22. Jahrgang.— Nr. 14181. Montag, 10. Rovember 1934. Gründungsjahr des Verlags 1125. 92002 Gostbezug:".50# Illustrierte:" 30 8 Anzeigen: Gotole 30 3, auswärtige 30 S Reklamen: dofate 100 S, auswärtige 150.4 Lokale Famillen=Anzeigen 20 J Lokale Stellengesuche 15 4 eie Zeile. Bellerab=Astzeider für Bonn und Umgegend. Druck und Verkag:„ Hermann Neulsec. Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Pet. Neusser, Anzeigen: Peter Leserinier. Alle in Bonn a. Rh. Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Fernruf 3851: nach Geschäftse schluß(von 20—7 Uhr): 3853. Bostscheckonto Köin Nr. 18672. Ein entscheidungsvoller Sonntag. s Der gestrige Sonntag war innerpolitisch außerordentlich bewegt. Nicht nur, daß die hessischen Landtagswahlen unter lebhafter Beteiligung der Wählerschaft stattfanden und ein starkes Anwachsen der radikalen Flügelparteien ergaben, der Tag war auch durch Reden prominenter politischer Führer und ihre progrämmatischen Erklärungen von ungewöhnlicher Bedeutung für unsere innerpolitische Entwicklung. Während *; der preußische Handelsminister Dr. Schreiber in Erfurt mehr die wirtschaftspolitischen Probleme unserer Zeit besprach und hierbei für Beseitigung der Hauszinssteuer für gewerblich benutzte Räume und für eine Senkung des Reichsbankdiskonts und eine liberalere Kreditpolitik eintrat, kennzeichnete Reichsfinanzminister Dietrich in einer Magdeburger Rede die Wege, die die Reichsregierung gehen wolle, um aus der Krise herauszukommen. Als Ausweg aus dem Dilemma befürwortete Minister Dietrich die Schaffung eines krisenfesten Arbeiterstandes durch Siedelung. Besonders eindringlch betonte der Minister dann die Notwendigkeit, dem Mittelstande zu helfen, und nannte hier als einen Weg den Abbau der riesigen Konzerne, denen oft der organische Zusammenhalt fehle. Allerdings sei das Bürgertum, sei der Mittelstand an seiner heutigen Lage selbst schuld. Er habe sich um seiner Einzelinteressen willen in Parteien aufgelöst, und habe keine Einstellung zum Staate gefunden. Auch der frühere Reichsminister Dr. Külz beschäftigte sich gestern in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft mit der deutschen Krise und der weltwirtschaftlichen Lage. Seine mehr deskriptive Darstellung führte zu der Forderung: „Nicht Abschluß Deutschlands von der Weltwirtschaft, sondern Wiedereinordnung Deutschlands in die Weltwirtschaft.“ Külz meint, nach dieser Auffassung müsse Deutschland sich in den Dienst einer Wirtschaftspolitik stellen, die bestrebt sei, die Hemmung des Güteraustausches in der Welt zu mildern, und nicht, wie es jetzt bei so vielen Ländern geschehe, zu vermehren. Angesichts der protektionistischen Bestrebungen Englands, der Einfuhrbeschränkungspolitik Frankreichs und der schutzzöllnerischen Politik Amerikas sind dies fromme Wünsche, deren Erfüllung allerdings eine Besserung unserer außenwirtschaftlichen Lage zeitigen könnten. Mehr von sozialpolitischen Gesichtspunkten und innerpolitischen Erwägungen ging Innenminister Severing in einem Vortrag aus, den er am Sonntag abend in der Stadthalle zu Königsberg hielt. Wie ernst Severing die Lage auffaßt, war durch die Kennzeichnung seines Themas dargetan, das er„Unser einziger Rettungsring“ nannte. Severing erblickt den einzigen Weg zur Rettung Deutschlands in der Zusammenfassung aller Kräfte, um das darniederliegende deutsche Volk wieder zu einem geachteten Glied der Völkerfamilie zu machen. Dabei betonte er, es sei besser, zerrüttende Lohnkämpfe zu vermeiden, als ganze Berufe in den Ruin zu führen. Sehr resigniert klang die Erklärung, Deutschland sei auf sich selbst angewiesen. Es habe in der Welt keine Freunde. Erst wenn wir uns selbst helfen würden, würden uns andere helfen. Deshalb dürften wir nicht eine chinesische Mauer um uns ziehen. Der Minister mahnte, die deutsche Währung- und Wirtschaft durch Vertrauen zu stützen und den Kreditinstituten nicht die Spargelder vorzuenthalten. Severing trat für eine Verstänbigung mit Frankreich ein, wie das von uns durch die übrigen Völker verlangt werde. Wir müßten zu unserer eigenen Leistungsfähigkeit vertrauen haben, dann würden wir die bittersten Monate, die noch kommen überstehen. Bei Besprechung der Verhältnisse zwischen der Sozialdemokratie und der rechten Flügelpartei begegneten sich die Gedankengänge Severings mit Ausführungen des sozialdemokratischen Führers Breitscheid in Darmstadt. Severing richtete die Mahnung nach rechts und an die Spaltungsfreunde nach links, im Sinne der von ihm geforderten Vereinigung der Kräfte eine Zersplitterung vom proletarischen Standpunkte aus zu verineiden. Breitscheid forderte in einer Darmstädter Versammlung namens des Vorstandes der SPD. von der Reichsregierung und den Länderregierungen, dem Terror und der politischen Mordseuche ein Ende zu machen. Er erklärte, die Sozialdemokratie würde sonst gezwungen sein, von der Duldungspolitik gegenüber der Regierung abzugehen. Die Duldungspolitik der SPD. gegenüber der Regierung Brüning, die dazu dienen solle, die Republik zu stützen, könne nicht bedeuten, daß das Treiben der SA.=Leute von der Regierung gesichert werde. Laut einer WTB=Meldung be“ m e r k t e B r e i t s c h e i d w e i t e r: Die Sozialdemokratie erwarte Antwort, ob die Regierung den Kampf gegen den Faschismus aufnehmen wolle, oder ob sie sich dem Nationalsozialisumus unterwerfe. Dr. Breitscheid erklärte, die Sozialdemokratie würde in letzterem Falle mit der kommunistischen Partei " Deutschlands, die durch ihren Entschluß, dem Terror einzelner Gruppen ein Ende zu machen, ein wichtiges trennendes Hindernis beseitigt habe, zusammengehen und mit allen Mitteln den Kampf aufnehmen. Die Sozialdemokratie Preußens werde sich gegen ein eventuell beabsichtigtes Verbot der KPD. wenden. Daß ein solches Verbot beabsichtigt sei, ist inzwischen halbamtlich dementiert worden. Ebenso bedeutungsvoll als diese Kampfansage, durch die Breitscheid mit einem Zusammen###n mit der KPd, droht, was natürlich für stehen des Kabinetts Brüning nach den bestehenden Mehrheitsverhältnissen im Reichstag eine große Gefahr bedeutet, ist das Ergebnis der hessischen Landtagswahlen, das für die innerpolitische Entwicklung Deutschlands zweifellos außerordentlich charakteristisch ist. Schon aus dem vorläufigen amtlichen Resultat, das wir heute nach den Feststellungen des WTB veröffentlichen, hat in Hessen die Weimarer Koalition, Zentrum, Sozialdemokraten und Staatspartei keine Mehrheitmehr. Für den neuen hessischen Landtag ergeben sich verschiedene Möglichkeiten der Mehrheitsbildung. Es können die Nationalsozialisten mit den Deutschnationalen, der Deutschen Volkspartei, dem Landvolk und den Christlich=Sozialen eine Mehrheit gegen die beiden bisher maßgebenden Parteien der Weimarer Koalition, die Sozialdemokraten und das Zentrum, bilden. Das Zentrum kann sich auch dieser Koalition anschließen. Theoretisch entsteht auch die Möglichkeit einer Mehrheit von Nationalsozialisten und Zentrum. Die Verhandlungen über die Bildung der neuen Regierung in Hessen werden in etwa aufzeigen, wie sich künftig in Deutschland die innerpolitische Gruppierung der Parteien vollziehen wird. Landtagswahlen. WTE Darmstadt, 16. Nov. Bei den gestrigen hessischen Landtagswahlen verwandelte sich die Mehrheit der bisherigen Regierungsparteien— Zentrum und Sozialdemokraten— in eine starken Minderheit. Nach dem vorläufigen amtlichen Gesamtergebnis erhalten die Sozialdemokraten 15 Mandale gegen 24 im letzten Landtag, das Zentrum 10(13), die Kommunisten 10(), die Deutsche Volkspartei 1(), die Deutschnationalen 1(), die Nationalsozialisten 27(). Die Wahlbekeiligung betrug 82,2 Prozent. Die Wahlen sind im allgemeinen ruhig verlaufen. Es ist möglich, daß vorläufig die bisherige Regierung als geschäftsführendes Kabinekt im Amte bleibt. WTB Frankfurt a.., 15. Nov. Nach dem vorläufigen amtlichen Gesamtergebnis der Wahlen zum hessischen Landtag haben erhalten: Sozialdemokraten 168 299(215 747), Zentrum 112 440(104 246), Kommunisten 106 775(84513), Kommunistische Opposition 14954(), Deutsche Volkspartei 18325(49 929), Staatspartei 10793 (38 829), Radikaldemokraten 4617(), Christlich=Sozialer Volksdienst 16 712(19.086), Volksrechtpartei 1529(4702), Hessisches Landvolk 20 766(57 575), Deutschnationale 10 857(11 902), Sozialistische Arbeiterpartei 8177(), Nationalsozialisten 291 189(137 981). Schwere politische Schlägerei. WTB Saarlouis, 16. Nov. In der Nacht zum Sonntag kam es hier zu einer schweren Schlägerei zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Im Verlauf eines Wortwechsels feuerte ein Nationalsozialist vier Schüsse auf seine Gegner ab. In der sich darauf entwickelnden Schlägerei wurden zwei Nationalsozialisten durch Messerstiche und Fußtritte so schwer verletzt, daß sie dem Krankenhaus zugeführt werden mußten. Auch Unbeteiligte erlitten Verletzungen. Die Haupträdelsführer wurden festgenommen. Ausrufung des Kaiserreichs Mandschurei? WTB Peking, 14. Nov. Wie Reuter von hiesigen chinesischen Behörden erfährt, wird der frühere Kaiser von China morgen in Mukden zum Kaiser der Unabhängigen Mandschurei ausgerufen werden. Gleichzeitig würden die Namen seiner Minister bekanntgegeben werden. Die Lage Anfeing in der Mandschurel manz.. in Apamnber 8R 6— Seldte über die Politisierung des Stahlhelms. ENB Magdeburg, 15. Nov. Auf einer Zusammenkunft zum Gedächtnis der vor 13 Jahren erfolgten Gründung des Stahlhelms hielt dessen erster Bundesführer Franz Seldte eine Rede, in der er u. a. sagte: In einer Zeit, die das Unterste zu oberst kehren und neuartige Freiheit und Politik in alle Kreise des Lebens hineintragen wollte, mußte von vornherein die Gründung eines Frontkämpferbundes, einer Selbstschutzorganisation, eine politische sein. Heute dürfe der Stahlhelm sagen, daß der Bund sich in seinen Zielen, seinem Wesen und in seiner Arbeit nicht zu ändern oder umzustellen brauchte. Allerdings habe man die Kampfmethoden und das Kampffeld manchmal wechseln müssen. Der Stahlhelm habe sich vom ersten Tage an nach Weggefährten, Mitkämpfern umgesehen. Wenn jetzt nach 13 Jahren zu Harzburg eine „nationale Opposition“ aufmarschieren konnte, so sei dieses Einigungswerk Hauptverdienst der selbstlosen Arbeit des Stahlhelms. Aber auf die Vorteile einer Parteibildung verzichte der Stahlhelm. Selbstverständlich meldet der Stahlhelm auch in der Form als politischer Wehrbund, Gleichberechtigung fordernd, seine Ansprüche bei der Machtverteilung in Deutschland bei Kabinettsbildungen und bei der Reichspräsidentenwahl an. Die Rede schloß mit der Versicherung, daß der Stahlhelm weder putschen noch überrumpeln, sondern überzeugen wolle. Der kommunistische Volksentscheid gescheitert. WTB Braunschweig, 15. Nov. Der kommunistische Volksentscheid für Auflösung des Braunschweigischen Landtags ist gescheitert, da sich nur 10,2 Prozent der Wahlberechtigten daran beteiligten. * Einen Polizeibeamten erstochen. Viernheim(Starkenburg), 15. Nov. Zwischen Anhängern der KPD. und der Polizei ist es hier in der vergangenen Nacht zu einem Zusammenstoß gekommen, bei dem ein Polizeibeamter durch einen Stich in das Herz getötet wurde. Der Täter wurde von einem anderen Polizeibeamten durch zwei Schüsse kampfunfähig gemacht.: * Aufruf des Zentrumsführers Kaas. * CNB Berlin, 15. Nov. Der Vorsitzende der Deutschen Zentrumspartei, Prälat Dr. Kaas, wendet sich in einem Aufruf an alle Freunde der Partei. Der Aufruf verweist auf die kommenden schweren Wintermonate und fordert Schlagfertigkeit der Partei. Schlagfertig, ihrer Aufgabe voll gewachsen, könne die Partei nur sein, wenn sie in den Stand gesetzt wird, ihre Organisation zu festigen und zu vertiefen. Neben den Bruder= und Schwesterpflichten der Caritas gelte es, die finanzielle Rüstung zu sichern für den Kampf um die Gestaltung des Staates im Sinne der Ideale des Zentrums. ** keine Verbindung der deutschen Zentrumsparkei mit dem Reichsbanner. CNB Berlin, 14. Nov. In einer Mitteilung der Pressestelle der Zentrumspartei heißt es u..: Der Völkische Beobachter, für den Adolf Hitler als Herausgeber verantwotlich ist, hat in seinen Ausgaben Nr. 317 vom 13. November und Nr. 318 vom 14. November die Behauptung ausgestellt, der Vorsitzende der deutschen Zentrumspartei Prälat Pros. Dr. Kaas wäre Mitglied des Reichsbannets Schwarz= Rot=Gold. Wir stellen demgegenüber fest, daß Pros. Dr. Kaas niemars Mitglied des Vorstandes des Reichsbanners oder auch nur Mitglied desselben gewesen ist, daber auch nicht austreten kann, wie es vom Hitlerorgan gesordert wird. Wir stellen auch ausdrücklich fest, daß die Zentrumspartei als solche in keinerlei Verbindung mit dem Reichsbanner steht. * Herriot gegen Lavals Reisen. Ihr Ergebnis sei kalter Tee. WTB Paris, 16. Nov. In einer Rede, die Herriot in Marennes gehalten hat, beharrte er auf dem Standpunkt, den er in den letzten Wochen eingenommen hat und kam in seinen Ausführungen auch auf die verschiedenen Reisen des Ministerpräsidenten Laval zu sprechen. Er erklärte, man habe versucht, etwas Besseres zu machen als Briand. Man habe Briand auf diese Weise im Stiche gelassen, der unter schchwierigeren Umständen sein Bestes getan habe. Man habe jetzt eine Politik der gehen Reisen eingeleitet. Die Reisen bilden die Jungen und das Bezsie bilden auch das reise Alter, und Laval sei sogar bis nach Washington gereist. Im Grunde genommen hahe sich vielleicht alles auf eine Tasse Tee beschränkt, und es scheine, daß der Tee ein wenig kalt gewesen sei. Herriot schloß mit der Formel, mit der er seit Monaten operiert, er wolle den Frieden, aber er wolle Gerechtigkeit für Frankreich. Zur Youngplan=Revision. Erneute Unterredung Hoesch—Flandin. WTB Paris, 14. Nov. Botschafter von Hoesch hatte heute vormittag eine Unterredung mit Finanzminister Flandin. Sie galt, wie seine gestrige Aussprache mit Ministerpräsident Laval, der Frage der Einberufung des im Youngplan vorgesehenen beratenden Sonderausschusses. Deutsch=französische WirtschaftsReshiene. Wie die Franzosen sich eine„Wirtschaftsverständigung" denken. Aus Berlin wird uns offiziös berichtet: Nachdem die erste Zusammenkunft zwischen den Vorsitzenden der Arbeitsausschüsse der deutsch=französischen Wirtschaftskommission beendet ist, läßt sich der allgemeine Eindruck über diese Fühlungnahme dahin zusammenfassen, daß sie für die demnächst beginnenden sachlichen Arbeiten einen guten Auftakt darstellten. Es scheint, daß diesmal auch die Franzosen das ernste Versprechen gegeben haben, zu einem praktischen Ergebnis zu gelangen. Die Verhandlungen gaben u. a. Gelegenheit; die kürzlich von der französischen Regierung beschlossenen Einfuhrbeschränkungen zu besprechen, unter denen die deutsche Wirtschaft zu leiden haben wird. Es muß versucht werden, die Hemmnisse zu beseitigen, die der Zusammenarbeit und der Verständigung im Wege stehen. Eines der schwierigsten Probleme besteht darin, einem französischen Wunsch auf Abänderung des deutsch-französischen Handelsvertrages von 1927 gerecht zu werden. Um wesentliche Aenderungen des Handelsvertrages zu vermeiden, könnte man versuchen, den interessierten Industrien Gelegenheit zu geben, sich im Rahmen der bestehenden Bestimmungen zu verständigen. * Wie man in Polen politische Prozesse führt. WTB Warschau, 14. Nov. Heute begann im großen politischen Prozeß gegen die Gefangenen von Brest=Litowik die Vernehmung der Entlastungszeugen, und zwar führender Politiker der polnischen Rechten. Der ehemalige Senats= und Seimmarschall Trompozynski schilderte in klaren und bestimmt formulierten Sätzen die innerpolitische Entwicklung Polens seit dem Pilsudski=Putsch. Er erklärte, daß er seinerzeit, als die Verfassungsverletzungen erfolgt seien, den Staatspräsidenten nicht zur Verantwortung habe ziehen wollen, um Polen einen Skandal zu ersparen. Inzwischen seien aber die Verfassungsüvertretungen zu einem System ausgebaut worden. Zu stürmischen Szenen führte dann die Vernehmung Korfantys. Er schilderte die Lage in Ostoberschlesien und stellte fest, daß der Aufständischen=Verband, an dessen Spitze der Wojewode Grazinski gestanden habe, sich zahlreicher Terrorakte schuldig gemacht habe. Infolge der besotzderen staatsrechtlichen Stellung der deutschen Minderheit hätten die polnischen Vertreter in Genf eine Anzahl Terrorfälle eingestehen müssen. Korfanty wies weiter darauf hin, daß dieser gleiche Aufständischen=Verband, aus staatlichen Geldern unterstützt worden sel, die in die Hunderttausende gingen. Dramatisch gestaltete sich die Szene, als einer der Verteidiger bemerkte, daß die Anklageschrift Korfanty beschuldige, in Diensten Deutschlands gestanden zu haben. Korfanty rief hierauf in höchster Erregung, daß er zu denen gehöre, die für Polen unter Einsatz ihres Lebens etwas geleistet hätten. Er habe auch in preußischen Gefängnissen gesessen; aber dort habe man ihn nicht so behandelt wie in Brest=Litowik. Darauf unterbrach ihn der Vorsitzende mit den Worten:„Ich lasse derartige Kundgebungen nicht zu.“ Hierauf rief Korfanty:„Das ist keine Kundgebung, das ist die Wahrheit!“ Unter allgemeiner Bewegung verfügte der Vorsitzende eine Verhandlungspause. sen wrarerdion oen Jopo: # om dessfir Unchhorper*mp; „ Geugminche GIS SUnOSCHUTE unfer gponieern talter Schweres Gesechl zwischen Japanern und Chinesen. WTB Mukden, 15. Nov.(Reuter.) Der Kommandeur der japanischen Truppen hat unter Einsetzung von Infanterie, Artillerie, Kavallerie und Flugzeugen in der Nähe des Nonni=Flusses heute früh die chinesischen Truppen angegriffen, um einer chinesischen Kavalleriedrohung zu begegnen. Im Verlaufe des Gefechtes schlugen die Japaner 4000 Mann chinesische Kavallerie in die Flucht und besetzten das Dorf Tschienhuanti nordöstlich der Nonni=Eisenbahnbrücke. Die Verluste auf beiden Seiten sind nicht bekannt. 80 Millionen Chinesen sind obdachlos. Bericht des Fliegers Lindbergh. Von dem Ausmaß der Ueberschwemmung, die der Dammbruch des Yangtse=Flusses in China hervorgerufen hat, und der Not, die dadurch über die Bevölkerung gekommen ist, gibt ein Bericht des berühmten Ozeanfliegers Lindbergh Kunde, den die„Times“ veröffentlicht. Oberst Lindbergh hatte sich mit seiner Frau der chinesischen Regierung zur Verfügung gestellt, um die Lage in den überschwemmten Gebieten zu erkunden. Da heißt es u..: :„Am 21. September machten wir einen Erkundungsflug über das Ueberschwemmungsgebiet zwischen dem großen Kanal und dem Gelben Meer. Wir fanden, daß sich dieses Gebiet von Taischou im Süden beinahe bis zu dem alten Bett des Gelben Flusses im Norden ausdehnte. Das Gesamtgebiet, das hier überschwemmt ist, umfaßt 8000 Quadratmeilen. Die ummauerte Stadt Hinghus war vollständig überschwemmt, und die angrenzenden Felder waren mehrere Fuß hoch mit Wasser bedeckt.... Buchstäblich Hunderte von kleinen Dörfern jenes Gebietes standen unter Wasser, das in vielen Fällen lediglich die Dächer freiließ. Die überlebenden Einwohner leben in kleinen Booten, die sich in den Straßen zusammendrängen, viele Leute fischen in den Straßen und dort, wo die Felder gewesen waren. Häufig sind die Mauern der Häuser eingestürzt. Als wir über jenes Gebiet flogen, peitschte der Wind die Wellen auf, und die wenigen noch stehenden Deiche wurden schnell zernagt. Tausende von Flüchtlingen hatten sich auf den Deichen zusammengedrängt, die den großen Kanal umgeben, oder auf der noch unvollendeten Straße südlich des überschwemmten Gebietes. Viele andere waren in die Städte zusammengeströmt, die innerhalb oder an der Grenze des überfluteten Gebietes liegen. Die Stadt Fouing im Norden war vollständig überschwemmt. Im Osten erreichten die Wasser der Ueberschwemmung beinahe das Meer, und in dem nordöstlichen Teil wurden sie durch die Deiche gehemmt die ursprünglich dazu gebaut waren, die Hochflut des Medres abzuhalten. Das Wasser strömte mit großer Geschwindigleit durch die zahlreichen Brüche des großen Kanals in dieses Gebiet, und es gab keine Anzeichen für einen sinkenden Wasserstand östlich des Kanals.“ Das ist das Ergebnis nur eines Tages und es betrifft nur einen Teilbezirk; da das ganze Ueberschwemmungsgebiet etwa die Größe Englands hat, kann man die Fülle des ganzen Elend ermessen. Achtzig Millionen Menschen sind obdachlos und den Unbilden der Witterung auf engstem Raume unter freiem Himmel ausgesetzt. Hunger und Seuchen wüten unter der Bevölkerung. Hilfsaktionen für China sind durch eine Reihe von Komitees in die Wege geleitet worden. Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten Seite 2. Nr. 14181. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. 16. November 1931. Tandwirtschaftsrammer Wahlen für die Rheinprovinz. Aufruf des Reichsverkehrsministers zur Förderung der Iremdenverkehrswerbung. Berlin, 15. Nov. Reichsverkehrsminister Treviranus hat an die Regierungen der Länder und an die Senate der Freien und Hansastädte in Form eines Runderlasses einen Aufruf zur Förderung der Fremdenverkehrswerbung gerichtet. Man müsse leider im Hinblick auf die aktiven Fremdenverkehrsbilanzen Frankreicho, Italiens und der Schweiz nach den vorliegenden Unterlagen für den deutschen Fremdenverkehr eine beträchtlich passive Bilanz feststellen. Es wäre lebhaft zu begrüßen, wenn die Regierungen der Länder in Würdigung der wirtschaftlichen Bedeutung des Fremdenverkehrs ihrerseits wiederum Mittel bereitstellen würden, die sie auch früher für diesen Zweck gegeben haben und auch die kommunalen Verbände in derselben Weise wie bisher finanziell unterstützend mitwirken würden. * 14jähriger Junge begehl Selbstmord auf den Schienen. WP Köln, 14. Nov. Heute morgen fand ein Wärter auf der Eisenbahnstrecke Trompet—Homberg die Leiche eines 14jährigen Jungen, der gestern abend vom Zuge überjahren worden sein muß. Allem Anschein nach liegt Se'bstmord vor. Ursache und Personalien sind noch nicht festgestellt. Weitere Verbrechen der Bande Kautz. WP Köln, 16. Nov. Auf das Konto der Bande Kauß, der bereits die tödlichen Schüsse auf den Kaufmann Pfitzner in Köln und den Polizeiwachtmeister Steinbach in Haspe zugegeben hat, kommen nach den bisherigen Ermittelungen noch weitere Verbrechen. Im Kreuzverhör vor der Düsseldorfer Kriminalpolizei haben die Mitglieder der Bande eingestanden, in Düsseldorf sieben Einbruchsdiebstähle verübt zu haben. Desgleichen waren sie tätig in Wermelskirchen, Rheydt, Euskirchen, Lennep, Elberfeld, Honnef und anderen Orten. Mit großer Wahrscheinlichkeit kann angenommen werden, daß die Banditen noch eine Reihe anderer, bisher ungeklärter Verbrechen auf dem Kerbholz haben. Die Ermittelungen der Kriminal= polizei werden fortgesetzt. * Uebler Scherz oder Anschlag? WP Essen, 14. Nov. Heute vormittag bekam der Landgerichtsrat Wilhelmi, der Vorsitzender einer Essener Strafkammer ist, durch die Post ein Paket zugestellt. In diesem Paket befand sich eine Zigarrenkiste, die den Landgerichtsrat zur„Hölle“ schicken sollte. In der verschlossenen Kiste waren nämlich auf einem Brettchen Revolverkugeln angebracht, die beim Oeffnen durch eine neben dem Brettchen festgemachte Rasierklinge zur Entzündung gebracht werden sollten. Aber die eigenartige Höllenmaschine funktionierte nicht. In der Kiste lag ferner ein Brief an den Landgerichtsrat, in dem sich der Absender wagen der „Bluturteile" beschwert und androht, es würden noch mehr Personen von dem Langericht aus dem Wege geräunt werden. Die Kiste und der Brief, der aus Zeitungsbuchstaben zusammengesetzt war, wurden der Krinunalpolizei übergeben. Es steht noch nicht fest, ob es sich um einen üblen Scherz oder um einen tatsächlichen Anschlagsversuch handelt. * Verhaftung von Autodieben. Düsseldorf, 14. Nov. Den gemeinsamen Bemühungen der Kölner und Düsseldorfer Polizei gelang es jetzt, zwei sehr gefährliche Banden von Autoräudern zu verhaften und zu überführen. Die Banden hatten in den letzten Monaten fast in jeder Großstadt von Rheinland und Westfalen während der Nachtzeit Geschäfte geplündert, Kraftwagen gestohlen und Leute beraubt. Auf ihre Rechnung sind auch mehrere Morde zu setzen, unter anderem der Mord an einem Polizeibeamten In Haspe. Ein Eisenbahnzug fuhr in eine Schafherde. WTB Kassel, 15. Nov. Ein Personenzug fuhr gestern abend auf der Strecke Kassel—Bebra in eine große Schafherde, die aus ihrem Pferch ausgebrochen war und in dichten Massen über die Eisenbahngleise drängte. 