Walde, sondern in einem Park sich habe aneignen wollen, der zur Erholung für das Publikum bestimmt sei; es sollte in dem Park kein Holz zum Verkauf geschlagen werden. Unter diesen Umständen habe die Strafkammer mit Recht angenommen, daß der Angeklagte aus§§ 242 ff. des Reichsstrafgesetzbuchs und nicht aus dem Forstdiebstahlsgesetz vom 15. April 1878/1. Juli 1923 zu verurteilen sei. Der Forstdiebstahl solle gegenüber dem gemeinen Diebstahl mit milderen Strafen belegt werden. Als Forstdiebstahl wird in der Regel der in einem Forst oder in einem hauptsächlich zur Holzzucht bestimmten Grundstück verübte Diebstahl an Holz angesehen, das nicht von Stämmen oder vom Boden getrennt ist. ) Der Fachverband Rheinischer Gastwirtspächter, Ortsgruppe Vonn, veranstaltet heute, Donnerstag nachmittag, im Hatel=Restaurant„Deutsches Haus“, Friedrichstraße, eine Versammlung. Wiedersehen der ehem. Res. 15er. Aus Anlaß der Anwesenheit des Feldgeistlichen der ehem. 15. Res.=Division. Paters Freiherrn v. Köth, der als echter Fronipater in Erinnerung ist, findet am kommenden Sonntag nach mittag im„Bären“ für Alle, die sich interessieren, eine klein: Zusammenkunft statt, bei der alte Fronterinnerungen ausgetauscht werden können. Wir sehen ja den Kampf um den ersten Beigeordneten inr, Köln und was sich dort abspielt, kann genau so wenig dem Ruhmesblatt der Sparsamkeit und der D xnunft einverleibt werden, wie die Wahl des neuen Oberbürgermeisters in Bonn. Die Forderung müßte auch hier lauten:„Der Posten des Oberbürgermeisters wird nur aus dem hiesigen BeigeordnetenKollegium besetzt.“ Hinzu kommt, daß in der gegenwärtigen volitischen Hochkonsunktur es außerordentlich schwierig sein wird, nach reiner Sachlichkeit die Wahl vorzunehmen. Eine andere Frage von weittragender Bedeutung ist aber auch die, hat auch ein neuer Oberbürgermeister, der von auswärts kommt, in der gegenwärtigen Zeit das genügende Betätigungsseld, um die Fähigkeiten eines tüchtigen Kommunalpolitikers zu beweisen? Dies muß ganz entschieden verneint werden. Man muß sich doch klar werden, daß für den Moment und auch vielleicht sogar auf Jahre hinaus eine große Entwicklung der Gemeinden nicht zu erwarten ist, sondern vielmehr Einschränkungen zu erwarten sind, die den gegenwärtigen wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen Rechnung tragen. Det größte Teil der städtischen Verwaltungsmaßnahmen ist rein zwangsläufig, von Notverordnungen diktiert und unterkiegt auch ohne dies der Genehmigungspflicht der Aussichtsbehörde. Wir wissen ja, daß die Selbstverwaltung an sich zu einem Schemen geworden und nur noch deren Name übrig geblieden Ist. Man könnte es vielleicht sogar begrüßen, wenn in der gegenwärtigen Zeit den Expansionsgelüsten der Gemeinden Einhalt geboten wird und wenn die Notverordnungen Wert und Sinn haben sollten, so vielleicht in erster Linie darin, daß der Aufgabenkreis und dadurch die Aufblähung des Verwaltungsapparates gewaltigen Einschränkungen unterworfen wird. Faßt man nun die Neuwahl eines Oberbürgermeisters überhaupt in's Auge, und zwar eines Bewerbers von auswärts, so hat man sich doch weiter die Frage vorzulegen, welche Aufgaben sind in den nächsten Jahren zu erfüllen, um zu prüfen, wiegen auch die Kosten, die ein neuer Oberbürgermeister verursacht, die kommenden Aufgaben auf? Neue Aufgaben zu erfüllen hat nach meiner Meinung eine Gemeinde in det gegenwärtigen Zeit und auch für kommende Jahre nicht, sondern muß darauf ihr Hauptaugenmerk legen, Einschränkungen vorzunehmen, den Verwaltungsapparat abzubauen, den Beamtenkörper zu verringern und nicht lebenswichtige Ausgaben abzudrosseln, damit die untragbaren Steuerlasten, die sich füt die ganze Bevölkerung vernichtend und zersetzend auswirken, gemindert und verringert werden; also Ankurbelung der Wrtschaft, Steuererleichterung für Handel, Handwerk, Gewrde, Landwirtschaft und freie Beruse durch Minderung der Aus habenseite der Etats. Die Stadt Bonn, die einen Gesamtetat mit ihren Durchgangsposten in Einnahme und Ausgabe von zirka 37 Millionen gehabt hat, ist mit einem Personaletat von 6 Millionen delastet.— Vergessen darf weiter nicht werden, daß hierzu noch mehrere Millionen für die Gemeindearbeiter hinzukommen, sodaß man die personellen Ausgaden insgesamt mit 25 Prozent unseres Etats bewerten kann. Tur Neuwaht des Oberbürgermeisters in Bonn. 14 362] Durch den Abgang des Oberbürgermeisters Dr. Falk wurde sofort die Frage der Neuwahl eines neuen Oberbürgermeisters akut. Frage war, wie stellt man sich in der außerordentlich schwierigen wirtschaftlichen Notlage, in der sich die gesamte Bevölkerung, die Verwaltung des Reichs, der Länder und Kommunen befinden, zu dieser Neuwahl, paßt man sich den heutigen finanziellen schwierigen Zeiwerhältnissen an, versucht, die Wahl aus den jetzigen Beigeordneten für den Oberbürgermeisterposten vorzunehmen, oder schreibt man öffentlich die Neuwahl des Oberbürgermeisters aus? Diese Frage ist nicht schwer zu beantworten, wenn man die gesamten katastrophalen traurigen Verhältnisse in finanzwirtschaftlicher Hinsicht in den Vordergrund setzt; denn dann kann nur die Antwort lauten, man beschränkt sich auf die Wahl des Oberbürgermeisters aus den jetzt vorhandenen Beigeordneten der Stadt Vonn. Man ist nun aber einen andern Weg gegangen und die Presse hat ja der Oeffentlichkeit bekanntgegeben, daß die Neuwahl eines Oberbürgermeisters ausgeschrieben wird. Der Kampf beginnt nun jetzt in breitester Oeffentlichkeit um die Person des neuen Oberbürgermeisters und jede Partei wird nun versuchen, ihr politisches Parteisüppchen so zu kochen, daß in erster Linie versucht werden wird, einen Vertreter ihrer Interessen zu präsentieren. Bei der gegenwärtigen Zusammensetzung des Stadtparlaments wird natürlich die Auswahl eine außerordentlich schwierige sein; denn alle Parteien werden versuchen, einen ihrer Anhänger auf den Schild zu heben. Wenn auch behauptet wird, daß ein Oberbürgermeister lediglich nach seinen Leistungen, Qualitäten, Können und Wissen Beurteilung zu finden hat, so wird doch aber jeder unbesangene Kenner zugeben müssen, daß Oberbürgermeister, Bürgermeister und Beigeordnete nach politischen Gesichtspunkten gewählt werden; denn es will doch keiner leugnen, daß es sich hier nur um politische Wahlbeamte handelt. Keine Partei hat die absolute Majorität, das Kuhhandeln wird beginnen durch Konzession für andere Posten und die Folge wird die sein, daß der Streit um einen auswärtigen Kommunalpolt= tiker entbrennt, wobei vielleicht erst in letzter Linie die Fähigkeiten eine Hauptrolle spielen. Von außerordentlicher Wichtigkeit ist aber, daß drei Beigeordnete der Stadt Bonn zur Neuwahl stehen; man hat schon wiederholt die Frage aufgeworsen, ob und wieweit es überhaupt notwendig wird, diese wiederzuwählen, um den Verwaltungsapparat zu verringern. Die Auffassung, daß die Dezernate zusammengelegt werden sollen, wird von der Verwaltung und dem Stadtverordnetenkollegium einstimmig geteilt und auch die Verwaltung erachtet den Standpunkt als richtig, daß sieden Beigeordnete für Bonn zuviel sind. Ich glaube auch, daß man es allgemein begrüßen könnte, eine Einschränkung hier vorzunehmen, denn je geringer der Aufgabenkreis der einzelnen Dezernate wird, desto schneller kommt auch eine Beschränkung der Arbeiten. Würde man nun aus dem jetzigen Beigeordneten=Kollegium den neuen Oberbürgermeister wählen, so könnte evtl. der weiteren Betätigung eines der zur Wahl stehenden Beigeordneten näher getreten werden.— Dies sind alles Fragen, die zuerst erörtert werden mützten, bevor man sich nach einem neuen Oberbürgermeister von aus wärts umsieht. Jeder Kenner der Verhältnisse aber wird doch zugeben müssen, daß bei der heutigen außerordentlich schwierigen Lage der Kommunen ein den Verhältnissen vertrauter Beigeordneter den Schwierigkeiten der heutigen Verwaltungs aufgaben besser gewachsen ist, als eine Persönlichkeit, die die internen Verwaltungsverhältnisse einer Stadt wie Bonn mit ihrer trüben wirtschaftlichen Situation nicht kennt. Das Parteipolitische hat hier zurückzutreten, es kommen nur sachlich finanzielle, wirtschafliche Momente in Frage und alles andere muß ausschalten.— Ob die Vernunft aber hier noch den Sieg davonträgt, möchte ich bei der jetzigen Einstellung des Stadtverordneten=Kollegiums sehr in Frage stellen. — In Köln hat die Parteipolitik über die Vernunftgründe gesiegt, trotzdem das deutsche Volk am Abgrunde des Zusammenbruchs und der Verelendung steht; bei uns scheint sich dasselbe traurige Bild zu wiederholen. Der Parteipartikularismus feiert Orgien und zertrümmert noch das Wenige, was der Selbstverwaltung übrig geblieben ist. Adolf Leckert, Stadtverordneter. PEEEPONTPEN Das fährende Fach-Haus. Reparaturen B O NN PeTgferon cörz. Langei Teidtaleut übernimmt Schaufensterdekorationen aller Branchen mit Ausnahme von Textil und Konsektion bei billigster Berechnung. Angebote unter T. S. 33 an die Erpedition. Tüchtige Näherin mit guten Empfehl. ins Haus gesucht. Offerten u. J. B. 179 an die Erpedition.(4 Exakte Weiß= und Flick näherin gesucht,(4 Hindenburgstraße 4, 1. Etg. Krüft. sleibig. Mädchen v. Lande, 25., mit guten Zeugn., sucht Stelle für alle Hausarbeit.(1 Wo, sagt die Erpedition. Ehemaliger Reichswehrangehöriger mit besten Zeugnissen sucht Stellung gleich welcher Art. Offerten unter L. 2571 an die Erpedition.(4 von 10—2 Uhr gesucht. Metzgerei Reuter, 4) Rosental 20. kath. Für frauenl. 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In Amerika ist man mit der voraussichtlichen Besetzung der 3. Otympischen Winterspiele vom 4. bis 13. Fedruar in Lake Plaeid in den einzelnen Wettbewerben sehr zufrieden. Bioern Blix, der Sekretär des Vorbereitungsausschusses, ist von seiner zehnmonatigen Weltreise zurückgelehrt und hat eine Aufstellung üder die ihm gegedenen Zusagen vorgelegt. Danach werden 23 Rationen an den Winterspielen tellnedmen, von denen Amerika mit 70 Vertretern zadlenmäßig am stärksten erscheinen wird. Folgende Länder haben zugesagt: Deutschland: Hocley, Bobfahren und Kunstlauf; Norwegen: Sü, Schnel= und Kunstlauf: England: Hockev und Kunstlauf: Jugoslawien: Ski: Tschechoslowakei: Eisläufer und En: Belgien: Kunstlaus und Hockey; Holland: Schnellaus und Bobsohren; Luxemburg: Bob und Hockey; Polen: Sti, Hockey und Eisläuser: Oesterreich: Eti und Eisläufer; Frankreich: alle Weitdewerbe; Vereinigte Staaten: ale Weitdewerde: Schweden: alle Weitbewerde: Kanada: alle Wettbewerde; Japan: Sst(10 Läuser); Rumänien: Bobfahren; Istland: Eisläufer; Italien: Bobfahren und Sci: Ungarn: Kunstlauf: Litauen: Eisläufer: Lettland: Eisläufer: Finnland: Gisläuser und En; Schweiz: aue Weitbewerbe. Willi Müller verliert durch k. o. Der Düsseldorfer Willi Müller trat am Dienstag in Genua gegen den italienischen Schwergewichtsmeister Baiguerra an. Der Westdeutsche konnte dem Italiener keinen großen Widerstand entgegensetzen und mußzte sich in der fünsten Runde auszählen lassen, nachdem er vorher schon verschiedentlich am Boden war, Am 18. Dezember nach U. S. A. hein Müller und Franz Dübders. Der deutsche Leichtgewichtsmeister Franz Dübbers und Eurovameister Hein Müller schifsen sich am 10. Dezember nach den„Staaten“ ein. Dübbers wird seinen levten Kampf in Deutschland am 4. Dezember in Magdeburg bestreiten. Durch die Abreise von Müller dürste auch die Schwergewichtsmeisterschaft von Europa wieder vakant werden, da er sich bis zu dem von der Jwu. festgesetzten Termin nicht verteidigen kann. * Deutsche Ringerniederlagen in Antwerpen. Die belden deutschen Ringer Sperling=Dortmund und Kurt Leucht=Rürnberg beleiligten sich am Dienstag in Antwerven an einem internationalen Ringerturnier, allerdings mit negativem Erfolg. Olympiasieger Leucht verlor im griechischrömischen Ringkampf gegen den belgischen Meister van den Berobe nach Punkten und im freien Stil wurde er zur Aufgabe gezwungen. Der deutsche Europameister Sperling gewann zwar seinen ersten Kampf gegen van der Parre=Belgien in.45 Minuten, unterlag aber dann Belgiens Meister Jaak Dillen nach Punkten. Das Hauptereignis des Abends war der Kampf im amerikanischen Ringkampffill, wo der belgische Meister Constante le Marin den Schweizer Lens zur Aufgabe zwang. Gegen Ausschreitungen schwerste Strafen. Süddeutschlands Fusball=Verband warnt.. Wie letzthin der Westdeutsche Verband, so hat auch jetzt der Verbands=Zußballausschuß des Süddeutschen Fußball= und Leichtathletik=Verbandes zu den Ausschreitungen auf den Spielseldern Stellung genommen. Die Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter und Spieler, Bedrohungen und Belästigungen vonselten der Zuschauer nahmen fortgesetzt in erschreckendem Maße zu. Der Verbandsausschuß richtet nun einen letzten Madnruf an die verantwortlichen Vereinsleitungen und erwartet, daß kein Mittel unversucht dleibt, diesem bedauerlichen, das Ansehen des Fußballsports berabwürdigenden Vorkommnissen Einhalt zu gebieten. Die Schiedsrichter werden angewiesen, jeden Verstoß gegen Die Plapdisziplin einwandfrei sestzustellen und die Spruchdehörden werden ersucht, beim rücksichtslosen Durchgreisen den ByN. zu unterstüten. Strengste Strafen sind zu erwarten. Bei Tätlichkeiten von Zuschauern soll sogar der ordentliche Gerichtsweg freigegeben werden. Neu eingesetzte Rheinbezirkstermine. 