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Alle Anzeigen von auswärts 25 Pfg. Reklamen 80 Pfg. Im falle gerichtlicher Klage oder bei Konkursen fällt der bewilligte Rabatt fort. Platz- und Datumoarichriften ohne Verbindlichkeit. Die Farken als Mtitkäntpter an der ganziichten Tront. Die große englilche Haltion am Comines-Spernkanal vernichtet. c Krlegs-Jahrestag-Kalender — 27. Juli 1915.— K. schogchcce Die Kullen verluchen ohne jeden Erfolg die über den Narew vorgedrungenen deutichen Truppen durch einen großen, einheitlich aus der Linie Goworowo(öltlich von Rozan)-Wyszkom-Serock (lüdlich von Pultusk) angeletzten Hngriff zurückzudrängen: östlich und südöltlich von Rozan dringen die deutichen Truppen hinter dem geworkenen feind nach Oiten vor.— Ein mit verltärkter Kraft und Artilleriemallenkeuer unternommener Angriff der Italiener auf das Plateau von Doberdo scheitert unter größeren Verlusten denn je.— Oelterreichiiche leichte Kreuzer und Torpedoe inheiten unternehmen einen erfolgreichen Angriff auf die Eilenbahnitrecke von Rncona bis Pelaro und beschießen die Stationsanlagen, Bahnhofsmagazine, Wachthäuser und Eilenbahnbrücken mit gutem Erfolg. Deutscher Tagesbericht. * Großes Hauptquartier, 26. Juli.(Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Am Kanal Comines=Ypern wurde die große englische Bastion durch eine deutsche Sprengung mit ihrer Besatzung vernichtet. Nrödlich der Somme hielten sich nach heftigem Kampfe die Engländer in Pozières. Weiter östlich am Foureauxwald und bei Longueval wurden kleinere feindliche Vorstöße abgewiesen, am Trönes=Wäldchen Angriffsabsichten erkannt und durch Feuer vereitelt. Südlich der Somme hielten wir südwestlich des Gehöftes La Maisonette in der Nacht zum 25. Juli gewonnenen Boden gegen französische Wiedereroberungsversuche. Südlich von Estrées fanden gestern noch lebhafte Nahgefechte statt. ! Auf der Höhe La Fille Morte(Argonnen) besetzten die Franzosen einen von ihnen gesprengten Trichter, wurden aber bald darauf durch eine deutsche Gegenmine verschüttet. Links der Maas machten unsere Truppen an der Höhe 304 kleinere Fortschritte. Rechts des Flusses war während der Nacht Artilleriekampf in der Gegend des Werkes Thiaumont. An vielen Stellen der Front wurden feindliche Patrouillen abgewiesen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden nördlich der Somme in unseren Liaien durch Infanterie= und Maschinengewehrfeuer, eines nach Luftkampf brennend in der Gegeid von Luneville zum Absturz gebracht. Am 24. Juli wurde durch Volltreffer der Abwehrgeschütze ein französischer Doppeldecker in der Richtung der Feste Souville abgeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Westlich von Riga drangen deutsche Erkundungsabteilungen in russische Vorstellungen eig und zerstörten sie. Feindliche Patrouillen zeigten vielfach größere Tätigkeit. Unsere Flieger brachten durch Bombenabwurf und Maschinengewehrfeuer feindliche Transportzüge auf der Strecke Dünaburg=Polock und östlich von Minsk zum Halten. heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Abends und nachts richteten die Russen Angriffe, in denen drei Divisionen festgestellt wurden, gegen die Froni östlich und südöstlich von Gorodischtsche. Sie sind wie alle früheren unter schwersten Verlusten für den Gegner gescheitert. An einer Stelle wurde der Feind im Gegenstoß geworfen. Er ließ hier einen Offizier, 80 Mann und ein Maschinengewehr in unserer Hand. Deutsche Flugzeuggeschwader warfen ausgiebig und erfolgreich Bomben auf die mit Transporten belegten Bahnhöfe Pogorjelzy und Horodzieja sowie in der Nähe lagernde Truppen. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Nordwestlich von Luzk hatten Unternehmungen feindlicher Erkundungsabteilungen keinen Erfolg. Nordwestlich von Beresteczko wurden starke russische Angriffe abgewiesen, teils durch Feuer, teils durch Gegelistoß, wobei 100 Gefangene und zwei Maschinengewehre eingebracht wurden. Armee des Generals Grafen von Bolhmer Oestlich des Koropiec=Abschnittes fanden kleinere Gefechte vorgeschöbener Abteilungen statt. Balkan=Kriegsschauplatz. Richts neues. Die Türken kommen. (Von unserer Berliner Redaktion.) Wenn es in früheren Jahrhunderten hieß, die Türken kommen, dann ging ein lähmender Schreck durch die Länder des Okzidents. Zweimal im Beginne des sechzehnten und zuletzt am Ausgang des siebenzehnten Jahrhunderts zogen die Osmanen gegen Wien und nur der äußersten Tapferkeit der Habsburger Truppen gelang es, der gefährflichen Feinde Herr zu werden. Wenn heute die Kunde erschallt, die Türken kommen, dann mag ein Gefühl der Genugtuung durch die Reihen unserer Bundesgenossen gehen, die sich einer schier überwältigenden russischen Uebermacht heldenmütig erwehren. Und diese Kunde kommt, unsere osmanischen Bundesgenossen haben sich aufgemacht, um an der Ostfront einzugreifen. Ein erhabenes Schauspiel ist es, dies einmütige Zusammenwirken von Morgen= und Abendland gegen den Friedensstörer im Osten. Die Einheitlichkeit der militärischen Operationen des Vierbundes kommt dadurch zum glänzendsten Ausdruck, die stets bestand und stets den Neid der Feinde erregte. Auf mehreren Kriegsschauplätzen in Kleinasien sind die Türken bereits mit dem russischen Erbseind handgemein geworden und haben ihm schwere Schlappen beigebracht. Jetzt wollen sie ihm auch an denjenigen Stellen entgegentreten, wo wider den Moskowiter die endgültige Entscheidung fallen muß. Was die Soldaten der jungen Türkei zu leisten vermögen, das haben sie auf Gallipoli und im Jrak bewiesen. Sie waren es, die den Engländern mit die schweren Schläge versetzten und die größten Verluste am Ansehen im Orient, in der Welt des Islams beibrachten. Aber damals, als es sich um den Schutz des ormanischen Reiches und seiner Hauptstadt handelte, fochten in den Stäben und in den Reihen der Türken treue deutsche Verbündete, Oesterreicher und Ungarn und halsen mit ihren schweren Geschützen, die englisch=französischen Linien niederkämpfen. Deutsche Flugzeuge leisteten wertvolle Aufklärung und bedrohten die feindlichen Flotten, deutsche und österreichisch=ungarische=Boote versenkten die Panzerkolosse, zwei deutsche Kriegsschiffe hielten, nach tollkühner Fahrt in Konstantinopel gelandet, die russische Flotte im Schwarzen Meer im Schach. Soeben erst erfuhren wir, daß auch auf den mesopotamischen Strömen deutsche Blaujacken an Bord der eroberten britischen Flußschiffe wertvolle Dienste den Belagerern von Kut=el=Amara zu leisten vermochten, an deren Spitze Feldmarschall von der Goltz bis zum letzten Atemzuge seine hervorragenden Führereigenschaften bewährte. Diese so vielfach schon erprobte Waffenbrüderschaft hat die Annäherung der geographisch so fernen Nationen in Monaten mehr gefördert als zuvor in Jahrzehnten möglich war. Zum überzeugenden Ausdruck kam sie beim Besuche der Parlamentarier hüben wie drüben. Tief in das Bewußtsein beider Nationen und aller Verbündeten ist die feste Zuversicht eingedrungen, daß im Augenblicke der Bedrängnis einer sich fest auf den andern verlassen könne. Diesen Beweis liefern uns heute wieder die Türken. Mit dankbarer Freude eilen ihre Führer und ihre Vataillone herbei, um an der Seite der ruhmreichen Truppen der Zentralmächte den Kampf gegen den historischen Erbfeind der Osmanen aufzunehmen. Gerade jetzt, wo in Rußland der Staatsmann zurücktritt, der die Eroberung Konstantinopels und der Meerengen als das eigentlichste und vornehmste Kriegoziel des Zarenreichs bezeichnete, wird es den Türken zum Bewußtsein kommen, daß wir auch auf unserem östlichen Kriegsschauplatz, in Galizien, für ihr Haus und ihren Herd kämpfen, daß sich dort entscheiden muß, ob die jahrhundertelange Bedrohung ihres Reiches ein Ende nehmen oder nach Abschluß dieses Krieges immer wieder aufleben soll. So eröffnen sich an der Schwelle des dritten Kriegsjahres wieder neue und hoffnungsreiche Aussichten. Wir aber begrüßen die tapferen und treuen osmanischen Bundesgenossen mit ihrem eigenen Kampf= und Siegesruf: Padischah tschokjaschah! Lange lebe der Chazi, ihr siegreicher Herrscher! Inschallah! Gott gebe es! Ihnen und uns allen den Sieg, ldessen Früchte den Siegern allen zufallen werden. Der österreich.=ungarische amtliche Bericht. * Wien, 26. Juli.(WTB) Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Nordwestlich Roziescze versuchte Erkundungsvorstöße sowie südlich von Lobaczewka geführte russische Angriffe mißlangen völlig. 100 Mann und zwei Maschinengewehre blieben in unseren Händen. Südlich von Leszniow nahmen wir unsere Truppen vor überlegenem feindlichem Druck hinter den Boldurka=Abschnitt zurück. Sehr heftige, von starkem Artilleriefeuer vorbereitete russische Angriffe beiderseits der Bahn nächst Radziwillow brachten dem Feinde nach wechselvollen, für ihn äußerst verlustreichen Kämpfen nur unwesentliche Vorteile. An den übrigen Fronten nichts von Bedeutung. Italienischer Kriegsschauplatz. Nach den schweren Verlusten in den letzten Kämpfen südlich des Suganatales unterließen die Italiener jeden weiteren Angriff. Unsere Stellungen standen jedoch noch andauernd unter feindlichem Geschützfeuer. Am 24. verlor der Feind vor einem Abschnitt dieser Front 12—1300 Tote und Verwundete, die er nun zu bergen im Begriffe st. An den übrigen Fronten ist die Lage unverändert. In einigen Abschnitten ist es zu heftigen Geschützkämpfen gekommen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. An der Voljusa Artilleriekämpfe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. -Boot-Angriff auf ein englisches GroßkampfLinienschitf. * Berlin, 26. Juli.(Amtlich.) Eines unserer=Boote hat am 20. Juli vor dem englischen Flottenstützpunkt Scapa Flow auf den Orkney=Inseln ein englisches Großkampflinienschiff mit Torpedos angegriffen und zwei Treffer erzielt. Bombenabwurf auf die ruslische Flugzeugstation Zerel. * Berlin, 26. Juli.(Amtlich.) Eines unserer Seeflugzeuggeschwader hat am 25. Juli abends die russische Flugzeugstation Zerel auf Oesel angegriffen und mit Bomben belegt. Die Flugzeughallen und zum Start bereit stehende Flugzeuge wurden getroffen. Trotz Beschießung durch feindliche Torpedoboote und Kampfflugzeuge konnte der Angriff planmäßig durchgeführt werden. Alle Flieger sind zum Stützpunkt zurückgekehrt. Erfolgreicher Luftschiff-Angriff auf einen englisch-russischen-Bootstützpunkt. * Berlin, 26. Juli.(WTB)(Amtlich.) Eines unserer Marine=Luftschiffe hat am 25. Juli einen Angriff auf den Hauptstützpunkt der russischen und englischen-Boole in Mariehamn(Finnland) ausgeführt und die dortigen Hafenanlagen mit 700-Kilogramm-Sprengbomben mit gutem Erfolg beworfen. Trotz heftiger Beschießung ist das Luftschiff in den Flughafen unbehelligt zurückgekehrt. H Stockholm, 27. Juli. Laut schwedischen Blättern wurde gestern an der Ostküste Schwedens ein Zeppelin beobachtet. Um 12 Uhr war er über Farö sichtbar und flog dann südwärts. Derselbe oder ein anderer Zeppelin wurde Dienstag abend von Gräddö aus beobachtet. Das Luftschiff steuerte in nördlicher Richtung. Zugleich hörte man eine starke Kanonade von Osten. Stockholm Tidningen betont, daß diese Kanonade aus der Gegend der Aalandsinseln gekommen sei. Wie das Blatt erfährt, zeigte sich der Zeppelin über Aaland und wurde von dort aus beschossen. Von Vädöö aus, das Aaaland gegenüber liegt, konnte man deutlich sehen, daß die Kanonade von Kriegsschiffen herrührte. Schießübungen russischer Fahrzeuge bei Aaland sind in letzter Zeit öfter beobachtet worden. Kampfpause an der Somme. Von einem militärischen Mitarbeiter wird uns geschrieben: Nach dem letzten allgemeinen Angriff, der sich über die ganze Breite des Kampffeldes beiderseits der Somme erstreckte, ist verhältnismäßige Ruhe und eine Kampfespause eingetreten, die sich dadurch kundgibt, daß die deutschen Truppen auf allen Abschnitten ihre Stellungen gegen kleinere feindliche Vorstöße und Unternehmungen restlos gehalten haben. Auch die deutschen Truppen haben auf größere Gegenangriffe verzichtet, so daß es dem Gegner möglich war, sich auch in Pozières noch zu halten. Es wiederholt sich das Bild, das auch die früheren Angriffe darboten. Nachdem ein seindlicher Angriff mißlungen und gescheitert ist, müssen die Westmächte, bevor sie ihre Angriffe fortsetzen, erst wieder neue Vorbereitungen treffen. Auch jetzt noch muß mit einer solchen Fortsetzung der Kämpfe gerechnet werden, so bald frische Truppen an der Front eingetrofsen sind. Die einzelnen kleinen Kämpfe haben an verschiedenen Stellen stattgefunden. Sie stehen aber anscheinend untereinander nicht in einem Zusammenhang, sondern sind nur als örtliche Unternehmungen zu betrachten, die der Selbständigkeit der Unterführer entsprangen. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz wurde ein russischer Angriff, der von drei Divisionen ausgeführt wurde und sich gegen die Heeresgruppe Prinz Leopold von Bayern richtete, zurückgewiesen. Auf dem wolhynischen Kampfplatz haben Kämpfe in der Gegend von Beresteczko stattgefunden, nachdem es der russischen 11. Armee durch den erfolgreichen Widerstand der Truppen der Mittelmächte nicht gelungen ist, auf dem direkten Wege über Raziwillow gegen Brody vorzustoßen. Da sie dort auf einen unüberwindlichen Widerstand stießen, versuchen sie jetzt nördlich davon zwischen der Lipa=Mündung und Raziwillow vorzustoßen, um auf diese Weise Brody nördlich zu umgehen und die nach jenem Orte führende Straße zu erlangen. Die russischen Angriffe konnten aber überall abgewiesen werden. Südlich des Dnjestr wurde, wie das österreichische Hauptquartier bereits gestern gemeldet hatte, ein Angriff des Feindes in der Gegend von Obertyn abgewiesen. Er brach im Feuer der österreichischen Truppen zusammen. Dieser Erfolg der Oesterreicher ist von Bedeutung für die Gesamtlage, weil die Russen immer noch mit starken Kräften zwischen Dnjestr und Pruth in der Richtung auf Stanislau vorzudringen und durchzustoßen versuchen. Ihre Angriffe waren schon früher in der Gegend von Tlumacz abgewiesen worden. Nichtsdestoweniger setzten sie ihre Offensive fort, bei der sie jetzt wiederum eine Niederlage erlitten haben. Nach einer amtlichen Mitteilung sind türkische Truppen an der galizischen Grenze eingetroffen, um in treuer Waffenbrüderschaft gemeinsam mit den deutschen und österreichisch=ungarischen Truppen den Kampf gegen den alten russischen Erbseind aufzunehmen. Ueber Stärke und Verwendungsart der Türken fehlen noch alle Einzelheiten. Jedenfalls gewinnt dadurch aber der Widerstand gegen die russische Offensive bedeutend an Kraft und die große numerische feindliche Ueberlegenheit findet einen gewissen Ausgleich. An der italienischen Front wurden wiederum heftige Angriffe des Feindes abgewiesen. * Die neuen Kämpfe an der Somme. nend wollten die Feinde das deutsche Rezept der Verdunisierung nachahmen. In Wirklichkeit ähnelt aber nur die Hartnäckigkeit, mit der immer wieder nach ausgiebiger Artilleriearbeit angegriffen wird, der deutschen Methode. Im Wesentlichen aber haben sich die entgegengesetzten Erscheinungen gezeigt; es wurde trotz der riesigen Artillerie, statt mit den Menschen zu sparen, eine furchtbare Ziffer an Verlusten erreicht, statt sie dem Angegriffenen zuzufügen und ihn so zu immer neuen Nachschüben zu zwingen. Die Engländer haben nach einmonatiger schwerer Arbeit, die ihnen verschwindenden Raumgewinn ohne entsprechenden militärischen Wert brachte, ihre Bestände stark erschüttert. Ihre Berichte lauten auch ziemlich flau im Vergleiche zu den hoffnungsvollen Sätzen aus den ersten Juli= tagen. Ihre Angriffe endeten heute um Mitternacht, vielfach schon im deutschen Sperrfeuer, östlich Pozières nach Grabenkampf, unter den üblichen Verlusten. Den Franzosen, die südlich der Somme zugleich angriffen, ging es nicht besser. Bei Verdun, der„Blutpumpe des französischen Heeres“, sind bereits etwa 80 Divisionen eingesetzt worden, darunter ein Teil zweimal, ja dreimal. Das ist richtig gemachte„Verdunisierung!" Kurt Freiherr von Reden, Kriegsberichterstatter. Graf Andrassy über Rumäniens Haltung. TU Berlin, 26. Juli. Nach einem Bericht, den der Berliner Vertreter der United=Preß, Karl W. Ackermann, dem Lokalanzeiger zur Verfügung stellt, erklärte Graf Julius Andassy, der Führer der Opposition im ungarischen Parlament, der zur Zeit in Berlin weilt, in einer Unterredung, die er dem amerikanischen Journalisten gewährte, der unmittelbare Eintritt Rumäniens in den Krieg auf Seiten der Verbündeten ist nicht zu erwarten. Viel hänge von der militärischen Lage ab. Andrassy sprach sich so aus: Wenn wir unsere augenblicklichen Linien halten können, worauf ich zähle und was ich glaube, wird Rumänien, wie ich denke, nicht in den Krieg eintreten, sodaß ich letzten Endes darauf rechne, daß Rumänien neutral bleiben wird. Auf die Frage des Korrespondenten, ob der Aufenthalt des Grafen Andrassy in Berlin mit irgend einer Friedensbestrebung zusammenhänge, ant wortete dieser mit einem glatten Nein. Von unserem zur Westarmee entsandten Kriegsberichterstatter, Kurt Freiherr von Reden, erhalten wir folgenden Bericht: Großes Hauptquartier, 25. Juli 1916. Nach den so verlustreichen und ergebnislosen Kämpfen von vorgestern im Raume zwischen Pozières und Longueval haben die Engländer nur gestern vormittag eine kurze Atempause eintreten lassen. Schon am Mittag begann wieder ihr Vorbereitungsfeuer aus allen Kalibern, das sich im Laufe des Nachmittags bis zum Abend immer mehr verstärkte. Wie erwartet, setzte dann eine Reihe sehr starker Angriffe in der Front von Pozières=Foreauxwäldchen bis Hardecourt ein, bei denen neun englische Divisionen festgestellt wurden. Bei der Raschheit des Truppenumsatzes der Engländer werden wir bald die ganzen, zur großen Offensive bestimmten Kitchenerarmeen kennen gelernt haben. AnscheiDie Ausfuhr von Rußland nach Rumänien verboten? TU Wien, 26. Juli.