Bezugspreis: Monatlich.4 Anzeigen: lokale 25. auswärtige 40 J Reklamen:„ 75,„ 120 J Lokale Familien=Anzeigen 20 3 Lokale Stellengesuche 13 3 die Zeile. Postscheck=Konto Köln Nr. 18672. Fernruf 66. 366. 362. „ U— für Bonn und Umgegend. Druck u. Verlag: Hermann Neusser Verantwortlich: Hauptschriftleiter: Deter Neusser Anzeigen: Deter Leserinier Alle in Bonn. Keine Verpflichtung zur Rückgabe unverlangter Manustripte. 37. Jahrgang. Nr. 12701 Bonn. Montag. 20. Dezember 1926. Gründungsjahr des Verlags 1725. Der Meichsrraste rm Pertagl enr Terhanelangen. f. Zur Frage der Reichswehr=Reform. Der Zur Rabinettskrise. Reichspräsident und Parteiführer. Reichspräsident empfing am Samstag zu Einzelbesprechungen über die Neubildung der Reichsregierung die Führer der größern Reichstagsfraktionen. Ferner empfing der Reichspräsident heute den Reichsarbeitsminister Dr. Brauns sowie den preußischen Ministerpräsidenten Braun. Aus dieser ersten Fühlungnahme mit den Fraktionsvorsitzenden gewann der Reichspräsident die Ueberzeugung, daß die Aufnahme von Verhandlungen zur Neubildung der Reichsregierung im Hinblick auf die Weihnachtsfeiertage und die Vertagung des Reichstages bis zum 19. Januar zur Zeit nicht möglich ist. Der Reichspräsident hat sich entschlossen, diese Verhandlungen bis kurz vor Wiederzusammentritt des Reichstages zu vertagen. In parlamentarischen Kreisen wird angenommen, daß der Reichspräsident etwa am 10. Januar die ersten Besprechungen wieder aufnehmen wird, um bei dem Zusammentritt des Reichstages am 19. Januar den Fraktionsführern die Möglichkeit zu geben, die Parteien über ein Ergebnis der Vorverhandlungen bereits unterrichten zu können. Die Vorbesprchungen werden es notwendig machen, daß bereits Mitte Januar nicht nur die Parteiführer, sondern mindestens auch die Vorstände der Reichstagsfraktionen sich in Berlin wieder versammeln, und zu diesem Zeitpunkt diejenigen Parteien, die die Entscheidung nicht den höheren Instanzen allein überlassen wollen, zu Besprechungen nach Berlin einladen werden. Da am 10. Januar der Hauptausschuß des Reichstages seine Beratungen wieder aufnimmt, wird auch der größte Teil der Abgeordneten um diese Zeit bereits nach Berlin zurückkehren. Eine Voraussage über die Gestaltung der Dinge läßt sich zurzeit nicht geben, da man selbst innerhalb der einzelnen Fraktionen sich noch nicht schlüssig ist. Professor Hoetzsch schreibt in der Leipziger Abendpost zu der durch den Regierungssturz geschaffenen Lage:„Wir halten es für ausgeschlossen, daß angesichts dieser Lage der Führer der Sozialdemokratie mit der Regierungsbildung beauftragt wird und es für noch un möglicher, daß eine Regierungsbildung im Sinne der Großen Koalition gelingen könnte. So bleibt nur ein Versuch, die Regierung von Rechts zu bil den. Sieht man das ein, so soll auch entschlossen der Versuch gemacht werden. Er wird die Deutschnationalen der Verantwortung dieser ernsten Stunde in vollstem Maße bewußt und bereit finden. Mögen die Mittelparteien aber auch die Verantwortung erkennen, die auf sie mit mathematischer Sicherheit zukommt.“ In der Rechtspresse wird Dr. Jarres als geeigneter Kanzler eines Rechtskabinetts genannt. Man verhehlt sich allerdings nicht, daß der Duisburger Oberbürgermeister außenpolitisch dem westlichen Grenznachbar gegenüber aus der Zeit der Ruhraktion als stark belastet gilt. Wem soll nun der Präsident zunächst einmal versuchsweise die Kabinettsbildung anvertrauen? Der Deutschen Volkspartei? Dr. Scholz, der Vorsitzende der volksparteilichen Fraktion, ist bei den anderen Parteien dadurch belastet, daß er mit seinen ostpreußischen Reden nach ihrer Meinung die letzte Krise heraufbeschwor. Mancher erwartet von Dr. Stresemann die erlösende Tat. Aber der Außenminister ist zurzeit leidend und will zur Erholung iach Aegypten. Außerdem möchte er das Amt, in dem er geradezu unentbehrlich geworden ist, behalten. Er hat kein Verlangen nach den Kanzlersorgen, die er ja auch aus der Erfahrung kennt. Man hat an den Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius gedacht, dessen bisherige parlamentarische Tätigkeit aber vielleicht zu kurz war, um allen Anforderungen der Kabinettsbildung gewachsen zu sein. Da das Zentrum die Achse ist, um die sich jede neue dreht, werden als künftige Kanzlerkandidaten auch Dr. Wirth oder der Abgeordnete v. Guérard genannt. Die kleine Partei der Demokraten besitzt wohl kaum die Schwerkraft, um eine Koalition unter Koch zu gruppieren. Zu erwähnen sind die Stimmen, die den Anfang Januar nach Deutschland zurückkehrenden früheren Reichskanzler dr. Luther nennen....9 Jiu unkerardent Die Bildung des neuen Kabinetts wird ein außerorventlich schweres Geschäft werden, bei dem die letzte Lösung nämlich die Auflösung des Reichstages nicht ganz ausgeschlossen ist, auch wenn der Reichspräsident vorläufig noch an diesem bitteren Kelch vorüberzukommen hofft. Was soll aus der Reichswehr werden? Mannschafts- und Offiziersersatz. Ueber die Reichswehrfrage wird uns geschrieben: Aus der Koalitionskrise der Reichsregierung ist am vergangenen Donnerstag durch die Rede des sozialdemokratischen Redners Scheidemann eine Reichswehrkrise geworden. Der Kanzler hat zur Besänftigung der erregten Gemüter ein Programm für die Reichswehr=Reform verkündet, das wohl schon seit einiger Zeit im Schoße des bisherigen Kabinetts ausgearbeitet worden ist und das wohl auch der künftigen Regierung, möge sie zusammengesetzt sein, wie sie will, als Richtschnur dienen wird.„Unser Ziel ist", so erklärte Dr. Marx,„die Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, Parlament und Reichswehr inniger zu gestalten, um das in manchen Kreisen bestehende Mißtrauen zu bekämpfen. Dazu gehört, daß sich der Ersatz der Reichswehr aus allen Bevölkerungsschichten und allen Teilen des Reiches zusammensetzt.“ Also Reform des Mannschaftsersatzes. Die Reichswehr muß sich jährlich um rund 12000 Mann verjüngen. Davon sind 8000 Mann Ersatz für die nach vollendeter 12jähriger Dienstzeit ausscheidenden Reichswehrangehörigen. 4000 Mann treten neu ein für solche Leute, die wegen Krankheit oder aus anderen im Wehrgesetz genau festgelegten Gründen vorzeitig ausscheiden. Dieser gesamte Mannschaftsbedarf wird nun offiziell durch Anwerbung gedeckt. Wie es aber praktisch mit dieser Anwerbung bestellt ist, darüber besteht bei den politischen Parteien ein heftiger Zwist, der u. a. zur Auflösung von gewissen „Sportverbänden" durch die Regierung geführt hat. Diese Sportverbände hatten förmlich das Monopol der Rekrutierung an sich gerissen, und was sie an Rekruten lieferten, waren meist rechtsradikale Elemente.(Wie die Rekrutierung aussehen würde, wenn linksradikale Organisationen zum Zuge kämen, hat der kommunistische Antrag im Reichstag gezeigt, der die Soldaten aus den freien werkschaften herausholen und das Anwerbungsgeschäft unter die Kontrolle des„werktätigen Volkes“, gestellt sehen möchte.) Aus diesen Erscheinungen folgt, daß, wenn man die Reichswehr entpolitisieren will, man beim Werbegeschäft anfangen muß. Es gibt dafür ein vortreffliches Vorbild und das ist das englische System. England ist in sechs Militärbezirke eingeteilt, die in den einzelnen Grafschaften entsprechende Rekrutierungszonen darstellen. An der Spitze jeder Rekrutierungszone steht ein verabschiedeter Offizier, der das Werbegeschäft leitet und von den einzelnen Truppenteilen nur soweit es notwendig ist, unterstützt wird. An der Spitze des ganzen Ersatzwesens steht ein Direktor im Kriegsamt. Für das deutsche 100000 Mann=Heer würden drei oder vier Werbezentralen genügen. Denn England braucht jährlich 26000 Mann für die reguläre und 40000 Mann für die Territorialarmee Ersatz, Deutschland, wie erwähnt, nur 12000. Die stärkere Werbung bringt nicht nur den Vorteil der politischen Unparteilichkeit, sondern auch den der größeren körperlichen Tüchtigkeit. Zur Zeit ist das Verhältnis von Angebot und Bedarf: Es melden sich drei Mann und einer wird genommen. Bei der Werbung englischer Art melden sich sicherlich viel mehr brauchbare Leute, die sonst nicht an den Soldatenberuf gedacht hätten, und man hat die Auswahl. Daß sie ohne politische Nebenabsichten getroffen wird, dafür muß es künftig gewisse Sicherungen geben.„.„ 5 Jie GnUeber den Offiziersersatz der Reichswehr sino die Ansichten sehr geteilt. Die Verteidiger des herrschenden Zustandes behaupten, daß das Regiment das beste sein würde, dessen Offizierkorps in sich am geschlossensten sei. Das andere Extrem wäre die Zentralisierung des Offizierersatzes, d. h. die Offiziersanwärter werden von einer einzigen Stelle aus den Truppenteilen zugewiesen. Die beste Lösung ist wahrscheinlich eine Mischung beider Systeme. Daß eine teilweise Zuweisung den Wert des Offizierkorps nicht herabgesetzt, beweist das Kadettensystem der alten Armee, bei dem die ausscheidenden Kadetten zwar verschiedene Regimenter angeben durften, in die sie gern überwiesen werden wollten, aber in einer sehr großen Zahl von Fällen dann ganz wo anders hinkamen. Denn nach Krotoschin und Neubreisach haben sich wahrscheinlich die wenigsten freiwillig gemeldet. Gerade die Regimenter in schlechten Garnisonen erhielten aber die guten Kadetten. Die„Zusammenwürfelung" des Offizierkorps wirkt politisch ausgleichend, und das wäre der größte Erfolg der Reform. mann zu der Mordtat angestiftet worden sei. die sie auf sich genommen hätte, und beglückwünschte die Grütte=Lehder hatte, wie erinnerlich, vor dem Femeunter= Pfarrei. Er gab dem Wunsche Ausdruck, daß die neue suchungsausschuß des Preußischen Landtags die Abgeord= Engelbert=Kirche ein Denkmal der katholischen rheinischen neten schwer belastet und auch gegen den Staatsanwalt Industriebevölkerung werden möge bis in die fernsten Dr. Jäger, der in dem Prozeß gegen ihn die Anklage ver-Geschlechter hinein. Nach der Ansprache erteilte Kardinal treten hatte, schwere Beschuldigungen erhoben. Als Motiv Schulte den oberhirtlichen Segen und verlaß die Urkunde, für seine Angaben gibt Grütte=Lehder an, er habe sich die er in dem Grunostein versiegelte. politisch wichtig machen wollen. * Iranzösische Anklagen und Verdächtigungen Sowjetrußlands. WTB Paris, 20. Dez. Sauerwein stellt im Matin die Frage, ob die Balkanstaaten zu der Vorkriegstradition zurückkehren wollten, immer dann, wenn sie irgendwelche Schwierigkeiten hätten eine Stütze bei Rußland zu suchen. Der italienisch=albanische Vertrag sei in den Balkanstaaten als eine Andeutung bezeichnet worden, daß, wie ehemals Oesterreich=Ungarn, sich eine Großmacht die Hegemonie auf dem Baklan aneignen wolle. Man müsse hoffen, daß dieser Eindruck in Kürze verschwinde und daß die letzten Erklärungen Mussolinis diese Befürchtung verscheuchen. Wäre dem auch nicht so, so heißt es im Matin weiter, dann würde man Ein netter Autodieb. WTB Berlin, 19. Dez. Hier wurde ein Chauffeur verhaftet, dem es gelungen ist, zwei Monate mit einer von ihm gestohlenen Autodroschke täglich in Berlin zu fahren. Er hatte sogar einen zweiten Chauffeur in Dienst genommen. Er hatte ein gefäschtes Nummernschild angebracht und wurde nur dadurch entdeckt, daß der wirkliche Besitzer der betreffenden Nummer ein Strafmandat wegen zu schnellen Fahrens erhielt. Die Diebe des Rosa-Diamanten verhaftet. WTB Paris, 20. Dez. Wie der Matin berichtet, sind gestern unter Umständen, über die näheres noch nicht bekannt ist, zwei Diebe, die aus dem Museum von Chantilln vor etwa zwei Monaten Juwelen und histonicht so, so heißt es im Matin weiter, dann würde maneyenererh der ena5 die alte Tendenz wieder aufkommen sehen, sich auf rische kostbarkeiten, darunter auch den berühmten Ros# ==Kland zu stützen. Dee wäre eino narmalo Voliti'[##marten don logen, Grand Kand: stahlen som nugano zu sugen. Das wäre eine normale Polik, denn Rußland war eine Großmacht und keine Propagandastelle. Heute wären Frankreich und seine Freunde verpflichtet, diese Diplomatie mit einer gewissen Beunruhigung zu verfolgen. Es ist in der Welt kein Streitpunkt, der uns von einem Rußland trennt, das auf seine jetzigen Methoden verzichten würde. Aber unglücklicherweise zwingt die Sowjetdiplomatie mit ihrem doppelten Gesicht die Westmächte zu großer [Reserve. Das ist ein Grund mehr zu hoffen, daß die Diamanten, den sogen. Grand Condé, stahlen, sowie zwei ihrer Hehler verhaftet worden. Ein Teil ihrer Beute, darunter auch der berühmte Diamant, ist wiedergefunden worden. Das Blatt kündigt die bevorstehende Verhaftung zweier weilerer Personen, von denen eine am Diebstahl selbst keilnahm und die andere als Hehler in die Angelegenheit verwickelt sein soll, an. Zwei Polizeiinspektoren hätten sich in Reserve. Das ist ein Grund mehr zu hoffen, daß die wickelt sein soll, an. Zwei Polizeiinspektoren hätten sich jetzige Beunruhigung verschwinden wird und daß die die Provinz zu ihrer Verhaftung begeben. Angaben über Balkanstaaten mit Südslawien an der Spitze die Personen und den Wohnort der des Diebstohls Verkt bei einer Regierung zu nicht mehr ein Stützpunit bei einer Regierung zu suchen haben, deren Absichten zu beunruhigend bleiben. Die Pariser Kammer und die Reorganisation des französischen Heeres. Paris, 18. Dez. Die Kammer hat heute nachmittag während der Beratung des Senats über das von ihr abgeänderte Budget eine Reihe von Gesetzentwürfen verabdächtigten macht das Blakt nicht. * Riesige Unterschlagungen auf dem Bochumer HauptPostamt. NITB Bochum, 19. Dez. Gelegentlich einer Revision im Hauptpostamt ist man riesigen Unterschlagungen auf die Spur gekommen. Es wurde ein Fehlbetrag von rund hennberte Endger eine beihe von Geschemmmesen.-, 345 000 Mark festgestellt, der durch geschickte Fälschiedet, darunter zwei Gesetzentwürfe betreffend die Zoll= gs. Sst tarifierung auf Grund des jüngst zwischen Frankreich, Bel= sschungen verdeckt worden war. Die Fälschungen gien und Italien abgeschlossenen Handelsubrommens, fer= teilten sich auf einen längeren Zeitraum. Urheber der einen Gesetzentwurf betreffend den Zolltarif entsore= Fälschungen ist Postinspektor Kat#min sandelsabkommens, ner einen Gesegentwarf belressend den Hoalalis entsprer chend dem französisch=belgischen Handelsahkommen. Die Kammer hat weiter einen kürzlich vom Heeresausschuß der Kammer angenommenen Antrag angenommen, der die Regierung auffordert, gesetzliche Maßnahmen im Hinblick auf die Reorganisierung des Heeres zu ergreifen. Der Berichterstattert des Heeresausschusses, der radikale Abgeordnete Senac verlas die Entschließung des Heeresausschusses, die wie bereits berichtet, die Regierung auffordert, erstens Mobolisierungszentren zu schaffen, zweitens vom Mai 1927 ab die gesetzlichen Maßnahmen zu treffen, damit im Mai 1929 die gesamte Heeresreform durchgeführt ist, drittens bereits jetzt im Hinblick auf die zu erwartende Verabschiedung des Gesetzentwurmes über die allgemeine Organisation des Heeres Abänderungen an den Armeeeinheiten vorzunehmen und viertens die notwendigen Zusatzkreditvorlagen einzubringen für die Schaffung des Cadreheeres. Die Kammer: beschloß, in die sofortige Beratung dieser Entschließung einzutreten. Kriegsminister Painlevs erklärte, er erhalte erst durch die Verlesung der Entschließung durch den Berichterstatter des Heeresausschusses von dieser Kenntnis, er könne wegen der schwerwiegenden Folgen diese Entschließung nur unter dem Vorbehalt annehmen, daß sie lediglich ein Ersuchen darstelle. Der Schiedsspruch in der Schuhindustrie von den Arbeitern angenommen. Landtag zu einer Sitzung zusammen, in der 8 Berlin, 17. Dez. Der Beirat des Zentralverbandes Dr. Diel und Generalsekretär Dr. Hadrich über die der Schuhmacher hat noch gestern den im Reichsarbeits=[Lage und die Notwendigkeit einer Berufsministerium gefällten Schiedsspruch für die deutsche Schuh=lberatung sprachen. Es wurde eine Entschließung industrie angenommen. Die Unternehmer haben sich noch einstimmig angenommen, die besagt: Die Lage der akanicht entschieden.. demischen Berufe erfordert eine eingehende und ausge„(dehnte Aufklärung. In der Wahl des Berufs und WTB Kochel, 20. Dez. Am Samstag wurde der hie= des Studiums muß der angehende Akademiker bekanntgeBoste nichiete, streite den Angreiser durch einen Schuß insbesondere mit den zur Verseberaung bersenen Falschungen ist Postmnspertol Kattwinkel. Er hatte sich vor einer Woche krank gemeldet. Als man ihn jetzt in seiner Wohnung verhaften wollte, war er bereits flüchtig. Bis jetzt fehlt jede Spur von ihm. WTB Bochum, 19. Dez. Auf die Ergreifung des Postinspektors Kattwinkel, der auf dem hiesigen Hauptpostamt 345000 Mark unterschlagen hat, hat die Oberpostdirektion eine Belohnung von 10000 Mark ausgesetzt. Aus Bonn. Bonn, 20. Dezember 1926. ) Festgenommen wurde ein Straßenhändler, der in der letzten Zeit bereits mehrere Male sich der Zechprellerei schuldig gemacht hat. Ferner mußte ein hiesiger Arbeiter in Schutzhaft genammen werden, der gestern mittag auf der Kölnstraße die Passanten mit einem Messer bedrohte. 1 Die säumigen Steuerzahler werden daran erinnert, daß am 15. Dezember die Frist für die Hauszinssteuer, Staatsgrundsteuer, die Gemeindesteuern, Abgaben usw. für den Monat Dezember verstrichen war. Aus dem Universtätsleben. Unter dem Vorsitz von Dr. Hugo Böttger fanden sich Vertreter der akademischen Berufsstände im Preußischen Landlag zu einer Sitzung zusammen, in der Reg.=Rat Dr. Stresemann in Hamburg. P Reichsaußenminister Dr. Stresemann ist gestern nach Hamburg abgereist, wo er heute als Gast der Bürgerschaft eine große politische Rede halten wird. Am Vormittag wird er das Weltwirtschaftsarchiv, das Institut für auswärtige Politik und das Tropeninstitut besichtigen. * Stresemann spricht heute in Hamburg. Wie die Telegraphen=Union erfährt, wird Reichsaußenminister Dr. Stresemann auf jeden Fall am heutigen Montag in Hamburg die geplante außenpolitische Rede halten, ebenso wird der Minister, unbeschadet der Demission des Kabinetts, seine geplante Auslandsreise voraussichtlich Ende des Jahres antreten. * Dr. Stresemann läßt dementieren. WIB Berlin, 17. Dez. Die Basler Nationalzeitung hat ein angebliches Interview mit dem Reichsaußenminister Dr. Stresemann veröffentlicht, in dem dieser detaillierte Aeußerungen über Differenzen zwischen Herrn Poincaré und Herrn Briand bezüglich der Verhandlungen in Genf gemacht haben soll.— Das WIB ist zu der Erklärung ermächtigt, daß der Reichsaußenminister Dr. Stresemann dem Vertreter der Basler Nationalzeitung überhaupt kein Interview gewährt hat. Bei einer kurzen Unterhaltung mit Vertretern der Schweizer Presse, die auf dem Baseler Bahnhof stattfand, hat der Minister lediglich die Vorgänge in Genf in wenigen Worten analysiert. Aeußerungen in dem oben angedeuteten Sinne konnten schon aus dem Grunde nicht fallen, weil der deutsche Außenminister über die internen Vorgänge zwischen Paris und Genf selbstverständlich nicht unterrichtet war. * Berlin, 19. Dez. Zu dem bereits von Berliner amtlichen Stellen dementierten angeblichen Interview Dr. Stresemanns mit den Basler Nachrichten schreibt, wie die Morgenblätter berichten, das genannte Blatt, selbstverständlich habe Minister Stresemann die fraglichen Aeußerungen über Differenzen zwischen Briand und Poincars nicht geAnkunft Dr. Luthers am Dienstag in Bremerhaven. TU Berlin, 19. Dez. Das Schiff des Norddeutschen Lloyd, mit dem Reichskanzler a. D. Dr. Luther aus Südamerika eintreffen wird, wird am kommenden Dienstag in Bremerhaven ankommen. Am Mittwoch wird er vom Bremer Senat begrüßt werden. Reichskanzler Dr. Luther beabsichtigt, sich im Flugzeug nach Essen zu begeben, um dort die Weihnachtsfeiertage zu verbringen. Für den 28. Dezember ist er vom Aero=Club Berlin zu einer Festveranstaltung eingeladen, bei der er über seine Suoamerikareise berichten wird. Waffenfunde bei der Olympia? MTB Berlin, 20. Dez. Eine Berliner Korrespondenz will erfahren haben, daß die Haussuchungen, die in der vergangenen Woche bei Mitgliedern des aufgelösten Sportklubs Olympia vorgenommen wurden, das Weiterbestehen dieser Organisation ergeben haben sollen. Die staatsfeindliche Gesinnung dieser Organisation sei durch die Haussuchungen erneut erwiesen worden. Außerdem sollen, wie die Korrespondenz meldet, Waffen gefunden worden sein. * Weitere Verhaftungen in der Moabiter Aktenbeseitigungsasfäre. TU Berlin, 18. Dez. Die Abendblätter melden: In der Moabiter Aktenbeseitigungsaffäre wurden heute morgen vier private„Auftraggeber“, die die Beseitigung der sie belastenden Akten veranlaßt hatten, verhaftet. Sie sind geständig. Grütte=Lehder widerruft. MTB Berlin, 20. Dez. Durch neue Vernehmungen in die Enge getrieben, hat der zu acht Jahren Gefängnis verurteilte Angeklagte Grütte=Lehder seine früheren Behauptungen widerrufen, daß er von den völkischen Reiche bezw. Landtagsabgeordneten Wulle, Kube und Ahlein den Unterleib nieder. * Ueber 260 000 Arbeitsuchende in Berlin. TU Berlin, 18. Dez. Die Zunahme der Erwerbslosigkeit in Berlin hat sich in der abgelaufenen Woche weiter verschärft. Die Zahl der Arbeitsuchenden stieg um 11 400 auf 260 454. * Forderungen für den französischen Weinbau. WTB Paris, 19. Dez. Die die Weinbauinteressen verLehrern zu erfüllen. Die akademischen Berufsverbände sehen in der Deutschen Zentralstelle für Berufsberatung (D. Z. B..) der Akademiker die Organisation, die berufen ist, die notwendigen Kräfte zu sammeln und ihre Stetigkeit zu leiten. Sie werden deshalb die D. Z. B. A. mit allen Kräften fördern. Aus der Amgebung. ::: Heimersheim, 20. Dez. Ein starkes Rudel WildWTB Paris, 19. Dez. Die die Weinbauinteressen ver= schweine, unter Führung eines schweren Keilers, hat tretende Gruppe im französischen Senat hat sich heute mit dieser Tage einen Landwirt im Heimersheimer Walde fast dem deutsch=französischen Handelsvertrag beschäftigt und umgerannt. eine Entschließung angenommen, in der sie fordert, daß!:.; Siegburg, 20. Dez. Hier wurden zwei Frauen von 1. das provisorische Handelsabkommen nicht verlängert auswärts festgenommen, die sich ihre Weihnachtsgeschenke werde, ohne daß der französische Weinbau wenigstens eine in den hiesigen Geschäften zusammenstehlen wollten. ebenso günstige Behandlung in der Zollfrage erhalte, wie Schirme, Hemden und Spielsachen hatten sie sich bereits sie den anderen Ländern zugebilligt ist; 2. kein endgültiges angeeignet. Eine in ihren Wohnungen sofort vorgenomAbkommen abzuschließen, ohne daß diese Bedingung erfüllt mene Haussuchung brachte noch viele andere Sachen zum wird. Es wird gefordert, daß der deutsche Absatzmarkt für Vorschein. den kranzösischen Wein nicht geschlosen wird. Die gegen. Eitorf. 19. Dez. Ein eigenariger Streich wurde einem hiesigen Landwirt gespielt, indem in sein Roggenfeld wilde Wicken gesät wurden, wodurch eine neue Bearbeitung notwendig wurde. Hönningen, 18. Dez. In der General=Versammlung wärtige Lage dürfe keine endgültige werden. * Noch kein endgültiges Wohnungsbauprogramm der Reichsregierung. WTB Berlin 18. Dez. In der Wirtschaftlichen TagesWis Berlich 19. Legeen en.#### der Freiwilligen Feuerwehr Hönningen=Ariendorf wurde zeitung ist davon die Rede, daß bereits eine endgultige bei der Neuwahl des Vorstandes Oberbrandmeister Krämer Festlegung der Reichsregierung auf einheitliche Richt= wiedergewählt; zum Schriftführer wurde Wehrmann Uinien und Vorschläge über das Wohnungsbauprogramm Scheid=Ariendorf gewählt. Der vorgelegte Jahresbericht sowie über die Frage der Mietserhöhung ab 1. April 1927 gab ein Bild von der verdienstvollen Tätigkeit im letzten erfolgt sei. Demgegenüber ist festzustellen, daß lediglich Berichtsjahr. Bürgermeister Dr. Graff überreichte einem vorläufige Besprechungen zwischen den Reichsressorts und Wehrmann, welcher 25 Jahre der Wehr angehört, die Verden preußischen Ressorts stattgefunden haben, irgendwelche dienstmedaille und Urkunde. Entscheidungen aber schon angesichts der schwebenden politischen Krise nicht getroffen werden konnten. * Grundsteinlegung zur St.=Engelbertkirche in Köln. * Köln, 19. Dez. Kardinal Dr. Schulte legte heute in Begleitung des Domkapitulars Engels und der Geistlichkeit der benachbarten Kirchen den Grundstein zur St.=Engelbert=Kirche. Kardinal Schulte sprach der Gemeinde dankbare Anerkennung aus für die Opfer, Das Wetter von heute und morgen. Veränderlich, erneut Niederschläge, Temperaturen wenig geändert. Der Bonner Pegel zeigte heute morgen.02(1,58) Meter. Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten — Seite 2. Nr. 12 304 Seneral=Anzelger für Vonn und Amgegend. 