22 Jahrgang.— Nr. 13925. Donnerstag, 15. Januar 1991. Sründungesahr des Verlags 1725. Bezugspreis: monatlich.30.4 Postbezug.„.50### Anzeigen: lokale 30 J, auswärtige 50 6 Reklamen. lokale 100 J. auswärtige 150 4 Lokale Familien-Anzeigen 20 J Lokale Stellengesuche 15 4 die Zeile. für Bonn und Umgegend. Druck und Verlag: Hermann Neusser. Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Pet. Neusser. Anzeigen: Peter Lescrinier. Alle in Bonn. Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Ferneuf 3351: nach Geschaftsschluß(von 30—7 Uhr!: 3853. Postschedtonte Röln Nr. 18672. Der Reichssinanzminister aber Zinanzen und Wirtschaft. Seine etwas optimistischen Darlegungen über den Etat 1951 finden im Reichshaushalts=Ausschuß bei den Vertretern der Flügel=Parteien starken Widerspruch. VDZ-Berlin, 14. Jan. Im Haushaltungsausschuß des Reichstages begann heute die Elaleberatung. Reichsfinanzminister Dr. Dietrich leitete diese mit einer großen Rede ein, in der er darauf hinwies, daß er in seiner Etatsrede am 13. Dezember den voraussichtlichen Fehlbetrag des laufenden Haushaltsjahres auf rund 900 Millionen beziffert habe. Dieser Fehlbetrag setzt sich aus 300 Millionen Mehrausgaben und 600 Millionen Einnahmeausfälle zusammen. Die Mehrausgaben entstanden bei der Arbeitslosenversicherung, bei der 200 Millionen, und bei der Krisenfürsorge, bei der 100 Millionen über den Etatumsatz hinaus gebraucht werden. Es kann jetzt mit ziemlicher Sicherheit gesagt werden, daß diese 300 Millionen eine Höchstsumme sind, über die man nicht hinauszugehen braucht. Vielleicht sieckt sogar in dieser Summe noch eine gewisse kleine Reserve. Dies hat es uns auch ermöglicht, die Fristen der Krisenfürsorge für die am 13. November 1930 in der Krisenfürsorge befindlichen Personen zu verlängern, so daß die Gemeinden von einem Teil der dort bereits im Januar anwachsenden Wohlfahrtslasten befreit bleiben. Aufgrund des Novemberergebnisses habe ich das voraussichtliche Jahresaufkommen an Zöllen und Steuern nochmals einer genauen Schätzung unterzogen. Ich bin dabei zu dem Ergebnis gekommen, daß der gesamte Steuerausfall rund 980 Millionen betragen wird, von dem 255 Millionen auf die Länder, 125 Millionen auf Knappschafts= und Invalidenversicherung und 600 Millionen auf das Reich entfallen. Das tatsächliche Aufkommen vom 1. April bis 30. November 1930 betrug bei den Besitz= und Verkehrssteuern 4270 Millionen, bei den Zöllen und laufenden Abgaben 2050 Millionen, zusammnnen 6320 Millionen. Er habe auf Grund der Steuereingänge der letzten Monate die Einnahmequellen nochmats überprüft. Wenn dabei sich auch seine Schätzungen vom Anfang Dezember als richtig erwiesen hätten, müsse immer mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß der mit 600 Millionen angenommene Anteil des Reichs an dem Einnahmeausfall um etwa bis zu 100 Millionen überschritten werden könne. Und zwar liege das u..: auch daran, daß durch den Wegiall der Reichehilfe am 1. Februar und die bald einsetzende sechsprozentige Gehaltskürzung das Reich 30 Millionen Steuereinnahmen verkiert, während bei den Ländern und Gemeinden hierdurch eine Verbesserung um 45 Millionen eintritt. Insgesamt werde der Jehlbetrag des ordentlichen Haushalts 1930 also die Höchstsumme von rund einer Milliarde nicht übersteigen. Der Fehlbetrag des außerordentlichen Haushalts, der zu Beginn des Jahres 1930 770 Millionen betragen habe, werde zu Beginn 1931 auf 330 Millionen zurückgegangen sein, und zwar durch den Erlös der Kreuger=Anleihe. Zur Kassenlage bemerkte der Minister, daß Ende März 1930 der Kassenbedarf des Reichs 1670 Millionen betragen habe, während er Ende März 1931 1780 Millionen betragen werde, der durch die normalen Deckungsmittel, die Begebung von Schatzanweisungen und den im Dezember bewilligten Ueberbrückungskredit von 530 Millionen abgedeckt werden könne. Die entscheidende Frage sei, ob der Haushalt 1931 auf gesicherter Grundlage beruhe. Durch die starken Ausgabenabstriche und die Abhängung der Arbeitslosenversicherung vom Reichehaushalt sei der Haushalt 1931 auf festeres Fundament gestellt. Eine Gefahrenquelle werde in den für 1930 geschätzten Steuereinnahmen gesehen. Gegenüber dem Steuersoll für 1930 werde im Haushalt 1931 mit einem Steuerausfall von 877 Millionen gerechnet, von denen auf das Reich über 500 Millionen entfielen. Diese Ausfallschätzung enthalte rund 100 Millionen mehr als der voraussichtliche Steuereingang für das Reich 1930 einbringen werde. Es sei Gefühlssache, ob man sich bei den Steuerschätzungen von einem gewissen Vertrauen in die Zukunft leiten lasse, oder ob man sich von den denkbaren Entwicklungsmöglichkeiten die dunkelsten aussuche. Wenn die leichte Besserung im Jahre 1931, von der die Schätzungen des Entwurfs ausgehen, nicht eintreten sollte, so würde der Ausfall für das Reich sich etwa in der Höhe von 200 bis 300 Millionen bewegen. Ich halte es bei unserer Wirtschaftslage nicht für richtig, einen solchen Eventual=Jehlbetrag, der sich jeht noch in keiner Weise übersehen läßt, durch Steuererhöhungen zu decken. Es wäre in unserer Lage das Verkehrieste, Steuern auf Vorrat zu schaffen. Wenn es gelänge, eine Reserve durch Ausgabenkürzung zu schaffen, so werde er dies sehr begrüßen. Der Minister gibt dann an Hand der Haushaltzahlen ein Bild darüber, in welchem Rahmen sich die Streichungsmöglichkeiten bewegen könnten. In den Ueberweisungen an die Länder, in den Kriegslasten, der Reichsschuld, den Pensionen und den Personalbezügen, die schon um 6 v. H. gekürzt seien, lasse sich nichts streichen. Ebensowenig dürften sich die Ausgaben für die Kriegsbeschädigten, für die Sozialversicherung und die Krisenfürsorge 1931 verringern lassen. Es blieben dann für einen Ausgaberückgang die üblichen 88 Millionen übrig, die mit fast der Hälfte auf die sachlichen Ausgaben von Heer und Marine und mit der anderen Hälfte auf die gesamten sonstigen Ausgabengebiete des Reichs entfielen. Alle IRaßnahmen, welche die Regierung bei ihrer Wirkschafts- und Finanspolitik ergriffen habe und noch ergreisen werde, haben das Ziel der Wirtschaft wieder Auftrieb und Renkabilität zu geben und eine möglichst große Zahl Arbeitsloser wieder dem Arbeitsprozeß einzufügen. Von dem Erfolg dieser Maßnahmen hänge es ab, ob der gemäßigte Optimismus, der im Haushalisentwurf zum Ausdruck komme, berechtigt sei. Eine Gefahrenquelle für die öffentlichen Haushalte liege noch bei den Wohlfahrtserwerbslosen, deren Zahl im Juli 1930 400000 und im Dezember 1930 597000 betragen habe. Die Notverordnungen haben den Gemeinden neue Einnahmequellen verschafft. Auch müssen die Gemeinden zu stärkeren Ausgabensenkungen kommen. Dort, wo trotz aller Anstrengungen in den Gemeinden Schwierigkeiten entstehen würden, müßten zunächst die Länder eingreifen, denen im Zusammenhang mit der Realsteuersenkung und der Zuweisung von Hauszinssteuermitteln Ausgleichsfonds zur Verfügung gestellt seien. Mit den Ländern sei ein Weg gefunden worden, auf dem Reich, Länder und Gemeinden an der Sicherung und Besserung der deutschen Kreditbedingungen gemeinsam arbeiten könnten. Zum Schluß erklärte der Minister noch, daß er dem Reichsrat in den nächsten Tagen einen Ergänzungshaushalt vorlegen werde, der in der Hauptsache die in den bieherigen Entwürsen vom Reichsrat eingefügten Globalabstriche von je 5 Millionen Mark beim Finanz= und Arbeitsministerium auf die einzelnen Titel verteile, der auch Stellenabsetzungen bei den Ministerien bringe. Das Kabinett habe nämlich beschlossen, daß der Personalsiand der Minisierien um mindestens 10 v. H. verringert werden müsse. Mit dieser Verringerung werde durch Stellenabsetzungen in diesem Ergänzungseiat der Anfang gemacht. Zum Schluß seiner Ausführungen unterstrich der Minister Dietrich noch einmal, wie sehr der Reichehaushalt von der Wirtschaftslage abhängig sei. Die Schwierigkeiten kämen aber nicht nur vom Geldmarkt und der Weltwirtschaftskrise her, sondern noch in verstärktem Maße von innen her. Dayer müsse es seine Hauptsorge sein, den Inlandsmarkt zu beleben. Wer heute in der Presse gelesen habe, wie stark der Eisenabsatz im Inland zurückgegangen sei, während sich die Ausfuhr noch leidlich gehalten habe, müsse über Reichsfinanzminister Dietrich hätt es für erforderlich, seine Rede noch einmal offiziös beseuchten zu lassen. Ein Berliner Mitarbeiter drahtet uns hierzu: Die Rede, die der Reichefinanzminister gestern im Haushaltsausschuß des Reichstages gehalten hat, ist von der Oeffentlichkeit nicht überall ganz richtig verstanden worden. So wird in den großen Ueberschriften der Berliner Abendblätter der Nachdruck z. T. auf die Feststellung gelegt, daß der Fehlbetrag von Herrn Dietrich jetzt mit einer Milliarde beziffert wird. Das wesentliche liegt aber darin, daß die Verschlechterung der Finanzlage etwa 100 Millionen ausmacht. Dabei wird übersehen, daß in der Milliarde der alte, längst bekannte Fehlbetrag enthalten ist, für dessen Abdeckung durch den Schuldentilgungsplan Vorsorge getroffen ist. Er stellt gewissermaßen eine Fortsetzung der lex Schacht dar und sieht bekanntlich vor, Jaß für drei Jahre jedesmal 420 Millionen für diesen Zweck in den Reichsetat eingesetzt werden. Etatsrechtlich hat die Abdeckung dieses Defizits ja erst 1932 zu erfolgen. Um einer mißverständlichen Auffassung zu begegnen, hat der Reichssinanzminister sich denn auch gestern abend veranlaßt gesehen, die Dinge in einer halbamtlichen Mitteilung richtig zu stellen. Abschwenken der Volkspartei? Von besonderem Interesse ist nun, wie sich die Deutsche Volkspartei zu der Auffassung des Ministers Dietrich stellt, daß wesentliche Abstriche im neuen Etat kaum noch möglich sind. Die Volkspartei sieht in der Erfüllung ihrer Forderung weiterer Abstriche von 300 bis 500 Millionen die entscheidende Voraussetzung für die Fortsetzung ihres bisherigen Verhältnisses zur Reichsregierung. Wir glauben zu wissen, daß der Vertreter der Deutschen Volkspartei, Abg. Dr. Cremer, der für heute früh im Hauptausschuß als erster Redner angesetzt ist, an diese Forderung erinnern und erklären wird, daß seine Fraktion, wenn ihrem Verlangen nicht Rechnung getragen wird, keine Möglichkeit siehl, die parlamentarische Verabschiedung des Etats positiv zu unterflützen. Damit würde die Wahrscheinlichkeit zunehmen, daß der Reichsekat schließlich doch durch Notverordnung in Kraft gesetzt werden muß. Wie die Deutsche Volkspartei sich dann zu einem Antrag auf Aufhebung der Notverordnung stellen würde, läßt sich heute natürlich noch nicht sagen. Die deutschen Forderungen für Gens. Der Reichsminister des Auswärtigen, Dr. Curtius, hat gestern nachmittag die Reise nach Genf angetreten, nachdem ihm das Reichskabinett gestern mit der Zustimmung zu seinem Bericht die nötige Vollmacht für sein Auftreten vor dem Völkerbundsrat erteilt hatte. Wir glauben zu wissen, daß man sich auch innerhalb des Reichskabinetts keine großen Illusionen über die Möglichkeit eines deutschen Erfolges in Genf gemacht hat, obwohl Dr. Curtius offenbar mit dem Vorsitz abreist, im Völkerbundsrat sehr deutlich zu sprechen und vor allem auch die Minderheitsbeschwerde gegenüber Polen mit allem Nachdruck zu vertreten. Wahrscheinlich wird Dr. Curtius in Genf verlangen, daß Herr Calonder, der Vorsitzende der gemischten diese Entwicklung erschrecken. Es habe daher keinen Zweck, den Reichehaushalt mit Gewaltmitteln zu beeinflussen; es sei vielmehr notwendig, den übertriebenen, oft nicht gerechtfertigten Pessimismus im deutschen Volke zu bekämpfen. Wenn an allen Ecken und Enden immer nur geunkt werde, verliere das Volk noch den letzten Rest seines Mutes. Auf einen Zwischenruf des kommunistischen Abgeordneten Stoecker erklärte der Minister, daß er sich für keine Erhöhung der Steuern, auch nicht der Umsatzsteuer, aussprechen werde. Besonders eine Erhöhung der Umsatzsteuer würde eine untragbare Herabdrückung der Lebenshaltung der deutschen Bevölkerung herbeiführen. Scharfe Kritik an der Eiatsrede Dietrichs. Abg. Hergt(DNat.) vermißte in der Rede des Finanzministers eine genügende Würdigung der Tendenz des Niederganges der gesamten deutschen Wirtschaft, was um so bedauerlicher sei, als dieser Niedergang im engsten Zusammenhang mit den untragbaren Younglasten stehe. Aus diesem Grunde wandte sich der Redner auf das entschiedenste gegen die Aeußerungen, die der Minister in seiner Rede zum Ausdruck gebracht habe. Die finanzielle Lage sei katastrophal. Die Verschlechterung des Vermögensstandes des Reiches sei ungeheuerlich. Der Regierung sei der Vorwurf zu machen, daß sie dem Auslande gegenüber diese katastrophale Entwicklung der deutschen Finanzen nicht deutlicher und eindringlicher betone. Abg. Dr. Neubauer(.) war gleichfalls der Ansicht, daß der Niedergang der Finanzen und der Wirtschaftslage Deutschlands zur Katastrophe geworden sei. Die Mittelchen, die zur Linderung der Krise angewandt worden seien, seien verpufft und hätten sich als völlig unzureichend erwiesen. Die Preisabbauaktion sei gescheitert. In unterrichteten Kreisen rechnet man vorläufig doch immer noch damit, daß es gelingen wird, eine Verständigung herbeizuführen, die den Wünschen der Deutschen Volkspartei Rechnung trägt. Im Augenblick kann man den heutigen Erklärungen Dr. Cremers jedenfalls mit Interesse entgegensehen. Kann Dietrich uus aus der Finanz=Misere herausführen! Presse und Börse teilen den„gemäßigten Optimismus“ des Reichsfinanzministers nicht. Die Presse=Kommentare zu der gestrigen Etatsrede Dietrichs sind recht gedämpft.(Auch die Börse hat ja bekanntlich durch eine völlige Verflauung des Geschäftsganges gestern reagiert.) Der„Vorwärts“ bemerkt: Die Rede vermochte die Schwächen des Haushaltsplans für 1931 nicht zu leugnen, sie rückte sie aber nach besten Kräften unters Verkleinerungsglas und suchte über den Rest, der auch so noch zu tragen blieb, mit dem„gemäßigten Optimismus“ hinwegzukommen, zu dem Herr Dietrich sich bekannte. Dieser„gemäßigte Optimismus“ mag gelten, aber drohenden Gefahren soll man rechtzeitig vorbeugen. Wir haben nun genug Lehrgeld bezahlt. Die„Voss. Ztg.“ unterstreicht die Ablehnung neuer Steuern und gibt der Ansicht Ausdruck, daß bei der anerkannten Bedeutung der öffentlichen Finanzen als der wahren Grundlage aller Wirtschaft die beruhigende und belebende Wirkung vielleicht noch größer sein würde, wenn die Einnahmeseite mit etwas besseren Reserven ausgestattet wäre. Die„Deutsche Allgemeine Zeitung" betont, daß Grund zu neuen oder verstärkten Befürchtungen nicht gegeben sei, weder in materieller Beziehung noch auf dem Gebiete des Vertrauens und des Kredites. Was Minister Dietrich vorzutragen hatte, sei so unerfreulich gewesen, wie es der schlechten Wirtschaftslage entspreche. Die„Deutsche Tageszeitung“ bezeichnet es als„einigermaßen schwer, die Berechtigung eines auch nur gedämpften Optimismus aus dem Ueberblick über die getätigte und geplante Finanzpolitik des Reiches herauszulesen“. Der„Tag“ ist der Ansicht, daß die Männer, die im Youngplan den Ausgangspunkt einer besseren Zukunft sahen, niemanden davon überzeugen könnten, daß sie die Führer aus der gegenwärtigen furchtbaren Depression seien. Kommission für Oberschlesien, als Zeuge und Sachverständiger vor den Rat gerufen werde, und daß darüber hinaus einer besonderen Untersuchungskommission die Nachprüfung der deutschen Beschwerdepunkte gegenüber der polnischen Minderheitenpolitik anvertraut werde. Für die Wirksamkeit einer solchen Kommission hängt allerdings viel davon ab, wie ihr Aufgabenkreis und ihre Vollmachten umschrieben werden. polen ratifiziert die deutsch=polnischen Verträge. Der Versuch der polnischen Regierung, zehn Minuten vor Genf das deutsch=polnische Handelsabkommen und Liquidationsabkommen durch die ihr sichere Seim=Mehrheit zur Annahme zu bringen, ist ein gerissener politischer Schachzug, der nichts anderes bezweckt, als Deutschland Streiflichter. Das Ueberhandnehmen von Untersuchungsausschüssen in Dingen, die eigentlich vor die ordentlichen Gerichte gehören, hat schon oft scharfe Kritik hervorgerufen. Im Ausland hat man in Einzelfällen, so in Frankreich seinerzeit für den Panama=Skandal, neuerdings für die Affäre Oustric, auch besondere Kommissionen eingesetzt, aber der Deutsche, gründlich wie er nun einmal ist, tut entschieden darin des Guten etwas zuviel. Wie viele Untersuchungsausschüsse sind seit 1918 an uns vorübergegangen und was ist im Grunde dabei herausgekommen! Und sie sind nicht billig gewesen. Auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der Deutschen Staatspartei nach den Unkosten der Untersuchungsausschüsse hat der preußische Minister des Innern eine ausführliche Auskunft gegeben, bei der allerdings, um der Vergleichbarkeit willen, nur die nach der Währungsstabilisierung eingesetzten Ausschüsse berücksichtigt wore den sind. Es sind deren nicht weniger als neun, von denen fünf erst ihr Pensum erledigt haben, nämlich die Ausschüsse über die Kreditgewährung der Staatsbank an ausländische Konzerne, die Unregelmäßigkeiten bei der Landespfandbrief=Anstalt, über Dr. Höfle, über die Fememorde und über Bergarbeiterbeschwerden. Noch unerledigt ist die Tätigkeit des Ausschusses zur Untersuchung der Unregelmäßigkeiten bei dem Raiffeisen=Verband, der Mißwirtschaft in der Berliner Stadtverwaltung, über die angebliche Beeinflussung des Volksbegehrens und die Personalpolitik im Statistischen Landesamt. Insgesamt haben diese neun Untersuchungsausschüsse bisher rund 550,000 Mark Unkosten verursacht, wobei die verhältnismäßig größte Summe, nämlich rund 150000 Mark, auf den Ausschuß über die Berliner Stadtverwaltung, der zudem noch nicht einmal am Ende seiner Arbeiten steht, entfällt. Der bei weitem größte Teil der Ausgaben entfällt auf die Kosten der stenographischen Aufnahme(103000 Mark) und auf die Druckkosten(318000 Mark). Für die Abgeordneten wurden an Tagegeldern 119000 Mark aufgewandt, als Entschädigung für die Zeugen 13.000 Mark. * Ein Ei des Kolumbus. Der Direktor des Potsdamer Schauspielhauses, in dem sich die überall sehr lästige winterliche Erkältungs= und Hustenepidemie anscheinend besonders stark entwickelt hat, ist auf die glänzende Idee gekommen, den Besuchern kostenlos Hustenbonbons zu verabreichen. Es wird erzählt, daß ihm diese Erleuchtung bei der Aufführung von Björnsons„Wenn wir Tote erwachen“ gekommen sei. Hierbei wurde nämlich so heftig gehustet, daß zu befürchten war, der Titel des Stückes könnte sich früher erfüllen als programmäßig vorgesehen war. So hätte hier also wiederum der Druck eines Einzelvorganges einen genialen Ausweg gezeitigt. Der Berliner Witz hat sich natürlich hiermit nicht zufrieden gegeben, und man liest jetzt überall Vorschläge, in aufgeregten Volksversammlungen Beruhigungspillen, etwa Brompräparate und in ganz desperaten Fällen ganze Morphiuminjektionen gratis und franko zu verabreichen.— Nervenberuhigten Zeiten gingen wir dann entgegen. bei den Genfer Verhandlungen einen Trumpf aus der Hand zu nehmen. Es ist dabei sehr interessant, daß es gerade die Nationaldemokraten sind, die im Seim vor allem gegen das Liquidationsabkommen scharfen Einspruch erhoben. Die Hauptstützen der Nationaldemokraten befinden sich in Posen und Pommerellen, grade den Gebieten, die das Liquidationsabkommen am meisten betrifft. Die allgemeine Bereitwilligkeit der polnischen Regierung zur Ratifizierung hat freilich auch wirtschaftspolitische Hintergründe, die in Deutschland beachtet werden sollten. Polen befindet sich gegenüber Rumänien, aber vor allem auch der Tschechoslowakei in einer etwas schwierigen Lage, da diese Länder für die Verlängerung ihrer Handelsabkommen mit Polen erhebliche Neuforderungen angemeldet haben. Durch die Ratifizierung des deutsch=polnischen Abkommens sucht also Zaleski zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, Deutschland in Genf ins Unrecht zu setzen und einen Druck auf seine südöstlichen Nachbarn auszuüben. Wie sich die deutsche Regierung dieser plötzlichen polnischen Ratifizierung gegenüber verhalten wird, ist noch nicht bekannt. Die wirtschaftlichen Verhältnisse haben sich seit Abschluß des Abkommens vielfach zugunsten Polens verändert. Besonders von Oberschlesien wird noch immer Sturm gegen die Ratifizierung gelaufen im Gegensatz zu Mittelschlesien, das von dem Handelsabkommen vor allem eine Erleichterung der katastrophalen Wirtschaftslage Breslaus erhofft. Es ist jedoch anzunehmen, daß der Kanzler auf seiner Ostreise diese Fragen mit den örtlichen Interessenten eingehend besprochen hat, so daß die Entschließungen der Regierung in Uebereinstimmung mit den Wünschen der am meisten von dem Abkommen betroffenen Kreise gefällt werden dürften. Rücktrittsabsichten des Ministers Schiele? Wie wir erfahren, soll der vom Reichsernährungsministerium in die Oststelle entsandte Ministerialdirektor Wachsmann angedeutet haben, daß er demnächst aus der Oststelle ausscheiden und wieder in das Ministerium zurückkehren werde. In politischen Kreisen würde ein solcher Schritt als eine Demonstration des Ministers Schiele betrachtet werden, die auf eigene Rücktrittsabsichten schließen ließe. In der Tat scheint Herr Schiele in letzter Zeit wiederholt an seinen Rücktritt gedacht zu haben, vor allem, da er sich mit bestimmten agrarpolitischen Forderungen im Kabinett nicht voll durchsetzen konnte. Ein Rücktrittsgesuch liegt aber noch keineswegs vor und es ist auch fraglich, ob Herr Brüning Herrn Schiele ohne weiteres den Abschied zu geben bereit wäre. Besserung im Befinden des Reichskanzlers. CNB Berlin, 14. Jan. Das Befinden des, wie gemeldet, an einer leichten Grippe erkrankten Reichskanzlers hat sich, wie wir hören, soweit gebessert, daß er voraussichtlich heute im Laufe des Tages das Bett verlassen kann. Die heutige Rummer umfaßt 12 Seiten Volkspartei und Reichsetat. Eventuell Verabschiedung des Etats im Wege des Notartikels 48 der Verfassung. Seite 2. Nr. 13 9125. Oenerot=Angelger für Vonn und Amgegend. 15. Jannar 1991. Der Vergrutsch an der Mosel. Die Felsmassen dauernd in Bewegung.— Schwere Feloblöcke saufen in die Tiefe.— Eine Katastrophe unabwendbar. tt Cochem(Mosel), 14. Jan. In den letzten Wochen und Monaten wird von verschiedenen Bergrutschen und bevorstehenden Bergrutschen, u. a. in Caub a. Rh., in Fachbach bei Bad Ems, usw. berichtet. Der größte und katastrophalste Bergrutsch dürfte jedoch Cochem an der Mosel bevorstehen. Hier befinden sich an der Landstraße nach Sehl ungeheure Felsmassen in Bewegung. Schon seit Jahren konnte man ununterbrochen große Erdverschiebungen. Senkungen und Risse feststellen. Man erkannte jedoch erst von etwa einem halben Jahre die große Gefahr in ihrem ganzen Ausmaße und erörterte Schutzmaßnahmen, um das drohende Unheil abzuwenden. Eine fachmännische Kommission untersuchte die Ursachen des Bergrutsches und stellte fest, daß der Bergrutsch nicht aufgehalten werden könne. Zunächst sind einige Teilrutsche zu erwarten, die jedoch von der errichteten Schutzmauer aufgehalten werden dürften. Es besteht aber die Gefahr, daß größere Felsstücke in die Tiefe stürzen und die am Fuße des Berges lagernden Häuser gefährden. Von Zeit zu Zeit stürzen nachts große Felsbrocken unter donnerndem Getöse in die Vorgärten einzelner Häuser, für die unbedingt Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen. Wann sich die Katastrophe ereignet, kann nicht vorausgesagt werden. Die Gefahr ist jedoch akut. Die Möglichkeit, daß sich die Katastrophe im komemnden Frühjahr ereignet, ist nicht von der Hand zu weisen. Nach Feststellungen der Sachverständigen ist damit zu rechnen, daß 50 000 Kubikmeter Felsmassen in die Tiefe stürzen und auch die Provinzialstraße gefährden werden. Durch fünf Revolverschüsse getötet. tt Worms, 14. Jan. In dem rheinhessischen Dorfe Hamm bei Worms schoß der 30 Jahre alte ledige Korbmacher Johann Schreiner den verheirateten Korbmacher Friedrich Dromershäuser durch fünf Revolverschüsse tot. Schreiner war mit der jetzigen Ehefrau des D. verlobt gewesen. Das Verhältnis ging aber in die Brüche. D. soll vor der Tat den Schreiner zur Rede gestellt haben, weshalb er seine Frau dauernd belästige. In Notwehr soll Sch. dann zum Revolver gegriffen und fünf Schüsse abgegeben haben. Die Schüsse trafen den Rivalen in Brust, Unterleib und Arme. Der Täter wurde dem Amtsgericht Osthofen zugeführt. Das Handwerk gegen das neunte Schuljahr. Düsseldorf, 14. Jan. Die westdeutschen Handwerkskammern haben auf einer Konferenz zur Frage der Einführung eines neunten Schuljahrs Stellung genommen und sind dabei zu einer Ablehnung gekommen. Die allgemeine Wirtschafts= und Finanzlage gestattet zurzeit keine neuen Aufwendungen in erheblichem Umfang. Die erwartete Verminderung der Arbeitslosenzahl werde nur zum Teil eintreten, da keine Gewißheit bestehe, daß für die dem Arbeitsmarkt ferngehaltenen Schüler Arbeitslose wirklich eingestellt würden. Der gegenwärtige Zeitpunkt sei auch deshalb besonders ungünstig gewählt, weil er mit den Wirkungen des durch den Krieg verursachten Geburtenausfalls zusammenfalle. Träte bald eine günstige Konjunktur ein, so bestehe die Gefahr, daß es an Facharbeiternachwuchs fehle. Vom ethischen Gesichtspunkt aus sei das neunte Schuljahr zu begrüßen. Der Vorschlag, statt der Einführung eines neunten Schuljahrs das Einschulungsalter um ein Jahr hinauszusetzen, würde von den Handwerkskammern grundsätzlich sympathisch aufgenommen. Juwelen im Werie von 300 000 Mark vermißt. ENB Berlin, 14. Jan. Zwei Amsterdamer Juwelenhändler, die in Geschäften in Berlin weilen, ist auf dem Wege von ihrem Hotel nach dem Wittenbergplatz ein Portefeuille mit Diamanten und Brillanten im Werte von 300000 Mark abhanden gekommen. Ob das wertvolle Portefeuille unterwegs verloren wurde oder einem Dieb in die Hände gefallen ist, steht dahin. Für die Wiederbeschaffung der Juwelen ist eine hohe Belohnung ausgesetzt. „Heil Moskau?