Bezugspreis: Monatlich## Anzeigen: lokale 25. auswärtige 40 S Reklamen:„ 75," 120 3 Lokale Familien=Anzeigen 20 3 Lokale Stellengesuche 13 3 die Zeile. Postscheck=Konto Köln Nr. 18672 Jernrut 66. 366 307 für Bonn und Umgegend. Druc u. Verlag: Hermann Neusser Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Deter Neusser Anzeigen: Detei Leserinier Alle in Bonn. Keine Veroflichtung zur Rückgabe unverlangter Manuftripte. 32. Jahrgang. Nr. 12705 Bonn, Freitag 24 Dezembei 1926. Gründungsjahr des Verlags 1725. Menschen eines guten Willens. Wieder erklingt uns die herrliche erhabene Botschaft von dem Frieden den Menschen, die eines guten Willens sind. Wenn wir das politische Leben betrachten, so hat uns die Weisung des guten Willens noch nicht jenen Frieden beschert, der die Sehnsucht der Völker als höchstes Gut irdischer Gemeinschaft in sich schließt. Manchmal schien es in den jüngsten Jahren und Monaten, als sollte uns ein Völkerfrühling des Friedens er lühen. Car mancher Politiker und Slaatsmann meinte es, dem der Glaube an die Menschheit und ihre kulturelle Aufwärtsentwickelung troz aller bitteren Erfahrungen der Geschichte nicht zuschanden werden konnte. Aber diese frohe Hoffnung wird erneut durch eine Kältewelle gestört, die wie der äußere Temperatursturz der jüngsten Tage die Menschen erzittern macht. Der politische Dezember=Sturm, der nach dem befremdenden militärischen Justizakt von Landau die deutschen Gaue durchbraust und orkanarlig nach den westlichen Grenzen hinüberdrängt, ist alles andere denn eine Friedenssymphonie. Ein ganzes Volk ist in seinem rechtlichen und natkonalen Empfinden wie von brutalen Keulenschlägen getroffen. Sind es Menschen eines guten Willens, die uns solches angetan? Man müßte schon tiefgründiger in das verwickelte Gebiet der politischen Pfychologie und der uralten Gegensätze zwischen romanischer und germanischer Rasse hinabtauchen, um die Antwort auf das Unbegreifliche zu finden. Die Chamberlain, Briand und Stresemann, Marx, Wirth und Vandervelde wie auch zahlreiche andere führende Männer ihrer Geistesrichtung, die sich im Interesse der friedlichen Annäherung der Völker in der Auffassung bewegen, daß eine von der gesunden Vernunft ausgehende Realpolitik die Gegensätze der Völker zu überbrücken vermöchte, haben in Landau eine bitiere Lektion empfangen. Auch die Guillaumat, Tribouk, Walch und Poincaré sind Männer eines guten Willens. Aber ihre Willensbetätigung ist genährt, bewußt und unbewußt, von einem Komplex von Trieben, der sie im Deutschen den erbgeborenen Gegner erkennen läßt. Das Urteil von Landau, das so wenig mit den Gedanken an Frieden und Versöhnung. an Recht und Gerechtigkeit übereinstimmt, ist eigentlich der Ausdruck völkischer Schwäche gegenüber einer Nation, die man auch dann noch fürchtet, wenn sie militärisch am Boden liegt. Menschen eines guten Willens im Sinne der Botschaft einer anderen höheren Welt müssen erst innerlich freiwerden von jener traditionellen Last, die sie psychisch und geistig zu sehr beschwert, um einem besiegten Gegner mit jener Reinheit des Herzens genüber zu treten, die über alle politischen Verträge, Investigationspläne und Schiedsgerichte hinaus die wahrste und echteste Bürgschaft für den Frieden und die gegenseilige Wertschätzung der Völker darstellt. Wann werden die Völker, denen jetzt die Weihnachtsglocken wieder erklingen, dieses reinen Willens sein, der sie erlöst von jenem Machtwillen, der dem ehrlichen Friedensgedanken so wesensfremd ist? Müssen wir mit einer unbeantworteten Frage schließen? Wäre es nicht möglich, daß sriche geistigführende Männer, die den nationalen Geist ihres Landes mit dem Kulturgeist der Nachbarvölker in ihrer starken Persönlichkeit in Einklang zu bringen wissen, daß die Männer, die den rassenmäßigen Typ mit dem Wesen des großen Europäers in sich verkörpern, nicht auch auf die politische Psyche ihres Landes Einfluß gewinnen? Oder bleibt der Urnieb der Rassenfeindschaft mächtiger als die Stoßkraft der kontinentalen und kosmopolitischen Idee, die den nationalistischen Sondergeist in seinen vergiftenden Auskreisungen niederzuringen mitberufen erscheint? Mögen alle, die in ihrem Lande guten Willens sind, ihre Gedanken und Empfindungen zu zielbewußter Mitarbeit am internationalen politischen Friedenswerk ausreifen lassen. Weihnachtsbotschaften Stresemanns, Brlands u. a. WTB Paris, 24. Dez. Der Newyork Herald Pariser Ausgabe bringt heute Weihnachtsbotschaften, die verschiedene Staatsmänner durch dieses Organ an das amerikanische Volk richteten und die heute gleichzeitig von dem Newyork Herald in Amerika veröffentlicht werden, zum Abdruck. Darunter befindet sich eine Aeußerung des Reichcaußenministers Dr. Stresemann, der nach einem Hinweis auf die fruchtbringende Zusammenarbeit Deutschlands mit seinen ehemaligen Feinden und auf seine Zusammenarbeit mit Briand erklärt: Leider habe Briand ebenso wie er mit einer starken Opposition zu kämpfen. Nach einem Kriege, wie dem zurückliegenden sei es aber nicht leicht, allen Elementen in einem Lande wie Deutschland verständlich zu machen, daß es klug sei, eine Politik der Verständigung mit den großen Nationen, mit denen Deutschland im Kampfe stand, zu betreiben. Indessen mache sich diese Erkenntnis mit der Zeit immer mehr geltend. Auch Briand erklärt in seiner Botschaft nach einem Hinweis auf das Zustandekommen der Lo carno=Politik, ein sehr glücklicher Umstand besteht für mich in der Tatsache, daß ich in Dr. Stresemann einen Staatsmann fand, der vollkommen die Lage verstand. Außerdem erlassen durch den Newyork Herald Weihnachtsboischaften der ehemalige belgische Ministerpräsident Jaspar, der englische Delegierte beim Völkerbund Lord Robert Cecil, der polnische Außenminister Zaleski, der König der Belgier, der Premierminister Chinas, Wellington Kro, der österreichische Bundeskanzler Dr. Seipel, die Königin von Rumänier u. a. Wie es in der besetzten Rheinpfalz aussieht. Ein badischer Mitarbeiter, der die Besatzungsverhältnisse in der Rheinpfalz auf das genaueste kennt, schreibt uns: „Weg mit den französischen Reitpeitschen und Pistolen von deutschem Boden! Schluß mit der Besatzung!" Das ist der Notschrei, den das Landauer Schandurteil des französischen Kriegsgericht im ganzen deutschen Vaterlande Begnadigung der Deutschen wahrscheinlich. Der Freispruch Rouziers rechtskräftig. Ein Begnadigungsakt? Der heutige französische Ministerrat über das Landauer Urteil. WTB Paris, 24. Dez. Heute vormiktag findet ein Ministerrat statt. Nach dem Matin soll er sich auch mit der Frage des.teils von Landau beschäftigen. Das Blakt bestätigt übrigens, daß sich Gene.al Gulllaumat in Paris aufhält und daß er wiederholt mit dem Außenminister Briand und dem Kriegeminister Painlevé verhandelt habe. Der Matin glaubt ferner berichten zu können, daß Botschafter von Hoesch gestern abend nach 7 Uhr Kriegsminister Painlevé einen privaten Besuch abgestattet habe. Da der deutsche Botschafter slets besonders vertrauensvolle Beziehungen zu Painlevé unterhalten habe, habe er es offensichtlich für nühlich erachtet, mit dem Chef der französischen Armee und der französischen Militärgerichtebarkeit eine Besprechung zu jühren, bei der er sicher sein konnte, daß beiderseits der gleiche Wunsch herrscht, die öffentliche Meinung in den beiden Ländern wieder zu beruhigen. Man wisse, welche Bemühungen Herr von Hoesch entsaltet habe, um eine Polikik zu unterstützen, die auf die Annäherung Irankreichs und Deutschlands abziele. Er wolle also, so erklärt der Makin, offenbar nicht zulassen, daß das Werk der deutsch-französischen Annäherung abhängig sei von einem nächtlichen Streit und selnen bedauerlichen Folgen. Andererseits habe Painlevé seine seits berelts am Vormiktag General Guillaumat empfangen, der am Abend vorher eine lange Unterredung mit Briand in Gegenwart von Painlevé gehabt habe. Der Matin glaubt, daß General Guillaumat Anhänger einer Begnadigung sei und daß sich wahrscheinlich der heutige Ministerrat mit seinem Vorschlag. allen Verurkeilten von Landau Straferlaß zu gewähren, beschäftigen werde. Diese Begnadigung werde schon am Weihnachtstage ausgesprochen werden. Da die verurtellten Deutschen Reoision eingelegt haben, scheint man in juristischen Kreisen einzuwenden, daß es schwierig sei, vor dem Spruch der Revisionsinskanz über eine Begnadigungsmaßnahme eine Entscheidung zu treffen. Aber ein Präzedenzfall sei durch den Fall des Generals von Nathuslus geschaffen, den Ministerpräsidenk Herriol begnadigt habe, krotzdem er bereits seinen Revisionsantrag unterzeichnet halte. * Das Urteil von Landau rechtskräftig. * Berlin, 23. Dez. Die nach französischem Recht vorgesehene Frist vo n24 Stunden für die Einlegung einer Revision gegen das Freisprechungsurteil Rouzier ist abgelaufen, ohne daß die französische Anklagebehörde irgendetwas getan hat. Somit ist das Urteil gegen Rouzier rechtskräftig geworden, ohne daß dies von Deutschland verhindert werden konnte. Dagegen ist, wie bereits früher gemeldet, die Revision des Urteils gegen die Deutschen angemeldet. Die Besprechungen in Paris zwischen Hoesch und dem französischen Außenministerium gehen weiter. Der deutsche Botschafter hat gestern, wie ebenfalls berichtet, sogleich mit dem französischen Außenminister Briand Fühlung genommen und die ganze Angelegenheit dann in ausführlicher Weise mit dem Generalsekretär des französischen Außenministeriums Berthelot durchgesprochen. Briand selber war fortlaufend über das unterrichtet, was der deutsche Botschafter nach den Instruktionen der deutschen Regierung vorgetragen hatte. Ueber das Ergebnis dieser Besprechungen kann noch nichts mitgeteilt werden. Nachde mdas Fehlurteil gegen den Leutnant Rouzier rechtskräftig geworden ist, muß nunmehr aufs entschiedenste gefordert werden, daß die französische Regierung eingreift, damit die deutsch=französische Politik nicht noch weiteren Schaden leidet. Unter allen Umständen muß man erwarten, nachdem das Urteil unbegreiflicherweise rechtskräftig geworden ist, daß die sranzösische Regierung nunmehr wenigstens auf dem Gnadenwege die schändlichen Urteile beseitigt. Zu der Meldung, daß der Freispruch erst dadurch rechtskräftig geworden sei, daß innerhalb der 24stündigen Revisionsfrist von dem Anklagevertreter keine Revision angemeldet worden ist, bemerkt der Vorwärts, daß der Freispruch automatisch rechtskräftig wurde, da das französische Strafrecht eine Einspruchsmöglichkeit für die Anklagebehörde überhaupt nicht kennt. Ministerielle Verhandlungen. P Berlin, 24. Dez. Der„Tag" berichtet: In Berlin haben gestern bei den in Frage kommenden Ressorts, vor allem dem Auswärtigen Amt und dem Ministerium für die besetzten Gebiete Verhandlungen über die weiteren Schritte in der Landauer Angelegenheit stattgefunden. Selbstverstänklich besteht ein dauernder Telegrammwechsel zwischen der Berliner Regierung und dem deutschen Botschafter. Dieser hat die Instruktion, ständig in Fühlung mit den maßgebenden Stellen in Paris zu bleiben und den Standpunkt der deutschen Regierung, der zugleich der Standpunkt der gesamten öffentlichen Meinung ist, nachdrücklichst zu vertreten. Botschafter von Hoesch steht demgemäß in Verbindung nicht nur mit dem Quai'Orsay, sondern auch mit dem französischen Kriegsgericht und den sonstigen für das Landauer Kriegsgerichtsurteil in Betracht kommenden Instanzen. Die Fühlungnahme, über die auf amtlichem Wege ein Ergebnis bis jetzt noch nicht mitgeteilt werden konnte, scheint im wesentlichen ergeben zu haben, daß eine formelle Erledigung der ganzen Frage, also die Anstrengung eines Revisionsverfahrens, wahrscheinlich mit erheblichen Verspätungen verknüpft würde. Daher wird sowohl in Berlin wie in Paris u. a. auch der Gedanke erörtert, daß eine politische Beilegung dieses Zwischenfalles vielleicht vor der rein juristischen Seite den Vorzug verdienen würde. Die deutsche Rechtsauf fassung widerspricht dem Gedanken, in diesem Falle ein Gnadengesuch an das französische Kabinett zu richten. Wohl aber wäre es denkbar, daß das französische Kabinett, wenn es sich von der rechtlichen Unhaltbarkeit und von dem politisch verhängnisvollen Charakter des Landauer Urteils überzeugt hat, von sich aus durch einen spontanen Akt das Landauer Ur teil kassiert, wobei man auf deutscher Seite voraussetzen würde, daß dabei nicht nur die Annullierung der über die Deutschen verhängten Strafen erfolgt, sondern daß auch dem Leutnant Rouzier trotz des Freispruches durch das Kriegsgericht eine angemessene Sühne auferlegt wird, wozu auf disziplinarischem Wege durchaus die Möglichkeit bestehen würde. Zur Revision des Urtells der in Landau verurkellten Deutschen. WTB Paris, 23. Dez. Zu der von den drei vom Kriegsgericht in Landau verurteilten Deutschen eingelegten Revision berichtet Havas, diese Berufung werde vor dem Revisionsgerichtshof, der in Paris seinen Sitz hat und aus höhern Offizieren besteht, geprüft werden. Der Revisionsgerichtshof habe sich die Prüfung sämtlicher Urteile vorbehalten, die von den Kriegsgerichten bei den in Aktion befindlichen Truppen(also auch im besetzten Gebiet) gefällt werden. Er befinde lediglich über die juristische Seite der Angelegenheit und nicht über die Angelegenheit selbst. * Auslieferungsgesuch der Rheinlandkommission für Joseph Malthes. Dem Herrn Reichskommissar ist nichts bekannt. Die Rheinlandkommission hat, wie jetzt erst bekannt wird, vor etwa fünf Wochen bei der deutschen Regierung die Auslieferung des deutschen Staatsangehörigen Josef Matthes aus Germersheim beantragt. Bekanntlich ist die Auslieferung des Matthes, der vom Landauer Kriegsgericht in Abwesenheit zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden ist, nicht erfolgt. Die Nachricht war angezweifelt worden. Der Reichskommissar für die besetzten Gebiete läßt heute berichten, daß ihm von dem Schritt des französischen Vertreters der Rheinlandkomission auf Auslicferung der drei im Rouzier=Prozeß in Abwesenheit verurteilten Staatsangehörigen nichts be kannt sei. Die Feststellung des Reichskommissars müßte lauten, daß ihm von einem verzeitigen Schritt nichte bekannt sei. An Berliner zuständiger Stell wird nämlich auf Rückfrage bestätigt, daß ein Aus lieferungsersuchen gegen Matthes von der Rheinlandkommission der deutschen Regierung schon vor vier Wochen auf Grund der gegen ihn erhobenen Anklage gemäß Artikel 4 des Rheinlandabkommens durch ein Schreiben des französischen Oberkommis sars an den Reichskommissar für die besetzten Gebiete am 25. November zugestellt worden ist. Das Auslieferungsersuchen ist nach Mitteilung von zuständiger Seite gegenstandslos, da Matthes, der durch die Verwundung eine schwere Gehirnverletzung davongetragen hat, in nicht transportfähigem Zustand in der Heidelberger Universitätsklinik darniederliegt. Dem franzusischen Ersuchen ist von amtlicher deutscher Seite nicht nähergetreten worden. Von der Transportunfähigkeit des Angeklagten Matthes ist der Rheinlandkommission und von dieser dem französischen Kriegsgericht aber Mitteilung gemacht worden. ausgelöst hat. Aber weiß man denn im Reiche, wie fest die Franzosen noch im besetzten Gebiete sitzen und wie es insbesondere heute in der Pfalz aussieht? Von der Verwirrung der Besatzungstruppen, die eine Folge der Locarnopolitik sein soll, merkt man dort nicht das mindeste Im Gegenteil, es wird von Monat zu Monat schlimmer. Das französische Militär hat schon damals, als es in der Pfalz einzog, nicht nur die früheren deutschen Exerzierund Uebungsplätze beschlagnahmt, sondern auch in der Nähe solcher Stände, die früher keine deutsche Garnison und infolgedessen auch keine Exerzierplätze hatten, das beste Ackergelände und den wertvollsten Waldbestand an sich gerissen. Und nicht genug damit, die französischen Behörden setzten auch die Anlage großer, allgemeiner Truppenübungsplätze wie die des Schießplatzes bei Herxheim, Herxheim=Weyher und Ossenbach in der Nähe von Landau durch. Damit sind allein 2500 Hektar des vorzüglichsten Ackerbodens für die Ernährung verloren gegangen. Die Lage der Landbevölkerung in der weitesten Umgebung der Uebungsplätze hat sich in der letzten Zeit dadurch verschlimmert, daß die Franzosen ihre beliebten Bombenabwurf=Uebungen nicht mehr zweimal, sondern fünfmal in der Woche abhalten. Die Arbeit auf den Feldern, soweit sie die Witterung gestatten würde, ist dadurch unmög lich gemacht, und ein vielfacher Millionenschaden wird die Folge sein. Aber weiter: Der Truppenüungsplatz Ludwigswinkel, auf dem neuerdings eir riesiges sranzösisches Militärlager entstanden ist, das an die schlimmsten Kriegszeiten erinnert, hat ganz gewaltige Waldbestände und fruchtbarsten Ackerboden verschlungen. Alle Orte, die dort in der Nähe liegen, wie z. B. Fischbach, sind durch die Feuerschlünde der französischen Artillerie bedroht und dem wirtschaftlichen Untergang geweiht. Die Feldbestellung wird im nächsten Jahre nicht mehr möglich sein. Waldarbeiter und Fuhrleute können ebenfalls ihrer Beschäftigung nicht mehr nachgehen. Sie fallen der öffentlichen Unterstützung(durch das Reich) anheim. Die französische Militärkolonie in Ludwigswinkel hat neben der wirtschaftlichen aber noch eine hochpoli tische Bedeutung. Die Anlage des Schießplatzes mit der dort entstandenen Garnisonstadt ist nämlich nichts anderes als eine Erweiterung der französischen Festung Bitsch. Denn die ganzen Anlagen sind nach Festungsart errichtet. Die pfälzische Bevölkerung muß befürchten, daß die Franzosen, wenn einmal wirklich die Stunde der Räumung schlägt, gerade diesen an der Grenze gelegenen Truppenübungsplatz nicht mehr herausgeben, sondern den Versuch machen werden, die Anlagen als Vorfeld der Festung Bitsch zu behalten. Uebrigens kommt zu diesen großen Truppenübungsplätzen noch das riesige bei Kaiserslautern gelegene französische Munitionslager hinzu, dessen Anlage an stark henutzten „Durchgangsstraßen zum Bau einer Umgehungsstraße zwang. Nun beachte man: Die in der Pfalz gelegenen Truppenund Schießplätze werden nicht nur von den in der Pfalz garnisonierenden Truppen, sondern auch von denen der übrigen besetzten Gebietes benutzt. So ziehen durch die Pfalz jährlich Tausende französischer und inglischer Truppen, die natürlich bei ihrem Durchmarsch in den Ortschaften Quartier beziehen. Das ist besonders schlimm in der Südpfalz, wo die Schießplätze liegen. Aber auch die deutschen Grenzorte der Westpfalz in der Umgegend von Zweibrücken haben furchtbar darunter zu leiden. Die französischen Truppen, die auf dem (bereits französischen) Schießplatz Bitsch ihre Uebungen abhalten, werden auf dem Hinmarsch kurz vor Ueberschreiten der Grenze und ebenso auf dem Rückmarsch natürlich auf pfälzischem Boden einquartiert. Man will doch die französischen Ortschaften um jeden Preis schonen! So hatte der in der Nähe von Zweibrücken gelegene Ort Hornbach in einem Jahre 90 Mal Einquartierung. Ixheim, ein Vorort von Zweibrücken mit 1600 Einwohnern, hatte vor einiger Zeit tagelang ebensoviel französische Soldaten, also 1600 Mann Einquartierung. Diese ewige Völkerwanderung hat nicht nur für den bayerischen Staat gewaltige Opfer an Straßenabnutzung und Quartierlasten zur Folge sondern sie vermehrt die politische Reibung bis zur Entzündung in Fällen wie Germersheim. Die französische Militärjustiz tut ihr übriges, um durch aufreizende Urteile, wie das von Landau, Oel ins Feuer zu gießen. Darum fort mit der freinden Besatzung vor allem aus der Rheinpfalz! L. A. * Weihnacht=gruß Dr. Helds an die pfälzische Bevölkerung. WTB München, 23. Dez. Der bayerische Ministerpräsident Dr. Held richtete an die pfälzische Bevölkerung einen Weihnachtsgruß, in dem es heißt: Was in Germersheim trotz Locarno und Thoiry geschehen und was mit dem entsetzlichen Urteil des französischen Militärgerichts in Landau gutgeheißen worden ist, widerspricht aller Befriedungsarbeit verantwortungsbewußter Staatsmänner, allem Rechts= und Gerichtigkeitsgefühl, ja aller Menschlichkeit. Ich bin mir bewußt, daß die Pfälzer, die in staunenswerter Opserwilligkeit und Zähigkeit schon so vieles in der langen Leidenszeit ertragen haben, auch durch dieses Urteil sich nicht zu unüberlegten Worten und Taten hinreißen lassen. Möge das Urteil von Landau der Welt zum Bewußtsein bringen, was es für ein Kulturvolk bedeutet, beinahe ein Jahrzehnt unter der Herrschaft fremden Militärs zu leben. Dr. Held schließt mit dem Wunsch, daß bald der Tag der Freiheit und des Friedens auch für die Psalz kommen möge. Dafür in Wort und Tat zu wirken, werde vornehmste Aufgabe der bayerischen Regierung sein. * Ein Prolest der Pfälzer. MTB Ludwigshafen, 23. Dez. Der pfälzische Reichstagsabgeordnete Hofmann=Ludwigshafen hat heute folgendes Telegramm an den Reichskanzler gesandt: „Das nach allgemeinem Rechtsempfinden unbegreifliche Urteil des französischen Kriegsgerichts Landau, nach welchem der schuldige Franzose Rouzier freigesprochen und schuldlose Deutsche mit schweren Strasen belegt wurden, hat in der gesamten pfälzischen Bevölkerung höchste Erregung und zornigste Entrüstung hervorgerufen. Die pfälzische Bevölkerung fragt sich: Wie lange noch soll im besetzten Gebiet rechtlose Macht über machtloses Recht siegen? Erneut ist durch diesen, aller Gerechtigkeit Hohn sprechenden Machtspruch von Landau der ganzen kultivierten Welt der offene Beweis geliefert worden, daß alle an sich begrüßenswerten Besprechungen und Verhandlungen im Sinne der Völkerversöhnung graue Theorie bleiben, wenn nicht raschestens die französische Besatzung am Rhein vollständig verschwindet. Als pfälzischer Reichstagsabgeordneter fühle ich mich verpflichtet. Sie, Herr Reichskanzler, von dieser Stimmung und Auffassung der pfälzischen Bevölkerung zu unterrichten und dringend zu bitten, alle irgendwie geeigneten Schritte zu tun, um einerseits dieses himmelschreiende Unrecht beseitigen zu helfen, andererseits die baldige vollständige Befreiung des besetzten Gebietes von fremder Macht zu erreichen.“ * Eine Spende für die in Landau Verurtellten. WTB Berlin, 23. Dez. Im Anschluß an die Einspruchskundgebung des Westausschusses gegen das Landauer Urteil haben der Verein der Pfälzr in Berlin, der Reichsverband der Rheinländer und die Geschäftsstelle Deutscher Rhein 1000 Mark zur Verfügung gestellt,'e an die Hinterbliebenen Müller und die Verurteilten von Germersheim, soweit sie bedürstig sind, zu Weihnachten verteilt werden sollen. * Telegramm des Rheinischen Zentrums an Dr. Bell. * Köln, 23. Dez. Die Rheinische Zentrumspartei sandte aus Anlaß des Urteils im Nouzier=Prozeß folgende Erklärung an den Minister für die besetzten Gebiete: „Das rheinische Zentrum spricht Ihnen seinen Dank aus für die Erklärung zu dem unerhörten Fehlurteil des französischen Kriegsgerichts von Landau. Mit Ihnen und der Reichsrezierung erwartet die rheinische Bevölkerung nicht nur Revision des Urteils, sondern auch die Entfernung der Besatzung vom Rhein, damit solche Schäden für die Politik der Verständigung unmöglich und dem Rheinland Recht und Freiheit wiedergegeben werden. * Die rheinischen Demokraten gegen das Urteil von Landau. * Köln, 23. Dez. Die rheinischen Demokraten richteten an den Reichskanzler folgende Drahtung:„Die rheinischen Demokraten, erschüttert durch das jedem Recht Hohn sprechende und die Friedensarbeit störende Urteil von Landau, fordern die Reichsregierung auf, besonders im Interesse der leidenden rheinischen Bevölkerung, gegen das Urteil schärfsten Protest zu erheben und sich mit erneuter Kraft für die alsbaldige Beendigung der fremden Besatzung, der Ursache solcher Geschehnisse, einzusetzen.“ Justizrat Falk, Köln. * Ein Protest der Deutschen Volksvarkei in Bonn. * Bonn, 23. Dez. Die Deutsche Volkspartei in Bonn richtete an den Reichsaußenminister Dr. Stresemann in Berlin folgendes Telegramm: „Unsere erst im Frühjahr von den Franzosen geräumte Stadt kennt die Roheiten Rouziers und die Methoden französischer Kriegsgerichte aus eigener Anschauung. Wir bitten im Sinne der Abmachungen von Locarno unsere noch unter der Besatzung schmechtenden Volksgenossen vor den Uebergriffen französischer Militaristen zu schützen. Deutsche Volkspartei in Bonn.“ Die heutige Nummer umfaßt 18 Seiten Seite 2. Nr. 12 704. General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 24. Dezember 1926. Das Rachsbanner Scwarz=Nol Gold gegen das Landauer U. keil. • Köln, 23. Dez. Die heute in Köln tagende Sitzung des Gauvorstandes des Reichebanners Schwarz=Rot=Gold, Gau Oberrhein, faßte einstimmig eine Entschließung, in der er darauf hinweist, daß gerade das Reichebanner die Verständigung und Zusammenarbeit der Völker erstrebe und von beiden Regierungen erwartet, daß alles geschieht, diesesz Hindernis zu beseitigen. Die Untwort der französischen Sozlaldemokratte. P Berlin, 24. Dez. Beim Vorstand der Sozialdemo= kratischen Jartei Deutschlands traf gestern abend folgender Telegramm aus Pario ein als Antwort auf das Telegramm, das tags zuvor von Miller, Wels und Crispin an den französischen Parteivorstand der Sozialistischen Partei gerichtet worden war:„Wir haben die Intervention sofort eingeleitet und haben gute Hoffnungen auf einen Erfolg.(gez.) Paul Faure, Léon Blum. Leuvre ist verschnupft, well wir Kärmung fordern. WTB Paris, 24. Dez. Der Außenpolitiker des Oeuvre beschäftigt sich noch einmal mit dem Urteilsspruch von Landau und schreibt, das Kriegsgericht von Landau ist es, das dank seines Regierungskommissars die Angelegenheit auf das politisce Gehiet getragen hat, und dem Kriegsgericht muß man sagen, daß nichts unpolitis#er sein könnte als das Urteil, das es gefällt hat. Die Lösung der Ministerkrise in Deutschland kann dadurch beeinflußt werden. Aber, so fährt das Blatt fort, eine Ausbeutung dieses bedauerlichen Zwischenfalles scheint uns in Deutschland und in einigen englischen Blättern zu systematisch betrieben zu werden. Man nimmt davon Kenntnis, um die vorzeitige Räumung des Rheinlandes ohne irgendwelche Sicherheitsleistungen zu fordern, von denen bei den letzten Verhandlungen in Geuf die Rede gewesen ist. Eine Entrüstung, die so präzise Ziele verfolgt, die den Versuch macht, auf einen Kuhhandel hinauszulaufen, dessen Ziele gewiß sehr ernsthaft sind, verliert in unseren Augen an Wert, denn wir bemerken alsdann nicht mehr das Spontane. Unsere Militärs sind gewißt schlechte Diplomaten. Aber wenn die Entrüstung der Deutschen sich zu protzig zeigt, verliert sie für uns viel von ihrer Wirksamkeit. * „Dally Chroniele" über das Landauer Urkeil. WTB London, 23. Dez.„Daily Chronicle“ sagt in einem Leitarlikel:„Niemand kann überrascht sein über den allgemeinen Unwillen, der in Deutschland über das französische Kriegsgerichtsurteil empfunden wird, gleichviel, ob irgendwelche der verurteilten Deutschen schuldig waren oder nicht, so scheint erhebliches Beweismaterial vorzuliegen dafür, daß der freigesprochene französische Leutnant nicht unschuldig war. Die wahre Moral des Falles geht aber über Einzelpersonen hinaus. Sie deutet auf die Notwendigkeit hin, die Besatzung zu beenden. Solange die Besatzung andauert, können sich solche Zwischenfälle jeden Tag ereignen, und solange dies der Fall ist, kann es keinen sicheren französisch=deutschen Frieden geben. * 200000 Mann französischer Truppen an der itallenischen Grenze. WTB Paris, 23. Dez. Der„Liberté" zufolge habe Frankreich als militärische Vorsichtsmaßnahme nicht weniger als 200000 Mann Truppen zwischen Nizza und Grenoble zur Sicherung der französischen Alpengrenze verteilt. * Splonag:furcht der Polen. P Warschau, 24. Dez. In Katlowitz wurden von der polnischen Pobiz:i zwei Deutsche unter der Beschultigung der Spionage verhaftet. Unter ihren Papieren will mon angeblich von einem deutschen Spionage=Agenten in Gleiwitz ausgestellte Pe sonalausweise gefunden haben, ferner schriftliche Instruktionen und einen Scheck auf die Deutsche Bank mit der Unterschrift des deutschen Mitgliedes der Gemischten Schied gerichtssommission Lukaschek. Die Polizei will Beweirstücke in Händen haben, aus denen hervorgeht, daß das Büro und die Autes der Kommission von Lukaschek mißbraucht wur##### um deutschen Geheimagenten die Einresse in Polnisch=Oberschlesien zu ermöglichen. Weitere Verhaftungen sollen bevorstehen.