20. Dezember 1926. " Germervheimer Prozeß. WTB Landau(Pfalz), 18. Dez. Die Zeugenvernehmungen übe rdie Zwischenfälle im Café Engel in Germersheim, die heute vormittag beendet wurden, brachten eine völlige Aufklärung. Es steht fest, daß zwei französische Soldaten, von denen der eine Gorin, betrunken war, gegen 10 Uhr abends in das Café kamen, wo Gorin das Servierfräulein belästigte und bedrohte und dabei schließlich das Seitengewehr zog. Da entstand ein Streit, bei dem schließlich das Servierfräulein dem Soldaten das Seitengewehr abnahm und der Soldat von dem Vertreter. des Hauswirts vor die Tür gesetzt wurde. Der zweite Soldat blieb in der Wirtschaft, trank mit den Deutschen, mit denen er sich zu verbrüdern suchte, weiter und äußerte sogar nach einer Zeugenaussage, seinem Kameraden sei ganz recht geschehen, weil er Händel gesucht habe, er hätte sogar noch mehr verdient. Der Soldat Gorin kehrte dann nochmals in das Café zurück, suchtelte mit seinem Säbel Erregung, gab er an Hand eines Plans über den Zusamherunter. Auf die Straße gesetzt, soll er noch einen weiteren Zusammenstoß mit Deutschen gehabt haben und dabei mißhandelt worden sein. An diesem Streit soll der Mitangeklagte Heinrich Fechter mitbeteiligt gewesen sein. der die Anklage bestreitet. Nur ein französischer Soldat, der die Vorgänge von der in der Nähe befindlichen Telesonzelle beobachtet hat, will in dem Angeklagten Fechter einen der Deutschen bestinmt wiedererkennen, der auf den auf der Straße liegenden Gorin eingeschlagen habe. Interessant dabei ist, daß dieser Zeuge gesehen haben will, daß Gorin mit seinem Seitengewehrkoppel auf den Kopf geschlagen worden sei. Der französische Militärarzt Bouhet, der Gorin unmittelbar nach dem Vorfall untersucht hat, hat aber Spuren dieser Mißhandlung nicht feststellen können. Die beiden anderen Angeklagten Arbogast und Kegel befinde nsich im unbesetzten Gebiet und haben der Vorladung keine Folge geleiftet. Um 12 Uhr wurde die Sitzung auf 22 Uhr nachmittags vertagt. Die heutige Nachmittagssitzung hatte für die deutsche Sache noch einen Erfolg zu verzeichnen. Von dem Fall Holzmann, den die französische Presse mit besonderer Liebe aufgebauscht hatte, ist nichts übriggeblieben. Sein „Verbrechen" besteht, wie die Beweisaufnahme restlos ergeben hat, lediglich darin, Rouzier einmal„unter die Nase gesehen zu haben“(regarder sous de ner). Diese Redewendung, die Friedrich Klein zu Protokoll gegeben haben soll, bewies wieder einmal die minderwertige Arbeit der französischen Uebersetzer, die dem deutschen Zeugen eine Phrase in den Mund gelegt haben, die weder im Hochdeutschen noch in der Pfälzer Mundart gebräuchlich ist. Der Hauptangeklagte Rouzier wurde heute zum erstenmal eingehend verhört. Er macht einen noch schlechteren Eindruck als am ersten Tag. Mit belegter Stimme, zuerst gezwungen ruhig, dann aber in merklicher Erregung, gab er Hand eines Plans über den Zusammenstoß mit Holzmann seine Aussage ab. Er schien auch bei den französischen Zuhörern nicht allzu viele Freunde zu besitzen. Die Zeugenvernehmung beschäftigte sich zunächst mit dem Fall des Willi Klein, der nach den Vorgängen in der Wirtschaft zum Engel den Unteroffizier Gorin geschlagen haben soll, aber dann als gänzlich unbeteiligt freigelassen werden mußte. Rouzier hat den Klein nach seiner Verhaftung in brutalster Weise mit der Reitpeitsch über den Kopf geschlagen. Der Zeuge Klein sagte aus, daß er außer von Rouzier auch von anderen Franzosen mit Schlägen und Tritten schwer mißhandelt worden sei. Sämtliche deutschen Zeugen bestätigten diese Darstellung. Der Leutnant Brunet versuchte vergeblich, Rauzier zu entlassen, dessen Benehmen von seinem Kameraden, dem Leutnant Prudhomme, der die Entlassung des Klein durchsetzte, in das richtige Licht gerückt wurde. Es folgte dann die Vernehmung Rouziers zu den Vorgängen am Ludwigstor zu Germersheim, wo auf die Gruppe Holzmann die ersten Schüsse fielen. Rouzier sagte aus, er sei zum Ludwigstor gegangen, wo er mehreren Leuten(Holzmann, Friedrich Klein, Beißmann und Schardt) begegnet sei. Er habe sich in den Schatten des Tors gestellt, als ob er warte. Holzmann sei auf ihn zugekommen un dhabe ihn in gebrochenem Französisch angesprochen. Er habe zu ihm gesagt: Geh weg, worauf ihn Holzmann mit der Faust ins Gesicht geschlagen habe, so daß seine Brille zerbrochen sei. Hierauf habe er mit der Reitpeitsche Holzmann einen Schlag versetzt und dann, als dieser und die anderen ihn angegriffen hätten, zwei Schüsse in die Luft abgegeben. Die Leute seien dann über die Treppe geflohen. Er habe nicht geglaubt, einen getroffen zu haben. Auf Befragen des Vorsitzenden mußte Rouzier zugeben, daß er die Pistole gespannt in der Tasche getragen habe. Demgegenüber erläuterte Holzmann in sehr ruhigem Ton an Hand des Germersheimer Stadtplans den Anmarsch der Deutschen auf das Ludwigstor. Er sei mit seinen Freunden spazieren gegangen und habe plötzlich “ i m S c h a t t e n e i n e n Z i v i l i s t e n s t e h e n g e s e h e n, d e n e r f ü r einen Bekannten gehalten habe. Er sei zu Rouzier hingegangen, um sich zu vergewissern. Dieser habe ihm sofort einen furchtbaren Schlag mit der Reitpeitsche über den Kopf versetzt und dann zweimal geschossen, wobei er im Gesicht verletzt worden soi. Er sei besinnungelos zusammengebrochen und später von einem Freund fortgeschafft worden. Er und seine Freunde seinen gänzlich unbewaffnet gewesen. Es kam dann zu einem Zwischenfall. Bei der Vernehmung des Zeugen Klein stellte der Anklagevertreter die Frage, warum Klein seiner ersten Vorladung nicht Folge geleistet habe. Klein erwiderte, er habe sich nach der Verhaftung Holzmanns, der als Zeuge geladen und auf die bloße Beschuldigung Ronziers verhaftet und zwei Monate in Untersuchungshaft gehalten worden sei, ins unbesetzte Geviet begovon. Auf die Frage des Anklagevertreters, was er bis jetzt getan und wovon er gelebt habe, erwiderte Klein, er habe keine Arbeit gehabt, sondern vom Roten Kreuz eine Unterstützung erhalten. Hier sprang der Anklagevertreter in großer Erregung auf und erklärte, ein derartiges Vorkommnis für unerhört, so etwas sei noch in keinem Prozeß vorgekommen. Die Verteidigung verwahrte sich gegen diese Frage. Als der Anklagevertreter bei der Vernehmung des Zeugen Schant dieselbe Frage stellt, erhob die Verteidigung Einspruch, die Frage habe mit dem Prozeß nichts zu tun, sie spiele die Angelegenheit auf ein politisches Gebiet und sei geeignet, eine feindselige Atmosphäre für die deutschen Angeklagten und die deutschen Verteidiger zu schaffen. Der Anklagevertreter blieb dabei, die Frage zu stellen. Der Verteidiger Dr Fehr erhob nochmals Einspruch. Die Frage sei eine rein politische, niemand könne den Deutschen verdenken, daß sie einem Volksgenossen, der unter solchen Verhältnissen arbeits und mittellos sei, eine Unterstützung gewährten. Die Verteidigung stellte schließlich den Antrag, daß die Frage nicht zugelassen wird. Der Anklagevertreter erklärte nunmehr, daß er an der Stellung seiner Frage kein besonderes Interesse mehr habe, aber die Entscheidung dem Gericht überlasse. Nach längerer Beratung verkündete der Gerichtshof, daß dem Antrag der deutschen Verteidigung mit drei gegen zwei Stimmen entsprochen worden sei. Um 48 Uhr wurde die Sitzung auf morgen vormittag 9 Uhr vertagt. Die Verhandlungen des Sonntags. Die Sonntagsverhandl ungen brachten mit der Vernehmung der Zeugen im Falle Holzmann die restlose Erledigung der These der französischen Anklageschrift, wonach Rouzier von Holzmann bedroht worden sein sollte. Der erste Jeuge war der 33jährige Kaminseger Richard Beißmann. Beißmann betont ausdrücklich, ohne sich durch Zwischenfragen irre machen zu lassen, daß Rouzier geschlagen und geschossen habe, ohne daß er von Holzmann irgendwie bedroht worden sei. Sodann wurde Rouzier über den Fall MatthesMüller, den Kernpunkt des Prozesses vernommen. An Hand einer Karte beschreibt er den Weg über die Ringstraße zum Kirchplatz, wo ihm Schardt und Beißmann mit Matthes begegaet seien. Nach seiner Darstellung sei im Verlaufe der Auseinandersetzung Matthes auf ihn zugekommen und habe mit der Hand in die Tasche gefaßt, darauf habe er(Rouzier), in seiner Richtung geschossen, jedoch hoch gezielt, da er Matthes nicht treffen wollte. Müller habe dauernd gerufen„Kaput egal“ Auch habe Müller ihn geschlagen. Er sei aber zurückgegangen. Müller habe ihn aber verfolgt und sich dann auf ihn gestürzt, so daß er habe schießen müssen. Sodann wird über die Vorfälle in der Sandstraße der Zeuge Heinrich Fechter vernommen. Er erzählt, daß er gehört habe, wie Matthes zu Rouzier gesagt habe:„Geh weiter und steck Deinen Revolver ein.“ Rouzier habe gesagt:„Gehen Sie retour, ich werde auf drei schießen.“ Dann habe er die Schüsse auf Matthes gehört und Matthes fallen sehen. Auf die Frage, ob sich Nouzier bedroht fühlen konnte, als Matthes auf ihn zugegangen sei, antwortete Fechter bestimmt mit Nein. Bei der weiteren Vernehmung ergibt sich, daß über die Schilderung, die Fechter von den Vorfällen seinerzeit gegeben hatte, ein falsches Protokoll abgefaßt worden ist. Nach dem Protokoll soll Fechter gesagt haben, daß, wenn er an Stelle von Rouzier gewesen sei, er ebenfalls geschossen hätte. In Wirklichkeit hat sich die Sache aber ganz anders verhalten. Bei der Vernehmung war der Dolmetscher in drohender Haltung auf ihn zugekommen und hatte dann gefragt, was er getan hätte, wenn jemand so auf ihn zugekommen wäre, daraufhin hätte er(Fechter) geantwortet, dann hätte ich auch geschossen. Diesen fingierten Fall hat der Dolmetscher auf den Fall Rouzier übertragen und im Protokoll vermerkt, Fechter habe gesagt, er hätte an Stelle von Rouzier auch geschossen. Da Fechter bei dieser Erklärung bleibt, wird das Protokoll in dieser Richtung abgeändert. Als nächster Zeuge wird der Freund Rouziers, Leutnant Prudhomme, vernommen, der eine eingehende Schilderung der Vorgänge gibt. Er erklärt ausdrücklich auf die Frage der französischen Verteidigung, daß Matthes sich ruhig vorwärts bewegt habe, wobei er den Stock, den er bei sich gehabt habe, über den linken Arm hängen gehabt habe. Den Vorfall Müller habe er nicht beobachtet. Er habe Rouzier mehrfach zugerufen:„Schieß nicht, ich komme!“ Bemerkenswert ist aus der heutigen Verhandlung noch eine Aussage Rouziers, daß er seinen Revolver immer schußbereit bei sich getragen habe. Die Verhandlung wurde auf Montag vormittag 9 Uhr vertagt. Das Urteil soll bestimmt Dienstag am Spätabend gefällt werden. Die eheinische Lust unter französischem Kommando. P Mainz, 20. Dez. Trotz des Pariser Abkommens sind die Schwierigkeiten für den Luftverkehr im besetzten Gebiet immer noch nicht überwunden. Der Deutschen Lufthansa=Berlin, die um die Erlaubnis für das Ueberfliegen des Rheintales durch ihre Linien 7 und 13 nachgesucht hatte, wurde von der Rheinlandkommission wohl eine allgemeine Erlaubnis für die Zeit vom 1. November bis 31. März 1927 im Falle der Notwendigkeit erteilt, doch unter Einhaltung einer Fluglinie, die in westlicher Richtung die direkte Fluglinie Frankfurt=Koblenz nicht überschreiten darf und alsdann von Koblenz bis Köln dem Rheintal folgen muß. Das Rheintal südlich von Koblenz darf nur dann ausnahmsweise überflogen werden, wenn die atmosphärischen Bedingungen diesen Umweg rechtfertigen würden. In diesem Falle muß wenigstens drei Stunden vor der Abfahrt der Flugfolge dem kommandierenden General des Luftfahrtdienstes der französischen Rheinarmee in Mainz davon Mitteilung gemacht werden. Ein englischer Offizier kritt und schlägt einen Gymnasiasten. * Frankfurt a.., 18. Dez. Aus dem von englischen Truppen besetzten Königsstein im Taunus medet die Frankfurter Zeitung: Der Schulausflug einer auswärtigen Gymnasialklasse führte hier dieser Tage zu einem peinlichen Zusammenstoß mit zwei englischen Offizieren, die den„übrigens schon erwachsenen Schülern" auf dem Bürgercheig entgegenkamen. Der Lehrer ermahnte die Schüler noch ausdrücklich zur Vorsicht. In dem Bestreben, auszuweichen, streifte ein Schüler den englischen Offizier am Aermel. Darauf kehrte sich der Offizier um, trat den Schüler mit voller Wucht in den Rücken, riß ihm die Mütze von Kopf und schlug ihn, obwohl er sich lebhaft zu entschuldigen versuchte, zweimal mit der Faust ins Gesicht. * Neue Gewaltakte in Oberschlesien. * Königshütte, 18. Dez. In Birkenthal bei Schwientochlowitz wurde der Arbeiter Kloskau von einer Bande Aufständischer überfallen und schwer mißhandelt. Aehnliche Fälle werden aus andern ostoberschlesischen Ortschaften gemeldet. Der Deutsche Klub hat unter Hinweis auf die Zwischenfälle in Semianowitz und den Ueberfall auf den Hütteninspektor Schweigel und Angehörige seiner Familie bei der Wojwodschaft Beschwerde eingelegt und die Angelegenheit dem Präsidenten Calonder unterbreitet. * Der Zeugniszwang. P Berlin, 20. Dez. Am letzten Freitag hat der Reichstag mit überwiegender Mehrheit das Zeugnisverweigerungsrecht für Redakteure beschlossen und damit eine seit vielen Jahren erhobene Forderung der Presse verwirklicht. Die neue gesetzliche Bestimmung ist als Ziffer 4 des Paragraphen 51 in die Strafprozeßordnung aufgenommen und tritt anfang Januar in Kraft. Sie lautet wörtlchi:„Zur Verweigerung des Zeugnisses sind ferner berechtigt Redakteure, Verleger, Drucker einer periodischen Druckschrift sowie die bei der technischen Herstellung der Druckschrift beschäftigten Personen über die Person des Verfassers, über Schuld einer Veröffentlichung strafbaren Inhalts, wenn ein Redakteur der Druckschrift als Täter bestraft oder seiner Bestrafung kein rechtliches Hindernis entgegensteht. Durch diese Bestimmung entfällt der Zeugniszwang nicht nur für das Strafverfahren, sondern auch für diejenigen Disziplinarverfahren, in denen die Strafprozeßordnung maßgebend ist, also z. B. in Verfahren gegen Reichsbeamte und Rechtsanwälte." * Geistige Freiheit. P Berlin, 20. Dez. Der Hauptvorstand des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller hat, wie der Montagmorgen hört, in seiner letzten Sitzung beschlossen, sein Amt niederzulegen. Es soll in kürzester Frist eine Generalversammlung einberufen werden, in der die Neuwahl des Gesamtvorstandes vorgenommen werden soll. Veranlassung zu diesem Schritt bot der kürzlich von der Berliner Ortsgruppe des Schutzverbandes angenommene Entschluß, den früheren Vorsitzenden, Abg. Heuß wegen seines Eintretens für das Schund= und Schmutzgesetz aus der Organisation auszuschließen. * In geistiger Umnachtung die Familie ermordet. P Paris, 20. Dez. In Como hat gestern ein reicher italienischer Rechtsanwalt während eines Tobsuchtsanfalles seinen Vater, seine Mutter und seinen 9jährigen Sohn ermordet und sich selbst eine Kugel in den Kopf gejagt. Er wurde in hoffnungslosem Zustand in das Krankenhaus übergeführt. Als Ursache der Tat wird geistige Umnachtung angenommen, da er seit dem vor einem Jahr erfolgten Tode seiner Gattin schwermütig war. Denkschrift des Preußischen Landwirtschaftsministeriume über die steigende Bedeutung des Gemüsebaues und seine Förderung. TU Berlin, 18. Dez. In der Denkschrift des Preuß. Landwirtschaftsministeriums über die steigende Bedeutung des Gemüsebaues und seine Förderung wird auf die wirtschaftliche und gesundheitliche Bedeutung des Gemüsebaues und Verbrauches hingewiesen, der gerade in den letzten Jahren eine besonders starke Zunahme erfahren habe. Die Kriegsjahre hätten die Hauptveranlassung gegeben und daher müßte mehr denn je dem Gemüsebau eine besondere Beachtung zum Zwecke einer gesteigerten Produktivität geschenkt werden. Im Jahre 1925 wurden noch für über 130 Millionen Mark Gemüse eingeführt, demgegenüber eine Ausfuhr von ca. nur sieben Millionen stände. Das Ausland könne deshalb nur als so starker Konkurrent auftreten, weil die Steuerverhältnisse und die Handelsverträge den Gemüsebau sehr belasten. Günstigere Verkehrsund Tarifverhältnisse müssen geschaffen werden, sowie vorteilhafte Kreditbedingungen. * Ein riesiger Backenzahn in Berlin gefunden. P Berlin, 20. Dez. Auf der Baustelle der Untergrundbahn am Hermann=Platz machten Bauarbeiter beim Ausschachten einen sensationellen, hochinteressanten Fund. In einer mehrere Meter tief gelagerten Geröllschicht stießen sie auf einen harten Gegenstand, der sich bei näherer Betrachtung als ein Zahn gewaltigen Formats entpuppte. Man benachrichtigte sofort die Geologische Landesanstalt, die feststellte, daß es sich um einen Mammut=Zahn handelte. Der Fund ist völlig erhalten. Er stellt einen Backenzahn dar, der aus dem Oberkiefer des Mammuts stammt. Seine Kaufläche ist 25 mal 8 Zentimeter groß. (Was dag dieses Tier für ein Maul gehabt haben, fragen sich heute die einsichtigen Berliner. Red.) * Wegen Totschlags verurteilt. * Kassel, 18. Dez. Das Schwurgericht Kassel verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den Dreher Ludwig Berger aus Kassel, der am„2. Oktober dieses Jahres die 15 Jahre alte Tochter Gertrud des Gastwirts Otto erschossen hatte, die er vergeblich zu bewegen versucht hatte, beim Wegzug der Eltern in Kassel zu bleiben, wegen Totschlags zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. * Guillaumat gegen Freigeleitscheine deutscher Zeugen. TU Paris, 18. Dez. Das„Echo de Paris“ will wissen, daß Herr von Hoesch am Vorabend des Germersheimer Prozesses bei Briand wegen Freigeleitscheinen für diejenigen Zeugen vorstellig geworden sei, die von den französischen Behörden gesucht werden, sich aber bisher nicht gestellt hatten. Briand sei geneigt gewesen, dieser Forderung zu entsprechen. General Guillaumat, der allein das Recht habe, derartige Freigeleitscheine auszustellen, habe sich aber dieser Forderung widersetzt. Bekanntlich sollen die gewünschten Zeugen wegen „Beleidigung der Besatzung“ angeklagt werden. * Gestörter Hochzeilszug. P Paris, 20. Dez. In der Nähe von ClermontFerrand ist ein Privatauto in einen Hochzeitszug hineingefahren. Dabei wurden 18 Personen umgerissen. Acht Personen, darunter die junge Braut, erlitten so schwere Verletzungen, daß sie in ein Krankenhaus übergeführt werden mußten. Der Führer des Autos gab an, daß er vom Scheinwerferlicht eines entgegenkommenden Autos geblendet worden sei. 8 * Um das deutsche Eigentum in Amerika..: MTB Washington, 19. Dez. Nach Washingtoner Meldungen hat das Repräsentantenhaus den Antrag auf Rückverweisung der Vorlage über die Rückgabe des deutschen Eigentums an den Ausschuß mit großer Mehrheit abgelehnt und darauf in namentlicher Abstimmung den Gesetzentwurf mit 279 gegen 66 Stimmen angenommen. Das Gesetz, wie es jetzt angenommen wurde, sieht die sofortige Rückgabe von 80 Prozent des beschlagnahmten deutschen Eigentums vor. Der Abgeordnete Green bezeichnete es in seinem Schlußwort als historisch wichtigen Präzedenzfall, daß Amerika im Gegensatz zu den Alliierten den Grundsatz der Unverletzlichkeit des Privateigentums in Kriegszeiten aufrechterhalte. 75 das ideale Abfuhrmiltel macht zarten reinen Teint. Denn gule Verdauung schafft zarten reinen Teint. Alse nehmen Sie regelmäßig ein LARIN·KONPEKT Kunst und Wissen. Kölner Opernhaus. —0— Adrienne. Wenn der vor drei Wochen unter Protest abgelehnte„Wunderbare Mandarin“ mitgezählt werden soll, dann brachte die Kölner Oper am Samstag abends bereits die dritte Novität dieses Opernwinters heraus. Freilich handelte es sich diesmal nur um eine Operette, die wohl bei dem erwiesenen Mangel an lebensfähigen neueren komischen Opern das Repertoire ein wenig auflichten sollte. Diesen Zweck hat sie durchaus erfüllt, wenn auch der Komponist, Walter W. Goetze, kaum vom Pfade derer abweicht, denen die Operette in den letzten Jahrzehnten zu Ruhm und Ansehen verhalf. Aber er vermeidet mit anerkennenswertem Feingefühl Trivialitäten und Banalitäten, beherrscht mit gleicher Virtuosität den sentimentalen langsamen Walzer, wie die modischen Rhythmen des Onestep, Shimmy und Foxtrott, weiß auch ohrenfällige, einprägsame Melodien in ansprechend harmonisches Gewand zu kleiden und dabei die Farbenskala des modernen Orchesters seinen Zwecken dienstbar zu machen. Der Erfolg beim vollbesetzten Hause war denn auch durchschlagend; manche Szenen mußten zwei=, dreimal wiederholt werden, und nach dem zweiten Akt konnten alle Beteiligten für einen Bombenapplaus von der Bühne herab sich bedanken. Einen nicht unerheblichen Teil dieser Dankesbezeugungen können die Librettisten Pordes=Milo und Günther Bibo für sich in Anspruch nehmen. Es handelt sich um die Liebe der berühmten französischen Tragödin Adrienne Lecouvreur, des vergötterten Lieblings ihrer Zeitgenossen, zu denen auch der große Voltaire gehörte, der ihr sogar eine Anzahl Gedichte widmete, und des Grafen Moritz von Sachsen, des Sohnes Augusts des Starken und der Gräfin Aurora von Königsmark. Dieses Liebesverhältnig, um das sich bereits Scribe literarisch bemüht hat, ist eine historisch erwiesene Tusache, auch, daß es bis zu dem frühen Tode der Adrienne, die bereits 1730. kaum 34jährig, wahrscheinlich einem Giftmord erlag, ungetrüdt andauerte. Aber bei der Schürzung des Knotens und dem Abschluß der Handlung haben die Verfasser der Historie gegenüber von der poetischen Lizenz reichlich Gebrauch gemacht. Sie bringen Adrienne an den kurländischen Hof, was die ehrgeizigen Pläne des auf die kurländische Herzogskrone reflektierenden Grafen zum Schiffbruch verurteilt, wodurch freilich bis zum Ende des zweiten Aktes die Spannung stetig sich steigerte. Nach der Katastrophe macht der dritte Akt den Eindruck eines Verlegenheitsproduktes. Er fällt ab und wird auch nicht gerettet durch die etwas rührsam resignierte Schlußsentenz des Fleury. Musikalisch lebt er von Reminiszenzen der beiden ersten, wobei, namentlich im Vorspiel, das auf weichen Walzerrhythmen sich wiegende Duett„Es flüstert der Nachtwind im Park von Versailles“ eine besondere Rolle spielt. Die Aufführung konnte hochgespannte Erwartungen befriedigen. Schon der Glanz, den Fritz Remonds phantasievolle Produktionskraft dem dekorativen Rahmen gegeben, die Prunkgemächer im Schloß zu Mitau, vor allem der Kuppelsaal, ein Gedicht von Weiß, Gold und Rot im Stil des 17. und 18. Jahrhunderts und das entzückende Boudoir der Adrienne im dritten Akt, nahmen die Sinne unmittelbar gefangen. Dazu die geschmackvolle Abstimmung der Farben der Kostüme, die insbesondere in den choreographisch geschickt bewegten Massenszenen zur Geltung kamen, das treffliche Orchester unter Erich Walter, der gutgeschulte Chor, die mit guter Wirkung eingeflochtenen Nationaltänze und last but not least die ausgezeichneten Vertreter der Hauptrollen, das alles gab ein Bild, das den Erfolg verdiente, den es fand. Maria Bernhard=Ulbrich in der Titelrolle und Nicolai Reinfeld als Moritz, beide spielgewandt und musikalisch sattelfest, den Ansprüchen des Belcanto gegenüber wohl gewappnet, erwiesen sich als die starken Säulen des Ensemdles. Dazu Käte Herwig als wodkafeste Herzogin von Kurland, eine blendende Erscheinung und selbst in Uebertreibungen überzeugende Darstellerin altrussischer Allüren. Mit ihr hatte Richard Riedel(Baron von Kayserling) als preußischer Garde=Grenadier mit seiner Kompagnie„langer Kerle“, mehr ober auch mit leinen „Jugend=Garde“ einen Sondererfolg. Ein liebenswürdiger und beweglicher Fleury, der sein Tanzlied selbst auf der Guitarre begleitete, köstlich mit seinem geradebrechten Deutsch, rührend in seiner unerwiderten Liebe zu Adrienne, war Hans Salomon. Also alles in allem eine Aufführung, die ihren Erfolg rechtfertigte und vermutlich noch recht oft den Ernst des Spielplans dieses Winters unterbrechen wird. Märchenaufführungen. 