Sahrgang— Nr. 43616, Pritag, 8. Sanner 4934. Srinbungsiache bes Vettagt 41 Bezugspreis: monatlich.30.K Bostbezug:".50## Anzeigen: lokole 30 J, auswärtige 50 8 Reklamen: Lokale 100 J, auswärtige 130 4 Lokale Familien=Anzeigen 20 4 Lokale Stellengesuche 15 4 die Zeile. — für Bonn und Druck und Verlag, Hermenn Reullen Verantwertlicht Hauptschriftleiter: Pet. Neufsen Anzeigen: Peter Leserinier. Alle in Bonn. Geschäftsstelle: Bahnhofstr. Vernrut 3831: uac Gescast sctuß(von 90—7 Uor. Postichedtonte Röin Nr. 18 672 hofstr. 12 Seichhtete ): 3833. Wie retten wir die Wirtschaft? Reichsfinanzminister Dietrich über das Arbeitslosen= und Preisproblem. Geheimrat Duisberg fordert Revision des Versailler Vertrags und der Doungplan=Lasten. Gegen die unproduktive MilliardenAusgabe der Arbeitslosen=Unterstützung. Die Neujahrsnummer der Voss. Ztg. bringt aus der Feder des Reichsfinanzministers Dietrich einen Artikel:„Das neue Jahr". Der Minister schreibt u..: Das Kernproblem ist der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Eingerechnet die Aufwendungen, welche die Städte für die Wohlfahrts=Erwerbslosen machen, ist der Aufwand, der aus Beiträgen und Zuschüssen des Reiches für das Budgetjahr 1930/31 voraussichtlich zu machen sein wird, auf rund.2 Milliarden Mark zu beziffern, eine ungeheure Summe, die ohne jede Gegenleistung ausgegeben wird. Mindestens ebenso schwer wie die Auswirkung der Weltkrise fällt für die Arbeitslosigkeit ins Gewicht der mangelnde Absatz im Inland. Man müßte fast sagen, daß eine Lethargie durch die Wirtschaft geht. Daran sind zum Teil psychologische Gründe schuld. Das deutsche Volk ist kleinmütig! Es hat Mißtrauen gegen seinen eigenen Staat. Der Kapitalmangel, der sich so gefährlich geltend macht, beruht zu einem großen Teil auf dem Kapitalabzug, den die Zahlung der Tribute fortgesetzt an der deutschen Wirtschaft vornimmt. Infolgedessen fehlt es an dem Motor, der in früheren Krisen antreibend und belebend wirkte, nämlich an dem Angebot billigen Geldes und billigen Kapitals. Der Gesundungsprozeß, der früher durch die Preissenkung von Kapital in jeder Krise selbsttätig entstand, wird durch den Kapitalabzug im Wege der Tributlasten in seiner Entwicklung gehemmt, wenn nicht ertötet. Wenn man den Umfang der deutschen Arbeitslosigkeit so betrachtet, könnte man versucht sein, die Frage zu erörtern, ob der indirekte Schaden der Tributlasten nicht höher ist als der direkte. Die Frage stellt sich ganz einfach so: Kann die deutsche Wirtschaft so viel ersparen, d. h. so viel Kapital bilden, daß sie imstande ist, die Reparationen zu zahlen und darüber hinaus die Mittel für eine normale Weiterentwicklung der deutschen Wirtschaft aufzubringen? Der Gang der Dinge und der Stand der deutschen Wirtschaft spricht dafür, daß unsere Wirtschaft jene Leistungen nicht zu vollbeingen vermag. Die nächsten Monate werden zeigen, was möglich ist oder nicht. Es muß der Versuch gemacht werden, das Arbeitslosenproblem anders zu lösen. Es muß versucht werden, die Arbeitslosen zu beschäftigen. Ich weiß, daß bei darniederliegender Wirtschaft dies nicht voll gelingen kann, aber auch schon ein Teilerfolg würde eine bedeutende finanzielle Entlastung und ein großer moralischer Erfolg sein. Es wird eingewendet werden, daß die Beschäftigung der Arbeitslosen das Doppelte, unter Umständen das Dreifach der Unterstützung kostet. Dem ist aber entgegenzuhalten, daß der Arbeitslose, sobald er in Lohn und Brot kommt, auch das Doppelte ausgibt, seinerseits also wiederum andere beschäftigt, d. h. Arbeitslose in Nahrung und Brot bringt. Er schafft Produkte und bereichert damit die Volkswirtschaft. Aber diese Produkte müssen abgesetzt werden, und hier liegt die Schwierigkeit. Hier stoßen wir auf das Preisproblem, auf die Frage: Ist es möglich, dadurch, daß wir billiger produzieren, mehr Produkte unterzubringen? Dabei ist zu überlegen, ob man die Beschäftigung von Arbeitslosen kombinieren kann mit der Aufgabe, die Preise besonders wichtiger Produkte zu senken. Wenn ein solcher neuer Weg betreten würde, so erfordert er zunächst eine Aenderung der bestehenden Gesetzgebung, zum mindesten bezüglich der Arbeitslosenfürsorge. Darüber hinaus wird der Gedanke bekämpft, werden müssen, daß dies ein Wiederaufleben der Planwirtschaft oder eine Subvention einzelner Industrien bedeutet. Es wird von der praktischen Gestaltung abhängen, wie weit diese Einwände begründet sind. Man wird aber auf alle Bedenken entgegnen müssen, daß, wenn Millionen von arbeitswilligen Volksgenossen darben und brachliegen, die Zeit zu doktrinären Einwendungen und Erwägungen nicht seeignet it. G64t Eent 4. Man muß da einsetzen, wo die aussichr besteht, bei lebenswichtigen Produkten der deutschen Wirtschaft Preissenkungen großen Ausmaßes zu erzielen, die gleichzeitig eine Senkung der Produktionskosten für große Teile der Volkswirtschaft bedeuten. Es muß also eine Welle entstehen, die über möglichst viele andere Erwerbszweige sich auszudehnen vermag! Die Not ist so gewachsen, daß man imstande sein wird, doktrinäre Bedenken und theoretische Einwände zurückzustellen, um den Kampf um die Lebensfrage des deutschen Volkes aufzunehmen: Wie beschäftigen wir die Arbeitslosen? Geheimrat Duisbergs In einem Interview für das Tempo führt Geheimrat Prof. Dr. Carl Duisberg, Vorsitzender des Aufsichtsrates der I. G. Farben, Präsident des Reichsverbandes der Deutschen Industrie, aus: Die Entwicklung der letzten Monate hat denen Recht gegeben, die den Standpunkt vertraten, daß Energie und Führerwille sich auch heute noch in Deutschland durchsetzen können. Die Durchführung des Sanierungs= werkes der Reichsregierung erscheint ausreichend gesichert, und es handelt sich heute nur noch darum, die zweckmäßigen Ergänzungen zu finden, die das begonnene Werk wirklich zu dem machen, was es nach der Ansicht seiner Schöpfer werden soll, zu einer neuen Grundlage für eine gesunde Entwicklung unseres politischen und wirtschaftlichen Lebens. Um diese erstrebten Ziele aber endgültig erreichen izu können, scheint mir die Erfüllung folgender Punkte notwendig zu sein: 1. Weiterführung des begonnenen Ausgabenabbaus und der Verwaltungseinschränkungen bis auf ein unserer finanziellen Leistungsfühigkeit angepaßtes unbedingt notwendiges Maß. 2. Vertrauen in unsere eigene Kraft und Leistungsfähigkeit; mit neuem Unternehmungsgeist und neuem Leistungswillen tritt anstelle von Zweckpessimismus und Flaumacherei. 3. Ausnutzung aller Möglichkeiten unserer handelspolitischen Situation, um zu einer Ausweitung unserer Exportmöglichkeiten zu kommen. 4. Erhöhung der Konkurrenzfühigkeit durch Selbstkostensenkung. 5. Ausbau des inneren Marktes durch Sanierung und Reorganisation der Landwirtschaft. 6. Revidierung der untragbaren Bestimmungen des Versailler Diktats und Aenderung der untragbaren Belastungen aus dem Die letzten Jahre, insbesondere die letzten Monate, haben gezeigt, was es für den internationalen Handelsverkehr bedeutet, wenn Europa sich in einem dauernden Fieberzustand befindet und dauernd von politischen und wirtschaftlichen Krisen, als direkten und indirekten Folgeerscheinungen des Versailler Vertrages, erschüttert wird. Im internationalen Handelsverkehr wird die Weltkrise nicht überwunden werden, solange nicht die Verhältnisse in Europa stabilisiert sind. Das wird nur geschehen, wenn das Herz Europas, Deutschland leben und arbeiten kann. Nur dann wird auch Europa internationalem Kapital und internationalem Warenexport wieder eine ausreichende Aufnahmefähigkeit entgegenbringen. Dheühergige Gebanten des Preisabbau, Lohnsenkung, Steuererhöhungen. Das Handwerksamt Bann schreibt uns: In schweren Zeiten, wie das deutsche Volk sie jetzt durchleben muß, stehen Wirtschaftsfragen an erster Stelle. Dem zwingenden Gebot alle Kräfte der Erhaltung der freien Wirtschaft, insbesondere des Handwerks, zu widmen hat sich Alles unterzuordnen, wenn das deutsche Volk die ungeheure Krise zu überwinden bereit ist. Der unglückselige Ausgang des Weltkrieges war die erste Etappe auf dem Leidensweg, der aber durch eine katastrophale zwölfjährige Finanz= und Wirtschaftspolitik erst. zu der jetzigen dornenvollen Höhe geführt wurde. Nach Arbeit und Brot rufen Millionen Menschen, die zum größten Teil durch die Auswirkungen neudeutscher Wirtschaftspolitik aus dem Produktionsprozeß herausgerissen sind. Die Forderung all dieser Kreise, insbesondere des Handwerks auf Recht nach Arbeit zu erfüllen, muß Aufgabe all der Kreise fein, die Aufbauarbeit im neuen Deutschland zu leisten bereit sind. Nicht mit Gesetzeswerken, nicht durch Schaffung neuer Gesetze läßt dieses Ziel sich erreichen, denn wenn die Zahl der Gesetze als Maßstab für die Wohlhabenheit eines Volkes gelten würde, gäbe es wahrlich keine Not in unserem Vaterlande. Wer aufmerksam die politischen Ereignisse der letzten Jahre verfolgt, lernt sehr schnell erkennen, daß ein grundlegender Wandel unserer Wirtschaftspolitik eintreten muß, wenn wir verhüten wollen, daß die Werkstätten auch des Handwerks nicht vollends veröden und auch der letzte Werkmann noch den Hammer aus der Hand zu legen gezwungen ist. Wäre auch der Handwerksmeister den Lockungen des Achtstundentages gefolgt, hätte er nach achtstündiger Arbeit sein Werkzeug aus der Hand gelegt, es gäbe heute wahrkich kein deutsches Handwerk mehr. Es gab einmal eine Zeit, in der selbst Wissenschaftler verkündeten, die Tage des Handwerks feien gezählt, es befände sich auf dem Aussterbeetat. Was wußten jene Männer von dem zähen Willen, von der Schaffenskraft des Handwerksmeisters, der seine heimische Scholle geschaffen in einem Menschenalter harter Arbeit, sie erhalten will trotz aller Stürme der Zeit. Arbeit und Brot, das Handwerk hat dies für Milkionen geschaffen, es hat Millionen junger Menschen Arbeit gelehrt. Mit einem Millionenheer Erwerbsloser gehen wir in den Winter hinein, eine Unzahl stillgelegter Betriebe warnt jeden Einsichtigen, die alten Wege weiter zu gehen. Arbeit, wird sie geschaffen werden mit all den Gesetzen, die auf Grund Artikel 48 der Reichsverfassung geschaffen sind? Nein. Allein eine gesunde, leistungsfähige Wirtschaft kann dieses Ziel erreichen, nur sie kann das Fundament eines aufwärtsstrebenden Staates so formen, daß es die Lasten des zu errichtenden Staatsgebäudes aufzunehmen vermag. Den neuen Baumeistern und ihren Handlangern sind schwere Berechnungefehler unterlaufen. Taub und blind hören und sehen sie weder das Knistern im Gebälk, noch die Risse im Mauerwerk. Im Gegenteil, innner höher wird der Turmbau ausgeführt! 1 Million Erwerbslose, 2 Millionen; 3 Millionen, wieviel demnächst, das ist die bange Frage, die uns bewegt und die zweite: Kommt den maßgebenden Stellen denn noch inner nicht die Kenntnis, daß die Senkung der ungeheuerlichen Lasten steuerlicher Natur den einzig möglichen Ausweg darstellt, um dadurch eine Steigerung der Produktion herbeizuführen. Die Wohlfahrt des alten Staates beruhte nicht zuletzt auf dem freien Schaffen möglichst vieler selbständiger Persönlichkeiten. Die Verantwortung der Einzelnen für sich und die Seinen war die Grundlage der kulturellen Entwicklung. Diese Grundlage ist im neuen Staate zerschlagen. Das freie Schaffen des Einzelnen wird durch Ausnahmegesetze mannigfacher Gestalt erschwert, manchmal völlig unterbunden. Die Förderung der Produktion, die Ankurbelung der Wirtschaft, wie es immer in allen Verheißungen so schön proklamiert wird, läßt sich jedoch nur auf dem Wege der Lastensenkung erreichen. Nur durch eiserne Sparsamkeit im Staatshaushalt sowohl wie durch Ausgabensenkung in den Haushaltungen der Länder und Gemeinden kann eine Förderung der Gütererzeugung und damit eine Besserung der Arbeitsmarktlage erreicht werden. Wie gerade die Gemeinden diesem Ziele entgegenarbeiten, haben die letzten Monate gezeigt. Besonders in den großen Städten gehen Dinge vor sich, die die Aufmerksanrkeit der verantwortlichen Stellen hervorrufen müssen, es entwickelt sich hier ein neuer Beruf, nämlich der der Staatskommissare. Man könnte dieses Kapitel als Tragödie der Selbstverwaltung, als Vernichtung des großen Werkes des Freiherrn von und zum Stein bezeichnen. Was haben wir im Handwerk von den Staatskommissaren zu erwarten? Die Erfüllung des Artikels 164? Erleichterungen steuerlicher Natur? Nein, wirklich nichts Gutes, denn fast überall haben sie rücksichtsros die Etats der Gemeinden nur von der Einnahmeseite aus geprüft und rücksichtslos die Realsteuern erhöht und damit die in der Notverordnung des Herrn Reichspräsidenten vorgesehene Steuersenkung der Gewerbesteuer zu nichte gemacht. Die Ausgabenseite zu drosseln, den Mut aufzubringen hatten sie leider nicht. Es ist ja allerdings leichter, Lasten zu verordnen, zu denen man selbst weniger beiträgt, als einmal mit der ewigen Bewilligung ins Uferlose Schluß zu machen. Die Förderung der Produktion ist also durch die Schaffung neuer Steuern saboliert. Ein Ausweg muß also gesucht werden. Die Reichsregierung hatte als Ausweg aus den Wirmissen die Preissenkungsaktion eingeleitet. Sie verkündet: Bezüge und Lebenshaltung aller Unternehmer und Arbeiterschichten, sowie der Preisstand der deutschen Waren müssen uns gestatten, im Wettbewerb der Weit zu bestehen. Das Wort Preissenkung ist zu einem üblen politischen Schlagwort geworden. Die ganze Aktion der Reichsregierung ist festgefahren, mußte festverfahren, weil sie selbst nicht Willens war, an der Preissenkung von sich aus mitzuwirken, sondern im Gegenteil durch neue Lasten die Voraussetzungen zum Preisaufbau schuf. Warum sorgte die Reichsregierung nicht für Ermäßigung der Postgebühren, der Tarife der Reichsbahn? hat die Reichsregierung mit Erfolg sich bemüht, eine Preissenkung der Erzeugnisse der Syndikate und Trusteim Verhältnisder Preisstürzeauf dem Weltmarkt herbeizuführen? Haben Reich, Länder und Gemeinden die Tarife für Elektrizität, Gas und Wasser abgebaut? Sind die drückenden Realsteuern in die Preissentung einbezogen? Nein, die ganze Aktion beschränkt sich mit großer Emphase, Verhandlungen mit den Bäcker=, Fleischer=, Milchund Gemüsehändlerorganisationen herbeizuführen und die Ergebnisse, die dank des verständnisvollen Entgegenkommens dieser Verbände unter Zuhilfenahme der gesamten deutschen Presse als Erfolg der Regierung zu verkünden. Der Preisabbau muß am Ursprungsort einer Ware beginnen, und er bleibt Flickwerk, wenn nicht alle Steuern, Abgaben, alle Tarife und Gebühren, wenn nicht eine Vereinfachung unserer gesamten Verwaltung die Grundlagen eines wirklichen Preisabbaus schafft. Wie weit ist nun der Preisabbau in unserem Handwerk gediehen? Dies festzustellen ist leicht möglich, wenn man einmal die Submissionsergebnisse der letzten Jahre nachprüft, um mit Schrecken zu erkennen, daß ein Tiefstand der Preise eingetreten ist, der nicht mehr unterboten werden kann. Diese Art der Preissenkung kann nicht zur Förderung der Wirtschaft, zur Behebung der Arbeitslosigkeit dienen. Das Wort Preissenkung wird solange ein Schlagwort bleiben, die Massen gegen den Letzten in der Kette der Produktion hetzen, solange die öffentliche Verwallung nicht von den Bestimmungen der Kartellord= nung gegen Tarife, Syndikate und Banken vorgeht, aber von sich aus die wirklichen Vorbedingungen durch eine umfassende Lastensenkung herbeiführt. Mit dem Problem des Preisabbaus ist das Problem des Lohnabbaus unlöslich miteinander verbunden. Es kann nicht bestritten werden, daß wir in Deutschland einen Lohn haben, der nicht auf wirtschaftlichen Voraussetzungen aufgebaut ist, sondern einen politischen Lohn. Die Parteipolitik, die Furcht vor der Masse hat ihn gebildet, und staatliche Behörden, die sich in starker parteipolitischer Abhängigkeit befinden, haben an seiner Heraufsetzung mitgearbeite:. Die Tarifverträge gaben dem Angestellten und Arbeiter rechtlichen Anspruch auf ein Mindesteinkommen, dem Arbeitgeber aber keinen Anspruch auf eine entsprechende Arbeitsleistung. Wenn wir als Volk im Wettbewerb mit anderen Bölkern bestehen wollen, muß der Lohn wie früher der Arbeitsleistung angepaßt werden, nur auf dieser Basis läßt ein gesunder Lohnabbau sich aufbauen, indem die Ileißigen und Tüchtigen nicht gezwungen werden, die anderen durch die Betriebe mit durchzuschleppen. Es gibt aber unzählige Stellen, wo ein fühlbarer Abbau beginnen muß. 55 In der Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen werden im zweiten Streiflichter. Neue Grenzpfähle des Reiches. Wer in den letzten Jahren auf der Landstraße einen Grenzübertritt aus Deutschland oder nach Deutschland vollzog, wird zu seinem Erstaunen wahrgenommen haben, daß zwar das Wappen des einzelnen deutschen Landes, nicht aber das des Reiches an den Zollstellen angebracht ist.(Außerdem ist es scheinbar ein Sport der extremen Parteien, die Grenzen mit ihren Wahrzeichen zu schmücken. So erblickt man gewöhnlich rechts vom Zollhaus ein Hakenkreuz und links einen Sowjetstern.) Nun hat vor einiger Zeit ein Reichstagsbeschluß 18 Künstler zu einem Wettbewerb für die Schaffung neuer Grenzpfähle aufgefordert, und zwar soll das Wappen des Reiches mit dem betreffenden Landeswappen auf der einen Seite vereinigt werden,— auf die andere Seite soll das Hoheitszeichen des Landes kommen, das dort an Deutschland grenzt. Das gericht hatte den Entwurf von Prof. Alfred Vocke, dem Leiter der Schule für Plastik an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Kassel, als geeignet befunden. Außer Vocke hat auch der Münchener Bildhauer Prof. Hermann Hahn auf Aufforderung der Reichsregierung einen solchen Grenzpfahl gezeichnet und der Bund für deutsche Schrift hat einen Gegenvore schlag eingereicht. Anfang nächsten Jahres soll die Entscheidung fallen, welcher Entwurf in Zukunft für die Verkehrswege an den Reichsgrenzen ausgeführt wird. Teil, der die Sicherung des Haushalts behandelt, die Dienstbezüge der Reichsbeamten, der Soldaten, Wartegeldsempfänger, der Länder= und Gemeindebeamten, der Beamten der Reichsbank, Reichsbahn, der Körperschaften des öffentlichen Rechts um 6 Prozent ab 1. Februar 1931; des Reichspräsidenten, des Reichskanzlers, der Minister und Abgeordneten ab 1. November 1930 um 20 Prozent gekürzt. Die Lage der Reichsfinanzen hat diese Maßnahme notwendig gemacht, und es werden noch weitere folgen. Daß wesentliche Ersparungen mögkich sind, zeigt ein Beispielt Die Stadt Hagen hat vor einiger Zeit wie Magdeburg und zahlreiche andere deutsche Städte, den Staatskommissar zur Hilfe gerufen, um das städtische Fenanzgebaren zu sichern. Es ist außerordentlich bedauere lich, daß die Regierungsbeamten die Etats der Städte nur von der Einnahmeseite her in Ordnung bringen, denn gerade Hagen ist ein klassisches Beispiel dafür, wieviel auf der Ausgabenseite gefündigt worden ist. Im Jahre 1926 hat Hagen seinen damatigen Oberbürgermeister mit vollem Gehalt pensioniert. Sein Nachfolger wurde beseitigt, obwohl er einen zwölfjährigen Vertrag hatte. Mit ihm mußten trotz langjähriger Verträge auch sämtliche Stadträte gehen, außer einem. Und an ihre Stelle kamen Vertraueneleute der neuen politischen Grupvierung. So bietet heute Hagen folgendes Bild: Zunächst werden der jetzige Oberbürgermeister und sämtliche Mitglieder des Magistrats nach den Sätzen bezahlt, die eine Großstadt zu bewilligen pflegt, dann ist noch auf zehn Jahre der Vertrag des Vorgängers des jetzigen Oberbürgermeisters, der natürlich auch ein volles Oberbürgermeistergehalt fordert, auszuführen und ebenso müssen auf Jahre hinaus doppelte Stadtratsgehälter gezahlt werden. Schließlich muß auch dem pensionierten Oberbürgermeister vertragsmäßig sein volles Gehalt bis zu seinem Tode weiterbezahlt werden. Ist das Sparsamkeit? Kann man ehrlich vom deutschen Arbeiter eine Lohnsenkung verlangen, solange derartige Zustände gesetzlich überhaupt möglich sind? Muß sich eines Tages der Unmut des Volkes nicht gegen die wenden, die die Not der Zeit nicht begriffen haben? Aber auch die von den Gemeinden zu zahlenden Ruhegehälter haben eine beängstigende Höhe erreicht. Nur als Beispiel einen kurzen Abschnitt aus dem Etat der Stadt Leipzig: Die kürzlich erschienne Hauptrechnung der Stadt Leipzig für das Jahr 1928/29 schließt mit einer Ausgabe von 226 638000 RM. ab, wovon rund 390000 RM. als ungedeckter Fehlbetrag auf das Rechnungsjahr 1929/30 zu überschreiben waren. Obwohl so manches in dem Rechnungswerk von weiterem Interesse ist, so wollen wir hier nur auf zwei Punkte eingehen, die gegenüber früheren Zeiten ganz besonders angeschwollen sind. Es handelt sich zunächst um die Pensionen oder, wie man jetzt sagt, Ruhegelder. Die Stadt Leipzig hat im Rechnungsjahr 1928/29 fast 6 Millionen RM. Ruhegelder und Ruhelöhne ausgezahlt. Genau waren es 5950000 RM., und im laufenden Rechnungsjahr dürfte der Betrag von 6 Millionen RM. schon überschritten sein. Zieht man einen Vergleich mit dem im Jahre 1913 aufgestellten Haushaltsplan für 1914, so gelangt man zu ganz ungeheuerlichen Ergebnissen. Die Ruheständler aller Beamten der städtischen Verwaltung erhielten damals rund 240 000 Mark und erhalten jetzt 2362000 RM. Ruhegeld. Ferner zahlten Gas=, Elektrizitäts- und Wasserwerke damals 56 426, jetzt 470 498 RM. Ruhegelder, die Feuerwehr damals 78 360, jetzt 312573 RM., Leihhaus und Sparkasse (einschl. Stadtbank) damals 9962, jehl 109262 Rm. Pensionen usw. Hier bietet sich für die Herren Staatskommissare ein großes Arbeitsfeld. Fast ist es zu spät, aber dennoch kann die deutsche Wirtschaft, die allein der Träger von Staat und Volk sein kann, gerettei werden. Das Handwerr möge aber erkennen lernen, daß in dieser Zeit der Not der feste Zusammenschluß allein die Möglichkeit bietet, den Kampf um seine Existenz zu führen. Nicht Pessimismus, sondern der Wille an diesem Zusammenschluß mitzuarbeiten wird die Kräfte auslösen, die notwendig sind, um die Grundlagen einer besseren Zukunft zu schaffen. Die dentige Rummer umsaßt 12 Seiten Seite 2. Nr. 13913. Oeneral=Anzetger für Vonn and Amgegend. 