“ Der betrunkene Reichswehrsoldat fristlos entlassen. Berlin, 14. Jan. Vom Reichswehrministerium wird zu dem gemeldeten Vorfall in Münster mitgeteilt:„In der Nacht zum 13. d. Mts. hat in Münster i. W. ein Offizier auf der Straße einen schwer betrunkenen Soldaten angetroffen. Nur mit Hilfe eines Unteroffiziers ist es gelungen, den Mann, der seine Vorgesetzten beschimpfte, auf die Wache zu schaffen. Der Soldat ist disziplinarisch bestraft und fristlos aus dem Dienste der Reichswehr entlassen worden. Die Meldung eines Berliner Morgenblattes, der betreffende Soldat habe„Heil Moskau“ gerufen, trifftnicht zu.“ * Austritt Colossers aus der Wirtschaftspartei. WTB Berlin, 14. Jan. Der Abgeordnete Colosser hat seinen Austritt aus der Wirtschaftspartei erklärt, will aber sein Reichstagsmandat weiter ausüben, zunächst als Fraktionsloser. Die Verordnung zur Preisbildung für Markenartikel auf dem Wege der allmählichen Fertigstellung. Berlin, 14. Jan. Der Unterausschuß des Reichswirtschaftsrats, der sich mit der Preisbildung der Markenartikel beschäftigt, hat, wie das Nachrichtenbüro des VDZ hört, am Dienstag abend seine Beratungen abgeschlossen. Das Gutachten des Ausschusses schlägt Aenderungen an der von der Regierung ausgearbeiteten Verordnung vor, mit denen sich das Reichskabinett demnächst zu befassen haben wird. Der neue Bischof von Meißen. Berlin, 14. Jan. Wie die Apostolische Nuntiatur mitteilt, hat der Heilige Stuhl den Domkapitular der Erzdiözese Freiburg, Dr. Konrad Gröber, zum Bischof der Diözese Meißen ernannt. Einigung im Eisenbahntarifstreit WTB Berlin, 14. Jan. Im Tarifstreit über die Arbeitszeit bei der Reichsbahn ist im Reichsarbeitsministerium heute eine Vereinbarung zwischen den Parteien zustandegekommen. Auch der Hauptstreitpunkt, der die Sonntagsarbeit wichtiger Arbeitergruppen betraf, ist durch Vereinbarung geregelt. Künftig wird für die Sonntagsarbeit ein besonderer Zuschlag gezahlt werden. Ablehnung des oberschlesischen Lohn= und ArbeitszeitGroßseler in der Koiner Gammisabensabra. Heldenhaftes Verhalten eines noch unbekannten Mannes der Belegschaft.— Eine Arbeiterin durch Stichflammen schwer verletzt Köln, 14. Jan. Mittwoch nachmittag entstand in der Kölner Gummisädenfabrik im Vulkanisierraum ein Brand. Eine Arbeiterin erlitt durch Stichslammen im Gesicht, an den Händen und an der linken Rörperseite Brandwunden. Es werden hierzu folgende Einzelheiten bekannt: In der Vulkanisieranlage war ein rund tausend Liter fassender Benzintank in Brand geraten. Ungeheure Qualmwolken drangen aus der Fabrik. Die Feuerwehr hatte große Schwierigkeiten, sich durch den dichten Qualm zurechtzufinden und an den Brandherd heranzukommen. Der Führer der Feuerwache Gießener Straße gab sofort das Signal Großfeuer durch, worauf die Feuerwachen 2 und 3 zur Hilfeleistung heranrückten. Vergebens hatten die Arbeiter der Belegschaft versucht, den Brand mit Schaumlöschgeräten einzudämmen. Dem Betriebsleiter gelang es zum Glück noch. durch den dichten Qualm bis an den Schalter der Entlüftungsanlage und der Motoren zu dringen und diese abzustellen, weil sonst das Feuer weiter in andere Räume gesaugt worden wäre. Die Feuerwehr löschte zuerst mit drei Schläuchen die Inneneinrichtung des Fabrikraums und gewahrte dann den großen Benzinkessel, der wie ein Vulkan brannte. Wenige Meter von dieser Hölle entfernt standen 350 Liter Benzin in sieben Kannen verteilt. Diese Kannen waren bereits glühend heiß, und eine gewaltige Entladung war jeden Augenblick zu erwarten. Deshalb wurden zuerst die Kannen unter Wasser gesetzt und nacheinander herausgeschleift. Dem eigentlichen Brandherd, dem Benzinkessel, war vorläufig nicht beizukommen. Ehe aber das Schaumgerät angesetzt wurde, war der Brand in diesem Kessel plötzlich gelöscht, denn ein Unbekannter, vermutlich ein Mann der Belegschaft, war durch den Qualm gedrungen und hatte den eisernen Deckel auf den Benzinkessel geschoben und so die Flamme erstickt. Der mutige Helfer konnte bisher nicht ermittelt werden. Etwa zwei Stunden dauerten die Löscharbeiten. Eine Brandwache blieb noch bis zum späten Abend zurück. Die Arbeiten in der Gummifädenfabrik werden durch diesen Brand nicht unterbrochen, weil diese Nachvulkanisierabteilung nicht einzig im Hause ist. Die Brandursache ist einwandfrei festgestellt: Vor der Fertigstellung müssen die Gummifäden zum Nachvulkanisierverfahren in Benzin getaucht werden. Durch die Reibung der Gummifäden mit Benzin entsteht Elektrizität, die, wenn sie stark aufgespeichert ist, leicht einen Funken von sich gibt. Dieser Funke schlug nun unglücklicherweise in das Benzin, das sofort lichterloh brannte. Die am Kessel beschäftigte Vorarbeiterin erlitt Brandverletzungen. Ein gleichfalls im Raum anwesender Meister blieb wie durch ein Wunder unverletzt, trotzdem die Benzindämpfe, die sich trotz vorbildlicher Absauganlagen immer wieder bilden, ruckartig aufflammten und sofort alles in ein Feuermeer tauchten. Die Firma hat den Einbau einer starken stationären Schaumlöschanlage bereits in Erwägung gezogen. * Schodentener auch in einer anderen Kölner Gummifabrik. Ein Junge erlitt hierbei Brandwunden. Köln, 15. Jan. Gestern nachmittag gegen ½3 Uhr gerieten in der Gummifabrik Clouth in Nippes mehrere Spiralschläuche in Brand. Die Ursache war Selbstentzündung. Bei den Löschversuchen erlitt ein 16jähriger Junge schwere Brandwunden an den Händen. Er wurde ins Augustinerkloster gebracht. Ein Anstreicher als faischer„Tandrar“. Der intelligente Hochstapler„lackierte“ zahlreiche Buchhändler und Geldleiher. WP Bad Kreuznach, 14. Jan. Der falsche Landrat von Seibersbach(Kreis Kreuznach), der jetzt von der Düsseldorfer Kriminalpolizei dingfest gemacht wurde, hat durch zahllose Betrügereien die Buchhandlungen ganz Deutschlands um große Summen betrogen. Es handett sich um den 35jährigen Anstreicher Heinrich Spreitzer aus Seibersbach, der unter dem Namen eines Landrats von Oslar oder Dr. von Charnier auftrat. Der Trick des Betrügers bestand darin, daß er sich um den Posten eines Vertreters bei den Buchhandlungen bewarb und als Referenz den Namen eines der fingierten Landräte angab. Spreitzer mietete sich in verschiedenen westdeutschen Städten Wohnungen unter den Namen dieser Landräte und erhiekt so die Anfragen, die die Buchhandlungen über ihn an den Herrn„Landrat“ richteten. Die Referenzen fielen natürlich erstklassig aus. Spreitzer wurde angestellt, und sofort liefen gefälschte große Bestellungen von allen möglichen Behörden ein. Er ließ sich sofort die Provisionen auszahlen und verschwand dann, um bei der nächsten Firma das gleiche Spiel zu beginnen. Daneben beschäftigte er sich mit der Ausübung des Darlehnsschwindels. Er ließ mit einem Komplizen, einem Schweizer, Anzeigen los, in denen ein„höherer Beamter“ gegen zeitgemäße Verzinfung 2000 Mark Darkehen suche. Die Schwindler meldeten sich auf Angebote unter der Adresse des preußischen„Landrats" Dr. Freiherr v. Beuwald auf Schloß Langenau an der Lahn und kassierten die angebotenen Gelder ein. Sie erbeuteten auf diese Weise sehr große Summen. Die Zahl der Geschädigten läßt sich nicht übersehen; sie ist jedenfalls ungewöhnlich groß. Erobeven= und Ballan=Katastrophen. WTB Gleiwitz, 14. Jan. Der Verband der Bergbauindustriearbeiter Deutschlands toilt mit, daß die Gewerkschaften den gestern gefällten Lohn= und Arbeitszeitschiedsspruch im Kohlen= und Erzbergbau ablehnen. Der Schiedsspruch über den Manteltarifvertrag, der einige Verbesserungen für die Bergarbeiter bringt, wird angenommen. Auch die Bezirksleitung des Gewerkvereins Christlicher Vergarbeiter teilt die Ablehnung des Schiedsspruchs über Lohn und Arbeitszeit im oberschlesischen Kohlen= und Erzbergbau mit. Der Bezirksleiter des Gewertvereins Christlicher Vergarbeiter hat sich nach Berlin begeben, wo am Donnerstag vormittag im Reichsarbeitsministerium Nachverhendtungen in dem Lohnkonflikt stattfinden. Neues Erdbeben in den Anden. WIB Buenos Aires, 14. Jan. Die von den Cordilleren durchzogene Provinz Tarapaca, im Nordwesten des Landes, wo am 24. Dezember vorigen Jahres die Stadt Poma durch ein Erdbeben zerstört wurde, ist von neuen folgenschweren Erschütterungen heimgesucht worden. In dem einige Kilometer nördlich von Poma gelegenen Städtchen Cobres wurden zahlreiche Häuser mit Erntevorräten und Viehbeständen zerstört. Der Schrecken, den das mitten in der Nacht einsetzende heftige Erdbeben unter den Bewohnern verbeitete, wurde dadurch zur Panik gesteigert, daß, wie berichtet wird, ein Steinregen und ein Strom kochenden Wassers über die Stadt hereinbrach. Die Zahl der Opfer steht noch nicht fest. * Dulkanausbruch in Argentinien. New York, 14. Jan. Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, sind am Dienstag zwei Vulkane bei San Antonio de Los Cobres in der Provinz Los Andes plötzlich in Tätigkeit getreten und haben große Lavamassen ausgeworfen. Nach den bisher vorliegenden Meldungen sollen zahlreiche Opfer an Menschen zu beklagen sein, die von der Lava begraben wurden. Außerdem wurde die gesamte Ernte in der Nähe der Vulkane vernichtet. Auch die Verluste an Vieh sind sehr groß. Der Gouverneur von Salta hat eine Hilfsexpedition in das Unglücksgebiet entsandt. Buenos Aires, 14. Jan. Die heftigen Vulkanausbrüche, die sich in der Nähe von San Antonio de Los Codres in der chilenischen Provinz Los Andes ereigneten, haben zahlreiche Todesopfer gefordert und ungeheuren Sachschaden verursacht. Lava= und Schlammströme vernichteten große Viehbestände, zerstörten zahlreiche Wohnhäuser und bedeckten Saaten und Anpflanzungen. Nähere Einzelheiten über die Katastrophe stehen noch aus. Man ist vorläufig auf die Berichte der Flüchtlinge aus dem Unglücksgebiet angewiesen. Die Provinzialbehörden haben bereits von der Stadt Salta aus eine Hilfsexpedition abgesandt. London, 14. Jan. Nach weiteren Meldungen aus Buenos Aires ist die Ursache der Katastrophe auf ein Erdbeben zurückzuführen, das die Vulkane in Tätigkeit brachte. * Erdbeben auch in Mexiko-Stadt. WTB New York, 15. Jan. Nach einer Meldung der Associated Preß aus Mexiko=Stadt ereignete sich dort am Mittwoch ein starkes Erdbeben, das zwei Minuten dauerte und unter der Bevölkerung eine Panik hervorrief. Die Einwohner verließen eiligst ihre Wohnungen, da sie den Einsturz der Häuser befürchteten. Zur Zeit des Erdbebens war ein eigenartiges gelbes Licht am Himmel zu beobachten, aus dem leuchtende Blitze hervorzuckten und das über eine Stunde anhielt. Das Erdbeben war von Wolkenbrüchen begleitet. Dem ersten heftigen Erdbeben folgten während fünf Minuten kleinere Stöße. Viele Gebäude wurden durch Risse beschädigt. Ein von den Spaniern erbauter Brunnen versiegte. Einige Denkmäler sind von den Sockeln herabgestürzt. Indessen sind bisher weder ernstere Schäden noch Todesfälle gemeldet. Die elektrische Beleuchtung in der Stadt sowie die Straßenbahnen und die Telephonverbindungen waren zeitweilig unterbrochen. WTB New York, 15. Jan. Das gestrige Erdbeben in Mexiko wird nach den bisher vorliegenden Berichten als das schwerste bezeichnet, das man seit jenem breiten Erdbeben im Juni 1911, bei dem in vier Städten über 2000 Menschen umkamen, erlebt hat. Das Epizentrum des Bebens war in der Nähe der Stadt Matamoros Jzucar, südöstlich von Mexiko=Stadt im Staate Puebla. Der Seismograph in Mexiko=Stadt versagte, nachdem er das Beben vier Minuten lang aufgezeichnet hatte. Es scheint, als ob das Erdbeben den Rio Panuco entlang gelaufen ist. Die Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt. Bisher sind ein Toter und vier Verletzte gemeldet. In Mexiko=Stadt brachten an mehreren Stellen Brände aus. In Tampico stieß eine Anzahl Bahnwagen zusammen. Beisetzung des Abgeordneten Herold am Samstag. WTB Münster, 14. Jan. Die Beisetzung des Abgeordneten Herold findet am Samstag morgen 9 Uhr auf dem Friedhof in Amelsbueren statt. * Politische Gegner beschießen sich. WTB Hamburg, 14. Jan. Die sozialdemokratische Partei Hamburgs hatte den nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten Dr. Feder eingeladen, seine im Rundfunk begonnene Diskussion mit dem sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Professor Mölting in einer öffentlichen Versammlung in Hamburg fortzusetzen. Die Versammlung fand gestern abend statt. Dr. Feder, den die Einladung zu spät erreicht hatte, war nicht erschienen. Er hatte ein Schreiben gesandt, in dem er zusagte, sich nach vorheriger Verabredung in den kommenden Monaten für die geplante Diskussion zur Verfügung zu stellen. Nach Beendigung der Versammlung, die polizeilichstark gesichert war und vollständig ruhig verlief, kam es auf der Straße zwischen Nationalsozialisten und Reichsbannerleuten zu einem Zusammenstoß, bei dem auch mehrere Schüsse fielen. Die Polizei griff ein und stellte die Ruhe wieder her, wobei eine Anzahl von Festnahmen erfolgte. Ein Nationalsozialist hatte einen Kopfstreifschuß, ein Reichsbannermann einen Rückenschuß erhalten, der seine Ueberführung in ein Krankenhaus notwendig machte. * Das 75. Opfer des Lübecker Kindersterbens. WTB Lübeck, 14. Jan. Von den seinerzeit mit dem Tuberkulose=Schutzmittel geimpften Kindern ist jetzt wiederum ein zehneinhalb Monate alter Säugling gestorben, so daß sich die Zahl der Todesopfer auf 75 erhöht. * Verurteilung eines Hohngedichts auf das Dreikönigsfest. Der Vorsitzende der Preußischen Landtagsfraktion des Zentrums, Dr. Heß, erhielt auf einen Beschwerdebrief an den preußischen Ministerpräsidenten Braun wegen eines in sozialdemokratischen Blättern abgedruckten Hohngedichtes auf das Dreikönigsfest die Antwort, daß das von Klabund herrührende Gedicht, das, wie Abg. Heß betont, die Heitigen drei Könige in höhnischer Form charakterisiert, schon bei früherer Gelegenheit von der sozialdemokratischen Fraktion von der Tribüne des Preußischen Landtags abgelehnt worden sei. Es handete sich um eine verunglückte Arbeit Klabunds und seine Widergabe in dem einen oder anderen sozialdemokratischen Blatte werde bedauert. Das gelte für die gegenwärtige Zeit politischer Hochspannung ganz besonders. (Die sozialdemokratischen Blätter, die das Gedicht ardruckten, haben demnach den Standpunkt ihrer Fraktion ignoriert.) * Moabits größter Prozeß. Alles deutet darauf hin, daß der Sklarek=Prozeß, der jetzt erst nach den Gerichtsferien abgewickelt werden soll der größte Prozeß sein wird, den Moabit je gesehen has Monate sind erforderlich, um sich mit der Prozeßmaterie vertraut zu machen. Der Vorsitzende des Gerichts sod einen viermonatigen Urlaub erhalten, um sich in die Akten, die ein ganzes Zimmer füllen, einzuarbeiten. Für die Akten mußte eine besondere Registratur angelegt werden. Das Gericht selbst ist doppelt besetzt, damit bei eventuellen Erkrankungen keine Unterbrechung der Verhandlung notwendig wird. Für die Abwicklung des ganzen Prozesses rechnet man mit vielen Monaten. Jawohl, Moabit erlebt seinen größten Prozeß. * Jurchtbarer Raubmord. WTB Warschau, 14. Jan. In der Nähe des Ortes Trakt wurde ein furchtbarer Raubmord an dem Ehepaar Isaak Müller und dessen zwei Kindern, einer Tochter im Alter von 25 Jahren und einem Knaben im Alter von 12 Jahren verübt. Der Täter, ein polnischer Deserteur namens Leo Markewitsch, dem einige 1000 Zloty in die Hände gefallen waren, wurde verhaftet. * Noch Einer! kl. New York, 15. Jan. In Amerika nehmen die Befürworter einer Revision der Kriegsschulden täglich zu. In das Lager der Revisionisten ist nunmehr auch der Gouverneur von Maryland, Ritchie, der aussichtsreichste Rie vale Roosevelts als Präsidentschaftskandidat, übergegangen. Er erklärte u.., daß Amerikas Wohlstand unzertrennlich mit dem Wohlstand der europäischen Schuldner verknüpft sei und ein Fortschritt in wirtschaftlicher Beziehung die Unterstützung der europäischen Schuldner voraussetze. Der Zeitpunkt sei nahe, wo Amerika eine Neuregelung der Schuldenfrage ernsthaft erwägen müsse. Scharfe Kritik übte Ritchie an der Schutzzollpolitik der Republikaner, die Amerika erheblich geschädigt hätte. Ritchie hielt diese Rede aus Anlaß seiner Vereidigung als Gouverneur von Maryland, welchen Posten er bereits zum vierten Male bekleidet. Zwei Stunden vor dem Sonderzug des Vizekönigs enkgleifte ein Personenzug. London, 14. Jan. Zwischen Rangpur und Schampur in der Provinz Bengalen wurde zwei Stunden vorher, ehe der Sonderzug des Vizekönigs über diese Strecke fuhr, ein Personenzug zum Entgleisen gebracht. * Amerikanischer Europaflug. I·TB Paris, 14. Jan. Die amerikanische Fliegerin Grey, die einen Rundflug durch Europa unternimmt, ist heute vormittag, aus Rotterdam kommend, auf dem Flugplatz Le Bourget gelandet. Der Bau der Kölner Fordfabrik. Das berühmte„Lausende Band“. Köln, 14. Jan. Der Bau der Fordfabrik im Industriegelände des Niehler Hafens schreitet sehr rasch vorwärts. Eine Hauptfabrikationsstätte wird die auf der Westseite des Baues gelegene große Maschinenhalle bilden. Hier finden rund 600 Maschinen verschiedenster Größe Aufstellung, welche für die Motor= und Hinterachsenfabrikation erforderlich sind. Die Maschinenhalle fällt auf durch ihre bemerkenswerte Binderkonstruktion. Die Zwischenträger werden durch Glas überdeckt, so daß die Fabrikation bei günstigstem Tageslicht erfolgen kann. Durch Zubringer gelangen von der Kranhalle von der Rheinseite her die Rohstoffe in diese Maschinenhalle. Sie wird voraussichtlich am 15. Februar im Bau fertiggestellt sein. Im zweiten Geschoß wird die Karosserieabteilung Unterkunft finden, eine Abteilung, welche durch die Näherei, Polsterei usw. viel Raum beansprucht. Ebenso erfolgt hier die Lackierung der Kraftwagen, für welche unter Verwendung von sechs verschiedenen Farben nur eine Stunde benötigt wird. Eine der interessantesten Stellen der Fordfabrik wird das von der Maschinenhalle angeordnete Lansende Band“ sein, an welchem die Automobile aus den verschiedenen Agregaten zusammengestellt werden. Hier tritt diese besondere Fabrikationsmethode des Fordschen Unternehmens hervor. Alle für die Kraftwagen benötigten Teile „strömen“ hier sozusagen automatisch zusammen, um die kunstgerechte Zusammensetzung der Wagen zu ermöglichen. Selbst der Motor wird fix und fertig in das Kraftwagengestell hereingehoben. Ebenso erfolgt hier die Zuteilung des Brennstoffbedarfs, so daß die Wagen völlig gebrauchsfähig das„Laufende Band" verlassen können. Dieser Teil der Fabrikation vollzieht sich— aus ihrer Eigenart bedingt— bei künstlichem Licht. Die Arbeiten werden von den Fachleuten stehend, gebückt und sogar llegend verrichtet. Durch die Einrichtung des„Laufenden Bandes“ ist gleichzeitig eine genaue Kontrolle der Handfertigkeit und Zuverlässigkeit des Personals gegeben. Man rechnet, daß in der Kölner Fordfabrik täglich 150 Kraftwagen— in der bisherigen Berliner Niederlassung waren es nur 65— die Arbeitsstätte verlassen. In die Fabrik führen von der Westseite drei Gleise, welche in einer Kopframpe vor dem Ende des„Laufenden Bandes“ münden, so daß die erzeugten Kraftwagen ohne jede Verzögerung sofort abtransportiert werden können, da irgendwelche„Lagerung“ der Erzeugnisse den Fordschen Fabrikationsmethoden widerspricht. Es ist zunächst an eine Belegschaft von 1200—1500 Arbeitern gedacht, welche eine Schicht von acht Stunden haben, aber nach dem Fordschen Prinzip nur fünf Tage arbeiten, so daß die Fabrikation jeweils von Freitagnachmittag bis Montag früh ruht. Die ganze Fabrik hofft man bis zum 21. März baufertig zu haben. Die Montagearbeiten für die Lastwagen sollen am 1. April, die für Personenwagen am 1. Mai beginnen. STEINHAGER Vor dem Bier Nach dem Essen Seite 3— Nr. 13925. für Bonn und Umgegend Donnerstag, 15. Januar 1931. Aus Bonn Aus dem Universitätsleben. Amtlich wird die Ernennung des o. Professors und Direktors der Medizinischen Poliklinik in Vonn Dr. Richard Siebeck zum ordentlichen Professor für innete Medizin und Direktor der Medizinischen Klinik an der Universität Heidelberg vom 1. April 1931 ab als Nachfolger des Geh.=Rats L. Krehl bestätigt. Im Rahmen der allgemein zugänglichen Vorlesungen spricht am Freitag, 16. Januar, im Hörsaal 7 Professor Rößle über das Thema„Unternehmer und Unternehmung“. * Die Forderung der Rückversetzung des Denkmals„Flamme empor“ vom Alten Zoll in den Innenhof der Universität ist von der Hochschulgeuppe Bonn im Nationalsozialistischen deutschen Studentenbund abermals an den Rektor und Senat der Universttät gestellt worden. Die Hochschulgruppe weist darauf hin, daß in der Kammersitzung der Astag, in der zu der Denkmalsversetzung die Zustimmung gegeben wurde, die Hälfte der Vertreter nicht anwesend gewesen sei. * Die venia legendi für Geographie erhielt an der Frankfurter Universität Dr. Werner Gley, Assistent am Geographischen Institut, auf Grund einer Schrift„Die Entwicklung der Kulturlandschaft im Elsaß bis zur Einflußnahme der Franzosen“. Cageschronik. Schnee und Eis. Hatte man zunächst Befürchtungen, daß aus dem Schnee, der im Laufe der Nacht von Dienstag auf Mittwoch und am gestrigen Morgen niederging, wieder wie so oft eine schmutzige, wässerige Masse entstehen würde, so sahen sich die Freunde schöner Winterlandschaften aber schon im Laufe des gestrigen Nachmittags angenehm enttäuscht, da sich die Temperaturen wieder senkten. In der vergangenen Nacht trat sogar starker Frost ein, der alle Furcht vor nassem Tauwetter schwinden ließ. Schnee ist allerdings seit gestern nicht mehr gefallen, doch hat der Frost dafür gesorgt, daß wenigstens die nähere Umgebung der Stadt, besonders aber Venusberg, Kottenforst und Siebengebirge ihr winterliches Kleid behalten haben. In der vergangenen Nacht zeigte das Thermometer 5 Grad unter Rull. Seid vorsichtig mit Schußwaffen! Gestern nachmittag wurde aus einem Hause an der Niebuhrstraße geschossen. Die Kugel schlug in ein Haus in der Kaiserstraße ein und zertrümmerte dort das Küchenfenster. Wie durch Zufall wurde niemand durch den scharfen Schuß verletzt. Der Täter konnte noch nicht festgestellt werden. