Deutsthlund Eingerauein Unsere Vertreter sollen die Ausschussbeschlüsse mit erörtern. Der sechzehnte So ist denn in London eine Einigung erfolgt und die Einladung nach Deutschland ergangen. Ein Schritt nach vorwärts— wer wollte es verkennen— aber doch nicht ein endgültiger und befriedigender Abschluß. Das interalliierte Einverständnis trägt offensichtlich die Züge eines Kompromisses und macht keinem der Beteiligten anscheinend ehrliche Freude. So beanstandet z. B. der Figaro, daß die Interessen Frankreichs überall in letzter Linie von dem Urteil amerikanischer oder neutraler Schiedsrichter abhängig seien. Doch noch weniger wie die Alliierten kann Deutschland sich mit dem jetzigen Stand der Dinge befreunden und schweren Herzens werden unsere Delegierten heute die Reise nach London antreten. Die Klarheit des Sachverständigengutachtens, die einer seiner wesentlichsten Vorzüge war, ist bei dem Londoner Vergleich verwischt und in einen schwer zu durchdringenden Nebel gehüllt. Wie sich demgegenüber die Reichsregierung verhalten wird, darüber liegt eine amtliche Erklärung noch nicht vor. Indessen glauben wir in den nachfolgenden Auslassungen der„Zeit“ die das Organ Stresemanns ist, die hauptsächlichsten deutschen Richtlinien zu erkennen: In Berlin erwartet man, daß die deutsche Delegation keineswegs gewillt ist, zu den Beschlüssen der Konferenz Ja und Amen zu sagen, sondern eine Reihe von Gegenvorschlägen entwickeln wird, die den Beschlüssen der Konferenz in wesentlichen Punkten ein anderes Gesicht geben sollen. Es ist in einem Londoner Telegramm hervorgehoben, daß die Vertreter der amerikanischen Banken keineswegs den Beschluß des ersten Ausschusses in der Sanktionsfrage für endgültig halten, wenn sie in ihm auch schon einen wesentlichen Fortschritt erblicken. Die deutsche Delegation ist sicher derselben Ansicht. Man kann weiter annehmen, daß sie die Festlegung des Endtermins der wirtschaftlichen Räumung des Ruhrgebietes auf den 15. Oktober stark anfechten wird, dan man in Deutschland glaubt, daß die Räumung sich wesentlich rascher vollziehen kann. Daß sie sich dem Verbleiben von mehr als 3000 belgischen und französischen Eisenbahnern in der deutschen Eisenbahnverwaltung widersetzen wird, steht außer Zweisel. Dieser Punkt ist ja auch auf der Konferenz selbst eine offene Streitfrage geblieben. Die Frage der Sachlieferungen und der Barüberweisungen wird ebenfalls mit der deutschen Delegation eingehend verhandelt werden müssen. Deutschland verteidigt hier den Grund und Boden des Gutachtens selbst und wird nicht zulassen, daß Aenderungen getroffen werden, die den Schutz der deutschen Währung und der deutschen Leiftungsfähigkeit irgendwie unter das Maß herabmindern, das die Sachverständigen selbst für unbedingt nötig gehalten habe. Was die militärische Räumung der vertragswidrig besetzten Gebiete anlangt, so weiß man in London ganz genau, daß das englisch=belgische Programm für Deutschland ebenso unmöglich ist, wie die Verlängerung der Besetzung des Kölner Brückenkopfes über den vertraglichen Termin hinaus. Wenn die deutsche Delegation nach London fährt, so geht sie dabei von der Gewißheit aus, daß sie auf dem Boden der Gleichberechtigung verhandeln kann und daß man ihr nicht zumutet, die bisherigen Beschlüsse der Konferenz als vollendete Tatsachen zu betrachten. Die Auffassung, daß Deutschland als verhandelnde Macht in London auftreten kann, finden wir erfreulicherweise im Quotidien, der dem französischen Ministerpräsidenten nahesteht. Das Blatt schreibt: Die französische Abordnung werde für ihren Teil sorgfältig darüber wachen, daß die erzielten Beschlüsse nicht wieder in Frage gestellt würden, doch denke sie sicher andererseits nicht daran, den Deutschen jede Diskussion abzuschneiden. Sie werde sich vielmehr sogar bemühen, in direkten Verhandlungen diejenigen Fragen zu regeln, die außerhalb des Sachverständigenplanes ständen. Die Times hält es zwar für nötig, unsern Delegierten eine Art Anstandsunterricht vorher zu erteilen. Unangebrachte Forderungen, so die Frage der Verantwortlichkeit für den Krieg von neuem aufzuwerfen, würden der deutschen Sache nur schaden. Dagegen könnten die deutschen Delegierten einen angemessenen Erfolg erwarten, wenn sie für den Stand der öffentlichen Meinung in England und Frankreich volles Empfinden hätten. Gleichzeitig erteilt die Times dem bisherigen Verhalten der Reichsregierung eine gute Zensur. Es sei„ungewöhnlich" taktvoll und geschickt gewesen. Erwähnen wir zum Schluß, daß Hughes kraft des allmächtigen Dollars in Wirklichkeit der stärkste Mann unter den Verhandelnden, seine Mahnungen über den Ernst der Lage und die furchtbaren Folgen einer eventuellen Ergebnislosigkeit der Konferenz in nachdrücklichen Worten dem Vertreter eines belgischen Blattes wiederholt hat. Die Einladung an Deutschland. Der Worklaut des Einladungsschreibens. WTB Berlin, 2. Aug. Amtlich. Die Einladung der deutschen Regierung zur Teilnahme an der Londoner Konferenz ist heute eingegangen. Sie ist von, dem britischen ersten Minister dem deutschen Botschafter in London am Nachmittag übermittelt worden und telegraphisch am Abend in Berlin eingetroffen. Das Schreiben des britischen Ersten Ministers lautet in deutscher Uebersetzung wie folgt: Als Präsident der jetzt in London versammelten interalliierten Konferenz habe ich die Ehre, Eure Exzellenz zu ersuchen, der deutschen Regierung eine Einladung zu übermitteln, Vertreter zuernennen, um mit der Konferenz die besten Methoden für die Inkraftsetzung des Dawesschen Berichts vom 9. April 1924 zu erörtern, den die alliierten Regierungen ihrerseits als Ganzes angenommen haben, und der von der deutschen Regierung in ihrem Schreiben an den Wiederherstellungsausschuß vom 16. April angenommen worden ist. Ich wäre dankbar, wenn Eure Exzellenz mir sobald als möglich die Namen der deutschen Vertreter und den Zeitpunkt ihrer Ankunft mitteilen würden, die, wie ich hoffe, nicht später als Montag, den 4. August, erfolgen wird. * Die Zusammensetzung der deutschen Abordnung. WTB Berlin, 3. Aug. Die deutsche Abordnung zur Konferenz wird folgende Zusammensetzung haben: Bevollmächtigte Delegierte: Reichskanzler Marx, Reichsminister Dr. Stresemann, Reichsminister Dr. Luther. Generalkommissar der Abordnung: Ministerial= direktor v. Schubert, Sekretär der Abordnung: Legationsrat Wiehl, Vertreter der deutschen Behörden: Staatssekretär Bracht, Reichskanzlei, Ministerialrat Kipp, Reichskanzlei, Ministerialdirektor Spiecker, Reichskanzlei, Ministerial= direktor Gauß, Auswärtiges Amt, Gesandter Dr. Ritter, Auswärtiges Amt, Vortragender Legationsrat v. Friedberg, Auswärtiges Amt, Staatssekretär Fischer, Reichsfinanzministerium, Ministerialdirektor Ruppel, Reichsfinanzministerium, Staatssekretär Vogt, Reichsverkehrsministerium, Staatssekretär Trendelenburg, Reichswirtschaftsministerium, Ministerialrat Graf Adelmann, Reichsministerium für die besetzten Gebiete, Staatssekretär Weismann, preußisches Staatsministerium, Staatsrat Dr. Schmelzle, bayerisches Ministerium des Aeußern. Zur eigentlichen Abordnung tritt nur noch das unbedingt nötige Büropersonal hinzu. Der Zeitpunkt der Abfahrt nach London wird vom Reichskabinett festgesetzt werden. Doch läßt sich schon jetzt sagen, daß die deutsche Abordnung frühestens am Dienstag in London eintreffen wird. * Die Plenarsitzung vom Samstag. TU London, 2. Aug. Die Londoner Konferenz hat von 11 bis 1,30 Uhr getagt. Der französische Vorschlag auf Anwendung des Schiedsspruches bei Verfehlungen in Naturalleistungen usw. ist von der Konferenz in allen Punkten einstimmig angenommen worden. Ein Redaktionskomitee wurde beauftragt, bis kommenden Dienstag drei Protokolle betreffend die von den drei Kommissionen gefaßten Beschlüsse abzugeben. Das erste Protokoll wird von den Verbündeten unterzeichnet, das zweite von den Verbündeten und Deutschland, das dritte wird von der Reparationskommission und Deutschland unterzeichnet werden. Macdonald hat zu dem französischen Ministerpräsidenten geäußert, das Einvernehmen zwischen den Verbündeten sei jetzt eine feststehende Tatsache. Der englische Premierminister wurde von den verbündeten Delegationen ermächtigt, eine Einladung an Deutschland abzuschicken. Er erklärte, er werde die Deutschen bitten, ihr Möglichstes zu tun, um Montag in London einzutreffen. * Einspruch der Industrie gegen Aenderungen am DawesBericht. WIB Berlin, 2. Aug. Der Reichsverband der deutschen Industriellen hat zum Dawesschen Sachverständigengutachten den Standpunkt vertreten, daß es eine geeignete Grundlage zu den Verhandlungen über die Reparationsfrage sei, und er hat diesen Standpunkt trotz ernstester Bedenken gegen die Art und die Höhe der Deutschland zugemuteten Belastungen und trotz mancher Widersprüche aus seinen eignenen Reihen bisher aufrecht erhalten. Umsomehr muß der Reichsverband der deutschen Industrie nach den bisher vorliegenden Nachrichten gegen die Versuche Einspruch erheben, auf der Londoner Konferenz die Grundlagen des Sachverständigengutachtens in vielen Punkten zu verschieben. Der Reichsverband der deutschen Industrie muß daher die Reichsregierung auf das nachdrücklichste davor warnen, den Versuchen, die Grundlage des Sachverständigengutachtens zu verändern, nachzugeben. Die deutsche Reichsregierung darf an die Durchführung des Gutachtens erst dann herangehen, wenn die Gewähr dafür besteht, daß auch die Gegenseite die Bestimmungen des Gutachtens innehält. Kundgebung der Reichsregierung zum 3. Rugust. WTB Berlin, 2. Aug. Der Reichspräsident und die Reichsregierung habende folgende Kundgebung erlassen: In flefem Ernst gedenkt Deutschland heute des großen Krieges und seiner unendlichen Opfer, gedenkt vor allem der gefallenen Brüder und ihrer Hinterbliebenen und gedenkt der großen Jahl der Kriegsbeschädigten, die noch immer unter den Folgen des Krieges leiden. Beispiellos haben die Kämpfer an der Iront gelitten. Unvergessen sind die Opfer und die harten Entbehrungen, die in der ausgehungerten Heimat zu ertragen waren. Das deutsche Volk hat in diesem Kriege kein anderes Ziel erstrebt als die deutsche Freiheik. Für Freiheit und Unversehrtheit des Vaterlandes krat es vor zehn Jahren in unvergeßlicher Einigkeit und Särke unter die Waffen. Dafür gaben die Gefallenen ihr Leben. Aber sie ließen uns, den Lebenden, ein Vermächtnis: die Jorderung, in ihrem Geiste, dem Geiste der Einigkeit und Vaterlandsliebe, den Willen zur Freiheit Deutschlands als oberstes Gesetz zu bewahren. Wenn wir heute auf die Gräber unserer Helden den Ehrenschmuck der Blumen legen, und wenn heute für eine kurze Spanne Zeit des Tages Lärm verstummt und jede Bewegung ruht, so verbindet sich ein großes, unerschütterliches Volk mit dem Geiste seiner Gefallenen. Aus der Trauer heraus soll uns neue Kraft und ernster Zukunftswille erstehen, und so sollen die Jahnen, die wir am Morgen zum Zeichen der Trauer auf Halbmast setzen, als ein Zeichen des Glaubens an unser Vaterland am Mittag wieder zur Höhe emporsteigen. Die im gewaltigen Ringen unseres Volkes Gebliebenen sind nicht vergessen. Ueberall in deutschen Landen hat der piekätvolle Sinn der Bevölkerung zahlreiche Ehrenstätten und Ehrenzeichen den Gefallenen errichtet, die ihr durch Gemeinschaft der Heimal, durch Beruf und Kameradschaft besonders nahestanden. Roch aber sehlt das Ehrenmal, welches das ganze deutsche Volk gemeinsam allen Gebliebenen schuldet. Deshalb rufen wir am heutigen Tage unsere Volksgenossen zur Sammlung für ein solches Denkmal auf. In schlichter und wuchtiger Form, aus freiwilligen Beiträgen geschaffen, soll dieses Ehrenzeichen der Trauer um das Vergangene zugleich die Lebenskraft und den Freiheitswillen des deutschen Volkes verkörpern. Gedächtnisfeler für die Opfer des Weltkrieges * Berlin, 3. Aug. Zu Ehren der im Weltkriege gefallenen deutschen Brüder hatte das Reichstagsgebäude am Sonntag ernsten Festschmuck angelegt. Die Rampe vor der großen Freitreppe war mit Blumengewinden geschmückt, flankiert wurde sie von zwei hohen Masten, an denen die Reichskriegsflagge und die schwarzrot=goldene Flagge halbmast wehten. Auf der Mitte der Freitreppe war ein großer schwarz verhängter Katafalk aufgebaut, vor demselben die Rednertribüne. Ueber dem Katafalk war das Mittelfeld der großen Säulenhalle mit einem Bilde des Reichsadlers geschmückt. Ueber das Giebelfeld zog sich ein tiefes Band mit dem Spruch: dem lebenden Geiste unserer Toten! In der Wandelhalle des Reichstages versammelten sich schon lange vor Beginn der Feier die geladenen Teilnehmer. Das Reichskabinett war vollzählig erschienen, ferner die Spitzen der Reichs=, Landund Kommunalbehörden und die kirchlichen Vertreier der Konfessionen. Man sah u. a. auch den Chef der Heeresleitung, General v. Seeckt, den fürstbischöflichen Delegaten für Berlin, Weihbischof Dr. Deitmer, ferner zahlreiche Abgeordnete des Reichs= und Landtages. Pünktlich um 11 Uhr erschien Reichspräsident Ebert, der vom Vizepräsidenten des Reichstages, Dr. Rießer, begrüßt wurde. Der Reichspräsident sprach sodann einige Minuten mit Mitgliedern des Reichskabinetts und dem Weihbischof Dr. Deitmer. Kurz nach 11 Uhr trat der Reichspräsident an der Spitze des Reichskabinetts und gefolgt von der Generalität und Admiralität sowie von den übrigen Gästen auf die große Freitreppe, stürmisch von der draußen harrenden Menge begrüßt. Inzwischen war bereits der Aufmarsch der beiden Ehrenkompagnien der Reichswehr erfolgt. Auf der Freitreppe hatten sich die vereinigten Militärmusikkapellen und ein Bläserkorps unter Leitung des Armeemusikinspizienten Professor Grawert aufgestellt, die beim Erscheinen des Reichspräsidenten das Spiel des Trauermarsches begannen. Gleichzeitig wurden auf der Rampe in Kupferpfannen zwei Opferfeuer entzündet. Zunächst ergriff der evangelische Feldprobst Schlegel das Wort, der hervorhob: Wir brauchen den lebendigen Geist unserer Toten gegenüber dem Haß, gegenüber der Selbstsucht, die die Volksgemeinschaft vergiftet. hr Geist soll in unser Gewissen reden und unserm Herzen raten bei dunkler Schicksalswende, und das Heldentum heiliger Pflichterfüllung und das Heiltum der Liebe preisend und die Hand über das Licht der deutschen Hoffnung halten.— Der Erksche Männergesangverein unter Leitung seines Chormeisters Professor Max Stange brachte dann den Gesang: Heldenfeier von Max Bruch zum Vortrag. Hierauf nahm der stellvertretende katholische Feldprobst der Reichswehr Generalvikar Dr. Schwam= born das Wort, der der Helden im Felde und der Helden in der Heimat gedachte, die während des Weltkrieges ungeheure Opfer brachten.— Im Anschluß an diese Ansprache sang der Chor das eindrucksvolle Vaterlandslied von Gustav Wohlgemuth. Als nunmehr der Reichspräsident die Rednertribüne bestieg, umkreisten zwei Flugzeuge mit langwehenden schwarzen Wimpeln den breiten Platz. Reichspräsident Ebert betonte in seiner Ansprache, es handle sich um einen Tag des Gedenkens und der Trauer, zugleich aber auch um einen Tag des Dankes und einen Tag der Hoffnung. Die Schlußsätze der Ansprache lauteten: Trotz allen Stürmen der letzten Jahre ist uns das Reich erhalten geblieben. Wir geloben heute, daß an diesem Bau nicht gerüttelt werden darf, daß wir alle unsere Kraft einsetzen wollen, damit Deutschland den Platz unter den Völkern der Erde wieder einnehmen kann, der ihm gebührt. An diesem Ziele mitzuarbeiten ist Pflicht eines jeden Deutschen, ist eine Ehrenpflicht gegenüber den Brüdern, die ihr Leben hingegeben haben in Verteidigung der Heimat, ist vor allem eine Ehrenpflicht der deutschen Jugend. So soll der Geist der Toten lebend bleiben in uns allen, im ganzen deutschen Volke. Es ist heute der Ruf hinausgegangen an das deutsche Volk, unseren Toten ein würdiges Denkzeichen zu errichten. Aber darüber hinaus wollen wir— das lassen Sie, deutsche Männer und Frauen, uns in dieser Stunde geloben— dem Gedächtnis unserer Toten und unserer Opfer ein Denkmal bauen, dauernder denn Erz: Das freie Deutschland! Die letzten Worte des Reichspräsidenten wurden von der Menge mit stürmischem Beifall aufgenommen. Unter Glockengeläute und Trauersalut setzte die Militärmusik mit dem Spiel eines Trauermarsches ein, dem das Motiv zugrunde lag: Ich hatt' einen Kameraden. Die zahllosen Teilnehmer an der Kundgebung lauschten der Trauerparade entblößten Hauptes. Pünktlich um 12 Uhr brach das Spiel ab und gab damit das Zeichen zu dem stillen Gedenken der Gefallenen, während dessen auf zwei Minuten jeder Ton und jede Bewegung aussetzten. Im Anschluß daran wurden die bis dahin halbmast wehenden Fahnen hochgezogen. Die Kapelle intonierte das Niederländische Dankgebet, das die Menge begeistert mitsang. Unmittelbar daran schloß sich der gemeinsame Gesang des Deutschlandliedes. Lebhafte Ovationen wurden dem Reichspräsidenten und der im Parademarsch vor ihm defilierenden Reichswehr dargebracht. Gedenkfeier im Kölner Dom. * Köln, 3. Aug. Eine überaus eindrucksvolle und ergreifende Erinnerungsfeier an die Gefallenen im Weltkriege war im Kölner Dom. Hier sprach Pater Dionysius in hinreißenden Worten über die Totenopfer in dem großen Völkerringen, das vor zehn Jahren seinen Anfang nahm und so schweres Leid über uns und die ganze Menschheit gebracht hat. Die zahlreiche Gemeinde folgte seinen die Seelen mächtig aufrüttelnden Worten mit wachsender Anteilnahme und innerster Ergriffenheit. * WIB Berlin, 3. Aug. Die Kommunisten veranstalteten heute vormittag 11 Uhr Versammlungen in Groß=Berlin, in denen die Parole ausgegeben wurde, die Gedenkfeier auf dem Königsplatz zu stören. Diejenigen, die versuchten, die Ruhe zu stören, wurden von der Schutzpolizei überall sofort dingfest gemacht. Vierzig Personen wurden dem Polizeipräsidium zugeführt. Infolge des ungeheueren Menschenandranges zu der Gedenkfeier ereignete sich eine Reihe von Unfällen. Etwa 300 Personen mußten die Hilfe von Sanitätspersonal in Anspruch nehmen. Die Richtlinien für die deutsche Abordnung. WIIB Berlin, 2. Aug. Unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten wurde heute vormittag ein Ministerrat abgehalten. Die Hauptfragen, die auf der Londoner Konferenz erörtert werden, wurden eingehend besprochen und die Richtlinien festgelegt, in deren Rahmen die Vertretung der deutschen Interessen durch die für London in Aussicht genommene deutsche Abordnung erfolgen wird. * Staatssekrelär Hughes auf der Durchreise in Köln. TU Köln, 2. Aug. Nach sechsstündiger Fahrt ist der amerikanische Staatssekretär Hughes mit seiner Gattin heute abend 7,46 Uhr von Brüssel hier aus dem Kölner Hauptbahnhof eingetroffen. Im Auftrage des Reichsaußenministers Dr. Stresemann wurde er auf dem Bahnhof# von Legationssekretär Dr. von Erdmannsdorff, ferner für die amerikanische Botschaft von Botschaftsrat Robbins und für die britische Besetzungsarmee durch zwei hohe englische Offiziere begrüßt. Der amerikanische Konsul in