(Tägl. Rundschau.) Gegenüber den Bemerkungen des Achtuhrblattes in Bukarest über große Lieferungen Rußlands an Rumänien erklärt die „Dreptatea“, daß diese Nachricht jeder Grundlage entbehre. Tatsache sei, daß die russische Regierung jede Ausfuhr nicht nur von Kriegsmaterial nach Rumänien verboten hat. Auch der„Esti Fisag“ bestätigt, daß die Russen die Ausfuhr von Rohmaterial nach Rumänien vollständig eingestellt haben. Was man in Bulgarien Sassanow nachruft. * Sofia, 26. Juli. Zum Rücktritt des russischen Ministers des Aeußern, Sassanow, schreibt das offizielle Echo de Bulgarie: Was sind die unsagbaren Leiden, die die Politik Sassanows über Bulgarien gebracht hat, im Vergleich zu dem entsetzlichen Unglück, das sie über Europa entfesselten? Anstatt nach dem Morde von Serajewo die serbische Gefahr zu bannen, goß Sassanow Oel ins Feuer, bis der Brand ganz Europa umfaßte. Seit zwei Jahren verblutet das eines besseren Schicksals würdige russische Volk in schrecklicher Weise. Sassanow zieht sich zurück, während die Schlacht in Ost und West tobt, ohne den Schluß des Dramas abzuwarten, das er entfesselt hat. Wenn er am Tage der Abrechnung sich nicht mehr vor dem Volke verantworten kann, möge er dies vor Gott und dem Gewissen der Menschheit tun. Das Regierungsorgan Narodni Prawa sagt: Sassanow hatte fünf Tage lang das Schicksal Europas und den Weltfrieden in seiner, Hand und entschied für die Verteidigung der Belgrader Verbrecher. Wir freuen uns über den Rücktritt Sassanows, welcher das Unglück Bulgariens im Jahre 1913 verschuldet, den tripolitanischen Krieg: gutgeheißen und dann das entsetzliche Unglück über alle; Völker gebracht hat. Ganz Rußland richtet seine Flüche gegen ihn, weil er seine Söhne auf die Schlachtbank schickt. * Ist Sassanow aus„inneren Gründen" abgetreten? * Lugano, 26. Juli. Die Telegraphen=Union berichtet: Der Petersburger Berichterstatter des Corriere della Sera drahtet, auf dem Auswärtigen Amt habe man ihm, erklärt, der Rücktritt Sassanows ändere nichts an der Auslandspolitik Rußlands. Sassanow sei zwar wirklich krank und in ein Sanatorium übergesiedelt, die Vereinigung des Auswärtigen Amtas mit dem Ministerpräsidium sei jedoch schon längst geplant gewesen. Bestimmend dafür, seien innere Gründe, denn in dem Augenblick, wo Rußland die Frage von Friedensverhandlungen erwägen sollte, würden alle Landesinteressen leichter geregelt werden, wenn die Homogenität der Regierung vollständig sei. Schweden vor großen Gefahren. TU Zürich, 26. Juli.(Voss. Ztg.) Die Züricher Post erfährt aus Stockholm: Die Spannung in Schweden wird immer größer. Man fragt sich, ob die Entente=Politik etwa die Portugalisierung oder Venizelisierung des stärksten Staates Skandinaviens beabsichtige? Die Rücksichtslosigkeit der russischen Kriegsschiffe in den letzten Tagen wird in Verbindung damit gebracht, daß die Befestigungen auf den Aalands=Inseln nunmehr vollendet sind und von schwedischen Vaterlandsfreunden wird die Frage aufgeworfen, ob die Entente etwa gesinnt sei, gleich der Londoner Deklaration auch die Vereinbarungen über die Unverletzlichkeit des neutralen Seeterritoriums außer Kraft zu setzen. Die drohenden Gefahren vereinigten alle Schweden ohne Rücksicht auf ihre Parteizugehörigkeit. muis 1. t. 14. 27. Juli 1910. es-zaeangege für Vonn und Umgegend. Letzte Depelchen. Eine Unterredung mit dem Berliner kürkischen Botschafter. XU Berlin, 26. Juli. In einer Unterredung mit einem Mitarbeiter der B. Z. am Mittag erklärte der türkische Botschafter: Das Eingreisen der türkischen Truppen auf dem galizischen Kriegsschauplatz verstand sich bei der sauf unseren politischen und strategischen Interessen gegründeten Gemeinbürgschaft von selbst. Die Türken werden es nicht vergessen, was die Deutschen zur Rettung Konstantinopels in schwerer Stunde geleistet haben, und sie sind stolz darauf, Seite an Seite mit den Mittelmächten die Waffenbrüderschaft mit ihrem Blute besiegeln zu können. Jeder hilft dem andern, wie es unter Blutsbrüdern sich von selbst ergibt. Unser Menschenmaterial ist zwar nicht unerschöpflich, aber wir haben kriegsgeübte Soldaten geaug, die ihre Ehre darin setzen, neben den deutschen und österreichischen Brüdern zu kämpfen. Das Gespräch wandte sich dann der Lage auf den verschiedenen türkischen Fronten zu, die der Botschafter als durchaus gut bezeichnete. In Tripolis hätten die Araber auf Grund des heiligen Krieges den Italienern eine entscheidende Niederlage bereitet. Geradezu glänzend sei die Lage in Persten. Der wundeste Punkt Englands sei Suez. Der Fliegerangriff auf die Stadt Suez habe bewiesen, daß die Türken Wache halten. Mögen die Engländer mit ihrem Golde arbeiten, sie werden mit Gold allein den Krieg nicht siegreich zu Ende führen können. Der Kampf gegen England deutet für den ganzen Islam ein Ringen um Sein oder Nichtsein. * Eingeborenen=Aufstand in Indien. TU Hamburg, 26. Juli. Das Hamburger Fremdenblatt meldet aus London: Ueber die kürzlich in Indien ausgebrochene Meuterei und Unruhen sind in London jetzt Einzelheiten bekannt geworden. Danach haben am 15. Juni meuternde Sepoys zwischen Karachi und Lahore eine Eisenbahnbrücke in die Luft gesprengt, wobei ein Eisenbahnzug, der einen Militär=Transport enthielt, verunglückte. Ueber 100 Menschen sind dabei umgekommen und eine große Anzahl Personen verwundet worden, darunter auch drei europäische Offiziere. Der Eisenbahn=Verkehr zwischen Karachi und Pandschaw mußte eingestellt werden. * Kesselexplosion auf einem englischen Schlachtkreuzer. * Amsterdam, 26. Juli. Die Telegraphen=Union meldet: Auf der großen Kriegsschiffswerft von Vickers in Barrow hat sich ein schweres Unglück ereignet. Wie aus Lonvon gemeldet wird, fand auf einem Schlachtkreuzer der Tigerklasse, der seit der Seeschlacht am Skagerak auf der genannten Werft in Reparatur lag, eine schwere Kesselexplosion statt, welche den Schlachtkreuzer fast völlig vernichtete. Drei höhere Beamte der Admiralität sind bei der Explosion ums Leben gekommen. * Der englische Bestechungssond. TU Aus dem Haag, 26. Juli.(Tägl. Rundsch.) Die Westminster Gazette teilt mit, daß sich im englischen Haushalt der Fond für Geheimdienst von 200 auf 500000 Pfund Sterling erhöht hat. Wilson gegen die„Schwarze Liste“ Englands? TU Genf, 26. Juli.(Voss. Ztg.) Präsident Wilson wird, wie französische Blätter aus New York erfahren, wegen der englischen„Schwarzen Liste“ an England eine ernste Protestnote richten. * New York 24. Juli.(WTB)(Funkspruch des Vertreters von WTB.) Die Presse erfährt aus Washington: Präsident Wilson wird wahrscheinlich an den König von England, den Präsidenten von Frankreich und an die Kaiser von Deutschland und Rußland Handschreiben senden, in denen sie gebeten werden, zu gestatten, daß Lebensmittel von Amerika an die hungernde Bevölkerung von Polen geschickt werden. Wilson hat das Staatsdepartement gebeten, ihm den besten einzuschlagenden Weg anzugeben. Aufregung in amerikanischen Handelskreisen. TU Genf, 26. Juli.(Berl. Tagebl.) Aus New York zberichtet eine Herald=Meldung von einer gegen England gerichteten Protest=Versammlung der New York Wallstreet Sensale. In dieser wurde gegen die bestehende stark erweiterte schwarze Liste, und den von den Ententemächten als Bannware bezeichneten amerikanischen Ausfuhrartikel bittere Klage geführt und England als Feind der amerikanischen Handelsinteressen hingestellt. Ein Kabelbericht über die„Deutschland“. TU Genf, 26. Juli.(Voss. Ztg.) Ein Kabelbericht des„Journal“ aus Baltimore besagt, die amerikanischen Behörden haben die Funkspruchapparate der„Deutschland“ unter Siegel gelegt(?). Das=Frachtschiff hat einen großen Vorrat an Trinkwasser aufgenommen.— Die Besatzung der„Deutschland“ nahm an Bord des internierten deutschen Dampfers „Neckar“ am Gottesdienst teil. Das Schleppschiff, das die Deutschland bewacht, liegt unter Dampf zur Abfahrt bereit. * Verstärkung der holländischen Zollbeamten. * Haag, 26. Juli. Holländischen Blättermeldungen zufolge sind die Zollbeamten, die zur Unterdrückung des Schmuggels an der holländischen Grenze postiert sind, im Laufe des ersten Kriegsjahres um 2000 militärische Hilfobeamten verstärkt worden. Wie das„Handelsblad“ mitteilt, ist diese Zahl weiterhin um 500 Zollhilfsbeamte vergrößert worden, die man dem Heere entnommen hat. Diese Leute werden ausschließlich an der deutsch=holländischen Grenze verwendet. Die holländischen Gerichte sind mit Schmugglerprozessen geradezu überschwemmt. * Die Behandlung der Deutschen in England. H Aus dem Haag, 27. Juli. Der Gouverneur von Queenstown erklärte einem Journalisten, daß alle Deutschen in Queenstown, die es ablehnten, englische Untertanen zu werden, sofort des Landes verwiesen werden sollen. Besitzer von Eigentum sollen Schadenersatz erhalten. Alle sollen nach Deutschland geschickt werden. s * Torpediert. * London, 26. Juli.(WTB) Reuter. Der Dampfer Liongwen, 4683 Tonnen, wurde torpediert. 14 Mann der Besatzung ertranken. * Portugal und Spanien. H Bern, 27. Juli. Der Temps meldet aus Madrid: Der portugiesische Finanzminister Alfonso Costa werde unmittelbar nach den Manövern der portugiesischen Armee nach Madrid und San Sebastian reisen, um mit den ersten.panischen Staatsmännern politische und wirtschaftliche Fragen, die beide Nationen betreffen, zu besprechen. Costa werde wahrscheinlich auch vom König empfangen werden. In spanischen politischen Kreisen mißt man der Reise große Wichtigkeit bei. * Ein Lloyddampfer in der Ostsee gesunken. * Stettin, 26. Juli. Die Stettiner Neuesten Nachrichten erfahren aus Swinemünde: Der Lloyd=Dampfer Norderney mit einer Erzladung von Schweden auf der Heimreise, ist heute nacht nördlich Arkona gesunken. 38 Mann der Besatzung wurden durch ein Vorpostenschiff heute vormittag nach Swinemünde gebracht. Der Kapitän der Norderney und drei Mann der Besatzung sind ertrunken. * Paris ist verstimmt. TU Genf, 26. Juli.(Deutsche Tageszig.) Die Pariser Presse bespricht mit sichtlicher Verstimmung die vergeblichen Bemühungen der Engländer um die Erweiterung der Frontlinie. Der Figaro schreibt: Die harten Kämpfe seien bisher unentschieden und Petit Journal wünscht, Haig möge alle Kraft aufbieten, damit das ungeduldige Volk zeitweise aufgemuntert werde, weil die Offensive zu langsam vorschreite. Der Temps äußert sich ebenfalls lakonisch. Er lobt auffallend die Australier, die ungewöhnlichen Heroismus zeigten, was einen Hieb gegen die allzu große Gemächlichkeit der Tommys bedeutet. * Wilhelmshaven, 26. Juli. König Ludwig von Bayern, der sich zwei Tage hier aufhielt, hat in Begleitung des bayerischen. Kriegsministers heute die Rückreise angetreten. * Haag, 26. Juli. Die Ausfuhr von destillierten Getränken, Likören und schwefelhaltiger Eisenerde ist verboten worden. nung angegriffen worden. Der letzte Dampfer ist gesunken. Die k. und k. Regierung protestiert auf das Entschiedenste gegen diese neuerlichen verbrecherischen Angriffe, die eine Wiederholung der feigen und verabscheuungswürdigen Attenkate darstellen, deren sich die feindlichen Flotten während des jetzigen Krieges ohne Unterlaß schuldig machen. * Die heutige Nummer umfasst 6 Seiten. eeesessoeseesessssenen Aus Bonn. Bonn, 27. Juli. Das Eiserne Kreuz erhielten: Gefr. Math. Arenz im Jnf.=Regt. Nr. 68, Sohn von Fuhrunternehmer Joh. Arenz aus Bonn, Ers.=Res. Heiar. Schmitt im Res.= Inf.=Regt. 233, bei Hoffriseur Vogel in Bonn, Unteroff. Willi Hüllen, Sohn von Wwe. Jos. Hüllen aus Kessenich, Einj.=Unteroff. Füllenbach im Res.=Inf.=Regt. 69, aus Ruppichteroth, Landsturmmann P. Thomas, im Res.=Inf.=Regt. 237, Sohn von Peter Thomas aus Königswinter, Wehrmann Adam Schmitz im Res.=Inf.= Regt. 65, aus Bonn. ::: Den Heldentod für das Vaterland starben der Kandidat des höheren Lehramts Paul Böttner, Leutnant in einem Res.=Inf.=Regt., Gefreiter Alfred Hengstler im Inf.=Regt. 160, aus Bonn=W. ( Die Deutschen Verlustlisten, Ausgaben 1063 und 1064, enthaltend preußische, bayerische, sächsische und württembergische Verluste, liegen in unserer Geschäftsstelle zur Einsicht offen. !:! Im Bötanischen Garten. Auf Einladung des Gartenbau=Vereins führte gestern der Kgl. Gartenbauinspektor Wiesemann eine stattliche Anzahl von Damen und Herren durch den Botanischen Garten. Herr Wiesemann bat zu Begian der Führung, an den Botanischen Garten nicht den Maßstab eines HerrschaftsGartens zu legen. Er habe wissenschaftlichen Zwecken zu dienen; und wenn ein Weg nicht ganz rein von Graswuchs sei, so soll man bedenken, daß auch hier mit verminderten Kräften gearbeitet werden müsse. Dann ging der Weg unter erläuternden Erklärungen durch die Kanarische Pflanzenzone, die hier im Freien viele schöne und seltene Kakteen aufweist, durch die des Mittelmeeres mit Oelbaum, durch die Ostafrikanische mit Kampferbäumen und einer eigegartigen Ilexart und dem Erdbeerbaum, über amerikanische Arten zur australischen Flora. Die wies recht eigenartige Gewächse auf, Coniferen, die Blätter entwickeln, fast blattlose Gewächse und Pflanzen, die nur noch kleinste Spuren von Blättern zeigen. Weiter ging die Führung durch die systematische Abteilung von der großen Freitreppe des Schlosses. Hier kann einer mit dem Buche in der Hand das ganze Pflanzensystem studieren. Im Parkteil des Gartens umspannen Efeu und Lianen die Bäume:„Efeu tötet nicht den Baum, wohl aber die Liane, die noch vor kurzem eine stattliche Fichte zum Absterben und zu Fall gebracht.