— Nach einer weiteren Warschauer Rundsenk=Me'dung so der frühere Landrat Lukaschek als Leiter der deutschen Svion=##orgentsation in Polen verhaftet worden sein. Nach der Schlesischen Zeitung ist diese Nachricht frei erfunden. Scheldemann über die Frage der Regierungsnerbildung. MTB Stuttgart, 73. Dez. In der„Schwäbischen Tagwacht“ äußert sich der sozialdemokratische Abgeordnete Scheidemann zur Frage der Regierungsbildung und führt hierzu insbesondere aus: Daß ich zu denen gehöre, die für die Sozialdemokratie Teilnahme an der Regierung verlingen— nicht etwa bedingungslos— ist bekannt. Sollen wir uns die Republik von republikfeindlichen Regierun“ gen in Grund und Boden ruinieren und die Sozialpolitik in Schund und Schmutz verwandeln lassen? Nein! In erster Linie also muß unsere Bereitschaft zur Teilnahme an der Regierung stehen. Erweist sich diese Teilnahme als unmöglich, dann müssen wir in die Opposition gehen, um von außen auf die Regierung zu wirken. Ich bleibe dabei, daß es für uns nach Lage der Dinge nur ein Entweder— Oder geben darf: entweder erhalten wir die uns als der stärksten Partei des Reiches zusiehende Vertretung in der Regierung der Republik, die ihren Bestand in erster Linie uns zu verdanken hat, oder wir stohen außerhalb der Regierung,— dann aber in schärfster Oppesition. Was wir an rücksichtsloser Opposttion zu leisten vermögen, das scheinen manche unserer Gegner vergessen zu haben. * Reparakionszahlungen und Kanalbauten. Der riesenhafte ungedeute Mehrbedarf im Reichshaushalt. P Berlin, 24. Dez. Das Acht=Uhr=Abendblatt berichtet: Der Reichsrat ist gestern in seiner Vollsitzung in die Veratung des Reichohaushalts eingetreten. Damit gehören die bisher gehüteten Geheimnisse des neuen Reichshaushalto der Oeffentlichkeit an. Der Gesamtbedarf aller drei Arten des Haushaltes, des ordentlichen Reichshaushaltes, des außerordentlichen Haushaltes und des Kriegelastenhaushaltes, betragen 8,5 Milliarden Mark Davon entfallen fast drei Fünftel auf den Kriegslastenhaushalt. Die Ausgaben des Reiches werden in diesem Jahre durch die Daweslasten eine besondere Anspannung erfahren. Die Reparalionszahlungen ollen in diesem Jahre von.22 Milliarden auf.5 Müliarden gebracht werden, und diese Steigerung muß zum größten Tell aus demn Reichshaushalt gedeckl werden. Durch Sonderabmachungen über die Form der Reparationszahlungen steigt in diesem Jahre aber der Mehrbedarf des Reichshaushalteo für Reparalionslasten um die Niesensumme von 348.5 Millionen Geldmark. Sie wird im wesentlichen eingebracht durch die Steigerung der Einnahmen aus indirekten Steuern. Eine Mehrbelastung erfahren vor allem Bier, Tabak und Iranntwein. Für die Oeffentlichkeit von besonderem Interesse ist der außerordentliche Haushalt. Von seinem Ausgab.nbedarf von 509.5 Millionen sind nur 6,1 Millienen durch Einnahmen gedeckt. Eo bleiben also rund 500 Millionen Mark. die durch Enleihen ausgebracht werden sollon. Ueber die Pläne des Reichsfinanzministeriums wird bekannt, daß die Anleihe nicht nur im Inlande, sondern auch auf Auslandsmärkten untergebracht werden soll. Ueber den Zeitpunkt der Auflegung hat die Regierung bisher noch keinen Beschluß gefaßt. Die Anleihe wird vielleicht noch rm 13.8 Millionen Mark über die erwähnle Ziffer hinzurstelgen, wenn der Reichstag die vom Reichsrat vorgenommene Ausgabenvermehrung von 18,8 Millionen bewilligt. Diese 18.8 Millionen sind schon im Verlause der Reichstagssitzungen unmit elbar vor der Welhnachtspause Gegenstand lebhafter Auseinandersetzungen zwischen Reichstag und Reichsrat gewesen. Sie sollte dem Reichsverkehrsministerium zugute kommen für die Vermehrung von Personalausgaben in Verbindung mit großen Kanalbauten dez Reichsverkehrsministeriums. An der Wirtschaftlichkeit dieser Pläne sind inzwischen so starke Zweifel aufgetaucht, daß der Reichstag im Nachtragshaushalt die 18.8 Millionen für das Reichsverkehrsministerium gestrichen hat. Der Reichsrat nimmt sie nun für 1927 wieder hinein. Das wird sich der Reichstag nicht gesaslen lassen. Es steht also ein hitziger Haushaltskampf zwischen Reichstag und Reichsrat in Aussicht. * Zur Arbeikzlesigkeit im rheinischen Schwemmsteingeblet. • K o b l e n z, 2 2. D e z. D i e I n d u s t r i e= u n d H a n d e l s kammer beschloß, die Provinzialverwaltung solle wegen der im Schwemmsteingebiet besonders starken Arbeitslosigkeit gebeten werden, davon Abstand zu nehmen, in dem Provinzialerziehungsheim zu Solingen Schwemmsteine herstellen zu lassen. * Große Mietsteigerungen für gewerbliche Räume. * Mannheim, 22. Dez. Die Aufhebung des Mieterschutzes für gewerbliche Räume(Läden) hat hier zahlreiche Kündigungen und zum Teil große Mietsteigerungen zur Folge gehabt, die je nach der Stadtlage zwischen 27 und 300 v. H. schwanken. Am 16. Dezember hat der Stadtrat Mannheim die Errichtung einer Ausgleichskammer beim Mieteinigungsamt genehmigt, der es bei dieser Sachlage nicht an Arbeit sehlen dürste. Ehrung eines jugendlichen Lebensreiters. * Barmen, 23. Dez. Der 15jährige Schüler Engelbert Weskott weilte im August in Wattwil(Schweiz), als er eines Tages bemerkte, wie einer Schwimmerin im Badeweiher die Kräfte ausgingen. Er rettete die Badende vom Tode des Ertrinkeno. Von der Verwaltungskommission der Carnecie=Stiftung in Bern wurde dem jungen Lebensretter ein Ehrendiplom und eine silberne Uhr übersandt. * Die Kürzung der Kassenärztegebühren aufgehoben. WTB Berlin, 23. Dez. Der Minister für Volkswohlfahrt hat unter dem 23. Dezember die Bekanntmachung vom 11. Juni 1924 betreffend die Gewäl g einer 20prozentigen Ermäßigung auf die Mindestsätze der Gebühren für Aerzte in dem Abschnitt 2 der Gebührenordnung für approbierte Aerzte und Zahnärzte zugunsten der Reichsversicherungsanträger mit Wirkung vom 1. Januar 1927 an aufgehoben. * Wichlige Eulscheldung für Kraftfahrer. * Cleve, 23. Dez. Ein für Kraftwagenführer sehr wichtiger Prozeß, der bereits das Schöffengericht und Landgericht in Cleve beschäftigt hatte, wurde jetzt vom Reichsgericht entschieden. Der Reisende Max Vo3 aus Krefeld, der mit seinem Kraftwagen die Kundschaft besuchte, überfuhr auf der Lankstraße von Clevz nach Emmerich ein neunjährigeo Mädchen, das den schweren Verlezungen erlag. Von der Anklage der fahrlässigen Tötung wurde er vom Schössengericht Cleve freig.sp.ochen; auf die Berufung des Staatsanwalts hin aber vom Landgericht Cleve zu einem Monat Gefängnis verurtellt. Die Strafkammer sah die Ursache des Unglücks in dem Richthupen des Angeklagten. Eo sei Pflicht eines jeden Kraftfahrers, bei Hindernissen durch Kinder doppelte Aufmerksamkeit—lten zu lassen. Selbst Warnungssignale allein genügen nicht, sondern er mußte noch Obacht geben, ob nicht unvorhergesehene Fälle eintreten können. Das Reichegericht schloß sich dieser Auffassung an und wies die Revision des Angeklagten zurück. 3000 Liter Wein auf der Straße. * Kreuznach, 13. Dez. Ein von Trier kommendes Weinauto gerict im Hunsrück beim Nehmen einer steilen Anhöhe ins Rutschen, wobei der Anhänger sich quer über die Straße stellte. Vier Fuderfässer, enthaltend kostbare Tropsen des edlen Rebensastes, rollten auf die Erde. 3 Fässer gingen in Trümmer und ihr Inhalt ergoß sich auf die Erde. Auf der Stelle, wo sich die Fässer entleert hatten, bildete sich alsbald eine Eissläche, die später einem Personenauto zum Verhängnis wurde. Der Mainzer Rosenmentagszug genehmigt. * Mainz, 23. Dez. Das hessische Staatsministerium In Darmstadt hat den Rosenmontagszug, der in der Vorkriegszeit der Stadt Mainz einen starlen Fremdenverkehr brachte, für Fastnacht 1927 genehmigt, sodaß Mainz jetzt wieder seine richtige Fastnacht erhält. * Eine Wickinger Segelboolfahrt von Norwegen nach Amerika. P Oslo, 24. Dez. Soeben meldet ein Kabeltelegramm aus Newyork, daß ein Wickingerschiff von 42 Fuß Länge, nur von Segeln und Rudern getrieben, dort gelandet ist. Es handelt sich um ein Schisf, welches am 17. Mai 1925, dem norwegischen Nationaltag, Narwegen verließ, um nach Amerika zu segeln. Das Schiff ist ein offenes Boct, welches ganz genau als Kopie eines der alten schnellsegelnden Wickinger=Schisse gebaut ist. Seine Bauart und Takelung entspricht vollkommen dem Bootctyp, in welchem der Wickinger Leis Erikson von Grönland nach Amerika im Jahre 1000 segelte. Der norwegische Kapitän Gerhard Folero erbaute das Schiff 1924 zu dem Zweck, die Fahrt des Erikson zu wiederholen. Nachdem er Island im Juli 1925 verlassen hatte, hörte man bis heute nichts mehr von der Schicksal des Schiffes und seiner vierköpfigen Besatzung. Wie nun ge meldet wird, kam das Schiff zwischen Island und Grönland vollkommen außer Kurs, und erst nach 16 Monater gelang es der Besatzung mit Hilse von Eskims wieder Fühlungnahme mit der Zivilisation zu nehmen. Die Reise stellt eine außerordentliche seemännische Leistung dar. * Eine Friedrich Eberk-Blücke über den Neckar. P Mannheim, 24. Dez. Mannhelm hat heute als neues wichtiges Verkehrsmittel eine dritte Brücke über den Neckar erhalten, die nach dem Reichspräsidenten Friedrich Ebert benannt wurde. * In Notwehr erstochen. MTB Kön, 23. Dez. Gestern abend gegen 10 Uhr wurde ein am Gladbacher Wall wohnender Autoschlosser von einem Spediteur, dessen Sohn sowie noch vier anderen Personen in seiner Wohnung überfallen. Der Schlosser sowohl wie seine Frau und seine 71jährige Mutter wurden schwer mißhandelt. In seiner Bedrängnis ergriff nun der Ueberfallene ein auf dem Tisch liegendes Küchenmesser und verletzte damit den Spediteur so schwer, daß der Too sofort eintrat, während der Sohn und eine weitere Person durch Stiche leichter verletzt wurden. Zwischen den Biteiligten besteht schon seit Jahren bittere FeinLschaft. Dem Vorfall selbst waren Streitigkeiten in einer in der Nähe gelegenen Wirtschaft voraufgegangen, in deren Verlauf der Schlosser von dem erstochenen Spediteur ohne jeglichen Grund mit der Faust ins Gesicht geschlagen wurde. Um Weiterungen zu vermeiden, verließ darauf der Schlosser die Lirtschaft und begab sich nach Hause, mohin ihm nach wenigen Minuten der Spediteur und sein Anhang folgten, wo es dann zu den geschilderten Auseinandersetzungen kam. Soweit sich bis jetzt beurteilen läßt, hat der Angegriffene in Notwehr gehandelt. Elntressen Dr. Luthers in Berlin. WIB Berlin, 23. Dez. Der frühere Reichskanzler Dr. Luther traf in Begleitung des Staatssekrelärs a. D. Kempner, der ihm nach Bremen entgegengefahren war, heute mittag 1 Uhr auf dem Lehrter Bahnhof ein. * Anspruch auf Erat fikation. * Köln, 23. Dez. Ein Buchhalter war in einem hiesigen großen Werk seit 1906 beschäftigt und erhielt in jedem Jahre eine Abschlußgratifikation in Höhe eines Monatsgehaltes. In diesem Jahre wurde die Gratifikalion abgelehnt, weil das Geschäftsergebnis äußerst schlecht sei. Zum ersten Male selt vielen Jahren war kein Gewinn erzielt worden. Der Buchhalter klagte nun beim Kausmannsgericht auf Zahlung der Gratifikation in Höhe von 295 K. was er jetzt als Monatsgehalt beziehe. Der Vertreter des Werkes wandte ein, daß es sich bei der Gratifikation um eine freiwillige Leistung handele, die von dem Geschäftsergebnis abhänge, was auch bei jeder Zahlung ausdrücklich betont worden sei. Es wurde ein Urteil verkündet, worin es hieß: Da der Kläger seit 1906 alljährlich die Gratifikation erhielt, so ist eine stillschwolgende Vereinbarung anzunehmen. Der Anstellungsvertrag muß nach Treu und Glauben ausgelegt werden, wobei auf die Verkehrssitte, also hier die fortgesetzte ununterbrochene Uebung des Beklagten, Rücksicht zu nehmen ist. Die Oratisikation muß in diesem Falle als ein Bestandteil des dem Kläger zustehenden Einkommens angesehen werden, sodaß er nach Treu und Glauben ein Recht auf diese Leistung hat. Die Beklagte wird verurteilt, dem Kläger ein Monatsgehalt als Gratifikation zu zahlen. Universttäts-Nachrichten. Der preußische Kultueminister Dr. Becker hat an die Studentenschaften der preußischen Universitäten und Technischen Hochschulen ein Schreiben gerichtet, in dem er darauf hinweist, daß durch den Beschluß des Preußischen Landtages vom Mai des Jahres das geltende preußische Studentenrecht der Staateministerialverordnung vom 18. September 1920 abgeändert werden soll, um Klatheit in der Auslegung der geltenden Bestimmungen zu schafsen. Von der Staatsministerialverordnung wichen im wesentlichen zwei Punkte ab, die Behandlung der Auslandsdeutschen in der Einzelstudentenschaft und die Auslegung des Begriffer der„entsprechenden Organisationen“, mit denen der Zusammenschluß zu einem Gesamtrerband zulässig sei. Hinsichtlich der Aufnahme aurlandedeutscher Studenten hütten die Studentenschaften eine Exklusivität geübt, die im Ausland den sehr unerwünschten Eindruck einer Auswahl nach dem Rassestandpunkt erweckt hätte. Der gegebene Weg für die Zulassung auslandsdeutscher Studenten sei die Handhabung der Zulassung durch den Rektor. Ferner seien die auslandsdeutschen Studentenschaften nicht„entsprechende Organisationen“ im Sinne der Ministerialverordnung, die eine großdeutsche und eine reichsdeutsche Lösung der Koalitionefrage zulasse Mit der Studentenschaft halte er die großdeutsche Lösung für die erwünschtere. Die zur Zeit bestehende Handhabung bedeute jedoch geradezu eine Gefährdung des großdeutschen Gedankens. Er erstrebe vor Erlaß der vom Landtag gewünschten Neuordnung eine Verständigung mit der Studentenschaft und hoffe auf den gesunden Sinn der akademischen Jugend, damit nicht die Staatsregierung in die Lage gebracht werde, die der Studentenschaft gewährten Sonderrechte aufheben zu müssen. Einer endgültigen Stellungnahme jeder einzelnen Studentenschaft durch die Hand des Nektors sehe er bis zum 1. März entgegen. Oberkassel, 24. Dez. Anläßlich des 100jährigen Todestages Beethovens bereitet sich die Musikalische Vereinigung Oberkassel auf verschiedene Beethoven=Konzerte vor. Hat Beethoven in Oberkassel auch keine Konzerte gegeben, so fand er doch hier einen freundlichen Verkehr, wie dies aus der Tatsache hervorgeht, daß der Lippe'sche Hof ihn häufig zu Gast sah und er dort Unterricht in der Musik erteilte. Das erste Konzert findet am 23. Januar statt. Außer Instrumental=Musik werden auch Lieder Kompositionen von Beethoven vorgetragen. Honnes. 24. Dez. Auf dem Markte wurden folgende Preise erzielt: Butter Pfund.10 M. Eier Stück 24 Suppenhühner Pfund 1,30 J, Hahnen Pfund 1,40 M, Wirsing. Pfund 15 z. Rotkohl Pfund 15 J, Weißkohl Pfund 10 J, Blumenkohl.60, 1,50 und 1,30 K, Rosenlohl 40 J, Spinat Pfund 15—20, Kohlrabi 20 J, Feldsalat Pfund 50 J, Endivien Stück 30 J, Sellerie 50—60 Möhren Pfund 15 J, Zwiebeln Pfund 20 J, Schwarz= wurzeln Gebund 25 J, Krauskohl Pfund 15 J. Cichorien Pfund 60 J, Aepfel Pfund 40—45 J, Birnen Pfund 30 Paranüsse Pfund 1+, Baumnüsse Pfund 1 K, Haselnüsse Pfund 1 M. Apfelsinen 30 J, Bananen Pfund 40 g. Das Wetter von heute und morzen. Vorwiegend trocken sowie kalt mit Frost, zeltweise aufgeheitert. Amtliche Wasserstandsnachrichten vom 23. Derember. (Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf den Pegelstand des vorhergegangenen Tages.) Hüningen.70(.68), Mannheim.43(.38), Frankfurt .28(.46), Mainz.47(.44), Bingen.67(.61), Kaub .81(.76), Rassau.62, Koblenz.25(.31), Köln.36 (.42), Duisburg.23(.26), Ruhrort.57(.50). Rauchet Sorgenbrechar ein gesunger vorzüglicher Katrch abak von Heinr Jos Qu Mont. Köln a. Rh. Eine neue Welhnachtsmusik. Von Heinz Freiberger. Wenn man in der gesamten Musikliteratur nach geeigneten Werken für die Weihnachtszeit suchen wollte, so müßte man, wenn man I. S. Bachs„Weihnachtsoratorium“, Heinrich Schützens„Fistorie von der freudenund gnadenreichen Geburt Jesu Christi“ und vielleicht noch des Bückeburger H. Fr. Chr. Bach biblisches Gemälde „Die Kindheit Lesu" erwähnt hat, die Arbeit schon aufgeben. Als modernere Werke könnte man schließlich noch Wolfrums„Weihnachtsmysterium" und I. Rheinbergers „Stern von Bethlehem" anführen. Unser Volk kann sich in diese vorwiegend der strengen Polyphonie huldigenden Werke nicht hineindenken. Da aber gerade die Feier der Weihnacht mit dem Volk=leben so innig verbunden ist, so ist es auch zu verstehen, wenn das Volk eine Musik verlangt, die zu seinem Herzen spricht. Hier besteht eine große Lücke. Diese ist durch das neueste, vor einigen Tagen erschienene Werk„Weihnachtsmysterium“ von Dr. Fr. I. Wagner=Cochem in einer der Sache außerordentlich sinnig gerecht werdenden Weise ausgefüllt worden. Er hat den Weg zum Volkstümlichen gesunden, ohne damit im geringsten von den Forderungen höchster Kunst abzuweichen. Die Freunde des still schafsenden Musikers erwarteten von dem neuesten Werke einen Ausfluß höchsten Strebens, der dem Volke in seiner Gesamtheit zugute kommen sollte. Alle, die wußten, wie diese Arbeit den ganzen Menschen einnahm und ihn die lichte Schönheit des Weihnachtsmysteriums zu festen Gesügen formen sieß, allen denen schien es gewiß, daß der große Wurf gelingen werde Wagner ist bereits durch seine vor längerer Zeit erschienene Messe mit Orgelbegleitung in A bekannt geworden, die als eine der bedeutendsten Arbeiten auf dem Gebiete der kirchlichen Musik gilt. Für sein späteres Schaffen ist gerade dieses Mysterlum bedeutsam, weil es eine grundlegende Neuerung auf dem Gebiete des Chergesanges bringt und dem in PalestrinaImitation verkrampsten Cäcilianismus lebendige Musik und echte Melodie entgegenstellt. Hier wird in der Tat die„ausdrucksvolle Melodie“ in der Polyphonie erreicht, die ja bekanntlich in dem Schaffen Liszts eine große Rolle spielte, ihm aber nur in seltenen Fällen gelungen ist. Wagner bringt wieder Melodie in allen Stimmen und setzt daraus den großen Bau seines Werkes zusammen. Diese Elgenart, die einzelnen Melodien zu großen, von innen heraus gestalteten Einheiten zu formen, bestimmte ihn von vornherein zu einem Beherrscher der Chorkomposition. Und so bilden denn auch die Chorsätze den Mittelpunkt, um den sich alles konzentriert. Ein wie seiner Beherrscher des Chorsatzes der Komponist ist, können wir an den verschiedensten Formen— Kinder=, Frauen=, Männer=, gemischter und Doppel=Chor wird verwendet— ermessen. Gerade die genial geformten Doppelchöre, ro er die von den Venetianern her bekannten Versuche der Doppelchörigkeit wieder aufnimmt, lassen uns am besten die ungeheure technische Gewandtheit und die tiefe Musikalität desKünstlers erschauen. Dazu gibt er den Doppelchören noch eine höhere Bedeutung dadurch, daß er die einzelnen Chöre nacheinander,— oder bei Steigerungen auch gleichzeitig verschiedene Weisen zusingen läßt. Eine besondere Klarheit wird noch dadurch erreicht, daß er bei starker Polyphonie nur alte, bekannte Weisen verwendet, die in dieser eigenartigen Verkoppelung auch eine Vereinigung alten und modernen Geistes darstellen. Wagner beginnt diese Chöre stets mit einfachem Satz, steigert sie mit großem harmonischem und kontrapunktischem Können zu machtvollen Gebilden, die sich schließlich mit anderen, verwandten Weisen verbinden, um so die Höhepunkte des Werkes mit archltektonischer Feinheit herauszumeißeln. Gerade diese sinn. volle Verkoppelung verwankter Gebilde zu einem organischen Bau ist das Neue, die eigene Idee Wagners. Ich sagte schon, daß in Wagners Schaffen der Chor Hauptmoment des Werkes sei, um den herum sich alles andere konzentriere. So ist es denn auch durchaus verständlich, daß bei ihm die Solopartien keine abgeschlossenen Stücke darstellen, in der Form der Arle und des Bachschen Rezitativs, sondern sie sind auszufassen als aus den Chören herauswachsende Aeußerungen einzelner Personen. Ihr Gesang ist mit dem ganzen Organismus so verknüpft, daß es unmöglich erscheint ihn vom Ganzen loszutrennen. Nirgends finden wir auch eine Anlehnung an den hergebrachten Sprechgesang: es ist nur freie Gesangsmelodik zu finden, die dem einzelnen Worte mit ungewöhnlichem Scharssinn und großem Feingefühl nachgeht. Man braucht nur den Anfang des Prologs heranzuziehen, um diese Behauptung zu rechtfertigen. Auch die Melodik der verwendeten, meist solistisch gebrauchten Instrumente redet diese Sprache höllsster Innerlichkeit. Wo es gilt die Mystik der Verkündigung musikalisch darzustellen, nimmt er das harfenartig klingende Klavier und die zarte Akkorde intonierende Orgel; und die Hirtenszene beherrscht die für derartige Stimmungen charakteristische Obos. Sicher und geschmackvoll sind auch die eingestreuten Beispiele älterer Meister verwendet. Niemand wird sich demn elgenartigen Reize entzlehen können, wenn bei der Szene der Verkündigung in dem Chore: „Es ist ein Ros' entsprungen“ die Solovioline mit der Melodie aus dem Choralvorsplel aus op. 122 von Brahms einsetzt,— oder wenn bei der Szene der Hirten auf dem Felde die Obos eine Pastorale=Melodie von Bach bläst, um sich später in der Krippen=Szene mit der Orgel als „Echo“ zum gemeinsamen Gesang der„sinsonia pastorale“ aus dem Händelschen Messias zu vereinen. Stets finden wir bei dem Komponisten eine feine und immer logische Beziehung der Musik mit dem Seelenleben, einer Musik, die über das gewaltige eigene Erlebnis hinaus sich zu Allgemeingültigem zu steigert und so zu einer prachtvollen Verquickung von Objektivem und Subjektivem gelangt. Schon so oft hat man bei einzelnen Komponisten von einem„visionären Schauen“ gesprochen und auch darüber Forschungen angestellt. Riemann deutet dieses Schauen bei elner Besprechung der Schubertschen Persönlichkeit so, daß er da, wo er in breiter Melodienentfaltung durchaus lyrisch kontemplativ wird, weniger aus sich heraus reden wolle, um uns sein Innerstes zu erscließen, als daß er sich vielmehr innerhalb der durch seine Töne bezauberten Wolt in verzücktem Schauen ergehen wolle. Riemann macht also ausdrücklich den Unterschied zwischen der geschauten„musikalischen Idee" und der„malerischen Bildhaftigkeit" im realen Sinne. Auch Wagner=Cochem erwähnte östers zu seinen Freunden eine„statische Szene", die bei ihm gerade in Zeiten größter Fruchtbarkeit eine besendere Rolle spiele. Daß diese von ihm„geschaute" Szene mit dem realistischen Geschehen im Drama nichts zu tun hat, ist wohl klar. Es stellt dieser Ausspruch nur einen Versuch dar, jenes„musikalische Schauen“ in unsere Sprache umzuformen. In unserem Werke ist nun diese „statische Szene“ sichtbar geworden. Die Gestaltung der sieben Szenen(im Paradiese, Advent, Verkündigung, Stille Nacht, die Hirten auf dem Felde, an der Krippe, Huldigung) schließt das lebende Bild aus und läßt eine Szene entstehen, die Leben atmet und Leben gibt, und die nichts weiter darstellen will, als eine große singende Gemeinde, die sich zur Verherrlichung eines graßen gemeinsamen Ideals zusammengfunden hat. So ist die Musik denn auch nicht dramatisch, sondern— wie sie Dr. Heinrichs(Kempen) mit Recht nennt— lyrisch=kontemplativ. Der Text ist von dem Jesuiten W. Wiesebach(Frankfurt) und dem Kompenisten aus alten Schriften zusammengestellt und bewußt so geformt, daß an Stelle des realen Ereignisses immer das seelisch Erschaute tritt. Auf diese Art wird die mystische Seite der Komposition noch besonders unterstrichen. 24. Dezember 1926. General=Anzeiger für Bonn und Amgegend. Nr. 12 704. Seite 3. Aas Bonn. Bonn, 24. Dezember 1026. Weihnachtes iern. In der Universitätskinderklinik und Städtischen Kinderkrankenhaus. Lennöstraße, fanden sich gestern nachmittag die Kleinen Patienten der Pol.klinik mit ihren Angehörigen im Hörsaa. zu einer Weihnachteseier ein, die sehr gut vorbere tet war und recht stimmungsvoll verlief. Weihnachtslieder mit Harmoniumbegleitung— das Harmonium war das Weihnachtsgeschenk für die Schwesternschaft— leiteren, gliederten und schlossen die Feier. Dazw schen trugen kleine Betreute der Poliklnik mit offensichtlicher Freude Weihnachtsgedichte vor und fanden sich zu kleinen, wohlgelungenen Svielen zusammen. Im Namen der Kinder dankte Pros. Dr. Gött den städtischen Behörden, den Aerzten und Aerztinnen, sowie den Schwestern für die schöne Stunde und die Mühe und Sorge des Jahres. Zum Schlusse sand die Verteilung der Weihnachtegaben statt: Unter dem hohen Lichterbaum lagen wohl hundert Puppen und hübsch gebündelte Päckchen Wäsche und Kleidungsstücke. Am Mittwoch nachmittag versammelte die Provinzial=Kinderanstalt für seelisch Abnorme, Keiser=Karl=Ring,(leitender Arzt Professor Dr. O. Löwen stein) ihre kleinen Patienten, deren Angehörige und zahlreiche Gönner und Freunde zu einer stimmungsvollen Weihnachtsfeier. In hellem Lichterglanz erstrahlte der reichgeputzte Baum und manches Kinderauge ruhte freudig glänzend aus dem dicht getürmten Gabentisch. Von der mit Tannengrün geschmückten selbstgezimmerten Bühne entbot zunächst eine Patientin einen gereimten Weihnachtsgruß. Es folgte ein Weihnachtsfestspiel für das Alt und Jung mit reichem Beifall den kleinen Darstellern dankte. In ernste mahnenden Worten legte dann Privatdozent Dr. Münker das Weihnachtsevangelium aus. Mit dem alten Liede„O du fröhliche“ schoß die schöne Feier. Von der ehrwürdigen Schwester Oberin geführt, trat nun die Kinderschar, Buben und Mädchen, an den Gabentisch, wo noch lange ihr fröhliches Lachen erklang. Eine schöne Weihnachtsseier war es, die gestern im St. Johannis=Hospital stattfand. Solche festliche Stunden, die hier Schwestern, Patienten, Kuratorium, Versonal vereinten, gehören, so hieß das einstimmige Urtell und Geheimrat Horster sprach es in seinem Dank aus, zu den Seltenheiten in dem soptel Schmerz und Leid verzenden Haus. Im Kuratoriumesaal, mo die Feier mit Chotliedern der Kursusteilnehmerinnen eingele tet wurde: stand eine schön aufgebaute Krippe. Von den Darbietungen muß vor allem die Huldigung der Engel und Hirten vor dem Jesuskind genannt werden. Sehr gut gefiehl auch der Gesang eines Mädchens, das von seinem Bruder auf der Geige begleitet wurde. P. Guardian vom Kloster Kreuzberg wußte mit seinen einfachen herzlichen Worten die Zuhörer zu packen. Dann folgte man dem Jesukind, das im weihnachtlich geschmuckten Dagen, beg eitei von kleinen Engelein, segenspendend und reich seine Gaben austeilend von Saal zu Saal zog und zuletzt oor einem lebenden Bild, das die heilige Familie darstellte, Halt machte. Viel Beisall fand dies reizende Weihnachtsbi. sodaß es wiederholt werden mußte. Zum Schluß versimmelte man sich zur Bescherung der kleinen Engelein. Bei all dieser Freude, die nun hier herrschte, dachten gar manche ängst verschwundener Jugendzeit Das Frauenaltersheim„Marthashof“ hat sich weiter gedeihlich entwickelt. Eine Zentralheizung ist im Haupthaus eingebaut. 22 betagte, z. T. hochbetagte Frauen haben darin ihr eigenes Stübchen, Pflege und Gemeinschaft. Im„Marthashof“ ist seit langem auch eine Kleinkinderschule untergebracht, deren große luftige Räume gerade jetzt durch Malerhände mit einem Märchenfries geschmückt wurden. Im größten Saal war die Weihnachtsfeier, wo die Jugend im Geiste das Alter grüßte. Weihnachten erwacht wohl in jedem Menschenherzen die Jugend und der Kindersinn. Pfarrer Lorenz konnte eine große Tischgesellschaft anreden und anknüpfen an ein Prophetenwort und an ein bekanntes Bild für Alle bekennen:„Sie folgten dem Stern". Schwesternchor und Aufführungen des Hauspersonals, eine Jungmädchengruppe sowie gemeinschaftliche alte liebe Weihnachtslieder hoben Herz und Gemüt und brachten nur zu schnell dahineilende frohe Weihnachtsstunden. Die Mutterberatungsstellen hatten am Nachmittag den Müttern und ihren Kindern durch die betr. Bezirksfürsorgerinnen ebenfalle veranstaltet. schöne Weihnachtsfeiern Aus der Amgebung. Troisdorf. 24. Dez. In einer hiesigen Wirtschaft hausten junge Burschen wie die Wilden. Sie zerschlugen Lampen und Gläser. Als sie das Feld ihrer wüsten Tätigkeit nach draußen verlegten, bewarfen sie die Straßenbahn mit Steinen. Ein Stein flog durch die Fensterscheibe in das Wageninnere. Erst spät gelang es, die Raufbolde durch die Polizei zur Ruhe zu bringen. : Lohmar, 23. Dez. Am 1. Weihnachtstag feiert der älteste Einwohner von Lohmar, Jakob Gerhards bei bester Gesundheit den 90. Geburtstag. Noch heute führt er auf seinem Feld den Pflug. e: Wissen, 23. Dez. Bei den Wahlen zur Landwirt= schaftskammer Bonn sind im Wahlbezirk der verbundenen Kreise Altenkirchen=Neuwied die drei Kandidaten des einzigen vorliegenden Wahlvorschlages Heinemann=Nieder= bieber, Schäfer=Herderschen und Höfer=Dorn gewählt worden. ::: Hönningen, 24. Dez. Im hiesigen Kindergarten fand vorgestern eine schöne Weihnachtsfeier statt, zu der sich die Eltern der Kinder in recht großer Zahl eingefunden hatten. In einer Ansprache würdigte Pfarrer Hilgert die Verdienste der Hortleiterin Schwester Hildegart sowie der Gönner des Kindergartens. Aledann folgte eine Bescherung der Kinder. Mitlwoch den 22. Dezember, morgens 9 Uhr, verschied plölzlich nach kurzem Krankenlager unsere liebe, herzensgute treusorgende Schwester, Schwägerin und Tapte Fräulein Sertrad-Mayer Im Alter von 72 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen. Wesseling, Köln, Berlin, Heinaberg, den 24. Dezember 1926. Die Beordigung findet Sonntag den 26. de. Mtn., um 255 Uhr. vom Sterbehause am Markt 2 aus statt. Sollte Jemand aus Versehen keine Anneige erhalten haben, bitten wir, dieses als solche zu betrachten. Martha Hilde Ureula Die glückliche Geburt eines munteren Töchterchens in großer Freude bekannt Paul und Hilde de la Motte. Benn, den 23. Desember 1626. Sachsenweg 2 1. Vivat Eva! Vivat Eva! Unserer lieden Siammwirtin Eva Föhmer zu ihrem heutigen Ramenetage die herzl. Glückwünsche. Gewidmet von ihten Stammaätzen. Bin unter Nr. 1155 6 an dae Ferneprechnets angeschlossen. Zahnärztin Dr. Weber Kurfürstenstraße 70. #0 Unsern Freunden und Gönnern wünschen wir ein Köftfierles Weillnaehtsrest. Mammngznanzinzn gmzznumzumbmnn Mioderles Pheater! Gett dem Allmächtigen hat es gefallen. um 22. Desember 1926 meine liebe Gattin, meine herzensgute. treusorgende Mutter, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante die wohlachtbare Luise geb. Kurtseifer nach langem, echwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden. wolllvorbereitet und öfter gestärkt mit den Heilsmitteln der kath. Kirche, Im Alter von 44 Jahren in die Ewigkeit abzuberufen. In tiefer Trauer: Hubert Domgörgen Maria Domgörgen und die übrigen Anverwandten. Bonn. Morsbach. Mocktashovan. Honnok. Oberlar. 28. Dor. 1626. Die Beerdigung findet statt Montag den 27. Dezember, mittage 1½ Uhr. von der Kapelle des St. Jolianneshospitals an der Kölnstr. nach dem Nordfriedhof; die feierlichen Exequien am gleichen Tage vormittags 8½ Uhr in der Münsterkirche. CARMOL ürfen#merzen bei Rheum 1. Lexensand, Cerich-, Kreuz-, Kopi- und Zehuschmerz### Schältlich in Apothoken und Drogetien. Brungs-Drogerte und Kränterhaus. Centrol-Droserte R. 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Freunde und Gönuet nebst Familie und Kindern hes zlichst einseinden werden.-Der Vorstand.— mnnn 83 Mehlem. Rhein-Terrassen-Hotel Erstes Huns mit allem Comfort der Neuseelt hietel n altem dn- Baste. Eine Minute von dier Endaintion der eirkir. Bahn Bonn-Aehlsem=Oil. ditckf um Rhain. negenüber dem Ibtuchenfels. Wachenende- Aufen hult von k 14.- an. Konzeri und Tanzmusik, durch Ulernion. Auiopiats Gutngen. Teleion 745. Roschau Poppeiadort Bes.: Frau Wwe. J. Kleefuß. Erster Weihnachtstag, ab 4 Uhr: BALL verbunden mit Welhnachtsfeler veranstaltet vom Ballspiel-Club Nordstern. Zweiter Weihnachtstag: BALLe veranstaltet vom Bonner Spielvereiz. Am Sonntag den 28. Dezember(2. Jeiertag) 88 ab 4 uhr nachmitgs: 66 D Bell mit Verlosung. es laden sreundlichst ern,g S. 858 Turnverein„Germania“.., T. g62 und Wwe. Const. Kleesisch. 88 Clemeus-Augut-Hale Voppelsdorf Zum Storch, Mielllenr am fchei Hotel zur Villa Friede Endstation der Straßenbahn Bonn-Mehlem. Am zweiten Weihnachtstage, von—8 Uhr: Veihnacht=Kontert 8 Uhr Eintrilt frei Große Weihnachtsteier des Münner-Gesangvereins Loreley(Mehlem). (Melodrama, Männerchöre, Quartetts, Soli u. a..) An beiden Festlagen: ausgewählte Mittag- u. Abendessen. Für Festlichkeiten(Bälle, Katerbummel. Hochzeiten. Festessen) empfehle ich meine behaglich durchwärmten, großen und kleinen — Gesellschafterdume.— m Fernruf: Godesbers 43. Auto-Garage. Tankstelle. Eigent.: Frau Wwe. P. Spindler. Europäischer Hof Godesberg-Muffendort. Sonntag(2. Weihnachtsleiertag) um 4 Uhr: Konzertm.Weihnachtsteler. Besitzer Heinr. Schumacher. Sonntag. 2. Feiertag, morgens ab 10 Uhr Groß. Rinskampf Eustirchen gea. Verein für Körberplese Vonn Wen. Nachmittags Ball, Oberwinter a. Rh. „Im Krug“. rmauna, herrlich dicht am Rhein. Am 2. Weiharchistare ab 4 Uhr: Reunion. Der nene Boaltzer: Jos. Coutelller, trüher„Auberzushage Oberenmuel. Telefon 12 Amt Rolentineck. E Gasthof zur Post Sountag, den 26. Dezember 1926(II. Weibnachtstag) von 5 Uhr ab: Tanzvergnügen Um 9 Uhr erscheint St. Nikolaus. as lahen ein: Wbestand gre G. Zichhu rie Besitzer F Kall, Sternenburgstr. Sonntag, den 26. Dezember 26 P ANE # fl. Jazz-Nusik Parkettboden „Am Märchenquell“ Café, Wein- und Bier-Restaurant. Ldyllisch gelegen 2 Minuten unterhalb des Märchensces. 2. Weilnachtstag ab 4 Uhr: Tanz-Reunion. — Eintritt und Tanzen frei.