41. Jahrgang.— Nr. 13885. Dienstag, 25. Rovember 1930. Srändungssahr des Verlags 1726 Bezugspreis: monatlich.30.4 Postbezug:„.50#4 Anzeigen: lokale 30 J, auswärtige 50 8 Reklamen: lokale 100 J, auswärtige 150 4 Lokale Familien=Anzeigen 20 J Lokale Stellengesuche 15 J die Zeile. für Bonn und Umgegend. Druck und Verlag.) Hermann Reuslen# Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Pet. Neusser# Anzeigen: Peter Leserinier. : Alle in Bonn. Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 122 Ferncuf 3851: nach Geschüftsschluß(von 30—7 Uhr!: 3853. Postichedtonte Köln Nr. 18672. Vor der Beüche. Bilder vom Bonner Rochwasser. Eingang zur Rheingaste. Hinter der Brücke. Vom Beueler Damm aus gesehe, Der Fochststand der Wasserstal=erreicht! Die Rheinstrombauverwaltung(Hochwasserdienst stelle) Koblenz teilt uns mit, daß der Koblenzer Pegei in vergangener Nacht zwischen 22 Uhr und 5 Uhr seinen Höchststand mit 7,68½ Meter erreicht hatte. Seit dieser Zeit ist ein Jallen des Wasserspiegels des Rheins zu bemerken. Das Wasser steht um 7 Uhr morgens auf 7,67 Meier. Vorerst ist auch ein Druck vom Oberrheinnicht mehr zu verzeichnen. Die Mosel fällt bereits, sodaß dadurch eine gewisse Entlastung des mittleren Rheins eintritt und das keilweise leichte Ansteigen der anderen in den Oberrhein mündenden Flüsse kaum noch eine Gefahr bedeutet. Allerdings würde sich diese Lage wieder verändern, sobald neuerliche Niederschläge in den Stromgebieten zu verzeichnen wären. Der Kölner Pegel zeigte heute nacht 1 Uhr eine Höhe von.09, um 6 Uhr morgens.13 Meter. Der Wasserspiegel des Rheins steigt in Köln stündlich noch um einen Zentimeter. Die Pegelstände um 9 Uhr Dienstag früh. Die uns vor Redaktionsschluß vom Hochwasserdienst in Koblenz mitgeteilten Pegelstände sind folgende: Waldshut .58: Hüningen 2,57; Kehl 4,22; Maxau 6,89; Plöchingen (Neckar) 1,71; Jagstfeld 4,10; Deidesheim.44; Mannheim (Rhein) 7,10; Worms 4,07 Meter. Schweinfurt.34, Würzburg.49, Lohr.93, Aschaffenburg.75, Hanau.87, Mainz.21, Biebrich.77, Bingen .04, Kaub.46, Ems(Lohn).98, Saarbrücken(Saar) .02(fallend sechs Zentimeter stündlich), Trier(Mosel).84, Kochem.24, Koblenz 8 Uhr:.66. Höchststand von 22 bis 3 Uhr.68,5, Köln.13. * Hochwasser in Bonn. Der Hochwasserdienst in voller Tätigkeit. 22 Häuser stehen im Wasser. Es ist noch nicht lange her, da beunruhigte die Nachricht von einem starken Ansteigen des Rheinwasserstandes die Anwohner des Rheinufers. Das Wasser spielte damals tatsächlich nicht nur über die tiefgelegenen Ufer an der Gronau, sondern auch die Bordsteine der Ufermauer am Erzherger=Ufer wurden von den Wellen übersprungen. Aber dann trat der Stillstand ein, Vater Rhein besann sich auf Ruhe und Ordnung und zog sich in sein Bett zurück. Mitte voriger Woche drangen nach schweren Regenfällen im Zuflußgebiet des Rheins wieder die Alarmnachrichten zu uns. Diesmal wurde es ernst. Schon am Samstag wurde der Hochwasserschutzdienst in Bonn eingerichtet. Sofort wurde mit den notwendigen Arbeiten zur Verminderung der Gefahr begonnen. Sämtliches Brückenund Wegematerial wurde im städtischen Bauhof an der Bornheimerstraße zurechtgelegt und auf Wagen verladen. In kurzer Zeit waren diese Vorarbeiten beendet. Große Mengen Bohlen und Baumstämme harrten ihrer Indienststellung. Auf dem städtischen Bauhof wird für die Bereithaltung dieses einwandfreien Brückenmaterials Sorge getragen. Stets wird neues Material angeschafft und eine häufige Ueberprüfung stellt fest, ob das vorhandene Material vollständig intackt ist. Stücke, die sich als nicht mehr einwandfrei erweisen, werden sofort ersetzt. So war auch am Samstag alles zum Bau von Laufstegen in bester Weise vorgesehen. In der Nacht zum Sonntag, als der Rhein zum zweitenmal innerhalb kurzer Zeit die Ufermauer überspülte, fuhren die Wagen mit dem Stegematerial vom städtischen Bauhof aus zum Rhein. Eine große Anzahl Arbeiter, zumeist erprobte Leute des Hochwasserschutzdienstes, folgten dem Wagen. In der Nähe des Rheins wurden alle zum Rhein führenden Straßen gesperrt, d. h. sie erhielten ein sog. Fünfpunkteschild, das besagt, daß eine Durchfahrt in die Straße für alle Fahrzeuge verboten ist. Dann ging man an das Bauen der Stege und zwar vom Erzberger Ufer aus in die Seitenstraßen hinein, um den vom Wasser abgeschnittenen Anwohnern des Rathenau= und Erzberger Ufers das Verlassen ihrer Wohnungen zu ermöglichen. Diese Stegebauten wurden in der Rheingasse, der Mühlengasse, Tempelstraße, Josephstraße und Neustraße. An der Windmühle, Theaterstraße und Wachsbleiche errichtet. Die Stege wurden an den Häusern befestigt, aber soviel Spielraum gelassen, daß sie mit dem ansteigenden Wasserstand in die Höhe gehen konnten. Bis gestern nachmittag hatte das Wasser einen Stand von 7,55 Meter erreicht, sodaß die Uferstraße um 1,25 Meter überflutet ist Das Gitter an der Rheinufermauer sowie die Bänke der Promenade sind längst unter dem Wasserspiegel verschwunden. Bis hoch hinauf reicht das Wasser bis fast unter die Baumkronen der Alleebäume. Tief hinein flutet das Wasser in die Seitenstraßen, wo den ganzen Tag über hunderte von Menschen kommen und gehen, um immer wieder festzustellen, daß die Steigung des Wassers noch anhält. 22 Häuser flehen im Wasser. Die Bewohner der bedrohten Häuser wurden am Samstagnachmittag durch den Hochwasserschutzdienst aufgefordert, ihre Keller zu räumen. Mit fieberhafter Eile wurde gepackt und geräumt. Auch die Speditionslager am Rheinufer wurden freigemacht. Die Lagerbestände wurden zum Teil in der Stiftsschule untergebracht. Wie schon gesagt, können die Anwohner des Rathenau= und Erzberger=Ufers nurmehr über die Stege ihre Wohnungen erreichen. In der Rheingasse steht das Wasser sogar so hoch, daß die Parterre=Eingänge nicht mehr benutzt werden können, sodaß die Einwohnerschaft auf Leitern in das erste Stockwerk einsteigen muß. Zwischen den Ulmen der Rheinpromenade fahren Bote auf und ab, teils sind es junge Wassersportter, die sich aber auch bereitwilligst in den Dienst der durch das Wasser behinderten Anwohner stellen, teils sind es Boote, die nur neben den Stegen den Verkehr aufrechterhalten. Gestern nachmittag paddelte sogar ein junger Mann mit einer Badewanne durch die gelben Fluten. Die Brückenstraße weist seit Sonntag einen sehr starken Fußgängerverkehr auf. In dichten Scharen strömt die Banner Bevölkerung zur Rheinbrücke, um sich von dor aus über den Stand des Wassers zu überzeugen. Dabei bietet sich ein Ueberblick über das ganze Hochwassergebiet bei Bonn, bis weit über die Gronau hinaus und auf der Nordseite der Brücke abwärts bis unterhalb der Siegmündung. Durch die ungeheure Ueberflutung des Beueler Ufers macht das Bild den Eindruck eines weiten Sees. * Stillstand des Hochwassers. Die Hochwasserkatastrophe, die schon in den überschwemmten Straßen und Häusern viel Schaden angerichtet hat, scheint jetzt ihren Höchststand erreicht zu haben. Gestern abend um 23 Uhr wurden am Bonner Pegel 7,64 Meter gemessen. Wie uns das Bonner Werstamt heute mitteilt, ist der Rhein seit gestern abend nicht mehr gestiegen. * Rheinuferbahnverkehr nur bis Rodenkirchen. Wegen Hochwasser verkehren die Züge der Rheinuferbahn ab heute vormittag nur noch bis Rodenkirchen. Von dort fahren Autobusse planmäßig nach KölnHohenzollernbrücke. Die Siebengebirgsbahn fährt nur noch bis Dollendorf Die Siebengebirgsbahn ist durch das Hochwasser weiter in Mitleidenschaft gezogen worden. Nunmehr ist das Wasser auch in den tiefen Einschnitt bei Station Longenburg eingedrungen und hat die Station selbst etwa einen halben Meter hoch überflutet. Die Bahnen fahren also von Bonn aus nur noch bis zur Station Oberdollendorf. Von dort werden die Fahrgäste bis nach Königswinter mit einem Autobus der Bonner Verkehrsgesellschaft befördert. Von Königswinter aus bis Rhöndorf und Honnef ist die Straße am Rhein entlang bis auf wenige Meter überflutet. Man kann nur bergseitig der Reichsbahnstrecke nach Rhöndorf und Honnef kommen. Der Autoverkehr wird auf einem großen Umwege über Heisterbach— Margarethenhof— Aegidienberg— Honnef umgegeleitet. * Die Hochwassersluk in Beuel. Aus Beuel wird uns berichtet: Seit Montagnachmittag sind die Häuser der Rheinstraße in Beuel und die Rheinstraße in Vilich=Rheindorf vom Wasser eingeschlossen. Etwa 50 Häuser sind vom Verkehr abgeschnitten. Ueberall sucht man mit den eingeschlossenen Bewohnern durch Laufstege Verbindungsmöglichkeiten zu schaffen. Wo es durch die Höhe des Wassers mit Laufstegen nicht mehr möglich ist, wird durch Nachen der Verkehr mit den Bewohnern aufrecht erhalten. Die Kanalpumpe an der Kaiserstraße, die eine Ueberflutung des Kanals verhindern soll, ist in voller Tätigkeit. Zur Unterstützung der eingebauten Pumpe ist bereits auch die für den Hochwasserdienst eigens beschaffte Lokomobile in Tätigkeit. Langsam beginnt die Flut auch die Nebenstraßen zu erfassen. Durch den Regierungsvizepräsidenten Bier=Köln fand Montagnachmittag eine Besichtigung der Deichanlagen statt. Die Lokomobile und Pumpe des Vilicher Deichverbandes(von Hobe=Deich) ist auch in Tätigkeit gesetzt worden. Unaufhaltsam werden die sich vor dem Deich sammelnden Gewässer des Vilicher Baches über den Deich in den Rhein gepumpt. Die Siegniederung ist bereits hoch überschwemmt. Geislar wird vor dem Eindringen des Siegwassers durch die beiden Deiche geschützt. Heute würde bereits ein Teil der Ortschaft Geislar überschwemmt sein, wenn nicht die starken Deichmauern das Wasser zurückhalten würden. Für die Landwirtschaft würde heute schon ein beträchtlicher Schaden entstanden sein. In Beuel mußten am Montag bereits verschiedene Familien ihre Wohnungen räumen. * Der neue Siegdamm bei Buisdorf bewährt sich. Bei dem jetzigen Hochwasser bot„sich zum erstenmal Gelegenheit, Wert und Haltbarkeit des neuerbauten Stegdammes bei Butsdorf zu schätzen. Die in dieser Jahreszeit sonst überfluteten Parzellen sind noch wohlerhalten und auch die Befürchtungen wegen des einzigen Hauses der Gemeinde, welches noch im Flußgebiet llegt(es war früher das Fährhaus), haben sich bis heute noch nicht als begründet erwiesen, so daß man sagen darf, daß mit dem Bau des Siegdamms ein sehr guter Griff getan wurde. Viele Neugierige lockte das Hochwasser an den Schutzdamm, die auf die Haltbarkeit desselben gespannt waren, aber befriedigt wieder nach Hause zogen. Nicht allein die in der Nähe der Sieg gelegenen Gärten und Felder sind vor Hochwasserschäden jetzt geschützt, sondern auch die an der Maar gelegenen Häuser, die sonst Wasser in ihren Kellern hatten, sind von dem früderen Uebel befreit. * Trostlose Hochwasserbilder zwischen Königwinier, Honnef. Rolandseck. Honnef, 24. Nov. Die städtische Verwaltung nahm am Montag nachmittag unter Leitung des Bürgermeisters Dr. von Reumont eine Besichtigung des vom HochDie heutige Rummer umfaßt 12 Seiten Seite 8. Nr. 13833. Genarst=Anzeiger für Vonn und Amgegend. 25. November 1950. Houngpian and Weittrise. verweist die amerikanische Fachwelt erneut auf die untrennbare Verbundenheit der Reparations=Milliarden mit der Wirtschaftsnot der Länder. wasser betroffenen Gedietes der Stadtgemeinde Honnef vor. Ein Motorboot brachte die Teilnehmer vom Rheinhotel Vellevue rheinaufwärts bis nach Lohfeld, Rolandseck und zurück an Mehlem, Königswinter vorbei wieder nach Rhöndorf. Soviel jetzt schon festgestellt werden konnte, ist der Schaden bedeutend. Am schwersten betroffen sind die Inhaber des Rheinhotels Bellevue, des Café=Restaurants Rheinau und die Firma Schnurbusch und Luer auf Grafenwerth. Das Hotel Bellevue ist jetzt ganz vom Wasser umspült. Die Strömung zieht sich jetzt auch durch die neu errichtete Restaurationshalle hin. Glücklicherweise konnte alles in Sicherheit gebracht werden. Türen und Fenster hat man ausgehängt und man gewinnt den Eindruck, als ob das Gebäude im Rohbau dasteht. Während wir das Wasserspiel von einem unteren Raum des Hotels beobachten, quillt das nasse Element auch schon unter dem Fußboden her. Das Strandbad Rhöndorf schwebt jetzt ganz im Wasser. Das ganze Gelände von der Endstation der Siebengebirgsbahn bis Rhöndorf bildet einen einzigen See. Von dem Bahnkörper der Siebengebirgsbahn ragen nur noch die Masten die Oberleitung aus dem Wasser hervor. Das Hotel Rheinau ist vom Verkehr gänzlich abgeschlossen. Auch die Wirtschaft Zimmermann ist ganz vom Wasser umspült. Die Insel Grafenwerth ist ebenfalls von den Fluten nicht verschont geblieben. In 40 Zentimeter Höhe geht die Strömung über sie hinweg. Wie verlassen steht das Insel=Restaurant in den gelben Fluten. Von dem Bootshaus des Wassersportvereins ist nur noch das Dach zu sehen. Auf Lohfeld zieht sich die Strömung am Hotel Rheinlust vorbei. Die Zugänge zur Fähre stehen sämtlich unter Wasser. Die Fähre selbst hat Schutz auf der linken Rheinseite gesucht, wo das Hochwasser das Hotel Decker mit den Gartenräumen nicht verschont hat. Trostlose Bilder sieht man auch in Nolandswerth und in Mehlem, wo sämtliche Gebäulichkeiten am Rhein unter Wasser stehen. In Königswinter dasselbe Bild. Am Steinchen in Rhöndorf sehen wir an dem an der Unterführung angebrachten Hochwasserzeichen, daß noch bei einem weiteren Steigen der Fluten bei etwa 1½ Meter der Hochwasserstand vom 1. 1. 1926 errreicht sein wird. Der Verkehr von und nach Königswinter zieht sich über einen Fußpfad durch die am Fuße des Drachenfels liegenden Weinberge hin. * Einzelheiten über die Lage in Königswinter. Das Hochwasser stört den Verkehr. Königswinter, 24. Nov. Das Hochwasser hat nun allen Fuhrverkehr zwischen Königswinter und Honnef unterbunden, und man muß nun schon über Ittenbach—Oberpleis fahren, wenn man rheinaufwärts will. Rheinabwärts ist die Verbindung noch offen. Der Fährbetrieb hat ganz aufgegeben werden müssen. Die Motorboote schwimmen in Höhe der Baumkronen der Rheinallee. Auch der Fahrdamm ist bis Rhöndorf vollständig überschwemmt. Ueber den Weg jenseits der Bahn wanderten heute morgen lange Reihen von Schülern, die zum Honnefer Gymnasium mußten und keine Verbindung mehr hatten. Die Gas= und Wasserversorgung unserer Stadt ist glücklicherweise nicht gefährdet. Obwohl Wasser im Pumpenschacht steht, arbeitet das Wasserwerk, das für solche Fälle vorgesorgt hat, ordnungsgemäß, und auch das Leitungswasser ist nach wie vor einwandfrei. Uferstraßen und Altstadt Kölns in übler Lage. WP Köln, 24. Nov. Bei einem stündlichen Steigen von drei Zentimeter nehmen die Hochwasserüberschwemmungen in Köln immer größeren Umfang an. Am Kaiser=Friedrich=Ufer haben die Wellen schon stellenweise die in der Mitte zwischen Uferstraße und Fahrdamm liegende Allee überspült. In der Altstadt sind mehrere Straßen zum größten Teil vom Wasser überflutet. Die Verbindung zu den Wohnhäusern wird durch Laufstege aufrecht erhalten. Die Anwohner haben die Kellerlöcher mit Brettern verschalt, um Eindringen des Wassers zu verhindern. Am Hafen steht das Wasser teilweise schon über dem Uferrand. An den höchsten Stellen ist die Wasserlinie nur noch zwei Treppenstufen vom Rande entfernt. Die Anlegebrücken und die im Hafen liegenden Schiffe ragen hoch über das Ufergeländer hinaus. Die Anlegebrücken werden teilweise schon vom Wasser überspült. Vom Sassenhof und von der Markthalle ist das Wasser nur noch etwa 10 bis 15 Meter entfernt. Am Leystapel steht ebenfalls alles unter Wasser. Am Holzmarkt und in der Großen Witschgasse dringt Grundwasser aus den Kanälen, so daß auch hier Holzwege angelegt werden mußten. Die Straßenbahnen werden durch die Rosenstraße umgeleitet. Der Autoverkehr wird durch die Rheinaustraße in die engen Straßen der Altstadt geleitet, wodurch hier mitunter erhebliche Verkehrsstörungen eintreten. Am Ufer entlang stehen hunderte Schaulustige, Schulklassen werden geschlossen von den Lehrern geführt, um das Hochwasser zu besichtigen. Um zwölf Uhr zeigte der Kölner Pegel einen Wasserstand von 7,86 Meter an. * In Köln wird heute vormittag der Höchststand erwartet. WTB Köln, 25. Nov. Die größte Hochwassergefahr für Köln scheint vorüber. Im Laufe des heutigen Vormittags wird in Köln der Höchststand erwartet. Die Wassernot in Brohl. Brohl, 24. Nov. Gestern mittag drangen die Wasserfluten des Rheins an der am tiefsten gelegenen Stelle, Ecke Rheinstraße=Landstraße, an dem Gehöft des Landwirts Johann Reuter in unseren Ort ein. Die Gefahr ist für die andern Anwohner über Nacht auch ernst geworden, da gegen 2 Uhr die Landstraße an verschiedenen Stellen überflutet wurde. Bereits am Tage hatte eine Gruppe des Stahlhelms den Hilfsdienst ausgenommen. Gegen Abend wurde auch die Wasserwehr der Freiwilligen Feuerwehr alarmiert. Sie arbeitete die ganze Nacht hindurch und kalf, wo es nötig war. Der Autoverkehr auf der Landstraße ist unterbunden und muß umgeleitet werden. Das Wasserwerk ist stillgelegt, da das Pumpwerk vom Hochwasser überflutet ist. Damit setzt hier nun auch die Wassernot für sämtliche Haushaltungen ein, eine Tatsache, die jedesmal bei größeren Ueberschwemmungen sich unangenehm fühlbar macht. Im Hafen liegen einige Schifse, die in der furchtdaren Strömung nur schwer Anker halten können. * Sturm= und Hochflutschäden im Ahrgebiet. Adenau, 24. Nov. Der seit einigen Tagen anhaltende orkanartige Sturm hat in den verschiedensten Teilen unseres Kreises bedeutende Schäden verursacht. In mehrere Ortschaften, besonders auf den Höhen, wurden Dächer stark beschädigt und sogar buchstäblich Dächer von den Wirtschaftsgebäuden abgedeckt. Auch die Lichtzufuhr war stellenweise längere Zeit unterbrochen, da die Leitungen beschädigt waren. Insolge der mit dem Sturm verbundenen starken Regengüsse schwollen die Gebirgsbäche vielerort zu reißenden Wassern an und überschwemmten die User. * Von Waldbröl bis Hennef die Bröl ein reißender Strom. Die große Aggertalsperre bei Dümmling= hausen läuft über; gewaltige Wassermassen suchen sich einen anderen Weg. Walddröl, 23. Nov. Im Bröltale herrscht ebensalls Hochwasser. Bereits vor Tagen trat die Bröl über die User und überschwemmte die schmalen Wiesentäler weithin. Auf der ganzen Strecke von Walddröl bis Hennes gleicht das Bröltal einem reißenden Flußlauf. Und immer noch ergießen sich von Zeit zu Zeit wolkenbruchartige Regen über das Land. Hält der Regen noch länger an, so dürfte mancherorts noch viel Schaden angerichtet werden. Schahzt für Zahlungsauschub. Er setzt seinen Jeldzug in Amerika fort. New York, 24. Nov. Nach einer Meldung aus Cincinnati setzt der frühere Reichspräsident Dr. Schacht seine Redetournee durch die Vereinigten Staaten gegen die Reparationslasten fort. In einer in Cincinnati abgehaltenen Versammlung führte Dr. Schacht u. a. aus, daß die Reparationslasten die wirkliche Ursache der Weltwirtchaftskrise seien. Deutschland könne keine zwei Milliarden Mark jährlich bezahlen und noch dazu sechzig Jahre lang. Da die Arbeitslosigkeit nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Staaten ständig wachse, so sei es unbedingt erforderlich, dem Deutschen Reiche einen Zahlungsaufschub zu bewilligen, wenn nicht ein inanzieller Zusammenbruch in der ganzen Welt eintreten sollte. unseres Erports um 50 Proz. oder Eine weitere Erklärung Dr. Schachts. WTB Baltimore, 24. Nov. Der frühere Reichsbankpräsident Dr. Schacht schloß seine Vortragsreise durch die Vereinigten Staaten mit einer Aussprache vor über 600 prominenten Bankiers, Industrieführern und Wirtschaftlern ab, die aus Philadelphia, Washington und anderen Städten nach Baltimore eigens gekommen waren. Unter ihnen befand sich u. a. auch der bekannte amerikanische Nationalökonom Dr. Friday, der die Ansicht äußerte, daß Deutschland noch für einige Zeit wirtschaftlich in der Lage sei, Reparationen zu zahlen. Das Argument, daß Deutfchland die Reparationen mit amerikanischen Anleihen bezahlt habe, sei irreführend. Es habe das Geld aus der eigenen Wirtschaft herausgeholt. Dieses Herausholen unter Hochdruck könne jedoch nicht lange mehr weiter gehen. Der erste Ueberlauf der Aggertalsperte. Ein oberbergischer Niagara-Jall.— Gischtbeleuchtung durch Scheinwerser. Ein grandioses Schauspiel bot am Sonntag morgen die Aggertalsperre. Ueber 21 Millionen Kubikmeter Wassermassen hatten die Mauer in einer Höhe von über 40 Meter zu halten. Die Probe hat sie glänzend bestanden. Die Erbauer können nun mit berechtigtem Stolze auf die Festigkeit und die Stärke ihres Werkes blicken. Man hatte das erste Ueberlaufen infolge stetigen Wachsens des Wasserzulaufes erwartet und viele hundert Schaulustige hatten sich am Sperrsee eingefunden. Spärlich rieselte das Wasser zuerst durch die mittleren Ueberlauf=Oeffnungen; doch nach kurzer Zeit schoß ein mächtiger Strahl 46 Meter in die Tiefe. Eine große Gardine, hellweiß schimmernd glänzte in die Nacht. Die zahlreichen Mauervorsprünge bewirkten, daß die Wassermassen bereits ganz oben sich zu einer einzigen weißen Gischt zerstäubten. Der begleitende Sturm trieb diesen Wasserdunst wieder hoch über die Mauerkrone und spülte die Kronenstraße frei vom Dreck. Das Kreiselektrizitätswerk hatte zwei riesige Scheinwerfer aufgestellt um den„Niagara=Fall“ zu bestrahlen. Sicherlich wäre das ganze Aggertal schwer verwüstet worden, wenn die Talsperre die Hochwasser nicht gesammelt hätte. * Der Sturm an der Wasserkante. WTB Hamburg, 24. Nov. Der außergewöhnlich schwere Nordweststurm, der gestern bis in die Nacht hinein an der ganzen Wasserkante tobte, erreichte teilweise Windstärke 12. Auf der Seewarte wurden bis 30 Sekundenmeter, also halbe Orkanstärke, gemessen. In Hamburg mußte die Feuerwehr über 50 Mal in Tätigkeit treten, um Personen, in deren Häusern die Keller unter Wasser standen, zu retten. An der Schleuse am Graskeller drückten die anstürmenden Wassermassen sechs große Schaufenster eines Lederwarengeschäftes ein und schwemmten etwa 60 große und kleine Koffer mit sich fort. Durch das Hochwasser wurden u. a. auch das Postscheckamt, eine Kunsthandlung am Roedingsmarkt und das Weltwirtschaftsarchiv in der Poststraße in Mitleidenschaft gezogen. Das in die Kellerräume eingedrungene Wasser richtete an den wissenschaftlichen Werken, die hier untergebracht waren, Schaden an. Im Laufe der Nacht ließ der Sturm merklich nach. Die Sturmflut brachte Cuxhaven am gestrigen Nachmittag die seit Jahren nicht erreichte Höhe von.70 über Normal. Der Sturmwind peitschte mit einer Stärke von 7 bis 10 die hochschäumenden Wellen gegen den langgestreckten Cuxhavener Deich. Das ganze Außendeichgelände, der alte Hafen und die anliegenden Straßen waren völlig überschwemmt. Vielfach sah man kleine Boote in den unter Wasser gesetzten Straßenzügen. Durch Schließen der Schotten ist der Stadtteil Alt=Cuxhaven gegen das Eindringen der Flut gesichert worden. Von der„Alten Liebe“, die völlig überspült war, war nichts mehr zu sehen; nur das Bootshaus ragte noch aus dem wildbewegten Element hervor. Mit ungeheurer Wucht rollten die hohen Wassermassen heran und nur noch etwa ein Meter fehlte, dann wäre auch die Deichkrone überspült worden. Auf der Cuxhavener Reede waren zahlreiche Schiffe vor Anker gegangen. Auf der Oste befand sich ein Bagger in Seenot. Doch gelang es einem von Cuxhaven auslaufenden Schlepper, den Bagger in Sicherheit zu bringen. * Schwere Sturm- und Hochwasserschäden in Holland. WTB Amsterdam, 24. Nov. Ein starker Südweststurm, der gestern früh über der holländischen Nordseeküste wütete, hat zur Folge, daß das Hochwasser, das die Flüsse infolge der andauernden Regenfälle der letzten Tage führen, nicht schnell genug abgeführt werden kann, so daß sich zahlreiche Ueberschwemmungen ereigneten. In den am Waal liegenden Ortschaften Sliedrecht, Hardinxveld, Papenbrecht, Baanhoek und Gießendam sind viele Häuser vom Wasser eingeschlossen, während die untersten Stockwerke überflutet sind. In Sliedrecht konnte eine alte Frau, die krank darniederlag und im Bett vom Wasser überrascht wurde, nur mit großer Mühe gerettet werden. Besorgniserregend ist die Lage der an die Maas angrenzenden Ortschaften. Das Dorf Heugen ist beinahe gänzlich vom Wasser überflutet worden. Verschiedenen anderen Orten droht das gleiche SchickDr. Schacht betonte, daß er als Privatmann spreche und keine Streichung der Reparationen verlange, aber entweder müsse Deutschlands Export um 50 Prozent gesteigert werden, was ohne Erschließung neuer Absatzmärkte durch amerikanisches und anderes Kapital offensichtlich unmöglich sei, oder die Reparationen müßten verringert werden, sonst würden spätestens binnen Jahresfrist die deutschen Reparationszahlungen automatisch aufhören. * „Die Völker sollen Reparationen und Schulden vergessen.