39. Jahrgang.— Nr. 13136. Mittwoch, 27. Juni 1928. Gründungssahr des Verlags 1723. Bezugspreis: Monatlich 2 A Anzeigen: lokale 25 J. auswärtige 40 S Reklamen: lokale 75 J, auswärtige 120 Lokale Familien=Anzeigen 20 3 Lokale Stellengesuche 15§ die Zeile. Postscheckkonto Köln Nr. 18672. für Bonn und Amgegend. Druck und Verlag: Hermann Neusser. Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Pet. Neusser. Anzeigen: Peter Lescrinier, Alle in Bonn. Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Fernruf 66, 566, 567. Die schwierige Kavinentsondung. Noch keine Einigung über die Zentrumsminister. Polen und Ostpreußen. In dem gleichen Augenblick, in dem der polnische Außenminister Zaleski den z. Zt. in Warschau tagenden Weltfriedenskongreß die Heilsbotschaft von der ewigen polnischen Friedensliebe verkündet, wird hinter den Kulissen und unter der bekannten „gütigen Mitwirkung“ regierungsoffiziöser Organe die Minierarbeit gegen Deutschland lustig fortgesetzt. Der polnische Wolf hat einen großen Rachen und einen gewaltigen Appetit auf imperalistische Extrawürste. Nachdem in der„Revue of Revue" sich Vickham Steeds dahin ausgesprochen hat, daß die deutsch=polnischen Grenzgebiete und damit der Weltfrieden ganz besonders gefährdet sei durch die Anhäufung polnischen Militärs in dem sogenannten polnischen Korridor, weshalb nach Auffassung des Verfassers eine polnische Abrüstung in diesem Gebiet wünschenswert wäre, meldet sich in der offiziösen Warschauer Zeitung„Epoca“ ein„ungenannter führender Politiker“ mit einer Artikelreihe, in der er sehr offen die polnischen Absichten auf Ostpreußen enthüllt. Dieser sonderbare Politiker kennt natürlich keine polnische Gefahr für Deutschland und meint, Polen sei gegenwärtig anderwärts derart gebunden, daß es gar keine Zeit habe, sich für seinen westlichen Nachbarn besonders zu interessieren. Dann aber fährt der Verfasser fort, daß, wenn überhaupt von einer Gefahr zu sprechen sei, sie dem polnischen Staat von Ostpreußen her drohe und daß deshalb alles deutsche Militär aus den ostpreußischen Garnisonen entfernt werden müsse. Deutlicher kann man kaum mehr vor aller Welt bekennen, welche ungeheure Gefahr dem abgeschnürten ostpreußischen Lande von polnischer Seite droht. Die plumpen Versuche des Anonymus der „Epoca“ können darüber natürlich nicht hinwegtäuschen. Dieser Politiker, dessen politische Ziele denen des Herrn Zaleski gleichen wie ein Ei dem anderen, faselt natürlich nach bewährten Rezepten von dem Gespenst einer deutschen Invasion, und damit man ihm wenigstens etwas glaubt, belegt er das polnische Friedensbrot mit faustdicken Lügen. Wörtlich sag er nämlich:„Die Deutschen errichten in den Grenzgebieten Beobachtungstürme, die zur Beobachtung der polnischen Bevölkerung und der polnischen Wirtschaftsentwicklung in den Grenzgebieten dienen. Alle Polen, aber auch solche Personen, die dafür gehalten werden, werden zur Uebersiedlung in das Reichsinnere gezwungen. Eine Zählung der in den an Polen grenzenden Gebieten wohnenden Polen wurde von den Zentralbehörden vorgenommen. In diesen Gebieten konzentrieren die Deutschen Militärabteilungen und bereiten dort ein ungeheures Uebungsgelände vor. Mit Wonne greifen andere polnische Blätter diese fette Lüge auf und fordern eine scharfe Kontrolle des Völkerbundes für die strittigen Gebiete, um das arme Polen vor den Gefahren eines deutschen Angriffs zu schützen. Am besten ist allerdings der Krakauer„Cas“, der gleisnerisch bemerkt, daß Polen„unter gewissen Garantien“ bereit sein könnte, den Korridor zu entmilitarisieren. Diese Garantien erblickt das Blatt darin, daß Deutschland aus Preußisch=Pommern, der Grenzmark Posen, Westpreußen und selbstverständlich vor allem aus Ostpreußen alle Truppenteile entfernt und diese „Grenzgebiete“ der ständigen Kontrolle des Völkerbundes unterstellt.“ Ein Weltfriedenskongreß in Warschau. Warschau, 25. Juni. In Warschau tagt zurzeit der Weltfriedenskongreß. Die Tagung ist von Pazifisten aus vierzig verschiedenen Nationen, auch aus Deutschland und Sowjetrußland, besucht. Der polnische Außenminister Zaleski, der durch seine letzten Reden in Paris und Brüssel die Aufmerksamkeit der ganzen friedliebenden Welt auf sich zog, sollte die Eröffnungsrede halten. Er ist aber durch eine Erkrankung verhindert und läßt seine Rede verlesen. Zaleski betont in seiner Rede, daß Polen schon seit dem Konstanzer Konzil um 1450 stets seine Friedensliebe bewies. Der polnische Vertreter tat damals schon den Ausspruch, daß„das polnische Schwert das des Geistes ist". Im Jahre 1924 hat Polen das Genfer Protokoll unterzeichnet, dann sich an den Locarno=Verträgen beteiligt, später den polnischen Nichtangriffs=Paktvorschlag vorgelegt. Wenig konkret äußert sich Zaleski über die künftige Friedenspolitik. Er sagte:„Die moralische Entwaffnung muß der Beschränkung der materiellen Rüstungen und der zerstörenden Kriegsmaschinen vorangehen.“ Zu der Frage der Rheinlandräumung und des Polnischen Korridors schweigt Zaleskisich aus. Der belgische Senator Lafontaine setzt sich sehr energisch für die Friedenssicherung ein. Für Deutschland spricht Prof. Dr. Quidde. Er betonte, daß die trennend zwischen den beiden Ländern liegenden Fragen vorerst einmal fortgelassen werden sollten, um in anderen Fragen zu einem Uebereinkommen zu gelangen. Vielleicht würden die Pazifisten beider Länder den deutsch=polnischen Handelsvertrag schon unter Dach und Fach gebracht haben, wenn sie hierzu den Auftrag erhalten haben würden. Auch die Behandlung der deutschen Minderheiten in Polen behandelte er im pazifistischen Sinne. Erregte Debatten auf dem Friedenskongreß in Warschau. WTB Warschau, 26. Juni. Auf der heutigen Vollsitzung des Friedenskongresses kam es zu außerordentlich erregten Debatten, weil eine gewisse deutsche pazifistische Gruppe die Wahl des Generals v. Schönaich in das internationale Friedensbüro durchsetzen wollte, obwohl einer solchen Wahl statutenmäßig Hindernisse entgegenstehen. Nach heftigen Wechselreden mußte die vor allem von der Deutschen Liga für Menschenrechte unterstützte Kandidatur Schönaichs zurückgezogen werden. Wer abergläubisch ist, wird die Entwicklung der Regierungsbildungsversuche am heutigen Siebenschläfertag mit einigem Interesse zu verfolgen haben: Kommt man heute nicht zu einem befriedigenden Ergebnis, dann müßte man orakeln, daß wir in den nächsten sieben Wochen nicht zu einem„parlamentarischen Schönwetter“ kommen. Seit gestern besteht jedenfalls zwischen Sozialdemokraten und Fenkrum eine ernste Meinungsverschiedenheit, die sich letzten Endes um das Problem der politischen Bewertung und Auswertung der einzelnen Ministerien dreht. Die Sozialdemokraten haben von vornherein alle Ministerien mit politischer Hauptverantwortung mit Beschlag belegt und andererseits sich von anderen politischen Posten ferngehalten, deren Verwaltung leicht zu politischer Unpopularität führen könnte, so vom Arbeits=, dem Wirtschafts= und dem Verkehrsministerium. Bei diesen Ministerien handelt es sich um solche, die sich nicht nach theoretischen oder praktischen Gesichtspunkten verwalten lassen, sondern die sich nach wirtschaftlichen Entwicklungen und konjunkturpolitischen Schwankungen richten müssen. Es wurde deshalb selbst aus volksparteilichen Kreisen der Vorschlag gemacht, man soll der Sozialdemokratie, nachdem sie in der Presse immer und immer wieder ihren Willen bekundet hat, die politische Führung in der neuen Regierung unter allen Umständen zu übernehmen, auch die restlose Verantwortung in der Führung der wirtschaftlichen Ministerien überlassen. Dazu hat sie noch keinerlei Neigung gezeigt, überträgt vielmehr gern diese Verantwortung den bisherigen Inhabern der in Frage kommenden Posten, nämlich Dr. Curtius und Dr. Brauns, zwei Persönlichkeiten, die in der sozialdemokratischen Agitation oft des Paktierens mit den Unternehmerinteressen bezichtigt worden sind. Als Abg. Müller=Franken die Persönlichkeiten für sein Kabinelt der Köpfe auswählte, griff er auch auf Dr. Wirth zurück. Mit dieser Wahl schuf er zunächst Schwierigkeiten innerhalb des Zentrums, dessen Reichstagsfraktion nicht ohne weiteres damit einverstanden war, daß gerade Dr. Wirth herausgestellt werden sollte, der der Partei im Verlauf der letzten Jahre manche Ungelegenheit bereitet hat. Herr Wirth zeigt sich aber auch jetzt wieder als der Hecht im Karpfenteich und ist nicht damit einverstanden, mit dem nach seiner Ansicht politisch unbedeutenden Verkehrsministerium betraut zu werden. Wirth verlangt den Vizekanzlerposten oder wenigstens das Ministerium für die besetzten Gebiete, dessen Erweiterung zu einem Ministerium für alle Grenzgebiete erstrebt wird. Durch dieses Verlangen gab es Differenzen mit Dr. Brauns, der sich bei einer Vizekanzlerschaft Dr. Wirths als dienstältester Minister zurückgesetzt fühlt und mit dem Abg. von Guérard, der sozusagen auf das Ministerium für die besetzten Gebiete von vornherein Beschlag gelegt hatte. Diese Streitfragen sind gestern vom zeitigen Vormittag bis zum späten Abend abwechselnd in der Zentrumsfraktion und im Fraktionsvorstand behandelt worden, wobei sich teilweise die Erörterungen so zuspitzten, daß Dr. Wirth verärgert die Sitzung verließ, etwa in dem Sinne des Ausspruchs des Exkönigs August von Sachsen, als er abdankte. Die Wahl Wirths im Zusammenhang mit der Besetzung des Ernährungsministeriums mit dem Demokraten DietrichBaden schuf aber auch gestern Differenzen zwischen Zentrum und Sozialdemokraten, nachdem Hermann Müller zu erkennen gegeben hatte, daß er auf die Schaffung eines besonderen Vizekanzlerpostens verzichte. Auf diesen Vizekanzlerposten wurde im Laufe des gestrigen Nachmittags jedoch vom Zentrum aus Anspruch erhoben unter der von der„Germania“ gegebenen Begründung, daß, wenn das Zentrum schon bereit sei, in ein Kabinett der Persönlichkeiten einzutreten, man es ihm nicht verargen dürfe, wenn es seine sachlich schwachen Posten politisch zu bewerten trachte. Das Berliner Zentrumsblatt stellt mit deutlich erkennbarer Absicht fest, daß es vom Zentrum vor allen Dingen der Sozialdemokratie gegenüber ein außerordentliches Entgegenkommen sei, wenn es das Ressort des Arbeitsministeriums behalte. Sollte das Zentrum dahin gebracht werden, daß es das Arbeitsministerium ablehnt, dann gebe es keinen besseren Weg, als daß man ihm die Vizekanzlerschaft in diesem Kabinett der Persönlichkeiten versperrt. Heute vormittag soll in besonderen Verhandlungen zwischen Zentrum und Sozialdemokraten eine Klärung der entgegengesetzten Auffassungen über die Bedeutung des Vizekanzlerpostens versucht werden. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion soll zu der Ueberzeugung gekommen sein, daß eine Vereinbarung möglich erscheine. Sollte heute abend das neue Reichskabinett und mit ihm auch Dr. Brauns wieder zum Reichsarbeitsminister ernannt werden, dann geschieht das an dem gleichen Tage, an dem ihm dieses Amt vor acht Jahren zum ersten Male übertragen wurde, und das er seit dem 27. Juni 1920 ununterbrochen innegehabt hat. Brauns gehört jetzt dem 13. Nachkriegskabinett an. Heute vormittag tritt auch die Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei zusammen, um, wie es heißt, sich u. a. auf Wunsch von Minister Dr. Curtius mit den Personalfragen des Kabinetts zu beschäftigen. Uebrigens scheinen auch innerhalb der Sozialdemokratie die Personalfragen noch nicht endgültig abgeschlossen zu sein. Für das Reichsjustizministeriums, das die Sozialdemokraten gleichzeitig zu besetzen wünschen, sind nacheinander die Abgeordneten Dr. Landsberg, Dr. Sänger, Dr. Radbruch genannt worden. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Hermann Müller wird heute nachmittag 5 Uhr dem Reichspräsidenten Bericht erstatten. In unterrichteten politischen Kreisen verlautet, daß auch der Reichspräsident der Auffassung ist, daß kein Vizekanzler mehr bestellt werden soll. Staatssekretär Dr. Meißner hatte Dienstag nachmittag eine Unterredung mit Hermann Müller. Er dürfte dabei diesen über den Standpunkt des Reichspräsidenten unterrichtet haben. Reichstagspräsident Loebe beabsichtigt, den Reichstag auf den 2. Juli einzuberufen. Die offizielle Einberufung wird erst erfolgen, wenn das Reichskabinett gebildet ist, da für die erste Sitzung des Reichstags als Tagesordnung die Entgegennahme der Regierungserklärung stehen wird. Der auf die Regierungserklärung folgende Tag dürfte sitzungsfrei bleiben, um den Fraktionen Gelegenheit zu geben, zur Regierungserklärung Stellung zu nehmen. Die Sommertagung des Reichstages dürfte bis Mitte Juli dauern. * Das Reichsernährungsministerium. Berlin, 26. Juni. Der demokratische Abg. Dietrich (Baden) hat, wie das Nachrichtenbüro des Vereins Deutscher Zeitungsverleger erfährt, sich mit Zustimmung der demokratischen Reichstagsfraktion zur Uebernahme des Ernährungsministeriums bereit erklärt. * Noch eine neue Partei. Berlin, 26. Juni. Die Deutsche Republikanische Partei, Geschäftsstelle Berlin, überrascht mit folgender Mitteilung:„Unter dem Eindruck des Wahlergebnisses vom 20. Mai wurde in Berlin die Deutsche Republikanische Partei gegründet. Beteiligt an der Gründung sind führende Persönlichkeiten aus liberalen und demokratischen Kreisen. Die Parteirichtlinien fordern wahre Volksherrschaft und Nationassinn, ernsthaften und entschlossenen sozialen Gestaltungswillen und freudige Staatsbejahung. Wirtschaftspolitisch fordert die Partei eine ausgeprägte Individualitätswirtschaft mit starker Verantwortung gegenüber der Gesamtheit.“ Die Forderung der Oeffentlichkeit geht dahin, daß die führenden Persönlichkeiten aus„lberalen und demokratischen Kreisen" zunächst einmal ihr Visier lüften. * Ein demokratischer Antrag. WTB Berlin, 27. Juni. Die Reichstagsabgeordnete Frau Lüders hat mit Unterstützung der demokratischen Reichstagsfraktion nachstehenden Antrag eingebracht: Der Reichstag wolle beschließen, die Reichsregierung zu ersuchen, ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß die im Jahre 1925 von den im Völkerbund vertretenen Staaten angenommene und späterhin gezeichnete Erklärung gegen die Verwendung von Giftgasen von allen beteiligten Staaten unverzüglich ratifiziert wird. ebenso wichtig, wie die Aufdeckung der Veruntreuungen, da man im Hinblick auf die erforderlichen Massenentlassungen die Aufrechterhaltung des Betriebes sicherstellen mußte. Von dem gesamten Personalbestand, der rund zweihundert Köpfe beträgt, dürften im Zusammenhang mit den jetzt aufgedeckten Unterschlagungen etwa fünfzig, also ein Viertel des gesamten Personalbestandes, entlassen werden. Wer verriet Schlageter? MTB Berlin, 26. Juli. In der heutigen Verhandlung in dem Meineidsprozeß Götze stellte der Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Sack, einen Antrag, durch den die Glaubwürdigkeit des Kronzeugen Hauenstein erschüttert werden soll. Er bittet, den nationalsozialistischen Führer Strasser als Zeugen über die Glaubwürdigkeit Hauensteins zu laden. Strasser soll auch bezeugen, daß es nicht wahr wäre, daß Hauenstein zusammen mit Schlageter aktiv am Ruhrkampf teilgenommen habe. Er habe stets außerhalb des besetzten Gebietes in Elberfeld gesessen und sich lediglich um die Verteilung der für den Ruhrkampf ausgeworfenen Gelder gekümmert. Auf Beschluß des Gerichts wird der Antrag bis nach der Vernehmung Hauensteins zurückgestellt. Der nächste Zeuge, der Buchhändler Rüther=Köln, gibt dann eine eingehende Schilderung des französischen Spionagedienstes während des Ruhrkampfes. Der Zeuge Rueken=Köln, der unter der Anschuldigung des Landesverrats seit 1½ Jahr in Untersuchungshaft sitzt, gibt zu, während des Ruhrkampfes enge Verbindungen zur französischen Kriminalpolizei gehabt zu haben. Er erklärt, daß in den Kreisen der französischen Kriminalbeamten kein Zweifel darüber bestand, daß man in Goetze und Schneider die Verräter Schlageters zu erblicken habe. Von den Franzosen hätten insbesondere der Inspektor Allard und ein anderer, der als Prof. Berg reiste, in Wahrheit aber Letellier hieß, berichtet, Schneider wie Goetze seien bereit gewesen, Hauenstein zu verraten. Ende 1923 oder Anfang 1924 habe er den Goetze schließlich im Zimmer des französischen Kommissars Bouillon im Essener Vereinshaus gesehen. Der Vorsitzende zeigt dem Zeugen ein Bild Goetzes aus der damaligen Zeit, und der Zeuge glaubt mit 90 Prozent Gewißheit, daß Goetze dieser Mann ist. Bei der Gegenüberstellung glaubt der Zeuge auch Schneider als damaligen französischen Spitzel wiederzuerkennen. Aus der weiteren Zeugenvernehmung war von Interesse die Aussage des Kaufmanns Kirchner aus Essen, der als Angehöriger der Vaterländischen Verbände private Ermittlungen über den Verrat an Schlageter angestellt hat und über das von ihm zusammengetragene Material eine Broschüre verfaßte. Nach Mitteilung des französischen Kriminalbeamten Letellier sei Schlageter von zwei seiner eigenen Leute verraten worden. Die Inhaberin des Hotels, in welchem Schlageter von den Franzosen verhaftet wurde, Frau Mucke, gab dann eine Darstellung von der Verhaftung Schlageters. Diese sei durch den Kriminalbeamten Letellier erfolgt. Nach einer Pause wurde der Organisator der Ruhrsabotage, Hauenstein, vernommen. Er schildert, wie er Goetze und Schneider in Oberschlesien bei der RoßbachFormation kennen lernte. Erst sehr spät sei ihm der Verdacht aufgestiegen, daß die beiden Verräter seien, und später sei ihm von dem französischen Kriminalbeamten Müller in allen Einzelheiten bestätigt worden, daß Goetze und Schneider ihn, Hauenstein, hätten nach Essen holen sollen, damit er dort verhaftet würde. Eines Tages habe ihm Schlageter gemeldet, daß die beiden mit ihm Fühlung genommen hätten. Er hätte aber ein gewisses Mißtrauen gegen sie. Einige Tage später sei dann Schlageter verhaftet worden. Hauenstein verlas einen Brief Schlageters, in dem es heißt, er glaube, daß er aus dem intimsten Kreise heraus verraten worden sei. Hauenstein schildert dann, wie sich der Verdacht über den Verrat an Schlageter immer mehr auf Goetze und Schneider lenkte. Als schließlich der Verdacht zur Gewißheit wurde, habe er die Angelegenheit der deutschen Polizei übergeben, die Goetze und Schneider verhaftete. Es folgt weiter die Vernehmung des als Zeugen geladenen früheren franzssischen Kriminalkommissars Müller. Auf Antrag des Staatsanwalts erfolgt dessen Vernehmung wegen Gefährdung der Staatssicherheit unter Ausschluß der Oeffentlichkeit. * Ein Anschlag auf das Görres-Denkmal. MTB Koblenz, 26. Juni. Auf das neue Görres=Denkmal in den Rheinanlagen ist in der Nacht vor dem Einweihungstage bereits ein Anschlag verübt worden. Irgendein Fanatiker hatte von dem am Rheinufer vorbeiführenden erhöht liegenden Leinpfad aus eine mit einer ätzenden roten Flüssigkeit gefüllte Flasche nach der auf dem Sockel stehenden Figur geworfen. Schaden wurde nicht angerichtet. Die Flasche wurde zerschellt am Fuße des Denkmals aufgefunden. * Diözesan-Jubiläum. MBT Rottenburg, 26. Juni. Aus Anlaß des 100jährigen Bestehens der Diözese Rottenburg bewegte sich heute ein prunkvoller Festzug vom bischöflichen Palais zum Dom. In dem Zuge befanden sich Staatspräsident Dr. Bolz, der Nuntius Pacelli, der Erzbischof von Straßburg, zahlreiche Bischöfe, Aebte und andere Vertreter der Geistlichkeit, ferner Vertreter des katholischen Adels und der Beamtenschaft. Im Don sprach der Bischof von Rottenburg über die Gnaden= und Arbeitsgemeinschaft zwischen Bischof und Diözesanen und verlas einen Glückwunsch des Papstes. Nuntius Pacelli zelebrierte das Pontifikalamt und erteilte der Versammlung den Segen. Letzte Post. WTB Paris, 27. Juni. Ueber Ostfrankreich sind gestern nachmittag schwere Unwetter, verbunden mit Hagelschauern, niedergegangen. Die Ernte soll nach dem Petit Parisien teilweise stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Besonders große Schäden werden aus Saarburg, der Gegend von Metz, aus Chalons=sur=Mer gemeldet. Die heutige Nummer umfaßt 14 Seiten Riesenbetrug bei der Berliner Stern=Dampfer=Gesellschaft. Ein raffiniertes System. Bei der Dampsschiffahrtgesellschaft Stern in Potsdam wurden durch die Potsdamer Kriminalpolizei große Unterschlagungen aufgedeckt, die immer weitere Kreise ziehen. Der Umfang der Unterschlagungen ist weit größer, als man bisher gedacht hat. Die Polizei glaubt, daß sie sich auf 300 000 Mark belaufen. Die Veruntreuungen erstrecken sich von der äußersten Dampferanlagestelle Ferch über Werder, Caputh, Potsdam, Wannsee bis zu den Müggelseen und dem Tegeler See. Von einem Oberhaupt der Betrügerbande kann nicht gesprochen werden. Jeder Kontrolleur arbeitete für seine Tasche. Natürlich immer im Einvernehmen mit den eingeweihten Kassierern der betreffenden Dampferhaltestellen. Der Vorgang war folgender: Brauchten die Kontrolleure Geld, so wurden die Karten, die das Publikum vor dem Eingang zum Dampfer vorzeigen mußte, einfach nicht durch Abreißen entwertet. Dies in erster Linie bei starkem Andrang. Dann wurden die Karten von den mitfahrenden Kontrolleuren an den Endstationen wieder unversehrt in Empfang genommen und dem jeweiligen Kassierer, der in der sogenannten Dampferbude saß, übergeben. Sofort verkaufte der Kassierer natürlich diese Karten für sich und Kontrolleur und Kassierer teilten sich redlich in den Erlös. Wenn das Publikum seine Verwunderung darüber ausdrückte, daß die Fahrkarten nicht durch Abreißen einer Ecke entwertet wurden, bekamen sie schnippische Antwort von den Kontrol= leuren. Das Personal konnte in Potsdam und den umliegenden Anlegestellen schalten und walten, wie es wollte. Die Verhafteten gaben zu, daß die Betrügereien und Unterschlagungen seit 1919, wo der regelrechte Dampferbetrieb wieder aufgenommen worden ist, einfach„traditionell“ gehandhabt wurden. Jeder wußte von den Betrügereien des anderen. Im weiteren Verlauf der Vernehmungen der ungetreuen Beamten der Sterngesellschaft haben einige Verhaftete zugegeben, daß sie seit Jahren nach zwei Systemen„gearbeitel“ haben. Erstens wurden die Fahrkarten, wie schon geschildert, bei dem Uebergang zum Dampfer nicht entwertet, und zweitens haben die Kontrolleure ständig eine größere Anzahl bereits abgerissener Fahrkarten in der linken Rocktasche getragen. Während sie mit der rechten Hand vom Publikum die Fahrkarten entgegennahmen, vertauschten sie sie mit einer geradezu erstaunlichen Geschwindigkeit und übergaben dem Fahrgast die abgerissenen Fahrkarten, während die nicht entwerteten Fahrkarten in der linken Rocktasche verschwanden. So hatte ein Kassierer manchmal 30 bis 40 bereitsentwertete Fahrkarten in der Tasche, die er dann vertauschte. Ein Viertel des Personalbestandes enklassen. Die Aufdeckung der umfangreichen Veruntreuungen, die von unehrlichen Angestellten bei der„Stern"=Gesellschaft seit einer ganzen Reihe von Jahren im Schwange waren, ist einem neuen Direktionsmitgliede der genannten Gesellschaft, Hall, zu verdanken, der Mitte April zugleich mit dem neuen Vorstande in die Leitung der Gesellschaft eingetreten ist. Die neue Direktion hat vor vier Wochen bereits begonnen, sämtliche Angestellte zu beobachten, nachdem sie festgestellt hatte, daß manches bei dem Verkauf der Fahrkarten nicht mit rechten Dingen zuging. Da von vornherein feststand, daß ein großer Kreis der Angestellten unzuverlässig sei, hat man sich für alle Eventualfälle mit anderem Personal zu versorgen gesucht. Diese Vorsorge war Seite 2. Nr. 13 156. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. 