22. Novemder: Düren— Alemannia(Stöckmnann). Baesweiler— Deubrück(P. Vorbocket). Troisdorf— Bergheim (Forst), Wickratd— BsB.(Opladen). Bergisch=Gladbach— Steaburg(Dondelinger). Tura— DSV.(Eisen). 6. Dezemder: Rhenania— Vorussia(Hiert), 1. Serie. Düren— Deubrück(Bunten) 1. Serie. Waldbausen— Baesweiler(Rellers). Klud— RBC.(P. Verbocket). Bergh.— Köln 99(Forst). B/9— Blau=Weiß(Gallmann). Bonner F. V.— Wickrath(Müller.). EC..Gladbach— Vitioria (Opladen). Sülz— Troisdorf vorm.(Grafs). Rheydt — DSV.(Held). Odenkirchen— Vingst(Farber). REB.— Stegburg(Bauwens) vorm. BfR. gegen Würselen(Peters). Bergisch=Gladbach— Tura(Eschweiler). 13. Dezemder: Delldrück— KBC.(Ley). Alemannia— Klud (Themanns) vorm. Borussia— Bacsweiler(Forst). Düren — Rhenania(Farber). KEC. 99— Vitioria(Opladen). Bergb. — Sulz(Held). Troisdorf 4. Wickrath(Peters). BfB. „ EC.(Braun). Vingst— MeV.(Stöckmann). BergischGladbach— Rheydt(Schallenberg). Würselen— Odenkirchen (Reimus). Siegburg— BsR.(P. Verbocket). 20. Dezemder: KBC.— Alemanma(Eschweller) vorm. Viersen Rhenanta(Bous). Vorussia— Waldhausen(Müllesans). Klud — Düren(Stöckmann). Troisdorf— Bonner F. V. (Müller.). Blau=Weiß— Bergh.(Völker), Wickrath.— Sülz (Genotte). B/B.— KEC. 99(Themams). Rdeydt— Odenkirchen(Dondelinger). Würselen— Siegburg(Ingenbaudaus). Tura— MSV.(P. Verbocket). Vingst— DeB. (Lep). TV. Königswinker— Adenau:5. Der Turnverein trug cnisprechend dem Spielverbot der Deutschen Turnerschaft für Totensonntag nur das vorgeschriebene Meisterschaftsspiel des Westdeutschen Spielverbandes Adenau gegen Königswinter aus. Die Königswinterer Mannschaft unterlag gegen Adenau mit:5. Westdeutscher Spielverband Gau Vonn. Samstagabend, 28. Nov., findet im Böselagerhof, Doetschstraße, die zweite schriftliche Vorprüfung der Schirianwärter statt. Die Vereine benachrichtigen ihre Anwärter. Rezel entdeckt neues Segelluggelände. Altmeister Max Kegel, Polizeimeister und Mitglied des „Niederhessischen Vereins für Lustfahrt“, Kassel, erkundete kürzlich das bei Willingen(Waldech) gelegene Wintersportgelände auf seine Brauchbarkeit zum Segelfliegen. Hierbei glückte ihm sogleich am Osthange des Treis ein schöner Dauerflug von einer Stunde 8 Minuten(mit einer Stariüberhöhung von durchschnittlich 100 Meter!) bei nicht allzu günstigen WindverLaltnissen.: Die begeisierten Zuschauer beglückwünschten Kegel zu diesem jüngsten Erfolge. Wie wir hören, wurde in Willingen die „Waldecker Segelfliegervereinigung“ gegründet, die sich dem „Rh. V. f..“ anschließen dürfte. Die ersten Waldecker Segelflieger sollen demnächst auf dem Kasseler Segelfluggelände, dem Dörnberg, ausgebildet werden. Das Willinger Gelände, übrigens ein ausgesprochenes Schau=Segelfiuggelände, deansprucht für sich hauptsächlich örtliche Bedeutung; doch wird es darüber hinaus auch seinen Einfluß auf Wesisalen und das Rheinland geliend machen können. Bonner Club für Luftfahrt. Am Mittwoch wurde der Bonner Elub für Lustfahrt gegründet, dem zahlreiche Mitglieder beitraten; die Versammlung beschloß, sich dem„Sturmvogel“, Flugverband der Werktätigen, Berkin, als Bonner Ortsgruppe anzuschließen. Der Bonner Elud für Lustsahrt dat den Zweck, die Lustsahrt zu fördern: er pflegt alle Gebiete der Lustfahrt in Sport, Technie und Wissenschaft; er sucht durch Vorträge und durch seine Mitglieder richtige Begrisse und Anschanungen in allen Kreisen zu verbreiten. Die vornehmiste Aufgabe erbüickt der Club darin, auf Volkstämlichkeit und Verbilligung des Flugsportes dinzuwirken und diesen Sport auch den Werktätigen zu ermöglichen. Der Club bezweckt keine politischen Ziele. Es soll sofort mit dem Bau eines Segelflugzeuges Typ Zögling begonnen werden. Auch die Anschaffung einer„Motorkiste“ im Frühjahr 1932 ist sichergestellt. Nur Gummiseilslaet beim Segelflug. Der Deutsche Lustverband e. V. sieht sich veranläßt, erneut die Auschlußvereine in seinem Amtsblatt„Lustschau“ 1931 darauf binzuweisen, daß als normale Startmethode der Gummiseilstart anzuseben ist. Alle anderen Startarten, wie Start mit Gummiseil unter Verlängerung des Seiles und Verwendung einer Umlenkungsrolle und jede Art von Autoschleppart sowie Schlepp durch Motorflugzeuge bringen derartige Gefahren mit sich, daß der 288. leider zurzeit noch gezwungen ist, das ausgesprochene Startverbot weiter aufrechtzuerhalten. Oétroyat außer Gefahr. Der kürzlich schwer abgestürzte französische Flieger Détrovat, der weit über die Grenzen seines Vaterlandes als ausgezeichneter Kunstfüeger bekonnt ist, defindet sich nach dem jüngsten Berichte seiner ihn behandelnden Aerzte erfreulicher Weise auf dem Wege der Besserung. Detroyat ist übrigens zum Ritter der Ehrenlegion ernannt worden. Zennis Rajuch und Nüßlein in Ludwigshafen. Die beiden deutschen Tennislehrer Nasuch und Rüßlein trugen am Sonntag in der Ludwigshasener Ebertpark=Halle einige Schaukämpfe aus, die trotz Erweiterung des Programms mit interessanten Amateurbegegnungen nur 600 Zuschauer anzulocken vermochten. Nasuch=Rüßlein bestritten ein Doppel gegen die süddeutschen Tennislehrer Rauch=Messerschmidt und siegten ohne Mühe:2,:4,:2. In einem weiteren Doppelspiel gegen die Mannheimer Dr. Buß=Oppenheimer demonstrierten die Verlner ebenfalls ihre große Kunst. In den übrigen Kämpfen slegte Frau von Reznicek über Frl. Horn=Wiesbaden:2,:2 und im Gemischten Doppel blieben Frl. Horn=Dr. Buß über Frau von Reznicck=Oppenheimer 836,:4 erfolgreich. Sommers erfolgten Inkraftsetzung des neuen Eichenkreuzgeseves, mit dem die planmäßige Ausdauarbeit der letten zehn Jahre in gewisser Weise zum Abschlus gekommen ist. Besonders eingebend wurden schließlich auch die Eindliche in das Sportieden der großen amerikanischen Jungmännerarbeit, die die Teilnahme an der 20. Christlichen Jungmänner=Welttagung in Nordamerika bot, erbriert, da an idnen besonders deutlich werden kann, wie verwüstend der Sport innerhalb einer Jngendarbeit werden kann, wenn er nicht äußerlich und innerlich ties in die Gesamtausgabe der Jugendführung eingeliefert ist. Das Eichenkreuz war innerhalb der deutschen Abordnung bei den Weltklonserenzen auch noch durch Bundesturnwart Handrick=Schlesten und Bezirksturnwart Gottschalt=Kassel vertreten und konnte so in Die Auseinandersetzungen auf diesem Geblet nachdrücklich mit eingreisen. Wenn sich die Verhandlungen des Reichsturnrates im Ubrigen bereits mit der Vorbereitung der 2. Deutschen Eichenkreuztagung zu Pfingsten 1932 in Kassel beschäftigten und dafür die Ausschreibungen im einzelnen festlegten, so lag es doch in der Sache, daß alle Gedanken und Pläne immer wieder zunächst durch den Blick auf den devorstebenden Rotwinter deutscher Jugend festgehalten wurden. Wenn anter der Last deutscher Rot die Auswüchse des modernen Sportlebens vielsach zusammenbrechen müssen, so wird die Stunde einer Arbeit gekommen sein, die auf dem Boden der Leibesübungen planmäßig die Ertüchtigung des jungen Menschen ohne Rücksicht auf Rekordleiftungen betreide und Turnen wieder als„Arbeit im Gewande jugendlicher Freude“ versteden lehrt. Das Eichenkreuz hat deswegen an dem umfassenden Dienst für Arbeitslose, den die evangelischen Jungmännerbünde in den letzten Monaten durchführen konnten, seinen vollen Anteil. Einen wichtigen Antell der Beratungen naym schließlich die Frage der Leibesübungen auf dem Lande ein, an denen als Vertreter des Landesausschuffes deim Deutschen Reichsausschuß für Leibesübungen gastwetse Dr. Heyn tellnahm. Bei der starken Ausbreitung, die das deutsche evangelische Jungmännerwerk gerade auch unter der ländlichen Bevölkerung aufweist, und bei dem erfreulichen Aufblühen der Bauernburschenarbeit in verschiedenen Teilen des Reiches fält dem Eichenkreuz für den planmäßigen Ausbau der Leibesübungen unter der Landbevölterung eine hervorragende Aufgabe zu. Zehn Jahre Arbeit im Eichenkreuz. Die jährliche Herbsisitzung des Eichenkreuz=Turnrates gad diesmal Anlaß, der zehnjährigen Wiederkehr jenes Septembertages 1921 zu gedenken, an dem es in Auswirkung der Kasseler Pfingsttagung erstmals zur organisatorischen Zusammenfassung der Leibesübungen im evangelischen Jungmännerwerk Deutschlands kam. Ganz naturgemäß gestaltete sich infolgedessen der Ueberblick über die Lage, mit dem der Vorsitzende die Sitzung in der Reichslehrstätte des Eichenkreuz in Kassel erösfnete, zu einem Rückblick auf zehn Jahre grundsätzlicher Abkehr von den Modeströmungen im deutschen Sportleben der Gegenwart, also insbesondere eines Kampfes gegen Sensationssport und Rekordsucht und einer bewußten Erziehung zu volkstümlicher und jugendgemäßer Breitenarbeit auf dem Gebiete der Leibesübungen werktätiger Jugend. Der Bericht von Reichswart D. Stange grif aus den Ereignissen des letzten Jahres vor allem heraus: Er gedachte der im Lause des Erfolge des ATV. Vonn-Süd. Am Sonntag trafen sich in Rheidt die besten Barrenturner der Freien Turnerschaften Mittelrhein, um sich um die Meisterschaft zu streiten. Der Allgemeine Turnverein Bonn=Süd konnte sich gut placieren und belegte die drei ersten Plätze. Sieger in der Altersklasfe wurde Chr. Dreckmann, Dreckmann zunior in der Jugendtlasse. Bei den Anven errang Max Dreßzler die Meisterwürde. 4. Kölner Sechstagerennen. Am Freitag rollen wieder die Räder. Die Serie der Sechstagerennen wird am Freitag in der Kölner Rbeinlandhalle mit dem vierten Kölner Sechstage. rennen forigesetzt. Zwölf Paare neymen den Kampf über 145 Stunden ohne Unterdrechung auf. Rausch=Hürigen, SchönGoebel, Frankenstein=Buschenhagen, Buka=Pisnendurg, LinariWieihe, Rieger=Tieg, Damm=Dumm, Zims=Perelger, OfzmellaBratspenning, Jan van Kempen=Hout, Durap=Martin und Schorn=Bühler. Schwimmen Elternabend und Klubmeisterschaften der Wasserfreunde. Im Vittoriabad findet heute der Elternabend der Wasserfreunde stat, verbunden mit den Klubmeisterschaften, um die Titel wird es beiße Kämpfe geben, da der Kludmeister in jeder Lage ermittelt wird und die besten Einzelkämpfer Vonns auseinandertreffen. Ein großes Rennen werden die 100 m Kraul, wo der tugendliche Schlitzer dem Stadtmeister Henze das Eiegen schwer machen wird. Erstmalig stellt sich die vollstümliche Abteilung vor. Den Abschluß bildet ein Wasserballspiel der 1. und 2. Herrenmannschaft. Kleinkaliber=Schützenverein Niederbachem. Auf dem Schießstand des Klein=Kaliber=Schützenvereins sand erstmalig ein Schießen gegen die Sportabteilung der Polizeischule Bonn statt. Je zwölf Schützen standen gegeneinander, von denen die 10 besten bewertet wurden. Folgende Ergebnisse wurden erzielt: 1. Kleine Kartell=Uebung, je 5 Schuß liegend, knieend und stehend. Zehner Ringscheibe 50 m Entfernung: Niederbachem 1130 Ringe. Polizeischule Vonn 1011 Ringe. Zwei Schnellseuerschießen 10 Schuß in 100 Sekunden: Niederbachem 86 Treffer, 615 Ringe, Polizeischule Vonn 81 Treffer, 550 Ringe. Die besten Tagesschützen waren Joh. Stickler, Niederbachem, mit 127 Ringen und Polizeianwärter Leicht, Polizeischule, mit 122 Ringen. Mit dieser Ringzahl konnte der Schütze Leicht die vom Kartell gestiftete Ehrennadel erringen. Das Rückschießen findet am Sonntag in Bonn statt, da es sich hier um ein ausgesprochenes Hallenschießen handelt, dürfte dem sonst guten KRSV. Niederbachem ein Sieg nicht leicht werden. Von der Entwicklung des Kegelsports. Gegeln ein alter deutscher Volkssport.