Nr. 9596 Bedenundmwanggete Jahrgang. Fernruf sppeaiion 6c. Nral Redaction 566,(367 Berliner Dienit). Postscheck-Konto Nr. 18672. Druck und Verlag von Hermann Neusser in Bonn. — Montag, 3. Juli 1916. erchelat täglich— an wertagen mitags 12 Uhr. Sontags am Vorobend. Bezugspreis in Bonn und Umgegend monatlich 80 Pig. krei haus. Postbezug Illk..40 oierteljährlich ohne, Ink..82 mit Zultellgebühr. Keise=Bessellungen: Tägliche Versendung nach allen Orten Deutichlands frei unter Streifband IIik..50 wöchentlich: Rusland IIlk..75 wöchentlich; der Bezug kann jeden Tag beginnen und jeden Tag abgebrochen werden. Unverlangt eingelandte Manuskripte werden nicht zurückgegeben. für Bonn und Umgegend. Verautwertlich für den nachrichtlichen, örtichen und unterhaltenden Tell: Peter Neusser, ür den Anzeigen- und Reklametel: Peter Lescrinler. Geschäftshaus: Bahnhofstraße 12 In Bonn. 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Auch am Wyznicaabschnitt zwischen Krasnik und der Mündung fassen deutsche Truppen auf dem Nordufer Fuß.— An der küstenländischen Front erleiden die Italiener eine schwere Niederlage. Der österreich.=ungarische amtliche Bericht. * Wien, 1. Juli.(WTB) Amtlich wird verlautbart: Rufsischer Kriegsschauplatz. Bei Tlumacz wurden österreichisch=ungarische Truppen der Armee des Generals Grafen von Bothmer von einer drei Kilometer breiten und sechs Glieder tiefen Reitermasse attackiert. Der Feind wurde zersprengt und erlitt schwere Verluste. Sonst in Ostgalizien und in der Bukowina nichts von Bedeutung. In Wolhynien schreiten die Angriffe der verbündeten Armee vorwärts; sie drängen den Feind südlich von Ugrinow, westlich von Torczyn und bei Sokul zurück. Seit Anfang Juni sind südlich des Pripjet 158 russische Offiziere, 23075 Mann, mehrere Geschütze und 90 Maschinengewehre eingebracht worden. Italienischer Kriegsschauplatz. Auf der Hochfläche von Doberdo ließ die Gefechtstätigkeit im nördlichen Abschnitt nach den heftigen Kämpfen, in denen unsere Truppen alle ihre Stellungen behaupteten, wesentlich nach; im südlichen Abschnitt dagegen setzten die Italiener ihre Angriffe, und nachdem diese abgeschlagen waren, das sehr lebhafte Geschützfeuer fort. An Gefangenen wurden fünf Offiziere und 105 Mann abgeschoben. An der Kärntner Front griffen Alpiniabteilungen mnördlich des Seebachtales vergeblich an. Zwischen Brenta und Etsch scheiterten feindliche Vorstöße gegen unsere Stellungen im Raume der Cima Dieci und des Monte Zebio, dann gegen den Monte Interatto, am Pasubio, im Brandtale und am Zugnarücken. Arco stand unter dem Feuer italienischer Geschütze. Unsere Seeflugzeuge belegten die vom Feinde belegten Ortschaften San Canziano, Bestrigna und Staranzano, sowie die Adriawerke ausgiebig mit Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Richts Neues. * * Wien, 2. Juli.(WTB) Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. In der Bukowina bei unveränderter Lage keine besonperen Ereignisse. Westlich von Kolomea und südlich des Dnjestr entwickelten sich neue Kämpfe. Nordwestlich von Tarnopol haben österreichisch=ungarische und peutsche Bataillone die viel umstrittene Höhe von Worobisowka zurückerobert; 7 russische Offiziere uind 982 Mann wurden gefangen, 7 Maschinengewehre und 2 Minenwerfer erbeutet. : Der Angriff, der unter dem Befehl des Generals von Linsingen stehenden verbündeten Streitkräfte wurde auch gestern an zahlreichen Stellen beträchtlich nach vorwärts getragen. Die Zahl der Gefangenen und der Beute erhöhte sich. Russische Gegenangriffe scheiterten. Italienischer Kriegsschauplatz. Im füdlichen Abschnitt der Hochfläche von Doberdo setzten die Italiener das heftige Artilleriefeuer und die Angriffe gegen den Raum östlich von Selz fort. Diese auch nachts andauernden Anstrengungen des Feindes blieben dank dem zähen Ausharren der Verteidiger erfolglos. Zwischen der Brenta und der Etsch wiederholten sich die fruchtlosen Vorstöße gegen zahlreiche Stellen unerer Front. Im Marmolata=Gebiet wiesen unsere Truppen ehrere Angriffe italienischer Abteilungen ab. Im Ortlergebiet erkämpften sie eine der Kristallspitzen. Gestern wurden über 500 Italiener, darunter 10 Offiziere, gefangen genommen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts neues. Dag deutsch=russische Seegefecht in der Ostsee. * Berlin, 2. Juli.