“ sl New York, 25. Nov. Der frühere Reichsbankpräsident Dr. Schacht setzt seinen Feldzug für eine baldige Neuregelung des Reparationsproblems fort. In einer Rede vor der Liga für politische Erziehung in New York erklärte Dr. Schacht, daß seiner Ansicht nach eine Einstellung der Zahlungen Deutschlands unter dem Young=Plan in weniger als drei Jahren Tatsache werden würde. Die Reparationsfrage sei ein Problem, das nicht durch den Wiedereinmarsch von Truppen ins Rhinland, sondern nur auf wirtschaftlichem Wege gelöst werden könne. Diese Erklärungen Dr. Schachts wurden von seiner Zuhörerschaft mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Als einen der Hauptgründe für die heutige Wirtschaftsdepression der Welt bezeichnete im übrigen Dr. Schacht die verzweifelten Versuche Deutschlands, Reparationen über seine Zahlungsfähigkeit zu leisten. Deutschland könne seinen Verpflichtungen nur nachkommen, wenn es ausländische Anleihen aufnehme, seinen Export steigere oder wenn Frankreich und Amerika Kapital leihen würden, damit es die noch unerschlossenen Märkte seiner früheren Kolonien entwickeln könne. Das Beschreiten dieser Wege sei mit Schwierigkeiten verbunden. Die einfachste Methode wäre nach Dr. Schachts Ansicht, wenn die Völker die Reparationen und Schulden vergüßen und gemeinsam über eine allgemeine Prosperität arbeiten würden. Der Glaube, daß ein Land reich bleiben könne, während das andere verarme, zeuge von einer schlechten wirtschaftlichen Auffassung. sal. In der Provinz Nordbrabant sind in der Umgebung von Boxmeer ausgedehnte Ländereien in einen Binnensee verwandelt worden. Da Deichdurchbrüche an der Maas befürchtet werden, ist die ganze Bevölkerung aufgerufen worden, um die Deiche Tag und Nacht zu überwachen. In Maastricht mußten alle Arbeiten an der neuen Maasbrücke eingestellt werden. Bei Nymwegen ist der Wasserspiegel des Waal seit Samstag um beinahe einen Meter gestiegen. Alle Kais sind überschwemmt. Der Wasserspiegel der Zuidersee hat seit Samstag sich um etwa 1,30 Meter erhöht. Bei Bergen op Zoom hat das Scheldewasser mehrere Deiche durchbrochen, wodurch weite Landstriche unter Wasser gesetzt worden sind. Man macht sich überall auf ein weiteres Steigen, des Hochwassers gefaßt. * Von der Seine. WTB Paris, 25. Nov. Für heute befürchtet man noch ein weiteres Steigen des Wasserspiegels der Seine bei Paris um 50 Zentimeter, sodaß der Fluß auf seinem Lauf durch Paris fünf Meter über normal stehen würde. Man hat an den Kais alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um die Dämme durch Sandsäcke zu verstärken und die Pumpen in Tätigkeit zu setzen. Stromaufwärts in Viry=Chatillon sind 700 Häuser vom Wasser überspielt. Pon den 3500 Einwohnern dieses Ortes haben viele ihre Wohnungen verlassen müssen. Stromabwärts ist die Lage noch nicht in diesem Maße kritisch. Hamburger Dampfer in der Nordsee gesunken. WTB Cuxhaven, 24. Nov. Der Dampfer„Luise Leonhard" der Reederei Leonhard u. BlumenbergHamburg erlitt infolge des schweren Sturmes bei dem Feuerschiff„Elbe 1“ Ruderschaden und ist bei Großvogelsang gestrandet. Das 3364 Bruttoregistertonnen große Schiff, das erst 1921 erbaut worden ist und rund 30 Mann Besatzung hatte, ist wahrscheinlich untergegangen, da der von Cuxhaven heute nacht zur Hilfeleistung abgegangene Bergungsdampfer sowie das Cuxhavener Rettungsboot bis zur Stunde auf Funkrufe keine Antwort erhielten und bisher auch keinerlei Spuren gefunden haben. Die Suche nach dem Dampfer wird noch fortgesetzt. Wie die Reederei Leonhard u. Blumenberg zu der Havarie des Dampfers„Luise Lonhard“ mitteilt, nimmt man an, daß das Schiff bei dem großen Vogelsand auseinandergebrochen und untergegangen ist. Von der 30 Mann starken Besatzung fehlt jede Spur, so daß man leider annehmen muß, daß sie den Tod in den Wellen gefunden hat. Führer des Dampfers, der am Samstag früh den Hamburger Hafen verlassen hatte, war Kapitän Karl Hoffmann. * Gedenkighe! am Geburkshaus von Mathilde Wesendonk. Wuppertal, 24. Noy. Um die Frau zu ehren, die für das Leben und Schaffen Richard Wagners so bedeutungsvoll geworden ist, wurde hier am Geburtshaus von Mathilde Wesendonk, einem schlichten, altbergischen Haus in der Elberfelder Altstadt, eine Tafelenthüllt. Zu der Feier hatten sich Mitglieder des Bundes deutscher Akademiker, des Bühnenvolksbundes, des Bayreuther Bundes deutscher Jugend, des Richard=Wagner=Verbandes deutscher Frauen sowie Vertreter der Stadtverwaltung, der Stadtverordneten und des Bürgervereins der Elberfelder Oststadt eingefunden. Beigeordneter Stadtbaurat Köhler nahm nach kurzen Gedenkreden die Tafel in den Schutz der Stadt Wuppertal, indem er hervorhob, daß gerade Wuppertal durch eine große und starke Wagner= gemeinde und durch die alljährlichen Festspiele seine enge Verbundenheit mit all dem, was Richard Wagner angehe, nachdrücklich bezeuge. * Rücktritt des Rektors der Universität Königsberg. WTB Königsberg, 24. Nov. Der Rektor der Albertus=Universität, Professor Dr. Andrée, hat, um die notwendige Neureglung der Universitätsverhältnisse nicht durch seine Person zu erschweren, sein Rektoramt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Professor Dr. Andrée kann seinen Entschluß nur freiwillig gefaßt haben, da der Kultusminister keine MögUnerfreuliche und erfreuliche Jahlen. Der Reichsstädtebund hat durch eine Stattstik untersucht, wie hoch die Fehlbeträge für 1930 sein werden und welche Einnahmemöglichkeiten den Städten durch die neuen Steuern auf Grund der Notverordnung vom 26. Juli 1930 gegeben sind. Für rund 1090 Städte mit bis zu 25000 Einwohnern liegen die Ergebnisse der Umfrage vor. Danach rechnen diese Städte mit einem Gesamtfehlbetrag von nahezu 62 Millionen Mark oder.54 Mark je Einwohner für den Schluß des Rechnungsjahres 1930, der durch Einnahmerückgänge und Mehrausgaben insbesondere für Wohlfahrtserwerbslose entsteht. Wenn alle Städte die Bürgersteuer einführen würden, könnten sie in diesem günstigsten Falle 2,18 Mark je Einwohner vereinnahmen. Bei allgemeiner Einführung bezw. Erhöhung der Biersteuer wäre für das letzte Halbjahr der Rechnungsjahres 1930 mit 0,80 Mark je Einwohner zu rechnen, bei allgemeiner Einführung der Getränkesteuer für den gleichen Zeitraum mit 0,50 Mark je Einwohner. Wenn also alle erfaßten Städte die neuen Steuern einführen, könnten sie 3,48 Mark je Einwohner vereinnahmen, d. h. 63,5 Prozent ihrer Fehlbeträge würden selbst in diesenr günstigsten Fall nicht gedeckt werden können.— Wie bedenklich dieses Hineingleiten in scheinbar unabwendbares Defizit ist, braucht wohl nicht des näheren dargelegt zu werden. Diese Zahlen reden eben selbst. Eine erfreulichere Zahlensprache vernehmen wir aun dem Bericht der Ostpreußischen Landgesellschaft über Siedlungsbauten in Ostpreußen. Danach sind in allen Teilen der Provinz insgesamt 1100 Siedler versorgt worden. Wenn man je 25 Siedlungen zu einer Dorfeinheit rechnet, hätte die Ostpreußische Landgesellschaft also nicht weniger als 44 neue Dörfer geschaffen. Der größte Teil der Siedlungen liegt im Regierungsbezirk Königsberg. Es handelt sich um zusammenhängende Komplexe, die einer Gemeinde angegliedert sind. Zum Zwecke der Ansiedlung hat man bis jetzt über 100 000 Hektar Land in Gestalt von Gütern und Grundstücken erworben.— Das ostpreußische Siedlungswerk ist zurzeit der einzige Damm, den wir der polnischen Flut entgegenzusetzen vermögen. lichkeit hat, einen Rektor zur Niederlegung seines Amts zu zwingen. Professor Andrée war dadurch in eine schwierige Lage geraten, daß der Königsberger Senat unter seinem Vorsitz einen Beschluß gefaßt hatte, der den Forderungen der Studentenschaft sehr weit und, nas der Auffassung des Kultusministers, zu weit entgegenkam. Durch die jetzt vorzunehmende Neuwahl eines Rektors ist an sich die Möglichkeit gegeben, in neuen Verhandlungen mit der Studentenschaft radikale Forderungen, die über das hinausgehen, was die Studentenschaft billigerweise fordern kann, abzulehnen. 15 Mill. Franken Defizit eines Börsenmaklero. fl. Paris, 25. Nov. Die Börsen= und Bankkrise hat ein neues Opfer gefordert. In Vordeaux hat sich ein Börsenmakler dem Gerichtshof zur Verfügung gestellt und eingestanden, daß sein Defizit 15 Millionen Franken betrage. Er wurde des Vertrauensmißbrauchs angeklagt. Dies ist der dritte Börsenmakler, der in Bordeaux in den letzten 14 Tagen wegen Bankerott seine Zahlungen einstellen mußte. In der Stadt herrscht große Aufregung unter der Bevölkerung. Hunderte von kleinen Sparern hatten sich gestern vor der Börse eingefunden, um sich nach dem Schicksal ihrer Ersparnisse zu erkundigen. Ausbruch des Fliegermasors Franco aus dem Militärgefänguis. Madrid, 24. Nov. Der Fliegermajor Franes ist in Begleitung eines anderen ebenfalls arrestierten Masors aus dem Militärgefängnis ausgebrochen. Die Flüchtlinge hatten in vergangener Nacht ein Gitter eines Fensters durchsägt und dann eine Tür erbrochen. Ihre Flucht wurde erst am frühen Morgen entdeckt. Die Regierung hat allen behördlichen Stellen strengsten Befehl erteilt, die Flüchtlinge sofort zu verhaften. Ein Dekret. WTB Madrid, 25. Nov. Der König hat durch ein Dekret den Infanten Carlos zum Generalinspekteur der Armee ernannt. keine Subventionen für den Siegerländer Erzbergbon. Wissen(Sleg), 24. Nov. Der preußische Regierungsantrag, 200000 Mark Subventionen für den Siegerländer Erzbergbau in den Reichshaushalt für 1931 einzusetzen, wurde von der Reichsregierung abgelehnt, da die Subventionen als Folge der Preissenkungsaktion nicht mehr erforderlich seien. Damit fallen die Zuschüsse auch für die Gruben unserer Gegend weg. Konkursverfahren. Nach Mitteilung des Amtsgerichts Bonn ist über das Vermögen des Albert Greisenstein, Bonn, Wilhelmstraße 40. wegen Zahlungsunfähigkeit das Konkursverfahren eröffnet worden. Das Wetter von heute und morgen. Stark windig bei veränderlicher Bewölkung zeltweise Regenfälle, zum Teil in Schauern. Brasilianer entgitten Ihre Nahrung. Niemand würde es wagen, Manick, eines der wichtigsten Nahrungsmittel, zu verwenden, wenn der giftige Bestandtell, den die Manickknelle enthölt, nicht antfernt wäre. Auch die Ceju-Merone, eine beliebte bresilianische Frucht, enthält ein Gin, das sich eber durch die Röstung dieser Frcht entfernen lABt. Wie ist’s nun beim Behnenkelfes? Des Colfein, von dem ein Klie Keßes rund 12g anthält, kenn durch den Röstproseß nicht eus der Kolfesbehne enltemt werden. Es gibt viele Menschen, die des Collein nicht ver. wegen oder Schlefstörungen denech heben. Diese Menschen breuchen deshalb nicht auf den Genuß des liebgewordenen Bohnenkalfens zu verzichten. Der colfeinfreie, vollkommen unschädliche Kolfes Hag ist feinster echter Bohnenkalfes, der an Geschmeck und Arome nicht zu übertreffen ist. Nehr Genußund guts Gesundbeit durch Koffestien Seite 3— Nr. 1396s. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend Dienssag, 23. Rovemder 1930. Caritastagung in Vonn. Zweiter Tag. Aus Vonn De tache euing De Rhing eß jetz us Rand on Band On üvveschwemmp sen Stadt on Land, Em Wasse lisse Felde; De Wassestand nimmp stöndlich zo! De Zeidung on et Radio Donn eenem dat vemelde. Et Wasse braus, et schümp de Zisch On löt net mih resiere sich, Dämm werde enseresse; Die welde Flut nimmp alles met, Rieß en ihr onersättlich Bett Alles— frad wie besesse. Su imposant dat Bild och eß, Vil Minsche werde janz jeweß Aerg hatt dovon betroffe, Veliere düe Hab on Jot. Dröm helft, ihr Lück, setz all on doht Wie ich et beste hoffe. K. Grosse. Die schmebesame Btrahe. Nicht Menschen nur haben ein Gesicht— alle Dinge blicken mit geheimnisvollen Augen in die seltsamen Gestaltungen des Lebens. Die großen Städte haben ihr besonderes Antlitz, die kleinen und kleinsten ebenso. Und auch jede ihrer Straßen zeigt eine ganz bestimmte, nur ihr selbst eigentümliche Physiognomie. Die da ist lustig und keck mitten in buntes Treiben hineingebaut; jene dort, unnahbar vornehm, verkehrt gewissermaßen nur mit Gleichrangigen. Eine andere trägt richtige behäbige Gutmütigkeit zur Schau und wieder eine andere ist schroff, melancholisch— des Lebens satt, blickt sie gehässig in das Fluten und Drängen jedes neuen Tages. Dann aber gibt es auch in jeder Stadt— in den großen Steinhaufen sowohl wie in den kleinen offenherzigen Städtchen— eine ganz eigenartige, unvergeßliche Straße, deren Bild unser spätes Erinnern wieder und wieder heimsucht—: die schweigsame Straße. Sie ist schweigsam im gütigen, weisheitsvollen Sinne; sie schelnt alle Geheimnisse der Welt und des Daseins in sich gesammelt zu haben. Sie ist nach langem Ringen zur stillen Erkenntnis gelangt. Die schweigsame Straße ist weder prunkvoll noch ärmlich. Weder jenes noch dies würde sich mit ihrem Wesen vereinbaren—: weder oben noch unten gewinnt man das rechte Verhältnis zur Welt und zum Selbst. Sie steht gewissermaßen in der Mitte— und nicht nur bildlich: ihre beiden sauberen Zeilen ziehen stets die Verbindung zwischen zwei großen Schwestern im Herzen der Stadt. Regungslos sinnend stehen ihre Häuser nebeneinander. Die Menschen meinen zwar, Häuser seien immer reglos. Als ob Menschen alles wüßten! Sie seben nicht einmal alles. Da gibt es Häuser, die mit allen Fibern in das Brausen des Tages hineinleben, begierig nach Erregung zitternd,— Häuser, die vor jedem Lärm geradezu fliehen— und es gibt kleine verwegene Häuschen, die sich tollkühn mitten in den tollsten Strudel hineinstürzen. Aber die Häuser der schweigsamen Straße stehen regungslos, klug und— schweigsam. Wenn ein Mensch vorübergeht, rufen sie ihm nicht seine Schritte nach— oder ein fresches Fuhrwerk mag ratternd sie anschreien: sie schweigen. Jedes ist ein großes Schicksal— oder ein ganz kleines; man weiß es nicht. Man hat nur die eine unbestimmte, namenlose Sehnsucht: in ihrer Geborgenheit bescheiden zu altern, und mit jener Weisheit von der Kleinheit alles Großen, der Größe alles Geringen sich hinüberzuschwingen ins... Ja, wohin?—— Auch das wird dann offenbar. H. Schmidt=Ellrich. Wechsel in der Leitung der Kaufmännischen Berufsschule. In der Leitung der kaufmännischen Berufs= und Handelsschule wird ein Wechsel eintreten. Auf Vorschlag r staatlichen Schulaussichtsbehörde wird Direktor ustemeyer die Leitung der Berufs= und Handelschule in.Gladbach übernehmen. Direktor Thoeren kommt in gleicher Eigenschaft an die kaufmännische Berufs= und Handelsschule nach Bonn. Für die Hinterbliebenen der Bergwerkskatastrophe in Alsdorf sind in unserer Geschäftsstelle eingegangen: M. S. 3 Mr., K. Kalthoff 50 Mk. Spenden für die Opfer der Grube Maybach, Friedrichsthal bei Saarbrücken. N. S. 2 Ml. Die Tagung des Diözesan=Caritasverban= des für das Erzbistum Köln wurde gestern morgen mit einer geschlossenen Mitgliederversammlung im Bonner Bürgerverein fortgesetzt, in der innere Fragen verhandelt wurden. Anschließend an diese Versammlung wurden in mehreren Vorträgen an gleichen Orten zeitgemäße Caritasfragen behandelt. Ueber Mütter= und Kindererholung sprach ein Mitglied des Vorstandes, Frau SchumacherKöhl in einem außerordentlich eingehenden und klaren Vortrag. Sie beionte, daß die Müttererholung der jüngste Zweig der Fürsorge überhaupt sei und daß man dem Beispiel der Errichtung eines Mütterheimes in einem badischen Orte nunmehr überall gefolgt sei. Doch nicht allein in diesen Anstalten werde die Müttererholung gepflegt, sondern auch andere Institutionen hätten sich die Müttererholung zum Ziel gesetzt. Nachdem die Rednerin den Aufbau der Organisation erläutert hatte, wies sie die Stellen auf, von denen Beihilfen für die zu unternehmenden Arbeiten zu erwarten sind. Sodann erläuterte sie den ganz besonderen Charakter der Mütterecholungsfürsorge. Diese Erholung sei eine unendlich schwierige und wertvolle Aufgabe, da die Mütter, wenn sie in die Heime kommen, ganz erschöpft seien, was auf die große Arbeitsüberlastung, die große Not und die überstandenen Schwangerschaften zurückzuführen sei. Neben der körperlichen Erholung der Mütter, müsse Wert darauf gelegt werden, daß den Müttern auch eine weitgehende Pflege in seelischer Beziehung zuteil werde. Es sei außerdem unendlich wichtig, daß die Angehörigen der zu pflegenden Mütter angewiesen werden, im Sinne einer Pflege zu handeln. Auf Grund ihrer eigenen Erfahrung konnte die Rednerin dann wertvolle Beispiele mitteilen. Nachdem sie noch eingehend die Frage, ob eine Mütterschulung während des Erholungsaufenthaltes angängig sei, behandelt hatte, erwähnte die Rednerin zum Schluß, daß man, um eine gerechtere Verteilung der Mittel herbeizuführen, eine katholische Arbeitsgemeinschaft der Müttererholung gegründet habe. In der sich an den Vortrag anschließenden Aussprache, die von dem Vorsitzenden, Domkapitular Dr. Lenns, ia Gestern morgen begann am Vonner Landgericht die Schwurgerichtsperiode mit einer Verhandlung gegen einen jungen Mann aus Siegburg, der wegen Meineids angeklagt war. Landgerichtsdirektor Stürmer, der den Vorsitz der auf acht Tage vorgesehenen Schwurgerichtsverhandlungen führt, nahm die Vereidigung der sechs Geschworenen vor und gab den Eröffnungsbeschluß der gestrigen Verhandlung bekannt. Die Anklage vertrat Oberstaatsanwalt Großzmann. Die Schwurgerichte haben sich in den letzten Jahren meist mit Meineidsverhandlungen zu beschäftigen. Auch gestern stand wieder einmal ein derartiger Fall zur Verhandlung. Ein 25jähriger Mann aus Siegburg ist angeklagt, in einer Ehescheidungsklage als Zeuge wissentlich einen falschen Eid geleistet zu haben. Der Angeklagte ist geständig und wiederholte auch gestern vor dem Schwurgericht dieses Geständnis. Im Jahre 1927 hatte er in Siegburg eine verheiratete junge Frau kennen gelernt, die getrennt von ihrem Mann lebte. Der Angeklagte wohnte in dem gleichen Haus wie auch die junge Frau. Die beiden lernten sich kennen und das Verhältnis zueinander wurde im Laufe der Zeit gegenseitige Zuneigung. Die junge Frau, die von ihrem Mann loskommen wollte, sah in dem Angeklagten ihren„Zukünftigen" und ließ das auch oft genug durchblicken. Die Eltern des Angeklagten waren aber mit einer Heirat der beiden nicht einverstanden und bestimmten ihren Sohn von dieser Frau zu lassen. Das wollte auch der Angeklagte, zumal seine Zuneigung zu der Frau langsam eingeschlafen war; er ließ denn auch die Frau erkennen, daß er keine ernsten Absichten mehr habe. In dieser Zeit, wo das Verhältnis langsam sich auflöste, hatte die Frau gegen ihren Mann Klage auf Ehescheidung erhoben. Der Ehemann hatte aber Gegenklage erstattet und zwar stützte er sich dabei auf das Verhältnis seiner Frau zu dem jetzigen Angeklagten. Als der junge Mann eidesstattlich vernommen wurde, fiel seine Aussage für den Ehemann negativ aus. Wie er jetzt zugab, entsprach diese Aussage aber nicht den Tatsachen. Er hatte die Frau vor der Ehescheidungsverhandlung getroffen, und diese soll ihn dann geaußerordentlich sachlicher und zielstrebender Weise geleitet wurde, erläuterte Beigeordneter Dr. Steppke=Krefeld die Arbeiten, die die Städte und Gemeinden um die Mütterfürsorge durch Bereitstellung von Mitteln geleistet haben und zu leisten gewillt sind. Dr. Lenns wies darauf hin, daß die Müttererholung auf konfessioneller Grundlage aufgebaut werden müsse, um damit auch eine religiöse Betreuung zu verbinden. In der weiteren Aussprache kamen noch Frau Landeshauptmann Dr. Horion und eine Vertreterin des Landesjugendamtes zu Wort. Zum Schluß der Aussprache machte Dr. Lenns noch auf die Gefahren aufmerksam, die der Müttererholungsfürsorge von politischer Seite drohen. Als zweite Rednerin verbreitete sich dann die Stadtverordnete Frau Zilliken=Köln über das Thema„Fürsorge für erwerbslose Jugendliche.“ Die Rednerin wies in diesem ebenfalls ausgezeichneten Vortrage Maßnahmen zur Befreiung der erwerbslosen Jugend auf. Als Hauptpunkt schälte sie aus ihrem Vortrag die Tatsache heraus, daß man nunmehr in Köln dazu übergehen werde, Kurse für Erwerbslose einzurichten. In diesen Kursen sollen den Erwerbslosen durch Junglehrer und Junglehrerinnen, sowie durch Fachlehrer und schließlich auch durch geeignete Erwerbslose allgemeines und Fachwissen vermittelt werden. Diese Kurse, die im kommenden Dezember begonnen werden, sollen als nachahmenswertes Beispiel dastehen. Auch an diesen Vortrag schloß sich eine Aussprache an. Die Tagung fand ihren Abschluß mit einer geschlossenen Versammlung für die caritativen Anstalten, die gestern nachmittag ebenfalls im Bonner Bükger=Verein abgehalten wurde. Im Rahmen dieser Versammlung sprachen Caritasdirektor van Acken=Köln über Zeitfragen des katholischen Anstaltwesens unter besonderer Berücksichtigung der Krankenhäuser, Domkapitular Dr. Lenns=Köln über Besichtigungsfahrten durch Kinderfürsorgeeinrichtungen, Dr. Scherer=Berlin über die Unfallversicherung der caritativen Anstalten und zum Schluß Stadtarzt Dr. Meerbeck= Köln über die St. Elisabethhilfe für erkrankte Ordensschwestern im Erzbistum Köln. beten haben, doch seine Aussage zu verweigern oder aber günstig für sie auszusagen. Er habe aus Mitleid mit der Frau dann die Unwahrheit gesagt, habe aber nicht an die schweren Folgen des Meineides gedacht. Später habe die Frau ihn erkennen lassen, daß sie ihn in der Gewalt habe, da sie um seine Verfehlung wußte. Als dann der Ehemann gegen ihn Anzeige wegen Meineids erstattete, habe er gestanden. Er empfinde Neue über sein Vergehen und aus diesem Grunde habe er das Unrecht, das er getan habe, zugegeben. Landgerichtsdirektor Stürmer wies auf die schwere Gefahr hin, die durch die leichtfertige Ablegung von Meineiden hervorgerufen werde. Der Eid sei das einzige Mittel des Gerichts, die Wahrheit zu erforschen. Auch in diesem Falle sei durch die Leistung eines Meineides einem anderen Menschen schweres Unrecht angetan und ein faisches Urteil gefällt worden. Dieses schwere Vergehen müsse hart bestraft werden. Allerdings könne nicht verkannt werden, daß eine Reihe besonderer Umstände beständen, die die Schwere des geleisteten Meineides milderten. Der Angeklagte hätte sich einer strafbaren Handlung bezichtigen müssen, wenn er die Wahrheit gesagt hätte. Das Geständnis des Angeklagten sei auch zu berücksichtigen. Als Zeuge sagte dann der Ehemann der Frau aus, daß er die Anklage wegen Meineids eingereicht habe, um die Schuld seiner Frau festzustellen. Auch die Ehefrau, die als Zeugin vernommen wurde, gab den Meineid des Angeklagten zu. Sie habe den Angeklagten aber nicht zum Meineid verleitet. Vielmehr glaube sie, daß der Angeklagte den Meineid geleistet habe, um sich kommenden Verpflichtungen zu entziehen. Es sei nicht Mitleid gewesen, das den Angeklagten zu dem Verbrechen des Meineids geführt habe.— Wegen Verdachts der Anstiftung zum Meineid verkündete das Gericht nach kurzer Beratung, daß die Zeugin nicht vereidigt werde. Die Beweisaufnahme war damit geschlossen. Oberstaatsanwalt Großmann wies in seiner Anklagerede darauf hin, daß die juristische Tatsache des Meineids durch das Geständnis des Angeklagten gegeben sei. Es handele sich also darum, über das Strafmaß zu sprechen. Es komme für den Angeklagten eine Milderung nach§ 157 StGB. in Frage, der den Fall annehme, daß der Angeklagte sich einer strafbaren Handlung schuldig mache, wenn er die Wahrheit aussage. Zu berücksichtigen sei aber, daß der Angeklagte schweres Unrecht getan habe, und daß der Meinen eines der schwersten Verbrechen sei. Es sei nach Lage der Dinge kaum anzunehmen, daß der Angeklagte nur aus Mitleid den Meineid geleistet habe. Vielmehr habe er für sich selbst sorgen wollen. Die Furcht, von der Frau in Anspruch genommen werden zu können, habe ihn die Unwahre heit selbst unter Eid sagen lassen. Zu berücksichtigen sei aber, daß der Angeklagte noch jung und nicht vorbestraft gewesen sei. Die Hemmungen und das Erkennen des schweren Verbrechens seien noch nicht ganz ausgewachsen gewesen. Er beantrage eine Zuchthausstrafe von acht Monaten, die in eine Gefängnisstrafe von einem Jahr gemildert werden könne.— Der Verteidiger bat für den Angeklagten um Milde. Das Urteil. Nach längerer Beratung verkündete das Gericht das Urteil. Danach wird der Angeklagte wegen Meineids unter Berücksichtigung der mildernden Umstände aus§ 157 StGB. zu einer Gefängnisstrafe von neun Monaten und den Kosten des Verfahrens verurteilt. Auf die Strafe werden ein Monat und zwei Wochen Untersuchungshaft angerechnet. Nach Verbüßung von drei Monaten zwei Wochen soll der Rest der Strafe bedingt auf drei Jahre ausgesetzt werden. Außerdem ist an die Staatskasse eine Geldbuße von 100 Mark in Monatsraten von zehn Mark zu zahlen. Zur Urteilsbegründung führte Landgerichtsdirektor Stürmer aus, daß das Gericht davon Abstand genommen habe, die Entziehung der bürgerlichen Ehrenrechte auszusprechen, um dem Angeklagten den Weg in die Zukunft nicht zu versperren. Die besondere Situation des Angeklagten habe weitgehende Milderung berechtigt erscheinen lassen. Der Angeklagte mache nicht den Eindruck eines Verbrechers, vielmehr sei sein Vergehen einer Reihe unglücklicher Umstände zuzuschreiben. Das Gericht habe das Vertrauen, daß der Angeklagte sich bessern werde und auch aus diesem Grunde weitgehende Mülde verdient hobe. Da aber der Meineid ein schweres Verbrechen sei, habe aus die Strafe hart sein müssen. Cageschronik. Grober Unfug. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde ein an der Ecke Rosental und Rosenstraße aufgestelltes Hochwassersperrschitd von übermütigen jungen Leuten fortgenommen und in einem Vorgarten aufgestellt. Sportbegelsterung am falschen Platz. Am Sonntag nachmittag wurde auf dem Sportplatz an der Kölnstraße ein Fußballspieler nach einem Spiel von mehreren Zuschauern angefallen und mißhandelt. Der Spieler wurde so schwer verletzt, daß er in die Klinik gebracht werden mußte, wo er sofort operiert wurde. Obwohl zuerst Lebensgefahr angenommen war, konnte der Verletzte in den späten Abendstunden wieder aus der Klinik entlassen werden. Ueberfahren wurde am Samstagnachmittag in Endenich ein 31jährigen Kind von einem Personenkraftwagen. Nur der Geistesgegenwart des Chauffeurs ist es zu verdanken, daß das Kind mit leichten Verletzungen davonkam, da er mit einer geringen Geschwindigkeit fuhr und so stark bremste, daß der Wagen auf der Stelle stand. Das Kind konnte unversehrt unter dem Wagen hervorgezogen werden. 35 Jahre Pfarr-Cäcilienchor„Sk. SebastianBonn-Poppelsdorf. Mit gemeinschaftlicher hl. Kommunion leitete der Pfarr=Cäcilienchor„St. Sebastian“ am Sonntag sein 35. Stiftungsfest ein. Im Festhochamt um 11 Uhr sang der Chor unter der bewährten Leitung seines Dirigenten, Musiklehrer I. Oster, die Missa„O Crux ave“ für 6stimm. gem. Chor von F. Nekes. Bei der schlichten Feier abends im Pfarr=Jugendheim zeigte die große Zuhörerschaft, daß der Chor sich großer Beliebtheit erfreut. Der erste Vorsitzende, Jos. Wolber, gab seiner Freude Ausdruck, daß so Viele zu dieser schlichten Feier erschienen seien. Er vermittelte gleichzeitig den Versammelten ein Bild vom Vereinsleben und von den Darbietungen des Chores im vergangenen Jahre. Aus der reichen Vortragsreihe des Chores seien erwähnt: X. Chor aus dem Oratorium:„Die heilige Cäcilia“ von Wiltberger und„Ave verum corpus natum“ von Mozart. Der Präses des Kirchenchores, Pfarrer Prof. Th. Hinkens, betonte den engen Zusammenhalt zwischen Priester und Kirchenchor und gab dem Wunsche Ausdruck, daß auch in Zukunft dieses Verhältnis weiter beVor den Geschworenen. Meineld.