Nr. 9473 Bchenondmanzigeter Jahrgang. Fernruf Reducsion 56c,(97 Vearliner Biechwh. Postscheck-Konto Ntr. 18672. c Montag, 18. September 1916. Verantwortlich für den nachrichtlichen, örtlichen und unterhaltenden Teil: Peter Neusser, für den Anzeigen- und Reklameteil: Peter Cescrinler. Geschäftshaus: Bahnhofftraße 12 In Bonn. Krlegs-Jahrestag-Kalender. 00ccece — 18. September 1915.— Schwere Kämpfe der Oelterreicher im wolhynischen feltungsdreieck. Zusammenbruch der rullischen Ottenlive an der Strypa in Oftgalizien.— Torpedierung des franzölischen Hilfskreuzers„Indien“ im Regdlichen Illeer. Deutscher Tagesbericht. * Großes Hauptquartier, 17. Sept.(Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Bei der Armee des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg und auf dem Nordflügel der Heeresgruppe des Kronprinzen Ruprecht von Bayern hielt die rege Gefechtstätigkeit an. Die Dauerschlacht an der Somme nimmt ihren Fortgang. Nördlich des Flusses sind alle Angriffe blutig, zum Teil schon durch Sperrfeuer, abgeschlagen. Um kleine Engländernester bei Courcelette, bei Flers und westlich von Lesboeufs wird noch gekämpft. Nördlich von Ovillers errangen wir im Angriff Vorteile. Südlich der Somme kam es zu keinen ausgesprochenen Angriffen. Der Artilleriekampf erfuhr auch hier keine Unterbrechung. Oestlicher Kriegsschauplatz. Iront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Auf der ganzen Front südlich von Pinsk machte sich eine Steigerung der russischen Feuertätigkeit geltend. Westlich von Luzk griff der Feind morgens, mittags und gegen abend auf der etwa 20 Kilometer breiten Linie Zaturcy (an der Turya)=Pustemyty die unter dem Oberbefehl des Generalobersten von Tersztyanski stehenden Truppen des Generals v. d. Marwitz mit starken Kräften, darunter den beiden Gardekorps, in vielen Wellen an. Restlos und unter den größten— zum Teil, wie die Meldungen lauten,„ungeheuren“— Verlusten ist der Stoß gescheitert. An der Armeefront des Generalobersten von Böhm=Ermolli brachen zwischen dem Sereth und der Strypa nördlich von Zborow ebenfalls die stärksten Angriffe auf die deutschen „Linien des Generals v. Eben vollkommen zusammen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. „ Auch an und östlich der Narajowka holte der Feind mit einer starken Stoßgruppe zum Schlage aus. Mehrmals lief er vergebens an. Schließlich drückte er die Front in geringer Tiefe zurück. Nördlich von Stanislau wurde ein russischer Teilangriff nach kurzem Nahkampf abgeschlagen. In den Karpathen warf der Gegner vergeblich dichte Sturmkolonnen gegen unsere Stellungen beiderseits der Ludowa vor; er wurde hier, wie an den Grenzhöhen westlich von Schipoth und südwestlich von Dorna=Watra aufs blutigste abgewiesen In Siebenbürgen fühlen die Rumänen gegen den Kokelabschnitt beiderseits von Oderhellen(Szekely=Udvar= hely) vor. „ Balkan=Kriegsschauplatz. zeeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. In der Dobrudscha wird die Verfolgung des Feindes ortgesetzt. Mazedonische Jront. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Einzelne (eindliche Angriffe an der Moglenafront und nordwestlich es Tahinosees wurden abgeschlagen. Kawalla wurde von See her beschossen. Der Erste General=Quartiermeister: Ludendorff. Hindenburgs Zuversicht. Dr. Max Osborn hatte eine Begegnung mit Hindenburg im Hauptquartier Ost. Der Feldmarschall befand sich mit seinem Adjutanten v. Bismarck auf dem Abendspaziergang, als Dr. Oeborn ihm mit seinem Begleiter vorgestellt wurde. „Wo kommen die Herren her?“ fragte er uns.„Aus dem Westen, Herr Generalfeldmarschall, von der Somme.“ „Ja,“ erwiderte er,„ich war in der vorigen Woche auch dort; wenige Tage nur; aber ich habe ein Bild von der Schwere der Kämpfe gewonnen, die unsere braven Truppen dort zu bestehen haben und bestehen. Was unsere Leute dort leisten, das ist bewundernswert. Ich kann nur sagen: Hut ab vor jedem Grenadier: aber die Hauptsache: es steht gut und wird noch besser gehen das können wir gottlob ja auch von dem Schauplatz sagen, zu dem die Herren jetzt gekommen sind; es stehl gut im Westen, wie im Osten, im Norden wie im Süden. Freilich es ist noch viel zu tun; aber den Feinden wird es ja auch nicht leicht, und was der Gegner überwindet, das überwinden wir erst recht. Wir wollen immer dies festhalten: wir müssen eben, und man kann, wenn man muß. Den Willen haben wir, und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es kommt nur darauf an, daß man ihn gefunden hat und mit Konsuequenz verfolgt.“ Ein paar Bauernfrauen kommen vorüber, haben offenbar keine Ahnung, wem sie begegnen, und sagen laut guten Abend. Der Feldmarschall erwidert den Gruß und sieht zu ihnen hinüber; was mich im ersten Augenblick überraschte, wird mir nun noch deutlicher: Wie sehr die Wirklichkeit seiner Erscheinung über die Bilder hinausgeht, die man im Kopf hat. Wer nur die Porträts, Photographien und Büsten Hindenburgs kennt, kommt leicht zu der Vorstellung von einer gedrungenen Figur, von einem etwas martialisch=bärbeißigem Antlitz; der persönliche Eindruck liefert eine umfassende Korrektur dieser Bildnisse: Hindenburgs Gestalt ist breit, doch hochaufgerichtet und so elastisch, daß sie trotz der Breite fast schlank erscheint und man im ersten Augenblick der Begegnung von ferne kaum glauben will, daß er es ist. Das Antlitz ist viel reicher als die Bilder vermuten lassen; um den von innen dringenden Blick der gütigen Augen drängt sich eine Fülle feiner Züge, die von tiefem Erleben sprechen; der Schnurbart, der als charakteristisches Merkmal oft übertrieben dargestellt wird, ist viel schmäler, als man glaubte, ist auch dunkler, da ein schwarzer Streifen noch das Grau durchzieht. Wundervoll ist die Mischung von Festigkeit und Einfachheit, von Energie und Bescheidenheit, die den Ausdruck des Gesichts wie die Art des Sprechens bestimmt, ist die aus großen, klaren Linien aufgebaute Einheit und Geschlossenheit des Wesens, deren Fluidum auch der spüren würde, der nichts von den Taten dieses Mannes wüßte. Vielleicht waren es die Vorübergehenden, die ihn an das innere Deutschland denken ließen.„Zu Hause isi es ja ebenso“, sagte er,„das Volk ist auch kapfer, das darf man nicht vergessen. Natürlich gilt es über Schwierigkeiten hinwegzukommen; das ist keine Kleinigkeit. Aber wir werden auch das bezwingen. Dieser September ist ein besonders schwieriger Monat, doch vom Oktober an wird alles besser gehen, zumal da die Behörden immer mehr die richtigen Wege erkennen. Meinen Sie nicht auch?“ Von uns wird betont, es sei bedauerlich, daß gerade in Berlin, in der Stadt, auf deren Stimmung die ganze Welt achte, die Ernährung der großen Bevölkerung so schwierig sei, wodurch nach außen der Eindruck entstehe, diese Verhältnisse seien für ganz Deutschland typisch, während es in Wahrheit wefentlich anders liege. „Ja,“ meint er,„das ist wohl richtig; glauben Sie mir, ich habe tiefes Verständnis und Bedauern dafür, wenn ich mit ansehe, wie eine Mutter stundenlang um etwas Butter auf der Straße stehen und dabei denken muß, daß vielleicht in der Zeit die Kinder zu Hause mit den Streichhölzern spielen: trotzdem, ich habe die Ueberzeugung, daß es besser wird, daß man sich an alles gewöhnen wird und man zu Hause ebenso zuversichtlich ist wie im Heere. Hoffentlich wird das auch im Ertrag der Kriegsanleihe zum Ausdruck kommen; denn nach dem alten Montecuccoli gehören ja zum Kriege nicht zuletzt Moneten; wir haben ja nur allen Grund zu Hoffnung und Vertrauen auf unsern Sieg. Krieg ist schwer, darüber braucht man sich nicht zu streiten; man muß sich nur immer wieder vorhalten, der Feind fühlt das auch. Wenn man mir im Felde sagt, die Wege sind schlecht, der Regen hindert, dann sage ich immer: Kinder, die drüben habens auch nicht anders, das hilft nichts. Die Weltgeschichte geht überhaupt nicht so“— er zog mit dem Finger in der Luft eine gerade ansteigende Linie—„sondern so“— und er zog eine zweite, wellenmäßig auf= und absteigende, aber schließlich hinaufführende Linie.„Im ganzen aber, das kann ich Ihnen sagen, bin ich sehr, sehr zuversichtlich. Wenn Sie jetzt auf den neuen Kriegsschauplatz hinausgehen, werden Sie sehen, daß auch die Dinge dort uns das volle Recht dazu geben. Ich bin sicher, Sie werden dort gute Eindrücke gewinnen, und nun Gott befohlen, meine Herren!“ ausgesetzt von dichten Infanteriemaffen bestürmt. Wenn wieder eine Division blutig abgewiesen ist, wird sie zurückgezogen und durch ganz frische Truppen ersetzt. In der Zwischenzeit bearbeitet wieder die übermächtige italienische Artillerie die Stellungen. Trotz den gewaltigen Anstrengungen des Gegners ist es gelungen, die Fronk fast unverändert zu halten. Auf dem Komenplateau sind die Italiener keinen Schritt vorwärts gekommen. vortat. Die Verluste der Italiener sind entsprechend dem Masseneinsatz auf engem Angriffsraum äußerst hoch: so verbluteten allein im Ringen um die erwähnte Karstkuppe sieben feindliche Regimenter. An der Front nördlich der Wippach bis zum Krn hat der Artilleriekampf an Lebhaftigkeit zugenommen. Im Flitscher Abschnitt griff der Feind nach starker Feuervorbereitung den Brsic, Ravelnik und Rombon vergeblich an. In den Fassaner Alpen wurden mehrere Versuche der Italiener, den Coltorondo zu erklettern, abgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplaß. Bei den k. und k. Truppen keine besondern BegebenDer Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. frischen rumänischen Kräfte und die erprobten russischen Regimenter, von denen die Blätter der Entente soviel Aufhebens machten, gestützt auf zwei Jestungen und drei Verkeidigungslinien, das Vorgehen der Bulgaren nicht aufhalten konnten, so sind die Aussichten nach so schweren Niederlagen, die bulgarische Armer aufzuhalten, noch viel geringer. Der österreich.=ungarische amtliche Bericht. .* Wien, 17. Sept.(WTB.) Oestlicher Kriegsschauplatz. Südöstlich von Hatszeg(Hötzing) vollführten Honvedkompagnien und deutsche Abteilungen einen erfolgreichen Vorstoß, sonst an der Front gegen Rumänien nichts von besonderer Bedeutung. An der russischen Front bot der Feind gestern neuerlich außergewöhnliche Anstrengungen auf, die Linien der Verbündeten ins Wanken zu bringen; per Kampf entschied sich überall zu unsern Gunsten. Die Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl wurde an der Dreiländer=Ecke südwestlich von Dorna=Watra, zwischen dem Capul und der Tschernahora, nordwestlich des Jablonica=Passes nördlich von Stanislau, an der Narajewka und südöstlich von Brzezany von meist weit überlegenen Kräften angegriffen. Die feindlichen Anstürme endeten— von einem unbedeutenden örtlichen Vorteil bei Lipnica Dolna abgesehen— überall für die Russen mit einem vollen Mißerfolg. Das gleiche Ergebnis zeitigten die feindlichen Angriffe gegen die zwischen Zborow und dem bbersten Sereth unter dem Befehl des Generals v. Eben kämpfenden verbündeten Streitkräfte der Armee des Generalobersten v. Böhm=Ermolli. Der Feind wurde dank dem erfolgreichen Zusammenwirken von Infanterie und Artillerie überall restlos abgewiesen. Einen Hauptschlag gedachten die Russen westlich von Luzk gegen die Armee des Generalobersten v. Tersztyanski zu führen, gegen die sie auch wieder die neu angefüllten Garde=Divisionen in den Kampf warfen. In zahlreichen Wellen gegliedert, stürzten sich die russischen Massen zwischen Pustowy und Zakurcy immer wieder auf den von General v. d. Marwiß befehligten Abschnitt. Die feindlichen Kolonnen brachen meist schon vor unseren Hindernissen zusammen. Gelang es ihnen, an einzelnen Punkten von unsern Stellungen einzudringen, so wurden sie im Gegenangriff wieder geworsen. Das Schlachtfeld ist von toten und verwundeten Russen bedeckt. Die verhältnismäßig geringe Zahl von Gefangenen zeugt für die Erbitterung, mit der gekämpft wurde. UUnsere Verluste sind verhältnismäßig gering. Italienischer Kriegsschauplatz. Auf der Karsthochfläche setzten die Italiener ihre Angriffe Tag und Nacht fort. Unsere Front blieb unerschüttert. Iin nördlichen Abschnitt erlahmte die Kraft des Gegners nach vielen fruchtlosen Vorstößen. Am heftigsten war die Schlacht zwischen Lokvica und der Karstkuppe südöstlich des Doberdo=Sees. Obwohl der Feind gegen dieses Frontstück unaufhörlich frische Kräfte heranführte und stellenweise in unsere Linien eindringen konnte, entschied sich der Nahkampf immer wieder zugunsten unserer Truppen, unter denen sich das Infanterieregiment Nr. 96 besonders herEreignisse zur See. Ein Seeflugzeuggeschwader hat in der Nacht vom 16. auf den 17. die Bahnanlagen von Mestre mit schweren Bomben erfolgreich belegt. Alle Flugzeuge sind unverehrt engerict. Floltenkommande. Die Verfolgung des feindes in der Dobrudscha dauert fort. * Sofia, 16. Sept. Der bulgarische Generalstab teilt unter dem 16. ds. Mts. mit: Mazedonische Front: Nach einem erbitterten Kampfe beim Ostrowosee gelang es dem Feinde, die Nidze Planina einzunehmen. In der Moglenaniederung haben wir feindliche Angriffe am Bahowo=Hügel und auf der Höhe Kovil mit großen Feindverlusten abgeschlagen. Vor dem BahowoHügel wurden über 100 feindliche Leichen gezählt. Im Wardartal beiderseitiges schwaches Artillerie=Feuer. Auf der Belasica Planina haben wir nordwestlich von Palmisch einen Posten vom 63. italienischen Infanterieregiment verjagt und eine kleine Abteilung gefangen. Am 12. Sept. haben wir die Stadt Kawalla eingenommen. Zufolge eines Abkommens zwischen der Obersten Heeresleitung und dem Kommandanten des 4. griechischen Korps werden die griechischen Truppen nach Deutschland abtransportiert. Der Abtransport hat am 15. Sept. begonnen. Gestern hat die feindliche Flotte den Hafen von Kawalla und die äußersten Stadtviertel beschossen. Die Kasernen am Westende der Sadt stehen in Flammen. Opfer sind keine zu beklagen. Rumänische Front. Längst der Donau herrscht Ruhe. In der Dobrudscha dauert die Verfolgung der geschlagenen feindlichen Armeen fort. An der Schwarzen Meerküste herrscht Ruhe. Durch Mackensens Sieg der rumänische Kriegsplan durchkreuzt. * Sofia, 18. Sept.(WIB) In Besprechung des Sie ges der Vierbund=Truppen in der Do brudscha hebt die Militärkritik hervor, daß künftig Kämpfe nur auf altrumänischem Gebiet stattfinden. Der Heeresleitung der Rumänen müsse es sehr unangenehm gewesen sein, daß sie an der altbulgarisch-rumänischen Grenze eine Schlacht annehmen mußte, da dort nur alte unmoderne Befestigungen vorhanden seien. Ein großer strategischer Vorteil wird darin erblickt, daß es gelang, dem Feinde nochmals einen schweren Schlag zu versetzen, ehe er weiter zurückliegende Befestigungsan. lagen erreichte. Durch die bisherigen Operationen in der Dobrudscha wurde der rumänische Kriegsplan vollkommen umgestoßen und Rumänien gezwungen, die Bedingungen anzunehmen, welche durch das sturmartige Vordrängen der verbündeten Truppen geschaffen wurden. ezu die Unser militärischer Npr.