Nr. 8210 nebenondmmenzigster Jahrgang. Expedilion 6a. Fernruf Redaction 366,(867 Berliner Dienlt). Postscheck=Konto Nr. 18672. Druchk und Verlag von Hermann Neusser in Bonn. —„ bienstag, 29. Juli 1910. Verantwortlich für den nachrichtuichen, Irtichen und unterhaltenden Tell: Peter Neusser, für den Anzeigen- und Reklamstei: Peter Lescrinler. Gelchäftshaus: Bahnhofltraße 12 in Bonn. Grachamt wgsch-— an wetiagen mibang u1 Uhn. Sonntage an berchnd. Vezugspreis in Bonn und Umgegend monatlich 80 Pig, frei Haus. Postbezug Illk..40 vierteljährlich ohne, Ik..82 mit Zustellgebühr. Keile=Gestellungen: Tägliche Verlendung nach allen Orten deutichlands frei unter Streifbang IIIk..50 wöchentlich: Rusland Ilk..78 wöchentlich: der Berug kann jeden Tag deginnen und jeden Tag abgebrochen werden. Unverlangt eingelandte Manuskripte werden nicht zurückgegeben. für Bonn und Umgegend. 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Wie sich herausgestellt hat, wurden die gestern gemeldeten englischen Angriffe gegen die Front ThieppalGuillemont von Teilen von 11 englischen Divisionen geführt, deren mehrere hastig von anderen Fronten herangeholt waren. Den einzigen Vorteil, den der Feind auf der ganzen Linie erreichen konnte und den wir noch nicht ausgebessert haben, das Eindringen in einige Häuser von Pozières mußte er mit außerordentüch blutigen Verlusten bezahlen. In Lonqgueval warf ihn der mit Wucht geJührte Gegenstoß der brandenburgischen Grenadiere von Douaumont glorreichen Angedenkens. Aus einer Kiesgrube südwestlich Guillemont, in der der Gegner sich vorübergehend eingenistet hatte, brachten wir 3 Offiziere, 141 Mann unverwundet heraus. Südlich der Somme sind kleinere französische Unternehmungen bei Soyécourt sowie westlich von Vermant=Ovillers in unserem Feuer gescheitert. Die Artilleriekämpfe flauten nur vorübergehend ab. Unsere Beute aus den Kämpfen seit dem 15. Juli beträgt nach bisherigen Feststellungen 68 Maschinengewehre. Rechts der Maas steigerte sich der beiderseitige Artilleriekampf mehrmals zu großer Heftigkeit. Infanterietätigkeit gab es hier nicht. Oestlicher Kriegsschauplatz. Auf dem nördlichen Teile der Front und bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer außer Patrouillenkämpfen keine Ereignisse. Nordwestlich von Beresteczko starke russische Angriffe glatt schlagen. Balkan=Kriegsschauplatz. Unverändert. Ein neutrales Urtell über die Auslichten der englisch-franzöllschen Okfenllve. * Haag, 24. Juli. Die holländische Presse berichtete zu Anfang der Offensive der Verbündeten manch ungünstiges Urteil über die Aussichten der Deutschen. Sie ist in den letzten Tagen aber zu einer wesentlich geänderten Anschauung gekommen. In den Wochenübersichten über die Gesamtoffensive und insbesondere über die Offensive an der Somme kommt dies deutlich zum Ausdruck. Der militärische Mitarbeiter des„Nieuwe Rotterdamschen Courant“ schreibt: Vor einer Woche war die Lage an der Somme für die Verbündeten weit mehr versprechend, als gegenwärtig. Die dritte Offensivwoche bringt nun den dritten großen, jetzt beendeten Versuch der Engländer, durchzubrechen. Der Erfolg hat jedoch den Erwartungen keineswegs entsprochen. Der ganze Gewian der dritten Woche besteht aus sehr wenigem Geländegewinn an beiden Flanken und in einer kleinen Vorwärtsbewegung auf dem nördlichen Ufer der Somme. Die Deutschen haben jedoch, was Haig selbst meldet, Verstärkungen heranführen können. Diese Verstärkungen im Verein mit der fortgesetzten weiteren Befestigung der deutschen Linien sind offenbar die Ursache gewesen, daß das Ergebnis des dritten großen Angriffs erheblich geringer gewesen ist, als bei den beiden vorhergehenden Angriffen. Aus dem bisherigen Verlauf der englischen Offensive ist also recht deutlich zu wurden abgeDer österreich.=ungarische amtliche Bericht. * Wien, 24. Juli.(WTB) Amtlich. Russischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Auf den Höhen nördlich des Prisolpsattels und bei Lobaczewka in Wolhynien wurden russische Angriffe abgeschlagen. In Ostgalizien südlich des Dnjestr wurde das Annähern feindlicher Abteilungen durch Artilleriefeuer vereitelt. Nördlich des Dnjestr vollführten unsere Vortruppen mit Erfolg nächtliche Ueberfälle. Italienischer Kriegsschauplatz. ; Gegen unsere Stellungen südlich des Val Sugana und jene im Raume von Paneveggio und Pellegrino setzte der Feind seine heftigen Angriffe ohne jeden Erfolg fort. In den Morgenstunden gingen mehrere italienische Bataillone von C. Maora enklang des Grenzkammes zweimal zum Angriffe vor, jedesmal mußte der Gegner unter den schwersten Verlusten zurückflüchten. Im Gebiele des Monte Jebio scheiterten im Laufe des Vormittags vier Vorstöße. Nachmittags wiederholten die Italiener noch zweimal den Vorstoß gegen den Nordflügel unserer Iront; sie wurden wieder unter den größten Verlusten zurückgeschlagen. Auf den Höhen nördlich und südlich von Paneveggio wurden drei Angriffe abgewiesen. Während der Nacht brachen noch je ein Angriff gegen Jedasa und die Höhen südlich Pellegrino im Feuer zusammen. An der Kärntner und Isonzofront keine Ereignisse von Belang. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Richts neues. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. * Greignisse zur See. Ein Seeflugzeuggeschwader hat heute nacht die militärischen Objekte von San Giorgio di Nogara, Gorgo=Monfalcone sehr wirkungsvoll mit schweren, leichten und Brandbomben belegt. Mehrere starke Brände wurden beobachtet. Trotz heftigster Beschießung kehrten alle Flugzeuge unversehrt zurück. Jloktenkommando. entnehmen, daß die Deutschen nach jedem Angriff stärker geworden sind, daß es den Engländern fortgesetzt größere Opfer kostet, den Gegner zurückzudrängen, und daß die Fortschritte von Woche zu Woche geringer werden. Die Kämpfe an der Somme, die anfangs den Verbündeten einen großen Erfolg zu bringen versprachen, scheinen ihnen heute schon ungewöhnliche Schwierigkeiten zu bereiten. Der militärische Mitarbeiter des„Nieuwe Courant" bemerkt, daß eine Krise für die Deutschen keineswegs mehr bestehe, sondern daß die deutsche Widerstandskraft selbst den gewaltigsten Angriffen der Verbündeten, welche diese aus manchen Gründen nur beschränkte Zeit fortsetzen könnten, gewachsen sei. In der letzten Zeit, heißt es weiter, hat der Kampf an der Westfront den Charakter als großzügiges Unternehmen verloren. Es handelt sich meistens nur noch um Kämpfe von lokaler Bedeutung. Ein ziemlich sicheres Zeichen, daß sich die Offensive der Verbündeten festgelaufen hat. Das ganze Ergebnis ist eine ziemlich scharfe Einbuchtung der deutschen Front mit der Spitze auf Péronne. Ein Vorteil ist es aber sicher nicht, daß die französisch=englischen Linien diese sonderbare Form angenommen haben. Die Franzosen und Engländer haben sich selbst Gefahren geschaffen, die, wenn die Deutschen in der nächsten Zeit genügend Kräfte gesammelt haben, sich an den Flanken der vorgeschobenen englisch=französischen Stellungen zweifellos fühlbar machen werden. Unzufriedenheit mit Englands Offensive an der Westfronk. TU Amsterdam, 25. Juli.(Voss. Ztg.) Wie aus London gemeldet wird, ist der französische Generalstab sehr unzufrieden mit den geringen Fortschritten, welche die Engländer mit ihrer Offensive in Frankreich bisher erreichten. Der Geländegewinn an diesem kleinen Frontabschnitt sei unbedeutend. So urteilen die französischen Offiziere bei Verdun über das Ergebnis. Der Erfolg rorrde durch die ungeheuren Opfer, durch die er errungen wurde, ganz erdrückt. Frankreich könne mit seinem kostbaren Menschenmaterial nicht so umspringen wie England und Rußland. Trotz energischer Kraftverschwendung auf beden Fronten weichen die Deutschen bei Verdun nicht einen Schritt zurück. Der Widerstand ist bisher ungebrochen. Wenn England den Verbündeten herzhafte Hilfe bringen wolle, müsse es ihre Kraft verzehnfachen. Ist dies nicht mehr möglich, dann hoffen wir vergebens. So sagte ein französischer Generalstabsoffizier nach einem Besuch an der Front. * Longneval-Detille=Wald. TU Ausdem Haag, 25. Juli.(Berl. Tagebl.) Daily Chroniele schreibt: Die Lage bei Longueval und im Delville=Wald hat unseren Leuten schwere Mühe gebracht. Seitdem eines unserer Hochland=Regimenter am 14. Juli diese Stellung nahm. Der Feind machte wiederholt Gegenangriffe von dem oberen Ende des Dorfes her, wo er Maschinengewehrstellungen hielt und sich die Verbindung mit den nördlichen Schützengräben gesichert hatte und von wo er Munition und Nahrung heranholen konnte. Von Norden her konzentrierte er auch schweres Artilleriefeuer auf den südlichen Teil des Delville=Waldes, in welchem die Südafrikaner lagen und unterhielt außerdem ein furchtbares Sperrfeuer. Trotzdem hatten sich die Hochländer fast eine Woche halten können. Der Kampf dauert an dieser Stelle noch weiter fort. * Pozières-Guillemonk. TU Genf, 25. Juli.(Berl. Tagebl.) Der gestrige Haig'sche Abendbericht, der das Fortdauern der erbitterten Kämpfe von Pozières bis Guillemont meldet, wird durch eine heute mittag erschienene Havasnote ergänzt. Danach bemühen sich die Australier und andere Kontingente vergebens, die mächtigen Stellungen der Deutschen in dem dortigen Abschnitt zu erschüttern. Die Note hebt ausdrücklich hervor, daß die Engländer am Eindringen in die deutschen Stellungen vornehmlich ducch die Wirksamkeit der feindlichen Maschinengewehrabteilungen gehindert waren. * „Die Entscheidung fällt im Westen.“ * Bern. 24. Juli. General Haig erklärte dem Mitarbeiter des Matin, Senator Henry Veranger, die letzte Entscheidung des Krieges werde auf den Schlachtfeldern des Westens fallen. Wir werden dort einen Frieden erzwingen müssen, der etwas wert ist, denn wir werden ihn bezahlt haben.(Frift. 31g.) * Gegen den Siegesschwindel in Frankreich. * Basel, 24. Juli. In der französischen Presse hat sich endlich eine Stimme erhoben gegen den von der Regierung organisierten Siegesschwindel. Der militärische Mitarbeiter des Bonnet rouge, der seine Tagesberichte über die Kriegslage als General N. unterzeichnet, beklagt sich in der letzten Nummer dieses Blattes, daß die Zensur nicht nur seine Artikel beanstandet, sondern auch versucht hat, ihn durch eine an die Redaktion gerichtete Mahnung gefügiger zu machen. Er antwortet daraufhin wie folgt: Natürlich, wenn die gesamte militärische Kritik aus dem Kriegsministerium geliefert würde, dann würde alles zum besten stehen in der besten der Republiken. Der Sieg hätte uns schon längst gelächelt Alle Welt legt aber Unverständnis für die Anforderungen des jetzigen Krieges an den Tag, die aber ganz und gar der Unwissenheit gleichkommt, die einige unserer berufenen Militärkritiker in unserer Presse jeden Morgen offenbaren. Seien wir auf unserer Hut. Das Fieber der öffentlichen Meinung fällt schnell ab, und immer folgen ihm die schlimmsten Depressionen. Wir wissen nicht was morgen geschieht. Seien wir also nüchtern und bescheiden in unsern Ausdrücken und in unserer Einbildung. (Frkft. Ztg.) Russenherrschast und Rusenpläge. TU Berlin, 25. Juli. Langstein meldet dem Lokalanzeiger aus dem Kriegspressequartier unterm 24. Juli: Aus der Bukowina kommen Nachrichten, daß die Russen in Czernowitz Frauen als Geiseln verhaftet haben. Die den besten Gesellschaftskreisen angehörenden Damen sollen erst dann freigelassen werden, wenn die Mutter und Schwester des Hochverräters Gesowske, die sich in österreichischer Untersuchung befinden, enthaftet und nach Rußland entlassen werden. In Czernowitz ist jetzt ohne Sang und Klang der neue russische Gouverneur Tresow eingetroffen. Trotzdem hat die Drangsatierung der Bevölkerung nicht aufgehört und die Verhaftungen dauern an. In der Gegend von Nowa Poczajew gefangene russische Offizlere teilen mit, daß die Verluste der Armee Sacharow, welche in Wolhynien steht, seit Anfang der Offensive mehr als 50 Prozent betragen. Die Verluste müssen durch alle verfügbaren Ersatztruppen ersetzt werden. Der Plan der Russen, in der Richtung auf Lemberg vorzustoßen, werde aufrecht erhalten. Sacharow sei berufen, diese Aosicht durchzuführen. * Nikolajewitsch nicht mehr Oberbefehlshaber. * Kopenhagen, 23. Juli. Wie aus den neuerlichen amtlichen Schriftstücken zwischen Petersburg und dem Oberkommandierenden der russischen Kaukasusarmee vorgeht, ist Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch nicht mehr Oberkommandierender der Kaukasusarmee. Die Kaukafusarmee wird nunmehr von General Judenitsch befehligt. Generatstabschef ist General Januschkewitsch. Die Enthebung des Großfürsten von dem Posten des Oberkommandierenden im Kaukasus ist in aller Stille erfolgt. Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch ist jedoch Kaiserlichir Statthalter des Kaukasus und der besetzten Gebiete im Orient geblieben. Wie in einflußreichen politischen Kreisen von Vetersburg verlautet, besteht zwischen dem Zaren und dem Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch eine ernsthafte Spannung. Deutlich sichtbar wurde diees Spannung wieder, als der Zar anläßlich der Einnahme von Baiburti an den Oberbefehlshaber der Kaukafsarmee General Judenitsch ein Glückwunschtelegramm richtete, ein solches jedoch an den Statthalter des Kaukasus nicht abging. * Mobilmachung weiterer russischer Völkerschaften. TU Rotterdam, 25. Juli.