0 Das Stadttheater überraschte mit einer Aufführung des Märchenspiels„Dastapfere Schneiderlein“ von Heinrich Römer. Was in der hinweisenden Notiz in unserer Samstagnummer versprochen wurde, erfüllte sich vollauf: Der Grundsatz, daß nur das Beste gut genug für Kinder sei, war tatsächlich maßgebend für die Aufführung. So kam ein Märchenspiel heraus, eine Freude für die Kinder, ein Vergnügen für die Erwachsenen. Es ist nur eines zu bedauern, daß das Theater bei der ersten Vorstellung so schwach besucht war. Die Schuld daran trug wohl hauptsächlich das ungewöhnlich schlechte Wetter. Heinrich Römer hat die seltene Gabe, ein Märchen aus dem Vorstellungskreise des Kindes heraus zu erleben und die Handlung so recht bilderbuchfreudig in dramatisch atemlos dahinstürmendem Geschehen zu gestalten. Wären seine Verse, wie sich auch bei seinem, kürzlich in Godesberg aufgeführten Spiel„Jung=Siegfried" erwies, nicht manchmal allzu kindisch und leer, statt kindlich, so wäre kaum etwas an seinen dramatischen Märchenbearbeitungen auszusetzen. Daneben findet Römer aber wieder soviel seelischen Ausdruck und so feine Gedankengänge, daß man die kleinen Störungen des künstlerischen Gesamteindrucks durch Verlegenheitsreime gern übersieht. Römer steht als Märchendichter zwischen Görner und Felner. Er ist nicht so intellektuell eingestellt, wie letzterer, weniger kompliziert und naturnaher als z. B. Gerd v. Bassewitz und vor allem viel moderner und geistvoller als Görner, der den meisten neuzettlichen Märchenspieldichtern gegenüber beim Kinde vorläufig immer noch Sieger bleibt, weil er in seinen Spielen der Vorstellung, die das Kind aus gelesenen oder erzählten Märchen sich bildet, am nächsten kommt. Römer hat viel von Görner, dem Begründer der Kinder=Märchenspiele, profitiert, aber er ist weit kultivierter in der Form, weit erfahrener in der Bühnentechnik. Und so hat auch sein tapferes Schneiderlein eine starke Bühnenwirksamkeit vom lustigen Anfang aus den kleinen Ursachen des fliegenanlockenden Zwetschgenmusbrotes bis zu der großen Wirkung der errungenen Königstochter. Motto: Ein frischfröhlicher, mit Mutterwitz und Wagemut begabter Mensch kann sich im Leben immer durchsetzen. Dr. Walter Falk ist als Bühnenbildner, Spielleiter und Darsteller der Titelrolle ein rechter Märcheninterpret. Da lebt und jauchzt die ganze Bühne in Märchenpoesie und Märchenluft: die Schneiderstube, der Königssaal und die schauerlich=schöne Waldeinsamkeit mit tanzenden Glühwürmchen, feueraugenrollendem Uhn, verzauberten Häslein, dem gemütlichen Bären und der furchterregenden Hexe. Welch einen Spaß machte das große Rätselraten, das die kapriziöse Königstochter(Maria Stadler) unter die Haube brachte und ihr zeigte, daß auch ein armes Schneiderlein Herz und Verstand auf dem rechten Fleck haben kann. Die Darsteller waren mit vollem Eifer bei dem Spiel; ist es doch immer eine Freude für den rechten Schauspieler, wenn er für Kinder spielen darf, und deren uneingeschränkte Gläubigkeit und impulsives Miterleben als anregendes Fluidum um sich fühlt. Gustav Kneip versah das fast drei Stunden währende Spiel mit. einer geradezu entzückenden und sehr vornehmen, bis ins Einzelnste den heiteren und ernsten Vorgängen auf der Bühne angepaßten musikalischen Begleitung. Der Beifall der auch am Spiele selbst mit Ausrufen und„Regiebemerkungen" teilnehmenden Kinder war natürlich sehr stark. Und in der Vorhalle des Theaters strahlte ein fast bis zur Decke reichender Weihnachtsbaum. Im Neuen Operettentheater hielt das Märchen „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ eine zahlreiche, andachtsvolle Zuschauerschar in seinem 20. Dezember 1926. General=Anzeiger für Bonn und Amgegend. Nr. 12701. Site 3. Verordnung über die gewerblichen Räume. Ein Notruf rheinischer Ladenmieter. * Köln, 19. Dez. Der Vorstand des Rheinischen Mieterschutzverbandes für die Regierungsbezirke Köln, Aachen, Koblenz und Trier trat heute hier zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, um über die katastrophalen Zustände zu beraten, die sich als Auswirkung der Verordnung des Preußischen Wohlfahrtsministers vom 11. November 1926 für die Mieter gewerblicher Räume herausgebildet haben. Der Vorstand stellt auf Grund des vorliegenden Materials fest, daß die Vermieter in einer Unzahl von Fällen die Verordnung dazu benutzen, um unerschwingliche Miete zu fordern und darüber hinaus in erschreckend vielen Fällen Kündigungen ergehen zu lassen. Hierunter befinden sich auch Firmen, die 40 und mehr Jahre in ein und demselben Hause ansässig sind und nun mit dem 31. März 1927 mit ihren zum Teil bis zu 50 Angestellten brotlos werden. Der Vorstand fordert daher vom preußischen Wohlfahrtsminister die sofortige Aufhebung der Verordnung, durch die nicht nur eine Unzahl mittelständischer Existenzen grundlos vernichtet, sondern auch viele Angestellten usw. mit ihren Familien dem Ruinpreisgegeben werden. Für die Wirtschaft muß diese Verordnung mit ihren verheerenden Wirkungen zu unübersehbaren Folgen führen. Die etwas laue amtliche Antwort. Dem Amtlichen Preußischen Pressedienst wird aus dem Wohlfahrtsministerium geschrieben: Die Aufhebung des Mieterschutzes und des Reichsmietengesetzes für Geschäftsräume, die auf Grund der Verordnung über die Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft vom 11. November d. J. im wesentlichen erst zum 1. April n. Is. wirksam wird, hat in den hiervon betroffenen Kreisen eine gewisse Beunruhigung hervorgerufen. Diese Beunruhigung erscheint mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Bedeutung, die der Rückkehr zur Vertragsfreiheit auf diesem Gebiete des Wohnungswesens beizumessen ist, verständlich; sie kommt den maßgebenden Stellen auch nicht unerwartet, da die gleichen Erscheinungen seinerzeit in denjenigen deutschen Ländern beobachtet werden konnten, die mit ähnlichen Lockerungsmaßnahmen in den letzten Jahren bereits vorausgegangen sind. Insbesondere das Ministerium für Volkswohlfahrt wird in zahlreichen Fällen von Einzelpersonen aus Handel und Gewerbe angegangen, die infolge einer ihnen seitens des Vermieters zugegangenen oder auch nur drohenden Kündigung für ihre weitere wirtschaftliche Existenz fürchten und die alsbaldige Wiedereinführung des Mieterschutzes und der Mietpreisbegrenzung verlangen. Demgegenüber sei darauf hingewiesen, daß in der Ausübng des Kündigungsrechts ein Mißbrauch der den Vermietern wiedergegebenen freien Verfügungsbefugnis ohne weiteres nicht erblickt werden kann. Allerdings müssen Kündigungen, die lediglich zum Zwecke einer unangemessenen Mietsteigerung, womöglich sogar unterAusnutzung einer Zwangslage des Mieters erfolgen, ernstlich mißbilligt werden. Ganz anders sind dagegen solche Kündigungen zu werten, die, wie in zahlreichen bisher bekannt gewordenen Fällen, lediglich in der vorsorglichen Absicht ergehen, den Vermieter zwangswirtschaftsfreier Geschäftsräume nicht schlechter zu stellen, als etwa den Vermieter zwangsbewirtschafteter Wohnräume. Denn Geschäftsräume, die dem Reichsmietengesetze nicht mehr unterliegen, nehmen natürlich auch in Zukunft an etwaigen Erhöhungen der gesetzlichen Miete nicht mehr ohne weiteres teil. Daß solche Erhöhungen in absehbarer Zeit, sei es wegen einer Steigerung der Hauszinssteuer oder aus sonstigen wirtschaftlichen Gründen zu erwarten sind, kann mit Sicherheit angenommen werden. Den Vermietern von Geschäftsräumen bleibt unter diesen Umständen nur die Möglichkeit, durch Kündigung der bestehenden Mietverhältnisse zum Abschluß neuer Verträge zu gelangen, die zum mindesten eine Anpassung in die Wohnraummieten und insbesondere die Berücksichtigung etwaiger zukünftiger steuerlicher Belastungen bei der Höhe des Mietpreises sichern. Berechtigte Einwendungen werden gegen ein solches Verfahren billigerweise nicht erhoben werden können. Klagen in dieser Richtung sind daher als stichhaltiges Material, das als Beweis für einen Mißbrauch der freien Wirtschaft dienen könnte, nicht anzuerkennen. Verbot der weiten türkischen hosen. MTB Paris, 19. Dez. Nach einer Meldung aus Konstantinopel hat die Polizei von Adane den Schneidern die Anfertigung von weiten türkischen Hosen verboten. Das Verbot des Tragens der weiten türkischen Hosen sowie von spitzen Schuhen steht bevor. Weiter wird gemeldet, daß in den nächsten Monaten die türkischen Polizeibeamten Helm und Uniform nach deutschem Muster tragen werden. Zum Schutz der älteren Angestellten. Essen, 19. Dez. Um zu verhindern, daß namentlich in der Zeit der Konjunkturschwankungen Betriebsstilllegungen mit der Absicht durchgeführt werden, an Stelle der früher beschäftigten älteren Arbeitnehmer lediglich junge Arbeitskräfte einzustellen, hat die Zentrumsfraktion im Reichstag einen Antrag eingebracht, in die Stilllegungs=Verordnung ein Vorschrift einzufügen, derzufolge ein Betrieb, der stillgelegt und innerhalb drei Monate, von de rStillegung an gerechnet, wieder in Benutzung genommen wird, im Verhältnis zur gesamten Arbeitnehmerzahl genau so viele Arbeitnehmer im Alter von über 45 Jahren beschäftigen muß, als er vor der Stilllegung beschäftigte. * Vor einem neuen großen Kaliblock? P Berlin, 20. Dez. In der deutschen Kaliindu strie ist bekanntlich in den letzten Tagen eine wichtige Neugruppierung eingetreten. Dem Führer des sogenannten Anti=Blockes, Herrn Dr. Korte vom Burbach=Konzern, ist es gelungen, die 430 Kuxe des Winterhall=Konzerns, die bisher Kommerzienrat Rechberg besaß, zu erwerben und damit direkt in das Lager der Gegner einzubrechen. Mit 430 Kuxen von 1000 kann Korte den Winterhall=Konzern allerdings noch nicht beherrschen, da ihm der Generaldirektor Rosberg gegenübersteht, der 501 Kuxe eigenen und befreundeten Besitzes in der Gewerkschaft Liebenwalde unter Führung gepoolt hat. Wie der Montagmargen hierzu erfährt, wird Dr. Korte nunmehr Verhandlungen mit Rosberg und dessen Freunde wieder aufnehmen,y um die Gewerkschaft Liebenwalde wieder aufzulösen oder auch ihn in diesen Pool aufzunehmen. In beiden Fällen würde das Ergebnis das gleiche sein: Die Herrschaft, die Rosberg mit seinem persönlichen Besitz von 251 Kuxen auf den Winterhall=Konzern ausübte, würde gebrochen sein, und wenn Korte noch einen besonderen Genossen findet, so könnte er auch den Winterhall=Konzern in seine Hand bekommen. Damit würde der Weg zu einer Vereinigung der beiden großen deutschen Kaliblocks evtl. sogar zu einer neueni gewaltigen Trustbildung geebnet sein. Das neue Arbeitsgerichtsgesetz. Von einem Juristen wird uns geschrieben: Der Reichstag hat das neue Arbeitsgerichtsgesetz verabschiedet. Neben einer Zusammenfassung der gesamten Arbeitsgerichtsbarkeit werden dadurch manche, und zwar wesentliche Veränderungen gegenüber dem bisherigen Zustande eingeführt. Es erscheint deshalb zum besseren Verständnis erforderlich, das zur Zeit Gültige darzustellen. Wir haben heute in Deutschland Gewerbegerichte, Kaufmannsgerichte, Innungsschiedsgerichte und arbeitsrechtliche Kammern beim Schlichtungsausschuß. Die meisten Kaufmanns= und Gewerbegerichte sind kommunale Einrichtungen. Nur im Rheinland haben wir noch sogenannte„staatliche“ Gewerbegerichte, die aber reine Selbstverwaltungskörper ohne jede Verbindung zur Justizverwaltung sind. Infolgedessen hatten bisher die Gewerbeund Kaufmannsgerichte keinerlei organischen Zusammenhang mit der Justizverwaltung. Die Innungsschiedsgerichte sind interne Einrichtungen der einzelnen Handwerksinnungen. Das deutsche Handwerk hat seit Jahrhunderten solche Einrichtungen, vor denen es Streitigkeiten zwischen den Handwerksmeistern und ihren Gesellen oder Lehrlingen zum Austrag bringt. Diese Einrichtungen sind auch in der deutschen Gewerbeordnung als Innungsschiedsgerichte aufrecht erhalten worden. Allerdings haben bei weitem nicht mehr alle Innungen von der Möglichkeit der Einrichtung solcher Innungsschiedsgerichte Gebrauch gemacht. Die grundsätzliche Bedeutung des neuen Gesetzes liegt darin, daß die Arbeitsgerichte in Zukunft mehr an die ordentliche Gerichtsbarkeit; herangebracht worden sind. Zwei grundsätzlich verschiedene Auffassungen über den Aufbau der Arbeitsgerichte waren vorhanden. Deutschnationale und Deutsche Volkspartei erstrebten die völlige Eingliederung der gesamten Arbeitsgerichte in die ordentliche Gerichtsbarkeit. Die Sozialdemokraten dagegen erstrebten den Aufbau der Arbeitsgerichte außerhalb der ordentlichen Justiz und hofften damit den Grundstock für die von ihnen erstrebten kommunalen Sozialbehörden zu schaffen. Der Gesetzentwurf, auf den das Gesetz aufgebaut worden ist, hielt die Mitte zwischen beiden Vorschlägen. Die eigentlichen Arbeitsgerichte, also die erste Instanz, werden den Amtsgerichten nur angegliedert. Für jeden Bezirk eines Amtsgerichts soll ein Arbeitsgericht errichtet werden. Allerdings wird diese Errichtung in Zukunft als unmittelbarer Staatsakt der Länder erfolgen. Dann stehen Kaufmannsgerichte und Gewerbegerichte nicht mehr auf kommunaler Grundlage. Errichtung, Besetzung und Dienstaufsicht ist in Zukunft den Landesjustizverwaltungen übertragen. Zwar sollen diese im Einvernehmen mit den Landessozialbehörden verhandeln, aber der Grundsatz der Trennung zwischen Verwaltung und Justiz ist gewahrt geblieben. Die Vorsitzenden und ihre Stellvertreter werden von den Landesjustizverwaltungen bestellt. Von selbstverständlichen Uebergangsbestimmungen abgesehen, sollen sie ordentliche Richter sein. Bei den Landesarbeitsgerichten, die den Landgerichten organisch eingefügt sind, und die zweite Instanz darstellen, müssen die Vorsitzenden und die richterlichen Beisitzer stets ordentliche Richter sein. Das gleiche gilt für die dritte Instanz, dem Senat beim Reichsgericht. Neben diesem Aufbau der Arbeitsgerichte war strittig die Frage der Zulassung der Rechtsanwälte. Die Rechtsanwälte selbst haben sich um ihre Zulassung sehr stark bemüht. Ihre Zulassung bei der ersten Instanz, den eigentlichen Arbeitsgerichten, ist jedoch abgelehnt worden. Die Arbeitnehmer aller Richtungen hatten sich dagegen gewendet. Es bleibt in Zukunft also bei dem bisher bereits bestehenden Zustand. Die dritte Schwierigkeit, die sich in dem letzten Stadium der Gesetzwerdung zeigte, war die Frage der sogenannten Handwerksgerichte. Wir haben bereits darauf hingewiesen, daß nicht mehr alle Innungen Innungsschiedsgerichte haben. Infolgedessen sah der Regierungsentwurf die Aufhebung der Innungsschiedsgerichte vor. Für arbeitsgerichtliche Streitigkeiten zwischen Handwerksmeistern und ihren Gesellen oder Lehrlingen sollten allgemein die Arbeitsgerichte zuständig sein. Das deutsche Handwerk hat sich mit Rechts dagegen gewehrt, daß Streitigkeiten aus dem Lehrvertrag in dieser Form geregelt würden. Der Lehrvertrag ist nicht ein Arbeitsvertrag, bei dem Arbeitsleistung auf der einen, Entlohnung auf der anderen Seite das ausschlaggebende darstellt, sondern in erster Linie ein Erziehungs= und Bildungsverhältnis. Die bürgerlichen Parteien waren zunächst geneigt, deshalb die Innungsschiedsgerichte für Streitigkeiten aus dem Handwerkslehrvertrag beizubehalten. Abgesehen von politischen Schwierigkeiten wäre das für das Handwerk aber kein Vorteil gewesen. Denn überall da, wo keine Innungsschiedsgerichte bestehen, war dann für Streitigkeiten aus dem Lehrvertrag das Arbeitsgericht doch zuständig. Infolgedessen hat man beschlossen, bei allen Arbeitsgerichten besondere„Handwerksgerichte“ zu errichten, die aus einem Richter als Vorsitzenden und je aus einem Handwerksmeister und Handwerksgesellen als Beisitzer bestehen. Daneben wurde beschlossen, daß bei Streitigkeiten zwischen Meistern und Lehrlingen Klage beim Arbeitsgericht erst erhoben werden kann, nachdem eine Verhandlung vor einem Innungsausschuß stattgefunden hat und die Parteien innerhalb einer Woche den gefällten Spruch nicht angenommen haben. Diese neue Lösung wird deshalb ohne Zweifel den Wünschen des Handwerks besonders gerecht, weil sie eine Regelung für das gesamte Handwerk bringt, während bei der Aufrechterhaltung der Innungsschiedsgerichte die Regelung nur für diejenigen Innungen bestanden hätte, die von einer solchen Einrichtung Gebrauch machten. Wer die Verhandlungen über das Arbeitsgerichtsgesetz seit Jahren verfolgt hat, muß feststellen, daß das neue Gesetz eine starke neue Verbindung mit der ordentlichen Justiz herbeiführt. Das ist wohl das Wichtigste. Die sozialdemokratischen Wünsche, die nach der anderen Linie hin tendierten, sind abgewehrt. Der Versuch der Sozialdemokratie, auch die Justiz zu politisieren, ist mit Erfolg abgeschlagen. C Battger's Mobeltrallspore Bornheimerstraße 24 Teleion 22 — Stadt- und Fern-Transporte.— Statt besonderer Anzeige. Samstag nacht gegen 12 Uhr verschied sanft und gottergeben, gestärkt durch die Tröstungen der kath. Kirche, nach eintägigem schwerem Leiden, unser lieber Bruder, Schwager, unser guter Onkel Herr ** Im Alter von 62 Jahren. Im Namen der Hinterbliebenen: Carl Rose Gertrud Wilden geb. Rose Johannes Wilden. Bonn,.-Gladbach. Die Exequien finden statt Dienstag ½9 Uhr in der Münsterkirche, die Beerdigung ½11 Uhr von der Kapelle des Nordfriedhofes. Friseur, selbständig, 33., rath., sucht die Bekanntse ache die Belnnmtschaft ungen Deme. (2 kgth. die B einer jungen Dame, möglichst Friseuse, zwecks Nur ernstgemeinte Off. unter U. 14 an die Expedition. 2 strebs. Frauen vom Lande, Witwe 48, gesch. 42., such. d. eines strebs. charakterv. Mannes. Ernstgem. Off. m. Lichtbild u. B. J. 580 postlagernd Andernach.(1 Junger Mann mit heit. Gemüt, doch ernster Lebensauffassung, natur= und mustkliebend, kath., 24 Jahre, wünscht mit gleichgesinntem jung. Herrn von 18—24 Jahr. bekannt zu werden. Interessenten, gleich w. Beruses, auch Gymnastasten, wollen ihre Adr. mit näh. Angaben, wenn mögl. mit Bild, unter„Amicitia“ an die Expeditton einsenden.(1 Am Mittwoch den 15. Dezember starb plötzlich Rudolf Albersmeyer Quartaner des Städtischen Gymnasiums. Wir betrauern tief den Verlust des lieben, hoffnungsvollen Schülers. Das Lehrerkollegium des Städt. Gymnasiums. I..: Dr. Schümmer. Bonn, den 18. Dezember 1926. Danksagung. Für die liebevolle Teilnahme beim Hinscheiden meiner innigstgeliebten Gattin, unserer herzensguten Mutter sprechen wir hiermit allen Verwandten und Bekannten unseren tiefempfundenen Dank aus. Peter Frings und Familie Fuchs. Bonn, den 20. Dezember 1926. 1 Mk. monatl. bei tägl tausch, Breitestr. 29, 2 Umart. 44 In natürlicher Schönheit leuchtet das Haar, wird es regelmäßig mit •4711“ Portugal gepflegt. Dieses Haarwasser macht das Haar duftig und weich, stärkt den Haarboden und wirkt erfrischend auf die Kopfnerven: Nur echt mit der ges. gesch. 4711“# Beethoven-Haus. Am 17. Dezember verschied unser lang□ jähriges Vorstandsmitglied und früherer Schatzmeister Herr Oskarbhhen! Er war eines der ältesten unserer Vorstandsmitglieder. Sein Andenken wird uns stets ein teures sein! Der Verein Beethoven-Haus in Bonn. Hauszinssteuer Vermögenssteuer.# Einbeitswertbescheid sowie alle Steuerangelegeubeiten bearbeitet: R. Körfgen, amtl. zugel. Steuerbernierttonnktet! Steuerberatung in all. vorkommenden Reichs=, Staats= u. Kommunalsteuern. Bearbeitung v. Auswertungsfragen usw. durch Hans Esch, Steuersyndikus, Vonn, Endenicherstraße 33, I. Bonner Männer-Gesang-Verein. Hlermit allen unseren Mitgliedern die Trauernachricht, daß unser langjähr. Ehrenmitglied Herr Rentner Oskar Emhen am Freitag den 17. ds. Mts. verschieden ist. In dem Verstorbenen verlleren wir einen der Altesten und eifrigsten Förderer unseres Vereins. In Dankbarkeit gedenken wir an seiner Bahre alles dessen, was er in selbstloser Weise im Interesse des Vereins und seiner Bestrebungen getan hat. Wir werden das Andenken dieses von uns hochgeachteten Mannes stets in Ehren halten. Der Vorstand. Bonn, den 18. Dezember 1926. Das Jahrgedächtnis für den verstorbenen Herrn Emilrlach findet Dienstag um ½9 Uhr in der Pfarrkirche zu Poppelsdorf statt, wozu freundlichst eingeladen wird. Frau Wwe. Emil Flach. Ihre Vermählung zeigen an Pfarrer Willy Schmidt Frieda Schmidt geb. Uphoft. Bilburg 20. Dezember 1926 Bonn. Geschäftsmann, Junggeselle, alleinsteh., 35., kath., solide, berzensgut, stattl. Erschein., mit gutgebendem Geschäft im eigenen Hause, wünscht Bekanntschaft mit netter gedieg., liebenswürdiger Dame zwecks Heirat. Ausführl. Offert. m. Bild, welches auf Wunsch sof. zurückgesandt wird, unt. E. 34 an die Expedition.(1 Aelterer zuverlässiger(1 Keuner empfiehlt sich den Herrschaften im Servieren. Offerten unter H. P. 1294 an die Exped. Trausporte aller Art. Nachmittags, Plateauwagen frei. Simon, Heerstr. 57.(Ivecaltete. Schuldl. gesch. ig. Frau mit 1 Kind. spät. Verm., da des Alleinseins müde. w. m. sol. Manne zwecks spät. Heirat in Brietw. zu tret. Witwer mit Kind nicht ausgeschl. Off. unt. L. M. 9014 a. d. Agt. d. Gen.= Anz. in Godesberg.(2 Wer seine gut und billig revariert haben will, wende sich an H. Esser, mächer Bonn, Kölnstraße 278 an der Stiftskirche. Preisangabe jofort. an ete Magnetophate,„ Wenzemusse 41,.# frine Erjahrung für alle inneren u änd. Leiden. Speziell 10— 5 Uhr täglich Gesellschaften, Vereine, Korporationen! Legen Sie Wert auf gute Musik? dann engagieren Sie nur WILLVMENDEN mit seinem erstklassigen Salon=, Tanz= und Stimmungsorchester. Frei für alle Veranstaltungen und in jeder Besetzung. Verlangen Sie Spezial=Ofserte von Willy Menden, Kapellmstr., Bonn, Ellerstraße 94. Teleson 3225. Neuanfertigung, 1marbeitung und Reparaturen von Ppelsmantels, Dachen Bragen usp., zu billigen Preisen und prima sachm. Verarbeitung. Eigene Werkstätte Werner Adrian, Bonn Stockenstr. 1, 2. Etg., gegenüb. dem Universttäts=Brunnen. Teleson 955. Frl. Dr. phil. erteilt Unterricht in allen Fächern. Off. unter U. V. 78 an die Expedition. Gratis=Neuhemtenliste! B. Holfter, Breslau Rh. findet bei alleinst. Frau saub. Logis geg. etwas Hausarbeit. Näh. in der Expedition.(1 — Handkoffer— mit Herrenwäsche verloren gegangen. Gegen Belohnung auf dem Fundbüro abzugeben.(4 Radkapsel u. Sicherungsring von Renault=Automobil verloren gegangen. Gegen Belohnung abzugeben 4) Annagraben 55. I. B. 500 Brief zu spät erhalten, bitte um nochmalige Nachfrage.(1 Anständiges ehrl., sauberes Der Bonner für das Jahr 1927 ist erschienen und zum Preise von 20 pfg. in unserer Geschäftsstelle zu haben. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. „Boaker=Roigemelaschaft.“ Seite 4. Nr. 12 701. General=Anzeiger für Bonn und Amgegend. 20. Dezember 1926. Es ist hochste Lert Aire Einkaufe Zu täugen! Opielwaren Optelwaren .95 .95 .95 .65 .95 Schaukelpfeide 18.50 10.50 Rodelschlitten .90.50 6 50.75 .95.25 Strassenroller Rollwagen mit Ladung Post-Auto Holz Eisenbahn mit Uhrwerk, prima Fabrikat... 325.25 Ho’zbahnen kein lacktert, Tersonen- urd Güterzuge".25 39. Christbaumschmuck Glaskugeln bunt und silber...........95.75.45 0. 28 Weihnachtsglocken versilbert. Kart 12 Stück.75.20.90 Baumspitzen.75.45.0.15 La nettaketten 1½ Neter lang.....90.20.15.10.06 Lametta=Silberregen oder Eistau Packung oß0.80 0. 20 Feenhaar Karion.20.10 Lichthalter zum Festklemmen...... Dutzend.60.45 O. 30 Wunderkerzen............. Karton à 10 Stück.09 .75 .25 Unsere riesige Auswahl und unsere billigen Preise für gute Qualitäten sind bekannt. Pferde-Ställe .75.50 Kasperle-Theater Druckereien .93 .75 .00.60 Lebensmittel Walnüsse Pd..75 Haselnüsse.55 080 0. 55 Paranüsse Pf..85 Erdnüsse. Pfd..50 SüßeAplelsinen 12 Stück.— Mandarinen## Sinck.65 Kontitüren 1 Pfd. Printen..80 1 Pid. Spekulatius.95 1 Pfd. Stol.wercks-PunschCreme-Bohnen..— 1 Pfd.-Block-Schokol..— 1 Pfd. Rahmbonbons O. 95 5 Tafeln Schokolade.95 Auto-Garage mit 2 Autos zum Aufziehen Bauernhof mit Vieh..95.50 Trommeln1.50.95 Korken-Gewehre .25.98 Schachbretter .30.95 Schachtiguren .25.25 Gesellschaftsspiele großes Sortiment.90.60 Gelenkpuppen hübsch gek eidet.50.90 Holzbetten weil.40.40 Puppen=Klappwagen .95 Platten-Apparate 15.00.50 .90 .95 K LEONTHIRD AANEGE in Kasselten. Blocks u. lose mit Druck odler Prägung Füllhalter Schreibzenue. Schreihmapp. Kalender, Poenie- und Taufbücher. Erzählunzsbücher und Spiele Noienständ. Notenschränke Stühle und Sessel. Bücherschlanke. Aktenschrünke, Schreibtische W. Baurichter Römerplatz 2. Markt 11 Bonn Fermuut 1961. In taufe hegen Kasse! Causende tragen Duell’s Stiefel!!! Alte Maschinen Dampfkessel u Eisenschrott. sowie ganze Fabrikeinrichtungen. Karl Giebeler, Beuel, Vilicherstraße 53 Telefon 2485 und 4523. 1 Eleg..- Chevro-Spangen nür.00 Eleg. Lackspangen nur.90 Schuster“, ( Samtkragen incl. Aufsetzen In Qualitat.00 la Seidensamtkragen incl. Aufsetzen.00 Alle Reparaturen schnell, gut und billig. Anzur reintzen und büzeln.50 Paletot seinizen und büzeln.....00 Nur erstkl. Schneiderarbeit, kein Maschinenbüzein.— Abholen und Zustellen frei. Eduard Rosendahl Telefon 2222 Bonngasse 40 Telefon 2222 Zu Verkäufen! 1. 6 PS. Deutzer Gasmotor mit 9 Mir. langer Transmissionswelle 60 mm Durchmester, 5 Lagerböcke; 2. 1 Gasbehäuer. 2 Mir. hoch. 2 Mir. Durchmesser mit Gegengewichten. Angebote an das Ebemische Institut der U iversität Vonn Samt- und Filzhüte Trauerhüte, Seidenhülte, fesche Linonformen preiswert. Aonderungen sofort. Pelzverarbeitung. Lina Noisten un der Wenzelgasse Suce! auch gerstene, gawe Emballage kauft in jeder Menge Klub=Garnituren Sofa, Chaiscionaues billig zu perk.,.arl Marrstr. 35.(2 Sackfabrik Rheindorf Bonn. Rheindorterür. 79 Teleion 3318. Chaiselonques Sofas billig abzugeben 2) Herstraße 115. Blumen zu Festgeschenken in srosste Auswahl Kränze aus trischen Blumen und Waldgrün empfiehlt Carl Beyes, Rosental 83 Fernsprecher 676. Blumenspenden-Vermittlung. Quell, Bonn Diese Schuhe sind im Schautenster ausgestellt. Friedrichstr. 32 am Friedensplatz. Altbewöhrte Strichwesten und Pullover. reine Wolle, in allen Farben für Damen u. Herren. Stück.00 u. 6. 20 Kinderwesten. Stück.75 Bettuchbiver, weiß und bunt.. Mtr..15 Cieve de cine, in allen Farben, Ia Qual., 100 cm breit Mir..50 B. Zwiebel Gudenaugasse 10, 2. Etage. ah! E Neuer Herd tiefgebaut, mit Koblenw. und Aufs. u. 2 gebr. Oefen preisw. zu verk., Hindenburgstr. 132, 1. Selbstg. 3türiger„.(21 Eichen=Kleiderschrank mit ovalem Spiegel, preisw. zu verkaufen, Sandkaule 2. Schreinerei.(2 Hochmod. pelzmantel so gut wie neu, mit virg. Otterkragen und Bisamfütterung günstig zu verkauf. Off. Säßsüig, zu vertauf. Cistz F. B. 129 an die Exp.(2 Elektrotechnische Anstalt 6. m. b. H. vorm. Ludwig Acherstr. 13a Für Weihnachten Elektr. Geschenk-Artikel in jeder Preislage. Neuer Leichenwagen auch gegen Ratenzahlung billig zu verkaufen..„(1 Chr. Kohr, Siegburg, Mühlenstr. 31. Tel. 850. Eie tr Grammopbontrube mit 90 Künstlerplatten günstig zu verkaufen. Offerten unter F. G. 584 an die Exped.(2 Guterhaltener marder=Pelz 4 Felle, zu 65 Mk. preiswert zu verkaufen, Belderberg 5a. Aust Ce AC Pelzwaren gegen 12 Monate Kredit liefert an Festangestellte, städtische und staatliche Beamte, Lehrer, Aerzte Pelzhaus Arthur Schmachtenberg Köln, nur Schildergasse 55 A, neben der Kirche. Neu eingetro'fen: Ein großer Posten Seal-BlektricMäntel u. Jacken, welche sum billigen Frankenkurs eingekauft wurden. Preie M. 175 Mantel, M. 125 Jacke. den .LEDE VLEDER ERWAREN •WorO kauft man die besten u. billigst. Hosenträger? in der Hosenträger=Fabrik 31 Rathausgasse 31. Kühling=Pianos zeichnen sich aus durch grosse Tonfüle, Dauerhaftigkeit. vorzüg iche Spielart. bil ige Preise. monatliche Tellzahlung. Cobler zerstrasse 12. Gefandheils=Peisen lang und kura mit Doppelabguß,: Nicotinfänger und Trockenrauchkopf Wiener Katteehauspteiten pfeisen Haus 61Wenzelgasse, Ecke Sandkaule Christbäume Ausgesuchte Ware, hat abzugeben bis Mittwoch den 22. Dez. jedes Quantum.(1 Jean Kraeber, Siegburg. Bahnrampe. Als Weihnachtsgeschenk eignet sich vorzüulich ein Sparbuch nebst Reimsparbüchse tier Kreis-Sparkasse Bono — Meckenheimorstrasse 61.— Zweigstellen in Godesberg. Beuel. Wessellng. , dortheich Fiütteck.) Nämmchen Fetten Speck ger. Schweinekopf mageren Speck Gasseler Rippenspeer Schinkenspeck veräucherte Bratwurst HuGschir ben Frankfurter Würstchen-abschinken Knoblauchwurst Rollschinken empliehll zum hilllesten Tagrspreis FRITZ BRAUELL:: BONN Wenzelunnst 59— un der Sandkaule. LinoleumTeppichen. Läufer sehr sehr billig! bei Anzahlung Aufbewahrang bis Weihnachten! In aroßen Mengen Frack=s nzug Größe ca..70 Meter, Sacco=Anzüge für mittl. st. Fig.,.=Schuhe, neu, 38—39, Backhaube, Kohlen=Badeofen mit Wanne zu verkaufen. Nüh. Exped. iberbach Bonn nur Wer zelgasse 52 Wilh. Streck:: Bonn. Fernruf 181 u. 2333. Kölostr. 127—131. Kleingehacktes Brennholz sowie Scheitholz In Tannen oder Buchen. antet Sillialll Eln Posten PuDpen zu Ausserst billigen Preisen. Puppenklinik, Heerstrasse 62 Billig! Bilig! 