=Mitarbeiter bemerkt zu Mackensens Sieg in der Dobrudscha u..: Das charakteristische Moment, das die Niederlage unserer Gegner in der Dobrudscha als entscheidend kennzeichnet, ist der Umstand, daß der strategische Operationsplan, der durch den Verlust des strategischen Vierecks Tutrakan—SilistriaDobritsch=Beleik bereits in Frage gestellt worden war, nunmehr als völlig vernichtet zu gelten hat. Die Absicht, Bulgarien von der Dobrudscha aus in der Flanke zu bedrohen, ist jetzt in das völlige Gegenteil verkehrt. Der unaufhaltsame Vormarsch unserer Verbündeten auf dem linken, kürzeren Flügel des Dobrudschabogens in der Richtung auf die bedrohlichste Stelle des Dobrudscha-Brücken= kopfes, nämlich die Donaubrücke bei Cernawoda, der die einzige leistungsfähige Verbindung mit dem rumänischen Hinterlande schützt, zwang die Russen und Rumänen, ihr weiteres Vodringen geegn den rechten bulgarischen Flügel am Schwarzen Meer entlang aufzugeben, da sonst diese russisch=rumänische Armeegruppe bei weiterem erfolgreichen Vorstoß des sich an der Donau hinziehenden Gegners in die Gefahr geraten wäre, in das Schwarze Meer geworfen zu werden. Damit ist aber eins der wichtigsten Operationsziele unserer Feinde, nämlich die Erreichung des bulgarischen Küstengebiets und damit die Herstellung einer rückwärtigen Verbindung zu Wasser nach den russischen Heimatshäfen vollständig vereitelt. Der volle Umfang der rumänisch=russischen Niederlage wird sich natürlich erst dann vollständig überblicken lassen, wenn feststehen wird, ob und in welchem Maße es den Trümmern des feindlichen Heeres gelungen ist, sich von den verfolgenden Truppen der Verbündeten loszulösen. Ebenso läßt sich in diesem Argenblick nicht voraussagen, wo der fliehende Feind Halt machen wird, um sich von neuem den Truppen der Verbündeten zu stellen. Aber das sind Dinge, deren Lösung der Zukunft vorbehalten ist. Einstweilen dürfen wir uns aufrichtigen Herzens des herrlichen Siegeszuges freuen, der die verbündeten Truppen unter der Führung Mackensens von Tag zu Tag weiter in Feindesland vorwärtsträgt.... Günstige Entwicklung auf dem Balkan. Von einem militärischen Mitarbeiter wird uns geschrieben: Man darf den ganzen Kriegsschauplatz südlich der Pripjetsümpfe über die Bukowina und Siebenbürgen hinweg bis auf den Balkan und die mazedonische Grenze zurzeit als eine einheitliche Front betrachten, die von beiden Seiten nach einheitlichen Ansichten geleitet wird. Der Angriff Rumäniens sollte der Verteidigung der Mittelmächte den letzten glücklichen Stoß versetzen. Er wurde vor voller Bereitstellung des Heeres angetreten, um die zeitweise Entblößung der Siebenbürgischen Südgrenze entscheidend ausnutzen zu können. Darum warf sich die verstärkte Armee Letschinsky zugleich mit voller Wucht auf die Karpathenfront. Man glaubte, so endlich zu dem gewaltigen umfassenden Flankenangriff zu gelangen, den Großfürst Nikolai im Frühjahr 1915 zu spät und mit zu geringen Kräften versucht hatte. Die rumänische Südgrenze glaubte man inzwischen durch die Donau und verhältnismäßig schwächere russisch=rumänische Streitkräfte in der Dobrudscha genügend gesichert, da man mit einem Zaudern Bulgariens, mit der Bindung Deutschlands durch die Sommeoffensive mit der Offensive Sarrails und dem Beitritt Griechenlands rechnete. Die Rechnung trog. Die rumänische Armee drang nur langsam in den äußersten Randgebieten Siebenbürgens vor, deutsche und österreichisch=ungarische Verstärkungen kamen überraschend schnell an, die heftigen Angriffe gegen die Karpathen scheiterten bis zum heutigen Tage, die Armee von Saloniki begann nur schwächliche Vorstöße anstatt einen allgemeinen Angriff zu wagen, und Griechenland ist noch immer nicht völlig vergewaltigt. Vor allen Dingen aber stand ein starkes Heer unter Mackensens tatkräftigem Befehl bereit, um die Blöße Rumäniens gegen Süden sofort zum entscheidenden Schlage auszunutzen. Sogleich brach er in die Dobrudscha ein, sein linker Flügel stürmte am 6. September Tutrakan und rückte am 9. in Silistria ein, während Mitte und rechter Flügel die Angriffe des Gegners siegreich abschlug. Dann setzte sich das ganze Heer nordwärts in Bewegung, drängte Russen und Rumänen unter erfolgreichen Kämpfen zurück und schlug 6 Infanterie= und 3 Reiterdivisionen(etwa 100000 Streitbare) schließlich am 14. September vernichtend. Es rückt jetzt ungestüm gegen die Bahn Czernawota=Constanza vor. Sofort nahmen nun die Russen in Wolhynien und Ostgalizien ihre lange Zeit unterbrochenen Angriffe wieder auf, um dem bedrohten Rumänien mittelbare Entlastung zu bringen. Nach schwerem Trommelfeuer am 15. September griffen sie die Armeen von Terstyansky, Böhm=Ermolli und Bothmer am 16. mit gewaltigen Massen an. Neue ungeheuere Verluste besiegelten ihren abermaligen Mißerfolg, der nur an der Majarowka(Mitte der Armee Bothmer) einen undedeutenden Raumgewinn verbuchen konnte. Die Lage im Südosten sieht also vertrauenerweckend aus. Aber auch die neuen Angriffe Cadornas gegen den Karst und die große Sturmflut an der Somme stehen im unmittelbaren Zusammenhange mit den Dingen im Osten; mit denen, die sind und mit denen, die sich vorbereiten. Die Sommeschlacht scheint am 16. zum Stillstand gekommen zu sein, obwohl mit größter Erbitterung weitergekämpft wird. Auf dem Nordflügel bei Ovillers haben unsere Gegenangriffe mit Erfolg eingesetzt. Zu erwähnen ist, daß auch die Anschlußfronten im Norden in bedeutender Ausdehnung vom Gefechtslärm widerhallten. 2 Eine Umgruppierung des rumänischen Heeres. * Wien, 16. Sept Die„Neue Freie Presse“ meldet aus Sofia: Die russisch=rumänischen Armeen vollzlehen eine Umgruppierung, da die bisherigen Aktionen den ersten Feldzugsplan über den Hausen geworsen haben. Die Rumänen konzentrieren rasch eine neue Armee zum Schutz von Bukarest. Die angestrebte Vereinigung der russischen und rumänischen Truppen in den Karpathen ist gescheitert und eine einheitliche Aktion der dritten rumänischen Armee mit Brusstlows Truppen konnte bisher nicht erreicht werden. Russische Taktik an der italienischen Front. * Aus dem Kriegspressequartier, 16. Sept. Die Italiener greifen die neuen Stellungen der k u. k. Truppen bei Görz und auf dem Plateau von Komen mit der größten Kraft an. Die Kämpfe, die sich seit zwei Tagen hier abspielen, sind mit keiner noch so blutigen Schlacht des bisherigen italienischen Krieges zu vergleichen, sondern nur mit dem großen Ringen im Wessen oder den Schlachten der letzten russischen Offensive. Die Italiener haben ihre Taktik, die bisher im zähen Ausharren und Belauern strategisch günstige: Umstände bestand, zugunsten der neuen Brussilowschen Taktik aufgegeben. Das ganze kurze Frontstück zwischen der Wippach und dem Meer wird unRuhleben. TU Berlin, 18. Sept. Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt: Die britische Regierung hatte der deutschen Regierung im vergangenen Juni einen Vorschlag übermitteln lassen, die in Ruhleben internierten englischen Zivilgefangenen gegen eine gleiche Anzahl der in England. zurückgehaltenen deutschen Zivilgefangenen freizulassen. Die deutsche Regierung antwortete, die Anregung ließe sich in der Weise verfolgen, daß beiderseits sämtliche Internierten auf freien Fuß gesetzt würden und die Erlaubnis zur Abreise erhielten. Die britische Regierung hat den deutschen Vorschlag abgelehnt und einen neuen Vorschlag gemacht, wonach beiderseits alle männlichen Zivilgefangenen über 45 Jahre gegenseitig freigelassen werden sollten. Die deutsche Regierung hat demgegenüber nochmals die Freilassung und Heimbeförderung aller beiderseits internierten Zivilgefangenen angeregt und zwar mit der Maßgabe, daß diese Personen nach ihrer Rückkehr nicht in die Streitmacht eingestellt werden dürfen. Für den Fall, daß die britische Regierung einer Verständigung auf dieser Grundlage nicht zustimmen sollte, hat sie sich ferner grundsätzlich bereit erklärt, auf den englischen Vorschlag einzugehen, alle im britischen Reiche mit Einschluß der britischen Kolonien und Besitzungen internierten Deutschen sowie alle in Deutschland internierten über 45 Jahre alten Zivilgefangenen freizulassen. Die Antwort der englischen Regierung hierauf steht noch aus. Die in der Presse erschienenen Nachrichten, daß bereits ein Abkommen in dem angegebenen Sinne zustande gekommen sei, sind daher verfrüht. Es ist aber zu hoffen, daß es auf diesem Wege gelingen wird, wenn nicht für alle, so doch für einen beträchtlichen Teil der beiderseitigen Zivilinternierten die Freiheit und Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen. Seite 2. Nr. 9473. Seneral=Anzeiger für Vonn und Umgegend. ##. Septander 1106. Sehie Pepelcnn. Rumänischer Barbarismus. H Budapest, 18. Sept. Nach vorliegenden neuen Berichten aus Sofia, spotten die von den flüchtigen rumänischen Truppen in der Dobrudscha an der bulgarischen Bevölkerung verübten Schandiaten jeder Beschreibung. Die rumänischen Soldaten behandelten die in den Ortschaften zurückgebliebenen Bulgaren geradezu mit tierischer Grausamkeit. Vor dem Abzug der Rumänen aus einer Ortschaft wurden die Bewohner auf dem Marktplatz zusammengetrieben und dort in bestialischer Weise niedergemetzelt oder in der Kirche versammelt, diese dann versperrt, mit Petroleum begossen und angezündet. Bulgarische Kinder wurden in Schulen eingeschlossen und diese in Brand gesetzt. Mehrere hundert Kinder sind auf diese grausame Weise getötet worden. In allen Orten floßen die vordringenden Bulgaren auf verkohlte Leichen ihrer Landsleute. Die Rumänen nahmen überdies aus allen Ortschaften Geiseln mit, die dann unmenschlich gepeinigt wurden. * Zu Mackensens Sieg. H Wien, 18. Sept. Ueber den Sieg in der Dobrudscha meldet die Neue Freie Presse aus Sofia vom 15. September: Sieben Divisionen wurden vollständig geschlagen und flüchteten nach Mangalia-Copadinu=Constanza zurück. Es nahmen Truppen an der Schlacht teil, deren Anwesenheit an der Dobrudschafront erstmalig festgestellt wurde. * H Lugano, 18. Sept. Die Agenzia Stefani läßt in dem deutschen Heeresbericht die Stelle über die russischrumänische Niederlage in der Dobrudscha aus. * Deutsche Seeflugzeuge in der Dobrudscha. * Berlin, 17. Sept.(Amtlich.) Deutsche Seeflugzeuge haben am 16. September Eisenbahnanlagen und feindliche Kolonnen in der nördlichen Dobrudscha mit Erfolg angegriffen. Ein feindliches Seeflugzeuggeschwader auf dem See bei Tuzla wurde mit Bomben belegt und ein Flugzeug getroffen. Die Flugzeuge kehrten unbeschädigt zurück. * Eine gesalzene Antwort. * Sofia, 18. Sept.(WTB) Bei dem letzten Fliegerangriff auf Sofia sind Aufrufe abgeworfen worden, in denen es heißt, die Soldaten der Entente kämpften nicht gegen die friedlichen Dörfer wie die barbarischen Deutschen, deren Zeppeline in Bukarest unschuldige Leute 15teten. Der Angriff auf Sofia stelle bloß eine Repressalie für die Angriffe der Deutschen dar. Hierzu bemerkt die halbamtliche Narodni Prawa: Solche Lügner! Wer anders hat in der Dobrudscha Hunderte von Greisen getötet und unschuldige Kinder lebendig verbrannt? Wer schließlich in der ungeschützten Stadt Karlsruhe Hunderte von Kindern durch Bomben erschlagen? Diese elenden Lügner wollen noch Repressalien üben und Moral predigen! Nicht ihr, sondern wir üben Vergeltung für Eure zahllosen Missetaten, denn ihr habt fremde Länder erobern wollen, die neutralen Staaten vergewaltigt, Dörfer angezündet und Wehrlose niedergemacht. * Ungeheure russische Menschenverluste in der Bukowina. TU Budapest, 17. Sept.(Telunion.) Aus dem k. u. k. Kriegspressequartier wird berichtet: Trotz aller Anstrengungen und ungeheurer Menschenverluste ist die russische Offenstve in der Bukowina, welche durch General Letschitzky großzügig geleitet wurde, zusammengebrochen. Die durch verbündete österreichisch=ungarische und deutsche Truppen verteidigten Stellungen zwischen dem Beczterazefluß und dem Schwarzen Czeremofz sind siegreich in unserem Besitz geblieben. Diese Kämpfe waren die blutigsten und schwer* Berlin, 16. Sept.(WTB.— Amtlich.) Im Monat August sind 126 feindliche Handelsfahrzeuge von insgesamt 170 779 Bruttoregister=Tonnen durch Unterseeboote der Mittelmächte oder durch Minen versenkt worden, ferner sind 35 neutrale Handelsfahrzeuge von insgesamt 38 568 Bruttoregister=Tonnen wegen Beförderung von Bannware zum Feinde versenkt. Der Chef des Admiralstabs der Marine. * Die englische Hasensperre. * Kopenhagen, 17. Sept. Es ist jetzt festgestellt, daß die englische Maßnahme der Schließung der Häfen sich nur auf die Südküste Englands bezog. Mit den Häfen an der Ostküste Englands ist der dänische Dampferverkehr unverändert fortgesetzt worden. „Heute trafen hier drei dänische Dampfer ein, die am Mittwoch ostenglische Häfen verlassen haben. Zu dieser Zeit war dort von einer Schließung der Häfen nichts bekannt. * Basel, 16. Sept.(Priv.=Tel., zf.) Die Armeekommission des Senats hat einen besonderen Bericht über die Vorbereitung des neuen Winterfeldzuges ausgearbeitet und einzelne ihrer Mitglieder mit der Kontrolle der Verpflegung und Bekleidung der Soldaten im kommenden Winter beauftragt. * Der zufriedene König Georg. H Aus dem Haag, 18. Sept. Reuter meldet aus London: Der König hat folgendes Telegramm an General Haig gesandt: Ich wünsche Ihnen und meinen tapferen Truppen Glück zu Ihrem außerordentlichen Erfolge. Ich habe niemals daran gezweifelt, daß ein vollkommener Sieg zum Schlusse unsere Anstrengungen krönen wird. Die großen Ergebnisse der Gefechte vom 16. d. Mts. haben mein Vertrauen gefestigt. * Der hüter des Oberelsaß gestorden. TU Berlin, 18. Sept. Die Vossische Zeitung berichtet: Wie Emmich ist nun auch Gaede dahingegangen, ohne das Endergebnis der von ihm geleiteten Kämpfe gesehen zu haben. Hatte sein Name auch nicht den volkstümlichen Klang wie den des Eroberers von Lüttich, so wird doch eine Geschichte dieses Krieges auch seine Verdienste zu würdigen wissen. Seit der Schlacht bei Mülhausen, also 24 Monate hindurch, hat er im Oberelsaß mit seinen Truppen Wache gehalten und dieses deutsche Land vor französischem Einfall bewahrt. Das erbitterte Ringen um die Vogesenhöhen, von denen viele, wie der Hartmannsweilerkopf und der Reichsackerkopf, zu den meist genannten Kampfplätzen gehören, ist für die angreifenden Feinde erfolglos geblieben. Dieses Ereignis ist mit ein Verdienst Gaedes, der gestern in Freiburg einer Unterleibs=Operation erlegen ist. sten, welche die Bukowina jemals gesehen hat. Unsere Stützpurkte Mesoikanescie, Comonascie, Capul, Zimbroslava, Ludowa Smotrec usw. blieben unverändert in unserem Besitz. Es kann somit wieder von einer schweren russischen Niederlage gesprochen werden. * Das neue griechische Kabinett. * Amsterdam, 17. Sept.(WTB) Reuter meldet aus Athen, das neue Kabinett sei heute folgendermaßen gebildet worden: Kalogeropulos übernimmt den Vorsitz im Ministerium und zugleich das Kriegs= und Finanzministerium, Danlanos wird Marineminister, Rufos Minister des Innern, Karapanos Minister des Aeußern, Bokotopulos übernimmt das Justizministerium, Kanaris das Ministerium für Unterricht, Kaftangoglu das Verkehrs= und Bassios das Volkswirtschaftsministerium. * TIT Lugano, 18. Sept. Aus Athen wird telegraphiert, das neue Ministerium werde eine streng ententefreundliche Neutralität bewahren.