(Lokalanz.) Ein Ukas des Zaren bestimmt, einer Reuter=Depesche aus Petersburg zufolge, die Mobilmachung der männlichen Bevölkerung in der Provinz Astrachan in Sibirien und auf Sachalin und in Turkestan. Sie sollen zum Bau von Befestigungen und Errichtung von Verteidigungslinien im Gebiet der aktiven Armee verwendet werden. Im Kaukasus werden sämtliche Muselmanen im Alter von 19 bis 43 Jahren ebenfalls zu diesem Zweck herangezogen. Nur für die Nomadenstämme ist eine Ausnahme gemacht worden. Unser Verhältnis zu Italien. Berlin, 24. Juli. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Bei der in Italien gegen Deutschland entfachten Preßhetze spielt eine wesentliche Rolle die Behauptung, daß der Generalgouverneur von Belgien, General v. Bissing, neuerdings eine Verordnung erlassen habe, wodurch wehrpflichtigen Italienern das Verlassen belgischen Gebietes verboten und die für wehrfähige Belgier bestehende Ueberwacheeng auf sie ausgedehnt worden sei. Diese Behauptung ist durchaus unzutreffend. Die italienischen Staatsangehörigen in Belgien haben sich nach der bereits unmittelbar nach Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Italien ergangenen Bestimmung einmal monatlich beim Meldeamt ihres Bezirkes zu melden. Eine Verschärfung dieser Bestimmung ist nicht eingetreten. Ebegsowenig ist ein grundsätzliches Ausreiseverbot für Italiener erlassen worden. Ueber Anträge auf Ausreiseerlaubnis entscheidet das Generalgouvernement jedem einzelnen Falle unter Berücksichtigung der staatlichen Interessen. Der Kampf um den Grabhügel. Am Naroczsee, Mitte Juli. Am Südufer des Naroczsees steht eine Kirche. Sie ist unter den Hammerschlägen des Krieges geborsten. Mit letzter Kraft fängt sie in ihrem barmherzigen Schoße die Granaten und Kugeln auf, die für die Schützlinge zu ihren Füßen bestimmt sind. Nur einige zerfetzten Stücke ihres weißen bräutlichen Gewandes hat der Wirbelsturm übrig gelassen. Tausend Wunden hat das Eisen geritzt. Das Innere ist verschüttet. Aber über den leuchtenden genden Trümmergebilden liegt es wie Glorienschein. Aus dem Gewirr der Gräben, aus den Drahtverhauen steigt inmitten kahler, mumienhafter Bäume ein Tempel hervor, bizarr wie alle Baukunst des Krieges, aber in dem grauenhaften Bilde des Diesseits ein lichter Sendbote froher Botschaft. Der Hochwald, der an den stillen, umlauerten Naroczsee grenzt, war die Einfallspforte der russischen Frühjahrsoffensive. Hinter den gelichteten Stämmen hatten sich die deutschen und russischen Posten einen Monat lang nächste Entfernung gegenübergestanden. Ater Und deutschen, dort, etwa 50 Schritte entfernt, die russischen Horchlöcher. Unser Fuß schreitet nun sorglos über diesen gleichgültigen Waldstreifen, der Tag und Nacht von pochenden Herzen behütet war, der, ein Abgrund in den Hades, Völker und Welten getrennt hatte. Die schlammigen Erdlöcher widern uns an wie eitrige Wunden an dem schögen Körper der Natur. Vor wenigen Wochen noch war den Kämpfern der Boden hier ein Stück Fleisch vor ihrem Fleische. Der Gegenstoß der Holsteinischen und Hamburger Truppen warf im April den Feind aus dem Walde heraus. Ungezählte kleine, halbverdeckte Erdlöcher, in denen nur ein Main zusammengekauert Platz finden konnte, begleiten unseren Weg zur heutigen Front. Es sind die einzigen Ueberreste der feindlichen Siedelung. Wie primitiv erscheinen sie uns gegenüber den behaglich ausgestatteten, mit Oefen versehenen Unterständen unserer Leute. Der zerstampfte, zersplitterte Kampfplatz liegt nun längst hinter unseren im April gewonnenen Linien. Hier griff der Feind im Zeichen der Generaloffensive dieser Tage von neuem an. Es liegt in der russischen Art, wenn die Taschen gefüllt sind, mit vollen Händen um sich zu werfen. Auf die rasche Flut folgt dann meist eine lange Ebbe. Für schleichende Zeiten der Entbehrung hält man sich durch rauschende Tage königlicher Launenhaftigkeit schadlos. So war es von je mit den Rubeln, so ist es heute mit den Grangten. Aus vollen Protzen wird mit freigiebiger Geberde das Gelände beschmissen. Die neuen Mannschaftsreserven werden auf gut Glück in die Dornenhecken der Hindernisse gesagt. Am Juli setzte hier das tausendfältige Feuer ein. Es tastete mit seinen Tod bringenden, glutig spitzen Fingern nicht nur die Gräben, sondern das ganze Gelände ab. Die Unfrigen gannten es höflich und wissenschaftlich: Präzisionsschießen. Die knöchernen Vampyrhände suchten in den erreichbaren Böden warmes Leben, strömendes Blut, aber in wildem Wühlen griffen sie auf Erde, auf feste Decken, in verlassene Gräben, in sterbende Bäume und einsames Gemäuer. Tag und Nacht krallten sie sich in den Stellungen fest. Am 4. Juli nachmittags wollten die Russen selbst nachsehen, ob das deutsche Bollwerk verwüstet sei; der vorbereitete Angriff wurde jedoch in letzter Minute abgesagt. Ihre Eisennägel griffen noch wilder zu. Ein russischer Flieger besah sich das Bild aus den Wolken. Alles Leben schien erloschen. Er meldete: die vordersten deutschen Gräben sind verlassen. Im Siegestaumel griffen am 6. Juli abends 7 Uhr drei russische Regimenter an. Die einzelnen Posten, die im Trommelgewirr tapfer Stand gehalten hatten, alarmierten. Da gaben die Gräben die Lebendigen wieder heraus. Ueber die zerfetzten Wände fluteten die Geschosse hinweg. Die Reste der russischen Angreifer flüchteten zurück. Ein unerbittlicher Befehl trieb zum zweiten Angriff, er blieb in seinen Anfängen stecken. Nun griffen durch den nächtlichen Himmel wieder die todgierigen Hände der schweren Geschosse zu. Am Morgen des 7. Juli folgten zwei kräftige Vorstöße in mehreren Linien. Sie brachen zusammen. Hoffnungslos und erschöpft sank der Feind in Untätigkeit zurück. Vom 8. Juli ab war er wieder artig und schweigsam. Er hatte sein Pulver und setne Kraft nutzlos verschossen. Unsere Verluste waren geradezu unglaubhaft gering. Am 14. Juli hob er noch einmal in ohnmächtiger Wut die Faust empor. Unser Sperrfeuer jagte die Patrouillen in ihre Gräben zurück. Der russische Heeresbericht verkündete darauf stolz:„Bei dem Hose Stachowoe südöstlich des Narocz= sees griffen wir die deutschen Vorposten an und zwange sie zur Flucht.“ In dieser Form macht sich der Mißerfolg zweifellos noch ganz vorteilhaft. Hart am See, am Wald, der das feindliche Ostufer umsäumt, liegt eine kleine Anhöhe, der Grabhügel. Die braven Holsteiner hatten hier schon immer eigen schweren Stand. Die russischen Gräben am Waldrand sind nur 150 Meter entfernt. Unter dem Dach der Baumkronen kann sich der Gegner unbemerkt ansammeln, ungestört den Angriff vorbereiten. Vor den eigenen Drahtverhauen stehen, in Fruchtbarkeit fast mannshoch emporgereckt, verräterische Kornfelder. Es ist vergiftetes Brot, das die Natur hier darbietet, Getreide, das den Tod ernährt. Während die Schrapnells wie ein Hagelgewitter über den vordersten deutschen Gräben zerplatzten, hatten sich die russischen Sturmmassen an den in Rauch gehüllten Grabhügel herangearbeitet. Es waren besonders eingeübte Grenadiertrupps, ohne Gewehre, nur mit Handgranaten ausgerüstet. Der durch die dreitägige Beschießung beschädigte Drahtverhau bot kein Hindernis mehr. Der Posten eines Maschinengewehrs bemerkte durch den Dampf und Schwaden die Annäherung. Er alarmierte und schoß, was der Gurt an Patronen faßte. Jedoch schon in wenigen Sekunden waren die Russen in den Gräben. Unsere Musketiere kamen gerade aus den Fuchslöchern hervor, in denen sie wohlgeborgen das Artilleriefeuer überstanden hatten. Mit Handgranaten gingen sie auf die 50 Eindringlinge los. Von Schulterwehr zu Schulterwehr trieben sie sie in die Enge, bis keiner von ihnen übrig war. Ein baumlanger Russe wehrte sich verzweifelt. Er warf auf einen ihn bedrängenden Vizefeldwebel eine Handgranate, verfehlte ihn aber. Da der Vizefeldwebel keine Granate mehr zur Hand hatte nahm er einen Blindgänger, den die Russen kurz vorher auf den Grabenrand geschossen hatten, und schleuderte ihn seinem Gegner an den Kopf. Zum Glück explodierte das Geschoß nicht, sonst hätte es ihn mitzerrissen. Als die den Sturmtrupps folgenden Kolonnen der Schützenlinien sich den Stellungen näherten, wurden sie aus den nun voll besetzten Gräben durch ein vernichtendes Feuer vertrieben. Bald gaben die Russen alle Versuche am Grabhügel auf. Durch die Rauchvorhänge und die Dschungeln der Getreidefelder waren die Russen am Abend des 6. Juli auch in ein vorgeschobenes Grabenstück an der sogenannten Lutterhöhe eingedrungen. Feindliches Sperrfeuer hinderte die Zuführung von Reserven. Man mußte sich die Nacht über darauf beschränken, den Feind rechts und links in dem Graben einzuklammern und ihn zu hkadern, seinen Erfolg weiter auszunützen. Dies gelang in vollem Maße. Am Mittag des folgenden Tages waren die Vorbereitungen für den Gegenstoß beendet. In erbittertem Nahkampf wurden die ungebetenen Gäste niedergerungen. Die gesamte Stellung war wieder in unseren Händen. Während die Kameraden an der Südfront und im Westen die gewaltigen Offensivstöße abfangen, hatten die bewährten Helden am Naroczsee getreue Wacht gehalten und den mit verschwenderischen Mitteln angreifenden Feind empfindlich geschwächt. Stillere Tage sind wiedergekehrt. Die Kämpfer lauschen dem Lied der Wellen und das Wassen lockt ihre Gedanken zur meerumschlungenen Heimat. Dr. R. Dammert, Kriegsberichterstatter. auf die* Seste 2. Ner. 9613. 25. Juli 1916. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. Letzte Depelchen. Zur Rückfahrt der Deutschland, * Haag, 24. Juli. Telegraphen=Union. Daily Chronicle meldet aus New York: Am 20. Juli bei Tagesanbruch war die Deutschland unsichtbar geworden. Man konnte vom Ufer aus nicht feststellen, ob lediglich die Masten oder das Periskop untergetaucht waren oder ob das=Boot bereits abgefahren war. Die Kriegsschiffe der Entente haben 50 Meilen vom Hasen Netze ausgelegt. * Lugano, 24. Juli. Die Pariser Ausgabe des New York Herald meldet: Die„Deutschland“ habe den Kai verlassen und ankere etwa 50 Meilen weiter draußen fast vollständig unter Wasser mit zwei Schleppschiffen an der Seite. Kapitän König hätte erklärt, er werde trotz allen Versuchen, ihn zu hindern, in den Heimathafen einlaufen. Eine einem Deutsch=Amerikaner gehörende Jacht hat von Norfolk aus das Meer durchfahren, um das Vorhandensein von Drähten festzustellen, die die Kriegsschiffe der Entente auf eine Entfernung von 50 Meilen gespannt haben sollen. Die Erkundungsfahrt verlief jedoch ergebnislos. Das Blatt meldet weiter, man habe noch keine Bestätigung von der Ankunft eines zweiten Unterseebootes in Bridgeport. * Befördert die„Deutschland" Reisende? TU Aus dem Haag, 25. Juli.(Lok. Anz.) Die Agenten der Ozean=Schiffahrts=Gesellschaft, der bekanntlich das Untersee=Handelsboot„Deutschland“ gehört, inserieren, wie die Wioeles Preß meldet, daß man die Kabinen für die Reise nach Nord- und Südamerika auf dem=Boot mieten könne. Der Preis einer Kabine von Amerika nach Europa ist 2000 Dollar. Das Blatt meldet weiter, daß noch 30 Handels==Boote, zum Teil von größerem Umfang, bald vollendet sein werden. * England will der„Deutschland" im Kanal auflauern. TU Amsterdam, 23. Juli. Nach zuverlässigen Meldungen aus London, trifft England in der Nordsee und im Kanal umfangreichere Anstalten, um den Verkehr der deutschen Handels=Unterseeboote zu verhindern.(B..) * Ein zweites Unterseefrachtschiff in Amerika. * Berlin, 24. Juli.(WTB.) Der Lokal=Anzeiger bringt eine bisher unbestätigte Meldung der Basler Nachrichten aus London, der zufolge ein zweites deutsches Handelsunterseeboot auf Long Island östlich von New York angekommen sein soll. Das Unterseeboot sei im Hafendock von Bridgeport(Connecticut) verankert. * u C s. H Aus dem Haag, 25. Juli. In dem holländischen Orangebuch, dessen hauptsächlichster Inhalt bekannt ist, wird auch die Korrespondenz wiedergegeben, die über die Internierung des deutschen Tauchbootes U C 8 geführt ist. Aus der Korrespondenz ergibt sich folgender Bericht über den Vorfall: Am Morgen des 4. November 1915 wurden auf der Insel Terschelling Booisignale vernommen, die von einem offenbar dort in der Nähe gestrandeten Fahrzeuge herrührten. Das Motorboot Brandaris fuhr sofort ab und fand innerhalb der niederländischen Territorialgewässer das deutsche Tauchboot U C 8, das sich jedoch sofort losgemacht hatte. Der Kommandant des Tauchbootes hat den Kapitän der Brandaris, ihn wieder nach außen zu bringen, was jedoch verweigert wurde. Der Kapitän erbot sich jedoch, das Tauchboot nach Terschelling zu bringen, welches Angebot der Kapitän des Tauchbootes annahm. Die Brandaris fuhr dann voraus, bis man in fahrbare Gewässer kam, wo zwei niederländische Torpedoboote das Tauchboot in Empfang nahmen. Da das Schiff und seine Bemannung in den niederländischen Gewässern angetroffen war, wurden sie interniert. Dagegen protestierte die deutsche Regierung. Eine Deutsche in Marseille zum Tode verurteilt. * Lugano, 24. Juli. Die Vierverbandspresse hatte die Verurteilung von Edith Cavell durch ein deutsches Kriegsgericht zum Tode, weil sie erwiesenermaßen Hochverrat und Spionage in großem Umfange getrieben hatte, mit einem wüsten Pressefeldzug gegen Deutschland beantwortet und Frl. Edith Cavell deshalb zur englischen Nationalheldin erhoben. Ueber die eigenen Verurteilungen von Frauen zum Tode schweigen sie sich dagegen aus. So erfährt man jetzt erst, daß das Kriegsgericht von Marseille am 16 Mai 1916 eine junge Frau von 28 Jahren, Frau Pfaad— dem Namen nach eine Deutsche— wegen Hochverrats und Spionage zum Tode verurtellt hat. Ihre Berufung gegen das Urteil hat der Kassationshof verworfen. Wilson als Friedensvermittler? TU Aus dem Haag, 25. Juli.