— Prima Kaffee mit Zutaten. Ia Weine und Bler K. Wessellng. As Inden ein der Radklub und H. Weber: 2. Blatt— Nr. 12704 General=Anzeiger für Vonn und Amgegend Freitag 24 Dezember 1926. Bonn, 24. Dezember 1920. Heiliger Abend. Marit und Straßen stehn verlassen, Still erleuchtet jedes Haus; Sinnend geh ich durch die Gassen, Alles sieht so festlich aus. Himmel und Erde berühren sich in dieser heiligen Nacht. Der Saal des Allerhöchsten ist aufgeschlossen, Jakobs Leiter steht aufgerichtet und die Engel Gottes steigen auf ihr nieder, Menschenherzen in den Händen, Menschenherzen, die so gut und so voll glücklicher Demut sind, daß Gott sie alle in sein liebedurchglühtes Herz bettet, wie am sechsten Schöpfungstage sein Werk ausruhend betrachtet und sieht: Es ist gut. Glocken singen durch die feierliche Nacht, Sterne musizieren in der ewigen Stille des Alls. Wie Kristall klingen die Felsen, stumm betend knien die Gebirge und die Flüsse und Meere stehen lauschend still. Schauernd in seliger Erwartung liegt der Erdball in der blauen, mit blitzenden Goldfunken besäten Himmelsschüssel und hält den Atem an. Da, in der halben Nacht, steigt strahlend ein Cherubim herab und trägt auf seinen Armen das Heil der Welt in der Gestalt eines Kinkleins und legt es in die arme Krippe im Stalle zu Bethlehem und er wird wie ein brennendes Haus. Lichter und Lichter entzünden sich an ihm, bis die ganze Erde strahlt und funkelt im Kerzenschimmer der heiligen Nacht. Und alle Kreatur beugt sich, entlastet vom bangen Adventdunkel, erlöst vor dem göttlichen Kinde und jubelt ein Ehre sei Golt in der Höhe! Das ist das schönste Wunder der heiligen Nacht, daß sie den Menschen einmal im Jahre selige Ruhe unter dem Lichterbat#u bringt. Daß sie allen die Augen füllt mit dem reinen Glanze der Weihnachtskerzen und sie zu wunderstill beglückten Kindern macht. Alles Böse scheint ausgelöscht in der Stunde des heiligen Christ, alle Selbstsucht ist dem Wunsche gewichen, anderen Freude zu machen, sein eigenes Glück im Glück der a dern zu finden. Die Seele öffnet sich wie eine Wunderblume und blüht dem Christkind entgegen. Vorüber ist die Hast und Hetze des Alltaglebens, mit der wir Kulturmenschen uns selbst verschütten, viele so tief, daß sie sich nicht mehr ausgraben können aus dem Berge von Materialismus und Diesseitswerk, der sie bedeckt. Der Stern von Bethlehem allein kann nicht in das Dunkel ihrer Seelen dringen, aber da kommt das kleine, tastende Händlein des neugeborenen Heilandes und räumt mit Wundermacht die Schutthalden von den Herzen, sei es auch nur für diese eine Nacht. Es liegt ein tiefer, feiner Sinn in der Sitte, seine Lieben zum Christfest zu beschenken und auf dem Wege über die Armen und Notleidenden dem Heilande selbst Gaben darzubringen. Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus: Eng und innig zusammen sind die Familien und alle, die sich lieben, in dieser weihevollen Nacht, wie nur selten in unserer trennenden Zeit. Heute neigen sich Herzen zueinander, die während des ganzen Jahres kaum Zeit füreinander fanden: Eltern und erwachsene, längst ihre eigenen Wege gehende Kinder, Geschwister; und selbst solche, die sich entfremdet sind, finden im Zauber des heiligen Abends wieder eine Brücke, auf der sie sich begegnen können. Auf den Berghöhen liegt Schnee, der weiße Mantel, der alles bedeckt, was an den Alltag erinnern könnte und die heilige Nacht ganz besonders auf das Haus konzentriert. In der Stadt fehlt in diesem Jahre die verhüllende Decke; man sieht das Räderwerk der Stadtmaschine laufen, das nicht abgestellt werden kann, auch nicht in der feierlichsten Stunde des Jahres. Aber ein goldener Weihnachtsschein liegt doch darüber, das sind die Gedanken und Wünsche der Menschen, die den heiligen Abend nicht im Kreise ihrer Lieben feiern können und doch mit ihrem Herzen bei der Krippe sind und bei den Kindlein, die da stehn und schauen, wunderstill beglückt. Die Stiftopsarre verunstaltet am Mittwoch, 29. Dezember, in der Beethovenhalle eine große gemeinsame Weihnachtsfeier. Die zu einem Kartell zusammengeschlossenen Vereine der Pfarre haben auf die sonst üblicher Einzel=Weihnachtsfeier in ihren eigenen Reihen verzichtet und wirken in der einen gemeinschaftlichen Weihnachtsveranstaltung in der Beethovenhalle einheitlich zusammen. Ein Sohn der Pfarre, der bekannte Domprediger Pater Dyonisius Ortsiefer, wird die Festrede halten. Die Leitung liegt in der Hand des Vincenz= und ElisabethVereins. Der Erlös ist zum Besten der Armen. Aus dem Bonner Universitätsleben. Dem Leiter des bischöflichen Museums und Professor der ) Einbrucheversuch. In der Nacht zum Mittwoch versuchten Diebe in eine Villa an der Haydn=Straße einzu Dem Leiter des bischöflichen Musbrechen. Verschiedene Versuche vom Hofraum aus in das kirchlichen Archäologie am Priesterseminar in Vich in CataHaus zu gelangen, scheiterten. Die durch das Geräusch lonien, Josef Gudiel, verlieh die Bonner kath.= erwachten Hausbewohner sahen noch eben, wie die beiden theol. Fakultät den Dr. theol. h. e. Gudiel Diebe im Dunkel der Nacht nach der Lisztstraße hin verschwanden. Dieser Fall diene zur Warnung und zeige der Polizei, solchen stillen Stadtteilen, wie die Haydnstraße gelegen ist, mehr Aufmerksamkeit zu widmen. ) Löns=Abend des Bonner Jugendrings. Schar Erwachsener und Jugendlicher hatten sich am DiensDeutsche Das eigene Ich in seiner ganzen Persönlichkeit dadurch entfalten, daß es nicht in Egoisteneinsamkeit, sondern in bewegter, warmherziger Gemeinsamkeit wirkt und sorgt, sinnt und schaut—— daß ist deutsche Weihnacht aus deutscher Liebe, die uns heute so gewaltige Mahnung ist. Deutsche Weihnacht: Das ist der auf edle Wirklichkeit gerichtete Idealismus, der die Wahrheit nicht nur verstandesmäßig, sondern mehr noch im Gemüt, im menschlich ewig Wunderbaren, sucht. Die religiöse und kulturelle Bedeutung des Weihnachtsgeschehens, der Erlösertat überhaupt, liegt in der Hinneigung zum Wahrheitsidealismus, der allein unsere geistigseelischen Nöte lösen kann. Daran wollen wir heute unterm Lichterbaum denken. Ist dieser Geist nicht da, wollen wir es verschmähen, uns in Stimmungen hineinzusingen, die hohl Religiosität ist wahr. Und nur sie allein gibt uns eine Deutsche Weihnacht! wurde am 26. Dezember 1872 in Vich geboren. Er studierte am dortigen Priesterseminar, wo man bald sein hervorTalent entdeckte und ihn schon während seiner Studienzeit für die Einrichtung des damals von dem Eine große Bischofe Dr. Morgades y Gil in großzügiger Weise begonnenen Diözesanmuseums heranzog. Der kaum achtzehnjährige Student war bereits Mitherausgeber des Kataloges der schon damals umfangreichen Sammlung. 1896 erhielt er die Priesterweihe und zunächst die Leitung der gleichfalls wertvollen bischöflichen Bibliothek, die zugleich dem Seminar und der Oeffentlichkeit dient. Zwei Jahre später wurde er dann Leiter des Museums. Auf zahlreichen Studienreisen, zumal nach Deutschland(auch Köln) und Frankreich, vertiefte er seine Kenntnisse; er ist aber nicht nur Leiter seines Museums, sondern auch ein unermüdlicher Forscher auf dem Gebiete der katalanischen Kirchen=, Literatur= und Kunstgeschichte. Seit 1906 liest er am Seminar in Vich mit seltenem Ersolge über christliche Archäologie. Zur Elektrifizierung des„Feurigen Elias“. Der Aufsichtsrat der Köln=Bonner Eisenbahnen=.=G. will nunmehr so schnell wie möglich die Elektrifizierung der Vorgebirgsbahn, des„Feurigen Elias" durchführen. Hierbei sollen die Arbeiten nach den schon vor Jahren aufgestellten Plänen ausgeführt werden. Um vor allem die für die Gemüsebeförderung wichtige Strecke vom Vorgebirge nach Bonn möglichst noch im Laufe des kommenden Sommers in Betrieb nehmen zu können, sollen die Umänderungsarbeiten auf der Strecke Alfter=Bonn mit beschleunigtem Tempo durchgeführt werden. Bekanntlich ist nach den genannten Plänen auf dem Gelände an der Meckenheimerstraße und Thomastraße, dessen Grundstücke größtenteils schon lange im Besitz der Gesellschaft sind, der Bau eines gemeinsamen Bahnhofes für die Rheinuferbahn und die Vorgebirgsbahn vorgesehen. tag zu einer Löns=Feier in der Aula des städtischen Gymnasiums versammelt, wo Studienrat Scholz von dem Lichter, dessen geistige Gestalt und dichterischen Werke im vorm. deutschen Volk, zumal in seiner Heimat Westfalen, unvergeßlich sind, sprach. Der Vortragende ergänzte seine trefflichen Ausführungen durch den Vortrag einiger Werke, Tiergeschichten und Balladen. Frau O. Wirtz=Koorts wußte in ihren Gesangsvorträgen, bei denen sie lyrische Lieder des früh Verstorbenen darbot, dankbare Zuhörer zu finden. Mit guter Technik und feinem Verstehen begleitete sie auf der Laute die Lieder, von denen insbesondere das„Geheimnis“,„Rosen im Schnee“ hervorzuheben sind. 1 Schnell einigten sich zwei Parteien vor dem Strafrich. ter wo der eine, ein Buchdruckereibesitzer aus Ems, wegen jahrlässiger Körperverletzung unter Anklage stand; der zweite als Zeuge und Verletzter aus einem Kraftwagenunglück in der Hundsgasse zugegen war. Der zweite Zeuge, ein Bonner Arbeiter, war mit dem Angeklagten an der verkehrsgefährlichen Ecke Hundsgasse=Rathausgasse zusammengestoßen. Trotz seines langsamen Fahrens hatte der Beklagte das Unglück nicht verhüten können. Man einigte sich darauf, daß der Verletzte seinen Strafantrag zurückzog, der Kraftwagenführer die dadurch entstandenen Kosten' trägt und ein Sühnegeld von 40 Mark an den Arbeiter zahlt. 1 Zn einem Jusammenstoß zwischen einem Kraftwagen und einem Zug der Siebengebirgsbahn kam es vor einiger Zeit an der für den Verkehr gefährlichen Straßeneinmündung Breite Straße=Meckenheimer Straße. Der 1( Pater Dionysius im Westdeutschen Rundsunk. Auf besonderen Wunsch des Intendanten Hardt spricht in der Morgenfeier des Westdeutschen Rundsunks Köln am 1. Januar, vormittags 114 Uhr der Domprediger Pater Dionysius. Außer am 24. Dezember wird auch am 1. Januar 1927 von 9 bis Uhr vorm. das Vollgeläute des Kölner Doms vom Langenberger Sender Übertragen werden. )( Der.=.=V.„Caccilia“ Bonn=Kessenich veranstaltet am zweiten Weihnachtstage in der„Traube“ ein Konzert, das ein weihnachtliches Gepräge trägt. Neben Musik und Gesang werden zwei Weihnachtsstücke und lebende Bilder aufgeführt. Auch sonst sind manche Ueberraschungen vorgesehen. ) Hohes Alter. Seinen 90. Geburtsteg begeht am zweiten Weihnachtstag Herr Löser Friedmann, Sebastianstr. 51. 1 Die Feuerwehr lschte gestern Kaminbrände in der Baumschul=Allee, Poppelsdorser Allee und in der Ermekeilstraße. Wintersportzug nach Hellenthal. Am Sonntag, 26. zember, fährt ein Wintersportsonderzug von Köln nach Hellenthal mit Anschluß von Bonn. Der Sonderzug führt nur 4. Wagenklasse in folgendem Plane: Köln=Mülheim ab.06 vorm., Call an.02 vorm., Hellenthal an.00 vorm. Der Anschlußzug von Vonn verkehrt Bonn ab.37 In Euskirchen wird er mit dem Kölner Zuge vereinigt. Die Rückfahrt erfolgt: Hellenthal ab.05 nachm., Call ab.00 nachm., Köln Hbs. an.18 nachm., Bonn an .25 nachm. Fahrkarten zu dem Sonderzuge gelangen u. a. zur Ausgabe in Bonn, Rheinbach und Euskirchen. Aus den Anschlägen an den Bahnhöfen und aus einem Heftchen„Wintersonderzüge 1926/27“, erhältlich bei den Fahrkartenausgaben. sind alle weiteren Angaben zu ersehen. Sollte wider Erwarten am Sonntag das Wetter so umgeschlagen sein, daß eine Sportausübung unmöglich ist, so wird der Sonderzug nicht verkehren. Auskunft erteilen die Fahrkartenausgaben. 1 Wohlfahrtsbriefmarken für die Weihnachtspost. In Skaudinavien, der Schweiz, den Vereinigten Staaten und in vielen anderen Ländern ist es allgemein Sitte, keinen Weihnachtsbrict ohne Wohlfahrtsmarken abzuschicken. Die Deutsche Nothilfe bittet ebenfalls dringend. für die Weibnachtspost nach dem Inund Auslande statt der gewöhnlichen Briefmarken die Wohlfahrtsbriefmarken der Reichspost zu benutzen, deren Ertrag zur Linderung der Not in allen Volkskreisen bestimmt ist. Der Heilig=Abend wird in diesem Jahre nicht nur durch liturgische Gottesdienste um 5 Uhr, sondern auch durch Posaunenblasen vom Turm der Kirche am Kaiserplatz eingeleitet werden. Am ersten Weihnachtstag ist um 6 Uhr früh Christmette in der Schloßkirche, am Nachmittag um 5 Uhr sind Kinder=Christfeiern in der Kirche am Kaiserplatz und der evang. Kirche in Poppelsdorf. Der Karlschulenchor wirkt mit, ein Weihnachtsspiel wird in beiden Feiern aufgeführt, alles umrahmt von lieben alten Weihnachtsliedern. Gnadenreiche Zeit! Am 2. Weihnachtstag, nachmittags 4 Uhr, findet im Münster eine musikalische Weihnachtsandacht statt, in der Sololieder, Vokalquartette und Orgelkompositionen zum Vortrag kommen. Ausführende sind Universttäts=Lektor Bauer sowie das Dahmen=Vokalquartett. 1 Rentenzahlung bei der Post. Die Militär=Versorgungsgebührnisse für Januar 1927 werden zusammen mit der einmaligen Teuerungszulage Montag den 27. Dezember, an 8 Zahlstellen von—12½ und—6 Uhr gezahlt. Die Abhebung am Hauptzahltag ist dringend notwendig: Nachzügler können die Gebührnisse am 28., 29. und 30. Dezember bei der Rentenzahlstelle— Eingang-Vivatsgasse— empfangen, aber nur vormittags. Die Invaliden= und Unfallrenten werden bereits Donnerstag den 30. Dezember, vor= und nachmittags gesahlt, gleichzeitig erhalten die Empfänger au,, De, On. Kraftwagen, der in einem schnellen Tempo eben noch vor validenversicherung einen einmaligen Zuschlag. Die L4ulit= der ankommenden, zur Endstation fahrenden Bahn durchtungen sind auf den Monatsbetrag der Rente auszustellen, fahren wollte, geriet zwischen ein Pferdefuhrwerk und den der Zuschlag wird an der Zahlstelle besonders quittiert., Bahnzug. Dabei wurde der Wagen der Fernbahn nur Die Rentenquittungen müssen amtlich beglaubigt sein.(gering beschädigt. Auch das Pferdefuhrwerk blieb fast 1 Für die nächste Stadtverordneten=Versammlung ist unversehrt. Die Schuld an diesem Zusammenstoß trug der dem Oberbürgermeister folgende Anfrage eingereicht wor= Führer des Kraftwagens, der sich nunmehr wegen Transden:„Die Stadtverwaltung wird gebeten, Auskunft da= vortgefährdung vor dem Richter verantworten mußte. Der rüber zu erteilen, warum sie die Zahlung der Weihnachtsbeihilfe an die Beamten verweigert. Dr. Spohr, Stadtverordneter." 1 Einziehung alter Renkenmarkscheine. Durch Bekanntmachung vom 20. Dezember ruft die Deutsche Rentenbank die Rentenbankscheine zu fünf Rentenmark— ohne Kopfbildnis— mit dem Ausfertigungsdatum vom 1. November 1923 zur Einziehung auf. Die aufgerufenen Scheine können bei den öffentlichen Kassen noch bis zum 31. Januar 1927 in Zahlung gegeben, bei den Kassen der Reichsbank aber bis zum 14. April 1927 gegen andere Rentenmarkscheine oder gegen gesetzliche Zahlungsmittel umgetauscht werden. Mit dem Ablauf des 14. April 1927 werden die aufgerufenen Rentenbankscheine kraftlos. Es erlischt damit auch die Umtausch= und Einlösungspflicht der Deutschen Rentenbank. An Stelle der durch diese Bekanntmachung aufgerufenen Rentenbankscheine gelangen neue Scheine zu fünf Rentenmark vom 2. Januar 1926 mit Kopfbildnis eines Landmädchens mit einem Aehrenbündel, wie solche sich bereits seit dem 15. Juni 1926 im Verkehr befinden, zur Ausgabe. Angeklagte sah den Vorfall als ein Unglück an, denn er sei nicht zu schnell gefahren. Das Gericht kam aber zu dem Ergebnis, daß er fahrlässig gehandelt habe. Es sei seine Pflicht gewesen vor dem Bahnzug Halt zu machen und nicht erst zu versuchen soeben vor der Bahn durchzufahren. Es hätte ein größeres Unglück geschehen können, wenn der Führer der Fernbahn nicht geistergegenwärtig sogleich gestoppt hätte. Dem Angeklagten wurde eine Geldstrafe von 20 Mark auferlegt. 1 Von der Jagd. Der Landesverein Rheinprovinz des Allgemeinen deutschen Jagdschutz=Vereins Köln bringt den Beginn der Schonzeiten für Birk=, Hasel= und Fasanenhennen in Erinnerung. Im Regierungsbezirk Köln beginnt die Schonzeil(wie schon kurz gemeldet) am 16. Januar n. I. Im Regierungsbezirk Trier bleibt es bei der gesetzlichen Schonzeit. Im Regierungsbezirk Aachen ist der letzte Jagdtag voraussichtlich der 17. Januar. Im Regierungsbezirk Koblenz ist der letzte Jagotag der 17. Januar. Für den Regierungsbezirk Düsseldorf wird der Bezirksausschuß am 7. Januar über den Beginn der Schonzeit Beschluß fassen. Weihnachtsbescherung. De Chreßboom„brennt";— de Kinder komme Höörsch an de Zemmedür erenn. Wat schläht em Ogenbleck beklomme Ihr Hätzche, wenn dä Boom se senn!— Wie herrlich glänze do die Glocke, Wodrenn sich speegelt all dat Leech! Wat glitzere die Engellocke, Die an dä Boom senn angeschmeeg! Wie schön eß dann dat kleene Kreppche Mem Jesukindche medden drenn! Wat gon die Oge iersch dä Ströppche, Wenn se de Weihnachtsdesch dann senn! Do ligen herrlich=schöne Saache, Die't Chreßkindche hät hingelaht. Et Og lööch op;— jetz don se laache; Wat hät dat och net all gebraht? De Aeldere senn met Behage, Wie dat die Kinder glöcklich mäht: On endlich se zofridde sage: „Jetz singe mee Weihnachtsleed.“— K. Grosse. MALERGETCHEFT RALRAUFRONN .TALWEG 195/197EFERNRUF3407 Stadttheater. D Dover=Calais, Lustspiel von Julius Berstl. Es ist wirklich nicht ganz so, daß im Girl=Kostüm wohl doch die alte Eva steckt und nur modisch die männliche Angleichung mitgemacht wird. Nicht nur Glady'Halloran meint es ernst mit der Gleichberechtigung der Frau und auch Julius Berstl ist weit davon entfernt, für eine seltsame Einmaligkeit ein paar hübsche Lustspielszenen zu bauen. Sein Lustspiel ist ernster als es aussieht und gewinnt tiefere Bedeutung durch das Wort des weltabgeschiedenen Patrick Sandercroft, der bereit ist, in die Welt zurückzukehren, um sich die neue Frau anzusehen und die Männer, die es mit der Frau soweit haben kommen lassen. Ach nein, nicht nur Ibsen ist schuld, daß den Frauen der Kopf verwirrt wurde und die Frauenherrschaft auf den Marsch geriet. Die jahrhundertalte Liebe und Verehrung des Mannes ist es, die der Frau bevorzugten Rang gab, den sie nun entgegen ihrer Natur anders verinhaltlicht wissen will. Allerdings erinnert sich Gladys'Halloran mit vielen Geschlechtsgenossinnen von der gleichen Ideenanhängigkeit nicht an Liebe und Verehrung, sie spricht nur das sattsam gehörte Wort nach von der jahrtausendalten Weibesversklavung durch den Mann, wo vielleicht sogar ihre Mutter, vom Vater hachrespektiert, der geheiligte Mittelpunkt der Familie war. Aber die ewig sich im Recht befindliche Natur, die solcherart schönste Bindungen zu schaffen vermag, sie wird wohl auch zu ähnlichen Bindungen immer wieder die Reihen der Girls als der ideenträchtigen Soldateska der Frauenbewegung lichten, sodaß es doch nicht zu der Katastrophe kommt, daß die rosigen Finger der Frau die schweren Dinge der Welt lenken und leiten und der Mann nur geduldeter Zuschauer ist. Wenn aber die Liebe diese Macht nicht haben sollte, so vermag es vielleicht nur eine kleine Kaus, mit der Wincklers toller Bomberg eine Freiheit und Gleichheit anstrebende Feau zu besienen wußte. Go guten Mutes hätte Julius Berstl auch sein können. Aber weil ihm am Ernst des Themas und am Sieg seines Girls gelegen war, versuchte er es zweimal mit der Liebe. Natürlich schlägt das Girl den jungen Seeoffizier aus und auch den reichen Patrick Sandercroft, der bereits ihr zuliebe seinen Weltekel aufgegeben hat. Um den Mann kennen zu lernen, der seit zwanzig Jahren die Meere auf seinem eigenen Dampfer befährt, ohne in Häfen den Anker zu lichten, und um dann als Journalistin über ihn zu schreiben, hatte sie sich, den Dampfer anschwimmend, als Ertrinkende retten lassen, wobei sie sich mit der Evalüge rechtfertigte: sie habe trainiert darauf, den Schwimmrekord Dorer=Calais zu brechen. Nun sie am Schluß des Stückes dem Dampfer schwimmend entflieht, eilt sie neuen Sensationen zu, die sie wohl noch für Freiheit halten wird. Bis auch sie, vielleicht, und so wollen wir hoffen, ihrer Weibnatur das Recht zugesteht, sich in der Liebesbindung als freieste Befreite zu erachten. Nicht an allen 22 Bühnen, an denen gestern abend das wirklich amüsante Lustspiel von tieferer Bedeutung uraufgeführt wurde, wird dem Werk das Seine geworden sein, wie unter der Spielleitung von Fritz Kranz, der Walter v. Wecus als Spielboden einen vorzüglichen Bühnen=Ozeandampfer gebaut hatte.(Hoffentlich wird aber an den übrigen Bühnen der Text besser gesessen haben) Schwerlich werden auch für das Girl überall so geeignete Darstellerinnen gewesen sein wie Maria Stadler, die den unromantischen, weiblichen Gamintyp durchaus traf und so temperamentvoll von den Idealen der neuen Frau sprach, daß die Geschlechtsgenossinnen im Zuschauerhaus sich lustspielhaft erheiterten. Nicht ganz so scharf in Linie und Form kam durch Walter Hiller der Patrick Sandereroft, dessen Eigenheit Herbert Gernot, der als Schiffsarzt nur Nebensächliches zu tun und zu sagen hatte, sicherlich eindringlicher hervorgebracht hätte. Durchaus recht am Platze war Erwin Zinder als junger Schiffsoffizier, Richard Ulrich als flotter Zahlmeister und Josef Müller als Schiffskapitän nach berühmtem Muster. Nach berühmtem Muster waren auch der Steward und der Schiffskoch gebildet. Aber wenn je das Unglück geschehen sollte, daß Pat und Patachon auseinund abends zum ersten Male im Rheinland Gilberts neueste Operette:„Annemarte“. Kleine Nachrichten. Das Amtsgericht Potsdam hat über das Vermögen des ie ierrche pr#0 eäumte allerdings Natachon sich Komponisten Jean Gilbert, der in einer ganzen Reihe von andergerissen wurden, so konnie uustorng=., v. gag, deutschen Städten Bühnen für Operettenaufführungen gein Fritz Kranz einen vollwertigen Pot bosen,„agen spachtet hat, den Konkurs eröffnet. Zu den Leidtragenden würde Patachon nie durch Gustav Gnehm zu erseven)„: maham ham eimmittelharen Geldgehemn guich zchfsein. Denn wohl ist Kranz von Geblüt aus ein Don Quijote, Gnehm aber kein echter Sancho Pansa, welches unsterbliche Paar des unsterblichen Cervantes ja von Pat und Patachon nachgebildet wurde. Operettentheater: Geschlossen. 1. Weihnachtsselertag: Städtisches Orchester. An den beiden Weibnachtstagen findet abends in der Beethovenhalle je ein Philharmonisches Konzert des städt. Orchesters unter Leitung von Musikdirektor Heinrich Sauer statt. Aus Stadttheater: Geschlossen. der Vortragsfolge werden besonders hervorgehoben: Gamstag(1. Weihnachtstag): Fest=Ouvertüre ov 54 von Aug. Klughardt, Fantasie aus der Märchenoper„Hänsel und Gretel“ von Stadttheater: Geschlossen. G. Humperdinck, Ouvertüre zur Oper„Die Nürnberger Puppe“ von A. Adams. Arte aus„Rinaldo“ von G. F. Händel(SoloVioline: Konzertmeister Theo Kolb. Hare: Hugo Johannes), Sutte aus dem Ballett„Dornröschen“ von P. Tschaikowsky, Fantasie aus der Oper„Sai vn und Dalila“ von C. SaintSanns.— Sonntag(2. Weihnachtstag): Friedensseier. Festouvertüre von C. Reinecke, Klingsors Zaubergarten und die Blumenmädchen aus dem Bühnenweihsestspiel„Parstfal“ von Rich Wagner.(ontaste aus der Oper„Aida“ von G. Verdi, Ungarische Rhapsadie Nr. 2 von Franz Liszt. Ouvertüre zur Oper„Die lustigen Weiber von Windsor“ von O. Nicolat, Largo von F. G. Händel(Solo=Violine: Konzertmeister Detlev Grümmer. Harfe: Hugo Johannes), Fröhliche Weihnachten, Tongemälde von C. Kocdel. gehoren neven den unmittelbaren Geldgebern auch zahlreiche Bühnenkünstler, ferner ein großer Theaterverlag und die Lieferanten von Kostümen und Dekorationen. Die Passiven werden nach dem Beiliner Lokal=Anzeiger auf mehrere 100000 Mark geschätzt. Aktiva sind nicht vorhanden. Heutige Veranstaltungen: Neugr Opereitentheater. Am ersten Weihnagh.sfeiertag gelangt„Försterchriftel“ mit Emil Lang und Gretl Zadora in der Titelrolle zur Aufführung. Sonntag(2. Weibnachtsfeiertag) wird nachmittags als Kindervorstellung„Schneewittchen und die sleden Zwerge“ ausgeführt Operettentheater: Die Försterchristl. 8 Uhr. Städt. Orchester: Philharmon. Konzert in der Beethovenhalte. 8 Uhr. 2. Weihnachtsseiertag. Stadttheater: Das tapfere Schneiderlein. 3 Uhr.— Paulus unter den Juden. Oeffentl. Vorst. 8 Uhr. Operettentheater: Schncewittchen und die sieben Zwerge..30 Uhr.— Annemarte. 8 Uhr. Simplizissimus(Künstlerspiele): Vornehme Abendunterhaltung. .30 Uhr. Städt. Orchester: Philbarmon. Konzert in der Beethovenhalle. 8 Uhr. Spielplan der Kölner Oper. Sonntag: Adrienne.— Montag: Das Rheingold.— Dienstag: Die Walküre.— Mittwoch: Hänsel und Greiel. Dierauf: Tänze.— Donnerstag: Siegfried.— Freitag: Abrienne.— Samstag: Götterdämmerung.— Sonntag: Cavalleria rustte. ana. Hierauf: Der Vajazzo.— Montag: Undins.— Dieustag: Turandot. Seite 6. Nr. 12 704. General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. 24. Dezember 1926. ormer Roman von Curt Kühns. Ceppright 192e by Kerl Köhler& Co., Berlin-Zehlendor (Nachtruck verbeten) Der Wald lichtete sich. Ein Dorf flog vorüber. Das war nicht mehr das breite, trauliche, so unendlich ansprechende Tiroler Bauernhaus, wie er es drüben beim Aufstieg gezehen,— es waren kleine, graue Steingebäude mit flachen Dächern und offenen Lauben; es war nicht mehr der hochgewachsene, schlanke Tiroler Bauer, der dort die Ochsen vor den Wagen schirrte, es war ein kleiner, sehniger, schwarzer Geselle, und die Frau, die eben in die Tür trat, mit Melkschemel und Zuber, mit dem breiten, dunkeln Kopftuch über dem schwarzen Gelock, das war keine Tirolerin mehr, — Waldemar schlug förmlich das Herz,— er hatte die deutschen Lande hinter sich, Italien, das Land seiner Sehnsucht war erreicht. Schärfer knirschten die Bremsen an die Räder: der Zug durchlief einen großen Güterbahnhof und hielt in einer düstern Bahnhofshalle vor einem düstern, verwitterten Bahnhofsgebäude. Die Zollstation. Die Wagentüren flogen auf, die höflichen österreichischen Schaffner riefen überall ihr„Zollrevision, bitt schön!“ hinein, und der Strom der Reisenden ergoß sich, müde, steif, übernächtig in den großen Raum, in dem die Zollbeamten bereits wartend hinter den langen Gepäcktischen standen. Waldemar war schnell mit der Durchsicht seines Handkoffers und seines Rucksackes fertig. Er stand und beobachtete das Leben und Treiben. Da sah er in dem Gewühl zwei bekannte Gesichter auftauchen,— was? täuschten ihn nicht seine Augen? Das waren ja Herr Bartsch der Aeltere und der Mondscheinkleker! Auch Tantow in Italien? Wo kamen die her? Er war von den beiden bemerkt worden; händereibend, dienernd, lächelnd nach seiner Art trat Herr Bartsch der Aektere ihm näher.„Nanu? Sie auch hier?“ rief er.„Das ist ja ein unerwartetes Zusammentreffen!“ Und auch der Mondscheinkieker lächelte in seiner stillen Art. Man erklärte sich den Zweck seiner Anwesenheit. Der Mondscheinkieker, der es etwas auf der Lunge hat, sollte eine Kur machen und sein Vater brachte ihn an seinen Bestimmungsort. Ueber Waldemars Reisezweck waren beide sehr erfreut und wünschten ihm Glück. „Ich denke, wir bleiben ein paar Tage zusammen,“ sagte Herr Bartsch,„oder überhaupt zusammen. Es reist sich in Gesellschaft doch besser. Wir wollen eine kleine Spritztour durch Oberitalien machen, ehe mein Sohn seine Kur antritt.“ Die angenehme Aussicht, mit den beiden Tantowern zusammen reisen zu dürfen, verdard Waldemar etwas die Laune. Aber es hieß gute Miene zum bösen Spiele machen. Zunächst hatte die Sache ihr Angenehmes. Die Tantower Herren luden Waldemar zum Frühstück im Speisewagen ein. Der Zug setzte sich wieder in Bewegung, und durch die großen Fenster des Speisewagens genoß man den Blick in das herrliche Tal voller Rebengärten und blühender Felder, das der Schnellzug in wirbelnder Fahrt durchlief und das immer südlichere Formen zeigte, bei jeder Kehre, die die sich schnell senkende Bahnstrecke machte. Bartsch, Vater und Sohn, hatten das weniger Acht. Sie schlürften den tatsächlich prachtvollen Mokka und packten ihren noch in ihrem heimatlichen Geschäft sehr reichlich gefüllten Futterkorb aus: Zervelat= und Trüffelleberwurst, Schinken, Holländer Käse, auch eine Reisefläschchen mit ganz feinem, altem Kognak fehlte nicht. Sie nötigten auch Waldemar zum Zulangen mit viel Gastfreiheit. Waldemar kam auf diese Art zu einem Frühstück, wie er es nicht erwartet hatte. Papa Bartsch hatte sich nach dem Frühstück in sein Abteil zweiter Klasse zutückgezogen, um noch ein Morgenschläfchen zu machen. Die beiden jungen Leute saßen noch bei einer Tasse Kaffee zusammen. „Ich habe mich zu der Kur entschließen müssen,“ sagte der Mondscheinkierker.„Ich hatte immer solchen trockenen, stechenden Husten. Und ich soll mich ausheilen, denn meln Vater wünscht, daß ich heirate.“ Waldemar nickte nur mit dem Kopfe. Der Mondscheinkieker sah nach seiner Art angelegentlich nach der Decke und fuhr leise und stockend fort:„Ich habe darum in vielen Tantower Familien Besuch gemacht und viele junge Mädchen kennen gelernt. Es sind sehr verschiedene Charaktere, Ihre Fräulein Basen?“ setzte er unvermittelt hinzu. „Allerdings! Sehr verschieden!“ räumte Waldemar ein. „Mit Fräulein Susanne versteht man sich ja leichter!" bemerkte Hugo Bartsch.„Aber mit Fräulein Eva ist schwer eine Anknüpfung zu finden. Sie ist so kurz und so schroff. Finden Sie nicht?“ „Das ist allerdings in gewissem Sinne der Fall!“ erwiderte Waldemar mit einiger Zurückhaltung. „Ich glaube, Fräulein Eva fühlt sich nicht glücklich!“ sagte der Mondscheinkieker mit einem Kopfschütteln.„Aber warum eigentlich? Ist das Leben im Hause Ihres Onkels nicht ein sehr nettes?“ „Gewiß ist es das!“ gab Waldemar wieder mit einiger Zurückhaltung zu. „Es liegt das aber im Menschen,“ fuhr der Mondscheinkieker fort.„Auch ich fühle mich unglücklich. Und könnte jemand seinen äußeren Umständen nach wohl glücklicher sein?“ „Gewiß nicht!“ erwiderte Waldemar. „Sehen Sie!“ entgegnete der junge Bartsch.„Und trotzdem! Ob ich glücklich sein soll oder nicht, das kommt weniger auf die äußeren Umstände an, das liegt im Menschen, an seiner Fähigkeit, Glück zu genießen. Wir sind beide unter einem Stern geboren, Fräulein Eva und ich.“ Wieder sah der Mondscheinkieker gedankenvoll zur Wagendecke empor.„Sehen Sie,“ fuhr er fort, darum interessiert mich Fräulein Eva auch mehr als Susanne, obwohl es mit dieser viel leichter auskommen ist. Das ist eines von den Sonnenkindern, die immer heiter, immer glücklich sind. Wir andern sind Nachtschattengewächse.— Aber ich werde mich nach meinem Papa einmal umsehen müssen. Auf Wiedersehen, Herr Bergmüller!