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Schuß, der beim unvorsichtigen Hantieren mit einer Waffe losging. Immer wieder Kaminbrände. Auch gestern wurde die Feuerwehr wieder wegen eines Kaminbrandes alarmiert, der in einem Hause in der Clemensstraße ausgebrochen war, von einem Löschzug der Feuerwehr aber in kurzer Zeit gelöscht werden konnte. Ein 72jähriger Radler vom Auto angefahren. Auf der Rheinbrücke wurde ein 72jähriger Rodfahrer von einem Lieferwagen angefahren und zu Boden geschleudert. Der Radfahrer trug erhebliche Bein= und Armverletzungen davon. Der Führer des Wagens brachte ihn in das Beuler Krankenhaus. Regierungsvertreter in Bonn. Ende nächster Woche wird Reichstagspräsident Löbe unserer Stadt einen Besuch abstatten. Am Samstag, den 24. Januar, spricht der Reichstagspräsident abends in einer öffentlichen Versammlung der Sozialdemokratischen Partei in der Beethovenhalle zu dem Thema:„Vernunft und Irrsinn".— Kultusminister Grimme wird im Februar nach Bonn kommen. Direktor Karl Eickhoffs Beerdigung. Der am Sonntag an den Folgen einer Lungenentzündung verstorbene Direktor der Ortskrankenkasse, Karl Eickhoff, wurde gestern nachmittag auf dem Südfriehhof der Erde übergeben. Welcher Achtung und Wertschätzung sich der Verstorbene in den Kreisen der Bürgerschaft und seiner Berufskollegen erfreute, bewies das große Trauergefolge, das Karl Eickhoff auf seinem letzten Weg das Geleit gab. Vor dem Gang zum Friedhof sprach an der Bahre im Trauerhaus Pfarrer Strauß über das arbeitsreiche Leben des Dahingegangenen. Familie und Beruf seien ihm Lebensinhalt, Klugheit und Tatkraft, rellgiöser Sinn und Güte seien seine wesentlichsten Charakterzüge gewesen. Auf dem Südfriedhof trug die Sportabteilung der Krankenkasse den Sarg zur Gruft. Zuerst trat der Vorsitzende der Ortskrankenkasse, Faßbenver, an das offene Grab. Im Namen des Vorstandes und Ausschusses widmete er dem Verstorbenen einen herzlichen Nach00 Fahre Denn im vozährigen Keuch. Die Einwohnerzahl stieg. Als wir in der Ausgabe vom 2. Januar an Hand einer Tabelle die Entwicklung zeigten, die die Stadt Bonn in ihrem Flächeninhalt während der letzten 60 Jahre nahm, der letzten 60 Jahre, die mit dem Bestehen des deutschen Reiches zusämmenfallen, erwies sich nur einmal im Laufe dieser Zeit eine Zunahme, die aber durch die Eingemeindungen von bedeutendem Umsang war. Konnten wir bei der räumlichen Ausdehnung der Stadt Bonn keine dauernde Erweiterung feststellen, so ist es bei der Einwohnerzahl anders. hier können wir ein dauerndes Anwachsen der Zahlen beobachten, das bis in die frühesten Jahre des vorigen Jahrhunderts zutückgeht. Das Auf und Ab der Bevölkerungszahl ist naturgemäß beweglicher als der Gebietsumfang. Die Voraussetzungen und Einwirkungen sind ganz andere. Das Bonner Stadtgebiet war groß genug, um das normale Steigen der Bevölkerungszahl aufnehmen zu können. Die erste Bevölkerungszahl, die wir hier nennen wollen, obschon sie mit dem von unserer Aufsatzserie erfaßten Zeitraum nicht zusammenfällt, ist die Zahl von 1815, aus dem Jahr also, als die Stadt Vonn zu Preußen kam. Damals zählte Bonn 9926 Einwohner. Bei dieser Betrachtung steigt das Bonn der alten Zeit vor uns auf, in dem von uns Heutigen fast nur jeder Zehnte Platz gehabt haben würde. Nicht zum Vergleich, sondern nur zur besonderen Illustration sei auch erwähnt, daß im heutigen Bonn ungefähr die doppelte Zahl Einwohner vom Wohlfahrtsamt unterstützt werden, als im Jahre 1815 in den Mauern Bonns lebten. Wie gesagt, das soll kein Vergleich sein, denn die Verhältnisse, unter denen damals gelebt burde, haben sich grundlegend geändert. Das Bonn von heute, ist nicht nicht mehr das Bonn von damals und dor allem, es haben sich Land und Welt um seine Mauern wesentlich umgestellt. Andere Zahlen aus der Vorzeit unserer Rückblicke sind die aus dem Jahre 1849. Bei dem alten Verwaltungsbericht der Stadt Bonn aus 1870 im Stadtarchiv liegt ein Zettel mit der Jahreszahl 1849. Nur wenige Rubriken Zahlen enthält der Zettel, und aus ihnen geht hervor, daß die Stadt Bonn in jenem Jahr 17001 Einwohner hatte und 743 Soldaten. Unter den Zivilisten waren 14185 Katholiken, 2398 Evangelische und 418 Juden. Bis zum Jahre 1849 war also die Einwohnerschaft um rund das Doppelte gegenüber 1815 gestiegen und bis zum Jahre 1871, also bis zum Jahr der Gründung des deutschen Reiches nochmals bis auf 26 244, sodaß sich bis zu diesem Zeitpunkt gegenüber 1815 eine Erhöhung der Bevölkerung um rund 250 Prozent vollzog. Um kurz zu zeigen, welche Kurve die Bonner Einwohnerzahl in dem 60jährigen Zeitraum unseres Rückblicks nach aufwärts nahm, sei schon erwähnt, daß die Bevölkerungszahl von 1871 bis heute um rund 400 Prozent gestiegen ist, während, wie in unserem Aufsatz vom 2. Januar dargetan wurde, der Gebietsumfang der Stadt Vonn in diesem Zeitraum nur um 100 Prozent erweitert worden ist. Die Zahl der Haushaltungen war zur Einwohnerzahl im Jahre 1871 auch verhältnismäßig nicht so groß wie heute. Damals zählte man 5044 Haushaltungen, was den fünften Teil der Bevölkerungszahl ausmacht, während wir heute bei rund 92.000 Einwohnern etwa 24000 Haushaktungen haben. Das entspricht noch nicht dem vierten Teil der Einwohnerschaft. Diese Verschiebung macht sich besonders auf dem Wohnungsmarkt heute bemerkbar. Die Verkürzung der Spanne zwischen Einwohnerzahl und Zahl der Haushaltungen beobachten wir in Bonn seit etwa 1910. Nach dem Krieg schreitet sie am rapidesten vorwärts. Außer aus dem Stilliegen der Bautätigkeit während der Kriegsjahre und noch einigen anderen Ursachen erklärt sich auch aus diesem Umstand der heutige Mangel an Wohnungen. Wie schon aus unserer Tabelle ersichtlich, war die Zahl der Frauen in Bonn stets größer als die der Männer. Im Jahre 1871 war das „schwache“ Geschlecht in Bonn um mehr als 1000 stärker als das sog.„starke“ Geschlecht. Noch größer war der Unterschied im Jahre 1875, als die weibliche Einwohnerschaft 14784 gegenüber 12149 der männlichen zählte. Schon in dem Vorjahr hatte man, gestützt auf frühere Zählungen und Geburten und Wanderungsergebnisse eine Einwohnerzahl von 28000 angenommen. Diese Zahl wurde aber 1875 noch nicht erreicht, da die Zahl der Studenten zurückgegangen war und in der Geburtshilflichen Klinik viele Kinder auswärtiger Eltern zur Welt kamen, die wohl im Bonner Geburtenregister verzeichnet wurden, aber nicht hier ihren dauernden Aufenthalt nahmen. Auch war die Zahl der Handwerksgesellen und der in Gesindediensten stehenden Personen zurückgegangen. Von 2863 Wohnhäusern waren 168 unbewohnt. Man darf wohl annehmen, daß das Jahr 1875 in den damaligen Verhältnissen als Krisenjahr bezeichnet werden konnte. Bis zum Jahre 1880 war diese Krise aber überwunden. Die Bevölkerungsziffer ist bis dahin auf 31 510 gestiegen. Die Zahl der Haushaltungen betrug 6349. Das Verhältnis entspricht also noch immer dem von 1871. Mit dem Ansteigen der Haushaltungen hielt der Wohnungsbau guten Gleichschritt. Von 1871 bis 1880 stieg die Zahl der Wohnhäuser von 2287 auf 2899. Auf etwa je zwei neue Haushaltungen kam ein neues Wohnhaus. Bis zum Jahre 1885 wuchs die Bonner Bevölkerungszahl auf 35 996 an. Von 3081 Wohnhäusern waren nur mehr 87 nicht bewohnt. Die Zahl der Haushaltungen betrug damals 7123. In den folgenden Jahren steigt die Einwohnerzahl in Bonn immer in gleichem Tempo. 1890 sind es 40 215 Einwohner, 1895 44 560 und 1900 50 736 Einwohner. Die Haushaltungen betragen immer noch ein Fünftel dieser Zahl, nämlich 10517. Sie wohnen in 4389 Wohnhäusern. 163 Wohnhäuser sind unbewohnt. Im Jahre 1900 rückte man der Frage der Eingemeindung von Endenich, Poppelsdorf und Kessenich zu Leibe. Am 4. Mai wurde eine Eingemeindungskommission gewählt, die mit Kommissionen der einzugemeindenden Orte verhandelte und die Vertragsentwürfe fertigstellte. Aufgrund dieser Entwürfe wurde auf beiden Seiten die Eingemeindung beschlossen. Zunächst erklärten sich Poppelsdorf und Kessenich einverstanden, später folgte dann auch Endenich. Im Jahre 1904 wurde bekanntlich die Eingemeindung perfekt. So sehen wir im Jahre 1905 den großen Aufschwung wie in territorialer Beziehung, so auch in der Bevölkerungszahl. Die Zahl der Gebäude stieg auf 14 540, darunter waren 7499 bewohnte und 292 unbewohnte Wohnhäuser. Die Bevölkerungszahl, die 1900 erst 50736 betrug, wuchs plötzlich auf 81 996 an. Obschon darunter sich 1400 Soldaten befanden, hatte das„schwache“ Geschlecht zahlenmäßig mit 43051 die Oberhand. Das Verhältnis zwischen Einwohnerzahl und Haushaltungen ging schon leicht zu Ungunsten der ersteren zurück; denn Haushaltungen wurden nun schon 17 157 gezählt. Die Entwicklung der Bevölkerungszahl hat sich von da ab in Bonn bis zum Krieg in ruhigen Bahnen entwickelt. Im Jahre 1912 erreichte die Einwohnerzahl 89209. Der Krieg und die Nachkriegszeit brachten eine Stockung, die auch heute, gemessen an der aufsteigenden Kurve früherer Jahrzehnte, noch nicht wieder flott gemacht werden konnte. Schon im Jahre 1919 wurde mit 92177 eine Einwohnerzahl erreicht, die etwa dem gegenwärtigen Stand entspricht. Die höchste Einwohnerzahl brachte das Jahr 1920 mit 93.806(in dieser Zahl sind keine Angehörige und Bedienstete der Besatzung enthalten). Die niedrigsten Nachkriegszahlen finden wir 1923 mit 90 502 und 1925 mit 90529. Es muß dabei berücksichtigt werden, daß 1923 viele Bonner Bürger durch die Besatzung aus Bonn ferngehalten wurden. Bis zum Beginn des Jahres 1931, also am Ende der Zeitspanne unseres 60jährigen Rückblicks ist die Bevölkerungszahl wieder auf 92240 angestiegen. Die Zahl der Haushaltungen beträgt heute 23900 und die der bewohnten Wohnhäuser 9040, während 88 Wohnhäuser in Bonn völlig unbewohnt sind. Die Uebermacht der Frauen besteht zahlenmäßig auch heute noch in Bonn, sie hält sich auf etwa 5990 große Vertrauen hervor, dessen sich der Verstorbene im Verband erfreute. Im Provinzialverband habe sich Eickhoff besonders für die berufliche Ausbildung der Beamten eingesetzt, seiner Tatkraft sei es zu verdanken, daß die Krankenkassenangestellten in den Verwaltungsschulen für ihren Dienst im sozialen Versicherungswesen befähigt werden. Gedächtnisworte als Vertreter des Landesverbandes Rheinland der Krankenkassen widmete EsserKoblenz dem Verstorbenen. Der Heimgang Eickhoffs habe dem Landesverband eine tiefe Wunde geschlagen. Sein sozialer Wirken habe ihm überall im Landesverband Anerkennung verschafft; gerne sei sein kluger Rat gehört und befolgt worden. Ein Vertreter des Nachbarverbandes Hessen=Nassau schloß sich mit einem herzlichen Nachruf an. Dann traten die Trauernden an die Gruft und sandten dem Verstorbenen einen letzten Blumengruß ins Gr##. Die Deutsche Volkspartei veranstaltete im„Hähnchen“ ihren allmonatlichen zwanglosen Abend, bei dem Studienrat Dr. Spohr eine große Zahl von Mitgliedern und Freunden der Partei begrüßen konnte. Oberingenieur Türk=Wesseling sprach über„Reparationen, Staat und Wirtschaft". In kurzen, prägnanten Ausführungen legte er alle Verluste an Land= und Volkswerten dar, die Deutschland durch den Krieg und die sich immer mehr steigernden Reparationslasten erlitten habe. Der Daves= und Youngplan sei für Deutschland unhaltbar und bedürfe einer Revision. Zu begrüßen seien die Versuche namhafter Vertreter deutscher Finanzpolitik und Industrie, im Auslande für eine derartige Revision Verständnis zu erwecken. Eine Revision könne aber erst dann durchgeführt werden, wenn im Inneren des Landes wieder Ordnung herrsche. Der Kampf müsse sich gegen den Sozialismus und die zerstörende Finanzpolitik des Reichs richten. Es sei falsch, die Privatwirtschaft unter einen politischen Zwang zu stellen, vielmehr müsse gerade sie als Halt der Volksgesundheit geschützt werden. Sparsamkeit müsse allerdings auch in der Privatwirtschaft geübt werden. Erst dann könne man wieder mit dem Aufbau des Staates beginnen. Die erschreckende Arbeitslosenzahl sei das äußere Zeichen der allgemeinen Not. In ihr spiegele sich die Unfähigkeit des heutigen Systems wider. Man müsse also mit dem System brechen, um auch wirtschaftlich wieder einen Aufstieg zu erleben.— Eine Aussprache schloß sich dem Vortrag an. ruf. Tieferschüttert stehe der Vorstand am Grabe der Mannes, dessen ganzes Wirken und Arbeiten dem Aufstreben der Krantenkasse gewidmet war. Mit unermüdlichem Eifer habe sich Eickhoff in die vielen Zweige des Versicherungsfaches eingearbeitet und an leitender Stelle die Bonner Ortskrankenkasse aus kleinen Anfängen heraus zu einem großen, umfangreichen Institut ausgebaut. Bei Versicherten, Beamten und Angestellten habe er größtes Vertrauen genossen. Als hilfsbereiter Menschenfreund habe er sich stets für die Rechte der Versicherten eingesetzt. Sein Wirken und sein Geist werden in der Krankenkasse weiterleben. Für die Beamten und Angestellten der Kasse sprach Herr Fussel. Durch das Beispiel der Pflichterfüllung habe sich Direktor Eickhoff das Vertrauen und die Liebe der Beamten und Angestellten erworben. Als Vorgesetzter sei er jedem ein Freund und Helfer gewesen. Im Namen des. Bundes der deutschen Krankenkassenbeamten und=Angestellten hob Herr Hecker das Der Tülgungsplan über die Rückzahlung der zuviel gezahlten Gehälter bei der Stadtverwaltung. Zur nächsten Stadtverordneten=Versammlung am morgigen Freitag hat die Hitlerfraktion noch folgende Anträge eingebracht: 1. Antrag: Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Die Verwaltung legt zur nächsten öffentlichen Stadtverordnetenversammlung den Tilgungsplan über die Rückzahlung der seit dem 1. 10. 27 seitens des Oberbürgermeisters und der Beigeordneten überhobenen Gehaltsbezüge vor. Ab Rechnungsjahr 1931/32 sind die Rückzahlungsraten laufend in den Etat einzusetzen. Begründung: Die Bürgerschaft dat einen Anspruch darauf. sich davon zu überzeugen, daß die Rückzahlung der überhobenen Bezüge ordnungsgemäß erfolgt. Die Stadtverordnetenversammlung hat über Einnahmen und Ausgaben zu beschließen. Es steht ihr insbesondere auch das Kontrollrecht über die Stadtverwaltung dadingehend zu, daß Einnahmen und Ausgaben ordnungsgemäß nachgewiesen werden. Eine einseitige Regelung der Rückzahlungsfrage zwischen den deteiligten Beamten und dem Regierungspräsidenten wird abgelehnt, da sie den Vorschriften der Städteordnung widerspricht. 2. Antrag: Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Die Höhe der vom Oberbürgermeister gemäß Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 5. 12. 30 für die zurückliegende Zeit für Gas, Wasser, Elektrizität und Heizung zu zahlenden Gebühren wird nach Anhörung von Sachverständigen und Vorprüfung durch den Finanzausschuß baldigst durch die Stadtverordnetenversammlung als einmaliger Pauschalbetrag festgesetzt. Für die Zukunft hat der Oberbürgermeister die Gebühren für Gas, Wasser und Elektrizität nach den jeweilig geltenden Tarifen allmonatlich gemäß dem Messerstande wie jeder andere Bürger zu bezahlen und die gesamten Kosten für die Heizung selbst zu tragen. Diese Regelung wird als durchaus angemessen bezeichnet. Begründung: Auch in diesem Falle hat die Bürgerschaft Anspruch auf restlose Aufklärung über die getroffene Regelung. Für die zurückliegende Zeit kann die Festsetzung wie vorgeschlagen nur in einer die detr. Jahre umfassenden einmaligen Pauschalsumme erfolgen, für die Zukunft jedoch muß es in Anbetracht dessen, daß das vom Oberbürgermeister zu zablende Wodnungsgeld von 2160 M. jährlich nicht den vollen Mietwert der Dienstwobnung erreicht, in Ausführung des Beschlusses vom 5. 12. 30 als durchaus angemessen bezeichnet werden, daß der Oberbürgermeister die Gebühren in der vorgeschlagenen Weise zahlt und die Kosten für die Heizung in ganzer Höhe(Koblen und Bedienung) selbst trägt. Im Namen der Hitlersraktion: gez. Hausmann, Stadtv. Wie in der gestrigen Ausgabe des General=Anzeigers mitgeteilt wurde, hat der Oberbürgermeister abgelehnt, eine Anfrage der Hitlerfraktion bezgl. der Rückzahlung der zuviel gezahlten Gehaltsbezüge des Oberbürgermeisters und der Beigeordneten, auf die Tagesordnung der morgigen Sitzung zu setzen. Wie wir hören, hat die HitlerFraktion gestern gegen die Haltung des Oberbürgermeisters Beschwerde eim Regierungspräsidenten eingelegt. Kunst und Wissen. Siodlibeater. D Der Richter von Zalamea, Scheuspiel von Calderon de la Barca. Well man sparen mußte, hat man dieses alte, ach so herrliche Stück von bäuerlicher Ehre und menschlicher Gerechtigkeit in der Urfassung bringen müssen. Und wie gut das war, daß sich arbeiter vor den Dichter schob, werden hoffentlich alle spüren, die diese der Dichtung würdige und von Beuno Schoenfeld geleitete Aufführung besuchen. Aber man befürchte gar nicht, vor eine antiquierte Angelegenheit gestellt zu werden. Einmal ganz abgesehen davon, daß das Thema Ehre und Gerechtigkeit, zumal wenn es in lebendigste Handlung gebracht ist, selbst für unsere Zeit noch einiges Interesse haben dürfte, so ist auch der Handlungsort durchaus nicht langweilig angelegt. Denn Walter v. Wecus gibt in seiner Bühnenarchitektur Spanien was Spaniens ist in vollem Maße, sowohl in ernster baugliedernder als auch in farbenbeglückender Hinsicht. Der Richter von Zalamea: das ist der in seinem Bauern; tum festverwurzelte Mensch, der seinen Rücken vor keinem General beugt und der auch im Hochgefühl seines Rechte aufrecht vor dem König steht und seine Handlung verteidigt, einen Hauptmann verurteilt und gerichtet zu haben, der ein Mädchen, die nur zufällig seine Tochter ist, raubte und schändete. Und der Richter von Zalamen dieser Aufführung: das ist Zoll für Zoll Josef Müller, der sich so in seiner persönlichen Eigenart für ernste und aufrechte Männer aufs schönste neu beweist. Dem Richter ven Zalamea artähnlich ist der General Don Lope, für den leinerseits Herbert Dreyer als hohen Gewinn für ## Aufführung ebenfalls Artähnlichkeit in hohem Maße besitzt. Hoher Gewinn für die Aufführung ist auch, daß das schöne und reine Bauernkind Isabel sich vollauf in Elisaheth Schroeder wiederfindet, und dies nicht nur in der mädchenhaften Haltung, sondern auch im Schmerzerlebnis als Geschändete. Freilich entspricht im Aeußern He,inz Lorscheidt durchaus der Don Juanvorstellung früherer Zeiten, aber des Hauptmanns Alvaros Handlung gehört kaum in sein Vorstellungsgebiet. Hingegen ist Franz Jarald durchaus in seinem Element, wenn Isabels Bruder sich als feuriges, aufbegehrendes Blut ermeist. In Don Mendo und seinem Diener Nuno sollen wir, so will es der Dichter in Verehrung für Cerpantes, Don Quichote und Sancho Pansa erkennen. Nun ist allerdings Herbert Sebald von trauriger Gestalt, aber eine tragikomische Wirkung begibt sich durchaus nicht. Und Fritz Sell ist viel zu schlank und auch sprachlich zu spitz, um im Gegensatz zu seinem Herrn, der in Träumen leht, als Sancho die satte, irdische Wirklichkeit darstellen zu können. Die Soldateska, die den Schauplatz bezieht, hat eine Besonderheit: die schmucke und lustige Marketenderin Maria Stadler. Gesellschaft für Erd= und Völkerkunde. (Authrepelogische Gesellschaft.) p. Gestern abend hielt der junge Gelehrte Dr. H. Angers=Königsberg vor einer zahlreich besuchten Versammlung einen interessanten und anregenden Vortrag über„Sibirien als Kolonialland“, der durch zahlreiche gute Lichtbieder illustriert wurde. Zwei große Reisen hatten zu dieser Studienfahrt gedient. Die wichtigste Angelegenheit für das Land, das in seinem Innern noch ungeheure Schätze, die der Erschließung harren, birgt, ist die Lösung des Verkehrsprobiems. Wohl ist der Ausbau eines Eisenbahnnetzes vorgesehen, das die Kulturzonen erweitern und wichtige Produktionsgebiete miteinander verbinden soll, teilweise bestehen auch heute schon vereinzelt Luftüinien, die ungeheure Strecken in kürzester Zeit bewältigen. Von besonderer Wichtigkeit ist der Ausbau der 1485 Km. langen Bahn Turkestan— Sibirten, der sog. Türkslb=Linie, die bereits im Großen fertiggestellt worden ist. Turkestan soll fortan nur noch Baumwolle erzeugen, um Rußtand unabhängig vom Auslande zu machen, der Anbau von Getreide soll sogar ganz verboten werden. Dafür erhält es dann von Sibirien Getreide und Vieh, das durch die genannte Bahn dorthin gebracht wird. Das Reisen im Lande ist, wie die Lichtbitder zeigten, wegen des Fehlens guter Wege mit großen Schwierigkeiten verknüpft, oft dienen kilometerlange Bohlenstraßen durch fumpfigen Wald dem Verkehr und ein Fahren auf den recht primitiven Karren ist kein Vergnügen. Ob und wann der Reichtum des Landes an Steinkohle, Eisen und Gold, die sich in mächtigen Lagern vorfinden, ausgebeutet werden kann, ist eine noch ungelöste Frage. Nicht nur kiegen hier die Schwierigkeiten in der Eigenart der klimatischen Verhältnisse,(es ist acht Monate Winter!), sowie der in völliger Wettabgeschieden. heit lebenden Völker, sondern auch in der unzweckmäßigen Politik der Sowjets, die das große Kolonisationsproblem nicht einer baldigen Lösung entgegenführen kann. Dem Vortragenden, der trotz starker Erkältung seinen Vortrag hielt, wurde verdienter Beifall zuteil. Schauspielbühne Bad Godesberg. —s. Der Bürge, Drama in drei Akten von Paul Claudel. Der stark metaphysische, übersinnliche Zug, Weiltere Donner Nachsichhen and Seie 10. der sich in den Werken Claudels bemerkbar macht, könnte gelinde Zweifel an seinem Romanentum aufsteigen lassen, wüßte man nicht, daß er es gerade während des Krieges besonders scharf dem deutschen Nachbar gegenüber vertreten hat. Immerhin gehört Claudel, und dafür ist auch dieses seiner Dramen ein Beweis, zu jener Gruppe französischer Dichter, deren Hang zum Uebersinnlichen, den man sonst gerne als kennzeichnend deutsch zu betrachten pflegt, ihnen eine gewisse Sonderstellung in der neueren französischen Literatur einräumt. Claudels Glorifikation des Sterbens, sein Ruf:„Errichte das Kreuz nicht, sondern besteige es, so wirst du in der Abkehr vom Leben das Leben haben!“— diese dichterische Verkündung Claudels lebt machtvoll auch in seinem Bürgen. Ihr wird hier dramatische Wirkung und Gestalt vor allem in Sygne von Coufontaine gegeben, die Ingrid Fernolt gestern als Gast in einen erschütternden Kampf zwischen Frauentum und Entsagung hineinstellte. Ihren Widersacher und späteren Gatten, dem sie ihr Leben opferte, um das des Papstes, den Martin Ullrich mit seinen Zügen frommer Verinnerlichung ausstattete, zu retten, ließ Paul Degraa zwischen Haß und Liebe, Leidenschaft und Kälte eindrucksvoll lebendig werden. Wenn Bruno Schröder als Graf Ulyß noch in schönster Weise ein Liebes= und Glaubenssehnsüchtiger war, so blieb Hans Cossy als Pfarrer Badilon leider nur eine posenhaft leere Figur, der man kaum eins der trostreichen Gottesworte glauben konnte, die der um ihren Glauben kämpfenden Sygne gesagt wurden. Roland Edmund Andernach hatte ein in Raum= und Farbwirkung vorzügliches Bühnenbild zu der Aufführung gestellt, die unter Martin Ullrichs Spielleitung eine nachhaltige künstlerische Leistung und somit nach längerer Zeit endlich wieder mehr als lediglich auf Kassenfüllung bedachte Unterhaltung bot. Seite 4. Nr. 13925. General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. 15. Januar 1931. Büsie DER Peacece Roman von Alfred Carl. Nachdruck verboten. Die Turmuhren der Stadt Triest schlagen drei, als die Sirene der„Christabelle“ zum letztenmal ihr helles Signal über den Hasen ruft. Der„blaue Peter“ geht nieder, aufbrodelnde, weiße Schaumwirbel am Heck verraten die einsetzende Arbeit der Schrauben, vom Land aus zieht man die Brücke zurück, auf dem Schiff wird die Pforte geschlossen. Vorn auf dem Bootsdeck, auf der Kommandobrücke, stehen die Offiziere vollzählig um den Kapitän Lebram, der persönlich die Ausfahrt leitet. Ein Stockwerk tiefer, auf dem Gartendeck— eine der Sensationen der„Christabelle". die an Luxus alles schlägt, was moderner Schiffsbau vorher geleistet hat— drängen sich die hundert Passagiere an Backbord zusammen, Photoapparate fangen den Abschiedsgruß des Hafens ein, weiße Taschentücher winken zum.i hinüber, wo eine wild gestikulierende Menge von Gaffern immer noch so lungenkräftig durcheinanderbrüllt, daß die Bordkapelle kaum dagegen ankommt. Ein Matrose bringt ein Funktelegramm auf die Kommandobrücke. Der Kapitän wirft einen Blick darauf, stopft es dann in die Seitentasche seines blauen Jacketts— plötz= lich ist er der einzige auf der Brücke, dessen Gesicht nichts von der Hochstimmung der Abfahrtsstunde zeigt. Er wendet sich an Oelsmann, den ersten Offiziel „Rufen Sie bitte den Zahlmeister an— er soll mir die Passagierliste heraufschicken!