77 Schafe wurden getötet. Nach dem die Schienen abgeräumt waren, konnte der Zug mit zehn Minuten Verspätung die Fahrt fortsetzen. + „RotFronk“ im Rundfunk. WP Frankfurt a.., 15. Nov. Freitag abend ereignete sich während der Uebertragung des Südwestdeutschen Rundfunks aus dem Frankfurter Café Wien ein Zwischenfall. Als die Musik besonders leise spielte, vernahmen die Hörer plötzlich Rufe wie:„Wir wollen Arbeit! Nieder mit dem Kapitalismus! Rot Front!“. Die Uebertragung wurde sofort abgebrochen. Wie sich herausstellte, waren vier junge Burschen in das Café eingedrungen und hatten, ohne daß sie daran gehindert werden konnten. im Sprechchor die erwähnten Worte in das Mikrophon gerufen. Die Polizei hat die Untersuchung aufgenommen. * Traktoren anstelle von Haltemannschaften beim„Graf Jeppelin". WTB Friedrichshafen, 14. Nov. Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ wird nach einer Mitteilung des Luft“ schiffbaues vorläufig keine weiteren Passagierfahrten mehr unternehmen. Es ist jedoch noch ein Versuch in Aussicht genommen, Traktoren an die Stelle der Haltemannschaften treten zu lassen. Nach Durchführung dieses Versuches wird das Luftschiff entleert und überholt werden. * Eine lebende Feuersäule. Hamburg, 15. Nov. Am Samstag vormittag war im Hochofenbetrieb der August=Thyssen=Hütte der 25jährige Arbeiter Karl Merrettich aus der Seydlitzstraße in Hamborn mit der Mischung von Teermakadam beschäftigt. Plötzlich stand seine mit Teer getränkte Kleidung in hellen Flammen. Von Mitarbeitern wurde sofort versucht, die Flammen zu ersticken. Der Unglückliche hatte aber bereits so schwere Brandwunden am ganzen Körper erlitten, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. * Verhaftung eines Stadtverordneten im Gerichtssaal. Berlin, 15. Nov. In einem Schnellverfahrenprozeß vor dem Großen Schöffengericht in Oranienburg, in dem 55 Nationalsozialisten des Landfriedensbruches angeklagt sind, wurde ein Zeuge verhaftet, der von einem der Angeklagten als der Ruhestörer wiedererkannt worden war, der bei den zur Verhandlung stehenden Tumulten aus einem Fenster auf ihn geschossen hatte. Es stellte sich heraus, daß der verhaftete Zeuge der Oranienburger kommunistische Stadtverordnete Schulz war. * Wieder ein Boothaus ein Raub der Ilammen. Berlin, 15. Nov. Nachdem erst am vergangenen Donnerstag ein Bootshaus am Wannsee mit etwa 40 Segelund Ruderbooten durch Feuer zerstört wurde, wurde in der Nacht zum Sonntag wieder ein großes Bootshaus im Osten Berlins, in Alt=Stralau, ein Raub der Flammen. Etwa 20 Segelboote und sechs Motorboote verbrannten. * Hegel-Jeier an der Berliner Universität. CNB Berlin, 14. Nov. Die Friedrich=Wilhelms=Universität zu Berlin veranstaltete heute zur Erinnerung an den 100. Todestag Hegels eine akademische Feier in sehr würdigem Rahmen. Nach einer eindrucksvollen Begrüßungsansprache des Rektors Prof. Dr. Lueders entwickelte der Reihe nach ein Philosoph(Prof. Dr. SpranGestern, Sonntag, fanden in der Rheinprovinz die Wahlen zur Landwirtschaftskammer statt. Dabei hatten nur die Wahlbezirke zu wählen, die ein erledigtes Mandat zu besetzen hatten. Wahlbezirke sind, wie bei den Parlamentswahlen, die Landkreise, entweder einzeln oder mehrere zusammengefaßt. Die Wahlen haben diesmal auch dadurch politisches Interesse, daß Parteien wie die Nationalsozialisten Kandidaten aufgestellt haben. In einzelnen Wahlbezirken fällt die Wahl aus, weil nur eine Einheitsliste aufgestellt war. Das Gesamtergebnis für die ganze Provinz ist nicht vor Montag zu erwarten. Nach den vorliegenden Meldungen liegen aus den einzelnen Stimmbezirken folgende Ergebnisse vor: Stimmkreis Köln(Zählung bis letzte Nacht 0 Uhr aus sechs von insgesamt dreizehn Bezirken): Abgegebene Stimmen: 12 992, ungültig 29, berufsständische Listen 8709, Nationalsozialisten 4254. Aus dem Stimmbezirk Köln lag bis gestern abend 23 Uhr aus sechs Stimmbezirken folLübeck, 14. Nov. Bei der Vernehmung von Dr. Mögling im weiteren Verlaufe der heutigen Verhandlung im Tuperkuloseprozeß, der sich noch einmal übes die Anzeichen der Fütterungstuberkulose äußerte, erhob sich Prof. Dr. Much, um das Wort zu ergreifen: Ich muß jetzt etwas sagen, was für den ganzen Prozeß wichtig ist. Herr Prof. Schürmann hat hier erklärt, daß die Fütterungstuberkulose durch einen Primärinfekt entstanden sei. Ich habe einen Brief von Prof Joseph Koch aus dem Institut Robert Koch erhalten. In diesem Brief bestätigt mir Prof. Joseph Koch, daß es bei der Fütterungstuberkulose keinen Primärinfekt gibt, daß es überhaupt nicht darauf ankommt, wie die Bazillen eingeführt worden sind. Die Fütterungstuberkulose kann auch auf dem Wege über die Magenschleimhäute und über den Blutlauf entstehen. Diese Erklärung rief eine außerordentlich scharfe Erwiderung von Prof. Dr. Lange vom Robert Koch=Institut in Berlin hervor. Prof. Lange erklärte erregt: Ich möchte hier die Erklärung abgeben, daß sowohl der Direktor des Instilutes, wie auch ich diese Aeußerungen von Prof. Joseph Koch nicht billigen. Wir sind vielmehr der Ansicht, daß das richtig ist, was Pros. Schürmann gesagt hat. Jetzt nahm auch Prof. Langstein vom Augusta=Viktoria=Krankenhaus das Wort: Jetzt muß auch der Kliniker zu seinem Recht kommen. Es wird hier dargestellt, als ob nichts einfacher sei, wie die Diagnose einer Fütterungstuberkulose. Dabei wissen wir über die Fütterungstuberkulose kaum mehr, als daß sie in dem Darm nach dem Genuß irgend welcher Speisen entsteht. Es kommt doch darauf an, eine Fütterungstuberkulose dann zu diagnostizieren, wenn sie noch im Entstehen ist. Die Diagnostizierung gelingt aber erst dann, wenn die Bazillen schon hausenweise vorhanden sind. Was jetzt in Lübeck als Fütterungstuberkulose angesehen wird, ist eine derartige Ueberschwemmung eines Säuglingsorganismus mit hochvirulenten Bazillen, daß wir erklären können: das haben wir Gottseidank überhaupt noch nicht gesehen, und werden wir hoffentlich auch nicht wieder sehen. Prof. Dr. Much: Ich habe bei Prof. Behring gelernt. Prof. Behring hat jede Tuberkulose, die er überhaupt gesehen hat. auf Fütterung zurückgeführt und genau diagnostiziert. Prof. Behring hat über die Kliniker immer als die „Spucknapf-Fanaliker“ gezetert. Das war natürlich einseitig, wie jedes Genie einseitig ist. Wir sprechen von modernen Erzeugnissen. Was heißt denn überhaupt modern? Ich habe tausende von Rindern und Affen, die eine Fütterungstuberkulose hatten, untersucht und niemals einen Primär= Infekt gefunden. Modern ist sehr häufig das Dogma und die Scholastik. Wirklich modern ist aber nur das Genie, und Behring war ein Genie. Dann äußerten sich noch verschiedene Lübecker Aerzte zu den Krankheitsbefunden bei gefütterten Säuglingen. Als das Sachverständigengutachten über den Krankheitsbefund des Kindes Höckendorf erörtert wurde, machte der Vorsitzende darauf aufmerksam, daß die in der ersten Reihe der Eltern sitzende Frau Höckendorf sehr blaß geworden sei, und immer mehr ger), ein Staatswissenschaftler(Prof. Dr. Erich Kaufmann) und ein Theolog(Prof. O. Dr. R. Ser=, berg die Bedeutung der Geistesarbeit des gewaltigen Denkers für ihre Wissensgebiete in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.— Den Einzug und Auszug der Professoren begleitete ein Posaunenchor unter Leitung des Kammervirtuosen Ludwig Plaß. * Urteil wegen der Euliner Reichsbanner=Ausschreitungen. WTB Eutin, 14. Nov. Die gestern hier festgenom. menen Reichsbannerleute hatten sich wegen verbotenen Waffenbesitzes vor dem Schnellrichter zu verantworten Zehn Angeklagte wurden zu Gefängnisstrafen von zwei bis neun Monaten verurteilt, die übrigen, bei denen keine Waffen gefunden worden waren, wieder auf freien Fuß gesetzt. Ein monarchisches Komplost? kl. Madrid, 16. Nov. Im Verlauf der letzten 24 Stunden wurden neue Verhaftungen vorgenommen. Bisher befinden sich 18 Personen in Haft, die angeklagt sind, an einem monarchistischen Nomplott gegen den republikanischen Staat teilgenommen zu haben. Die Blätter melden, die Verschwörer hätten 100000 Pesetas gesammelt, um dafür Waffen und Munition zu kaufen. Unter den Verhafteten befinden sich ein Kommandant, ein Mönch, zwei Kapitäne, ein Geistlicher, ein Jesuitenpater, ein Rechtsanwalt, 5 Studenten, ein Funktionär des Ministeriums und drei in der Aristokratie sehr bekannte Persönlichkeiten. Neue Verhaftungen sollen auch in der Provinz, vor allem im Baskenlande, bevorstehen. WTB Madrid, 16. Nov. Wie Havas berichtet, sind bei der angekündigten Durchsuchung einer Kirche nach Waffen sechs Gewehre und 400 Patronen gefunden worden, außerdem ein Adressen=Verzeichnis mit 400 Namen. Der Gemeindegeistliche erklärte, er habe von dem Vorhandensein der sechs Gewehre gewußt. Es habe sich hierbei um eine Vorsichtsmaßnahme gegen mögliche Angriffe gehandelt. gendes Ergebnis vor: Stimmberechtigte 1321, abgegebene Stimmen 301; davon entfallen auf die berufsständische Liste(Vereinigung des Rheinischen Bauernvereins und des Rheinischen Landbundes in Verbindung mit den Lokalabteilungen des Landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen): 244, Nationalsozialisten 55, ungültig 2. Die Mandate waren noch nicht zu erhalten. Im Landwirtschaftskammerbezirk Zell=Cochem erhielten die Nationalsozialisten 1614 Stimmen. Zugunsten des Wahlvorschlages des Trierischen Bauernvereins und der Lokalabteilung wurden 587 Stimmen, zugunsten des Wahlvorschlags„Ring“ 332 Stimmen abgegeben. Mandate sind nicht angegeben. Nach den bisherigen Meldungen verliefen die Wahlen ruhig. Die Wahlbeteiligung war verhältnismäßig rege. In einer Reihe von Kreisen, so in Aachen=Stadt und =Land, Ahrweiler, Adenau, Bitburg, Daun, Prüm und Mülheim a. Rh. ziehen ausschließlich die Kandidaten der berufsständischen Einheitslisten in die Kammer ein. auf ihren Stuhl zurücksinke. Die Sachverständigen eilten von ihren Plätzen und trugen die Frau in ohnmächtigem Zustand auf den Schulhof hinaus. Der Vorsitzende unterbrach für einen Augenblick die Sitzung, bis die Sachverständigen wieder anwesend waren. Nachdem ein Antrag von R. A. Wittern, die Verhandlung auf Donnerstag zu vertagen und zu diesem Tage sämtliche Sachverständigen nach Lübeck zu laden, abgelehnt worden war, wurde die Verhandlung auf Montag vertagt. * Professor Calmette klagt an. Er erscheint nicht in Lübeck, erhebt aber Beschuldigung in einem„Interview“ CNB Berlin, 14. Nov. Im nächsten Heft von Reclams Universum wird ein Interview Prof. Calmettes erscheinen, das der bekannte Gelehrte einem Sonderberichterstatter der Wochenschrift über den im Lübecker Tuberkulose=Prozeß behandelten Fragenkomplex gewährte. Die Frage, warum er nicht selbst nach Lübeck gekommen sei, beantwortete Prof. Calmette mit dem Hinweis, daß ihn hierzu zweierlei Gründe veranlaßt hätten. Einmal habe er als Erfinder und gleichzeitiger Hersteller des Impfstoffes sich nicht in Diskussionen einmischen wollen, da er ja logischerweise von der Harmlosigkeit seines Präparates überzeugt gewesen sei. Ferner habe er den Zweck seiner Anwesenheit in Lübeck nicht einsehen können, da ja gleich zu Beginn des Prozesses festgestellt worden sei, daß seine, dem Lübecker Krankenhaus eingesandten BEG(Bazillus Calmette=Guéris)= Kulturen vollkommen rein gewesen seien. Für ihn und für viele andere stehe einwandfrei fest, daß das BCG erst im Lübecker Krankenhaus, und an keiner anderen Stelle, mit virulenten Bazillen des Typus humanus verunreinigt worden sei. Bereits vor Monaten habe er in einem Schreiben an den Präsidenten des Lübecker Senats darauf hingewiesen, daß die Verantwortlichkeit Prof. Deyckes wesentlich dadurch vermindert werde, daß eben das Laboratorium des Lübecker Krankenhauses ungenügend ausgerüstet und daher für die Herstellung des BCG=Impfstoffes einfach nicht geeignet gewesen sei. Ueber rein biologische Fragen, wie z. B. darüber, ob das Lübecker Unglück auf ein plötzliches Virulentwerden des BCG zurückzuführen sei, zu urteilen, dazu sei das Gericht gar nicht befugt. Zu der im Lüvecker Prozeß aufgestellten Behauptung, daß sich auch in Bulgarien ein größerer Unglücksfall mit Calmette=Präparat zugetragen habe, erklärte der Gelehrte, das sei eine armselig erfundene Lüge. Bisher seien über eine Million Kinder, und davon allein in Frankreich 400000 mit dem BEG geimpft worden, ohne daß auch nur ein Unglücksfall eingetreten sei, oder eine plötzliche Rückkehr zur Virulenz habe festgestellt werden können. In einem weiteren Heft von Reclams Universum wird Prof. Hans Much, medizinischer Sachverständiger im Lübecker Prozeß, ebenfalls das Wort zu dem Fall ergkeifen. Der deutsche Gelehrte kommt allerdings, wie schon vorweg bemerkt sei, zu wesentlich anderen Schlüssen als Professor Calmette. Der Sklarek-Prozeß. Verlangt die Stadt Berlin Spenden? CNB Berlin, 13. Nov. Zu Beginn der heutigen Vormittagssitzung des Sklarekprozesses verlas Rechtsanwalt Kurtzig seinen gestern angekündigten, nunmehr schriftlich formulierten Beweisantrag, durch den nachgewiesen werden soll, daß die Sklareks Spenden hätten geben müssen, weil sie in Geschäftsverbindung mit der Stadt Bertin standen. Auchheute noch herrsche das Systemin ähnlicher Weise. So gebe ein Bezirksamt eine Zeitschrift heraus, die durch Inserate der Lieferanten eines Krankenhauses unterhalten werde. Auch das Rudolf VirchowKrankenhaus habe eine Schrift herausgegeben, die durch Lieferanteninserate finanziert worden sei. Der angeklagte Bürgermeister Schneider erklärt, er sei dabei gewesen, als von einem großen Warenhaus ein Scheck auf 10000 RM. dem Oberbürgermeister als Spende überreicht worden sei. Staatsanwaltschaftsrat Weißenberg betont, der Oberbürgermeister habe über diese Spenden ordnungsgemäß Buch geführt, Gäbel jedoch nicht. * Die Stadtverwaltung Berlin dementiert. CNB Berlin, 13. Nov. Das Nachrichtenamt der Stadt Berlin teilt mit: „Zu den heutigen Ausführungen des Verteidigers Dr. Kurtzig im Sklarek=Prozeß wird amtlich mitgeteilt, daß ein Spendensystem in der Stadt Berlin nicht mehr besteht. Oberbürgermeister Dr. Sahm hat von keiner Liefersirma irgendeine Spende jemals gefordert oder erhalten. Wenn in einem Werk, das mit Unterstützung amtlicher Stellen herausgegeben werden soll, Anzeigen enthalten sind, so ist die Genehmigung zur Mitarbeit städtischer Dienststellen oder Beamten abhängig„von einem Gutachten des Reichswirtschaftsministeriums, das als Zentralstelle für derortige Angebote für Reich, Länder und Städte bestimmt ist und dem die Angebote nach einer Diensiblatt verfügung der Stadt Berlin vom 13. Januar 1928 durch Vermittlung des Städtischen Nachrichtenamtes zuzuleiten sind. Die Verfügung bezieht sich ausdrücklich sowohl auf Werke, die die Stadt oder eine ihrer Dienststellen selbst herausgeben, wie auch auf solche, die in einem verlag erscheinen.“ * Neite Zusammenstöße an der Wiener Universität. CNB Wien, 14. Nov. Wie bereits mehrfach in den letzten Tagen kam es auch gestern zwischen Mitgliedern der Deutschen Studentenschaft und sozialistischen und kommunistischen Universitätsbesuchern zu Zusammenstößen, die sich meist in der Aula und auf der Rampe der Universität abspielten. Nachdem der Prorektor Dr. Uebersberger gestern bei den Unruhen persönlich vermittelnd eingegriffen hatte, erschien mittags an den Anschlagtafeln ein Aufruf des neuen Rektors Maresch an die Studierenden. In diesem wird erklärt, daß die Deutsche Studentenschaft schon seit Wochen von ihren politischen Gegnern, darunter auch hochschulfremden Elementen, in einer Weise herausgefordert werde, die ihre Empörung rechtfertige. Wenn der Rektor auch die Bemühungen der Führer der Studentenschaft anerkenne, bei den dadurch entstandenen Zusammenstößen die Ruhe bald wiederherzustellen, müsse er doch Gewalttätigkeiten auf akademtschem Boden schärfstens mißbilligen. Er rufe daher die deutschen Studenten auf, sich durch Provokation ihrer Gegner nicht zu unüberlegten Handlungen hinreißen zu lassen. Schließlich weist der Rektor auf die vom Unterrichtsminister angekündigte Schaffung eines neuen Studentenrechtes hin, mit dem die Erfüllung der Wünsche der deutschen Studenten unmittelbar vor der Verwirklichung stehe. * Der Paniher versteigert. In Kiel gab bei der öffentlichen Versteigerung des ehemaligen Kanonenboots Panther, bekannt durch den „Panthersprung" nach Agadir, eine Frankfurter Firma das Höchstgebot mit 37262 Mark ab. Das niedrigste Gebot lautete auf 3000 Mark. Die Marineleitung in Berlin wird den Zuschlag erteilen. Da wegen der ungünstigen Lage am Schiffahrtsmarkt keine Aussicht dafür besteht, daß das Kanonenboot nach Umbauten in der Handelsschiffahrt Verwendung finden kann, wird es wahrscheinlich abgewrackt werden müssen. Panik in Sing=Sing. Wettronnen mit dem Tode.— Vier Schwestern machen alemlose Hetjagd um eine Sekunde.— Der zum Tode verurteilte Bruder sitzt schon auf dem elektrischen Stuhl.— Telesonische Begnadigung nicht anerkannt. Vor einigen Tagen herrschte eine Panik im Todeshause von Sing=Sing. Vier Schwestern machten eine atemlose Hetzjagd um eine Sekunde, denn es galt das Leben ihres zum Tode verurteilten Bruders zu retten. Frank Bell war wegen Raut mordes an einem Gastwirt vom Richter Kelley in Albany zum Tode verurteilt worden. Die Hinrichtung sollte vor einigen Tagen punkt 12 Uhr Mitternachts stattfinden. Um 10 Uhr nachts erhielt der Zuchthausdirektor von Sing=Sing durch die Schwestern Bell telesonisch die Nachricht, daß der Gouverneur von New York in allerletzter Minute in einen Aufschub der Exekution gewilligt hatte. Der Direktor konnte aber diese telefonische Benachrichtigung der Begnadigung nicht anerkennen, da derartige Mitteilung von Verwandten der Verurteilten häufig gemacht werden, um die Delinquenten vor dem elektrischen Stuhzl zu retten.: Er konnte also den Befehl, die Hinrichtung um 12 Uhr nachts zu vollziehen, nicht aufheben. Er hatte aber den Beamten die Mitteilung gemacht, daß anscheinend die Begnadigung ausgesprochen sei. Voraussichtlich werde die Hinrichtung aufgeschoben werden müssen, wenn es den Schwestern gelingen würde, wie er ihnen geraten hatte, den Weg von Albany nach Sing=Sing in der kurzen Zeit von 10 Uhr bis 12 Uhr zurückzulegen, um ihm die schriftliche Ausfertigung der Begnadigung durch den New Yorker Gouverneur zu überbringen. Ganz Sing=Sing befand sich nun in größter Aufregung, denn eine Hinrichtung wird auch dort für ein Ercignis von fast unerträg'icher Schrecklichkeit gehalten. Die Schwestern, die durch den Richter Kelley, der das Todesurteil gefällt hatte, die Begnadigung beim Gouverneur erwirkt hatten, machten sich nun nach der Unterredung mit dem Zuchthausdirektor im Auto auf den Weg, um rechtzeitig in SingSing einzutreffen. Die Strecke ist ungejähr 200 Kilometer lang. Das Auto mußte also rasen, um um 12 Uhr mitternachts in SingSing zu sein. Die Zeitungen, die dieses fürchterliche Wettrennen um den Ted mittellen, haben kurz nach der glücklichen Beendigung der Fahrt durch die Schwestern sich in Sing=Sing erk:, wie die letzten Minuten verliefen. Die Schwestern lten, daß sie vor allen Dingen durch die vielen Signaie zum Schutze des Verkihrs gehindert wurden. Sie halten aber keine Zeit und ließen sich schließlich überhaupt nicht mehr aufhalten. Den Schutzleuten, die sie auf Motorrädern verfolgten, um ihnen eifl Strafgeld für die Uebertretung, für die Nichtbeachtung der Verkehrssignale abzunehmen, brüllten sie nur zu, daß sie ihren Bruder vom elektrischen Stuhl retten müßten, ohne die Geschwindigkeit ihres Wagens zu verringern. Sie hatten auch immer Glück, denn sie wurden unbehelligt gelassen. Trotz rasender Geschwindigkeit rückte der Zeiger der Uhr unbarmherzig vorwärts, und es war 112 Uhr,'s sie immer noch ungefähr 50 englische Meilen von Sing=Sing entfernt waren. Mit ungeheurer Schnelligkeit, die fast Selbstmord war, stürmten sie aber vorwärts, und als die Uhr dröhnend 12 schlug, waren sie vor dem Tore des Zuchthauses angelangt. Der Zuchthausdirektor hatte mit größter Spannung auf die Ankunft der Schwestern gewartet. Sonst wird der Befehl zur Hinrichtung beim ersten Schsage der Uhr erteilt. In diesem Falle aber wartete der Direktor, denn eine Sekunde konnte über Leben und Tod eines Menschen entscheiden. Die Schwestern wurden schon erwartet. Kaum waren sie aus dem Wagen gestiegen, als sie sofort zum Direktor gebracht wurden. Der Delinquent saß auf dem elektrischen Stuhl. Die elektrischen Apparate waren schon auf seinem Kopf und an seinen Füßen befestigt. Da atmete alles auf, denn die Schwestern brachten die schriftliche Mitteilung des Gouverneurs von der Begnadigung. Der zum Tode Verurteilte war gerettet. Das„Todeshaus“ wurde wieder geschlossen. Vergleichsverfahren in Vonn und Oberwinter. Nach Mitteilung des Amtsgerichts Bonn werden die Vergleichsverfahren über die Vermögen der Firma Wilh. Streck, off. Hand.=Ges., Holzgroßhandlung, Bonn, Kölnstraße 129, und des Hubert Althoff, Bonn, Blücherstraße 26a, Inhaber eines Kleinverkaufs in Kaffee und Schokolave, infolge Vergleichsbestätigung aufgehoben. Das Amtsgericht Sinzig teilt mit, daß zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen der Fa. G. Lauffs, Oberwinter a. Rh., Inhaberin Iran Ernst Mummendey, das Vergleichsverfahren eröffnet worden ist. Sonntags- und Nachtdienst in den Apotheken. Von Montag den 16. Nov., abends 7½ Uhr, bis Montag den 23. Nov., morgens 8 Uhr, Gruppe 1(Rathaus=Apotheke, Markt 6, Sonnen=Apotheke, Pützstraße 29). Tabecer Kinder and Aerzie Tragboit. Wie die Sachverständigen sich gegenseitig bekämpfen und widersprechen. Seite 3— Aus Vonn Tageschronik. Kleinere Verkehrsunfälle. An der Ecke Kasernen= und Friedrichstraße stießen Samstagnachmittag zwei Personenautos zusammen. Einer der Wagen wurde dabei erheblich beschädigt.