Köln war dem Staatssekretär bis Herbesthal entgegengefahren. Hughes bedankte sich mit einigen herzlichen Worten für den freundlichen Willkommen auf deutschem Boden, während seine Gattin ihre Freude über den schönen Rosenstrauß ausdrückte, der ihr überreicht worden war. Der Staatssekretär machte einen sehr frischen und gewinnenden Eindruck. Nach einer kurzen Unterhaltung wurde er zu dem Salonwagen geleitet, den die deutsche Eisenbahnverwaltung an den=Zug angehängt hatte, in dem der Staatssekretär mit seiner Begleitung dann.15 Uhr nach Berlin abfuhr. * Hughes in Berlin. TU Berlin, 4. Aug. Zur Begrüßung von Hughes hatten sich u. a. auf dem Bahnsteig der amerikanische Botschafter Houghton mit dem Botschaftssekretär Norres und dem gesamten Personal eingefunden. Als der amerikanische Gast mit seiner Gemahlin dem Wagen entstieg, wurden beide zunächst von Staatssekretär von Malzahn namens der Reichshaupstadt willkommen geheißen. Hughes, der trotz seiner 62 Jahre einen außerordentlich frischen Eindruck machte, dankte verbindlich lächelnd. Nach einer herzlichen Begrüßung zwischen Hughes und den Herren der amerikanischen Kolonie fuhr der Staatssekretär mit seinem Gefolge zur amerikanischen Botschaft: Kurz nach 12 Uhr mittags fuhr der amerikanische Staatssekretär in Begleitung seiner Gemahlin und des Botschafters Houghton zum Palais des Reichspräsi= denten. Hier empfing Ebert an der Freitreppe seine Gäste. Nach der Begrüßung hatte Hughes mit dem Reichspräsidenten eine längere private Unterhaltung, bei der auch der Privatsekretär von Hughes zugegen war. Hieran schloß sich um 12,45 Uhr das Frühstück, an dem rund 30 Personen teilnahmen. Der Reichspräsident führte Frau Hughes, der amerikanische Staatssekretär die Gemahlin des Reichskanzlers zu Tisch. Unter den Gästen sah man neben Kanzler Marx Dr. Stresemann und Gemahlin, die Minister Dr. Luther, Dr. Geßler, Dr. Brauns und Oeser. Mit dem amerikanischen Botschafter Houghton waren geladen Mister Berk, Privatsekretär Hughes, Botschaftsrat Robbins mit Gemahlin, Generolkonsul Cossin und Gemahlin, Mister Bonyng, Mitglied der Amerikakommission und Gemahlin. Von deutscher Seite sah man ferner die Staatssekretäre von Malzahn und Meißner, Ministerial= direktor von Schubert, Mitglied der deutschen Abordnung für London, Ministerialdirektor Kempner und Ministerialrat Daehle, Reichskanzlei, von Mendelssohn und Gemahlin, Herrn und Frau von Strauß, von Schwabach, Dr. Dove, Graf Keßler. Während des Mahles wurde eine zwanglose Unterhaltung geführt. Anschließend promenierte man im Park, wo man Hughes in lebhaftem Gespräch mit Marx und Dr. Stresemann sah. Pierponk Morgan. Der amerikanische Bankier Pierpont Morgan ist heute in Cherbourg angekommen. Er wird morgen vormittag in London sein. Die Regiebahnfrage an die Premierminister verwiesen. WTB London, 3. Aug. Reuter erfährt, daß die Frage der Eisenbahnen an die„Großen Sieben“ verwiesen worden ist.— Die Konferenz hat ein neues Juristenkomitee ernannt, um die verschiedenen Berichte zusammenzustellen. * Um die Kölner Zone und die übrigen Brückenköpfe. WTB Paris, 2. Aug. Zur Frage der Räumung des Brückenkopfes von Köln meldet der Sonderberichterstatter der Havas=Agentur in London, wenn der belgische Vorschlag, die Berechnung der Besatzungsfrist für die Zeit vom 11. Januar 1923(vom Eina marsch ins Ruhrgebiet) bis zum Inkrafttreten der Sachverständigenplanes auszusetzen, gegen alle Logik nicht durchdringe, so würde daraus doch nicht folgen, daß die Kölner Zone geräumt werden müßte. Da die Besetzung interalliierten Charakter habe, müsse sie im gegenseitigen Einvernehmen der Alliierten geräumt werden. Anderseits würde das Sondervorgehen der englischen Regierung die franztsische Regierung dazu berechtigen, als Ersatz für die englischen Soldaten ihre eigenen Truppen in die Kölner Zone zu schicken. Dieser Fall erscheine übrigens unwahrscheinlich, denn die Engländer hätten sich ausgedrückt, daß sie sich keineswegs der interalliierten Solidarität zu entziehen gedächten und daß ihre Truppen auch nach'der Räumung von Köln an der Seite der französischen und belgischen Truppen in den Brückenköpfen von Koblenz, Mainz und Kehl bleiben würden, von denen der erste nach zehn und die beiden andern nach fünfzehn Jahren zu räumen seien. WIIB Paris, 2. Aug. Zur Frage der Diskussion über die Räumung des Brückenkopfes von Köln durch die englischen Truppen berichtet man dem Journal aus London, die englische Regierung habe ihrerseits erklärt, daß sie nach Räumung des Brückenkopfes von Köln an der andern Besetzung teilzunehmen wünsche. Da liege der Vorschlag vor, den Engländern den Brückenkopf von Koblenz, also die ehemals amerikanische Zone, zu übertragen. Nach dem Berichterstatter des Journal scheinen die Franzosen den Engländern die Besetzung der Pfalz nach ihrem Abzug aus Köln angeboten zu haben. Die polnischen Militärlasten. TU Warschau, 2. Aug. Während der Budgetdebatte im Seim wurde festgestellt, daß die Ausgaben für das polnische Heer gegenwärtig mehr als die Hälfte der gesamten Staatsausgaben betragen. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Seite 2. Nr. 11 983. Bonn, 4. August. Gedenkfeier der Stadt für die Gefallenen des Weltkrieges. * O Auf dem Ehrenfriedhose im Nordfriedhofe fand gestern vormittag eine Gedächtnisfeier für die im Weltkriege Gefallenen statt, die, wegen des 10. Jahrestages des " Weltkriegbeginns einen besonders weihevollen Charakter trug. Eine ziemlich große Teilnehmerschaf hatte sich zusammengefunden. Die Feier wirkte intim; das Publikum konnte deutlich den Vorgängen folgen. Als die Vertreier der Stadt, der studentischen Corporationen usw. ihre Standplätze eingenommen hatten und aufmerksame Stille im Publikum eingetreten war, leitete die Feuerwehrkapelle mit dem Choral„Jesus meine Zuversicht die Feier ein. Das Städtische Orchester unter Leitung von Musikdirektor Sauer spielte sodann das Gebet aus dem„Freischütz“ („Zu Dir heben wir die Hände...“) Hierauf folgte die Gedächtnis=Ansprache des stellvertretenden Oberbürgermeisters, Beigeordneten Spoelgen. Er erinnerte an die Zeit vor zehn Jahren, da unsere Truppen voll Begeisterung in den Krieg zogen für Deutschlands Schutz und Ehre.„Deutschland muß leben, auch wenn wir sterben müssen!“, dies Wort des Dichters Heinrich Lersch war gleichsam das Leitwort der im Felde stehenden. Der Krieg ging unglücklich für uns aus; die Wunden, die er uns schlug, bluten noch, viel Bitteres hat Deutschland erfahren und die Zeit der Leiden ist noch nicht vorbei. Allein sie hat uns gelehrt, die Ereignisse von einer höheren Warte zu betrachten und zu übersehen. Die Heere unserer Gegner zogen mit gleicher Begeisterung hinaus wie die unseren, und brachten ihr Leben dem Vaterlande zum Opfer. Heute aber sehen wir die Heere der Toten, die keinen Haß und Streit mehr kennen, nicht gegen= sondern miteinander dem Weltenende und der Auferstehung entgegenharren. Wir fragen uns heute nach dem Zweck des Geschehens und sind nur zu gerne bereit, anzunehmen, daß es sinnlos gewesen sei. Allein, das Weltgeschehen bewegt sich in ewigen Gesetzen und nichts ist sinnlos.„In Unglück und Not sollen wir lernen... sagt E. M. Arndt. Vielleicht ist dies der Sinn des Unglücks, das über Deutschland hereinbrach. Wie der ganze Körper Europas, war auch Deutschland krank und bedurfte einer heilenden Operation. Auch heute ist noch lange nicht alles Kranke entfernt. Vielleicht kam das Unglück über uns, weil die Deutschlands noch harrenden Aufgaben so schwere und große sind, daß uns nur durch die Schule des Leidens die Kraft zu ihrer Erfüllung wachsen kann.„Wir haben unser Vaterland geliebt bis in den Tod!“„Wir liebten unsere Brüder: Alle für Einen, Einer für Alle standen wir!“„Wir taten unsere Pflicht!“ Diese drei Worte ließen uns die Gefallenen als Vermächtnis. Liebe und Opfersinn für das Vaterland und für unsere Mitmenschen, treueste Pflichterfüllung beiden gegenüber: So wird es möglich werden, daß Deutschland wieder einen neuen Aufstieg erlebt und wir an den Gräbern der Gefallenen nicht mehr mit Schmerz und Verzweiflung, sondern mit Freude und heißem Dank stehen und erkennen:„Deutschland wird leben, weil sie sterben mußten!" Im Namen der Stadt Bonn legte Beigeordneter Spoelgen nun einen Eichenlaubkranz an der Ehrenstätte nieder. Das„Adagio aus der Cmoll=(pathétique) Sonate von Beethoven ließ den Eindruck der Rede ergreifend ausklingen. Der nun stark einsetzende Regen machte es dem Städtischen Orchester unmöglich, die vorgesehene Schlußnummer(Trauermarsch beim Tode Siegfrieds aus„Götverdämmerung“ von Richard Wagner) noch zu bringen Statt dessen spielke die Feuerwehrkapelle das Lied„Es ist bestimmt in Gottes Rat" Damit hatte die weihevolle Stunde ein Ende, die den Teilnehmern sicherlich dauernd in Erinnerung bleiben wird. * In sämtlichen Gotteshäusern der Stadt wurde durch Trauergottesdienste der Opfer des Weltkrieges gedacht. Ihnen zu Ehren läuteten die Glocken eine Viertelstunde lang, um alle Einwohner an die zu erinnern, die für uns gestorben sind. für Donn und Umgegens. Da alle Festlichkeiten und lauten Vergnügungen für diesen Sonntag untersagt waren, herrschte in der Stadt eine allgemeine, wohltuende Ruhe. Der Regen trug natürlich auch sein Teil bei, dem Trauersonntage die äußere Note der Ruhe zu geben. * Der Bonner Schwimmverein 1905 hatte sich im Bestibül des Viktoriabades an der Ehrentafel des Vereins zu einer Trauerfeier für die Gefallenen zusammengefunden. Der 1. Vorsitzende gedachte in ergreifenden Worten der gefallenen Kameraden und schmückte die Ehrentafel mit einem Lorbeerkranze. ) In Ippendorf und Lengsdorf feierte man gestern Kirmes, wozu sich trotz des Trauertages viele Vergnügungslustige, besonders aus Bonn, eingefunden hatten. Ueberall herrschte reges Kirmestreiben, nur auf den Straßen und Kirmesplätzen konnte des schlechten Wetters wegen sich nicht das übliche Kirmesgetümmel abspielen. Die Wirte machten dafür um so bessere Geschäfte, weil die Kirmesfreunde an das regensichere Lokal gebunden waren und sich— zumal es auch nicht heiß war, sondern eine angenehme Tanztemperatur herrschte— dem Tanzvergnügen mit besonderer Hingabe widmeten. ( Vom Jeuerwehrfest. Die Vorarbeiten schreiten rüstig fort. Nur noch wenige Tage dauert es bis zum Jubelfest. Wenn nicht alles täuscht, der Himmel ein Einsehen hat und uns goldenen Sonnenschein schenkt, so wird das 60jährige Jubelfest einen schönen Verlauf nehmen. Echte rheinische Fröhlichkeit soll nach all den dunklen Jahren wieder einmal zu Wort kommen. Aus allen Gauen Rheinlands laufen Anmeldungen zu dem Fest ein. Bisher zählte man 232 Vereine mit rund 3000 Mitglieder. Wohlan, ein schöner Anfang. Ueber die Einzelheiten des Festprogramms ist an dieser Stelle schon soviel geschrieben worden, daß man jetzt ruhig darüber weggehen kann. Jedoch darf nicht vergessen werden, daß der Bonner Turnverein 1860, den ganz besonders enge Bande mit der Bonner Wehr verknüpfen, die Festfeier in der Beethovenhalle durch eine Bronzegruppe verschönern will.— Der Festzug am Sonntag wird, da er etwa drei Viertel Stunde ziehen soll, soweit ausgedehnt, wie es möglich ist.— Das Feuerwehrfest soll ein Bürgerfest sein. Aus diesem Gedanken heraus— denn ein Bürgerfest ohne Feuerwerk kennt man in unsern rheinischen Landen nicht— soll als Beschluß der Rheinfahrt und zugleich des Jubelfestes am Montag abend ehen das bunte Feuerwerk abgebrannt werden. Heute abend 7 Uhr veranstaltet die Kapelle der Bonner Freiwilligen Feuerwehr auf dem Münsterplatz ein Promenadenkonzert. Das Programm wird in etwa das Gleiche sein wie am vergangenen Sonntag in der Poppelsdorfer AlleeJeuerwehr=Verbandstag in Bonn. Wir verweisen auf die Anzeige in der heutigen Nummer unseres Blattes, der zufolge das städtische Verkehrsamt Privatzimner zur Unterbringung der an dem Feuerwehrverbandstig in Bonn teilnehmenden auswärtigen Feuerwehren sucht. Die Bonner Männer=Kongregation zählt nach einem Bericht, der in der letzten Hauptversammlung gegeben wurde, z. Zt. 640 Mitglieder. Das Jahr 1923—24 war der inneren Reform gewidmet, die mit der Neuwahl des Vorstandes schloß. Jedoch wurde dabei auch nich: die äußere Werbearbeit vergessen. Die Zahl der Mitglieder vermehrte sich in dem verflossenen Jahr um 130. Etwa 20 Mitglieder haben sich zu einer Sektion für Jugendfürsorge zusammengeschart. Jede Woche hält ein Gesangchor, der ebenfalls im letzten Jahr gegründet wurde, seine Probe ab. Man ist jetzt daran, ein sogen. Aktionskomitee zu bilden, um für Presse. Sittlichkei: und mannhaftes Auftreten in der Oeffentlichkeit unter den Männern zu erbeiten. Auch charatativ war die Kongregation in cem verflossenen Jahre tätig. Durch Spenden ihrer Mitglieder unterhiel: sie ein großes Lebensmittellager, durch das bis 60 arme Familien unterstützt wurden. Durch zeitgemäße Themata auf den verschiedenen Gebieten des teligiöswissenschaftlichen Lebens, die durch fachkundige Redner gehalten wurden, suchte die Kongregation auch aufklärend unter ihren Mitgliedern zu wirken.— Von der Hauptversammlung sind nun für die Arbeiten in der Seeisorge folgender Leitfaden dem Pfarrklerus zur Kenntnis gegeben worden: 1. Die Männerkongregation betrachtet es als eine der wichtigsten Aufgaben, mitzuarseiten an der Förderung des religiösen Lebens in den einzelnen Parafaerereien. 2. Sie wird sich dementsprechend bemühen, darauf hinzuwirken, daß die kath. Männerwelt sich mehr beteiligt an den Veranstaltungen der Pfarrei, z. B. den Pfarrprozessionen und vor allem an der monatliche Standeskommunion(Männerapostolat). 3. Sie wird sich dem Pfarrklerus anbieten zur Uebernahme der verschiedenen erforderlichen Arbeiten, etwa beim Gottesdienst, zum Vorbeten, Sammeln von Unterschriften, zu Hausbesuchen. Karitasarbeiten usw. Sie wird nach besten Kräften mithelfen, in der Pfarrei das Laienapostolat so einzuführen, wie es der hochwürdige Herr Kardinal in seinem Schreiben vom 25. 3. 23 dargetan hat. 1 K. K..=Verbandstag 1924. Der 44 Verbandstag katholischer kaufmännischer Vereinigungen Deutschlande wird in der Zeit vom 6. bis 10. August in Kassel abgehalten.„Der katholische Kaufmann im praktischen Wirtschaftsleben“ bildet das Leitmotiv der Tagung. U. a. spricht der Reichs= und Landtagsarbgeordneter Hans Rauch-München über„Deutschlands Wirtschaft und der katholische Kaufmann". Das Protektorat über zen Verbandstag hat Bischof Dr. Josef Damian Schmitt, Bischof von Fulda, übernommen. Verbunden mit dieser Tagung ist eine Wirtschaftsausstellung, die am 6. August, eröffnet wird. Der K. K. V. Bonn wird drei Vertreter nach Kassel entsenden. ) Das Schwurgericht in Bonn. Zum ersten Male tagte im hiesigen Landgericht das Schwurgericht in seiner neuen Konstitution mit drei Richtern und sechs Geschworenen. Bei der am Samstag stattgefundenen Schwurgerichtssitzung führte Landgerichtsdirektor Dr. Dittmann den Vorsitz. Die Vertretung der Anklage lag in den Händen des Staatsanwalts Horster. Es wurde gegen zwei Eitorfer Bürger verhandelt, dnen Meineid bezw. Verleitung zum Meineid zu Last gelegt wurde. Nach einer zweiundeinhalbstündigen Verhandlung, die unter Ausunter Anklage stand, mangels Beweises frei. Der Meineidige mußte sein Vergehen mit einem Jahr Zuchthaus büßen. Ferner wurden ihm für die Dauer von fünf Jahren die bürgerlichen Ehrenrechte und dauernd die Befähigung aberkannt, eidlich als Zeuge vernommen zu werden. Der Sachverhalt ist kurz folgender. Die Angeklagten, die Arbeiter K. und H. stammen aus Eitorf. H. war in einen Alimentationsprozeß verwickelt. Um sich nun aus der Schlinge zu ziehen, soll er zu K. gegangen sein und ihn ersucht haben, die Sache so darzustellen, als habe auch er selbst mit der Klägerin in Beziehungen gestanden. Tatsächlich gab K. bei dem Alimentationsprozeß in Eitorf am 7. Juni 1924 unter Eid eine solche Erklärung ab. Kurz nach der Verhandlung reute ihn dieser Schritt. Von Gewissensängsten geplagt, ging er zu dem Mädchen und dessen Bräutigam hin und widerrief seine eidlich gemachten Aussagen mit dem Hinweis, H. habe ihn dazu verleitet. So kamen beide vor den Richter. K. bekannte reumütig sein Vergehen, H. dagegen bestritt ganz entschieden seine Schuld. Er habe doch gar nicht K. gedrängt, unter Eid unwahre Aussagen zu machen. Nach längerer Verhandlung sprach das Gericht das Urteil aus. Der Verdacht gegen H. sei zwar sehr dringend. Es sei unerklärlich, daß ein bisher unbestrafter Mann, der doch im Grunde mit der ganzen Angelegenheit nichts zu schaffen gehabt habe, unter Eid eine Aussage gebe, die ihn nur belaste, ohne daß von einer beteiligten Seite aus solche Versuche gemacht worden seien. Jedoch habe das Gericht Bedenken, auf die Angaben des K. allein ihn zu bestrafen. Gegen K. erkannte das Gericht, trotz der Frechheit, mit der der Eid von ihm geleistet wurde, und trotz der Gemeingefährlichkeit, die in einem solchen Tun liegt, auf die geringst zulässige Strafe in. Anbetracht seines bisher straflosen Lebens und seines reumütigen Geständnisses. )( Erkappter Pferdedieb. Vor etwa 14 Tagen wurden einem hiesigen Pferdehändler von der Weide bei Berkum zwei Pferde gestohlen. Alle Bemühungen um ihre Wiederbeschaffung warenVerfolglos. Am Samstag machte der Bestohlene eine Geschäftsreise in das Ruhrgebiet. Kurz vor Kaiserswerth erkannte er plötzlich in einem Pferde, das vor einer einsam an der Straße gelegenen Wirtschaft an einen Wagen angespannt stand, eines der ihm gestohlenen Pferde. Der Besitzer hielt sofort sein Auto an, ging in die Wirtschaft und fragte, wem das Pferde gehöre. Ein Gast nannte sich als Besitzer und gab als seinen Namen Nikolaus Kron aus Essen, ferner eine Telefonnummer an, unter der er zu erreichen wäre. Auf die eindringlichen Fragen des Pferdehändlers, wie er zu dem Pferde käme, behauptete„Krone“, er habe es in Essen um 450 Mark gekauft. Da jedoch der Bestohlene seine Behauptung ebenfalls aufrecht hielt, fuhren schließlich alle unter Begleitung eines Kaiserswerther Schutzmannes nach Essen. Auf dem dortigen Polizeipräsidium bekannte sich der angebliche Obstund Gemüsehändler Krone jedoch als der Dieb des Pferdes. Ein telefonischer Anruf erwies die Existenz eines Obst4. August 1924. — und Gemüsehändlers Krone, der aussagte, von dem Dieb, der bei ihm gewohnt habe, in der Nacht um Wagen und Geschirr bestohlen worden zu sein. Der Dieb, über dessen Person man noch nichts Näheres weiß, wurde einstweilen in Kaiserswerth in Haft gesetzt und soll demnächst nach Bonn überführt werden. ) Ein guter Jang. Die zwei Automobile der holländischen Defraudanten konnten noch am Freitag abend von der hiesigen Kriminalpolizei in Mehlem ermittelt werden. )( Ein Ehrendiplom, das der Bonner Sängerkreis bei seiner Sängerreise nach Hamburg dem Hamburger Gesangverein überreichen wird, ist im Schaufenster des bekannten Kunstgewerbehauses Schneider, Brückenstraße, ausgestellt. Es ist ein Kunstwerk, das nach dem Entwurf von Prof. Frantz gearbeitet ist, )( Bonner Marktbericht vom 4. August.