“ Die Liste wird gebracht. Lebram übergibt das Kommando dem Navigationsoffizier und tritt mit Oelsmann hinter das Kartenhaus zurück. Dann zeigt er ihm den Wisch. Der Funkspruch kommt aus Köln, aus der Zentrale des Althauskonzerns, der neben der Reederei noch eine große Anzahl anderer Betriebe umspannt. Ein Direktor, guter Freund Lebrams, ist der Absender. Der Inhalt: „Althaus nimmt unter Decknamen an der Jungfernfahrt teil. Deckname war nicht mehr festzustellen.“ „Was sagen Sie dazu, Oelsmann?“ Lebrams starke Brauen ziehen sich über den festen Seemannsaugen zusammen.... Der Offizier zuckt diplomatisch die Achseln. Offenbar bringt die Nachricht den Kapitän in Harnisch— aber man fährt auf dem neuen Schiff zum erstenmal zusammen— kennt sich noch zu wenig und muß vorsichtig sein. „Die amerikanischen Methoden des neuen Mannes— kommen Sie, Oelsmann, etwas Bewegung, damit wir den Aerger leichter hinunterschlucken.“ Die Anordnung der Boote auf dem obersten Deck ist so getroffen, daß in der Mitte ein Tennisplatz für die Passagiere freibleibt. Die beiden Offiziere durchmessen ihn mehrmals mit dem breitbeinig, wiegenden Gang der Seeleute, der schlanke, drahtige Oelsmann links neben dem gedrungenen, derber wirkenden Kapitän, den er um einen guten Kopf überragt. Lebram macht seiner offenbar hochgradigen Verstimmung jetzt ungeschminkt Luft. „Sagen Sie mir, was will der Mann hier auf der „Christabelle"? Und wozu dieses Versteckspiel? Ich fahre seit zehn Jahren für die Linie— ist das ein Mißtrauensvotum gegen mich oder nur ein Spleen? Der Teufel soll übrigens wissen, hinter welchem von den hundert Leuten auf dem Kahn, Herr Althaus zu stecken beliebt!“ „Kennen Sie ihn denn nicht, Kapitän?“ „Woher sollte ich— ach so, Sie kommen ja von einer anderen Linie, wissen noch nicht Bescheid. Althaus ist seinem Vater erst kürzlich in der Leitung des Konzerns gefolgt. War vorher lange Jahre in Amerika, da haben sie auch Interessen, nee, kenne ihn leider nicht, und mein Vergnügen, seine Bekanntschaft unter solchen Umständen machen zu müssen, läßt sich ertragen. Ich habe mir die Passagierliste kommen lassen, ausfindig machen wollen wir ihn natürlich— aber am besten stellen wir uns dumm und ignorieren ihn, selbst wenn wir ihn kennen. Das Telegramm ist ein Zufall, eine Gefälligkeit aus Köln — davon hat er ja keine Ahnung.“ Oelsmann lächelte in sich hinein. Soweit er den Kapitän zu kennen glaubte, schätzte er ihn so ein, daß die seemännischen Fähigkeiten bei ihm weitaus an erster Stelle stehen. Aus verzwicktem Kram— wie etwa dem schwierigen Umgang mit verwöhnten Luxusreisenden— machte er sich nicht allzu viel. Aber er war ein vernünftiger Mann und ließ sich von seinem ersten Offizier, in dessen Ressort auch das Vergnügungsprogramm auf dem Schiff und der gesellschaftliche Verkehr mit den Passagieren fielen, bereitwilligst Tips geben. „Nein, Kapitän— wir brauchen uns nicht bluffen lassen und können ihn trotzdem richtig bedienen. Kriegen wir ihn heraus, so nennen wir ihn ruhig Schultze oder wie er auf der„Christabelle" zu heißen wünscht, und behandeln ihn als Althaus und Besitzer des Kastens— dann weiß er, daß er es nicht mit dummen Jungen zu tun hat.“ „Schön— wer ist es also? Sie haben auch noch nicht alle Passagiere begrüßt, nicht wahr?— gehen wir mal die Liste durch... Sie entfalteten hinter einem Boot in Lee, gegen die knatternde Brise geschützt, die Liste. „Althaus ist anfang der Dreißiger, Oelsmann, das wäre immerhin ein Anhaltspunkt— außerdem fährt er wohl allein; er ist Junggeselle. Sehen wir also zu: Herr Josef Grenzdörffer, Wien.. „Kenne ich schon: weit über vierzig!“ „Herr Leonidas Jannulatos, Saloniki— Herr Jack Walker, New York— Professor Helge Cederblom, Upsala ... alles eigentlich zu weit her— ja... es wäre aber schon Schluß: die andern sind durchweg Ehepaare, Familien und einzelreisende Damen.“ Oelsmann weist auf eine kleine, gesonderte Rubrik der Liste. „Sie haben die beiden Luxuskabinen vergessen, Kapitän. Die eine hat Fräulein Gareen aus Berlin— wissen Sie noch, das schmissige, blonde Mädel, das gestern schon kam und gleich das ganze Schiff sehen wollte“— ein Lächeln hellt die beiden, braunen Gesichter der Offiziere auf—„aber hier, Kapitän, bitte, die zweite: Herr Al Fellnor aus Köln. Aus Köln, was mir immerhin beachtlich scheinen will— warum soll Herr Althaus auf seinem eigenen Kahn nicht so komfortabel wie möglich fahren wollen?! Ich denke, wir hätten die Fährte.. „Hm... die anderen kommen wohl ja auch kaum in Frage— könnte das Alter stimmen?" „Gesehen habe ich diesen angeblichen Herrn Fellnor noch nicht— heute Mittag war er noch nicht auf Schiff anwesend. „Dann soll ihn uns der Obersteward mal zeigen— der muß ihn ja in Empfang genommen haben. Gehen wir mal hinunter aufs Gartendeck.“ Dieses Gartendeck ersetzt den auf früheren Schiffen üblichen Wintergarten,— ist vielmehr eine Uebersteigerung dieses Wintergartens und selbst Garten in seiner ganzen Ausdehnung. Tiefe, schwere Kästen mit üppig blühenden Blumen stehen— angeordnet wie auf Balkons— auf der Reling. Auf der anderen Seite der Promenade, die um die Räume im Mittel=Aufbau läuft, verkleiden Palmen und grüne Rankengewächse aller Art fast vollständig die Wände. Bei schwerer See kann die Promenade durch jenseits der Reling versenkbare Glaskästen völlig geschlossen werden. Für die Passagiere der„Christabelle“ gibt es also einen Tageslichtgarten selbst bei schwerem Sturm und Regenböen. Noch immer preßt sich der größte Teil der Schiffsgesellschaft an die Reling— die Glaswände sind bei dem strahlenden Wetter versenkt. Das amphitheatralisch an grünen Hügeln hinaufkletternde Triest schiebt sich schon zu einem Bilde zusammen, das sich übersichtlich dem Auge darbietet. Die kahle Bergkette des Tschitschenbodens erschließt sich bereits nach Süden zu einem Blick. In voller Fahrt steuert die Christabelle an der Küste Istriens entlang in den Triester Golf hinaus. Der Kapitän hat den Obersteward rufen lassen; er möge ihm diskret Herrn Fellnor aus Köln zeigen. Sie gehen zu dreien langsam hinter der geschlossenen Reihe der Passagiere entlang. Der Obersteward bleibt stehen: Lebram und Oelsmann folgen unauffällig seinem vorsichtigen Blick. Neben einem herrlich schlanken Mädel in Borddreß— die steife Brise weht ungehindert durch ihr welliges, leuchtend vlondes Haar— steht breit in den Schultern, schmal in den Hüften ein sechs Fuß hoher, geschmeidiger Kerl: helle Plusfourhosen, blauer Pullover— bartloses, tiefbraunes, energisches großes Gesicht. Er ist gerade eifrig damit beschäftigt, seiner Nachbarin die Kumera einzustellen, erklärt ihr etwas dabei— Lebram, der ihn scharf aufs Korn nimmt, hat ihn also nur im Profil vor Augen. Aber auch so hält das Bild dieses Mannes ihn fest. Oelsmann wendet sich inzwischen an den Obersteward und fragt diesen Mann, der Reisende zu taxieren weiß, nach seiner Ansicht über Herrn Fellnor. Diese Meinung drückt Hochachtung ohne Einschränkung aus: der Kabinensteward hätte sofort fünfzig Lire Trinkgeld erhalten— aber ohne das wäre er, der Obersteward, überzeugt, daß dieser Passagier jemand wäre. Er hätte sein Urteil meist schon fertig, wenn er die Leute über die Brücke aufs Schiff kommen sähe und wenn sie ihm die Tickets überreichten... „Danke. Der Kabinensteward soll Herrn Fellnor mit ganz besonderer Sorgfalt bedienen.“ Die beiden Offiziere wenden sich zum Gehen,— jeder hat Fellnor noch einmal mit einem raschen gespannten Blick gestreift. Sie steigen jetzt wieder aufs Bootsdeck hinauf und halten sich dort wie vorher, auf dem leeren Tennisplatz. „Nun, Oelsmann...?“ „Jedenfalls kein alltägliches Gesicht, Kapitän— auch das Alter kann stimmen. Sonst würde ich vielleicht auf achtundzwanzig tippen— aber Herr„Fellnor“ hat etwas den amerikanischen Typ, den man übrigens heute überall findet, und da kann man ruhig ein paar Jahre zulegen. Lebram erfährt jetzt von den fünfzig Lire. „Es kommt wohl auch kein anderer in Betracht— schön — höchstwahrschenilich wissen wir Bescheid, und werden unsere Kenntnis auf uns beschränkt bleiben lassen. Wissen Sie, ich habe bisher ja nur einen großen Frachter mit ein paar Passagierkabinen geführt, habe die„Christabelle" bekommen, weil ich der älteste Kapitän der Linie bin— aber ich sehe schon, hier bin ich mehr Grüß=August und Hotelfritze als Seemann. Ein verrückter Kasten für verrückte Leute, die nicht wissen, wie sie die Zeit totschlagen und ihr Geld zum Fenster hinauswerfen sollen..... Hoffentlich klappt die Reise, die Wetterlage ist jedenfalls stabil im ganzen Mittelmeer. Machen Sie auf alle Fälle Feez und Rummel, so viel Sie können, Oelsmann, das ist. ja Ihre Sache und Sie sind ja auch kein Neuling darin und stellen Sie die Passagiere und Herrn Althaus— Herrn Fellnor vielmehr zufrieden. Wenn ich nur einen Schimmer hätte, was uns das Vergnügen dieser InkognitoAnwesenheit verschafft— na, Schwamm darüber, verraten würde er es uns ja doch nicht....“ „Herr Fellnor läßt bitten“, sagt der Steward. Lebram tritt in den Salon, ein hell ausgestattetes Zimmer mit Doppelfenstern und fast normaler Höhe, wie es alle Passagierräume der„Christabelle" sind. Die Tür zum Schlafzimmer steht offen, der Kapitän hört schwaches Wasserplätschern aus dem Bad— sehr gelegen scheint er atso nicht gekommen. Aber Herr Al Fellnor läßt nicht auf sich warten. Zwei Minuten später erscheint er, einen blauen Bademantel über die Fechtergestalt, offenbar noch naß wie eine Katze. Er trägt die absatzlosen Pumps nachlässig übergestreift, und seine Fersen hinterlassen Wasserspuren auf dem Perser— es ist ein alter Perser von hohem Wert und keine schundige Imitation. In der Hand hält Fellnor Zigarettenbox und Streichhölzer. „Lebram— Kapitän der„Christabelle“!“ „O, wie liebenswürdig, Herr Kapitän— Fellnor. Leider muß ich Sie in diesem mangelhaften Aufzug empfangen— aber ich wollte Sie natürlich nicht warten lassen.“ Der Händedruck genügt dem an Kraftäußerungen gewöhnten Kapitän für eine alltägliche Begrüßung durchaus. Uebrigens gibt er ihn in einer unwillkürlich sehr straffen Haltung zurück. Wieder wie vorhin oben auf der Promenade überfällt ihn der Eindruck, daß er hier unbedingt jemand vor sich hat— trotz Bademantel und klatschnassem, ungeordneten Haar hat Fellnors Erscheinung eine enorme Wirkung— er beherrscht mit eleganter Sicherheit den Raum, füllt ihn gleichsam bis in den letzten Wintel aus. Mit scharfen, zupackenden Augen hält er Lebrams Blick mühelos fest. „Aber bitte, Herr Kapitän!" Eine einladende Handbewegung auf einen der seidenbespannten Polstersessel um den Mitteltisch. „Zigarette gefällig?“ Beflissen gibt Lebram Feuer, bevor er sich setzt. Ueber die Augen, die Fellnors braunem, kühnem Gesicht den Charakter geben, kommt er so schnell nicht hinweg: er kennt diesen Blick, in dem sich abmessende Ruhe und draufgängerische Schärfe paaren— auch Seeleute, die weite Räume überschauen müssen, besitzen ihn oft... Jedenfalls übersieht Lebram nicht, daß Fellnor mit seinem blauen, feuchten Bademantel in einem Seidensessel dieses mit fabelhaftem Luxus ausgestatteten Zimmer durchaus am rechten Platz ist— in seinen eigenen vier Wänden gleichsam, obwohl er sie erst vor ein paar Stunden bezogen hat. Wo dieser Mann sich aufhielt, bewegte er sich in seiner eigenen Atmosphäre. „Hoffentlich werden Sie sich auf der„Christabelle“ wie zu Hause fühlen, Herr Fellnor“—„wohlfühlen" wollte er erst sagen, zieht aber jetzt„zu Hause“ vor.—„Wenn Sie irgendwelche persönlichen Wünsche haben, wenden Sie sich bitte jederzeit direkt an mich.“ Immerhin ist der Kapitän kein grüner Junge. Er hat sich den Wind in fünf Erdteilen um die Nase wehen lassen, mit erlesenen Gentlemen ebenso wie mit übelsten Gaunern zu tun gehabt und kapituliert nicht vor Heern Al Fellnor, der höchstwahrscheinlich der große Konzernleiter Althaus ist und damit Besitzer von Seidensessel und Perser, die er nicht gerade liebevoll behandelt. „Persönliche Wünsche? Auf diesem wunderbaren Schiff? Aber selbstverständlich— sollte ich etwas finden, komme ich gerne zu Ihnen?“ Der Kapitän läßt einen unverfänglichen Versuchsballon steigen. „Ich würde Ihnen gern die ganze Anlage des Schiffes einmal zeigen, Herr Fellnor, es ist sehr interessant.— Fellnor in jedem Satz, zur Uebung hat er sich vorgenommen.—„Oder kennen Sie die„Christabelle“ schon?“ „Aber nein— woher sollte ich?“ Schön— du bist erst vor ein paar Wochen aus Amerika gekommen, überlegt Lebram, den Bau hat noch dein Vater geleitet— aber ich will mich fressen lassen, wenn du in Köln die Pläne nicht genau durchgegangen bist. „Beabsichtigen Sie die ganze Fahrt mitzumachen, Herr Fellnor?“ „Aber selbstverständlich— ich verspreche mir sehr viel davon. Bitte sehr...“ Lebram will jetzt den nächsten Punkt seines Orientierungs=Programms vornehmen— aber er kommt nicht mehr dazu.„Fellnor“ läßt ihm die Initiative nicht länger, sondern fragt selbst. „Wer ist eigentlich meine Nachbarin, Fräulein Gareen, Herr Kapitän?" Mehr fragt er direkt nicht— nur der etwas wärmere Schein seiner Augen urteilt: Fabelhaftes Mädchen! Vor allem aus der Nähe besehen— Kompliment für Ihr Tempol gibt Lebram auf dem gleichen Wege zurück. Laut entgegnet er: „Eine junge Berkinerin— mehr weiß ich leider selbst noch nicht, Herr Fellnor!“ „Jung? Und ob— wissen Sie, daß sie knapp über zwanzig ist? Erstaunlich eigentlich— saust da mutterseelen allein nach dem Orient!" „Landsmännin von Ihnen, Herr Fellnor? Ich würde Sie auch auf Berlin taxieren.“ Alles ist schon dagewesen Und doch bringen wir„wieder etwas Anderes, jetzt etwas Neues für den Abendtisch. Dechboizonprannkdtteu richtig gebacken und mit Aepfel- od. Rübenkraut bestrichen, ist ein Leckerbissen. Setzen Sie dem Hefeteig außerdem noch etwas Horinthen oder Rosinen zu, dann werden Sie die Genugtuung haben, frohe, dankbare Esser zu sehen. Alle Zutaten kaufen Sie bei uns in hervorragender Süte besonders billig. Buchweizenmehl, das Feinste. Pfd..22 Rheinisches Apfelkraut..... 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Während sich Sawinkow in den Raum begab, ging Sulsatizki in die Wachstube und sah nach, ob alles ruhig war. Als er wiederkam, führte er Sawinkow vorbei in die Vorratskammer. Dort schnitt sich Sawinkow in der Dunkeiheit den Schnurrbart ab, zog sich einen schon vorher deponierten Uniformrock an, setzte eine Mütze auf und band Brotbeutel und Koppel um. So kam er denn als Soldat aus der Vorratskammer wieder heraus und ging vor den Augen der Posten mit Suljatizki zusammen durch die Wachstube. An der Straßenfront wurden sie von einem Außenposten gesehen; er erkannte die Achselklappen und schaute weg. Dann verschwanden die beiden um die Ecke der Hauptwache und gingen auf die Stadt zu. An der verabredeten Stelle trafen sie auf die von Silberberg aufgestellten Wachen. Nun gings im Laufschritt aus der Stadt heraus und nach zehn Minuten waren sie in der Wohnung eines Arbeiters angekommen, in der Silberberg auf sie wartete. Hier zogen sie sich um. Das Ganze war mit blitzartiger Schnelligkeit vor sich gegangen. Bei einem Haar wäre der Plan mißglückt, denn bereits fünf Minuten nach erfolgter Flucht hatte der Leutnant den Vorgang bemerkt und die Verfolgung aufgenommen. In den folgenden Nächten schlichen sich die Genossen, als Fabrikarbeiter verkleidet, aus der Stadt, verbargen sich zehn weitere Tage auf dem Hofe eines deutschen Ansiedlers und fuhren dann mit dem Kutter eines Schmugglers übers Schwarze Meer nach Rumänien und von dort nach Genf, wo sie Ende August ankamen. Inzwischen war die Duma durch einen Staatsstreich Stolypins aufgelöst worden und die vom Zentralkomitee beschlossene Terrorpause war somit abgelaufen. Der alte Plan eines Attentates auf Stolypin wurde mit frischen Kräfte wieder ausgenommen. Der Ministerpräsident hatte ehen sein Agrarprogramm, das den armen Bauern ihren seit altersher bestehenden kommunistischen Landbesitz nahm und so, zum Nutzen der reichen Bauern, ein Landarbeiterproletariat schuf, erlassen. Aber die zur Verfügung stehenden Kräfte waren zu schwach. Asew erklärte, daß er unter den gegenwärtigen Verhältnissen und bei den ungenügenden technischen Hilfsmitteln auf keinen Erfolg rechnen könne. In einem Bericht an das Zentralkomitee sagte er, daß er,„wenn man nicht wirkungsvollere technische Hilfsmittel anwende, sein Werk unmöglich fortsetzen könne.“ Im Herbst 1906 löste er seine ohnehin stark reduzierte Kampfgruppe auf und zog sich ins Ausland zurück. Nun setzten mehrere autonome Kampfgruppen die terroristische Tätigkeit fort. Unter diesen Kampfgruppen waren die beiden wichtigsten die Fliegende Kompagnie des Zentrums und die Fliegende Kompagnie des Nordens. Die Zentrale Fliegende Kompagnie wurde von Silberberg geführt. Eine ganze Reihe von Attentaten war projektiert. Als erster sollte der Graf Ignatiew, einer der blutigsten Häupttinge der Hofkamarilla und Instruktor der schwarzen Banden, fallen. Am./22. Dezember 1906 wurde er von dem Terroristen Hinsky umgebracht. Als nächstes Opfer wurde der Präsekt von Petersburg, von der Lanitz, aufs Korn genommen. Dieser Edelmann hatte vor Jahren als Gouverneur von Tambow nachweislich politische Gefangene foltern lassen und diesen Akten höchst persönlich, so im Falle der schrecklich gemarterten Marie Spiridonowa, beigewohnt. Der bereits oben erwähnte Terrorist, den man den„Admiral“ nannte, und der ehemalige Einjährig=Freiwillige Suljatizki befanden sich unter den Gästen bei der Eröffnungsfeier der Klinik für Hautkrankheiten in Petersburg am 23. Dezember 1906. Dabei sollte der„Admiral“ den Präfekten von der Lanitz DER RUSSISCHEN Klaus Gustav Hollaender. REVOLUTION Copyright 1930 by Presseverlag Dr. R. Dammert. Berlin. und Suljatizki den Ministerpräsidenten Stolypin erschießen. Der„Admiral“ brachte Lanitz auch tatsächlich um und erschoß sich sofort nach dem geglückten Attentat selbst. Sulsatizki aber mußte unverrichteter Dinge wieder abziehen, da Stolypin nicht zur Eröffnungsfeier erschienen war. Trotzdem wurde er am 9. Februar auf der Straße festgenommen. Diese Verhaftung war allen Sozial=Revolutionären völlig unerklärlich, da die Polizei auf keinen Fall wissen konnte, daß Suljatizki ein Attentat auf Stolypin beabsichtigt, hatte. Noch wunderbarer aber war es, daß zur selben Zeit plötzlich Silberberg spurlos verschwand. Alles, was man von ihm wußte, war, daß er eines Tages telefonisch angerufen und von einem angeblichen Kameraden in irgendein Halbweltlokal bestellt worden war. Seither fehlte jedes Zeichen von ihm. Erst viel später erfuhr man, daß er mit Suljatizki zusammen am 16. Juli 1907 in der Peter=Paul=Festung gehenkt worden war. Umer dem Kommando eines anderen Terroristen. des Finnländers Albert Trauberg, ermordete die Fliegende Kompagnie des Nordens am 9. Januar 1907 den Generalstaatsanwalt der Kriegsgerichte Pawlow, der schon bei seiner Verteidigungsrede der militärgerichtlichen Praktiken in der Duma mit dem Ruf:„Mörder! Mörder!“ aus dem Sitzungssaal vertrieben worden war. Ihm folgte der Chef des russischen Strafvollzuges Maximowfki, den ein junges Mädchen im Gebäude der Ochrana erschoß. Bei der Verhaftung dieser Terroristin fand man an ihrem Leibe verborgen ein ganzes Paket Dynamit und eine Höllenmaschine, die genügt hätte, das ganze Gebäude der Ochrana von Moskau in die Luft zu sprengen. Dann machte sich die Gruppe an eine genaue Ueberwachung sämtlicher Mitglieder der kaiserlichen Familie und aller Minister. Sie wollte ein Attentat vorbereiten, bei dem der ganze Reichsrat mit Dynamit in die Luft fliegen sollte. Am 7. Februar 1908 wurde indessen die ganze Fliegende Kompagnie des Nordens verhaftet, ehe es zur Ausführung des groß angelegten Planes gekommen wäre. Wieder war der Terrorismus von einem schweren Schlage heimgesucht worden und wieder war es Asew, der neuerdings die Zügel in die Hand nahm und an die Durchführung großer Projekte heranging. Diesmal sollte kein geringerer als der Zar selber ums Leben gebracht werden. Bereits früher einmal hatte Asew ein Attentat auf den Herrscher aller Reußen vorbereitet, aber infolge zu geringer Mittel nicht zu Ende geführt. Im Mai 1907 besprach in Zürich Asew mit Gerschuni, der eben aus Sibirien geflohen und über Amerika zurückgekehrt war, den alten Plan. Jetzt zu Beginn des Jahres 1908, ging man an die Ausführung. Asew arbeitete mit einem Eifer und einer Zähigkeit, wie er sie einst in den großen Tagen der Plehwe= und Sergius=Attentate an den Tag gelegt hatte. Der Anschlag wurde bis in die letzten Details hinein entworfen und ausprobiert. Er mußte unfehlbar gelingen. Der Zar sollte an Bord des Kreuzers„Rurik“ von zwei Matrosen erschossen werden. Als der vorbestimmte Tag herangekommen war, schritt, zur erwarteten Stunde, ganz nach dem Programm, der Zar wenige Meter an dem Attentäter vorbei— der aber verlor in letzter Sekunde die Nerven und feuerte den Revolver nicht ab. 11. Kapitel: Der größte Schlag, den Asew jemals vorbereitet hatte, war aus Gründen, wie sie kein Mensch vorherberechnen kann, mißglückt, und unaufhaltsam nahm von diesem Augenblick an sein und seiner Genossen Glücksstern in steiler Kurve die Bahn nach abwärts. Beschuldigungen von unerhörter Schwere wurden plötzlich in allen Lagern der Revolutionäre laut. Bei allen Gruppen, ohne Unterschied der speziellen Parteileitung, kamen Boten an mit der Nachricht:„Asew, der große unbesiegte Führer, steht im Solde der zaristischen Polizei. Asew, der erfolgreichste Attentäter, ist ein Agent der Ochrana, von ihr zu Anschlägen und Gewaltakten beauftragt und angestiftet!“ Es ist klar, daß diese schweren Beschuldigungen keinen Glauben fanden umsomehr, als die Boten sämtlich von ein= und demselben Manne abgeschickt waren, einem Manne, der nur als passives Mitglied zur Organisation gehörte, der als Einspänner in Paris ein stilles Schriftstellerdasein führte, den weder Asew noch sonst einer der kampferprobten Terroristen persönlich kannte. Wladimir Lwowitsch Burzew war ein aus dem südöstlichen Rußland stammender Kleinadliger. Er hatte sich als Student an der Herstellung revolutionärer Propagandaschriften in einer Geheimdruckerei beteiligt und war auf administrative Verfügung ohne Urteil und Gericht drei Jahre im Gefängnis gehalten worden; schließlich war er im Jahre 1887(es war die Zeit des Niederganges der alten Nihilisten von der Narodnaja Wolja) nach Sibirien deportiert worden, über Konstantinopel geflohen, hatte in London auf Betreiben der russischen Botschaft wegen einiger Artikel, in denen man eine Aufforderung zum Königsmord an Nikolaus II. erblickte, acht Monate Zwangsarbeit machen müssen und war schließlich in Paris gelandet. Hier wollte man ihn gleichfalls ausweisen, aber Jaures hatte sich für ihn eingesetzt und ihm ein Asyl verschafft. Gewiß hatte Wladimir Burzew ein Leben voller Aufopferung und Entbehrungen geführt; aber schließlich war er doch nicht mehr und nicht weniger als der Geschichtsschreiber des Terrorismus, der sich, was seine revolutionäre Biographie angeht, mit den aktiven Kämpfern kaum auf eine Stufe stellen konnte. Immerhin mußte man den persönlichen Mut dieses Mannes bewundern, der sich durch seine überraschende Warnung den Haß der beleidigten Terroristen furchtlos und bereitwillig zuzog. In jahrelanger Arbeit hatte er ohne direkte aktive und persönliche Recherchen, lediglich mit Hilfe seiner außerordentlichen Kombinationsgabe, den Mißerfolgen der Kampfgruppe und ihren Ursachen nachgespürt. Es gehörte schon ein besonders konstruiertes Gehirn zu einer so rein theoretischen Arbeit, ein Gehirn, das sich in dem Labyrinth von Polizeiintriguen lediglich mit Hilfe logischer Schlußfolgerungen zurecht zu finden vermochte. Er war der Geheimpolizist der Revolution, der Sherlok Holmes des Terrorismus. Unter den Männern der permanenten Revolution war er der Mann der permanenten Enthüllung. Er hat im Laufe von dreißic Jahren mehr als hundert Spitzel entlarvt und noch heutigen Tages besteht seine Arbeit hauptsächlich im Enthüllen vor irgendwelchen mysteriösen und geheimnisvollen Affären. Hatte Burzew seine Warnungen zunächst inoffiziell an die verschiedenen Kampfgruppen gelangen lassen, so begann er im Mai 1908 Asew vor dem Zentralkomitee offen und energisch der Provokation zu beschuldigen. Aber man nahm ihn und seine Aktion keineswegs ernst. Ein Teil der Revolutionäre sah in Burzew das bedauernswerte Opfer eines Betruges der Polizei, die Asew verdächtigte, um ihn als Führer vor seinen Kameraden zu kompromittieren und dadurch seine Aktivität lahmzulegen. Ein anderer Teil sah in einen von krankhaftem Argwohn befallenen Wahnsinnigen, der an der Manie litt, überall Spitzel zu wittern. Aber alle, Vertrauensselige wie Skeptiker, ergraute Noutiniers der Verschwörung wie Anfänger, verehrten und liebten Asew; für sie alle war er die Seele des Terrors, der Partei, des Zentralkomitees, ein Mann, der durch sein Genie, seine außerordentlichen Fähigkeiten, der durch die unvergleichlichen Dienste, die er der Partei und den Revolutionären geleistet hatte, weit über Gerschuni emporragte und neben Scheljabow, dem Mörder Alexanders II., seinen Platz hatte. Als der unbeugsame Gerschuni auf seinem Sterbebette von Burzews Anklagen hörte, fiel er in eine tiefe Ohnmacht und rief, wieder erwacht, aus: „Asew ein Lockspitzel!