— Bei einem Zusammenstoß zweier Autos abends an der Ecke Koblenzer Straße—Hofgartenstraße gab es ebenfalls nur Sachschaden. Wieder ein Radfahrer verunglückt. Als Samstag nachmittag ein Radfahrer von der Bergstraße aus in die Hindenburgstraße einbiegen wollte, wurde er von einem Lieferwagen, der auf der Hindenburgstraße in Richtung Dottendorf fuhr, erfaßt und ein Stück mitgeschleift. Schwerverletzt wurde er ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder gebracht. Ausgerutscht. Samstag morgen rutschte ein Motorrad beim Ausweichen auf dem Kaiser=Karl=Rng an der Ecke der Dorotheenstraße aus und stürzte. Der Führer erlitt schwere Verletzungen, so daß er zur Klinik gebracht werden mußte. Eine Schlägerei entstand gestern abend in einer Wirtschaft an der Kölnstraße. Der Tumult wurde so groß, daß das Ueberfallkommando gerufen wurde. Einer der Rauflustigen wurde in Polize gewah sam gebracht. Abgeschoben. Eine Truppe Zigeuner wurde gestern mittag mit mehreren Wagen über die Rheinbrücke nach Beuel abgeschoben. Die Gehaltszahlung an die Beamten. Ein Runderlaß der preußischen Staatsregierung bestimmt, daß den Beamten das vierte Viertel der ihnen für den November zustehenden Dienst= und Versorgungebezüge in bar am 21. November auszuzahlen ist. Ueberweisungen dürfen nicht vor dem 19. November erfolgen. Die Rechtslage bei Rundfunkstörungen. Es wird immer wieder behauptet, Rundfunkstörungen seien als Besitzstörungen zu behandeln und daher stets rechtswidrig. Als Beleg werden vielfach einige ältere Gerichtsentscheidungen zitiert. Gerade in neuerer Zeit lehnen aber immer mehr Gerichte diese Ansicht ab. Außer dem Landgericht 1 Berlin und Schwerin, den Amtsgerichten Bernberg und Roßlau hat sich kürzlich auch das Landgericht Hamburg in einem Urteil vom 20. Oktober d. J. — H II Hf. 330/31— auf den Standpunkt gestellt, daß für Runcsunkstörungen die Vorschriften der Bürgerlichen Gesetzbuches über Besitz= und Eigentumestörung nicht in Betracht kommen. Nur§ 23 des Gesetzes über Fernmelde. anlagen ist anwendbar. um die Universität. Das Spargespenst geht um, und man redet, auch in Kreisen, die es besser wissen sollten, von geplanten und schon vorbereiteten Maßnahmen, die die Universität in ihrem Bestand erschüttern würden, falls sie wirklich geplant und vorbereitet wären. Das Notgespenst geht um, und man redet von einem solchen Rückgang der Studentenzahl und einer solchen Zunahme der Beurlaubungen, daß es eine Katastrophe für das Wirtschaftsleben Bonns sein würde, wenn diese Schwarzseher wirklich Recht hätten. Ein Gutes haben freilich diese Gerüchte: selten ist man sich der kulturellen und wirtschaftlichen Wichtigkeit der Universität für unsere Stadt so deutlich und dankbar bewußt geworden, und viele von denen, die sich sonst nicht eben viel um Wohl und Wehe der Universität kümmerten, entdecken plötzlich ihr Herz für sie, da sie sich klar werden, daß sie auch um sich selber fürchten müssen, wenn um die Universität zu fürchten ist. Wie steht es aber nun mit dem Wahrheitsgehalt der Gerüchte? In einer Unterredung mit dem Rektor ergab sich, daß sie samt und sonders gegenstandslos sind. In dieser Besprechung kamen vor allem drei Fragen zur Erörterung. Erste Frage: stimmt es, daß die Zahl der Neuimmatrikulationen in diesem Semester verschwindend klein ist? Antwort des Rektors: Durchaus nicht; bisher haben sich 1224 Studenten in das Universitätsalbum eingeschrieben; da voriges Jahr um die gleiche Zeit die Zahl der Neuimmatrikulationen 1391 betrug, handelt es sich lediglich um einen Unterschied von 167. Zweite Frage: stimmt es, daß an die 1500 Studenten sich der schlechten Zeiten wegen haben beurlauben lassen? Antwort des Rektors: Nein, die Zahl der Beurlaubungen ist normal; sie beträgt bisher rund 450, nicht mehr als im vergangenen Jahr. Dritte Frage: stimmt es, daß die Vonner Kliniken nach Köln verlegt werden sollen und daß nur die Vorkliniker in Bonn verbleiben? Der Rektor: dieses radikalste Gerücht entspricht ebensowenig wie die übrigen den Tatsachen; die Kliniken bleiben ungeteilt in Bonn; im übrigen sind ja auch schon die Grundstücke für die Neubauten gekauft; sobald sich die Lage bessert, kann und wird mit den Neubauten begonnen werden. Man möge sich also beruhigen. Die bisherige Entwicklung der Dinge gibt in keiner Weise zur Unruhe Anlaß. Krisenzeiten— die Gerüchte werden und wachsen schnell in ihnen; um so mehr sollte man sie prüfen, bevor man sie glaubt. einigermaßen seiner Ausbildung entspricht. Er bedauerte, daß heutzutage zahlreiche junge Menschen die Universität besuchen, ohne daß sie die für ein Studlum nun einmal erforderliche intellektuelle Begabung besitzen. Er ermahnte daher die jungen Studierenden, die ersten Semester zu ernster Selbstprüfung zu benutzen und bei mangelnden Veranlagung beizeite den Entschluß zu einer Berufsänderung zu fassen. Daß gerade in der wirtschaftlich so schweren Zeit das Kultusministerium beschlossen hat, die Studiengebühren zu erhöhen, bedauerte der Rektor im Einklang mit dem gesamten Lehrkörper sehr. Zum Schluß ermahnte er die jungen Studenten, die politischen Streitigkeiten maßvoll zu führen und vor allem die Universität selbst frei von ernsten politischen Auseinandersetzungen zu halten. Hirnverletzte Krieger. In der letzten Monatsversammlung der Ortsgruppe Bonn im Bunde deutscher hirnverletzter Krieger e.., Sitz München, gab der Vorsitzende einen kurzen Bericht über die Bundestagung in Frankfurt a. M. Besonders erfreulich war für die Mitglieder, daß auf der Tagung der Beitrag gesenkt wurde. Der Vorsitzende konnte der Versammlung weiter mittellen, daß in diesem Jahre Winterbeihilfen an Schwerbeschädigte, die erwerbslos sind, in beschränktem Maße durch die Hauplfürsorgestellen gewährt werden. Die Sprechstunden für Hirnverletzte und amburkante Beratung finden in Zukunft jeden Dienetag und Freitag im Pathopfychologischen Institut der Universität, Kaiser=Karl=Ring 22, statt. Winkerhilfe für Kriegsopfer. Es wird uns geschrieben:„Die von der Ortsgruppe Bonn des Kyffhäuser=Verhandes der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen in der Freitags=Ausgabe des General=Anzeigers(Nr. 14179) veröffentlichte Mitteilung hat in den Reihen der Kriegsopfer übertriebene Hoffnungen geweckt. die leider zerstört werden müssen. Die von der Hauptfürsorgestelle auf Anregung des Landesrats Gerlach aus dem Ablösungsfonds der Schwerkriegsbeschädigtenfürsorge bereitgestellten 200000 Mark sind für die ganze Rheinprovinz bestimmt. Daraus soll den arbeitsfähigen. zurzeit arbeitslosen Schwerkriegsbeschädigten eine zusätzliche Winterbeihilfe gewährt werden. Vorgesehen sind für die Familie 15 Zentner Kohlen und 5 Zentner Kartoffeln. Für hilfsbedürftige Hinterbliebene wurde ein weit geringerer Betrag aus einer aufgewerteten Svende bei der Hauptfürsorgestelle bereitgestellt. Die Mittel werden auf die Schwerkriegsbeschädigten und Hinterbliebene der ganzen Provinz verteilt. Dabei können nur die Allerbedürftigsten berücksichtigt werden. Für den Fürsorgebezirk Bonn=Stadt kommen— dem Vernehmen nach— 40 Schwerbeschädigte und 20 Hinterbliebene in Betracht.— Die Angaben des Kyffhäuserverbandes sind demnach richtig zu stellen oder zu ergänzen.“ ) Maler-Zwangs-Innung. In der letzten gut besuchten Versammsung der Maler=Zwangeinnung Bonn wurden die Malermeister Jos. Volpert und Egidius von der Seipen in Anbetracht ihrer großen Verdienste um den Beruf zu Ehrenmitgliedern ernannt. Immakrikulation an der Universikät Bonn. Am Samstag fand an der Bonner Universität die eietliche Immatrikulation von etwa 220 jungen Studierenden statt, die zum erstenmal eine deutsche Universität besuchen. Der Rektor, Prof. Dr. Pfeiffer, wies in seiner Ansprache zunächst darauf hin, wie gewaltig sich die Lage der Studierenden verändert hat, seit er im Jahre 1893 in Bonn immatrikuliert worden war. Eine große Sorge für den akademischen Lehrer sei die Ueberfüllung der Universitäten und die Schwierigkeit für den jungen Akademiker, nach vollendetem Studium eine Stellung im Leben zu finden, die nur Bonner Professoren als Mitglieder des Landesgesundheitsrates. Auf Grund des Beschlusses vom 30. April 1921 über die Bildung eines Landesgesundheitsrates für Preußen sind auch die Bonner Professoren Dr. Kantorowicz und Dr. H. Konen vom Preußischen Staatsministerium auf fünf Jahre zu Mitgliedern des Landesgesundheitsrates ernannt worden. * Allgemein zugängliche Vorlesungen an der Universität Bonn. Am Dienstag, den 17. November, wird Prof. Hübner im Hörsaal 8 über„Die psrchologischen Voraussetzungen der Kurpfuscherei“ sprechen. Einmal wird die Psychologie des Publikums, das die Kurpfuscher aufsucht, besprochen werden, zweitens wird den Gründen nachgegangen werden, die das Publikum veranlassen, sich an den Kurpfuscher zu wenden und drittens sollen einige Erfahrungen vorgetragen werden, die die Persönlichkeit der Laienbehandler betreffen. Auch die innere Stellungnahme der Therapeuten zu ihren Methoden und einiges Grundsätzliches über die Methoden selbst wird berührt werden. * Die neuen Freiburger Kliniken. Wie verlautet, sollen die neuen Freiburger Hochschulkliniken, die nach den neuesten Erfahrungen und Grundsätzen des Klinikbauwesens errichtet worden sind, am 1. Dezember d. I. der Oeffentlichkeit übergeben werden. Bis jetzt ist die innere und chirurgische Klinik fertiggestellt. Der Weiterbau der noch restlich geplanten anderen Kliniken hängt davon ab, ob der badische Staat weitere Zuschüsse gewähren wird. Eine„Referendar-Selbsthilfe“. In der Hauptversammlung des Reichsbundes deutscher Referendare teilte der Vorsitzende, Referendar Consbruck mit, daß eine Referendar Selbsthilfe geschaffen worden sei, um Reserendare vor den schlimmsten wirtschaftlichen Nöten zu bewahren. Gleichzeitig sprach er aber auch eine Warnung vor dem Rechtestudium aus, da in diesem Jahre an Preußischen Gerichten 8000 Referendare beschäftigt würden, was gegen die Vorkriegszeit ein Mehr von 25 Prozent bedeute. Eine wichtige Frist für Wersorgungsanwärter. Nach den Bestimmungen der Anstellungsgrundsätze müssen Versorgungsanwärter, die ihre Bewerbung auf rechterhalten wollen, dies alljährlich zum 1. Dzzember an die die Bewerberliste führende„ Bewerber, die eine solche Meldung unterlassen, werden in den Vormerklisten gestrichen. Diese Bestimmung hat vielfach nicht die erforderliche Beachtung gefunden und zu erheblichen Nachteilen geführt. Versorgungsanwärter werden erst wieder mit dem Tage des Neueingangs eines Antrages eingetragen. 1 Wohltätigkeitsveranstaltung. Am Mittwoch Vertag) gelangt durch den Verein e9em. zum gusag, dusaren im Metropol=Theater der Kavallerieftin.—asgesessen!“ zur Vorfübrung. Hermann Freiherr von Lüninck wird bei dieser Gelegenheit zur Kriegsschuldlüge Der Reinertrag der Veranstaltung fließt der Deutschen Kriegerzu. Am Buß= und Bettag singen Studenten der Pädagogischen Akademie im Hochamt in der Stiftskirche um 10 Uhr das Requiem von Liszt für Mänerstimme und 1 Die Spielschar, die vornehmlich von dem Geist der Jugend getragen wird, ruft zu einer Schulungszeit auf. Volkslied und ältere Instrumentalmusik, Laten= und Volkstanz sollen helsen, den Begriff wahren und wieder nahe zu bringen. Sprechchor und Laienspiel sind Ausdruck der Gemeinschaftsarbeit. Die Schulungszeit findet statt vom 18. bis 29. November in der Aula des Lyzeums Klostermann, Maarflach. ( Der Verein für Feuerbestattung e, V. Vonn veranstaltet am Dienstag, 17. November, im Stadtgarten einen Lichtbildervortrag. Die gleiche Veranstaltung findet Mittwoch, 18. November, im Herrengarten Siegburg statt. Am Sonntag, 22. November(Totensonntag), begeht der Verein wie aujährlich im Urnenhain des Poppelsdorfer Friedhofes die Totenehrung. 1 Der Verein Beethovenhaus hält am 1. Dezember im Stadtgarten seine Mitgliederversammlung ab, in der u. a. über Aenderungen der Satzungen beraten werden soll. Privatdozent Dr. med. Alfred Meyer, Oberarzt der Universitäts=Nervenklinik Bonn ist zum außerordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Bonner Universität ernannt worden. Für die Bonner Rothilfe. sind in unserer Geschäftsstelle eingegangen: Bonner Motorrad=Klub 24 M. Weitere Gaben werden dankend entgegengenommen. SRRROTSSU Aus dem Gerichtssaal. Arbeitegericht. Wichtige Auslegung des Mutterschutzgesetzes. Nach§ 4 des Gesetzes über die Beschäftigung vor und nach der Niederkunft vom 16. Jui 1927 ist eine Kündigung während der sechswöchigen Schutzftlst unwirksam, sofern dem Arbeitgeber zur Zeit der Kündigung die Schwangerschaft oder Entbindung bekannt war oder sosern ihn die betreffende Arbeitnehmerin hiervon unverzüglich nach der Kündigung in Kenntnis setzte. Das Reichsarbeitsgericht hat in Auslegung dieser gesetzlichen Bestimmung folgende wichtige Entscheidung getroffen: Am 30. März war eine Arbeiterin niedergekommen. Der Arbeitgeber, dem dies bekannt war, kündigte ihr am 1. Mai und entließ sie nach Ablauf der zw.i Wochen betragenden Kündigungsfrist am 15. Mai. Die Arbeiterin verlangte Zah'ung des Lohnes für weitere zwei Wochen, da die Kündigung unwirksam sei, das Arbeitsverhältnis daher am 1. Mai noch nicht beendet war. Der Arbeitgeber führte dagegen aus, daß die Kündigung nur während der sechswöchigen Schutzfrist der Wirksamkeit entbehre; nach Ablauf der sechs Wochen könne jedoch die Entlassung sofort ersolgen, ohne daß es einer neuen Kündigung bedürfe. Arbeits= und Landesarbeitsgericht hatte die Klage abgewiesen, das Reichsarbeltsgericht den Anspruch für berechtigt anerkannt. Es führte aus: Zwick des Mutterschutzgesetzes ist, innerhalb der Schutzfrist jedwede Beunruhigung der Mutter zu vermeiden, wie sie notwendigerweise durch den Ausspruch der Kündigung eintritt. Eine während der Schutzfrist ausgesprochene Kündigung ist daher schlechthin unwirksam. Die Beendigung des Arbeitsverhäftnisses wäre nur so möglich gewesen, daß nach Ablauf der Schutzfrist unter Einhaltung der gesetzlichen oder vereinbarten Kündigungsfrist erneut gekündigt wurde. Was man so sieht und hört. Zu viel verlangt. Ein Mädchen aus einer däftigen Bauernfamilie der Umgebung war in Bonn in einem Hotel als Hausmädchen beschäftigt. Es hatte mehrere Geschwister und diese machten sich eines Tages auf den Weg, ihre große Schwester an ihrer Arbeitsstätte zu besuchen. Das Hotelmädchen hieß in ihrer Heimat„Griet" und auch.e Geschwister waren nicht anders gewohnt, als ihre Liebe zu ihrem Schwesterlein in das Wort„Griet“ zu legen. Um die erforderliche Etikette zu wahren und zu zeigen, daß man„Benimm“ hat, trug man dem kleinsten Mitreisenden, einem Mädchen von etwa vier Jahren auf. nur ja nicht„Griet“, sondern nur„Margarete“ zu sagen Man übte auf der Fahrt, übte auf dem Weg zum Hotel Es klappte. Mitten im Vestibül mit herrlichen Klubsesseln und Bildern, mit Teppich und Kristall stand plötzlich die Kinderschar und wartete auf die Schwester. Ein Herr Direktor in Schwarz, Boys in sauberer Livrée, elegante Gäste wurden bestaunt. Und da komm! auch die Schwester aus einer Nebentür. Die Kleinste reißt die Aermchen hoch, stürzt auf die Schwester zu und— stockt plötzlich. In der Aufregung scheint ihr der Name„Margarete“ entfallen zu sein. Denn mit heller Stimme tönt es jetzt durch den Raum:„Griet. wie heisch de nu widde?“ Kurze Weisheiten für den Autofahrer. Kurvenschneiden ist der kürzeste Weg in die ewigen Jagdgründe. Lerne zu starten ohne zu qualmen. Die Hupe bremst nicht. Verlasse dich nicht aufs Hupen Finger am Signalknopf! Gas weg! Fuß auf der Bremse! Im toten Gang Ihres Lenkrades können Sie nicht steuern. Wissen Sie, wieviel toten Gana der Alkohol zwischen Hirn und Hand entstehen läßt? Immer soviel, daß Sie die Grenzen nicht mehr erkennen können. Rundesterben in Codesberg. [14 346] In Godesberg beobachtet man in letzter massenhaftes Eingehen von Hunden. Die Kriminalpolizei und der Tierarzt sagen, daß dies auf eine Art Seuche zurückzuführen sei, während Jäger und Hundekenner meinen, was auch wahrscheinlich ist, daß irgend semand aus Schabernack eine Flüssigkeit, die eine Art Blausäure enthält, an die Sockel der Häuser schüttet. Die Hunde sind hierauf versessen. Durch das Elnatmen wird das Tier dösig, magert zusehends ab, säuft viel Wasser, bekommt nach einigen Tagen eine Art Gehirnschlag und ist plötzlich tot. Eine genaue Untersuchung der Sache ist hier unbedingt notwendig. Die Gemeinde erleidet nicht allein einen beträchtlichen Verlust an Hundesteuer, sondern den Hundebesitzern wird viel Aerger und Kummer um ihre Lieblinge erspart, die Jäger werden vor einem bedeutenden Schaden bewahrt. Vor eintgen Tagen ist noch ein wertvoller Jagdhund eines bekannten Jägers auf diese Art eingegangen. Den Frevel detreibt sicher ein kundiger Chemiker oder einer, der mit den fraglichen Gisten Bescheld weiß. Diese Gifte sind auch schwer zu beschaffen und sicher nicht billig.. 4= Kreisalbau und Marktskandgeld. 14 347] Alles steht im Zeichen des Preikabbaus, wo bleidt der Abbau der Standgelder auf dem Bonner Wochenmarkt? Da Einzeleingaben an die Verwaltung nicht helsen, muß auch die Oeffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht werden, was der Händler für Standgelder bezahlen muß. Für eine Handkarre wird bezahlt 75 Pfg. bis eine Mark, ist der Stand größer.50 bis 2 Mark täglich. Der Händler ist gezwungen, dreit und groß seine Waren auszustellen, andernsalls ihm kein Käufer an den Stand kommt. Die Verwaltung nimmt dieses Uebel wahr, um das große Loch im Stadtsäckel zu stopfen. Die Einnahmen sind heute derart, daß es sich kaum noch lohnt, hierfür zu arbeiten; von Verdienst garnicht mehr zu reden. Und doch müssen in den meisten Fällen drei bis vier, sogar noch mehr Personen davon leben. Hat die Verwaltung kein Einsehen? Muß es so weit kommen, daß Menschen, die heute noch ihr Brot kümmerlich verdienen, in allerkürzester Zeit dem Wohlfahrtsamt zur Laft fallen? Stadtväter macht die Augen auf unr seht, was um Euch vorgeht, habt ein Verständnis für die Not der Händler und ermäßigt das Standgeld wenigstens für die Wintermonate um die Hälfte, denn das ist für die heutigen Verhältnisse übergenug. Einer für Alle. An den Rundlunk=Roppker. 14 348] Verehrter Rundsunkkoppler von Beuel, in der Combahnstraße. Könnten Sie dies wunderbare Koppeln nicht etwas länger am Mittag und Abend anhalten, es ist doch so schön, am Rundfunkgerät zu sitzen und einer gesuchten Musikdarbietung zu lauschen, die mit Ihrem schönen Koppeln verstärkt wird. Wäre es nicht doch schöner, wenn Sie mit dem zufrieden wären, was Ihr Gerät eben leisten kann. Io könnte den Koppler sogar mit Namen nennen, tue es diesmal aber noch nicht. Sollte diese Warnung keinen Erfolg haben, so sehe ich mich veranlaßt. Sie bei der Funkhilfe anzuzeigen, da Ihr Koppeln und Stören nicht mehr anzuhören ist. Einer für Viele. Taumm Scidiz gegen) Erkällungekna, heiten, Mande. Moisenkriamdean. nk- Danflavin g 1·4. 7 PaSTIRLEN sen S uchomeissssm X# Kunst und Wissen.“ 2. Städtisches Kammermusik-Konzert. ∆ Am Samstagabend feierte die sieggewohnte Dusolina Giannini auch in unserer Beethovenhalle vor fast ausverkauftem Hause ganz außergewöhnliche Triumphe mit Beifallsstürmen nach jeder Programmnummer, Wiederholungen und Zugaben und einer ganz großen, nicht endenwollenden Ovation am Schluß. So das äußere Bild dieses mit Spannung erwarteten Konzertabends. Dusolina Giannini ist in der Tat eine große Künstlerin mit einer untrüglichen Menschenkenntnis, die mit intuttiver Sicherheit die Psyche ihrer Zuhörerschaft zu erreichen weiß. Das letztere mag ein spezielles Erbtell aus dem Elternhaus sein, denn sowohl der Vater wie auch die Mutter waren ausübende Künstler, der Vater Tenorist, die Mutter Pianistin, Italiener, die Gunst oder Ungunst des Schicksals nach Philadelphia verschlugen. Und auf das Italienische muß man sich besinnen, wenn man der Tochter Kunst in allen Teilen gerecht werden will. Die Grazie, die Unbeschwertheit in künstlerischen Dingen, die dem Romanen ein sonnigerer Himmel als Angebinde in die Wiege legt und selbst Triviales mit einem Hauch von künstlerischer Intuition überzieht,— Dinge, die im Munde des Nordländers leicht ins Unnatürliche, Gewollte, ja Groteske abgleiten— sie sind wichtigste Grundlage einer Kunst, die, auf Jahrhunderte alter Tradition basterend, auch bei Dusolina Giannini wieder eine köstliche Blüte getrieben. Fast möchte man sagen, daß auch in ihr etwas #r zenen Imponderabilien wirksam ist, die einst der Duse und Enrico Caruso den Weg bahnten. Was natürlich cum grano salis zu verstehen ist. Denn diese Stimme ist keineswegs von überwältigender Größe, noch die Vortragskunst von jener Tiefe, die auch zum Verborgensten vordringt. Ja, wo das Organ, wie etwa in Beethovens Hymne„Die Himmel rühmen“, zu höchster Kraftentfaltung emporgesteigert wird, zeigen sich sogar Intonationstrübungen. Und Gretchens herzbrechende Qual und die Glut ihres liebenden Herzens, wie auch die schmerzdirchbebte Resignation des„Immer leiser wird mein Schlummer, sind Bezirke, die abseits ihrer Kunstsphäre liegen. Nicht als ob ihr die Sprache Schwierigkeiten bereitete. Im Gegenteil ist ihr Deutsch, trotz gelegentlicher kleinex Italianismen in der Vokalbildung, von auffallend guter Prägung Aber wer den Jubel beachtete, den Schuberts„Ungeduld“ und Brahms'„Von ewiger Liebe“ hervorriefen, ahnt, wo die Wirkung die Wurzeln ihrer Kraft hat. Und doch ist es ganz große Kunst, was Dusolina Giannini zu bieten hat, Kunst eines glücklichen Südens. Das offenbarte sich nicht nur in dem erschütternden Gebet der Tosca, in den Gesängen von Cimara, Guarnieri und Respighi, sowie in den italienischen und spanischen Volksliedern, die mit dem entzückenden spanischen Walzerchen „Cielito Lindo“ den Enthusiasmus der Hörer zur Siedehitze stelgerten, sondern auch in dem als Zugabe„#spendeten„Ständchen“ von Richard Strauß. Die Stimme entwickelt ihren größten Charme im Piano und in den mittleren Stärkegraden. Wie die Künstlerin hier aus dem lauteren Gold ihres Materials Ton spinnt, nach Art pointillistischer Malerei buntschillernde Lichter aufsetzt, im Parlandostil zungenfertig deklamiert und das alles durch eine zwingende Gestik und Mimik unterstützt, das ist in seiner Art unnachahmlich und hinreißend und rechtfertigte die Kundgebungen stärkster Begeisterung, die man am Samstag in der Beethovenhalle erlebte. So betrachtet, erschien selbst das erwähnte Brahms'sche Lied als feingetöntes Kabinettstück und die Mozart=Arie„Non so piu cosa son“(Neue Freuden) als eine virtuose Leistung von bestrickendem Zauber. Fügen wir noch hinzu, daß die Künstlerin in dem Karlsruher Generalmusikdirektor Josef Krips einen wendigen, ihr in allen Vortragsnüancen willig und verständig folgenden Begleiter mitbrachte, s5 findet damit ein weiterer Faktor ihres gewaltigen Erfolges verdiente Erwähnung und Würdigung. Stadttheater. (Euryihmie-Gastspiel.) ib Eurythmie, schöne Bewegung, versteht sich bei jeder tänzerischen Gebarung von selbst, ja sogar beim ausgeprägtesten Ausdruckstanz, der im Grotesken zeichnet, wird die schöne Bewegung eine wenn auch nur beiläufige Erscheinung sein. Aber es scheint so, als ob die Eurythmiebeflissenen der Sektion für redende und musikalische Künste am Goetheanum nicht mit dem Begriff vom Tanz in Verbindung gebracht sein möchten. Immerhin geben sie sich dem Grundelement des Tanzes, der Bewegung, hin, und es ist nur die Frage, was ihre besonders sein wollende Art der Bewegung erbringt. Nun, einmal werden ihre Aeußerungen, gleichviel ob der rhythmische Anreiz von der Musikalität des Tones oder des Wortes bezogen ist, in überbetonter, eineitiger Weise und zu gleichbleibend von weitausholenden Armschwingungen gegeben, und dann auch und vor allem: man spürt niemals eine aus Gefühlsursprünglichkeit hergestammte Diktion, die wirklich einen seelischen Zustand verkündet und durch die Bewegungsmitteilung gefangen nimmt. Vielmehr erkennt man eine nur künstlich erdachte und somit nie künstlerisch sein könnende Bewegungsschrift, durch die wahrscheinlich im Sinne Rudolf Steiners in feierlicher Art von theosophischen Dingen ausgesagt werden soll. Täte sie es, möchte man es gelten lassen, ohne damit Steiners philcsophischer Verworrenheit beizupflichten. Aber diese Eurythmie. die aus seinen Spekulationen das Leben hat, hat, wie schon gesagt, nur einige Bewegungshieroglyphen zur Verfügung, die nichts zu verdeutlichen vermögen. Und dabei gibt es unter diesen Bewegungsbeflissenen zweifelsehne tänzerisch Begabte, und es gibt auch bei ihren Bewegungen als nicht zu vermeidbar wirklich schöne Bewegungen. Schließlich ereignen sich auch flüchtige Gruppenbildungen und=auflösungen, die von malerischer Wirksamkeit sind. Aber das Dekorative, und dies gilt auch von den feierlichen Gewändern in gut erwählten Farbabstimmungen, ist nur eine gefällige Nebenerscheinung zur Bewegungskunst, eine sinnfällige Unterstreichung, wenn man will. Kölner Oper. Dienstag: Die Jüdin.— Mittwoch: Othello.— Donnerstag: Die Dubarry.— Freitag: Die schalkhafte Witwe.— Samstag: Die Dubarry.— Sonntag: Palestrina. Seite 4. Nr. 14181. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. 16. November 1931. 5. Stiftungsfest des Bonner RadsportVereins. Zur Einleitung der Abendveranstaltung marschierten die Bezirks=Vereine des Bundes Deutscher Radfahrer, voran das Kölner Gaubanner, sowie etliche andere befreundete Radsportvereine in den bis auf den letzten Platz gesüllten Saal ein. Diesem Aufmarsch folgte derjenige des festgebenden Vereins mit seiner beschäftigten Aktivitas. Nach einem sinnigen Festprolog, gesprochen von Frl. Reifferscheidt, begrüßte der Vereinsvorsitzende Paul Wimheuer die Gäste, darunter den Gauvorsitzenden des BDR. Lier(Köln), den Bezirksvorsitzenden Pannes, Turninspektor Crotto als Vertreter der Stadtverwaltung sowie Köhler vom Zweckverband für Leidesübungen. Dann begann der sportliche Teil des Abends mit einem exakt gefahrenen Begrüßungsreigen der Damenmannschaft, der beifällig ausgenommen wurde. Nach einigen Männerchören, vorgetragen von der„Liederhalle", stieg ein Sechser=Schulreigen der 1. Schülermannschaft, dessen Ausführung in Erstaunen setzte. Die beste Kritik dieses Reigens ist wohl die, daß der Gauvorstand des BDR. diesen Reigen bei einem demnächst stattfindenen Wohltätigkeitsfest in der Kölner Rheinlandhalle zeigen wird. Eine Glanzleistung war das Einer= und Zweierkunstfahren von Friedel Hengst und Hermann Rauh, sowie die Darbietungen der beiden am „schwebenden Reck“ Der BRV. verfügt als einziger in Bonn über mehrere Jugendmannschaften und das war auch der äußere Anlaß zu der nunmehr folgenden Jugend=Wimpelweihe, die von Wimheuer mit kernigen Worten vorgenommen wurde. Unter Leitung des Jubilars Heinrich Schmitz wurde ein Zwölfer=Schmuck= und Lanzenreigen vorgeführt, wie wir ihn in solcher Exaktheit selten gesehen haben. Bei dem nun folgenden Sechser=Kunstreigen der 1. Mannschaft gab es einige„Tipper“, was aber wohl in der Hauptsache auf das für derartige Darbietungen etwas zu glatte Parkett zurückzuführen sein dürfte; denn gerade beim sog.