— Ein mildes Urkell. Runt und wosgen. Cäcilienverein der Erzdiözese Köln. —h— Die gestrige Tagung der Bezirksvereine in Köln war als eine Ehrung für den Bonner Münsterchordirektor J. J. Veith gedacht, was insbesondere dadurch zum Ausdruck kam, daß in der abschließenden Abendandacht in der Kirche St. Maria Himmelfahrt in der Marzellenstraße nur Werke aus seiner Feder zur Aufführung gelangten. Vorher hatte Pfarrer Dr. W. Kurthen, Dozent an der Musikhochschule, das Schaffen Veiths in einem längeren Vortrag eingehend gewürdigt. Die eigentliche Bedeutung Veiths als Komponist, so etwa führte der Redner aus, läßt sich aus den bisher in Druck erschienenen Kompositionen nicht ganz ermessen. Denn nur ein verhältnismäßig kleiner Teil seines reichen Schaffens ist bisher der Allgemeinheit zugänglich. So wird es denn viele Bonner inter: essieren, was Kurthen darüber hinaus von Veiths Lebenswerk berichtete: Beith geht als Komponist von der unversiegbaren Quelle aller guten Kirchenmusik, der Melodik des gregorianischen Chorals und der Satzkunst Palestrinas aus. Aber es handelt sich nicht um sklavisches Nachahmen. Es ist eigenes seelisches Erleben, das hier in voller Ugmittelbarkeit zum Ausdruck drängt. Und diese seelische Grundhaltung ist der lebenbejahende Optimismus des rheinischen Menschen, der im Gegensatz zu den weltschmerzlichen Allüren gewisser Moderner gern das bekannte Bischofswort„Mehr Freude!“ in die Tat umsetzt. Gänzlich unproblematisch, auf einer tiefen Frömmigkeit und Glaubensfestigkeit basierend hat er diesen seinen Idealen bis heute die Treue gehalten, ohne sich indes einer organischen Weiterentwicklung verschlossen zu haben. Eine elementaren Freude am Klang läßt ihn mit Vorliebe den Satz zur Vielstimmigkeit erweitern, läßt die Stimmen in freiem Fluß, von innen heraus lebendig, dem Rhythmus des Chorals nachempfunden, dahinfluten. Daher bleibt aber auch seine Melodik durchaus dem Vokalstil verhaftet, gelingt ihm andererseits das Instrumentale nicht mit derselben Ueberzeugungskraft. In diesem Sinne scheinen die beiden unveröffentlichten Messen„Tota pulehra“ und die fünfstimmige Missa V den Höhepunkt seines Schaffens zu bilden. Indes sind auch die nachpalestrinaischen Stilperioden nicht ohne Einfluß auf Veith geblieben: Die Doppelchörigkeit der Venetianer findet sich bei ihm ebenso, wie der Prunk und der Glanz der Barockzeit Bachs und Händels im 100. Psalm und einer auf Choralmotiven aufgebauten Orgelsonate mit einer machtvollen Tripelfuge ihre Spuren hinterlassen haben. Weiterhin stellen die Instrumentalmessen und die in gleichem Gewande erscheinenden hymnischen Lobpreisungen eine glückliche Synthese dieser Stilarten mit der Wiener Klassik dar. So schlägt Veith in seinem Schaffen zwar keine neuen Bahnen ein, aber, so schloß Kurthen, auf ihn trifft zu, was s. It. von Rheinberger gesagt wurde: Keiner von den ganz Großen, gleichwohl ein Meister! Diesen Ausführungen gegenüber war die Aufführung in der dicht gefüllten, prunkvollen Barockkirche St. Maria Himmelfahrt die Probe aufs Exempel. Der Domchor unter dem Diözesanpräses Prof. J. Mölders, die Kirchenchöre St. Maria in der Kupfergasse(Leitung: J. Blömer) und der Liebfrauenkirche in Köln=Mülheim(5. Ferrenberg) brachten 4= und östimmige gemischte und Männerchöre sehr eindrucksvoll zu Gehör. Für Teile einer großen Instrumentalmesse z. E. des hl. Martinus, die zu Weihnachten in Vonn zum ersten Mal ganz erklingen soll und den Festgesang„Herr, großer Gott“, beide für Chor, Solostimmen und Orchester, setzten sich mit offensichtlicher Eindruckskraft der Bonner Münsterchor und der Instrumentalverein unter des Komponisten Leitung mit großer Begeisterung ein. Nach Kurthens Vortrag hatte Veith in sympathisch schlichter Weise aus seinem Leben geplaudert, von seiner Studienzeit in Aachen bei Nekes, der ihn gern als seinen besten Schüler bezeichnete, von seinen Lehr= und Wanderjahren, die ihn ins Saarland, in die Eifel, nach Siegburg, wo er 12 Jahre lang, bis 1906, wirkte, und zuletzt nach Bonn führten. Eingeleitet wurde die Tagung durch eine Konferenz der Bezirkspräsides, denen der Venediktinerpater Dr. Georg Schwake einen mit Humor und gelegentlichen Sarkasmen gewürzten Vortrag über„Volks=Choralgesang und Seelsorge" hielt. Es waren beherzigenswerte Worte, mit denen der Redner mahnte, die Schönheit der Liturgie auf ihrem Triumphwagen— das ist die Musik— unter das Volk zu fahren. Bilder aus seiner langjährigen und erfolgreichen Praxis zeigten, wie dankbar der einfache Mann für das ihm so zurückgegebene Gut, das ihm ja noch vor hundert Jahren gehörte, sich zeigt, mit welcher Inbrunst er, richtig angeleitet— in der verflossenen Woche bestätigte es sich zum anderen Male im benachbarten Friesdorf— sein Kyrie, sein Gloria und die anderen Gebete des Ordinarium Missae singt und wie auf diese Weise die alte Gemeinschaft zwischen Volk, Priester und Altar wieder hergestellt werden und erhalten bleiben kann. Auch der Vorsitzende, Professar Mölders. sprach sich in diesem Sinne aus und schloß daran die Mahnung, dem Choral sein altes Recht im Hochamt zu erhalten bezw. zurückzugeben, den a cappella-Gesang zu pflegen— auch er brach eine Lanze für seinen verehrten Lehrer Franz Nekes — und Instrumentalmessen nur ganz besonders feierlichen Anlässen vorzubehalten. Siahihenter. 1 Ja, Peter! Komödie von Forster Larrinaga und Géza Hercezeg. Die Autoren haben sich in der Bewertung ihrer 24 Stunden in 3 Akten gründlich geirrt. Denn was sie fertig gebracht haben, ist keine Komödie, in der man lacht trotz Tod und Tränen, sondern ein Lustspiel zur angenehmen Unterhaltung. Freilich hat man bei solchen Lustspielen, zumal bei denen aus unserer Zeit, noch zu unterscheiden zwischen solchen von höheren Blödsinns Gnaden und solchen, in denen der Blödsinn von tieferen Graden ist. Ja, Peter! gehört zu der zweiten Klasse, die aber in einer Zeit geistiger Anspruchslosigkeit wie der heutigen die erfolgreichste ist. Mit Ja, Peter! kann man sicherlich diejenigen ins Theater rufen, die sich auf die anspruchsloseste Art unterhalten wollen, ohne daß ihnen die eigene Anspruchslosigkeit zum Bewußtsein kommt, denn es wird in diesen 24 Stunden durch schmissiges und zugegebenerweise auch witziges Reden eine gewisse Lustspielgeistigkeit vorgetäuscht. Allerdings werden die Menschen, sofern sie sich in diesem Stück geistig betuen, bald als Kulissenfiguren erkannt. Was innerhalb der Aufbauschung zu drei Akten den eigentlichen Inhalt betrifft, so gipfelt dieser in den leider nicht einem Kindermärchen zugehörigen Titel aus. Ja, Peter! spricht eine Frau aus einem geschauspielerten Schlaftraum heraus, um ihren, seinem Beruf ganz hingegebenen Mann eifersüchtig zu machen. Aber es ist möglich, daß das Ja, Peter! seinen Wirklichkeitswert bekommt, weil der Mann, kaum daß er weiß, daß seine prompt erwachte Eifersucht auf den Jugendgespielen seiner Frau unbegründet war, sich wieder in alter, ehemüdiger Lust an die Arbeit begibt. Unter Curt Herwig, der die offene Drehbühne zu geschmackvollen Bühnenbildern in geschickte Benutzung nimmt, ist der bescheidene Wert des Stückes sichtbar erkannt, denn als Spielleiter läßt er geflissentlich geschehen, daß die Darsteller einige sich besonders eignende Gestalten der Autoren travestieren. Besonders vergnügt sich Hilma Schlüter mit der Mama, einer hochgestochenen Exzellenz, der übrigens der in unseren Tagen endlich vollkommen gewordene Sieg der Frau über den Mann mitzuverdanken ist. Auch Kurt Haars verlustiert sich außerordentlich, allerdings gerät ihm der Lebemann Ernst zu einem allzugrünen Lebesüngling. Selbst über einen so ernsten und wichtigen Mann wie den Diener Teddy muß Josef Müller lächeln. Für Curt Herwig selbst gibt es zu einem schauspielerischen Belächeln allerdings kaum einen Grund, denn sein Paul ist ein von einer Schwiegermutter schwer heimgesuchter Mann. An Pauls Frau und an deren Verwandte Lily ist nicht viel zu travestieren und so vermochte Margarete Petri nur eine liebende, Zärtlichkeit entbehrende Frau und Maria Stadler schlechthin ein Mädchen von heute zu sein. Und Franz Jarald trat auf als der liebe und bescheidene Mensch, der Peter zu sein hat. Schauspielbühne Godesberg. Am Mittwoch, den 26. November, findet im Kurparttdeater an der Hindenburgstraße die fünste Abonnementsvorstellung der Reibe A statt. Es kommt nicht, wie im Spielplan vorgesehen,„Der Bürge“ von Claudel, sondern zunächst„Die versunkene Glocke“, ein deutsches Märchendrama von Gerhart Hauptmann zur Aufführung. In den Hauptrollen wirken mit: Elsa Garide=Rainer, Ilse van Kempen, Else Kühn, Bardana Lee, Frank Barufskl, Robert Brieo, Hans Cossy, Baul Degags, Brune Schröder. Seite 4. Nr. 13833. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. 25. November 1930. stehen möge und dankte Dirigent und Chor für ihre bisherigen Leistungen. Ein Sopran=Solo aus dem Oratorium„Die hl. Cäcilia“ vorgetragen von Frau Käthe Lux, fand lebhaften Beifall. Ebenfalls sehr gefielen die von zwei Damen des Chores zum Vortrag gebrachten Zumoristischen Duette.„Elslein von Caub“ von Max Filke und„Das schmollende Lieschen“ von Carl Reuter wechselten mit den vorgetragenen Männerchören: „Märznacht“ von C. Kreutzer sowie„Die Auserwählte“. von Werth. Vorsitzendet Jos. Wolber konnte dann Peter Steilz für 25jährige aktive Tätigkeit das silberne Vereinsabzeichen überreichen. Das zum Schluß wirkungsvoll aufgeführte Militärlustspiel löste helle Heiterkeit aus. Altkatholische Gemeind. Dem Ernste des Tages entsprechend war der„November=Gemeinde=Abend“, der auch wieder Teilnehmer aus Godesberg, Mehlem und Wesseling aufwies, am letzten Sonntag auf einen durchweg ernsten Ton gestimmt: Beethoven, J. S. Bach und andere Kompositionen in den Kirchenchor= und Quartettgesängen, Klaviervorträge zu vier Händen, Sopran= und Alt=Solo=Lieder, auch ein Trompeten=Solo, jeweils mit Flügel=Begleitung usw. füllten einen großen Teil des Abends aus; im Mittelpunkt stand ein Lstündiger Vortrag von Pfarrer Pros. Dr. Mülhaupt über„Versuch und Verlauf einer Kirchen=Reform aus den letzten 30 Jahren“ der ebenso wie Gesang und Musik dankbarsten Beifall fand; um 11 Uhr wurde auch dieser wohlgelungene Monats=Gemeinde=Abend durch den Vorsitzenden, der zu Anfang die Versammlung begrüßt hatte, mit herzlichen Dankesworten an alle Mitwirkenden geschlossen. Die Kreuzfahrer in Endenich. veranstalteten am Totensonntag einen„Abend über Leben, Arbeit und Tod“. Es war das erste Mal, daß die Endenicher Kreuzfahrer an die Oessentlichkeit traten und da hätte man ihnen gegönnt, daß ihr Saal etwas gefüllter gewesen wäre. Das Programm war in zwei Teile eingeteilt, den ersten: Des Lebens Arbeit, und den zweiten: Des Lebens Ende. Der erste Teile bestand aus Liedern, Sprüchen und Sprechchören. Es sollten die verschiedenen Arten des Handwerkes durch diesen ersten Teil in ihrer Schönheit gezeigt werden. Der zweite Teil brachte den gut dargestellten Totentanz von Alois Johannes Lippl. Die Spieler erzielten eine gute Wirkung. Die Errichtung von Siedlungsbauten in der Jägerstraße ist in Angriff genommen. Es handelt sich um die Schließung des Baublocks zwischen Hubertusstraße und Nideggerstraße. Dort werden vier Häuser erstellt, die 24 neue Wohnungen ergeben. Jede dieser Wohnungen wird vier Räume haben. Mit den Ausschachtungsarbeiten ist jetzt begonnen worden.— Weitere fünf Wohnhausneubauten werden an der Ecke der verlängerten Dorotheenstraße mit Einmündung in die Liefelingswegsiedlung„am Bache“. errichtet. Mit diesem letzten Bauabschnitt geht die Siedlung Liefelingsweg ihrer Vollendung entgegen. Die Bonner Bankbeamten gegen Gehaltskürzungen. In einer stark besuchten Versammlung des Deutschen Bankbeamten=Vereins Bonn=Godesberg sprach Gausekretär Bunse=Köln über das Thema:„Der Kampf um die Verlängerung des Reichstarifvertrages für das deutsche Bankgewerbe“. Im Anschluß an seine Ausführungen wurde eine Entschließung angenommen, in der die Ortsgruppe mit größter Entrüstung von den Forderungen der Bankleitungen in den kürzlich stattgefundenen Reichstarifverhandlungen Kenntnis nimmt und nachdrücklichst erklärt, daß diese, da durch eine allgemeine Herabsetzung der Gehälter der Bankangestellten seit dem letzten Tarifabschluß im April 1929 diese bereits erhebliche Einkommensverluste erlitten haben, völlig untragbar seien. Es macht sich in den Bankangestelltenkreisen eine große Verbitterung breit, die umsomehr wächst, als dem berechtigten Verlangen der Bankangestellten, die unverhältnismäßig hohen Einkommen der führenden Persönlichkeiten im Bankgewerbe zu kürzen, nicht in dem geforderten Maße Rechnung getragen wird. 1 Rentenzahlung bei der Post. Die Militärrenten für Dezember werden Freitag, den 28. November, von —12.30 und 16—18 Uhr an 8 Zahlstellen gezahlt. Die Abhebung am Hauptzahltag ist dringend notwendig. Städt. Gesundheitsamt. In der Woche vom 16. bis 22. November sind an Diphtherie zehn und an Scharlach drei Personen erkrankt. )( Wintersportsonderzüge der Reichsbahndirektion Köln. Um den in Köln und Bonn wohnenden Wintersportlern eine billige Gelegenheit zu bieten, dem gesunden Sport zu huldigen, beabsichtigt die Reichsbahndirektion Köln, bei günstiger Schneelage an Sonn= und Festtagen Sonderzüge 3. Klasse mit 33½8 Prozent Ermäßigung zu fahren. Es sind folgende Züge vorgesehen: 1. Köln=Mülheim—Köln Hbf.—Euskirchen—Hellenthal— Bonn. 2. Köln=Mülheim—Köln Hbf.—Bonn—Remagen— Adenau. 3. Köln=Süd—Köln Hbf.—Troisdorf—Siegen—Erndtebrück. 1 Amtliches örtliches Fernsprechbuch. Der von unserem Mitarbeiter Herrn„Grünspan“ gegebenen Anregung entsprechend, wird demnächst für die an das Bonner Fernsprechamt angeschlossenen Teilnehmer ein besonderes, bis auf die letzten Wochen berichtigtes örtliches Fernsprechbuch herausgegeben; jeder Teilnehmer erhält ein Stück kostenlos. Was man so sieht und hört. Abends auf dem Kaiserplatz— die hellen Augen der Autos und die Lichter der Bahnen flitzen vorüber. Bei dem starken Verkehr auf diesem belebten Platz nimmt es eigentlich Wunder, daß plötzlich ein Auto ganz ohne Licht dahergefahren kommt und an einem Obststand hält. Man steigt aus, kauft schnell etwas ein, besteigt wieder den völlig dunklen Wagen, ein kurzes Aufbrausen des Motors und weiter fährt das schwarze„Ungetüm“, den Kaiserplatz aufwärts in die Stadt hinein, soweit wir verfolgen können, ungehindert. Einige Tage später,— es ist abend und die Lichter brennen wieder in den Straßen,— kommt ein armer Junge auf seinem Fahrrrad die Wenzelgasse aufwärts gefahren. Vorn an der Gabel hängt keine Laterne. Vorsichtig schlängelt der Junge sich durch den Verkehr, bis plötzlich ein Polizeibeamter seine Hand auf die Arme des Jungen legt und ihn anhält. Radfahren nach Einbruch der Dunkelheit ist ohne Licht verboten. Das muß doch auch der Junge wissen. Also das Notizbuch herausgezogen, den Namen und kurz den Lebenslauf notiert. Armer Junge, warum verfolgt dich gerade das Pech? Bonner Hauptmarkt vom 25. November. (Amtlicher Preisbericht.) Starkes Gemüscangebot, aber schleppender Verkauf. Der Hauptmarkt war außerordentlich reich mit allen zeitgemäßen heimischen Gemüsearten sowie Aepfeln und Auslandswaren beschickt. Da bei den Großversendern nur geringe Aufträge eingegangen waren, vollzog sich der Verkauf schleppend bei nachgebenden Preisen. Es wurden gezahlt im Großhandel(in Pfennig für das Pfund und für rheinische Ware, wenn nichts anderes verOberliga Stand am 23. November Gruppe 1 Bonner Fußball-Verein. Neben dem Unentschieden der ersten Mannschaft gegen die ersie des K. B. C. errang die dritte Mannschaft gegen die gleiche des Endenicher Fußballvereins auf eigenem Platz einen knappen Sieg mit:0 Toren, der bei etwas mehr Anstrengung überzeugender hätte ausfallen können. Alle anderen Spiele fielen dem schlechten Wetter bzw. dem Hochwasser zum Opfer. Jugend. B. F. V. B1— Beuel B1:0. Tura A2— B. F. V. A2:3. Endenich B1— B. F. V. B2:2. Die Hockeyspiele sielen dem schlechten Wetter zum Opfer. Unkel=Rheinbreitbach 1— Finkenberg 1:1. Trotz besseren Könnens der kleinen Finkenberger, gelingt es ihnen auch in diesem Jahre nicht, an die Spitze zu kommen. Am Sonntag mußten sie wieder eine:=Niederlage mit nach Hause nehmen. Der deutsche Fußballmeister verliert in Hamburg. Die 8000 Zuschauer, die trotz eines orkanartigen Sturmes auf dem Viktoriaplatz erschienen waren, erlebten mit dem Siege von Altona 93 über die deutsche Meisterelf Hertha B. S. C. eine große Ueberraschung. Durch Kirsey wurde die Führung erzielt. Im Anschluß daran glückte Altona der Ausgleich. Kurz vor dem Wechsel wurde die unsichere Berliner Verteidigung noch einmal überspielt, und Nommensen stellte das H. ergebnis auf:1 für Altona. Nach dem Wechsel stand die Meisterelf vor einer unlösbaren Aufgabe. Die Altonaer kamen noch zu zwei weiteren Tressern. Dann gelang es schließlich Kirsey, noch ein Tor auszubolen, aber die Niederlage war nicht mehr abzuwenden. Da die Gesundheit der Spieler durch den Sturm gefährdet schien, wurde der Kampf eine Viertelstunde vor dem regulären Schluß abgebrochen. Rochen Ein Bombensieg des B. T. h. V. Bonner Tennis- und Hockeyverein 1. schlägt Köln Rot-Weiß 1.:1(:). Nach den letzten schwachen Ergebnissen, die die Bonner Mannschaft erzielte, hatte man den Bonnern gegen die starke Mannschaft von Rot=Weiß allgemein keine Siegesaussichten merkt): Kartoffeln: Nieren.50—.80, rote Nieren.00 bis.50, Industrie.00—.20, hiesige Industrie.60—.80 je Ztr., Wirsing—3, Weißkohl 2, ausl. Ztr..50—.00, Rotkohl—5, ausl.—6, Blumenkohl 10—50, ausl. 50 bis 70, Krauskohl 3, Rosenkohl 10—14, Kohlrabi Stück 2 bis 6, Möhren—3, Karotten 3, Rettich weiß und schwarz Stück 5, Meerrettich Stück 20—40, weiße Rüben 4, Schwarzwurzeln Gebund 10, ausl. 25—30, Spinat—4, Sellerie Stück—15, Breitlauch Stück 4, Kopfsalat—6, Endivien—8, Feldsalat 10—15, Zwiebeln 4, ausl.—6, Brüsseler Tomaten 45—50, Eßäpfel 20—40, Kochäpfel 15 bis 30, ausl. 15—30, ausl. Eßäpfel 20—40, Eßbirnen 20 bis 30, Kochbirnen 10—15, Ananas.30—.50, Apfelsinen —17, Bananen 45—50, Zitronen—12, Datteln Schachtel 50—80, Feigen 20—40, ausl. Chicoré 35—40, ausl. Kopfsalat 13—20, Knoblauch 70—.00, franz. Kopfsalat 20—25, Paranüsse 80—.00, Kokosnüsse 30—40, Erdnüsse 35—40, ausl. Walnüsse 50—70, ausl. Haselnüsse 50—80, ausl. Maronen 20—30, Eier 13—19, Molkereibutter.70—.80, Landbutter.70, Holländer Käse 90—.35, Schweizer Käse .50—.60, Edamner Käse 60—90. Jehn Tote bei einer Grubenexplosion in Transvaal. WTB Johanneburg, 24. Nov. Bei einer Grubenexplosion im südlichen Randgebiet wurden ein Europäer und neun Eingeborene getötet und drei Eingeborene schwer verletzt. * Ein brennender Postomnibus. Zwischen Ehlenbach und Wieselbach geriet ein Postauto der Linie Baumholder—Lauterecken infolge Bruchs der Benzinleitung in Brand. Versuche des Führers, die Flammen zu ersticken, scheiterten. Der Beamte zog sich dabei schwere Brandwunden an den Händen zu. Es gelang ihm jedoch, die Fahrgäste sowie die mitgeführten Postsachen in Sicherheit zu bringen. Der Omnibus brannte vollständig aus. Der Brand währte etwa drei Stunden lang. eingeräumt. Obwohl die Bonner mit Ersatz antraten, wurde Köln besonders nach Seitenwechsel völlig überrannt. Es klappte zeitweise so hervorragend, daß selbst die Kölner nach dem Spiel ihre Niederlage als eine„klassige Abfuhr" bezeichneten. Die Bonner traten mit dem Juniorentorwart Bewerunge erstmalig an. Außerdem wurde für den verbinderten Müller der frühere Torwart Schmitz eingesetzt, der eine überraschend gute Partie lieferte. Die Mannschaft hatte folgendes Aussehen: Bewerunge; Thomsen, Bunge; v. Groote, Harenberg, Fleitmann; Schmitz, Strunck, Heimsotb, Breithardt, Heyes. Die Kölner waren dagegen mit der stärksten Mannschaft erschienen Den Zuschauern wurde ein selten schönes, saires Kampfspiel geboten, das auf besonders hoher Stufe stand und daher den begeisterten Beisall von Zuschauern und Spielern sand. Zum Hockeyländerkampf Deutschland— Australien. Nach mehreren Auswablspielen ist jetzt die endgültige Mannschaft für den Damen=Hockevländerkampf Deutschland=Australien, der am kommenden Sonntag in Köln stattfindet, aufgestellt: Teichmann(Frankfurt 1880); Nagel(Rahlsiedt), v. Lautz (HTHC.); Böninger(Düsseldorf), Menges(Frankfurt 80), Voß(Stuttgart); Reinfrank(Rahlstedt), Rothe(Rahlstedt), Mauritz(Leipzig), Haff. Schmidt(beide HTHC.). Ersatz: Piedboeuf(Tüsseldorf), Insanti, Mück(beide Köln). Schiedsrichterin: Frau Nilsen(UHE.). Die Australierinnen haben folgende Vertretung entsandt: Tor: E. Tazewell(Süd=Australien), Verteidigung: T. Wicks (Neu=Süd=Wales), C. Charresworth(Tasmanien), I. Wright (West=Australien), Läuferinnen: A. Ramsey(Viktoria), M. Taylor(Viktoria), A. Forster(Viktoria), C. Hansen(Queensland), Stürmerinnen: P. Buckland(Queensland), B. Thomas (Neu=Süd=Wales), R. Flynn(Neu=Süd=Wales), Mrs. Macrae (Neu=Süd=Wales), Mrs. Cashmore(Süd=Australien), J. Makay(Süd=Australien), M. Bloore(Viktoria). Schiedsrich= terin: Miß Ogilvie. Schoerachleih Ehrenpreisringen der Schwerathleten in Siegburg. Das von dem Verein für Kraftsport und Ringen Siegburg veranstaltete Ehrenpreisringen im Feder=, Leicht= und Weltergewicht war ein voller Erfolg. In allen Klassen sah man überaus erbitterte Kämpfe. Die technische Leitung der Kämpfe lag bei Gauringwart Jansen(Eiche Bonn) in besten Händen. Es konnten sich folgende Ringer placieren: Federgewicht: 1. Sieger Poggal, V. f. K. u. R. Siegburg. 2. Frechi, 3. Göddertz, alle Siegfried Bonn=Süd. Leichtgewicht: 1. Sieger Bayer, Siegfried. 2. Sonntag, K. S. V. Duisdorf. 3. Jäger, A. V. S. Wissen. Weltergewicht: 1. Sieger Mäcker, Siegfried. 2. Wallraf, Siegfried. 3. Ditzel, Bonner Athl.=Gesellschaft. Euskirchener Athletenklub— Athlekenverein„Siegfried" Koblenz:12. Unter Leitung von Matill=Köln, Erben=Koblenz und MoosBonn nahmen die Kämpfe einen einwandfreien Verlauf. Im Bantamgewicht erhält Euskirchen die Punkte kampflos, da Koblenz keinen Vertreter stellte. Einen recht guten Kampf brachte das Federgewicht zwischen Gräf=K. und Beuel=E. Ein vorsichtiges Abtasten beider Gegner bis Beuel nach 5 Minuten zu einem Hüftenschwung kommt. Doch auch der Koblenzer erobert sich durch Hüftenschwung einen Punkt, die ihn am Schluß des Kampfes als Sieger wegen besseren Kampfstils sieht. Recht spannend ging es auch im Leichtgewicht her, wo Schumacher=E. auf den Jugendmeister Schwartzkopf=K. traf. Der Koblenzer saßte gleich zu und zwang seinen Gegner in die Bodenlage und schon nach 3 Minuten legt Schwartzkopf seinen Gegner durch Hamlok mit Halbnelson auf beide Schultern. Im Weltergewicht trafen sich Schwartzkopf=K. und Müsch=E. Auch in diesem Kampf muß der Euskirchener die Ueberlegenheit seines Gegners anerkennen. Durch Soublesse siegte der Koblenzer nach 74 Minuten. Einen harten Kampf brachte das Mittelgewicht zwischen Hilger=K. und Esser=E. In der Bodenlage gelingt es dem Koblenzer zu einer Wertung zu kommen, die ihn am Schluß des Kampfes als knapper aber verdienter Seltell, Aiur uur Spier. Punktsieger steht. Eine Glanzleiftung vollbrachte der EusArchener Hergarten im Mittelgewicht gegen den mehrsachen Kreismeister Werres=Koblenz, den er nach 5 Minuten durch Abfangen eines Schleuders auf beide Schultern legt. Eine große Enttäuschung brachte der Kampf im Schwergewicht, wo der alte Mattensuchs Beuel von Andersch=., der als Ersatz für Buchner kämpfte, eine Punktniederlage hinnehmen mußte. Der Koblenzer kommt durch Hüftenschwung zu einer kleinen Wertung, die Beuel durch die gute Verteidigung von Audersch nicht mehr aufzubolen vermag, und somit dem Koblenzer den knape pen Punktsieg überlassen muß. Jurnen. Schauturnen des Schüler=Sportvereins am Städtischen Gymnasium in Bonn. Samstagnachmittag fand in der vollbesetzten Turnhalle des Städt. Lyzeums das Schauturnen statt. Die Uebungen wurden unter den Klängen des Hohenfriedberger Marsches begonnen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Vereins setzte das Reigenturnen ein. Einen besonderen Beifall sand die jetzt folgende, im Rhythmus des„Alte Kameraden"=Marsches vorzüglich dargevotene Körperschule. Auch die Leistungen der beiden anderen Körperschulen brachten ungeteilten Beisall. Ebenso sand das Turnen der 1. Riege, vor allem die Leistung des„alten Herrn" Fochem größte Anerkennung. Pyramiden und eine Hindernisstaffel sanden beiteren Beisall. In herzlichen Worten dankte der Protektor des Vereins, Oberstudiendirektor Dr. Schümmer, für den schönen Abend und gab dem Wunsch Ausdruck, daß noch mehr Schüler sich an dem schönen und gesunden Sport beteiligen möchten.— In kurzer Zeit kann der Schüler=Sportverein am Städt. Gymnasium sein 40jähriges Bestehen fetern. Radspor Der Radklub„Staubwolke“ 1925. Mitglied des Deutschen Rad= und Motorradfadrer=Verdandes „Concordia“ e.., Bamberg, hielt am Samstag seine Generalversammlung ab. Es wurde für das Sportjahr 1931 folgender Vorstand gewählt: 1. Vors. Schragen Joh., 2. VorsWolf Peter, Geschäftss. Hersel Heinrich, Kass. Schragen Wilh., Wanderfahrwart Löhndorf Seb., Rennfahrer Maus Heinr., Kassenrevisor Wolf und Hersel, Fahnenabordnung Schragen Jos., Wolf Peter und Jablonski Max. Der Fahrwart Löhndorf führte die Wanderfahrer=Abteilung mit weit über 2000 Juchssagd des Bezicks Bonn im B. D. R. Eine Fuchssagd veranstaltete am Sonntag nachmittag der Bezirk Vonn des Bundes Deutscher Radfahrer auf dem Venusberg und dem angrenzenden Gelände. Die unsichere Witterung mochte manchen von einer Beteiligung an der Jagd abgehalten haben, jedoch konnte der Starter immerhin 24 Mann feststellen, die sich gegen 3 Uhr nachmittags auf die Suche nach den drei Füchsen(Laute, Kneller und Rademacher) machten. Schon nach 10 Minuten gelang es dem Endenicher Decker, den ersten Iuchs in der Gestalt des Bezirkswanderfahrwarts Werner Laute zu fischen, während die beiden anderen Füchse scheinbar listiger waren, denn mit Laute's Fang war auch das„Waidmannsheil" restlos erschöpft. Kneller und Rademacher tauchten erst wieder an die Oeffentlichkeit, als die Jagd beendet war. Weterapget. Turn. und Wintersportverein. Samstag abend sand unter dem Vorsitz des Medizinalrats Dr. Kloninger eine Versammlung des Turn- und Wintersportvereins statt. Sportwart Specht berichtete über die Beschlüsse des Ski=Verbandes Eisel, wonach die Ski=Wettläuse am 14. Dezember, oder, falls an diesem Tage kein Schnee liegt, an dem darauffolgenden Schneesonntag am Nürburgring stattfinden. Die Versammlung beschloß serner, soweit die Schneelage es gestattet, Wochenend=Lehrgänge und Skiwanderungen zu veranstalten. Für die Jungmannschaft wird ein Sti=Trockenkursus abgehalten, der im Laufe der nächsten Woche beginnt. Sport in und um Siegburg. Die 2. Bezirksklasse führte am Sonntag nur ein Wiederholungsspiel durch und zwar schlug Oberlar die Bonn=Rheindorfer mit:0. Das vorgesehene Protestspiel Rheidt— Hertba Bonn fiel aus, da der Rheidter Platz durch das Rheinhochwasser überflutet war. Bekanntlich hatte der Gau Siegburg den Einspruch des V. s. L. Siegburg gegen das abgebrochene Meisterschaftsspiel gegen Hennef anerkannt und die Neuansetzung des Spieles angeordnet. Am Samstag kam nun in Köln vor dem Rheinbezirksvorstand der Einspruch der Henneser zur Verhandlung, die das Spiel so wie beendet also mit:0 zu ihren Gunsten bestehen lassen wollten. Der Rheinbezirksvorstand konnte sich dann auch nicht den vorgebrachten Gründen verschließen und mußte gemäß den Satzungen das Urteil des Gaues Siegburg aufheben. Damit bleibt Hennef im Besitz der beiden Punkte. Oberlar— Vonn=Rheindorf:0(:). Das Meisterschaftsspiel in Oberlar brachte mit dem hoben Siege der Oberlarer den Beweis, daß diese Mannschaft mit den besten Aussichten für den Aufstleg den kommenden Meisterschaftsspielen entgegensehen kann. Abgesehen von den ersten 20 Minuten, wo die Rheindorser noch ziemlich harten Widerstand entgegensetzen konnten, kamen die Gäste keinen Augenblick für den Sieg oder gar für ein Tor in Frage. Das Spiel wurde von Bröhl(Kölner S..) gut geleitet. V. f. L. Siegburg— Buisdorf:0. Das Vormittagsspiel an der Luisenstraße hatte außerordentlich unter dem heftigen Sturm zu leiden. Beide Mannschaften verstanden es nicht sich diesen besonderen Verhältnissen anzupassen und infolgedessen war der Spielverlauf ziemlich eintönig. Trotzdem haben die Buisdorser, die in der Tabelle der 1. Gauklasse an 1. Stelle stehen in diesem Spiel gegen den klassenhöheren Gegner gute Leistungen gezeigt. Spiele unterer Mannschaften: Troisdorf 2— V. f. L. Siegburg 2:1. Troisdorf 3— Siegburger S. V. 3b:5. Oberlar 2— Birk 1:1. Jugendspiele: Troisdorf 1a— Siegburger S. V. 1a:1. V. f. L. Siegburg 1a— Oberlar la:2. Troisdorf 2a— Oberlar 2a:1. Sport in Burgbrohl. Ihren Siegeszug setzten die Brohltaler im Spiele F. Verg. Burgbrohl.