2. Blatt Nr. 12701 Aus Bonn. Bonn, 20. Dezember 1926. Kammersitzung der Bonner Studentenschaft. Ein überfüllter Hörsaal, vielfache Anträge aus Uebergang zur Tagesordnung, Vertagung der Entscheidung über die Satzungsänderung der Bonner Studentenschaft im Sinne des Staatsbürgerprinzips, Mißbilligung des Verhaltens des früheren zweiten Vorsitzers Cand. Kirschbaum, dem bereits in letzter Sitzung das Mißtrauen ausgesprochen wurde, Abwehr gegen eine widersprechende Berichterstattung einer in Bonn erscheinenden Zeitung, das ist in aller Kürze ein Ueberblick über die außerordentliche Kammersitzung der Bonner Studenten schaft, die am Samstag in der Universität stattfand. Einleitend gab der Vorsitzende Hübenthal Kenntnis von dem Rücktritt des Kammermitgliedes cand Mager, der in einem Schreiben betonte, daß Auseinandersetzungen mehr persönlicher Natur in die Kammerverhandlungen hineingetragen worden seien, die ihn veranlaßten, um das Ansehen der Bonner Studentenschaft nicht zu schüdigen, seinen Rücktritt zu erklären. In einer Aussprache erklärten sich die Vertreter des Hochschulringes nicht mit einer offiziellen Dankesabstattung an das schei dende Kammermitglied einverstanden, da die Vorkommnisse der letzten Sitzungen ihnen dies verbiete. Schließlich wurde dem scheidenden Kammermitglied doch insofern Dank ausgesprochen, als sich die Versammlung auf Antrag geschlossen hinter das anläßlich der Vorkommnisse auf dem 9. Deutschen Studententag in Bonn verfaßten Schreiben dreier Kammermitglieder stellte. Der Vertreter des Hochschulringes, cand. Henze, brachte in einer persönlichen Erklärung, die in der Hauptsache die bereits erwähnten Vorkommnisse des Studententages in Bonn berührten, den Willen zur sachlichen Mitarbeit zum Ausdruck und wandte sich insbesonders gegen den Vorwurf, als wolle der Hochschulring allen ihm nicht Angeschlossenen die nationale Gesinnung absprechen. Die Entscheidung über die Satzungsänderung im Sinne des Staatsbürgerprinzips wurde vertagt. Vor der Aussprache— es sollte bekanntlich in dieser Sitzung die zweite Lesung und endgültige Beschlußfassung erfolgen— beantragte Herr Kenter diese Vertagung da der Vorstand der Deutschen Studentenschaft zu dieser Frage noch nicht habe Stellung nehmen können. Diesem widersetzte sich der Hochschulring, der in diesem Vorgehen keine vernünftige Begründung finden konnte, vielmehr die Verschiebung als politischen Schachzug der andern Gruppe ansah. Zur Erklärung führte der Vorsitzende aus, daß auf das an dieser Stelle bereits unlängst genannte Telegramm an den Vorstand der Deutschen Studentenschaft ein Schreiben aus Berlin eingegangen sei, wonach man an dieser Stelle in der ultimativen Forderung keinen Zusammenhang finden konnte. Ein neues Telegramm der Bonner Studentenschaft habe das Mißverständnis weggeräumt, aber eine weitere Depesche aus Berlin habe die Erklärung gebracht, daß man keine Stellung nehmen könne, solange die Unterlagen nicht vorhanden seien. Die Kammer entschied sich schließlich mit Mehrheit für die Vertagung der zweiten Lesung der Satzungsänderung. Aus den übrigen Punkten dieser Versammlung ist noch der Mißbilligungsantrag gegen den früheren zweiten Vorsitzenden Kirschbaum, dem bereits in der letzten Sitzung das Mißtrauen ausgesprochen worden ist, zu erwähnen. Ferner nahm die Besprechung über die Be setzung des Presseamtes längere Zeit in An spruch, da man glaubte, es nicht mit dem Vorsitz verquicken zu können. Auf Antrag hin wurde das Amt dem cand. von Reeth übertragen, der unter Kontrolle eines der Vorsitzenden die Leitung innehat. Ein zweiter Antrag, nach dem drei Mitglieder aus den verschiedenen Gruppen der Kammer gewählt werden sollen, wurde abgelehnt. Außer den beiden Vorsitzenden sollen zu dem außerordentlichen Studententag die Kammermitglieder Henze und Zimmermann entsandt werden. Es wurde schließlich noch die Berichterstattung einer in Bonn erscheinenden Zeitung bemängelt und in einem Antrag gegen diese Art der Berichterstattung Stellung genommen. Damit erledigte sich auch die in letzter Sitzung bereits gestellte Anfrage des Herrn Henze. Außerdem und aus der Kammersitzung noch die Personalveränderungen hervorzuheben, die der Vorsitzende ein leitend bekanntgab. So trat an Stelle des ausgeschiedenen cand Mager Herr Hühn, anstelle des Herrn Wilden Herr Reiß und an Stelle des Herrn Röhrscheidt Herr Prognoski. In der vorletzten Sitzung, so ist noch nachzutragen, die zum Schluß nach Ansicht des größten Teiles der Kammermitglieder in ein persönliches Fahrwasser geriet und beschlußunfähig wurde, als die meisten Vertreter den Saal verließen, gab Herr Zimmermann in gedrängter Kürze noch einen Bericht über den Kreistag in Frankfurt. Der goldene Sonntag. Wie erwartet, übertaf der„goldene" Sonntag in Bezug auf den Geschäftsverkehr noch die beiden vorhergehenden Weihnachtssonntage. Bald nach Ladenöffnung waren die Straßen menschenvoll; in endlosen Schlangen schoben sich die Leute durch die Altstadt, knäuelten sich vor den besonders auffallenden Schaufenstern, so daß oft die Pollzei dem nachdrängenden„Heerwurm" Luft schaffen mußte. Die Polizei war an diesem Sonntag überhaupt sehr in den Dienst des Verkehrs gestellt. An einem Warenhause z. B. war der Andrang in den Nachmittagsstunden derartig heftig, daß Polizeibeamte gerufen werden mußten, um die Menge in Gruppen zu teilen und sie nach und nach zum Kaufen eintreten zu lassen. Auch im Rechtsgehen auf der Straße wurden Einheimische und Fremde einmal gründlich unterrichtet; wo die Polizeibeamten zu Fuß nicht ausreichten, waren berittene aufgeboten, die immer wieder schnell Ordnung schafften. Das Weihnachtspaket trat gestern sehr auffällig Erscheinung, wie übrigens auch schon an den beiden EndWochentagen, die trotz des geradezu trostlosen, keinesfalls weihnachtlichen Wetters, lebhaften Weihnachtsverkehr hatten. Zum goldenen Sonntag hatte sich das Wetter soweit gebessert, daß wenigstens keine Platzregen mehr prasselnd und rauschend und die Straßen in unzählige schmutzige Pfützen verwandelnd sturmgesagt herniederkamen. Feiner Staubregen hielt zwar fast den ganzen Tage über die Schirme in Tätigkeit— den Schirmgeschäften zur besonderen Weihnachtsfreude— aber sonst war es erträglich. Allem Anschein nach hat der goldene Sonntag also die Erwartungen der Geschäftsleute erfüllt. Die letzten Tage vor Weihnachten gehören nun in erster Linie der Hausfrau, die noch Küche und Vorratsschrank mit dem Nötigen zu versorgen hat, an die vielen, guten, füßen Dinge, Back werk, Zuckerzeug, Obst und Nüsse denken muß und auch die Blumen für den Festtisch nicht vergessen darf. Und die Weihnachtsbäume wandern nun kreuz und quer durch alle Straßen, große und kleine, teuere und billige. Froh wandern sie dahin, geschwellt von Lebendigkeit und festlicher Erwartung, wie ihre Träger, meist Väter, die als erstes ihre ganze schweigene Festes=Vorfreude an den Baum hängen, wie ein Geheimnis. Und die sich keinen Baum leisten wollen oder können, erstehen sich einen schönen, vollen Zweig: ein paar Kerzen können auch auf ihm brennen. Der Christbaummarkt ist nun sehr reich beschickt. Nicht nur auf den großen Plätzen duftet es nach Harz und Fichtennadeln, überall in der Stadt warten die Bäume an Straßenecken, in Vorgärten, an irgend einem Zaun. Weihnachtsbeihilfe für die städtischen Arbeiter. Die Verhandlungen zwischen dem Vorstand des Arbeitgebervereins Rheinischer Gemeinden und Kommunalverbände und den Gewerkschaften am 18. Dezember d. J. führten zu folgender Vereinbarung: Die im Dienst der Gemeinde befindlichen, unter den Tarifvertrag fallenden Gemeindearbeiter erhalten, sofern sie zwischen dem 1. April und 18. Dezember 1926 mindestens 90 Tage beschäftigt worden sind, einen Wochenlohn als einmalige Zuwendung. Empfänger von Ruhegeld= und Hinterbliebenenbezüge erhalten ein Viertel ihrer von den Gemeinden auf Grund der Ruhegeldordnung gezahlten Dezemberbezüge. Die Auszahlung erfolgt vor Weihnachten. ( Die Staatliche Kreis= und Forstkasse hat bereits am Samstag mit der Auszahlung der Weihnachtsbeihilfen an ihre Ruhegehaltsempfänger und Beamtenhinterbliebenen begonnen. ( Die Weihnachtsfeier des Pfadfinderkorps. Wieder ist ein Jahr der schönen Wanderfahrten ins Land gegangen. " Wieder sammelt der Winter die Pfadfinder um das heimische Lagerfeuer. Aber auch da gibt es wieder frohe ) Kirchliche Personalnachrichten. Pfarrektor Konrad Röttgen aus Düsseldorf=Reisholz wurde zum Pfarrer in Wesseling ernannt. Kaplan Josef Fritzinger aus Mechernich wurde zum Pfarrer in Wickrath und Kaplan Heinrich Erasmy in Asbach zum Pfarrer in Houverath bestellt. (Die Recolectio für das Dekanat Bonn findet am Dienstag, 21. Dezember, im Leoninum statt. Weihnachtsfeier in der Kirche an der Bonngasse. Alt und Jung sieht erwartungsvoll dem kommenden Weihnachtsfest entgegen. Alle rüsten sich zu diesem Tag der Freude, bauen den lichterstrahlenden Weihnachtsbaum auf und denken längst vergessener goldiger Kindheitstage, an denen sie mit frohleuchtenden Augen auf den Christbaum schauten. An jene Zeiten erinnerte besonders die gestrige schlichte Weihnachtsfeier in der Gymnasial=Kirche an der Bonngasse, wo sich die Mitglieder der Altkatholischen Gemeinde Bonn in großer Zahl versammelt hatten. Der lichtergeschmückte Altar, der strahlende Weihnachtsbaum ließen Weihnachtsstimmung aufkommen bei den Gläubigen, die in ihrer Kirche die Botschaft vernahmen von der Geburt des Gottessohnes im Stalle zu Bethlehem. Wie eine Familie in trauter Heimatlichkeit um den Baum versammelt, hörten die Andächtigen die glückwünschenden und danksagenden Worte, die die Kleinen in ihren Gedichten wiedergaben. Mit frohbewegtem Herzen gaben sie in den alten liebgewordenen Weihnachtsliedern ihre Freude Ausdruck. Sie wußten die Sologesänge zu würdigen, die Gottes Ankunft auf Erden priesen und seine gnadenreiche Kindheit besangen. Sie verstanden die Mozart= und Beethoven=Sonaten in ihrer weihnachtlichen Bedeutung und waren voller Freude, in der sie auch die ernstmahnenden Worte des Prof. Mülhaupt in ihrer tiefen Bedeutung aufnahmen. Einen Vorweihnachtengruß, der vorher aus dem Reich der Töne und Poesie entboten war, übermittelte der Prediger allen Mitgliedern der Gemeinde. Niemals werde jemand das Weihnachtsfest seiner Kindheit vergessen. Dies allein möge dem Christen schon ein Ansporn sein, mitzuschaffen an der Verwirklichung des Zieles des Christfestes Freude und Friede zu bringen in unsere heutige freudenarme Zeit. Gottes Segen, den zum Schluß der musikalischliturgischen Abendfeier der Prediger spendete, sollte allen Kraft verleihen, dies Ziel zu erreichen.— Schöne Sachen, die nach der Feier an die Kleinen ausgeteilt wurden, sollen in Kinderherzen die Erinnerung an die schön verlaufene Weihnachtsfeier wachhalten. Stunden, die frohen Stunden eines gemeinsamen, tiefinnerlichen Festes. Weihnachten. Nicht nur draußen in Wald und Feld lebt der Pfadfinder. Auch in der Familie, und darüber hinaus im Staats= und Kulturleben hat er seinen wohlberechtigten Platz. So kam es, daß das Weihnachtsfest des Pfadfinderkorps Bonn im Rheingold=Saal in Beuel gestern abend ein großes Familienfest wurde, in dessen Kreise nach alter deutscher Sitte ein heller Weihnachtsbaum stand. Was die Jungen an natürlichem Erleben in Wort, Bild und Musik boten, wurde auch von den Alten mit freudigem Verstehen ausgenommen. Ein sein vorgetragenes Musikstück brachte die Eröffnung der Feier, zu der Ehrenfeldmeister Eichbaum die Pfadfinder und ihre Familienangehörigen und Freunde sowie die Ehrengäste und die Gruppe der Altpfadfinder herzlich begrüßte. Kurz stellte er die alten, stets hochgehaltenen Prinzipien der Pfadfinder: Gottesfurcht und Vaterlandsliebe heraus. Fein abgestimmt auf den Sinn des Festes wirkten die von den beiden Pfadfindern Ortsiefer und Lüngen vorgetragenen Gedichte, von denen das erstere ein Wort des Glaubens war, das zweite„Ein Weihnachtsgebet“. Sie fanden beide großen Beifall wie auch der Feld=Kornett Linden mit seinem Geigen=Solo, in der sich gutgeschultes Können offenbarte. Pfarrer Haun hielt die Weihnachtsfestrede. In schlichten Worten erzählte er von dem Einzug des Weihnachtsfestes bei den Germanen. Wie zu den in tiefem Naturglauben um die Winterfeuer versammelten Germanen die frohe Botschaft von der Geburt Christi kam. Den Welterlöser erkoren die Germanen dann zu ihrem Führer und Herzog, dem bis auf den heutigen Tag das deutsche Volk dann treue Gefolgschaft leistete. In diesem Sinne habe das Weihnachtsfest für die Deutschen eine besondere Geltung. Mit dem gemeinsamen Lied:„Stille Nacht, heilige Nacht“ erreichte das Fest seinen Höhepunkt. Im zweiten Teil folgten dann noch einige flott vorgetragene Musikstücke und drei von den Pfadfindern gestellte lebende Bilder, die ebenfalls großen Beifall fanden. Sie zeigten die Hauptmomente des mit viel Romantik umgebenen Pfadfinderlebens:„Der Weckruf",„Auf dem Marsche" und„Am Lagerfeuer". Pfadfinder Stamm traf mit seinem Gedichtvortrag„Allezeit bereit“, gut in diese Stimmung. Viel Heiterkeit brachte die reiche Verlosung, die besonders bei den Gewinnern glückstrahlende Gesichter erzeugte. Dann folgte noch ein kurzes Schlußwort. Mit dem gesungenen„Pfadfinder Abendgebet“ schloß die Weihnachtsfeier, verlöschte der große Tannenbaum. X Militärversorgungsgebührnisse, Unfall= und Invalidenrente für Januar. Die Postanstalten werden die Militärversorgungsgebührnisse für Januar 1927 ausnahmsweise bereits vom 27. Dezember an und die Unfall= und Invalidenrenten für Januar 1927 am 30. oder 31. Dezember auszahlen. Zur ordnungsmäßigen Abwickelung des Rentenzahlungsverkehrs ist es notwendig, daß die Empfänger ihre Januarbezüge an den durch Aushang an den Postschaltern bekanntgegebenen Zahltagen abheben. Sonntagsrückfahrkarten bei den Köln-Bonner Eisenbahnen für die kommenden Feiertage. Die Gültigkeit der Sonntagsrückfahrkarten beginnt zur Hinfahrt bereits am Donnerstag, 23. Dezember, mittags 12 Uhr, d. h. am Tage vor Christabend. Zur Rückfahrt gelten die Karten ab 25. Dezember bis 27. Dezember einschl. vorm. 9 Uhr. Bis zu diesem Zeitpunkt muß die Rückfahrt angetreten sein. Die Sonntagsrückfahrkarten für Neujahr gelten zur Hinfahrt ab 31. Dezember mittags 12 Uhr, zur Rückfahrt ab 1. Januar bis 3. Januar einschl. vormittags 9 Uhr.— Die Gültigkeit der Rückfahrkarten Köln=Königswinter, Bad Honnef oder Mehlem(sonst gültig 3 Tage), wird aus Anlaß der Feiertage ebenfalls derart verlängert, daß die ab 23. Dezember gelösten Karten bis einschl. 27. Dezember, die ab 31. Dezember gelösten Karten bis einschl. 3. Januar gelten. Montag, 20. Dezember 1926. Lebensrettung. Vor Jahresfrist rettete der Josef Linden, Brüdergasse 2, bei Plittersdorf ein Kind vom Tode des Ertrinkens. Das Staatsministerium hat jetzt Linden die Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr verliehen. Medaille und Besitzzeugnis sind dem Retter durch den Oberbürgermeister übersandt worden, der einem besonderen Schreiben den Dank der Stadt Bi für das opfermutige Verhalten ausgesprochen hat. ) Zn einer Schlägerei kam es in vergangener Nacht in der Kasernenstraße, wobei ein Beteiligter blutig geschlagen wurde. Die Feuerwehr, die zuerst durch den am Wilhelmsplatz herbeigerufen worden war, brachte den Verletzten in die Klinik. I rippen. Trotzdem im vorigen Jahre die Ausstellung von künstlerischen Krippen in der Krypta der Münsterkirche statigefunden und großes Aufsehen erregt hatte, findet auch die bescheidene Schau von Krippen der Schüler und Schülerinnen großen Anklang. Verständlich! Gerade der Krippenbau liegt der Jugend. Hier kann sich der Drang nach eigenem Schaffen betätigen, hier das Streben, die Handfertigkeit zu zeigen, richtig gepflegt werden, hier ist die Jugend gezwungen, sich in das wunderbare Geburtsgeheimnis zu vertiefen, hier hat sie die Freiheit, den eigenen Gedanken und Gefühlen, ja besonders der Phantasie Ausdruck zu verleihen. Wieviel Segen daraus für das ganze Verhalten der Kinder entspringt, braucht nur berührt zu werden. Ruhe, Geduld, das sind zwei Früchte, die jedem Krippenbauer von selbst in den Schoß fallen. Sein Schaffen erregt auch die Aufmerksamkeit der andern Familien= mitglieder und zieht sie allmählich in seinen Bann. So gewinnen wir die gewünschte Familiengemeinschaft. Dieses Gemeinschaftsbewußtsein greift noch weiter. Das Kindlein von Betlehem wird zum allgemeinen Mittelpunkte der Stände, Stämme und Völker. So wird jeder, der sein Volk wahrhaft liebt, es lebhaft begrüßen, daß sich recht viele zum Krippenbau zusammenfinden. Im Westen dient diesem hohen Ziele die Landesgemeinschaftrheinisch= westfälischer Krippenfreunde e.., die in den letzten Jahren immer mehr gewachsen ist und in Bad Godesberg, Römerstr. 112, ihren Vorsitzenden und in Köln ihre Zentrale hat. Als Zeitschrift dient das Jahrbuch rheinisch=westfälischer Krippenfreunde. Die Landesgemeinschaft gliedert sich in Ortsgruppen. Die Geschäftsstelle der Ortsgruppe Bonn befindet sich im Städt. Oberlyceum mit Studienanstalt, Loestraße 14. Während der Ausstellung ist auch in der Krypta Gelegenheit gegeben, sich als Mitglied einzuzeichnen. über die Landesgemeinschaft Auskunft wünscht oder mit ihr in unmittelbaren Verkehr treten will, wende sich an den Landesvorsitzenden oder die Zentrale in Köln. Im nächsten Jahre ist eine Ausstellung aller selbstgefertigten Krippen geplant, mit besonderer Bevorzugung der Krippen aller Jugendlichen Bonns. Im Laufe des Herbstes 1927 sind wieder Krippenkurse für die Ortsgruppe und die einzelnen Schulen, besonders die Volksschulen mit Unterstützung des Schulamtes. Die Schau in der Krypta bleibt noch bis Dienstagabend geöffnet. Etwaigen Ueberschuß legt die Ortsgruppe zurück für die Ausstellung im nächsten Jahre. In dem am Freitag veröffentlichten Bericht über die Krippenausstellung in der Krypta der Münsterkirche ist u. a. als Leiter der Ausstellung Berufsschuldirektor Dücker=Godesberg genannt worden. Herr Dücker teilt uns jedoch mit, daß er zu Unrecht als Leiter genannt worden ist. Er habe lediglich als Vorsitzender der Landesgemeinschaft der Krippenfreunde für Rheinland und Westfalen e. V. Köln figuriert. Vielmehr handele es sich der Ausstellung lediglich um eine Stadt Bonner Schulangelegenheit, um die sich insbesondere Direktor Dr. Weegmann von der Städt. Studien=Anstalt sowie andere Persönlichkeiten verdient gemacht haben. Zu den in dem fraglichen Bericht genannten Krippen=Arbeiten von Kiefer, Wöhler ist zu bemerken, daß es sich um junge Krippenbastler und bei dem genannten Elsner um einen Münchener Architekten handelt: der nur als Lehrmeister in Betracht kommt. Herr Dücker schreibt uns dann weiter:„Das Hauptprinzip der Ausstellung ist auch verkannt. Mit einer künstlerischen Schau hat die ganze Sache nichts zu tun. Es soll gezeigt werden, welche künstlerische Selbsttätigkeit bei Schülern und jungen Leuten hervorquillt, wenn ihrer Phantasie der rechte Weg gezeigt wird. Ein Gegengewicht gegen zu weit gehende Sportbetätigung z. B. und ähnliche heute so beklagenswerten Erscheinungen der Jugend soll hier bekannt gemacht und ein tiefwirkendes Erziehungsmittel gezeigt werden. Hervorzuheben ist, daß gerade die Oberprimanerinnen der genannten Schule unter Leitung von Frl. Ermann die schönste Leistung in der Ausstellung aufzuweisen haben. Es ist erstaunlich, welche phantasiereiche Kunstfertigkeit diese jungen Mädchen bewiesen haben. Andere Arbeiten sind schon erwähnt.“ Bann. K. A. Görner hält sich ziemlich genau an das Grimm'sche Märchen und Direktor Steffter vermied als Spielleiter ebenfalls jede äußerliche Zutat, die den Eindruck des Spiels doch nur hätte beeinträchtigen können. So lief das leidvolle, schließlich glückgekrönte Schicksal Schneewittchens ungestört ab und riß die kleinen und großen Freunde des lieben alten Märchens zu dankbarem Beifallklatschen hin. Das Schneewittchen selbst ist aber auch ganz allerliebst: Weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarzhaarig wie Ebenholz, ganz wie es im Märchen steht; der Prinz ließ an Schönheit und Pracht nichts zu wünschen übrig und die treuherzigen Zwerge erwarben sich alle Sympathien. Die Mittelrheinische Verbandsbühne Godesberg brachte ebenfalls eine in Bühnenbild und Spiel durchaus märchenechte Aufführung von„Schneewittchen und die sieben Zwerge“ heraus, die selbstverständlich auch ein beifallfrohes Kinderpublikum fand. Max Iranz=Haus=Gesellschaft Godesberg. 0 Die gestrige Morgenfeier bestritt Johan Luzian, ein junger Dichter, Mitglied der Schauspielbühne Godesberg mit eigenen Dichtungen. Die große Erlebnisfähigkeit und Einfühlungskraft Luzians prädestiniert ihn gleicherweise zum Dichter wie zum Bühnengestalter. Ihm sind alle Dinge beseelt, er denkt sein Gefühl auch in die sog. leblosen hinein und verfolgt die nüchternsten Gegenstände, wie z. B. eine Haustüre, sowohl bis in jene Ursprünge, in denen sie noch einem Leben angehörten, als auch in die Zukünfte einer Wiederverlebendigung. Und aus diesem ungewöhnlich plastischen körperlichen Sehen und innerem Schauen ergeben sich gleich stark gegeneinanderstehende dichterische Im= und Expressionen, die im Hinblick auf die weitere Entwicklung des jungen Dichters zum mindesten sehr spannend sind. In der Empfindung ist Luzian zweifellos eine Erscheinung von ausgesprochener Eigenart, seine individuelle dichterische Ausdrucksform hat er jedoch noch nicht gefunden, er weidet sprachlich noch oft auf den dürren Steppen der Sprach=Neutöner, ist auch in der technischen Form seiner Verse nicht von Schönheits. fehlern frei. Seinem impulsiven Empfinden und seiner starken Beobachtungsgabe steht kein entsprechend ausgeprägter Sinn für Form= und Klangschönheit der Sprache, und keine Arbeitsgeduld gegenüber. Aber da kommt plötzlich etwas geistig und formal so Vollendetes wie das Gedicht„Die ketzerische Geste“, daß man unbedenklich neben die tragischen Grotesken Christian Morgensterns stellen kann, oder wie„Der Komödiant". Das leidvolle Gesicht Bajazzos sieht überhaupt aus den meisten Gedichten Luzians heraus. Er will die harten Dinge unserer lärmenden Zeit mit Romantik umkleiden:„Eine neue Romantik müssen wir wagen“, sagt er selbst,„über dem abendlichen Park eine Wolke Gespräch, schüchtern verwehender Rauch, Straßenbahnklingeln, dazwischen ein Vogelherz, schläfert in Mythen und Märchen uns ein.“ In schier endloser Reihe brachte Johan Luzian Gedichte aus seinen bereits erschienenen Gedichtbänden„Aus tausend Landschaften" und„Oktoberlieder", dann aus den Manuskripten„Ihr meine guten Kinder: Dinge“, ferner die Novelle„Die Träume“ in der er sich in ziemlich naturalistischer Form fast etwas burschikos mit der Frage von Sein oder Nichtsein, ironisch lebensbejahend auseinandersetzt. Der Dichter war sich selbst— trotz seines Schauspielerberufs— nicht der geeignetste Interpret, vielleicht weil er mit zu heftigem, brennendem Eigengefühle an der Rezitation beteiligt war. Beifall und Blumen dankten ihm. Auch Arthur Grüber, ein noch sehr junger Musiker, fand für seine mehr verstandes= als gefühlsmäßige Vertonung der„Oktoberlieder", die Frau Dr. Esser mit Feingefühl sang, Beifall. Ein staatlicher Beelhovenpreis. Anläßlich des 100. Todestages Ludwig v. Beethovens im Jahre 1927 hat der preußische Staat einen Beethovenpreis geschassen, der von der preußischen Akademie jährlich an hervorragend begabte strebsame jüngere oder anerkannte ällere Tonsetzer, die die deutsche Reichsangehörigkeit besitzen, verliehen wird. Der Preis bet-ägt fährlich 10000 Mark. Der verliehene Beethovenpreis gelangt in jedem Jahre am 26. März, dem Todestage Ludwig van Beethovens zur Auszahlung. Karl Ernst von Baer über den Unfug des Sterbens. Es dürfte allgemein interessieren, daß der Mitbegründer der modernen Biologie, der berühmte Dorpater Zoologe Karl Ernst v. Baer(1792—1876), dessen 50. Todestages kürzlich überall in der wissenschaftlichen Welt gedacht wurde, bereits 55 Jahre vor Erscheinen des weltbekannten Mulfordschen Buches dessen Grundidee im wesentlichen vorweggenommen hat, woran die„Rigasche Rundschau" aus diesem Anlaß erinnert. Auf die vielen Festreden, die 1864 zu Baers 50jährigem Doktorjubiläum gehalten wurden, erwiderte der Jubilar folgendes: „Zum Schlusse und persönlich habe ich noch allen Anwesenden für ihre Gegenwart zu danken, und ich will verluchen, ihre Teilnahme durch eine neue Lehre etwas zu vergüten. Der Tod ist, wie jedermann weiß, eine Erfahrungssache, und zwar eine recht oft wiederholte Erfahrung, aber die Notwendigkeit des Sterbens ist noch keineswegs erwiesen. Niedere Organismen sind wohl sehr häufig nur an einen Abschnitt des Jahreswechsels gebunden und können über ihn hinaus ihr individuelles Leben nicht fortsetzen, sondern nur Keime für neue Individuen ausstreuen, wie z. B. die einjährigen Pflanzen, aber daß Organismen, welche Sommer und Winter überdauern können und die Mittel haben, Nahrungsstoffe aufzusammeln, notwendig sterben müssen, ist keineswegs erwiesen. Der berühmte Harvey zergliederte einen Mann, der im 152. Jahre seines Lebens gestorben war, und fand alle Organe noch gesund, sodaß dieser Mann allem Anscheine nach länger gelebt hätte, wenn er nicht vom Lande in die Hauptstadt gebracht worden wäre, wo man ihn recht pflegen wollte und er an zu guter Pflege starb. Ich bin daher geneigt, das Sterben für eine bloße Folge des Nachahmungstriebes, für eine Art Mode zu halten, und zwar für eine recht un nütze. Darin bin ich bestärkt durch Arthur Schopenhauer, den Philosophen, der den Grund alles Geschehens als adchel ein milder, wohlschmeckonder Feinschnitt 30 Pfg. das 50-Gramm-Paket. einen Willen auffaßt. Wenn ein Stein fällt, so ist es der ihm innewohnende Wille, der ihn fallen macht, so gut es mein Wille ist, der mich gehen macht, wenn ich gehe. Da habe ich mir denn vorgenommen, nicht sterben zu wollen, und, wenn etwa meine Organe ihre Pflichten nicht tun wollen, meinen Willen gegen den ihrigen zu setzen, dem sie sich doch werden fügen müssen. Ich rate allen Anwesenden dasselbe zu tun, und lade Sie hiermit ein, heute nach fünfzig Jahren an demselben Ort zur Feier meines zweiten Doktorjubiläums zu erscheinen. Dann bitte ich mir aber die Ehre aus, daß ich der Wirt sei und die Anwesenden meine Gäste. Inbezug auf diese Aeußerung ist noch eine schriftliche Aufzeichnung Baers vorhanden, die offenbar bald nach dem Jubiläum verfaßt ist und folgendermaßen lautet: „Wenn ich am 29. August 1914 zu der Säkularfeier meiner Doktorpromotion nicht sollte erscheinen können, entweder wegen frühzeitigen Todes oder aus anderen Gründen, so wünsche ich, daß ein Festordner meine Abwesenheit möglichst gut entschuldige und mit der erbaulichen Betrachtung schließe: der Geist war willig, aber das Fleisch war schwach.“ Neues Operettentheater. Heute Montag und täglich wird die Operette„Die Försterchristl“, in der Rolle des„Földessy“ mit Emil Lang a. G. gegeben. Mittwoch, den 22. Dezember, finden nochmals Gastspiele des Kölner Hänneschen=Theaters statt. Es gelangt zur Aufführung„Die Goldgräber“, elöstig Spill mit Gesang, Tanz und Schlägerei. Heutige Veranstaltungen: Stadttheater: Das reißende Lamm. Dauerk.