“ In Mistbeeten konnte Inspektor Wiesemann einige Arten fleischfressender Pflanzen und ihre interessante Fangmethoden erklären. Die einen halten die Insekten durch schleimige Borstenhaare; die anderen klappen nach dem Aufsetzen einer Fliege wie zwei Hände ineinander; wieder andere sind richtige Räuberhöhlen, die die einkehrenden Tiere nicht mehr herauslassen. Sie lösen die Körper mit austretenden Säften auf und saugen diese als Nahrung wieder auf.: Weiter am und über den Weiher wandernd, konnte man die herrlichen Bilder von Wasser, Schilf und Baumwipfeln bewundern. Coniferen und Birken ordneten sich hier zu prächtigen Gruppen und Durchblicken. Unter dem Halbschatten hoher Waldbäume standen in Kübeln seltene Baumfarne; zwei Riesenbuchen, die eine über und über mit Eckern behangen, erregten allgemeines Interesse. Und da, wo die Alpenflora ihren Platz gefunden, erhob sich die dickste Kastanie. Es ist ein mächtiger Baum, der auf seinem in jungen Jahren geköpften Stamm einen Wald von starken Bäumen als Aeste trägt. Durch die Gewächshäuser führte weiter der Weg, die eine Fülle von botanischen Seltenheiten, besonders an Kakteen boten, und die Führung endete dann im interessantesten Teile des Garteas, im Glashause der Victoria regia. Die Ungunst der Witterung, besonders mangelnde Sonne hat ihr in diesem Jahre Blüten vorenthalten; aber ihre mächtigen Blätter schwimmen wie sonst auf dem tropenheißen Wasser. In der Glutluft gedeiht hier Reis und Ambrasch: Riesenkürbisse hängen in mächtigen Kloben an fingerdicken Ranken und Kannengeweächse, auch Fleischfresser, fühlen sich hier sehr wohl. Noch viele, viele Seltenheiten im buntesten Blatt= und Blütenschmuck wußte der sachkundige Führer hier vor Augen zu führen, aber die Tropenluft drängte zum Schluß. Danach hielt der Verein eine gemütliche Nachsitzung im Kaiserhofe. Anregende Unterhaltung und Gespräche über die Kinder Floras, ihr Gedeihen und Verderb. ließen hier die Zeit allzu rasch schwinden. Im Gartenbau=Verein kennt man keine Langewolle. Die Bürgermeistereien Godesberg und Billip werden vom 4. August d. J. ab für die Verbrauchsregelung von Fleisch und Fleischwaren zusammengeschlossen. Die Bezugsberechtigten haben sich nach einer Verordnung des Vorsitzenden des Kreis=Ausschusses des Kreises Bonn=Land, die wir in der morgigen Nummer veröffentlichen werden, unter Vorlage des Brotbuches in eine Kundenliste eintragen zu lassen, sodaß Fleisch oder Fleischwaren nur bei dem Metzger bezogen werden dürfen, in dessen Kundenliste man eingetragen ist. An die Anmeldung zur Kundenliste ist man für 4 Wochen gebunden. Nach Maßgabe der Kundenlisten wird das den beiden Bürgermeistereien überwiesene Fleisch durch de: Bürgermeister von Godesberg auf die Metzgereien verteilt. Der Bürgermeister bestimmt auch, wieviel Fleisch wöchentlich vom Metzger an jede Person abgegeben werden darf. (=) Einbruch. In vergangener Nacht drangen Diebe in ein Zigarrengeschäft an der Gangolfstraße ein. Sie mußten sich nur mit einer Kiste Zigarren begnügen, da sie durch herabfallende Glassplitter verscheucht wurden. (:) Die Aufhebung des Eier=Ausfuhrverbots macht der Vorsitzende des Kreis=Ausschusses des Kreises Bonn=Land in der heutigen Nummer unseres Blattes bekannt. 1( Die Konzessionspflicht des Groß- und Zwischenhandels. Man schreibt uns: Von Beginn des nächsten Monats ab ist der Handel mit Lebens= und Futtermitteln nur auf Grund einer behördlichen Erlaubnis gestattet, sofern es sich nicht um Kleinhandel unmittelbar an Verbraucher oder um den Verkauf selbst gewonnener Erzeugnisse der Landwirtschaft, Gärtnerei, Fischerei und Jagd handelt. Es ist mithin der gesamte Groß= und Zwischenhandel konzessionspflichtig gemacht, so daß auch Kommissionäre und Agenten der Erlaubnis zur Ausübung ihres Gewerbes bedürfen. Die Landeszentralbehörden errichten besondere Stellen für die Erteilung und Versagung der Erlaubnis. In Preußen werden die Stellen in den Städten bei den Polizei=Verwaltungen, in den Landkreisen bei den Landratsämtern errichtet, in den anderen Bundesstaaten bei den entsprechenden Verwaltungsbehörden. Alle Entscheidungen werden unter Mitwirkung von Vertretern des Handels gefällt. Die Zulassung zum Handel mit Lebens= und Futtermitteln kann versagt werden, wenn Bedenken allgemeiner wirtschaftlicher Art oder persönliche Gründe entgegenstehen. Hat der Antragsteller vor dem 1..gust 1914 nicht mit Lebens= oder Futtermitteln gehandelt, so kann aus diesem Grunde allein die Erlaubnis versagt werden. Als persönliche Gründe, die gegen die Zulassung sprechen, kommen in erster Linie erwiesene Unzuverlässigkeit, Mangel an Sachkenntnis und Betriebsmitteln sowie Bestrafung wegen Uebertretung der wirtschaftlichen Kriegsverordnungen in Betracht. Die Zulassung zum Handel kann an gewisse Bedingungen geknüpft werden, z. B. die Uebernahme der Verpflichtung, kaufmännische Bücher zu führen und über Herkunft und Preise der Waren Auskunft zu erteilen. Es ist zulässig, die Erlaubnis zum Handeln auf gewisse Gebiete, auf bestimmte Warengattungen zu beschränken und auf Widerruf zu erteilen. Die Reichspreisstelle beabsichtigt, die Tätigkeit der Zulassungsstellen zu unterstützen, indem sie ihnen Verzeichnisse aller derjenigen Personen zur Verfügung stellt, die als unzuverlässig erkannt sind oder in zwingendem Verdacht der Unzuverlässigkeit stehen, sowie solcher Personen, die wegen Uebertretung der wirtschaftlichen Kriegsverordnungen bestraft sind. (!) Aehrensammeln und Kartoffeln-Nachlesen sog.„Kartoffelnstoppeln“ ist auf fremden Aeckern verboten und kann nur gegen ausdrückliche, schriftlich oder mündlich erteilte Erlaubnis gestattet werden. Deshalb sind die Feldhüter auch vielerorts angewiesen, gerade jetzt in der Mittagszeit und abends nach Feierabend, wo das Feld sonst leer ist, ihre Rundgänge zu machen und alle Uebergriffe gegen fremdes Eigentum, sowelt sie von ihnen selbst zweifellos festgestellt wurden, zur Anzeige zu bringen. Die Großgrundbesitzer lassen, nachdem die Frucht geschnitten und auf Haufen gestellt worden ist, den Heurechen über die Stoppeln gehen. Sie scharren damit die liegengebliebenen Aehren zusammen, damit das Betreten des Ackers zum Zwecke der Aehrensammelns sich nicht lohnt und die Garben auf den Haufen mehr gesichert seien.— Auch die durch Aehrensammeln zusammengebrachte Frucht darf nicht selber gemahlen und verbacken oder willkürlich verfüttert werden. Sie kann nur verwertet und ordnungsmäßig zu Geld gemacht werden, wenn sie direkt oder durch Vermittlung eines andern an die amtlich bestimmten Getreide=Einkaufsstellen abgeführt wird. Kartoffelkrankheit. Aus Hersel schreibt man uns: In einzelnen Kartoffelfeldern zeigen sich die Anfänge der von den Landleuten gefürchteten Kartoffelkrankheit. Sie wird durch einen unscheinbaren Pilz hervorgerufen und dieser befällt nach einer langen Regenperiode zunächst die Blätter, auf denen er anfangs gelbliche, dann aber braune und schwärzliche Flecken erzeugt. Die kranken Blätter rollen sich von unten nach oben kahnförmig zusammen und fallen rasch ab, so daß nach wenigen Tagen von der Belaubung nur noch die Stengel dastehen, während die Blätter am Boden vermodern und dem Pilze dadurch die Möglichkeit verschaffen, sich leicht auf die Knolle in der Erde zu verpflanzen und da die„Stocksäule" hervorzurufen.— Einstweilen sind die Kartoffeln noch gesund und bis jetzt sind faule oder auch nur angefaulte noch nicht gefunden worden, doch soll es nach dem Urteil bewährter Fachleute nicht ratsam sein, mit der Ernte noch länger zu zögern. Auch dürfen diese Kartoffeln niemals in größern Mengen beisammen lagern, weil sie sonst rasch dem Verderben ausgesetzt sind. Als Saatgut können sie unter keinen Umständen dienen. Sorten mit dünnschaliger Haut unterliegen erfahrungsgemäß dem Kartoffelpilz viel leichter als rote mit rauher und widerstandsfähiger Haut. Von Nah und Fern. (“) Godesberg, 27. Juli. Auf Veranlassung der hiesigen Ortsgruppe des Frauenbunds der Deutschen Kolonialgesellschaft, der Zentrale des Roten Kreuzes, des Vaterländischen Frauenvereins und der angegliederten Vereine wurde gestern in der ganzen Bürgermeisterei Godesberg ein Kolonial=Opfertag zum Besten unserer schwergeprüften Landsleute in unseren Kolonien veranstaltet, indem die Jungmannschaften in den Häusern vorsprachen und junge Damen auf den Straßen und Plätzen Büchsensammlungen abhielten. Die Sammlungen hatten einen schönen Erfolg. (“) Godesberg, 26. Juli. Der„Deutsche Krieger=Dank", Verein für Kriegerwohlfahrt, ließ gestern abend im Saale der Tonhalle durch Herrn Gymnasialdirektor Wenzel einen Kriegsvortrag unter Vorführung von kinematographischen Kriegsbildern aus dem gegenwärtigen Weltkriege halten. Die Veranstaltung war gut besucht und gab allen ein anschauliches Bild von den Kriegsereignissen und dem Leben und Treiben unserer Truppen. Die Besucher folgten mit lebhaftem Interesse den fesselnden Darbietungen. Die erzielten Einnahmen dienen zu einem Teil für die Wohlfahrtszwecke von Godesberg, zu einem anderen Teil für Zwecke der allgemeinen Kriegerwohlfahrt, insbesondere der Gründung von Kolonien für verkrüppelte Krieger. Am Nachmittag hatte für Schüler eine Sonderveranstaltung stattgefunden. In bestimmten Zeitabschnitten sollen später den fortschreitenden Kriegsoperationen entsprechende neue Aufnahmen vom Kriegsschauplatze vorgeführt werden. (:) Honnef, 26. Juli. Der Bahnhofs=Vorsteher Müller wurde von Rolandseck nach Honnef versetzt. Der Bahnhofs=Vorsteher Caspari tritt in den Ruhestand. Niederlahnstein, 28. Juli. Zwei Herren und eine Dame fuhren in einer Schaluppe an einen zu Berg fahrenden Schraubendampfer heran. Die beiden Herren gingen auf das Schiff, die Dame weigerte sich und blieb in der Schaluppe, die bei der starken Strömung unterging, wobei die Dame den Tod in den Wellen des Rheines fand. * Köln, 26. Juli. Der Besuch des Kaisers im Dome am 24. d. M. war innerhalb einer kurzen Zeit der zweite. Vor etwa vier Wochen benutzte der Kaiser in kleiner Begleitung auf seiner Durchreise von Ost nach West morgens gegen 7 Uhr den kurzen Zugaufenthalt zum Besuche des Domes. Auf dem Wege zum Dom hatte niemand eine Ahnung von der Anwesenheit des Kaisers; es hatte sich aber schnell rundgesprochen, und in wenigen Minuten umstand das Publikum den Weg zum Bahnhof, auf dem es den Kaiser ehrfurchtsvoll begrüßte. * Aachen, 26. Juli. Die Stadtverordneten beschlossen, dem neu zu wählenden Bürgermeister 20000 Mark Gehalt und 3000 Mark Dienstaufwandentschädigung zu bewilligen und den Posten öffentlich auszuschreiben. (“) Düsseldorf, 26. Juli. Für die Speisung bedürftiger Volksschulkinder wurden weitere 50000 Mark(bisher 30000 Mark) und als weitere Ehrengabe für kinderreiche Mütter Mittel nach den erforderlichen Bedürfnissen von den Stadtverordneten bereitgestellt.— Der Kriegsunterstützungskasse des Vereins Düsseldorfer Künstler wurden aus städtischen Mitteln 15000 Mk. gewährt. * Hagen, 26. Juli. Der Eiserne Schmied von Hagen, das Kriegswahrzeichen unserer Stadt, hat in diesen Tagen die Summe von 300000 Mark in seiner Sammlung erreicht. * Karlsbad, 26. Juli. Der Gattin des Bankdirektors Janka Györaey von hier wurden auf der Reise nach Wien Schmucksachen im Werte von 40000 Kronen gestohlen. Oeffentliche Wetterdienststelle Aachen. Amtlicher Bericht. Wetteraussichten für Bonn und Umgegend bis Freitag abend: Keine wesentliche Aenderung des Wetters. * Luft= und Wasserwärme. Höchsttemperatur am Mittwoch 20 Grad Celsius. Wasserwärme des Rheines 194 Grad Celsius. Bethmanns Kriegsziele. * Die in letzter Zeit wegen ihrer„guten Verbindungen“ viel beachtete englische Zeitschrift„Nation“ läßt sich in ihrer letzten„Wochenschau" über des deutschen Reichskanzlers „Kriegsziele" wie folgt aus: „Der deutsche Reichskanzler hat neulich in der„Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ eine kurze Antwortan seine Kritiker veröffentlicht, die seine Kriegsziele wissen wollten. Er wendet sich hauptsächlich gegen diesenigen, welche von unbegrenzten Eroberungen sprechen. Er stellt drei Forderungen auf: 1. daß die Angriffstore von Belgien, Frankreich und dem Osten her geschlossen werden; 2. daß Polen ein Pufferstaat, und dadurch die russisch=deutsche Grenze gekürzt wird; und 3. daß der deutsche Welthandel ungehindert sich entwickeln kann. Man kann nur schwer ein Lächeln unterdrücken, wenn von den Angriffstoren in Belgien und Frankreich die Rede ist. Der Kanzler hat hart gegen die Partei der Eroberer zu kämpfen, und seine Taktik besteht offenbar darin, von Zeit zu Zeit darauf hinzuweisen, daß, wenn er auch auf den Gedanken, Belgien wegzunehmen, verzichtet, er doch durch die Besetzung des Landes etwas Wertvolles erreichen kann. Einst war dies Antwerpen, dann war es die Stärkung des vlämischen Nationalismus gegen französische Einflüsse, jetzt ist es eine strategische Verbesserung der Grenzen. Die Hauptsache ist unseres Erachtens, daß die Politik des Kanzlers nicht auf Eroberungen ausgeht. Wenn der Kanzler von dem künftigen Polen als Pufferstaat spricht, so ist das die erste klare Feststellung der deutschen amtlichen Politik. Wir erfahren aber nicht, ob der in Frage kommende Staat nur ein Herzogtum Warschau oder ein wiedervereinigtes Polen sein soll, das einen Teil von Polen und Galizien mit umschließt. Auch werden die Gerüchte nicht widerlegt, daß ein Sohn des Kaisers polnischer König werden soll. Ebenso wenig werden die monströsen Kolonisations= und Ausbeutungspläne der wirtschaftlichen Vereinigungen widerrufen. Aber bei allem, was der Kanzler sagt, muß man immer daran denken, daß er unaufhörlich von den deutschen Jingos angegriffen wird und ständig von der Mehrheit der Sozialisten Unterstützung findet. Beide Parteien glauben zu wissen, was der Kanzler will. Wenn Rußland grundsätzlich einverstanden ist, dann kann aus dem Gedanken eines polnischen Pufferstaates etwas werden. Der dritte Punkt gibt Anlaß zu der Vermutung, daß Deutschland keinen Handelskrieg wünscht und daß es eine mitteleuropäische Handelspolitik nicht vor hat. Zweifelsohne muß Deutschland, wenn es von uns die Aufgabe des Pariser Planes verlangt, auch seinerseits bereit sein, von einem mitteleuropäischen Zollbund Abstand zu nehmen. Man darf vermuten, daß eine Friedenskonferenz zu folgenden Ergebnissen kommen könnte: 1. keine Gebietserweiterungen, 2. ein unabhängiges Polen, 3. kein Handelskrieg. Im Anfang des Krieges wurden bei unsern Feinden eifrigst Kriegsziele aufgestellt, die sich nicht gerade durch große Bescheidenheit auszeichneten. Im Laufe der Zeit aber sah man doch ein, daß zum Erobern vor allen Dingen das Siegen gehört, und wurde, wenn man auch seine Ansprüche sicherlich nicht zurückgeschraubt, doch mit dem lauten Eroberungsgeschrei vorsichtiger. Neuerdings versuchen nun die feindlichen Blätter sich in unsere Kriegszielpolitik einzumischen und tun dabei, als ob sie auf das genaueste über die Absichten des deutschen Reichskanzlers unterrichtet wären. Bei dem, was die„Nation“ eine angesehene englische Zeitschrift, die auch häufiger offiziös benutzt wird, im Vorstehenden als Kriegsziel Herrn von Bethmanns hinstellt, ist, besonders was Belgien betrifft, der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen. Nebenbei läßt sich auch die Vermutung nicht unterdrücken, daß die Zeilen in bestimmter Absicht geschrieben sind, und zwar einmal, um auf den deutschen Leser im Sinne der englischen Politik einzuwirken und dann, um einen Fühler auszustrecken, wie man sich hier die Ergebnisse des Krieges denkt. Das können wir jedenfalls sagen, daß sie keinesfalls die von der„Nation“ hier wiedergegebenen sein werden. Herr von Bethmann hat uns von den realen Garantien gesprochen, die wir haben müssen, und die sind in dem Phantasieprodukt der„Nation" nicht enthalten. Ohne Warnung torpediert. * Hamburg, 27. Juli.