(Efrogt sich, wer dieses ententefreundliche Telegramm verfaßt bezw. abgesandt hat. Red.) * Anzettelung einer Revolution in Griechenland. TU Stockholm, 18. Sept. Das Presse=Amt des russischen Ministeriums des Aeußern teilt mit: Die bisherigen Maßnahmen der Entente in Griechenland haben sich als zwecklos und verfehlt herausgestellt. Diejenigen griechischen Politiker, welche die Rettung Griechenlands im Anschluß an die Entente sehen, müssen allmählich zu dem Schluß gelangen, daß das Königreich nur durch durchgreifende nationale Erschülterungen auf diesen Weg kommen kann. Die Diplomatie des Vierverbandes wird deshalb Venizelos raten, die Zurückhaltung aufzugeben. Die Verbündeten beginnen den kleineren Unruhen in diesem Zusammenhange sehr ernste Bedeutung beizumessen. (Die Entente gibt bereits offen zu, daß sie mit der Haut anderer als ihrem letzten Einsatz rechnet und in Griechenland eine Revolution gegen den König ins Werk setzen will.) * H Budapest, 18. Sept. Nach einer Sofioter Meldung ist dort die verläßliche Nachricht aus Griechenland eingetroffen, daß die Arbeiter=Syndikate in Athen und im Piräus den allgemeinen Streik proklamiert haben. Nach einer Meldung des Sofioter Mir befinden sich unter den vor dem Piräus liegenden Schiffen auch drei sapanische Kriegsschiffe. * Unter Kontrolle des Vierverbands. * Athen„16. Sept.(Reuter) Die Gesandten der Alliierten haben der griechischen Regierung mitgeteilt, daß der Vierverband eine Kontrolle über Post und Telegraph eingerichtet habe. * Ein Scheinanschlag. * Paris, 16. Sept. Echo de Paris meldet aus Athen: Antivenizelistische Blätter meldeten, daß die Untersuchung des Anschlages auf die französische Gesandtschaft ergeben habe, daß es nur ein Scheinanschlag gewesen sei. Ein gewisser Dr. Stephanakes von der Partei von Venizelos sei verhaftet worden. * Die englischen Häfen wieder geöffnet. * Haag, 16. Sept.(Priv.=Tel., zf.) Das Departement des Auswärtigen Amtes im Haag hat einen Bericht erhalten, wonach die englischen Häfen seit heute Nacht 12 Uhr für alle neutralen Schiffe wieder geöffnet sind. Der Postdampferdienst der Zeeland=Gesellschaft wird am Sonntag wieder ausgenommen. Die Zeitungen teilen mit, daß sie von Preßtelegrammen Überflutet sind. Abgeordneter Spahn über die Beziehungen zwischen Ungarn und Deutschland. * Budapest, 16. Sept. In der ungarischen Revue „das junge Europa“ schreibt der Reichstagrabgeordnete Oberlandesgerichtspräsident Exzellenz Dr. Spahn: Die Gestaltung Europas in der jüngsten Zeit hat die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und Ungarn enger geknüpft und für uns im Reiche das bisher infolge mangelnder Sprachkenntnis schwer zu befriedigende Bedürfnis nach eingehender Beschäftigung mit den ungarlschen Angelegenheiten gesteigert. Mein besonderes Interesse gilt der ungarischen Rechtsentwicklung. deren Anschluß an die deutsche ich auf dem Verkehrsgebiete für erreichbar halte. Mitteleuropa ist eine Idee und wird eine solche bleiben. Realpolitisch ist ein unauflöslicher Bund zwischen dem Deutschen Reiche und der österreichisch=ungarischen Monarchie entstanden. * Schweden und der Vierverband. * Stockholm, 17. Sept. Die schwedische Regierung erklärt in einer Antwortnote dem Vierverband zu dessen Vorhaltungen über mangelnde Unparteilichkeit in der Schiffahrtsbehandlung: Die Regierung kann in eine Aussprache über die Aufrichtigkeit und Unparteilichkeit ihrer Neutralität, welche während der ganzen Dauer des gegenwärtigen Krieges überreichlich bewiesen wurden, nicht eintreten. Sie muß jedoch darauf hinweisen, daß eine Anspielung dieser Art offenbar von Grund ausirrig ist, da sie sich nur auf unvollkommen durchdachte Tatsachen gründet. * Schwedens Neutralität. TU Berlin 18. Sept. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung berichtet: Wie der Königlich schwedische Gesandte ihr mitgetellt hat, ist die früher abgegebene Neutralitätserklärung der schwedischen Regierung fortdauernd in Geltung. Von den Gesandten der nordischen Staaten ist im Auswärtigen Amt eine gleichlautende Erklärung abgegeben worden, in der die Ziele der in Christiania am 19. bis 22. September stattfindenden Konferenz wie folgt umschrieben werden: Die Zusammenkunft ist als ein neuer Ausbruch für den Wunsch der nondischen Reiche anzusehen, für die Wahrung ihrer Rechte und Interessen als neutrale Staaten gemeinschaftlich zu wirken und zwar unter Aufrechterhaltung einer loyalen und unpartelischen Neutralität. * Heilbarkeit der Stinknase. * Wien, 16. Sept. Das Neue Wiener Journal meldet, daß es den Wiener Aerzten Dr. Hofer und Kofler gelungen ist, 50 Fälle der sogenannten Stinknase, welche bisher unheilbar war, vollkommen zu heilen. Das Verfahren besteht in der Impfung einer Mischung von Stinknasebazillen, Kochsalz und Nasenschleim gesunder Hunde in den Bauchraum oder den Oberarm des Patienten. Der Erfolg ist schon nach wenigen Einspritzungen verblüffend. * Berlin, 18. Sept. Berl. Lok.=Anz. meldet aus dem Haag: Der Kapitän des holländischen Dampfere Saandyk berichtet, daß etwa zwei Meilen nördlich der Insel Kockal im Atlantischen Ozean die Magnetnadel um clf Grad östlich aus der normalen Lage abwich, woraus auf die Anwesenheit eines großen magnetischen Körpers unter Wasser geschlossen werden muß. TU Berlin, 18. Sept. Der rumänische Gesandte Beldiman befindet sich, wie das Berliner Tageblatt erfährt, vorläufig noch in Berlin. Die Abreise ist noch nicht bestimmt. Sie findet voraussichtlich Mitte dieser Woche statt. Konstantinopei, 15. Sept.(Verspätet eingetroffen.) Sven Hedin, der von einer sechsmonatigen Studienreise in Syrien, Mesopotamien, Arabien und der Halbinsel Sinai zurückgekehrt ist, berichtet in den Blättern über seine ausgezeichneten Eindrücke, namentlich in Syrien, wo Djemal Pascha ein wahrhaft großartiges Werk vollbracht habe, das ihn als großen Militär und noch größer als Staatsmann zeige. Die Zahl der in Syrien begründeten Fabriken, der Ueberfluß an Getreide und Nahrungsmitteln sei geradezu verblüffend. Sven Hedin, der morgen nach Stockholm zurückreist, wird ein Werk über die Türkei veröffentlichen. Moltke in der Dobrudscha. Im Jahre 1887 hat Moltke die Dobrudscha besucht. Damals stand sie noch unter türkischer Herrschaft und befand sich, seit undenklichen Zeiten völlig verwahrlost, in einem wüstenähnlichen Zustande. Darin hat sich seitdem dank dem Fleiße der bulgarischen Bauern und der unermüdlichen Bemühungen des deutschen Begründers des modernen rumänischen Staates viel geändert; allein die Natur des Landes ist sich gleich geblieben, und die meisterliche im größten Stile entworfenen Landschaftsschilderungen, die Moltke von diesem merkwürdigen und jetzt so bedeutend gewordenen Landstriche entwirft, behaupten auch jetzt noch— und heut mehr als je— ihren vollen Wert und Reiz. Sehr anschaulich zeichnet Moltke den geologischen Bau des Landes.„Das Gerippe der Dobrudscha wird durch ein Sand= und Kalksteingebirge gebildet, welches bis zu einer gewissen Höhe mit dem angeschwemm. ten Erdreich der Donau überlagert ist. Ueberall zeigt der Boden dieselbe graue Masse von Sand und Lehm, welche schon durch ganz Ungarn die Ufer jenes Stromes bilden, und viele Meilen weit findet man auch nicht den kleinsten Stein, nur so groß, wie eine Linse. Dagegen tritt in den Tälern überall Fels zutage, und je mehr gegen Norden, je höher und schroffer ragen Felszacken aus den Spitzen der Hügel empor. In der Gegend von Matschin bilden diese eine Reihe Berge von wahrer Alpenformation in kleinem Maßstabe.“ Wie schon bemerkt, befand sich die Dobrudscha damals in einem Zustande völliger Vernachlässigung, den Moltke folgendermaßen schildert:„Dieses ganze, wohl 200 Quadratmeilen große Land zwischen dem Meere und einem schiffbaren Strome ist eine so trostlose Einöde, wie man sie sich nur vorstellen kann, und ich glaube nicht, daß es 20 000 Einwohner zählt. Sowelt das Auge trägt, stehst du nirgends einen Baum oder Strauch; die stark gewölbten Hügelrücken sind mit einem hohen, von der Sonne gelb gebrannten Grase bedeckt, welches sich unter dem Winde wellenförmig schaukelt; und ganze Stunde lang reitest du über diese einförmige Wüste, bevor du ein elendes Dorf ohne Bäume oder Gärten in irgend einem wasserlosen Tal entdeckst. Es ist, als ob dies bebende Element in dem lockeren Boden versänke, denn in den Tälern steht man keine Spur von dem trockenen Bett eines Baches; nur aus Brunnen wird an langen Bastseilen das Wasser aus dem Grunde der Erde gezogen. Fesselnd und lebensvoll malt Moltke dann das Tierleben der Dobrudscha: „Nachdem der Mensch den Menschen aus dieser Region verscheucht, scheint das Reich den Tieren anheimgefallen zu sein. Niemals habe ich so viele und mächtige Adler gesehen wie hier; sie waren so dreist, daß wir sie fast mit unseren Hetzpeitschen erreichen konnten, und nur unwillig schwangen sie sich von ihrem Sitz auf alten Hünenhügeln einen Augenblick nach oben. Zahllose Völker von Rebhühnern stürzten laut schwirrend fast unter den Hufen unserer Pferde aus dem dürren Grase empor, wo gewöhnlich ein Habicht sie beobachtend umkreiste Große Herden von Trappen erhoben sich schwerfällig vom Boden, wenn wir uns näherten, während lange Züge von Kranichen und wilden Gänsen die Luft durchschnitten... In den Pfützen der Donau steckten die Büffel, eben nur mit der Nase hervorragend, und Wölfen ähnliche Hunde streiften herrenlos durch das Feld. Wir ritten an einer Donauinsel vorüber, auf welcher Mutterstuten weideten; als sie unseren Zug nahen sahen, fingen sie an zu wiehern, einige der Füllen stürzten sich ins Wasser, um Gerüberzuschwimmen. Die Enten schreckten auf aus dem Schilf und eine Schar wilder Schwäne, mit schwerem Flug sich erhebend, schlug Reihen von Kreisen auf dem glatten Spiegel des Wassers. Das Ganze glich einem Everdingschen oder Ruisdaelschen Landschaftsgemälde. Unten an der Donau wird die Gegend überhaupt anziehender, die Inseln sind mit dichtem Weldengesträuch bewachsen, die Nebenarme des Stromes gleichen Seen und endlich erweitert sich die Niederung zu einem zehn Meilen breiten Meere von Schilf. in welchem man große Seeschiffe einherziehen steht.“ In diese öde Gegenwart sah Moltke mit Bewunderung die großartigen Trümmer einer zweitausendjährigen Vergangenheit hineinragen. Auch hier waren es die Römer, die ihren Namen mit unverlöschlichen Zügen dem Erdboben eingegraben haben. Durch eine Mauer haben sie die Dobrudscha längs der Seereihe von Karasu oder Czernawoda(Schwarzwasser) von ihrer Provinz Mösten abgeschlossen.„Der doppelte, an einigen Stellen dreifache Wall, welchen Kaiser Trajan von Czernawoda nach Küstendsche, dem alten Konstantia, am Schwarzen Meere zog, ist überall noch acht bis zehn Fuß hoch erhalten; nach außen ist der Graben eingeschnitten, und nach innen liegen große, behauene Steine, welche eine mächtige Mauer gebildet zu haben scheinen; der westliche Teil dieser Verschanzung hat die Seen und das sumpfige Tal von Karasu wie einen Festungsgraben dicht vor sich, von dem Dorfe Wurlak östlich aber setzt der äußere Wall über die Talsenkung hinüber und ist überhaupt fast ohne alle Rücksicht auf das Terrain geführt; der innere südliche Wall zieht sich in ungleichem Abstand von 100 bis 2000 Schritt hinter dem vorigen hin. Von Entfernung zu Entfernung rück. wärts findet man die Spur der durchschnittlich 300 Schritt ins Geviert großen Castra. deren Form und Eingänge noch vollkommen deutlich erhalten sind.“ * Eisbärfleisch. In Weißwasser in der Oberlausitz kommt jetzt Eisbärfleisch, das Pfund zu 1,60 Mark zum Verkauf. geeeerbeobrseirdoecbererbecbeneberneneenenreenen Die heutige Nummer umfasst 6 Seiten. Bonn. Bonn, 18. September. ::: Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielten: Krankenträger P. Heinrichs aus Kessenich, Gefreiter Otto Rühlmann bei der.=.=K. des Landw.=Inf.=Regto. Nr. 56 aus Bonn. Den Heldentod für das Vaterland starb Vizefeldweber d. Res. Peter Mennigen, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse aus Adendork. Unterleebots-Erfolge im Auguft. Die deutschen Verlustlissen, Ausgaben 1130 und 1160, enthaltend preußische, sächsische und württembergische Verluste, liegen in vinserer Geschäftsstelle zur Einsicht effen. Angriff feindlicher Illeger. In der heutigen Nummer unseres Blattes werden vom Oberbürgermeister die Verhaltungsmaßregeln beim Angriff feindlicher Flieger nochmals bekannt gemacht. Beschlagnahme von Aepfeln, Zweischen und Pflaumen. Durch eine Verordnung des Gouverneurs der Festung Cöln vom 16. d. Mts. ist die Beschlagnahme von Aepfeln, Zwetschen und Pflaumen angeordnet worden. Der vollständige Inhalt der Verordnung ist in der heutigen Nummer unseres Blattes abgedruckt. Auszeichnung. Sergeant Fränkel im Sächs. FeldArt.=Regt. aus Beuel erhielt die Friedrich August=Medaille aus Silber. C Wer über das gesetzlich zuläslige Maßhinaus kafer, Mengkorn, Mlischfrucht, worin lich Hater befindet, oder Gerkte verfüttert, verfündigt sich am Vaterlande! Verbrauchsregelung für Eier. Vöm heutigen Montag ab dürfen auf jede im Stadtkreise Bonn gültige Eierkarte an Verbraucher nicht mehr als ein Ei wöchentlich abgegeben werden. Diese Verordnung gilt auch für Gast=, Schank= und Speisewirtschaften, Vereins= und Erfrischungsräume, Fremdenheime, Konditoreien und ähnliche Betriebe. Wer im Stadtkreis Bonn gewerbsmäßig Eier zur Weiterveräußerung oder gewerblichen Verarbeitung erwerben oder vermitteln will, bedarf. dazu der Genehmigung des Oberbürgermeisters. Ebenso müssen diejenigen Handel= und Gewerbetreibenden eine Genehmigung nachsuchen, die für den Handel oder Gewerbebetrieb Eier haltbar machen oder Eierkonserven herstellen wollen. Die Hersteller von Back=, Konditor= und Teigwaren, sowie Wirte gelten als Handels= und Gewerbetreibende. Die Erteilung der Erlaubnis erfolgt durch Ausstellung einer Ausweiskarte, die auf Verlangen den Beamten der Polizei und den mit der Ueberwachung des Verkehrs mit Eiern beauftragten Personen vorzuzeigen ist. Geflügelhalter dürfen Eier nur an die von der Stadt genehmigten Händler und Aufkäufer absetzen, oder sie an die Sammelstelle für den Stadtkreie Bonn im städtischen Lebensmittelamt, Abt. 5, abgeben. Die Einwohner des Stadtkreises Bonn, die Eler von auswärts beziehen, müssen die bezogenen Mengen demi städtischen Lebensmittelamt zur Anrechnung auf ihre Versorgungsmenge anmelden. Alles Nähere ist aus den Bekanntmachungen in der heutigen Nummer unseres Blattes zu ersehen. Von Nah und Fern. Bornheim, 14. Sept. Von Jahr zu Jahr verlegen sich hier Landwirte und Marktgärtner immer mehr auf den Anbau der Erdbeeren. Sie nehmen nur kurze, Zeit die Aufmerksamkeit und Kraft des Züchters in Anspruch und werfen jedes Jahr einen lohnenden Gewian, ab. Eine volle Ernte liefern die Pflanzungen im zweiten und dritten Jahre, worauf ihre Fruchtbarkeit wieder abnimmt. Deshalb wird die Anlage jedesmal im vierten Herbst erneuert. Es werden jetzt alle Ranken und Aus, läufer weggeschnitten und die gutbewurzelten zu Neuanlagen benutzt. Dann werden die Beete nochmals behackt und vorsichtig mit Laub oder langem Stalldung bedeckt.