2. Januar 1331. Köln muß die Werkschulen abbauen. Geheimrat Riemerschmid verläßt daher Köln. WP Köln, 31. Dez. Die bekannten Finanznöte der Stadt Köln wirken sich, wie schon lange zu befürchten war, immer sichtbarer auch auf kulturellem Gebiete aus und begraben manch schöne Hoffnung. Von dem Abbau bleiben auch die Kölner Werkschulen nicht verschont. Die Zuschüsse, die die aufblühende und erfolgreiche Schule bisher von der Stadt Köln erhalten hat, müssen wesentlich gekürzt werden. Im Zusammenhang damit hat sich Geheimrat Prof. Dr. Ing. e. h. Richard Riemerschmid, in dessen Händen die Leitung der Schulen seit Februar 1926 liegt, entschlossen, am 1. Februar 1931 aus seinem Amte auszuscheiden, das ihm um so mehr ans Herz gewachsen sein dürfte, als er nicht nur der Leiter, sondern auch der eigentliche Schöpfer dieser Schulen ist. Er verfolgte die Absicht, in Köln einen neuen, das ganze Gebiet der bildenden Künste, mit Einschluß des dazu gehörigen Teiles des Handwerks, umfassenden Schultypus ins Leben zu rufen, dem er den bezeichnenden Namen Werkschulen gab. Stets sollte im Auge behalten werden— wie Riemerschmid sich wiederholt öffentlich geäußert hat— daß„die eigentliche Aufgabe aller bildenden Kunst sei, für den Bedarf der eigenen Zeit die ausdrucksvolle vollendete Form zu finden". Der Zeitraum von fünf Jahren konnte nicht ausreichen, um so hoch gesteckte Ziele in vollem Umfange zu verwirklichen. Es ist sehr zu bedauern, daß die wirtschaftliche Not nun dazu zwingen soll, eine schöne Entwicklung jäh abzubrechen. * Zwei Kraftfahrer rasen aufeinander. Köln, 1. Jan. Gestern abend gegen 20 Uhr stießen an der äußerst schwierigen und lebhaften Kreuzung in Müngersdorf. Ecke Aachener und Militärringstraße, zwei Kraftwagen zusammen. Der eine Wagen kam aus Richtung Aachen, während der zweite, kaum einige Tage gefahren, von der Militärringstraße kommend, die Aachener Straße überqueren wollte. Dieser Wagen versuchte nun im letzten Augenblick ein schnelleres Tempo anzuschlagen, drehte sich dann infolge des nassen Bodens um sich selbst und wurde schon im gleichen Augenblick von dem anderen Wagen erfaßt, der ihn auf die rechte Seite drückte. Durch den heftigen Zusammenprall wurden neben kleineren Beschädigungen an beiden Wagen fast sämtliche Scheiben zertrümmert, die Hauptbeschädigung trug natürder rammende Wagen davon, dem der vordere Teil ganz zusammengedrückt wurde. Bedauerlicherweise befanden sich außer den Führern noch andere Leute in den beiden Wagen, nämlich zwei kleine Kinder sowie eine junge und eine ältere Dame. Sie erlitten sämtlich Verletzungen, teils leichter, teils schwerer Art und mußten zum Krankenhaus geschafft werden. Der eine Wagen konnte die Weiterfahrt nicht mehr aufnehmen und mußte abgeschleppt werden. * Wie man die Kölner Bankräuber nicht erwischte. Aus Birresborn erfahren wir folgende drollige Einzelheiten über die Verhaftung der vermeintlichen Lindenthaler Bankräuber. Ein Kraftwagenbesitzer fuhr am Montag vormittag den Getreidehändler Paul Esser aus Zülpich nach Mechernich, wo der Händler Nuß zu einer gemeinsamen Geschäftsreise mit Kundenbesuch und Einkassieren abgeholt wurde. Der Wagen hielt kurz vor Blankenheim zum Tanken. Zu gleicher Zeit kam ein Fordwagen an, der gleichfalls tankte. Der Insasse desselben sah die drei Männer im dunklen Auto und verfolgte diese, in der Meinung, die Bankräuber vor sich zu haben. In Birresborn, wo die Drei aus dem dunklen Wagen in eine Wirtschaft gingen, wurde nun schleunigst der Dorfpolizist alarmiert, der sich wiederum dreißig hand= und hiebfeste Männer zusammensuchte. Währenddessen saßen die„Räuber“ gemütlich beim Bier und ahnten nicht die Dinge, die da kommen sollten. Plötzlich jedoch wurde die Türe aufgerissen und mit dem Ruf„Hände hoch und die 15000 Mark heraus!" trat der Dorfpolizist auf die Ahnungslosen zu. Diese nahmen dies erst für einen Scherz, dann aber für einen Ueberfall. Warum sollte sich auch nicht einmal in der heutigen Zeit ein Spitzbube in den Röck eines Polizisten stecken? Was blieb den Ueberraschten übrig: sie hoben die Hände hoch und ergaben sich bereitwilligst. Zuerst wurden ihnen nun die Hosenträger abgenommen, um die eventuelle Flucht zu verhindern. Zwei Kraftwagen fuhren dann die„Räuber" nach Prüm. So hatte die Sensation in Birresborn ein Ende. Inzwischen schwirrten Meldungen und Berichte über die Festnahme der Räuber hin und her, bis sich schließlich herausstellte, daß die vermeintlichen Räuber nur brave Geschäftsreisende waren. * Frecher Raubüberfall auf die Stationskasse Horrem. MTB Köln, 1. Jan. Auf die Stationskasse in Horrem s wurde heute abend gegen 8 Uhr ein frecher Raubüberfall ausgeführt. Zwei Kerle, die ihre Gesichter bemalt hatten, drangen in den Schalterraum ein, feuerten mehrere scharfe Schüsse ab, die glücklicherweise niemand verletzten, raubten 450 Mark und verschwanden unerkannt. Die Verfolgung mittels Streifenwagen wurde sofort ausgenommen, zeitigte jedoch kein positives Ergebnis. * Luftakrobat abgestürzt. WTB Düsseldorf, 2. Jan. Gestern abend stürzte im Apollotheater ein Luftakrobat bei seinen gefährlichen Vorführungen aus dem Kuppelbau ab. Das Schutznetz hielt nicht stand, sodaß er in den Zuschauerraum fiel und bewußtlos legen blieb. Er kam jedoch bald wieder zu sich. Glücklicherweise hatte er nur leichtere Hautabschürfungen davongetragen. * Schwere Beschuldigungen gegen Beamte, Angestellte und Arbeiter. Gladbach=Rheydt, 31. Dez. Bei der vom Ober bürgermeister zur Linderung der schlimmsten Not ins Leben gerufenen Notgemeinschaft GladbachRheydt sind schwere Veruntrenungen begangen worden, die im einzelnen aber noch nicht genau aufgedeckt sind. Die im Stadtteil Gladbach bei der Bürgerschaft gesammelten Wäsche= und Kleidungsstücke sind in der städtischen Desinfektionsanstalt, wo sie gereinigt und zur Verteilung an die ärmsten der Armen vorbereitet werden sollten, wochenlang planmäßig gestohlen worden. An diesem schamlosen Treiben sollen acht bis neun Beamte, Angestellte und Arbeiter beteiligt gewesen sein. Die Aufdeckung erfolgte durch zwei andere Arbeiter, die in der Nähe ihre Arbeitsstelle hatten. Um sie zum Schweigen zu bringen, sollen die Diebe ihnen Geld und je einen Sack mit gestohlenen Sachen ins Haus geschickt haben. Bei der Stadtverwaltung ist eine bündige Erklärung über diese aufsehenerregende Angelegenheit noch nicht zu erlangen. In einer auf Anfrage vom städtischen Nachrichtenamt gegebenen Erklärung wird zunächst bekont, daß die erhobenen schweren Beschaldigungen bisAubenburg mahnt zür Einigung. Die politische Zwietracht mache Volk und Parlament zur praktischen Arbeit der Wiederaufrich tung des Reichs unfähig. Nenjahrsempfange in Berlin. Berlin, 2. Jan. Am Neujahrstage fanden beim Reichspräsidenten die üblichen Neujahrsempfänge statt. Zunächst empfing der Reichspräsident die Mitglieder des diplomatischen Korps, wobei der Doyen des diplomatischen Korps, Runkius Orsenigo nachdem er die Glückwünsche der verschiedenen Staatsoberhäupter zum Neujahrestage übermittelt hatte, auf die Weltwirtschaftskrise zu sprechen kam. Mit großer Genugtuung seien die Bemühungen Deutschlands zur Ueberwindung der Krise beobachtet worden; aber die Erfahrung erbringe immer wieder den Beweis, so führte der Redner u. a. aus, daß ohne die aufrichtige Eintracht der Nationen es unmöglich sei, eine wirkliche wirtschaftliche Wiedergesundung herbeizuführen. Reichspräsident von Hindenburg führte in seiner Antwort aus, daß die Bekämpfung der Wirtschaftskrise nicht allein von Deutschland abhänge. Der Ausgleich der starken Interessengegensätze, die allenthalben das Schicksal der Völker bedrohen, könne nicht in Vereinzelung vollzogen werden. Zusammenfassung aller positiven Kräfte sei die große Lebensaufgabe, an der mitzuwirken, Deutschland entschlossen sei. Der Reichspräsident dankte den Staatsoberhäuptern für ihre Glückwünsche und begrüßte die einzelnen Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger. Gegen 12.30 Uhr empfing von Hindenburg die Mitglieder der Reichsregierung, wobei Reichswehrminister Dr. Groener als Vertreter des Reichskanzlers u. a. ausführte, daß die Abmachungen über den Neuen Plan in der gesamten Weltwirtschaftslage eine so tiefgehende Wandlung hervorgerufen habe, daß die Reichsregierung vor die ernste Frage gestellt sei, ob das deutsche Volk die in dem Plan vorgesehenen Lasten zu tragen imstande sei. Die Reichsregierung sei sich ihrer Pflicht bewußt, dafür zu sorgen, daß die sittlichen und sozialen Lebensgrundlagen des deutschen Volkes nicht erschüttert werden. Der Minister betonte auf die Innenpolitik übergehend, daß es das deutsche Volk mit besonderem Dank anerkennen werde, daß der Reichspräsident sich entschlossen habe, die Notverordnungen zu erlassen. Die Wiederbelebung unserer Wirtschaft sei die einzige Möglichkeit, die Arbeitslosigkeit einzudämmen. Der kurze Rückblick auf die vergangenen Jahre zeige die Größe der Aufgabe, die dem deutschen Volke noch bevorstände und die schweren Hindernisse, die noch auszuräumen seien. Der Reichspräsident gedachte in seiner Erwiderung der Saardeutschen, die sich trotz ihrer staatlichen Trennung mit uns immer eins fühlen und ungebrochenen Mutes auf den Tag der Rückkehr zum Vaterlande warten. Sodann führte er aus: Mit voller Zustimmung entnehme ich aus Ihren Worten, daß die Reichsregierung sich der ernsten Lage bewußt ist, welche die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und Beseitigung der Wirtschaftsmisere bedeuten. Auch ich halte es für die vornehmste Aufgabe der Reichsregierung, sich mit allen Kräften dafür einzusetzen, daß die sittlichen und sozialen Lebensgrundlagen des deutschen Volkes nicht erschüttert werden. Mit Ihnen bin ich ferner der Ansicht, daß die Durchführung der allgemeinen Abrüstung nicht nur ein Gebot internationaler Gerechtigkeit Deutschland gegenüber ist, sondern auch das sicherste Mittel zu einer wirklichen Befriedung der Welt ist und daher mit allen Kräften angestrebt werden muß. Wörtlich sagte der Reichspräsident dann: Den unfreiwillig feiernden Händen wieder Beschäftigung zu schaffen und dem deutschen Landwirt seine Existenzmöglichkeit zu erhalten, wird auf dem Gebiet der innern Politik unsere erste Aufgabe sein. Ich bin mit Ihnen überzeugt, daß die in den letzten Monaten von uns gemeinsam begonnenen finanziellen und wirtschaftlichen Maßnahmen eine feste Grundlage geben, auf der wir unsern Kampf gegen die wirtschaftliche Not entschlossen weiterführen wollen. Vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der Geist der Einigkeit im deutschen Volk sich festigen und zum Zusammenschluß aller schaffenden Kräfte führen möge. Dieser Wunsch hat sich leider nichterfüllt. Im Gegenteil will es scheinen, als ob die starke Sorge um das Einzelschicksal den Gedanken an das Gesamtschicksal Deutschlands und die Zukunft unsres Vaterlandes zurückgedrängt und neue Gegensätze geschaffen hat. Verschiedenheit der Anschauungen und der persönlichen Interessen wird und muß sein; aber es ist nicht nötig, daß diese Verschiedenheit zu einem politischen Kampf führt, der das deutsche Volk zerreißt, und dann in der Zeit der Not und Gefahren zu einem einheitlichen Willen unfähig macht. Wie mir scheint, ist bei nüchterner Betrachtung das Gegensätzliche und das Trennende gar nicht von solcher Bedeutung, daß es ein Zusammenhalten in den Lebensfragen unseres Vaterlandes, in den Dingen, die unser aller gemeinsames Schicksal bestimmen, verhindern sollte. Wir müssen uns mehr auf uns selbst besinnen, wir müssen endlich aus dem Durcheinander der Gefühle und den Widerstreit der eignen Interessen den Ausweg finden. Aus dem eigenwilligen Streit um politische Programme und um selbstische Vorteile müssen wir uns emporheben zu gemeinsamer praktischer Arbeit für das Gesamtvolk. Die unvergeßlichen Leistungen Deutsch= lands im Weltkrieg, die zähe Ueberwindung der großen politischen und wirtschaftlichen Erschütterungen der Nachkriegszeit, das geduldige Ertragen fremder Besatzung, die tapfere Abwehr der vielfachen Anschläge auf deutsches Land und andere Ereignisse mehr, haben uns selbst wie der Welt gezeigt, daß trotz allem Gegensätzlichen bei uns und innerlich verbundene Kräfte leben und wirken, die uns Gesundung und Aufstieg verheißen. * Der Reichspräsident empfing sodann den Reichstagspräsidenten Löbe, der ihm die Glückwünsche des Reichstags zum neuen Jahr überbrachte. Die Glückwünsche der Wehrmacht überbrachten Reichswehrminister Groener, General der Infanterie Hasse für den beurlaubten Chef der Heeresleitungen sowie der Chef der Marineleitung, Admiral Naeder. Weitere Glückwünsche überbrachten der Reichsrat, die Ministerien, die Reichsbahn und die Reichsbank. Vor dem Haus des Reichspräsidenten in der Wilhelmstraße hatte sich eine größere Menschenmenge angesammelt. Der Reichspräsident trat nach Beendigung der Empfänge auf den Balkon und wurde von der Menge mit stürmischen Hochrufen begrüßt. Erlaß des Reichspräsidenten an die Wehrmacht. Berlin, 30. Dez. Zum Jahreswechsel erläßt der Herr Reichspräsident folgenden an die Wehrmacht gerichteten Aufruf: An die Wehrmacht! Am 1. Januar 1931 besteht die Reichswehr ein Jahrzehnt in der Form, die ihr der Vertrag von Versailles bestimmt. In Zeiten tiefster vaterländischer Not wurde sie unter meinem Amtsvorgänger geschaffen. Trotz aller ihr auferlegten Fesseln hat sich die Wehrmacht als Hort des äußeren und inneren Friedens, als eiserne Klammer des Reiches und als feste Stütze des Staats erwiesen. Das ihr zu treuen Händen übergebene Erbe der alten Armee und Marine hat sie gut verwaltet. Ich danke der Wehrmacht für die Arbeit dieses Jahrzehnts und entbiete ihr meine herzlichsten Wünsche zum neuen Jahr. Möge sie weiterhin ihre Ehre darein setzen, in Gehorsam und treuer Pflichterfüllung dem Vaterlande zu dienen. Berlin, den 31. Dezember 1930. Der Reichspräsident von Hindenburg. Der Reichswehrminister Groener. * Reichspräsident v. Hindenburg an den Reichskanzler. WTB Berlin, 31. Dez. Reichspräsident von Hindenburg hat an den auf kurzem Urlaub in Badenweiler weilenden Reichskanzler Dr. Brüning nachstehendes Telegramm gerichtet: In treuem Gedenken spreche ich Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche für erfolgreiche Arbeit und persönliches Wohlergehen im neuen Jahre aus. Mit freundlichen Grüßen von Hindenburg. Brüning telegraphiert Hindenburg. Berlin, 31. Dez. Der Reichskanzler, der sich zurzeit in Badenweiler aufhält, hat an den Reichspräsidenten zum Jahreswechsel folgendes Telegramm gerichtet: Zum Jahreswechsel darf ich Sie, hochverehrter Herr Reichspräsident, bitten, meinen ehrerbietigsten Glückund Segenswunsch entgegenzunehmen. Ich weiß mich eins mit dem deutschen Volke, das Ihrer am Neujahrstage mit hoher Verehrung gedenkt. Möge es Ihnen vergönnt sein, auch im neuen Jahre als das Vorbild treuer Pflichterfüllung dem deutschen Volke in schwerer Zeit auf dem Wege zur Einigkeit voranzuschreiten. gez. Dr. Brüning, Reichskanzler. Frankreich und die Wirtschaftskrise. Wie uns aus Paris gemeldet wird, hat Nuntius Magione beim Neujahrsempfang im Elysée betont, daß nur die einmütige Bemühung aller Staaten und deren wirtschaftliche Zusammenarbeit Frieden und Ordnung sichern könnten. Präsident Doumerque antwortete, Frankreichs Bemühungen um den Zollweltfrieden und seine Vorschläge für eine europäische Union seien ein deutliches Zeugnis für die Mitarbeit Frankreichs an dieser Aufgabe. Die Lösung des verwickelten Problems sei doch nicht nur vom Willen der Staatsmänner abhängig. Friedensversicherung Mussolinis. Rom, 1. Jan. Die Botschaft, die Mussolini am heutigen Neujahrsabend an die Vereinigten Staaten richtete, ist ein starkes Bekenntnis zum Friedenswillen. Weder er noch seine Regierung, noch das italienische Volk dächten an Krieg. Der italienische Ministerpräsident Mussolini hielt ferner gestern abend im Rundfunk eine Weltrede, die als ein Friedensbekenntnis Italiens ausgelegt werden kann. her nicht bewiesen seien. Die weitere Angabe, der Oberbürgermeister habe die Angelegenheit bereits dem Staatsanwalt übergeben, darf man aber wohl als Bestätigung dafür ansehen, daß die umlaufenden Gerüchte in wesentlichen Teilen zutreffen. * Mielserhöhung in Gladbach-Rheydt. WP Gladbach=Rheydt, 31. Dez. Infolge der Erhöhung der Gemeindegrundsteuer von 250 auf 370 Prozent, die auf 15 Monate verteilt wird, tritt vom 1. Januar 1931 ab eine Erhöhung der gesetzlichen Mieten um 3,8 Prozent der Friedensmiete für den gesamten Stadtbezirk ein. * Milchpreissenkung in Viersen. WP Viersen, 31. Dez. In Anbetracht der schlechten Wirtschaftslage senkte die Milchhändlervereinigung in Viersen den Milchpreis von 27 auf 25 Pfg. pro Liter. * Schwere Messerslechereien in der Sylvesternacht im Industriegebiel. WTB Essen, 1. Jan. In der Sylvesternacht kam es in verschiedenen Städten des Industriegebietes, so in Essen, Altenessen, Bottrop und Gelsenkirchen zu schweren Auseinandersetzungen. Insgesamt erlitten etwa neun Personen meist durch Messerstiche mehr oder minder gefährliche Verletzungen. Colle Splvesternacht in Berlin. 383 Personen sistiert. ONB Berlin, 1. Jan. Am Sylvesterabend und in der Neujahrsnacht sind in Groß=Berlin insgesamt 383 Personen sistiert und zum Polizeipräsidium gebracht worden. Die Ursachen zu den Zwangsgestellungen sind verschiedener Art. An der Spitze marschieren die Teilnehmer an Schlägereien mit 104 Sistierten, dann folgen 40 Sistierungen wegen groben Unfugs, 40 wegen Trunkenheit, 29 wegen Sachbeschädigung, 28 wegen Beleidigung, 25 wegen Hausfriedensbruchs, 24 wegen Diebstahls, 20 wegen sonstiger Ausschreitungen, 19 wegen Körperverletzung, 16 wegen politischer Schlägereien, 13 wegen unpolitischer Vorfälle, 3 wegen Widerstandes, je 2 wegen Einbruchsdiebstahls, Nichtbefolgung polizeilicher Anordnungen, Familienstreitigkeiten und Abbrennen von Feuerwerkskörpern, ferner je eine Sistierung wegen Mietstreitigkeiten und wegen unbefugten Waffentragens, Zwei Reichsbannerleute erschossen. Berlin, 1. Jan. Der Polizeipräsident teilt mit: In den Morgenstunden des 1. Januars entstand vor dem Haus Hufelandstraße 31 eine politische Schlägerei zwischen Angehörigen der NSDAP. und des Reichsbanners, bei der zwei Angehörige des Reichsbanners, der Angestellte Willi Schneider aus der Hufelandstr. 31 und der Bankbeamte Herbert Graf aus der Hufelandstraße 35, durch mehrere Schüsse getötet wurden. Die sofort angestellten Ermittlungen nach den Tätern haben bislang noch zu keinem Ergebnis geführt. Von den beiden Opfern hat Schneider einen Bauchschuß, Graf einen Kopfschuß erhalten. Beide sind— tödlich verletzt— nach dem Krankenhaus am Friedrichshain geschafft worden und dort gestorben. Telegrammwechsel des Reichspräsidenten mit fremden Staatsoberhäuptern. WTB Berlin, 1. Jan. Anläßlich des Jahreswechsels hat der Reichspräsident mit den Königen von Bulgarien, Dänemark, Norwegen, Rumänien und Schweden sowie mit dem Reichsverweser von Horthy und dem Bundespräsidenten Miklas telegraphisch Glückwünsche ausgetauscht. Tragödie auf einem Rittergut. Waren i.., 1. Jan. Am Neujahrstag wurde der Rittergutsbesitzer Freiherr von Maltzan auf Schloß Grubenhagen das Opfer einer schweren Bluttat. Der Baron hatte heute gegen mittag dem Schäfer Jakobi Vorwürfe gemacht, weil er seine Arbeiten vernachlässigt hatte. Es kam zu einem heftigen Wortgefecht. Plötzlich zog der Schäfer sein Messer und stach wie ein Rasender auf Baron von Maltzan ein. Dieser wurde durch vier tiefe Messerstiche lebensgefährlich verletzt. Er brach kurz darauf bewußtlos zusammen und starb schon nach einigen Minuten. Der Schäfer lief darauf in seine Wohnung und suchte sich seiner Verhaftung zu entziehen, indem er große Barrikaden vor seinen Türen aufrichtete. Als Gendarmeriebeamte erschienen, gab der Täter mehrere Schüsse auf diese ab. Es entstand ein regelrechtes Feuergefecht zwischen ihm und den Polizeibeamten; jedoch wurde niemand verletzt. Der Täter ergab sich dann und konnte gefesselt dem Güstrower Amtsgerichtsgefängnis zugeführt werden. Freiherr von Maltzan entstammt einem alteingesessenen Mecklenburgischen Adelsgeschlecht. In der breiten Oeffentlichkeit ist der Name noch durch den tragischen Tod des deutschen Botschafters in Amerika Freiherr Ago von Maltzan in Erinnerung. Der deutsche Botschafter, einer der fähigsten deutschen Diplomaten, stürzte mit einem Verkehrsflugzeug in Deutschland ab. Der jetzt von seinem Schäfer Ermordete ist ein Verwandter des verunglückten deutschen Botschafters. * In den Alpen tödlich verunglückt. Innsbruck, 31. Dez. Gestern verunglückte ein Kölner infolge Abrutsches beim Aufstieg zu den Finsterthaler Seen tödlich. Die sofort angestellten Wiederbelebungsversuche hatten keinen Erfolg. Bei dem Verunglückten handelt es sich um den 27jährigen Apotheker Walter Kreusch aus Köln, der vor kurzem sein Doktorexamen bestand und sich mit seinen Verwandten zur Erholung in den Alpen befand. Durch das Abrutschen eines Schneebrettes wurden alle vier sowie ein Begleiter verschüttet. Die Uebrigen konnten jedoch gerettet werden. Im Gebiete der Pforzheimerhütte brach ebenfalls ein Schneebrett los und überraschte eine aus sechs Handelsschülern bestehende Gesellschaft. Zwei junge Leute wurden mitgerissen und begraben. Einer von ihnen konnte lebend, während der andere, ein Innsbrucker, nur als Leiche geborgen werden konnte. Joffre im Zustand größter Schwäche. fl. Paris, 2. Jan. Marschall Joffre hat auch diese Nacht überlebt. Er ist seit gestern vormittag 11 Uhr ohne Bewußtsein und befindet sich in einem Zustand größter Schwäche. Die Aerzte erklären sich aber außerstande, vorauszusagen, wann der Tod eintreten wird. 140000 englische Bergarbeiter im Streik. London, 1. Jan. Mehr als 140000 Bergarbeiter von insgesamt 160000, die in dem südwalischen Bergbau beschäftigt werden, sind heute nicht bei der Arbeit erschienen. Man hofft, daß der in Südwales ausgebrochene Tarifkampf am Samstag durch die in Cardiff stattfindende Konferenz zwischen Bergwerksbesitzern und Gewerkschaftsführern beigelegt wird. Leizte Post. Hoover schüttelt 6429 Gratulanten die Hand. WTB Washington, 2. Jan. Präsident Hoover empfing gestern im Weißen Hause 6429 Gratulanten, denen er die Hand schüttelte. * Hoovers Neujahrsbotschaft. WTB Washington, 1. Jan. Präsident Hoover richtet einen Neujahrsgruß an die Welt, in dem er das Inkrafttreten des Londoner Dreimächtepaktes verkündet und seiner Freude über diesen großen Schritt zur Sicherung des Weltfriedens Ausdruck gibt. Berüchtigter Fassadenkletterer festgenommen. In Berlin und Frankfurt überrascht. Frankfurt, 1. Jan. Nach mehrmonatiger Verfolgung durch die verschiedensten Polizeibehörden ist es nunmehr gelungen, den berüchtigten Fassadenkletterer und Einbrecher, don früheren Artisten Hecken mit seiner. Geliebten Regina Siegel, in Berlin und gleichzeitig an verschiedenen Plätzen insgesamt neun Menschen zu verhaften und sechs Menschen festzunehmen, die mit diesem Einbrecher in Zusammenhang gestanden haben, teils selbst als Einbrecher, teils als Helfer. Der 32jährige Hecken hat noch zehn Jahre Zuchthaus zu verbüßen. Er ist vor längerer Zeit aus der Strafanstalt Wehlheiden bei Kassel ausgebrochen. Man fand 30000 Mark in bar bei ihm, als er in Berlin festgenommen wurde. Das Flottenabkommen. fl. New York, 2. Jan. Präsident Hoover hat gestern durch eine Proklamation das Londoner Flottenabkommen in Kraft gesetzt. Mit der Proklamation wurde der vollständige Wortlaut des Vertrages sowie eine Darstellung der Verhandlungen veröffentlicht. Stäatssekretär Stimson erklärte, die Proklamation des Präsidenten vervollständige das Flottenabkommen, durch das jeder Wettbewerb zwischen den Seemächten ausgeschaltet werde. * Ein großes Verlugshaus in Ilammen. WTB Baltimore, 2. Jan. Das große Verlagsgebäude des Verlagshauses der Valtimore Post steht in Flammen. Eine Person kam in den Flammen um, fünf werden vermißt. Man befürchtet, daß sie ebenfalls den Tod gefunden haben. * do Führe Vonn im dofühligen Reich. Aus Bonn. Aus dem Universitätsleben. Trauerfeier für Pros. Dr. Hirsch. Bevor die sterbliche Hülle Geh. Med.