(Großhandelspreise in Milliarden.) Wirsing Pfund 40—60, Kohlrabi Stück 30—50, gelbe Möhren Gebund 40, 50—60, Kartof= feln hiesige Pfund 50—60, Zwiebeln fremde Pfund 100 bis 120, Eßäpfel 200—250, Kochäpfel 150—180, Salat hiesiger Stück 30—40, Weißkohl hiesiger Pfund 50—60, Rotkohl hiesiger 80—100, Rotkohl fremder 100—120, Spitzkohl 40 bis 60, Blumenkohl fremder Stück 550—700, Gurken fremde Stück 250—400, Einmachgurken 25—30, Endivien 70—80, Eßbirnen Pfund 140—200, Kochbirnen 40—80, Eier Stück 130—145, Tomaten Ausland 250—400, hiesige 250—280, Kirschen halbsaure Pfund 200—450, Blaubeeren 200—300, Stangenbohnen 150—180, Strauchbohnen 200—250, Pfirsiche 300—500, Aprikosen 350—400, Reineklauden 150, Frühpflaumen 350—450, Johannisbeeren 150—200, Mirabellen 450, Landbutter 2000, Molkereibutter 2050. Zufuhr gichtch. Sprechsaal. 111 2891 Bonner Großmarkt. Auf der Tagesordnung der lepzten Stadtverordnetensitzung standen sehr viele Anträge und Anfragen, aber eine Frage und meines Erachtens für ganz Bonn und Umgebung eine sehr wichtige:„Genügt der Stiftsplatz den Bonner Verhältnissen heute noch als Großmarkt?“— diese Frage wurde nicht aufgeworsen, trotzdem Herr Oberbürgermeister Bottler vor Jahren in öfsentlicher Stadtverordnetensitzung schon erklärte, der Stiftsplatz ist als Großmarkt für Bonn zu klein. In den letzten Jahren hat sich der Markt auf dem Stiftsplatz durch ein großes Polizeiaufgebot noch halten lassen, aber auch das hätte nicht genügt, wenn nicht Geldentwertung und starker Warenabtransport zum Ruhrgebiet die Erzeuger teilweise vom Bonner Markt ferngehalten hätte. Seit zwei Monaten sind aber ganz unhaltbare Zustände eingetreten. Als die Mark stabil wurde, kam der Weizenpreis auf 12—16 Mk., das Pfund Mehl auf 12—18 Pfa. Der größte Teil der Erzeuger baute auf Grund dessen Gemüse und Kartosseln, und die Folge: ganz gewaltige Zufuhren zum Großmarkt. Holland, das im vorigen Sommer sozusagen nichts lieferte, überschwemmt uns in diesem Sommer mit Obst und Gemüse. Die Erzeuger aus der Bonner Umgebung werden in den nächsten Jahren versuchen, durch vermehrte Produktion und billiges Angebot Holland aus dem Felde zu schlagen; die Folge: noch größere Zufuhren. Es ist also höchste Zeit, einen geräumigen und gut geordneten Markt zu schafsen. Der Adolfsplatz ist ja nun der einzige Platz, den Bonn noch hat, beim Niederreißen der alten Kaserne wären noch andere Möglichkeiten gewesen, aber damals fehlten wohl Männer der Wirtschaft im Stadtparlament. Der Adolfsplatz ist zwar nicht gepflastert, aber in Deutschland sind noch sehr viele Großmärkte, die noch nicht gepflastert sind. In der Verwaltung soll man nicht denken, es geht noch, denn bei diesem Betrieb könnten Unglücke vorkommen, und Bonn ist haftbar, es könnten auch am Vorgebirge neue Märkte entstehen, und Bonn hätte mal wieder eine Gelegenheit verpaßt. Das neue Stadtparlament würde sich bei dieser Gelegenheit auch noch mit einer anderen Frage beschäftigen können, die für Bonn von großer Wichtigkeit ist: Wie stellt sich Bonn zu dem Bau einer Markthalle? Bonn ist infolge seiner äußerst günstigen Lage dazu ausersehen, in den nächsten Jahren der Zentralmarkt für den Obstund Gemüsebau von Rheinland und Westsalen zu werden, beschickt wird er mit Erzeugnissen aus der Gegend von Köln bis Mainz, Aufkäufer kamen aus dem Ruhrgebiet, aus dem Siegerland und dem ganzen Kreise Koblenz.— Diese und auch hiesige Händler führen zum größten Teil auch noch andere Artikel als Obst und Gemüse, wie Butter, Eier, Käse, Konserven, Marinaden usw. Um diese Artikel zu erhalten, ist jeder gezwungen, nach Köln zu fahren. Es tritt dadurch eine Verteuerung der Lebensmittel ein, die großen Importeure können sich, solange keine Halle gebaut ist, in Bonn nicht niederlassen. Hierdurch ist ein überflüssiger Zwischenhandel entstanden, der sämtliche Waren ganz erheblich verteuert. Bei Erörterung dieses Planes sowie auch bei Verlegung des Großmarktes werden ohne Zweifel einige, aber wenige, sich dagegen zu wehren suchen. Das Stadtparlament hat aber für die Interessen der Allgemeinheit im Auge zu halten und für Vonns Entwicklung und Größe Sorge zu tragen. Die Halle müßte natürlich Bahnanschluß und Kühlanlagen haben und dürfte nicht sehr weit vom Großmarkt entfernt sein. Das hierzu passende Gelände ist heute noch unbebaut, in wenigen Jahren würde, wenn nicht schnell gehandelt wird, auch diese Gelegenheit verpaßt sein. Colf. Das Wetter von heute und morgen. Veränderlich mit Regenfällen; ziemlich kühl. 1 Rheinwasserstand. Der Bonner Pegelstand von heute morgen 8 Uhr:.30 Meter. Wasserwärme 18 Grad. Kunst und Wissen. Gallenleiden. Von Dr. Friedrich Simon. Ein Unermüdlicher ist aus dem Leben geschieden. Mitten aus seiner Arbeit heraus, in voller Kraft ist der Mann„in den besten Jahren“ aufs Kranken= und Todeslager gekommen. Das hat ein Gallenleiden gemacht, und manchen, bei dem die Galle einmal nicht gesund befunden wurde, plagt jetzt die Sorge um seine Zukunft. Er sieht sich bereits heimtückisch von dieser Krankheit zur Skrecke gebracht und beginn: vielleicht an der Versicherung des Arztes, das Leiden sei leicht, und der Zustand habe keine Gefahren, bereits leise zu zweifeln. Das braucht er nun keineswegs, und wir werden zu seiner Beruhigung(und Warnung!) einiges über die Gallenleiden besprechen. Beginnen wir mit dem„Stein". Jeder zehnte Mensch etwa trägt Steine in seiner Gallenblase. Aber nur bei einem kleinen Bruchteil von diesem Zehntel der Menschheit verursachen die Steine ein Leiden. Die bloße Anwesenheit eines Steines ist also an sich noch keine Krankheit. Nur wenn die steingefüllte Gallenblase sich entzündet oder ein Stein in die engen Gallenwege gerät und sich einklemmt, kommt es zum schmerzhaften Anfall. Auch der Anfall als solcher hat noch keine Gefahren. Solange nur Gallenblase und Gallengänge entzündet sind, wird das Leben des Kranken in keiner Weise bedroht. Anders, wenn die Endzündung den Ort, an dem sie entstand, überschreitet. Diese verderbliche Wendung tritt ein, wenn ein Stein in die freie Bauchhöhle durchbricht und dabei Eitererreger mitschleppt. Dann gibt es die tödliche Bauchfellentzündung. Oder, wenn aus der Gallenblase Eiter ins Blut übertritt, dieses vergiftet, und das Bild der„Sepsis“ erscheint. Selten bringt aber gleich der erste Anfall solche Gefahren. Er ist von wechselnder Dauer und Stärke, klingt jedoch meist wieder vollständig ab. Ueberhaupt ist der Verlauf der Gallenleiden sehr verschieden. Unerklärt, wie die Anfälle kommen, verschwinden sie wieder, um vielleicht niemals wiederzukehren, und der erste Anfall bleibt oft der einzige. Oft aber zieh: sich durch Jahre hindurch eine Kette verschiedener unbestimmter Beschwerden. Sie werden häufig vom Kranken zu Unrecht auf seinen Magen bezogen, und erst ein später einsetzender typischer Anfall zeigt, was die Vorboten zu bedeuten hatten. Den„klassischen“ Anfall bekommt man nicht agzu häufig zu sehen. Er peinigt sein Opfer, der Kranke krümmt sich vor Schmerzen. Auch die leise Berührung der Lebergegend durch die ärztliche Hand ist ihm unerträglich. Ja, der Druck der Bettdecke mehrt bereits seine Qualen. Fieber und Gelbsucht bestehen aber keineswegs immer.(Der Laie weiß das meist nicht; ohne Gelbsucht glaubt er nicht an die Gallenblose als Ursache seiner Beschwerden. In Wirklichkeit ist oder gerade bei Gallenblasenleiden die Gelbsucht recht selten.) Mitunter vermag der Arzt die entzündlich geschwollene Gallenblase unter dem Rippenbogen deutlich zu tasten. War ein Gallenstein die Ursache dieser Beschwerden, so kann man das manchmal dadurch erweisen, daß man den Etein in den Abgängen findet, wenn er auf natürlichem Wege den Körper verlassen hat. Dann ist die Diagnose gesichert. Aber der klassische Anfall ist, wie gesagt, selten, und wo er fehlt, wird die Unterscheidung manchmal recht schwer. Denn Erkrankungen mehrerer Nachbarorgane machen ein ähnliches Bild. Außerdem empfindet der Mensch Schmerzen nicht stets an der Stelle ihrer Entstehung. Er„lokalisiert" oftmals absonderlich. Gallenschmerzen können zum Beispiel im rechten Arme gespürt werden. Auch das begünstigt den Irrtum und hindert oft am Erkennen, Selbst das Röntgenverfahren läßt häufig bei Gallenleiden im Stich. Wie steht es nun mit der Operation? Soll man innerlich behandeln? Soll man operieren? An inneren Heilverfahren steht uns eben nicht viel zur Verfügung. In früheren Zeiten glaubte man, die Steine auflösen zu können. Das gelingt aber nicht, die lösenden Mittel versagen. Aber Gallensteinkuren an geeigneten Orten oder Ruhekuren zu Hause, der Gebrauch von Karlsbader Salz und einer geeigneten Diät wird von vielen Menschen als wohltätig empfunden. Sehr zweifelhaft sind allerdings die Oelkuren. Sie haben den Zweck, die Steine zu entfernen, aber der Unwissende erliegt hier leicht einer Täuschung. Er glaubt, Gallensteine zu finden, und findet in Wirklichkeit harmlose Steine von ölsaurem Kalk, die sich im Darm der Patienten aus dem Oele gebildet haben. Im ganzen gibt es kein inneres Mittel von sicherer Heilwirkung. Viele Chirurgen, ihrer Technik und Asepsis sicher, sind schnell mit dem Messer zur Hand, Die geglückte Operation bringt mit einem Schlage Befreiung von jahrelanger Pein und Lebensbedrohung. Die kranke Gallenblase wird entfernt— sie ist, obgleich an sich nicht ohne wichtige Funktion, doch sehr wohl zu entbehren—, und der Mensch ist geheilt. Aber der Kranke entschließt sich nicht leicht zur Operation. Er versucht es oft lieber bis zum Letzten mit Ruhe, Wärme und Trinkkuren. Und die Morphiumspritze bestärkt ihn in seinem Zögern. Denn sie erlöst ihn jedesmal rasch von den schlimmsten Schmerzen. Aber sie ist eine gefährliche Wohltat, sie verleitet zum Morphinismus! Der jahrelang Leidende wird nur zu leicht dem Gift untertan, und das ist ein Grund mehr für den Arzt, rechtzeitig zur Operation zu raten Wenn die Anfälle sich häufen, ihre Wucht sich verstärkt oder gar oft wiederholte Schüttelfröste und unregelmäßiges Fieber den Eiter anzeigen, dann ist Zeit nicht mehr zu verlieren. Und wer aus bloßer Messerscheu seinem Arzte die Operation auch dann noch verweiger:, treibt ein Spiel mit dem Leben. Hellung der Blinden. Der russische Augenarzt Prof. Katz hat 1918 schon in der wissenschaftlichen Welt dadurch Aufsehen erregt, daß er erklärte, er könne mit Hilfe verschiedener Methoden fast sämtliche Erblindungen heilen. Er hat dann in der Petersburger militär=medizinischen Akademie einen eingehenden Vortrag über dieses Problem gehalten. Neuerdings ist er mit Hilfe verschiedener Stiftungen dazu übergegangen, ein eigenes Institut, in dem seine Erfindungen praktisch angewendet werden sollen, zu errichten. Dieses Institut hat seinen Sitz in Petersburg und führt den Namen „Tifliatritschesky=Institut". Tifliatrie heißt: Heilung der Blindheit. Zur Heilung der Kranken wendet Prof. Katz verschiedene Methoden an. Die Atrophie des Sehneros will er durch eine kombinierte Kur von Wärme, Elektrizität und Radiowellen heilen. Durch diese Behandlung soll dem Sehnervdie Empfindlichkeit zurückgegeben werden. Bei Trübung des Augapfels wendet er eine elektrische Massage an mittels des sogen. Sanag=Apparates. Dieser Apparat soll es ermöglichen, daß die im Auge befindliche Glasmasse zu vibrieren beginnt und daß die Trübung zerstört wird. Ist die Blindheit die Folge eines organischen Fehlers der Augenhöhle, so wird eine Operation angewandt, bei der ein Teil der Muskeln zerschnitten wird. Nach der Aussage verschiedener russischer Arzte ist die größte Errungenschaft der Tifliatrie die Herstellung des halbkünstlischen Auges. Es handelt sich um eine Operation, die bei Augenstar und auch zur Belebung des Auges bei Trachom=Blindheit vorgenommen wird. Der angegriffene Teil des Auges wird operativ entfernt und durch ein durchsichtiges Zelluloidschälchen ersetzt. Dieses Schälchen verwächst schnell mit dem Augapfel und soll die Heilung des Kranken herbeiführen. In dem neuen Institut können 50 Kranke untergebracht werden. Wie russische Zeitungen behaupten, hat Prof. Katz tatsächlich schon sehr viele Blinde wieder sehend gemacht. Es frägt sich allerdings, ob es sich nicht um Erblindungen handelt, denen auch mit den bisher schon bekannten Mitteln der Wissenschaft hätte geholfen werden können. Im Ausland beabsichtigt man, die Erfindungen von Prof. Katz nachzuprüfen. mk. Neues Operettentheater. O Gastspiel Tegernseer Bauernbühne. „Der 7. Bua“, ein Schwank von Max Neal und Max Ferner fand am Samstag dank der wahrhaft waschecht gefärbten, urwüchsigen Darstellung ungewöhnlich starken Beifall. Das Publikum lachte buchstäblich Tränen und Ausrufe, wie„Ich kann nicht mehr!" oder„Mir tut alles weh vor Lachen!“ konnte man in den Pausen immer wieder hören. Wie gaben aber auch anders Schultes und Ernst Heiden den Simon Konreuther und seinen pfiffigen Spezl, Anderl Brucklechner! Ersterer pomadig, daß sogar der Zuschauer manchmal„kribbelig" wurde angesichts dieser, oft— z. B. in der Briefschreibeszene— allzu künstlich gedehnten Langsamkeit, letzterer temperamentvoller und in Maske und Haltung bauernechter. Stark altherkömmlich faßte Anderl Hahnerl den Schneider auf. ausgezeichnet im Spiel und vor allem in Dialekt war Hans Wengel als Roggenbergr. Die Kostümierung ist ja— nebenbei bemerkt,— etwas sehr gemischt. Die fesche„saubere"(lies auf bayerisch:„schöne") Leni(Loni Schultes) fiel in der äußeren, allzu adretten„'schneckelten" Aufmachung ein wenig aus dem Milieu des Konreuther Hauses, paßte aber zu ihrem ebenso blitzsauberen Schatz (Franz Haucke). Auch die Barbara muß genannt werden(Marie Oesterreicher)— Der 7. Bua ist natürlich ein Mädel. Was sein Vater— in einer urdrastischen Szene — erst erfährt, nachdem der König schon die Gevatterschaft" angenommen und diese Tatsache dem Konreuther sen. die Bürgermeisterwürde und sonst allerlei Vorteile eingebracht hat. Die Leni kriegt ihren Schorschl und der König bleibt auch dem, in ein Mädel verwandelten 7. Buam in Gnaden gewogen.— In den Pausen wurde musiziert(der Zitherspieler ist unbestreitbar ein Künstler auf seinem Instrument) und Schuplattler getanzt. Die Darbietungen fanden stürmischen Applaus. Heutige Verunstaltungen. Operettentheater: Almenrausch und Edelweiß..30 Uhr. BoNZOr beherrscht die Straße. Jeder Kenner weiß: die Weltmarke bürgt für Qualität! V. August 1024. General=Anzeiger für Vonn und Amgegens. Nr. 11983. Seite 8. Von Nah und Fern. kei Frankfurt, 1. Aug. Die Gattin des ehemoligen Raisers Wilhelm II. traf aus Doorn in Frankfurt a. M. ein und ist nach eintägigem Aufenthalt nach BadenBaden weitergereist, um sich dort wegen ihres Gelenkrheumatismus einer Kur zu unterziehen.— Auf der Homburger Landstraße bei Niedereschbach stieß der Motorfahrer Völker in voller Geschwindigkeit mit einem aus einem Feldweg kommenden Fuhrwerk zusammen. Der Motorfahrer wurde vom Rade geschleudert und erlitt einen Schädelbruch, an dessen Folgen er am anderen Morgen ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, starb. Breslau, 2. Aug. Zu den Riesenunterschleifen beim hiesigen Postscheckamt melden die Breslauer Morgenblätter u..: Es handelt sich anscheinend um eine internationale Verbrecherbande, die mit den Einrichtungen und dem Verkehr auf dem Postscheckamte genau Bescheid wußte. Als die Seele des betrügerischen Unternehmens gilt der 27jährige Kaufmann Buchta alias Hubermann aus Kattowitz, der unter diesem Namen bei hiesigen Banken und beim Postscheckamt verschiedene klein: Konten inne hatte. Mit Hilfe gefälschter Barscheckkarten und der Unterstützung einer Beamtin des Postscheckamtes, der 21jährigen Margarete Weiß, verstand es Buchta=Hubermann, sich nach und nach auf Grund fingierter Ueberweisungen einen Betrag von 100000 Goldmark zu erschwindeln. Dabei halfen ihm die Gebrüder Roth aus Lodz sowie ein Lithograph und ein Steindrucker, die die neuen Scheckkarten und falschen Stempel herstellten. Den ersten Verdacht schöpfte ein Beamter der Dresdner Bank, auf dessen Veranlassung die Polizei den Betrügern auf die Spur kam. Auf diese Weise gelang es, noch 60000 Goldmark, die schon zur Zahlung an Buchta angewiesen waren, zu retten. Sämtliche Beteiligte wurden sofort festgenommen und in Untersuchungshaft abgeführt. Paris, 2. Aug. Ein schreckliches Fliegerunglück ereignete sich in dem Vorort Bourg=la=Reine. Ein junger Militärflieger, der mit seinem Flugzeug gekommen war, um seine Landsleute und seine dort wohnende Mutter zu begrüßen, stürzte vor dem Schaufenster eines Geschäftes ab. Dabei wurden zwei vor dem Laden stehende Frauen und der Monteur des Flugzeugs getötet. Die eigene Mutter des Fliegers ist schwer verletzt, ihm selbst sind beide Beine zerschmettert. Der junge Flieger überflog bei seinen Uebungsflügen sehr oft seinen Heimatsort und führte dort über den Straßen in geringer Höhe Kunstflüge aus. Bei einer scharfen Wendung des Apparates blieb der linke Flügel an einem Telegraphenmast hängen, was den Sturz verursachte. Der Gewerkschaftsring zur Reparationsfrage. TU Beolin, 1. Aug. Der Gesamtvorstand des Gewerkschaftsringes faßte zur Frage des Volksentscheides nachfolgende Entschließung: Ein Versuch der deutschen Wirtschaft, die Reparationslasten auf sich zu nehmen, muß ausgehen von dem Kultur= und Lebenshaltungsstande des deutschen Volkes und dem gemeinschaftlichen Willen, durch Mehrleistung(Intensivierung der Arbeit und Höchstentwicklung des technischen Produktionsapparates) Deutschland baldmöglichst wieder vom wirtschaftlichen und politischen Druck und den Fesseln der Reparationen zu befreien. Ein gemeinschaftlicher Leistungswille ist nur zu erreichen, wenn im Innern soziale Kämpfe und Erschütterungen nach Möglichkeit vermieden werden. Die Sicherung eines den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Gegenwart anzupassenden Achtstundentages und die Ratijikation des Washingtoner Abkommens sind deshalb dringende Notwendigkeiten der inneren und äußeren Politik. Die Ratifikation hat zu erfolgen, sobald feststeht, daß England, Frankreich und Belgien ebenfalls ratifizieren. Das Reparationsproblem kann in der Frage der Lastenverteilung nur angefaßt und, falls überhaupt möglich, einer Lösung entgegengeführt werden, wenn durch eine verständige Reparationsregelung zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern die Leistungsvoraussetzungen geschaffen werden. Der Vorstand des Gewerkschaftsringes wird ermächtigt, nach dieser Richtung mit den anderen Spitzengewerkschaften, den Unternehmern und der Regierung Verhandlungen aufzunehmen. In Gewerkschaftskreisen werden zur Zei: die Möglichkeiten erörtert, die Arbeitszeitfrage und die Ratifizierung des Washingtoner Abkommens auf Wege eines Volksentscheines einer endgültigen Regelung entgegen zu führen. Wir wünschen einen solchen Volksentscheid möglichst zu vermeiden, da der vorhergehende heftige Kampf den eben begonnenen Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft schwächen und Unruhe in die Betriebe tragen würde. Politische Agitation beeinträchtigt die Produktion und Arbeit. Diesen von volkswirtschaftlichem Verantwortungsbewußtsein getragenen Standpunkt können wir aber nur aufrecht erhalten, wenn ein tragfähiges Reparationzabkommen in vorstehendem Sinne zustandekommt. Unbeschadet dieses Verhandlungswillens wird der Vorstand beauftragt, entsprechend der grundsätzlichen Bereitschaft nötigenfalls auch den Volksentscheid anzuwenden und alle technischen und finanziellen Vorbereitungen für seine Durchführung zu treffen. * Jür Teuhallen usw. keine hauszinssteuer. WTB Berlin, 3. Aug. Vor kurzem bestimmte der preußische Finanzminister in einer Rundverfügung, daß unter besonderen Voraussetzungen die staatliche Steuer vom Grundvermögen bei Grundstücken, die ausschließlich der Pflege von Leibesübungen dienen, zinslos und fristlos gestundet werden kann. Wie der amtliche preußische Pressedienst mitteit, finden nach einer neuen Rundverfügung diese Bestimmungen sinngemäß auch auf die Hauszinssteuer Anwendung. * Rußland auf der Kölner herbstmesse. WTB Berlin, 3. Aug. Die hiesige Vertretung der russischen Telegraphenagentur teilt mit: Nach Erledigung des deutsch=russischen Zwischenfalles beschloß die Berliner Handelsvertretung, sich an der im September in Köln stattfindenden Messe zu beteiligen. Für eine Teilnahme an der bevorstehenden Leipziger Messe ist die Zeit schon zu sehr vorgerückt. Heute entschlief mein lieber Mann „—tratmat. Karoline Hammerschmidt geb. Soennecken. Düsseldorf, z. Zt. Godesberg, 2. August 1924. Die Beisetzung findet in aller Stille statt. Heute nacht entschlief sankt meine unvergeßliche, heißgeliebte Frau, die treue Mutter meiner vier Kinder, unsere geliebte Tochter, Schwiegertockter, Schwester, Schwägerin und Tante Pikktone Lechbaun geb. v. Lauft im Riter von 38 Jahren. Das deste Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Im Namen der tieftrauernden Angehörigen: Paul Eschbaum. Benn, den 3. Rugust 1924. Das feierliche Seelenamt findet statt Mittwoch den 6. Rugust, morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche zu Endenich. Daran anschließend die Beisetzung 10.15 Uhr vom Trauerhause Endenicherstr. 