— Ein Gang durch die Jahrhunderte.— Schon im 12. Jahrhundert kegelten Mönche.— Aegelsport bei den Olympischen Spielen. Woher das Kegeln eigentlich stammt, konnte bisher nicht mit absoluter Genautgkeit ermittelt werden. Spuren davon zeigen sich schon im klassischen Altertum, doch weisen erst die deutschen Chroniken des 12. Jahrhunderts genauer aus, daß es in dieser Zeit bereits in den Klöstern von den Mönchen gespielt wurde und bei öffentlichen Festlichkeiten, sowie in ritterlichen und döstschen Kreisen gang und gäbe war. Um 1300 herum bediente man sich nur dreier Kegeln und einer Kugel. Ader schon fast 200 Jahre früher legt man, wie es alte Handschriften jener Zeit dokumentieren, gelegentlich Gelübde ab, dem als Glücksspiel verpönten Regeln zu entsagen, da mancher das Spiel aus Leidenschaft und Gewinnsucht beiriebe und sich dabei unglücklich gemacht datte. Ein weiteres vistorisches Tentmal für das Spiel ist Murners allgorisches Gedicht um 1522, das vom „Kögelspir; zu berichten weiß. Von Deutschland aus ging das Spiel schon frühzeitig nach anderen Ländern. Die Technik des Spieles war teilweise grunoverschieden. Während man sich beispielsweise in England eines Wurfsiockes zum Treffen der Kegel bediente, schwankte wo anders die Zahl der Kegel Aberall. In Deutschland spielte man zeitweilig mit 15 bis 17 Kegeln. Feste Spielregeln wurden dier 1769 ausgestellt. In den Städten bildeten sich von da ab feste Vereine, die Wettspiele untereinander und mit anderen Ortsverbänden austrugen. Das Spiel wurde dierdurch mehr und mehr verseinert, so daß man u. 6. aud deute nur wenige Kegelvereine mehr in dumpfen Kellerlokalen an der Arbeit sieht. Ueberal haden sich vielmehr delle, Instige Kegelbahnen aufgetan, die alen sportlichen und Logienischen Anforderungen entsprechen, sodaß die Ausübung des Kegelspieles gleichfauls die bereits erwähnte sportliche Seite degünstigt. Für diese Entwicklung der Kegelei zum Sport hat in Deutschland unzweiselhast sehr viel der 1885 gegründete Deutsche Keglerdund getan. In ihm schlossen sich schon damals über 200 Vereine mit etwa 800 Aktiven zusammen und in der Folge wuchs die Mitgkiederzahl dieser Organisation bis zur Jeptzeit auf weit über 100000 Anhänger. Auch im Auslande haben die deutschen Keglervereine festen Fuß gefaßt und bilden neden den örtlichen Kollegen eine weitere starte Phalanx des deutschen Auslandssportes, die in allen Erdteilen über starte Unterverbände verfügt. Der Keglerbund gehört als sporttreibender Verband auch dem Deutschen Reichsausschuß für Leibesübungen an. Seine Mitglieder tragen bei der Ausübung ihres Spieles regelrechte Sportkleidung in denkbar ovgienischer Form, wie sie auch für die Durchführung ihrer Kugelkämpfe genau so ihre Regeln und Sportvorschriften kennen, die im Sportbetrieb anderer Zweige der Leibesübungen Ablich sind. Sportgerechte Kegelbahnen müssen ganz bestimmte Längen und Breiten ausweisen und genaue Aussielvorrichtungen für die Regel haben, auf denen diese zwangsläufig in den gleichen Abständen ausgestellt werden müssen. Auch die Kegel und Kugeln haben für Sportkämpfe vorgeschriebenen Gesetzen zu entsprechen und werden vor Kampfbeghnn genau darauf geprüft. Die Spieler selbst haben sich streng nach den gegebenen Vorschriften und Anordnungen zu richten. Mit anderen Worten: Es herrscht im modernen Regelsport straffe Difziplin und Sachlichkeit. Es ist deshald auch nicht weiter verwunderlich, daß der Kegelsport sich in allen Tellen des Reiches stetig steigernder Beliebtheit erfreut und daß auch die sachgemäße sportliche Art der Ausabung sich mehr und mehr dem früher Ablichen Rummelbetried gegenüber durchzusetzen beginnt. Manche größere Stadt verfügt heute über Vereine und modern eingerichtete Kegelballen, in denen dieser Sport mit derselden Liebe und Ordnung durchgeführt wird, wie Turnen und Sport in ihren besonderen Hallen und extra dafür hergerichteten Sportstätten anderer Art, wie auch schon seit Jahren Wettkämpfe zwischen Kegeisport treibenden Ländern stattfinden. Es bedarf bei der Kraft der Bewegung keiner besonderen prophetischen Veranlagung, um sagen zu können, daß in nicht allzu ferner Zeit auch der Kegelsport in der Reihe oiympischer Spiele zu sinden sein wird. * Die deutsche Kegelmeisterschaft kommt Mitte Juli 1932 in Leipzig zur Entscheidung. Von 40000 deutschen Keglern werden dier die besten 800 in die Entscheidung eingreisen. Auch wird in Leipzig die Kegelmeisterschaft der Frauen ausgetragen. Versammlung des Sportvereins. Schönenbach, 26. Nov. Der Sportverein Schönenbach hielt im Vereinslokal eine außerordentliche Mitgliederversammlung ab, die einen guten Besuch aufzuweisen hatte. Nach einer eindrucksvollen Totenehrung wurde der Vorstand neu gebildet. Es wurden gewählt zum 1. Vorsitzenden Peter Franzen, 2. Vors. G. Hundenborn; 1. Geschäftsführer G. Röhrig, 2. Hugo Kaesberg; 1. Kassierer A. Kaesberg, 2. A. Selbach: Spielausschußobmann Hubert Müller; 1. Spielführer A. Selbach, 2. P. Hundenborn; Beisitzer A. Kaesberg; Kassenprüfer G. Hundenborn und A. Kaesberg. Sodann wurde noch darauf hingewiesen, daß am 6. Dezember ein Sportwerbetag abgehalten wird. Eine Ortsgruppe der D3K in Stieldorf. Vor kurzem wurde in Stieldorf eine Ortsgruppe der Deutschen Jugendkraft gegründet, die gleich zu Beginn ihres Bestehens einen Erfolg dadurch erringen konnte, daß sie im Handballspiel gegen die'K Oberpleis gewann. Die Hennefer Feuerwehrkapelle spielt für die Rotgemeinschaft. Die Feuerwehrkapelle unter ihrem bewährten Kapellmeister Domke veranstaltet am kommenden Sonntag im Hotel Kaiserhof wiederum ein Wohltätigkeitskonzert zu Gunsten der Notgemeinschaft. Zur Abwechslung wird die Kapelle diesmal mit einem verstärkten Streichorchester auftreten. Das Programm des Abends wird sich vornehmlich aus leicht verständlichen Stücken zusammensetzen. JeG Srun 1. daß viele Raucher in den Zigaretten-Marken Wechsein und lach eiller besseren Südien, 2. daß viele Raucher CLUB noch nicht kennen, del dlese Zigärette„ibt es erst selt kurzen. Bcr Wresuocrorrscm 3. daß jeder Raucher, der CLUB probiert, Keine ändere Zigärette Hieinr allrumt, denn. euSnsseraeer Seite 8.= Nr. 14 189. General=Anzeiger füt Vonn und Umzegend. 20. Kobemder AOUSTUGSLUSSS "— „ SSSSSSSS Grosse Dösten möderner, 100 Ma O #es Lersechighscag. Feehen DSSS GS Soo Sesss Annahme von Abonnements und Anzeigen für die Kreise Waldbrölv. Altenkirchen durch die Agentur Wissen(Sieg). Berichte und alle den redaktionellen Teil betr. Fragen aus den Kreisen Waldbröl u. Altenkirchen sind ebenfalls au die genannie Agentur zu richten. General=Anzeiger für Sieg, Westerwald und Oberbergisches Land, Agentur Wissen(Sieg). Nähmaschine zu kaufen gesucht. Offerten u. A. 2764 an die Exped. Zimmerosen zu kaufen gesucht, evil. gegen Kartoffeln. Offerten u. K. O. 22 an die Expedition.(4 Kaufe getr. Kleider all. Art: bez. gut. Pr. Frau Dörks, Engeltalstr. 24. Komme sof. Karte gen.(5 Heshadt busche alb d. Miantel Vornheim, Königstr. 92. Wolfshund 2 J. alt, sehr wachsam, mit neuer Hütte preisw. zu verk. Tinzig Rh., Lopförigen 345a. Junger, wachs., geslügelir mittelgroßer Hund in gute Hänze gesucht. 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In den nächsten Tagen werden diese Gutscheine von Haus zu Haus abgesetzt. Die Gutscheinverteiler geben über die nähere Regelung Auskunft. Aus den Reihen der Gewerbetreibenden wurde betont, daß das Hausiergewerbe im großen Umsange unberechtigt in der hiesigen Gemeinde betrieben würde. Man beschloß, jeden=Fall, der zur Kenntnis gebracht wird, unverzüglich bei der Polizei zur Anzeige zu bringen. Der Vorstand des Gewerbevereins wurde beauftragt, bei verschiedenen Liefergesellschaften wegen Preisreduzierung vorstellig zu werden. Elisabelhfeier. Hersel, 25. Nov. Anläßlich des 700jährigen Todestages der hervorragenden Karitasheiligen, der hl. Elisabeth von Thüringen, veranstaltete die Pfarrgemeinde Hersel=Uedorf am Sonntagabend im Saale Zimmermann eine Gedenkfeier. Nach dem Vortrag des Liedes:„Hoch preiset meine Seele den Herrn“ und einem Prolog schilderte Universitätsprofessor Dr. Neuß, Bonn, in eingehender und anschaulicher Weise das Leben der hl. Elisabeth. Ein von sieben Jungdamen gebildeter Sprechchor verherrlichte das Jugendleben der Heiligen in Versen und Reimen. Der Kirchenchor trug hierauf meisterhaft„0 bone Jesu“ vor. Alsdann sangen die zahlreich erschienenen Pfarrangehörigen gemeinsam noch mehrere bekannte Volkslieder, während Fräulein Raaf, Bonn, mit tonreiner und klangvoller Stimme„Aennchen von Tarau" und„Sah ein Knab' ein Röslein stehn" zum Besten gab. Pfarrer Dr. Weertz dankte besonders dem Festredner für sein Erscheinen und allen Mitwirkenden an der schön verlaufenen Feier. Elternabend. Hersel, 25. Nov. Das Urfulinenkloster hatte Sonntag zu einem Elternabend verbunden mit Elisabeth=Gedenkfeier eingeladen. Die älteren Schülerinnen erfreuten die Anwesenden durch die Vorführung des Tanzmärchens „Aschenbrödel“ mit Klavierbegleitung. Klosterrektor Fetten schilderte eingehend das Leben der hl. Elisabeth, deren 700jähriger Todestag sich am 17. November jährte. Das Lebensbild wurde ergänzt und veranschaulicht durch lebende Bilder, die von Gesängen der Schülerinnen begleitet wurden. Niederbachem, 23. Nov. Am Sonntag nach dem Hochamt fand eine Gefallenen=Gedächtnisfeier auf dem Friedhof statt. Alle Ortsvereine mit Fahnen nahmen an der Veranstaltung teil. Der.=.=V.„Concordia“ (Chorleiter Charbon) ehrte die Gefallenen durch mehrere Liedervorträge und Pfarrer Schäfer gedachte ihrer in bewegten Worten. Am Schluß der Feier wurde durch den 2. Vorsitzenden des Kam. Kriegervereins, Herr Witsch, der von den Ortsvereinen gestiftete Kranz an der Ehrentafel befestigt. Noch kein Beschluß über die Auto=Amgehungsstraße. Gemeinderatssitzung in Oberwinter. Die Jahresrechnung für 1930 wurde abgenommen: Sie schließt in Einnahme mit 120 438 Mark und in Ausgabe mit 140302 Mark ab. Es ergibt sich ein Fehlbetrag von 19 864 Mark, der auf 1931 übernommen werden muß. Zu den Etatsüberschreitungen erteilte der Gemeinderat seine Zustimmung bis auf einen Posten von 3400 Mark bei dem Titel Amtsumlagen, dessen Anerkennung die Versammlung einstimmig verweigerte. Gemeindevorsteher Geisthoff teilte mit, daß auf Beschluß des Kreisausschusses der Kreisausschußinspektor Ullrich, Ahrweiler, zum Staatskommissar für die Gemeinde Oberwinter ernannt worden sei. Die Ernennung wurde veranlaßt durch einen Bericht betr. Verlegung der Gemeindekasse nach Oberwinter. Oberwinter hat die Selbstverwaltung eingeführt und strebt danach, nun auch die Kasse, die zurzeit noch in Remagen verwaltet wird, zu bekommen. Der fragliche Bericht war von der vorgesetzten Dienststelle, Bürgermeisteramt Remagen, mit einer sehr wenig günstigen Beurteilung weitergegeben worden. Zur Erledigung der ganzen Angelegenheit wurde daraufhin der Staatskommissar ernannt. Vorsteher Geisthoff wurde vom Staatskommissar ausdrücklich zu der Erklärung ermächtigt, daß die Ernennung sich nicht gegen die Selbstverwaltung richte; das gute Arbeiten der Selbstverwaltung wurde vom Staatskommissar rückhaltlos anerkannt. Der von der Gemeinde am 12. 