=Rats Prof. Dr. Carl Hirsch zur Einäscherung nach Mainz übergeführt wurde, sand am Mittwoch eine Trauerfeier für den Verstorbenen statt. In der alten Aula der Universität war unter einer Fülle prächtiger Kränze der Sarg aufgebahrt. Rektor und Senat der Universität, die Chargierten der Korporationen mit trauerumflorten Fahnen, Oberbürgermeister Dr. Falk als Vertreter der Stadt Bonn, sowie viele Freunde und Bekannte des Verstorbenen hatten sich hier in stiller Trauer versammelt. Bevor Pfarrer Haun an die Bahre trat, spielte das Kirchenmayer=Quartett einen Teil des d mollKonzerts von Schubert. Pfarrer Haun zeichnete den Verstarbenen als einen Mann der Pflicht und Arbeit. Im Streben und in seiner Arbeit sei er von Stufe zu Stufe emporgekommen, und jeder Erfolg habe ihn zu weiterem Schaffen angespannt. Seinen Kranken sei Carl Hirsch stets ein hilfsbereiter Freund und Berater gewesen. Von innerer Vaterlandsliebe erfüllt, habe ihm das Schicksal seines Volkes sehr am Herzen gelegen. Dankerfüllt stehe die Trauergemeinde an seiner Bahre, um ihn, der uns als ein Geschenk Gottes gegeben wurde, wieder in dessen Hände zurückzugeben. Im Namen der Universität sprach Rektor Prof. Siebeck. Tief erschüttert stehe die Universität an der Bahre eines ihrer Lehrer. Gediegenheit und Hingabe zum Beruf und zur Wissenschaft, das seien die Wesensmerkmale des Verstorbenen gewesen. Unermüdlich sei er im Beruf gewesen. Selbst seine Krankheit habe ihn nicht davon abhalten können, bis zum Semesterschluß die Vorlesungen durchzuführen. Als in der schweren Nachkriegszeit in der medizinischen Fakultät vieles neu zu schaffen war, da habe sich Prof. Hirsch mit voller Kraft für die Neugestaltung der Fakultät eingesetzt. Seine Arbeit werde ihn der Universität Bonn unvergessen machen. Für die medizinische Fakultät sprach Prof. Dr. Ebbecke. Er würdigte den Verstorbenen als einen großen Wissenschaftler und bedeutende Führernatur, dessen Arbeit und Wirken von nie vergehendem Wert seien. Für die Deutsche Gesellschaft für innere Medizin legte der Rektor der Universität einen Kranz nieder, indem er die Verdienste des Verstorbenen nochmals beleuchtete. Prof. Dr. Slauck, der Oberarzt der medizinischen Klinik und Prof. Oehme stellten Prof. Hirsch als ein Beispiel von Pflichterfüllung und Schaffenskraft hin. Den Weg, den er seinen Schülern und Angestellten in der Erfüllung ihrer Pflichten gewiesen habe, werde weiterbegangen. Ein Vertreter der Kliniker Fachschaft und ein Vertreter der Studentenschaft widmeten dem Verstorbenen herzliche Nachrufe. Dann wurden noch von vielen Vertretern Kränze niedergelegt. Nachdem Pfarrer Haun ein Gebet gesprochen hatte, beendete das Kirchenmayer=Quartett mit dem ersten Satz aus Beethoven op. 18 die würdevolle Trauerfeier. Als der Sarg von der Aula zum Leichenwagen getragen wurde, bildeten die Chargierten der Korporationen im Arkadenhof Spalier und die Musikkapelle des Stahlhelms spielte zum letzten Gruß das Lied vom guten Kameraden. * Wie wir hören, hat Prof. Dr. Adolf Jarisch, Ordinarius der Pharmakologie an der Medizinischen Akademie in Düsseldorf, den an ihn ergangenen Ruf an die Universität Innsbruck angenommen. * Dem ordentlichen Professor der klassischen Philologie an der Gießener Universität Dr. Rudolf Herzog wurde vom Präsidium der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft die zur Erinnerung an ihr zehnjähriges Bestehen geschaffene Medaille verliehen, die den um die Notgemeinschaft besonders verdienten Männern als Ausdruck des Dankes und zugleich als Gemeinschafts= und Erinnerungszeichen dienen soll. Schiedsspruch für die Köln=Vonner Eisenbahn. Der Schlichtungsausschuß der Stadt Köln hat am Dienstag mit den tarifbeteiligten Parteien über das neue Lohnabkommen für die Köln=Bonner Eisenbahn verhandelt. Eine Einigung wurde nicht erzielt. Daraufhin verkündete der Schlichter folgenden Schiedsspruch: Der zum 31. Dezember 1930 gekündigte Lohntarif wird verlängert. Vom 1. Januar 1931 an ermäßigen sich die sämtlichen Stundenlöhne um 6 v. Alle sonstigen Sätze bleiben wie bisher bestehen. Diese Reglung gilt für unbestimmte Zeit. Sie kann frühestens zum 30. Juni 1931 gekündigt werden. Die Erklärungsfrist der Parteien läuft bis zum 7. Januar. Am Sonntag werden die Christlichen Gewerkschaften in einer großen Versammlung im Anno=Haus zu Köln zum Schiedsspruch Stellung nehmen und über Annahme oder Ablehnung beraten. 1# Meine Schwester und ich, ein musikalisches Lustspiel von Berr und Verneuil. Meine Schwester und ich sind in einer Person die frühere Prinzessin Saint Labiche, die mit ihrem Gatten, dem Bibliothekar Dr. Fleuriot, vor Gericht wegen Scheidung steht. Um zum Verständnis der beiderseits angegebenen unüberwindlichen Abneigung zu kommen, läßt sich der Richter von Dr. Fleuriot die Geschichte seiner Ehe, die mit Liebe begann und durch Scheidung enden soll, erzählen. Und diese Schilderung, die das eigentliche Spiel ausmacht, hat zum Inhalt, daß der arme Bibliothekar, als er zum Ordnen der Bibliothek auf dem Schloß der reichen Prinzessin weilte, nicht zu dem für ihn heftig entbrannten Herzen der Prinzessin fand, weil ihm die gesellschaftliche Kluft zwischen ihnen zu groß dünkte. Da er mutig die Flucht von Paris nach Nancy in eine andere Stellung ergriff, wurde die standhafte Prinzessin von dem echt operettenhaften Einfall erleuchtet, sich um etliche Gesellschaftsstufen herunterzustaffeln, um bei Dr. Fleurion die ihn behindernden Hemmungen auszuZäumen. Sie erfindet, noch operettenhafter, eine nicht existierende Schwester, die nach ehelichem Unglück mit einem Literaturprofessor in Nancy Verkäuferin in einem Schuhgeschäft sein soll und an die der fliehende Bibliothekar mit Botschaft versehen wird. Prompt verliebt sich Dr. Fleuriot in diese Schwester, in der er die Prinzessin nicht erkennt. Als er sich betrogen sieht, ist er längst ein verwöhnter Ehemann, dem ein üppiges Leben aufgezwungen wird. Aber nach dem ersten Scheidungstermin, der auch der letzte sein wird, rzeil der Richter auf des Wenn man heute Rückbüicke in die Vergangenheit wirft, dann ist das zumeist eine unerquickliche Angelegenheit, weil wir immer wieder feststellen müssen, daß wir gegenüber früher weit zurückgeworfen, zum mindesten aber in dem Tempo des Fortschritts start aufgehalten worden sind. Das kommt daher, daß wir für unseren Rückblick eine zu kurze Zeitspanne abmessen, daß wir meist mit den letzten Vorkriegsjahren, jener Zeit, in der sich Deutschland und seine Städte in einem ungeheurem Aufschwung befanden, als Ausgangspunkt unserer Betrachtung nehmen und demgegenüber dann die Gegenwart mit ihren verheerenden Kriegsfolgen setzen. Werfen wir aber einmal unseren Blick weiter zurück, erfassen wir einmal eine größere Zeitspanne, so können wir doch eine erfreuliche Aufwärtskurve, wie im allgemeinen, so auch in der Entwicklung der Stadt Bonn feststellen. Solche Blicke in die Weite zurück tun uns heute Not, lernen wir doch daraus, daß die Entwicklung einer Stadt nicht in wenigen Jahren, wie z. B. in zehn oder 15 Jahren„gemacht“ wird, sondern, daß zu dieser Entwicklung viele Jahrzehnte notwendig waren. Es ergibt sich dann als Lehre daraus, daß wir auch unseren Blick in die Zukunft nicht vom 1. Januar 1931 auf den 31. Dezember richten dürfen, sondern, daß wir über dieses Jahr und über eine große Folge kommenden Jahre hinwegsehen müssen, wenn wir den bekannten Silberstreifen, über den an jedem Jahresschluß sehr viel gesprochen wird, wirklich am Horizont gewahren wollen. Wenn wir den Silberstreifen immer wieder in jedem„neuen Jahr“ erhoffen, dann werden wir wohl noch manche Enttänschung erleben. Aber drüben, hinter den Wolken vieler Jahre, vieler Irrungen und vieler Leistungen, steht der Silberstreifen— und er wird einmal sichtbar. Zu Beginn des Jahres 1931 haben wir einen äußeren Anlaß, den Blick auf die Entwicklung der Stadt Bonn auf viele Jahre zurückzuwerfen. Am 18. Januar werden es 60 Jahre, daß in Versailles das Deutsche Reich gekrönt wurde. 60 Jahre großer Entwicklung, tiefen Sturzes und mühevollen Aufbaubeginns liegen am 18. Januar hinter uns. Auch unsere Stadt Bonn hat in diesen 60 Jahren ihren bedeutendsten Aufschwung erkebt. Ihre seine Struktur, die ihr als Wohnsitz der Wissenschaft, der Kunst und des behaglich lebenden Rentnertums eigen war, hat ihr allerdings nicht die Ausdehnung anderer Städte, z. B. der großen Handels= und Industriezentren zukommen lassen, aber dadurch auch konnte sich Bonn geruhsamer, mehr gut=bürgerlich und stilvoller entwickeln. Aber eben auch diese feinere Struktur Vonns war Schuld, daß die Stadt den Nackenschlag, den die Inflation den deutschen Städten versetzte, mit am schärfsten zu spüren bekam, als die Werte der Bonner Hauptsteuerzahler dahinschmolzen wie der Schnee in einem warmen Märzwind. Auch die übrigen Folgeerscheinungen des Krieges, vor allem die Arbeitslosigkeit mit ihren niederdrückenden Wohlfahrtslasten haben Bonn infolge der besonderen Verhältnisse stark geduckt. Wenn wir aber von den Kalamitäten der Gegenwart absehen, wenn wir unseren Blick über die letzten 60 Jahre ruhig und gleichmäckig hingleiten lassen, so müssen wir doch den Eindruck eines großen Aufschwungs gewinnen. Die gegenwärtigen Schwierigkeiten sind eine Allgemeinerscheinung über ganz Deutschland, die auch nur allgemein überwunden werden können, wie auch der Vorkriegsaufstieg nur in der Allgemeinheit des deutschen Aufstiegs möglich war. Wir wollen heute hoffen, wenn das Reich abermals 60 Jahre bestanden hat, daß wir dann nicht wieder an einem Punkt, der dem heutigen auch nur annähernd ähnlich sieht, angekommen sind. Was wir als Positives hoffen wollen, das braucht nicht mehr gesagt zu werden, denn wir wissen ja alle, was wir unter dem Silberstreifen und der ihm nachfolgenden Goldsonne vorstellen. Die Stadt dehnte sich aus. In der 60jährigen Entwicklung der Stadt Bonn fällt uns vor allem die Gebietserweiterung ins Auge. Das Bonner Stadtgebiet, das um 1871, also zum Zeitpunkt der Reichsgründung, etwa 1700 Hektar umfaßte, erlebte nur einmal, wie ja auch auf der Tabelle eindeutig zu erkennen ist, eine Erweiterung, und zwar im Jahre 1904, als die Vororte Endenich, Poppelsdorf, Kessenich und Dottendorf eingemeindet wurden. Der Gebietszuwachs war fast so groß wie das Gebiet der Altstadt, wenn wir so das Bonn von vor 1904 Eine Verordnung für das Naturschutzgebiet „ebengebirge!. Der preußische Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten in Verbindung mit dem Kultusministerium veröffentlicht nunmehr eine Verordnung über das Naturschutzgebiet„Siebengebirge“, in der besonders bemerkensist, daß in dem genannten Gebiet, jede auf die Gewinnung von Bodenbestandteilen gerichtete Tätigkeit verboten ist. Auch alle anderen Veranstaltungen, die geeignet sind, die Bodengestalt zu verändern oder zu schädigen, auch die Errichtung von Bauten jeder Art, ebenso Buden und dergleichen, sind untersagt. Die Verordnung besagt weiter, daß es verboten ist, Pflanzen auszureißen, auszugraben oder sonstwie an den Wurzeln zu beschädigen. Außerdem Weitervorhandensein liebender Zuneigung erkannte, wird er ihr Betrug und Verwöhnung verziehen haben und sie ihm seinen Anspruch auf Führung eines eigenen einfacheren Lebens nicht weiter vorenthalten.. Dieses in jeder Hinsicht charmante musikalische Lustspiel gab am Sylvesterabend eine gehobene Stadttheaterstimmung. Das ausverkaufte Haus kam in beste Laune, zumal das Lustspiel so vorzüglich von Ludwig Barg geleitet und mit erstaunlicher Operettenbegabung zur schmissigsten Darstellung gebracht wurde. Dabei sang Elsbeth Heurich als Prinzessin mit guter Geschultheit, was aber dem nur sprechsingenden Bibliothekar des Axel Ivers keinen Abbruch tat, weil er nicht weniger als die Prinzessin von echtem Operettengeist besessen war. Von wahrem Operettenblut war auch die Verkäuferin Irma der Maria Stadler durchpulst, aber darüber hinaus bot sie hier noch das Tänzerische mit hinreißendem Temperament. Heinz Lorscheidt ist zwar von schwererem Blut, aber es gelang ihm dennoch, sich als ungarischer Graf ins Operettenmilieu einzuleben. Zu den durchaus Besubelten gehörte noch Ludwig Barg mit seinem originellen Schuhhändler, eine drastische Gestalt. der sich der Schuhkäufer des Herbert Sebald gleichwertig beigesellte. Die Musik von Ralph Benatzky gab LeoPappenheims Leitung stimmungsunterstreichend ins Spiel hinein. Philharmonisches Konzert. Für sein erstes Konzert im neuen Jahr hatte Heinrich Sauer ein vorbildliches Programm zusammengestellt. Vorbildlich insofern, als jedem Wunsch in irgend einer bezeichnen wollen. Die gesamte Stadtfläche stellte sich nach 1904 auf 3120,6 Hektar. Die Einverleibung weiterer Gebiete ist bis auf den heutigen Tag nicht erfolgt, und wohl zur Hauptsache deshalb nicht erfolgt, weil keinerlei Notwendigkeit bestand. Mit dem gegenwärtigen Stadtgebiet hat Bonn diejenigen Expansionsmöglichkeiten, die seine Entwicklung auf viele Jahre hinaus nötig haben wird. Durch die Eingemeindung 1904 ist besonders im Süden wertvolles Baugelände, dessen Vorbedingungen für die Entwicklung einer Villenund Gartenstadt schon gegeben waren, der Stadt einverleibt worden. Leider sind aus früheren Jahren nicht auf allen Gebieten der städtischen Verwaltung bestimmte Zahlen zu erfahren. Eine genaue Feststellung würde umfangreiche und schwierige Vorarbeiten erforderlich machen, die aber im Vergleich zu dem schließlich Erreichten einen zu großen Aufwand an Arbeitskraft und Geldkosten darstellen würden. Die Größe des bebauten Geländes konnte z. B. nur von 1880 an verfolgt werden. Sie betrug damals, wie ja auch unsere Tabelle zeigt, etwa 100 Hektar. Bis zum Jahre 1905, also bis zum ersten Jahre nach der Eingemeindung, ist die bebaute Fläche um rund das Vierfache gestiegen. Erfreulich ist die Vergrößerung der bebauten Fläche nach dieser Zeit, in einem Zeitraum der keinen fremden Zuwachs an Bauten mehr brachte, sondern nur durch die großzügige Bautätigkeit erreicht wurde. Der bebaute Raum einschließlich der Höfe und Hausgärten beträgt heute 567 Hektar. Durch die Eingemeindung 1904 erhielt die Stadt Vonn auch den ihr heute gehörenden Teil des Venusberges mit seinem wertvollen Waldbestand und dem Baugelände am östlichen und nördlichen Hang. Daß auf dem Berg selbst aber auch verwertbares Baugelände liegt, haben die hübschen Ansiedlungen der letzten Jahre bewiesen. Der Waldbestand im Bonner Stadtgebiet beträgt heute heute 230 Heklar, das bedeutet, daß Bonn für die Erholung seiner Bürger in frischer und freier Waldluft genau halb soviel Raum zur Verfügung hat, wie heute für deren Wohnungen bebaut ist. Dieser günstige Umstand darf nicht unerwähnt bleiben, ebenso, daß außer dem Rhein noch 193 Hektar Wasserfläche vorhanden sind. Es kommt dazu, daß im Bonner Stadtgebiet noch rund 1500 Hektar landwirtschaftlich genutzt sind und 88 Hektar als Spiel= und Sportplätze Verwendung finden. Daß 26 Hektar von Friedhöfen beansprucht werden, sei nur der Vollständigkeit halber festgestellt. Wie sich also aus unseren Tabellen ergibt, hat sich die Stadt Bonn in den letzten 60 Jahren, im 60jährigen Reich, in ihrem Gebietsumfang fast verdoppelt. Der Wohnraum aber ist um mehr als das Fünffache, ja fast um das Sechsfache gestiegen. Wenn man bedenkt, daß das Baugewerbe das Schlüsselgewerbe ist, so läßt sich schon aus der obigen Feststellung auf eine starke Aufwärtsentwicklung des Bonner Lebens überhaupt in dem großen Zeitraum der letzten 60 Jahre schließen. Daß die letzten Jahre uns in dieser Entwicklung aufgehalten haben, soll natürlich nicht verschwiegen werden, aber wir wollen doch auch, wie schon eingangs gesagt, zugeben, daß die Entwicklung der Stadt sich nicht in wenigen Jahren vollzieht, sondern Generationen zu ihrem Aufbau nötig hat. Wenn das für normale Zeiten gilt, wieviel mehr dann für Notzeiten! ist untersagt, freilebenden Tieren jeglicher Art nachzustellen oder sie zu beunruhigen, ihre Eier, Rester, Horste, Baue wegzunehmen oder sie zu zerstören. Die Verunzierung der Gegend durch die Anbringung von Schildern, Bildern und Aufschriften zu Werbezwecken ist ebenfalls untersagt. X Markenheftchen. Vom 18. Dezember 1930 an werden bei dem Postamt Bonn 1 Markenbesichen mit 10 Luftpostmarken zu.0 Rpf. und 5 zu 20 Rpf. zum Preise von 2 RM. vertrieben. Alle übrigen Postanstalten nehmen Bestellungen auf#rung der Hefichen ohne Aufschlag entgegen. 1 Preußisch=Süddeutsche Klassen=Lotterie. Die Erneuerung der Lose zur 4. Klasse muß bis zum 5. Januar 1931 erfolgt sein. Nummer Rechnung getragen und dabei eine Plattform gefunden war, die für keinen der beiden Exponenten unannehmbar gewesen wäre: Klassisches, Romantisches und Unterhaltendes, Beethoven, Wagner, Bruch im ersten, Rossini, Luigini, Strauß und Kälmän im zweiten Teil. Festlich aufrauschend, eindringlich, wenn auch mit einem leichten Ueberwiegen des Blech gegenüber dem Streichkörper, grüßte eingangs das Meistersingervorspiel die Gäste. In beglückender Verinnerlichung und dynamisch sehr fein ausbalanciert folgte das liebliche Larghetto aus Beethovens leider viel zu selten gespielter Symphonie Nr. 2, und mit Bruchs g moll=Violinkonzert erspielte sich der dem Städtischen Orchester nunmehr glücklich wiedergewonnene erste Konzertmeister Otto Kirchenmaier starken, in jeder Beziehung verdienten Beifall, in den man um so lieber einstimmte, als der bescheidene Künstler auf jeden Versuch, durch virtuose Mätzchen, genial tuende Willkür rhythmischer Gebundenheit gegenüber und ähnliche Dinge klug verzichtet. Er läßt die Musik nur durch ihre eigene Kraft wirken, lenkt den Blick nicht ab vom Kunstwerk, das ihm technisch keine Probleme bietet, und vertieft so mit künstlerischem Ernst die Wirkung.— Der zweite Teil des Programms, der nach alter Gepflogenheit dem Unterhaltungsbedürfnis entgegenkommen soll, brachte als charakteristische Einleitungsnummer Rossinis genial inspirierte, in dem„schmissigen“ Finale aber bedenklich von ihrer anfänglichen Höhe abgleitende, übrigens in ihren koloristischen Feinheiten und den Solostellen der Celli und des Englischen Horns sehr apart herausgearbeitete Tell=Ouvertüre und führte über Luiginis beliebtes„Ballett Egyptien“ und eine Auslese Strauß'scher Operetten=Melodien mit einem Walzer aus Kälmäns Czardasfürstin zum beifallgekrönten Schluß. P 5, 2 2a. Polizeiobermeister Wilhelm Stein begeht am heutigen 2. Januar sein 25jähriges Dienstsubttäum. Dienstjubiläen werden häufiger begangen, ein 25jähriges Jubiläum aber in aufreibendem Polizeidienst ist schon seltener, es gehört eine sehr gesunde innere und äußere Veranlagung hinzu. Von dem Jubilar, Polizei* obermeister Stein, darf man sagen, daß er diese innere und äußere Gesundheit besitzt. Der Jubilar hat unter Oberbürgermeister Spiritus seinen Dienst angetreten und zwar bei der Kriminalpolizei, wo er bis 1923 erfolgreich tätig war. Nachdem er dann bei verschiedenen anderen Dienststellen gearbeitet hat, ist der Jubilar heute im 5. Polizeibezirk in der Breitestraße tätig. Polizeiobermeister Stein ist durch sein langjähriges Verwachsensein mit der Stadt Bonn und ihrer Bürgerschaft nicht nur bekannt, sondern auch geschätzt, beliebt. Sein bestimmtes, doch immer freundliches und ruhiges Wesen, sein hilfsbereites Eingehen auf Wünsche und Beschwerden haben mit dazu beigetragen. daß der Jubilar in Bonn viele Freunde und— eine Seltenheit in heutiger Zeit— keine Widersacher hat. Preisabbau bei Arzneimitteln. Seit gestern, 1. Januar, ist für die Preisberechnung der Arzneien in den Apotheken die deutsche Arzneitaxe 1931 in Kraft, deren Preise von behördlicher Seite festgesetzt werden. Die neue Arzneitaxe bringt für eine ganze Anzahl von Chemikalien und Drogen nicht unerhebliche Preisermäßigungen. Auch bei einer Reihe von Arzneispezialitäten sind infolge von Preisherabsetzungen durch die Fabrikanten im neuen Jahre Preisermäßigungen zu erwarten. * Weihnachts= und Neujahrsfeiern. Der Katholisch=kaufmännische Verein beging gestern im Bürgerverein eine stimmungs= und gehaltvolle Weihnachtsfeier. Wie alljährlich war der Nachmittag wieder zur Hauptsache den Kindern gewidmet. Froh blickten die Kinderaugen zu dem großen Christbaum und verfolgten die weihnachtlichen Darbietungen auf der Bühne. Der erste Vorsitzende Herr Nonnen begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste, und ernannte Monsignore Küppers für seine langjährige Teilnahme an allen Begebnissen des Vereins zum Ehrenmitglied. Kaplan Diefenbach wandte sich mit herzlichen humorvollen Worten an die Kinder und mahnte zur Dankbarkeit; dankbar zu sein für alle vom Himmel geschenkten Gaben. Den Erwachsenen wünschte er zum neuen Jahre Mut und Kraft, um die momentane schwere Zeit zu überwinden. Außer gemeinschaftich gesungenen Weihnachtsliedern und musikalischen Darbietungen der fleißigen Hauskapelle fanden die mit viel Geschick dargebotenen Aufführungen„Das Heil von Isreal" und„Die fleißigen Heinzelmännchen“, gespielt von Schülerinnen der Handarbeitsschule Schieffgen in Bonn=Endenich, bei Jung und Alt großen Beifall. Hübsch getanzte Engelreigen und Deklamationen wurden ebenfalls mit Begeisterung aufgenommen. Die Bescherung der Kinder und eine Verlosung schöner und praktischer Gegenstände beschloß das stimmungsvolle Familienfest. Die Vereinigten Landsmannschaften von Eupen, Malmedy, Monschau, Ortsgruppe Bonn begingen gestern im Bonner Casino in der Martinstraße mit ihren Mitgliedern, Freunden und einer großen Kinderschar ihre Weihnachtsfeier, die einen überaus stimmungsvollen und frohen Verlauf nahm. Nachdem der Vorsitzende der Landsmannschaft Schulte die zahlreich teilnehmenden Mitglieder und Gäste begrüßt hatte, sprach Pfarrer Ammer über den Sinn der Weihnacht, die als ein Fest der Familie und der Heimat gefeiert werden müsse, wobei er an die verloren gegangenen deutschen Grenzgebiete und ihr treues Festalten an das deutsche Mutterland anknüpfte. Sein Wunsch ging schließlich dahin, daß die Heimat der Landsmannschaftler in nicht allzu ferner Zeit der großen deutschen Heimat wieder angehören möchte. Gemeinschaftlich gesungene Weihnachtslieder und vor allem das Erscheinen des heiligen Manns, der mit witzigen Worten die Kinder zur Bescherung führte und auch den Großen viel Freude machte, vor allem denen, die sich um die Vorbereitungen für die schöne Feier bemüht hatten, lösten allenthalben Jubel aus. Eine Verlosung, die reichhaltig beschickt worden war, bedachte viele„glückliche Gewinner" mit hübschen Ueberraschungen. Bei Tanz und froher Geselligkeit verlebten die Landsmannschaftler noch mehrere vergnügte Stunden, ehe ihre Weihnachtsfeier ein Ende fand. Bonner Liederhallee. V. Die Bonner Liederhalle hatte ihre Mitglieder und deren Familien zu einer Weihnachtsfeier mit Kinderbescherung eingeladen. Der stellvertretende Vorsitzende Küken betonte in seiner Begrüßungsansprache, daß es dem Verein trotz der schweren Zeit möglich gewesen sei, eine Weihnachtsfeier zu veranstalten, um damit vor allem den Kindern eine Freude zu bereiten. Nach dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ trug der Chor einige sehr schöne Weihnachtslieder vor. Dann erschien zu aller Freude der heil. Nikolaus, um seine Gaben an die Kleinen zu verteilen Voller Freude über die hübschen Geschenke verließen die Kinder mit ihren Eltern die schöne Feier.