—Sportfreunde Miesenheim 1.:2(:0) fort. Bereits in den ersten fünf Minuten lagen sie durch den Halbrechten:0 in Führung. Trotz stärkster Ueberlegenheit reichte es dann bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr zu einem Erfolge. In der zweiten Halbzeit erreichten die Gäste den Ausgleich. In den letzten Minuten siel durch B. Mittelstürmer der Siegestresser. Die allgemein verbreitete Meinung, elektrisches Licht sei teuer, ist falsch. Gutes, richtig angewendetes reichliches Licht ist produktiv. Das haben Versuche einwandfrei bestätigt. Lassen auch Sie Ihre Lichtanlage verbessern: es wird ihnen Nutzen bringen. Auskunft über richtige Verwendung des elektrischen Lichtes ertellen die OsramVerkaufsstellen, das Elektrizitätswerk und sonstige Elektro-Fachgeschäfte. 25. November 1930. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. Nr. 13 885. Seite 5. Eine umfassende Darstellung des entscheidenden Abwehrkampfes nach selbst gesammelten und kritisch bearbeiteten *. Vortsetzung. Augenzeugenberichten von Klaus Friedrichs.(Nachdruck verboten.) Die Abwehrbewegung im Amte Oberpleis. In Himberg trifft die Honnef—Asbacher Straße mit der Linz—Siegburger Straße zusammen, die von dort aus in nördlicher Richtung über Aegidienberg, Hövel und Brüngsberg ins Pleistal hinunterführt. Ueber die Pläne der Separatisten war bekannt geworden, daß sie an dieser Straßenkreuzung einen kleineren Teil ihrer Truppen nach dem östlich gelegenen Asbach entsenden wollten, während ihre Hauptmacht durch das Pleistal nach dem nördlich gelegenen Siegburg vorrücken sollte. Es lag also offen zutage, daß nach Norden hin das Amt Oberpleis am nächsten gefährdet war. Deshalb ließ sich Bürgermeister Komp schon am 14. November durch Radfahrer und Fernsprecher fortlaufend über die Lage auf den Honnefer Rheinhöhen unterrichten. Alle im Ernstfall zu treffenden Maßnahmen besprach er mit dem Oberlandjäger Durst, der den Weltkrieg bei der deutschen Schutztruppe in Afrika mitgemacht und daher gerade im Kleinkrieg gute Erfahrungen hatte. Auf dem Bürgermeisteramt wurde schon am Abend des 14. November ein ständiger Wachdienst eingeführt, den die Beamten und Angestellten des Amtes, Obersekretär Düppenbecker, Gemeinderentmeister Höffler und PolizeiHauptwachtmeister Schmitz, abwechselnd versahen. Ihre Aufgabe war es, durch telefonische Anrufe nach allen Richtungen hin die Vorgänge und Bewegungen in den bedrohten Gebieten genau und sorgfältig zu erkunden. Der Vorsteher des Postamtes Oberpleis, Postmeister Reuber, sorgte sofort dafür, daß die Fernsprecheinrichtung in diesen Tagen ununterbrochen in Tätigkeit war. Für den Nachtdienst wurde noch ein Freiwilliger, der Vollziehungsbeamte Philipp Berres, eingestellt. Eine unmittelbare telefonische Verbindung mit Aegidienberg bestand damals nur durch den an das Postamt Oberpleis angeschlossenen Fernsprecher der Wirtschaft Küpper in Brüngsberg. Alle anderen Anschlüsse in der Gemeinde Aegidienberg, mit Ausnahme des an Vettelschoß angeschlossenen Telefons der Wirtschaft Meyer in Rottbitze, gingen nach Honnef. So erhielt das Teleson des Gastwirts Küpper in Brüngsberg für die nördliche Abwehrfront eine ähnliche Wichtigkeit, wie sie das Telefon des Gastwirts Meyer in Rottbitze für die südliche Abwehrfront hatte. Mit dem Abend des 14. November, als auf dem Bürgermeisteramt in Oberpleis der ständige Wachdienst und auf dem Postamt der ununterbrochene Fernsprechdienst eingerichtet wurde, begann auch für die Angehörigen des Gastwirts Küpper in Brüngsberg eine aufregende Zeit. Besonders die verheiratete Tochter, Frau Lehrer Mauer, mußte immerfort auf dem Posten sein, um das Telefon zu bedienen. Sie tat es mit einer Ausdauer und Umsicht, die besonders anerkannt werden muß. Sammlung der Mannschaften. Als am Morgen des 15. November die alarmierenden Nachrichten über die Streifzüge der Separatisten zwischen Honnef und Rheinbreitbach kamen, waren in Oberpleis die Vorkehrungen für die Sammlung aller wehrfähigen Männer des Amtsbezirks getroffen. Bürgermeister Komp gab sofort Anweisung, daß in den Pfarrkirchen von Oberpleis, Eudenbach und Stieldorf die Sturmglocken geläutet wurden, und rief dann selbst nacheinander alle Bauernführer, Arbeiterführer und Betriebsführer in seinem Bezirke an, um sie mit ihren Leuten zur Teilnahme an den Abwehrkämpfen aufzufordern. Kurz nach Mittag waren auf dem Schulplatz in Oberpleis bereits an die 200 Mann aus den umliegenden Dörfern versammelt. In Thomasberg, Nonnenberg und Hühnerberg standen weitere Gruppen bereit. Ja, selbst aus den entfernt liegenden Dörfern der Gemeinde Stieldorf fanden sich gegen 2 Uhr schon nahezu 30 Mann ein, unter ihnen die tapseren Gestalten des Schmiedemeisters Franz Dreesbach aus Vinxel und des Arbeiters Peter Dederichs aus Stieldorf. Die Hauptsorge der Leute war zuerst noch die Frage der Bewaffnung, da ja alles besetztes Gebiet war. Als aber der Oberlandjäger Durst im Auftrage des Bürgermeisters Komp bekanntmachte, daß jeder sich so gut bewaffnen sollte, wie es ihm möglich wäre, da liefen die meisten wieder nach Haus und tauschten ihre Knüppel und Mistgabeln gegen ordentliche Gewehre und Karabiner um. Ein verantwortlicher Hauptführer für die ganze, in Oberpleis versammelte Mannschaft wollte sich nicht finden lassen. So stellten sich die Leute selbst zu einzelnen Abteilungen zusammen und wählten ihre Führer. Ein einheitliches Zusammengehen kam dann schon durch die Weisungen des Oberlandjägers Durst zustand, der nur aus dienstlichen Gründen die Uebernahme des Oberbefehls ablehnen mußte. Bürgermeister Komp schickte schon früh am Nachmittag einen Radfahrer, den Arbeiter Christian Züllich, als zuverlässigen Beobachter nach Aegidienberg. Ihm schlossen sich an der Schreinermeister Gast und der Schlossermeister Josef Bellinghausen, beide aus Oberpleis. Bald machten sich auch einzelne Gruppen der Hauptmannschaft auf den Weg. Ein Teil, meistens Leute aus Bellinghausen, Steinringen und Bennert, marschierte mit Oberlandjäger Durst über Ittenbach nach Laagshof und ein anderer Teil, meistens Leute aus Oberpleis, Boseroth, Hartenberg und Stieldorf, über Nonnenberg nach Hövel. Am Abend wollte die ganze Mannschaft folgen, aber die zurückkehrenden Beobachter meldeten, daß vorerst Leute genug im Gebiete von Aegidienberg lägen. Inzwischen hatte Bürgermeister Komp dafür gesorgt, daß die Straße Niederdollendorf—Heisterbach—Oberpleis durch eine starke Wache in Grengelsbitze gesichert wurde und daß überall in den am Oelberg gelegenen Ortschaften Thomasberg, Bennert, Wiese, Bellinghausen, Steinringen, Ruttscheid, Stöckerhof usw. Posten aufgestellt wurden. Weiterhin hatte er den Betriebsleiter Toni Dornbush (heute in Hennef) aufgefordert, mit der Belegschaft der Hühnerberger Steinbrüche nach Aegidienberg zu ziehen. Bei dieser Gruppe, die gegen 5 Uhr nachmittags aufbrach und in Himberg an der Einmündungsstelle der Honnef— Asbacher in die von Linz nach Oberpleis und Siegburg führende Pleistalstraße Aufstellung nahm, befand sich auch der 18jährige Schmied Peter Staffel, der nachher gegen 7 Uhr als erstes Opfer dieses Kampfes fiel. Um 8 Uhr abends trafen die Wehrleute der Gemeinde Oberpleis wieder im Hauptört Oberpleis zusammen, wo im Saale des Matthias Bellinghaufen eine große Versammlung stattfand, in der Bürgermeister Komp allen mit Ernst und Freude Dank sagte für die begeisterte Hilfeleistung. Da zu dieser Zeit die Nachricht vom Tode des Peter Staffel mit allen Einzelheiten schon nach Oberpleis gelangt war, konnte über die Größe und Nähe der Gefahr kein Zweifel mehr bestehen. So wurden denn für die Nacht noch bessere Schutzmaßnahmen getroffen, die eine höchste Alarmbereitschaft verbürgten. In der Schule zu Oberpleis wurde eine starke und gut bewaffnete Mannschaft einquartiert, die in wenigen Minuten kampf= und marschbereit war, wenn auf dem Bürgermeisteramt ein telefonischer Hilferuf eintraf. In allen Dörfern bis zum Oelberg hin wurden verstärkte Posten aufgestellt. Laufposten sollten ständig das ganze Gebiet durchstreifen und jeden festhalten, der nicht das ausgegebene Losungswort kannte. Mit der unmittelbar am Siebengebirge gelegenen Nachbargemeinde Ittenbach, die zum Amte Königswinter gehört, vereinbarte Bürgermeister Komp ein enges Zusammengehen. Der dortige Gemeindevorsteher Michels hatte zusammen mit dem Förster Leven ähnliche Vorkehrungen zur Verteidigung des Gemeindegebietes getroffen, wie sie in Oberpleis eingerichtet waren. Eine starke Wehrmannschaft lag im Hauptorte Ittenbach, während Sicherheitsposten die Zufuhrwege in Margarethenhof, Lahr, Perlenhardt und Laagshof bewachten. Mit Oberpleis und Aegidienberg stand Gemeindevorsteher Michels, der gleichzeitig Postagent war, in ständiger telefonischer Verbindung. So war man im nördlichen Frontabschnitt wohlgerüstet, als die Separatisten am frühen Morgen des 16. November mit ihrer ganzen Streitmacht zum Entscheidungskampfe ausrückten. Gleich nachdem sich am Nachmittag des 15. November die Leute aus dem Amte Neustadt so zahlreich in Oberkalenborn gesammelt hatten, rief Bürgermeister Heffels auf dem Rathause in Linz an, um zu hören, wie es dort stände. Der Beigeordnete Blumenthal berichtete, die Franzosen hätten den Linzer Stadtschutz verboten und eine Wache von sechs Marokkanern nach Linz gelegt, da man immer noch eine Rückkehr der Separatisten befürchtete; den Einwohnerwehren auf den Rheinhöhen sei anzuraten, sich auf eine vorsichtige Abwehr zu beschränken, damit die Franzosen keinen Grund hätten, mit ihrem Militär einzugreifen. Aber die Wehrleute in Oberkalenborn waren zu unternehmungslustig, um dort oben allzu lange tatenlos liegen zu bleiben. Einige wollten unbedingt nach Unkel und Honnef hinunterziehen. Da telefonierten die Linzer wieder und meldeten, daß auf dem Bahnhof in Linz ein Sonderzug mit etwa 300 Separatisten angekommen sei, die sich anschickten, dort umzusteigen. Nun stellten sich die Neustädter sofort in Reih und Glied auf und marschierten in der Richtung nach Linz ab, vorne an der Spitze die Knüppelträger und dahinter die ordentlichen Schützen mit Gewehren und Karabinern. Sie waren kaum eine halbe Stunde unterwegs, als sie durch Radfahrer, die von der Oberleitung in Kretzhaus geschickt waren, wieder zurückgerufen wurden, da man aus Linz die Nachricht erhalten hatte, daß die Separatisten nach Honnef weitergefahren seien. Droben in Kretzhaus trafen am Nachmittag zwei bes rittene Boten aus Rheinbreitbach ein und berichteten in großer Aufregung, die Separatisten hätten gedroht, ihr Dorf in Brand zu stecken. Kurz darauf kamen auch Leute aus Peruchhausen und baten um Hilfe gegen die Räuber. Aus dunn noch mehrere Rheinbreitbacher, die von den Separatisten mißhandelt worden waren, mit verbundenen Köpfen anlangten, da waren die Wehrleute kaum noch zu halten. Der Förster Schwabe aus Neustadt sprang vor die Reihen und rief:„Wer mit mir will, soll vortreten!“ Da traten gleich 15 Mann vor, darunter der Förster Bücker aus Altenwied, der Kassengehilfe Schwerber aus Neustadt und der Förster Müller aus Oberkalenborn. Die anderen Mannschaften wollten dann bald vollzählig nachfolgen Förster Schwabe wurde mit seinen Leuten fast jubelnd in Bruchhausen empfangen. Da aber die Separatisten längst nicht mehr da waren, zog er weiter nach Rheinbreitbach. Nur Förster Müller blieb in Bruchhausen zurück, um die Ankunft der anderen Neustadter Wehrleute abzuwarten. In Rheinbreitbach war schon alles still und dunkel, als Förster Schwabe gegen 8 Uhr abends ankam. Er klopfte an einem der ersten Häuser an, um sich den Weg durch das Dorf zeigen zu lassen. Am Marktplatz ließ er seine Leute zurück und ging einige Schritte weiter in die Wirtschaft und Metzgerei Roos, wo wenigstens noch Licht war. Er rief von dort aus in Kretzhaus an, um sich neue Weisungen geben zu lassen. Es wurde ihm mitgeteilt, daß die Separatisten um 7 Uhr in Himberg gewesen seien, und daß alle Leute des Selbstschutzes so schnell als möglich dorthin kommen sollten. Während dieses Telefongespräches waren die Neustädter draußen auf dem Marktplatz mit Angehörigen der Windhagener Einwohnerwehr in eine Schießerei geraten. Die Windhagener waren vom Schweifelder Weg über„Auge Gottes“ heruntergekommen und hatten in der Dunkelheit die Neustadter für Separatisten gehalten, und umgekehrt diese auch sie. Erst nachdem eine Menge Schüsse hin= und hergegangen waren, merkten beide Teile den Irrtum. Leider waren zwei Mitglieder der Neustadter Gruppe, der Kassengehilfe Schwerber und der Förster Bücker, durch Schrotschüsse verwundet worden. Inzwischen war Förster Schwabe wieder dazugekommen und erzählte, was er am Fernsprecher gehört hatte. Er holte seine Leute zusammen und kehrte mit ihnen nach Bruchhausen zurück. Dort traf er den größten Teil der Neustadter Wehren mit Bürgermeister Heffels, Postagent Strunk, Gastwirt Bien und Landwirt Prangenberg, die kurz nach Förster Schwabe von Oberkalenborn abgerückt waren. Auf dem Wege nach Bruchhausen hatte der Haupttrupp der Neustadter noch eine Reihe junger Leute getroffen, die aus Angst vor den Separatisten aus Bruchhausen geflüchtet waren: In Bruchhausen wurden die Neustadter mit großer Freude und Herzlichkeit aufgenommen. In den Wirtschaften Perzborn, Culino und Schneider und in der Bäckerei Fuhrmann wurden sie tüchtig bewirtet. Die Leute aus dem Dorfe brachten ganze Berge von Fleisch und Brot und Butter herbei. An den Ortseingängen hatte man zuvor Wachen aufgestellt. Der stärkste Posten unter dem Kommando des Försters Müller stand am Eingang von Orsberg her. Dort hörte man nach einiger Zeit, — es war schon lange dunkel,— ein Auto von Orsberg heraufkommen und man dachte natürlich nichts anderes, als daß es wieder Separatisten seien. Alle machten sich schußbereit. Da hupte das Auto und der Förster Müller erkannte daran, daß es das Auto des Fabrikanten Wendehorst, des damaligen Gemeindevorstehers von Erpel war. Er schrie seinen Leuten aufgeregt zu:„Nicht schießen!“ Im gleichen Augenblick hielt auch schon das Auto und man, konnte die Insassen erkennen. Außer Wendehorst saßen noch drei Herren darin, von denen der eine der französische Kreisdelegierte von Neuwied war. Kaum war das Wort„Kreisdelegierter“ gefallen, da glaubten die Wehrleute, es ginge gegen sie, und wer Waffen hatte, verschwand selbst oder ließ die Waffen in der Dunkelheit verschwinden. So kam es, daß das gefürchtete Wort„Kreisdelegierter“ noch vor dem Auto im Dorfe war, mit der schlimmen Wirkung, daß die Wehrmänner, die friedlich beim Essen saßen, aufgeschreckt wurden und in großer Hast durch die hinteren Türen und Fenster hinaussprangen, um sich in den Ställen, Scheunen und Schuppen zu verbergen. Aber die Angst war unbegründet. Der Kreisdelegierte fuhr zu dem Gastwirt Schneider, der stellvertretender Gemeindevorsteher war und beruhigte ihn. Er werde dafür sorgen, daß die Horden nicht mehr zurückkämen und wenn trotzdem noch welche kämen, sollten sich die Leute wehren, so gut es ginge. Nur Schußwaffen dürften sie nicht gebrauchen, das sei gegen die Ordonnanzen der Rheinlandkommission. Das war natürlich eine andere Botschaft, als die Leuts erwartet hatten. Der Kreisdelegierte hatte sicher die Bewaffneten gesehen, aber er drückte beide Augen zu und fuhr bald wieder nach Erpel ab. Die Neustadter blieben in Bruchhausen, bis nach 9 Uhr abends der Förster Schwabe mit seiner Gruppe von Rheinbreitbach zurückkehrte und meldete, daß die Separatisten von Honnef aus einen Vorstoß nach Himberg unternommen und dabei einen Angehörigen des Hühnerberger Selbstschutzes getötet hätten. Sogleich machten sich die Wehrmänner auf, um nach Rottbitze und Himberg zu marschieren. Der Förster Müller aus Oberkalenborn führte sie in kriegsgerechter Marschordnung quer durch den Wald. Auf inständiges Bitten der ängstlichen Bruchhausener Bevölkerung blieb eine starke Wache, meist Leute aus der Gemeinde Vettelschoß, bis zum anderen Morgen in Bruchhausen zurück. Kennst Du Waldtlera? Nein, laß Dir Prospekte geben „ Wunder im Menschen“. Dreieck-Dregerte, Dreieck 4. I Sprendlinger Mainzerwen per Flasche.80 Nammersteiner Riesling per Flasche.90 Elienzer Sllberberg per Flasche.15 Wwe. Josef Schenk sonn, Gangelfstr. Koke Sürst, Fernr. 5051 W. J. Bonn, Kölnstr. 2, Mühg, Gegr. 1888. Die Qualität machts.: J. Sondag str. g. Nähe, Markt, Fei 2 eiserne Nachen, 1 Motornachen zu verkaufen. Schiffswerft Ramersdorf, Trajekt. Schönes elegantes Monate gebrauchtes mit 2 Meier Kleiderschrank statt 1100.— Mark für 700.— Mark vollständig komplett mit Einlage. Näheres zu erfragen im Generalanzeiger für Bonn und Umgegend. Rauchplagen ote Zeleliot. Komme — Umzugshalber— el. Hängelampe 12, gr. Küch.= Tisch 8 u. Teppich.30:.10 15, Smoking u. Covercoat f. gr. schl. Fig., zus. 35 K zu verk. 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Der Westdeutsche Einzelhandel hatte am Montagnachmittag zu einer Kundgebung über das Thema:„Der Einzelhandel in der Wirtschaftskrise" geladen, die vorwiegend der Stellungnahme des Einzelhandels zur Frage des Preisabbaues galt und zu der außer den Einzelhandelsverbänden Westdeutschlands zahlreiche Vertreter der wirtschaftlichen Körperschaften und der westdeutschen Presse erschienen waren. In seiner Begrüßungsansprache wies der Vorsitzende des Rheinischwestfälischen Einzelhandelsverbandes, Dr. h. c. van Norden, darauf hin, daß der westdeutsche Einzelhandel bereits vor vier Monaten, also bevor die Regierungsaktion zur Frage des Preisabbaues eingeleitet wurde, auf einer Kundgebung in Düsseldorf den Nachweis erbringen konnte, daß er auf dem Gebiete des Preisabbaues erfolgreich mitzuarbeiten gewillt sei. Heute richtete sich die Forderung nach Preisabbau nicht etwa gleichmäßig an alle Kreise des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens, sondern konzentriere sich wiederum auf den Einzelhandel, der vornehmlich die Kosten der Lebensverbilligung des gesamten Volkes tragen solle. Im übrigen werde zwar viel von Preisabbau geredet, gehandelt aber wenig von Seiten derjenigen, die mit gutem Beispiel vorangehen sollten nämlich Reich, Ländern und Gemeinden, sowie den großen öffentlichen Wirtschaftsunternehmungen auf dem Gebiete des Verkehrswesens, Eisenbahn und Post. Da eine derart einseitige Auffassung des Begriffes „Preisabbau“ eine Gesundung der Verhältnisse nicht herbeiführen könne, sondern nur zu einer noch stärkeren Erschütterung des Wirtschaftsgefüges führe, wende sich der westdeutsche Einzelhandel heute an die gesamte Oeffentlichkeit, um zur Abkehr vom System der Schlagworte und der demagogischen Propaganda aufzurufen. Die Not des Einzelhandels sei die Not der Wirtschaft und die Not der Wirtschaft die Not des Volkes. Eine Umschichtung des Lebenshaltungsniveaus könne niemals allein auf Kosten des Einzelhandels erfolgen, dessen Leistungsfähigkeit nach dieser Richtung hin bis auf weiteres erschöpft sei. Im Mittelpunkt der Kundgebung stand ein Referat des sächsischen Landtagsabgeordneten Prof. Dr. KastnerDresden über„Einzelhandelsnot— Wirtschaftsnot.“ Ausgehend von der allgemeinen Weltwirtschaftskrise, die sich in Deutschland besonders verhängnisvoll auswirke, wies er nach, daß sie eine wesentliche Verminderung der Kaufkraft(nicht der Konsumkraft) des deutschen Volkes zur Folge gehabt habe. Dies wirke sich zwangsläufig überwiegend beim Einzelhandel aus durch Umsatzrückgänge, die beim Vergleich der diesjährigen Umsätze mit denen des Vorjahres durchschnittlich etwa 10—50 Prozent betragen. Die im Zusammenhang mit der Preissenkungsaktion der Regierung zu verzeichnende Zurückhaltung der Käuferschicht über das Maß des Zwangsläufigen hinaus verschärfe unnötig die Wirkungen der Krise. Der Einzelhandel bedauere, auch vom Standpunkt der verminderten Kaufkraft, das den Beamten auferlegte Sonderopfer, wie er ganz allgemein der unersetzbaren Funktion des Beamtentums stets volles Verständnis entgegengebracht habe. Aber er verlange auch für sich Anerkennung seiner Eigengesetzlichkeit und Eigenart, und damit verbunden dessen, was von ihm praktisch im Sinne des Preisabbaues tatsächlich schon geleistet sei, wovon die Oeffentlichkeit und die behördlichen Stellen viel zu wenig Notiz nehmen. So seien im Schuhhandel die Vorkriegspreise fast wieder erreicht, im Textilhandel gegenüber dem Vorjahre Preisrückgänge von 12,5 bis 28 Prozent und im Lebensmittelhandel., soweit er in den Organisationen des Einzelhandels seine Vertretung finde, bei vorsichtiger Berechnung unter Einbeziehung der durch Zollerhöhungen zwangsläufig im Preise unverändert gebliebenen Produkte gegenüber Oktober 1929 Preisrückgänge von mindestens 16 Prozent festzustellen. Alle diese Preisermäßigungen, die sich naturgemäß stufenweise vollzogen hätten, seien an der Verbraucherschaft unbemerkt vorbeigegangen, jedenfalls nicht in vollem Umfange gewürdigt worden. Umsomehr müsse der Einzelhandel von sich aus auf diese Ziffern hinweisen. Vor der Panikstimmung, die in der gegenwärtigen Krise unser Volk zu befallen drohe, schütze nur ernster Wille und klare Erkenntnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge. Die gegenwärtige Not, eine Angelegenheit des gesamten deutschen Volkes, könne nur im gemeinsamen Zusammenwirken überwunden werden. Diese Gedankengänge fanden ihren Niederschlag in einer am Montag vormittag gefaßten Entschließung des Westdeutschen Einzelhandelstages, in der es u. a. heißt: „Der Einzelhandel hat bei sich bereits eine erhebliche, von der Oeffentlichkeit längst nicht genügend gewürdigte Preissenkung vorgenommen. Er ist auch zur weiteren Mitwirkung jederzeit bereit. Soll jedoch die Aktion von nachhaltiger Wirkung sein, so darf sie sich nicht lediglich auf den Einzelhandel beschränken, sondern sie muß sich auf dem Wege vom Erzeuger bis zur letzten Berteilungsstelle organisch entwickeln unter gleichzeitigem Unkostenabbau und unter einer weitgehenden Verringerung der Kosten für alle Instanzen der öfsentlichen Verwaltung. Schärfsten Widerspruch müssen aber die Maßnahmen industrieller Kreise finden, die in der Oeffentlichkeit über die Möglichkeiten eines Preisabbaues falsche Vorstellungen dadurch erwecken, daß sie unter Außerachtlassung jeder kaufmännischen Kalkulation in ihren Werkskonsumanstalten Waren unter Einstandspreis verschleudern und so ein Preisniveau vortäuschen, das den augenblicklichen Verhältnissen in keiner Weise entspricht. Der Westdeutsche Einzelhandelstag hält sich sowohl aus volkswirtschaftlichen als auch privatwirtschaftlichen Gründen für verpflichtet, diese Vorgänge vor aller Oeffentlichkeit eindeutig zu beleuchten.“ Prozeß gegen Berliner Polizeibeamte. Sie sollen am 1. Mai 1929 eine Reihe sistierter Zivilpersonen auf dem Polizeirevier in wilder Erregung furchtbar verprügelt haben. Berlin, 24. Nov. Heute begann vor dem Schöffengericht Berlin=Mitte der Prozeß gegen die Polizeibeamten vom Polizeirevier 82 am Landsberger Platz wegen der Mißhandlung von sieben verhafteten Zivilpersonen. Der Fall bildet ein Nachspiel zu den Unruhen am 1. Mai 1929. Angeklagt sind der Polizeioberwachtmeister Gertner wegen vorsätzlicher körpericher Mißhandlung im Amt, gemeinschaftlich begangen mit mehreren nicht ermittelten Mittätern, ferner der Polizeihauptmann i. R. Karl Alsdorf und der damalige Polizeimajor, jetzt in Bielefeld im Dienst stehende Polizeioberstleutnant Max Mader wegen Begünstigung der schuldigen Beamten, um sie der Bestrafung zu entziehen. Das Schöffengericht hatte die Eröffnung des Hauptverahrens gegen die beiden angeklagten Polizeioffiziere zulächst abgelehnt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hat die Strafkammer jedoch die Eröffnung beschlossen. Dazegen wurde von der Strafkammer die Anklageerhebung zegen Polizeihauptmann Alsdorf wegen Duldung der Rißhandlungen abgelehnt. Am 1. Mai 1929 waren gegen 21 Uhr sieben Zivilperonen gestellt und zum Polizeirevier gebracht worden. Schon auf der Treppe und im Wachtraum sind diese Zivilpersonen von den Polizeibeamten, die in großer Zahl dort anwesend waren, mit Gummiknüppeln und Faustschlägen bearbeitet worden, sodaß sie blutende Wunden davontrugen und zum Teil längere Zeit im Krankenhaus sein mußten. Polizeihauptmann Alsdorf sagt aus: Auf seinem Revier waren mehrere Bereitschaften zusammengezogen, etwa 200 Mann, die unter dem Kommando von Polizeimajor Mader standen. Im Laufe des Vormittags hätten 25 verbotene Umzüge mit Gummiknüppeln gesprengt werden müssen. In den Nachmittagsstunden seien in der Friedenstraße Barrikaden gebaut worden. Zwischen 8 und 9 Uhr habe ein Beamter gemeldet, es seien sieben Mann mit Maschinengewehren und Karabinern festgenommen worden, die dorthin marschieren wollten, wo Barrikaden gebaut würden. Nach einigen Minuten habe er einen ungeheuren Krach von der Treppe und vom Wachtzimmer gehört. Als er ins Wachtzimmer geeilt sei, habe er dieses mit Beamten und Zivilpersonen angefüllt gefunden. Zwei von diesen hätten am Boden gelegen. Er habe mehrmals laut geschrien, um sich Gehör zu verschaffen und das Schlagen zu verbieten. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob er denn niemand von seinen Beamten erkannt habe, die geschlagen hätten, erwiderte der Angeklagte, vorwiegend seien es Leute von den Gewerkschaften gewesen, das Wachtzimmer sei schlecht beleuchtet gewesen. Man müsse die Aufregung, die verzerrten Gesichter und den Lärm bedenken. Er könne unter Eid keinen bezichtigen. Vorsitzender:„Haben Sie das Schlagen energisch verboten? Der Ton macht die Musik.“ Angeklagter:„Ich habe alles getan. Ich ließ nachher die Leute verbinden und rief Gertner aus dem Nebenzimmer, um die Sistierten einzutragen. Da war schon vollständige Ruhe eingetreten.“ Vorsitzender:„Es war doch ein außergewöhnlicher Vorgang, daß Bürger auf dem Polizeirevier verprügelt wurden. Weshalb haben Sie keinen Bericht darüber gemacht?“ Angeklagter:„Ich hatte nachher keine Zeit dezu, mußte ständig auf der Straße sein. Außerdem war Mader als Führer der Bereitschaften zuständig, die ntersuchung einzuleiten. Ich habe mir wohl gedacht, daß etwas Ungesetzliches geschehen sei, aber erst um 3 Uhr ***** Berliner Bürce vom 24. November 1930 K5 405 111.25 3 8 83 nachts bekamen wir etwas Ruhe, und am nächsten Tag war wieder große Alarmstufe.“ Vorsitzender:„Haben Sie keinen einzigen Beamten erkannt?" Angeklagter:„Nein.“ Ich habe mir selbst erst Zeugen dafür suchen müssen, daß ich das Schlagen verboten habe.“ Darauf wurde Polizeioberstleutnant Mader vernommen, der seit 27 Jahren im Dienst der Schutzpolizei steht. Er bezeichnete diesen 1. Mai als das wüsteste Ereignis seit den Spartakiden=Unruhen. Am Abend kam er zum Revier 82, wo fast 200 Beamte stationiert waren. Es wurde ihm gemeldet, daß sieben Personen, die Gewehre umgeschnallt hatten, zwangsgestellt waren und als er den Wachtraum daraufhin betrat, bot sich ihm ein wüstes Bild. 30 bis 40 Beamte hatten die Knüppel in der Hand und schlugen wild drauflos. Sie mußten sich in diesem engen Raum zum großen Teil sogar gegenseitig auf den Kopf geschlagen haben. Der Angeklagte sprang sofort in das Zimmer hinein und zerrte die Zwangsgestellten heraus. Er mußte dabei seinen eigenen Kopf mit dem linken Arm schützen, weil die Beamten überhaupt nicht sahen, auf wen sie schlugen. Die Leute hatten alle vollkommen den Kopf verloren. Die Manie des Schlagens hatte sich auf alle übertragen. Kommandos oder Rufe hatten überhaupt keinen Zweck. Er konnte sich nur mit Hauptmann Alsdorf zusammen bemühen, die Zivilisten in Sicherheit zu bringen. Vorsitzender:„Haben Sie sich nicht angesehen, wer von Ihren Beamten geprügelt hat?“ Angeklagter:„Ich war als Führer tätig und konnte mich verhältnismäßig wenig um diesen Vorfall kümmern. Gegenüber den anderen Aufgaben war es eine nebensächliche Angelegenheit.“ Vorsitzender:„Nach der Anklage sollen Sie, wenn man es populär ausdrückt, beide Augen zugedrückt haben.“ Angeklagter:„Es hat mir vollkommen fern gelegen, irgend jemand der Bestrafung zu entziehen. Ich habe gar keinen Anlaß gehabt, irgend etwas zu begünstigen. Als dritter Angeklagter wurde dann Polizeioberwachtmeister Geriner gehört, der behauptet, gegen 10,30 Uhr durch großen Lärm geweckt worden zu sein. Er habe schnell in den Wachtraum gesehen und bemerkt, daß etwas Außergewöhnliches vorging. Er habe sich dann wieder schlafen gelegt und sei erst später geweckt worden, um die Zwangsgestellten einzutragen, die inzwischen schon verbunden worden waren. Vorsitzender:„Sie sind aber angeklagt, weil Sie heftig mitgeprügelt haben sollen.“ Angeklagter: „Das ist unmöglich, ichwarerstim Zimmer, als alles vollkommen ruhig war. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen wurde einer der Mißhandelten, der Dreher Littke, vernommen, der am 1. Mai 1929 den Schießstand bei der kommunistischen Maifeier beaussichtigt hatte. Seine Aussage ist schwer belastend für die Polizeibeamten. Schon bei der Festnahme seien Beamte über sie hergefallen und hätten sie mit Gummiknüppeln geschlagen. Bei Betreten des Wacheraumes seien etwa 40 Beamte beim Anblick der mit Gewehren behängten Zivilisten in die Ruse ausgebrochen: „Die roten Hunde vom Wedding! Schlagt die Schweine doch tot!“ Aehnlich sagen alle Nebenkläger aus, daß sie von vornherein von den Beamten geschlagen worden seien. Nach diesen Aussagen mußten sie teilweise auf den Knien die Treppe zur Wache hinaufsteigen und wurden immer wieder von den rechts und links stehenden Beamten in die Höhe gerissen und niedergeschlagen. Unter den Geschlagenen befanden sich Kriegsbeschädigte. Einer von ihnen hat eine völlig verkrüppelte Hand. Er lag drei Wochen lang schwer verletzt im Krankenhaus. 151.50 Geldschmiet Th. Quase- Werke Rechethe! Hammereen Harpener Bergban Hligere Verzinkerei Hirech Kupfer Hoesch Stahlwerk Hohenlohe-Werke Habertus Braunkohlen 125.— 48— 0 llse Beraben Kallwerke Ascbereieben Karstadt Akt. Keramag Kläckner-Werke Köln-Neuessen Kölner Gammifäden*) Körting Gebr. Kronprias Wetall.. Lahmever Laarakütte Lorona O. Mannesmaauröhren Mausfelder Bergbau Naschinenhan Untern. Masch. Buckas Akt. Metallgesellerhaft Motorfabrik Deuta Norddeutsche Wolle Oberschl. Eieb.-Bedart Oberechl. Koksw. Orenstein u. Koppel Ostwerke 169 50 876 Jestverzinnel. Werte 3% Beuner Stadt-Anleihe v. 29—— 3% Bonner Stadt-Anlethe v. 29—.— 3% Pr..-Bod.-G für.27 98 40 10% Preuß.###ndbr. Geld Ausg. 60. 100.25 10% Rh.-Westf. Bod.Goldpfe R. 9 401.80 3% Rh.-Westf. Bod. Goldpf. R. e 99.Verkehrs-Aktien Gamburg-Amerike 66.76 Hamburg-Südamerike 147.— Hanss-Dampfschiffehrt 118.75 Neptun-Dampfechiff. Norddeuterher Llaye Canken Allg. Deutsche Kredit Bank für elektr. Werte Barmer Bankverein Berl. Handels-Gesell. Commers u. Priv Darmst. National-Bank Deutsche Bank und Diskonto-Gesellschaft Dresdner Bank Oesterr. Credit Reichsbank Westdtsch. Bodenkr. Wiener Benkverein Industrie-Aktien Anchen-München*) Accumulstoren-Fabr. Alexanderwerk-Akt. A. E. 6. Augsburg-Nürnberg Baroper Walswerk Basalt-Aktien Liar Bemberg Bergmann Elektr. Berlin-Karler. Industr. 47. Berliner Naschinen-Bau 32125 Bonner Bergwerks. u. Hütten-Verein%) Braunkohl.-Zuk.-Akt.“ Buderus-Eisen Charlottenburg. Wasser Chem. v. Heyden Chem. Albert Cont. Gumai-W. Hann. Dahlbssch Bergu.*) Daimler Motoren D. All.-Telegr. Deutsche Ersöl Deutsche Gold- u. Silber-Scheide-Anstalt Deutsche Kabelwerke Deutsche Linoleum-W. Deutsches Spiegelglas Dortmunder Aktien Dortmunder Union Dürener Metall Dynamit Nobel Elektr. Lieferungen Elektr. Licht u. Kraft Eschweiler Bergwerk Fahlberg List..... Farbenindustrie Feldmühle-Papier Felten u. Gullleaume Gelsenkirch. Bergw. Ges. f. elektr. Untern. Glas Schalke 9) Kölner Börse. Berliner Mark-Motierung vom 24 November 1930 Geld Brief Geld Brief Hollans 158.63 168.97 /1 London Paris 16.45 16.49 11 SehweiBelgien 58.42 59.54 11 Itallen New Torh.15.19#41 Wien Erze, Metalle. Berliner Metalle 24. 11. Phösiz 8. a. B. Polyphoswerk Rasgale Farben Rhein, Breunkohlen Rhein Stahlwerke Rh.-Westf. Elektr. Rhein.-Westt. Kalkw. Rh.-Westf. Spreugstol! Rieberk Montanwerke Roddergrabe Brühl Rositzer Zucker Rüttgerewerke Sachsenwerk Salrdetfarth Kall Sarotti-Schokolade Schuckert Elektr. Schaltheiß-Brauerei Sieg.-Solinger Guß Siemens a. Halske Stöhr Kammgarn Stolberg Zink Stollwerck Gebr. Tiets Leonbard 113.76 Tuchfabriken Aachen 104.50 Ver. Dt. Niekelwerke Ver. Glansstoff Elb. Ver. Jute-Spinnerei B. Verein, Stahlwerke Ver. Zyp. u. Wiss. Vogel Dr. u. Kad. Wegelin Aug. Akt. Westeregein Wieküler Küpper Wittener Qußstahl Zellstoff Waldhof Telenialwerte Deutarh-Oetafrika Nen-Cininen Otari-Winen u. Eld. 192.50 32.625 Elektreixt Kupfer.... Aluminlum 68— 55% I. S. Wals- u. Drahtb. 85% Berlin, 24.11. November Desember Januar Februar Märs April Mai Juni Juli August September Oktober Kupfer Reinnlekel 98— 89% Aatimen-Regalee Feinsilber(erbe 1 ho)4 32.75 33.25 33.— Berliner Wertpapierbörse. U Berlin, 24. Nov. Der seit Tagen anhaltende amerikanische Verkaufsdruck hielt heute weiter an. Besonders in 101 nach 103½, RWE 138,5(141.), Schiffahrtswertenminus 2 bis 3 Proz. und Karstadt minus 1,25, wollte man neue Abgaben beobachten. Die in letzter Zeit recht rührige Baissespekulation verstärkte diese Entwicklung noch durch neue Blancoabgaben. Besonders der Wiener Platz betätigte sich hier stärker. Im allgemeinen hielten sich die Kursrückgänge im Rahmen von 1 bis 3, wobei allerdings das in letzter Zeit beträchtlich abgesunkene niedrige Kursniveau zu berücksichtigen ist. Stärker offeriert waren wieder Kaliwerte, die bei durchschnittlichen Abgaben von etwa 13000 Mark in den einzelnen Werten 3 bis 5 niedriger einsetzten. Siemens eröffneten mit 159 nach 1647. Auch Ilse setzten ihre Abwärtsbewegung um weitere 4,5 fort. Die Neubesitzanleihe erschien mit minusminus=Zeichen und gab auf 5,7(5,9) nach. Türkische Anleihen wurden bis auf Zoll=Türken und Türkenlose, die etwas freundlicher lagen, wegen der Nichtbezahlung der Coupons gestrichen. Nach den Anfangskursen war die Tendenz gehalten. Vereinzelt erfolgten Deckungen der Spekulation, die im Zusammenhang mit der zum Ultimo üblichen Tendenz der Engagementsverkleinerung stehen. Hier wirkt auch der hohe Reportsatz von.5 mit. Geld war etwas leichter. Tagesgeld 3,75 bis.75. Die Mark lag etwas fester. Kabel=Mark 4,1954; Pfunde=Mark 20,37⅛; London=Paris 123,60. Montanund chemische Werte waren bis zu 2, Elektrowerte bis zu 3 niedriger. Farben minus 1⅞, Rheinische Electric minus 3,75. Schles. Gas verloren 3,25. Banken bis zu 3. Nur Adca plus 0,75. Spritwerte 1,5. Zellstoffwerte 1 bis 2 niedriger, dagegen Aschaffenburger Zellstoff 77,75 nach 76. Aku setzten 2½ niedriger ein. Maschinenfabrik Augsburg=Nürnberg 64,5 nach 62,25. * Kölner Wertpapierbörse. U Köln, 24. Nov. Nach der schwachen Samstagbörse eröffnete die heutige Börse in sehr flauer Haltung. Besonders betrossen war der Kaliaktienmarkt. Hier setzten Salzdetfurth mit 5 Proz., Aschersleben und Westeregeln mit 10 Proz. niedriger ein. Wintershall verloren 3 Proz. Von Montanwerten mußten sich Harpener und Gelsenkirchener Berg eine Abschwächung bis zu 5 Proz. gefallen lassen. Mannesmann, Deutsche Erdöl, Köln=Neuessen, Stahlwerke Hoesch und Rhein. Braunkohlen=Aktien waren bis zu 3 Proz. schwächer. Farben eröffneten mit 131 um.25 Proz. niedriger. Im weiteren Verlauf traten kleine Schwankungen ein, doch waren Besserungen von nur ganz geringfügiger Natur auf diesem Marktgebiet festzustellen. Von Elektrowerten eröffneten Siemens mit 159 um 4 Proz. niedriger. Schuckert verloren 4,75 Proz. und eröffneten mit 116,75. Beide Werte erreichten damit einen neuen, lange nicht mehr gesehenen Tiefstand. Kunstseidewerte sind gut behauptet. Bemberg eröffneten mit 65, Aku mit 63½. Am Kassamarkt trat für Farben wieder etwas größere Nachfrage hervor. Es scheint, daß hier Anlagen suchendes Publikum die niedrigen Kurse auszunntzen sucht. Das Geschäft bleibt nach wie vor sehr ruhig. Im Börsenverlauf schwankte die Tendenz etwas. Die vorübergehende Besserung machte wieder einer Abschwächung Plevz. Im großen und ganzen blieb die Börse auf dem An'-treau behauptet und schloß sehr still und lustlos. * Frankfurter Abendbörse. u Frankfurt a.., 24. Nov. An der Abendbörse zeigte sich gegenüber den scharfen Abschwächungen, die mittags stattgefunden hatten, eine gewisse Beruhigung.— Neue Verkäufe traten nicht auf, andererseits scheint das Dekouvert der Platzspekulation sich vermehrt zu haben.— Man zögert aber mit Eindecken der vorgesehenen Ware, da man erst einmal die Prämienerklärung zum Ultimo, welche an der Dienstagmittagsbörse stattfindet, abwarten will.— Außerdem mahnen auch die Vorgänge an der Pariser Börse, wie in Amerika, zur Zurückhaltung. Die ersten amtlichen Kurse behaupteten sich bis zum Schluß, das Geschäft geriet aber später fast völlig ins Stocken.— Am Rentenmarkt war etwas Nachfrage nach Liquidations= und Goldpfandbriefen. vom Kartoffelmarkt. Nachdem der deutsche Kartoffelmarkt durch das Ueberwiegen der Nachfrage nach gelbfleischigen Industrie vom Sandboden wie überhaupt durch die Zurückhaltung der Landwirtschaft in Angebot und Zufuhren eine gewisse Festigkeit gezeigt hatte, ohne daß indessen die Preise eine wesentliche Veränderung aufwiesen, machte sich heute wieder eine leichte Verslauung bemerkbar. Die Anforderungen des Empfangshandels haben den vorliegenden Bedarf ausreichend gedeckt. Teilweise sind die Läger aufgefrischt, so daß man mit Ruhe den nächsten Wochen entgegensehen kann, ohne weitere Mengen disponieren zu müssen. Die Verbrauchermärkte sind heute sogar mit Einschluß von Berlin in Ordnung gekommen und weisen überall die normalen Bestände auf. Der deutsche Kartoffelmarkt hat damit seit langer Zeit die Bahn für eine Entwicklung frei, die den natürlichen und selbstverständlichen Gesetzen entspricht. Aus den einzelnen Märkten trat am meisten der Westen mit neuen Anforderungen hervor. Auch hier waren besonders die gelbfleischigen Industrie gesucht und zwar nicht allein Industrie vom Sandboden, sondern auch solche von mittleren und schweren Böden und sogar die Ersatzsorten, wie Prof. Gisevius usw. Die gute Nachfrage nach dieser Sandbodenindustrie hat eine Nachfrage nach Juli nach sich gezogen, da die Sandbodenindustrie zu Salat= und Brat kartosseln nicht geeignet ist. Nicht schwaizkochende Juli sind aus den bekannten Erzeugergebieten immer noch zu beziehen. Die Preise gaben zu Klagen oder steuoiger Zustimmung nach keiner Seite hin Anlaß. Sie sind auf der alten tiesen Grundlage stehen geblieben. Es darf auch vorerst kaum erwartet werden, daß hier eine Aenderung eintritt, obwohl man aus den Erzeugergebieten schon sehr viel hört, daß sich die Kartofseln in Mieten und Kellern nur schlecht halten. Hier ergibt sich vielleicht der Hebei, der den Markt grundsätzlich herumwirft. Jutter= und Fabrikkartoffeln liegen ziemlich unverändert. Verschiedentlich konnten Abschlüsse, so in Futterkartosseln, nach dem Westen getätigt werden. Um große Kartosselmengen vor dem mutmaßsichen Verderden zu behllten, kann nur eine sofortige Hecaufsetzung des Brennrichts und des Grundpreises helfen. Man setzt sich vierfür von allen Seiten, letzthin auch vom preußischen Landwirtschaftsministerium sehr stark ein. Das Ausfuhrgeschäft erfuhr eine Belebung, doch sind die Umsätze gegen früher bedeutend ruhiger geworden. Einige Saatabschlüsse wurden noch getätigt. Man bezahltie heute je Zentner lose ab Station: im Osten Industrie.80—.85 Mk., Juli.50 Mk., Weiße und Rote .30—.35 Mk., Fabrikkartoffeln.25—6 Pfg., Futterkartofseln .85 Mk., Feldkartofseln.95—.20 Mk.; in Mitteldeutschland: Industrie.70—.95 Mk., Juli.40—.80 Mk., Weiße.15 bis.30 Mk., Fabrikkartosseln—6,25 Pfg., Futterkartofseln .10—.20 Mk. Odenwälder blaue.50—.55 Mk.; im Westen: Industrie.35—.60 Mk., Juli.00—.20 Mk., Weiße.45 Mr. * Kölner Schlachtviehmarkt vom 24. November. NE. seilfleicch, anggenig. I. Jüngere 2. Aitere 0 sonstige vollfleisehige 1. Jüngere 8. öltere Heieebige gering genährte Ballen ängere vollfleisebige sonstige vollfleisabige Hleierhige gering genöhrte Kühe ängere vollfleisehige sonstige vollfleischige Tleisehige gering genährte Mk. Vellfleisch., eusgemäet vollfleisehige uud erüihn Lungieh Kälber Deppellender beet. Ment beste Mart und Beur. Sihlere Mast. u. Sang. Eöldat gerlagere Kölber.. 33 93—3 15 85— 100 75—80 88-33 Schafe imer a. füngere Masthammel a) Weidemant 5) Stallmast aittl. Nastlämmer, ält. Nasthammel und gut genöhrte Schafe fleischig. Schafvieh ger. genährt. Schafvien Schweine, Labendg. 9) über 3ab Pfand 5) 240—800 Pfand e) 200—800 Pfand a) 100—200 Pfand *) 120—100 Pfand *) unter 120 Pfend Sauen Gesant-Auffeich Ochsen Darunter Weidetiere Ballen Darunter Weidetiere Kühe Darunter Weidetiere Färsen Derunter Weldstiere Fresser Darunter Weldetiere Külber Darunter Weidetlere Schate Daranter Weidetiere Schweine Daruster Weidetiere 52—55 44—43 Jestsetzung des Zinszuschlags für Aufwertungshypotheken. WTB Berlin, 24. Nov. Das Reichskabinett hat nach wiederholter Prüfung aller in Betracht kommenden Umstände in seiner heutigen Sitzung beschlossen, dem Reichsrat einen Verordnungsentwurf vorzulegen, nach dem der Zinszuschlag für Aufwertungshypotheken vom 1. Januar 1932 ab auf 2,5 v. H. festgesetzt wird; das entspricht unter Berücksichtigung der bestehenden Verwaltungsspanne dem Pfandbrieftyp von 7 v. H. Die Verordnung soll gleichzeitig mit dem zurzeit dem Reichstag vorliegenden Gesetz über die Festsetzung des Zinssatzes für Aufwertungshypotheken mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 in Kraft treten. * Die Krise im Ahrweinbaugebiet. Beim sogenannten„Parlamentarischen Dämmerschoppen“ an der Ahr, der vor fünf Jahren durch den Landrat Dr. Meyers ins Leben gerufen wurde, finden sich die Spitzen der Behörden und Persönlichkeiten aller Berufsstände und politischen Richtungen zusammen, um sich über die verschiedensten lebenswichtigen Fragen der bodenständigen Erwerbszweige auszusprechen. Die Eröffnungssitzung der diesjährigen Winterperiode stand im Zeichen weinbaulicher Probleme. Werte von 2,5 Millionen Mark, die fast unverkäuflich in den Kellern der Winzer und Weinhändler liegen, sind die Ursachen der Krise. Zunächst sprach der Kreisarchivar, Studienrat Federle, zur Geschichte des Ahrrotweinbaus. Die Darstellung gab einen ausgezeichneten Ueberblick über die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung des Weinbaus an der Ahr in vergangenen Jahrhunderten. Anschließend sprach der Geschäftsführer des Propagandavereins preußischer Weinbaugebiete. Oberlandwirtschaftskammerrat Dr. Bewerunge von der Landwirtschaftskammer in Bonn, über Weinwerbung und Weinabsatz. Die Ausführungen bewegten sich auf der Grundlage der zuletzt in der Weinwerbung in den verschiedensten deutschen Gebietsteilen gemachten Erfahrungen. Sie gipfelten in der Forderung, durch Schaffung von Weingüteklassen dem Verbraucher eine Kontrollmöglichkeit des Preises im Verhältnis zur Qualität an Hand zu geben und durch Beseitigung übermäßiger Lageund Qualitätsbezeichnungen in den kleineren Weinsorten ein einfacheres Verständnis beim Verbraucher zu erzielen. Die anschließende Aussprache behandelte im wesentlichen diesen entscheidenden Vorschlag neuer Absatmethoden, der beim Weinhändlerverband und Winzerverband in der nächsten Zeit ausreisen wird. Es ist den schwer um Anerkennung ringenden Weinleuten an der Ahr zu wünschen, daß der Ahrrotwein sich gegenüber dem qualitativ gelingwertigern französischen Rotspon endlich durchsetzt. 25. November 1930. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. Nr. 13.885. Seite 7. 100 Fahrken des Lästschigses„Eraf Feppenn“. Von Professor Milarch=Friedrichshafen. 111 Im Laufe der jetzt abgewandelten zweijährigen Fahrtperiode sind manche Neuerungen am Schiff, in der Führung und in der Landetechnik zu verzeichnen. Nach dem Hüllenriß in der Stabilisierungsfläche wurde der Ueberzug an dieser stark beanspruchten Stelle rhombenartig kreuz und quer gesteppt. Ein Riß kann jetzt sich nur bis zu den Nähten fortsetzen und Ersatzflächenstücke in Rhombenform sind zur Hand. Im ersten Fahrtjahr konnte man steuerbord und backbord kleine Propeller bemerken, die sich nicht aus eigener Kraft drehten, sondern vom Fahrtwind bewegt wurden. Sie erzeugten den Strom für die Lichtanlage des Schiffes, die Küche und vor allem die Funkkabine. Aber wenn das Schiff ruhte, oder sehr langsam zu fahren genötigt war, dann gab es kalte Küche, dunkle Kabinen und keine Funksprüche. Außerdem bedeuteten diese Ausleger am Schiff eine Beeinträchtigung der Fahrtgeschwindigkeit von nicht unbedeutendem Ausmaß. So wurde für das zweite Fahrtjahr die sogen. =Gondel(elektrische Gondel) hinter der Passagierka= bine eingebaut, völlig abgedichtet gegen den Tragkörper mit seinem Wasserstoffgehalt. Zwei Wanderer=Motoren verbunden mit zwei Generatoren versorgen jetzt die Lichtanlage, die Küche und Funkkabine. Auch eine Zentralheizung ist inzwischen eingebaut, gespeist durch das Warmwasser der Motore. Anstelle der zweiflügeligen Propeller sind jetzt bis auf die hintere Heckgondel vierflügelige getreten, die Umdrehungszahl wird dadurch vermindert und die Propellerwelle geschont. Der Fahrgastraum ist vergrößert worden. Man hat die vier anschließenden Kabinen durch Herausnehmen von zwei Wänden, die für den Nachtbetrieb schnell wieder eingeschoben werden können, zum Tagesraum 2. Klasse gemacht.(1. Klasse ist der Hauptgästeraum.) So können jetzt 36 Personen gleichzeitig zu Mittag speisen. Neben dem längst üblichen Postabwurf mittels Fallschirm ist neuerdings die Postaufnahme während der Fahrt getreten. Aus den Lucken des Laufganges hängen Seile mit einer einfachen Schleife am Ende. In diese Schleife werden bei langsamer Fahrt die neuen Postsäcke eingehakt und an Bord gezogen. Zur Einsparung von Haltemannschaften— für eine Normallandung werden etwa 100 Mann benötigt— wird der Ankermast benutzt und die Landungstaue werden durch einen Raupenschlepper erfaßt und angezogen. Ist die Ankermastfesselung an der Bugspitze auf diese Weise vollzogen, wird die hintere Gondel auf einem Gondelwagen verankert, der sich im Kreise um die Achse des Landungsmastes je nach der Windrichtung dehen kann. Es sind nur wenige der 150 Fahrten, die Eckener persönlich ausgelassen hat. Bei einem Teil der Schweizerfahrten und einigen Landungsfahrten war er durch Dienstgeschäfte anderer Art verhindert. Aber wo es irgend angängig ist, führt Dr. Eckener als Kommandant das Schiff persönlich. Sein Erscheinen im Ausland und im eigenen Vaterland, wenn er mit schief gestelltem Kopf aus dem Gondelfenster schaut, hat dann die gleiche faszinierende Wirkung, als wenn einst der alte Graf mit weißem Schnauzbart mit der weißen Kapitänmütze zum Gruß winkte. Graf Zeppelin, der geniale Schöpfer, Dr. Eckener, der zielbewußte Organisator, das begonnene Werk auf die Höhe des Weltruhms führend! Einzelfahrten des„Graf Zeppelin“ zwischen 3000 und 12 000 Kllometer. Bei der Heimfahrt vom Fußballspiel verunglückt. Der Wagenführer angeblich beirunken gewesen. Kerpen, 24. Nov. Am Samstag gegen 21 Uhr ereignete sich an der Ecke Haupt= und Bahnhofstraße ein schwerer Kraftwagenunfall. Ein Lieferwagen aus Horrem, in welchem sich 24 Mitglieder und Angehörige des Götzenkirchener Sportklubs befanden, schlug beim Nehmen der Kurve um. Es wurden 20 Leute verletzt, davon sieben schwer. Die Freiwillige Feuerwehr sowie die Sanitätskolonne leisteten in Gemeinschaft mit den sofort herbeigeeilten Aerzten von Kerpen die erste Hilfe. Nach den sofort eingeleiteten polizeilichen Ermittlungen soll der Führer betrunken gewesen sein. Die Mitglieder des Sportklubs Götzenkirchen hatten in Niederbolheim ein Spiel ausgetragen und waren auf der Rückfahrt in einer Wirtschaft in Blatzheim eingekehrt. Bei der Abfahrt war der Führer und Besitzer des Unglückswagens in einer Verfassung, daß man ihn bat, die Führung einem anderen Fahrer zu überlassen, was jedoch unterblieb. Ebenso wurde die angebotene Tasse Kaffee abgelehnt, er wollte Bier haben, was ihm jedoch nicht mehr gegeben wurde. Verschiedene Blatzheimer Bürger haben das Unglück kommen sehen. Die Polizei nahm den Führer des verunglückten Wagens fest. * Bassanesi zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. EP Lugano, 22. Nov. Der Antifaschist Bassanesi, der Anfang August mit einem Flugzeug, von Paris kommend, in Lodrino im schweizerischen Kanton Tessin eine Zwischenlahdung vornahm und hierauf bei einem Propagandaflug über Mailand antifaschistische Flugblätter abwarf, wurde heute nachmittag wegen Uebertretung der Art. 14, 19, 20 und 21 der Luftfahrtverordnung des schweizerischen Bundesrats vom Jahre 1920 zu vier Monaten Gefängnis und Tragung eines Drittels der Gerichtskosten in Höhe von 200 Franken verurteilt. Die Mitangeklagten wurden sämtlich freigesprochen. Die im Strafantrag geforderte Landesverweisung konnte nicht ausgesprochen werden, da hierzu die gesetzlichen Voraussetzungen nicht gegeben waren. Die erlittene Untersuchungshaft wird dem Verurteilten in vollem Umfange angerechnet, sodaß er bereits am 2. Dezember aus der Haft entlassen wird. Das Urteil wurde, besonders auf den Tribünen, wo sich zahlreiche Freunde des Angeklagten und andere Antifaschisten als Zuhörer eingefunden hatten, mit starkem Beifall ausgenommen. Bassanesi geriet dadurch unter die schweizerische Gerichtsbarkeit, daß er sich auf seinem Rückfluge von Mailand im Nebel verirrte und am St. Gotthardt abstürzte. Zwei Dörser in Texas überschwemmt. Tausende ertrunkene Kühe im Hochwasser kreibend. Corpus Christi(Texas), 24. Nov. In großer Gefahr schwebt die Umgebung des Mathis=Staudamms(in der Nähe des Lovenskiolesees), der zusammenbrach. Ungefähr eineinhalb Millionen Liter Wasser laufen stündlich durch die Bruchstelle und überschwemmen das Tal der Nueces=Flusses. Zwei Dörfer, La Fruta und Bluncei, stehen schon unter Wasser. Soweit festgestellt werden konnte, sind Menschenleben nicht zu beklagen, doch ist der Sachschade bedeutend. Tausende tote Kühe treiben auf den Fluten. * Schwerer Wirbelsturm über Hollywood. Sechs Tote, zwanzig Verwundele. London, 24. Nov. Wie aus New York gemeldet wird, wurde Hollywood am Montag von einem schweren Wirbelsturm heimgesucht. Bisher konnten sechs Tote und zwanzig Verwundete geborgen werden. Der Sachschaden beträgt etwa 4 Millionen Mark. Versorgungsanwärter erneuert Bewerbungsgesuche. In den Anstellungsgrundsätzen ist bestimmt worden, daß Versorgungsanwärter, die ihre Bewerbung aufrechterhalten wollen, dies allsährlich zum 1. Dezember an die die Bewerberliste führende Behörde mitteilen müssen. Bewerder, die eine solche Meldung unterlassen, werden in den Vormerkslisten gestrichen. Wie uns der Reichsverdand Deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegerhinterbliebener hierzu mitteilt, hat diese Bestimmung in der Vergangenheit vielfach nicht die erforderliche Beachtung gefunden und zu Nachteilen geführt, zumal endgültig gestrichene Versorgungsanwärter erst wieder mit dem Tage des Eingangs eines neuen Antrages wieder einzutragen sind. Infolge Zentralisierung der Bewerdungen bei den verschiedenen Anstellungsbehörden berrscht nun vielsach Unklarhett darüber, an welche Stelle die Erneuerungsgesuche zu richten sind. Unseren an dieser Frage interessierten Lesern win der Reichsverdand Deutscher Kriegsbeschädiater und Kriegerhinterdliebener mit Auskunfst dienen, und ist die Reichsgeschäftsstelle, Berlin SW. 68, Charlottenstraße 85, bereit, auf Verlangen die Novemberausgabe der Verbandszeitschrift„Der Reichsverband“ kostenlos abzugeben. Num müholonon Lolheidoretallon vonAdvents-Kränzen erhalten Sie in der Sterndregerie dacch Sepschneiden, nur Markt 39, gegenüber der Bonngasse. fertige Drahtgestelle zum Hängen und Stellen mit Ständer. Einfaches Einsteckon der Tannenzweigo in die Drahtmaschen. Außerdem erhalten Sie dort. Kerzen, Kerzenhalter, Lameita und sämtliche Zubehörtelle. Heute morgen 11½ Uhr verschied nach langem Leiden im Alter von 49 Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, meine unvergeßlliche Frau, unsere gute Mutter, Schwägerin und Tante, die wohlachtbare PradAach Purk Sibilla geb. Sürth. Dis trauernden Hinterbliebenen. Ippendork, Köln, Nippes, den 28. Novemder 1930. Sovember, Jo launtstrabe Die Beerdigung findet am Mittwoch mittage 9½0 Uhr. vom Trauerhause Ippendorfer statt. Anschließend die Exequien in der Pfarrkirche. Sollte jemand aus Versehen keine Anzeige erhalten. so bitten wir, diese als solche zu betrachten. Unterzeichneter betrauert das Ableben seines lieben i. a. C. B. Dr. Enst Hietzer Das Corps wird seiner stets in Treue gedenken. Bonn, den 24. November 1930. Der C. C. der„Agronomia Bonn I..: Schernbeck X Danksagung. licher Teilnahn spenden beim Hin ten. unseres guten Freunden und Ber s sowie, für die vielen inscheiden meinen Va Vaters. meines lieben Gatsprechen wir allen Verein ehem. 6per und gem Dkannten, ganz besonders dem dem Kyffhäuserbund Dank aus. unseren tietempfundenen Wwe. Heinrich Oehlerking und Kinder. 