10. verabschiedete Haushaltsplan für 1931 mußte eine Aenderung erfahren. Bei der Aufstellung hatte die Gemeinde mit 34000 Mark Reichseinkommensteuerzuschuß gerechnet. Diese Summe ging nach der Verabschiedung des Etats auf 26000 Mark herunter und ist inzwischen wieder um weitere 4000 Mark herabgesetzt worden. Ferner mußten 3500 Mark Nachtrags=Provinzial=Umlage und 3000 Mark Amtsumlage aufgebracht werden. Da eine Erhöhung der Realsteuern über die Sätze von 1930(360 Prozent) gesetzlich nicht statthaft ist, mußte das Defizit durch Einführung der Bürgersteuer mit 250 Prozent und verdoppelte Biersteuer ausgeglichen werden. Der jetzt vom Staatskommisfar festgesetzte Haushaltsplan für 1931 schließt in Einnahme und Ausgabe mit 149574,14 Mark ab. Auedrücklich wird bemerkt, daß die Erhöhung der Steuern, sowie die Einführung der Bürgersteuer mit der Selbstverwaltungsangelegenheit nichts zu tun hat, sie wären auch eingetreten, wenn die Gemeindeverwaltung beim Amt geblieben wäre. Beim Kreisausschuß in Ahrweiler soll ein Antrag auf wesentliche Herabsetzung der an das Amt Remagen zu zahlenden Amtsbeiträge gestellt werden. Der augenblickliche Satz von 66 Prozent erscheint nach Uebernahme der Selbstverwaltung als zu hoch. Eine Zusammenlegung der Berufsschule der Gemeinde Oberwinter mit der Stadt Remagen wurde einstimmig abgelehnt. Die gute Arbeit der hiesigen Berufsschule wurde von allen Teilen anerkannt; die Gemeinde sieht keinen Grund zu einer Aenderung der bestehenden Verhältnisse. Ein Antrag, den Handarbeitsunterricht der evangelischen Mädchenschule aufzuheben und die Schülen rinnen auf die katholische Schule zu verteilen, fand, nachdem auch die Schulkommission sich dagegen ausgesprochen hatte, nicht die Billigung des Gemeinderates. Betr. Linlenführung der Aukoumgehungs. straße wurde noch kein bindender Enischluß gefaßt. Die Provinzialbauverwaltung hatte der meinde mitgeteilt, daß von den beiden Projekten Berghang und Rhein das Vergprosekt endgültig ausscheiden muß. Die geologischen Untersuchungen haben ergeben, daß an verschiedenen Stellen schwere Rutschgefahr vorliegt; sie kann die Verantwortung für den Bau der Straße am Berg entlang nicht übernehmen. Der Gemeinderat sah ein, daß unter diesen Umständen die Zustimmung zum Rheinprojekt gegeben werden müsse, wenn die Straße überhaupt zur Ausführung gelangen soll. Die Herren der Provinzialbauverwaltung sind von der Gemeinde gebelen worden, am 30. ds. Mis. nach hier zu kommen. Der Gemeinderat will dann seine Wünsche beir. des Rheinprojektes vorbringen und endgültige Genehmigung zu den Plänen erteilen. Wie verlautet wird nach Erteilung dieser Genehmigung der Bau der Straße im Frühjahr 1932 begonnen werden. Kreis Adenau. Adenau, 25. Nov. Für das neue evangelische Gemeindehaus Remagen, spendete auch die evangelische Gemeinde Adenau einen namhaften Beitrag. Pfarrer Gaus überreichte bei der Einweihung des Heims 300 Mark. Adenau, 23. Nov. Im naben Weidenbach feierte der Landwirt Cornelius Kläs in großer Rüstigkeit, die ihm heute noch tägliche Feldarbeit erlaubt, seinen 80. Geburtstag. Ein neues Siellwerk— zwei Entlassungen. Mehlem, 24. Nov. Am hiesigen Bahnhofe entsteht zur Zeit ein neues Stellwerk, und zwar dicht am Bahnübergang, das das ca. 10 Meter mehr südlich gelegene Stellwerk ersetzen soll, wodurch dann wieder der Schrankenwärterposten, der Tag und Nacht besetzt war, überflüssig wird, da die Ueberwachung der Schranke vom Personal des Stellwerks mitübernonnnen werden kann. Aus dem Siegkreis. Das Ehrenmal für die Gefallenen Oberkassels gesichert. Nachdem das Entgegenkommen des Fürsten zu Lippe durch Abtretung eines Grundstücks die Vergrößerung des Marktplatzes ermöglicht hat, und die Platzfrage für das Oberkasseler Gefallenenehrenmals dadurch endgültig geöst worden ist, geht man jetzt auch an die Ausführung des Chrenmals. Eine Ausschreibung wird in den nächsten Tazen die Grundlage für die Erlangung von Entwürfen geben. Aus dem bisher gesammelten Denkmalfonds in Höhe von rund 5000 Mark werden für die besten Entwürfe einige Geldpreise ausgesetzt werden. Bei der Ausführung soll der hiesige Basaltstein in erster Linie Verwendung sinden. Mit der Fertigstellung des Ehrenmals kann im kommenden Frühjahr gerechnet werden. sgbeihgereig. Königswinler, 22. Nod. Heiltes nachmittag hreit der Elisabethverein seine diesjährige Hauptversammlung ab. Dechant Schlösser konnte die Mitglieder zum zweitenmale im neuen Elisabeth=Haus willkommen heißen. Von einer größeren Veranstaltung(gemeinschaftlicher Kaffee usw.) bei Gelegenheit der Hauptversammlung sah man in diesem Jahre ab. Die Schriftführerin, Fräulein Fabri, erstattete den Jahresbericht. Demnach wurden im verflossenen Jahre rund 18 Personen wöchentlich mit Nahrungsmitteln, Brand und Kleidung unterstützt. Mit Hilfe einer größeren Spende und einer Sammlung konnten 13 Kommunionkinder, 7 Mädchen und 6 Knaben völlig mit Wäsche und Kleidung ausgestattet werden. Im Kinderhort, der unter der Leitung von Fräulein Jo Kirch steht, wurden 40 Kreis Euskirchen. Zur Landwirtschaftskammerwahl. Euskirchen, 24. Nov. Wie wir s. Zt. berichteten, sind bei der Wahl zur Landwirtschaftskammer die Landwirtschaftlichen Organisationen mit ihrem Wahlvorschlag durchgedrungen. Dadurch wird die Landwirtschaft des Kreises Euskirchen bei der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz durch nachstehende Abgeordnete vertreten sein: 1. Rittergutsbesitzer Benedikt. Heuser, Haus Duerffenthal, 2. Gutspächter Gottfried Reiffer, Friesheim(Weiße Burg), 3. Landwirt Kaspar Floß in Weilerswist. Im Falle des Ausscheidens eines Mitgliedes gelten für die Gewählten als Ersatzleute: 1. Landwirt Karl Ditges in Kessenich, 2. Gutsbesitzer Franz Mauß in Burg Lüssem, 3. Landwirt Werner Drügh in Sinzenich. aus den Kreisen Fieg, Altenrirchen, Walbordi, Gammersbach. Königswinker, 24. Nov. Ein nachahmenswertes Liebeswerk hat die hiesige„Kreuzfahrer“gruppe der jungen Leute übernommen. Sie helfen in der Werkstatt des Christkindes, indem sie in ihren Mußestunden Spielsachen für die Kinder, die vielleicht sonst vergessen würden, anfertigen. bis 50 Kinder betreut. In diesem Herbst richtete der Elisabeth=Verein in seinem Heim einen Handarbeitskursus ein, in dem außer der Neuanfertigung von Wäsche und Kleidern auch vor allem Flicken und Umändern gelehrt wird. Anfangs kamen nur 4 Mädchen zu dem Kursus, jetzt ist die Zahl schon auf 16 gestiegen. Beim letzten Weihnachtsfest wurde eine größere Anzahl von Kindern bescheert. Im St. Elisabeth=Haus ist neben dem Kinderhort und der Handarbeitsschule auch noch die Mütterberatungsstelle untergebracht, es tagen dort die Jungfrauen=Kongregation, der Fürsorgeverein und der Jünglingsverein. Der Kassenbericht ergah einen Bestand von 200 Mark, für die der kommende Winter wohl Verwendungsmöglichkeit bringen wird. Zur ersten Vorsitzenden, deren Posten seit dem Tode der Frau A. Bachem noch unbesetzt war, wählte man Frau C. Nienhausen und als Stellvertreterin Frau Jean Bachem. Es wurde dann noch eine kleine Statutenänderung vorgenommen betr. der gerichtmäßigen Vertretung des Elisabeth=Vereins, der beim Amtsgericht eingetragen ist. Zum Schluß dankte Dechant Schlösser allen treuen Helferinnen mit herzlichen Worten. Aus Bad Honnef. Stadtrat. Die Stadtverordneten sind zu einer Sitzung auf heute Donnerstag, eingeladen worden. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: Mandatsniederlegung und Einführung eines Stadtverordneten, Verwaltungsordnung für das Realgymnasium Siebengebirge, Abnahme der Gemeinderechnung 1930, Bericht über den Haushaltsplan 1931 und die zeitige städtische Finanzlage, Verschiedenes. Die Not der Neuhausbesitzer. Hennes, 25. Nov. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, ist zwar die Wohnungsnot im Amt Hennef befeitigt, jedoch hat die Geldkrise auch eine Krise für den Neuhausbesitzer mit sich gebracht, denn die Zinsen für die Zwischenkredite, mit denen ein Hauptteil der Baulasten gedeckt wurden, sind zu unerträglicher Höhe gestiegen. Die Konten der Neuhauebesitzer sind derart belastet, daß die Konten nicht abgedeckt werden können. Sparkasse und Kreisverwaltung kommen soweit als möglich entgegen und sind auch bereit, Ratenzahlungen entgegen zu nehmen. Eine Zwangsversteigerung soll nach Möglichkeit vermieden werden, doch ist vieher kein Weg gefunden worden, wie den Neuhausbesitzern gehoffen werden kann. Vom Postneubau. Siegburg, 25. Nov. Die O. P. D. wird, da in einer Gläubigerversammlung der Schultheis=.=., die den Siegburger Postneubau ausführt, keine Einigung erzielt wurde, sich direkt mit dem Gläubigerausschuß und der Firma in Verbindung setzen, um zu beraten, was in Sachen des Postneubaus erfolgen soll. Verhandlung gegen den Siegburger Sparkassendirektor. Siegburg. 25. Nov. Am Freitag findet vor dem Siegburger Schöffengericht die Verhandlung gegen den der Untreue angeklagten Sparkassendirektor statt. aus den Kreisen Eustirchen, Rheindach, Ichleiben. Vom Landratsamt Euskirchen. Euskirchen, 23. Nov. Gemäß Erlaß des Preußischen Ministers des Innern wurde der Regierungsassessor Dr. Steegmann— der seit 10. Mai ds. Is. beim hiesigen Landratsamt beschäftigt ist— zum 1. Dezember an das Oberpräsidium in Koblenz versetzt. Kreis Schleiden. Kall, 19. Nov. Die Generalversammlung der„Rheinischen Ehemalige" des Kreises Schleiden fand im Saale des Hotels Nesgen statt. Nach Erledigung des geschäftlichen Teils hielten Landwirtschaftslehrer Gries und Landwirtschaftsrat Ausing=Kall Vorträge über den Bauernbetrieb in der Agrarkrisis und Neuzeitliche Futterggewinnung. An jeden Vortrag schloß sich eine lebhafte Aussprache, an der sich außer den ehemaligen Landwirtschaftsschülern der Geschäftsführer der Eierverwertungsgenossenschaft und der Ehrenvorsitzende Dr. SchmitzBlankenheim rege betätigten. Wenn der Bauernbetrieb sich heute noch am besten über Wasser halten könne, so verdankt er dieses vor allem den eigenen Arbeitskräften und dem regen Fleiß gerade seine Scholle zu den höchsten Leistungen heranzuziehen. Zur Erreichung dieses Zweckes sei aber heute u. a. der Besuch einer Landwirtschaftsschule für, jeden jungen Bauer eine dringende Notwendigkeit. Entsprungen und wieder erwischt. Urst, 24. Nov. Zwei junge Burschen im Alter von 11 und 13 Jahren, die dem Fürsorgeheim in Urft entSchwerer Motorradunsall. Lohmar, 25. Nov. Beim Bahnübergang bei Donrati überfuhr ein Motoradfahrer einen 7jährigen Jungen und verletzte ihn schwer. Der Fahrer und seine Begleiterin stürzten, sie wurden aber nur leicht verletzt. Versammlung der Dorfgemeinschaft Binxel. Fast aus jeder Familie des Kapellensprengels waren Vertreter erschienen. Man beschloß einstimmig, die jüngst in Stieldorf erfolgte Einführung von Pfarrer I. Palm in Vinxel noch besonders zu feiern. Aus diesem Grunde will man die für die nächste Woche erwartete erste hl. Messe des Stieldorfer Pfarrherrn in der Vinxeler MariaHeimsuchungskapelle feierlich begehen. Schulkinder sollen vor der Kapellentür Gedichte vortragen und dann auf einem Samtkissen die Schlüssel des Gotteshauses überreichen. Im Anschluß an die hl. Messe erfolgt kann auch die Weihe der neuen Kapellenfahne. Verauf vollen die Vinxeler Bürger den geistlichen Herrn noch zu einer kleinen Feier im Lokale Dreesbach begleiten. Binzel, 22. Nov. Nach langem, schweren Leiden starb hier der Vorsälteste Michael Schmitz, im Alter von 84 Jahren. Er war Mitkämpfer von 1866 und 1870=71. Seit ihrer Gründung war Herr Schmitz auch treues Mitglied der Stieldorfer Passionsgesellschaft. Er wirkte in den verschiedensten Rollen in allen Spielzeiten mit. Oelinghoven, 23. Nov. Die in schlimmstem Zustande besindlichen Straßengossen des Ortes werden zurzeit von Wohlfahrtsarbeitern mit Platten ausgekleidet. Das Material wird von Landwirten im Hand= und Spanndienst angefahren, so daß keine größeren Unkosten für die Gemeinde entsteben. Wie es heißt, sollen nach Abschluß der hiesigen Arbeiten auch andere Orte an die Reihe kommen. sprungen waren, konnten von der Euskirchener Polizei verhaftet werden. In der kurzen Zeit ihres Ausbruchs hatten sie bereits vier Einbruchsdiebstähle ausgeführt. Bleihalden sind für Weidevieh gefährlich. Calenberg, 24. Nov. Der landwirtschaftliche Betrieb des St. Rochusheims ist in letzter Zeit vom Schicksal schwer heimgesucht worden. Nacheinander mußten drei wertvolle Weidetiere notgeschlachtet werden, da die Tiere an Bleivergiftung erkrankt waren. Es sei daher den Landwirten geraten, ihr Vieh nicht in unmittelbarer Nähe der Bleiberghalden weiden zu lassen. Fr. Schellfisch oder Cer. 40. Pland..