s9. Jahrgang.— Nr. 13052. Dienstag, 21., Februar 1928. Gründungssahr des Verlags 1225. Bezugspreis: Monatlich 2 4 Anzeigen: lokale 25 J. auswärtige 40 J Reklamen: lokale 75 J. auswärtige 120 J. Lokale Familien=Anzeigen 20 3 Lokale Stellengesuche 15 4 die Zeile. Postscheckkonto Köln Nr. 18672. für Bonn und Umgegend. Druck und Verlagt Hermann Neusser. Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Pet. Neusser. Anzeigen: Peter Lescrinier. Alle in Bonn. Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 12. Fernruf 66, 566, 567. Sicherheit und Abrastung. Auf der Genfer Sicherheits-Konferenz macht Deutschland Vermittlungsvorschläge. Rußland verlangt radikale Abrüstung. Die Genfer Sicherheitskonferenz. Einigung über das Notprogramm im Kabinett. Vorlage des Programms an den Reichstag. WTB Berlin, 18. Febr.(Amtlich.) Die Reichsregierung hat den Parteien für die Verhandlungen des Reichstages bis zum Ablauf des Etatsjahres ein Notprogramm vorgelegt. Sie legt auf seine restlose Durchführung zur Wirksammachung der vorgeschlagenen Maßnahmen entscheidendes Gewicht. Sie wird nach Erledigung des Programms selbstversändlich auch für den Fall seines Scheiterns, die Auflösung des Reichstages vom Herrn Reichspräsidenten erbitten. Die Reichsregierung wird ihrerseits alle Vorkehrungen treffen, um Neuwahlen spätestens in der zweiten Hälfte des Mai zu ermöglichen. Sollte wider Erwarten zur Durchführung von Restpunkten des Programms Programms des Reichstags über das Ende des Etatsjahres hinaus beraten werden müssen, so fordert die Reichsregierung, daß hierfür im Reichstage die geschäftsmäßigen Voraussetzungen geschaffen, die Verhandlungen aber so geführt werden, daß der von ihr in Aussicht genommene späteste Wahltermin eingehalten werden kann. Der Herr Reichspräsident hat der Reichsregierung kundgetan, daß er aus vaterländischem Interesse mit ihr der restlosen Durchführung des Notprogramms ausschlaggebende Bedeutung beimißt und daß er einen dem Vorhaben der Reichsregierung entsprechenden Auflösungstermin in Aussicht nehmen wird. * Parlamentarischer Aschermittwoch? * Der Reichstag, der wohl ein Verständnis für die rheinische Fastelovend hat, ist am Samstag auf eine Woche in die Ferien gegangen. Bevor er dies tat, nahm er die Mitteilung seines Präsidenten Loebe entgegen, daß„eine Mehrheit von Parteien sich auf die geschäftsordnungsmäßige Erledigung der Arbeiten des Reichstages bis zum 31. März geeinigt“ habe. Diese Bekanntgabe veranlaßte einen Kommunisten zu dem Zwischenruf:„Schöne Einigkeit!" Der Mann hat nicht so ganz unrecht, denn was die Presse in ihren Kommentaren zu dieser Einigkeit sagt, was selbst in den Blättern der bisherigen Regierungsparteien über dieses Arbeitsprogramm an kritischen Bemerkungen aufgeführt wird, läßt wirklich nicht den Schluß zu, daß dieses Notprogramm das Ergebnis einer wirklichen Einigung der daran beteiligt gewesenen Parteien ist. Die Köln. Volksztg. spricht beispielsweise von einer„vorläufigen Einigung der Parteien“. Für sie, dem führenden rheinischen Zentrumsorgan, sind die Dinge auch nach der Uebergabe des Arbeitsprogrammes an den Reichstag„immer noch in der Schwebe“. Wörtlich sagt das Blatt: „Die am Samstag gefundene Einigung garantiert noch in keiner Weise die sachliche Erledigung des Notprogramms. Sie enthält nur die Zusage der Parteien, die Beratung zuzulassen und keine Agitationsanträge zu stellen. Aber die Einen wollen sich freie Hand vorbehalten und die Anderen stellen sachliche Abänderungsanträge zu den Vorlagen in Aussicht. Da man weiß, was solche Ankündigungen in Wahlzeiten zu bedeuten haben, kann man sich auf allerlei Ueberraschungen gefaßt machen und keineswegs mit Sicherheit voraussagen, ob es wirklich zur Erledigung der von der Regierung angekündigten Maßnahmen kommt.“ Diese Auffassung in der führenden Presse einer der maßgebenden Parteien des Einigungswerkes läßt eine sehr geringe Hoffnung offen, daß die Durchführung des sog. Notprogramms zu einem Ruhmesblatt der deutschen Parlamentsgeschichte werden wird. Der Reichspräsident hat ein deutliches Gefühl dafür bekundet, daß unserem Parlamentarismus eine schwere Wunde geschlagen wird, wenn es nicht gelingen sollte, den Etat und den Nachtragsetat sowie bestimmte lebenswichtige Gesetze noch bis zum 31. März zu verabschieden. Er hat daher den Kanzler noch einmalermahnt, sein Letztes zu tun, um die Durchführung des Notprogramms zu ermöglichen. Und zwar ist diese Mahnung des Reichspräsidenten an den Kanzler, wie aus dem Büro des Reichspräsidenten erklärt wird, nicht auf brieflichem Wege geschehen, sondern diesmal mündlich. Daraufhin erst hat das Reichskabinett beschlossen, in der an anderer Stelle heute wiedergegebenen Kundgebung die Grundlinien seines Programms zu veröffentlichen. Es ich wahrlich ein ergötzliches Schauspiel, das dieser kritischen Lage unseres Parlaments und des Reichstages die meiste Initiative und, wie er es im Felde getan hat, im Weltkrieg, die stärksten Nerven zeigt. Es ist wirklich kein ergötzliches Schauspiel, das Kabinett und Reichstag in diesen Tagen seines Schwebezustandes dem In= und Auslande darbietet. Hoffen wir, daß die Faschingspause, die sich Reichstag und Kabinett gönnen, nicht zu einem parlamentarischen Aschermittwoch führt. Die innerlich auseinandergefallene Koalition und der Reichstag müssen in ihrer Haltung wenigstens so viel Disziplin zeigen, daß man wenigstens mit neuen Hoffnungen den kommenden Reichtstags= und Landtagswahlen entgegensehen darf. Erneute Kabinektssitzung über das Arbeitsprogramm. NTB Berlin, 21. Febr. Das über die gestrige Sitzung des Reichskabinetts ausgegebene Kommuniqué hat folgenden Wortlaut:„Das Reichskabinett befaßte sich erneut mit dem Arbeitsnotprogramm und insbesondere der Vorbereitung und Sicherstellung seiner parlamentarischen Erledigung. Außerdem wurden neben der Behandlung laufender Angelegenheiten die Kabinettsberatungen über die Zusammensetzung der Kommission zur VerfassungsVerwaltungsreform zu Ende geführt. Sobald nunmehr auf der Länderkonferenz in Aussicht genommene FühM. Genf, 20. Febr. Am Montag ist hier das Sicherheitskomitee zusammengetreten, das als Hilfsorgan der großen Abrüstungskommission des Völkerbundes auf Grund der Beschlüsse der letzten Völkerbundsversammlung eingerichtet worden ist. Zwanzig Staaten haben zu diesen Verhandlungen, die sich über Wochen erstrecken werden, ihre Vertreter entsandt. Der Gefahrenfaktor, der wieder auch die Beratungen des Sicherheitsausschusses am meisten bedrohen dürfte, ergibt sich aus dem zur Genüge bekannten Gegensatz hinsichtlich der Auffassung in dem Verhältnis von Sicherheit zur Abrüstung. Die Gefahr erscheint umso erheblicher, als ja gerade aus diesen Gegensätzlichkeiten die Einschätzung des jetzt zusammengetretenen Sicherheitskomitees in die Diskussionsbasis der bisher immer wieder hinausgeschobenen großen Abrüstungskonferenz erfolgte. Daß das völlig abgerüstete Deutschland ein Recht hat, auf Grund der Friedensverträge zu verlangen, daß jetzt mit der Abrüstung„der anderen“ endlich ein Anfang gemacht wird, kann heute auch von den ehemaligen Gegnern nicht mehr bestritten werden. * von Simson erklärt den deutschen Standpunkt. WTB Genf, 20. Febr. Zu Beginn der Nachmittagssitzung des Sicherheitskomitees gab der deutsche Delegierte, Staatssekretär z. D. v. Simson, eine längere Darlegung des deutschen Standpunktes. Seine Rede entspricht den von der deutschen Regierung in ihrer Denkschrift entwickelten Gedankengängen, geht jedoch in sofern über diese Denkschrift hinaus, als sie auf dem Gebiete der Krieg sverhütung eine Reihe bedeutsamer praktischer Anregungen gibt, die in der Denkschrift nur ganz andeutungsweise enthalten waren. Mit großem Nachdruck entwickelte v. Simson die These, daß der Ausbau der Sicherheit notwendig die Schaffung eines befriedigenden Verfahrens zur friedlichen Regelung aller Streitfälle ohne jede Ausnahme mit umfassen müsse. Für die politischen Streitfragen hält v. Simson den Ausbau des Vermittlungsverfahrens für am zweckmäßigsten, da unter den gegenwärtigen Verhältnissen eine obligatorische Schiedsgerichtsbarkeit in diesen Fragen noch nicht erreichbar sei. In diesem Zusammenhange erfolgt die erste deutsche Anregung praktischer Art. Sie geht dahin, die Staaten könnten sich verpflichten, einstweilige Verfügungen zur Auslungnahme mit den Länderregierungen hinsichtlich der personellen Zusammensetzung durchgeführt ist, wird die Reichsregierung die gemischte Kommission alsbald zur Aufnahme ihrer Reformarbeiten nach Berlin einberufen. Zur Zeit werden im Reichsarbeitsministerium die Vorschläge der Reichsregierung über die Kleinrentnerfürsorge nach der gesetzestechnischen Seite hin bearbeitet. Den Kleinrentnern soll, wie wir erfahren, ein gewisser Rechtsanspruch gewährt werden, allerdings ein Anspruch„minderen Rechtes“. Die Richtlinien für die Kleinrentnerfürsorge sollen dahin geändert werden, daß die den Gemeinden auferlegte Fürsorge aus einer Kannin eine Mußvorschrift verwandelt wird. Die Unterstützung verliert gewissermaßen den Almosencharakter. Die Bestimmung über das Bedürfnis liegt aber den Behörden ob, sodaß ein eigentlicher Rechtsanspruch für die Kleinrentner nicht vorliegt. * Englischer Botschafterwechsel in Berlin und Paris. Der englische Botschafter in Berlin abberufen. MTB Berlin, 20. Febr. Die Abberufung des britischen Botschafters in Berlin wird amtlich bestätigt. Sir Ronald Lindsay ist zum ständigen Unterstaatssekretär des Londoner Auswärtigen Amtes ernannt worden.(Der scheidende Botschafter war Ende Oktober 1926 als Nachfolger Lord'Abernons nach Berlin gekommen. Von 1920—1924 war er bereits Unterstaatssekretär im englischen Auswärtigen Amte, dann hat er als Botschafter in der Türkei die Mossulverhandlungen zu Ende geführt. Sir Lindsay wird seinen neuen Posten nicht vor Mai antreten und bis dahin in Berlin bleiben.) Für den Botschafterposten in Berlin werden, wie die Blätter berichten, drei Namen genannt: der britische Botschafter in Madrid, Sir Horace Rumbold, der britische Botschafter in Brüssel, Sir George Graham und der britische Botschafter in Rom, Sir Ronald Graham. * Der neue brikische Botschafter in Paris. ondon, 18. Febr. Der ständige Unterstaatssekretär im Ministerium des Auswärtigen Sir William Tyrrell wurde zum Botschafter Großbritanniens in Paris ernannt. Der neue Botschafter wird sein Amt nach dem 14. Juli antreten. Die englischen Sonntagsblätter zur Ernennung Tyrrells zum Pariser Botschafter. WTB London, 19. Febr. Die Ernennung Tyrrells zum britischen Botschafter in Paris wird von der Sonntagspresse mit großer Befriedigung aufgenommen. Observer schreibt in einem Leitaufsatz, kein Mann könnte besser die bestehenden Grundsätze der englischen Politik verkörpern. Das Werk, das er zu unternehmen im Begriff ist, ist seiner hohen Eigenschaften würdig. Jetzt mehr als je ist Paris der Knotenpunkt der europäischen Diplomatie. der diplomatische Mitarbeiter des Observer shreibt: Die Regierung hat durch die Ernennung Tyrrells zum Botschafter in Paris Frankreich ein diplomatisches Kompliment dargebracht, das nicht unbemerkt bleiben wird. Es geschieht selten, daß der permanente Unterstaatssekretär gebeten wird, einen Botschafterposten im Ausland zu übernehmen. In diesem Fall spiegelt, wie verlautet, die Ernennung vorsätzlich das Gefühl der Regierung von der Wichtigkeit der Mission wieder. * Wahlnotizen. * Berlin, 20. Febr. In Kreisen der demokratischen Partei wurde heute früh die bestimmte Erwartung ausgesprochen, daß ein Teil der Deutschen Volkspartei zu den Demokraten überschwenken werde. Nach unseren Informationen ist dieses unzutreffend. Die auf das Reich entfallenden Wahlkosten werden voraussichtlich auch diesmal 6 Millionen Mark überführung zu bringen, die präjudizielle Maßnahmen hinsichtlich der Streitgegenstände verhindern sollen. Auf dem Gebiete der Präsentivmaßnahmen regte Herr v. Simson an, daß sich die Staaten verpflichten könnten, Empfehlungen des Rates über die Aufrechterhaltung des militärischen Statusauo zu befolgen und, falls Feindseligkeiten ausgebrochen sind, einen Waffenstillstand zur Schaffung eines neutralen Gebietes zwischen den beiderseitigen Streitkräften zu schließen. Der Redner nahm hinsichtlich der regionalen Pakte eine etwas skeptische Haltung ein. Er schloß, indem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß das Komitee praktische und positive Arbeit leisten werde, und indem er versicherte, daß Deutschland an dieser Arbeit bereitwillig teilnehmen werde. Japan und Polen. Nach dem deutschen Delegierten v. Simson sprachen heute nachmittag der japanische Vertreter Sato und der polnische Vertreter Sokal, die beide die deutschen Anregungen in bezug auf die Ausführung einstweiliger Verfügungen des Rates auf Grund einer im voraus eingegangenen entsprechenden Verpflichtung und ferner zur Aufrechterhaltung des militärischen Statusquo selbst nach Ausbruch von Feindseligkeiten„als sehr interessant“ bezeichneten. * Der radikale russische Abrüstungsvorschlag. WIB Moskau, 20. Febr.(Telegraphenagentur der Sowjetunion). Der stellvertretende Volkskommissar Litwinow hat als Vorsitzender der Sowjetabordnung zu der vorbereitenden Abrüstungskommission in seinem dem Generalsekretär des Völkerbundes überreichten Entwurf einer Abrüstungskonvention, die in seiner Erklärung vom 30. November 1927 auf der vierten Tagung der Kommission eingebrachten Vorschläge festgelegt. Die Konvention steht die sofortige Inangriffnahme einer allgemeinen und restlosen Abrüstung vor, die binnen vier Jahren durchgeführt werden soll, jedoch dergestalt, daß bereits nach Ablauf des ersten Jahres die Möglichkeit bewaffneter Zusammenstöße eingeschränkt ist. Demgemäß soll bereits im Laufe des ersten Jahres die Demobilisierung der Heere um 50 Prozent, die Vernichtung sämtlicher Munitionsvorräte, die Ausschaltung der wichtigsten Arten der See= und Luftfahrzeuge aus den Kampfformationen und die Auflösung der Kriegsbehörden erfolgen. In den folgenden drei Jahren soll die endgültige Abrüstung durchgeführt werden. schreiten, die Parteien selbst können mit dem doppelten und dreifachen Betrag rechnen. Die Wählerversammlungen der Nationalsozialisten sind vom Polizeipräsidenten verboten, solange nicht die Anberaumung von Neuwahlen amtlich publiziert ist. * Berlin, 20. Febr. Die Polenverbände im Reiche stellen wieder eigene Kandidaten zum Reichstag auf. Wie wir erfahren, sind in einer gestrigen Tagung in Berlin dahingehende Beschlüsse erfolgt. Besonders soll eine Wahlpropaganda für eigene Kandidaten in den östlichen Grenzbezirken in Ostpreußen und im Ruhrrevier erfolgen. * Stalin an seine Getreuen in Deutschland und Frankreich. * London, 20. Febr. Die Morningpost meldet aus Moskau: Stalin erließ einen„Aufruf an alle“, der die Unterstützung der Kommunisten in Deutschland und Frankreich durch die 3. Internationale ausspricht. Stalins Aufruf schließt mit den Worten:„Die proletarische Weltrevolution schreitet fort. In Deutschland und Frankreich errichten wir neue Etappenstationen.“ * Hindenburg bei Nunkius Pacelli. * Berlin, 19. Febr. Anläßlich der Wiederkehr des Krönungstages Papst Pius' XI. gab der apostolische Runtius Pacelli gestern abend, der Germania zufolge, ein Diner, das von Reichspräsident von Hindenburg mit seiner Anwesenheit beehrt wurde. Ferner nahmen an dem Diner teil die Reichsminister Dr. von Keudell und Dr. Schätzl, Staatsminister Dr. Becker, Weihbischof Dr. Deitner, die Staatssekretäre Dr. Meißner, Dr. Pünder, Dr. von Schubert und Dr. Weißmann, sowie verschiedene Gesandte der Länder. Außerdem waren erschienen die Botschafter von Frankreich, Amerika, Japan und Spanien und einige ausländische Gesandte, sowie der Chef des Protokolls, Köster, Ministerialdirektor Trendelenburg und zahlreiche Reichsund Landtagsabgeordnete. * Das Ueberleitungsgesetz zur Strafrechtsreform. WTB Berlin, 19. Febr. Im Reichstag ist jetzt der angekündigte Entwurf des Gesetzes zur Fortführung der Strafrechtsreform eingegangen. Der Vorschlag ist an erster Stelle unterzeichnet von dem Vorsitzenden des Rechtsausschusses, Abg. Dr. Kahl, und von den Vertretern aller bürgerlichen Parteien. Paragraph 1 lautet:„Die dem Reichstag am 14. Mai und 9. September 1927 zur Beschlußfassung vorgelegten Entwürfe eines allgemeinen deutschen Strafgesetzbuches und eines Strafvollzugsgesetzes unterliegen, wenn der Reichstag in der dritten Wahlperiode nicht über sie beschließt, der Beschlußfassung des Reichstages in der folgenden Wahlperiode, ohne daß es ihrer erneuten Einbringung bedarf. Die Entwürfe gelten als neue Vorlagen“. Nach§ 2 tritt dieses Gesetz mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Durch diesen Gesetzentwurf wird verhindert, das die bisherigen Beratungen zu den beiden wichtigen Gesetzen vollends beiseite geschoben werden. Wenn der neue Reichstag zusammentritt, kann also der neu zu bildende Rechtsausschuß die Beratungen sofort und an der Stelle aufnehmen, an der der gegenwärtige Rechtsausschuß im Augenblick des Auseinandergehens des jetzigen Reichstages seine Sitzungen abgebrochen hat. Dadurch wird erhebliche Zeit gespart. * Ein deutscher Erfolg. Der Cavellfilm in England nicht genehmigt. WIB London, 20. Febr. Die Filmzensurbehörde hat die Genehmigung zur Vorführung des Cavellfilms verweigert. Der König von Afghanistan unterwegs nach Berlin. MTB Berlin, 20. Febr. Nach einer hier vorliegenden Meldung aus Bern hat der König von Afghanistan am Sonntagabend seine Reise nach Berlin angetreten. Der von der Reichsbahnverwaltung dem König zur Verfügung gestellte Sonderzug besteht aus einer ganzen Reihe von Schlafwagen, da der König bekanntlich mit großem Gefolge reist. Vertreter der Reichsregierung ist bekanntlich der frühere Außenminister Dr. Rosen. Der Sonderzug wird von Weil=Leopoldshöhe über Freiburg i. Br., Frankfurt a.., das allerdings nicht berührt wird, und Magdeburg nach Berlin geleitet werden. * Berlin, 21. Febr. König Amanullah Khan, der unabhängige Herrscher Afghanistans, trifft heute mit seiner Frau, der Königin Schah Hanum, seinem Außenminister und einem Gefolge von sieben Würdenträgern im Zusammenhang einer großen Europafahrt zu einem etwa zehntägigen Besuch in Deutschland in Berlin ein. Wenn dieser Reise auch keine hochpolitische Bedeutung zukommt, so ist sie doch zweifellos mehr als ein bloßer Akt der Höflichkeit oder des Interesses. * Die Bürgerschaftswahlen in Hamburg. MTB Hamburg, 20. Febr. Am Sonntag fanden in Hamburg unter starker Beteiligung die Wahlen zur Hamburger Bürgerschaft statt, die eine Wiederholung der Bürgerschaftswahlen vom 10. Oktober vorigen Jahres infolge des bekannten Beschlusses des Staatsgerichtshofes darstellen. Die Wahlbeteiligung betrug in einzelnen Bezieken nahezu 85 Prozent. Ernste Zpischenfälle haben sich nicht ereignet. Die Folge der Ungültigkeitserklärung der Wahlen vom Herbst 1927 war das ungehemmte Auftreten der kleinsten Parteisplitter, wodurch auch eine rasche Feststellung des Wahlergebnisses verhindert wurde. * Das Ergebnis der Hamburger Bürgerschaftswahlen. MTB Hamburg, 20. Febr. Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis der gestrigen Hamburger Bürgerschaftswahlen verteilen sich die Mandate auf die einzelnen Parteien wie folgt: Sozialdemokraten 60(1927 63), Deutschnationale 22(25), Deutsche Volkspartei 20(18), Zentrum 2 (), Demokraten 21(16), Mittelstandspartei 4(), National= sozialisten 3(), Kommunisten 27(27), Volksrechtspartei 1 (); auf die restlichen Splittergruppen entfielen insgesamt 13 862 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 80 Prozent. * Unterredung Stresemanns mit Titulescu. MTB Berlin, 21. Fehr. Hier liegt eine Meldung aus Mentone vor, der zufolge Dr. Stresemann Montag nachmittag eine längere Unterredung mit dem rumänischen Außenminister Titulescu hatte. Das Freigabegesetz angenommen. Washington, 20. Febr.(United Preß.) Die Freigabevorlage ist heute im Senat gebilligt worden. Bei der Abstimmung über die Freigabevorlage im Senat war die Mehrheit der für Annahme stimmenden Senatoren so zahlreich, daß von einer Stimmenzählung abgesehen wurde. * Keine herabsetzung des belgischen Heeres. * Rotterdam, 20. Febr. Der Courant meldet aus Brüssel: Die monatelangen Kämpfe um Herabsetzung der Dienstzeit im belgischen Heere sind in der Kabinettssitzung am Mittwoch entschieden worden. Das Kabinett hat eine Herabsetzung des Heeresbestandes vor Durchführung der großen Ostgrenzenbefestigungen als untunlich erklärt. Damit ist das Gesamtkabinett dem hartnäckig gegen die Sozialisten in der Kammer vom Kriegsminister vertretenen Standpunkt beigetreten. * Unruhen auf Samoa. * London, 20. Febr. Die neuseeländische Regierumg hat zwei Kreuzer nach Samoa entsandt, wo nach vorliegenden Meldungen Unruhen ausgebrochen sein sollen. Die Unruhen begannen im Oktober vergangenen Jahres. Damals wurden der Distriktskommissar mit der Mannschaft des Regierungsbootes sowie fünfzehn einheimische Polizisten ermordet. Zu der Entsendung der Kreuzer wird von Regierungsseite ausgeführt, daß die Versuche einer Versöhnung zwischen dem sog. Mau=Ausschuß und dem loyalen Teil der Bevölkerung als gescheitert angesehen werden müssen, so daß die Lage bedenklich geworden ist, da die Aufrechterhaltung des Friedens den zur Verfügung stehenden Polizeimannschaften nicht möglich sein wird. Bei der Kreuzerentsendung handele es sich lediglich um eine vorbeugende Maßnahme. * Richtaufführung des Cavell-Films in New York? WTB Newyork, 20. Febr. David Maier, der Vorsitzende der New Yorker Steuben=Gesellschaft gab bekannt, daß sämtliche Filmtheaterbesitzer New Yorks dem Bankier und Kunstmäzen Otto Kahn versicherten, daß sie den Cavell=Film„Dawn“ nicht aufführen werden, vorausgesetzt, daß er wirklich ein Hetzfilm gegen Deutschland ist. Kahn hatte sich auf die Meldung von der bevorstehenden Vorführung in den Vereinigten Staaten mit den Filmhäusern in Verbindung gesetzt. * Die farbigen Truppen im besetzten Gebiet. * Mainz, 19. Febr. Nach einer neuen Feststellung über die Anwesenheit von farbigen Truppen im besetzten Gebiet ergibt sich, daß sich im hessischen Gebiet 400, im preußischen besetzten Gebiet 520 und in der Pfalz 374 farbige Truppen befinden. In diesen Truppenteilen befinden sich durchweg Angehörige der anamitischen und algerischen Stämme. Der brikische Oberkommissar für das Rheinland gestorben. MTB Koblenz, 21. Febr. Der britische Oberkommissar für das Rheinland, Earl of Errol, ist hier an einem Herzschlage gestorben. * Abgestürzk. WTB Paris, 21. Febr. In St. Raphael stürzte gestern ein Marineflugzeug auf einem Uebungsflug ab. Die vier Insassen wurden schwer verletzt. WTB Paris, 21. Febr. Nach einem Havasbericht stürzte gestern in Pau ein Militärflugzeug aus bisher unbekannter Ursache ab. Der Führer, ein Sergeant, kamums Leben, der Begleiter wurde leicht verletzt. Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten Seite 2. Nr. 13 052. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. 21. Februar 1928. Der Aöiner Rosenmontagszug. MTB Köln, 20. Febr. Nach vierzehnjähriger Pause erlebte die rheinische Metropole heute erstmalig wieder einen richtigen Rosenmontagszug der Vorkriegszeit, der sich diesmal unter dem Grundgedanken„Pressa“ aus 24 Wagen mit etwa zwei Dutzend Reitergruppen und mehr als 25 verschiedenen größtenteils berittenen Musikkorps zusammensetzte. Seit den frühen Morgenstunden störmten ungeheure Menschenmassen nach dem Neumarkt, dem Ausgangspunkt des Zuges. Auch die Nebenstraßen waren mit einer nach Hunderttausenden zählenden Volksmenge dicht besetzt. In den Durchfahrtsstraßen war wohl kein Haus zu bemerken, an dem nicht nur sämtliche Fenster bis zum Dache mit fröhlichen Menschenkindern dicht belagert waren, sondern auch Bäume, Lichtmasten, ja selbst Hausgesimse mußten als Aussichtspunkte herhalten. Von 10 Uhr an fuhren die von den Karnevalsgesellschaften gestellten, zum Teil prunkvoll aufgemachten Wagen auf dem Neumarkt auf, wo sie sich zu dem eigentlichen Zuge formierten Punkt 2 Uhr verkündeten Fanfarenklänge die Ausfahrt des Zuges, der sich durch die programmäßig festgelegten Straßen der Altstadt und einen Teil der Ringstraßen bewegte, voran die Herolde mit dem Pressa=Zeichen. Aus der farbenprächtigen Blütenlese, die sich dem Auge des Beschauers bot, seien u. a. herausgegriffen der Wagen„Geburt der Pressa“, der in humoristischer Form den Aufbau der Pressa darstellte; des weiteren der Wagen benannt die„Sitzredakteure“, welcher in ulkiger Weise die Schwierigkeiten dokumentiert, die die Redakteure im Kampfe mit den Gesetzesparagraphen zu bestehen haben.— Zur Bewältigung des riesenhaften Verkehrs waren umfangreiche Vorkehrungen getroffen, die darin bestanden, daß die fahrplanmäßigen Züge bis zur wirklich zulässigen Belastung verstärkt wurden; außerdem waren Vorund Nachzüge in Bereitschaft gestellt. Der Straßenbahnverkehr im Stadtinnern wurde von 12 Uhr ab eingestellt bezw. durch Umleitung aufrecht erhalten. * Rosenmonlagszug in Düsseldorf. * Düsseldorf, 20. Febr. Der heute zum ersten Male seit der Vorkriegszeit von 15 Karnevalsgesellschaften und=vereinen mit Unterstützung von Düsseldorfer Künstlern veranstaltete Rosenmontagszug, in 25 originellen Wagen Düsseldorfs Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darstellend, hatte, vom Wetter begünstigt, eine ungeheure Menschenmenge von Nah und Fern angelockt. * Krawalle in München. WTB München, 20. Febr. Bei dem am heutigen Faschingsmontag nach 32jähriger Pause vor dem Rathaus wieder abgehaltenen historischen Metzgersprung kam es an mehreren Stellen zu Zusammenstößen der Polizei mit der ungeheuren Zuschauermenge, die sich auf dem Marienplatz und den einmündenden Straßen staute. Nach Mitteilung der Polizeidirektion ging der Tumult von radaulustigen, halbwüchsigen Burschen aus, unter denen sich auch Kommunisten befanden. Die Polizei mußte vom Gummiknüppel Gebrauch machen und nahm mehrere Verhaftungen vor. Der Festzug der Metzgerinnung konnte infolge der wachsenden Erregung der Massen nicht zu Ende geführt werden. Die Sanitätsmannschaften brachten aus dem panikartigen Gedränge unter eigener Lebensgefahr 174 Personen heraus, von denen 30 schwere Ohnmachtsanfälle erlitten hatten. * Kommerzienrat Dr. h. c. Alfred Neven-DuMont 60 Jahre alt. WTB Köln, 21. Febr. Der Seniorchef der Firma M. DuMont Schauberg, Verlag der Kölnischen Zeitung, Kommerzienrat Dr. h. c. Alfred Neven=DuMont, beging am 20. Februar seinen 60. Geburtstag. Nach dem Tode seines Vaters 1896 wurde Alfred Neven DuMont Mitinhaber der Firma. Nach dem tödlichen Unglücksfall seiner Bruders, Geheimrat Dr. fur. Joseph Neven DuMont wurde er der Leiter der Firma und vor einigen Monaten von der Universität Köln in Anerkennung seiner Verdienste um Wissenschaft und Universität, Schrifttum und Presse, zum Ehrendoktor ernannt. * Köln, 20. Febr. Reichskanzler Marx hat an den Verleger der Kölnischen Zeitung, Kommerzienrat Alfred Neven DuMont in Köln, das nachstehende Telegramm gerichtet: Zur Vollendung des 60. Lebensjahres spreche ich Ihnen zugleich im Namen der Reichsregierung herzlichste Glückwünsche aus. Als Verleger der Kölnischen Zeitung und als Vorstandsmitglied des Vereins Deutscher Zeitungsverleger haben Sie sich in schweren und trüben Tagen deutscher Geschichte um das Vaterland und um unsere gemeinsame rheintsche Heimat außerordentliche Verdienste erworben. Sie können heute auf Ihre bisherige Lebensarbeit mit Stolz und innerer Befriedigung zurückblicken. Möge Ihnen Ihre Arbeits= und Schaffensfreudigkeit noch lange Jahre zum Segen Deutschlands erhalten bleiben. * Einberufung des Provinziallandtages. * Düsseldorf, 19. Febr. Der Provinzialausschuß beschloß in seiner heutigen Sitzung, bei der Staatsregierung die Einberufung des Rheinischen Provinziallandtages zum 26. März zu beantragen. * Die Hochwassergefahr am Rhein beseitigt. WTB Koblenz, 19. Febr. Wie von der Rheinstrombauverwaltung erklärt wird, kann die Hochwassergefahr als beseitigt gelten. Der Rhein fällt langsam. Von Main und Neckar sind noch kleine Wellen zu erwarten. Sie werden aber keine nennenswerte Erhöhung des Wasserstandes bringen. Auf den Höhen ist Frost bis zu 6 Grad unter Null eingetreten. * Landesbank der Rheinprovinz. Dem Geschäftsbericht 1927 entnehmen wir, daß trotz der bekannten Schwierigkeiten des vergangenen Wirtschaftsjahres das Institut bemerkenswerte Fortschritte gemacht hat. Das Anwachsen der Bilanzsumme, wie auch andere banktechnische und bankpolitische Gründe, machen eine weitere Stärkung des Geschäftskapitals erforderlich; dem Verwaltungsrat ist daher eine Vorlage unterbreitet, eine Erhöhung von.=M. 10 000 000.— vorzunehmen, und zwar durch Uebernahme von je.=M. 5000000.— durch die Provinz und die Gesamtheit der rheinischen Sparkassen als die stillen Teilhaber der Landesbank.— Die Landesbank der Rheinprovinz würde alsdann über ein Geschäftskapital von.=M. 20 000000.—, einen offenen Reservefonds von.=M. 3 250 000.— und eine stille Reserve aus den abgeschriebenen Bankgebäuden und Immobilien von.=M. 2800000.—, insgesamt über.=M. 26 050 000.— verfügen. * Das Martyrium eines Kindes. MTB Cleve, 20. Febr. Vor der Clever Strafkammer hatte sich die Haushälterin eines Mannes aus Mörs zu verantworten, die in der Abwesenheit des Mannes dessen drei Kinder im Alter von 7, 3 und einem Jahr in der gemeinsten Weise mißhandelt hatte. Besonders schlimm war Entfleuch dem Tode, vereinige Dich In Neu-Wörishelen. Kneipp-Bad Camberg im Taunus, wieder mit Gottes frischer freier Natur und werde jung und gesund. Prespohte Jurch den Kur- und Bedeverein Kneipp. bHebst-ns.M0 R1f. es dem dreijährigen Mädchen ergangen. Das Kind war von der Haushälterin mit einer Reitpeitsche geschlagen worden, so daß es blaue und grüne Striemen am ganzen Körper hatte. Auf der Backe trug es Brandmale, die von einer Brennschere herrührten. Das Kind war häufig völlig nackt auf dem Klosett eingesperrt worden. Auch hatte die Frau das Kind getreten und den Kopf der Kleinen gegen einen Schrank gestoßen. Die Angeklagte bestritt die Mißhandlungen und gab nur zu, daß sie das Kind für seine Unartigkeiten geschlagen habe. Wegen dieser Gemeinheiten war die Haushälterin vom Mörser Schöffengericht zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Angeklagte hatte dagegen Berufung eingelegt, die jetzt von der kleinen Strafkammer verhandelt wurde. Das Gericht wies die Berufung zurück und gab nur seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß nicht auch der Staatsanwalt Berufung eingelegt habe, damit die Strafe angemessen erhölt werden könne. Mietwucher mit neugeschaffenen Räumen strafbar. Ein Kölner Hausbesitzer erhielt seit dem Jahre 1925 für die Vermietung von zwei Zimmern und einem Abstellraum, die in einem Anbau belegen waren, monatlich 50 Mark Miete. Mieter zahlte jedoch bis zum September 1926 nur 40 Mark. Am 4. Oktober 1926 setzte dos MEA. Köln die Miete auf 18 Mark monatlich fest. Damit erklärte sich der Hausbesitzer nicht einverstanden und klagte die Restbeträge gegen den Mieter ein. Als daraufhin von Sachverständigen der monatliche Mietwert der Räume auf 20 Mark festgelegt wurde, hatte sich der Hausbesitzer vor den ordentlichen Gerichten wegen Mietwuchers nach§ 49a MSchG, zu verantworten. LG. Köln erkannte auf eine Geldstrafe von 75 Mark. Die Verteidigung des Hausbesitzers ging dahin, daß die hier in Frage kommenden Mieträume durch Um= oder Einbauten neu geschaffene Räume im Sinne des§ 16 des Reichsmietengesetzes seien. Auf§ 16 RMG. finde aber § 49a MSchG. keine Anwendung. Das Reichsgericht hat aufgehoben und zurückverwiesen: Die Annahme der Revision, daß auf die durch Umbauten neu geschaffenen Räume im Sinne des§ 16 RMG. die Strafvorschriften gegen den Mietwucher(§ 49a und b MSchG.) keine Anwendung finden, ist unzutreffend. Nur die Vorschriften des RMG. selbst und die Vorschriften der§§—31 des MSchG. sind gemäß dem§ 16 RMG. und den§§ 33 bis 335 MSchG. auf die dort bezeichneten Räume unanwendbar. Die Bestimmungen des§ 49a MSchG. werden durch diese Ausnahmen ebensowenig berührt, wie die Bestimmungen des§ 4 PrTrVO. von 1923. Die irrige Annahme der Unanwendbarkeit dieser Strafvorschriften anfert an dem im übrigen vorhandenen Tatbestand des Leistungs= oder Raumwuchers nichts. Ist sie unverschuldet und hält der Täter infolgedessen die Forderung und Annahme der zu hohen Miete für erlaubt, so kann nach der IrrtumsBO. ein persönlicher Strafausschließungsgrund dann gegeben sein, wenn außer§ 49a MSchG. auch§ 4 der inzwischen ungültig gewordenen PrTrVO. verletzt ist. Wenn aber für das Verhalten des Angeklagten nur§ 49a MSchG. in Betracht zu ziehen ist, könnte sich der Angeklagte auf die Irrtums=VO. nicht berufen. Die Behauptung, daß ein Umbau im Sinne des§ 16 RMG. vorliege, wäre dann unerheblich, gleichviel, ob sie richtig ist oder nicht. Da die Frage noch nicht genügend geklärt ist, ob mit Rücksicht auf den Zeitpunkt der Tat nur§ 49a MSchG. zur Anwendung zu kommen hat, mußte das Urteil aufgehoben werden. Freimachen alter Wohnungen zur Erleichterung der Wohnungsnot. WK. Der Reichsarbeitsminister hat an den Reichsstädtebund ein Schreiben gerichtet, in dem er darauf hinweist, daß zur Bekämpfung der Wohnungsnot bei der angespannten Geldmarktlage alle sich bietenden Möglichkeiten ausgenutzt werden sollten. Es erscheint in vielen Fällen möglich, so heißt es nach der Wohlfahrts=Korrespondenz in dem Schreiben, die Wohnungsnot dadurch zu bekämpfen, daß durch geeignete Maßnahmen alter Wohnraum freigemacht wird. Dieses kann durch die Errichtung von Altersheimen und durch Ersatz von Wohnraum und Unterkünfte für gekündigte Mieter insbesondere für Asoziale bestehen. Durch ein solches Vergehen dürfte bei verhältnismäßig geringer Inanspruchnahme der verfügbaren Mittel für den Wohnungsbau tatsächlich eine immerhin beträchtliche Erleichterung der Wohnungsnot erreicht werden. Viele Gemeinden haben auf diesem Gebiet schon Vorbildliches geleistet. Der Reichsarbeitsminister bittet in seinem Schreiben den Reichsstädtebund, in diesem Sinne auf die ihm angeschlossenen Gemeinden einzuwirken und ihm über Erfolg und Erfahrungen auf dem Gebiete Mitteilung zu machen. * Schweres Schiffsunglück in China. WTB Schanghai, 20. Febr. Der chinesische Dampfer Hsintaming ist in der Nacht zum Sonntag in der Nähe von Tschinkiang mit dem japanischen Dampfer Atsutamaru zusammengestoßen. Nach den vorliegenden Berichten sollen 300 Chinesen ertrunken sein. * Die augenblickliche Lage für deutsche Einwanderer in Argentinien. Nach einem Bericht der Einwanderer=Beratungsstelle des Deutschen Volksbundes in Argentinien haben im letzten Vierteljahr 1927 nicht weniger als 5825 Personen wiederholt und vergeblich wegen Arbeit vorgesprochen. — Daraus kann man schließen, wie augenblicklich die Lage auf dem argentinischen Arbeitsmarkt ist. Für landwirtschaftliche Arbeiter, Beamte, kaufmännische Angestellte und Lehrer ist es besonders schwierig, Arbeit und Verdienst zu finden. Auch gelernte und möglichst vielseitig gebildete Handwerker können augenblicklich nicht damit rechnen, sofort Beschäftigung zu erhalten und müssen über ausreichende Mittel verfügen, um bis zur Erlangung einer Verdienstmöglichkeit ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können.— An Kindermädchen, Erzieherinnen und Gesellschafterinnen ist überhaupt kein Bedarf.— Für nach Argentinien mit Kindern auswandernde Familien liegen die Verhältnisse besonders ungünstig. Wer bei den recht hohen Wohnungsmieten nicht in der Lage ist, die Miete für drei Monate im voraus zu zahlen, findet überhaupt keine Wohnung.— Allen, die an eine Auswanderung nach Argentinien denken, muß bei der augenblick. lichen dortigen Lage zur größten Vorsicht geraten werden.— Jede weitere Auskunft über alle Fragen der Auswanderung und Siedlung— um welches Land es sich auch handeln mag— erteilt kostenlos der Evangelische Hauptverein für deutsche Ansiedler und Auswanderer in Witzenhausen=Werra. Ein Walfisch im hasen von Flensburg. Eine Erklärung für das Auftreten der ungeheuren Heringsschwärme in der Apenradener Bucht und an der Küste von Fünen, wie überhaupt im ganzen Kleinen Belt scheint das Erscheinen eines riesigen Walfisches im Flensburger Hafen zu geben. In der Nähe der Schiffsbrücke tauchte wiederholt ein Meerungeheuer aus dem Wasser, in welchem man einen großen Wal erkannte, der durch den Kleinen Belt dorthin vertrieben sein mußte. Durch die Flensburger Förde schwamm er wieder davon. In der Regel werden die Heringsschwärme von Unmassen von Raubfischen wie Haien und Makrelen verfolgt, und es ist nicht ausgeschlossen, daß sich ein Teil der Heringsmallen neat der Ml#cht ner beuer 90.11114, bat.n großen Heringsschwärem haben sich weiter nach Süden gezogen. Späte Aufklärung einer Kindertragödie. WTB Madrid, 18. Febr. Bei Erdarbeiten in einem noch nicht bebauten Teil einer Straße wurden gestern die Geheine dreier Kinder gefunden. Nach den dabei aufgefundenen Resten von Kleidungsstücken, die von den An gehörigen wiedererkannt wurden, handelt es sich um drei Mädchen, die seit 3½ Jahren auf unerklärliche Weise verschwunden waren. An der Stelle, wo der unheimliche Fund gemacht wurde, befand sich seinerzeit ein kleiner Hügel, in den Landstreicher eine Höhle gegraben hatten. Die Kinder spielten gewöhnlich in dieser Höhle, und man nimmt an, daß sie durch einen teilweisen Einsturz derselben verschüttet wurden. * Das nennt man Ehrlichkeil! Im„Great Western Magazine“ spricht der lange als Betriebsleiter der Old London und North=Western Railway tätig gewesene G. P. Neele von nachträglicher Ehrlichkeit. Er erzählt von einem Manne, der anonym vier Schilling eingesandt hat, weil ihm die Tatsache, daß er mit einem.=Klasse-Billett die Ankunft des Zuges im .=Klasse=Warteraum abgewartet hat, schlaflose Nächte bereite. Ein Professor in Oxford sandte einen Scheck auf 30 Pfund Sterling, weil die täglich von ihm mit der Bahn beförderten Bücher das zulässige Gewicht für Handgepäck ständig überschritten hätten. Als ihm der Scheck retourniert wurde, sandte er ihn wiederum ein, da sein Gewissen vor Annahme der Summe durch die Bahn sich nicht beruhigen konnte. Furchtbar muß schließlich das Leben einer Frau in Tiverton gewesen sein, die sich 42 Jahre lang mit der Sünde herumschleppte, daß sie für eine Fahrt von Newton Abbot nach Hause 56 Pence zu wenig gezahlt hatte, und die sich nach dieser Zeit entschloß, dem Stationsvorsteher von Newton Abbot diese Summe in Briefmarken einzusenden. Die Auswahl der Schöffen und Geschworenen. Die gleichmäßige Heranziehung aller Bevölkerungsschichten. — Begründete Klage über mangelnde Heranziehung der Arbeiterschaft.— Der Preußische Justizminister über das beste Wahlverfahren. Einer für weiteste Kreise der Bevölkerung bedeutsamen Allgemeinen Verfügung des Preußischen Justizministers entnehmen wir Folgendes: Dem Grundgedanken, auf dem die Einrichtung der Schwurgerichte und der Schöffengerichte beruht, können diese Gerichte nur dann gerecht werden, wenn nach Möglichkeit alle Bevölkerungsschichten gleichmäßig zum Amte als Geschworene und Schöffen herangezogen werden. Bereits in der AV. vom 17. 8. 1921 ist auf diesen Gesichtspunkt und insbesondere auch auf die Notwendigkeit einer angemessenen Berücksichtigung der Arbeiterschaft und ihr gleichstehender Personenkreise bei der Wahl der Schöffen und Geschworenen hingewiesen worden. Gleichwohl sind in der letzten Zeit wiederholt Klagen darüber laut geworden, daß die Arbeiter im Verhältnis zu anderen Berufskreisen nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt worden seien. Vom Justizminister veranlaßte Feststellungen haben ergeben, daß diese Klagen, wenigstens für eine Reihe von Bezirken, begründet sind. Aufgabe des Amtsrichters als Vorsitzenden des für die Wahl der Schöffen und Geschworenen berufenen Ausschusses wird es sein, zur Beseitigung dieses Mißstandes in den Ausschußsitzungen stets mit Nachdruck auf die Wichtigkeit einer gleichmäßigen Verteilung der Schöffen und Geschworenen auf alle Bevölkerungsschichten, insbesondere auch auf die Arbeiterschaft, hinzuweisen. Bei vielen Amtsgerichten, insbesondere bei denjenigen der Großstädte und der Industriebezirke, ist die Zahl der alljährlich auszuwählenden Schöffen und Geschworenen so groß, daß es nicht möglich ist, die Wahl auf solche Personen zu beschränken, die den Mitgliedern des Wahlausschusses bekannt sind. Daraus ergibt sich die Gefahr, daß zu Schöffen und Geschworenen Personen gewählt werden, die dazu nach den gesetzlichen Vorschriften nicht gewählt werden dürfen oder sollen oder den Aufgaben des Amts infolge körperlicher oder geistiger Gebrechen oder Zustände nicht gewachsen sind. Nach den dem Minister erstatteten Berichten wird dieser Gefahr auf verschiedenen Wegen zu begegnen versucht. Besonders zweckmäßig erscheint das folgende— schon in einigen Bezirken geübte— Verfahren: Es findet zunächst eine Sitzung des Ausschusses statt, die lediglich für die Vorbereitung der Wahl bestimmt ist. In dieser Sitzung benennen die einzelnen Mitglieder des Ausschusses Personen, die sie für die Wahl vorzuschlagen beabsichtigen, und zwar in einer über den tatsächlichen Bedarf hinausgehenden Zahl. Ein Verzeichnis der benannten Personen wird sodann der Gemeinde= und der Polizeibehörde übersandt, die auf Grund der bei ihnen vorhandenen Unterlagen feststellen, ob Anstände gegen die benannten Personen zu erheben sind, und das Verzeichnis mit ihren Bemerkungen an den Vorsitzenden zurücksenden. Demnächst findet eine zweite Sitzung des Ausschusses statt, in der— nach Bekanntgabe jener Bemerkungen— die Mitglieder ihre endgültigen Vorschläge machen und daraufhin die Schöffen und Geschworenen gewählt werden. Unter Umständen kann es auch genügen, daß die Ausschußmitglieder Personen, die sie vorzuschlagen beabsichtigen, dem Vorsitzenden schriftlich mitteilen, daß dieser daraufhin die erforderlichen Erkundigungen bei Gemeindeund Polizeibehörde einzieht, und daß demnächst die Wahl vorgenommen wird, ohne daß eine vorbereitende Sitzung stattgefunden hat. Es ist vorgekommen, daß ein Unberufener sich für eine als Schöffe geladene Person ausgegeben und so an der Sitzung des Schöffengerichts teilgenommen hat. Um einem derartigen Mißbrauch vorzubeugen, wird es sich (wenigstens in größeren Städten und Industriebezirken) empfehlen, daß den Schöffen und Geschworenen bei ihrer Ladung aufgegeben wird, Ausweispapiere mitzubringen. Afghanistan hat aber bereits 90 Fiatwagen in Auftrag gegeben und weitere Bestellungen sollen noch folgen. Auch in Frankreich wird man es nicht versäumt haben, mit der nötigen Courtoisie und Energie, die dem Franzosen eigen sind, auf die Vorzüge französischer Produkte hinzuweisen. Für Deutschland ist Afghanistan kein Neuland. In der Hauptstadt des Landes, in Kabul, besteht eine große angesehene deutsche Kolonie; deutsche Ingenieure und Techniker wurden schon oft zu wichtigen Schöpfungen heraugezogen. So wurde u. a. eine Zementfabrik, von Deutschen dort errichtet, an einer Zündholzfabrik