22. Jahrgang.— Nr. 13937. Dannerstag, 29. Januar. 1931. Grändungssahr des Verlags 1225. Bezugspreis: monatlich.30.4 Bostbezug:„.504# Anzeigen: Jotole 30 J. auswärtige 50 S Reklamen: Lokale 100 J. auswärtige 150 Lokale Familien=Anzeigen 20 J Lokale Stellengesuche. 15 S die Zeile. — für Bonn und Umgegend. Druck und Verlag:" Hermann Reussen. Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Pet. Neusser# Anzeigen: Peter Leserinier. Alle in Bonn. Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Fernruf 3851: nach Geschäftsschluß(von 90—7 Uhr): 3853. Postichecktonte Köln Nr. 18672, Der iandwirtschäftiiche Keichsausbaupinn. Schiele über das Agrarprogramm. Im Haushaltsausschuß des Reichstags entwickelte gestern Reichsernährungsminister Schiele die agrarpolitischen Forderungen im Rahmen der Gesamtpolitik.. Er gab einleitend einen Ueberblick über die agrarvolitischen Maßnahmen im letzten Jahre und stellte zusammenfassend fest, daß es zwar wegen der unerhörten Zuspitzung der allgemeinen Krisenzustände im In= und Ausland nicht gelungen sei, dem wachsenden Substanzverzehr der Landwirtschaft radikal Einhalt zu gebieten, daß aber auf den wichtigsten Gebieten die Anbahnung einer dauerhaften Ordnung der Produktionsund Absatzverhältnisse deutlich erkennbar sei. Im kommenden Jahre müßte die bisherige Politik für den Getreidebau konsequent fortgeführt und durch stärkere Fürsorge für den Leguminosenbau ergänzt werden. Für den Kartoffelbau sei die Fortführung der Flockenaktion und die Erhöhung des Brennrechts zu fordern. Das Zustandekommen der internationalen Vereinbarungen und die Einigung von bereits 97 Prozent der deutschen Zuckerindustrie gäbe die Hoffnung, daß das Werk des Zusammenschlusses endgültig gelingen würde. Ausführlich behandelte der Minister, alsdann die Fragen der Produktionsumstellung und machte Mitteilungen über den in Ausarbeitung begriffenen Reichsbestellungsplan. Der Gesamtplan müsse von einer notwendigen Einschränkung des Roggen=, Hafer= und Zuckerrübenbaues um rund 1,5 Millionen Hektar ausgehen. Diese freiwerdenden Ackerflächen könnten zu insgesamt einer Million Hektar für die Erweiterung des Weizen= und Gerstenanbaues Verwendung finden. Der Rest von mindestens 500 000 Hektar müsse zur Verstärkung der nationalwirtschaftlichen Futtermittelbasis der deutschen Veredlungswirtschaft dienen. Es sei daher sein Ziel, zur Förderung der Viehwirtschaft für eine derartige Umstellung in der Ackernutzung eine wirksame Anregung zu schaffen. Vorläufig sind noch die Zukunftsaussichten für die tierische Veredelungswirtschaft wenig günstig. Der internationale Ueberfluß an Getreide und Futtermitteln beginnt sich immer deutlicher in eine Ueberproduktion von tierischen Veredelungserzeugnissen umzusetzen. Daher ist die Regierung vor neue dringende Aufgaben zum Schutze der bäuerlichen Beredelungswirtschaft gestellt. Unsere agrarische Außenhandelspolitik, so fuhr der Minister fort, ist heute vor die Notwendigkeit gestellt, soweit als möglich die Einfuhr zu drosseln, um unserer eigenen Erzeugung den heimischen Markt zu erhalten und ihr darüber hinaus neue Absatzmöglichkeiten zu erschließen. Ueber diese grundsätzliche Zielsetzung unserer Zoll= und Handelspolitik befinde ich mich in völliger Uebereinstimmung mit den Darlegungen, die Minister Curtius in Genf in der Europa=Konferenz gemacht hat. Gerade bei richtiger Würdigung der innerund übriger Wirtschaft hingewiesen werden. Es ist bitter nötig, daß endlich das gesamte deutsche Volk erkennt, daß zwischen Agrarkrise und Arbeitslosigkeit ein unmittelbarer Kausal=Zusammenhang besteht, und daß zu einer systematischen Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in erster Linie auch ein Wiederaufbau der Ertragsund Produktionsverhältnisse der Landwirtschaft gehört. Damit hängen die sozialpolitischen Fragen der Landlucht und der Ostsiedlung aufs engste zusammen. Andauernde Agrarkrise heißt weitere Entsiedlung des Ostens, Anwachsen der Arbeitslosigkeit und des Massenelends in den Großstädten. In einer Zeit so schweren allgemeinen Elends, so erklärte der Minister zum Schluß, würde ich alles andere tun, als mich wirtschaftlichen Aufgaben der Agrarpolitik kann man nicht umhin, die Agrarzölle als die Wächter der Ordnung an der Schwelle des Wiederaufbaues der deutschen Landwirtschaft anzuerkennen. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, daß ich die Synthese zwischen allgemeiner Handelspolitik und agrarischer Zollpolitik, wie sie in dem gegenwärtigen Handelsvertragssystem vorgenommen ist, nicht für glücklich halte. Ich erachte eine allmähliche Abkehr von dieser Politik für unerläßlich, halte es aber angesichts der heutigen Lage für geboten, nur mit Vorbedacht an die Reform der bestehenden Handelsverträge heranzugehen. Wie bei Finnland, können wir zunächst den Weg der Verhandlungen zur Lösung lästiger Zollbindungen gehen, müssen allerdings für eine Reihe von Erzeugnissen auch ungesäumt ihn beschreiten. Der Minister wandte sich dann den Fragen der zu. Er wies darauf hin, daß sich die Spanne zwischen Industrie= und Agrarpreisen bisher nur völlig unzureichend ermäßigt habe. Der notwendige Ausgleich müsse vor allem durch die Senkung des industriellen Preisniveaus erreicht werden. Der Vergleich des Agrarindex vom Dezember 1930 mit dem Ernährungsinder für März ergebe, daß bei gleichgebliebenen Erzeugerpreisen der Index für die Kleinhandelspreise von 145 auf 135 zurückgegangen sei. Gewisse Erleichterungen seien also bereits erreicht. Zum Schluß ging der Minister auf die Ernährungspolitik ein. Er betonte, daß gerade in einer Zeit so unerhörter sozialer Nöte Landwirtschaftspolitik und Ernährungspolitik nicht zu trennen seien. Im letzten Jahr betrug der Aktivsaldo aus dem Warenhandel und den sogenannten Dienstleistungen 1,9 Milliarden Mk. Aber die Reparationen und der Zinsendienst erforderten rund 2,9 Milliarden, so daß ein Defizit von einer Milliarde in unserer Zahlungsbilanz nur durch Auslandskredite gedeckt werden konnte. Wenn diese einmal ausbleiben, stehen wir vor der Aufgabe, Einnahmen und Ausgaben unserer Zahlungsbilanz aus unserer eigenen Kraft zu balancieren. Politisch und wirtschaftlich ist in einer solchen Lage der schwächste Posten unsere Lebensmitteleinfuhr. Es ist unzweckmäßig, in Notzeiten dem Götzen Pessimismus öffentliche Altäre zu bauen. Aber ich warne auch vor einem Zweckoptimismus. Man muß allen Möglichkeiten, auch den unangenehmen, ins Auge sehen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreisen. Deshalb ist auch eine klare Entscheidung über die Fortführung und den Ausbau der Agrarhilfsmaßnahmen besonders vordringlich. Es gilt, der Landwirtschaft den beabsichtigten Kurs der Agrarpolitik klar zu zeigen, damit sie an die Erreichung der im Reichsbestellungsplan aufgezeigten Ziele bereits bei der Frühjahrsbestellung mit neuem Unternehmungsmut herangehen kann. Immer wieder muß auf die enge Verflochtenheit von Landwirtschaft zum Wortführer unbilliger egoistischer Berufsinteressen zu machen. Ich führe mein Amt in der Ueberzeugung, daß Agrarpolitik nicht eine einseitige Berücksichtigung eines Volksteiles ist, sondern daß sie mehr denn je dazu berufen ist, den Grundstein für den Wiederaufbau der gesamten Volkswirtschaft zu legen. Im Anschluß an die Ministerrede rügte der Berichterstatter, der Abg. Schmidt(Köpenick), daß das Landwirtschaftsministerium Kredite an die Landwirtschaft gebe, und damit über den administrativen Aufgabenkreis eines Ministeriums hinausgehe. Der Berichterstatter hält 99 Prozent von den Anträgen, die zur Hebung der Landwirtschaft bestimmt seien, für unerfüllbar. Er zitierte die Worte des Reichskanzlers vom letzten Sonntag, daß das Spiel des Parlaments, einige hundert Agitationsanträge zu stellen, aufhören müsse. Kaus fordert Revision der Tribannsten. Die befreiende und erlösende Cat auf revisionspolitischem Gebiete könne ohne schwersten Schaden nicht mehr länger aufgeschoben werden. Wie uns aus Trier berichtet wird, erfolgte dort gestern abend eine große öffentliche Kundgebung der Zentrumspartei. Der Führer der Zentrumspartei, Reichstagsabgeordneter Prälat Dr. Kaas sprach über das Thema:„Schicksalsjahr 1931. Vorwärts oder rückwärts?“ Prälat Kaas machte hierbei folgende hochpolitische Bemerkungen: Zu einem Sanierungswerk wie dem Brüning'schen brauchen wir die Front aller derer, die guten Willens sind. Wer die Zeichen richtig verstehe, sei sich darüber klar, daß die befreiende und erlösende Tat auf revisionspolitischem Gebiet ohne schwersten Schaden nicht mehr länger aufgeschoben werden dürfe. Keine deutsche Regierung könne dem deutschen Volke noch weiter einseitige Opfer auf dem Reparationenaltar abzwingen, wenn die Gegenseite nichk ihrerseits die Voraussetzungen für die Tragbarkeit mitschaffen heife. keine deutsche Regierung werde stark genug sein, die explosiven Kräfte zu bannen, die eine über das Maß des Erkräglichen hinaus erzwungene Reparationslast mit naturhafter Gewalt auf den Plan rufen müsse. Der Redner besprach dann die überspitzte Empfindbarkeit gewisser französischer Kreise gegenüber jeder ernsthaften Erörterung des Revisionsgedankens. Doch gebe es kein Land, das von etwaigen deutschen Revisionswünschen weniger betroffen werde als gerade Frankreich. Man könne den Revisionsgedanken nicht endgültig einsargen, ohne denen Oberwasser zu geben, die schon längst aus der Verzögerung einer wahrhaften Versöhnungspolitik den Löwenanteil ihrer Agitation bezogen hätten. Frankreich und Deutschland müßlen sich im Geiste von Geuf finden oder sie würden sich nie finden. Als einigende Kuppel über allen einzelnen Beziehung: und allen Völkern müsse sich wölben der Gedanke einer neuen überstaatlichen Zusammenarbeit. Die kommunistischen und sozialdemokratischen Expecimente seien politische Laboratoriumsversuche. Zu den dringenden Fragen rechne auch das Zentrum in erster Linie die Reparationsregelung, die Abrüstungsfragen und die Frage einer wirksamen Sicherung des Schutzes der Abstimmung für die nationalen Minderheiten. Wir erwarten, so sagte Dr. Kaas, von der Regierung, daß sie in höchstem Maße ihre Aktivität gerade diesen zentralen Problemen zuwendet, ohne deren Lösung eine endgültige Sanierung der deutschen Not unmöglich ist. Der Redner wies hin auf die Schwere des Jahres 1931 und schloß mit folgenden Sätzen: Wehe Deutschland, wenn es sein Schicksal der Demogogie ausliefert, wenn es sein Schicksal der schäumenden Brandung der Extreme von rechts und links entgegensteuert! Das Endergesnis wäre kein starkes und neues Leben des nationalen Aufstiegs und deutscher Freiheit. Deutschland vor dem Zusammenbruch zu bewahren ist Sinn und Aufgabe des Kabinetts Brüning, ist Sinn und Aufgabe der staatspolitischen und außenpolitischen Arbeit der deutschen Zentrumspartei. Seit Jahren hat man nach dem Führer gerufen. Heute haben wir ihn. Tolge wir ihm! Unter seiner Führung wird es, so Gott will, kein Rückwärts geben, sondern nur ein, wenn auch in stufenweisem, beharrlichem Ringen erkämpftes Aufwärts. Die weitere Aussprache über die Agrar=Reform im Haushalts=Ausschuß des Reichstages nahm folgenden Verlauf: Schlittenbauer(Bayr. Vp.) führte zur Handelspolitik grundsätzlich aus, wir müßten den Grundsatz der Meistbegünstigung aufgeben und uns dem der Gegenseitigkeit zuwenden. Der Redner erörterte dann die Bedeutung der Gesundmachung der 29 v. H. des deutschen Acker= und Wiesenbodens, der unter einem Ueberschuß von Grundwasser leide und schlecht trage. Um diese wichtige Frage, durch deren Lösung allein die Arbeitslosigkeit auf weite Sicht bekämpft werden könne, zu einem glücklichen Ende zu führen, müßten selbstverständlich nationale Opfer gebracht werden. Beck, Oppeln(Ztr.), wies darauf hin, daß heute eine Stimmung in der Landwirtschaft sei, die an Verzweiflung grenze. Von wirksamen Hilfsaktionen habe die Landwirtschaft noch nichts gemerkt. Schneider, Breslau(Nsoz.), hielt es für notwendig, daß die Düngemittelpreise herabgesetzt würden. Auch befürwortete er eine Erhöhung des Brennrechts. Hörnle(Kom.) wandte sich gegen die„kapitalistische Kleinwirtschaft“, die Minister Schiele unterstütze. Fehr(D. Bauernp.) wies auf die Gefahren der Tschechisierungspolitik an der bayrisch=tschechischen Grenze hin. Es gebe also eine gefährdete bayrische Ostgrenze, die in die Osthilfe einbezogen werden müsse. Dr. Hilferding(Soz.) erklärte, daß jede Gefährdung unserer Ausfuhr, wie sie notwendigerweise eintreten muß, wenn unsere Einfuhr im Interesse der Hochhaltung der landwirtschaftlichen Preise stark gedrosselt wird, eine Erhöhung der Arbeitslosigkeit in der deutschen Industrie bedeutet. Dr. Cremer(D. Vp.) glaubte, daß die Zölle in der gegenwärtigen Lage notwendig seien, um der schwerbedrängten Landwirtschaft zu Hilfe zu kommen. Aber man müsse sich darüber klar sein, daß man nicht künstlich bezüglich der Zölle diese Unterstützungsmaßnahmen verewigen könne. Stubbendorf(Dn. Vp.) hielt eine Besserung der Lage der Landwirtschaft nur für möglich, wenn die Einnahmeseite für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse erhöhte Zahlen aufweist. Darauf vertagte der Ausschuß die Weiterberatung auf morgen. * Kämpfe um die Agrarnöte im Preußenparlament Im Preußischen Landtag begann am Mittwoch die zweite Lesung des Haushaltsplanes für 1931 mit der gleichzeitigen allgemeinen Auslyrache über den Landwirtschafts, Dow': GestütsEtat. In dieser Zusammenfassung der damit behandelten Haushalte zeigt sich auch für den Landtag das vom Präsidenten Löbe im Reichstag angestrebte Verfahren einer Nationalisierung im parlamentarischen Betrieb. Die Redezeit zu allen drei Haushalten wurde auf zwei Stunden für jede Fraktion festgesetzt. Der Hauptausschuß hat zu den drei Haushalten mehr als 140 Anträge vorgelegt. Er verlangt stärkere Anerkennung der beispiellosen Sonderlage Ostpreußens und Berücksichtigung der Not der Landwirtschaft auch im Finanzausgleich durch günstigere Verteilung der ländlichen Schullasten. Weiter fordert er stärkere Senkung der Realsteuern, ausreichenderen Zollschutz, Abwehr der Auslandseinfuhr von Agrarprodukten usw. Beim Domänenetat werden zahlreiche Einzelmaßnahmen für den Ausbau und die Modernisierung der staatlichen Bäder gewünscht, beim Gestütsetat außer besserem Zollschutz auch vermehrte Unterstützung der deutschen Pferdezuchtvereine und der ländlichen Reitervereine. Lebhafte Aussprache. Der Sozialdemokrat Heilmann schilderte die bestehende Weltagrarkrise, die es unmöglich mache, die Not der deutschen Landwirtschaft als ein Verschulden der deutschen Regierungen oder als alleinige Folge der Reparationslasten hinzustellen. Die Abgeordneten Logemann und von Stünzner=Karbe sprachen für die Deutschnationalen und forderten vor allem stärkeren Zollschutz für Agrarprodukte unter Hinweis auf die Pflicht des Konsumenten, nur zu verbrauchen, was die deutsche Landwirtschaft produzieren könne. Abg. Maaßen(Ztr.) trat für die Förderung der landwirtschaftlichen Veredelungswirtschaft und für die Interessen des Bauernstandes ein. Abg. Schiftan(DVp.) hielt nach Befreiung des Westens die Konzentrierung aller Kräfte auf die Hilfe für den Osten geboten, wobei er höheren Zollschutz auch für deutsches Holz verlangte. Abg. Gauger(Dt. Fraktion) suchte unter Hinweis auf ausländische Maßnahmen nachzuweisen, daß dort erheblich mehr zum Schutze der Landwirtschaft geschehe, als in Deutschland. Abg. Meyer=Hermsdorf(Chr. Soz. Volksdienst) wies auf die Vorteile einer gut ausgebauten staatlichen Gestütsverwaltung hin. Abg. Biester(Dt.=Hann.) hielt die Abdrosselung aller irgendwie entbehrlichen Einfuhr ausländischer Agrarprodukte für erforderlich. Abg. JacobyRauffauf(Ztr.) wies die Meinung der Rechtsparteien zurück, aks ob in Preußen nichts für die Landwirtschaft geschehe. Bei den Betriebssanierungen im Osten dürften nur wirklich zu haltende Wirtschaft profitieren. In der Weiterberatung am Donnerstag will Landwirtschaftsminister Dr. Steiger das Wort nehmen. Sprechende Jahlen. In dem„Wegweiser durch die Polizei 1930“, den der preußische Innenminister dem Landtag hat zugehen lassen, befindet sich eine neu eingeführte Rubrik, die eine Statistik über Versammlungskrawalle enthält. Danach ist die Polizei im Jahre 1930 bei 1579 Versammlungen unter freiem Himmel und bei 915 Veranstaltungen in geschlossenen Räumen gegen Störungen eingeschritten. Die Störer waren in 1873 Fällen Kommunisten, in 521 Fällen Nationalsozialisten und in 49 Fällen Reichsbannerleute. Beschlagnahmt wurden bei diesen Ausschreitungen insgesamt 149 Schußwaffen, 323 Hieb= und Stoßwaffen und 608 andere gefährliche Werkzeuge. Ueber die gewiß sehr zahlreichen zweifelhaften Fälle fehlt eine Zahlenangabe. Immerhin: rund 2500 Versammlungskrawalle im vergangen Jahre. Es ist bedauerlich, daß derartige Zahlen nicht auch von früheren Jahren vorliegen. Man könnte dann an deren Hand eine Art Index politischer Erregung aufstellen. Allerdings, daß diese Kurve im Jahre 1930 stei aufwärts gehen würde, weiß man ohnehin! In einen unblutigen, aber doch nicht unbedenklichen Kampf leuchtet eine Zusammenstellung, die das Berner Urheberrechtinstitut für das Jahr 1929 veröffentlicht. Danach belief sich die Ziffer der an deutschen Hochschulen eingereichten Dissertationen auf 5238 und ist im Laufe des vergangenen Jahres auf 6697 angestiegen. Das bedeut:t also eine Zunahme um fast 2000 Arbeiten, so daß in nächster Zukunft mit einer Doktor=Hausse zu rechnen ist. Nach einer anderen Zusammenstellung befinden sich auf den deutschen Hochschulen zurzeit 180000 neue Anwärter luf den Doktorhut. Man kann also wohl von einer„DoktorHausse“ sprechen. Das Bedenkliche daran ist nun weniger die Häufigkeit des Titels als solche, als vielmehr der Untergrund, worauf sich diese Erscheinung aufbaut, nämlich die Ueberfüllung der akademischen Berufe. Reichstagsbeginn am 5. Februar. Am Mittwoch(4. Februar) beginnt die zweite Etatsberatung. Berlin, 28. Jan. Der Reichstag ist jetzt endgültig zum kommenden Dienstag, 3. Februar, 3 Uhr nachmittags, einberufen worden. Auf der Tagesordnung stehen nur kleinere Vorlagen. Die zweite Beratung des Haushalts wird voraussichtlich am Mittwoch beginnen. Ueber die Reihenfolge der Etatberatung wird man sich in einer Sitzung des Aeltestenrates schlüssig machen, die am Montag stattfinden soll. Mit der Beratung der einzelnen Haushalte werden die zahlreichen dem Reichstag vorliegenden Interpellationen verbunden werden. Man will nach Möglichkeit versuchen, den Haushalt für 1931 bis zum 31. März, dem verfassungsmäßigen Termin für seine Verabschiedung, fertigzustellen. Auf jeden Fall wird sich die Haushaltsberatung im Reichstag bis Ende März ausdehnen. Ob es dann gelingt, den Haushalt parlamentarisch zu verabschieden, ist zwar noch nicht sicher, wird aber in parlamentarischen Kreisen für wahrscheinlich gehalten. Neben dem Haushalt wird der Reichstag noch eine Reihe wichtiger Gesetzentwürfe, so das neue Osthilfegesetz, zu erledigen haben. Wie das Nachrichtenbüro des VDZ hört, wird sich der Aeltestenrat in seiner Sitzung am Montag auch mit den Aenderungen der Geschäftsordnung befassen, die von einigen Parteien im Interesse einer Förderung der parlamentarischen Arbeiten vorgeschlagen werden und in den letzten Tagen bereits innerhalb der Parteien erörtert worden sind. Elektrifizierung von Reichsbahnstrecken. Berlin, 28. Jan. Am 26. und 27. Januar hielt der Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahngesellschaft seine erste Sitzung im Jahre 1931 ab. Einstimmig wiedergewählt wurden als Präsident Dr. C. F. von Siemens, als Vizepräsidenten Dr. Stieler und Dr. von Batocki. Der Verwaltungsrat billigte die bekannten Frachtsenkungen, die von der Hauptverwaltung im Interesse der Preissenkungsaktion der Reichsregierung seit Ende November 1930 vorgenommen worden sind. Das Ausmaß dieser Tarifsenkungen beträgt jährlich rund 43 Millionen Mark, ohne daß Aussicht besteht, daß dieser Ausfall durch eine Vermehrung des Perkehrs einigermaßen ausgeglichen würde. Um auch den Wünschen der Reichsregierung nach Arbeitsbeschaffung Rechnung zu tragen, stimmte der Verwaltungsrat der Annahme eines Kredites zur weiteren Streckenelektrifizierung grundsätzlich zu, zumal in Aussicht steht, daß die Reichsregierung für die ersten Jahre, bis die Rentabilität der Elektrifizierung eintritt, die Verzinsung des Baukapitals übernimmt. Dadurch sollen etwa 10000 Arbeiter 11 Jahre lang Beschäftigung finden. Mit diesem rund 50 Millionen Mark betragenden Kredit soll die über die Geislinger Steige führende Strecke von Augsburg bis Stuttgart bis 1932 elektrifiziert werden, nachdem die Elektrifizierung der Strecke von München bis Augsburg in diesem Frühjahr fertiggestellt sein wird. Ueber die weitere Elektrifizierung der Ostweststrecke von Stuttgart bis Karlsruhe und von Mühlacker bis Bruchsal schweben Verhandlungen und Prüfungen, die noch nicht abgeschlossen sind. Der Verwaltungsrat beschloß, der durch die Notverordnung veranlaßten Kürzung der Beamtengehälter um 6 Prozent die nicht pensionsfähigen Bezüge der leitenden Reichsbahnbeamten vom 1. Februar ab um 20 Prozent zu kürzen. Für den Generaldirektor und die Mitglieder des Vorstandes beträgt die Kürzung ihrer gesamten Bezüge vom 1. Januar ab 20 Prozent. Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten Seite 2. Nr. 13937. Seneral=Anzelger für Vonn und Amgegend. 29. Januar 1931. Plagiatsbeschuldigung und ihre Abwehr. WD Köln, 28. Jan. Mitte vergangenen Jahres wurde in der K. V. gegen Professor Lips, dem Direktor des Rautenstrauch=Joest=Museums in Köln schwere Anschuldigungen des Plagiats erhoben. Es wurde Prof. Lips vorgeworfen, in seiner Arbeit„Einleitung in die vergleichende Völkerkunde“ mehrere seiner Kollegen um ihr gelstiges Eigentum bestohlen zu haben, indem er aus den betreffenden Werken einfach abgeschrieben habe. Nach dieser Anschuldigung veröffentlichte ein anderes Kölner Blatt einen Gegenartikel, in welchem verschiedene Urteile von Fachwissenschaftlern auszugsweise wiedergegeben wurden, Urteile, die sich gegen den anonymen Anschuldiger wandten. Diese Stellungnahme hatte zum Erfolg, daß der Kölner Personalreferent der Stadtverwaltung für Dr. Lips eine Art Ehrenerklärung abgab, und weiterhin die philosophische Fakul= tät der Universität Köln sich einmütig hinter ihren angegriffenen Kollegen stellte und wie zum Protest die Ernennung Lips zum außerordentlichen Professor beim preußischen Kultusminister beantragte und auch durchsetzte. Neuerdings nun veröffentlicht die K. V. wiederum einen anonymen Artikel, in welchem gegen Prof. Lips die gleichen Vorwürfe wie in dem ersten Artikel erhoben werden. Das sich für Prof. Lips einsetzende Kölner Blatt veröffentlicht nun heute sämtliche Gutachten, unter denen sich auch die der drei Professoren befinden, die plagiiert seinsollen und die sich jedoch dagegen verwahren. Dr. Lips seinerseits bemüht sich seit Anfang August v.., einen Prozeß gegen die ihn angreisende Zeitung in Fluß zu bringen: Die Akten liegen seit diesem Monat bei der Staatsanwaltschaft, die sich jedoch noch nicht entschließen konnte, ob sie Dr. Lips das „öffentliche Interesse“ zubilligen soll, d. h. ob sie von sich aus Anklage gegen die beleidigende Zeitung erhebt. Es dürfte nunmehr nach diesem neuerlichen beiderseitigen Anstoß zu einer Entscheidung kommen. Prozeß der Erben Professor Koerfer gegen Verlag DuMoni Schauberg. WP. Köln, 28. Jan. Vor der 3. Zivilkammer des Landgerichts Köln stand am Mittwoch Verhandlung in der Klage der Erben des Prof. Koerfer gegen den Verlag M. DuMont Schauberg an. Es handelt sich bei dieser Klage um eine Schadenersatzforderung wegen einer Meldung über Prof. Koerfer der Kölnischen Zeitung und im Stadt=Anzeiger, daß der Architekt Prof. Dr. Ing. h. c. Jakob Koerfer sich in Zahlungsschwierigkeiten befinde. Es stellte sich dann heraus, daß Professor Jak. Koerfer mit dem Inhaber eines in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Porzer Werkes, Louis Körfer, verwechselt worden war. Nach Aufklärung dieser Namensverwechslung wurde dann von beiden Blättern in der nächsten Nummer der Irrtum richtiggestellt. Die Klägerin des inzwischen verstorbenen Professors, Frau Koerfer, als Alleinerbin ließ folgende Schadenersatzforderungen geltend muchen: 2491 Mark als Kosten der Erkrankung ihres Gatten, 19 395 Mark für die Beerdigungskosten, mindestens 300 000 Mark Schmerzensgeld sowie 60000 Mark jährliche Rente bis zum Jahre 1943. Weiter soll festgestellt werden: Die beklagte Partei verpflichtet sich, den gesamten Schaden zu ersetzen, der dem verstorbenen Koerfer an seinem Kredit, seinem geschäftlichen Fortkommen und seinen Erwerbsaussichten entstanden ist. In der heutigen Verhandlung wurde von den Rechtsverteidigern der Parteien die beiderseitigen Standpunkte dargelegt.