“ Damit verabschiedete sich der Mondscheinkieker und verließ, langsam und gesenkten Hauptes dahinschreitend, den Speisewagen. Auch Waldemar ging in sein Abteil dritter Klasse zurück.] Endlich legte sich ihre Gondel an die Freitreppe des Das Gespräch gab ihm zu denken. Also auch der Mond= Hotels. Diensteifrige Hände halfen ihnen aussteigen, und scheinkieker interessierte sich für Eva mehr als für Susanne, sie traten in die große, hellerleuchtete Diele des vornehmen Gasthofes. Der Bann war gebrochen. Waldemar hatte einen Wettbewerber, zwar einen schüchternen, aber einen, der es ernst meinte. Er hatte von dem Mondscheinkleker übrigens einen ganz andern Eindruck bekommen. Hatte er ihn bisher immer etwas über die Achsel angesehen und nur für eine Art Trottel gehalten, so sah er jetzt, daß er sich verschätzt hatte. Und Eva? Für wen würde sie sich entscheiden, wenn die Frage an sie herantreten sollte, für den Mondscheinkieker oder——. Das letztere Oder kam elgentlich kaum in Betracht, dachte Waldemar, nicht ohne einige Bitterkeit. Wie wollte er daran denken, eine Frau zu erhalten? Er hatte vorläufig mit sich zu tun. Doch was scherte ihn das heute? Vor ihm lag Italien, das Land seiner Sehnsucht, vor ihm lag eine glückliche Zeit. Es ging gegen Abend, als der Zug über eine endlose Brücke rollte, unter der das stille Wasser der Lagune blinkte. Bald darauf hielt der Zug im Bahnhof von Venedig. Die beiden Bartsch stiegen aus, und erstere gaben ihren Gepäckschein einm Hoteldiener mit goldbetreßter „Eine verzauberte Stadt!“ sagte Waldemar mit einem tiefen Atemzuge. „Ja, das ist wahr!“ entgegnete Herr Bartsch.„Eine verzauberte Stadt.“ In den nächsten Tagen durchstreiften sie gemeinsam Venedig. Waldemar mußte den Führer machen, sowohl in der italienischen Sprache, in die er sich schnell hineinfand, sowie bei Besichtigung der Kunstschätze. Im übrigen störten Bartsch Vater und Sohn ihn nicht. Wenn Waldemar an irgend einer besonders charakteristischen Stelle seine Staffelei aufschlug, pflegte Papa Bartsch in einem nahen Kaffee oder einer Osteria zu verschwinden, der Mondscheinkieker aber blieb bei ihm stehen und sah seiner Arbeit zu, stundenlang. Waldemar hatte sich an ihn gewöhnt wie an seinen Schatten. Es würde ihm beinah etwas gefehlt haben, wenn der stille junge Mann nicht hinter ihm gestanden hätte, wie der fächelnde Leibsklave hinter dem Pascha, dachte Waldemar lächelnd. Mütze. „Sie gestatten, daß ich mich empfehle,“ sagte Waldemar. „Wir Kunstjünger pflegen billigere Herbergen zu bevorzugen.“ „Nichts da!“ entschied Bartsch der Aeltere.„Wir reisen zusammen, und wir bleiben zusammen. Um den Kostenpunkt grämen Sie sich nicht. Ich lade sie ein.“ Waldemar nahm dankend an, im Inneren ein peinliches Gefühl: er hatte sich abermals verschätzt. Ahl ein Ruf des Staunens kam über ihre Lippen, als sie aus dem Bahnhof traten. Wasser umspielte die Stufen der Freitreppe, Gondeln legten sich an diese statt der Droschken. Auch unsere Reisenden nahmen in der Hotelgondel Platz, die von zwei geschmeidigen Gondolieren gerudert wurde. Mit schnellen Ruderschlägen ging es hinein in diese stillen Straßen, in denen kein Hufschlag, kein Wagengerassel ertönte, nur das leise Plätschern der Ruder die tiefe Stille unterbrach. Ernste und stolze Paläste spiegelten sich mit ihren wundervollen künstlerischen Fronten in dem stillen Wasser, und der Anruf der Gondoliere klang weich in den klangreichen Lauten der italienischen Sprache durch die Stille. Der Abend sank. Lichter flammten auf. Hier und da fiel der Schein aus einem Fenster breit auf das schwarz sich färbende Wasser; bunte Lampions leuchteten in den Gondeln auf. Den Canale grande ruderten sie hinab; hier und da strahlte einer der stolzen Paläste in blendendem Lichte, andere lagen dunkel, in stolzer Zurückgezogenheit. In ganzen Reihen glitten die Gondeln dahin, sich begegnend, sich kreuzend, und hoch schwang sich in kühnem Bogen der Brückengang des Rialto über den breiten Kanal. Und auch hier, in diesem Gedränge von Gondeln und Menschen, diese eigenartige Ruhe und Stille. Ergriffen von der Seltsamkeit dieses Stadtbildes saßen unsere Reisenden in tiefem Schweigen, keiner äußerte ein Wort. Sie hatten heute einen weiteren Ausflug in die Lagune mit ihrem alten Gondoliere, der schon alle Tage vor ihrem Hotel auf sie wartete, unternommen. Es war ein himmlischer Tag, tiefblau der Himmel, tiefblau das Wasser. In sülberblitzenden Rissen hoben sich an der äußersten Kimm die gewaltigen Schneehäupter der Alpen in den Himmel, und von fern glänzten die Kuppeln und Türme Venedigs im funkelnden Sonnenlichte herüber. Vor einem Kruzifix, das mitten in der weiten, stillen Wasserfläche aufragte, hatte ihr Fährmann Halt gemacht. Waldmar malte das eigenartige Bild. Er hatte sich in letzter Zeit die Wasserfarbentechnik zu eigen gemacht. Seiner schnell zupackenden, kecken Art und Auffassung lag diese besonders, und er handhabte sie beinahe mit Meisterschaft. Papa Bartsch, dem hier keine Osteria Gelegenheit gab zu flüchten, sah ihm über die Schulter. „Eigentlich verstehe ich den guten Neubrink nicht,“ sagte er,„daß er Sie hat laufen lassen. In meinen Augen notiert das als eine große Dummheit.“ „Hat man in Tantow davon gesprochen?“ fragte Walde. mar, nicht ohne ein verlegenes Räuspern. „Wovon wird in Tantow nicht gesprochen?“ lächelte Herr Bartsch.„Man munkelte sogar davon, daß Ihnen der Stuhl ziemlich unsan? vor die Tür gesetzt worden wäre.“ „Da hat man durchaus richtig gemunkelt!“ erwiderte Waldemar, dem der Aerger zu Kopfe stieg. Peumserd bradhn bei: Sicht, Rheuma, Ischias, Nerven= und Ropfschmerzen, Erkältungskrankheiten. Teieumehengen eineschäblichen I. Fregen Sie Ihren Arzt Inallen Apothekenerhältl: Seit fast 100 Jahren Ensosheinier! Burgelr Grün Khan Pch Bonns. Bonner Bücher- und Leschalle. Ogantiusstr. 5 Bücherbestand mehr als 10(20. Benutzung für jedermann. Leihsebührpro Rand 20 Pfg. Leihfrist 4 Wochen. Ständiger Einsang von „ Neuheiten. Unterhalt und belehrende Werke. Ansleihe 11-1 u.-—6 Uhr NeusahesGänse und Enten geschlachtet, zu billigst. Tagespreisen, auch Privat, versend. per Nachnahme. 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Hierfür kommen in Frage: Spielzeit 1902/13: Kölner Fußballlub 1899(jetzt K..C. 99), 1903/04: Dutsburger Spielverein: 1904/05: Dutsburger Spielverein: 1905/006: Kö1ner Fußballklub 1899: 1906/07: Düsseldorfer Fußballklub 1890 Gebt..C. 90): 1907/18: Dutsburger Spielverein: 1908/09: Fußballlub.=Gladbach(letzt.C..=Gladbach): 1909/10: Dutsburger Spielverein: 1910/11: Dutsburger Spielverein: 1911/12: Kölner Ballspielklub: 1912/13: Duisburger Spielverein: 1913/14: Dutsburger Spielverein: 1919/20:./T. u. R..= Gladbach(jetzt Borussia): 1920/21: Dutsburger Spielverein: 1921/22: 1..C. Arminia Bieleseld: 1922/23: 1..C. Armina Bielefeld: 1923/24: Dulsburger Spielverein: 1924/26:.s. R rro. Köin. Die Begegnung: B..B.— Tura Bonn am zweiten Weihnachtstag auf dem B...=Platz bildet nach wie vor das Tagesgespräch der Bonner Sportwelt. Unausdörlich geden die Mutmaßungen über die Mannschaftsformation der beiden Gegner weiter, wobei die angeblich in Frage kommenden Spieler kritisch auf Herz und Nieren geprüft werden. Tatsache ist, daß beide Mannschaften in der z. Zt. bestmoglichen Besetzung erscheinen und danach mag sich jeder„Eingeweihte" die Mannschaften vorstellen. Vielfach wird allerdings nur das wirkliche Können abgewägt, während doch die Begeisterung, restlose Hingabe um den Sieg, ausopferungsvolles Durchhalten vom Ansang bis zum Schlußpfiff doch auch Faktoren sind, die den Spielausgang nicht unwesentlich beeinflussen und die schon gar zu oft einen technisch und tattisch besser geschulten Gegner zur Kapitulation zwangen. Bei der Tura sind diese Eigenschaften ohne Zweifel weitaus ausgeprägter und in döherem Maße vorhanden, als bei dem Plavverein, der dingegen wieder über das reisere Spiel und die technisch bessere Durchbildung verfügt. Sicherlich wird es ein hartes Ringen werden, denn es gede um die Vorherrschaft im Bonner Rasensport: aber dennoch erwarten wir von den Spielern, daß sie in satrer, ritterlicher Weise um den Erfolg tämpfen, damit diese Spiele„Propagandaspiele“ im wahren Sinne des Wortes werden! Außer der Lehrmannschaft, die in Hennef gegen die Ligamannschaft der dortigen„Vittoria“ antreten wird, pflegen die übrigen Sentorenmannschaften der Ruhe, d. v. vor dem Er### der Ligamannschaft spielen noch die beiderseitigen..=Mannschaften des..B. und der Tura.— Durch zwei Jugenbspiele, edenfaus gegen Tura, die vormittags stattfinden, erhält dieses Lokaltressen den Charakter eines Klubkampfes.— In Engers welt die 1a= und in Godesberg die 1b=Jugend. einen danen eitaus schert ve 9edey= Aotelung nus Stadion=Rot=weiß am zweiten Feiertag in Köin aus. Es spielen die 1. Herren=, 2. Herren=, 1. Damen= und 1. JuniorenMannschaften beider Vereine. Ein Sieg gegen diesen Gegner würde das Ansehen des..V. auch im Hockeysport nicht unwesentlich fördern de Pokal=Entscheidungsspiel End. F. B. 08 1.—.E. 1911 Spidh. um ersten Weihnachtsfeiertage siteben sich auf dem Vonner..=Platz odige Gegner im Entscheidungsspiel um den Pokal der.Klasse gegenüber. Vorber findet das ProvagandaHandballspiel Godesberger F. V. 08— Preußen 1912 statt. 2 Germania Impekoven 1. Jgd.— Hemmerich 1. Jgv.:1 (:). Am Sonntag weilte Hemmerich in Impekoven zum falligen Meisterschaftsspiel. Die Gäste konnten vermöge iorer körperlich stärkeren Mannschaft in der ersten Halbzeit den ersten Erfolg buchen. Germania zog nach der Pause gleich. Der Schiedsrichter leitete einwandfrei. Merken Sie sich den Namen: Und erinnern Sie sich dieses Namens in dem Augenblick, in welchem die Anschaffung einer Aussteuer, eines einzelnen Zimmers oder Möbelteils für Sie akut wird. Sie dürfen guten Gewissens auch Ihren Freunden und Verwandten sagen, dass es keine bessere Firma für gediegene Wohnungseinrichtungen, Teppiche etc. gibt als die als grösste des Deutschen Reiches bekannte Firma Gebrüder Schürmann, Köln, Zeppelinhaus, u. Essen a. d. Ruhr. □ Die Verlobung ihrer Tochter Maria mit Herrn Bürgermeister Frits Bell in Hlfarth geben hierdurch bekannt Sanitätsrat Dr. Schaefer und Frau Auguste geb. Fürter. Bornheim b. Bonn. Meine Verlobung mit Fräulein Maria Schaefer beehre ich mich anzuzeigen. Fritz Bell, Bürgermeister. Hilfarth, Bes. Aachen. „Methnachten 1926. 2 Grete Klein Peter Fey Verlobte. Bonn, Weihnachten 1926. Kölnstraße 48. (— Die Verlobung meiner Tochter Corry. mit Herrn WilIz van Oxtron gebe ich hiermit bekannt. Wwe. H. Povel geb. Brüning. Bonn. Blücherstraße 14. Meine Verlobung mit Fräulein Corry Povel. Tochter des verstorbenen Herrn Fabrikanten Hermann Povel und seiner Frau Gemahlin M a: rianne geb. Brüning, beehre ich mich anzuzeigen. Willy van Ogtrop. Amsterdam. Vondelstraat 74. Dezember 1926. — Statt Karten! Aenne Butzbach Jos. Heuel Erster Assistenzarzt der chir.-gyn. Abteilung am Marienhospital in Witten Verlobte. Anlässlich der Trauerzeit kein Empfang. Bonn, Weihnachten 1926. ( Statt Karten! Grete Gossen Georg John Lehrer Verlobte. Brühl Uhlstraße 39 z. Zt. Bonn Woiherstraße 29 Weihnachten 1926. Die führende Stellung unseres Hauses als vortellhalteste Einkautaquelle zu wahren und zu mehren. bedart aussergewöhnlicher Vorsorge, genn nur her vorragende Loistungen lingen beim Publikum Beachtung. Unsere Bemühungen, qualltatlv vollwertige Erzeugnisse preiswert auf gen Markt zu bringen, werden fortgesetzt. Besichtigen Sie unverbinalichst unsere Ausstellung. Plum& Schloss Möbelfabrik, Röln Neumarkt 18. 20. 22. Elly Meyer Jakob Pütz Verlobte. Herne(Westf.) Weihnachten 1926. Bonn — Aenni Blatzheim Josef Arenz Verlobte. Godesberg Weihnachten 1026 ) Bonn. — Der ue Aennchen Dahl Franz Aben Kaufmann Verlobte. Urfeld, Landhaus Hela Köln-Mülheim Pelschen mn duer dune Sofie Engelhardt Heinz Schmitt Verlobte. New-Tork Citz Bonn, Wolfstr. 43 Weihnachten 1926 Maria Zimmermann Peter Saam Verlobte. Bonn Weihnachten 1926 Roisdorf. ) duer dune Liesel Krämer Lorenz Schumacher Verlobte. Bonn Hove Ruppichteroch Weihnachten 1926. ( Helene Strecker Hans Kessler Verlobte. Bad Godesberg Annabergerstraße 25 Weihnachten 1926. Bonn Leni Neffgen Heinz Weissenfels Verlobte. Bonn a. Rh., Weihnachten 1026. Gat Karn Margarethe Füchtenbusch Gustav Meisel Verlobte. — Weiler (Brohital) Weihnachten 1926 Bonn es ene Aenne Skoda Karl Betz jr. Verlobte. Beuel Weihnachten 1926 Bonn. Naet Uhaig Gottfried Esser Verlobte. Bonn.., s. Zt. Karlsrube. Weihnachten 1026. Dr. med. Josef Dublon Suse Dublon geb. Lissauer beehren sich ihre am 26. 12. 26 stattfindende Vermählung In Bonn, Ludwig-Philiposon Loge, Kobl. Str. 32. bekannt zu geben. Trazung 2 Uhr. Aachen Wühelmstraße 42 Bonn Münsterplats 4. S er dune Gertrud Bungart Jakob Eich Verlobte. Weihnachten 1926 Ellerstraße 44 Bonn Rheindorferstr. 87. □ dur iune Sam de Jong Finchen de Jong geb. Krug Vermählte. Rotterdam Weihnachten 1926 Bonn. Simn umme Den jungen Paaren Die sich ve loben heut“ Erbühe allerwegen.— Auf dem beschritt nen Liebespfad Der allerbeste Sezen! Nur nicht zu lango hingoflirt, Ich rafe Euch hier bray; Sorgt baldigst, daß geheirat wird. Kommt dann zum MÖBEL-GRAFF 16—17 Kesselgasse 23, 27. Bonn, den 24. Derember 1926. Verisbungeringe nod. Formen, kauten Sie preiswert bei Li. K Höme Bonn Markt 14. General=Anzelger für Bonn und Amgegend. 24. Dezember 1926. Seite 8. Nr. 12 704. Hei Spielplan vom 26. 12. 1933 bis sum 2. 1. 1937. Sonntag, 36., nachm. Oeffent! Vorstoll. Das tapfere Sehnelderlein. Ein frohes u. lustig Märchensplel in 5 Bild. nach H. Römer. A. 8 Uhr. Ende gegen.30. Preise:.50,.25. ".—,.75,.50,.80. Sonntag, 20., abends. Oeffentl. Vorstell, zu volkstüml. Preisen: 1 70,.20,.—. 0 70. .50. Paulns unter den Juden. Dramatische Legende von Franz Werfel. A. 8. Ende gegen 10.15. Montag, 27. Dauerk-Vorstel! (rot). Dover-Calais. Lustspiel In drei Aufzügen von J Berstl. A..30. E. gegen 10. Pr. II..20,.80,.25. .50..80..10. Dienstag, 28. Dauerk.-Vorstell (weiß). Frstaufführung: Wilhelm Tell. Schausplel von Fr. v. Schiller. A..30, E. gogen 10.30. Pr. 1I. Mittwoch, 29. Oeffentl. Vorstell Gastspiel der Kölner Oper: Lonengrin. Romantische Oper in drei Akten von R. Wagner. A..30. Preise.—..—. .50,.—,.25..—. Donnerstag, 30., nachm. Oeff. Vorstell. Das tupfere Sc. neiderlein. Ein frohrs und lustiges Märchenspiel in 5 Bildern von H. Römer. A. 3. E. geg. .30. Märchenpreise. Donnerstag, 30., abends. Theatergemeinde B. V. B.(auch öfientl. Verkauf a. d. Abend.kasse). Das reißende Lamm. Schausplei v. Emil Bernhard A..30, E. gegen 10. Pr. 11. Freitag, 31. Dauerk.-Vorstell (grün). Stöpsel. Schwank in drei Akten von Arnold und Bach. A..30. E. gegen 10. Pr. 1I. Gamstig 1.., nachm. Oeffentl. Vorstell. Das tapf re Schneiderlein. Ein frohes und Iu stiges Märchensplel von II. Römer. A.., E. gegen.30. Märchenproise. Samstag, 1.., abende Dauerk. Vorstell.(gelb). Nrs. Chencys Ende. Lustspiel in 3 Akten von Lonsdale-Berstl. A..30. Ende gegen 10. Pr. II. Sonntag. 2.., nachm Oeffentl. Vorstell. Dover—Calais. Lustspiel in drei Aufzügen von J. Berstl. A. 3. Ende gegen .30. Pr. II. Sonntag, 2.., abends. Oeffentl. Vorstellung. Willelm Tell. Schauspiel von Fr. v. Schiller A..30, E. geg. 10.30. Pr. 11. Kalfse Hag Spaten Zu tz Sacds van Hauten Rova Sto werck Tee Zuntz Tee:sane Kusmi Popott empfl-hlt Johann Rieck Müns ersintz 21.(3 pehr auserhalt. und neue Küchen Schlafzimmer Einzeimoder kauft man billig Bonn. Stockenstr. 3.(5 Für die Wehlhauhsioge haben wir einen Spielplan aufgestellt, der die Bezeichnung Festprogramm vollauf verdient. Das grosse deutsche Lustspiel: Sis Lagenn Nau " Haumt##t: Ellen Dichtes GLu. Weif Regie: WII.y Wolff Dekoration un.! Kus üme: Paul Lent Pho otruphre: Axel Gras klär Personenverzeichnis: Ablschnift 181•1 Beron de In Roche.... Adolf Klein Eusenle, weine Tocver.** Friedtich Wilhelm Kliz Paul Heidemann #ottlich Krause Hun Fieche:-Köppe Aufuste, soine Fran... Frida Richard Kummergerichtsiat Schönlein.. Ph lon Manning Romeo Kors Hatbucher Julia Trude Hesterberg Absehnitt Engenie Schönlein, uch de In Rocbe urg#...... Churlotte. InN Engel n Friedrich Wilhelm Kieta Paul Heidemann Fird W. Kels, soln Enkel.. Walter Rilla, Goltlieh Hune’escher-Köppo Anunte Frida Richard, Au-1 Lemke Julius v. 920te hx Fiau Lemkr Al#ce Tornine Alnchen. ihre Tach er... Camilla Spira Theophil Hermann Picha Abschultt 1926 Muhel War! Fred W. Kieta Walter Rilia Fruz. seln Sohn. Paul Heidemann Gotttich Huso Fischer-Köppe An usto. Frieda Richard * Ellen Richter Die Vorgünge des Films renken sich um die Motive der gleichnamigen altbekannten TheaterPosse. Sie spiegeln die teils sehr lustige, teils überaus wehmütige Geschichte dreier Genorationen eines Geschlechts, dessen Männer nie— ien Mund zur rechten Zeit aufmachen können. Die letzte heilsame Wendung tritt erst 19.6 ein. da die Sport-Lady regiert und selbst den Mund auftut, wenn es ihr Lebensgiück gilt. Die„Typen“ sind mit feinem Humor stfl- und zeitaltergerecht gezeichnet Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wird man begeistert den Fülm unschauen, dessen Tempo dem der Zeit um 1850, 1890 und 1926 charakteristisch entspricht. II. Das herverragenus-Scha F Get. SSSSi 8.-.-V.„Cäcilia“ Bonn-Süd. 8 □ Senntar den 26. Dezember 1926(2. Welhnachtstas) □ O im Gasthaus zur Traube § 46. Stiftungstest„ 0= Konzert mit anschl. Festball.= S olune e dums erntorh!. Anfen- 4½ Unr.„ Lande 8 Uhr. T arsteinierA Kr Heute Kreitag und volgende Tage IN DieRoNtent DER NRCHT Regie: Paul Dern. 6 Akte 6 nach der gleichnamigen Novelle von Josef Hergesheimer. Erstauftührung bel„Taherkiame Fie No Ing ein Ritt auf Leben und Tod Fred Thomson und sein Kundervierd Zilbertonig 5 Ulte höchster Spannung. In Neuauflage die beliebten Humori#en Pat u Palachon auf Großer Lustspielschlaget in 6 Atten. Lachen ohne Ende! Joe Rock als Manose. Amerik. Lustspiel 2 Alte ( C Für Festlichkelten wie Bülls., Kränzchen. Hochzoiten, Festenren empfehle meine ent geheizien Räum’ichkollen. — Hausknvelle vorhunden.— Täglich Konzert.— Rheineck Fernepr. 242. Hotel Außerdem: bringt Interessantes aus aller Welt. Heute Freitag bleibt unser Theater geschlossen. ie u iu ie a a a a a e n aie Holel Resiau. Zur Hoien Kanne s Markt 18 Bona Reielon 188. und n An den beiden Festlagen ab 6 Uhr: fg : KONZERT.: m Reiche Auswahl in Speisen und Getränken. sm llelielseieie ie ie eia iaie iellelisiele Sport-Verein 06 Beuel Sonntag tien 26. Dszemhei(2. Welhnschtsfeleria:) im Resauiant Hermann Thiebes. Beuel, Rheinstr. 12 4 Uhr: Weonzmissesheran, der 5 Uhr: Weihnachts-Feier mit Ball verbunden mit Preisschießen. 1. Preis Ein Spunferkal. tak neue Schlagbarte (Räder 60 mm breit) billig zu verkaufen.„(2 Remagen, Koblenzerstr. 14. Mod. Küche 95 Mr. Schlafzimmer mit 1 Bett 140.4 Waschkommode, Adolfstr. 33, schreinerwerkstatt.(5 s Guterhaltene Hüch pine Küche. Schlatzimmer mit 2tür. Spiegetschrank zu verkanten. 1: Stockenstr. 8. Rheinlust: Beuel Helnrich Espey direkt neben der Brücke— Telefon 1174. Angenehmer Familienaufenthalt. Erste Biere— Reine Weine.— Gute Küche. Diners: Soupers. Separate Weinstube. Für Festlichkeiten große und kleine Säle noch frei. Sessssssssssssss t e a a a c ia ae Hotel Westfalenhof □]— Königswinter.— s8 2. Weihnachtsleiertag, ab 4 Uhr: sm E Grosse Weihnachtsfeier. g 2 Ueberraschungen.— Verlosung. Ie #] Bob Trappen Jazzband. sm : M ä ß i g e P r e i s e f ü r K ü c h e u n d G e t r ä n k e. 1 m — Eintritt frei.— In] Um zahlreichen Besuch bittet die Direktion.### SIETEIS SES EETEEE EEE SE SEE EIE „„* Restaurant Zul Trauee Sonntag. den 26. Dezember, von 4 Uhr ab: Ban laden freundlichst ein: .=(•V. Leugsdorf u. Jakob Hoffmann. F„ K1ee — Acheistraße—3— Läglich früche holöndische Seemuscheln. Platzanlage Mohard-wagher-Glr, I. Weinnachtstag nachmittags.13 Uhr (Gauklasse 1) Fußball-Verein 08 Bonn-Endenich gagen Spicher-runball-Ciub i811 Vorter: Propaganda-Handballspiel Gau Ronn. e Lehmope Rheindorferstr. 127 Rheindorferstr. 127 Am 1. Felertag, ab 6 Uhr Weihnachts-Konzert GelslarT Sonntag, den 26., am 2. Weihnachtstag im Lokale Lutzig BPTE. Es ladet ireundlichst ein: Männer-Gesang-Verein Gelslar. Am 2. Feiertag Weihnachtsteier der.=O Lustige Rheinländer bestehend nns Bescheru g. Verlosung und sonstigen Ueberraschungen. Zu nie- Vornnelniiung int K·0 Lustise Rheinlänge. 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Weihnachtslag): D Großer Fest-Ball 8 im Lotadle Lot, Schüser. 150 Es ladet ein Junggesellenverein„Eintracht“ se5 Roisdorf. 152 Ia Bacmusik.— Eintritt frot. 120 24. Dezember##2b. PPGerericterere Unterh. ltungs-Beilage General-Anzeiger für Bonn und Umgegend 1 Weihnachten. Orgelkantaten jubeln und schallen, Stolze Dome sind voller Wunder; Christ ist geboren: Welt geht nicht unter, Denn nun kommt er als Zeiland zu allen! Glocken jauchzen zu tausend im Lande Alles im Einklang: Christ ist auf Erden: Leiden wird freude, Erlösung werden, Knieet doch nieder, Christ ist erstanden! Und durch die stillen, verschneiten Gassen Geht das Wunder, unsichtbar uns grüssend. Liebe möge den lag uns versüssen, Encklich die Herzen sich finden lassen. Alles muss wieder Einklang läuten: Menschen zu Menschen, Rassen werd’ frieden, Kommt dieses Wunder wieder hinieden, Fühlen wir Christi wahres Bedeuten! Karl Demmel. Weihnachtslegende. Von Wilhelm Scharrelmann. n der heiligen Nacht, als das Jesuskind geboren "( war, den Hirten die Botschaft der Freude verkündet, die himmlischen Heere ihren Lobgesang vollendet und die Tore des Himmels sich danach wieder schlossen, geschah es, daß eines der Kleinsten aus der seligen Schar, das sich in seinem Fürwitz allzuweit vorgedrängt hatte, unversehens, aber bei allem Mißgeschick doch so weich und gelind wie eine Pfirsichblüte an einem windstillen Frühlingsabend, auf die nachtdunkle Erde hinabglitt. Da stand es nun, wußte nicht rechts noch links und war nach der schimmernden Freude, aus der es kam, in der rabenschwarzen Finsternis ringsumher mit einem Male so allein und verlassen wie ein Stein auf dem Felde. Nur der Schein des Sterns über dem Stall, in dem das Jesuskind lag, leuchtete fremd und heilig groß. Als es seinen ersten Schrecken ein wenig überwunden hatte, aber noch immer mit pupperndem Herzen dastand und sich keinen Rat wußte, was es tun sollte, um wieder zu den Seinigen zurückzukommen, kam es darauf, die Mutter Maria und das Christkind aufzusuchen, ob es nicht dort Hilfe fände, und ward darüber so froh, daß es sich sogleich auf den Weg machte. Ich werde dem Kinde das Glockenspiel schenken, das mir gehört, dachte es und faßte das zierliche kleine Instrument, das es aus der himmlichen Höhe mit herabgebracht hatte, unwillkürlich ein wenig fester in den Arm, um es in der Dunkelheit nicht unvermutet zu verlieren. Aber kaum, daß es ein paar Schritte gegangen war, stolperte es so unglücklich über einen Stein, daß es ihm aus den Händen fiel und die feinen silberenen Glöckchen daran zerbrachen. So will ich ihm mein Hemdchen schenken, tröstete es sich nach dem ersten Schrecken und ging weiter. Da es aber im Finstern zu nahe an einen Dornenstrauch geriet, verwickelte sich sein Hemdchen darin und die Dornen zerrissen das zarte Gespinst so arg, daß es zu nichts mehr nutze war. Da mußte es nackend weitergehen, stillte aber seinen Kummer zum anderen Male und sagte: Habe ich nicht noch das Kränzlein in meinem Haar? Aber kaum hatte es das gedacht, nahm es ihm der Wind vom Kopfe, und so lange es auch auf dem finsteren Felde darnach suchte, fand es die Blumen nicht wieder. Als es nun vor die Türe des Stalles kam und sah die Mutter Maria darinnen sitzen, und den Widerschein von dem hellen Licht aus der Krippe auf ihrem Angesicht, und besaß nichts mehr, daß es dem Kindlein hätte schenken können, begann es zu weinen und mochte nicht hineingehen. Da hörte es die Mutter Maria sagen: Was weint da draußen vor unserem Stall, ist nicht groß' Freude nun überall? Josenh, der soeben für Maria ein Süpplein kochte und sich dabei nicht stören lassen wollte, antwortete: Es ist der Wind, geht ein und aus,— er singt um die Hütte, er singt um das Haus. Sagte Maria wiederum: Es ist nicht der Wind, geh schau doch geschwind, mir wollte doch scheinen, ich hörte ein Weinen? Da fand Joseph draußen das Kleine, nahm es an die Hand und führte es herein. Sie meinten aber, es weine, weil es nackend sei, und Maria bat Joseph: Nimm es ein wenig unter deinen Mantel. Als es aber darum nicht still ward, sprach sie: Vielleicht ist es hungrig? Gib ihm ein Löffelchen von meiner Suppe, und, als auch das seine Tränen nicht versiegen ließ, wußten sie sich keinen Rat, bis sie merkten, daß es sein Füßchen an einem Dorn geritzt hatte und wollten ihm ein Läppchen darum binden, und Maria nahm es auf ihren Schoß. Da gewann es ein wenig Mut und gestand, daß es sein himmlisches Spielzeug zerbrochen, sein Hemd zerrissen und sein Kränzlein verloren habe und nun nichts mehr besitze, was es dem Jesuskinde schenken könne, und darum müsse es weinen. Da ging ein Lächeln über das Angesicht Marias und sie drückte es in ihrer Freude an ihr Herz und küßte es, wollte es aber noch überdies trösten und flüsterte ihm zu: Wenn du dem Kinde gern etwas schenktest und hast doch nichts dazu, ei, so sing ihm ein Lied in seinen Schlummer, das wird ihm lieber sein als Kranz und Glockenspiel. Das wollte das Kleine nun gern genug, es traute sich nur nicht recht, so ganz allein, und Maria hob es empor, daß es in die Krippe schaue und seine Tränen darüber vergesse. Da sah es nun das Kind in seinem ersten Schlummer liegen und wurde darüber in seinem Herzen so froh, daß es vor Freude erst recht nicht zu singen vermochte und so stumm blieb, wie ein Fisch im Wasser. Als nun eine große Stille darüber entstand, und Joseph sich nicht wenig verwunderte, daß es als ein rechtes Kind des Himmels nicht des kleinsten Liedchens mächtig sei, ward es noch befangener als vorhin und so beschämt, daß es beide Hände vor das Gesicht legte und sein Köpfchen im Kleide Marias verbarg, als wäre sie seine Mutter. Da lächelte Maria von neuem, liebkoste es mit ihrer milden Hand und sagte leise zu Joserh: Sieh nur, wie das Kind in seinem Schlummer lächelt, so schön hat ihm das Lied geklungen. Aber Joseph verstand nicht, was Maria meinte, hatte er doch nicht einen einzigen Ton vernommen, schüttelte den Kopf und nahm das Kleine ein wenig brummend an die Hand, ihm ein Lager auf der Streu zu machen und deckte es mit seinem Mantel zu. Als nun alle zur Ruhe gegangen waren, kamen ein paar der größeren Engel, um bei dem Kinde zu wachen. Die fanden das Kleine mit glühenden Bäckchen unter Joserhs Mantel herausschauen, wunderten sich nicht wenig, wie es hierhergekommen, und nahmen es in seinem Schlummer in der Frühe wieder mit sich zum Himmel hinauf. Seite 2. Nr. 12 623. Weihnachts=Ergähler. Samstag, den ul. Ngzember 1106. an der Wiege. ∆ hr schwebenden Engelein, 4 möcht' heute wohl bei euch sein, ∆) möcht' lauschen dem Harsenspiel in eurem Chor. Da liegt, geschankelt von weißer Hand, Das eine, einzige Kind. Und alle verneigen sich Und singen: Wir preisen dich! Sie scütteln die Flügelein, da schlummert es ein..... Auguste Kalthoff. Der Mohren'önig. Von Georg Hirschfeld. (rau Blume führte die kleine Fanny Schmutzer 7K in das Wohnzimmer zurück. Zuletzt hatte sie ihr die Küche gezeigt und von der Sxeisekammer war Fanny kaum noch zu trennen gewesen. Frau Plume lächelte. Es war doch noch das richtige Kind, das sie da zu sich gerettet hatte. Hierauf baute sie. Das Material mußte noch gut sein und sie traute sich noch einige Bildnerkraft zu. Frau Blume war eine wohlhas ende Witwe, die nach schwerem Erleben aus ihrer norddeutschen Heimat nach München übergesiedelt war. Hier halte das Vergessen in Kultur und Kunst nicht lange gedauert— ihr gutes, hilfreiches Herz konnte sich nicht verleugnen, und sie wandte sich wieder der Armenpflege zu. Aber leider mußte sie erfahren, daß sie wie ein nordischer Bauer handelte. der plötzlich südliches Land bestellen wollte. Ihre Saat wollte nicht aufgehen, der Boden sträubte sich. eine Verständigung war nicht möglich. Auch Liebe und Empfänglichkeit für Liebe sprachen„da unten“ eine andere Sprache. Aber inmitten aller Enttäuschungen begegnete ihr doch das Menschenkind, das den großen Lohn bringen konnte. Man hatte sie auf eine Familie gelenkt, bei der sie den Großstadisumpf in geradezu erschrekkendem Maße vorsand. Sie hatte in der Heimat schon viel Böses gesehen, sie wußte, was Berliner Bezirke leisten konnten, aber hier, in der Münchener Au, halte alles eine wilde, positive Leidenschaft: die Entarlung warf einen schönen Flammenschein, und irgendwie lebte in jeder dieser Sumpfseelen das Gefühl, im Recht zu sein und die Erlau'nis einer hohen Instanz zu haben. Dies aber verstockte die unverständigen Kinder noch weit tiefer als es im Norden geschehen konnte. Ein bewußtes Leiten durch die Eltern gab es nicht. Jeder Fremde, der aber eine Kritik des elterlichen Beispiels wagte, wurde als Feind und Eindringling empfunden. Nur bei der Jüngsten der Familie Schmutzer glaubte Frau Blume einen besseren Geist zu finden. In Fannys großen Kinderaugen lebte die Sehnsucht nach Wandlung und Erlösung. Die Volksschule stellte zwar der Tochter des Chauffeurs ein schlechtes Zeignis aus, aber wie konnte der Lehrer im Schwarm die Bedürfnisse einer kleinen Seele erkennen? Es war unmöglich, daß Fanny fleißig und artig wurde— der Einfluß daheim untergrub jede gute Wirkung der Schule. Als Frau Blume dies erkannte, faßte sie ihren eigenen Entschluß. Gott sollte sie jetzt doch noch zur Mutter werden lassen. Ihr Wille war freudig bereit, und es galt ja nur, die verschüttete Seele aus dem Dunkel zu ge'ären. Aber sie mußte sich zu einem großen Wagnis entschließen. In allem Elend sträubte sich die Chauffeurssamilie entschieden, einen ihrer Hungerleider abzugeben. Sobald man von einer Hilfe außerhalb ihres Bannkreises sprach, verteidigte sie mit wunderlicher Hartnäckigkeit einen eingebildeten, ehrenhaften Wohlstand. Da kam eine jähe Energie auch über die Frau Blume. Als sie die Familie ohne ihren Tyrannen vorsand, nützte sie die Willensschwäche der kranken Frau, nahm Fanny unter Versprechungen mit und beschloß, sie keinessalls wieder zurückzuschicken. Keine Gewalt sollte sie zwingen, das Kind, dem sie nun ihre gande Liebeskraft widmen wollte, wieder herzugeben. Herr Schmutzer schrieb ihr einen saugro'en Brief, der sie blaß und rot machte. Aber er kam nicht— wie er drohte, er schien schließlich doch ganz einverstanden zu sein, daß er eines seiner hungernden Mäuler losgeworden. Auch Mutter und Geschwister lieben nichts von sich hören. Die günstige Lage nützte Frau Blume. Sie hoffte ihre stärkste Hil'e von der nahen Weihnachtszeit. Jetzt konnte der Boden dieser brachliegenden Kinderseele umgepflügt werden— so drückte sie sich in einem Briefe an eine Berliner Freundin aus. Ihre Liebe wollte jeden fruchtbaren Keim finden. Vergessen und Hoffnung, Erkenn'nis der wahren Lebenswerte. Alles trug ihr inniger Fleiß zu Fannys Reinigung zusammen — auch einen anderen Vaternamen hätte sie ihr gern gegeben, denn Schmutzer war schrecklich. Es schien zu gelingen. Fanny ließ sich mit Vergnügen bekehren und pflegen, sie bemühte sich auch ehrlich und gehorsam zu sein. Daß sie oft naschte, zuweilen Gegenstände fortnahm(stehlen konnte man es wirklich nicht nennen), faßte Frau Blume seufzend als natürliche Rück älle auf. Es war grauenhaft, was für Beispiele das Kind bisher umringt hatten. Die Schwester verlaufen, der Bruder wegen Unterschlat gung schon vom Jugendgerichtshof verurteilt. Und der Vater, der rohe Trinker und Spieler, der eine Einnahmen verpraßte und die Seinen prügelte, wenn sie Prot haben wollten? Nun, der— es war seltsames Spiel der Natur— blieb tief in Fannys Liebe. Frau Blume mußte in der Kritik seiner Person besonders vorsichtig sein. Obwohl sie alles von ihm wußte, war Fanny stolz auf ihren Vater. Er beschäftigte ihre Fantasie; sie erzählte immer wieder von seiner Kraft, seiner Klugheit, seiner Sicherheit auf dem Führersitz von dem Auto, das er lenkte. Es war eine Kindesliebe, die eines weit besseren Gegenstandes wert gewefen wäre. Frau Blume mußte sie schonen, um nicht selbst zurückgestoßen zu werden. Sie versagte vor dieser seelischen Wirrnis. Schon in den Tagen der großen Erwartung schien durch die Gedanken an den Vater das Gespenst des Heimwehs zu kommen. Nichts Schlimmeres fürchtete Frau Blume. Sie kam dem Gespenst zuvor. In der Advents-eit berauschte sie Fanny täglich durch geheimnisvolle Andeutungen vom Gabentisch. Der Christbaum, den man schmückte, wurde ein wahrer Wunderbaum. Dann, als man all die Süßigkeiten ausgepackt, wagte Frau Blume wieder einen Vorstoß, im Fanny die Wandlung ihres Lebens zu verdeutlichen:„Dein Vater hat sich wohl immer erst am Heiligen Abend auf Weihnachten besonnen?" Da fuhr das Kind empor:„O nein, am goldenen Sonntag ist er mit mir ins Warenhaus gegangen!"