27. Juni 1928. Ungars früherer Diktator Bela Khun vor Gericht. Wien, 26. Juni. Heute begann unter starkem Andrang des Publikums der Prozeß gegen Bela Khun und seine beiden Mitangeklagten, den Kaufmann Georg Mayerhofer und die Privatsekretärin Ilona Breuer, wegen Geheimbündelei. Das Gericht hatte angeordnet, daß alle der Gerichtsverhandlung beiwohnenden Personen sich einer Leibesvisitatihn auf den Besitz nach Waffen unterziehen mußten. Die beiden Verteitager Bela Khuns, Dr. Egon Schönhof und Valentin Rosenfeld, hatten beim Gericht den schriftlichen Antrag gestellt, wonach die Durchsuchung nach Waffen auch auf die Pressevertreter und die Vertreter der ungarischen Gesandtschaft ausgedehnt werden sollte. Tatsächlich ist die Untersuchung dann auch bei den Pressevertretern vorgenommen worden. Dagegen genießen die Vertreter Ungarns die Extorialität als Angestellte einer ausländischen diplomatischen Mission. Bisher haben sich 32 ausländische Pressevertreter zur Teilnahme an dem Prozeß gemeldet. Zahlreiche Justizsoldaten sind ebenfalls im Saal anwesend, um jederzeit doch mögliche Verletzungen der Würde des Gerichtssaales zu verhindern. In der Anklageschrift, die 16 Seiten umfaßt, wird auf die organisatorische geheime Tätigkeit Bela Khuns verwiesen, die er als Leiter des kommunistischen ungarischen Außenkomitees mit dem Sitz in Wien seit dem Jahre 1927 ausgeübt habe, wie aus beschlagnahmten Dokumenten deutlich hervorgehe. Bela Khun kam, obwohl er beständig ausgewiesen ist, schon im Vorjahre zweimal unter falschem Namen nach Wien und arbeitete im Auslandskomitee, das einen regen Verkehr mit dem Moskauer Zentralkomitee der kommunistischen Partei Ungarns hatte. Bela Khun hat ebenso wie die anderen Beschuldigten in der Untersuchung jede Auskunft über das Zentralkomitee und über das Auslandkomitee grundsätzlich verweigert und erklärt, er sei nach Wien gekommen, um hier an politischen, organisatorischen und literarischen Arbeiten teilzunehmen. Der Beschluß der Nichtauslieferung Bela Khuns nach seiner Aburteilung an Ungarn hat in der Großdeutschen Volkspartei Ueberraschung hervorgerufen. Die Presse verlangt den Rücktritt des Justizministers Dinghofer. Die Demission Dinghofers, der in Karlsbad zur Kur weilt, ist inzwischen auch schon erfolgt. Das Urtei.. Wien, 26. Juni. Im Prozeß gegen Bela Khun und Genossen wurde Bela Khun wegen Geheimbündelei in zwei Fällen, wegen verbotener Rückkehr und Falschmeldung zu Arrest von drei Monaten, verschärft durch einen Fasttag monatlich sowie Abschiebung aus dem Gebiet der Republik verurteilt. Ilona Breuer wurde wegen Mitschuld an Geheimbündelei zu Arrest von einem Monat und Abschiebung verurteilt, von der Anklage der Urkundenfälschung aber freigesprochen. Die Untersuchungshaft wurde beiden angerechnet, sodaß die Strafe bei Ilona Breuer vollkommen verbüßt ist. Mayerhofer wurde freigesprochen. * Die Politik der sofortigen Rheinlandräumung. MTB London, 26. Juni.„Daily News“ und„Westminster Gazette“ nehmen heute noch einmal zu den Auslassungen Zaleskis über Polens Haltung in der Rheinlandfrage Stellung. In den Blättern heißt es, nach der Erklärung der Alliierten seien die deutschen Abrüstungsverpflichtungen erfüllt und die Reparationskommission sei überzeugt, daß Deutschland nach dem Dawesplan alles zahlt, was es zahlen kann. In der Sicherheitsfrage gewähre der Völkerbund eine Garantie, das Locarnoabkommen eine zweite und der Kelloggpakt eine dritte. Die Blätter fragen, was Frankreich oder Polen noch mehr verlangen könnten. Wenn es jemals eine Politik gegeben habe, für die weitblickende Staatsmänner sich entscheiden sollten, so sei es die Politik der sofortigen Rheinlandräumung. Das verralerische Inmmanastrißt. Der rätselhafte Fall Vernetta. Wir berichteten bereits kurz in unserer Nummer vom Versöhnliche Erklärung Raditschs. Agram, 25. Juni. Die gewaltige Trauerkundgebung für Paul Raditsch und Basaritschek, an der etwa 100000 Personen teilnahmen, ist in aller Ruhe verlaufen. König Alexander war durch General Sretschkowitsch vertreten, während die Belgrader Regierung, wie gleichfalls schon mitgeteilt wurde, von jeder Vertretung Abstand genommen hatte, da die Bauernpartei bekanntlich keine Garantie für die Sicherheit der offiziellen Vertreter übernehmen zu können glaubte. Im Leichenhaus und am Grabe sprachen unzählige Redner aus Kroatien, Slowenien, Dalmatien und der Woiwodina und legten Berge von Kränzen nieder. Die bedeutsamste Rede hielt Pribitschewitsch, der sagte, die Schüsse im Parlament hätten die Verfassung getroffen. Dann verlas Pribitschewitsch eine Erklärung Stephan Raditschs an die Trauerversammlung, in der es heißt, daß im Staatsleben das Wort„niemals" nicht existiere. Infolgedessen dürfe man auch nicht sagen, die Bauernpartei werde„niemals“ mehr am Parlament in Belgrad teilnehmen. Die Fragen, die durch das Verbrechen in der Skupschtina aufgeworfen worden seien, müßten schnell und entschlossen geregelt werden. Die Erklärung schloß mit den Worten:„Wir glauben an unser Volk, das an uns glaubt, und wir glauben an den König. Volk und König, das glauben wir, werden ihre historische Aufgabe zu vollbringen wissen.“ Diese Erklärung Raditschs wurde als versöhnlich in dem Sinne verstanden, daß es der König verstehen werde, die schwierige Lage zu meistern. 22. d. Mis. untr dr„Ueberschrift„Der Mordfilm als Verräter" von der Verhaftung des Obstgroßhändlers Johann Gleisner und der Frau Alice Pernetta, die verdächtig sind, den Hugo Pernetta getötet zu haben. Ein Filmmanuskript ist, das schwerwiegende Belastungsmoment, das zur Verhaftung der Beiden führte. „Gottes Mühlen mahlen langsam, aber icher!“. Ueber ein Jahr ist es her, seitdem am 12. Mai 1927 der in Deutschland lebende italienische Obstgroß händler Hugo Pernetta Selbstmord beging. Ueber ein Jahr lang schenkte man der These Glauben, er habe sich schon lange mit Selbstmordgedanken getragen, weil er nicht allein sein Vermögen verloren hatte, sondern auch sein Geschäft in Deutschland immer schlechter ging. Dann aber kam der erste Klatsch, die ersten Gerüchte. Sie verdichteten sich und schließlich wurden die Frau Pernettas, Alice, sowie der Obstgroßhändler Johannes Gleisner verhaftet. Doch die gegen sie erhobenen Beschuldigungen ließen sich nicht aufrecht erhalten, sie mußten wieder auf freien Fuß gesetzt werden, bis erneute Verdachtsgründe zur zweiten Verhaftung führten. Noch schwebt undurchdringliches Dunkel über der Mord-Selbstmordaffäre Hugo Pernettas. Drei Personen— d. h. eigentlich sogar vier— sind an ihr beteiligt, deren Beziehungen und psychologische Einstellung zueinander von großem Interesse sind. Soviel steht heute schon fest: die führende Rolle spielte Frau Alice Pernetta, eine geborene Engländerin, derem Einfluß, trotz ihres erheblichen Altersunterschiedes der mitverhaftete Johannes Gleisner vollständig unterlag. Aus der Vorgeschichte der vier Personen, um die sich das Drama dreht, sei folgendes wiedergegeben: Hugo Pernetta, der Selbstmörder oder das tragische Opfer eines raffiniert eingefädelten Mordes, flüchtete vor wenigen Jahren aus Italien, das er wegen seiner politischen Gesinnung verlassen mußte. Seine Versuche, sich durch schriftstellerische Arbeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen, scheiterten, und so machte er in der ZentralMarkthalle in Berlin eine Obstgroßhandlung auf. Das Geschäft ging in der ersten Zeit recht gut, erforderte aber größere Kapitaleinlagen, die Pernetta aus seinem Privatvermögen auch hätte aufbringen können. Da es aber in Italien beschlagnahmt worden war, konnte er kein Geld freibekommen. Er versuchte es auf einem Umweg, indem er sein Vermögen einer ihm befreundeten italienischen Obstgroßhandlung überwies. Unglücklicherweise geriet diese kurz darauf in Konkurs, und damit war Hugo Pernettas Vermögen endgültig verloren. Dies und die Unbefriedigung eines geistig schaffen Wollenden, der durch einen anderen Beruf so in Anspruch genommen wird, daß ihm für nichts anderes mehr Zeit bleibt, mögen Pernetta schwer bedrückt haben. Es wird auch von Zeugen bestätigt, daß er öfters Selbstmordabsichten äußerte. Aber hat er an jenem 12. Mai wirklich Hand an sich selbst gelegt und sich erschossen? Neben dem Stand Pernettas in der Markthalle befand sich der Stand eines anderen Obstgroßhändlers, der des Johannes Gleisner. Der an sich immer lustige Geschäftsnachbar gefiel Frau Alice Pernetta, die Mitte vierzig war, besser als ihr Gatte, der stets bedrückt war, und rasch war die Bekanntschaft Gleisner=Pernetta hergestellt. Johannes Gleisner hatte in Wickersdorf, wo er erzogen wurde, seine Frau kennengelernt. Diese war dort im Büro beschäftigt, nachdem ihre erste Ehe geschieden war. Johannes Gleisner verliebte sich in die 10 Jahre ältere Frau und heiratete sie trotz des Widerstandes seiner Familie. Ursprünglich beabsichtigte Gleisner, Jura zu studieren, aber nach dem Tode seines Vaters übernahm er in noch sehr jugendlichem Alter dessen Geschäft. Die Ehe mit seiner Frau war lange glücklich, bis die noch ältere Frau Alice Pernetta auftauchte, und bald großen Einfluß auf Gleisner gewann. Vergebens wehrte sich Frau Gleisner gegen den Eindringling. Johannes Gleisner stand bald völlig unter dem Einfluß der Frau Pernettas. Hinzukam, daß gerade in der kritischen Zeit Frau Gleisner ihrer dritten Niederkunft entgegensah— des Ehepaar hatte zwei Kinder von 4 und 1 Jahre— und sich nicht in dem Maße wie vorher um ihren Gatten kümmern konnte. So nahte jener verhängnisvolle 12. Mai, an dem Hugo Pernetta erschossen aufgefunden wurde. An diesem Tage hatte die kleine Tochter Gleisners, Aenne, Geburtstag. Zu Besuch kam Frau Pernetta mit ihren Kindern, obwohl diese erheblich älter sind, als die Gleisners. Pernetta selbst, der wohl nichts von den Beziehungen seiner Frau zu Johannes Gleisner ahnte, wollte vertreter und solche der Zweigvereine aus dem Saargeursprünglich mitkommen, dann aber ließ er sich mit Rück= biet und dem ganzen Rheinland waren erschienen. Fürstin sicht auf den gesundheitlichen Zustand der Frau Gleisner zu Wied bezeichnete als Zukunftsaufgabe des Vaterlänvon seinem Besuch zurückhalten. Als Frau Pernetta von dischen Frauenvereins die Wohlfahrtspflege. Aus dem dem Besuch heimkehrte, fand sie ihren Gatten erschossen von der Schriftführerin, Oberlehrerin Tilsner, erder Wohnung vor. Neben ihm fand sich ein Abschieds= statteten Geschäftsbericht war ersichtlich, daß die Mitgliebrief, in dem er die Gründe seiner Tat angab. Der Falll derzahl um 5000 auf 86000 gestiegen sei, die Zahl der selbst schien so klar zu liegen, daß die Polizei ohne weiteres Zweigvereine von 184 auf 195. Auch die sonstigen Arder Selbstmordthese Glauben schenkte. Dann wurde man beiten und Wohlfahrtseinrichtungen des Verbandes wurDie deutsche Frauenkundgebung in Köln. Köln, 26. Juni. Köln steht im Zeichen der deutschen Frauentagungen. Am vergangenen Montag tagten die evangelischen Frauen. Frau Schütte begrüßte die Tagung im Gürzenich. Vertreter der protestantischen Kirchenbehörden, die Vertreterin des Innenministeriums überbrachten Grüße. Fra Annemarie Viebig=Breslau behandelte den Einfluß der evangelischen Frau bei der Gestaltung des Kulturlebens in Haus, Familie und Gesellschaft. Frau Fürstin zu Wied konnte die Tagung des Landesverbandes der Vaterländischen Frauenvereine für die Rheinprovinz begrüßen. Zahlreiche Behördenaber stutzig, als sich plötzlich herausstellte, daß der Revolver, der neben der Leiche lag, Gleisner gehörte, was dieser bisher verschwiegen hatte. Doch auch dafür fand sich zunächst eine Erklärung. Gleisner gab an, den Revolver von einem Major geliehen und ihn Pernetta auf dessen Wunsch, weil er eine weite Wanderung allein machen wollte, für kurze Zeit weitergegeben zu haben. Doch den Nachbarn und Freunden Pernettas stach das Verhalten der Witwe Alice in die Augen. War es nicht auffällig, daß sich Gleisner kurz nach der Tat von seiner Frau trennte, die gemeinschaftliche Wohnung verließ? War es nicht auffällig, daß die Firma Gleisner mit der Firma Pernetta zusammenging? Aber das alles hätte noch nicht ausgereicht, wenn nicht zwei Umstände hinzugekommen wären, die den Verdacht plötzlich so verstärkten, daß eine zweite Verhaftung vorgenommen wurde. Man hatte nämlich beim Nachsuchen im Hause Pernettas ein Filmmanuskript gefunden, das einen beabsichtigten Mord als Sujet hatte. Es stellte den behandelt. Die Eröffnung der Deutschen Frauentagung fand dann heute vormittag 10 Uhr im Gürzenich statt. Etwa 6000 deutsche Frauen aus allen Gauen waren erschienen. Fast alle führenden Frauen Deutschlands bemerkte man unter den Ehrengästen, unter ihnen die allverehrte Sennorin der Frauenbewegung, Helene Lange. Nach einer Rhapsodie von Reger, vorgetragen von Prof. Boell, ergriff Frau Oberbürgermeister Adenauer das Wort zu einer herzlichen Begrüßung der Tagung. Frau Dr. Gertrud Bäumer hielt ein großangelegtes Referat über das Thema„Die weibliche Bestimmung im Wandel de. geschicht licher Lebensformen.“ Frau Bachem=Sieger dankte Frau Oberbürgermeister Adenauer als Repräsentantin des schönen Kölns für die herzlichen Begrüßungsworte und Frau Dr. Gertrud Bäumer für den mit lebhaften Beifall ausgenommenen Vortrag. Dann folgten noch einige geschäftliche Mitteilungen. Die Besichtigung der Pressa, der Stadt, ihrer sozialen Einrichtungen und sich heraus, daß in diesem Manuskript eine Seite fehlte, einige gesellige Veranstaltungen werden Ende der Woche in das offenbar der Abschiedsbrief Pernettas, der neben den Abschluß der Tagung bringen. seiner Leiche gefunden wurde, hineinpaßte. Man vermutet nun, daß Gleisner und die Frau Pernetta, Hugo Pernetta veranlaßt haben, ein Filmmanuskript dieses Inhaltes zu schreiben, um so ein Schriftstück in die Hand zu bekommen, das von seiner eigenen Hand herrührte und ihm als eigener Abschiedsbrief untergeschoben werden könne. War es beabsichtigt oder ein tragisches Geschick, Neue Krise um —.— Berlin, 27. Juni. Wie die Vossische Zeitung in einem Pariser Telegramm feststellt, hat Poincaré zwar die Währung, nicht aber die politische Situation zu stabilisieren vermocht. Die imposante Mehrheit, die die Regierung am Sonntag zur Verabschiedung der Währungsreform daß das Datum des Abschiedsbriefes mit dem Todestag um sich zu scharen vermocht hat, ist bereits in der WiederPernettas zusammenfiel? Soll man hier an ein raffiniert auflösung begriffen und ausgeklügeltes Verbrechen glauben oder an Indizien, die rasch zusammengetragen werden können und deren Stichhaltigkeit erst erwiesen werden muß? Doch damit nicht genug, hatte schon vor einem Jahr Frau Gleisner einen Liebesbrief Frau Pernettas an ihren Mann gefunden, in dem sie ihm schrieb, wie unglücklich ihre Ehe sei und daß sie nur in Gedanken an ihn glücklich sei. Man vermutet auflosung begeissen und der zwischen rechts und links neu entbrannte Kampf um die Beherrschung der parlamentarischen Situation ist eine lebendige Negation des Burgfriedens, an dem Poincaré mit zäher Verbissenheit festhält. Schließlich sind es die Radikal=Sozialen, von denen dies ausgegangen ist. Poincaré hat ihnen durch Herriot und Sarraut mitteilen lassen, daß er es nicht länger mit ansehen werde, daß die Fraktion, die im Kabinett am stärksten nun, daß Gleisner, der sich von älteren Frauen so stark vertreten sei, in ihrer Mehrheit gegen die Regierung beeinflussen läßt, von Frau Pernetta dazu gebracht worden stimme, und daß er entschlossen sei, mit dem Gesamtminiist, ihren Gatten zu ermorden. Als besonders erschwerend sterium zurückzutreten, wenn die Fraktion in der Abstimkommt noch hinzu, daß der Alibi=Beweis Gleisner, der mung über die Regierungserklärung am Freitag nicht zunächst lückenlos schien, gerade in der in Frage kommen= mindestens zur Hälfte für die Regierung stimmen werde. den Zeit am 12. Mai 1927 zwischen ½4 und 4 Uhr nicht Die radikal=soziale Fraktion hat diese Drohung mit einer geglückt ist. Wo Gleisner in dieser halben Stunde war, Art Ultimatum beantwortet, in dem sie als Bedinist bis jetzt noch nicht festgestellt worden. Man vermutet gung für ihre Zustimmung zum Regierungsprogramm eine nun auch, nachdem man einmal soviel Verdachtsmomente! Ratifikation der von Poincaré zur Frage des Organisagesammelt hat, daß der Geburtstag der Aenne Gleisner tionsrechts der Beamten abgegebenen Erklärung sowie die extra dazu gewählt worden ist, um an ihm den Mord aus. Zurücknahme der dem Elsaß gemachten Zugeständnisse auf zuführen, weil es an diesem Tage möglich war, alle Per= kirchlichem Gebiet gefordert bessen Veratungen ausschließaus t.### so schmeren Merdacht#### Poincaré jede Konzession an die radikal=sozialen ForderunVorläufig, und das muß trotz oes so schweren Veroachtes„en abgelehnt und erklärt haben, daß er der Fraktion die festgestellt werden, ist der Kriminalfall Vernetta=Gleisner politische Verantwortung für den Ausbruch einer Regiest hier wirklich ein raffinierte rungskrise überlasse. noch nicht gelöst. Liegr hnr Wirtlich Verbrechen vor, wie es die Kriminalgeschichte bis jetzt noch nicht kennt, oder wird Johannes Gleisner in der Lage sein, seine Unschuld zu beweisen? * Die Leiche des Obstgroßhändlers Pernetta ist ausgegraben worden und wird von den Aerzten dahin geprüst, ob die Schußöffnung zwischen den Augenbrauen eine Einschuß= oder eine Ausschußöffnung ist, und ferner, ob vielleicht noch eine zweite Schußverletzung vorliegt. Die GrabAndererseits werden diese Dinge als übertrieben bezeichnet, und daß Poincaré weder ernstlich an seinen Rücktritt denke, noch in der Kammer ernstlich die Absicht besteht, ihn zu stürzen. * Ein Zwischenfall im Schachtyprozeß. WTB Moskau, 25. Juni. Heute morgen ereignete sich im Schachtyprozeß ein Zwischenfall. Der Angeklagte Scorutto, der sich bisher für schuldlos erklärt hatte, bestelle war verwahrlost, ein Zeichen, daß die Frau sich nicht kannte sich auf eine Frage des Staatsanwalts schuldig. **., c... Haraufhin rief eine Fraz im Duhärarraum wahrscheinum die letzte Ruhestatte ihres Mannes gerummert hat. Die Ozeanflieger beim Stahlhelm. Berlin, 25. Juni. Die Ozeanflieger folgten einer Einladung des Stahlhelms. Sie wurden vom Bundesführer und einer Ehrenkompagnie empfangen. Nach Abschreiten der Front und Ueberreichung von Blumensträußen wurden die Flieger in den Sportpalast geleitet, wo sie mit nicht endenwollendem Jubel begrüßt wurden. Nach dem Vortrag einiger Lieder ergriff der Bundesführer Franz Seldte das Wort zu einer Festansprache. Er würdigte die Leistung der Flieger und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die früheren Feinde jetzt als Freunde gemeinsam am Steuer nebeneinander gesessen hätten, um in friedlichem Wettstreit das große Werk zu vollbringen. Der Redner schloß mit einem begeistert aufgenommenen Heil auf die Ozeanflieger dem der Gesang des Deutschlandliedes und der Vortrag der irischen und der amerikanischen Nationalhymne folgte. Hierauf ergriff Köhl das Wort zu einer Ansprache, in der er darauf hinwies, daß die Flieger nichts anderes getan hätten, als die alten Frontsoldaten, die ihr Leben für das Vaterland eingesetzt haben. Er und Hünefeld hätten eine Aufnahme gefunden, die sie geradezu beschämt habe. Köhl schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf Deutschland. Kunst und Wissen. Kammermusik in der Redoute. ∆ Die Konzertgesellschaft Bad Godesberg steht noch ganz unter dem schmerzlichen Eindruck des Hinscheidens ihres hochherzigen Freundes und Förderers, des Professors Wendelstadt. Kurdirektor von Platen fand für die Empfindungen der Musikgemeinde bewegte Worte der Liebe und der Dankbarkeit, und das Riele Queling=Quartett, mit Gustav Classens am Klavier, füllten den köstlichen Raum, den Godesbergs Bürgerschaft gleichfalls dem Entgegenkommen dieses seltenen Mannes verdankt, sein Andenken zu ehren, mit den er greifenden Klängen des Brahms'schen Andantes aus op. 60, dem c moll=Klavier=Quartett. Erst dann begann das Konzert, dessen Programm im wesentlichen den elegischen Ton festhielt, der den Auftakt gegeben: Schubert's Streich. quartett in a moll op. 29 und Brahms' f moll=Klavierquintett op. 34, beides Lieblinge aller Kammermusikfreunde und in der Tat zwei der duftendsten Blüten, die dieser Zweig der Kunst hervorgebracht. Das Riele Queling=Quartett(Riele Queling, Grete Heukeshoven, Gerda van Essen und Ilse Bernartz) steht noch im ersten Jahr seiner Entwicklung. In Bonn hat es sich zu Anfang des vorigen Winters mit Kurt Thomas' Werk sehr vorteilhaft eingeführt, und gestern konnte man sich herzlich freuen über die ersichtlich fortschreitende Vervollkommnung des Ensembles, die, mag sie immerhin den höchsten Grad noch nicht erreicht haben und eine noch innigere Angleichung der beiden Mittelstimmen in Ton, Dynamik und Rhythmus an die andern wünschenswert erscheinen lassen, die Gedanken der beiden Werke zu eindringlicher Geltung kommen ließ. So fand bei Schubert die wehmütige Klage des ersten Satzes, die anmutige Bewegung des Andante, fanden die in Rhythmik und Melodik die ungarische Geburtsstätte dieses Quartetts, das 1824 in Zeléz, einem Besitztum des Fürsten Esterhazy entstand, verratenden Endsätze überzeugende Anwälte. Erwies sich hier Riele Queling, die treffliche Geigerin, als temperamentvolle und zielbewußte Führerin, so teilte sie bei Brahms die Rolle mit Gustav Classens, an dessen innigem Verhältnis zur Muse dieses Meisters man sich im Lauf der Zeit des öfteren zu erfreuen Gelegenheit hatte. Und so erstand dieses prachtvolle Werk in so großzügiger und packender Weise, daß man nicht weiß, welchem Satz man die Palme reichen soll. Es fehlte dem ersten nichts von seinem erhabenen Phatos, das Andante war eitel Klanglosigkeit und Versinken in romantische Wonnen, das Scherzo klar und durchsichtig auch in seiner kompliziertesten Kontrapunktik, das Trio von triumphalem Schwung und endlich das Finale von einer Plastik, die jede Abwandlung des Rondothemas zum einprägsamen Bilde gestaltete. Das gut besuchte Haus war sehr dankabr und ehrte die Künstler durch lauten Beifall und vielfachen Hervorruf. Neue Filme. Lichtspiele im Stern. g. In zwanzig Jahren kann die Ehe zur Tretmühle werden. Der Mann geht im Joch der Gewohnheit, die Frau erkennt eines Tages die Gefahren des Altwerdens. Die Ehekonslikte, die sich hieraus ergeben, hat die bekannte dänische Schriftstellerin Karin Michaelis in ihrem Roman Das gefährliche Alter dichterisch behandelt. Und nun ist der problemreiche Stoff der gefährdeten Ehe, um den sich Literatur und Film so häufig schon— und besonders ernsthaft geBaraushin dief eine Frau im Huholerkaum, wahrscheinlich die Frau Scoruttos:„Was tust du?". Der Staatsanwalt reichte dem in höchster Aufregung befindlichen Angeklagten einen Stuhl. Scorutto nahm darauf sein Schuldbekenntnis mit der Erklärung zurück, er befinde sich in solcher Erregung, daß er gar nicht mehr wisse, was er tue.— Morgen findet wahrscheinlich die Sitzung des Gerichts unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. * Beraubung im Eisenbahnzug. * Aachen, 26. Juni. Am Vorabend der Verlegertagung, die am 23. Mai in Aachen stattfand, ist der Geschäftsführer des Zeitungsverleger=Vereins Norddeutschlands, Herr Lehmann aus Goslar, im Eisenbahnzuge zwischen Erkelenz und Herzogenrath nachts beraubt worden. Der Beraubte erwachte in dem Augenblick, als ihm der Dieb die geleerte Brieftasche wieder in den Rock stecken wollte, und versuchte dann zusammen mit einem Aachener Herrn, den Dieb festzunehmen. Leider gelang dies nicht, weil der Dieb rade in letzter Zeit auch die Wissenschaft— bemüht haben, er= unter Zurücklassung seines Mantels, Hutes und Halstuches neut wieder im Film dargestellt worden, wobei auf das Buch beim Einfahren des Zuges in die Station Herzogenrath der dänischen Dichterin zurückgegriffen und dessen Titel bei= absprang und im Dunkel der Nacht verschwand. Der Bebehalten wurde. Die Filmhandlung, der Asta Nielsens raubte ist infolge der Aufregung sofort erkrankt und inreise Schauspielkunst Schwergewicht und Sammlung verleiht, zwischen verstorben, wie man annimmt, an einer Herzschiüldert den Seelenweg einer in der Gewohnheits=Ehe altern= affektion, die er sich bei dem Unfall zugezogen hatte. Die den Frau: ihre Sehnsucht nach Glück und Jugend, die in einer Hinterbliebenen suchen jetzt als Zeugen einen Aachener Reigung zu dem Lieblingsschller ihres nur der Wisenschaft) Pinterouevever Vergupten im Hotelf Kaiserbad in Nach lebenden Mannes erfült wird— ihre Rückehr zu dem einst Aröt, der bef... Angunft bort bobandsst k. verlassenen Manne, nachdem sie reuevoll erkannte, daß das alsbald nach seiner Anrunft vorr behanden hat. Zu näherer Alter keine Gefahr hat,„wenn man sich liebt und zusammen Auskunft sind die Verlage der Aachener Zeitungen gern alt wird".