„Steiger“ kamen einige Fahrer ins Rutschen. Fabelhaftes Können offerbarten die beiden jugendlichen Gebrüder Meng mit ihrem Duettfahren; auch hiervon dürfte gesagt werden, daß selbst Berufsartisten nichts Besseres bringen können, sowohl was Aufbau als auch Schwierigkeitsgrad der Uebungen betrifft. Nicht minder gut war der zum ersten Mal gezeigte Sechser- Steuerrohrreigen der 1. Mannschaft, von dem man mit Recht sagen darf, daß auch er die Erwartungen übertraf. Nach einigen humoristischen Einlagen schritt man zu den Ehrungen. Galt es doch am gestrigen Abend jenes Mannes zu gedenken, dem nicht nur der Bonner RadsportVerein, sondern überhaupt der Bonner Saalsport vieles zu verdanken hat: Heinrich Schmitz. Die Verdienste dieses alten Bonner Radsportkämpen und mehrfachen deutschen Meisters haben wir bereits vor einigen Tagen an dieser Stelle gewürdigt. Wie man die großen Verdienste des Jubilars allseitig zu schätzen weiß, bewies der nun folgende Aufmarsch der Gratulanten. Zunächst war es der Klubvorsitzende Wimheuer, der dem ehemaligen Meisterfahrer im Namen seines Vereins eine Ehrenplakette überreichte, alsdann händigte der Gau Köln ihm sowie auch Herrn Wimheuer für die großen Verdienste beider um Jugend und Radsport die goidene Gaunadel des BDR. aus. Weiterhin erhielt der Juvilar seitens der preußischen Staatsregierung eine von Minister Hirtsiefer unterzeichnete Ehrenurkunde ausgehändigt, die Turninspektor Crotto überbrachte. Auch der Zweckverband für Leibesübungen ließ es sich nicht nehmen, den Saalsportpionier ebenfalls durch eine Ehrenurkunde auszuzeichnen. Schließlich gehörte auch der RC. Condor, dem der Gefeierte lange Jahre angehörte, zu den Gratulanten, gewiß ein schönes Zeichen für die allseitige Beliebtheit des Silberjubilars. Die schönste Anerkennung an seinem Ehrentag mag Schmitz aber diezenige gewesen sein, daß die von ihm eintrainierten Mannschaften des BRV. derartige Proben ihres Könnens ablegten, wie man sie gestern abend sah. Man darf wünschen, daß Schmitz noch recht lange nicht nur seinem jetzigen Verein, sondern überhaupt dem Bonner Saalsport erhalten bleibt. Auch sonst gab es noch zahlreiche Ehrungen. Daß im BRV. nicht nur der Saalsport, sondern auch das Wanderfahren in hoher Blüte steht, bewies die in diesem Jahre mit nahezu 30000 Kilometer zurückgelegte Gesamtstrecke der Wanderfahrer. An der Spitze marschieren Lilienweiß und Wasmuth mit der gleichen Punktzahl 173,31, 3. Thiesen 158.63., 4. H. Coßmann 158,41 P. Bei den„Weihnachtsmännern"(über 35 Jahre) erreichte der ehrenamtliche Fahrwart R. Heidemann mit 146,80 die höchste Punktzahl. Da Fahrwarte jedoch nicht gewertet werden, steht Wimheuer mit 100.51 P. vor Riebel 84.13 P. an erster Stelle. Das 86jährige Ehrenmitglied Heinr. Werner bewies mit 84,13 ., daß es noch immer rüstig mit„dabei“ ist. Bei den Fahrwarten klassifiziert sich Gnadenthür vor Heidemann. Wanderfahrten der Damen: 1. Frau Wasmuth, 2. Frau Gnadenthür. Ohne irgendwie übertreiben zu wollen: Das 5. Stif* tungsfest des BRV. konnte nicht glanzvoller verlaufen; es war ein Paradestück für Saalsport und Bund, unter dessen machtvollen Fittichen der BRV. im kommenden Jahre ebenfalls marschienen wird. Dem BDR. aber darf man zu dieser„Neuerwerbung“ nur gratulieren. Bezirks=Saalsportfest der Concordia. Der Bezirk Bonn des Deutschen Rad= und Motorfahrer=Verbandes„Concordia“ veranstaltete am Sonntag abend im Lokale von Becker in Dottendorf ein SaalsportWerbefest. Hoffentlich hat diese saalradsportliche Werbung Früchte getragen, damit auch demnächst in unserem füdlichen Vorort Dottendorf wieder ein Radfahrer=Verein entsteht. Wie wäre es mit der Neugründung des Dottendorfer Radtouristenvereins, der bereits lange Zeit vor dem Kriege dort bestand? Der 2. Bezirksvorsitzende Fischer=Neuwied hieß die Erschienenen sowie die Bezirksvereine herzlichst willkommen. Dem Mitglied Wilh. Schragen vom Radklub „Staubwolke“. Bonn=Süd überreichte er für Leistungen auf dem Gebiet des Wanderradfahrens während der vergangenen Wanderfahrzeit eine goldene Medaille. Das Sportprogramm konnte mit einigen ansprechenden Darbietungen aufwarten. Die Jugendmannschaft des Kessenicher Radtouristen=Vereins von 1898 konnte wieder mit ihrem Sechser=Niederradreigen glänzen, der bereits am Vorsonntag beim eignen Fest Anerkennung fand. Mit der Radsportmedaille geschmückt, die dem Radfahrer das ist, was dem Turner der Elchenkranz, machten die Jungens in ihren netten Sporthemden einen günstigen Eindruck.— Nicht minder der Einzelkunstfahrer Helni Maacks von Radklub„Falke“ Bonn=West, der seine Kunstfertigkeit einmal mehr unter Beweis stellte. Man hat allerdings schon mehr von ihm gesehen. Mag sein, daß der beengte Fahrraum ihn etwas beeinträchtigte in der Auswahl seiner Uebungen. Einen fauberen Sechser=Niederrad=Schulreigen präsenverten die Jungens vom Radklub„Pfeil“ aus Godesberg=Friesdorf, derzeitiger Bezirksmeister von 1931/32. Aber bitte, nicht immer nur Schulreigen, auch einmal zum Kunstreigen übergehen, wozu doch ausgezeichnetes Fahrermuterial zur Verfügung steht. Und... wie wäre es mit der Aufstellung einer Radballmannschaft, woran es leider m Bonner Bezirk immer noch zur Genüge mangelt? Die Zweier=Kunstfahrer Arenz=Stuch vom Radlouristenverein 1898 Bonn=Süd, die bereits am vergangenen Sonntag ein hervorragendes Debut geben konnten, versagten auch hier nicht. Reicher Applaus belohnte die Leistungen der beiden noch jugendlichen, aber talentierten Radkünstler. Eine dramat'sch=zahme Sache war das Radballspiel Bonn— Neuwied. Zwar bemühlen sich die eifrigen Neuwieder vom Radfahrerverein Sport 07 Neuwied, wenigstens etwas Radball zu demonstrieren, konnten aber gegen die Mannen vom Radklub „Falke“, die Bonner Vertreter, nicht aufkommen. Die Neuwieder Blum=Kohl wurden von Klinkhammer= Buchholz(Bonn) mit einem Torverhältnis von:1 besiegt. Schöne artistische Le'stungen vollbrachten im DreierKunstfahren auf einem Rade die Kessenicher Radtouristen Willi Sodoge Josef Klein und Ferdinand Jülich. Weiter ausgebaut, insbesondere in turnerischer Beziehung, wird diese Nummer noch eine Attraktion auf dem Gebiete des Bonner Saalradsports, der sich allerdings nicht beklagen kann über Mangel an sportlicher Vielseitigkeit. Radklub„Falke“ Bonn=West wartete noch mit seinem traditionellen Sechser- Steuerrohr=Reigen auf, der zum eisernen Bestand der Poppelsdorser Reigenkünste gehört und ohne den man sich die„Falken“ auf einer Veranstaltung kaum denken kann. Der Reigen ist zudem immer eine der erfolgreichsten und dankbarsten Arheiten vor dem Publikum. Die beiden Unzertrennlichen Schäser=Maacks zeigten dann noch zum Schluß ihre Künste auf dem Einrad. Die tänzelnden und balancierenden Bewegungen auf'esem eigenartigen Fahrzeug muteten urkomisch an. Die Uebungen sind dabei recht schwierig. Berliner Telesonverkehr von Büro zu Büro vom 14. November 1931. Im außerbörslichen Telefonverkehr hörte man heute im großen und ganzen unveränderte Kurse. Farben, Siemens, GesfürEl, Montanwerte waren gut gehalten. In Charlotten= burger Wasser entwickelte sich einiges Geschäft. Gefragt waren Kaliwerte, die etwa 2 Prozent höher bezahlt wurden. Renten waren weiter freundlich. Erfreulich ist, daß die neu aufgetauchten Gerüchte über individuelle Zinsentlastung überaus starke Abwehr hervorrufen und den Markt nicht weiter beeinträchtigen. Farbenbonds waren gesucht. Die matte Versassung der New Yorker Börse und die schwache Veranlagung der deutschen Werte in New York, die—7 Punkte einbüßten, verhinderte nach der gestrigen Befestigung heute weitere Kurssteigerungen. Von Devisen war der Dollar etwas fester. Auch die Mark war befestigt. Das Disagio verminderte sich auf etwa ein Achtel bis ein Viertel. London war unter Schwankungen schwächer. Die nordischen Valuten abbröckeind. Der Den lag weiter fest. * Börsenvorstand für die unverzügliche Wiederherstellung amtlichen Verkehrs. WTB Berlin, 14. Nov. Nachdem durch die siebente Notverordnung zur Durchführung der Verordnung des Reichspräsidenten über die Devisenbewirtschaftung die Gefahr einer Verschlechterung der deutschen Devisenlage aus Wertpapierverkäufen aus dem Auslande im Börsenverkehr beseitigt ist, hält der Börsenvorstand die unverzügliche Wiederherstellung des amtlichen Verkehrs an der Berliner Börse im allgemeinen wirtschaftlichen Interesse für dringend geboten. Sollten bei maßgebenden Stellen noch unüberwindliche Bedenken gegen die unverzügliche Wiederherstellung des amtlichen Verkehrs bestehen, so ist für eine Uebergangszeit mindestens der Freiverkehr in den Börsensälen zuzulassen. Der Börsenvorstand beauftragt das Präsidium und die Zehnerkommission, in Fühlungnahme mit den Aufsichtsbehörden mit größter Beschleunigung die erforderlichen Vorbereitungen zu treffen. Dieser Beschluß ist nach eingehender Aussprache einstimmig gefaßt worden. + Efsektentendenzbericht. —n Frankfurt a.., 14. Nov. Die Umsätze im Büroverkehr waren, wie an manchen Samstagen, recht minimal. Die Tendenz war jedoch gut behauptet, etwas gefragt schienen u. a. die I. G. Farbenaktie sowie einige Kaliwerte, außerdem bestand Interesse für die Aktie der Berliner Handelsgesellschaft auf die bekannte amerikanische Transaktion. Reichsbankanteile sowie Stahlverein lagen eher unter Angebot, doch waren die Kursdifserenzen gering. Am Rentenmarkt waren einzelne sprozentige Goldpfandbriefe etwas mehr gefragt und.5 Prozent über gestern, Reichsschuldbuchforderungen setzten ihre Steigerung fort. Der Geldmarkt war wegen des Medio etwas steifer, am Devisenmarkt kam es kaum zu Veränderungen; beachtenswert ist, daß heute zum ersten Mal wieder der Dollar in Paris auf Währungsparität lag, was mit Eindeckungen der Baissespekulation begründet wurde. * Dritte Durchführungsverordnung betreffend das Stillhalteabkommen. CNB Berlin, 14. Nov. Im Reichsanzeiger wird die dvitte Durchführungsverordnung betreffend das Stillhalteabkommen veröffentlicht. Es handelt sich insbesondere um die Vorschriften, die gelten, wenn die Deutsche Golddiskontbank nach den Vorschriften des Stillhalteabkommens eine Schuld anstelle eines Inländers übernimmt oder sich für die Schuld eines Inländers(Schuldners) verbürgt. Danach bleiben bei einer Schuldübernahme durch die Deutsche Golddiskontbank die für die Forderung gestellten Bürgschaften und Pfandrechte bestehen, auch wenn der Bürge oder der, dem der verhaftete Gegenstand zurzeit der Schuldenübernahme gehört, in die Schuldüberwachung nicht einwilligt. Die Bürgschaften und Pfandrechte gelten als auch zur Sicherung der Rückgrifforderung der Deutschen Golddiskontbank gegen den Schuldner bestellt, und die aus der Befriedigung des Gläubigers sich ergebende Rückgriffsforderung der Deutschen Golddiskontbank gegen den Schuldner ist mit 2 Prozent über dem jeweiligen Reichsbankdiskontsatz, mindestens mit 6 Prozent lährlich zu verzinsen. Die Golddiskontbank kann von dem Schuldner eine angemessene Vergütung verlangen. Von jeder Person, die im Deutschen Reich(mit Ausnahme des Saargebietes) ihren Wohnsitz. Sitz oder Ort der Leistung hat und nach Mitteilungen, die der Golddiskontbank zugegangen sind, einer ausländischen Bank, die dem Stillhalteabkommen beigetreten ist, etwas schuldet oder sich für eine solche Schuld verbürgt hat, kann die Golddiskontbank Auskünfte verlangen, die für die Schuld oder die Bürgschaft von Bedeutung sein können. Die Bank kann ferner Vorlegung aller Urkunden und Beweismittel verlangen, die sich auf die Schuld oder die Bürgschaft beziehen. Die Bank kann schließlich verlangen, daß die Richtigkeit und Vollständigkeit einer ihr gegebenen Auskunft dem Reichswirtschaftsminister oder einer von ihm bestimmten Stelle eidesstattlich versichert wird. Eine Tombola und der nachfolgende Tanz beendeten das Werbefest für den Saalradsport. S. v. Gau Vonn. Hilfe tut not. Gibt es doch heute nichts Besseres, als in der Not der Zeit unseren Armen zu helfen und unsere notleidenden Kinder durch eine Beibilfe in der Kinderspeisung zu unterstützen. Dies wollen die Bonner WSV.=Vereine. Aus diesem Grunde stellt der Gau Bonn im WsV. eine Stadtmannschaft der 2. Bezirksklasse dem Bezirks=Liga=Verein Bonner FußballVerein zu einem Wohltätigkeits=Fußballspiel am Buß= und Bettage auf dem Richard=Wagner=Platz nachmittags zur Verfügung. Um dem Spiel Erfolg zu geben, bitten wir die 13 Bonner WSV. Vereine und die im Vertragsverhältnis mit dem Westdeutschen Spiel=Verbande stehenden Verbände, die Deutsche Turnerschaft und Deutsche Jugendkraft, ihre Unterstützung durch Besuch an den Tag zu legen. Der Dank der Armen und der notleidenden Bonner Kinder wird gewiß sein. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß Verbands= und sonstige Ausweise(außer Presse) zu dieser Veranstaltung keine Gültigkeit haben. Näheres ist aus den Plakaten zu ersehen. Gau Bonn im WSV. Rheinischer Automobil-Club e. V. Bonn. Der Roeinische Automobil=Club(ADAC) hielt im Clublokal Kieffer seine diesjährige Hauptversammlung ab. Der 1. Vorsitzende Gummersbach berichtete in seinen Ausführungen über das in allen Teilen über Erwarten gut verlaufene Sportjahr. Die Mitgliederzahl hat erheblich zugenommen. Mit dem Sportleiter ging man im Geiste alle die vielen Fahrten und Veranstaltungen(u. a. die bekannte Kriegsbeschädigtenfahrt, die größte ihresgleichen im Rheinland) durch. Trotz der schweren und kritischen Zeit konnte der Kassierer einen Vermögensbestand angeben, der den des vergangenen Jahres übersteigt. Die Neuwahlen zeitigten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender: Peter Gummersbach, 2. Vorsitzender: Ernst Panzer, Sportleiter: C. Hansberger, Kassierer: Fritz Michels, Schriftführer: K. Linde, Beisitzer: Dr. Haase, Brust, Effertz, Lagneau. Die Indexzifser der Großhandelspreise vom 11. November. WTB Berlin, 14. Nov. Die vom Statistischen Reichsamt für den 11. November berechnete Indexziffer der Großhandelspreise ist mit 107,0 gegenüber der Vorwoche um 0,3 v. H. gesunken. Die Indexziffern für die Hauptgruppen lauten: Agrarstofse 98,8(minus 0,8 v..), Kolonialwaren 94,6(minus .), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 99.6(plus 0,1 v..) und industrielle Fertigwaren 132,2(minus 0,3 v..). * Rheinische Kartoffelversteigerungen. Krefeld, 12. Nov. Die sehr ruhige Lage der deutschen Kartoffelmärkte hat sich auch auf die rheinischen Versteigerungen ausgewirkt. Die Preise konnten ihren Stand halten und notierten für Juli in Opladen 4,50—5 Mk. und für Industrie in Wesel.30—3,40 Mk., sowie in.Gladbach=Rheydt 3,20 bis 3,50 Mk. * Euskirchener Wochenmarktbericht vom 14. November. Es kosteten in Pfennigen: Butter 130, Gier 10—14, Käse 25, Aepfel und Birnen 15—20, Nüsse 40, Kartosseln—5., Salat 5. Endivien 10, Blumenkohl 15—25, Rosenkohl 10—15, Karotten 10, Zwiebeln 10, Gurken Stück 50, Sellerie 10—20, Breitlauch 5, Wirsing 5„Weißkohl 5, Spinat 8. Möhren 5, Tomaten 30—60, Kohlrabi 5, Rotkohl 5, Schweinefleisch mit Kn. 80, ohne 90, Rindfleisch 70, Schmalz 80, Leberwurst beste 100, gewöhnliche 50, Bratwurst frisch 80, ger. 80, Speck fett 80, ger. 90, Blutwurst 60. + Ermäßigung der Thomasmehlpreise. uTB Berlin, 12. Nov. Der Verein der Thomasmehlerzeuger teilt mit, daß die Preise für Thomasmehl, Frachtgrundlage Nachen=Rothe Erde, mit Wirkung ab 12. November 1931 bis auf weiteres auf 22,5 Psennige je Kilogramm % Zitral. Phosphorsäure einschließlich 100 Kilo Jutesack ermäßigt werden. Mit Wirkung vom heutigen Tage ab wird bis auf weiteres eine Bezugsvergütung von 45 RM. je 10 Tonnen für Aufträge auf sofortige Ausführung gewährt. * Die deutsch-russischen Wirtschaftsverhandlungen. WTB Berlin, 14. Nov. Ausgehend von dem Wunsche, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der U. S. S. R. zu erweitern, sind heute die deutsch=russischen Wirtschaftsverhandlungen ausgenommen worden. Die Verhandlungen werden auf deutscher Seite von Reichswirtschaftsminister Warmbold und auf russischer Seite von dem Botschafter der USSR. Chintschuk, dem stellvertretnden Volkskommissar Weizer, dem Lelter der Sowjethandelsvertretung in Berlin Ljubinow geführt. Für die Erörterung und Ausarbeitung der erforderlichen Maßnahmen sind drei Kommissionen gebildet worden: 1. eine Kommission für landwirtschaftliche Waren; 2. eine Kommission für nichtlandwirtschaftliche Waren; 3. eine Kommission für Spezialfragen. Die Arbeiten in den Kommissionen werden unverzüglich ausgenommen werden. Russische Schuhproduktion am lausenden Band. Bisher lag die Befriedigung des Schuhbedarfs der russischen Bevölkerung sehr im argen. Die Statistik zeigt, daß der Inlandschuhbedarf in Sowjetrußland nur ein halbes Paar Schuhe pro Jahr und Kopf der Bevölkerung ausmacht. Der Fünfjahresplan sieht die Errichtung neuer sroßer Schuhfabriken vor. In der Staatsschuhfabrik Leningrad, die zurzeit 13000 Arbeiter beschäftigt und eine Produktion von 60000 Paar pro Tag erreicht, soll die Produktion am laufenden Band eingeführt werden. Man rechnet damtt, daß der Uebergang zur Fließarbelt nicht allein den mengenmäßigen Umjang der Produktion steigert, sondern auch durch die regelmäßige Betriebsweise die Qualitätsarbeit der Arbeiter bessern wird. Die Devisennot der Sowjets zwingt sie aber, einen erheblichen Teil zu exportieren, vor allem nach Persien und Afghanistan. Falls sich die Fließarbeit in der Leingrader Schuhfabrik bewährt, soll sie auch auf andere Staatsfabriken übertragen werden. * Anklageerhebung gegen zwei Frankfurter Bankiers. WTB Frankfurt a.., 14. Nov. Gegen die Inhaber der zusammengebrochenen Bankfirma Paul Schlesinger=Trier u. Co., Frankfurt a.., Paul Schlesinger=Trier und Hugo v. Heufville, ist wegen Untreue, Betrugs und Depotunterschlagung Anklage erhoben worden. Es handelt sich um einen Fall aus dem Jahre 1929, der mit dem Zusammenbruch der Firma in Zusammenhang steht. Geschädigt ist die Schweizerische Kreditanstalt. Dieses Institut gab der Bankfirma den Auftrag, für sie Effekten im Betrage von 50000 Rm. zu kaufen und im Depot zu verwahren. Die schweizerische Bank hat den Gegenwert bezahlt. Es wird nunmehr den Beschuldigten zur Last gelegt, daß sie den Betrag für sich verwandt und die ——„„ Effekten nicht angeschafft haben. In den Büchern sollen sie lediglich der Schweizerischen Kreditanstalt Gutschrift auf Stückekonto gegeben haben. Stillegung der„Kali=Chemie Hönningen, 14. Nov. Heute wurde das hesige Werk der„Kali=Chemie.=G. Berlin" stillgelegt. Nachdem schon in der letzten Zeit die Arbeiterzahl vermindert wurde, kamen jetzt annähernd 300 Personen zur Entlassung. In dem Werk wurden hauptsächlich Baryumprodukte und Düngerstoffe hergestellt. Eine geringe Anzahl Arbeiter, die bei der Peroxydherstellung beschäftigt sind, wurden vorläufig nicht entlassen. Als, Ursache der Stillegung des Werkes ist hauptsächlich die schwierige Wirtschaftslage zu betrachten. Von dem in dem Betrieb hergestellten Baryt haben sich infolge geringer Nachfrage die Vorräte aufgehäuft. Besseren Absatz sand der als Nebenprodukt gewonnene Schwefel, der besonders bei der Schädlingebekämpfung im Weinbau verwendet wurde. Die Fabrik wurde hier erbaut, weil bei der Barytgewinnung erhebliche Mengen der hier vorhandenen Kotsensäure verwendet wird. Die Einstellung des Betriebs bedeutet für die Gemeinde und die Umgebung einen schweren Schlag. * Vom Zugabewesen. Vom Schutzverband für Wertreklame E. V. wird uns folgendes mitgeteilt: „Die Nachrichten über den im Reichsanzeiger N. 259 vom 5. November veröffentlichten und von dem Herrn Reichsjustizminister Dr. Joel gelegentlich der Sitzung des Volkswirtschaftlichen Ausschusses des Reichstages vom 4. November bekanntgegebenen Entwurf der Reichsregierung für ein Gesetz über die Gewährung von Zugaben zu Waren oder Leistungen, haben in weiten Kreisen der Oefsentlichkeit den falschen Eindruck erweckt, als ob damit die Gewährung von Zugaben gesetzlich verboten sei. Wir stellen demgegenüber fest, daß es sich lediglich um einen Entwurf handelt, der keinerlei gesetzliche Wirkung hat und der die verfassungsmäßig vorgesehenen parlamentarischen Instanzen des Reichsrates und Reichstages zu durchlaufen haben wird. Von der endgültigen Stellungnahme dieser Instanzen hängt es ab, inwieweit dieser Entwurf die Grundlage für eine etwaige gesetzliche Regelung der Wertreklamefrage bilden wird. An der gegenwärtigen Rechtslage der Wertreklamefrage ist somit durch den Entwurf nichts geduder!: * 61prozentige Lohnkürzung für die Nachener Metallindustrie. WTB Aachen, 14. Nov. Bei Nachverhandlungen über die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches des Schlichtungsausschusses für die Nachener Metallindustrie einigten sich die Parteien vor dem Schlichter für Rheinland dahin, daß die tariflichen Stundenlohnsätze ab 14. ds. Mts. um 6½ Prozent ermäßigt werden. Das Abkommen kann erstmalig am 15. Januar zum 31. Januar 1932 gekündigt werden. * Konkursverfahren aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Köln. Neue Verfahren. Eschweiler: Fa. Schuhhaus Jocob, Eckstein.— Af. 5., G1V. 3. 12., Prst. 23, 1. Königswinter: Fa. Gertrud von Contzen in Honnef.— Af. 28. 11., G1V. u. Prft. 5. 12. Königswinter: Emil Zürbig, Kim.— Af. 28. 11., G1V. u. Prst. 5. 12. Beendete Konkurse. Köln: Kfm. Jacob Pasman. Köln: Kfm. Wilhelm Funken.— Wilhelm Kistermann.— Nachen: Kfm. Karl Farber.— Neue Vergleichsverfahren. Nachen: Schuh=Sommer=Compagnie Aachen.— VerglT, 7. 12. Ahrweiler: Fa. Frau Elisabeth Fuhrmann, Inh. Frau Hans Bender, Feinkostgeschäft, in Bad Neuenahr.— VerglT. 23. 11. Euskirchen: Fa. Gebr. Doepgen.— VerglT. 30. 11. Prüm: Kfm. Anton Quast.— VerglT. 21. 11. Bad Kreuzuach: Fa. Leopold Sommer u. Sohn.— VerglT. 27. 11. Wie wira das Wetter: Zwei sich kräftigende Hochdruckgebiete im Südwesten und Nordosten sind durch eine Rinne niedrigen Lustdrucks, die sich über Ostengland von Norden nach Süden erstreckt, voneinander getrennt. Die Rinne wird sich auflösen und (Owolkenlos,(Dheiler,(Dhalb bedechtwolkig, Obedecht,e Regen, Schnee, ∆ Graupeln,= Nebel, K Gewitter(OWindstillero- sehr leichter Cnl. g mähiger Süd-Sückwrent. b, stürmischer Nortwest Die Pielle flegen mit dem Winde. Die bei den Stationen siehenden Zahlen geben die Temperaturen an. Die Linlen verbinden Orte mi gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck. einer ausgedehnten Hochdruckzone Platz machen. Die Großwetterlage gestaltet sich grundlegend um. Die Reste der Tiesdruckrinne werden noch zu Nebelbildungen Anlaß geben. Das Wetter von heute und morgen: Zunächst schwache umlaufende, später meist östliche bis nordöstliche Winde; teils wechselnd bewölkt, teils neblig, bis auf vereinzelt auftretenden geringfügigen Nebelregen meist trocken, ziemlich kühl, stellenweise leichter Nachtfrost. Tuttmessungen: 7 Uhr Barometerstand 764,5; red. auf RN 769.6; Windr. und Stärke NO 1; rel. Feuchte 97 Proz.; Lufldruck steigt stark; Niederschläge der letzten 24 Stunden 0,0 mm; Temperaturmax. gestern 7,8; Mini der Nacht 0,0; in 2 m Höhe 0,0; in 5 cm Höhe—3,0 Grad. Sicht 10 km; Sonnenaufgang 7,54 Uhr: Sonnenuntergang 16,39 Uhr: Sonnenscheindauer 9 Std. 25 Min.; Absolute Dunkelheit 18,16 Uhr: Mondaufgang 14,02 Uhr; Monduntergang 2,35 Uhr; Bürgerliche Dämmerung 17,20 Uhr. Negekskand: Der Bonner Pegel zeigte heute 2,18(2,24) Meter. der Kölner 2,18(2,25) Meter. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. Nr. 14181. Seite 3. 16. November 1931. 