=Vorst..30 Uhr. Operettentheater: Die Försterchriftl. Simplizissimus(Künstlerspiele): Vornehme Abendunterhaltung. .30 Uhr. Gesellschaft für Lebensphilosophie. Dr. E. Barthel:„Vom Künstlertum der Seele" Vortrag im Ehrhardtschen Konservatorium(Meckenheimer Allee 12, 1. Staget. 8 Uhr. Seite 6. Nr. 12701 General=Anzeiger für Bonn und Amaegend. 20. Dezember 1926. Parteh, Spert und Spel Tura— Godesberg:0. — e r a r a n n G o d e s b e r g t r o t z b e s s e r e r L ä u f e r a r b e i t n i c h t schlagen! von in unserer letzten Besprechung angedeutet, zieht ein iel Godesberg—Tura oder B. F. V. genau so, wie die zur Tradition gewordenen Treffen der beiden Bonner Vereine an den Weibnachtstagen. Es waren etwa dreitausend Zuschauer, die sich nach den erdenklichsten Schwierigkeiten durch Schmutz=, Lehm und Wassertümpel bindurchwateten. Ich hatte schon bei dem Wetter mit sehr schlechten Wegeverhältnissen gerechnet, aber auch die dunkelste Abnung wurde weit übertrossen von dem wirklich„Gebotenen“. Es soll an dieser Stelle einmal ausgesprochen und gesagt werden, daß eine ganze Anzahl von Fußballinteressenten den Platz am Lieselingsweg nicht aufsucht wegen der entsetzlichen Wegeverhältnisse. Nach einer kurzen, letzten Besichtigung durch den stets gut gelaunten Spiel=ausschuß=Verantwortlichen Artbur Kuckel ist auch die Tura bereit. Zuerst erscheinen die blitzsauberen Badestädtler, bei denen man den Mittelläufer Reich oder den alten Klein vergeblich sucht. Dann der Platzverein, ebenfalls recht bund und fraglich. Die endaültige Formierung bringt dann für Godesberg: Blatzheim; van Housen, Beintin; Lohmer, Walbröl, Butzmann, Müllesanns, Schmitt, Stückeratd, Kolzem, Sauer. Tura: Schellbaas, Dierdorf. Holtz, Foltz, Stetten; Jansen, Elfgang, Thiessen 2: Esser Claff; Müller. Thiessen 1 muß also auch diesmal wieder ersetzt werden, weil der Verband ihn erst ab heute(Montag)!! freigegeben hat. Wählen läßt der schon in Bonn bekannte Schiedsrichter Fissenewerth aus.=Gladbach. Der Platz zeigte an vielen Stellen bedenkliche Wasserlachen, die man aus der nebenbefindlichen Sandgrube mit Leichtigkeit hätten verschütten können. Der Spielverlauf brachte denn auch prompt den Nachweis, daß das Spiel unter diesen„nassen Umständen“ bedenklich litt... Die Wichtigkeit des heutigen Spieles ließ besonders von Bonn alte Form und Leistungen erwarten, denn für den Fall einer Niederlage geriet unsere Bonner Mannschaft in Abstiegsnöte. Es ist möglich, daß der heutige eine Punkt der Tura den 99ern aus Köln das Zahlenspiel vollständig aus dem Leim gebracht hat, denn die Kölner vermochten es nicht, gestern vormittag die Rhenanen zu schlagen. Trotz der heutigen, in keiner Weise Überzeugenden Leistung unserer Bonner Mannschaft ist das Schlimmste nach rein menschlichem Ermessen abgewendet, denn man kann kaum annehmen, daß der jetzt feststehende Gruppenmeister Sülz im Weidenpescher Park sich schlagen lassen wollte. Mit einem vielversprechenden Anfangstempo, mit einer seltenen Frische rollen die ersten Angriffe der Tura gen Beitinvan Housen. Man hat den bestimmten Eindruck, die Bonner Tura hat sich alles vorgenommen, in altem Willen und Energie. Das durfte man nach den vorgesagten zehn Minuten bestimmt annehmen; aber als sich die gut vorgetragenen Angriffe an der Godesberger Deckung zu stoppen begannen, als die ersten guten Versuche eines geregelten Angriffs auf etwas Widerstand stoßen, da ist es aus mit dem Willen, mit der Zuversicht und mit dem Elan. Dann ist plötzlich wieder die alte schlaffe Linie, die Trägheit eines jeden einzelnen Stürmers zu bemerken, von der sich außer Stetten keiner der fünf Stürmer bis zum Schlußpfiff mehr freizumachen versuchte. Die glänzende Arbeit der Bonner Läufer, die in Abwehr und Unterstützung wirklich ausgezeichnetes leisten, findet im ganzen Sturm keine Dankbarkeit, von einer restlosen Einsetzung ganz zu schweigen. Diese überragende Arbeit eines Elfgang und Jansen wird nirgends unterstützt und übernommen, man läuft nicht, sondern bewegt sich. Bleiden wir sehr bescheiden und stellen fest, daß die Bonner Läuferreihe in der ersten„Drangveriode„nur“ ein Dutzend Schußgelegenheiten für den Innensturm herausarbeitete, von diesen wurde eine einzige von Foltz in edler Selbstaufopferung geknallt, aber gehalten, alle anderen Schüsse blieben harmloses Feuerwerk. Dabei wurde alles so schußgerecht serviert. Holtz ist keineswegs der Mann, der einen Sturm führen kann, aber heute schuf er in uneigennützigster Weise seinen beiden Nebenleuten reichlich Gelegenheiten, hierbei blieb's dann. Und nur in dieser vollständig Überlegenen Viertelstunde war die Aussicht auf Sieg sicher! Die Achillesferse der Godesberger ist durch Elfgang schnell erkannt und empfindlich getroffen. Aber man fand nicht den nötigen Zusammenhang aus dieser fehlerhaften Stelle des Gastes seine Vorteile zu erzielen. Die Ueberlegenheit der Tura ist auch weiterhin klar zu erkennen, aber nur die Ueberlegenheit im Feldspiel. Jeder der fünf Stürmer war ein Versager, eine Niete. Alle da vorne zeichnen verantwortlich für den ausgebliebenen Sieg! Müller im Tore zeigte die gewohnten Leistungen, aber er wird verwegen, leichtsinnig. Es war heute vielfach berechnetes Galeriespiel, wenn er offensichtlich darauf hinausging, durch überflüssige Mätzchen dem Gegner Hampelmänner zu machen. Bei aller Achtung vor dem Können des kleinen Kerls, ist auch Vorsicht und vor allen Dingen Zurückhaltung sehr zu empfehlen. Claff und Esser fleißige und heute recht erfolgreiche Zerstörer, die die wenigen Überlegten Angriffe der Godesberger auch abzustoppen wußten. Der beste Teil der Bonner die Läuferreihe in der vorstehenden Besetzung. Besonders Elfgang=Jansen zeigten wieder prächtige Leistungen, die nicht nur präzise Einzelarbeit, sonden vor allen Dingen auch Denkvermögen beweist. Mit Thiessen 2 war diese treffliche Halbreihe stets bemüht, durch eine Zermürbung des Gegners, der sich auf dem großen Platz sast verlief, einen Sieg herauszuholen. Wenn es nicht gelang, so seten jetzt die ohnmächtigen fünf Stürmer, die in keinem Augenblick irgend etwas zeigten, was nach Planmäßigkeit und Ueberlegung ausgesehen hätte. Es ist wirklich überflüssig, mehr zu sagen. und godele m Welch große und wichtige Rolle die Platzfrage zu Hause bildet, ward von den Gästen gezeigt. Ich habe die heutigen Gäste in fünf Spielen im Kampf gesehen und hatte bei der Einstellung beider Spielweisen einen wirklichen Kampf erwartet. Er blieb aus. In erster Linie trug hieran die gesamte Läuferreihe Schuld, in der vor allen Dingen der Mittelläufer Walbröl versagte. Da hätte man sofort umstellen müssen, als das Unmögliche klar zu Tage trat. Man versäumte es und ließ die Hintermannschaft den ganzen Anprall alleine verarbeiten. Der Sturm hing während der ganzen neunzig Minuten hilflos in der Luft. Wenn dann Stückerath auch noch einen grauen Tag hat und Müllesanns wie in allen letzten Spielen vollständig ausfällt, kann man sich das Gebilde, was noch Übrig bleibt, leicht vor Augen führen, ohne dem Spiele beigewohnt zu haben. Auch hier kostete der Ausfall des Sturmes den Sieg, wenn der Vorwurf allerdings zum großen Teil auf die mangelnde Unterstützung der Godesberger Läufer zurückzuführen ist. Es wird niemand bestreiten, daß Godesberg die Aussichten auf Sieg in einem weit größeren Umfang für sich geltend machen konnte, denn bei aller guten Arbeit Essers und Claffs, sind beide doch nicht Beintin und van Housen! Der eigentliche Kampf der Stürmer setzte schon in einem Augenbück ein, wo er seine Kräfte sammeln soll, man mußte sich die Bälle hinten holen, um nicht„stempeln“ zu müssen. Müllesanns in für die Mannschaft sicher nicht zu gebrauchen, er war nie gur Stelle, wenn er notwendig da sein mußte. Ohne Tadel und ausgezeichnet die Hintermannschaft, in der van Housen ein besonders gutes Spiel zeigte. Nur zweimal wurde diese Deckung geschlagen, als Beitin zu weit ausgerückt war. Die Frage, ob Godesberg das Spiel unter den geDer Turnverband„Siebengebirge“ hatte für den JahresHauptverbandstag als Tagungsort Linz a. Rh. auserwählt. Der Vorsitzende, Gymnastaloberlehrer a. D. Rathmann, eröffnete die Tagung und ging. nachdem mitgeteilt worden war. daß zwei Vereine, nämlich Heisterbacherrott und Burglahr, aus dem Bezirk ausscheiden müßten, weil sie ihren gausteuerlichen Verpflichtungen nicht nachgekommen wären, zur Tagesordnung Über, auf die als erster Punkt der durch einige Revisoren geprüfte Kassenbericht gestellt wurde, der ein Plus von 145,65 M. ergab. Hierauf wurde dem Geschäftsführer Egenolf Entlastung erteilt und die Jahresberichte der einzelnen Ressortwarte entgegengenommen. Oberturnwart Henrichs=Rhöndorf bemerkte in seinen Ausfübrungen, daß die Freiübungen und das Gerätcturnen mehr gepflegt werden müßten. Die Vereine des Bezirks hätten sich an dem Verbandsfest recht zahlreich beteiligt, besonders die Wett=Turner. Die Jugendvorturnstunden seien im Anfang des Jahres nicht so gut besucht gewesen, wie am Ende desselben. Dies wäre eine Pflegestätte für die Vorturner. Dem.V. Unkel wurde dann noch nachträglich für ein vorgeführtes Faustballsonderspiel ein Diplom verliehen. Verbandssportwart Riskop=Königswinter erstattete den Jahresbericht über die sportlichen Leistungen, die im allgemeinen ein befriedigendes Bild gezeigt hätten. Die Beteiligung an den Sommermeisterschaftsspielen sei sehr rege gewesen. Verbandstugendwart Pax=Oberdollendorf teilte in seinem Bericht mit, daß die Gaulehrgänge sehr schlecht besucht gewesen wären. Das Turnen müßte in den Vordergrund gestellt werden, das Wandern dürfte trotzdem nicht vernachlässigt, aber auch nicht übertrieben werden. Geschäftsführer Egenolf unterstrich mit einem Frisch, Fromm. Fröhlich, Frei die Auslassungen des Verbandsjugendwarts, die unter diesem Gesichtspunkt betrachtet zu einem Blüben und Gedeihen der Deutschen Turnerschaft und zur Ertüchtigung unseres deutschen Volkes führen müßten. Da der Bezirksschwimmwart nicht vertreten sein konnte, ergab sich leider ein nicht allzu klares Bild über die schwimmsportlichen Leistungen im Bezirk. Im allgemeinen wurde aber der Befriedigung über das Vorwärtsschreiten in diesem Sportzweig Ausdruck gegeben. Nur machte sich das Fehlen von Hallenbädern sehr stark bemerkbar, und daher wären die Uebungsmöglichketten nur im Sommer im Rhein gegeben. Allen Fachwarten wurde große Anerkennung für ihre guten Leistungen im Jahre 1926 durch den Vorsitzenden ausgesprochen. Deutsche Turnerschaft. Jahres=Hauptverbandstag des Turnvereins„Siebengebirge". Dann schritt man zur Beratung des Haushaltsplans von 1927. Man einigte sich dahingehend, daß jedes Mitglied pro Monat an Beiträgen.25 M. inklusiv Gau= und Verbandssteuer zahle, während bei den Mitgliedern, die älter als 21 Jahre sind, noch.25 M. für Unsallversicherung hinzukommt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch auf die Dr. Ferdinand Götz=Stiftung aufmerksam gemacht, deren Ertrag(0,10 M. pro Mitglied monatlich) für die Unterstützung der zur Deutschen Turnerschaft gebörenden Turnvereine bei Erbanung, Errichtung und Erhaltung der Turnstätten bestimmt sei. Diese Unterstützung würde nur an Vereine gegeben, die der Deutschen Turnerschaft erhalten bleiben und durch Eintragung in das Vereinsregister Rechtsfähigkeit besitzen. Der Jahres=Hauptverbandstag beschloß, die sonst am Himmelfahrtstag abgehaltene Wanderung wegen der kirchlichen Veranstaltungen, Prozessionen usw. auf einen Sonntag nach dem Feste zu verlegen. Die Wanderung erhielt den Namen Dr. Ferdinand Goctz=Wanderung. Die Bestandserhebung für 1927 wurde schnell erledigt, da die Anregungen des Vorsitzenden als annehmbar erschienen. Man schritt dann zur Neuwahl des Vorstandes. Wiedergewählt wurden einstimmig: Verbandsvorstand Rathmann, Oberturnwart Henrichs, Turnwart Wilmsen=Linz, Sport= und Spielwart Riskop und Geschäftsführer Egenolf. Nicht wiedergewählt wurde Bezirksschwimmwart Nessgen=Rhöndorf auf eigenen Wunsch. An seine Stelle tritt Krahn=Unkel. Als Beisitzer vom Westerwald wurde neu gewählt der Vertreter Etscheids, während derjenige Asbachs auf seinem Posten verbleibt. Da im Jahre 1927 kein Gaufest, sondern nur ein Bezirksfest stattfindet, wird die Entscheidung über die Uebertragung dieses Festes an einen Verein, weil nicht genügende Anträge seitens der Vereine vorliegen, einer auf den 30. Januar 1927 zu Linz einberufenen Außerordentlichen Bezirkstagung vorbehalten. Auf die Tagesordnung des Außerordentlichen Bezirkstages werden noch folgende Punkte gestellt: Verbandssportfest und Verbandsschwimmfest, Geländelauf, Erpeler Ley=Fest. Auch der Antrag, den 4. Bezirk weiter Siebengebirgsverband zu nennen, wurde angenommen und soll bis zum 31. Dezember dem Gauvorstand unterbreitet werden. Die unter„Verschiedenes" stehenden rückständigen Strafen vom Nichtbesuch der Vorturnerstunden 1926 wurden den einzelnen Vereinen selbst zur Erledigung überwiesen. Für die Ermäßigung der Eisenbahnfahrpreise müssen Anträge bei dem Ortsausschuß für Leibesübungen gestellt werden. Der Mannschaftskampf, der für Februar 1927 vorgesehen war, wurde auf März 1927 verlegt. gebenen Umständen hätte gewinnen können, muß unbedingt bejaht werden. Aber auch hier zeigen die Stürmer die unmöglichsten Sachen, wenn auch das Versagen im Gegensatz zu der Tura in etwa verständlich erscheint angesichts des Ausfalles der Läuferreihe. Der Spielverlauf. Es erübrigt sich nach den Vorworten, die schon vielfach den Vorlauf des Spieles skizzieren, allgemein noch darauf einzugeben. Ich möchte mich darauf beschränken, wesentliches herauszuschälen. Stetten verschießt einen Strafstoß kurz vor der 16 Metergrenze mächtig. Blatzheim wird in den ersten zehn Minuten sehr stark beschäftigt, aber nur einmal hat er wirkliches Können zu zeigen, als er eine Bombe Foltz' im Fallen noch abwehren kann. Auch einen unerwarteten Nachschuß Elfgangs aus dem Hinterhalt hält er sicher und ruhig. Brenzlicher wird die Sache schon als Foltz in der Verlängerung Dierdorf bedient und Beitin verpaßt. Blatzheim erwischt den Ball nur knapp und kann ihn schwimmend wieder an sich ziehen. Erstmalig ist Godesberg im Turastrafraum, da verbolzt Schmitt in aussichtsreicher Stellung den ungedeckt wartenden linken Flügels. Elfgang setzt einen Strafstoß haarscharf über die Latte, und der Fox knallt aus vollem Lauf ins Graue. Stückerath hat seinen Nebenmann gut durchgebracht, anstatt selbst zu schießen, gibt Schmitt noch einmal an den abwesenden rechten Außenstürmer. Zwei Freistöße für Godesberg werden verschossen, und Foltz schickt einen sehr schwachen Schuß nach Handabwehr durch Godesberg an den Pfosten und dann in die Arme Blatzheims. Noch einmal hat Godesberg Aussichten auf Sieg. Zwei Ecken bringen jedoch nichts ein, und ein seiner Strafstoß Beitins wird anstatt mit der Stirn mit dem Scheitel aufs Tor gegeben, so die letzte Möglichkeit unterbindend. Auf dem Nachhauseweg wurde nur noch gerechnet, hat die Tura es nun geschafft, oder ist die Lage unverändert! Nach meiner Berechnung hat es die Tura geschafft, und dazu gratulieren wir!! Westdeutsche Fußball=Ereignisse. Der Goldene Sonntag war für die westdeutsche FußballGemeinde wieder ein Tag größter Ueberraschungen. In den meisten Bezirken gab es recht sensationelle Ergebnisse, die wiederum den Beweis lieferten, daß die westdeutschen FußballMannschaften in diesem Jahre an größter Unbeständigkeit und Unzuverlässigkeit kranken und nur einige ganz wenige Ausnahmen wirklich konstante Form ausweisen. Wir lassen bei einem Streifzug durch das westdeutsche Fußball=Gebiet unter Besprechung der sonntäglichen Spiele die Tabellenköpfe der wichtigsten und spielstärksten Gruppen bezw. Bezirken des Westdeutschen Spielverbandes folgen, die das Vorhergesagte bestätigen. Im Rheinbezirk, wo sich in der Gruppe 1 Düren 03 durch die Niederlage der Sülzer am Vorsonntag wieder an die Spitze der Tabelle gesetzt hatte, wurde der erste Platz der Tabelle von Sülz 07 zurückerobert, da die Sülzer den Mülheimer.V. mit 10:2 schlugen und Düren 03 dem BfR. Köln mit:2 unterlag. Der BfR. Köln, der seine ersten Spiele sast ausnahmslos verlor, schiebt sich dadurch überraschend schnell auf den dritten Platz der Tabelle. Rhenania Köln und Köln 99 teilten sich mit:2 und Godesberg und Tura Bonn mit:0 die Punkte. In der Gruppe 2 hält der CfR. Köln unangesochten die Spitze. Am vergangenen Sonntag mußte Vingst 05 mit:3 die Ueberlegenheit anerkennen. Der Bonner.V. schlug Jugend Düren mit:0, während der Dürener.V. über Lindenthal einen überraschenden:=Sieg ersocht. Victoria Köln leistete dem Kölner.C. energischen Widerstand, sodaß man sich mit :2 die Punkte teilte. In der Gruppe 3 war die Ueberraschung die Niederlage Borussia.=Gladbach mit:4. Der Rheydter.., der in diesem Jahr garnicht zu überzeugen vermochte, drachte es fertig, den Borussen auf eigenem Platze zwei wertvolle Punkte abzunehmen. Odenkirchen 07, die den.C..=Glabach mit dem gleichen Ergebnis schlugen, nehmen dadurch wieder die Führung der Tabelle. Im Mittelrheinbezirk sind bekanntlich die Meisterschaftsspiele infolge der üblen Vorkommnisse und des unsportlichen Verhaltens des Publikums für ein halbes Jahr gesperrt. Neuendorf hält hier mit 8 Punkten Vorsprung vor Neuwied unangekochten die Spitze der Tabelle. Im Westfalen=Bezirk slegten in beiden Gruppen die Favoriten. In der Gruppe West sicherte sich Borussia Rheine mit:1 über Westfalia Scherlebeck weiterhin die Führung. Münster 08 flegte in Recklinghausen über die dortige Union überraschend hoch mit:1, während Osnabrück 06 sich auf eigenem Platze über Greven 09 mit:3 zwei wichtige Punkte sicherte. Im Ruhrbezirk gewöhnt man sich auch allmählich an Ueberraschungen. Schwarz=Weiß=Essen, die am vorigen Sonntage gegen Preußen=Bochum bekanntlich ihre erste Niederlage erlitten, wurden in Linden erneut geschlagen und zwar mit :3, wodurch sich nunmehr der B. V. Altenessen an die Spitze der Tabelle der Gruppe 1 setzt. Letzterer hatte Germania Bochum zu Gast und siegte glatt mit:1. Tus Bochum und Preußen Bochum trafen sich im Ortsrivalenkampf, der mit :0 für Tus seinen Ausgang nahm. Essen 99 konnte endlich einmal wieder einen Sieg landen und zwar mit:1 über die ersatzgeschwächten Essener Sportfreunde. In der Gruppe leistete sich Union Gelsenkirchen den Scherz und unterlag nach schwachen Leistungen gegen Dortmund 95 mit:2. Gelsenkirchen 07 bestätigte seine aufsteigende Form und schlug Erle 08 mit:0. Der Tabellenführer Schalle 04 weilte in Langendreer und konnte hier einen glücklichen:=Sieg buchen. Alemannia Tortmund und Borussia Dortmund standen sich im Lokal=Meisterschaftsspiel gegenüber. Das Spiel bot alle Schwächen eines lokalen Meisterschaftskampfes. Selbst die Polizei mußte einschreiten und das sanatische Publikum zur Ruhe bringen. Mit :1 blieb Alemannia über Borussia Sieger, nachdem von den Borussen vier Spieler herausgestellt worden waren. Im Bergisch=Märkischen Bezirk sicherte sich Fortuna=Düsseldorf mit:0 über VfB Remscheid weiterhin die Spitzenführung. Solingen=Gräfrath, die sich bis zum vorigen Sonntag noch in sehr günstiger Position befanden, steckten eine erneute Niederlage ein und zwar ließen sie sich mit:4 auf eigenem Platze von dem S. V. Ratingen bezwingen. Sonnborn hatte Solingen 95 zu Gast und konnte diese überraschend hoch mit:1 absertigen. In der Gruppe 2 konnte Turu=Düsseldorf über den an zweiter Stelle stehenden BfL Benrath einen:=Sieg feiern und sich vom vierten auf den zweiten Platz der Tabelle schwingen. Nunmehr steht Turu nur noch einen Punkt schlechter als Benrath und zwei Punkte schlechter als die relativ am Besten stehenden Schwarz=Weißen aus Barmen. SuS Elberfeld, die lange Zeit die Tabelle der Gruppe 2 anführten, mußten auf zwei wettere Punkte verzichten, da Eller 04 sich mit:2 als Überlegen erwies. Ueberraschend kommt die Niederlage Germania Elberfelds mit:5, die die Germanen von dem Tabelletzten, S. C. Kronenberg, bezogen. Im Niederrhein=Bezirk slegten die beiden Spitzenführer. Dutsburger S. V. schlug in der Gruppe A Preußen Dutsburg mit:1, und Dutsburg 08 Union Hamborn mit:1. BfB Ruhrort mußte sich auf eigenem Platze von der in letzter Zeit in ausgezeichneter Form befindlichen Sp. Vag. Oberhausen mit:3 geschlagen bekennen. Deutsche Jugendkraft. Der Kreistag 1927 in Bonn. Am 15. und 16. Januar 1927 tagt in Bonn das Parlament des Kreises Niederrhein, um über die Geschicke und das Wohlergehen des beginnenden Jahres zu beraten. Der Tagungsplan steht für Samstag, 15. Januar, eine Kreisvorstandssitzung sowie eine Versammlung aller Bezirksleiter vor. Am folgenden Sonntagmorgen wird der eigentliche Kreistag mit gemeinsamem Gottesdienste eröffnet. Vormittags findet eine große öffentliche Kundgebung der D..K. statt, bei der ein Redner über die Stellung des Kathollzismus zum sport sprechen wird. Nachmittags tagen die einzelnen Sonden ausschüsse, in denen über das vergangene Jahr Bericht er stattet wird und die erforderlichen Neuwahlen getätigt werden Anschließend findet eine Vollversammlung der Mitglieder der Deutschen Jugendkraft statt. Das Reichstreffen zu Köln am Rhein. Am 6. und 7. August 1927 findet in Köln das zweite Ver bandsfest der Deutschen Jugendkraft statt, das sich zu eine machtvollen Heerschau der Sportler gestalten wird, die in der katholischen Sportverbänden vereinigt sind. Zu diesem grod zügig angelegten Feste werden auch die katholischen Sportver bände unserer Nachbarländer ihre Vertreter entsenden. Auszeichnungen für die D. J. K. und ihre Für ihre besonderen Leistungen auf der großen Ausstellung zu Düsseldorf, der Gesolei, erhielt der Reichsverband Deutsch= Jugendkraft die goldene Medaille. Die Verbandsleiter Deutsch und der Verbandswerbewart Bürger aus Düsseldorf wurden wegen ihrer besonderen Verdienste mit der Gesolet=Plakette eusgcgeichne.###,„ie Rovigwchlichet verlich Dan Der preußtsche miinister für Voirswohlfahrt verlieh dem Verbandsleiter Deutsch anläßlich seines 25jährigen Berufssubiläums die Staatsplakette„Für deutsche Kraft in Hand und Herz“. Der deutsche Reichsausschuß veröffentlichte kürzlich interessante Zahlen über den Stand der deutschen Sportbewegung. Ihr zufolge haben im vergangenen Jahre die konfessionellen Verbände und der Arbeitersport er. heblich an Mitgliedern gewonnen. In der Reihe der größten und bekanntesten Sportverbände nimmt die Deutsche Jugend. kraft nach der Deutschen Turnerschaft und dem Deutschen Fußballbund die dritte Stelle ein; sie umfaßt z. Zt. 703000 Mit glieder und beweist damit, daß sie ein bedeutsamer Faktor im deutschen Sportleben darstellt. Die Endspiele um die Fußball-Kreismeisterschaft beginnen am 6. März 1927. In der Vorrunde wird der Meister der Gaugruppe Bonn gegen den Spitzenreiter der Gruppe Köln um den Gaumeistertitel kämpfen. Deutsche Jugendkraft, Bezrk Bonn. Fast sämtliche Meisterschaftsspiele konnten der schlechten Platz verhältnisse wegen nicht zum Austrag gelangen. In der Gau klasse standen sich Vorwärts— Adler 09:7(:2) gegenüber. Gleich zu Beginn geht Adler schön durch und schaftt brenzliche Sachen vor des Gegners Tor. Vorwärts' Verteidigung ist auf der Hut, jedoch kann sie es nicht verhindern, dat Adler aus einem Gedränge heraus zum ersten Erfolg kommt Jetzt versucht der Platzverein gleichzuziehen und vermag er auch das Spiel in des Gegners Hälfte zu verlegen; doch um für kurze Zeit und wiederum steht man die Gäste in Front lie. gen. Eine Flanke von links verpaßt der Torwächter und fang der Rechtsaußen mühelos Nr. 2 einschieben. Jetzt ein Straf stoß für Vorwärts, der leicht hätte zum Ehrentor führen kön. nen, jedoch geht der Schuß gegen die Latte und vermag auch kein Stürmer den zurückprallenden Ball zu verwandeln. Bis zur Pause verteiltes Spiel. Nach Wiederbeginn tritt die Ueberlegenheit Adlers klar zu Tage. Vorwärts hatte jetzt, da su nur noch mit 8 Leuten spielte, sast nichts mehr zu bestellen. Die vereinzelten Durchbrüche, welche ihr noch gelangen, wun den stets eine sichere Beute der Adlerverteidigung. In regelmäßigen Abständen fallen bis Schluß noch fünf weitere Ton für die Gäste, wohingegen es den Vorwärtsleuten nicht vergönnt war, auch nur einmal einzusenden. Vorwärts hatte einen schweren Stand. Jeder tat, was in seinen Kräften stand und wurde hiervon manchmal ausgiebig Gebrauch gemacht, wobei der Gegner es ebenfalls nicht unterließ, hierin gleich zu tun. Ihre Schnelligkeit und ihr Eiser ist lobend anzuerkennen und wäre das Resultat bei vollzähliger Mannschaft bestimmt anders ausgefallen, wenigstens in dieser Höhe.— In der Sio germannschaft geftel die Stürmerreihe. Das Zusammenspick. ließ nichts zu wünschen übrig. Mit den Leistungen der Läuserreihe und des Schlußdreiecks konnte man zufrieden sein. =Klasse. Königswinter— Bonn Nord:7(:). Beide Mannschaften lieferten sich ein faires Spiel, das Rhein dorf als die bessere Mannschaft nur knapp als Sieger sah. Viktoria 09— Unitas Duisdorf:1(:). Dank ihrer technischen Spielweise konnte der Platzverein den körperlich überlegenen Gästen die zwei wertvollen Punkte abringen. Ellig Lengsvorf— Adler 09:5(:). Auch das Rückspiel konnte Adler dank ihrem besseren Zusam menspiel für sich entscheiden. Handball. Siegfried Spich— Godesberg:2(:). Beide Gegner führten ein schönes Spiel vor. Bis zur Pause lag Godesberg in Führung und vermochte Siegfried nach Wiederbeginn den Ausgleichtreffer anzubringen und blieb es dabei bis zum Schluß. Jugend Düren— Bonner Fußballverein:2(:). Fast die ganze Spielzeit hindurch zeigte sich eine leichte Ueberlegenheit des Bonner Fußballvereins, der ohne Hutter, was aber gar nicht sonderlich vermerkt wurde, in Düren zum Kampf antrat. Der schon in den ersten Minuten fällige Handelfmeter wurde von Düren verschossen, vielleicht zum eignen Unglück. Bonns Halbrechter holte dies Versäumte aber nach einem Durchbruch innerhalb weniger Minuten auf. Aus kurzer Entfernung setzte er zum ersten Tor für..V. ein. Eine Zeitlang sah es böse vor dem Dürener Tor aus, aber viel, viel Glück verhütete einen weiteren Erfolg für die Gäste, die bis eine Viertelstunde vor Halbzeit stets von den Bonnern umklammert wurden und sich dann erst frei machen konnten. In der zweiten Halbzeit war der Kampf verteilter, jedoch bei dauernder Ueberlegenheit der Bonner Mannschaft. Plate 2 konnte nach guter Rechtsflanke den zweiten Treffer buchen. Die letzten Minuten sahen die Bonner wieder stark in Form, ohne daß es jedoch dank der rührigen Arbeit Essers zu einem weiteren Erfolg kam. Boxen. de Siegburger Amateure in Köln. Am Freitag abend starteten einige Mitglieder des Siegburger Boxklub 1921 in Köln beim dortigen Sportklub„Westen". Schillings=Siegburg mußte sich von Nelles, S. C.