— Der Beweis=Beschluß als Entscheidung steht noch aus und ist in etwa 14 Tagen zu erwarten, da noch Zeugen vernommen werden. Ueber die Vorgänge, die dem Prozeß zugrunde liegen, meldet uns der„Westdienst" noch folgendes: In der Nacht vom 11. zum 12. November alarmierte ein schlecht unterrichteter Reporter die gesamte Kölner Presse mit der Nachricht von dem Bankerott der bekannten Architektenfirma Jakob Koerfer. Diese Meldung erschien in den beiden Blättern, obwohl noch in der gleichen Nacht der Inhaber der Firma, Prof. Dr. Koerfer bei dem Verlage versuchte, die Meldung, da sie in keiner Weise zutraf, zurückzuziehen. Dieses jedoch gelang Prof. Koerfer nicht, dessen Gesundheitszustand durch die Aufregungen des Erscheinens in beiden genannten Blättern so gelitten haben soll, daß sein Tod kurz darauf eintrat. Daraus leiten sich die Schadenersatzansprüche des dann an Gallenblasenentzündung verstorbenen Architekten Koerfer ab. * v. Ponickau verhaftet. Köln, 28. Jan. Wie wir hören, ist der frühere Reichsdetriebsassistent v. Ponickau, der am 30. Novemder v. J. bei der Stationskasse des Kölner Hauptbahnhofes 29000 Mark unterschlagen hatte und seitdem flüchtig war, in einem Krankenhaus in Leipzig verhaftet worden. v. Ponickau lag mehrere Tage im Krankenhaus und machte sich durch größere Summen, die er noch bei sich hatte, verdächtig. Bei seinem Verhör gestand er ein, der Kassenräuber zu sein. Voraussichtlich wird v. Ponickau nach Köln übergeführt. Eine Frau erschießt ihren Mann, weil er als neroös Kranker die Jamilie quälte. Remscheid, 28. Jan. Ein 50jähriger Fabrikant aus Remscheid=Hasten wurde heute morgen in seiner Wohnung mit einem Schuß in der Schläfe tot in der Badewanne aufgefunden. Die Ehefrau hat bereits eingestanden, die Tat begangen zu haben. Der Mord ist darauf zurückzuführen, daß der Mann infolge eines schweren Nervenleidens seine Familienangehörigen, seine Frau, einen 21jährigen Sohn und ein neunjähriges Töchterchen, derart quälte, daß die Frau schon mehrfach die Absicht hatte, sich das Leben zu nehmen. Zwei Förderkörbe abgestürzt. WP Aachen, 29. Jan. Das Bergbauamt Aachen teilt mit: Auf Grube Anna I bei Alsdorf sind am 28. Januar gegen 16,10 Uhr während der Produktenförderung die beiden Förderkörbe der westlichen Förderung des Hauptschachtes abgestürzt. Personen sind dabei nicht zu Schaden gekommen. Man hofft, den Betrieb in einigen Tagen wieder aufnehmen zu können. * Auf der hochzeitsreise vom Tod überrascht. tt. Wiesbaden, 28. Jan. Ein junges Ehepaar namens Zils aus Trier, das sich auf einer Hochzeitsreise befand, weilte in Wiesbaden bei Verwandten zu Besuch. Der Mann, der herzleidend war, erlitt plötzlich beim Baden einen Schwächeanfall. Die Frau glitt bei dem Versuche, ihm zu Hilfe zu eilen, aus und fiel so unglücklich, daß sie bewußtlos liegen blieb. Die Verwandten bemerkten später den Unfall, doch war bei dem Manne der Tod bereits eingetreten. * Erdbeben in Ost=Albanien. fl. Tirana, 29. Jan. Ein heftiges Erdbeben richtete in der Gegend von Goritza(Ost=Albanien) bedeutenden Schaden an. In Goritza selbst wurden 500 Häuser zerftört. Bisher wurden vier Tote geborgen. Die von einer Panik ergriffene Bevölkerung flüchtete auf das freie Feld. Eine Hilfsaktion ist eingeleitet worden. Zwei Flugzeuge sind von Tirana ausgeschickt worden, um das Erdbebengebiet zu überfliegen und die Ausdehnung des Schadens festzustellen, da alle Telephon= und Telegraphenbechindungen unterbracher freid. Ameritanische Anternehmungen in Keug. Der amerikanische Botschafter Sackett besichtigt die Neußer Anlagen amerikanischer Ronzerne. WTB Neuß, 28. Jan. Zur vereinbarten Stunde traf heute morgen der amerikanische Botschafter in Berlin, Sackett, mit seiner Gattin und seiner Begleitung, bei der sich der amerikanische Generalkonsul in Berlin und der amerikanische Konsul in Köln befanden, sowie Herren der amerikanischen Handelskammern in Berlin und Köln mit ihren Damen in Neuß vor dem Rathause ein. Im Rathause begrüßte Oberbürgermeister Henrichs den Botschafter mit folgender Ansprache: Euer Exzellenz entbiete ich den herzlichen Gruß der Stadt Neuß. Der Besuch Euer Exzellenz ist für die Stadt Neuß eine Ehre und Freude; denn die Stadt Neuß ist als Hafen=, Industrie= und Handelsstadt auf die kommerzielle Verbindung mit aller Welt angewiesen und vor allem auf die wirtschaftlichen Beziehungen des mächtigen und reichen, wirtschaftlich so hoch entwickelten Landes der Vereinigten Staaten von Amerika. Wir freuen uns auch, bedeutende und hoch entwickelte amerikanische Betriebe in unserer Stadt zu haben. Aus einigen Unterlagen, die wir Euer Exzellenz und Ihrer Begleitung überreichen, wollen Sie ersehen, daß die Stadt Neuß durch ihren Hafen, durch die Gunst ihrer Verkehrslage, durch die Art ihrer Steuerpolitik, die an den Steuerzahler viel geringere Anforderungen stellt als es in anderen Städten der Fall ist, durch die gesamte Entwicklung ihres Wirtschaftslebens der Niederlassung von Industrie und Handel ganz besonders günstige Voraussetzungen bietet. Ich darf hoffen, daß der Besuch Euer Exzellenz mit dazu beiträgt, diese für wirtschaftliche Niederlassungen besonders günstigen Verhältnisse der Stadt Neuß in Amerika weiter bekannt zu machen, und in diesem Sinne danke ich nochmals für Ihren Besuch WTB München, 28. Jan. Im Prozeß gegen Tausend wurde heute der Kaufmann Franz von Reboy vernommen. Er war durch Rienhardt bei Ludendorff eingeführt worden, der ihm Gold zeigte und ihm Schweigepflicht auferlegte, wobei er bemerkte, daß es sich um eine wichtige Sache handele; er wisse noch nicht, was daran sei, die Erfindung müsse erst ausgearbeitet werden, er wolle aber keine Verantwortung auf sich nehmen. Ludendorff beauftragte dann den Zeugen mit der Prüfung der Erfindung, worauf von Rebay einige Zeit in Gilching arbeitete. Eigene Versuche, die er hier veranstaltete, waren negativ verlaufen. Er habe damals noch nicht die notwendige Fühlung gehabt. Er habe der Sache zunächst skeptisch gegenüber gestanden, da Ludendorff ihm gesagt habe, er solle Augen und Ohren offen halten. Die Verhältnisse bei Tausends chemischer Studiengesellschaft seien wenig erbaulich gewesen. Die Buchführung war mangelhaft, und unter den Mitarbeitern herrschte gegenseitige Eifersucht, so daß man in der Arbeit nicht vorwärts kam. Er habe sich bereit erklärt, aber darauf bestanden, daß er ebenso wie Tausend der genauesten Kontrolle unterwor. fen würde. Dies sei auch geschehen. Es seien vor den Versuchen die Augendeckel, Nasen, Ohren, Mundhöhle, alles, genauestens untersucht worden. Tausend habe zu: nächst lange Zeit an den Vorbereitungen gearbeitet(der Versuch hat drei Tage gedauert), dann sei Tausend aber sehr nervös geworden und habe an einem günstigen Erfolg überhaupt gezweifelt, so daß er, der Zeuge, den Versuch zu Ende geführt und schließlich den bereits bekannten günstigen Erfolg von einem Zehntel Gramm Gold erztelt habe, und zwar in Gegenwart des Gerichts, des Staatsanwaltes, der Kriminalpolizei und mehrerer Beamter des Hauptmünzamtes. Man habe zunächst an diesem Erfolge gezweifelt, aber schließlich doch festgestellt, daß es sich um Gold handelte. Alle seien darüber sehr erfreut gewese:, nur der Direktor des Hauptmünzamtes habe Es wird uns geschrieben: Es mag nicht unangebracht erscheinen, jetzt schon auf die Sitzung des preußischen Staatsrates am Montag hinzuweisen, die sich mit einem Gesetzentwurf des Innenministers befassen wird, der schwerwiegende Bestimmungen für die Gemeindeverwaltungen zu bringen droht. Nach dieser Vorlage soll nämlich zwischen die Aufsichtsbehörden und die Stadtverordneten der Gemeindevorstand als Beschlußbehörde eingeschoben werden. Im Laufe des Dezembers konnte man bereits die Wahrnehmung machen, wie in vielen Gemeinden die Erhöhung der Bier= und Getränkesteuer abgelehnt wurde und nach Einsetzung eines Staatskommissars sich dann die GemeinIn seiner längeren Erwiderung führte der Botschafter etwa folgendes aus: Ich danke Ihnen, Herr Oberbürgermeister, für die freundliche Einladung zum Besuch der Stadt Neuß. Gerne bin ich der Einladung gefolgt, um Ihre Stadt kennen zu lernen, zumal mich mit dem Präsidenten der Standard=Werke in Amerika, Mister Ahrens, die in Neuß ein Werk haben, persönliche Beziehungen verbinden. Es ist mir bereits bekannt, daß Neuß eine vielseitige, große und bedeutende Industrie= und Handelstätigkeit aufzuweisen hat. Ich habe auch schon von den bedeutenden Hafenanlagen gehört, an denen sich Firmen niedergelassen haben, deren Hauptwerke zu den größten Industriekonzernen der Vereinigten Staaten zählen. Wegen meiner sonstigen starken Inanspruchnahme bedauere ich, nur kurze Zeit in Neuß anwesend sein zu können, hoffe jedoch, daß es mir möglich sein wird, trotzdem einen Einblick in das Wirtschaftsleben der Stadt zu gewinnen. Unter Führung von Oberbürgermeister Henrichs traten die Besucher sodann eine Rundfahrt durch Neuß an, die zunächst zur internationalen Harvester Compagnie führte, und von dort an den Hafenanlagen entlang. Der Herr Botschafter stellte zahlreiche Fragen und interessierte sich außerordentlich lebhaft für die zahlreichen Fabrikanlagen, an denen der Weg vorbeiführte. Auch die Hafenbauten und der Erftkanal sowie die zahlreichen modernen Geschäfte, die ihm nach Zahl und Art bemerkenswert erschienen, erregten sein besonderes Interesse. Ein kurzer Blick auf den Quirinusdom, und dann führte der Weg vorbei an dem historischen Obertor, von wo die Weiterfahrt nach Düsseldorf angetreten wurde. Mit herzlichem Dank verabschiedete sich der Botschafter von Neuß. erklärt, es wäre ihm lieber gewesen, wenn das Gold nicht daläge. Ausdrücklich befragt, ob irgendwelche betrügerische Eingriffe von ihm oder anderer Seite vorgenommen wurden, erklärt der Zeuge unter ausdrücklicher Berufung auf seinen Eid, daß weder von ihm noch, soviel er bemerkt habe, von irgendwelcher anderen Seite bei diesem Versuch irgendetwas Unrechtes geschehen sei. Es sei bei der scharfen Kontrolle auch gar nicht möglich gewesen, irgendeine Bewegung zu machen, ohne daß diese bemerkt worden wäre. * Zwei Sachverständige erklären die Goldgewinnungsversuche für töricht. WTB München, 28. Jan. Im weiteren Verlauf des Prozesses wurden zwei sachverständige Zeugen vernommen, nämlich Geheimrat Professor Dr. Förster von der Technischen Hochschule Dresden und Geheimrat Professor Dr. Hofmann, Vorstand des chemischen Laboratoriums Charlottenburg=Berlin. Förster bekundete, daß Tausend bei einem Versuch, zu dem er sich in Dresden gedrängt habe, nichts als törichtes Zeug vorgebracht habe. Er sei empört gewesen, daß Tausend glaubte, daß er als Wissenschaftler für solches törichtes Zeug seine Zeit verschwenden könne. Professor Hofmann sagte aus, aufgrund der ihm gegebenen Beschreibung der Versuche durch Tausend habe er zunächst an eine gewisse Möglichkeit gedacht, daß durch die angewandte Vorbehandlung eine gewisse Ausbringung des in Blei stets vorhandenen Goldes begünstigt werden könnte. Die dann vorgenommenen Versuche ergaben aber ein völlig negatives Resultat. Die Neugewinnung von Gold sei nach dem von Tausend angewandten Verfahren durchaus unmöglich. Es wäre sogar die Ausbringung des im Blei vorhandenen Goldes gegenüber den anderen Verfahren nicht nur nicht gebessert, sondern im Gegenteil durch teilweise Neuzugabe von Gold die Ausbringung sogar noch vermindert. Entgegen seiner sonstigen Uebung stellte Tausend nach diesen Sachverständigenaussagen keine Fragen an die Zeugen. den einfach der Steuerfestsetzung fügen mußten. Worauf nun die Vorlage hinausläuft, geht aus ihrer Begründung klar hervor, wonach man den Staatskommissar dadurch ersparen will, daß man den Gemeindevorstand als Diktaturinstanz einsetzen will. Wohin soll es aber führen, wenn ein Gemeinderat mit der Mehrheit bei Niederstimmen der Opposition höhere Wohlfahrtslasten, öffentliche Bauten usw. beschließt, und der Gemeindevorstand einfach den Ausgleich diktatorisch festsetzt, falls ein Steuerbeschluß nicht zustande kommen soll? In der öffentlichen Meinung Rheinland=Westfalens wird diese Sachlage bereits eifrigst erörtert, da man hierin die Gefahr erblickt, daß der den Gemeinden zur Pflicht gemachte Sparzwang durch eine solche Gesetzbestimmung, beseitigt zu werden droht. betonte, daß dieser Generalstreik als industrielle# Konflikt durchaus gesetzlich gewesen sei. * Das erste Defizik im amerikanischen Haushalt. fl. Washington, 29. Jan. Die Lage der amerikanischen Finanzen bezeichnete Staatssekretär Mellon in einer Erklärung als sehr unbefriedigend. Die Regierung werde das laufende Fiskaljahr voraussichtlich mit einem Defizit von 370 Millionen Dollar abschließen. Diese Tatsache ist umso bemerkenswerter, als seit dem Kriegsende bisher überhaupt noch kein Defizit im amerikanischen Staatshaushalt zu verzeichnen war. Mann und Kinder erlitten den Flammentod. fl. New York, 29. Jan. Bei dem Brand eines Gehöftes in der Nähe von Williamsport kamen ein Mann und sechs Kinder in den Flammen um. Die Frau und zwei andere Kinder wurden mit schweren Brandwunden ins Krankenhaus eingeliefert. * 35 Vergleute verschüttet. fl. New York 29. Jan. Auf der Betty=Kohlengrube in der Nähe von Linten(Indiana) hat sich am Mittwoch abend eine folgenschwere Explosion ereignet, bei der 35 Bergarbeiter verschüttet wurden. Das Unglück wurde durch die Explosion von 15 Kisten Dynamit verursacht, die zu Sprengzwecken in der Grube gelagert wurden. Die Rettungsarbeiten sind durch dichten Rauch sehr erschwert. Es besteht nur noch geringe Hoffnung, die eingeschlossenen 35 Bergleute noch lebend zu bergen. Bisher sind fünf Leichen ans Tageslicht gebracht worden. WTB Hinton, 29. Jan. Bei der bereits gemeldeten Bergwerksexplosion sind über 20 Bergleute getötet worden. Hindenburg erneut Präsidentschaftskandidat: Schon jetzt setzt die Diskussion über die im nächsten Jahre fällige Neuwahl des Reichspräsidenten langsam ein. Gelegentlich der deutschnationalen Reichsgründungsfeier wurde sie in der scharf pointierten Rede Hugenbergs unter besonderen Forderungen an den Reichspräsidenten erwähnt, die Hindenburg noch vor dem Ablauf seiner Amtszeit erfüllen soll, und auch in der Presse beschäftigt man sich bereits mit der Frage, obwohl noch ein ganzes Jahr bis zum Ablauf der Amtsperiode des derzeitigen Reichspräsidenten vor uns liegt. „Der Jungdeutsche“ und der linksgerichtete polltische Schriftsteller Helmuth von Gerlach liegen sich etwas in den Haaren, weil im„Jungdeutschen“ vom 20. Januar der Vorschlag gemacht worden war, die Amtszeit des Reichspräsidenten von Hindenburg auf Lebenszeit zu verlängern. Helmuth von Gerlach polemisierte in dem linksradikalen „Dortmunder Generalanzeiger“ gegen den Vorschlag, der für ihn„eine Monarchie hinten herum" bedeutet. Von Gerlach verweist darauf, daß die Jungdeutschen nur 24 Abgeordnete im Reichstag hätten. Es erscheine aber„nicht undenkbar, daß bei dem Kultus, der seit vielen Jahren mit Hindenburg getrieben worden sei, die Anregung ein Echo finden könne, das sich zu einem Antrag im Reichstag verdichte.“ Ueber die Volkstümlichkeit des dem jungdeutschen Vorstoß zugrunde liegenden Gedankens dürfe man sich keiner Selbsttäuschung hingeben. Kandidiere von Hindenburg wieder— und Hindenburg stehe dem Vorschlag einer Wiederwahl durchaus nicht ablehnend gegenüber — so werde er glatt gewählt, wahrscheinlich sogar im ersten Wahlgang. Selbst die Nationalsozialisten, so in der Seele zuwider ihnen der alte Herr auch sei, würden schwere Bedenken gegen die Aufstellung eines Gegenkandidaten haben.„Die Jungdeutschen wünschten einen Wahlkaiser mit dem Titel eines Präsidenten. Vorläufig!" „Der Jungdeutsche", bemerkt in seiner Entgegnung auf diese Auslassungen von Gerlachs, daß es zwar richtig sei, daß in keiner republikanischen Verfassung ein Präsident auf Lebenszeit vorgesehen sei, aber man habe bei Friedrich Ebert den Titel„Volksbeauftrag= ter“ einfach in„Reichspräsident" umgeändert, ohne daß die staatsrechtlich notwendige Wahl vollzogen wurde. Es gehe auch in dieser Frage um nichts anderes, als daß der Beste, den wir Deutschen unter uns haben, unser Führer sein und bleiben würde. Der Lohnkonflikt bei den Ver. Stahlwerken.— Gewerkschaften lehnen 20prozentigen Lohnabbau ab. CNB. Berlin, 28. Jan. Zu dem Lohnkonflikt bei den Vereinigten Stahlwerken berichtet das Berliner Tageblatt, daß die vier tarifbeteiligten Gewerkschaften den Vorschlag des Direktors Poensgen von den Vereinigten Stahlwerken, in eine Herabsetzung der Tariflöhne um 20 Prozent zu willigen und damit eine Stillegung der Hütte Ruhrort=Meiderich zu umgehen, abgelehnt haben. Veränderung des Privatdiskontes. WTB Berlin, 28. Jan. Der Privatdiskont wurde heute für beide Sichten um je 2 Prozent auf 47 Prozent erhöht. „Gowmacher Taasend Progeg. Eine neue Gefahr für die Gemeinden in Sicht! Nach einer Meldung der United Preß haben heftige Erdstöße in der Ortschaft Karicza große Verwüstungen verursacht. Die orthodoxe Kirche und zahlreiche Wohnhäuser stürzten ein. * Die Alpensäger=Kompagnie noch immer nicht gerettet. WTB Paris, 29. Jan. Der Berichterstatter des Matin in Lyon berichtet, der Rest der Kompagnie italienischer Alpinis aus Bardoneche, nämlich 63 Mann, sei noch immer im Schnee isoliert. Militär, Zollbeamte und Zivilisten versuchten, den Soldaten Hilfe zu bringen. Sie sollen gestern eine, wenn auch nur unsichere Verbindung mit ihnen hergestellt haben. Infolge der starken Schneefälle sei es gegenwärtig unmöglich, die Soldaten zu veranlassen, den schwierigen Abstieg zu wagen, weil dann die Gefahr besteht, daß sie wieder von einer Lawine erfaßt würden. Die italienischen Militärbehörden sollen nun beabsichtigen, den Eingeschlossenen durch einen unterirdischen Wasserzuführungskanal Hilfe zu bringen, damit der Abstieg über die gefährlichsten Stellen vermieden werden könne. Das Wasser dieses Tunnels sei bereits abgelassen worden und man habe 80 Schaftstiefel aus Gummi an den Ausgang des Tunnels befördert. Bei dem anhaltenden schlechten Wetter müssen die Rettungsarbeiten mit größter Vorsicht ausgeführt werden. Schwierige Hochgebirgsmanöver. WTB Paris, 29. Jan. Auch in den Französischen Alpen haben nunmehr Gebirgsmanöver begonnen. An den Uebungen, die in 1700 Meter Höhe bei Briancon stattfinden, nehmen auch ein Bataillon Schifahrer und Maschinengewehrabteilungen teil. Diese Abteilungen mußten den Lautaret=Paß besetzen, der bis zu zwei Meter verschneit ist und eine Temperatur von 20 Grad Kälte hat. * Das neue Gewerkschaftsgesetz angenommen. Sieg des Arbeiterkabinetts über die Konservativen. fl. London, 29. Jan. Mit der unerwartet großen Mehrheit von 27 Stimmen ist am Mittwoch abend das neue Gewerkschaftsgesetz in zweiter Lesung im Unterhaus angenommen worden. Für den Gesetzentwurf stimmten 277 Unterhausabgeordnete, dagegen 250. Gegen die Regierung stimmten außer den Konservativen acht Liberale, darunter Sir John Simon und Sir Robert Hutchinson, der frühere Einpeitscher der Liberalen. Das Abstimmungsergebnis wurde von den Mitgliedern der Arbeiterpartei mit langanhaltendem Beifall ausgenommen. Allgemeine Ueberraschung rief in der Debatte eine Erklärung des Solicitor Generals Sir Stafford Cripps hervor, in der er der Ansicht Ausdruck verlieh, daß der Generalstreik von 1926 nach den Bestimmungen des neuen Gewerkschaftsgesetzes ungesetzlich gewesen wäre. Der Eindruck dieser Erklärung wurde aber durch eine Rede des Dominien=Ministers Thomas abgeschwächt, in der er Tetzte.081. Vorschläge zur Regelung der Kriegsschuldenprobleme. WTB Chikago, 29. Jan. In der Ansprache, die gestern der Präsident der Vereinigung amerikanischer Exporteure, Eduard Hurley, über eine Regelung der Kriegsschuldenfrage durch Senkung der Rüstungsausgaben Amerikas und der Schutdnerstaaten und gleichzeitige Herabsetzung der den Vereinigten Staaten aus dem Kriege zustehenden Forderungen hielt, schlug der Redner einen 30=Jahresplan vor, der in den ersten zehn Jahren eine 15prozentige Verminderung der Kriegsschulden, in den folgenden zehn Jahren eine 17,5prozentige und in den letzten zehn Jahren ebenfalls eine 17,5prozentige Verminderung vorsehen würde. Die Gesamtverminderung in den 30 Jahren würde somit 50 Prozent der gesamten Kriegsschulden ausmachen. Bewaffneter Kampf gegen die Kommunisten. WTB London, 29. Jan. Der Korrespondent der Times meldet aus Schanghai: Der chinesische Kriegsminister Hoyingtschin hat Weisung erhalten, sich nach der Provinz Kiangst zu begeben, um den Oberbefehl über alle Regierungsstreitkräfte zu übernehmen, die mit der Bekämpfung der Kommunisten beschäftigt sind. Der Korrespondent der Times fügt hinzu, die chinesischen Kreise schätzen die Gesamtzahl der Arbeitslosen in China auf 100 Millionen.