wird noch gebaut, und eine große deutsche Handelsgesellschaft verfügt in Afghanistan über das Darmmonopol. Afghanistan ist aber ein mächtig aufstrebendes Land, das in der kurzen Zeit seiner politischen Fre“heit von England und Rußlaud bereits großen Aufschwung genommen hat. Die 12 Millionen betragende Bevölkerung auf einem Gebiete von 700000 Quadratkilometern gilt als strebsam und fleißig und das Land bietet nach dem Bau von Autostraßen und Eisenbahnlinien noch große Absatzmöglichkeiten. Zu König Aman Ullahs Programm gehört ausdrücklich die Besich. tigung moderner deutscher Fabrikanlagen und Laboratorien und zwar nicht nur in Berlin, sondern auch in den hauptsächlichsten Industriezentren Deutschlands. Erleichtert wird diese Aufgabe durch den Begleiter des Königs Aman Ullah, den derzeitigen stellvertretenden Außenminister von Afghanistan, Gulem Fedit Khan, der lange Jahre afghanischer Gesandter in Deutschland war und die deutsche Sprache infolgedessen vollständig beherrscht. Was kann und will nun Afghanistan von Deutschland lernen und welche deutschen Wirtschaftszweige können den Wirtschaftsverkehr mit König Aman Ullahs Land intensiver gestalten? Die Besonderheit der Verhältnisse bringt es mit sich, daß in Afghanistan fast nur Regierungsaufträge vergeben werden. Die rührige Regierung hat ein ehrgeiziges, weitgestecktes Programm aufgestellt, das die Industrialisierung, Rationalisierung der Landbebauung und die verkehrstechnische Erschließung Afghanistans vorsieht. Auf allen drei Gebieten kann Deutschland sowohl Lieferant als auch Vorbild sein. Zur Industrialisierung braucht man Fachkräfte und Maschinen. Beides besitzt Deutschland in vollendetem Maße. Zur Rationalisierung der Landwirtschaft braucht man vor allem künstliche Düngerstoffe: Deutschland ist das Land mit den größten Kalischätzen und das Land der größten Stickstoffproduktion auf synthetischem Wege. Die für die verkehrstechnische Erschließung Afghanistans notwendige Inangriffnahme des Baues von Eisenbahnen, Feldbahnen, Autostraßen ist ein Gebiet, auf dem Deutschland größte Erfolge errungen hat. Weiterhin besteht in Afghanistan, wie im ganzen Orient, eine große Nachfrage nach sogenannten Bazar=Artikeln, Waxen des täglichen Bedarfs, die am besten mit unseren Galanteriewaren verglichen werden können, die aber im Leben des Orientalen eine bei weitem wichtigere Rolle spielen. Die Einfuhr geschieht bis jetzt meist auf dem Wege über Indien, wobei natürlich nicht ausgeschlossen ist, daß darunter sich viele Bazar=Artikel deutschen Ursprungs befinden. Eine direkte Ausfuhr nach Afghanistan unter besonderer Pflege dieses aussichtsreichen Artikels würde sich sicher empfehlen. Schwierigkeiten, die bisher der Transitverkehr mit Rußland bereitet hat, können jetzt bei den deutsch=russischen Verhandlungen behoben werden. Es bleibt noch übrig zu erwähnen, daß die Regierung von Afghanistan bisher noch keine ausländische Schuld aufgenommen hat, da ihr Budget nicht nur ausbalanciert ist, sondern die Einnahmen die Ausgaben übersteigen. König Aman Ullahs Deutschlandsbesuch wird sicher dazu beitragen, die beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen zum Wohle beider Länder zu kräftigen und auszugestalten. Die Kredite für die Zinsverbilligung für die Molkereien. MTB Berlin, 17. Febr. In einem Rundschreiben an die Landesregierungen hat der Reichvernährungsminister die Richtlinien über die Verwendung der Kredite zur Zinsverbilligung für Molkereien bekanntgegeben. Die Verbilligung ist bestimmt für Darlehen zur Beschaffung von Anlagen und Einrichtungen zur Verbesserung der Milch=Erzeugung, des Milchtransports und der Verarbeitung der Milch, sowie ferner zur Hebung des Absatzes von Milch und Milcherzeugnissen und zur Durchführung sonstiger Maßnahmen, deren Ziel die Rationalisierung der Milchwirtschaft und die Standardisierung und Typisierung der Molkereiprodukte ist. Voraussetzung ist u.., daß die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens gewährleistet ist, und soweit nicht neuere Unternehmungen in Frage kommen, ein dringendes Bedürfnis besteht. Die Zinsverbilligung kann für fünf aufeinanderfolgende Jahre zugesichert werden. Den Darlehensnehmern soll der Kredit nicht teurer als 5 Prozent zu stehen kommen. Die Verteilung der Mittel erfolgt durch die Rentenbankkreditanstalt. Rotizen. In der Himmlischen Hauptstadt hat Tschang Tso Lin seine Schäflein zusammentreiben lassen, auf daß sie gezählet würden. Dabei ergaben sich folgende Zahlen: Die Bevölkerung der Hauptstadt Peking beträgt mit den vier Vorstädten vor den Haupttoren 1129718 Menschen, das heißt, im letzten halben Jahre sind 11 400 abgewandert, was eine Folge der politischen reaktionären Depression ist, denn asz wohlhabenden Chinesen haben heute Peking verlassen. Peking hat 4871 Straßen und Gassen. Die nördlichste Hauptstadt birgt 124 825 Familien und 136 626 Quasi=Familien(was die Polizei darunter versteht, wissen wir leider nicht). 223.029 Familien bezeichnet die Polizei als„reine Einwohner". Peking hat 64 Fabriken, 755 Regierungsbüros, 1692 Tempel, 321 Einrichtungen, die der Oeffentlichkeit in irgendeiner Form dienen, 68 Kirchen, das heißt fremde Missionseinrichtungen, 356 Gilden, 526 Schulen, 70 Hospitale, sechs Gefängnisse und— 398 Bordelle. In Peking leben 2289 Fremde, von denen 1384 männlichen und 908 weiblichen Geschlechts sind. Das Gros der Fremden besteht aus Japanern. Paris und andere französische Städte werden im Laufe dieses Jahres an den drahtlosen Telephonverkehr über England angeschlossen werden. Wirtschaltsteben. Der König als Wirtschaftspionier. Deutschlands Wirtschaftsaussichten in Afghanistan. Wenn Könige heute reisen, so pflegt das zumeist einen praktischen Zweck zu haben. Und besonders, wenn es ein Herrscher ist, der, wie Aman Ullah, sich um sein Land persönlich kümmert und dessen Lieblingsfeld die Hebung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Afghanistan bildet. So reist er denn auch mit einem stattlichen Gefolge von 27 Sachverständigen, Männern, die über die Wirtschaft Afghanistans genauestens Bescheid wissen, und die gleichzeitig durch moderne Schulung in westlichen Ländern in der Lage sind, gewonnene Eindrücke zum Besten ihres Landes zu verwerten. Aman Ullahs Reise kann man also am besten mit einer Studienreise bezeichnen. Daß daneben auch die Erneuerung alter Beziehungen und die Anknüpfung neuer politischer Freundschaften beabsichtigt sind, ist selbstverständlich. So wird es in London ziemlich viel über gewisse politische Dinge zu verhandeln geben, und wirtschaftliche Fragen dürften dagegen stark in den Hintergrund gedrückt werden. In Rom und in Paris hat man sich aber viel über Wirtschaftsdinge unterhalten, wenn auch der Panzerwagen Mussolinis, das Geschenk für 1If5 Seneb. Vein meirtich-lichas Arbmsmemt 1f4 Der Rhein fällt. Nachdem der Rhein mit 6,18 Metern seinen Höchststand erreicht hatte, ist er langsam wieder zurückgegangen. Schon im Laufe des gestrigen Tages fiel er um 5 Zentimeter und heute morgen zeigt der Bonner Pegel bereits wieder 5,90 Meter. Auch vom Oberrhein wird ständiges Fallen des Pegelstandes gemeldet und ebenfalls gehen die Nebenflüsse wieder zurück. Heutige Veranstaltungen: Stadttbeater: Bummelstudenten. Dauerk.=Vorst..30 Uhr. Operettentheater: Die Fledermaus. 8 Uhr. Schauburg=Simplizissimus: Maskenball. Das Wetter von heute und morgen: Vorwiegend trocken, zeitweise Regen, leichte Nachtfröste, tagsüber milde. Genereleckngeiger für Vonn und Aimgegend. Nr. 13052. Seite 3. I. Schmoar 1950. auf Deatschiands Zazbauseidern. Geringer Spielbetrieb im Rheinbezirk.— Ueber raschungen in Süddeutschland.— Auch im Reich ziemliche Stille. Wesideutschland. Rhein=Bezirk. Juzballspiele gibt es jeden Sonntag, Karneval aber ist nur einmal im Jahr, also hatte man in Köln, Bonn, Godesberg und Aachen für den 19. Februar keine Freundschaftsspiele abgeschlossen und nur in Rheydt, Odenkirchen, M. Gladbach und Düren rollte das runde Leder. Borussia M. Gladbach hatte sich den bergisch=märkischen Altmeister TRU=Düsseldorf verpflichtet, dem sie mit:3 Toren eine harte Niederlage berettete. Das Freundschaftsspiel zwischen dem SC M. Gladbach und dem Bonner FV war abgesagt worden. Meiderich 06 wellte beim Dürener SpV. und wurde mit:4 Toren geschlagen. Viktoria Rheydt versuchte sich gegen den stärkeren Ortsrivalen Rheydter SpB., dessen Ueberlegenheit sie mit einer:3 Niederlage anerkennen mußte. Odenkirchen 07 hatte auch auf eigenem Platze gegen den Spy Dohr nichts zu bestellen und verlor mit:6 Toren. Mittelrhein-Bezirk. Der Jußballbetrieb im Mittelrhein=Bezirk beschränkte sich am Sonntag wieder auf zwei Spiele. Um den Aufstieg zur Bezirksliga kämpften der VfB. Koblenz=Lützel und Nassovia Nassau. Lützel zeigte sich stark überlegen, führte nach Ablauf der ersten Halbzeit schon mit:0 und flegte schließlich hoch mit 811 Toren. Damit hat sich die siegreiche Mannschaft endgültig den Aufstieg zur Bezirksliga erkämpft, während Nassovia Nassau und Wied=Niederbieder punktgleich sind und sich nun ein weiteres Entscheidungsspiel um die Berechtigung zum Ausscheidungskampfe gegen den Abstiegskandidaten FV. Engers liefern müssen. Für die endgültige Klärung der Lage im Mittelrhein=Bezirk sind also mindestens noch zwei Spielsonntage nötig.— Der SV. Elz hatte sich für den Sonntag einen süddeutschen Verein, Germania 94 Frankfurt verpflichtet, gegen den er in der ersten Halbzeit so eifrig kämpfte, daß die Seiten torlos gewechselt wurden. In der zweiten Halbzeit setzte sich dann die größere Routine der Gäste durch, so daß die Platzmannschaft mit:6 Toren unterlag. Bergisch=Märkischer Bezirk. Von den beiden angesetzten Meisterschaftsspielen der Gruppe A konnte das Spiel des Vormittags zwischen Fortuna und Biktoria Düsseldorf nur als Gesellschaftsspiel ausgetragen werden, da der Schiedsrichter Hundt=Remscheid nicht erschienen war und man sich auf einen Ersatzmann nicht zu einigen vermochte. Das über 2 mal 50 Minuten ausgetragene Gesellschaftsspiel endete mit einem:1(:)=Siege der Fortunen. Am Nachmittag trug der SC 99 einen überlegenen Sieg von 10:0(:0) über den SC Elberfeld=Sonnborn davon. Von den Gesellschaftsspielen ist der hohe Sieg des Bf2 Benrath über Hamborn 07 hervorzuheben. Dieser Kampf stand bei der Pause noch:3. Nach dem Wechsel schoß Benrath nicht weniger als acht Tore. Nur knapp blieb Eller 04 über den FB 08 Duisburg mit:2(:1) erfolgreich. Gerresheim 08 schlug Eintracht.Gladbach sicher und verdient mit:1(:). Im Bergischen unterlag der BfB Remscheid, der nur eine sehr mäßige Partie lieferte, Hagen 1911:2 (:). Germania Elberfeld schickte Union Hamborn:2 geschlagen heim und der zweitklassige SSV Remscheid hielt sich gegen die 1. Spug Solingen=Gräfrath mit:3(:2) recht wacker, vor allem, wenn man berücksichtigt, daß die Mannschaft noch einen Elfmeter verschoß. Solingen 95 weilte bei dem zweitklassigen SSV Barmen zu Gast und wurde glatt mit :4(:2) geschlagen. Niederrhein=Bezirk. Die beiden Gruppenmeister des Niederrhein=Bezirks Preußen Krefeld und der Altmeister Dutsburger SpV. lieferten sich am Sonntag im Krefelder Grothenburg=Stadion das erste Entscheidungsspiel um die Bezirksmeisterschaft, das Krefeld verdient mit:2 gewann. Der Gesellschaftsspielbetrieb war am Sonntag nur gering. Der BV. Beeck hatte die Sportfreunde 07 Essen zu Gaste, die mit mehreren Ersatzleuten antraten und in der zweiten Haldzett mit:1 Toren geschlagen wurden, nachdem sie das Resultat dis zum Seitenwechsel:0 unentschieden gehalten hatten. Die Essener hatten das Pech, den Beecker Sturm an einem Glanztag anzutreffen. Sehr torreich verlief auch das Treffen Grafschafter SpB. Mörs— SpC. Sterkrade, zu dem Mörs mit 5. Sterkrade mit 3 Ersatzspielern antrat. Sterkrade führte nach Schluß der ersten Halbzeit mit:1. In der zweiten Haldzeit war Mörs besser und konnte schließlich das Endergednis auf:3 stellen. Einen harten und ebenbürtigen Kampf lieferten sich Spyg. Oberhausen und der Meidericher SpB. Oberhausen flegte mit:4(:3) Toren. Ruhr=Bezir. Das erste Entscheidungsspiel um die Ruhrbezirksmeisterschaft führte am Sonntagnachmittag in Gelsenkirchen die beiden Gruppenmeister Schalke 04 und SC Schwarz=WeißEssen zusammen. Noch vor wenigen Wochen war es Schwarz= Weiß=Essen gelungen, die Schalker sicher mit:1 und 130 Toren abzufertigen und allseits rechnete man auch diesmal wieder mit einem knappen Siege der Schwarz=Weißen. Aber der Ruhrbezirksmeister zeigte in diesem wichtigen Kampf einen großen Kampfgeist und landete einen knappen und glücklichen :=Sieg. In der Gruppe 1 hatte der Essener SV 99 den BV Altenessen zu Gast und flegte sicher mit:1 Toren und steht nun mit MBV Linden punktgleich an zweiter Stelle der Tabelle. Preußen Essen schlug den Tabellenletzten Tus Bochum glatt mit:1(:1) Toren und braucht setzt aus seinen noch ausstehenden beiden Spielen nur noch einen Punkt, um sich vor dem Abstieg zu retten. Fest steht als Abstiegskandidat der BV Stoppenberg, der erwartetermaßen gegen Germania Bochum in Bochum mit:3 Toren unterlag. Schon bei der Pause stand der Sieg der Einheimischen mit:0 fest. Südwestsalen. Das Fußballprogramm war am Sonntag im Bezirk Südwestfalen sehr schmal. Lediglich zwei Freundschaftsspiele kamen zum Austrag. Der SV. 08 Gevelsberg hatte sich die technisch guten Bewegungsspieler aus Weidenau verpflichtet, die auch einen verdienten:1(:)=Sieg mit nach Hause nehmen konnten. Der vorjährige Meister Hagen 05, der in dieser Saison genau wie die Siegener Sportfreunde nicht recht in Schwung kommen konnte, hatte den zweitklaffigen SC. Kronenberg zu Gast, der nach der angenehmen Seite enttäuschte. In der ersten Halbzeit hatten die Hagener mehr vom Spiel und konnten auch mit dem Ergebnis:0 die Seiten wechseln. Durch Übergroßen Eifer beherrschten dann aber die Gäste das Feld, die durch drei Erfolge, denen die Hagener keinen mehr entgegensetzen konnten, zu einem verdienten Sieg kamen. Westfalen=Bezirk. Im Westfaln=Bezirk gab es am Sonntag zwei Spiele um den Aufstieg zur Bezirksliga. Hamm 09 hatte den BfR. Soest zum Gegner, der sich glatt mit:0(:0) beugen mußte. Mit dem knappen:=Ergebnis fertigte Rheine 09 ebenfalls als Platzbesitzer Osnabrück 08 ab, nachdem die Seiten noch torlos gewechselt worden waren. Das Aufstiegspiel der Gruppe 2 Preußen Münster— BfL. Osnabrück, das in Rheine ausgetragen werden sollte, siel aus. Der Freundschaftsspielbetrieb war nur sehr mäßig. Der„Zweite“ VfB. Bielefeld hatte die Hammer SpVg. zum Revanchespiel verpflichtet. Nach aufregendem Kampfe behielten diesmal die Bielefelder das bessere Ende mit :2(:1) für sich, so daß sie sich für die s. Zt. erlittene Niederlage revanchieren konnten. Bei Arminia Bieleseld weilte Besuch aus Norddeutschland und zwar die Eintracht Hannover. Die Arminen waren während des ganzen Spiels leicht überlegen und landeten einen knappen aber verdienten:=Sieg. Greven 09 schickte Union Herford mit:1(:0) geschlagen nach Hause. Süddentschland. Süddeutschlands diesjährige Endspiele sind unzweifelhaft die Meisterschaft der Ueberraschungen. Nach all den erwarteten Ereignissen der letzten Wochen brachts auch der 19. Gedruar in der Runde der Meister mit dem Spiele Sp. Bg. Fürth— Eintracht Frankfurt:2(:1) erneut das Versagen einer Mannschaft, die man bei Beginn der Endspiele bedingungslos als Favortten betrachtete. Nach diesem verdienten Siege siehen die Frankfurter nächst dem FE. Bayern=München, der in dem Treffen Karlsruher 6B.— Bayern=München:3(:3) zu einem reichlich glücklichen Erfolg kam, am günstigsten. Der Kampf in Karlsruhe, zu dem sich bei prächtigem Wetter 15 000 Interessenten eingefunden hatten, verlief überaus spannend. In der Trostrunde Gruppe Nordwest blieben Ueberraschungen größeren Formats aus. Die Niederlage(:1) des BfL. Neu=Isenburg in Saarbrücken gegen Saar 05 erklärte sich dadurch, daß die Isenburger durch Einstellung von drei Ersatzleuten besonders im Sturm sehr geschwächt waren. Ueber Erwarten starken Widerstand leistete Borussia Neunkirchen dem FSV. Frankfurt(:4) auf dessen Platze in Bornheim. Am besten stehen in der Gruppe Nordwest nach Minuspunkten gerechnet immer noch FSV. Frankfurt, Ludwigshafen 08 und Mainz 05. In der Trostrunde Gruppe Südost ersocht der Spitzenreiter Wacker=München in Stuttgart vor 6000 Interessenten über den BfB. Stuttgart dank seines größeren Stehvermögens einen:2(:)=Sieg. Union Böckingen flegte mit:1(:0) Toren zahlenmäßig zu hoch über den Karlsruher Phönix, der sich nach den letzten unliebsamen Vorkommnissen innerhalb des Vereins wieder durch seine ReserveEls vertreten lassen mußte. Einen unverdienten Erfolg trug München 1860 in Fürth gegen den BfR. Fürth mit:1(:1) Toren davon. Die Fürther waren spielkulturell fast siets überlegen, wiesen aber nicht ganz die Routine ihres Gegners auf. Norddeutschland. Endlich ist auch in Groß=Hamburg die Entscheidung gefallen und zwar in beiden Staffeln am gleichen Tage. Der HSV. schlug die Sperber gleich zweistellig 10:1 und flegte damit in der Alsterstaffel, während für St.=Pauli=Sport ein unentschiedenes Spiel gegen Altona in Bahrenfeld genügte um Gruppenoder desser Elbestaffelmeister zu werden. Das wurde denn auch mit einem:2 erreicht. Eimsbüttel schlug St=Pauli FE. :0 und im Privatspiel ließ sich Unitas von der Sp. Vg. Blankenese mit:2 einwickeln. In Nord=Hannover schlug der SV. Harburg die Viktoria mit:1 erwartungsgemätz. Nur knapp endete das Lüneburger Derby mit einem Eintracht=Siege über den SC.:2. Borussia hat sich privatim die Altonaer Union verpflichtet, die:0 flegte und damtt bewies, daß sie Anspruch auf den Kampf mit HSV. Viktoria und St=Pauli=Sport hat. Im Kieler Bezirk flegte Holstein in der Runde der ersten über Kilia:1 und Hohenzollern=Hertha über den BV. Gaarden :0. Bei den Zweiten schlug Heide die Ipzehoer Preuzen, Nordmark Flensburg die Eintracht=Kiel und Olympia=Neumünster die Flensburger Eintracht. Im Bremer Bezirk gab es eine Faschingssensation, denn in der Weserstaffel mußte der VfB. Komet vom SV. Bremen die erste Niederlage mit :2 hinnehmen. Eintracht verlor gegen die sehr spielstarken Geestemünder und Stert in der Jadestaffel gegen die nicht weniger gefürchteten Woltmershausener gar:5. APTS. Bremen hielt die Wilhelmshavener Frisia:1 nieder. In Hannover=Süd ist um den dritten Tabellenplatz zwischen Arminia=Hannover und dem BfB. Peine ein drittes Spiel notwendig, denn diesmal flegte Arminia mit dem merkwürdtgen Ergebnis von:3, das nur noch durch das Spiel der Lüdeck=Mecklenburger Meisterschaftsrunde zwischen dem SV. Lübeck und dem BV. Phönix Lübeck von:17 übertroffen wird. 20 Tore in einem Meisterschaftsrundenkampf, das sieht allerdings stark nach Karneval aus. Mitteldentschland. In vier Bezirken Mitteldeutschlands flel je ein Spiel aus. Das war aber auch so ungefähr die einzige Ueberraschung be iden Verbandstreffen. In Nordwestsachsen fertigte Viktorta dis Leipziger Eintracht sicher mit:1 ab und bleid: damtt an der Spitze, da aber auch Fortuna Tud mit:2 schlug, bleibt dieser Verein noch ernsthafter Konkurrenz, zumal er den Einspruch gegen Wacker gewonnen hat. Die Sportfreunde Ueßen sich von Markranstädt mit:1 hineinlegen, während Arminia gegen die Sp. Vg. nichts zu bestellen hatte. Im Gesellschaftsspiel revanchierte sich der 1. F. C. Nürnberg für die vorigjährige Niederlage durch den BfB Leipzig, indem er ihn diesmal vor 6000 Zuschauern mit:2 schlug. Am Vormittag siegte der Dresdner SC in Ostsachsen über St 06 mit:1, die übrigen Spiele endeten wie erwartet. In Mittelsachsen hat der Chemnitzer BE seine gute Form wiedergefunden, diesmal mußte Hellas=Germania Mittweida daran glauben. Mittweida 99, der Tabellenletzte, unterlag daheim den Harthauern mit:8. Im Saalegau siegten die drei Meisterschaftsanwärter Wacker, Borussia und Sportfreunde wiederum. Die Lage bleibt also unklar. Im Mittelelbgau schlug der Meister Cricket=Viktoria die Preußen:0. Im Vogtlande konnte der Meister Sp. u. B. C. Plauen am Samstag den 1. J. C. Nürnberg mit:0 schlagen und außerdem am Sonntag noch gegen die Polizei Plauen:1 flegen. In Nordthüringen siel gerade das wichtigste Spiel aus. In Westsachsen überfuhr Meister Meerane 07 Tub Werdau zweisteilig 10:0. Brandenburg. In der Berliner Liga fanden am Sonntag in beiden Abteilungen nur wenige Meisterschaftsspiele statt. In der Abter lung A mußte sich der Spitzenreiter Hertha BSC Berlin mi einem:2 Unentschieden gegen den Spandauer SV begnügen. Wacker 04 Tegel wurde auf eigenem Gelände von Norden=Nordwest Berlin unerwartet hoch mit:5 Toren geschlagen. Auch der Tabellenführer der Abteilung B Tennis Borussia Verlin büßte durch ein:0 Unentschieden gegen Preußen Berlin einen Punkt ein, ist aber in dieser Saison nach wie vor noch ungeschlagen. Ueberraschend kam auch der:=Sieg des 1. FE Neukölln über Union Oberschöneweide. Einige unbedeutende Gesellschaftspiele ergänzten das Berliner Fußballprogramm des Sonntags. Die nach dem Einrunden=System zur Durchführung kom mende Südostdeutsche Fußballmeisterschaft wurde am Sonntag mit vier Treffen fortgesetzt. Die große Ueberraschung des Tages brachte der in Hindenburg zwischen dem mehrfachen südostdeutschen Meister Sportfreunde Breslau und dem eberschlesischen Meister Preußen Zaborce ausgetragene Spiel, in dem Preußen Zaborce überraschend wenn auch nur knapp mit :2 Toren die Oberhand dehielt. Die Oberschlester bewiesen damit, daß ihr Sieg des Vorsonntags über Kottbus(Ergebnis:1) kein Zufall war und werden durch diesen Erfolg zum ernsthaftesten Meisterschaftsanwärter neben dem Breslauer SC. 08 und Brandenburg Kottbus. Breslau 08 flegte in Schweidnitz über Waldenburg 09 mübelos mit:0 Toren, während Brandenburg Kottbus dem BfB. Liegnitz mit:0 Toren das Nachsehen gab. Kottbus 98 fertigte Gelb=Weiß Görlitz mit:3 Toren ab. Breslau 08, Preußen Zadorce und Braudenburg=Kottbus sind nun noch ungeschlagen, so daß eine Art Vorentscheidung schon am kommenden Sonntag in dem Spic Brandenburg Kottdus— Preußen Zaborce fällt. Handball. Um die wesideutsche Handballmeisterschaft. Sportfreunde Siegen—BsB Nachen:3(:). Bei ausgezeichnetem Wetter und guten Platzverhältnissen standen sich am Sonntag in Siegen die Bezirks=Handbalb meister von Südwestfalen und Rhein, Sportfreunde Siegen und BfB Aachen, im ersten Entscheidungsspiel um die west deutsche Handballmeisterschaft gegenüber. Etwa 2500 bis 3000 Personen erlebten einen interessanten, wenn auch manchmal harten Kampf, der von dem Unpartetischen Kain=Solingen korrekt und großzügig geleitet wurde. Im großen und ganzen waren sich beide Mannschaften gleichwertig, lediglich die bessere Ausnützung von Torgelegenheiten brachten den Nachenern einen knappen aber sehr verdienten Sieg.