„Westen“=Köln im Bantamgewichtskampfe nach Punkten schlagen lassen. Schmitz=Siegburg im Federgewicht, erhielt eine verdiente Punktentscheidung über Hoßdorf, S. C.„Westen“=Köln. Im Mittelgewichtskampfe trennten sich Abraham=Siegburg und Ließner, S. C.„Westen“. Köln unentschieden. Sport-Rotizen. à Zur Ausbildung als Turn= und Sportlehrer können au der Preußischen Hochschule für Leibesübungen in Spandau künftig auch Leiter(=innen) und Fachlehrer(=innen) der landwirtschaftlichen Schulen und landwirtschaftlichen Haushaltungsschulen usw. zugelassen werden. d 50 Stunden Gymnastik. Dieses Büchlein, im Verlag A. W. Kafemann, Danzig erschienen, bietet 302 gymnastische Uebungen, die zu einzelnen Unterrichtsstunden geordnet sind, so daß jeder in die Grundlagen der Gymnastik eingeführt wirh ohne daß er Gefahr läuft, an zu schwierigen Uebungen den Mut zur Weiterarbeit zu verlieren. Daß die Verfasserin Hanna Münch sich nicht auf ein bestimmtes System festlegt, sondern das Wertvollste der gymnastischen Arbeit in einer Weise vereint, die ihre pädagogischen Fähigkeiten und ihre praktische Erfahrung in das beste Licht setzt, ist ein weiterer Vorzug des Büchleins.— Fünfzig Zeichnungen unterstützen das Verständnis schwierigerer Uebungen. Für wenig Geld wird also wertvolles und umfangreiches Material geboten, das geeignet ist, dem gymnastischen Gedanken in weiten Kreisen neu Freunde zu werben. iD Wi=APouon Bülouses billiges Baugeld zu nur 5% Zino wurden von der Bausparkasse der Gemeinschaft der Freunde Luftkurort Wüstenrot in knapp 1½ Jahren an 600 Bausparer zum Bau von Eigenheimen und gemeinnützigen Bauten vergeben. Wer nach einem Eigenheim strebt, verlange alle Unterlagen. Sofortige Darlehen werden nicht gegeben. Diesbezügliche Aufragen zwecklos. Die Gemeinschaft der leistungsfahigste MO ——— de on guten deutschon Weinbrandt SPIEGELBERG · WEINBRENNEREI · KÖLN-DEUTZ General=Anzelger für Bonn und Amgegend. Nr. 12701. Seite 7. 20. Dezember 1026. Wirtschaftsieben. Börsenschau. P Berlin, 20. Dez. Die starke Bereinigung des Effektenmarktes, die sich nach Ansicht der Börse während der letzten Zeit mehrsach vollzogen hatte, kann zurzeit doch noch nicht als gesichert angesehen werden. Dabei läßt sich die Widerstandskraft der Börse keineswegs verkennen. Das vorliegende Angebot ist überwiegend geringfügig. Trotz alledem ist festzustellen, daß das Rheinland letzthin für Montanwerte stärkerer Käufer geblieben ist und daß holländische Spekulanten sich zu Deckungen veranlaßt gesehen haben. Das Gesamtbild hat sich etwas verschoben, und an die erste Stelle sind nunmehr Bankaktien getreten, nachdem Schiffahrtswerte trotz der Freigabe=Beratungen im amerikanischen Repräsentantenhaus ihre dominierende Stellung aufgegeben haben. Es ist das Bestreben der Banken unverkennbar, das augenblickliche Kursniveau zum mindesten zu halten, wenn auch die soeben veröffentlichten Monatsberichte der Deutschen Bank und der Diskonto=Gesellschaft dagegen zu sprechen scheinen. Festzustellen ist, daß der Medio des Dezember nicht mit der erwarteten Leichtigkeit, sondern nur unter Schwierigkeiten überwunden werden konnte. Inwieweit hierin bereits die Vorbereitungen für den Ultimo enthalten sind, läßt sich noch nicht sagen. Die großen Hoffunngen, die vor kurzem auf die Farbenaktien gesetzt worden waren, haben sich in dem erwarteten Maße bei weitem nicht erfüllt. Starkes Begehr machte sich letzthin für Ludwig Loewe=Aktien und für Dessauer Gas bemerkbar. * Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Köln. Köln: Kim. Philipp Schäfer— Af. ö. 1. GlV. 8. 1. Prft. 22. 1. Köln: Kfm. Hubert Schüller— KVerf. ausgehoben. Köln: Fa. Waldau GmbH., Maschinenfabr.— KVerf. aufgehob. Köln: Fa. Gronewald u. Masch, Schreibwarengroßhdlg.— KVerf. mangels Masse eingestellt. Köln: Fa. Krämer u. Leibel— KVerf. mangels Masse eingest. Düren, Rhld.: Fa. Pelehaus Makowski— Galufs. beendet. Köln: Schreinermeister Adam Schmoll— Af. ö.., G1V. 8.., Prst. 22. 1. Lechenich: Fa. Wilma u. Schmitz— Af. 28, 12., GIV. und Prst. 10. 1. Hillesheim, Eifel: Gebr. Baums, Bauunternehmung— GAufs. angeordnet. Eschweiler: Fahrradhdlg Mathias Weyers— GAufs. beendet. * Einführung der Reichsverdingungsordnung. Die Handwerkskammer Köln schreibt uns: Der Reichswehrminister hat sich mit Verfügung vom 27. November d. J. an die Heeresdienststellen gewandt, wonach nunmehr die vom Reichsverdingungsausschuß aufgestellte Reichsverdingungsordnung für Bauleistungen(V. O. B. vom Mai 1926— Dtn. 1960—1985) probeweise als Dienstvorschrift für Heer und Marine eingeführt wird. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, daß die Reichsverdingungs=Ordnung allen Kostenanschlägen und Ausschreibungen grundsätzlich unverändert zugrunde zu legen ist. Wie uns von zuverlässiger Seite weiter mitgeteilt wird, steht die Einführung der Reichsverdingungsordnung für Bauleistungen nunmehr auch für den Dienstbereich der Reichsbahn in Kürze bevor. ** Die Weinbaudomäne Marienthal. Aus dem Ahrtal wird uns geschrieben: In allen Weinbaugebieten Westdeutschlands verfügt die preußische Domänenverwaltung über eine Anzahl staatlicher Weingüter, deren letzte kurz nach der Jahrhundertwende an Mosel, Saar und Nahe erstanden. Nur die Uhr hatte keine solche Domäne. Auf Antrag der ganzen Ahrwinzerschaft erwarb die preußische Regierung das Klostergut Marienthal, mit den vorhandenen Gebäuden und dem lebenden und toten Inventar im Tauschwege gegen Abgabe forstfiskalischer Flächen in Berlin=Adlershof und Berlin=Niederschönewald, um es zu einer Musterweinbaudomäne einzurichten, die dem darniederliegenden und wirtschaftlichen rückständigen Ahrweinbau als Vorbild dienen und durch Hebung des Qualitätsweinbaues den Ruf und Absatz der Ahrweine fördern soll. Die neuerworbene Weinbaudomäne Marienthal umfaßt etwa 66,5 Hektar Wald, 4,5 Hektar Weinberge, 2,6 Ha. Acker, 6,8 Ha. Wiesen, 4,5 Ha. Weiden und Oedland und 0,6 Ha. Hof= und Gebäudefläche. Von den Waldflächen sollen ungefähr 22—25 Hektar in Weinberge umgewandelt werden, sodaß die Weinbaudomäne nach Fertigstellung einschließlich der schon vorhandenen Weinberge etwa 29 bis 30 Hektar Weinberge haben wird. Durch die Rodungs=, Erdbewegungs= und sonstigen Einrichtungsarbeiten wird zugleich die Möglichkeit geschaffen, zahlreichen Erwerbslosen des Ahrtales Beschäftigung zu geben. Im Laufe dieses Jahres sind diese Arbeiten schon erheblich gefördert worden. Der preußische Haushaltsplan hatte für Bauten und die Umwandlung von Waldflächen in Weinberge für das Jahr 1926 245000 Mark ausgeworfen. Für das neue Jahr sind weitere 168000 Mark für den Ausbau der Domäne Marienthal in den Haushaltsplan eingestellt worden. Die Ahrwinzerschaft begrüßt diesen großzügigen Ausbau der Weinbaudomäne, die als Vorbild und Muster zur Hebung des Ahrweinbaues viel beitragen wird. Besonders die bei der Weinbaudomäne stattfindende sachgemäße Bewirtschaftung der Weinberge und der Weine im Keller als Beispiel für die Ahrwinzer wird von den Winzervereinen als größter Gewinn für den Ahrweinbau angesehen. * Sparkassen und Handwerkskredit. Anläßlich einer Rundfrage des Reichswirtschaftsministers wegen der Kreditversorgung des Handwerks durch die Sparkassen hat der Badische Sparkassen= und Giroverband seinem zuständigen Ministerium in außerordentlich wirkungsvoller Weise die Bedeutung der Sparkassen für das Handwerk im kurzfristigen und langfristigen Geschäft nachgewiesen. Im einzelnen führt er an, daß schon im Jahre 1925 der Anteil, der seitens der badischen Sparkassen an die Landwirtschaft und an das selbständige mittelständische Gewerbe gegebenen Kredite, die hypothekarisch gesichert waren, von 67 Prozent Mitte 1925 auf 77 Prozent Ende 1925 stiegen. Unter diesen Krediten waren 28,5 Prozent (gegenüber 8,5 Prozent Mitte 1925) langfristige Hypothekendarlehen. Auf die Gesamtzahl der Spareinlagen berechnet machten die langfristigen Hypothekendarlehen 25,5 Prozent aus; seitdem sind, wie die badischen Zweimonatsbilanzen zeigen, die Ziffern immer weiter gestiegen. Auf dem speziellen Gebiete des Wohnungsbaues liegen die Ergebnisse einer Umfrage für Baden noch nicht fest. Für die Städtische Sparkasse Mannheim aber ist bereits festgestellt, daß sie am 1. November d. J. bei einem Gesamteinlagebestand von 22,1 Mill. neue Bauhypotheken in Höhe von 4,46 Millionen und Darlehen gegen hypothekarische Sicherheit auf alte Objekte in Höhe von 13,5 Millionen gewährt hat, so daß also die gesamten Realkredite 81,4 Prozent des Einlagenbestandes(Spar= und Giroeinlagen) ausmachen. * Die Industrie= und Handelskammer Koblenz zur Konsumfinanzierung. * K o b l e n z, 1 8. D e z. D i e I n d u s t r i e= u n d H a n d e l s k a m m e r Koblenz nahm zur Konsumfinanzierung eine Entschließung an, in der dringend vor der Gewährung von Einkaufskrediten an die Verbraucherschaft gewarnt wird. Die Inanspruchnahme von Kreditanstalten zur Deckung des laufenden Bedarfs sei nichts anderes als eine Vorbelastung des zukünftigen Einkommens und eine Vorwegnahme der zukünftigen Kaufkraft. Bei der schwer darniederliegenden Wirtschaft werde dieses Kreditunwesen zu starken Erschütterungen führen müssen. * Die Reichsbahn kauft englische Kohle. Wie bekannt wird, war der Kohlenkommissar der Reichsbahngesellschaft in den letzten Tagen gezwungen, zur Auffüllung der Reichsbahn=Betriebskohlenvorräte auf englische Kohle zurückzugreifen, da die Lieserungen aus dem Ruhrgebiet und Schlesien nicht rechtzeitig und richtig erfolgten. Im allgemeinen verfügt die Reichsbahn über genügende Vorräte an Betriebskohlen, so daß die Deckung der nur stellenweise auftretenden Fehlmengen aus anderen Beständen möglich gewesen wäre. Im Interesse der Betriebssicherheit wurden aber englische Kohlen, und zwar im ganzen 70000 Tonnen bezogen. * Erhöhung der Biersteuer zum 1. Januar 1927. ° Berlin, 18. Dez. Da der Beschluß des Steuerausschusses des Reichstages, der für eine Hinausschiebung des Erhöhung termins auf den 1. April 1927 war, in der gestrigen Sitzung des Reichstages nicht zur Verhandlung gekommen ist, tritt die Erhöhung der Biersteuer am 1. Januar 1927 in Kraft, gleichzeitig des Zolles auf Bier und eine Erhöhung der Bierpreise um rung 4# je Hektoliter. * Bauarbeiten in Südfrankreich. Vom Zentralverband christlicher Bauarbeiter Deutschlands, Ortsverwaltung Bonn, wird uns geschrieben: Die Verhandlungen über die Bauarbeiten in Süd=Frankreich haben ihren Abschluß gefunden. Die Bauarbeiten sollen dort auf Grund des Dawesplanes(Sachleistungen) ausgeführt werden. Der Verdonfluß soll in drei Terrassen gestaut werden, um die Wassermengen zu sammeln und für Kraftwerke zu verwenden. Der Arbeitsvertrag befindet sich augenblicklich in Druck. Wir werden später nochmals auf diese Arbeiten zurückkommen. * Auswanderungsmöglichkeiten nach Rußland? Man schreibt uns: Die Auswanderungsmöglichkeiten nach Rußland und dessen Gliedstaaten(Zentral=Rußland, einschließlich Sibirien, Ukraine, Transkaukasien, Weißruthenien) sind noch verhältnismäßig sehr gering; sie beschränken sich auf vereinzelte Fälle, in denen entweder deutsche Industrie= und Handelsfirmen fachlich und sprachlich vorgebildetes Personal nach bestimmten Arbeitsplätzen in Rußland entsenden, oder aber russische Industriebetriebe durch die Vermittlung der russischen amtlichen Handelsvertretungen in Deutschland einzelne, jeweils benötigte Fachkräfte— vornehmlich Techniker, Handwerker und Facharbeiter— heranziehen. Die in Betracht kommenden deutschen Industrie= und Handelsfirmen haben die wenigen für Rußland benötigten Fachkräfte meistens reichlich an der Hand, sodaß Außenseiter nur ausnahmsweise auf Grund guter Empfehlungen und Beziehungen oder infolge besonderer Eignung ankommen können. Beliebige Bewerbungen sind aussichtslos. Die russische Industrie dagegen ist kaum in der Lage, ausländischen Facharbeitern angemessene Arbeits= und Lebensbedingungen zu bieten; es sei denn, daß es sich um besonders qualifizierte, dringend benötigte Fachkräfte handelt. Die geringe Aufnahmefähigkeit Rußlands ist durch die wirtschaftliche Lage bedingt. Landwirtschaft, Industrie und Handel sind in einem langsamen Wiederaufbauprozeß begriffen. Der Weg zum praktischen Erfolg führt über tausend Unzulänglichkeiten und Hemmungen. Das Haupthindernis ist der allgemeine Kapitalmangel. Löhne und Gehälter stehen durchweg unter dem Existenzminimum, sodaß Sondereinkünfte aus Nebenbeschäftigungen aushelfen müssen, die aber der sprach= und landesunkundige Deutsche zu finden kaum in der Lage ist. Nur hochwertige Spezialisten werden auskömmlich besoldet, wenn letzteres vertraglich sichergestellt ist. Die Arbeitslosigkeit ist, besonders in den Städten, unverhältnismäßig hoch. Die Ernährungs= und insbesondere die Wohnungsverhältnisse sind für deutsche Gewohnheiten selbst nach dem gegenwärtigen Maßstabe, meistens unzulänglich. Handel und Gewerbe sind mannigfachen Zwangsvorschriften und Steuern unterworfen. Unter den obwaltenden Umständen muß der deutsche Auswanderer in Rußland ein außergewöhnliches Maß von Arbeitsfähigkeit, Anspruchslosigkeit, Anpassungsfähigkeit, Geduld und Ausdauer beweisen. In landwirtschaftlicher Hinsicht liegen die Dinge nicht günstiger. Die russische Regierung hat zwar größere Landflächen für die Ansiedlung bäuerlicher Einwanderer(Arbeitsgenossenschaften) bestimmt, jedoch unter finanziellen und formellen Bedingungen, die für beutsche Auswanderungswillige in der Regel schwer erfüllbar sind und bisher noch zu keinen erfolgreichen Anfängen geführt haben. Nach landwirtschaftlichen Beamten und Angestellten besteht einstweilen keine Nachfrage, außerdem wären hier Sprach= und Handelskenntnisse unerläßlich. Landarbeiter und ungelernte Arbeiter als solche scheiden für Rußland vollkommen aus. Im Einzelfalle kommt es darauf an, ob dem Auswanderungswilligen Fachkenntnisse, Sprach= und Landeskenntnisse, sowie persönliche Beziehungen zur Verfügung stehen. Die Einreise nach Rußland ist nur mit besonderer Genehmigung der Sowjetregierung möglich. Das gefährliche Wettfahren zwischen Automobil und Eisenbahn das von einigen unüberlegten Fahrern gern betrieben wird, hat zu einem umfangreichen Schadenersatzprozeß geführt, der jetzt vom Reichsgericht zu Ungunsten des Automobilbesitzers entschieden wurde. Am 6. Dezember 1922 nachmittags wollte ein Personenkraftwagen der E. Steinwerke in Eiserfeld a. d. Sieg auf der Fahrt nach Buchenau die Eisenbahnstrecke Marburg—Laasphe—Kreuztal kreuzen. Vor dem schrankenlosen Bahnübergang sah der Führer des Kraftwagens, daß fast in derselben Richtung wie sein Kraftwagen ein Zug auf den Eisenbahnübergang zu fuhr. Er wollte aber noch vor dem langen Güterzuge über das Gleis und fuhr in voller Fahrt darauf zu— um 1 Sekunde zu spät erreichte er den Uebergang und stieß mit der Lokomotive zusammen. Der Kraftwagen wurde mehrere Meter mitgeschleift und völlig zertrümmert.— Der auf 20 400 GM. sich beziffernde gegen die Reichsbahn erhobene Schadenersatzanspruch des Automobilbesitzers ist von den Gerichten in Kassel abgewiesen worden, dagegen wurde der in der Widerklage der Reichsbahngesellschaft geltend gemachte Anspruch auf 45 GM. wegen Beschädigung der Lokomotive und eines Zaunes anerkannt. Das Reichsgericht hat dieses Urteil bestätigt und die vom Kläger eingelegte Revision zurückgewiesen. Ausschlaggebend ist im gegenwärtigen Falle das Verhalten des Kraftwagenführers. Die Anwendung des§ 7 Abs. 2 Automobilgesetz(Vorliegen eines unabwendbaren Zufalls) muß als ausgeschlossen gelten. Denn der Kraftwagenführer hat den Zug gesehen und ist absichtlich schnell gefahren, um vor ihm über das Gleis zu kommen. Dadurch hat er in hohem Grade unvorsichtig gehandelt, so daß ihm allein die Schuld an dem Unfall beizumessen ist. Die Haftung hierfür trifft den Halter des Automobils. Achtung! A — A ScheidE BONN, Hundsgasse 40, Ecke Brückenstraße. Ab heute bis einschl. Preitag den 24. Dezember erhält jeder beim Einkauf von Mk..— an eine schöne Reiseflasche mit Becher gefüllt mit reinem Weinbrand woadie oder feinstem Likör sratior Diese Zugabe ist im Preise nicht enthalten, sondern soll lediglich ein Welhnachtsgeschenk für meine Kundschaft sein. Preis und Qualitat bleiben dieselben. Ich empfehle für die Festtage besonders den preiswerten stadt und landbekannten Scheid's reinen Weinbrand, per Ltr. mit Glas u. Steuer M..40 „ Weinbrandverschnitt„„„„„„ M..90 „ Edelkorn„„„„„„ M..50 Fst. Jamaika-Rum-Verschnitt„„„„„„„ M..00 Original Jamaika-Rem sowie der weltbekannte Pot-Rum, Arrak, Arrak-Verschnitt, Burgunder-Punsch, Schlummer-Punsch Schweden-Punsch sowie Seiner Punsche. Grosse Auswahl in Liköxen, Weinen, französischen Kognaks. Sämtliche Spiritnosen äusserst billig. Alle Sorten sind auch in kleinen Flaschen zu haben. mA Bestellungen werden frei Haus prompt erledigt. Motorrad Gelegenheitskauf. 2 BS., # v e r s t e u e r t u. z u g e l a s s e n, f a h r bereit, umständehalber billig u verkaufen.„„(1 bourtscheid, Gutsverwaltung R. Ringsheim, Station Sdendorf.(1 Gnlerh. Kinderpalt Nr 20 Mark zu verkaufen. Näh. Schloßstr. 2, 1. Etg.(1 Gebrauchter, schöner (1 Kaminofen (Dauerbrenner) preiswerk zu verkaufen. Anzusehen—12 vormittags Wilhelmstraße 24, Parterre, Büro. Stußzflügel wie neu, kaum gespielt, herrl. Ton, preiswert zu verkaufen. Off. Postlagerkarte 4 Bonn.(1 11 Schülergeige mit Bogen billig zu verkaufen. Seyfferth, Meckenheimer Allee 98.(1 Schöne Gaszuglampe und dunkler Ueberzleher(schl. Fig.) preiswert zu verkaufen, 1) Schloßstr. 4, Hochvart. Eichen=Standuhr 98 Mark abzugeben(3 Bonnertalweg 22. K Wir sind in der Lage, die sofort bei der Ausgabe überzeichneten %ige Teilschuldverschreibungen der Vereinigte Industrie-Unternehmungen Aktiengesellschaft(Viag) in Berlin solange der Vorrat reicht, zum Kurse von 96% netto zu überlassen. Bankhaus Stahlschmidt.-6. Bonn. Rsane 12 701 General=Anzeiger für Bonn und Amgegend. 20. Dezember 1926. Dei Hepe=sLonnn saSn auf jedes Plund unserer auerkannt ersiklassigen* DelikateB-Margarine„Thamsana“ buttertein Pfa..00-4 (zum Backen, Braten und als Brotaufstrich ganz vorzäglich) eine prächuige Kanlecdbse graus. huns E Sulse Vonn Drei“ 16 fneben Metzgerei Dahlhausenl. ddee OEng ponn, breien 16(ulegen Bietzgernt Wagzanen. Saditbeater Bonn. (rat). Das reidande Lamm. Schauspiel v. Emil Bornharg. A..30, E. gegen 10. Pr. 1. Dienstag, 21. Danerk.-Vorstoll. (weic). Die Ramantischen. Ein lustiges Liebesspiel in gereimten und ungereimten Veren ron Rozund, Fulda., Nuesk nach alten Meistern von Miozart bis Brucknor. A..30, E. gogon.30. Pr. I. balger Verein R. u. Bonn am Rhein Weinhandlung Vernand such nach nuswärts. Weinstuben Ecke Poppeisdorfer Allee Kronprinze natrasse. Säle verschiedener Grössen für 25 bis 10i Personen. Giste ie hhhliolbek Bonns. Bonner Bücher- und Leschalle, Ogantiusstr. 8 Bücherbestand mehr als 10 010 Benatzung für jedermagn. Leihuebührproßand20 Pfa. Leihfrist 4 Wochen. Ständiger Einsang von Neuheiten. Unterhall und beiehrende Werke. Ansleihe 11-1 n.-—6 Uhr. H. I. Kadow# Beuel. 5 Schöne Weihnachtsgesch Kalender gralis:## bei Einkauf v. 5 Me. LSTSE 0* Damen-Pullover reine Wolle, mit Kragen, schöne Pioder## 875.85 U. 15 Damen-Pullover mit Kragen, Wolle mit Seide, in hübsch. V 95 Mustern.........90 Damen-Pullover 1P 75 reine Wolle, mit u. ohne Kragen, 12.50 JU.1 0 Damen-Strassen-Jacken mit Besatz, in moderner Auslohrung 1% n0 18.00 16.73 13.73 1.00 Damen-Ueber-läckchen Eiswolle, in wein und farbig.50 Damen-Westen schwarz, in allen Orössen„ 12.75 775 Herren-Pullover reine Wolle, gute Qualität, 12.50 10.75 Schals reine Wolle, in allen Farben u. Orössen .95.73.50 Kinder-Garnituren Magze und Schal, schöne helle Farben .25 295.50 Kinder-Rodel-Garnituren 3- und Steilig, hübsche Ausführung Or. 1: 12.50 10.75 Kinder-Gamaschen-Hosen gestrickt u. Trikot, gute Farben Or. 1:.93 Kinder-Westen mit u. ohne Kragen, in geschmackvoller Ausmusterung Bnorme Auswahl. .50 .50 .15 .25 .95 .75 .75 Mlnihuiin Heute zum letzten Male! Die beiden großen Lachschlager I. * RE 9 Lustsplel von O. Blumenthal und G. Kadelburg mit Liane Hald Max Hansen Heury Bender Livio Pavanelly Ferdinand Bonn Anita Dorris. ein ie Bankhaus Pat.Patachon a Ae mit den beiden bekannten Film-Komikern. T * J*** 2 Pass. Reibnachtsgeschenk Eleganteg., 61 Seal-Bisam=Montel mit reichem Srunksbesatz, äuß. billig verkäuflich. Tel. 1336. Schöne starke Kinderschubkarren Stück.50 A zu verkaufen,(1 Röinstr. 6, Hinterd., 2. E. Wleahaachien 16ch. e 400/1 Fl. 1922er Hochheimer 400 1 Fl. 1924er Merler Adier 300/1 Fl. 1924er Walporzheimer zu Mk..40 einschl. Glas und Steuer, auch in kleineren Posten abzugeben. Offerten unter A. Z. 1926 an die Expedition. toß neuer Wagen geeianet für Metzger u. geschäft, billig zu verkaufen. Chr. Kohr. Siegburg, Rühlenstraße 31.(1 Klein. Küchenschrank neu billig -Seietlische zu verkaufen, 5. 1. Etg. E 2 E 2 E 2 E 2 #2 # E 2 Eu E Noch in letzter Stunde Mm ist es Zeit, daran zu denken, daß nicht nur das unbedingt Notwendige, wie das tägliche Brot, Festgabe sein soll, sondern dem Kranz der Gaben noch ein kleines erlesenes Geschenk einzufügen, das stets begehrt, immer Freude bereitet und nicht gerade teuer sein muß, um von liebevollem Verständnis für die Persönlichkeit des Beschenkten zu zeugen. Meine Kundschaft besucht zwanglos meine Ausstellung feiner und preiswerter Festgaben, um die Wünsche ihrer Lieben zu erraten. Schmuck: Edelgerät: Porzellankunst. Das Haus der Geschenke Rolshoven Nachf. Bonn Poststraße 36 unmittelbare Nähe Münsterplatz. Lagerbesichtigung gerne gesiattet. Pass. Weihnachtsgeschenk Kein Kaufzwung. rass, veinustwisgesturnz##„Wollmatratzen 2 prachtv. Damenfrissertol= desgl. Kapok=, Roßhaar= und letten in Kirschbaum= u. Maha= Seegrasmatraß., alle Größen. goniholz blülg abzugeben, Pani, Henig glztesge scäfl“ 114. eche Antikes s1ag. Shacitz und Könmoben, argeganss Mbht, Ber alie 2. Guterh. Möbel abzugeben Bonnertalweg 22: Rußb. pol. Schlafz. 1 Beit 250 Mk., Altmahag.=Wohnz. 150.4. einz. Betten. Schrank, Waschkomm., prachtv. Eich.=Spetiez. u. Schlafz., Eich.=Küche, Bülderschrank Ehalselongue. Sosa 38.4, Stühle, Tische usw. Damenrad (Auright), starke Maschine, für 45 Mark abzugeben,(1 Franziskanerstraße 2. Schön Werhnachtsgeschenk Habe als Gelegendeitskauf Eich.=Frisiertollette mit groß. oval. Spieg., u. dunk. EichenSchreibtisch, neu, billig abzugeben, evtl, geg. Teilzahlung, 5) Karthäuserplasz 4. Ais Opezialktut empfehle ich prima Hammelkeule Hammelrücken Nanmelschuter Nammebrut nur hlesige Schlachtung Fritz Brauelf, Bonn Ein spannender Sensations-Film mit Mac Holt * Akte. Der hervorragende Lustspiel-Schlager in 6 Akten voller Humor. In der Hauptrolle die reizende Norma Shaurer. Außerdem: 15 reil gramm. Neues T Leltung: Direktor Adalbert Steitter. Heute Nontag und täglich, abende 8 Uhr: Gastsplel des Opernsängers Emil Lang Die Försterehristl Dienstag 21. Dezember: Vorstellung Abonn. B. Donnerstag, 28. Dez.: Vorstellung Abonuem. C. Mitwoch den 22. Dez., nachm. S und 5 Uhr: dastsplele d. alten Kölner Hänneschentheaters: Die Goldsräber. R löstig Spill in 8 Akten mit Gesang, Tans und Schlägerei. Preise der Plätze von 80-90 Pfg. F Künstlerkrippen, 15, 18 u. 22 cm einzoln und in Gruppen. Wilh. Schaaf, grr 1ge## Ftialte ise 9o haiten ugden II Raut-shar III: Laans Einsra als Ersatz für französischen Cognac u. gegen Grippe in Flaschen(k..00 an, sowie, aussemessen in von 1/1K..00 jedem kleineren Quantum Fern. empf., Aud, preisw. Batavia-Arrae, Jamalat. Rum, Seiner-Punsche, alle stark. Liköre, Kirsch. Zwetschon. Ahrtrester, Steinbüger, Underberg. Aiter Schwede. Franzbranntwein, Vorlauf zum Einreiben. Original Gundenhofer Korn p. Ltr. schon v. M..26 an(onie alles aussemessen) Büdreine, echten To. kayer, Pepsinwein, Vials-Wein, Vermouth-Cincano, Bordeauz, Rot-, Weiß-, Schaumweine. Kranken-Sekt ½4 Flasche Mk..—. Export-Apfelwein u.-Sekt für Bowie, sowie Konfitüren, Schokoladen, Pralinen, Gacao, Tee, Koks. Friedr. Sanitüts-Zwieback. Honig. Sämtliche Weihnachts- Artikel wie Anchener Lamberts-Printen, Nürnberger Lebkuchen. Schokol.- Christbaumbehung zu allerbilligsten Preioan. Franz Jos. Müller Acherstr. 18 gegr. 1844 Fernspr. 712. Deutsche Weine und Südweine am besten und billigsten an der Quelle. Südwein-Kellerei, Martinstr. 4 vis--vis der Kaiserhalle(Toreinfahrt). Vornehmes Geschenk. Eleg. Pelzmantel schwarz, m. austral. Spossum.: fast neue Kassecmaschine, 220 Holt, Herrenschreibtischlampe, echte Brosce, s. neues Schneidersackenkl., 12—44, alles sehr preiswert zu verkausen.(1 Rittershausstraße 31. Neues Herrensahrad u. Grammophon mit Plat. 1u verk, Mallabrtsweg.—(1 Manselggms 101. Küchensofa auch als Wobnwagen geeignet. Ehaiselongm, Hett. Schrant zui billg mu verkaufek. berk., Meckenhelmerstr. 72. G Doroideenstraße 124. Damen=Toilette mit Schreibgelegenheit zu verkapien.„. G Voller, Stiftsgasse 13. Stausend billige Schuhe! sind wieder eingetrotten! I Sohten Damen= u. Mädchen=Stiefel„ E 90 prima Qualität, von Größe, 77.12 J, UU zum Aussuchen...... jedes Baar GIO0 1 posten Herren=Schube 1.., 7 5n primg, Qualität, nur von Größe 44—46 V. 501 zum Aussuchen....... jedes Paar 1490 1 Posten kräft. Kinder=Schuhe 9 05 □ nur Größe 26........... baar.00 Gust. Mühlenthal Friedensplatz 14. 