(Tägl. Rundschau.) Nach dem Berichterstatter der Morningpost zu Washington verlautet, daß Wilson die erste Gelegenheit ergreifen will, um erneut Versuche zur Friedensvermittlung, oder wenigstens zur Vorbereitung eines Waffenstillstands zu unternehmen. Da Wilson die Vereinigten Staaten von dem Kriege fernzuhalten wußte, und auch den Krieg mit Mexiko vermieden hat, so glaubt man, daß die Aussichten für seine Wiederwahl hierdurch schon sehr gefördert sind, die sich noch steigern werden, wenn es ihm gelingen würde, den europäischen Frieden zu vermitteln. * Beschränkung des Benzinverbrauchs in England. Haag, 24. Juli. Die Beschränkung des Benzinverbrauches in England vom 1. August ab hat in englischen Sportkreisen und bei den Automobilisten große Verstimmung hervorgerufen. Der tögliche Durchschnittsverbrauch von 3 Gallonen pro Kraftwagen wird um 50 Prozent vermindert werden. Die Londoner Autobusse und Taxameter können nach 6 Uhr abends nicht mehr fahren, da bis dahin das Benzin verbraucht sein wird. Sassanoms zweideutige Rolle gegenüber Deutschland. Der Voss. Ztg. geht aus Stockholm eine längere Darstellung zu, in der unter wörtlicher Wiedergabe eines Briefes des Grafen Witte eine auf Tatsachenmaterial beruhende Schilderung der Vorgeschichte des gegen Deutschland gerichteten französischrussisch=englischen Bündnisses gegeben wird, wonach der jetzt abgetretene russische Minister des Auswärtigen, Sassanow, der sich seiner Zeit in Potsdam als ein Freund Deutschlands aufgespielt hatte, in Wirklichkeit Verrat an Deutschland begangen hat. In dem Briefe Wittes heißt es diesbezüglich: Erst im Jahre 1907 hat Rußland, dank den Herren Iswolsky, Sassanow und Benkendorff seine politische Selbständigkeit verloren und ist zum Handlanger seines englischen Prinzipals geworden. Graf Witte soll letztere Feststellung drei Monate vor Anfang des gegenwärtigen Weltkrieges kundgegeben haben. Sassanow habe aber trotz alledem tagtäglich hoch und heilig versichert, die Erklärung unseres Reichskanzlers Rußland habe sich mit England und Frankreich gegen Deutschland zusammengeschlossen, sei eine„sinnlose Behauptung". * Kopenhagen, 25. Juli. Der dänische Dampfer Giye mit roher Papiermasse, ist gestern im Sund von einem deutschen Kriegsschiff aufgebracht und südwärts geführt worden. * Warschau, 24. Juli. Heute hat unter lebhafter Anteilnahme der Bevölkerung, die bei prächtigem Wetter den weiten Theaterplatz in dichten Mengen besetzt hielt, die feierliche Eröffnungssitzung der 1. Warschover Stadtverordnetenversammlung stattgefunden, die auf Grund der von den deutschen Behörden verliehenen Stadtordnung gewählt worden ist. Die heutige Nummer umfasst 6 Seiten. Aus Bonn. Bonn, 25. Juli. Das Eiserne Kreuz erhielten: Gefr. Joh. Fuß, Sohn des Bahnbeamten Friedrich Fuß aus Oberdrees, Landstm. Heinr. Schmitz im Res.=Inf.=Regt. 240, Sohn von Math. Schmitz aus Kirspenich, Reiter Peter Mülhens, bei einem schweren Res.=Reiter=Regt., Sohn von Wwe. Clemens Mülhens aus Oberkassel, Unteroffz. Peerenboom beim Divisions=Brückentrain 16, Bürgermeistereisekretär aus Sieglar, Ers.=Res. Karl Martinet, im Inf.=Regt. 29, Sohn des Fabrikarbeiters Karl Martinet aus Alfter, Heinrich Klütsch, Gefr. im Landw.=Regt. 99, aus Bölingen. Beförderung. Wie uns mitgeteilt wird, wurde Gefr. Pet. Wimmer, beim Stab des Kommandeurs der Kraftfahrtruppen, 12. Armee, Sohn von Math. Wimmer, Kaufmann aus Bonn, zum Unteroffizier befördert. * Die Kleiderkarte. In ähnlicher Weise wie die Brotkarte, die Fleischkarte,die Butterkarte, die Seifenkarte, soll nun auch die Kleiderkarte unsere wirtschaftliche Rüstung stärken und dazu beitragen, daß der Plan unserer Feinde, uns wirtschaftlich niederzuringen, vereitelt wird. Vom 1. August an können wir uns nicht mehr nach Belieben Stoffe und Kleidungsstücke anschaffen, sondern nur dann, wenn wir dem Händler einen Bezugsschein vorweisen. Unter Stoffen und Bekleidungsstücken sind sämtliche Web=, Wirk= und Strickwaren, sowie die aus ihnen gefertigten Erzeugnisse zu verstehen. Den Bezugsschein stellt die Behörde der Stadt aus. Wann haben wir nun Anspruch auf die Erteilung eines Kleiderbezugscheines? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit uns eine Kleiderkarte ausgestellt wird? Die Bundesratsverordnung gibt darauf die Antwort: Der Bezugsschein wird dem Verbraucher nur im Bedarfsfall und nur auf Antrag erteilt. Wenn wir also ein neues Kleidungsstück brauchen, so müssen wir zur Behörde unseres Wohnortes gehen, ihr die Notwendigkeit der neuen Anschaffung dartun und sie um Erteilung eines entsprechenden Bezugscheines bitten. Die Regelung ist also nicht so, wie bei der Brotkarte oder Fleischkarte, wo wir innerhalb bestimmter Fristen eine festgesetzte Menge verbrauchen dürfen, sondern bei der Kleiderkarte wird von Fall zu Fall das Bedürfnis geprüft. Das steht auf den ersten Blick so aus, als ob es praktisch undurchführbar wäre. Sollen wir, wenn wir ein halbes Dutzend Taschentücher oder drei neue Kragen brauchen, oder wenn ich ein paar frische Hosenträger nötig habe, erst zur Obrigkeit laufen und ihr die Notwendigkeit dieser geringen Anschaffung dartun müssen? Und wie soll ich diesen Beweis erbringen? Nach welchen Grundsätzen soll die Ortsbehörde entscheiden, ob der Bedarfsfall vorliegt? Die Reichsregierung hat diese Bedenken nicht verkannt. Für die Ortsbehörden sollen allgemeine Grundsätze aufgestellt werden, nach denen die Notwendigkeit einer Anschaffung zu beurteilen ist: anderseits hat sie bestimmt, daß eine große Anzahl von Stoffen und Kleidungsstücken nicht unter die Kleiderkarte fällt. Es würde selbstverständlich viel zu weit führen, hier alle die Artikel aufzuführen, auf die sich die Kleiderkarte nicht erstreckt. Es sei nur auf diejenigen hingewiesen, die besonders interessieren werden. Von Damenstoffen und Damenbekleidungsstücken fallen z. B. nicht unter die Kleiderkarte: Stoffe aus Natur= oder Kunstseide, sowie alle aus Natur= oder Kunstseide hergestellten Artikel; mit Pelz gefütterte oder überzogene Kleidungsstücke; Bänder, Strumpfbänder, Korsette, Spitzen, Besatzstickereien, Taschentücher, Schleier und— was den Damen zu besonderm Troste gesagt wird— Hüte. Bei andern Damenartikeln kommt es auf den Preis an. Von einem bestimmten Preise an unterliegen die Gegenstände nicht mehr der Bundesratsverordnung. Unter die Kleiderkarte fallen z. B. nicht: wollene Damenkleider= und Mantelstoffe, wenn der Kleinhandelspreis bei einer Breite von etwa 130 Zentimeter 10 Mark für das Meter übersteigt: Damenmäntel zum Preise von über 60 Mark; Jackenkleider zum Preise von über 80 Mark; Kleiderröcke zum Preise von über 25 Mark; Damenhemden zum Preise von über.50 Mark; Damenbeinkleider zum Preise von über 5 Mark. Gleichgültig ist, ob dieser Preis für fertige oder für Maßgarderobe festgesetzt ist. Von Herrenstoffen und Herrenkleidungsstücken, die von der Kleiderkarte ausgenommen sind, seien folgende hervorgehoben: Stoffe, wenn der Preis bei einer Breite von etwa 140 Zentimeter 14 Mark für das Meter übersteigt; seidene Hemden, seidene Unterhosen, fertige Fracks, Pelzkleidungsstücke, Hosenträger, Kragen, Manschetten, Krawatten, Taschentücher, Mützen, Hüte; ein Rockoder Gehrockanzug zum Preise von über 75 Mark; ein Sackoder Sportanzug zum Preise von über 60 Mark; ein Winterüberzieher zum Preise von über 80 Mark; ein Sommerüberzieher zum Preise von über 65 Mark; ein Tag= oder Nachthemd zum Preise von über 7 Mark. Auch hier ist es gleichgültig, ob es sich um fertige oder Maßsachen handelt. Wie man sieht, sind, die zugelassenen Ausnahmen beträchtlich. Wer gewöhnt ist, viel für seine Garderobe auszugeben, wird eigentlich von der Kleiderkarte nicht berührt. Es liegt nahe, in dieser Regelung eine Bevorzugung der sogenannten obern Zehntausend zu erblicken, die in ihren Garderobebedürfnissen nicht gestört werden sollen. Amtlicherseits ist man diesem Vorwuef mit der Bemerkung begegnel, daß bei den hochwertigen Kleidungsstücken die Nachfrage verhältnismäßig gering sei, daß hierfür ein Bedürfnis zur Verbrauchsregelung nicht bestehe. * Die Warenbestandsaufnahme in den Familien. In Ergänzung der Meldung über die Bestandsaufnahme in sämtlichen Familien des Deutschen Reiches wird vom Kriegsernährungsamt mitgeteilt, daß diese Aufahme erst zwischen dem 1. und 15. Dezember, stattfinden wird. Ein bestimmter Zeitpunkt ist noch nicht festgelegt. Fest steht lediglich die Absicht, bei der Bestandsaufnahme möglichst loyal zu verfahren, so daß den Famitien die Vorräte gelassen werden, von denen nicht nachgewiesen werden kann, daß sie zu wucherischen Zwecken angehäuft worden sind. Die Aufnahme wird durch noch auszuwählende Vertrauensleute erfolgen. * Frühkartosseln für Minderbemittelte. In Anerkennung der Belastung, die durch hohe Frühkartoffelpreise für die minderbemittelte Bevölkerung leicht entstehen kann, hat sich das Reich bereit erklärt den Gemeinden, die diese Kartoffeln den Minderbemittelten und Kriegsangehörigen zum Kleinhandelspreise von 9 Pfg. für das Pfund zugänglich machen, ein Drittel des sich hieraus ergebenden Schadens zu erstatten, falls die übrigen beiden Drittel von den Bundesstaaten und Gemeinden zu gleichen Anteilen getragen werden.(WTB) (=) Nebel und Erntearbeiten. Der in den letzten Tagen morgens in der Frühe sich einstellende dichte Nebel behindert ganz wesentlich die Erntearbeiten des Landmannes. An den Vormittagen konnte bisher mit der Maschine nicht gemäht werden, weil die durchfeuchteten Halme sich in den Messern und dem Räderwerk festsetzen. Erst nachmittags, wenn die Sonne durchgebrochen und das Gras und den zwischen der Frucht wachsenden Stoppelklee mit den Fruchthalmen abgetrocknet hat, kann der Roggen mit der Maschine tadellos geschnitten werden; doch steht der größte Teil der ganz vorzüglich ausfallenden Ernte bereits auf Haufen. (=) Der garstige Murm, den wir gegen das Ende de Kirschenernte gerade in den schönsten Früchten finden, entsteht aus dem Ei der Kirschfliege, welche von Mai bis Ende Juni die Bäume umschwärmt. Sie legt dann ihre vielen Eier an das Stielende der Kirsche, und aus diesen entwickelt sich alsbald eine kopf= und fußlose Made, ein Würmchen, welches innen um den Stein herum an dem Fruchtfleisch der Kirsche zehrt und erst kurz vor der Reise die Frucht verläßt und sich zu Boden fallen käßt, um sich in der Erde zu verpuppen und im nächsten Frühjahr wieder als Fliege hervorzukommen. Um ihre Zahl nach Möglichkeit einzuschränken, empfiehtt es sich, im Spätherbst den Boden tief umzugraben, damit die Puppen so tief in die Erde kommen, daß es ihnen im Frühjahr nicht geüingt, hervorzukommen. Von Nah und Fern. (*) Godesberg, 24. Juli. Zu Zwecken der Gemeinschaftsspeisung sind der hiesigen Gemeindeverwaltung weiterhin geschenkweise überwiesen worden von Freifrau von Rigal 500 Mark und Kaufmann Jakob Traut 300 Mk. (“) Godesberg, 24. Juli. Wie die Felddiebstähle, so mehren sich auch jetzt die Obstdiebstähle in ärgster Weise. Sogar die noch völlig unreifen Aepfel werden massenhaft gepflückt, und zwar oft am hellen Tage. So wurde noch gegen Ende voriger Woche ein Apfelbaum in unmittelbarer Nähe der Wohnhäuser von Knaben erklettert, die das Obst herunterschüttelten und in mitgebrachten Säcken wegtrugen. Die Zurufe der Anwohner fanden nicht die geringste Beachtung. (*) Godesberg, 24. Juli. Die infolge der großen Kartoffelknappheit am 30. Juni eingerichtete Gemeinschaftsspeisung im Volksspeisehaus, die am Eröffnungstag sofort mit 600 Teilnehmern begann und schon nach fünf Tagen auf 1750 Teilnehmer angewachsen war, hatte mit 1850 ihre Höchstzahl erreicht. Mit Einsetzen des Kartoffelverkaufs ging die Zahl der Speisenden so anhaltend zurück, daß gegenwärtig nur noch 350 Portionen täglich entnommen werden. Die vollständige Einrichtung einer Gemeinschaftsspeisung im Sinne des Gemeinderatsbeschlusses vom 9. Juni, die bisher verzögert werden mußte, weil die Fabriken durch überhäufte Aufträge die gewünschte Lieserungsfrist nicht inne halten konnten, wird voraussichtlich in nächster Zeit ausgeführt werden und zweifellos einen starken Zuspruch haben. (*) Godesberg, 24. Juli. Bei dem am Sonntag auf der Mosel zu Güls bei Koblenz stattgehabten Kriegswettrudern der mittelrheinischen Schülerrudervereine, an dem sich das städtische und das königliche Gymnasium Bonn, der Gymnasial= und Realgymnasial=Reederverein Koblenz, das königliche Gymnastum aus der Kreuzgasse Köln, der Ruderverein Pädagogium Godesberg und der Gymnasial=Ruderverein Neuwied beteiligten, siegte in sechs Rennen der Ruderverein Pädagogium Godesberg viermal und zwar im gedeckten Zweier, im Skiff und im zweiten und ersten Vierer. Köln siegte im offenen Doppelzweier und Koblenz im Dollenvierer. Viele tausend Zuschauer umsäumten die Moselufer und verfolgten mit größter Spannung die Kämpfe. Herr Gymnasialdirektor Dr. Stern aus Koblenz verteilte die Preise, die in Eichenkränzen mit schwarz=weiß=roten Schleifen nebst Medaillen bestanden. Remagen, 24. Juli. Eine freudige Ueberraschung wurde Samstag Nachmittag den Verwundeten des Reserve=Lazaretts Remagen zuteil. Kamen doch die Schülerinnen der 2. und 3. Klasse des Heyermannschen Lyceums aus Bonn, einer freundlichen Einladung folgend nach hier, unter Leitung des Königlichen Musikdirektors Krakamp, um im festlich geschmückten Saale des Hotels Fürstenberg unsern Verwundeten einige genußreiche Stunden zu bereiten. Weit über 300 Soldaten waren erschienen und lauschten den Liedern, von denen eine: schöner wie das andere war. Der Beifall, der von Lied zu Lied sich steigerte, wollte am Schlusse der Aufführung kein Ende nehmen. Wie schlug so manches Soldatenherz und manch einem Verwundeten standen bei den köstlichen Kinderliedern die Tränen in den Augen. ::: Euskirchen, 25. Juli. Die Stadtverordneten werden sich in ihrer Sitzung am kommenden Donnerstag u. a. mit der Gewährung von Kriegszulagen an städtische Angestellte und Volksschullehrer beschäftigen, ferner mit dem Ankauf von Grundstücken und dem Verkauf an die Gemeinnützige Baugesellschaft, sowie mit SchweinemastAbschlüssen. * Köln, 24. Juli. Den Namen ihres Mannes vergessen zu haben. gab eine als Zeugin in einer„Brotbuchgeschichte" geladene Tagelöhnersfrau aus Rath am 22. Juli vor dem Mütheimer Schöffengericht an. Auf die Frage des Vorsitzenden, weshalb sie bei Ausstellung des Brotbuches nicht den richtigen Vornamen ihres Mannes angegeben habe, antwortete sie:„Herr Richter, den habe ich vergessen!