— Eine recht beachtenswerte Neuheit hat unter dem Namen, „remontierende Erdbeeren“ hier Eingang gesunden. Es sind dies großfrüchtige Sorten, welche die Eigentümlichkeit haben, daß sie anfangs August, wenn auch in beschränkter Zahl, zum zweitenmal Blüten treiben, die bis Ende September zur Reife gelaigen. Früh ausgesetzte Rankenpflanzen davon zeitigen im ersten Jahre schon reife Früchte. Rheinbach, 16. Sept. Das hiesige Gymnasium stand mit 900000 Mark bei der letzten Kriegsanleihe an 2 Stelle von allen höheren Lehranstalten Deutschlands. Auch dies= mal werden die Gymnasiasten durch alle Kreisorte wandern, um für die 5. Anleihe zu werben. Die##hüler führen! jetzt auch Anteilscheine zu 10 und 20 Markgeit sich. * Berlin, 17. Sept. Gestern morgen 6 Uhn ist im Gefängais Plötzensee eine der beiden Frauen hingerichtet worden, die am 15 März d. J. in einem Friseurladen der Elsasserstraße die Arbeiterin Martha Franzke ermordeten. Die Mörderinnen waren die 26 Jahre alte aus Cransdorf gebürtige Friseurin Johanna ullmann, genannt Elsner, und die 23 Jahre alte Fabrikarbeiterin Anna Sonnenberg. Beide hatten gegen das Schwurgerichtsurteil des Landgerichts I Revision eingelegt, die aber vom Reichsgericht zurückgewiesen wurde. Während Anna Sonnenberg jetzt noch auf ihren Geisterzustand beobachtet wird, wurde das Urteil an Johanna: Ullmann heute morgen vollstreckt. Die Mörderin! war am Freitag in aller Stille vom Untersuchungsgefängnis nach dem Strafgefängnis in Plötzensee gebracht worden. Von hier geleiteten sie Samstag früh um 6 Uhr zwei Aufseherinnen nach dem nahegelegenen Hofe. Sie war ganz zerknirscht und reumütig. Nachdem der Erste Staatsanwalt beim Landgericht I Oberstaatsanwalt Chrzeseinski“ ihr das Urteil, die Entscheidung des Reichsgerichts und des Kaisers mitgeteilt und gezeigt hatte, wurde die Verurteilte dem Scharfrichter Gröpler aus Magdeburg übergeben, der darauf seines Amtes waltete. Oeffentliche Wetterdienststelle Nacher Amtlicher Bericht. Wetteraussichten für Bonn um Umgegend bis Dienstag abend: Veränderlich, vielfach Regen, normale Temperatur. Höchstlemperatur am Sonntag 15 Grad Ceisius. „Ollsere Karnie Zigarette PArtg. enschlieblich Wiriegenshchles Trotz Steuererhöhung behalten unsere Zigaretten Ihre alten anerkannten Qualitäten! Geors A. Jasmatzl, Aktiengesellschaft Miummmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm Entender 1106. Mackensens Sieg. 90—100 000 Mann des Feindes vernichtet, der Kest nach Norden geflüchtet. (Von einem ehemaligen preußischen Offizler.) Die Schnelligkeit, mit der sich die Operationen in der Dobrudscha vollziehen, erinnert lebhaft an die Bewegungen der deutschen Hoere zu Beginn des Weltkrieges und an den Einmarsch der deutschen Truppen in Belgien. Auch damals waren zuerst zwei Festungen zu bewältigen, die in überraschend schneller Weise niedergerungen wurden. Alsdann wurden die ersten feindlichen Kräfte, die sich den deutschen Truppen im freien Felde entgegenstellten, angegriffen, entscheidend geschlagen und tatkräftig verfolgt. Auch damals hatten wir es nicht mit einem einzigen Gegner zu tun, sonder mit verschiedenen Heeresverbänden, die sich unter einheitlicher Leitung vereinigt hatten. Aber auch Franzosen, Belgier und Engländer zusammen vermochten den Vormarsch des deutschen Heeres nicht aufzuhalten. Ein ganz ähnliches Bild zeigt jetzt die deutsch=bulgarisch=türkische Offensive in der Dobrudscha. Auch sie erfolgte, wie seinerzeit der deutsche Vormarsch in Belgien, vollkommen überraschend. Auf einen Vorstoß in diesem Abschnitt hatten die Gegner überhaupt nicht gerechnet, noch viel weniger damit, daß der Angriff so schnell nach dem Beginn des Krieges erfolgen würde. Die ausländische Presse, namentlich die französischen und russischen Blätter, haben dieser Ueberraschung auch offen Ausdruck gegeben und erklärt, daß dadurch die Pläne der Entente vollkommen über den Haufen geworfen wären. Es wurde im russischen Hauptquartier ein Kriegsrat zusammenberufen, um über die neuen Maßnahmen zu beraten, die durch die erfolgreiche bulgarisch=deutsche Offensive notwendig geworden wären, und die hauptsächlich in einer Neugruppierung der rumänischen Streitkräfte bestehen sollten. Die ersten Festungen, auf die die deutschen und bulgarischen Truppen stießen, der Brückenkopf von Tutrakan und die Festung Silistria, konnten den Vormarsch der verbündeten Truppen nicht aufhalten. Ersterer wurde nach dreitägigem, heißem und erbittertem Kampfe erstürmt, letztere Festung wurde von den Rumänen unter dem Eindrucke der vorangegangenen Niederlagen fluchtartig geräumt. Die Rumänen besaßen nicht mehr die innere Widerstandskraft, um es überhaupt auf einen entscheidenden Kampf hinter den Festungswerken ankommen zu lassen. Sie hielten ihn für so aussichtslos, daß sie auf ihn gänzlich verzichteten, die im Frieden unter Aufwendung erheblicher Mittel errichteten Festungswerke dem Gegner ohne weiteres überließen und nur froh waren, die Truppen und den größten Teil der Geschützausrüstung zu retten. Allerdings bedeutete die ErGeneval=Anzeiger für Vonn und Umaegenstürmung des Brückenkopfes von Tutrakan eine schwere Niein den übrigen Gefechten gemachten Gefangenen, 28.000 Rumänen gefangen genommen, 130 Geschütze und 62 Maschinengewehre erbeutet. Auf dem östlichen Flügel, nördlich von Dobritsch, standen starke rumänische und russische Truppen, die die vormarschierenden bulgarischen Abteilungen angriffen. Es stellte dies eine Entlastungsoffensive dar, um die Operationen der Verbündeten bei Tutrakan und Sillstria aufzuhalten und zum Scheitern zu bringen. Aber auch diese Versuche sind derlage des rumänischen Heeres. Zwei rumänische Divisionen und einige andere Truppen, zusammen 9 Infanterieregimenter ein Haubitzregiment, ein Festungsartillerieregiment und die ganze Festungsartillerie waren teils gefangen genommen, teils vernichtet. Ein Divisionsführer war entflohen, ein anderer in der Donau ertrunken, 25.000 unverwundete Gefangene, 100 Geschütze, 62 Maschinengewehre und 2 Fahnen stellten die Siegesbeute dar. Im ganzen wurden bis zum 12. September, einschließlich der gänzlich vergeblich gewesen. Die Vorstöße des Feindes wurden nicht nur abgewiesen, sondern die Bulgaren gingen selbst zur Offensive über, und warfen den Gegner in mehreren siegreichen Gefechten vollkommen zurück. Inzwischen hatten sich die bei Dobritsch geschlagenen Truppen und diejenigen Verbände, die aus Silistria geflohen waren, vereinigt. Sie hatten außerdem bedeutende Verstärkungen erhalten. Es waren dies zunächst die russischen Truppen, die schon vor längerer Zeit die Donau bei Reni, östlich von Galatz überschritten und den Vormarsch in südlicher Richtung angetreten hatten. Ihre Vortruppen hatten bereits in die Kämpfe bei Dobritsch eingegriffen. Nunmehr waren auch die Hauptkräfte südlich der Linie Cernawoda—Konstanza eingetroffen. Auch die Rumänen hatten neue Kräfte herangezogen, die auf der Bahn Bukarest—Konstanza heranbefördert waren. Die russisch=rumänische Heeresleitung wollte vor allen Dingen die wichtige Linie Cernawoda—Konstanza schützen. Dort läuft die wichtigste Eisenbahnlinie, die das Innere des rumänischen Landes mit der Meeresküste verbindet. Konstanza ist der bedeutendste Hafen am Schwarzen Meer, Cernawoda ist stark befestigt und weist zahlreiche moderne Festungswerke auf. Dort befindet sich auch eine Brücke über die Donau und die angrenzenden sumpfigen Wiesen. Es ist dies also eine Gegend von großer strategischer Bedeutung. Zugleich bezeichnet diese Linie die schmalste Stelle der Dobrudscha, da die Entfernung zwischen Donau und Küste nur 60 Kilometer beträgt. Schon im Altertum war die militärische Wichtigkeit dieser Gegend erkannt worden. Die Römer hatten ausgedehnte Grenzbefestigungen angelegt, von denen der Trajanswall am bekanntesten ist. Seine Lit#ien sind heute noch zu erkennen. Ob die Rumänen aus freien Stücken die offene Schlacht in der Linie Cara=Omer, Kuzgun angenommen haben, oder ob sie durch die Operationen der Verbündeten dazu gezwungen wurden und ihnen kein anderer Ausweg mehr übrig blieb,— vielleicht weil sie in beiden Flanken umfaßt und auch schon im Rückzuge bedroht waren— läßt sich aus den bisher vorliegenden Nachrichten nicht mit Sicherheit erkennen. Ueber einen Teil des Kampfes liegt folgender Bericht vor: „Im weiteren Verlauf des gestern bereits gemeldeten Vormarsches der verbündeten bulgarischen, deutschen und türkischen Truppen stieß eine unserer Divisionen gegen die Donau vor und zwang dabel eine rumänische Division vor sich her. Diese Division wurde dadurch hinten auf eine russische Division gedrückt, so daß die deutschen Truppen auf der lnken Flanke der russtschen standen. Gleichzeitig stieß von rechts deutsch=bulgarische Kavallerie auf eine serdische Divisien, die sich panikartig auf die Bahnlinie zurückzog. Gestern gegen 2 Uhr war die Situation so, daß wir und unsere Verbündeten in der Form eines U standen, und zwar standen die Deutschen am Winkelpunkt des U, bulgarische Truppen an der linken Seite, während deutsch=bulgarische Kavallerie den rechten Schenkel des U bildete. Inmitten dieses U befanden sich zusammengepfercht die Russen, Serben und Rumänen. Die Russen hielten dauernd die Front fest und wurden von uns zunächst lediglich in Schach gehalten, ohne daß wir ihnen gegenüber zum Angriff vorgingen Als dann der Feldmarschall von Mackensen den Befehl gab, nunmehr die Russen fest anzupacken, trieben wir die russische Division in die beiden anderen serbisch=rumänischen Divisionen, die sich bereits in der Auflösung befanden, hinein und bewirkten dadurch eine allgemeine Verwirrung bei dem Feind.“ Jedenfalls waren es beträchtliche Streitkräfte, die unsere Gegner vereinigt hatten. Vier rumänische Divisionen, eine russische Division, eine gemischte russisch=serbische Division und 2 russische Kavallerie=Divisionen haben vergeblich versucht, den Vormarsch der deutsch=bulgarischen und türkischen Kräfte aufzuhalten. Berechnet man die Gefechtsstärke einer Division unter normalen Verhältnissen mit etwa 15000 Mann, so ergibt dies zusammen zwischen 90 000 und 100000 Mann. Sie sind, wie der amtliche bulgarische Heeresbericht angibt, nicht nur geschlagen, sondern vollständig vernichtet, so daß sich nur Reste da: von nach Norden geflüchtet haben, deren Verfolgung tatkräftig weitergeführt wird. Es ist also tatsächlich ein voller, entscheidender Erfolg gewesen, den die Verbündeten erzielt haben. Durch die Verfolgung werden die geNr. Ba1a. Seite 2. schlagenen Feinde auf die Linie Cernawoda=Konstanza zurückgeworfen. Ob sie in der Lage sind, unter dem Schutz der dortigen Bejestigungen wieder Halt zu machen, und ob sie von neuen Verstärkungen ausgenommen werden, wird sich erst im Laufe der nächsten Tage zeigen. Beträchtliche Teile des rumänischen Heeres sind in der kurzen Zeit, die seit dem Kriegedeginn verflossen ist, vernichtend geschlagen worden. Es sind schon 8 rumänische Divisionen festgestellt, die in diese Rämpfe verwickett waren. Da das rumänische Heer vor Beginn des Krieges auf Friedenssuß nur 11 Divisionen zählte, ist mehr als die Hälfte der damaligen Bestandes geschlagen. Neben diesem materiellen Verluste kommt aber auch noch die große politische und moralische Einwirkung in Betracht, die diese fortwährenden Niederlagen der russisch=rumänischen Truppen auf die gesamte militärpolitische Lage ausüben müssen. Es zeigt sich deutlich, daß das rumänische Heer durch sein Eingreifen in den Weltkrieg keine Aenderung der allgemeinen Lage hervorgebracht hat, und daß es den Verbündeten gegenüber militärisch bedeutend unterlegen ist. Die Erfolge der Verbündeten in der Dobrudscha kommen umsomehr in Betracht, als die rumänische Offensive an der Siebenbürger Grenze ins Stocken gekommen ist. Sie ist auf den starken Widerstand der deutschen und österreichischungarischen Truppen gestoßen. An den meisten Abschnitten vermochten die Rumänen nicht weiter vorzudringen. In der Gegend von Hötzing haben die Mittelmächte ihrerseits die Offensive ergriffen und in glücklichen Gefechten schon mehrere von den Rumänen besehzle und verteidigte Stellungen erobert. Auch die Hoffnung der Rumänen, durch die Offensive der russischen Armee Leschitzky in den Karpathen unterstützt zu werden, ist vergeblich gewesen. Trotz Einsatzes starker Kräfte und trotz aller verlustreichen Massenangriffe vermochten die Russen keinerlei Erfolge zu erzielen. Die wichtigen Höhenstellungen an der Bukowinagrenze zwischen Zabie und Kirlibaba sowie dieser Ort selbst, ferner Jakubeni und Dorna=Watra sind nach wie vor fest in den Händen der Mittelmächte. Jetzt werden die rumänischen Politiker wohl endlich einsehen, in welches gefährliche Abenteuer sie sich eingelassen haben. In der Dobrudscha enkscheidend geschlagen, an der Siebenbürger Grenze ohne wesentliche Fortschritte, stellenweise von der deutsch-österreichischen Offensive hart bedrängt, so stellt sich die augenblickliche Lage Rumäniens dar. Neckenheimerstraße 6 Fernspr. 220. unter der künstlerlichen Leitung von Direktor Albert Hübener. Mit kolossalem Erfolg: Kodel Hochkeiner Mayngont=Anlen Virnenschiäfzimmer mit Koßhaareinlage, Piano in Eichen, Nußbaum- und Eichenschreibtische, Bücher-Schränke, Sofa, Rußbaum-u. 