9. Blatt Nr. 12701 für Bonn und Umgegend Montag 20 Dezember 1926. Die Schnitzerklasse. Das Bemalen der Spielsachen. Das Zusammensetzen von Spielsachen. Das Zusammensetzen von fertig bemalten Spielsachen. Staatticht Splelckartn=Hachsch in Grünhainichen und Seiffen. Die staatlichen Spielwarenfachschulen in Grünhainichen und Seiffen haben den Zweck: 1. Für die erzgebirgische Spielwarenindustrie den gewerblichen Nachwuchs technisch und geschmacklich aufs beste zu schulen; 2. sollen die Schulen„wegweisend" und„Vorbilder schaffend“ für die Industrie selbst wirken. Von eigenst dafür best ausgebildeten Lehrern wird der Unterricht in modernstem Sinne erteilt und so den Schülern eine sehr gute Ausbildung zuteil. Ein junger Schüler an der Laubsäge. Im Zeichensaal: Beim Zeichnen nach dem Modell. Der Tierschnitzer Briefhasten. L. L. 19. Ich habe an drei Herren möblierte Zimmer vermietet im Preise von 110 Mk. monatlich zusammen. Muß ich davon Gewerbe= oder Umsatzsteuer bezahlen oder nicht?— Antwort: Da Ihr Einkommen unter dem steuerpflichtigen Betrag bleibt, brauchen Sie keine Gewerbesteuer zu zahlen. Umsatzsteuer brauchen Sie ebenfalls nicht zu zahlen. Hauszinssteuer 10. Wenn Sie unter 1200 Mk. Jahreseinkommen haben, sind Sie hausziussteuerfrei. Wenden Sie sich an das städtische Steueramt. bei der Arbeit. Klavierschule. Solche Werke legt man Ihnen in den Musikaltenhandlungen in jeder Preislage vor. Casper 153. Wir versprechen uns weder von einer Betrugsanzeige noch von einem Schadenersatzprozeß großen Erfolg. Sie hätten seiner Zeit die schlechte und dem Muster nicht entsprechende Ware nicht bezahlen dürfen, hätten vielmehr Ihre heutigen Einwendungen im damaligen Prozeß vorbringen müssen. Versuchen Sie es immerhin. Land N. 100. Verklagen Sie den Verpächter, daß er Ihnen die Benutzung des von Ihnen gepachteten Grundstücks gewien Seite 10. Nr. 12 701 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. 20. Dezember 1026. der Umgegend. Die Verwendung des Schießplatzes Wahn. Der Minister für Volkswohlfahrt hat auf eine Anfrage des Zentrumsabgeordneten Dr. Wester, wie in letzter Woche berichtet, seinen Standpunkt in der Frage der Verwendung des früheren Schießplatzes Wahn dargetan. In der gleichen Angelegenheit hat der preußische Finanzminister folgenes mitgeteilt: Bereits im Dezember 1925 hat Preußen den früheren Schießplatz Wahn für Zwecke der preußischen Justizverwaltung angefordert. Die Verwendung des Platzes und Hergabe zur Verpachtung wurde vom Reich abgelehnt, da das Gelände für den künftigen Reichsbedarf erhalten bleiben soll. Der Finanzminister teilte neuerdings mit, daß beabsichtigt sei, den Platz aufzuforsten und infolgedessen komme eine Verpachtung auf lange Zeit nicht in Frage. Soweit die Baracken nicht vom Reich gebraucht werden, will man sie an die umliegenden Gemeinden verpachten. Godesberg, 20. Dez. Am Mittwoch, 22. Dezember, findet in Lannesdorf Gemeinderatssitzung statt. Auf der Tagesordnung stehen u. a. die Erweiterung der Wasserleitung, Schaffung eines Behälters für Brandfälle, Kanalisierung, Angebot von Gelände und Verteilung von Hypotheken aus der Hauszinssteuer. Godesberg. 20. Dez. Wir berichteten kürzlich, daß man vor etwa Monatsfrist an der Siebengebirgsstraße mit Erstellung von verschiedenen Neubauten begonnen habe. Nun wurde vor einigen Tagen an der nämlichen Straße, Ecke Schwanstraße mit der Fundamentausgrabung für weitere Neubauten begonnen. Durch diese Bautätigkeit, die für weitere Neubauten anregend wirkt, kommt allmählich Leben und Verkehr in dieses bisher vollständig häuserlosen Revier. ::: Godesberg. 20. Dez. Eine erhebende Weihnachtsfeier war es, die gestern abend der evangelische Jünglings= und Männerverein im Vereinshause abhielt.„Ludwig Karsten", ein Bühnenspiel in vier packenden Bildern aus der Friedens= und Kriegszeit, sowie farbige Lichtbilder aus der Weihnachtszeit, standen im Mittelpunkte der Feier. Chorvorträge und Weihnachtslieder umrahmten sie; in erhebenden Worten wies Pastor Kolfhaus auf das Weihnachtsfest als das Fest christlicher Gemeinschaft hin, das mit dem deutschen Wesen innig verbunden sei. Eine Geschenkspende und gemeinsamer Gesang schlossen den Abend. Godesberg, 20. Dez. Ein Motorradfahrer, der auf der Koblenzerstraße an falscher Seite fuhr, stieß mit einem Wägelchen zusammen, das zertrümmert wurde. Personen kamen nicht zu Schaden. Niederbreisig. 20. Dez. Im hiesigen Reichs=Waisenhaus fand gestern die übliche Weihnachtsfeier, verbunden mit Bescherung der Waisenkinder statt. Nach einer herzlichen Begrüßungsrede des Vorsitzenden ZimmermannKöln wurden von den Waisen Gedichte und Weihnachtsspiele vorgetragen. Auf das lebende Bild: Christkindleins Erdenfahrt folgte die Bescherung der Kinder. Der Jubel der Aermsten der Armen war, wie man sich denken kann, groß. Der Gesangverein von Lövenich bei Köln trug durch seine Liederspenden wesentlich zur Verherrlichung der Feier bei. Mit einem gemeinsamen Weihnachtslied fand die schöne Feier ihren Abschluß. Brohl a. Rh., 20. Dez. Die älteste Einwohnerin unseres Ortes, Witwe Kath. Odenthal, ist im Alter von 89 Jahren am Freitag gestorben. Die Verstorbene hinterläßt 6 Kinder, 45 Enkel und 16 Urenkel. ::: Uhrweiler, 19. Dez. Das durch Anbau vergrößerte Jugendheim wurde in Anwesenheit von Landrat Dr. Meyers und Bürgermeister Dr. Pomp mit einer Festrede des Präses Schäfer und Darbietungen des Jugend= und des Agnesvereins eingeweiht. Uhrweiler, 20. Dez. Die Maler=, Anstreicher= und Lackierer=Zwangsinnung des Kreises Ahrweiler hat auf Grund ihrer Statuten eine Sterbekasse errichtet, die nunmehr von der Regierung in Koblenz genehmigt worden ist. Die Einrichtung tritt mit dem 1. Januar 1927 in Kraft. ::: Rheinbach, 20. Dez. Am Samstag abend brachten die Schüler der Landwirtschaftlichen Schule im Burrenkopfschen Saale die fünsaktioe Tragödie„Ernst Herzog von Schwaben“ von Ludwig Uhland zur Aufführung. Die Einstudierung hatte der Deutschlehrer der Anstalt, Lehrer J. Oehmen, übernommen, der auch für wirksame szenische Einrichtung und gute Besetzung der Hauptrollen Sorge getragen hatte. Eingeleitet wurde der Abend durch einen Begrüßungsmarsch, nach dem der Schüler Peter BeckerWormersdorf die Behörden und die zahlreichen Gäste begrüßte. Zu erwähnen sind ferner noch ein Prolog, gesprochen von dem Schüler Leo Meerkamp=Ramershoven und einigen von P, Heinen=Buschhoven wirkungsvoll vorgetragenen Lieder zu Laute, die zu dem gemütlichen Teile des Abends überleiteten.— Am Sonntag nachmittag veranstaltete das Städtische Gymnasium und das Erzbischöfliche Konvikt in dem großen Festsaale des Konvikts einen Weihnachtsabend, der außer schauspielerischen un dmusikalischen Darbietungen von Schülern eine bemerkenswerte Uraufführung eines Krippenspieles von Frau Josefine Krott=Bonnekamp brachte. Gymnasial= Oberlehrer Jakobs hat das Spiel unter Verwendung teils alter, teils neuer Weihnachtsweisen mit Musik versehen. Die ganze Aufführung war so stilvoll und feinsinnig vorbereitet und durchdacht, daß die zahlreichen Zuhörer in großem Beifall ihre Anerkennung zum Ausdruck brachten. Euskirchen, 20. Dez. Amtsgerichtsrat Westphalen in Gemünd ist an das hiesige Amtsgericht versetzt worden. :=: Commern, 19. Dez. Am Donnerstag morgen brach im benachbarten Schwerfen Großfeuer aus. Scheunen und Stallungen dreier Landleute brannten vollständig nieder. Die Flammen fanden besonders gute Nahrung an den mit Heu und Stroh nebst Getreide gefüllten Scheunen und griffen schnell um sich. Das Wohnhaus eines der Landwirte brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Die Feuerwehren von Schwerfen und Linzenich leisteten sofort tatkräftige Hilfe. Das Vieh konnte noch im letzten Augenblick in Sicherheit gebracht werden. Die Entstehung des Feuers ist noch unbekannt. ::: Roicdorf, 20. Dez. An der Ecke Feld= und Bahnstraße fuhr ein Wagen der Bergbahn gegen ein Pferdefuhrwerk. Zwei Personen wurden bei den unfall schwer verletzt. Das Fuhrwerk wurde so stark beschädigt, daß es forttransportiert werden mußte. Troisdorf, 20. Dez. Die letzte Gemeinderatssitzung bewilligte für die Fachkurse des katholischen Meistervereins eine Beihilfe von 300 Mark mit den Stimmen des Zentrums gegen sämtliche anderen Fraktionen.— Mit dem Ankauf einer Sandgrube von 500 Ruten Größe und dem Preis von 10 Mark für die Rute war man einverstanden.— Ein zweiter Zuchtstier soll in der Gemeinde nicht mehr gehalten werden.— Für die Weihnachtsspende für die Erwerbslosen und Hilfsbedürftigen der Gemeinde bewilligte man zu den vom Kreis zur Verfügung gestellten Geldern und dem Ertrag der Bürgermeister=Klev=Stiftung einen Betrag, der im ganzen 10000 Mark ausmacht. ::: Hennef, 20. Dez. Der Maschinenfabrik Gebr. Steimel, Hennef=Sieg, wurde die Große silberne Denkmünze der Deutschen Landwirtschafts=Gesellschaft, die höchste, in Deutschland erreichbare Auszeichnung für Landmaschinen, verliehen. ::: Eitors. 19. Dez. An einer Straßenkreuzung fuhr gestern ein Radfahrer gegen einen in voller Fahrt befindlichen Lastwagen. Der Radfahrer wurde in weitem Bogen zur Erde geschleudert, glücklicherweise ohne sich zu verletzen, während das Rad vollständig in Trümmer ging. Ruppichteroth, 20. Dez. In der letzten Sitzung des Bürgermeistereirats von Ruppichteroth wurde beschlossen, das s. Zt. für den Ausbau des elektrischen Lichtleitungsnetzes der Bürgermeisterei Ruppichteroth bei der Landesbank der Rheinprovinz in Düsseldorf aufgenommene Kapital, das kurzfristig gegeben war, in ein langfristiges Darlehen umzuwandeln. Ferner wurde die Aufnahme eines weiteren Darlehens für die Restbezahlung des Lichtleitungsnetzes in Höhe von 85000.=Mk. beschlossen, da das Werk ohne jegliche Gefährdung eine solche Darlehensbelastung tragen kann. Die von der Verwaltung vorgelegte Abrechnung über den Ausbau des Elektrizitätsnetzes der Bürgermeisterei Ruppichteroth wurde gebilligt. Beanstandungen wurden nicht gemacht, vielmehr dem Bürgermeister und dem technischen Sachberater für die umsichtige und korrekte Bauleitung der Dank der Bürgermeisterei ausgesprochen und Entlastung erteilt. An Winterhilfsaktionen beschloß der Bürgermeistereirat sich nicht zu beteiligen, da die Geldmittel fehlen. Die an der Merkaulerstraße stehenden Bäume sollen verkauft werden. Rheinbrohl, 20. Dez. Heute findet im Jugendheim eine Gemeinderatssitzung statt, die sich u. a. mit den Instandsetzungsarbeiten an der Pfarrkirche, auf den Schulhöfen, mit der Ermäßigung der Gewerbesteuer und mit der Unterbringung von wohnungslosen Familien befaßt. Sport und Spiel. Sport im Siegkreis. Nach vielen Ueberraschungen sind die Spiele in der Gruppe Siegburg mit dem Spielsonntage in ein entscheidendes Stadium gekommen. Der Siegburger Sp.., dem man bis zuletzt noch immer zutraute, die Spitze der Tabelle zu erreichen, hat mit der Niederlage gegen Deutz 05 nunmehr alle Aussichten verloren. Troisdorf— Wolsdorf:3. Die Troisdorfer Mannschaft ist besser denn je. Sie hatten in den Wolsdorfern, die sehr aufgeregt spielten, nichts zu schlagen, lediglich die Verteidigung war nicht ganz auf dem Poste i, was die Tore der Wolsdorfer erklärlich werden läßt. ..L. Siegburg— Buisdorf:0. Etwas reichlich spät haben sich die Siegburger besonne. Nach drei hintereinander gewonnenen Spielen muß man unbedingt von einer Formverbesserung sprechen. Lebhafte Anteilnahme zeigten die Zuschauer während des ganzen Spieles. In der ersten Hälfte hatten die Buisdorfer mit dem starken Winde spielend im Allgemeinen mehr vom Spiel, umsomehr, als sich die Siegburger das hohe Spiel des Gegners aufdrängen ließen. Wenn die Verteidigung der Siegburger und besonders der Torwart nicht so auf dem Posten gewesen wäre, hätten die Buisdorfer verschiedentlich zu Toren kommen können. So wurde mit viel Ausmerksamkeit und Glück das Spiel bis zur Pause torlos gehalten. In der zweiten Hälfte sah man einen ganz anderen Geist bei den Siegburgern. Bereits der erste Angrif endete mit einem knapp neben den Torpfosten geschossenen Ball. In einem unbewachten Augenblick bekam der Siegburger Mittelstürmer den Ball und scharf geschossen landete er durch die Hände des Butsdorfer Torwarts im Tor. Die Butsdorfer wurden jetzt aufgeregt, die Verteidigung machte verschiedentlich die ärgsten Schnitzer und so hatten die Siegburger Stürmer sehr oft Gelegenheit, ihren Torvorsprung zu erhöhen. Aber alle Stürmer waren letzten Endes zaghast. Erst als der Mittelstürmer zum zweitenmale ungedeckt stehend den Ball erhielt, war das zweite Tor säuig. Damit war das Schicksal der Buisdorfer besiegelt, sie stellten um, wodurch die Mannschaft noch mehr auseinanderstel. Eine Viertelstunde vor Schluß erlahmte der Eiser beider MannschaAn und schließlich war man froh, als der Schiedsrichter den Schlußpfiff ertönen ließ. Deutz 05— Siegburger Sp. V.:0. Mit großem Anhang fuhr die Siegburger Mannschaft nach Deutz. Alle guten Vorsätze kamen aber zu spät. Das ausgeglichene Spiel gewannen die Deutzer mit dem knappen Resultat. Ein Unentschieden hätte dem Spielverlauf besser entsprochen. Die 1. Gauklasse spielte ebenfalls mit sämtlichen Mannschaften. Aus der Gruppe Siegburg sind bis zur Stunde folgende Ergebnisse bekannt: Menden— Oberlar:1; Spich— Hertha Rheidt:1. X Sportverein 06 1.— Rhenania Vonn 1. Nach überlegenem Spiele slegte Beuel 06 auf dem Sportplatze in der Gronau mit:1. Oberkassel, 19. Dez. Die für die Weihnachtsbeihilfe der Ewrerbslosen und Hilfsbedürftigen ausgeworfenen Beträge von Kreis und Gemeinde werden in Gutscheinen ausgegeben, die von den hiesigen Geschäften in Zahlung genommen und von der Sparkasse wieder eingelöst werden. Auf diese Weise bleiben die Beträge in der Bürgermeister###. Ponn dornschen eweüen ingen gemmmüe husten und erkältet sind, nehmen Sie nur Schachtel düklein 9 uund Orogerten Amtliche Bekanntmachungen. Die Pläne über die Fluchtlinienänderungen x. a) am Lieselingsweg, b) Ecke Villenstraße Quirinstraße werden hiermit gemäß§ 8 des Fluchtliniengesetzes vom 2. 7. 1875 förmlich festgestellt. Bonn, den 18. Dezember 1926. Der Oberbürgermeister. K..: Spoelgen. Oeffentliche Steuermahnung. Die am 15. ds. Mts. fällig gewordene Staatsgrundsteuer und Hauszinssteuer, die Gemeindesteuern, Abgaben, Gebühren, Beiträge und Schulgelder für den Monat Dezember und frühere Zeitabschnitte des Rechnungsjahres 1926 sind binnen drei Tagen an die städt. Steuerkasse zu entrichten. Nach Ablauf dieser Frist werden die Rückstände im Verwaltungszwangsverfahren eingezogen. Mahnzettel werden nicht ausgestellt. Bonn, den 20. Dezember 1926. Die städt. Steuerkasse als Vollstreckungsbehörde. Serunmtmächung. Unsere Büros und Kassen werden am Freitag den 24. ds. Mts. von 12 Uhr ab geschlossen sein. Bonn, den 20. Dezember 1926. Reichsbankstelle. Zwungs Wersteigerung. Am Dienstag den 21. Dezember cr., 10 Uhr vorm., sollen im Pfandlokale bei Wwe. Toni Klein, Loestraße 35 hier: 2 Büfekts in Eichen, 1 Küchenbüfett, 1 Oelbild, 1 Staffelei, 1 Rollschrank, 2 Chaiselonques, 6 Stühle, 1 Jahrrad, 1 Trumeauxspiegel, 2 Ladenschränke, 1 Schreibtisch, 1 Partie Isolierrohre, 1 Schreibmaschine„Orga“, 1 Motor, 1 Bücherschrank, 1 Stück (.75 m) Ulsterstoff u. dgl. m. durch den Unterzeichneten öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Triller, Obergerichtsvollzieher. Für mittl. Beamtenhaush. wird zum 1. 1. oder 15. 1. 27 nach schönem Rheinstädichen nicht zu junge, tüchtige, zuverlässige, energische, evgl. Haushälterin gesucht. 5 gr. Kind., schöne Wohnung, Dauerstelle, evtl. Heirat. Öff. mit guten Zeugnissen bitte zu senden u. M. Sch. 2004 an die Erv.(4 nicht unter 20 Jahren, kath., für alle Hausarbeit von klein. Famikie(2 Pers.) zum 1. Januar gesucht. Bonn, Rittershausstr. 20, 2. Erage.(1 Stenotypistin sucht Stelle, evtl. für halbe Tage. Offerten unter H. St. 140 an die Expedition.(1 Alteres Fräulein ansang öber kath., heit. Wesen. sucht Stelle bei besserem Herrn. Offerten unter A. S. 474 an die Exp. Alleinstehendes selbständiges Mädchen v. Lande kath., sucht Stelle in bürgerlich, frauenl. Haushalt, Ofl. u. M. K. 54 Erped.(2 Junge Klavier= und Geigenspieler die Interesse an einem neugegründeten 41 Salon=Orchester haben, mögen ihre Offerten nnter„Haus=Musik“ an die Expeditton abgeben. Sohm achldarer Eicern., 146 J. alt, kath., sucht Stelle als Pf. u. S. d. 200 Em. witerer, selbständig arbeitinder. zu sotort gesucht. Gutsverwaltung Haus Kalmuih bei Remagen.(1 Zum Vertrieb unserer(2 Aupferodbra=Koidra suchen wir in hies. Gegend geeig. Vertreter, die einen gut. Umsatz verbürgen können. Gefl. Anschriften an Ala, Haasenstein u. Vogler, Köln, unter D. B. 982. Vertreter und Requlsiteure an allen Orten gesucht, 10—20 M. Kaution ersorderl. Vorzustellen am Montag zwischen 3 bis 5 Uhr, Dienstag v. 11—1. Deutscher Dachschutz, Komm.= Ges., Bonn, Münsterstr. 4. Bürofräulein wird eingestellt. Berb. Mann. 85 Jahre, (Beruf Metzger) sucht(### Vertrauensstelle evtl. auch als Vertreter. Off. u. M. 20 a. d. Exp. Felle Hasen=, Kanin=. Marder=, Iltis=, Fuchs=, Ziegenselle, sowie Altmetalle aller Art kauft zu böchnen Preisen M. Bähr. Stiftsplatz 5. — Tel. 2834.— Gutes Klavier schwarz, aus Privathand gegen bar zu kaufen gesucht. Off. u. L. B. 2070 an die Exped.(3 Oeffentliche Versteigerung. Mittwoch den 22. ds. Mts., vormittags 9 Uhr, wird auf dem Zollamte Stadt, Friedensplatz Nr. 9, ein großerer post.a Zigarren und Zigaretten öffentlich meistdietend gegen gleich bare Zahl. versteigert 1) Zollamt Stadt. Sehr auterhatlene und neue Möhelkauft man bill.(8 Anbdel Stockenstr. 3. Snche Abnehmer für täglich 1·000 Alr. Milch frei Haus. Angebote unter R. H. 100 an die Exp. 41 Gebr. Beitstellen zu kaufen gesucht,.(2 Theaterstraße 26. Brchiaachon gebr., zu kaufen gesucht. Off. mit Preis u. J. B. 7. Exp.(1 RPese-anchelich oval und 3teilig, zu kaufen gesucht. Offerten unter M. Sch. 70 an die Exped.(3 Guterhaltener Kinderwagen zu kaufen gesucht. Off. mit Preis u. M. G. 544 Exped.(1 — Puppenwagen— zu kaufen gesucht. Off. unter P. W. 155 an die Exped.(1 Schönes 6jähriges(3 — Ardenner=Pserd— u. ein zugfest. 7jähr. DoppelPony billig zu verkaufen, Ermereilstraße 22. Hof. Zwergspitz braun, junger Rüde, prima Tier, zu verkaufen,(2 Vornheimerstraße 71. Junger scharfer wachsamer Vovermann (Rüde) billig abzugeben.(1 Sieglar, Augustastr. 15. Leilnsger Bobenan zu jedem annehmbaren Preise zu verkaufen,„ 62 Endenicherstraße 317. sirsstr. mit Stammb., 3jähr Freinert. Umstände halber zu verkaufen. Näh. t. d. Exp.(1 Junger Ziehhund zu kaufen gesucht. Wäscherei Passenholz, Beuel, Bergweg 12. Zwei selten schöne(1 Broncetruthähne 26er Frühbrut, beide Tiere prämtiert, preiswert in gute Hände abzugeben.(1 Jean Strack, Fr.=Wilb.=Hütte, Lürmannstraße 9. Kanarien=Hähne fleißige Sänger sehr billig zu verkaufen. Jos. Hötz, VonnSüd, Weldengarten 22. 1½ Tonnen Schnellieferwagen lvernimmt Nah=Fernfahrten sowie Umzüge bei billigster Berechnung. Tel. de# COTEAEVNETPUT diesem Angebot Ihre Aufmerksamkeit nur für eine Minute, dann werden Sie bestimmtdas Richtige für den Weihnachtstisch tretten. Unsere Qualitäfen: Bekannt gut. Unsere Preise: Noch billiger. Unsere Auswahl: Riesengross. Seidenstöller Ottomäne relue Wolle, für elegaute Mäntel. 180 cm breit, hochwertiges Fabrikat 12.00.75 Waschsamt gute Qualltäten, in großen Warbsertimenten.75.25 Cöpervelvet florfeste Kleider- Qualität, beate Fabrikate.90.90 besten, solldes Mantelfatter, neue Dessins, mit reichem Kunstseldeneffekt.20.90 Façonné Kunsselde, die Mode, neueste Mnat. in ersikl. Ausführung.25 unsere bekannt auten Spezial-Onal., doppeltbreit, Rlesen-Farbsorilment .50.90 Seiden-Veloutine sehr modern. Wolle m. Seide, doppelt breit, elegante, weichtließende Gunl. .50 .50 Nes .00 Nos .75 .00 .00 Markt Ee S. Bonn Marktbrücke A — A — 1 General=Anzeiger für Bonn und Amgegend. Nr. 12701. Seite 11. 20. Dezember 1926. in ormer Roman von Curt Kühns. Cepyrighi 1910 by Kart Köhler& Co., Verlin=Zehlendor! 24....(Nach truch verbeten). Arthur indes fuhr im Schritt, um den Rappen sich abkühlen zu lassen, Bellevue= und Tiergartenstraße hinab und hatte bald das väterliche Grundstück erreicht. Sein Vater kam aus dem Stallgebäude, als Arthur vom Wagen stieg. Er sah auffallend bleich und eingefallen aus. Arthur streifte ihn mit meinem schnellen Blick. „Wie habt Ihr den Feiertag untergebracht, Batchen?" fragte er leichten Tones. „Mir ist etwas frostig!“ antwortete Herr Justus, ein hatte fuochtbar ausgesehen. Er, Roloff, wettete auf Herrn Justus Leben keinen Pfifferling mehr. Wenn aber das Aeußerste eintrat— was dann? Dann heiratete er Adele. Das war er ihr schuldig, und es war die Erfüllung seiner IA örmer Deu)er,(kalter Schauer lief ihm über den Rücken, er hüftelte schwer) CE. und gequdlt. * 1„Es wird auch kühl, wo jetzt die Sonne fortgeht,“ ent= Das war er ihr schuldig, gegnete Frau Adele.„Komm ins Zimmer! Eine warme verwegensten Wünsche. Zwar— jetzt, wo dies Ziel so Tasse Kaffee wird uns allen gut tun!“ Damit ging sie unerwartet in greifbare Nähe gerückt war, schrak er plötzden Herren voran auf das Haus zu, begrüßte Arthur, der lich zurück: wo blieb sein freies Leben, seine schöne Jungeben seinen Rappen versorgt hatte, anscheinend eine ver= gesellenzeit? Er schüttelte den Kopf. Adele war ein beerbte Anlage, und alle stiegen die Stufen zur Veranda gehrenswertes Weid. Er hatte sie begehrt, heiß und leiempor. denschaftlich. Kein Bedenken sollte ihn jetzt zurückhalten, Helma hatte ines in dem gemütlichen Wohnzimmer wo Erfüllung möglich war. Zudem—— so schwer diese den Kaffeetisch gedeckt und die Kaffeemaschine in Gang Erkenntnis ihm wurde: er wurde älter. Was das Alter gesetzt. Man nahm um den runden Tisch Platz, und Helma mit sich brachte, hatte er eben schaudernd erledt. Und wie füllte die Tassen. lieb, wie gut war seine einzige Adele zu dem armen Herrn Herr Roloff folgte ihren leichten, anmutigen Bewegun= Justus gewesen, diesem kleinen, schwächlichen, unansehn„Mama und ich haben heut morgen eine Spazierfahrt gen mit den Augen. War es wirklich wahr? Wenn er sich lichen Menschen! Wie mußte sie erst lieben, wenn nach dem Kaiser=Wilhelmturm und der Havel unternom= verheiratet hätte, würde er eine solche, erwachsene Tochter, einen Mann besaß— wie ihn! Er richtete sich wieder auf men“ entgegnete Herr Justus.„Die Luft war aber noch haben können? Er, der Jugendliche, der bewunderte und wirbelte seinen Schnurrbert er glitt mit der Hand liebmen. Wieder traf ihn heimlich ein schneller, prüfender Bück aus Helmas klaren, klugen Augen. Ein ganz leichtes, halb trauriges Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. Das helle Anschlagen der Klingel unterbrach ihre Unterhaltung. Das Mädchen öffnete Roloff die Tür zum Wohnzimmer. Er kam, sich nach dem Befinden Lebrechts zu erkundigen.„. 9. g. Gung uus u. Mit kurzen Worten gab ihm Helma Auskunft, daß ihr Vater sehr schwer erkrankt sei, und der Arzt habe durchblicken lassen, man müsse sich auf alles gefaßt machen. Ihre freundlichen blauen Augen füllten sich mit heißen Tränen. Waldemar mußte sich auf die Lippen beißen, seine innere Bewegung zu verbergen. Auch Roloff stieg es heiß in die Augen. Mein Gott! so etwas ging ihm immer so furchtbar auf die Nerven. Von all solchen Dingen, Krankheit, Tod und Alter— er fürchtete das alles wie die Pest — konnte er nun einmal nichts hören. Er erhob sich schnell. zu scharf, ich muß mich erkältet haben! Es liegt mir auf Damenheld, Vater einer erwachsenen Tochter! Wo blieb der Brust und sticht mir im Rücken.— Heut mittag war seine Jugendlichkeit? Was lag vor ihm? Das Alter! Roloff bei uns zum Fischessen. Er ist noch hier und mit Mama und Helma in den Garten gegangen.“ Durch die Gänge des Parkes wandelten indes die Damen des Hauses mit ihrem Gaste. Roloff. in einem funkelnagelneuen, hechtgrauen Frühjahrsanzug, ein paar Schneeglöckchen im Knopfloch, seinen weichkrempigen Künstlerhut in der Hand, sah patenter, jugendlicher aus denn je. Sogar der feine, graue Schimmer an seinen Schläfen schien verschwunden. „Wenn es dir recht ist, Muttchen,“ sagte Helma,„werde ich hineingehen, um den Kaffee fertig zu machen. Die Mädchen wollen heut ausgehen.“ „Gut!“ antwortete Frau Adele.„Bitte doch Papa zu uns in den Garten zu kommen. Er hat lange genug in seinem alten Pferdestall gesessen.“ Helma nickte und ging schnellen, schwebenden Schrittes den Gartenweg hinab. „Was ist Fräulein Helma für ein schönes, stattliches Mädchen geworden!" bemerkte Roloff.„Es ist für mich doppelt interessant, die Entwicklung von der Mädchenknospe zum Erblühen der Jungfrau zu beobachten.“ „Ja, ja! Euch alten Junggesellen entgeht so manches!" erwiderte Adele lächelnd. HHätten Sie seiner Zeit geheiratet, anstatt sich Ihren Verpflichtungen gegen die Welt und Ihre weiblichen Mitmenschen zu entziehen— Sie hätten das alles als Vater weit besser beobachten können.“ Herr Roloff schien von diesem Gedankengang wenig erbaut. Er kam sich immer so jung vor! Und er wurde darauf angeredet, daß er eine beinahe heiratsfähige Tochter haben könne? Beinah verblüfft sah er in das lächelnd auf ihn gerichtete Auge der schönen Frau. „Jaja!“ fuhr Frau Adele fort,„man rückt so allmählich ins Altenteil. Das merkt am besten, wer heranwachsende Kinder hat. Zwar das Alter, das nach Goethe ein höflicher Mann ist, geht auch an andern Leuten nicht vorbei, sei es auch nur, um ein Haarfärbemittel oder ähnliches abzugeben.“ Ein lachender Blick streifte über sein wohl parfümiertes, dunkles Haar hin. Roloff errötete. Hatte sie etwas gemerkt? In den heiteren Augen und Grübchen Frau Adeles sprühten alle Kobolde der Schelmerei. Sie streifte ihren in die Enge getriebenen Liebhaber abermals mit einem lachenden Blick. Roloff war wirklich in Verlegenheit, was er antworten sollte. Der einzige Fehler seiner holden Angebeteten war, daß sie so gar nicht auf den Mund gefallen war! „Da kommt ja mein Kleiner!“ fuhr Adele fort und deutete auf Herrn Justus, der ihnen entgegenkam.„Hat er sich doch von seinen Pferden, eigentlich sollte man sagen, Steckenpferden, losgerissen!" Herr Justus trat zu ihnen.