— Sehr gut waren beide Torhüter. Bei Aachen gesielen außerdem noch der Mittelftürmer, Haldrechte und Mittelläuser, während Eiegen seine Hauptstützen im Mittelftürmer und Haldrechten hatto. Im Mesten die Halbinsel mit dem Berdes Athos, der berühmten Niederlassung der griechischen Mönche, im Osten das Tal des Flusses Nestoc der ein tabakgesehnetes Gebiet durchströmt und auch auf dem anderen Ufer-streng genommen in Thraden und nicht mehr in Macedonien-einen köst lichen Tabak wachsen lässt. Das ist für den Fachmann das Herkunftsland des echt“ macedonischen Tabaks, auch wenn es mit dem deschichtlichen Begriff Macedonien nicht ganz übereinstimmt. Distrikcte wie SERRES, DRAMA, CAUAILA und. XANTHl sind dort mindestens ebenso berühmt wie bei uns in Deutschland die besten für den Laien, sich die Namen CNUALLA und, KANTHI zu merkon, denn sie sind nichr nuur Mittelpunkte für den Tabak Handel, son dern auch Qualitätsbehriffe, wie Khein-und Aüget-Tichn. Und noch ein Zureites mus sich der Raucher merken, der sich Rachkenntnis erneerben willWir haben als Fachleute und. als Urahrer des Macedonen-Tabaks seine Eigenscaften9 geschildert und die macedonische Tiearette als die beste bezeichnet-Dennoch bestehen. unsere Zitaretten nicht zu 100 Prozent aus macedonischem Tabak, Das würde garnicht schmecken, denn eine Zigarettenmischung ist wie eine Speise, die aus Grundsto und Zuutaten besteht: Wir verwenden als Zutaten ca. 20 bis 25% bester Sämsoun-und Smyrna-Tabake, die zwar in ihren Charaktereigenschaften vollkommen von dem Macedonen-Tabak ab. weichen, die aber ebenso wie dieser aus Länder alter und, edler Tabok- Kultur stammen. Die Mischungsbasis gibt der Zigarette ihren Charalcter, nach ihr winc sie benannt: Bei HUAUS-NEUERBURG-Tißaretten ist diese Mischungsbasis macedonisch und zwar nicht nur bei den teuren Sorten, sondern auch bei ders Pfe-Tigarette Seite 4. Nr. 19032. General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. 21. Februar 1928. 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Im Anschluß daran bewegte sich der Trauerzug vom Sterbehause Baumschul=Allee zum akten Poppelsdorfer Friedhof, wo die Leiche nach den üblichen Sterbegebeten der Erde übergeben wurde. Auch hier umstanden die Familiengruft wieder viele Leidtragende, vor allem Vertreter der Gerichtsbehörden, Rechtsanwälte usw. Schlicht und einfach, wie Horster gelebt, war auch die Beerdigung. Es wurden keinerlei Ansprachen— dem Sinne des Verstorbenen gemäß— gehalten. Viele Kränze und Blumeyangebinde aber zeugten von der Liebe und Verehrung, die der Verstorbene auf Erden genoß. Während die Erde auf den Sarg fiel, klang von fernher Jubel und Musik des fastnachtsfreudigen Bonn.— So ist das Leben; Lust und Leid wohnen enge beisammen und lassen sich nicht tronnen. Das ewige Kommen und Gehen,— Tränen und Freude lösen sich auf dieser Welt in buntem Wechsel ab. 1 Jum 70. Geburtstag Geh. Rat Prof. Alexander Königs, den wir in unserer Samstag=Ausgabe entsprechend gewürdigt haben, hat Oberbürgermeister Dr. Falk Namen der Stadt Bonn dem Gelehrten die herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen und als Zeichen besonderer Wertschätzung einen Blumenstrauß überreichen lassen. 1 Städt. Gesundheitsamt. In der Woche vom 12. bis 18. Februar 1928 sind je eine Person an Scharlach und Diphtherie erkrankt. Maskenbälle. Für Montag mittag hatte Seine Tollität Prinz Heinrich III. den Festausschuß und zahlreiche andere für das Zustandekommen des Rosenmontagszuges verdiente Persönlichkeiten zu einem feierlichen Empfang durch Seine Tollitäten im Pavillon des Königshofes eingeladen. Prinz Heinrich III., beim Erscheinen stürmisch begrüßt, gab seiner und seiner Braut überaus großen Freude darüber Ausdruck, daß, nachdem die Vorschlachten gegen Grießgram und Muckertum siegreich beendet worden seien, der Rosenmontagszug, die Krone des Karnevals, dank der großen Opferfreudigkeit und des Uneigennutzes unserer Bürgerschaft und unserer Karnevalsgesellschaften und Vereine zu einem glorreichen Ziele geführt werden könne. Kapellmeister Zernack mit seiner Kapelle sorgte für angenehme Unterhaltung. Im Anschluß an diesen Empfang begaben sich die Herren in den historischen Sitzungssaal des Rathauses, wo das Haupt der Stadt Bonn, Oberbürgermeister Dr. Falk Prinz Heinrich III. und seine Braut Bonna, die wahrhaft„königlichem“ Hause stamme, auf das herzlichste begrüßte. Beseelt von dem Gedanken, Prinz und Bonna und der ganzen Bonner Bürgerschaft, die in schweren Tagen des Krieges und der Not in Einmütigkeit und Opferwillen zusammengestanden habe, aufrichtigen Dank für das Zustandekommen des Rosenmontagzuges auszusprechen, verlieh Oberbürgermeister Dr. Falk der Hoffnung Ausdruck, daß unser Volk auch in Freude und Fröhlichkeit zusammenhalten möge zum Wohle unseres Heimatlandes und unserer Stadt Bonn. Prinz Heinrich III. dankte tief: bewegt und brachte ein Hoch auf unfer schönes Bonn, seine Bürgex mit Oberbürgermeister Dr. Falk an der Spitze aus. Namens des Festausschusses sprach Freiherr von Solemacher=Antweiler dem Oberbürgermeister und der Stadtnerwaltung für ihre finanzielle Unterstützung und das große Verständnis, das sie dadurch unserem schönen vaterstädtischen Feste entgegengebracht hätten, seinen wärmsten Dank aus. Volkshumor, Bürgersinn, Reinlichkeit, Zucht und Ordnung seien die Ideale, die dieses Fest verkörpere. * Maskenball der Stadtsoldaten. Sr. Tollität allergetreueste Bonner Garde, unser Stadtsoldatenkorps, rief am Samstag abend in der Beethovenhalle zu einer Huldigung für Prinz Karneval auf, an der sich das Bonner Volk in närrischer Auslese und in originellen wie geschmackvollen Gewändern zahlreich beteiligte. In der ungemein sinnvoll ausgeschmückten Halle herrschte von den ersten Orchesterklängen an bis zum letzten Ertönen der Geigen und Pauken ein buntbewegtes echt rheinisches Treiben. Als Prinz Karneval und die Bonna in höchst eigener Person erschienen, um mit angeborene Grazie die Huldigung ihrer Leibgarde und des reichen Gefolges entgegenzunehmen, erreichte der allgemeine Jubel seinen Höhepunkt. Mit beredter Zunge entbot Kommandant Mühlens dem Prinzen und der Bonna den feierlichen Gruß und den ehrerbietigen Willkomm seines Stadtsoldatenkorps, und flüssig wie Sektperlen floß das Dankeswort von den Lippen Sr. Tollität. Seine Worte klangen in ein feierliches Gelöbnis aus, sich den hohen Aufgaben seines närrischen Amtes mit Eifer zu unterziehen. Und dann tollte das närrische Volk weiter nach den klassischen Ostermannschen Klängen und sonstigen prickelnden Tanzmelodien. Von Stunde zu Stunde wurde der„Betrieb"“ lebendiger, und der getreue Chronist dieser stimmungsvollen Nacht fühlte mehr und mehr die Aufgabe in sich wachsen, seinen Notizstift in der Tasche ruhen zu lassen. * Das Bonner Stadtsoldaten=Corps durchzieht heute in voller Stärke, wie auch bereits gestern, nachstehende Straßen: 14 Uhr ab Bottlerplatz, Sternstraße, Stockenstraße, Franziskanerstraße, Koblenzerstraße, Hofgartenstraße, Kaiserstraße, Weberstraße, Moltkestraße, Argelanderstraße, Poppelsdorfer Allee, Quantiusstraße, MekDer Rosenmontagsgag. Huh Fastelopend! Plötzlich standen wir mitten im Fastnachtsrummel. Am Sonntag morgen schon tröteten und quietschten die Kinder mit allen möglichen Instrumenten auf den Straßen, und die bunten Kostüme, die bis dahin nur in die Ballsäle verbannt waren, wandelten nun offen durch die Straßen. Das zog und wogte Straße auf und ab, Konfetti stob aus Fenstern herab und bunte Luftschlangen schwirrten um Baumkronen, Masten und Drähte der Straßenbahnleitung. Es war ein rechtes Karnevalstreiben, wie wir es aus der Vorkriegszeit her kennen. Aus den Straßen und Gassen ergoß sich das bunte Treiben in großen Massen auf den Marktplatz, so daß hier Hochbetrieb den ganzen Sonntag und Montag war. Und auch heute am Dienstag noch konzentriert sich hier das Maskentreiben, bis auch heute wieder der Abend alles in Restaurants und Säle führt. Die sämtlichen Lokale boten ein farbenfrohes Bild, und die Stimmung hielt sich immer in gutem Fluß. Auch das Wetter hatte sich zu dem Karnevalsrummel sehr freundlich gestellt. Man hätte es eigentlich nicht so gut erwarten können. Das kam vor allem der Korsofahrt auf dem Markt am Sonntag nachmittag zu gute. Ein fröhlich lachendes Völkchen im(ließ sich durch die dicht mit Menschen umsäumten Straßen fahren. Hier freundschaftliche Zurufe, dort Witz und Scherz, die ebenso bunt durcheinanderschwirrten, so plötzlich aufschossen und wieder im Gewühl versanken, wie die langen Luftschlangen. Selbstverständlich bezogen die Stadtsoldaten wieder ihr Wachtlokal im Rathaus, und dann begannen die Arretierungen zum Besten der Bonner Armen. Eine hübsche Summe floß mit den Lösegeldern zusammen, 1526,26 Mk. gewiß ein Betrag, mit dem sich schon viel Gutes stiften läßt. Der Sonntagmorgen brachten die Stadtsoldaten mit einer ganz besonders ulkigen Nummer heraus. Am Bahnhof wurden die jungen Rekruten durch eine Abordnung des Corps mit militärischen Ehren abgeholt. Die urkomischen Figuren, wie wir sie heute nur noch aus Witzblättern kennen, zogen auf. Es war ein Bildchen zum totlachen. Und die Bonner hatten ihre Freude daran. Samstagabend erlebte man auf dem Friedensplatz ein höchst ergötzliches Schauspiel. Dem 7 Uhr=Zug des „Feurigen Elias“ entstieg ein Trupp absonderlicher Gestalten. Mit mächtigen„Knollen“, Puckel, schielend, hinkend, in Kleidungsstücken vorsindflutlichen Formates, bewaffnet mit Pappkartons, Rucksäcken, Regenschirmen und sonstigen Utensilien, kamen die Rekruten des„Rheinischen Funken=Corps Grün=weiß" dort an und wurden von einem gestrengen Feldwebel und einigen Musketieren in großer Uniform in Empfang genommen. Erst fand eine kritische Musterung statt, dann gings mit Musik ab durch die Stadt, allwo der seltsame Zug überall berechtigtes Aufsehen und Vergnügen erregte.— Diese Veranstaltung war eine originelle Idee und es ist zu begrüßen, daß die Funken jetzt auch in freundschaftlichem Wettbewerb mit unseren Stadtsoldaten auf den Plan treten. Auffallend viele Strohhüte sieht man als karnevalistische Kopfbedeckung. Es scheint, daß man sich für den schlechten Sommer schadlos halten und das trotz allem im Juli erstandene Strohdach doch einmal zur Geltung kommen lassen will. War das ein Tag! Einen schöneren Rosenmontag hätten sich die Bonner gar nicht wünschen können. Mittags trat die Sonne hinter ihren Wolkenvorhängen hervor und lächelte wohlgefällig über das bunte Völkchen, das wie das Gewimmel in einem Ameisenhaufen die Straßen füllte. Die Bahnen und Autobusse fuhren dicht besetzt aus allen Teilen der Umgegend heran und ergossen ihre nicht endenwollenden Menschenmassen in die Stadt. Gegen Mittag wurde es auch in den Vororten lebendig. Die Straßenbahnen legten Wagen ein und fuhren in bedeutend abgekürzten Abständen. Und dennoch konnten sie den Andrang kaum bewältigen, so daß lange Menschenketten von den Vororten zu Fuß gewandert kamen. Am Kaiserplatz wogte es wie ein Meer. Bis tief in die Bahnhofstraße hinein und auch die angrenzenden Straßen standen festgekeilt die Zuschauer, als die Wagen des Zuges auf dem Platz auffuhren und sich mit den Fußgruppen und Reitergruppen ordneten, während die Musikkapellen schon die lustigen Weisen der bekannten Karnevalsschlager über den Platz schmetterten. Durch eine streng gehandhabte Absperrung der Schrittwege auf dem Kaiserplatz, die nur durch ein Eintrittsgeld durchbrochen werden konnte, wurde eine beachtliche Gabe für die Bonner Armen zusammengetragen. Mit Verspätung, die sich bei der Aufstellung eines solchen Zuges nicht vermeiden läßt, setzte sich nach 1 Uhr der Zug in Bewegung, geführt von berittenen Bannerträgern, Zugführern und Zugordnern. So war gleich die Spitze, der das schmucke Stadtsoldatenkorps mit seinem ganzen Drum und Dran folgte, mit bunten Farben reich ausgestattet. Als erster Wagen surrte der Ozeanflieger(Radklub Diamant) heran. Heilloses Gelächter rief der Radklub Condor 04 hervor, der als„Sieburger Stadtsoldatenkorps“ sich auf dem Marsch um die Welt befand. Eine gute, originelle und ebenso humorvolle Ausgestaltung. Von den Trichtern, die mit einem Suppengrün geziert die Kopfbedeckung bildeten, bis zu den Wichsbürsten als Achselstücken, war die ganze Rüstung zum Totlachen ulkig. Auf einem anderen Wagen verkaufte der Kriegsgott Mars(Kegelklub„Frisch auf") in Ruhe, wodurch er ein Friedensgott wurde, allerhand Gemüse in der Markthalle. Rund um die Welt hieß die Rosenmontagszugidee. Die Idee war wirklich umfangreich in die Wirklichkeit versetzt worden. Besonders Afrika mit seinen Wilden und Schwarzen(Bonner Fußball=Verein) bot da ein reiches kenheimerstraße, Maxstraße, Herstraße, Dorotheenstraße, Betätigungsfeld. Man konnte beobachten, daß auch ziviBreitestraße, Kölnstraße, Stiftsplatz, Sandkaule, Josef=(sisierte Europäer sich ganz gut als Wilde machen und bestraße, Doetschstraße, Brückenstraße, Gudenaugasse, Bonnsonders ihre Mode naturgetreu nachzuahmen verstehen. Negerwagen(Bonner Radsportverein 1926), Negergruppen wechselten mit Gruppen aus Nord=Amerika(Stammtisch„Fidelio") denn das Land des Dollar war natürlich auch vertreten, in vielfältiger Buntheit ab. Aus dem Land der heißen Zone ging die Fahrt mit einem gewaltigen Sprung zum Nordpol. Musizierende Eskimos sorgten vor dem glitzernden Eisbergwagen(Freundschaftsbund) für den nötigen Klimbim. Der Mars mit seinen rätselhaften Bewohnern hat in letzter Zeit viel von sich reden gemacht. Und so mußte es freudig begrüßt werden, daß der Festausschuß des Bonner Rosenmontagszuges auch einige prachtvolle Exemplare dieser zweifelhaften Bevölkerung engagierte. Der Turn= und Spielverein Nordstern stellte die Gruppe„wandelnde Marsbewohner“. Von reichlich drei Meter Höhe blickte jedes dieser Wesen auf die Erdenbürger herab. Es fand besondere Anerkennung, welche Mühe die Nordsterner aufwendeten, um diese Gruppe zustande zu bringen, denn es bedeutet doch schon allerhand, sich soweit txainieren, daß man stundenlang auf hohen Stelzen über gtatte und manchmal auch holperige Straßen wandert. Auf dem Uebungsplatz der Feuerwehr haben die Marsbewohner über acht Tage ihre ersten Gehversuche gemacht. Den Marswagen mit Astronomen stellten die„Närrischen Germanen“. Wo Witz und Humor im Schwung sind, da flutschen hin und wieder auch Einfälle mit durch, die Hinweise für ernste Zeiten sind. Die Bonner sahen gestern das erste Seeschiff im Bonner Hafen(Gesellschaft„me wääde net fädig“) einfahren. Ein leiser Deu war das für die langsame Vorwärtsentwicklung des Bonner Hafenbetriebs. Er wurde mit Freude aufgenommen wie auch die Kölner Pressa(.=.=V.„Liederhort"; das Koblenzer Weindorf (Verein Bonner Sportschützen) usw. Aber das meiste Interesse gewannen dem Publikum, das sämtliche Straßen die der Zug auf seiner langen Fahrt passierte, dicht flankierte, doch die Wagen und Gruppen ab, die Einrich= tungen aus Bonn mit gutmütigem Spott glossierten. Der „feurige Elias“(Festausschuß Bürgerausschuß), der trotz so vieler Intriguen treu und redlich seine Pflicht tut, mußte natürlich auch daran glauben. Gemächlich kam er heran mit den kleinen Anhängewagen, die jeder für sich ein gediegenes Stückchen Ulk war. Daß die Schauspieler und das Theaterpersonal des Bonner Stadttheaters sich ein neues Stadttheater wünschen, ist schon oft gesagt worden. In dem Rosenmontagzug wollten sie wenigstens schon einmal vorausahnend den Umzug vom alten zum neuen Theater bewerkstelligen. Die fahrbare Zahnklinik(Bürgerausschuß) mit dem Zahnziehautomaten, der letzte Fisch im Poppelsdorfer Weiher lockten immer wieder die Heiterkeit wie noch viele andere, die alle aufzuzählen hier an Raum fehlt, aber auch nicht notwendig ist, da ja doch alle Bonner und ein großer Teil der Umgegendbevölkerung den Zug gesehen haben. Ehe wir den Bonnawagen erwähnen sei noch der Wagen Wochenend (.=G. Narrenzunft) sowie das schmucke Corps der Rheinischen Funken und der Wagen der St. SebastianusSchützengesellschaft, die das zu ihrer großen Freude so glänzend verlaufene Deutsche Bundesschießen in München noch einmal erleben wollte, in Erinnerung gerufen. Der Bonnawagen(.=G. Alaaf Bonn) war das Prunkstück des Zuges. Unter hohem Baldachin lächelte die Holde zu ihren Verehrern herab und Blumen und Süßigkeiten streuten ihre gebefreudigen Hände unter die jauchzende Menge. Das gute Ende bildete Prinz Karneval, der Herr der Welt am Rosenmontag. Auf der Erdkugel thronte er, umjubelt und immer wieder begrüßt von seinen närrischen Untertanen. Eine besondere Note und besonderen Humer brachten die zahlreichen Fußgruppen. Aus ihrer früheren Stellung, lediglich als Füllsel im Zug mitzugehen, sind die Fußgruppen durch ihre sorgfältige und originelle Ausgestaltung herausgeschritten und ein Hauptstück geworden. War das eine Völkerwanderung! Da wanderten Chinesen, Japaner, Neger der verschiedensten Stämme, Indianer, Eskimos und sonstige undefinierbare Gestalten und Rassen durch die Straßen Bonns. Die Mandolinenklubs und die Pat und Patachone und Charly Chaplins in vermehrter Auflage, Kindermädchen usw. wurden ebenfalls mit Jubel begrüßt. Die Leibgarde des Prinzen und der Bonna in ihren glänzenden Uniformen machte einen vornehmen Eindruck. Nicht weniger stattlich und humorvoll wirkten die Reiter= und Radfahrergruppen. Der fahrende Palmenhain brachte da eine ganz vorzügliche Ueberraschung. Alles in Allem darf man sagen, daß neben den Wagen die Fuß=, Reiter= und Radfahrergruppen sich im Rosenmontagzug einen ersten Platz erobert haben. So fuhr der Zug vorbei. Wie ein Traum von Märchen und fernen Ländern, begleitet von Zimbra bum und Tara. Die Musikanten haben wirklich harte Arbeit geleistet. Immer wieder wurde gepustet und dazwischen wimmerten einige Mandolinenorchester ihre freudigen hellen Weisen. Luftschlangen flogen von den Wagen zu den Häusern, zu den Fenstern hinauf und hinunter zu den Zuschauermassen auf den Bürgersteigen. Und immer wieder wirbelten Karamellen in roten, blauen, grünen Papierchen unter die Menge. Das war ein Haschen und Fangen und ein Jubel, wenn einer gar eine Apfelsine erwischte. Auf dem Kaiserplatz löste sich der Zug, der in mustergültiger Ordnung durchgeführt worden war, auf. Noch lange herrschte lebhafter Verkehr in den Straßen, in denen sich hier und da zum Ergötzen der Straßenpassanten Gruppen und Wagen aus dem Zuge zeigten. So klang der Rosenmontagzug aus. Die Straßen, durch die er gezogen war, waren dicht besät mit buntem Konfetti und Luftschlangen. Und dann wurde es Abend. Sanft deckte der blaue Mantel der Nacht alles zu und dann klangen aus den Lokalen und Sälen wieder die munteren Weisen. und originell kostümiert, hier zusammengefunden, um gemeinsam eine Nacht in Tanz und Musik, Stimmung und ausgelassener Fröhlichkeit zu verleben.— Ein wahrer Orkan von Beifall erscholl, als, von einer Abteilung Stadtsoldaten eskortiert, Sr. Tollität Prinz Karneval mit seiner Gemahlin Bonna erschien und vom Vorsitzenden des .,.=.=V. empfangen wurde. Se. Tollität richtete einige huldvolle Worte„an sein Volk“, trank einen Ehrentrunk, tanzte ein Ehrentänzchen und verließ leider zu bald wieder das Fest, weil er noch viele Narren und Närrinnen zu besuchen hatte in dieser Nacht.— Es wurde weiter gesungen und gelacht, getanzt und„gebützt", bis— na ja: bis .