(?) Die ungeheure Zahl erklärt sich aus dem durch den Bürgerkrieg, das Banditenwesen und das Versagen der Behörden verursachten Elend. Seite 3— Nr. 13937 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Donnerstag, 29. Januar 1931. Aus Bonn Das Opfer des Sturmes. Die alte Ulme im Hofgarten ist gestern abgefohren worden. Mehrere Tage haben Arbeiter an der Schälung und Zerkleinerung des Riesen geschafft. Der Stamm hatte einen Durchmesser von.20 Meter, der Inhalt des ganzen Baumes betrug einschließlich der Aeste elf Festmeter bei einem Gewicht von etwa 200 Zentnern. Das Alter des Baumes wird auf 190 Jahre geschätzt. Ankrüge auf Ermäßigung des staatlichen Iuschlags zur Grundvermögensfiauer. Anfang Dezember vorigen Jahres wies der GeneralAnzeiger darauf hin, daß die Frist zur Stellung der Ermäßigungsanträge für den staatlichen Zuschlag zur Grundvermögenssteuer am 31. Dezember 1930 ablaufe. Nunmehr hat der preußische Finanzminister aus Billigkeitsgründen in einem Erlaß genehmigt, daß den bis zum Schluß des Rechnungsjahres 1930—31 eingehenden Anträgen entsprochen wird. Damit ist die Frist also bis zum 31. März ds. Is. verlängert. Die Anträge sind an die zuständigen Katasterämter zu richten. Renkenbankscheine als Jahlungsmittel. Zur Behebung von Zweifeln wird von der Deutschen Rentenbank mitgetellt, daß noch für rund 446 Millionen Mark Rentenbankscheine als Zahlungsmittel im Umlauf sind. Alle Rentenbankscheine zu fünf, zehn und 50=Rentenmark mit Kopfbild, sowie die höheren Scheine zu 100, 500 und 1000 Rentenmark ohne Kopfbild sind vollgültige Zahlungsmittel, für die an allen öffentlichen Kassen(Post, Eisenbahn, Finanzämter, Reichsbank usw.) Annahmezwang besteht. Die Tilgung und Rückziehung der umlaufenden Rentenbankscheine erfolgt ganz allmählich aus hierfür bereitgestellten Mitteln. Voraussichtlich werden die letzten Rentenbankscheine erst 1942 aus dem Zahlungsmittelumlauf verschwunden sein. Berufswettkämpfe der männlichen Kaufmannssugend im Rheinland. Der Bund der Kaufmannsjugend im D. H. V. wird seine Berufswettkämpfe für die männliche Kaufmannsjugend des Rheinlandes am 1. März zur Durchführung bringen. Die Wettkämpfe die sich auf die Lösung von Situationsaufgaben, Aufsatz, Rechnen und Kurzschrift erstrecken, sind wiederum für alle Kaufmannslehrlinge und Junggehilfen offen. Es sind wertvolle Preise ausgesetzt. Die Wettkampforte werden so festgelegt, daß sie von der Jugend des ganzen Rheingaues Westmark leicht erreicht werden können. Brudertag der Freien Schneider=Jnnung. Am Sonntag beging die Freie Schneider=Innung eine eindrucksvolle Totengedenkfeier für ihre gefallenen Mitglieder und verstorbenen Führer. Von der eigentlichen Brudertagsfeier hatte man in Anbetracht der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse abgesehen, zumal auch noch in diesem Jahre, im Juli, anläßlich des Schneiderverbandstages, das 50jährige Jubelfest der Innung gefeiert werden soll. Morgens fand ein feierliches Hochamt in der Münster kirche statt, an dem die Innungsmitglieder in großer Zahl mit ihren Gehilfen teilnahmen. Die kirchliche Feier wurde verschönert durch Gesang des Münsterchores. An den Gottesdienst schloß sich die Feier auf dem Friedhof an. Die John'sche Kapelle und der Männer=Gesangverein Bonner Liederkranz wirkten mit. Der Obermeister der Innung, Wilh. Reinold, gedachte der gefallenen Mitglieder und Meistersöhne und legte einen Kranz der Innung auf dem Heldenfriedhof nieder. An den Gräbern der verstorbenen Obermeister Fiegen(Obermeister 1881—1902), Obermeister Offermann(1892—1896, 1898—1899, 1905—1907), Obermeister Senff(1896—1898, 1899—1902), Obermeister Gerikus(1902—1903), Obermeister Dalchow(1907—1919), Obermeister Thünker(1919—1929) wurden ebenfalls Kränze niedergelegt. Obermeister Reinold gedachte der Verdienste eines jeden um die Innung und den Beruf. Nachher versammelten sich die Mitglieder zu einer Besprechung im Hühnchen“. Da Rollage der themisgen Landwirtschaft. Zwatter Tag der 41. Haupiversammlung der Landwirtschaftokammer für die Rheiuprevinz. Die em Dienstag nachmittag begonnene 41. Hauptver=sstanden hat, das heißt, vor dem Zusammensammlung der Landwirtschaftskammer für die Rheinpro=sbruch: und wenn keine wesentliche Veränderung der vinz wurde gestern morgen im großen Saale der Lese allgemeinen Verhältnisse eintritt, wird die rheinische fortgesetzt. Diese Sitzung galt vor allen Dingen der Be= Landwirtschaft nach 1½—2 Jahren dort stehen, wo die sprechung der augenblicklichen Loge der rheinischen Land=lostdeutsche Landwirtschaft sich heute befindet, d. h. mitten wirtschaft. Es ergab sich dabei aus dem ausführlichen im Zusammendruch, der für einen großen Teil der BeVortrag des Kammerpräsidenten Freiherrn von Lüninck, triebe bereits unvermeidbar geworden ist. daß die rheinische Landwirtschaft auf demselben Wege ist, Der eigentlich bemerkenswerte Vorgang des Berichtsden die Landwirtschaft im Osten gegangen ist und daß jahres ist jedoch, abgesehen von der Verschärfung der sie nach Ablauf von zwei Jahren denselden Zusammen Agrarkrisis, die deutlich sichtbare Auswirkung der Agrarbruch erlebt haben werde, wenn nicht ganz durchgrei= krisis auf das übrige Wirtschaftsleben. fende Maßnahmen den Zusammenbruch aufhalten.] Nach dem das Institut für Konjunkturforschung festgeWie stark jedoch in weitesten Kreisen das Interesse an stellt hat, daß 90 Prozent der deutschen Wirtschaft für den dem Schicksal der rheinischen Landwirtschaft ist, zeigte der inneren Markt und nur etwa 10 Prozent für den Export zahlreiche Besuch von Ehrengästen und Behördenver= arbeiten, kann die Ursache dieser allgemeinen Wirtschaftstretern, die Freiherr von Lüninck zu Beginn der Ver= kusis überwiegend nicht in allgemeinen Weltwirtschaftssammlung begrüßen konnte. So gab er dann seiner erscheinungen gesucht werden, sondern sie findet ihre BeFreude über das Erscheinen der Regierungspräsidenten gründung in der Tatsache, daß durch die verfehlte inneroder deren Vertreter von Köln, Koblenz, Aachen, Trier deutsche Wirtschaftspolitik die Preislage der wichttosten und Düffeldorf durch herzliche Begrüßungsworte Aus= Fakioren des inneren Marktes, nämlich der landwirtschaftdruck. Sein besonderer Gruß galt dem Landeshauptmann lichen Produktion und des Wohnungsbaues um etwa Dr. horion=Düsseldorf und den Vertretern der Landwirt=[30 Prozent unter den allgemeinen Teuerungeinder geschaft des Saargebietes. Weiterhin erfüllte er in seiner drückt ist und dadurch die Rentabilität und EntwicklungsEröffnungsrede die Pflicht, der Verstorbenen des letzten möglichtett dieser stärksten Motoren der Gesamtwirtschaft Jahres zu gedenken und in ehrenden Worten die Arbeiten vemichtet und so die Kaufkraft und Aufnahmefählgkeit der und die Verdienste des verstorbenen Oekonomierates letzten Glieder im innerdeutschen Markt, insbesondere der Bollig und des Rittergutsbesitzers Freiherr von landwirtschaftlichen Urproduktion fystematisch abgedrossekt LoeBergerhausen zu erwähnen, wobel er ver= wurde.,, Jsrscheft ig ume sicherte, daß Beiden ein unvergleichlich dankendes Aner=] Nun ist die Absicht der Lan########## nicht darauf kennen ihrer Verdienste gesichert sei. Außerdem gab gerichtet, etwa ausnahmslos sämtliche vestehenden HanFreiherr von Lüninck noch einige Auszeichnungen und delsverträge kurzerhand zu kündigen; vielmehr konzentriert Geburtstage bekannt und sprach die herzliche Glückwünsche sich Wunsch und Wille der deutschen Landwirtschaft auf der Kammer aus. folgende Gesichtspunkte: Erstens ausreichende ZollsicheVrschueden) Ansprache: in der ar“. aunn Ausdrug erzeugnisse, die handelovertrogich ungebunden sind, zweiWohl und Wehe der deutschen Landwirtschaft das Gergt#tr,„osat it Hie um Famgrt Zioßer Maudeutschen Volkes zusommenhänge, Staaten gegemwrr ersurgr ist, die am Export oirfer Ware indem es die für die Landwirtschaft getroffenen Maß= selbst weniger interessiert sind, aus der vertroglichen Zollnahmen anerkenne und sie unterstütze. Weiter betonte hindung zu tösen; drittens der allmähliche Ersatz des bisder Oberpräsident, daß die Londwirtschaft weiter das Be= verigen Systems der allgemeinen Meistbegünsttgung durch streben haben müsse, neben se sie hisher für ein System der Präserenzzölle und der Jollunion; viertene habe, noch mehr zu tun für hr Gedelhen, srundjätziche Abiehnung loder Standet der Slogishe und Es müsse weiter darauf Wert gelegt werden, daß die Qualitätserzeugung erstes Ziel bleibe und daß in den fnachmnen auf Levormopunag duntscher Maren und Stürdung Höhengebieten endlich die Abkehr von alten Produktions= Lack sun, vemn Mangggg weisen durchgeführt werde. Von heute Guf, worgz.] Vom Scamdpunskte der westdeutschen Landwirtschoft ist Bauerntum ebenso dem völligen wirtschaftab, daß die Vertreter aller Ba=lichen Zusammendruch überlassen werden, den hörden mit der Landwirtschaft weiter arbeiten die oscheutische Landwirtschaft in den letzten zwel Jahren und schloß mit dem Wunsche, daß der Arbeit der erlebt hat: Es ist die Aufgabe auch der diessähStreben der Landwirte Gattes tigen Hauptversammlung der Rheinischen LandwirtschaftsKammer Erfolg und dem Streben der Landwute wvt#—- kanmmer, amit der Sachlichkeit und der Offenheit, die dem Segen deschieden sein rnder.. Landwirte von der Ernst der Loge entspricht, die verantwortichen Männer Nachdem noch ein Vertreter der—.„ Bunsch(auf die Bedeutung der Stunde Hinzuweisen. Saar für die Einladung gedankt und den.—... Zum) Die Aussprache über die Ausführungen des VorAusdruck gebracht hatte, daß die Saar bald wienrc Zum stzenden gestalteten sich sehr ausgedehnt. Die verschieDeutschen Reiche gehören möge, erstattete Landwirtschafts= Zansten Wünsche und Anregungen wurden darin gegeben kammerpräsident Freiherr von Lüninc einen um= und in einigen Entschließungen die Verzweisung sanenden Vericht über...„ über die schwferigen Verhältnisse ausgedrückt. So wurde die Lage der sheinischen Landwirtschaft. verlangt, daß der Müchwirtschaft möglichst schnell der die im Ganzen gesehen, im Dirichtsjahre keine Erleichte Schutz durch das Inkrafttreten des Reichsmilchgerung, sondern eine neue Verschärfung erfahren habe. Die setzes zuteil werde. Landwirt W. Baumann=RoisAuswirkung dieser verschärften Agrarkrisis zeigt sich auch dorf machte einige bemerkenswerte Ausführungen zu der darin, daß die Verschuldung der rheinischen Lage des Obst= und Gemüsebaues am VorgeLandwirtschaft nicht die erhoffte Verminderung, lbirge. Er betonte, daß erreicht werden müsse, die Einsondern eine weitere Steigerung erfahren hat. fuhr soweit abzudrosseln, daß sie sich auf die SelbsthilfsDie Lage der westdeutschen und besonders der rhei= maßnahmen der Bauern am Vorgebirge auswirken könne. nischen Landwirtschaft ist somit von jener des deutschen Diese Ausführungen und die Erwartungen auf das ReichsOstens nicht wesentlich verschieden. Die Entwicklung voll=milchgesetz sollen die Begründung zu einer anschließend zieht sich vielmehr in einer fast gleichlausenden abwärts einstimmig angenonmenen Entschließung über die allgegerichteten Linie; nur ist der Osten uns um 1½—2 Jahre meine Lage der Landwirtschaft bilden. Die Entschließung zeitlich voraus. Die rheinische Landwirt= hat folgenden Wortlaut: schaft steht heute da, wo die ostdeutsche Landwirtschaft vor etwa 1½—2 Jahren geFreiherr von Lüninck, im Namen des Vorstandes den Antrag ein, im Sitzungssaal der Landwirtschaftskammer ein Kreuz anzudringen und begründete diesen Antrag damtt, daß dieser Beschluß eine feierliche Willenskundgebung der freigewählten, berufenen Vertreter der gesamten rheinischen Landwirtschaft, ein öffentliches Bekenntnis zum Kreuz als dem Siegeszeichen des Christentums sein soll. Der Antrag wurde angenommen. Den Schluß der Tagung bildete ein ausführlicher und interessanter Vortrag von Prof. Dr. Brinkmann von der Landwirtschaftlichen Hochschule Vonn=Poppeledorf über den Wettbewerb Argentintens auf dem internationalen Agrarmarkt, der mit lebhaftem Interesse verfolgt und dankbar entgegengenommen (muche. Aus dem Universitätsleben. Die Aflag Wie bereits berichtet, veranstaltete die Allgemeine Studentische Arbeitsgemeinschaft an der Universität Bonn am Samstagabend in der Aula der Universität eine akademische Kundgebung, die dem Deutschtum im Ausland galt und in der scharfer Protest gegen die Vergewaltigung der deutschen Minderheiten in Polen erhoben wurde. Im Zusammenhang mit dieser Kundgebung gibt die Astag folgende Entschließung bekannt: „Die politische Tagespresse aller Richtungen hat in den letzten Wochen tagtäglich über die politische Entrechtung und Knebelung des Deutschtums in Polen, insbesondere in Oberschlesten, anläßlich der Seimwahlen berichtet. Das Verhalten der polnischen amtlichen Stellen bedeutet nicht nur einen glatten Bruch der selbstverständlichsten, den völkischen Minderheiten zu gewährenden Rechten, es stellt sich als ein Verhalten dar, durch das der polnische Staat von sich aus verzichtet, weiterhin als Kulturnation angesehen zu werden. Diese Meldungen, die die gesamte deutsche Oeffentlichkeit mit stärkster Erregung vernommen hat, werden aber noch bei weitem Abertroffen durch den unerhörten Fanatsmus der polnischen Aufständigen, die unter dem Schutz der polnischen Behörden mit menschenunwürdiger Grausamkelt gegen das Deutschtum in Oberschlesten wüten. Die Studentenschaft der Bonner Universität erhebt einmütig Protest gegen dieses unglaubliche Verhalten: sie richtet die Blicke der gesamten akademischen Welt auf diese Vorgänge und gibt der Erwartung Ausdruck, daß die Akademikerschaft aller Kulturnationen bei ihren Regierungen vorstellig wird, um diese zu Maßnahmen gegen die polnische Regierung zu veranlassen. Die Bonner Studentenschaft richtet an den Herrn Reichspräsidenten und an die Reichsregierung die dringende Bitte, auch weiterhin mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln der polnischen Regierung gegenüber, aber auch bei den diplomatischen Vertretern aller Länder darauf hinzuwirken, daß wehrloses Deutschtum unter den Qualen rückhaltloser poknischer Chaupinisten nicht länger leiden muß.“ Der Bonner Waffenring bringt im Zusammenhang mit der Kundgebung Folgendes zur Kenntnis: „Die Fraktion des Bonner Waffenrings erhebt im Namen ihrer Wählerschaft einmütig schärfsten Protest gegen die Nichtverlesung der von Vertretern aller Verbände einstimmig gefaßten Entschließung gegen den Polenterror bei der Kundgebung der„Astag“ am Samstag, den 24. Januar 1931. Die Fraktion des Bonner Waffenrings verneint ferner mit aller Schärfe die Berechtigung irgendwelcher, von der„Astag“ herangezogene Rédner, auch die von der Studentenschaft gefaßte Erklärung Einfluß zu nehmen und bedauert das gegenteilige Geschehen im besonderen Falle umso mehr, als hierdurch die Veranstaltung auch der kleinsten ihr zugedachten Wirkung— sowohl innerhalb der Studentenschaft als auch nach außen— verlustig ging.“ * Auf den Vortrag des Danteübersetzers Prof. Bezin „Aus der Werkstatt der Göttlichen Komödie“ am Freitag abend, 30. Januar, sei nochmals hingewiesen. Der Vortrag findet im Hörsaal 5 der Universität statt. Kunst und Wissen. 4. Städtisches Rummermusik=Konzert. ∆ Man kann das gestrige Programm des Wendling=Quartetts unter dem Gesichtswinkel der Emanzipation des musikalischen Ausdrucks von der Gesellschaftskunst des 18. mit ihren besonderen Voraussetzungen zum Persönlichkeitsstil des 19. Jahrhunderts betrachten. Dann steht das Mozartsche G Dur=Quartett(K. V. 387), das erste der sechs, die der Meister, dessen 175. Geburtstags die musikalische Welt am vorgestrigen Dienstag gedachte, seinem über alles verehrten Lehrer, Freund und Förderer Joseph Haydn widmete, auf der Grenzscheide. Noch schweift der Blick zurück zu Phil. Em. Bach, ja gelegentlich auch noch zu Johann Schobert, den er als 8jähriger bei seiner ersten großen Reise in Paris kennen und bewundern lernte und dessen Einfluß auch auf seine spätere Kompositionstechnik nicht unterschätzt werden darf. Insbesondere aber waren es die kurz vorher erschienenen „Russischen Quartette“ Haydns, deren Stil für diese 1782 bis 1786 entstandene Quartettserie vorbildlich war. Aber nach der anderen Seite hin wird bereits die selbstherrliche, subjektivierte Darstellungskraft des mittleren Beethoven und in den lyrisch=empfindungsvollen Partien, namentlich des Andantes, die romantisch=schwärmerische Geisteshaltung eines Franz Schubert ahnungsvoll spürdar. Diese Erkenntnisse leuchteten auch aus Carl Wendlings und seiner Kunstgenossen Hermann Hubl, Ludwig Natterer und Alfred Saal Wiedergabe hervor, did sich mit geläutertem Geschmack um echten Mozartstil mühte, sich dabei allerdings gelegentlich allzu große Zurückhaltung auferlegte. Mozart erschien bekanntlich mit diesen Quartetten seinen Zeitgenossen als ein verdächtig kühner Neuerer, und in der Tat ist er hier schon weit über bloße Anmut und die temperierte Ausdrucksweise seiner Umgebung hinausgewachsen. Sein Werk verträgt doher sehr wohl temperamentvolleres Zufassen und differenziertere Dynamik. Franz Schuberts amoll=Quartett op. 29 verrät in seiner wehmutvollen Grundhaltung deutlich die„unangenehme Täuschung“,— vermutlich handelte es sich um eine Herzensangelegenheit— die seinem Schöpfer im Sommer 1824 im ungarischen Zelesz auf dem Gute des Grasen Esterhazy widerfuhr, findet aber trotzdem im Andante in Erinnerung an sein Rosamunde=Thema, das auch in einem seiner Impromptus wiederkehrt, Töne zartester Anmut und berückender Innigkeit und erzählt im Menuett und mehr noch in dem rassigen Finale temperamentvoll von ungarischer Landschaft, ihren Menschen und ihrer Musik. Auch in dieser Welt gegensätzlichster Stimmungen wurden die vier Künstler mehr der träumerischen Versonnenheitz und der elegischen Resignation als der Realistik der Pustaweisen gerecht. Und darum mußte auch drei dem rufsischen Grafen Rasumofffkij gewidmeten, die man nicht ohne Grund„Quartett=Symphonien“ genannt hat, der herzbrechenden Klage des f moll=Adagios die tiefere Wirkung vordehalten bleiben. Indes fanden auch die anderen Sätze, das breit ausladende Allegro, das kapriziöse Scherzo mit seinem steten Stimmungswechsel und das kompositionstechnisch so überaus reizvolle Finale mit dem russischen Volkslied=Thema eine sehr anregende und darum auch von der recht zahlreichen Zuhörerschaft mit reichem Beifall belohnte Wiedergabe. Schauspielbühne Bad Godesberg. —s. Der Arzt am Scheidewege, Komödie von Vernard Shaw. Als gestern abend der alte Irländer seine beißende Ironie über die menschliche Gesellschaft ausschüttete, insbesondere über den Stand der Aerzte, geschah es in einer Aufführung, an deren durch Paul Degraa gewährleisteten flottem und dialektisch bewegtem Spielablauf man seine Freude haben konnte, mochten auch verDie verhängnisvolle Verschärfung der deutschen Agrarkrise hat auch die bis jetzt noch gesunden Teile der bäuerlichen Wirtschaft des Rheinlandes in den allgemeinen Strudel völliger Unrentabilttät hineingezogen. Die anerkennenswerte Bemühung der Reichsregierung haben den völligen Zusammenbruch der Preise für Erzeugnisse des Ackerbaues in etwa hindern können, während die Veredlungsprodukte des bäuerlichen Betriebes nach wie vor schutzlos der ausländischen Konkurrenz ausgesetzt sind. Trotz der immer wieder erhobenen dringenden Forderungen auf Ausdehnung des Schutzes auch auf die bäuerlichen Beredlungsprodukte, ist bis heute auf dem Gebiete leider nichts Hinreichendes geschehen. Ein Fortbestehen dieses Zustandes muß die Vernichtung unserer bäuerlichen Betriebe nach sich ziehen, da alle Anstrengungen der Selbsthilfemaßnahmen angesichts der gegebenen Verhältnisse unwirksam bleiden müssen. Die Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz fordert dader in letzter Stunde nochmals durchgreisende Maz= nahmen zum Schutz der bäuerlichen Beredlungsprodukte, mit dem Ziele, den bäuerlichen Betrieb durch die akkeinige Möglichkeit der Besserung seiner Produktenpreise vor dem drohenden Untergang zu bewahren. Die weitere Aussprache brachte die Behandlung verschiedenster Fragen. Der Weinbau verlangte, daß die Zollfragen geregelt und die kaufmännische Abwicklung des schiedentlich noch Steigerungen und stärkere Betonungen Vertaufs der noch lagernden Weine begünstigt werden möglich und vorteilhaft gewesen sein. Das von seiner eege; sollen; der Ackerbau verlangte eine Stützung der Preise nen Wichtigkeit selbst am meisten und von der Bedeutung und die Senkung der hohen Kredite, die der Landwirtschaft seiner Entdeckungen zur Bekämpfung der menschlichen gewährt werden. Außerdem wurde an der UnfallverLeiden selbst am stärksten überzeugte Aerztekollegium, auf sicherung und an den Pachtverträgen Kritzt geübt und daren selbstsichere Moral und Wissenschaft Shaws saty: Besserung verlangt. Der Prästdent des landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen, Rittergutsbesitzer B. Heuser, Haus Duerffenthal, brachte seine entschiedene Stellungnahme gegen das Landwirtschaftskammergesetz zum Ausdruck und bat, daß die rheinische Landwirtschaftskammer nochmals ihre Stellung gegen das Gesetz unterabgefaßte Entschließung rischer Witz geistvoll niederprasselt, fand durch Bruno Schröder, Paul Degraa, Martin Ullrich, Hans Cossy, Robert Brico und Walter Lichtschlag eine Darstellung, die dem Zuschauer Shaws Geißelung der sozialen Zustände auf dem Wege köstlicher Lächerlichkeiten und Erheiterungen nahe brachte. Den kranken Maler stattete Frank Barufski mit der notwendigen geistigen Schlagfertigkeit aus, die mit Feuereifer Sturm gegen eine streiche. Eine in diesem Sinne menschliche Gesellschaft läuft und ihre selbstgefällige Sicher= wurde einstimmig angenommen. heit in eine aufregende Verwirrung geraten läßt. Ilse van] Rittergutsbesitzer Heuser begründete dann noch eine Kempen gab der Frau des Künstlers ein liebendes und weitere Entschließung, die sich mit der Lage im rheidurch die Liebe die menschlichen Unzulänglichkeiten ver=Inischen Zuckerrübenbau befaßte. Diese Entstehendes Herz, Elsa Garther=Rainer der Wirtschaf= schließung verlangt, daß für alle Fabriken ein Grundkonterin eine so große Portion gesunden Menschenverstands, tingent festgestellt wird nach dem Durchschnitt ihrer Zuckerdaß er ebenfalls nicht Gefahr läuft, den Stand der Aerzte erzeugung in den Jahren 1928/29, 1929/30 und 1930/31. irgendwie zu überschätzen. Roland Edmund Andernach Die Entschließung enthält dann noch weitere Bestimmunhatte der Komödie einige wirkungsvolle, in der räumlichen gen dieser Kontingentierung. Gliederung und in ihren Farbwerten gute Bühnenbilder gestellt. Landwirt Jost=Haas, Wadern, erläuterte dann noch eine Entschließung, die die Zucht= und Nutzviehausfuhr in das Saargebiet zum Gegenstand hatte und an den Herrn Reicheminister für Ernährung Beethovens F Dur=Quartett ap. 59, dem ersten der penheim. Btehttbeater. Das dat uns gesehlt! Nämlich die neue Revue von Ludwig und Landwirtschaft die dringende Bitte richtet, zur EinBarg, Axel Ivers und Leo Pappenheim, die heute abend unter fuhr in das Saargebiet ein Kontingent von 1250 Stück odigem Titel erstmalig in Szene geht. Vor der Bühne jubt: Großvleh aus der südlichen Hälfte der Rheinprovinz zur in bald, Winzer u. a. Regie: Ludwig Barg. Dirigent: Leo Pap= densten Wünsche aus den verschiedensten Teilen der Rheinprovinz laut geworden waren, brachte der Vorsitzende, Prosessor Dr. Dibelius f. Im Alter von 55 Jahren starb gestern früh in Berlin der Anglicist Universitätsprofessor Dr. Wilh. Dibelius. Prof. Dibelius wirkte vor einigen Jahren in Bonn. Deutscher Reuinerbund. Der Einladung zur gestrigen Generalversammlung des Rentnerbundes waren die Mitglieder zahlreich gefolgt. Die Vorsitzende, Frl. Rose, sprach kurz über das Ergebnis von 1930. Auch im verflossenen Jahre habe der Rentnerbund den Kampf um die Erzielung einer Reichsrente weitergeführt, doch sei die Lage der Kapitalrentner nicht wesentlich geändert worden. Die Bonner Ortsgruppe hielt im Vorjahre zwei Mitglieder= und mehrere Vorstandsversammlungen ab. Außerdem veranstaltete sie eine Dampferfahrt nach Niederbreisig und einen Ausflug nach Friesdorf. 