— ich würde eher an meinem eignen Vater zweifeln! Sobald ich wieder gesund bin, werde ich sofort nach Petersburg fahren und dort mit Asew eine große terroristische Aktion durchführen, um diesen törichten Gerüchten ein= für allemal ein Ende zu bereiten! Wenn Asew ein Spitzel ist, so sind wir alle Spitzel!“ Alle Kampfgruppen und Kompagnien fühlten sich in Asew beleidigt. Es war nicht anzunehmen, daß alle die Genossen sich täuschten. Und so ließ denn das Zentralkomitee Burzew ohne Antwort. Im August 1908 trat in London die Parteikonferen; zusammen. Als Burzew hörte, daß Asew als Delegierter der Tagung beiwohnte, schrieb er einen wütenden Brief. Zugleich beschwerten sich die Soldaten der einzelnen Gruppen über Burzews unerhörte Verleumdungen. Da beschloß denn die Parteikonferenz, diesen verleumderischen und disziplinwidrigen Mitteilungen Burzews ein Ende zu machen und ihn vor ein Ehrengericht zu stellen. Die Anklage umfaßte zwei Punkte: 1. Verbreitung unbegründeter Gerüchte und Herabsetzung eines Mitgliedes des Zentralkomitees in Tateinheit mit Schädigung der Partei; 2. Verletzung der Disziplin, da die Angriffe ohns Kenntnisgabe und mit Umgehung des Zentralkomitees erfolgt waren und dadurch den Gerüchten nicht rechte zeitig entgegen getreten werden konnte. Dieser Beschluß war ohne Mitwirkung Sawinkows erfolgt. Als dieser davon erfuhr, stürzte er zu Tschernow, dem Vorsitzenden. Er, der durch lange gemeinsame Terrorarbeit mit Asew beruflich verwachsen und durch intime Freundschaft menschlich mit ihm fest verbunden war, tat alles, um das Zustandekommen des Ehrengerichts zu verhindern. Er trug Tschernow drei Gründe vor: „Erstens verhindert die Zitierung Burzews vor ein Ehrengericht keineswegs die Verbreitung von Gerüchten, sondern fördert sie im Gegenteil; zweitens ist es sehr schwierig, Gerüchte, die aus polizeilichen Quellen stammen(und nur über solche verfügte Burzew) reste los zu widerlegen; deshalb würde auch nach einer Verurteilung Burzews noch etwas an Asew hängen bleiben müssen; drittens ist die gerichtliche Belangung Burzews mit der Würde der Kampfordnung unvereinbar. Alle Terroristen sind in Asew beleidigt. Die einzige würdige Antwort ist die Aufnahme einer gemeinsamen großen terroristischen Arbeit aller Mitglieder der Organisation mit Asew. Aber Tschernow antwortete: „Ich sehe in dem Ehrengericht keine Beleidigung füt die Kampforganisation. Burzew und nicht Asew soll dort abgeurteilt werden. Burzew wird sich lächerlich und unmöglich machen. Er wird öffentlich bereuen müssen.“ Gegen Zugluft, Kalte usw. erhalten Sie Zuclnft-Abdichtungen Meter 10 Pfe. in der Stern-Drogerie, nur Markt 39. gegonüber der Bonngasse. Telofon 5282. Lebendtrische Ware Prachtvoller Cabliau..... Pid..35 3 Pfd..00 Schelllisch, sauber geputzt........ Pfd..40 Bratschellfisch........ Pfd..35 3 Pfd..00 Goldbarsch Pid..35 3 Pfd..00 Bestes fischfllet ohne Haut u. Grdten Pfd..50—.65 Grüne Heringe....... Pfd..25 4 Pfd..90 Süße Bratbückinge... Stück.08 10 Stück.75 Kieler Sprotten....... 1 Pfd.-Kiste nur.50 Bester Schellfisch u. Cabliau, küchenferlig, billigst = Sämtliche Rducherwaren täglich frisch. Liessem Fischhalle Bonngasse 23 Telekon 7567.— Lieferung prompt frei kaus Erstkl. Vervielfältiger nur einmal zum Festpreis von 100 Mk. zu verkaufen. Neuwert 850 Mk. Off. u. D. M. 6475 a. Ann=Exp.„Dag“, Köln. Stollwerckhaus.(4 Karnevals-Arikel! Mützen v. 2½ Pfg., Metallorden 25 Pfg. an, Liederhefte, 100 Stück.00 Mk., # Saaldekorationen. 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Deutsches Spiegelgis# Dortmunder Aktien Dertmunder Ualen Dürener Metall Dysamit Nobel Elektr. Lieferengen Elektr. Licht u. Kraft Eschweiler. Bergwerk Fahlberg List Farbenindustrie...11 Feldmühle-Papier Felten a. Guillesume 87.50 100.— 97.— 98.75 100.40 99.50 54.— 75 26.30 90 95 5 Gen. f. elchtr. Unteru. dies Schalbe Gelderhmiet Th. Guaso-Werke Hackethal Ilammersen Narpener Berghau Hilgers Versinkerei Nirech Kupfer Hocerh Stahlwerk Hoheniche-Werke 41.— Unbertns Braunkehlen 125.25 IIse Bergbau 159.25 Kaliverke Aschersieben 121.— Karstadt Akt. Heramag Klöckser-Werke Köle-Neuesgen Kölner Gummifäden*) Körtlag Gebr. Krenprier Metall Lahmever Laurahätte Loreas C. 18825 30.— Mangesmannrühren Mansfelder Berabas Maschluenbau Untern. usch. Buckau Akt. Netallgesellschaft Moterfabrik Deuta .75 650 Norddentsche Wolle 36.625 Oberschl. Eäisb.-Bedart 30.80 Oberachl. Schsw. 60.— Orenstein u. Keppel 36.80 Ostwerke— Phösix B. u. M. 94.— Pelyphonwerk 134.25 Rasgetn Farben... 44.35 Rhein. Draunkahlen 132-35 Rhein, Stahlnerke 57.39 Rh.-Westf. Flektr 121.25 Rbein.-Westf. Kaltw. Rh.-Westf Sprengstoft 46.50 Riebeck Nontanwerke 68.25 Roddergrube Brübl-—Ronitser Zucker 36.60 Rettzerswerke 40.50 Sachsenwerk Saledetfurth Kalt Sarofti-Schekolnde Schurkert Elektr. Schulcheiß-Brauerei Sieg-Selinger Guß Piemens u. Haleke Stöhr Kammgarn Stolberg Ziak Stollwerek Gebr. Tietz Leenhard Tachfabriken Aschen Ver. Dt. Niekel werke Ver. Glanzstoff Elb. Ver. Jute-Spinnerei B. Verein. Stahlwerke Ver. Zyp. a. Wins. Vogel Dr. u. Kab. Wegelin Aug. Abt. Westeregela Wicküler Käpper Wittener Gußstahl Zellstoft Waldbek Aeleriahuote Deutech-Ostafrike Neu-Guinen Otavi-Misen u. Elb. 128.— 97.— *) Kölner Börse. Berliner Mark-Hetierung vom 14. Januar 1931 Geld Briet Geld Brief Berliner Wertpapierbörse. 1 Berlin, 14. Jan. Der hemmungslose Pessimismus der Börse erhielt auch heute wieder durch eine Reihe verstimmender Nachrichten neue Nahrung. Die anhaltenden Kurseindrüche an der New Yorker Börse und der Rechenschaftsbericht des Reichsfinanzministers, der die Lage der Reichsfinanzen noch in einem trüberen Licht als Anfang Dezember schildert, gaben heute weitere Störungsmomente ab. Außerdem lag der ungünstige Quartalsbericht der Vereinigten Stahlwerke vor. Die Zurückhaltung der Börse verstärkte sich naturgemäß im Hinblick auf die bevorstehenden Genser Debatten. Während gestern hauptsächlich ausländische Abgaben auf die Kurse drückten, wurden heute Verkkuse von fast allen Seiten beobachtet. Es bandelt sich weniger um ein stärkeres Angebot, als um eine völlige Aufnahmennfähigkeit der Börse. Bei Kursabschlägen von 3 bis 4 Prozent wurden überall wieder neue Rekordtiefkurse erreicht. Die Maklertafeln bedeckten sich teilweise mit Minus=Minuszeichen. So waren besonders Montanwerte schärfer offeriert. Die Neubesitzanleiche des Reiches erreichte mit 4½ nach 4,5 einen neuen Ttefstand. Stärkere Verlufte verzeichneten Svenska, die aus den mehrfach erwähnten Gründen erneut 10 Punkte, Schade, die.75 Punkte und Reichsbank, die 7,75 Prozent verloren. Schudert u. Salzer waren angesichts der ungünstigen Mitteilungen über die Lage in der Strumpsindustrie 4,5 niedriger. Vereinigte Stahl eröffneten auf dem Quartalsbericht mit 53.75 nach 55%. Bemberg waren auf die Stillegung des Betriebes.25 niedriger. Tagesgeld erforderte.75 bis.75, vereinzelt.5. Der Dollar lag mit.20,80 fest. Ferner hörte man London=Kavel 4,85,50, London=Paris 123,82. Im einzelnen verloren Gelsenkirchen.25, Hoesch.75. Harpener und Ryeinische Braunkohlen 3, Köln-Neuessen 4½. Rbeinstabl 4,75. Kaltwerte—4, Farben 3½. Siemens u. Schuckert je 2,75. Bergmann.75. Linoleum.25. Bank= und Schiffahrtswerte —2, Bauwerte—3, Spritwerte—4, Nedenwerte erwa—2. Von Auslandsrenten verloren 5prozentige Mexikaner 1, 14e7 Ungarn.95. 4½prozentige Merikaner 0,75. Neue Reichsdankantelle schwächten sich um 5,75 ab. * Kölner Werlpapierbörse. U Köln, 14. Jan. Die heutige Kölner Börse eroffnete in sehr schwacher Haltung. Auf fast allen Marktgebieten waren dringende Verkäufe festzustellen, die die Kurse erbevlich drückten. Farben gingen auf 117.25(—5) zurück. Von Kaltwerten waren besonders Wintersvall schwach, die um 9 Prozent niedriger bei 95 einsetzten. Salzdetfurtd verloren 3 Prozeut und waren bei 183 angeboten. Auch Aschersleben und Westeregeln—4 Prozent niedriger. Von Montanwerten mußten sich besonders Rheinstahl einen Kursabschlag von 5 Prozent gefallen lassen und erreichten damit einen seit langer Zeit nicht mehr gesehenen Tiefstand bei 58. Mannesmann, Erdöl, Gelsenkirchen batten edenfalls Abschläge von 2 bis 3 Prozent zu verzeichnen. Rbein. Braunkoblen lagen det 138,5 Prozent im Angebot. Kunstseidenwerte bedaupteten ziemlich ihren gestrigen Kurs. Akn 47. Bemberg 43.5. Von Elektrowerten gingen Siemens um 25 und Schuckert um 3 Prozent zurück. Im Verlauf dlieb die Börse weiter schwach bei erneuten Kursrückgängen von 1 bis 2 Prozent. Auch der Schluß der Börse war weiter schwach. Farben gingen auf 116.25 zurück und blieden zu diesem Kurse angeboten. Die Börse schloß en weiter abgeschwächter Haltung. * Frankfurter Abendbörse. —n. Frankfurt a.., 14. Jan. Die heutige Abendbörse verkehrte gegen die Schlußkurse der Mittagsbörse in etwas gebesserter Stimmung. Die Kulisse schritt zu Deckungen und es scheint, daß zu den niedrigen Kursen Interventionen stattfinden. New York sandte anfangs etwas gebesserte Notierungen. I. G. Aktien Schluß 116½. * Große Wintertagung des Landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen. Köln, 14. Jan. Unter außerordentlich reger Anteilnahme aus allen landwirtschaftlichen Kreisen, besonders der Jugend und der Hausfrauen des Kölner Bezirks sowie namhafter Persönlichkeiten aus Stadt und Land eröffnete der Präsident des Landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen, Rittergutsbesitzer Heuser, die diesjährige Wintertagung für die Landwirtschaft des Kölner Gebietes, indem er unter herzlichen Begrüßungsworten dieser Tagung eine bedeutsame Note verlieh, waren doch als Redner der Führer der landwirtschaftlichen Praxis des deutschen Ostens, Rittergutsbesitzer Schurig, Zeestow, und Kammerdirektor Dr. Müller, Bonn, gewonnen. Als erster Referent verbreitete sich Schurig über das heute im Vordergrund des Interesses stehende Thema: „Wie isl die dringend nolwendige Herabsetzung der Produktionskoslen in der Landwirtschaft zu erreichen?“, dem besonders wertvolle eigene praktische Erfahrungen zugrunde lagen. Der Zwang zur Produktionskostensenkung in der Landwirtschaft, hervorgerufen durch die Not der Zeit, die niedrigen Weltmarktpreise und durch die große Agrarkrise ist heute mit den vitalsten Interessen der Landwirtschaft aufs engste verknüpft. An Hand von anschaulichen Lichtbilddarstellungen erläuterte Schurig verschiedene Mittel und Wege der Kostensenkung in der Landwirtschaft., Unter den Hauptausgaben des landwirtschaftlichen Betriebes stehen die sozialen Lasten und Arbeitskosten obenan. Der amerikanische Farmer zeigt uns, in welchem Maße eine Produktionsverbilligung möglich ist und dies in der Tatsache, daß dort 40 bis 50 Hektar von einem Manne bewirtschaftet werden können, während bei uns in Deutschland dieselbe Arbeitskraft nur 4 Hektar Land durchschnittlich bewirtschaftet. Wie der Vortragende auf Grund wertvoller Erfahrungen und bewährter Einrichtungen hinsichtlich verbesserter Arbeitsmethoden, gesteigerte Ausnützung der Zugkräfte vermittels zweckmäßiger Kombination von Arbeitsgeräten sowie arbeitssparender Maschinenvorrichtungen beweisen konnte, lassen sich auch bei uns noch erhebliche Arbeitseinsparungen zwecks Produktionsverbilligung durchführen. Auch in der Hof= und Viehwirtschaft sind durch weitgehende Vermeidung jedweden Leerlaufs viele Möglichkeiten der Arbeitsverbilligung gegeben. Zur Behebung der Roggenkrise hat sich der Weg einer Vermehrung des Roggenverbrauchs auf Grund der Roggenbrotpropaganda als verfehlt erwiesen. Vielmehr muß eine weitgehende Umstellung und Anpassung des Getreidebaues an den Markt Platz greifen. Bisher hat sich die Weizenanbaufläche im Deutschen Reiche bereits um 10 Prozent verstärkt, und der Roggenbau hat eine antsprechende Verminderung erfahren. Gerade hier im Westen sind in der Umstellung des Getreidebaues infolge günstiger Voraussetzungen noch weite Möglichkeiten vorhanden, die nur von der Landwirtschaft tatkräftig erschöpft werden müssen. Wie die heutige hohe Handelsspanne und Zwischenkostenverteuerung dem produzierenden Landwirt den denkbar geringsten Lohn für seine Arbeit erübrigt und dazu noch die Konsumenten stark belastet, darüber ein treffliches Beispiel: Die Kartoffeln, die Schurig mit 2 RM. je Zentner nach Berlin absetzte, stiegen auf dem Wege vom Anlieferungsbahnhof über den Großhandel zum Kleinverkauf an die Hausfrau bis auf 5,50 RM. je Zentner an, wozu man noch ganz unberechtigterweise die Landwirtschaft für diesen unerhörten Vorgang beschuldigte. Daraus geht allzu deutlich hervor, wieviel Aufklärung im Interesse der besseren Verständigung zwischen Produzenten und städtischen Verbrauchern noch geleistet werden muß. Nicht weniger interessant und dankbar aufgenommen wurde das Referat von Kammerdirektor Dr. Müller= Bonn über das Thema: „Rheinischer Rübenbau und deutsche Zuckerwirtschaft“. Der Redner ging auf die Ursachen, der Ueberproduktion ei und befaßte sich dann eingehend mit der Kontingentierungsfrage sowohl für den Binnenmarkt wie den Auslandsabsatz. Er wies nach, daß nach dem Kriege gerade die kleinbäuerlichen Betriebe im Westen sich stark auf den rübenanbau verlegt hätten und somit an der Frage des Zuckerkontingents stark interessiert seien. Seine Ausführungen gipfelten in der Forderung nach Mitwirkung der Kaufrübenbauern an der Kontingentierung. Beide Redner ernteten reichen Beifall. Mit dem Bauern gruß schloß Präsident Heuser die Versammlung. Sreissentungsmaßnahmen im Biegkreis. Siegburg, 12. Jan. Die von Landrat Dr. Wessel eingeleiteten Preissenkungsmaßnahmen haben zur Bildung von Ausschüssen geführt, denen Vertreter der Produzenten, der Konsumenten und des Handels angehören. Das Kreisgebiet Siegburg ist in drei Wirtschaftsgebiete und zwar in A. B und C eingeteilt worden. Die Ausschüsse dieser drei Wirtschaftsgebiete tagten gemeinsam. Landrat Dr. Wessel konnte mitteilen, daß bezüglich der Wiedereinführung der Preisauszeichnung unter den Spitzenverbänden des Handels eine Einigung erzielt worden sei. Weiter wird festgestellt, daß der Lebensstandard in den Rheingemeinden (Wirtschaftsgebiet B: Honnef, Königswinter, Oberkassel) durch den Fremdenverkehr höher ist als in den anderen Kreisteilen, was bei der Feststellung der Fleischpreise, die in der Sitzung vorgenommen wurde, selbst für niedere Qualitäten anerkannt wurde. Es wurde geltend gemacht, daß auch im sonstigen Wirtschaftsleben mit dieser Tatsache gerechnet wurde, was in höheren Tariftöhnen für die Arbeitnehmer dieses Gebietes zum Ausdruck kommt. Eitorf wurde auf Antrag des Bürgermeisters Weber in das Wirtschaftsgebiet A(Siegburg und Umgebung) eingereiht. Eine Nachprüfung der Milchpreise soll demnächst unter Hinzuziehung eines Milchhändlers und eines Produzenten erfolgen. Zur Besprechung der Brotpreise wird ein Bäcker hinzugezogen werden. Für Fleisch und Fleischwaren wurden folgende Preise für die drei Wirtschaftsgebiete(in Mark und für ein Pfd.) festgestellt: Ochsen= und Kuhfleisch 1. Quakität: A.10, B.15, C.05 M. Kachfleisch 2. Qualität: K.90—.00, B.90—.05, C.85—.95 M. Kalbfleisch 1. Qualität(außer Doppellender): A.20, B.25, C.15 M. Kalbfleisch 2. Qual.: A.95—.05, B.00—.10, C.90 bis.00 M. Schweinefleisch(Keule, Schulter): A.10, B..15, C.05 M. Schweinefleisch(Bauchfleisch): A.00, V..00, C.95. Speck, fett, geräuchert: A. B und C.00 M. Speck, frisch: A. B und C..90 M. Schweineschmalz: A.00, B.90, C.00 M. * Senkung der Eisenpreise. WTB Düsseldorf, 14. Jan. Die Eisenindustrie verbreitet eine längere Erklärung, aus der sich ergibt, daß für alle ab 1. Januar 1931 getätigten Abschlüsse eine Ermäßigung der Eisenpreise um durchschnittlich 11,50 bis 12,00 RM. eintritt. Preisermäßigung für Jeinbleche. WTB Essen, 14. Jan. Wie WTB Handelsdienst von beteiligter Seite mitgeteilt wird, hat der Feinblechverband seine Grundpreise um 10 RM. von 170 auf 160 RM. pro Tonne handetsüblicher Bleche ermäßigt. Auch die Preise für kastengeglühte Bleche werden um 10 RM., für Qualitätsbleche um 13 RM. herabgesetzt. Diese Preisermäßigung wird deshalb als besonders wettgehend und wirkungsvoll angesehen, weil der Feinblechverband dadurch seit seiner Gründung vor knapp einem Jahre den ursprünglich an sich niedrigen Grundpreis von 172,0 RM. pro Tonne nunmehr inzgesamt auf 100 RM. gesenkt hat. Neußer Zuchl= und Müchviehmerkt. Neuß a. Ny., 14. Jan. Auftriod 102 Stück. Es kosteten 1. Qualität 550—630 Mt., einzelne Tiere höher: 2. Qualität 450—550 Mk. Geschäft langsam. Markt geräumt. Sämtliche Tiere sind gegen Maut= und Klauenseuche schutzgeimpft, sowie gegen Seuchen und Transportschäden obligatorisch versichert. Nächster Märkt: Mittwoch, 28. Jannar. benternebhrichten uns den Oberiandemrrichteheje Köln. Neue Verfahren. Bad Kreuznach: Fa. Karl Ehrmann, Zigarrenfabrlk.— Af6.., G1V. 3.., Prft. 20, 3. Trier: Ruwerschiefer.=., Dachschiefergruben in Longuisch. Af. 2.., 6W. 6.., Prst. 6. 2. Densberg: Uhrmachermeister Fritz Dransfeld jr. in BergischGiaddach.— Af. 24,., 81V. u. Prft. 28. 1. Beendete Konkurse. Bensberg: Asm. Anton Gunz in Bergisch=Gladdach. Koln: Afm. Josef Derkum fr.— Großhdl. m. Obft, Gemöse und Südfrüchten. Neue Vergleichsverfahren. Heinsberg: Raufmann Michael Küppers in Oberbruch.— VerglT. 27. 1. Köln: Kfm. Simon Bader, Lobensmittel.— VerglT. 2. 2. A „Die schallen sich selbst aus der Arbeit’. 113 976] Die Ausführungen des Einsenders in dem Sprechsatartikel unter obtigem Titel sind gewiß gut gemeint und daben thren Tell Berechtigung. Andererseits aber vergißt der Einsender m.., daß die Zurückhaltung der Allgemeindelt in thren Einkäufen letzten Endes weniger oder überhaupt nicht an einem„Käuferstreik" llegt, sondern ganz andere Ursachen baben dürfte! Ganz abgesehen von der verheerenden Wirtschaftskrise, unter der wie heute alle leiden, kann meiner Ansicht nach von einem freiwilligen„Käuferstreik", niche gesprochen werden. Bielmehr dürfte es sich überwiegend um einen mehr unsteltvilligen, ja gewissermaßen erzwungenen „Käuserstreik“ handeln! Eine der Hauptursachen für diesen sog.„Käuferstreik“ ist zweisellos die heute Handel und Industrie beherrschende Idec des Gehalts= und Lohnabbaus!! Wenn einem sehr groden Teil der schaffenden Bevölkerung sein Einkommen um—10 Prozent gekürzt wird— siehe Gehaltsabdau!— so ist es ganz natürlich, daß die von dem Abdau detroffenen Bevötterungskreise sich in jeder Beziehung einschränken müssen und ihre Kaufkraft in entsprechendem Maße verringert wird! Wenn dann aber noch der notwendige Ausgleich durch den vielgerühmten„Preisabbau“(7) unterbleibt— der die Einbuße an Kauskraft allein wieder beheben könnte und sollte! — so können die arbeitenden Kreise eben nicht dem Wunsche des Einsenders entsprechen und— kausen!! Wenn dann— noch vor allen Dingen von Seiten des Staates— die mit großen Tönen hinausposaunten und propagierten Aktionen des„Preisabbaues" dadurch illusorisch gemacht werden, daß sie ausbleiben und andeterseits der Staat seine Steuern erhöct — siehe Bllrger=, Bier=, Tabak=, Getrände=Sieuer u. a. mehr! — so ist natürlich ein„Erfolg“ der ganzen Bewegungen von vornherein in Frage gestellt wenn nicht ausgeschlassen!— Wovon sollen denn die Käufer dem Wunsch des Einsenders entsprechen? Vom=prozentigen Gehaltsabdau, wie er auch bei meiner Firma eingetreten ist? Kausen möchten schon viele— sie können's aber nicht! Es sei denn, sie lebten— wie so unendlich viele heute— über ihre Verhältnisse! Die ganze heitle Frage läßt sich nicht mit einseitigen, noch dazu gesetzlichen Maßnahmen in der heutigen Form gewaltkam ordnen. Genau so, wie das Gesetz von„Angebot und Nachfrage“ immer bestehen wird, läßt sich die Wirtschaft und ihre Preisbildung auf die Dauer nicht durch Zwangsmaßnahmen regeln und regieren.(Stehe Zwangswirtschaft und Auswüchse während des Krieges.) Vom Staat wird dazu noch„das Pferd vom Schwanz ausgezäumt“ in dem auf der einen Seite die Gehalts= und Lohnsenkung propagiert und durchgeführt wird, dagegen am Kopfende aber neue Steuern und Soziallasten ausgetürmt werden. Oder wo ist vom „Preisabbau“ des Staates etwas zu merken? Es ist ungefähr so, als wenn man einem Rennpferd Fußfesseln anlegt, ihm aber gleichzeitig eins mit der Reitpeitsche gibt und fagtt „Salopp“] Auch einer, der dern kaufen möchte, aber nicht kann. Eisbahn an der Reuterstraße. [13 978] Zu dem Bericht über die Gisbahn an der Reuterstraße möchten wir als langjährige Interessenten auf folgendes hinweisen: Daß bedauerlicher Weise Unglücksfälle vorgekommen sind, liegt u. E. nur daran, daß keine Lausordnung eingehalten wurde. Der Platz wurde in diesem Jahr nur zur Hälfte gespritzt und eine zwangsweise Regelung der Laufrichtung wäre umsomehr ersorderlich gewesen, weil durch das Kreuz= und Querlausen von Groß und Klein Unfälle fast unvermeidlich sind. Daß es immer noch, oder wieder, Eisläufer gibt, die sich darüber aufhalten, daß für die Kunstläufer ein kleines Stück von der Platzmitte abgesperrt wird. ist unverständlich. Es beweist nur, daß die Betreffenden sich nicht darüber Nar sind, daß ein Kunstläufer durch den Schwung den er hat, gefahrbringend für sich und seine Umgebung wird, wenn unverhofft hilflose Läufer(Kinder) ihm in die Bahn kommen. Ginmal hat das Kunstkarree den Vorteil, daß die Kunstläufer sorgloser üben können, sodann wird dem strebsamen Nachwuchs Gelegenheit gegeben, durch gefahrloses Zusehen besser zu lernen. Trotz mehrsacher Hinweise an verschiedenen Stellen ist jedes Jahr immer wieder ein neuer Kampf notwendig, um einen kleinen Freiplatz für die Kunstläufer zu crobern. Traurig aber wahr! Und wenig sportlich. Mehrere Eisläufer. Billige Nüchentage Börks, Stockenstr. 8. Weltere Preissenkung!! Den Vorkriegspreisen immer näher! Kontitüren, extra billig Aprikosen Erdbeeren Johannisbeeren Pflaumen Erlesene Früchte -Pfd.-Glas.60 -Pfd.-Glas.75 -Pfd.-Glas.63 .Pfd.-Glas.58 -Pfd.-Glas.53 Vierfrucht-Marmelade Apfel-Himbeer Johannisbeer-Gelee -Pfd.-Eimer.90 -Pfd--Eimer.90 -Pfd.-Eimer.30 (ude Erientuosem. S88=smer 145) Kattse, Kakao, Too Kallee, reinschmeckend Pfd. Kaffee, Santos Pfd..50 Kaffee,„Hausmarke“, sehr zu empfehlen Pld..90 Malskaffee Kakse, garentiert rein Tee„Hausmarke“. 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Pfd..82 Erbsen, grüne, ungeschälte Pfd..34 Linsen, kleine Pfd..86 Linsen, große Pfd,.44 Riesenlinsen, extra Ia....... Pfd..64 Hartweizengrieß, sein, mittel, grob.. Pfd..32 Grünkern, gans und geschroten... Pfd..60 Gerste, grob Pfd..28 Gerste, mittelfein Pfd..32 Gerste, kein Pfd..34 Bruchreis Pfd..20 Tafelreis I. Pfd..23 Milchreis Pfd..82 Kerolina-Reis Pfd..38 Reisstärke Pfd..40 Hafertlocken, lose Ia Haferflocken Hafertlocken, sohnellkoch. . P f d. 0. 8 3 -Ptd.-Paket.35 -Pfd.-Paket.40 Buchweisen-Mehl. Pfd..24 Kartoffelmehl Pfd..24 Gemüsonudeln PId..52 Maocaroni Pfd..56 Fadennudein Pld..64 Büchsteben, Sterschen, Höruchen Vollberinge Sardinen Pfd..64 " 15 Stück.00 große Dose.40 Bismarckheringe, Rollheringe, Geleeheringe ½ Liter-Dose.80-Liter-Dose.90 Beslggurken Stockonstrasse 22 Birkheuser ½ Liter-Dose.58 Vornaprecher 8068 Mitglied des Rabatt-Sparvereins Bestellungen liefere ich pünktlich frei Haus. Seueral=Anzelger für Vonn und Amgegend. 