1— Das Sechswöchchalmft für Herrn Schulrat Dr. Joseph Wolter sindet Mittwoch den 26. November, morgens um 8½ Uhr. in der Pfarrkirche zu Kessenich statt. Gar. in Hpt, Ptaltpitenewozu freundlichst einladet Familie Wolter. Ged. Frl., 30 Jahre, katd., vorn. Erscheinung, sehr bäusk., vermög., wünscht die Bekanntschaft eines stattl. gebildeten Herrn(Beamten) v. 30—40 J. Osferten mit Bild un: It Buo unter W. L. 200 an die Expedion.(3 lobüro Sonne Bonn tr. 25. Teleson 4303. ermittlungen, Beobachtungen werden prompt und diskret erledigt. 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Sxped: geliche Um Mttllsm ven 26. Nov. 1930 sollen folgende Gegenstände öffentlich meistdietend gegen Varzahlung versteigert werden: 1. in Roisvors vorm. 8 Uhr, Trefspunkt Staatsbadnbof: 1 Gisschrank, 1 Fleischklotz, 1 Rähmaschine(Pfaft): 2. in Waldors vorm. 10½ Uhr, Trefspunkt Kirche: 1 Lederkoffer, 1 Anzug: 3. in Cardorf um 11 Uhr, Trefsp. Babnhofswirtschaft Esser: 1 Damenfahrrad: 4. in Hemmerich um 11¾ Uhr, Tresspunkt Kirche: 1 Nähmaschine. Bonn, den 25. Nov. 1930. Rümenapp, Gerichtsvollzieher k.., Kölnstr. 137.(2 eigerung. Am Mittwoch den 26. 11., vorm. 10 Uhr, sollen in Vonn Bornbeimerstraße 24: Büfett, Kredenz. Ausziehtisch, Klavier, Lederstühle, Teppich, Kordsessel, Tisch, Schreibtisch, Grammophon, Harmonium, Radisapparat, Druckmaschine, Bücherschrank, Schreidmaschine v. Nr., Chaiselongue öffentlich meistbietend gegen gleich bare Zahlung versteigert werden. Schmidi, Obergerichtsvollzieher Vonn, Rosental 94. 42 Versenden unkere dialsach mitersien und Siegerdreis ausgezeichnete, seine OEM-Marken- TeeButter Nr. 0 in Bostpakrten von 9 Pfund Ml..80. Meitereibutter B Mi. 1. 65 des Pfd. frei Haus Nachn. Bilger.-., Oberschwäbische Zentralmolkerei, Biberach Miß 34 Oberland. Sese se .—.„Mr., Kähe Bahnhof. Räheres in der Erped.(2 bestens bewährtes Naturprodukt gegen Starkwerden. Verhindert Fettblldung.erhält den Körper schlank u. elaatisch. VollDreieok 4. In 8 Tagen Nichtraucher Depot, Halle a. Saale 228. Zuverl. braver Vony unter günst. Zahlungsbeding. ###erkaufen.„„(3 mouiorf Nr. 147, Kr. Bonn. Reseliche legereise Legdornhennen gegen Möbel, Bade=Einrichtung und Zimmerösen. Offerten unter V. 9. 148 an die Exped.(2 Brauner Velour=Damenhut Samstag nacht gegen 1 Uhr Näbe Badnhof verloren. Abgeben gegen Belohnung. Näheres in der Erped.(2 RG. 107 Brief 1000(2 i Swe abholen. Herr Mar Schwarz, Bonn, Brückenstr. 20 ist sett dem 15. Aug. 1930 nicht mehr MitAmaiche Behonntmachungen. 8 N. 92/30. Ueber das Vermögen des Albert Greisenstein, Bonn. Wilhelmstraße 40, wird heute, am 21. November 1930. mittags 12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet, da er zahlungsunsäbia ist. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Herrmanns. Bonn. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis zum 23. Dezember 1930. Erste Gläubigerversammlung und allgemeiner Prüfungstermin 9. Januar 1930, vormittags 10 Uhr. vor dem unterzeichneGericht, Wilbelmstraße 23. Zimmer 85. sonn, den 21. November 1930. Amtsgericht, 991. 8. Im biesigen Handelsregister B Nr. 21 wurde am 17. Noemder 1930 bei der Firma: Steilawerk Akt=Ges. vorm. Wiltsch u. Co., Hauptniederlassung in Beriin, Zweigniederlassungen in Königswinter und Niederdollendorf. folgendes eingetragen: Oberingenieur Karl Schmilinsty in BerlinSchmargendorf und Oberingenieur Wilhelm Langenbeim in Berlin=Wilmersdorf sind zu Gesamtprokuristen der Gesellschaft bestellt mit der Besugnis, die Gesellschaft satzungsgemät zu vertreten. r Wur grgug Amisgerscht Königswinter. Zwangsversteigerung. Morgen Mittwoch den 26. November 1930 sollen öffentlich meistdietend gegen gleich bare Zahlung versteigert werden und we; Piggg um 12 übr: 1.23) in: Jvvendorf um 1. luigen um 1 Uhr: 15 1 Klavier, 1 Radioapparat, Rötigen um 1 ka—: 18 Hühner, 1 Ziegenlamm, Uedkersvorf um.30 Uhr: 1 Kun, 3 Schweine. Lengsdorf um 2 Uhr: 1 Schreibtisch, 1 Klovier, Oedekoven um.30 Uhr: 1 Ziege, 2 Tische, 1 Vertiko, 1 Gosa, 1 Büfett, Alfter um 3 Uhr: 1 Posten diverse Küchenartikel, 1 Bandsäge, 1 Baumsäge, diverse Gartengeräte. 1 Wanduhe, 1 Posten Schiedeeisen, sowie Wassereimer, Gießkannen, Wäschehalter. Siede u. a. m. Tresspunkt der Kaufliebhaber an den Häusern der Ortsvorsteder. Ferner am Donnerstan den 27. November 1930, nachmittags 3 Uhr. im Pfandlokal Vonn. Vornbeimerstr. 24: 1 Ladentheke, 1 Ladenregal, 1 Leuchter, 4 Gessel, 2 Liegefessel, 1 Sekretär, 2 Spiegel, 1 Flügel, 1 Grammophon, 1 Schreibmaschine Marke Ideal, mit Schreibtischchen, 1 Kommode, mit Sviegel, 1 Vitrine, 2 Zimmerösen, 1 Klavier, Marke Wleißbrod. 1 Rühmaschine, Marte Haid u. Neu, 2 Chaiselonaues, 1 Gerviertisch, 1 Kronleuchter, 1 Maschinentisch, 2 Aktenböcke, 1 Schreibmaschine. Marke Trumpf. 5 Schweine, 1 Eber, 1 Hobelbank, 1 Dicktenhodel. 1 Schrankarammophon, 1 Oelgemälde, 1 Holzschuppen, 1 Korbgarnitur, 1 Stünder mit Figur, 4 antike Lampen, 2 Figuren, 3 große Bilder. 1 Vorzellan=Eßservice für 12 Personen, 1 Vorzellanschrank, 2 Bertikos. 2 Kleiderschränke, 2 Betten mit Matratzen, ca. 1800 Flaschen Wein, ca. 190 Flaschen Likör und Schnaps, 1 Stovimaschiue, 5 Büsetts. 6 Kredenzen, 8 Tische, 4 Ausziehtische, 31 Stühle, 4 Cosas. 4 Radivavvarate, 5 Bücherschräufe. 3 Stonduhren. 3 Teppiche u. g. m. Wiß. Gerichtsvollzieder. Zwangsversteigerung. Am Mittwoch den 26. November 1930. 15 Uhr, sollen zu Bonn im Pfandlokal Bornbeimerstraße 24. össentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: 1 Backmulde. 1 Teichknetmaschine, 1 Elektromotor, 1 Pillschsofa, 1 Büfett. 2 Gessel. 1 Klubsessel, 1 Klavier, 1 Sofa mit Umbau, 1 Grammophon. 1 Sosa mit Umbau, 1 National=Registrierkasse, 1 Argo=Waage, 1 Klurgarde. robe mit Spiegel, 1 Warenschrank, 1 Theke, 4 Dunlopreisen, 3 Ronal Cord=Reisen, 1 Ladentheke, 1 OrgaSchreibmaschine, 1 Schreibtisch, 1 Schneliwaage, 1 Fleischschneidemaschine, 1 elektr. Klavier, 1 Schreibmaschine Orga, 1 Kristaltschale, 1 große runde Kristallschale, 1 große Kristaltvase, 1 Kristaltbowle, 1 Marmorsäule, 1 japanische Base, 2 Eßservice, 1 Aufschnittmaschine. Bötert. Obergerichtsvollzieher in Bonn. Zwangsversteigerung. Am Mittwoch den 26. November 1930, nachm. 3 Uhr, sollen im Pfandlokale dier. Bornheimerstraße 24, öffentlich meistbietend gegen Barzadlung versteigert werden: Schreibtische, Sofas, Klubsessel, Chaiselonzue, Kleiderschränke, Bett mit Einlagen, Waschtische mit Marmorplatten, Büsetts. Ladentheken, Schreivmaschine, Geldschränke, 2 Konsolen, 1 Schrankgrammophon, Kredenz, Tisch mit 6 Stühlen. Wanduhr, Teppich.:2¼. Bilder, 1 Kafseeröstmaschine mit Motor, 1 Posten Konerven, Spargel. Erdsen und Bohnen. 1 Radigapparat Bleuunft. 3 Röhren mit Lautsprecher, Küchenschränke, 1 Schreibmaschine ACG., 1 Lastwagen Elite, 1 Vervielfältigungsapparat, 1 Ainker, 1 Schreibmaschine Mercedes, Warentreihmaschine Kappel. 2 Kanartenvögel mit Käsigen, 1 Partie Dachdeckerschiefer und Pfannen, 1 Ledersofa, 1 Blüschsofa, 1 Schreibmaschine Rea, 1 Kommode, Ausziehtischchen, Truhen, 4 Taselservice je 45 Teile, 1 Ausstellschrank. 1 Schreidmaschine Torpedo, 1 Löwe Vongnedt. 2 Adler Vollstedt, Tatesservicen Rosenih je 77 Telle, 1 Taselservie Nähmaschine enke schrünke, Schreibm Kütigen, 1 Part 1-Roiorrab Versogggauto Hanb, bwiger,„mit Verbeg, Molor Nr. S 680884. 2 elektr. Lampen, Obermetall, Rauchtisch. Trumeaurspiegel, Regiarierkasse. Hann Pericht=hast:. ir Ge Sttterts. Moier. 1708. Fahragneg. 44748, Person Oanland.-Siner, mit Verdeck. Motor Nr. S 680 Kopp, Gerichtsvonlzicver in Vonn. Zwangsversteigerung. Am Mittwoch den 26. November 1930 sollen folgende Gegenstände öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: 1. vormittags 10 Uhr in Bonn im Persteigerung##ale ornbeimerstraße 24: 1 Eichenbüfett, 1 Bertiko, 1 Büfett. Ladenschrank. 1 efektr. Kasseemühle, 1 Büsett. 3 Regale, Kredenz, 1 Blüschsofa. 1 Küchenschrank, 1 Theke. 1 Seretär, 8 Autoaummtxeifen, 1 Schreibtisch, 1. Schreib= kretär. 8 Autogummtxelsen, 1 Schreibtisch, 1 maschine, 1 Geldschrank. 1 Grammopyon. 1 Klavier, 1 Radloapparat. 3 Kachelösen und dergl. mehr, 2. nachm..30 Uhr in Buschdorf: 1 Vertiko, 3. nachm. 3 Uhr in Hersel: 1 Hochtreauenzopparat, 4. nachm..30 Uhr in Widdig: 1 Bohrmaschine, 1 Stamn. " in Bohlen geschnitten. 5. nachm. 4 Uhr in Urfeld: 1 Schrank, 1 Kleiderschrank, .K9ls, 1 Geldschrank, 1 Büfett und dergl. mehr. Trefspunrt der Käufer zu)—): vor den Häusern der einzelnen Ortsvorsteber. Samtt. Oberaerichtsvollileber Vonn, Bipinstraße bie Bolormmme. Seite 8. Nr. 13 885. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. 25. November 1930. Aus des Vonner Hausfrauenbundes. Die Weihnachtsmesse„Wie, wo, was kaufen wir?“, die der Hausfrauenbund Bonn vom 28. November bis 1. Dezember in der Beethovenhalle veranstaltet, dürfte ein besonderes geschäftliches Ereignis für Bonn werden. Der Hausfrauenbund Bonn ist ja stets bestrebt, in enger Fühlung mit der Bonner Geschäftswelt zu arbeiten. Auch an der Ausstellung„Wie, wo, waskaufen wir?“ sind Bonner Geschäftealler so daß sich ein umfassendes, geschlossenes Bild des Bonner Verkaufsmarktes im Rahmen eines einzigen Raumes gestalten wird. Weihnachtsmesse. Der Verein deutsche Frauenkultur veranstaltet seine 11. Weihnachts=Messe vom bis 4. Dezember im Balkonsaal der Lese. Der Verein hat es sich seit langen Jahren angelegen sein lassen durch seine Ausstellung den Sinn für gute deutsche Wertarbeit zu wecken und das Verständnis zu fördern. Er gibt deshalb auch wieder 17 Bonner Kunstgewerblern Gelegenheit ihre Arbeiten auszustellen und erhofft von seinen Mitgliedern und Freunden einen zahlreichen Besuch. )( Persönliches. Studienrat Robert Müller, ein gebürtiger Bonner, wurde einstimmig zum Studiendirektor des Progymnastums in Oberhausen=Osterfeld gewählt. 1 Srüner Krasilinienfahrplan für das Sauerland und Vergische Land, enthaltend alle Kraftlinien, sowie wichtige Klein= und Straßenbahnen im Sauerland, Bergischen Land, Siegerland, Wittgenstein und Waldeck, ist für Winter 1930=31 in Verdindung mit der Hauptgeschäftsstelle des Sauerländischen Gebirgsvereins e. V. herausgegeben. Dem Fahrplan ist eine Uebersichtskarte angeheftet, die das erschlossene Gebiet zwischen Rhein, Sieg, Kassel und Padervorn umfaßt. Verlag A. Martin u. Grüttesten, G. m. b.., Wuppertal=Elberseld. ) Der Ortsausschuß Vonn der Vertrauensmänner der Angestellten=Versicherung weisen im Anzeigenteil auf demnächst stattfindende Vorträge din. 1 Das Quartett der Bonner Straßendahner machte am Sonntag nachmittag den Kranken des Krankenhauses der Barmberzigen Brüder insofern eine Freude, als das Quartett unter der straffen Leitung des Dirigenten Breuer einige schöne Lieder sang. Die Kranken, darunter auch ein Kollege der Straßenbahner, nahmen die Darbietungen mit größter Freude und vielem Dank auf. SRRRASG Tur Preissenkung. 13 884] In Erwiderung des Sprechsaalartikels vom 21. 11. möchte ich als Landwirt zunächst folgendes feststellen: Der von dem Artikelschreiber angeführte Preis von 30 Pfg. setzt sich wie folgt zusammen: Der Landwirt erhält für seine Milch se nach Erzeugungsort 14—20 Pfg., d. h. der Mischhändler, der die Milch mit seinem Auto in die Stadt schafft, bezahlt dem Landwirten in entfernt gelegenen Orten 14 Pfg., je näher der Landwirt bei der Stadt wohnt, desto mehr steigert sich der Preis. Frei Bonn muß der Landwirt die Milch aber zu 20 Pfg. liefern. Der Händler hat also mit anderen Worten bei einem Milchpreis von 30 Pfg. einen Verdienst von 10—16 Pig. Eine Tatsache, die haarsträubend ist, und bei der es wirklich an der Zeit wäre, Abänderung zu schaffen. Auch sollen hier mal einige andere Produkte des Landwirten angeführt werden: Roggen 11—12 Mk. pro Doppelzentner, vergleiche Brot. Kartosseln 1,70—2 Mk. pro Zentner, Schweine ca. 70 Pfg. das Pfund Schlachtgewicht, vergleiche Schweinefleisch, Gemüse — viel Arbeit und z. T. unverkäuflich. Alles Zahlen, die wirklich für sich sprechen und fast alle bedeutend unter Friedenspreis liegen. Aber bei seinen Einkäufen für das tägliche Leben gibt es für den Landwirten keine Sonderpreise, er hat dasselbe zu zahlen, wie diejenigen, deren Einkommen sich den Verhältnissen angepaßt hat. Es scheint doch allmählich mal an der Zeit zu sein, daß der Landwirt aus seinem Winterschlaf erwacht, und an die Oeffentlichkeit tritt und ganz bescheiden darauf aufmerksam macht, daß er auch noch da ist, letzten Endes auch ein Recht zum Leben hat und für seinen 12= und mehrstündigen Arbeitstag einen, wenn auch nur ganz kleinen Lohn verlangen muß. Wäre es nicht möglich, daß Gleichgesinnte sich zusammenschließen. Ein Landwirt. Der Müchpreis. 13 885] In Nr. 13884 des General=Anzeigers vom 24. Nov. wird ein Bericht über die Kölner Milchpreise veröffentlicht. Hier in Vonn liegen die Fälle noch krasser. Vorwiegend wird die Milch aus Rheinbach bezogen. Der Mischpreis ab Molkerei beträgt 18 Pfg. für das Liter. Ein Liter Milch wird mit einem Kg. berechnet. 100 Kg. Milch kosten von Rheindach bio Vonn 41 Pfg., das Liter demnach 0,41 Pfg. Die leeren Gefätze werden bin und zurück von der Bahn umsonst befördert. Der Milchpreis in Vonn beträgt zurzeit 30 Pfg. für das Liter. Verkaufspreis zuzüglich Fracht demnach 18,41 Pfg. Rohverdienst 11,59 Pfg. Ist dieser Preis gerechtfertigt? M. An den Bonner 13 886] Hiermit fragen wir den Wirtschaftsausschuß der Stadt Bonn, welche Kartoffelhändler zu der Preissenkungsaktion für Kartosseln zu den Verhandlungen hinzugezogen wurden? Laut der Veröffentlichung im Bonner General=Anzeiger vom 22. ds. Mis. schreibt der Wirtschaftsausschuß, daß eine namhafte hiesige Kartoffelfirma sich bereit erklärt habe, ihrerseits zur Forderung der allgemeinen Preissenkungsaktion einen neuen Preisnachlaß in der Form zu gewähren, daß erstklassige gelbfleischige Kartosseln zu folgenden Preisen ab Lager geliefert werden sollen: bei Abnahme von 1 Zentner 2,80 Mark, bei Abnahme von 10 Zentner 2,70 Mark, bei waggonweiser Lieferung.50 Mark der Zentner. Will man dem Verbraucher Sand in die Augen streuen? Viele Hausfrauen, besonders diejenigen, die morgens die Markthalle besuchen, wissen, daß die oben angeführten Preise keine Preissenkung ist, denn zu diesen Preisen hat man den ganzen Herbst und auch heute noch nicht nur gelbfl. Industrie=Kartoffeln, sondern die besten Industrie=Kartofseln, sogar Oberländer kausen können; biesige Industrie=Kartoffeln noch billiger. Es wäre dem WirtschaftsAusschuß zum Zwecke einer wirklichen Preissenkungsaktion zu empfehlen, sich in dieser Sache mit der Händlerschaft und nicht nur mit einem namhaften Kartoffelhändler ins Benehmen zu setzen. Mehrere namhafte Kartofselhändler. Rbeichete! BRELODTT — Bad Gedesberg.— nun: Morgen Mittwech: „DER-UHR-TANZ-TEE“ anschließend — TANZ-ABEND— Der Verkehr mit dem Lande wird durch Brückensteg aufrecht erhalten. reiswerte Billige und pr Perser und TEPPTORL Läufer u. Divandecken. s. weit unter Preis nur cken. z, T. Ulster dunkelgrau, u. Anzug für gr. Figur zu verk. Godesberg. Ublandstraße 4, 2x schellen. Privat-Pelzverkaul Rollkragen von.50 Mk. an Asparaturen, Emanderungen billigag Preise. K 195 Mitres.35, Llodertsss .50, Papler-Metall-Orden Saaldekorationen. Schöner amerikanischer Opossumkragen und Muf inen, un Muf u..=Velzmantel vin. zu 91., Cassiusgraben 24, 1. 5 Glage. Skunkspelz sast neu, preiswert abzugeben. 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Unter Wegfall der seit einigen Jahren bestehenden fünsprozentigen Biersteuer wurde die in der Rotverordnung vorgesehene zugleich mit der Bürgersteuer angenommen. Aus Godesberg. Jelddiebstahl im Großen. Ein Kohlfeld der Lannesdorfer Flur wurde von zwei Arbeitern beraubt; sie entwendeten gleich eine ganze Fuhre Feldfrüchte. Ihr Tun war aber beobachtet worden und bei einer sofort vorgenommenen Haussuchung wurden die Kohlköpfe gefunden. Jetzt folgte ein gerichtliches Nachspiel. 25 Jahre Dirigent. Mussendorf, 25. Nov. Herr Andreas Schnelder feiert am Samstag, den 29. d.., sein 25jähriges Dirigentenjudiläum deim Gesangverein„Freundschaftsbund“ Mussendorf. Der Verein wird seinen Dirigenten durch eine Feier am Samstag abend im Saale Schneider in Mussendorf ehren. Kreis Neuwies. Hönningen, 25. Nov. Die Gemeindevertretung wird am heutigen Dienstag zu einer dringlichen Sitzung zusammentreten. Auf der Tagesordnung steht u. a. die Einführung eines neuen Mitgliedes und die Bildung einer Der Jubikar ist 75, die Jubikarin 73 Jahre alt. Am Vorabend werden die Vereine: Feuerwehr, Kriegerverein, Gesangverein, Kirchenchor, das Fest durch ein Ständchen einleiten und am Festtage selbst das Jubelpaar zum Festgottesdienst in die Kirche geleiten. Im Anschluß hieran wird im Saale Grüßgen die weltliche Feier stattfinden. Landverkraftung der Linzer Höhe. Nachdem hier seit kurzem die Stadtbestellung der Pakete anstelle der bisher üblichen mühsamen und langsamen Zustellung durch Handpostkarren mit Stadt=Postauto geschieht, hat die Reichspost=Verwaltung nach vielen Bemühungen amtlicher Stellen die sog. „Landverkraftung" genehmigt. Während heute meist die Briefe und Zeitungen von den Postboten von hier oder den an der WesterwaldBahn gelegenen Bahnhöfen abgeholt und zugestellt oder zu den Postagenturen gebracht wurden, und bei Paketen der Postbote oft nur mitteilte, daß auf dem Postamt eine Sendung angekommen sei und abgeholt werden„könne" (auf Wunsch brachte er sie auch am nächsten Tag), fahren in Zukunft um 8 Uhr und um.45 Uhr schmucke Kleinkraftwagen, die auch noch bis drei Mitreisende gegen Entgelt befördern, von Dorf zu Dorf, wo die Post dann an „JJoisteller“ abgegeben und von dort beschleunigt zugestellt wird. Die von Linz abfahrenden Wagen berühren folgende Orte: Stern, Kaimig, Hargarten, St. Katharinen, Notscheid, Vettelschoß(Agentur), Ober=Unterelsaff, Wiedmühle, Neustadt(Agentur), Eilenberg, Jungfernhof, Rahms, Neschen, Ferntal, Hombach, Epgert, Dasbach, Hochscheid, Breitscheid, Roßbach, Reiffert, dann über Ronigerhof zurück nach Linz. In der Nachmittagstour werden die vorgenannten Orte in der umgekehrten Reihenfolge bedient. Sonntags verkehrt nur der Vormittagswagen, während dann seitens der Poststellen keine Zustellung stattfindet; jedoch können die Einwohner an diesen Tagen die für sie bestimmten Sendungen wohl bei den meisten Poststellen(Agenturen) persönlich in Empfang nehmen. Die Orte Schweifeld, RederAm heutigen Dienstag, den 25. d.., feiern die Eheleute Kaspar-Losef=Dauer und Frau Gertrud geborene Schneider in Alfter ihre goldene Hochzeit. Das Ehepaar ist 72 resp. 70 Jahre alt und hät sieben Kinder, 21 Enkel und drei Urenkel. Bauer war lange Jahre Gemeinderatsmitglied. Kreis Bonn=Land. S Aante Bisteneria a. Kaushaot. Der Silberjubiläumssonntag unseres Müttervereins gestaltete sich zu einer erhebenden Festfeier für die ganze Gemeinde. Gegründet wurde der Verein am Tage der hi. Elisabeth, als die Pfarre Lengsdorf von dem jetzigen Domkapitular Professor Dr. Herkenne, Aachen, verwaltet wurde. Deshalb war der hohe Herr auch persönlich erschienen, um noch einmal die Gründungszeit im Kreise der Mütter wachzurufen. Eingeleitet wurde die kirchliche Feier durch den gemeinsamen Empfang der hl. Kommunion der Mitglieder in der Frühmesse in der festlich geschmückten Pfarrkirche, worauf von Domkapitular Dr. Herkenne ein feierliches Levitenhochamt unter Assistenz der Ortsgeistlichkeit zelebriert wurde. Der Kirchenchor verschönte den Gottesdienst durch den Vortrag der Barbaramesse von Bäuerle unter Leitung seines Altmeisters Anton Geuer. In seiner Festpredigt betonte der hohe Würdenträger Dr. Herkenne als einstiger Gründer des Vereins die Notwendigkeit der Müttervereine und kennzeichnete die Mutter als das Fundament der christlichen Familie. Die so recht zu Herzen gehenden Ausführungen erregten die größte Aufmerksamkeit in dem dichtgefüllten Gotteshause. Einen erhebenden Abschluß des Silberjubiläums bildete der Festabend bei Toni Blum, wo auch die Jungfrauenkongregation mitmirkte. Frl. H. Frießdorf gab die Einleitung mit einem Prolog, worauf Pastor Nolte als Präses des Vereins der großen Festversammlung herzliche Begrüßungsworte widmete. Die musikalische Betreuung des Festabends trug der Kirchenchor, und mit dem mächtigen Chor„Die Himmel rühmen“ von Beethoven galt die abendliche Festfeier erst eindrucksvoll eröffnet. Die Festrede hielt Domkapitular Dr. Herkenne. Im Anschluß an seine Ausführungen konnten 32 Jubilarinnen durch Anheften der Silbersträußlein geehrt werden. Allgemeine Heiterkeit erregten die von den Jungfrauen aufgeführten Reigen„Der Kornmäher" und„Saarländischer Bergmannstanz“. Anschließend sang der Kirchenchor das anheimelnde„Waldmorgen“ von Köllner und das passende „Sehnsucht nach der Jugendzeit“ von Pfeil. In recht flotter Erledigung der Rollen zeigten zum Schlusse die fugendlichen Spielerinnen in dem Einakter„Der Mutter Worte“ und in dem Zweiakter„Wenn dir in deiner Heimat ein Mutterherz noch schlägt“ von Poldi Neudek ein Familienbild zur Verherrlichung der Mutter. Reicher Beifall lohnte die Darstellerinnen. Tödlicher Unglücksfall. Buschdors, 24. Nov. Ein junger Mann aus VonnRheindorf, der am Mittwochnachmittag an der Unglücksstelle eines Autos stand, wurde von einem in Richtung Bonn fahrenden Personenkraftwagen erfaßt und zu Boden geworfen; er war sofort tot. Cäcilienfest.6 Hersel, 24. Nov. Der Pfarr=Kirchenchor beging am Sonntag das Fest seiner Schutzpatronin mit einem Familiensest. Der Präses Pfarrer Dr. Weertz konnte die zahlreich erschienenen Mitglieder des Chores und deren Angehörigen herzlich begrüßen: Die sehr ansprechende Vortragsfolge bestand aus Rezitationen, Chören(„Abendfeier“ von Werth und„Rheinglaube“ von Bungart), Soloszenen und einem Vortrag von Lehrer Pletsch über„Anpassung der Kirchenmusik in Art und Ausführung an den Volkscharatter.“ Den Haupterfolg des Abends erzielte ein Lustspiel„Münchhausen II“, das vier Mitglieder des Theaterbereins ganz mustergüntg darheten Neuerungen im Postzustellungsverfahren in und um Linz. scheidt, Kalenborn, Kretzhaus und Oberwillscheidt, von denen Schweifeld und Kretzhaus je eine Poststelle erhalten, werden von Linz mit dem schon jetzt verkehrenden Personen=Postkraftwagen, der nach Asbach fährt, versorgt; ferner die Orte Ariendorf, Weißfeld, Frorath, Hausen, Lache mit dem von Linz über Hönningen nach Waldbreitbach fahrenden Personenwagen und endlich die zum Amte Linz gehörenden Gemeinden Kasbach, Ohlenberg, Ockenfels, Dattenberg, durch den eingangs genannten StadtpostKraftwagen. Die letzigenannten neun Orte erhalten ebenfalls alle Poststellen; die Inhaber der letzteren bestimmt die Postbehörde nach Anhörung der zuständigen Gemeindeverwaltung. Diese erhebliche Verbesserung sollte am 1. Dezember in Kraft treten, läßt sich aber wegen technischer Schwierigkeiten erst ab 1. Januar 1931 durchführen. Ein großer Vorteil liegt neben der beschleunigten Zustellung und Personenbeförderung darin, daß die zahlreichen neueingerichteten Poststellen auch die Rentenauszahlungen vornehmen können. Man befürchtet nur, daß der Verkehr auf der Linzer Höhe vereinzelt im Winter bei starkem Schneefall Hemmungen erleiden könnte; auch wird die Postverwaltung wohl von verschiedenen Gemeinden die Herrichtung besonders schlechter Wegestellen verlangen, um diese vorteilhafte Neuerung durchhalten zu können, die der Post, insbesondere durch Einrichtung der vielen neuen Poststellen sehr teuer wird. Die in der Nähe vom Postamt Asbach gelegenen Ortschaften, die zuerst ebenfalls Linz angeschlossen werden sollten, erhalten amtlichen Anordnungen gemäß— auf deren Gründe hier nicht eingegangen werden soll—, eine gleichartige Landverkraftung von Asbach aus, während dem Vernehmen nach dem Postamt Asbach selbst die Sendungen mit Wagen von Linz und der Sieg zugebracht werden. Preisprüfungskommission. Ebenso sollen Mittel für die Weihnachtsbescherung bedürftiger Familien zur Verfügung gestelt werden. A1145294=2 Neuwied, 23. Nov. Der Kleinhändlerpreis für Milch ist von 32 auf 30 Pfg. je Liter ermäßigt worden. Davon trägt 1 Pfg. die Landwirtschaft und 1 Pfg. die Händserschaft. Kreis Uhrweiler. Senkung des Brotpreises. Ahrweiler, 24. Nov. Der Vorstand der Bäckere innung des Kreises Uhrweiler beschloß, künftig nur noch Brot nach festem Gewicht steigend von einhalb Pfund zu einhalb Pfund zu verkaufen. Weiterhin wurden neue Richtpreise für Brot errechnet, die den Innungemitgliedern zur Annahme empfohlen werden und nach denen ab 1. Dezember eine Senkung der Brotpreise eintrit.