— es klang, als wollte sie sagen: das war eine Pracht, dagegen kannst du dich verstecken. Zustimmung erreichte Frau Blume nur, wenn das Gespräch auf Fannys Vorteile vor ihren Geschwistern kam. Sobald es sich von ihrer Armut beneidet wußte wurde das Kind zutnlich und gesprächig. Frau Blume mußte sich die Ohren zuhalten, denn es schmerkte sie, was sie da zu hören bekam. Sie blieb standhaft. Emsig arbeitete sie weiter an dem Weihnachten, das ihr den Sieg bringen sollte. Erst kurz vor dem Fest fiel es ihr ein, daß sie eigentlich an dem Individuum des Kindes einen schweren Fehler beging. Fannys Charakter zeigte eine wüste Selbständigkeit, aber es war doch eine Selbständigkeit, und man konnte nicht wissen, was sie sich in Wahrheit wünschte. Vielleicht war alles, was Frau Blume vorbereitete, gegen ihren Wunsch gering. Erschreckend beschloß die Pflegemutter, das Kind, dessen schweigsame Verträumtheit in den letzten Tagen überhand nahm, zu fragen:„Fanny, hast du vielleicht noch einen besonderen Wunsch, von dem ich nichts weiß, dann sage ihn mir. Noch kann ich ihn erfüllen.“ Da weinte das Kind— es war das erste Mal. Nachdem der Aufruhr sich gelegt hatte, stieß es hervor:„Es hat ja keinen Zweck— ich darfs ja doch nicht!“ „Hast du mich so kennen gelernt? Werde ich dir einen möglichen Wunsch versagen?“ Da starrte Fanny sie mit ihren dunklen Augen an:„Ich möcht— zur Christbaumfeier von Varers Spar= und Sterbeverein. Das war zu münchnerisch für Frau Blume:„Sparund Sterbeverein? Wird da für den Sterbefall gespart?“ „Das weiß ich nicht— eder ich glaube schon.“ „Ich finde den Zweck sehr löblich, aber ich kann mir deinen Vater dabei nicht denken. Der interessiert sich doch gewiß weder fürs Sparen noch fürs Sierben. „O doch. Aber das ist mir ja auch gleich! Er spielt bei der Christ aumfeier mit! Da macht er den Mohrenkönig!"— „Einen der heiligen Drei Könige, die das Christkind anbeten— den spielt dein Vater?“ „Ja! Und dann hat er den Turban auf und einen herrlichen Mantel an. Frau Blume sah, wie das kleine Geschöpf vor ihr von einem ungeheuren Verlangen geschüttelt wurde. Sie wußte noch nicht, wie sie sich verhalten sollte. Nach einer Weile fragte sie:„Wo findet denn die Feier statt?“ „Beim Roßwirt in der Orleansstraße.“ „In eirer schlimmen Gegend? Und wonn?“ „Am Vierundewanrigsten! Um 5 Uhr!“ „Am heiligen Abend? Und gerade zur Bescherungszeit? Kind, das ist doch unmöglich.“ Fanny ließ die Arme sinken. Es war. als ob sie einen befürchteten Schlag empfangen hätte. „Das muß du doch selbst einsehen. Du kannst doch nicht davon laufen? Ich kann mir doch meine ganze Weihnachtsfeier nicht verderben lassen!“ Fanny horschte auf— in der Stimme der Pflegemutter klangen Tränen, wirkliche Tränen. Aber es war ihr gleich. Sie konnte nur an die Feier beim Roßwirt denken und an den Mohrenkönig. Als sie verstimmte, sagte Frau Blume gereist: „Ich werde mir die Sache überlegen. Morgen hörst du meinen Beschluß.— Das Kind ging bis zu dem verheißenen Augenblick wie ein gescheichtes Tier in der Wohnung umher. Es hörte und soh nicht mehr, was hier geschoh. Dann sagte Frau Blume mit bleicher Miene:„Es ist unmöglich, Fanny. Es wird mir furchtbar schwer, dir gerade jetzt einen Wunsch zu versagen, aber ich darf dich keinesfalls in deine frühere Umgebung zurücklassen. Das wäre es. Denn die Feier und die Mitwirkung deines Vaters ist ja nur ein Vorwand. Es handelt sich wohl auch um ein recht wertloses Spiel. Ich führe dich zum Ersatz morgen in das Künstlerhaus. Dort sind prachtvolle Weihnachtsspiele. Aber die lockten Fanny nicht. Sie diickte sich wie ein störrischer Hund zusammen.— Frau Blime mußte sie zu Hause lassen. Nun kamen noch viele qualvolle Tage. Die Pflegemutter ließ nicht davon ab, die große Vorbereitung nur dem Kinde gelten zu lassen, aber es wurde immer deutlicher, daß Fannys Dankbarkeit nicht aus dem Innern kam, daß ihre Gedanken anderswo waren. Sie stand, wenn sie sich nicht beobachtet glaubte, am Fenster und starrte auf die winterliche Straße hinaus. Eine seltsame Sehnsucht schien sie zu verzehren. Endlich kam der Vierundewanzigste. Frau Blume nahm noch einen Anlauf, um jede Hemmung durch Liebe und Güte zu besiegen. Das Kind schien heute ihre Wohltat zu begreifen und ganz gefügig zu sein. Plötzlich horchte es auf. Frau Blume sagte zu dem Dienstmädchen:„Kati, mit der Bescherung wird es doch wohl etwas sväter werden. Ich muß leider noch einmal in die Stadt. Bis 5 Uhr bin ich noch nicht zurück, aber bis 47 Uhr bestimmt. Bis dahin muß Fanny sich gedulden. Das Mädchen lächelte, doch Fanny schlüpfte in ihre Stube. Sie durfte jetzt ihr Gesicht nicht zeigen. Man schob es auf die Nerven der Erwartung und ließ sie. Fiebernd lauschte Fanny, bis Frau Blume die Wohnung wirklich verlassen hatte. Sie kannte Kati— auch die würde die Gelegenheit nutzen und zu einer Bescherung lausen. Fanny war frei— nach einer Viertelstunde verlief sie das Haus. Sie hatte keine Uhr, aber ihre poc unden Pulse konnten die Zeit empfinden. Jetzt war es fünf, bis 47 Uhr hatte sie Zeit, eine und eine halbe Stunde. Vor Frau Biume wollte sie unbedingt zurück sein. Die sollte ga'nichts wissen. Nein, schlecht und undankbar war Fenny nicht. Kati schwieg schon, wenn man sie inunig hat. #temlos und glühend in all der Kälte gelangte Faany endlich in die Orleansstraße. Beim Roßwirt war es beängstigend voll. Schon war das Spiel im Gang. Fanny sah ihre Mutter, ihre Geschwister in der Menge, aber das interessierte sie nicht, sie gab sich nicht zu erkennen. Nur den Vater wollte sie sehen, und er kam. Nach der Anbetung der Hirten kam er. Sein Ersolg war groß. Er stellte die weißen Könige in den Schatten. Wundersame Maria, schönes Jesuskind! Fanny starrte auf die Wandrhr. Gott im Himmel, sie kam a nicht mehr heim! Zehn Minuten nach sechs Uhr. Sie faßte sich gewaltsam, sie stieß sich durch die unwilligen Leute hinaus. Noch sah sie den Mohrenkönig vor sich. So taumelte sie durch die Straßen. Christbäume flammten in den Fenstern. Um 9 Uhr wurde Frau Blume, die halbtot geängstigt vor ihrem Gabentisch saß, von einem Spital ans Telephon gerusen. Die kleine Janny Schmutzer ei eingeliefert worden— beim Heimwege ha'e ein Automobil sie überfahren. Bold war Frau Blume bei dem sterbenden Kinde. Ein Weihnachtsbaum leuchte“e im Krankensaal. Fanny starrte in die Lichter. Die'legemutter konnte nur noch fragen: „Marum?“. Da flüsterte das Kind:„Der Mohrenkönig.“ Cn Von Dan Bergman. Deutsch von Age Avenstrup und Elisabeth Treitel. ('s war am Abend vor Heiligabend. Ich hatte 0° nachmittags Weihnachtsgeschenke besorgt und — b e f a n d m i c h a u f d e m N a c h h a u s e w e g, m ü d e u n d erhitzt und mit Paketen überladen, als ich zufällig am Opernrestaurant vorbeikam. Ich sühlte das Bedürfnis, einen Augen' lick hineinzuspritzen, um mir die Arme auszuruhen und einen Schluck Seller zu rinken. Drin saßen Algot und Birger und Theodor und tranken Punsch und freuten sich ihres Lebens. Sie hatten auch jeder Weihnachtsgescheike besorgt, waren müde und erhitzt und zufällig auf dem Nachhauseweg am Opernrestaurant vorbeigekommen und waren da hineingespritzt, um ihren Durst zu löschen, und hatten sich da gefunden. Ich mußte mich zu ihnen setzen, und richtig trank ich ein bißchen Puinsch zum Selterwasser. Es war sehr gemütlich, und schließlich regte ich an, daß wir bleiben und ein Vutterbrot essen sollten, da uns das Schicksal nin mal zusammengeführt hatte. Demit waren sie alle einverstanden, aber immerhin wollten sie erst zu Hause anklingeln und um Erlaubnis bitten,..... ach was, was heißt um Erlaubnis bitten!..... natürlich nur Bescheid sagen. Also gingen sie hinaus, einer nach dem andern. und blieben ziemlich lange; dann kamen sie zurück, noch mit einem fettigen Schimmer gut gespielter Bescheidenheit auf ihren geröteten Vollmondgesichtern. Mir fiel es gar nicht ein, zu telephonieren. Das hätte noch gefehltl..... Unsere Stimmung war baid wieder auf der Höhe, die Zeit, die manchmal unerträglich schleicht, entsloh wie ein aufgeschreckter Vogel, und als wir aufbrachen, dämmerte schon der Morgen des Heiligen Abends. Wir hatten fast denselben Nachhauseweg und gingen deshalb zusammen. „Jetzt würde ein Korn und ein Butterbrot dem Mägelchen gut tun,“ sagte plötzlich Birger,— es waren nämlich schon verschiedene Stunden seit dem Abendbrot vergangen. Ein gemeinsamer Seufzer stiller Sehnsucht begrüßte diese Worte. Wir standen vor Algots Hausthr..... Gens: a „Wollen wir mit Algot hinaufgehen!“ schluß Theodor vor. „Ach, der wagt doch nicht, uns mitzubringen!“ lachte ch...... g..6änst an „Ich wage es nicht?. brauste Algor gerectt auf, senkte aber gleich die Stimme und fuhr flüsternd fort: „Wenn ihr versprecht, ganz still zu sein, dann.... ich werde schon elwas Eß'ares auftreiben. Also Algot machte die Haustür auf und wir traten ein. Algot wohnt im vierten Stock, aber er fing schon auf dem ersten Treppenabsatz an, auf den Zehenspitzen zu gehen und trat sich vor lauter Vorsicht selber auf die Füße. Und als Theodor auf der Das Lied vom Tannenbaum. Von A. Baginsky. ( as Vosk bewahrt den Männern, die es am reichsten beschenken, eine eigentümliche Treue— —, es hegt und nutzt ihr Erbgut, widerstrebt jeder winzigen Aenderung, aber vergißt darüber die Namen der Erblasser. Wer denkt, der heute ein deutsches Volkslied singt,„Am Brunnen vor dem Tore" oder „Was frag ich viel nach Geld und Gut“, daß er es in Wirklichkeit einem liederreichen Munde verdankt, etwa dem des Wilh. Müller oder I. M. Miller? In diesen Tagen wird das alte Lied vom Tannenbaum millionensach gesengen werden. Am Zeiligen Abend werden es alle Kinderstimmen singen, über alle Grenzen des Vaterlandes hinaus wird es da gesungen werden, wo deutsche Menschen Weihnachten im Gedenken an'e verlassene Heimat feiern, im fernsten Osten, unter'rikas Sonne, in der nüchternen Neuen Welt und auf den unendlichen Meeren! Und allen Singern und Hörern wird es einsach ein Volkslied sein, nach„Stille Nacht“ eins der schönsten Weihnachtslieder. Wer unter allen wird wissen, daß auch dieses Lied einem Manne zu danken ist, der über dem gerade hundertund wei Jahre alten Lied völlig vergessen ist— Ernst Ge'hard Anschütz(1780—1861), Lehrer und Organist in Leipzig. Allerdings, das Lied schuldet nicht eineig diesem Manne seine Entstehung: Jahrhunderte haben an ihm gewebt und gewirkt, bis aus einem Fliegenden Blatt des 16. Jahrheinderts die volle Schönheit des Liedes wurde. Bis dahin ist es in seiner Geschichte „Volksgut“, wie wir es ähnlich an vielen Liedern finden, deren heute von allen gesungene, erst recht populäre Formen ein Goethe, Heine aus ein zelnen Elementen volkstümlicher, namenloser Poesie zusammensügte— wie z. B.„Heidenröslein“,„Es fiel ein Reif“. Die Entstehungsgeschichte unseres Liedes vom Tannenbaum ist sehr interessant und vielverzweigt. Das erste Auftreten meldet uns ein sogenanntes Fliegendes Blatt um 1550. Dort hat ein Lied den Vers: „O Tanne! Du bist ein edler Zweig, Du grünest Winter und die liebe Sommerzeit. Wenn alle Bäume dürre sein, So grünest du, edles Tannenbäumlein.“ Das Lied wurde als Tanrlieg gesungen:„Wenns fröhlich wo ging zu! So klang ein Reiterlied, Der grüne Tannenbaum, Und dann der Lindenschmied", reimte F. v. Logau 1654. Auch ein Studentenlied muß es gewesen sein, wohl in verschiedenen Fassungen. Noch aber haucht es den Sängern nicht den mystischen Atem„Weihnachten“ ins Herz, durch den es ewiges Leben erhalten soll. Nach einer langen, langen Wanderung spüren wir unser Lied am deutlichsten in der Paderborner Gegend wieder auf, es hat dort drei Strophen in Plattdeutsch. Und sellsam, im gleichen Jahr enthält ein Dramenversuch Ludwig Uhlands eine andere Fügung: es ist ein Liebeslied geworden, hat die nimmer welkenden Blätter schon als ein Symbol der Treue. aber einer verzweifelnden, hoffnungslosen, unbelohnten Treue. „Oh Tannebaum, du edles Reis! Bist Sommer und Winter grün. So ist auch meine Liebe, Die grünet immer hin. Oh Tannenbaum! Doch kannst du nie In Farben freudig glühn: So ist auch meine Liebe, Achl ewig dunkel grün. Nur noch acht Jahre müssen vergehen, dann findet sich der eigentliche Heer=Rufer für unser Lied, der Johannes in der Wüste— der„Erziehungs=Direktor“ in Potsdam, August Zarneck, der 1820 eine für die damalige Zeit recht fortschrittlich sich gebende Liedersammlung erscheinen ließ, in der sich die vier Verse eines Liebesliedes befinden, das auch heute noch bekannt geblieben ist, wenn auch mit anderer Melodie gesungen wie damals: Die Klage eines Liebhabers den die Liebste verließ, falsch und flüchtig wie Nachtigall und Bach im Tal, da er nun arm geworden ist. Eine eigentümliche Fügung will es, daß die beiden anderen deutschen Weihnachtslieder eben um die gleiche Zeit ihre endgültige Gestalt bekommen:„O du fröhliche" und„Stille Nacht“. Um die gleiche Zeit— denn svätestens 1822 wird Anschütz über den überlieferten Stücken des alten Sanges nach einer neuen Form gegrübelt haben; sein Liederbuch erscheint 1824:„Musikalisches Schulgesangbuch in drei Heften, von M. Ernst Anschütz. Erstes Heft. Und da stehen endlich die unvergänglichen Zeilen— das Lied in seiner vollen heutigen Gestalt:„O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie treu sind deine Blätter!“ Sehr bald begann der Triumpheug dieses Liedes: 1826 bringt eine Berliner Schulaufführung eine „Stene" nach dem„Anschützschen Tannenbaumlied". Zehn Jahre später ist es nicht mehr aus dem deutschen Fest des Kindes hinwegzudenken, so sehr hat es sich eingesungen in die Herzen, die es mit froher Verheißung erfüllt: das Stete, Treue inmitten der Unruhe der Gezeiten! Und mit Andacht— die wir nie so groß in uns fühlen als— Weihnachten! Gedenken wir dankbar des Dichters, wenn wir sei Lieb singen! Der Christbaum als Kunstwerk. Von Karl Scheffler. ei dem Versuch einer näheren ästhetischen Bestimmung muß man den Christbaum, wie er am Weihnachtsabend in all seinem Schmuck dasteht, den Werken der Volkskunst zuzählen. Schöpfungen einer lebensvollen Volkskunst haben immer drei Eigenschaften: einmal ist ihre Schönheit angewandt, sodann ist sie repräsentativ schmückend und endlich ist sie symbolisch. Das Volkskunstwerk ist nicht wie eine Arbeit des Malers oder Dichters, es ist nicht die abstrakte, zwecklose Schöpsung einer einzelnen Persönlichkeit, sondern es ist das Resultat eines sehr zweckbewußten Spiels der überpersönlichen Volksphantasie. Der Christbaum st ein Kunstwerk wie etwa die Volkstracht oder wie der Erntekranz und die Richtkrone. Wollte man ihm einen Platz anweison, so müßte es, neben diesen zuletzt genannten Gebilden einer symsolhaften Schmucklust, innerhalb her bäuerlich gewordenen Gärinerkunst sein. Die Schönheit des Christbaums ist heiter wie die eines Ornamentes; aber es ist dieses Ornament aus Tannengrün, Lichtgesunkel und Farbengewirr dann zugleich etwas wie ein böse Geister scheuchendes Pentagramm. Es ist ganz Symbol. Der brennende Baum steht in all seiner knisternden Schöne da, wie eine Personisikation des Christkindes selbst. Wo er steht, da ist unsichtbar ein Altar. Alles, was in der Kirche heimlich ist, kindlich fromm, heiter und kächelnd herzlich, das kommt zur Weihnachtsreit aus den Kirchen hervor, breitet sich aus über Stadt und Land, geht durch alle Wintergassen und besuchte Menschen in ihren engen Stuben. Mit dem Christbanm trägt jeder etwas Religiöses in sein Heim: der ewige Alltag erscheint verklärt von der Gloriole einer sü#en Erlösingsidee, während das Dogma in der Kirche zurückbleibt. Was am Heiligen Abend die Menschen besucht, das sind'ndheitsgedanken und Erinnerungen, das ist ein frischer Duft von uralten Legenden, ist die Heiterkeit der in die Ewigkeit blickenden Seele und eine Sehnsicht nach Menschenliebe. Doch ist das Symbol dann zugleich eine faßbare Wirklichkeit. Es flimmert und leuchtet dieses Symbol einem im heitersten Licht= und Farbenkleide entgegen; man kann es als Augenfreude genießen und als Leckermaul verspeisen. Unter der schmückenden Hand entsteht der Christbaum so recht wie ein Volkskunstwerk. Das Wesentliche bestimmt eine uralte Konvention: im ein elnen aler wird der Einbildungskraft der Persinlichkeit weiter Sxielraum gelassen. Es ist fast wie bei der En stehung mittelalterlicher Madonnenbilder, wo dem Künstler ebenfalls die Stoff, Gehalt und Form gebende Konvention Weg und Ziel bestinnnte. Be'm Christbaumschmücken lernt das Volk einmal lebendig verstehen, was das heißt: Konvention und Ordnung m Aesthotischen. Urd wie groß ist doch gerade auf Grund dieser festen Ordnung die Mannigfaltigkeit des Schmuckes! Samstag, den 25. Dezember 1926. Nr. 12625. Seite 3. zweiten Treppe nieste, packte er ihn beim Arm und keuchte entsetzt: „Sei still, wenn dir dein Leben lieb ist!“ Vor der Mohnungstür mußten wir uns alle die Stielel ausziehen, und so schlichen wir uns ins Entree. Das erste, was Birger tat, war, daß er sich im Schirmständer verhedderte, der mit vier Stöcken und sieben Schirmen und einem fürchterlichen Radau zu Boden siel. Algot rang die Hände, und wir standen vollkommen unbeweglich in einem kleinen, verängstigten Häufchen beisammen, während er sich in sein Zimmer schlich und das Licht anknirste. Dann schlüpften wir zu ihm hinein und setzten uns still und verschüchtert hin. Algot nahm unterdessen eine liere Streichhokzschachtel und verschwand, um nachzusehen, was das Haus zu bieten vermochte. Er blieb lange fort, aber wir hörten ihn fast die ganze Zeit. Zuerst war er in der Küche und tastete auf den Wandbrettern herum, und riß eine große Kupferkasserolle herunter. Die fiel ihm merkwürdigerweise gerade über den Kopf. Dann stand er eine Weile mit seinen edlen Gesichtszügen in der Tiefe der Kasserolle da und horchte atemlos auf irgend ein verdächtiges Geräuch aus Nordnordwest— in dieser Richtung lag nämlich das Schlafzimmer. Da aber alles still blieb, nahm er sich die Kasserolle ab und ging aus der Küche, ließ die Küchentür mit einem Knall zufallen, durchsuchte das kleine Frühstückszimmer und riß dabei einen Stoß Teller um— es hörte sich an wie Donnerkrachen,— und dann schlug er sich die Nase an der Eßzimmertür blutig. Ab und zu blieb er stehen und lauschte auf irgend ein Geräusch aus Nordnordwest. Aber alles blieb ruhig. Dann kam er zu uns herein, wütend und bluetig, und er hatte eine Tüte mit Zwiebackresten, eine Anchovisbüchse mit Schmierseife und eine große Flasche, die mit Jubel empfangen wurde, die aber, wie sich bei näherer Untersuchung ergab, Petroleum enthielt. „Ich glaube nicht, daß meine Frau wach geworden ist,“ sagte Algot.„Ich bin ja so vorsichtig gewesen. Wir sahen die Dinge nicht so rosig wie Algot. Er hatte ja einen Lärm gemacht, der seine Urahnen hätte erwecken können. Aber es ist ja eine psychologische Erscheinung bei fast allen Menschen, die nachts Spektakel machen, daß sie sich einreden, daß kein Mensch sie hört. Wir fürchteten also das Schlimmste, sagten aber nichts. Wir wollten Algot nicht traurig stimmen. Während wir genügsam an den Zwiebackresten knabberten, fiegen wir eine leise Unterhaltung über allgemeine Fragen an. Unser Gespräch war inewischen lebhafter geworden, und eine Lachsalve folgte der anderen. Ich weiß nicht genau, wie lange wir so gesessen haben, als— bums!— plötzlich die Tür zum Eßeimmer sperrangelweit aufgexissen wurde. Unsere Augen wurden durch strahlenden Lichtschein geblendet, und mitten in dem Lichtschein stand sein kleines, blasses Wesen mit einem sehr energischen, fast majestätischen Zug um die Mundwinkel und sagte: „Meine Herren! Der Tisch ist gedeckt!“ „O ha!" Das war Frau Algot! Ich will nicht versuchen, die Verwirrung zu schildern, die uns ergriff. Algot und Birger und Theodor sahen wie tote Flundern aus, und ich nehme an, daß ich auch keinen besonders lebendigen Eindruck machte. „Der Tisch ist gedeckt, meine Herren!“ wiederholte Frau Algot in noch bestimmterem Ton, und wie hypnotisiert standen wir auf und trotteten ins Eßzimmer, immer noch auf Strümpfen. — Birger sogar in Hemdsärmeln. Hier war schon Weihnachten. Sämtliche Lampen strahlten. Der Baum war angesteckt, und auf dem Tisch stand ein vollständiges Weihnachtsmahl: Schinken, Wurst, Buttergebäck und alles, was sonst noch zu Weihnachten gehört. Aber trotz all des festlichen Aufbaues fehlte doch die rechte Weihnachtsstimmung. Wir setzten uns an den Tisch und aßen von den herrlichen Dingen, unter feierlichem Schweigen und ohne Genuß, aber gierig, bloß um irgend was zu tun. Frau Algot aß nicht und sprach auch nicht sofort die Lähmung auf, sodaß Algot schnell.n Schnaps in sich hineingoß, worauf er das Glas schüchtern neben seinen Teller legte und einen roten Kopf bekam. Das unglaublich struppige Dienstmädchen, das wie eine große, schläfrige Fliege umherwatschelte und Speisen servierte und gähnte, und uns Ludwig Richter. mehr als nötig, und es gelang niemandem von uns, ihren unergründlichen Blick aufzufangen. Aber als Algot gerade sein Schnapsglas an die Lippen führen wollte, warf sie ihm einen Blick zu, der seine Hand wie gelähmt auf den Tisch sinken ließ, wobei der Fuß des Glases zerbrach. Das hob „Ehre sei Gokt in der Höhe“. mit Fett begoß, trug auch nicht gerade dazu bei, eine wahre Weihnachtsfreude zu verbreiten. „Mir ist doch, als ob vorhin noch mehr Herren da waren!“ sagte Frau Algot plötzlich. Ja, wahrhaftig! Theodor war nicht da! Erst jetzt entdeckten wir das. Wo in aller Welt steckte er? Aber Frau Algot warf einen nadelscharfen Blick durch die offene Tür des Herrenzimmers, erhob sich dann schnell, legte Schinken und Wurst auf den Teller, ging ins Herrenzimmer und schob den Teller unter den Schreibtisch. Da saß Theodor. Er hatte in der Eile kein besseres Verstea finden können. Aber unbequem mußte es da neben dem Papierkorb gewesen sein, wo er saß. Zusammengeklappt in allen Gelenken und sogar zwischen den Gelenken. Es war ein unheimliches Weihnachtsfrühstück! Aber schließlich war das auch vorbei, und wir durften aufstehen. „Vielleicht singen die Herren noch ein paar Weihnachtslieder?“ fragte Frau Algot grausam. Aber wir verbeugten uns nur tief, brachten ein paar unartikulierte Laute hervor, die einen Dank für die gute Aufnahme und eine Bitte um Verzeihung bedeuten sollten, und zogen uns fluchtartig ins Entree zurück und drängten uns dann zur Entreetür, die Algot mit hilflosem, angsterfülltem Ausdruck in seinem hübschen Gesicht aufhielt. Als wir auf die Straße gekommen waren, Birger, Theodor und ich, stießen wir einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus und atmeten mit Wohlbehagen die rauhe Morgenluft ein. Aber je mehr sich Birger und Theodor ihren Mohnungen näherten, umso nervöser wurden sie. Und als ich sie, jeden an seiner Haustür, verließ. bemerkte ich wieder jenen hilflosen und angstersüllten Ausdruck, den ich in Algots Gesicht gesehen hatte. Ich aber setzte pfeifend meinen Weg nach Hause fort, tänzelte trällernd die Treppen hinauf und betrat singend meine Wohnung.——— Meine Frau war nämlich vor ein paar Tagen über Weihnachten zu Verwandten in die Provinz gefahren. Der Eine Weihnachtsgeschichte von Peter Robinson. eihnachten war wieder einmal mit überraschender Flinkheit nahe gekommen. “ A s t r o n o m e n w e r d e n d a s U n s i n n n e u nen und erklären, daß hier weder von Flinkheit noch von Langsamkeit die Rede sein könne, da es sich dabei doch um die ständig sich gleich bleibende Rotation eines Planeten um sein Zentralgestirn handle, die zudem seit so langen Jahren vollziehe, daß von einer Ueberraschung schon gar nicht gesprochen werden dürfe. Leute aber, die wie ich drei, wenn auch noch kleine Töchter zu beschenken haben, werden mir recht geben, und solche Leute haben in diesem Falle ein besseres Urteil als alle Astronomen. Also: Eine Woche fehlte noch zum heiligen Abend, da ging meine Frau und ich aus, das einzukaufen, was diesmal unter den Gaben die Hauptsache sein sollte, das solide Fundament der kindlichen Weihnachtsfreuden. Puppenwagen sollten das sein, sehr schöne Puppenwagen, und zwar drei Stück, für jedes Mädchen einen, damit jeder Grund zu Neid und späteren Streitigkeiten vermieden würde. Der Kauf vollzog sich genau so, wie das bei solchen Besorgungen immer zugeht. Im ersten Geschäft, das wir aufsuchten, fanden wir drei wunderschöne Puppenwagen, nur schienen sie uns viel zu teuer. Es wäre wirklich lächerlich gewesen, soviel Geld auszugeben; ja mehr als das— es wäre blödsinnig, schafsdämlich. Prügel wert gewesen. Deshalb gingen wir weiter und suchten noch drei Stunden lang in allen möglichen anderen Läden herum, ohne irgendwo ganz zufriedengestellt zu werden, bis wir schließlich, mürbe von dieser Besichtigungsreise, zu ihrer ersten Station zurückkehrten und im Laden Nummer Eins die Wagen dann doch kauften. Den Preis, der mir erst zu hoch vorgekommen war, bezahlte ich nun mit einer gewissen Befriedigung, das schwierige Unternehmen endlich hinter mir zu haben. Mitnehmen konnten wir die drei Puppenwagen natürlich nicht; man sollte Jede Familie hat ihre besonderen Wirkungsnuancen, Geschmackssonderheiten und technischen Feinheiten. In jedem Haus ist der Christbaum anders. Und ist doch immer dasselbe liebe, geheimnisvolle Schmuckwunder. Dem fremd Eintretenden verrät die Art. wie der Weihnachtsbaum geschmückt ist, viel vom Wesen der Hausbewohner. Es gibt unter den Christbäumen anspruchsvolle Repräsentativkunstwerke und Produkte bescheidener Hauskunst, es gibt eine kühl akademische Christbaumkunst, eine eklektizistisch reiche, eine autodidaktisch sreie, eine altmeisterlich treuherzige und sogar eine sezessionistisch outrierte. Es gibt einen bäuerlichen Stil, einen bürgerlichen, einen arlstokratischen und leider auch einen proletarischen; die einen belonen das Dekorative, die anderen das Symbolische und noch andere das Materialistische. Man findet welche, die ganz für Kinder sind, und andere, die nur für Junggesellen und Kinderlose gedacht sind. Und dann gibt es noch die Reklamechristbäume bei öffentlichen Bescherungen, in den Speisewirtschaften und Schaufenstern. Die Konvention herrscht aber gleichermaßen über alle Erscheinungen; an den Grundformen kann trotz der Variationsfähigkeit nicht gerüttelt werden. Und dieses eben ist so bedeutsam. daß es in unserem alles zersplitternden Zeitalter diesen. Punkt wenigstens noch gibt, wo alle in ihrer besonderen Art dasselbe wollen. Denn das ist ja Kultur. Der Christbaum war auch von je so recht ein Kulturzeichen. Heute, wo die Anfertigung von Christbaumschmuck eine Industrie geworden ist, erscheint der mit den Mitteln dieser Industrie geputzte Baum den älteren schon ein wenig künstlich und darum seelenlos. Denn beim Schmücken des Christbaumer hält sich jeder streng an seine Tradition Wie man als Kind die ersten starken Eindrücke erlebt hat, so will man es das ganze Leben lang haben. In jedem Fall personifieiert sich das allgemeine Sym“ol. Unmerklich freilich raffiniert sich doch die weihnachtliche Schmuckkunst, schon weil der Markt immer Reicheres darbietet. Das den Alten überfeinert Erscheinende prägt sich dem Kinde dann aber wieder als das Normale, als das Traditionelle ein; die raffiniertere Form ist ihm von vornherein gewohnt und verehrungswürdig. Und so soll es auch sein. Das Wesentliche ist immer, ob und wie das Symbol gefühlt wird. Wir empfinden heute den mit vielen Lichtern besteckten, mit Metallflitter überreich behangenen Paum weder tief noch auch weniger tief. als unsere Eltern die einfacher geputzte Tanne, als unsere Ahnen das lichterlos noch, nur im Schmuck rotbackiger Aepfel dastehende Weihnachtsbäumchen. der wie die Menschen noch früherer Zeiten die künstlich zum Blühen gebrachten Baumzweige und die am Dornengesträuch blühenden Christrosenbüschel. Das gerade ist volkskunstartig, daß das Symkol von Jahrhendert zu Jahrhundert sich in andere Zeitgewänder kleidet. Das Symbol#selbst aber ist ehrwürdig alt Es beherrschte schon Neujahrsgewohnheiten der Römer, wenn sie sich zum neuen Jahre immergrüne Zweige oder deren Nachbildung in kostbarem Metoll verehrten. Es war im Mittelalter, wo immer an die Erscheinung des zur Jahreswende lebendigen, Baumes oder Strauches beziehungsvoll Festgedanken geknüpft wurden; es war dort, wo der mit Aepfeln geschnückte Christbaum zu einer leisen Reminiszenz an den Lebensbaum des Paradieses wurde, oder wo das die längste Erdennacht erhellende Weihnachtslicht der Verkündigung zuerst auf die dem Winterfrost widerstehende Tanne gesteckt wurde Dies stille Bewustsein von etwas religiös Symbolhaftem ist es, was alle, die den Christbaum schmücken, in gewisser Weise zu Künstlern macht. Zu Künstlern im Temperament wenigstens. Die Befriedigung, womit die Eltern den wohlgelungenen Christbaum betrachten, gleicht ein wenig dem Selbstgefühl, womit der Maler von seiner Staffelei zurücktritt. Und immer kehrt am Weihnachtsabend, wenn der Baum zuerst brennt, dem Erwachsenen die Erinnerung auch wieder an die Kraft jenes frühen Kindheitserlebnisses in dem zum erstenmal, und doch für das ganze Leben di. Impression