(Womit übrigens das Problem in etwas dürftiger bereit. Weise„gelöst" wird.) Wenn Asta Nielsen mit der Hauptrolle betraut wurde, darf man der schönsten Ausdrucksverwirklichung alles Seelischen im Spiel gewiß sein. Auch ist zu sagen, daß der Film sich auch im übrigen durch eine vorzügliche Besetzung(Bernhard Goetzke, Walter Rilla, Haus Adalbert Schletterer, Ernst Rückert sowie Maria Paudler, Lucie Höflich, Trude Hesterberg u..) auszeichnet. Dennoch läuft der Film, der eine seelische Wandlung zu gestalten hatte, dauernd Gefahr, in die Wiedergabe von kinomäßigen Geschehnissen abzurutschen. Woran zwar die Schauspieler keine Schuld tragen, aber der Verfasser des Drehbuchs, der wissen mußte, daß das eine mit dem andern hier nicht das geringste zu tun hat. Läßt also das Manuskript zu wünschen übrig,— die Schauspieler tun es nicht; die Bilder sind gut: der Film bleibt interessant.— Flott und frisch läuft das Lustspiel Im Luxuszug ab, eine verwickelte Trauungsgeschichte, bei der es zu lachen gibt.— Im Beiprogramm sei besonders auf die Aufnahmen von der Rückkehr der Ozeanflieger nach Deutschland hingewiesen. Heutige Veranstaltungen: Schauburg: Simplizissimus=Künstlerspiele. 8 Uhr. Städt. Orchester: Philharmon. Konzert im Stadtgarten nachm..30 Uhr, Opern= und Operettenabend.15 Uhr. Kölner Hauptmarkt. * Köln, 26. Juni. Der unermeßliche Gemüse= und Obstreichtum des Vorgebirges kam auf dem heutigen Wochenmarkt richtig zur Geltung. Die Zufuhren waren so reichlich, daß die Waren kaum unterzubringen waren. Auch an Auslandswaren lag ein sehr großes Angebot vor. Zahlreich waren Kauflustige von Nah und Fern erschienen, so daß der Verkauf flott einsetzte. Aber immerhin dürfte ein Ueberstand verbleiben. Es kosteten: Wirsing 10—20, Kohlraben—9, Salat—10, Gurken 30—35, Spitzkohl 10—20, Blumenkohl 20—35, Rettich—14 Pfg. das Stück, Rhabarber—5, Spinat 10—15, neue Kartofseln—10, Erbsen 27—30, dicke Bohnen 10—16, Einmachzwiebeln 25, die ersten grünen Böhnchen 80 Pfg. das Pfund, Rübstiel—3, Möhrchen—10, Karotten—8, Mangold—5, Schnittlauch 3 Pfg. das Gebund, Erdbeeren 40—60, Kirschen 45—60, Johannistrauben 35—40, Waldbeeren 60—70, Stachelbeeren 18 bis 35 Pfg. das Pfund, Kartosseln.50—.40 Mk. der Zentner. Ferner an Auslandswaren holl. Blumenkohl 44—50, belg. 65—70, Gurken 30—35, Salat—12, grüne Bohnen 25—30, Wachsbohnen 30—35, Erbsen 30 Pfg. das Pfund, Kirschen 50, Aprikosen 60—85, Pfirsiche 60—150, Pflaumen 55 Pfg. das Psund. Der letzte Spargel kostete 100—115, zweite Sorte 50 bis 60 Pfg. das Pfund. Eier—13 Psg. das Stück, Butter 1,80 bis 1,85 Mark das Pfund. 27. Juni 1928. Nr. 13156. Seite 3. General=Anzeiger für Bonn und Amgegend. Aus Aer Agegeltt. Aus Dem großdeutschen Gedanken der Kulturgemeinschaft Oesterreichs mit uns Reichsdeutschen dienen die österreichischen Volksgruppen des Vereins für das Deutschtum im Ausland. Diese österreichischen Volksgruppen, deren Mitglieder künstlerisch vorgebildete Studenten und Studentinnen sind, leisten seit Jahre durch ihre hübschen Vorführungen lebendige Werbearbeit an dem Gedanken der geistigen Verbundenheit aller Deutschen. In diesem Jahre macht eine Salzburger Gruppe eine Werbereise durch mehrere rheinische Städte. Sie trifft am 6. Juli in Bad Godesberg ein und wird im Saale des ev. Pädagogiums ihre Darbietungen geben. 50. Gründungsfest des Kirchenchors Mutscheid. Die ganze Gemeinde Mutscheid nahm am Sonntag an dem Jubelfest des Kirchenchors teil. Der Kirchenchor von Mülheim=Ruhr verschönerte das Levitenamt durch mehrstimmigen Gesang. Die Festpredigt hielt Pfarrer Welter aus Mülheim. In dem nachfolgenden Festakt sang der Kirchenchor einen Begrüßungschor, dem sich Festrede und Ehrung der Jubilare anschlossen. Die Gemeinde, stiftete dem Jubelchor zu seinem Ehrentag einen größeren Geldbetrag. Auch der Kirchenchor Mülheim=Ruhr überreichte ein Geschenk. Erzbischof Schulte=Köln und der Landrat des Kreises Rheinbach sandten Glückwunschtelegramme. Außerdem ließ die Kreisverwaltung eine Ehrenurkunde überreichen. Ein fröhlicher Unterhaltungsabend beschloß die Feier. Mehlem, 27. Juni. Ein schnittiges Motorboot hat die lokale Rheinflotte vermehrt. Mit frischem Tannengrün geschmückt, erhielt das Boot am Sonntag die Taufe auf den Namen Rheinland VII. Es gehört der Rhöndorfer Motorboot=Gesellschaft, an der auch unser Ort finanziell beteiligt ist. Bei der Uebernahmefeier vertrat Beigeordneter Wald die Eigentümerin und begrüßte die erschienenen Vertreter der Nachbargemeinden vom Siebengebirge sowie den Generaldirektor Kotschenreuther von der Bonner Verkehrsgesellschaft. Nach der Feier fand eine Probefahrt nach Niederbreisig statt. Niederbreisig, 27. Juni. Der Innungsausschuß des Kreises Ahrweiler beschloß in einer Versammlung, die Berufsschullehrerschaft zu den Gesellenprüfungen zuzuziehen. Für eine Ausstellung von Lehrlingsarbeiten wurde das nächste Frühjahr in Aussicht genommen. Schleiden, 26. Juni. Am Sonntag gab der Lehrerund Lehrerinnen=Gesangverein Schleidener Tal ein Frühlingskonzert. Es gelangten Chöre von Brahms, Kretzschmar, Brandt, Mozart und Bach zum Vortrag. Der Opernsänger K. Blümlein, Hamborn, trug außer der Löweschen Sängerballade den Bajazzo=Prolog vor. Unter lebhaftem Beifall sprach der Vorsitzende des Vereins, Schulrat Cavo, allen Mitwirkenden den Dank aus. Der Reinertrag kommt dem Fonds zur Errichtung eines Krieger=Ehrenmals zugute. Beuel, 25. Juni. Auf dem Feuerwehrplatz fand eine außerordentliche Besichtigung der Feuerwehr durch Kreisbrandmeister Wald=Mehlem statt. Es wurden Uebungen an der Motorspritze, dem Steigeturm und der Steigeleiter vorgenommen. Ferner wurde ein im zweiten Stockwerk eines Hauses ausgebrochener Brand markiert, bei dem die Bewohner mit dem Rutschsack gerettet wurden. Die Uebungen verliefen exakt.— Eine 75jährige Frau wurde von einem Radfahrer derart angefahren, daß sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Schwarz-Rheindorf. 25. Juni. Diebe versuchten einem hiesigen Einwohner einen Besuch abzustatten. Sie waren bereits durch ein Fenster eingestiegen, wurden aber durch das Hinzukommen einer Hausmitbewohnerin gestört und ergriffen die Flucht. Trotzdem hatten sie sich aber bereits eine Herrenuhr und ein Zigarettenetui angeeignet. Zündorf. 26. Juni. Die Ordensgenossenschaft der Barmherzigen Schwestern des Mutterhauses Köln, Severinstraße, hat die alte Kirche mit Friedhof und Gelände in Oberzündorf käuflich erworben und dort eine Kinderbewahrschule und ein Waisenhaus neuzeitlich eingerichtet. Die Niederlassung ist durch Pfarrer Cloth=Zündorf im Beisein der Generaloberin der Augustinerinnen feierlich geweiht und ihrer Bestimmung übergeben worden. Für den Kindergarten sind bereits 60 Kinder angemeldet. Ruppichteroth, 26. Juni. Weihbischof Dr. SträterAachen wird am 26. Juli hier die hl. Firmung erteilen. Au(Sieg), 25. Juni. Fräulein Hilde Mohr aus Roßbach bestand im Putzmachergewerbe ihre Gesellenprüfung. Lehrmeisterin ist Frau Christine Kelzer in Wissen. — Mit der Verwaltung einer Lehrstelle an der evangel. Schule in Roßbach ist vom 1. Juli ab der Schulamtsbewerber Otto Krämer aus Kocherscheid beauftragt worden. Opsen bei Au, 25. Juni. Der Viehversicherungsverein Etzbach hatte am Schluß des Geschäftsjahres 19 Mitglieder. Versichert waren 43 Stück Vieh, mit einer Gesamtversicherungssumme von 33 500 Mark. Als Beitrag wurde drei Viertel der Versicherungssumme erhoben.— Der Lehrer Brückmann aus Busenhausen wird mit dem 30. September 1928 infolge Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand treten.— Der.=.=Verein Heupelzen feierte am Sonntag und Montag sein Sängerfest unter Mitwirkung von 12 Gesang=Vereinen und der Altenkirchener Feuerwehr= kapelle. Wallmenroth. 26. Juni. Hier fand die Gründung eines Haus= und Grundbesitzervereins statt. In den Vorstand wurden die Herren Wilhelm Dietershagen, Gregor Pfeiffer und Wilhelm Dietershagen gewählt. Betzdorf, 26. Juni. Im Saale der Bürgergesellschaft fand am Sonntag die Eröffnung der großen Missions= Ausstellung durch Pfarrer Thome statt. Das Ehrenprotektorat hatte Bürgermeister Hanstein übernommen. Rümbrecht, 26. Juni. Der Gemeinderat beschloß, ab 1. Juli die Biersteuer nicht mehr zu erheben. Ein Darlehn für den Bau der Wasserleitung soll ausgenommen werden. Die bewilligten Beihilfen sollen an die Feuerwehren in Nümbrecht und Niederbierenbach je zur Hälfte verteilt werden. Für die Gemeinden Nümbrecht, Marien= berghausen, Drabenderhöhe und Wiehl ist die Errichtung einer gemeinsamen Berufsschule geplant. Der Gemeinderat forderte Anschluß der ländlichen Fortbildungsschulen an die Berufsschule. Betzdorf, 27. Juni. Der Dienstagswochenmarkt in Betzdorf war wie gewöhnlich mäßig beschickt. Dementsprechend waren auch der Besuch und das Marktgeschäft. Im Hinblick auf den Feiertag(Peter und Paul) wird der Freitagswochenmarkt auf Donnerstag, 28. Juni, verlegt. Es wurden folgende Preise notiert: Wirsing 15—20, Blumenkohl 50—80, Weißkohl 15—20, Möhren 15—50, Zwiebel 15—20, grüne Bohnen 25—30, Erbsen 45, Breitlauch 10—15, Kirschen 60—80, Erdbeeren 65—100, Aepfel 80 bis 90 Kopfsalat 13—15, Bananen 60, Apfelsinen 10—15, Spargel 75—120, Salatgurken 28—35, Tomaten 50—100, Rhabarber 13—15, dicke Bohnen 25—40, Kartoffeln 10 bis 15 Pfg. Butter.70, Eier 12—13, Quark 45, Ochsenfleisch .00—.10, Rindfleisch.00, Kalbfleisch.00—.10, Schweinefleisch.10—.20, Pöckelfleisch 50—.00, Gefrier= fleisch 75—80, Speck frisch. 95—.10, Speck geräuch..00, Schweineflomen 95—.00, Schmalz 90—.00, Nierenfett 50—60, Jagdwurst.40—.60, Fleischwurst.20—.40, Bratwurst.30—.60, Schmierwurst.50—.60, Mettwurst.60, Zungenwurst.40, Leberwurst 60—.40, Blutwurst 60—.40 Preßkdpf.40 M. Eitorf, 26. Juni. Die Zentrumspartei wählte den Vorsitzenden Kuhl wieder und ergänzte den Vorstand und die Vertrauensleute unter besonderer Berücksichtigung der Jugend. Altenkirchen, 27. Juni. Die bei dem Auto=Unglück zwischen Kircheib und Neitersen schwer Verletzten, Polizeiwachtmeister Albert Schmidt und Josef Keulen, beide aus Köln, sind im Krankenhaus verstorben. Dem Unglück sind nunmehr drei Menschenleben zum Opfer gefallen. Linz, 26. Juni. Zu einer kleinen Feier hatte die Basalt=Aktien=Gesellschaft am Sonntag ihre 25jährigen Dienstjubilare eingeladen. Es waren neun Arbeiter und vier Angestellte. Nach einem gemeinsamen Festessen begrüßte Direktor Rautenberg die Jubilare und sprach gleichzeitig den Dank der Firma für ihre treue Mitarbeit aus. Er überreichte hierbei jedem Jubilar ein Geldgeschenk der Firma und von der Steinbruch=Berufsgenossenschaft ein Diplom. Jurnen, Sport und Spiel. Gauturnfest in Ründeroth. Ein letzter Appell fürs Deutsche Turnfest in Köln bildete die turnerische Heerschau in Ründeroth. Der gesamte Aggertaler Turngau war auf dem Plan. Ründeroth war von herrlichem Wetter beglückt und hatte reichlich Festschmuck angelegt. Am Samstag fanden einige Mehrkämpfe statt mit anschließendem Militärkonzert. Etwa 1000 Festteilnehmer hatten sich in dem geräumigen Zelt eingesunden. Gaujugendwart Kaufmann ermahnte beim Abbrennen des Sonnenwendfeuers die Jugend zum Deutschtum. Kreisoberturnwart Gerste nahm am Sonntag morgen die Weihe des Gaubanners vor. Der Festzug bot ein schönes Bild, da 44 Fahnen in ihm getragen wurden. Nach Durcharbeitung der Freiübungen für das Deutsche Turnfest wurden die Kämpfe vom Morgen fortgeführt. Alles wickelte sich glatt ab. Um 7 Uhr konnte die Siegerehrung ihren Anfang nehmen. Die Sieger: 13=Kampf 1. Abteilung. Turner: Limper, Gsbach a. W. 1. Linden, Rodt=Müllenbach. 2. Tabbert, Rospe. 3. Wirt, Rodt=Müllenbach. 2. Abteilung: 1. Busenbach Osbergh. 2. Henkel Hackenberg. 3. lung: 1. Busenbach Osbergh. 2. Henkel Hackenberg. Geräte 5 Kampf Turner: 1. Limper, Gsbach. 2. Linden, Rodt=Müllenbach. 3. Tabbert, Rospe.— 5 Kampf Turner: Schürner, Kl. Wiedenest. 2. Kiesler, Gsbach. 3. Kaufmann, Harscheid.— 7 Kampf Altersturner: 1. Röttger, Bergneustadt. 2. Klein, Bergn. 3. Wolfslast, Marienbeide.— 10 Kampf Altersturner: 1. Linden, Rodt=Müllenbach. Werner, Engelskirchen. Sattler Vollmersh. — 4 Kampf Altersturner: 1. Stolle, Bergn. 2. Sommer, Osbergh. 3. Haas, Derschlag.— 4 Kampf Turnerinnen 1. Abtl.: 1. Link. Dahs. 2. Kleinjung, Vollmersh. 3. Nohl, Drhöbe. Karthaus, Dabausen.— 2. Abteilung: 1. Meyer, Walleseld. 2. Herder, Drhöbe. 3. Benner, Dahs. und Clarenbach, Ründ.— 7 Kampf Ti. 1. Abteilung: 1. Orfgen, Vollmersh. 2. Sattler, Gsb. 3. Wagner, Vollmersh. Frische, Rospe.— 2. Abteilung: 1. Stöcker, Gsbach. 2. Kreth, Dhausen. 3. Müller, Osberghausen. Einzelkämpfe: 100.: Becker, Wiebl, 11.2. 200 .: Becker, Wiehl, 25.2.— 400.: Becker, Wiebhl,.16.—. 800.: Brelöhr, Strombach. 5000.: W. Heu, Drabenderhöhe. Hochsprung: Beringer, Drabenderhöhe,.60.— Weitsprung: Kaufmann, Harscheid,.55 M. Kugelstoßen: Zapp. Bickenbach, 11 M. Turnerinnen Hochsprung: H. Nodl. Drabenderböhe,.45 M. 100 M. Link, Dabs. 14 Sek. Weitsprung: M. Herder, Drabenderböhe, 4,68 M. 3 mal 1000 M.= Staffel: 1. Pr. T. V. Drabenderhöhe 200 M. Vorsprung.— 4 mal 100 M.= Staffel: 1. Kl. Wiedenest. Wimpelstreit: 1. Gummersbach 74 Punkte. Bannerwettkampf: Hermesdorf 61 Punkte. Musterriegenturnen: Reck. 1. Kl. Wiedenest. Barren: 1. Hackenberg.— Pferd: 1. Vollmershausen. Radrennen zu Magdeburg. Die gutbesuchten Bahnrennen in Magdeburg brachten bei bestem Wetter recht interessante Kämpfe. Rosellen sicherte sich den 10 Km. Lauf knapp vor Bauer und Saldow und gewann auch den 30 Km., das kleine goldene Rad, während das große goldene Rad von Saldow vor Bauer und Rosellen gewonnen wurde. Der Lokalmeister Erxleben kam keinmal über den letzten Platz hinaus. Statt besonderer Anzeige. Weinet nicht an meinem Grabe. Stört mich nicht in meiner Ruh. Denkt was ich gelitten habe. Eure Liebe deck mich zu. Nach kurzem schweren Leiden ist am Montag, 25. Juni, nachmittags 1 Uhr, unser innigstgeliebter guter Sohn, Bruder und Schwager der wohlachtbare Jüngling Herr Suhas Ofrgen versehen mit den Tröstungen der kath. Kirche, im Alter von nahezu 18 Jahren sanft im Herrn entschlafen. Um ein Gebet für die Seelenruhe des teuren Verstorbenen bitten Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Ippendorf, den 25. Juni 1928. Die Beerdigung findet statt am Donnerstag den 28. Juni, morgens 9½ Uhr. vom Trauerhause Ippendorfer Allee 110 aus; gleich danach die feierlichen Exequien in der dortigen Pfarrkirche. Heute morgen entschlief nach kurzem. schweren Leiden der Hausmeister unserer Verbindung Wir betrauern in ihm einen zuverlässigen. allzeit hilfsbereiten Charakter, der es verstanden hat. in der kurzen Zeit seines Wirkens bei uns sich das Vertrauen und die Achtung aller zu erwerben. Wir werden ihm ein treues Gedenken bewahren. Die Akademische Turnverbindung Suevia i. A. T. B. Der Alt-Herrenverband I..: Dr. lur. Fischer, Generaldirektor. Bonn, den 26. Juni 1928. Die Aktivitas ..: Nlsing## Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen Dr. med. vet. Hubert Werner Trude Werner geb. Klösgen Bonn, Bürgerverein, den 28. Juni 1928. “ U n s e r m v e r e h r t e n C h e f H e r r n S c h r e i n e r m e i s t e r nebst seiner verehrten Krau Gemahlin zur Silberhochzeit die herzlichsten Glück= und Segenswünsche. Gewidmet von seinen Gebilfen. Zwangslnnung für das Bonn Stadt Land und Siegkreis Infolge eines Unfallos verschied am Sonning unser lieb. Kollege. Herr Seit der Gründung Vorstandsmitglied, war der Vorstorbene stellvertrotender Obermeister. Ein herber Verlust ist uns entstanden, verlieren wir nicht allein einen Förderer unsores Handwerks, sondern auch einen guten Freund. Dankbar wollen wir dessen gedenken. Die Beerdigung findet statt am Donnerstag. den 28. Juni. vormittags 9 Uhr. vom Trauerhause Siegburg. Markt 41. Der Vorstand. I..: Felix Schlösser Obermeister. Wie werde ich gesund?+ Wieerhalte ich mich g esundr Siehe Zeugn. u. Dankschr. Sireng reen! Kaufm., 32 Jahre(kath.), wünscht die Bekanntsch. eines geschäftstücht. Fräuleins, bis 28 Jahre. Vermög. Nebens. Nur ernstgem. Angebote u. M. M. 12 an die Exped.(3 Einf. Fräulein, kath., ang. I. Wesen, lebensfroh, welches sich nach ein. eig. Heim sehnt, wünscht bess. Herrn in at. Pos. als Lebensgefährten kennen zu lernen. Angeb. u. J. 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Juni 1928, nachm. 3 Uhr, sollen im Versteigerungslokale Kölnstraße 108 folgende Gegenstände öffentl. meistbietend geg. gleich bare Zahlung versteig. werden: 1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Ausziehtisch, 1 Sofa mit Umbau, Stühle, Schreibtische, 1 Chaiselongue mit Decke, 1 Teppich, 1 Trumeauxspiegel, Ladenregale, 1 Grammophon, Stosse, 1 Damenfrisiertisch, 1 Kronleuchter, 1 Bild, 1 Eisschrank, Schreibmaschine, Schreibtischsessel, 1 Registrierkasse, Theken, Klubsessel, Meyers Konversationslexikon, Zigarren, Zigaretten, 1 Personenauto, 1 Nachttischchen, Vertiko, Wanduhr. Oelgemälde, Wandbehang, Herrenfahrrad, Serviertisch, Bowle, Korbsessel,, 1 Bücherschrank, 1 Radioapparat, 1 Bechsteinflügel, 1 Piano, 1 Flurgarderobe u. dergl. m. Bonn, den 27. Juni 1928. Rümenapp. Gerichtsvollzieber kr. A. Zwungs Versteigrrung. Morgen Donnerstag den 28. Juni 1928 vormittags 10 Uhr, sollen im Versteigerungslokale Lüttger, Bornheimerstraße 24, zu Bonn: Rollschränke, 1 Staubsauger, 1 Rauchtisch, 1 runder Eichentisch, 2 Polstersessel, 1 Bild(Heil. Abendmahl), 1 maschine u. a. m. gegen bare Zahlung meistbietend versteigert werden. Raspe, Obergerichtsvollzieber, Bonn, Zülpicherstr. 16. Kirschenderkauf. Wege der Zwangsversteigerung sollen am Donnersen 28. Juni 1928 nachmittags 2 Uhr verkauft werden: Die Früchte von 11 Kirschbäumen auf dem Stamme. Käufer sammeln sich in Lengsdorf, Hauptstr., Ecke Endenicherstr. Kiebl Gerichtsvollzieher in Bonn=Kessenich. tag den Bersteigerung zu Vörnheim. Am Dienstag den 3. Juli 1928, nachmittags 4 Uhr, im Wirtschaftslokale des Herrn Rolef lassen die Eheleute Heinrich Kreuder und Elise geborene Mühlens aus Bornheim, ihr zu Bornheim gelegenes Wohnhaus mit Nebengebäuden, Hofraum und Hausgarten, am Kirchgäßchen und Esselsweg, groß 2203 Ar, gegen Zahlungsausstand versteigern. Bonn. Rokar Justizrat Neuscher. 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Aus Bonn Am Freitag(Peter und Paul) erscheint keine Nummer des General=Anzeigers für Bonn und Umgegend. Größere Anzeigen für die Donnerstagsnummer müssen bis heute Mittwochabend 6 Uhr in unserer Geschäftsstelle aufgegeben werden. Der Siebenschläfertag. (Zum 27. Juni). Der Siebenschläfertag ist im Volksglauben zu einem unglückverheißenden Wetterkünder geworden. Wenig angenehme Aussichten sind es, die der Volksglaube dem 27. Juni zuschreibt. Eine alte Wetter=Volksregel sagt:„Regnet's am Siebenschläfer, regnet's sieben Wochen alle Tage“, In diesem Jahre, wo es nunmehr fast sieben Wochen lang schon beinahe alle Tage geregnet hat und die Wetterlage zeitweilig so beschaffen war, daß man hätte meinen können, die gefürchteten„drei Eisheiligen“ hätten sich verspätet— nach alledem ist es nicht zu verwundern, wenn man den heutigen Siebenschläfertag so recht kritisch von der Seite her ansieht, umsomehr, als der heutige Morgen trüb, grau und regenlustig heraufstieg. Vielleicht aber trägt es dennoch hier und da zur Beruhigung bei, wenn bekundet wird, daß nach den meteorologischen Aufzeichnungen einer langen Reihe von Jahren nach einem verregneten Siebenschläsertage die gefürchtete Regenzeit häufig ausgeblieben ist. Hingegen ist in anderen Jahren einem sonnenhellen und trockenen Siebenschläfer eine andauernde Regenzeit gefolgt. Hoffen wir also das Beste! Aus dem Universitätsleben. Ein neuer Führer für die Landwirtschaftliche Hochschule Bonn-Poppelsdorf ist— von Diplomlandwirt Wilh. Siepen bearbeitet— wieder erschienen. Das reich bebilderte Werkchen, das in recht geschmackvoller Aufmachung einen Umfang von 125 Seiten hat, gilt für das laufende Sommersemester 1928 sowie für das Wintersemester 1928/29. Der Führer wird allen jungen Studierenden ein zuverlässiger und willkommener Berater in Studien=Angelegenheiten sein. Er behandelt im ersten Teile die an der Hochschule bestehenden Institute und Forschungseinrichtungen in Ausführungen der einzelnen Professoren und Institutsdirektoren, sowie alles, was der Student über die Verwaltung, Aufnahme und Prüfungsbestimmungen wissen muß. Daneben gibt er eingehende Ratschläge zur zweckmäßigen Studieneinteilung. Im zweiten Teile ist dann näher auf die wirtschaftlichen und sozialen Einrichtungen für die Studierenden der Hochschule eingegangen. 30. Rhein. Bundesschießen in Vonn vom 1. bis 5. Juli. In den letzten Tagen sind auf dem Schießplatz der Bonner St. Sebastianus=Schützengesellschaft die Handwerker dabei, die letzten Arbeiten für die Herrichtung der Schießstände vorzunehmen. Anstreicher, Schreiner und Elektrotechniker sind von morgens bis abends tätig, um den auswärtigen Schützen auch an den Schießständen einen angenehmen Aufenthaltsort zu schaffen. Auf dem 25 Morgen großen Gelände der St. Sebastianus=Gesellschaft sind bedeutende bauliche Erweiterungsarbeiten vorgenommen worden. Vor dem eigentlichen Schützenhaus erhebt sich ein großes Festzelt. Zunächst sind einmal die Zufahrtsstraßen zum Schützenhof ausgebessert und instandgesetzt worden. Damit ist die Gewähr gegeben, daß sich der Verkehr von und zum Schießplatz reibungslos abwickelt. Eine ganz bedeutende Vergrößerung haben die Schießstände erfahren. Da damit zu rechnen ist, daß einige tausend Schützen sich am Rheinischen Bundesschießen beteiligen werden, wurde die für einen glatten Verlauf eines so großen Bundesschießens notwendige Vorsorge getroffen. Neben den bereits bestehenden Schießständen sind daher jetzt noch 23 175 Meter=Stände mit Doppelzugvorrichtung errichtet worden. Die Doppelzugvorrichtung besteht darin, daß die Scheibe, sobald sie getroffen ist, automatisch versenkt und eine andere neue Scheibe hochgedrückt wird. Dadurch kann das Schießen ohne Verzögerung fortgeführt werden. Zu den einzelnen Scheiben führen betonierte Laufgräben, von denen aus den Schützen gleich das Ergebnis des Schusses angezeigt wird. Die Schießhallen wie auch die Schießscheiben sind überdacht, so daß also auch bei schlechter Witterung keine Störung eintritt. Neben den Schießständen sind noch zwei Rehbockstände, ebenfalls mit Doppelzugvorrichtung, angebracht. Um etwa eintretende Beschädigungen an den Gewehren schnell beheben zu können, hat die Verwaltung eine Waffenmeisterei errichtet. Es ist also alles von den einzelnen Ausschüssen, die das Fest vorbereitet haben, getan worden, was eine schnelle und einwandfreie Durchführung des Preisschießens unterstützt. Hoffentlich wird sich auch die gesamte Einrichtung an den Festtagen bewähren. Bonn als Kongreßstadt. Zu den bereits an dieser Stelle gemeldeten Kongressen und Tagungen, die in diesem Sommer in unserer Stadt abgehalten werden, kommen jetzt noch folgende hinzu: Ende Juli: Verein der Fachzeitschriftenverleger. Ende September: Kurse für Bibliothekare der Vorromäusvereine Deutschlands. Schwimmen im offenen Rhein verboten. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß das Schwimmen im offenen Rhein, abgesehen von den damit verbundenen Gefahren, durch die Oberpräsidialverordnung vom 13. Juli 1926 auf der linken Stromseite von Stromkilometer 149,8 bis 154 und von Stromkilometer 155,5 bis 157,2 also fast für die ganze linke Uferseite im Bereiche des Stadtkreises Bonn, verboten ist. Dies gilt auch für die sporttreibenden Vereine und Korporationen. Die Polizei wird darauf achten, daß diese Bestimmung befolgt wird. Den Reisepaß nicht vergessen! Zu Beginn der Reise= und Ferienzeit sei daran erinnert, daß es unbedingt notwendig ist, auf Reisen ein Legitimationspapier mit sich zu führen. Besonders wichtig ist dieses, wenn sich die Reise in die Grenzgebiete erstreckt. Wenn auch die Visaschranken mit den Nachbarstaaten zum größten Teil gefallen sind, so ist der deutsche Reisepaß deshalb doch nicht entbehrlich geworden. Auch wenn die Reise nicht ins Ausland führt, ist für den innerdeutschen Reiseverkehr das Mitführen eines Passes stets zu empfehlen. Man kann sich auf diese Weise am leichtesten bei Anvorhergesehenen Zwischenfällen über seine Person legiUmieren. Im Kranz der sieben Berge. Es ist nicht etwa der Titel eines lyrischen Gedichtes, sondern der Name der neuen Werbeschrift des Rheinischen Verkehrsverbandes, eines Heftes, das besondere Erwähnung verdient. Die„sieben Berge“ oder „das Siebengebirge", wie man sonst wohl sagt, gehören zu den bekanntesten Rheinlandschaften und wohl auch zu den meist besuchtesten: Niemand aber wird sagen dürfen, daß er diese Landschaft ganz kennt. Man muß sie..: im Mai gesehen haben, wenn die Blütenbäume eine Fülle von Farben durch das Tal hinbreiten, wenn sich der Schlag der ersten Ruderboote mit dem eifrig schaufelnden Rauschen der großen Reisedampfer verbindet, dem bewegten Rhythmus herrlichster Reisefreude, muß dann auch durch die Städte und Dörfer und um das Siebengebirge gepilgert sein, im Tal links und rechts des Stromes, muß die Höhen erklettern, um von dort die Pracht des Tales zu sehen, muß in die Niederung hinuntersteigen, um die Geheimnisse dieser schönen Bergwelt von fern erahnen zu können. Es kommt nicht von ungefähr, daß der Rheinische Ververkehrsverband das Gebiet seiner Werbeschrift, das die Städte und Ortschaften von Bonn bis Remagen und von Linz bis Oberkassel umfaßt, soweit gesteckt hat. Das Siebengebirge ist nämlich keine in sich abgeschlossene Landschaft, sondern in seiner ganzen Pracht und Schönheit nur denkbar mit seinen Ausläufern und der auf dem linken Rheinufer liegenden Bergwelt, mit der zusammen das Siebengebirge den Schlußakkord einer rhythmisch außerordentlich bewegten Landschaftsgliederung darstellt. Hier ist alles mit hineinfhezogen in den Bann einer Landschaft, die fast südlichen Charakter trägt und wohl nicht zuletzt eine ungewöhnlich starke Verbindung mit südlichen Kulturerscheinungen hat. Das gilt nicht nur von den bekannten Städten des Gebietes, das gilt insbesonders auch von den wundervollen Barockschlössern der Städte Bonn und Godesberg, gilt weiterhin von dem ungewöhnlich großen Einschlag barocker Baukunst, der auch bei sehr vielen Bürgerhäusern hier zu finden ist. So treffen wir im Gebiet der sieben Berge eine besonders glückliche Mischung deutschen und westlichen Lebens, das diesen Einfluß überall merkbar verspüren läßt. Daß diese Landschaft zu allen Zeiten die Großen der Weltgeschichte angezogen hat, daß sich zu ihrem Ruhm die feinsten Köpfe der Geistesgeschichte zusammengefunden haben, ist nur zu leicht erklärlich, wenn man selbst einmal sich dem Zauber dieser Berg= und Flußwelt hingegeben hat. Man hat wohl in unserer Zeit viel davon gesprochen, daß die Zeiten der Romantik vorbei seien: das mag stimmen, nicht nur für unser Empfinden, auch für unseren Genuß. Wer aber das Siebengebirge und seine Umgebung durchwandert, wer auf einem der stolzen Rheindampfer einmal rheinaufwärts fährt, wobei an den herrlichen Promenaden, den großen Parks mit ihren vielen Schlössern, die rheinische Lebenskunst gebaut' hat, vorbei an den Burgruinen zur Rechten und Linken des Stromes, vorbei an den im tiefsten Frieden liegenden Inseln Nonnenund Grafenwerth, vorbei am sagenhaften Rolandsbogen bis hinauf zur Stadt Remagen und dem mittelalterlichen Linz, der wird sich seines Gefühls nicht erwehren können, das er ohne Scham mit echter Romantik bezeichnen möchte. Die neue Werbeschrift des Rheinischen Verkehrsverbandes wird ohne Zweifel in ihrer glänzenden Durchführung und Aufmachung den Ortschaften im Kranz der sieben Berge neue Fremde bringen, wird aber auch gleichzeitig mit dazu beitragen, die gemeinsamen Verkehrsinteressen dieser Ortschaften noch mehr als bisher miteinander zu verflechten. Unfallchronik. Auf der Nationalstraße von Straßburg nach Paris in der Nähe von Vitry=le=Francois(Champagne) hat sich am Sonntag ein deutscher Kraftwagen mit vier deutschen Insassen, zwei Herren und zwei Damen, überschlagen, vermutlich infolge eines in einer Kurve geplatzten Reifens. Eine Dame aus Bonn wurde getötet; die andere ist schwer verletzt. Die männlichen Insassen sind mit leichten Verletzungen davongekommen. 1 Persönliches. Amtsgerichtsrat Abels ist zum 1. Juli von Adenau, wo er seit dem Jahre 1911 als aufsichtsführender Amtsrichter tätig war, an das hiesige Amtsgericht versetzt worden. 1 Allgemeiner Militär=Verein Bonn 1893. In der Juniversammlung wurde vom Landeskriegerverband dem Ehrenmitgliede Herm. Schulze, Burgstr., für Verdienste um das Vereinswesen das Verdienstkreuz 1. Klasse überreicht. Kamerad Wernitz aus Hannover, ein Mitbegründer des Vereins, Ehrenmitglied und ehemaliger 2. Vorsitzende, sprach über das Vereinswesen und die Pflege der Kameradschaft. Nur durch das enge Zusammenhalten könne man zu einem Ziele kommen. Redner schloß mit einem Hoch auf den Verein. 1 Goldene Hochzeit. Am Samstag 30. Juni begehen die Eheleute Gustav Lütze, Koblenzerstr. 14 ihre goldene Hochzeit. 1 Ehejubiläum. Die Eheleute Christian Färber, Rheindorserstraße,(Nordschule) begehen heute ihre silberne Hochzeit. 1 Ins 80. Lebensjahr tritt am 2. Juli der Bäckermeister und Wirt Konrad Tondorf, Sternstraße 66. Tondorf ist Mitbegründer der Bonner Bäckerinnung. Er ist das älteste Ehrenmitglied der Junggesellen=Sodalität, der er vor 60 Jahren beitrat. ) Der Gartenbau=Verein Bonn hält heute abend im „Hähnchen“ seine Monatsversammlung ab, in der Gartendirektor Glindemann=Geisenheim einen Vortrag über„Die Pflege der Edelrose im Garten“ halten wird. I Preuß.=Süddeutsche Klassen=Lotterie. Die Erneuerung der Lose zur 4. Klasse kann bis spätestens am 3. Juli erfolgen. 00 Zahre KriegerderemVonn=Ressenich. Am kommenden Sonntag feiert der Kameradschaftliche Kriegerverein Bonn=Kessenich sein 60jähriges Bestehen. Die Vorbereitungen, die getroffen sind, lassen erhoffen, daß der Jubeltag des Vereins zugleich ein Festtag für den ganzen Ort wird. Ist doch gerade die Geschichte des Kessenicher Kriegervereins, wie aus der Festschrift deutlich hervorgeht, ein gut Stück Ortsgeschichte. Wir geben im folgenden einen kurzen Rückblick über seine Entstehung und Entwicklung. Am 3. Juli 1866 versammelten sich im Lokale des Gastwirts Engelbert Braun 13 Bürger aus Kessenich, Mitkämpfer der siegreichen Schlacht bei Königgrätz, zur Gründung des„Kriegervereins von 1866 in Kessenich". Von den Gründern des Vereins, dessen Präsident damals Johann Güßgen war, lebt heute nur noch der 84jährige Peter Kemp. Die Zahl der Mitglieder wuchs schnell, so daß sie sich bald auf 60 belief. Im folgenden Jahr, am 3. Juli 1869, konnte anläßlich des 1. Stiftungsfestes die Fahnenweihe stattfinden. Diese erste Fahne wird heute noch bei größeren Anlässen mitgeführt. Die zweite Fahne des Vereins, die 1885 ihre Weihe erhielt, wurde von Kaiser Wilhelm I. mit einem Band in den preußischen Farben und einem Fahnennagel geschmückt. Dem Verein wurde im Jahre 1891 die Führung der Fahnen für mehrere Monate untersagt. Im Anfang während der Besatzungszeit fristeten die Fahnen in Oberdollendorf ein zehnwöchiges beschauliches Dasein, bis das Verbot der allgemeinen Militärvereine aufgehoben wurde. Der Krieg 1870/71 rief auch eine Anzahl der Kessenicher Kriegervereinsmitglieder zu den Waffen. Vier tapfere Streiter mußten ihr Leben für das Vaterland lassen. Ziemlich lange dauerte es dann, bis das Kriegervereinswesen in Kessenich wieder zur Blüte kam. Im Jahre 1873 jedoch war der Mitgliederbestand des Gründungsjahres wieder erreicht. Im Jahre 1887 hatte er sich schon auf 73 vergrößert. Als bedeutsame Tage in der Geschichte des Vereins seien sodann noch das 25. Stiftungsfest, das am 2. Juli 1893 prunkvoll begangen wurde und besonders das 50. Stiftungsfest, das in das Jahr 1918 fiel, genannt. Zu erwähnen wäre noch das zweite Verbandsfest des RheiWas erhofft der Mann.... Bei seiner Heimkehr aus dem Beruf. 1. Daß die Mahlzeit auf dem Tisch steht, oder mindestens nicht zu lange auf sich warten läßt. 2. Daß seine Frau ihn nicht mit Klagen über die Dienstboten und über die Kinder empfängt. 3. Daß sie ihn nicht als Schreckgespenst für die Kinder und für die Personen des häuslichen Kreises hinstellt. 4. Daß seine Frau ihn mit heiterer Stirn empfängt und ihm zeigt, wie sehr sie sich auf seine Heimkehr freut. 5. Daß die Gattin ihm nicht die Männer ihrer Freundinnen und Bekannten als Muster von Fleiß und Sparsamkeit— nicht zu vergessen an Treue und Ritterlichkeit hinstellt. 6. Daß nicht sämtliche Fenster geschlossen sind, wenn er es liebt, bei geöffneten Fenstern zu essen. 7. Daß die Frau ihm nicht sofort nach Tisch sagt:„Rauche doch nicht, du weißt, es schadet dir.“ 8. Daß er nicht schon bei dem letzten Bissen gefragt wird, „kommst du heute abend wieder so spät nach Hause?" 9. Daß, falls er Angestellter und abhängig ist, nicht fortgesetzt darauf aufmerksam gemacht wird, wie wichtig augenblicklich eine Gehaltserhöhung wäre, und daß es die höchste Zeit sei, darum endlich einzukommen. 10. Daß die Frau ihm nicht Vorwürfe über Begehungsoder Unterlassungssünden mache, und ihm erkläre, er sei„früher“ ganz anders gewesen, und wenn sie„das gewuht hätte“, sie ihn nicht geheiratet haben würde. nischen Kriegerverbandes in Kessenich am 20. Juli 1881. Im Jahre 1890 bildete sich neben dem Kriegerverein ein besonderer Veteranenverein, der im Jahre 1893 die Erlaubnis zur Führung der Fahne und des Namens „Kaiser Wilhelm=Veteranenverein“ erhielt. Sein Präsident wurde Johann Güßgen, der dem Kriegerverein neun Jahre als Vorsitzender vorgestanden hatte. Das Nebeneinander der beiden Vereine gestaltete sich aber durchaus erträglich. Nach 34 Jahren, am 11. Februar 1924, kam jedoch erst ihre Wiedervereinigung zustande, wobei der Kriegerverein die Verpflichtungen des eingegangenen Vereins übernahm. In stiller, aber rühriger Vereinsarbeit gingen die Jahre bis zum Weltkrieg dahin, der allein aus der Gemeinde Alt=Kessenich 282 Opfer forderte. Traf auch der Kriegsausgang nicht zuletzt die Kriegervereine, so gelang es doch dem Kessenicher Verein in den unruhigen folgenden Jahren der Inflationszeit durchzuhalten, bis wieder geordnete Verhältnisse eintraten. Als endlich die Besatzung abzog, wich mit ihr auch der Albdruck, der auf den ehem. Soldatenvereinigungen gelastet hatte. Mit Freuden nahmen sämtliche Mitglieder des Kriegervereins an der öffentlichen Befreiungsfeier sowie an der vom Kreiskriegerverband Bonn=Stadt am 7. Februar 1926 in der Beethovenhalle veranstalteten Befretungsfeier teil. Eng mit der Vereinsgeschichte verbunden ist auch die Errichtung eines Kriegerdenkmals. Hier sei nur kurz darauf hingewiesen, daß nach jahrzehntelangem Ringen und Mühen. besonders durch die Initiative des Kameraden Baurat Behr, auf dem Nikolausplatz an der im Jahre 1875 gepflanzten Linde für die Gefallenen sich seit Mai 1926 ein Denkmal für die Toten des Weltkrieges erhebt, das des Zweckes würdig ist, dem es dient. Der Verein hat während der zwei Menschenalter seines Bestehens eine vorbildliche und rege Tätigkeit entfaltet, die ihm nicht nur sein ferneres Blühen und Gedeihen, sondern auch ein ewiges Gedenken in den Annalen von Alt=Kessenich sichert. Möge es dem heurigen Präsidenten Calenberg wie dem Gesamtvorstande vergönnt sein, das Werk, das nun durch das 60jährige Jubiläum seine Krönung erfährt, weiter fortzuführen. Zur Erinnerung an Prof. Dr. Jakob Harnischmacher. (Zu seinem 100. Geburtstag am 27. Juni). Wir bringen gern diese Würdigung eines ebemaligen Bonner Lehrers, der ein Stück„AltBonn“ bildet, aus der Feder eines seiner Schüler, ohne= uns indes allenthalben dessen Auffassung anzuschließen. Der Verstorbene hat durch seine häusig recht brüske Art in weiten Kreisen Anstoß erregt und sich zahlreiche Gegner geschaffen. Jeder Beruf bringt Freuden und Leiden. Unsere Lehrer müssen es sich gefallen lassen, womöglich noch nach langen Jahrzehnten in allerlei Erzählungen mehr oder weniger glücklich zu figurieren. Es hängt vom Temperament des Lehrers ab, ob er dazu die Stirn runzeln oder darüber schmunzeln will. Letzteres ist das Beste, und die es verstehen, leben umso eher in dem Bericht ihrer einstigen Schüler mit deren liebsten Erinnerungen unsterblich fort. Wenn frühere Bonner Pennäler, die das„Königliche" zierten, irgendwo und wann versammelt sind, hat wohl keiner der alten Lehrer so viel Aussicht, wieder aufzuleben, als der einstige katholische Religionslehrer Prof. Dr. Jakob Harnischmacher, dessen Haupt immer ein Cylinderhut bedeckte, der lange Jahre auch die ungewöhnliche Ausrüstung mit„Kanonenstiefeln" beliebte. Harnischmacher, über ein Menschenalter bis 1898 Religions= und Oberlehrer am jetzigen Staatlichen(Beethoven=) Gymnasium, war in der Tat eine der charakteristischsten Lehrergestalten nicht nur an dieser Anstalt, sondern weit und breit. Er war ein äußerst scharfsinniger Kopf und besaß ein umfassendes Wissen, u. a. hervorragende Sprachkenntnisse. Das Jahr 1928 hat zwei Tage, die die Erinnerung an ihn seinen zahreichen Schülern und vielen anderen besonders nahe legen: Am 12. Dezember d. J. werden 30 Jahre seit seinem Tode verflossen sein, der ihn nach wenigen Monaten des Ruhestandes ereilte. Am 27. Juni sind es 100 Jahre her, daß der hier Abgebildete in Köln, Severinstraße Nr. 58, das Licht der Welt erblickte. Darüber, daß Harnischmacher ein„Original“ in des Wortes bester Bedeutung war, sind sich alle einig. Dagegen schwankt das Urteil bei der Würdigung der Auswirkungen dieser Originalität, je nachdem sie sich dem Unverstand der Jugend gegenüber gnädig oder mit einem gefürchteten Spott zeigte, der ja oft der herbere Begleiter des Kölner Mutterwitzes ist und von empfindlichen Gemütern tragischer genommen wird, als er gemeint. Wer Harnischmacher näher kannte, weiß, daß wohl selten die Redewendung von dem„guten Kern in rauher Schale“ mehr Berechtigung hatte, als bei ihm. Er meinte zuweilen, auf seinen Namen anspielend, seine Vorfahren hätten Harnische gemacht; er war als kraftvolle Persönlichkeit für alle Angriffe des Lebens„gerüstet". Aber unter seinem Harnisch saß ein weiches Herz für seine Schüler, das sich allen bei Erstkommunionfeiern,— vielen still in Notlagen des Lebens offenbarte. Harnischmacher hatte die vortreffliche Eigenschaft, daß es für ihn bei seinen Schülern kein Hoch und Niedrig gab. Sie waren für ihn schlechthin die„Männche". Solange diese„Männche“ klein waren, mußten sie die„Oehrchen spitzen und die Händchen falten". Aber wenn sie auch sich längst„stolz vom Mädchen gerissen,“ klang an ihre Ohren immer noch das„Du“, allenfalls ein„Ihr". Zu der Zeit, wo das Gymnasium noch an der Bonngasse lag, mußten die„Männche“ immer so laut sprechen, daß man es auf dem Viehmarkt(jetzt Friedensplatz) hören konnte. Harnischmacher hatte seine ganz eigene Unterrichtsmethode. Nichts war ihm verhaßter als bloßes Auswendiglernen der Schüler; er legte größten Wert auf restloses verstandesmäßiges Erfassen. Wenn ein Schüler Auswendiggelerntes herunterschnatterte und dann plötzlich stecken blieb, forderte Harnischmacher den nachfolgenden Schüler auf, dem Unglücklichen einmal den Schwengel anzusetzen. Er suchte aus den Schülern selbst das Verständnis herauszuholen. Wenn es damit haperte, trat regelmäßig sofort die Beispielsfigur des„Meister X“ auf, die nicht nur Gegenstände des Religionsunterrichts im engeren Sinne, sondern gar manche Weisheit einer allgemeinen Lebenskunde wirksam illustrieren half. Solche Beispiele vergaß man nie. Noch heute weiß ein ehemaliger Schüler Harnischmachers, jetzt Arzt, der die ehrenvolle Aufgabe hatte, beim Gottesdienst die Orgel zu spielen, in höchst amüsanter Weise darüber zu plaudern. Harnischmacher wollte einmal klarlegen, wie man die Echtheit der neutestamentlichen Schriften festzustellen habe. Ganz nüchtern ging er davon aus, wie man zweckmäßig feststelle, was etwa im Jahre 1811 am 11. November auf dem Markte in Bonn die Hasen gekostet hätten. Nicht wenig erstaunt mar Harnischmacher, als in der folgenden Stunde ein Schüler beim Vortrage des Durchgenommenen mit fingierter Treuherzigkeit anhub:„Wenn wir die Echtheit der neutestamentlichen Schriften nachweisen wollen, müssen wir uns zunächst die Frage vorlegen, was im Jahre 1811 am 11. November auf dem Markte in Bonn die Hasen gekostet haben. Harnischmacher quittierte hierüber mit einer„Nr. 11“. Die Einsicht der vorgesetzten Behörde kannte zwar dieses Prädikat nicht, aber es soll wirklich jeweilig als Ausdruck der schlimmsten Brandmarkung einer Schülerleistung in das Notizbüchelchen Harnischmachers geraten sein. Dieses historische Büchelchen, dessen Inhalt in den Augenblicken zustande kam, wo der Gewaltige seine vielsehende Brille auf seine gewölbte Stirn schob und die Zunge ein wenig sichtbar machte, wird irgendwo diskret aufbewahrt, um keiner jüngeren Generation zu verkünden, wie oft die ältere versagte. Wie Harnischmacher so die Prädikate vermehrte, so strafte er auch das Wissen der Geologen Lügen, indem er zu den verschiedenen Zeitperioden als die älteste noch die „Klotzperiode“ gesellte, die mit den vorkommenden größten Dummheiten belastet wurde. Schlechte oder„sündhafte“ Schüler saßen bei Harnischmacher in der„Katzenbank“ oder mußten neben dem Katheder als„Adjudanten" stehen. Die Aufmerksamkeit und Zucht wurden im übrigen noch durch verschiedene Mittel aufrechterhalten. Für die Frage Harnischmachers nach dem Inhalt seiner letzten Predigt suchte man sich rechtzeitig durch das bessere Gedächtnis von liebevollen Müttern und ihren Freundinnen zu sichern. Oft kam es zu einem„Aufsätzchen" oder„Vortrag für die nächste Stunde“, bei welchem alles in der vorhergehenden Stunde Besprochene wiederzugeben war. Die Strafarbeit eines„Kärtchens von Palästina" ließ die fernsten Atlanten aus jahrelangem Winterschlaf erwachen, um, was nach dem in der Schule gebrauchten Atlas nicht zweckmäßig, das Kärtchen durchzupausen. Als Harnischmacher in dem früheren Collegium in der Bonngasse wohnte, stand für eine arrestartige Bestrafung sein„Salönchen“ zur Verfügung, in das er zu„jungen Erbsen und alten Hahnen“ einlud. Dieses Salönchen wurde von einer pädagogisch wirkenden Dogge bewacht. Noch zwei Vorgänge mögen hier registriert werden: Harnischmacher wollte das Symbol des Friedens(Oelzweig) genannt wissen und meinte, zu einem Schüler gewandt, er solle doch einmal daran denken, was die Mutter alles in der Küche verwende. Der Schüler blieb stumm. Harnischmacher half nach:„Oel—, Oel—“, worauf der gelehrige Schüler treuherzig einschnappte:„Oellich"(plattdeutsch für Zwiebel). Harnischmacher hatte seiner Haushälterin in einem bestimmten Falle Weisung gegeben, einen Herrn nicht vorzulassen. Als dieser sich trotz der Vorstellung der Haushälterin, daß Besuch nicht vorgelassen werden dürfe, anschickte, die Treppe heraufzugehen, zog ihn die Haushälterin an den Rockschößen herunter. Ein weitbekannter Geistlicher meinte späterhin mit gutem Humor, eine Haushälterin, die so treu den Befehl ihres Herrn ausführe, verdiene geehrt zu werden, und schlug vor, eine Gedenkplatte in die Stufe der Treppe Harnischmachers einzulassen, wo der Fuß seines Besuchers an weiterem Vordringen gehindert wurde. Er ruht auf dem Friedhof Melaten zu Köln,— dem diese Zeilen der Erinnerung gelten. Wir fürchten nicht, daß er uns wegen ein paar harmloser Anekdoten schulmeisterlich zürnt. Das war nicht seine Art. Wir werden über menschliche Gebrechen den urwüchsigen alten Lehrer nie vergessen. Ausstellung„Der neuzeitliche Haushalt". Zu der vom 5. bis 9. Juli in der Beethovenhalle vom Bonner Hausfrauenbund veranstalteten Ausstellung„Der neuzeitliche Haushalt“, die den Hausfrauen ein Gesamtbild über einen nach neuzeitlichen Grundsätzen eingerichteten Haushalt geben will, haben eine große Anzahl bekannter Firmen ihre Mitwirkung zugesagt. Jeder nur irgendwie in Frage kommende Geschäftszweig wird auf der Ausstellung vertreten sein. Hoffentlich wird dem Hausfrauenbund durch guten Besuch für die im Interesse der Allgemeinheit geleistete Arbeit gedankt. Das Wetter von heute und morgen: Veränderliche Bewölkung mit zeitweiliger Aufheiterung und wiederholten Regenfällen. Temperatur kühl. ) Amtliche Wasserstandsnachrichten vom 26. Juni. Hüningen.23(.25), Mannheim 4,30(4,39), Frankfurt .24(2,42), Mainz 1,57(1,61), Bingen 2,55(2,59), Kaub 2,90(2,92), Koblenz 2,80(.87), Köln 2,76(2,75), Duisburg 1,31(.24), Ruhrort 1,58(.52). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen.60(.70) Meter. Seneral=Anzeiger für Bonn und Amgegend. 27. Juni 1928. h BEETNOVENMNALLE, MONTAG, 2. JULI, 8 UnR! VORTRAGSABEND WÜLLNER VILDEFPRUCR- HEXENLIED SCHILLINGS GEDICHTE u. BALLADEN v. GOETHE u. SCHILLER AM FLUGEL: HANS BERGER. Karten zu Mk..80,.20..10 einschl. Steuer in der MUSIKALIENHANDLUNG SULZBAOH in Godesborg: BUCHLADEN LINZ. —. Stadtgarten-Bonn. Heute Mittwoch, nachmittags 4½ Uhr Philharmonisches Konzert. Abends 8¼ Uhr Opern- und Operetten-Abend Illumination Feuerwerk. 35 Pal Peter und Paul Oberhemden Krawatten Kragen Hosenträger Socken Sportstrümpfe Gürtel usw. B ONN am Lielelingswes Straßenbahn Linie 1. Preitag den 29. Juni abends 7 Uhr: Internationale Veinhaus Pillmann in venn bei ausgezeichneten Diners, Soubers und edlen Weinen zu mässigen Preisen. Weinhaus Streng Mauspfad 618 BONN Fernspr. 3050 gegr. 1884 Weinhandlung Versand auch nach auswärte die größte von aE und guten Namenslagsgesche. Weinstuben — C Parisa-Eck, Bolnl. Heute Mittwoch Wunsch-Abend. 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Pundtupb.- 2056 Köin: Dr. Hanne Uimann: Die tragische Komödle„Traumulus“.— 21.00 Köln: Traumulus. Tragische Koie in 5 Aufzügen von Arno Holz und Oekar Jerschke. Spielleitung: Rieth.— Anschließend Köln: Letzte Meldungen, Sportbericht.— Anschließend Funkwerbung: Mitteilungen aus der chäftswelt.— 23.00—24.00 Köln: Nachtmusik und Tanz. Leitung: 27. Juni 1928. General=nzeiger für Bonn und ltngegend. Nr. 13 156. Seite 7. Suchent, Sard ue Szier. Westdeutscher Spielverband Gau Bonn. Das erste Jugendtreffen des W..=V. im vergangenen Jahre auf Burg Nideggen ist noch in bester Erinnerung. Aus allen Gauen kamen unsere Jungens, über 6000 an der Zahl. Austragung der Gaumeisterschaften im Kleinkaliber=Schießsport. Gau Mittelrhein. Deutsches Kartell für Jagd- und Sportschießen Abt. K. K. S. Deutschlands Olympiastaffel läuft wieder Weltrekord Das Nationale von Tus. Bochum am Montag abend datte seine Anziehungskraft nicht verfehlt. Wohl ungefähr—5000 Zusehauer woren erschtenen, als dee Starter das Zeichen zum In diesem Jahre ruft die alte schöne Stadt Aachen an unseres Vaterlandes Grenze zu herzlichem Willkomm. Am 1. Juli ist der Festtag der W..=.=Jugend. Die Vorbereitungen sind im vollen Gange. Selbstverständlich verschlingen solche Veranstaltungen sehr viele Mittel und alle Gaue müssen bemüht sein, soviel Jugend wie möglich dorthin zu senden. Repräsentativspiele allerorts wurden veranstaltet, um die Mittel zu schaffen. Auch der Gau Bonn will seine Jugendlichen in großer Anzahl dorthin schicken. Zur Finanzierung dieser Veranstaltung findet am Freitag, den 29. Juni,(Peter und Paul) ein Fußballspiel statt, dessen Reinertrag zum Besten des 2. Rheinischen Jugendtrefsens sein soll. Es spielen abends in Beuel auf dem Platze des Sportvereins 06 Beuel an der oberen Rheinstraße der Südkreismeister Sp. V. Beuel 2. Boll. gegen Bonner Turnverein Abt. Rasenspiele 04 1. Bezirksklasse. Die Mannschaftsaufstellung ist folgende: Beuel: Ochel, Schnitzler, Stötzel, Plenesisch, Schneider, Müller, Elgern 1, Gießen, Hoscheid, Elbern 2 und Brünen.— Bonner T. V. Abt. Rasenspiele 04: Wenig, Herbst, Borkowski, Warschinski, Stadler, Jansen, Elfgang, Wenig, Stetten, Esser und Dierdorf Fr. * Sport-Werbewoche des Turn-Vereins Bonn-Rheindorf. Den Beginn der Sport=Werbewoche des Turn=Vereins Bonn=Rheindorf eröffnete vormittags die 1. Jugend gegen B. Cl. Bonn=Dransdorf 1. Jugend. Dransdorf verlor das Spiel 11:2.