„Du stehst so blaß aus,“ bemerkte Frau Adele besorgt,„frierst dur" Mit Runzeln und Falten würde es sich in sein wohlgepflegtes Gesicht schreiben, schließlich würde kein Haarfärbemittel mehr helfen! Diese Aussicht verschnupfte ihn dermaßen, daß er still und einsilbig wurde und nur mit halbem Ohr zuhörte, wie Arthur von seiner Spazierfahrt erzählte und von den Verhältnissen in Onkel Neubrinks Hause. Auch der schwarze Kaffee, der heiß in seiner Tasse dampfte, brachte Herrn Justus keine Erwärmung. Schauer nach Schauer lief über seinen Rücken, daß ihm die Zähne klapperten. Plötzlich umflorte sich sein Blick, ein kalter Schweiß brach auf seiner Stirn aus. Er mußte sich einen Augenblick niederlegen. Mit einer undeutlich gemurmelten Entschuldigung erhob er sich, schritt zur Tür in einem unangenehm taumeligen Zustand. Auch Frau Adele stand schnell auf, eine gewisse Besorgnis verbergend, und folgte ihm. Im nächsten Augenblick, an der Türschwelle verließ Herrn Justus die Besinnung, er sank ohne einen Laut in die Arme seiner auf ihn zueilenden Gattin. Arthur und Helma sprangen herzu, die drei hoben ihren wie leblos liegenden Vater— eine leichte Last!— auf das Sofa. Auch Roloff war aufgesprungen, bestürzt und betreten verfolgte er die Vorgänge, sah, wie Adele sich über den Ohnmächtigen— oder Toten?— beugte und den kalten Schweiß von seiner Stirn mit ihrem Taschentuche trocknete.. Gequält wandte sich Roloff ab. Er konnte so etwas nicht sehen— er konnte keine Toten sehen. Ein furchtbares Gefühl wandelte ihn an, Bleischwere im Kopf, Bleischwere und Zittern in den Knien. Krampfhaft hielt er sich an der Tischplatte. Herr Justus schlug die matten, glanzlosen Augen auf. „Gott sei Dank!“ hauchte Adele.„Arthur!“ fuhr sie leise fort,„lauf zum Arzt! So schnell du kannst!“ Arthur eilte aus dem Zimmer. In das Auge ihres Mannes kam langsam Leben, die Umwelt dämmerte ihm wieder auf. „Wir dir besser, mein Liebling, mein Kleinerchen?“ fragte Adele mit einem süßen, zu Herzen sprechenden Ton. Herr Justus nickte.„Ja!“ brachte er schwer hervor, mit einer trocknen, heisern Stimme.„Entschuldigt, daß ich euch den Umstand machte. Es kam so plötzlich——“ „Entschuldigen!“ rief Frau Adele, beinah lachend. Das war ihr Justus, wie er leibte und lebte. Er entschuldigte sich auch noch, wenn er starb— er würde sich bei seiner Geburt entschuldigt haben, wenn er schon hätte sprechen können.„Komm, du mußt aber jetzt ins Bett!“ fuhr sie sanft überredend fort.„Es ist besser!“ Sie und Helma stützten den Willenlosen, der sich schwankend erhob, und führten ihn aus dem Zimmer. Roloff blieb zurück. Wenigstens war ihm das Aeußerste erspart geblieben. Er hatte keinen Todesfall mlit anzusehen brauchen. Langsam kehrte ihm das Blut in die Wangen zurück. Was war's mit Herrn Justus? Dieser kosend über das gefärbte Haar; sein Blick suchte den Spiegel. Helma trat wieder ein.„Meine Mutter läßt sich entschuldigen,“ sagte ste.„Sie möchte bei meinem Vater bleiben.“ Eine Seele von Weib!„Gewiß!“ murmelte Roloff.„Ich will unter diesen Umständen nicht länger stören. Gute Besserung Ihrem Herrn Vater. Empfehlung Ihrer Frau Mutter! Ich habe die Ehre!“ Mit einer leichten Verbeugung empfahl er sich. Bald kam der Arzt. Lungen= und Rippenfellentzündung stellte er fest. Das Fieber war schon auf vierzig Grad gestiegen. Es war bedenklich, sehr bedenklich! Frau Adele und Helma wichen die ganze Nacht nicht von Lebrechts Lager. Fortgesetzt mußten kalte Packungen gemacht werden. Nach kaum einer Stunde waren die Tücher glühendheiß. Am andern Tage kam Waldemar, um seinen Besuch zu machen. Helma empfing ihn. Frau Adele blieb unsichtbar; sie verließ das Krankenzimmer mit keinem Fuß. Unter diesen Umständen war das Wiedersehen mit Helma nur kurz und bedrückt genug. Das Gespräch drehte sich um den Kranken. „Und du?“ fragte Helma, ihre müden, umränderten Augen belebten sich.„Wie geht es dir? Arthur hat uns einiges von deinem Leben und den Verhältnissen im Hause deines Onkels erzählt.“ „Auch von den Töchtern des Hauses?“ fragte Waldemar. „Auch von den Töchtern, ja!“ bestätigte Helma. „Namentlich Fräulein Susaune in ihrer munteren Art scheint ihm gefallen zu haben.“ „Ist auch ein nettes Mädel!“ erwiderte Waldemar.„Mich Interessiert ja als Charakter Eva, die Aeltere mehr.“ Ein schneller, verstohlener Blick traf ihn.„Sie hat Arthur anscheinend weniger gefallen," versetzte Helma. „Er stößt sich an ihrer etwas stacheligen Art!“ antwortete Waldemar eifrig.„Er kennt den Zusammenhang nicht und versteht nicht, warum sie sich zurückgesetzt fühlt.“ Helma machte leicht erstaunte Augen.„Warum wird sie denn eigentlich zurückgesetzt?“ fragte sie. Waldemar stutzte. Wenn er so auf den Kopf gefragt wurde, wußte er es eigentlich selbst nicht. Er hatte ihr einfach egglaubt, wenn sie ihm versicherte, daß es geschähe. „Ja,“ erwiderte er nach einigem Besinnen,„da sind wohl verschiedene Gründe. Sie ist äußerlich nicht so hübsch und nett wie Susanne und eben ein bißchen verbittert.“ „Das ist am Ende der springende Punkt," versetzte Helma.„Es klagen so manche Menschen über Lieblosigkeit und wissen nicht, daß sie sich selbst unliebenswert machen.“ „Das ist wohl wahr!“ mußte Waldemar zugeben.„Und ein klein dißchen—da hast du wieder recht, ist das auch bei Eva der Fall. Mir tun solche Menschen leid— sie sind wahrhaft unglücklich in der Liede.“ „Ich bitte, Ihrer Frau Mutter meinen Gruß auszurichten!“ sagte er.„Sie soll sich nicht aufreiben, lieber eine Krankenschwester nehmen, und sie soll nur nicht den Kopf verlieren!" Helma nahm diesen Rat mit einem leichten Lächeln auf. Auch Waldemar hatte sich erhoben.„Wir werden uns diesmal wohl leider wenig sehen,“ sagte Helma zu ihm. „Grüße deine alten Damen und verlebe ein gefundes Osterfest.“ Rokoff und Waldemar traten zusammen auf die Straße. „Schrecklich, wie der alte Herr Lebrecht zusammenbrach!“ sagte Roloff.„Ich habe es mit angesehen. Einfach schrecklich! Ich zweifle nicht, wie die Sache ausgehen wird. Er ist dem Tode verfallen.“ „Das wollen wir nicht hoffen!“ antwortete Waldemar. „Und was machen Sie, lieber Bergmüller?“ fuhr Roloff fort.„Sie sind immer noch in der Osenfabrik Ihres Oheims tätig?“ „Allerdings,“ versetzte Waldemar.„Meine Bewerbung um eine Freistelle auf der Akademie ist ausweichend beantwortet und wegen Massenhaftigkeit solcher Gesuche auf die lange Bank geschoben worden. Ganz habe ich aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben.“ „Das kann ich Ihnen nachfühlen,“ antwortete Herr Roloff. Er schien zerstreut und schritt in Gedanken neben Waldemar hin. „Wenn ich meine Tätigkeit ansehe,“ fuhr Waldemar fort, „so ist es ein fortwährender Kampf mit dem Kitsch. Ich sehe immer mehr ein, wie schwer es ist, unter diesen Umständen künstlerische Interessen zu verfolgen, und wie recht Sie hatten, mich zu warnen.“ „Gewiß!“ murmelte Roloff zerstreut.„Sie versündigen sich an Ihrem Talent! Pegasus im Joch!“ Solche Worte steiften Waldemars Widerstand gegen das Handwerksmäßige seiner augenblicklichen Tätigkeit auf. Er mußte den Besuch der Akademie durchsetzen. Unter allen Umständen. Schweigend schritten sie nebeneinander hin. So erreichten sie den Landwehrkanal und das Haus, in dem Roloff wohnte. „Leben Sie wohl, lieber Bergmüller!“ verabschiedete sich Roloff und reichte Waldemar freundlich die Hand.„Lassen Sie sich einmal bei mir sehen. Ich habe mehrere neue Bilder auf der Staffelei!“ Damit trat er in sein Haus. Waldemar setzte seinen Weg allein fort. Ein glücklicher Mensch war Herr Roloff, dachte er. Frei konnte er seinen künstlerischen Zielen leben, war nicht fortwährend eingeengt wie zwischen Scylla und Charibdis von dem Zwang: was„geht" und was„geht“ nicht? Das mußte mit der Zeit alle freien Regungen des Künstlergeistes ersticken! Ein glücklicher Mensch wor Roloss. Seine beiden alten Damen erwarteten ihn bereits; das Mittagessen war fertig. Frau Hedwig hatte all ihre Kochkünste angestrengt, ihr Junge war jetzt verwöhnt. Achl an der Kochkunst fehlte es ihr nicht, aber es kocht sich schwer aus einem schmalen Beutel. EIEN 99. KaD Gute Weine sind ein stets willkommenes Welhnachts-Geschenk. Wgammim ammmmm * Wir empfehlen unsere sortierten Geschenk-Kistchen in allen Preislagen. — Man verlange Preisliste.— Die Weine derselben werden auch in unseren Weinstuben verabreicht. Pimmmmnmunmnminmmeummmm Kiadestalech Gbodane sucht im südlichen Stadtteil Küche und 3 Zimmer im Parterre. Offerten unter B. F. 475 an die Expedition. Denr geia-thyP vermittelt auf Wohn- und Geschäftshäuser in Bonn und Godesberg zu den günstigsten Bedingungen schnellstens J. H. Birkheuser 3 Bonn Hohenzollernstr 10—Mitglied R. D. M. Vernspr. 854 Wer Häuser, kaufen, bauen, Heizung oder Hypotheken vin, erhält bei uns kostenlose Auskunft. Ba-AMReizungeindustrie Godsberg Koonstr 20 daos Guskeähele Herrsch. kl. Villa, 12 Räume enth., 7 Räume direkt beziehbar, beste Lage, für 23 000.41 bei—10 000.4l Anzahlung zu verkaufen. Näh. Fr. Franke, Immob.=Makler. Honnes, Rh., Tlemensstraße..— Gut möbl. Wohnund Schlafzimmer Part., in ruh. Hause, Näbe Bahnhof, an berufst. Herrn zu perm., Quantiusstr. 12.(1 Tadenlokal mit oder ohne Wohnung## vermietzu.#...„ Godesberg, Rheinstraße 29. 2 Zimmer und Küche mit Keller, Licht und Wasser an wohnberechtigte Familie zu vermieten. 10 Drausdorf, Grootestraße 35. Geboten wird:=Zimmerwohnung mit Küche und Bad in Bonn. Gesucht wird: gleiche Wohnung in Euskirchen. Ausführliche Angebote sind zu richten an die Reichsvermögensstelle in Eusklrchen.(1 2 große Zimmer und Küche, mit elektr. Licht zu vermieten. Ösierten unter B. M. 30 an die Expedition.(11 In best. Geschäftslage Duisdorfs ein..„ 4 Hauszuverkaufen Oft. u. D. H. 142 Exped. Möbl. Zimmer zu vermieten,„„„(1 Hundsgasse 29, 2. Etg. Mobl. part.=Zimmer zum 1. 1. zu vermieten. 1) Koplenzerstraße 106. Umstkndehalber Ladenlokal mit 1 Zimmer im Zentrum Hannefs ab 1. Jan. zu verm. Off. u. A. B a. d. Agt. des Gen.=Anz. in Honnes. Lein möbl. Niumer zum 1. 1. 27 in Villa Kaiserstraße zu 50 Mk. zu vermieten. Näh. in der Expedition.(1 in allerbester Lage Königswinters, wegzugshalber sofort zu verkaufen.=Zimmerwohn. wird sofort frei. Off. unter N. 2159 an die Expedition.(1 In derrschaftl. Hause, Poppelsd. Allee, ist ein elegant eingerichtetes Zimmer mit elektr. Licht u. Zentralheizung u. fließ. Wasser, zum 1. Jan. an ruhigen Mieter zu germ. Näheres Exped.(3 F In gutem Hause gutmöbl. Modg- I. Shlassanet mit 2 Betten evtl. auch Küche. abzugeben, Moltkestr. 19.(2 Möbl. Wohn- u. Schlattimmer u. 1 möbl. Einzelz., mit oder ohne Pension, zu vermieten. (Elektr. Licht, Zentralheizung). Näheres in der Exped. Abgeschl. Bersch. Hochpatterte 4 gr. Zimmer(gr. Erker) mit Bespannstoff, Kliche mit Kach., gedeckte Löggia, Baderaum, Mans., Vorratsraum u. Kell. z. 1. Jan. zu vermieten. Dopp. Gashelz., elektr. Licht, elektr. Türöffner. Preis 1800 Mark. Bonn, Goebenstr. 3, Hochpart. Kl. Herrschaftshaus L. Zimmer. Garten, frei, für 25 Mille bei 10 Mille Anz. zu verkaufen. Offerten unter M. M 15 an die Exped.(2 Koloniolwarengesghält f. Großbandel geeignet, sof. zu verkaufen. Näb. Maldaner, Kirschallee 32, Tel. 2128. Galoe Zülvicherstr. bestehend aus 8 Zimm., Küche, Bad und Nebenräum., in gut. Auskattung und Warmwasserheizung, Vor= und Hintergarten, in einigen Wochen beziehbar, sind zu verkaufen. Nähere Auskunft erteiltz Archit. B. D. A. Epler. Argelanderstr. 158 Ferusprech. 1564. Bess. kinderl. Ehepaar sucht z. 1. 1. 27 in Bonn od. Beuel drei Zimmer Küche u. Bad in beschlagn.sreiem Hause. Näde Bahndof vorzugt. Genaue Off. mit Preis u. K. W. 26 Exped.(1 Seibst. Kaufmann, Junggs; selle, sucht z. 1. Januar eine —=Zimmerwohnung in Nähe d. Bahnhofs. Ist im Besiv des gelben Mietberechtigungsscheins. Offerten unter d. Str. 1010 an die Erved. Büro B 2 Räume, Part., für M. 8 50.— pro Mon. sofort zu vermleten. Kastenbolz. arsinstraße 1. I herrschaftliche Stage od. halb. Zweifam.=Haus,—6 Zimm. u. Küche, m. Zentralh., Bad, Gart, etc., in zentr. Lage Bonns v. kl. Fam. zu miet. gesucht. Mod. Tauschwohn. v. 5 3 Ju. K. in Köln stebt z. Verfüg. Ebtl. kommt Kauf entspr. Besitz. in Frage. Offert. unt. K. A. 56 an die Exbed.(3 Aelteres Ehepaar sucht beschlagnahmefreies und bald beziehbares(1. kleines Haus od. sonst. Wohnung von—5 Räumen in schön. Gegenz zu mieten. Miete zahle eln Jahr im voraus. Genaue Off. unt. M. 244 an die Exped. Aelteres Ehepaar sucht beschlagnahmefreies und bald beziehbares(6 kleines Haus od. sonst. Wohnung von—5 Räumen in schön. Gegend zu mieten. Miete zahle ein Jahr im voraus. Genaue Off. unt. M. 244 an die Exped.(6 Jetzt werden die neuen Rosinen in kleinen Päckchen besonders für Kinder hergestellt Haapr“ dus nus Reche bel dlien Hausfrauen so grossen Anklang gefunden hat, wird jeder Mutter die Nachricht willkommen sein, dass es von jetzt ab die SunMaid Rosinen auch in kleinen Päckchen für Kinder gibt. Diese neuen Rosinen besitzen den Vorteil, eine solche Menge des welt nahrhafteren Fruchtzuckers zu enthalten, dass sie ebenso süss schmecken wie aus Zucker hergestellte Süssigkeiten, und daher den Kindern ausserordentlich behagen, ohne ihren Zähnen zu schaden. Sie ist sauber und aromatisel Die San-Mald Rosine ist die erste kernlose Rosine, die vollkommen sauber und durch eine staubdichte Packung geschützt, in den Handel kommt. Sie können sie daher dem Kind direkt aus dem Fäckchen zu ensen geben. Sie erkennen an dem frischen Aussehen und der gesunden bläulichen Farbe, dass die kallfernie. chen Sun-Maid Rosinen auf natürlichem Wege in Sonne und freier Luft getrocknet sind. Dieselbe Rosine kommt auch in grossen Paketen zum Gebrauch in der Küche in den Handel. Sie ist von der Hausfrau hochgeschätst, well sie so sauber ist, dass sie ungewaschen aus dem Paket in den Pudding geschüttet werden kann. Geben Sie Ihrem Kinde ruhig ein paar Pfennige, wenn es aich ein Päckchen SunMaid Rosinen, die überall erhältlich sind, holen will. Sie fördern seine Gesundheit. Sun-Mald Ralsin Growere, Freano, Callfornien. Kaufen Sie noch heuts ein 15 Pfennig-Päckchen! SUN-MAID ROSINEN sauber- aromatisch- kernlas Gesucht 1 bis 2(1 möbl. Zimmer für Herrn,(Dauermieter). Off. mit Preis einschl. Morgenfrüdstück usw. unter P. F. 150 an die Erpedition. Kapitalsuchende wenden sich vertr. zuerst an e# Zovorowöe#. Geuel Kreusstrabe 14. Oyposheien und Darlehen in jeder Höbe zu günstigen Bedingungen durc)..(1 Firma R. Rödel, Hauptvertretung, Bonn, Gluckstraße 1(Ecke Herwarthstraße) nachmittags—7. Parterre-Zimmer sof. od. Jpäter zu mieten ges. Off. u. J. L. 5 Sxped.(1 —3000 Mark auf gutes Haus gegen 1. Hypoidek gesucht. Off. unter A. K. 300 an die Erped. Baugrundstück etwa 4 Ar, in südlicher Lage gesucht. Offerten unter M. T. 1·an die Expedition.(1 m. 28-9332 P, Se B. Solstr, Orcslau G. Bonn—Köln und zurück, ömal wöchentlich sowte nach allen andern Richtungen per Möbel=. Vlateauu. Lastwagen bei bil. Berechn. Spediteur Vianden Dorotdeenstr. 79. Gernr. 8513 Seite 12. Nr. 12 701 General=Anzeiger für Bonn und Amgegend. 20. Dezember 1926. Ail demiothtenWOh Mlhandbloushnaochn-dilheliushonsunedilhuilinghadlihin vor dem Feste ist durch Einstellung einer bedeutenden Zahl geschulter Arbeitskräfte sowie Aufstellung von Hülfskassen und Packtischen für schnelte Bedienung gesorgt. Trotzdem bitte ich wegen des Andrangs an den Nachmittagen: Radfen Sie Mögliont. Herren Artikel an den *„ Montag bis 7 Uhr Dienstag bis 8 Uhr Mittwoch bis 8 Uhr Donnerstag bis 8 Uhr Freitag bis 7 Uhr gute Doppelmanschette, mit 2 Kragen, moderne Karos Stück.50 mit 1 Kragen Stück Oberhemden, guter Percal, unterlegte Brust, Doppelmanschette mit 2 Kragen, weißgrundig mit neuen Streifen Stück.90.75 Oberhemden, kräftiger Zephir, moderne Beige= und Lachsfarben, mit Kragen Stück Oberhemden, guter Zephir, unterlegte Faltenbrust, Doppelmanschette, moderne zweifarbige Karos, erstklassiges Bielefelder Fabrikat....... Stück Oberhemden, weiß, kräftiger Rumpfstoff mit gefüttertem Falteneinsatz in neuen Damaststreifen...... Stück Herren-Kragen, prima Macco, vierfach, neueste Stehumlegformen Stück.00 Selbstbinder in verblüffender Auswahl, letzte Neuheiten Stück.90.90.50.85 Herren=Schals, reine Kunstseide mit Fransen, enorme Auswahl, in Karos und Streifen.... Stück.50.75.35 Hosenkräger, schwerer Gummigurt mit kräftigen Lederpatten, in geschmackvollen Farben und Mustern Paar.50.75.25 .90 .30 .90 .75 .90 .25 .Te .48 .95 .75 Handschuhe Herren=Handschuhe, Doppelstoff, Ersatz fl. Waschleder, besonders haltbar, elegante Farben.. Paar Herren-Handschuhe, kräftiger Trikot, durchgefüttert, moderne Straßenfarben Paar.90 Herren=Handschuhe, gestrickt, reine Wolle, Doppelmanschette, sehr haltbar, in vielen Modefarben...... Paar.10 Herren=Handschuhe, prima Nappa=Leder, 2 Druckknöpfe, braun... Paar.90 Herren=Handschuhe, prima Nappa=Leder mit haltbarem Wollfutter... Paar Strumpfwaren Socken, gestrickt, reine Wolle, grau, schwarz und kamelhaarfarbig..... Paar Socken, gewebt, Fantasie=Dessins, neueste Karos Paar.90.75 Socken, prima Seidenflor, letzte Neuheiten Paar.95.75 Sportslutzen, reine Wolle, melierte Farben mit Jacquard=Rand... Paar.90 Sportstrümpfe mit Fuß, reine Wolle, melierte Farben mit Rand,, Paar.25 .25 .20 .95 .75 .75 .95 .00 .50 .30 .00 Bohnlalen, nußbaum nderbett, Babyzimmerwag., nderlaufställchen, gr. Stehmpe, Gartenmöbel, Motortschmaschine, Mangel, Kleirschrank u. Kinderbücher egzugshalber billig zu verk., Beringstraße 1.(1 Aeußerst günstig für Weihnachten. wundervolle Kristalle u. PorZellane. u. a. Bowle mit 12 Fug„ Sekt=, Wein= und Wassergläser, Vasen u. Schalen, Eß= und Kafseeservice für 12 Pers., echt Württemberg, weg. Abreise ins Ausland billigst zu verkaufen. Tel. 1336.(1 Nähmaschine noch neu, umständehalber zu verkaufen. Näheres Exped. Tadentheken mit Marmor u. Glasaufsätzen 4392. Theben-Glasansäze preiswert zu verkaufen, Karl Marxstr. 37. Tel 4392. Nußb.= u. Mah.=Waschk. n. 45, 1tür. Schrank 15. Auszieht. 35, Tischs.= ar. Regal 20, Ofen 20 Komm. 25, Bett 25. Gemälde 10, bill. zu verk. Kaiserplatz 17(1 Paßekors Weihnachtsgeschenk 2 Leicht=Motorräder, 2 PS., sowie mehrere Damen= u. Herven=Fahrräder billig zu verk. Ludwig Schulz Hundsgasse 42.(3 in gute Hägbe, Zugrgggrieten. Off. u. H. Elpes.(1 Passendes Weihnachtsgeschenk Mehrere alte eingespielte Violinen sowie 4 Schülergeigen, Laute, Mandoline, Grammophone Schallplatten in großer Auswahl billig zu verkaufen. Ludwia Schulz. Hundsgasse 42, Telei..0.(3 WeihnachtsEngerKostüm nur.80 Mk. Flügel. silber. nold Knusperhäuschen .25 Diadem 25 Pfg. an Perücke mit Lock Bärte, weiß, aroß. Poppen 8 Stockenstraße 8. Sprechapparate Schalbolen zu billigsten Preisen, auch gegen leichte Teilzahlung. E. Restter. Bonn„(2 Stiftsvlatz 7.— Tel. 3257. Reparaturen billigst. Erstkl. tadellos erhaltenes „„„— Godesberg. Cäsariussr. 12. Haltest. esberg. t. d. El leker. Römerplatz. Glasierte Früchte Maronen Ananas Brdbeeren Aprikosen Mirabellen Kirschen röm. Pflaumen gemischte Prüchte lose und in Packung. Veissel-Fahktumn Poststr. 17. Fernspr. 1198.(3 Bequeme Bedingungen. Küchen= u. Kleiderschr., Waschkomm. m. Spiegel, Lehnbank, Oefen u. Herde, Vertiko, komplette Betten, Sotas u. Chaiselongues 10 m Läufer,.25m br. Vianden, Josefstraße 40. Konterl=sZiser erstkl. Instrument, inkl. Zubehör billig zu verkaufen und Apothekenschränkchen, May. s. vol. m. Messing. Lessing st. 46. P. Anabenrar Mäk chenrad und 2 Jeine Kinderräder billig ## vertouten., Hundsaafe 42 Ladwig Schulz, Hanssausse 42 9 nuf.2. u. 1 schwarze, gebr., breiswert zu verkaufen. Podos#erg, Cäsariusstr. 12. Seiten. 2. Eig#l. Kladlere schwarz, Elfenbein, sehr preiswert und günstig zu verkauf. R. Spindler, Klavierbauer, Lennéstraße 18. Trauringe massiv. Gold. von.00 Mk. an. P. Hünten Uhren und Goldwaren Legr. Gebrauchte, guterhaltene Panes sind wieder u. günstigen Zahlungsbedingungen vorrätig. Vermann Ertertr. Klavielbag Vonn, Breitestraße 11—13. Teleson 1884. Stimmen, Reparatur., Polier. Bncchnterhalteneiun! mod. Küche, Herd, 2 Schlafzimmer Eßzimmer. Kleiderschränke, Küchenschränke, Club=Sofa 65., Vertikow. Näbtisch usw. billig abzugeben.(2 Bonn, Stockenstraße 3. Mehrere gebrauchte Klaviere in billiger Preislage vorrätig. Sämtliche sind in meiner Fabrik durchrepariert. Kühling, Koblenzerstr. 12. Zwei prachtvolle 0 — Weihnachtsgeschenk.— Schöne Decke für Chaiselonque od. groß. Tisch, selt. Stück, Zugstiefel, fast neu, Gr. 41—42, billig zu verkaufen. Näh. in der Expedition.(1 Alte, guterh., ca. 3 m lange perserbrücke aus Privathand für nur 180.00 abzugeben. Offerten unter A. B. 299 an die Exped. 2 9 Eichen=Speisezimmer u. Doppelschlafzimmer sof, zu verk., Kaiserplatz 17.01 Zwei Oefen Wärmesonne, elektr., 2 große Metallsiguren, versch. Kleidungsstücke billig zu verkaufen, Hundsgasse 27, Eckladen.(1 — Irischer Osen— mittl. Größe, schwarz, vernick., alles brennend, weg. Heizung sehr preisw. abzugeben 10 bis 3½ Uhr, Münsterplatz 17, II., Privat, Postamt.(1 Posten guterhalt. Vertikos — Ausziehtische— u. einf. Tische, Kleiderschränke, Betten, Waschk., Nachtk., sehr billig zu verkaufen..(1 Bonn, Vorgebirgstraße 7. KN Geschenke Papier-, Lederwaren Mannenst billin roppen, Stockenstr. 8. Emyrna=Teppich :4 m. handgeknünft, zu verk. Händler verbeten.— Bonn. Brückenstr. bei Horn.(1 3½:2 und 2½:3 wegen Wegzugs ins Ausland äußerst billig verkäuflich. Tel. 1336. Aus dem Nachlasse einer hier verstorbenen Familie billig zu verkaufen: Oel=Gemälde berühmter Meister: F. Gilbert, Dorlit, Weber, Wello, Schöna, Gebirgslandschaft am Vierwaldstätter See,(Größe 180: 100) Holzsammler(100:80), Wasservögel am See(90:80), Waldpartie(100:80). Abenddämmerung 85:70), alles in Goldrahmen. Näheres(2 Königswinter, Grabenstr. 19. Kegelspiele Pensterkeie Kege kugeln Turnstäbe Pahnenstangen Stuhlsitze Pahnenspitzen Schaufelstiele Blumenampeln Schnürböcke Holzwarenhaus Bonn. Maaraasse 7. Gelegenheitskauf Durch meine Vermittlung: Joach Plant sast neu, sehr preiswert geg. sotortige Kasse zu verkaufen. H. Strempel, Eäsariaskr.ie Haltest. d. Elekr. Römerplatz Erstklassiges Hupfeld=Phonola Die„„Kavauia hat klare und deutliche Leistungen. Jahrzehntelange Tradition bürgt dem Mittelstand für vollkommensten Familienschutz. Jeder Kaufmann, Handwerker, Beamte, Gewerbetreibender, Angehöriger der freien Berufe, Angestellte und Landwirt muß in dieser wirtschaftlich schweren Zeit sich und seine Familie sichern gegen Rückschläge. durch Krankheitsfälle. Verlangen Sie Prospekte und unverbindlichen Vertreterbesuch. Rufen Sie telephonisch Rheinl. 9338 an, wir übersenden die Unterlagen kostenlos. Niedrige Beiträge! Höchste Leistungen! Aufnahmealter bis 65 Jahre! Nur eine Klasse! Bei Uebertritt ohne Wartezeit! Spezialarzt bis Mk. 10.— pro Konsultation. Keine prozentuale Arztvergütung! Klare und feste Markbetrüge! 21 Erholungsheime stehen zur Verfügung an der Nordsee, Ostsee, in den bayrischen Alpen. Harz. Mitteldeutschland, Thüringen, Mark und Taunus. Versichern Sie heute noch, morgen ist es zu spät. „ 88 AE Krankenkasse d. K. V. Magdeburg gegr. 1899 geg. 1899## Besirksdirektion Köln Geschäftsstelle Bonn, Münsterstraße 12 Fernsprecher 1728. Geschäftsstunden von—1,—7 Uhr, Sonntags von 10—2 Uhr. Original=Gemälde für 18 Mark zu verkaufen. Offerten unter D. 1475 an die Exped. erser-Brucken dring. Baranschaffung wegen preisweit zu verkaufen. Händler ausgeschlossen Kritz Schlüter. Bonn, Bruckenstr. 1 bei Horn.(1 Harmonium (Estey) billig zu verkaufen, 4) Annagraben 9. Großer Weihnachtsbäume-Verkauf Ab Montag den 20. d. Mts. auf dem Stiftsplatz Nr. 11, Hofraum, Weihnachtsbäume z. Aussuchen, per Stück 1 Mi. durch die Bank.(4 Knaben=Fahrrad gebr., aber guterhalt., zu verkaufen, Dechenstr. 5a.(1 2 gute f. 16—18s. jung. Mann, Aquarium, Fußballsch., Gr. 38, bill. zu verk., Nöggerathstr. 2. Pt.(1 Wir suchen noch 1 bis 2 Herren als Mitarbeiter an allen Plätzen. Steabung. SieSiegfeldste. 126. Tepptarr Deutsche Qualitätsware. Anschaffung möglich für Jedermann ohne Anzahlung in 9 Monatsraten. Erbitten Sie unverbindlichen Vertreterbesuch. Offert. unter F. M. 23 an die Exped.(1 Miuelgroßes schönes neues sowie guterb. u. neues Schlafzimmer und iod. billig zu verkanten. Bonn, Stockenstr. 3. Pelzgarnitur Feh=W. u. brauner Frauentragen billigst zu verkaufen. Näheres in der Exped.(1 Warmes dunkelblaues(1 Jackenkleid gefütt., Fig. 46, billig zu verkaufen, nrah. Expe.. Prachtvolle sowie große KarosseriePhaethon für 10/80 PS. Chassis in tadellosem Zustande sowie ein Coupé=Wagen auf Gummi, ein= u. 2spännig sofort billig zu verkaufen. Godesberg. Plitteredorterstr. 2, Tel. 220.(1 Zu verkaufen: Küchenschrank(weiß). Herd (Küvversbuschl, 8 flam Gasberd. Münsterplatz 9, 1I1. 1 is lange Peljate (95 cm lang), sast neu, Seal, zu verkaufen... Fmtin Näheres in der Expevirion. Franko ine Haus Liefern wir Carbic 11 ut. um, ult, ust. gebrüder Knauber, Bonn. Gebrauchte auterhalteue Handkarre für Poisterer zu kaufen gesucht. Off. u.„Polsterer 100“ an die Exped Kause gegen Kasse Peiser Lepoich und einige Brücken Off. u. B. G. 250 Exp.(1 Gevr. Hodander billig zu kaufen unt. H. 103 an dt. Cff. Erv.(1 Suche zu kaufen aus Privathand Eich.= od. NußbaumBüfett gegen bar. Offerten unter P. M. 187 an die Expedition.(1 Kühling anOs sehe sich jeder Käufer selhat. nuch die Gelenenheitekäufer. an, die wirklich vortellhaft kunfen wollen. Tellzahlung. Einige hundert Mark Anzahlung, evtl. auch ohne Anzahlung.(4 Koblenzerstr. 12. Reitstiefel auf Blöcken, geir. Herrnkleid. und Mäntel muttl. Gr., lang yudiche Tabatpreise, Niemen=Reiigeug. beflammig Gasberd m. Backosen auf eit. Tisch, Zinnvasen mit Glas Bier=laser m. Deckel Anzujeben von—4 Urr Unterhändler verbeten. Näh Ex PST. Streu u. Mull offerieren franko Haus Gebrüder Knauber, Bonn Guterhaltene Marken=Schreibnaschine zu kausen gesucht. Offert. mit Preis u. G. M. 90 Exped.(1 Fu vernauufen! Hellgraue Offiziers=Mäntel. Reit der: 1e1 liemen=Re ourign ch. Zin rgll sen von oahdiel Verbeten. Kan Exp.11 Gebr. Belour Ceppichz 2½:3 Meter, für 50 Mk. und ein A. Sessel für 15 Mk. zu verkaufen. Näh. Exped.(1 Gullth. Preller ca. 100 am, zu kaufen gesucht. Offerten mit Preis unter B. G. 101 an die Exped.(1 Pelz=Sealmantel spotbillig zu verk., Größe 4