(WTB) Der Dampfer„Elbe“ der Vereinigten Bugsier=Frachtschiffahrts=Gesellschaft wurde am 19. Juli in der Nähe des Hafens von Ratan durch ein feindliches Unterseeboot ohne jede Warnung mit einem Torpedo angegriffen. Dem Kapitän gelang es, das Schiff so zu steuern, daß der Torpedo vorbeiging. Im Anschluß an diese Meldung veröffentlicht das Wiener k. k. Telegraphen=Korrespondenzbüro an die Vertreter der neutralen Mächte eine Zirkular=Verbalnote, in der gegen die Torpedierung der Dampfer Daniel Ernoe, Zagreb und Dubrownik Protest erhoben wird. Seither seien von feindlichen, wahrscheinlich italienischen Unterseebooten weiterhin der Dampfer Biokovo der Schifffahrts=Gesellschaft Dalmatia und der Dampfer Albanien des österreichischen Lloyd ohne vorherige War* Aus Vonn. Enn nzelatt int Das limotasah. Nr. 8448. Suiz 4. Bonn, 27. Juli. Die Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz hat vor Kurzem ihr neues Geschäftsgebäude in Vonn bezogen. Mit Rücksicht auf den Ernst der Zeitlage war davon abgesehen worden, aus diesem Anlasse eine größere Feier zu veranstalten. Am Vorabend seiner ersten Sitzung im neuen Hause versammelte sich jedoch vorgestern der Vorstand mit den stellvertretenden Vorstandsmitgliedern und den Vorsitzenden der verschiedenen Ausschüsse zu einer kleinen Festsitzung, zu der sich unter anderen Ehrengästen auch der Landwirtschaftsminister Freiherr von [Schorlemer und der Herr Oberpräsident Freiherr von Rheinbaben eingefunden hatten. Herr Regierungsbaumeister a. D. Dr. Roettgen aus Bonn, der die Pläne entworfen und die Ausführung geleitet hat, gab eine kurze Uebersicht über die Baugeschichte und über die wesentlichen Gesichtspunkte, welche für die Anpassung des Gebäudes an seinen Zweck bestimmend gewesen sind. Der Vorsitzende der Landwirtschaftskammer, Herr von Groote=Rheinbach dankte nach Begrüßung der Ehrengäste allen, welche zum guten Gelingen des Baues beigetragen haben, vor allen dem leitenden Baumeister. Nach kurzem Rückblick auf die bisherige Entwicklung der Kammerverwaltung, welche infolge des wachsenden Geschäftsumfanges den Neubau notwendig gemacht habe, forderte er unter Hinweis auf die gerade in der jetzigen Zeit und auch in der nächsten Zukunft besonders wichtigen und schwierigen Aufgaben der Landwirtschaftskammer alle, welche amtlich oder ehrenamtlich bei der Kammer zu wirken berufen sind, zu treuer Mitarbeit auf und schloß mit dem Wunsche, daß der stattliche Neubau, wie er unter schwierigen Kriegsverhältnissen entstanden, auch eines der Wahrzeichen sei für die unerschütterliche wirtschaftliche Kraft des deutschen Volkes, so auch in Zukunft ein Wahrzeichen bleiben möge für die Tüchtigkeit und Strebsamkeit der rheinischen Landwirtschaft. Herr Landwirtschaftsminister Freiherr von Schorslemer gab in beredten Worten seiner besonderen Freude Ausdruck, daß es ihm vergönnt sei, an dem Eröffnungsakt Pazwaren zum Umarbeiten nach den neuetten formen bitte schon jetzt einsenden zu wollen. Spezialität: Peizsakeits u. Pelzmäntel Anton Herbst Werkstätte für feine Kürschnerei. Büdd Agr! für 1 Monat zu leiben gesucht bei 40 Mk. Vergütung. Sicherheit: Hinterlegung von Pfandscheinen über Brillanten und Goldsachen. Agt. sirg. verbeten. Off. u. 2 U. 19, a. d. Exped., Kochsr unkrung eingezahlt 1000 frk., für 700 Ml. zu verkaufen. Ofierten u D. S. 705. an die Exped.(5 50000 Matl an 1. Stelle zu 5% gesucht auf ein Geschäftshaus, in welch. seit 45 Jahren eine gutgeh. Bäckerei betrieben wird.(6 Off. u. A. C. 558. an die Exp. Ausdruck, daß es ihm vergönnt sei, an dem Eröffnungsakt tellnehmen zu können, weil ihm die engsten Beziehungen anl die Erpehstion. O. 794. mit der ryeinischen Landwirtschaftskammer und der rheinischen Landwirtschaft verbänden. An einzelnen Beispielen ib er einen Rückblick über die rasche Entwicklung der Kammerverwaltung und die großen Leistungen der Landwirtschaftskammer zum Wohle der rheinischen Landwirtsschaft, die umsomehr anerkannt und gewürdigt werden müßten, weil es sich, wie wohl kaum in einer anderen dreußischen Provinz, vor allem um die Förderung des leinbetriebes handele. Wie bisher gelte es in der indwirtschaft alle Kräfte einzusetzen, um dem Vaterlande sie Volksernährung und Wehrkraft zu erhalten. Dabei erännerte Redner auch an die großen Leistungen und Heldentaten der rheinischen Söhne während des gegenwärtiigen schweren Kampfes, die in goldenen Lettern in die Geschichte der Provinz eingeschrieben seien. ; Endlich gedachte er Seiner Majestät des Kaisers, unseres zerhabenen Kriegsherrn, den die Anwesenden durch dreifaschen begeisterten Hurra=Ruf feierten. Oberbürgermeister Spiritus überbrachte die Glückwünsche der Stadt Bonn, die hochbeglückt sei, daß deren Stadtweichbild durch das schöne und würdige neue Verwaltungsgebäude der Kammer weiter gehoben werde. Weiter hielten kurze Ansprachen der stellvertretende Vorsitzende der Landwirtschaftskammer, Herr Graf Bei ßel und Herr Landeshauptmann Dr. von Renvers. Ersterer dankte in herzlichen und ehrenden Worten dem derzeitigen Vorsitzenden der Kammer, Herrn von Groote, für die bisherige erfolgreiche Führung und Leitung der Kammer, und letzterer übermittelte die Glückwünsche der irheinischen Provinzialverwaltung, die ein herzliches Dienst. „verhältnis von jeher mit der Landwirtschaftskammer verbinde. Ein Rundgang der Anwesenden durch die einzelnen Räume des Kammergebäudes beendete die schlichte und würdige Feier. Ein oder zwei gut möblierte oder unmöblierte Zimmer mögl. Zentralbeizung u. elektr. Licht in nächster Zeit zu mieren Herrschafti. 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Prov.=Verein für Frauenstimmrecht Bonn=Godesberg 2. Beitr. 50.; H. B. 100.; Frau Emil Greess=Wülfing, 3. Beitr. 100.; Firma Schoeller und Schmitz Nachf. 50.: H. Sch., als Erlös aus einer Kunstausstellung 330.; Frau Emilie Cramer=Wülsing, 2. Beitr. 50.; Samstags=Skatkränzchen, 2. Beitr. 10 .; sind zusammen 710 M. Dazu laut Quittung vom 15. Juli 1916: 19 193.66., macht zusammen bis 25. Juli: 19 903,66 M. Weitere Geldspenden wolle man richten an die Deutsche Bank, Zweigstelle Bonn, Konto Lazarettzug. 2: Die Städtische Handels=Hochschule Köln versendet soeben das Vorlesungsverzeichnis für das Winter=Semester 1916/17. Es umfaßt 123 Vorlesungen und Uebungen in 217 Wochenstunden. Auf die Volkswirtschaftslehre entfallen 28, auf Privatwirtschaftslehre 21, Rechtslehre 10, Geographie, Naturwissenschaften und Technik 13, Versicherungs= und Genossenschaftslehre 5, Sprachen 24, Ausbildung der Handelslehrer und Handelslehrerinnen 6 und auf die allgemeinen Geisteswissenschaften 16 Stunden. Sämtliche Vorlesungen finden nach Aufhebung des dortigen Lazaretts wieder im Hochschulgebäude, Claudiusstraße, statt. e: Jallobst. Man schreibt uns: In vielen Gärten sieht man sich jetzt veranlaßt, die fruchtbeladenen Obstböume mit Diensten. Offerten unter I. Stützen zu versehen oder wenigstens einzelne reichbesetzte 48. an die Expedition. Aeste aufzubinden. Es ist ernste Pflicht, den Obstsegen nach Möglichkeit zu schützen und einzusammeln. aber mehrt sich, denn die wurmstichigen Früchte müssen abfallen, sollen aber niemals längere Zeit unter den Bäumen liegen bleiben, weil sonst die darin sitzenden Maden aus. schtüpfen und sich im Boden oder hinter dem Rindenschorf Anstreichergey des Baumes verpuppen, um als Schmetterlinge im nächsten sucht, sofort„ Pau!,„ Krast.Tageratbeitel Endenicherstr. 23a.(4 of. gel. Sst#### Kräftiger, braver Junge zum Bedienen der Züge sofort gesucht. Staatsbahnhof Bonn Wartesagl 1. Klasse.[6 Suche sofort einen angebenden Metzgergesellen. 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Südlich der Somme hielten wir südwestlich des Gehöftes La Maisonette in der Nacht zum 25. Juli gewonnenen Boden gegen französische Wiedereroberungsversuche. Südlich von Estrées fanden gestern noch lebhafte Rahgefechte katt.„„„., z9—t(Pragnuen) besetten die Tranease Auf der Höhe La Ville Mörte(Atgonneh) besetzlen die Franzosen einen von ihnen gesprengten Trichter, wurden aber bald darauf durch eine deutsche Gegenmine verschüttet. Links der Maas machten unsere Truppen an der Höhe 304 kleinere Fortschritte. Rechts des Flusses war während der Nacht Artilleriekampf in der Gegend des Werkes Thiaumont. An vielen Stellen der Front wurden feindliche Patrouillen Zwei seindliche Flugzeuge wurden nördlich der Somme in unseren Linien durch Insanterie= und Maschinengewehrfeuer, eines nach Luftkampf brennend in der Gegend von Luneville zum Absturz gebracht. Am 24. Juli wurde durch Volltreffer der Abwehrgeschütze ein französischer Doppeldecker in der Richtung der Feste Souville abgeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Beeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Westlich von Riga drangen deut,che Erkundungsabteilungen in russische Vorstellungen ein und zerstörten sie. Feindliche Patrouillen zeigten vielfach größere Tätigkeit. Unsere Flieger brachten durch Bombenabwurf und Maschinengewehrfeuer feindliche Transportzüge auf der Strecke Dünaburg=Polock und östlich von Minsk zum Halten. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Abends und nachts richteten die Russen Angriffe, in denen drei Divisionen festgestellt wurden, gegen die Front östlich und südöstlich von Gorodischtsche. Sie sind wie alle früheren unter schwersten Verlusten für den Gegner gescheitert. An einer Stelle wurde der Feind im Gegenstoß geworfen. Er ließ hier einen Offizier, 80 Mann und ein Maschinengewehr in unserer Hand. Deutsche Flugzeuggeschwader warfen ausgiebig und erfolgreich Bomben auf die mit Transporten belegten Bahnhöfe Pogorjelzy und Horodzieja sowie in der Nähe lagernde Truppen.. Ja, Kanmes, uan Eiin. Heeresgruppe des Generals von Einsingen. Nordwestlich von Luzk hatten Unternehmungen feindlicher Erkundungsabteilungen keinen Erfolg. Nordwestlich von Beresteczko wurden starke russische Angriffe abgewiesen, teils durch Feuer, teils durch Gegenstoß, wobei 100 Gefangene und zwei Maschineugewehre eingebracht wurden. Armee des Generals Grafen von Bothmer. Oestlich des Koropiec-Abschnittes fanden kleinere Gefechte vorgeschobener Abteilungen statt. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts neues. Berlin, 26. Juli.(Amtlich.) Eines unserer=Boote hat am 20. Juli vor dem englischen Flottenstützpunkt Scapa Plow auf den Orkney-Inseln ein englisches Grosskampflinienschiff mit Torpedos augegriffen und zwei Treffer erzielt. Berlin, 26. Juli.(Amtlich.) Eines unserer Seeflugzeuggeschwader hat am 25. Juli abends die russische Flugzeugstation Zerei auf Oesel angegriffen und mit Bomben belegt. Die Plugzeughallen und zum Start bereit stehende Plugzeuge wurden getroffen. Trotz Beschießung durch feindliche Torpedoboote und Kampfflugzeuge konnte der Augriff planmäßig durchgeführt werden. Alle Flieger sind zum Stützpunkt zurückgekehrt. A 8 Uhr-Abenöblatt-General=Anzeigere Mittwoch den 26. Juli 1916. Die große englische Bastion am Comines-Opernkanal vernichtet. -Boot-Angriff auf ein englisches GrotzkampfLinienschitt. * Berlin, 26. Juli.(Amtlich.) Eines unserer=Boote hat am 20. Juli vor dem englischen Flottenstützpunkt Scapa Flow auf den Orksey=Inseln ein englisches Großkampflinienschiff mit Torpedos angegriffen und zwei Treffer erzielt. * Bombenabwurf auf die russische Flugzeugstation Zerel. * Berlin, 26. Juli.(Amtlich.) Eines unseter Seeflugzeuggeschwader hat am 25. Juli abends die russische Flugzeugstation Zerel auf Oesel angegriffen und mit Bomben belegt. Die Flugzeughallen und zum Start bereit stehende Flugzeuge wurden getroffen. Trotz Beschießung durch feindliche Torpedoboote und Kampfflugzeuge konnte der Angriff planmäßig durchgeführt werden. Alle Flieger sind zum Stützpunkt zurückgekehrt. Des Koisers Anerkennung. H Rürnberg, 26. Juli. Wie aus hier eingetroffenen Feldpostbriefen hervorgeht, hat der Kaiser seinem Dank an die bayrische Division, die den starken englischen Aggriff auf Fromelles abgewiesen hat, durch folgendes Telegramm an den Kronprinz Rupprecht von Bayern, dem Oberbefehlshaber der 6. Armee, Ausdruck gegeben: „Ew. Königliche Hoheit bitte ich, der Reserve=Division für ihre ausgezeichneten Leistungen bei der tatkräftigen Abwehr des zahlenmäßig um mehr als das Doppelte überlegenen Feindes am 19. Juli meine besondere Anerkennung aussprechen zu wollen.“ Die ungeheuren englischen Verluste. * Amsterdam, 24. Juli. Einen Begriff von den ungeheuren englischen Verlusten während der Offensive gibt die Tatsache, daß von 20 Angehörigen der Liverpooler Baumwollbörse, die in ein Liverpooler Regiment eingetreten waren, fast alle in den letzten Kämpfen gefallen sind. Besonders groß ist der Prozentsatz der gefallenen höheren Offiziere. In den Todesanzeigen der englischen Blätter erscheint täglich eine lange Liste der gefallenen Masore und Kapitäne. Deutscher Tagesbericht. Mitteilung der Obersten Heeresleitung. * Großes Hauptquartier, 26. Juli.(Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Am Kanal Comines-Upern wurde die große englische Bastion durch eine deutsche Sprengung mit ihrer Besatzung vernichtet. Nördlich der Somme hielten sich nach heftigem Kampfe die Engländer in Pozières. Weiter östlich am Joureauxwald und bei Longueval wurden kleinere feindliche vorstöße abgewiesen, am Trönes=Wäldchen Angriffsabsichten erkannk und durch Jeuer vereitelt. Südsich der Somme hielten wir füdwestlich des Gehöftes La Maisonetke in der Nacht zum 25. Juli gewonnenen Boden gegen französische Wiedereroberungsversuche. Südlich von Esirées fanden gestern noch lebhafte Nahgefechte stakt. Auf der Höhe La Jille Morte(Argonnen) besetzten die Franzosen einen von ihnen gesprengten Trichter, wurden aber bald darauf durch eine deutsche Gegenmine verschüttet. Links der Manz machten unsere Truppen an der höhe 304 kleinere Fortschritte. Rechts des Flusses war während der Nacht Artilleriekampf in der Gegend des Werkes Thiaumont. An vielen Stellen der Front wurden feindliche Patrouillen abgewiesen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden nördlich der Somme in unseren Linien durch Infanterie= und Maschinengewehrfeuer, eines nach Luftkampf brennend in der Gegend von Luneville zum Absturz gebracht. Am 24. Juli wurde durch Volltreffer der Abwehrgeschütze ein französischer Doppeldecker in der Richtung der Jesie Souville abgeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Westlich von Riga drangen deutsche Erkundungsabteilungen in russische Vorstellungen ein und zerstörten sie. Jeindliche Patrouillen zeigten vielsach größere Tätigkeit. Unsere Flieger brachten durch Bombenabwurf und Maschinengewehrfeuer feindliche Transportzüge auf der Strecke Dünaburg-Polock und östlich von Minsk zum Halten. Heeresgruppe des Generalfeldmarichalls Prinzen Leopold von Bayern. Abends und nachts richteten die Russen Angriffe, in denen drei Divisionen festgestellt wurden, gegen die Fronk östlich und füdöstlich von Gorodischtsche. Sie sind wie alle früheren unter schwersten Verlusten für den Gegner gescheitert. An einer Stelle wurde der Jeind im Gegenstoß geworfen. Er hieß hier einen Offizier, 30 Mann und ein Maschinengewehr in unserer hand. Deutsche Flugzeuggeschwader warfen ausgiebig und erfolgreich Bomben auf die mit Transporten belegten Bahnhöfe Pogerjelzy und horodziesa sowie in der Nähe lagernde Truppen. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Nordwestlich von Luzk hatten Unternehmungen feindlicher Erkundungsabkeilungen keinen Erfolg. Nordwestlich von Beresteczko wurden starke russische Angriffe abgewiesen, teils durch Jeuer, keils durch Gegenstoß, wobel 100 Gefangene und zwei Maschinengewehre eingebracht wurden. Armee des Generals Grafen von Bethmer. Oestlich des Koropiec=Abschnittes fanden kleinere Gefechte vorgeschobener Abkeilungen statt. Balken=Kriegsschauplatz. Richts neues. Die strategische Desensive der Franzosen an der Somme. H. Stegemann schreibt im„Bund“ vom 23. Juli: Die Franzosen haben den Sommeabschnitt nicht überwunden. aber anscheinend wieder Biaches im Besitz und suchen nua durch unermüdliche Anstürme des Flankendrucks ledig zu werden, der aus der Linie Barleux—Soyecourt auf sie ausgeübt wird. Um jeden Preis müssen sie hier Sicherung und Bewegungsfreiheit schaffen, da sie sonst nicht nur in der Weiterführung ihrer Offensive lahmgelegt sind, sondern auch Gefahr laufen, auf dem gewonnenen Gelände konzentrisch gefaßt und schwer geschädigt zu werden. Erwägt man, daß Lihons, der am weitesten vorgeschobene Punkt der bis jetzt unberührten deutschen Front im Raume Chaulnes, 15 Kilometer südwestlich von Biaches liegt, wo sich der Scheitelpunkt der von Engländern und Franzosen mit 1. Juli erstrittenen Winkelstellung Thieppal—Biaches—. Soyecourt befindet, so wird klar, daß der so scharf zurückgepreßte rechte Flügel die Linie Biaches—Barleux— Estrées—Loggueval—Vermandovillers—Lihons um jeden Preis überschreiten muß, um aus der entstandenen Sackstellung herauszukommen. Es ist beinahe strategische Defensive, die von den Franzosen offensiv geübt wird, wenn sie jetzt den Flankendruck auf ihren rechten Flügel durch Verlängerung der Angriffsfront im Raume Chaulnes aufzuheben suchen. Es müssen sich also aus dieser Lage die heftigsten Kämpfe in der Gegend Soyecourt ergeben haben. Im großen ganzen ist die englisch=französische Offensive heute noch nicht über eine Festigung der bis zum 17. Juli erzielten taktischen Erfolge hinausgelangt; das strategische Ergebnis bleibt mehr als fraglich. Selbst ein Durchbruch zwischen Pozières und Guillemont würde vermutlich nur ein weiteres Heraustreiben des Zentrums bedeuten und die zurückhängenden Flügel, den französischen in der Gegend Soyecourt, den englischen in der Gegend Thieppal, unter stärkeren Druck stellen und vielleicht sogar einen breiter und allgemeiner wirkenden konzentrischen Gegenangriff auslösen, als er jetzt bei Lonqueval geübt wird. Das strategische Interesse haftet daher am Raume Chaulnes. Auf beiden Seiten fließen fortgesetzt Verstärkungen zu.