12 Eine abenteuerliche Gerhichte. Von Frits Strauß. Copyright by Dr. Berberich, München 27. Bud und Jimmy führten inzwischen ein durchaus beschauliches Leben. Sie trieben sich in der Stadt herum, saßen die halbe Nacht hindurch beim Vater José, erzählten Räubergeschichten, tranken viel Whisky mit wenig Soda und harrten im übrigen der Dinge, die da kommen sollten. Ein einziges Mal nur traf es sich im Laufe dieser Woche, daß ihnen Billy dabei Gesellschaft leisten konnte. Es mangelte ihm an freier Zeit. Das bedauerten sie. Sie hatten diesen Teufelskerl von einem Jungen, der in der Verfolgung seines Zieles vor nichts zurückschreckte, in ihr Herz geschlossen und mißten ihn ungern. Aber das ließ sich nun eben nicht mehr ändern. Billy war unter die Soldaten gegangen. Ein Reiter geworden in Enrique Aguilars, des Präsidenten Leibwache. Die Einstellung ohne genügende Ausweispapiere und vor allem die Herabsetzung der Probezeit von einem Monat auf vierzehn Tage, nach deren Ablauf er zum Außendienst herangezogen werden durfte, hatte eine Stange Gold gekostet. Das spielte jedoch keine Rolle. „Spare nicht mit dem Geld, Billy, wenn du etwas damit erreichen kannst. Geht es dir aus, fordere neues an!“, lautete George Hastings ausdrückliche Weisung. Und diesmal hatte er wirklich nicht gespart, dafür aber dank Jacks tatkräftiger Unterstützung alles erreicht, was er wollte. Die Hälfte seiner Probezeit war bereits verstrichen. Eine Woche noch, dann durfte er im Außendienst verwendet werden. Das heißt: Er wird mit einem Kameraden zusammen als Begleiter Harry Stones, des Majors, abkommandiert. Der Ebbe in seiner Brieftasche konnte durch ein Telegramm abgeholfen werden. Da er an Werktagen während der Dienststunden des Postamtes unabkömmlich war, erbat er die Ueberweisung gegen das Wochenende. Er schätzte es nicht, größere Summen länger als unbedingt nötig auf der Post liegen zu lassen. Diese genaue Zeitangabe aber kam George Hastings wie gerufen. Er kabelte sie umgehend an Brown und Smith weiter. Bisher war es den beiden Detektiven trotz eifrigsten Suchens nämlich nicht gelungen, Billy zu Gesicht zu bekommen, geschweige denn gar seiner habhaft zu werden. Jetzt wußten sie, wann und wo sie ihn und zwar bestimmt und endlich abfangen würden: Im Postamt vor dem postlagernden Schalter. Am Sonntag— es mochte gegen 9 Uhr sein— spazierte Billy in Begleitung Buds und Jimmys, mit denen er den freien Sonntag zubringen wollte, nach dem Postamt. „Geht ihr mit hinein? Ich muß rasch meine neue Munition holen.“ „Wir warten lieber, beeile dich!“ Billy sprang die Stufen am Eingang hoch und betrat die große Halle des Gebäudes. Sie war, wie er es nicht anders erwartet hatte, leer. Nein, doch nicht ganz. Vor dem postlagernden Schalter gingen zwei Herren auf und al. Sie schauten hei Leinem Eintreten flüchtig nach ihm hin und setzten dann, gelangweilt, ihre Wanderung fort. Billy zog aus der Rocktasche eine viereckige Karte und hielt sie dem Schalterbeamten, ohne ein Wort zu sagen, unter die Nase. „B SH7“, brummte er gleichgültig vor sich hin und sagte er dann laut:„Glaube, es ist etwas eingelaufen, Warten Sie!" Der Schalterbeamte hatte Billys Deckadresse kaum verständlich vor sich hingemurmelt. Dem feinen Ohr der beiden Herren entging sie trotzdem nicht. Sie drehten gleichzeitig, unverkennbares Erstaunen im Gesicht, ihre Köpfe dem Jungen zu, der mit dem Rücken gegen sie am Schalter lehnte und wechselten dann einen verständnisinnigen Blick. Der Beamte kam mit einem versiegelten Umschlag zurück und händigte ihn Billy aus. Der steckte ihn ein und wollte fortgehen. Da fing der eine der beiden Herren plötzlich zu schwanken an, griff mit den Armen in die Luft und wäre zu Boden gefallen, wenn ihn der andere nicht gerade noch rechtzeitig aufgefangen hätte.„Senor, bitte zu helfen!", rief er Billy in gebrochenem Spanisch zu,„Mein Freund, er ist geworden ohne Sinnen. Senor, bitte zu helfen ihn tragen in unseren Wagen.“ Billy nickt kurz, faßte den Ohnmächtigen unter und trug ihn mit dessen Freund zusammen nach dem Auto. „Lassen Sie los und öffnen Sie den Schlag. Ich halte ihn allein“, befahl er kurz und hob den Mann, der wie ein Sack an ihm hing, in den Wagen. In diesem Augenblick vollführte der Ohnmächtige eine unvermutete Bewegung nach Billys Gesicht. Ein weißes Taschentuch leuchtete auf— und ohne nur den Versuch einer Gegenwehr machen zu können, verlor der Junge unter der Wirkung eines schweren Betäubungsmittels das Bewußtsein. Ein Ruck, und er lag im Auto, das langsam, als wäre nichts geschehen, von dannen fuhr.— „Die Sache hat nach Wunsch geklappt, Brown, was?“ „Das läßt sich wohl schwerlich in Abrede stellen.— Aber ehrlich gesagt, Smith, so ganz behaglich ist es mir bei der Geschichte nicht zu Mute. Ich fürchte, wir sind ein bißchen zu scharf ins Zeug gegangen. Der Bursche kann uns unter Umständen die Hölle verdammt heiß machen.“ „Wieso?“ „Weil wir vorerst noch keine Beweise haben. Ich glaube es nicht, aber es könnte schließlich doch möglich sein, daß er zur Abholung der Post berechtigt war und gar nicht der Gauner ist, den wir in ihm vermuten.“ „Ausgeschlossen. Er ist es. Erinnere dich doch an Hastings Ausspruch:„Billy verrät niemandem unsere Deckadresse, es sei denn, daß er die Absicht hat, mich zu betrügen. Das herauszufinden ist Ihre Sache.“— Wie wir soeben entdeckt haben, hat er sie aber verraten. Also betrügt er Hastings, und der Mexikaner hier ist sein Komplize.“ „Zugegeben. Und trotzdem kann uns der Bursche schaden. Wir sind nicht in New York, sondern in Mexiko.“ Brown lachte:„Werde ihm schon keine Gelegenheit dazu geben. Der Kerl wird festgesetzt, bis wir die Sache hier ins reine gebracht haben.“ „Bist du verrückt?— Das kann noch Wochen dauern. Denk doch...“ „Es wäre besser“, unterbrach Brown,„du würdest denken, und zwar an die Riesensumme, die uns winkt, damit dir endlich deine Bedenken schwinden.“— Billy erwachte mit einem fürchterlichen Schädelbrummen, blickte sich in einem gänzlich fremden Zimmer um, strich sich über die Stirne und stand mit einem Satz auf den Beinen.„Damned, was soll denn das heißen!“ „Ach. Sie sprechen englisch?— Das wird unserer Unterhaltung sehr von Vorteil sein.— Darf ich Sie übrigens mit meinem Freund Mr. Smith bekannt machen?— Ich selbst heiße Brown und bin aus New Dork.“ „Ist mir vollkommen gleichgültig, wer Sie sind. Interessiere mich lediglich dafür, wie weit Sie Ihre Unverschämtheit noch auszudehnen beabsichtigen.“ „Soweit es uns beliebt. Jedenfalls werden Sie der letzte sein, der uns daran hindert.“ „Mag sein. Schätze aber bestimmt, daß Sie das da hindern wird.“ Er faßte blitzschnell mit der Rechten in den linken Nockärmel und richtete die Mündung eines kleinen Brownings auf die Detektive.„Der leiseste Mukser, und ich knalle Sie nieder. Müssen etwas früher aufstehen, wenn Sie Billy Kanter alberne Streiche spielen wollen.“ Brown gab es einen Ruck:„Billy Kanter?— Mann, wollen Sie damit sagen, daß Sie der gleiche Billy sind, der hinter Harry Stone, dem einstigen Ingenieur Mr. Hastings, her ist?“ „Genau das will ich sagen, obwohl es Sie im Grunde genommen nichts angeht. Und jetzt möchte ich endlich einmal wissen: Wie kommen Sie zu der Unverfrorenheit, mich hierher zu schleppen?“ „Durch ein katastrophales Mißverständnis, das ich Ihnen sofort erklären werde. Mr. Smith und ich haben den Auftrag von Hastings, uns mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Er ist in schwerer Sorge um Sie...“ „Ein Idiot ist er, der Blödsinn anrichtet“, unterbrach Billy erbost. „Wir wollen nicht darüber streiten, Mr. Kanter. Gestern nun drahtete Mr. Hastings, er hätte Ihnen Geld überwiesen und wir würden Sie bei der Abholung in der Post totsicher antreffen. Wir hatten Ihr Signalement—— na, und nun werden Sie uns hoffentlich unseren Irrtum verzeihen. Wir sind tatsächlich schuldlos.“ „Sie sind schuldlos? Ich danke schön.“ „Aber Mr. Kanter, bedenken Sie doch! Man schilderte Sie uns als einen Mann Anfang der Zwanzig und hellblond.“ „Bin ich doch auch— was wollen Sie denn eigentlich? — Ach so!“, und er lachte auf.—„Entschuldigen Sie, ich habe meine Verwandlung total vergessen. Wir sind also quitt. Schwamm drüber! Und jetzt darf ich Sie wohl ersuchen, mich schleunigst wieder nach der Post zurückzubefördern. Dort warten nämlich meine Freunde auf mich.“ „Aber selbstverständlich, Mr. Kanter. Sie erlauben, daß ich den Weg zeige.“ Brown ging voraus, dann folgte Billy, den Schluß bildete Smith. Auf halber Treppe wurde Billy wiederum und zwar von rückwärts betäubt.— „Na Smith, bist du dir jetzt endlich über diesen Burschen im klaren?“ „Und ob!— Der Halunke hat selbst in den brenzlichsten Lagen mit keiner Wimper gezuckt. So etwas von kaltblütiger Frechheit ist mir in meiner ganzen Laufbahn noch nicht untergekommen.“ „Wo der echte Billy wohl sein mag? Ob er überhaupt noch lebt?“ Smith schüttelte sein Denkerhaupt:„Den haben sie längst beiseite geschafft.“ Als Billy zum zweitenmale sich von seiner Betäubung erholte, galt sein erster noch unbewußter Griff dem Kopf, der ihn wahnsinnig schmerzte. Hierbei erwachte er ganz und machte die unangenehme Entdeckung, daß er an Händen und Füßen gefesselt und obendrein mit geflochtenen Niemen auf eine Holzpritsche geschnallt war. Er zerrte an den Niemen, rief, schrie,— aber nichts rührte sich. Bud und Jim, die vor dem Postgebäude auf ihren Freund warteten, hatten den Samariterdienst Billys beobachtet und ihn in Ordnung befunden. Nicht in Ordnunz fanden sie die Tatsache, daß Billy mit dem Auto der beiden Herren davonfuhr. „Teufel auch, Jimmy! Die Geschichte ist faul. Der Junge segelt nicht los, ohne uns vorher zu verständigen. Schätze, wir chartern auch so einen Karren.“ Das war durchaus nicht so einfach. Sei es, daß die Wagenlenker Angst vor dem verwegenen Aussehen der Beiden hatten oder ihrer Zahlungsfähigkeit mißtrauten, sie übersahen alle Stoppzeichen. Es blieb dem Paar nichts anderes übrig, als nach einem Halteplatz zu pilgern. Das kostete Zeit. Der Vorsprung des Autos wurde immer größer. „Fünf Dollar, Mann, wenn du die blaue Limousine einholst.“ Der Chauffeur ließ sich das nicht zweimal sagen. Zusehends verminderte sich der Abstand, am Ende der langen Straße trennten keine fünfzig Meter mehr die beiden Wagen. Die Limousine bog in eine Seitengasse, überquerte Plätze und näherte sich dem Rande der Stadt. Kaum aber hatte sie freie Bahn, da legte sie ein Tempo vor, das die Autodroschke nicht annähernd mehr halten konnte. Bud schaute ihr im Stehen nach, stellte noch fest, daß sie eine Kurve nach rechts nahm und verlor sie dann aus dem Auge. „Jetzt können wir es aufgehen“, murrte der Chauffeur. „Im Gegenteil. Fahrt weiter!“ An der Kreuzung hälts du scharf nach rechts“, ordnete'Brien an. „Alles all right?“ fragte Jim.„Sucht vermutlich berühmte Gegenden auf?“ Bud nickte. Der Weg, den sie von der Kreuzung ab einschlugen, führte einen Kilometer weit übers freie Feld. Dann schoben sich vereinzelte Gebäude an ihn heran. Die Auslaufer der sogenannten Kordillerenvorstadt. „Stopp!“ Der Wagen bremste vor einem kleinen, unscheinbaren Hause. Es war Castillos Gastwirtschaft. arT W Wirtschatt und verkehr. Beide sind abhängig 4 von wirtschaftlichem Güterumsatz und der Anpassungsfähigkeit des einzelnen. auch in schwerster Zeit, weil das Kraftfahrzeug sich bei richtiger, dem Bedarf entsprechender Auswahl als wirtschaftliches Beförderungsmittel und Erwerbsinstrument erweist. .„ Weez weil die Qualität der SHELL BETRIEBSSTOFFE und SHELL AUTOOELE— durch ständige Verbrauchsversuche überwacht— wirtschaftlichen Fahrbetrieb gewährleisten. Wrscne W Snn 16. November 1031. Seite 6. Nr. 14181. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. Verhafter Boiriennd dei der S. J. K. Fußball=Kreisklasse. Alt=Godesberg— Siegkraft Siegburg:0(:). Godesberg tritt in bisheriger Aufstellung, also immer noch ohne den Mitteläufer Pohl, an. Auch ohne ihn war die Läuferreibe durchaus nicht der schlechteste Mannschaftsteil. Im übrigen konnte die Platzmannschaft diesmal durchaus nicht überzeugen, sodaß das Ergebnis unverdient boch ausgefallen ist. Die ganze erste Halbzeit war ziemlich uninteressant. Siegkraft spielte hoch, was Godesberg zwar mitmachte, wobei es aber infolge der durchweg großen Gegenspieler immer den Kürzeren zog. Beide Tore kamen mohrsach in Gefahr, sodaß die Tothüter Gelegenheit hatten, ihr Können zu zeigen. Die Siegburger Angriffe sind schneller und daher gefährlicher. Auch nach de Pause ändert sich zunächst nichts. Schließlich schlägt ein Siegburger Verteidiger einen Ball, der sich nach seiner Meinung bereits„aus" besand, mit der Hand nieder. Eine sehr harte Entscheidung des Schirt lautet: Elfmeter. Der Strafstoß wird verwandelt, setzt kommt Schwung in die Sache. Fast noch in derselben Minute wird auch auf der Gegensette ein Elfmeter verdängt, der stark nach ausgleichender Gerechtigkeit aussteht und zum Ueberfluß auch noch verschossen wird. Die Siegbuger lassen merklich nach, während die Godesberger Stürmerreihe jetzt voll in Fahrt kommt und in kuzer Zeit das vohe Ergebnis herausholt. Salia Sechtem— Unitas Troisdorf:1(:). Vorwärts Hutte— Alemannia Abenvorf:2(:), Gauklasse. Siegtren Geislar— Rheinkraft Vonn:0. Die beiden alten Rivalen lieferten sich erneut einen schönen, äußerst spfannenden Kampf, bei dem die zahlreichen Zuschauer wwar keine Tore, dafür aber glänzende Leistungen des Bonner Torwarts zu sehen bekamen. Concordia Uckendorf— 23K. Vonn Nord:1(:). Die Bonner verloren wieder sehr unglücklich, indem sie bei der Abwehr zweimal den Ball ins eigene Tor lenkten und damit den Plapherren den Sieg schenkten. Germania Impekoven— Caxonia Merten:3(.:). Das mit Spannung erwartete Lokaltressen brachte den vorausgesehenen, harten Kampf. den Germania knapp, aber vervient gewann. =Klasse. Salia Sechtem 2.— Adler 09 Bonn:2(:). Zunächst erfüllten die Adler die gestellten Erwartungen und brachten sich nach der Pause:1 in Führung, um aber dann nachzulassen, als Galta erneut das Tempo erhöhte. Porwärts Bonn— Alt Godesberg 2.:8(:). Vorwärts hatte sich vorgenommen, den Siegeszug der Godesberger Reserve zu unterbrechen. Bis zur Pause war das Treffen auc völlig ausgeglichen. Dann aber beherrschte das technisch und taktisch tadellose Spiel der Gäste völlig das Feld. Rbeinwacht Fritzvorf— Wachtberg Berkum:4(:). Südstern 04 Bonn— Siegfried Küdinghoven:6(:). Ein völlig unerwarteter Sieg der Gäste, der um so überraschender kam, weil Südstern bei Halbzeit:1 und nachber sogar:1 in Führung lag. Südstern spielte jetzt ziemlich gemütlich und glaubte den Sieg in der Tasche zu haben. Man hatte aber nicht mit dem ungeheuren Kampfgeist der Gäste gerechnet, die nun aufdrehten und unglaublich schnell den Gleichstand erzielten. Südstern riß nochmals die Führung an sich, mußte sich aber wieder den Ausgleich gefallen lassen. Im harten Endkampf waren dann die Küdinghovener die glücklicheren An dem verhältnismäßig hohen Ergebnis sind weniger die Stürmer als vielmehr die Torhüter beteiligt, die beide einen schlechten Tag hatten. Südstern 04 Bonn 2.— Adler 09 Vonn:3(:). Südsterns zweite Garnitur erwies sich als eine äußerst schnelle Mannschaft. Der Steg der Adler stand nie in Frage, obwohl sie weder in stärkster Aufstellung noch in bester Form spielten. Durch die unerwartete Niederlage von Südsterns 1. Mannsachtf führt lept Adler 09 die Tabele der Handball=Bezirksklasse mit nur einem Verlustpunkt und einem Torverhältnis von 16:1. Westend Endenich— Jungwacht.=Dollendorf 12:5(:). Rausch=Hürtgen führen. Stuligarter Sechstagerennen. Die Abendstunden des Sonntag beim Stuttgarter Sechstagerennen brachten keine bemerkenswerte Ereignisse. Die Wertungen verliefen sehr ruhig, nur Altenburger=Dumm, van Kempen=Frankenstein konnten sast kampflos eine Runde aufholen. In den Spurts zeichneten sich besonders die Belgier Charlier=Deneef aus. Nach 48 Stunden waren von den Spitzenfahrern Rausch=Hürtgen 1152,230 Kilometer zurückgelegt und der Stand folgender: 1. Rausch=Hürtgen 32.; eine Runde zurück: 2. Richli=Buschenhagen 130.; zwei nunden zurück: 3. Charkter=Deneef 115.; 4. Ehmer=Kroschel 22.; drei Runden zurück: 5. van Kompen=Frankenstein 108 .; vier Runden zurück: 6. Funda=Skupinski 39.: 7. PeixDayen 37.: fünf Runden zurück: 8. Kilian=Pützfeld 93.: 9. Gilgen=Bühler 82.; sechs Runden zurück: 10. Altenburger= Dumm 52.; neun Runden zurück: 11. Tonani=Merlo 52 p. Nagenseur and Rietenirioilden in großer Auswahl billigst. Stern=Drogerie und Sanitätsbaus Jacod Gegschneld.r. Nur Markt 39, gegenüber der Bonngasse. Ghei, zarern=Grautein in Geschäft und Haushalt bewandert. sucht Beschäftigung gleich welcher Art bei zeitgemäßem Lohn. evtl. zur Ausdilfe. Osserten unter R. E. 288 an die Erpedition. Kut..— taglich verdienen tüchtige Werbedamen u. Werbeberren durch Spezialtätigkeit. Neutinge werden angelernt. Bei Eignung erfolgt Festanstellung. Vorzustellen Dienstag von—11 Uhr. Hamlet, Meckenbeimerstraße 16. Pt., Ecke Vorndeimerstraße. Zur Aushilse“ tucht, branchekund. 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Mosel, Traben a. d. Mosel, 14. November 1931. Die feierlichen Exequien werden gehalten am Dienstag den 17. November, vormittags 0½ Uhr in der Pfarrkirche zu Mehlem. anschließend um 10½ Uhr die Beerdigung vom Trauerhause Koblenzerstraße 127. Beileidsbesuche dankend verbeten. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen. am Samslag den 14. November 1931. nachmittagn 1 Uhr. meinen lieben Mann, unsern guten Vater. Großvater. Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel. den Herrn Nur noch AASII MAe dr Staffs S dauert unser grosser WUMADE Nur noch PIage diese fabelhaft Hürre-S die Sie unbedingt ausnützen müssen! RO Lohrer i. R. ach langer. ertragener umdr des Im Alter von 71 Jahren. De schwerer, mit großer Gedula Krankheit au sich zu nehmen. Bad Godesberg-Muffendorf(Kreunstr. 28). en 14. November 1931. den g findet am Mittwoch 8November 1981, rormittags 10 Car, vom Sterhphang aus slatt. Die Exequten In der Pfarrkirche in Godesberg-Mutfendorf, am selben, um 9 Uhr. Die Begrdigun, (Buß- und Beitam der voruuuggs 1p Uhr. Gott de Allmächtigen hat es in nem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute morgen 2 Uhr meine liebe Tochter unsere gute Schwester. Schwügerin. Tante. Nichte und Kusine das wohlachtbare Fräulein Aaguste-Verharus nach kurzer schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit, gestärkt mit den kramen Lter, ven einen sanften Tod zu heit zu nehmen. in######nbehnssens Um ein frommes Gebet für die liebe Verstorbene bittet im Namen der trauernden Hintorbliobenen: Wwe. Johann dernards z. Zt. Sebastianstraße 200. Bonn, den 13. November 1931. Die feierlichen Exequien finden statt m Dionstag den 17 November 1931. morgens 9 Uhr. in der Pfarrkirche Endenich: anschließend daran die Beerdigung von der Pfarrkirche zum Endenicher Friedhof. Das z. Julitgeauer für unsere Tochter innigstgeliebte unvergebliche Fräulein Gertrud Frembgen findet morgen Dienstag den 17. November, morgens 8½ Uhr, in der Stiftskirche statt, wozu freundlichst einladet Familie Jos. Frembgen. Das 3. Jahrgedächtnis für meinen lieben Mann Herrn Jean Rieck findet Dienstag den 17. November, morgens 9 Uhr, in der Münsterkirche statt. Frau Jean Rieck. en: Messer u Stahlwaren Neben dem Hähnchen Amtliche Bekanntmachungen. 8 B. N. 23/31. Beschluß Das Vergleichsverfahren über das Vermögen des Hubert Althoff. Bonn, Blücherstraße 26a, Inbaber eines Kleinverkaufs in Kassee und Schokolade, wird infolge Bestätigung des Vergleichs aufgeboben. Bonn, den 10. November 1991. umtsgericht, Abt. 8. 8 V. N. 24/31. Das Vergleichsverfahren über das Vermögen der Firma Wild. Streck, off. Hand.=Ges., Holzgroßdandlung in Bonn, Kölnstraße 129, wird infolge Bestätigung des Vergleichs aufgeboben. Bonn, den 10. November 1931. Amtsgericht, Abt. 8. Besolescheneskohren. Ueber das Vermögen der Fa. G. Lauffs. Oberwinter a. Rb., Inbaberin Frau Ernst Mummendev. Oberwinter a. Nh., Ist am 7. Noyember 1931, 12 Uhr. das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet worden. An die Schuldnerin ist ein allgemeines Veräußerungsverbot nicht erlassen worden. Der Synditus des Weinhändlerverbandes und des Deutschen Wirtschaftsverbandes Dr. Karl Werner in Ayrweiler. Wilhelmstraße 2, ist zur Vertrauensperson ernannt. Termin zur Verhandlung über den Veraleichsvorschlag ist auf den 5. Dez. 1931, 10 Uhr. vor dem Amtsrericht in Sinzig. Saal 1. anberanmt. Der Antrag auf Eröttnung des Verfahrens nebst seinen Anlagen ist auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Sinzig. den 7. November 1931. Die Geschäftsstelle des Amisgerichts. Oessentl. Auforderung der Bürgersteuer 1931 #1. Die Genteinde Medlem erbebt für das Rechnungsjahr 1931 ine Bürgersteuer in Höbe von 300 v. H. des Landessatzet, der Bürgersteuer unterliegen grundsätzlich alle Personent. die am 10. Ottober 1931 über 20 Jahre alt waren und an diesem Tage im Bezirk der Gemeinde koren Wodnsitz(oder mangels eines inländischen Wodnsives ihren gewöhnlichen Aufenthalt) hatten. 2. Die Bürgersteuer wird von denjenigen unter 1) fallenden Personen, denen für das Kalenderjahr 1932 von der unterzeichneten Gemeinde eine Steuerkarte ausgestellt wird, auf der Steuerkarte angefordert. Von den Personen, die vom Finanzamt für das Kalenderiaor 1930(oder für den in diesem Jahr endenden Steuerabschnitt) zur Einkommensteuer veranlagt worden sind, wird die Bürgersteuer durch besonderen Bescheid angesordert. 3. Die Höbe der Bürgersteuer richtet sich nach der Höhe des Einkommens im Jahre 1930. Die Bürgersteuer beträgt, falls der Steuerpflichtige für 1930 zur Einkommensteuer(oder zum Steuerabzug vom Arbeitslohn) tatsächlich nicht berangezogen worden ist..— RM. Ebegatten, die nicht dauernd getrennt leben, zahlen das Eineinbalbfache(13.50 RM.). Ist in diesem Falle die Ehefrau allein steuerpflichtig, so zahlt sie nur die Hälfte(.50 RM.). 4. Die nicht unter 2) fallenden Steuerpflichtigen werden hiermit aufgefordert, die Bürgersteuer je ein Drittel bis zum 10. Dezember 1931, 10. Januar und 10. Februar 1932 an die Amtskasse Bad Godesbera(Postscheckkonto Köln 14340) zu strichten. Werden die Teilbeträge nicht rechtzeitig gezahlt, werden sie ohne besondere Anforderung oder Mahnung irch gedilbrenpflichtige Zwangsvollstreckung eingezogen werden. 5. Befreit vom jeweils fälligen Teilbetrag sind insbesondere die Personen, welche an dem betreffenden Fälligkeitstage a) Arbeitslosen= oder Krisenunterstützung empfangen. b) lausende Unterstützungen aus der öffentlichen Fürsorge erhalten, c) Renten aus der reichsgesetzlichen Sozialversicherung empfangen, wenn ihr gesamtes Jadreseinkommen 900.— RM. nicht übersteigt d) Zusatzrente nach§ 88 des Reichsversorgungsgesetzes empfangen; ferner sind befreit e) Personen, deren gesamte Jahreseinkünfste(das ist der auf ein Jahresergebnis umgerechnete Betrag des Arbeitslohnes, der bei der auf die Fälligkeit folgenden Lobnzahlung zu zahlen ist, zuzüglich des sonstigen Einkommens) iersegesvorschrist-- Pabe. Nel. nicht Aberiteilen: Jasz. Fretungrotschrift gilt nicht für, Personen, deren landschäftliches usw. Verzögen. Grundvermogen und Betriebsvermögen 30010.— Rwk. übersteigt. 6. Auch in den Fällen, in denen die Bürgersteuer durch die Steuerkarte angefordert worden ist, hat der Steuerpflichtige sie selbst zu entrichten, wenn sie vom Arbeitslohn tatsächlich nicht einbebalten wird. ein Befreiungsgrund(siebe oben 5) aber nicht gegeden ist. In diesem Falle gelten jedoch die auf der 4. Seite der Steuerkarte abgegebenen Fälligkeitstage und Teilbeträge. Mehlem, den 13. November 1931. Der Gemeindevorsteher. busch Ab 1. Dezember 1931 erdie Babnverwaltung in Beuel. Leihbibliothek .— Ner. der tkak. Umiausch. 2 Zwangsversteigerung. Am Dienstag den 17. November 1931, vorm. 11 Uhr, sollen im Auftrage der städtischen Steuerkasse Bonn im Versteigerungslokal Vorgebirgstraße 19; 1 Bücherschrank, 1 Gewschrank, 1 Schreibmaschine(Con1 Aktenschränkchen öffentlich meistbietend versteigert werden. Bonn, den 16. November 1931. Palm. Vollziebungsbeamter. Bel Sdorboikilon Auruf 8SPT vor em für Töderbestaltung v. v. Boln. Dienstag den 17. November. 