— Turn=V. Bonn=Rheindorf 2—. Neuenahr 2 :0. Beim Stande von:0 für Rheindorf wurde das Spiel von den Gästen abgebrochen, die bei einer Elfmeterentscheidung des Schiedsrichters für Rheindorf, das Spielfeld verließen.— Turn=Verein Bonn=Rheindorf A. H. — Polizeischule Bonn:4. Spielerisch um ein bedeutendes überlegen, konnten die Gäste einen glatten Sieg davontragen. Turn=Verein Bonn=Rheindorf 1. Gausl. 1— Neuenahr 1. 2..=Kl.:4. Vor Beginn des Spieles wurde den Gästen vom 1. Vors. des Turn=Vereins ein Blumenangebinde übergeben. Bei Beginn des Spieles zeigt es sich, daß beide Mannschaften in guter Verfassung sind. Schon in den ersten Minuten kamen die Gäste zu einem billigen Erfolg. Das Spiel wogte hin und her, bei dem die Rheindorfer Hintermannschaft mehr Arbeit zu leisten hatte. Erst in der 23. Minute glückte durch eine gut hereingegebene Flanke des Linksaußen der Ausgleich. Vor der Pause konnten die Gäste den alten Vorsprung wieder herstellen. Nach Halbzeit wurden die Turner etwas intensiver, können einige Zeit das Spiel in ihre Hand nehmen, aber durch ungenaues Zuspiel im Sturm gelingt durch den Linksaußen nur der Ausgleich. Die Turner lassen dann nach: die Gäste kommen wieder auf und können durch zwei weitere Tore den Sieg sicherstellen. In der zweiten Halbzeit wurde der Rechtsaußen, der unglücklich zu Fall kam, von einem Spieler der A. H. ersetzt. Die Gäste, die sich in diesem Jahr bei nur zwei Verlustpunkten den Aufstieg zur 2..=Kl. erkämpft hatten, zeigten ein schnelles und flüssiges Kombina= tionsspiel. Auch konnte man ein gutes Stellungsvermögen bei ihnen feststellen. In der Platzmannschaft war die Verteidigung schwach, von den Außenläufern der Rechte der bessereteder Mittelläufer spielte anscheinend auf Grund einer Verletzung verhalten; ein genügendes Verständnis mit seinen Nebenleiken vermißte man heute. Schwimmen im Arbeiter-Turn- und Sportbund Deutschlands. Das Arbeiter=Sportkartell Köln veranstaltete am Sonntag anläßlich des Reichs=Arbeiter=Sporttages im Stadion in KölnMüngersdorf Wettkämpfe für alle Sportarten. Zu den Schwimmwettkämpfen war außer den 4 Kölner Vereinen nur der Freie Wassersportverein Bonn zugezogen worden. Etwa 5000 Zuschauer umsäumten die Schwimmbahn. Aus den volkstümlichen Darbietungen ragte besonders das Figurenschwimmen hervor, ausgeführt von der Frauenabteilung des Solinger Vereins. Beim 100.=Freistil, das nach dem Wasserballspiel geschwommen wurde, siegte Wietzte WilliBonn, ohne sich vollauszugeben. Wietzke Karl=Bonn versuchte sich zum erstenmal im 100.=Brustschwimmen und gewann überraschend in der guten Zeit von 1,32,3 Min. Bei den Schülern konnte sich Skoda=Bonn auf den 1. Platz bringen, während die Favoritin im Frauenbrustschwimmen Kuß=Bonn versagte. Hier slegte Struttmann=Mülheim. Köln belegte im 100.=Brustschwimmen für männliche Jugend und in der Lagenstaffel für männliche Jugend den., Bonn den 2. Platz. Bei den Wasserballspielen stand im Vordergrunde des Interesses das Spiel der=Klasse Köln=Mülheim— Bonn, das zuerst als Spiel um die Gruppenmeisterschaft angesetzt war. Infolge verspäteten Eingangs der Spielerpässe wurde dieses Spiel nur als Gesellschaftsspiel gewertet. Mülbeim trat komplett an, Bonn mit Ersatz für den Verbindungsmann, der sich aber gut bewährte. Die Bonner Mannschaft zeigte mehr GeAm Sonntag fand auf den Schießständen des K. K. S. Hubertus Bonn die Austragung der Gau=Meisterschaften des Gaues Mittelrhein statt. Die Leitung hatte mit dieser Veranstaltung einen vollen Erfolg zu verzeichnen. Eine recht große Anzahl Schützen nahm an dem Schießen teil. Nach Schluß des Schießens trafen sich die Teilnehmer abends im Hotel Vater Arndt zur Siegesfeier. Nachstehend die erzielten Resultate. Mannschaftskampf Ringscheibe: .=Klasse: 1. Homburger K. K. S. von Nümdrecht 930 Ringe. 2. Bonner K. K. S. 1926 908 Ringe. 3. K. K. S. Hubertus Bonn 900 Ringe. .=Klasse: 1. Bonner K. K. S. 1926 857 Ringe. 2. K. K. S. Gielsdorf 823 Ringe. 3. K. K. S. Tell Mussendorf 683 R. .=Klasse: 1. K. K. S. Bröltal 841 Ringe. 2. Verein Bonner Sportschützen 749 Ringe. .=Klasse: 1. K. K. S. Rüngsdorf 771 Ringe. 2. K. K. S. Bröltal 719 Ringe. Schnellfeuerscheibe. .=Klasse: 1. K. K. S. Hubertus Bonn 37 Treffer 270 Ringe. 2. Homburger K. K. S. von Rümbr. 36 Treffer 230 Ringe. 3. Bonner K. K. S. 1926 31 Treffer 216 Ringe. .=Klasse: 1. K. K. S. Gielsdorf 30 Treffer 233 Ringe. Bonner K. K. S. 1926 28 Trefser 230 Ringe. 3. K. K. C Tell Mussendorf 25 Tresser 142 Ringe. .=Klasse: 1. K. K. S. Bröltal 32 Treffer 228 Ringe. 2. Verein Bonner Sportsch. 26 Tresfer 158 Ringe. .=Klasse: 1. K. K. S. Bröltal 28 Treffer 161 Ringe. 2. K. K. S. Rüngsdorf 22 Treffer 148 Ringe. Einzelkampf Ringscheibe offene Bisierung. .=Klasse: 1. Wirtz Rümbrecht 263 Ringe. 2. Koch Rümbrecht 247 Ringe. 3. Fies Bröltal 245 Ringe. .=Klasse: 1. Hinteregger K. K. S. 26 241 Ringe. 2. Appelmann Hubertus Bonn 223 Ringe. 3. Stratmann Bonner K. K. S. 26 222 Ringe. .=Klasse: 1. Hechtenberg' Verein B. Sportsch. 243 Ringe. 2. Franz jun. Gilde Vonn 224 Ringe. 3. Jürges Bröltal 214 Ringe. .=Klasse: 1. Woitzick Polizeischule Bonn 211 Ringe. 2. Robers Rüngsdorf 209 Ringe. 3. Becher Bröltal 208 Ringe. Ringscheibe beliebige Visterung. .=Klasse: 1. Wirtz Rümbrecht 261 Ringe. 2. Koch Rümbrecht 257 Ringe. 3. Finkelnburg Universität Bonn 249 R. .=Klasse: 1. Sohn Rümbrecht 235 Ringe. 2. Tickel Rümbrecht 227 Ringe. .=Klasse: 1. Buchmüller Bonner K. K. S. 26 221 Ringe. 2. Prein K. K. S. Widdig 193 Ringe. Einzelkampf Schnellfeuer offene Visterung. .=Klasse: 1. Heidensleben Bonner K. K. S. 26 10 Tresser 87 Ringe. 2. Finkelnburg Universität Bonn 10 Tresser 79 Ringe. 3. Martin Bonner K. K. S. 26 10 Treffer 71 Ringe. .=Klasse: 1. Hinkeregger Bonner K. K. S. 26 9 Tresser 65 Ringe. 2. Stratmann Bonner K. K. S. 26 9 Treffer 64 Ringe. 3. Thönnissen K. K. S. Gielsdorf 9 Trefser 52 Ringe. .=Klasse: 1. Franz sen. Gilde Bonn 10 Treffer 71 Ringe. 2. Steinkamp Hubertus Vonn 10 Tresser 57 Ringe. 3. Limbach A. Zurheiden Westerwald 10 Treffer 40 Ringe. .=Klasse: 1. Jennessen Gilde Bonn 8 Treffer 33 Ringe. 2. Becher Bröltal 7 Treffer 38 Ringe. 3. Robertz K. K. S. Rüngsdorf 6 Treffer 43 Ringe. Einzelkampf Schnellfeuer beliedige Visierung. .=Klasse: 1. Schikowski Hubertus Bonn 10 Tr. 87 Ringe. 2. Martin Bonner K. K. S. 26 10 Tr. 83 Ringe. 3. Koch Homburger K. K. S. 10 Tr. 80 Ringe. .=Klasse: 1. Sohn Homburger K. K. S. v. Nümbrecht 9 Tr. 54 Ringe. 2. Dickel Homburger K. K. S. v. Nümbrecht 9 Tr. 52 Ringe. .=Klasse: 1. Buchmüller Bonner K. K. S. 26 8 Tr. 56 Ringe. 2. Prein K. K. S. Widdig 5 Tr. 36 Ringe. schlossenheit und bessere Kombination. Das zeigte sich besonders in der 2. Halbzeit. Oft wanderte der Ball vorm Tore aus von Mann zu Mann bis zum Sturm, der gut auseinander eingespielt war. Der Spielverlauf: Anfänglich haben die Mülheimer etwas mehr vom Spiel bis dann Bonn langsam aufkommt und die genauere Kombination zeigt, die kurz vor Halbzeit durch Vorlage des Mittelstürmers an den linken Stürmer zum ersten Erfolg führt. In der zweiten Halbzeit erzielt Bonn nach schönem Durchbruch des rechten Stürmers das 2. Tor. In gleichen Abständen fallen durch den linken Stürmer, der vom Mittelstürmer gut unterstützt wird, zwei weitere Tore. Der beste Teil der Mülheimer Mannschaft war die Verteidigung und die Verbindung, der Sturm nicht schnell genug. Die Bonner Mannschaft wies diesmal keinen schwachen Punkt auf. Der neue Mittelstürmer führte sich gut ein. Der Verbindungsmann wurde erst in der zweiten Halbzeit der Leiter der Kombination, die dann auch zum vollen Erfolg führte. Im zweiten Spiel standen sich Köln und Köln=Kalk gegenüber. Die Kölner, technisch besser und schneller, fiegten verdient:1. Ergebnisse: Brustschwimmen 50 M. für Schüler: 1. Bonn(Skoda).57. 2. Vonn(Hardy).58.8. 3. Ehrenfeld.06. Brustschwimmen 50 M. Schülerinnen: 1. Köln.56,4. 2. Köln.59. 3. Kakr.01,3. 4. Bonn(Hübner).03. Brustschwimmen 50 M. für Jugend von 14—16 Jahren: a) männl. Jugend: 1. Köln 0,51,4. 2. Ehrenseld.52. 3. Mülheim.55; b) weibl. Jugend: 1. Mülheim.50. 2. Köln .59.2. 3. Ehrenfeld.02.4. Brustschwimmen 100 M. für Jugend von 16—18 Jahren: a) männl. Jugend: 1. Köln.38.2. 2. Bonn(Kobl).45. 3. Mülheim.49; b) weibl. Jugend: 1. Mülheim 1,54. 2. Köln .15. Lagenstafette 4 mal 100 M. für männl. Jugend: 1. Köln 6,25. 2. Bonn 6,46.4. 3. Mülheim.46,6. Freistil 100 M. für Männer: 1. Bonn(Wietzke.).19.2. 2. Köln.20. 3. Kalk 1,24,6. Brustschwimmen 100 M. für Männer: 1. Bonn (Wietzke Karl).32.3. 2. Mülheim 1,33.4. 3. Kalk.35. Brustschwimmen für Frauen 100.: 1. Mülheim.50.4. 2. Köln 1,51. 3. Bonn(Kuß) 1,54,8. Wasserball: Bonn— Köln=Mülheim:0(:). Köln — Köln=Kalk:1(:).— Anstelle des Hauptspringens fand nur ein Schauspringen statt. Aggertalkampfspiele in Verschlag. Gleichzeitig mit dem Turnertressen in Ründeroth fand in Derschlag ein großes Sportsest der Sportler statt. 14 Vereine waren vertreten, um im ehrlichem Kampfe um die Palme der Anerkennung miteinander zu ringen. Jugend 10/11. 1. Steckel=Lennep 12 Sek. 2. Kutscher=Barmen 12,2 Sek. Jug. 4 mal 100.=Staffel: 1. Derschlag 51,4 Sek. 2. Barmen 52 Sek. Jugend 10/11. Dreikampf: 1. Steckel=Lennep. Jug. Weitsprung: 1. Sarstedt=Derschlag und Steckel=Lennep.52 M. 2. Kutscher=Barmen 5,52 M. Jug. Kugelstoßen: 1. WinDerschlag.— Junioren 100.: 1. Körfer=Barmen 11,2 Sek. 2. Linone Köln=Marienburg 11,4 Sek. Junioren 800.: 1. Hausse=Köln.16 Min. 2. Krieger=Siegburg.21.4 Min. Junioren Weitsprung: 1. Rensing=Vollmershof.56 M.— Speerwerfen: Blöcker=Barmen 42,50 M. Offene Klasse: Blöcker=Barmen 10,70 M.— 1500.=Lauf: Böhmer=Wissen .44 Min. 3000 M. Böhmer=Wissen 10.31 Min. 400.: Welschold=Engelskirchen. Diskus: Metternich=Köln 30.35, 100 .: Stöbe=Köln 11 Sek. 2. Körser=Barmen 11,1 Sek. 200 .: Hauschild=Lüdenscheid. Ansänger=Kugelstoßen: Metternich=Köln.74 M.— Dreisprung: Spitzer=Vollmershausen 11,90 M. Bobbenkamp=Lüdenscheid 11.88 M. 1000.: BaderKöln. 2. Hans=Küllenhahn.— 4 mal 100.=Staffel: KölnMarienburg 49 Sek. 2. Vollmershausen 49,4. 3. Lüdenscheid. 3 mal 1000.=Staffel: Lüdenscheid 08. Leichtathletik. Pariser Leichtathlelik-Meisterschaften. Die am Sonntag ausgetragenen Pariser Leichtatletik=Meisterschaften brachten teilweise recht gute Ergebnisse. Eine Ueberraschung war die Niederlage Seraphim Martins im 400.= Lauf durch Feger. Maxtin entschädigte sich durch einen schönen Sieg über 800 M. Die wichtigsten Ergebnisse waren: 100.: 1. Cerbonney 11 Sek. 400.; 1. Feger 49.6 Sek. 800.: 1. S. Martin:54,4 Min. 5000.: 1.„Ladoumegue 15:03.2 Min. 110.=Hürden: 1. Marchand 15,2 Sek. 4 mal 200.=Stafsel: 1. F. A. 1 Paris:29.6 Min, neuer französischer Rekord. Weitsprung: 1. Wilhelmi 6,57 M. Stabhochsprung: 1. Vintousky.77 M. Diskuswersen: 1. Noel 41.64 M. Kugelstoßen: 1. Duhour 14,77 M. Europameisterschaft im Mittelgewicht. Die am Sonntag in Rom ausgetragene Mittelgewichtsmeisterschaft von Europa zwischen dem Italiener Bostsio und seinem" Landsmann Jack Walker endete mit einem Punkisieg des letzteren. Schwerathletik. Neue Schwerathlelik-Weltrekorde. Ausgezeichnetes Können verrieten verschiedene der bekannten österreichischen Schwerathleten bei ihren in Wien ausgetragenen Meisterschaften. Im Federgewicht verbesserte Stadler=Wien den vorher von Mühlberger Mannbeim mit 74,5 Kg. gehaltenen Weltrekord im rechtsarmigen Reißen auf 75 Kg., im Mittelgewicht Haas=Wien seinen eigenen Rekord im rechtsarmigen Stoßen von 110 auf 112.5 Kg. Athletik Gau Bonn und. Umgegend 1. Kreis Deutscher Athletik Sport=Verband von 1891 e. V. Die Ausscheidungskämpfe für die Vaterländischen Festspiele finden Donnerstag und Freitag abend in der Stiftschule statt. Die Einteilung ist folgende: Donnerstag ringen die Klassen Fliegengew., Bantamgew. und Federgew. und Stemmen der obersten Klassen. Am Freitag ringen Leicht=, Mittel=., Mittel=B. und Schwergewicht und Stemmen der 3 untersten Klassen. Beginn Ze# Kär#pse gab. Das Hauptinteresse konzentrierte## naturgemäß zur Hauptsache auf das Auftreten der deutichn Olvmpiastassel, rei der aber Dr. Wichmann=Frankfurt duch seinen Vereinskameraden Geiling=Frankfurt vertreten wurde. Der erste Start der Olympiastaffel wurde als ungültig cewritet so nai ern nochmaliger Start erfolgen nußte. Beim zweiten Ablauf klappte es beim Wechsel wiederum ausge. zeichnet, vor allem Houben und Körnig erwiesen sich wiederum glänzend eingespielt, so daß die in Berlin erreichte Weltrekordzeit von 40.8 Sekunden abermals erzielt wurde. Auch die übrigen Konkurrenzen zeigten zum Teil bemerkenswerte Ergebnisse. Vor allem ist der neue westdeutsche Rekord im Stabhochsprung von dem Dortmunder Baltes zu erwähnnen, der in hervorragender Technik.70 Meter übersprang. Von Intcresse ist serner der Sieg von Lingnau=Dortmund mit 14.43 Meter im Kugelstoßen über Schröder=Dortmund, der es nur auf 13,77 Meter brachte. Auch Hoffmeister=Hannover konnte sich nicht durchsetzen und unterlag im Diskuswerfen gegen den Gießener Paulus. Paulus warf die Scheibe 45.45 Meter und verwies Hoffmeister mit 43,97 Meter auf den zweiten Platz. Im 200 Meterlauf revanchierte sich Houben über seinen Bezwinger im 100.=Lauf. Jonath=Tortmund. Houben siegte mit 21.6 Sek. sicher vor dem Dortmunder, der 21.8 Sek. benötigte. Gut ist auch die von Kisters=Düsseldorf mit 52 Sekunden erzielte Zeit im 400.=Lauf, bei dem er Lutterbeck=Pol. Bochum(54 Sek.) sicher niederhielt. Eine sichere Sache war der 10.000.=Laus. in dem der junge Wissener Obelode seine Gegner Hülsen und Gerull=Dutsburg weit zurückließ.— Die Abwickelung der Kämpfe hatte bei der ausgezeichneten Organisation einen reibungslosen Verlauf. Boxen. Haymann gegen Paolino? Nachdem der italienische Herausforderer Bertazzolo durch eine Verletzung gezwungen worden ist, um eine Verlegung seines Europameisterschaftskampfes gegen den Titelbalter Paolino zu bitten, die auch auf den 15. Juli erfolgte, sind die spanischen Veranstalter jetzt auf der Suche nach einem Gegner für Paolino am 30. Juni. Der neue deutsche Schwergewichtsmeister Ludwig Havmann hat jetzt ein sehr vorteilhaftes Angebot erhalten, als Ersatz gegen den Spanier durch die Seile zu klettern. Haymann ist nicht abgeneigt, gegen Paolino zu kämpfen, doch nur unter der Bedingung, daß Paolino seinen Europameistertitel aufs Spiel setzt. Diesbezügliche Verhandlungen sind im Gange. Schmeling kehnt immer noch ab. Der für den 30. Juni nach dem Newyorker Madison Square Garden vorgesehene Weltmeisterschaftskampf im Halbschwergewichtsboxen zwischen dem Titelhalter Tommy Loughrau und seinem Herausforderer Jimmy Slatiery ist noch keineswegs gesichert.„Slattery hat sich eine Verletzung zugezogen und wird wohl kaum zu diesem Termin antreten können. Tex Rickard, der Veranstalter, hat nun dem deutschen Eurovameister Max Schmeling ein Angebot unterbreitet, am 30. Juni austelle Slatterys gegen Loughrau zu boxen. Mar Schmeling vat aber auch dieses sehr vorteilhafte Angebot abgelehnt, da seine Handverletzung immer noch nicht vollständig ausgeheilt ist. Tennis. Das Essener Tennis-Turnier beendet. . Das 9. Augemeine Tennis=Turnier des Essener Turn= und Jechtklubs konnte am Montag in sämtlichen Konkurrenzen zu Ende geführt werden. Auch am letzten Tage zeigte sich der Wettergott wieder gnädig und gab damit dem Veranstalter ein Acquivalent für das im vorigen Jahre völlig verregnete Turnier. Im Damen=Einzelspiel gab es noch spannende Kämpfe. Im letzten ausstehenden Viertelfinal siegte Frau Uhl=Berlin gegen Frau Loh=Duisburg mit:1,:1, zog dann aber im Demifinal nach dem ersten mit:6 verlorenen Satz gegen Frau Stephanus=Hannover zurück. Im Demisinal der oberen Hälfte kam Frl. Weihe=Freiburg nach zähem Kampf gegen Frau Finger=Köln mit:4,:5 ins Final, in dem sie gegen Frau Stephanus mit:8,:6 unterlag. Im Mixed machten sich leider einige Streichungen nötig, lediglich das letzte Viertelfinal zwischen Ehepaar Uhl=Berlin und Frl. BußOfan(Bremen=Mannheim), in dem Frl. BußzOfan+ mit:3,:0 slegten, kam noch zur Durchführung. Frau Rosenbaum=Kreutzer, die sich bereits am Sonntag fürs Final qualisiziert hatten, mußten wegen Abreise Kreutzer's streichen. In der unteren Hälfte verzichteten außerdem Frl. Weibe=Dr. Bill Fuchs auf die Austragung des Demifinals gegen Frl. Buß=Ofan+., da sich Dr. Bill Fuchs eine Sehnenzerrung zugezogen hatte. So kamen Frl. Buß=Ofan— kampflos zum Endsteg. Auch die Konkurrenzen der=Klasse sind sämtlich beendet. Die Ergebnisse der=Klassen=Finals waren: Herren=Einzel: Kirsch=Dutsburg— Radmacher=Essen :5,:8,:3. Damen=Einzel: Frl. Horn=Wiesbaden— Frau Baumann=Köln:5,:3. Herren=Doppelspiel: Elting=Eggers (Essen)— Moras=Kirsch(Köln=Duisburg):5,:3. Gemischttes Doppelspiel: Frl. Höl=Reinhart(Wiesbaden)— Frl. Neuhaus=Sachtleben(Essen):2,:4. 61 SPEDDTTE DER SALEM-RAUCHER. erzählt weiter: Verzweifelt sah ich in der Ferne mein Schiff davonfahren und mich auf der schönen, aber leeren Insel zurücklassen. Lange irrte ich umher. Plötzlich verdunkelte sich die Sonne, und ein ungeheurer Vogel, dessen Beine so hoch wie ein Haus waren, ließ sich dicht vor mir zur Erde nieder. Einer plötzlichen Eingebung folgend, band ich mich an seinem Fuß fe. Brausend stieg der Vogel wieder in die Luft, die Erde wie einen kleinen Punkt unter sich lassend. Dann stieß er wieder hinunter in ein düsteres Felsental, wo ich halb betäubt von dem Sturze liegen blieb. Damals, in der grauenvollen Ode, verwünschte ich meine Abenteuerlust und flehte zu Allah:„Lieber wollte ich in Bagdad der ärmste Bettler sein, als in der Fremde verkommen!“ Glaubt mir, liebe Freunde, die ihr mich heute in Wohlleben und Reichtum kennt, daß Allah seine Gaben keinem Manne unverdient gibt, und daß ich erst nach vielen unsäglichen Leiden mit einer Mischung belohnt wurde, wie die CIGARETTE BEELENE AUSLESE WForisetzung folg, Heute in Deutschland in allen Spezialgeschäften für 5 P/ erhältlich. Seite 8. Nr. 13 156. General=Anzelger für Vonn und Amgegend. 27. 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Ich verspreche auch, Ihnen eine gute Frau zu werden— der Junge soll zufrieden sein mit seiner Mutter.. „Ja...“ sagte er schluckend,„ja...“ Er wandte sich hilflos in den Schultern, dann hob er die Arme, nahm Elses Gesicht zwischen seine Hände und küßte sie mit größter Vorsicht auf den Mund, streichelte ihr die Wangen und die Stirn. Sie hielt die Augen geschlossen und fühlte, daß diese Hände sehr hart und schwielig waren, sich aber bemühten, durch doppelte Vorsicht die Härten und Schwielen auszugleichen. „Nanu?“ rief Gerhard Vollbrecht und blieb verwundert mitten in der offenen Tür stehen.„Kommt doch endlich mal her! Ihr müßt euch doch ansehen, was ich gebaut habe!“ Er lief ihnen vorauf in die Küche, aber niemand folgte ihm. Vollbrecht war unschlüssig stehengeblieben. Offenbar bemühte er sich um ein kluges und zartsinniges Wort, das seinem überraschenden Glück einen würdigen Ausdruck verleihen sollte, aber es wollte ihm nichts einfallen, und als ihm selber das Schweigen zu lange währte, begnügte er sich damit, Else in die Arme zu schließen und zärtlich ihren Namen zu sprechen. Dann nahm er sie bei der Hand und ging mit ihr hinaus zu dem Jungen. Dem Kleinen gelang es nicht, für seine Bauten Beachtung zu finden. Die beiden Großen sahen ihm wohl zu und hörten auch auf seine Erläuterungen, aber das geschah so ganz ohne Teilnahme, daß er verstimmt wurde, und als dann gar draußen auf dem Treppenflur ein Geräusch laut wurde, fuhr Else erschrocken auf und sagte hastig:„Stephan ist gekommen! Ich muß ihn noch einmal sprechen! Eine Minute nur— bitte!“ Vollbrecht nickte.„Geh zu ihm! Aber komm bald wieder!“ Es war Stephan nicht anzumerken, welche Erlebnisse ihm der Tag gebracht hatte. Er schien im Gegenteil unbefangener und freundlicher zu sein als sonst, als er Else die Hand gab. „In tausend Aengsten war ich deinetwegen schon!“ rief er.„Wo hast du nur gesteckt? Du wolltest mich doch erwarten? Hast du dich etwa vor den paar Wolken gefürchtet, die am Himmel standen? Wir hätten recht gut eine Stunde draußen bleiben können." „Ich war ja draußen, Stephan.“ Erst jetzt fiel ihm ihr erregtes Gesicht auf. Er versuchte, seine Unruhe zu verbergen und fragte noch immer mit lustigem Vorwurf:„Warten konntest du aber nicht?“ „Ich traf Fräulein Eschwege,“ antwortete sie leise. Sein Gesicht rötete sich vor Empörung.„Und du hast dir hundert Beleidigungen sagen lassen müssen.“ „Nein, Stephan! Nein!" beteuerte sie und schüttelte eifrig den Kopf.„Warum sollte sie mich denn beleidigen? Sie hat mir kein einziges kränkendes Wort gesagt. Sie war gut und freundlich, aber ich habe von ihr erfahren, daß du eine große Torheit begehen willst...“ Er machte ein abweisendes Gesicht und wollte sie unterbrechen, aber sie kam ihm zuvor. „Das darfst du nicht tun, Stephan!“ bat sie eindringlich und zog seine Hände an ihre Brust.„Es würde mich sehr unglücklich machen. Du wolltest gut und edelmütig gegen mich kein. Ich weiß es! Aber deine Zukunft darfst du dir nicht verderben! Ich bitte dich darum! Du darfst es nicht!“ „Was hast du mit Ellin Eschwege gesprochen?“ fragte er drohend. „Nichts, was dich kränken könnte. Glaub' mir doch! Du darfst ihr nicht böse sein— auch mir nicht, Stephan!“ Er machte sich von ihren Händen frei und trat einen Schritt zurück. „Sie hat von dir verlangt, daß du von mir lassen sollst?“ „Nein! Sie hat das nicht verlangt. Ich schwöre es dir!" Daß sie die Wahrheit sprach, bezweifelte er nicht, aber er vermochte auch nicht zu durchschauen, auf welche Weise Elsetz überstürzter Verzicht erzwungen worden war. Von neuem näherte sie sich ihm und hob bittend gegen ihn die Hände. Seit wann mißtraust du mir, Stephan? Hab' ich dich je belogen?“ „Nein, aber jetzt verschweigst du mir etwas!“ „Ich habe dir nichts zu verschweigen. Aber es schmerzt mich, daß du mir mißtraust. Ich zürne dir nicht. Hab' ich dir denn nicht immer gesagt, daß ich dir dankbar bin für jede Stunde des Glücks, und daß du frei bist, sobald du es willst, sobald deine Freiheit notwendig ist für dein Glück? Du brauchst dein Wort nicht zu halten, das du mir gegeben hast. Ich hab's ja nicht angenommen, weil ich's nicht annehmen durfte, denn mein Wort hat längst schon ein anderer. Und dieses Versprechen, das ich dem anderen gegeben habe, ist nun eingelöst. Sieh mich nicht so an! Vollbrecht braucht mich; du nicht— dir wäre ich künftig eine Last... Still! Nichts kann mehr rückgängig gemacht werden! Alles ist schon geschehen, und nur du mußt deine Torheit noch gutmachen.“ „Du willst Vollbrecht heiraten?“ „Ja, Stephan!“ „Du willst also eine Last auf dich nehmen, nur damit ich glücklich sein kann?" „O nein! Fürchte nicht, daß ich lüge, wenn ich dir jetzt sage, daß ich nicht unglücklich sein werde. Der Junge ist da, und ich habe ihn sehr lieb. Das weißt du. Und kann man unglücklich sein, wenn man frohe Gesichter um sich sieht? Ich habe keine Angst vor der Zukunft, denn mein Gewissen ist nun ganz ruhig, und du kannst ohne Sorge um mich sein.“ Noch immer mißtraute er ihren Beteuerungen, und doch konnte er nicht hindern, daß er dieser Lösung, die ihm nur einen einzigen Weg offen ließ, froh zu werden begann. Er schämte sich dieses Frohseins. „Nun mußt du zu ihr gehen, Stephan! Sie erwartet dich. Grüße sie von mir und sage ihr, daß ich hoffe, sie einmal wiederzusehen.“ Nun konnte sie sogar schon wieder lächeln, und indem sie ihm begütigend über die Stirn fuhr, auf der noch immer Falten standen, setzte sie freundlich hinzu:„Siehst du, ich habe mich doch nicht in ihr getäuscht. Sie ist nicht hochmütig, sie ist wirklich wie ein Kind, und sie wird immer ihren Willen haben. Und weil sie dich liebt, wird sie dich auch gewiß sehr glücklich machen. Ich werde euch oftmals wiedersehen wollen— dich und sie; vergiß das nicht, Stephan! Nun mußt du aber gehen, sonst glaubt sie, ich hätte vergessen, dich zu ihr zu schicken.“ Sie wollte si chabwenden und zögerte. Dann sagte sie schüchtern:„Nun will ich dich noch einmal küssen, Stephan — zum Abschied— komm!" Sie berührte mit den Lippen seine Wangen und küßte ihm dann schwersterlich und zärtlich den Mund. „Sag' nicht lebewohl!