„ Wg 1 um umm i. Ahrweiler, 23. Nov. Am Buß= und Bettag wurde in KölnMülheim das neueste Werk des Komponisten Johannes Müller, Küster und Organist an der Ahrweiler Pfarrkirche„Die toten Soldaten“ uraufgeführt. Das Werk hatte einen glänzenden Erfolg. Der Text stammt von E. K. Plachaus Ahrweiler. Der Ahrweiler Quartettverein deadLinz ehrt seinen Heimatmaler Niederee. Die Stadt beging am Sonntag den 100. Geburtstag ihres großen Sohnes, des Malers Joh. Martin Niederee, mit einer Gedenkfeier, zu der sich außer den Linzer Bürgern auch zahlreiche auswärtige Niederee=Freunde einge# funden hatten.. Der Saal war festlich mit den Landes= und Stadtfarben, sowie mit Lorbeerbäumen geschmückt. Der Linzer Gardeverein hatte dem Kameraden Niederee zu Ehren eine Abordnung mit Fahne entsandt. Bürgermeister Dr. Pieper wies auf die heimatgeschichtliche Sammlung der Stadt Linz hin, die im kommenden Frühjahr eröffnet werden soll und für die außer der großen Sammlung Kellerscher Werke(Kupferstecher Jos. von Keller, ein geborener Linzer) und den wertvollen Archivalien des Stadtarchivs und des Pfarrarchivs bereits zahlreiche Gaben aus den Linzer Bürgerkreisen gestiftet wurden. Der Abend war eine Gedenkfeier für Niederee und gleichzeitig ein Auftokt für die kommende heimatgeschichtliche Sammlung. Bei ihrer Eröffnung soll eine Ausstellung von Niederee=Werken stattfinden. Dr. Walter Cohen=Düsseldorf hielt eine längeren Vortrag über den Maler Niedere, dessen Andenken in der Kunstwelt lange Jahrzehnte tot war, bis es bei Gelegenheit der Deutschen Jahrbundert=Ausstellung in Berlin im Jahre 1906 der Vergessenheit entrissen wurde. In einer NiedereeAusstellung in Bonn im Jahre 1911 und der Ausstellung 100 Jahre rheinische Malerei in Düsseldorf 1925 kam Niederee dann auch wieder zu der verdienten Auerkennung. Dr. Cohen schilderte dann das Leben Johann Martns Niederce, das, voller Romantik und Tragik, als Hintergrund für die Werke des Künstlers in Betracht gezogen werden müsse und das fast wie ein Künstlerroman anmute.(Wir berichteten bereits über Niederees Leben und Wirken in der Heimatbeilage„Unser Land“ am 17. Mai 1929).„Einen der Früpvollendeten der sichtigt, die Komposition Konzert aufzuführen. bei seinem diesjährigen Lätaredeutschen Kunst“ nannte Dr. Cohen den Johann Martin Niederee, für den das Jahr 1852, das 22. seines Lebens, zu einem Wendepunkt wurde durch die Wertschätzung und die päterliche Freundschaft die Peter Cornelius dem jungen Künstler schenkte. Als damals Rledekee in der Garbe diente schrieb Cornelius dem König Friedrich Wilhelm IV:„Kein Monarch wird in seinem Heer einen Grenadier besitzen, wie Eure Masestät in Johann Martin Niederee“, und die ganze Berliner Presse war voll von dem„Künstler=Grenadier aus Linz“ als der König verfügte, daß er zum einjährig=freiwilligen Dienst auf Grund einer Zeichnung zugelassen werden solle, die Cornelius dem König vorgelegt hatte, und aus der das Genie des lungen Künstlers hervorging. Das tragische Ende, im Alter von 23 Jahren stard Niederee am Wundstarrkrampf, nachdem er von einer Platzpatrone verletzt worden war, machte eine der schönsten Hoffnungen der deutschen Kunst zunichte. Dr. Cohen ging näher auf die einzelnen Werke Niederee's ein, die in zwei Gruppen zerfallen: Porträts und religiöse Komposttionen. Als besonders wertvoll bezeichnete er die Holzschnittzeichnung Christus am Oelberg und das Oelgemälde von Niederee's Mutter, die beide aus demselben Jahre stammen, numlich aus dem 20. Lebensjahr des Künstlers. Die diesjährige 100=Jahr=Gedenkseier hat noch einige wertvolle Werke Niederee's aus Privatbesitz bekannt werden lassen, u. a. eine Oelstudien vom Kopf eines weißbärtigen Mannes, auf dessen breiter schöner Stirn sich alles Licht sammelt, ein Studienblatt mit drei verschiedenen Heiligenfiguren, eine hl. Katharina, u. a. m. Im Streben dem Rethel ähnlich blieb Niederee der deutschen Kunst ein Versprechen, leider kein Erfüllen, wenn er auch manches ausgereifte Werk dinterließ. Bürgermeister Dr. Pieper dankte dem Redner für das lebensvolle Bild das er von Niederee entworsen hatte, und schloß mit dem Wunsche, daß alle Kreise der Bürgerschaft der neuen heimatgeschichtlichen Sammlung ihre Liede und ihr Interesse schenken möchten. Kreis Adenau. Adenau, 23. Nov. Während vielerorts über einen starken Rückgang des Besuchs der Jugendherbergen Klage geführt wird, haben in der Jugendherberge Adenau die Uebernachtungen gegenüber dem Vorjahre erheblich zugenommen. Bis jetzt hat die Herberge 9600(im vorigen Jahre 8800) Uebernachtungen zu verzeichnen, eine Zahl, die sich bis zum Jahresende voraussichtlich auf 10.000 erhöhen wird, was einer Steigerung von 13.5 v. H. gleichkommt. Von den Wanderern, die die Herberge aufsuchten, waren 640 Holländer, 40 Engländer und 20 sonstige Ausländer. Daß Holland von den Ausländern am stärksten vertreten ist, ist darauf zurückzuführen, daß zwischen dem holländischen und deutschen Herbergsverband eine Interessengemeinschaft besteht, wodurch die Wanderer beider Länder mit ihren Ausweisen ohne weiteres in den Herbergen Aufnahme finden. Kreis Mayen. Weitere Preissenkungen. Mayen, 23. Nov. Die hiesigen Milchhändler haben beschlossen, den Preis für ein Liter Milch von 30 auf 26 Pfg. herabzusetzen. Die Bäckerinnung in Mayen hat in ihrer gestrigen Hauptversammlung den Preis für 1,5 Kilo Mischbrot von 60 auf 55 Pfg. ermäßigt. Gemeinderatssitzung in Burgbrot, Die diesige Gemeindevertretung, an der Bürgermeister Beck beratend teilnahm, beschloß u..: Verwaltungsseitig wurdo auf die Notwendigkeit der entsprechenden Instandbaltung der Durchgangsstraßen hingewiesen. Der zwischen der Zivilgemeinde und dem Marienhaus Waldbreitbach abgeschlossene Vertrag wurde vorgetragen und gutgeheißen. Der Vertretung wurde amtlich Kenntnis von dem Stand der Arbeiten am Dorfwohlfahrtsbaus wie von der Notwendigkelt der Errichtung eines Notausganges für das Jugendheim gegeben. Die Nachtragsvoranschläge wurden gutgebeißen. Für neuerrichtete Wohnstätten soll mit Rückwirkung vom 1. April 1929 für jeden einzeinen Bauherrn auf die Dauer eines Jahres Niederschlägung der Gebäudesteuerumlagen erfolgen. Wassergeldeinsprlkar wurden aus grundsätzlichen Erwäghngen deraus abgelehnt, ebenso Steuerniederschlagungs= bzw.=ermäßigungsanträge. Die Punkte Erhedung der Bürgersteuer und Biersteuer, die durch die Erhöbung der Kreisumlagen unumgänglich notwendig sind, wurden bis Ende November vertagt. Kreis=Obfl. und Gemüseversteigerung Vorgebirge in Roisdorf am 24. November. Die Versteigerung brachte eine sehr reichliche Anfuhr von Gemüse, hauptsächlich Rosenkohl, während Obst nur mäßig angeboten war. Auswärtige Käufer waren nur spärlich vertreten, und eröffnete die Versteigerung unter äußerst starker Zurückhaltung. Die flaue Stimmung besserte sich nur langsam und ließ keine Kauffreudigkeit aufkommen. Blumenkohl in ausgesuchten Qualitäten erfreutei sich einer guten Nachfrage und wurde entsprechend bezaplt; für alle übrigen Gemäse war das Interesse mäßig und ging der Preis zurück. Aehnlich verhielt es sich mit Obst, von welchem nur geringe Sorten und kleinere Posten gekauft wurden. Das Blumengeschäft war schlapp. Die Bestände konnten nur mit Mühe umgesetzt werden. Es kosteten je nach Sortierung: Aepfel —30s4, Birnen.—41.5, Freilandtomaten.—25.9, Treidgurken 41, Blumenkobl 26.—60,6, Krauskohl.—.3, Rosenkobl 10.—15,8, Schwarzwurzeln—11, Spinat.—.8, Endiviensalat—.5, Feldsalat 10.—10,6, Sellerie.—15, weiße Rüben 2, Chrosanthemen.—7,1. Alles in Pfund, Gebund, Stück und Pfennig. Versteigerungen Montags und Donnerstag ab 13.30 Uhr. Aus den Kreisen Euskirchen, Rheinbach, Schleiden. Kreis Euskirchen. Schmuggler festgenommen. Euokirchen, 22. Nov. Von der hiesigen Polizei wurde in der Nacht ein Schmuggler festgenommen, in dessen Besitz sich 12½ Mille unbanderolierter Zigaretten befanden, die beschlagnahmt wurden. Der Verhaftete hatte den Schmuggel schon seit einigen Monaten betrieben. Als ein Landjäger ihn verhaften wollte, lief er fort. Auf den telephonischen Anruf des Landjägers hin wurde er hier festgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Euskirchen, 22. Nov. Die Euskirchener Notgemeinschaft bittet die Vereine nochmals dringend, von etwa geplanten Weihnachtsfeiern mit Bewirtung und Bescherung der Mitglieder Abstand zu nehmen und die dafür bereitstehenden Mitteln evtl. unter Beifügung einer Liste der zu Bescherenden der Notgemeinschaft, deren Büro sich im Rathaus, Zimmer 11, befindet, zur Verfügung zu stellen. Die Notgemeinschaft will, daß im Mittelpunkt aller Hilfsmaßnahmen die Familie stehen soll, deren Einheit und wirtschaftliche Selbständigkeit möglichst erhalten bleiben muß. Lossprechung der Handwerkslehrlinge. In den Räumen des Euskirchener Gesellenhauses veranstaltete der Innungsausschuß anläßlich der diesjährigen Lossprechung der geprüften Gesellinnen und Gesellen eine kleine Feler. Der Bäckermeister=Gesangverein„Ersa“ leitete den Festakt mit dem Handwerkergruß„Die Himmel rühmen“ stimmungsvoll ein, worauf der Vorsitzende des Innungs-Ausschusses, Obermeister Kaspar Winkel, der Gefallenen des Weltkrieges sowie der zahlreichen Opfer der Bergwerkskatastrophen aus jüngster Zeit gedachte. Er streifte die schwere Wirtschaftskrise und die hierdurch entstehenden Sorgen für Gesellen, Meister und Elternhaus. Die Festrede hielt Berufsberater Keull vom Arbeitsamt. Er sprach von Handwerkergeist und Handwerkerstolz, von der Notwendigkeit einer guten Fortbildung sowie von der sittlichen und körverlichen Ertüchtigung. Obermeister Ph. Simon überreichte unter Glückwunsch und Handschlag die Gesellenbriefe. Einzelne Prüflinge erhielten für besonders gute Leistungen Prämien vom Lreis=Rubschut. Rastdem der Gesangverein ein Lied vorgetragen hatte, ergriff der Vorsitzende Winkel nochmals das Wort, wobei er die Prüflinge erneut ermahnte, auch in Zukunft, trotz der schweren Zeit, ihren Mann zu stehen. Nach dem offiziellen Festalt sand eine gemütliche Feier statt, deren Programm von Mitgliedern des Gesellenvereins bestritten wurde. Uelpenich, 22. Nov. Das Gemeinderatsmitglied Nikolaus Brüders ist am 10. ds. Monats gestorben. An seine Stelle ist durch Mehrheitsbeschluß der Unterzeichner des Wahlvorschlages Johann Wildenberg als Ersatzmann getreten. Kreis Rheinbach. Verbesserung der Postverhältnisse in der Sürst. Loch, 22. Nov. Zur Besserung der Postverhältnisse in der Sürst werden mit Wirkung vom 23. ds. Mts. ab zwei neue Postanstalten eingerichtet und zwar je eine in Loch, die andere in Kurtenberg. Die beiden neuen Postanstalten sind mit voller Annahmebefugnis versehen, was im Interesse einer besseren Postversorgung in diesen Gemeinden, die bisher etwas zu wünschen übrig ließ, zu begrüßen ist. Adendorf, 21. Nov. Die älteste Einwohnerin unseres Ortes, die Witwe Johann Dahlhausen, beging am vergangenen Mittwoch bei körperlicher und geistiger Erische ihren 98. Geburtstag. Flerzheim, 22. Nov. Bei einer in den staatlichen Waldungen veranstalteten Treibjagd wurden 1 Fuchs, 2 Schnepfen, 2 Fasanenhähne, 24 Kaninchen und 52 Hasen geschossen. Gemeinderatssitzung in Heimerzheim. Der Gemeinderat lehnte die Errichtung einer ländlichen Volkstüche mit Rücksicht auf die schlechte Finanzlage der Gemeinde ab. Ein Antrag auf Instandsetzung der Straße von der oberen Pützgasse bis zur Knollgasse wurde der Wegekommission überwiesen. Die Wohnung eines Invaliden war vom Kreisarzt für ungesund erklärt worden. In der vorletzten Sitzung wurde vom Gemeinderat beschlossen, dem Invaliden ein Haus zu dauen und zwar sollte das Spritzenhaus, welches in der Mitte des Dorses siebt, abgebrochen werden(wodurch.eichzeitig ein Wunsch vieler Einwohner in Erfünung ging) und als Wohnhauß an anderer dauen, wenn der Kreis hierzu einen Zuschuß dewilligte, was dieser ablehnte. Nach fast einstündiger Beratung über diesen Antrag wurde beschlossen, den Kreisarzt um Angabe der Mängel der ungesunden Wohnung zu bitten. Außerhalb der Tagesordnung wurden einige Unterstützungsanträge teils genehmigt, teils abgelehnt. Ein Antrag des Bürger=Schützenvereins um Ueberlassung eines Kreuzes zur Ehrung der gefallenen Kameraden, das am Platze des Bürger=Schützenvereins aufgestellt werden soll, wurde, da er nicht auf der Tagesordnung sland, abgelehnt. Kreis Schleiden. Vergrutschgefahr in der Eisel. Nettereheim, 24. Nov. Am Kalkwerk Preuser unweit des Dorfes Rettersheim, wo der Weg nach Blankenheim(Eisel) vorüberführt, haben sich in den letzten Tagen in dem Teile des Schellgesberges, der der Eisenbahnlinie Trier— Köln und dem Urftbach zugewandt ist(513 Meter hoch), bedenkliche Risse gezeigt, die eine Kakastrophe befürchten lassen. Die Risse erbreitern sich zusehends. Gebäude liegen keine in der Nähe, am Fuße des Berges liegt nur das oben genannte Kalkwerk. Die Talsohle liegt etwa 450 Meler über dem Meeresspiegel. Die vorbeiführende Eisenbahnlinie Trier—Köln ist sehr gefährdet. Das jenselts der Bahn liegende Arftbeit kann vom Erdrutsch mitbetroffen werden. Die Ursachen der Erdbewegung sind nicht festzuslellen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß unterirdische Wasseradern eine Ambildung des Gebirgsinnern bewirkt haben. Die Behörde ist von der gefahrdrohenden Bewegung in Kenntnis gesetzt worden. Der Weg nach Blankenheim ist gesperrt. Urft, 24. Nov. Die Leiche des am Freitagmorgen bei den Fittungswerken oberhalb des Ortes Urft ertrunkenen Mädchens ist bei Sötenich an den Wesideutschen Kalkwerken an einem Strauche hängend vom Bruder der Verunglückten gefunden und geborgen word#n Seite 10. Nr. 13 885. Seneral=Anzelger für 25. November 1930. Aus den Kreisen Sieg, Altenkirchen, Waldbröl, Gummersbach. Aus dem Siegkreis. Gemeinderatssitzung in Neunkirchen. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters und Gemeindevorsteher Schmitz=Mancy fand eine Sitzung der Gemeindevertre= tung von Neunkirchen statt, in der folgende Beschlüsse gesaßt wurden: Die Erhöhung der Grundvermögens= und Gewerdesteuer, wie solche mit 50 Prozent von der Verwaltung vorgeschlagen war, wurde abgelehnt. Die Gemeindevertretung war der Ansicht, daß die Steuerpflichtigen trotz der Erhöhung der Kreissteuern weitere Steuerlasten nicht mehr ertragen können. Aus dem gleichen Grunde wurde auch die Einführung der Bürgersteuer einstimmig avgelehnt. Die Einführung der erhöhten Biersteuer und der Getränkesteuer erübrigt sich, da aus diesen beiden Steuerarten hier auf dem flachen Lande keine nennenswerten Beträge zu erwarten sind. Hierauf wurden mehrere Wegebauangelegenheiten der Gemeinde besprochen. Den Bewohnern von Köbach soll Gelegenheit gegeben werden, wetteres Steinmaterial anzufahren. Ein Antrag der Erwerbslosen vom 17. November auf Gewährung einer Weihnachtsbeihilfe mußte wegen der schwierigen Finanzlage der Gemeinde abgelehnt werden. Die bisher bestehende Schülerunfallversicherung soll weiterhin aufrecht erhalten bleiben. Schließlich beschloß die Gemeindevertretung die Uebernahme einer Büraschaft für zwei Bauherren für die scitens des Siegkreises zur endgültigen Fertigstellung der Landarbeiterwohnungen zu gewährende verbilligte Dariehen. Ein seiger Ueberfall. Niederpleis, 24. Nov. Einem Gastwirt von hier, dem vor kurzem ein größerer Geldbetrag gestohlen worden war, hatte einem als gefährlich bekannten jungen Mann das Haus verboten. Dieser lauerte am Sonntag abend dem Gastwirt auf und schlug ihn mit einem schweren Stein nieder. Der Arzt stellte einen Bruch der Schädeldecke fest. Bisher konnte der rohe Bursche nicht festgenommen werden. Wahlscheid, 22. Nov. Ein junger Handwerker von hier geriet mit der Hand in die Kreissäge und verletzte sich schwer. Aus Croisdorf. Die Deutsche Jugendkraft feierte ihr 10. Gründungsfest im Canisiushause unter der Leitung des Präses Kaplan van Kempen mit Ansprachen, Musik und Gesang. * Ein Verein für das Deutschtum im Ausland soll heute, Dienstagabend, im Canisiushause gegründet werden. Die Festrede hält Bürgermeister a. D. von Schlabisch=Berlin. Das Philharmonische Orchester Siegburg und der Männer=Gesang=Verein der RWS. wirken mit. Studienrat Kartels=Siegburg wird die Versammlung leiten. * Obermelster Peter Neumann kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei den Mannstaedtwerken zurückblicken. Der Jubilar erfreut sich bei Vorgesetzten, Mitarbeitern und Untergebenen besonderer Hochachtung. Aus Siegburg. Das neue Walzwerk beantragt... Die Fürstlich Hohenzollernsche Hüttenverwaltung Laucherthal(Hohenzollern), die auf Grund eines mit der Stadt Siegburg kürzlich geschlossenen Vertrages in den Gebäulichkeiten des Siegburger Walzwerkes ein Eisenwalzwerk errichten wird, beantragt die Verleihung des Rechts, in den Mühlengraben die im Betriebe entstehenden Abwässer einzuleiten und aus dem Mühlengraben Wasser abzuleiten. Dem Antrage stehen — wohl keine Bedenken entgegen, zumal auch den Bembergwerken seinerzeit das gleiche Recht verliehen wurde. Nach Genehmigung des Antrages, über den im Dezember in einer Sitzung im Kreishause entschieden werden wird, wird die Hüttenverwaltung mit den ersten Arbeiten zur Errichtung des Werkes beginnen. Hauptversammlung der Lokalabteilung Sieg. Den Reigen ihrer Versammlungen in diesem Winter eröffnete die landwirtschaftliche Lokalabteilung Sieg gestern nachmittag mit einer außerordentlich gut besuchten Hauptversammlung im Saale des Hotels zum Stern in Siegburg. Im Mittelpunkt dieser Versammlung stand ein großangelegter Vortrag des Kammerdirektors Dr. K. Müller=Bonn über„Absatzfragen für Milch und Molkereierzeugnisse“. Der Redner beleuchtete in seinem Vortrag eingehend die Lage des Milchmarktes und die Bedingungen zu einer Wiederherstellung der Rentabilität der Milchwirtschaftsbetriebe. Zu den Fragen um eine Organisation betonte er, daß ein Zusammenschluß unumgänglich sei und daß er kommen werde, entweder freiwillig oder zwangsmäßig. Auch aus der anschließenden Aussprache ergab sich, daß nun endlich schöne Worte genug geredet worden seien, und daß es nun an der Zeit sei, mit den schon so lange besprochenen Maßnahmen Ernst zu machen. Den Schluß der Versammlung bildete die Wahl der beiden Delegierten für den Landwirtschaftlichen Verein für Rheinpreußen. * Es erscheint nunmehr fraglich, ob die Preußische Justizverwaltung von einem Umbau des ehemaligen Frauengefängnisses in eine Tuberkulose=Heilanstalt auf Grund der von den sporttreibenden Vereinen und der Stadtverwaltung ausgesprochenen Protest abstehen wird, da im preußischen Staatshaushalt für 1931 ein Ergänzungsbetrag von 247000 Mark vorgesehen ist. Aus Lohmar. Einführung der Notgemeinschaft. Die Vorsteher der Einzelgemeinden, die Geistlichen und Lehrer des Amtsbezirks traten unter dem Vorsitz des Ehrenbürgermeisters Schultes zu einem Hilfsausschuß zusammen, um über die Durchführung einer freiwilligen Hilfsaktion zu beraten. Es wurde einstimmig beschlossen, durch eine einmalige Sammlung bei den Amtseingesessenen die erforderlichen Mittel aufzubringen, um die dringendsten Notfälle mindern zu können. Im Zusammenhang mit dieser Hilfsaktion richtet der Hilfsausschuß an die Eingesessenen, insbesondere aber an die Vereine die Mahnung, dem Ernste der Zeit dadurch Rechnung zu tragen, daß von allen öffentlichen Vergnügungen wie Tanzmusiken, Theatervorstellungen usw. Abstand genommen wird. Aus Hennef. Am Sonntag, 16. ds. Monats, veranstaltete der.=.=V. „Concordia“ Hennef, anläßlich seines 48. Stiftungs= festes ein Konzert. Der Chor, dem auch eine kritische Beurteilung eine beachtenswerte Höhe zugestanden werden muß, sang Werke von Schubert, Schumann, Heuser und Rietz, sowie einige Volkslieder. Die untadeligen Darbietungen fanden beifällige Aufnahme. Der überaus starke Erfolg des Konzertes stand unter dem Zeichen der Solisten, der Herren Konzertmeister Kirchenmaier und Lücke, Bonn, die in Frau Germaine Jacobi=Hennef eine ebenbürtige Partnerin fanden. Die Geige= und Cello=Soli, insbesondere aber das Trio ernteten einen Beifall, der nicht enden wollte. Außer ihnen dankte das Publikum auch dem Tenor Werner Schupp=Köln, dessen vorzüglich geschulte, weiche Stimme starken Anteil an dem guten Gelingen des Konzertes hatte. Summa summarum= eine der künstlerisch besten Veranstaltungen des Vereins, ein Genuß für die zahlreichen Zuhörer. Aus Oberpleis. Die Gemeindevertretung von Oberpleis wurde eingeladen auf Freitag, den 5. Dezember, nachmittags 5 Uhr, im Gemeindehaus. Die Tagesordnung lautet: 1. Regelung der Kanalanliegerbeiträge in Eudenbach. 2. Verzinsung und Tilgung des Baukostenzuschusses für die Siebengebirgsstraße. 3. Steuer= und Wohlfahrtsangelegenheiten. 4. Uebernahme einer Bürgschaft für ein Baudarlehn Koch=Steinringen. 5. Ausgleichung des Haushaltsplanes für 1930. 6. Verschiedenes. Tächuge gesucht. Dampfwaschanstalt midert Stübner, Deuel, Johannesstraße 11—13. Inseraten- Akgulsiteure Var. Verth) Garagen, Hotels u. gscz,h üräzsig, Mosel, Abr. Lahn und Sien Fahrzeug erwünscht, jedoch nicht Bedingung. Höchste Provision. Nur schriftliche Angebote an „DELA“, Bonn, Münsterstr. 18. General-Vertrieb für eine hervorrag. Neuheit(Massenart). großer Umsatz. guter Verdienst for den Bezirk Bonn zu vergeben. RM. 200.— Betriebshapital erforderlich, Off. an P. Schrendt, Dortmund, Kirchenstraße 12. Junge perfekte Stenotypistin auch für alle anderen Büroarbeiten sofort gesucht.(2 Näberes in der Expedition. Solides Tagesmadchen oder junge Frau in Monatsstelle für gleich gesucht.(2 Näheres in der Exped. Cofort zuverl., selbständ. junges Mädchen nicht unter 20 Jahren, ges. f. kl. Haush. Vorst. v. 10—12 u.—8 Uhr. General Rethel, Godesberg, Augustastr. 45.(2 Bess. fleiß. Mädchen gesucht(Famillenanschluß), [2 Königstraße 18. 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In den„HüttenWeiher“ der Heinrichshütte, der noch vor wenigen Jahren zu den fischreichsten Weihern des Siegtales zählte, hat man, da vor kurzem durch Einfließen unsauberen Wassers viele Fische getötet wurden, jetzt eine Einrichtung getroffen, die nur reines Wasser in den Weiher führt. Man hofft dadurch, die Fischzucht wieder zu beleben. Kreis Waldbröl. Waldbröl, 23. Nov. In der Samstagnacht wurde bei der tiefsten Dunkelheit das ganze Oberbergische Land bis hinunter ins Bröltal von einem gewaltigen Feuerschein überstrahlt. Im Orte Eiershagen war ein Großfeuer ausgebrochen, welches in kurzer Zeit mehrere Scheunen und Stallgebäude des Gutshofes Vorgardt vernichtete. Nur unter den größten Anstrengungen gelang es den rastlos arbeitenden Feuerwehren, welche aus der ganzen Umgebung herbeigeeilt waren, das Wohnhaus zu retten. Auch das Vieh konnte gerettet werden, während große Mengen Getreide, Futtervorräte sowie wertvolle landwirtschaftliche Maschinen dem Feuer zum Opfer fielen. Der verursachte Schaden wird auf 50000 Mark geschätzt und soll durch Versicherung gedeckt sein. Die Entstehungsursache des Brandes ist unbekannt. fülr Kinder. Ein Mahnruf an Eltern und Erzieher. Nach den Unfallmeldungen sind in den letzten Jahren zahlreiche Kinder durch Straßen= und Kleinbahnen verletzt oder getötet worden. Derartige Unfälle werden in den meisten Fällen dadurch verursacht, daß die Kinder neben oder auf den Schienen, besonders bei aufgebrochenem Pflaster, spielen und sich beim Herannahen der Züge nicht rechtzeitig entfernen. Auch spielen die Kinder gerne in den Seitenstraßen und wollen in schnellem Lauf die von Straßenund Kleinbahnen befahrenen Straßen krenzen, ohne sich zu überzeugen, ob eine Straßen= oder Kleinbahn sich nähert, oder sie laufen aus Uebermut dicht neben den Zügen her und versuchen die Schienen noch unmittelbar vor den Zügen zu überschreiten, oder vor herankommenden Zügen Zündplättchen und andere Gegenstände auf die Schienen zu legen. Eine weitere Ursache sehr vieler Unglücksfälle ist die Unsitte des Aufspringens auf die Trittbretter der fahrenden Straßen= und Kleinbahnwagen, um sich eine Strecke weit mitfahren zu lassen und dann wieder abzuspringen. Auf die drohenden Gefahren des großen Autoverkehrs auf den Land= und Dorfstraßen soll gleichfalls an dieser Stelle besonders hingewiesen werden. Kreis Gummersbach. Ein trauriger Angisckosell. In der Nähe von Gummersbach wurde das fünfjährige Söhnchen eines Kraftwagenführers von einem Brauereiwagen überfahren. Die Räder des schweren Wagens gingen dem armen Kinde über den Kopf, der völlig zertrümmert wurde. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt, doch scheint die Nichtbeaussichtigung der Kinder auf gefährlichen Verkehrsstraßen schuld zu sein. SE.„ Gebild,. junge Dame“ s. s. sofort pass. Wirkungskreis in gut. Hause, mögl. mit Familienanschl., firm im Kochen, Näden, Frisieren. Irmgari=Maria Hinkelmann, Niedersischbach.Kirchen(Sieg) vom Lande, 21 Jahre, sucht Stelle für sofort, erfahren in Küche u. Hausarbeit. Off. an V.., Meckenheim, Gürtelstraße Nr. 1.(2 18 Jahre, sucht Stelle zur wetteren Ausbildung oder Beschäftigung ähnlicher Art. Off. unter T. 8 an die Exped.(5 a Klavierspieler Gndents Wür alee 12. Ranoer Metzgergeselle sucht zu soter; Dae;„Hoüt: Stellung. Froi. ung. erdittet Wilhelm Leese, Carzig N. M. Kr. Soldin.