“ (:) Düsseldorf, 23. Juli. Mit den städtischen Massenspeisungen wird am 26. Juli begonnen: in drei Zentralen wird das Essen fertiggestellt und von dort aus nach 15 Abholungsstellen gebracht. Der Preis beträgt 40 Pfennig für die ganze, 20 Pfennig für die halbe Portion. Vorläufig werden täglich rund 22000 Liter ausgegeben, doch ist erforderlichenfalls eine erhebliche Erweiterung geglan!. * Krefeld, 23. Juli. Fünf Angestellte der Firma Stappen, welche sich in einem Boot auf den Neuanlagen des Stahlwerks Becker im Hafen zur Ausführung von Vorarbeiten begaben, schlugen mit dem Boot um. Alle sind ertrunken. * Berlin, 24. Juli. Ein unverschämter Zechpreller und Betrüger, der diesmal nicht zu seinem Ziele kam, der vielfach vorbestrafte Alwin Hiller stand am Samstag vor der 1. Ferienstrafkammer des Landgerichts I. Hiller hatte sich eine Braut angeschafft, die über einige Mittel verfügte, der er dadurch Eindruck machte, daß er sich unbefugt das Band des Eisernen Kreuzes an seinen Rock befestigt hatte. Nachdem er seine Braut um verschiedene Summen angeborgt, führte er sie eines Tages in ein Weinrestaurant in der Leipziger Straße und ließ neben dem guten Wein, den er bestellte, auch noch allerlei schöne Gerichte auffahren, die heute nur selten und in hoher Preislage zu haben sind. Schließlich ertönte aus seinem Munde das erlösende Wort:„Ober, die Rechnung!" Der Kellner schrieb die zu entrichtende Summe auf das bekannte Blättchen und überreichte es dem Gaste: er hatte aber gleichzeitig einen anderen Tisch zu bedienen und entfernte sich auf kurze Zeit. Als er wieder erschien, herrschte ihn der Angeklagte an, wie lange er denn darauf warten solle, bis er ihm auf den ihm(angeblich) eingehändigten Fünfzigmarkschein herauszahlen wolle. Der Kellner ließ sich aber nicht verblüffen, er merkte gleich, daß er hineingelegt werden sollte, und ließ den Gast, der übrigens gar kein Geld bei sich hatte, verhaften. Den Schaden hatte die Braut, die schließlich die Zeche aus ihren Mitteln bezahlen mußte. Der Angeklagte wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Oeffentliche Wetterdienststelle Aachen. Amtlicher Bericht. Wetteraussichten für Bonn und Umgegend bis Mittwoch abend: Im allgemeinen noch veränderlich und zeitweisNeigung zu Regen. * Luft= und Wasserwärme. Höchsttemperatur am Montag 21; Grad Celsius. Wasserwärme des Rheines 18 Grad Cellius. Deutsche Torpedoboote im Kampf mit englischen Kleinen Kreuzern. * Berlin, 24. Juli.(Amtlich.) In der Nacht vom 22. zum 23. unternahmen deutsche Torpedoboote von Flandern aus einen Vorstoß bis nahe der Themsemündung, ohne dort seindliche Seestreitkräfte anzutreffen. Bei der Rückkehr stießen sie am 23. morgens auf mehrere englische kleine Kreuzer der Auroraklasse und Torpedobootszerstörer. Es entstand ein kurzes Artilleriegefecht, im Verlauf dessen Trefserwirkungen auf die Gegner erzielt wurden. Unsere Torpedoboote sind unbeschädigt in ihren Stützpunkt zurückgekehrt. * Berlin, 24. Juli.(Amtlich.) Se. Masestät der Kaiser hot sich vom westlichen auf den östlichen Kriegsschauplatz begeben. In seiner Begleitung befindet sich der Chef des Generalstabs des Jeldheeres. Zum Rücktritt Sallanows. TU Stockholm, 24. Juli.(Lokal=Anzeiger.) Die Petersburger Presse läßt durchblicken, daß Sassanows Krankheit nur zum Anlaß seiner Verabschiedung genommen wurde, aber keineswegs deren Grund ist. In den politischen Kreisen Petersburgs wird sein Rücktritt mit zwei Tatsachen in Verbindung gebracht; einmal mit der außerordentlich pessimistischen Beurteilung der Kriegslage, die im letzten Kronrat im russischen Hauptquartier hervortrat und sodann mit den wenig rosig erscheinenden Aussichten auf rumänische Hilfe, die bisher stets erhofft wurde; man nimmt in Petersburg an, daß Ministerpräsident Stürmer das Ministerium des Auswärtigen nur intermistisch mit Rücksicht auf die Unklarheit der diplomatischen Lage Rußlands übernahm; wenn bei der Beurteilung der Ministerumgruppierung auch gewiß Vorsicht geboten ist, so ist zweifellos der Abgang Sassanows kein Geständnis zu einer rücksichtslosen Kriegspolitik, die um jeden Preis, auch wenn sie noch so aussichtslos ist, durchgeführt wurde. * Bern, 24. Juli.(WTB) In einer Besprechung des Rücktritts Sassanows nimmt der Bund nicht an, daß ein Wechsel in der russischen Außenpolitik damit verbunden sein werde. Er weist indes darauf hin, daß die Vermutung naheliegt, daß die Wandlung in der Haltung Rußlands im FernenU sten, die im Abkommen mit Japan einen sichtbaren Ausdruck gefunden hat, zum Wechsel im Miaisterium des Aeußern beigetragen habe. In diesem Augenblick sei noch daran erinnert, schließt der Bund, daß nach russischen Pressemeldungen Mitte Juli im Hauptquartier eine Sitzung des Ministerrates stattfand, in der die Erörterung über die Möglichkeit eines Friedensschlusses breiten Raum einnahm. Die russische Zensur ließ diese Meldung durch, woraus wir für heute unterlassen, irgendwelche Schlüsse zu ziehen. * London, 24. Juli. Die Telegraphen=Union berichtet: Nach Meldungen aus Petersburg wird die Ernennung des Mtaisterpräsidenten Stürmer zum Minister des Auswärtigen als Nachfolger von Sassanow als Vorzeichen für größere Einheit in der Leitung der innern und äußern Politik angesehen. Im allgemeinen spricht die russische Presse sich recht anerkennend über Sassanows Werk aus, obschon das Nowose Wremja eine lange Liste seiner Fehler wiedergibt. Organe, wie die Rsetsch weisen darauf hin, was Rußland Sassanow für die Stärkung der internationalen Beziehungen schulde, deren Kraft in diesem Kriege klar zutage getreten sei. * Amsterdam, 24. Juli.(WTB) Ein hiesiges Blatt meldet aus Petersburg vom 23. d.., die jüngsten Veränderungen des Kabinetts seien die Folge des Wunsches der leitenden Kreise, alle Macht in die Hände des Ministerpräsidenten Stürmer zu legen. Die auswärtige Politik Rußlands werde sich in keiner Weise ändern. Die Polizei in Badehosen. Die Festnahme eines Spitzbuben unter ziemlich originellen Begleiterscheinungen wird aus Zoppot gemeldet: In dem dortigen Nordbade waren verschiedentlich Diebstähle vorgekommen, wobei der Dieb die Badezellen mit einem Dietrich geöffnet und dann die Kleider nach Wertsachen durchsucht hatte. In einem Fall waren dem Dieb 500 Mark in die Hände gefallen. Der Polizeibehörde lag natürlich daran, dem Dieb sobald wie möglich das Handwerk zu legen. Der Polizeikommissar und ein Kriminalkommissar begaben sich in das Nordbad, um dort Beobachtungen anzustellen. Um möglichst unauffällig zu erscheinen, hatten sie die Uniform abgelegt und bewegten sich unter den übrigen Badegästen in Badekostümen Nachdem sie einige Zeit unauffällig die Badegäste beobachtet hatten, bemerkten sie, wie ein Mann eine Badezelle aufschloß und darin verschwand. Die Beamten sprangen nun zu und faßten den Mann, der zunächst sehr unschuldig tat und erklärte, er habe aus Versehen eine falsche Zelle aufgeschlossen. Als man aber seinen Bademantel durchsuchte, fand man einen Dietrich, und daraufhin gab der Festgenommene sein Leugnen auf. Er gestand auch ein, den erwähnten Diebstahl von 500 Mark ausgeführt zu haben. Zur Zeit der Festnahme des Spitzbuben, der ein Musiker Stempel ist, befand sich auch ein Komplice von ihm, der Nellner Redmann, im Bade. Diesem gelang es aber in der Aufregung zu entkommen. Redmann hatte dabei die Vorsicht gebraucht, sich überhaupt nicht zu entkleiden, sondern trug unter dem Bademantel seinen vollständigen Anzug. * Der Unterseekunnel zwischen Calais und Dover. * L o n d o n, 1 9. J u l i. D a s P r o j e k t e i n e s T u n n e l s zwischen Calais und Dover steht im Mittelpunkt des Interesses, übrigens nicht ohne den Widerstand gewisser politischer und militärischer Kreise zu finden. Die Länge des Tunnels soll 31 Meilen betragen, und zwar sind zwei parallele Durchbrüche geplant, die ähnlich dem Simplon durch eine Galerie verbunden werden sollen. Auf der englischen Seite soll der Tunnel in einem Tale münden, das von der Festung Dover aus beherrscht wird, und eine Zerstörung von den benachbarten Höhen aus möglich macht. Gewisse Bedenken bestehen allerdings wegen einer eventuellen Innenüberschwemmung während des Baues. Im ganzen soll die Ausführung etwa 5 Jahre in Anspruch nehmen. 25. Juli 1916 General=Unzriger für wonn und hmassenf. Aus Bonn. Bonn, 25. Juli. Zum Ausschneiden! Die neuen Postgebühren. Das Gesetz über die Postzuschläge zur Erhebung einer außerordentlichen Reichsabgabe tritt, wie bekannt, am 1. August in Kraft. Danach kostet innerhalb Deutschlands: der Ortsbrief(bis 250 Gramm) freigemacht 74 Pfg., nicht freigemacht 15 Pfg.; der einfache Fernbrief(bis 20 Gramm) freigemacht 15 Pfg., nicht freigemacht 25 Pfg.; der doppelte Fernbrief(über 20 bis 250 Gramm) freigemacht 25 Pfg., nicht freigemacht 35 Pfg.; die Postkarte freigemacht 74 Pfg. nicht freigemacht 15 das Paket bis 5 Kilogramm in der 1. Zone 30 Pfg., auf alle weiteren Entfernungen 60 Pfg.,(dazu tritt bei nicht freigemachten Paketen bis 5 Kilogramm der Portozuschlag von 10 Pfg.): das Paket über 5 Kilogramm in der 1. Zone 10 Pfg. mehr als bisher, auf alle weiteren Entfernungen 20 Pfg. mehr als bisher; der Brief mit Wertangabe in der 1. Zone 25 Pfg., auf alle weiteren Entfernungen 50 Pfg., außerdem die Versicherungsgebühr wie bisher und bei nicht freigemachten Wertbriefen der Portozuschlag von 10 Pfg.; der Postauftragsbrief 35 Pfg.; das Telegramm im Stadtverkehr: bis fünf Wörtern einschließlich 40 Pfg., über 5 bis 10 Wörtern einschließlich für jedes Wort 2 Pfg. mehr, also 42, 44, 46, 48, 50 Pfg., über 10 Wörter für jedes Wort 5 Pfg.; das Telegramm im sonstigen Verkehr: bis fünf Wörtern einschließlich 60 Pfg., über 5 bis 10 Wörter einschließlich für jedes Wort 2 Pfg. mehr, also 62, 64, 66, 68, 70 Pfg., über 10 Wörter für jedes Wort 7 Pfg. Im Fernsprechverkehr beträgt die jährliche Pauschgebühr in den kleinsten Netzen 88 Mark, steigend bis 198 Mark in Netzen mit mehr als 20000 Anschlüssen, die jährliche Grundgebühr in Netzen von nicht mehr als 1000 Anschlüssen 66 Mark, steigend bis 110 Mark in Netzen mit mehr als 20 000 Anschlüssen, neben der Grundgebühr noch 51 Pfg. für jedes Ortsgespräch, die Gebühr für Gespräche im Verkehr von Ort zu Ort bei einer Entfernung von nicht mehr als 25 Kilometer 22 Pfg. für je drei Minuten, steigend bis zu 2 Mark 20 Pfg. bei einer Entfernung von mehr als 1000 Kilometer. Unverändert bleiben die Gebühren für Drucksachen, Geschäftspapiere, Warenproben, vereinigte Druchsachen, Geschäftspapiere, Warenproben, Postanweisungen, Feldpostsendungen und Zeitungen, ferner alle Gebühren im Postscheckverkehr, jedoch beträgt die Gebühr für Briefe der Kontoinhaber an die Postscheckämter, wie für Ortsbriefe, künftig 74 Pfg. (Per Protgetreide verküttert, versündigt sich am Vaterlande! Ueber Technik und Menschenkraft im Kampf fürs Vakerland sprach gestern abend Oberstleutgant Hans Zwenger im Saale des Bonner Bürgervereins. De: heutige Krieg beweist, daß die Technik ungeahnte Triumphe feiert. Wieso und warum das geschieht, erläuterte der Vortragende an Hand vieler Lichtbilder vom östlichen und westlichen Kriegsschauplatz. Geschütze, Brückenbau, Verwendung der Automobile, Wasserversorgung, Scheinwerfer, Fernsprecher, Funkentelegraphie und viele andere Dinge wurden eingehend beleuchtet und daran packende Schilderungen angeknüpft. Wenn aber die Technik auf solcher Höhe stehe, so sei das nur möglich durch den sie bedienenden Menschengeist. Technik und Menschengeist gehen in diesem Kriege zusammen und mit beiden werde Deutschland den Krieg zum guten Ende führen. Bis dahin aber gelte immer wieder das eine: Durchhalten! Der Vortrag war gut besucht und fand, ebenso wie der Nachmittags=Vortrag vor den Schülern hiesiger Schulen, Dank und Anerkennung. Der Erlös aus den Eintrittsgeldern ist zum Besten der Kriegswohlfahrt bestimmt. Beim Nachmittagsvortrag fehlte es an der Aufsicht. Viele Knaben benahmen sich deshalb sehr ungehobelt. Anbau von Raps und Rübsen. Der Kriegsausschuß für pflanzliche und tierische Oele und Fette in Berlin W. 8, Kanonierstraße 29/30 hat empfohlen, geeigneten Grund und Boden für den Anbau von Raps und Rübsen, die die wertvollsten einheimischen Oelpflanzen bilden, nutzbar zu machen. Bei der