15. Januar 1931. Nr. 13 925. Seite 7. Aus den Kreisen Nieg, Unlenrirchen, Waldolvi, Gammersdach. Goldene Hochzeit. Am heutigen Donnerstag, den 15. ds. Mts., feiern die Eheleute Wilhelm Reuter und Frau Gertrud, geb. Olbrück, in Berghausen bei Oberpleis ihre goldene Hochzeit. Wilhelm Reuter ist 86 Jahre alt, er ist in Eudenbach geboren und war Mitkämpfer von 1870=71. Seine Frau ist 70 Jahre alt. Der Ehe entsprossen 13 Kinder, davon sind drei gestorben, 7 haben geheiratet, die wieder 24 Kinder haben. Das Jubelpaar ist noch sehr rüstig. Frau Reuter war in ihrem Leben nicht krank, sie hat daher auch nie einen Arzt nötig geAus dem Siegkreis. Der Reichspräsident als Pate. Rheidt, 15. Jan. Reichspräsident von Hindenburg hat die Ehrenpatenschaft bei dem neunten Kinde der Eheleute Becker in der Bahnhofstraße übernommen. Gleichzeitig ließ er dem Kind eine Ehrenpatengabe zukommen. Pflege, des Gemeingeistes im Seelscheider Handwerk. er vergangenen Woche hatte der Handwerker=Verein Scelscheid, die große Handwerkersamilte der Gemeinde, Meister und Meisterinnen, Gesellen und Lehrlinge zu der schon zur Tradition gewordenen jährlich stattfindenden Gründungsfeier im Lokal Röttgen zu Dorfseelscheid zusammenberusen. Obermeister Klein konnte außer den restlos erschienenen Mitgliedern und Angehörigen auch eine Reihe Gäste begrüßen. Der Abend wurde nach einem Eröffnungsmarsch eingeleitet durch einen sinnvoll vorgetragenen Vorspruch eines Sohnes des Obermeisters. Hieran schloß sich eine Szene an, die mitten aus dem Leben des Handwerks herausgegrissen war. Syndikus Dr. Bermel hielt die Festansprache. Der zweite Teil des Abends stand unter der bewährten Leitung des Lehrers Föhr, der in launiger Weise die Stimmung zu heben verstand. Herchen, 14. Jan. Am Freitag, den 16. Januar, findet im Gasthof Kölschbach eine Sitzung des Gemeinderats mit folgender Tagesordnung statt: 1. Einführung eines neuen Verordneten; 2. Wahl eines Mitgliedes zum Schulvorstand, 3. Wahl eines neuen Wegeaufsehers für Kocherscheid, 4. Schiedsmannswahl, 5. Spielplatzbeschaffung für die Schule Stromberg, 6. Wegeangelegenheiten, 7. Verschiedenes, 8. Neuwahl eines Vollziehungsbeamten. Hangelar, 14. Jan. Der hier allgemein als„Ohm Peler“ bekannte und beliebte Rentner Peter Klein seierte am 14. ds. Mis. seinen 87. Geburtstag. Außerordentlich rüftig, macht er täglich seine gewohnten Spaztergänge. Bereits im Jahre 1919 seierte er seine goldene Hochzeit, er verlor seine Gattin im Jahre 1925 durch den Tod. Seit dem Jahre 1880 gehört er als Mitglied dem Kirchenvorstand an. Aus Honnef. Zwei Ausreißer. Das Elternhaus behagte ihnen nicht mehr. Und weil noch schulfrei war, schien ihnen die Gelegenheit günstig. Die beiden, 13= und 10jährig, beschlossen daher, rheinaufwärts zu wandern. Es leuchtete ihnen wohl ein, daß hierzu auch etwas Geld nötig sei. Aber auch hier war rasch dran zu kommen. Der ältere von den beiden wußte, daß die Mutter am Monatsschluß eine Unterstützung bekam. Also rasch zur Wohlfahrtsbehörde. Anstandslos wurde ihm das Geld im Betrage von 30 Mark ausgehändigt. Der jüngere Reisegefährte wartete draußen. Man begab sich alsdann von Köln aus auf die Reise. Unterwegs hatten sie Glück. Auch in Honnef schienen sie sich sicher zu fühlen. Sie quartierten sich in einer Jugendherberge ein und machten Abstecher in die sieben Berge. Das Ende der Wethnachtsferien nahte und gleichzeitig schmolz auch die Reisekasse ein. Als die Polizei auf die jugendlichen Ausreißer aufmerksam gemacht wurde, war das Geld alle. Sie wurden einem Verhör unterzogen. Die Eltern mußten von Köln eine Reise nach Honnef unternehmen, um ihre Söhne in Empfang zu nehmen. Ob die Heimreise auch so schön verlaufen ist? Bei dem Abbruch eines städtischen Hauses kauften sich zwei Erwerbslose je ein Fenster. Einer von ihnen bezahlte sofort den Kaufpreis und da er das Fenster nicht gleich mit nach Hause nehmen konnte, stellte er es bei seinem Kollegen unter. Dieser versuchte nun, hieraus Kapital zu schlagen, denn als der Eigentümer des Fensters andern Tages erschien, um es abzuholen, wurde ihm erklärt, daß das Fenster über Nacht gestohlen worden sei. Der Dieb hatte auch sein von der Stadt gekauftes Fenster gestohlen. Die Polizei ging der Sache auf den Grund und der Fall war rasch geklärt. Bei der Durchsuchung der Wohnung fand man beide Fenster in einem sicheren Versteck des Hauses. Der Gauner, der selbst sein gekauftes Fenster noch nicht bezahlt hatte, brachte zur Entschuldigung vor, er hätte das Feuster seines Kollegen so lange behalten wollen, bis die Stadt zu ihrem Gelde gekommen wäre. Er wird sich nunmehr wegen Betrugs und Diebstahls zu verantworten haben. Kreis Altenkirchen. Vom Fuhrwerk geschleudert. Wissen(Sieg), 13. Jan. Auf der Straße nach Altenbrendebach scheute das Pferd eines Fuhrmannes von hier und ging durch. Der Fuhrmann wurde vom Wagen geschleudert. Mit schweren Kopf= und Beinverletzungen wurde er in das Krankenhaus gebracht. Kreis Ortszusammenlegung Waldbröl. Waldbröl, 15. Jan. Im Zusammenhang mit dem Zusammenlegungsverfahren Rossenbach wird der Kreishauptort Waldbröl zur Zeit durch das Kulturamt Waldbröl vollständig neu aufgemessen und zusammengelegt. Die Arbeiten sind in vollem Gange und verursachen bei der Größe des Projektes sehr viel Arbeit. Eine ganze Anzahl neue Wege und Straßen sind projektiert, größeres unbesiedeltes Gelände wird dem Baumarkt erschlossen. Ein neuer Lageplan wird geschaffen, der dem Ort ein völlig verändertes Bild geben wird. Kreis Gummersbach. Rodelunsälle. Drabenderhöhe, 14. Jan. In Dieringhausen fuhr ein Mädchen mit seinem Schlitten gegen einen Zaun und erlitt schwere Beinverletzungen. Bei Steinenbrück verletzten sich zwei Mädchen durch Anfahren eines Brückengeländers. Ein junger Mann aus Gummersbach mußte mit einem Beinbruch ins Krankenhaus geschafft werden. In Singerbrink erlitt ein kleiner Junge beim Zusammenprall schwere Kopfverletzungen. In Dravenderhöhe sind die Rodel= und besonders auch Skibahnen in bester Verfassung. die Das Henneser Gaswerk bewahrt seine Selbständigkeit. In der letzten Gemeinderatssitzung vor Weihnachten waren Mittel in Höhe von 6000 Mark für die Anschaffung eines neuen Gaserzeugungsosens bereitgestellt worden. Kurz vor dem Zusammentreten der Gas= und Wasserwerkskommission, die endgültig über die Vergebung des Auftrags entscheiden sollte, lief ein Angebot des Siegburger Gaswerkes ein, das die Belieferung von Hennef durch eine Ferngasleitung von Siegburg aus in Aussicht stellte. Genauer Termin für die Fertigstellung dieser doch sehr kostspieligen ca. 7 Km. langen Leitung konnte nicht angegeben werden, ebensowenig wollte Siegburg bezüglich des Preises sich binden. Die Gas= und Wasserwerkskommission beschloß auf ein so unsicheres Angebot nicht einzugehen. Der Auftrag für den sofort zu beginnenden Bau eines neuen Ofens wurde vergeben, da eine weitere Verzögerung die Gasversorgung Hennefs und der näheren Umgebung hätte gefährden können. Die Mitglieder der Kommission stehen einer später vielleicht sich bietenden Ferngasversorgung sehr steptisch gegenüber, da Hennef eine ausgezeichnete, fast schuldenfreie Anlage besitzt und daher die Herstellung am Ort noch lange konkurrenzfähig bleiben wird. Um den Gaskonsum im Winter zu heben,— auf dem Lande wird im Winter wenig auf Gas gekocht— erhalten die Bezieher nunmehr für den Mehrverbrauch innerhalb der Monate Oktober bis März eine Ermäßigung von 25 Prozent. Durch diese Maßnahme soll auch ein Anreiz für den Uebergang zur Raumheizung durch Gas gegeben werden. * Der Marineverein für Hennes und Umgegend hatte am Samstag im Hotel Kaiserhof seine Generalversammlung. Nach Erstattung des Jahresberichtes schritt man zur Neuwahl des Vorstandes. Diesem gehören an: 1. Vorsitzender: Fr. Edelmann; 2. Vorsitzender und Schriftführer: H. Wormsberg; Kassierer: J. Schallenberg: Jugendleiter: Kattwinkel. Gemäß Bericht der Kassenprüfer befand sich die Kasse in Ordnung. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt. Am Montag den 12. Januar entschlief sanft nach langem, schwerem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, das wohlachtbare Fräulein MariaEinistihe Kiaes im Alter von 51 Jahren. In tiefer Trauer: Peter Klaes Gottfried Klaes Margarethe Klacs geb. Bursch. Dürselerhof bei Odenkirchen, den 14. Januar 1931. Die Beerdigung findet am Samstag den 17. Jonuar. morgens 6% 10 Uhn vom Kloster in Geislar Exequien in der Kirche zu Geislar. aus statt; anschließend sind die Ergeben in Gottes hl. Willen ist unsere liebe Mutter und Schwiegermutter Frau Kath. geb. Overath Dienstag abend 11.30 Uhr sanit enlschlafen. Sie starb nach einem frommen Leben voll Arbeit und Pflichttreue, öfters verschen mit den Tröstungen der kath. Kirche, im Alter von 83 Jahren. Um ein andächtiges Gebet bitten die trauernden Hinterbliebenen: Bduard Dresbach und Frau Tini geb. Vianden Brich Heinze und Fran Thea geb. Vianden. Bonn, den 15. Januar 1931. Die feierlichen Exequien finden statt am Samstag den 17. Januar, morgens 9 Uhr. in der Stiftskirche, daran anschließend um 10 Uhr die Beerdigung vom Trauerhause Dietkirchenstraße 3 aus nach dem Nordfriedhof. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und die zahlreichen Kranzspenden beim Hinscheiden unserer lieben Tochter. Schwester. Schwägerin und Braut Fräulein Berta Wirtz sprechen wir allen Verwandten. Bekannten, der Nachbarschaft und besonders der Rhein. Glasund Spiegelmanufaktur G. m. b. H. Bonn unseren herzlichsten Dank aus. Die trauernden Hinterbliebenen Bonn. Kapellenstraße 13. Das 1. Junngedachtins für unsere liebe verstorbeno Tante Prau-Enise-Aosion geb. Kraus findet am Freitag den 16. Januar 1031, morgens um ½9 Uhr, in der Elisabethkirche statt. Pionier-Verein I. umgezenn. Allen Kameraden die traurige Nachricht, daß unser Kumerad Georg Egly zur großen Armce abberufen wurde. Die Beerdigung findet am Donnerstag den 15. Januar. nachm.½ 4 Uhr. vom Trauerhanse Brüdergasse 34 aus statt. Alle Kameraden werden gebeten, sich in bl. Mütze bei der Fahno einaufinden. 44 Der Vorstand. Frl., aus gutbürgerl. Fam., kath., Auf. 30 Jahre, sucht die Bekanntschaft eines charakterv., pass. Herrn zw. Heirat. Aussteuer, sp. Vermögen vorband. Off. u. W. 1632 a. d. Exp.(4 Pers. Schneider, kath., 30 sucht anständ. Mädel zwecks Genat kennen zu lernen, am liebst. Einheirat. Auch Waise angen. Oss. u. F. K. 5252 Exped.(1 Peschiüde Rechts-Büro Bonn, Kaiserstr. 38. Tel. 6792. Auskünfte, Beobachtungen, Ermittelungen, Rechtshilfe allerorts. Nachhilfe vor Ostern. Erteile gründl. Unterr. in d. franz., englischen u. deutschen Sprache. Std..50 K. Kurse ermäß. Preis. Frl. H. Pflüger, Schulvorst. a.., staatl. gepr. höd. Lehrerin, Sternenburgstr. 31. Italienerin staatl. gepr., hält Kurse und Std. Off. u.„Torino“ Exped. Gelschen Plsch in Bonn, Godesberg, Königwinter, Siegburg, 5.4 monat. Einzelunterricht. Akad. gebild Engländerin, Näheres unter „England“ an die Exped. Lernt Sprachen nach Methede Berlitz. ausl. Lehrkräfte. Vorlitz-Schole, Poppeles. Allss 31. Lomstehothen Breitestraße 35, monatlich 1 Mr. bei täglichem Umtausch. Ankauf v. guten Romanen.(6 — Handwäscherei m. best. Empf., sucht noch einige Kunden, Ià Ausfübr., bistigste Preise. Offerten unter M. J. 2074 an die Exped.(4 Keichelagspiasident spricht am 24. Januar, 20 Uhr, in der Beethovenhalle Sichern Sie sich eine Eintrittskarte Karten im Vorverkauf auf den Büros der Rhein. Zeitung, Münsterstr. 4, der freien Gewerkschaften, Kölnstr. 12, des Zentralverbandes der Angestellten, Breitestr. 105 und bei Emil Goldschmidt, Sternstraße 71. Kartenpreis im Vorverkauf 75 Pfg. Abendkasse.00 M. Für Gewerkschafts- und Parteimitglieder.50 M. Am 15. Januar 1931, nachmittags 3 Uhr soslen im Pfandlokale Bornheimerstraße 24, folgende Gegenstände: Ladentheken, Ladenregale, Eisschränke, Grammophone, Trumcauxspiegel, Diplomatenschreibtische, Nähmaschinen, ###enschrank, ein kompl. Herrenzimmer nebst Klavier, ein Küchen 24 Züder. ein Gofa, w. Einzelmöbel öffentlich meistbietend werden. Kristall, eine elektr. Pferdeschermaschine, gegen gleich bare Zahlung versteigert Esser, Gerichtsvollzieher. 11 Zwangs=Versteigerung. Am Freitag den 16. Januar 1931, nachmittags 3 Uhr, sollen Versteigerungslokal Bornheimerstraße 24: 1 Büsen, 1 Kredenz, 1 Klubsessel, 1 Büsett, 1 Sofa, 1 kl. Truhe, 1 Nähmaschine, 1 Aktenschrank, 2 Schreibmaschinen, 1 Geldschrank, 1 Klavier, Schreibtisch, 1 Tisch, Stühle, 1 Spiegel, 1 Teppich, 1 Stehlampe, 1 Radioapparat, 1 Lieserwagen öffentl. meistbiet, gegen gleich bare Zablung versteig. werden. Hennig. Obergerichtsvollzieber in Bonn. Goebenstr. 43. Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen am Donnerstag, den 22. Jannar 1931. kormittags 97. Uhr, an der Gerichtsstelle, Drachenselsstraße 7, Zimmer 4, die im Grundbuche von hsregstel. Baue,##„#rtikel 430, auf den Namen der Ebeau: Boter Karl Wielen und des Hermann Johann Hürter in enen in Obercassel beGarten und Nebenge#n, Merghänferstlage 25,), sechs andere Grundstücke Holzung— Acer— Garten), belegen auf'm langen Driesch, im Mohrenfelde, auf der Meerhauserwiese, zu Meervausen, und auf'm Ennert, össentlich meistbietend, versteigert werden. amisgericht Königswinter. srau Beier, Obercassel in Erbengemeinschaft eingetragene legenen Parzellen: a) Woonyaus mit Gar bäuden, Meerhauserstraße 45, b) sochs user lbiet Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll am 22. Januar 1931, vormittags 10½ Uhr, an der Gerichtsstelle Drachenselsstraße 7, Zimmer 4 das der Ehefrau Joh. Horsmann, Else geb. Hoster in Köln=Sulz gehörige Wohnbaus, Gemeinde Oberdollendorf, Heisterbacherstraße 41 mit Nebengebänden und Garten öffentlich meistbietend versteigert werden. Amtsgericht Königswinter. Zuwangevestelgenung. Am Freitag den 16. Januar 1931, vormittags 10 Uhr, sollen in Wessellng. Sammelpunkt Gastbaus„Zur Eule": Grammophon mit 15 Platten. Bücherschrank, Tisch. Stühle. Teppich, Hobelmaschine, Klavier, Radio. Glasschrank, Schreibmaschine Continental, Warenschrank. Kastenwagen öffentl. meistbiet, gegen gleich bare Zahlung versteig. werden. Schmidt. Obergerichtsvollzieher. Bonn. Freitag den 16. Januar 1931. nachm. 3 Uhr, sollen im Versteigerungslokale Bornheimerstraße 24 folgende Gegenstände gegen Barzahlung versteigert werden: 1 Lastwagen Ford 1 Radio. apparat mit Zubehör, Sosa, 1 Nachttischchen. 1 Aktenschrank Laufgewichtswaage. Bohrmasch., Drehbank, Auto. Bonn, den 15. Jan. 1931.(4 Rümenapp, Gerichtsvollz. k. A. Wer erteilt Ausbild. zur Erlangung, des — Führerscheins?— Ofserten mit Preisang. unt. F. B. 1710 an die Exped.(4 Wohne Jetzt Maargasse 24 Geke Kasernenstr. Frau Cütgemann Hebamme. Schnellieferwagen lustbereift, große Ladefläche, übern. Nah. u. Fernfahrten sowie Umzüge b. bill. Berechn. (unter Taris). Fahre selbst. Dorotheenstr. 79. Tel. 3518.(4 Wie man sich das FabaikDauerndes Resultat. Herr. Oswin Müller, Beelin, schreibt:„Ich habe absichtlich mit meinem Urteil io lange (5 Monate) gewartet, um ganz sicher iu gehen, ob sich doch nicht mit der Zeit wieder ein Verlangen nach den sogenaunten„Sargnägeln“ einstellen sollte. Mit der besten Ueberzeugung kann ich Ihnen die Versicherung abgeben, daß ich vollkommen gegen Tabakgenuß in ire welcher Form geseit din.“ lrgendKäddien in 3 Tagen dauernd abgewöhnen kann! Lesen Sie die Zeugnisse— es sind nur wenige aus Tausenden. Nach 46 Jahren befreit. 91s 85 Jasre alt, bin starke Raucher 465 Jähre lchg geoesen. Ich kann wohl sagen, daß es keinen leidenschaftlicheren Raucher gab als mich. Jetzt nach 8 Tagen mit Isrem Mittel din ich gänzlich derrett.“ Die Giernach Zigaretten Zigerren, Pfeifen, Kau- oder SchupfTabak wird leicht überwunden. Jeder Raucher— ganz gleich, ab er Zigarren, Zigaretten oder Pfeise raucht— sowie jeder Schnupfer kann auf schnelle, milde und leichte Weise die Sucht dafüe überwinden. Ich habe eine einfache zuverlässige Methode entdeckt, welche absolut harmlos ist. Wer nicht mehr Sklave des Tabaks ist, erfreut sich der Gemütsruhe und besserer Gesundheit. Nervosität. Verdauungsstörungen, Dyspepsie, schwäche, Nieren= und Blasenleiden. Verstopfung, Kopfichmerzen, Augenschwäche, Verlust der Manneskraft, Nachlassen des Gedächtnisses, Melancholie und viele andere Störungen im Körperund Nervensystem werden durch die giftigen Bestandteile des Tabaks verursacht. Ich habe ein Buch geschrieben, welches Aufklärung gidt, wie man das unwiderstehliche Verlangen nach Tabak in drei Tagen los wird. Wer sich dafür interessiert, kann das Buch geatis und portofrei erhalten. Teilen Sie mir Ihre Adresse per 15=PfennigPostkarte mit und ich werde Ihnen umgehend meine Broschüre zustellen. Schieben##ch Sie es nicht hinaus; Gie werden über.„ rascht und erfreut sein. Mit der in zec. diesem Buche erklärten Methode haben Raucher ihre Gewohnheit befiegt. nachdem Willenskraft und andere Versuche fehlschlugen. Verlängern Sie Ihr Leben und erfreuen Sie sich dessen. EDWARD J. WOODS, 167, Strand146 TF, London, W. C. 2 30—40 Zigaretten täglich. Herr Willy Matthiß, Chemniß, schreibt: Ich bin mit Ihrem Mittel außerordentlich zufrieden gewesen. Anfangs stand ich dieser Sache skeptiich gegenüber, um so angenehmer war ich enttäuscht. Fräder rauchte ich täglich 30—40 Zigaretten. Nun bin ich von dieser Leidenschaft vollständig abgewöhnt.“ Keine Schwindelaufälle mehr Herr Wilhelm Kyburg. Beelin, schreibt: „Ich spreche Ihnen meinen herzlichsten Dank aus, daß ich endlich dieses Laster des Zigarettenrauchens los bin, denn es war schon die höchste Zeit, daß ich Ihre C. Behandlung bekommen habe, da ich täglich 25—30 Sargnägel geraucht habe: ich fühle mich nach der-Behandlung bedeutend gesunder, die Schwindelanfälle sind verschwunden; auch fühle ich mich lebenslustiger als zuvor.—“ Ein geoßartiges Mittel. Herr Johann Hager, Breslau, schreibt: „Seit Anwendung Ihrer Methode bin ich vom Rauchen defreit; ich rauche keine Zigarette oder anderen Tabak mehr und muß Ihnen eingestehen, daß es ein großartiges Mittel ist.“ Die Nerven sind ruhiger. Herr Karl Bez, München, schreidt: habe seit Ihrem Mittel nie wieder geraucht oder ein Verlangen darnach gehabt, obwohl ich früher 20—25 Zigareiten pro Tag geraucht habe. Meine Nerven sind ruhiger geworden, und meine Berdauungsorgane befinden sich wieder in bester Ordnung.“ Auskünfte über Anzeigen mit dem Schlußsatz: „Näheres in der Expedition“ erteilen auch unsere Annahmestellen in Eiegburg, Troisdorf. Hennes, Eitorf, Oderkassel, Overdellendorf, Königswinter, Honnef. Beuel, Godesberg, Euskirchen. 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Der Präses, Pfarrer Dr. Weert, sprach anerkennende Worte über Fleiß und Eiser im verflossenen Jahre aus und verband damit seine Wünsche zu welterem Aufstiege im neuen Jahre. Dem Kirchenchor gehören 56 aktive und 45 zahlende Mitglieder an. Es wurden 50 Hauptproben, 13 Damen= und 6 Herrenproben abgehalten. Die bedeutendste Neueinstudierung ist die überaus schwierige Messe a capella in F von Rheinberger. Unter seinem Dirigenten, Herrn Raaf, Bonn,(Organist Lehrer Pletsch) trat der Chor mit 21 Kirchenaufführungen hervor. Für das Osterfest haben die Proben für eine Messe in D mit Orgelbegleltung von Karl Kempter begonnen. Es wurde beschlossen, die Aufführung des Oratoriums„Messias“ von Händel durch den Städt. Gesangverein Bonn gemeinsam zu besuchen. Die gesellschaftlichen Veranstaltungen des Kirchenchors, ein Sommerausflug auf den Oelberg und die Cäcilienseier, erfreuten sich reger Beteiligung. Erfolgreiche Saujagd im Kottenforst. Der Schnee brachte dem Kottenforst die erste richtige Saujagd. Eine Rotte von 5 Stück war eingekreist worden, wovon vier Stück zur Strecke gebracht wurden. Gewiß ein gutes Ergebnis. Waldorf, 13. Jan. In den neu eingerichteten Räumen des Jugendheimes veranstaltete der Kirchenchor am Sonntag eine Familienfeier. Pfarrer Pelzer dankte in seiner Begrüßungsansprache dem Ehor für seine eifrige Arbeit im letzten Jahre. Der gemischte Chor und einzelne Mitglieder sorgten nun für Unterdaltung und unter dem Vortrag von mehrstimmigen Liedern, Duetten und humoristischen Stücken verflossen einige gemütliche Stunden. Aus Beuel. Am Sonntag feierte der Evangelische Verein gemeinsam mit der evangelischen Schule im Rheingokdsaal unter Mitwirkung des Kirchenchores sein Weihnachtsfest. Groß und Klein hatte sich noch einmal in stattlicher Zahl unter dem strahlenden Lichterbaum zu frohen Feierstunden zusammengesunden, sodaß der große Saal besetzt war. Der Vorsitzende, Pfarrer Ammer, dankte all denen, die sich in den Dienst des Festes gestellt hatten. Kirchenchor und Orchester erfreuten durch Gesang und Spiel. Im Mittelpunkt der Darbletungen standen Spiel und Gesang der Jugend. Annemies Himmelfahrt führte über das Sternenzelt zu Sternenbüblein und Englein. Wer hatte nicht seine Freude an dem kleinen munteren Nikolaus, der mit seinen Gesellen turnie? Niemand hatte Sechsjährigen solche schauspielerischen Fähigkeiten zugetraut. Es wäre noch viel zu brichten von einem schönen Klaviervortrag, Gedichten und Reigen. Zum Schluß sei noch erwähnt, daß 28 neue Mitglieder dem Verein beitraten. Aus Godesberg. Zerstörte Freude. Einer jungen Braut wurde in Abwesenheit der Hausbewohner ihre ganze Aussteuer, die sie sich in fleißiger Arbeit erspart hatte, gestohlen. Es handelt sich um Wäsche,=Kleider und-kleinere Schmucksachen im Werte von einigen hundert Mark. Polizeibericht. Ein sinnlos betrunkener Mann, der lärmte und Unfug trieb, mußte zu seiner eigenen Sicherheit in Haft genommen werden. Ein alter Bettler, der nicht von seiner Gewohnheit ablassen wollte, wurde dem Gericht zugeführt. Grober Unsug. In den Abendstunden wurden die Bewohner eines Erholungsheimes in Angst und Schrecken versetzt. Hintereinander durchschlugen eine Reihe von Geschossen die Fenster, ohne daß man einen Schützen bemerkte. Die Polizei suchte den Tatort ab und fand Spuren, die zur Ermittelung der ruchlosen Burschen führen werden. Schnell gefaßt. Nachts wurde das Schaufenster einer Waffenhandlung eingeschlagen und eine Reihe von Handfeuerwaffen gestohlen. Der Verdacht richtete sich gegen einen Arbeiter aus Bochum, der in Aachen ergriffen werden konnte. Orgel-Konzert. Erich Helle, der seit kurzem die Stelle des zweiten Organisten an der evangelischen Kirche bekleidet, führte sich am Sonntag nachmittag mit einem Orgelkonzert in seinen neuen Wirtungskreis ein. Von streng künstlerischem Gesichtspunkte aus war das Programm zusammengestellt: es verzeichnete Werke von J. S. Bach und seinen nächsten Wegbereitern. Georg Phil. Telemann, Dietrich Buxtehude und Heinrich Schütz. Interessant war die Gegenüberstellung der beiden Ecknummern: Präludium und Fuge in=Dur von Buxtehude und der=Dur=Fautasie von Bach. Dietrich Burtehude weist schon in seiner Schreibweise deutlich auf Bach hin. Zu welcher Vollendung der angebahnte Weg führte, zeigte die zum Abschluß gespielte=Dur=Fantasie von Bach und die im Mittelpunkt stehenden vier Bach'schen Choralvorspiele. In diesen kurzen Schöpfungen offenbart sich vor allem die geniale Einfühlung Bachs in das Textliche und seine tiese Frömmigkeit. Mit einem geistlichen Konzert für eine Singstimme mit Orgelbegleitung„Vom Namen Jesu“ kam Heinrich Schütz zu Wort, dessen schlichte Eindringlichkeit auch heute noch eine tiefgehende Wirkung ausübt. Hella Lohmann=Seide!(Sopran) sang den Solopart mit innigem Empfinden und warmer Tongebung. Der Zeit des Kirchenjahres sinnvonl angepaßt war die Kantate zum Fest der Heiligen Drei Könige für Sopran mit Begleitung einer Flöte und Basso continuo von Telemann. Mit sicherem Stilgefühl vereinigten sich hier die drei Künstler: Hella Lohmann=Seidel, Rolf Kratzich(Flöte) und Erich Helle, der sich im Lause des Abends ebenso als seinsinniger Begleiter wie auch als technisch sicherer und lebendig gestaltender Solist erwies. Wagner-Strauß=Abend. Der.=.=V.