des überwältigend Prächtigen, des mystisch Reichen vor dem brennenden Christbaum ausgelöst wurde! Zu einem Symbol des Wunderbarer wird der Christbaum jedem Kinde zu irgendeiner Zeit, zum Symbol dessen, was„großartig ist und weit fort von hier". Aber nicht nur dem Kinde. auch die Erwachsenen ergreift immer wieder die fromme Rührung, und Erinnerung hält sie dann vor manchem falschen Schritt zurück. Den ernsten Mann sell st, der am Weihnachtsabend die Lichter entzündet, ihn überkommt, während die Flammen leise knisternd aufglänzen und ein süßes Duftgemisch die Stube erfüllt, während die ganze schwere Masse der Farbe und des Glanzes schwankt und zittert und ineinanderrauscht, gleichsam als atme der Baum oder als ginge der Odem guter Geister durch sein funkelndes Gezweig,— ihn überkommt etwas wie ein frommer, religiöser Schauder. Horchend neigt er sich: denn ihm ist, als schalle aus den fernen Himmeln seiner Sehnsucht auch ihm ein jubelndes Halleluja. Zaghaft fast öffnet er den Kindern die Tür und erkennt sich selbst wieder im verlegenen Staunen der Geblendeten; der vom Liebreiz eines Kunstwerkes Geblendeten, das eines der letzten Symbole noch ist für alle, für die Armen und Reichen, für die in Palästen, in Proletarierwohnungen und in Gefängnissen, das ein Symbol ist, weil viele Geschlechter mit nie erlahmen.: Hingebung, mit lächelnder Liebe daran gebildet haben. Weihnacht. Von Robert Walser. nsere Stadt ist besonders deshalb so schön, weil sie so nah am bewaldeten Berg liegt. Ich bin heute gegen den Abend rasch in den Wald hinaufgegangen, wo mir drei richtige Wald= und Weihnachtsmänner mit Tannenbäumen auf den Schultern begegneten. Ich möchte ihnen um keinen Preis nicht begegnet sein. Schon von weitem hörte ich ihre Stimmen durch den abendlichen und winterlichen Wald hallen. Wie urtümlich sohen sie mit ihren Bärten und schwärzlichen Gesichtern aus Ich kam dann in die Stadt hinunter, die so eng am Berg liegt, daß man sie fast eine Wald= und Bergstadt nennen möchte. Sd aus dem stillen, dunklen, weiten Naturwald herauszukommen, auf abstürzendem, felsigem Wege, und nachher über die Treppen hinab, gleich in die Stadt hinein, so warm, so nah, so unvermittelt, wie ist das schön, wie ist das so herzerfrischend. Ich kann mir Natur und Stadt nirgends so lieblich verknüpft und verbunden vorstellen, wie sie es bei uns ist. Und ist man dann in der Stadt, wie wird man von den Häusern gleich so heimelig umschlossen. Man geht wie in einer Burg, wo alles eng und nah beieinander ist, das Rathaus mit dem Rathausplatz, die Ober= und Untergasse und die hochaufragende gute, alte Kirche, und rings herum kleinere Nebengassen mit dunklen Ecken und Winkeln. Und dann so die netten, freundlichen Gestalten. die ruhigen Gesichter. Hellere und dunklere Gestalten, helle und dunkle Stellen. Da geyst du über einen altertümlichen Platz, ehemaligen Festungsgraben, der ganz traumhaft still und schön und ruhig ist, da und dort ein Dach, ein kühner Giebel, eine Laterne oder ein uralter Festungsturm. Und die Winternacht dazu so sanft, mit so dunkeln, guten, stillen, ehrlichen Augen. Und dazu der alte, ewig schöne Gedanke, daß jetzt Weihnacht sein wird und sein soll in diesen Mauern, wo auf alie Gemüter und in alle Menschenherzen ein so eigentümlich-süßes, schwer und leichtes Gewicht fällt, wo jedes Auge seinen Weihnachtsbaum und seine Weihnachtskerze sieht, wo es in allen engen und breiten Stroßen nach Frieden, nach lieblichem Verzeihen und nach allen schönen, innigen Versöhnungen tönt und duftet. O wie schön, wie großäugig=sanft und wie weich ist unsere Stadt um diese stille Winterszeit, um die stille Abendzeit, um diese süße, stille, liebe Weihnachtszeit. Alle Schaufenster sind voll der hübschesten Sachen. Man sieht von der Straße her den Metzgen im Metzgerladen, der Bäcker im Bäckerladen, den Milchhändler im Milchladen stehen. Alle Läden strahlen, ganz besonders die Spielwarenläden, die den Kindern in die Herzen reden. Ich kam heute Abend, wie gesagt. aus dem Walde in die Stadt herab und war ganz verliebt in sie, ganz entzückt Seite 4. Nr. 12 625. Welhnachts=Erzähler. Samstag, den 25. Degember 1926. sie uns schicken, und das übernahm selbstverständlich das Geschäft, wenn auch mit der Einschränkung, daß es zwef bis drei Tage Zeit haben müßte,— weil man gerade in diesen Tagen so furchtbar viel auszutragen hätte. Nun, das war zu verstehen. So war jetzt alles in bester Ordnung, und wir konnten nach Hause gehen und zu unseren Kindern sagen, was man immer in solchen Fällen sagt, nämlich: „Heute haben wir aber mal etwas ganz Wunderschönes für Weihnachten gesehen, und wenn ihr recht artig seid, dann ist es nicht ganz ausgeschlossen, daß wir es am Ende kaufen.“——Drei Tage später, so um 4 Uhr nachmittags herum, saß ich in meinem Arbeitseimmer und gab mir Mühe, keine Ohren zu haben, denn im Korridor machten die Kinder Spektakel, was eigentlich schön von ihnen war, da das Gegenteil etwas Ungewöhnliches gewesen und nur durch eine unfeine Srekulation auf das Weihnachtsfest veranlaßt worden wäre. Sie sollten spazieren gehen und warteten auf das Kindermädchen. das noch nicht fertig war, da es wahrscheinlich mit Rücksicht auf die Möglichkeit interessanter Begegnungen noch die bekannte letzte Feile an seine Ausschmückung zu legen hatte. Aber endlich klappte die Tür und ich hörte die ganze Gesellschaft die Treppe hinunter trappen. So, jetzt gab es eine Leitlang Ruhe. Aber— Himmel, was war das! Die eben ergriffene Feder entfiel meiner zitternden Hand,— ein Unglück mußte geschehen sein. Wild kam es die Haustreppe hinaufgetramvelt, heftiges Geschrei durchhallte das Haus, und die Stimme, auf die es zurück uführen war, konnte ich aus reicher Erfahrung als die meiner jüngsten Tochter identifizieren. Natürlich war es meine Pflicht, nachzusehen, was geschehen war. Irgend ein Kind konnte sich ja irgend etwas gebrochen haben. Das wenigstens ist die Möglichkeit, an die ich in solchen Fällen immer mit Schauder denke. Meine Frau dagegen hat dann immer die Befürchtung, daß ein Kind sich ein Loch in den Kopf geschlagen habe. Sie war natürlich auch sofort in den Korridor geeilt, wo nun die ganze Familie nebst Kindermädchen und der Köchin versammelt war. Es war aber weder ein Glied gebrochen, noch ein Loch in einen Kopf geschlagen. Meine Jüngste schrie nur, weil sie vom Kindermädchen gar zu heftig die Trenve hinaufgeschleift worden war,— auf einer wilden Flucht, zu der ein unerwartetes Ereignis die Veranlassung gegeben hatte. Das Kindermädchen vermochte nicht gleich zu erzählen. Sie mußte erst zur Beruhigung ein Glas Wasser trinken, das ihr die Köchin brachte. Für gewöhnlich hätte die Köchin dazu sich niemals bereit gefunden, aber diesmal tat sie es aus Neugierde. Also: was hatte es gegeben? „Ganz vergnügt sind wir die Treppe runtergegangen. Da, wie wir gerade auf dem letzten Treppenabsatz sind, wird unten die Haustür aufgemacht, und ein Mann steckt seinen Kopf'rein, ganz vorsichtig, als ob er erst mal giicken wollte, ob auch niemand auf dem Wege wäre. Ich hatte schon Angst, es wäre ein Einbrecher. Aber es war ja nicht Nacht, und er sah auch ganz gutmütig aus. Ein dickes, rotes Gesicht hatte er und ganz kleine Augen darin, und das konnte ja wohl kein Einbrecher sein.(Es blieb unklar, warum das Kindermädchen der Meinung war, daß Leute mit kleinen Augen sich nicht zu Einbrechern eignen; vielleicht nahm sie an, daß die vorzugsweise nächtliche Beschäftigung solcher Herren recht große Augen voraussetzt.) Wie er uns nun zu sehen bekommt, grinst er über das ganze Gesicht, daß ich mich windere und denke: Nanu, was hat denn der zu grinsen. Dann wird er aber ganz ernst und schüttelt den Kopf hin und her. Mit dem muß es nicht ganz richtig sein, denke ich mir: das Beste wird sein, wir kehren uns gar nicht an den Kerl.— Ich gehe also weiter mit den Kindern die Treppe hinunter. Da steckt er den Arm durch die Tür und zeigt die Treppe rauf, als wenn wir wieder zurückgehen sollen. Und dabei rollt er mit seinen kleinen Augen, und nun bekomme ich wirklich Angst vor ihm. Aber ich denke: Am richtigsten ist, sich gar nichts merken zu lassen! Und so gehe ich drauf los und will die Tür weit aufmachen, daß die Kinder rauskönnen. Aber was tut der Kerl? Seinen Kopf steckt er durch die Tür, aber weiter läßt er sie nicht aufmachen; ganz fest hält er sie. Und dabei schüttelt er einmal den Kopf, ganz ernst, und dann lacht er wieder, und dann zeigt er wieder mit der Hand die Treppe'rauf, und dann rollt er wieder seine kleinen Augen,— ja, und da wußte ich es: der ist ganz und gar verrückt! Und da hab' ich die Kleinste gepackt, und da sind wir alle wieder die Treppe rauf, so schnell wir nur konnten. Ach, Maria und Joseph, wie mir der Schreck in alle Glieder gefahren ist!" Dies war wirklich merkwürdig.„Hat der Mann denn gar nichts gesagt?“ erkundigte ich mich. „Nein,“ gar nichts. Ein paar Mal hat er den Mund aufgemacht, als ob er was sagen wollte. aber dann lachte er wieder, und da hab' ich mich so gegraut. Nein, heute gehe ich nicht wieder raus!“ Ha, da ging die Glocke.„Das ist er!“ flüsterte das Kindermädchen, bleich vor Entsetzen.„Er ist uns nachgekommen.— der Verrückte will uns was tun!" „Ach. Unsinn, Sie sind ja selbst verrückt,“ sagte die Köchin und ging entschlassen auf die Tür zu. Unsere älteste Tochter schloß sich ihr neugierig an. Die Köchin öffnete die Tür ein wenig, und es war nen zu bemerken, wie sie erst hinaussah, dann schaute, dann starrte. Sie wurde blaß, begann zu zittern, warf die Für wieder zu und flüchtete weiter in den Korridor hinein.„Es muß derselbe Mann sein“, brachte sie in einerTonart hervor. die man, wenn es sich nicht um eine Köchin, sondern Gräsin gehandelt hätte, als„Hauchen“ hätte bezeichnen können.„Ein dickes, rotes Gesicht hat er und ganz kleine Angen. Und er ist wirklich verrückt. Erst hat er mich angesehen und dann das Kind, und dann hat er gegrinst, und dann hat er ein paarmal den Mund aufgemacht, und das war ganz greulich anzusehen. Ach Gott, wenn er nun die Tür einschlägt und uns alle umbringt!" Die Klingel ertönte wieder, diesmal nachdrücklich und anhaltend. Sollte man noch einmal öffnen? Wenn der Mann wirklich wahnsinnig war, so mochte er dorthin gehen, wo Wahnsinnige hingehören,— unsere Wohnung war das jedenfalls nicht. War er aber nicht verrückt, dann hätte er ja schon längst sagen können, was er eigentlich wollte. Es lag asso wirklich keine Veranlassung vor. seinetwegen noch einmal auf die Türklinke zu drücken. Vielleicht werde ihm die Geschichte langweilig, und er ging seiner dunklen Wege und ließ uns in Ruhe. Es wurde ihm aber nicht langweilig. Er klingelte noch einmal, und zum Ueberfluß klopfte er gegen die Tür. Jetzt war es an mir, zu öffnen und nach seinem Regehr zu fragen.— mochte das auch noch so gefährlich sein. Entschlossen, ihm nötigenfalls mit dem Schlüsselbund, der eineigen Waffe. die ich bei mir hatte, über den Konf zu hauen, öffnete ich die Tür. Dabei klammerte sich, ehe ich es hindern konnte, meine zweite Tochter an mich, teils aus Besoranis um meine Person. teils wohl auch, weil ein Verrückter doch schließlich unterhaltend anzuschauen ist. Wirklich, der Mann sah genau so aus, wie er mir beschrieben worden war. Ein dickes, rotes Gesicht, aus dem große Gutmütigkeit sprach, und kleine, ganz kleine Augen. mit denen er mich aber gar nicht nerrückt, sondern sehr harmlos und freundlich ansoh. Dann aber, als sein Blick auf das an mir hängende Kind fiel, veränderte sich sein Gesicht. Ein Ausdruck der Ungeduld trat darin auf, der aber gleich mieder von einem breiten Grinsen verscheucht wurde. Dann klaypte der Mann ein paarmal den Mund auf, aber es war, als ob er die richtigen Worte, die er gern herausgebracht hätte, nicht finden konnte. Und dann lachte er laut auf. Das war ein Narr, harmlos zwar, aber doch ohne Berechtigung, uns zu stören.„Was wollen Sie denn eigentlich?“ fragte ich. er aber schüttelte nur den Kopf und lachte weiter. Da schlug ich einfach die Tür zu. So. nun mochte er stehen bleiben. bis ihm die Beine weh taten. Aufgemacht wurde jedenfalls nicht noch einmal. Er lachte nicht mehr. Dafür brummte er vor sich hin, als hielt er eine Beratung mit sich ab. Dann hörte man ihn einige Schritte machen, wonach Stille eintrat. Die Köchin sah durch das kleine Fenster in der Türe hinaus.„Er sitzt auf der Treppe," berichtete sie.„Er holt ein Notizbuch aus der Tasche und einen Bleistift. Jetzt schreibt er was auf,— da, er leckt den Bleistift an. Nun reißt er die Seite aus dem Notizbuch,— ah, jetzt kommt er wieder!" Die für Briefe bestimmte federnde Klappe in der Tür wurde aufgehoben und ein Papier durchgeschoben: gleichseitig gab die Klingel ein mattes, schüchternes Zeichen. Ich nahm den Zettel auf. Was stand darauf? Die freundlichen Worte:„Ach bitte, nehmen Sie doch die Kinderchen fort. Ich bringe nämlich die Puppenwagen.“ Die Kinder mußten abmarschieren und wurden eingeschlossen. Reumütig wurde dem schmählich Verkannten die Tür geöffnet,— auf dem Treppenabsatz hatte er die drei Puppenwagen stehen, sorglich mit einem Plan zugedeckt. Er strahlte über das ganse dicke Gesicht. Jetzt konnte er auch sprechen.„Da wär’ ja den Kinderchen beinahe die ganze schöne Ueberraschung verdorben worden,“ sagte er. „Ja.“er warum haben Sie nicht einsach gesagt, daß die Kinder for'ge“ racht werden soll en?“ sragte sch. „Aber nein.— ich konnte doch nichts sagen. Die Kinderchen standen ja dabei, und da hätten sie ja gemerkt, daß ich was zu Weihnachten brachte. Ich werde doch nicht so ungeschickt sein. Vielen Dank auch, Herr. und schöne Weihnachten!“ Damit ging der gute und brave Mann zufrieden und glücklich ab. Und wir hatten ihn für einen Verrückten gehalten! Aber so geht es nun einmal in der Welt! Wenn einer gut ist und nicht immer grade darauf los rennt, sondern sich auch gern die Zeit nimmt, ein bißchen an die Freude anderer zu denken, ja. dann sagt man von ihm: Der Kerl ist sa verrückt! Schmugeld. Eine weihnachtl'che Indiskretion. Von Karl Ettlinger. ##igentlich wollte Frau Eva schon im Jahre 1924 Je ihrem lieben Adam zu Weihnachten ein silberE nes Zigaretten=Etui schenken. Aber weder 1924 noch 1925 hatten ihre heimlichen Ersparnisse für ein solch königliches Geschenk gereicht, obwohl sie mit einer Virtnosität im Haushalt Schmu gemacht hatte, um die sie die raffinierteste Köchin beneiden konnte. Jedes Pfund Salz wuirde mit ungeheuerlichem Aufschlag gebucht, und selbst dem in Haushaltsdingen völlig analrhabetischen Adam war bei einem gelegentlichen flüchtigen Blick in die Rubrik „Ausgaben“, die unwahrscheinliche Häufung des Postens Butter aufgefallen. Und doch hatte es nicht zu einem Zigaretteneti gelangt! Frau Eva hatte am letzten Weihnachtsabend bittere Tränen darob vergossen und sich geschworen: Anno 1926 wird mit nie dagewesener Geizigkeit gewirtschaftet. es wird auf Deiwel=komm=herans gespart, anno 1926 wird das Zigarettenetui welthistarische Tatsache. Wenn ein Frau einen Vorsatz fürs ganze Leben faßt, so bleibt sie ihm mindestens acht Tage lang treu. Jeden Tag fielen zwei Zehnvfennigstücke in das kleine Kästchen, das in den Schubfach„Gewürznelken“ versteckt war. Jeden Tag wurde der heimliche Schatz mit klopfendem Hereen nachgezöhlt. Bis spätestens August mußte das Geld für das Zigarettenetui zusammen sein! Jedesmal, wenn Frau Evas liebe Augen das Schubfach„Gewürenelken“ streiften, stellte sie sich errötend vor, was ihr Mann am Weihnachtsabend für ein Gesicht machen würde, wenn sie ihm das wohlverpackte Ziaarettenetui mit den Worten überreichen würde:„Diesmal habe ich nur eine Kleinigkeit! Du weißt ja, die hohen Fleischrreise, und überhaupt alles ist so teuer.....“ Nein, diese Ueberraschung! Im Februar fiel es Frau Eva ein. daß ihr Mann eigentlich schon ein Zigarettenetui besaß. Kein silbernes, aber es muß ja nicht gleich alles silbern sein. Eine Briefmappe würde Adam viel mehr Freude bereiten. Eine lederne, mit Monogramm. Oder eine halblederne. Briefmappen können Männer immer brauchen; manche sammeln sie sogar. Auf diesen Einfall war Frau Eva keineswegs schmerzlos gekommen. Adam hatte ihr vielmehr zum Geburtstag 100.— A geschenkt. Das war viel Geld.„Kaufe dir was dafür. Schatz!“ hatte Adam gesagt. Der gute Adam! Gibt es überhaupt einen zweiten solchen Mann? Zur Belohnung sollte er aber auch zu Meihnachten eine Briefmappe haben! Hundert Mark! Dafür konnte man sich ja das Kostüm kaufen, das ihr schon mehrfach im Traum erschienen war. Allerdings kostete es etwas mehr. Aber erstens konnte man vielleicht doch ein bißchen abhandeln, und zweitens....„Gewürznelken". Eine Briesmappe konnte doch nicht gar so teuer sein? Und in zehn Monaten ließ sich das Geld leicht zusammenbringen. Kleinigtelt.. 4#. Sem Gns eins Ginermns Mitte Marz taufte sich Frau Eva eine konerne Sparbüchse, so eine, die man nicht öffnen kann, sondern zerschlagen muß, wenn man des Inhaltes habhaft werden will. Selbst nach dem 30jährigen Krieg war die Butter nicht so teuer wie im März 1926 in Frau Evas Haushaltsbuch. Adam wäre umgehend in eine Trinkerheilstätte verzogen, wenn er geahnt hätte, wieviel Flaschenbier er angeblich im März vertilgt hatte. O, mit wie zärtlichen Augen betrachtete Frau Eva ihre Sxarbüchse. Sie wußte sehr wohl, daß nach den Gesetzen der Logik höchstens .— il darin sein konnten, aber unter Zuhilfenahnie irgendeiner echt weiblichen Rechenmethode redete sie sich ein, vielleicht waren es doch schon zwaneig. Konnte sie nicht einmal statt eines Zehnpfennigstückes aus Versehen einen Zehnmarkschein hineingestaaft haben? Warum nicht, frage ich. Also, bitte, möglich st doch alle.„: Gerans Aak.: 85. Im April stellte es sich heraus, daß viese tönernen Sparbüchsen eine Erfindung des Teufels sind Wenn man spart, will man auch wissen, wieviel man frart. Sonst macht es kein Vergnügen. Am liebsten hätte Frau Eva schon jetzt die Sparbüchse zerschlagen. Aber ihr Mann wußte darum, der hätte sie ausgelacht. Neulich warf er sogar eigenhändig zwei Mark hinein. Der gute Adam! So einen edlen Mann gab es wirklich nicht zum zweitenmal! Wie würde er sich aber auch am Weihnachtsahend über seine Hosenträger freuen! Ja, einen Hosenträger sollte er haben! Eine Briefmappe— nein, die nimmt soviel Platz auf dem Schreibtisch weg. Ein Hosenträger ist viel praktischer. Eigentlich ist er auch billiger. Aber nicht etwa deshalb— pfui, so etwas auch nur zu denken! Wo doch noch acht Monate bis Weihnachten sind! Der August ist ein sehr heißer Monat. Dinnoch ist es nicht gerechtfertigt, innerhalb vierzehn Tagen einen ganzen Hektoliter Flaschenbier zu trinken und vierzehn Pfund Butter dazu zu essen. Aber es ging nicht anders, der Schleier für den Herbsthut war noch nie so teuer gewesen. Ein bildhübscher Schleier. Hellblau. Hellblau sah Adam so gern. Ueberhaupt, eigentlich hatte sie den Schleier nur Adam zuliebe gekauft..... Am 18. Oktober erlebte Frau Eva eine der bittersten Enttärschungen ihres Lebens. Nur.80 waren im Spartopf! Woher sie das wußte? Ob sie die Sparbüchse zerschlagen hatte? Nein. Das war auch garnicht nötig. Die Sxarbüchse hatte sa oben einen schmalen Schlitz zum Geldeinwerfen; wenn man da mit zwei Stricknadeln hineinfuhr, konnte man ganz gut das Geld herausangeln. Anfangs gings recht schwer, aber Uebung macht den Meister.— Nur drei Mark achteig— und davon stammten zwei Mark von Adam selbst. Noch heute ist es dem Adam unklar, warum sein Weibchen am Abend des 18. Oktobers so verweinte Augen hatte. Am 1. November faßte Frau Eva den ernstlichen Entschluß, ans Sparen zu denken. Die 3,80 A hatte sie nämlich auf einen Gürtel drauflegen müssen. Ihre fünf anderen Gürtel waren alle unmodern. Und es ist jetzt alles so teuer, die Gürtel und die Locken und die Elektrische. Und erst das Salz. Das Gramm kostet jetzt 12 Pfennig. Vorgestern ist Frau Eva mit sich ins Reine gekommen. Die Wahl war schwer, aber jetzt ist sie mit sich einig. Adam bekommt zu Weihnachten einen Aschenbecher. Sie hat da einen entzückenden, billigen Aschenbecher gesehen. Aus Glas. Die sind nicht so schwer zu reinigen. Und Glas ist immer anart. Und acht Tage vor Weihnachten frug Frau Eva zum ersten Mal so nebenbei:„Du, Männe, was schenkst du mir eigentlich zu Weihnachten? Weißt du, ich würde so furchtbar gern Schneeschrhlaufen lernen! Aber ich habe keine Schneeschuhe und keine Sportstiefel und kein Wintersportkostüm, und eine Armbanduhr gehört doch eigentlich auch dazu....“ Und der gute Adam hat gelächelt. „Die wundervollen deutschen Wilh. Streck, Bonn Fernruf 181 und 2 53" Kölnstr. 127—131. Das beste für Herde. Bügel-, Badeölen weder schwalchand noch rnssend: dalbfettwürtel oh en. Plateauwagen Milchwagen und Ponyschlagkarre billig zu verkaufen. Josef Zilken, Wesseling, Hauptstraße 99.(5 Harmonium unter Preis zu verkaufen.(1 Näveres in der Expedition. 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Von Fritz Kaiser=Ilmenau. u lächelst, wenn du diese Worte liest und wiegst dich hinüber in eine selige, bunte Traumwelt. Denkst an ein verlorenes Paradies, in dem es friedlich, schön und sorglos war, erinnerst dich des fernen, glücklichen Wundergartens, der nichts mehr gemein hat mit deinem heutigen Tag und läßt dich vielleicht von seiner Wehmut darob beschleichen. Doch gemach! Aufgeschaut und aufgelauscht! Ich sage dir, es gibt wahrhaftig ein richtiges Kinderland, geographisch genau bezeichnet, erkennbar und erreichbar jedem, dessen Fuß und Herz es sucht. Du zweifelst daran, meinst, daß ich scherze. Und hast doch genau wie ich die Namen Sonneberg, Neustadt bei Koburg und Lauscha wer weiß wie oft schon kingen hören. Siehst du, das ist das wirkliche Kinderland. Staune nur und mache große Augen, an dieser Wahrheit ist nicht zu rütteln. Das war schon lange so und wird immer so bleiben. Kunterbunte Dinge, um die die Kinderträume mit hochklopfendem Herzen, glühenden Wangen und sprühenden Augen gehen, die erblicken dort das Licht der Welt. Fast in jedem Hause sitzt da ein SpielMission erfüllten, einen heiligen, schönen Dienst am Kindertum!— Auch habe ich welche belauscht, die allerlei Getier von Holz verfertigten, primitiv und doch so lebhaft sprechend aufs kleine, einfältige Herz. Andere bemalten sie hubsch bunt und sein gewissenhaft. Ich hatte das Gefühl, daß es ihnen ernstlich darum zu tun sei, mit ihrer Arbeit dem Kinderauge zu gefallen. Bis zu stiller Ergriffenheit steigerte sich dieser mein Eindruck bei einem, der lauter kleine Apfelschimmel tupfte. Sein Rücken war vom vielen Bücken über die Arbeit krumm geworden und sein Haar vom Alter schlohweiß. Tief hing der Vollbart auf den Tisch. Er lächelte bei seinen Pinselstrichen still und versonnen in sich hinein, als spänne er seine Gedanken um die, denen er diente, als sähe er Büblein hüpfen und springen, wie junge Lämmer auf der Weide, alles um dieses Holzpferdchens willen. Wie der Knecht Rupprecht selbst in seiner Werkstatt sah der Alte aus. Ich habe in Andacht neben ihm gestanden und mein Blick hat seine halb steifen, dünnen Finger still gesegnet. Halbfertig. tigen, die groß und leuchtend, voll prachtvoller Einfalt ins Kinderleben blicken, das scheint mir eine glückliche Verflechtung. Sie tragen so ihren Teil zu den Sonneberger Spielwaren bei. Aber nicht nur damit allein. Auch Tieraugen zählen zu ihren Künsten, Perlen von spielerischer Schönheit, gebunden zu Ketten und Schnüren, und was weiß ich noch alles!— Mir ist das Herz aufgegangen über all den Wundern, die ich geschaut: Ich weiß kein Märchenbuch meiner Kindheit, dessen Seiten und Phantasien so lustig und bunt wie der selige Zauber da oben vom Wald. Wie das Werkschaffen im Reiche des Weihnachtsmannes, ganz so, wie es im Glauben der frühen Seelchen lebt, wie man selbst einmal die Vorstellung im jungen, kleinen Herz getragen, wahrhaftig, so war der Vergleich, der sich mir mit unüberwindlicher Macht aufdrängte, als ich das geschäftige Leben und Treiben sah. Ich meinte den Eifer den Leuten ordentlich im Auge leuchten zu sehen. Weihnachten war nicht mehr weit. Es galt sich zu sputen. Und hatten sie auch keine weißen Flügel, wie die Engel und Englein im Himmel, zu Christkindleins Schar gehörten sie deshalb doch. besaß, selige Christwünsche zu erfüllen. Um wieviel stärker wäre ihr Eindruck im Vergleich zu dem meinen, die sie alles unter dem Gesichtswinkel ihres jungen, bunten Glaubens erlebten und so hundertfach schöner in der Erinnerung bewahrten. Würde doch an jeder Puppe, jedem Pferdchen, jeder schillernden Glaskugel ein Stück ihres Herzchens hängen geblieben sein. Welches Land, welches Fleckchen der Erde darf sich dessen rühmen, die heißglühende Liebe und Begeisterung der Kleinen zu besitzen, wo sie's einmal geschaut, leibhaftig oder im Spiegel seiner Erzeugnisse, denn die Spielwaren und der Christbaumschmuck, die sind das eigentliche, urwesentliche Gesicht der drei Orte. Die Kinder jubeln darum im Ringeltanz, die Großen erkennen darin Art und Charakter der Schöpfer und schließen auf das Land, denn Gemüt der Bewohner und Scholle sind innig verknüpft, haben verwandte Züge, die Jahrhunderte nicht auszulöschen vermögen. Tannen und Fichten stehn ringsumher ums Kinderland, wachsen bald vor den Türen der kleinen Hütten. Weihnachtsbäume sind's, wie sie in den Stuben stehen am Heiligabend, mit würzigem Nadelduft. edel und schlank, wie grüne Pyramiden, die zum Himmel Lauchau in Sachsen=Meiningen, der Hauptort warenmacher. Gehe nur einmal hin und überzeuge dich selbst, wie ich es getan habe. Spaziere hinein in die Stuben und laß dir die Kunst zeigen von den gutmütigen Leutchen. Sie sind's wirklich. Dazu fleißig und bieder, gastfreundlich. Sie freuen sich, wenn man Interesse zeigt für ihr Handwerk, an das sie viel Liebe und Einfalt setzen. wenn es ihnen freilich auch nur ein karges Brot bringt. Vielleicht entschädigt sie zu einem Teil der Gedanke, was für einen Segen sie ausströmen in alle Welt mit dem farbenfreudigen Tand. In Lauscha ist es der Christbaumschmuck und in Neustadt und Sonneberg alles das, was am Weihnachtsabend die festlichen Stuben zu füllen pflegt, für die Kleinen und Kleinsten bestimmt ist. Bei einem da bin ich gewesen, der stopfte Teddybären mit seinen erwachsenen Mädchen, und die Frau nähte die Felle zu. Zu ganzen Bergen lagen die fertigen aufgestapelt im Raum, in allen Größen. Wo anders da wurden den Kaspern von rotem Stoff die bleichen Leinewandgesichter lebensfrisch gemalt, bekamen Augen und einen Mund, bis daß sie lächelten in köstlicher Einfalt zum Ergötzen derer, für deren Händchen sie bestimmt. Ich nahm so ein Wunderding in die Hand, da bimmelten die Glöckchen auf, die vorne an dem bunten Kerl wie schimmernde Knöpfe saßen. Mich beschlach ein unsagbar freudiges Staunen in der Erkenntnis, mit welcher Geschicklichkeit bei aller Billigkeit hier die Wirder Christbaumschmuck=Fabrikation. Ein paar Häuser weiter da zeigte mir ein Junger, der aus dem Ingenieurfach kam und durch seine Ehe in das Kinderland verschlagen worden war, ein Patent von sich. Ein mechanisches Spielzeug. Ein Schmetterling in ooppelter Lebensgröße, der auf Rädern rollte und dabei die „„illernden Flügel hoch und niederklappte. Ich drückte ihm mein Gefallen aus. Da frug er mich, ob ich Kinder hätte. Ich hatte es im Gefühl, daß er mir, so einen bunten Schmetterling mitgeben wollte für sie. Er war ein guter Mensch, der mir sein Herz anvertraute. Er rang schwer um seine Existenz. Trotzdem verriet er soviel gebefreudige Absicht! Ich stand ergriffen. Es war ihm wohl ein inneres Bedürfnis, ein Gottesgeschenk, das ihm bei der Geburt mit in die Wiege gegeben. Ich hätte gern stumm genickt, das Spielzeug unter den Arm genommen und— ja und —————! Nicht auszudenken die Freude! Zum erstenmal in meinem Leben beschlich mich da ein Vorahnen von dem Glück eines Kinderbesitzes, sah klar und scharf das Unvollendete meiner Jugend, die bis dahin noch keinmal an die Ehe gedacht. Ich fühlte mich in dieser Stunde arm, weil ich die Frage des Mannes, der selbst Vater war, verneinen mußte. Seine Hand mit dem Schmetterling sank. Ich hatte von dieser Bewegung den Eindruck einer leisen Enttäuschung.— Das Bemalen. Knecht Rupprecht war ihr Herr und Gebieter und ihre Arbeit in ihrer ganzen Mannigfaltigkeit ein göttlicher Dienst, der Achtung und Ehrfurcht verdiente von groß und klein. Ich versuchte, mir vorzustellen, wie es wäre, wenn ich Kinder hätte und sie einmal ins Kinderland führte, ihnen erzählte von den geheimen Wundern der Reise und dann mit ihnen wirklich in die Straßen und Gassen und Häuser der drei Orte träte. Sie würden wohl immer stiller und schweigsamer werden, ganz artige, fromme Gesichter machen und bedachtsam mit leisen Füßen gehen. Ihre Augen blühten wohl wie große, blaue Märchenblumen und ihre Körperchen stünden im Raum mit jener scheuen Zurückhaltung, wie es ihnen ernste Lehre und Vorstellung von allem Himmlischen anbefahl. Die Händchen würden sich falten, ihre Herzchen inmitten ihrer hochgehenden Freude ein Gebet stammeln und ein Vorsatz würde schöner denn je in ihnen keimen, immer hübsch folgsam zu sein, um sich nicht die Gnade dessen zu verscherzen, der so unermeßliche Macht deuten, Gottes Allmacht, Güte und Liebe auf die Erde und ihre Menschen herabflehen. Wunderst du dich nun noch, warum ich das Land da oben das Kinderland nenne, das Märchenland! Es gidt nichts Seligeres in einer Kindheit als den Weihnachtsbaum. Herzlein und Köpfchen sind voll davon. Und dieser Traum in seiner ganzen schillernden Buntheit ist da oben zur Wahrheit geworden, ein Märchen, das sichtbar ist und greifbar ist, ein Marchen mit atmenden Menschen, hineingeschmiegt in die Täler der ragenden Berge, selbst wie ein Spielzeug, anmutig und schön, das das Herz des Einkehr haltenden Wanderers gar schnell gefangen nimmt. Fernab der lärmenden Welt im grünen Versteck, ein kleines, verträumtes Reich für sich, wie das Land hinter den sieben Bergen bei den Zwergen, die ja wohl ebenso emsig und gütig in aller Siue der Menschheit gesonnen!——— Herstellung der Christbaumtugeln durch Blasen. kungen aufs Kinderauge vollendet gesteigert waren. Bis zur Decke lagen die Kasper. Hunderte wohl, Tausende vielleicht!