=G. Alaaf Bonn. Die Große Karnevalsgesellschaft Alaaf Bonn veranstaltete am Sonntag und Montag im Weinhaus„Lese“ ein frohes Maskentreiben, das sich eines guten Zuspruchs erfreute. Am Sonntag erschien unter Eskorte. der Stadtsoldaten Prinz Karneval und die Bonna und brachten so das farbenfrohe Bild eine stimmungsvolle Abwechslung. Besonders mit der närrischen Prinzenbraut ist die Gesellschaft eng verbunden, da sie ihr zu ihrem Triumphzuge durch die Straßen der Stadt den Prunkwagen stellte. Stimmung und nochmals Stimmung, Tanz und nochmals Tanz ließen die Stunden nur zu schnell dahineilen, und nur widerwillig trat man im Morgengrauen den Heimweg an. Nach dem heute nachmittag in Gemeinschaft mit dem Stadtsoldatenkorps erfolgenden Ehrengeleit der Bonna und des Prinzen durch die Straßen der Stadt wird die Alaaf=Gesellschaft zum letzten Male im Weinhaus„Lese" ihre Freunde und Gönner zu fröhlichem Maskentreiben vereinen. * Rheinische Funken. Das Damencorps der„Rheinischen Funken“ hatte sich dieser Tage in der„Neuen Glocke“ dem Karneval in die Arme geworfen. Eine Kaffeschlacht vereinigte die Damen unter der vorzüglichen Schultheißin Frau Herringer. Ausnahmsweise(!) hatten die Damen ausschließlich das Wort. So betätigten sich die Schultheißin, ferner Frau Schubert, Frau Schnitzler=Thiesen, Frau Veith, Frau Jahn und Frau Kossuch in Wort und Lied. Sämtliche Vorträge wurden mit großem Beifall ausgenommen. Das Damencorps überreichte dann der Schultheißin Frau Herringer für ihre verdienstvollen Leistungen ein schönes Blumenangebinde. Ein Funkentanz, der von Frau Tomasini einstudiert war und von den Damen des Corps getanzt wurde, war eine Glanzleistung. Abends gegen 8 Uhr hatten auch die Herren Zutritt. Das Funkencorps in der schmucken grün=weißen Uniform unter Leitung des Major Höhnekopp wurde freundlich bewillkommt; dann entwickelte sich ein recht schönes buntes Treiben. U. a. fand auch die„Große Akrikanische Revue“ unter Leitung von Frau Gesell stürmischen Beifall. Frau Gesell wurde zum Schluß von der Schultheißin für ihre verdienstvolle Tätigkeit mit einem schönen Blumenkorb ausgezeichnet. * Der Samstag vereinigte Freunde und Gönner der „Bonner Liederhalle“ e.., zu einem frohen Maskentreiben im Dreikaisersaal. Schon vor der festgesetzten Zeit war der Saal dicht gefüllt und von Anbeginn an herrschte echte, rechte Faschingsstimmung, die bis zum frühen Morgen anhielt. An derselben Stelle hielt am Sonntag der„Bonner Liederkranz“ sein Maskenfest ab, das gleichfalls von Lustigkeit und Frohsinn erfüllt, sich schnell entwickelte und die Teilnehmer in die rechte Stimmung brachte. Auch hier herrschte dichte Fülle, und bis in die frühe Stunde drehte sich alles munter im Kreise. Zum Rosenmontag. Abends hatte der„Bonner Männer=Gesang=Verein Apollo“ zum Maskenfest eingeladen. Auch dieses fand im Dreikaisersaal statt, wohin viele hunderte gepilgert waren, um im frohen Mummenschanz mit alten und jungen Sangesbrüdern und Schwestern vergnügte Stunden zu verleben. * Für den Rosenmontagszug gingen bei der Geschäftsstelle des General=Anzeigers für Bonn und Umgegend weiter ein: N.., Wilhelmstraße 11, 10 Mark. gasse, Markt, wo wieder Arretierungen zum Besten der Bonner Armen stattfinden. Bonner Casino e. V. Sollte ein Preisgericht entscheiden, welcher Maskenball in dieser Karnevalszeit am fidelsten und wo die Masken am schönsten waren— die Jury würde greise Haare bekommen. Soviel ist aber sicher: Die Maskenbälle der Bonner Casino=Gesellschaft würden mit an erster Stelle marschieren. Mit Recht. Abgesehen davon, daß in dieser Gesellschaft, die in diesem Jahr ihr 100jähriges Bestehen feiert, ein Stamm wohlerprobter Festordner sitzt, die schon Seicbslverestung wirt durch Giststoffg,„erursscht. Siut au gsche, turgemäße LarmEnergig ht. die vom Darm aus in das lut aufgenommen, nan gus dem Körverganzierzgt zu werben. Energische, kurgemäge Barmentlastung deugt vor und bringt Die zuverlässigste Methode ist die Anwendung des KruschenSalzes, das in jahrhundertlanger Erfahrung erprobt ist. Kruschen=Salz ist zusammengesetzt nach den Vorbildern, die uns die Natur in den besten Heil=(Bittersalz=) Quellen gab.— Das Blut wird von Giftstoffen gereinigt, die Stauungen in Leber baseite:. Die Beire —— freiung von den Giftstoffen Körpers. Die wertvollen Beund Milz werden beseitigt. standtelle des Kruschen=Salzes bewirken, eine Uenflüsses und eine Berubigung des dervensyhstemGehirns. Darmentlastung und Nervenerbaf Anregung des systems und damit des Gehllgs. Bnlmentagung und Keibenerholung hängen sichtlich zusammen. Je reiner das Blut, desto freier der Geist. Ein Glas Kruschen=Salz reicht für 100 Tage, somit tägliche Gesundheitspflege für 3 Pfg. in der Form der jeweiligen Festeinladungen das künstlerisch=ästhetische Moment berücksichtigen, setzt sich der Mitglieder= und Freundeskreis des Casinos aus der„däftigen" Mittelschicht des Bonner Bürgertums zusammen, bei der noch eine gewisse„Tradition" zu Hause ist. Der Rosenmontags=Maskenball in der„Lese“ zeigte das wieder aufs deutlichste. Es war das oft und nicht oft genug gesehene Bild: Elegante Kostüme, schöne Frauen, originelle Ausstattung, schmissige und reichliche Musik und— Stimmung — Stimmung! Da mußte man einfach mit und tat mit, weil man nicht anders konnte. Stellte der Rosenmontagszug in seinem schönen Verlauf gewissermaßen das Präludium dar, so war der Casino=Abend das Finale des Karnevals 1928. Wer auf diesem Balle war(und wer war eigentlich nicht da?), der hatte beim Nachhausegehen nur das eine Gefühl: Wie? Schon so spät? Schade, schade, — Nun ja: Dem Glücklichen schlägt eben keine Dreizehn! .=.=B.„Concordia" E. V. Auch diesmal war man unter sich, d. h. zu dem Maskenfest waren nur Mitglieder und die nächsten geladenen Freunde und Bekannte erschienen. So entwickelte sich bald ein familiär buntes, ungezwungenes und doch fröhliches Treiben, das anhielt bis zum Morgen. Der Bürger=Vereins=Saal hatte ein karnevalistisches Kleid übergeworfen. Zwei Musikkapellen hielten die fröhliche Narrenschar auf den Beinen, ein Photograph knipste die Schönste der Schönen, eine köstliche Maske in Gestalt einer uralten Veilenchverkäuferin— wer darunter steckte, weiß man nicht— hatte bald ihren Korb leer, eine ebenso originelle Maske verkaufte Streichhölzer, Hosenträger, Knöpfe und sonstige notwendige Utensilien. Auch eine holländische Bauerngruppe fiel angenehm in die Augen. Was sich zwischendurch an schönen Masken zeigte, machte der Concordia alle Ehre, und so kann der Verein, der das ganze Jahr hindurch ernster Studienarbeit in gesanglicher Beziehung nachgeht, mit Recht für sich behaupten, daß er einmal im Jahr auch dem Prinzen Karneval gern und ausgiebig huldigt. Das Fest bleibt manchem in Erinnerung. Bonner Männer=Gesang=Verein. Der„Bonner Männer=Gesang=Verein“ veranstaltete Sonntagabend seinen d iesjährigen großen Maskenball in der Beethovenhalle. Das Fest des ..=.=., das ja immer einer der Höhepunkte der Karnevals=Saison ist, stand auch in diesem Jahre wieder im Zeichen echten rheinischen Frohsinns. Ein zahlreiches munteres Völkchen hatte sich, größtenteils geschmackvoll 1( Ihren 60. Geburtstag begeht am Dienstag, 21 Februar, Frau Emma Frankfurter, Tempelstraße 12. )( Ehelubilken. Die Eheleute Mathias Nettesheim und Veronica geb. Ruckes, Weiherstraße 20, feiern heute das Fest ihrer Silberhochzeit. Ebenfalls feiern heute das Fest der Silbernen Hochzeit die Ebeleute Math. Ginsterblum, Markusstraße 37, und die Eheleute Uhrmacher Emil Artois, Heerstraße. Heute vor 100 Jahren. „Lebewohl. Ihr Leser— und innen! Mit euch zu beginnen Ist djetzo mein Wunsch. Recht fröhlich im Kreise. nach alt Deutscher Weise Beim dampfenden Punsch. Lebt wohl. Ihr Herren und Damen! Die bei meinem Namen Stets heiter gelacht: Im Fastnacht possierlich Reim Tanzen gar zierlich Dann ist es vollbracht. Lebt wohl. Ihr Männer und Frauen! Beim Tanz euch zu schauen. Dies wünsch ich recht sehr. Verscheucht eure Leiden! Bei reichlichen Freuden Wünscht jeder sich mehr. Lebt wohl. Ihr Jünglinge und Mädchen Im Bönnischen Städtchen Nur tapfer poussiert! Denn werdet ihr älter Wird Liebe auch kälter Ihr selten charmiert. Lebt wohl.“ ASPIRIN T A B LE T T E N Original-.ckung" Bagot“ mit der violetten Banderole. In allen Apotheken erhültlich Seite 5. Nr. 13052. Rheinischer Verband für Tieflandrinderzucht. AAn ½5. Februar 1928 veranstaltete der Rheinische Verfüx Tieflandrinderzucht in Aachen seine 3. diesjährige Zuchterragung. Leider war die Versammlung durch die am Tage vorher stattgefundene Protestversammlung Rheinischer Bauern in Krefeld, nicht besucht, ie es zu wünschen gewesen wäre. Der Vorsitzende, der Gutsbesitzer Kolkmann=Niep begrüßte u. a. Vertreter des Herrn Regierungspräsidenten, der Stadt Aachen, Herrn Verwaltungsgerichtsdirektor van de Loo, Herrn Landrat Dr. Schwenzer, Herrn Schmitz als Vorsitzenden des Aachener Herdbuches, die Direktoren der Landwirtschaftlichen Schulen und eine große Anzahl Landwirte aus den Kreisen Eupen=Malmedy. Nach einer kurzen Betrachtung über Zweck und Ziele des Verbandes und mit der Bitte, die Bestrebungen rege zu unterstützen, erteilte er das Wort Herrn Dr. Feuersänger=Berlin zu dem Vortrage: Neuzeitliche Fragen der Rinderzucht und Rinderhaltung. In seinem Vortrage berücksichtigte der Redner in erster Linie die privatwirtschaftliche Seite der Rinderhaltung. In der Notlage der Nachkriegszeit besteht nicht nur in Industrie und Kaufmannschaft, sondern auch in der Landwirtschaft das Bestreben, das in einem Betriebe investierte Kapital möglichst oft im Jahre umzusetzen, um die laufenden Ausgaben durch die laufenden Einahmen decken zu können. Dies betriebswirtschaftliche Erfordernis hat es in erster Linie bewirkt, daß der Rinderhaltung ein größeres Interesse entgegengebracht wurde. Trotzdem die Milchpreise dauernden Konjunkturschwankungen unterlegen sind, ist das erhöhte Interesse für die Rinderhaltung stets wach geblieben, woraus ersichtlich ist, daß der Milchpreis nicht allein maßgebend ist für die Beibehaltung oder Abschaffung der Rinderhaltung. Wegen der großen Düngerproduktionsfähigkeit ist die Rindviehhaltung in den meisten Fällen durch nichts zu ersetzen. In der Viehhaltung muß man nämlich eine tatsächliche Rentabilitätsgrenze, d. h. eine wirkliche dauernde Unrentabilität, bei der es betriebswirtschaftlich gerechtfertigt ist, General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. die Viehhaltung abzuschaffen, und eine scheinbare Rentabilitätsgrenze unterscheiden. In den meisten Fällen handelt es sich um die scheinbare Rentabilitätsgrenze. Diese ist gegeben durch die Düngerproduktion besonders dort, wo keine Möglichkeit des Zukauf von Stalldünger besteht. Die scheinbare Rentabilitätsgrenze hängt von der sachgemäßen Durchführung der jeweils zweckentsprechenden Betriebsform und dem Milchleistungsvermögen der Kühe ab. Der Redner legte dar, inwiefern sich die scheinbare Rentabilitätsgrenze unter Berücksichtigung der beiden angeführten Faktoren beeinflussen läßt. Er unterscheidet 5 verschiedene Formen der Rinderhaltung: 1. Abmelkwirtschaft; 2. halbe Abmelkwirtschaft; 3. Konjunkturzuchtwirtschaft; 4. Gebrauchszuchtwirtschaft; 5. Hochzuchtwirtschaft. Durch die Schwierigkeit der Beschaffung guter junger Kühe, die direkten Kaufverluste und die Einschleppungsgefahr von Seuchen, insbesondere des seuchenhaften Verkalbens und des gelben Galts, konnte man in der Nachkriegszeit einen allmählichen Uebergang von der Abmelkwirtschaft zu der Zuchtwirtschaft bemerken. Der Redner zeigte in kurzen Worten, wie Abmelkbetriebe am günstigsten zur Zucht umzustellen sind, und wie Rentabilität durch genaue Berechnnugen und Beobachtung der neuzeitlichen Züchtungs= und Fütterungsfragen gehoben werden können. Er schloß seine Ausführungen mit der Mahnung, die angedeuteten Probleme nicht ohne weiteres auf jeden landwirtschaftlichen Betrieb anzuwenden, da dieser im Gegensatz zum industriellen Betriebe einem großen Individualismus unterliegt und es von der Fähigkeit des jeweiligen Betriebsleiters abhängt, inwieweit er diese Probleme zum Nutzen des Betriebes anwendet. Die anschließend rege und lange Diskussion zeigte, wie sehr es der Redner verstanden hatte, mit seinem überaus interessanten Vortrage die Zuhörer zu fesseln. In dem anschließenden Vortrage über Erfahrungen im Mischkontrollvereinswesen brachte Herr Tierzuchtinspektor Arnold=Wesel in seinen Ausführungen viele wertvolle Beobachtungen auf dem Gebiete des Kontrollvereinswesens, 21. Februar 1928. die überall beherzigt werden sollten. Eingangs schilderte der Redner die Zweckmäßigkeitsgründe und die Entwicklung des Kontrollvereinswesens insbesondere im Rheinlande. 1901 wurde in Bislich der Kontrollvexein gegründet. Besonders die Herren Landesökonomierat SchmitzHübsch, Landraf Graf von Spee und Oekonomierat Dettinger machten sich um die Weiterverbreitung überaus verdient. Im Anfang wurde den Bestrebungen durch verschiedentliche Einwürfe, z. B. man könne die Kontrolle auch selbst vornehmen, was nach den heutigen Erfahrungen als überwunden gilt, usw. gehemmt. Aber nachdem man die Vorteile erkannt hatte, gewann das Kontroll= vereinswesen im Rheinland eine gute Verbreitung. Der Redner führte weiter die Arbeitsweise der Kontrolle und die Ausbildung der Kontrollbeamten an. Besonders hob er hervor, daß der Kontrollbeamte das ganze Vertrauen der einzelnen Mitglieder und des Vorsitzenden besitzen muß, damit ein erquickliches Arbeiten ermöglicht wird. An einigen lehrreichen Zahlen zeigte der Redner, welche wichtige Maßnahme durch Erkenntnis der Leistung und der Futterverwertung der Tiere das Kontrollvereinswesen für den Fortschritt der Viehzucht bedeutet. Vereinsdurchschnitt von Bislich: Diese Zahlen müssen jedem fortschrittlichen Landwirt zu denken geben und veranlassen die Rentabilität des Stalles durch Beitritt zu einem Kontrollverein zu fördern. Auch an diesen Vortrag schloß sich eine rege Aussprache an. Der Vorsitzende konnte gegen 7 Uhr die Versammlung schließen mit herzlichem Dank an die beiden Referenten und mit einem Appell an die Züchter, die am Mittwoch, den 29. Februar 1928, in Köln=Deutz auf dem Messe=Gelände vormittags 9 Uhr stattfindende Bullenauktion des Verbandes zahlreich zu besuchen, um die hier gegebene Orientierungsmöglichkeit über den Stand und Fortschritt der rheinischen Rindviehzucht in ihrem eigenen Interesse zu nützen und dadurch auch die Bestrebungen des Verbandes zu fördern. * Köln-Lindenthaler Metallwerke.=G. in Köln. Zum ersten Male eine Dividende.— Gute Beschäftigung in allen Abteilungen. r— Köln, 18. Febr. In der heutigen Generalversammlung wurde der Abschluß für 1926/27 einstimmig genehmigt und die Dividende auf 8 Prozent festgesetzt. Seit Bestehen der Gesellschaft ist dies die erste DividendenAusschüttung.— Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Kommerzienrat Ad. Hanau=Düsseldorf, machte am Schluß der Versammlung längere Ausführungen über die Entwickelung des Unternehmens. Er führte hierbei u. a. folgendes aus: Die Verwaltung hofft, auch für das laufende Geschäftsjahr, unter dem üblichen Vorbehalt, auf ein zufriedenstellendes Ergebnis; wesentliche Voraussetzung hierfür ist, daß keinerlei wirtschaftliche Erschütterungen eintreten. Die schlechte Lage der Landwirtschaft macht sich in den Agrargebieten auch für Lindenthal bereits bemerkbar, zum einen durch geringere Kaufkraft, zum anderen durch Inanspruchnahme außerordentlich langer Kredite. * Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Köln. Neue Verfahren. Köln: Ehefrau Karl Müller, Katharina geb Meuser— Af. 3.., G1V. 6.., Prst. 14. 3. Oberstein: Fa. Alfred Hahn— Af. 10.., Wt. u. GlV. 2..; Prst. 16. 3. Aufgehobene Vergleichsverfahren. Sobernheim: Kfm. Willi Schneider. 1 Lüttger's Möbeltransport heimer Str. 24 Teleion 22 u. 2346 Stadt- und Fern-Tramporte.— „Weinet nicht an meinem Grabe. stört mich nicht in meiner Ruh’. Denkt was ich gelitten habe. Eure Liebe deckt mich zu.“ Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verschied Sonntag vormitlag.80 Uhr, nach 25jähriger überaus glücklicher Ehe. mein innigstgeliebter Gatte, unser lieber treusorgender Vater der wohlachtbare Herr Sohamm Pranz-Sunseh nach einem mit größter Geduld ertragenem, qualvollen Herzleiden, gestärkt mit den Tröstungen der röm.-kath, Kirche, im Alter von nahezu 48 Jahren. Um stille Teilnahme bitten die tieftrauernden Hiuterbliebenen: Frau Gertrud Jausen geb. Pannes Cäcilie Jansen Hans-Bdi Jansen. Beuel, Krefeld, Philadelphia, den 19. Februar 1928. Es hat Gott dem Allmächtigen in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefalleute morgen 1 Uhr unsere gute Mutter. Schwiegermutter, Großmutter, Grsreßmrst“ Schwester, Schwägerin Frau-Uuristlan Winn Agnes geb. Klaus im 82. Lebensjahre, nach kurzer Krankröm.Karbe Rirchs den Heilsmitteln der keit abrurufen.“ sich in die Bwisder Hinterbiiebenen. Agnes und Trude Wihl. Bonn. Coesfeld, Brohl, 19. Febr. 1928. Die feierlichen Exequien werden am Mittwoch den 22. Februar, morg. 9 Uhr. in der Münsterkirche gehalten. Die Beerdigung findet nachmittags 1½ Uhr vom SordtriedhofsP srater. nach dem mittese B3sf“furs findet statt am Donnerstag den 28 Februar, vor". Chr. vom Sterbehause Nenstraße 123 aus. Daran anschließend die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche zu Beuel. Statt jeder besonderen Anzeige. Es hat Gost dem Allmächtigen in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, am 18. 2. 28, abends 6½ Uhr, im St. JosefsHospital zu Beuel meine unvergeßliche Gattin, unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante die wohlachtbare Prad-Karf Lengen Ursula geb. Krahforst nach kurzem, schweren Leiden, öfters gestärkt mit den Tröstungen der heil. kath. Kirche im Alter von nahezu 60 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um ein frommes Gebet für die liebe Verstorbene bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Ramersdorf b. Bonn, Hersel, Geislar, Hangelar, Oberhausen, Brühl, den 19. Februar 1928. Die Beerdigung findet statt am Mittwoch den 22. Februar 1928. morgens 9¼ Uhr, vom Sterbehause Ramersdorf, Honneferstr. 22 aus. Danach sind die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche zu KüdingIm 24. Jahr sonnigen Glücks entschlief nach langer schwerer, mit grösster Geduld ertragener Krankheit, heute sanft, meine innigstgeliebte Gattin, unsere aufopfernde Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante Prad Eulse Nuser geb. Reisinger im eben vollendeten 43. Lebensjahr. Im Namen der Trauernden: Hugo Hüser Marie-Luise, Lothar, Ruth und Gert. Obercassel, Siegkr., Charlottenburg, den 18. Februar 1928. Die Trauerfeier findet im Hause statt am 21. Februar, nachmittags 4 Uhr. Die Einäscherung erfolgt im Krematorium zu Wiesbaden am 22. Februar und die Beisetzung der Urne in der Familiengruft zu Obercassel später im engsten Kreise der Familie. Suche Kind in Pflege zu nehuen. " Näheres in der Expedition. Schicke Maskenkostüme zu verleihen, Am Hof 36, Hochpart. Maskenkostüme kaus= und leibweise billigst, Bornheimer Str. 43, 1. Et.( Statt besonderer Anzeige. Freitag morgen gegen 3 Uhr entschlief sankt nach kurzem Leiden unsere liebe Schwester, Tante, Großtante u. Schwägerin die wohlachtbare Prad Ena Tienl geb. Kaulbach im Alter von 60 Jahren. Im Namen der Angehörigen: Frau M. Schnabel geb. Kaulbach. Bonn, den 21. Februar 1928. Staufisuts-Gewersssurafe-für Maudien u. Traden mit technischen Seminaren— Robert-Wetzlar-Stiftung— Bonn, Bonnertalweg Nr. 27. Das neue Schuljahr beginnt am 17. April 1928. Anmeldungen werden für folgende Lehrgänge angenommen: Haushaltungskursus für 14- und 15jährige Schülerinnen) Schöseringen 1chrige Jahreskurse Wäschendhkursus Schneiderkursus Kochkursus e ½jährige Kurse Handarbeitskursus Handorbeiten, Kochenfund Blaten obgehalen. Auskunft durch die Direktorin A. Brandenberg. Festangestellter Herr, 50 JJ. Woon, Tanatt. Gebalt, „ fond, sucht evg., nette häusl. Dame v. angen. Aeuß., gute Figur, gut. heit. Char., zwecks baldiger glücklicher Feirat kennen zu lern. Eingeh. Off. mit Angabe v. Alter, Beruf, häusl. Verhältn.(kl. Ausst.), unbed. mit neuerem Bild, w. zurückges. wird. erb. u. D. 25 an die Exp. Anonym zweckl.(2 Die Beerdigung fand bereits gestern Montag den 20. Februar 1928 um 11 Uhr vormittags von der Kapelle des Nordfriedhofes aus statt. Das 1. Jahrgedächtnis für meinen lieben guten unvergeßlichen Mann Herrn Heinrich Schäfer findet statt am Donnerstag den 23. Februar. morgens 7¼ Uhr. im Kloster Maargasse, wozu freundlichst einladet Frau Witwe Heinrich Schäfer. Statt Karten. Heinrich Schurz Magdalena Schurz geb. Koch Vermählte. Duisdorf, den 21. Februar 1928 Die glückliche Geburt eines gesunden S Mädchens zeigen hocherfreut an Orgelbaumeister Johannes Klals und Frau Elisabeth geb. Eickenscheidt. Bonn, den 19. 2. 28. Statt Karten. Die Geburt ihres Heirat. Witwe. 49 Jahre mit eigenem gutgehenden Geschäft auf dem Lande. sowie liegenden Gütern, sucht tüchtigen katb. Geschäftsmann od. penf Beamten ohne Anhang. Etwas Barvermögen erwünscht. Off. unt K. R. 23 an die Expedition. Suche für meinen Sohn, kath Landwirt. Ende 20er. verm., eine Landwirtstochter zw. Einheirat ins elterliche Haus, wo die Mutter sehlt. Angeb. unter K. 912 an die Erv.(5 Amtliche Rekanntmamungen. ., Nr., 178 ist zur Kommanditgesellschaft Aenstovis u. Co. in Remagen eingetragen: Dige Heselschaft ist aufgelost und die Firma erloschen. Gingig, den 9. Feoruar 1928. Amisgericht. lieber das gun onkursverfahren. vus Vermögen der Firma Philipp. Lütz, Gesellschaft t beschränkter Haftung in Bonn, Karlstraße 21—29— Handel mit Landesprodukten und technischen Artikeln— Geschäftsführerin Ehefrau Philipp Lütz, Gertrud geb. Diegeler, wird am 18. Februar 1928, mittags 12 Uhr, das Konkursverlahren. Sxöffnet. Verwalter: Rechtsanwalt Wiltberger in Bonn, meuendeimerstraße 26. Anmeldefrist und offener Arrest mit Anzeigefrist bis 15. März 1928. Erste Gläubigerversammlung 1h. März 1928, vormittags 11 Uhr. Allgemeiner Prüfungstermin am 26. März 1928, vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Wilhelmstraße 23, Zimmer 99. Bonn, den 18. Februar 1928. Amtsgericht Abt. 18. Veranntmachung. Heirat. Geb. kath. Dame von ausw. mit tadell. Ruf. aus gut. Fam., somv. Ersch., in all. Zweigen des Haush. ers., m. Aussteuer sucht gemütsv. Herrn v. 44—52 Jahren in ges. Pos.„(2 Off. unt. A. K. 29 an die Exv. Kath. Geschäftsmann vom Lande, Witwer, 52 Jahre alt, mit gutgeh. Geschäft u. einem unbelasteten Immobilienbesitz im Werte von 75000 RM., wünscht zwecks späterer Heirat mit ält. Frl. oder Witwe, am liebsten vom Lande, im Alter von 48—53 Jahren bekannt zu werden. Offerten unt. B. V. 72 wolle man vertrauensv. an die Exp. gelangen lassen. Gegenseitige Diskretion Ehrensache.