(N. d..) * Günstige Ernteaussichten in Bulgarien. * Sofia, 25. Juli. Die bulgarischen Ernteaussichten können als gut bezeichnet werden, obgleich die außergewöhnliche Hitze im Juai einen Teil der Sommersaaten geschädigt hat, so daß das Erträgnis nicht so gut ausfallen dürfte, wie anfänglich angenommen wurde. Dagegen versprechen die Herbstsaaten sowohl in der Qualität wie in der Menge eine sehr gute Ernte, die auf jeden Fall bedeutend besser ausfallen wird als im Vorjahr. Auch die Aussichten der Obsternte sind sehr gut. * Casement vor der hinrichtung. * London, 25. Juli. Die Daily Mail meldet: Die Verteidiger Casements wurden verständigt, daß die Hinrichtung am 3. August im Gefängnis Pentonville stattfinden wird. * * London, 26. Juli. Die Telegraphen=Union meldet: Dem tapfern Sir Roger Casement ist in letzter Stunde ein einflußreicher Verteidiger erstanden: Bernhard Shaw tritt mit großem Mut für seinen Landsmann in die Bresche. Die Ausführungen Shaws sind um so bedeutsamer, als sie in dem offiziösen Manchester Guardian erschienen sind. Mit bitterer Ironie greift Shaw die englische Regierung an und weist nach, daß Casement gehängt werden soll, nicht weil er ein Verräter, sondern weil er Ire ist. „Es gibt auch noch andere solche Verräter,“ sagte Shaw; „warum soll Casement hingerichtet werden, wenn Christian Dewet begnadigt wurde? Casements Handlungsweise entspricht der festen und vielleicht gerechtfertigten Ueberzeugung vom endlichen Siege der Mittelmächte. Es stand Casement frei, antienglische Politik zu treiben. Keinem Engländer würde es einfallen, die Erhebung der Balkanstaaten zu verurteilen nur darum, weil sie fünf Jahrhunderte lang unter türkischer Oberherrschaft standen. Die Ermordung des Erzherzogs von Oesterreich hat England nicht verhindert, für Serbien Partei zu nehmen. Man verdenkt es Casement, daß er gegen England auftritt, obwohl er früher von England Geld erhielt. Mit demselben Rechte dürfte ich nicht gegen Deutschland und Oesterreich= Ungarn mich erklären, da ich durch diese beiden Länder Tausende von Pfund verdient habe. Casement darf nur als Kriegsgefangener behandelt werden. Wird er erschossen, so wird man ihn in Irland als Nationalhelden betrachten und feiern, andernfalls wird man ihn vielleicht nur als einen Spion ansehen.“ Weiter wird gemeldet: Die Hineichtung von Sir Roger Casement wird am Donnerstag, den 3. August, im Pentonville=Gefängnis stattfinden, wohin er nach der Bestätigung seines Todesurteils in höherer Instanz übergeführt worden ist. Am Montag ist ihm im Gefängnis mitgeteilt worden, daß der Generalstaatsanwalt keine weitere Berufung an das Oberhaus bewilligt hat. Casement war von dieser Mitteilung nicht sehr überrascht; er bringt den größten Teil seiner Zeit mit Niederschreiben zu. Es sind stets zwei Wächter bei ihm, die bis zu seinem Tode bei ihm bleiben werden. Asquith erhält aus verschiedenen Teilen Irlands Bittschriften, in denen um die Begnadigung Sir Roger Casements ersucht wird. So ist eine Zuschrift von dem Oberst Maurice Moore eingegangen, die von sechs irischen Bischöfen, 26 Parlamentsmitgliedern und 42 Vertretern von Universitäten und andern gelehrten Körperschaften unterzeichnet wurde. Auch General Loque hat die Petition mit seiner Unterschrift gezeichnet, * Die Mängel der englischen Führung. * Kopenhagen, 25. Juli. Der Militärkritiker der „Politiken" stellt in einem Leitartikel fest, daß der letzte starke Angriff an der englischen Front bisher ohne bedeutenden Gewinn geblieben ist und daß die Opfer die Erfolge keineswegs aufwiegen. Auch an der französischen Front sei eine relative Ruhe eingetreten, wofür das schlechte Wetter verantwortlich gemacht werde. Alles in allem scheine die deutsche Verteidigung nunmehr die notwendige Stärke erreicht zu haben und vor allem sei schweres Geschütz herangeführt worden. Die neuen deutschen Brigaden hätten sich im Kampf glänzend bewährt und die Engländer hätten anscheinend riesige Verluste erlitten. Ihr Plan sei zwar gut durchdacht gewesen, aber an der unzureichenden Führung gescheitert, die bei dem jungen Offizierkorps nicht überraschend sei, zumal die alten, erfahrenen Offiziere fast alle gefallen seien. Im Gegensatz hierzu besitze Deutschland große Reserven an Befehlsmannschaften, durch die die zahlenmäßige Unterlegenheit der deutschen Turppen aufgewogen werde. * Die Schwatzhaftigkeit der englischen Regierung. Dem Petersburger Berichterstatter der Daily Mail, Hamilton Fyse, gebührt das Verdienst, endlich herausgefunden zu haben, warum Großbritannien im bisherigen Kriegsverlauf noch immer nicht die so stolz angekündigten großartigen Erfolge zu erringen vermochte. Die Schwatzhaftigkeit der Regierung trägt nach der Meinung des Berichterstatters die Hauptschuld an dieser Enttäuschung, und er zögert auch nicht, die Gründe für die Berechtigung seines Vorwurfes dauztun. Unter den mannigfachen Kritiken, die die englische Regierung sich im verbündeten Auslande gefallen lassen muß, ist der Vorwurf der Schwatzhaftigkeit an die Adresse der englischen Regierung in letzter Zeit der häufigste und lauteste geworden.„Gerade jetzt, da der Krieg in ein entscheidendes Stadium getreten zu sein scheint, wird in Rußland und bei den anderen Verbündeten die Unfähigkeit der englischen Regierung, den Mund zu halten, aufs empfindlichste empfunden. Es gibt kein Staatsdepartement in Großbritannien, das hierin eine Ausnahme macht. Man erinnere sich an die Ueberraschung, die die Offensive des deutschen Feldmarschalls Mackensen am Dunajetz hervorrief und an die Verschwiegenheit der russischen Regierung vor Beginn der Brussilow=Offensive. Die gegenwärtige englische Offensive steht hierzu in krassestem Gegensatz. Schon seit Wochen wußte jedermann, der aus England kam, die verschiedensten Einzelheiten über den bevorstehenden Angriff, ja fast das zutreffende Datum, zu berichten. Die Zeitungen und Zeitschriften schrieben darüber, und auch der private Briefwechsel machte hieraus kein Geheimais. Es gibt wohl keinen Weg unvorsichtiger Veröffentlichung, der nicht in diesem Fall beschritten worden wäre. Ein anderes Beispiel: die Absicht Lord Kitcheners, zu Schiff nach Rußland zu reisen, war im ganzen russischen Reiche bereits mehrere Tage vor der Abfahrt allgemein bekannt. Bisher rühmte man uns Engländer darin, daß wir Männer der Tat und nicht des Wortes seien. Aber heute ist dieser Ruhm leider völlig unberechtigt geworden, und Churchill war nicht der erste, der seit Kriegsausbruch gegen diese nationale Regel verstieß. Haben die Mitglieder der englischen Regierung das Gefühl für ihre Verantwortlichkeit verloren? Glauben sie die Zurückhaltung in der Politik völlig hintansetzen zu können? Darum lautet die dringende Mahnung, die aus Rußland und den anderen verbündeten Ländern an Großbritannien gerichtet wird: Schweigsamkeit, wieder Schweigsamkeit und noch einmal Schweigsamkeit!“ * Die Besorgnis vor der Revolution in Rußland. * Stockholm, 24. Juli. Die Partei der Rechten hat dem„Rsetsch" zufolge an die russische Regierung eine Denkschrift gerichtet, die in der Forderung gipfelt, der innerpolitischen Lage mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Es wird ausgeführt, daß die revolutionären Organisationen die gegenwärtigen Verhältnisse ausnützen und Vorbereitungen zur Verwirklichung ihrer Ziele treffen. Zum Schluß wird in dem Memorandum, das übrigens scharfe Angriffe gegen den Ministerpräsidenten Stürmer enthält, darauf hingewiesen, daß die inneren Feinde Rußlands den Krieg zu verlängern suchen, um genügend Zeit zur Vorbereitung der Revolution zu haben. Der Krieg solle zwar siegreich beendet werden, aber man müsse zur rechten Zeit Halt machen, da sonst die Früchte des Sieges von den Revolutionären vernichtet würden. ImerAngetgen Der Unterzeichnete, der als Soldat zurückgewiesen wurde, sucht dem Staat nutzbringende Kriegsarbeit mit einträglichen Verdienstmöglichkeiten.— Französischer Priester, gegenwärtig zu längerem Aufenthalt in London, ist gerne bereit, auch englischen Bürgern die Tröstungen der Frömmigkeit in dieser schlimmsten aller Zeiten zuteil werden zu lassen.— Junger Mann, der für Geld zu allem bereit ist, bittet um Offerten.— Entlassener Offizier sucht Gelegenheit, sich in Indien oder sonst einem fernen Lande von den Schrecken Europas zu erholen.— Angehöriger des Fliegerkorps bittet, ihm durch leihweise Ueberlassung einer mäßigen Summe vor Abreise zur Front die Regelung seiner häuslichen Verhältnisse zu ermöglichen, da man nicht gut in der Luft kämpfen kann, wenn man durch das Gewicht irdischer Sorgen hinabgezogen wird. * Erholungsbedürftiger Kavallerieoffizier sucht aus begreiflichen Gründen dringend einen angenehmen ungestörten Ruhesitz für die Zeit von 14 Tagen. Reitgelegenheit nicht erwünscht.— Junge anmutige Dame mit einem alle Kriegssorgen verscheuchenden fröhlichen Temperament sucht eine Stellung als Gesellschafterin.— Für Photographien des großen Sturmangriffes an der Somme werden vom Daily Sketch die konkurrenzlos höchsten Preise gezahlt. Letzte Depeschen. II Aus dem Haag, 26. Juli. Der Korrespondent der Daily Mail, Thomas, meldet über die Heldenkat eines deutschen Offiziers in einem Bericht vom Freitag, in dem er die Kämpfe im Trones-Walde schildert, folgendes: Wie schwer es war, das Gelände Meter für Meter und Fuß für Fuß zu nehmen und zu säubern, ergibt sich aus folgendem Vorfall: Ein deutscher Offizier wurde dort nach drei Tagen im Walde gefunden. Er lebte in einer kleinen Grube in der sich ein Telephon befand, das noch mit den Batterien in Verbindung war. In der Nacht ging er dann aus dieser Grube heraus bis zum Waldrand und in der Dunkelheit schoß er einen nach dem anderen von unseren Leuten ab. Solch ein Mann ist natürlich entschlossen, sein Leben zu opfern; aber derartige Männer gibt es viele. Kleine Gruppen von Leuten kämpften in voller Ruhe bis zum Tode. * * London, 24. Juli. In den Westindien=Docks brach in einem Holzlager Feuer aus, das nach dreißig Stunden gelöscht wurde. Der Schaden wird auf 70000 Pfund geschätzt. H Bern, 26. Juli. Havas meldet aus Rio de Janeiro, der brasikianische Kongreß werde demnächst die Frage der Beschlagnahme der deutschen Schiffe in den Häfen Brasiliens wieder aufnehmen. Der Abgeordnete Maia werde einen dahingehenden Gesetzentwurf vorlegen. Druck und Verlag von Hermann Neusser in Vonn. Für die Redaktion verantwortlich: Peter Reusser in Bonn. 2. Blatt— Nr. 9420 für Vonn und Umgegend. Donnerstag, 27. Juli 1916. * Diehandaster Scho. Roman von Horst Bodemer. (Nachdruck verboten.) Erich Drebbelow faßte seinen großen Jungen beim Ohrläppchen. „Du, hast Du vielleicht die Bowle zu heftig probiert?“ „Nee, Vaterchen! Wir ziehen doch mit vom Leder, nicht wahr? Reiten kann ich ja und das Uebrige wird sich schnell lernen lassen!“ „Das tun wir, mein Junge! Und wenn es noch ein bißchen brenzlicher wird, schick ich Dich zu Onkel Karl nach Straßburg mit fünfhundert Mark in der Tasche, der mag sehen, wie er aus Dir langem Laban einen brauchbaren Husaren oder Dragoner macht! Andere Sorte, die besser zu Deiner Größe paßt, hat er leider nicht unter seiner Fuchtel!" Ein Freudengeheul stimmte der Christoph an, kniete im nächsten Augenblick vor Sangmeisters Jüngster. Er war auch dann noch nicht viel kleiner als sie, griff in die Saiten und sang: „Hier lieg ich vor euch Als treuster Basall, Pfalzgräfin, schönste der Frauen!" Marie lachte, drückte den Blondkopf an seine Brust, sah „Onkel Erich“ an und sagte:„„ „Der Toffel is doch ein lieber Kä—erl“ „Toffel," das vertrug der„liebe Kä—erl“ nicht, er sprang auf die Beine. „So ein Otterngezücht! Na warte, wenn Du erst meine Frau bist! Da wirbelte wieder jugendliches Lachen durch das Zimmer, Erich Drebbelow gab seinem Jungen einen Hieb über den Rücken. „Verrückte Pflanze!... Und nun macht, daß ihr wieder unter die Kastanien kommt, sonst fängt die Bowle an zu kochen!" Da stürmten sie wieder los. Als Letzte verließ Elfriede Blekendorf das Zimmer. Ist unsere Jugend nicht ein blanker Staat, Kurt?“ fragte Drebbelow. Der Kammerherr nickte. „Ueber Nacht kann des Lebens Ernst an sie herantreten. Die Wetterzeichen deuten darauf hin!" „Kein Unglück! Wenn das Schicksal sie bald fest bindet, hat es so sein sollen. Die Hauptsache bleibt, sie haben eine fröhliche Jugend genossen und— Gott gebe es— sie werden später wieder jung mit ihren Kindern!" Von draußen erschallte Lachen; die Gläser wurden vollgeschenkt und da ging's auch schon los: „Es geht ein Rundgesang" an unserm Tisch herum—bum—bum, Es geht ein Rundgesang an unserm Tisch herum!“ Und dann erhob sich als erste die älteste Sangmeister und sang: „Der Albrecht ist ein Kürassier, Die Lore, die kann nichts dafür....“ „Es geht ein Rundgesang an unserm Tisch herum...“ Albrecht Blekendorf blieb die Antwort nicht schuldig. Als er drankam, sang er: „Ich möchte gern’ne Schwägrin ha'n Mit einem falschen Vorderzahn!" Den echten hatte er der Elisabeth Sangmeister vor zwölf Jahren höchst eigenhändig eingekeilt! Lächelnd sahen sich Herr und Frau von Blekendorf an. Dieses Lächeln ging Grete Drebbelow über die Nerven. Da mußten also die Dinge schon sehr weit gediehen, sein. Vielleicht war’s gar schon zu spät. Resolut wie sie war, nahm sie sich vor, das Eisen gleich zu schmieden. Denn enn der Krieg kam, und die Heiraterei konnte in beschleunigter Gangart abgemacht werden, dann saß sie eines Morgens da und hatte ihre Not mit der Ilse. „Ja, die Herren werden sich wohl nach einer Zigarre sehnen und ein bißchen politisieren wollen, also sie sind in Gnaden entlassen, nicht wahr, liebe Hannah?“ „Wollte ich auch gerade vorschlagen!“ Ehe die Herren gingen, sagte Erich Drebbelow: „Aber probiert die Bowle lieber nicht, Herrschaften, sehr viel Selterswasser und Zucker ist drinn! Weil die Jugend rumtollt und singt und der Tag heiß ist, sonst möcht es ihr schlecht bekommen!"... Kaum hatte sich die Tür hinter den Herren geschlossen, marschierte Grete Drebbelow auf ihr Ziel los. „Rudolf und Maria, sind die sich eigentlich völlig einig, liebe Hannah?“ „So viel ich weiß nicht! Aber Du kennst doch Rudolf, aus dem ist in solchen Dingen schwer klug werden!“ „Ich frage auch nicht aus Neugierde! Ich möcht es nur wissen aus einem bestimmten Grunde! Und den kann ich Dir ja sagen, meine liebe Hannah! Wie wir miteinander stehen, ist da kein unnützes Wort zu verlieren!... Also Ilse macht jetzt ihren allerersten Liebeskummer durch! Mit neunzehn Jahren ist das schließlich kein Wunder! Und da sie noch sehr wenig in der Welt herumgekommen ist, mein Alter ist doch nun einmal fündhaft schwer aus der Blekendorfer Eche wegzukriegen und ohne ihn reise ich nicht,— also da nimmt es nicht wunder, Ilse hat sich ein taugliches Objekt in allernächster Nähe gesucht!" Um die Lippen der Baronin Blekendorf spielte ein verstehendes Lächeln. „Ja, was soll ich da sagen? Ich weiß wirklich nicht, wie der Rudolf mit der Maria steht und auch nicht, wie mit der Ilse. Solche Jugendfreundschaften, mein Gott!.... Und Respektsperson war er auch immer, weil er zehn und mehr Jahre älter war als das grüne Gemüse!