— Am Sonntag erfreute der Gesangchor des Vereins die Patienten der Chirurgischen Klinik...“. Der Gesang=Verein„Sanatoria“ Bonn bereitete den Kranken des Herz=Jesu=Hospitals in Siegburg mit dem Vortrag einiger Weihnachtschöre eine Feierstunde, die von den Kranken mit dankbarem Beifall aufgenommen wurde. In der Abteikirche auf dem Michelsberg verschönten die Sänger anschließend die Weihnachtsandacht mit Weihnachts= und Kunst und Wissen. Ziadtüheater. A General=Anzeiger für Vonn and Amgegend. 2. Januar 1931. Seite 4. Nr. 19913. S Jurnen, Sport und Spiel. Krippenliedern. Zum Schluß des Gottesdienstes sang man zum sakramentalen Segen das sechsstimmige„Tantum ergo" und als Abschluß den machtvollen Weihnachtschor„Ehre sei Gott“, beide vom Dirigenten Leo Hermanns vertont. Die zahlreichen Gläubigen, die die geräumige Kirche füllten, erlebten durch diese Darbietungen der„Sanatoria“ eine besonders eindrucksvolle Stunde.— Am Neujahrtage verschönte der Verein im Krankenhaus der„Barmherzigen Brüder“ die Weihnachtsandacht und erfreute anschließend die Patienten mit schönen Liederdarbietungen. Der Bonner Turn=Verein 1860 e. V. hatte seine Freunde und Gönner zum Sylvesterball in den Bonner Bürger=Verein geladen. Der Festausschuß, Franz Gummersbach als Vorsitzender an der Spitze, hatte für ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm Sorge getragen und die Mitglieder hatten sich besonderer Mühe unterzogen, um dem Abend einen schönen Verlauf zu geben. Besondere Erwähnung verdient die Artisten=Revue, in der das Faktotum Ambrosius Quasselich(Herr Küster) Stürme der Heiterkeit heraufbeschwor. Kurz vor 12 Uhr hielt der erste Vorsitzende des Vereins, Direktor Haberland, die Neujahrsrede. In herzlichen Worten dankte er den BTV.=Leuten für die im letzten Jahre geleistete Arbeit und bat die Turner, auch weiterhin trotz der Schwere der Zeit dem alten Turnerspruch„Haltet aus und haltet durch!“ treu zu bleiben. Mit einem„Prosit Neujahr“ schloß er punkt 12 Uhr seine Rede. Bei Tanz und froher Geselligkeit vergingen die ersten Stunden des neuen Jahres. Eine Verlosung sorgte weiterhin für überraschungsvolle Abwechslungen und noch lange mußte die John'sche Kapelle den Tura=Leuten, die auf diese Weise insgesamt gut gelaunt ins neue Jahr hinübergekommen waren, aufspielen. Cageschronik. Gasrohrbruch und Rabelbrand. Ein Knall— und ein Teil der Stadt war ohne Licht. In der Neujahrsnacht gegen 5 Uhr früh entstand in der Poststraße, an der Ecke Sürst, aus noch unbekannter Ursache eine heftige Gasexplosion. Eine hohe blaue Stichflamme schoß dauernd aus dem Kabelschacht empor, dessen Steindeckel durch die Explosion hochgeworfen war. Die Flamme war von starker Rauchentwicklung begleitet. Die Straße lag im Handumdrehen im Dunkel, Gasund Stromlicht waren erloschen. Die sofort alarmierte Feuerwehr legte eine Schlauchleitung, um eingreifen zu können, wenn das Feuer weiter um sich greifen würde. Als von maßgebender Stelle festgestellt worden war, daß es sich um einen schweren Gasrohrbruch handelte, wurde das Feuer mit Schaumlöschapparaten gelöscht. Wie das Gas, das in den Kabelschacht eingedrungen war, dort zur Entzündung gelangen konnte, steht noch nicht fest. Wie sich bald herausstellte, war nicht allein die Poststraße durch die Explosion in der Strom= und Gaszuleitung gestört worden. Ein großer Bezirk der anliegenden Straßen blieb auch den ganzen Neujahrstag über ohne Strom, da es nicht gelang, die Störung zu beseitigen, obwohl die städtische Betriebsverwaltung sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt und zahlreiche Arbeitskräfte abgeordert hatte, um die Fehlerquelle zu suchen. Gegen abend konnte ein Teil der anliegenden Stromverbraucher wenigstens teilweise wieder mit Strom versorgt werden. Doch mußten sich noch heute früh zahlreiche Geschäfte in der Sürst und in der Poststraße notdürftig mit Kerzenlicht behelfen, wie das auch am gestrigen Neujahrsabend in einem Teil der Lokale noch der Fall war. Die städtische Betriebsverwaltung ließ eine große Anzahl von Arbeitern auch die vergangene Nacht ununterbrochen an der Beseitigung der Stromstörung arbeiten. In der Poststraße wurden am Eingang zur Sürst und zur Münsterstraße größere Erdarbeiten notwendig. Die Straße mußte aufgebrochen werden, die ausgeworfenen Erdmassen liegen auf dem Pflaster, sodaß der Durchgangsverkehr zur Poststraße von diesen beiden Nebenstraßen aus heute früh gesperrt war. Etwa 15 Arbeiter sind mit Hochdruck bei der Arbeit, um die Kabel wieder in Ordnung zu bringen. Die städtische Betriebsverwaltung gibt uns folgende Darstellung über die Netzstörung beim Elektrizitätswerk: Gestern früh um 5 Uhr entstand in der Poststraße ein Kabelbrand, mit dem gleichzeitig ein Gasrohrbruch erfolgte. Das ausströmende Gas entzündete sich, die Flamme schlug meterhoch aus einem Schacht heraus, * sodaß die Feuerwehr eingreifen mußte. Die von der Münsterstraße über die Poststraße nach der Sürst verlaufenden Speisekabel brannten durch, sodaß die Stromversorgung des südlichen Altstadtgebietes großenteils unterbrochen wurde. Das Elektrizitätswerk sorgte zunächst dafür, daß die Beleuchtung des Personenbahnhofs wieder in Betrieb genommen werden konnte. Im Laufe des Tages wurde durch Umschaltungen die Wiederaufnahme der Stromlieferung für die meisten Straßen ermöglicht. Leider ließ es sich infolge der umfangreichen und schwierigen Arheiten nicht bewerkstelligen, bis zum Abend allen Abnehmern in der Nähe des Bahnhofes Strom zu liefern. Die Instandsetzungsarbeiten werden ununterbrochen fortgesetzt, damit die Dauer der Störung auf das geringstmögliche Maß beschränkt wird. * Freiwilliger Tod am Sylvesterabend. Am Sylvesterabend gegen 10 Uhr abends wurde zwischen Vilich und Beuel von einem Zuge der Siegburger Bahn ein 27jähriger junger Mann aus Bonn überfahren und getötet. Wie aus den näheren Umständen hervorgeht, hat der junge Mann dort den Tod gesucht, denn er hockte auf der Schiene, als sich der Zug näherte, sodaß der Führer ihn erst im letzten Augenblick bemerken konnte. Der Zug, der sich in voller Fahrt befand, konnte erst 20 Meter hinter der Unfallstelle zum Halten gebracht werden. Auch aus Briefen, die bei dem Getöteten gefunden wurden, geht hervor, daß der junge Mann sich schon längere Zeit mit Selbstmordgedanken trug. Der Rhein steigt. Durch die schweren Regengüsse der letzten Tage steigt der Rhein augenblicklich stark an. Bereits seit Sonntag wuchs das Wasser täglich um mehrere Zentimeter. In der letzten Nacht und am gestrigen Tage stieg der Rhein am Bonner Pegel um 99 Zentimeter. Boim Vorvorkand Schlst-shims Forseigen afe. Se%##h#r kurze Zeit 1 Chaiselongue gratis! Bonner Möbelhalle Dörka. Stockenstraße 3. Lieferung frei. Auf Wunsch Zahlungserleichterung. Noch keine Entscheidung. WSU-Spruchkammer=Sitzung in Hagen. Im Hotel„Rosa“ in Hagen trat die Spruchkammer des WSV. zu einer Sitzung zusammen, um sich über die Eingaben der Vereine Schalke 04 und FC. Borussia.Gladbach wegen Freigabe der disqualifizierten Spieler auseinanderzusetzen. Man sprach sich mit den Vertretern genannter Vereine aus, konnte aber keine Entscheidungen treffen, da die Spruchkammer zur Erledigung dieser Eingaben allein nicht zuständig ist. Die Spruchkammer zeigte volles Verständnis und will nichts unversucht lassen, bei den oberen Instanzen eine Beilegung zu erzielen. Man ist sich darüber im Klaren, daß in anderen Vereinen oft noch mehr gesündigt worden ist, ohne daß Bestrafung erfolgte. Dies sollte sich vor allem auf Süddeutschland und Berlin beziehen. In Essen geht nun am Sonntag eine Sitzung der Spruchkammer mit dem Verbandsvorstand vor sich, die aber im wesentlichen zur Vorbereitung der am 18. Januar in Tüsseldorf stattfindenden Wahlversammlung dient. Diese Wahlversammlung soll nun bezüglich der obigen„Fälle" entscheidende Bedeutung haben. Obs wahr wird Bekanntlich darf der DFB. Spieler des Bundes, die sich wie im Falle.Gladbach und Schalke gegen die Amateurbestimmungen vergangen haben, auf Antrag innerhalb einer Frist von zwei Jahren begnadigen. Eine Entscheidung ist, wie ausdrücklich bemerkt sei, in Hagen nicht gefallen. Die satzungsgemäße Bindung der Spruchkammer verbietet das, zudem sieht auch die Spruchkammer zurzeit ihren grundsätzlichen Standpunkt in der Angelegenheit zu revidieren. Der BFV. ist sehr rührig, das darf man wohl behaupten. Am ersten Weihnachtstage sorgte er dafür, daß alle die, welche nun einmal an einem Sonn= und Feiertag ohne Fußball nicht auskommen können, etwas zu sehen bekamen, zur Ueberraschung sogar eine sehr gute Darbietung, und gestern am Neujahrstage hatte er eine jederzeit zugkräftige Paarung arrangiert. Godesberg wird immer, trotzdem es zurzeit noch dazu verurteilt ist, in einer niedrigeren Klasse zu spielen, als nachbarlicher Rivale der beiden Bonner Oberligavereine gelten. Man weiß ja nur zu gut, daß der Klassenunterschied manchmal nur„Formsache“ ist und daß der rangmäßig geringer bewertete Nebenbuhler sehr oft in einem Lokaltreffen über sich hinauswächst und zu Leistungen fähig ist, die denen eines besser rangierten Gegners in keiner Weise nachstehen. Gestern war das allerdings nicht der Fall. Vergebens warteten gegen 2500 Zuschauer darauf, daß die Godesberger zu großer und gar außergewöhnlicher Form aufliefen und den Bonnern eine ausgeglichene Partie lieferten. Schließliche hätte man ja erwarten dürfen, daß die Gäste die etwas bessere Technik und größere Routine der Gastgeber durch erhöhten Eifer und forciertes Tempo wettzumachen sich bemühten. Nichts von alledem. Von unbeugsamem Siegeswillen, von Aufopferung bis zum äußersten nichts zu spüren. Jede Mannschaft hatte einen Ersatzmann in ihren Reihen. Bonn trat an mit: Hilgert, van Husen, Röser, Leydecker, Wahl, Münchhoven, Außem, Berning, Hutter, Scheer, Wurm. Godesberg: Goebel, Schneider, Beitin, Siegen, Schmitz, Bastian, Michels, Walbröl, Kolzem, Schäfer, Muttmann. Der BFV. hatte diesmal Schroer einer Ruhepause vorgeschrieben. Wir können das nur anerkennen, daß er sich in dieser Weise die Gesundheit der jüngeren Spieler angelegen sein läßt, selbst auf die Gefahr hin, daß für die Mannschaft große spielerische Nachteile dadurch entstehen. Wie das z. B. gestern der Fall war. Wahl, nach wie vor ein zbrauchbarer Außenläufer, hält als Mittelläufer nicht entfernt einen Vergleich mit Schroer aus. Aber wir wollen heute von einer Einzelkritik absehen. Es mag genügen, wenn wir hier hervorheben, daß sich beim BFV. die Hintermannschaft, Münchhoven, Leydecker und Hutter auszeichneten, während Wahl und der Sturm mit Ausnahme Hutters einen schwarzen Tag erwischt hatten. Auf der anderen Seite müssen wir Beitin herausheben, der ausgezeichnete Abwehrarbeit verrichtete und mit dem rechten BFV.= Flügel„spielend“ fertig wurde. Einige böse Schnitzer müssen ihm allerdings angekreidet werden. Im übrigen ist uns nicht aufgefallen, daß ein Godesberger besser gewesen wäre als der andere. Was jedem klar werden mußte, war die Tatsache, daß der Ersatzmann Bastian eine Menge weniger konnte als jeder andere. Man kann bei den Gästen von einem besonderen Spielsystem sprechen, das ihnen mit der Zeit die Erfahrungen auf ihrem sehr schmalen heimatlichen Spielfelde eingegeben haben dürften. Es mußte jedem Fachmann unbedingt in die Augen springen, daß die Godesberger Läuferreihe von Anbeginn an defensiv eingestellt war. Man trachtete von vornherein, die gegnerischen Angriffe durch Verdichtung der hinteren Linien zu erschweren und selber nur durch die Tatkraft der auf sich gestellten Stürmer zu Erfolgen zu kommen. Nicht etwa, weil man sich in die Defensive gedrängt glaubte, sondern dieser Spiel=, oder besser gesagt, Spieleraufbau war offensichtlich ein systematischer, es war die Taktik der Godesberger. Sicherlich ist daran, speziell auf dem womöglich noch schmaleren Godesberger Platz, schon mancher große Gegner gescheitert. Wir erinnern uns sehr wohl, daß selbst den Sülzern in ihrer Glanzzeit ein Erfolg in Godesberg, wenn überhaupt, dann nur mit Ach und Krach gelang. Kaum ein einziges Mal hat einer der Godesberger Seitenläufer die Mittellinie überschritten. Fast immer erwarteten sie den gegnerischen Ansturm in Nähe der 16=Meter-Linie, ohne sich je zur Unterstützung des eigenen Sturmes vorzuwagen. Den BFVern lag Verkehrsunfälle. Am Mittwochmittag fuhr ein vom Bonnertalweg kommendes Personenauto mit einem aus einer Seitenstraße kommenden Kraftwagen zusammen. Beide Fahrzeuge wurden leicht beschädigt.— Nachmittags fuhr auf der Friedrich Ebert=Allee ein Lastkraftwagen mit der Godesberger Bahn zusammen. Der Wagenführer und der Chauffeur wurden schwer verletzt. Brände am Sylvestertag. Am Mittwochmorgen entstand in der Josefstraße ein Ofenrohrbrand. Am gleichen Tage brach nachmittags in einem Hause in der Meckenheimer Straße ein Fußbodenbrand aus, der durch Undichtigkeit des Kamins entstanden war. Beide Brände wurden von der Feuerwehr gelöscht. Schlägerei in der Sylvesternacht. In der Sylvesternacht gegen drei Uhr entstand in der Meckenheimer Straße eine Schlägerei, in deren Verlauf ein junger Mann einen Messerstich in die Seite erhielt. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätsauto der Feuerwehr in das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder gebracht. Neujahrsfußball im Rheinbezirk. Vornssia.Gladbach— EC..Gladbach:2(:). Beide Mannschaften boten nur recht mäßige Leistungen, was wahrscheinlich auf die Feier der Sylvesternacht zurückzuführen ist. Bei verteiltem Spiel gingen die Besucher kurz vor der Pause durch ihren Halbrechten Lohmann in Führung. Nach dem Wechsek kamen die Borussen etwas auf, konnten aber die starke Abwehr der Gäste nicht überwinden, da sich der Angrift zu unentschlossen zeigte. Kurz vor Spielende war es dann abermals Lohmann, der mit einem weiteren Tore den Sieg seiner Mannschaft sicherstellte. Leider hatte der Kampf in der zweiten Hälfte zeitweise eine etwas scharfe Note, sodaß der Unpartetische den Rechtsaußen Weyers vom SC. einmal verwarnen mußte. Alemannia Nachen— Grazer Athletik=Sportklub :5(:). Etwa 3000 Zuschauer sahen einen fairen und ritterlichen Kampf, der aber die Nachener nicht in bester Form zeigte. Der Angriff derselben spielte ziemlich zerfahren, was wohl auf die zwei Ersatzleute zurückzuführen sein dürfte. Schon in der ersten Viertelstunde gingen die Oesterreicher durch zwei Ueberraschungstore ihres Linksaußen in Führung, denen sich in der 20. Minute ein drittes Tor anreibte. Nach dem Wechsel beherrschten die Aachener zeitweise das Feld und erzielten in der 20. Minute durch den Ersatz=Rechtsaußen Kremer den ersten Gegentreffer, dem Münzenberg eine Viertelstunde vor Schluß mit einem seiner bekannten Weitschüsse ein zweites Tor folgen ließ. Dann aber holten die Besucher ein viertes und fünftes Tor und stellten damit ihren verdienten Sieg sicher. diese Spielweise garnicht und da sie ohnehin keine große Kraft an den Tag legten, wußten sie sich nur schwer durchzusetzen. Der Spielverlauf brachte nicht allzu viele interessante Momente. Wir greifen die wichtigsten heraus: Nachdem Berning eine gute Gelegenheit durch unsicheren Schuß ausgelassen hat, läuft Michels tadellos ein und aufs Tor, verschießt aber aus freier Stellung fünf Meter vor dem Tor. Scheer läßt eine schöne flache Eingabe Außems über den Fuß rollen, der Ball hätte nur angetippt zu werden brauchen und der erste Erfolg wäre fertig gewesen. Eine Bombe Wurms findet Goebel auf dem Posten. Plötzlich stößt Bastian einen vielbelächelten Angstschrei„Abseits“ aus, weil der tatsächlich abseits stehende Außem ihm davon= und geradewegs mit dem Ball ins Tor laufen will. In der 23. Minute läßt Berning aus weiter Entfernung einen flachen Schuß vom Stapel, schwach und harmlos rollt der Ball aufs Tor, kein Mensch denkt an einen Treffer, aber Goebel tut dem BFV. den Gefallen und läßt den Ball, der gerade noch so weit kommt, durch die Finger rollen. Ja, auch ein solches haltbare Tor zählt. Der BFV. liegt. in Führung, muß sich aber fünf Minuten später den Ausgleich gefallen lassen. Schäfer hat einen Eckball großartig„mittenmang“ ins Tor gepfeffert, d. h. zuerst gegen die Innenseite des Pfostens. Dieser Ausgleichstreffer überraschte fast ebenso wie das Führungstor. Beide waren seltene Sachen. Eine leichte Feldüberlegenheit der Bonner ist unverkennbar. Wurm, Außem und Scheer verschießen hintereinander. Erst in der 39. Minute kann der zweite Treffer fixiert werden. Eine überlegte hohe Flanke Wurms gelangt Außem unter die Füße, der verliert zunächst den Ball, kann ihn dann aber doch unter die Latte lancieren. Bald darauf zeigt Goebel aufeinanderfolgende gute Paraden. Weder Wurm, noch Hutter, noch Berning vermögen ihn zu schlagen. Die erste Halbzeit wird mit einem :=Vorsprung des BFV. beendet. Nach der Pause geht es etwas lebhafter her. Godesberg hat umgestellt, Walbröl ist Mittelläufer, Schmitz postiert sich links von ihm, und der schwächste der Godesberger, Bastian, muß sich halbrechts versuchen. Bald wird Michels eine wunderbare Chance beschert. Aber mit Wucht knallt er den Ball weit am Tor vorbei. Nun läßt Schmitz Außem laufen, er nutzt die ihm leichtsinnig gewährte Freiheit weidlich aus, fegt mit dem Ball am Fuß über das Gelände schnurstracks aufs Tor und schießt sicher ein. Godesberg reklamiert Abseits, der Schiedsrichter will aber nichts davon gesehen haben. Es war u. E. ein sogenannter Grenzfall, dessen Entscheidung man schon dem Spielleiter überlassen muß. Für etwa fünf Minuten erkämpft sich Godesberg ein kleines Uebergewicht. Walbröl setzt einen scharfen Schuß knapp neben Hilgerts Heiligtum. Hilgert hat jetzt wiederholt Gelegenheit, Proben seines Könnens abzulegen. Scheer nimmt sehr unsair Revanche an Goebel und stellt ihm ein Bein. Der Entrüstungssturm eines Teiles der Zuschauer ist nur zu berechtigt. Eine Ecke schafft eine brenzliche Situation vor dem BFV.=Tor. Hilgert hat samos aus dem Gewühl herausgefaustet und Münchhoven nimmt den Ball mit der Hand an. Elfmeter. Aber aus der Art des Anlaufs des Ausführenden erkennt man bereits die Schußrichtung. Hilgert hat gut aufgepaßt und hält sicher. Bald bringt ein guter Wechsel Scheers zu Außem dem BFV. durch letzteren den vierten und letzten Treffer. Während der letzten zwanzig Minuten kann Wahl infolge Verletzung nicht mehr mitmachen. Viel Aufregendes spielt sich weder vor dem einen noch vor dem anderen Tor ab. Die schönsten Chancen des ganzen Spieles läßt der BFV. noch in der letzten Minute. Ein vorbildlicher Flankenball passiert so ziemlich alle Stürmer, ohne daß einer sich ein Herz gefaßt hätte, ihn einzudrücken. Der BFV. hat einmal mehr die Interessen der Oberliga mit Erfolg vertreten. — Ueber den Schiedsrichter Baumann gehen die Meinungen auseinander. Seine Entscheidungen waren häufig anfechtbar. Das Brückengeld der Linie 2 aufgehoben. Wie schon in der letzten Stadtverordneten=Versammlung mitgeteilt wurde, hatte die Verwaltung beschlossen, das Brückengeld auf der Straßenbahnlinie 2, Bonn—Beuel, wieder aufzuheben. Dieser Beschluß ist gestern in Kraft getreten, sodaß die Ueberfahrt mit der Straßenbahn über die Rheinbrücke wieder, wie auch die Einzelfahrt im übrigen Verkehrsgebiet der Straßenbahn nur 20 Pfennig kostet.— Der vielumstrittene Aufschlag von fünf Pfennig für die Fahrt über die Rheinbrücke ist damit abgeschafft. 1 Goldene Hochzeit. Am 8. Januar feiern in unserem Vororte Dransdorf die Eheleute Josef Lersch und Maria Lersch geb. Pauli das Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubilar ist 76 Jahre und die Jubilarin 73 Jahre alt. Beide sind noch sehr rüftig und gehen noch täglich ihrer gewohnten Beschäftigung nach. Um dieses Fest in würdiger Weise zu begehen, hat sich im Orte ein Ausschuß gebildet, der das Fest vorbereitet. Außer der kirchlichen Feier ist am Festtage abends ein Fackelzug mit einer anschließenden kleinen Saalfeier geplant. 1 Der Reichsverband deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegerhinterbliebener veranstaltet am morgigen Samstag im Dreikaisersaal eine Weihnachtsbescherung. Anschließend findet ein; gemütliche Zusammenkunft mit Tanz und Verlosung statt, Der Lotalumpf am Kechahr Rage. B39.— Godesberger Fußballverein 08:1(:). Das Ergebnis entspricht dem Spielverlauf. Bonner Hauptmarkt. (Amtlicher Bericht.) Der Hauptmarkt war reich mit Gemüse, Obst, Südfrüchten, Molkereiartikeln und Eiern beschickt. Lebhafte Nachfrage bestand für Rosenkohl, Spinat und Endivien. Im übrigen vollzog sich der Verkauf ruhig. Die nächste Preisnotierung findet am Montag, den 5. Januar, statt, da für Dienstag, den 6. Januar(Hl. Dreikönige) keine größeren Zufuhren zu erwarten sind. Die Hauptmarkthalle wird an den Hauptmarkttagen für die Anfuhr am.45 Uhr geöffnet. Die Landwirte werden gebeten, etwas zeitiger als bisher die Waren anzuliefern und flott abzuladen, da die Halle um.30. von Fuhrwerken geräumt sein muß. Es wurden gezahlt(im Großhandel in Pfennig für das Pfund und für rheinische Ware, wenn nichts anderes vermerkt): Kartoffeln: rote Nieren.50—.00, blaue Nieren .50—.00, Oberl. Industrie.30—.50, hiesige Industrie .00, Juli=Nieren.00—.30 M. je Ztr., Wirsing—6, Weißkohl—4, ausl.—6, Rotkohl—8, ausl. 10, Binmenkohl ausl. 40—80, Cichorie 35—40, Knoblauch 70 bis 100, Kohlrabi Stück—5, Möhren 3, Rote Beete 3, Rettich schwarz und weiß—5, Meerrettich Stück 20—30, weiße Rüben 4, Schwarzwurzeln 10—15, Spinat 8, Sellerie Stück—15, Breitlauch Stück—4, Kopfsalat Stück—18, ausl. 30—35, Endivien Stück 12—20, ausl. 10—20, Feldsalat 5, Zwiebeln ausl..