(2 Ig. Mann 20 J. alt, Schlesler, gelernter Schlosser u. Installateur, sucht Stellung gleich w. Art. Werte Anged. an Hervert Schmiedel, Reisbert bei Vonn, steinsweg 2. Witteg Eisel., Ueblicherweise wird der erste Geburtstag begangen, wenn das erste Ledensjahr vollendet ist. Bei der Feier des 50. Geburtstages tritt der Mensch also ins 51. Lebensjahr. Riletin. Will man Tadakfleche aus Stoffen entsernen, so reibe man die Flecke mit Spiritus und Eidotter ein, und wasche sie sodann mit Branntwein aus. Technische Affistentin. Zur Ausbildung als technische Affistentin ist die Lyzeumsreife notwendig. Außerdem wird Stenographie und Schreibmaschine, also eine gewisse kaufmännische Ausbildung verlangt. Mit dem 15. Lebensjahre ist dann bei Erfüllung dieser Vorbedingungen der Eintritt in eine Schule für technische Affistentinnen an medizinischen Instituten möglich. In Vonn befindet sich eine solche Schule am hygienischen Institut in der Theatersträße. Hier wird eine zweijährige theoretische und eine halbjährige praktische Ausbildung vorgenommen, so daß die gesamte Ausbildungsdauer im allgemeinen 24 Jahre umfaßt. Kunstläuferin. Rostige Schlittschuhe werden mit Petroleum bestrichen und dann mit heißgemachtem, seinem weißen Sand oder heißem, pulverisiertem Kochalz abgerieben. Braut K. Um Gipsfiguren zu reinigen mische man 100 Teile Wasser und 5 Teile Salmiakgeist. Mit dieser Mischung werden die Figuren mit einer weichen Bürste oder einem Pinsel sorgfältig gewaschen und nachgespült. Auch mit dem Ueberstäuden der Figuren mit Schlemmkreide, die man mit einem sauderen Pinsel wieder vorsichtig abpinselt, erzielt man gute Erfolge. Dieses Verfahren muß jedoch einige Male wiederholt werden. Ria 3. Das von Ihnen angegebene Mittel, Tannendust im Zimmer zu bewirken, ist nicht richtig. Das Mittel besteht nämlich darin, daß man in 1 Liter kochendes Wasser langsam einen Teelössel Terpentinöl träufelt. Es verbreitet sich alsdann ein würziger, harziger tannenartiger Duft im Raum. Rotbuche. Wenn kein Kind aus der Ehe vorhanden ist, so erbt der Schwager die Hälfte des Vermögens Ihrer Schwester. Außerdem hat er das Recht auf den„Voraus“, d. h. die zum ebelichen Haushalt gehörenden Gegenstände und die Hochzeitsgeschenke. Zur anderen Hälfte erben die Geschwister. An Haus und Mobilar sind Sie daher zur Hälfte beteiligt. Wenn Sie sich nicht einigen können, müssen Sie die Auseinandersetzung betreiben. An den Grundstücken Ihrer Eltern ist der Schwager nur insoweit beteiligt, als die verstordene Schwester Miterbe Ihrer Eltern gewesen ist. Auch hier gebührt ihm die Hälfte des Erbteils. Die Wäsche gehört zum Voraus und gebührt daher dem Schwager. Ist ein Kind vorhanden, so erbt der Schwager ein Viertel, das andere das Kind. Ein Recht auf den Voraus besteht in diesem Falle nicht. Steuer 309. Die Grundvermögenssteuer ist nach dem festgesetzten Ergänzungssteuerwert 1917/19 zu zahlen. Der Einheitswert wird hierbei nicht zu Grunde gelegt. Dieser Einheitswert gilt vorläufig nur für Reichssteuern.— Die Grundvermögenssteuer beträgt monatlich 20 Pfg. vom festgesetzten Wert, also im vorliegenden Falle 4,50 M. monatlich. Vil wistreiter. Sie suchen nach einem Motiv für den Erntefestzug im nächsten Jahre? Der Titel des von Ihnen bereits genannten Motivs erscheint uns nicht prägnant genug. Vielleicht unterstellen Sie den geplanten Zug dem Motto:„Der Herbst in deutschen Landen"; oder:„Zeit des Segens— Zeit der Not“: oder nennen ihn einfach„Erntefreude". Brüberchen und Schwesterchen. 1. Der Pinguin, zur Gattung der Schwimmvögel gehörend, aus der Familie der Flossentaucher, hat bein Gell, sondern ist mit kurzen, schuppenartigen Federn bedeckt. 2. In der Tat ist das Radium sehr teuer, Wie Sie kürzlich im„General=Anzeiget“ hätten lesen können, sollen die wenigen Gramm Radium, die zur Bekämpfung des Krebses in der Rheinprovinz genügend wirken, mehrere Millionen Mark kosten. 3. Die am meisten in der Welt gesprochene Sprache ist das Englische. H. W. Ich bin Hausbesitzer und alleinstehend, da meine Frau kürzlich verstorben ist. Ich beabsichtige, um Befreiung von der Hauszinssteuer einzukommen. Wie hoch darf mein Einkommen sein, wenn das Gesuch Aussicht auf Erfolg haben soll?— Antwort: Falls Ihr Einkommen jährlich den Betrag von 1200 M. nicht übersteigt, können Sie mit Erfolg einen Antrag auf Niederschlagung der auf Ihre Wohnung entfallenden Hauszinssteuer stellen. Wenn die Einziehung der Steuer eine undillige Härte bedeutet, kann auch Ihre ganze Hauszinssteuer niedergeschlagen werden. Kaninchen. Hasen=, Kaninchen= und andere Felle werden auf folgende Weise gegerbt: Man bringt die Felle am besten frisch abgezogen auf ein Brett zum Spannen; schon getrocknete Jelle muß man wieder natzmachen, hauptsächlich die Lederseite. Will man ein Kaninchensell gerben, so bereite man eine Mischung von—24 Eßlössel Kochsalz und—1; Lössel Alaun und reibe hiermit das aufgespannte Fell gut ein. Das Fell stelle man alsdann 5 bis 6 Tage ins Freie oder an einen recht seuchten Ort. Sobald das Fell sich dehnen läßt nehme man es vom Brett, staube es aus und kratze mit einem nicht zu scharsen Messer alles Unsaubere ab.— Für andere Felle rechnet man 2 Teile Kochsalz und 1 Teil Alaun. Rote Tinte. Die roten Tintenflecken verschwinden aus der Tischdecke durch Anwendung von warmem Chlorwasser oder Schwefeldämpfen. Man zündet zu diesem Zweck auf einem alten Untersatz, Teller, Blech usw. einen oder zwei Schwefelsöden an und stellt ein Glas, eine leere Konservendüchse, Tasse oder ähnliches darüder, worin sich dann die Schwefeldämpfe entwickeln. Dann bölt man die angefeuchteten fleckigen Stellen über die Dämpfe, bis die Slecken heraus sind. Streitfrage. Briefkastenanfragen, bei denen Namen genannt werden, werden natürlich streng vertraulich behandelt; in Ihrer Anfrage dürsen Sie daher ruhig den betreffenden Namen nennen. In der Beantwortung im Briefkaften sehen wir jedoch von der Veröffentlichung der Namen ab. A. B. 500, Für Ihre eigenen Schulden kann die Ihrer Frau gehörige Nähmaschine nicht gepfändet werden. Außerdem erscheint die Nähmaschine wegen ihrer Unentbehrlichkeit nupfändber(S 811 Jud.) Vornheim. Zum Reinigen von Leverstühlen setze man lauwarmem Wasser einige Tropfen Salzsäure oder auch Weinessig zu. In diese Flüssigkeit tauche man einen reinen Schwamm, drücke ihn fest aus, lege ihn in ein reines, trockenes Handtuch und drücke ihn wieder durch. Nun erst wird das Leder sorgfältig und gründlich damit abgerieben. Mit einem reinen, weichen Ledertuche wird dann gut nachpoliert. Auf etwaige Flecke lege man einen Brei aus Schlemmkreide und Benzin. Nach dem Trocknen des Breis wird die Kreide abgebürstet und das Leder mit geschlagenem Eiweiß nachgerieben. Juge K. Gegen Achselschweiß sind häufige Waschungen mit verdünnter Salizylsäure zu empfehlen. Die Achseldöhlen müssen nach jedesmaligem Waschen vollständig trocken gerieben werden. Nach dieser Behandlung werden die Achselhöhlen mit Salizylstreupulver beiupft. Von Wichtigkeit ist auch ein öfterer Wechsel und häufiges Auslüften der Kleidungsstücke. Aeuni 19. Regenschirme bessert man unsichtbar aus, indem man ein Stück Zeug unter die desekte Stelle klebt(nicht näht): man benutze dazu Chromleim, dem etwas in Rizinusöl aufgelöstes Kollodium zugesetzt wird. Den vom Regen nassen Schirm stelle man mit dem Grisse nach unten und lasse ihn so trochnen. Er darf nicht eher aufgespannt werden, als bis er trocken ist, besonders Seide wird durch das zu frühe Aufspannen steif und brüchig. Auch das straffe Zusammenwickeln der Schirme, besonders so lange sie aufbewahrt werden, zerstört leicht den Stoff. Es ist praktisch, im Kleiderschrank an der Türe eine Schirmtasche anzubringen, die zur Aufbewahrung der Schirme dient. B. 20. Die gesetzliche Friedensmiete für Vonn beträgt 122 Prozent der eigentlichen Friedensmiete. Hinzu kommen die Umlagen aus der Haus= und Gemeindegrundsteuer. Wir haben diese Umlagen in letzter Zeit wiederholt mitgeteilt, sehen Sie gefl. nach. Rheineich. 1. Wenden Sie sich an das Reichsauswanderungsamt in Berlin oder an die Auswandererberatungsstelle in Köln, Margarethenkloster 1 am Dom: die städtische Auskunftsstelle für Auswanderungsangelegenheiten befindet sich in Bonn im Rathaus, Zimmer Nr. 30. 2. Vieleicht gibt Ihnen der Verein für Geflügelzucht und Vogelschutz. Vors. J. Brücken, Sebastianstr. 79, darüber Auskunft. Witwe. Wenden Sie sich an die Abwicklungsstelle für Kriegsund Zivilgefangene in Berlin SW. 11, Königgrätzerstr. 30. 30 Jahre Abonnent. Ein Rezept zur Herstellung von SchuhGlanzwichse ist folgendes: Man nehme auf 100 Teile pulverisierte Knochenkohle, 50 Teile Glycerin, 5 Teile Oel und 10 tauchen läßt. Nach kurzer Zeit ist der unangenehme Geschmack Teile Essig und vermische die Masse gründlich. Niederrhein. Schafselle werden folgendermaßen behandelt und gesäubert: Zuerst wird das Fell ausgeklopft und dann mit lauwarmem Gallseisenschaum mit einer weichen Bürste strichweise solange bearbeitet, bis es sauber ist. Die Lederseite muß nach Möglichkeit trocken bleiben. Das Spülen handhabt man am besten so, daß man entweder das Fell mit klarem Wasser abbürstet oder besser noch die Haarseite so oft in eine Wanne mit Spülwasser taucht, bis das Wasser sauber bleibt. Auf diese Weise bleibt die Leverseite trocken. Das Trocknen geschieht möglichst im Freien über einer Stange. Sobald das Fell halbtrocken ist, wird es über ein Brett oder auf dem Fußboden aufgespannt, bis es vollständig getrocknet ist. Dann lockere man das Fell durch abwechselndes Klopfen mit zwei Stöcken auf und bürste oder kämme die Fellhaare mit einem weiten Kamm gut durch. Franziska B. Wenn die Speisen noch nicht zu stark angebrannt sind, so kann man ihnen den unangenehmen Geschmack dadurch nehmen, daß man den Topf in ein größeres Gefäß mit kaltem Wasser stellt, den Topf mit einem feuchten Leinentuch bedeckt und die Enden des Tuches in das Wasser hineintauchen läßt. Nach kurzer Zeit ist der unangenehme Geruch verschwunden und man kann das Essen in einem anderen Geschirr weiterkochen. Neubau. Um den üblen Geruch aus dem frisch tapezierten Zimmer zu vertreiben, legt man einige Hände voll frischer Wacholderbeeren auf ein Becken mit glübenden Kohlen, stelle dies auf einige Steine und ein Blech in die Mitte des gut zu verschließenden Zimmers. Nach etwa 12 Stunden lüfte man den Ram tüchtig durch— der unangenehme, Geruch wird dann verschwunden sein. Moselaner. 1. u. 2. In diesem Falle ist zwar bezüglich des Vermögens Ihrer Mutter nicht Ihre Stiefschwester Miterbe, wohl aber der Stiefvater als Ehegatte zu 1. Evelsteine. Sie wollen wissen, ob Ihr Diamant echt ist? Das Prüfen eines Diamanten ist für den Nichtkenner oft sehr schwierig. Meist wird dazu ein Fachmann zu Rate gezogen. Doch seien hier einige Mittel angeführt nach denen auch der Laie ohne große Mühe einen Diamanten prüsen kann: 1. Wirft man einen Diamanten in ein Glas Wasser, so muß er, wenn er echt ist, im Wasser deutlich zu erkennen sein und sieht weiß aus, während bei einer Imitation die Farbe des unechten Steines mit der des Wassers verschmilzt und ihn infolgedessen fast unsichtbar macht. 2. Eine andere Prüfung der Diamanten besteht auch darin, daß man mit einer seinen Goldschmiedeseile den betrefsenden Diamanten etwas anfeilt. Die Oberfläche eines echten Steines wind durch die Feile nicht angegriffen. während jede Imitation gereizt wird. 3. Ein Diamant, auf Holz oder Metall gerieben, wird im Dunkeln phosphoreszieren, nachdem man ihn vorher den Strahlen des elektrischen Bogenlichts ausgesetzt hat. Eine Imitation phosphoresziert nicht. Tintensleck. Versuchen Gie, den Tintensleck im Schreibtisch= tuch mit Benzin. Zitrouensaft oder warmer Milch auszureiben. Bei veralteten Antenflecken hilft folgendes, allerdings etwas scharfe Mittel: Man stelle einen Brei aus Kleesalz und heißem Wasser der. Diesen Brei lasse man auf den betreffenden Fleck einige Minuten einwirken und spüle gründlich mit klarem Wasser nach. Wenn noch Spuren zurückgeblieben sein sollten, so wiederhole man das Verfahren. 25. Rovember 1930. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. Nr. 18885. Seite 11. IIREFRTP Kriminalroman von Arno Hohenfeld. Copyright by Literatur-Verlag Gloria, Berlin-Steglitz.(s Ein Schupo promenierte undauffällig vor der Villa Hartkopf, als die Kommission eintraf. Der Polizeioffizier der Bezirkswache empfing sie und erstattete auf der Diele, die eigentlich den Namen Halle verdiente, und, wie die ganze Villa, die Wohlhabenheit seines Besitzers zur Schau stellte, Bericht.“ „Danke verbindlichst“, sagte Fränkel, der Dienstältere, der stets die Verhandlungen zu führen pflegte,„wir werden alles sogleich in Augenschein nehmen. Es ist doch nichts berührt, und keine Veränderung getroffen worden, wie?“ „Es ist alles noch genau so, wie ich es vorgefunden habe.“ „Die Billa wurde also nur von Generaldirektor Hartkopf bewohnt, der Junggeselle war. An Dienerschaft nur ein Mann, ein Mädchen, eine Köchin und ein Chauffeur. hm. Wo ist der Diener?“ Aus dem Hintergrund tauchte in beinahe hilfloser Haltung ein älterer Mann mit dem typischen Gesicht eines Dieners auf. Sein kurzgeschnittenes Kopfhaar war stark angegraut. Aengstlich blickte er aus seinen hellen Augen auf die Männer. Fränkel winkte ihn heran. „Sie sind der Diener des Herrn Generaldirektors?“ „Jawohl, Herr. „Schon lange hier im Hause?“ „Seit acht Jahren. Ich habe schon dem früheren Besitzer der Villa, Herrn Kamenz, gedient, als er noch hier wohnte. In den Diensten des Herrn Generladirektors stehe ich seit drei Jahren. Er hat mich mit übernommen.“ „Demnach sind Sie über alles hier im Hause genau anterrichtet?“ Jawohl, Here? „Schön. Wir werden Sie später um Einzekheiten bitten. Zunächst möchten wir das Zimmer sehen, in dem die Tat geschehen ist.“ Der Diener führte die Herren in Hartkopfs Arbeitszimmer und ließ darin das Licht aufflammen. Der Raum zeigte sich in vollkommener Ordnung. Spuren eines Kampfes waren nirgends zu entdecken. Hartkopf lag neben seinem Schreibtisch am Boden, sein Stuhl war etwas zurückgeschoben, sodaß es fast den Anschein hatte, als ob er vom Stuhl gesunken sei. Die oberste Schublade auf der rechten Seite des Schreibtisches war ein wenig aufgezogen. Darin befand sich, nicht sofort sichtbar, ein Revolver. Auf dem Schreibtisch selbst stand alles in musterhafter Ordnung. Die Situation im Augenblick der Ermordung mußte folgende gewesen sein: Hartkopf hatte sich von seinem Stuhle leicht erhoben, diesen etwas zurückgeschoben und wollte unzweifelhaft den Revolver an sich nehmen. Er bekam ihn aber nicht auf den ersten Griff in die Hand, Pelze„ Pohler 7eofe garantieren Qualität u. Preiswürdigkeit. Beachten Sie die Auslagen Bolderberg-9 weil der Revolver etwas nach hinten gerutscht war, beugte sich nieder, um einen Blick in das Fach zu tun und erhielt im selben Moment von dem auf der anderen Seite des freistehenden Schreibtisches plaziert gewesenen Täter den tödlichen Schlag, der mit einem stumpfen, harten Gegenstand ausgeführt worden war und den sofortigen Tod Hartkopfs zur Folge hatte. Nichts war aufgebrochen, nirgends zeigten sich Hinweise, daß dem Mord ein Raub gefolgt war. Danach, so folgerten beide Kommissare, konnte der Tat nur ein Vorgang zu Grunde liegen. Zwischen Täter und Opfer mußte ein Konflikt bestanden haben, den der Täter zu seinen Gunsten aus der Welt zu schaffen gekommen war. Hartkopf mochte es abgelehnt haben, nachzugeben. Der Besucher war wütend geworden, hatte Anzeichen von Gewalt erkennen lassen, worauf Hartkopf nach seinem volver griff, im gleichen Augenblick jedoch den Verderben bringenden Streich erlitt. Mit welchem Gegenstande die Tat vollführt worden war, blieb zunächst zweifelhaft, der Mörder schien ihn wohlweislich mit sich genommen zu haben. Da entdeckte der spürsinnige Fränkel, der wie gewöhnlich mit seinen scharfen Augen in die geheimsten Winkel drang, zwischen zwei Bücherschränken, die dicht neben der auf die Diele führenden Tür standen, einen gewichtigen Auto=Schraubenschlüssel. Behntsam holte er ihn hervor und hielt ihn Wolter hin, der diesen überaus wertvollen Fund mit nicht minder großem Interesse betrachtete. Der Autoschlüssel trug nicht anur alle Merkmale der Tat, er paßte sogar, was seine Verwendung als Mordwaffe überzeugend bewies, genau in die klaffende Wunde, die der Mörder Hartkopf beigebracht hatte. „Das fördert unsere Untersuchung um ein gutes Stück“, sagte Fränkel strahlendes Gesichts.„Aber wem gehört dieser Autoschlüssel?“ „Vielleicht kann uns der Diener auf die richtige Spur bringen..„. den Oiener ders)Wolter ging auf die Tür zu, um den Wiener hereinzurufen. Fränkel hielt ihn am Arm fest. Es dürfte ratsam sein, dem Diener zunächst von unserem Funde nichts zu sagen, nur im Notfall wollen wir ihn erwähnen.“ Wolter nickte verstehend. Die beiden Kommissare begaben sich ohne den Schlüssel auf die Diele, wo der Diener ihrer wartete. „Sie haben doch selbstverständlich ein Auto in der Garage?“ fragte Fränkel. „Zwei, mein Herr. Einen Mercedes=Benz und einen Wanderer=Wagen.“ Von der kleinen Wendeltreppe hin, die nach dem Kellergeschoß führte, kam ein schwach knarrender Laut an Wolters Ohr. Während er sich, den Anschein gab, der Unterhaltung zu folgen, die Fränkel mit dem Diener führte, spähte er nach der Treppe und sah, wie eine breitschultrige, untersetzte Gestalt langsam, horchend, mit lauerndem Gesichtsausdruck, sich ganz allmählich heraufschob. Am Treppenende blieb der Mann abwartend stehen, lauschte und beobachtete die Gruppe, ohne sich irgendwie bemerkbar zu machen. Das Verhalten dieses Mannes war so seltsam, daß Wolter eigentümlich davon berührt wurde, besonders was sein Mienenspiel anbetraf, das große Anteilnahme an dem Gespräch verriet. Er bemerkte nicht, daß Wolters graue Augen unavlässig auf ihm ruhten. Plötzlich drehte Wolter sich ihm absichtlich auffällig zu und stellte sich ein bißchen überrascht. Dabei machte er eine neue Entdeckung. Die Miene des Mannes verwandelte sich blitzschnell, sein etwas breites, volles Gesicht zeigte jetzt einen harmlosen, friedlichen Ausdruck. „Da ist ja Karsten, unser Chauffeur, der wird Ihre Frage besser beantworten können als ich. Karsten, komm doch mal her.“ Karsten kam näher. „Um was handelt sich's denn?“ „Die Herren möchten wissen, was das für ein Wagen gewesen ist, mit dem Eggers hier war.“ „Eggers? Kenne ich nicht!“ „Ich kenne ihn auch nicht näher. Aber du weißt doch, daß am Spätnachmittag so ein kleiner, brauner Wagen bei uns hielt. Du kamst doch mal gucken, als ich die Gartenpforte öffnete.“ „Ach so, der. Ja, gewiß habe ich ihn gesehen, aber nur ganz flüchtig. Das war kein Kleinwagen, sondern ein Sportmodell, ein ganz schnittiges Ding.“ „Nun also, so sah Eggers Wagen aus.“ „Dieser Herr Eggers war der letzte Besucher, den Sie in das Arbeitszimmer führten?“ fragte Fränkel. „Jawohl.: Wolter gab Fränkel durch einen Blick zu verstehen, daß es Zeit sei, abzubrechen und zum Einzelverhör überzugehen. „Führen Sie uns in ein Zimmer, in dem wir uns gestört unterhalten können“, sagte Fränkel zu dem Diener. Dieser geleitete die Kommissare in einen im Parterre nach vorn heraus gelegenen Empfangsraum. „Bleiben Sie bitte bei uns, wir möchten jetzt von Ihnen Einzelheiten über die Vorgänge hören. Erzählen Sie uns von dem Besuche des Herrn Eggers. Was wollte er?“ „Er wünschte den Herrn Generaldirektor in dringlicher Angelegenheit zu sprechen. Als ich nähere Auskunft erbat, erklärte er mir:„Sagen Sie nur, ich komme von Herrn Dr. Menzel, dann weiß Ihr Herr schon, um was es sich handelt.“ „Nahm Ihr Herr den Besuch sofort an?“ fragte Fränkel. „Er zögerte und machte ein mißmutiges Gesicht. Es schien ihm nicht recht zu sein. Dann befahl er mir kurz, wie er es zu tun pflegte, wenn er eine Sache schnell hinter sich bringen wollte, ich solle den Herrn eintreten lassen.“ „Ueber die Unterhaltung selbst wissen Sie nichts? Genieren Sie sich nicht, falls Sie vielleicht auf diese oder jene Weise ein Wort aufgefangen haben sollten.“ „Ich gehöre nicht zu denen, die sich von den Angelegenheiten ihrer Herrschaft heimlich Kenntnis verschaffen“, erwiderte der Alte ein wenig beleidigt über den Verdacht, gelauscht zu haben. „Es liegt uns fern, Ihnen zunahetreten zu wollen“, mischte sich Wolter ein.„Es wäre doch möglich, daß Ihnen der Grund des Besuchs dieses Herrn Eggers nicht verborgen geblieben ist. Für uns ist es von großer Wichtigkeit, darüber Genaueres zu hören.“ „Ich kann darüber gar nichts aussagen. Ich bemerkte nur, als ich die Tür langsam schloß, nachdem ich Herrn Eggers hatte eintreten lassen, daß mein Herr seine Sondermiene aufgesetzt hatte.“ „Was heißt das?“ fragte Fränkel. „Nun, ich sah ihn dasselbe Gesicht machen, das er immer zeigte, wenn ein armer Teufel zu ihm kam, ein Bittsteller oder dergleichen.“ „Das Gesicht des Herrn Eggers haben Sie nicht gesehen?“ „Nein, Herr Eggers drehte mir ja den Rücken zu.“ „Den Gedanken, daß mit diesem Besuch ein Unheil verbunden sein könnte, hatten Sie nicht?“ „Nicht im mindesten, denn dann wäre ich bestimmt in der Nähe geblieben und hätte unter irgend einem Vorwand nach kurzer Zeit„gestört“, wie ich das schon mehrfach tun mußte, auf Wunsch meines Herrn, um läftige Besucher abzuschütteln.“ „Etwas Derartiges hatte Ihr Herr bei Eggers Besuch nicht geäußert?“ „Nein.“ „Demnach kann ihm Eggers Besuch auch nicht allzu widerwärtig gewesen sein. Doch lassen wir das. Sie waren also der Meinung, alles sei in Ordnung und begaben sich danach wohin?“ „In die Garage, um Karsten zu sagen, er solle sich beeilen, denn wir wollten zu Abend essen.“ „So früh? Es war doch eben erst sechs durch, nicht wabe!“ „Wir hatten an diesem Abend Ausgang und wollten zusammen fortgehen.“ „Wie lange blieben Sie ungeführ in der Garage?“ „Das kann ich beim besten Willen nicht sagen. Wir haben uns ein Weilchen unterhalten. Als ich dann ins Haus zurückkam, trat Herr Eggers gerade aus dem Arbeitgzimmer: „Konnten Sie in das Zimmer hineinsehen?“ „Rein, ich kam ja nicht von der Straße, sondern vom Seiteneingang. Ich kann nicht einmal sagen, ob im Arbeitszimmer noch Licht brannte. Auch Herrn Eggers Gesicht habe ich nicht gesehen, nur seinen Rücken, als er eilig über die Diele ging, die Tür aufriß, auf die Straße stürmte und sich ins Auto schwang. Ich ging ihm nach, um die Gartentür abzuschließen. Noch ehe ich diese erreicht hatte, raste er schon davon.“ „Die Tür zum Arbeitozimmer war fest zu!“ „Jawohl. Wäre sie es nicht gewesen, hätte ich beinr Wiederbetreten der Diele einer Lichtschimmer bemerken. müssen, weil doch das Licht brannte, als ich später das Arbeitszimmer betrat.“ „Wer entdeckte das Verbrechen?“ 36: „Wie und wann geschah das?“. „Nicht sogleich. Ich stand im Begriff, noch der Küche zu gehen, die sich im Kellergeschoß befindet und war schon nahe der Treppe...“ „Ist das dieselbe Treppe, die Karston vorhin heraufe kam?“ fragte Wolter. „Jawohl: „Und weiter?“ forschte Frünkek. „Da schlug die Telefonglocke auf der Diele an.“ „Einen Moment“, unterbrach Wolter wieder.„Bäutet die Telefonglocke auf der Diele stets zuerst, oder nur, wenn darauf umgestellt ist?“ Fränkel sah Wolter fragend an, er wußte nicht, worauf dieser hinaus wollte, doch gleich wurde es ihm klar. „Jeder Anruf kommt zuerst auf der Diele an. Von da wird nach dem Zimmer umgestellt, wohin der Anschluß gewünscht wird.“ S Sarunden and die Ugache woler drenkheiten NEDA FROCHTE-WURREI e. Dermträgie i: Scuane Palm.Pülnchen#2 # E 5 5 85 üE 85 Ge*- Aabel. obir Küche, 3., Bubeg. vver geteilt, an zwei Ehepaare per 1. Dez. zu., Römerstr. 287.(5 Herrsch. Parkerte Wöhnung 4 große Zimmer, Küche, Bad. ar. geschl. Veranda. in Godesberg gegenüber dem Volksgarten, per 1. Januar 1931 zu vermieten. Besichtigung von—4, Gedesberg. Hindenburastr. 27. ###. Jasse. Geschäftshaus Wer saut mit Haulustiggn Po#tsl. in schönner, doppelhaus Godesbergs Schön möbl. Zimmer m. fließ. Wasser zu vermieten Poppelsdorfer Allee 64, I.(2 Adgeschlossene erde Glage Küche, 2 Zimmer(gr. Räume), Diele, Bad, Veranda, 1 Mans. (evtl. auch 2) u. neuzeitliche Nebenr., in mod. Neubau(auf Wunsch mit Heiz.), Vorort von Bonn, günst. Verkehrsverbind. nur an bess. Familie. f. 65 sof. zu vermieten. Offerten u. X. 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Oden rechts: General Werner von Blomder g. der gegenwärtig zu Studtenzwecken in den Vereinigten Staaten wein, besichtigt die Radetten: anstalt in West Peint in Bogleitung mehrerer prominenter Generäle.(Der erse rechts: Genenk von Blomberg.) Zinks: Prominente Vertreter der Kunst und Wissenschaft aus aller Welt wohnten der feierlichen Einweihung des neuen Gebäudes der Akademie der Künste und Wissenschaften in New York bei. Bild: Die europäischen Delegierten(von links nach rechts) Felix de Llanos y Toriglia. Spanien; Maurice de Wulf. Belgien: André Chevrillon, Frankreich; Prof. H. Lüders, Mitglied der Preußtschen Akademie in Berlin: Dr. Nicolas Murray Butler, der Präsident der Akademie: Lucien Levy=Bruhl, Frankreich: Francisco Canton und Julio Casares, Spanien. Kreis: Mark S. Hayford, der herrschenden Königsfamilie von der Cote du Cap entstammend, Gründer und Leiter der Baptistischen Kirche und Mission an der Goldküfte. Direktor eines Theologischen Seminars und einer Eingevorenen=Schule in Afrika, traf in Berlin ein und wurde vom Reichspräsidenten empfangen. Sinks: Zufolge der schweren Stürme ereigneten sich in letzter Zeit häufig Schiffsunfälle. Kürzlich strandete der Dampfer „Tamiahua“ im dichten Nebel in der Nähe des Hasens von San Francisco und die Mannschaft mußte mittels Rettungshosen an Land gebracht werden. Unser Bild zeigt einen Moment von der Rettung der Gestrandeten: Kapitän Theodore Roberg wird als letzter der Besatzung mittels der Rettungshofe an Land gezogen. Bilder vom Tage. Kreislinks: Aus Anlaß der vor einigen Tagen im Sächstschen Landtag in Dresden vorgenommenen Präsidentenwahl ist es innerhalb der Deutschen Volks. partei Sachsens zu Auseinandersetzungen gekommen. Bei dieser Wahl hatte nämlich der Dresdener Oberdürgermeister Dr. Blüher in seiner Eigenschaft als Mitglied der volksparteilichen Landtagsfraktion bei der entscheidenden Abstimmung gegenden Kandidaten der Bürgerlichen Partei und der Nationalsozialisten gestimmt und so die Wahl eines sozialdemokratischen Präsidenten ermöglicht. Die Deutsche Volkspartei Sachsens hat dieses Verhalten ausdrücklich gemißbilligt. Oberbürgermeister Dr. Blüher hat daraufhin sein Landtagsmandat niedergelegt. Rechts: Vom Meisterschaftsspiel Bonner Fußball=Verein gegen Kölner BallspielClub. Ergebnis:0. Bild: Moment vor dem Tor der Kölner.