60—70 Personen wurden mit Bargeldzuwendungen unterstützt. Frl. Rose sprach den Sammlerinnen für ihre aufopfernde Tätigkeit, allen Gönnern für gespendete Gaben sowie der Stadtverwaltung für Ueberlassung von Konzert=, Theater= und Badekarten herzlichen Dank aus. Auch der prozentuale Anteil an der Sammlung der Bonner Notgemeinschaft wurde zur Linderung ärgster Not verwandt. Der Kassenbericht zeigte, daß die eingekommenen Gelder sparsam und bedachtsam angewandt würden. Nach der glatten Abwicklung der Generalversammlung sprach Dr. Kramer=Kassel über das Rentnerversorgungsgesetz. Er knüpfte an seine Ausführungen vom Mai des verflossenen Jahres an. Beide Arten der Gesetzgebung: die Aufwertungs= und Fürsorgegesetzgebung seien nicht in der Lage gewesen, das Los der Kapitalrentner zu erleichtern. Auf Grund des Vorschlags von mehreren Parteien stehe nun das Rentnerversorgungsgesetz im Februar auf der Tagesordnung des Reichstags. Da auf der Basis des Versorgungsgedankens die Gesetzvorlage wenig Entgegenkommen gefunden habe, müsse bei den neuen Verhandlungen der Rechtsgedanke in den Vordergrund gestellt werden. Es bestehe nicht die Absicht, das Reich für alle Inflationsschäden, die den Kapitalrentner betroffen haben, verantwortlich zu machen, sondern nur eine Zinsentschädigung zu fordern, um dem Rentner wenigstens die ihm zukommende Lebenshaltung zu ermöglichen. Die neue Gesetzvorlage lehne sich an das Liquidationsschädengesetz und an das Vorzugsrentnerverfahren an. Redner errechnete den bei einem Rentnerversorgungsgesetz wegfallenden Fürsorgezuschuß für rund 300000 Kleinrentner auf 150 Millionen Mark, wodurch die Neubelastung erheblich abgeschwächt werde. Er gab dann Anhaltspunkte über die vorgesehene Mindestgrenze der Rente und ihre Staffelungsmöglichkeit; die jedoch immer im Rahmen einer bescheidenen Zinsaufwertung bleibe. Die heutige Wirtschaftskrise bezeichnete Redner als einen Wendepunkt der Wirtschaftsordnung, die zu den alten Grundsätzen von Treu und Glauben zurückkehren müsse. Mit dem Wunsche, daß dem Rentner, der früher zum Aufblühen des Staates beigetragen habe, sein Recht anstatt Almosen zuerkannt werde, schloß Dr. Kramer. An den Vortrag schloß sich eine lebhafte Aussprache. Seite 4. Nr. 13937. Ceneral=ehinzetger für Vonn und Amgegend. 28. Jannar 1991. Fast will es scheinen, als ob ein sechster Sinn, eine transzententale Fähigkeit Frau Lang=Müllers Spürsinn verfeinert:„Auf die Rettungsboote war sie von Anfang an aus, hat sich deshalb gleich zu der obersten Gruppe einteilen lassen und ist in jedes der großen Boote hineingeklettert. Auch jetzt auf dem Oberdeck stürzt sie sich sofort auf eins der beiden Halbkapp=Boote. „Da... da... um Gotteswillen, Herr Oelsmann...“ Er leitet hier die Streife—„Sehen Sie doch: die Persenning über dem linken Boot ist verschoben!“ Oelsmann folgt ihrem alarmierenden Blick, springt mit ihr auf das Boot zu und schlägt die Persenning zurück, hilft der Schriftstellerin hinein und klettert nach... Mit fahrigen Griffen heben sie Stück für Stück des Inventars des Bootes von seinem Platz— da, unter einem Ruderbrett ein kleines Paket, in Zeitungspapier gewickelt— mit fiebrig zugreifenden Fingern reißt Frau Lang=Müller es hoch! Ein Exemplar der Bordzeitung ist die Umhüllung— es flattert zersetzt zu Boden— Oelsmann greift es wieder auf: es trägt das Datum des 21. Mai, des vergangenen Tages— schon stößt ihm Frau Lang=Müller mit flatternder Hand ein Bündel Tausend=Lire=Noten, eine goldene Uhr und ein goldenes Zigarrettenetui entgegen. „Sofort zum Kapitän!“ Beide haben es sich gegenseitig in die fahlen Gesichter geschrien. Sie springen aus dem Boot, jagen die Promenade entlang der Freitreppe zu— Lebram leitet die Suche im Salondeck, wo bei der Kontrolle der Passagier= kabinen die größte Gefahr der explosiven Ausbrüche besteht. Natürlich ist den andern Teilnehmern der Streise auf dem Oberdeck die jähe Hetzjagd nicht entgangen— aufgepeitscht, die Sensation witternd, stürmt alles hinter ihnen her. Sie erreichen Lebram in einem kritischen Moment: Cederbloms Kabine wird gerade durchwühlt— der Schwede macht Schwierigkeiten, als ein Matrose wissenschaftliche Aufzeichnungen aus einem Koffer reißt, und der Kapitän muß vermittelnd eingreifen— plötzlich steht Oelsmann vor ihm, das sonst so beherrschte Gesicht zerrissen, daneben die Schriftstellerin mit geweiteten Augen... Die Schmucksachen gleiten in seine Hand... vernichtet und im Augenblick zu keiner Entgegnung, zu keiner Maßnahme fähig, preßt er sie zwischen den Fingern... „Also doch...“ sagt er endlich tonlos... „Ich habe ja gleich gesagt, Herr Kapitän...!“ Frau Lang=Müllers Ton ist nicht etwa rechthaberisch, nicht triumphierend— das kalte, bohrende Grauen zittert aus ihr. Kein Zweifel also mehr möglich: unter den einhundertachtzig Menschen auf der„Christabelle“ muß einer sein, der vor gemeinem. überlegtem Raubmord nicht zurückschreckt... „Lassen Sie die Suche in den andern Decks abbrechen, Oelsmann— alles nach vorne ins Vestibül!“ Wenige Minuten später sind die hundertfünfzig Passagiere versammelt. „Schmucksachen gefunden!“ hat jeden einzelnen von ihnen schon aufgeschreckt— schweigend, mit verstörten Augen und kalkweißen Gesichtern stehen sie vor dem Kapitän, der einige Stufen erhöht auf der Freitreppe Aufstellung nimmt— kein lauter Ruf, kein erregtes Wort, nicht einmal ein scheues Flüstern... der eisige Schreck hält jeden starr umklammert... Der Kapitän hebt in der einen Hand die Uhr, in der andern das Etui empor.„Hat jemand von Ihnen diese Sachen bei Herrn Althaus gesehen?“ Es melden sich der Kommerzienrat Elbers, dem der Reeder einmal nach dem Lunch aus dem Etui eine Zigarette anbot— und der Kabinensteward des Salondecks, der Althaus bediente. Er hat eines Morgens, als er einen Anzug zum Aufbügeln aus dem Zimmer holte, beides auf dem Nachttisch liegen sehen. So sind die Schmucksachen einwandfrei als Eigentum des Reeders festgestellt— Raubmord also ohne Zweifel— wer vielleicht doch noch einfach nicht glauben wollte, daß der Mörder sein Opfer in der vergangenen Nacht aus dem Fenster der Kabine stürzte, muß jetzt bekehrt sein— und Frau Lang=Müller behält recht: der Verbrecher rechnete mit der allgemeinen Durchsuchung und wollte seinen Raub in dem kleinen Rettungsboot sichern— daß man selbst dorthin vordringen würde, setzte er nicht voraus. Immer noch drückt das starre Grauen jeden wilden Fieberausbruch bei der Schiffsgesellschaft nieder— aufs härteste angepackt senkt man die Köpfe oder klammert sich mit hilflosen Blicken aneinander... Reta Gareen, die unwillkürlich auch hier neben Al Fellnor steht, sucht seine Augen— der triebhafte Wunsch nach Anlehnung an seine Stärke mag es sein... Da lähmt sie die Entdeckung, daß Al Fellnor in dieser Stunde— rauchen kann! Wirklich, er hält die brennende Zigarette im Munde— sein großes, braunes Gesicht reckt sich gleichmütig empor, keine Blässe schimmert unter der gespannten Haut, die Augen zeigen wie sonst den Ausdruck gesammelter Schärfe— der grausige Vorfall scheint nicht auf seine Seele zu pressen— nein... Reta kann sich nicht helfen: viel stärker ist das Gefühl bei ihr, als arbeite sein Gehirn gerade jetzt unter höchstem Druck... Sie will etwas sagen... jähes Erstaunen über diese seltsame Ruhe kämpfen in ihr mit der Erschütterung durch den furchtbaren Mord... aber sie bringt kein Wort über die Lippen. Er kommt ihr im Augenblick so verändert vor, so fremd, ja fast abschreckend, herausgehoben aus der Umgebung des hilflosen Entsetzens... Lebrams Stimme, auch in ihr zittert ein Bruch— schwingt sich jetzt mühsam über die Köpfe der dicht gedrängt um die Treppe Stehenden hinweg... „Wir müssen den Raubmord für erwiesen halten— Kriminalisten sind wir Schiffsoffiziere nicht— die Untersuchung muß den Behörden überlassen bleiben. Wir hätten Cospoli sonst morgen am Spätnachmittag angelaufen— die„Christabelle" wird mit äußerster Kraft fahren, und ich hoffe, schon um ein Uhr Konstantinopel zu erreichen. Sollte jemand von Ihnen vorher zur Aufklärung etwas beitragen können, stehe ich ihm selbstverständlich zur Verfügung. Einen Moment will es Reta scheinen, als ob Al, den sie in dem Gedränge an der Treppe körperlich neben sich fühlt, aufzuckt und etwas sagen will— jäh fliegt ihr Blick auf ihn zu— aber sein Körper hat sich schon wieder entspannt... gemessen hebt er die Zigarette zum Munde In tödlichem Schweigen zerstreuen sich die hundertfünfzig Menschen... auch jetzt kein Wort der Entgegnung, keine Frage, kein Ausruf, ja auch nicht einmal ein schwaches Flüstern... Die Feststimmung auf dem Luxusschiff, das vor wenigen Tagen erst hoffnungsvoll zu seiner ersten Fahrt auslief, ist zerflattert, vernichtet, zerschlagen, zerfetzt— mit diesen hundert Passagieren, die sich hier zur Zerstreuung, zur Erholung zu beschwingter Heiterkeit zusammenfanden, um Alltag und Sorgen zu vergessen, reist auf der „Christabelle“ das düstere Geheimnis— reist, mitten unter ihnen und doch nicht greifbar, in entsetzlicher Gestalt der Tod.. * Die Promenade der„Christabelle“ bleibt menschenleer an diesem Nachmittag— kaum einer der Passagiere verläßt die Kabine. Frau Lang=Müller steigt einmal gegen sechs für ein paar Minuten aufs Gartendeck. Der furchtbare Fund, den gerade ihr der Zufall in die Hände spielte, hat ihr Nervensystem bis in die feinsten Fasern erschüttert. Harte Eisenreifen scheinen ihren Kopf zusammenzupressen. Obwohl sie beide Fensterflügel in ihrer Kabine geöffnet hat, erfrischt sie die einströmende laue Luft nicht mehr— der Mai bringt schon hohe Temperaturen im Aegäischen Meer— nur fünf Minuten will sie sich die Brise oben auf dem Deck um die schmerzenden Schläfen knattern lassen. Dann kehrt sie in ihre Kabine zurück— es ist Zeit, sich umzukleiden. Zum Diner überlegt sie, muß man schließlich gehen... Auf der Freitreppe zwischen Salon= und Hauptdeck hört sie— Grabesstille herrscht in den Fluren, das kleinste Geräusch springt, die Nerven in Schwingung versetzend, bösartig auf— wie sich die Glastür, welche die Diele vor den Luxuszimmern vom Vestibül trennt, ganz leise, ganz langsam in den Angeln dreht... So öffnet man doch keine Tür...! Ein Verdacht blitzt in der gesteigerten Erregung dieser Stunden in ihr auf— mit zwei Sprüngen jagt sie ein paar Stufen hinauf und preßt sich hinter einen Pfeiler: Sie sieht einen Mann, die Glastür behutsam wieder schließen... jetzt sieht er sich um— es ist Fellnor! Warum späht dieser Mann, der sonst immer so frei und unbekümmert auftritt, jetzt lauernd, geduckt nach allen Seiten...? Vorsichtig schleicht er durch das Vestibül— man müßte in der Totenstille doch wenigstens seine Schritte dumpf auf dem Teppich hören...? Jetzt entdeckt sie, daß er keine Stiefel trägt, sondern absatzlose Pumps— also soll man ihn nicht hören— um Gotteswillen was bedeutet das...? Ein eisiger Schreck überrieselt sie: Fellnor bleibt vor der verschlossenen Kabinentür Walkers stehen— beugt sich zum Schloß hinunter, macht sich an ihm zu schaffen — die Tür gibt nach— vorsichtig windet er sich in die Kabine hinein... Ein Nachschlüssel, nein, woher sollte er den denn haben— ein Dietrich also...? Die Schriftstellerin weiß nachher nicht, daß sie über eine halbe Stunde an den Pfeiler gedrückt gewartet hat, bis sich Fellnor ebenso vorsichtig, ebenso scheu und lauernd wieder aus der Kabine schob, die Tür verschloß und dann in der Diele vor den Luxuszimmern verschwand— sie weiß nichts, die niederschmetternde Viertelstunde hat ihr Gehirn hilflos gelähmt... Dann peitscht die Reaktion sie auf— sie fliegt den Treppenabsatz empor, stürzt in die Diele zwischen den Luxuskabinen und zu Reta ins Zimmer hinein. „Um Gottes Willen, Neta—“ in der Aufregung nennt sie das Mädchen beim Vornamen—„ich habe eben Fellnor in Althaus Kabine schleichen sehen, vorsichtig, damit es niemand merkte— er hat sie mit dem Dietrich geöffnet!“ Reta will gerade das Abendkleid zum Diner zurechtlegen.„Nein, das ist nicht wahr!“ schreit sie bestürzt auffahrend der Schriftstellerin entgegen, die in einem Seidensessel zusammengesunken ist. Das kostbare Kleid flattert zu Boden... „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen!“ Erschüttert erkennt Reta, daß die Frau mit Gewalt die aufsteigenden Tränen unterdrückt.„Wissen Sie, was das bedeutet...? Ja, wissen Sie es...?“ „Nein, nein, garnichts bedeutet das!“ Es soll nichts bedeuten... es darf nichts bedeuten... drängt gleichsam ihr gepeinigter Blick. „Oh, ich weiß es, Reta, das ist immer so— es zieht den Mörder stets zurück nach dem Ort seiner Tat! Was suchte er in der Kabine— warum soll ihn niemand sehen, wenn er nichts zu verbergen hat...?. Jetzt bleibt Retas Antwort aus.— Mit hängenden Armen und geschlossenen Augen steht sie vor der Schriftstellerin— im letzten Moment reißt sich Frau Lang=Müller hoch, fängt die Taumelnde auf und läßt sie in den Sessel gleiten— sie hat zwanzig Jahre mehr vorüberziehen lassen und glaubt sich stärker als sie... Zärtlich, behutsam streichelt sie über Retas Haar.„Sie müssen die Zähne zusammenpressen, Kind, Sie müssen es. Ich... ich— es bleibt mir ja nichts anderes übrig, ich muß zum Kapitän...“ Mit wildem Sprung fährt Neta wieder auf und klammert ihre Arme um den Hals der andern.„Um Himmels willen nicht— ein— das dürfen Sie nicht— ich bitte Sie, ich flehe Sie an.. nein.., bitte, wenigstens heute noch nicht.. Auch Frau Lang=Müller schlingt ihre Arme um den Hals und flüstert ganz dicht an ihrem Ohr:„Ich verstehe ja, o gewiß, ich verstehe Sie gut— aber das darf ich doch nicht— fast zweihundert Menschen auf diesem Schiff sind jetzt von Mißtrauen gegeneinander zerrissen...“ Doch es zeigt sich, wieviel elastische Kraft Reta Gareen zu Hilfe holen kann. Sie löst sich von der Schriftstellerin, drängt ihre bohrende Verzweiflung zurück und darauf mit erzwungener Ruhe zu ihr:„Ich muß glauben, was Sie gesehen haben— ich kann auch Ihre Erklärung nicht widerlegen— es scheint keine andere zu geben... Aber bis jetzt ist auch mein Gefühl nicht widerlegt, und das spricht noch für Fellnor! Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Frau Lang=Müller: Schweigen Sie bis Konstantinopel— ich werde versuchen, hinter dies Geheimnis zu kommen— ich kenne ihn wohl schon am besten auf diesem Schiff. und mir gelingt es vielleicht. Bitte, versprechen Sie es mir— bis Cospoli!“ „Gut, Reta!“ erwidert Frau Lang=Müller einfach und preßt ihre Hand. Rionanten, baum eochbranchienr poliertes Doppelschlatzimmer verkauft sonn. Steckenstraße 3, II. Etage. Masken=Kostüme Stück 3 u. 5 M zu verkaufen. Wo, sagt die Erpedition.(1 Golo weg. Platzmangels f. 15 A zugeben, Rittershausstr. 22, 1I Extra billig bei nur la Qualitäten! Rollheringe extra groß.... Stück.18 Rollheringe ½/-Ltr.-Dose.50,-Ltr.-Dose.90 Bismarckheringe extra groß.. Stück.16 Bismarckheringe in Mavonnaise Stück.20 Bismarckheringe-Ltr.-Dose.501-Ltr.-Dose.90 Vollheringe 20 Stück.00 Heringe mariniert. extra groß. 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Dem Vaterland brachten die Jubilare sehr große Opfer. 4 Söhne und 1 Schwiegersohn fielen auf dem Felde der Ehre. Am 2. Februar feiert ein Enkelkind die Grüne Hochzeit. Ludendorf, 26. Jan. Heute wurde der älteste Einwohner der hiesigen Gemeinde, der Ackerer Matthias Josef Julich, im Alter von 83 Jahren zu Grabe getragen. Fast sämtliche Bewohner nahmen an der Beerdigung teil. Ludendorf, 27. Jan. Gestern stard die älteste Einwohnerin der Gemeinde Miel, Fräulein Elisabeth Schreuer, im Alter von 89 Jahren. Münstereifel, 26. Jan. Im Monat Februiar finden am 3. und 25. Vieh= und Pferdemärkte statt. Cuchenheim, 23. Jan. Hier wurde ein Kaninchen zuchtverein gegründet. Meckenheim, 26. Jan. Im verflossenen Jahre sind auf dem hiesigen Standesamt 95 Geburten, 66 Sterbefälle und 32 Eheschließungen beurkundet worden, gegenüber 97 Geburten, 67 Sterbefälle und 43 Eheschließungen des Vorjahres. In die Häckselmaschine geraten. Lanzerath, 28. Jan. Beim Spielen in der Scheune wurde auch das Rad der Häckselmaschine in Bewegung gesetzt. Ein vierjähriger Junge glitt aus, suchte nach einem Halt und geriet mit der rechten Hand in die Häckselmaschine. Der Verunglückte wurde sofort einem Bonner Krankenhaus zugeführt. Der Zeigesinger mußte abgenommen werden. Eine bereits eingetretene Blutvergiftung konnie erfolgreich verhindert werden. Miel, 28. Jan. Hier stard die älteste Einwohnerin unseres Ortes, Fräulein Elisadeth Schreuer im 90. Ledensjahre. Buschhoven, 27. Jan. Unter dem Vorsitz des Gauleiters aus Bonn fand am Samstag die Gründung einer Ortsgruppe des Stahlhelms statt. 15 junge Leute traten dem Bunde bei. Kreis Schleiden. Umgehungsstraßen im Kreise Schleiden. Schon in der letzten Kreistagssitzung berichtete Landrat Graf von Spee von dem Bau mehrerer Umgehungsstraßen im Kreise Schleiden. Nunmehr sind die Verhandlungen über den Bau der unbedingt notwendigen Umgehungsstraße in Olef zum Abschluß gelangt, und soll mit den Arbeiten in Kürze begonnen werden. Der Zuschlag für die Ausführungsarbeiten wurden einer Firma in Düren erteilt, die hierfür den größten Teil der Arbeiterschaft aus dem dortigen Wirtschaftsgebiet beschäftigen muß. Ueber den Bau der Umgehungsstraße Kaller— Heistert liegen zur Zeit noch keine bestimmten Zusagen vor. Auch in anderen Teilen des Kreises wäre auf dem Gebiete der Wegeverbesserung noch Vieles zu tun. Schleiden, 26. Jan. Am Freitag wurde in dem Bereich des Zollkommissariats Hellenthal ein Schmuggler schwer verletzt. Der Zollbeamte hatte die Person bereits festgenommen. Plötzlich ließ der Mann sich mit dem Bemerken fallen, er könne nicht mehr weiter, sprang aber dann bald wieder auf und versuchte zu flüchten. Der Beamte rief ihn mehrere Male an, er solle stehen bleiben, was er aber nicht befolgte. Der Zollbeamte sah sich infolgedessen gezwungen, von seiner Waffe Gebrauch zu machen. Der Schmuggler stürzte dann getroffen zu Boden. Mit einem Bauchschuß mußte er in das Krankenhaus eingeliefert werden. Die geschmuggelten Mengen Tabak und Kaffee wurden beschlagnahmt. Gemeinderatssitzung in Hellenthal. Am Montag tagte der Gemeinderat unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Stassen. Nach längerer Beratung wurde beschlossen: Aufnahme von zwei Darlehn bei der Landesbank, Verkauf bzw. Bewilligung von Privatgrabstätten auf den Friedhöfen zu Reisserscheidt und Blumentbal Beihilfen=Gewährung an die Halter von angekörten Ziegenböcken, Einrichtung einer Fernsprechstelle(versuchsweise) in Haspeld, Vergebung der Arbeiten der Ortsstraßenbeleuchtung, Inanspruchnahme eines Kontokorrentkredits bei der Kreissparkasse, Genehmigung eines Wappens und Siegels für die Gemeinde Hellenthal nach vorliegenden Entwürsen. Weitere Punkte der Tagesordnung wurden in geheimer Sitzung behandelt. Hellenthal, 26. Jan. In einer der letzten Nächte wurde in die Bitroräume einer hiesigen Firma eingebrochen. Anscheinend hatten es die Diebe auf die Lohngelder abgesehen, da der Einbruch gerade am Löhnungstage verübt wurde. Verschiedene Beschädigungen am Geldschrank deuteten darauf hin, daß mit aller Gewalt versucht worden war, den Geldschrank zu erbrechen, was jedoch erfolglos geblieben war. Den Dieben fielen nur einige Sachen, Kleider usw. von geringem Wert in die Hände. Die polizeiliche Nachforschung nach den Tätern wurde sofort eingeleitet. Golbach, 29. Jan. Am kommenden Sonntag, den 1. Februar, feiern die Eheleute Wilhelm Pütz und Rosa geb. Göbbel von hier das Fest der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar zählt 73 und die Jubilarin 71 Jahre. Beide erfreuen sich noch einer seltenen geistigen und körperlichen Frische. Durch die allgemeine Beliebtheit des Jubelpaares bei den Ortseingesessenen dürfte sich das Fest in dem kleinen idyllisch gelegenen Eiseldörfchen zu einem wahren Volksfeste gestalten. Beigidafest in Keldenich. Am kommenden Sonntag, den 1. Februar, feiert die Pfarrgemeinde Keldenich und mit ihr die nähere und weitere Umgebung das Fest zur Verehrung der hl. Brigida. Von morgens früh an sind heilige Messen. In dem feierlichen Levitenamt, welches um 10 Uhr gehalten wird, hält ein Pater aus Steinfeld die Festpredigt. Nach jeder heiligen Messe ist Verehrung der Reliquien der hl. Brigida. Eine Festandacht am Nachmittage wird dem Feste einen würdigen Abschluß geben. Harperscheid, 27. Jan. Am Samstagabend wurde ein Mann von hier auf dem Wege von Sistig nach Schleiden von drei Personen überfallen und seiner Barschaft(50 RN) beraubt. Die polizeilichen Ermittlungen nach den Tätern sind im Gange. Mechernich, 26. Jan. In den Ortschaften Mechernich, Eiserfey und Nettersheim ist der Ausbruch der Maul= und Klauenseuche amtstierärztlich festgestellt. Der nördliche Teil des Ortes Mechernich bis zur Eisenbahnlinie ist unter Sperre gestellt, die Orte Eiserfey und Netiersheim vollkommen. Von den Nammerweiten in Fehiat. Wie aus alten Ueberlieferungen hervorgeht, wurde vor Jahrhunderten im Feytale Eisenstein gegraben, der in Hochöfen geschmolzen und zu Blöcken in Formen gegossen wurde. Wenn diese einigermaßen erkaltet, so wurden sie in großen Schmiedefeuern zur Weißgluthitze gebracht. Alsdann wurden sie mittels schwerer Wasserhämmer zu Stabund Flacheisen geschmiedet. Ein solcher Hochofen und Wasserhammer war noch bis 1868 in Neuhütte bei Mechernich in Betrieb. Diesem Werke waren noch drei kleinere angeschlossen, die das Eisen weiter verarbeiteten. Von diesen drei waren zwei in Eiserfey und eines in Schneidmühle; das letztere ist heute noch im Betriebe. Die Konzession hierzu war vom Grafen Manderscheid zu Blankenheim erteilt. Hieraus entstand später die Feybachgesellschaft, welche die Werke betrieb. Die erzeugten Flacheisen wurden zu schmalen Streifen für die Nagelfabrikation geschnitten. Mit der Zeit waren die Betriebe veraltet und wurden stillgelegt. den Kreisen Nieg, Anlenirchen, Waldordi, Gammersbach. Aus dem Siegkreis. Gemeinderatssitzung in Lohmar. Unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers Pilgram wurde zunächst Peter Kümpel aus Lohmar an Stelle des freiwillig ausgeschiedenen Mitgliedes Joseph Eich in den Gemeinderat eingeführt. Ein zinsloses Darlehen in Höhe von 500 Mark soll bei der Landwirtschaftskammer zur Beschafsung eines Zuchtstieres ausgenommen werden. Dann wurde nochmals über die Marktplatzfrage verhandelt. Es war ursprünglich geplant, den in Frage kommenden Platz auch als Sportplatz zu gestalten. Es ist jedoch nicht gelungen, Grundflächen in der für diesen Zweck erforderlichen Größe zu erwerben. Der Platz soll also zunächst nur als Marktplatz und Kinderspielplatz dienen. Für seine Benutzung soll eine besondere Ordnung aufgestellt werden. Dann kam man zur Rechnungsprüfung 1929. Die Rechnung wurde für richtig befunden und die Etatsüberschreitungen nachträglich genehmigt. Weiter kamen außerhalb der Tagesordnung nochmals die zwischen dem Gemeinderat und der Freiwilligen Feuerwehr entstandenen Unstimmigkeiten zur Verbandlung. Die Finanzkommission wurde ermächtigt, mit der Feuerwehr die Angelegenheit zu besprechen und auch die Zuschußfrage zu klüren. * Am 8. Februar feiern die Eheleute Invalide Joh. Peter Meiger und Elisabeth geb. Kiel in Lohmar das Fest der