Bestellung wird ein garer Boden verlangt, beste Aussaatzeit sind für Winterraps Ende Juli bis Anfang August, für Rübsen Ende August bis Anfang September. Es ist deshalb notwendig, daß die nötigen Vorarbeiten zum Anbau sofort getroffen werden. Der Kriegsausschuß ist bereit, das nötige Saatgut für den Anbau zur Verfügung zu stellen. Wenn gewöhnliches Saatgut verlangt wird, ist der Preis 0,70 M. für das Kilo, werden Originalzuchtqualitäten verlangt, so ist der Preis ein höherer und wird anheimgestellt, sich des. halb mit der Deutschen Landwirtschafts=Gesellschaft, Saatstelle Berlin SW 11, Dessauerstraße 14, in Verbindung zu setzen, welche Hochqualitäten von Saaten nachzuweisen## der Lage ist. (=) Ein russischer Flüchtling festgenommen. Am Samstag gegen Abend bemerkte Herr Blömer, wie ein Mann aus dem Walde in ein Roggenfeld auf Paulshof lief. Herr Bitzer, der gerufen wurde, folgte der Spur und fand bald einen russischen Gesangenen, der sich schlafend stellte. Nachdem Herr Bitzer ihm seinen Stock weggenommen hatte, nahm er den Ausreißer mit. Unterwegs versuchte der Russe in den Wald zu entweichen, wurde jedoch mit Hilfe der Hundes wieder eingefangen und der Militärwache auf dem Exerzierplatz übergeben. (:) Paßvorschriften. Am 1. August tritt die Verordnung über anderweite Regelung der Paßpflicht in Kraft. Von diesem Tage ab können Reisen ins Ausland nur mit einem gültigen Reisepaß, der den Sichtvermerk der zustänLigen Behörde enthält, erfolgen. Die Ausstellung des Sichrvermerks kann in der Regel nicht ohne weiteres erfolgen, da meist einige Zeit vergehen muß, dis die nötigen Ermittelungen erfolgt sind. Ez ist daher zu empfehlen, die diesbezüglichen Anträge frühzeitig zu stellen. Für den Stadtbezirk Bonn sind Anträge auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 8, anzubringen. ::: Nachmusterung der österreichischen Staatsangehörigen in der Rheinprovinz. In der Zeit vom 31. Juli bis 4. September 1916 werden sämtliche in der Rheinprovinz und im Fürstentume Birkenfeld wohnhaften und in den Jahren 1866 bis einschließlich 1897 geborenen österreichischen Staatsangehörigen, ungarische Staatsangehörigen und bosnisch=herzegowinischen Landesangehörigen bei dem k. u. k. Generalkonsulate in Cöln neuerlich einer Landsturm=Musterung unterzogen. Jene, die in Cöln selbst wohnen, werden in der Zeit vom 31. Juli bis 6. August 1916, jene, die außerhalb Cölns in der Rheinprovinz und in Birkenfeld wohnen, in der Zeit vom 7. August bis 4. September 1916 gemustert. Näheres ist den öffentlichen Maueranschlägen zu entnehmen. ∆ Straßensperrung. Der Straßenübergang über die Staatseisenbahn an der Reuterstraße wird wegen Vornahme von Gleisarbetten heute Dienstag von vormittags 7 Uhr bis nachmittags 7 Uhr für den Verkehr gesperrt. (=) Handel mit Lebens- und Juttermitteln. In der heutigen Nummer unseres Blattes macht der Landrat bekannt, daß vom 1. August ab der Handel mit Lebens= und Futtermitteln nur solchen Personen gestattet wird, denen eine Erlaubnis zum Betriebe dieses Handels erteilt worden ist. Dies gilt auch für Personen, die bereits vor diesem Zeitpunkt Handel mit Lebens= oder Futtermitteln getrieben haben. Anträge auf Erteilung der Erlaubnis sind unverzüglich bei dem zuständigen Bürgermeisteramt anzubringen. * L a n d w i r t e a l s„ S e l b s t v e r s o r g e r". D r e i L a n d wirte aus Zündorf hatten sich am 22. Juli vor den Schranken des Schöffengerichts Mülheim deshalb zu verantworten, weil sie über die ihnen als Selbstversorger zustehende Menge Brotgetreide„entnommen“ hatten. Zwei Angeklagte erhielten je Geldstrafen von 20 Mark, während der dritte mit einer solchen von 5 Mark davonkam. Statt Karten. Die glückliche Geburt eines kräftigen zeigen hochertreut an Peter Sauset und Frau Gertrude geb. Rüpper. Bonn, den 24. Juli 1916.(2 Georgstr. 16. Reteln von Miellaustieunden ind Rocidlabas. 0 am Donnerstag den 27. Juli 1916, abends punkt 6½ Uhr, Im Hörsaal des Provinzialmuseums Bonn. Colmantstraße 16.(Eintritt vorn durch den Haupteingaug.) Gehelmrat Winter: „Unterricht auf griechischen Vasenbildern.“ Vor dem Vortrag: Generalversamnflung: Jahresbericht, Rechnungsablage, Vorstandswahl, Verschiedenes. Damen und Gäste willkommen. Der Vorstand:(2 Winter, van vieuten, Cehner, Matzlow, Sadée. 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Weil er wieder als primus omnium in die großen Ferien gekommen war. Vom Kösliner Gymnasium. Eine Tatsache, die seinem Erzeuger ziemlich unbegreiflich war. Denn nach seiner Ansicht war bisher kein Drebbelow vor dem dreißigsten Jahre leidlich klug geworden. Das sagte er aber nur seiner. Grete unter vier Augen und wurde dabei stets handgreifentweder„knutschte### sie am Kinn oder kniff sie in die Backen. Das war eln Zeichen von Zufriedenheit und Wohlbehagen bei ihm... Aber er setzte sich doch zu seiner Frau ins Zimmer, ans geöffnete Fenster, die Zeitung in der Hand, um die Jugend etwas unter Kontrolle zu haben und um zu hören, wie weit Albrecht Blekendorf und seine Lore eigentlich gediehen waren, denn die Rasselbande würde sich wohl ein bißchen necken. Und ob seine zweite, die Ilse auch was abbekam, darauf war er gespannt. Seit ein paar Monaten kam sie ihm mitunter ein bißchen sonderbar vor. Er hatte das auch seiner guten Alschen eines Abends beim Schlafengehen pflichtschuldigst vermeldet, aber die hatte sich schnell umgedreht, mit den entblößten vollen Achseln gezuckt, denn man befand sich gerade bei der Nachttoilette, und gesagt:„Es wird Frühling, mein ezuter Erich, da wird nicht nur die Jugend rappelköpfig, sonst hätten wir wohl keine Veranlassung gehabt, im März zu deinem Bruder, dem Generalmajor und Brigadekommandeur, zur Kindtaufe nach Straßburg zu fahren. So eine Situation muß schrecklich fatal sein— nach zwanzigjährigem Pausieren,— wenn man durch seine Tochter ein Jahr vorher schon Großmutter geworden ist und der Sohn als Leutnant rumläuft!...“ Warf seine Grete mit solchen Redensarten um sich, dann wollte sie natürlich etwas verheimlichen. Aus Erfahrung wußte er, daß dann Schweigen für ihn am vorteilhaftesten war— und sich einen Vorteil entgehen lassen— nee so dumm war der Erich Drebbelow nicht! Obgleich die Zeitung allerlet Lesenswertes zu vermelden hatte, die Oesterreicher wollten sich nicht länger von den Serben mit Bomben traktieren lassen und Poincars schwamm gerade von St. Petersburg heimwärts, so hörte er doch mit halbem Ohr auf den Spektakel unter den Kastanien, während seine Frau an ihrem Schreibtisch halblaut die Zahlen in ihrem Wirtschaftsbuch zusammenrechnete. Das sollte sie jetzt bleiben lassen. Und weil er gerade St. Petersburg gelesen und dort Blekendorfs Aeltester, der General=Anzeiger für Bonn und Amgegend. Dienstog, 25. Juli 1916. Rudolf, als Legationssekretär tätig war, fing er von dem an zu reden. Da legte Frau Grete mit Nachdruck ihren Bletstift auf den zierlichen Mahagonischreibtisch. „Warum kommst Du eigentlich gerade jetzt auf Rudolf zu sprechen?“ „Herrgott, weil mir immer das Wort St. Petersburg vor der Nase rumwimmelt!" „Ach 10—!“ Es klang, als wollte sie ihren Mann für eine recht dumme Frage um Verzeihung bitten. Da legte der aber die Zeitung aus der Hand, räkelte sich hoch aus seinem bequemen Stuhle und ging auf seine Frau zu. „Nu weiß ich auch, warum Du mir neulich abends die kalte Schulter gezeigt hast!“ „Ich entsinne mich wirklich nicht, lieber Erich! Das ist doch eigentlich nicht unsere Gewohnheit!“ Da stieß er gelassen die Fäuste in die Hosentaschen und lachte vor sich hin. „Nein, im großen und ganzen haben wir uns recht gut miteinander eingewöhnt! Damals schob ich— hm ja, die kalte Schulter auf ein Frühlingsgewitter! Eatsinn Dich bitte, Du warst es, die kurz vorher vom Frühling und anschließend glaube ich auch von Kindtaufe im März, Gott sei Dank war das allerdings weit weg in Straßburg, zu reden begannst! Obgleich ich mich nun immer bemühe, Dich zu verstehen, ich hab doch Erfahrung von zweiundzwanzig Jahren hinter mir, stimmte damals meine Schlußfolgerung nicht! Das tikt mir natürlich auch heute noch sehr leid! Immerhin versteh ich Dich aber jetzt, also der Rudolf Blekendorf und die Ilse, ja ist das nur Vermutung oder einseitiger jungfräulicher Liebeskummer?" Frau von Drebbelow griff in ihren Zigarettenkasten und zündete sich ziemlich umständlich eine Morris an. „Das sind Dinge, die noch gar nicht spruchreif sind! Wenn wir beide wohl auch nicht das Geringste gegen Rudolf Blekendorf einzuwenden hätten!“ „Nicht das Allergeringste, mein Heißgeliebtes!“ „Und deshalb muß diese Angelegenheit sehr zart behandelt werden! Der Rudolf kommt tüchtig durch die Welt...“ „Erlaube, ich dürfte gerade deshalb...“ „Lieber Erich, Du hast eine viel zu harte Faust und ein viel zu loses Mundwerk für solche Angelegenheiten!“ „Danke herzlichst— wirklich!“ „Na ja! Wenn Du mir mit Deinem St. Petersburg so auf die. Nerven fällst— und auf einmal auf die richtige Fährte kommst, da muß Dir unbedingt von mir der Leitriemen umgelegt werden!" „Herrgott, das ist ja entzückend! Was hast Du denn noch mit mir vor auf meine alten Tage?“ Frau von Drebbelow sah dem Rauch ihrer Zigarette nach, erwiderte mit dem größten Gleichmut: „Ich hoffe nicht, daß ich es brauche! Wenn es aber nötig sein sollte, würde ich nicht zurückschrecken und Dir auch noch den Maulkorb umlegen!" Die breiten Fäuste fuhren aus der Tasche unter kräftigem Lachen. „I nee? Vorläufig glaub ich noch lange nicht, daß ich das erleben werde!" „Man setzt nicht nur Kinder in die Welt! Man hat auch die heilige Verpflichtung, möglichst gut für ihre Zukunft zu sorgen!“ „Und ich Rabenvater habe bis heute für die Würmer nicht das Geringste getan— versteht sich!“ Mit der linken Hand winkte Frau von Drebbelow ab. „Nein, wie ihr Männer immer gleich übertreibt! Anstatt mich in Ruhe aussprechen zu lassen.. „Der Maulkorb, Gretel, wo hast Du ihn eigentlich? Probier's doch einmal!“ „Gut, jetzt leg ich ihn Dir um! Feste! Und wenn Dir dadurch heute das Sommerfest verdorben wird, dann hab die Güte und schieb nicht die Schuld auf mich! Und vor allen Dingen wirf mir nicht vor, ich wollte nur Stank schaffen! Also die Sangmeisters sied sehr gerissen bei der Arbeit, Rudolf Blekendorf für ihre Aelteste einzufangen! Verdenken kann ich's ihnen nicht. Sie können jedem Mädel mit Seelenruhe eine Million mitgeben! Das ist kein Pappenstiel! Und die Elisabeth ist vierundzwanzig. Es wird also Zeit! Weit vom Stamme ist der Sangmeister auch nicht gefallen! Er rechnet verdammt scharf! Hat die Aelteste sich erst durch die Tür der Diplomatie geklemmt, werden auch die andern beiden schon durch den Spalt kommen, den ihre Schwester und Schwager dann offen halten werden. Das Milliönchen, mein guter Erich, das Milliönchen, damit können wir leider nicht aufwarten!... Sie sind ja man ein bißchen klein, die Sangmeisterschen Mädels! Aber nett und wohlerzogen und taufrisch, das muß ihnen der Neid lassen. Außerdem haben sie den rheinischen Wuppdich, das lieben die Männer. Werden sich in Honolulu zurechtfinden und in Paris. Daskommen wir Eingeborene vom hinterpommerschen uralisch=baltischen Höhenrücken leider auch nicht mit! Man muß seine Grenzen kennen, mein Alter!... Also Gefahr ist im Verzuge! Und wenn Du Dich mit Deiner Bärenstimme und Deinem festen Zupacken dazwischen mischst, so ist es mit der ganzen Geschichte Matthäi am Letzten! Denn der Rudolf Blekendorf wird über eine Million nicht gerade böse sein, trotzdem er auch recht hübsch in der Wolle sitzt, bei der Diplomatie ist es nun einmal so: je größer der Geldbeutel, um so besser, sonst kann es sich wirklich ereignen, daß ein so kluger Kopf wie der Rudolf eines schönen Tages als Ministerresident in einem Raubstaate sitzt, in dem sich die Füchse gute Nacht sagen. Oder meinetwegen die Schakalo. Mit meinen zoologischen Kenntnissen außerhalb Hinterpommerns ist es nicht weit her... Summa summarumt willst Du nun stille halten, wenn ich Dir den Maultord umbinde oder nicht? Ich muß das nämlich ein bißchen plötzlich wiffen, damit ich mein Verhalten danach einrichten kann!“ Ruhig stampfte Frau von Drebbelow den Rest ihrer Zigarette in den Aschenbecher. Sie nannte das teuere Kraut „Gehirnschmiere" und leistete sich diesen Genuß nur, wenn „etwas auf dem Spiele stand“. Manchmal handelte es sich freilich nur um die Frage, ob man augenblicklich die Mastschweine verkaufen solle oder nicht, weil die Preise wieder einmal„unter allem Schwein“ waren. Für Erich Drebbelow war die Zeit nun wieder gekommen, in der er die Fäuste in die Hosentasche ftieß. „Du bist ja eine fürchterliche Frau, Gretel! Da denkt man, man kennt sich mit der Zeit gründlich in Dir aus und entdeckt schließlick Eigenschaften an Deiner holden Weiblichkeit, die man auch nicht im Traume vermutet hat!... Also mit Sangmeister wünsch ich auch wetterhin die beste Nachbarschaft zu unterhalten! Denn erstens werden wir nicht jünger, wohl aber werden wir einsamer, wenn sich erst die Kinder aus der Blekendorfer Ecke ihre Nester bauen! Und zweitens, daß wir einen ganzen Stoß sehr hübsch zinstragender Wertpapiere auf der Bank liegen haben. ist doch auch Sangmeister in erster Linie zu verdanken. Wenigstens so fett wären die Dividenden nicht ohne seine Ratschläge..... Es wird daher wohl das klügste sein, ich laß mir von Dir den Maulkorb umlegen, vorausgesetzt, Du versprichst mir hoch und heilig, daß es keinen Stank gibt!