—6, Tomaten ausl. 30—40, Eßäpfel 20—40, ausl. 30—40, Kochäpfel 20—30, ausl. 25—35, Ananas 130—150, Apfelsinen—10, Bananen 40—45, Zie tronen—8, Datteln Schachtel 60—80, Walnüsse 60—70, Haselnüsse 60—75, Paranüsse 80—100 Pfg., Kokosnüsfe Stück 30—40, Erdnüsse 35—40, Maronen 20—30, Trauben Brüsseler 120—150, ausl. 65—70, Eier Stück 12—16, Moskereibutter 180—195, Landbutter 150, Holländer Käse 83 bis 135, Schweizer Käse 145—155, Edamer Käse 60—90. Rodaper Brüsseler Sechslagerennen. In der Eylvesternacht ging es im Brüffeler Sechstagerenna# ziemlich doch her. In den Abendstunden gab zunächst der Franzose Blanchonnet auf, dessen Partner dann mit Bresclanz gepaart wurde, nachdem auch de Martini die Wassen gestreckt hatte. Das neue Paar ging sofort daran, das verlorene Terrain wieder gutzumachen und konnte sich schließlich durch Unachtsamkeit des Feldes mit zwei Runden Vorsprung allein die Führung vor der aus fünf Paaren bestehenden zweiten Gruppe sichern. Die Freude sollte aber nicht lange dauern. In deu folgenden Jagden wurde die Mannschaft zweimal überrundet und somit wieder der Hauptgruppe einverleibt. Nach 11.1 Stunden waren am Donnerstag mittag 2724,320 Kilometer zurückgelegt. In der letzten Wertung waren Charlier=Denzer wieder die Erfolgreichsten und sicherten sich die Führung nach Punkten knapp vor van Kempen=Jules van Hevel. Neue Filme. Lichtspiele im Stern. hl. Nachdem man daran gewöhnt war, in Revuen, auch in Filmrevuen, neben einer ganz großen Aufmachung aller dargebotenen Dinge, die durch musikalische und akrobatische Glanzleistungen garniert wurden, bisher wenigstens eine Idee von Handlung zu finden, so weist nunmehr die neue Farbentonsilmrevue„Der Jazzkönig“ einen neuen Weg auf, indem sie sich die Aufgabe gesetzt hat, das Schaffen und die Verdienste Paul Whitemans, des ungekrönten Jazz= königs, in ein noch grelleres Licht zu setzen, als es schon geschah und damit beweist, daß Aufmachung, Prunk, schmissige Musik, etwas Tanz und Gesang genügen, einer Revue, die in diesem Falle eine Ton= und Farbensympponte genannt wird, zu einem guten Eindruck zu verhelfen. Es kann hier nicht der Ort sein, zu untersuchen, ob die Person eines Paul Whiteman um die Entwicklung der modernen-Tanzmusik. wirklich so große Verdienste hat, wie dargetan wird, denn die Tatsache allein, daß Whiteman mit seiner Schar es war, der die in Amerika aufgekommene Jazzmusik— von der man behauptet, daß sie von Negern, Zulus und Kassern wesentliche Bestandtelle erhalten habe,— in Europa verbreitete und ihr. ein größeres Publikum gewann, ist nicht ausschlaggebend für die Bedeutung, die man Whiteman zuspricht. Es ist auch unwesentlich, ob Whiteman nun auch mit Recht der große Mani ist, als der er gezeigt wird; die Hauptsache für den Film ist die Aufmachung, die über alle Maßen prunkvoll und großartig ist. Obzwar einzelne Szenen über den Durchschnitt einer Operettenszene nicht hinauskommen, so verfügen die meisten doch über einen Schwung und eine Eindruckskraft, die der Leitung Karl Laemmles alle Ehre machen. Da ist vor allen Dingen die Rapsodie in blue, jene symphonische Jazzkomposition, die schon vor dem Film ihren Weg gemacht hatte, in der, während das Ensemdle auf einem MammutFlügel sitzt, die einzelnen Soli, Klavier und Jazzklarinette, auf eine seine und eindringliche Art herausgestellt sind, die dem Ganzen Leben und Bewegung gibt; da ist weiter der musikalische Schmelztiegel, in dem die Musik aller kultivierten Völker zusammengegossen wird, so daß daraus die bekannten Rhythmen und die in aller Welt bekannten Tanzmelodien entstehen— also eine kleine Opposition gegen die oben erwähnte Auffassung, daß Negereinflüsse die moderne Tanzmusik geschaffen hätten,— denn da kristallisieren sich Wiener Walzer mit ihrer wiegenden Melodie, rheinische Lieder, russische und uagrische Tänze und Volkslieder, schottische, skandinavische, spanische und neapolttanische Melodien und Rhythmen zu den von Paul Whiteman bekannt gemachten Schlagern in einer Szene, die nicht allein durch ihre Musikalität, sondern vielmehr durch die grandiose Aufmachung die beste des ganzen Films ist; da ist weiter Willie Hall, der Geigenvirtuose, der in allen möglichen Lagen— im körperlichen Sinne— spielen kann, da ist weiter„Der lebende Garten" und viele andere Szenen mehr, die alle gut und ansprechend gelungen sind und den Film zu einer Jazzsymphonie machen, die wegen ihrer Eigenartigkeit in jeder Beziehung fesselnd und interessant ist. Daß dazu die Schar um Whiteman die Schlager von Wayne, Ager, Rose und vielen anderen mit der ihr eigenen Kunst spielt, verleiht dem Film jenen Reiz, den moderne Tanzmusik überhaupt bietet. Es würde zu weit führen, wenn man alle in den einzelnen Szeuen beschäftigten Darsteller nennen wollte; die Feststellung, daß Alle, von Arnold Korff. dem deutschen Conferencier, angefangen bis zu den Girls, ihr Können in den Rhythmus des Films stellen, mag genügen.— Das Beiprogramm bringt eine Groteske, einen musikalischen Kurztonfilm, einen Kulturfilm und die tönende Fox=Wochenschau. Modernes Theater. v. Der starke Andrang zu dem Tonfilm„Das Flötenkonzert von Sanssoucl“ hat die Direktion veranlaßt, ihn auch noch weiter vorführen zu lassen. Dieser Usa=TonGroßfilm, den wir bereits ausführlich besprochen haben zeigt uns in prachtvollen Bildern die Welt Friedrichs des Großen und versetzt uns in das Rokoko. Das Jahr 1756 ist es, in dem mitten im Frieden in Dresden Intrigen zwischen den Kabinetten gegen Preußen gesponnen werden. Man hofft, Friedrich den Großen und sein Land überfallen zu können. Doch er und die Diener des Staates sind wachsam. Major v. Lindeneck überbringt durch tolles Reiten von Dresden nach Potsdam rechtzeitig die Geheimverträge, und das Ränkespiel Frankreichs, Rußlands und Oesterreichs kann aufgedeckt werden. Der stebenjährige Krieg beginnt. Eingeslochten in das Ganze ist die reizende Episode mit der Frau Major Lindeneck, wobei Friedrich II. als rettender Engel eingreist. Die Regie Gustav Uclckys hat prachtvolle Bilder nach Mergelschem Vorbild geschaffen, Otto Gebühr lernen wir nun auch im Tonfilm kennen und Renate Müller als liebreizende Batorts. Das Wetter von heute und morgen. Einzelne Niederschläge in Schauern, Temperaturrück= gang bei nächtlichem Aufklaren. Der Bonner Pegel zeigte heute morgen.84 (2,84) Meter, der Kölner 3,80(2,.80). Seite 5 Nr. 13913. General=Anzeiger für Bonn und Umgegend Freitag, 2. Januar 1931. AUS DER VORGESCHICHTE DER RUSSISCHEN REVOLUTION Nachdruck verhoten. 8. Fortsetzung. In einem entscheidenden Moment seines weiteren Ledens machte er später noch einmal auf eine sehr sonderbare Weise Karriere. Unter der Regierung Alexander III. war er einfacher Departementsdirektor bei der Polizei gewesen; mit dem Avancement haperte es, denn der damalige Preinierminister Graf Tolstoi schätzte ihn nicht und stand seinem Vorwärtskommen im Wege. Dieses Schicksal teilte Plehwe mit seinem unmittelbaren Vorgesetzten, dem Gendarmerieobersten Sudejkin. Sudejkin war es übrigens, der die Technik der Provokation erfunden und die Zentralagentur bei der Ochrana eingeführt hatte. Diese beiden Polizeichefs haßten ihren Minister gründlich. Da kamen sie eines Tages auf die geniale Idee, ihn einfach durch Terroristen ermorden zu lassen. Zu diesem Zweck engagierten sie sich den Lockspitzel Sergius Degajew, denselben, der Wera Figner verraten und ausgeliefert hatte. Der aber bekam bei der Ausführung des Attentats auf den Minister plötzlich Gewissensbisse, offenbarte sich seinen terroristischen Kameraden, indem er ganz einfach gestand, nicht nur Terrorist, sondern auch Agent der Polizei zu sein. Die Terroristen verziehen ihm unter der Bedingung, daß er nunmehr Sudejkin selbst ermorden würde. Dieses Attentat führte er denn auch aus und machte dadurch für Plehwe das Avancement frei. Plehwe war es schließlich auch, der mit Hilfe der bereits erwähnten Schwarzen Hundertschaften die grauenhaftesten Judenmassakers veranstaltete, die die Welt je gesehen hat: In Kischinew hatten sich am ersten Ostertage 1901 begnadigte Verbrecher, Mörder, Einbrecher, Protistuierte gruppenweise im Gebäude der„Schwarzen Hundert“ versammelt. Dort waren zwei Tonnen Wodka aufgestellt. In kurzer Zeit hatte sich die ganze Gesellschaft betrunken, und nun, um drei Uhr mittags, zog der Pöbel, von verkleideten Schutzleuten und Agenten der Ochrana angeführt, in das Judenviertel. Das Progrom dauerte den ganzen ersten Feiertag und wurde am zweiten erneuert und bis zum Abend weitergeführt. Die begangenen Greueltaten waren unbeschreiblich. In den städtischen Krankenhäusern lagen mehr als dreihundert Schwerverwundete. Mehr als hundert Tote wurden gezählt. Der gleiche Plehwe war es, der Maria Spiridonowa ihr beispielloses Schicksal bereitete. Die Organisation der Schwarzen Hundertschaften, oder, wie sie offiziell hießen, der„wahrhaft russischen Leute und orthodoxen Patrioten“, war von einem Verbrecher namens Buschanowfki organisiert worden. Eine junge Adlige, namens Maria Spiridonowa, gab diesem Schurken durch einen Revolverschuß den wohlverdienten Tod. In der Folge erlitt sie ein furchtbares Schicksal. Zwei Kosakenoffiziere vergewaltigten sie im Gefängnis und schlugen sie dann halbtot. Ein Sturm der Empörung ging durch ganz Rußland und bald wurde diese kleine, zarte 0 Zrinmereinriehtung Eßzimmer, Schlafzimmer, Hüche wegen Aufgabe des Haushalts„ warkauft Besichtigung nur Sonntag 4. Januar. EilVerhauft, offerten unt.„Billig 69“ an die Expedition. von W. Hoffmann und Klaus Gustav Hollaender. Person für das gesamte russische Proletariat zum Sinnbild des leidenden Volkes. Als sie mit einem Frauentransport quer durch Rußland nach Sibirien gebracht wurde, gestaltete sich ihre Reise zu einem Triumphzug: hunderte, tausende von Bauern, Arbeitern, Soldaten standen an den Bahnhöfen und Schienensträngen und begrüßten„Marußja“, wie sie vom Volke mit Kosenamen genannt wurde, wie eine Heilige. Fünfzehn Jahre saß sie in einem sipirischen Zuchthaus; bei Ausbruch der Revolution wurde sie befreit und ihre erste Tat war, daß sie alle sibirischen Zuchthäuser in die Luft sprengen ließ. Dann reiste sie zum zweitenmal wie in einem Triumphzug durch Rußland und kam nach Leningrad— von wo sie neuer, dings, nach dem letzten Kurswechsel in Sowjetrußland, wiederum verbannt wurde— diesmal nach der Krim. Dieser Plehwe sollte als erstes Opfer der neuen Aera Asews fallen. In den Augen der Terroristen konnte die Verurteilung Gerschunis durch kein schöneres Opfer gesühnt werden. Schon ein Jahr vor seiner Verhaftung hatte Gerschuni ein Attentat gegen Plehwe versucht. Nur Asew war in das Projekt eingeweiht gewesen, das auf eine ungeklärt gebliebene Weise verraten und zum Scheitern gebracht worden war. Entmutigt hatte Gerschuni ausgerufen:„Dieses Unternehmen geht über meine Kräfte!" Jetzt wollte Asew zum Staunen und zur Bewunderung der Kameraden diesen größten Plan seines einstigen Mitarbeiters zu Ende führen. Die ersten Vorbereitungen traf Asew allein in Genf. Dann bestellte er einige Auserwählte zu einer Besprechung nach Freiburg i. B. und entwickelte ihnen seinen Plan: „Ich habe in Erfahrung gebracht, daß Plehwe im Gebäude des Polizeidepartements Fontanka 16 wohnt. Es ist nun bestimmt sehr schwierig, um nicht zu sagen aussichtslos, den Prentierminister innerhalb des Polizeidepartements umzubringen. Wir wissen nicht, in welchem Zimmer er sich gerade aufhält und es kann uns passieren, daß wir das halbe Gebäude in die Luft sprengen und viele Unschuldige töten— während er in einem anderen Teil des Hauses am Leben bleibt. Ihr erinnert Euch an das Attentat gegen Alexander III. im Winterpalast, bei dem etwa 50 unschuldige Menschen getötet wurden, während der Kaiser und seine Familie verschont blieben. Nun habe ich ferner noch in Erfahrung gebracht, daß Plehwe, täglich zum Zaren zum Vortrag fährt. Diese Chance müssen wir ausnutzen und ihn auf der Straße umbringen. Deshalb muß Sawinkow mit seiner Abteilung die Marschroute und das äußere Bild des Wagens genau feststellen. Sassenow wird sich eine Droschke und ein Pferd kaufen und als Kutscher durch die Straßen fahren. Kaljajew muß sich einen Gewerbeschein als Straßenhändler beschaffen und Zigaretten verkaufen. Auf diese Weise können wir die Zeit der Ausfahrt und den Weg genau feststellen und dann an einer geeigneten Stelle eine Bombe in den Wagen werfen.“ Auf dieses Programm einigten sich die Genossen, trennten sich dann und trafen sich einige Tage später in Berlin wieder, wo Asew in einem der großen Cafés in der Leipziger Straße die Sache mit Sawinkow noch einmal durchsprach. Coppricht 1030 br Presseverlas Dr. R. Dammert, Borlin. Dann gingen die Mitglieder der Kampfgruppe, jeder auf einem anderen Wege, nach Petersburg an die Arbeit. Hier an Ort und Stelle wurde Asew durch seinen feinen Spürsinn plötzlich gewahr, daß bereits eine andere unabhängige Gruppe von Terroristen an der Ermordung Plehwes arbeitete; eine junge Terroristin namens Seraphine Klitschoglu war mit dem gleichen Plan beschäftigt, wie er selbst. Asew suchte nun die Konkurrentin auf und bat sie, von ihrem Vorhaben Abstand zu nehmen. Aber er holte sich einen negativen Bescheid. Nun wurde er dringlicher und sprach ihr das Recht ab, eine Sache zu betreiben, die ausschließlich zur Kompetenz seiner Kampfgruppe gehöre. Ohne Einigung gingen die Rivalen auseinander. Einige Tage später wurde die Klitschoglu, zur Ueberraschung aller Revolutionäre, mitsamt ihrer ganzen Organisation von achtundfünfzig Personen verhaftet. Die Terroristen erklärten sich den erstaunlichen Vorgang durch die Annahme, die Klitschoglu wäre das Opfer ihrer eigenen Unvorsichtigkeit geworden, gegen die Asew sie mit seinen guten Ratschlägen vergeblich zu schützen versucht hatte. In Wirklichkeit aber hatte Raskin seine Hand im Spiele. Einige Tage nach der Verhaftung verließ Asew Petersburg und Sawinkow übernahm das Kommando der Kampfgruppe. Der Genosse Zigarettenverkäufer ging mit dem Ruf: Kaufen Sie Täubchen, zehn Stück fünf Kopeken" auf dem Newski=Prospekt hin und her und hielt Ausschau nach Plehwes Wagen. Aber er kam nicht zum Ziel, denn die anderen Straßenhändler drängten ihn dauernd weg und hinderten ihn dadurch an der Beobachtung. Der als Droschkenkutscher Verkleidete erreichte ebensowenig, da er durch Fahrgäste unablässig von der Beobachtung abgehalten wurde. Nur soviel konnte Sawinkow durch Vergleichung der spärlichen Beobachtungen, die doch hie und da gemacht wurden, feststellen, daß der Ministerpräsident sein Palais nie ohne den Schutz einer großen Eskorte von Detektiven verließ. Eines Tages kam Sawinkow darauf, daß er selber von Detektiven beobachtet wurde und daß ihm seine Verhaftung bevorstand. So mußte er denn in aller Eile fliehen und nach wenigen Wochen vergeblicher Arbeit wieder nach Genf zurückkehren. Hier wurde beschlossen, daß die bisher eingesetzten Kräfte zu gering gewesen wären und verstärkt werden müßten. Der Parteiführer Gotz teilte ihm noch eine Anzahl von Kämpfern zu, sodaß seine Gruppe auf acht Mann anwuchs. Einer der bedeutendsten Mitarbeiter war Pokotilow, ein ehemaliger Student der Moskauer Universität, ein saltsamer Mensch, der die sonderbare Eigentümlichkeit hatte, daß ihm bei starker Aufregung blutiger Schweiß auf die Stirn trat. Ferner arbeitete Kaljajew mit, ein Mann mit einem bleichen, klugen Gesicht mit feinen, edlen Zügen, mit schmerzlich=großen Augen, mit mageren, garnicht arbeitsmäßigen Händen; er war ein polnischer Schriftsteller und Dichter und mit seinem revolutionären Decknamen hieß er„der Poet". Dann kam Sasanow, gleichfalls ein Intellektueller und schließlich noch der Mathematiker und Chemiker Schweizer, der mit Pokotilow zusammen als„Feuerwerker“ die Bomben herstellen sollte. Mit diesen Offizieren und noch einem Dutzend Mannschaften wurde nun in Petersburg mit einer gründlichen Beobachtung der Ausfahrten Plehwes begonnen. Nach mehrwöchentlicher intensiver Arbeit trafen sich die Genossen. Es ist bezeichnend, welchen Ort sich diese Romantiker zu ihrem Meeting aussuchten: auf dem Friedhof des Alexander=Newski=Klosters am Grabe Tschaikowskis(nicht des Komponisten, sondern des alten Revolutionärs, der in den siebziger Jahren mit Krapottin zusammen die Weveraufstände geleitet hatte) wurde der Plan festgelegt. Boris Sawiknow legte die Einzelheiten fest: „Wenn der Minister am kommenden Donnerstag wie gewöhnlich zum Winterpalais fährt, müssen wir ihn unterwegs fassen. Du, Pokotilow, stellst Dich am Fontanka=Kai vor dem Hause von Stieglitz auf und gibst, sobald der Minister den Wagen besteigt, ein Zeichen, indem Du die Mütze abnimmst. Ein anderer von uns hat seinen Platz näher an der Newa; ihm stehen zwei Bomben zur Verfügung. Du, Sasanow, hälst mit Deiner Droschke in der Nähe: die Bombe liegt auf Deinen Knien unter dem Schutzleder. Wenn nun Pokotilow die Mütze abnimmt, so machen sich die Bombenwerfer sofort zum Wurf fertig.“ Der einzige, der an dieser Disposition etwas zu bemängeln hatte, war Pokotilow: „Ich protestiere, daß ich wieder nur eine Nebenrolle bekommen soll. Ich wollte schon Bogoljepow umbringen, ein anderer bekam den Auftrag. Dasselbe bei der Sache mit Sipjagin: Balmaschew brachte ihn um. Ich sagte damals schon, daß ich nicht mehr warten kann, daß das erste Attentat mir gehört. Als Gerschuni ankam, wurde mir versprochen: Obolensti fällt durch mich. Ich hatte mich darauf vorbereitet... plötzlich heißt es wieder, nicht ich sondern Katschura. Katschura war ein Arbeiter, er wurde mir vorgezogen. Er hat geschossen, nicht ich... Jetzt ist Plehwe an die Reihe. Ich werde ihn niemanden abtreten! Die erste Bombe gehört mir. Ich habe zu lange gewartet. Ich habe ein Recht darauf. Ich glaube an den Terror. Für mich besteht die ganze Revolution im Terror.“ „Gut“, versuchte Boris Sawinkow ihn zu beruhigen, „ich habe nichts dagegen. Du kannst die erste Bombe werfen!" „Endlich!“ rief Pokotilow erleichtert aus. Er hatte sich sehr aufgeregt und wie immer in solchen Fällen stand blutiger Schweiß in großen roten Perlen auf seiner Stirn. „Vielleicht lebe ich übermorgen nicht mehr. Ich bin glücklich, daß ich, Pokotilow, es sein werde, der Plehwe beseitigen darf.“ Am 18. März sollte das Attentat vor sich gehen. Aber das Glück war nicht mit den Revolutionären. Neben vielen ungünstigen kleinen Umständen lag die Schuld an einer jener Zufälligkeiten, die man weder voraussehen noch verhüten kann. Pokotilow erhielt nämlich von dem Feuerwerker, der ihm die Bombe übergeben sollte, das Wurfgeschoß um einige Sekunden zu spät, sodaß Plehwes Wagen an ihm vorbeigesaust war, ehe er zum Handeln kam. Auch Sasanow wurde vom Mißgeschick verfolgt: wie verabredet war, hatte er sich in letzter Minute am Droschkenhalteplatz aufgestellt. Die sieben Pfund schwere Bombe lag unter dem Schutzleder auf seinen Knien. Er stand in der langen Reihe der Droschken, aber in umgekehrter Richtung wie die anderen Wagen, nämlich mit dem Gesicht zur Newa. Durch diesen Umstand zog er sich den Spott der anderen Droschkenkutscher zu. Um nicht weiter die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, sah er sich gezwungen, das Pferd mit dem Kopf von der Newa wegzuwenden. So konnte er Plehwe nicht rechtzeitig sehen, sodaß dessen Wagen auch an ihm unerwartet schnell vorbeisauste. Der Anschlag war mißlungen. Wer von denkt an Dresen Kaffeel spricht, Neu für Bonnl. Orig. Weseler Kommißbrot aus der Garnisonstadt Orig. Hunsrücker Oberl. * von Stromberg Orig. Eiteler Bauernbrot Orig. Paderbornerbrot Jagdteld Feinkost-Schwarzbrot Münsterländer Brot echt wostfällscher Pumpernickel inglich frisch zu haben Frau Joh. Brustkern Friedrichstraße 3 Telefon 7812. Motorrad Maichles, sast neu, mit sämtl. Zubehör u. Schikanen, in tadellosem Zust., umständeh, bill. zu verkaufen. Heinr. Ludwig, Beuel, Feldstraße 25.(1 Wir brauchen Geld! Betten! neu! spottbill. solange Vorrat reicht, kompl., mit guter Wollauflage, nur 78 M zu verkaufen,(5 Bonn, Vorgebirgstr.—9. Mösel- u. Saar Weine und Sekte, spec. Naturgewächse, kaufen Sie sehr preiswert bei Stephan Schömann-Finck Weingutsbesitzer, Zeltingen(Mosel). Bitte die neue günstige Befreiungsliste zu verlangen. 15 eleg. Pelzmäntel Seal=Elektric u. Fohlen, sehr billig abzugeben. Godesberg, Plittersdorferstraße 29, Part. Mobel! Zillig! 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Heute Nacht entschlief sanft, im siebrigsten Lebensjahre, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Grossvater Herniann Bargu! Büro-Oberinspektor i. R. Frau Maria Bargheer geb. Drexhage Dr. Hermann Bargheer Maria Bargheer Käthe Bargheer geb. Klüssendorff und 3 Enkel. Bonn, 31. Dezember 1930 Schumannstr. 11. Die Beerdigung findet am Samstag den 3. Januar, nachmittags ? L e i c h e n b N 7 S ö s f r i e d h o f 3 Uhr, von der chennalle des Sualricdnoles aus statt. Statt besenderer Anneige. Gott der Herr hat unsere liebe Mutter. Schwiegermutter. Großmuttor, Schwester, Schwägerin und Tante frad Wus.kpeine Volle Anne geb. Hartmann beimgerufen. Nech langem, schwerem Leiden ist sie heute„nachmittag 1½ Uhr sanft entschlafen, Im 78. Jahre eines reichgesegneten Lebens. Senn, den 31. Desember 1980. Poppelsdorfer Allee 33. Im Namen der Hinterbliebenen: Lydia Lauffs, Honnef/Rhein. Eise Laufte, Berlin. Hellmut Laufts Doris Lauffs] Benrath'Rhein, goh. Behrend 868s1. Elisabeth Lautts Mglheimaeh. Roßkothen! RuhrFeits u. Gertrus Laufte Helssen. Die Belsetzung findet am Samstag, den 8. Januar 1981, nachmittags 3½ Uhr von der Kapelle des Alten Bonner Friedhofes an der Bornheimerstraße aus statt. Von Belleidsbesuchen bitten wir abzusehen. oseenngen Der Wand=Kalender für 1931 ist zum Preise von 10 Pfg. zu haben in unserer Geschäftestelle. Diese Woche Wolt untor Preist Aur Ektra Rschenaueserss1. 1e * Bettuch-Haustuch RSil Bettuch-Halbleinen Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse entschlief heute morgen.45 Uhr. sanft und gottergeben, wohlvorbereitet durch den Empfang der heiligen Sterbesakramente der röm.-kath. Kirche. unser innigstgeliebter,, unvergellicher Sohn. Bruder. Enkel. Neffe und Vetter Herl Thes Lamnphis eern 24. Lebens####ch„Furrer aber Nwerer. mit grober Geduld ertragener Krankheit. Um stille„Teilnahme bitten: Clemens Lampina Aung Lampins geb. Peters Fritz Lempinz geasr Lampina athe Ehm als Braut und die übrigen Anverwandten. Bonn(Schumannstr.).„Düren, Köln. Meckenheim. Arnsberg i.., München. Berlin. Newark(New Jerser). den 31. Dezember 1930. Die feierlichen Exequien finden statt am Samstag den 3. Januar 1931, morgens 8½ Uhr. in der St. Elisabethkirche. Die Beerdisung findet am selben Tage. nachmittags 2 Uhr, von der Kapelle des Nordfriedhofes aus statt. Sollte jemand aus Verschen keine besondere Anzeige erhalten, so bitten wir. diese als solche zu betrachten. General. Anzeiger für Vonn und Umgegend. GARARRRAARAA Engl., frauz. Anterricht durch staatl. gepr. Lehrerin, nachweisl. Auslandserf., Vorbereit. z. Bibliothekar u. Abiturientenexamen sowie für die London. Schule d. Handl.=Gebilf.=Ver. Hamb. Ausbild. Handelskorr., Nachhilfe. Off. u. Pb. 3047 an die Erped.(5 Lomslonothen Breitestraße 35, monatlich 1 Mk. bei täglichem Umtausch. Ankauf v. guten Romanen. 15 Pflegekind befserer Herkunft von gutem bürg. Ebepgar gesucht. Öf. I u. B. 