goldenen Hochzeit. Ueckondorf, 27. Jan. Am 26. d. M. seierte der Schmied Johann Zaun von hier seinen 82. Geburtstag. Zann ist geistig und körperlich frisch und hilft noch täglich in seinem Schmiedebetriebe. Eitorf, 27. Jan. Der Haus= und GrundbesitzerVerein hielt im Bahnhofshotel seine Jahreshauptversammlung ab. Der Vorsitzende Rentmeister Reifferscheid widmete dem verstorbenen Redakteur Pohl einen warmen Nachruf. Nach dem Geschäfts= und Kassenbericht ist der Verein auf 119 Mitglieder gestiegen und konnte zum Jahresschluß noch einen kleinen Ueberschuß buchen. Der Vorstand entwickelte während des Berichtsjahres nach innen und außen eine lebhafte Tätigkeit. Vorliegende Anträge auf Verbilligung des Wasser= und Lichtpreises stellte man auf Grund der schwierigen Finanzlage der Kommune zurück, beantragte aber nach lebhafter Aussprache eine Genkung der Zählermiete von 75 auf 50 Pfg. je Monat. In der anschließenden Vorstandswahl wurden die ausscheidenden Mitglieder wieder und die Herren Krautscheid und Käseberg einstimmig neu gewählt. Steuerberater Krahforst hielt zum Schluß noch einen lehrreichen Vortrag über die durch die Notverordnung hervorgerufenen Aendeungen der einzelnen Steuerarten. Höpel, 29. Jan. Die Witwe Michael Stockhausen feiert am Sonntag, den 1. Februar, in geistiger und körperlicher Frische ihren 87. Geburtstag. Hennes, 26. Jan. Berufsschuldirektor Kügelchen hielt im Gesellenverein einen sehr interessanten Vortrag über das Thema„Wie kalkuliere ich richtig". Wie notwendig die Kenntnis einer genauen Kalkulation bei Abgabe irgend eines Kostenanschlages ist, ging aus den Ausführungen des Redners hervor. Vizepräses Architekt Nicolas dankte dem Redner für seine sachlichen Ausführungen und sprach bei dieser Gelegenheit seinen besonderen Dank aus für die reichen Unterstützungen, die er bisher dem Gesellenverein gewährt habe. Daß der Gesellenverein sein reiches Winterprogramm zur Durchführung bringen konnte, sei hauptsächlich ein Verdienst von Direktor Kügelchen gewesen. Dann wurden noch verschiedene Einzelheiten für den Familienabend am 8. Februar besprochen. Nach dem offiziellen Tell bewies Direktor Kügelchen, daß er nicht nur ernste trockene Themen zu meistern weiß, sondern daß er auch Kölsch versteht, indem er manches Lustige erzählte. Am 2. Februar spricht Diplom=Handelslehrer Ermert über Wechsellehre. Kreis Altenkirchen. Hamm-Sieg, 26. Jan.. Auf Einladung des Bürgermeisters fanden sich im Sitzungssaal des Amtes Vertreter der verschiedenen Berufsstände ein, um auf Anregung des Landratsamtes über etwaige weitere Betreuung der jugendlichen Erwerbslosen im Alter von 17 bis 21 Jahren zu beraten. Nach eingehender Aussprache wurde beschlossen, neben den beiden durch Arbeit ausgefüllten Tagen einen weiteren Nachmittag wöchentlich für belehrende Vorträge einzurichten. Es wurde ein Arbeitsausschuß gewählt, der das Weitere veranlassen soll. Eine genügende Anzahl Herren hat sich zur ersten Mitarbeit zur Verfügung gestellt. Kreis Waldbröl. Arbeitsgemeinschaft der jugendlichen Erwerbolosen Dattenfelds. Mit dem Anfang des neuen Jahres begann auch hier die Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft der jugendlichen Erwerbslosen. Zweck: Beschäftigung in wenigstens ein paar der vielen freien Stunden und Weiterbildung für den später wieder aufzunehmenden Beruf. Der Arbeitsplau mußte den örtlichen Verhälmissen und dem Interesse der Jugend angepaßt werden. Nach Dattenfeld, als dem zentral gelegenen Ort, verlegte man die Gemeinschafts= und Bastelabende. Auf den Außenorten finden Unterhaltungs= und Bildungsabende in kleinerem Kreise statt. Mit wenig Hoffnung begann man die Arbeit, war jedoch überrascht, als sich das Jugendheim fast als zu klein erwies für all die Jugendlichen, die mit Begeisterung zu den Abenden kamen. Den ersten Vortragsabend, zu dem auch der Gemeindevorsteher Lütz, der die Anteilnahme der Gemeinde an der Arbeitsgemeinschaft bekundete, erschien, eröffnete ein Lichtbildervortrag über unsere früheren Kolonien, gehalten von Loyren Bachem aus Dattenfeld. 12 Der landwirtschaftliche Charakter unserer Gegend, dessen lohnendster Zweig wohl der Obstbau ist, macht es notwendig, daß unsere jungen Leute in der Obstbaumpflege wohl unterrichtet sind. Ueber Pflege der Obstbäume sprach Gärtg ner Becker aus Schladern. Er bewies die Rentabilis tät des Obstbaues, doch nur bei richtiger Auswahl der Obsts sorten und guter Pflege. Der Film„Obstbau und Landwirtschaft im alten Lande“ gab so recht ein Bild der Wirtschaftlichkeit richtiger Obstbaumzucht. Den praktischen Teil der Ause bildung übernahmen erfahrene Obstbaumzüchter, welche die Jungen in den einzelnen Orten um sich sammeln und ihnen an Ort und Stelle Unterweisungen geben. Ueber einen weiteren für die Zukunft viel versprechenden Zweig der Lande wirtschaft, die Geflügelzucht, wird Herr Nacken aus Windeck sprechen. Die vielen Millionen, die Deutschland noch jährlich für Eier ins Ausland sendet, können durch verg mehrte Hühnerzucht auch unserem Vaterland zugute kommenWeiter wird Herr Franz Koch aus Wilberhofen die Jugend in das Gemeindeleven einführen. Kreis Gummersbach.“ Vorsicht beim Kleiderfärben! Drabenderhöhe, 28. Jan. Ein junges Mädchen von hier hatte am Dienstagabend Kleider gefärbt. Durch eine Wunde muß wohl Farbe in das Blut gedrungen sein, denn in der vergangenen Nacht machten sich Vergiftungserscheinungen bemerkbar. Morgens waren die Hände stark angeschwollen, dunkel gefärbt und das Mädchen hatte hohes Fieber. Es wurde sofort nach ärzt= licher Untersuchung mit dem Kreiskrankenauto nach Engelskirchen ins Krankenhaus gebracht. Der Zustand ist besorgniserregend. Wochenmarktbericht von Betzdorf. Auf dem Dienstagswochenmarkt wurden folgende Preinotiert: Wirsing 12, Rotkohl 12, Weißkobl 10, Rosenkobl 35, Blumenkobl 40—50, Endivien 25, Spinat 35, Möhren 10. Porree und Sellerie 10—25, Tomaten 70, Bananen 50, Zitro= nen, 3 Stück 20, Apfelsinen—10, Arpfel 30—35, Weintrauben 80—90, Zwiebeln 10, Kokosnüsse 45, Walnüsse 60, Haselnusse 65, Erdnüsse 50, Kastanien 35. Schwarzwurzeln 35. Butter 150, Eier 13, Ochsenfleisch 100—120, Rindfleisch 100—110, Kalbfleisch 100—110, Schweinefleisch 110—120, Pökelfleisch 40 bis 100, Speck fr. 100. Speck ger. 120, Feigen 35, Schmalz 100, Schweineblume 90, Nierensett 50—60, Jagdwurst 140—150, Fleischwurst 120—130, Bierwurst 160, Teewurst 160, Blutwurst 60—100, Leberwurst 60—100, Mettwurst 130. Bratwurst 120—150, Schmierwurst 140, Zungenwurst 150, Preßzkopf, 140 Pfennig. frisch Pfd. .K. Pfd. Prd. u. 40 -Süßrahmbultter Pial.52 Rein. Schweineschmeis.63 Pfd. a— Lir. bestes Blasenshmels u. 72 Mainzer Köss iöstag. Voln. Honl. Rase-Pra. u. b0 S teiliger vollfetter Trinkeier Feinst. Grdnuhol zi- O. 75 frische 10 Stück Finge 10 Stuck.50 Michner Heringe s 8..35 In .PId.-B..83 .P1d.-Dose U. Her-Stüchke 1.-a- S..65 Del.-Ner..-.-Dose.90 Flasche ohne 61. chne dles.90 Faushbs ehs Cias 1. 00 Edelkorn, Münsterländer. .60 -Lir.-Fl. U Deinbrand 9 95 cn.-Ltr.-Fl. O. U0 1PId. Fallung U. 90 1PId. 1 Tid. TPId. Milch-Kuß-Schok..20 1 Pid. Rausgesach.10 -PfundEimer I Aas Vem.Marmelads tme..95 Apiel-Gelee- P ra. Pim..0 Plaum.-Marm. Ensr.00 Kirsct-Konll.-Bicer Jchannisb.-Gelee Einer Seite 6. Nr. 18937. Seneral=Anzetzer für Vonn und Amgagend. 29. Jannar 1991. Wietschaltsleien. vom 28. Januar 1931 PIL. R. 21 8% Pr. L4. Pfl.-A. S. . 8% Pr..-Bod.-Gplbr 27 10%% Rb.-Westf. Bod. R. 3 BotBotiabers-tten Hambere-Amerike 56.125 Hambers-Südamerike 114.25 Hases-Dampfschiffahrt 1 842.18 Neptan-Dampfechiff. Neredesterber Liers 87.80 100 25 97.— 99.50 100.375 9930 Allz. Deutsche Kredlt Bank für elektr. Werte Bermer Bankverein Berl. Handels-Gesell. Commers u. Priv. Darmet. National-Bank Deutsche Bank und Diskente-Gesellschaft Drestuer Bank Oesterr. Credit Reichsbank Westdterh. Bedenkr. Wieser Bankverein 920.— # 5 17380 Assben-Nüschen 9) Aerameistoren-Fabr. Alexanderwerk-Akt. A. E. G. Augebure-Nürnberz Beroper Walzwerk Basalt-Aktien Lias Bembern Berzmaan Elektr. Berlin-Karler. Industr. Berliner Maschinen-Bau Bonner Berzwerksa. Hütten-Verein 9) Brauskobl.-Zek.-Akt.“) Buderus-Eisen Charlottenburg. Wasser Chem. v. Herden Chem. Albert Cost. Gammi-W. Hann. 98.— Dahlbusch Berzw. e) 43.50 Datuler Motoren 18.25 D. All.-Telegr. 80.— Deutsche Erdöl 53.125 Deutsche Gold- u. Silber-Scheide-Austalt 124.: Deutsche Kabelwerke Deutsche Lisoleua-W. Deutsches Spiegelglas Dortmander Aktien Dertmander Union Därener Metall Dyaamit Nobel 10 88.50 275 66.— 41.75 43 Elektr. Lieferungen Elektr. Licht u. Kraft Eschweiler Bergwerk 191.— Fahlberg List Farbenindustrie Feldmühle-Papter Felten u. Guillcaame *) Kölner Börse. Sias: Läosh: Caurn. Geldschmitt Th. Qusse.Werke Gesbeche! Wenr Heche Kirerd Kopfer... Hessch Stahlwerk Hobenlche-Werke Gabertus Draunkohlen IIse Beraben Kellwerke Asebersichen Karstadt Abt. Keramas Kläckser-Werke Köln-Neuessen Kölser Gemmifäden*) Körting Gebr. Kresprias Metall Lehmeyer Laarehütte Baaner labröbren .25 25 Nassfeider beraben Naschinenban Untern Nesch Burkau Akt. Metallgesellechaft Voterfabrik Deute Verddeutsche Welle Oberschl. Eieb.-Bedert Oberschl. Koksw. Orensteis u. Koppel Oetwerke Phssiz 8. a. M. Pelypbonntik Rasguin Farben Rhein. Braunkohlen Rhein, Stablwerke Rh.-Westf. Elektr Rbein.-Westf. Kalkw. Rh.-Westf Spreugstoff Rieberk Nostanwerke Roddergrube Brühl Roeitzer Zucker. Rüttgerewerke Sechsenwerk Salpdetfurth Kali Sareftl-Schekolade Sebuckert Elektr. Schaltheiß-Brauerei Sieg-Solinger Qus Siemens u. Haleke /14 Stöhr Kammgarn Stolberg Zink Stollwerck Gedr. Fiets Leenhard Tachfabriken Aschen Ver Dt. Nickelwerke Ver. Glanzstoft alb. Ver. Jute-Spinnerei B. Verein. Stahlwerke Ver. Zvp. a. Wiss. Verel Dr. a. Kad. Wegelin Aug. Akt.. Westeregeln Wieküler Küpper Wittener Gabstahl Zellstett Waldbek 125.135 .75 5125 .75 Deutsch-Ostafrike 49.50 Neg-Geinen 174.— Otavi-Misen u. Eld. 30.— Berliner Mark-Hotierung vom 28. Januar 1931 Geld Brief Geilan: Parts Belgien New Torb Jandar Lebruar Marz 4*: Juni Juli Angust September Oktober November Desember Berliner Wertpapierbörse. U Berlen, 28. Jan. Die Börse eröffnete auf effektives Angebot in schwacher Haltung. Nicht nur die Reportzuschläge gingen verloren, sondern darüber hinaus ergaben sich noch Abschläge im Rahmen von—3 Prozent und mehr. Gerüchte über eine süddeutsche Bankinsolvenz lösten starke Verstimmung aus und wurden in Zusammenhang mit der heutigen matten Versassung der Börse gebracht. Außerdem wirkte sich naturgemäß der Verlustabschluß der Friedrich Krupp.=A. stärker aus. Montanwerte waren durchweg 1 dis 2 Prozent niedriger. Von Braunkohlen Ilse sogar weitere .75. Der Geschäftsbericht der Iriedrich Krupp.=G. beeinträchtigte naturgemäß die Abschlußerörterungen über die großen Montankonzerne, die dem Zuge der Allgemeintendenz folgend bereits ziemlich herabgestimmt waren. Auch am Elektromarkt waren heute bemerkenswerte Kursrückgänge zu verzeichnen. So verloren Schade.5, Bergmann.75, die Abrigen—2. Dagegen waren Siemens weiterhin bemerkenswert gehalten und nur.5 niedriger. Mit minus=minusZeichen erschtenen Aceu, die mit 44.75 nach 47.75 einsetzten. Die bevorstehenden Reichstagsdedatten, sowie die Möglichkeit einer Londoner Diskonterhöhung als Abwehrmaßnahme gegen die französtschen Goldabzüge veranlaßten zur Zurückhaltung. Tagesgeld war mit—6 und darunter zu haben. Von Devisen nannte man Kabel=Mark.2080. Das Pfund weiterhin fest mit.8563, gegen Kabel und 123.89.5 gegen Paris. Im einzelnen verloren Salzdetfurt.5, Farden%, Deutsche Linoleum und Thüringer Gas je 3. Hamburg=Bud 4. Die Ubrigen Schiffahrtswerte—2. Schlesische Portland=Zement ermäßigten sich auf 73(76), Schultheiß, Zellstoff=Waldhof und Deutsche Erdöl wurden je 2 Prozent, Karstadt.5 und Schubert und Salzer.25 niedriger bewertet. Danatbank verloren.75. Die übrigen Banken waren behauptet. Neubesitz eröffneten mit .6(4⅞), österreichische Silberrente waren etwas gefragt. 14er Ungarn gewannen.10 Prozent. Nach den ersten Kursen traten weitere Rückgänge ein. * Kölner Werlpapierbörse. Nach schwächerem Beginn defestigt. I Köln, 28. Jan. Die heutige Kölner Börse eröffnete zunächst in etwas schwächerer Haltung. Farben, die gestern noch bis 116.5 genannt wurden, setzten.5 Prozent niedriger bei 115 ein, jedoch machte sich schon kurz nach Festsetzung der ersten Kurse auf allen Marktgebieten eine leichte Besserung der Tendenz bemerkbar. Einige Deckungen kleineren Umsanges und Meldungen von einer festeren Stimmung an der Amsterdamer Börse dewirkten ein freundlicheres Ausseden der Börse. Farbenindustrie zogen im Verlauf um 1 Prozent an und waren gegen 13 Uhr bei 116.25 zu hören. Montanwerte per Saldo unverändert und in der Tendenz zunächst aber auch etwas schwächer. Rhein. Braunkohlen 140 nach 141.5, später aber wieder 141. Weiter hörte man Mannesmann bei 55.5, Gelsenkirchen bei 70.75 und Erdöl bei 53. Elektrowerte im Börsenverlauf ebenfalls leicht befestigt. Siemens lagen bei 147.5 nach 144.5. Schuckert bei 93.—97. Kaliwerte freundlicher. Wintersball 101—102(plus), Salzdetfurt 178.5(plus .). Banken unverändert. Sonderwerte blieben ohne Interesse. Im Verlauf zogen Farben erneut auf 116.75 G an. Die Börse schloß gut behauptet. Am Pfandbriefund Kassamarkt war das Geschäft gering. * Frankfurter Abendbörse. —n. Frankfurt a.., 18. Jan. Die Abendbörse verlief ruhig bei durchweg gut behaupteten Kursen. Der festere Mittagsschluß konnte sich abends voll durchsetzen, obwohl das Ausland eher schwächere Notierungen gesandt hatte. Elektrowerte etwas beachtet, eher jedoch eine Kleinigkeit unter Mittagsschluß, die Dividende von A. E. G. ist wie vorausgesehen auf 7 Prozent(im Vorjahre 9 Proz.) festgesetzt worden, während man für Siemens u. Halske zumeist mit der Aufrechterhaltung der Vorjahrsdividende rechnen zu dürfen glaubt; übrigens fällt darüber am Donnerstag die Entscheidung. Nachbörse und Schluß: bei schleppendem Geschäft eher leicht abbröckelnd. I. G. Farben 11755. * Neutzer Zucht= und Milchviehmarkt. Neuß a. Rh., 28. Jan. Amtlicher Marktbericht. Auftrieb 101 Stück. Es kosteten 1. Qualttät 500—600 Mark. Einzelne Tiere höher. 2. Qualität 400—500 Mark. Geschäft schleppend. Sämtliche Tiere sind gegen Maul= und Klauenseuche schutzgeimpft. sowie gegen Seuchen= und Transportschäden odligatorisch versichert. Nächster Markt: Mittwoch, den 11. Februar. * Zuchtviehanktion des Rheinischen Verbandes für Tieflandrinderzucht. Köln, 29. Jan. Für die am 25. Februar in Köln stattfindende Auktion sind nach Mitteilung des Verbandes für Tieflandrinderzucht 97 Bullen, die nach mehrsacher Besichtigung durch die Tierzuchtämter Aachen, Köln und Kreseld ausgewählt wurden, angemeldet worden. Nach der Zuchtdullenversteigerung wird die Auktion von 60 tungen Zuchtebern und Zuchtfauen(veredeltes Landschwein und Edelschwein) vom Verbande Niederrheinischer Schweinezuchtgenofsenschaften und der Schweinezuchtgenossenschaft Rheindach vorgenommen werden. Die zweite Frühjahrsauktion des Verbandes für Tieflandrinderzucht wird am 22. April in Koln stattfinden. * Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Köln. Neue Verfabren. Nachen: Lichtspieltheaterbesitzer Carl Herdst.— Af. 15.., GIV. 12.., Prft. 12. 3. Gummersbach: 1. Fa. Gebr. Bohle, 2. Fa. Rud. Bople u. Co., 3. Fn. westsältsche Fahrradwerke G. m. d.., sämtlich in Bergneustadt.— Af. 16.., GlV. 19.., Prft. 30. 3. Beendete Konkurse. Düren: Reander Motorfahrzeuge, Rölsdorf. Köln: Leo Winter, Lederwarengroßhandlung.— Kim. Leo Winter.— Kim. Alfred Winter. Köln: Fa. Gedr. Wildesdaus. Köln: Fa. Ultralumin Leichtmetall.=G. Eschweiler: Kfm. Carl Franzen, Inh. der H. L. Franzen. Neue Vergleichsverfahren. Düren: Kfm. Josef M. Esser, Inh. der Fa. Hans Minrath Nachs.— VerglT. 21. 2. Neuß: Heinrich Beese in Büderich.— VerglT. 19. 2. Nachen: Schreiner Hubert Herne.— VerglT. 11. 2. Rheinbach: Schneidermeister Hudert Schopp.— VerglT. 20. 2. Beendete Vergleichsverfahren. Köln: Fa. Allcredo, Allgemeine Credit=Organisation G. m. b. H Köln: Fa. C. Jacobs u. Co., G. m. d.., Groß= und Kleinhandlung in Lebensmitteln. * Die Mindereinnühmen an Steurrn. Die im Iinanzprogramm dafür vorgesehene Summe wird nicht wesentlich überschritten. Reichesteuereinnahmen im Dezember 1930. WTB Berlin, 28. Jan. Die Gesamteinnahme an Reichssteuern im Monat Dezember 1930 beträgt 557,2 Millionen RM. und zwar sind an Besitz= und Verkehrssteuern 298 Millionen RM., an Zöllen und Verbrauchsabgaben 259.2 Millionen RM. aufgekommen. Im Monat November 1930 betrug die Gesamteinnahme 641.2 Millionen RM., sie war mithin um 84 Millionen RM. höher als die des Monats Dezember. In der Hauptsache fällt diese Mindereinnahme im Dezember den Besitz= und Verkehrssteuern zur Last. Im ersten bis dritten Viertel des Rechnungsjahres 1930 beläuft sich das Gesamtaufkommen auf 6878.2 Millionen RM. und bleibt somit(rein rechnerisch) um 821 Millionen RM. hinter neun Zwölftel des veranschlagten Jahreshaushaltssolls zurück. Von dieser Mindereinnahme entfallen auf das Reich etwa 687 Millionen RM., auf die Länder 134 Millionen RM. Aus dieser rein rechnerischen Gegenüberstellung kann jedoch noch nicht mit Bestimmtheit festgestellt werden, um welchen Betrag das Istaufkommen des Rechnungsjahres 1930 hinter dem Jahreshaushaltsoll 1930 zurückbleiben wird. Immerhin läßt sich aber aus dem bisherigen Steueraufkommen schließen, daß das gesamte Minderaufkommen für das Reich die nach dem Iinanzprogramm der Reichsregierung erwartele Mindereinnahme an Sieuern gegenüber dem haushaltssoll von elwa 600 Millionen RM. nicht wesentlich überschreiten wird. * Jührertagung im Verband reisender Kaufleute Deutschlands in Düffeldorf. Der Gau Rheinland=Westfalen im Verdand reisender Kaufleute Deutschlands veranstaltete am verflossenen Sonntag in Tüfseldorf eine Konferenz seiner Sektionsführer, um zu den Zeitfragen Stellung zu nehmen. Der Bedeutung der Führertagung entsprechend waren 43 Sektionen vertreten. Auch der Vertreter des Verbandspräsidiums, der Verbandsdirektor Günther=Berlin und die Mitglieder des Gauvorstandes erschienen. Das Arbeitsprogramm zerfiel in drei Abteilungen, und zwar wurde erstens nach tiefgründigen Ausführungen des Verbandsdirektors die wirtschaftliche Lage eingehend erörtert und die Auregungen der Teilnehmer wurden in Leitsätzen an maßgebende Stellen zusammengesaßt, so daß sich der Verband zur Mitardett an den Maßnahmen zur Betserung der Verhältnisse zur Verfügung stellt. Weiter gan es, die zur Mitderung der Rotlage, in die durch die Adsatzstockung zahlreiche Handelsvertreter und Geschäftsreisende gekommen sind, geeignete Wege ausfindig zu machen, damit sie die Anrechte an den sozialen und wirtschaftlichen Verbandseinrichtungen behalten. Der dritte Teil galt den inneren Fragen der Sektionen, des Gau= und Gesamtverdandes und es konnte einmütig fosigestellt werden, daß der Berufsverdand als Standesvertretung gerade in Notzeiten von unschätzbarem Wert für seine Mitglieder ist. Wie wira das Die mit der Bildung einer neuen atlantischen Zoklonenfamilie verbundene starke Wetterverschlechterung hatte sich schnell nach Osten ausgebreitet. Der ersten jetzt über der Nordsee liegenden Störung folgt von der irischen Westküste bereits eine zweite. Da Ansammlung kalter Luft im hohen Norden den Weg gegen das Nordmeer versperrt, wird die Zugstraße der Wirbel ziemlich südlich liegen, sodaß das Wetter in den nächsten Tagen sehr schlecht bleiben wird. Das Wetter von heute und meegen: Ziemlich mildes, aber sehr unfreundliches, windiges und vielfach trübes, regnerisches Wetter. 7 Uhr morgens Barometerdruck 746,0, reduziert auf 751,1; Temperatur.0; Feuchtigkeit 84 Proz.; Windrichtung und Stärke SW. 4; Bewölkung 10 Grad; Temperaturmax. gestern.5, Min. 2,2 Grad; Niederschlag der letzten 24 Stunden 6,4 Millimeter. Der Pegelstand von gestern: Basel.70 (.91), Konstanz.04(.04), Hüningen 1,30(.50), Kehl .96(.05), Maxau.09(.18), Mannheim 4,75(.85), Schweinfurt 2,62(2,95), Würzburg.00(3,06), Lohr 3,32 (.31), Steinheim 3,18(3,16), Miltenberg.22(.17), Hanau.29(3,30), Kostheim.=P..30(4,18), Kostheim Fahrtiefe 2,30(.30), Mainz 2,47(2,32), Bingen.41 (.30), Kaub 4,10(.90), Ems 1,92(.15), Trier 3,86 (.15), Koblenz 4,89(.67), Köln.29(.11), Düsseldorf 465(.25), Duisburg.08(.72), Mülheim=R. 1,80(.00), Ruhrort 4,36(4,00), Wesel 4,35(4,13), Emmerich 5,17 (4,96) Meter. Heute morgen zeigte der Bonner Pegel 5,02(.13) Meter, der Kölner Pegel 5,28(5,29) Meter. ∆ 0 Freitag den 30. Jannar 1931, vormittags 9 Uhr, in Keldenich. Sammelpunkt Schule: Drogerteschrank, Klavier, Tisch. Kastenwagen, sodann um 10 Uhr in Wessellng. Sammelp. Gastbaus„Eule“ Büsett. Kredenz. Grammophon, Teppich, Stühle, Tisch, Schreidtisch, Tisch. Büchersorank, Schreibtisch, Gessel, Personenauto, Schneidemaschine ofnentl. meistbiet. gegen gleich bare Zablung versteig. werden. Schmidt, Obergerichtsvolzieber, Bonn, Rosental 94. Zwangsversteigerung. m Auftrage der Gemeindekasse Sechtem in Merten sollen Freitag den 30. Januar 1931 in Rösberg. vormittags ehr an dar Schule: am Freitag 11 Uor. an der Scule: erstklassige Milchtühe.6un ergen. öffentl. meistbiet. gegen gleich bare kaviung versteig, werden. Der Vollziehungsbeamte: Henseler. Zwangsversteigerung. Am Freitag den 30. Januar 1931, 15 Uhr, sollen im Versteigerungslokal Bornheimerstraße 24: 1. 1 Nähmaschine, 1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Aktenschrank, 2 Geldschrank, 1 Klavier dn Jellung wroife sichtuich bestimmt,I.Ver onn. Goepenstr. 43. Tel. 4 prima Wiesenheu und Zalterinburn zu verkaufen. Turmhof, Menden g. d. Steg.14 Schreibmaschinen, 1 2 1 Barometer mit Schreibschri öffentlich meistbietend gegen alete werden. Zu 2) kommt voraussichtnl Hennig. Obergerichtsvollzieher. Bonn. Ger. Schweinebacke o. Kn. Pfd. 90 Pig. ger. mag. Sp m Gansen Pfd. 1. d..00 Mb. im fetten Spock Ptd. von 20, Plg. an omotionlt Fritz Brauell 8. KADFANGEEE Weltkrieg drobi!.80 Mk. eszerhans, Boon. Stockensirnte 1. f Verkaseak eate Liue, u vexraufen, evtl. Tausch gegen Anzug. 1 Beuel, Siegburgerstraße 30. 11 GUTUlUmter Preisc bei S SESTETTETS Vollfetter Tilsiter.... Pfd..95 Allerf. Holländer Pfd..80 Vollf. saft. Schweizer Küse Pfd..10 Prima Stangenlimburger. Pfd..45 Reines Blasenschmalz Pfd..68 ff. Salat Oel.. 