“ ∆ Soeben ist erschienen: Das unentbehrliche Nachschlagewerk Ein leicht verständlicher, zuverlältiger Wegweiler. Er enthält im 1. Teil: alle mit Heer, Hlotte und der Kriegstechnik zusammenhängenden fragen; 2. Teil: ein Rdretzbuch für die vom Reich gegründeten kriegswirtschaftl. Organilationen und ein Auskunftsbuch für die wichtiglten Wohlfahrtseinrichtungen; 3. Teil: die Geletze über die Kriegsverletzten- und Hinterbliebenen=Fürlorge. 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Gute Zeugnisse vorhanden. Offerten unt. H. St.., an die Exp. 12 Ein brabes katb. Mädchen (16—17.) für alle häuslichen Arbeit., von ein, ält. kinderl. Ebev. gesucht. Näh. Kasernenstr. 5a.(2 Mädchen im Waschenu. Putzen, Brüderg. 32. Otb. II. Suche noch einige Kunden zum Waschen und Samst. zum Bugen, Oppenhoffst. 14, 1. Et. sucht für sofort Pflege, eventl. z. Kindern, wo Dame verreist, Hobenzellernstraße 28. 12 Gesucht zuverl. durchaus unW abh. bess. Arbeitsfrau, nicht u. 38., tägl. Dauerstelle. Empf. Beding. Melden—4 u. —0. Näh. in der Exped. Mädchen welch, zuverläss, brav und prover ist, für kleinen Haushalt per 1. August gesucht. Simrockstraße 13. in Massage und Heilgymnastik vollständig ausgebildet(Schwed. System) sucht Stellung in gut. Familie oder bei einem Arzt. Off. u. Bor. 555, an die Ern. en perfekt in allen Hausarbeiten, sofort gesucht, Lohn 30 Mi. Frau Lenz, Troisdors=Oberlar, Lindenstraße 71. Neckenheimerstraße 6. Fernspr. 220. 8 Gastspiel der kheinischen LustspielGesellschalt mit Wilhelm Enger — der unübertroffene Komiker.— Große Polse mit Gelang in 1 von J. Bumke. Ferner: Sein Schwank in 2 Hkten von I. Brechtel-Enger. Personen: Anton Brüller..... Wilhelm Enger Knaltalia, seine frau ## emma, beider Tochter Emil Grün, Brüllers Schwiegersohn Sritz Sturm, Reisender ## emil Müller, Komponist Klara Eindemann, bei Brüller Bärbel, Dienftmädchen Gdith Harich Käthi Schor Fritz Bach Willibald Rordegg Rudolf Linder-Enger Fina Derich franzi kartstein. Wlelche für alle häuslichen Arbeiten ges Hohenzallernstraße 961. Eüchlöbes, 1old Mädchen für alle Hausarb. z. 1. August gesucht. Frau H. Krahm, Godesberg, Augustastraße 35. Aelt. zuv. Mädchen d. alleHausarb. verst und.kochen kann, von kinderl. Ebepaar zum Alleind. gek., Herworthstraße 321. aus anständiger Familie für den Laden gesucht: Henriette Marx. Ein in=der Küche erfahrenes Aueiamdochen in herrschaftl. Haushalt nach Honnef gesucht. Angeb. unt. O. L. 2. an die Expeditien. Alleinsteh. Dame wünscht sich mit ein. kl. Kapital an der Verwaltung ein. Pension zu beteiligen. Off. mit genauer Angabe u. N. B. 205. Exped.(5 Tiisraß und Lehrfräulein in feste Stellung oder auch nur für nachmittags sucht Rödel, Bonnertalweg 12. Meadchen welches den bürgerl. Hausbalt selbständig führen kann gesucht für sofort. Johann Schneider, Honnef, Hauptstraße 102. f4 Ein Mädchen für alle Arbeit gesucht,(2 Losstr. 18. Zeugn, mitbr. Modes. Tücht. 2. Arbeiterin gesucht, die nur in besseren schäften tätig war.(2 Tilly Meyer. Am Hof 2 tüchtige Mädchen gegen hoben Lohn gesucht. Frau W. Fischer, Bonn, Staatsbahnhof 1. und 2. Klasse.(6 Mädchen zum Butzen gesucht„. Schumgppiraße 1. I. 416t. mit langjährigen Zeugnissen zum 1. August gesucht.### Vorzustell. Schubbaus Gebr, Fischel, Wenzelgasse 12. Tteiuuns Suche Stellung als Bachhatterin. 0. unt G.., 118. Ere.# Junges Mädchen sucht sof. Ausbülfstelle j. Art.s Off. u. S. F. 1009. an die Erz Seite 6. Nr. 9418. Generon=Anzeiger für Vonn und Umgegend. 25. Juli 1916. Aus einer verschollenen Freiheitsschrift Ernst Moritz Arndis. Unter den deutschen Männern, die in der eisernen Zeit vor 100 Jahren durch flammende Worte unser Volk zum Freiheitskampfe begeisterten, steht Ernst Moritz Arndt obenan, und unvergessen bis auf den heutigen Tag sind seine urträftigen Kampfschriften. Im März des Jahres 1813 verfaßte er unter dem Titel„Zur Befreiung Deutschlands“ eine solche Kampfschrift, die seitdem verschollen ist; nach dem wahrscheinlich einzigen, erhaltenen Exemplare macht sie E. von Otto jetzt durch einen Wortgetreuen, im Verlage von Karl Fr. Pfau in Leipzig erscheinenden Neudrück wieder zugänglich. Manches in dieser Schrift scheint geradezu auf die Gegenwart zugeschnitten, während andere Stellen wieder wie blutige Ironie wirken Es sei im Folgenden aus der durchweg in der kernig=deutschen Sprache Arndts gehaltenen Schrift auszugsweise ein Abschnitt herausgegriffen:„Ein solcher Volkskrieg ist jetzt da für alle Deutschen; nur durch allgemeinen Aufstand gegen den Feind, nur durch eine brüderliche und treue Vereinigung aller deutschen Kräfte kann Europa und das Vaterland gerettet und die scheußliche Gewalt niedergerissen werden, welche die Freiheit und das Glück der Welt bedrohte. Bonaparte ist geschlagen und beschimpft, Bonaparte wird fallen; aber in seinem Tode ist für Deutschland noch keine Rettung und Sicherheit. Wollen deutsche Männer künftig in Ehren leben, so müssen die uralten deutschen Gränzen, so weit Gott in deutscher Zunge angebetet wird, wieder erobert werden; der Rhein und die schönen deutschen Landschaften jenseits des Rheines müssen wiedergewonnen werden. Bleibt der Rhein französisch, so steht das treulose und räuberische Volk immer noch nicht allein auf Deutschlands, sondern auch auf Europens Nacken. In dem Besitz des Rheines liegen zwei Drittel von Deutschland ihm offen, bis an die Elbe, bis an den Lech, bis an den Fichtelwald darf er ungestraft laufen; an dem Rhein hängt auch die Herrschaft über die Schweiz und OberItalien. Frankreich bleibt der gebietende Staat in Europa, wenn es den Rhein behält, und jeder Tropfen deutsches Blut wird vergeblich vergossen werden, wenn seine Wiedereroberung nicht das große allgemeine Ziel des Krieges wird; nicht an der Donau, nicht an der Elbe, ja nicht an der Oder oder Weichsel und Pregel werden deutsche Männer sicher und ehrlich wohnen können, wenn die Franzosen ferner den heiligen germanischen Strom besitzen, der durch so viele Siege über sie und ihre Vorfahren geweihet ist. Also Volkskrieg muß seyn, Landwehr, Landsturm muß aufgeboten und gerüstet werden. Dies ist aller deutschen Männer Ehre und Pflicht. Denn Gott will Stolz und Ehre und Gerechtigkeit auf Erden; für sie soll jedermann freudig jeden Augenblick Gut und Blut einsetzen; denn in der Sklaverei vergeht alle Tugend, ein sklavisches Volk wird nicht allein von den fremden Unterjochern geplagt und geschändet, es muß sich zum Uebermaß des Jammers noch von allen eigenen Schelmen, Bösewichtern und Weichlingen, welchen unter Fremden vorzüglich die Herrschaft zufällt, plagen und schänden lassen. Also Volkskrieg muß seyn, Landwehr, Landsturm muß aufgeboten werden, die Franzosen, welche immer vor unseren Vorvätern zitterten, müssen vor uns auch zittern lernen. So muß die Schande gelöst werden, die sie über uns brachten; es muß die deutsche Liebe und Treue und Streitbarkeit, wovon alle alte Geschichten klingen, und welche in Elendigkeit und Weichlichkeit fast erloschen waren, wiedergeboren werden. Wenn also Haß gegen die Franzosen, Krieg gegen die Franzosen, Wiederherstellung deutscher Freiheit und Herrlichkeit die große Losung aller redlichen und biederen Deutschen ist, so muß jeder Mann des Volkes an seinem Theil arbeiten und wirken, was er kann, damit die Kleinen von den Großen das Beispiel nehmen, dem sie nachfolgen. Wie alle Stände hier mitarbeiten müssen, wird in den folgenden Abschnitten ausgeführt und hierauf heißt es:„Alle endlich, denen Gott irdische oder himmlische Güter. Wissenschaft oder Verstand, Muth oder Klugheit gegeben hat, sollen in dieser großen Zeit nur das Eine fühlen, daß das liebe Vaterland gerettet werden muß; alle Eisersuchten, alle Zwiste, alle Unterschiede der verschiedenen Stände sollen sich in dem Einen Gefühl aufheben und darin untergehen, daß nur einmüthige Liebe und Begeisterung den Kampf siegreich machen kann, und daß derjenige vor Gott und Menschen der würdigste und glücklichste seyn wird, der zum hohen Dienste des Vaterlandes der demüthigste und freundlichste ist; denn in solchem Kriege ist der kleinste Mann so wohlgefällig als der größte. Der Krieg, der nicht für Raub und Eroberung geführt wird, sondern für das Vaterland und für die Freiheit, ist ein heiliger Krieg und die Menschen müssen also ihre Herzen und Gedanken zu Gott und zum Himmel erheben; denn durch die Frömmigkeit und Treue allein werden sie die Verruchtheit und Treulosigkeit besiegen. Wenn also der Landsturm die Glocken läutet gegen den Feind und ausziehet, so soll das große Werk mit Gottesdienst und Gebet begonnen werden, denn die Herzen gehen desto mutiger in den Streit.“ Landesschützen. Von Major Tanner. H.. 20. Juli 1916. Das Gegenstück der Alpini sind in Tirol die Landesschützen. Landwehrtruppen Oesterreichs, nicht solche des gemeinsamen Heeres. Das Edelweiß am Kragen und den Spielhahnstoß auf der Mütze. Fürs Gebirge ausgerüstet und ausgebildet, mit dem Grenzschutz betraut. In kleinen Einheiten in den Hochtälern garnisoniert. Jetzt im Kriege ohne Stoß, wie der Alpini ohne Feder. Vereinigt unter einheitlichem Befehl. Kampflustig, stets bereit für freiwilligen Dienst, genügsam und zähe. Während der Offensive hat es die Landesschützen getroffen, harte Aufgaben zu lösen. Besonders in der Vallarsa wurde ihre Tüchtigkeit fortgesetzt auf die Probe gestellt. Im Rahmen der Gesamthandlung stießen Tesle des Landesschützengros Richtung Piano delle Fugazza vor und gelangten bis zum Punkt 820 südwestlich Chiesa, wo sie auf sehr starken Widerstand stießen. Sie nahmen 820.— Chiesa ist nur 12 Kilometer von Rovereto entfernt, 820 eben sind 820 Meter hoch. Im Gebirge sind das aber Zahlen! Die Straße steigt auf der kurzen Strecke um 600 Meter, das Tal ist ein Defilé, Punkt 820 erhebt sich plötzlich steil. Die Coni Zugna ist noch in italienischem Besitz, während die Landesschützen taleinwärts sich Bahn verschaffen. Eine Division in der rechten Flanke, eine Division frontal vor sich, so sollen die Landesschützen die Gegend vom Feinde säubern! Während ein Teil im Tale vordringt, steigt ein anderer zum Grate Zugna torta—Coni Zugna—Cima di Mezzana auf. Am Passo Buole gelingt es beherzten Leuten, bis auf die Wasserscheide zu kommen; unter der Mezzana überfällt Oberleutnant P. mit 18 Mann 80 Italiener, von denen 61 teils vernichtet, teils(49) gefangen werden, unter der Salvata kleben die Landesschützen in den Felsen, Chiesa wird genommen, 820 behauptet. Die Italiener haben Straßen zur Verfügung, schaffen von Ale in Deckung mehr und mehr Leute und Material auf die Zugna, über den Piano delle Fugazza und auf Campogroße, ziehen immer mehr Artillerie heran, machen die Vallarsa zur Hölle und bewerfen die Leute am Zugnagrat mit Handgranaten, Minen und Ecrasitröhren. Die Landesschützen krallen sich an die felsigen Riffe an, müssen alles und jedes auf dem Mann hinaufschaffen und wehren sich so, immer hinaufstrebend, bis zum Rückzugsbefehl, der auch ihre Linie einbezieht. Es ist unmenschlich, was sie da aushalten— durch vier Wochen!— Und nun der Rückzug. Ob der Gegner es in der Front oder in der Flanke merkt, einerlei: er wird nachstoßen. Tut es auch— einen ganzen Tag zu spät; schon ist eine rückwärtige Vorpostenlinie bezogen. Diese geht der Italiener sehr heftig an. Außerordentlich sind seine Verluste am Testohang, vor Valmorbia. Da marschieren zwei italienische Kompagnien dank beiderseitiger Verwechslung durch die Stellung, geschlossen. Keiner von ihnen lebt mehr. Sühne für Buole=Paß! Hier sind Männer an der Tat. Kein Oesterreicher spricht geringschätzig vom Alpino. Ihm bei aller Ungunst der Verhältnisse die Stirne zu bieten, wochenlang, dazu brauchte es Landesschützen. 2 Aus Bonn. Bonn, 25. Juli. Das Eiferne Kreuz 1. Klasse erhielt Leutnant Wilhelm Loerbroks, Beobachtungsoffizier bei einer Fliegerabteilung im Westen, Sohn von Geheimrat Loerdroks in Bonn. Preisermäßigung für Grieß und Teigwaren. Man schreibt uns: Das Kriegsernährungsamt ist bemüht, dem Verbraucher alle diejenigen Lebensmittel, die seiner Bewirtschaftung unterliegen, zu einem möglichst billigen Preise zu liefern. Ein Vorstandsmitglied hat kürzlich in einer Versammlung in Köln billigere Preise für Grieß und andere Vorkostwaren in Aussicht gestellt. Bisher beruhte die Grießerzeugung auf Verträgen zwischen der Reichsgetreidestelle und den deutschen Grießmühlen, denen Weizen für die Erzeugung von Grieß gehefert wurde, wofür sie sich an bestimmte Preise im Groß= und Kleinhandel binden mußten. In gleicher Weise war auch die Erzeugung von Teigwaren, Makkaroni und Nudeln, geregelt. Dabei wurde den beteiligten Fabriken das Getreide zu einem Preise geliefert, der nicht unwesentlich höher als der festgesetzte Höchstpreis war, zu dem die Reichsgetreidestelle das Getreide vom Erzeuger erwarb. Dieser Preisaufschlag war so bemessen, daß dadurch die Kosten der gesamten Reichsreserve an Brotgetreide, die jedes Jahr für unvorhergesehene Fälle und für eine ungewöhnlich späte Ernte zurückgelegt wird, gedeckt wurden. Tatsächlich hatte sich dabei noch ein nicht unerheblicher Ueberschuß ergeben. Diese Preisgestaltung war damals berechtigt, weil die Reichsgetreidestelle ebenso wie die anderen großen Kriegsgesellschaften eine eigene Finanzwirtschaft hat. Für die Verbraucher entstand aber daraus immerhin eine Verteuerung von Grieß und Teigwaren. In Zukunft soll nun für die gesamte Lebensmittelversorgung eine gemeinsame finanzielle Bewirtschaftung dürchgeführt werden, so daß die einzelnen Organisationen nicht mehr darauf angewiesen sind, die ta ihrem Betrieb entstehenden Kosten durch die Preispolitik auszugleichen. Auf diese Weise wird es möglich sein, den Fabriken, die Grieß und Teigwaren herstellen, das dazu erforderliche Getreide billiger als bisher zu liefern, wodurch naturgemäß eine günstigere Gestaltung auch der Kleinhandelspreise zu erzielen ist. Außerdem werden auch die Kommunalverbände in Zukunft berechtigt sein, Grieß herzustellen, wozu ihnen Weizen überwiesen wird. Auf Grund dieser Maßnahmen hat also der Verbraucher die sichere Aussicht, im nächsten Wirtschaftsjahr Grieß und Teigwaren in größerem Umfang und zu billigeren Preisen zu erhalten. (=) Jestgenommen. Der Fürforgezögling Josef Kirwald wurde gestern morgen in Honnef festgenommen. Kirwald leistete heftigen Widerstand. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Gemäß§ 1 der Verordnung über den Handel mit Lebensund Futtermitteln und zur Bekämpfung des Kettenhandels vom 24. Juni 1916(R. G. Bl. S. 581) ist der Handel mit Lebens= und Futtermitteln vom 1. August 1916 ab nur solchen Personen gestattet, denen eine Erlaubnis zum Betriebe dieses Handels erteilt worden ist. Dies gilt auch für Personen, die bereits vor diesem Zeitpunkt Handel mit Lebens= oder Futtermitteln getrieben haben. Indem ich auf die Verordnung und die dazu ergangenen Ausführungsbestimmungen ausdrücklich hinweise, bemerke ich, daß die Anträge auf Erteilung der Erlaubnis schleunigst bei dem zuständigen Bürgermeisteramte anzubringen sind. Bonn, den 24. Juli 1916.(2 Königliche Landrat. Paßvorschriften. Verordnung, betrefsend anderweite Negelung der Paß 21. Juni 1916 tritt am 1. August 1916 in Kraft. iesem Tage ab können Reisen ins Ausland nur mit einem gültigen Reisepaß, der den Sichtvermerk der zuständigen Behörde enthält, erfolgen. Für den Stadtbezirk Bonn sind Anträge zur Ausstellung des Sichtvermerks auf dem Rathause, Rellungen vorgelegtuu Die alten Bässe müen bei Neuaus. aur 30 Sepiemzeet werden. Die Familienpässe verlieren mit dem 50. Etptemder ds. Is. ihre Gültigkeit. Bonn, den 24. Juli 1916. Der Oberbürgenneister, I..: Geelen Bekanntmachung. Wegen Vornahme von Gleisarbeiten wird der Straßenübergang über die Staatseisenbahn an der Reuterstraße am Dienstag, den 25. d. Mts. von vormittags 7 Uhr bis nachmittags 7 Uhr für den Verkehr gesperrt. den 24. Juli 1916. Ortsvollzeibehörde. Der Oberbürgermeister. Bekanntmachung. § 5 der diesleitigen Verordnung vom 20. Juli 1916 über Abgabe von Lebensmitteln wird dahin geändert, daß on Speisefetten für jede versorgungsberechtigte Person wöchentlich nicht mehr wie 90 Gramm verabfolgt werden dürfen. Beuel, den 24. Juli 1916. Der Bürgermeister Breuer.(2 Bekanntmachung. Unter den Pferden des Gutsvächters Josef Becker zu Hersel ist die Insluenza(Rotlaufseuches amt Stierärztlich festgestellt und daher über das Geböft die Sperre verhängt worden.(2 Der Bürgermeister. J..: Klein. Eierbrot Vogelfutter, Vogelsand, Goldfische, Fischfutter empfieblt L. Schorn, Brüdergasse 3. 12 * S c h a l e n s t e n 2,33 m u. 1,60 m. sow. Schränke Theken und Regale sofort billig zu verkauf. Bonn, Maxstr. 55. Dreirau zuterh., zu kaufen gesucht, und ein 9mm Flobert. 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Eventuell wirz sic an das Unterschtzungsbüro der Stadt Dasseldors die unterse von da aus beranlaßt, daß Ihnen die Stadt Tassenerf die Anlernützung zuschickt. Kriegerfrau aus Godesberg. Das Krankengeld steht Ihrem in französischer Gesangenschaft besindlichen Manne zu, wenn er seine Gesangenschaft genzuuweist. Die Briese Ihres Mannes aus der Ge gentgen nicht als Nachweis; er muß sich die Arbeitsunfählgkeit von einem französischen Arzt bescheinigen lassen; Sranfentene„deir am besten von der Kemlenlasse geven und senden es Ihrem Manne zu. Genehmigung des Bezirkskommandos können Sie die Arbeitsstelle nicht wechseln. Reichen Sie beim Bezirkskommando ein entsprechendes Gesuch ein. Amsterdam. Günstige Verbindung 3. Klasse: ab Beuel.32 nachm. 7(5bs2,.17, gb.37, an Emmerich.46, an Amsterdam #10 nbends, zum Lesuche Hollands benötigen Sie einen z. versehen mit Ihrer Photographie und Unterschrift, deren Gefräg echer deinigt sein muß. Zweaks Passierung krenze muß der Paß das Visum des Niederländischen Konsuls in Cöln tragen. Ein Abonn. v. Anf. an. 1) Nicht zu ermitteln. 2) Günstige Verbindung 4. Klasse: ab Mehlem.24 vorm., an Cöln(Höf.).46, ab n Hamnover(Höf.).14 nachm., ab.38, an Hildesheim (Höf.).04 abends. Fahrpreis.20 Mark. Nr. 1916 B. Die Kriegshilfe können Sid nicht in Anspruch nehmen, weil Ihr Mann nicht mehr Soldat ist. W. 1. Wir nennen Ihnen die Ers.=Abteil. des immobilen Kraftwagen=Depots Nr. 2 in Cöln und die Ers.=Abt. Train=Abteilung Nr. 8 in Ehrenbreitstein. Mehr dürsen wir Ihnen nicht angeben. A. L. Die Zeichen bedeuten: Blutadern und Plattfußanlage. Alte Abonn. Reuterstraße. 1) Ohne Zucker lassen sich Birnen sowohl wie auch Zwetschen und Pflaumen einmachen. Die sauber geputzten reisen Früchte werden roh in Flaschen, Krüge oder Stein. krüge gefüllt, und dabei wird durch Klopsen von außen, Schütteln und Aufstoßen bewirkt, daß sie sich fest auseinanderlegen. Nachdem sie sest verschlossen wurden, werden sie unter den Apparat gebracht oder in Ermangelung eines solchen mit Heu oder Tüchern umwickelt in einem Kessel mit kaltem Wasser aufs Feuer gebracht und bei gleichmäßiger Hitze 10 Minuten lang gekocht. Die Gefäße bleiben zur langsamen Abkühlung über Nacht unberührt in dem Wasser stehen und werden später an einem kühlen, trockenen und dunkeln Orte aufgestellt.— Es muß noch bemerkt werden, daß die Früchte bei diesem Verfahren völlig reif, aber nicht teigig und weich sein müssen; Pflaumen und Zwetschen werden in der Mitte geteilt und entsteint, Birnen gevierteilt und vom Kerngehäuse befreit, roh eingefüllt und erst später gekocht. 2) Nein, das schadet nichts. Legen Sie ein Prett auf die Oberfläche der Wasserglaslösung oder verschlie. den Sie das Faß mit einem losen Deckel. Damen Nad fast neu, billig abzugeben,(3 Meckenheimer Allee 41. venl mit Eintagr verk., Kirsch=Allee Ga Gartenb., Versetzungshalber guterb. vernick. 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Anwesend: Beigeordneter Schultze, Vorsitzender, die Beigeordneten Bottler, v. Gartzen, Geelen, Piehl und die Stadtverordneten Bloemers, Blume, Butscheidt, Chrysank, Fleitmann, Geatrup, Görgen, Gudden, Hartmann, Jansen, Kaiser, Kalt, Krantz, Landsberg, Mengden, Olbertz, Roßberg, Schmidt, Schoppe, Simon, Vias, Walbrück, Weber. Stadterordneten=Versammlung beschließt, unter dem Ausdruck wärmsten Dankes, die Annahme einer Schenkung des Dr. med. F. Simrock von 1000 Mark zum Besten der Armen der Stadt, sowie der Vermächtnisse der verstorbenen Witwe Dr. med. Ferbach von 10000 Mark, deren Zinsen jährlich an arme, kinderreiche, bedürftige, brave Familien zu verteilen sind, von 5000 Mark zum Besten wirklich bedürftiger Kriegsbeschädigter oder deren Familien und 600 Mark zur Verteilung an Arme beider Konfessionen, erteilt bezüglich der Rechnung und Bilanz der städtischen Sparkasse für das Geschäftsjahr 1915 den Rechnungsstellern die Entlastung, übernimmt den Fehlbetrag der Rechnung des städtischen Leihhauses für 1915 mit 3582,43 Mark auf die Stadt, wählr Ersatz für einen stellvertretenden Taxator für die Pferdeaushebung im Mobilmachungsfalle und verweist einen Antrag mehrerer Stadtverordneten, betreffend die Versorgung armer oder verlassener Kinder mit Kost und Unterkunft während des Tages, an einen besonders hierzu gewählten Ausschuß. In geheimer Sitzung werden als weitere Mitglieder in den Lebensmittelausschuß gewählt: Kaufmann Josef Manns, Rentner Josef Zangen und Frau Bergwerks. direktor Hilt. -2 möbl. 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Off. unter Str. 45. an die Exped.(4 Generat=Anzeiger für Bonn und Amgegend. Deutscher lagesbericht, Mitteilung der Obersten Heeresleitung. Großes Hauptquartier, 25. Juli(Amtlich). Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich der Somme wurden nach dem gescheiterten englischen Augriffe vom 22. 7. gestern die englisch=französischen Kräfte auf der Front Pozières-Maurepas zum entscheidenden Stoss zusammengefasst. Er ist wieder zusammengebrochen, meist schon im Feuer, an einzelnen Stellen nach scharfem Nahkampf, so östlich von Pozières, am Foureauxwäldchen, bei Longueväl und bei Guillemont, und haben sich die brandenburgischen Grenadiere und die tapferen Sachsen vom 104. Reserve=Regiment glänzend bewährt. Südlich der Somme führten gleichzeitig die Franzosen starke Kräfte im Abschnitt von EstréesSoyécourt zum Sturm, der nur südlich von Estrées vorübergehend Boden gewann, sonst aber unter schwersten blutigen Verlusten für den Gegner zerschellte. Im Maasgebiet zeitweise heftige Artilleriekämpfe. Links des Flusses kam es zu unbedeutenden Handgranatenkämpfen. Rechts desselben wiederholte der Feind mehrmals seine Wiedereroberungsversuche am Rücken„Kalte Erde“. Er wurde im Sperrfeuer abgewiesen. Nördlich von Balschweiler(Elsaß) brachte eine unserer Patrouillen 30 Gefangene aus der französischen Stellung zurück. Leutnant Baldamus schoß südlich von Binaville einen französischen Doppeldecker ab und hat damit seinen vierten Gegner außer Gefecht gesetzt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Vorstösse schwächerer russischer Abteilungen südistlich von Riga und Patrouillen an der Düna wurden abgewiesen. Bei der Hecresgruppe des Generals von Linsingen sind feindliche Augriffe an der Stonowka südlich von Beresteczko in geringer Breite bis in die vorderste Verteidigungslinie gelangt. Westlich von Burkauow wurde ein russisches Flugzeug im Luftkampfe abgeschossen. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Oberste Heeresleitung. SDM Tronebiutt Dienstag den 25. Juli 1916. Türkische Truppen für die galizische Front. Deutscher Tagesbericht. Mitteilung der Oberiten Heeresleitung. * Großes Haupiquartier, 25. Juli.(Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich der Somme wurden nach dem gescheiterten englischen Angriffe vom 22. 7. gestern die englisch=französischen Kräfte auf der Ironi Pozières=Maurepas zum entschel: denden Stoß zusammengesaßt. Er ist wieder zusammengebrochen, meist schon im Jeuer, an einzelnen Stellen nach scharfem Nahkampf, so östlich von Pozières, am Joureauxwäldchen, bei Lonqueväl und bei Guillemont, und haben sich die brandenburgischen Grenadiere und die kapferen Sachsen vom 104. Reserve=Regiment glänzend bewährt. Südlich der Somme führten gleichzeitig die Franzosen starke Kräfte im Abschnitt von EsiréesSoyécourk zum Surm, der nur südlich von Esirdes vorübergehend Boden gewann, sonst aber unter schwersten blutigen Verlusten für den Gegner zerschellte. Im Maasgebier zeitweise heftige Artilleriekämpfe, Links des Flusses kam er zu undedeutenden Handgranatenkämpfen. Rechts desselben wiederholte der Feind mehrmals seine Wiedereroberungsversuche am Rücken„Kalie Erde“. Er wurde im Sperrfeuer abgewiesen. Nördlich von Balschweiler(Elsaß) brachte eine unserer Patrouillen 30 Gefangene aus der französischen Stellung zurück. Leutnant Baldamus schoß füdlich von Binaville einen französischen Doppeldecker ab und hat damit seinen vierten Gegner außer Gefecht gesetzt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Vorstöße schwächerer russischer Abteilungen füdöstlich von Riga und Patrouillen an der Düng wurden abgewiesen. Bei der Heeresgruppe des Generals von Linsingen sind feindliche Angriffe an der Stonowka südlich von Beresteczko in geringer Breite bis in die vorderste Verteidigungslinie gelangt. Westlich von Burkanow wurde ein russisches Flugzeug im Luftkampfe abgeschossen. Balkan=Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Türkische Truppen an der galizischen Front. H Jrankfurt a.., 25. Juli. Einer Berliner Information der Frankfurter Zeitung zufolge wird in dortigen unterrichteten Kreisen bekannt, daß binnen kurzem mit dem Auftreten türkischer Truppen in den Kämpfen gegen die Russen in Galizien zu rechnen ist. Aus dieser Tatsache kann man einen Beweis erblicken für die militärische Schlagfertigkeit der Türkei und für die Einheitlichkeit der Kampffront bei den Mittelmächten. * Kaiser Wilhelm in Köln. * Köln, 25. Juli.