— Wieder einer, der schenkte den Puppen Augenlicht, war ein wahrhaftiger Gott in seinem Reich! Setzte blaue und braune Augen ein, Augen für den Tag, groß und schön und leuchtend, Augen für die Nacht, liderverhangen, schlummernd, sobald das Puppenkind sich rückwärts neigte. Blonde Perücken mit Ringellöckchen setzte seine Frau dem stuminen Völkchen auf, daß sie alle ordentlich stolz dreinblickten, wie sie da auf der Tasel standen in Reih und Glied, mit schimmernden Bäckchen und purpurnen Lippen, ein liebliches Grübchen im Kinn. Wo anders, da wurden sie gekleidet, bekamen ein Hemdchen mit Spitzen über die schlanke graziöse Gestalt, Schühchen und Strümpfe und ein Kleidchen, wie die Morgenröte so schön, oder lichtblau, wie der Himmel im Sonnenschein. Kleine, feine Dämchen waren sie jetzt geworden, die erst splitternackt gestanden, wer weiß wie vielemal durch ihres Schöpfers Hand gegangen! Alles, was im Hause war, bastelte mit, half mit, werkschaffte vom frühen Morgen bis spät in den Abend hinein ein jedes nach seiner Fertigkeit. Puppenheere marschierten auf, marschierten lustig in die weite Welt hinein, unaufhaltsam Tag um Tag, Jahr um Jahr, kamen aus den Winkeln und Gassen, oft hoch droben von Dachstuben her, die vielfach ergreifend in ihrer Armseligkeit und doch eine so glückliche und reiche Ein paar Tage lang bin ich so in Sonneberg und Neustadt fast von Haus zu Haus gegangen. Und bin dann nach Lauscha gewandert, nach dem Ort, der dem Kinde und uns allen seit alters her den Christbaum schmückt mit kunstvoll ersonnenem und farbenprächtig sprühendem Zierat, der seinen feenhaften Zauber selbst bis in die ärmste trägt. Wie Silber und Gold und Demantstein, ein Glühen und Blühen, im wunderbarsten Farbengemisch, so schimmerte es mir entgegen und zog in seinen frohlockenden Bann das Herz, als ich in die Glasbläserstuben der kleinen Häuser trat. Unter dem Rauschen und Brausen der Blasebälge formten und gestalteten sich hundertfältig abwechselungsreich die Gebilde aus feinem, dünnem Glas, die unter den malkundigen Händen der übrigen im häuslichen Kreis jene köstliche Buntheit bekamen, wie schöner kein Blumenrausch auf Erden blüht. Silberne Kugeln waren zu Haufen geschichtet, manche davon goldübersponnen, als wäre das Oertchen just das reichste im ganzen Land. Was für ein holder Wahn, der von Märchenschätzen in armen Hütten träumen ließ! Darum war das Völkchen da oben woh auch so sangesfroh, sang oft genug bei der Arbei“ und hatte es doch auch nicht leichter als die vielen, die da ächzten und seufzten unter der Härte ihres Kampfes. Daß diesem bescheidenen, zufriedenen Menschensch'ag die Bestimmung ward, neben dem Weihnachtsschmuck Puppenaug. zu serAblieferung des fertigen Christbaumschmuckes. — Nr. 12 704. Oeneral=Anzeiger für Bonn und Umgegend. 24. 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MORTRO 6 schon bei diesem Namen weiss man, daß man auf allerhand Abenteuer und Ueberraschungen gelaßt sein dart. Heute Fretag bleibt unser Theater geschlossen. Schreine ssmin wuig, an Bieigs. Angebote sind bis zn diesem verschlossen und ul eusobrchender Aufschrif. Abgeschl. berrsch. Bochpartente 4 gr. Zimmer(gr. Erker) mit Bespannstoff. Küche mit Kach., gedeckte Loggia. Baderaum, Mans., Vorratsraum u. Kell. z. 1. Jan. zu vermieten. Dopp. Gasheiz., elektr. Licht, elektr. Türöffner. Preis 1800 Mark. Bonn, Goebenstr. 3, Hochpart. Bad Godesberg neues Eislantlienhous 6 Zimmer. Küche, Bad. Veranda. m. Heizung. M 26, 28 erc. Tausend wer., hauszinssteuerfret zu verk. durch Archtiert Kamper. Godesberg am Bahnhof. mit gr. Lagerräumen u. Büro. s. Großhandel geeignet, sof. zu verkaufen. Näh. Maldauer, Kirschallee 32. Tel. 2128. Sarten oder Feld. im Norden der Stadt zu pachten ges. Off. u. J. 6222 an die Exped. Worge##m, -6 Zimmer od. abgeschloff., saubere Eta. in auter Gegend per 1. 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Zettpunne postfrei versehen einzuDie Vergebungsbe wädrend der Tienstftunden, bein lonngn die fül a ung in .— DI in Empfang genommen Bonn, den 23. Dezember 1926. Der Oberbürgermeister. sowie die Zeichnungen liegen drend der Dienststunden beim Hochdagamt,I aus. Daselbst die für die Angevote zu denutzenden Vororuckbogen zu werden. J..: Spoelgen. Nach Hennef=Waldbröl(umsteigen in Hennef Autobus ab Boni-(Reichsbahnhof) 802, 220 Nach Heisterbach=Oberpleis Autobus ab Oberdollendorf(Reichsbahnhof und Elektr. Bahn): 853, 1026, 1224, 263, 653. S. 924. Rhein=Sieg Eifenbahn.=., Benel=Rh. Peig Tertauf. Am Freitag, den 7. Januar 1927, nachm. punkt 2 Uhr. wird in der Wirtschaft Giertz zu Adendorf. Station Meckenheim(Bez. Köln) aus dem Frhrl. v. Loe'schen Forstrevier Adendorf folgendes Nutzholz los= oder klassenweise und Brennholz nummerweise öffentlich meistbietend verkauft: Distrikt Forsthaus: 15 Stä. 1. Kl.(Homa) mit.20 Fm. Los 2: Buche. 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Der Erbonkel ist zu Weihnachtsbesuch und fragt bei guter Laune den als naschhaft bekannten kleinen Fritz: „Na, mein Junge, was möchtest Du denn zu Weihnachten haben?“ Der erwidert ihm prompt:„Deinen Kopf, lieber Onkel!"—„Wieso denn meinen Kopf?“ entgegnet der Onkel.—„Ja, Vater sagt immer, Du hättest den Kopf voller Rosinen.“ 9 „Erispien, gib Acht, daß der Gepäckträger nicht mit dem Gepäck davon läuft.“ „So schließen Sie doch die Tür, Herr! Merken Sie denn nicht, daß es kalt draußen ist?“—„Ich glaube kaum, daß es draußen wärmer wird, wenn ich zumache!" Der Weihnachtskarpfen. „Ist der Karpfen auch frisch?“—„Und ob er frisch ist! Mich fragen Sie so etwas, der ich Ihr alter Lieferant bin! War der Fisch nicht frisch, den ich Ihnen vor acht Tagen verkauft habe?“—„Gewiß!“—„Sehen Sie! Und dieser ist von derselben Sendung!“ Angestellter: Würden Sie mir für morgen freigeden, und mit meiner Frau Einkäufe zu machen??— Chef: Rein, das geht nicht. Wir sind zu beschäftigt.— Angestellter(fröhlicht: Danke Ihnen vielmals! Sie sind sehr freundlicht „Bitte recht freundlich! Schauen Sie drein, wie ein Mann, der sich grade verlobt hat!“— Der Herr mit dem düsteren Gesicht:„Ganz recht! Großartig! In der Lage bin ich zufällig!“ geü Jch den Böhrung. Gouvernante:„Sieh' mal Fritzchen, ich kenne einen Jungen, der hatte im vorigen Jahr zu Weihnachten auch eine solche Indianerausrüstung bekommen und trotzdem hat er fleißig rechnen und schreiben gelernt und auch schon mit der englischen Sprache angefangen."... Fritzchen(nicht neugierig auf den Endzweck dieser Betrachtung):„Was muß der aber eine tüchtige Gouvernante haben.“ Postbeamter:„Sie haben das Paket zu hoch frankiert.“ Alte Dame:„Es macht nichts. Was zuviel ist, ist ein Weihnachtsgeschenk für die Post.“ Kleine Ursachen. An der Wandtafel in der Schule stand ein Merkspruch! „Werft keine breinenden Streichhölzer fort! Denkt an die zahlreichen Brandschäden!“ Am nächsten Morgen stand an derselben Tafel darunter geschrieben:„Spucken Sie nicht! Denken Sie an die großen Ueberschwemmungen!" Am Abend vor Weihnachten: Das Brüderchen:„Bist Du dumm, Schwesterchen, noch zu glauben, daß das Spielzeug direkt vom Himmel in unsere Schuhe fällt.“ Das Schwesterchen:„Du bist noch viel dümmer, Papa zu sagen, daß Du das nicht glaubst. Er wird jetzt nichts mehr in die Schuhe legen.“ Kindergeschichten. Nacherzählt von Paul Mayer. Der Lehrer erzählt den Kindern die Fabel vom Wolf und dem Lamm.„Siehst Du, Bob“, sagt er am Schluß,„wenn das Lamm gescheidt gewesen wäre, hätte der Wolf es nicht gefressen.“ „Na“, antwortet Bob,„dann hätten wir es doch gefresen. Ein kleines Mädchen, das für den Großvater ein Paar Pantoffeln zu Weihnachten stickt, sagt zu seiner Gespielin: „Ja, Du hast's gut, Dein Großvater hat nur ein Bein.“ „Kleiner, warum weinst Du denn so? Weißt Du nicht mehr, wie Du heißt und wo Du wohnst?“ Der Kleine:„Nein, ich weiß nicht, wir sind gestern umgezogen und Mutter hat sich heute früh wieder verheigatet. Grotzmutter:„Versprecht mir, den Fußball, den Euch das Christkind gebracht hat, nicht schmutzig zu machen.“ Wer ist zufriedener, der Mann, der eine Million besitzt, oder ein Vater, der zwölf Kinder sein Eigen nennt? Unzweifehaft dieser, denn der Millionär hegt stets den Wunsch,s ne Million um eine weitere zu vermehren, ein Wunsch, den der Vater von zwölf Kindern kaum haben dürfte. CIERRORRHAOTNT FOR ALLE WELLENLÄNGEN Bestehend aus undren. Einröhren gerdt und dem anmizbaren— eiröhren- PäderstandwerstirkerEINFACHE BEDIENUNG GRGUTE LEITTUNGTFAHIGKEIT TeLEFUNRER- SAUTALALANG SAGIOANTZTAFT ul— NIEDERTEDUTZ(HA In allen guten, einschlägigen Geschäkren erbiltlich. 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Da erwidert falsch eingestiegen sein, ich fahre nach Cöln.“ So was ist angenehm, nicht wahr?„., W Aber zurück zu unserem Münchner dinor, dem wrahrzeichen der alten weltbekannten Zuban=Zigarettenfabrik. Auch das Kindl, das die Reise bis Konstantinopel mit dem Flugzeug zurücklegte, war von der Reise abgespannt und müde. Der Abend brach heran, und noch immer war es mit Dr. Nabi auf dem Endlich standen sie davor. Die große zu Ehren des Kindls illuminierte Front des Palastes zauberte dem Beschauer ein Märchenschloß von unerhörter Schönheit vor Augen. Das gesamte Personal Dr. Nabis erwartete das Kindl vor dem Portal. Eine Kapelle spielte lustige Weisen. Dr. Nabi begrüßt das Kindl noch einmal feierlichst auch im Namen seiner Angestellten, ein Willkommensruf aus aller Munde: schon war das Kindl im Palast verschwunden.......26.4 Schnell ein erfrischendes Bad, eine erquene Zuban=Zigarette und dann zum festlichen Mahl.— Übermorgen hören Sie mehr! 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Dezember(Sylvester). 8 Uhr Beethovenhalle: Ltauttheatel Boln. Mittwoch den 29. de., abends.30 Uhr: Gastspiel der Kölner Oper: „BöhengPHr Romantische Oper in drei Akten von R. Wagner. Preise:.—,.—..50,.—,.25,.—. Verkauf: Montag den 27. ds. für die Dauerk.-Inhaber (blaulgelb). Dienstag u. Mittwoch für die übrigen Theaterbesucher vorm..80 bis 12.30 im Verkehrsamt in der Poststraße(Theaterkasse). Städt. Orchester Bonn. Samstag den 25. und Sonntag den 26. Desember. (1. und 2. Weihnachts-Feiertag) abends 8 Uhr in der Beethovenhalle: * O p e r e t t e n- A b e n d: : Philharmonische Konzerte.: Us de goode ahle Bönnsche Zick. Uraufführung. Uraufführung. Singspiel in 3 Bildern, Text u. Musik von W. Schüddemage. Spielleitung: Benno Nora. 120 Mitwirkende. Orchester: 25 Musiker. Unter Mitwirkung von Mitgliedern des Stadisoldaten-Coips in Uniform. Nach der Aufführung: Sylvesterteler mit Ball Leitung: Heinrich Sauer. Solisten: Konzertmeister Detlev Grümmer. Konzertmeister Theo Kolb. Hugo Johannes(Harfe). Eintritt 70 Pfg. Dutzendkarten.— Mk. umssene Katten fr 115.) Neues in allen Häumen der Beethovenhalle. 3 Kusikkapellen. Im welßen Sunl: Künstter-Cabaret.Tanzturniere. Leilung: Benno Noia u. Bul eitmeister Weiss irchen. Eintritispreise: 8 Mk. Inkl. 8ieuer. Vorverkauf: Musikallenhandlung O. Sebbesse. Neuter 8. —— Gonel’echnfisk leltlung vor###schrleben.—— Fäil Aa n ng Iiia 6 Basseloratse. 88 .-.-V.„Apolle Bonn. Sonntag den 26. Dezember ( Weihnachts-Feiertag) Familien-Feier unter dem Welhnachtsbaum. Welhnachtslieder u Gesangvorträge n Verlosungen Ball. Anfang 4 Uhr. Elektrische Spiegel. Licht-spiele. 0 Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Weihnachts-Feiertage-Spielplan: I. Weihnachtsleiertag. Samstag. 25 Dezember abends 1ur Die Försterchristl. In Szene beseizt von INrektor Steftter Franz Földene:— Emil Lang. II. Welhnachtsfelertax 1 Vorstellungen 2) Sonntag, den 20. Dezember nachmillaus 5½ Uhr nachmillaus Pleiu Ner Plhlse von 8; Plu. ab Orosse Kindermärchen-Vorstel lung Schneewittchen u. die 7 Zwerge. Abends 8 Uhr.„Abends 8 Uhr Erstauf ünrung im Rheinland Annemarie. Neueste Opereite von GilbertAn allen Weihnachtsfelerinzen aind Ermäseigunge und Vinzueskarten anfin. Studlerende die bekannte Ermäßinung. Montag und lolgende Taue 8 Uhr: Annemarie. Klonf„H E. 2. Weihna Hoderner Tanz. Bonn-E. Inh.: Jacob Krause. Am E. Reinachtsteiertage: Die Direktion der I Michael Weißkirchen wünscht den verehrlichen Gästen ein fröhliches Weihnachtsfest. Hell. Abend und 1. Festtag geschlossen. Am 2. Festtage, abends ab 7 Uhr: Angenehme Abendunterhaltung mit Tanz. Angenehmer Familienaufenthalt. Brstklassige Musik. Oortmander Unlon. Bolliue Reine. Das ramilien-Resfaurant Zentrum der Sin 11 Hotel„Zur Post“ Meckenheimernr. An beiden Festtagen: Weihnachts-Diner Telekon 4870 S Leitung: George Rensen empfiehlt für die Weihnachtstage seine vorzügliche Kücbe, sowie seine auserwählten Weine. Gedeck Mk..— Tischbest, erbeten unter 439. Georg Kilp. Bin Bremme-Bräu, Barmen. Park-Hrotel — am Koblenzer Ter.— eihnachtsstimmung in allen Räumen. Zweiter Weihnachtstug: : Künstler-Konzert: Matinse von 11—2 Uhr. Anerkannt gute Küche. An den beiden Feiertagen Künstler-Konzert in sämtlichen Räumen Parterre und 1. Eiage ab 5 Uhr Früh-Konzert von 11—1 Uhr. Dortmunder UInion Is Kliche Münchener Pschorr. 66 29 Belrg Preh — Wenzelgasse 24.— Feiertagen: RÖNDUNT. AE Tel. 2559 Kaiserstraße 19—21 Tel. 2559. Nur am ersten Weihnachtstage geschlossen. Am 1. Feiertag: Diner à Mk..20: Mockturtle-Suppe. Kalbsbraten mit Blumen kohl. Dessert.— Diner à Mk..30: Mockturtie-Suppe, Rotzunge gebacken Kalbsbraten mit Blumenkohl. Dessert.„ Am 2. Feiertag: Diner à Mk..20: Kraftbrühe mit Einlage, Roastbeef mit Leip ziger Allerlei. Dessert.— Diner à Mk..30: Schwedische Vorspeise, Kraftbrühe mit Einlage, Roastbeef mit Leipziger Allerlei, Dessert. An beiden Veiertagen: Hasenpfeffer und Günsebraten. Weinhaus Reuter Cob’enzerntraße 73 BONN Fernuf 1864 Weinhandlung. Weinversand Vornehme, behnalich ein erichte Wens uben. Anserienene Ouniltklaweine au mußizen Preisen. „Em Hottene X Jeden Treitag: Reibekuchen. 24. Dezember 1926. MoCernoe Aöutel! Morgen Samstag, punkt 3 Uhr: Beginn unseres großen, mit Sorgfalt zusammengestellten Fest-Programms. Im 1. Teil zeigen wir: Die Könls ugs a. Aie urervater Ein Liebesspiel in 7 herrlichen Akten. Haupidarsteller: Inge Dorothea Wieck lonny Paulsen.......... Oskor Marion Bob Rings......... Harty Hardt Dorothca Wicck ist die Heldin des unvergesslichen Films: „Ich hab' mein Herz in keidelberg verloren“ Man wird mit Veranügen die Bekanntschaft mit der anmutigen jungen Darstellerin erneuern, denn als Kleine Inge ist sie noch liebreizender, vor allem aber in ihrer Kunst reiter und vollendeter. Der kilm selbst gehört zu den stärksten und originelisten Höchstleistungen. Das'eiche kann man aber auch von unserer zweiten Darbietung behaupten, welche wir in Uraufführung für Deutschland erworben haben. Es ist der Film: Eine Geschichte aus dem Morgenlande In 6 fascinlerend schönen Akten. Die Schönheit dieses films ist unetreicht..— 1001 Nacht erstehen vor dem trunkenen Auge.— Ein Gedicht an Bildern.— Landschaft und Handlung bilden einen einzigen heitlichen Akkord. In der Titelrolle: Kamon-Revarte der Hauptdarsteller aus dem Grosstim Den Nur. Außerdem das gute Belprogramm! Unser Theater bleibt heute geschlossen. Seite 10. Nr. 12704. General=Anzelger für Bonn und Amgegend. 24. Dezember 1926. Aus der Umgegend. Das„Tier jagen“. Ein aller Brauch vor Gericht.— Grober Unsug.— Die Jeuerwehr war auch dabel. Es ist eine alte Volkssitte, die, bis auf das zwölfte Jahrhundert zurückreichend, sich in der Eifel bis auf den heuttpen Tag erhalten hat, früher vielfach erwähnt wurde, aber in letzter Zeit, in der modernen Welt wenig Beachtung und manchmal auch wenig Verständnis fand— den moralisch Gefallenen der Volksfustiz auszuliefern. Eine ebenso treffende wie auch originelle Bezeichnung hat diese Lynchsustiz im Volksmund gefunden mit:„Tier jagen“. Die Bezeichnung sagt alles. Der also Engleiste wird als „Tier“ betrachtet und von den Dorfbewohnern regekrecht aus dem Haus und aus dem Dorf gesagt. Mit einem solchen„Tiersagen“ hatte sich das Amtegericht zu Rheinbach gestern zu beschäftigen. Die Staatsanwaltschaft hatte die bei dem Treiben.teiligten und erkannten Personen wegen groben Unfugs unter Unklage gestellt. Früher war das Verfahren wegen Landfriedensbruch geführt worden. Es wurde aber nach dieser Richtung hin eingestellt, da die Voraussetzungen des Landfriedensbruches nicht genügend erfüllt waren und— weil man die moralische Bedeutung der Ursache als im Vorder grund der ganzen Aktion stehend betrachtete. So standen 32 Angeklagte, Angehörige aller Volksstände, vom Lehrer angefangen bis zum Handwerkslehrling, Kaufleute, Handwerker, Landwirte, Arbeiter usw. vor dem Richterstuhl. Amtsgerichtsrat Krautwig leitete die Verhandlung, in der Rechtsanwalt Dr. Kemper=Bonn die Angeklagten verteidigte. Im September war das„Tier“ wieder im Dorf. Da zog die Menge abends zu dem Haus des Mädchens, um Lärm zu schlagen mit Kesseln, Deckeln, Peitschen und sonst erdenklichen Radaugerätschaften. Das fürchterliche Konzert wurde dadurch zu einer grandiosen Wirkung gesteigert, daß auf dem Rad einer umzekippten Schiebkarre eine alte Sense geschliffen wurde. Aber auch der Chor fehlte bei der Veranstaltung nicht. Unter Johlen und Schreien wurden aus der Menge immer wieder die altübernommenen Schlachtrufe des„Tiersagens“ gegen das Haus gebrüllt„Wat ös dat für en Dier! Dat Dier erus! Dä Stier erus Dä Bier erus! Op de Haustock möt dem Käel! Da Käel am Dörp erus!“ Und hundert, hunderte Menschen füllten die Straßen, Menschen, mehr als das Dorf Einwohner hat. Am Nachbarhaus hielt die Feuerwehr des Ortes eine Nachtübung ab. Nach Aussagen der Zeugen, den Eltern des Mädchens, sollen die Wehrleute mit Steinen in den Hof geworfen und das Haus mit der Spritze von der hohen Leiter aus unter Wasser gehalten haben. So ging das Tierjagen drei Nächte durch. Die ortsansässige Polizei konnte nicht viel ausrichten. Da rückte am vierten Tag eine verstärkte Polizeimannschaft an. Es gab einen Zusammenstoß, der gestern in einer anderen Verhandlung vor dem Amtegericht in Rheindach zur Aburteilung kam. Das„Tier“ hatte das Dorf längst verlassen. Der Aerger gegen den Dorfgenossen mußte verschluckt werden und langsam beruhigte sich die Bevölkerung wieder. Aber auch der Gemeinderat hatte sich mit dem Fall beschäftigt und an das Amtsgericht ein Schreiben gerichtet, in dem die Ansicht vertreten wurde, daß es Ehrensache jedes anständigen Dorfbewoh ners sei, sich an dem„Tiersagen“ zu beteiligen. Die 32 Anzeklagten bestritten alle vor dem Richter, sich an dem Lärmen beteiligt zu haben. Sie wollten alle Fuschauer gewesen sein, oder sie hatten an der Feuerwehr= übung teilgenommen. Da das Gericht nach der Beweisaufnahme sich auf den Standpunkt stellte, daß die Feuerwehrübung nur zur Unterstützung des Tierjag is abgehalten worden war, kam es zur Verurteilung der 17 angeklagten Feuerwehrleute, denen es jedem eine Geld strafe von drei Mark zudiktierte. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen. In der darauffolgenden Verhandlung wurden vier der Angeklagten wegen groben Unfugs an dem 4. Tag zu 5 Mark Geldstrafe, ferner einer von ihnen wegen Widerstandsleistung gegen die Polizeigewalt zu 10 Mark Geldstrafe, und ein anderer wegen öffentlicher Beleidigung eines Polizeiheamten zu 30 Mark Geldstrafe verurteilt. Das war das„dicke Ende“ des„Tiersagens“, eines sonderbaren Falles, in dem die Uebertretung eines juristi. schen der Wahrung eines moralischen Rechtes gegenüberstand. Reform des ländlichen Postverkehrs. Die Festsetzung der Schalter= und Dienststunden bei den Postagenturen wird im allgemeinen nach den örtlichen Verkehrsbedürfnissen, aber auch besonders nach der Wirtschaftlichkeit der Reichspost(An= und Abfahrt der Züge usw.) bemessen. Mit den Dienststunden hängt auch die Bereitschaft des Postbeamten, Telephonanschlüsse zu vermitteln, zusammen. Wegen der Unterschiedlichkeit der Dienststunden kann es vorkommen, daß von einer Gemeinde aus zur Mittagsstunde keine Verhindung mit der benachbarten Gemeinde erfolgen kann, in der zu dieser Zeit keine Dienstbereitschaft besteht. Der Landwirt kommt in der Woche wenig dazu, Briefe zu schreiben und Zeitungen zu lesen; er tut dies am Sonntag. Einen Brief, den er erst am Montag erhält, kann er meist erst am darauffolgenden Sonntag beantworten. Gerade die Sonntagsblätter, Lokalblätter und kleinen Zaitungen erscheinen zum Sonntag. Auch die größeren Tageszeitungen lassen ihre Sonntagsausgabe in besonderm Umfang erscheinen. Es ist nötig, daß dem Landwirt die Zustellung der Zeitungen und Briefe am Sonntag nicht vorenthalten wird, damit er imstande ist, sie nicht erst nach acht Tagen, nachdem sie meistens überholt sind, zu lesen oder zu beantworten. Um diesen Mißständen abzuhelfen, hat die Deutsche Volkspartei den Antrag im Reichstag eingebracht, den Reichspostminister zu ersuchen, den ländlichen Fernsprechverkehr durch gleichmäßige Festsetzung der Dienststunden zu regeln, außerdem auf dem Lande auch bei den Abbauten— dem Vorkriegszustand entsprechend— eine alltägliche Post= und Zeitungsbestellung auch des Sonntags durchzuführen. Bürgermeistereiratssitzung in Ellors. Dem Bürgermeistereirat wurde von dem Bürgermeister mitgeteilt, daß die Verwaltung beabsichtige, das Dentmal auf dem Marktplatze auszubauen, sodaß es als Kriegerdenkmal für die Gefallonen des Weitkrieges dienen soll. Sodann genehmigte man die von der Bürgermeisterei durchgeführte Hilfsaktion für die Minderbemittelten und gab seine Zustimmung zu einer einmaligen Beihilfe an die Gemeindearbeiter. Die Versammlung nahm Kenntnis von dem Fortfall der bioher für die Postagentur Mühleip gezahlten Zuschüsse und lehnte einen Antrag der Bürgermeisterei Herchen auf Uebernahme der Garantie für die Kraftpostlinie Eitorf— Leuscheid—Weyerbusch ab. Der Ausbau der höheren Schule zu einem Internat wurde genehmigt. Gemeinderals-Sitzung in Ellorj. Der Gemeinderat stimmte in seiner letzten Sitzung dem Verkauf einer Baustelle am Maiberg zu. Der Gemeinderat beschloß, daß die für 1925 zu leistenden Nachzahlungen nicht höher sein sollen als 200 Prozent der Vorauszahlungen. Die über diese Grenze hinausgehende Steuer soll allgemein nicht zur Erhebung kommen bezw. erstattet werden. Ein Antrag auf Eingemeindung von Merten wurde an den dortigen Gemeinderat zur Stellungnahme verwiesen. Gemeinderatssitzung in Rheinbrohl. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde die Herabsetzung der Gewerbesteuer für 1926 grundsätzlich beschlossen. Die Höhe der möglichen Herabsetzung soll durch die Finanzkommission festgestellt werden.— Für die Instand setzungen an der Kirche soll ein Gutachten des Provinzial konservators eingeholt werden.— Für das Jugendheim werden die bisherigen Zuschüsse weiter bewilligt, trotzdem der Saal für Schulzwecke nicht mehr benötigt wird.— Für die Weihnachtsbescherung der Kriegerwaisen wurde ein einmaliger Beitrag zur Verfügung gestellt.— Abgelehnt wurde die Entlassung des Einzlehungsbeamten, des Flurhüters und die Kürzung der Gehälter der Angestellten.— Der Kostenbeitrag der Gemeinde Rheinbrohl zur Bürgermeisterei wurde um 1 005 Mark erhöh“ Stadtverordneten-Sitzung in Brühl. In der letzten Versammlung der Stadtverordneten teilte Bürgermeister Freerichs mit, daß mit dem Ausbau der Römerstraße Anfang Januar begonnen werden kann. Dadurch werden ca. 40 Erwerbelose Beschäftigung finden. Der Vorsitzende teilte dann mit, daß die Stadt beim öffentlichen Verkause der Glashütte der Miestbietende geblieben sei. Ueber die Verwertung der Hütte, die einen Schätzungswert von über einer halben Million Mark hat, ist man sich noch nicht im Klaren. Dr. Esser regte an, das Werk der Industrie zu günstigen Bedingungen zu überlassen.— Die Gewerbesteuer wird nach Stadtverordneten=Beschluß im Monat Dezember nicht zur Erhebung kommen. :.: Godesberg=Friedsdorf. 24. Dez. Die Lehrerin Katharina Altgassen, die lange Jahre an der hiesigen tahol. Volksschule tätig war, ist zum 1. Januar 1927 an die katholische Volksschule in Godesberg=Burgstraße versetzt worden und zwar an die Stelle der zum gleichen Zeitpunkt in den dauernden Ruhestand tretenden Lehrerin Margarete Pütz. Die dadurch an der Schule Annabergerstraße freigewordene Lehrerinstelle ist durch die Lehrerin Anna Rahm aus Widdig besetzt worden. Godesberg. 24. Dez. Gestern feierte eine unserer ältesten Einwohnerinnen, Frau Johann Trimborn Wwe., ihren 88. Geburtstag. Godesberg, 24. Dez. Eine Weihnachtsfeier veranstaltet für die ganze Pfarrgemeinde am 2. Weihnachtstage in Godesberg=Friesdorf der Jünglings= und Jungfrauen=Verein unter Mitwirkung von Kindern im Gasthaus zur Post. Es wird das Weihnachts=Mysterienspiel von Eckert unter gesanglicher Mitwirkung des Jungfrauen=Chores mit der Bühneneinrichtung von Otto Müller in Godesberg zur Aufführung gelangen. Goderberg, 24. Dez. Gestorben ist der Schützenmajor Gottfried Raaf, der über 50 Jahre, in allen Dienstgraden und auch als Vorsitzender, der St. Hubertus=Schützengesellschaft angehärte. Der Verstorbene war 76. Jahre alt. Schleiden, 22. Dez. In der letzten Kreistagssitzung wurde eine Erhöhung der Kreishundesteuer abgelehnt, ebenso die Abänderung der Jagdpachtsteuerordnung. Zur Verstärkung der Betriebsmittel der Kreissparkasse soll versucht werden, ein Darlehen von einer halben Million Mark gegen Bürgschaft des Kreiskommunalverbandes zu erhalten. An Aktiva wurden bei der KreisSpar= und Darlehenskasse 2 205 964.,80 Mk. und an Passiva 2 198 082,25 Mark festgesetzt und der Kassenleitung Entlastung erteilt. Die Kasse hat nach Ueberschreibung eines Reservefonds von 40000 Mark, der nun zu einer Höhe von 117091,27 Mark angewachsen ist, einen Ueberschuß von 7882,55 Mark zu verzeichnen. Der Ankauf des an der Blankenheimerstraße gelegenen Wohnhauses, das der Landesbank gehört, wurde beschlossen. Wie aus früheren Kreistagssitzungen bekannt ist, müssen die Gemeinden des Schleidener Tales an den Unterhaltungskosten des Real progymnasiums die nach Zahlung des Staatszuschusses verbleibenden Auslagen decken. Die restierenden 35 Prozent wurden auf die Gemeinden Hellenthal, Schleiden, Gemünd, Kall, Soetenich=Keldenich und Wallenthal prozentualiter vertellt. Folgenden Gemeinden wurden zur Finanzierung ihrer Schulneubauten Bürgschaft gewährt: Der Gemeinde Hellenthal für den Schulneubau in Sieberath 10000 Mk., Gemeinde Rinnen für den Neubau in Rinnen 16000 Mk., Gemeinde Soetenich für den Bau in Soetenich 40000 Mk., Gemeinde Kronenburg für den Schul hausneubau in Kronenburg 30000 Mk., Gemeinde Vussem. Bergheim 12090 Mk., Gemeinde Breiborn für Schulbauten in Olef und Herhahn 32.000 Mk. Schleiden, 24. Dez. Nach Verhandlungen mit der Genossenschaft der Schwestern vom armen Kinde Jesu hat das Kuratorium der hiesigen Schule beschlossen, im kommenden Frühjahr einen großen Neubau der höheren Mädchenschule in Verbindung mit einem Schwesternheim, denen später ein Pensionat folgen soll, in Angriff zu nehmen. Als Bauplatz ist das untere Hähnchen in Aussicht genommen. Eusklrchen, 24. Dez. Die Kommunalpolitische Kreisvereinigung des Kreises Euskirchen veranstaltete in Lechenich unter dem Vorsitz des Staatsratsmitgliedes HeuserDürffenthal eine Versammlung, in der Dr. HeinenKöln über die Rechte und Pflichten des Gemeindevorstehers und der Gemeindevertretung sprach. Kreisfürsorgerin Rings=Euskirchen berichtete über die Regelung der Wohlfahrtspflege im Kreise Euskirchen. Die Aussprache über die beiden Referate war sehr lebhaft: man war sich darin einig, daß die Uebertragung der völligen Gemeindeverwaltung an die Gemeindevorsteher, wie sie der Entwurf der neuen Landgemeindeordnung vorsieht, praktisch für die Rheinprovinz nur in ganz vereinzelten Fällen durchführbar sei. Das Reserat über die Wohlfahrtspflege im Kreise Euskirchen gab ein vielseitiges Bild über die Tätigkeit der Wohlfahrtspflege im Kreise Euskirchen, vor allem aber auch über ihre Erfolge. Rheinbach, 23. Dez. Die Landwirtschaftliche Schule veranstaltete im Burrenkopf'schen Saale eine Weihnachtsseier, bei der das Uhland'sche Schauspiel„Ernst Herzog von Schwaben“ mit Liebe und Sorgfalt gespielt wurde. Gesang= und Musikvorträge und eine Verlosung füllten den Abend sehr schön aus. Waldorf, 23. Dez. Der.=.=V.„Liederkranz“ veranstaltete am Sonntag sein 1. Winterkonzert. Neben Chören von Zöllner und Kremser wurde die dreiaktige Operette „Im Liebespavillon“ aufgeführt, die vielen Beifall fand. Die Operette soll Anfang Januar wiederholt werden. Merten, 23. Dez. Am Sonntag veranstaltete der neugegründete Quartett=Verein„Melodia“ Merten=Trippele= dorf bei gutbesetztem Hause sein erstes Winterkonzert. Die vorgetragenen Lieder unter Leitung Oberlehrers Augstein fanden reichen Beifoll. : Piagsdorf. 24. Dez. Ein Hausierer drang am Dienstag in ein hiesiges Haus ein, riegelte die Türe zu und zwang die sich allein im Hause befindliche Frau mit vorgehaltenem Revolver zur Herausgabe des Bargeldes. Der freche Eindringling ist mit 150 Mark unerkannt entkomnten. Wesseling. 24. Dez. Diebe drangen in der Mittwochnacht in das Geschäft eines hiesigen Schwerkriegsbeschädigten ein und stahlen Waren im Werte von mehreren hundert Mark. Beuel, 23. Dez. Im Restaurant Jean Holtorf fand gestern eine Weihnachtsfeier für die Teilnehmer der von der Gemeinde eingerichteten Notspelsung statt. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Bürgermeister Dr. Schöttler wickelte sich in dem mit Tannengrün festlich geschmückten Saale ein schönes Programm ab. Frau Jung=Pützchen (Sopran) sang nach einer voraufgegangenen Deklamation u. a.„Mariae Wiegenlied“ von Reger. Wilh. Gronack sand mit seinen Liedern„Aufenthalt“ von Schubert und Der Wanderer“ von Schubert ungeteilten Beifall. Apotheker Dr. L. Bayer verschönerte den Abend noch durch die Violinsol!„Largo“ von Händel und„Berceuse“ von Godart. Hieran schloß sich die Bescherung für die Teilnehmer der Notspeisung an. Gemeindeverordnete und die Pfarrer Zingsheim und Ammer nahmen an der Feier teil. Beuel, 23. Dez. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Dr. Schöttler fand gestern im Restaurant Jean Holtorf eine Versammlung sämtlicher Beueler Vereine statt, in der eine Aussprache über die Finanzierung des Ehrenmals für die Gefallenen zur Tagesordnung stand. Nach längerer Aussprache beschloß man, das Ehrenmal mit Rücksicht darauf, daß die meisten Außenorte bereits ein solches haben, nur für die Ortschaft Beuel zu errichten. Jeder Verein soll monatlich einen Beitrag leisten, der die Aufstellung des Denkmals, welches bereits fertiggestellt ist, in kürzester Zeit ermöglicht. Die Vereinsvertreter erklärten sich im Prinzip mit diesem Vorschlag einverstanden, konnten aber keine bindende Erklärung abgeben, da sie hierzu noch die Zustimmung einer Generalversammlung herbeiführen müssen. In vier Wochen sollen in einer neuen Versammlung die Vereinsvertreter bindende Zusagen geben. Sieglar, 23. Dez. Die älteste Bürgerin Sieglars, Wwe. Johann Hagen feiert am 24. Dezember in voller Rüstigkeit ihren 95. Geburtstag.