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Sie trugen in Spanien zwei ersolgreiche Spiele aus und auch auf den kanarischen Inseln konnten sie ihre Spiele sämtlich slegreich gestalten. Englische Cupeinnahmen. Erwartungsgemäß hat sich der Besuch zu den 16 Spielen der vierten englischen Pokalrunde am letzten Sonntag gesteigert und dementsprechend sind auch die Einnahmen höber ausgefallen. Insgesamt wurden 491.243 Zuschauer gezählt, die an den Kassenschaltern 35 530 Pfund(710600 Mark) umsetzten. Den Rekord brachte die Bogegnung der Londoner Vereine Chelsea und Arsenal mit 62 475 Zuschauern und 7045 Pfund. Universität Köln westdeutscher Hochschulmeister. Münster knapp mit:0 geschlagen. Zum Endspiele um die westdeutsche Hochschulmeisterschaft zwischen den Universitäten Köln und Münster auf dem Platze des Malheimer Sport=Vereins hatten sich der ungünstigen Witterung wegen nur wenige Zuschauer eingefunden. Die Kölner mußten auf die Mitwirkung ihrer besten Stürmer Niggemeyer und Freytag verzichten. Niggemeyer ist wegen eines Leistendruches für längere Zeit lahmgelegt, während Freytag anscheinend vom Kölner B. C. keine Spielerlaudnis hatte. Das Spielfeld befand sich in äußerst schlechter Versassung, so daß hierunter die Spiel=Aktionen litten. Es entwickelte sich von Andeginn ein typisches Kampfspiel, bei dem die Münsteraner bis zur Pause mehr vom Spiel hatten und den Chancen nach mit:1 hätten in Führung liegen müssen, doch war die Kölner Abwehr ausgezeichnet auf dem Posten. Kurz vor dem Pausenpfiff glückte den Kölnern durch ihren Rechtsaußen Haak der einzige und flegoringende Treffer. Nach dem Wechsel nahmen die Kölner das Heft vorerst in die Hand, ohne aber die westfältsche Deckung überwinden zu können. Die letzte Viertelstunde gehörte dann wieder den Münsteranern, doch wurde nichts Zähldares erreicht. Bei Köln doten der rechte Verteidiger Kuhn und der Mittelläufer Dahners eine gute Leistung. Die Westfalen hatten in ihrem Hüter und ihrem Halbrechten ihre besten Kräfte. „Sedesberger Fußball=Verein 08 e. B. Dem vergangenen Sonntag sielen zwei Spiele zum Opfer. Die dritte Mannschaft wartete vergeblich auf den Allgem. Turn=Verein Vonn. Das Spiel konnte der Gegner nicht austragen, da er verbandsseitig gesperrt war. Die Sperre war auf das Zwischenspiel um die Gaumeisterschaft im Handballspiel zurückzuführen. Die zweite Mannschaft wartete vergedlich auf Rhenania II, die den Blau=Gelden die Punkte kampflos überließ. Die erste Mannschaft konnte weitere 2 Punkte für sich buchen. Das Ergednis hätte bei mehr Eiser der BlauGelden weit günstiger ausfallen können. Sport in und um Siegburg. Buisdorf— Kaldauen:0(:). Mit diesem klaren Siege haben die Buisdorfer bewiesen, daß die letzten Schlappen nur eine vorübergehende Erscheinung waren. Trotzdem ist das Ergebnis des Spieles irregulär, denn schon nach 8 Minuten Spielzeit verloren die Kaldauer ihren guten Torwart Böckem durch eine Verletzung. Eschmar— Mondorf:1(:). Einen sehr mageren Sieg nahmen die Mondorfer mit nach Hause. Ihre Leistungen waren nicht imponierend und den Sieg haben sie letzten Endes nur einem Selbsttor der Eschmarer zu verdanken. Höhe— Meindorf:1(:). Auch in diesem Spiel stand das Endergebnis bereits bei der Pause fest. Höhe mußte das Spiel insolge Sperre des eigenen Plazes auf dem Platze in Eitorf austragen. Happerschoft— Menden:1 abgebrochen. Das Spielfeld war schon bei Beginn in sehr schlechter Versassung. Kurz vor der Pause machte ein starker Regen ein weiteres Spielen unmöglich. Ergednisse unterer Mannschaften: 2. Gauklasse: Fortuna Müllekoven— Sp. V. Halft:5; Merten— Mühleip:2; BlauWeiß Birk— Sp. Bödingen:2. 3. Gauklasse: Kriegsdorf— Winterscheid:6(:). 2. Mannschaften Bezirksklasfer Siegdurger SB.— Woisdorf:1 abgebrochen: BfL. Siegburg— BfR. Siegburg:3; Hennes— Troisdorf:3; Oderlar— Spich :3: Eitorf— Sieglar:2; Rheidt— Lohmar. L. trat nicht an. Siegburger SV. 3— Troisdorf S:3; Wolsdorf 3— Sieglar 3:0; BfR. Siegburg— Hennes 3:4; Buisdorf 2 gegen Kaldauen 2:1; Happerschoß— Menden:9; Eschmar 2 gegen Mondorf 2:3. Jugendspiele: Vingst 1a— Troisdorf :3: Tura Bonn 1a— Siegburger SV. 10:1; Siegburger SV. 2a— Roleder 1a:2; Menden 1a— Altenrath 1a:1: Buisdorf 1a— Lohmar 1a:1. Auszeichnung des B/L. Siegburg. Die 4mal 400=Meter=Staffel des VfL. Siegburg wurde von der DSB. mit der Ehrennadel für Aktive ausgezeichnet. Sie konnte mit ihren Leistungen im vergangenen Jahre unter den 30 Besten der DSB. rangieren. Die Mannschaft bestand aus den Läufern Eckhardt, Krieger, Heyermann und Sczepaniak. Die Ehrennadel des Westdeutschen Spielverdandes erhielten vom BfL. Siegburg der 1. Vorsitzende Bankdirektor Bergmann und der 2. Vorsitzende Math. Klein. Sportverein der Ja. P. Ohles.—Geislarer Jußballverein 1.:3. WOasseraper! Elternabend der Wasserfreunde Vonn. Heute abend findet im Viktoriabad der diesjährige Elternabend des Klubs statt. Im Gegensatz zu den großen sportlichen Veranstaltungen gilt der heutige Abend der möglichst zahlreichen Betätigung aller Klubmitglieder in der vom Uebungsabend gewohnten Form. Die Eltern und Erzieher haben so die Gelegenheit, die fortwährende schwimmerische Unterrichtung, die der Jugend bei den Wasserfreunden zuteil wird, kennenzulernen. Als Abschluß der heutigen Veranstaltung finden zwei Wasserballspiele statt. Im ersten stehen sich zwei interne Mannschaften gegenüder, während das Hauptspiel von der ersten Mannschaft Rhenus=Köln gegen die zweite der Wasserfreunde ausgetragen wird. Dieses ist das erste Spiel der zweiten Bonner Mannschaft innerhalb der Winterrunde. Es interessiert in diesem Zusammenhang, daß nächsten Donnerstag Bonner Schwimm=Verein 1 gegen Wasserfreunde 2 innerhald der Winterrunde gegeneinander spielen. Europameisterschaften in Prag. 13 Nationen gemeldet. Die Guropameisterschaften im griechisch=römischen Stil, die vom 27. bis 30. März in Prag durchgeführt werden, haden schen inbt eins vorzügliche Bosetzung ersahren, as nehmen uust Deutschland, der Türkei, Italten, Oslerreich, Tschechoslowatei, Dänemark, Ungarn, Frankreich, Belgten, Polen, Zinnland, Schweden und Jugoskawien die 18 führenden Europas hieran teil. Aisd Berhachad-Mimseremricheten den Verniand und Westsalen des D. A. S. V. von 1891 Riesern sich am 8. GeDruar in Dortmund den Rückkampf. Jennis Lolt schlägt van Ron. In Montreal wurden die Lnadischen Hallentennis=Meisterschaften entschieden. Im Herreneinzel konnte sich George Lott einmal mehr den Titel sichern, gelang es ihm doch den dekannten Doppelspieler van Ryn nach erbittertem Gefecht:2. :7,:5,:6,:3 zu schlagen. Mit van Ryn als Partner triumphierte er auch im Doppel über Hall=Lesse 18:16. :3,:1. Schmeling dementiert. Der deutsche Weltmeister Max Schmeling traf am Dienstag abend mit dem Dampfer„Europa“ in New Dork ein. In einem Interview mit unserem dortigen Vertreter erklärte Max Schmeling, daß er die Beleidigungen gegen die Deutsche Boxsportbehörde, die in einer amerikanischen Zeitung veröffentlicht worden sind, niemals ausgesprochen habe und auch kein Telegramm von der B. B. D. erhalten habe. Seinem Kampf um den Titel sieht Schmeling mit großer Zuwversicht entgegen. Er äußerte sich dabel, daß er augenblicklich in glänzender Verfassung sei und eine sehr gute Ueberfahrt gebadt habe. Nach Abschluß der Schaukampf=Tournee wird Schmellng längere Zeit in Excelsiorsprings(Missourt) verweilen und dann das Training aufnehmen. Der Termin für den Weltmeisterschaftskampf wird am 1. April offiziell bekannt gegeden. Voxsport=Neuigkeiten. Der Exmeister im Weltergewicht, Hans Seifried, unterlag in Rom gegen den italienischen Meister Vittorio Venturt. Der Verband der Faustkämpfer hält am 7. Februar in Berlin eine Generalversammlung ab. Der deutsche Halbschwergewichtsmeister Pistulla kämpft am 17. Fedruar gegen Maurice Chiselle. Der frühere Weltmeister im Haldschwergewicht, Tommd Loughran, konnte in Philadelphia gegen den Amerikaner Jack Groß ein Unentschieden erzielen. Der Deutsch=Amerikaner Ernie Schaaf schlug den Amerikaner Dieck Daniels in Boston nach Punkten. Statt besonderer Anzeige, Se egaieh hat wiegersohn, unseren guten Brudg in peinen unertorechlichen Ratds. Mte. meinen innigstgeliebten Bruder. SchwaHerrn Georg Welter Geschäftsführer der Deutschen Beamten-Krankenversicherung, V. a. G. Sits Koblenz, Besirksverwaltung Westfalen zu sich in die Ewigkeit zu nehmen, Er starb na mit größter Geduld ertragener Krankheit, wol einen echt christlichen Lebenswandel und gestä dächtigen Fmnfeng der hi. Sterbesakramente im n Empfang der tergeben. sanft und gotter Um ein andächtigeg Gebet für denamens der trauernden hinterbliebenen: lieben Verstorbenen bittet lm da Bochum. Frau Berta Welter geb. Jabert. Münster I. W. Gertrudenstr.###. Dattenberr bei Lins g. Rh., n. Hssen-Borbeck, Philadelphis, Düsseidorf, Rheinbach, Koblenz, hum, Honnef. den 28. Januar 1931. Die Exequien werden gehalten F. Uhr in der Stiftskirche zu Bonn. Die E Tage um. 11 Uhr von der Leichenhalle dorf. Fgeitag den 30, Januar um 9½ Beisetgung erfolgt am gleichen Friedhofes Bonn-Poppelsdes Statt jeder besonderen Anzeige. Gottes unerforschlicher Wille rief heute meinen lieben Mann, unseren Vater, Bruder und Schwager Prosessor an der Universität Berlin nach schwerem Leiden zu sich in die Ewigkeit. Martha Dibelius geb. Daniels Hansotto Dibellus, stud. theol. Hellmut Dibelius, stud. phil. Gisela Dibelius, Berlin-Wilmersdorf, am 28. Januar 1931 Barstraße 55. Trauerfeier am Samstag um 2 Uhr in Berlin-Lichterfelde. Das 1. Jahrgedächtnis für meinen lieben Mann, unseren guten Vater Herrn Rektor a. D. Edmund Hahn findet statt am Samstag den 31. Januar 1931, morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Elisabeth. Im Namen der Familie: Frau Maria Hahn. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute morgen 1¼ Uhr, nach langem, schweren Leiden, wohlvorbereitet durch den öfteren Empfang der hl. Sakramente, meine innigstgeliebte Gattin, unsere gute liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwägerin und Tante Frau zvabicberg geb. B6ll im Alter von 81 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Im Namen aller Angehörigen in tiefer Trauer: Ferdinand Sieberg. Bonn, Köln, Essen, 27. Jan. 1931. Die feierlichen Bxequien werden gehalten am Samstag den 31. Januar. morgens 9 Uhr. in der Stiftskirche. Die Beerdigung findet statt am gleichen Tage. nachmittags 1½ Uhr. vom Trauerhause Kölnstraße 142 zum Nordfriedhof. Geistiger Weltdund der Verbrüderung ohne i. Bindung, v. Dogma, v. Autoritht. Hauptquartier: Leipzig, Königstraße 12. Oeffentl. Vortrag von Erhard Bäzner=Dresden im Vortragssaale der Fortbildungsschule, Bornheimerstr. Nr. 9. Samstag den 31. Jan., abends ¾8 Uhn, über Schicksalsrätsel und ihre Lösung Aus dem Inhalt: Im Kampf mit dem Schicksal— Das Leben gegen den Tod— Wer ist Das 3. Jahrgedachtins für meinen lieben Gatten und unseren guten Vater Herrn Josef Baelz findet am Freitag den 30. Januar 1931. ½ vor 9 Uhr. in der St. Marienkirche statt. Frau Wttwe Josef Baen und Kinder. Guterhaltener Reinerer Dauerbrandosen zu kausen gesucht. Angebote u. „Osen 90“ an die Erped. 14 Das Sechswochenamt für meine liebe Frau, unsere gute Mutter Frau Caspar Koch Therese geb. Scheben findet morgen Freitag. vormittags 9 Uhr. in der Münsterkirche' statt, wozu frdl. einladet Familie Caspar Koch. Ihre Vermählung geben bekannt Alfred Bucherer Margot Bucherer geb. Godelfroy Moderner guterhaltener Kinderwagen sucht. Offerten an die Erv.(5 K. G. 4 Tch ampf, ua fl. Oraunachmolger Leberwurst das Pfand Mk..00 Thüringer Leberwurst grob gewiegt das Pfd..80 eigenes hlesiges Fabrikat. Car Kalser Stornetraße—10. ge! 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Rhomberg, Schumannstr. 56. der Schöpfer des Schicksals— Gibt es Zufall und Vorausbestimmung— Die Bemeistemonie— Freiheit— Erlösung. Es dürfie daher von besondrem Interesse sein, zu hören, was der in okkulter Wissenschaft erfahrene Redner und Menschenfreund, der in unserer Stadt durch seine früheren Vorträge allgemein bekannt und beliebt ist, über dieses Thema zu sagen weiß. Anläßlich des zohnjährigen Bestehens der Theosophischen Gesellschaft Bonn werden wir diesen Vortrag mit würdigen musikaltschen Darbietungen um rahmen. Nach dem Vortrag Fragenbeantwortung!„ Unkostenbeitrag 50 Pig. Theosophische Gesellschaft Vonn gegründet 1921. (Siehe auch Bonner Adreßbuch 1930, Seite 75, unter Wissenschaft und Kunst.)(4 Musiklehrerin kann noch Klavierschütler aufnehmen. Stunde.50 J. wenn zwei. Preis ermäßigt. Off. u. K. C. 44 an die Exped. 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C. mit Bealeitworten von Teilnedmern usw. Eintritt frei! Eintritt frei: Beischourraugsvetein fat Bonn u. ung. e. B. Die diesjährige ordentliche 31. zu welcher hierdurch eingeladen wird, findet statt Samstag den Januar d8. Is., abends 8 Uhr, im kleinen Saale des Casino=Restaurants. Bonn, Martinstraße 10. Tagesordnung: 1. Neubelebung des Vereinslebens.— 2. Satzungsgemäße Verhandlungspunkte. u. a. Vorstandswablen.— 3. Bebandlung rückständiger u. lausender Mitgliedsbeiträge.— 4. Satzungsänderungen.— 5. Verschiedenes. Der Vorstand. Pcmeslschbuschreiben lehrt gründlich, Erfolg garant. Wwe. Kalligraph E. Münler, Kirschalleo 2, Ecke Vot. Gart. Koblenzerstr. 163 Telefen 4495 Blutfrischer fetter Rablian im Schnitt Bid. 45 Pfg. großer Schellfisch — sauber gegutt= zur Schnitr, Bid. 65 Bisg.“ Gischfilet Pfd. 60 Pfa.(4 grüne Heringe - 4 Pfd. 95 Pfg.— große Rheinfische — Pfd. 65 Pfg.— Stück? Bfa., Dübend 85 Oia. Telefonische Bestellungen werden pünktlich erledigt. 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CHRIST, WIIT, dent uls Ananger UND SOLISTEN 81 Uhr BEETHOVENHALLe OR FROHSINN Heute Donnerstag 3 Uhr urstaufführung unserer beiden neuen Tonfilm-Lustspleischlager! Pat u. Patachon Bonner Instrumentalverein Samstag, den 31. Januar 31, abends 8 Uhr, großes WrioMEnPZU! im Bonner Bürgerverein. 2 große Ballorchester 2 große Ballorchester. Eiulaßkarten zu Mk..50 einschließlich Steuer in den Peretti(Inhaber J. Christ), Hundsgasse 3. und Theod. Abendkasse erhöht. Musikgeschäften BraunWirtz, Münsterplatz 16. e A K —„* aus dem vintorlaberg bei Remagen Sumet den nanam—.—..— surah dan nasen inheber Guren von neuenmnnaser. Stäutcheuter Bonn.rhuu Nuier boin Samstag den 31. Januar, abends 8 Uhr: Einmaliges Gastspiel des HAASS-BERKOW-ENSEMBLES: Partan Komödie in 5 Aufzügen v. Molière. übersetzt von R. Köster. Preise:.50,.—,.75,.25,.10,.40 Mk. Verkauf: ab Montag den 26. ds., vorm. von.30 bis 1 Uhr im Verkehrsamt in der Poststraße(Theaterkasse) Telefon 1701. n Donnerstag, 29. Jan. Oeffentlich. Zum ersten Male:„Das hat uns geschlt“. Bonner LokalRevue in 16 Bildern von Ludwig Barg und Azol Ivers. Musik v. L. Pappenheim u. a. Unter Mitwirkung des städt. Orchesters.’reise: 2,75,.50, .00..00,.40. A. 8, E. eiwa 10.15 Uhr. Freitag, 30. Jan. Abonn. grün. Der eingebildete Kranke. Lustspiel von Molière; übers, von Fulda. Pr. I. A. 7,30, E. eiwa .30 Uhr. Samstag, 31. Jan. Einmaliges Gastsplel des Haaß-BerkowEnsembles. Tartüff. Pr. I. 8. Sonntag, 1. Febr., nachm. Charleye Tante. Pr. II(volkstüml.) —.30 Uhr. Sonntag, 1. Febr., abends: Meino Schwester und ich, Oeffentl. —10.30 Uhr. dunkelrot. Ende 1929 neu geliefert, in neuwertiger Verfassung billig ab zugeben. Anfr. u. O. K. 420 a. d. Erp „K1e0la WPORS Seutsch RIstundefrinenlechenn dschenisen! Regie: Geerg Jaceby, Berlin. Auf diese erste Gelegenheit, den kleinen dioken Patachon und den langen mageren Pat in einem deutsoh gesprochenen Tontilm zu hören und zu schen, hat wohl jeder gewartet! In weiteren Hauptrollen spielen: Adele Sandrock Paul Westermeler Hans Wassmann Lillian Eilis Oerh. Damman usw. Unser a. Tontilm-Lustsplelschl. bringt: „Dellkatessen“ Eln Schwank voll Laune. Wits und Humor. Regie: Seia v. Bolvary. In den Hauptrollen: Ernst Verebes Danleia Parola Harry Liedtke Georgia Lind H. Junkermann Paul Hörbiger. Aufführungen: 300 830 800 Uhr : Jugendliche haben Zutritt! Aing Was essen wir abends? Hausfrauen eind geplagte Wosen. Haum let der Mittag glücklich vorüber, erhebt sich die Prage Was essen wir abends? Und dech ist es so leicht, gut und billig zu essen. Wir heifen Ihnen haushalten! Selecharinge........,-Liter-Dose.88 Rollmöpso........... J. 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Steuer nur durch Mitglieder zu haben. Studentenkarten sind an der Universität niedergelegt. Abendkasse.10 Mk. Die Mitglieder verweisen wir auf das .. der Vertut Wassertreunde 99 e.., Bonn Neute Perin giig####ene 774 Uhr. Eltern-Abend. Wasserballsplel: Wasserfreunde II gegen Rhenus-Köln I. Bintritt 20 Prig.: Rümtriut 20 Pig. Cafs Remigius Rathausgasse. Heute Donnerstag: Rheinischer Abend Stimmung durch die Hauskapelle — Müller.— Bes.: Frau Wwe Allter. Restaurant zum Treffpunkt Sean, Mundsgasse 20 Spezial-Aussehank des Walperzheimer Winzervereins. 1 Liter Walporzheimer weiß, Riesling....35 ½ Liter Walporsheimer rot, Riesling.40 V. Liter Spezlal Rheinwein.35 ½ Liter Spezial Moselwein.45 ½ Liter Schlegel-Gold.45 und.40 Foulgurante 80 cm breit, hochglünzende weichfließende Kunstseide. 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Von dieser Höhe, es ist im Rhein=Siegtale die erste der bergischen, hat man bei klarem Wetter eine wunderbare Fernsicht über Siegburg mit seiner alten Abtei und die Wachttürme von Zündorf, den silbernen Rhein bis nach Köln hin auf die Türme des altehrwürdigen Domes. Nach Westen hin reiht sich der Kranz der sieben Berge an, der dann in die Hügelkette der Siegberge überzuleiten scheint. Nach Südosten und Nordwesten fließen kleine Regen= und Waldbäche der Bröl und dem Wahnbach zu. Schon um das Jahr 1100 wird haperscozze(— Höhenkotten?) in einem Schenkungsverzeichnis der Königin Richeza an die Abtei Brauweiler erwähnt. Für den wirtschaftlichen Wert spricht die Tatsache, daß ein Häuschen mit 15 Morgen immerhin jährlich 24 Denare aufbringt. Und daß wir es mit einem größeren Zhrf zu tun haben, beweist die einige Jahre später von Erzbischof Anno li. von Köln erbaute und geweihte Kirche.(ecclesiam in Haperscos ab eo constructam et consecratam.) Der kirchlichen Gerichtsbarkeit der Abtei Siegburg war der Ort untertan, aber er genoß das Vorrecht, von allen Dienstleitungen befreit zu sein, wenn die Einwohner den jährlich dreimal abzuhaltenden Synoden des Dekans in Geistingen beiwohnten. Für manche Orte der Umgegend waren besonders die Verpflichtungen drückend, daß sie, um der Taufe und des Begräbnisses willen, oft zur weit entfernten Abteikirche hin mußten. Die Happerschosser waren frei davon. Außerdem ist noch bemerkenswert, daß sich hier ein Frei=Gericht seit alten Zeiten befunden hat, das 1555 ausdrücklich in einer Beschreibung der Gerichtsverfassung des Herzogtums Berg folgendermaßen erwähnt wird:„Item ist noch in dem ampt Blankenberg zu Happerschoß ein fry gericht meinem gn. Herrn(dem Herzog von Berg) zustendig, wirt aber neben dem scholteißen(Schultheiß) mit 8 geborn und darzu geerbten scheffen jährlichs drei mal besessen, welche personen alle m. gn. Herrn vereid sein.“ Weiterhin erwähnt diese Urkunde noch folgende interessante. Einzelheiten: Einen eigenen Gerichtsschreiber hatte das Gericht nicht, sondern der Vorsitzende ernannte jeweils einen dazu. Das Frei=Gericht entschied in allen Rechtsfragen selbständig und ließ seine Urkunde, da kein eigenes Siegel geführt werden durfte, von den„ehrbaren Leuthen, die scheffen von Blankenberg bringen, daß sie der stat sigel von Blankenberg vor sie an den briff“ hangen möchten. Handelte es sich aber um größere Prozesse und stand Eid gegen Eid, so waren die Schöffen gehalten, vermutlich weil man jedwede Parteinahme ausschalten wollte, die Sache an das Hochgericht zu Geistingen zu verweisen. Berufungen mußten in solchen Fällen bei dem Herzog selbst anhängig gemacht werden. Einen weiteren Beleg für das Freigericht und die vollständige Freiheit von allen Abgaben ist in der Bemerkung des schwedischen Obersten zu erblicken, der während des Dreißigjährigen Krieges gelegentlich einer Requisition äußerte:„Das ist das dritte Merkzeichen, welches ich im römischen Reiche gefunden habe, daß die Einwohner frei von Abgaben sind". Damit meinte er das hölzerne Kreuz auf dem Turm der ehemaligen Pfarrkirche, das solches äußerlich anzeigte. Die Schweden haben die Weigerung der Bauern, Abgaben zu zahlen, die die Bauern unter Berufung auf ihr verbrieftes Recht durchsetzen wollten, mit der Einäscherung des Ortes beantwortet. Einen interessanten Beitrag zur Namenkunde der damaligen Zeit und einen Nachweis über den Umfang der Happerschosser Freibank bietet eine Gerichtsurkunde von 1419: „Wir Christian genant Crysen freischulteis zur zeit, Peter und Henne genant Moische gebrüderen und Abel von Happerschoß freyen, thun kund und zeugen mit disem briff, daß vor Uns und unseren Mitgesellen der freyen banck zu Happerschoß kommen sind zu Happerschoß an die freybanck: her her Herman von Vytekoven prior zur zeit des gotteshauß zu Syoerg(Siegburg) uf dem berge und Johanes von der Hecken, und haben einander allda zu gericht gegangen vor und nach umd absolch erb und gut, so vorzeiten gewesen war Christian Cramers burger zu Syberg und gelege ist zu Kaldawe(Caldauen), und das auch dingpflichtig und gehörig ist an die nurß.(fürstliche) freybanck zu Happerschoß, und haden allda gegenwärtig gegeneinander richtlich gedinget mit Ansprüchen und Antworten, daß das also fern kommen ist, daß der Herr Herman Prior das egenante erb und gut mit gerichte behalten hat. Johan ab, also als die freyen weisen, das recht ist des freyen weisen, das recht ist des freyen gerichts, und das wir bekennen mit disem briff hern Herman vurß. und das Gotteshauß von Syberg an dem erb und gut lehenfast, und Johan mit Lehenfast. Und dies zum Zeugnis der warheit, weil wir selbst kein sigel haben, so haben wir Christian Peter Hene und Abel semtlich gebeten die ehrbaren Leuthe die scheffen von Blankenberg, das sie der stat sigel von Blankenberg von Uns an disen briff gehangen haben, daß wir scheffen von Blankenbergh bekhenen, daß das war ist, so wie vor in disem briff geschrieven steht, der gegeven ist in den jaren unseres herren, da man schrib Dausent vierhondert und Neunzehn uff Sent Margarethen avendt der h. Jungfrau.