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Dez. 1930, abends 9 Uhr, nahm Gott der Allmächtige unsere liebe treusorgende Mutter, Schwieger- und Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Fraa Ue Katharina Kratz geb. Roth im 72. Lebensjahre, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, nach kurzer Krankheit zu sich in die Ewigkeit. Um ein frommes Gebet bitten: Dis tieftrauernden Kinder und sonstigen Anverwandten. Schwarz-Rheindorf(Kirchstr. 37), Beuel, Bonn-Endenich, den 2. Januar 1931. Danksagung. Für die uns bewiesene Teilnahme beim Begräbnisse meiner lieben Frau, unserer herzensguten Mutter sprechen wir allen Verwandten und Bekannten, der lieben Nachbarschaft, dem Mütterverein St. Marien und dem Bonner .=.-V. Apollo unseren tiefgefühlten Dank aus. Theod. Schwarz und Kinder. K Das Sechswochenamt für unsere liebe Nichte Fräulein Else Ludwig findet am 9. Januar. morgens.30 Uhr, in der Stiftskirche statt, wozu freundlichst einladet Familie Studienrat C. Dahnen. Die Beerdigung findet Samstag den 3. Januar um 9 Uhr morgens vom Sterbehause aus statt, die feierlichen Exequien nach der Beerdigung in der SchwarzRheindorfer Pfarrkirche. Danksagung. Neujahrswunsch! Se## Zwai Freunde, 24., sport 90*„„„* 66 1 Weinhaus„Zum Ceguetschten Allen meinen Gästen, Freunden u. Bekannten ein glückliches neues Jahr! Eduard Moons u. Frau geb. Willems. Für die überaus hersliche Teilnahme bei dem Hinscheiden unserer lieben Tochter und Schwester sagen wir allen Verwandten, Bekannten. lieben Freundinnen, der Jungfrauen-Kongregation, der ganzen Nachbarschaft und den Beamten der Packkammer des Postamtes Bonn unsoren tiefempfundenen Dank. Familie J. Reisenartb. Bonn-Süd, Bergstraße 27. Jahre alt, aus guter Familie, zwecks Heirat. Bildofferten u. M. N. 1931 an die Exped.(3 □I, Schneider, kath., 30 Jahre, ## sucht anständ. Mädchen zwecks dald. Heirat kennen zu lernen, auch Waise angenehm. Offerten mit Bild, welches zurückgesandt wird, u. S. K. 754 an die Exped.(5 Einf. solldes Mädchen, Anf. 40., kath., in allen Arbeiten erfahren, häusl., sparsam, wünscht Heirat mit anständ. Manne, am liebsten auf dem Lande. Witwer mit Kind nicht ausgeschlossen. Off. u. J. U. 447 Exped.(5 Auto offen, Viersitzer, 4/14 PS.. vollk. überholt, preisw. zu verkausen. Räh. Mozartstr. 46.(5 Klavier 280 Ml. Off. u.„Spottbillig 69“ Exp.(2“ Amtliche Bekanntmachungen. Einädung. Am Mittwoch den 7. Januar. nachmittags.30 Uhr, findet in Köln im weißen Saale der Bürgergesellschaft die Tagung der Rheintschen Zuckerrübenbauer statt. Am 14 Januar, 2 Uhr, findet im großen Saale der Bürgergesellschaft in Köln die Bezirkstagung aller praktischen Landwirte des Kölner Gebietes statt. Wttresenten giersurg Zu diesen Tagungen werden alle Interessenten hierdurch ergebenst eingeladen... 91 Lur##sme Boilig, Direktor der Lokalabteilung Bonn. Reichsverbaud deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener, Geschäftssiolle: Bre Hoxpars, 85. Beratungsstunden: Zwangsversteigerung. Heute Freitag den 2. Januar 1931 sollen im Pfandlokal Bornheimerstraße 24 versteigert werden: 1 Ladentheke mit Marmor, 1 Ladenschrank. 1 Eisschrank, 1 fl. Continental=Schreidmaschine, 1 Küchenschrank, 1 komviettes Bett, 1 Pittsburg=Schreibmaschine, Radiogeräte Vonn, den 2. JJannar 1931. Scherer, Gerichtspolzieber. Znangeversheigerung. Heute Freitag den 2. Jannar 1931 sollen in Duisdorf um 3 Uhr nachmittags. Tresspunkt Gastwirtschaft Stahl, folgende Gegenständez.89##n, 19 Minn 1 Schreibtisch, 1 Auszlehtisch für 12 Personen, 1 Chaiselongue. 6 Lederstühle, 1 Ideal=Schreidmaschine, 1 Schwein ca. 150 Pfund, 1 Chaiselongue össentl. meistbiet, gegen gleich bare Zahlung versteig. werden. Bonn, den 2. Januar 1931. Schons, Obergerichtsvollzieber, Bonn. Endenscharstr. 140. Zwangsversteigerung. Januar 1931, vorm..30 Uhr, sollen kt Wilbelmsplatz Jobannesbospital: ud Teeresiventände Schuhere Am Samstag den 3. in Benn. Sammelpunkt Wilbelmsplasz, JJobann Shemitalten,„Fard= und Trerestognandr, Schuhcreme, Osenputz, Politur, Kinderwaage, Haarwasser, Zahnbürsten. Rasierseite, Shampon, Taselwaage. Lustkissen, Wärmeflasche, Korbslasche mit flüssigem Bohnerwachs, Schwämme, Handbürsten, Katzenselle, Ladeneinricht., als: Theken, Schrank, Regale, Osen, Tische, Stühle usw. voraussichtlich bestimmt, auch im ganzen, öffentlich meisivietend gegen aleich bare Zahlung versteigert werden. Schmidt, Obergerichtsvollzieber, Bonn, Rosental 94. Jagdverpachtung. Januar 1931. nachmittags 3 Uhr, Nußbaum in Hilberatb der, gemeinGemeinde Hilberatb auf die Dauer Am Donnerstag den 22. J wird in der Wirtschaft Nutz schaftliche Jagdbezirk der Gemeinde Hilberg von 9 Jahren öffentlich meistbietend verpachtet. Der Jagdbezirk ist ca. 1700 Morgen groß und besteht zur Hälfte aus Wald, zur Hälfte aus Feld. Die Jagd hat einen ausgezeichneten Rehwildbestand, Rotund Schwarzwild kommt häufig als Wechselwild vor. Der Bestand an Niederwild, besonders Fasanen, ist gut. Hilberatd liegt an der im besten Zustand befindlichen Autostraße Rheinbach—Altenahr. " Die„Verpachtungsbedingungen sind gegen Einsendung von .— RM. für Gebühren und Porto beim Bürgermeister Rbeinbach erhältlich. Hilberath, den 31. Dezember 1930. Der Jagdvorsteher: Müller. Gelegenheitskauf! Prachtv. reich geschn. Speisereisw. abzugeb. graben 5. zimmer sehr preist Auktionshalle Annagrt Kuaft gegen bar. Offerten mit Preis u. W. 282 an die Exped.(6 Fenster- u. Parkettbeden-Reinigung it fachgemäß übernimmt# .-1.„Vorussia“ Loöstraßse 6 Fernapr. 7179. Gegr. 1900. Auskünste über Anzeigen „Näheres in der Expedition“ ertellen auch unsere Kaschesehen in Elegdurg, Troisvorf. Hennes. Eitors, Oberkassel, Oberdollendorf. Königswinter, Honnef. Beuel, Godesberg. General-Anzeiger für Vonn und Amgegend Sitz Berlin nachm. von AgP CChr. von 10—12 Uhr. nachm. von—8 Rat und Auskunft und Versorzungsungele in Kö in allen Purgeregorug Versorggngespgeiege nien###r tretung vor den Spruchämtern in Koln und porun, Ber# tung in Miet- und Steuerangelegenheiten. General; Mitglieder-Versermlung am Millwoch, 7. Tan. abends 7 Uhr. im Bagr. Hof. Kölnstr., Die Teilnahme aller Kameradinnen und Kameraden aus Bonn. Benel und der ganzen Umgebung ist zur Zeit besonders wichtig. Herm. Rocseling. Vorsitzonder. Geschäftsführer Pet. Arenz. Samslag, nachm. 4 Uhr im Dreikaisersaai Weihnachtsbescherung abends 8 Uhr gemütliche Zusammenkunft mit Tans und Veriogune Altllieder er Elintrits frat. Tamz-Ullterriein-vonlasnn Maarflach 13,an der Lennéstraße. Neuer Kursus bezinnt Mitte Januar. Anmeldungen er# bitte frühzeitis, Rinzeistunden jederzeit. Bermäßigte Honorare Gotes Klaoser aus Privathand geg. Kasse zu laufen gesucht. Angebote mit reis und Marde unter E. 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Januar Geborenen werden gebeten,— zwecks Entgegennahme wichtiger Mitteilung,— ihre genaus Adresse unter W. M. 1208 an die Expedition einzusenden. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. Dan des Lengsdorfer Iugendheims. Nr. 13915. Seite 7. Das Bild zeigt die Mitglieder des Kirchenvorstandes und die Mitglieder des Jünglingsvereins, welche als Fachleute die Bauarbeiten ohne Entgelt leisten, gelegentlich der Einmauerung der Gründungsurkunde. Aus dem Siegkreis. Ein Staatskommissar für Siegburg. Der Kommunaldezernent der Kölner Regierung, Regierungsrat Dr. Kuhne, ist zum Staatskommissar für Siegburg ernannt worden. Die neuen Steuern. Der Staatskommissar hat die Grundsteuer um 50 Proz. erhöht, das bedeutet eine Steigerung von 270 Proz. auf 320 Proz. Der Finanz= und der Innenminister haben eine Erhöhung der Gewerbesteuer ab gelehnt. Der Staatskommissar hat ferner vom 1. Januar an die Verdoppelung der Biersteuer angeordnet und schließlich hat der Regierungspräsident mit Zustimmung des Bezirksausschusses vom gleichen Zeitpunkt ab die Erhebung einer Getränkesteuer von zehn Prozent verfügt. Aus den Kreisen Sieg, Altenkirchen, Waldbröl, Gummersbach. Wahlscheid, 1. Jan. Vor einigen Tagen erbrachen in frühester Morgenstunde Leute, die mit einem Auto gekommen waren, eine Tankstelle, entnahmen ihr Benzin und fuhren unerkannt davon. Arbeiter, die zum Frühzug gingen, konnten die Wagennummer leider nicht feststellen. Siegburg=Mündorf, 1. Jan. Am Montag, den 5. Januar, tritt im Sitzungssaal des Bürgermeisteramtes der Schulvorstand der Berufsschulc zu einer Sitzung mit folgender Tagesordnung zusammen: 1. Festsetzung des Haushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1930 und 31, 2. Festsetzung der Schuldeiträge der Arbeitgeber, 3. Berufsschulpflicht der männlichen Erwerbslosen. Breidenbach bei Birk, 30. Dez. Der älteste Mann des diesigen Amtsbezirks Herr Wilhelm Ballensiesen in Breidenbach bei Birk ist am 27. Dezember infolge Schwächeanfalles im hohen Alter von fast 95 Jahren gestorden. Er hatte trotz seines Alters noch dis kurz vor seinem Tode landwirtschaftliche Arbeiten verrichtet und konnte noch Spaziergänge machen. Elternabend der Schule Söven. Wie alljährlich veranstaltete die Schule Söven vor kurzem ihren diesjährigen Elternadend. Die Eltern und die anderen alten und jungen Freunde der Kinder hatten sich im Saale von Schenkelberg recht zahlreich eingesunden, um an den Darbietungen der Kleinen freudigen Anteil zu nehmen. Leyrer Tschauner wies in kurzen Worten auf die Bedeutung des Elternabends hin. Mit ganzer Liebe und großer Innigkeit trugen die Kleinen der ersten Schuljahre ihre Gedichtlein vor. Die Schüler der Oberklasse spielten„Der Weihnachtsmann“ und das Märchenspiel:„Froschkönig" und ernteten für die guten Aufführungen reichen Beifall. Die Vorführungen wurden von Liedern umrahmt. Der Vorsivende des Elternbeirates, Ferd. Schüchter, dankte allen Mitwirkenden und verband damit die Bitte, die Eltern noch recht oft solch gemütliche Stunden in der Mitte der lieben Jugend verleden zu lassen. Obercassel, 2. Jan. Ein 21jähriger selbständiger Anstreicher aus Obercassel wurde am Neujahrsmorgen von Bediensteten der elektrischen Bahn an einem hohen Gartenzaun erhängt aufgefunden. Der junge Mann hatte sich gegen 4 Uhr morgens von seiner Braut und einem Bekannten, mit denen er Sylvester gefeiert hatte, getrennt und wurde dann später in der angegebenen Lage aufgefunden. Aus den Kreisen Vonn=Land, Neuwied, Ahrweiler, Adenau und Mayen. Kreis Vonn=Land. Treibsagd im Kottenforst. Bei einer Treibsagd im Kottenforst, Forstbezirk Lüftelberg, wurden zwei starke Sauen, ein Fuchs, 34 Hasen und 10 Kaninchen geschossen. Eine ganze Anzahl Sauen konnte, da sie nach hinten durch die Treiberwehr brachen, ihre Schwarte in Sicherheit bringen. Bei den Hasenjagden sind schon ca. 10 Sauen erlegt worden. Ivvendorf, 1. Jan. Der hiesige Kriegerverein hatte am Sonntag eine Weihnachtsseier veranstaltet, die durch den Vorsitzenden mit einer Ansprache eröffnet wurde. Der Schriftführer mahnte, mehr Kameradschaftlichkeit zu üben und auch trotz der schweren Zeit dem Verein die Treue zu halten. Lieder und Vorträge umrahmten die Feier. Aus Godesberg. Provinzial=Aukostraße. Dem Vernehmen nach sieht die neue Planung hierfür die Kreuzung Godesbergs östlich des Staatsbahnkörpers vor. Sie soll im Zuge der Kölner= und Roonstraße hinter der Bachstraße entlang und dort durch Anrampung bei Ueberbrückung der kleinen und großen Unterführung in Richtung auf Mehlem weitergeführt werden. Sie trifft dabei dann auf noch unbebautes Gelände. Wegen einer etwaigen Unterführung der Plittersdorferund der Kapellenstraße sowie der dazu nötigen Höherlegung des Staatsbahnkörpers ist in der Planung noch nichts vorgesehen. Aus Beuel. Gemeinderntasstung. Am nächsten Mittwoch tritt der Gemeinderat mit folgender Tagesordnung zusammen: Bericht der Sparkommission, Grundstückstausch mit der Reichseisenbahn, Anschluß der Siegburger Chaussee an das elektrische Leitungsnetz, Neuwahl der Kommissionen, Neuwahl des Schiedsmannes und seines Stellvertreters für den 1. Bezirk, Abänderung des Vertrags mit Berggeist, Antrüge auf Bürgschaftsübernahme, Niederschlagung von Steuern pp., Uebernahme des von Hobe=Deiches, Klage von Wohlfahrtsempfängern auf Lohnnachzahlung, Genehmigung von Kaufakten, Verschiedenes. Zimmerbrand. In einem Hause am Finkenberg in Limperich brach ein Zimmerbrand aus, bei welchem ein Bett vollständig in Flammen aufging. Mitbewohner und Nachbarn löschten das Feuer und verhinderten eine weitere Ausdehnung, die bestimmt Folgen gehabt haben würde, da sich in dem Raum kleine Kinder aufhielten. Kreis Neuwies. Gemeinderatssitzung in Erpel. In der unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers Bey und In Anwefenheit des Bürgermeisters Deau=Unkel stattgefundenen Sitzung wurde folgendes verhandelt: In einer früheren Sitzung war bereits die Notwendigkeit der Erweiterung der Straßenbeleuchtung anerkannt worden. Nach den von der Verwaltung eingezogenen Kostenanschlägen kommt für eine Erwetterung um fünf Lampen ein Kostenaufwand von 230 Mark in Frage. Da diese Mittel nicht mehr verfügbar sind, soll vorläufig nur die Lampe am Bahnhof neu angebracht werden. Eine Straßenkampe in der Rheinstraße soll an einer günstigeren Stelle Aufstellung finden. Bei den Uebungen der Freiwilligen Feuerwehr hat sich verausgestellt, daß die verwendeten Standrohre durch Senkung der Hydranten teilweise zu kurz sind und nur mit Mühe angeschlossen werden können. Zur Behebung dieses Uebelstandes sollen auf Gemeindekosten an den Standrohren Zwischenstücke angebracht werden. Die Anwohner der Hinterhosengasse hatten sich bereit erklärt, daß sehr schlechte Pflaster dieser Straße kostenlos unter Aufsicht der Gemeinde umzulegen. Der Gemeinoerat stimmte der Ausführung dieser Arbeiten zu. Die Kosten für Anfuhr des denötigten Pflastersandes und für Abtransport des überflüssigen Bodens übernimmt die Gemeinde. Kreis Abrweiler. Lohrsdorf bei Bad Neuenahr, 1. Jan. Vor einigen Tagen erkrankten hier mehrere Personen nach dem Genuß von Schweinefleisch. Eine sofort eingeleitete polizeiliche Untersuchung konnte bis jetzt noch kein positives Ergebnis gelügen. Kreis Adenau. Denn bei Brück(Uhr), 31. Dez. Die Arbeiten an der hiesigen Wasserleitung, bei denen zurzeit 15 Mann beschäftigt sind, schreiten gut voran. Man rechnet damit, daß noch 40—50 Mann benötigt werden, was in dieser schweren Zeit sehr zu begrüßen wäre. Denn bei Brück(Uhr), 31. Dez. Gelegentlich einer Treibjagd wurde ein Rudel von über 14 Wildschweinen aufgescheucht. Da die Schützen auf Wildschweine nicht gerichtet waren, konnten die Schwarzkittel ungehindert entkommen. Die Wildschweine haben hier in letzter Zeit sehr zugenommen, so daß größere Schäden zu erwarten sind. Kreis Maven. Werke der Nächstenliebe. Mayen, 31. Dez. Durch Vermittlung der hiesigen Kohlenhändlerversammlung ist es möglich, nicht weniger als 1100 Zentner Briketts kostenlos an die Bedürftigen der Stadt abzugeben. Die Verteilung wird unter Mitwirkung der in Frage kommenden Organisationen vorgenommen. In der Provinzial= und Pflegeanstalt Andernach wurde die tägliche Abgabe von Mittagessen an die Bedürftigen der Stadt eingeführt. Der katholische Fürsorgeverein Andemnach hat im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Stein= und Tonindustrie eine Volksküche eingerichtet, in der etwa 300 Kinder täglich kostenlos pflegt werden. verSinzigs Fehlbetrag beläuft sich auf 30000 Mark. Aussprache und Beschlußfassung darüber in geheimer Titzung. Bürgermeistek Dr. Schaefer machte die Mitteilung, daß die Stadt Sinzig den Prozeß Deichmann(Objekt über 100 000 Mark) in 1. Instanz gewonnen habe. Nunmehr sei die Frankfurter Firma H. auch in 3. Instanz, am Reichsgericht, abgewiesen worden. Zum ersten Punkt der Tagesordnung: Beseitigung des Deflzits von 30000 Mark, erklärte der Bürgermeister, daß man sich bereits wiederholt darüber unterhalten habe. Es bestehe die Wahrscheinlichkeit, sofern die Zahl der Wohlfahrtsempfänger noch ansteigt, daß der Fehlbetrag von 30000 Mark noch höher ausfallen würde. Die Möglichkeiten, die durch die enormen Unterstützungen verursachten Fehlbeträge zu decken, seien Einführung der Bürgersteuer, Bier= und Getränkesteuer, Erhöhung der Realsteuerzuschläge und Veräußerung von Vermögenswerten. Er erläuterte die Neuerungen der Notverordnung des Reichspräsidenten und wies darauf hin, daß Sinzig im Vergleich zu anderen Orten mit die niedrigsten Steuersätze habe. Rechtsanwalt Giesen von der Zentrumsfraktion erkärte, deß man sich über die Notwendigkeit der Defizitdeckung einig sei. Uneinigkeit bestehe nur über die Art und Weise der Beseitigung des Defizits. Die Verwaltung denke an neue Steuern und Steuererhöhung. Man verschließe sich zwar nicht der Tatsache, daß die eine oder andere Steuer beschlossen werden müsse. Er denke sich aber die Defizitdeckung noch auf anderem Wege. Unter Berücksichtigung der Finanzlage der Sparkasse und der Stadt soll die Sparkasse für das neue Gebäude eine einigermaßen angemessene Miete an die Stadt bezahlen, etwa 10 Prozent der nachgewiesenen Bausumme. Dann soll man die Gehälter der städtischen Beamten nachprüfen. Ob ertt Recht oder Unrecht, könne er ohne weiteres nicht sagen, aber es bestehe die Annahme, daß einige Beamte im Verhältnis zu der allgemeinen Regelung zu hohe Bezüge hätten. Man möge den Bezirks=Ausschuß mit der Nachprüfung beauftragen. Wenn das noch keine Beseitigung des Defizits ergebe, sei er nicht abgeneigt, die eine oder andere oder beide Steuerarten zu genehurigen. Der Bürgermeister bezeichnete den Antrag Giesen als eine Vertagung der Beschlußfassung. Der Bezirksausschuß habe die Gehälter schon nachgeprüft und genehmigt. Die Aussprache über die Heranziehung der Sparkasse zu einer Mietzahlung würde zweckmäßig in geheimer Sitzung erfolgen. Die Stadtkasse seileer, bis jetzt seien bereits 50000 Mark mehr verbraucht, die gedeckt werden müßten. Es lägen zahlreiche Handwerkerrechnungen vor, die bezahlt werden müßten, auch könnte bald keine Unterstützung mehr ausgezahlt werden. Nach weiterer Aussprache bemerkte Dr. Schaefer, daß die Diskussion in der geheimen Sitzung noch einmal stattfinden müsse. Die weitere Aussprache und Beschlußsassung wurde dann in die geheime Sitzung überwiesen. Das Mieteinigungsamt wurde aufgehoben und die Streitfälle dem Amtsgericht zur Erledigung übertragen. Im lausenden Jahr standen nur 4 Sachen zur Schlichtung, die in zwei Sitzungen verhandelt wurden. Dann entspann sich eine kurze Aussprache über die Fertigstellung des Sportplatzes an der Ahr. Die Ordnungsmäßige Fertigstellung dieses der D3K. und Arb.=Sp. zur Verfügung stehenden Platzes kostet 2000 Mark. Der Vorsitzende betonte, daß alle Stadtverordneten den guten Willen hätten, den Platz fertigstellen zu lassen, jedoch fehlten zurzeit die Mittel. Die Beschlußfassung wurde vertagt.— Ein Unterstützungsantrag der Freiw. Sanitätskolonne wurde wegen fehlender Mittel vertagt. Dann begann die geheime Sitzung. Aus Croisdorf. Aus dem Jahresbericht der katholischen Pfarrgemeinde. Der Kirchenbesuch und Sakramentsempfang waren größer wie im Vorjahre. 60000 Kommunionen wurden ausgeteilt gegen etwa 45000 im Vorjahre. Die Opferfreudigkeit in der Pfarrgemeinde war sehr groß. Zurzeit werden 30 arme Kinder täglich gespeist. Die Kosten bringt man durch Geldsammlungen während der Gottesdienste in der Pfarrkirche allmonatlich einmal auf. Die Zahl der Eheschließungen ist auf 83 gestiegen. Unter den Eheleuten befinden sich 17 bis 21jährige, auch eine Anzahl Erwerbslose. Der Geburtenrückgang ist ungeheuerlich. Vor dem Kriege entfielen auf 1000 ortsangehörige Einwohner 38 Geburten, im Vorjahr waren es nur 14 v. T. 54 Pfarrangehörige starben, gegen 91 im Vorjahre. Das Vereinsleben steht wie im Vorjahre in voller Blüte. * Dem Heimgang des 95 Jahre alten Herrn Röttger, Mitkämpfer im Feldzuge 1866, ist am ersten Weihnachtstage der zweitälteste Troisdorfer Bürger, Herr Meurer, Mitkämpfer der Feldzüge 1866, 1870/71, fast 90 Jahre alt, gefolgt. Aus Oberpleis. Ergebnis der Viehzählung vom 1. Dezember 1930. Die Zahl der viehhaltenden Haushaltungen in der Gemeinde Oberpleis betrug 787. Es wurden gezählt im Gemeindebezirk Oberpleis: Pferde und Fohlen 247, Mauktiere, Maulesel und Esel 2, Rindvieh 1832, Schafe 9, Schweine 977, Ziegen 566, Kaninchen 226, Federvieh 16.030, Bienenstöcke 9. Die Zahl der viehhaltenden Haushaltungen in der Gemeinde Stieldorf betrug 525. Es wurden gezählt im Gemeindebezirk Stieldorf: Pferde und Fohlen 225, Rindvieh 999, Schafe 1, Schweine 779, Ziegen 478, Kaninchen 211, Federvieh 8044. Aus Honnef. Beitragsermäßigung. Der Vorstand der Ortskrankenkasse Honnef hat beschlossen, mit Wirkung vom 1. Januar 1931, die Beiträge allgemein um ¼ Prozent zu senken, also von 5 auf 42 Prozent des Grundlohnes. Durch diese Maßnahme verringert sich der jährliche Beitrag in der höchsten Lohnstufe um 18.=Mark. * Die schöne Droz'sche Besitzung Mühlenweg 16 ging durch Kauf zum Preise von 20 500.=Mark in den Besitz des Arbeitcamtsvorsitzenden Busch aus Siegburg über. Kreis Altenkirchen. Unvorsichtigkeit bringt Schaden. Wissen(Sieg), 30. Dez. Ein hiesiger Filialleiter hatte von Köln einen jungen Mann mitgebracht, den er nur mit Vornamen kannte. In Wissen sollte dieser Schaufenster dekorieren. Der Filialleiter stellte dem jungen Mann in den Morgenstunden seinen Mantel zur Verfügung, in dessen Tasche sich noch 1000 Mark befanden, die zur Bank gebracht werden sollten. Der junge Mann riß jedoch mit Geld und Mantel in einem Auto aus. Die Spuren des unbekannten Diebes führen nach Köln. Opperzau bei Hamm(Tieg), 30. Dez. Gelegentlich einer Familienfeler des.=.=V.