“ Stockfischg 30 grinnert.* Fischflef gund 38 prima.. W Prisch gerüncherte Bückinge## Pkand... Dur Milchner Heringe 20 Stück.95 Große holl. Vollheringe 12 St..90 Mllchner, extra große 10 Slück.90 Prima Oelsardinen 3 Dosen.90 Porf.-Dos. Oelsardinen 6Dos..90 Fettheringe I. Tomaten 2 Dos..90 Flletheringe I. Mayonn. Dose.90 Prima Oelsard. o. Gräte 2 Dos..95 Heringe in Gelee, Rollmöpse, Bismarckheringe-Pfd.-Dose.75 Dicker fetter Speck... Pfd..85 Hausm. Rof- u. Leberwurst Pfd. 0. 50 Topfsülze, säuerlich.... Pfd..50 Prima Cervelatwurst.. Pfd..30 Feine Schinkenplockwurst Pfd..50 Bestes Blasenschmalz. Pjd..68 Reines Schweineschmalz Pfd..55 Margarine 2 mal-Pfd.-Pakel.64 Schwere Backeler 10 Stück.95 Hies, vollfr. Farmeler 10 Stück.20 Deutsche Süßrahmbutter Pfd..38 Holl. Teebutter..... Pfd..38 Vollfr. Enteneler.. 10 Stück.18 Schwere vollfr. Farmeier 10 Stück.45 Palmbutter ed. Cocesfett 2X1-Pfd.-P. O. 62 Vollf. Holländerkäse.. Pfd..65 Vollf. Tilsiterkäse.... Pfd..80 616 vollf. Emmenthaler Schacht..60 Feinster 45% Gouda.. Pfd..95 Prima vollf. Schweizerkäse Pfd..15 Pfeffernüsse Pfd..50 Spekulatius....... Pfd..30 Magenbrot Pfd..50 Aachener Kräuterprinten Pfd. O. 75 Spitzkuchen..... im Pfd..60 Mlich-Karamellen. im Pfd..80 Gute Pralinen-Mischung Pid..00 Frische Mandarinen 10 Stück.75 Apfelsinen..... 10 Stück.95 Barlfeigen...... Pfd..28 Schok.-Printen Pfund 100 S W Weteee Loimee O Schriftliche und telefonische(Lebensmittel-Ruf 8430) Bestellungen werden prompt erledigt. Seite 10. Nr. 14189. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. 26. Rovendher 1931, Aus Bad Gobelderg. Der.=.=V.„Cäcilia“,.-Friesdorf hielt am vergangenen Samstagabend in seinem Vereinslokale Jak. Huth seine Jahres=Haupt=Versammlung ab. Der Vorsitzende. Anton Kümpel, konnte eine ansehnliche Zahl Mitglieder begrüßen und gab dann die Tagesordnung bekannt, Punkt 1 und 2, Protokoll= und Kassenberichte, wurden ohne Widerspruch erledigt und dem Schriftführer sowie den beiden Kassierern Entlastung erteilt. Die Monats= sowie die Vergnügungskasse wiesen noch ein kleines Plus auf. Zu Punkt 3: Neuregelung der Beitragsleistung zur Sterbekasse wurde beschlossen, nicht mehr wie bisher. monatlich 10 Pfg. Beitrag, sondern bei jedem Sterbefall eine Umlage von 50 Pfg. pro Mitglied zu erheben. Aus der Sterbekasse werden 50.— Mark für die Hinterbliebenen sowie die Kosten für einen Kranz und eine hl. Messe bewilligt. Punkt 4: Beitragsneuregelung, rief eine lebhafte Aussprache hervor. Man einigte sich aber auf die Beibehaltung der bisherigen Beiträge: Aktive 90 Pfg., Inaktive.— Mk. monatlich; die Ehrenmitglieder zahlen einen freiwilligen Jahresbeitrag. Punkt 5: Vorstandsneuwahl, hatte folgendes Ergebnis: 1. Vors. Ant. Kümpel, 2. Vors. Toni Otto, 1. Schriftf. Robertz, 2. Schriftf. Fritz Effting, Monatskassierer Jos. Schmitt, Vergnügungskassierer Johannes Keldenich, Beisitzer für Aktive Toni und Christian Mentis, für Inaktive Michael Henseler, für Ehrenmitglieder Toni Nietgen; Archivar Otto Berg; Fahnenträger Peter Noisten. Als Fahnenjunker wurden Winand Nietgen und Jakob Noisten gewählt, die neuerdings auch dem Vorstand angehören. Punkt Verschiedenes brachte noch eine Aussprache über einige Vereinsangelegenheiten, worauf der Vorsitzende die General=Versammlung mit einer ernsten Mahnung an die Sänger und einem Dank an alle Mitglieder schließen konnte.— Am nächsten Sonntag, 29. November, veranstaltet der Verein einen Volksliederabend zum besten der Nothilfe von Friesdorf. Major Gerpott's letzte Fahrt. Gestern wurde der langjährige Kommandeur des Train=Bataillons 9, Rendsberg, beerdigt. Viele Offiziere und Leidtragende sowie der Krieger=Verein Rüngsdorf mit Fahne und Musik gaben ihm das letzte Geleit. Lange Jahre war er Vorsitzender des Vereins in der schweren Besatzungszeit und hat ihn erfolgreich durch alle Schwierigkeiten hindurchgeführt. Für die Nokleidenden. Das Spiel vom Robinson im Aloisiuskolleg. Die Schüler des Aloisiuskollegs rüsten zu einem Theaterabend, so recht nach den Herzen der Kinder. Von Robinson, ihrem Lieblingshelden, wird es handeln. Sie machen alles selbst, Kostüme und Bühne, sowie auch deren Ausstattung. Oswald Hempel hat die Leitung des Ganzen. Der Ertrag der Aufführungen vom Samstagabend und Sonntagnachmittag soll der Nothilfe zufließen. Weihnachts=Hilfsabende des Bundes Königin Luise, Ortsgruppe Godesberg. Zum Besten notleidender Kameradinnen veranstaltet der Bund am Samstagabend im Volksgarten einen besonderen Hilfsabend. Maler Peler Schwingen. Ein fast vergessener Künstler. In jüngster Zeit wurde die Oeffentlichkeit auf einen bedeutenden Mann aufmerksam gemacht, der leider auch in seiner Heimat fast ganz vergessen war, nämlich auf den Maler Peter Schwingen, geboren in Mufsendorf 1813. Von fachkundiger Seite wird er„der originalste und begabteste“ von allen rheinischen Bildnismalern des 19. Jahrhunderts genannt. Seine wertvollsten Schöpfungen sind in Wuppertaler Privatbesitz; für die dort ansässigen Patrizierfamilien scheint er hauptsächlich gearbeitet zu haben: aber Kenner weisen darauf hin, daß der Künstler aus seiner engsten Heimat,„aus der rosigen Pracht der Pfirsichblüte, aus dem Blau der sieben Berge und dem gesunden Wiesengrün der Muffendorfer Höhe" viel Heimatschönheit, Heimatliebe und Heimatsinn in seine Arbeit hineingebracht hat. Daß er heute fast vergessen ist, kann damit zusammenhängen, daß seine Bilder bisher nur einem engen Kreis zugänglich waren; um ihm in seiner Heimat die verdiente Würdigung zu verschaffen, hat der Verschönerungsverein(Verein für Heimatpflege) veranlaßt, daß von den wertvollsten seiner Werke Lichtbild=Reproduktionen hergestellt worden sind. Der Kustos der Städtischen Kunstsammlungen in Düsseldorf, Dr. Walter Cohen, hat das Verdienst, den Halbvergessenen für eine breitere Oeffentlichkeit neu entdeckt zu haben; er wird auf Veranlassung des V. V. G. am 2. Dezember in der Redoute in einem Lichtbildervortrag über den Künstler, seine Hauptwerke und seine Bedeutung sprechen. Schauspielbühne Bad Godesberg. Leichte Kost bot und ganz auf Unterhaltung eingestellt war der gestrige Abend. Ein Lustspielchen von Schönhan:„Komtesse Gucker!“. Aus der Zeit vor hundert Jahren, mit harmlosen Menschen, gemütlich, zedensfroh und mit publikumswirksamen Einfällen! Und einigen glücklichen Herzen zum Schluß. Flott gespielt und in eine liebenswürdige Darstellung gebracht, verfehlte es auch gestern seinen Reiz nicht, was der lebhafte Beifall nach jedem Vorhangfall zur Genüge bewies. Die Komteß Guckerl, so benannt ihrer schönen blauen Augen wegen, gab Ines Voelcker lebendig und frisch; nicht minder lebenssprühend verliebte sich Bruno Schröder als Horst von Neuhoff, und seinen grauen Haaren gemäß etwas abgeklärter der russische General Suwatscheff Martin Ullrichs in sie. Ein sanft in der Liebe glühendes Mädchen aus dem Rokoko brachte Ilse von Kempen als Eilli auf die Bühne, einen herzentflammten jugendlichen Liebhaber Franz Barufski. Nennt man noch Robert Brico als K. K. Hofrat und Else GartheRainer als seine Frau Clementine, deren Pantoffelheld er ist, so hat man die ganze Verwandtschaft beisammen— alle jungen und alten Herzen, die sich hier teils finden, teils ein wenig gegeneinander intrigieren, und alles das mit dem Ziel eines erfreulichen, die Zuschauer befriedigenden Endes. Kammermusikabend der Geschwister Kolessa im Beeihovensaale des Kurhauses Redoute. Ein besonderer mustkaltscher Kunstgenuß steht mit dem Konzert der Musikalischen Vereinigung am kommenden Freitag im Kurhause Redoute bevor. Für die Ausführung dieses Kammermustkabends sind Lubka Kolessa Leipzig, Klavier und Chrystia Kolessa, Meran, Vlolon=Cello verpflichtet worden. Da das Programm ausgewählte Werke von Beethoven, Liszt, Chopin, Vivaldi und Locatelli umsaßt, darf man dem Abend mit gespannten Erwartungen entgegensehen. Fahrradlampen=Diebstähle. Gestohlen wurden von zwei Fahrrädern, die auf der Straße standen, die Beleuchtungseinrichtungen Es handelt sich in einem Fall um die elektrische Lampe und Taschenlampen=Batterie. Eine Leiche gelandet. In den Abendstunden wurde eine männliche Leiche aus dem Rheinstrom gezogen. In dem Toten wurde ein nervenkranker Mann aus Aachen erkannt. Polizeibericht. Zur Anzeige gelangten: 1 Einbruchsdiebstahl, 1 Betrugsfall, 1 Fahrraddiebstahl sowie ein Hühnerhalter, dessen Tiere frei umherliefen. Mehlem, 23. Nov. Die hiesige katholische Kirchenverwaltung hat die Kirchensteuer für das laufende Steuerjahr auf 23 Prozent erhöht. Mussendorf, 26. Nov. Die Witwe Joseph Felten geb. Brandenburg, in Mussendorf, Martinstraße 17, vollendet in körperlicher und geistiger Frische am 28. d. Mis. ihr 85. Lebensjahr. Aas der Bargermeisterei Beden. Uns geht folgendes Schreiben vom„Verein der Kohlenhändler für Bonn und Umgegend e..“ zu: „Als Vertreter der Kohlen= und Briketthändler in Beuel und umliegenden Ortschaften gestatten wir uns zu Ihrem in No. 14187 vom 24. ds. Mts. erschienenen Artikel„Aus der Bürgermeisterei Beuel“ die Richtigstellung, daß die Preissenkung der Braunkohlen=Briketts auf A.95 bezw. K.10 je Zentner für die Erwerbslosen=Unterstützung nicht nur allein dem Braunkohlen=Syndikat zu danken ist. Das Syndikat hat zur Ermöglichung der Preissenkung KK.10, die Reichsbahn durch Fracht=Ermäßigung K.03 und der Kohlen= und Briketthandel K.12 je Zentner, und zwar durch Verzichtleistung auf Ersatz eines Teils der Unkosten und auf jeglichen Gewinn beigetragen.— Für seinen Teil kommt hiernach dem Kohlen= und Briketthandel das Hauptverdienst an dem Preisnachlaß zu.— Aus Honnef. Ein fünfjähriges Kind totgefahren. Am Mittwoch nachmittag gegen 3 Uhr wurde das 5jährige Töchterchen eines hiesigen Bau=Ingenieurs auf der Hauptstraße in der Nähe des Kurhauses von einem aus Richtung Königswinter kommenden Schnellkraftwagen überfahren und auf der Stelle getötel. Das Kind spielte mit anderen Kindern auf dem Bürgersleig und lief, als es sich auf die andere Straßenseite begeben wollte, direkt in den Kraftwagen, dessen Vorderräder über den kopf des Kindes gingen. Eine Frau, die aus nächsler Nähe Zeuge des gräßlichen Anglücks war, erlitt einen Nervenschock. Den Führer des Laslwagens soll keine Schuld treffen. Kunslieben in Honnef. Die durch die Schriftstellerin Nanny Lambrecht gegründete literarisch=mustkalische Gesellschaft versucht zu den allwinterlichen Abonnementsveranstaltungen nun auch einige Voirsbildungsabende einzuführen. Da sämtliche Stuhlreihen besetzt waren, dürste man dieses rein äußerliche Ergebnis als gutes Vorzeichen für die weitern, zu sehr niedrigem Eintrittspreis dargebotenen Abende ansehen. Gerade in dieser finanziellen Beschränkung liegt auch der Prüfstein dafür, was mit beschränkten Mitteln künstlertsch erreicht werden kann. Der Gedanke einer Haydn=Gedenkscier ging von der Absicht aus, auch einmal den Hayon der kleinen Konzertsäle uns zu Gehör zu bringen, seine beschwingten Trios und die bislang wenig gehörten Lieder. Den konzertierenden Teil hatte das Trio des Kammerorchesters für alte Musik, Bonn, übernommen. Kapellmeister Ernst Schrader, der Dirigent des Kammerorchesters, der auch in vorbildlich seiner Einführung die Begleitung der Lieder ausführte und trotz der Tücken des durchaus unzulänglichen Instrumentes den Beweis seiner künstlerischen Qualitäten erbrachte; ferner der junge Geiger Rolf Malsch, den wir schon in der Beethovenhalle gehört haben und der, nachdem er seine anfängliche Zurückhaltung ausgegeben hatte, im zweiten Satz den Bogen mit der Sicherheit eines Könners schwang und an ausdrucksvoller Dynamik keine Nüance schuldig blieb: desgleichen Willy Emons, der sein Cello schlechtweg meisterhaft handhabte. Als Sängerin der Haydnlieder hatte Hedwig Neuschroer, Bon.n, von vornherein keinen leichten Standpunkt. Diese Lieder mit ihrer unglücklichen Textwahl erobern nicht leicht Ohr und Gemüt eines modernen Zuhörers. Umsomehr ist es anzuerkennen, daß der biegsame Alt=Mezzo der Sängerin über diese Klippen mit gutem Erfolg hinwegkam und das Volumen der Stimme auch die gewisse, tragende Höhe mit seinem Tonansatz erreichte. Umschlossen wurden diese konzertlichen Darbietungen von dem klaren und übersichtlichen Vortrag Dr. Buttlars, Königswinter. Brielkasten. Burenkrieg. Das Gedicht ist von Rudolf Herzog und führt den Titel„Der Fuchsmasor vom Niederrhein“.