20 Uhr. Im Stadtgarten. Bonn. Koblenzerstraße (Hindenburgsaal): Lichtbilder-Vortrag: Thema:„Die Feuerbestattung ein Kultus der Schönheit“. Redner: Studlenrat Greve. Barmen. Mittwoch den 18. Nov.(Buß- u. Bettag) 17 Uhr. im Herrengartensaat Biesburg. Mühlenstraße 19: Lichtbilder-Vortrag: Thema u. Redner wie tagszuvor in Bonn. Sonntan den 22. Nev.(Tetensenntan), 12 Uhr: Totenehrung Im Urnenhain auf dem Pespeisderter Friedhef. Vortragsfolge: 1.„Wie Still“ Männerchor Sendel (Doppelquarteit Liederbiüte) 2.„Gedächtnisrede“(Herr Pfarrer Hann) 3.„Flammenlied“ Mihunerchor. Runsky Doppolquartett Liederblüte). Wir laden biermit alle Preunde der Peuerbestattung zum Besueh dieser Veranstaltungen Gerden den Rruts 1, Präparieren u. Ausvon Rögein u. Säugenptieblt in prima Ausaller Art stopfen ve..0 tieren empflehl. in beima führung zu billigen Preisen d. Weder, Wittersalig.(4 Ich litt seit Jahren an Arterienverkaltung u. war vönig zusammengebrochen. Durch den Gebrauch von Heller's Knoblauchsaft kann ich schon wieder lausen. 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Die hier eingerichtete Fortbildungsschule, welche von den Fortbildungsschülern der gesamten Bürgermeisterei Duisdorf besucht wird, beginnt in dieser Woche den Unterricht. Die Aufnahme der Schüler und ihre Zuweisung in die zuständige Klasse erfolgt am heutigen Montag, so daß der planmäßige Unterricht am Dienstag einsetzt. Der Unterricht wird an den Wochentagen in drei Klassen mit je sieben Stunden erteilt: Montag für Lehrlinge, Dienstag für Landwirte und Donnerstag für ungelernte Arbeiter. Aus Wesseling. Beim Einbiegen in eine Nebenstraße fuhr ein Personenauto gegen einen Radfahrer, der anstatt auf der rechten auf der linken Straßenseite fuhr. Das Rad wurde zertrümmert, der Radfahrer erlitt Verletzungen, die jedoch leichter Natur waren. Die Schuld trifft anscheinend den Radfahrer. * Auf einem Strohbarmen schenkte eine Mutter einem kleinen Erdenbürger das Leben. Die Eltern waren erwerbs= und mittellos und zogen von einem Ort zum andern. Auf Veranlassung des Wohlfahrtsamtes wurde die Ueberführung in das Krankenhaus angeordnet. Einen dreisten Diebstahl unternahmen drei Leute aus Köln. Sie kamen mit einem Fuhrwerk nach Wesseling, brachen eine Scheune auf und stahlen 20 Sack Hafer, den sie auf dem Wagen nach Köln transportieren wollten. Die Polizei war aber bereits auf den Diebstahl aufmerksam worden und benachrichtigte die Kölner Polizei. Auf Rodenkirchener Gebiet wurden die Diebe nach einem kurzen Feuergefecht festgenommen, und der Hafer konnte dem Geschädigten wieder ausgehändigt werden. Bei den Dieben handelt es sich um langgesuchte Einbrecher. Aus Reldenich. Eingebrochen wurde bei einem Arbeiter in seine im Erdgeschoß liegende Wohnung. Die Diebe gelangten, nachdem sie das Oberlicht und dann das Fenster geöffnet hatten, in die Wohnung und nahmen eine Anzahl Kleidungsstücke mit. Außerdem hießen sie eine dreijährige Ziehharmonika mitgehen. Die Ermittelungen durch die Polizei sind aufgenommen worden. In einer der vergangenen Nächte wurden von der Baustelle an der hiesigen Autostraße Holzschwellen, die für die Arbeitslosen und Wohlfahrtsunterstützungsempfänger bestimmt waren, gestohlen. Der Verdacht lenkte sich auf einen Landwirt, der sie mit einem Wagen geholt haben sollte. Die Ermittelungen ergaben, daß er die Schwellen geholt und in der Scheune versteckt hatte. Sie konnten an die Geschädigten wieder ausgehändigt werden. Kreisbaulernschuft und Kreiskandbund Reuwied. In der unter dem Vorsitz des Kreisvorsitzenden Heinemann im Beisein des Bezirksvorsitzenden von Stedmann und des Fürsten zu Wied abgehaltenen Generalversammlung. in Neuwied wurde nach einem Vortrag des Landtagsabgeordneten Schwecht folgende bedeutsame Entschließung angenommen: „Die schon jahrelang dauernde Unrentabilität der kleinbäuerlichen Wirtschaft des Westerwaldes und am Rhein hat sich angesichts der rückläufigen Einnahmen aus der industriellen Nebenbeschäftigung im Kreise Neuwied besonders verhängnisvoll ausgewirkt. Die Not ist aufs Höchste gestiegen. Schulden und Zahlungsverpflichtungen aller Art haben auch in diesem Herbst den Kleinbauer und Winzer überwiegend zu beschleunigtem Abstoß seiner Erzeugnisse zu unrentablen Preisen gezwungen, soweit ein Absatz möglich war. Nur durch größte Entbehrungen unter kaum menschenwürdigen Lebensbedingungen und durch rastlosen Fleiß hat der Kleinbauer und der Kleinwinzer unseres Gebiets sich bisher auf seiner Scholle halten können. In dieser Verzweiflungsstimmung fordern wir endlich auf das Entschiedenste die Durchführung der seit Jahren versprochenen Hilfe für unsere Betriebe durch Schutz der Veredelungserzeugnisse gegen ausländische Schleuderkonkurrenz. Für die Gebirgsgebiete sind in erster Linie Vieh und Vieherzeugnisse und im übrigen Obst, Gemüse und Wein die Grundlagen unserer Wirtschaften, die durch immer weiter stürzende Preise in ihrem Fundament vollständig zerrüttet werden. Verschärfend wirkt die seit einem Jahr wieder einsetzende neue Belastung durch Erhöhung zahlreicher Steuern und Lasten. Während die bisherigen Reichssteuern auf unsere Leistungsfähigkeit nach Betriebsgröße und Familienverhältnisse einigermaßen Rücksicht nahmen, sind an deren Stelle heute Abgaben getreten, welche schematisch und ohne Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit des Steuerschuldners zur Unerträglichkeit gesteigert werden. Wir haben kein Verständnis dafür, daß man unsere Armut zur Sanierung öffentlicher Bankinstitute heranzieht, und uns immer mehr auch die Lasten öffentlicher Fürsorge mit aufbürdet, deren Empfängern wir sozial und wirtschaftlich nicht mehr überlegen sind, nachdem man auch noch unsere in der Industrie tätigen Söhne arbeitslos nach Hause geschickt hat und nach oft jahrelanger Zahlung der Erwerbslosenbeiträge die Unterstützung verweigert, so daß wir auch für deren Unterhalt noch verantwortlich gemacht werden. Unverständlich bleibt auch die Steigerung verschiedener Abgaben wie z. B. der Beiträge zur Landwirtschaftskammer, sowie der Viehabgabe, unverständlich auch der seit Jahren zu hohe Beitrag zur landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft und die Höhe der Eichungsgebühren wie ihrer Nebenkosten. Wir fordern auf diesen Gebieten der öffentlichen Belastung eine gründliche Herabsetzung der Umlagen, insbesondere lehnen wir auch die Erhöhung der Provinzialumlage auf das Entschiedenste als ungerecht ab, denn wir sind nicht die Urheber der Schwierigkeiten der Landesbank. Desgleichen halten wir eine noch darüber hinausgeplante weitere Erhöhung der Kreisumlage als Ausgleich der hohen Wohlfahrtskasten für die Landwirtschaft für unerträglich. Wir fordern die Kreisverwaltung auf, mit allen Mitteln Reich und Staat zum Ausgleich dieses Fehlbetrages zu bewegen. Für den Weinbau fordern wir in dieser schwersten Notzeit ebenfalls die Hilfe, welche ihm wenigstens ein Durchhalten der Wirtschaft ermöglicht. Dazu gehört Fortfall der Zuckersteuer für die Weinzuckerung. Schärfsten Protest müssen wir für den Weinbau gegen die Wünsche der Brauindustrie einlegen, erneut eine Weinsteuer einzuführen, da schon ohne diese Belastung der Winzer gegenwärtig trotz aller Weinverbilligung seine Erzeugnisse nicht mehr los zu werden weiß. Wenn Staatsführung und Parteien, denen wir unsere Stimme gegeben haben, immer wieder gegen die Radikalisierung des öffentlichen Lebens und der Bevölkerung zu Felde ziehen, so mögen sie endlich Taten sehen lassen, die der weiteren Verelendung und Verzweiflung des Kleinbauerntums und [Winzerstandes Einhalt gebieten.“ Auch wurde ein Mann des Diebstahls von Split, den er auf der Autostraße entwendet hatte, überführt. Angeblich will er diesen geschenkt bekommen haben, jedoch dürften die weiteren Ermittelungen etwas anderes ergeben. Ein Schulkind wurde von einem Hund gebissen. Es trug eine klaffende Wunde davon. Für den Eigentümer des Hundes dürfte das noch ein Nachspiel haben. Kreis Ahrweiler. Neuer Stromlieferungsvertrag in Remagen. Remagen, 14. Nov. Die Stadtverordnetenversammlung hat in geheimer Sitzung mit Elektrizitätswerk „Berggenst“ einen Gas= und Stromlieferungsvertrag abgeschlossen. Der jetzige Vertrag mit der Thüringer Gasgesellschaft läuft noch bis 1942. In diesen zehn Jahren wird die Stadt Remagen ohne Zustimmung von„Berggeist“ keine neuen Verträge abschließen und auch nicht über evtl. Neuabschluß verhandeln. Die Stadt Remagen hat von„Berggeist“ ein größeres Darlehn erhalten, das die Stadt bis 1942 nicht belastet. Einbruch. s Sinzig, 13. Nov. Am St. Martinsabend benutzten Diebe die Gelegenheit, während die Einwohner dem Kinderfackelzug zusahen, in eine Wohnung einzubrechen. Sie nahmen an Lebensmitteln mit, was ihnen in die Finger fiel. Bad Neuenahr, 13. Nov. Herr Georg Görres von hier, Veteran von 1866, 1870=71 konnte seinen 85. Geburtstag seiern. Kreis Neuwies. Freitod. Linz, 10. Nov. In den frühen Morgenstunden warden Passanten in der Nähe des Rennenberger Schlosses auf ein stillstehendes Kleinauto aufmerksam. Die Feststellung ergab, daß der Fahrer, ein hier bei Verwandten weilender junger Mann aus Limperich, sich durch Erschießen im Wagen das Leben genommen hatte. Kreis Mayen. St. Martin in Burgbrohl. Hell loderten die Flammen des Martinsfeuers gen Himmel, aber noch größer war die Freude der Kleinen, die mit heißem Sehnen schon wochenlang diesem Abend, der ihnen gehört, entgegenträumten. Tag für Tag hatte die Jugend gearbeitet und ein mächtiges Feuer zusammengebracht. Ein Fackelzug, dessen Beteiligung wegen des schlechten Wetters etwas zu wünschen übrig ließ, setzte sich um 6 Uhr in Bewegung, zog durch den Ort zum Martinsplatz auf dem Kahlenberg. Vorauf, mächtig zu Roß, ritt St. Martin. Die Feuerwehrkapelle spielte. Die Feuerwehr selbst flankierte mit Pechfackeln den Zug. Man sah nur lachende Gesichter. Den Kleinen wurde dann ein Martinsweck verabreicht. Aus dem Siegkreis. Hauptversammlung des Siegburger Garkenbauvereins. Der Gartenbau=Verein Siegburg hielt im Kolpinghaus (eine Hauptversammlung ab, die sich guten Besuches erfreute. Retior Södenwerg, der Vorsitzende des Vereins, betöhite, daß der Verein, der zwölf Jaher bestehe, in den letzten Jahren einen sehr guten Aufschwung genommen habe. Der Gedanke des eigenen Kleingartens fasse immer mehr Fuß und werde durch den bekannten Erlaß des Ministers auf Schaffung von Kleingartenland für Erwerbslose durch Kreis und Gemeinden nur noch gefördert. Rektor Söderberg machte sodann nähere Ausführungen über die im Siegkreis und in der Stadt in Verfolg des Ministerialerlasses getroffenen Maßnahmen. Stadt und Private in Siegburg hätten Land zur Verfügung gestellt, aus dem mehr als 200 Kleingärten gebildet werden können.“ Bisher sei von dieser günstigen Gelegenheit noch nicht in dem Maße Gebrauch gemacht worden, wie man hätte annehmen dürfen. 40 Gärten seien bisher hergerichtet und vergeben worden. Mittel zur Einrichtung, Besamung, Düngung und zum Bau einer Laube seien zur Verfügung gestellt worden. Auch die Mitglieder des Gartenbauvereins sollten die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, sich eine Laube zu erstellen. Demnächst werde in den Gärten des von der Bemberg.=G. gepachteten Landes eine Viererlaube errichtet, die mit 2 Mk. Jahrespacht amortisiert und in 10 Jahren Eigentum des Mitgliedes sein werde. Der Schriftführer des Vereins erstattete dann einen eingehenden Bericht über die Tätigkeit des Vereins. 40 Versammtungen und 15 Vorstandssitzungen fanden statt. In einem kurzen Vortrag sprach der Vorsitzende über den Schutz der Vögel im Winter. Er betonte, daß man besonders den in zahlreichen Arten hier vorkommenden Meisen, die Helfer im Kampfe gegen das Ungeziefer des Gartens seien, Schutz angedeihen lassen müsse. Besonders an Wintertagen mit Rauhreif, Glatteis und trockenem Frost müsse man für Fütterung dieser kleinen Tiere sorgen. Im einzelnen wies er daraufhin, wie diese Fütterung beschaffen sein müsse. In einem zweiten Vortrag behandelte das Mitglied Schmitz die Pflege und die Anzucht des Kleingehölzes im Garten. Er befaßte sich im einzelnen mit den Stachel= und Johannisbeeren, Brombeeren, Himbeeren und Erdbeeren, erklärte die Art und Weise der Vermehrung, der Anpflanzung, Veredelung, die Hauptforten dieser Beeren und ihre Schädlinge. Der dritte Vortrag, den Kreisverbandsvorsitzender Gärtner Schulz hielt, handelte von der Behandlung des Gartens im Winter. Alle Vorträge zeitigten eine rege Aussprache. Zum Schluß des offiziellen. Teiles gab Rektor a. D. Klein noch die neuen Richtsätze für Pachtland bekannt. In allen Zweifelsfragen solle man sich an den Vereinsvorstand wenden, der beratend zur Seite stehe. Einen schönen Abschluß erhielt der Abend mit einer Verlosung, Kreis Euskirchen. Ein interessanter Fund. Commern, 11. Nov. Im Walde zwischen hier und Satzvey fanden Spaziergänger die Hülle eines Luftballons, der am 31. Oktober in einem Vorort von Paris von Studentinnen einer Pariser Hochschule aufgelassen wurde. Die Studentinnen baten den Finder auf einer beigefügten Karte mit ihnen in brieflichen Verkehr zu treten. Von besonderer Bedeutung waren die letzten Worte, die in deutscher Sprache abgefaßt waren und lauteten: „Wir sind allen Ernstes bereit an der Wiedergesundung Deutschlands mithelfen zu wollen und werden uns, soweit es in unserer, Kraft liegt, stets für eine Ueberbrückung der leider noch in vielen Dingen bestehenden Gegensätze einsetzen. Mögen diese Zeilen schon der Anfang dazu sein.“ Neuer stellv. Gemeindevorfleher in Uelpenich. Die Gemeindevertretung von Uelpenich wählte in ihrer Litzung vom 16. Oktober anstelle des ausgeschiedenen-Gutsaus den Kreisen Fieg, Altenlirchen, Walbordi, Gammersbach. die über 120 Gewinne enthielt. Gartenerzeugnisse und viele praktische Gegenstände kamen für billiges Geld an zahlreiche glückliche Gewinner. * uß= und Bettag veranstaltet der.=.=V. der #oisdorf sein eit Winterkongert als Wohtlätt, keresverenheaktung für das-Hilfswerk Troiedorf. DieVor tragsfolge, enthält sieben Erst= und eine Uraufführung. Aus Königswinter. Gärtner Vertram Weber von hier, über dessen 85 Geburtstag wir dieser Tage berichteten, erhielt ein Glückwunschtelegramm des Reichspräsidenten von Hindenburg mit dessen Bild. In dem Schreiben läßt Hindenburg Herrn Weber als alten Mitkämpfer von 1870=71 seine Glückwünsche und„kameradschaftlichen Grüße“ übermitteln. * iDe Siebengebirgsbahn hat am Freitag die Haltestelle #insüh##„Köusgomis#er“ für die Dauer der Winter#ldatte aufgehobelt, wie sie dieses schon seit getan hat. * In der Angelegenheit des Europäischen Hofes in Königswinter wurde von den'äubigern ein Vergleich zu 50 Prozent angenommen. Da dieser bestätigt wurde, ist das Verfahren aufgehoben worden. ##ble sir bieses schon feil einigen Jahren Die Mordtat in Honnef aufgeklärt. Der Täter ein 19jähriger Metzgergeselle. Ueber die dunkle Tat in Honnef konnte am Samstag nachmittag der Schleier gelichtet werden. Dadurch, daß die beiden festgenommenen jungen Leute bei ihren wiederholten Vernehmungen hartnäckig bestritten, zu der Anny Fuchs in Beziehungen gestanden zu haben und besonders am Mordtage nicht mit ihr zusammen gewesen zu sein, erwies sich die Aufgabe der Polizei, Licht in die Angelegenheit zu bringen, als sehr schwierig. Immer wieder tauchten andere Verdachtsmomente auf, und als durch erneute Zeugenvernehmungen bekundet wurde, daß die Ermordete noch mit. anderen jungen Leuten in der letzten Zeit wiederholt gesehen worden war, zuletzt am vergangenen Sonntag mit einem auswärtigen jungen Mann in der elektrischen Bahn von Oberdollendorf nach Honnef, mußten auch in dieser Richtung hin Ermittlungen angestellt werden, die jedoch ergebnislos verliefen. Es blieb daher nicht: anderes übrig, als die beiden Festgenommenen nochmals eingehend in ein Kreuzverhör zu nehmen. Hierbei machte nun einer über seinen Kameraden belastende Aussagen. Es stellte sich heraus, daß der in der Nachbarschaft in einer Metzgerei kätige 19jährige Metzgergeselle Hermann Coenen aus Büsdorf bei Bergheim. an der Erft gebürkig, doch nähere Beziehungen zu der Ermordeten unterhalten habe, die nicht ohne Folgen geblieben war. Belastend für diesen war auch, daß er sein Alibi in der Zeit der Mordtat, am Mittwoch abend zwischen 9 bis 10¼ Uhr, nicht lückenlos nachweisen konnte. Die Polizei drang jetzt nochmals in der Zelle auf Coenen ein, um ihn zu einem Geständnis zu bewegen. Aber auch jetzt bestritt er noch immer, der Toten nahe gestanden zu haben. Erst als man ihm vorhielt, daß er gegen 10 Uhr auf dem Wege vom Schillingsberg gesehen worden sei, wurde sein Verhalten unsicher, und da er dann einsah, daß weiteres Leugnen zwecklos sei, brach er seelisch zusammen und gestand dann, die Anny Fuchs allein umgebracht zu haben. Den Hergang der Tat schilderte er wie folgt: Die Fuchs habe er schon seit einigen Monaten gekannt. Sie habe sich stets, mehr wie ihm lieb war, aufgedrängt. Er hätte von dem Mädchen nicht los kommen können, immer wäre es hinter ihm hergewesen. Am Mittwoch abend sollte es, wie man sich morgens vor dem Mordtage vereinbart hatte, zu einer Aussprache kommen. Als Ort der Aussprache wählte man die Bank auf dem Schillingsberg. Auf aus. drücklichen Wunsch des Mädchens sollte er einen Strick mitbringen. Sie trafen sich dann um 9 Uhr an der Ecke Kreuzweiden= und Lohmarstraße. Hier wartete die Fuchs bereits auf ihn. Er hatte sich indessen in das Haus seines Meisters geschlichen und den Strick geholt. Zusammen stiegen sie dann auf den Schillingsberg und ließen sich auf der dort stehenden Bank nieder. Sie sprachen nun darüber, was die Zukunft ihnen bringen werde. Da sie zu der Einsicht gelangten, daß der Altersunterschied und die beiderseitige: Vermögenslosigkeit eine Verbindung unmöglich mache, beschlossen sie, gemeinsam aus dem Leben zu gehen. Zu diesem Zweck wollte man sich den mitgebrachten Strick gegenseitig um den Hals legen und sich dann an der Bank erhängen. Bei der Ausführung der Tat siegte der Lebenswille des jungen Menschen, und schneller wie das Mädchen sein konnte, habe er ihr die Schlinge um den Hals geworfen und zugezogen. Lautlos sank die im Todeskampf Ringende hin. Die Tote zog er dann hinter die Bank, legte ihr auch noch die für ihn bestimmte Schlinge um den Hals und befestigte den Strick an der Banklehne und zwar so, daß die Tote in Höhe des Banksitzes ausgestreckt, den Kopf fast den Boden berührend, zu hängen kam. Nach der Tat flüchtete der Mörder auf Umwegen in die Stadt. Er täuschte einen Weg zur Post vor, indem er über Bergstraße, Kirchplatz und Mülheimerstraße in den aus den Kreien Euskirchen, Rheinbach, Schleiden. besitzers Franz Maus den Landwirt Wilhelm Bonn zum stellvertretenden Gemeindevorsteber. Der Gewählte ist inzwischen von der Aussichtsbehörde bestätigt worden. Kreis Rheinbach. Gemeinderatssitzung in Meckenheim. Unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers Rausch und im Beisein des Bürgermeisters Dr. Müller sand eine Gemeinderatssitzung statt. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab der Vorsitzende Kenntnis von zwei Schreiben, in denen namens des Amtes Villip und der Gemeinde Mehlem der Dank für die finanzielle Mithilfe ausgesprochen wird, welche die Gemeinde den von der letzten Hochwasserkatastrophe Betroffenen hat zugute kommen lassen. Der Gemeinderat lehnte die Anträge auf Ermäßigung der Mieten und Pächte aus grundsätzlichen Erwägungen ab mit der Begründung, daß die Allgemeinheit ein Anrecht auf den vollen Eingang der vertraglich festgelegten Pachtgelder habe, da sie anderenfalls den Ausfall durch ein Mehr von Steuern aufbringen müsse. Sodann nahm die Versammlung Kenntnis von dem Beschluß der Amtsfinanzkommission vom 7. 10. 31. Hiernach soll die Entschädigung für die Inanspruchnahrie des Armenarztes und zwar von 50 Personen aus der Amtskasse gezahlt werden. Die Gemeinde soll die Vergüt ung für die Inanspruchnahme der Aerzte von allen weiteren Personen(Ortsarme und Wohlfahrtsempfänger) luf die Gemeinde übernehmen. Die Uebernahme dieser Kosten wurde mit Stimmenmehrheit beschlossen. Ferner nahm der Gemeinderat Kenntnis von dem Beschlusse des Staatskommissars, wonach die Bürgersteuer in hiesiger Gemeinde eingeführt werden muß. Nachdem nun zwischenzeitlich der Kreisausschuß die Zahlung an die Landesbank abgelehnt hat, beschloß der Gemeinderat im gleichen Sinne, es sei denn, daß diese Zahlungen.von der Landesbank entweder als Darlehen Postautomaten ging und sich eine Postkarte zog Sodann ging er über Mülheimer= und Linzerstraße zur Hauptstraße in die Wohnung seines Meisters. Wie jeden Avend beschäftigte er sich noch mit dem Zerkleinern von Holz, ging dann der Frau seines Meisters Gute Nacht sagen und begab sich auf sein Zimmer..##### Der intensiven Arbeit der Honnefer Polizei ist es zu verdanken, daß die Tat so rasch aufgeklärt werden konnte. Die Nachricht über das Geständnis des Täters ging wie ein Lauffeuer durch die Stadt, und als man den Mörder gegen 7 Uhr im Auto in das Gerichtsgefängnis nach Bonn überführte, hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge auf dem Markt angesammelt. Der jugendliche Mörder ist der Sohn angesehener, in guten Verhältnissen lebenden Landwirtsleuten in Büsdorf. Unter seinen Kollegen war er beliebt, und auch sein Meister stellt ihm das beste Zeugnis aus. Die unglücklichen Umstände und der Verkehr mit dem Mädchen mögen ihn in den letzten Stunden zu der verwerflichen Tat hingerissen haben. Aus Hennef. Ein Auge verloren. Ein bei einer hiesigen Maschinenfabrik beschäftigter Dreher hatte beim Richten eines Werkstücks einen eisernen Spiitter in das rechte Auge bekommen. Obwohl der Verletzte am Tage des Unfalls noch gut sehen konnte, traten bald starke Schmerzen ein und der am anderen Tag zugezogene Arzt veranlaßte sofortige Ueberführung des Mannes in die Bonner Augenklinik. Hier wurde der Spütter mit einem starken Magnet entfernt, leider war aber bereits Vereiterung eingetreten und das kranke Auge mußte auf operativem Wege herausgenommen werden. Dieser Vorsall muß alle, die es angeht, zur größten Vorsicht mahnen. Wenn auch in diesem Falle von einer Fahrlässigkeit des Betroffenen nicht im geringsten die Rede sein kann, dann sollte der Unfall doch alle diejenigen belehren, die, wenn ihnen etwas in das Auge fliegt, einen ihrer Kollegen um Hülfe angehen, der dann den Fall kuriert, indem er mit einem Hölzchen in dem Auge mit mehr oder weniger Erfolg herumstochert. Das ist trotz aller Warnungen heute noch in allen Fabriken üblich. Die Augen sind aber so empfindlich, daß häufig auf diese Weise Verschlimmerungen eintreten, die bei Behandlung durch einen Fachmann ausgeschlossen sind. Schwerer Unfall. Siegburg-Mülldorf. 13. Nov. Auf der regenglatten Bonner=Chaussee kam am Donnerstag abend ein Motorradfahrer durch plötzliches Bremsen ins Rutschen, wobei er stürzte. Die Soziusfahrerin zog sich erhebliche Verletzungen zu, der Fahrer selbst kam mit geringeren Verletzungen davon. Beide mußten sofort ärztliche Hitie in Anspruch nehmen. oder als Abzahlung auf ein in früheren Jahren genom menes Darlehen hereingenommen werden, besonders auch deshalb, weil die Gemeinde im verflossenen Quartal für dieses Darlehen bis zu 23 Prozent Zinsen hat zahlen weüssen. Dieser Beschluß kam mit Stimmenmehrheit zuMißgeschick eines Edelpelztierzüchters. Rheinbach, 14. Nov. Dem Besitzer einer hiesigen Nerzfarm, welcher bisher größere Zuchterfolge nachweisen konnte, gingen auf bisher noch unbekannte Art und Weise 28 Nerze ein. Der Schaden wird auf ungefähr—8000 Mark geschätzt. Von dem Bestand sind bis jetzt nur noch zwei Stück erhalten geblieben. Dünstekoven, 12. Nov. Bernbard Kreuer von dier destand die Meisterprüfung für das Handwerk der Hus= und Wagenschmiede in Köln mit„Gut“. Er wird das Handwerk seines Vaters in Dünstekoven übernehmen. eneral=Anzeiger für Bonn und Umgegend:: Montag den 16. November 1931 Der Bös. fahrt wieder die Tabene an. Bonner 3B.