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Der Städtische Gesangverein veröffentlicht den Plan seiner Konzerte für den bevorstehenden Winter. Vorgesehen sind fünf Konzerte und zwar nach der Gepflogenheit früherer Jahre als sog. Abonnementskonzerte. Von solchen war in den bisherigen Kriegsjahren abgesehen worden. Der erste Kriegswinter brachte drei, der zweite vier Konzerte, von denen jedes für sich und überdies noch zum besten der Bonyer Kriegshülfe gedacht war. Wenn der Verein im dritten Kriegswinter seine Tätigkeit wieder in früherem Umfange aufnimmt, so ist das nicht nur et erfreuliches Zeugnis seines Kunst= und Kraftgefühls, es beweist auch, daß man in unserer Beethovenstadt vor anderen Musikstädten nicht zurückstehen, vielmehr den musikalischen Ruf in vollem Umfange wahren will. Das verdient dankbare Anerkennung und Unterstützung, dies aber um so gewisser, weil schon ein flüchtiger Blick auf die Konzertübersicht jeden Kundigen davon überzeugen wird, daß der Städtische Gesangverein mit allem Nachdruck den obersten Posten in der öffentlichen Musikpflege Bonns zu behaupten gedenkt. Jedes der fünf Konzerte hat sekn eigenes, mit besonderen Reizen ausgestattetes Gesicht. Vier isind sioch durch strenge Einheitlichkeit besonders gekennzeichnet. Denn außer dem Regerabend gibt es noch zwei Konzerte, ti denen Schumann bez. Beethoven das Wort haben. Und das dritte Konzert ist Mendelssohn mit dem Oratorium Paulus gewidmet. Nur ein Konzert, das vierte, weift ein gemischtes Programm auf. Es erhält aber besondere Reizmittel insofern, als der berühmte ungarische Geiger Franz von Becsey zum ersten Male in Bonn auftritt und er als Hauptvortrag das Violinkonzert von Beethoven gewählt hat. Außerdem werden wir an demselben Abend noch die symphonische Tondichtung„Tod und Verklärung“ von Richard Strauß unseres Wissens zum versten Male in diesen Konzerten hören. Werfen wir noch einen Blick auf das Programm im Einzeinen, so ist zunächst das erste Konzert als Gedächtnisfeier für Max Reger gedacht. Er hat seit etwa einem Jahrzehnt im Musikleben Bonns teils durch persönliches Erscheinen, tells durch die Macht seiner Werke eine so ausgesprochene Bedeutung gehabt, daß es geradezu eine Vernachlässigung der vornehmsten Pflicht der Dankbarkeit wäre, wenn dieser in der Neuzeit einzig dastehende Komponist nicht durch eine würdige musikalische Feier gebührend geehrt würde. Das Program der Regerfeier wird der Aufgabe in vollem Umfange gerecht. An erster Stelle steht des Meisters letztes für Bonn und zend. Chorwerk, das Requiem für Altsolo und Chor nach einem Gedicht von Hebbel. Reger schrieb es kurz vor seinem Tode und widmete es den gefallenen Helden Deutschlands, ein Stück von ergreisender Wahrheit und Größe, das jungst in Heidelberg bei seiner Uraufführung nach uns zugegangenen Berichten ganz erschütternd gewirkt hat. Frl. Philippi, die in Bonn besonders geschätzte Altistin, wird darin das Solo und außerdem noch als selbständige Solonummer Regers herrlichen Gesang„an die Hoffnung“ vor tragen, den wir vor einigen Jahren in einem Abonnementkonzerte erstmalig hörten und damals als eines der herrlichsten Werke rühmen konnten, die je für die menschliche Stimme geschrieben wurden. Außerdem wird noch die gefeierte Regerspielerin, Frau Kwast=Hodapp die Konzertbesucher mit den Bachvariationen Regers bekannt machen, die, obwohl schon vor verschiedenen Jahren komponiert, uns bisher vorenthalten worden sind und doch das hervorragendste sind, was die neuzeitliche klavieristische Kunst hervorgebracht hat. Den Schluß der Feier bildet Regers Serenade für Orchester, die bereits kurz nach ihrer Veröffentlichung hier gehört wurde und damals als erfindungsreiches und glänzend instrumentiertes Orchesterwerk allgemeine Anerkennung fand. Vom zweiten als Schumannabend vorgesehenen Konzert braucht nur gesagt zu werden, daß es mit Rücksicht auf die Mitwirkung des berühmten Deklamators Dr. Ludwig Wüllner, der den verbindenden Text zur ManfredMusik sprechen wird, sich zu einer förmlichen Sensation auswachsen wird. Im dritten Konzert findet der Chor eine ebenso dankbare wie bedeutsame Aufgabe. Mendelssohn's Oratorium„Paulus“ wird die Freunde des Komponisten wieder vollzählig um sich versammeln und das um so gewisser, weil ein auserlesenes Soloquartett, bestehend aus den Damen Eva Bruhn, Franziska Bergh und den Herren Paul Tödten und Thomas Denys, den an sich schon so beliebten Solopartien nach jeder Richtung gerecht werden wird. Wenn im letzten Konzert noch Beethoven ausschließlich das Wort erhält und zwar mit seiner Heldensymphonie und C dur=Messe, so bedarf dies keiner weiteren Rechtfertigung. In der Cdur=Messe wird überdies das Soloquartett von auserlesenen Gesangeskräften bestritten. Es besteht aus Fr. Emma Bellwidt, Frl. Martha Stapelfeldt und den Herren H. Kühlborn und W. Fenten, alle vier als gediegene Vertreter der Gesangeskunst bestens bekannt. Nach diesem kurzen Ueberblick dürfen wir ebenso gediegenen wie abwechslungsreichen Darbietungen entgegensehen. Möge die allgemeine Teilnahme den Konzerten nicht vorenthalten werden. Das ist nicht nur notwendig für deren dauernden Bestand, sondern auch für den Ruf Bonns als Musikstadt. Spezial-Geschäft in echten Schweizer-Stickereien Fürstenstrasse 4, I. Btage. Herrliche Auswahl in Volle-Kleidern, Blulenstoffen. Taschentüchern, Klöppelspitzen. Wäscheltickereien.— Flletspitzen.— Getupfter Mull in prima Qualität. 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Da das Salzfleisch von der Kundschaft aber nicht begehrt wird, so soll der Vorstand dahin wirken, daß der Bürgerschaft ein Zwang auferlegt wird, daß sie, wenn sie solches Fleisch kaufen wollen, auch Salzfleisch abnehmen müssen. Metzgermeister, die der Kundschaft die Abgabe von frischem Fleisch verweigerten, weil sie sich nicht bereit erklärten, auch Salzfleisch abzunehmen, sind vom Gericht wegen Verweigerung von Nahrungsmittel bezw. Zurückhaltung bestraft worden. Düsseldorf, 16. Sept. Die Stadtverordneten beschlossen, den Verbrauchern die Kartoffeln frei Keller zu 4,75 Mark für den Zentner von der Stadt zu liefern. Die Selbstkosten der Stadt sind höher. Sie rechnet mit einem Selbstkostenpreise von etwa5,50 Mark für den Zentner, wovon allerdings die inzwischen zugesicherten Frachtermäßigungen in Abzug kämen. Die den Betrag von 4,75 Mark für den Zentner übersteigenden Kosten sollen zu je einem Drittel von Reich, Staat und Stadt getragen werden. Der Winterbedarf Düsseldorfs an Kartoffeln ist auf 1 400000 Zentner veranschlagt. Die Höhe der aus allgemeinen Mitteln zu gewährenden Zuschüsse stellt sich, wenn für den Zentner 50 Pfg. Mehrkosten angenommen werden, auf 700000 Mark, die also von Reich, Staat und Stadt gemeinsam gedeckt werden müssen. In gleicher Weise wird die Frage des Kartoffelpreises für den ganzen Regierungsbezirk Düsseldorf einheitlich geregelt werden. Düsseldorf, 16. Sept. Die Milchhändlerin Ehefrau Oskar Schwenke hatte Vollmilch durch erhebliche Zusätze von kondensierter Magermilch verfälscht. Das Kondensternagsmittel ist belonders für die Jugend. Montag, 18. September 1916. gesundheitsschädlich. Das Schöffengericht verurteitte die Frau zu 100 Mark Geldstrafe. Düsseldorf, 15. Sept. In einer Verhandlung vor der hiesigen Strafkammer wurde festgestellt, daß drei Schüler im Alter von kaum 13 Jahren sich planmäßig an Frauen herangemacht hatten, die vor den Lebensmittelgeschäften zu warten gezwungen waren, um diesen die Geldbörsen zu stehlen. Zwei der Knaben hatten dieses Manöver mit Erfolg etwa 50mal, der dritte 20mal ausgeführt; insgesamt waren ihnen dabei über 1000 Mark in die Hände gefallen, die sie zu Kinobesuchen und zum Kauf von Näschereien verwandten. Die früh verdorbenen Burschen wurden zu mehrmonatlichen Gefängnisstrafen verurtellt, sollen jedoch bei guter Führung begnadigt werden. * Solingen, 15. Sept. Der schon einmal wegen Milchfälschung bestrafte Ackerer Schliepkötter aus Gräfrath hatte Milch in den Handel gebracht, die nicht weniger als 66 Prozent Wasser enthielt. Das Schöffengericht verurtellte den Angeklagten zu einem Monat Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe. Koblenz, 14. Sept. Für den Kreis Kochem hat der Landrat angeordnet, daß die Besitzer von Walnußbäumen verpflichtet sind, ihre Ernte an den Kommunalverband abzuliefern. Den zehnten Teil dürsen die Besitzer zur freien Verfügung behalten. Wilson als Witzbold. „Der Präsident Wisson“, so erzählt das Journal,„bei Washington verlassen, nachdem die Sommersitzung des Kongresses beschlossen wurde. Er begab sich nach Atlantie City und wurde eingeladen, einem dort veranstalteten g eßen Wohltätigkeitskonzert beizuwohnen. Wilson seistete der Einladung auch unverzüglich Folge. Aber die Veranstalter des Festes wollten die Ehre seiner Teilnahme zu möglichst starker Wirkung bringen und baten ihn daher, eine Rede zu halten. Als der Präsident sich jedoch weigerte, dies zu tun,— wahrscheinlich weil er seine Stimme für die Wahlreisen schonen will— beschwor man ihn, sich wenigstens zu erheben, damit jeder Festteilnehmer ihn erblicken könne. Dies tat Wilson auch, und da alles ihm zujubelte, entschloß er sich zu noch weiterem Entgegenkommen und— trug zur Freude der Versammlung ein kleines Gedicht vor, das in Prosaübersetzung lautete: Ich bin nicht schön wie ein Stern, es gibt andere, die sicherlich viel strahlender anzusehen sind, als ich. Aber was schadet mein Aeußeres mir, da ich ja nicht gezwungen din, es zu betrachten? Darum sind nur die zu bedauern, die hier vor mir versammelt sind.“ Sprachs und setzte sich. Wie das Journal versichert, sollen die Festteilnehmer über die Poesie des Präsidenten, die sich durch ein so hohes Maß männlicher Bescheidenheit anszeichnete, beSam UtegP Lnko, Hlaler 24% komplett mit Gummi und Bügel X 00 03 19 Apparatgläser Pionopol. 30 weies 33 Geleebecher 18 20 Einlindehltaschen .03 stark, weiss ½ Lir. 25 mit weitem Hals 6 Lir. .30 PAIIKTUZT .1 5 mit Gummi und Bügel .Ac chel. tür alle Hausarbeit gegen hohen Lobn sofort gesucht:— Kohlhaas. Markt 84. 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Odgleich unserer Stadt keine Gefahr durch den Angriff feindlicher Flieger zu drohen scheint, gebietet dennoch dir Vorsicht, Vorsorge zu treffen. Im Einvernehmen mit dem Königlichen Garnisonkommando teile ich daher folgende Anhaltspunkte zur Sicherung der Bevölkerung mit: Das Garnisonkommando wird einen etwaigen Angreif feindlicher Flieger am Tage durch Warnungssianalr, die ununterbrochen so lange ertönen. bis die Gefahr vorüber ist. bekanntgeben, wenn solches zeitig vor dem Angriff erfolgen kann Diese Warnungssianale werden von folgenden Stellen abgegeben: Sirenen=Signal auf der Umkormerstation des städtischen Elektrizitätswerkes am Mülheimer Platz, Dampfpfeise der Bonner Aktien=Brauerei,.=., Trierer= straße 75, Dampspfeise der Firma L. Wessel,.=., Clemens=Auguststraße 16, Dampspfeife der Wessels Wandplattenfabrik, Dransdorferweg 36. Dampspfeise der Firma F. Soennecken, Feld. Brühlerstr. 26. Dampspfeise der Holzhandlung Wilhelm Streck. Römerstr. 306. Dampspfeise der Firma Miesen, Wagenbau. Dottendorferstraße 165. Außerdem wird das Garnisonkommando in einem Teil der Straßen durch Hornisten das Signal„Adjutantenruf“(Melodie:„Was glänzt dort am Walde im Sonnenschein“) blafen lassen. Bei einem Angriff während der Nacht werden diese Warnungssignale nicht abgegeben: die Gefahr ist dann als beseitigt anzusehen, wenn die Abwehrgeschütze ihr Feuer eingestellt haben Beim Bekanntwerden eines Fliegerangriffes ist folgendes zu beachten: 1. Besten Schutz bietet das Verweilen in den unteren Geschossen(Erdgeschoß und Kellergeschoß) der massiven Gebäude und zwar in den zentral gelegenen Räumen. Die Bewohner der oberen Geschosse begeben sich am besten nach den unteren, wo größere Sicherheit vorhanden ist. 2. Alle Straßen, Plätze. Höse und Gärten sind sofort in Ruhe zu verlassen; die sich dort aushaltenden Personen müssen die nächsten Häuser aufsuchen. Hierbei sind nach Möglichkeit größere Ansammlungen in einzelnen Räumen zu vermeiden. In allen Gebäuden ist der Ausenthalt in der Nähe der Fenster und Türen gefährlich.(Verletzung durch Glassplitter usw.) Auf Balkonen und Dächern darf sich niemand zeigen. Es ist unabweisbare Pflicht aller Hausbesitzer, den Schutz suchenden Bürgern in ihren Häusern Aufenthalt zu gewähren und die Haustüren zu öffnen. Ehrenpflicht eines jeden Erwachsenen ist es, die Kinder in seinen Schutz zu nehmen und in Sicherheit zu bringen. 3. Die Gasleitungen in den Häusern und den einzelnen Wohnungen sind abzustellen. 4. Fahrzeuge usw. setzen ihren Weg am besten in ruhigem Tempo fort 5. Die Straßenbahnen haben sofort zu halten. Fahrgäste. Fahrer und Schaffner haben in Ruhe die Wagen zu verlassen und in den Häusern Schutz zu suchen. 6. Befinden sich größere Menschenmengen zufällig in geschlossenen Räumen beisammen, so wird es in den meisten Fällen zweckmäßig sein, keine Mitteilung von dem bevor stehenden oder bereits eingetretenen Angriff zu machen, um jede Beunruhigung zu vermeiden. Es ist das beste, wenn in solchen Fällen die Vorführungen usw. ruhig ihren Fortgang nehmen. Eiliges Verlassen der Räume würde hier die Gefahren nur vergrößern. 7 Wird die Bevölkerung nachts durch Lustangrifse geweckt, so soll sie ruhig in ihren Häusern verbleiben. 8. Wegen der außerordentlichen Gefahr ist es streng verboten. herunterfallende Bomben und andere Geschosse oder Teile von solchen anzufassen oder aufzunehmen. Ueber die Lage derartiger Blindgänger ist sofort der Polizeiverwaltung oder dem zuständigen Polizeirevier Anzeige zu erstatten. Bonn, den 16. September 1916. Der Oberbürgermeister: Spiritus. Bönner Kriegsluchen. An Beiträgen gingen weiter ein: Frau Wwe. Joh. Pingen 100., N. N. 10., Schiedsmann Bertram 45., Frau Geheimrat Goebbels 11.50 M. R. P. 10., Frau L. Schröder 10., Frau Lazarus 20., Bernh. Stürtz 30., Prof. Dr. Graff 100., Justizrat Dr. Cillis 150., Major a. D. Neuhaus 100., Alb. Falkenroth 6., N. N. 20., H. 100., N. N. 100., A. Herbst 50., Pfarrer Lorenz 50., I. W. Furmanns 500 M. Wilh Boos 100., Amtsger.=Rat Aldenhoven 100., Frau v. d. Elst 10., Justizrat Dr. Abs 300 M.(3. Rate). Ungenannt 500., Fräulein Marie Kunz 20., Direktor O. Clar 25 M. Weitere Beiträge werden von den hiesigen Banken und der Stadthauptkasse angenommen. Bonn den 16. September 1916. Der Oberbürgermeister. J..: Piebl. Stadt. Gosr und Gemmeverkauf! Zwetschen und Weißkohl zum Einmachen. Der Preis für Zwetschen ist auf M. 20.— und für Weißkohl auf M..— pro Zentner festgesetzt. Unter 25 Pfund werden nicht abgegeben. Weitere Anmeldungen werden beim Städt. Lebensmittelamt, Abteilung XII. Rathausgasse 16, entgegengenommen. Die Besteller erhalten bei Eingang der Ware Mitteilung.(2 Regelnng des Pernegrs mir virtn im Stadtkreise Bonn. Auf Grund der Verordnung des Reichskanzlers über Eier vom 12. August 1916(R. G. Bl. S. 927) und der dazu ergangenen Ausführungsanweisung vom 24. August 1916 wird unter Aufhebung meiner denselben Gegenstand betreffenden Verordnung vom 27. August 1916 für den Stadtkreis Bonn mit Genehmigung des Herrn Regierungs=Präsidenten in Cöln folgendes bestimmt: s 1. Wer im Stadtkreise Bonn gewerbsmäßig Eier zur Weiterveräußerung oder gewerblichen Verarbeitung erwerben oder den Gewerb vermitteln will, bedarf dazu meiner Genehmigung. Ebenso bedürfen Handel= und Gewerbetreibende, die für Zwecke ihres Handels oder Gewerbebetriebes Eier haltbar machen oder Eierkonserven herstellen, meiner Genehmigung. Als Haltbarmachen ist jede Behandlung der Eier anzusehen, die bezweckt, sie für einen längeren Zeitraum genießbar zu erhalten, insbesondere das Einlegen der Eier in Kalk, Wasseralas, die Behandlung mit chemischen Erzeugnissen, das Einbringen in Kühlanlagen, die Perwahrung in Papier, Asche, Spreu und dergl. Als Handel= und Gewerbetreibende gelten auch die Hersteller von Back=, Konditor= und Teigwaren, sowie Wirte. S 2. Die Erteilung der Erlaubnis erfolgt durch Ausstellung einer Ausweiskarte. Angestellte von Auskäufern bedürfen einer besonderen Ausweiskarte(Nebenausweiskarte). Diese wird auf Antrag des Geschäftsherrn ausgestellt. Die Ausweiskarte ist auf Verlangen den Beamten der Polizei und den mit der Uebernachung des Verkehrs mit Eiern beauftragten Personen vorzuzeigen und gilt streng persönlich. § 3. Die Inhaber von Ausweiskarten und Nebenausweiskarten haben der für den Regierungsbezirk Cöln eingerichteten Unterverteilungsstelle(Bezirkseierstelle) und der für den Stadtkreis Bonn eingerichteten Eier=Verteilungsstelle auf Verlangen Auskunft zu erteilen und den Anordnungen dieser Stellen Folge zu leisten. Diese Anordnungen erstrecken sich besonders auf die Preise, die Ankaufs= und Absatzmengen, den Weiterverkauf, die Buchführung sowie Anzeigen über die abgeschlossenen Geschäfte usw. Die aufgekauften Eier sind der für den Stadtkreis Vonn eingerichteten Sammelstelle auf dem vorarschriebenen Meldeschein täglich anzuzeigen und nach deren Anordnung abzuliesern. 