“ Wieder legte Grete Drebbelow die Hand auf den Unterarm ihrer Freundin. „Du mußt mich richtig verstehen! Ich hab da natürlich nicht die geringsten Hintergedanken! Wie es kommt, so kommt es! Nur,— wenn meine Ilse eine Enttäuschung erleben müßte, dann möchte ich es gern bei Zeiten wissen, damit ich ihr vorher Haltung beibringen kann! So ein junges Ding denkt doch sonst, sie muß an ihrem bißchen Herzenskummer sterben!“ „Selbstredend, liebe Grete, dafür sorg ich schon! Immerhin, bei der Freundschaft in der Blekendorf Ecke eine peinliche Aufgabe! Na, wir werden schon so drüber wegkommen, daß es keinen Riß gibt!“ „Mein ich auch! Es muß eben gehen!. Und es wird! Wenn ich nicht der Ueberzeugung wäre, würde ich nicht so offen gewesen sein!“ Herzlich hielt die Baronin Frau von Drebbelow die Hand hin. Solche„Reibungsflächen“ verstand sie unschädlich zu machen, obgleich sie ganz genau wußte, daß die Freundin das Gespräch mit Absicht so deutlich geführt hatte. Damit man in Blekendorf wußte, daß man sich in Malten heftige Hoffnungen machte.... Und da war es wohl Zeit, das Gespräch in andere Bahnen zu lenken. „Seid Ihr in den letzten vierzehn Tagen mit Sangmelsters zusammengewesen?“ „Nein, Hannah!" „Dann weißt Du wohl noch gar nicht das Neueste? Ist Dir an der Dorothee Sangmeister nichts aufgefallen?“ „Nichts!... Ig, was ist denn da passiert?“ „Mein Mann wird es Deinem wahrscheinlich auch jetzt erzählen!... Vor ungefähr zwei Wochen kamen Sangmeisters zu uns gefahren, recht aufgeregt, und das war nur zu begreiflich! Der Herr Robloth auf Rollentin hat vor einiger Zeit der Dorothee einen Gefallen erweisen' können. Sie hatte einen Bock weidwund geschossen, niemand war bei ihr, nur der Hund, dicht an der Rollentiner Grenze saß der Böck im Wundbett in einer Kiefernschonung und kam nicht mehr hoch. Die Dorothee bringt's nicht fertig, ihm den Gnadenschuß zu geben, keine hundert Meter von ihr, auf dem Felde bei seinen Leuten, steht Herr Robloth. Da er mit Sangmeister in dessen Eigenschaft als Amtsvorsteher öfters zu tun hat, Rollentin gehört ja mit zu seinem Bezirk, bittet sie ihn, dem Bock den Gnadenschuß zu geben. Er tut's, weidet den Bock aus und läßt ihn am Abend nach Ellerwerth fahren!.... Die beiden haben nun wohl ein bißchen länger zusammengestanden, als es unbedingt nötig war, die Dorothee ist doch sehr musikalisch und der Robloth auch, er hat sich eine Orgel in seinen Saal bauen lassen und soll sie meisterhaft spielen! Kurz und gut, die Dorothee fragt einfach, ob es ihr nicht einmal etwas Sp as größte Auswahl, billigste Preise, eigene Anfertigung. M. Trimborn Gudenaugasse 14. auf seiner Orgel vorspielen will, er wehrt sich, sie bettelt, setzt sich hin und schreibt an ihn, Endresultat, er schickt den Brief an Sangmeister, berichtet dazu die bündige Wahrheit, macht gar kein Hehl daraus, daß er doch als„unmöglich“ in der Gesellschaft gelte, er habe das dem gnädigen Fräulein auch zu verstehen gegeben, aber über diese Bedenken habe sie sich mit einem Achselzucken und einer sehr energischen Bemerkung hinweggesetzt. Da er nicht unhöflich erscheinen wolle, überlasse er alles weitere Herrn Sangmeister!" Grete Drebbelow lachte. „Ich kann mir vorstellen, wie entsetzlich peinlich das dem korrekten Sangmeister gewesen ist!" „Der Robloth kann einem ja leid tun, aber was ist de zu machen. Als vierundzwanzigjähriger junger Mensch hat er doch fünfviertel Jahre gesessen, wegen Betruges, nachdem er vorher Offizier gewesen und freiwillig abgegangen war, um ein Mädel aus guter, aber armer Familie zu heiraten. Und da ist der arme Kerl mit seinen zehntausend Talern und der Kadettenausbildung Halsabschneidern in die Hände gefallen, denn das Verdienen sollte ein bißchen allzu rasch gehen. Als er aus dem Gefängnis kam, konnte er die Hosentaschen herumdrehen, mehr wie ein paar Taler fielen nicht raus!... Und daß er sich hochgerappelt, ist sicher aller Ehren wert, er ist ja ein Tiftelmeier, der allerlei vernünftige Erfindungen macht, vierhunderttausend Mark soll er besessen haben, als er sich vor drei Jahren Rollentin kaufte und seine neuesten Sachen sollen ihm auch recht gut bezahlt worden sein! Außerdem sagt Sangmeister, daß er ein sehr tüchtiger Landwirt sei, aber da ist der ja nicht maßgebend!... Und zu Euch wollte er in dieser Zwickmühle nicht kommen, weil er wußte, was Dein Mann sagen würde: Warum denn nicht? Meine Tür stände ihm alle Tage offen, wenn er kommen wollte. Aber auffordern tu ich ihn nicht, es könnt ihm nämlich weh tun!" Frau von Drebbelow nickte. „Da hast Du ganz recht, so denkt mein Mann und so denk auch ich! Er hat's ja Herrn Robloth bewiesen. Als der Doktor Blank ihn beleidigt hat, und er Robloths Sekundanten wegschickte, weil der Rollentiner nicht satisfaktionsfähig sei, da hat der Robloth den Doktor auf dem Markt in der Kreisstadt so verhauen, daß dem drei Rippen kaputt gegangen sind. Resultat zwei weitere Monate Gefängnis wegen schwerer Körperverletzung! Das Schöffengericht wollte ein Gnadengesuch für ihn einreichen, aber er hat's abgelehnt und auch noch die zwei Monate in Schlawe abgesessen. Mein guter Alter ist, als der Robloth das nächste Mal beim Markt in der Kreisstadt getroffen, auf ihn zugegangen, hat sich vorgestellt, ihm die Hand geschüttelt und ihn seiner Hochachtung versichert! Mehr konnte er, wie er mir gesagt hat— leider— nicht tun!" 1— Bett, Sosa, Chaiselonque, ∆Teppich v. Priv. zu kauf. ges. Off. u. R. 881, an die Exped. Brauner Oelmantel f. Off. u. 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Von unserem auf den südöstlichen Kriegsschauplatz entsandten Berichterstatter erhalten wir folgenden Bericht: Kriegsvressequartier, 22. Juli 1916. Nachdem am 17. Juni das Pruthhindernis in der Bukowina von den Russen überwunden und Czernowitz von den k. und k. Truppen geräumt war, entschied sich das Schicksal des Buchenlandes von selbst. Während bis zum 17. Juni der rechte Flügel der Bukowinger k. und k. Streitkräfte durch Anlehnung an die rumänische Grenze vor der Umaehunn durch die Russen geschützt war, hing er nach Aufgabe der Pruthlinie förmlich in der Luft. Die Front hätte, wenn man den Widerstand gegen die Russen sofort hätte aufnehmen wollen, vlötzlich eine Verlängerung von 100 Kilometer südlich erfahren müssen. Wenn man bedenkt, daß die zwischen Dujestr und Pruth an der bessarabischen Grenze stehenden Oesterreicher und Ungarn zahlenmäßig zu schwach waren, um dem Drucke der übermächtigen Russenmassen standzuhalten, wie hätten sie mit Hoffnung auf Erfolg es wagen können, eine viermal so lange Front gegen feindliche Angriffe zu verteidigen? Es gab nur einen Weg, den Rückzug des Gros in die Berge im Südwesten des Landes unter Zurücklassung von Nachhuten zur Verzögerung des feindlichen Vormarsches. Dieser im Herbst 1914 schon einmal eingeschlagene Weg wurde denn auch im Juni 1914 beschritten. Die unter dem Kommando des Generals Letschicki stehende russische Infanterie sowie die vom Grafen Keller besehligte russische Reiterei ergossen sich nach Forcierung des Pruths nach zwei Richtungen. Nach Westen pruthaufwärts, zog hauptsächlich russisches Fußvolk; in südlicher Richtung marschierten kleine feindliche Infanteriekräfte sowie die Hauptmasse der russischen Kavallerie. Zwei Hauptstraßenzüge durchqueren die Bukowina von Nord nach Süd, die sich im Moldawatal bei Gurahumora vereinigen. Diese Straßen führen einerseits längs der rumänischen Grenze über Sereth und Matna, andererseits über Storozynetz, Wikow und Solka. Auf beiden Straßen wälzten sich russische Heereskräfte und die k. und k. Truppen mußten befürchten, daß im Falle rascheren Vormarsches auf einer dieser Straßen der Feind die etwa noch auf der anderen Straße befindlichen k. und k. Kräfte überflügeln und abfangen könnte. Darum war von vornherein klar, daß der erste wirksame Widerstand erst vor Gurahumora aus den Russen entgegengesetzt wurde. Bis Erreichung von Gurahumora am 21. Juni gab es nur am Sereth am 19. Juni kleinere Nachhutkämpfe. Bei Gurahumora wurde zunächst der Russenangriff zurückgeschlagen. Die Feinde erkannten, daß sie frontal die Straße nicht nehmen konnten und schickten Kolonnen aus, Amtliche Bekanntmachungen. Verordnung. Mit Zustimmung des Herrn Oberpräsidenten der Rheinbestimmen wir auf Grund des§ 2 der Satzung für unseren Verbandsbezirk, umfassend die Rheinprovinz und das Fürstentum Birkenfeld: s 1. Durch unsere Verordnung vom 15. Juni ds. Is. sind unter I. B. die Richtpreise wie folgt festgesetzt: 1. Ausgemästete oder vollfleischige Ochsen über 7 Jahre, 2. Ausgemästete oder vollfleischige Kühe über 7 Jahre, 3. Ausgemästete oder vollfleischige Bullen über 5 Jahre, 4. Angemästete Ochsen, Kühe, Bullen und Färsen— jeden Alters— und zwar bei einem Lebendgewicht bis zu 5½ Zentner 75 Mark für 50 Kilogramm Lebendgewicht. Die Bestimmung wird dahin geändert, daß für die im Verbandsbezirk vorkommenden leichteren Rassen, und zwar für Westerwälder, Vogelsberger. Glaner und deren Kreuzungsprodukte untereinander bei einem Lebendgewicht von—5 Zentner die Preisstufe auf 80 Mark für 50 Kilogramm Lebendgewicht erhöht wird. S 2. Diese Verordnung tritt am 25. ds. Mts. in Kraft Cöln, den 15. Juli 1916.(4 Der Vorstand: Dr. Lothes. General=Anzeiger für Vonn und Ligegend. 27. Jun 1910. Bekanntmachung. Das unterm 31. März 1916 erlassene Eier=Ausfuhrverbot wird hiermit aufgehoben.(4 Bonn, den 24. Juli 1916.(4 Der Vorsitzende des Kreis=Ausschusses des Kreises Bonn=Land. Briefkasten. G. B. N. 100. u. A. B. 100. 1) Günstige Verbindung 4. Klasse: Ab Vonn 1 Uhr nachm. per Rheinuserbahn, an Cöln(Trankgasse) .45 Uhr, ab Cöln(Hbf.).56, an Berlin(Friedr.=Str.).07 vorm., ab.53, an Sommerfeld 19.57, ab 12.03, an Sagan 12.52 nachm. Fahrpreis M. 16.50. 2) Rundreisehefte sind am Bahnhofsschalter bestellen. Greichen 310. Günstige Verbindung 3. Klasse: Ab Bonn.10 vorm., an Cöln(Höf.).50, ab 10.10, an Bielefeld(Hbf.).50, ab.20, an Oerlingbausen.46 nachm. Fahrpreis.30 M. F. R. 100. Günstige Verbindung 3. Klasse: Ab Bonn.18 abds., an Cöln(Hbf.).15, ab.52, an Berlin(Friedr.=Str.).56 vorm., io.38, an Schönlanke.23 nachm. Umsteigen in Cöln und Berin. Fahrpreis M. 27.50. Alter Abonn. Euskirchen. 1) Marken mußten vom vollendeten 46. Lebensjahre ab geklebt werden, vorausgesetzt, daß Ihr Sohn zu dieser Zeit schon baren Lohn erhielt. 2) Wenn Sie Vorsatz oder FFahrlässigkeit nachweisen können, ist der Arbeitgeber für den Schaden, der durch das Nichtkleben der Marken entsteht, ersatzpflichtig. 8) Die Höhe der Rente können wir so ohne nähere Angaben über die Zahl und die Lohnklasse der Marken, welche zu kleben gewesen wären, nicht angeben. Lassen Sie dies beim Bürgermeisteramte seststellen. Kriegsbeschädigter in Oberdollendorf. 1) 2) und 3) Aufwandsentschädigung wird nur für aktive Dienstjahre gewährt. Da Ihre Söhne jetzt nicht mehr aktiv dienen, haben Sie keinen Anspruch; die Einberufung infolge Mobilmachung rechnet nicht mit. 4) Unfallrente können Sie jetzt nach 16 Jahren nicht mehr beanspruchen: Sie können auch das ausgelegte Geld nicht mehr zurückverlangen. Der Anspruch ist längst verjährt. Wegen der Invallidenrente wenden Sie sich am besten mit Ihrer Quittungskarte an das Versicherungsamt, d. i. das Landratsamt in Siegburg. F. 22. Eine solche Bekanntmachung ist nicht erlassen worden. M. H. Darf man einem Dienstmädchen folgendes mit den Tatfachen übereinstimmendes Zeugnis ausstellen?:„Agnes war 4 Wochen in meinem Dienst: ihre Leistungen bei den Mahlzeiten waren hervorragende, was ich in diesen Kriegszeiten besonders angenehm empfand. Im Gegensatz dazu waren ihre Leistungen in den ihr obliegenden Arbeiten unter aller Kritik." Antwort: Ein solches Zeugnis dürfen Sie nicht ausstellen, da dadurch das Fortkommen des Mädchens erschwert bezw. gehindert würde. Ueber die geleisteten Dienste ist das Zeugnis der Wirklichkeit entsprechend zu halten. B. O. 100. Nein, ist in nächster Zeit nicht zu erwarten. B. 3. 1) Nicht bekannt. 2) In diesem Falle werden die Kosten der Adoption 120—140 Mark betragen. Außerdem wird ein Stempel von 50 Mark erhoben. Alter Leser. Wir raten Ihnen, in dem Akt den richtigen vollen Kauspreis einzusetzen, da abgesehen von der durch unrichtige Angaben beabsichtigten strafbaren Steuerhinterziehung, Unannehm lichkeiten mancher Art später entstehen können. N. N. Wirklich gute Möbelpolituren lassen sich jetzt infolge des Mangels an Terpentinöl und Leinöl nicht herstellen.— Nehmen Sie ein Stück gelbes Wachs, binden dasselbe in einen Leinenlapven, erwärmen etwas und volieren damit die schadhaften Stellen an!. " M. L. 100. 1) Sie können gegen die Vermietung nichts einwenden, da Sie erst am 1. Oktober das Haus antreten. Bis dahin steht die Benutzung dem bisherigen Eigentümer zu. 2) Den versprochenen Mehrbetrag müssen Sie zahlen. Hat der Verkäufer Ihnen jedoch unrichtige Angaben über den Wert des Hauses usw. gemacht, so können Sie hieraus Gegenansprüche geltend machen, falls Sie dadurch benachteiligt worden sind. Ein Unwissender. Der Krätzekranke erhält ein warmes Bad und reibt dann morgens, mittags und abends, im Ganzen vier bis sechs Mal, den ganzen Körper mit Perubalsam ein, mit Ausnahme des Kopfes. Natürlich müssen gleichzeitig die Kleider und Bettwäsche gewaschen und mit heißem Dampf desinfiziert werden. Hausfrau. Durch jede Buchhandlung können Sie für wenige Groschen Heftchen erhalten, die das Einmachen ohne Zucker und ohne Einkochapparat in praktischer, fachmännischer Weise behandeln. W. 100. Kann ein Enkelkind für Schulden seines Großvaters, dessen Erbschaft es nicht ausgeschlagen hat, persönlich haftbar gemacht werden, wenn die Schulden den Nachlaß übersteigen?— Antwort: Das Enkelkind kann im Falle einer Klage bean tragen, daß im Urteil ausgesprochen wird, daß seine Haftung für die Schulden auf den Bestand des Nachlasses beschränkt wird. Die Beschränkung tritt dann durch Eröffnung des Nachlaßkonkurses, InAsta, ein. denen die Pflicht oblag, auf Bergwegen unsere Stellungen zu flankieren. Diese Absicht wurde unsererseits sofort erkannt und das Gros unserer Kräfte zog sich gegen Kimpolung zurück, während geringere Nachhutkämpfe in Gurahumora verblieben. Am 23. Juni waren die Russen auf der Straße Gurahumora—Kimpolung—Kirlibaba vorgehend, nach Kimpolung gelangt, wo sich heftige Kämpfe entwickelten. Die Russen unternahmen auch hier Flankierungsmanöver. Die Streitkräfte des Feindes umgingen nördlich und südlich die Reichsstraße und die bewaldeten Höhen, um unseren bei Kimpolung befindlichen Truppen, die den Russen ungeheure Verluste zugefügt hatten, in den Rücken zu kommen. Infolgedessen sahen sich die österreichisch=ungarischen Truppen gezwungen, zwischen Kimpolung und Jakobeny neue Stellungen zu beziehen, was am 24. Juni geschah. Am selben Tage wurden die Höhen südlich Berhometh am Tereth und südlich Wiznitz am Czercmosz ohne feindliche Einwirkung geräumt. Am 25. Juni, waren die Russen vor unsere neue Stellung bei Jakobeny am Mesticanestie angelangt und griffen die Unseren an. Der Angriff wurde zurückgeschlagen. Am 28. Juni kam es im oberen Suczawatal bei Iswor zu heftigen Kämpfen, in deren Verlauf ein russisches Kavallerie. regiment zersprengt wurde. Ende Juni griffen die Russen nordöstlich Kirlibaba unsere Stellungen an und wurden zurückgeschlagen. In den ersten Julitagen kam es nur zu kleineren Plänkeleien, in deren Verlauf die k. und k. Kräfte den Russen 500 Gefangene abnahmen und vier Maschinengewehre erbeuteten. Am 7. Juli stießen unsere Truppen östlich Kirlibaba vor und warfen die dort befindlichen Russen ins Tal der oberen Moldawa. Am nächsten Tage gelang es, den Uebergang über die Moldawa bei Breazam zu erzwingen. Fünf Tage später zogen sich unsere im oberen Moldawatale stehenden Truppen nach Erfüllung ihrer Aufgabe auf die Höhen westlich der oberen Moldawa zurück. Seit jenem Tage beschränken sich die k. und k. Truppen in der Südbukowina auf die Defensive. Es handelt sich hierbei darum, die Russen auf den zwei aus der Bukowina nach Ungarn beziehungsweise Siebenbürgen führenden Straßen aufzuhalten. Die Straße über Kirlibaba und den Prislopsattel nach Borsa wird im Raume Kirlibaba verteidigt. Die Straße über Jakobeny=Dornawatra=Borgopaß nach Bistritz in Siebenbürgen wird durch unsere Stellungen am Mesticanestie gesperrt. Ununterbrochen wiederholen die Russen ihre Angriffe gegen beide Räume. Kirlibaba wird von ihnen füdwestlich der Moldawa und gegen die dem Orte vorgelagerte Höhe Capul angegangen. Fast jeden Tag wiederholen die Russen ihre Vorstöße und werden unter großen Verlusten stets zurückgeschlagen. Na Ratlose, Bonn. Kopfläuse und deren Brut werden durch einige gründliche Waschungen mit Sabadillessig radikal vertilgt. B. Die Adressen:„Berliner Tageblatt" und„Der Tag“ in Berlin genügen vollends. L. K. Nein, trocknen läßt sich der Wirsing nicht.