— Es ist zu lang, um es abzudrucken. Tellus Euskirchen. Erwirken Sie sofort einen Pfändungsund Ueberweisungsbeschluß, sosern die Abfindungssumme dem Schuldner noch nicht ausgezahlt ist. Diesen Beschluß müssen Sie dann der Versicherungsanstalt als Drittschuldner zustellen lassen. Es ist aber möglich, daß der Rentenanspruch und damit auch die Abfindungssumme der Pfändung garnicht unterliegt. In diesem Falle wäre tatsächlich nichts zu machen. (88 119, I. 1332 1 Zisf. 3 RVO.) Handelt es sich um eine private Rente, so ist die Pfändung möglich. Geldsorgen. Jede Buchhandlung legt Ihnen eine ganze Reihe gemeinverständlicher Bücher über Steuerwesen, Bankgeschäfte usw. vor. Antonie 64. Wir haben nicht gehört, daß das genannte Haarfärbemittel giftig ist. Genauere Angaben wie die bereits gemachten, können wir Ihnen auch nicht machen. Fragen Sie deshalb einen Apotheker. Rheinland 500. 1. U. E. können Sie gemäß den ss 1004, 906 BGB Einfriedigung durch eine Mauer verlangen. 2. Maßgebend ist die Kündigung zum Quartalsschluß, und zwar mit einer Frist von sechs Wochen. J. R. 16. Sie können Bezahlung der Miete bis Semesterschluß verlangen. Behalten Sie zur Sicherung die Sachen des Studenten ein. Allerdings müssen Sie im Fall eines Rechtsstreits Ihre Angaben beweisen. Tschechoslowakei. In diesem Falle raten wir Ihnen, gegen den Ausweisungsbesehl Beschwerde bei der höheren Verwaltungsbehörde, nämlich dem Regierungspräsidenten in Köln einzulegen. Lebensversicherung. Wir können Ihnen diese Frage auch nicht beantworten. Sie müssen den Treuhänder der Gesellschaft für die Teilungsmasse befragen. Schreiben Sie daher dorthin. G. K. No. 100. Der alte Vertrag ist erloschen. Da Sie nun monatlich die Miete zahlen, können Sie auch monatlich kündigen. Ohne Kündigung können Sie nicht ausziehen. Kaninchen. Was im Briefkasten vom 23. ds. Mis. unter „2000 Merten“ steht, gilt auch für Sie. M. R. Remagen. An sich muß der Vermieter Flur und Treppen beleuchten. Jedoch hängt es vom Werte der Mietwohnung ab, wie weit der Vermieter in dieser Hinsicht geben muß. Da anzunehmen ist, daß die Miete nicht allzu hoch bemessen ist, müssen sich u. E. die Mieter damit begnügen, daß überhaupt die Möglichkeit der Beleuchtung besteht. Sie müsse daber nach Gebrauch das Licht wieder ausschalten. Die Kosten der Beleuchtung muß der Vermieter tragen. Eine abweichende Vereinbarung ist aber zulässig. X 9 Z. 1. u. 2. In dem Entmündigungsverfahren sind auf jeden Fall Gebübren entstanden. Wenn Sie glauben, daß der Ansatz nicht richtig ist, müssen Sie Erinnerung gemäß Paragraph 4 DGKG. einlegen. 3. Die Vereinbarung des Honorars war zulässig. Hasenzett. Wenn auch den Hausfrauen das Rezept zur reitung eines schönen Hasenbratens bekannt ist, wollen wir doch das Rezept zur Herstellung eines„leckeren“ Hasendraten nicht vorenthalten. Man läßt 200—250 Gramm Butter in einer Pfanne dellbraun werden, legt den Hasen mit dem Fleisch nach oben hinein, überstreut ihn mit einem knappen Lössel Salz, beträufelt ihn mit Butter aus der Psanne und brät ihn mit Butter unter häufigem Begießen ungefähr dreiviertel Stunde bei ziemlich starkem Feuer, wobei man dann und wann einige Löfsel heißes Wasser in die Pfanne nachgießt. Junge Hasen bedürsen nur eine halbe Stunde Zeit zum Braten, während ältere Tiere, die man am besten einige Tage zuvor in Milch oder Buttermisch legt, über eine Stunde in reichlicher Butter bei mäßiger Hitze gebraten werden müssen. Um das Fleisch mürbe zu machen, empfiehlt es sich, dieses vor dem Braten mit Arrak zu übergießen, ihn anzuzünden und gehörig abbrennen zu lassen. Münster. In diesem Fall dürfte es kaum eine rechtliche Möglichkeit für den Pächter geben, eine Abänderung des Vertrages zu erreichen. Vermißt. Die Adresse der„Kugelfrau" haben wir nicht: wissen auch nicht, ab sie im Ländchen wohnt. Rattenplage. Ratten und Mäuse vertreibt man für immer aus dem Keller, wenn man die Wände, Steine und Decken mit einer Kalklösung, in der Eisenvitriol gelöst wird, anstreicht und außerdem in jedes Rattenloch, in jede Bodenritze und in alle Ecken Eisenvitrtolkristalle legt. Der Erfolg ist vollständig. In derart behandelten Räumen zeigen sich sobald nicht wieder Mäuse und Ratten. A. M. 110. 1. Nein, denn Sie sind als Stiefvater nicht zum Unterhalt verpflichtet. 2. Die Jüngeren Brüder müssen an die Mutter entsprechend mehr abgeben. Zum Unterhalt ihres Bruders sind diese nach dem Gesetz nicht verpflichtet. 3. Nein. Wilh. Kurth. Wenn der Pächter Ihnen Geld einbehält, müssen Sie ihn auf Zahlung verklagen. Der Pächter dat seinerseits nur die Möglichkeit, das Pachteinigungsamt anzurusen. R. B. 1. Dem Untervermieter ist die Miete insoweit erlassen, als der Vermieter Erlaß der Hauszinssteuer erlangt hat. Dies hat jedoch auf das zwischen Ihnen und dem Mieter bestehende Untermietverhältnis keinen Einfluß. Selbst wenn auch Sie bedürftig sind. 2. Die Steuer ist dem Untervermieter höchstens auf ein Jahr gestundet. Die Stundung ist nur insoweit zulässig, als der Untervermieter bedürftig ist und ein Einkommen unter 100 Mark im Monat hat. Deutscher Bozer. Ich kaufte einen ein Jahr alten deutschen Voxer, der mein Haus bewachen soll. Ich tue ihn nachts in ein Vorzimmer, aber der Hund schlägt nicht an, auch kann am Tage kommen, wer will, er ist immer gut Freund.— Antwort: Sie müssen versuchen, dem Hund klar zu machen, daß er bei Annäherung fremder Personen anschlagen soll. Zu diesem Zwecke setzen Sie sich mit dem Tiere in ein Zimmer. Eine beauftragte Person klopft an die Tür, öffnet sie, ohne daß Sie herein rufen und droht dem Hund mit einem Stock. Der Mann darf aber nur drohen, nicht schlagen. Im Gegenteil muß er, sowie der Hund knurrt oder angreisen will, zurückgehen. Wird der Hund nun scharf, was meist nach ein paar zweckmäßig geleiteten Uebungen geschieht, so ist er an die Leine, nicht zu kurz, zu nehmen. Der Helfer kann sich durch eine Maske unkenntlich machen. Die Uebung ist täglich zu wiederholen, bis der Hund schon deim Klopfen an der Tür: sodann bei Annäherung eines Menschen an das Haus knurrt. Unterstützt wird die Dressur, wenn der Hund außerhalb der Dressurzeit an die Kette gelegt wird, so daß er ein eigenes Gebiet hat. Er kann dann auch dort von Fremden bedroht werden; aber wie gesagt, nur drohen und deim Knurren zurückziehen. Vonn 100. 1. Sosern der Garten ein Hausgarten ist, bedarf es zur Umlegung gemäß Paragraph 10 pr. Umlegungsordnung von 1920 Ihrer Zustimmung. Im übrigen haden Sie nach Maßgabe der Paragraphen 11, 12 a. O. Anspruch auf Entschädigung in Geld, soweit das neue Land weniger wert ist. Gegen den Feststellungsbeschluß des Landeskulturamts haben Sie die Beschwerde binnen vier Wochen an das Oberlandeskulturamt in Berlin. 2. Die Einfriedigung mit einer Maner hindert nicht das Umlegungsverfahren. Auch dürfen Sie sich nicht der beabsichtigten unerlaubten Handlung schuldig machen. Sie haben sonst Schadensersatzansprüche zu gewärtigen. Oelflecken. Aus dem Teppich oder Kleid einen Oelflecken zu entfernen, geschieht auf folgende Weise: Fingerdick Kartoffelmehl daraufstreuen und einige Stunden liegen lassen: oder die Flecken mit Löschpapier bedecken und mit einem beißen Bügeleifen wiederholt darüberfahren; die Stellen anfeuch ten, die Flecken mit einem Schwamm wiederholt mit Terpentinöl oder Benzin(Vorsicht!) abreiben; den ganzen Stoff in warmer Seisenwasserlösung auswaschen. Streitfrage 1001. Ein Memorandum ist eine Denkschrift. V. W. Gegen Kakerlaken haben wir schon oft folgendes Mittel hier empfoblen: 125 Gramm Grieß wird mit Bier zu einem Brei gekocht und ein Etzlössel voll Borax dazwischen gemischt. Damit bestreicht man kleine Bretter und legt sie an die betreffenden Stellen. Am anderen Morgen liegen die Insekten teils tot, teils krank umher. Man wiederholt das Verfahren so oft, bis sich keines der Tiere mehr zeigt. Torgan. Die Geschichte von Tarzan ist ein Roman. Wie aber Forscher berichten, kommt wohl vor, daß die Menschenafsen, vor allem der Gorilla, der auf Borneo lebt, wohl Menschen rauben und mitschleppen. Wir entsinnen uns, in der englischen Zeitschrift„Graphic“ vor kurzem wieder einen derartigen Fall gelesen zu haben. Roisdorf. Nach Regeln des Privatrechts bestehen in diesem Falle keine Bedenken, bis zur Grenze zu bauen. Jedoch können auf Grund des Baufluchtlintengesetzes Beschränkungen bestehen. Fragen Sie daher in Ihrem Falle bei der Baupolizeibehörde an. Schuhhaus Albeck Markt Diedenhofen Nacht. Am Hof 22 Ludw. Leopold Friedrichstraße 1 NiemannSchumacher Brückenstraße 29 Puppenkönig Bahnhofstraße 34 Hans Schmitz Tabakwaren Postotraße 16 Gebr. Sinn Nacht. Markt 1 Gebr. Blatzheim Alexanderstraße W. van Dorp Münsterplats 25 Druckerei Ludwig Belderberg 8 JeahNolden Wenzelgasse 14 J. J. Reeb Poststruße 19 Schuhhaus Schwaeppe Sternstraße 3 M. Statthalter Friedrichstraße 19 W. Baurichter Markt 11 Jos. Eiler Sternstraße 1 G. Maaß Görinere! Niebuhrstraße 29 OllendorttWilden Friedensplatz 3 Reebo Poststraße 21 K. Schwamborn Friedrichstraße 17 Möbelhaus Stein Sterntorbrücke 8 Paune Tot 8lecerhalten Sie bei Wenken-Schenken“ der großen WeihnachtsBonner Pochug grchgftgngane. im Ronner Bürz Eintritt 20 Pig. T. Strömer Römerplats 2a Carl Volgt Koblenzerstr. 16 96. November 1931. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. Nr. 14189. Seite 11. Wi!n„ 1927 und 1928 39(40.75 bezw. 40.25), Bergbau gleichfalls schwächer. Von Diversen waren Ruhrverband, soweit notiert, niedriger. Farebnbonds 69.5(—.), gewinnberechtigte Siemens u. Halske 81(unv.), Reichsbank 80.5(82), Wintershall 42.5(unv.), Farbenaktien 88(—.25).(Die Notierungen verstehen sich in Reichsmark.) Die amtlichen Stellen gegen die Wiedereröffnung der Wertpapierbörsen. CNB Berlin, 25. Nov. In den letzten Tagen nung der Wertpapierbörsen zwischen dem preußischen Handelsminister, der Reichsregierung und dem Reichsbankdirektorium stattgefunden. Die Reichsregierung und das Reichsbanksirektorium vertraten hierbei die Auffassung. daß eine Wiedereröffnung der Wertpapierbörsen im gegenwärtigen Zeitpunkt der gesamten wirtschaftlichen und politischen Lage Deutschlands nachteilig wäre. Unter diesen Umständen ist es dem Minister für Handel und Gewerbe nicht möglich, einer Wiederaufnahme Börsenversammlungen zuzustimmen. Berliner Telesonverkehr. U Berlin, 25. Nov. Im außerdörslichen TelephonverUhr konnte sich eine klare Tendenz noch nicht herausbilden. Eie Beseftigung an der gestrigen New Yorker Börse, die an 2 20 für sich als günstiges Moment gewertet wird, kann sich * um auswirken, da weiterdin starke Zurückhaltung gellbt 2##0. Die Kurse bewegten sich ungefähr auf gestrigem Abendawpean. Vereinzelt kam etwas Ware heraus. Schultheiß und A. E. G. waren angeboten und eher etwas sctwächer. Siemens und Farden sind gehalten. Montanwerte konnten ihre gestrigen Kurse behaupten. Das Geschäft .: im übrigen nicht sehr groß. Am Rentenmarkt desotrkte das Herauskommen von Ware ein Abbröckeln der Kurse. Die Tendenz war hier eher etwas schwächer. Geld haben eingehende Beratungen über die Wiedereröffwur derte ewas keichter. Tägliche, Geld ersordene.:ru xervgreuve Heratungen über die etwa 8 Prozent, Monatsgeld lag unverändert. Am internationalen Devisenmarkt blieb die Mark weiter fest. Lonvon hat sich etwas gebessert. Man hörte London=Amstercam mit.15, London=Schweiz mit 18.97½, bis 18.98, Dollar(Schweiz mit.15 dis 16, London=Kabel.68.5 bis 69.5. Auch die nordischen Vakuten haben sich etwas erdolt. Es sind zu ören: London=Kopenhagen mit 18.82.5, London=Stockholm mit 18,/62.5 und London=Osko mit 18.30. * Betierung vom 25. November 1931 383-Bris. Geld Brief 169.32 1 Lenden ###5f Schweis Tchlies Wien Kölner Telefonverkehr. u KöIn, 25. Nov. Auf den Aktienmärkten zeigte sich neute eine allgemeine Versüimmung, die in weiter schwächerer Tendenz ihren Ausdruck sand. Die Einduße betrug bei den Uhrenden Papieren etwa 2 Prozent. Besonders schwach lagen bereits im gestrigen Nachmittagsverkehr AEG, die 3½ Prozent nachgaben. Im heutigen Vormittagsverkehr zeigte sich zwar inis der ermäßigten Basis etwas Nachfrage, die Kurse für AEG blieden jedoch immer noch 2 Prozent unter gestern. Gehalten waren Felten bei einigen Umsätzen. Am Rentenmarkt eeigte sich Geschäft in Kommunalanleiden, die allgemein 1 bis 2 Prozent rückgängig waren. Pfandbriefe envas besser gehalten und auf letzter Basis gesucht. Effektenkendenzbericht. —n. Frankfurt a.., 25. Nov. Die Umsätze im heutigen Büroverkehr waren nicht sonderlich groß, die Tendenz allgemein niedriger. Dazu trug die allgemeine Unsicherheit bei und die Erwartung, was die neue Notverordnung der Reichsregierung für neue Belastungen bringen werde. Die Aufnahmelust war dementsprechend recht gering, und das Material, welches angeboten war, konnte durchwegs nur mit Kursabschlägen untergebracht werden. Die Verluste betrugen zwischen 1,5—2 Prozent, bei einigen Elektrowerten sogar bis 3 Prozent, A. E. waren z. B. weiter offeriert, auch Bergmann lagen unter Angebot. Am Rentenmarkt trug die Version, daß für Festverzinsliche die Kapitalertragssteuer wieder eingeführt werden solle, zur Abschwächung bei, durchwegs gingen die Kurse um 1 Prozent zurück.