110. Das Jahrgedächtnis für unseren lieben Gatten, Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel Herrn Bernard Hannes findet Dienstag den 5. Rugust 1924, morgens 9 Uhr, in der Münsterkirche statt, wozu freundlichst einladet Familie Bernard Hannes. Zaruck. Dr. Stangenberg Fachurzt für Hant- und Blasenleiden(1 Am Neutor 2. Dienstag den 5. 8. abds. 8 Uhr: Versammlung im Vereinslokale. Der Vorstand. 11 Gesellschaft der Kakteenfreunde Bonn. Montag. 4. Aug., abends 8 Uhr. im kl. Caale des Hähnwens, 1. Etage: Versammlung. Tagesordnung: 1. Aufnahme neuer Mitglieder 2. Besprechung mitgebrachter blübender Exemolare. 3. Vortrag: Mar Löbner: „Kakteenerde u. Düngung“. 4. Verlosung von 50 Kakteen usw. 5. Allgemeine Aussprache. Gäste willkommen.(1 Der Vorstand. Tausche neue Fährräder oder Cassa, gegen neuwertiges Motorrad, nicht unter 3 PS. Zu erfragen in der Exp. 1 Am 2. August entschlief sankt nach langem schwerem Leiden, versehen mit den heil Sterbesakramenten, meine gute frau, unsere heißgeliebte, teure Mutter, Nau Muria-Schüne, geb. Olszewskt im Riter von 49 Jahren. In tieter Trauer: Lehrer Johannes Schukey und Kinder. Bonn, den 2. Rugust 1924. Die teierlichen Eregulen finden am Dienstag den s. August, morgens.30 Uhr, in der Elisabethkirche statt. Die Beerdigung ist am zelden Tage, morgens 10.30 Uhr, von der Sandtstraße 9 aus. Statt jeder besonduren Anzeige. Gestern morgen gegen 2 Uhr verschied nach langem mit grosser Geduld ertragenem Leidon. vorher gestärkt mit den Hellsmitteln der röm.skath. Kirche, meine über alles geliebte Frau, meine herzensgute Mutter. die wohlachtbare Frad heinrtur-Mager geb. Kath. Mahlberg Im Alter von beinahe 69 Jahren, Die trauernden Hinterbliebenen: 0 " Heinr. Mager " M a r i a M a g e r a l s T o c h t e r. Bonn, den 4. August 1924. Die Beerdigung findet statt am Dienstag den 5. August,.30 Uhr mittags vom Sterbehause Heerstr. 149: die Exequlen am selhen Tage. 8 45 Uhr, in der Marienkirche. Statt Karten. Eugenie Schwebel Ernst Barnikol Verlobte Wesseling, den 2. August 1924. E Studienreferendar erteil!! (Nachhülte=) Unterricht in Mathematik. Rüheres in der Exv. 1 In rub. seinem Landhause Landaufenthalt bei bester Vervflegung. Gues, Vornbeim bei Bonn: * Dentist Martin Plhl Baumschul-Allee 17 (früher Münsterpletz). Schonendste Behandlung. Billigste Preise. Spiechstunden-12 und 3- 8 Uhr.) Die polizellich genehmigte Bolner-Rauwuche hat Posten bezogen: Münsterplatz, am Milchhäuschen, Friedrichsplatz, auf dem Baugetände, Markt, Rathaus Torweg, Rheinbadeanstalt, Finanzamt, im Vorgarten. Geschäftssielle: I. Schmitz, Kasernenstr. 19. Aufbewahrungsgebühr: Motorrad 50, Fahrrad 20 Pfg. Wenn in überfüllten Sälen Aufnahmefähigkeit und Beobachtung nechlassen, ertrische man sich mit“4711“. Ihr zarter, köstlicher Duft belebt und regt an. Beim Kauf achte man genan auf die ges. gesch.“4711“(BlauGold-Etikette).— Seit 1792 destilliert in steis der gleichen, hervorragenden Güte nach ur-eigenem Original-Rezept. 994 Silnisch Gsseh Kölnisch Wasser-Seife- Kizz)s Kölnisch Wasser-Badesalz 29., kath., wünsche soliden Herrn kennen zu lernen. Beamter oder dess. Handwerker zwecks gem. Ausfl. evtl. späterer Heirat. Of. u. J. M. 192 an Exp. 1 Witwer, besi. Handw., mit 1 kl. Kind. Hausbesitzer, sucht die Bekanntsch. eines häuslich erz. kinderlieb. katb. Mädch. od. Wwe. ohne Anb., b. 40 swems Heirat. Etwas Vermög. erw. Eiub in antgeb. Geschäft angenehm. Off. w. mögl. m. Bild. w. zurückgeschickt wird, erb. unt. M. Exp. Ireunge im Alter v. 22-34 r. suchen die Bekanntsch. dreter lebenslustiger Damen zwecks svüterer Pelt al. Offerten, möglichst mit Bild, uns.„Geselligkeit an Exp.(1 Ne#er bübsch. Ersch., 20er J. #REE weF5. Höf. gebtre uen Bekanntsch. evtl. Heirat. Zuschr. u. Aufklärung u. Verhältnisse m. Bild. Ann. zweckl. diskr. Bin selbst vermög., schuldenix. Kan gg.# Sg. u. R. H. 171 a. mann, eign. Häub. Gxp. Witwer, Anfang 40er, katb., mit 2 Kindern8 u. 4., mit gut. Geschäft und landw. Betrieb. vermög., in schöner Stadt am Rbein wohnend, sucht die Bekanntschalt einer Dame zwecks Heirat im Alt,v. 30=45., Vermögen jed. nicht erforderl. Thert, u. K. B. 100 sen. AAnz, Honnet. im Alt,v. 80=45 erwünscht,. Ernstgem. Offe g. d. nat..Gen Pinug- Kul besierer Herkunft, von kinderlosem besserem Ehepaar als eigen anzunehmen gesucht. Eine Abfindungssumme wird erwunscht. Gefl. Offerten unt. a. d. Exv. rwunsche. H. J. 15 a. v. Egp. % Maßanfertigung ersill. Herrengarderobe zu niedrig. Preisen. Jede Garantie s. best. Sitz. Aender. u. Revar. Hr. Derichs. Schneid.= Mür. Heerur. 14, a. d. Kölnstr. Darf man fragen, Gnädigste, wer Sie beraten hat bei Einrichtung Ihrer Wohnung? Ich sage es Ihnen umso lieber, daas es die Fa. Gebrüder Schürmann, Köln, Zeppelinhaus, ist, wo ich exzellent bedient wurde, sowohl was Geschmack, als auch was Qualität und Preis betrifft. 33 Verlangen Sie kostenlose Vorschläge. cken preisgekrönter Leahorn-Zuchtt, Zuchthahne für gesunden, zahlreichen und besserlegend. Nachw. erforderl. Haus Tannenhain Küdinghoven b. Beuel=Vonn für Jäger! 02 la Gebrauchshund=Welven Disch.=Kursb., braun, sehr 199. Hunde, 13 bezw. 10 W. alt. vorzüal, entwickelt. Eltern Das grosse Kukirol- Preisausschreiben verstößt nicht, wie die meisten anderen, aegen irgend weiche gesetzlichen Bestimmungen. Es ist weder eine Lotterle, noch eine Ueberteuerung des Publikume, gondern es ist reell wie die beiden millionenfach bewährten Präparate Kukirol-Fußbad und KukirolHühneraugen-Pflaster selbat. Es kann deshalb weder verboten noch nachbesteuert werden. sondern die Preisverteilung findet auf alle Fälle statt, wie versprochen Heute ist der letste Termin für die Absendung der Bewerbungen. Kukirol-Fabrik Groß-Salze bei Magdeburg. 2. Nr. 1190 General=Anzeiger für Vonn und Amgegens. AMngugge LIAS MAKA Das Mädel# von Sapri.. 8 TOMS KIEK Faselktart onnnge Preidel!! Der Werwolt der Wüste. FRITT Der Giftmischer. Aufführungsreiten: 5 Extrateines Tafelöl vorzüglich zu Salat und Mayonnäisen ¼ Flasche Mk..10 1 Flasche Mk..60 Clivenöl Backtl Stockenstr. 22. Fernspr. 69 Gründungsjahr 180101.— * hrplattenkoffer 45.55 90, gut erhalten, zu verkanien. Mozaristr. 6.— 3“ DegKut! Nieute Montag ½. Unt! Kleiderstoff-Reste Waschstoff-Reste Seidenstoff-Reste Seidenband-Reste Gatra- Kuoctent, in einem Passage-Schaufenster! Spitzen-Reste Weisswaren-Reste Baumwollwaren-Reste Gardinen-Reste in gewaltiger Auswahl, in allen Stoffarten, in allen Längen, in allen Breiten. Posten abgeschnittene Couponsl##AgbAns in vorzüglichen Qualitäten. PRaufT PIOINCN A Verzügnaten Gadhtdten. Coupons Hemdennessel, 80 cm breit.. 5 mtr..80 S mtr..70 Coupons Hemdentuche, 80 cm breit.. 5 mtr..25 3 mtr..95 Coupons Bettuchnessel, 150 cm breit. 4 mtr..75 2 mtr..40 Coupons- Cöperbiber, ungebl., 85 cm breit, 5 mtr..50 3 mtr..70 Coupons Schürzensiamosen, 120 cm br.,.50 mtr..75,.25 mtr..40 4. August 1926.7 Neues: 8 Dir.: Adalb. Steffter. Gastsplel der Tegerneser Bauernbühne. (Leit: Anderl Schultes Montag den 4. August, 7½ Uhr: Almenrausch und Edelweid. Volksstüick mit Gesang und Tans in 5 Akten. Dienstag den 5. August, 712 Uhr: Der 1. dgn. Joden Abend: Schuhplattier-Tänze und Musikeinlagen. W? Kceet — Ein einziger V. Riesenerfolg sind unsere □ Aufführungen des neuesten. William For∆ Kolossalwerkes KERO □ Die Trasodie einen größenwahn: V# sinnigen Chsaren # und seines Hauses kochdraman 1lh plobewegt. Akten IU VA Aufführunge:## 93.30.33.50 VA Vorher um #.00.20.401 s glanzvolle Belprogramm. K WS Trauringe massiv Gold, von 6 Mk, an goldene Herrenuhren goldene Damen-Armbandakren in reicher Auswahl sehr. preiswert. P. Hünten Uhrenbdig. 42 Brüdergasse 42. Strick-Westen Strich-Kteidel werden in kurzer Zeit Chomiseh gerolung““ S. Koesefer Poststrasse 4 Pernspr. 2073 Fürstenstrasse 5„ 3591 Koblenzerstr. 258.„ 341 Kölnstrasse Nr. 93. Rolle SOPEg. per Pfd..50, 2 Pfd. nur.50 M. Der echte Schmitze Strangtabak ist der reinste beste Strangtabak und trotzdem sehr billig. Man verlange nur Strang mit der vollen Firma auf dem grünen Band. J. A. Schmitz, Eahrikst, uur billegase 39. Ulülbohinfezy rabrikate, direkt u. Markt. Nas Kosthicher Kautabak große Rolle 10 Pfg. einzig in Preis u. Qualit. I. 1. nur Brüdergasse 39 direkt am Markt.(1 Pord Gebr. Flügel zu verkaufen. Königswinter, Haupistraße 186. Theke mit Glasaulsat: Regale, und Theken billig zu verkaufen. Marstraße 36. Toreingang. Verkaufe 1schl. Bett m. Matr. 35.4, 2schl. Bett mit Matr. 45.4, Küche, kompl. 105./0, Adolfstr. 36, Tör. Iu verhaute Lieferwagen in pr. Hartholzausführugn naturfarbig glasiert Torpedoform, Grösse nach Wunsch.... Hfl. 2 280.— mit Plan und Spriegel. In der allgemeln üblichen Ausführung Hfl. 1 800.— Chevröfer der vorzügliche Bergsteiger 11/ 5 PS,.—: To., mit erst klassigem Hartholzaufbau, nach Wunsch Hfl. 3000.— Die Wagen werden zugelassen, versteuert und verzollt, franko geliefert. Ferner erstklass. Personenwagen auf Teilzahlung. Autohaus Tillmann, Viersen, Rheinland Vertreter: IVilhelm von der Weppen, Bonn neu.rundgebant s. schöne Ausf., fortw.abzugeb., fern. gebraucht. Vertikow, Herd, Sofa. Beit, Waschk., Nachrk., Kleiderschr., Schreibtisch, Bücherschranf zu verk., Meckenheimerstr. 72.(2 Ein neues u. ein gebraucht. Damenfahrra d preiswert zu verkaufen. 8 Kölnstr. 255, 1. Massiver Kassenschrank fast neu, ca. 11—13 Ztr., sof. billig zu verkaufen, ferner ein Teleson gegen Abfindung frei. Angebote erb. unter O. B, 99. an die Expedition.(1 Telefon 2701 Nögeorathstrasse 10 Anrichte. Eichentisch, 2 Wiener= stuhle, eis. Turnreck, Pfeilerwiegel 60:260, Brutmaschine f. 60 Eter, Brockhaus, Conversationslertcon 1895 Näb Exy.“ Primd=Aabchiabat per. Pfd. nur.50 Mb., 2 Pfo. unr.70 I. A. Schmißz, sehr gut, sehr preiswert Schöner guterhaltener Emaile=Herd, Küchenschrank, Schreibtisch. Vertikow usw. zu verkauf. Engeltalstr. 24. 2 Geige gut eingespielt, preiswert zu verkauf., Koblenzerst. 10. 1I. Tabak= nur Brüdergasse 39 Fabrikate direkt zu vermieten. Bonn, Endenicherstraße 92. Tel. 20. Zur Einmachzeit empfehle meinen altbekannten. seit 50 Jahren eingeführten Deutschen Weinbrand ärztlich empfohlen als Ersatz für franz. Cognac per Fl. von .00 Mk. an. Ferner Franzbranntwein(auch vorzüglich zum Einreiben), Jamaita=Rum, Vatavia=Arrac, sowie meinen Svezial=Edel=Korn in Flaschen sowie ausarmessen in jedem kleineren Quantum in nur seinster Qualität und billigsten Preiten. Egen- Ina, Müllen, 18 Acherstraße 18 Franz Job: umuasser gear. 1844 Kernjor. 712. 2Erierald Venge ss und 23 cm Durchgang, fabriknen,(Schnelläufer) im besetzten Gebiet, Nähe Köln lagernd, sofort zu verkaufen. Offerten unter E G. 9ss an die Expedition. Bett gut erhalt.. 1½schläf., mit Roßhaar=Einlagen zu vertauten. Näh. in der Exp. 1 Größte Auswahl Ladenleitern Transmissionsleitern Baumleitern Aufsteckleitern Sicherheitsleitern Anstellleitern Maurerleitern Stec, Vonn, Cölnstraße 122=131. Feruruf 181 u. 2833. Naterguetschwaschige reaal, für Kolonialwarenbdig geeignet, zu verkaufen. 1 Endenscherstr. 92. Halbverdeck sehr gut erhalten, zu verkauf Altendorf Nr..“ 1 Wit mächendus riennen. Wir empfehlen bei Verarbeitung von Ia Maierial: Damensohlen..... zu Mk..70,.20 u..50 Herrensohlen...... zu Mr..20,.50 u..20 Ausgeschnittene Lederschlen billigst. Löder ur eummm Sentrale Kölnstrasse 22 Kölnstrasse 22. „„„„„„ Mit dem heutigen Tage habe ich in dem Hause Kolnstrasse 38 Tabak- und Zigarrenhaus D. Vollmer neu erörfhet. Der geehrten Kundschaft mache ich bekannt das ich dieselben Waren zu denselben Preisen führe wie die Tabakwaren-Großhandlung D. vollmer Meckenheimerstr. 13. Als besonders billig empfehle #ich die bekannten Zigarren Protzer Stück 10 Pfg. Onkeichen 2 Stußk 10 Pfg. usw. Prima Holländer Tabak 100 Gramm nur 80 Pig. ½ Pfand nur 75 Pig. Zigaretten alle bekannten Marken wie Neuerburg, Fabinn. Xnnes, Moldavan, Mauesco usw. Kautabak nur von Grimm& Triepel. Es ist mein Bestreben nur bekannte und aute Suchen zu den billigsten Preisen au führen. digaren- und Tabakbags G. Volmer Kölnstraße 58. Inhaber: Carl Kreitz. Weitere Verkaufsstellen:„ Meckenholmerstr. 13 Inhaber D. Vollmer. Olem.-Auguststr.9 Inhaber Hans Schifter Konkurrenzloses Augebot infolge Geldbedarf. Herrenfahrrad 86 M. Damenfahrrad 95 M. mit prima Bereifung, bestem Freilauf. 1 Jahr schriftl. Garantie. „Rapide“, Beuel. Rheinstr. 15. für Müch= u. Geschäftswagen villig zu verkaufen.„#### 1 Jean Lev. Hennef(Sieg). Pechkich schwarz, guterhalten, 475## zu verkaufen. Näh. Agentur des General=Anz. in Euskirchen.(2 großer Bäckerwagen für jeden Zweck geeignet 2 zuverlässige Pferde, 1 2spänniges fast neues Lackgeschirr, 1 Rübenmühle, Mehlem, Coblenzerstraße 46. Teiekon 669. 2 Parstolher. Täglich nachmittags.80 Uhr: Konzert des Violin-Virtuosen Rapellmeister Bellardi mit seinem Künstler-Orchester. QualitätsWeine Blere Erfrischungen. Hdeorieratf? Mittwoch den 6. August, 4 Uhr: Areriehskonzerl Verstärktes Orchester. Leitung: Kapellmeister H. Greisbach. Ab.30 Uhr: Tanz-Reunion. Soupers à Mk..50. Rheinhotel Dreesen Godesberg. von 4 Ufr b: Künstler-Konzert.) h Geschäftsverlegung. Einer geehrten Kundschaft zur Kenntnisnahme, daß ich mein Orthopädisches Schuh=Maßgeschäft nebst Revaraturwerkstätte von Martenstraße 2, Ecke Königstraße, nach Moltkestr. 13(am Bonnertalweg) verlegt habe. Anton Leuz, orthov. Schuhmachermstr.) I Kdd ur e. 2 R wöchentlich mit„Fussfrisch“. Zein Brennen, kein Wundlaufen, keine üblen Gerüche mehr. 1 Daket 3 Bäder 30 Pfg. Zu haben in allen Apotheken u. Drogerien. Blauer Kinderwagen 1 Korbbetichen, beides wie neu. zu verkaufen,„„(2 Köinstraße 157, 3. Gt. Gebrauchtes, jedoch gut erhaltenes Maviel (kreuzsaitig) gegen sofortige Kasse zu kaufen gesucht. Wilb. Schumacher, Weißentburm v. Koblenz, Restaurant„Zur Krone“.(1 Zahle für gut erhaltenes Klaviel 500 Mark. Augeb. u. W. 500 an Exp. Gut erhaltene Chaiselonque zu kaufen gesucht. Preisoff. g. P. Z. 1712 an die Exp. Al alcel. Kasche gesucht. Off. u. B. V. 128 an die Expedition. Sandblatt=Zigarren versuchen! Ersttlassiges Sortiment, hervorragend in Preis und Qualität. Hellsie Farben. Stück 20, 25, 30, 35 und 40 Pfg. Versuchen Sie bitte nur und überzeugen sich selbst. Gegr. nur Brüdergasse 39 1896. direkt am Markt. I. A. Schmitz 2. Blatt— Nr. 11983 General=Anzeiger für Venn und Montag, 4. August 1924. as Haus des Sonderlings. Kriminalroman von Erich ebenstein Nachdruck verboten.(24 Im Publikum hatte sein Erscheinen eine gewisse Bewegung hervorgerufen. Da er wenig Verkehr gepflogen und zur Gesellschaft gar keine Beziehungen unterhalten hatte, kannte ihn niemand persönlich. Jetzt war man überrascht, einen so schönen und eleganten Mann zu sehen. Und der sollte ein gemeiner Mörder sein? „Unmöglich— er sieht so ruhig und vornehm aus! Bilohübsch ist er! Bah— es war ein Mord aus Leidenschaft! Oder vielleicht aus Notwehr— man weiß ja noch gar nicht, wie es dabei zugegangen ist!