„Fidelio“ hatte das Programm seines diesjährigen Winterkonzertes meyr auf den Geschmack des großen Publikums eingestellt als auf hohe künstlerische Ansprüche. Richard Wagner und Johann Strauß— eine etwas gewagte Zusammenstellung! Aber das Programm war zugkräftig, der große Rennchensaal dicht gefült, und das bedeutet heute schon einen Erfolg. War somit der sinanzielle Erfolg gesichert, so blieb doch der Abend in künstlerischer Hinsicht weit hinter andern Konzerten des „Ildel.o“ zurück. Der Gesangverein ist mehr auf die übliche Männerchorliteratur eingestellt als auf diese Art des Chorgesangs. Im Pilgerchor aus der Oper„Tannhäuser“, im Steuermannslied und Matrosenchor aus dem„Fliegenden Holländer“ vermißte man die sonst gewohnte Ausgeglichenheit des Gesamtklangs. Doch nahm sich der Chor mit Begeisterung und Temperament der Stücke an. Schwungvoll und mitreißend erklangen auch die drei Strauß'schen Walzer„Rosen aus dem Süden“,„Wein, Weib und Gesang“ und„An der schönen blauen Donau". Zur Begleitung war das„Philharmonische Orchester“ hinzugezogen. Mit Hingabe folgten Sänger und Orchestermusiker der seurigen Leitung Peter Dahlhausens. Die Orchesterdarbietungen leitete Musikdirektor W. Noack. Bei Wagner machte sich die unzulängliche Besetzung des Orchesters deutlich bemerkdar. Stücke aus der „Fledermaus“ und der„Radetzkl=Marsch“, hingegen fanden ungeteilten Beifall. Kreis Neuwied. Bautätigkeit in Unkel. Trotz der schlechten Zeit sind im Jahre 1930 in der Gemeinde Unkel ein Dutzend Wohnhausneubauten erstanden. Die Provinzialstraße in Scheuren, die in den letzten Jahren viel bebaut worden ist, weist nicht weniger als vier Neubauten auf. Auf dem„Bäsacker“ in Scheuren steht als zweites Haus ein Neubau, der jedoch erst im Rohhbau vollendet ist. An der Schulstraße erstanden gleichfalls drei Häuser. Die Schulstraße weist jetzt im Dus Eiseldotf Eunmach im Schuce. Nun ist plötzlich über Nacht doch der Winter mit aller Macht ins Land gezogen. Weg und Steg sind tief verschneit, mühsam bahnen sich im Gebirge und auf den Landstraßen Fußgänger und Wagen ihren Weg. Die Dörfer, die etwas abseits von den großen Wegen liegen, sind fast nicht zu erreichen; wie unter einer weißen Decke liegen sie träumerisch da, kein Laute der großen Welt erreicht sie. Eines der Dörfer der Eifel, Callmuth bei Scheven, zeigen wir heute in seinem Schneekleide. Aus den Kreisen Euskirchen, Rheinbach, Schleiden. Kreis Euskirchen. Euskirchen, 13. Jan. Der Torwart des ESC— ein sehr eifriger Spieler— kam bei einem Wettspiel gegen Deutz 05 schwer zu Schaden. Im Gedränge erhielt er einen Kniestoß vor den Unterleib, wodurch er schwere innere Verletzungen erlitt. Mit einem Kraftwagen fand die Ueberführung des Verunglückten in das hiesige Marienhospital statt, wo sofort eine Operation vorgenommen werden mußte. Trotzdem die Verletzungen sehr schwer sind, besteht Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten. Aus Commern. Am Donnerstag, den 15. ds. Mts., nachm. 51 Uhr, findet im Sitzungszimmer des Bürgermeisteramtes eine Gemeinderatssitzung mit folgender Tagesordnung statt: 1. Aufnahme eines Darlehns von 5000 Mark. 2. Neuwahl des Schiedsmannes und seines Stellvertreters. 3. Kostenübernahmebeschluß über Pflastererarbeiten über dem Wasserleitungsrohrnetz. 4. Beschlußfassung über den Verkauf der früheren Schuttabladestelle in der Eule. 5. Lohnregelung der Gemeindearbeiter. 6. Fürsorgeanträge. 7. Antrag eines Pächters auf Pachtnachlaß. Satzvey, 14. Jan. Ein Jäger überraschte auf dem Billig drei Wilderer, die jedoch sofort die Flucht ergriffen und trotz nachgesandter Schreckschüsse nicht mehr zum Stehen gebracht werden konnten. Einen Hasen und ein Kaninchen ließen sie zurück. Die Spur führt auf Wißkirchen zu, so daß man hofft, die Täter in Kürze namhaft machen zu können. Zülpich, 14. Jan. In der Schützenhalle tagte bei gutem Besuche die General=Versammlung der St. Sebastianus=Bruderschaft. Eingangs gedachte Major Tollmann der verstorbenen Mitglieder Boek und Berners, zu deren Ehren sich die Anwesenden erhoben. Die Feier des Sebastianusfestes soll trotz der schweren Zeit vonstatten gehen, jedoch in vereinfachter Form. Schriftführer Klauke erstattete den Rechenschaftsbericht. Bücher und Belege wurden geprüft und in bester Ordnung befunden, sodaß dem Kassenführer Entlastung erteilt werden konnte. Zur Vorbereitung des Sebastianusfestes wurde ein Ausschuß gewählt. Das Schützenfest soll voraussichtlich am 19. und 20. Juli gefeiert werden. Kreis Rbeinbach. Ludendorf, 13. Jan. Ein in der Nähe des Dorfes Essig gelegener Strohschober stand in der vergangenen Nacht in hellen Flammen. Wegen des schon weit vorgeschrittenen Brandes war ein Löschen zwecklos. Die Ursache des Feuers konnte bisher nicht festgestellt werden. Ludendorf. 13. Jan. Auf dem hiesigen Standesamte wurden im Jahre 1930 80(102) Geburten, 59(91) Sterbefälle und 52(51) Heiraten beurkundet. Die eingeklammerte Zahl bedeutet die Eintragungen des Vorjahres. Rheinbach, 13. Jan. Am Sonntag veranstaltete der Sportverein 1913 im Saale Burrenkopf einen Famillenabend. Die meisten Angehörigen waren erschienen, so daß der Vorsitzende, Oberschullehrer Liessem, ein vollbesetztes Haus begrüßen konnte. Die Jugendabtellung zeigte dann recht schöne Uebungen, die später durch ältere Mitglieder fortgesetzt wurden. Ein Theaterstück bildete den Abschluß des ofsiziellen Teiles. Rheinbach, 14. Jan. Am Sonntag hielt der Verein für deutsche Schäferhunde seine Jahreshauptversammtung ab. Die Vorstandsmitglieder der Arbeitsgemeinschaft Euskirchen=Gemünd waren auch erschienen. Es wurde beschlossen, in Rheinbach eine Zucht=, Suchhund= und Polizeihundprüfung abzuhalten. In Euskirchen soll eine Suchhundprüfung und in Gemünd eine Schutzhundprüfung mit Werbevorführung stattfinden. Der von Herrn Rotschild=Euskirchen gesüftete Wanderpreis(Pokal) wurde zur Austragung der Arbeitsgemeinschaft übergeben. Herr Haybach wurde zur Vertreterversammlung des Landesverbandes in Krefeld entsandt. Kreis Schleiden. Mechernich, 14. Jan. Am Sonntag fand im Lokale Wirtz die Jahreshauptversammlung des Geslügelzuchtvereins Mechernich und Umgegend statt. Der 1. Schriftführer des Vereins, Kirch=Mechernich, erstattete den Jahresbericht. Der Bericht zeigt, daß im verflossenen Jahre seitens des Vereins eine sehr rege Tätigkeit entsaltet worden ist. Die Erfolge waren beachtlich, sie dürsten die derzeit noch dem Verein fernstehenden Geflügelhalter überzeugen, daß engster Zusammenschluß eine der elementarsten Bedingungen für größere Wirtschaftlichkeit der Gestügelzucht ist. Durch den Verein wurden im verflossenen Jahre eine Anzahl erstkfassiger Zuchtstämme beschafft und an die Mitglieder zu Zuchtzwecken abgegeben. Der Beitritt zur Eierverwertungsgenossenschaft des Kreises ermöglichte verbilligten Futterbezug und schuf rentablere Absatzmöglichkeiten. Im vergangenen Jahre wurden 14 gut besuchte Versammlungen abgehalten. Die Kreisausstellung wurde von den Mitgliedern mit rund 50 Prozent ihrer Bestände beschickt. Die vielen Auszeichnungen gaben beredtes Zeugnis für die hohe Qualität der Tiere. Zur Zeit gehören dem Verein 58 Einzelmitglieder mit einem Bestande von rund 3300 Legehennen, davon rund 700 Zuchttiere, an. Einstimmig wählte die Hauptversammlung den verdienstvollen Förderer der heimischen Geflügelzucht, Landwirtschaftsrat Amling=Kall, zum Ehreumitglied. Anstelle des aus dienstlichen Gründen vom Amte des 1. Vorsitzenden zurückgetretenen Mitgliedes Macherey wurde Hans Uedelhoven gewählt. Die Mitgliederbeiträge wurden um ein Drittel herabgesetzt. An die Erledigung der Tagesordnung schloß sich eine rege Aussprache an. ganzen zwei Wohnhäuser und ein Doppelwohnhaus auf. Im Ort selbst wurde das Haus von Franz Mülleran der Ecke St. Pantaleonstraße=Lehngasse abgebrochen und durch ein neues ersetzt. An der Frankfurter Straße, an der bekannten schmalen Stelle, setzte man einen Teil des vorspringenden Gebäudes der früheren Pelzfabrik, wo jetzt ein neuer Friseurladen steht, zurück; der übrige Teil des vorspringenden Fachwerkhauses soll demnächst ebenfalls zurückgesetzt werden. Außerhalb der geschlossenen Ortslage sieht man die schön gegliederten und so recht ins Landschaftsbild passenden neuerbauten Landhäuser an der Graf=Blumenthalstraße, am Hohenweg und an dem Wege nach dem Wasserfall, oberhalb, der Eisenbahnüberführung. Amtssubiläum. unkel, 15. Jan. Am 16. ds. Mis kann Amtsrentmeister Lohoff auf eine 25jährige Tätigkeit als Rentmeister des Amtes Unkel zurückblicken. Mit großer Pflichttreue und mit vorbildlichem Fleiß hat er sein verantwortungsvolles Amt allzeit hindurch geführt. Neben seiner Tätigkeit als Rentmeister leitete er bis in die jüngste Zeit die Zweigstelle der Kreissparkasse Neuwied und hat diese von den kleinsten Ausängen einer Annahmestelle auf eine beachtliche Höbe gebracht. Auch die örtlichen Geschäfte der Aulgem. Ortskrankenkasse Neuwied versieht der Jubilar all die Jahre hindurch auf Wunsch der Amtsvertretung zur vollsten Zufriedenheit der zuständigen Stellen. Rheinbrohl, 13. Jan. Die große Arbeitslosigkeit am Platze zwingt manchen, sich mehr und mehr wieder der Scholle zu widmen. So kann man beim Begehen der hiesigen Gemarkung feststellen, daß überall fleißig rigolt wird, um neue Weinberge erstehen zu lassen. Die sog. Drieschen verschwinden immer mehr, so daß in absehbarer Zeit wieder zusammenhängende Weinbaugebiete vorhanden sind. Weiterhin wird hier der Versuch gemacht, die Seidenzucht einzubürgern, die nach den gemachten Erfahrungen einen immerhin lohnenden Verdienst abwerfen kann. Einzelne Bürger haben schon mit dem Anpflanzen des Maulbeerstrauches begonnen. Kreis Adenau. Zwei wichtige Straßenbauten im Süden des Kreises Adenau. Während die im gestrigen Adenauer Bericht gezeiche nete große Fernstraße Trier—Adenau— Godesberg zum Reichsplan gehört, dessen Durchführung noch in weiter Ferne schwebt, sind neben der Straße Adenau—Mayen, für die die Arbeiten in ihrer ersten Teilstrecke bereits ausgeschrieben sind, noch zwei weitere wichtige Straßenbauten im Süden des Kreises der Verwirklichung nahe. Sie bilden beide die Fortsetzung der Straße Adenau—Kelberg von Kelberg aus. Die eine Straße ist die Straße Kelberg—Daun—Kyllburg, die sogenannte Hinterbüschstraße, mit deren Ausbau vom Nachbarkreis Daun aus begonnen wurde. Die Durchführung der Arbeiten findet aber finanzielle Schwierigkeiten. Die zweite Straße ist die Straße Kelberg—Ulmen über Aeß, die in 10 Kilometer Länge die endgültige Verbindung zwischen Ahr und Mosel herstellen würde. Augenblicklich müssen hier Amwege über Daun gemacht werden. Die Verbindung zwischen der Hocheifel und der Mosel hat auch früher bereits als wichtiger Verkehrsweg bestanden. Der Plan für diese Straße ist auch bereits durch die Provinz fertiggestellt, sodaß man mit leiner„Ausführung in nicht zu ferner Zeit rechnen kann. Kreis Maven. Verschärfung des Lichtstreites in Andernach. Andernach, 12. Jan. In. einer Versammlung der Arbeitsgemeinschaft der Wirtschaftsorganisation der Stadt Andernach, die sich mit den hohen Strompreisen im Stadtgebiet Andernach befaßte, beschlossen sämtliche Mitglieder, die sich aus allen Kreisen der Industrie, des Handwerks, der Landwirtschaft, des Hausbesitzes und des Gewerbes zusammensetzten, dringend anzuempfehlen, den Licht= und Kraftstromverbrauch auf ein Mindestmaß einzuschränken, um die bereits angedeuteten Bestrebungen der Wirtschaft auf Senkung der für die heutige Zeit unangebracht hohen Strompreise mit aller Entschiedenheit zu unterstützen. Es wurde in der Versammlung die Erwartung ausgesprochen, daß die Thüringer Gasgesellschaft den Bestrebungen der Regierung auf den Abbau ungesund hoher Preise Verständnis entgegen bringen möge. Ferner hofft man, daß vor allem auch die Hausfrauen die Bestrebungen mit aller Entschiedenheit dadurch unterstützen, daß sie im Haushalt besonders scharf darüber wachen, daß jede Verschwendung vermieden wird. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde die Erwartung ausgesprochen, daß von allen Mitgliedern der Wirtschaft und der Haushaltungen der Wille zur Durchführung des Sparsystems nicht erlahmen dürfe. Man müsse mit allen Kräften zum eignen Vorteil die Aktion unterstützen. Der Wunsch, die Generalunkosten auf ein erträgliches Maß herabzudrücken, dürste wohl einer der wichtigsten Faktoren zur Besserung der Wirtschaftslage ganz allgemein sein. Die Ansicht der Versammlung ging dahin, durch Senkung der Preise zum Mehrverbrauch anzuregen. In der Bevölkerung steigt täglich die Beteiligung am Lichtstreik. Eine Rundfrage bei einzelnen Kolonialwarengeschäften ergab, daß sich seit den letzten Tagen der Petroleumkonsum sehr gesteigert hat. Wenn auch diese Brennart teurer ist, so will man doch unbedingt die Stromauslagen senken. Die Thüringer Gasgesellschaft, die die Elektrizitätsversorgung der Stadt Andernach bis zum Jahre 1954 gepachtet hat, versorgt auch Brohl mit Strom, der dort nur mit 35 Pfg. für die Kilowattstunde berechnet wird. Die Stadt Andernach versuchte den Vertrag zu lösen. Sie verlor jedoch den Prozeß. Wenn auch die Stadt Andernach mit 5 Prozent Gewinn an dem Stromverbrauch in Andernach beteiligt ist, so ist der Preis von 48 Pfg. doch als viel zu hoch anzusehen. „Mit wenigen Mitteln haushalten— das ist heute eine schwierige, aber donichore dafeabe für die Kausftoun. Vergende derhalb MAGGr Erseuguise; sie helten Dir sparsam zu wirtschaften.“ MAGGI: Würze schonwenige Tropfen verbessern Suppen, Soßen, Gemüse, Salate usw. in Fläschchen von 20 Pfg. an MAGGI’Suppen 1 Würfel für 2 Teller Suppe nur 13 Pfennig. Viele Sorten bieten reiche Abwechslung MAGGI Fleischbrühe zur Herstellung vorzöglicher Fleischbröhe zum Trinken und Kochen. 1 Würfel für reichlich ¼ Liter Seite 10. Nr. 13925. Wr 15. Januar 1931. Beielkasten. Filmsreund. Nein, der Film,„Afvika spricht“ ist hier noch nicht zur Aufführung gelangt. Mimosa. Wir bedauern auf anonyme Anfragen, denen auch keine Quittung beiblegt, nicht antworten zu können, Belohnung 1931. Hier gilt ersteres. Einstein. Sie haben recht. Prof. Einstein hat ein Angebot für 200000 Dollar in einem Lehrfilm aufzutreten, abgelehnt. M. E. 100. 1. u.Maßgedend ist heute die gesetzliche Miete, die 120 Prozent der Friedensmiete, d. h. der im Juli 1914 gültig gewesenen Miete beträgt. Sie können daher dem Vermieter schriftlich erklären, daß Ste vom nächstgesetzlichen Kundigungstermin ab nur mehr die gesetzliche Miete zahlen würden. 3. Ja. 4. Das Wassergeld ist in der gesetzlichen Miete enthalten, soweit es nicht mehr als 3 Prozent der Miete ausmacht. Sie brauchen daher nur den etwaigen Ueberschuß zu zadlen. Schornsteinsegergebühr schuldet nur der Eigentümer. 5. Nur in sowelt, als der Vermieter ungerechtfertigt bereichert R. 100. Droben Sie den Eigentümern der Sachen die Versteigerung an und beauftragen Sie nach einem Monat den Gerichtsvollzieher mit der Versteigerung. Den Erlös können Sie zur Befriedigung wegen Ihrer Forderung verwenden. Else. 1. Ein Abzug der 117 Mark von der Rente ist nicht gerechtfertigt. Sie brauchen sich auch hierauf nicht einzulassen. 2. Sofern Ihnen die Maßnahmen des Bürgermeisters unrichtig erscheinen und Sie hiervon betrossen werden, haben Sie ein Beschwerderecht an den Landrat in Schleiden. G. P. 1. Es kommt darauf an, wer als Eigentümer des Hauses im Grundduch eingetragen ist. Dies dürfte wohl der Schwiegervater allein sein. Ein Erbfall ist daher hinsichtlich des Hauses überhaupt nicht eingetreten. Die Versügungsdefugnis steht vielmehr dem Schwiegervater akklein zu. 2. Inwiekern eine Anfechtdarkeit begründet sein soll ist nicht einzusehen. Eine solche ist in gewissen Fällen bei einem Testament möglich, das ader nach Ihrer Mitteilung nicht errichtet ist. Schl. In diesem Falle sol Ihr Vater unter eingehender Schilderung der Verhältnisse den Antrag auf Erlaß der Hauszinssteuer aus Billigkeitsgründen stellen. Andreas Hofer. Da eine wirksame Auseinandersetzung infolge Fehlens der notartellen Form nicht vorliegt, beantragen Sie am besten beim Nachlaßgericht die Einleitung der Auseinandersetzung. Hierzu ist jeder Miterde befugt. Pütes 46. Ueder die Frage, od Zeugen und Sachverständige vernommen werden sollen, entscheidet der Richter unter freier Würdigung der Sach= und Rechtslage. Sie können daher nichts mehr machen, da das Urteil rechtskräftigt ist. Eine neue Klage Ihrerseits würde abgewiesen werden. Eine Wiederaufnahme des Verfahrens raten wir Ihnen nicht an. Erich 6. Beantragen Sie sofort beim Nachlaßgericht die Vermittlung der Erbauseinandersetzung und zwar unter Schilderung der Sachlage. Sollte gleichwohl schon eine Pfändung erfolgt sein, so müssen Sie Interventionsklage erheden, faus der Gläudiger nicht freigibt und zugleich die einstweilige Einstellung der Zwangsvollstreckung beantragen. Den Nachweis der Erbeneigenschaft brauchen Sie nur zu erbringen, fauls der Gläudiger dies verlangt. Bürgersteuer. Wenn Sie am Fälligkeitstag der Bürgersteuer, d.., am 10. 1. 1931 oder 10. 3. 1931 Arbeitslosen= oder Krisenunterstützung beziehen, brauchen Sie keine Bürgersteuer zu bezahlen. Abonnent seit 20 Jahren. 1. U. E. können Sie in diesem Falle den Mehrverschleiß und den Wasserverdrauch, sowelt er 3 Prozent der Miete übersteigt, in Rechnung stellen, dagegen ist eine Erhöhung der Miete nicht statthaft. Der Nachweis eines besonderen Verschleißes dürfte aber wohl kaum zu führen sein. Frieda 100. Wenn der Unfall lediglich auf den Sturm zurückzuführen ist, Drauchen Sie keinen Schadenersatz zu leisten. Ist der Unsall aber die Folge Ihrer eigenen Fahrlässigkeit, so besteht die Verpflichtung zum Ersatz. 100 J. B. Wenn Sie Akleinerbe des Vaters geworden sind und dieser nach der Prozeßlage die Kosten zu tragen hatte, so müssen Sie jetzt bezahlen. Die Tatsache allein, daß Sie den Vater im Prozeß vertreten haben, begründet noch keine Verpflichtung für Sie, die Kosten zu bezahlen. H. R. 62. 1. Wenn Sie Eigentümer des Hauses sind, können Sie dasselbe unter den von Ihnen gewünschten Bedingungen an die Tochter verkaufen. 2. Die Räumung durch den Mieter können Sie nicht erzwingen. Bezahlen Sie daher die Summe, um ein freiwilliges Ausziehen zu ermöglichen. Der heulende Hund. In meinem Nachbarhaus wohnt eine Frau, die einen Hund hat. Sie sperrt das arme Tier stundenlang in ein Zimmer ein und geht fort. Während dieser Zeit heult der Hund ununterbrochen, so vaß unser Kind mittags und abends nicht schlafen kann, wie auch das klagende Geheul des Tieres einen Erwachsenen erschüttert. Ich habe der Frau mündlich und auch schriftlich mitgeteilt, daß sie dafür sorgen solle, daß der Zustand aufdört; sie flört sich aber an nichts.— Antwort: Am besten wenden Sie sich in diesem Falle an die Polizeibehörde. a 9. Muß ein Schenkungsakt über ein Zimmer, welches mein alleiniges Eigentum ist, und das ich meinem Sohn schenken will, notartell beglaubigt sein, oder genügt die Beglaudigung der Unterschriften. Wie kann mein Sohn sonst seine Rechte gültig machen?— Autwort: Eine Form ist überhaupt nicht erforderlich, sondern es genügt, wenn Sie dem Sohne die Mödel übergeden und beide darüber einig sind, daß das Eigentum auf den Sohn übergehen soll. Schriftliche Form ist aber anzuraten, um eine Beweisgrundlage zu schafsen. Wenn Sie die Möbel weiter in Ihrem Besitz behalten wollen, müssen Sie mit Ihrem Sohn vereinbaren, daß Sie die Möbel von dem Sohn mieten oder für ihn verwahren. Godesberg 22. U. E. müssen Sie ein Jahr lang 50 Mark Miete zahlen. Eine Kündigung ist unwirksam, wenn die Wohnung dem Mieterschutz unterliegt, was anzunehmen ist. Die Steuern brauchen Sie nicht zu tragen, da Sie frei vereinbarte Miete zahlen. Wassergeld und Zählermiete müssen Sie dagegentragen. Nicht jedoch die Schornsteinsegergebühr, die nur der Eigentümer schuldet. A. V. 1. Ihre Mutter soll in dem Testament, in welchem Sie zum Erden eingesetzt werden, bestimmen, daß die Sachen Ihr Vorbehaltsgut sein sollen. Dann kann Ihr Mann nicht darüber verfügen. 2. Für die Schulden Ihres Mannes Orauchen Sie nicht zu hasten. Winter 1930. Eine Adtretung der Forderung an Ioren Lieseranten ist möglich, jedoch muß dieser damit einverstanden sein. Die Abtretung dürfte aber an der Unmöglichkeit, die Forderung einzutreiben, scheitern. S. 60. Einen besonderen Bescheid über die Niederschlagung erhalten Sie vom Katasteramt nicht. Die Niederschlagung dürfte längst erfolgt sein, da man sonst von Ihnen die Nachzahlung verlangt hätte. Verpflegungsakt. Habe mtt meinem Vater einen notariellen Pflegeakt gemacht. Müssen meine Geschwister aus erster und zweiter Ehe einverstanden sein?— Antwort: Ein Einverständnis der Geschwister ist nicht ersorderlich. Schriftsteiler 100. Hermann Hesse wohnt in Montagnola bei Lugano. Kondervelr* Von Donnerstag den 15. 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Sofort lieferte die Firma die bestellten Decken usw. und zahlte dent Vertreter sast 1000 Mark an Provision aus. Als nun der erste Zahlungstermin herankam, zahlten von den vielen Kunden nur verschwindend wenige. Alle Mahnungen blieben erfolglos. Viele Kunden waren in einer solchen Notlage, daß sie nicht einmal das Porto aufbringen konnten, um ihre gekaufte Ware zurückzuschicken. Andere behaupteten, der Vertreter habe ihnen gesagt, sie brauchten überhaupt nicht zu bezahlen. In 66 Fällen konnte festgestellt werden, daß die Käufer vorübergehend von der Stadt als Notstandsarbeiter beschäftigt waren.— Zur weiteren Zahlung der Provision hatte die Firma ihrem Vertreter Cessionen über Beträge von zwei bis drei Mark übertragen, die er einkassieren sollte. Der Vertreter ging aber hin und erhob höhere Beträge als ihm zustanden. Die geschädigte Firma stellte dann gegen ihn Strafantrag. In einer Verhandlung vor dem Schöffengericht verteidigte sich der Angeklagte gegen die Vorwürfe, die ihm in der Anklage, die auf Betrug und Unterschlagung lautete, zur Last gelegt wurden. Er bestand nach wie vor darauf, daß die Angaben, die er seiner Firma über die Käufer gemacht habe, richtig seien. Hingegen gab er zu, daß er mit den Cessionen höhere Beträge, als ihm zustanden, einkassiert hatte. Das Gericht konnte nach den Zeugenvernehmungen den Aussagen des Angeklagten nicht folgen und verurteilte ihn zu zwei Monaten und einer Woche Gefängnis. * Was hat der Radfahrer zu tun, wenn er in eine Nebenstraße einbiegen will. Vor einiger Zeit war der Forstreferendar R. auf seinem Rade durch eine Straße in C. gefahren und mit einem Kraftfahrzeug zusammengestoßen, als er, ohne ein Zeichen zu geben, in eine Seitenstraße abbiegen wollte. Nachdem das Amtogericht den Radfahrer zu einer Geldstrafe verurteilt hatte, legte er Revision beim Kammergericht ein und betonte, das Kraftfahrzeug sei derart schnell gefahren, daß er keine Zeit gehabt habe, durch ein Zeichen anzuzeigen, daß er nach der Seite abschwenken wolle; hätte er den Arm erhoben, um ein Zeichen zu geben, so wäre er beim Fahren unsicher geworden und hätte vom Rade stürzen können. Der Dritte Strafsenat des Kammergerichts wies aber die Revision des Angeklagten als unbegründet zurück. Er führte u. a. aus, es sei mit Recht angenommen worden, daß R. in schnellem Tempo in eine Seitenstraße habe einbiegen wollen, ohne ein Zeichen zu geben. Durch den Zusammenstoß sei nicht nur Sachbeschädigung, sondern auch eine Körperverletzung herbeigeführt worden. Es habe dem Angeklagten freigestanden, nicht sofort in eine Nebenstraße einzubiegen, sondern in der eingeschlagenen Richtung eine Strecke weiterzufahren. Der Verein Deutsche Frauenkultur 4 i5 durch den gestern im Stadtgarten stattfindenden Vortrag des Generalmusikdirektors F. Max Anton über „Die Entwicklung der Geschmackskultur um 1900“ gleichzeitig einen Einblick in die eigene Entwicklungsgeschichte. Die Entstehung des Verbandes Deutsche Frauenkultur entstammt der umwälzenden Zeit der Jahrhundertwende, die Max Anton als eigentlichen Abschluß des Mittelalters bezeichnete. Der gewaltsame Riß, den der Weltkrieg durch die ganze kultuerlle Entwicklung zog, lasse die langsame, selbstverständliche, aus den Forderungen der Zeit bedingte Entwicklung der Vorkriegszeit vergessen. Anton schilderte die Umwälzungen, die die Verwertung der im Lause der Jahrtausende erkannten Naturkräfte mit sich brachte und die für die Entwicklung der Geschmackskultur bestimmend waren. Er erinnerte an die Zeit des Jugendstils, der, wenn auch heute mitleidig verlacht, doch die Grundlage der modernen Sachlichkeit bildete. Er erzählte von dem kühnen Auftreten der Frauen für die Reformkleidung, die heute zur Selbstverständlichkeit geworden ist, von der Entwicklung der Industrie und der dadurch auftretenden sozialen Frage, die im gesellschaftlichen Leben ungeahnte Umwälzungen zur Folge hatte. Durch die Schilderung dieser Ereignisse, die die Zuhörerinnen größtenteils noch miterlebt, wurde die Zeit der Jahrhundertwende lebendig und aus dem Gesamtbild ergab sich die Entwicklung einer Geschmackskultur, die, damals schwer umstritten und verständnislos bekämpft, erst heute ihre Früchte trägt. Der Vortrag Antons sowie auch die lebendige Wiedergabe seiner Gedichte durch Frau Lämmert fanden herzlichtt Beifall. Die Vorsitzende Marie Kunz warb noch einmal für die Einrichtung einer gemeinnützigen Nähstube. Der Gedanke wurde damals im Stadtverband Bonner Frauenvereine angeregt, konnte aber nicht verwirklicht werden. Allgemeiner Militärverein Vonn. In der Jahreshauptversammlung begrüßte der 1. Vorsitzende Kam. Schröder die zahlreich erschienenen Kameraden mit einem verzlichen Glückwunsch zum neuen Jahr. Der Kassenbericht des Kassenführers Kam. Kubens war trotz der vielen Unter stützungen, die der Verein im verflossenen Jahr notdürftigen Kameraden zukommen ließ, ein erfreulicher. Im Anschluß an den Kassenbericht wurde dem Kassenführer gedankt und Entlastung erteilt. Dem Schriftführer Kam. Fuß wurde für seine aufmerksame Arbeit der Dank ausgesprochen. In der anschließenden Vorstandswahl wurden die Kameraden Stürtz zum 2. Schriftführer, Langen und Bogner zu Beisitzern gewählt: zu Delegierten des Kreiskriegerverbandes wurden gewählt die K imeraden Jahn, Schulz; Andree, Kubens und Monreal. Weihnachtsfeier im.