9 4. Eier dürfen seitens der Geflügelhalter nur an die im K 1 zugelassenen Händler oder Aufkäufer oder an die Sammelstelle abgesetzt werden. Den Geflügelhaltern ist jede andere entgeltliche und unentgeltliche Abgabe von Eiern verboten. S 5. Eier dürfen nur gegen Eierkarte an Verbraucher abgegeben und von diesen auch nur gegen solche erworben werden. Eierkarten werden nur an solche Personen verabfolgt, die darum nachsuchen. General=Anzt für Boun und Umgegend. Die Verordnung über die Abgabe von Lebensmitteln und Waren im Stadtkreise Bonn vom 27. Juni 1916 findet auf die Abgabe von Eiern entsprechende Anwendung, wobei ausdrücklich hervorgehoben wird, das Kundenlisten zu führen sind. s 6. Die Verabfolgung von Eiern und Eierspeisen an Verbraucher in Gast=, Schank=, Speisewirtschaften, Vereins= und Erfrischungsräumen, Fremdenheimen, Konditoreien und ähnlichen Betrieben darf nur gegen Eierkarte erfolgen § 7. Einwohner des Stadtkreises Bonn, die Eier von auswärte beziehen, sind verpflichtet, die bezogenen Mengen dem städtischen Lebensmittelamt zwecks Anrechnung auf ihre Versorgungsmenge anzumelden. 8 8. Die Höchstmenge an Eiern, die für den Kopf und die Woche abgegeben werden dars. wird jeweils bekannt gegeben. An stalten. Krankenhäuser und Lazarette erhalten besondere Bezugsscheine. In Privatpflege befindliche Kranke können auf ärztliche Bescheinigung Eierzusatzkarten erhalten. S 9. Die Regelung bezieht sich nicht auf den Verbrauch der Selbst versorger. Als Selbstversorger im Sinne dieser Vorschrift gelten die Geflügelhalter, die Angehörige ihrer Wirtschaft einschließlich des Gesindes. S 10. Die Selbstversorger haben keinen Anspruch auf Zuteilung einer Eierkarte. 11. Eier dürsen zur Versendung mit der Eisenbahn oder Post nur ausgegeben werden, wenn der Versender sich durch seine Ausweiskarte ausweist und eine Bescheinigung des Lebensmittelamtes der Stadt Bonn beifügt, daß die Beförderung gestattet ist. Wer Eier mit der Eisenbahn oder Post versendet, hat die Sendung in deutlich sichtbarer Weise als Eiersendung zu kennzeichnen. S 12. Die Vorschriften dieser Verordnung brzieben sich auf Eier von Hühnern, Enten und Gänsen S 13. Ausnahmen von dieser Verordnung sind nur mit meiner schriftlichen Erlaubnis gestattet. S 14. Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung werden mit Gefängnis bis zu 1 Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10.000 Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. S 15. Diese Verordnung tritt am 18. September ds. Is. in Kraft. Bonn, den 16. September 1916. Der Oberbürgermeister. I..: Piebl. Sammelstelle für Eier im Stadtkreise Bonn. Auf Grund meiner Verordnung über die Regelung des Verkehrs mit Eiern im Stadtkreise Bonn vom 16. September 1916 wird hiermit als Sammelstelle für den Stadtkreis Vonn das Städtische Lebensmiktelamt, Abteilung V. bestimmt. Auskäufer und sonstige Personen, die Eier in den Stadtkreis Bonn einführen, haben spätestens innerhalb 24 Stunden nach der Einführung der Sammelstelle auf dem vorgeschriebenen Meldeschein die Menge. die Herkunft und den Preis anzuzeigen. Die Sammelstelle wird alsdann entscheiden, an welche Stellen die Eier abzuliefern sind. Meldescheine für Anzeigen sind beim städtischen Lebensmittelamt. Am Hof Nr. 1, Abteilung V, erhältlich. Bonn, den 16. September 1916. Der Oberbürgermeister. I..: Piehl. Verbrauchsregelung für Eier. Auf Grund der Verordnung des Reichskanzlers über Eier vom 12. August 1916(R. G. Bl. S. 927), der dazu ergangenen Ausführungsanweisung vom 24. August 1916 und meiner Verordnung über die Regelung des Verkehrs mit Eiern im Stadtkreise Bonn vom 16. September 1916 wird hiermit bestimmt: Vom 18. September ds. Is. ab dürfen auf jede im Stadtkreise Bonn gültige Eierkarte an Verbraucher nicht mehr wie 1 Ei wöchentlich abgegeben werden. Diese Verordnung erstreckt sich auch auf die Verabfolgung von Eiern und Eierspeisen an Verbraucher in Gast=, Schank=, Speisewirtschaften, Vereins= und Erfrischungsräumen. Fremdenheimen, Konditoreien und ähnlichen Betrieben. Bonn den 16. September 1916. Der Oberbürgermeister. J..: Biebl. Auf Grund der Verordnung des Reichskanzlers über Eier vom 12. August 1916(R. G. Bl. S. 927) und der dazu ergangenen Ausführungs=Anweisung vom 25. August 1916 wird für den Landkreis Bonn folgendes angeordnet: S 1. Wer im Landkreise Bonn gewerbsmäßig Eier zur Weiterveräußerung oder gewerblichen Verarbeitung erwerben oder den Erwerb vermitteln will, bedarf dazu meiner besonderen Genehmigung. Meiner Genehmigung bedarf serner, wer für Zwecke seines Handels oder Gewerbebetriebes Eier haltbar machen oder Eierkonserven herstellen will; hierzu gehören auch die Hersteller von Back=, Konditor= und Teigwaren, sowie Wirte. Die Erteilung der Erlaubnis erfolgt durch Ausstellung einer Ausweiskarte. Angestellte von Aufkäusern bedürsen einer besonderen Ausweiskarte(Nebenausweiskarte), die auf Antrag des Geschäftsherrn ausgestellt wird. Die Ausweiskarte ist auf Verlangen den Beamten der Polizei und den mit der Ueberwachung des Verkehrs mit Eiern beauftragten Personen vorzuzeigen und gilt strena persönlich. § 2. Die Inhaber von Ausweiskarten und Nebenausweiskarten haben der für den Regierungsbezirk eingerichteten Unterverteilungsstelle(Bezirksrierstelle), sowie der Kreiseierverteilungsstelle und den von diesen bestimmten Stellen auf Verlangen Auskunft zu erteilen und deren Anordnungen und Anweisungen Folge zu leisten, insbesonderr über die Preise, Ankaufs= und Absatzmengen, den Weiterverkauf, die Buchführung sowie Anzeigen über die abgeschlossenen Geschäfte usw. Die aufgekauften Eier sind an die in den einzelnen Bürgermeistereien einzurichtenden und bekanntzugebenden Sammelstellen abzuliefern. § 3. Eier dürfen seitens der Geflügelhalter nur an die in§ 1 zugelassenen Händler oder Ankäufer oder an die Sammelstellen abgesetzt werden. Den Geflügelhaltern ist jede andere entgeltliche oder unentgeltliche Abgabe von Eiern verboten. Nur die Inhaber von Ausweiskarten und Nebenausweiskarten, sowie die Sammelstellen sind zum Aufkauf bei den Geflügelhaltern befugt. § 4. Eier dürfen nur gegen Eierkarte an Verbraucher abgegeben und von diesen auch nur gegen solche erworden werden. Eierkarten werden nur an solche Personen verabfolgt, die darum nachsuchen. Beim Verkauf ist der für die Woche gültige Abschnitt von dem Verkäufer abzutrennen. Die abgetrennten Abschnitze sind auf Bogen enthaltend je 100 Felder aufzuziehen und müssen vom Verkäufer dem zuständigen Bürgermeisteramte zu dem von diesem zu bestimmenden Termin eingereicht werden als Unterlage für die dem Verkäuser demnächst wieder anzuweisenden Eiermengen. Die Verabfolgung von Eiern und Eierspeisen an den Verbraucher in Gast=, Schank=, Speisewirtschaften, Vereins= und Erfrischungsräumen. Fremdenheimen, Konditoreien und ähnlichen Betrieben darf nur gegen Eierkarte erfolgen. K 5. Einwohner des Landkreises Bonn, welche Eier von auswärts beziehen, sind verpflichtet, die bezogenen Mengen beim Bürgermeisteramt zwecks Anrechnung auf ihre Versorgungsmenge anzumelden. § 6. Die Höchstmenge der Eier, die für den Kopf und die Woche abgegeben werden darf, wird jeweils bekannt gegeben: dieselbe beträgt zur Zeit 1 Ei. Anstalten, Krankenhäuser und Lazarette erhalten besondere Bezugsscheine. In Privatpflege befindliche Kranke können auf ärztliche Bescheinigung Eierzusatzkarten erhalten. § 7. Die Regelung bezieht sich nicht auf den Verbrauch der Selbstversorger; als Selbstversorger im Sinne dieser Vorschrift gelten die Geflügelhalter, die Angehörigen ihrer Wirtschaft einschl. des Gesindes, sowie ferner Naturalberechtigte, insbesondere Altenteiler und Arbeiter, soweit sie kraft ihrer Berechtigung oder als Lohn Eier zu beanspruchen haben. 8 8. Die Selbstversorger haben keinen Anspruch auf Zuteilung einer Eierkarte. S 9 Mit Gesängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10000 Mark oder mit einer dieser Strafen wird bestraft, wer den vorstehenden Vorschriften zuwiderhandelt. S 10. Diese Verordnung tritt mit ihrer Veröffentlichung in Kraft. Bonn, den 17. September 1916. Der Vorsitzende des Kreis=Ausschusses Bonn=Land. Ablieferung von Hafer im Stadtkreise Bonn. Auf Grund der Bundesratsverordnung über die Regelung des Verkehrs mit Hafer aus der Ernte 1916 vom 6. Juli 1916 (.=.=Bl. S. 666 und 811) und der Ausführungsanweisung hierzu vom 29. August 1916 ordne ich hiermit für den Bezirk des Stadtkreises Bonn folgendes an: 1. Der im Stadtkreise Vonn angebaute Hafer wird mit der Trennung vom Boden für den Kommnnalverband der Stadt Boun beschlagnahmt. Als Haser im Sinne dieser Verordnung gelten auch Mengkorn und Mischfrucht, worin sich Hafer befindet. Die Beschlagnahme erstreckt sich auch auf den Halm: mit dem Ausdreschen wird das Stroh von der Beschlagnahme frei, S 2. Die Haferbesitzer werden aufgefordert, den Hafer baldmöglichst auszudreschen und beim städtischen Nordlager(Karlschule) werktäglich vormittags zwischen 8 und 11 Uhr abzuliefern. § 3. Ausgeschlossen von dieser Ablieferung sind: 1 der den Haltern von Einhufern, Zuchtbullen und Arbeitsochsen zu Futterzwecken verbleibende Hafer. Für die Zeit vom 1. September bis 31. Dezember 1916 sind durch die Bekanntmachung des Bundesrats vom 5. 9. 1916(.=.= Bl. S. 997) folgende Mengen hierfür festgesetzt worden: a) Halter von Einhufern: 5½ Zentner für jeden Einhufer; h) Halter von Zuchtbullen: 3 Zentner an jeden Zuchtbullen, für den die Genehmigung der zuständigen Behörde zur Haferfütterung erteilt wird: c) Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe, die Arbeitsochsen halten: 3 Zentner an jeden Arbeitsochsen. Für die weiterr Zeit nach dem 31. Dezember bis 1. September 1917 dürfen zunächst dieselben Mengen zurückbehalten werden. 2. das den Unternehmern landwirtschaftlicher Betriebe verbleibende Saatgnt mit 1½ Doppelzentner auf das Hektar. s 4 Erfolgt die Ablieferung des beschlagnahmten Hasers nicht freiwillig, so wird der Hafer auf Grund der§8 10 ff. der einganas genannten Bundesratsverordnung enteignet. s 5. Wer unbefugt beschlagnahmte Ware beiseite schafft. insbesondere aus dem Kommunalverband der Stadt Bonn entfernt, sie beschädiat, zerstört, verarbeitet oder verarbeiten läßt, zur Verarbeitung annimmt, oder verbraucht: ferner wer unbefugt beschlagnahmte Vorräte verkauft, kauft oder ein anderes Veräußerungs= oder Erwerbsgeschäft über sie abschließt, wird nach§ 9 der Bundesratsverordnung vom 6. Juli 1916 mit zu 1 Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 10.000 Mark bestraft. Bonn, den 16. September 1916. Der Oberbürgermeißer. J..: Blebl. Gouvernement IVa 388 Geh. Verordnung. Zur Sicherstellung des andernfalls gefährdeten Bedarfs des Heeres und der Bevölkerung an Marmelade und Mus wird im Interesse der öffentlichen Sicherheit auf Grund des§ 95 des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 in Verbindung mit der Allerhöchsten Verordnung vom 31. Juli 1914 folgendes bestimmt: Di. 2eamt 8 1. Die gesamten, noch nicht im Kleinhandel befindlichen Aepfel, Zwetschen und Pflaumen werden, auch soweit sie noch nicht geerntet sind, beschlagnahmt. Der Absatz darf nur an Personen erfolgen, die einen mit dem Stempel des Kriegsernährungs amts versehenen Ausweis mit sich führen. Di.„ K 2. Die nach s 1 beschlagnahmten Aepfel, Zwetschen und Pflaumen sind bis zur Ablieferung an die im§ 1 bezeichneten Personen zu verwahren und pfleglich zu behandeln. Die Verarbeitung und der Verbrauch im eigenen Haushalt bleiben zu lässig. s 3. Die untern Verwaltungsbehörden(Landräte usw.) können nach Anweisung des Kriegsernährungsamtes, insbesondere zur Verhinderung des Verderbens der Früchte, Ausnahmen von den Vorschriften im§ 1 zulassen. Cöln den 16. September 1916. Der Gouverneur der Festung Cöln: v. Zastrow Generalleutnant. Gs Briefkasten. Pegasus. Das Gedicht ist bis auf etliche Unebenheiten des Ausdrucks recht gut. Sie haben entschieden Geschick zum Erbschaftsfrage M. S. 12. Der Nachlaß des verstorbenen Mannes vererbt sich zu einem Viertel auf die zweite Ehefrau und zu drei Vierteln auf die Kinder. Es kommt der gesamte Nachlaß in Frage. Wann das Vermögen erworben ist und in welcher Ehe ist gleichgültig. Zunächst sind die vorhandenen Schulden zu decken und dann ist der reine Nachlaß zu verteilen. P. R. 102. Besprechen Sie dies mit dem Vormund des Mädchens und der Vorsteherin des Klosters. Eine Mutter. Das sind Fabrikgeheimnisse, die nicht in die Oeffentlichkeit dringen. Uebrigens würde die Herstellung im Kleinen kaum ausführbar sein und sich nicht lohnen. W. W. Heilbronn. Japan hat uns am 24. August 1914 den Krieg erklärt. I. O. Kriegerfrau. Sie sind durch Ihre Unterschrift an den Vertrag gebunden; die Gebühren können von Ihnen gefordert werden, auch wenn Sie an dem Unterricht nicht teilgenommen haben. 22er. Solche kleinen Angelsischchen hält man am besten in einem größeren, mit Regenwasser gesüllten Behälter, auf dessen Boden eine Schicht grober Flußsand gestreut und der mit Wasserpflanzen reichlich versehen ist. Füttern Sie recht wenig mit seinen trockenen Brotkrumen und kleinen Regenwürmern. Hält man die Tiere nur einige Wochen, so ist das Füttern unnötig. Nr. 20. Ehebruch ist ein genügender Scheidungsgrund. Bevor die Klage, die durch einen Rechtsanwalt beim Landgerichte anhängig gemacht werden muß, erhoben werden kann, müssen Sie beim zurückhalten, wenn Zahlung vorher nicht erfolgt und der Schrank den Mietern entbehrlich ist. Sonja und Fr. A. S. in Rh. Apfelkraut: Alles Fallobst kann von Anfang August an gesammelt und im Herbste eingekocht werden. Man tut es mit der entsprechenden Menge Wasser in einen großen kupfernen Kessel, legt in diesen vorher einen durchlöcherten hölzernen Boden, um das Anbrennen zu vermeiden, schüttet dann eine hohe Schicht süßer Aepfel auf, die ebenso wie Birnen weniger zum Anbrennen neigen und auch das beste Kraut liefern, bis endlich nach oben zu die sauren Früchte folgen. Nach dem Garkochen wird das Obst in eine Presse getan, der Saft ausgedrückt, dieser sofort in den inzwischen gereinigten Kessel getan und mehrere Stunden bei starker Feuerung vorsichtig eingekocht, Eis er nicht mehr schäumt und eine tiefbraune Färbung annimmt. Um zu erfahren, ob der Saft genügend verdickt ist, schöpft man kleine Proben, die man erkalten läßt. Wenn ein Löffel in dieser Masse aufrecht stehen bleibt, füllt man das Kraut in Fässer, nimmt aber vor dem Schließen derselben das oben hervortretende Schaumkraut ab.