“ Hiermit ist also bezeugt, daß Kaldauen noch zur berichtsbarkeit von Happerschoß gehörte und daß selbst er Prior des Klosters in Siegburg zum Ankauf eines lckers dorthin mußte. Die selbstbewußte Bauernschaft es Dorfes hielt 1644 einen genau beschriebenen zannbegang ab, um ihre Grenzen allen ins Gedächtis zu rufen und die benachbarten Dörfer daran zu rinnern, daß sie das Weidevorrecht besaßen. Es burde damals viel Vieh gehalten, besonders ertrageich scheint die Schweinezucht gewesen zu sein. Die Eichenwälder boten ja auch genügend Fraß, und eine Verordnung verbietet das Fällen junger Eichen, um ie Futterplätze nicht eingehen zu lassen. Das Dorf var rings von einem hohen Lattenzaun umgeben, der das Ausbrechen der Schweine während der Zeit der keife verhüten sollte„von ahnfangs Monats May bis u. Sankt Jakobi“(25. Juli). Der„Verkeshixt", wie er in anderen Urkunden gekannt wird, mußte ein tatkräftiger Mann sein, der ich auch gegen etwaige Wildtiere schützen mußte, denn vereinzelt haben damals noch Wölfe und Bären n dieser Gegend gelebt. Der das Dorf umgebende Lattenzaun, ursprünglich vohl nur ein Schutz gegen wilde Tiere des Waldes, rfüllte später den Zweck, die Fluren vor dem Wühen der Schweine zu bewahren. Kam aber die Zeit der Schweinemast, dann trat der Hirt seine Arbeit an. „Sobald die Gemeinde einen Schweinehirten angeordiet, solle ein jeder, so Schweine haltet groß und klein, so zur Weiden gehen bequem, dem Hirten vortreiben (zutreiben) wann der Hirt geblassen, dem Hirten sein Essen darreichen nach Betrag des Viehes auch den insgewordenen Lohn, damit der Hirt nicht verdrössig werde, auch die Hut im Gange bleibe, jederzeit jährlich bezahlen. Der sein Vieh deme zugegen nicht vortreiben würde, solle nicht allein den völligen Lohn, Kost und sonstigen daraus entstehenden Schaden bezahlen, sondern auch noch mit einem Dahler wirklich bestraft Besondere Bestimmungen gab es, die für die Rückkehr des„Verkeshirt“ galten, denen zufolge jeder sein Vieh sofort in seinen Stall treiben sollte und es bei Strafe eines Dahlers nicht nachts frei auf den Gassen umherlaufen lasse. Die Nachtwächter sind gehalten, gut obacht zu geben, wem die nachts frei laufenden Schweine gehören, damit der Eigentümer auch wirklich bestraft werde. Eine besondere Sorge der Ortsvertreter bildete die Instandhaltung des Zaunes. Jeder hatte ein Stück instand zu halten und sollte auch den Nachbarn„vürbringen", wenn er nicht seiner Pflicht nachkomme. Empfindliche Strafen waren für die Säumigen angesetzt. Trotz der kriegerischen Zeit scheint man doch auf gute Ordnung gesehen zu haben. So war es auch Aufgabe der oben erwähnten Nachtwächter, darauf zu achten, daß niemand nachts die Flurgrenzsteine versetze. Auch war eine Bestimmung für die ganze Gegend in Kraft, daß wenigstens alle vier Jahre die Limiten(Grenzen) und die Hut(gemeinsamen Weideplätze) umgangen wurden, wobei eine scharfe Kontrolle stattfand. Eine Urkunde der benachbarten Gegend aus dieser Zeit möge hier zur Charakteristik eingeschaltet werden, denn solche Bestimmungen haben ähnlich auch in Happerschoß bestanden, wenn auch nichts Schriftliches erhalten ist: „Weilen auch durch Machung ungebührlicher Wege nicht allein Schaden, sondern auch Flüche und Gotteslästerung verursacht wird, so soll derjenige, so darüber ertappt, auch willkührlich über besaamte Ländereien fahren oder hüten würde, auf Betreten jedesmalen mit einem Daler bestraft werden. Daher einer oder ander bei Tag oder Nacht dem anderen in seinem Garten oder sonstigen Gütern, wie sie auch Namen haben, das Gemüß, Rüben, Möhren, Obst, Früchten, Holz usw. ohne Unterschied wegnehmen und entführen würde, solle auf Betreten dem Beschädigten nicht nur den verursachten Schaden vergüten, sondern anbey von der Gemeinde, der Gebühr und des getanen Verbrechens bestraft werden mit zwei Reichsthalern. Weilen auch der Augenschein giebt, auch vor Gott und heilsamer Welt unverantwortlich und nicht zu dulden, daß ein jeder ohne Unterschied auf hiesigen Eigentumsbuschen nach seinem Wohlgefallen nicht allein Brand=, Zaun= und Bind=Gehölz, auch zu ihrem Garten Türkenbohnen=Rahmen, WeingartsRahmen(Rebstangen) und Stickelsreiser weghauen, die Eichen stuppen und was schändlich anzusehen ist, verderben, sondern auch Meyen hauen und das grüne Laub strappen, das alte Geläubs aufscheren und ihres Gefallens nach Haus führen und tragen, so solle forthin keiner, er sei wer er wolle, anders kein Holz, dann auf dem Seinigen hauen und holen, daher sonsten die Uebertreter durch die dazu benannte Schützen angegeben und gebührend jedesmalen des begangenen Diebstahls halber mit einem halben Dahler gestraft werden solle, und diejenige, welche Büsche haben, sollen gehalten sein, jährlichs zwei Eichen auf ihre Büsche zu setzen bei Straff eines Orts Dahlers.“ Dabei wird aber in der Verordnung auch noch erwähnt, daß das Interesse d. h. höhere Bestrafung seitens des Landesherrn, meist natürlich bei Rückfälligen, vorbehalten bleibe. Dieser Verordnungsausschnitt beweist, daß in der„guten alten Zeit“ die Orts= und Flurpolizei nicht nur sehr stark beschäftigt war und wahrscheinlich auch von„guten alten Zeiten“ gesprochchen haben wird, sondern auch frühere Zeitungen unter der Rubrik„Vor dem Strafrichter“ ähnliche Verhandlungen wie heute hätten mitteilen können. Damit den Flurschützen der Ueberwachungsdienst auch zur wirklich persönlichen Angelegenheit wurde, wurde bestimmt, daß ihnen ein Teil des Strafgeldes als Lohn gezahlt werde. Weitere Verordnungen muten uns gar nicht mittelalterlich an, denn in den Aufgabenkreis der Hüter wurde die Aufsicht über die Brunnen einbezogen, die oft beim Auswaschen der Wäsche ein nicht gerade appetitliches Bild abgegeben haben mögen. Deshalb soll bei Strafe eines halben Dahlers auch geboten sein: „Weilen auch verspürt wird, daß bey dem Pütz vor der Porten ein und anderes Leinengewand und unsaubere Kinderwindeln gewaschen werden, wodurch der Pütz verunreinigt wird, so solle forthin niemand anderster denn drey oder vier Schritt von gemeltem Pütz dergleichen Sachen reinigen.“ So haben dann die Bewohner von Happerschoß recht und schlecht auf ihrer einsamen Höhe gelebt und nach dem dreißigjährigen Krieg mit Fleiß ihren zerstörten Ort wieder aufgebaut, so daß die schlimmen Zeiten bald vergessen waren und sich der Dorfgewaltigen Arbeitskreis, wie wir oben gesehen haben, auf das Gebiet kleinlich=dörflicher, komischer, oft lustiger Kriegsführung gegen meist harmlose Uebeltäter an Dorf= und Gemeindegut richten mußte. Um das Jahr 1700 lockte die einsame, stille, waldreiche Gegend den Einsiedler Antonius von Hermülheim in die Nähe des Ortes, und heute noch glaubt man die frischsprudelnde Quelle, die Schloß Allner mit Wasser versorgt, als die Stelle bezeichnen zu können, die der Eremit sich als Klausnerstätte erwählt hatte. Besondere Erwähnung verdient aus dieser Zeit der Küster, dem auch neben den kirchlichen Obliegenheiten aufgegeben war, die Wetterglocke zu läuten, d. h. den Landmann durch besondere Läutesignale auf drohende Unwetter aufmerksam zu machen. Er scheint über einen nicht alltäglichen Durst verfügt zu haben. Denn, als er nichts mehr hatte, um seine Zechschulden bezahlen zu können, versuchte er das Küsteramt für eine Zechschuld zu verkaufen. Der Pfarrer nahm aber die Kirchenschlüssel an sich, und wir wissen nicht, wie die durstige Seele weiterhin sich die Mittel verschaffte, das gewohnte Quantum Alkohol zu bekommen, denn Küster wird nunmehr der ehemalige Pförtner der Siegburger Abtei, der auch später der Kirche sein Haus schenkte. Der Küster war auch gleichzeitig Lehrer und verbesserte so sein nicht allzu großes Einkommen. Außer den Naturalleistungen und den geringen Bareinnahmen stand dem Küster das Recht zu, an gewissen Tagen des Jahres beim Pfarrer Gast zu sein. Wahrscheinlich ist es der für diese Tage besonders trainierte Appetit und das nachfolgende große Loch in des Pfarrers Speisekammer gewesen, die den unfreiwilligen Gastgeber veranlaßt haben, darauf zu dringen, daß ihm diese Verpflichtung gegen eine Geldentschädigung an den Küster genommen wurde. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts führt das Kirchenbuch an Naturalleistungen für den Pfarrer auf: 1. Aus dem der Abtei zustehenden Zehnten je 14 Malter Roggen und Hafer. 2. Aus der Kirchenkasse an fünf hohen Festtagen je eine Flasche Wein, doch war der Inhalt nicht etwa nach dem Inhalt der Kirchenkasse zu bemessen, sondern genau festgelegt. Es durfte die Flasche nicht unter zwei alte Maß, das ist 1 Liter, enthalten. 3. Um Weihnachten brachte die Gemeinde dem Pfarrer das Frühmessen=Korn, das ca. 5 Malter ausmachte. 4. Zu Neujahr hatte dann jeder Haushalt ein Pfund Flachs abzuliefern. Dazu kamen dann nur noch die Einnahmen aus den kirchlichen Verrichtungen. Im Laufe der Zeit sind alle Zehntverpflichtungen abgelöst worden. Zur Zeit der französischen Revolution haben die Happerschosser auch mehrfach unwillkommene Einquartierungen gehabt. Bei Heisterschoß lagen die Franzosen, und links der Sieg bei Warth die Oesterreicher. Im Schutze des Dunkels wagten die nicht gerade gut verpflegten Truppen dann Requirierungsausflüge in das zwischen ihnen liegende Happerschoß, bis kein Stück Vieh, weder eine Kuh noch ein Huhn übrig war. Auch die Kirche wurde zweimal geplündert. Die Armut war groß, so daß sich wenige Jahre später der Pfarrer entschloß, einen großen Eichenbestand zu verkaufen, um der Not in etwa zu steuern. Heute noch erzählen es die Großväter, die es von ihren Vätern wissen, wie bald danach im Jahre 1807 ein großer Brand das Dorf zerstörte, und auch die schöne, uralte Kirche mitverbrannte. Fast nichts konnte gerettet werden. Es sollte den Bewohnern des Dorfes, die mit unermüdlichem Eifer an den Wiederaufbau gingen, nicht leicht werden, eine neue Kirche bauen zu dürfen. Denn der damalige Herrscher im Rheingebiet, Napoleon, hatte ja bestimmt, daß in jeder Mairie nur eine Kirche zu bestehen brauche. So wären denn die Bewohner von Happerschoß gezwungen gewesen, nach Bödingen oder in die Nebenkirche nach Seligenthal zu gehen. Auch der Pfarrer erhielt Nachricht, daß er von nun ab in Seligenthal zu amtieren habe. Allein den vielfachen Bemühungen des Pfarrers Sturm gelang es, zu bleiben und sogar neben der als Notkirche eingerichteten Scheune bald eine neue Kirche zu errichten. Es ist das die heute noch stehende Kirche, ein einfacher Saalbau mit später angebauten Chörchen. Nur wenige Reste der alten Kirche konnten bei dem Bau mitverwendet werden. So ist das Portal mit seinen beiden Säulen aus Resten der von Anno II. erbauten Kirche zusammengesetzt. Die Glocke hat der Gießer Claren von Sieglar 1853 gegossen. Rings um die Kirche stehen alte Grabkreuze mit teils verwitterten Inschriften. Oberhalb des Dorfes auf halbem Wege des zu Hapverschoß gehörenden Dorfes Heisterschoß steht eine Kapelle, die im Jahre 1813 errichtet wurde. Man schreibt die Veranlassung zum Bau einem Gelübde des Hapverschössers Conrad Sommerheuser zu, der gelobt haben soll, eine Kapelle zu errichten, wenn seine Frau von der Gicht geheilt werde. Nachdem seine Bitten erhört worden seien, habe er sich in großer Dankbarkeit ans Werk gemacht, und am 22. Juli 1813 konnte das Heiligenhäuschen, die„Kapelle zum kreuztragenden Heiland“, eingeweiht werden. Den Namen hat die Kapelle von dem darin angebrachten Standbild. Wie die Bewohner erzählen, sollen auch noch nachher einige wunderähnliche Heilungen dort vorgekommen sein, so daß die Bewohner der umliegenden Dörfer häufig dorthin gekommen seien. Das hat einen früheren Pfarrer veranlaßt, nach dem Vorbild des Arenberg bei Koblenz(als Roter Hahn bekannt) einen Kalvarienberg dort errichten zu wollen. Aber aus den Plänen wurde des Geldmangels wegen nichts und sein Plan, dadurch das Ansehen der Kapelle und den Wert des Ortes zu steigern, wenn er nach den Visionen der Katharina von Emmerich einen Kreuzberg baue, schlug fehl. Heute zählt das Dorf etwa hundert Häuser und ist von einem arbeitsamen Völkchen bewohnt, das wie in früheren Jahrhunderten fleißig bemüht ist, seinen Wohlstand zu heben. Schon frühmorgens wandern viele den nicht kurzen Weg nach den benachbarten Orten mit Industrietätigkeit, um der karg lohnenden Landwirtschaft etwas nachzuhelfen. Und gegen frühen Abend von ihrer Arbeitsstätte zurück, bestellen sie noch den Garten und das Feld. Dafür gibts dann aber auch oft das Happerschosser Nationalgericht, das die Frauen des Ortes mit fast unnachahmlicher Schmackhaftigkeit zubereiten sollen: Reibekuchen. Das Aeußere und Innere der Kapelle von Happerschoßz. Seite 10. Nr. 19 937. „Ansee Laus“ 29. Januar 1931. Beethoven, das Ahrkal und die Jamilien Stockhausen und von Breuning. Von Dr. Hans Frick. geus der Jugend Ludwigs van Beethoven ist uns leider manches dunkel geblieben, weil man zu spät Nachforschungen darüber angestellt hat. Das gilt auch von seinen Beziehungen zum Ahrtal, von denen uns kein zu Beethovens Lebzeiten entstandenes Schriftstück etwas überliefert. Beethoven in Ahrweiler. Nach dem Tode Beethovens berichtet uns der Bonner Bäckermeister Gottfried Fischer, der beinahe zwanzig Jahre an seinen Erinnerungen an Beethoven geschrieben hat, daß der Vater unseres Ludwig mit dem(wahrscheinlich elfjährigen) Knaben einige Reisen zu auswärtigen Musikliebhabern unternommen habe. Er schreibt u..:„Von da gingen sie nach Ahrweiler bei Herrn Bürgermeister Schopp und seinem Bruder daselbst, Apotheker Schopp, beide waren Musikfreunde...“(zitiert nach Schiedermair, der junge Beethoven). Ein Bürgermeister Schopp konnte aus der Ahrweiler Stadtgeschichte für das Jahr 1779 tatsächlich nachgewiesen werden, einen Apotheker namens Schopp konnte ich für das Jahr 1790 ermitteln. Solchen Einladungen folgte Vater Beethoven nicht für Geld, sondern zu beiderseitigem Vergnügen. Das Beethovenhaus in Bad Neuenahr. Viel wichtiger sind jedoch die Beziehungen Beethovens zum ehemaligen Dorf Beul, dem auf der rechten Ahrseite gelegenen Ortsteil von Bad Neuenahr. Bevor wir darauf näher eingehen, beschäftigen wir uns mit dem Schauplatz der Handlung, dem prachtvollen Patrizierhaus, ganz in der Nähe der Quellen, heute auch mitunter„Beethovenhaus“ genannt. Bei näherer Betrachtung erkennt man deutlich zwei etwa gleichgroße Hausteile, die nicht zu gleicher Zeit entstanden sein können. Ueber den Erbauer und die Entstehungszeit der linken Haushälfte(von der Straße gesehen) belehrt uns eine Inschrift, die über der Tür der Außentreppe in Sandstein gehauen ist: „Satrapn De Sto Ckhallsen Cons LLlarlVs AVLie UKorDe KerlCH has C elbl&te Cta Lo Cant# zu deutsch: Amtmann von Stockhausen, Hofrat, und seine Ehefrau von Kerich errichten sich dieses Haus. Diese Zeilen stellen ein sogenanntes Chronogramm (Inschrift mit Zeitangabe) dar. Es enthält versteckt eine Jahreszahl. Dem aufmerksamen Leser wird es nicht entgangen sein, daß gewisse Buchstaben die anderen an Größe übertreffen. Nehmen wir diese Buchstaben heraus und schreiben sie in anderer Reihenfolge nebeneinander(DD CCCCC LLL X VVvV HIII) und bedenken wir ferner ihre Bedeutung im römischen Zahlensystem(D= 500, C= 100, L= 50, K= 10, V= 5, 1=), so finden wir die Zahl 1786. Dieser Teil des Beethovenhauses ist also 1786 erbaut worden. Ueber der Inschrift finden wir zwei Familienwappen: links das Stockhausen'sche, rechts das Wappen der von Kerich. Die rechte Hälfte unseres Beethovenhauses ist offenbar die ältere; denn nur von hier aus kann man zu dem Speicher gelangen, der sich über dem Teil von 1786 befindet. An diesen älteren Teil schloß sich früher ein großes Tor rechts an, in dessen Bogen die Jahreszahl aufgezeichnet war. Leider ist dieser seinerzeit abgerissen worden, ohne daß die Zahl überliefert ist. Die Familie Stockhausen. Johann Heinrich Hubert Stockhausen, kurpfälzischbayrischer wirkl. Hofrat, war seit dem Jahr 1781 Amtmann und Vogt(Oberrichter) im jülischen Amt Neuenahr. Zu seiner Zeit gehörten zum Amt Neuenahr 11(mit gewisser Einschränkung sogar 14) Dingstühle(Untergerichte). Gleichzeitig war Stockhausen Vogt der Aemter Sinzig und Remagen. Ernannt war er von Kurfürst Karl Theodor, der zugleich Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Ober= und Niederbayern und Herzog von Jülich, Kleve und Berg war. Nach dem Neuenahrer Kirchenbuch heiratete Stockhausen in Bonn am 25. Februar 1786 Margarethe von Rerich, also im gleichen Jahr, in dem der linke Flügel unseres Beethovenhauses gebaut wurde. Sie war die Tochter des kurkölnischen Leibarztes Stefan von Kerich. Der Grund für die Vergrößerung des Hauses ist wahrscheinlich darin zu suchen, daß die bisherige Dienstwohnung nicht mehr der Lebenshaltung und der Stellung des Mannes genügte. Aber nicht lange sollte das junge Glück dauern. Schon nach zwei Jahren starb der Hofrat 31jährig an der Schwindsucht, nachdem ihm das einzige Kind aus der Ehe, Magdalena, im Tode vorausgegangen war. Nach dem Tode ihres Mannes wohnte Frau Stockhausen noch viele Jahre auf ihrem großen Anwesen in Beul=Neuenahr; sie starb im Jahre 1825, überlebte also ihren Gatten um 37 Jahre. Von dieser Hofrätin Stockhausen rühren die Beziehungen Beethovens zu Beul=Neuenahr her; denn sie war die Schwester der in Bonn am Münsterplatz lebenden Hofrätin Helene von Breuning, Beethovens mütterlicher Freundin. Beethoven und die Bonner Familie von Breuning. Zweifellos hat Margarete Stockhausen schon vor ihrer Ehe den Knaben Ludwig van Beethoven gekannt; denn dieser war spätestens im Jahre 1784, also mindestens zwei Jahre vor ihrer Heirat, durch Vermittlung des jungen Studenten der Medizin, Franz Gerhard Wegeler, in das Haus ihrer verwitweten Schwester eingeführt worden, vermutlich als Klavierlehrer der Kinder Eleonore und Lorenz(Lenz). Außerdem waren noch zwei Kinder vorhanden: Christoph und Stefan. Beethoven, geboren im Dezember 1770, kann damals höchstens 14 Jahre alt gewesen sein. Mit der Zeit gestaltete sich das Verhältnis Ludwigs zu allen Mitgliedern der Familie so herzlich, daß ihm hier eine zweite Heimat entstand, die ihm vieles gab, was das unglückliche Elternhaus, besonders nach dem Tode seiner Mutter, ihm nicht geben konnte. Der Verkehr mit der Familie„war das größte Gut, welches das Schicksal ihm bringen konnte"(Thayer). Hier wurde ihm die für seine Entwicklung notwendige Bekanntschaft mit der Literatur und der feineren Lebensart zuteil. Wie wir von Wegeler wissen, pflegte die Hofrätin „alljährlich auf 5 bis 6 Wachen in die Vacanz zu ihrem Schwager nach Kerpen zu reisen.“ Auch Beethoven brachte mehrmals einige Wochen recht fröhlich dort zu, wo er häufig angehalten wurde, die Orgel zu spielen. Im Anschluß daran berichtete Wegeler, daß desgleichen in Beul a. d. Uhr Besuche gemacht wurden. Beethoven wird dabei allerdings nicht ausdrücklich erwähnt. Beethovens Besuche in Beul=Neuenahr. Es besteht in Neuenahr die mündliche Ueberlieferung, daß Beethoven dort gewesen ist. Sucht man darüber etwas Näheres zu erfahren, so stößt man auf ganz unmögliche oder unwahrscheinliche Behauptungen. Ich nenne: 1. Beethoven sei als berühmter, anerkannter Musiker dort gewesen; 2. Jene im Leben des Meisters wichtige Familie Breuning habe in Beul gewohnt und habe dort seine Besuche erhalten: 3. Beethoven sei dort„ein und aus“ gegangen, wie ein im Flur des Neuenahrer Hauses neuerdings aufgehängtes Gedicht besagt. Dazu ist zu sagen: 1. Beethoven ist im Herbst 1792, kaum 22jährig, endgültig nach Wien übergesiedelt und ist nie mehr an den Rhein zurückgekehrt; 2. Erst nach dem Tode der Frau Stockhausen im Jahre 1825 sind Angehörige der Familie von Breuning in den Besitz des großen Beuler Anwesens gelangt. Als Gastgeberin Beethovens kommt also nur die Familie Stockhausen bzw. Frau Stockhausen in Frage, wahrscheinlich zu der Zeit, wo ihre Bonner Verwandten auch zu Besuch gekommen waren; 3. Es ist unwahrscheinlich, daß Beethoven so oft und so regelmäßig von Bonn aus nach Beul kam, daß der Ausdruck ein= und ausgehen anwendbar ist. Vermutlich liegt hier eine Verwechslung mit den Bonner Breunings vor, bei denen Beethoven wirklich einund ausging. Um die Wahrheit über die Beethovenbesuche in Beul zu finden, habe ich alle denkbaren Schritte unternommen. Da auch das Schrifttum über Beethoven bei dieser Frage versagte, habe ich bei solchen Personen Umfrage gehalten, die irgendwie zu dem Neuenahrer Haus in engster Beziehung standen. Die Aufschlüsse sind gewiß dürftig; aber ich habe aus ihnen wenigstens die Gewißheit genommen, daß Beethoven tatsächlich in Neuenahr war. 1. Durch Herrn Geh. San.=Rat Lenne, der sehr viel im Breuning'schen Hause in Neuenahr verkehrte, erfuhr ich, daß ein Zimmer das„Beethovenzimmer“ hieß. Von Beethoven selbst sei dort sonst nicht viel die Rede gewesen. 2. Frau von Nell, geb. Bernka von Breuning, ließ mir durch ihren Gatten mitteilen, daß die Beethovenbesuche„im dortigen Breuningschen Hause in der Familie als eine bekannte Sache behandelt" wurden. 3. Die ausführlichste Auskunft erhielt ich von ihrer Schwester Freifrau von Brakel geb. Marie von Breuning. Sie schreibt mir unterm 8. Dezember 1929: „Es ist immer als sicher gesagt worden, daß Beethoven in den Ferien mit meiner Urgroßmutter, der geb. von Kerich, und deren Kindern in Beul gewesen, und zwar habe er in dem Zimmer gewohnt mit 2 Fenstern neben der damaligen Küche. Vom großen Tor her (ist abgerissen. D. Verf.) kommt man über, ich glaube, 5 Treppenstufen in das Haus. Links zuerst ein kleines Zimmer, dann das zweifenstrige, in dem Beethoven gewohnt hat. Dann war im Hause ein Flügel(alter Steinway), auf dem Beethoven gespielt hat, wie ich, meiner ErDie einzige kurfürstliche Von J. Limbach. anchem Bonner dürfte es vielleicht noch wenig **“ bekannt sein, daß das auf dem hiesigen Marktplatz gelegene sogenannte älteste Bonner Bierhaus „Em Höttche"(ehedem„Gasthaus zur Blomen“ genannt), dessen jetziges Gebäude 1698 errichtet wurde, bereits im 16. Jahrhundert eine Rolle in der Geschichte unserer Stadt gespielt hat und der Schauplatz eines für Vonn bedeutungsvollen Ereignisses war. Fand doch in diesem Hause die Hochzeit des einzigen Kurfürsten von Köln statt, der eine Ehe eingegangen war, nämlich die des aus dem Hause Truchseß von Waldburg stammenden Gebhard Truchseß, der im Jahre 1547 geboren wurde. Er war ein Neffe des Kardinalbischofs Otto Truchseß in Augsburg; er erhielt seine theologische Ausbildung in Rom und wurde 1570 Domdechant in Köln. Bei der Wahl zum Erzbischof 1577 erhielt er gleiche Stimmen mit Herzog Ernst von Bayern, nahm sofort den erzbischöflichen Stuhl ein und wurde auch von Gregor XIII. bestätigt. Von W.., Vonn. Im Jahre 1683 schloß der Kurfürst Maximilian Heinrich von Köln(1650—1688) einen Vertrag mit dem Collegialstift in Bonn. Das war das reiche Archidiakonatsstift St. Cassius, das schon seit Ende des siebenten Jahrhunderts bestand. Nach diesem Vertrage verpachtet das Stift dem Kurfürsten den Mühlenteich und Wassergang der„unteren Poppelsdorfer Mühle" auf 12 Jahre für eine jährliche Abgabe von 12 Malter Korn und 2 Florin Jahresschatz. Der churfürstliche Grottenmeister sollte das Wasser verwenden für das Grottenwerk und andere Wasserkünste im Poppelsdorfer Hofgarten. Zu dem Zwecke durfte das Mühlenrad mit einer Kette gesperrt werden. Wenn das Wasser mal nicht gebraucht wurde, konnte es dem Stiftsmüller auf dessen Ansuchen überlassen werden. Der Pachtvertrag ist auch unter den folgenden Kurfürsten Josef Clemens(1671—1724) und Clemens August(1724—1761) in Geltung geblieben, obwohl eine ausdrückliche Erneuerung nicht stattgefunden. Der kurfürstliche Oberkellner hat die 12 Malter Korn jedes Jahr dem Stifte entrichtet. Dieses hat indessen vom Stiftsmüller keine Pacht erhalten. Unter Kurfürst Josef Clemens waren in den damaligen Kriegszeiten die Zuleitungsröhren verdorben. Das Wasser war deshalb zur Mühle gelaufen, und der Müller hatte es in der Mühle verwandt. Im Jahre 1754 wollte Kurfürst Clemens August auch das Wasser der oberen, ebenfalls dem Collegialstift gehörigen Mühle für den Poppelsdofer Hofgarten verwenden. Er versprach dem Stifte eine Vergütung, behauptete indessen, daß die jährlich entrichteten 12 Malter Korn vom Stifte zu Unrecht erhoben worden und verlangte, daß diese von 1723, dem Anfang seiner Regierung, bis zum Jahre 1754 in Anrechnung gebracht würden. Da keine Einigung zustande kam, wandte sich das Collegialstift an die Göttinger Jurist=Fakultät und hat um Entscheidung. Diese erkannte nach„collegialisch gepflogenen Erwegung“ im November 1784 für Recht,„daß die churfürstlich Cöllnische Hofkammer nicht berechtigt sey. von dem Collegialstifte zu Bonn die demselben vom Jahre 1723 bis zum Jahre 1754 jährlichst entrichteten 12 Malter Korn als ein indebitum zurückzufordern". Dieser Entscheidung wird folgende Begründung zu Grunde gelegt: 1. Der 1683 vom Kurfürsten Maximilian Heinrich auf 12 Jahre mit dem Collegialstifte abgeschlossene Pachtvertrag sei von dessen Nachfolgern Josef Clemens und Clemens August tatsächlich fortgeführt worden. Das beweise die fortlaufende jährliche Lieferung der ansbedungenen 12 Malter Korn an das Stift durch innerung nach, besonders von meiner Tante, Freifrau von Eynatten, gehört habe. Wir haben als Kinder auf demselben pietätlos geklimpert. Meine Mutter hat ihn leider einem Gesangverein geschenkt, weil er nicht in ihre Einrichtung paßte.