=.=V.„Eintrach!". Am Sonntag feierte der.=.=V. Eintracht Dottendorf im Stammlokal Heiur. Schmitz sein Weihnachtsfest mit Kinderbescherung. Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden Pet. Eschwetler wickelte sich das Programm, bestehend aus Theateraufführungen und gemeinschaftlich gesungenen Liedern harmonisch ab. Weihnachtsgedichte, vorgetragen von den Kleinsten, fanden viel Beifall. Nach einer Ansprache durch den Herrn Pfarrer fand die Kinderbescherung statt. Die freudestrablenden Gesichter der Kleinen gaben Kunde von der Ueberraschung über die schönen Tüten, die dank der Opferfreudigkeit der Mitglieder wieder reichlich groß aussielen. Der Vorsitzende bat zum Schluß die Sänger und ihre Frauen, das Streden der„Eintracht“ auch weiterhin zu fördern. Quarteitverein„Liederfreunde". In der Jahreshauptversammlung wurde folgender Vorstand gewählt: Der bisherige 1. Vorsivende Jean Frings wurde einstimmig zum Ebrenvorsitzenden ernannt; 1. und 2. Vors. Adolf Müller und Jean Notzem; 1. und 2. Kassierer Georg Dürrbeck und Artur Fischer; Schriftf. Peter Auding; Archivar Peter Müller; 1. und 2. Beis. Heinrich Harter und Josef Rieckershäuser. Fahnendeputation: Albert Rieckersböufer, Josef Rieckershäuser, Jakob Busch. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. Seltt, Siier dur Spier. Gastaft D3B-Pokal-Zinale erst im Juni? Das Endspiel um den DFB.=Bundespokal, für das sich bekanntlich am letzten Sonntag Süd= und Mitteldeutschland qualtfizierten, dürste voraussichtlich erst im Juni zur Durchführung gelangen, da Süddeutschland für den vorgesehenen Termin eine Pokalmannschaft insolge Terminschwierigketten nicht zu stellen in der Lage ist. Am 24. Januar weilt die bekannte tschechische Berufsspielerelf von Sparta Prag in Süddeutschland bei den Stuttgarter Kickers und tags darauf spielen die Prosis gegen den Bfo. Stuttgart. Verein für Rasensport Bonn. In der Generalversammlung vom 10. Januar wurde solgender Vorstand gewählt: 1. Vors. P. Werheit, 2. Vors. A. Pastor, Kassierer und Geschäftsf. H. Müller, Schriftf. E. Müller, Zengwart H. Binnen. Etwas über Renupreise. Ueber.4 Misionen Mark wurden im Vorjahre im deutschen Trabrennsport an Preisen gegeden. Den Löwenanteil der Gesamtsumme von 4,4 Mittionen Mark hat Mariendorf als Veranstalter des Großen Preises der Republik mit 811 800 Mark. Die Preise für das Berliner Reitturnier vom 28. Jannar bis 8. Februar, sind jetzt um 20100 Mark erhöht worden, so daß die Gesamt=Dotierung des Turniers nunmebr 120000 Mark beirägt. Der Verein für Hindernisreiten hat jetzt als einer der ersten die Ausschreidungen für die ersten zwölf Renntage 1931 veröffentlicht, für vie 310 500 Mark zur Verfügung fiehen, also nur 30 500 Mark weniger als im Vorjahre. Verschiedene Rennen mußten sich Kürzungen gefallen lassen. Der Reit= und Jahrverein Vonn hielt seine Weidnachtsveranstaltung ab. Nach einlettenden Worten Professor Kirchofs ritten sechs Damen und sechs Herren eine Quadrille. Daß auch der Fahrsport von dem Verein Die neue Wasserwanderer=Herberge in Godesberg. Be Am Leinpsad nach Mehlem, dem Bootshaus des Wassersportvereins angegliedert, ist ein Heim für Wasserwanderer beiderlei Geschlechts im Entsiehen begriffen, das einen weiteren Fortschritt auf dem Gebiet des Wanderns bedeutet. Seine Lage ist ideal schön, die Verbindung mit dem Bootshaus des Wassersportvereins ist die beste Lösung für die schon seit Gröffnung der Horion=Herberge schwedenden Frage. Die Herberge enthält einen großen Tagesraum, zwei getrennte Schlafräume zu 32 und 16 Betten, alle nötigen Bequemlichteitsaulagen und die Wohnung des Hausvaters. Die Anlage gehirt zum Deutschen Jugendherbergs= Verband und wird aus Mitteln erdaut, welche die Gemeinde Godeeberg, dige Provinz und der Staat zu gleichen Teilen zur Verfügung stellt. Ihr Schöpfer ist der Architekt Reyl, Godesberg. Jennis Pierre Gillou französischer Tennispräsident. Für den verstorbenen bisberigen Präsidenten des Französischen Tennis=Verdandes Albert Canet wurde jetzt Pierre Gillou als Nachfolger zum Präsidenten gewählt. Hallentenniskampf in Hamburg. Bei den Hallentenniskämpsen in Hamburg gegen die französischen Spitzenspieler konnte Meister Freuz über Boussus einen hart erkämpften Sieg von:7,:6, :6.:1 erringen. Im gemischten Doppel siegten Frl. Neuseld=Genidten über Frl. Lorentz=Dr. Dessart mit:1,:6, 63, so daß damit der Kampf mit:3 für Paris steht. Rodaner Dortmunder Sechstagerennen. Um 6 Uhr morgens, bei Einiritt der Neutralisation, wurden die Mannschaften Kilian=Pützseld sowie Bremer=Damerow wegen ihres großen Rückstandes aus dem Ronnen genommen. Bis zur ersten Wertung am Nachmittag ereignete sich nichts von Bedeutung. Erst gegen.45 Uhr und während der Wertung gab es mehrere interessante Jagden, wobei Ehmer=Tietz und Tonani=Schenk, desgleichen van KempenStübecke dank der Großzügigkeit von Schön, der seinen Landsmann Stübecke ruhig davonziehen ließ. Nach 114 Stunden waren 2761.200 Kilometer zurückgelegt. Am vorletzten Abend war die Westfalenvalte wieder ausverkauft. aber bis zur Abendwertung ereignete sich nichts von Belang, da sich die Fahrer anscheinend für die Entscheidungen der letzten Nacht Reserve auferlegten. Aber mit Beginn des Spurts setzten auch die Vorstöße ein, wobel die Kölner Mannschaft Rausch=Hürigen eine ohrer Verlustrunden gutmachen konnte. Wettere Ausreißzversuche während der Wertung brachten nur kleinere Veränderungen. Die einzelnen Spurts wurden von Hürtgen, Rausch, Tiev, Dinale, Resiger und Schön gewonnen. Um 23 Uhr waren 2935,800 Km. zurückgelegt und der Stand des Rennens war folgender: 1. Piinenburg=Schön 210.: eine Runde zurnck: 2. GödelDinale 250.; zwei Runden zurück: 3. Dinart=Guerra 170 ., 4. Rausch=Hürigen 100.; drei Runden zurück: 5. Krüger=Funda 131.: vier Runden zurück: 6. Preuß=Resiger 110.; 7. Mantbey=Maczinftl 105.; 8. Piet van KempenStüdecke 97.; fünf Runden zurück: 9. Ehmer=Tietz 81.; 10. Tonanl=Schenk 61.; 11. Broccardo=Marcillac 58 P. Straßenrenn-Termine Sachsens. Die Jahresversammlung der Radsportkommission Tachsens legte in Chemnitz folgende Termine für die bevorstehende Laison fest: 5. April: Berlin—Leipzig; 26. April: Rund um die Dresdener Helde.— 3. Mai: Rund um Leipzig: 31. Mai: Rund um die Lausitz.— 7. Junii: Rund um Sachsen: 11. Juni: Dresden— Leipzig— Dresden.— 11. Juli: Deutsche Mannschaftsmeisterschaft (Chemnitz—Leipzig—Edemnitz); 13. Juli: Deutsche Meisterschaft im Einer-Streckenfahren(Ehemuip—Dresden—Leipzig—. Ehemnitz); 19. Juli: Straßenpreis von Chemnitz; 26. Juli: Rund umDresden.— 2. August: Saxoniapreis von Dresden; 9. August: Rund um Dresden(BTR.).— 17. September: Bergmeisterschaft in Dresden; 27. September: Dresden—Ebemnitz—Leipzig—Dresden(DNu.).— 4. Oktoder: Bergmeisterschaft der Solidarität. Die Jahreshauptversammlung des B. D. R. Bezirk Bonn findet am kommenden Samstagabend im„Bayrischen Hof“ statt.— Ebendort hält der R. C. Tornado E. V. am nächsten Freitag seine Monatsversammlung ab. Wasserapee Der westdeutsche Wasserballmeister in Bonn. Wasserfreunde Vonn gegen Poseldon Köln. Heute abend stehen sich im Viktoriabad die beiden ersten Mannschaften obiger Klubs gegenüber. Es ist dies das erste Spiel der Wasserballwinterrunde in der Ligaklasse. Leider hat Sparta=Köln nicht gemeldet, und Mülheim 10 ist auf Antrag wieder in die=Klasse zurückversetzt worden, so daß nur Wasserfreunde und Poscidon im Hin= und Rückspiel zusammenkommen. Schiedsrichter ist Gauschwimmmart WolffKöln. Reni Erkeus wird Schwimmlehrerin. Die deutsch: Freistilmeisterin Frau Reni Erkene=Kuppers ist jetzt von der Hapag als Schwimmlehrerin angestellt worden und heute bereits nach Amerika abgereist. Reedesport Trainer J. Schung verstorben. Der bekannte westdeutsche Tralner Jak. Swunk=Düsseldorf ist am Dienstag vormittag im Alter von 51 Jahren an den Folgen einer Herzmuskellähmung gestorben. Schunk war ein Mann von umfassender Kenntnis auf dem Gebiete des Turss und fahrelang als Tralner des Stalles Röseler tätig In der vergangenen Taison konnte Tchunk als öffentlicher Trainer mit seinen Pflegebesohlenen eine ganze Anzahl von Tiegen erringen. gepflegt wird, bewiesen Frau Dr. Hertel und Herr Baumgarten in einer Fahrschule, die allgemeinen Anklang fand. Das Jagdspringen Kl. A gewann gegen starte Konkurren; Frl. Ellen Tenge auf Melitta, die den ersten Parcours ritt. Deu zweiten Preis ervielt Fritz Lauser auf Irrwisch vor der bewährten Frl. Brockhoff. Das Gymkbana wurde von Dr. Cahn gewonnen. Dieser blieb auch im schweren Jagdspringen Tieger. Fritz Lanser wurde auf Diana Zweiter. Bei der nachfolgenden Preisverteilung bob San.=Rat Dr. Hammesfahr die besonderen Verdienste des Herrn Henke um die wohlgelungene Veranstaltung hervor. Wintersport. Deutschlands Nationalmannschaft:1 geschlagen. Nach ihrem vielversprechenden Devut spielten die kanadischen Eisbockeykünstler von Manitoba am Mittwoch abend vor zahlreichen Zuschauern im Berliner Sportpalast gegen die deutsche Nationalmannschaft. In sportlicher Hinsicht bekamen die Zuschauer eine Kostprobe des hohen Könnens der Gäste zu seden, wie man sie bisher in Deutschland noch nicht sah. Nachdem die Deutschen im ersten Drittel durch Schröttie überraschend in Führung gingen, legten die Kanadier scharf los und blieben im Endergebuis mit:1(:1,:0,:0) jederzeit sichere und dem Verlauf nach verdiente Sieger. Oesterreichs Kunstlaufmeisterschaft. Die Meisterschaft von Oesterreich im Herrenkunstlausen verteidigte in Innsbruck der Weltmeister Karl Schäfer(Wien) mit Plapzzisser 5 und 337,56 P. überlegen vor seinen Landsleuten Dr. Distler(Wien) Plz. 12, 304,4 P. und Jos. Bernhauser(Wien) Plz. 16 und 228,68 P. erfolgreich. Im Damenjuniorenlausen siegte Frivzi Burger(Wien) mit Plz. 5 und 318,62 P. vor Grete Lainer und Gerda Hornung. Die Münchenerin M. Herder belegte nur den 5. Platz. Winterfahrt 1931 Garmisch-Partenkirchen. Die 8. Winterfahrt Garmisch=Partentirchen am 1. Februar wird wieder ein bedeutsames sportliches Ereignis werden. Besonders aus Herrenfahrerkreisen wirv dieser großen krastfahrsportlichen Winterveranstaltung, sei es für die Zielfahrten wie auch für die Rennen, starkes Interesse entgegengebracht. Die Nennungsliste verzeichnet bereits eine Reibe von Sportsleuten, deren Namen im Kraftfahrsport Ruf und Klang haben. Schach Der Schachmeister des Zweckvervandes H. Schieser aus Köln gab Tonntag in Hennef eine Simulianvorstellung vor 16 Brettern. Von diesen 16 Partien gewann er 12. Zwei gingen verloren und zwei endeten remis. Es gewannen vom Henneser Schachverein Braun und Keller sen. W. Jußhöller und Keller jr. spielten remts. Bezen „Schmeling trifft keine Schuld!" Bemerteuswertes englisches Urteil.— Verständnis für das Verhalten des Weltmeisters.— Gegen amerikanische Methoden. Es wird uns geschrieben: Wie in Amerika, so ist auch in der öfsentlichen Meinung des englischen Sports im Auschluß an Mar Schmetings Titelaberkennung von der Newyorker Boxbehörde neuerdings ein wesentlicher Umschwung zugunsten des deutschen Weltmeisters eingetreten. Gerade in England bringt man Schmelings Kampfabsage für Newyork großes Verständnis entgegen, weil hier Sparkeys Kampfmetboden von seiner Begegnung mit Phlk Scott her in frischer Erinnerung sind. Eo schrelbt eine führende Fachzeitschrift u..:„Herr Schmeling hat das Mißfallen der Weisen der Newyorker Boxkommission dadurch erregt, daß er sich weigerte, unter den dort üblichen Boxregeln Sbarkey einen Revanchekampf zu liefern. Wir können den Deutschen voll und ganz verstehen, und SchmeUng trifft keinerlei Schuld. Er vermag der unsauberen Geschäftspraxis keinen Geschmack abzugewinnen, die es Boxgegnern erlaubt, nach Belieden Tiefschlige zu landen. Und deshalb beliebt die genannte Boxbeyörde, ihm den Titel abzuerkennen! Eine gerodezu lächerliche Entscheidung. Es ist nicht weiter verwunderlich, daß der Deutsche es unter diesen Umständen vorziebt, in Chikago zu kampfen, wo man Tiefschlager, die in flagranti erwischt werden, sofort bestraft. Schmeling bekam eine gehörige Probe von Sbarkeys Marsch= route. Der frühere Litauer trieb unehrliches Spiel in ihrem Kampf. Schmeling hätte für Lebzeiten genug von seinem Tiefschlag haben können. Er hat wenig Lust, eine Wiederholung zu ristieren. Warum sollie er dies auch! Es ist eine böchst verwerfliche Methode der Newyorker Boxkommission, Leuten wie Sharkey oder ähnlichen Boxern die Andringung von Tiefschlägen zu gestatten, die sonst niemand in der Welt zulassen würde. Es ist höchste Zeit, daß das New Dorker Vorpublikum Mittel und Wege findet, für saudere Durchführung der Boxkämpfe zu sorgen. Im anderen Falle wird es selbst die Folgen zu tragen baden." Diese in England geschriebenen Worte deurteilen die Lace vom re'n sportlichen Standpunkt. Es kann ja im übrigen kein Zweifel darüber bestehen, daß das neue Newyorker„Tiesschlag=( setz“, dem Schmeling sich verständlicherweise nicht unterst en wilk, sportlich nicht als korrekt anzusprechen ist. Engemeindung Köln-Buschdorf! Us Buschdorf kom ne starke Dä usgezeichent voxen kann, Zum Boxe bes no Kölle, Tät denne jett verzälle Met singe Fünß, met singe Kraff, Die Köllsche woren einsach vaff. Domet bä net wurd angeseindet, Wurd Buschdorf schnellstens eingemeindet, Et litt bei Vonn zwar nöher drau, Doch Kölle moht dä Heuser bann, Die Meisterschaff sollt hä gewinne, Für Kölln bei Buschdorf— wor ihr Zinne. Doch kom ei andersch wie me denk, Die Meisterschaff bei dü verschenk. Tenn goov dä däm Pistulla Zu'n echte Knölla=Kunna 1s Buschdorf een, bei Bonn am Roin Dann wor die Meisterschaft hück sing. Will Schnddemag:. Schiebenor Die Jungschützenabteilung der Sebastianus-Schützen. Gesellschaft in Bonn hielt am vergangenen Freitag im„Römer“ ihre Jahreshauptversammlung ab. Die Berichte gaben ein erfreuliches Bild von der regen Vereinstätigkeit im letzten Jahre. Der neugewählte Vorstand setzt sich wie sotgt zusammen: Jungschütenführer Martin Mimbach; Toriftf. Heinr. Künigen: Schietmeister: Hans Künstler und Hub. Kels: Kassierer: Fritz Cafalter; Fahnenträger: Willi Arenz; Vertrauensleute: Fritz Casalter und Alex Lenzen: Kassenprüfer: Hans Tchumacher. Bei dem Uebungsschießen am vergangenen Tonntag schoß Hans Krinkler mit 164 Ringen die goldene Medaille des Deutschen Schützen=Bundes und Josef Schroeder mit 1411 Ringen die dronzene Medaille des Deutschen Schützen=Bundes in der=Klasse. Waldlauf der Landw. Hochschule und der Polizeischute Bonn. Traditionsgemäß veranstalten Landw. Hochschule und Polto zetschule am Samstag mittag ihren Waldlauf auf dem Venusberg. Start und Ziel liegen wie früher dicht beim Paulshof. Eine Siegervoraussage ist dieses Mal schwieriger als in den Vorjahren, da beide Körverschaften neue junge Kräfte einsetzen, deren eifriges Ueben in den letzten Wochen zu den verschiedensten Tageszeiten aussiel. Die erzielten Trainingszeiten kassen mit Bestimmtheit bei günstiger Witterung eine Verbesserung der seitberigen Bestzeiten erwarten.(1929: 22,30 Min. Schneider Pol.=Schule; 1930: 17:29,1 Min. Groß Pol.= Schule). Mannschaftssieger der Pol.=Schule war 1929 die zweite Lehrabt., 1930 die fünfte Ausbildungsklasse. Bei der Landw. Hochschtle siegte 1929 Gothia, 1930 gewann Novesia den Hochschulwanderpreis. Bis jetzt liegen Startmeldungen von 14 Mannschaften der Hochschule und den fünf besten der Pol.=Hochschule vor. Ein Läuferseld in Stärke von über 75 Mann der tüchtigsten Waldläuser beider Schulen wird am Samstag um den Sieg ringen. Erstmalig starten auch Altakademiker, und zwar in besonderer Klasse. Wie wird das Wetter? Die Entwicklung der Großwetterlage tritt jetzt in ein kritisches Stadium. Auf breiter Grundlage erfolgt über dem Nordatlantik ein Vorstoß wärmerer ozeanischer Luftses geden aie fengeratot au die kin en verdagen orie mit beichen auf Meeresaweau umeerechneten Luttgruck massen, deren Annäherung sich durch neue Niederschlagsneigung bemerkbar machen dürfte. Die Warmluft wird uns bedenklich nahe kommen, möglich sogar erreichen. Das Wetter von heute und morgen: Warmluftvorstoß von Nordwest mit neuen Niederschlägen nicht ausgeschlossen. Lultmessungen: 7 Uhr morgens Barometerdruck 359, reduziert auf 761. Temperatur—6: Feuchtigkeit 90“:; Windrichtung und Stärke NNO. 3: Bewölkung 10“; Temperaturmax, gestern +1,8, Min.—0,2 Grad; Schneedecke 6,5 cm im Sieben. gebirge. Rodeln gut. Regelskand: Amtliche Wasserstandsnachrichten vom 14. Januar. Basel, 0,22(0,27), Konstanz 2,99(3,00), Hüningen 0,78 (0,82), Kehl 2,28(2,34), Maxau 4,12(4,21), Mannheim .18(3,30), Schweinfurt 1,45(1,51) Würzburg 1,52(1,55), Lohr 1,96(2,10), Steinheim 2,54(2,53), Hiltenberg 1,91 (1,93), Hanau 3,05(3,04), Kostheim.=P. 2,92(3,08), Mainz 1,18(1,32), Bingen 2,18(2,32), Kaub 2,43(2,63), Ems 1,37(1,36), Trier 1,44(1,53), Koblenz 2,78(2,995), Köln 2,99(3,22), Düsseldorf 2,57(2,82), Duisburg 1,75 (.03), Mülheim=R. 1,20(1,17), Ruhrort.04(2,38), Wese“.50(2,58). Heute morgen zeigte der Bonner Pegel.67 (2,80) Meter, der Kölner Pegel.78(2,99) Meter. Winterspoctgetegenheit: Eisel: Aus Jünkerath wird gute Schi= und Rodelbahn gemeldet. Temperatur 3 Gr. minus. Schneehöhe 20 cm. Neuschnee 3 cm. Tirol: Fast an allen Wintersportplätzen Tirols herrscht gutes Sportwetter. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 5 und 15 Grad minus. Die Schneehöhe beträgt durchschnittlich 40 Zentimeter. Do Neuschnee fiel, sind die Sportmöglichkeiten sehr gut 42. Jahrgang.— Nr. 13925. Donneretag. 15. Januar 1931. Grändungssahr des Verlage 1723. Bezugspreis: monatlich.30.4 Postbezug:„.504 Anzeigen: lokale 30 J. auswärtige 50 4 Reklamen: lokale 100 J. auswärtige 150 3 Lokale Familien=Anzeigen 20 J Lokale Stellengesuche 15 J die Zeile. — fAr Gonn und Aingegene! Druck und Verlag: hermann Reussek. Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Pet. Neusser. Anzeigen: Peter Lescrinier. Alle in Bonn Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Fernruf 3851: nach Geschäft.schluß(von 20—7 Uhr): 3853. Postscheckkonto Köln Nr. 18672. Kreis: Bei der Wahl des Präsidenten zur französischen Kammer, die vorgestern zur Wiederwahl des bisherigen Präsidenten Bouisson führte, kam in die sonstige Eintönigkeit des Wahlaktes eine gewisse Farbe, wenn auch eine solche etwas schwärzlicher Art. Unter den Gegenkandidaten, bezw. als Kandidat für eine Vizepräsidentschaft, war der Neger und Abgeordnete von Guadeloupe Gratien Candace(stehe Bild rechts) aufgestellt. Candace warb durch eine temperamentvolle Wahlrede, die vom Hause viel beklascht wurde, für sich selbst. Aber die Vertreter der „Grande nation“ hatten trotz der bevorstehenden großen Kolonialausstellung zu Paris den guten Geschmack, den Nigger bei der Wahl rasseln zu lassen. Bilder vom Jage. Kreis: Der Oberbürgermeister der Stadt Mainz. Dr. Külb, hat aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt. Dr. Külb, der im 61. Lebensjahre steht, war 1912 zum Beigeordneten und 1919 zum Oberbürgermeister von Mainz gewählt worden und hat die Geschicke der Stadt Mainz in den schweren Jahren der Besatzung mit Sicherheit und Erfolg geführt. In den Jahren 1925—27 hat das Vermessungsschiff„Meteor“, im Auftrage der Deutschen Atlantischen Gesellschaft den Atlantischen Ozean in allen Tiefen systematisch erforscht. Die Hauptaufgabe der Expedition war, die Bewegung der Wassermassen in allen Schichten zu ersorschen. Wie groß die Ausbeute dieser Fahrt des „Meteor" war, zeigt, daß jahrelang Gelehrte an der Zusammenstellung der Werke arbeiteten, ehe die Ergebnisse veröffentlicht werden konnten. Ein Werk über diese Ergebnisse wird nicht weniger als 15 Bände fassen. In dem Museum für Meereskunde in Berlin wurde kürzlich ein Saat eröffnet, in dem Methoden, Instrumente und bisherige Ergebnisse der Meteorfahrt ausgestellt werden. Hier steht man die verschiedensten Meßapparaturen, Fangvorrichtungen, aber auch Bilder, die die Fahrt veranschaulichen, und Modelle, die die Ergebnisse der Meeresforschungen zeigen. Die deutsche Reichsmarine, die sich wiederholt um die Forschung der Meere verdient gemacht hat, kann diese Fahrt und ihre Ergebnisse als eine neue allgemein anerkannte Tat buchen. Bild 1: Eisberg in Sicht! In der Nähe der Shetland=Inseln sichtete das Vermessungsschift den abgebildeten Eisberg. Bild 2: Ausschnitt eines Modells der Bodengestaltung bei Trinidad. Oden! Mittwoch reiste die deutsche Delegation unter Leitung des Reichsaußenministers Dr. Curtius zur Teilnahme an der diesjährigen Tagung des Völkerbundrates nach Genf ab. Im Hinblick auf die katastrophale Entwicklung der Weltwirtschaftskrise und die deutsch=polntsche Auseinandersetzung wegen des Wahlterrors gegen die Deutschen in Polen steht man der kommenden Konferenz mit größter Spannung entgegen. Unser Bild zeigt von links nach recht: oben: Ministerialdirektor H. E. Posse, Ged. Rat Dr. von Kaufmann, Geh. Rat Frowein: unten: Ministerialdirektor Dr. K. Ritter, Gesandter von Freytag und Min.=Direktor Dr. F. Gauß. Rects: Der New Yorker Bankler Felix Warburg, der am 14. Jan. seinen 60. Geburtstag begehen konnte. Warburg, der während des Weltkrieges und später immer wieder für das Deutschtum und die hilfsbedürftigen deutschen Landsleute mit Rat und Tat eingetreten ist, hat noch in den jüngsten Tagen zu der den ganzen Erdball berührenden Weltwirtschaftskrise Stellung genommen. Wie wir berichten konnten, nimmt Warburg den von vielen Volks= und Finanzwirten geteilten Standpunkt ein, daß das Weltwirtschaftsproblem nur dann gelöst und eine wirtschaftliche Wiedergesundung bewirkt werden könne, wenn die einzelnen Länder ihre isolierte Politik aufgeben und im Austausch ihrer Interessen gemeinschaftlich am Werke der wirtschaftlichen Wiederbefriedung arbeiten. „Einer der bedeutendsten Begründer des Auslanddeutschtums. Adolf Schwelm, Präsident der argentinischen Kolonisationsgesellschaft„Eldorado“, der in der Nachkriegszeit im Norden Argentiniens ausgedehnte Ländereien erworben hat und dort eine Stadt gründete, in der sich vier Jahre nach ihrer Entstehung bereits 14000 Deutsche ansiedeln und, obwohl sie die Staatsangehörigkeit der neuen Heimat annahmen, ihre deutsche Eigenart behalten konnten, ist in Berlin eingetroffen. Schwelm will in Berlin für seine Stadt neue, gute Kräfte sammeln. Kreis: „Monitor Polsti“ veröffentlicht die Verordnung des Staatspräsidenten, durch die der bisherige Staatssekretär im polnischen Außenministerium, Dr. Alfred Wysocki, zum Gesandten und Bevollmächtigten Minister erster Klasse bei der deutschen Regiernug ernannt wird. Der trockengekegte Ogean. 1—