(2 Einen gesunden Schlaf und damit eine Krältigung und Beruhigung. der Nerven erzielen Sie durch den echten „Baldravin“ V. Z. geschützt unter Nr. 342681. Er enthält sämtliche Extraktivstolfe der Baldrianwurzel in kräftigem Südwein gelös“. Nachahmung weise man zurück und achte auf den Namen„Baldravin“. Zu haben in Apotheken und Drogerien, bestimmt in der Hof-Droserie. Kronen-Droserie, Stifts-Droserle. Drogerle Hasenmüller Droserte Hoffmann (Central-Droserie) C. zweiten Jungen eigen an H. Bünten und Frau Lilli geb. Sander Bonn, den 20. Februar 1928 z. Zt. Elisabeth-Krankenhaus Marienstr. Braune Handtasche verloren Donnerstag zwisch. Zu. 4 Uhr. Fundbüro. 1179 Warnung! Ich warne hiermit jeden, meiner Frau auf meinen Namen eiwas zu verkaufen oder, zu borgen, da ich für nicts aufkomme.(2 in Wilmeroth, Bost Eudenbach Für die Wahl der Vertreter und Stellvertreter im Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse Bonn sind von den wirtschaftlichen Vereinigungen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer Vorschlagslisten eingereicht werden, auf denen nur soviele Wählbare benannt wurden, als Vertreter zu wählen sind. Die vorgeschlagenen Personen gelten nach der Vorschrift des§ 10 der Wahlordnung als gewählt und setzt sich der Vorstand nunmehr wie folgt zusammen: I. Arbeitgeber: 9) Vertreter: 1.#iausmeyer Wilhelm, Kaufmann 2. Heeg Karl, Gauleiter 3. Hättig Georg, Schuhmachermeister 4. Landwehr Wilhelm, Anstreichermeister. 1 Hragenschesl##cvertreter: 1. Bragenscha, Dr. Eduard, Verbandsgeschäftsführer 2. Kretzmann Ernst, Fabrikdirektor 3. Wouters Theodor, Fabrikant 4. Borsans Josef, Kaufmann 5. Linder Theodor, Apotheker 6. Gerhards Leonhard, Architekt und Bauunternehmer 7. Euskirchen Anton, Maler 8. Münzer Dr. Gustav. Syndikus II. Arbeitnehmer: 1 Pose O# 8) Vertreter: 1. Mose. Enld, Gewerkschaftsangestellter 2. Schulze Franz, Gewerkschaftsangestellter 3. Marenbach Johann, Straßenbahnführer 4. Koch Heinrich, Maschinensetzer 5. Berresheim Heinrich, Maurerpolter 6. Eschweiler Bernhard, Sattler 7. Faßzoender Peter, Gewerkschaftssekretär 8. Öster Anna, Angestellte ###„# Stellvertreter: 1. Schug undreas, Schlosser 2. Sturm Peter, Kraftfahrer " Vohwinkel Wilhelm, Maler= und Anstreicher 4. Schwanitz Richard, Lithograph 5. Knopp Josef, Setzer o. wiedermair Lorenz, Arbeiter 7. Meier Wilhelm, Polier 8. Hahn Albert, Arbeiter=Sekretär Esser Mathias, Aufseher 10. Steinhauer Anton, Gewerkschaftssekretär 11. Euskirchen Lorenz, Straßenbahner ## Wortmann Josef, Gießereiarbeiter Darchinger Michael, Büroangestellter 14. Schops Franz, Schneider 15. Kolvenbach Anton, Dreher. orönung vekannt gemach. de WahbVonn, den 17. Februar 1928. Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse Vonn. B. Faßbender, Vorsitzender. Radermachers Salbe steis bewährt gegen „ A are, Flechten, Hanfausschlag. Hämorrholden, elternde w unden usw. Erhältl. in Apotheken. Preis Mk..10. „Hersteller: Radermacher-Lüth, Bonn.— Rentstellt durch Dickein, Mitesser und Sommersprossen. Diese H koi, deleitgtschnellOb“s Hherda=Seise und man erzielt durch dieselbe Entachte benalten Keiren Sejtlug: Set Overmiuer8 Der-d- Stife eins porte, rosige Haut, was jablreiche ärzn. u. St. 2u.—.65. 30% verstärtt 2U..—. Jur 2 z empfehlen Ju bababen in ellen## ###. Gebruer 1033. General=Anzeiger für Bonn und Amgegend. Nr. 13052. Seite 7. S A Som Ein Rotschrei der Tandwirtschaft. Eine große Kundgebung der Kreisbauernschaft des Siegkreises des Rheinischen Bauernvereins fand unter zahlreicher Beteiligung weitester Landwirtschaftsschichten im großen Saale des Hotels Stern in Siegburg statt. Ca. 1200 Landwirte des Siegkreises nahmen Stellung zu der gegenwärtigen Notlage der Landwirtschaft und schilderten durch ihre Vertreter der Oeffentlichkeit die bedrohliche Lage der heimischen Landwirtschaft. Vorsitzender Dr. Schultes=Lohmar leitete die Versammlung. Dr. Zitzen von der Zentralstelle des Rhein. Bauernvereins Köln sprach über die Notlage der Landwirtschaft insbesondere im Rheinlande. In allen deutschen Gauen höre man Notaufrufe der deutschen Bauern. Erinnert sei nur an Krefeld, wo 15 000 Bauern versammelt waren. Es war eine Notwendigkeit, hinzuweisen auf die besonderen Schwierigkeiten der rheinischen Landwirtschaft, deren Sonderstellung fast überall verkannt werde. Das Schwergewicht der Landwirtschaft in Deutschland liege zwar im Osten und mittleren Deutschland. Dort seien die großen Güter; reich an Land und arm an Menschen. Umgekehrt lägen die Verhältnisse in der Rheinprovinz. 592000 landwirtschaftliche Betriebe seien hier. Von diesen seien 76,6 Prozent kleine Parzellen und Zwergbetriebe, die weniger Besitz haben als 2 Hektar. 60,3 Prozent seien kleinste Zwergbetriebe, die weniger als 0,5 Hektar pro Betrieb haben. Diese Zahlen bewiesen, daß in der Rheinprovinz ein ausgesprochener Kleinbauernstand vorhanden sei. Aufgabe in erster Linie sei es, zu sehen auf die Schwierigkeiten gerade der rheinischen Bauern, weil hier die große Mehrheit der Unterstützung bedürftig sei. Wenn man behaupte, die Verschuldung der Betriebe im Osten sei viel größer als hier im Westen, so sei dies richtig mit einer Einschränkung. Nur von Realschulden spreche man im Osten. Und diese brauchten aber durchaus nicht ein Zeichen allerschlimmster Notlage zu sein. Am schlimmsten sei es, wenn es mit dem landwirtschaftlichen Betrieb soweit gekommen sei, daß er als nicht kreditfähig und kreditwürdig angesehen werde. Im Rheinlande wäre man froh, wenn Realkredit zu bekommen wäre. Die dort vorhandenen Personalschulden seien bedeutend stärker und schwerer, wie dies von der übrigen Verschuldung gesagt werden kann. Das Rheinland habe ferner als Grenzland die Auslandskonkurrenz am schwersten auszuhalten. Die vorhandene Absatzkrise habe derartige Formen angenommen, daß die Lebenshaltung eines Kleinbauern beschränkter und bedrückter sei, als die eines Erwerbslosen in der Stadt. Redner ging auf die Schwierigkeiten ein, die gerade die rheinischen Bauern bei ihrer parlamentarischen Vertretung hätten. Nicht nur, daß hier im Rheinlande, wo Industrie und damit Arbeiterschaft so stark vertreten seien, auch deren Vertretung in den öffentlichen Körperschaften eine viel bessere und zahlenmäßig eine viel größere sei. Auch mit einer Verkleinerung des Parlaments, wie sie hier und da vorgeschlagen werde, sei nicht gedient, da Gefahr bestünde, daß dann gerade die Kandidaten der Landwirtschaft ausfallen würden. Die Schwierigkeiten der rheinischen Landwirtschaft hätten weiter ihren Grund auch in der Sprenglage, in der der bäuerliche Betrieb sich befinde. Das Rheinland sei am stärksten mit Großstädten und Industrie durchsetzt. Naturgemäß werde infolgedessen die Landwirtschaft zurückgesetzt. Durch die Industrienähe sei der Boden knapp und durch die durch das französische Recht eingeführte Freiteilbarkeit der Güter sehr zersplittert. Es müsse ernstlich erwogen werden, ob man nicht wieder das Anerbenrecht hier einführen solle. Was nun tun angesichts einer so großen Notlage. Die Bauern hätten sich, soweit es mit ihren beschränkten Kräften möglich sei, schon selbst geholfen. Die Notwendigkeit der Erzeugung von Qualitäten werde auch von den rheinischen Bauern eingesehen. Die Versuche zur Bildung von Absatzgenossenschaften, um den Markt zu beherrschen, sei aber fehlgeschlagen. Eine weitere Selbsthilfe sei bei der heutigen Notlage der Landwirtschaft unmöglich. Es müßte daher Hilfe von außen, von seiten des Staates kommen. Notwendig seien Schutz= und Erziehungszölle, um über die Notzeiten hinwegzukommen. Die Herren von der Industrie hätten mit ihrem Sturmlaufen hiergegen gut reden, da durch den Industrieschutzzoll, der höher gewesen sei, für die Industrie gut gesorgt worden wäre. Ferner sei notwendig ein Nachlaß von Steuern. Zum Schluß seiner mit stürmischem Beifall aufgenommenen Ausführungen ermahnte der Redner die Versammelten, die Verwaltung der Bauernschaften tatkräftig zu unterstützen, da nur so Hoffnung bestände, über die schwierigen Zeiten hinwegzukommen. Die nun folgende rege Aussprache, in der Bauern aus allen Gegenden des Siegkreises vom bergischen Land bis zu den Niederungen der Sieg sprachen, gipfelte in dem einen Wunsche, baldmöglichst Hilfe den verlarmten und schwer darniederliegenden Kleinbauern zu bringen. Diese Wünsche fanden dann auch Niederschlag in einer einstimmig angenommenen Entschließung. Gasfernversorgung und Landkreise. Ebenso wie auf dem großen und wichtigen Gebiete der Elektrizität erwächst den Landkreisen als Verwaltungseinheit auf dem flachen Lande eine wichtige Aufgabe hinsichtlich der Gasfernversorgung. Ihre erfolgreiche Arbeit auf dem Gebiete der Elektrizitätswirtschaft hat die große Ausbreitung der elekrtischen Kraft auf dem platten Lande ermöglicht. Dieses ist auch von der Gasfernversorgung zu erwarten, wenn die Fehler vermieden werden, die beim Aufbau der Elektrizitätswirtschaft gemacht worden sind. Erst nach größeren Kämpfen konnte die ursprüngliche Zersplitterung der Versorgungsgebiete zu einer rationellen Zusammenfassung gebracht werden. Bei der Organisation der Gasfernversorgung müssen, da es sich hier zum großen Teil noch um Neuland handelt, großzügige Gesichtspunkte maßgebend sein, die dem Zukunftsblick auf die Zusammenfassung größerer Gebiete von vornherein Rechnung tragen. Der Deutsche Landkreistag hat diese Aufgabe in ihrer Wichtigkeit erkannt und wenn auf der letzten Sitzung seines Vorstandes endgültige Beschlüsse noch nicht gefaßt wurden, so trat doch bei den Vertretern aller deutschen Länder einhellig die Meinung zu Tage, daß die Landkreise auf diesem wichtigen Gebiete ihre volle und gleichberechtigte Mitarbeit theoretisch und praktisch zur Verfügung stellen werden. : Godesberg, 20. Febr. Vom Vergnügen in den Tod. Fünf Rheinschiffer, deren Fahrzeug hier vor Anker lag, fuhren mit ihrem Flieger an Land, um Einkäufe zu machen. Rückkehrend, bei einer starken Boe kenterte das Fahrzeug und die Insassen fielen ins Wasser. Bier konnten sich retten, der fünfte ertrank. Godesberg, 18. Febr. Die Gemeindegärtnerei ist jetzt dabei, die öffentlichen Baumschulpflanzungen zu lichten. An der Arndtstraße hat man schon mit den Arbeiten begonnen. 2: Sinzig, 20. Febr. Ihre silberne Hochzeit feiern heute Franz Sommer und Gemahlin Sibilla geb. Pech. Sinzig, 20. Febr. Ein rätselhafter Leichenfund wurde hier auf dem Zinnert gemacht. Man fand dort auf einer Tanne, in etwa 10 Meter Höhe, eine schon bis zur Unkenntlichkeit in Verwesung übergegangene männliche Leiche erhängt vor. Die Leiche muß schon monatelang dort gehangen haben. Die Durchsuchung der Kleider förderte nichts zutage, wodurch die Personalien festgestellt werden könnten. Es handelt sich jedenfalls nicht um eine hier oder der näheren Umgebung ansässige Person. Es wurde die Vermutung laut, es sei ein ehemaliger Sinziger, der zuletzt in Holland wohnte. Eine amtliche Bestätigung dieser Annahme liegt noch nicht vor. Jülpich, 18. Febr. In ein hiesiges Schuhlager wurde eingebrochen. Die Drahteinzäunung wurde durchschnitten, erbrochen die 1½ Steine starke Mauer, um so in das Lager zu gelangen. 100 Paar Schuhe wurden nach vorläufiger Schätzung entwendet, die per Auto weggeschafft wurden. Am Morgen wurden mit Unterstützung von Polizeihunden die Verfolgung der Täter aufgenommen und die Spur bis zum Stadtwalde verfolgt, dort aber durch den mit Regen aufgeweichten Boden nicht mehr fortgesetzt werden konnte. Hier fand man noch einen Schuh, den die Diebe verloren hatten. Sieglar, 18. Febr. Die Hauptstraße in Spich ist jetzt fertig gepflastert. Rinnen und Kanäle wurden angelegt. Das Straßennetz in Kriegsdorf und die Verbindungsstraße mit Sieglar sind auch fertig. Die Gesamtkosten betrugen 150000 Mark. Troisdorf, 18. Febr. Seit längerer Zeit spricht man hier von Verlegung der Mannstaedtwerke und Wechsel in der Werksleitung. An beiden Gerüchten ist kein wahres Wort. Die Werke werden weder verlegt noch stillgelegt. Dagegen sollen verschiedene Abteilungen ausgebaut und vergrößert werden. Troisdorf, 18. Febr. An der Eisenbahnbrücke über die Sieg wurde ein Schuhmacher aus Siegburg von drei jungen Burschen überfallen und durch Stockhiebe am Kopf und Gesicht erheblich verletzt. Man nahm ihm die Mappe mit einem Paar Schuhe ab, schleppte ihn auf den Bahndamm und ließ den Besinnungslosen liegen. Der Mann wurde gefunden und in seine Wohnung gebracht. Den Tätern ist man auf der Spur. Troisdorf, 18. Febr. Zu Vorstandsmitgliedern der Allgemeinen Ortskrankenkasse Troisdorf wurden gewählt: Arbeitgebervertreter: Fabrikant J. I. Reinartz und Schreinermeister Jakob Gall; Arbeitnehmervertreter: Verwaltungssekretär W. Klein, Pensionär, L. Schweinsberg, Maschinist Johann Hoff und Arbeiter August Neumann, alle in Troisdorf. Hennef, 18. Febr. In der Jahreshauptversammlung des Bürgermeistereiverbandes Hennef des Rheinischen Bauernvereins wies der Vorsitzende, Rittergutspächter Schüller=Allner, auf die Not der rheinischen Landwirtsachft und deren Auswirkung auf die heimische Sonderindustrie hin. Bürgermeister Vomfell versprach Unterstützung. Dr. Engels von der Landwirtschaftskammer sprach über die Lage der Landwirtschaft und ihre Verschuldung. Syndikus Scholten=Köln hielt einen Vortrag über die steuerliche Belastung. In der lebhaften Aussprache wurde Herabsetzung der gemeinnützigen Lasten gefordert. Staat und Provinz sollen die Hälfte der großen Gemeindeausgaben tragen. Wissen, 21. Febr. Die Generalversammlung der Bäcker= und Konditor=Zwangsinnung des Kreises Altenkirchen war von mehr als 130 Mitgliedern besucht. Der Stellv. Obermeister M. Schmitz=Wissen ehrte zunächst das Andenken des verstorbenen Kollegen Steinwascher(Betzdorf). Zum Obermeister wurde Bäckermeister Forneberg gewählt. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Höfling, Schreiber, Krebs und Schmitz werden wiedergewählt, und für den Kollegen Strausberg wird der Bäckermeister Lorsbach(Gebhardhein) gewählt. Vom Kassierer Höfling (Kirchen) wurde sodann der Kassenbericht bekannt gegeben. der eine Jahreseinnahme(einschl. Bestand aus dem Vorjahre 1082.) von 4944 M. und eine Ausgabe von 2968 M. und somit einen Bestand von 1876 M. vorsieht. Der Jahresbericht wurde vom Schriftführer Pfeiffer(Daaden) erstattet. Vom Vertreter der Aufsichtsbehörde, Kreisoberinspektor Heidenreich, wurde die notwendig gewordene Abänderung der Innungsstatuten begründet und der von der Handwerkskammer Koblenz übersandte Statutennachtrag angenommen. In den zu bildenden Ausschuß für das Lehrlingswesen wurden die Bäckermeister Franz Wertmann(Betzdorf), A. Schupp(Daaden) und die Gehülfen Geiler(Hamm) und Brendebach(Kirchen) als Mitglieder gewählt. Altenkirchen, 20. Febr. Hier fand im WesterwaldFreizeitheim ein Lehrgang für evangelische weibliche Jugendpflege statt, der vom Kreise Altenkirchen in Verbindung mit der Regierung Koblenz und dem Evangelischen Verband für die weibliche Jugend Deutschlands veranstaltet wurde. Die Bezirksjugendpflegerin Frl. Gries aus Koblenz als Vertreterin der Regierung und die Kreisjugendpflegerin Frl. Tries aus Wissen als Vertreterin des Kreises nahmen an den Beratungen lebhaften Anteil. Landrat Dr. Boden brachte das lebhafte Interesse der Behörde an der christlichen Jugendarbeit zum Ausdruck. Frl. Gries berichtete über die Geschichte der Jugendpflege und =bewegung, sowie über die staatlichen Einrichtungen, die mehr und mehr mit der körperlichen Ertüchtigung der Jugend auch die geistig=sittliche Heranbildung erstreben; sie führte auch in die Gymnastik ein und übte Spiele und Reigen. Frl. Wiesen vom Bruckhardthause in BerlinDahlem, der Zentrale des Verbandes, trug aus ihrer reichen Erfahrung viel zum Verstehen der Nöte und Aufgaben bei. Frau Pfarrer Winterberg=Betzdorf und die Pfarrer Frick=Bonn(der Leiter des Provinzialverbandes) und Jüngst=Leuscheid(der Leiter der Bezirksverbandes) hielten Vorträge über die wichtigsten Fragen der Jugendarbeit, an die sich eine lebhafte Besprechung anschloß. Ein „Deutscher Abend" bei Beginn des Lehrganges führte in die praktische Arbeit ein, die ja gerade im Westerwaldheim ihre besondere Stätte hat, und auch in der Gemeinde Altenkirchen in verschiedenen Vereinen eifrig geübt wird. Die ganze Tagung brachte viel wertvolle Anregungen und zeigte, wie in diesem Kreise die behördliche und kirchliche Jugendarbeit in erfreulichem Zusammenwirken stehen und sich gegenseitig ergänzen und helfen. Morsbach, 18. Febr. Ein 18jähriger Arbeiter war nachts in den Heizraum der Pfarrkirche eingedrungen, um dort zu übernachten. Am anderen Moygen wurde der Mann tot aufgefunden. Die ausströmenden Gase hatten sein Leben beendet. Biensdorf(Westerwald), 18. Fedr. Auf der Grube „Füsseberg“ wurde ein 25jähriger Bergmann, der mit der Herstellung von Bohrlöchern beschäftigt war, von herabfallenden Gesteinsmassen getroffen und so schwer verletzt, daß er bald nach dem Unfall starb. Hönningen, 18. Febr. In der Generalversammlung der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz wurden die ausscheidenden Vorstandsmitglieder wiedergewählt und zwar Vorsitzender und Kolonnenarzt Sanitätsrat Dr. Droste, Kolonnenführer Ziegler, Schriftführer Springer, Kassierer Ammerich. Der Verein konnte im letzten Jahre sein 25jähriges Jubiläum feiern. Bürgermeister Dr. Graff dankte der Kolonne für ihre selbstlose Tätigkeit im Interesse der Gemeinde. General Motore ist die bei weltem größte Automobliproduktiensfirme der Welt. General Moters ist eine internationale Firms. Ihre Fabrikanlagen und ihre g2ess auterisierten Vertretungen sind auf 104 Linder über die ganse Welt hin verteils CADILLAC Der Artstokrat der Automobile. Ober die ganze Weit hin von Leuten höchster Lebensführung gewählt. Weiler— der beste aller guten Wagen— seinem Besitzer hohes Prestige gibt. LASALLE Wsie der a eliss mit kraftvollem Achterbenfiser lediech ein wenig verkleinert. aroenprächtig, rassig. schön. 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April 1925 ab nur noch die Hälfte der Kinderzulage, weil das Monatseinkommen des Kindes 50 Mark betrug. Am 1. Februar 1926 wurde mir von der Behörde schriftlich mitgeteilt, daß die Kinderzulage vom 1. 4. 1926 ab ganz in Wegfall komme, weil das Monatseinkommen des Kindes 60 Mark betrug. Die Behörde teilt mir nun jetzt mit, daß die Kinderzulage vom 1. April 1924 bis 31. Dezember 1927 zu Unrecht gezahlt worden sei und hat sich an den Abfindungsbeträgen des örtlichen Sonderzuschlags in diesem und im nächsten Jahre schadlos gehalten; die restierenden Beträge will sie an den Wartegeldbezügen in monatlichen Raten kürzen. Die zur Zahlung der Wartegeldbezüge in Frage kommende Behörde wurde genau über das Einkommen meines Kindes durch jährliche Mitteilung unterrichtet. Ist die Behörde zum Abzug berechtigt, obgleich sie über die Einkommensverhältnisse des Kindes ortentiert war und ist keine Verjährung eingetreten?— Antwort: Die Behörde ist zu ihrem Vorgehen berechtigt, da die Zulage überhaupt zu Unrecht gezahlt worden ist. Eine Verjährung kommt nicht in Betracht. Kriegsanleihe. War bei Kriegsausbruch minderjährig und hatte Vormund, da Eltern gestorben. Von meinem Vermögen hat das mir zuständige Vormundschaftsgericht ohne mein Wissen 7000 Mark an Kriegsanleihe gezeichnet. Wurde erst 1920, nach meiner Rückkehr aus Gefangenschaft, über Geschehenes benachrichtigt. Werden die Kriegsanleihen, die Mündelgelder und Altbesitz sind, nicht zurückerstattet und hatte das Vormundschaftsgericht die Befugnis, über mein Vermögen zu walten wie es wollte?— Antwor;: Das Vormundschaftsgericht hat nur die Genehmigung zur Zeichnung der Kriegsanleihe durch den Vormund erteilt. Sie können nur Aufwertung, nicht Erstattung der Gelder verlangen. Die Aufwertung mußte aber unter Nachweis des Altbesitzes längst erfolgt sein. Stocksleiken. Will man Stock= oder Spechelflecken aus Leinwand entfernen, so löst man in einem Liter Wasser 15 Gramm gepulvertes Salmiak und 60 Gramm Kochsalz, breitet die fleckige Wäsche trocken auf dem Rasen aus und befeuchtet die Stockflecken einige Male mit der Auflösung. Sind die Stellen getrocknet, so wiederholt man die Befeuchtung und fährt damit so lange fort, bis die Flecken verschwunden sind. Dann ist der Stoff gründlich auszuspülen. M. A. 100. An sich müssen Sie die Hauszinssteuer bezahlen. In Ihrer Lage haben Sie aber Aussicht auf Befreiung von derselben. Beantragen Sie zuerst Stundung beim städtischen Steueramt und dann Niederschlagung beim Katasteramt. Neues K Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Heute Dienstag(Abonn. B) und täglich abds. 8 Uhr: Gastspiel Herti Janowitz Die Fledermaus Rosalinde Hertl Janowitz a. G. Im II. Akt Einlagen: a) Tanzeastaplel Harry Trust und Marzie Sweet (moderne Tänze). b) Violin-Soll: Elvira Schmuckler-Wolffberg. Ränsu-Cufe an der Münsterkirche. Tag und Nacht geöffnet. Ballhaus„Alt-Poppelsdorf Klemens=Auguststraße 20—22 Heute Dienstag. Anfang 7 Uhr: GSala-Maskenball mit Prämtierung der schönsten Masken. Am Freitag den 24. und Samstag den 25. Februar, von vormittags 10 Uhr ab, sollen in Hönningen a. Rh. im Auftrage des Konkursverwalters in der Wirtschaft Rüssel die sämtlichen zur Konkursmasse Rudolf gehörenden Waren nebst LadenUtensilien darunter Kolonialwaren, pholographische Apparate und Utensilien, eine komplekte Drogeneinrichtung mit Inhalt, Registrierkasse, Zigarren, Seife, Putzmittel, Bürsten, Scheuerbürsten, Pinsel, Verbandsstoffe, Bruchbänder, Parfüms, Kämme, Haar- u. Zahnbürsten elc. Gelegenheit für Wiederverkäuser. Lange, Obergerichtsvollzieher in Linz. Der Gals=Inbentar=Vertauf Fuchshengst Einr. F A. steht zum wecken bereit. Gutsverwaltung Bura Miel. in Meckenheim. mi.