“ So schwirrten diese leise geflüsterten Bemerkungen durcheinander, bis es plötzlich wieder still wurde. Die Zeugen waren eingetreten. Sie erschienen in zwei geteilten Gruppen. Die erste, größere, war vom Staatsanwalt vorgeladen. Es gab da eine Menge Leute, die nur Unbedeutendes auszusagen hatten. Hotelbedienstete, den Kammerdiener Titus, den alten Lagler, Chauffeure. Polizisten usw. Dann aber auch Frau Torwesten, die man unter dem Namen„Belle Adisane“ ja sehr gut kannte. Sie erregte das größte Interesse. Man flüsterte sich alles zu, was man über sie teils durch die Zeitungen, teil unter der Hand erfahren hatte. Frau Torwesten war äußerst elegant, aber mit gesuchter Einfachheit gekleidet. Man bemerkte, das sie sehr bewegt war. Sie ignorierte Vater und Bruder, warf aber einen innigen Blick auf Torwesten, der indessen von ihm unerwidert blieb. Dann kam die kleine Gruppe von Zeugen, die die Verkeidigung vorgeladen hatte. Sie bestand nur aus Heidy Siebert, dem Detektiv Hempel und einem schmalen, kränklich aussehenden Menschen, der sich beim Namensausruf als Valentin Maier meldete. Ihnen folgte stolz und patzig Herr Salo Goldstein. Torwesten saß mit tiefgesenktem Kopfe da, während zwei rot. Flecken auf seinen Wangen branten. AlsHeidy Sieberts Name verlesen wurde, zuckte er qualvoll zusammen, blickte aber nicht auf. Während die Zeugen dann den Saal wieder verließen, erhob sich der Staatsanwalt, um die Anklageschrift zu verlesen. Sie war verhältnismäßig kurz, aber mit schärfster Logik aufgebaut. Klar und präzise wurden die Umstände dargelegt, die zur stillschweigenden Trennung der Torwestenschen Ehe geführt hatten. Danach war Torwesten ein rasch entflammter und ebenso rasch erkaltender Mensch, zur Eifersucht und plötzlichen Entschlüssen geneigt. Wie es um seine Wahrheitsliebe bestellt sei, beweise sein Verhalten zu der Zeugin Siebert, der er sich unter falschem Namen genähert habe, seine Ehe verschwieg und sogar ein Heiratsversprechen gab. Dann kam die„Adisane" nach Wien. Aber nicht das war es, was den Angeklagten am stärksten in Erregung brachte und zu dem plötzlichen Entschluß trieb, in die Stadt zu fahren, sondern die jäh wieder aufflammende Eifersucht, das Bestreben, zu erfahren, ob der Mann, den er haßte, ebenfalls mitgekommen war. Eifersucht und Rachedurst— das waren die Motive seines Handelns an jenem verhängnisvollen Abend des 29. Mai. Aus ihnen erwuchs die Tat. Wo und wie er mit Chambers zusammengetroffen war, konnte allerdings nicht festgestellt werden, da der Angeklagte selbst keine Auskunft darüber gebe. Daß es ihm aber irgendwie gelungen war, sein Opfer in seine Villa hinauszulocken und dort zu ermorden, darüber könne kein Zweifel sein. Sein eigener Schwager und späterer Mitschuldiger hatte ihn an der Leiche des Opfers getroffen, das Mordinstrument noch in der Hand. Dann folgte die Tadellos eingewebt oder gestopft werden beschädigte Kleidungsstücke, Wäsche usw. in der Kunststopferei Peter Lemmen Vonn, Kapuzinerstraße 9 neben Bankhaus Stahlschmid NB. Ausführung aller seineren Reparaturen. Beiseiteschaffung des Chauffeurs Wastler, der Mord an dem Chauffeur Maresch. Es folgte eine knappe Zusammenstellung aller Torwesten belastenden Umstände. Die Anklage bezeichnete ihn als Hauptschuldigen und dreifachen Mörder. Die Lyttons wurden in bezug auf die beiden letzten Morde als Beihelfer und Mitwisser angeklagt, sowie Mithelfer bei Torwestens Flucht. Der alte Lytton außerdem als Mörder des Agenten Kobler. Alle drei hörten der Verlesung der Anklage zu, als ginge sie die Sache nichts an. Nachdem der Staatsanwalt sich wieder gesetzt hatte, wandte sich der Vorsitzende mit der Frage an die Angeklagten, ob sie sich schuldig bekennten. Torwesten, an den die Frage zuerst gerichtet wurde, verneinte. Die Lyttons gaben nur zu, von dem Mord an Chambers gewußt zu haben. Torwesten habe sie angefleht, ihn bei sich zu verbergen, und das konnten sie ihm als Verwandte doch nicht abschlagen. Es war der Mann meiner Tochter, hoher Gerichtshof,“ sagte der alte Lytton in fremdländischem Deutsch,„sollte ich hingehen und ihn ins Gefängnis liefern?“ Auf Kobler wollte er nicht geschossen haben. Der Sohn drückte sich ähnlich aus. Von den Morden an den Chauffeuren wüßten sie nichts. Man hatte die Fahrzeuge benutzt und dann entlassen. Dasjenige Torwestens wäre er damals von seinem Schwager beauftragt worden, nach der Reichsbrücke zu schicken, wo Wastler auf seinen Herrn warten sollte. Er und sein Bruder seien dann damit bis zum Praterstern gefahren und dort ausgestiegen. Seitdem hatten sie es nicht wiedergesehen. Das Autotaxi 417 hätten sie bis Linz benützt und dort entlassen. Der Chauffeur sei dann in einem Wirtshaus eingekehrt, wie sie gesehen hätten. Mehr wisse er nicht. Vielleicht sei er in betrunkenem Zustande später selbst mit seinem Fahrzeug in die Donau geraten. „Wer hat das Geld in Linz behoben?“ fragte der Vorsitzende. „Mein Schwager Torwesten. Er wollte damit zuerst ins Ausland fliehen, meinte aber dann, es sei doch sicherer, wir verstecken ihn in unserer Gärtnerei. Wir teilten uns dann. Vater fuhr mit meinem Bruder per Bahn, ich mit Torwesten per Schiff zurück.“ „Das ist eine Lüge!" rief Torwesten, der diesen Ausführungen gespant gefolgt war.„Ich wollte niemals fliehen und erinnere mich genau, daß man mich von Baden direkt nach Wien zurück und als Gefangenen in einen Keller der Gärtnerei brachte.“ „Warum schrieben Sie dann jenen Brief an Dr. Herrlinger und verlangten, daß Ihnen 20000 Kronen nach Linz angewiesen werden?" „Was ich schrieb, weiß ich nicht mehr. Der alte Lytton diktierte mir den Brief, kurz nachdem man mich zu ihm gebracht. Wir hatten vorher über die Abfindungssumme gesprochen, die ich ihr zahlen sollte, wenn sie mir bei Scheidung kein Hindernis in den Weg legte. So viel ich mich erinnere, sollten die 20 000 Kronen eine Abzahlung sein.“ „Sie schrieben aber doch, daß sie im Begriff ständen, zur Ausstellung nach Philadelphia zu reisen!“ „Davon weiß ich nichts. Wir hatten während der Verhandlungen beim alten Lytton getrunken, und ich erinnere mich nur noch, daß ich darauf ein unwiderstehliches Schlafbedürfnis empfand. Die Augen fielen mir fast zu, ich konnte die Feder kaum mehr halten und schrieb völlig mechanisch nach, was man mir vorsagte. In diesem fast bewußtlosen Zustande blieb ich nachher lange.“ Die Geschworenen lächelten. Im Saal herrschte unterdrückte Heiterkeit. Nur der Vorsitzende blieb ernst. „Sie sprechen da von Scheidung. Ihre Frau und auch die Lyttons behaupten aber im Gegenteil, daß sie sich mit ihr völlig ausgesöhnt hätten und das gemeinsame Leben wieder aufnehmen wollten.“ Wie erklären Sie diesen Widerspruch?“ „Ich kann ihn gar nicht erklären. Ich weiß nur, daß ich mit keinem Gedanken daran dachte, mich auszusöhnen! Dies geht schon daraus hervor, daß ich mich mit Fräulein Siebert verlobt hatte.“ „Unter falschem Namen— jawohl. Sehr für den Ernst dieser Verlobung spricht das nicht.“ „Es war und ist mir heiliger Ernst damit!“ „Warum nannten Sie sich denn dann Brand? Und gaben sich für einen einfachen Reisenden aus?“ „Aus Gründen persönlicher Natur, die hier wohl nicht zur Sache gehören.“ „Ich möchte Sie trotzdem bitten, sie zu nennen.“ „Nun denn: Ich war einmal schwer getäuscht worden, weil ich ein... reicher Mann war! Diesmal wollte ich um meiner Selbstwillen geliebt sein! Ist dies so schwer zu verstehen?“ Ein beifälliges Gemurmel ließ sich im Zuschauerraum hören. Zum ersten Male bemerkte man so etwas wie eine Stimmung zugunsten des Angeklagten. Da ließ sich die scharfe kalte Stimme des Staatsanwalts hören: „Und trotz dieser romantischen Liebe beherrschte Sie, als Sie von der Ankunft Ihrer Frau hörten, nur der Gedanke, ob auch Ihr Nebenbuhler hier sei? Wollen Sie uns wenigstens diesen Widerspruch erklären, Angeklagter? Torwestens Augen hefteten sich kalt auf den Sprecher. Dann antwortete er ruhig: „Es ist kein Widerspruch. Ich wollte nur wissen, ob Chambers mitgekommen sei, weil mir diese Tatsache dann für den einzuleitenden Scheidungsprozeß von Wichtigkeit schien. Das müssen Sie, Herr Staatsanwalt, doch als Jurist begreifen. Ich wollte ihn sehen— aber nicht sprechen. Eifersucht lag mir völlig fern. Ich hatte diese Leute alle viel zu genau kennen gelernt, um noch etwas anderes als Verachtung für sie zu empfinden!“ „Das sagen Sie jetzt, weil es in das System Ihrer Verantwortung paßt! Wir werden später andere Worte aus dem Munde Ihrer Frau hören. Für jetzt möchte ich nur wissen, wie Sie sich eine Wiederverheiratung überhaupt denken konnten, da Sie Katholik sind?“ „Ich hoffte, in dem Scheidungsprozeß eine Ungültigkeitserklärung meiner Ehe zu erreichen, da meine Frau als Minderjährige sich ohne die gesetzlich vorgesch.iebene Einwilligung ihres Vaters mit mir trauen ließ.“ „Ach sol... Ich bitte den Herrn Vorsitzenden in der Verhandlung fortzufahren.“ Es wurden nun der Reihe nach verschiedene Belastungszeugen vernommen. Darauf wurde sowohl Torwesten als auch die Lyttons aufgefordert, den Hergang zu schildern. Torwesten blieb dabei, daß man ihn betäubt und mit Gewalt entführt habe, um während der darauf folgenden Gefangenhaltung ein Testament zugunsten seiner Frau von ihm zu erpressen. Er wisse weder etwas von Morden, die er begangen haben sollte, noch von Flucht, zu der er ja gar keinen Grund gehabt habe. Frei sei er erst durch Fräulein Siebert geworden, ohne daß er bis heute wisse, wie sie sein Gefängnis entdeckt habe. „Wenn Sie unschuldig waren, warum stellten Sie sich nicht selbst sofort der Behörde?“ fragte der Vorsitzende. „Weil ich weder wußte, daß man mich suchte, noch welcher Verdacht auf mir ruhte. Außerdem war ich krank. Selbst die Umstände meiner Entführung waren mir damals noch ganz unklar.“ Die Lyttons bestritten dies alles und blieben bei ihrer ersten Aussage, die sich, was Torwesten anbetraf, mit der Anklage deckte. „Wie kamen Sie damals hinter Chambers her nach der Villa Solitudo?“ fragte der Staatsanwalt John Lytton. „Wußten Sie, daß und warum er dahin wollte?“ „Ich vermutete es. Er war schon den ganzen Tag sehr aufgeregt und gleich nach der Vorstellung erklärte er, zu Torwesten zu müssen. Aus seinen Worten war zu entnehmen, daß er nach der Villa bestellt sei. Mein Bruder und ich folgten ihm besorgt, weil wir den Haß der beiden gegeneinander kannten. Später schickte ich meinen jüngeren Bruder wieder zurück, weil er mir zu aufgeregt für ein Versöhnungswerk schien. Leider kam ich selbst zu spät.“ Es entspann sich nun eine Debatte zwischen Dr. Herrlinger und dem Staatsanwalt. Ersterer suchte an der Hand medizinischer Bücher die Wirkungen des Morphiums zu erklären, letzterer behauptete, Torwestens angebliche Verwirrtheit habe nur dazu gedient, um seine anfängliche Ratlosigkeit zu bemänteln. Später habe er eben sein Verteidigungssystem erst ausgebaut. Herrlinger bestand auf die Vernehmung Fräulein Sieberts als Zeugin für den Zustand, in dem sie seinen Klienten auffand, und ferner für die Unterredung des jüngeren Lytton mit seiner Schwester am Glashaus. Heidy wurde gerufen. Sie war sehr schüchtern und etwas verwirrt durch die auf sie gerichteten Blicke so vieler Menschen. Als sie aber dann einen Blick auf Torwesten warf, der in sich zusammengesunken dasaß, faßte sie sich gewaltsam und berichtete in schlichten Worten alles, was sich ereignet hatte von ihrem Verlassen der„Drei Linden“ an, bis zur Auffindung Torwestens in der Gärtnerei. Im Saal herrschte kautlose Stille. Alle folgten ihren Worten mit gespanntester Aufmerksamkeit. In den meisten Gesichtern las man Teilnahme und Verwunderung, aber auch— Unglauben. Dann blickte man neugiernig auf den Angeklagten, der sich aufgerichtet hatte und in großer Bewegtheit leuchtenden Auges auf die Sprecherin starrte. Torwesten hatte ganz vergessen, wo er sich befand. Für ihn waren in diesem Moment nur zwei Menschen auf der Welt:Heidy und er selbst. Zum ersten Male hörte er un, was sie für ihn getan, begriff er, wie sehr sie ihn liebte. Sein Verteidiger flüsterte ihm etwas zu— er hörte er nicht. Als sie geendet, rief er erschüttert: „O. Heidy, wie konntest Du so viel für mich wagen!“ Sie sah ihn stumm an mit einem so lieben, innigen Blick, daß alle, die ihn beobachteten, sich gerührt abwandten, wie vor etwas Heiligem, das nicht entweiht werden durfte. Dann folgte sie der Aufforderung des Vorsitzenden und nahm ihren Platz auf der Zeugenbank ein. Die Stimmung war jetzt im Publikum ganz offen für den Angeklagten. Da sagte der Vorsitzende in seiner kühlen, objektiven Weise: „Dieser Aussage der Zeugin steht die Aussage des Chauffeurs Merkl entgegen, der in der Dame, welche er von Baden an die Gärtnerei fuhr, Frau Torwesten nicht wieder erkannte. Ich kann seine Aussage nur verlesen, da er selbst krankheitshalber nicht erscheinen konnte.“ Er verlas die Aussage: Merkl gab darin unter Eid an, daß am 18. Juni abende gegen zehn Uhr eine Dame seinen Wagen gemietet habe, um nach der Gärtnerei Bremer in Erdberg zu fahren, wo sie eine Bestellung zu machen habe. Während er den Motor ankurbelte, sei plötzlich dicht neben ihm ein Mensch in gebückter Stellung aufgetaucht, der ihm das Erkennungszeichen der Geheimpolizei vorgehalten habe und dann lautlos vorne unter seinen Lenkersitz gekrochen sei,, woran ihn zu hindern er sich nicht für berechtigt gehalten habe. Die Dame im Wagen konnte davon nichts bemerken. Der Detektiv, den man ihm später als den erschossenen Kobler gezeigt habe, sei vor der Dame ausgestiegen, als das Auto dann hielt. Er sei ihr verstohlen bis an das Gärtnerhaus gefolgt und hinter diesem verschwunden. Sehr bald aber sei er im Laufschritt wiedergekommen und mit ihm an die Wachstube gefahren, um Polizeimannschaft zu holen, weil sich, wie er sagte, in dem Gärtnerhaus Verbrecher befänden. Später habe ihn der Untersuchungssuchungsrichter einmal mit einer Dame konfrontiert, in der er aber seine Passagierin nicht wiedererkannt habe. Letztere hatte schwarzes Haar und brünetten Teint. Die Dame aber sei blond und rosig gewesen. „Man darf nicht vergessen, daß Frau Torwesten früher beim Theater war!“ sagte er laut.„Die Kunst, ihr Aeußeres zu verändern, wird ihr daher wohl geläufig sein. „Wir haben noch andere Zeugen dafür, das Frau Torwesten nicht gut die Frau gewesen sein kann, der Fräulein Siebert gefolgt ist. Es ist nahezu erwiesen, daß sie in jener Nacht ihr Haus nicht verlassen haben kann", bemerkte der Vorsitzende.„Soll ich diese Zeugen rufen lassen?“ Parberer-Bussgen (Ecke Theaterstr.) chemische Reinigung Kölnstrasse 44 Wenzelgasse 54 Rosental 22 Meckenheimerstr. 9a Pernsprecher 2332.„ Kurze Lieferzeit. Trauersachen in 12 Stunden. Versuchen Sie bitte meinen garantiert reinen Wilh. Birkheuser Stockenstraße 228) Fernsprecher 69. Gründungsjahr 1800. Lager in Kohlen, Koks, Briketts, Benzin, Benzol, Oelen, Karbolineum, Teer, Dachpappe, Cement, Gips, Falzziegeln, Tonrohren, Schweinetrögen, Kalk., Kunstdünger: Ammonick Ammoniak Sup. 9: 9,Thomasmehl, Düngekalk. Gebrüder Knauber Endenicherstr. 92. Telefon 20 u. 3487. Aus Privathand suche Brillamting oder passenden Stein zu kaufen. Angebote unter G. A. 24 an die Erpedition. Autofransporte übernimmt billig nach allen Richtungen Georg Boos, Nordstrasse 48a Fernsprecher 3549. Nach wie vor bin und bleibe ich in meinen Ia Qualitäten der Billigste. Beachten Sie bitte meine Schaufenster. „„" PLeh Priedrichstrasse 32 größtes Schuhlager am latze am Friedrichsplatz. Zentralhelzung. 50 Prozent Brennstoff und Bedienung werden erspart durch Anschaffung des Korbrostkessels (System Boersken) D. R. P. Für Stagen und Einfamilienhäuser bis zu 7 Räumen empfehlen wir unsere Patent-Zentralheizungs-Küchenherde. Wir übernehmen auch komplette Zentralheizungsanlagen. Heizungsindustrie 6. m. b.., Obercassel-Sieg, Hauptstraße 114. Tel. 203 Amt Königswinter. Gucandst Belch Rest„.* in jeder Rollenzahl su jedem annehmbaren Preise. in Beuel, Rheinstr. 5. Tsschartssroftung am Montag den 4. 8. 1924. Empfehle mich den geehrten Bewohnern von Beuel—Bonn und Umgebung. Für gute Arbeit„and billige Preise versichert der Inhaber E Albert Käfer. Empfehle mein reichhaltiges Lager in Polzwrareh Spezialität Pelz Mäntel und-Jacken In einfacher und eleganter Ausführung jetzt noch zu Sommerpreisen. Zahlungserleichterung gestattet. Reparaturen und Umänderungen zu billigsten Preisen. Velzhaus Neuhalten Bonn, Wilhelmstrasse 29 Telefon 2115. Futtermittel Wiesenheu, Klecheu, Häcksel, Stroh, Hafer, Hafermischfutter, Schnitzel, Biertreber, Leinmehl, Palmkuchen, Weizenkleie, Bollmehl, Weizen, Roggen, Mais, Wicken, Roggenmehl, Mastmehl, Rapskuchen, Torfstreu, Torfmull, Fischmehl. Gobfäuer Khauber, Ensenicherstrasse SE Telefon 20 und 3487. Erregungemstünde. Aderverkalkung schwächte Herzkraft. Verlangen Sie Gratisbroschüre ülder San.-Rat Dr. Weises glttfreie Hauskuren. Dr. Huge Gare, 8. m. b.., Berlia-Friedenan 4n. Seite 6. Nr. 11 983. eeedepedger für Ronn und Angegert s Von Rah und dern. Köln, 2. Aug. Der Verband der Mieter gewerblicher Räume hatte auf Freitagabend eine öffentliche Versammlung in die Bürgergesellschaft einberufen, in der nach einem Vortrage eines Berliner Volkswirts über„Freie Miete für gewerbliche Räume?“ und einer längeren Aussprache eine Entschließung einstimmig angenommen wurde, in der unter eingehender Begründung Einspruch gegen die von der Deutschen Volkspartei und von der Deutschnationalen Volkspartei im Reichstag bezw. Landtag eingebrachten Anträge auf Aufhebung des Reichsmietengesetzes und Freigabe der Mietfestsetzung für gewerbliche Räume erhoben wird. Von Reichs= und Landesregierung sowie von den gesetzgebenden Körperschaften erwartet die Versammlung, daß sie diesen Anträgen ihre Zustimmung versagen. Köln, 2. Aug. Die Streikbewegung im Baugewerbe hat größeren Umsang angenommen dadurch, daß sich ihr nun auch die Zimmergesellen und die christlich organisierten Bauarbeiter angeschlossen haben. Die Tarisgemeinschaft der Arbeitgeber für das Kölner Baugewerbe fordert zur Arbeitswiederaufnahme am 2. August auf. Im ganzen stehen rund 2100 Bauarbeiter und Zimmerleute im Streik. Aachen, 2. Aug. Vor dem belgischen Kriegsgericht hatten sich Angestellte der Micum bezw. der Eisenbahnregie zu verantworten. Sie haben s. Zt. von Neurath(bei Grevenbroich) aus 10 Waggons mit Koks nach Neuß an einen deutschen Kohlenhändler verschoben. Bei einem Angeklagten lautete das Urteil auf Freispruch, bei den übrigen auf 4 Monate, 6 Monate, 1, 2 bezw. 5 Johre Gefängnis. 4. August 1924. Biersen, 2. Aug. Hier hielt diese Tage der„Westdeutsche Schgeider=Innungsverband“ einen Werbetag ab. Nach Vorträgen des Vorsitzenden des Reichsverbandes Th. Kesting, Dr. Menningens und Rechtsanwalt Schellenwald über Standesbewußtsein des Handwerkers, die Wirtschaftskrise, Rohstoffversorgung, Schutzgemeinschaft, Schulwoche etc. sprach Reichstagsabgeordneter Th. Esser=Euskirchen über das Genossenschaftswesen mit besonderer Berücksichtigung der Kreditbeschaffung. Seine Worte gipfelten in einem Treu= und Tüchtigkeitsgelöbnis des deutschen Handwerks. Einstimmig wurden zwei Entschließungen angenommen, welche fordern: Zusammenschluß des Handwerks zu Genossenschaften, Wiederherstellung einer gesunden Kreditgrundlage durch Umstellung von Anteilen und Haftsummen auf Goldmark, Neuaufbau der Verbände des Handwerks unabhängig von den gesetzgeberischen Plänen zur Neuorganisation des Handwerks, um so die eigene Kraft zur Grundlage zu machen. Opladen, 2. Aug. Ueber Unregelmäßigkelten bei der Reichsbanknebenstelle sind, die verschiedensten Gerüchte im Umlauf, die nach Erklärung der Leitung jedoch stark übertrieben sind. Der bisherige Leiter wurde jedoch nach Berlin versetzt und verschiedene Beamte, darunter der Kassierer, entlassen. Die zu erwartende gerichtliche Verhandlung wird erst volles Licht in die Angelegenheit bringen. Ehrenbreitstein, 2. Aug. Ein Kind stürzte heute nacht aus dem Personenzug Köln=Niederlahnstein, der sich in voller Fahrt befand. Man brachte mit der Notbremse den Zug sofort zum Stehen und fand das Kind nach längerem Suchen schwer verletzt in der Nähe des Bahnkörpers. Es hatte einen Schädelbruch davongetragen. Ein den Zug benutzender Kaiserswerther Assistenzarzt, der seine Eltern in Horchheim besuchen wollte, legte dem Kind einen Notverband an und sorgte für die Ueberführung in ein Koblenzer Krankenhaus. Teier, 1. Aug. Bei Ausgrabungen in dem Gartengelünde in der Nikolausstraße ist jetzt erneut ein römischer Ziegelosen freigelegt worden. Es ist der dritte derartige Fund im Laufe dieses Jahres. Alle Oefen lagen in einer Reihe. Sie haben eine runde Form mit einem Durchmesser von etwas über drei Meter. Die Feuerung liegt.20 Meter unter der heutigen Oberfläche. Sie gehören wohl einer späteren Zeit an, denn sie sind über römisches Mauerwerk, das bis in die Tiefe von.50 Meter geht, errichtet. Nach den Fundresten zu urteilen, wurden dort Platten und Dachziegel gebrannt. Es fanden sich auch halbrunde Ziegel in ähnlicher Form, wie man sie heute noch zur Deckung von Dachfirsten verwendet. Neben dem Ziegelofen läuft eine Sandsteinmauer, die anscheinend eine Fortsetzung der früher entdeckten darstellt und die dann immerhin 15 Meter lang ist und von einem größeren Gebäude herrühren könnte. Die Sohle liegt.50 Meter tief. Außer verschiedenen Scherbenresten wurde ein springender Bär, auf dem Verputz einer Zimmerwand gemalt, gefunden. Die Ausgrabungen sollen vorab in dem Gelände eingestellt werden. ::: Trier, 31. Juli. Das große Schöffengericht verurteilte einen Angestellten des hiesigen Reichsvermögensamtes, der beschuldigt war, bei Ausübung von dienstlichen Obliegenheiten Geschenke angenommen zu haben, zu drei Monaten Gefängnis. Kreuznach, 2. Aug. In der letzten Zeit treiben Schwindler in hiesiger Gegend und Stadt ihr Unwesen, indem sie gefärbte Ziegenfelle zum Teil als„Alaska=Fuchs“, zum Teil als„echte Skunks“ zu ganz enormen Preisen an Privatleute verkaufen, und zwar bis zum zehnfachen Preise des tatsächlichen Wertes. Rheinduerkheim, 2. Aug. In zwei Paddelbooten hatten zwei junge Leute von auswärts eine Fahrt auf dem Rheine versucht. In der Nähe der Ueberfahrt gerieten die Boote in den Wellenschlag eines Schleppzuges, während das eine Boot sich wieder herausarbeiten und das Ufer erreichen konnte, kenterte das andere. Die beiden Insassen stürzten in den Strom; der eine, des Schwimmens kundig, konnte sich retten, während der andere junge Mann ertrank. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Höchst, 2. Aug. Ein achtjähriger Junge fiel oberhalb der Fähre in den Main und trieb stromabwärts. Zum Glück kam gerade die Fähre vom jenseitigen Ufer, deren Führer, der 17jährige Franz Schmidt kurz entschlossen ins Wasser sprang und den schon halb bewußtlosen Knaben in Sicherheit brachte. Es ist dies bereits die vierte glückliche Rettung, die dem wackeren jungen Mann gelungen ist. Hanau, 2. Aug. Die Eisenbahnkriminalpolizei in Groß=Auheim nahm den Bahnbeamten Ludwig Heßler von der Station Obertshausen fest, da er in dringendem Verdacht steht, bei den großen Eisenbahndiebstählen zwischen Groß=Auheim und Aschaffenburg den Hehler gespielt zu haben. Soranef Suio broloworer Dass ich infolge Grosseinkaufs wirklich gute Möbel unübertroffen preiswert sum Verkauf stelle, wird jedem Möbelsucher zwanglose Besichtigung meiner Läger beweisen. Schlafzimmer Speisezinmer Herrenzimmer Küchen Aparte Modelle in schwerer Ausführung. Ferner empfehle ich: Eichen-Schreibtische Auszichtische# Betten Sessel und Stühle sämtliche Einzelmöbel Dinngche onte Scheenemhrn. Ptuhhif bonngche 29 Auf Wunsch Zahlungserleichterung. Tachtr-Stohekyptetln die schon in kaufm. Geschäft gearbeitet hat, von hiesigem Engros-Geschäft zur Rushülfe, eotl. für halbe Tage, gesucht fingeb. n. Zeugnisabschr. u. gStengtpolstin so“ a Ero 2 tüchtige branchekundige schahbrennuserinnen gesacht. Offerten unter S. U. 2 an die Exvedition. Hebudete sunge Dane Lehrerstochter vom Lande, mit Lozeumsbildung, in ungekündigter Stelle, verfekt in Stenograuhie, Schreibmaschine Buchiubrung und allen vorkommenden Büroarbetten sucht passende Stelle am liebsten wo Gelegenheit gevoren ist. sich im Haushalt mitzuberätigen Oßferzen unter„Lpieum“ an die Erpediion Gummi, Asbest, Stopfbuchsen=Dackungen, Treibriemen, Transportbänder, Wärme. und Kälte=Schutzmittel. Cidoi=Berilelel werden für den Vertrieb obiger Erzeugnisse von einem alten leistungsfähigen, syndikatfreien Fabrikuniernehmen gesucht" Herren mit persönlichen Beziehungen zu Behörden. Industrie“ und Bauunternehmungen wollen Angebote u. S. Z. 25220 an die Annone.=Exp. Friedr. Schay, Duisburg einrei PAsee Jhenng für Büro und Außendienst einer Holzgroßhandlung per sofort gesucht. Höhere Schulbüdung erforderlich Angebote mit Zeugnisavschriften unter„Holz 493“ an die Exo. dcc e Landau,####, einsache Köchin vicht zu jung. Freifrau v. Reunenberg, Gut Niederboppen b Neustadt(Wied). 2 Haushälterin zu einzelnem Herrn gesucht. Offerten unter D. 316 an die irxpedition. 2 für sofort gesucht. 1 Ringsdorff. Godesberg, Ludwigstr. 17. Zum 1. 9. braves, tüchtiges Zweitmädchen gesucht. Gute Emosebl. Bedingung. Angebote an Frau Gen.=Dir. Dr Flecken, rähs., Ahe sütr. 17. 1. Friseuse sofart gesucht. W. Knochenmuß Wemialusstraße.— In Privatbsb..Königswinter aub., IA5. Mädhen inte aut. Zeugn. od. Empf. für alle Hausarbeit ges Keine ar. Wische. Zeitg. Lohn. gt Verpfl Ilng. u. D. à32 an die Exp. Pesserer Madchen (evil. auch ölteres), durchaus versekt in Kliche und gesamt. Hauswesen, mit gut. Empfehtungen f. bald gesucht. Solche, die auch nähen und flicken können, bevorzugt Offert, mit Lohnausprüchen an. B..4355 an. Die 1672. D Resle Alce in Küche u. Hausheers., anm 15. Aug. in el. Hausb. gesucht. Richard Waanerstr. 6. Melteres Madchen für alle Hausarbeit geg. hob. Lohn sofort od. ver 15. gesucht. Beuel, Steaburgerstr. 18. IL- Gien. Käichen gelucht. Vorzustellen v. 11—3 Allemannenweg 7, 1. Eig. Pre ues ankändiges Mauchen aus guter Familie für alle Hausarbeiten, w. a. i. Geschäft mit tätig sein soli. für lof. ges. Frau Fritz Heinemann. Weinrestauran Central=Winder=Verein, Uhrweiler. I1 älterem Ebevaar. Jugenleur Broich, Bonn=., 2. Lindenstr. 10. Oreefee.. für Lebensmittel en gros und Agenturgeschäft sofort oder Fur sovort suche ich ein kotbvtisches braves—.1 später gesucht. nicht unt. 20 Jahren, welches sihon in herrschaftlichen Häusern gedient hat u. alle Hausarbeit versteht. Guter Lohn und gute Veroflegung. FlickWaschfrau wird gebalten. cherner suche ich ein Ftänlein Es kommt nur tächtige strebsame gewissenhafte Kraft (verheiratet) in Frage, die prima Referenzen aufzuweisen hat. Dauerstellung. Offerten u. S. M. 910 an die Expedition. 82 Waumömger? BONN honifaz stand vor Gerichte, Um als Zeuge auszusagen, Und hat auch an dieser Stelle Kls ein Flegel sich betragen. Rls ihm das Verhör der Zeugen, Nämlich allzu lange währte, sing er plötzlich an zu rauchen, Das ein Richter sich beschwerte. Doch der Präses tät als Kenner Erst mal das Aroma prüfen, Und dann sprach er während manche Schon nach einem Schutzmann riefen: „Lasst ihn rauchen, diesen Recken, Denn vor Poppela— 3 Pfennig— INuss selbst der Justizbeamte Ruhmlos seine Waffen strecken.“ Moral: Was im Gerichlssaal niemals noch geschah: Man raucht dort, doch nur„Poppela“ Agarettenfabrik Haus Poppelsdort. Krssmanee Scd! bei Familienanschluß ohne gegenseitige Vergütung als Stübe, insbesondere bei Führung des Haushalts u. Versorgung meiner Kinder(7 u. 9 Jahre). Angebote, an Frau Landrat Dr. Mebers, —üührweiler. Madchen 28 Jahre alt, in allen Hausarbeiten erfahren, sucht per sofort passende Stellung; gehe evzl. auch ins Ausland. Ofl. u. A. K. 626 an die Exv. 1 sofort gesucht. Möbelfabrik Roth, Vonn=Süd, Serioser-Kaufmuhn mit=2 Mille Einlage als tätiger oder silller Teilhaber, guter Organisator. für General=Vertretung im besetzten Gebiet gesucht. Offerten unter Enlage“ an die Expebition. Gefacht füchlige Schreinter sowie 1. Beizer als Vorarbeiter für Spezialfabrikation eichenfurnierter Schlafzimmer. Tüchtige Kräfte belieben schriftliche Angebote mit läckenlosem Ledenslauf einzureichen an Vereinigte Möbelwerke, Aktiengesellschaft Andernach. Wir suchen Beisräulein Beschäftigung im Haushalt. Beste Zeugnißse vorhanden..„. 8 Hfl. u.„Arbeit 262 g. d. Gxo. Siage selbständ., f. umsichtig, in noch ungekundigt. Stelle, sucht sich zum 1. Sept, zu verändern. Df. v. B. S. 1630, a. Ern.(1 in acen. 1288-0 mit guter Schulbüldung zum sofortigen Eintritt. Schriftliche Angebote mit ausführlichem Lebenslauf und Zeugnisabschriften erbeten Bankhaus Prym& Co., Bonn. 30 Jahre. in Küche und Haus verfekt, sucht Stelle in Vonn, mögl. in frauent. Haushalt. Of. u.„Stelle“ an. Gxv. 2 Fräulein sucht Stelle als Stühe. Off. u. H. K. 502 an d. Exp. 1 K u. geschäftstuchtig(schou am Büsett tätig geweien) sucht zum 1. Sept. Stellung am Böfett in erstem Mt. Lf. v. B. 412 g. d. Exped, 1/Gen=Anz. in Ehskirchen. Ktraßenhandter Hausierer zum Verkauf eines in Bonn und Köln noch unbekannten Massen=Gebrauchs=Artikels gesucht. Off.u, F. 2 a. d= Agt. d. na. in Spaefr Stickerin sucht Heimarbeit. 1 Kitut, Paulstraße 27. Fräulein Hausierer allen Zweigen des Haus= au.5s. uuche g. P in glen Zweigen des Haushaltes verselt. sucht Stelle in ruhigem Hause Bonns.„ 2 Off. u. E. F. 3890 an. d. Exs Fleiss. Frau sucht Beschältigung im Flicken, Waschen 90. Putzen, Dottendorf, Lessenicherst.98, II Für herrschaftlichen Haushalt wird ein sleitziges, sauveres gewandtes. 1 nicht unt. 19 Jahren gesucht. Aixenner, Colmantstr. 32. Kräglein(Frau)“ als Pflegerin zu 2 Kindern gesucht. Vorsiellen mit Zeugn. usw. Näckel, Bahnwirtschaft der Rbeinuferbahn, Bahnbossir. 3. Kath., sauberes, braves Mädchen für Küche u. Hausarb. gesucht Gute Zeugnisse erforderlich. Hoher Lohn u gute Behandl. Frau Dr. Zimmermann, 3 Marienstraße 15. Bessere junge Frau sucht Beschäftigung von—3 Uhr. Offerten umnter T. N. C. 74 an die Exp. Gebild. junge Dame od. auberhalb desselben oder sonst als Helierin oder dergl. sich zu berätigen. Oßl. unt. M. 4265 g. d. Exn Fräulein, das mehrere Jahre ein Geschäft selbständ. gefübr:, suchr Stelle als Filialeiterin oder Verkäuferin. am liebst Ciaarren= oder Deltkatessens. Gefl. Offerten unsSrzz au die Erped.—3 Helteres Mädchen erfahren im Nähen u. Bügeln. sucht Stelle in besser. Hause. Osserten unter R. M. an die Agentur des Gen.=Anz. in. Gobeslerg. 1 Müdher von kauste in besserem Hauobalt. 2 Alster, Kniv osgasse 6. Durchaus zuverläßsiger Bäckergeselle nicht unt. 20 Jahren, in Feinhäckerei erfahren, gesucht. Damofosen eleker, Beirieb. V. Weiler, Godesberg, 2 Burgstraße 70. Händier. auch Damen, s. gute Artikel gesucht. Marx& Schweitzer. Zienburg, 24 Holzgasse 24. Vertstel der mit der Industrie engste Fühlung hat, zur Einführung unserer geschützten hochwert. Dampflellungs=pp. Isolierungen für den Bezirk Vonn gesucht. In anderen Bezirken mit besten Anerkennungen bereits eingeführt und la Referenzen vorhanden. Offerten unter H. K. s910 an die Crp. 1 Metzgergeselle: selbständig im Schlachten und Wurstküche, sucht ver sofort .„Cari Zenz, Godesberg. Suche zum sofort. Eintritt ordentl. Laufsungen nicht über 17 Jahrs. 1 Näheres Exped. Buchführung Bilanz, Steuer ezc, stundenweise erledigt,####. Buchhalt, Of. u. K. B. 5007 g. d. Exp: (Suche Stellungslose zum □ Vertrieb v. Hestoflastern in Taschen, 100 Stück M..40 Buchhalter im Hotel= u. Restaur.=Wesen bewandert, sucht Stellung für ganze oder halbe Tage, auch jede andere Branche. 2 Off. unt. B. 600 an die Exp. steuerfirm. bilanzsicher sucht Beschäftigung. Ofl. u.„Buchhalter 3“ a. Exp. Je Schubmachergesele sucht Stelle. Kriedr. Tchneider. Nenenahr. Kurgartenstr..— 2 Franz, Standen 4 70 Vig. ekteile Dame. 1 Rüberes in der Exv. 2. Augus 1924. Nr. 11.963. Seite Ta Wirtschaftsieben. Zur Ueberwindung der Geldkrifis. Die Londone Konferenz schafft keine Werte, soll nur Sicherungen für die Werterzeugung geben. Für die Gesundung der deutschen Wirtschaft ist erste Bedingung: die völlige Ueberwindung der Geldkrisis. Die ärgste Not ist ja überwunden, unsere Betrachtungen am Quartalswechsel haben sich als zutreffend erwiesen. Die Reichsbank hat angefangen, kleine Erleichterungen zu gewähren, so z. B. durch Lombardierung der wertb-ständigen Anleihen. Im ganzen handelt es sich hier um Werte in Höhe von nicht mehr als 72 Millionen Goldmark, die überdies so verzettelt im deutschen Kapitalistenpublikum sind, sich so wenig konzentriert in einzelnen Fällen finden, daß von dieser Möglichkeit der Gelöbeschaffung praktisch ein kaum sehr weitgehender Gebrauch gemacht werden wird. So nachdrücklich wir seinerzeit die strenge Politik der Reichsbank gegenüber den vielen Anfeindungen in Schutz genommen haben, so sind wir doch heute überzeugt, daß eine schnelle Milderung der Krediteinschränkung geboten erscheint. Wenn man sich die Entwicklung der Reichsbank=Beanspruchung auf Grund der letzten Ausweise ansieht, so schwindet alle Angst vor einer neuen Inflation. Es tritt die entgegengesetzte Gefahr auf, ze weitgehende Deflation. Es könne sehr leicht sich ereignen, daß im freien Verkehr der deutschen Devisenmärkte der Dolkar unter die Parität von 4,2 sinkt. Das würde natürlich eine weitere empfindliche Drosselung der deutschen Ausfuhr bedeuten, und es wäre ja auch ganz widersinnig, wenn Deutschland durch übermäßige Einschnürung des Geldumlaufs die höchstwertige Währung der Welt erhalten sollte. Vielleicht ist bald der Zeitpunkt gekommen, wo auch auf diesem Gebiete die Zwangswirtschaft fallen kann und der Diskontsatz wieder zum Regulator der Wechseldiskontierungen und des Notenumlaufs werden kann. Jedenfalls glauben wir, das Zentralnoteninstitut werde die Zügel so weit lockern, daß Betrieskredite wieder in vollem Umfange gegeben werden können. Bis zu einem hohen Grade ist das auch heute schon der Fall. Wenigstens wird mir versichert, daß die führende Großbank die berechtigten Ansprüche ihrer Kundschaft in dieser Richtung voll befriedigt. Sie ist hierzu in der Lage, weil ihre Kreditoren in den letzten Wochen sich ansehnlich verstärkt haben. Das hängt teilweise damit zusammen, daß Kunden von Banken, bei denen sich in den letzten Monaten Krisen=Erscheinungen gezeigt hatten, von dort zu den unbedingt gefestigten Instituten abgewandert sind. Insofern ist das also kein Zeichen einer größeren Geldfülle. Es sind noch andere Vorgänge nicht ohne Bedeutung gewesen. In den Zeit der ärgsten Geldkaappheit war mehr Leihkapital vorhanden, als an der Oberfläche sichtbar war. Anzeigen in den Tageszeitungen ließen erkennen, daß eine ganze Schar von Geldgebern zu wucherischen Bedingungen(20 Prozent Damno, 5 bis 18 Prozent Zinsen pro Monat) größere oder kleinere Summen angeboten und ausgeliehen haben. Wer, selbst Geld suchend, inserierte, soll einen dicken Stoß von Offerten erhalten haben. Vielen dieser im Trüben fischenden privaten Geldgeber ist das Gelände, auf dem es Geschäftsaufsichten und Konkurse gab, etwas unsicher geworden; sie haben das Geschäft aufgegeben und ihr Barvermögen zur Graßbank getragen. Diese Erscheinungen sind so häufig, daß sie eine merkliche Vermehrung der Konten und eine Zunahme der Kreditoren erkennen lassen. Diese Vermehrung der Kreditoren ist allerdings in stärkerem Maße nur im besetzten Gebiet zu beobachten. Im unbesetzten Gebiet hatte ja die Devisenbeschaffung vor einigen Monaten die flüssigen Mittel zu den Banken getrieben. Mit der Erhöhung der Zuteilungsquoten sind diese Gelder den Banken sehr schnell wieder entzogen worden. In allerletzter Zeit haben sich indessen auch im unbesetzten Gebiet die Kreditoren der Broßbanken langsam vermehrt. Die Erftillung der Kreditansprüche erstreckt sich, wie erwähnt, lediglich durch die Auffüllung des durch die Inflation erschöpften Fonds an Betriebsmitteln. Investikionskredite werden nicht gegeben. Selbst wenn es sich um die letzten 10000 Mark zur Vollendung weit vorgeschrittener Bauten und Anlagen handelt, so steht ein Kredit hierfür vorläufig nicht zur Verfügung. Es wäre volkswirtschaftlich auch durchaus falsch, heute noch irgendwelche Mittel für industrielle Erweiterungen zu verwenden. Das Bestehende ist schon umfangreicher, als es die Beschäftigungsmöglichkeit im nächsten Jahre erfordert. Weite Anlagen für schmale Produktion bedeuten Erhöhung der Selbstkosten und diese drohen den Absatz weiter zu verringern. Es wäre durchaus kein Segen, wenn das Ausland für solche Zwecke den deutschen Unternehmungen Kredit zur Verfügung stellen würde, für die sich ein Amortisationsfonds bestimmt nicht ansammeln läßt, wenn die Größe der deutschen Erzeugungsfähigkeit ein so starkes Hindernis für rentables Arbeiten ist. Der rheinische Arbeitsmarkt. Ueber die Lagedes Arbeitsmarktes der Rheinprovinz in der letzten Juliwoche berichtet das Landesarbeitsamt: Das charakteristische Kennzeichen des Arbeitsmarktes ist eine gleichförmige Leblosigkeit. Die Berichte der verschiedenen Bezirke und Wirtschaftszweige sprechen übereinstimmend von weiterer Verschlechterung. Während sonst bei Konsunkturschwankungen und Krisen das Gesamtbild ein gewisses Leben und beträchtliche Unterschiede im einzelnen zeigte, indem Wirtschaftszweige mit schlechtem neben andern mit besserem Geschäftsgang standen, ist das jetzt nicht der Fall. Das Bild ist gleichmäßig grau. Man kann den gegenwärtigen Zustand nur als Erschöpfung bezeichnen. Das Ergebnis der Londoner Verhandlungen wird allgemein als ausschlaggebend für die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes bezeichnet. Der Arbeitsmarkt für weibliche Arbeitskräfte hat einen starken Rückschlag erlitten. Die weilbichen Arbeitskräfte sind hauptsächlich in solchen Industrien beschäftigt, die Waren für den Massenverbrauch herstollen. Die starke Nachfrage nach diesen Waren hatte dem weiblichen Arbeitsmarkt in den ersten Monaten des Jahres die günstige Entwicklung gegeben und die gegenwärtige Absatzstockung greift ihn besonders scharf an. Köln hat im allgemeinen einen günstigen Arbeitsmarkt für jugendliche weibliche Arbeiterinnen; 4. Zt. sind auch diese nicht unterzubringen. Die wenigen angebotenen Stellen sind Aushilfsstellen, oder es handelt sich um Probebeschäftigung. Die ungünstige Lage des Einzelhandels zeigt sich in dem großen Angebot an Verkäuferinnen. Unter dem stellenlesen Büropersonal befinden sich gute Stenotypistinnen, die im allgemeinen nicht so leicht arbeitslos werden. In der Berichtswoche meldeten sich mehrere Akademiker und Akademikerinnen, die sich bereit erklärten, jede Stelle anzunehmen. Obwohl wir mitten in der Reisesaison stehen, steigt im Gastwirtsgewerbe das Angebot der Arbeitsuchenden, die nicht untergebracht werden können. Der Fremdenverkehr am Rhein ist infolge der Besetzung viel geringer als im unbesetzten Gebiet. Die Lage für Musiker ist schlecht. An den Sonntagen bleiben selbst gute Musiker ohne Beschäftigung. Am schlechtesten ist, wie stets in Krisenzeiten, die Lage für die ungelernten Arbeiter. Somarat=Amzetger für Dous und Nurgagens. Farken, Sport und Spien Jußbal. X Bonner Fußballverein— Ballspielverein 06 Altenessen:3 (Halbzeit:). Mit einem Treffen gegen einen spielstarken Gegner der Ruhrgauliga(was man in Westdeutschland überhaupt alles unter dem Ausdrucke„spielstark“ verstehen kann?!) eröffnete der Bonner Fußballverein seine neue Spielzeit. Sollte irgend jemand mit dem frohen Vorgefühl auf ein schönes Treffen auf den Platz gegangen sein, so mußte er (salls er Anspruch darauf erhebt, als vorurteilsfreier Beobachter und nicht als sogenannter„Fanatiker“ zu gelten) um eine Enttäuschung