— Das Apfelkraut wird nun um so besser, je mehr gute, süße Aepfel verwendet werden, deren Wohlgeschmack man durch Hinzufügen von Zitronenschale, Zimt, Nelken, Walnüsse mit grüner Schale nach Belieben erhöhen kann. Hat man keine Presse, so läßt sich der gekochte Brei auch durch ein grobes Tuch drücken. Berlin 16. Ihre Frage ist zu verneinen. L. H. 34. Um Lederstühle zu reinigen, setze man lauwarmem Wasser einige Tropfen Salzsäure oder Weinessig zu. In diese Flüssigkeit tauche man einen reinen Schwamm, drücke ihn sest aus, lege ihn in ein trockenes Handtuch und drücke ihn wieder durch. Nun erst reibe man die Ledersachen sorgfältig und gründlich damit ab. Mit einem Ledertuche wird nachpoliert. Auf etwaige Flecke lege man einen Brei von Schlemmkreide und Benzin und lasse diesen trocknen. Einfache Frau. Ob das errichtete Testament als gemeinschaftliches Testament sormell in Ordnung ist, kann erst nach Kenntnis des ganzen Inhalts gesagt werden. Wir empfehlen Ihnen, daß jeder ein gesondertes Testament errichtet, worin einer den anderen zum Universalerben einsetzt. Jeder muß sein Testament selbst niederschreiben, auch Tag und Datum anführen. Unwissende 100. Wenn Bedürftigkeit vorläge, wäre Ihr Antrag genehmigt worden. Sie können weiter nichts machen. Amtsgericht die Bestimmung eines Sühnetermins beantragen. Zu dem Sühnetermin müssen Sie persönlich erscheinen. L. M. 100. Wenn Sie sich häufig der Sonne aussetzen, so wird die Hautfarbe bald gebräunt.— Derartige Seifen gibt es nicht. Die Färbungsmittel wirken schädlich auf die Haut ein. M. K. 100. Falls Sie sich wieder verheiraten, fällt die Witwenpension ganz fort. In diesem Falle können Sie auch sonst nichts von der Eisenbahn beanspruchen. Reise. 1)„Het Nieuws van den Dag".„De Telegraaf" in Amsterdam:„De Noordbrabanter“ in Hertogenbosch:„Freiburger Nachrichten“.„Indicateur Fribourgeois" in Freiburg in der Schweiz:„Der Bund“„Anzeiger für die Stadt Bern" in Bern; „Neue Zürcher Zeitung"„Tagesanzeiger für Stadt und Kanton Zürich“ in Zürich. 2) Jawohl. Sie können diese Zeitungen beziehen. 3) Dies erfragen Sie bei der Post.“ Wohl per Postanweisung. 4) Nehmen Sie das nötige Gepäck gleich mit. Erkundigen Sie sich auf dem Bahnhof bei der Gepäckabsertigung nach dem Näheren. 5) Können Sie mitnehmen in der Tasche oder Handtasche, nicht im Koffer. 6) Jawohl, das genügt. Silber braucht es nicht zu sein. Ottilie. 1) Beantragen Sie beim dortigen Amtsgericht den Erlaß eines Zahlungsbesehls für die Forderung gegen den Schuldner. 2) Das wird geheim gehalten. Alt. Abonn. 1) Sie haben vergessen anzugeben, was für einen Spezialarzt wir Ihnen angeben sollen. 2) Verboten! Z. N. 10. In jeder größeren Stadt der Provinz befinden sich höhere Lehranstalten, wie Realgymnasien bezw. Oberrealschulen, in welchen die von Ihnen genannten fremden Sprachen gesehrt werden. Wenden Sie sich an die Ihnen zunächst liegenden. u. Sepember 1006. Budwig 12. Der Nachlaß Ihres verstorbenen Bruders vererbt sich je zur Hälfte auf dessen Frau und auf Sie nebst Ihren Geschwistern. Der bloß mündlich erklärte Wille hat keine rechtsverbindliche Wirkung erzeugt. Leiten Sie bei einem Notar am Sitze des Nachlasses das Teilungsverfahren ein. Ferriem. 1) Zu Ansang August. 2) In sehr vielen Zeitungen. Frau M. Wir raten entschieden davon ab. E. K. 35. Weiter können Se nichts daran machen. A. L. 100. Die Wohnung können Sie mit der gesetzlichen Frist aufkündigen, falls kein langfristiger Mietvertrag existiert. Sind zwei Mietsraten im Rückstand, so brauchen Sie bei der Kündigung keine Frist einzuhalten. Beim Auszug können Sie den Schrank Kriegsfrau A. B. 3. An sich sind Sie verpflichtet, für die Benutzung des gemeinsamen Hauses eine entsprechende Vergütung zu zahlen. Es kann natürlich zwischen allen Beteiligten vereinbart werden, daß die Benutzung unentgeltlich geschehen soll. Sehen Sie zu, daß eine diesbezügliche Abmachung zustande kommt. Abonn. Uckerath. Zeichen bedeutet: Krankheiten des Kehlkopfes oder der Luftröhre.— Den Arzt haben Gie als Kriegerfrau nicht frei. Neuenahr. Es ist verboten, solche Rezepte zu geben. O. M. 100 L 52= Chron. Unterleibsleiden. S 1= Schwacher Knochen= und Muskelbau. Oekfentliche Sitzung der Stadtverordneten-Versammlung zu Bonn vom 15. September 1916. Anwesend: Oberbürgermeister Spirikus, Vorsitzender, die Beigeordneten Schultze, Bottler, Piehl und die Stadtverordneten Bloemers, Blume, Butscheidt, Chrysant, Feldmann, Gentrup, Gudden, Hartmann, Gansen, Kaiser, Kalt, Krantz, Mengden, Olbertz, Roßberg, Schmidt, Schmitz, Schoppe, Simon, Tilger, Vins, Walbrück, Wallasch, Weber, Wellmann, später Meyer. Sieberger, Schultze. Stadtverordneten=Versammlung beschließt die Beschaffung eines neuen Warmwasserbereiters für die Stadthalle, die Erneuerung des Holzzementdaches und der Zinkanschlüsse über dem Verbindungsgang zwischen der GroßviehSchlachthalle und der Kaldaunewäsche im Schlachthof, sowie den Anschluß der Dienstwohnung auf dem Friedhof Bonn=Poppelsdorf an die elektrische Lichtleitung, bewilligt einen Kredit bis zu 3000 Mark zur Förderung der Ziegenzucht, insbesondere zur Beschaffung von Ziegenzuchtböcken, bewirkt die erforderlich gewordenen Wahlen für einige städtische Kommissionen, wählt den Beigeordneten Dr. v. Gartzen für eine weitere Amtsdauer von zwölf Jahren zum Beigeordneten der Stadt Bonn einstimmig wieder, bestimmt die Reihenfolge, in der die Beigeordneten in Behinderungsfällen und während der Erledigung des Amtes zu vertreten haben, unterzieht die gestellten Anträge, betrefend Lichtversorgung der minderbemittelten Bevölkerung, sowie Abgabe von Ammoniak aus dem städtischen Gaswerk an die Ackerbautreibenden, einer Besprechung und verweist ersteren Antrag an den Lebensmittelausschuß letzteren an die Deputation der Gas=, Elektrizitäts= und Wasserwerke. ImKrag tun grünen Kranze Koblenzerstraße 27. Dortmunder Kronen-Bier Münchener Spaten und Pilsener mit Haube. 1 -"WLon oorr Tachharter sucht ein erfahrener Kaufmann zu übernehmen. Offerten unter W. B. 81. an die Exped. Wir suchen 2ese.,# fer und Schieffer „aiu dage terner junge Leute, Welche sich in diesem fach weiter ausbilden, wollen. 3 Maschinenfabrik Rhein-Sieg 6. m. b.., Troisdorf, Siegltroße 29. gesucht. 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Die gewaltige Sommeschlacht führte auf 45 Kilometer Front von Thieppal bis südlich von Vermandovillers zu äußerst erbitterten Kämpfen, die nördlich der Somme zu unseren Gunsten entschieden sind, südlich des Flusses die Aufgabe völlig eingeebneter Stellungsteile zwischen Barleux und Vermaudovillers mit den Dörfern Berny und Deniecourt zur Folge hatten. Unsere tapferen Truppen haben glänzende Beweise ihrer unerschütterlichen Ausdauer und Opferfreudigkeit gelicfert, ganz besonders zeichnete sich das westfälische Infanterie=Regiment Nr. 13 südlich von Bouchavesnes aus. Starken feindlichen Luftgeschwadern warfen sich unsere Flieger entgegen und schossen in siegreichen Gefechten zehn Flugzeuge ab. Front des deutschen Kronprinzen. Zeitweise lebhafter Feuerkampf im Maasgebiet. Oestlich von Fleury vorgehende feindliche Abteilungen wurden zur Umkehr gezwungen. Oestlicher Kriegsschauplatz. des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Westlich von Luzk verhinderten wir durch unser wirkungsvolles Sperrfeuer ein erneutes Vorbrechen des Feindes aus seinen Sturmstellungen gegen die Truppen des Generals v. d. Marwitz. Es kam nur nördlich von Szelwow zu einem schwachen Angriff, der leicht abgewiesen wurde. Viele Tausende gefallener Russen bedecken das Kampffeld vom 17. September. Zwischen dem Sereth und der Strypa endeten die wiederholten russischen Angriffe auf die Gruppe des Generals v. Eben mit einem in gleicher Weise verlustreichen vollen Misserfolg wie am vorhergehenden Tage. Heeresgruppe des Generals der Ravallerie Erzherzog Karl. In schweren Kämpfen haben sich türkische Truppen, unterstützt durch die ihnen verbündeten Kameraden westlich der Zlota Lipa der Augriffe des überlegenen Gegners erwehrt. Eingedrungene feindliche Abteilungen sind wieder geworfen. Deutsche Truppen unter dem Befehl des Generals von Gerok traten beiderseits der Narajowka zum Gegenstoß an, dem die Russen nicht standzuhalten vermochten. Wir haben den größten Teil des vorgestern verlorenen Bodens wieder in unserer Hand. Abgesehen von den hohen blutigen Verlusten hat der Feind über 3500 Gefangene und 16 Maschinengewehre eingebüßt. In den Karpathen sind russische Angriffe abgeschlagen. In Siebenbürgen sind südöstlich von Hötzing(Hatszeg) neue für uns günstige Kämpfe im Gange. Wir nahmen u. a. sieben Geschütze. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Nach dreitägigem Rückzuge vor den verfolgenden verbündeten Truppen haben die geschlagenen Russen und Rumänen in einer vorbereiteteu Stellung in der allgemeinen Linie Rasova=Cobadinu=Tuzla bei neu herangeführten Truppen Aufnahme gefunden. Deutsche Bataillone sind längs der Donau südlich von Rasova bereits zur feindlichen Artillerie durchgestoßen, haben fünf Geschütze erbeutet und Gegenangriffe abgewiesen. Mazedonische Front. Mehrfache vereinzelte Angriffe ergebnislos. des Gegners an der Front zwischen dem Prespasse und dem Wardar blieben Der Erste General-Quartiermeister: Ludendorff. Waffenerfolge nördlich der Somme und an der Oftfront. Deutsche Bataillone bereits zur neuen feindlichen Stellung in der Dobrudscha vorgestoßen. Mackensen bleibt den Rumänen und Russen auf den Fersen. WTB Sofia, 17. Sept. Bulgarischer Generakstabsbericht vom 17. September. Mazedonische Front: Die Truppen des rechten Flügels stehen im Kampfe füdlich Florina. Während des ganzen Tages am 16. September beiderseitiges starkes Artilleriefeuer. Alle nächtlichen Angriffe des Feindes wurden abgewiesen. In der Moglenitzaniederung herrscht Ruhe. Am rechten Wardarufer Ruhe, am linken heftige ArtillerieLämpfe. Ein schwacher Angriff des Gegners westlich Dolgeli wurde durch unser Feuer abgeschlagen. Wir haben mehrere Dutzend Gefangene gemacht und drei Maschinengewehre erbeutet. An der Belaschitza=Planina=Front Ruhe. Im Strumatal versuchte die feindliche Infanterie, nach starker Artillerievorbereitung einen Angriff gegen die Dörfer Komarjan, Osman Kamila und Dschami Mahale, wurde jedoch durch einen Gegenangriff auf das rechte Strumaufer zurückgeworfen. An der ägäischen Küste lebhaftes Kreuzen der feindlichen Flotte. Rumänische Front. An der Donau gegen Tekiseh beiderseitiges schwaches Artilleriefeuer. Wir haben im Hafen von Turn Severin einen Schlepper versenkt. Das Vorrücken in der Dobrudscha dauert an. Der Gegner hat die befestigte Stellung bei Cobadinu besetzt. Unfre Truppen sind in unmitteibarer Fühlung mit dem Gegner. Die Kavallerie hat den Bahnhof von Agemlar besetzt und daselbst 16 mit Lebensmitteln beladene Eisenbahnwaggons erbeutet. Gestern versuchte eine feindliche Brigade einen Gegenangriff gegen unsere linke Flügelkolonne beim Dorfe Potucci, wurde aber mit schweren Verlusten zurückgeschlagen, wobei sie mehrere Dutzend Gefangene und ein Geschütz, acht Munitionswagen, vier Maschinengewehre und anderes Kriegsmaterial in unsern Händen zurückließ. Aus der Zahl der Toten und Verwundeten sowie aus der großen Menge des auf dem Sompffelde zerstreuten Kriegsmaterials geht hervor, daß der Gegner in den Kämpfen am 12., 13. und 14. September riesige Verluste erlitten hat. An der Küste des Schwarzen Weeres herrscht Ruhe. * Die neue Stellung des geshlagenen russischrumänischen Dobrudscha-Heeres. * Von der Westgrenze, 18. Sept. Der Berichterstatter der Times meldet: Die russisch=rumänischen Truppen sind in der Dobrudscha zurückgezogen und haben eine neue starke Linie besetzt, die von Rassova an der Donau bis Tuzla am Schwarzen Meer geht. Deutscher Tagesbericht. Mitteilung der Oberiten Heeresleitung. * Großes Haupiquartier, 18. Sept.(Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarichalls Kronprinzen Ruprecht Die gewaltige Sommeschlacht führte auf 45 Kslometer Iront von Thiepval bis südlich von Vermandovillers zu äußerst erbitterten Kämpfen, die nördlich der Somme zu unseren Gunsten entschieden sind, füdlich des Flusses die Aufgabe völlig eingeebneter Stellungsteile zwischen Barleux und Vermandovillers mit den Dörfern Berny und Deniécourt zur Jolge hatten. Unsere kapferen Truppen haben glänzende Beweise ihrer unerschütterlichen Ausdimer un d Opferfreudigkeit geliefert, ganz besonders zeichnete sich das westfälische Infanterie-Regiment Nr. 13 füdlich von Bouchavesnes aus. Starken feindlichen Luftgeschwadern warfen sich unsere Flieger entgegen und schossen in fiegreichen Gefechten zehn Ilugzeuge ab. front des deutschen Kronprinzen. Zeitweise lebhafter Jeuerkampf im Maargebiet. Oestlich von Ileury vorgehende seindliche Abteilungen wurden zur Umkehr gezwunget. Oestlicher Ariegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalkeidmarichalls Prinzen Leopold von Bayern. Westlich von Luzk verhinderten wir durch unser wirkungsvolles Sperrfeuer ein erneutes Vorbrechen des Jeindes aus seinen Sturmstellungen gegen die Truppen des Generals v. d. Marwitz. Es kam nur nördlich von Szelwow zu einem schwachen Angriff, der leicht abgewiesen wurde. Viele Tausende gefallener Russen bedecken das Kampffeld vom 17. September. Zwischen dem Sereth und der Strypa endeten die wiederholten russischen Angriffe auf die Gruppe des Generals v. Eben mit einem in gleicher Weise verlustreichen vollen Mißerfolg wie am vorhergehenden Tage. Heeresgruppe des Generals der Kavallerie Erz herzog Karl. In schweren Kämpfen haben sich türkische Truppen, unterstützt durch die ihnen verbündeten Kameraden westlich der Zlota-Lipa der Angriffe des überlegenen Gegners erwehrt. Eingedrungene feindliche Abteilungen sind wieder geworfen. Deutsche Truppen unter dem Befehl des Generals von Gerok traten beiderseits der Narasowka zum Gegenstoß an, dem die Russen nicht stondzuhalten vermochten. Wir haben den größten Teil des vorge stern verlorenen Bodenz wieder in unseter hand Abgesehen von den hohen blutigen Verlust en hat der Jeind über 3500 Gefangene und 16 Maschinengewehre eingebüßt. In den Karpathen sind russische Angrisse abgeschlagen. In Siebenbürgen sind südöstlich von Hötzing(Hatszeg) neue für uns günstige Kämpfe im Gange. Wir nahmen u. a. sieben Geschütze. Balkan=Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Nach dreitägigem Rückzuge vor den verfolgenden verbündeten Truppen haben die geschlagenen Rufsen und Rumänen in einer vorbereiteten Stellung in der allgemeinen Linie Rasova=Cobadinu=Tuzla bei neu herangeführten Truppen Aufnahme gefunden. Deutsche Bataillone sind längs der Donau füdlich von Rasova bereits zur feindlichen Artillerie durchgesloßen, haben fünf Geschütze erbeutet und Gegenangriffe abgewiesen. Mazedonische Iront. Mehrsache vereinzelte Angriffe des Gegners an der Front zwischen dem Prespasse und dem Wardar biieben ergetnielen. # Der Erste General=Quartiermeister: Ludendorff. Sündenbock Sarrall. Frankreich ist mit seinem Saloniktheer nur einmal zufrieden gewesen: das war, als Rumänien sich dem Vierverband anschloß und die„unabänderliche Entwicklung auf dem Bakkan“ siegjubelnd angekündigt wurde. Auch dieses einzige Mal aber handelte es sich um einen Zukunftssieg, dessen