• Lonys mit Geschirr, große und kleine Plateauwagen billig zu perk., 2) Rheinweg 77. „Freitag den 24. und nötigenfalls Samstag den 25. Fedruar 1928, jedesmal morgens 9 Uhr ansangend, läßt Herr Franz Trimborn in Medenheim(Kölnhof) sein sämtliches Wirtschaftsinventar verzugshalber öffentlich versteigern, und zwar: 1 gebegee gr: wpoh ghche ergrge u. 1 eingetragene, tragende. mettend und tragend, hochRinder und Jungvieh, 5 Zuchtsauen, dabei 36 7. Wochen alt, 30 Läuferschweine von 80—120 Pfund für Zuch und Mast, fette Schweine, Geflügel: Gänse, Enten, Hühner, 2 zweispännige Wagen, einer auch einspännig benutzbar, beide mit Erntevorrichtung, 8 Schlagkarren(eine mit Erntevorrichtung), 1 Handmisch= karre, 1 elektr. Motor, 7½ PS., Transmission, Riemenscheiben und Riemen, 1 Dreschmaschine, 1 Strohpresse, zweimal er P, Sce gie binder(M. Harris), Kartosselroder(Harwuchranner elsortierer(Dreyer), Zentrifuge, Milchkühler, Milchtungen, 4 Balancepflüge, 1 Schälpflug, Tscharig, 2 Hundspflüge, 1 Häuselpflug, Eggen, 2= und Zteilig, Walzen, dabei, 1 Cambridge, 3 Kultivatoren, Jauchepumpe und und Kloden, vollständige 1 Jagdwagen mit KlappperKleingerät aller Art. Vieh kommen am FrAusstand bis 1. Otiober 1928. Bel Barzädlung nur 2 Proseeie Auigeld. Auswärtige,„Apiseigerer müssen jüngsten AusPeter Krey Oberpleis — Bezirk Köln.— Leistungszucht weitzer Wyandotten Zuchtstat. der Landwirtschaftsrammer für die Rheinprovinz Strenge Fallennesterkontrolle! empfiehlt ab sofort Eintagsküken und Lohnbrut. Bestellungen aug sof. erb., guch f. spat. Bruten. Bei unfragen Rückporto.(2 Mittelschweres, zuverlüssiges Ackerpierd zu verkaufen...„(2 Hersel, Uedorfer Str. 25. weis abe. Meckenh hlungsfähigtel. Lelbringen. im, 17. Februar 1928. Jey, Auktionator. Bett#eng Karte genügt(5 cht. Friseuse u. 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Es ladet freundlichst ein Turnverein„Eintracht“. Eintritt 1 Mk. Eintritt 1 Mr. Getränke nach Belieben. Tanzen frei Raser'sche Galsberwaltung Gür Walbau. Brennhoig Verkauf. Am Donnerstag den 23. Februar 1928, nachmittags 3 Uhr, sollen im Hotel Kauth in Rheinbach nachstehende Hölzer öffentlich meistbietend verkauft werden. Barzahlung im Versteigerungstermin, spätestens bis 20. März 1928: 2 ri Eichen-Nutzscheit 69 rm Eichen=Scheit und Knüppel 108 rm Buchen-Scheit und Knüppel 5 Lose unaufgearbeitete Laubholzreiser. Bei Barzahlung im Termin 5 Proz. Nachlaß vom Kauspreis. Gut Wald den 15. Februar 1928 Werag-Rundfunk. Gleichbleibende Tageseintellung (außer Sonntags). Tagesnachrichten, Rheinwasserstand.— 11.00 bis 12.00 Sendungen für Versuche und die Industrie.— 12.50 Erster Wetterbericht und Programmbemerkungen.— 12.55 Nauener Zeitzeichen, anschließend bis 18.05 Zweite Bekanntgabe der 13.05—14.30 Mittagekonsert.— bie 15 neuesten Tagesnachrichten.— 14.80 Funkwerbung: Rat: Ses 1638.- kürd Hanz.— 15.30 Wirt—18.00 Sonntags- Nachmittags- Konzert. — 18.00—19.00 Vesperkonsert.— 19.00 Wirtschaftsmeldungen und zweiter Wetterbericht.— 19.10 Sportvorbericht.— AnschlieBend an die Abendveranstaltung: Letzte, Meldungen, Sportbericht. — Anschließend: Funkwerbung: Mitteilungen aus der Geschäftswelt.— Dann bis 24.00(Samstage bis.00) Nachtmusik und Tanz. Mittwoch, 22. Febr. 13.05—14.30 Köln: Mittagskonzert. Leitung: Eysoldt.— 14.80 Funkwerbung: Ratschläge fürs Haus.— 15.45 bis Köln: Frauenstunde. Blindenfürsorgerin Johanna Hölters: „Die blinde Frau, ihr Leben und Wirken“.— 16.15—16.45 Köln (für Aachen, Köln, Langenberg): Dr. W. Schmidt: Bücherstunde. Felix Linke: Die Verwandtschaft der Welten. Guy de Maupasergt:„Der Horla“,„Tettklößchen“. Hoinr. Wollgang Seidel: Enrica von Handel-Mazzettl:„Johann Christian Günther“. Herberr Stifter:„Menschenland“.— 16.15—16.45 Münster(nur für Münster): Dr. Heising: Bücherfunk. v. Zollikofer: Die Nacht von Mariensee. E. Penzoldt: Der Zwerg. D. Buschnat: Die Reise nach Insterburg. Hansjürgen Wille: Rosenkavaller.— 16.45—16.55 Köln: Stimme gum Tage.— 17.00—17.80 Köln: Stadtschulret Schu: Dat Schulamt(11.— 17.80—19.00 Düsseldorf: Hugo-Wolf-Gedächtnisfeier. Zum 25. Todestage des Komponisten. Mitwirkendet Hans Teßner-Berlin(einführender Vortrag); das Peter-Quartett, Krefeld(Frits Peter, Arnold Heß, Gustav Peter, Karl Brebert): Maas-Pesch-Düsseldorf(Sopran); Berthold Pütz vom Stadt* Helene Maas-Pesch-Düsseldorf(Sopran); Ber Düsseldorf(Bariton): Egbert Grape(Klavier).— 19.10 bis 19.80 Köln: Die Stunde des Arbeiters. Prof. Stier-Somlo:„Moral in Wirtschaft und Recht“.— 19.35—20.00 Köln: Prof. Dr. Brüggemann: Deutsche Kulturgeschichte().— 20.00—21.00 Kbin: Afriks 2. Sprecher: Oscar Ludwig Brandt, Berlin. Unter Mitwirkung des Kleinen Orchesters des Westdeutschen Rundfunks. Leitung: Eysoldt.— 21.00—21.80 Köln: Funktanzstunde(9) des Funktanzlehrere Walter Carlos, gehalten von Erni Werther— 21.80—22.80 Köln: Erster Funktanzschülerball mit heiterer Kaffeepause.— Anschließend Köln: Leizte Meldungen, Sportbericht.— Anschließend Funkwerbung: Mitteilungen aus der Geschäftswelt. — Anschließend bis 24.00 Köln: Nachtmusik und Tans. Leitung! Prastät. 3. Blati— Nr. 13052. für Vonn und Umgegend Dienstag 21 Februar 1928. Jetzt konnte er ihm die Antwort geben, die er ihm vorgestern schuldig geblieben war. War das erst vorgestern? Das schien Monate zurückzuliegen. Mit dem Gefühl des eleganten Aeußeren hob sich sein Selbstbewußtsein. Sein Gang wurde leichter, federnder, und er trug den Kopf höher. Er kam auf den Platz vor der Oper, auf dem, es war inzwischen sechs Uhr geworden, sich eine Unzahl Wagen und Menschen bewegten. Noch nie hatte er einen solchen Verkehr gesehen, in drei und vier Reihen warfen die auf den Platz mündenden Straßen die Automobile in das Licht des hellerleuchteten Platzes, und erst als ein Glockenzeichen ertönte, konnte er mit der sich fortwälzenden Menschenmenge durch die Gasse der haltenden Autos weiter. Er überquerte den Platz und ging aufs Geradewohl den Boulevard weiter, geschohen und gedrängt von den vielen Menschen, die anscheinend im Begriffe waren, von der Arbeit nach Hause zurückzukehren. Plötzlich sah er auf der anderen Seite ein hellerleuchtetes Gebäude und entdeckte über der geschlossenen und stark vergitterten Tür die Aufschrift. Da war ja der Crédit Lyonnais, zu dem er am nächsten Vormittag den ersten Gang tun mußte. Es fiel ihm ein, er hatte ja noch keinen Wegweiser durch Paris besorgt. Er kreuzte unter Lebensgefahr den Fahrdamm, sah sich den Eingang zu der Bank an und ging auf der anderen Seite der Straße den gleichen Weg zu seinem Hotel zurück. Durch einen anderen Eingang geriet er sogleich in die Riesenhalle. Hier entdeckte er einen Buchladen und kaufte sich einen französischen Bädeker von Paris. Dann setzte er sich an einen der zahlreichen, weißgedeckten Tische in einer Ecke des Riesenraumes, die durch eine blühende Hecke von dem anderen Teile der Halle abgegrenzt war, und bestellte sich das Diner. Als er die Rechnung beglich, erkundigte er sich bei dem gesprächigen Kellner, wo er den Rest des Abends verbringen sollte. Mit Rücksicht auf sein fließendes Französisch hielt dieser ihn für einen Provinzialen und riet ihm zu den Folies Bergère, weil der Herr dort Gelegenheit haben würde, liebenswürdige Gesellschaft zu finden, falls er sich einsam fühlte. Am nächsten Morgen begab sich Leo an den Schalter des Crédit Lyonnais, vor dessen Gebäude er den Abend vorher schon gestanden hatte. Ein würdiger Herr mit einem Schnurrbart, wie Napoleon III., nahm ihm den Scheck ab, gab ihm eine Nummer und bat ihn Platz zu nehmen. Leo begab sich zu der in der Mitte des Saales befindlichen Bank und setzte sich hin. Er hatte das gleiche Gefühl wie ein Angeklggter, der nach einer langen Verhandlung auf den Spruch des Gerichtes wartet, das sich zur Beratung zurückgezogen hat. Jetzt würde es sich entscheiden, ob der Inhalt der grünen Mappe Lug und Trug war oder nicht. Und jetzt mußte es sich entscheiden, ob er ein Verbrechen begehen oder ehrlich bleiben wollte. Ob er sich mit gefälschter Namensunterschrift in den Besitz des fremden Geldes setzen sollte, oder ob seine Hände unbefleckt bleiben würden. Ein Frösteln überlief ihn und dann fühlte er sich plötzlich wieder heiß werden, seine Hände wurden feucht und er bekam einen bitteren Geschmack im Munde. Sein Herz schlug bis in den Hals hinauf, und er fing an, den Mann, dessen Namen er angenommen hatte, zu verwünschen, weil er ihm die grüne Mappe in den Schoß gelegt hatte. Jetzt überkam ihn die Angst, er würde nicht die Nerven haben, die Sache erfolgreich durchzuführen. Er sah nach der schwingenden Drehtür, durch die Menschen sich hinein= und hinausließen, in ständigem Kommen und Gehen, und überlegte, ob er nicht lieber den Scheck im Stich lassen und Reißaus nehmen sollte. Aber das durfte er doch auch nicht! Der Scheck war nicht sein Eigentum; er konnte ihn doch nicht so ohne weiteres da lassen, er war doch für Lilloe bestimmt. Führte er für Lilloe das Geschäft durch, so durfte er das Lilloe gehörige Geld dem anderen nicht zurückgeben. Ratlos sah er sich um, was er tun sollte, da erschien der würdige Herr wieder am Schalter und rief seine Nummer auf. Mit zitternden Knien und bleichem Gesicht ging Leo an den Schalter. Der würdige Herr reichte ihm den Scheck mit der Rückseite nach oben und sagte:„Ihren Giro bitte!" Leo sah ihn entgeistert an und stotterte:„Den Namen auf der Vorderseite oder meinen Namen?"— Im Theater erlitt er seinen ersten Schreck. Als er sich in der Pause umsah, sah er einen Herrn von der Zentrale seiner Bank, mit dem er früher einmal zu tun gehabt hatte. Zuerst traute er sich nicht, sich nochmals umzudrehen, dann sagte er sich, daß ihm das noch häufiger passieren könnte, und daß der Bekannte sich seiner in dieser Umgebung kaum erinnern würde. Um die Probe auf das Exempel zu machen, stand er nunmehr auf, drehte sich völlig nach dem anderen um und versuchte seinen Blick zu fangen. Er hatte sc, ißlich recht, der Mann, in dessen Abteilung er wochenlang gearbeitet hatte, sah ihn an und dann an ihm vorbei, ohne ein Zeichen des Erkennens zu geben. Beim Hinausgehen nach Schluß der Vorstellung stieß er am Ausgang sogar mit ihm zusammen, ohne daß jener ihn erkannt hätte. Es war nach Mitternacht, als Leo in sein Hotelzimmer zurückkehrte. „Nein, Ihren Namen, wenn ich bitten darf.“ Leo unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung und schrieb seinen eigenen Namen quer auf die Rückseite. „Darf ich um eine Legitimation bitten, vielleicht Ihren Paß,“ sagte der Beamte,„es ist ein erheblicher Betrag!" Leo faßte in die Tasche. Fast hätte er Lilloes Paß herausgeholt. Im Bruchteil einer Sekunde faßte er sich, zog aus der inneren Westentasche seinen eigenen Paß heraus und zeigte ihn dem Beamten. Dieser verglich die Unterschrift im Paß mit der eben gegebenen und reichte ihn Leo zurück. „Danke sehr, alles in Ordnung. Wünschen Sie die ganze Summe sofort in Schweizer Noten, oder wünschen Sie zu wechseln?“ Gerettet, sagte sich Leo, ich bin gerettet. Und gewann seine Kaltblütigkeit wieder. „Geben Sie mir bitte 5000 Francs in Schweizer Noten. Den Rest schreiben Sie mir bitte auf ein Konto gut, das Sie auf meinen Namen einrichten wollen. Stellen Sie mir bitte gleich eine Quittung aus und bestätigen Sie mir die Buchung bitte nach dem Grand Hotel per Adresse Herrn Olaf Lilloe.“ Nach wenigen Minuten stand Leo um fünftausend Schweizer Franken reicher und mit einer Quittung des Crédit Lyonnais über von ihm erhaltene weitere 15000 Schweizer Franken in der Tasche auf der Straße, die im schönsten Sonnenlicht glänzte. Leo wußte gar nicht, wie ihm war. Mit langen Schritten ging er ins Hotel zurück. Hier gab er am Briefschalter die Weisung, Briefe für Leo Ortrand auf sein Zimmer zu schicken mit der Bemerkung, es sei sein Sekretär, der in wenigen Tagen nachkommen würde. Dann ließ er sich erklären, wo das Hotel Lord Bryon war und begab sich zu Fuß auf den Weg, nachdem er diesen auf seinem Stadtplan festgestellt hatte. Der Weg war doch weiter als er angenommen hatte, aber das herrliche warme Sommerwetter, der unglaubliche Reiz dieser Stadt, die einmal im Leben aufzusuchen der Traum fast eines jeden Menschen gewesen ist, die bezaubern. den Auslagen in der Rue de la Paix, der Garten der Tuilerien längst der Rue de Rivoli, unter deren Arkaden er sich durch eine Menge eleganter Frauen aller Länder durchdrängen mußte, der Concordienplatz, auf dem er atemlos stehen blieb, von der Schönheit der Aussicht überwältigt, das war alles so wunderbar für diesen jungen Menschen vom Kurfürstendamm, dieser durch die Phantasie reichgewordener Maurermeister zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zum Sinnbild der Häßlichkeit gemachten Straße, daß er über all der Schönheit ganz vergaß, was ihn in die Stadt geführt hatte. Als er dann nach der Vergleichung des Stadtplanes sah, daß sein Weg ihn die breite Straße hinaufführte, die die Pariser so schön die Elyséeschen Felder genannt haben, als er von weitem oben den Triumphbogen sah, der diese herrlichste aller Straßen krönt, beschloß er erst einmal bis zu ihm hinaufzugehen, bevor er in die Rue Lord Bryon ging, die er ja ganz in der Nähe des Triumphbogens suchen mußte. Die Lebenslust wachte in ihm wieder auf, während er unter den Bäumen einherging. Er freute sich der Kinder, die vor den Bänken spielten, auf denen trotz der vorgerückten Jahreszeit die Bonnen saßen und sich sonnten. Er freute sich der eleganten Fußgänger, die ihm entgegenkamen, und er staunte über die Unzahl von Automobilen, die mit unerhörter Geschwindigkeit reihenweise die Straßen hinauf= und hinuntersausten, an den Querstraßen vom weißen Stabe des Schutzmannes aufgehalten zu Dutzenden wie angewurzelt mitten im Laufe stehen blieben, um, beim Senken des Stabes das Wettrennen bis zur nächsten Querstraße fortzusetzen. Wenn er auch gar nichts aus. richtete, dachte er bei sich, das einmal gesehen zu haben, lohnte wirklich die Reise und die ganze Aufregung. Und als er dann vollends vor dem Triumphbogen stand und von der Anhöhe herab auf das Bild, das sich unter ihm ausbreitete, zurückschaute, tat es ihm leid, daß er niemanden mithatte, mit dem er den Genuß teilen konnte. Eine vor dem Triumphbogen stehende Menge zog ihn an. Beim Näherkommen sah er, daß die Männer den Kopf entblößt hatten. Er drängte sich durch die Menschen und tat unwillkürlich desgleichen. Was er sah, ergriff ihn noch mehr. Sie standen vor einer in die Erde gelassenen schwarzen Platte, an deren einem Ende ein rotes Lämpchen brannte und die mit Kränzen bedeckt war. Zuerst begriff er nicht. Dann fiel ihm ein, wovor er den Hut abgenommen hatte und wandte langsam seine Schritte das Stückchen Weg zurück, das er zu weit gegangen war. Ist das mein belgisches Blut, dachte er bei sich, daß mich der Anblick dieses Grabmals so gerührt hat, oder ist es die Einfachheit und Schönheit in dieser Gefallenenehrung? Er bog in eine schmale Seitenstraße ein und stand gleich darauf vor dem kleinen Hotel, in dem Pomernatzki wohnen sollte. Auf seine Frage erfuhr er, daß Pomernatzki nicht zu Hause wäre, ob er das Fräulein zu sprechen wünschte. Herr Pomernatzki würde um ein Uhr zurückerwartet. Das Fräulein? Nein, das Fräulein wünsche er nicht zu sprechen. Man möge dem Herrn ausrichten, daß Herr Olaf Lilloe im Grand Hotel angekommen sei und ihn um drei Uhr in der Halle erwarte. Dabei wurde Leo gewahr, daß er keine Visitenkarten besaß, die er unbedingt haben müßte. Er schlenderte langsam die Champs Elysées zurück und überlegte sich noch im Gehen, wer wohl das Fräulein sein möchte, das er hätte sprechen können. Am Concordienplatz bog er links nach der Madeleine ein, in deren Nähe er eine kleine Druckerei fand. Hier bestellte er sich Visitenkarten auf den Namen Olaf Lilloe, und ging dann, seinem früher gefaßten Entschluß zuwider, in ein kleines, bescheidenes Restaurant, wo er frühstückte. Nach dem Frühstück holte er die Visitenkarten ab und ging in sein Hotel zurück, setzte sich mit seiner Mappe in die Halle zu einer Tasse schwarzen Kaffee, nachdem er dem Portier Weisung gegeben hatte, wo er zu finden war, und wartete auf Matthaeus Sachardwitsch Pomernatzki. Nachdem die Einkassierung des Schecks so glücklich vonstatten gegangen war, war er nicht mehr so aufgeregt wie morgens. Immerhin war ihm nicht übermäßig wohl zumut, denn der eigentliche Kampf sollte erst jetzt beginnen. Einen Plan hatte er sich noch nicht zurechtgelegt, weil er nicht wissen konnte, wie sich Pomernatzki benehmen würde. Seine Hauptwaffe war ja, daß er im Besitz des Briefes, der Akten und des Schecks war, die Pomernatzki an Lilloe geschickt hatte. Er nahm auch an, daß sich Pomernatzki inzwischen bei der Bank erkundigt haben würde, ob der Scheck eingelöst worden sei. Bei diesen Gedanken reute es ihn, daß er die 15000 Francs nicht auf eine andere Bank eingezahlt hatte. Er sagte sich zwar, daß die Bank Pomernatzki keinesfalls mitteilen dürfte, was andere Kunden, und er war doch jetzt Kunde des Crédit Lyonnais, für Geschäfte machten, aber konnte man denn wissen, ob der würdige Napoleon am Schalter nicht ein guter Freund des Pomernatzki wäre, der ihm von diesem neuen Konto „Leo Ortrand“ erzählen würde? Schließlich war er ja Pomernatzki keine Erklärung darüber schuldig. Die Hauptsache war, Ruhe zu bewahren, möglichst wenig sagen und sich möglichst viel von anderen erzählen lassen. Selbstrasierer! Vor dem Einsellen die Haut gründich mit NIVEA-CBENE einreiben! Erfolg: Schmerzloses Rasieren. blendendes Schneiden des Miessers, keine Reizung der Haull." Preise: 11 an- 14.22 Ehe Wernerisch aber scharfe Waschmittel sind ihr gefährlich. Nehmen Sie nur die zarten milden Lux Seifenflocken! Kunstseide läßt sich damit ohne jede Gefahr waschen und wird wie neu. Drücken Sie den lauwarmen Lux Seifenschaum sachte durch das Gewebe,— dann dreimal lauwarm spülen, leicht ausdrücken, zum Trocknen flach ausbreiten und, wenn noch etwas feucht, mit mäßig warmem Eisen bügeln. Nur in Originalpaketen zu 50 und 90 Pfg. erhältlich. Führende Fabrikanten, wie „BEMBERG“ empfehlen zum Waschen von Kunstseide „Lux Seilenflocken“ u. kompl. 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R. e Berliner Börse v. 20. Febr. 1928. Harpener Bergbau Hartmana-Naschinen Hllgere Versinkerei Hirech, Kupfer Hoeseh Stahlwerk Hohenlohe-Werke Hubertue Braunkohlen Humbeldt-Naschinen Schiffahrts-Aktien Hanburg-Amerika Hamburg-Südamerike Hausa- Dampfschiffahrt Neptan Dampfschiff. Norddeutscher Lieye IIse Bergben *** Banken Allg. Deutsche Kredtt Bank für elektr. Werte Barmer Bankverein Berl. Handels-Gesell. Commers u. Priv Darmst. National-Bank Deutsche Bank Disconto-Kommandtt Dresduer Bank Mitteldeutscher Oredit Oesterr.’redit Reichsbank Westdtach. Bodenkr. Wiener Bankverein Industrie-Aktien Kachen-München*) Acenmulatoren-Pabr. Adlerwerke Alexanderwerk-Akt. A. E. G. Augsburg-Nürsberg rager Basalt-Aktien Lins Bergmann Rlektr. Berlin-Karler. Industr. Berliner Naschinen-Bau Bonner Berzwerke. a Hütten-Verein*) Braonkohl.-Zak.-Akt.“ Buderue-Eisen Charlettenburg. We Chem. v. Herden Chem. Albert Cent. Csouten Rand Dahlbusch Bergw. 9) Daimler Motoren D All.-Telegr. Deutsche Erds! Deutsche Geld- u. 8ilber-Scheide-Anstalt Deutsche Kabelwerke Deutsche Lisolesa-W. Deutsche Masch.-Fabr. Deutsches Spiegelglas Dartmunder Aktien Dortm. Union Dürener Metall Dyaamit Nobel Elektr Lieferungen Elektr. Licht e Kraft Eschweiler Bergwerk Essener Steinkohlen Fahlberg Läst Farbenindustrie Feltes u. Guilleaume bergw. Geu. PP eiecktr Untern. Glas Schalke Goldschmidt Th. Gaano-Werke 167.875 107.25 90.875 185. 101.75 325 58 218.75 25 Kallwerke Asebereichen Kalker Naschinen Karleraher Naschisen Karstadt Akt. Keraman Klöckner- Werke Köln-Neuessen Kölner Gemmitäden#) Körting Gebr. Krosprian Metall Cahmever aurahätte Loewe u. Ce. Lercnn C. *** Nesseomansröhren Mansfelder Bergbau Metallbank Neteren Deuta Neridertebe Welle Oberechl. Eieb.-Bedart " Kokw. Orenstein u. Keppel Ostwerke Phösiz 8. Pöge Elektr. u. R. Raggel Reichols-Papter Rhein Braunkohlen Rhein Stahlwerke Rh.-Westf. Elektr. Rhein.-Westf. Kalkw. Rh.-Weatf. Sprengsteft Rhenante V. Chem. Rieberk Nontanwerke Roddergrabe Brühl Roaitser Zucker Rüttgerswerke Sachsenwerk Saledetfarth Kall Saretti Schokolade Schuckert Elektr. Sleg.-Sellager Guß Siemene u. Haleke Schaltheiß-Brauerei Stbar Kammgarn Stolberger Ziak Stollwerck Gebr. Tiets Leonhard Tachfabriken Aschen Ver. Dt. Niekelwerke Ver Glansstoft Elb. Ver Jute-Spinnerei B. Verein. Stahlwerke Ver. Zyp. u. Wien. Vogel Telegr. Wegelln Aug. Abt. Wessel Ludwig Westeregein Wicküler Küpper Wittener Gußstahl Woll 235.— 8 50 283.50 107.50 2 25 Zellsteft Waldhet Helenialwerte Destach-Ostafrika Nen-Quinen Otavi-Minen u. Ed. 258.— 43.75 Harkethal Hammersen *) Kölner Börse. * Köln, 20. Febr. Rosenmontag aus. Berliner Mark-Notierung vom 20. Febr. 1928. Geld Brief Geld Brief Die heutige Börse fiel wegen Rollass Paris Belgien Neurrirk Kölner Schlachtviehmarkt vom 20. Febr. (Bericht der Notierungskommission.)(Ben f. 30 kx Lbdg.) Ochsen vollfleisch., ausgemäet. 