reicher das Feld verlassen. Gewiß soll anerkannt werden, daß die Spieler selbst ihr Bestes tun; aber dank des Fortschrittes der zweijährigen Spielsaison(leider ist dieser neue Weg trotz seines vollständigen Versagens vom Westdeutschen Spielverband wieder auf ein Jahr festgelegt worden) ist das spielerische Können unserer westdeutschen Vereine so gesunken, daß man gezwungen ist, seine Erwartungen auf guten Sport immer tiefer herunter zu schrauben, um nicht immer und immer wieder dasselbe zu erleben. Umso unverständlicher muß es erscheinen, wenn die ausschlaggebenden Vereine fün die Beibehaltung des jetzigen Spielsystems ihre Stimmen abgaben. Oder sollte es die Angst vor dem Abstieg gewefen sein, die sie zu diesem Entschluß zwang! Desto trauriger, denn es ist das Eingeständnis der eigenen Schwäche. Spielverlauf: Einige Zeit vergeht, ehe beide Mannschaften sich gefunden haben. Bonn ist etwas schneller am Ball und vielleicht auch eine Idee in seinem technischen Können reifer. Nach ungefähr 10 Minuten Spiel fallen in kurzen Zeitabständen drei Tore für Bonn, von denen mindestens eins auf das Konto des 06er Kippers kommt Stand des Spiels in der ersten Spielhälfte meistenteils im Zeichen Bonns, so kamen später die 06er mehr und mehr auf und vermochten mit der fast allen Ruhrgau=Vereinen anhaftenden Zähigkeit das Ergebnis auf 333 zu stellen. Mit etwas Glück wäre das Spiel zu ihren Gunsten entschieden gewesen. Nicht angebracht wäre es, nach diesem ersten Trefsen das Können der Einzelnen zu beurteilen. Warten wir also ab, bis die Mannschaft sich in den nächsten Spielen mehr eingespielt und das gegenseitige Sich=Verstehen besser durchgebildet ist. 1 Xc Zu dem Fußballwettspiel Bonner Fußballverein— B. V. Altenessen 06 schreibt ein Sportfreund: Die Gauliga=Mann= schaft von Altenessen kann man ruhig zu den besten Fußballmannschaften von Westdeutschland zählen. Wer Gelegenheit hatte, die Mannschaft in letzter Saison spielen zu sehen, konnte vor allen Dingen den unbedingten Siegeswillen konstatieren, den die Mannschaft ihr Eigen nennt. Dabei spielen die Ruhrleute auch technisch hervorragend. Ich selbst sah sie über ihren großen Ortsrivalen Essener Turnerbund mit:1 triumphieren. Andere große Vereine mußten sich teilweise mit hohem Resultat beugen, so Duisburg 08, Hannoverer Spielverein usw. Jußball=Ergebnisse: Städtespiel Bochum— Duisburg:0 abgebrochen. BV. 04 Düsseldorf—. Preußen Dutsburg:0 Rot=Weiß Essen Schwarz=Weiß Essen:6. Viktoria Rheydt— Rheydt 08:2. Fortuna Düsseldorf— Odenkirchen 07:2. Turn Düsseldorf — Rheydter SpV.:1. SpVg. Meiderich— Amateure Wien :3. Dutsburg 99— Turn Düsseldorf:5. Arminia Bielefeld SFr. Siegen:3. S. u. S. Osnabrück— BV. Osnabrück:0 abgebrochen. Preußen Münster— VfB. Bielefeld:3. Union Gelsenkirchen— Hamborn 07:1. Städtespiel Mannheim— Ludwigshasen:1. FSpV. Nürnberg 83— SpVg. Fürth:8. F. SpV. Nürnberg 83— BfR. Fürth ausgefallen.[R. 01 Frankfurt— Unson Niederrad:1. Phönix Mannheim— 2FB. Prag:4. Spg. Fürth— Nürnberger FV.:1. Werder Bremen— 1. FC. Nüernberg:. Hamburger SV.— 1. FC. Nürnberg:1. Arminin Hannover— V. f. B. Wilhelmshaven 13:1. FC. Wandsbeck— St. Georg Hamburg:2. Viktoria Hamburg— Rasensport Harburg:1. Guts=Muts Dresden BC. Chemnitz:2. SC. Erfurt— 1. SV. Jena:2. Kucket Viktoria Magdeburg— Tennis Borussia Berlin:2. SpS. Ersurt— Sp. Vg. Leipzig:1. Tenuis. i Das Klubturnier des K. T. K. Stadion. Bei dem wieder günstigerem Wetter der letzten Tage konnte das Klubturnier des Kölner Tennis=Klubs Stadion gut gefördert werden. In der Vorschlußrunde der Klubmeisterschaft sohtug Schellenberg Mourney mit:4,:4 und verlor dann gegen Merlo:0,:0(!) Merlo gewann die Klubmeisterschaft gegen Nettelbeck mit:4,:2. In der Klubmeisterschaft für Damen kam Frl. Obenaus durch ihre Siege über Frl. Hermanns:3,:5, über Frau Dahmen:1,:1, über Frau Eliel und Frau Windhorst in die Schlußrunde, während in der unteren Hälfte Frau Brügelmann nach ihrem Sieg über Frau Belly:2,:2 mit Frau Dalbkermeyer, die Frau Cornely mit:1,:3 schlug, noch um das Teilnahmsrecht an dem Schlußkampf spielen müssen. Im Herren=Doppelspiel um die Klubmeisterschaft gewann Merlo=Dr. Brügelmann gegen Schellenberg=Nettelbeck mit:3,:6. Die Klubmeisterschaft der Juniorinnen: Frl. Rutb Wissel gewann gegen Frl. Bonjean mit:5,:2 zum zweiten Male den Pokal. Schlogboll. Evang. Jugendverein Beuel 1— Jungwacht Benet 3 30:72. Am Samstag standen sich obengenannte Mannschaften in einem Gesellschaftsspiel gegenüber. Jungwacht hatte Anschlag, konnte jedoch nichts erreichen. Evang. Jugendverein, welcher dann das Schlagmal erhielt, kann einige Läuse durchbringen. Dann findet sich die Jungwacht=Mannschaft und kann das Spiel bis zum Schlußpfiff des Unpartetischen mit 30:72 für sich entscheiden. X Deutsche Jugendkraft, Bez. Vonn. Gestern ständen sich in der=Klasse Adler 09 und Wacker Dottendorf im Meisterschaftsspiel gegenüber. Das erste Tressen konnte Adler durch eifriges Spiel mit 49:41 für sich entscheiden, trovdem die beiden Mannschaften gleich spielstarf sind. Im zweiten Spiel drehte sich das Bild. Wacker in Form ging durch gute Steil= und Wettschläge in Führung, dem Adler trotz guter Fangtechnik nicht beikommen konnte. Im weiteren Verlauf des Spieles gelang es Avler beizuziehen. Es wurde hart um die Punkte gekämpft. Zum Schluß ließ Adler nach und Wacker konnte durch einige gute Schläge den Sieg sicher, aber verdient auf seine Seite bringen. Mit 69:53 trennte der Schiedsrichter, der dem Spiel ein guter Leiter war, die Parteien. In der=Klasse spielten Adler 3 und Volmershoven. In dem ersten Spiel sah man Adler als die bessere Mannschaft, daher der hohe Sieg 85:30 für Adler. Mit demselben Siegesbewußtsein begann das zweite Spiel. Adler unterschätzte seinen Gegner, spielte leichtfertig und zerfahren und mußte sich eine Niederlage gefallen lassen. 50:42 ür Volmershoven ivar das Endresultat. Volmershoven verdankt den Sieg seinen guten Schlägen und den Glanzleistungen des Mittelspielers im Fangen. Nebenan kämpften zwei Jugendmannschaften Adler C und Wacker C. Hier sah man Adler mit 55:48 als Gewinner. Achletik. X Kraft=Sportverein„Siegfried“ Vonn=Süd läßt seine Farben durch einige seiner Gaumeister in Mannheim vertreten, wo die Austragung der deutschen Meisterschaft im Ringen, Stemmen und Musterriege in der Zeit vom 8. bis 11. August stattfindet. Der vorigjährige deutsche Jugendmeister Willy Beyer, heute noch der Jugendklasse angehörig, wird einen schweren Stand haben, da er in der Seniorenklasse starten muß, weil die Jugendklasse nicht vertreten ist. Radsport. X Radrennen in Köln=Riehl. Auch das Riehler Radrennen vom Conntag wurde sehr durch das regenddrohende Wetter beeinträchtigt. Die Ergebnisse sind folgende: Großer Sommerpreis: Internationales Dauerrennen über 100 Klometer in drei Läusen zu 20, 30 und 50 Kilometer. 1. Lauf(20 Kilo= meter). 10 Kilometer: 1. Rosellen in:04, 2. Wegmann 60 Meter, 3. Müller 80 Meter, 4. Thomas 100 Meter, 5. Kallen 300 Meter zurück. 20 Kilometer: 1. Rosellen 17:54:1, Wegmann, Müller, Thomas, Kallen 50, 180, 260 und 300 Meter zurück. 2. Lauf(30 Kilometer). 10 Kilometer: 1. Rosellen:30, Wegmann, Müller, Thomas, Kallen 60, 80, 120, 160 Meter zurück. 20 Kilometer: 1. Rosellen 18:15:3, Wegmann, Thomas, Kallen, Müller 60, 150, 250, 1690 Meter zurück. 30 Kilometer: 1. Rosellen in 27:20:3, Wegmann, Thomas, Kallen, Müller 70, 130, 490, 1800 Meter zurück. 3. Lauf(50 Kilometer). 10 Kilometer: Rosellen:22,3, Wegmann, Thomas, Müller, Kallen 50, 80, 160, 180 Meter zurück. 20 Kilomteer: Rosellen 18:33::4, Wegmann, Thomas, Müller, Kallen 10, 180, 280, 500 Meter zurück. 30 Kilometer: Rosellen 27:13:4, Wegmann, Thomas, Kallen, Müller 100, 220, 1280, 2650 Meter zurück. 40 Kilometer: Rosellen 35:53, Thomas, Kallen, Wegmann, Müller 50, 2270, 2330, 4240 Meter zurück. 30 Kilometer: Rosellen 47:13, Thomas, Kallen Wegmann, Müller 50, 4020, 4750, ausgegeben. Gesamt: 1. Rosellen=Köln, 2. Thomas=Breslau 300 Meter, 3. Kallen=Köln 5770 Meter, 4. Wegmann 5860 Meter zurück. Müller aufgegeben.— Hauptfahren: 2 Vorläuse, Endlaus üder je 800 Meter. 1. Schrage=Berlin, 2. Brehmer=Hannover, 3. Gottfried=Haunover, 4. Mayer=Hannover. Wegen unvorschriftsmäßigem Fahren wird Schrage vom 1. auf den 4. Platz verwiesen.— Tandem=Hauptfahren: 5 Runden: 1. Paar Rütt=Meyer, 2. Stolz=Abraham, J. Schrage=Tadewald, 4. Krahner=Rüdel. Zeit:14:3, Handbreit. Ein sehr schönes Rennen.— Tandem=Vorgadefahren: 5 Runden. 1. Brehmer=Gottfried, 2. Abraham=Stolz, 3. Krahner=Rüdel, 4. Rütt=Mayeg. Zeit:39:3.— Tandem=Prämiensahren: 10 Runden: 1. Brehmer=Gottfried, 2. Schrage=Peter, 2. Abraham=Stolz, 4. Rütt=Mayer.(Letzte 200 Meter 12:). # Die Meisterschaften von Deutschland über 100 Kilometer in Frankfurt, gelegentlich der 41. Bundestages ausgetragen, brachten die Meisterschaft für Schweinfurth. Die Strecke war sehr gut. Die Ergebnisse stellen sich wie folgt: 1. NV. Schweinfurth 1889 2,56,02. 2. Chemnitz 2,58,22. 3. GermaniaHamburg 2,02,3. 4. Hannover. 5. Sport=Hamburg. 6. Frankfurt. 7. Tornado=Leipzig..-München. An 14. Stelle waren Flottweg Düsseldorf und an 16. Stelle Staubwolke Köln. Der Bund Deutscher Radfahrer, Landesverband Rheinland, veranstaltet in Verbindung mit dem Allgemeinen Deutschen Automobilklub am 13. und 14. September in Bad Neuenahr einen dritten Deutschen Wandertag. Um dem Fest einen besonderen Heimatcharakter zu geben, sollen alle Ortsvereine und die der näheren Umgebung angehörenden Sport= und Junggesellenvereine sich an der großen Kundgebung beteiligen. Aukomobllsport. Pr '. Den Großen Preis von Curopa gewann im Intetnationalen Rennen für Zweiliterwagen, das in Paris stattfand= der Italiener Campari in 7,05,34 Stunden. X Vremer Judiläumsfahrt a. d. Munte. Für die zum 17. August vom Nordwestdeutschen Automobilclub, Sitz in Bremen, ausgeschriebene Juhikäumsfahrt haben eine Reihe bekannter Fahrer und angesehener Industriefirmen gemeldet und ihre Beteiligung zugesichert. Die Bewerder werden eingetetlt in drei Gruppen: Privatfahrer, Herrenfahrer der Industrie und Industriefahrer, sodaß also in 36 Gruppen(12 Klassen nach dem Zylinderinhalt) um den Sieg gekämpft wird. Auch in diesem Jahre kann der Club neben den sonstigen Auszeichnungen 4 Staatsmedaillen und 8 A. D. A..= Medaillen vergeben. Jeber Teilnehmer erhält eine Jubiläumsplakette. Wassersport. X. Die erste Kanuregatia der Interessengemeinschaft Kölner Kann=Vereine kann auf ihr rein sportliches Ergebnis stolz sein. Samtliche Rennen boten fesseinde Kämpfe, die trotz der widrigen Witterung als gut bezeichnet werden müssen. Im einzelnen gab es folgende Ergebnisse: Faltbootzweier, unbeschr. 1500 Meter.(Heraussorderungspreis der Rhein. Wanderpaddler, Köln.) 1. Rheinische Wanderpaddler, Köln:27 zweifünftel (R. Hondrich— W. Benecke); 2. Hansa, Köln:32; 3. Hansa, Koln; 4. Wickinger Klub, Köln.— Einerkajak für Junioren. 1200 Meter.(Herausofrderungspreis vom Sporthaus Willpütz u. Güsten, Köln.) 1. J. Theisen, V. K..,:45; 2. M. Goigt, Rhein, Wanderpaddler:47.— Zweierkalar, gemischt. 1200 Meter.(Herausforderungspreis vom Wassersportklub 1922, Köln.) 1. Frl. Massia— W. Feiser, Wassersportklub 22, Köln,:21; 2. Verein für Kanusport, Köln,:33; 3 Hansa, Köln; 4. Klub für Kajaksport, Köln.— Einerkajak für Senioren. 1200 Meter.(Ehrenpreis des Verlags der Könischen Zeitung und des Stadt=Anzeigers.) 1. Karl Bodden, Wiesdorfer Kannklub,:37 zweifünftel; 2. Neuwieder Kannklub:39 dreifünftel; 3. Kannklub Düsseldorf. Zweierkajak für Junioren. 1500 Meter.(Heraussorderungs= preis Rheinpokal von Karl Schüler, Köln.) 1. E. Stücker— F. Liebling, V. K. C.:36; 2. Wiesdorfer Kannklub:55 zweifünftel; 2. Wassersportklud 22, Köln; 4. Hansa, Köln. Einerkajak, unbeschr. 1500 Meter.(Ehrenpreis des Ziv.=Eng. Hans Baswitz, Köln.) 1. J. Rein, Kannklub Dussoldorf, :5 einfünftel; 2. Rhein. Kanuklud, Köln,:10 vierfünftel; 3. Rhein. Kannklub, Köln.— Zweierkajak für Seuioren. 1500 Meter.(Heraussorderungspreis der Kölner Holzbauwerke, G. m. b.., Köln=Kalscheuren.) 1. E. Rohde— A. Münstermann, Düfseldorfer Kanuverein:22 vierfünftel; 2. Neuwieder Kanuklub:27 zweifünftel; 3. Wassersportklub 22 Köln.— Zweierkajak für Orstlinge und Anfänger. 1500 Meter. Wanderpreis„Wicking=Henze=Preis" von Jul. Henze, Köln.) 1. R. Sander— P. Weyer, V. K..,:21; 2. Klub für Kajaksport, Köln,:25.— Zweierkajak, unbeschr. 1500 Meter.(Ehrenpreis von Dipl.=Ing. Erwin Kras= mann, Köln.) 1. Üderstadt— Rein,Kanuklub Düsseldorf,:29; 2. Neuwieder Kannklub:44.— Zweierkajak für Alte Herren(über 30 Jahre). 1200 Meter.(Heraussorderungs= preis von Herbert Ermer, Köln.) 1. J. Hausmann— F. Lieding, V. K..,:26 zweifünftel; 2. Wickinger Klub, Köln, :34 zweifünftel; 3. Hansa Köln; 4. Wassersportklub 22, Köln. — Zweierkajak unbeschr., gemischt. 1200 Meter. (Ehrenpreis vom Sporthaus Walgenbach, Köln.) 1. Frl. Cläre Gericke— E. Strücker, V. K..,:25; 2. Wassersportklub 22, Köln,:25 zweifünftel.— Viererkajak, unbeschr. 2000 Meter.(Herausforderungspreis der Firma Snoek u. Moser, Köln.) 1. Hansa, Köln(Keysers, Preuß, Disselmann, Dietrich), :14; 2. Wickinger Klub, Köln,:28.— Achter=Kasak, unbeschr. 2000 Meter.(Ehrenpreis der Mitglieder des Vereins für Kanusport, Köln.) 1. Düsseldorfer Kanuverein:06: 2. Kölner Stadt=Mannschaft:21 vierfünftel. R. Elze. Schwimmsport. * In dem Kampfe um die Westveutsche Wasserball=Meisterschaft in Bad Bendahl bei Elberfeld blieb Rhenus Köln gegen Aegir Dortmund Sieger. X. Ein Schwimmländerkampf Amerika— Großbritannien sand in Harrow(England) statt. Im Gesamtergebnis trugen die Amerikaner einen überlegenen Sieg von 70:50 Punkten davon. Nachstehend die einzelnen Sieger: Herren: 110 Pards Frei: Weitzmüller=Amerika:01,2.— 110 Yards Rücken: Kealoh=Amerika:14.4.— 440 Yards Frei: Charlion=Australien:33.— 880 Pards=Staffel: Amerika 10:20.4.— 220 Pards Brust: Kirschbaum=Amerika:07,8.— Damen? 110 Bards Irei: Weshelau=Amerika:12,4.— 110 Yards Rücken: S. Bauer=Amerika:24.2.— 440 Yards Frei: Rabror=Amerika :30/8.— 220 Pards Brust: Carson=Großbeitannien:32,4.— 440 Pards Damenstaffel: Amerika:32.— Wasserball: Amerika —Großbritannten:1. Verhandlungen in der Interalliierten Rheinkandkommission über Zollfragen im Rheinverkehr. In der vergangenen Woche fand in Koblenz eine Besprechung zwischen dem Zollausschuß der Interalliierten Rheinlandkommission und Vertretern des Vereins zur Wahrung der Rheinschiffahrtsinteressen, Sitz Duisburg, statt, die den Zweck hatte, noch bestehende Zweifelsfragen über die Zollabfertigung im Rheinverkehr zu beseitigen. Zu der Besprechung hatte der Verein Vertreter aus allen größeren Rheinplätzen gebeten. Die Erörterungen zeigten den Wunsch des Zollausschufses der Interalliierten Rheinlandkommission, die für die Rheinschiffahrt noch bestehenden Schwierigkeiten in der Zollabfertigung weitestgehend zu beseitigen. Der Warenverkehr zu Schiff innerhalb des besetzten Gebietes wird von jeder Zollformalität befreit werden. Eine Anweisung des Zollausschusses darüber ist bereits ergangen. Auch die Dienststunden der Zollämter in den Rheinhäfen werden dem Bedürfnis des Verkehrs entsprechend bedeutend verlängert werden. Die für die Kölner Zone bestimmten Einfuhrgüter, die Ausfuhrgüter aus der Kölner Zone nach Holland, ferner die Transitwaren zu Berg durch die Kölner Zone brauchen nicht mehr nur in Düsseldorf, sondern können an allen Zollämtern unterhalb der Kölner Zone zwischen Emmerich und Düsseldorf abgefertigt werden. Zweifellos werden diese Bestimmungen eine erhebliche Erleichterung für den Rheinverkehr und den Umschlag in den Rheinhäfen mit sich bringen. Die„Bedrohung“ des Weltmarktes durch die deutsche Eisenindustrie. Poincaré hat in einem auch von uns auszüglich wiedergegebenen Daily Maib=Artikel#ersucht, die Londoner Konferenz durch Angaben über eine Uebermacht Deutschlands auf dem Weltmarkt zu beeinflussen. Die von ihm gemachten Angaben sind kaut nachstehender Darstellung aus niederrheinischen Industriekreisen sämtlich falsch Durch die Angliederung Elsaß=Lothringens und Luxemburgs sowie durch die verschleierte Einbeziehung des Saargebietes ist die französische Eisenindustrie so kräftig geworden, daß sie den Inlandsbedarf bereits dann decken kann, wenn sie nur 50 Prozent ihrer Produktionsfähigkeit erzeugt; die Saareisenwerke allein sind imstande, den ges samten französischen Inlandsbedarf sicher zu stellen. Genau umgekehrt ist die Lage der deutschen Eisenindustrie geworden. Während Deutschland 1913 19, Millionen Tonnen Roheisen erzeugte, wird es in dem nach Poincaré so besonders günstigen Jahre 1922 höchstens.5 Millionen Tonnen produziert haben. Deutschland hat seine eisenschaffende Industrie durch die Abtrennung Oberschlesiens, der Saar, Lothringens usw. zwar verloren, aber dafür die eisenverarbeitende Industrie(Maschinen=, Lokomotivfabriken, Werften, Röhrenwerke, Eisenkonstruktion usw.) fast ganz behalten. Dazu kam, daß durch den Friedensvertrag in Deutschland ein ganz enormer Eisenhunger künstlich erzeugt wurde durch die uns auferlegte Ablieferung der Handelsflotte, die Abgabe ungeheurer Mengen Eisenbahnmaterials, die von uns verlangte Zerstörung bedeutender Anlagen zur Herstellung von Friedens= und Kriegsmaterial usw. Wenn die deutsche eisenerzeugende Industrie allen an sie herangetretenen Forderungen hätte gerecht werden wollen, dann hätte die Ruhrindustrie, die von allen eisenerzeugenden Gebieten allein in vollem Umfange bei Deutschland geblieben ist, nicht— wie es in den Nachkriegsjahren durchschnittlich der Fall war— 75 Prozent ihrer Vorkriegsleistung erzeugen müssen, sondern mindestens 150 Prozent. Aber diese schon viel zu geringe Produktion ist der Ruhrindustrie schwer genug geworden. Sie hat sie nur dadurch bewirken können, daß sie ihre Roheisenproduktion vom Thomas= auf das Siemens=Martinverfahren umstellte, Während vor dem Kriege der Verbrauch von Schrott im Hochofen die Ausnahme war, ist sie jetzt zur Regel geworden; zweidrittel der deutschen Roheisenerzeugung beruht auf der Verwendung von Schrott. Ferner konnte sich die Ruhrindusterie nur dadurch helfen, daß sie lange Zeit hindurch um den Preis erheblicher Aufwendungen auch die minderwertigsten Brennstoffe wie Grus, Braunkohle usw. verfeuerte, um hochwertige Kohle und Koks nach Möglichkeit zu sparen. Sie war sogar auf eigener Kohle sitzend sange zu dem wirtschaftlichen Unsinn genötigt, englische, holländische, amerikanische und Saarkohle gegen teure Devisen einzukaufen. Daß trotz aller Anstrengungen, die deutsche Eisenproduktion nicht zur Deckung des Bedarfs ausreichte, ergibt sich schon daraus, daß seit dem Kriege alle deutschen eisenverarbeitenden Werke in wiederholten Fällen unter schärfstem Materialmangel gelitten haben und daß sie fast alle zu mehr oder weniger langwierigen Betriebseinstellungen sich genötigt sahen; um aus den größten Schwierigkeiten herauszukommen, waren sie zu ständig gesteigerter Einfuhr ausländischen