Verdienst man nicht gut einem Heerführer zuschreiden konnte. Denn die Vorschußlorbeeren sind für andere Leute bestellt. So mußte Sarrail zunächst dem verdrossenen Mißtrauen in die Zweckmäßigkeit des ganzen Unternehmens, dann der zunehmenden Pariser Ungeduld, zuletzt der zornigen Enttäuschung über den Verlauf des neuesten Balkankrieges standhalten. Der füngste Ansturm der Unzufriedenen war zu viel für ihn: es scheint, daß er jetzt geht. Die Griechen, um deren Freiheit der französische General sich allzusehr kümmerte, werden ihn gern scheiden, die Franzosen nicht ganz mit derselben Genugtuung zurückkehren sehen. Für diesen„Jakobiner“ ist in der Doppelmonarchie Poincarés und Briands so recht kein Platz. Die Regierung wußte ihn gern auf dem Balkan; hält aber jetzt doch die Nähe des wütigen Republikaners für das geringere Uebel. Vielleicht wird man dem General ein Kommando über portugiesische Hilfstruppen anbieten; dort hätte er mit Republikanern zu tun, wäre beschäftigt und könnte, vergleichsweise, wenig Schaden anrichten. * Der deutsche Gesandle über seine Uthener Erlebnisse. TU Sofia, 16. Sept. Der aus Athen ausgewiesene deutsche Gesandte Freiherr von Schenk ist gestern hier eingetroffen. Ueber seine Athener Erlednisse erzählte er Pressevertretern folgendes: Die in Athen tätigen Entente=Agenten sind fast ausschließlich Kleinasiaten, die vor den schlimmsten Ausschreitungen nicht zurückschrecken. Sie verübten mit Gewalt Einbrüche und stahlen bei dieser Gelegenheit auch Wertsachen. Das deutsche Archäologische Institut, in dem ich mich befand, wurde regelrecht belagert, da ich mit meinen sechs bewaffneten Leuten zum äußersten Widerstand entschlossen war. Außerdem waren auch griechische Reseroisten zum Eingreifen für uns bereit. Da von keiner Seite eingegriffen wurde, und um der Jagd, zu der die EntenteAgonten alle Autos der Stadt aufgeboten hatten, ein Ende zu machen. setzte ich mich mit dem Chef der englischen Propaganda Mackenzie in Verbindung, der sofort seiner Mißbilligung über die erfolgten Ausschreitungen Ausdruck gab. Der Vorsteher des Archäologischen Instituts Professor Karl wandte sich wegen seiner Belagerung an den Premierminister Zaimis, worauf sämtliche Agenten sich in Automobilen zurückzogen. Die Entente überließ die Verhafteten der griechischen Regierung. Der Ueberweisungsbefehl wurde mir von der griechischen Regierung zugestellt. Auf dem Schiffe wurde die Liste der Ausgewiesenen nochmals von dem Chef der britischen Propaganda Mackenzie kontrolliert, der bei dieser Gelegenheit sein Bedauern über die erfolgten Ausschreitungen aussprach und die Versicherung gab, daß die Agenten später bestraft werden würden und das entwendete Eigentum seinen Besitzern zurückerstattet werden soll. Die Schuld für die Hetzjagd auf alle mißliebigen Personen trägt allein die französische Propaganda. Von einem Vertreter der griechischen Regierung begleitet, fuhren wir nach Kawalla und von dort in Lastautos zu den bulgarischen Vorposten, von wo aus die Reise fortgesetzt wurde. Freiherr von Schenk betonte zum Schluß, daß weder der griechischen Regierung noch dem griechischen Volk ein Vorwurf zu machen sei, da sie einfach der brutalen Gewalt gegenüberständen. Die bedrängte Mutter! (Der Barbaren Herz.) (Nachdruck verboten.) Still ist es in der Runde, im Walde spielt der Wind, In fast zerfallener Hütte hört jammern man ein Kind; Soeben erst geboren. Jungmutter noch im Weh, Jungvater schon verloren, begraben unterm Schnee, Seit Monden fortgezogen als Krieger in die Schlacht, Vom Glück ward er betrogen, die böse bittere Macht Des Schicksals harte Prüfung hat ihn stets angelacht, Und ihm statt gold'ner Reichtum die Armut zugedacht. Still ist es in der Runde, es spielt der Wind im Wald. Aus ihrem bleichen Munde Jungmutter fiebernd lallt: „O Gott in unseren Nöten verlasse Du uns nicht, Drauß' hör' ich Fremde reden, wie nur der Deutsche spricht; Ja doch es sind Barbaren, die klopfen an das Tor, We werden sie verfahren, wenn sie uns finden vor?, Sind sie doch laut verschrien als ein verwegenes Korps In Grausamkeit wie Tücke weit schlimmer als ein Mohr." Laut klirrend mit den Waffen ins Stübchen treten ein Von Wuchs und Kraft geschaffen vier Riesen von dem Rhein, Sie hören des Kindchens Weinen, Jungmutter ihr Gebet, Ich will es wirklich meinen, auch Euch es so ergeht: Klopft hier nicht Not wie Sorgen an diesen morschen Bau Bereits am frühen Morgen bei Kind und armer Frau? Gar feucht ist hier das Stübchen, die Wände kahl und grau Dem Aug' von Kind wie Mutter drängt sich der Tränentau. Leis kamen diese Worte wie ein Geflüster gleich Von einem dieser Krieger und doch so zart wie weich Tief aus dem schweren Herzen, Jungmutter es vernahm Und trotz der Angst und Schmerzen an deren Ohr doch kam; Wohl konnte sie die Sprache der Deutschen nicht verstehen, Doch deren Lieb und Treue in ihren Augen sehen. Ja diese Menschen bringen uns sicherlich nicht Wehen Ja eher noch als solches zu Gott um Hilfe flehen. Sie drückt mit reiner Liebe ihr Kind ans Mutterherz Den rechten Arm erhoben, die Augen himmelwärts Lallt sie in welscher Sprache: Mein Gott wie dank ich Dir, In meiner bangen Seele ich nun Erleichtrung spür, Drum dank ich Dir in Freuden, daß Du sie mir gesandt Die wahren guten Freunde vom fernen deutschen Land; Wenngleich nicht deren Laute, ihr Herz doch wohl verstand Das guten Menschen eigen umschlingt ein einzig Band. Wohl ist es draußen finster, im Walde heult der Sturm, Es krächzt mit heisern Tönen, die Eule von dem Turm, Doch in dem kleinen Stübchen, im mürbgeschossenen Bau Ist Friede in dem Herzen der schwererkrankten Frau. Die rauhen Kriegerhände sie betten Mutter, Kind Ins frische, warme Lager gar sorglich und geschwind; Mag krächzen nun die Eule und heulen auch der Wind, Im warmen, hellen Stübchen sie wohl geborgen sind. Es folgt der Nacht der Morgen, es drängt das Licht hervor Im Osten drückt die Sonne im Nebelmeer empor, Bald küssen ihre Strahlen Jungmütterleins Gesicht Und haucht mit ihrem Odem, so lieblich sie nun spricht: Der Schöpfer hoch im Himmel hat mich zu Euch bestellt Zu strahlen über alle die Menschen auf der Welt, Euch hat in Not verlassen der Freunde viel an Zahl Die gestern sind geflüchtet, zurück Euch ließ in Qual, Man ließ Euch hilflos liegen und zog in Wörterschwall Fort vom bedrohten Dorfe, von Haus und Hof wie Stall. Sind dies nicht sonders Heuchler, ist es nicht schlecht bestellt Mit solchen schlimmen Freunden auf Eurer falschen Welt? Was nützen da noch Worte, wenn Taten bleiben aus, Wenn statt der Pein zu steuern, die Nächsten ziehen aus? Doch als die Not am größten, half Gott so wunderbar, Er sandte Euch zur Rettung die deutsche Kriegerschar. Sie pflegte Euch in Liebe trotz eigener Gefahr Und diese Edlen benennt ihr als Hunne, als Barbar. Dies ist doch nicht die echte, die schlechte Hunnenbrut In deren Herzen lodert der Liebe reine Glut. Raif, Offizierstellvertreter. Eindrücke eines Ostschweizers vom Leben in Paris. Ein Deutschschweizer, der über Vervières—Pontarlier— Paris—Havre—Southampton nach London reiste, schildert in der„Neuen Zürcher Zeitung“ vom 10. September seine Eindrücke vom gegenwärtigen Paris. Das oberflächliche Bild der Stadt scheint unverändert. Doch macht sich die Masse der Uniformierten, Beurlaubten und Invaliden bald bemerkbar. Man sieht Soldaten aller Nationalitäten, auch Serben, Russen, Inder, Senegalesen und Japaner. Junge Männer in Zivil sind selten. Die kosmopolitische Gesellschaft von einst fehlt dagegen. Die Cafés sind noch stark besucht, doch erkönt keine Musik, und um 103 Uhr ist Schluß. Auf den öffentlichen Fahrzeugen sind Frauen als Schaffner, die Omnibusse fehlen ganz, und abends sind die Straßen verdunkelt, Lebensmittel sind reichlich, aber bedeutend teurer. Die Stimmung des Volkes in Frankreich ist ernst, doch unbestreitbar noch immer kriegsbegeistert.(N. d..) * Britischer Aerger über Hindenburg. Der englische Generalmajor Sir Alfred Turner, dessen schmutzige Niedertracht schon früher beleuchtet wurde, veröffentlicht im Daily Expreß wiederum einen seiner würdigen, von Gemeinheit strotzenden Artikel. Er ist überschrieben: „Hindenburg der Wilde. Persönliche Erinnerungen an des Kaisers letzte Hoffnung. Roh, brutal, hart und grausam.“ Turner beklagt sich in dem Artikel bitter über Hindenburg: als er zweimal bei den deutschen Manövern Hindenburgs Stab zugeteilt gewesen sei, der damals die 28. Infanterie=Division kommandierte, habe dieser„ihn kalt höflich behandelt, seine Anwesenheit offenbar übelgenom. men und ihn wahrscheinlich für einen Spion gehalten". Es ist charakteristisch, daß Hindenburgs gerader Sinn die widerliche Schmarotzernatur dieses englischen Gesinnungslumpen sofort durchschaute, obwohl dieser ihn natürlich mit Beteuerungen seiner Deutschfreundlichkeit überschüttete. Der Gentleman Turner sucht sich nun für Hindenburgs kalte Verachtung dadurch zu rächen, daß er ihn als den„Erzapostel roher, brutaler Gewalt" beschreibt,„dem auch die geringste Rücksicht für das Leben seiner Soldaten abgeht.“ Die Schmähungen, die er dem großen Feldmarschall entgegenwirft, sind so schmutziger Natur, wie sie nur in einem englischen Hirn geboren werden können. Hindenburg selbst kann dadurch natürlich kein Schaden geschehen: Sir Alfred Turner aber nehmen wir gern als Beweis dafür, was für unsaubere Kreaturen im englischen Heere es bis zum General bringen können. * Die Deutschen die Aussätzigen Europas— englische „Haß-Studien“. Der vor einiger Zeit in der amerikanischen Presse veröffentlichte Artikel des Harvard=Professors Münsterberg, der als einzige logische Konsequenz dieses Krieges ein Bündnis zwischen Deutschland, den Vereinigten Staaten und England hinstellte, gibt der„Morning Post“ vom 4. September Anlaß zu folgender„Klarstellung": Die Deutschen scheinen demnach anzunehmen, daß alles das, was in den letzten zwei Jahren geschah, durch ein einfaches Handausstrecken ausgelöscht werden könnte! England ist nicht durch die Presse aufgestachelt und durch keine„Haßgesänge" entflammt worden: aber es hat sich durch den Gang der Ereignisse ein Gefühl herausgebildet, das jetzt das ganze Land beherrscht,— tief und stark, wie ein Instinkt: Generationen müssen dahingehen, ehe der deutsche Name sich nicht mehr für den Engländer mit einer Vorstellung von Haß und Abscheu verbinden wird. Heute ist der Deutsche für den Engländer ein Mann, der Frauen und Kinder zu Lande schändet und zu Wasser ermordet. Er ist der Urheber der Zeppelinangriffe und der Verbrecher, der Unterseeboote niht zur Kriegführung, sondern zum Meuchelmord venutzt. Für England, und wahrscheinlich auch für alle unsere Verbündeten, ist Deutschland fortan aus der Gemeinschaft der Nationen ausgeschlossen,— es ist der Aussätzige Europas, dem sich niemand nähern darf— ein Aussätziger an seiner eigenen verderbten Seele.(N. d..) Letzte Depeschen. Weitere-Boot-Erfolge. * Berlin, 18. Sept. Nichtamtlich. Außer den in der Veröffentlichung vom 16. September bekannt gegebenen seindlichen und neutralen Handelsschiffen haben unsere =Boote im englischen Kanal vom 3. bis zum 13. September weitere 20 feindliche und neutrale Handelsschiffe von insgesamt 36 900 Bruttoregistertonnen versenkt, letztere, weil sie Bannware nach feindlichen Ländern führten und ihre Einbringung unmöglich war. Im Ganzen wurden demnach vom 3 bis 13. September durch unsere=Boote im englischen Kanal und im Atlantischen Ozean 53 Schiffe von insgesamt 74088 Bruttoregistertonnen vernichtet. * Luftkämpfe an der flandrischen Küste. * Berlin, 18. Sept.(WTB— Amtlich.) Deutsche Seeflugzeuge haben am 17. September mittags vor der flandrischen Küste stehende feindliche Seestreitkräfte ausgiebig mit Bomben belegt, auf einem Flugzeug=Mutterschiff wurden einwandfrei Treffer beobachtet. Ein feindlicher Flieger wurde durch Abwehrfeuer verdrängt und zur Landung auf holländischem Gebiet gezwungen. Der Chef des Admiralstabs der Marine. Wien=Berliner Zollfragen. H Berlin, 18. Sept. Zur Fortsetzung der in Wien Ende Juli gepflogenen Besprechungen zwischen deutschen und österreichisch=ungarischen Delegierten über einige zolltarifliche Fragen sind heute die österreichisch= ungarischen Teilnehmer an jener Wiener Konferenz in Berlin eingetroffen. Dieselben Fragen, die seinerzeit in Wien behandelt worden sind, werden auch in der heute in Berlin beginnenden Konferenz weiter besprochen werden. * Wie Hhervé über die Sarrail-Offensive urteilt. ** Bern 18. Sept. Während die gesamte französtsche Presse die Rücknahme der bulgarischen Front in Mazedonien als einen großen Erfolg der Entente hinstellt, schreibt Hervé in der Victoire: Trotz des guten Auftaktes der Offenswe dürfe man sich nicht einbilden, daß die bulgarische Front in acht Tagen überrannt werden könne. Es sei nicht einmal sicher, ob man bis Monastir kommen werde. Man müsse darauf gefaßt sein, daß die Bulgaren in der bedrohten Gegend so rasch wie möglich Verstärkungen zusammendigen. * Sarrail durch Gourand ersehzt? I Basel, 18. Sept. Die Pariser Korrespondenten der italienischen und der Genfer Zeitungen bestätigen jetzt, daß die Demission Sarrails bevorsteht. Sie dürfte bekanntgegeben werden, sobald der zu seinem Nachfolger ausersehene General Gouraud, der sich bereits unterwegs nach Saloniki befindet, dort eingetroffen sein wird. Das neue griechische Kabinett und die Entenke. * Athen, 17. Sept. Reutermeldung. Eine amtliche Mitteilung besagt, daß das neue Kabinett ein politisches Kabinett sei, das sich aus Deputierten zusammensetze und selbstverständlich die in der Note vom 21. Juni aufgestellten Forderungen der Entente in demselben Sinne annehme, wie sie das Kabinett Zaimis angenommen habe. * Noklandung. II Aus dem Haag, 18. Sept. Die Nieuwe Rotterdam'sche Courant meldet aus Westcapelle, daß gestern mittag ein von Kugeln getroffenes französisches Flugzeug mit einem verwundeten englischen Offizier als Insassen in Holland gelandet ist und von der Küstenwache interniert wurde. Andere Flugzeuge flogen in der Richtung auf England. * Japan und China. II Aus dem Haag, 18. Sept. Reuter meldet aus Tokio vom 17.: Aus Tschang Tschung ist die Nachricht von einem neuen Angriff chinesischer Truppen auf sapanische Reiterei eingetroffen. Diese japanischen Truppen hatten die Zurücknahme der mongolischen Truppen aus der Eisenbahnumgebung zu beaussichtigen. Man hört, daß japanisch=chinesische Unterhandlungen, die in Peking geführt werden, einen günstigen Verlauf nehmen. In Regierungskreisen zu Tokio ist man davon über. zeugt, daß die gegenwärtige chinesische Regierung bereit ist, Japan persönlich entgegenzukommen, um zu einer freundschaftlichen Klärung der Meinungsverschiedenheiten zu gelangen. Druck und Verlag voa Hermann Neusser in Vonn. Für die Redaktion verantwortlich: Peter Neusser in Bonn Ke Deuts * 0 Amncäte ger Die geter man nörd schie angee mando cour gügger Opferf westfäl chave warfen reichen Zeib Oestlich (wurde: Herres We wirkun Feinde des G von S leicht Russen Zwif wieder! des Ge lustre schergehe