“ flüsterte sie und hatte ihre ganze Sicherheit wiedergewonnen.„Ich sage dir nur: Auf Wiedersehen! Deine Hand, Stephan!“ Sie duldete mit dankbarem Lächeln, daß er sich über ihre Hände neigte und sie küßte. Dann verließen sie die Wohnung, und Else wartete, bis er verschwunden war, bevor sie an Vollbrechts Tür pochte.— Stephan wanderte zu Fuß den langen Weg bis zum Kurfürstendamm. Aus Unaufmerksamkeit machte er lange Umwege, die ihn sogar in jene Straße führten, wo Else ihm vor einer unausdenklich langen Zeit zum erstenmal begegnet war, und als er dann endlich vor dem Hause der Eschweges stand, dämmerte es bereits. Der Alte hatte inzwischen von allem erfahren und empfing ihn grollend.„Schöne Geschichten hört man von Ihnen!“ rief er zornig, ohne allerdings zu verlangen, daß sein Zorn ernst genommen wurde, denn eine verschmitzte Lustigkeit stand in seinen Augen.„Glauben Sie etwa, daß Sie sich alles erlauben können, wenn Ihnen mal aus Versehen gesagt wird, daß Sie ein ganz annehmbarer und tüchtiger Kerl sind? Da sind Sie nun fast ein halbes Jahr brav und bieder bei der Stange geblieben, und jetzt, wo Sie endlich zeigen sollen, was Sie können, da wollen Sie kneifen? Haben Sie vergessen, was Sie mir heute in die Hand versprochen haben, Sie Drückeberger?" Stephan wollte antworten, aber Eschwege ließ ihn nicht zu Worte kommen. „Haben Sie versprochen, daß ich mit Ihnen zufrieden sein soll, oder nicht?“ „Jawohl, ich habe es Ihnen versprochen, und ich komme ja auch, um alles wieder gutzumachen!“ „So? Und dafür soll ich Sie nun wohl auch noch loben, wie?“ „Jedenfalls wäre ich Ihnen für diese Freundlichkeit sehr dankbar,“ antwortete Stephan lachend. Der alte Herr verwahrte sich heftig gegen die Zumutung, ein Lob zu spenden.„Denken Sie nur nicht, daß mit einem Lachen alles abgetan ist! Sie sind ein Aufsässiger, ein Eitelkeitsprotz, ein wetterwendischer Geselle! Verstehen Sie mich? Und wenn Sie Wert darauf legen, daß der olle Eschwege gut Freund mit Ihnen bleibt, dann gewöhnen Sie sich das gefälligst ab! Sehen Sie jetzt selber zu, wie Sie die Geschichte wieder ins Reine bringen!" „Mit wem?“ fragte Stephan, mit scheinheiliger Unterwürfigkeit. Eschwege warf ihm einen bösen Blick zu, antwortete aber mit keiner Silbe, sondern schritt zur Tür, öffnete sie und rief so laut, als gälte es, Mauern zu durchdringen: „Komm mal her, Ellin!“ Ein solcher Stimmaufwand war gar nicht nötig, denn Ellin stand ganz zufällig dicht hinter der Tür. Sie war auch sogleich im Bilde, als ihr Vater sagte:„Was machen wir mit diesem Sünder, der noch nicht einmal bereut? Schmeißen wir ihn'raus, oder schlachten wir ihm ein Kalb?“ „Ich denke, Papa, wir schlachten!" „Verdient er'?“ Ellin sah Stephan sehr ernsthaft an.„Danach dürfen wir wohl nicht fragen, fürchte ich. Verdient hat er's nicht, und ich auch nicht; wer aber gegen sich selber nachsichtig ist, muß es wohl auch gegen andere sein.“ „Dann danken Sie Gott, junger Mann!“ polterte Eschwege und gab sich zufrieden.„Ob Sie solche Fürsprache wert sind, kann ich nach den Erfahrungen, die ich heute mit Ihnen gemacht habe, leider nicht mehr sagen, aber“ — er faßte Stephan wieder an einen Jackenknopf und zwirbelte diesen heftig hin und her—„daß Sie dem Mädel da ein gutes Wort schuldig sind, das weiß ich genau! Und nun machen Sie gefälligst nicht viel Federlesens! Sie kriegen es fertig und rennen aus Gott weiß welchen Gründen zum zweitenmal davon, und ich will nicht wieder alles zurechtrenken müssen!" „Es bleibt uns nichts anderes übrig!“ sagte Stephan mit lustigem Lächeln, und Ellin rief:„So dreh dich doch wenigstens um, Papa!“ Eschwege dachte gar nicht daran. Er pflanzte sich breitbeinig auf, vergrub die Hände tief in die Hosentaschen und blieb unerschütterlich auf seinem Platz.„Was ihr hinter meinem Rücken tut, scheint immer schief zu gehen. Ich dulde das nicht mehr.“ Und so geschah es, daß er gemütsruhig und sehr aufmerksam zusah, wie Stephan— wirklich ohne viel Federlesen— Ellin umarmte und küßte. Eine spöttische Bemerkung, die ihm auf der Zunge schwebte, weil der Kuß der beiden ihm ziemlich oberflächlich erschien, versagte er sich. „Und nun geh' ich für eine genaue Viertelstunde in meine Gemächer!“ verkündete er, die Klinke schon in der Hand.„Daß aber der Tee fertig ist, wenn ich wiederkomme!" Er warf die Tür vernehmlich hinter sich ins Schloß. Ellin sah ihm lachend nach, dann wandte sie sich wieder an Stephan:„Hab' ich vorhin nicht recht gehabt?“ fragte sie kleinlaut.„Ich fürchte, wir verdienen's wirklich nicht. Von mir kann ich das wenigstens behaupten. Ich bin so unbändig froh, daß ich mich schäme. Und ob meine zerknirschte Selbsterkenntnis echt ist, weiß ich nicht mal! Wenn Papa das hörte, würde er sich zwar zufrieden geben und einen seiner weisen Aussprüche zum besten geben, er würde vielleicht sagen: So ist nun mal das Leben, und die größten Halunken sitzen immer oben auf! Der kaltherzigen Rechnerin' habe ich viel abzubitten, und wenn ich meinem schlechten Gewissen trauen darf, verdient sie mein unbändiges Glück, nicht ich...“ „Dann wollen wir uns wenigstens Muhe geben, es uns noch zu verdienen,“ antwortete er, und darauf gab sie ihm Die Hand. Ende. nsechagod. 12 538] Eine Gaswolke über Godesberg! Glücklicherweise war es keine Phosgenwolke, sie zielte nicht auf die Lungen sondern auf die Nase der Godesberger und der nach Tausenden zählenden Fremden, die am letzten Sonntag bei strahlendem Sommersonnenschein zur Siebengebirgsregatta gekommen waren. Und die Nase bat sie großartig getroffen, eine Wolke übelriechenden Oel= und Fettdunstes, die sich vorgestern von 12—1½ Uhr anderthalb Stunden lang gerade über das Badeviertel von der Redoute bis zum Volksgarten von nord= bis nordwestlichem Winde getrieben hinwälzte und die Luft derart verpestete, daß der Aufenthalt im Freien höchst ungemütlich war. Godesberg gibt sich alle Mühe, Fremde heranzuziehen und nun muß ausgerechnet an einem solchen Tage, wo Tausende zur Siebengebirgsregatta berbeiströmen, die Luft, die die zu Hunderten allstündlich hier durchrasenden Kraftwagen mit ihren Auspuffgasen ohnedies kräftig verstänkern auch nost in dieser Weise anderthalb Stunden lang verpestet werden. Damit, daß man sich amtlich zum„Bad“ abstempeln läßt, ist es nicht getan. Es wäre wirklich empfehlenswert, wenn sich Polizei und Verkehrsverein einmal danach erkundigen, wer dieser Stänker ist, der mit seiner Oelküche seinen Mitmenschen den Aufenthalt im Freien verleidet und bewirkt, daß der Badeort Godesberg in üblen Geruch kommt. Civis. (12 539] Stromsperrungen vom Berggeist. Das Elektrizitätswerk Berggeist hat für den kommenden Sonntag wieder einmal in Endenich eine zehnstündige Stromsperre angekündigt. Nachgerade werden diese Beschränkungen in der Stromzuführung chronisch und man muß sich wirklich fragen, ob diese Beschränkungen in der Nutznießung einer öffentlichen Wohlfahrtseinrichtung auf die Dauer statthaft sind. Während in Köln eine großzügige Propaganda für den Verbrauch des elektrischen Stromes betrieben wird, verfügt Berggeist selbstherrlich darüber, wann er Strom liefert und wann nicht. Dafür ist der Berggeist=Strom aber auch 60 Prozent teurer als in Köln. Leider kann man Strom nicht auf Vorrat in Eimer füllen, wie man es etwa tut, wenn die Wasserleitung einmal gesperrt werden muß. Wenn man also elektrische Küche hat, so kann man am Sonntag ein Lagerfeuer im Freien machen und daran kochen. Radioempfang den ganzen Sonntag ausgeschlossen, falls man ein Netzanschlußgerät besitzt. Hat man einen Kranken, so ist die Benutzung eines elektrischen Heizkissens ausgeschlossen. Und schließlich, wenn man auf der zweiten Etage wohnt, so ist jeder Besuch am Sonntag ausgeschlossen, wenn man einen Klingeltrausformator besitzt. Ein reizendes Bild: ein offizieller Besucher im Zylinder Sonntags mittags 12 Uhr, der mit den Fäusten die Haustüre bearbeitet, um seine Aufwartung zu machen! Berggeist könnte wirklich allmählich begreifen, daß elektrischer Strom kein Luxusartikel ist, sondern eine Sache des täglichen Bedarfs. Sollten wirklich so umfangreiche Arbeiten notwendig sein, so wählt man dazu die Stunden zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen. Etwas mehr Rücksicht, meine Herren Stromgewaltigen in Brühl, für die Bürger der deutschen Republik! Ein Endenicher. ) Bonner Schlachtviehmarkt vom 26. Juni. Auftrieb: 12 Ochsen, 85 Kühe und Rinder, 25 Bullen, 255 Kälber, 184 Schweine, 1 Schaf. Bezahlt wurde für 1 Pfund Schlachtgewicht in Rpfg.: Ochsen 102—112, Kühe und Rinder 60—102, Bullen 90—98, Kälber 90—123, Schweine 85—95, Sauen 75. Geschäftsgang: Großvieh Ueberstand; im ganzen ruhig. Diese Preise sind Marktpreise und enthalten alle Unkosten der Händler. Es wird heiss.. Haben Sie genügend Waschkleider? Im Seidenhaus Schmitz finden Sie eine grosse Auswahl in allen Stoffen. P dr Min f S M i T KOrMssun nehmen heisst, richtige Hlaarpflage betreiben .W O LFF& S 0 HN Näherin ickarbeit in Kle sucht Flickarbelt in Kleidern u. Wäsche, auch Stoffen, Dreieck 16, 2. Etg.(3 aunse ieik- ieg Ppageh. sowie umzüge b. bill. Berechn. 5) Teleson 797. Fast neue Markt=Handkarre gut gefedert, billig zu verk., Niebuhrstraße 45, Htb. 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Juni 1928, vormittags 10 Uhr, sollen im Pfandlokal Kölnstraße 103 versteigert werden: Klaviere, Büsetts, 1 Truhe. Ausziehtisch, Sessel, Stühle, Sosas, 1 elektr. Zuglampe, Oelgemälde, Serviertische, Blumenständer, Teppiche, Schreibmaschinen, Schreibtische, Bücherschränke, Flurgarderoben, Wandbehänge, 50 Schalbrett., Klubsofa. Klubsessel, Spiegel mit Konsol, Vertikos, 1 Kredenz, 1 Pfeilerspiegel mit Aufsatz, Chaiselongues, Küchenanrichten, 1 Grammophon, 1 Zimmerofen, 1 Schweißapparat, 1 Bohrmaschine, 1 Dezimalwange, 1 Schrotmaschine, 1 Hackmaschine, 1=Tonnen=Anhänger, 1 Lastwagen, 1 Plateauwagen, 1 Waschtisch mit Marmor, 1 Küchenbüfett, 1 Zeichentisch, 3 Hobelbänke, 1 Kunstfahrrad, 1 Rollschrank, 1 großer Spiegel, 1 Stehlampe, 1 Wandschirm, 1 Messing= bowle, Porzellanvasen, 1 Fiurlampe, antike Schränke, 1 Krankentisch, 1 Spieltisch, 1 Wanduhr, 1 Salontischchen, Notenständer, 1 elektr. 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Straßenstaub kommt kaum in Betracht, weil er häufig durch Regen weggeschwemmt wird und das tötende Sonnenlicht auf ihn einwirkt. Anders ist es mit dem Staub in geschlossenen Räumen. Das trockene Aussegen der Zimmer und Ausklopsen der Teppiche ist unzweckmäßig. In der Wäsche, besonders den Taschentüchern Tuberkulöser sind Tuberkelbazillen enthalten, die nach Trocknung verstäuben. Außerdem kommt bei Kindern noch die Schmutzinfektion in Betracht. Beim Kriechen kommen die Kinder leicht mit den Bazillen in Berührung, die sie dann mit den Fingern vielfach in den Mund bringen. Eine Ansteckung durch den Darm kommt nur bei Kindern leichter vor, deren Darmschleimhaut für die Bazillen noch durchlässig ist. Die tuberkulösen Darmgeschwüre, welche bei erwachsenen Kranken als Nebenbefund bei Lungentuberkulose oft vorbanden sind, werden darauf zurückgeführt, daß die Patienten ihren Auswurf hinunterschluckten.— Eine große Anzahl von Menschen macht im Kindesalter eine Tuberkulose durch, ohne dessen gewahr zu werden, die glücklicherweise meist verkalkt und so zum Stillstand und zur Ausheilung kommt. Je nach der Gegend sand man, daß 80—97 Prozent der Menschen Ueberreste alter, ausgeheilter Tuberkulose— meist in Gestalt von Kalkknoten in der Lunge— zeigen.— Die Tuberkulose ist nicht vererbbar, wohl aber die Anlage dazu. Tuberkulöse Eltern, Verwandte usw. bilden aber für die Kinder eine dauernde Gelegenheit zur Ansteckung. Kegelklub 1001. Die Zwerge, sogen. Liliputaner, stammen von normalen Menschen ab; es sind weiter nichts als Mißbildungen. Einen Liliputanerstamm gibt es also nicht. Wohl kennt man besonders in Zentralafrika, aber auch in Indien sehr kleine Menschenraffen, Reste der afrikanischen Urbevölkerung. Die Leute sind 1,30 bis höchstens 1,50 Meter groß; dazu gehören die Buschmänner, Griquas, Akkas.— Als Zwerge betrachtet man bei uns die Menschen bis etwas 105 cm Länge: ste haben sehr großen Kopf. langen Rumpf, kurze Arme und Beine und sind nicht fortpfanzungsfähig. Solche Zwerge altern und sterden früh. Ihr Charakter ist vielfach dösartig: sie neigen zu Bosheiten, Zorn und Eisersucht. Die Ursache des Zwergenwachstums ist auf Entwicklungsstörungen des Emorvos zurückzuführen. Oft schließt bei den Zwergen das Wachstum bereits im Laufe der ersten Lebensjahre ab. Die Geschwister der Zwerge haben normale Körpergröße. Hochburgund. 1. Das Patronatsrecht ist eine Gerechtsame, die dem Schutzherrn einer Kirche zusteht. In der Regel ist es ein dingliches Recht, das am Besitz eines Grundstückes haftet oder aber ein persönliches Recht und als solches bedingt oder unbedingt vererblich. Das Patronat entsteht ursprünglich aus Stiftung, Erbauung und Dotierung einer Kirche zugunsten des Stifters. Meist besteht das Recht in der Besugnis, bei Verwaltung des Psarr= und Kirchenvermögens mitzuwirken, im Falle der Verarmung in Alimentationsansprüchen und in dem Anrecht, dem verleihungsberechtigten Kirchenobern eine Person für eine erledigte Stelle in Vorschlag zu bringen.— Jawohl, solche Rechte werden auch heute noch ausgeülbt. 2. Dies ist das dem jeweiligen Senior der Familie zustehende Verfügungsund Verleihungsrecht bezüglich der Familienstiftung. 3. Unter Uradel versteht man die Adelssamilien, welche den Adelstitel seit unvordenklicher Zeit tragen, mindestens seit 16 Generationen: Schwertadel ist der meist in neuerer Zeit durch militärische Verdienste erworbene Adel. Der höhere Adel entwickelte sich aus dem freien Ritterstande, der niedere aus dem Stande der unfreien Ritter, der Ministerialen oder Dienstmannen. 4. Kurz nachdem wurden auch die betr. Sprüche für die übrigen Monate veröffentlicht. Seben Sie gefl. nach! Hannelore. 1. Hier kommt Johanna als Namenstag in Betracht. 2. Beginnt das Haar auszufallen, so nimmt man zur Kräftigung und Erneuerung des Haarwuchses gereinigten Seisenspiritus und zehnprozentige Schweselsalbe. Eine Behandlung umsaßt immer fünf Tage. Am ersten Abend wird der Kopf gründlich mit Seisenspirttus bearbeitet mittels eines Wollappens, den man mit der Flüssigkeit tränkt. Den Seifenschaum entsernt man durch Abspülen mit lauwarmem Wasser. Zum Schlusse frottiert man den Kopf mit weichem Tuche, bis er ganz trocken ist und kämmt das Haar tüchtig mit engem Kamme. An den vier folgenden Abenden drückt man mit einem Borstenpinsel die Schwefelsalbe in je ein Viertel der Kopfhaut ein. Am sechsten Tage beginnt man wieder mit den Seisenspiritus=Waschungen. Diese Kur muß man wochen=, oft monatelang anwenden, um einen sicheren guten Erfolg zu haben, der dann aber auch nicht ausbleibt. — Wir bitten alle, die es angeht, sich die vorstehende Anleitung auszuschneiden, da wir sie so bald nicht wieder abdrucken können. 1865 u. Briefmarke. Am besten wenden Sie sich in dieser Angelegenheit an den„Bonner Briefmarken=Sammler=Verein, e..“ Vorsitzender ist Herr Rendant Wilh. Schrick, Sternst. 79. Nr. 40. Da Ihre Frau den Kaufvertrag gültig abgeschlossen hat, muß sie das bestellte Bild nehmen und kann nicht einseitig von dem Vertrage zurücktreten. Zahlen Sie also den Betrag, da sonst nur unnötige Kosten entstehen. Auto. Wenden Sie sich an das Siedlungsamt beim Hochbauamt im Stadthaus, zweites Obergeschoß, Zimmer 201—222. Bismarck. Heute schreibt man allgemein:„Büro“. Kitty. 1. Diese Bestimmungen sind zu umfangreich, als daß wir im Rahmen des Briefkastens sie abdrucken könnten. Lassen Sie sich dieselben auf dem Bürgermeisteramt vorlegen. 2. Die Steuer und Versicherungsbeiträge sind vom ganzen Lohn unter Einrechnung der Ueberstunden zu entrichten. Karoline. Der Ausspruch:„Wer nicht heiter über den Tod denken kann, der hat auch noch noch nicht heiter und deutlich über das Leben gedacht“ ist von Joh. Heinr. Daniel Zschorke und findet sich in„Stunden der Andacht“, 1809—16. Anfrage. Nein, die Fragen können nicht brieflich, sondern nur im Briefkastenteile unserer Zeitung beantwortet werden. Waisenkind 100. Stellen Sie einen Antrag auf Zahlung der Waisenrente an das Bürgermeisteramt. Magnetopath. Weiches Eisen gibt den erhaltenen Magnesium sofort wieder. Wenn Sie das Band aus gehärtetem Stahl herstellen lassen, so sehen wir kein Hindernis. Erfragen Sie evtl. Näheres durch das Physikalische Institut der Universität in der Nußallee hierselbst. Nr. 201, R. R. Obst. Gie sagen doch selbst, daß Sie den Garten verpachtet haben. Alsdann steht dem Pächter doch auch die Obstnutzung zu. N. 19. Am besten wenden Sie sich in dieser Angelegenheit an die Kinderklinik Lennsstr. 30. Sprechstunden wochentags —12 Uhr. Lupus. Am besten erkundigen Sie sich nach der Lage des Falles in der Hautklinik, Theaterstr. 5. Sprechstunden wochentags 11—12 Uhr. Ausland. 1) Der Hausbesitzer, dem das Aufstellen der Hausordnung zusteht, kann den Mietern das Klavierspielen in der Nacht verbieten, wenn die übrigen Mieter dadurch gestört werden. 2) Der Vermieter braucht nicht zu dulden, daß der Mieter monatelang Besuch in seiner Wohnung aufnimmt. Evtl. kann er entsprechende Erhöhung der Miete eintreten lassen. Beruf. Alle diese Fragen beantwortet man Ihnen bei der Berufsberatung, Quantiusstr. 1. Zimmer 24 und 25. Sprech= stunden wochentags—11 und—5 Uhr, außer Mittwochs und Samstags. Nr. 100 Sonnenschein. Reichen Sie die anonymen Briefe der Staatsanwaltschaft ein und ersuchen um Nachforschung und Bestrafung des Schuldigen. Kalte Eisel. 1) Wenn Sie als Abonn. die Qutttung einsenden und sich unterzeichnen, erhalten Sie kostenlose Auskunft. 2) Wird demnächst beantwortet. 3) Das erfahren Sie am Bahnhofsschalter. Auch können Sie die Reisefrage an die Auskunftsstelle des Hauptbahnhofs Köln richten. Sie erhalten dann umgehend fachmännisch bearbettete Reiseroute. Schreibmatertal und Rückporto sind beizulegen. 4) Das Stichwort ist vom Anfrager selbst anzugeben. Wette 33. Diese Angaben werden Sie wohl durch den Niederrheinischen Verein für Luftschiffahrt ce.., Bonn, Geschäftsstelle Hindenburgstr. 87, erhalten können. Liese Nr. 401. Gewiß müssen Sie die Steuern zahlen, wenn Sie keine Befrelung von denselben erlangt haben. Wenden Sie sich mit dem wohl begründeten Antrage an das betrefsende Bürgermeisteramt. T. J. D. 34. 1) und 2) Das ganze Ahrtal gehört zur französtschen Besatzungszone. 3) Nein, das ist verboten. Joh. F. Da Sie offenbar die Frist zur Anmeldung der Uebertragung des Sparkassenguthabens ungenutzt verstreichen ließen, haben Sie Ihr Recht auf Auswertung verwirkt. Am besten besprechen Sie die Angelegenheit persönlich mit den Vorständen der beiden Sparkassen und suchen auf gütliche Weise etwas zu erreichen. M. S. Der Fall ist strittig. Es kommt auf die dort bestehenden Vorschriften der Ortspolizei an. Erkundigen Sie sich auf dem Bürgermeisteramt und bei der Gewerbepolizei. Wasserschen. Um Tuch oder Leinwand wasserdicht zu machen, löst man ein Pfund Leim und eben so viel Talgseise in 10 Liter siedendem Wasser, fügt anderthalb Pfund pulverisierten Alann zu und läßt nach dessen Lösung auf 40 Grad C. erkalten. Die Stosse werden darin eingetaucht und durchziehen gelassen, dann herausgenommen, aufgebängt und abgetropft bis zum Trocknen. Nach erfolgtem Trocknen kann Rollen, Bügeln, Waschen erfolgen. Schreibmaschinen Stöwer. Continental, Adler. Royal. 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Dr. Jakob Harntschmacher, der, am 27. Juni 1828 in Köln geboren, über ein Menschenalter, u. zwar bis 1898, Rellgions= u. Oberlehrer am Staatl.(Beethoven=) Gymnasium in Bonn war. Prof. Jakob Harnischmacher war einer der charakteristischen Lehrergestalten und überhaupt einer der interessantesten Menschen weit und breit in der damaligen Zeit. Wir verweisen auf die Erinnerungen an ihn unter Bonn in der heutigen Nummer unserer Zeitung. Im Belgrader Parlament kam es während einer wüsten Lärmszene zu einem Attentat des Abgeordneten Rakitsch auf den serbischen Bauernführer Stephan Raditsch. Die Kugel ging fehl und tötete seinen Nessen. den Kroatenführer Paul Raditsch. Stephan Raditsch liegt schwerverletzt darnieder. Unser Bild zeigt die Belgrader Skupschtina, den Schauplatz dieser Bluttaten. Links den schwerverletzten Bauernführer Stephan Raditsch, rechts seinen Nefsen, den ermordeten Kroatenführer Paul Raditsch. SSteler KtdS..7 GefallenenGedenkseier am Kessenicher Kriegerdenkmal beim 8. Gründungsfest verbunden mit Fahnenweihe der Vereinigung ebemaliger Kriegsgesangener Bonn=Süd. Bei dem Internat. Schönheitswettbewerb ging die 22jährige Ella van Hueson aus Cbicago als Siegerin hervor. Auf dem Kamm des Riesengebirges wurde von der Deutschen Turnerschaft ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. enthüllt. Verlagsbuchhändler Kommerzienrat Dr. jur. h. c. Hermann Stilke, der Organisator des Eisenbahnbuchhandels, starb in München im Alter von 58 Jahren. 4. Blatt— Nr. 13156. Mittwoch, 22. Juni 1928. Aus Bonn. Aus dem Aviversitätsleben. Ausbau des Deutschen Studentenverbanden. Am Sonntag traten in Naumburg an der Saale die Vertreter der dem Deutschen Studentenverbande angeschlossenen Studentengruppen von Dresden, Halle, Jena und Leipzig zur Gründung des Kreises Mitteldeutschland des Deutschen Studentenverbandes zusammen. Im Mittelpunkte der außerordentlich besuchten Tagung stand ein Referat über die jüngste Entwicklung des Verbandes, die sein immer stärkeres Anwachsen gegenüber dem weiteren Zerfall der völkischen sogenannten Deutschen Studentenschaft zeige. Referent betonte erneut den Willen zur Zusammenarbeit mit den ausländischen Studentenschaften sowie zur sachlichen Mitarbeit in den studentischen Wirtschaftseinrichtungen und sprach zum Schluß den Wunsch aus, daß die Arbeit des Deutschen Studentenverbandes im Dienste der Völkerverständigung und nicht zuletzt zum Besten der im Existenzkampf stehenden Jungakademiker immer stärkere Unterstützung finden möge. * Der Geheime Medizinalrat Professor Dr. med. et phil. Rudolf Otto Neumann, Ordinarius der Hygiene an der Hamburgischen Universität und Direktor des Hygienischen Staatsinstituts, begeht am 29. Juni seinen 60. Geburtstag. Neumanns zahlreiche Werke betreffen besonders allgemeine und systematische Bakterlologie, Tropenhygiene und Parasitologie, Ernährung und Stoffwechsel und z. Zt. hauptsächlich praktische Städtehygiene. 