„Eintracht“ Opperzau, wurde Lehrer Filling aus Etzbach. wegen seiner Verdienste um den Verein zum Ehrenmitglied ernannt. Kreis Waldbröl. Waldbeöl, 31. Dez. Ein junger Waldbröler, der in Remscheid im Dienst der Schupo stand, verunglückte dadurch, daß sich seine Waffe entlud. Die Kugel drang ihm in den Leib, und er starb kurze Zeit später an der erlittenen Verletzung. Der so jäh Dahingeschiedene, Reinhard Pampus, war etwa 23 Jahre alt und bereits über drei Jahre bei der Schutzpolizei. Seine Ausbildung hatte er auf der Polizeischule in Bonn erhalten. Kreis Gummersbach. Brände im Homburger Land. Dravenderhöhe, 1. Jan. In Wiehl brach in einem Hause ein Speicherbrand aus. Größerer Schaden konnte durch schnelles Zugreisen vermieden werden. In Ziegenhardt bei Waldbröl brannte die Inneneinrichtung eines Gasthauses aus. Die schlafenden Bewohner konnten noch rechtzeitig vor dem Flammentode bewahrt werden. Die ganze Einrichtung des Hauses und 500 Mark Bargeld wurden ein Raub der Flammen. Der Bau ist ebenfalls stark beschädigt, der Schaden sehr groß. Die Ursache ist noch unbekannt. Der Obstgarten im Januar. Das Auslichten der Obstbäume, dus Reinie gen der Stämme mit Baumkratzer und Stahlbürste wird bei der günstigen Witterung schon im vergangenen Monat zum Abschluß gekommen sein. Wer aber gulange damit zögerte, wird sich nun dieser Arbeit umterziehen müssen. Ein Sauverhalten der Bäume begünstigt die Schädlingsbekämpfung. Mit der Stahlbürste muß man etwas vorsichtig sein, damit die Rinde nicht schwer verletzt wird. Solche Schäden können leicht die Eingangspforte für den Krebs darstellen. Aeltere Bäume, aber auch Zwergobst, befriedigen oft nicht mehr. Man muß dann versuchen, eine Verjüngung vorzunehmen, indem man die Krone sehr stark, bis etwa zur Hätfte, zurücknimmt, dabei aber deren natürlichen Aufbau berücksichtigt. Einjährige Triebe oder Kurztriebe müssen dann die neue End=Verlängerung bilden. Große Wunden bestreicht man mit Baumwachs, schon um den gefürchtesten Feind, den Krebo, fernzuhalten. Ungeeignete Sorten werden im Frühjahr umgepfropft. Das Abwerfen der Aeste kann jetzt schon erfolgen, wobei man den Schnitt etwas höher andringt, damit die Stümpfe nicht austrocknen. Aepfel sind beim Umpfropfen etwas empfindlich, weshalb man darauf achtet. daß die Schnittflächen keinen größeren Durchschnitt als —7 Zentimeter haben; sonst ist zu befürchten, daß die Wunden schlecht verheilen. Sind die Pflegearbeiten an den Bäumen vollzogen, s# müssen die Stämme noch gekalkt werden. Der Kalknule setzt man, um ihr auch eine schädlingsbekämpfende Wire kung zu geben, Kupfervitriol, 2 Kg. auf 100 Liter, zu. Bei Beerensträuchern schneidet man die Zweige aus. welche mit Schildläusen besetzt sind, und verbrennt sie. Von der Johannisbeergallmücke befallene Blüten und Blattknospen sind an ihrem verdickten Ausfehen zu erkennen, auch diese Zweige werden sorgfäktig entfernt. Der homburgische Einbrecherkönig wieder an der Arbend. Drabenderhöhe, 1. Jan. Der alte Uebeltäter, der in Köln wegen einer bei einem Einbruch erlittenen Schußverletzung im Gefängnislazarett lag und im Homburger Land fast 20 Einbrüche verübt hatte, ist scheinbar wieder nach seiner Entlassung in Aktion getreten. Am vergangenen Samstag wurde er wieder in Löhe bei Mariene berghausen gesehen. Ein Tag später wurde an zwei Stellen, in Löhe und Marienberghausen, eingebrochen. Die Polizei ist dem Manne wieder auf der Spur. Aus Brühl. Eine kurze Stadtratositzung Zu Beginn der Sitzung wurde zum Sachverständigen gegen Verunstaltungen Paul Roß aus Köln gewählt. Ein Schreiben des Kuratoriums für die Kinderheime der Roten Hilse, worin man einen Betrag von 50 Mark erdat, wurde mit großer Stimmenzahl abgelehnt. Bei der Festsetzung der Berufsschulbeiträge für 1930, gad Bürgermeister Greericks einen Ueberblick über die Einnahmen und Ausgaben der Stadt Brühl im Jahre 1930. Er kündete an, daß man für 1931 mit einem Ausfall von 70= bis 80 000 Mark rechnen müsse. Alle Vorteile der Gehaltskürzungen nehme der Staat für sich in Anspruch, deshald müsse man schon den Berufsschuldettrag auf die Gewerbetreibenden abwälzen und könne unmöglich die Stadt damit belasten. Darum schlage die Verwaltung einen Berufsschulbettrag in Höhe von 48 v. H. des Gewerbesteuerdetrags vor. Mit geringer Mehrheit wurde der Antrag angenommen. Dagegen wurde die Einführung der Bier= und der Bürgersteuer sowie die Erhedung einer Nachtragsumluge für 1930 abgekehnt. * Der undankbare Gast, der bei einem hiesigen Bürger Anfang Dezember für einige Tage Aufnahme gefunden und dabei seinem Gastgeber Geld und Ringe entwendet hatte, ist in Höchberg ermittelt und festgenommen worden. Aus einem Hausflur war am vergangenen Sonntag aus einer Manteltasche ein Geldbetrag entwendet worden. Wie jetzt festgestellt wurde, hat ein 12jähriges Mädchen das Geld an sich genommen. Einen Teil des Geldes verbrauchte das Kind zu Leckereien, während es den Rest der Mutter gab, mit der Angabe, das Geld gefunden zu haben. * In der Sonntagnacht explodierte in einem Hause an der Bergerstraße eine Petroleumlampe. Hierdurch wurden Fensterscheiben zertrümmert und Gardinen sowie Kleidungsstücke durch Feuer beschädigt. Aus den Kreisen Euskirchen, Rheinbacz, Schleiden. Kreis Euskirchen. Der Kreis Euskirchen in Wort und Bild. Kurz vor dem Weihnachtsfeste erschien im Westverlag in Düsseldorf(Wilhelm=Marx=Haus) als Ausgabe der„Westdeutschen Blätter“, ein inhaltsreiches Werk, das den Kreis Euskirchen in Wort und Bild behandelt. Die Bearbeitung dieses Buches erfolgte im Auftrage und unter Mitwirkung der Kreisverwaltung. Letzterer sind inzwischen aus allen Kreisen viele Dank= und Anerkennungsschreiben zugegangen, aus denen zu ersehen ist, daß dieses Kreis=Heimatbuch sicherlich den Zweck erfüllen wird, für den es geschaffen wurde. Zur Erinnerung an den Besuch des Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg in Euskirchen am 11. Oktober 1930 war das Buch mit einer bebilderten Kunstdruckeinlage ausgestattet worden. Dem Herrn Reichspräsidenten hatte der Landrat des Kreises Euskirchen einen Sonderdruck— in Leder gebunden— durch Staatssekretär Dr. Meißner überreichen lassen. Der Staatssekretär hat nun am Mittwoch den 31. Dezember Landrat Mertens ein Dankschreiben zugehen lassen. Ferner hat Landrat Mertens am Neujahrstage auch vom Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg ein Handschreiben folgenden Inhalts erhalten: Sehr geehrter Herr Landrat! Für die Aufmerksamkeit, die Sie mir durch die Uebersendung des schönen Heimatbuches„Der Kreis Euskirchen" erwiesen haben, sage ich Ihnen meinen verbindlichsten Dank. Ich habe das Werk in Erinnerung an den freundlichen Empfang, den ich in Euskirchen und im Kreise Euskirchen bei meiner Rheinlandreise gefunden habe, gern durchgesehen. Mit den besten Wünschen für das Wohlergehen des Kreises und seiner Bewohner und freundlichen Grüßen bin ich Ihr ergebener von Hindenburg. Zülpie, 1. Jan. Der hiesige Männergesangverein veranstaltete im Saale Reuter am Stephannstage, wie alljährlich, ein Konzert. Es wirkten mit die Konzertgesellschaft und die Solisten Heinrich Waslraff aus Zülpich=Hoven(Bariton) und Fritz Siegberg=Rövenich(Geige). Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand eine Reihe volkstümlicher Chöre, die der Männergesangverein unter der Stabführung des Herrn Jos Scheeben mustergültig zum Vortrag brachte. Herr Heinrich Wallraff sang trefflich vier Lieder für Bartton. Ein Geigensolo von Herrn Fritz Siegberg wurde zu einem mustkalischen Genuß. Der Männergesangverein darf das Konzert aus vollen Erfolg betrachten. Commern, 29. Dez. Die Reichszentrale für Heimatdienst, Landesabteilung Industriegebiet in Essen, veranstaltet im Rahmen ihrer staatsbürgerlichen Bildungsabende am Dienstag, den 13. Januar 1931, im Saale„Eifeler Hof“ einen Vortrag mit Lichtbildern über das Thema„Die Notlage der deutschen Landwirtschaft". Als Redner ist Herr Dr. Kieser von der Landwirtschaftskammer Bonn gewonnen worden. Kreis Rheinbach. Rheinbach, 30. Dez. Da die Sicherheit auf den Straßen durch Versammlungen und Umzüge unter freiem Himmel in letzter Zeit erheblich gefährdet wurde, hat der Regierungspräsident in Köln alle Versammlungen und Umzüge unter freiem Himmel auch für den Kreis Rheinbach verboten. Arloss. 31. Dez. Am vergangenen Montag, wurde hier der alteste Einwobner. Heinrich Bädorf. im Alter von 92 Jahren zu Grabe getragen. Die große Beteiligung bei der Beerdigung gab Zeugnis davon, daß der Verstordene eine deliebte und geachtete Persönlichkeit war. Gemeinderatssitzung in Houverath. Beschlossen wurde die Einführung der Bierstener; es sollen zwel Mark pro Hektoliter erhoben werden. Von der Erbebung der Bürgersteuer hofft der Gemeinderat vorläufig noch Abstand nehmen zu können, zumal die prozentuale Belastung hinsichtlich der Grundvermögenssteuer in diesem Jahre außerordentlich hoch ist. Kreis Schleiden. Guter Wildbestand in der Eisel. Die in den letzten Wochen im ganzen Kreis Adenau durchgeführten Treibjagden hatten bei meist günstigem Wetter einen sehr guten Erfolg und zeigten, daß sich der Wildbestand auf einer erfreulich aufsteigenden Linie befindet. Die Zahl der hierbei erbeuteten Hasen war größer als in den Vorjahren. Ueberall wurden auch Füchse geschossen, hier und da auch Böcke, die man aber in den Treibjagden grundsätzlich schonte, auch da, wo sich der Bestand an Rehwild als sehr gut zeigte. Dem Schwarzwild konnte man aber trotz seiner starken Vermehrung in den letzten Jahren wegen des schneelosen Geländes nicht beikommen. Jedenfalls hat die jetzt für die einzelnen Wildarten nach und nach zu Ende gehende Jagdzeit erwiesen, daß die Eifeljagden wieder gut besetzt sind. Seite 8. Nr. 13915. 2. Januar 1931. General=Anzelger für Vonn und Umgegend. POND Das Theater der größten vonfilme Val 8004 SONne und Bühnenschau Rheinlangs Vehr GaET Das neue „" bg“.„ bringt ein gewaliges deutsches Tonfilmwerk. Ein unauslöschliches Dokument menschlicher Energie und Begeisterung Dresdner Neueste Nachrichten— 28. 12. 30 K — Manüskripf und Ragee.: RR. AN PPate * 3 KLANGFILN Poduktions! Gusik: 4PAOEbeSINO NES WIRKEN MIT „duktionastic: SOO ENFNEFERWAGeuPide! Rtsresel 4FRIEDRICH KATSSLER· MATHIAS WIEMANN ALFRED BEIERLE · ERNST PETERSEN Sekrronker BArid Des .. Das Schönste und Wuchtigste was Fancksche Regie bisher dem Auge geboten hat... ein beispielloser Erfolg des Films, der bald in gans Deutschland die höchste Begeisterung auslösen wird. Drosdner Nachriebten. 27.12.30. .. Zauberhaft— an den Grenzen dessen, was der Film nach Menschenkräften heute zu leisten vermag— eine große schöne Sache. FrankfurterGeneralanzeiger 29. 12. 30. Humor und Artistik in bunter Reihentolge bringt die neue METROPOL- BUHNENSCHAU: CSEENNS UTNAT die humoristische Neuheit auf dem Seil. Du- For- BOys die lebenden Gummimänner. 6 WILLIAMKIRCKS Die weltberühmten spanischen Ikarier. Anftahrungen ab.30 Uhr 525.800 Starme über dem Montblang.8).10l.50 Sonntag, vormittags 11 Uhr Frühvorstellung Stürme über dem Montblanc Kleine Preise: Mk..60—.80—.00—.20 Ververkauf ab heute an der Metropol-Kasse. Das Theater der stummen Fülme. Ab heute Freitag! Erstaufführung! Der WmistV. Sconaen Tau le bebsationellen Abentener eines Detelkvs In der Len Al Nart. Oeris S AKTR Londoner Unterwelt. Haupidarsteller: n Cray. Narden Stovensen v. a. mn. S AKTE GRETA GARBO die Frau, die der Welt das Erlebnis der„Anna Karenina“, schenkte, in ihrem schönsten Film Das göttliche Weib. 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Er erinnert sich allmählich, er hat sogar nach mir gefragt. Er wurde doch bei dem Explosionsunglück im Hinterhaus verletzt...“ „Also doch!“ Ann schüttelte sich und barg das Gesicht in den Händen. „Jetzt weiß ich, warum Tobiel so eigen gefragt hat. Frank, sage es ganz offen: er glaubt, daß ich darum gewußt habe?“ „Das glauben wir ganz sicher nicht, Ann. Da kannst du ganz beruhigt sein. Aber es ist ja doch komisch, daß du gerade dort vorbeigekommen bist.“ „Komisch? Nun ja, Frank, gewiß, gewiß. Ich will es dir sagen. Otto hat einen bösen Geist, Wolterert heißt der Mensch. Ich kenne ihn nicht von Angesicht zu Angesicht. Und immer habe ich nach ihm gefahndet. Einmal wollte ich den Mann sehen, der Otto so in seinem Bann hielt. Aber ich kannte seine Adresse nicht, bis ich zufällig eine Zofe traf, die ich entlassen mußte, weil sie etwas mit Otto hatte. Sie sprach mich an, ich wußte mir nicht anders zuhelfen und war freundlich zu ihr. Sie sagte mir, daß sie meinen Geschiedenen eben mit Wolterert zusammen gesehen hätte. Und sie wußte, wo dessen Eltern wohnten. Ich verschob den vorgefaßten Besuch von Monat zu Monat. War inzwischen im Süden. Dann endlich—— ging ich hin, fuhr vielmehr mit Melz, meinem Chauffeur hin, der die Gegend kannte. Kam an, als die Explosion erfolgte. Man trug einen Menschen heraus— mir erstarrte fast das Blut in den Adern. Dann sagte ich mir: es ist ja nicht möglich, ganz ausgeschlossen ist das! Ich hatte den Verletzten auch nur ganz flüchtig gesehen. Und erblickte dann Tobiel. Wie gejagt bin ich fort. Es ließ mir keine Ruhe. Wohl zehnmal bin ich zum Fernsprecher gegangen, um Tobiel anzurufen. Am nächsten Tag fuhr ich hin— es war der bewußte Nachmittag. Tobiel kam gerade aus dem Hause, bestieg einen Wagen der Straßenbahn— Melz auf meine Anweisung hinterher. Dein Freund hat nichts gemerkt. Ich wartete dann eine gute halbe Stunde vor dem Lokal und ging hinein. Er brachte dann selbst die Rede auf meine erste Ehe— schien aufzuhorchen, als ich den Namen Oreil nannte, wich meiner Frage aber aus. Da war ich denn beruhigt und doch wieder nicht. Nun, und dann überstürzten sich die Ereignisse, wie du weißt.“ „So war das?! Warum hast, du dich mit Bert nicht ausgesprochen, Ann?“ „Es geht ja nicht. Ich kann doch nicht noch einen ganz unbeteiligten Menschen an diese Gewissensqual ketten. Und Otto hatte ja immer Gewalt über mich. Ich hätte damals den Mut aufbringen sollen und alles diesem Doktor Campton beichten müssen. Der hätte das verstanden, mir Ruhe vor Berneley verschafft.“ „Ann, ich sehe nicht klar, ahne und vermute jedoch viel. Das ist ja furchtbar! Wie hast du das nur ertragen? Und warum willigte Berneley in die Scheidung?" „Er mußte doch. Ich hatte den Antrag gestellt und er sah ein, daß ich mich vor der Welt nicht länger lächerlich machen konnte. Er hinterging mich ja unter meinen Augen!: Dann wieder war er tagelang kaum nüchtern. Das Geld hat ihn toll gemacht.“ „Weiß Lilo das alles?“ „Manches, ja. Ich kenne sie erst, seit ich in Berlin bin. Was vorher war, das ahnt sie nicht, weiß auch nur, daß mein erster Mann tot ist.“ „Bert jagte mir, Oreil habe den Namen Florence erwähnt...?“ „Das bin doch ich— darin liegt doch der Betrug. Ich kann nicht mehr— Frank! Geh, gehe jetzt. Laß mich allein. Und dann fährst du mit mir nach Berlin. Das mußt du mir versprechen. Ich habe ja keinen Menschen. Lilo ist so oberflächlich.“ „Ich bin durch Freundeswort Bert verpflichtet, Ann.“ „Dann reise ich eben ohne dich. Und wenn ich unterwegs umkomme vor Angst.“ Wieder das fiebernde Schiltteln. Der Maler dachte:„Sie wird garnicht reisen können— der Sepp muß den Arzt holen.“ Und er legte ihr brüderlich die Hand auf das Haar. „Nicht verzweifeln, Ann! So ein Kerl wie Otto Berneley, der geht an der eigenen Infamie zugrunde. Feig ist er im Grunde genommen auch, jedenfalls entnervt. Wie kannst du ihn nur geliebt haben?!“ „Ich war ganz jung, Frank. Was wußte ich denn von den Menschen? Und Otto war ja auch ganz, ganz anders früher. Im ersten Kriegsjahr, lernte ich ihn kennen. Ich war noch nicht neunzehn...“ „Erzähl mir's ein andermal, Ann. Jetzt gehe ich und du mußt mir versprechen, dich hinzulegen.“ „Fährst du dann mit mir?" „Ja, wahrscheinlich.“ „So will ich mich hinlegen und eine Stunde schlafen.“ „Das ist vernünftig, Mädchen. Und mit Berneley, da werden wir schon fertig, sorg' dich nicht. Dem kann der Sepp gelegentlich den Watschenplattler beibringen.“ „Du lachst schon wieder, Frank. Du kannst so wohltuend lachen!“ Mit einem müden Lächeln nickte sie ihm noch zu, ehe er hinausging. Unten hörte er eine bekannte Stimme. Im Hausflur brannte bereits das Licht. Draußen war es noch nicht völlig dunkel. Der Maler beugte sich über das Treppengeländer. Berneley stand da an der Türe und sprach mit der Kati. „Sagen Sie meiner Frau, daß ich sie nur ganz kurz zu sprechen wünsche. Schade, daß Doktor Moncks verreist ist." Frank ging vollends hinab. „Gehen Sie in die Küche, Kati. Die gnädige Frau ist krank und darf nicht gestört werden. Der Sepp soll den Doktor holen. Fragen Sie Fräulein Kopevi, ob ihr Chauffeur fahren kann.“ „Schon recht, Herr Orbeck.“ „Bestimmen Sie in diesem Hause?" fragte Berneley zynisch. Frank öffnete die Türe zur Diele. Liko saß mit der neuen Sekretärin am Tisch und unterhielt sich mit ihr. Lore Timpe erhob sich sofort, wünschte guten Avend und verließ den Raum. Auch Lilo erhob sich, als sie Berneley erblickte.„Was fällt dir eigentlich ein, Otto!“ begann sie gleich. Frank unterbrach sie:„Ich habe mit dem Herrn unter vier Augen zu reden.“ Da ging sie nach oben. Sie fand Ann zitternd an der Türe stehen.„Es gibt ein Unglück, Lilo. Dein Chauffeur soll Frank beistehen— und Sepp— und...“. Ann brach lautlos zusammen. Kati kam gerade, schlug die Hände zusammen, fragte erst garnicht und befahl es dem Chauffeur aus eigener Initiative, mit Sepp den Arzt aus dem Dorse zu holen. Gleich darauf sauste das Auto davon. Unten in der Diele hatte indessen Frank den unerwünschten Gast höflich ersucht, Platz zu nehmen. Während sich Otto Berneley setzte, zündete sich der Maier gelassen und ohne Spur von Erregung eine Zigarette an, wobei er den Mann jedoch nicht aus den Augen ließ. „Was wollten Sie von Moncks?“ fragte er dann. „Ihn bitten, mit meiner Frau sprechen zu dürfen.“ „Ihre Frau ist krank. Sie werden wohl wissen, was ihr fehlt.“ „Angst wird sie haben. Ihre Schuld. Und so schlimm dürfte es nicht sein, daß sie nicht mit mir reden kann. Die Weiber sind leicht mal hysterisch angehaucht." „Nach einer Ehe mit Ihnen wäre das freilich kein Wunder“, meinte Frank Orbeck leichthin und blies den Rauch vor sich hin. „Herr, Sie sind mehr als anmaßend!" „Regen Sie sich nicht auf. Berneley. Die Töne ziehen nicht bei mir. Ihre Absichten sind durchschaut. Daß Ernest Oreil lebt, wissen wir auch, das braucht Ann erst garnicht mehr von Ihnen zu erfahren. Sie wird ihn besuchen, ich werde sie begleiten— alles andere dürfte, falls ich die ganze Sache richtig schätze, ein gewisser Doktor Campton regeln.“ Da wurde Verneley blaß wie eine Kalkwand. Faßte sich, lachte mißtönig auf und erwiderte:„Da wird man Ann wohl ein bißchen einsperren.“ „Na, wenn schon: Sie brummen mit, Berneley. Und ihr ehrenwerter Freund Wolterert nicht minder!“ „Woher— was wissen Sie von Wolterert?!“ sprang Verneley auf. „Bleiben Sie doch sitzen, Bester. Das alles läßt sich doch in der schönsten Gemütsruhe besprechen. Ich weiß garnicht, warum Sie so nervös sind?!" „Spotten Sie nicht— oder ich vergesse mich!" „Das soll garnicht so selten vorkommen bei Ihnen, Verneley. Was haben Sie bloß? Sie rollen die Augen wie ein Niggerboy, der plötzlich die Bekanntschaft eines Löwen macht.“ „Orbeck— lassen Sie das! Sie verhöhnen mich mit Ausdauer. Kann ich Ann sprechen oder nicht?!“ „Seien Sie doch nicht so hartnäckig, Berneley. Es nützt Ihnen wirklich nichts. Solange ich hier bin, kommen Sie nicht zu Ann und Ann nicht zu Ihnen, basta!“ „Pah, Sie sind hier Gast wie ich.“ „Mit einem kleinen Unterschied: ich bin ein erwünschter und Sie ein unerwünschter Gast.“ Mit geballten Fäusten kam Berneley auf Frank zu. Doch vor dessen drohenden Augen hielt er unwillkürlich an. Sekunden standen sie schweigend voreinander: Verneley wie ein zum Sprung bereites Raubtier, Frank lässig gegen die Tischkante gelehnt, ohne eine Spur von Furcht. Und das entwaffnete den anderen, diese kühle, selbstsichere Haltung eines Menschen, der sich in keiner Weise vor irgend etwas zu wahren, zu verstecken hat. Frank griff hinter sich, erfaßte die Tischklingel. Burgei kam.„Ein Glas. Wasser, bitte.“ Das Mädchen kam bald Obefkenfos Ohener. Ohalb bederkt. o volkig.0 bedeckt effegen + Schnee## Graupein wlebet R öeuii“er(O) Mindstille.-O- seie leichter 93:. H masziger Soczucmest. H stormscher Nlordwest Die Psene fnegen mit dem Uinde. Die dei gen Ssationen stenengen Zaiden geden die Temperatur an. Die Linten verbinden Orte mit gleichen ed bessensen undrrechodter tottens darauf mit dem Wasser.„Trinken Sie, Berneley: er wird Sie abkühlen!“ Mit einem haßersüllten Blick nahm Berneley das Glas auf und stürzte den Inhalt hinunter.„Das hat Sie gerettet!“ sagte er dann pathetisch. Der Maler lachte ihn schallend aus. Oben horchte Lilo Kopevi auf und meinte zur Kan, die ihr behilflich war, Ann zu betten:„O Gott, er lacht— dann kann es so schlimm nicht sein.“ Unten aber brachte dieses Lachen den Eindringling erneut in Wut.„Hüten Sie sich“, schrie er,„ich kann Ann vernichten!“ „Ich nehme an, daß die Leute, die Sie vernichtet haben, alle noch leben. Beispiel: Ernest Oreil. Es geht ihm sogar besser. Nicht einmal schwachsinnig ist er mehr. Durch die Explosion muß ihm die Erinnerung wach geworden sein.“ Nun lachte auch Berneley, kurz und hämisch. „Warum zeigt mich Tobiel denn nicht an, wenn er alles weiß? Weil er für Ann fürchtet. Das mit Recht. Mag es doch gehen, wie es will: sie ist mitschuldig und lebt oder stirbt mit mir!" „Sterben Sie lieber alleine, mein Bester. Ann ist zu schade— für beides—— mit Ihnen, versteht sich!“ „Lassen Sie aber doch Ihre anzüglichen Randbemerkungen. Warum haben Sie mich hier hereingeführt?" „Um Ihnen einen guten Rat zu geben: reisen Sie ab. Die Leutchen, die das Drahtseil im Saaletal gespannt haben, hatten wenig Glück, wie Sie sehen— und Sie werden nicht viel mehr haben.“ „Drahtseil?„Saaletal? Lächerlich! Sie phantasieren.“ er von Kaftee spricht, Genkt an Dresen! IMSTERI! Täglich vor ausverkauttem Hause! „Die Revue der Millionen“ Die größte Schau, die jemals auf die Leinwand gebracht wurde, in einer noch nie gesehenen phantastischen Aufmachung und verschwenderischen Pracht. 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Mit Rücksicht darauf, daß mit einem Außenseiterwerk eine Verständigung noch nicht herbeigeführt werden konnte, wurde die Verlängerung des Westdeutschen Zement=Verbandes vorläufig bis zum 31. Dezember 1931 in der Gesellschaftsversammlung beschlossen. Die übrigen Außenseiterwerke halten sich an die erzielte Verständigung bis zu diesem Termin gebunden. * Weilere Absatzverschlechterung in der Kalkindustrie. WHD Berlin, 31. Dez. In der Kalkindustrie hat sich in den Monaten November und Dezember der Absatz weiter verschlechtert und ist gegen die Vormonate stark zurückgegangen. Gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres beträgt der Ausfall im Versand stellenweise mehr als 40 Prozent. Er ist seit 10 Jahren nicht mehr so ungünstig gewesen, wie gegenwärtig. Das Geschäft liegt fast völlig still. Infolgedessen haben weitere Werke den Betrieb einstellen müssen. Am meisten ging der Absatz von Baukalk zurück, da die Bautätigkeit fast völlig ruht. Auch die Landwirtschaft fiel für den Absatz von Düngekalk fast ganz aus. Der Absatz der chem. Industrie hielt sich im allgemeinen auf der Höhe der Vormonate. Die Preise sind stellenweise abermals ermäßigt worden. Weitere Preissenkungen sind in Aussicht genommen. * Die wirtschaftliche Lage in der rhein.=westf. Brauindustrie im 4. Quartal 1930. WID Dortmund, 28. Dez. Die Absatzentwicklung im letzten Vierteljahr 1930 war wie der Verband Rheinisch=Westfälischer Brauereien mitteilt, sehr unbefriedigend und gebe zu ernsten Besorgnissen Anlaß. Der Absatzrückgang gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres betrage durchschnittlich etwa 25 Prozent. Besorgniserregend sei vor allem die Tatsache, daß der Absatz dauernd weiter zurückgehe, eine Folge der zwischenzeitlichen Erhöhungen der Gemeindebiersteuer und der Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaftslage. Das Weihnachtsgeschäft in der Brauindustrie habe in diesem Jahre völlig enttäuscht. Der Absatz im Monat Dezember habe einen nicht erwarteten Tiefstand gebracht. Unter diesen Umständen müsse die Brauindustrie den Plänen einiger Stadtverwaltungen von der Berechtigung zu einer weiteren Erhöhung der Gemeindebiersteuer auf 10 Ku je Hektoliter Vollbier, die die Notverordnung vom 1. Dezember den Gemeinden erteilt habe, Gebrauch zu machen, mit allen Mitteln entgegentreten. Die Entwicklung des letzten Halbjahres habe bewiesen, daß die Belastungsmöglichkeit des Bieres erschöpft sei. Falls die Erhöhung der Gemeindebiersteuer durchgeführt werden sollte, sei das Bier mit 22 Rl je Hektoliter an Sondersteuern belastet. Das sei mehr als der Brauereipreis vor dem Kriege betrug und siebenmal soviel wie die gesamte Biersteuerbelastung vor dem Kriege ausmachte.