— Zwei Arbeiter von hier wurden als Schlingenleger entlarpt und vom Siegburger Schöffengericht zu einem Monat Gefängnis bei dreijähriger Bewährungsfrist und 10 Mark Geldbuße verurteilt. Siegburg, 24. Dez. Bei der Viehzählung am 1. Dezember ds. Is. wurden im Siegkreise gegechlt: 178 444 viehhaltende Haushaltungen, 5198 Pferde(darunter 274 unter 1 Jahr alte Fohlen und 37 Zuchthengste), 45 Maul= tiere und Maulesel, 644 Esel, 27 955 Stück Rindvieh(darunter 2028 unter drei Monate alte Kälber, 3256 Stück unter ein Jahr altes Jungvieh, 547 Zuchtbullen, 2622 1 bis 2jähriges Jungvieh, 715 Stiere und Ochsen, 18 787 Milchkühe, davon 2489, die als Zugvieh benutzt werden), 1250 Schafe, 15 295 Schweine(darunter 1159 Ferkel, 117 Zuchteber, 1166 Zuchtsauen), 12 381 Ziegen(darunter 1174 unter 1 Jahr alt, 117 Ziegenböcke), 4618 Kaninchen, 190787 Stück Federvieh(darunter 4618 Gänse, 3836 Enten, 182 220 Hühner, 584 Trut= und Perl=Hühner) und 1946 Bienenstöcke. Turnen, Sport und Spiel. Jußball. X Augem. Turn=Verein(..). Am zweiten Feiertag wein die 1. Mannschoft in Kripp zum Gesellschaftsspiel; alle anderen Mannschaften sind spielfret. Boren. uud in Anlchelbachebferin der bertühroer: Maun= schaftsmeisterschaf der Rötner Sport=Klub„Colonia 06“ durch geschickte Umstellung seiner Monnschaft den fle'zen Litel nach Westdeutschland entführen konnte, änderte der Deutsche Reichsverdand für Amateur=Boxen die Ausschreidung sofort dahingebend ab. daß jeder Mann nur in der Gewichtskasse. in die er hineingehört, voxen dürfte. Der Vorstand des.....B. hat die Zusammenstellung der Gegner, um die finanziellen Lasten der Kämpfer zu verringern, in der ersten Runde nach der Ortslage vorgenommen. Bis zum 15. Januar haben in Mainz der Titelverteidiger„Colonia“ gegen den joddeutschen Meister 1. Mainzer Box=Klud. in Berlin der vorjährige „Zweite“ Heros gegen den Meister Norddeutschlands, HerosBremen, und in Mitteldeutschland der bayrtsche Meister.8. München 1880 gegen Punching=Magdeburg oder Chemniter Ballspiel=Klud, die sich kürzlich mit dem Magdeburger Klub unentschieden trennten, zu kömpfen. Die Zwischenrunde muß bis zum 31. Januar ausgetragen werden. Der Sieger des ersten Kampfes trifft in Stettin auf den Baltenmeister, Steitiner Box=Klub, die Gewinner des zweiten und dritten müssen gegeneinander antreten. Für den Entscheidungskampf. der Mitte Februar ausgetragen wird, qualifizieren sich nach dieser Zusammenstellung offenbar wieder Cokonia und Heros=Berlin. Iluglport. X„Ring der Elleger.“ Unter diesem Namen haben sich die Angehörigen der ehemal. Flieger= und Luftschiffertruppe von Vonn und Umgegend zu einer Vereinigung zusammengeschlossen, wie das vor einiger Zeit an dieser Stelle gemeldet wurde. Die Aufgabe der Vereinigung besteht in der Pflege der Tradition, in der Erhaltung und Fortpflanzung fliegerischen Geistes. Pflege der Kameradschaft und in der Unterstützung in Rot geratener Mitglieder. Von den Wintersportplätzen. 2 Winterwetter im Cauerland. Der amtliche Wetterdienst melbet von sämtlichen Wintersportplätzen des Sauerlandes ganz vorzügliche Sportbahnen zur Ausübung des Wintersports sowie prächtiges Frostwetter. So meldet Winterbera 50 bis 60 cm Schneehöhe. Ostwind. Temperatur—10 Grad. Schibahnen vorzüglich. Willingen 30—40 em Schnee, in Höhenlagen 50—70 cm. Ostwind. Temperatur—7 Grad, Schibahnen sehr gut. Am zweiten Weihnachtsfeiertag Einspringen der neuen Mühlenkopfschanze. Meinerzhagen 30—50 cm Schnee, Temperatur—8 Grad. Schibahn sehr gut. Südenscheid 22 cm Schnee, Temperatur—9 Grad, Schibahn sehr gut Aus Montlole wird vom 23. Dezember gemeldet: 35 cm Pulverschnee bei—4 Grad und Ostwind. Die Schilaufmöglichkeit ist sehr gut und die Rodelbahn ist in guter Form.— Winterberg verzeichnete—6 Grad bei klarer Witterung und Ostwind. Der Schnee liegt 60—70 cm hoch und die Skiund Rodelbahn ist sehr gut. Erndtedrück:—2 Grad leichter Nordwind, bewölkt, letzter Schneefall am 21. Dezember. Schneehöhe 35 cm, Schlbahn sehr gut.— Hellenthal:—4 Grad. Windrichtung Nord. fortwährend Schneefall, Schneehöhe 30 cm. Schibahn gut. Infolge der günstigen Schneelage wird von Weihnachten bis Neuahr in Erndtebrück unter der Leitung des Lauswarts Gustav Homan ein Schikurs abgehalten. Wirtschaftsseben. Berliner Börse Anleihen Dtsebe Reichsan! 9——* Duche Sparprin.-sei%% 9% Preuß Konenle Schiffahrts-Aktien Hambura Amerike .### Hambarz-üdamerike Hanen-Dampferhitfahrt Deutsch-A ustral. Banken e 190.— 192.50 164.50 llg. Deutsche Kredit ank für Firktr. Werte Allg Bank Narmer Raukverein Berl. Handel-Lirsell. Commer: a Prir Darmet. National Bank Deutsche Bank Kummandit Dresdrars Bank Mitteldentsrher Credit Oesterr. Credtt Reichebank Wiener Bankverein Industrie-Aktien #achen-Ubachene) #achener Leder Leramaiatoren-Fabr. Adlerwerke 4. R 6. Anglo-’ost.(aase Aageberg-Nüraberg Baroper Walzperk Basalt-Aktien Linz Bergmann Elektr. Gerlin-Kerler Induetr. Verliuer Maschisen-Bas Iing Metall Borhumer 11nß Gonner Hergwerke. Hülten Vereise) Gremer Linnleam Buderne Elsen Chariottenburg. Waster Albert Chem.: Herden Cont. Caoutch. Hann. Oehlbusch Bergw.“) Deimler Mutoren O. All.-Telest. Deutsche Erdöl Deutsche(loid- a. Gil der Arheide Anetalt Deutache Kabelnerke Deutsche Kalleerke Deuterh.nsemburg Deutsche Userh. Pab: Deuterhee Spiegriglss Durtmunde: Aktien Dortm. Unlon Ousseld. Elerab.-W. Dyasmtt Nobel Elektr Lient a. Kraft Elektr Lieferungen Eschweller Berguers Ceerner Bleinkohlen Fahlbern List Farbenindustrie Feltes u. Qullleaume Gelsenkirch Gußstahl Gelernkirch. Bergu. Ges f. eicktr. Untera Glas Schalke Holdechmidt Th. tlackethal Hammersen larprses Bergbau lartmann Muschinen Hleckmann(1. illgere Vervinkerei lrech, Kupfer *) Kölner Bören. # 65 50 #8 50 173.75 ## X 735 163.50 .65 111.50 5 50 83.26 124.— ∆.5 119.— 95.75 117 50 v. 28 Dez. 1926 3½% Preuß. Konsale 3%„* Rheinpr. Anl. 22/23 Bunner Stadtanl# % Kölner Stadtabt. 12 Schaatung-Bahn Hoheniohe-Werke Nnrerh Stahlnerk Hubertue Brasnkohlen Hamboldt Naschinen llse Bergbeu Kahlbsam Kallnerke Aechereichen Kalker Masrhinen Karleraher Macchisen Keramag Klöckner Werke Köln Neuessen Külner Uiammitäden*) Küln Rutturl! Körtina(iebr. Kronprine Metall .72 16.— 256 50 184.— Lahmeyer"*** Laurahütte Linke Ilofmann Loewe a. Ce. Lorenz O. Mannesmannrähren Man-felder Bergbau Metallbank Votoren Deste Norddeutsche Welle Oberschl. Eisb.-Bedart " Kokw. Orenstein u. Koppel Oetwerke Phönis B. a. H. Pöge Elektr. Roishola-Papier Rhein Braunkohlen Rhein Stahlnerke Rh.-Westf. Elektr. Rhein. Westt Kalkw. Rh-Westt Spreagstaft Rhenanie V.('hem Rieberk Montannerke Roddergrahe Brühl Rombacher Hütte Rütgerswerke Sachsenwerk Sairdetfurth Kal! Saratil Schokniede Sies-olinger(uß Siemene a. Hnicke Schoeller-Eitart Schuckert Elektr. Schaltheiß Brauerei Stettiner Valkan Stollwerek Oebr. Stöhr Kammgarn Stalberger Zink Tiets Leanhard Tuchfabriken Aschen Ver. Ot Nirkelnerke Ver. Olanzstaft Elb. Ver. Jute-Spinnerei 6 Verein. Stahlnerke Ver. Zyp a Wies. Vagel Telegr. Wegelln Ang. Akt. Weone! Ladwin Wenteregein Wolt Wieküler Küpper Wittener Gubetahl Zellsteft Waldhof Zimmermenn Kolonialwerte Deuterh Oetatrika Neu Quines Otavi Minen u. Eb. 161.875 140.— 150.75 174 625 5 107.875 104.— 139.— 82.— 18 25 835 164.— 247.75 130— 196.3 285.— 243.50 195.375 1.25 125.— 182.— 133.50 132.25 199.— 5 72.25 146.50 164.875 172.— 124.75 101.70 179.— 354.50 147.50 108 30 116.50 83.38 63.— 205.— 64.— 325.— 1725.— 38. Berliner Mark-Notierung vom 23 Dez. 1926. Geld Brief Geldl Brief 167.38 168.22|s London 20.; 16.01 10./9 58.17 E8. Holland Paris Beizien Neu Vort .17 47 .4 .19 Schuelz Italien Wien 81.20 .34 81.6 811 Berliner Wertpapierbörse. P Berlin, 24. Dez. Die Börse blieb ziemlich freundlich gestimmt, und die Kurshaltung blieb auf den meisten IndustcieAktienmärkten fest. Am Montanmarkt, auf dem die gute Beschäftigungslage der großen Eisenwerke, der reinen Kodlenund der Braunkohlenwerke und das Frostwetter stimulierten. betrugen die anfänglichen Kursbesserungen—8 Proz., denen aber leichte Abschwächungen später folgten. Kaltwerte nach der gestrigen Hausse heute gut gehalten. Am Bankenmarkt konnten Disconto. Commerz=, Dresdner= und Mitteldeutsche Bank und Barmer Bankverein mehrprozentige Erhöhungen erzielen. Der Anleihemarkt war leicht erholt. Der französtsche Franken wurde auf der Basts feines gestrigen Nachmittagskurses mit 122 gegen London gehandelt. Mailand war eine Kleinigkeit fester. Das Angedot in Devisen hat sich weiter verstärkt. Die Mark notterte in London 20.37½—20,38, in Paris 6,01, in Amsterdam 59.56, in Zürich .2320 * Kölner Wertpapierbörse. * Köln, 23. Dez. Die Börse eröffnete auf allen Märkten sehr fest. Im Vordergrunde des Interesses standen die Aktien der Mannesmannröhren=Werke, die bei erhedlich höheren Kursen lebhaft umgesetzt wurden. Auch die der Rhein. Braunkohlenges., von Köln=Neuessen. Deutsche Erdöl und Ver. Stahlwerke waren fester. Für Phönix=Aktien blieb der Kurs ziemlich unverändert. Die der Farbenindustrie stellten sich bei ruhigem Geschäft ebenfalls höher. Von sonstigen Werten waren Felten u. Gutslcaume=Aktien sehr fest. Die der Basält.=G. waren ziemlich gut gehalten. Stollwerck=Aktien verkehrten etwas höher. Bankaktien waren bei lebhaften Umsätzen durchweg fest.— Am Einheitsmarkt blieb die Stimmung fest. Das Geschäft war ziemlich lebhaft. Das Interesse für die Aktten der Mannesmannröhren=Werke hielt an. Einige Papiere konnten ihren Kurs noch etwas steigern. Eine sehr starke Erhöhung erzielten die von Wegelin. Bankaktien blieben weiter fest und lebhaft gehandelt. Versicherungsaktien notierten bei einigen Umsätzen etwas höber. Die Börse schloß fest. * Frankfurter Abendbörse. * Frankfurt a.., 23. Dez. Die letzte Börse vor den Jeiertagen blieb sehr still, die Stimmung war gegen mittags kaum verändert und im Grundton wetter fest. Nur vereinzelt zeigten sich unbedeutende Abbröckelungen. Von Einzelwerten waren Schneider u. Hanau gesucht und wurden nach Pause mit 70(zuletzt 61) Proz. notiert bei etwa 30 Proz. Zuteilung. Die Anleihemärkte waren geschäftslos. * Kölner Hauptmarkt. Köln, 23. Dez. Der letzte Hauptmarkt vor dem Weihnachtsfeste war mit Gemüse nicht so reich beschickt, weil man auf dem Lande allgemein mit den Vorbereitungen für die Festtage beschäftigt ist. Die Nachfrage war rege und die Folge eine Preissteigerung, die z. T. beträchtlich war. So forderte man heute für Weiß= und Rotkohl, der vor einigen Wochen noch—4 Mk. kostete, 6 Mk. für den Zentner.— Der Obstmarkt war, wie in letzter Zeit immer, überfüllt, aber auch hier zeigte sich dus Geschäft belebt. In Geflügel setzte in der Frühe schon ein reges Geschäft ein. Seefische waren reichlich, Rheinfische weniger am Markt. Heute wurden schon die ersten Maikräuter, das Gebündchen zu 30 Pfg. angeboten.— Auch der Großhandel in der Markthalle hatte gesteigerten Zuspruch, der bisher sehr vermißt wurde.— Es kosteten Rosenkohl 13 bis 20, Spinat—10, Feldsalat 18—30, Grünkohl—6, Karotten 6, Möhren—6 Pfg. das Pfund. * Konsum=Genossenschaft„Eintrachl" e. G. m. b. h. Köln. * Köln, 23. Dez. Die ordentliche Generalversammlung war am 12. Dezember. Aus dem umfangreichen Geschäftsbericht des Vorstandes ergibt sich eine gute Aufwärtsentwicklung. Der Umsatz stieg gegen das Vorjahr um RM. 1 248956= 11 Prozent. Es konnte ein Geschäftsüberschuß von über RM. 300000 an die Mitglieder verteilt werden. Der Sparkassenbestand stieg im Geschäftsjahr 1925/26 von RM. 133000 auf RM. 477000= 257 Prozent. Die Mitgliederbewegung ging weiter nach oben: Stand am Jahresanfang 78 596, am Jahresschluß 80 439. In den Aufsichtsrat wurden wiedergewählt die Herren Heinz Körner, Bonn, Bernhard Deutz, Bonn, Franz Engeln, Liblar; neugewählt Herr Rechnungsrat Kreitz. Köln, als Vorstandsmitglied der Kölner Beamtenvereinigung, deren Wirtschaftsabtellung von der Eintracht übernommen wurde. Das neue Geschäftsjahr zeigte in den ersten Monaten eine erhebliche Steigerung des Umsatzes. 3. Blatt Nr. 12704 General=Anzeiger für Bonn und Amgegend Freitag. 24. Dezember 1926. Ein Weihnachtsidyll im Feldluftschiffhafen. „ Von Pros. Milarch. Der untergehende Vollmond wirft sein bläuliches Winterlicht über die leichte Schneedecke, mit der sich in diesem Winter(1915) auch das Temesvarer Banat zum Heiligabend geschmückt hat. Der Nachtzug aus Budapest braust auf eingleisiger Strecke seinem Ziel entgegen. Ich stehe im Seitengang des Schlafwagens am Fenster und versenke mich in den Zauber dieses Weihnachtsmorgens. Die Zeit der mondhellen Nächte ist keine Fahrtperiode für ein Luftschiff, so werden wir pflichtfrei heute im Luftschifshafen Weihnachten feiern können. Der Packwagen des Zuges birgt in großen Kisten die Liebesgaben aus der Heimat für den deutschen Feldluftschiffhafen, auch einige Weihnachtsbäume, große und kleine, wohlverschnürt, sind von Breslau aus mit auf die Weihnachtsfahrt nach Ungarn gegangen. Aus einem Abteil des Schlafwagens treten zwei Damen heraus, sie sind vom roten Kreuz, anscheinend Mutter und Tochter. Doch nein!— Die Tochter würde die Mutter nicht mit„Exzellenz“ anreden. Die junge Dame trägt das Eiserne Kreuz am schwarz=weißen Bande der Kombatanten (Frl. v. V. ist, glaube ich, die einzige Dame mit dieser Auszeichnung). Wir kommen ins Gespräch: die Damen sind auf der Reise nach Serbien, haben aber in Temesvar, in dessen Bahnhof wir in der nächsten Viertelstunde einjahren müssen, einen zwölfstündigen Aufenthalt und dazu den selbstverständlichen Wunsch, irgendwo bei einer deutschen Truppe den Heiligabend zu verleben. Das Angebot des Feldluftschiffhafens wird freudig angenommen. Mein Bursche Hacker, der Held dieser Begebenheit,— ich nannte ihn meistens Racker— erscheint, im Seitengange und nimmt den Quartierbefehl für unsere Weihnachtsgäste in Empfang. Wenn der Vielgewandte eine Sache in die Hand nimmt, dann klappt sie, genau wie im Augenblick seine Hacken. Am Bahnhof warten Lastwagen und Personenwagen. Schmunzelnd verstauen Führer und Begleitmann die verheißungsvollen Kisten und das Pack Weihnachtsbäume. Hacker saust mit dem Personenwagen in unser städtisches Hauptquartier, das Hotel zum Kronprinzen, voraus. Wir nehmen unterdes in der behaglich gewärmten, bereits weihnachtlich geschmückten Gästestube des Roten Kreuzes am Bahnhof den Morgenkaffee.— In kaum einer halben Stunde ist der Quartiermacher zurück:„Zwei Zimmer stehen bereit, das Bad ist angedreht!“ Auf der Fahrt zur Luftschiffhalle, die immerhin noch 18 Kilometer von der Stadt entfernt liegt, setze ich meine prominenten Gäste im Hotel ab.„Auf Wiedersehen nachmittags zur Weihnachtsfeier im Luftschiffhafen.“ Der dienstfreie Vormittag geht hin mit all den Vorbereitungen, wie sie ein echter deutscher Heiligabend erfordert. Ueber jeder Tätigkeit liegt etwas Geheimnisvolles, meine braven Luftschiffer gehen heute auf sachten Sohlen und tuscheln und verkehren in Zeichensprache, — die guten großen=Kinder. Unsere Weihnachtsstube ist die große Luftschiffhalle, in welcher der Riesenleib eines Zeppelinluftschiffes wohlverankert ruht. Heute bin ich nicht der Vater des Ganzen, sondern das Kind, das überrascht werden soll. Streng wird mir jede Annäherung an die Weihnachtsstube verboten; ich gehorche.— Hacker hat offenbar eine besondere Ueberraschung für mich:„Ich hab' etwas ganz Feines!“— kommt es aus übervollem Herzen heraus—„wenn es nur erwünscht sein wird?!“„Nun, wir werden sehen, Hacker, wenn es nicht gegen die Dienstpflicht und die militärische Auffassung verstößt, dann man los!“— Durch das geöffnete Westtor der Halle ziehen wir im langen Zuge in die große Weihnachtsstube ein, an der Spitze Exzellenz Freifrau von F. und das Ritterfräulein vom Eisernen Kreuz, gefolgt von deutschen und ungarischen Offizieren in farbenbuntem Durcheinander. Die letzten Strahlen der untergehenden Weihnachtssonne beleuchten den Riesenleib des Luftschiffes, in seiner Führergondel, dort, wo sonst der Seitensteuermann hantiert, steht ein von elektrischen Lämpchen beleuchteter Weihnachtsbaum, im offenen Viereck sind die Gabentische aufgestellt, hinter ihnen sind die deutschen und ungarischen Mannschaften angetreten. Ein feierliches Weihnachtsgeläut klingt uns aus der weiten Halle entgegen. Die Weihnachtsliebe macht erfinderisch: Stahlrohre von verschiedenen Ausmaßen sind melodisch abgestimmt. In machtvollen Wellen flutet der Feierklang durch die Halle. Der Weihnachtschor unter der Leitung eines Opernsängers vom Fach läßt Beethovens große Schöpfung erklingen:„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ und dann folgen unter Begleitung eines irgendwo aufgetriebenen, unter Tannengrün versteckten Harmoniums altvertraute Weihnachtslieder, während die Kompagnie= mutter die deutschen Mannschaften an ihre Gabentische führt. Die Gymnasiasten in der kleinen niederschlesischen Kreisstadt sind in den Adventswochen fleißig an der Arbeit gewesen, um Gaben über Gaben heranzuschaffen für den deutschen Feldluftschiffhafen, dessen Leitung zur Zeit ihrem Schuloberhaupt anvertraut ist.— Aber wo steckt mein Allerweltskerl, der Hacker? Sicher hat er die Ausgabe des Knechts Rupprechts übernommen, das wäre ihm zuzutrauen und führt noch etwas besonderes im Schilde, wir sind auf alles gefaßt. Da klingt aus einer Ecke der Halle, meisterhaft auf einer Trompete geblasen der alte Weihnachtschoral „Vom Himmel hoch.“— Und nun muß ich ein klein wenig ausholen, ehe ich weiter erzählen kann: Zum Inventar des Luftschiffhafens gehören Freiballone verschiedener Größe; sie werden aus der Gasanstalt des Hafens für Dienstfahrten gefüllt, die zu Ausbildungszwecken dienen, für angehende Luftschiff= und Flugzeugführer. Der kleinste von ihnen faßt 600 chm, er hat keinen besonderen Namen wie seine größeren Brüder, sondern trägt nur eine Nummer und zwar die Nummer 24 in blauer Farbe auf seiner gelben Stoffhaut. Die prallgefüllten Gaszellen des großen Bruders Zeppelin blasen, wenn die Temperatur in der Halle steigt, aus ihrem Druckventil überschüssiges Wasserstoffgas ab. Man kann diesen Ueberschuß, der sonst zwecklos verpufft, mit einiger Geschicklichkeit in einen Sammelschlauch auffangen und damit leicht einen Freiballon von kleinerem Ausmaß füllen. Ein so— auf nicht ärarisch=fiskalischem Wege gefülltes kleines Luftfahrzeug darf dann schon mal für eine Privatfahrt benutzt werden. Auf dieser dienstilch nicht anfechtbaren Tatsache hatte Hacker seinen besonderen Weihnachtsplan augebaut, vorher jedoch mit Nummer 24 mancherlei weihnachtliche Veränderungen vorgenommen. Die blaue 24 war durch eine ebenfalls blaue 12 und blaue 1915 zum Datum des Heiligabends ausgestaltet und darüber prankte als neugeschaffener Ballonname„Sankt Nikolaus“. In einer Ecke des Ballonkorbes war, wie in der Führergondel des Luftschiffes ein„brennender" Weihnachtsbaum angebracht. In diesem fahrfertig gemachten Ballon saß ein echter Nikolaus in Pelz und Bart, mit Sack und Rute, die Weihnachtstrompete am Munde:„Vom Himmel hoch, da komm ich her!“. Wer nun aber meint, diese ganze Aufmachung sei nur erdacht als zugkräftiges Dekorationsstück für die interne Weihnachtsfeier, der irrt gewaltig. Die treue Seele, die dies alles erdacht, hatte ganz andere Dinge vor. Nicht:„Vom Himmel hoch, da komm ich her“, sondern:„Zum Himmel hoch, da will ich hin!“— Das also war mein Weihnachtsgeschenk: Hineinschweben in den stillen Heiligabend, über die verzuckerte Weihnachtswelt hinweg, losgelöst von aller Erdenschwere!— Wortlos über so viel treue Anhänglichkeit, welche die Wünsche des alten Luftschifferherzens erraten hat, steige ich zu meinem Nikolaus in den Korb, das kleine Gefährt wird an den Gondelknebeln aus der Halle herausgetragen, der Vollmond ist am wolkenlosen Nachthimmel gerade aufgegangen, ein milder Wind weht auf die Donau zu. Laßt los! Glück ab! Stille Nacht, heilige Nacht, klingt die Trompete des Weihnachtsmannes!— Eine solche Winternachtfahrt hat unbeschreibliche Reize: der Ballon hält sich ganz tief, wenn er nicht durch Ballastabgabe gereizt wird, in 100 bis 200 Meter Höhe„weben wir dahin, das Lichtermeer der großen Stadt lassen wir hinter uns liegen, so geht es hinweg über die stille Einsamkeit der verschneiten rumänischen, schwäbischen und Zigeunerdörfer. Von oben her ist die Nationalität des 2„es an der Bauweise sogleich zu erkennen. Die deutschen Dörfer, deren es eine große Anzahl im Temesvarer Banat gibt, zeichnen sich aus durch woylerhaltene Gernude und die besondere Anlage ihrer Bauernhöfe. Unser Plan ist folgender: Wir wollen, wenn wir nach 1= bis 2stündiger Fahrt ein deutsches Dorf erkannt haben, den Ballon durch einen kleinen Ventilzug auf einem Baum vor dem Dorf niedersetzen, an einem kräftigen Ast unsere 30 Meter lange Halteleine befestigen, als Fesselballon über dem Dorf erscheinen und Weichnachtsposaune und Weihnachtsbaum in Klang und Glanz setzen. Die geringe Luftbewegung und die helle Mondnacht läßt dies romantische Vorhaben leicht und völlig gelingen. Hacker bläst, ich knipse den Weihnachtsbaum an, wir hängen 100 Meter über dem Dorf.„Vom Himmel hoch, da komm ich her!“— Türen und Fenster öffnen sich, wir sehen manch brennenden Lichterbaum, die Dorfbewohner sammeln sich, sie stehen in Gruppen und staunen das Phänomen an. „Wer seid Ihr, woher kommt Ihr“, fragt sichtlich zaghaft ein ganz Beherzter.—„Hier kommt Sankt Nikolaus und bringt für gute deutsche Kinder Weihnachtsgaben, wollt Ihr uns gut aufnehmen, so wollen wir hier Rast machen!" Das Weihnachtsfahrzeug senkt sich langsam zur Erde, im Nu sind wir umringt. Die Kinder, die vor Angst nicht fortgelaufen sind, stehen mit offenem Munde an den Schürzenzipfel der Mutter gehängt oder versteckt hinter dem breiten Bauernrücken des Vaters. Nikolaus schüttet seinen Sack mit Aepfeln, Nüssen und Pfefferkuchen aus, die Rute steckt er in den goldenen Gürtel.— Die Alten fangen an zu lächeln, sie haben die deutsche Uniform des Führers erkannt. Der Herr Ortspfarrer erfaßt die Situation und heißt die sonderbaren Gäste vom Himmel freundlich willkommen. Während der lebendige Nikolaus als Hauptperson im Triumph in das Dorf geführt wird, entleere und verpacke ich mit einigen hilfsbereiten Bauernburschen unseren aufgeblasenen Nikolaus. Die Burschen schütteln den Kopf: „Wahrhaftig, der Ballon heißt Nikolaus, und das Datum von heute trägt er auch.“— Diese deutschen Soldaten! Der leblose Nikolaus wandert bis zu seiner Abholung durch das Lastauto des Luftschiffhafens in das Spritzenhaus, ich aber eile zu meinem lebendigen Nikolaus in das Pfarrhaus, er hat= inzwischen Pelz und Bart abgelegt, aber die Weihnachtstrompete hat er an diesem urdeutschen Abend noch zu manchem deutschen Lied an den Mund setzen müssen. Kirchliche Nachrichten. Münsterkirche. Hochheiliges Weihnachtsfest. Hl. Messen: 5 Uhr erstes. 8 zweites und 10 drittes feierl. Hochamt. Nach dem ersten Hochamt zwei hl. Messen mit Gesängen des Münsterchores. Beim ersten und dritten Hochamt wirkt das Orchester des Instrumental=Vereins mit..30 drei hl. Messen am Sakramentsaltar, 7 drei hl. Messen am Krippenaltar,.30,.30, 9 bis 10 zwei hl. Messen, 11.45 drei hl. Messen: nachm. 4 Festandacht mit Festpredigt und Weihnachtsgesängen des Münsterchores. Zweiter Weihnachtstag. Fest des hl. Stephanus. Hl. Messen wie Sonntags. Nachmittags 4 Uhr musikalische Weihnachtsandacht ohne Predigt mit instrumentalen und vokalen Solovorträgen. Das Opfer an den beiden Weihnachtstagen ist bestimmt für das Priesterseminar und die Erzbischöflichen Konvikte und wird hiermit den Gläubigen wärmstens empfohlen. Am Freitag am Schluß des Jahres 7 Uhr Dankandacht mit Predigt. Herz=Jesu=Kirche. Samstag: Weihnachtsfest: Morgens 5 Uhr Krippenfeler und Hochamt, danach hl. Messen 6,.30, 7,.30, 8 Hochamt,.30, 9,.30, 10, 10.30, 11; abends 6 Predigt und Weihnachtsseier. Zweiter Weihnachtstag: Hl. Messen: 6, 7, 8, 9, 11; abends 6 Andacht. Freitag: Sylvesterabend 6 Predigt. Te Deum. Segen. Stiftskirche. Samstag: Hochhl. Weihnachtsfest. Hl. Messen: 5 Uhr erstes feierl. Hochamt,.30 zweites Hochamt,.30 drittes feierl. Hochamt mit Segen. In der Zwischenzeit werden stille hl. Messen gelesen. 10.45 beginnen die letzten drei hl. Messen. Nachmittags 6 feierl. Weihnachtsandacht mit Gesängen des Stiftschores und Festpredigt. Sonntag: Fest des hl. Stephanus. Hl. Messen 6, 7, 8, 9, 10 seierl. Hochamt; nachm. 6 Weihnachtsandacht. St. Remigius. Samstag: Hochhl. Weichnachtsfest: 5 Uhr erstes Hochamt. 8 zweites Hochamt,.45 drittes Hochamt mit sakramentalem Segen, 11 Beginn der drei letzten hl. Messen. Der Chor singt im ersten und dritten Hochamt die neu einstudierte Große Messe in B(Theresien=Messe) für gem. Chor, Soli, Streichorchester und Orgel. Nachmittags 5 Weihnachtsandacht unter Mitwirkung des Kirchenchores. Sonntag: Zweiter Weihnachtstag. Hl. Messen: 7 gemeinsch. hl. Kommunion des Frauen= und Müttervereins, 8, 9, 10 scierl. Hochamt(Festmesse in D von Otto Nikolai), 11.30 Predigt: nachm. 5 Wethnachtsandacht. Dienstag nachm. 5 Andacht zu Ehren des hl. Antonius.— Freitag abend 8 Dankandacht am Jahresschluß mit Predigt. St. Marien. Samstag: Hochhl. Weihnachtsfest..50 Uhr Orchestervortrag„Mariä Wiegenlied“ von Reger, 5 feierl. Mette („Missa solemnis“ für gem. Chor, großes Orchester und Orgel von Filke), am Schluß Orchestervortrag„Heilige Nacht" von Kahnt, anschließend zwei hl. Messen, in denen Volksgesang mit Krippenliedern des Marienchores abwechselt, von.30 bis.30 stille hl. Messen,.45 feierl. Hochamt(„Missa brevis“, von Rheinberger), um 11 noch drei hl. Messen; abends 6 Festandacht mit Predigt und Vorträgen des Chores. Zweiter Weihnachtstag: Hl. Messen:.30, 7, 8 gemeinsch. hl. Kommunion des Frauen= und Müttervereins und der Mädchen der Marienschule, 9, 10 feierl. Hochamt, 11 Predigt: abends 6 Weihnachtsandacht. Freitag abends 8. feierl. Jahresschlußandacht mit Predigt und Vorträgen des Marienchores, u. a. Erstaufführung des Te Deum für gem. Chor und Orgel von Griesbacher. St. Elisabeth. Samstag: Hochhl. Weihnachtsfest. 5 Uhr Christmette, danach zwei stille hl. Messen. Der Kirchenchor singt die neu einstudierte Messe in G dur von Karl Maria v. Weber mit nachfolgenden Weihnachtsliedern. Von 6 Uhr ab sind ununterbrochen stille hl. Messen. 10 Uhr zweites feierl. Hochamt, in der der Kirchenchor die Gdur=Messe von Schubert singen wird. Zum Segen das neueinstudierte Tantum ergo von Schubert. Danach ist noch eine stille hl. Messe. Nachmittags von 4 Uhr ab ist Gelegenheit zur hI. Beichte, 6 Weihnachtsandacht mit Gesängen des Kirchenchores. Zweiter Weihnachtstag: Hl. Messen wie Sonntags, 10 Uhr seierl. Hochamt, in welchem der Kirchenchor nochmals die Messe in G dur von Karl Maria von Weber singen wird. 11.15 letzte hl. Messe, in der der Kirchenchor Weihnachtslieder singen wird. Am Sylvestertage ist abends 6 Uhr eine Danksagungsandacht. Wochentags hl. Messen:.30,.15,.45,.30. Krenzberg. Samstag: Hochhl. Weihnachtsfest: Morgens.30 franziskanische, Weihnachtsseler mit kurzer Ansprache, anschließend Hochamt ohne Predigt. Dem Hochamt folgen drei hl. Messen. Die übrigen hl. Messen sind.30,.30, 8 und 9 Uhr. Nach den einzelnen hl. Messen wird die hl. Kommunion ausgeteilt, soweit Gläubige sich an der Kommunionbank einfinden. Nachm. 4 Weihnachtsandacht. Nach den hl. Messen um.30, .30 und 9 und nachmittags nach der Andacht um 4 wird den Mitgliedern des dritten Ordens die Generalabsolution erteilt. Von 3 Uhr an hören vier Patres Beichte. Zweiter Weihnachtstag: Morgens.45 Eingmesse,.30 stille Messe, 9 hl. Messe mit Predigt: nachm. 2 Versammlung der markan. Jünglingskongregation, 4 Weibnachtsandacht. Dienstag.30 hl. Messe mit Aussetzung und Segen; nachm. 4 Antoniusandacht.— Freitag von 2 Uhr an Gelegenheit zum Beichten bei mehreren Beichtvätern. Benediktinerinnen von der ewigen Anbetung Bonn=Endenich. Weibnachtsabend 10 Uhr feierl. Matutin, 12 Uhr Levitenamt mit Aussetzung, danach deutsche Singmessen und seierl. Laudes. Von morgens.45 an stille hl. Messen,.30 fcierl. Hochamt. Zweiter Weihnachtstag:.45 stille hl. Messen, Sonntag, Montag und Samstag.30 Hochamt, an den übrigen Tagen.15 Hochamt: nachm..30 Besper mit Aussetzung. Aussetzungstage: Sonntag(zweiter Weihnachtstag), Donnerstag. Samstag (Neujahrstag) sowie die Nacht durch von Freitag auf Samstag. St. Sebastian Vonn=Poppelsdorf. Samstag: Hochhl. Weihnachtsfeft: Gemeinschaftskommunton der ganzen Familie, 5 Uhr seierl. Christmette, danach zwei Stillmessen mit Volks= und mehrstimmigen Liedern; während der Stillmessen wird die hl. Kommunion ausgeteilt. 7 Uhr beginnen drei hl. Messen,.30 beginnen drei hl. Messen, 10 Uhr beginnen drei hl. Messen, 11 fcierl. Hochamt mit Segen; nachm. 3 feierl. Vesper, danach Beichtgelegenheit bis 7 Uhr, besonders für die Männer. Zweiter Weihnachtstag: Fest des hl. Stephanus. Hl. Messen an Sonntagen. Nach den hl. Messen Türkollekte für die Armen des Vinzenzvereins..30 Uhr kurze Weihnachtsandacht. Danach Jubiläumsprozession zum Kreuzberg. St. Nilolaus Vonn=Kessenich. Samstag: Hochhl. Weihnachtsfest. 5 Uhr feierl. Christmette mit Ansprache, dann zwei stille hl. Messen, in welchen der Kirchenchor mehrstimmige Lieder zum Vortrag bringen wird..45 weitere drei stille hl. Messen, .45 Hochamt und zwei stille hl. Messen; nachm. 2 Weihnachtsandacht. Zweiter Weihnachtstag: Der Gottesdienst ist wie an Sonntagen,.45 gemeinsch. hl. Kommunion des Frauen= und Müttervereins: nachm. 2 Weihnachtsandacht. Das Opfer an den beiden Weihnachtstagen ist für das Priesterseminar und die Konvikte bestimmt. Mittwoch: abends 8 Andacht mit Vortrag für die Männer= kongregation.— Freitag(Sylvester).45 hi. Messe für die Pfarre; abends 7 Danksagungsandacht mit Predigt und Te Teum. Altkatholischer Gottesdienst in Bonn. *(Gymnastalktrche. Boungasse 81 Samstag(1. Weihnachtstag):.30 Bußandacht und Spendung des hl. Abendmahles, 10 Uhr Deutsches Hochamt mit Predigt (Kirchenchor: Vierteljahrskollekte). Sonntag(2. Weihnachtstag): 10 Uhr Deutsches Hochamt. Evang. Gemeinde Vonn. Freitag: Heiliger Abend. Nachm. 5 Kaiserplatz: Liturgische Feier(Pastor D, Kremers); nachm. 5 Poppelsdotf: Liturgische Feier(Pastor Frick). Samstag(1. Weibnachtstag): morgens 6 Schloßkirche: Vikar Hasse; 10 Prov.=Heilanstalt: Pastor Strauß: 10 Kaiserplatz: Pastor D. Kremers(Abendmahl); 10 Poppelsdorf: Pastor Haun. — Kindergottesdienst: nachm. 5 Kaiferptatz: Weihnachtsseier (Pastor Lorenz). Sonntag(2. Weihnachtstag):.30 Kessenich: Pastor Frick; 10 Prov.=Heilanstalt: Vikar Hasse; 10 Kaiserplatz: Pastor Lorenz: 10 Poppelsdorf: Pastor Frick.— Kindergottesdienst: nachm. 5 Popelsdorf: Weihnachtsfeier(Pastor Haun). Verein für evangel. Stadtmission. Poppelsdorfer Allee 27, Evangel. Hospiz, Gartenseite. Sonntag(2. Weihnachtstag) nachm. 4: Weihnachtsfeier. Donnerstag abend: Gebetstunde fällt aus. Freie evang. Gemeinde, Rosental 24. Erster Weihnachtstag:.45 Bibelbesprechstunde; nachm..30 Predigt. Zweiter Weihnachtstag:.45 Bibelbesprechstunde. Kuld=Kahlerschühhauden sowie Auto=Verdecks und Verdeckhüllen fertigt von Leder oder Kunstieder konkurrenzlos billigst an Autosattierei E. Eichhorn, Bornheimerstraße 31. gegr. 1899 Telefon 3462. 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