1914 kam Neumann als Nachfolger von W. Kruse nach Bonn. Während des Krieges war er beratender Hygieniker am 8. und 20. Armeekorps. Seit 1922 wirkt Neumann in Hamburg als Nachfolger des verstorbenen Professors W. Dunbar. * Für das Fach der Dogmatik habilitierte sich in der theologischen Fakultät der Universität München Dr. theol. Michael Schmaus, Dozent der Theologie am Klerikalseminar in Freising, zugleich Dozent für Geschichte der Philosophie an der Freisinger Philosophisch=theologischen Hochschule mit einer Schrift„Die trinitarischen Lehrdifferenzen zwischen Thomas von Aquin und Duns Skotus“. * Bei der Berliner Landwirtschaftlichen Hochschule sind auf die für das Studienjahr 1927/28 ausgeschriebenen 5 Preisaufgaben zwei Bearbeitungen eingegangen. Beiden Bearbeitern(Diplomlandwirt Hanns Patzke und cand. agr. Dietrich Heese) konnte je ein doppelter Preis zuerkannt werden. Bund entschiedener Schulreformer. Die zwangsläufig eingetretene Verwahrlosung zahlreicher proletarischer Schulkinder, der ungeheure Andrang zu den akademischen Berufen, die wirtschaftliche Unmöglichkeit auch für viele Kreise des Mittelstandes, ihre Kinder auf eine höhere Schule zu schicken, haben die Fragen nach dem täglichen Schicksal der Proletarierkinder, nach der Umgestaltung der Gymnasien und Realschulen mit ihrem Berechtigungswesen und ihrer Prüfungen, sowie die Frage nach der Abschaffung des Schulgeldes u. ähnl. in den Vordergrund des allgemeinen Interesses gerückt. Dem Bedürfnis nach Klärung dieser Fragen kommt der Bund entschiedener Schulreformer entgegen, indem er Samstag, den 30. Juni, und Sonntag, den 1. Juli, in Köln im Realgymnasium Köln=Deutz, Schauertstraße(Ecke Gotenring) eine für jedermann zugängliche Tagung unter dem Titel„Großstadt und Erziehung“ veranstaltet, bei welcher das Thema„Das Schulkind der Großstadt“ in drei Vorträgen mit anschließender freier Aussprache erörtert wird. „Zur Freiheit" heraus, sie sammelt die Namen und Anschriften von Freunden der Sache, die bereit sind, entlassene Strafgefangene zu betreuen oder ste in Arbeitsstellen auf zunehmen, sie sucht weiterhin auch die Mittel zu schaffen für die Eröffnung neuer, dringend notwendiger Uebergangsheime in denen solche Entlassene, die nicht sofort untergebracht werden können, für einige Zeit Zuflucht und ein auf familienhafter Grundlage aufgebautes Gemeinschaftsleben finden. Die bisher gemachten Erfahrungen ermutigen durchaus zur Fortsetzung der Arbeit. Wenn es gelingt, alle Schichten des Volkes, alle Kreise der Industrie und Landwirtschaft, des Handwerks und Handels immer mehr mit der Ueberzeugung zu durchdringen, daß es sich hier nicht um die Liebhaberei einzelner Schwärmer, sondern um ein sehr reales Gebiet der sozialen Betätigung handelt, so werden sich Ergebnisse erzielen lassen, die außer ihrem inneren Wert auch an greifbarem Nutzen für die Allgemeinheit nichts zu wünschen übrig lassen. Aus all diesen Gründen ergeht an sämtliche Arbeitgeber die dringende und herzliche Bitte, sich für diese gute Sache einzusetzen und ihrerseits mit dazu beizutragen, daß die entlassenen: Sträflinge möglichst bald wieder in Arbeit und Verdienst genommen und wieder zu nützlichen Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft herangezogen werden. Aus Ar dnngeger Es dürfte bekannt sein, daß auch in Vonn ein Verein besteht, der Bonner Gefängnisfürsorgeverein, der ebenfalls im Sinne der obigen Tendenzen der Entlassenen=Fürsorge dient. Gerade in dem industriearmen Bonn aber gestaltet sich die Frage, für die entlassenen Strafgefangenen passende Arbeitsstellen zu finden, besonders schwierig. Dennoch haben sich auch hier die Verhältnisse in den letzten Jahren gebessert. Daß trotzdem noch unendlich viel auf dem Gebiete der Entlassenen=Fürsorge zu tun übrig bleibt, braucht nicht betont zu werden. Vor allem ist größte Anteilnahme und Unterstützung durch die Oeffentlichkeit erforderlich, wenn der Erfolg gesichert und vergrößert werden soll, daß die aus dem Gefängnis Entlassenen— statt erneut straffällig zu werden— den Weg zu einem nützlichen Leben wieder zurückfinden. Chrifliche Gefangenenhilfe. Die nach dem Kriege einsetzenden Neuordnungen auf dem Gebiet des Strafwesens sind erfreulicherweise von einer nicht unbeträchtlichen Steigerung der öffentlichen Anteilnahme an den Problemen, die hier zu lösen waren, begleitet worden. Leider aber bleibt diese Anteilnahmne in weitem Umfang rein theoretisch. Sie verliert sich mit einer auffälligen Inkonsequenz, sobald es sich um praktische und persönliche Mithilfe handelt. Der Staat aber braucht die Mitwirkung der Gesellschaft, um das letzte und wichtigste Ziel seiner Justiz zu erreichen: daß der Rechtsbrecher nach Verbüßung seiner Strafe wieder zu nützlichen Mitglied der Volksgemeinschaft wird. Der moderne Strafvollzug gipfelt in der Entlassenen=Fürsorge: und zugleich tritt eigentlich erst hier derjenige Gesichtspunkt auf, der den normalen, innerhalb der Gesetze lebenden Bürger am unmittelbarsten berührt. Bedenken wir doch, daß nach der Reichskriminalstatistik im Jahre 1925 in Deutschland 592000 Verurteilungen erfolgten, daß bereits 1912 jeder 6. deutsche Mann vorbestraft war, und daß jede Straftat im Rückfall dem Staat d. h. dem Steuerzahler Kosten von rund 2500 M. verursacht! Es harren also auf dem Gebiet der Entlassenenfürsorge noch große Aufgaben der Erledigung. Der größte Gefangenenfreund wird aber nicht leugnen, daß diese Aufgaben sehr schwer, vielfach unangenehm und manchmal enttäuschungsreich sind. Um so erfreulicher ist es daher, wenn im Lauf der Zeit bereits eine große Anzahl von Fabrikherren, Meistern und sonstigen Arbeitgebern entlassene Sträflinge in Lohn und Brot genommen haben. In diesen Fällen kann man wirklich sagen: Es war ein Werk der Lebensrettung! Sehr viele Arbeitgeber haben es denn auch im Interesse ihrer Betriebe nicht zu bereuen gehabt, daß sie entlassene Sträflinge beschäftigt haben. Freilich, die Arbeitsgesuche, die von entlassenen Sträflingen vorliegen, überwiegen bei weitem noch die Angebote. Hier muß Hilfe geschaffen werden. Seit November v. J. ist die vom Präsidenten des Strafvollzugsamts Muntau in Celle ins Leben gerufene „Christliche Gefangenenhilfe" unermüdlich tätig, um Hand in Hand mit den bereits bestehenden Verbänden, Gefängnisgesellschaften und sonstigen Vereinigungen dieser Art für den Gedanken der Entlassenenfürsorge zu werben. Sie läßt zu diesem Zweck Lichtbildervorträge halten, gibt eine billige und volkstümlich gehaltene Schriftenreihe„Stimmen aus der Christlichen Gofangenenhilfe" und neuerdings auch eine Monatsschrift Sängerfahrt zum Rhein. Der„Grub'sche Männergesangverein“ aus Oberstein a. d. Nahe, der als Gast des.=.=V.„Bonner Sängerkreis" vom 23. bis 25. in Bonn weilte, traf am Samstag nachmittag mit etwa 200 Teilnehmern hier ein und wurde am Bahnhof von den Sangesbrüdern im Liede begrüßt. Unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle zogen beide Vereine in stattlichem Zuge zum„Alten Zoll“ zu einer stimmungsvollen Begrüßungsfeier. Herr Beigeordneter Dr. Lühl sagte im Namen der Stadt Bonn herzliche Worte zum Willkomm der Nahesänger. Abends fand im Festsaale des „Bonner Bürger=Vereins“ eine Wiedersehensfeier statt. Die Sangesfreunde von der Nahe und die allzeit fröhlichen Sänger vom Rhein verlebten hier gemeinsam Stunden echt rheinischer Fröhlichkeit. Der 1. Vorsitzende des.=.=V. Bonner Sängerkreis, H. Berief, wurde unter Ueberreichung einer Urkunde vom„Grub'schen.=.=.“ unter Würdigung seiner Verdienste um die sangesbrüderliche Bindung beider Vereine zu seinem Ehrenmitgliede ernannt. Am Sonntag vormittag führte ein Rundgang durch die Stadt auf den Münsterplatz, wo die Nahesänger am Denkmal Beethovens eine kurze, eindrucksvolle Ehrung veranstalteten. Ein Frühschoppen in unserem schönen Stadtgarten und ein Gartenfest auf der Casselsruhe brachte nochmals Stunden froher Geselligkeit, die am Spätabend mit einem Fackelzuge beschlossen wurden. Am Montag vormittag wurde, von schönstem Wetter begünstigt, eine Rheinfahrt nach Rolandseck unternommen. Mit einer Wanderung durch das Siebengebirge fanden die schönen Tage, die die Gäste von der Nahe hier verlebten, ihr Ende. Kleine Gerichtschronik. Mietvertrag und nachträgliche Anbringung von Firmenschildern. Nach einem Urteil der 15. Zivilkammer des Landgerichts I in Berlin hat ein Mieter, der erst nach Abschluß des Mietsvertrages ein Gewerbe beginnt, kein Recht auf Anbringung eines Firmenschildes am Hause. Der Kläger hatte nach Abschluß seines Mietsvertrages eine geschäftliche Agentur übernommen und wollte an der Außenseite des Hauses oder im Hausflur ein Eeinem Firmenschild anbringen. Er folgerte dies Recht aus den allgemeinen Bestimmungen des Mietvertrages, der Wirt bestritt ihm dieses Recht, und so kam es zur Klage. Die Zivilkammer hat dem Mieter Unrecht gegeben. In den Urteilsgründen wird folgendes ausgeführt: Zur Wohnung gehört die Außenseite des Hauses und der Hausflur nicht; das Recht des Durchganges durch den Hausflur insbesondere kann zu einem Recht auf die Benutzung seiner Wände nicht erweitert werden. Nur auf Grund einer besonderen Vereinbarung zwischen den Parteien kann deshalb die Anbringung eines Namen= oder Geschäftsschildes an anderer Stelle als unmittelbar an der einzelnen Wohnung gefordert werden. Solche Vereinbarung kann gegebenenfalls als eine stillschweigend verabredete angenommen werden, wenn der Mieter Geschäftsinhaber oder Gewerbetreibender ist und der Vermieter die Anbringung des Schildes nicht ausdrücklich untersagt. So liegt hier der Fall aber nicht. Der Kläger war, als er die Wohnung mietete, noch nicht selbständig; er hätte also, wenn er dieses Recht zur Anbringung eines Schildes sich sichern wollte, es sich nachdrücklich vorbehalten müssen. Heute vor 100 Jahren Folgendes Verbot des Direktore des Gymnasiums. Biedermann, enthält das Bonner Wochenblatt:„In der Jetzt eingetretenen Jahreszeit wird es nothwendig, die Aeltern auf ein bereits früher in dem Wochenblatte bekannt gemachtes Verbot aufmerksem zu machen, nach welchem es keinem Gymnaslasten erlaubt ist. ohne Aufsicht der Aeltern oder eines von diesen beauftragten erwachsenen Aufsehers, so wie auch in Gesellschaft mit mehreren anderen Jünglingen sich zu baden. Ich glaube nicht nöthig zu haben, die Gefahren zu bemerken, welche das nicht gehörig beaufsichtiste Baden für die Sittlichkeit wie für das Leben der unerfahrenen und unvorsichtigen Jugend herbeiführt. und vertraue umgomehr auf kräftige Mitwirkung von Seiten der Aeltern, als diese es sich selbst beymessen müssen. wenn ihre Soehne nach einem zweymaligen Uebertretungsfalle aus der Anstalt entfornt werden.!(Tempora mutantus!) Aus Irau Bächer-Imhäusser f. Gestern nachmittag wurde Frau Bächer=Imhäusser zu Grabe getragen, mit ihr ist verkörperte Nächstenliebe aus dem Leben geschieden. Aus Düsseldorf stammend, wo ihr Vater, Direktor Imhäusser, Leiter der Erziehungsanstalten zu Düsseltal war, blieb sie dessen edlen Grundsätzen auch in ihrem weiteren Leben treu und stand über 50 Jahre mitten im Leben und Streben für den Nächsten. Sie gehörte dem Vereine der Freundinnen junger Mädchen seit seiner Begründung an und war seit einem Vierteljahrhundert hierorts seine Vorsitzende. Auch gehörte sie als zweite Vorsitzende zum Provinzial=Verbande sowie dem Ausschuß des National=Verbandes an. Daneben war sie im Vorstand des Vaterländischen Frauenvereins und des Rhein.= Westf. Frauenvereins und hatte so Gelegenheit, ihre selbstlose, aufopfernde Liebe auch im Kriege in selbstverleugnender Hilfsbereitschaft unermüdlich zu betätigen. Nun ist ihr Leben vollendet und zahlreich waren die Leidtragenden zum letzten Gange nach dem Burgfriedhof erschienen. Ein Kinderchor vom„Godesheim“, leitete die schlichte Feier im Trauerhause mit einem Choral ein, Pastor Neumann knüpfte in seinen Trostworten an das Schriftwort:„Die Liebe höret nimmer auf“ an und gefolgt von Vertretern der Gemeinde, Abordnungen der Vereine und einem großen Gefolge bewegte sich der Zug nach dem Friedhofe, wo die nun Verewigte ihre letzte Ruhe fand. Der kath. Eifeljugendtag am 1. Juli. Von Bürgermeister Dr. Gerhardus. Eine Stunde hinter Köln. Wo der Eifelschnellzug nach Trier ächzend die ersten Steigungen nimmt, liegt Mechernich, das einst berühmt war, als es Deutschlands größtes Bleibergwerk besaß, und die höchsten Schornsteine in unserem Vaterlande hatte. Aber die Schornsteine sind nicht mehr die höchsten und Mechernichs Bleibergwerk ist nicht mehr das größte. Das Werk, das einst 4500 Arbeitern Brot gab, zählt nur mehr 1000. Frau Sorge nahm auch hier ihren Weg durch das Eifelland. Der Kriegs= und Besatzungszeit Not grub tief ihre harten Spuren. Und doch blieb Mechernich der freundliche Ort, wie ihn Freunde und Bücher nennen. Es hat noch die blanken Häuserreihen, nette Gäßchen mit alten Höfen; dazu eine prächtig alte Kirche, der Rheinlanden älteste wohl eine. Mit wuchtigem Turm grüßt sie vom Berge. Ein trutziger Wächter vergangener Jahrhunderte. Wetterhart und sturmerprobt schaut er über die Eifelhöhen, der Nachfahr eines römischen Wachtturmes. 700 Jahre ist die Kirche alt. Der Ort ist bedeutend älter. Macriniacum nannten die Römer die römisch=keltische Siedlung. Die Römer, die hier ihren großen Kanal zogen. Einer trefflichen Baukunst ewiger Zeuge zieht sich der„Römerkanal“ in feiner Linie dem Gebirg entlang durch die Waldesgründe.— Wo ein mittelalterlich Kreuz vom Brudermord der Herren des Hombusch erzählt, und eine Eiche steht, die bereits den 30jährigen Krieg sah. Gottlob, Mechernich und der Eisel Geschichte insbesondere ist nicht abgeschlossen. Auch nicht die heutige schwer wuchtende Not vermag Eifeler Lebenswillen zu erlahmen. Und der Jugend Wollen ist kernhaftes Wollen. Ein Kern, den Heimat und Vaterlandsliebe gepflanzt, der keimhaft die künftige reiche Frucht ahnen läßt. Aus den Eiselbergen bricht machtvoll dies Wollen hervor. In diesem Streben sich eins, zeigt sich die Jugend geschlossen dem Eifelvolk. In ihren Heimatbergen und=tälern ist sie am Werk. Neues Hoffen, neues Streben verheißend. So hat sie am 30. Juni und 1. Juli in Mechernich ihren katholischen Jugendtag. Ist's ein Zufall, Mechernich als Tagungsort dieser Jugend? Mechernich mit den bedeutsamen Zeichen alter und neuer Arbeit, alten und neuen Strebens:„Auf der einen Höhe hochragende Schornsteine, mahnende Finger nierastender Arbeit; gegenüber die alte Kirche, die in die jugendlichen Seelen ein„Höherhinauf“ rust und zur Besinnlichkeit mahnt.— Und dazwischen, vom Walde umschlossen, die Eiselspielwiese, das Eifelstadion, wo bei frischem Spiel deutsche Jungmannen ihre Kräfte messen. Rauchende Schlote, altes Kirchlein auf der Höhe, und Eifelspielwiese! Sie seien Symbol! Dir, deutscher Jugendkraft, ein herzliches Willkommen in Mechernich! staatsfeindlichen Gesinnung gereinigt hatte, erlangte er am 30. April 1896 die ministerielle Genehmigung zur Fahnenführung. Während des Weltkrieges stockte das Vereinswesen fast vollständig. Der größte Teil der Mitglieder stand an der Front. Die Zurückgebliebenen suchten nach Möglichkeit die Verbindung mit draußen aufrecht zu erhalten. Der damalige Vorsitzende hat sich nach Kräften bemüht, den Verein über diese schwere Zeit hinwegzubringen. Die Vereinstätigkeit begann am 7. März 1920. Von der stattlichen Mitgliederzahl waren noch 36 übriggeblieben. Und auch dieses Häuflein war verschüchtert, denn die Stimmung im Lande und die feindliche Besatzung förderten den Kriegervereins=Gedanken nicht. Von 1924 ab ist ein sichtbares Aufleben der Vereinstätigkeit festzustellen. Die Vereinsarbeit erstreckt sich auf die Ehrung der Toten, Pflege der Wohltätigkeit und Betonung des geselligen und kameradschaftlichen Geistes. Seit dem 1. Januar 1928 ist der Verein Mitglied des über 2 Millionen Mitglieder umfassenden Vereins für das Deutschtum im Auslande. Gemeinderats-Sitzung in Troisdorf. Nachdem am Freitag 14 Punkte der Tagesordnung erledigt worden sind, wurden gestern die restlichen 15 Punkte beraten. Vor Beginn der Sitzung besichtigte der Gemeinderat das Gelände mit den abgesteckten Straßenfluchtlinien zwischen Blücher= und Sieglarerstraße sowie das Gelände für den Straßen zug zur neuen Mendener=Brücke nebst derStichstraße. Für den verstorbenen Gemeindeverordneten Brambring(Zentrum) wurde Ingenieur Elbs eingeführt. Die Bebauungs= und Fluchtlinienpläne für das Siedlungsgelände wurden festgesetzt. Die Hippolytus= und Kirchstraße sowie Kuttgasse werden erbreitert. Zu diesem Zweck soll die katholische Pfarrgemeinde ein Stück vom alten Friedhof unentgeltlich abtreten. Die Weiterführung der Einzäunung des Friedhofes wird einem Unternehmer unter gewissen Bedingungen übertragen. Mit den Bauarbeiten für die Friedhofswärterwohnung soll begonnen werden. Der Kaninchenzuchtverein Troisdorf und Umgegend soll eine Beihilfe von 100 Mk. erhalten. An der Oberlarerstraße werden Grundstücke ausgetauscht. Die Gemeinde kauft am Annonisweg 5 Quadrat=Ruten zu je 100 Mk. Zwei Gemeinde=Baugrundstücke an der Mendenerstraße werden an die Wohnungsbaugenossenschaft Troisdorf verkauft. Für den Kaufpreis übernimmt die Gemeinde Geschäftsanteile. Die Gemeinde verkauft ein ihr gehörendes Grundstück an der Friedensstraße zu Bauzwecken und tauscht am Stationsweg=Viktoriastraße Grundstücke aus. 60 Jahre Kriegerverein Wesseling. Nach dem deutsch=österreichischen Kriege wurde auch unter den Kriegsteilnehmern in Wesseling der Wunsch rege, einen Kriegerverein zu gründen. So traten denn am 3. Juli 1868 46 Wesselinger Bürger zusammen und gründeten unter dem Porsitz von Th. Wolff einen Kriegerverein. Nunmehr sind 60 Jahre verflossen, seitdem der Verein aus der Taufe gehoben wurde. Dieser Tag soll am kommenden Sonntag in entsprechender Weise festlich begangen werden. Der Vereinsgeschichte des Kriegervereins ist aus dem Festbuch, das anläßlich des 60. Stiftungsfestes erschienen ist, folgendes zu entnehmen: Wie das Vereinsleben sich in den ersten Jahrzehnten nach der Gründung gestaltete, katin heute nur mehr angedeutet werden, denn Akten und Versammlungsberichte lassen uns im Stich. Der Verein trat jährlich zweimal in die Oeffentlichkeit: am Kaisersgeburtstag(27. Januar) und am Stiftungsfest(3. Juli). Am 24. Dezember 1874 wurde aus Vereinsmitgliedern ein Gesangverein gebildet, der aber nicht in die Oeffentlichkeit getreten zu sein scheint. Es war Pflicht aller Mitglieder, auch der 60jährigen, an Kameradenbeerdigungen teilzunehmen. In vielen Fällen fand damals eine Unterstützung erkrankter Mitglieder aus der Vereinskasse statt. In den 90er Jahren trat der Verein in eine scharfe Krise. Die Mitgliederzahl sank bis 1896 auf 35. Auch der Wesselinger Kriegerverein fand inbezug auf seine königstreue Gesinnung nicht mehr das Vertrauen der Behörde. Der Verein mußte das bald fühlen. Die Fahne ward, trotzdem sie bis jetzt stillschweigend ohne Genehmigung getragen werden konnte, gesperrt. 1891 wurde ihm sogar„bei Vermeidung von Exekutivstrafen verboten, die Fahne, die er schon besitzt, öffentlich zu zeigen.“ Erst als der Verein sich in sechsjährigem Bemühen von dem Verdacht der Die Sühztastraße. Die Bürgermeistereien Rösrath und Lohmar hatten vor einigen Jahren den Bau einer Straße durch das Sülztal beschlossen. Diese Straße stellt eine Verlängerung der Straße Köln=Vingst=Ostheim=Heumar durch den Königsforst nach Rösrath dar. 1923=24 wurde der größte Teil dieser Straße schon fertiggestellt. Im Rösrather Bezirk geriet der Weiterbau der Straße ins Stocken, weil sich der Erwerb der benötigten Grundstücke schwierig und zeitraubend gestaltete. Die Verwaltungen der beteiligten Kreise, Mülheim und Siegkreis, sind gemeinsam bei der Landesstraßenverwaltung wegen Uebergabe der Straße vorstellig geworden. Die Provinz stimmte bedingt zu. Jedoch war die Geldfrage nicht zu lösen. Der mit einer eingewalzten Packlage versehene Straßenteil ist wieder vollständig verkehrsunfähig. Um die Straße dem Verkehr entsprechend zu gestalten, muß sie verbreitert und mit Kleinschlag eingedeckt werden. Im Gebiet der Bürgermeisterei Rösrath muß eine Brücke über die Sülz errichtet werden. Die Kreisverwaltung als jetzige Trägerin der Arbeit, verlangt statt der jüngst geforderten Beihilfe von 50000 Mk. jetzt 90000 Mk. zuzüglich Grunderwerbskosten, weil auch bei Donrath eine neue Brücke über die Agger gebaut werden soll. In der nächsten Gemeinderatssitzung werden die Lohmarer Gemeindeverordneten zur neuen Forderung Stellung nehmen. Gimmersdorf(Ländchen), 26. Juni. Am Sonntag feierte der Junggesellenverein im Lokale von Heinrich Zorn sein Stiftungsfest, verbunden mit Fahnenweihe. Es hatten sich viele Vereine und Gönner eingefunden. Im Festzug zählte man 12 Fahnen. Remagen, 26. Juni. Der frühere langjährige, und um die Entwicklung Remagens verdiente Bürgermeister Hoeren feiert am 29. ds. Mts. seinen 75. Geburtstag. .::: Mayen, 27. Juni. Amtsrichter Rheinländer wurde zum Amtsgerichtsrat ernannt. Langendorf. Kreis Euskirchen, 26. Juni. Morgen feiert Peter Hansen von hier seinen 85. Geburtstag. Der Jubilar ist Veteran von 1866 und 1870/71. Enzen. 25. Juni. Der Feuerwehrverband des Kreises Euskirchen hielt Samstag und Sonntag hier seinen 27. Kreisfeuerwehrtag ab. Das Fest wurde mit einem Fackelzuge der Wehr Enzen und aller Ortsvereine eröffnet. Nach dem gemeinsamen Kirchgang und einer Gedenkfeier am Kriegerdenkmal am Sonntag morgen fand nachmittags die Tagung des Feuerwehrverbandes statt. Der Festzug begab sich anschließend durch den geschmückten Ort zum Uebungsplatz, wo die Freiwillige Feuerwehr Enzen ihr Können bezeugte. Mit Festbällen am Abend wurde die Feier beschlossen. Disternich-Zülpich,. 26. Juni. Einem Gutsbesitzer wurden aus dem Hühnerhaus 50 Junghennen gestohlen. Brenig 25. Juni. Am Sonntag feierte der Junggesellenverein„Freundschaftsbund“ sein Stiftungsfest, an dem viele auswärtige Vereine teilnahmen. Bei dem Preisschwenken errang der Junggesellenverein„Freundschaftsbund Merten" durch seinen ersten Fähnrich Arnold Bollenbeck die Meisterschaft. Eltorf, 26. Juni. Die Rektoratsgemeinde Mühleip leitete ihr Patronatsfest mit einem viertägigen Exerzitienkursus für Männer und Jünglinge ein. Nach dem feierlichen Hochamte, in dem ein Ordenspriester die Festpredigt hielt, zog eine sakramentale Prozession durch die reich geschmückten Straßen des Ortes. Die Feier erreichte am Montag mit einer kleinen weltlichen Feier im Saale Viehof ihr Ende. GourteßPvech Seid Ig für Haushalt, Werkstatt, Sport(Radfahrer, Radto-Bastler, Kanufahrer usw.) Achten Sie auf den Namen Leukoplast, da Nachahmungen im Handel sind. Ohältlich in Apotheken. Drogerlen, Bandagengeschäften in Rollen von 30 Pf. an Gummischlauch LeUkopiher ier immer gut. Wenn man sich verwunden kut. Aber nicht nur zu Verbänden Kann man Leukoplast verwenden: Pappe, Porzellan und Slas, Alles. Alles kittet das. Ansteckdosen, Bilderrahmen, Schachteln, Schirme, Puppendamen, Summischläuche, Badekappen, Regenmäntel, Aktenmappen Noten, Bilder, Thermometer. Goethes Faust und Struwwelpeter, Alles kiebt das LEUKOPLAST. Sorg’, daß Du'es im Hause haat! Seite 14. Nr. 13156. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. 27. Juni 1928. „ Berliner Börse vom 26. Juni Anleihen 1928. Köln. Stedt. 10% Pr..-Bod.-O undt. 18 „ erdr. 10% Preuß. Pfandbr. Gold Ausg. 40.. 50% Rh.-Westf. Bod. Goldpfd. R. 3 8% Rh.-Westf. Bod.Goldpf. R. 6 Verkehrs-Aktien Hamburg-Amerika Hamburg-Südameriks Hansa-Dampfschiffahrt Neptun-Dampfschiff. Norddeutscher Lloyd Banken Allg. Deutsche Kredit Bank für elektr. Werte Barmer Bankverein Berl. Handels-Gesell. Commers u. Priv. Darmet. National-Bank Deutsche Bank Disconto-Kommandit Dresdner Bank Mitteldeutscher Kredit Oesterr. Credit Reichsbank Westdtsch. Bodenkr. Wiener Bankverein 38.38 103.25 96.25 164.625 206.— 208.75 128.75 157.50 Industrie-Aktien Aachen-München*) Accnmulatoren-Fabr. Adler-Werke Alexanderwerk-Akt. 139.50 158.75 145.50 270.— 190.— 276.— 166.— 163.50 456.— 206.— 34.875 275.— 136.— 15.50 377.— 155.— 109.375 64.— A. E. G. 176.125 Augsburg-Nürnberg 100.50 Baroper Walswerk Basalt-Aktien Lina „Bergmann Elektr. Berlin-Karler. Industr. Berliner Maschinen-Bau Bonner Bergwerks. u. Hütten-Verein*) Braunkohl.-Zuk.-Akt.* Buderus-Eisen 190.— 79.— 203.— 66.50 125.— 250. 152. 82.50 Charlottenburg. Wasser Chem. v. Herden Chem. Albert Cont. Caoutch. Hann. 127.75 122.875 88. 144.50 *) Dahlbusch Bergw. Daimler Motoren D. All.-Telegr. Deutsche Erdöl Deutsche Gold- u. Silber-Scheide-Anstalt Deutsche Kabelnerke Deutsche Linoleum-W. Deutsche Masch.-Fabr. Deutsches Spiegelglas Dortmunder Aktien Dortm. Uinion Dürener Metall Dynsmit Nobel 118. 111.375 151.— 134.75 205.25 81.50 67.875 112.50 247.— 266.— 226.— 129.— Elektr. Lieferungen Elektr. Licht u. Kraft Eschweiler Bergwerk Essener Steinkohlen 169.— 225.— 203.25 Fahlberg List Farbenindustrie Felten u. Guilleaume 118.— 270.125 131.125 Harpener Bergbau Hartmann-Maschinen Hllgers Verzinkerei Hirsch. Kunker Hoesch Stahlwerk 1. Hohenlohe-Werke Hubertus Bravukohlen 162.— IIse Bergbau Kallwerke Aschereieber Kalker Maschinen Karstadt Akt. Keramag Klückner-Werke Köln-Neuessen Kölner Gummifäden*) Körting Gehr Kronprine Metall 135. 25 252.— Lahmeyer Laurshütte Loewe u. Co. Lorenz C. Mannesmannrähren Mansfelder Bergban Masch. Buckau Akt. Metallbank Motoren Deute # 5 33330 129.75 136.125 66.50 70.50 119.50 .— 239.— 152.— 138.50 116.125 144.— 145.— Norddeutsche Wolle 210.50 Oberschl. Eieb-Bedart Kokw. Orenstein u. Koppel Ostwerke Phönix B. u. R. Püge Elektr. Polyphonwerk 102.25 109.75 119.50 310.50 97.50 105.— 522.— Rasquin Farben Reisholz-Papier Rhein Brannkohlen Rhein. Stahlwerke Rh.-Westf. Elektr. Rhein.