— Victoria Rheydt:2(:). Der B3V. ist auf eignem Boden einfach nicht zu schlagen. Was er aber immer machen muß: den Gegner erst einmal in Führung gehen lassen. Dann erst kommt der Umschwung, die Mannschaft geht aus sich heraus und schafft den Sieg. Diesmal gar mit überzeugendem Ergebnis, nachdem man sich sonst mit knapperem Unterschied begnügte. Die für einen Sonntagmorgen zahlreichen Besucher nahmen den Sieg recht beifällig auf und haben, wie immer in Bonn, durch ihre Anfeuerung nach der Pause auch einen gewissen Anteil am Erfolg. Der BFV. braucht diese Aufmunterung anscheinend. Dann erst packt er aus. Recht erfreulich war eine Feststellung: vielversprechend und schön spielte die Läuferreihe des BFV., die neben Kehlenbach, der für zwei arbeitete, den größten Anteil am Erfolg hatte. Von den drei Mittelleuten ist Schäfermeier noch der schwächste. Aber er kommt immer besser in Fahrt, hoffentlich steht er bald auch ein ganzes Spiel durch. Gut war auch Schroer, der schaffte und viel für den Aufbau leistete. Vorzüglich war das Abspiel von Leyendecker, für dessen Bälle auf den freien Raum man aber vorne noch nicht immer das notwendige Verständnis aufbringt. Der Sturm? Henseler war ihm nicht der Führer, den man sich an ihm gewünscht hätte. Der ehemalige Friesdorfer ist heute zu sehr Läufer, um sich auf dem Stürmerposten noch zurechtfinden zu können. Henseler braucht zuviel Platz für sein Spiel, er ist nicht schnekk und wendig genug mehr fstr das Dreiinnenspiel, das man diesmal im BFV.=Sturm— fälschlicherweise— übertrieb. Allerdings war auch die sonstige Stütze, Heidemann, garnicht recht in Schuß, er verlor viele Bälle, was man nicht an ihm gewohnt ist. Auch sein Flanken entsprach nicht seinen sonstigen Gewohnheiten, am Torschuß ließ er es auch fehlen. Außem zeigte nicht viel, er wurde auch nicht sehr beschäftigt. Scheer war auf dem Posten, zog de nSturm nach vorne. Stadtler hing viel hinten, solange Schäfermeyer schwächer war. Dem Halbünken sehlt nur der Torschuß, sein Aufbauspiel war recht gut. In der Hintermannschaft hat man Röser früher viel besser besehen, er wußte nie, ob er eingreifen oder lieber abwarten sollte und veranlaßte dadurch manche brenzliche Situation. Auch Reindel stellte nicht restlos zufrieden. Der frühere Süddeutsche ging mehrfach falsch heraus, was dem BFV. auch das zweite Gegentor einbrachte. Mehr Entschlossenheit muß sich der BFV.=Hüter schon aneignen, wenn er nicht einmal die Bude ordentlich gefüllt haben will. Die erste Hälfte enttäuschte. Allerdings hatte man nach de mHereinfall des letzten Sonntags auch keine allzuhohen Erwartungen mitgebracht. Zwar war der BFV. stets etwas besser als die Victorianer, aber dafür war die Victoria gefährlicher. Der BFV.=Angriff, immer nur mit Dreiinnenspiel, kam bei der etwas massierten Rheydter Abwehr nie durch. Außerdem war das Bonner Zuspiel derart ungenau, daß man damit nichts anfangen konnte und stets ein Rheydter noch rechtzeitig dazwischenfuhr. Nach einer Viertelstunde schlug es bei den Bonnern, die ohne Schmiß spielten. ein. Rheydts Halbrechter Hermanns brachte den Treffer an. Zwei Minuten später schon gab es abermals einen Erfolg der Gäste, der aber wegen Abseits schließlich nicht gewertet wurde. Henseler tippte darauf einmal beim Rheydter Torwart an, aber der hatte für derartig leichte Bälle kein Verständnis. Auch Stadtlers Strafstoß, schön vor die rechte Torecke gegeben, wurde vom Innensturm nicht verwertet. Heidemann riskierte auch keinen Schuß, Stadtler schoß zu leise und Schroer hob zwar das Bein, aber der Schuß blieb aus. Endlich beschloß Henseler nach einer halben Stunde eine schöne spitze Vorlage nach Halbrechts mit einem scharfen Schuß aus vollem Lauf zum Ausgleich. Ein Glück, daß der Ball hart war, sonst hätte ihn der Rheydter Hüter noch gehalten. Auf beiden Seiten wurde nicht viel gezeigt, vor allem ließ die Ballannahme zu wünschen übrig. Recht und schlecht kam man über die Hälfte. Dann aber ging es los. Sofort schob Heidemann einmal am leeren Tor vorbei. Das gab weigstens Mut. Und der BFV. zog regelrecht vom Leder, seine Angriffe „rollten“ auf einmal. Vier Minuten waren erst vorbei, da schnappte sich Heidemann den Ball und schob ihn schön flach in die rechte Torecke. Der Victoriahüter kam nicht mehr dran,:1. Nun legte auch das Publikum los, man wurde warm, es„roch nach Toren“. Außem setzte sofort hinterher einen hübschen Ball— an den Pfosten. Dann nahm Scheer nach zehn Minuten eine Vorlage von links und hatte auch schon:1 hergestellt. Außems scharf geschossener Strafstoß wäre nie ins Tor gegangen, wenn nicht Stadtler vorzüglich getäuscht hätte. Dadurch hieß es auch schon:1. Als dann nach einem regelrecht von Scheer erzielten Tor der Unparteiische auch diese Entscheidung wieder zurücknahm und dafür einen Schiedsrichterball gab, drückte Henseler gerechterweise zum:1 ein. Damit war aber der Kampfgeist der Bonner wieder einmal ein zeitlang erledigt. Dafür versuchte der Rheydter Linksaußen, sich vermittels einer„Hand“ im Bonner Strafraum einen billigen Erfolg zu verschaffen. Der Unparteiische sah es zwar nicht, aber Kehlenbach fuhr rechtzeitig dazwischen. Dann kam einmal ein allgemeines Verpassen der Bonner Hintermannschaft, Reinde! überlegte sich das Eingreifen noch etwas, sein Fuß war den Bruchteil einer Sekunde zu spät in der Schußlinie, schon hing der Schuß des Victoria Halblinken Plattfuß, :2. Als Röser nun noch einmal Hand im Bonner Strafraum machte, gab es promp einen Elfmeter, der — daneben geschossen wurde. Damit war die Rheydter Offensivkraft aber auch erschöpft. Für den Rest des Spiels lagen die Bonner immer wieder vor dem Rheydter Tor, ohne allerdings noch zu einem Erfolg zu kommen, obgleich es häufig brenzlich genug aussah. Daß die Bonner seinerzeit in Rheydt verloren, ist nach den diesmaligen Leistungen der Victoria eigentlich nicht zu erstehen, selbst wenn man das gute Iusammenspiel der Rheydter in Betracht zieht. Die Ballbehandlung der Gäste ist noch viel zu primitiv, als daß die Gesamtleistung der Mannschaft zu einem Erfolg über den B3V berechtigt. Der Torunterschied dieses Kampfes gibt ein Bild der Stärkeverhältnisse. In der Mannschaft war der Sturm vor dem Tor recht hilflos. Am besten gefiel noch die Läuferreihe und in ihr Cremet!. Auch der Rheydter Hüter war nicht schlecht. An den Erfolgen der Bonner war nichts zu machen. Sie ergaben sich zwangsläufig aus der überlegenen Spielweise der Bonner. Ein Glück! Denn sonst hätte der eigentümlich gegen den BFV. eingestellte Schiedsrichter, Braun(früher Düren, jetzt Nippes), noch einen Strich durch Bonner Punkte machen können. * Keine Ueberraschungen im Rheinbezirk. Mit wenigen Ausnahmen sind es jeden Sonntag dieselben Meidungen, die der Fußzball aus dem Rheinbezirk bringt. „Favoriten in Frout.“ So war es auch diesmal wieder. Auf der ganzen Linie gab es die erwarteten Ergebnisse. Außenseitersiege waren nicht zu verzeichnen. Auch das:2 der Lindeutvaler gegen Sülz entspricht unserer Voraussage, wodurch die Blau=Weißen ihr erstes Punkiespiel in diesem Jahre auf eigenem Gelände verloren. Bombensiege ersochten die„Fastgruppensieger“ Alemannia und Odenkirchen. In der völlig verworrenen Gruppe 2 ist auch diesmal noch keine Klärung eingetreten. Gruppe 1. In der ersten Abteilung kam Alemannia gegen die Viersener Grün=Weißen zu dem erwarteten glatten Siege, wenn auch die Gäste besonders vor der Pause großen Widerstand entgegensepzten. Rhenania Köln konnte nach dem mageren unentschieden des Vorsonntags gegen den Türener Ec diesmal den alten Lokalrivalen Kölner BC mit:1 aus dem Felde schlagen. Ob die Lomstädter aber noch hoffen dürsen, wagen wir sehr zu bezweifeln. EsR K öln schlug die Gladbacher Borussen reichlich glücklich mit:2, wobei zwei Treffer aus Elfmetern herrührten, und der Dürcner SC nahm an den„Baesweiler Wunderknaben“ mit:0 Revanche für die im Vorspiel erlittene Niederlage. In Waldhausen standen sich die„Letzten“, nämlich Waldhausen und Preußen Delldrück gegenüber. Obwohl die Gladbacher Vorortler mit:0 siegreich blieben, dürsten sie kaum das Tabellenende verkassen. Dellbrück hat keine Ehancc von dieser Postion wegzukommen. Elftausend. Das war ein Genuß! Schon wie es anfing. Denn erst sah man sich einmal an der bübschen blauen Tracht satt, in der die Schalker Mannschaft auf dem Spielfeld erschien. So schmuck, wie die Knappen äußerlich auftauchten, so schön war auch die abgerundete Leistung, die sich hinterhervollbrachten. Sie war derart, daß jedem Bonner Fußballanhänger, der noch nicht einem Treffen der„ganz Großen“ beigewohnt hat, glatt der Atem wegblieb. Begeistert waren die Elftausend sofort, so sympathisch wirkten die elf vollendeten Fußballgestalten. Man darf ruhig behaupten: elf Bäume. Groß, gut gewachsen, sehnig und durchtrainiert, diese elf Sportler imponierten allein schon durch ihr Auftreten. Um den Mittelpunkt herum standen die elf Männer vor dem Spiel, kleine Gruppen vergnügten sich damit, den Ball minutenlang nur mit dem Kopf in der Luft zu halten, ohne daß er auch einmal die Erde berührt hätte. Da bekam man schon einen leichten Abglanz der nachherigen Leistungen zu sehen. Es kam der feierliche Augenblick, da die beiden Mannschaften zusammenstanden und Schalkes Führer Kuzorra ein Blumenstrauß überreicht wurde. Und dann gings los. Offen gestanden: man vergaß minutenlang das Aufschreiben. So gefesselt war man von den Begebenheiten auf dem Spielfeld. Nicht, daß nun sofort Tor auf Tor gefallen wäre. Das ist aber auch garnicht notwendig. Schließlich genügte die Demonstration wahren Fußballkönnens dieser elf Knappen, um elftausend Zuschauer restlos in den Bann zu schlagen. Schalke war angetreten mit den Spielern, die ma nalle dem Namen nach genau kannte, die zu sehen man gekommen war und für deren Verpflichtung man der Tura dankbar sein kann. Schalke trat an mit: Mellage; Scharmann, Zajons; Böcke, Jatzek, Valentin; Tibulsky, Czepan, Nattkämper, Kuzorra und Rothardt. Die Tura stellte dagegen: Dierdorf; Raderschatt, Claff; Wenig, Steffes Römer; Stadtler, Müller, Klein, Herbst und Betzgen. Nach der Pause tauschte man Stadtler mit Drüggen aus, wobei Müller allerdings nach Rechtsaußen ging. Eins war schade: trotzdem die Tura ihre Mannschaft gegen früher verstärkt hat, bildete sie doch für die Schalker nach keiner Richtung hin einen gleichwerutigen Gegner. Man hätte schon eine kombinierte Mannschaft erstklassiger Sonnenligaspieler nehmen müssen, um die Schalker auch nur einigermaßen zum Kampf zu zwingen. So wie es gestern war, blieb das Auftreten gegen die Tura ein Spiel im wahrsten Sinne des Wortes. Man tändelte die Tura, die mit verbissenem Eiser sich den Schalkern förmlich entgegenwarf, richtiggehend kaputt. Es war bei dem Spiel der Schalker nur eine Frage der Zeit, wann die Tura soweit erledigt sein würde, daß den Gästen die Tore wie reise Früchte in den Schoß fielen. Die zweite Halbzeit mit ihren vier Toren und den vielen Erfolgen, die die Schalker noch hätten erzielen können, bildeten den richtigen Beweis für diese selbstverständliche Folge aus der Kampfhandlung der ersten Zeit. Was sofort außerordentlich auffiel, war die wundervolle Körperbeherrschung, die den doch an sich großen Figuren der Gäste dennoch zu eigen war. Wenn man dagegen den in der Körpergröße noch etwas überragenderen Klein, den Bonner Gruppe 2. In der zweiten Gruppe ist Lindenthals Toron schon vald ins Wanken geraten, da die Blau=Weißzen durch die Sülzer Riederlage die Tabellenspitze wieder an den Vonner FB abtreten mußten, der die Rheydter Viktoria nach mäßigen Leistungen beiderseits mit:2 besiegte. Auch der 2C Gladbach gewann auf dem„heißen“ Boden in Wickrato mit:2 äußerst wichtige Punkte, sodaß man nunmehr Sülz, Bonner 3B und EE Gladbach als die ernsthaftesten Konkurrenten um den Titel bezeichnen mus. Kölner EpC mußte in Troisdorf einen Punkt lassen und die Bergbeimer Jugend schaltete Bewegung Nachen nach härtestem Kampfe mit:0 aus. Gruppe 3. Ganz klar führt natürlich Odenkirchen die dritte Gruppe an. Berg. Gladdach wurde mit:3 adgefertigt, woder die Stürmer des„Westkreisschrecks“ wieder einmal in Hochform waren. Rbeydter SB wird in seiner augenblicklichen Form keine Aussichten mehr haben. Der:0=Tieg in Stegburg war jedenfaus mehr als glücklich. Vom Bi3t K öln ist ebenfalls nichts„Böses“ mehr zu erwarten. Göbler stand als Ersatzmann im Tor, und die Folge war eine:4= Niederlage gegen den Dürener SB, wodurch sich„die vom Beldenerhof“ etwas aus der Gefahrenzone geschoben haben. Mülbeimer St war am Ende frod, gegen die Würseiner Rhenanen wenigstens einen Punkt gerettet zu haben. :2 war dier das Ende. * Schalke 04 in Barmen:1(:0) besiegt. Dem Siegeszug der Schalker wure am Samstag im Spiel zegen die.u. T. Vg. Barmen in Wupperial ein Ende gesetzt, mußzten sie sich doch vor über 8000 Zuschauern, allerdings ohne ioren Führer Kuzorra, kapp geschlagen bekennen. Trotzdem soll nicht verkannt werden, daß die Ruhrvertreter technisch und rein spielkulturenl gegenüber dem Gastgeber klare Vortelle hatte. Oone Kuzorra fehlte dem Angriff aber der Schwung und die nötige Kampftraft. Die Barmer daben den Sieg durchaus verdient, spielten sie doch stets offen, ohne ihren Vorsprung verstärkt zu verteidigen. Wandervögel im Fußball und Leichtathletik. Da ist erst einmal Wieder vom 1. FC. Nürnberg. Er ist tatsächlich beim..... Postsportverein Dulsdurg, in der 1. Bezirksklasse, gelandet. Die Spielerlaudnis ist nunmehr erteilt. Der VfL. Benratb sammelt wieder seine alten Leute um sich. Fetzt ist, nachdem der Internationale Hobmann aus Pirmasens zurückkam, nunmehr auch Köhler bei seinem alten Verein wieder eingetrudelt, nach einem Gastspiel bei Fortung Düsseldorf. Hannover 78, eine zeitlang der erfolgreichste deutsche Leichtathletikverein, verliert einen„Crack“ nach dem anderen. Nachdem erst Jonath, Borchmeyer und Hobus den Verein verließen, verschwinden nun auch noch die letzten Stützen. Dieckmann geht nach Wittenberge zum Verein Syrings und Mittelstürmer, ins Auge faßte, hatte man den Unterschied sofort klar. Aber auch die sonst wieselflinken und wendigen Stürmer auf dem linken Flügel der Tura, Herbst und Betzgen, kamen gegenüber den selbstverständlichen, aber schwierigen Bewegungen und Windungen der Knappen nicht im geringsten mit. Was allerdings den Turisten nachgesehen werden muß, ist das riesige Lampenfieber, das die Bonner von Anfang bis zum Ende bannte. Man machte sich nie von dem Druck frei, den der große Name des Gegners auf die elf Bonner ausübte. So konnte natürlich nie der Zusammenhang in die Bonner Mannschaft kommen, der sie sonst meist auszeichnet. Aber hiervon abgesehen konnte die mehr kämpferische Einstellung der Turisten gegenüber dem fabelhaften, selbstverständlich anmutenden Kombinationsspiel der Gegenseite sich nicht durchsetzen. Die außerordentliche Ballbehandlung, die die Schalker auszeichnete, das wunderbare Stellungsspiel, mit dem man immer wieder die Bonner kaltstellte, die Schnelligkeit, mit der man den meisten Turisten stets davonlief, diese Eigenschaften wirkten alle im Verein, einen Fußball vorzuführen, von dem man nicht nur in Westdeutschland noch zu lernen hat. Das bereits im Training gezeigte Kopfspiel brachte die Schalker auch hinterher gegenüber der Tura immer wieder in Vorteil. Hierbei bewiesen die Schalker, denen ihre Größe sowieso schon zum Vorteil gereichte, auch noch erhöhte Schnellkraft gegenüber den Einheimischer im Sprung. Man war, wenn man mit einem Bonner gemeinsam sprang, wie selbstverständlich vorher am Ball. Und dirigierte das Leder mit dem Kopf genau dorthin, wohin man es haben wollte. Entweder lag der Ball dann am Fuß eines anderen Blauen oder ging auf den freien Raum, derart, daß ein anderer nur Schritte zu machen brauchte, um sich vor jedem Bonner bequem in den Besitz des Balles zu setzen. Wie die Bälle kamen, die Schalker nahmen sie an und gaben sie auch so weiter, daß sie von eigenen Leuten verwertet werden konnten. Man trat mit dem Spann, mit der Außenseite, mit der Spitze ebenso scharf, glashart und genau, wie es bei den sonstigen Ligaspielern höchstens nur der Spannschuß schon einmal gelingen läßt. Selbst die Schiebebälle mit der Innenseite waren härter, als es sonst Schüsse zu sein pflegen. Beim Stoppen lag der Ball sofort so, daß er verwendet werden konnte, wenn man sich überhaupt mit Stoppen abgab. Meist legte man sofort weiter vor. Entweder sich selbst oder einem Kameraden. Aber immer so, daß man damit etwas anfangen konnte. Schier unglaublich war das Täuschen. Die blitzschnellen Bewegungen der Schalker bei diesen Manövern zwangen einen, den Ball ganz wo anders zu erwarten, als wo er nun wirklich hinkam. Wenn der Zuschauer schon irritiert wurde, wie dann erst der Gegenspieler, der durch seine Nähe zum Ball in der Uebersicht behindert ist! Dagegen wußte jede Schalker genau und blitzschnell, was der andere bezweckte und stand schon am Ball, wenn man noch garnicht begriffen hatte, wie er dahin geraten war. Niederschmetternd fast für die Bonner und sicherlich deprimierend für sie war die leichte Selbstverständlichkeit, mit der die beiden Verteidiger Schalkes die fünf Bonner Stürmer in Schach hielten. Mellage stand immer nach Stuhlsauts Manier ein gehöriges Stück vor seinem Kasten, konnte sich das allerdings auch leisten. Die einfach=selbstverständliche Aus der Deutschen Jurnerschaft BT9.— Polizeischule:9. Trotz des Klassenunterschieds(Polizei Gaull., B2.8.=Kl.) waren sich die Mannschaften ziemlich gleichwertig, wenigstens versuchten die BXVer durch großen Eiser zu einem recht günstigen Ergebnis zu kommen. Im ersten Spielabschnitt kam kein richtiger Zug in die Mannschaften, vor allem fand sich der Poltzeisturm nicht. Nach dem Wechsel jedoch konnte das Schlußdreieck des Platzvereins den gegnerischen Angrisfen nicht genügend Einhalt bieten, wodurch der BTs, diese Riederlnge einstecken mußte. XV. Bonn=Endenich— TV. Godesberg:2(:). Odwohl Endenich gegen die zu fürchtenden Godesberger diese hohe Tordisserenz anbringen konnte, gesiel die Mannschaft nur mäßig. Die hohe Niederlage der Gäste ist nicht akein auf das Versagen ihres Hüters und auf das unzweckmäßige Abwehrspiel der beiden Verteidiger zurückzuführen, sondern im Angriff waren auch Lücken. Lediglich der Rittelkäuser war gut, während beide Außenläufer edenfans unter Durchschnitt spielten. Etwas besser alerdings die Endenicher, deren Torwächter wieder eine aufsteigende Form ausweist. In der Läuserreihe gesielen Hohmann und Weyer, während Kannen unter Form spielte. Im Angriff waren Zinken und Oedenkoven gut. Rußzdaum durch eine alte Verletzung devindert. Dollendorf— Polizeischule:3(:). Es hat sich schon was, anstelle der ersten Mannschaft eine kombinierte in einen Meisterschaftskampf gegen Dollendorf zu schicken. So kam es, daß gleich beim Beginn die Blatzmannschaft die Gäste mit drei Tresfern überfuhr, um allerdings im zweiten Spielabschnitt dem eignen Tempo zum Opfer zu fallen. Von den Pokizisten zeigte die Hintermannschaft neven einigen guten Leistungen manche Schwächen, und das vor allem vor der Pause. Die Läuserreibe arbeitete recht wacker, während der Sturm erst nach der Pause in Schwung kam. Dollendorfs Torhüter war sehr unsicher. [Potde danat in Zshaundt zier Bustontg dendung, Nani ik es mit der kurzen Herrlichkeit von Hannover 78 endgüttig vorbei. WsB.=Handball. Sppg. Frechen— B3B. 633(:). Das Meisterschaftsspiel in Frechen stand unter einem unglücklichen Stern. Der Bonner Torwächter verletzte sich gleia bei Beginn ziemlich erheblich, sodaß er in der Adwehr sehr behindert war. Die Frechener stellten eine nicht sehr starke Mannschaft, in der Torwächter, Mittelläufer, Mittelstürmer und Rechtsinnen vervorragten. Bis zur Pause hielt sich der B3V. ganz annehmbar. Die von Frechen vorgelegten Tore konnten beidemale wieder aufgeholt werden. Nach der Pause klappte der BFV. vollständig zusammen. Eine Umstellung veranlaßte den rechten Läufer, den Platz zu verkassen. Dann wurde nur noch plankos drauflosgespielt. Die Frechener nützten die Verwirrung aus und warsen weitere 4 Tore,I Art des Zurückspielens auch auf weite Entfernungen ließ die Bonner Stürmer zeitweise vereinsamt auf dem Felde stehen. Mellages Abspiel wurde vorne ganz selbstverständlich sofort in Empfang genommen und nutzbringend verwandt. Vorne im Sturm bei dem ideenreichen und stets wechselnden Zuspiel auf den freien Raum tauschten die Stürmer blitzschnell und verständnisvoll ihre Plätze. Die Halbstürmer standen stets vorbildlich gestaffelt rückwärts, in Verbindung mit der Läuferreihe, und brachten die Flügel stets zur richtigen Zeit ins Gefecht. Die Flanken kamen ebenso hart und verwertbar für Kopf oder Fuß, wie sie gerade sein mußten. Führer im Angriff war natürlich Kuzorra, der nach So focht Dierdorf im Turator heroisch gegen Schalkes Schießkunst umsonst... der Pause auch zeitweilig den Mittelstürmerposten einnahm. Daß man auf Leinberger besonderen Wert legen soll, kann man nach dem gestrigen Spiel Jatzeks eigentlich nicht recht annehmen. Im übrigen ergänzte sich die Mannschaft vorbildlich. Neben Kuzorra kann man wohl noch Czepan im Sturm hervorheben, während Nattkämper gegen seine Nebenleute etwas unbeweglicher erschien. Tibulsky und Rothardt hatten anscheinend Ordre, sich etwas zurückzuhalten, wie es gegen Ende des Spiels überhaupt die gesamte Schalker Mannschaft tat. Der Spielverlauf war eigentlich recht einseitig. Denn man darf und muß sogar vom Spiel auf ein Tor sprechen. In der ersten Halbzeit bekam Mellage überhaupt nur zwei Bälle vom Fuß eines Turisten. Und beide Bälle waren völlig ungefährlich. Vielleicht ist es etwas auf den anfänglich erbitterten Einsatz der Tura zurückzuführen, daß Kuzorra erst nach 22 Minuten den ersten Treffer markierte. Kurz vor Halbzeit setzte der Internationale einen wunderbar flachen, ungewöhnlich Fußball, wie ihn Bonn noch nicht sah! Schalke 04 siegt nach Belieben.— Ueber 10.000 Juschauer am Lievelingsweg.— Fußball in vollendung.— Die Cura verliert:6(:). 16. November 1931. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. Nr. 14181. Seite 11. scharfen Schuß dicht neben den Pfosten in die Maschen zum zweiten Erfolg. Mit dem Beginn der zweiten Hälfte holte Czepan einen anscheinend unmöglich zu verwandelnden Ball in der Luft herum und schoß in die Ecke zum:3. Dann ging Kuzorra mutterseelenallein durch, täuschte und umspielte die Bonner Hintermannschaft und schießt dem herauslaufenden Dierdorf haargenau durch die Beine ins Tor. Er wollte damit anscheinend beweisen, wie man bei Schalke zu spielen versteht, wenn man wirklich einmal will. Das fünfte Tor war ein Strafstoß, den Kuzorra genau durch die einzige Lücke zwischen den vielen Beinen der Turisten hindurchschoß, die sich auf der Torkinie aufgebaut hatten. Aus 16 Meter saß der hartgeschossene Ball derart schnell im Netz, daß man ihm mit den Augen nicht so schnell folgen konnte. Zum guten Schluß legte Kuzorra Nattkämper vor dem Strafraum einen Ball auf den Fuß, den Nattkämper aus der Luft hoch in die Torecke verwandelte. Dann bremste Schalke stark ab. Zehn Minuten vor Schluß kamen die Bonner etwas auf. Das heißt, sie lösten sich aus der Umklammerung, und es kam auch zu einigen Aktionen auf das Schalker Tor. Herbst setzte einen seiner sonstigen guten Schüsse auf den Schalker Laden, doch meisterte Ruage ebenso vorzüglich. Alles in allem: Fußballkunst in Vollendung. Man hat einmal gesehen, was alles man im Fußball zu erreichen vermag. Daß zur Erzielung solcher Fußballkunst natürlich außerordentlich intensives Training gehört, ist selbstverständlich. Und man muß anderen Spielern zugute halten, daß sie nicht immer die Zeit dazu finden, sich derart intensiv dem Fußball zu widmen. Immerhin, das Spiel war ein Genuß und eine Lehre. Der Tura wird man dankbar sein, daß sie uns diese Gäste einmal gezeigt hat. Die Tura wehrte sich insgesamt aus Leideskräften. Irgenwelche Spieler herauszuheben, hat nach diesem Treffen keinen Zweck, man tat seine Pflicht vollkommen. Gegen solche Fußballkünstler zu verlieren ist fürwahr keine Schande. Dülberg=Srimm Chikagoer Sechstagesieger. Das in der Sonntagnacht zu Ende gegangene Chilagoer Sechstagerennen endete mit dem überlegenen Siege der deutschamerikanischen Mannschaft Dülberg=Grimm mit Rundenvorsprung vor der französischen Favoritenmannschaft LetourneurGuimbretiere. Der Held der letzten Stunde, die einen erbitterten Endkampf brachte, war der Dortmunder Franz Dülberg, der nach einem schweren Sturz mit dem Amerikaner Horan schon nach kurzer Zeit die Fahrt eder sortsetzte und mit seinem Partner Grimm dem Felde noch eine Bahnlänge abnahm. Zum Schluß gaben noch Walker=Horder und HillBobby Walthour auf, sodaß nur zehn Mannschaften das schwere Rennen durchstanden. Ergednisse: 1. Dülberg=Grimm 333.; eine Runde zurück: 2. Letourneur=Guimbretiere 879 Punkte; 3. Giorgetti=G. Debaets 645.; 4. Spencer=Croßley 378.; 5. Stockholm=Horan 316.: 6. Ritter=Immy Walthour 201.; 7. Martienetti=Saetia 159.; zwei Runden zurück: 8. Coupry=Pecqueux 478.; 9. Albert Buysserx van Buggenhont 365.; 10. Mac Namara— Guerra 232 Punkte. Ausscheidungsrennen für den Städtekampf Köln— Dortmund in der Rheinlandhalle. Jur Ermittlung einer starken Vertretung für den tradittonellen Radstädtekampf Köln gegen Dortmund, der am nächsten Samstag in der Rheinlandhalle zum Austrag kommt, wurden am Sonntagvormittag Ausscheidungsrennen durchgeführt. Zum Fliegerkampf über einen Kilometer stellten sich 70 Fahrer, von denen Wolf, Ippen, Merkens und Richter in den Endlauf kamen. Zur allgemeinen Ueberraschung schlug Richter in 10,8 Sekunden für die letzte Runde die Favoriten Ippen, Wolf und Merkens. Das Mannschaftsfahren wurde in drei Klassen ausgetragen. In der Klasse C über 15 Kilometer flegten Eisler==Thielen in 22:07,5 Min. und 12 Punkten vor Naupert=Hammer 7 Punkte. Das Rennen der Klasse B über 20 Kilometer gewannen Arends=Stoffer in 28:20,3 Min. vor Hopp=Tonado mit sieben Punkten. In der Klasse A über 25 Kilometer slegten Krewer=Ippen nach großer Fahrt in 27:07,4 Minuten und 10 Punkten vor Walter Weck mit 8 Punkten. Dritte wurden Baikow=Czukalla 7 Punkte, Vierte Richter=Kleinsorg 5 Punkte. Während die Vertretung der Flieger noch nicht nominiert ist, werden folgende Paare im Mannschaftsrennen gegen Dortmund starten: Ippen=Krewer, Bakkow=Czukalla, Richter=Vosen, Walter=Weck, Trauden=Hopp. Angläutiche Hauttveriafte im Regbarger Bezirk. Böllig gleichwertige Gegner. Siegburger SV.