— Wie er ohne Apparat einzumachen ist, weiß vielleicht eine unserer Leserinnen Ihnen anzugeben. 2) Ich kaufte in einem Schuhwarengeschäft ein Paar Stiefel für meinen Mann gegen Barzahlung auf Umtausch. Da die Stiesel nicht paßten, wollte ich ein anderes Paar nehmen, aber die betreffende Nummer war nicht da. Man vertröstete mich auf später, dann kämen wieder neue. Ich muß dieselben aber jetzt haben. Das Geld konnte ich nicht zurückerhalten: man gab mir einfach einen Gutschein. Hat das Geschäft ein Recht, das Geld festzuhalten?— Antwort: An den Kauf sind Sie an sich gebunden, doch können Sie der Firma eine Frist setzen, innerhalb welcher der Umtausch vorzunehmen sei, anderenfalls Sie von dem Kauf zurücktreten würden. Die Frist muß den jetzigen Verhältnissen entsprechend bemessen werden. Ellen 139. 1) Sie müssen sich an den Lotterie=Kollekteur wenden. Es fehlt uns an Zeit, dieses herauszufinden. 2) Michel. Abonn. Unfallrente ist steuerpflichtig. Ch. L. Auf vielfache Anfragen hin, ob das Gerücht vom Selbstmorde der Filmschauspielerin Henny Porten auf Wahrheit beruhe, antworten wir, daß es uns nur ein Reklamemanöver scheint. Frau H. B. in S. Es ist verboten, Rezepte über Seifenbereitung anzugeben. F. W. 38. Narben werden häufig durch Massage weniger sichtbar. Manche lassen sich auch durch chirurgische Eingriffe nahezu zum Verschwinden bringen. Ehrlich. Wie hoch darf das Verdienst einer Kriegerfrau sein, ohne daß ein Abzug der Reichs= und Armen=Unterstützung erfolgt? Antwort: Eine bestimmte Höhe des Verdienstes ist nicht festgesetzt; es kommt allein darauf an, ob Sie ohne Unterstützung auskommen können oder nicht. Darüber entscheidet das zuständige Bürgermeisteramt. F. H. Diese Rezepte haben wir ganz kürzlich ausführlich abgedruckt Bei dem jetzigen Platzmangel ist es uns unmöglich, die Artikel zu wiederholen. Abonn. Veilchen. Da ist nichts zu machen! Sie müssen warten, bis Sie großjährig geworhen sind. A. Z. 100. Um Bettfhdern zu reinigen, mache man sich eine schwache Lösung von Sodat und lasse die Federn drei Tage darin liegen. Kall= oder Chlorwasser ist ebensogut zu verwenden. Von Zeit zu Zeit rühre man gut durch, bis sich aller Schmutz gelöst hat. Dann lasse man die Federn aus einem Siebe abtropfen. Nun kommen sie in warmes Wasser mit etwas Zusatz von Salmiakgeist. Darin werden sie ausgewaschen und abgetropft, dann in reinem Wasser ausgespült und nochmals abgetropft. Nun lasse man auf Tüchern unter öfterem Wenden trocknen. Auch lassen sie sich gut in einem Mullsack in der Sonne trocknen. mentlich die unausgesetzte Berennung des Capul kostete den Russen bisher sehr viel Blut.. Die Angriffeggegen unsere Stellungen vor Jakobeny am Mesticanestid= sind nicht so zahlreich. Die Russen sind der vorjährigen Kämpfe in Januar 1915 eingedenk und hüten sich, den damaligen Riesenverlusten an dieser Stelle neue hinzuzufügen. Dahingegen versuchte russische Reiterei, längs der rumänischen Südgrenze vorgehend, die Berge Rareu und Giumaleu zu besetzen und auf diese Weise den Weg nach Dornawatra zu gewinnen. Diese Kosakenabteilungen wurden aber. von k. und k. Streifkommandos von Giumaleu vertrieben und der Berg von eigenen Kräften besetzt. Im Nordwesten des Landes kam es im Lause der letzten Wochen nur im Tale des weißen Czermosz bei Jablonitza zu größeren Plänkeleien, in deren Verlauf die Russen nahezu vierhundert Gefangene verloren. Vorsichtigen Schätzungen zufolge haben die Russen bisher in der Bukowina über 20000 Mann Verluste gehabt. Auch General Keller wurde schwer verwundet und mußte sich in Czernowitz ein Bein amputieren lassen. „Trotz dieser riesigen Opfer haben die Russen den strategischen Zweck ihrer bukowinger Unternehmungen— die Gewinnung einer nach Ungarn führenden Straße— nicht erreicht. Im Südwesten des Landes, der schon im Vorjahre der Schauplatz erfolgreicher Kämpfe und Ausgangspunkt großer Siege der Unfrigen, war, stehen die k. und k. Truppen in stark befestigten Stellungen und wehren den Soldaten des Zaren den Zutritt nach Ungarn, dessen Erreichung von den Russen aus politischen Gründen in so starkem Maße ersehnt wird. 2 M. Waldmann, Kriegsberichterstatter. Aus Bonn. Bonn, 27. Juli. (=) Die Lokalabteilung Bonn des Landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen hielt gestern nachmittag im Hotel zum Goldenen Stern eine Versammlung ab, in der der Vorsitzende, Herr Klostergutsbesitzer Engels verschiedene Mitteilungen machte. Unter anderem teilte er mit, daß eine große Anzahl junger Schweine in deren Kreis eingeführt worden sei und daß sie von einem Händler für 30 Mark das Stück geliefert würden. Landrat Geh. Rat von Nell bat, in den weitesten Kreisen mitzuteilen, daß ein Verbot der Hausschlachtungen nicht beab sichtigt sei. Es wurde mitgeteilt, daß die Preise für Ferkel im Sinken begriffen seien. Die Kälben=Vermittlungsstelle hat bereits 14 Kälber umgesetzt. Die Prämie von 20 Mark pro Stück soll auch für die Aufzucht von Stierkälbern gezahlt werden.— Die Reichsbranntweinstelle hat sich bereit erklärt, den Spiritus zum Betriede von Brutappaten abzugeben. Die Geflügel=Zuchtstation in Roisdorf hat dazuk erklärt, daß der dortige Apparat für Petrokeumwerbrauch eingerichtet sei, und daß die Zeit jetzt soweit vorgeschritten sei, daß der Brutapparat nicht mehn, gebraucht werde.— Der Kultusmintster hat angeordnet, daß den Schulkindern zu Erntearbeiten und zur Hikfeleistung bei landwirtschaftlichen Arbeiten Urlaub erteilt werde. Wenn die Schulbehörden Schwierigkeiten machten, möge man e# dem Vorsitzenden der Lokalabteilung mitteilen, aber unter genauer Angabe des einzelnen Falles.— Von einem Kursus zur Belehrung über Obstverpackung soll abgesehen werden, da angenommen wird, daß die meisten Leute jetzt damit bekannt sind.— In Berkum ist ein landwirtschaftlichen Kasino gegründet worden und hat sich dem Landwirtschaftlichen Verein angeschlossen. Der Vorsitzende sprach die Hoffnung aus, daß das neue Kasino unter Mitwirdung des jetzigen Bürgermeisters bessere Fortschritte machen werde als das frühere Kasino in Villip.— Bei der Einfuhr von 14 Bullen durch die Lokalabteilung hat sich ein Zuschuß von 400 Mark als notwendig erwiesen. Der RindviehzuchtVerein soll demnächst zusammentreten, um zu beraten, wie der noch vorhandene Bestand von 1200 Mark verwendet werden soll.— Der Vorsitzende teilte mit, daß sich in Godesberg ein Ziegenzucht=Verein gegründet habe.— Die Landwirtschaftskammer hat ihre Verwaltungsräume nach der Endenicher Allee verlegt und einen Wanderlehrer für Kaninchenzucht angestellt.— Es wurde eine Druckschrift des Feuerwehr=Verbandes mitgeteilt, in der die Landwirte angeregt werden, möglichst für Schutz gegen Feuersgefahr zu sorgen, mit Rücksicht auf die Gefahr, die in der Beschäftigung von Kriegsgefangenen und Saisonarbeitern besteht. Die Wachkommandos seien zwar angewiesen, nötigenfalls rücksichtslos von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Es erscheine aber auch angebracht, die Feldhüter zu bewaffnen, Geheimrat v. Nell sagte zu, daß er bei der Gewährung von Waffenscheinen für Feldhüter in weitestem Maße entgegenkommen werde. Im Anschluß hieran entspann sich eine längere Besprechung darüber, ob es nicht angebracht sei, anstelle der Feldhüter Polizeibeamte anzustellen. En wurde angeregt, die Bürgermeister anzuweisen, die Feldhüter jetzt während der Erntezeit nicht zu sehr zu Botengängen usw. für die Bürgenneisterei heranzuziehen. In Wesselina sind drei Ehrenfeldhüter angestellt worden. Zum Schluß hielt Herr Winterschuldirektor Dr. Ullrich einen Vortrag über Süß= und Sauerfutter. Redner erläuterte die verschiedenen Verfahren, besonders die Errichtung von Sillagetürmen in Nordamerika, die dort eine Höhe von 9 Metern bei einer Bodenfläche von 5 Metern hätten. Geh. Rat Dr. Stutzer, der in Amerika die Türme kennen gelernt und sie in Ostpreußen eingeführt hat, sprach aus eigener Kenntnis über ihre Vorzüge. Die Kosten seien gar nicht so bedeutend und die Ergebnisse sehr gut. für unsere Betriebsbahnen sofort gesucht. Gelernte Schlosser bevorzugt. Auch Kriegsbeschädigte können event. berücksichtigt werden. 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Schiölfer Lohnansprüche und Militärverhältnis im Rngebot mitteilen. Hennefer Maschinenfabrik C. Reuther& Reisert m. b.., Hennef-Sleg. Geittentenng... für Bonn und Umgegend. Französische und russische Ringriffe gescheitert. Großes Hauptquartier, 27. Juli(Amtlich). Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Ancre und Somme bis in die Nacht hinein starke beiderseitige Artillerietätigkeit. Feindliche Handgranatenangrifte weltlich von Pozières wurden abgewielen. Südlich der Somme ist ein französischer Angriff nordöftlich von Barleux gescheitert. Diese Nacht wurden in der Gegend Kalte höhe—Fleury mehrere starke französische Angriffe abgeschlagen. An einzelnen Stellen dauern die Kämpfe noch an. Starke englische Erkundungsabteilungen wurden an der Front lüdweftlich Warneton, Patrouillen bei Richebourg abgewielen. Ein französischer Handstreich nördlich von Vienne le Chäteau in den Weltargonnen ist misslungen. Unsere Patrouillen haben bei Ville aux Bois und nordöftlich von Prunay in der franzölischen Stellung rund 50 Gefangene gemacht. Im Luftkampf wurde ein französischer Doppeldecker bei Beine (östlich von Reims) abgeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Geltern abend stürmten die Russen vergebens gegen unsere Stellungen an der Tschara nordweltlich von Ljachowitschi an. Ruch bei Beresteczko wurden sie blutig zurückgewiesen. Sonit sind von einem für den Gegner verlustreichen Vorpostengefechte an der Komaika südlich von Widly abgelehen keine Ereignisse zu berichten. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. * * * S UIrEiren. für Venn und Amgegend. Donnerstag den 27. Juli 1916. von der rumänischen zur galizischen Grenze beordert. Französische und russische Angriffe gescheitert. Deutscher Tagesbericht. Mitteilung der Obersten Heeresleitung. * Großes Hauptquartier, 27. Juli.(Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Ancre und Somme bis in die Nacht hinein starke beiderseitige Artillerietätigkeit. Jeindliche Handgranatenangriffe westlich von Pozières wurden abgewiesen. Südlich der Somme ist ein französischer Angriff nordöstlich von Barleux gescheitert.* Diese Nacht wurden in der Gegend Kalte Höhe—Ileury mehrere starke französische Angriffe abgeschlagen. An einzelnen Stellen dauern die Kämpfe noch an. Starke englische Erkundungsabteilungen wurden an der Front südwestlich Warneton, Patrouillen bei Richebourg agewichen. Ein französischer Handstreich nördlich von Bienne le Chätenn in den Westargonnen ist mißlungen. Unsere Patrouillen haben bei Ville aux Bois und nordöstlich von##ay in der französischen Stellung rund 50 Gefangene gemacht. Im Lufkkampf wurde ein französischer Doppeldecker bei Beine(östlich von Reims) abgeschossen. Oestlicher Ariegsschauplatz. Gestern abend stürmten die Russen vergebens gegen unsere Stellungen an der Tschara nordwestlich von Ljachowitschi an. Auch bei Beresieczko wurden sie blutig zurückgewiesen. Sonst sind von einem für den Gegner verlustreichen Vorpostengefechte an der Komaika südlich von Widsy abgesehen keine Ereignisse zu berichten. Balkan=Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Türklichte Trappen Türkische Truppen von der rumänischen nach der gallzischen Front. * Von der schweizerischen Grenze, 27. Juli. Zur Meldung von dem bevorstehenden Eingreifen türkischer Truppen in Galizien sagt der schweizerische Major Du Bois in der Neuen Zürcher Zeitung u..: Da die Türkei an andern Fronten mächtige Armeen braucht, so ist wahrscheinlich, daß die nach Galizien geschickten Truppen nur Kontingente umfassen, die an einer durch andere Dispositionen nunmehr gesicherten Front verfügbar wurden und von dem orientalischen Kriegsschauplatz zu weit entfernt waren, als daß sie innerhalb nützlicher Frist hätten dorthin gebracht werden können, denn es braucht mehr als zwei Monate, um von Konstantinopel Truppen an die armenische Front zu schicken. Es bedeutet übrigens auch strategisch einen Vorteil für die Türkei, die Russen in Galizien anzugreifen, denn sie schwächen die russische Front in Galizien und ziehen Reserven an, die sonst gewiß an der armenischen Front verwandt worden wären. Wir wissen, daß die Türken eine Armee von 50 bis 100 000 Mann an der rumänischen Front hatten. Es wären also diese Truppen, die ganz oder teilweise nach Galizien befördert worden wären. Aber der wichtigste Schluß, den wir ziehen können, ist der, daß die Türkei, wenn sie diese neue groß angelegte Aktion in enger Verbindung mit den andern Armeen der Zentralmächte unternahm, nicht daran ist, mit der Eatente einen Sonderfrieden zu schließen, wie man es in gewissen Blättern der romanischen Schweiz lesen konnte, und man kann namentlich schließen, daß die Türkei, wenn sie ihre Truppen von der rumänischen Front wegnimmt, die Gewißheit en, daß diese Truppen dort nicht mehr nötig sind, und daß sich dort in der letzten Zeit Ereignisse zugetragen haben, die uns unbekannt sind, die aber die Lage gänzlich umgestaltet haben, da die Truppen, die bis jeht dort gehalten werden mußten, plötzlich von der rumänischen Iront weggenommen werden konnten. * Rumänien immer noch am Scheidewege. * Amsterdam, 26. Juli. Die Telegraphen=Union meldet: Die holländische Presse empfängt Meldungen von verschiedenster Seite, die das Eingreifen Rumäniens in den Krieg als möglich erscheinen lassen. Die diesbezüglichen Verhandlungen zwischen dem Vierverband und Rumänien sollen bereits abgeschlossen sein. Der Grund des noch andauernden Zögerns der rumänischen Regierung wird hier dem Umstande zugeschrieben, daß die russische Offensive nicht entfernt die Wirkungen hatte, welche Rußland sich beim Einsetzen des Angriffs versprach. Mehrere holländische Fachkritiker haben bereits das Eingreifen Rumäniens in den Kreis ihrer Berechnungen gezogen. Sie glauben nicht, daß das rumänische Heer imstande sein wird, die Lage auf dem östlichen Kriegsschauplatz in besonderer Weise zu verändern, zumal da Rumänien nach dem bewährten Rezept nach Möglichkeit seine Truppen schonen würde und kaum gewillt sein dürfte, sie ernsthaften Kämpfen auszusetzen. Die wirtschaftüiche Kraft der Türkei. * Kopenhagen, 26. Juli. Der Bukarester Korrespondent der„Times“ tritt den in der englischen Presse immer wieder breitgetretenen Märchen von der schwierigen Wirtschaftslage der Türkei entschieden entgegen und hebt hervor, daß die Nahrungsmittelpreise in Konstantinopel täglich zurückgehen und daß die wichtigsten Lebensmittel im Ueberfluß vorhanden seien. * Die deutsch=-österreichisch=ungarischen Wirtschaftsverhandlungen. * Wien, 27. Juli.(WTB.