-Westt. Kalkw. Rh.-Westf Sprengstaft Rieberk Montanwerke Roddergrube Brühl Rositzer Zucker Rüttgerswerke 126.— 246.— 297.75 157.— 194.50 120.— 155.50 745.— 68.50 95.50 Sachsenwerk Salzdetfurth Kall Sarotti Schokolade Schuckert Elektr. Sieg.-Solinger Guß Siemene u. Haleke Schultheiß-Branerei Stöhr Kammgarn Stolberger Zink Stollwerck Gebr. 136.— 453.— 228.— 202.50 39.875 351. 351. 259.875 181.25 168.25 Tietz Leonhard Tuchfabriken Aschen 302.— 135.— Ver. Dt. Nickelwerke Ver. Glanzstoff Elb. Ver. Jute-Spinnerei B. Verein. Stahlwerke Ver. Zyp. u. Wien. Vogel Telegr. 175. 684.— 125.— 98.50 206.50 88. Amtlicher Preisbericht der Kölner Produkten= und Warenbörse in RM. die 600 Kg. Frachtlage Köln, nur für Stroh“ab rheinischer Station: Weizen, inländ. ausländischer Roggen, inländ. ausländischer Hafer, hiesiger norddeutscher ausländischer Futtergerste, ausländ. Wintergerste, inländ. Sommergerste. inländ. Mais, grober kleiner Weizenmehl, 70% inländ. 70% mit ausländ. Weizen.. Roggenmehl 40%, inländ. 70% mit ausländ. Roggen.. Roggenschrot. inländ. Roggenschrot. ausländ. Weizenkleie, brutt. m. S. Roggenkleie, brutt. m. S. Biertreber brutt. m. S. Leinmehl 38—42%. brutt. m. S. Exdnutzmehl 50—54% brutt. m. S. 54—58% brutto m. Sack... Sovaschrot brutto m. S. Rapskuchen, lose Palmkuchen, lose Trockenschnitzel, lose Zuckerschnitzel, lose Rohmelasseu....... Wiesenheu, intund., lose 26. 6. .00 37.71— 22. 6. 26.40—26.6 32.90—30.5 27.76—28. 32.59— 27.25— 5 20 .00 18.00 24.50—24.75 24.50— 130-4400 .50—25.00 34.50— .00— gepreßt Klee sohen. inländ. inländ. gepreßt. ausländisches Roggenstrob, gepreßt Weizenstroh, gepreßt. Haferstroh. gevreßt 35.00—35.50 38.00—38.50 38.00 38.50—38.75 38.50— 31.50—32.99 3200—3 33.50—35.75 33.50—3 14.75—15.75 16.00—16.25 18.25—18.75 24.25—24.75 22.00—22.50 33.00—23.50 21.00—22.00 18.25—18.75 20.75—21.25 15.50—16.00 20.75—21.50 14.00—14.50 10.00—10.50 10.50—11.00 12.50—14.00 13.50—14.50 14.00—15.00 .20—.50 .20—.50 .00—.30 35.00 5 Getreide und Futtermittel waren bei belanglosem Geschäft wenig verändert. Mehl bei besserem Abruf mehr gefragt. Die gefährlichen Schädlingsbekämpfungsmittel. Oppenheim, 26. Juni. Ein Weinbergbesitzer hatte seinen Weinberg mit einem arsenhaltigen Schädlingsbekämpfungsmittel gestäubt. Nach Beendigung seiner Arbeit mit dem als giftig bezeichneten Mittel stellte sich bei dem Besitzer Unwohlsein ein. Kurze Zeit darauf verstarb der 63jährige Mann. Der Tod war durch eine Anschwellung des Kehlkopfes und die dadurch eingetretene Erstickung erfolgt als Folge des Einatmens des Bekämpfungsmittels. 1000 Bäcker in Berlin streiken. —.— Berlin, 25. Juni. Heute früh treten die Bäkkereiarbeiter der Großbetriebe in den Streik. Es handelt sich um annähernd 1000 Mann, die sämtlich in den Großbetrieben beschäftigt sind. Sämtliche Kleinbetriebe bleiben von dem Ausstand vorläufig verschont. Die Streikenden wollen zwar versuchen, auch die Bäckergesellen der Kleinbetriebe in den Ausstand mit hineinzuziehen. Bis jetzt hat aber der Bund der Bäcker= und Konditorgesellen Deutschlands zu der Lohnbewegung des Nahrungs= und Genußmittelarbeiterverbandes keine Stellung genommen, da er zu den Tarifverhandlungen nicht zugezogen worden ist. In zahlreichen Großbetrieben haben sich die Kutscher mit den Streikenden solidarisch erklärt. Ein Mangel an Brot dürfte sich im Laufe der Woche in Beklin kaum bemerkbar machen. Einmal werden die Kleinbäckereien ihre Lieferung bedeutend erhöhen können. Auf der anderen Seite werden selbst die von dem Streik betroffenen Firmen noch einige Tage Brot hinausbringen. da die Streikenden beschlossen haben, den bereits zubereiteten Sauerteig noch zu verarbeiten. Sowohl Arbeitgeber wie Arbeitnehmer rechnen mit einem längeren Streik. Beide Parteien scheinen offenbar gewillt zu sein, den Kampf mit allen Mitteln auszutragen. and Angestente. Zum Gesetzentwurf des neuen Hausgehilfinnen=Gesetzes. Von Dr. Theodor Striege l. Gelsenkirch. Bergw. Ges. f. elektr. Untern Glas Schalke Goldschmidt Th. Guano-Werke 140.— 384.— 223.50 98.875 71.— Hackethal Hammersen 92.75 159.50 Wegelin Ang. Akt. Wessel Lndwig Westeregeln Wicküler Küpper Wittener Gußstahl Woll 156.25 26.— 255.— 262.— 70.— Zellstoff Waldhof 301.50 Kolonialwerte Deutsch-Ostafrika Neu-Gninea Otavi-Minen u. Elb. 161.— 611.— 53.375 Juni 1928. Geld Brief Holland Paris Belgien Newyork Schweis Italien Wien 20.38 80.58 21.97 58.86 20.42 80.74 22.01 58.98 *) Kölner Börse. Berliner Mark-Notierung vom 26 Geld Brief 168.29 168.63 II London 16.42 16.46 58.31 58.49 .17.18 * Berliner Wertpckapierbörse. MTB Berlin, 26. Juni. An der heutigen Berliner Börse lag eine Reihe von günstigen Momenten vor, durch die die ersten Notierungen bei etwas lebhasterem Geschäft als in den letzten Tagen um einige Prozente höhergesetzt werden konnten. Die Ueberwindung des heutigen Zabltages, die Abschaffung des Medio und der bevorstehende Abschluß der Regierungsbildungsverbandlungen trugen zu den Rück= und Deckungskäusen der Spekulation bei. Von Kaliwerten zogen Salzdetbfurt um 8 Proz., die übrigen bis zu 5 Proz. an. Chemische Werte, Montanaktien, Elektrowerte und Banken freundlich mit Gewinnen bis zu 4 Proz. Bemberg plus 10 Proz., Glanzstoff plus 8 Proz. Eine Reihe von Spezialwerten konnten sich bis zu 4 Proz. bessern. Neubesitzanleihe bis 18.10 nachgebend. Die Zinssätze am Geldmarkt blieben unverändert. Der Dollar lag mit 4,1825 schwächer. Die Börse schloß freundlich. Seitdem im Jahre 1918 die alte Gesinde=Ordnung aufgehoben worden ist, besteht keinerlei feste gesetzliche Verfügung über das Verhältnis zwischen den Hausangestellten und ihrer Herrschaft. Zwar hat der Reichswirtschaftsrat im Jahre 1922 nach schweren Kämpfen mit den Interessenorganisationen beider Parteien einen Gesetzentwurf fertiggestellt, der bis zur endgültigen Annahme eines Hausgehilfinnen=Gesetzes in Geltung ist, aber dieser Entwurf hat keine Partei befriedigt und stellt auch juristisch nur ein Provisorium dar. Vom Reichswirtschaftsministerium ist nun in den letzten Monaten ein neuer Gesetzesentwurf ausgearbeitet worden, der schon in allernächster Zeit dem Reichstag zugehen soll, der„ja über Annahme oder Ablehnung das letzte Wort zu sprechen hat. Da auch der neue Gesetzesentwurf keineswegs einstimmig von allen denen ausgenommen wurde, die durch seine Verfügungen betroffen werden, so erscheint es wichtig, auf die einzelnen Bestimmungen dieser neuen Gesetzesvorlage genauer einzugehen. Das Wesentlichste ist, daß nach dem neuen Entwurf die Hausgehilfinnen in viel weiterem Umfang als früher vor dem Gesetze als Angestellte in einem Gewerbebetrieb erscheinen. In Zukunft werden die Hausangestellten in Arbeiter und Angestellte zerfallen, was ungefähr der heutigen Stellung unter die Invalidität= oder Angestelltenversicherung entspricht. Darüber hinaus wird aber die erbeaussichtsbehörde ein allgemeines Aufsichtsrecht in allen Fällen erhalten. Sie ist berechtigt, durch ihre Aufsichtsbeamten zwischen neun und sechs Uhr Zutritt in jede Wohnung und jeden Haushalt zu verlangen, über den ihr Unregelmäßigkeiten in der Behandlung der Angestellten mitgeteilt wurden. Durch diese neue Auffassung der juristischen Stellung der Hausangestellten erBerliner Wertpapierbörse. Koln, 26. Juni. Die heutige Börse lag uneinheitlich Nach anfänglich freundlicher Stimmung lagen die Kurse im Verlauf wieder schwächer. Anregungen für die heutige Kölner Borse lagen kaum vor, es sei denn, daß man die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Zustandekommens der Regierung als günstiges Moment auffassen will. Die Newyorker Börse war uneinheitlich und bot keine rechte Anregung. Die Vorbereitungen für die Liquidation scheinen ziemlich beendet, Einige Deckungen dürften für die ansängliche leichte Befestigung der Kurse verantwortlich zu machen sein, aber im Verlauf des Verkehrs erfolgten mangels Käufe erneut leichte Abbröckelungen. Etwas lebhafter ging es wieder in Kaliwerten zu. Auch Felten weiter gesucht. Die Versorgung der hiesigen Engagements scheint keine Schwierigkeiten zu bereiten. Bei ziemlich unveränderten Kuresn im Vergleich zum Vormonat. Mannesmann 138,5 Stahlw. 98—3b. Am Einheitsmarkt blieb das Geschäft sehr ruhig bei wenig veränderten Kursen. klärt sich auch die neue Bestimmung, die am meisten den Widerspruch der Hausfrauenorganisationen herausgefordert hat. Nach dem neuen Entwurf soll es nicht mehr statthaft sein, den Dienstvertrag wegen eingetretener Schwangerschaft zu lösen, wenn das Mädchen länger als drei Monate in dieser Stellung war. Im Gegenteil ist die Dienstherrschaft verpflichtet, die werdende Mutter vier Wochen vor und zwei Wochen nach der Entbindung bei ibsoluter Arbeitsruhe zu bezahlen, zu pflegen und zu verFrankfurter Abendbörse. Franfurt a.., 26. Juni 1928. Nach glatter Erledigung des Halbjahresultimo war die Abendbörse etwas freundlicher, doch bleibt das Geschäft weiter sehr klein und fast ausschließlich auf die Kulisse beschränkt. Die Nachrichten von den Auslandsbörsen lauten freundlicher, vor allem soll sich die Liquidation in Brüssel glatt abgewickelt haben, daraufhin konnten Elektrowerte leicht anziehen. Auch J. G. Farben gebessert, man hört, daß Verhandlungen eingeleitet sind, um die neuen Bonds an der New Yorker Börse baldigst einzuführen; die Bonds selhst waren abends kaum genannt, der Kurs war unverändert zwischen 148—9. J. G. Farben 272, Kasse 70,5, Scheideanstalt 206—7, Holzverkohlung 94, AEG. 176.75, Chade 594.75, Gesfürel 261, Siemens Kasse 351, Metallbank 144.5, Deutsche Bank 166.5, Dresdner Bank 165.5, Commerz 189.75, Rheinstahl 158.5, Rhein. Braunkohle 297.5, Gelsenkirchener 140.25, Mansselder 116.5, Westeregeln 259, Lloyd 157.75, Paket 164.75, Waldhof 303, Erdöl 136.5, Wayß und Freytäg 148, Kleyer Kasse 110. An der Nachbörse Farben 272.5. Siemens 352.25. Ueberhaupt war die Stimmung leicht freundlicher und hielt sich auch so bis zum Schluß; die Umsatztätigkeit blieb aber auch weiter recht geringfügig. Kündigung des Lohntarifs durch die Bergarbeiter im Saargebiet. WTB Saarbrücken, 25. Juni. Die Bergarbeiterorganisationen haben auf einstimmigen Beschluß heute den Lohntarif gekündigt. Verschlechterung der Arbeitsmarktlage. MTB Köln, 26. Juni. Die Arbeitsmarktlage hat sich in der letzten Berichtswoche weiter verschlechtert. Bei gemein besserer Aufnahmefähigkeit der Wirtschaft sanden Entlassungen jedoch in dem bisher starken Maße nicht statt. Metall= und Holzgewerbe hatten etwas regeren Bedarf, vornehmlich an Speztalkräften, dagegen flaute das Baugewerbe mehr ab. Sterbender Wein. Neustadt a.., 25. Juni. Der Reblaus sind in der Pfalz aufgrund der Vernichtungsmaßnahm; bis heute 342 414 Stöcke gleich 34 Hektar zum Opfer gefallen. köstigen. Diese Aenderung entspricht nur der Durchführung der Bestimmungen, die nach dem allgemeinen Mutterschutz vorgesehen sind. Auf Antrag des Arztes kann diese Schonzeit der Mutter sogar noch um weitere zwei Wochen verlängert werden. Ferner entspricht der Stellung der Hausangestellten als Arbeitnehmende in einem Gewerbebetrieb die neue Vorschrift, in Städten mit mehr als 1000 Einwohnern obligatorisch im Besitze eines polizeilich abgestempelten Lichtbildausweises zu sein. Wer in solchen Städten Hausangestellte ohne einen derartigen Ausweis anstellt, macht sich nach den neuen Bestimmungen strafbar. Die einzelnen Obliegenheiten von Herrschaft und Hausangestellter werden durch den Arbeitsvertrag geregelt. Neu ist, daß nicht nur dem Haushaltungsvorstand, sondern auch dem Haushaltsleiter, also der Hausfrau oder ihrer Vertreterin gesetzliche Befugnisse zugestanden werden. Die Hausfrau hat auch die Pflicht, Jugendliche unter 18 Jahren zu bewachen und sie zu einem sittlichen Lebenswandel anzuhalten. Das Gehalt wird nach bestehenden Tarifen geregelt. Nach neun Monaten Anstellung steht der Hausgehilfin eine Woche Urlaub zu bei Fortzahlung des Lohnes und Kostgeld. Die Hausangestellte hat eine neunstündige ununterbrochene Nachtruhe zu beanspruchen, deren Beginn vertraglich festzusetzen ist und während der Anstellung nicht verändert werden darf. Außerdem ist der Hausgehilfin an einem Nachmittag jeder Woche vier Stunden Freizeit und jeden zweiten Sonntag die Hälfte des Tages freizugeben. Die Hausangestellte haftet für selbverschuldete und vor allem vorsätzlich begangene Schäden mit der Hälfte ihres Monatsgehaltes. Bei Krankheitsfällen ist sie verpflichtet, Krankenpflege zu leisten, soweit ihr dadurch nicht selbst gesundheitliche Schädigungen entstehen können. Die Beköstigung muß nach dem neuen Entwurf ausreichend sein, braucht aber nicht dem Essen der Herrschaft zu entsprechen. Hinsichtlich der Kündigung werden die alten Bestimmungen nur bestätigt, wer aber Zeugnisse unwahrhaftig ausstellt, macht sich das durch vor dem Gericht strafbar. So bringt das neue Gesetz eine Reihe wesentlicher Aenderungen, aber sowohl Hausfrauen, wie Hausangestellte sehen sich in manchen wesentlichen Punkten in ihrenRechten bedeutend verkürzt und man darf mit Spannung darauf warten, welche endgültige Form der Reichstag dem neuen Hausgehilfinnengesetz geben wird. Der Bericht erwähnt sodann die von dem Lokomotivführer— einem durchweg zuverlässigen und gewissenhaften Beamten— ergriffenen Maßnahmen, den Zug zum Halten zu bringen. Verhängnisvoll wurde eine stumpf zu befahrende Weiche, die dem neben dem Schienenstrang herlaufenden linken Rad harten Widerstand bot und den Zug von der geraden Richtunstark nach rechts ablenkte. Der Bericht gibt eine eingehende Schilderung der katastrophalen Entgleisung und bezeichnet die Anschuldigungen gegen die Mitropaschaffner als zum größten Teil unberechtigt, zum kleineren Teil aber als stark übertrieben. Zum Schluß wird festgestellt, daß eine unbedingt sichere Beweisführung nach Lage der Sache heute überhaupt nicht mehr möglich sei. Das schwedische Eisenbahnunglück. Stockholm, 25. Juni. Nach den letzten Meldungen hat die schwedische Eisenbahnkatastrophe 15 Todes= opfer gefordert. 20 Personen sind schwer verletzt, 30 leichter. Unter den Toten befindet sich der Führer der schwedischen Bauernpartei. Ein holländischer Dampfer gestrandet. Amsterdam, 25. Juni. Wie der„Telegraf“ meldet, ist der mit einer Erdladung von Rotterdam nach Lissabon unterwegs befindliche Dampfer„Volkeburg“ mit 20 Mann Besatzung an der spanischen Nordküste gestrandet. Hilfsschiffe sind ausgelaufen. Vier Ruderer ertrunken. WTB Röbel, 25. Juni. Am Sonntag abend verunglückten auf dem Müritz=See in der Nähe von Ludorf bei dem stürmischen Wetter drei Ruderboote des Rudervereins Röbel. Sämtliche drei Boote schlugen um. Der größte Teil der Insassen konnte gerettet werden. Vier Personen fanden den Tod in den Wellen. Motorradunfall mit tödlichem Ausgang. Düsseldorf, 25. 6. In der Nähe des hiesigen Flughafens, als ein Motorradfahrer einer Radfahrerin ausweichen wollte, fuhr er gegen eine Laterne und riß diese um. Durch den heftigen Zusammenprall wurde der Beifahrer getötet, während der Führer selbst mit leichten Verletzungen davonkam. Ein britisches Militärflugzeug abgestürzt. London, 25. Juni. In der Nähe von Malta ist nach einer Meldung des Luftfahrtministeriums ein britisches Militärflugzeug abgestürzt. Der Führer, ein Offizier, wurde getötet. 18 Personen im brennenden Temvel begraben. Peking, 25. Juni. Wie aus Mukden gemeldet wird, brach während einer Gebetsübung im chinesischen Tempel in Antung ein Brand aus, der mit großer Schnelligkeit um sich griff. Unter den Trümmern des Tempels wurden 18 Personen begraben. Große Ueberschwemmungen in Lektland. Riga, 25. Juni. Insolge großer Ueberschwemmungen ist di emittlere sengalische Ebene um Mitau in einen See verwandelt worden, dessen Länge 30 Kilometer beträgt. Ein Fluß bei Memel(Nuenenek), der durch enorme Holzmassen versperrt wurde, trat über die Ufer und verursachte in der Stadt Baueke große Schäden. Die Synagoge stürzte ein, zahlreiche Häuser wurde beschädigt, Hunderte von Familien sind obdachlos. Die 80jährige Mutter als Mörderin. Hamburg, 25. Juni. Am 15. März d. J. war die Ehefrau Louise Höger im Bett erschlagen aufgefunden worden. Der Verdacht, die Tat begangen zu haben, richtete sich zunächst auf den Ehemann und den Sohn, deren Unschuld sich jedoch inzwischen erwiesen hat. Nach Mitteilung der Polizeibehörde steht nunmehr mit größter Wahrscheinlichkeit fest, daß die im gleichen Haushalt lebende achtzigjährige Mutter der Ermordeten, eine Witwe Stender, die Bluttat begangen hat. Frau Stender ist inzwischen einem Schlaganfall erlegen. Vom Blitz erschlagen. Alzey, 24. Juni. Als die beiden Landwirte Heinrich Pusch und Johann Müller aus Gau=Odernheim vom Felde nach Hause wollten, wurden sie von einem schweren Gewitter überrascht. Um sich vor dem gewaltigen Regen zu schützen, suchten sie Deckung hinter einem Heuhaufen. Ein Blitzstrahl, der in den Heuhaufen fuhr, tötete den Landwirt Pusch. Müller, der einige Meter entfernt stand, erlitt leichtere Brandwunden. Der Erschlagene hinterläßt Frau und drei unmündige Kinder. 20 Personen durch eine Explosion getötet. MTB Rio de Janeiro, 25. Juni. Durch eine Pulverexplosion in Nord-Bolpeda wurden 20 Personen getötet und weitere 20 verletzt. Opfer des„eisernen Dampfrosses“. Auf tragische Weise zu Tode gekommen ist ein junger Mann aus Bochum, der seinen nach Amerika fahrenden Freund bis Hamburg begleitete. Während der Zug sich Bewegung setzte, lief er neben dem Wagen her, reichte seinem Freund die Hand und sang das Lied:„Nun ade, du mein lieb' Heimatland". Dabei stolperte er und geriet unter den Zug, der ihm beide Beine abfuhr. Die rührende Freundestreue bezahlte er bald darauf mit seinem jungen Leben.— Ebenfalls beide Beine abgefahren wurden einem 20jährigen Arbeiter beim Hammer Brückenbau, der vom fahrenden Zug abzuspringen und die Weichen umzulegen hatte. Er geriet dabei unter den Zug und erlitt die furchtbarsten Verstümmelungen, die sein Aufkommen zweifelhaft erscheinen lassen. Der Kongreß der deutschen Eisenbahner in Frankfurt beschäftigte sich in seinen Verhandlungen mit der rapiden Zunahme der die Eisenbahn betreffenden Verkehrsunfälle. Es wurde festgestellt, daß die Zahl der bei den Verkehrsunfällen getöteten und verletzten Eisenbahnern im Jahre 1926 an Getöteten 380, an Verletzten 1110, im Jahre 1927 447 bezw. 1296 betrug. Das bedeutet eine Zunahme des Jahres 1927 gegenüber 1913 um 80 Prozent. Es wurde nicht nur eine theoretische Behandlung der Unfallgefahren. sondern eine praktische Abstellung gefordert. Unfallkontrolleure und Unterstellung des gesamten Eisenbahnbetriebes unter die Arbeitsaufsicht, sei unbedingt erforderlich. Die verhängnisvollen Bahnübergänge, schon so oft als Unglücksstelle erwähnt, forderten auch wieder ihre Opfer. In Döberschütz scheuten in der Nähe des Bahnüberganges die Pferde eines dort mit seinem Fuhrwerk haltenden Landwirts vor einem Auto und rasten durch die geschlossenen Schranken. Der heranbrausende Zug überfuhr die Pferde und tötete sie auf der Stelle. Der Wagenführer erlitt nur leichte Verletzungen. Ein Wanderer, der sich den dahinrasenden Pferden vor den Schranken mutig entgegenstellte, kam unter das Fuhrwerk und mußte, lebensgefährlich verletzt, dem Krankenhaus zugeführt werden.— Ein weiterer Unfall ereignete sich in der Nähe des Bahnhofs Großobersdorf bei Weida. Dort wurde ein Lieferwagen, besetzt mit drei Personen, von dem Zug in den Graben geschleudert Ein Insasse war sofort tot, die beiden anderen erlitten mehr oder weniger schwere Verletzungen. Aber auch die Eisenbahn selbst ist in den letzten Tagen von mancherlei schweren Unfällen betroffen worden. Wir meldeten schon von der Entgleisung des Lappland=Expresses, wobei 14 Todesopfer zu beklagen waren. Der verhängnisvollen=Zug=Katastrophe bei München folgte eine weitere, erfreulicher Weise ohne Opfer an Menschenleben verlaufene Entgleisung des=Zuges bei Nürnberg, über die wir bereits berichteten. Weiter meldet der Telegraph, daß zwischen Moskau und Tula ein Zug entgleiste und vier Todesopfer forderte. Acht schwere und sechs Leichtverletzte waren die weiteren Opfer.— Aus Guatemala wird ein gleicher Unfall berichtet. Zwölf Menschen büßten ihr Leben ein, eine große Anzahl von Verletzten mußte den Krankenhäusern zugeführt werden. Die Ursache der Siegelsdorfer Kakastrophe festgestellt. Nürnberg, 25. Juni. Nach einem Bericht der Eisenbahndirektion Nürnberg über die Ursache des Siegelsdorfer Eisenbahnunglücks ist an dem Unglück weder die Gleisanlage schuld, noch können betriebsdienstliche Verfehlungen oder Mängel an den betriebsdienstlichen Einrichtungen vorgelegen haben. Nach den Eintragungen in die Zugmeldebücher der Stationen müßte die Geschwindigkeit des D 47 zwischen Burgfarnbach und Siegelsdorf bei zwei Minuten Fahrzeit 117 Kilometer per Stunde betragen haben, doch kann nach technischen Berechnungen der Zug nur eine Höchstgeschwindigkeit von 97 Kilometer per Stunde erreicht haben. Nach Aussage des geretteten Heizers befuhr der Zug die Station mit der dort üblichen Höchstgeschwindigkeit, während eine andere Aussage eine ungewöhnliche Geschwindigkeit bekundete. Nach all diesem muß mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, daß sich der Zug schon in der Strecke Burgfarnbach —Siegelsdorf mit einer Geschwindigkeit be wegt hat, die die für diese Strecke zugelassene Höchstgeschwindigkeit erheblich überstieg, und daß diese Geschwindigkeit auch vor und während der Ausfahrt aus Siegelsdorf nicht ermäßigt wurde. Vorschriftsmäßig hätte der Zug bei der Ausfahrt aus der Station Siegelsdorf auf die ausdrücklich vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von nur 80 Kilometer herabgehen müssen. Hat aber der Zug, die kritische Stelle mit mehr als 90 Kilometer Geschwindigkeit in der Stunde durchfahren, so müssen starke Schwankungen in der Lokomotive eingetreten sein, die sich so sehr steigerten, daß das rechte Vorderrad das Drehgestell der Lokomotive über die Schienen abhob und dadurch ursächlich die Entgleisung herbeigeführt hat. Zwei Bergsteiger abgestürzt. WTB Paris, 25. Juni. Wie Havas aus Grenoble berichtet, sollen zwei Alpinisten in der Gegend von Beladonna tödlich abgestürzt sein. Eine Bergungsexpedition ist unterwegs Schwerer Autobus-Unfall. WTB Bad Schandau, 25. Juni. An einer Kurve der Straße Hohenstein— Bad Schandau ereignete sich heute mittag ein schwerer Verkehrsunfall. Von zwei Autobussen mit Anhängern fuhr der hintere Wagen auf den vorderen auf, als dieser wegen eines entgegenkommenden Kraftwagens bremste. Der Kraftautobus stürzte mit dem Anhänger des vorderen Wagens eine mehrere Meter hohe Böschung herab, wobei der Beifahrer getötet wurde. Zehn Fahrgäste wurden verletzt. Eisenbahnunglück in Amerika.— 60 Personen verletzt. WTB Jola(Missouri), 25. Juni. In der Nähe des Städtchens Turan, 25 Kilometer westlich von hier, entgleisten heute zwei Wagen eines Personenzuges der Missouri=Pacific=Eisenbahn, wobei mehr als 60 Personen verletzt wurden, darunter 15 lebensgefährlich. Drei Waggons, darunter zwei Pullmanwagen, stürzten um und wurden zum Teil zertrümmert. Alle verfügbaren Aerzte und Ambulanzen sind von hier nach der Unglücksstätte geeilt. Die Entgleisung ist vermutlich auf einen Schienenbruch zurückzuführen. Postraub auf einem Dampfer. London, 25. Juni. Der Dampfer Leviathan, an dessen Bord auf der Ueberfahrt von Newyork nach Southampton für 100000 Pfund Wertsachen aus den Postsäcken entwendet worden waren, ist gestern wieder nach Newyork zurückgefahren. Man ist der Ansicht, daß der Raub wahrscheinlich schon vor der Einladung der Postsäcke an Bord des Dampfers verübt worden ist. Aus Belfast wird berichtet, daß von 238 eingeschriebenen Paketen von der Post des Dampfers, die gestern abend in Belfast eintraf, 214 beraubt waren. 12 000 Grippe=Kranke in Lodz. In der Stadt Lodz ist, wie wir aus Lodz erfahren, plötzlich eine große Grippe=Epidemie ausgebrochen, die sich bei den mangelhaften hygienischen Einrichtungen der Stadt außerordentlich schnell ausbreitete. Während der letzten Woche wurden 12000 Grippe=Erkrankungen gezählt.