— Rheydter Spielverein:1(:). Trotz der vielen sonstigen Spiele hatten sich noch etwa 2500 Zuschauer auf der Kampfbahn an der Waldstraße eingesunden, der beste Beweis, daß man die letzten Mißzerfolge der Siegburger nicht so ohne weiteres auf eine dauernde Formverschlechterung der Siegburger zurückzuführen beabsichtigte. Und der Verlauf des gestrigen Spiels gab allen diesen Optimisten Recht, wenn auch diesmal die Siegburger mit einer Nieder= lage das Spiel beendeten. Aber es wird wohl kaum einer der vielen Zuschauer dem geradezu tragischen Abgang der Siegburger sein Bedauern versagt haben. Unglücklicher hat woyl selten eine Mannschaft ein Spiel verloren. Die Siegburger haben augenblicklich eben Pech und das kann nur überwunden werden, wenn man zielbewußt auf der jetzt eingeschlagenen Linie weltergeht und sich nicht durch Mißerfolge beeinflussen läßt. Wenn im Kampf gegen einen gleichwertigen Gegner ein Mann schon im Ansang des Spieles ausfällt, ist eine Niederlage verständlich. Als Bach in der 25. Minute verletzt wurde und für den Schluß des Spieles nur mit Mühe und Not seinen Posten einhielt, da gab man den Siegburgern nur wenig Aussichten; aber im weiteren Verlauf zeigte sich, daß eine Mannschaft, die geschwächt ist, trotzdem noch die Führung an sich reißen kann, wenn sie eben mit Eiser und Kampfgeist bei der Sache ist. Und das ist der Siegburger Mannschaft nicht abzusprechen. Sie hat mit wahrhaft großem Mut um den Sieg gekämpft. Wenn er ihr durch unverdientes Glück des Gegners noch im letzten Augenblick aus der Hand gewunden wird, dann ist das eben Unglück. Der einzige Treffer des Tages siel genau 2 Minuten vor Schuß.“ Wie er fiel, war weiter ein Beweis, daß die Siegburger eben vom Pech verfolgt waren. Der Halbrechte der Rheydter wollte einen Ball nach der linken Flanke geben, alles sah diese Absicht, aber zum Glück für die Rheydter rutschte der Ball dem Spieler vom Fuß und nahm seinen Weg ins Siegburger Netz. Auch das blitzschnelle Erfassen der gefährlichen Situation durch den Tormann der Siegburger konnte das Geschick nicht mehr wenden, an den Fingerspitzen vorbei ging der Ball ins Tor. Es war klar, daß bei der Kürze der Zeit nicht mehr an ein Aufholen zu denken war. Trotzdem versuchten es die Siegburger, aber die Rheydter hatten ihre ganze Mannschaft zurückgezogen, die denn auch den knappen Sieg bis zum Schlußpfist hielt. Der Spielverlauf zeigte von Anfang an eine etwas bessere Technik der Rheydter, aber es war klar, daß der Sturm der gestern sehr guten Siegburger Hintermannschaft kaum gefährlich werden konnte. Nie kam der Angriff so klar durch, daß Erfolge verdient gewesen wären, die Siegburger Verteidigung war glänzend und hielt Berkele und Huppertz glatt. Der Ersatzmann der Siegburger bewies dazu von Anfang eine geradezu stoische Ruhe, einen etwas harten Elsmeter hielt er mit einer Selbstverständlichkeit, die verblüffte. Der Eindruck des Spieles war trotz der Niederlage für die Siegburger außerordentlich günstig. Gegen die beiden letzten Spiele hat die Mannschaft vor allen Dingen ihre Geschlossenheit wiedergefunden, und wenn man jetzt sich nicht allzusehr unterkriegen läßt, wird die Mannschaft in den kommenden Spielen sich bestimmt die nötigen Punkte sichern, um sich vor dem Abstieg zu retten. Das Spiel wurde von Dr. Bauwens(Köln) in bekannt sicherer Art geleitet. Bei dieser Leitung wird auch das härteste Spiel sicher über die Zeit gebracht. * Mehr als verdientes Unentschieden. Troisdorf— Kölner SC. 99:2(:). Auch das Troisdorfer Spiel hatte guten Besuch zu verzeichnen, der wohl die Zahl 2000 erreichte. Nach den letzten Erfolgen der Troisdorfer nahm das weiter nicht Wunder. Beinahe wäre aber gestern die Troisdorfer Mannschaft einer unverständlichen Nervosttät zum Opfer gefallen, die umso unverständlicher war, als doch die Kölner als Neuling der Klasse weiter nicht durch überzeugende Leistungen glänzten. Auf jeden Fall waren die Troisdorfer in der ersten Hälfte ganz ohne Zusammenhang, die schnellen Kölner hatten die Sache gleich erkannt und konnten auch mit überraschenden Angrifsen sich einen Vorsprung von 2 Toren sichern. Für gewöhniich genügt ein verartiger Vorsprung, um den Sieg bis zum Schlußpfiff zu halten; aber bei den Troisdorfern ist das anders. In der zweiten Hälfte hatte die Mannschaft nach einigen kräftigen Ermunterungsworten ihres Trainers ihre Zuversicht und damit ihren alten Kampfgeist wiedergewonnen. Jetzt sah man wieder eine Mannschaft, die systemvoll und energisch kämpfte. Die Vorlagen der Läuferreibe kamen genau und oft in den Sturm, und bald sah sich die Kölner Hintermannschaft in arger Bedräugnis. Die Troisdorfer konnten durch Mallmann ein Tor ausbolen, aber der Ausgleich wollte nicht gelingen, trotzdem er längst verdient war. Der Schiedsrichter wurde schließlich auch noch sehr einseitig. übersah verschiedene klare Verstöße der Kölner Verteidigung im Strafraum, ohne einzugreisen, und es wäre weiter nicht wunderlich gewesen, wenn die Troisdorfer unter diesen Umständen doch noch verloren hätten. Aber sie hatten Glück, und 5 Minuten vor Schluß konnte Heller endlich den Ausgleichstresfer anbringen, der auch vom Schiedsrichter nicht übersehen werden konnte. Dem Spielverlau### entsprechend hätten die Troisdorfer einen knappen Sieg verdient. Sie waren in der zweiten Hälfte glatt überlegen, und nur die ausgezeichnete Kölner Verteidigung dielt mit größter Ausopferung das Unentschieden. Sie kämpfte dabei verschiedentlich übermäßig hart, sogar unsalr, was aber den Schiedsrichter nicht veranlassen konnte, einzugreisen. Unter diesen Umständen gewinnt der Erfolg der Troisdorfer an Bedeutung. Nach den gestrigen Leistungen braucht die Mannschaft auf jeden Fall keine Angst mehr vor dem Abstieg zu haben. Sie wird auch in den kommenden Spielen weitere Fortschritte machen. Die Kölner Mannschaft ist sehr schnell, hat auch in der Verteidigung und der Läuferreihe einige Könner, im Sturm sieht es aber lückenhaft aus. Der Schiedsrichter Elsen setzte sich des österen in Widerspruch mit den Zuschauern, die sehr oft im Recht waren. Die 2. Bezirksklasse Siegburg. BIR. Siegburg— Altenraih:0. Die Siegburger fanden in den Altenrathern härtere Gegner als erwartet. Der Sieg war aus diesem Grunde nur knapp, bei etwas mehr Glück hätte auch für Altenrath das eine oder andere Tor fallen können. Auf jeden Fall hätten die Altenrather das Ehrentor verdient gehabt. Das Spiel war hart, aber nicht unfair, die Leitung gut. Kaldauen— Eitorf:4. Also haben die Kaldauer ihren toten Punkt überwunden; denn das Unentschieden gegen die guten Eitorfer ist der beste Beweis. Die Eitorfer waren heute allerdings nicht in der gewohnten Form, und besonders die Verteidigung machte Schnitzer, die man sonst nicht gewohnt ist. Menden— Höhe:0. Mit einem ganz klaren Siege konnten die Mendener über die Gäste aus Höhe triumphieren. Ihr Sieg ist auch in dieser Höhe verdient. Höhe kann anscheinend nur auf eigenem Platz gute Leistungen zeigen, was man heute in Menden sah, war kläglich. Sieglar— Lohmar:3(:). Die Lohmarer haben sehr nachgelassen, sie kamen heute gegen die technisch sehr gut entwickelten Sieglarer keinen Augenblick in Frage und verloren auch in dieser Höhe verdient. 2. Bezirksklasse. Gruppe 1. Duisvorf— Endenich:4(:). Der erwartete harte Lokalkampf sorderte auch jetzt wieder sein Opfer: Duisdorfs Mittekläuser mußte wegen Unsportlichkeit vom Platze. In der ersten Hälfte ging das Spiel noch an. Die Gäste drückten ihre Ueberlegenheit durch drei Erfolge aus. Recht hoch ging es dann in der zweiten Halbzeit her. Wohl konnten die Endenicher noch einen Erfolg erzielen, aber der Kampf artete doch zu sehr aus. Rhenania— Mehlem:2. Die Rhenanen waren in diesem flotten, hart, aber sair ausgetragenen Kampf meist tonangebend. Sie erzielten bis zur Pause eine knappe:=Führung. Tann kam der Sturm richtig in Fahrt und schlug den gegnerischen Hüter noch dreimal. Die Hintermannschaft der Bonner verhalf durch zwei Eigentore den Gästen zu billigen Gegentressern. Vorbildlich fair waren die Gäste, nur im Sturm zeigten sie zu wenig„Mumm“. Postsport— Spielverein:1. Die Ueberraschung der Gruppe, und doch keine Ueberraschung. Denn die Leute von der Post verstehen mit dem Gegner zu wachsen. Die Spielvereinler hatten den Kampf zu leicht genommen. Sie sahen sich plötzlich einer gleichwertigen Mannschaft gegenüber, die ihnen einen Punkt abnahm, der vielleicht Aufstieg und Meisterschaft kosten kann. Dabei muß noch gesagt werden, daß die Stephanssünger das unentschiedene Ergebnis nach dem Spielverlauf verdient hatten, wenn auch die Stürmerreihe des Gastes einige aussichtsreiche Sachen ausließ. Gruppe 2. Dransdorf— Schwarz=Rheindorf:2. Wieder einmal mehr ließen sich die Grün=Weißzen auf eigenem Platz eine unnötige Niederlage beibringen. Dabei waren die Dransdorfer nicht einmal schlechter als die Gäste. Deren Stürmerreihe nahm aber entschlossener die Torgelegenheiten wahr.= Der Sieg hing immer an einem Faden. Die Gäste waren eben die Glücklicheren. Dransdorf ist zu schwankend in seiner Form. Das wird noch manchen Punkt kosten. ATV.— Ennert:3. Einen ritterlichen Kampf lieferten sich die beiden Mannschaften. Die Turner waren sogar im Feld um eine Idee besser als die Gäste, die nur dem Torwacht der Turner ihren Sieg= zu danken haben. Er ließ zwei haltbare Bälle in die Maschen. Bald werden allerdings die Turner einen neuen Mann im Kasten stehen haben. Ennert zeigte sehr gute Stürmerleistungen und verdankt ihr die weitere gute Tabellenstelle. Die Turner werden noch manchem Gegner Arbeit machen. Der spielerische Fortschritt ist unbestreitbar Oberkassel— Tura Reserve:3. Wie in der Vorschau gesagt, kamen die Turisten auf dem kleinen Platz der Oberkasseler zu Fall. Wohl war der Sieg der Rechtsrheinischen etwas glücklich, aber die Durchschlagskraft war eben ausschlaggebend. Technisch waren sich die Mannschaften ebenbürtig. Auch hier wurde fair, wenn auch hart gekämpft. 1. Gauklasse. Vornheim— Pützchen:3. Die Vorgebirgler mußten dem Tabellenführer einen klaren Sieg überlassen. Dem technisch besseren Können des Gastes stellten die Plapzbesitzer einen vorbildlichen Eiser gegenüber, der allerdings den Siegeszug des Spitzenreiters nicht aushalten konnte. Bei Pützchen gesiel vor allem der Sturm, während bei Bornheim die Hintermannschaft sehr gut in Fahrt war. Havornenstege in der Minuten entscheiden. SV. e8 Beuel— Wolsdorf:1(:). Wieper einmal fehlte der angesetzte Schiedsrichter, Da man sich auch nicht ohne weiteres auf einen anderen Unparteiischen einigen konnte, loste man zwischen einem Wolsdorfer und einem Beueler, wobei der Wolsdorfer gewann. Sehr zum Leidwesen seiner Landsleute, die nachher durch ihren eigenen Mann aus dem Konzept kamen. Der Unparteiische verhängte sehr bald einen Elfmeter gegen Beuel, der nicht berechtigt war. Die Gäste waren so anständig, den Ball in die Gegend zu knallen. Beuels Mittelstürmer Wenigmann eröffnete nach 25 Minuten den Torreigen. Kurz darauf glich der Wolsdorfer Halbrechte mit einem wunderschönen Tor aus. Beuel war im Aufbau stets etwas besser, kam aber nicht mehr zu Erfolgen vor der Pause. Kurz nach der Halbzeit kam für Wolsdorf das Verhängnis, als Franz Elbern kurz hintereinander zwei Erfolge anbrachte. Das erste Tor fiel im Anschluß an eine Ecke, sofort hinterher rutschte dem Wolsdorfer Hüter ein Schuß Elberns aus der Hand ins Tor. Nun wurden die Gäste bedeutend besser und drückten erheblich auf das Tempo. Aber sie kamen an der sicheren Beueler Hintermannschaft nicht mehr vorbei. Bei den Einheimischen überragten Schneider, März, Franz und Joe Elbern. Wolsdorf war recht ausgeglichen, hart und ausdauernd. Der Sturm hatte Pech, als er gegen Schluß zwei gute Gelegenheiten verpaßte. Die Mannschaft spielte zu hoch. Vorzüglich war der Rechtsaußen, der ruhig einen eignen Schuß hätte riskieren sollen, anstatt daß er seine Flanken vom Innensturm„vermasseln" ließ. Glücklich gewonnen. Vonner BC.— SC. Euskirchen:0(:). Recht gut, wie auch bereits von Beuel her berichtet, stellten sich die Tabellenletzten vor, deren Stand man eigentlich nicht begreift. Allenfalls ist es Schuld des schwachen, schußunsicheren Sturms, daß man nicht zu Punkten kommt. Wenigstens muß man das auf Grund des Spiels in Kessenich annehmen. Die Einheimischen waren nämlich den Gästen im Feldspiel glatt unterlegen. Nur durch die kämpferischen Eigenschaften und die Energie des Sturms kam der BC. zu seinen Erfolgen. Euskirchen zeigte gutes Verständnis untereinander und war auch im Kopfspiel vorbildlich. Aber es haperte bei der guten Bonner Hintermannschaft am nötigen Druck. In der ersten Halbzeit waren die Gäste überlegen, aber der BBC. gefährlicher. Nach zwanzig Minuten holte Lukasewitz einen unmöglichen Ball doch noch überraschend herum und sandte ein. Nach der Pause wurden die Bonner dann besser. In der letzten Viertelstunde kamen die Gäste nochmals auf, konnten aber nichts Zählbares erreichen. Fochem erzielte nach gutem Durchspiel auf der rechten Flanke mit kurzem plazierten Schuß den zweiten Treffer für BBC. nach einer Viertelstunde, und Lukasewitz knallte kurz darauf aus 15 Meter Entfernung den Ball unhaltbar in die Maschen. Nicht überzeugens hoch! Godesberger FV.— Euskirchener BE.:0(:). Godesberg mußte immer noch auf Kolzem verzichten und hatte neben dem am letzten Sonntag verletzten Beitin auch noch Siepen ersetzen müssen. Das machte sich natürlich reichlich bemerkbar, der Zusammenhang fehlte gegen sonst. Trotzdem war man dem Gegner stets etwas überlegen, kam aber vor der Pause nicht zu einem Erfolg. Erst nach der Halbzeit stellten sich die Treffer ein. Walbröl mußte seinem Angriff wieder einmal vormachen, wie man Tore schießt, er erzielte den ersten Erfolg. Schäfer zog sich eine Kopfverletzung zu, kam aber nach kurzer Behandlung wieder ins Spiel. Ihm war es vorbehalten, zehn Minuten nach dem ersten Treffer das zweite Tor anzubringen. Damit war es ersten Sezirrstiafft. aber auch vorbei, auf beiden Seiten kam es nicht mehr zu Erfolgen. Recht gut war die Godesberger Verteidigung, die den gefährlichen Sturm der Gäste kaltstellte. Gegen den Gästestürm fielen dse reinheimischen Angreifer stark ab. Gut war wieder einmal Walbröl, der seinen Angriff nach vorne warf. Blatzheim stand ihm nicht nach. Euskirchen war außerordentlich eifrig, aber zu hart. Die Godesberger waren technisch besser und fiegten auch nach den Leistungen verdient. Verdienter Gäste=Erfolg. V. f. L. Siegburg— Viktoria Hennef:4(:). Etwa 800 Zuschauer, davon die Hälfte Henneser, waren zu diesem Vormittagsspiel erschienen. Wenn man geglaubt hatte, daß die Siegburger heute endlich einmal wieder etwas bessere Leistungen zeigen würden, sah man sich getäuscht. Verteidigung und Läuferreihe gingen noch an, aber was der Sturm sich an Auslassen von sicheren Torgelegenheiten leistete, das war nicht mehr schön. Da war der Hennefer Sturm doch ganz anders. Die Leute spielten nicht allein technisch einen guten Fußball, sondern das Verständnis untereinander ließ nichts zu wünschen übrig und letzten Endes sackelten sie in günstiger Posttion auch nicht mit dem Torschuß. Das Spiel war schon nach den ersten 20 Minuten entschieden, als die Henneser durch den Mittelstürmer und Rechtsaußen zu zwei Toren kamen. Die Siegburger holten nach der Pause zwar ein Tor auf, aber die Henneser sorgten dafür, daß der Abstand der gleiche blieb, auch dann, als die Siegburger durch eine direkt verwandelte Ecke zum zweiten Tor kamen. Die Hennefer haben das Spiel verdient gewonnen, die Mannschaft ist sehr eifrig und schnell und im Sturm technisch bedeutend besser. Die Siegburger müssen in ihrem Sturm eine wesentliche Aenderung vornehmen. Spich im Schwung. Oberlar— Spich:4(:). Vor gutem Besuch kam dieses Lokaltressen in Overlar zur Durchführung. Die Spicher setzten sich wider Erwarten schon in der ersten Hälfte klar durch und lagen bei der Pause durch zwei saubere Tore des Lintsaußen in Führung. Auch in der zweiten Hälfte hielt die Ueberlegenheit der Spicher weiter an, die ein 3. Tor schossen und einen Elfmeter vergaben. Anschließend kam Oberlar zum Ehrentor durch den Halbrechten, der mit Nachsetzen dem Tormann den Ball vor der Nase wegsischte. Dann verschossen auch die Oberlarer einen Elfmeter und schließlich konnten die Spicher durch den Halbrechten 7 Minuten vor Schluß das Endergebnis herstellen. Bei Spich waren die Verteidigung und der gesamte Sturm sehr gut. Bei Oberlar konnten Verteidigung, Mittelstürmer und Rechtsaußen gefallen. Das Spiel wurde sehr hart durchgeführt, es war schon gut, daß ein sehr genauer Schiedsrichter leitete. Friesdorf verdienter Sieger. Spielverein Wesseling— Friesdorf:2(:). Daß in Wessellng nicht leicht zu gewinnen ist, wissen die Friesvorser nur zu gut. Sie waren daher auch mit großem Eiser und dem nötigen Ernst bei der Sache. Im Verlauf des Spiels stellte sich heraus, daß die Gäste den Platzbesitzern spielerisch etwas voraus hatten. Während sich der WesseUnger Sturm als eine ziemlich stumpfe Wasse erwies, mit der dem Gegner nicht beizukommen war, zeigte sich der Augriff der Gäste von der besten Seite. Es wurde da sehr nett und flüssig kombiniert, auch die Verbindung mit der Lauferreihe klappte zufriedenstellend. Und da auch die Friesdorfer Hintermannschaft ihren Mann stand und sich wacker ihrer Haut wehrte, kam ein wohlverdienter Sieg zustande. Hervorzuheben wären der Mittelläufer Braun und der Torwart Brust, im übrigen darf man die Mannschaft als ausgeglichen gut bezeichnen. Der Ausfall des Mittelläusers Engels, der noch einige Wochen aussetzen muß, beeinträchtigt das Können und den Zusammenhalt der Wesselinger Mannschaft nicht unerheblich. Zu allem Pech fehlte auch gestern noch der verletzte Verteidlger Bauersch. Trotzdem kann man den also geschwächten hinteren Linien weniger die Schuld an der Niederlage beimessen als dem Sturm, oder besser gesagt, dem Innensturm. Was die Flügelstürmer an Vorteilen berausarbeiteten, wußten die zaghaften und schußschwachen Innenstürmer nicht zu verwerten. Graff besonders müßte sich das Kneisen abgewohnen. Wie gesagt, ein verdienter Sieg der Friesdorfer. Weilerer Sport auf Seite 6. mit der seit einem halben Jahrhundert ihre für alle Liebhaber einer Goldmundstück-Zigarette neu geschaffene 42 Jahrgang.— Nr. 14181. Montag 16. Rovember 1931. Srändungssahr des Verlage 1728. Bezugspreis: monatlich.00 M Postbezug:".50 M Illustrierte:„ 30 4 Anzeigen: kokale 30 J. auswärtige 50 4 Reklamen: Iokale 100 J, auswärtige 1503 Lokale Famillen=Anzeigen 20 J Lokale Stellengesuche 15 die Zeile. G für Bonn und Umgegend. Druck und Verlag: Hermann Neussen. Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Pet. Neussen. Anzeigen: Peter Leserinier. Alle in Bonn. Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Fernruf 3851: nach Geschäftsschluß(von 30—7 Uhr): 3853. Bostscheckkonto Köln Nr. 18 672. Unten Die Leiche des verstorbenen Landtagsprasidenten Bartels ist bis zum Begräbnis am heutigen Tage im preußischen Landtag ausgebahrt. Eine Abordnung von Reichsbannerleuten hält die Ehrenwache am Sarge. Auf dem Landtagsgebäude sind die Reichsfarben Schwarz=RotGold und die preußischen Landesfarben halbmast gesetzt. Unten: Zwischen dem deutschen Gesandten in Bern Dr. Müller und dem Chef des eidgenössischen volkswirtschaftlichen Departements sind vor einigen Tagen Noten gewechselt worden, wonach die für den deutsch=schweizerischen Handelsvertrag bestehende Kündigungsfrist von drei Monaten in ihrer Wiekung auf zwei Monate verkürzt wird. Am 13: November wurden die Verhandlungen in Berlin wieder ausgenommen und fortgeführt. Bild: Moment während der Verhandlungen. Von links nach rechts sitzend: Dr. Homberger, Nationalrat Schirmer, Nationalrat Wetter, Oberzolldirektor Gatmann, Direktor Stucki, Chef der Delegation; stehend Dr. Borel, Dr. Jebbis. Srder dom Jge. Oben: Wie alljährlich wurde auch in diesem Hahre der Tag des Wafsenstillstandes mit großen Feiern an den Gefallenen=Denkmälern begangen. In Paris sand die Hauptseier am Grab des Unbekannten Soldaten statt, zu der der Präsident der Republik mit dem gesamten Ministerium erschienen war. Eine große Truppenparade beschloß die Feier. Bild: Präsident Doumer und Ministerpräsident Laval mit den anderen Ministern beim Abschreiten der Fahnenabordnungen vor dem Ehrenmal. Zinkst Anläßlich des Waffenstillstandstages fand in Paris eine Friedenskundgebung statt. Der europäische Friedensbund veranstaltete einen Umzug unter der Parole„Guerre a la guerre“ (Krieg dem Kriege). Bild: Die Kundgebung auf dem Champs de Mars. Links: Am 13. November traf der Dampfer„Hans Egede“ mit den Mitgliedern der Wegener= und der Watkins=Expedition in Kopenhagen ein. Die Forscher wurden am Kai vom däntschen Ministerpräsidenten Stauning, dem deutschen und englischen Gesandten und zahlreichen Vertretern der Wissenschaft empfangen. Beide Expeditionen haben bekanntlich in Grönland wichtige Forschungsarbeiten geleistet, die deutsche Wegener=Expedition zuletzt unter der Führung von Dr. Kurt Wegener, dem Bruder von Pros. Alfred Wegener, der während der Forschungen in Grönland im Dienste der Wissenschaft sein Leben einbüßte. Bild: Die Forscher bei der Begrüßungsansprache, Zweiter von links(mit Brille) Dr. Löwe(ihm mußten während der Expedition im Eise die erfrorenen Zehen amputiert werden), neben ihm der Engländer Watkins und die übrigen deutschen und englischen Mitglieder der Expeditionen. Oben: Am 12. November, am 13. Jahrestage der österreichischen Republik, zogen Tausende von sozialistischen Arbeitern durch Wien. Bild: Die Gruppe der sozialistischen Arbeiterinnen mit ihren roten Fahnen. Im Hintergrund das österreichische Parlamentsgebäude. Kreis: Der Staatssekretär des Auswärtigen umtes, Herr von Bülow= reist am 15. November nach Paris, um an der am 16. November beginnenden Tagung des Völkerbundsrats, der sich in Paris erneut mit dem japanisch=chine: sischen Konflikt beschäftigen will. teilzunehmen.