— Der neue Reichsbankausweis ist günstig kommentiert worden, die Entlastung ist sehr gut vorangeschritten.— Der Geldmarkt war wenig verändert, das englische Pfund international schwankend, eber immerhin besser gehalten. bei nicht um eine einmalige Kursfeststellung, sondern alle von Montagu im Laufe des Tages bekanntgegebenen Kurse haben offiziellen Charakter. Stützung der englischen Währung. dikat 54(—.),.5proz. do. 51(unv.) Stahlvereinsobligationen] d London, 25. Nov. Daily Mail meldet, daß am leicht abgeschwächt. Von Elektro=Obligationen waren RWE. Dienstag im Kabinett das Schicksal über das Pfund geabermals niedriger, die 7proz, notierten 54(—), 6proz. von fallen sei. Die zunehmenden Arbeiterunruhen und drs an 40.25 dom unur Buraau, uieaere Lohnkämpfe wegen des sinkenden Wertes des Pfundes Betalle) Erze, metalle. 42##elssete## 15455 reinaüber dher %% seige. Betha!. Hiomielian 99- Opi. l. 65. E Meis- u. Drahtb. 85% Berliner Produklenbericht. U Borlen, 25. Nov. Im Getreideverkehr war die Halzung heute wieder nachgiebig. Für Weizen und Roggen kamen größere Verkaufsorders deraus. Auch sind die Landwirte dereit, in den Preisen entgegenzukommen, sofern entsprechende Gebote vorliegen. Konsum und Mühlen dagegen halten zurück. Im Effektivaeschäft sind die Weizenkurse um eine Mark, die für Roggen um etwa 2 Mark zurückgegangen. Lieferung lag für nahen Weizen eine Mark schwächer, während sonst die Preise im Durchschnitt zwei Mark hinter dem amtlichen Vortagsstand zurückblieden. Das Mehlgeschäft stagniert. Die Gebote lauten niedriger, doch passen die Abgeber ihre Forderungen nur zögernd der Lage am Körnermarkt an. Gerste ist recht schleppend. Im Hasergeschäft mangelte iu prompter Abladung der Umsatz, trotzdem auch hier billiger anzukommen ist. In der Provinz sind die Forderungen allerdings noch verhältnismäßig stadil. Lieferung wurde durch einige Anschaffungen im Zusammenhang mit den Exvortbemühungen für diesen Artikel in naher Sicht gehalten, sonst konnten sich letztgenannte Kurse nicht voll behaupten. Die deutschen Werte in Amsterdam. Amsterdam, 25. Nov. Dawes=Anleihe in Pfunden war 45⅞(46.75), Young=Anleihe 355 bis 36(36½—.25). Reichsschuldducheintragungen uneinheitlich. Länderanleihen, Gemeindeanleihen umsatzlos, Rentenbank= und Landesbank=Anleihen schwächer. Von Pfandbriefen waren 7proz. Preuß. Pfandbriefbank 61.25(63.), andere nicht notiert. Industrieobligationen teils behauptet, teils schwächer: 7proz. Kalisynhätten den ersten Erfolg erzielt. Die Interventionstätigkeit der Bank von England an den europäischen Geldmarktplätzen habe am Mittwoch begonnen und die Abwärtsbewegung des Pfundes zum Stillstand gebracht. * Erhöhung des Aktienkapitals bei der HubertusSprudel-.=., Hönningen. Die letzte außerordentliche General=Versammlung der Gesellschaft hat beschlossen, das Aktienkapital von 242000 RR um 78000 RN auf 3220000 Ru zu erhöhen. Die neuen Aktien sind zu 105 Prozent uegeben und gleichzeitig restlos übernommen worden. Konkursnachrichten aus dem Oberlandengerichtobeziek Köln. Neue Verfahren. Vonn: Fa. Theodor Wiepking Nachs., Inh. Christian Thomit, Lebensmittelhdl. Af. 11. 12., G1V. u. Prst. 18. 12. Königswinter: Verein für soziale Bestrebungen e, B.— Af. 11. 12., 61V. u. Prft. 19. 12. Köln: O. H. G. Gebrüder Sinn, Großhdl. in Manusakturwaren.— Af. 12. 12., G1V. 12. 12., Prst. 22. 12. Köln: Kim. J. Aldert, Radiogroßydl.— As. 14, 12., G1V. 14. 12., Prft. 30. 12. Wittlich: Fa. D. Mendel, o5.— Af. 28. 12., S1B. 21. 12. Prst. 4. 1. Beendete Konkurse. Nachen: Uhrmacher Martin Frohn. Hillesheim, Eisel: Schuhmacher Mathias Hansen in Birgel. Hillesheim, Eisel: Ksm. Hans Leuwer in Jünkerath. Köln: Kim. Christian Weber, Tabakwarengroßhol. Neue Vergleichsverfahren. Trier: Fa. Wilhelm Buddenberg.— VerglT. 11. 12. Prüm: Kim. Peter Petri.— VolT. 12. 12. Beendete Vergleichsverfahren. Bad Kreuznach: Kfm. Hans Pfeiffer. Die Lohnkämpfe. In der Schuhindustrie. Verlängerung des Lohntarifs. Berlin, 25. Nov. Wie der Reichsverband! der deutschen Schuhindustrie mitteilt, haben die Arbeit geber= und Arbeit nehmer=Verbände der konnte, von Südwesten her bereits wieder von einem Luftder Schuhindustrie gestern beschlossen, den am 30. Okto= druckfallgebiet abgelöst. Mit ihm nähern sich unserem ber 1931 gekündigten Zusatzvertrag zum ReichsWie wird das Wetter? Nach der Wetterkarte wird das Steiggebiet des Luftdrucks, in dem es zu einer weitgehenden Beruhigung des Wetters mit länger anhaltendem Aufklaren kommen tarifvertrage für die Schuhindustrie vom 18. März Erklärung des Berliner Börsenvorstandes. dieses Jahres bis zum 15. Dezember 1931 einschließlich CNB Berlin, 25. Nov. Der Berliner Börsenvorstand zu verlängern. veröffentlicht folgende Erklärung: „Durch die infolge der Haltung der Reichsregierung und Schiedsspruch für die Siegener Metallindusirie. des Reichsbankdirektoriums seitens des preußischen Mini=] Dortmund, 25. Nov. In dem Lohnstreit in der sters für Handel und Gewerbe eingenommene Stellung ist Siegener Metallindustrie schlossen die Parteien unter der Börsenvorstand verhindert worden, den beabsichtigten Vorsitz des Schlichters für Westfalen die Vereinbarung, Beschluß auf Wiederherstellung des amtlichen Börsen= daß der zum 31. Oktober 1931 gekündigte Lohntarif handels in Wertpapieren für Anfang Dezember 1931 zu ab 1. November 1931 mit der Maßgabe wieder in Kraft fassen. Der Börsenvorstand hält aber an der Auffassung gesetzt wird, daß die Tariflöhne um sechs Prozent gejest, daß die baldige Wiedereröffnung der Wertpapierbörse, senkt werden. zum mindesten die vorläufige Oeffnung der Börsenräume für den Freiverkehr im Interesse der deutschen Wirtschaft dringend geboten ist, und wird seine auf dieses Ziel gerichteten Bemühungen mit allem Nachdruck fortsetzen. Wiederaufnahme der Arbeit im DuisburgRuhrorter He #gyrotigg hafen. Duisburg, 25. Nov. Nach dem Beschluß der Hafenarbeiter am Dienstag abend ist heute die Arbeit nach Anforderung der einzelnen Betriebe im Hafen wieder aufgenommen worden. * sprozentige Lohnermäßigung für die Groß=Remscheider Eisen- und Metallindustrie. Remscheid, 24. Nov. In der gestrigen Verhandlung Einstellung des Terminhandels an der Berliner Produktenbörse? Berlin, 24. Nov. Der Börsenvorstand zu Berlin, Abteilung Produktenbörse, beriet die durch die Osthilfe=Notverordnung geschaffene Lage. Hierbei wurde den schwersten Bedenken gegen diese Verord= Remscheid. 24. Nov. In der gestrigen Verhandlung nung Ausdruck gegeben und die Frage erörtert, ob bei vor dem stoatlichen Schlchtungsausschuß für dus bergische Inkrafttreten der Verordnung wegen der damit verbun= Land unter Vorsitz von Beigeordneten Dr. Bragard=Wupdenen Unsicherheit der Geschäftserfüllung und der Un= pertal wurde für die Eisen= und Metallindustrie von Großterbindung des Kreditverkehrs eine Fortsetzung des han= Remscheid die Vereinbarung getroffen, daß sich vom 1. Jadelsrechtlichen Lieserungsgeschäftz an der Börse möglich nugr 1932 ab der Tarifsohn um 6 Prozent ermäßigt. Die sein würde. Die endguttige Enrscheidung wurde ver= Neuabkommen erfahren die gleiche Ermäßigung. Das tagt bis feststeht, inwieweit die Ausführungsbestimmun Arbeitszetabkommen läuft unverändert weiter. Diese gen eine wirksame Milderung der vorhandenen Befürch Vereinbarungen können mit einmonatiger Frist erstmalig tungen enthalten. Der Börsenvorstand beschloß, bei der zum 29. Februar 1932 gekündigt werden. Reichsregierung vorstellig zu werden und die Hinzu]" ziehung von Vertretern des Börsenvorstandes bei der Ausarbeitung der Ausführungsbestimmungen zu beantragen. Wiedereröffnung der Breslauer Produktenbörse ab 25. November. Breslau, 24. Nov. Im Hinblick auf die ausdrück5 (Owolkenios(Dheiter,( halb bedecht Q wollds, Obedeckt,e Regen, F Schnee, ∆ Graupeln,“= Nebel&a Gewitler()Windstllero. sehr leichteg Osl# mäbiger Söd-Südwest, b, stürmischer Nordwen: Die Plelle Megen mit dem Winde. Die bei den Stalionen siehenden Zahlen geben die Temperaturen en. Die Uhhien verbinden Orte mit gecen ul derreastren ungerechnete Lutitrch. Klimabezirk neue Störungsfronten, die wieder Wetterver: Zur Lage im Ruhrbergbau Essen, 24. Nov. Der Beschäftigungsgrad im Ruhrkohlenbergbau, ist als unverändert schlecht zu bezeichnen..—. t buter merden Barder kann as i. 2. Die Einschränkungsmaßnahmen der Zechen nehmen ihren schlechterung yervorrufen werden. Vorher kann es in der weiteren Fortgang und neben den Feierschichten wurden Nacht zu Donnerstag in Aufklarungsgebieten einen TemBreslau, 24. Nov. Im Hinblick auf di;„He#un außerdem wieder größere Vergarbeiterentlassungen vor= peraturrückgang bis in die Nähe des Gefrierpunktes geben. liche Zusicherung des Reichskommissars für vie Osthutfe, genommen. Nach den vorläufigen Ermittelungen sind im! Dag Wetter van heute und morgen: bei der Ausarbeitung der Ausführungsbestimmungen zu Ortober ungefähr 716000 Feierschichten vetpgrsie Von Westen herankommende Wetterverschlechterung: der Verordnung des Reichspräsidenten die Interessen der geworden, die mit dem anhaltender, Afatprengel begrüv frischende Winde Regenneigung Gläubiger gleich denen der Schuldner zu wahren und det werden. Die arbeitstägliche Förderung#ischende Aoinor, Regenneizung. Gläubiger gleich denen der Schuldner zu wahr auf die Verlautbarung der Reichsbank, der durch die mit rund 268 500° t blieb gegenüber dem Vormonat mit Haftverpflichtung im öffentlichen Agrarkredit entstehen= rund 268 700 t ziemlich unverändert. Gegenüber Oktober den schwierigen Lage Rechnung zu tragen, will der Vor= 1930 ist dagegen bei der Förderung ein Weniger von etwa stand der Breslauer Produktenbörse trotz der einschnei= 65 000 t festzustellen. Auch die Kokserzeugung blieb mit denden Wirkungen der Verordnung den Versuch machen, rund 1,46 Mill. t auf dem gleichen Stand des Vormonats, eine ordnungsmäßige Rückkehr in landwirtschaftliche während die Preßkohlenherstellung um etwa 20000 t Rrodukte und hieraus gewonnene Erzeugnisse wieder gegen den Vormonat zurückging. Bei den Haldenbezu bringen. Er hat beschlossen, die Versamm= ständen ist im Laufe des Monats Oktober eine Abnahme von etwa 90000 t, und zwar von 10,23 auf 10,14 Mill. t zu verzeichnen. Hinzu kommen allerdings noch die Syndikatsläger in Höhe von 1,40 Mill. t, so daß also im gesamten Ruhrbergbau rund 11,54 Mill. t Haldenbestände verfügbar sind. * Wachsende Arbeitslosigkeit in der Schweiz. Bern, 25. Nov. Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz in Gang zu veingen. Er hat beschlossen, die Versammlung der Produktenbörse ab 25. November wieder stattfinden zu lassen. Offizielle Devisennotierungen in England. WTB Berlin, 25. Nov. Das Londoner Clearing= House hat die bekannte Bankfirma S. Montagu& Co beauftragt, offizielle Devisenkurse für die Banken festzusetzen. Bekanntlich gab es in London, wie auch in weist eine neue Zunahme auf. Ende Oktober waren New York, nur einen telefonischen Devisenfreiverkehr; es ist das erste Mal, daß eine Stelle offiziell beauftragt wird, Devisenkurse festzustellen. Im Gegensatz zu Berlin handelt es sich hier27 783 Arbeitslose gemeldet, gegenüber 15 268 im gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Besonders betroffen von der Arbeitslosigkeit sind u. a. die Uhrenindustrie und die Metallindustrie, das Baugewerbe sowie die Textilindustrie. Zultmenzunger: 7 Uhr Barometerstand 754,8; red. auf RN. 759,9; Windr. und Stärke SO 1; rel. Feuchte 95 Prozent; Luftdruck fällt stark; Niederschläge der letzten 24 Stunden.0 lt. pro am: Temperaturmax. gestern 12.0; Mini. der Nacht 9,3; in 2 Meter Höhe.5; in 5 Zentimeter Höhe 7,5 Grad. Sicht 8 Kilometer: Sonnenaufgang 8,09 Uhr; Sonnenuntergang 16,32 Uhr: Sonnenschein=Dauer 8 Stunden 27 Min.; Absolute Dunkelheit 18.23 Uhr; Mondaufgang 16,29 Uhr: Monduntergang 9,57 Uhr, bürgerliche Dämmerung 17.23 Uhr. Lagelsland: Der Pegelstand von gestern: Basel 0,03, Hüningen .46, Kehl 2,10, Maxau 3,62, Mannheim 2,34, Lohr 1,37, Mainz 0,31, Bingen 1,40, Kaub 1,52, Ems 1,11, Trier 0,63, Koblenz 1,69, Köln 1,37, Düsseldorf 0,86, Duisburg .17, Mülheim=Ruhr 1,17, Ruhrort 0,07, Wesel 0,21, Emmerich 1,05. Der Bonner Pegel zeigte heute morgen 1,38(1,52) der Kölner 1,31(1,37) Meter. Rlonser momen 40hr) verschied sanft in Gott ergeben, nach langem. arbeitsreichem Leben. mein guter Gatte, unser lb. Vater. Schwiegervater. Großvater, Bruder Schwager und Onkel, der wohlachtbare Herr Im Alter von 79 Jahren nach 48jähriger Ehe. Die traurigen Hinterbliebenen. Bonn, Remagen, Kiel, Dresden, Breslau, den 24. November 1961. Die Reerdigung findet .0 Uhr von der Kapolle des Norgtriedvorher. Gille, sucht autmütiger. PA. beffl. Kanchmnd sched Heirgt Ctl. u. D. H. 2540 Exped. Danksagung. „Für die uns beim Hinscheiden meiner lieben Frau und unserer unvergeßlichen Mutter erwienene Teilnahme sowie für die schönon Blumenspenden sagen wir allen Bekannten und der Nachbarschaft ungeren herzlichsten Dank. Im Namen der Hinterbliebenen: Cornelius Meyer. Bonn. im November 1931. Das 1. Jahrgedächtnis für unsere liebe, unvergeßliche Nichte Eise Ludwig findet am Freitag, den 27. November, 9 Uhr, in der Stifiskirche statt, wozu hierdurch freundlichst einladet Familie Studienrat C. Zahnen. 6 Wer seine Uhr gut und billig reyariert haben will. Uhr: macher am preifengebe loiart.— Erstkl. Schneiderin sucht noch einige Kunden in u. guder, dem Hause,„Off. u. #. 2. 1004 an die Ewed.(4 6 takuren billigst, Facharbeit. chterei Kranzstr. 39. nur Sad- u. Far-Unadge Dorochenne Oegrig, Vehastr. 10d C. P-ä Suche Beschäftigung XSumer hioftberei pur 4 Tennen Seinrich alse Fegen 4381.(1 Für Selbstfahrer 4 Pe. Kabriolett, pro Kllom. 18„Pfg. einschl Betnieb=stoff. D. Brieger, Kölnstr. 154.(4 Schnellieserwagen fährt alle Transporte sowie Köheb=umzüge mit eig, Verer Vonn=Endentc, Veter„Gien Tel. 7197. 2 To, Langlleferwagen jührt alle Transporte Möbelumzüge (fachmännisch) billig. 9. Heischel, Tastik. 57. T. 2736. Selbstfahrer=Zentrate Kursürstenstr. 35, Tel. 2975.(2 Musiklehrerin kann noch Klavierschüler aufnebmen. Stunde.50 Jfl. bet zwei Preisermäßigung. Cfl. u „Musikleprerin 1905: Exped, □ Die Geburt ihres Sohnes Ernst Joachim zeigen in großer Freude an Anne-Liese Wasserfuhr geb. Prang Dr. Richard Wasserfuhr Beuel, Kronprinzstraße 9, den 24. Nov. 1931. ( 7. Tt. Bonn, Miabelh-Krankenhaus. Pednstondt bechen Kschanche Ortsgruppe vonn ladet seine Mitgliedern. diees werden wollen, au seiner Monatsversammlung bei Kollege H. Bogs, Hotel-Rost.„Deutsches Haus“, hier, Friedrichstr. 10, heute Donnergtng, 26. 11. 31.; nachmittags 16 Uhr, freundlichst ein. Redner sind: Verbands-Vorsitzender Besenlus, Dr. Laserstein und Rechtsanwalt Dr. P. Gillos. Anfang Januar verJege ich meinen Wohnalts u. meine Praxisnach 1. I I. Foerster, Bahndratin Bonn, Abnigstr. 16. Tel. 3833. Lemnslonothen Preitestraße 95, mongtlich .— Mi. bei tägl. Umtausch.“ lchielser 2 Pe Kunkschaft für beste past. Kan neumllch frei Haus. Aumeld. u. R. R. 372 an die Exped.(6 Gebrauchtes, guterhallenes Doppelschlafzimmer Sfl.u. N. E. 107 Gess. 44 Resehiche für kl. Kind aus nur gutem Haute zu kausen ges. Angeh. v. E. 100 an ügens, Bonx, Könlgstraße 14.—(4 Faltsoot (Zweisitzer) zu kaufen gesucht. Sff. mit Preisang. u.„Faltboot“ an die Expeditton. 74 10 Mr. Beldynung erhält derjenige, der mir meinnen Schirm, sehr zeures Andenken, wiederbringt. Elsenbeinsrückel Pserdesopfs, schwarz= weißer Seidenbezug, Näyeres in der Exped.(4 Whlakamkt. bratfertig Stück Hasen, frischgeschossen, im Fell Vollfleischige Suppenhühner Allerfeinste Süßrahmbutter Mürbeblatz Mailänder Torte Cremetorte Wiener Rolle Hochfeine Printen Hochfeiner Spekulatius Spitzkuchen Pfd..85 " Pfd..95 Pfd..40 Stück.30 .95 Stück Stück Stück . ½ Pfd. . ½ Pfd. ... ½ Pfd. .95 .95 .40 .40 .70 Sonderangebot! Se lange Vorrat reicht. Cecosbesen mit Stiel.........50 Schrubber mit Stiel.80 Plassavabesen mit Stiel.80 Verkauf nur an Mitglieder. Mitglied kann jeder werden. Konsum-Cenossenschaft EmPMAONT c. C. m. b. M. 42. Jahrgang.— Nr. 14189. Donnerstag, 26. November 1931. Srändungsfahr des Verlags 4236. Bezugspreis: monatlich.00 J Postbezug:".50 M Illustrierte:„ 30 4 Anzeigen: Hotele 30 S. auswärtige 30 4 Reklamen: Okate 100 3. auswärtige 150 4 Gokale Familien=Anzeigen 20 J Lokale Stellengesuche 15 eis Zeile. „ fAr Gonn und Eingegene! Druck und Verlag: Hermann Neussen Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Pet. Neusser. Anzeigen: Peter Leserinier. Alle in Bonn. Geschäftsstelle: Bahnhofste. 12. Fernruf 3851: nach Geschäftsschluß(von 20—7 Uhr): 3853. Gostschedtonte Röln Nr. 12.672. Obenlinks: Der derühmte Berliner Chirurg, Geheimrgt Prof. Dr. August Pler, beging am 24. November unter seinen 70. Geburtstag. Studenten= und Dozenienschaft hatten sich zu einer spontanen He###ia Haus. Im dichtbesebzten Hörfaal charaieren: Strdenten und sitzen die fübrenden Rt -A S Kollea, später im größeren Kreise zu einer Feier im Langenbeck=Virchow=H Daus. Im Hlorgcsetzren„vorzagt whargieren die Smbenen und siten, oig tretern aus dem Reich. Am Rednerpult steht Prof. Lexer, der bekannte Mc hörer steht man neven der einzigen dort sitzenden Dame, Frau Geheimrat B November unter ungeheurer Anteilnahme der akademischen Wett Huldigung für den Jubilar zusammengefunden, zunächst in Bier's öpse der Verliner medizimischen er der Zuischaft, vereint mit if der ersten Reihe der 8 einen Kollegen. Ttlinder, X. C. von Cancohem in Berlin seine Trkncgung Se: ng vor, die zur Nutzbarmachung sgusung der Wasserfräfte war immer Oben rechts: Am 24. November führte der in Deutschland sebende slämisch gefällelosen Wassers im Sinne neuzeitlicher Enerige=Wirtschaft dient. Eine wirklich rationelle und lohnende Ausn an die Voraussetzung gebunden, daß„Gesälle“ vorbanden waren, was bekanntlich nur in Gebirgen der Fall ist. Die von Canegbem'schen Erfindungen bezwecken die Ausnützung der großen Druckmengen, die mit verhältnismäßig sehr geringem Aufwand an Mitteln in gefällelosem Wasser erzeugt werden können. Mit Einichluß der durch die Kapilarität gezogenen Grenze können in einem Liter gewöhnlichen Wassers Druckmengen bis zu 1000 Kilogramm erzeugt werden. In systematischer, jahrelanger Arbeit ist es dem Erfinder gelungen, einen Erfolg zu erzielen, der diesen hohen Druck bis zu einer tatsächlichen Arbeitsleistung führt. Cancabem versah den bekannten Pascal'schen Apparat, der vor 300 Jahren zum Zwecke des Nachweises gleich großen Bodendrucks in verschieden geformten Gefäßen mit verschieden großem Wasserinhalt erdacht wurde, mit einem Auftriebskörper, dergestalt, daß der von diesem Auftriebskörver erzeugte Druck mit dem von dem Badendruck=Gesätz erzeugten zusammenwirkt. In dieser Weise konnte eine Wassermenge von nur imiepune. eweter entesgengericheter. Druchmenger. wece. gieicm Auftriebstoxper Erzrugre Druck mit dem von dem Bodendruckun Gramm enen Geren Gon ald Gcamin Ben Ve.gstuoscht hale von Arbeit war dem Praxis nutzbar zu machen. ewicht von 20 Gramm das Gleichgewicht halten. Die Eummierung zweier entgegengerichteter Druckmengen zwecks Erfinder Grund genug, von bier aus zur Anwendung dieses Prinzips im Großen zu schreiten und die gewonnene nachen. Unser Bild zeigt den Erfinder von Caneghem. gewonnenen Ergermsse der Kreis: Am 28. November feiert der preußische Landtagsabgeordnete Jobann Friedrich Winckler seinen 75. Geburtstag. D. Winckler nimmt im evangekisch=kirchlichen Leben eine führende Stellung ein; er ist Vorsitzender des Generalspnodalvorstandes der evangel. Landeskirche Preußens und der Sächsischen Provinzialsynode. Winckler wurde in Frankfurt a. O. geboren, studierte in Heidelberg, Leipzig, Berlin und Göttingen und war dann bei der Regierung in Berlin, Hamburg und später Zeitz tätig. 1886 wurde W. Landrat in Zeitz, ein Posten, den er bis 1899 bekleidete. Dem preußischen Landtag gehört der Jubilar seit 1893 an. Mitglied des Reichsteaes war er von 1903—1911. Kreis Dei langjäbrige Vorgänger des verstorbenen randzagspräsidenten Bartels, Abgeordneter Leinert, wurde von der Sozialdemokratischen Fraktion als Kandidat für die preußische Landtagsprästdiatur ausgestellt.— Gestern solte das Plenum des preußlschen Landtags die Wahl Leinerts vornehmen. Da jedoch bereits vor der Sitzung bekannt wurde, daß zwei Fraktionen des Hauses übre Vizepräsidenten zurückzieben wollten, sofern der Sozialdemokrat Leinert zum Präsidenten gewählt würde, wurde sofort nach Eröffnung der Sitzung entsprechend einem Antrag des Zentrumsabgeordneten Graß die Präsidentenwahl von der Tagesordnung abgesetzt. Der Vertagungsantrag wurde mit den Stimmen aller Parteien gegen die der Kommunisten angenommen. Klingt es nicht wie ein Märchen in der heutigen Zeit furchtbarster Not? Wie wir erfahren, ist es Tatsache, daß drei in Wien lebende Brüder, die Grasen Karl Hugo, Oswald und Antoine Seilern eine amerikanische Erbschaft in Höhe von 200 Dollarmillionen gemacht haben. Die drei Brüder sind Söhne des Karl Josef Johann Nevomuk Grafen Seilern und Aspang, der mit der Tochter des steinreichen amerikanischen Philanthropen Woerishofser vermählt war. Die Wiener Grafen treten das Erbe jetzt nach dem Tode ihrer Großmutter an; die Mutter war bei der Geburt des jüngsten Sohnes verstorben. Bild: Graf Karl Hugo v. Seilern und Aspang (ohne Hut), der älteste Bruder der Dollarerben; links auf dem Bilde der Industrielle Armour aus Chicago, ein Freund des Grafen. .den: Einen wirklich großartigen Aublick bietet die neue Kill van Kull=Brücke, die Port Richmond(Staten Island) mit Bayonne(New Jersey) verbindet. Dieses Kunstwerk der Technik— ein Stahlbau— wird demnächst dem Verkehr übergeben. deutsche Ingenieur Graichen hat nach vielen Versuchen nun ein Auto odne Motor erfunden. Der Wagen angetrieben durch Elektrizität, Drucklust und einer gewöhnlichen Autobatterie von 12 Volt. Der Strom gebt in einem Hubmagneten, dessen schwingender Anker seine Arbeit auf eine Freilaufanordnung, die auf der Achswelle sitzt, überträgt.(?) Bei größeren Steigungen lausen zwei Dynamomaschinen als Motor. Der Wagen wird in Betrieb gestellt mit gefüllter Batterie und Druckluftflasche, die sich beide vorn im Wagen befinden. Hinten liegt ein Kompressor, mit dem ein Dynamo gekuppelt ist. Bei Talfahrten geben die Dynamomaschinen unter Ausschaltung des Hubmagneten Strom in die Vatteric. Bild: Das Auto ohne Motor mit seinem Erfinder bei einer Vorführung auf der Avus in Berlin. 9ren: 200 Millionen Dalkar=Seischalt an drei Wiener Crasen.