(Köln. Volksztg.) Der Kaiser besuchte gestern nachmittag auf der Durchreise den Dom. Als er heraustrat, wurde er erkannt und lebhaft begrüßt. Auch bei der Abfahrt, die das Publikum an der Brückenrampe erwartete, wurden dem Kaiser von einer zahlreichen Menge begeisterte Ovationen dargebracht. Ausführlicher wird der Köln. Volksztg. von einem Augenzeugen berichtet: Auf der Fahrt vom westlichen zum östlichen Kriegsschauplatz nahm der Kaiser einen kurzen Aufenthalt in Köln. Vom Hauptbahnhofe aus begab sich Se. Majestät mit mehreren Herren seiner Begleitung zu Fuß in den Dom, wo gerade Kriegsandacht gehalten wurde. Obgleich der Kaiser Mütze und die gleiche schlichte feldgraue Uniform trug, wie die ihn begleitenden Offiziere, hatte ihn ein Herr erkannt. Mit Windeseile verbreitete sich über den Domplatz und die anliegenden Straßen der Ruf: Der Kaiser ist im Dom! Von allen Seiten strömte die Menge herbei, die Straßenbahnwagen leerten sich und diejenigen, die im Begriffe waren, einzusteigen, warteten mit den übrigen. Als der Kaiser aus dem Dom trat, spielte sich dann eine den Anwesenden unvergeßliche, ergreifende Szene ab. Zuerst eine kurze, stürmische, begeisterte Begrüßung durch brausende Hurra= und Hochrufe, und dann eine feierliche, alle ergreifende Stille, Verstummen alles Straßenlärms. Alle Männer, ob reich, ob arm, entblößten ihr Haupt, die Frauen, ohne Unterschied des Standes, begrüßten den Herrscher mit dem Taschentuch oder winkten ihm mit den Händen in seelischer Ergriffenheit zu. Auch der Kaiser war offenbar von dieser eigenartigen, aus der Tiefe des Herzens kommenden Begrüßung im Innersten bewegt und dankte der Menge. Als er sich, begleitet von seinem Gefolge, zum Bahnhof zurückbegab, trat das Volk ohne jede weitere Aufforderung — weder Militär noch Polizei war zur Stelle, nur ein Polizeikommiffar und ein Schutzmann hatten sich der kaiserlichen Begleitung angeschlossen— ehrerbietig zur Seite und winkte dem Kaiser andauernd zu. Dann strömte die Menge zur Trankgasse, um die Abfahrt des Hofzuges, der auf der Brückenrampe stand, abzuwarten. Als man hier des Kaisers ansichtig wurde, winkte ihm wieder alles mit Hüten, Mützen und Taschentüchern zu, und in manches Auge stahl sich eine Träne, als auch hier der Kaiser, am Fenster des Wagens stehend, den auf kurzem Raum zusammengedrängten Tausenden und aber Tausenden seinen Abschiedsgruß entbot. Während der langen Zeit seiner Regierung ist Seiner Majestät da, wo er erschien, auch in Köln, ein stürmischer, begeisterter Empfang zuteil geworden, ein ergreifenderer, alle Schichten der Bevölkerung umfassenderer gewiß noch nie: und wohl niemals dürften so innige Segenswünsche den Kaiser auf seiner Fahrt begleitet haben, als gestern. Gott segne und schütze den Kaiser!— das war der aus tiefstem Herzen kommende Wunsch aller, die Zeugen dieser allen unvergeßlichen Kaiserbegrüßung waren. * London, 25. Juli.(Unterhaus.) Im Unterhause bemängelte Churchill, daß Premierminister Asquith in seiner Rede keinen Ueberblick über die militärische Lage gegeben habe. Lloyd George bemerkte, daß es unmöglich sei, sich während der Dauer einer Schlacht über die militärischen Aussichten zu verbreiten; diese seien aber gut. Die englischen Generäle wären mehr als befriedigt über die erzielten Fortschritte. Die neuen Bürgerarmeen drängten den gewaltigen Feind zurück, der seine geistigen Kräfte während zweier Menschenalter der Kriegswissenschaft gewidmet habe. Was sich auch in dieser oder einer anderen Schlacht ereignen möge, er habe keinen Zweifel und hege volles Vertrauen, daß der Sieg gesichert sei. Ein Umstand habe ihm und den leitenden Männern Besorgnis eingeflößt. Sie hätten zwar gewußt, daß die Ausrüstung, die'n einer Zeitdauer geliefert worden sei, in der keine Armee der Welt vorher ausgerüstet worden ist, die Frage war aber, ob Leute mit einer nur sechsmonatigen Ausbildungszeit die Ausrüstung anzuwenden wüßten und im Stande seien, die vorzüglichen Geschütze in einer solchen Weise zu bedienen, daß sie kleine Ziele auf drei oder vier Meilen Entfernung treffen könnten. Und dies taten sie. Jetzt sei bewiesen, daß die englischen Soldaten ihre gesamten Geistes= und Willenskräfte aufgeboten haben, um ihre Geschicklichkeit so zu vervollkommnen, daß sie den Sieg für ihr Land erstreiten könnten. Dies sei es, was ihm Vertrauen einflößte. Die Ueberzahl und alle anderen Hilfsquellen seien auf ihrer Seite. Die einzige Besorgnis war, daß die Jahre der Ausbildung und Vorbereitung seitens der großen Militärmacht nicht zu überwinden wären. Die britischen Soldaten hätten aber gezeigt, daß dies nicht so sei, und daß die britische Gewandtheit in der Erschließung von Hilfsquellen und die geistige Beweglichkeit in wenigen Monaten imstande sein würden, dem Gegner den Sieg zu entreißen, der zu einem Zeitpunkt unüberwindlich erschienen wäre.(Beifall.) Die Lehren dieser Schlacht seien, daß die Engländer mit allem Hilfsmaterial, das ihnen zu Gebote steht, gegen den Feind drücken müßten. Dann würde der Sieg ihnen gehören.(Beifall.) * Die Neutralen und die„Schwarze Liste“. II New York, 25. Juli. Nach Privatnachrichten aus den füdamerikanischen Ländern hat dort die Erregung darüber, daß England Handelshäuser auf die„Schwarze Liste" setzt, einen hohen Grad erreicht. Aus Chile laufen vertrauliche Anfragen ein, wie sich die Vereinigten Staaten hierzu zu stellen gedenken. * II Christiania, 25. Juli. In diesen Tagen haben die englischen Behörden eine neus schwarze Liste ausgegeben. In diese sind 15 neue norwegische Firmen aufgenommen worden, unter denen sich auch eine der größten und höchstangesehenen Banken befindet. Verdensgang teilt mit, daß eine norwegische Firma, die seit ihrer Gr#indung jahrelang nur mit England Geschäfte gemacht habe, in die schwarze Liste gekommen sei. Nach den angestellten Untersuchungen sei lediglich festgestellt worden, daß in dem Namen dieser Firma ein deutsche: Buchstabe ist. Japanische Zukunftohoffnung. * Der Zürcher„Grütlianer“ vom 20. Juli bringt das folgende, japanischen Zeitungen entnommene, für die Stimmung des japanischen Volkes bezeichnende Gedicht: Rule Dai Rippon! Als Nippon auf des Herrn Gebot Der Flut enttaucht im Morgenrot, Hallt tönend durch die weite Welt :* Ein Ruf vom blauen Himmelszelt: * Zur Herrschaft, Japan, bist du geboren! * Erhebe dich stolz mit der Morgensonne. Ich hab' dich zum Herrn dieser Erde erkoren! Zerrissen vor Haß und blinder Wut Sinkt hin Europa im eigenen Blut. Doch du, von Schuld und Fehler rein, Sollst dieser Erde Hüter sein! Zur Herrschaft, Japan, bist du geboren! Erhebe dich stolz mit der Morgensonne. Ich hab' dich zum Herrn meiner Erde erkoren! Sasonow d. zurückgetretene ruse. Minister d. Auflern Sassanows Demission— ein Schritt zum Frieden. * Zürich, 24. Juli. Die hiesige Presse beschäftigt sich begreiflicher Weise eingehend mit der Demission Sassanows. „Einen weiteren Schritt dem Frieden entgegen“ nennt die Züricher Morgenzeitung den Abgang des bisherigen russischen Außen=Ministers. Die Ententestaaten versuchten vergeblich ihre Bestürzung durch langatmige Erklärungen zu verdecken. Bei den Zentralmächten dagegen sei das Gefühl größter Befriedigung über den Abgang eines der Hauptanhänger der unentwegten Kriegführung am Platze. Die Züricher Post erklärt, man hätte eigentlich eher einen Rücktritt des Landwirtschaftsministers Naumow erwartet, da die Mißstände in dessen Ressort immermehr als ernsteste Gefährdung der russischen Kampfkraft betrachtet würden. Die Gründe des Ausscheidens Sassanows seien noch nicht erkennbar, es sei möglich, daß wirkliche Krankheit eine Rolle spiele. Wenn politische Gründe vorhanden, so seien es möglicher Weise die Berichte der von der Front heimgekehrten Dumaabgeordneten, daß die Offensive trotz der Erfolge sehr weit vom Ziel entfernt sei, wenn dies überhaupt je zu erreichen, und daß die eigenen Verluste auch für russische Begriffe außerordentlich hoch seien. Eine Aenderung in der auswärtigen Politik Rußlands sei jedenfalls nicht zu erwarten. Den Neuen Zürcher Nachrichten kommt die Demission Sassanows nicht überraschend. Es scheine sich um ein wirkliches Leiden und nicht um ein Bemäntelungsfieber zu handeln, da Sassanow unmittelbar nach einem Haupterfolge seiner Diplomatie, nämlich dem Abschluß des russischhapanischen Abkommens, scheide Mit ihm trete einer der Hauptschuldigen am Weltkrieg ab. Indem Stürmer sein Erbe antritt und zugleich die Regierungsleitung beibehält, anvanciere er zu einem Stück Diktator Rußlands. An einzelnen Stellen in der Presse tritt die Auffassung hervor, daß Sassanows Demission als das Eingeständnis des Fiaskos der auswärtigen Politik des Zaregreiches aufzufassen sei. * Sie wollen nichts vom Krieg hören. * Vom Ueberdruß in Kriegsliteratur, Kriegstheatralik und Kriegskuplets erzählt der auch in Deutschland bekannte Pariser Schauspieler Gémier in der„France de Bordegux“: Unsere Soldaten lauschen am liebsten Vorträgen, die mit dem Kriege nichts zu tun haben. Die billige Phraje vom Heldentum und der Vaterlandsliebe mit dem Stich ins Komische, wie sie das Kuplet bevorzugt, sagt dem Manne aus dem Schützengraben nicht zu, weil er dergleichen nicht in Worten und Reimen, sondern durch die Tat und Hingabe seines eigenen Lebens auszudrücken gewohnt ist. Man darf ihm nicht mit patriotischen Vorträgen kommen! Kein Stück also, das dieses reine, edle Gefühl auf die Bretter bringt! Keine Säbelkuplets, keine kriegerischen Fanfaren! Keine Rückblicke, keine Vermutungen über die Kriegsschicksale, keine Aufteilung des feindlichen Bodens. Mit einem Worte: keine papiernen Lorbeeren! Kein gereimter und deklamierter Ruhm. Man muß einmal das eisige Schweigen gehört haben, mit dem die sogenannten patriotischen Vorträge aufgenommen werden, um den tiefen Sinn dieser Abneigung zu verstehen. Nichts ist dem Soldaten peinlicher als dieses Bühnenheldentum zwischen=Pappkulissen, und wenn es von den besten Kräften dargestellt wird. Die Heiterkeit unter den Zuhörern erstirbt und das Lachen, das zuerst so herzlich und wohlwollend erwartungsvoll war, wandelt sich in spöttische, abweisende Mienen. Sie gehen nicht ins Theater, um Vaterlandsliebe und Heldentum zu lernen, sie wollen unterhalten sein, das Thema sei ernst oder heiter, packend oder leicht, nur nicht militärisch und patriotisch. Herstellung künstlicher Gliedmaßen in Rußland. Die Nowose Wremja vom 10. Juli berichtet: Die Herstellung künstlicher Gliedmaßen(Prothesen) wurde bisher in Rußland gänzlich vernachlässigt, da Deutschland diesen Gewerbszweig, wie so viele andere Industrien bisher monopolisiert hatte. Die Sache war so weit gekogmen, daß viele Orthopäden entschieden:„Ohne Deutschland ist darin nichts zu machen, und das Ende des Krieges ist abzuwarten, wo die Deutschen in Rußland Niederlagen ihrer Erzeugnisse eröffnen werden.“ Nur in Petersburg gab es bisher eine kleine Werkstätte beim Marienzufluchtshaus; jetzt ist in Moskau eine zweite Fabrik eröffnet worden, zu der private Wohltätigkeit 2000000 Rubel hergegeben hat. * Letzte Depeschen. Rumänien und„die Gefahr des bevorstehenden Friedens. H Frankfurt a.., 25. Juli. Der Korrespondent der Frankfurter Zeitung in Bukarest meldet unter dem 18. Juli: Ich muß betonen, daß auch ernste Politiker aus den Kreisen der Opposition und auch Anhänger der Regierung an ein bevorstehendes Eingreifen Rumäniens zu glauben scheinen. Vielleicht werden sie dazu durch die Tatsache veranlaßt, daß wirklich mehrere Züge mit Munition über Rußland endlich eingetroffen sind, vielleicht auch von kleineren Symptomen, wie z. B. daß die Straßenlaternen geblendet werden, um die Stadt vor Luftangriffen zu schützen. Die ihm jetzt günstigen Umstände nützt der Bierverband selbstredend weidlich aus. Die Politik der Wirklichketten, welche Bratianu treibt, hat aber zur Folge, daß, solange keine zweifellose Entscheidung auf dem Kriegsschauplatz eintritt, Rumänien seine Neutralitätspolitik fortführen wird. Nur die Gefahr des nahe bevorstehenden Friedens könnte hierin eine Aenderung herbeiführen. Die ungeheuren Verluste der Russen in der Bukowina. * Bukarest, 24. Juli. Die russischen Truppen in der Bukowina haben nach Berichten hiesiger Blätter ungeheure Verluste erlitten, von vielen Truppenteilen sind 75 Prozent des Effektivbestandes gefallen. Die Regimenter 111 und 113, die an der bessarabischen Front standen, sind besonders schwer mitgenommen. * Der österreich.=ungarische amtliche Bericbt. * Wien, 25. Juli. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Südlich des Dnjestr westlich von Obertyn brach gestern ein Angriff in unserem Feuer zusammen. Russische Erkundungsvorstöße südwestlich von Lubaczowka wurden abgewiesen. Sonst verlief der Tag ruhig. Seit heute morgen entwickeln sich Kämpfe südlich Beresteczko. Italienischer Kriegsschauplatz. Südlich des Suganatales setzt der Feind immer wieder zu neuen Vorstößen an. Aus der Gegend der Cima Maora ging am Vormittag starke italienische Infanterie dreimal vor, wurde jedoch jedesmal, zum Teil im Handgemenge, blutig abgewiesen. Im Raume des Monte Zebio erfolgte am Nachmittag ein neuer starker Angriff. Dem Feinde gelang es in einen unserer Gräben einzudringen, er wurde aber wieder vollständig hinausgeworfen. Zu wiederholten Malen griffen die Italiener mit frischen ausgeruhten Truppen in diesem Gebiet das Grazer Korps an. Die schon in den vergangenen Kämpfen unvergleichlich tapfere Haltung der Truppen dieses Korps macht jede feindliche Anstrengung vergebens. Das italienische Artilleriefeuer steigerte sich bei den Angriffen zu ungewöhnlicher Kraft. Alles umsonst. Die feindlichen Verluste waren außerordentlich schwer. Am Stilfser Joch griff eine Alpinikompagnie auf der Naglerspitze an. Sie wurde abgewiesen. Auf den Höhen südöstlich von Borgo scheiterten zwei italienische Nachtangriffe. Im Gebiet des Rollobaches ist die Gefechtstätigkeit nach den italienischen Mißerfolgen der letzten Tage merklich abgeflaut. An der Isonzofront schwerstes Geschützfeuer gegen St. Luzia und die Brückenschanze südlich von Podgera. Feindliche Angriffe gegen unsere Stellungen am Monfalkonrücken wurden abgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer. Feldmarschalleutnant. Druck und Verlag von Hermann Neusser in Vonn. Für die Redaktion verantwortlich: Peter Neusser in Bonn. 0 ser TU Schmet lustl Namen ren al Offensi damit nach di ziere Juni b 24 400 Die 1 8 in der ter ur Truppe fallen. chen 8 (Mitt * G Rörh lischen Kräfte entsch ist wiel eingelg: Pozière Guillen nadiere giment S10