Roheisens und ausländischer Eisenerzeugnisse gezwungen. Während die deutsche Eisenindustrie den Inlandsbedarf nur knapp zu zweidrittel decken konnte, hat die französische den ihrigen doppelt überdecken können. Vor dem Kriege überstieg in Deutschland die Ausfuhr an Eisen und Stahl die Einfuhr um das Zehnfache; während der meisten Monate des Jahres 1922(jetzt liegen die Verhältnisse vermutlich noch ungünstiger) hat die Einfuhr die Ausfuhr erheblich übertroffen. Zu derselben Zeit hat dagegen Frankreich mi: Hilfe der billigen deutschen Reparationskohle die deutschen Preise andauernd unterboten und dadurch seine Eisenausfuhr auf nicht weniger als das Dreifache gesteigert, während gleichzeitig die deutsche Ausfuhr von 3,268 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 1912 auf 1,234 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 1922 zurückging; auch in dieser Beziehung haben sich die Verhältnisse sicher nicht gebessert, da Frankreichs Einfluß auf den Welteisenmarkt immer größer, der Deutschlands aber immer geringer geworden ist. Unter diesen Umständen kann das auf die doppelte Vorn kriegserzeugung gekommene Frankreich von einer Bedrohung durch das seiner Eisengrundlage großenteils beraubte Deutschland nicht sprechen. i. Messe in Wesel. * Wesel, 3. Aug. Die 5. Niederrheinische Messe soll in etwa vierzehn Tagen eröffnet worden. Wenn die ersten vier Messen in räumlich getrennten Häusern abgehalten wurden, so tritt bei der fünften eine größere Einheitlichkeit in die Erscheinung. Wenn auch noch kein eigenes Messehaus erbaut worden ist, so ist durch die Pachtung der 43er Artilleriekaserne ein großer Schritt nach vorwärts getan. Der Umbau der Kaserne geht seiner Vollendung entgegen Anmeldungen zur 5. Messe liegen bereits zahlreich vor. Um den deutsch-französischen Handelsverkrag. WITB Paris, 2. Aug. Der oberste beratende Ausschuß für Handel und Industrie hat gestern vormittag unter dem Vorsitz des Handelsministers seine erste Sitzung abgehalten. Es kam u. a. die Revision der französischen Zolltarife zur Sprache. Der Handelsminister streifte auch die Frage der Handelsverträge mit Deutschland, England und Amerika. Er erinnerte daran, daß die Handelsverträge Frankreichs mit den wichtigsten Ländern im Laufe des Krieges gekündigt worden seien. Jetzt sei der Termin nahe, wo an Stelle der Handelsabkommen, die der Friedensvertrag vorsehe, ein Abkommen zwischen Deutschland und Frankreich treten müsse. Vor dem Kriege sei Deutschland der Hauptkonkurrent gewesen, und man könne nicht sagen, daß der Krieg seine Produktionskraft vermindert habe. Von dem Abkommen mit Deutschland werde in hohem Maße die Entwicklung nicht allein der Beziehungen Frankreichs zu gewissen andern Ländern, sondern auch die Gestaltung des französischen Hand delsvertragssystems abhängen. Erst nach dem Abkommen mit Deutschland könne Frankreich an die Erneuerung der großen Verbträge denken, die seine Beziehungen zu England, Amerika und gewissen andern Ländern reglten, aus denen Frankreich entweder beziehe oder in denen es Absatzmärkte habe. Von Zah und Fern. :e: Barmen, 31. Juli. Auf einen Posten der Schupo in Barmen=Hesselnberg wurde in der vergangenen Nacht gegen 12 Uhr ein Attentat verübt. Dem Wache stehenden Posten näherte sich ein Mann in SchupoUniform. Der Posten glaubte, es handele sich um einen Kollegen und ließ ihn ahnungslos herankommen. Dieser zog jedoch eine Pistole und setzte sie dem Beamten vor die Brust. Der Beamte versuchte, den Revolver zur Seite zu schlagen, doch entlud sich die Waffe, und die Kugel drang dem Posten in die Seite. In demselben Augenblick sprangen noch vier oder fünf Zivilisten aus der Dunkelheit hervor. Als der Posten von seiner Schußwaffe Gebrauch machte, flüchteten die Unbekannten. Eine Schupostreife nahm die Verfolgung auf. Die Täter entkamen jedoch in der Dunkelheit. Man hofft, daß der Ueberfallene mit dem Leben davonkommt. Langenfeld, 30. Juli. Ein Schneider gs Köln wurde in Reusrath von der Straßenbahn Ohligs=Opladen überfahren und getötet. Der Mann war hinter einem Baum hervorgesprungen und von der Bahn sofort erfaßt worden. Der Gedanke an Selbstmord liegt nahe, weil der Mann sich anscheinend auf der Flucht befand. Er hatte in Reusrath die Gastfreundschaft eines Gastwirts mehrere Tage genoffen und ihn dann noch bestohlen. ::: Aachen, 2. Aug. Die Aachener Arbeiter=Zeitung, das hiesige kommunistische Organ, ist von der Rheinlandkommission vom 2. August ab für die Dauer eines Monats verboten worden. „Beste 8. Nr. 11983. General=Anzeiger für Vonn und Amgegenb. 4. August 1924. Waschstoffe Zephir, Crepon, Mousseline, Tiftine, alles nur gute Qual., in schönsten Mustern, Mtr..35.25 Münchener Boden doppeltbreit, handgewebt, Original„Wallach“, die schönsten Muster in grosser Auswahl, auch einfarbig, Mtr. OLO Reinseidene Helvetia doppeltbr., feinste waschechte Qualitit, in grossen Farbensortimont, Meter Weißer Rostüm-Rammgarn reinwollene 130 cm breite beste Cheviot-Qualitüt für Strand und Promenade Meter Crepe Frisé 100 cm breit, waschbar, in schönen Mustern, für Blusen und Morgenröcke Meter Oelour cotelé in schmalen und breiten Rippen, in allen Sportfarben, für Kostülme, Jucken, und Kimonos,.75 Homespune Raue reine Wolle 130 cm breites, solides Gewebe, für Jackenkleider und Röcke Meter Pure de laine reine Wolle, in vielen Farben, für apar Meter 140 om breit, und Müntel. Jacken Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Die Firma Chemische Fabrik F. Wulf, Aktiengesellschaft, Werl, beantragt für ihr Werk Gemeinde Oedekoven, Flur 3, Parzelle 320/82 A. Sicherstellung folgender Rechte: 1. den Hardtbach zwischen den Parzellen 131 und 159, Flur 3, Gemarkung Impekoven, durch ein Wehr auf 94,07 über N. N. zu stauen, bei Parzelle 131, Flur 3, Gemarkung Impekoven vermittels eines Obergrabens aus dem Hardtbach Wasser abzuletten, es in zwei Teichen aus den Parzellen 129, 128, 126, 125, 124 und 123, Flur 3, Gemarkung Impe: koven anzusammeln sowie nach Gebrauch zum Betriebe einer Wasserkraftanlage in einem Untergraben bei Parzelle 321184, Flur 3, Gemarkung Oedekoven, in den Hardtbach wieder zurückzuführen; 2. den Hardtbach zwischen den Parzellen 238/119, Flur 3, Gemarkung Impekoven und 104, Flur 3. Gemarkung Oedekoven, durch ein Schütz auf 88,04 über N. N. zu stauen und auf Parzelle 104. Flur 3, Gemarkung Oedekoven aus dem Hardtbach Wasser vermittels einer Pumpe in einer durchschnittlichen Menge von 5 1/sec. zum Ge= und Verbriuch im Fabrikbetriebe zu entnehmen; B. die gewerbepolizeiliche Genehmigung dieser Anlagen. Soweit Sicherstellung zu Ziff. 4 nicht in Frage kommen sollte, wird der Eventualantrag auf Verleibung gestellt. Gemäß Paragraph 65 ff. des Wassergesetzes vom 7. April 1913 und Paragraph 17 der Reichsgewerbeordnung wird dieser Antrag bekannt gemacht. Widersprüche gegen die Sicherstellung bezw. Verleibung und Ansprüche auf Herstellung und Unterhaltung von Einrichtungen oder auf Entschädigung sowie Einwendungen gegen den Antrag auf gewerbepolizeiliche Genehmigung sind bei dem Landrat in Bonn schriftlich in zwei Ausfertigungen oder zu Protokoll bis einschließlich 22. August 1924 anzubringen. Andere Anträge auf Sicherstellung bezw. Verleihung des Rechts zu einer Benutzung des Wasserlaufs, durch welche die von dem Antragsteller beabsichtigte Benutzung beeinträchtigt würde, sind bis zu dem gleichen Tage bei dem Landrat in Bonn mit den in Ziff.—5 der 3. Ausführungsanweisung zum Wassergesetz vorgeschriebenen Unterlagen einzureichen. Wer innerhalb der gestellten Frist keinen Widerspruch gegen den Antrag auf Sicherstellung bezw. Verleihung erhebt, verliert das Widerspruchsrecht. Ebenso müssen nach Ablauf der gestellten Frist erhobene Einwendungen gegen den Antrag auf gerzerherel zeiliche Genebmigung unberücksichtigt bleiben. Anfrr Amtage auf Verleibung, die nach Ablauf der Frist eingehen, werden in demselben Verfahren nicht berücksichtigt. Vom Beginne der Ausübung des sichergestellten bezw. verliebenen Rechts an können wegen nachteiliger Wirkungen nur noch die in Paragraph 82 des Wassergesetzes bezeichneten Ansprüche geltend gemacht werden. Zeichnungen und Beschreibungen liegen während der Widersyrnc#rist im Zimmer Nr. 1 des Kreishauses in Bonn während der Dienststunden zur Einsicht offen. Zur mündlichen Erörterung der binsichtlich der beantragten Sicherstellung bezw. Verleihung rechtzeitig angemeldeten Widersprüche, Ansprüche auf Herstellung und Unterhaltung von Einrichtungen und Entschädigungsansprüche sowie der gegen den Antrag auf gewerbepolizeiliche Genebmigung erhobenen Einwendungen vor dem Landrat in Bonn oder einem von ihm beauftragten Beamten wird Termin auf Montag, 8. September 1924, vormittags 10½ Uhr, im Kreishause, Bonn, Mozartstraße 10, hierdurch anberaumt. Zu diesem Termin werden die Beteiligten hiermit eingeladen mit dem Bemerken, daß die Verhandlung auch im Falle ihres Ausbleibens stattfinden wird. Köln, 15. Juli 1924. Bezirksausschuß Köln.(Verleihungsbehörde.) Der Fluchtlinienplan über die teilweise Aufhebung der Vorgärten vor den Häusern Kaiserstraße—26 liegt, nachdem die Stadtverordneten=Versammlung ihr Einverständnis erklärt hat, vom 4. August ds. ab, während 4 Wochen im Vermessungsamt, Wilhelmstraße 34—36 zu jedermanns Einsicht offen. Einwendungen gegen den Plan können innerhalb der Offenlegungsfrist bei mir angebracht werden. Bonn, den 1. August 1924. Der Oberbürgermeister. im„Dreikaisersaa!". Kölnstr. 8, hier, Mittwoch den 6. August er., 9½ Uhr: Moderne und antike Kirschbaum- u. Mahagoni=Möbel, div. and. Möbel, 2 Dipl=Schreibtische, 2 Schreibmaschinen eic Auktionator Simon, Bonn, Kölnstraße 91. Es können aufe Mödel beigesetzt werden. da fertige Ware in bester Qualität heute bei mir viel billiger! Unter Fabrikpreis. Ia Konfitüren (Marke Leibbrand) Pflaumen Kirschen Heidelbeeren Stachelbeeren Himbeeren Erdbeeren Aprikosen in 2 Pfd.Elmer n PId 60 Pfg. „" 65 Pfg. „" 65 Pig. „" 65 Pfg. „" 85 Pfg. „" 85 Pfg. "" 95 Pig. 5½ PId• Eimer 55 Pfg. 60 Pig. 00 Pig. 60 Pfg. 80 Pig. 80 Pig. 10 Pfd.Elmer 50 Pfg. 55 Pig 55 Pig. 55 Pig 75 Pfg. 75 Pig f Gangolfstr. 1, s Girekt am Bahnhof. Lommerstischr In waldreichem Ort a. Rh., Bahnstation, in Privathaus schöne Zimmer mit auter Pension bei billigen Preisen zur 3 bis 4 Personen. 1 T fl. u. B. Z. 64 an Burs entl. mit Lagerränmen, auch als grötzere, gute einzurichten, beste Lage Ponus beschlagnahmefrei sofort abzugeben. Haustaus oder Hyvotbekengewährung Beding. Off. u. O. H. 912 an Exn. in Bonn mit 3 Ar Obstgarten. Sonnenseite. in schöner, run. Lage zu verkaufen. Wohnung wird fret. Preis 18000(.=., bei barer Auszahl. 16000.=M. Wo, sagt die Exped. Zu vermieten an alleinstehende Dame in herrsch. Hause in der Humvoldtstr., 2 Zimmer u. Küche in Tauso gegen al. Wohnung in Bonn. Angeb. unter X. M. 28 an die Exped. Möbl. Wohn- und Schlafzimmer zu vermieten. Buschstr. 51. „„in Bad Godesberg 12 Räume, geeianei fur Pension, Ausl. Pensionäre können zugewielen, werden, zu 25000 Mk..ennor. Anz.#.verkaufen durch Kamper, Godesberg, Moltkestraße 74. Wohnungstausch Euskirchen— Bonn Gebot. in Euskirchen 2. Elg., 4., Küche, Mans. n. Zubeh. Ges. in Bonn, gleichw. Wohnung. Ob. u. P. 60 a. d. Exp. 15 J 047 73 „(Einfamilienbaus) mit freiwerdender Wohnungin bester Wohnigge(Garten) zu verkaufen. Off. u. E. 408 an die Exv. Grotzes schon 2 möbliertes Zimmer sofort zu vermieten. Näheres Rarki 33. 3. Estage. In Hodeeberg 1 od. 2 möbl. Zimmer eotl. mit Verpflegung zu vermieten, Heerstraße 29. 1 Autogatage zu vermieten. Bonn, Endenicherstraße 92. Tel. 20. Elegant möbl. Zimmer an 1 od. 2 bess. Herren oder verufetät. Damen, evil. auch Ebevaar, mit oder o. Pension zu verm., Erzbergereitser 18 konat in guter Lage für besseres Spezial=Geschäft gesucht. Off. u. A. M. 1000 a. d. Exp. Suche in besserem Hause des mittl. Stadtteils Pmoblierte Eimmer mit Frühstuck bei zeitgemäß. Bezahlung. Fehlende Möbel werden gestellt. Off. m. Preis nt. H. N. 13 an die Exp.“ „.** mit Garten 5o. Obstwiese bei Mk. 3000 Anzahlung 1 zu kaufen gesucht. Off. u.„Obstwiese 28° a. ExpPade mit Einfahrt mit oder ohne Werkstätte sofort zu kaufen Off. u. E. K. 1674 gesucht, an die Exped. 41 Krränsers Kundschatt! Ermässigung der Soll- und Habenzinsen. Infolge Beschlusses der Vereinigung von Banken und Bankiers in Rheinland u. Westfalen.., der wir als Mitglieder angehören, werden wir unserer im Ortsverein dieser Vereinigung ansässigen Kundschaft mit Wirkung ab 1. August 1924 bis auf weiteres an Zinsen für Rentenmark- und Papiermarkgelder nur noch vergüten: 1. für tüglich verfügbare Guthaben: a) in gebührenpflichtiger Rechnung 9% jährlich, b) in gobührenfreier Rechnung.. 6% jährlich. 2. für Geld, das auf mindest. 15 Tage bis zu einem vollen Zeitmonat fest bezw. mit entsprechender Kündigungsfrist hereingenommen wird. 12% jährlich. Des weiteren geben wir unserer Kundschaft davon Kenntnis, daß gleichzeitig mit der Herabsetzung der Habenzinson auch eine Ermüßigung der Sollzinsen von bisher 2% über Reichsbanklombardsatz= 14% auf 2% über Reichsbankdiskontsatz= zurzeit 12% p. a. mit Wirkung ab 1. August 1924 eingetreten ist. Besondere Benachrichtigungen über vorstehende Herabsetgung der Soll- und Habenzinsen gehen unserer Kundschaft nicht zu. Barmer Bankverein Hinsberg, Fischer& Comp., Bonn, Deutsche Bank, Zweigstelle Bonn und Zweigstelle Godesberg, Dresdner Bank Filiale Bonn, A. Schaaffhausen'scher Bankverein.-., Filiale Bonn und Zweigstellen Beuel und Bodesberg. für die Nlacht vom 9. zum 10. und vom 10. zum 11. Rugust 1924 zur Unterbringung von auswärtigen Teilnehmern an dem feuerwehrverbandstag. Angebote mit Preisangabe an das Städtische Verkehrsamt, Poststraße 27, sofort gerbeten. Vabrikations-Kaume ca. 150—200 gm, für leichte Fabrikation, ferner Ladenlokal mit größeren Tagerräumen in günstiger Lage Bonns sofort zu mieten gesucht. Angebote unter L. F. 464 an die Exp. 4 Böden, werden zur Vermietung frei. ched Wenzelgasse 35. S Tuldrauie hell, 60—20 gm, in gutem Hause und ruhiger Tage,(Nähe Bahnhof) mit elektr. Licht, sofort zu mieten gesucht. Offerten unter B. 1009 an die Expedition. Dar enterat in guter Tage, welches sich für Lebensmittel=Geschäft eignet, sofort zu mieten gesucht evil. bestehendes zu übernehmen. Offerten unter D. B. 300 an die Expedition. Arronsraut ca. 100 am, möglichst im Zentrum, per sofort oder später für leichte Holzbearbeitung zu mieten gesucht. Offerten unter„Holzbehrbeitung“ an die Expedition. auf mein Haus in verkehrsreicher Straße in Bonn an erster Stelle auf 1 bis 2 Jahre. Offerten u. H. K. 1999 an Exo. Ausländ. Kapitalien als 1. Hypoth, vermittelt Klée- Export Bonn, Bismarckstr 22. Bruxelleg. 62 Av. Albert. Wer beteiligt sich Iserten unter G. Vr. 95 Fn die Croediton. Wertstan oder Tadenlokal möglichst mit Nebeuraum, sof. zu mieten gesucht. Gefl. Angebote unter„Werkstatt“ an die Expeditiog.(2 Reit Dame sucht herrsch. Wohnung, 4 Käume, Meblem. Godesverg bevor;. Off. u. M. P. an die Agentur des Gen.=Anz. in Godesberg 2 Kl. Tabenlo al od. Parterre=Zimmer in Kessenich gesucht. On. u. A. S. 205 an die trroed. 1 Schalsse-Kachte n verursachen minderwertige Fleischkonserven Kaufen Sio nur Efha-Feinkost in Weinsülze 1 Pfd.-Dose 90 Ptg., bei 5 Dosen 35 Pfg. S 2½ Pid.-Dose 210 Nk., bei 5 Dosen.95 r. Dose 60 Pfg. r. Dose Prima Corned Beef " nur erste Fabrikate : DOS9 55 Ptg., bei 10 Dosen 50 Pfg. = Pains alle Sorton Schw. Leber-Pastete # Dose nur 45 Pfg., 1Pfd.-Dose nur 15 Pig. big Haus direkt am Bahnhofs 9 e 4 Beachten 5 mein Schaufenster! für Reise, Sport u. Kranke. ss Haff Kronen-Drogerie:: Poststraße 23. Fernsprecher 288. 1. (—5 Zimmer und Zubehör) von ruhig. Mieter bei zeitgem. Micte gesucht.. Off. unter E. 84. an die Expedition.(2 Bankbeamter sucht sich tätig und mit Kapital an solld. Unternehmen zu be. teilig. Off. u P. 88 an d. Exn. Auf ein unbelast. Haus im Werte von 30000 Mt. werden 2000 Mk. zu leihen ges. Altes Geschäftsunternehmen sucht—6000 Mark gegen Sicherheit und zeitgem. Vergütung bei monatl. Rückzahlung und Abrechnung. Offerten unter B. S. 60. an die Expedition. beteiligt sich! I mit 1500.=M. als stIU. Teilhaber an rentabl. Unternehm.? Sicherheit vorbanden. 1 Off. u. W. B. 945 an Ero. 4·5000 auf 6 Monate gesucht. Sicherheit großes Weinlager. O ff. u A. M. 295 an Exo.(3 3000 Mark geg. gute Sicherh. z. leib. ges. Off. u.„Anleihe 4“ a. Exp. 2 Dengubet tätig oder sill mit 20000—30000.=M. Einlage von Fabrik gesucht. 1. Hypotbeken als Sicherheit. Off. u. M. L. 1247 a. d. Exp. 1 Einziges Spezial=Geschäft für „ von schlechtsttender Herren Gardersbe. Gehröcke werden zu modernen Cutaways umgeändert. Große Anzüge für klein. Figuren vassend, gemacht. Reparaturen, einfüttern schnell und billig, ebenso reinigen und bügeln. 1 Anzug reinigen und bügeln.50 Mark. 1 Daletot reinigen und bügeln.00 Mark Schmutzige Anzüge werden gewaschen u. gebügelt 6 M. De uufe Air sene uf! Bonngasse 40. Teleson 2222. Abbolen und Zustellen frei. Diungs Tersteigerung. Am Dienstag den 5. August 1924, vorm. 9 Uhr sollen in Bonn im Hause Wihelmstraße 18: 13 verschiedene Regulatore, 1 Büfett eichen, 2 Diplom.= Schreibtische, 1 Schreibmaschine, 1 Schreibmaschinentisch, 1 Geldschrank, 1 Fahrrad, 1 Dezimalwage, 1 Bonbonpresse, 1 Bonbonwärmetisch(Eisen) sowie ein größerer Dosten Donbons, Dfeffermünz, Duder, Badesalz, Darfüm, Zahnseife, Zahnpulver und Nagelbürsten durch den Unterzeichneten öffentlich meistbletend gegen gleich bare Zahlung versteigert werden. Behm, Gerichtsvollzieher, Kr. A. Vonn, Friedrichsplatz 14. Nie oim Terstecherung. Am Dienstag den.August, c. nachmittags.90 Uhr, werden Wörtbstr. 10, Nähe Koblenzerstr., hier: 3 schöne Kinderbetten mit Roßhaarmatratzen, 1 Kinderwanne, 1 Bambussosa, 2 kl. eiserne Waschtische u. Geschirre. 1 Kronleuchter, große und kleine Spiegel, 1 span, Wand, Olenschirm, 1 schöne Sianduhr, viele kleine Gebrauchs= u. Delor.=Gegenstände, 1 Grammovhon m. 24 Platten etc. eic. gegen Barzahlung versteigert. Besich tigung 1 Stunde vorher. Carl Simon. Auktionator. Bonn. Kölnstr. 91. Grünes Rech. Erppichniepf u. Keinigangswerk Tel. 280 Paulstraße 15. Freie Abholung und Zustellung. 1 bis 1000 Meter fertig mit Stahlschwellen, sofort äußerst billig abzugeben. J. Heinz. Boun, Argelanderstraße 137. Teleson 1925. 1 Leder=Stühle, Sessel, Bilder, Stellagen, Fliegen=, Eisschr., Mairatzen. Plümos, Kissen Kaiserplatz 17 zu verkauf.(4 Viersit. Personenwagen 6/16 PS. in bestem Zustande, neu lackteri, aeg. neues FordLieserwagen=Chassie nach Bereinbarung zu vertauschen. Off. u. W. 585 an die Exp. 2 Cocos=Teppich :8,50 Mtr., 50 Mk., Kinderwagen u. Klavo stuhl 15 Mr., Eich.=Nähttich 20 Mk., Eich.= Spülanrichte 35 Mk., May.= Tische v. 30 Mk. an zu verk., Vorgebirgstr. 26.a Adolfsplatz. und 1- 2pferd. Gövel zu verkaufen. Küdinghoven, Kirchhraße Nr. 19. 1. Feder=Handkarre zu verk. Bornheimerstr. 71.(1 Suche Klavier zu kaufen. Pr.=Off. u. E. H. 44 an