1. jüngere 2. ältere sonstige vollfleischige 1. jüngere„* 2. ältere Tleiscbige gering genährte Ballen üngere vollfleischige constige vollfleischige Tleierhige gering genährte Kühe üngere vollfleischige sonstige vollfleischige tleischige gering genährte Färsen Vollfleisch., ausgemäst. vollfleischige fleischige AIß. genährt. Jungrich Kälber Deppellender best. Mast beste Mast- und Saugkälber mittlere Mast- u. Saag. kälber geringere Kälber Mr. —5 50—54 43—47 30—38 22—28 51—55 28—50 95—50 40—44 55—57 92—40 85—110 75—82 3 Schafe Nastlämmer u. füngere Masthamnel a) Weidemast b) Stallmast mittl. Mastlämmer, alt. Nasthammel und gut genährte Schafe fleischiges Schafvieh ger. genährt. Schafvieh Schweine, Lebendg. a) über 300 Pfand b) 240—800 Pfand e) 200—240 Pfund 4) 160—200 Pfand *) 120—160 Pfand 1) unter 120 Pfund Sauen Gesamt-Auftrieb Ochsen Darunter Weidetiere Ballen Daruster Weidetiere Kühe Darunter Weidetlere Färsen Darunter Weidetiere baraster Weitellere Kölber Darunter Weldetiere Schafe Darunter Weidetiere Schweine Darunter Weidetiere Ar. 52—64 89—84 54— 85 52—53 361 48 412 43 4 1019 29 6368 Marktverlauf: Beste Tiere auch höher bezahlt, ruhig. voraussichtlich geräumt: Kälber und Schafe ruhig geräumt: Schweine früh ruhig, später beiebt, geräumt. Berliner Wertpapierbörse. MTB Berlin, 20. Fedr. Die neue Börsenwoche eröffnete fest. Man war der Meinung, daß der Konflikt in der Metallindustrie durch eine Verbindlichkeitserklärung beseitigt würde und daß heute die Freigabebill im amerikanischen Senat angenommen werden wird. Die leichte Entspannung des Geldmarktes wirkte sich gleichfalls günstig aus. Von Montanwerten waren wieder Kohlewerte bevorzugt, die verschiedentlich bis zu 3 und 4 Prozent anzogen. Chemische und Elektrowerte ruhig, Hamburger Elektrizität plus 3 Prozent. Freigabewerte erhöht. Holzwolle plus.5. Schiffahrtsaktien um.5 bis.5 Prozent höher. Berger Tiesdau plus 4 Prozent, Zellstoff Waldhof plus 4 Prozent, Karstedt plus 6 Prozent, Svenska minus 5,5 RM. Nach der Privatdiskonterhöhung von 6 auf 6 einachtel Prozent wurde die Haltung durchweg schwächer. Verschiedentlich kam es zu Abbröckelungen bis zu 1 Prozent. Die Zinssätze am Geldmarkt blieben unverändert. Der Dollar notierte 4,1895, das englische Pfund 20,425. Frankfurter Abendbörse. —n Frankfurt a.., 20. Febr. Die Abendbörse war still, aber gut behauptet, teilweise über die Mittagsschlußkurse hinaus erholt. Man war gegen Schluß der Mittagsbörse schwächer geworden, als die Ablehnung des Schiedsspruchs durch die mitteldeutschen Metallarbeiter bekannt wurde, neigte heute abend aber der Ansicht zu, daß der Reichsarbeitsminister die Verbindlichkeitserklärung erlassen werde, um so die angedrohte Generalaussperrung zu verhindern. Gegen Schluß wurde die Abendbörse etwas lebhafter, besonders am Markt der Freigabewerte, da in Berlin bereits günstige telefonische Nachrichten über den Verlauf der heutigen Sitzung des amerikanischen Senäts aus New=York vorliegen sollen. Daraufhin lagen auch die anderen Märkte leicht gebessert. I. G. Farben Termin und Kasse 264,75, Scheideanstalt 209,75, Danatbank 235,25, Diskonto 160, Commerzbank 179—4, Dresdner 162,5, Siemens 290, Licht u. Kraft 220, A. E. G. 169.5, Gesfürel 266, Stahlverein 105, Phönix 102,25, Mannesmann 155,5, Gelsenkirchen 137/5, Klöckner 125, Rheinstahl im Freiverkehr 172,5, Lloyd 1585, Kasse 158,5, Paket 156,25, Erdöl 134, Kleyer 81,5, Renten vernachlässigt. An der Nachbörse handelte man Lloyd bis 159,25, Paket 157, Phönix 103,.=G. Farben 265.5, auch der Schluß hielt sich auf dieser Basis bei recht zuversichtlicher StimmunDer Schierssprach in der mitteweutschen Metauinbastrie. Beide Parteien lehnen den Spruch ab. WTB Berlin, 18. Fedr. Die zur Beilegung des mitteldeutschen Metallarbeiterkonfliktes eingesetzte Schlichtungskammer fällte heute gegen 13½ Uhr unter Vorsitz des Schlichters, Ministerialrat Dr. Hauschild, einen Schiedsspruch, der vom Tage der Wiederaufnahme der Arbeit eine Lohnerhöhung von fünf Pfennig pro Stunde vorsieht, und zwar für alle drei mitteldeutschen Tarifgebiete; für Anhalt soll eine besondere Regelung wegen der Sicherung der Leistungszulagen getroffen werden. Der Streik bzw. die Aussperrung soll nicht als Arbeitsunterbrechung angesehen werden und außerdem dürfen keine Maßregelungen der am Streik beteiligten Metallarbeiter vorgenommen werden. Zu diesem Schiedsspruch, der gegenüber dem am 12. Januar ergangenen Spruch des Magdeburger Schlichters eine Erhöhung der Löhne um weitere zwei Pfennig vorsieht, müßten sich die Parteien bis Montag, den 20. Februar, mittags 12 Uhr erklärt haben. Die mitteldeutschen Metallarbeiter haben bereits zu Montag vormittag eine erweiterte Konferenz der Funktionäre aus den Streik= und Aussperrungsgebieten nach Halle einberufen, um zu dem Schiedsspruch Stellung zu nehmen. Auch die mitteldeutschen Metallindustriellen treten am Montag vormittag zusammen, um ihre Erklärung abzugeben. Der Schiedsspruch kann unter Umständen vom Reichsarbeitsminister innerhalb 24 Stunden für verbindlich erklärt werden. Die Industriellen lehnen den Spruch ab. WTB Berlin, 18. Febr. Der Verband mitteldeutscher Metallindustrieller hat die im Lohnstreit in der mitteldeutschen Metallindustrie für die Tarifgebiete Magdeburg, Halle und Anhalt heute im Reichsarbeitsministerium gefällten Schiedesprüche abgelehnt. Ablehnung des Schiedsspruches durch die Metallarbeiter. MTB Berlin, 20. Febr. Heute vormittag hat die Funktionärversammlung der Metallarbeiter in Halle die Ablehnung des Schiedsspruches vom vergangenen Samstag beschlossen. Der„Vorwärts“ kommentiert diese Ablehnung wie folgt:„Die Metallarbeiter haben dem Arbeitsminister gar keine Antwort auf den unerhörten Spruch des Schlichters erteilt. Die Entrüstung ist auch in den gemäßigten Kreisen der Metallarbeiterschaft so groß, daß hier die entschiedenste Neigung besteht, auch im Falle einer Verbindlichkeitserklärung den Kampf fortzusetzen. Eine Entscheidung darüber liegt allerdings bis zur Stunde noch nicht vor. Dienstag Verhandlungen über die VerbindlichkeitsErklärung. MTB Berlin, 20. Hebr. Der Reichsarbeitsminister hat nunmehr die Parteien zu einer unverbindlichen Aussprache über eine baldige Verbindlichkeitserklärung der am 18. Februar gefällten Schiedssprüche zu Dienstag vormittag 10 Uhr nach Berlin eingeladen. mides arten im Krung Progeg. WTB Berlin, 18. Febr. Um 101 Uhr betritt der Angeklagte Paul Krantz den Gerichtssaal. Er nimmt am Sachverständigentisch vor der Anklageschranke Platz. Neben ihm sitzen der behandelnde Arzt, Dr. Walthausen, vom Auguste Viktoria=Krankenhaus und eine Krankenschwester, die ein Arzneigläschen neben sich stehen hat. Rechtsanwalt Dr. Frey, der mit dem Angeklagten gekommen ist, hat zunächst neben dem Tisch Aufstellung genommen, während noch der Offizialverteidiger Rechtsanwalt Schulz den Verteidigerplatz einnimmt. Angeklagter Paul Krantz, der heute einen frischeren Eindruck macht als am letzten Verhandlungstage, antwortet auf die Frage des Vorsitzenden, daß er sich verhandlungsfähig fühle. Als der Vorsitzende den Verteidiger aufruft, erklärt Rechtsanwalt Dr. Frey:„Ich melde mich als Verteidiger.“ Vorsitzender Landgerichtsdirektor Dust: Das Gericht nimmt mit Befriedigung davon Kenntnis, daß der frühere Verteidiger, Herr Rechtsanwalt Dr. Frey, die Verteidigung wieder übernommen hat, was der Erledigung des Prozesses sehr förderlich sein dürfte. Ich nehme Ihre Bestellung, Herr Rechtsanwalt Schulz, hiermit zurück und danke Ihnen für Ihre Bemühungen. Die eigentliche Verhandlung beginnt mit der Vernehmung des pädagogischen Sachverständigen, Oberstudiendirektor Prof. Du. Goldbeck, der erklärt, er könne sich dem Gutachten des Prof. Spranger anschließen. Sachverständiger Goldbeck gibt ein Charakterbild des Angeklagten, wobei er darauf hinweist, daß Krantz schon von Geburt an seelisch gefährdet gewesen worden sei. Er sei aber auch eine Dichternatur, die immer in einer gedachten Welt lebt und daher zu Gedanken und Taten neigt, zu denen in der realen Gedankenwelt lebende Menschen nicht neigen. In der der Mordnacht vorhergegangenen Nacht hat der Angeklagte 17 Stunden geschlafen. Ein solcher Schlaf ist nicht normal. Von ihm erwacht der Mensch nicht erquickt, sondern niedergeschlagen. Es ist anzunehmen, daß Krantz sich schon an diesem Abend in schwerer Depression befand. Dazu kommt die schwüle, erregende Atmosphäre, der Alkoholrausch und nicht zuletzt der Schreck über den Schuß, den Scheller in der Nacht abfeuerte und der an seinem Kopfe vorbeiging. Das alles gab eine seelische Verfassung, die den Angeklagten nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ließ. Nach der wohlerwogenen Meinung des Sachverständigen ist auf Krantz darum der§ 51 anzuwenden, und zwar nicht nur für die Nacht, sondern auch für den Morgen der Tat. Der Vorsitzende befragt Krantz nach dem langen Schlaf am Tage vor der Mordnacht. Krantz gibt an, daß er nach dem Zusammensein mit Hilde Scheller von halb 2 Uhr nachts mit einer Unterbrechung von zehn Minuten 17 Stunden lang geschlafen hat. Der Verteidiger weist darauf hin, daß Krantz vor der Tat 35 Stunden lang nichts gegessen hat. Das Gericht hört dann als Sachverständige Oberschulrätin Dr. Wegscheider. Sie führt die innere Labilität des Angeklagten auf die ungefestigten Verhältnisse seiner gesamten Umwelt zurück, auf die schwankenden Zeitanschauungen und die Unsicherheit im Auf= und Ausbau der Schule. So fehlte ihm die feste Linie. Vor jedem Widerstand flüchtet er sich in sich selbst. In sich aber schwankt er zwischen Liebenswürdigkeit und Traurigkeit, nicht zwischen Liebenswürdigkeit und Verärgerung oder Wut. Es ist deshalb nicht anzunehmen, daß er aus Rachegefühl, etwa gegen Hilde Scheller sich an der Tat beteiligen wollte. An dem Selbstmord wollte er aus jugendlichem Solidaritätsgefühl teilnehmen. Ein anderes Motiv bestand für ihn nicht. Sein Vorsatz war kein Vorsatz im Sinne einer bewußt auszuführenden Handlung. Nach Beendigung der Ausführungen der Sachverständigen Frau Dr. Wegscheider erleidet Krantz einen Schwächeanfall, der eine Unterbrechung der Sitzung notwendig macht. Der Staatsanwalt plädiert nur auf Mittäterschaft am Totschlag. WTB Berlin, 20. Febr. Im Verlauf seiner Ausführungen plädierte Staatsanwalt Steinbeck nur auf Mittäterschaft am Totschlag. Nachdem im Verlauf des Prozesses die Staatsanwaltschaft die Mordanklage bereits hat fallen lassen, müßte auch die Ernstlichkeit der Verabredung zum Morde zum mindesten bei Krantz in Zweife, gezogen werden. Er beantragte gegen Krantz eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und einem Monat. Das Gericht zog sich um 14 Uhr zur Urteilsfindung zurück, nachdem der Verteidiger auf Freisprechung plaidiert hatte. Noch während des Plädoyers des Staatsanwalts erschien der Angeklagte in Begleitung eines Arztes und einer Schwester und nahm seinen Platz am Tisch der Sachverständigen ein. Angeklagter Krantz erhielt das Schlußwort. Er sagte, er sei an der Ausführung der Tat unschuldig. Er bitte das Gericht, ihm durch Freispruch die Möglichkeit zu geben, als Mann das fühnen zu können, was er als Kind moralisch gesündigt habe. Nach mehrstündiger Beratung wurde das Urteil gesprochen. Es lautet wegen Vergehens gegen das Gesetz über den Waffenbesitz auf drei Wochen Gefängnis, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt angesehen sind. Im übrigen wurde der Angeklagte freigesprochen. Die Kosten des Verfahrens, soweit Verurteilung erfolgte, werden dem Angeklagten, soweit Freispruch erfolgte, der Staatskasse auferlegt. Hochruse auf Krautz! * Berlin, 20. Febr. Eine riesige Menschenmenge erwartete die Urteilsverkündung. Als nach dem Schluß der Sitzung Krantz in der Tür erschien, wurde er mit hundertstimmigen Hochrufen empfangen. Man hob ihn auf die Schultern und brachte ihm immer wieder neue Ovationen dar. Schließlich gelang es' dem Angeklagten, in einen Friseurladen zu flüchten und von dort durch einen Nebenausgang unerkannt ins Freie zu gelangen. (Also Ehrung eines sittlich mißratenen Pennälers! Red.) Aus Ar ungegertn. Godesberg, 21. Febr. Gestern nachmittag wurde der Vorsteher der Filiale der Kreissparkasse auf der Bahnhofstraße, Rechnungsrat i. R. Goedecke, zu Grabe getragen. Die Veteranen von 1870/71 gaben ihm das letzte Geleite. Der Verstorbene war auf einer Bank am Rhein von einem Schlaganfall betroffen worden, der den sofortigen Tod zur Folge hatte. Godesberg. 21. Febr. Seine Silberhochzeit feiert heute das Ehepaar Joh. Mertens, Schultheißgasse. ::: Godesberg, 20. Fehr. Etwa in Höhe der Station Friesdorf wollte ein Motorrad mit Beifahrer ein Auto überholen. Hierbei wurde es erfaßt und völlig zertrümmert. Der Beifahrer wurde schwer verletzt ins Hospital geschafft. Am Vorderwagen des Automobils brachen Achse und Räder. :=: Satzvey, 18. Febr. In einer der letzten Nächte wurde auf dem hiesigen Bürgermeisteramte eingebrochen. Die Täter schnitten am Arbeitszimmer des Bürgermeisters die Fensterscheiben aus und durchwühlten Schreibtische und Schränke, Portokasse, Standesamtskasse und die Kasse der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Satzvey=Wachendorf wurden ausgeplündert. Eitors. 20. Fedr. Der Männer=Gesang=Verein „Sängerbund“ Ottersbach feierte im Saale Westerhausen seine diesjährige Karnevalsfeier. Mit Musik= und Gesang, Reden und Büttenvorträgen bereitete der Verein seinen Gästen einige vergnügte Stunden. Ein kleines Tänzchen beschtoß die schöne Feter.— Die Eitorfer Karnevatsgesellschaft„Närrische Stadtsoldaten“ veranstaltete am Samstag abend im Lindenhof eine„Gala=Prunksitzung". Als Redner, Sänger und Büttenredner wirkten die besten Kräfte Eitorfs. Die Sitzung erreichte mit dem Einzug des Justizinspektors Schumacher aus Traben=Trarbach, eines geborenen Eitorfers, als„Prinz Karneval“ ihren Höhepunkt. Eitors. 20. Febr. Der Jagdbezirk Höhe wurde dem Höchstbietenden Müller aus Gutemannshausen für 2500 Mark verpachtet. Eisorf, 20. Febr. Der diesjährige Rosenmontagszug, dem das Motto:„Deutsches Lied, deutscher Sang zu Grunde gelegt war, nahm bei großer Beteiligung einen schönen Verlauf. Schon seit Mittag umsäumten Hunderte Schulkinder den Marktplatz. Der Zug setzte sich um 15 Uhr in Bewegung und kehrte nach zwei Stunden auf den Marktplatz zurück, um sich dort aufzulösen. Die Wagen zeigten neben dem humoristisch=satyrischen zum Teil auch einen hohen künstlerischen Einschlag. Ein Glanzstück stellte der Wagen des„Prinz Karneval“ dar, der von der Jugend begleitet, ununterbrochen Zuckerwaren und Apfelsinen verteilte. ::: Linz, 21. Febr. Der Rosenmontagszug, der erste wieder seit langen Jahren, verlief in schönster Ordnung. Die sieben Wugen waren nach künstlerischen Entwürfen angefertigt und zeigten wieder aufs neue, daß Linz immer noch Humoristen hat, welche getreu dem Grundsatz:„Niemand wehe!" die lokolen Angelegenheiten und Wünsche der Bürger im Bilde zu verwirklichen vermögen. Ganz besonders gefiel der Wagen des„Sängerbund":„Linzer Rundfunksender". Originell wirkten die Wagen, die sich mit der Linzer Kläranlage und der Verlegung der Badeanstalt nach der linken Rheinseite befaßten, zu welchem Zwecke ein Wagen die Einrichtung einer Kreditbank à la Bergmann=Konzern Berlin zeigte; die Aktien zu 1000 Mark mit 48 Prozent Verzinsung wurden während der Durchfahrt durch die Stadt verkauft. Die„Stähner Kirmes“ war besonders humorvoll ausgestattet. Der Wagen der Sch.=Ges. Linzer Jünglinge hatte ein vollständiges Motorboot aufgebaut; es versinnbildet den Plan der Stadt Linz, mit Motorboot die Badelustigen nach dem Strandbad zu fahren. Die Fußgruppen waren durchweg originell; da hatten der Schwimmverein in hübscher Aufmachung eine Original=Schrammelmusik eingeübt mit allerlei Instrumenten, während die HubertusSchützen eine Marokkanertruppe darstellte, mit den nachfolgenden Leidtragenden. Die Rundfahrt des Zuges dauerte drei Stunden. Der Zustrom aus der Landbürgermeisterei war sehr stark, so daß ein beängstigendes Gedränge entstand. Die Polizeiverwaltung hatte stellenweise sehr schwierige Aufgaben zu lösen, da in den engen Straßen besonders die Kinder sich herandrängten. Die Freude über den wohlgelungenen Rosenmontagszug äußerte sich allgemein. Die Vereine, die sich um das Zustandekommen sehr bemüht haben, fanden allgemeine Anerkennung. Gebhardshain, 18. Febr. Rentmeister Klaus hat sein 30jähriges Dienstjubiläum als Verwalter der Gemeindekasse Gebhardshain gefeiert. Dem Jubilar wurden mancherlei Ehrungen zuteil. Jurnen, Sport und Spiel. D T. Um die Rheinische DT-Handballmeisterschaft. Die 4 Spiele der rheinischen DT=Handballmeisterschaft, die am Sonntag ausgetragen wurden, brachten in 2 Fällen wieder überraschende Ergebnisse. In Duisburg verlor der TV. Jahn=Hiesfeld, der noch am vorigen Sonntag gegen den Ruhr=Bezirksmeister TV. Stoppenberg ein:2 Unentschieden erzwingen konnte, gegen Kreseld=Oppum mit nicht weniger als 12:0 Toren. Der Remscheider TV. 61 errang in seiner Heimatstadt einen knappen, aber verdienten:1 Sieg über den TV. Vohwinkel. In Köln flegte der TußV. Niederpleis gegen den TV. Gummersbach mit:2(:1) Toren, während in Aachen Einigkeit Rheydt=Geistenbeck über den TV. Verlautenheide mit:2 Toren die Oberhand behielt. Is Solingen 95 bergisch=märkischer Handballmeister. auf dem Platze der Neußer Sportsreunde kam das Entscheidungsspiel um die bergisch=märkische Handball=Bezirksmeisterschaft zwischen dem Fi Solingen 95 und Schwarz=WeißBarmen zum Austrag. Solingen 95 erwies sich als die bessere Mannschaft, doch ist der Sieg etwas reichlich hoch ausgefallen. Ein:=Ergebnis wäre dem Spielverlauf entsprechend gewesen. Solingen legt drei Tore vor und mußte sich dann einen einzigen Gegentreffer gefallen lassen. Nach dem Wechsel erhöhten zwei wettere Torerfolge das Ergebnis auf:1. Die Solinger Mannschaft machte einen sehr einheitlichen Eindruck. Boxen. Teutonia Berlin Deutscher Meister im Mannschaftsboxen. In der ausverkauften Turnhalle in der Grünstraße zu Stettin standen sich die Mannschaften von Teutonia Berlin und dem Stettiner Boxklub in der Endrunde der deutschen Meisterschaft im Mannschaftsboxen gegenüber. Die Teutonen siegten erwartungsgemäß mit 11:5 Punkten. Im Weltergewicht kam Teutonia kampflos zu den Punkten, da der Stettiner Vertreter Pautz 2 nicht antrat. Im Fliegengewicht Pfitzner=Teutonia und Steindamm=Steitin trennten sich unentschieden. Habermann=Teutonia mußte im Schwergewicht gegen Meister Jas= vers=Stettin in der 3. Runde die Waffen strecken. Alle übrigen Kämpfe wurden nach Punkten entschieden. Es slegten im Bantamgewicht: Titel=Stettin über Jonschker=Teutonia, im Federgewicht: Natzel=Teutonia über Salomon=Stettin, im Leichtgewicht Eckardt Teutonia über Ruppel=Stettin, im Mittelgewicht Bennien=Teutonia über Jaeckel=Stettin, und im Halbschwergewicht Panne=Teutonia über Spörkel=Stettin. Box=Länderkampf Dänemark—Norwegen:2. Amateur=Bormannschaften von Norwegen und Die ann-Boxmannschafte. von Rorwegen und Dänemark standen sich in Kopenhagen im Länderkampf gegenüber, den die Dänen ganz überlegen mit:2 Toren zu ihren Gunsten entschieden. Für Norwegen waren nur der Fliegengewichtler Olaf Rilsen, der C. Klaucen nach Punkten schlug, und der Schwergewichtler E. Askevols, der gegen N. C. Andreassen wegen einer Handverletzung in der 2. Runde aufgab, erfolgreich. Ein schnelles Ende nahmen die Kämpfe im Mittel= und Halbschwergewicht, wo Eberhard Hansen und Tiage Petersen ihre norwegischen Gegner Gunnar Johannsen bezw. Hans Olsen in der 1. Runde k. o. schlugen. Die übrigen vier Erfolge resultierten aus Punktsiegen N. Laursen über Sten Holm(Bantam), R. Madsen über Odd Höstdahl(Feder), Gebitz über Haakon Lind(Leicht) und Arne Sand über Erling Mikkelsen(Welter). Tennia. Tilden schlägt Hunter. Beim Hallen=Tennisturnier in Bufallo zeigte der Amerikaner Francis Hunter erneut seine große Form. Er zwang seinen großen Landsmann William Tilden zur Hergabe seines ganzen Könnens und gab sich erst nach erbittertem Viersatzkampf:3,:6, 346,:3 geschlagen. Radsport. (Amtliches Mitteilungsblatt des Bundes Deutscher Radfahrer, e..). Walter Sawall siegt in Paris. Nach seinen letzten Erfolgen in Marseille konnte der deutsche Stehermeister Walter Gawall=Berlin am Sonntag auch seinen Start im Pariser Wintervelodrom zu einem Erfolge gestalten. Den 1. Lauf des 40 Km.=Dauerrennens in 2 Läufen à 20 Km. gewann Sawall in 17:05,2 Min. vor dem französischen Winterstehermeister Breau, der 10 M. zurücklag. Weltmeister Linart=Belgien endete mit 240 M. Rückstand als Dritter. Im 2. Lauf mußte sich Sawall von Linart, der für die 20 Km. 18:18.— Min. benötigte, um 70 M. geschlagen bekennen. Dritter wurde Breau 140 M. zurück. Im Gesamtergebnis belegte Sawall mit 3 Punkten den 1. Platz vor Linart 4 Punkte und Breau 5 Punkte. Das Internationale Fliegerkriterium gewann FaucheuxFrankreich mit 5 Punkten vor Michard=Frankreich 6 Punkte, Piani und Martinetti=Italien je 8 Punkte, Schilles=Frankreich 9 Punkte und Degraeve=Belgien 9 Punkte. Automobilsport. Um Major Segraeve's Automobil=SchnelligkeitsWeltrekord. Bei der Fortsetzung seiner Rekordversuche in dem amerikanischen Seebad Dayton Beach hat der englische Rennfahrer Malcolm Campbell jetzt eine Stunden=Durchschnittsgeschwindigkeit von 310,357 Kilometer herausgeholt. Campbell hat sich damtt dem von seinem Landsmann Masor Segraeve am 29. März 1927 mit 327,981 Kilometer aufgestellten Automobil=Schnelligkeits=Weltrekord erheblich genähert und wird seine Versuche wetter durchführen. zum Schutvor Anstecktung und bei Exkältungsgefahr Formamint Vieltausendfach von den Arzten anerkanntes Schutz- und Desinfektionsmittel für Mund und Rachen. K