— Infolge des Absatzrück ganges werde in den meisten Brauereien kurz gearbeitet. Mit weiteren Einschränkungen der Arbeit müsse gerechnet werden, wenn die augenblickliche Absatzminderung bestehen bleibe oder infolge weiterer Anspannung der Gemeindebiersteuer noch verschlimmert werden sollte. Allgemein werde über eine erschreckende Zunahme der Zahlungsunfähigkeit der Kundschaft geklagt. Die Konkurrenz des Weines, der steuerfrei sei, während das Bier mit 65 Prozent seines Verkaufs preises und mit mehr als 100 Prozent des Produktionswertes steuerlich belastet sei, mache sich sogar in den Gegenden, in denen der Wein bisher als Volksgetränk nicht angesprochen werden konnte, bemerkbar und sei geeignet, eine weitere Schädigung des Braugewerbes und dessen Steuergläubiger zu verursachen. Eifelmärkte und Diehwirtschaft. Unser=Mitarbeiter schreibt uns: In den Marktorten der Eifel ist seit einigen Wochen ein ständig wachsendes Zunehmen der Auftriebszahlen zu verzeichnen. Demgegenüber nimmt die Zahl der Verkäufe in einem immer schneller steigendem Umfange ab. An sich wäre diese Ueberproduktion noch begrüßenswert, wenn der Landwirtschaft die zur eotl. Durchhaltung des Viehes erforderlichen Gelder zur Verfügung ständen, oder aber, wenn der Zunahme des Auftriebs die Viehverkäufe gleichen Schritt hielten und dadurch eine Senkung der Fleischpreise erzielt würde. Wenigstens soweit als der heimische Verbrauch in Frage kommt, da die Eifeler Viehmärkte auf die Märkte der Großstädte oder in den Industriebezirken wohl kaum je eine ausschlaggebende Bedeutung erlangen. So eigenartig es klingen mag, allgemein liegen die Fleischpreise in den Orten der Eifel auf der gleichen * Höhe für den Verbraucher wie in der Großstadt, obschon diese Ueberproduktion an Fleisch besteht. Dieser Zustand ist aber darauf zurückzuführen, daß der weitaus größte Teil der Auftriebstiere für Schlachtzwecke nicht geeignet ist. Die Eiselmärkte waren von jeher der Umschlagsort für Zucht= oder Gespanntiere: überwiegend ist dabei das Jungvieh, das von auswärtigen Händlern aufgekauft und nach Gegenden mit günstigeren Futterverhältnissen als Zuchtvieh versandt wird. Ausgemästetes schlachtreifes Vieh findet man auf den Eifelmärkten in seltenen Fällen. Eine unangenehme Enttäuschung hat ein großer Teil der Landwirtschaft durch den rapiden Preissturz auf dem Schweine= und Ferkelmarkt erlebt. Die monatelange günstige Preisgestaltung hierin hat manchen Landwirt dazu verleitet, sich wiederum intensiver diesem Wirtschaftszweig zu widmen, besonders, da ihm Gelegenheit geboten war, seine Erzeugnisse an Körnerfrucht und Kartoffeln unter günstigen Aussichten auf einen Gewinn zu verwerten. Ein direkter Verkauf dieser Erzeugnisse war bisher kaum noch möglich; der größte Teil der diesjährigen Ernte lagert noch im Keller oder auf Speichern und wartet der Aufkäufer. Der Lohn für Mühe und Arbeit steht dem Landmann noch aus, und diesem Geldmangel, dem die während des Jahres erwachsenden Schulden für Saatgut, Düngemittel, Anschaffungen im Wirtschaftsbetrieb oder für täglichen Bedarf bestehen, entspricht in erster Linie die große Auftriebszahl auf den Eifeler Viehmärkten. Nicht selten kommt es vor, daß ein Landwirt drei=, vier= ja fünfmal den oft stundenlangen schlechten Weg zu den verschiedenen Marktorten mit seinem Vieh zurücklegen muß, bevor er den Erlös in der Tasche hat. In allen Versammlungen der Landwirtschaft wird das verhängnisvolle Jahr 1930 als eines der schlechtesten Jahre seit Menschengedenken bezeichnet. Als treffendster Beweis hierfür dient besonders in der Eifel die Zahl der Konkurse in der Landwirtschaft, die gegen 1913 um 50 Prozent gestiegen ist. Auch durch die drückenden Steuerlasten wird die Lage der Landwirtschaft immer trostloser, und es ist kein Geheimnis, daß bei den meisten Eifeler=Bauernfamilien die tägliche Hauptnahrung aus Kartoffeln und saurer Milch besteht. Besonders für die Eifeler Landwirtschaft, die auch in Durchschnittsjahren ein kümmerliches Dasein fristen muß, wären stoatliche Beihilfen vonnöten Neußer Zuchl= und Mlichviehmarkt. Neuß a. R., 31. Dez. Amtlicher Marktbericht. Auftried 79 Stück. Es kosteten 1. Qualität 560—660., einzelne Tiere höher: 2. Qualität 500—560 M. Geschäft rutig. Ausverkauft. Sämtliche Tiere sind gegen Maul= und Klauenseuche schuggeimpft. Nächster Markt: Mittwoch, den 14. Januar. * Die Slitlegung der Alfredhütle in Wissen(Sieg). Die Stillegung der Alfredbütte der Vereinigten Stahlwerke ist nunmehr nach langem Rätsekraten Tatsache geworden. Den Beamten und Schwerbeschädigten ist zum 1. Februar gekündigt worden. Zu diesem Zeitpunkt wird der gesamte Betrieb eingestellt. Den Arbeitern wird am 15. Januar gekündigt. Gruben und Walzwerk arbeiten in der seitherigen Weise weiter. * Die Zigarrenfabriken schließen. WP. Lorsch, 31. Dez. Auch hier haben jetzt sämtliche Zigarrenfabriken ihre Betriebe geschlossen. Etwa—800 Arbeiter und Arbeiterinnen sind ohne Erwerb. Sie müssen daher auf Grund des neuen Tabaksteuergesetzes aus Reichsmitteln unterstützt werden. Man rechnet aber damit, daß bereits Anfang dieses Jahres mehrere Betriebe die Produktion wieder aufnehmen. * Zum Preisabbau der Möbelindustrie. In Ergänzung unserer kürzlichen Notiz, geben wir nachstehend die Darstellung eines Darmstädter Blattes wieder:„Mit der Frage des Preisabbaues befaßten sich die Spitzenverbände der Möbelindustrie und des Möbelhandels in einer gemeinsamen Sitzung am 2. Dezember 1930. Es wurde allgemein anerkannt, daß ein Abbau der Preise, wenn er auf der ganzen Linie erfolgt und von einer gleichzeitigen Senkung der Selbstkosten begleitet ist, erheblich zur Stärkung der Konsumkraft und damit zur Belebung des Absatzes und Minderung der Arbeitslosigkeit beitragen kann. In der Möbelindustrie sind aber die Preise infolge eines durch weitgehendste Nationalisierung herbeigeführten Ueberangebots bei sinkender Kaufkraft schon seit März 1929 sehr stark gefallen, obwohl der größte Teil durch Selbstkosten, insbesondere die Löhne, sozialen Lasten, Steuern, Frachten, stetig gestiegen sind. Der vom Institut für Konjunkturforschung veröffentlichte Rückgang des Möbelgroßhandelspreisindex um nur 7,1 Prozent seit Oktober 1929 entspricht keineswegs den wirklichen Verhältnissen. Die tatsächlichen Verkaufspreise liegen vielmehr um 15 bis 20 Prozent unter denen, die im Herbst 1929 gültig waren, wobei Notverkäufe noch nicht einmal berücksichtigt sind. Schon die heutigen verlustbringenden Preise sind für die Möbelindustrie bei den jetzigen Selbstkosten auf die Dauer untragbar. Sie können nur dann gehalten werden, wenn sich die Selbstkosten durch Abbau der Löhne, Steuern, sozialen Lasten und Frachten verringern. Eine weitere Preissenkung. ist daher in der Möbelindustrie wirtschaftlich einfach nicht mehr möglich, wobei ja auch zu berücksichtigen ist, daß die Preise für Serienmöbel infolge weitgehender Rationalisierung zum Teil nur noch unerheblich über dem Friedensstand liegen. Ein weiteres Zurückhalten im Einkauf kann daher dem Konsumenten keinen Vorteil bringen, muß aber die Lage des gesamten Möbelgewerbes ernstlich gefährden. O Die White Star Line gibt keine Dividende. fl London, 31. Dez. Peinliche Ueberraschung hat in hiesigen Schiffahrtskreisen die Erklärung der großen englischen Schiffahrtsgesellschaft White Star Line hervorgerufen, wonach sie dieses Jahr keine Dividende zur Auszahlung bringen werde. Die Gerüchte, die von einem Verkauf des gesamten Schiffsbestandes der Gesellschaft wissen wollen, werden indessen nicht ernst genommen. * Die letzten Fristen der HopothekenUaserrtlang. Die Nichteinhaltung der in den Aufwertungs. schlußgesetzen vom 18. Juli 1930 genannten letzten Fristen kann schweren Schaden bringen. Deshalb geben wir eine kurze Uebersicht über die wichtigsten Termine: 3. Januar 1931. Spätestens bis zu diesem Tage muß der Hypotheken=Gläubiger, der von der frühesten Kündungsmöglichkeit Gebrauch machen will, die Aufwertungshypothek kündigen, und zwar zum 31. Dezember 1931. Die Hypothek wird nicht etwa am 1. Januar 1932 von selbst fällig! 31. März 1931. Bis zu diesem Tage müssen die Anträge auf Eintragung der Aufwertungshypotheken beim Grundbuchamt endgültig gestellt sein; andernfalls erlischt die noch in Papiermark eingetragene Hypothek und wird gelöscht. Nicht nur Hypothekengläubiger werden ihre Rechte in dieser Hinsicht wahren müssen, sondern auch diejenigen, die für derartige Rechte als Treuhäder oder Verwalter fremder Vermögen zu sorgen haben. In Fällen, die nicht ganz klar sind, ist bei der Wichtigkeit der Sache zuverlässige Rechtsberatung unbedingt empfehlenswert. Wird die Frist versäumt, dann kann zwar der Gläubiger auch noch nachträglich den Aufwertungsantrag stellen, die Hypothek wird aber dann nur an„bereitetster Stelle", d. h. nach allen anderen bestehenden Lasten eingetragen. Bis zum 31. März muß auch der Eigentümer seinen Antrag auf Eintragung der Rangbefugnis(§ 7 Aufw..) stellen, soweit ein Betrag von über GM. 100.— in Frage kommt. Für Beträge unter GM. 100.— ist die Frist für die Rangbefugnis am 1. Oktober 1930 abgelaufen. 31. Dezember 1931. Nach dem eingangs gesagten ist dies der erste Termin, zu dem die Kündigung möglich ist. Später kann weiterhin die Hypothek mit einjähriger Frist zum Schluß eines Kalendervierteljahres gekündigt werden, z. B. bis zum 3. Juli 1931 zum 30. Juni 1932. Hypothekenbriefe, die noch auf(Papier=) Mark lauten, werden mit dem 31. Dezember 1931 kraftlos. Wichtig ist auch, daß mit Ablauf des 31. Dezember 1931 der öffentliche Glaube des Grundbuchs wiederhergestellt wird, der durch das Aufwertungsgesetz stark eingeschränkt war, d. h. von da ab kann sich jeder, der z. B. zum Zwecke eines Grundstückskaufes das Grundbuch einsieht, darauf verlassen, daß sein Inhalt richtig ist, insbesondere daß Aufwertungsrechte, die nicht in Goldmark oder Reichsmark eingetragen sind, nicht mehr bestehen. 1. Januar 1932. Beginn der erhöhten Verzinsung, sofern Erhöhungen nicht früher bereits vereinbart waren. Der Umfang der Erhöhung wird noch gesetzlich festgelegt werden. 31. Dezember 1934. Aeußerstenfalls bis zu diesem Tage kann dem Hypothekenschuldner die Zahlung der Hypothek gestundet werden. Die Stundung kann er dadurch erreichen, daß er gegenüber der Kündigung binnen 3 Monaten den Antrag auf Stundung bei der Aufwertungsstelle stellt. Dem Antrag kann nur stattgegeben werden, wenn der Schuldner nicht zur Rückzahlung in der Lage ist und er sich auch die Hypothek anderweitig nicht zu Bedingungen beschaffen kann, die ihm zuzumuten sind. 1. Januar 1938. Die Reichsregierung ist ermächtigt, für Tilgungshypotheken den über 5 Prozent hinaus festgesetzten Zinsfuß mit Wirkung von diesem Tage ab zu ändern. L. G. 25. U. E. mußte die Firma vorher darauf hinweisen, daß das Kleid zum Färben nicht geeignet sei. Es kann aber auch möglich sein, daß dies nicht ohne weiteres vorher festgestellt werden konnte. In diesem Fau liegt ein Verschulden und demgemäß ein Grund zu einem Schadenersatzanspruch nicht vor. Zweckmäßig erkundigen Sie sich bei dem Sachverständigen, ob aus der Art des Stosses vorher hätte festgestellt werden können, daß er zum Färden nicht geeignet sel. Untel. Nach§ 88 des Kommunalabgabengesetzes verjähren zur Hebung gestellte Gemeindeabgaben, welche im Rückstande geblieben sind, in vier Jahren, von dem Ablause des Jahres an gerechnet, in welchem der Zahlungstermin fällt. Gemeindesteuern aus dem Jahre 1927 verjähren daher erst mit dem 1. April 1931. Dus Vorgehen der Gemeindekasse war daher berechtigt. Müllerin E. Sie müssen bei einer Klage des Vertreters den Nachweis führen können, daß die Schuld bezahlt ist. Da die Ueberweisung bei der Post gebucht sein muß, müssen Sie dort Nachfrage halten. Evtl. können Sie Ihre Bekannte als Zeugin über die Bezahlung der Schuld angeben. Botanik 1930. Wenden Sie sich an das Belgische Konsulat, Frankfurt a.., Junghofstraße 11; das Konsulat der Schweiz befindet sich in Köln, Kaiser=Wilhelm=Ring 50. Sprechzeit: 10—1,—4 Uhr. Nr. 100. Sie erfragen den Fahrpreis am Auskunftsschalter des Bahnhoses. Unwissender Linz. Sie bekommen zwar in jeder Buchhandlung ein Buch„Wie werde ich Redner"; aber ohne eine gediegene Vorbildung, Anlage zum Sprechen und Beherrschung der Sprache würden Sie doch nicht das Ziel erreichen. Ueben Sie sich zunächst einmal zu Hause, wenn Sie allein sind, eine vorher ausgearbeitete Rede ein, machen Sie sich aber frei vom Manuskript, denn nur ein Redner, der imstande ist, frei zu sprechen, wird den Erfolg haben, den er wünscht. Kaufmann 1930. Ausführlich bekommen Sie Ihre Anfrage bei der Städt. höheren Handelsschule beantwortet. Wegen der anderen Angelegenheit wenden Sie sich an die Handelshochschule in Köln. A. B. 100, 1. Mit 15 Jahren, bei Berufsausbildung für deren Dauer, höchstens bis 20 Jahre. 2. Ja. 3. Ja. 4. Ja. 5. Ja. 6. Bei 100 Pflichtbeitrügen 200 Wochen Wartczelt, sonst 500 Wochen Wartezcit. 7. Nach dem 40. Lebensjahr ist der Beginn der freiwilligen Versicherung nicht mehr möglich. Alter Abonnent 60.„Rückwärts kleben“ ist ausgeschlossen. Wenn Sie nicht 46 Jahre alt sind, kann eine Wartezeit mit 200 Beiträgen erfüllt werden. Dann rechnen frühere Beiträge bei der Rentenberechnung wieder mit. 4. W. 99. Zur Gewährung einer Aussteuer sind Sie gemäß § 1620 BGB. angesichts Ihrer großen Unterhaltsverpflichtungen nicht verpflichtet. Testament. Das Haus können Sie ohne Zustimmung der Kinder verkaufen, wenn nicht in dem Testament die Kinder zu Nacherben eingesetzt sind. E. U. 100. Sie müssen den Zahlungsbesehl bei einem saarländischen Amtsgericht beantragen. Die Kosten können wir Ihnen daher nicht berechnen. Sie werden aber keinessalls mehr als 3 M. betragen. Langjähriger Abonnent aus Gedesberg. Dieses Darlehen kann bis zu 100 Prozent des Goldwertes aufgewertet werden, wenn es sich um ein Gefälligkeitsdarlehen handelt, sonst zu 25 Prozent. K. V. 24. Da es sich offenbar um die Anlage eines Straßengrabens handelt, dürfte die Kreisverwaltung nicht verpflichtet sein, Ihrem Verlangen nachzukommen. Albert. Dem abwesenden Miterben kann gemäß§ 88 FGG. ein Pfleger bestellt werden. Das Auseinandersetzungsverfahren braucht deshalb nicht ausgesetzt zu werden. Es kann auch bei Fehlen eines Beteiligten nach§§ 91 ff FGG. seinen Fortgang nehmen. Die Zinsen dürsen nur an alle Beteiligte gezahlt werden. Die Zahlung an einen Erben ist unwirksam. Die rückständigen Zinsen können Sie gleichfalls einklagen. M. A. 100 Schalttafel. Das Licht kann man Ihnen nicht sperren, da Sie nach wie vor bereit sind, den Lichtverbrauch zu bezahlen. Außerdem ist nach Ihrer eigenen Angabe bereits eine neue Tafel angebracht, so daß Ihre Bedenken unbegründet sein dürften. Recht D. 1. Die einseitig in der Vertragsurkunde vorgenommenen Aenderungen sind für Sie nicht bindend. Ein etwalger Verkauf läßt das Pachtverhältnis dis zum Ablauf nach 5 Jahren underührt, 2. Gie können dem Käufer diese Handlungen untersagen. No. 666. Die andere Etage brauchen Sie nicht zu beziehen. Auch brauchen Sie wegen der Kanalanlage den Aufschlag nur zu zahlen, weihn dadurch der monatliche Mietwert Ihrer Wohnung entsprechend erhöht wird. Dies wird man aber wohl annehmen können. Eiselstraße. U. E. sind Sie an den von Ihnen gestellten Antrag gebunden, da Sie ihn nicht rechtzeitig widerrufen haben. Da Ihr Antrag vom 30. Juni 1930. Ihr Widerruf jedoch erst vom 12. Juli 1930 datiert, so muß angenommen werden, daß in der Zwischenzeit Ihr Antrag von der Gemeinschaft angenommen worden ist. Bendorf 193. Für die Unkosten der Anstalt haftet in erster Linie der Bruder selbst mit seinem Vermögensanteil, dann die Mutter; die Geschwister haften dagegen nicht. 2. Ja. 3. Die Teilung können Sie ohne Einwilligung Ihres Bruders einleiten, denn hierzu ist jeder Miterbe berechtigt. Stellen Sie den Antrag bei dem Nachlaßgericht. 4. Nehmen Sie zuerst die Erbteilung nach Ihrem Vater vor. Sodann wäre ein Testament Ihrer Mutter in dem von Ihnen vorgeschlagenen Sinne zweckmäßig. 5. Eine derartige Maßnahme scheint nicht bevorzustehen. Es müßte auch zuerst der Erbanteil des Bruders gepsändet werden. Maiglöckchen 1930. Sofern der Pfad als Notweg anzusehen ist, darf er nicht beseitigt werden. Sie müssen sich evtl. an das Amtsgericht wenden. 2. Eine Entschädigung müssen Sie zahlen. Die Höhe richtet sich nach der von Ihnen auf dem Bruchstück gewonnenen Ernte. Nach Königswinter. 1. U. E. hat das Weiterkleben keinen Sinn. Erkundigen Sie sich aber bei dem Versicherungsamt bei dem zuständigen Landrat. 2. Zum Umzug sind Sie nicht verpflichtet. Wir können Ihnen hierzu nur raten, wenn Ihnen sämtliche Unkosten vergütet werden. Vertrag 1930. 1. Es kommt höchstens eine Stempelt“sicht in Betracht. Jedoch ist diese Frage unabhängig von den Urechte lichen Wirkungen des Vertrages. Die rückständigen Leistung gen müssen Sie einklagen. 2. Ja. Eigenheim 100. Wenden Sie sich an die Bausparkasse den Landesbank der Rheinprovinz in Düsseldorf. A. M. 20. Einen Provisionsanspruch für die Vermittlung der Stunden haben Sie nicht. Ein solcher wäre nur entstanden, wenn ausdrücklich eine Vergütung versprochen worden wäre. Gegen die Erteilung des Unterrichts am Sonntag bestehen keine Bedenken. Peter 1930. Die Schadenersatzforderung ist unbegründet. Maßgebend ist lediglich, ob die Tartosseln zur Zeit der Uebergabe fehlerhaft waren. Dies ist nach Ihren Angaben nicht der Fall gewesen. Lassen Sie es ruhig auf eine Klage ankommen. Die Beantwortung der zweiten Frage folgt. Ratlose Frau. Die Erwerbslosenunterstützung müssen Sie beim Arbeitsamt beantragen. N. 500. Ohne Angabe des Hauptberufes und des Einkommens ist Ihre Frage nicht zu beantworten. Lindenbaum. Wenden Sie sich an den Landrat wegen einer Erziehungsbeihilfe. Unwissender Alfter. Mein Sohn, 17 Jahre alt, wohnt bei einem Landwirt; er verdient monatlich 25 Mark bei freier Verpflegung. 1. Wieviel Lohnsteuer muß er davon bezahlen? 2. Wieviel Erwerbslosenbeitrag?— Antwort: 1. Lohnsteuer hat Ihr Sohn nicht zu entrichten. 2. Der Erwerbslosenbeitrag wird für ihn 1,95 Mark monatlich ausmachen. Verena. Sie fahren über Siegburg=Wissen mit der Reichsbahn und erreichen den Ort in knapp drei Stunden. Wette. Man kann lästigen Haarwuchs durch Bestrahlung entfernen. Sie müssen sich zu diesem Zweck an einen Arzt wenden. Belgien. Wenden Sie sich an die Kriegsgräberfürsorge, Vorsitzender Beigeordneter Spoelgen, Stadthaus. Lannesdorf. Das Meldeamt des neuen Wohnsitzes gibt dem des früheren Nachricht, daß die betreffende Person dort Wohnung genommen hat. Verschwinden kann einer nicht so leicht, schließlich ist sein Aufenthaltsort, da er sich ja irgendwo melden muß, festzustellen. Es sei denn, daß er ins Ausland„auf Reisen“ geht. Achtung Haustrauen! Noch nie zuvor konnten Sie Teller, Tassen, Töpfo, Kannen und alles, was Sie in Haus und Küche brauchen, so billig kaufen. 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Druck und Verlag: Hermann Reusser. Bezugspreis: monatlich.30.4 Postbezug:„.50#4 Anzeigen: lokale 30 J, auswärtige 50 J Reklamen: lokale 100 J. auswärtige 1304 Lokale Familien=Anzeigen 204 Lokale Stellengesuche 15 S die Zeile. Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Pet. Neusser. Anzeigen: Peter Lescrinier. Alle in Bonn. Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Fernruf 3851: nach Geschäftsschluß(von 20—7 Uhr): 3853. Postscheckkonto Kbin Nr. 18672. für Bonn und Umgegend. Rechts: Am 19. Dezember sand die Eröffnung des neuen Staudammes in Nag Hammadi — etwa 150 Kilometer nördlich von Luxor— durch König Fuad I statt. Aus allen Teilen Aegyptens hatten sich Bewohner zu dieser denkwürdigen Feier eingesunden. Die Baukosten des Dammes von etwa 40 Millionen Mark stellen ungefähr die Summe dar, die ein einziges schlechtes Jahr dem Lande an Schaden zufügt. Der Staudamm hat eine Länge von 822 Metern und durchschneidet den Ni in gerader Linie. Die Wasser. regulierung erfolgt durch 100 je 6 Meter breite Schotten. Unser Bild zeigt den Staudamm in Nag Hammadi Rechts des Dammes die spiegelglatte Wasserfläche des Staubeckens, links die entweichenden Wassermengen in das tiefere Nil=Nevean. Rechts: Der fünffache Flieger=Radweltmeister Moeskops, der an einer Blinddarm=Entzündung operiert werden mußte, will seine Tätigkeit als Rennfahrer endgültig aufgeben. Eine Uebersicht über hervorragende Sportereignisse des Jakres. Obere Reihe von links nach rechts: Der australische Ozeanflieger Kingsford Emith, dem die Ueberquerung des Weltmeeres in der West=Oft=Richtung gelang. zieht umjubelt in New York ein; die deutschen Reiteroffiziere Oberleutnant Hasse, von Nagel und Momm errangen beim Internationalen Reitturnier in Amerika bedeutende Erfolge; der deutsche Pilot Morzik gewann zum zweiten Mat den Europarundflug. Mittlere Reihe: Seim Großen Preis von Deutschland für Motorräder auf dem Nürburgring siegte Herr Walter; die amerikanischen Flieger O' Brien und Jackson blieben mit ihrem Flugzeug 647 Stunden in der Luft und halten damit den Weltrekord; der deutsche Radfahrer Möller gewann in Brüssel die Steher=Weltmeisterschaft. . Darunter: Die deutsche Speerwerserin Fräulein Kunze, der eine Weltbestleistung gelang; der Derbysieger 1930„Alba“ reichste Pferd des Jahres, das im Herbst infolge Fesselbruchs erschossen werden mußte. das erfolgUntere Reibe: Das Feld der erstmalig ausgetragenen Radsernfahrt„Rund um Deutschland“ unterwegs; der Studentenolympiade in Darmstadt. während interessanter Endkampf Bilder vo Kronprinz Alfonso von Spanien heiratet demnächst seine Cousine Prinzessin Esperanza, die 18jährige Tochter des Don Carlos von Bourbon=Sicilien. Als Nachsolger Lord Melchetts, des Präsidenten der Imperial Chemical Industry. wird Lord Reading, der frühere Vizekönig von Indien. der gleichzeitig Verwandter von Lord Meichetts ist, genannk. Tum 100. Jodestag Garthokdl Georg Niebuhrs. Der berühmte Staatsmann und Historiker Barthold Georg Niebuhr, von deutschen Eltern in Kopenhagen am 27. August 1776 geboren, starb heute vor 100 Jahren als Professor der Bonner Universität. Im Kreise: Das Porträt Niebuhrs. Bild links: Seine Grabstätte aus dem Alten Bonner Friedhof.