— Wiener KorrespondenzBureau.) Die am 21. Juli wieder aufgenommenen Beratungen mit Vertretern der deutschen Regierung über zollund wirtschaftspolitische Fragen sind gestern zu einem vorläufigen Abschluß gelangt und haben eine erfreuliche Uebereinstimmung in den beiderseitigen Standpunkten herbeigeführt. Im Anschluß an diese Verhandlungen fand heute eine von der ungarischen Regierung veranstaltete gemeinsame Fahrt sämtlicher deutschen und hiesigen Delegierten auf der Donau nach Budapest statt An ihr nahm auch der deutsche Botschafter von Tschirschky und Bögendorff teil. Aufruf der Universitätslehrer zum„Durchhalten“. * Berlin, 27. Juli. Mit dem Rektor v. Wilamowitz= Möllendorf veröffentlichen die Universitätsprofessoren Otto von Gierke, Withelm Kahl, Eduard Meyer, Dietrich Schäfer, Reinhold Seeberg, Adolf Wagner einen Aufruf, worin es, wie die Vossische Zeitung mitteilt, heißt: Die Erwartung eines nahen Friedens bewegi weite Kreise. Wir waren von jeher feit Jahrhunderten ein Friedensvolk; auch seitdem wir kämpfen, wir haben keinen andern Gedanken gehabt, als daß wir ringen um#en ehrlichen Frieden. Wir haben das Schwert nicht in die Hand genommen, um zu erobern; nun, wir haben es ziehen müssen, wollen, können, und dürfen wir es nicht in die Scheide stecken, ohne einen Frieden gesichert zu haben, den auch die Feinde zu halten gezwungen sind. Der ist aber nicht zu erlangen ohne Mehrung unserer Macht, Ausdehnung des Bereiches, in dem unser Wille über Krieg und Frieden entscheidet. Dazu bedarf es sicherer Bürgschaften,„realer Garantien“, darüber ist bei allen Deutschen nur eine Meinung. Unsere Gegner sind noch nicht bereit, uns solche Bürgschaften zuzugestehen. Sie sind nicht friedebereit; so können auch wir nicht von Frieden reden. Unsere Feinde rechnen mit der Not, in die sie uns durch Absperrung versetzen können. Sollten wir der kleinen Entbehrungen wegen, die uns der Tag auferlegt, unsere Zukunft in Frage stellen können, sollten das tun, obgleich wir Sieger sind? Wir verdienten nicht, ein Volk zu heißen und ein Reich zu haben, wenn es so wäre. So wollen wir denn„durchhalten", unverzagt und unerschüttert, durchhalten und siegen, weil— wollen wir uns nicht selber aufgeben— wir gar nicht anders können ... Der Krieg hat bewiesen, daß wir ein einiges Volk sind, daß es daheim und draußen vielfach bezweifelt wurde, erinnert jeder. So sollen auch die Zweifel an der Notwendigkeit weitern Kämpfens und Siegens, die unser Volt beschleichen und seine Seele schwach zu machen, die Gegner aber zu stärken drohen, wie störende Nebel dahinschwinden vor dem Sonnenglanze unseres Willens zum entscheidenden Siege und des Glaubens an ihn. Eine russische Gruppe zur Vorbereitung des Friedens. Unter der Ueberschrift:„Soll man ihnen nicht das Maul stopfen?“ schreibt Güinka in der„Semschtschina" vom 9. Juli: Je mehr man sich in den Plan des gelben Blocks, die Schaffung einer parlamentarischen Gruppe zur Ausarbeitung der Friedensbedingungen, hineindenkt, um so mehr kommt man zu der Ueberzeugung, daß die Militärbehörden sich in diesen Plan einmischen und wenigstens in der Presse die weitere Erörterung dieses Planes unbedingt verbieten sollten. Ohne die Frage der Einmischung des Blockes in die Gewalt des Zaren zu berühren, wird die Zutassung der Bildung einer parlamentarischen Gruppe, die beständig mit den verbündeten Parlamenten wegen der Ausarbeitung von Friedensbedingungen in Fühlung bleiben will, im Lande wie in der Armee den übelsten Eindruck hervorrufen. Wenn der Block in dieser Beziehung nicht gezügelt ist, werden die jüdischen Zeitungen von Tag zu Tag über den Frieden zi. schwatzen beginnen. Heute schwatzen sie über das Ziel und den Nutzen der Bildung einer parlamentarischen Gnuppe, damit der Friede uns nicht unvorbereitet träfe. Morgen werden sie mitteilen, welche Fraktionen sich bereit enklärt haben, in die Gruppen einzutreten, um die Friedensbedin gungen vorläufig auszuarbeiten. Uebermongen werden sie die Ansichten verschiedener Glieder dieser Gruppe, eines Tschenkeli, Miljukow, Kerenskis, Schulgin, über die Friedensbedingungen bringen. Dann werden sie die Ansichten verschiedener Zeitungen über die Friedensbedingungen eingehend erörtern, dann diejenigen verschiedener Partamentarier anderer Länder usw. Das Wort„Frieden" wird von den Spalten der Zeitungen nicht verschwinden unter dem Vorwande, daß wir nicht überrascht werden dürften. Man denke nur, wie sehr die Juden sich davor fürchten, die sich so um Rußland sorgen, daß sie es auf Schritt und Tritt verraten und verkaufen. Wird denn das fortwährende Geschwätz über den Frieden nicht unserer Armee schaden, und wird es nicht dem deutschen Kaiser nützlich sein? Wir sind zur Fausheit, Schläfrigbeit und Unbekümnnertheit geneigt, Energie aber haben wir zu wenig. Wenn man uns täglich an den Frieden erinnern wird, so werden wir uns gerne im Rechte fühlen, unsere Hände sinken zu lassen, und werden weitere Bemühungen für überftüssig halten. Unterdessen fordert die Erringung des endgültigen Sieges die ständige Anspannung aller Kräfte des Landes. Die geringste Schwächung dieser Anspannung wird nur dem Feinde zunutze kommen. Darin aber liegt der geheime Zweck der Führer des gelben Blocks, welche von den Juden bestochen werden und in die Duma mit Hilfe der deutschen Kolonisten doppelter Reichsangehörigkeit gelangt sind. Deutschland geht es schlecht, die deutsche Agnee hat sichtlich nachgelassen. Die Deutschen werden an allen Fronten schon zu Tausenden gefangen genommen. Und was besonders beachtenswert ist, ein unverhältismäßig großer Prozentsatz der Offiziere gerät in unsere Hände, ein tröstliches Anzeichen. Der Sieg rückt heran. Deswegen sind unsere inneren Feinde so besonders eifrig. Sie hofften im vorigen Jahre Unruhen zu erregen und der Regierung die Macht entreißen zu können, aber das glückte nicht. Jetzt streben sie danach, unsere Energie durch ständiges Erwähnen des Friedens sahmzulegen. Es ist also an der Zeit, ihnen möglichst gründlich das Maul zu stopfen.(N. d..) * Die Friedenssehnsucht in den Vierverbandsländern. * Stockholm, 25. Juli. Das Reichsratsmitglied Wasiljewicz, der der nach England, Frankreich und Italien entsandten parlamentarischen Abordnung angehörte, hat einem Mitarbeiter des„Rjetsch“ gegenüber charakteriftische Erklärungen über die wahre Volksstimmung in den Ententeländern abgegeben. Wasiljewicz betonte, daß sowohl in England, wie auch in Frankreich und Italien sich eine Kriegsmüdigkeit und starkes Verlangen nach Frieden geltend machen In den politischen Kreisen der westlichen Länder bestehe die feste Ueberzeugung, daß der Krieg sich nicht mehr lange hinziehen werde und daß noch vor Beginn des Winters Friedensverhandlungen eingeleitet würden. * Die unüberwindlichen Schwierigkeiten der KaukasusOffensive. * Kopenhagen, 26 Juli. Der Berichterstatter des „Rußkoje Slowo“ an der Front im Kaukasus telegraphiert seinem Blatt, daß die russische Offensive mit kaum zu überwindenden Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Die türkischen Truppen verteidigen jeden Zoll des Bodens mit todesmutiger Tapferkeit, so daß die Russen immer neue Angriffe unternehmen müssen, um den Feind zurückzudrängen. Von einer Demoralisation der türkischen Soldaten kann nicht gesprochen werden, denn ihr Widerstand ist ungebrochen und sie verteidigen sich mit der ihnen eigentümlichen Hartnäckigkeit. * Absichten der Franzosen bei Belfort? Im„Berner Intelligenzblatt“ vom 19. Juli wird die Frage, ob bei Belfort eine neue Offensive von den Verbandsmächten geplank wird, folgendermaßen beurteilt: Wie man von der Pruntruter Greaze erfährt, wird die Räumung französischer Ortschaften längs derselben dahin gedeutet, daß die Franzosen bei allfälligem Scheitern der Offensive an der Somme an eine zweite Entlastungsoffensive dächten, die sich durch das Tor von Belfort zu vollziehen hätte. In der gleichen Richtung werden auch die Transporte von englischen Soldaten vom Mittelmeere her gedeutet. Gleichzeitig berichtet man, daß General Pétain Verdun um jeden Preis zu halten denke, daß aber anderseits auf deutscher Seite bereits die Schlacht an der Somme wiederum nur als riesiger Aderlaß für die Ententheere betrachtet werde. Nach unserer Meinung kann von einer Entlastungsoffensive für Verdun durch die burgundische Pforte keine Rede sein, ohne daß Schweizergebiet benutzt würde, was als ausgeschlossen gelten darf. Zur Massenentfaltung und zu umfassender Aktion ist dieser Zipfel unbrauchbar. Wir halten Neuoffensivversuche auf den alten Kampfplätzen der Champagne und des Raumes von Arras bis Lille für wahrscheinlicher, im Falle die Kraft der engagierten Heere noch ausreicht.(N. d..) * Grey als Schuljunge gescholten. * London, 26. Juli. Die Telegraphen=Union meldet: Dem geistigen Urheber des Kampfes gegen die Londoner Deklaration und die Haager Abkommen, Gibson Bowles, wurde vom Komitee der National Emergency Konferenz unter dem Vorsitz von Lord Beresford ein großes Dankessen im Savoy=Hotel in London gegeben. Viele hervorragende Admirale und Seehandelsinteressenten nahmen an dem Festmahl teil. Bei den Reden kam Lord Grey sehr schlecht weg. Lord Beresford legte die Schuld für den Abschluß der Londoner Deklaration auf die Schultern Greys; er erklärte, wenn England die Deklaration eingehalten hätte, so hätte es diesen Krieg unmöglich gewinnen können. Admiral Meux sagte, Veresford hätte durch seine Werbearbeit für die Aufhebung der Deklaration die englische Regierung aus einer Patsche herausgezogen, und es wäre einmal ein Akt der Ehrlichkeit gewesen, wenn Asquith oder Grey dem Festmahl beigewohnt hätten, da ihr Fehler jetzt gutgemacht sei. Beresford geißelte die Art, wie die englische Presse die Mitglieder der gegenwärtigen Regierung von morgens bis abends jeden Tag und in allen Tonarten als die Summe aller staatsmännischen Weisheit preise. Es ist jetzt sogar vorgekommen, daß sie eine„Greyelegie", von ihm selbst, in englischer und französischer Sprache geschrieben hätten, so daß sie der ganzen Welt zugänglich sei. Vielleicht komme demnächst sogar noch eine über die Beerdigung des Kabinetts. Lord Grey sei eben das geblieben, was er war: Ein großgewordener Eton Boy.(Eton Boy: Schüler des Eton College, der bekanntesten englischen höheren Lehranstalt.)(Großes, schallendes, allgemeines Gelächter.) Grey samt seinen albernen Untergebenen hätte nie aufgehört, Dummheiten zu machen Die große Gefahr für die englische Flotte habe niemals in der Nordsee, sondern immer in Whitehall, dem Regierungssitz in London, gelegen. * Wachsende Bewegung zugunsten Casements. * London, 26. Juli. Die Telegraphen=Union meldet: Sir Roger Casement hat bisher den Bemühungen seiner Freunde, ihn zur Unterschrift eines Gnadengesuches an den König zu bewegen, heftigsten Widerstand entgegengesetzt. Er erklärt, daß er seine Tat nur deshalb bedauere, weil es ihm nicht vergönnt sein wird, das Ende des Krieges zu sehen, welches ohne Zweifel die Niederlage Englands und die ersehnte Befreiung Irlands vom britischen Joch mit sich bringen wird. Die Bewegung zugunsten einer Begnadigung Sir Roger Casements nimmt immer größern Umfang an, sie ist auch auf das englische Heer übergegangen. Es wurden vier Offiziere verhaftet, die ihre Soldaten aufgefordert hatten, im Falle einer Hinrichtung Casements zu meutern. Die irischen Arbeiterverbände in Amerika haben ein telegraphisches Gnadengesuch nach London abgehen kassen. Gleichzeitig baten sie den Präsidenten Witson, dieses Gnadengesuch mit aller Kraft zu befürworten. Die bei der englischen Regierung von Privatleuten aus allen Geschäftsschichten eingelaufenen Bittschriften für Casement sollen sich auf Tausende bekaufen. In den letzten Tagen hat Ministerpräsident Asquith eine große Reihe von Drohbriefen enpfangen, in denen erklärt wird, daß er Casement um keine Stunde überleben würde. In informierten englischen Kreisen hält man trotz alledem eine Begnadigung Casements für ausgeschlossen; es sei denn, daß Casement, was noch unwahrscheinlicher ist, die Gnade des Königs von England in letzter Stunde noch anrufen sollte. Letzte Depeschen. Hollands Fischereigewerbe und England. II Aus dem Haag, 27. Juli. Lord Robert Cecil sagte dem Londoner Korrespondenten des Amsterdamer Handelsblad, England als kriegsführende Nation habe das Recht, für Deutschland bestimmte Kontrebande anzuhalten, und die niederländische Regierung selbst habe erklärt, daß Fische Kontrebande seien. Im Augenblick seien Vertreter der niederländischen Reeder in London, um in der Angelegenheit mit der englischen Regierung zu verhandeln: Die Unterhandtungen nähmen einen guten Fortgang, sodaß eine befriedigende Lösung zu erwarten sei. In einer Versammlung, die gestern abend vom Vorstand der Vereinigung zur Förderung der niederländischen Fischerei einberufen worden war, wurde eine Resolution gefaßt, die auf das Schärfste gegen das englische Vorgehen protestiert. Es wird darin gesagt, daß weder England noch ein anderes Land bisher Produkte der niederländischen Seeschiffahrt als Kontrebande betrachten konnte. Der Fisch, der von niederländischen Schiffen gefangen wurde, kann während der Heimfahrt nicht Kontrebande für eine der kriegsführenden Mächte werden. Die englische Behauptung, 90 Prozent der Heringe gingen nach Deutschland, sei falsch. Auch in normalen Zeiten würden 60 Proz. der Heringe an das Ausland verkauft. Die Zahl der von der englischen Maßregel betroffenen Arbeiter wurde von dem Vorsitzenden der Vereinigung auf 20000 Mann angegeben, sodaß eine gewaltige Katastrophe bevorstehe. Auch in Blaardingen fand eine stark besuchte Versammlung der Fischer statt, in der gegen die englischen Maßregeln Einspruch erhoben und die Zahl der durch das englische Vorgehen betroffenen Arbeiter auf 25000 angegeben wurde. * Die holländischen Fischer gegen England. * Haag, 26. Juli. Das sozialistische Blatt Hei Volk meldet: Aus allen holländischen Häfen sind die für die Abfahrt klargemachten Heringsdampfer ausgefahren. Es handelt sich darum, den Streit mit England in der schärfsten Form zum Austrag zu bringen und abzuwarten, ob die Engländer es tatsächlich wagen wollen, auch diese Schiffe, unter denen mehrere Hundert=TonnenDampfer sind, zu beschlagnahmen. * Untersuchung der englischen Jehlschläge. H Basel, 27. Juli. Aus London wird gemeldet: Im Unterhaus teilte Asquith mit, daß die beiden Untersuchungskommissionen über die Operationen in Mesopotamien und an den Dardanellen ernannt seien. Präsidenten sind Lord Hamilton und Lord Cromer. * Ein großer englischer Hülfskreuzer untergegangen? TU Amsterdam, 27. Juli. Einem Londoner Privattelegramm zufolge, erhält sich dort andauernd das Gerücht von dem Untergang eines großen englischen Hülfskreuzers in der Nähe der Orkney=Inseln. Der Hülfskreuzer soll auf eine Mine gelaufen sein. * Ein endgültiger Erfolg der Entente unmöglich. * Rom, 25. Juli. Der Pariser Korrespondent des„Secolo" telegraphiert seinem Blatt, daß die deutsche Heeresleitung bei der gegenwärtigen Defensive an der Westfront die gleichen Methoden wie bei der Offensive anwende. Da ständig Umgruppierungen vorgenommen würden, die durch die vorzüglichen deutschen Bahnverbindungen erleichtert werden, sei es den Alliierten nicht möglich, einen endgültigen Erfolg zu erzwingen. Zum Schluß sucht der Korrespondent seine Leser damit zu trösten, daß die Alliierten mehr Munition als Deutschland besitzen und daß die Munitionserzeugung##glich gesteigert werde. * Irland ohne Kohlen. * Amsterdam, 26 Juli. In Sedgley im StaffordshireDistrikt ist ein Streik der Kohlenarbeiter ausgebrochen. Im Dubliner Hasen sind die Kohlenträger in den Ausstand getreten, sodaß keine Kohle mehr hereinkommt. Viele Privatleute sind ganz ohne Kohlen, zahlreiche Fabriken haben ihre Vorräte fast gänzlich aufgebraucht, sodaß in Kürze eine Stillegung vieler Betriebe zu erwarten ist. Druck und Verlag von Hermann Neusser in Vonn. Für die Redaktion verantwortlich: Peter Neusser in Bonn.