“(Herstellungsfirma sicher irrig, da die Steinwagflügel erst in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts aufkamen. D. Verf.) Die hier als Zeugin angeführte Freifrau von Eynatten ist nach der Inschrift auf ihrem Grabstein 1813 in Koblenz geboren, 1876 in Neuenahr gestorben. Ihr Vater Christoph von Breuning gehört zu den vier Bonner Kindern, die mit ihrer Mutter und Beethoven zusammen die Tante Stockhausen in Beul besucht haben. Freifrau von Eynatten hat also diese Mitteilung aus erster Hand. Als Beethoven im März 1827 starb, war sie bereits 14 Jahre alt. Wenn sie in ihren Ferien und auch später länger auf dem Gut in Neuenahr war, mochte ihr Vater davon erzählt haben. Ob nun Beethoven einmal oder mehrfach in Beul gewesen ist, darüber können wir gar keine Angaben machen. Wohl können wir etwas über sein Alter sagen: Als Frau Stockhausen heiratete, war er 15½ Jahre alt, als er nach Wien ging nicht ganz 22. In der dazwischen liegenden Zeit allein kann Beethoven in Beul=Neuenahr gewesen sein. Spätere Bewohner des Beethovenhauses. Wenn nun auch Beethoven nach dem Jahre 1792 nicht mehr in Beul gewesen ist, so hat doch das Beethovenhaus seine Bedeutung gehabt für Menschen, die ihm lieb waren, und man darf sicher annehmen, daß es deshalb auch in den Gesprächen mit dem Jugendfreund Stefan von Breuning eine Rolle spielte, der später auch nach Wien ging. 1. Im Jahre 1802 heiratete Eleonore von Breuning, nach Prof. Schiedermair Beethovens„erste, ernste Liebe“, den schon erwähnten gemeinsamen Jugendfreund Franz Gerhard Wegeler. Die Hochzeit fand in Beul statt. Eleonore folgte ihrem Gatten nach Koblenz, wo dieser im Laufe der Jahre der höchstgestellte Beamte des Rheinlandes wurde. 2. Zwischen 1815 und 1822 lebte die Mutter der Eleonore, Beethovens mütterliche Freundin, lange Zeit mit ihrer Schwester, Frau Stockhausen, zusammen im Beuler Hause. Auch ihr Bruder, der Kanonikus und Scholaster Abraham von Kerich, mit dem die Breunings auch in Bonn zusammen gewohnt hatten, wohnte lange Jahre dort und war in Beul eine volkstümliche Persönlichkeit, wie mir eine der ältesten Einwohnerinnen von Neuenahr erzählt hat. Im Jahre 1825 starb„die Tante Stockhausen von der Ahr“, wie Wegeler Beethoven in einem Brief mitteilt. 3. Danach wurde der schon erwähnte Jugendgespiele Beethovens und Vater der Freifrau von Eynatten, Christoph von Breuning, Besitzer des Gutes in Beul. Nach seiner Pensionierung als Preuß. Geh. Oberrevisionsrat brachte er dort seinen Lebensabend zu und starb 1841. Mit dem Uebergang des Hauses an die Breunings erscheint nun auch ihr Wappen am Hause. SJochzen in Bonn. Im Jahre 1578 lernte er die Canonissin Agnes Gräfin von Mansfeld kennen, zu der er in nähere Beziehungen trat. Diese zu lösen oder sich zu einer Heirat zu entschließen, war das Bestreben der Brüder Agnes von Mansfelds. Aber trotz vorausgegangener Warnung von Papst und Kaiser sowie der Gegenbestrebungen des größten Teiles der Bürgerschaft, ließ er sich, nachdem er Religionsfreiheit verkündet hatte, am 2. Februar 1583 mit Agnes von Mansfeld trauen, wobei die Vermählungsfeierlichkeiten, wie oben gesagt, in dem erwähnten Gasthaus abgehalten wurden. Nachdem er durch eine päpstliche Bulle gebannt und seiner Würde entsetzt worden, versuchte er mit Waffengewalt sein Kurfürstentum zu erhalten, wurde indessen von den spanisch=bayerischen Truppen. die für Herzog Ernst von Bayern kämpften, nach Westfalen vertrieben und in die Reichsacht erklärt. Sein Suchen nach Hilfe war in Holland und England vergebens, und so zog er sich mit Agnes nach Straßburg zurück, wo er im Genuß seiner dortigen Pfründe den Titel als Kurfürst fortführte und 1601 starb. den Oberkellner und die Berechnung bei der churfürstlichen Hofkammer mit Wissen„der darüber gesetzten Obern". Deshalb könne auch der Rechtsgrundsatz, daß ein Nachfolger in der Regierung nicht an die Verbindlichkeiten gebunden sei, hier keine Anwendung finden. 2. Dem Collegialstift sei es nicht zuzuschreiben, wenn die im kurfürstlichen Hofgarten die zur Leitung des angepachteten Wassers angelegten Röhren in den Kriegszeiten verdorben seien, auch nicht, wenn von kurfürstlicher Seite für die Wiederherstellung der Leitung nicht gesorgt sei. Das Stift habe auch annehmen können, daß das Wasser zum kurfürstlichen Hofgarten wieder gebraucht werden könne. Zudem habe das Stift all die Zeit kein Pachtgeld von dem Stiftsmüller erhoben. Wenn nun das Stift auch noch das, was es als Pachtzins von der kurfürstlichen Oberkellnerei erhalten, als zu Unrecht bezogen angerechnet haben solle, dann sei es doppelt geschädigt. 3. Wenn die in den Jahren 1723 bis 1754 geschehenen Leistungen an das Collegialstift auch tatsächlich zu Unrecht geschehen, so sei nach 30 Jahren die Verjährung eingetreten. Die untere Mühle, die Hauptmühle, lag etwa 100 Meter oberhalb des Clemens August=Platzes. Die Flurbezeichnung heißt„an der Unter=Mühle“. Die obere Mühle einige 100 Meter höher, unterhalb des Teiches der ehemaligen Aktien=Brauerei. Die beiden Mühlen haben Kurstaat und Collegialstift noch lange überlebt. Sie sollten noch in der Industrie zur Geltung kommen. Im Jahre 1809 erwarb die untere Mühle I. M. Rosenkranz, der zu der Zeit Inhaber der vom Kurfürsten Clemens August 1755 auf seine Kosten gegründeten Porzellan=Fabrik war. Sie war damals eine Mahlmühle. Rosenkranz legte zwei neue Gänge an, einen für Fayenceglasur und einen für Steingutglasur. 1828 war der Hauptteil der Porzellanfabrik in das Eigentum des Kaufmanns Ludwig Wessel übergegangen, der auch die beiden Mühlen hinzukaufte. In demselben Jahre baute Wessel eine neue Fabrik und legte nach der Inbetriebsetzung im Jahre 1829 in die untere Mühle Mahlgänge für Massebereitung an. Die Wasserkraft wurde 1831 durch eine Dampfmaschine verstärkt. Die obere Mühle war zum Mahlen der Glasuren eingerichtet worden. 1880 erfolgte die Anschaffung einer zweiten größeren Dampfmaschine. Damit waren die beiden Mühlen als Kraftwerke überflüssig geworden. Die Gebäude wurden abgebracher. Die Tändviton an der Ahr. Von M. Weilerswist. Dzer sich der Mühe unterzieht, vom Strome der All#D tagsreisenden abweichend, die Nebentäler des Rheines aufzusuchen, wird die Wahrnehmung machen, daß diese Täler oft romantischer und an landschaftlichen Schönheiten reicher sind, als das Rheintal selbst. Dies gilt besonders von der Uhr, deren Schönheit sich noch nahe der Mündung in verschwenderischer Pracht entfaltet. Hier erhebt sich als äußerste Vorwacht des Gebirgen, von Weinbergen umkränzt, die 300 Meter hohe Basaltkuppe der Landskron. Welch' reizendes Bild bietet sich von hier, Rhein und Ahr umfassend, dar! Zu unseren Füßen liegt die fruchtbare Ebene der unteren Uhr mit Sinzig und weiterhin die grauen Tore und Türme von Ahrweiler. Grüne Wiesen, durchflossen von silberhellen Bächen, umgeben freundliche Dörfer, die wie Spielzeug im Tale liegen. In der Nähe grüßt Heimersheim mit seiner alten Kirche und am Fuße der Landskron liegt. in Obst= und Weingärten geschmiegt, das anmutige Heppingen mit seinen Mineralbrunnen. Von diesem Dorfe führt durch Gärten und Wald ein Weg zur Höhe der Landskron, der oben auf den alten Burgweg stößt und dort zu einer Kapelle führt, die allein von der einst so stolzen Burg erhalten blieb. Diese Kapelle wird umrankt von einer lieblichen Sage, die uns ihre Entstehung schildert: „Vor langen Jahren wurde die Burg bei nächtlicher Weile von einem Ritter der Nachbarschaft überfallen, der vergeblich um eines der drei Burgfräulein gefreit hatte. Was die Bitte nicht vermocht, sollte der Gewalt gelingen; mit gewaffneter Hand wollte er die Erkorene ins Brautgemach führen. War der Ueberfall auch plötzlich und unvorhergesehen, der von Landskron verteidigte mit seinen Leuten aufs Mutigste die Veste; der Uebermacht aber mußte er erliegen. Die Mauern wurden erstiegen und die meisten der tapferen Verteidiger ein Opfer des Schwertes. Hoch leckten die feurigen Zungen an den Mauern empor.„Die brennende Burg sei meine Brautfackel,“ hatte der Räuber gerufen, als er die Sturmleiter erstieg. Wie ein heißhungriger Wolf eilte der Ritter von Gemach zu Gemach, aber er fand nicht, was er suchte. Die drei Burgfräulein waren unbemerkt auf den unteren Absatz des Burgberges entkommen, da, wo jetzt die Kapelle steht. Zwar barg sie hier der Vorsprung des Berges, jeden Augenblick aber konnten sie entdeckt werden. Da hören sie den Schrecklichen nahen, mit teuflichem Lachen stürzt er auf sie zu. Doch stehe, der Felsen öffnet sich und birgt sie in seinem Schoße. Indeß war der Ritter von Tomberg seinem Freunde von der Landskron zu Hilfe geeilt. er erschlug den Räuber und löschte den Brand. Unversehrt fand man die Burgfräulein in der Grotte, zur höchsten Freude des trostlosen Vaters. Zum Dank für ihre Rettung wurde die Kapelle erbaut, die von altersher den Namen Jungfrauenkapelle führt. Sie ist dicht an die Felswand gebaut und in ihr befindet sich eine natürliche Felsengrotte, aus den schönsten Basaltsäulen gebildet, die als Sanktuarium diente." Die Landskron wurde im Jahre 1206 erbaut, als König Philipp von Schwaben gegen Otto von Braunschweig hier im Felde lag, im Streit um die deutsche Krone. Er lagerte in der Ebene von Sinzig und ritt von dort nach der benachbarten Basaltkuppe. Von der freien Höhe die Gegend überblickend, rief er aus: „Das ist des Landes Krone!" und beschloß hier eine feste Burg gegen das Erzstift Köln zu bauen. Die Burg war ein reichsunmittelbares Lehn, auf der ein kaiserlicher Burggraf saß und der im Wappen eine dreispitzige Krone führte. Das sehr reichhaltige Archiv der Burg wurde gerettet, so daß die Geschichte der dortigen Dynasten uns erhalten ist. Als erster Burggraf finden wir Gerhard., dem noch drei des gleichen Namens folgten und alle waren den Hohenstaufen treu ergeben. Der Mächtigste unter ihnen ist Gerhard IV., der noch minderjährig sich mit Beatrix aus dem ebenfalls kaisertreuen Geschlecht von Hammerstein vermählte. Er war 70 Jahre mit ihr verheiratet und starb als hundertjähriger Greis. Reich an Ehren und Gütern überlebte er seine vier Söhne, so daß der Mannesstamm mit ihm erlosch. Welcher Reichtum unter diesem Geschlechte entfaltet wurde, zeigt uns die noch erhaltene Rechnung der Stickerin Floret, aus dem Jahre 1341: „Einer ehrsamen und weiser Frauen eines frommen Ritters, Herrn Gerhards von Landskron.— Ich Floret entbiete mein Dienst all willig und bereit. Und thue Euch kund und zu verstehen, daß Ihr der kleineren Perlen müsset haben 18 Hundert und der andern Zweihundert zu dreifachen; und der großen habt Ihr kaum halb genug.— Und zu Lohn müsset Ihr geben 12 Schillinge.— Nun bleibt gesund in Gott und gebietet mich allewege.“— Viele andere Adelsgeschlechter folgten im Besitz der starken Veste, die unbezwungen stolz ins Tal hinabschaute, bis sie 1632 von den Schweden überrumpelt wurde. Im folgenden Jahre wurde sie von General Gronsfeld belagert; alle Anstrengungen aber erwiesen sich als erfolglos, bis die Wäscherin des Kommandanten, betört durch einen spanischen Söldner, das Seil des sehr tiefen Burgbrunnens abschnitt und Wassermangel die Besatzung zur Uebergabe nötigte. Im Mai 1682 ließ der Kurfürst von Pfalz=Neuburg, Johann Wilhelm, durch den Obristen von Verkestorf, die Veste vollständig zerstören. Die Ringmauern wurden geschleift, Türme und Gebäude gesprengt und der tiefe Schloßbrunnen ausgefüllt. Nur spärliche Mauertrümmer und Fundamente bedecken die stolze Kuppe des Berges, als Zeugen versunkener Macht und Herrlichkeit, Der Heimat Abendfrieden. Von Johannes Wintgen. Der Eichenwald ragt empor, die Bäume schweigen, * I n d u n k l e n T a n n e n g e i s t e r t s c h o n d i e N a c h t, Am Himmel wollen sich die ersten Sterne zeigen, Der Vollmond lächelt in die Abendpracht. Es raunt und rauscht rings in den hohen Bäumen, Die müden Menschen stellen ein ihr Tun. Das ist die rechte Zeit zu sinnen und zu träumen, Wenn alle Berge, Felder, Wälder ruhn! Da träume ich von längst vergangnen Tagen, Sie liegen, ach, so weit, so weit! Wenn auch entschwunden, die Gedanken tragen Mich hin zu meiner Kindheit schönster Zeit! Da denke ich an jene froh verlebten Stunden, Wo ich an meiner lieben Mutter Hand Das höchste Glück hinieden hab' gefunden In meinem unvergeßtich truren Heimalkand, Dacht des Mühlenwassers in Doppelsdorf(1683). 29. Januar 1931. General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. Nr. 13937. Seite 11. Aus den Kreisen Vonn=Land, Kenwier, ahr wener, Abenau, Rahen. Kreis Vonn=Land. Schweinepest. In Uellekoven, Sechtem und Merten ist die Schweinepest ausgebrochen. Auch in vielen anderen Orten des Vorgebirges besteht der Verdacht dieser Seuche, die durch einen Händler aus Lessenich eingeschleppt worden ist. Generalversammlung des Männer=Gesang=Vereins Lengsdorf. Präsident Peter Henn eröffnete im Lokale J. Hoffmann am Samstag die Jahresversammlung. Schriftführer K. Meerbothe und Kassenführer Peter Jannemann erstatteten den Jahres= und Kassenbericht. Es wurde Entlastung erteilt. Bei der nun folgenden Neuwahl wurden wieder= bzw. neugewählt: 1. und 2. Vorsitzender: Peter Henn und Adam Schmitz, Schriftführer: Karl Meerbothe und Hans Mohr; Kassierer: Peter Jannemann und Bernh. Henn; Beisitzer: Arnold Ritter und Haus Hermanns; Fahnenträger: Heinrich Winter und Fritz Breitbach, Archivar: Arnold Ritter: Kassenrevisoren: Haus Mohr und Josef Bolz. Das 69. Stiftungsfest soll am 5. Juli ds. Is. gesiert werden. Zum Schlusse gab der 2. Vorsitzende A. Schmitz einen Rückblick auf das verflossene Jahr und ermahnte die Sangesbrüder, auch fernerhin treu beim deutschen Lied zu bleiben. Gechtem, 27. Jan. Am 30. d. M. feiert in körperlicher und geistiger Frische Herr Anton Vochem aus Sechtem seinen 86. Geburtstag. Er war Mitkämpfer von 1870/71 und ist der einzig überlebende Beteran des Sechtemer Kriegervereins. Wesseling, 29. Jan. Eine Gemeinderatssitzung findet am heutigen Donnerstag mit folgender Tagesordnung statt: 1. Geländeerwerb Fäuftle; 2. Verteilung der Jugendbeihilfen; 3. Angelegenheit Dr. Heydt=Darmnstadt; 4. Regelung des Guthabens der Firma von der Wettern=Köln; 5. Versetzung des Feuerwehrübungsturmes; 6. Aenderung des Bebauungsplanes am Anwesen Schösseler, Keldenicher Straße; 7. Uebernahme der Ludwigstraße und des Bergdorfer Weges; 8. Grundstückstausch Hermes; 9. Benennung neuer Straßen; 10. Benutzung der Kiesgrube durch die Rheinische Glimmerwarenfabrik und des Wesselinger Gußwerks als Schuttabladestelle; 11. Verschiedenes. In geheimer Sitzung: 12. Anträge auf Mietstundung; 13. Anträge auf Steuerniederschlagung. Aus Bürgervereins=Versammlung in Mussendorf. Aus dem Jahresbericht ging die stille, aber erfolgreiche Tätigkeit des Vereins hervor. Trotzdem im abgelaufenen Jahr keine Beiträge erhoben wurden, schloß die Kasse günstig ab, ein Zeichen der Opferbereitschaft im Verein. Die Aussprache brachte Beschwerden über den Zustand verschiedener Straßen, die teilweise unpassierbar seien bei feuchtem Wetter, auch der Zustand der Waasenstraße wurde wieder bemängelt. Sehr abfällig waren die Kritiken bezüglich der Wasserrinnen, welche die Deutschherrnstraße an zwei Stellen kreuzen, es wurde dringend Abhilfe gefordert. Gewünscht wurde weiter die Senkung der Steuer für Wachhunde, welche angesichts der vielen Einbrüche von den Haushaltungen zu ihrem Schutze angeschafft seien. Der Vorstand wird den Wünschen Rechnung tragen. Evangelische Gemeindeversammlung. Am Sonntag abend versammelte sich die evangelische Gemeinde aus Anlaß des rheinischen Missionsfestes im evangelischen Gemeindehause. Hier begrüßte Pastor Kolfhaus die Versammelten und erteilte dann dem Missionsinspektor Lic. Delius aus Barmen das Wort zu einem Lichtbildervortrag über Wesen und Streben der Mission in China. An Hand zahlreicher farbiger Lichtbilder führte der Redner seine Zuhörer in das Leben und Schaffen des Volkes und die Arbeit der Missionare ein. Kreis Neuwies. Aus Lin: Verhaftet und nach Vernehmung wieder freigelassen wurden: 1. Durch einen Oberlandjäger in Leubsdorf ein Chinese, der Seidenkissen, seidene Schals, Selbstbinder und dergleichen anbot, ohne im Besitz von Papieren zu sein; er verstand erst Deutsch, nachdem die mitgeführten Gegenstände beschlagnahmt wurden; 2. durch einen städtischen Flurhüter in der Linzer Gemarkung zwei Männer aus Plittersdorf bei Bonn, die widerrechtlich frettierten. Sie konnten, da sie auf Anruf fortliefen, erst nach längerer Jagd gestellt werden. Ein Frettchen und zwölf Netze wurden beschlagnahmt. Kreis Uhrweiler. Ahrweiler, 28. Jan. Der Eifelverein Ahrweiler hielt am vergangenen Sonntag seine Jahresgeneralversammlung ab. Der Jahresbericht bekundete, daß auch im verflossenen Jahre der Verein sehr tätig war. Mehrere Mitglieder erhielten Prämien für die regste Teilnahme an den Wanderungen. 17 Wanderungen waren durchgeführt worden, an denen sich bei 171 Mitgliedern 350 Personen beteiligt hatten. Für die Erbauung eines Aussichtsturmes bei der A. Dohm=Hütte in der Nähe der„Bunten Kuh“ stiftete der Verein 250#K, die der Stadt Ahrweiler zur Verfügung gestellt wurden. Studienrat Federle hielt einen Vortrag über das alte Ahrweiler. Musikvorträge des Mandolinenklubs des Agnes=Vereins und gemeinschaftliche Lieder trugen zur Unterhaltung wesentlich bei. Eine reichhaltige Verlosung beschloß den schönen Vereinsabend. Rech a. d. Ahr, 29. Jan. Am heutigen Donnerstag, den 29. ds. Mts., feiern die Eheleute Hubert Noll und Maria Anna, geb. Reuter, das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Die gesamte Gemeinde trifft Vorbereitungen, das Jubelpaar in würdiger Feier zu ehren. Niederbreisig, 26. Jan. In der früheren Weberschen Fabrik ist ein neuer Erwerbszweig aufgetan worden, der ein Teil Arbeitsloser wieder beschäftigt. Die Firma „Carbonat“, Ges. m. b. H. verarbeitet Kohlensäureprodukte des früheren Betriebes der Gewerkschaft Buchholz. Remagen, 28. Jan. In der gestern stattgefundenen weiteren Besprechung unter den Interessenten für Schaffung einer höheren Schulbildung für Mädchen in Remagen wurde die Gründung eines Schulvereins offiziell beschlossen, die Satzungen aufgestellt und ein geschäftsführender Vorstand sowie ein Schulkuratorium gewählt. Das Schulgeld wurde auf 250 Mk. pro Jahr festgesetzt. Geschwisterermäßigungen werden gewährt. Wegen Aufnahme des Schulbetriebs zu Ostern 1931 wird der Vorstand nunmehr das Weitere veranlassen.., gaum in. Rolandseck, 26. Jan. Dieser Tage feierren in aller Stille die Eheleute Andreas Lemacher ihr Mähriges Ehejubiläum. Gleichzeitig konnte Herr Lemacher auf eine 44ährige Tätigkeit an der Rolandsecker Agentur der Köln=Düsseldorfer Schiflfahrtsgesellschaft zurückblicken. Kreis Maren. Burgbrohl, 27. Jan. Die Amtsvertretung tritt am kommenden Freitag, den 30. ds. Mts., im Amtssitzungssaal zusammen. Die Tagesordnung lautet: 1. Einführung eines neuen Mitgliedes. 2. Abnahme der Amtsrechnung aus 1929. 3. Gemeindebaubeamtenfrage. 4. Beamten und Angestelltenbesoldungsangelegenheiten. 5. Ergänzung der Besoldungsordnung. 6. Haftpflichtversicherung der Gemeindevorsteher bei Nottestamenten. 6. Zusammenlegung der Ortskrankenkassen. 7. Ländl. Mädchenfortbildungsschule. 8. Verschiedenes. Vor der Sitzung findet eine Besichtigung der zu einem Dorfwohlfahrtshause umgebauten Sachen Sie-Verdichet! Haben Sie schon Privat-Kundschaft bearbeitet; dann melden Sie sich Donneretug den 29. 1. vorm. ½ 10 bis ½12 Uhr im Katholischen Gesellenhaus Bonn. 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Januar der Reichskommers der Deutschen Sängerschaften statt. Zahlreiche Vertreter der Berliner Hochschulen, der städtischen Behörden, der Reichswehr und der Reichsmarine sowie Abgeordnete der Sängerschaften aus dem Inund Ausland nahmen an der festlichen Veranstaltung teil. Unser Bild zeigt einen Blick über den Kommers. Vor dem Vorstandstisch Domprediger Doehring bei seiner Festrede. Unten Bild 2: Am 25. Januar kamen in Wien die europäischen Meisterschaften im Eiskunstlauf zum Austrag. Unser Bild zeigt mehrere der bekannten europätschen Eiskunstläuser auf der Wiener Eisbahn. Von links nach rechis: Dr. Hugo DistlerOesterreich: Ernst Bayer=Deutschland: Jos. Bernhauser-Oesterreich: Paul SchaefferOesterreich; Marcel Bardas= Ungarn: Otto Hatmann=Oesterreich. Oden Bild 1! In Köln wurde am 26. Januar als Zweigstelle der Berliner Zentrale die amerikanische Handelskammer durch ein Festbankett im Roten Saal der Messe feierlich eröffnet. Der amerikanische Botschafter und die Spitzen der Kölner Behörden wohnten dieser Feier bei. Zum Vorsitzenden der Kölner Kammer wurde Ray Winfried Smith von der Deutschen Sinclair=Petroleumgesellschaft bestellt. Daneben werden in der Leitung der Handelskammer amerikanische und deutsche Persönlichkeiten arbeiten. Während des Banketts hielt der amerikanische Botschafter in Berlin, Mr. Frederic M. Sackett eine Ansprache, in der er zunächst auf die Bedeutung Kölns als internationaler Handelsplatz einging und dann die Wirtschaftskrise behandelte. Unser Bild zeigt eine Aufnahme von der Eröffnungsseier in Köln. Von links nach rechts: Mr. Frederie W. King, Präsident der amerikanischen Handelskammer in Berlin: Mrs. Sacketr, die Gattin des amerikanischen Botschafters: Mr. Frederic M. Sackett, amerikanischer Botschafter in Berlin; der Oberbürgermeister von Köln Adenauer. Bder Nom Jge. Oben Bild 2: Am 27. Januar wurde das riesige Flugboot„Rohrbach=Romar“, das das Berliner Werk der Firma Rohrbach=Metall=Flugzeugbau für Frankreich erbaut hat, nach dem Westhasen transportiert, wo es auf einen Elbkahn verladen wurde. Von hier geht der Weg nach Travemünde. Ende Februar fliegt das Boot dann nach Frankreich. Der 22 Meter lange und 8 Meter hohe Körper, dessen Flügelspannweite 38 Meter beträgt, hat ein Leergewicht von 11 Tonnen. Starten kann das Boot mit einem Gewicht von 19 Tonnen, sodaß für die mitgeführte Lasi insgesamt 8000 Kilogramm verbleiben. Das Bemerkenswerte an dem Typ, von dem bisher drei Apparate für die Lufthansa gebaut worden sind, ist die scharfgekielte Form, die für die Seetüchtigkett von besonderer Bedeutung ist. Der Transport durch die Straßen des Berliner Nordens wurde von einer schaulustigen Menge mit großem Interesse begleitet. Der Amerikaner Dubbs hat seine Aktienteilhaber über Nacht zu vielsachen Millionären gemacht. Er hat nach dem Sysiem des Atomzertrümmerungsverfahrens eine neue Methode zur Oelgewinnung erdacht, die einen ungeheuren wirtschaftlichen Wert hat. Seine Geldgeber können jetzt einen 800prozentigen Gewinn in die Scheuern tragen. Mrs. Ogden Armour, die Witwe des 1925 in Schulden verstorbenen Chikagoer Packerkönigs, hat dabel am meisten gewonnen. Das Pakei Dubbs=Aktien in Hohe von einer Million Dollar, das von den Gläubigern Armours beschlagnahmt worden war und als sast wertlos galt, brachte ihr nun acht Millionen Tollar, ungefähr 34 Millionen Mark. Bild ohen: Der Ersinder Dubbs, darunter: Ait. X. Ocden Erment.