(WIB.— Amtlich.) Nach den inzwischen eingegangenen ausführlichen Meldungen der in der Nacht vom 29. zum 30. Juni mit russischen Seestreitkräften im Gefecht befindlich gewesenen deutschen Torpedoboote ergibt sich in Ergänzung der amtlichen Meldung vom 80 Juni nachstehendes Bild: Zunächst wurden in der genannten Nacht etwa 20 Seemeilen südlich Haefringe von unseren Torpedobooten drei feindliche Zerstörer, anscheinend vom Nowik=Typ, gesichtet und beschossen. Der Feind kehrte in der Nacht sofort um und entkam in der einsetzenden Regenchauer. Eine Stunde später kamen im Osten neue Rauchwolken in Sicht, auf weiche unsere Torpedoboote zudrehten. Es wurden zwei feindliche Kreuzer(anscheinend einer von der Makaroff= und einer von der Olezklasse) und fünf feindliche Zerstörer ausgemacht. Unsere Torpedoboote giagen zum Angriff heran und bekämiften den Feind mit Torpedos und Artillerie. Mehrere Detonationen sind einwandfrei beim Feinde beobachtet worden. Bei Beginn des Angriffes nahm der Feind unsere Torpedoboote mit allen Kalibern heftig unter Feuer, das nach den Detonationen erheblich nachließ. Bei aufkommendem Nebel kamen sich die Gegner aus Sicht. Deutscher Tagesbericht. Mitteilung der Oberlten Heeresleitung. * Großes Haupkquartier, 2. Juli.(Amklich.) Westlicher Kriegsschauplatz. In einer Breite von ekwa 40 Kilomekern begann gestern der seit vielen Monaten mit unbeschränkten Mitteln vorbereitete große englisch-französische Massenangriff nach siebentägiger stärkster Artillerie= und Gasvorwirkung auf beiden Ufern der Somme und des Ancrebaches. Von Gommecourt bis in die Gegend von La Boiselle errang der Jeind keine nennenswerten Vorteile, erlitt aber sehr schwere Verluste: dagegen gelang es ihm in die vordersten Linien der beiden an die Somme sloßenden Divisionsabschnitte an einzelnen Stellen einzudringen, sodaß vorgezogen wurde, diese Divisionen aus den völlig zerschofsenen vordersten Gräben in die zwischen erster und zweiter Stellung liegende Riegelstellung zurückzunehmen. Das in der vordersten Linie fest eingebaute, übrigens unbrauchbar gemachte Material ging hierbei wie steks in solchen Fällen verloren. In Verbindung mit dieser großen Kampfhandlung standen vielfache Artilleriefeuerüberfälle sowie mehrfache kleinere Angriffsunkernehmungen auf den Anschlußfronten und auch westlich und füdöstlich von Tahure. Sie scheiterten überall. Links der Maas wurden an der Höhe 304 französische Grabenstücke genommen und ein französischer Handgranatenangriff abgeschlagen. Oestlich der Maas hat der Gegner unter erneutem slarkem Kräfteeinsatz gestern mehrmals und auh heute in der Frühe die deutschen Linien auf der Höhe„Kalte Erde“, besonders beim Panzerwerk Thiau shnt, angegriffen und mußte im Sperrfeuer unter größten Verlusten wieder umkehren. Der gegnerische Flugdienst entwickelte große Tätigkeit. Unsere Geschwader stellten den Jeind an vielen Stellen zum Kampfe und haben ihm schwere Verluste beigebracht. Es sind vorwiegend in der Gegend der angegriffenen Fronk und im Maasgebiet 15 feindliche Flugzeuge abgeschossen, davon acht englische und drei französische in unseren Linien. Oberleutnank Irhr. von Althaus hat seinen sieblen Gegner außer Gesecht gesetzt. Wir haben kein Ilugzeug verloren, wenn auch einzelne Führer oder Beobachter verwundet worden sind. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generals von Linlingen. Der Angriff schritt vorwärks. Die Gefangenenzahl ist um 7 Offiziere und 1410 Mann gestiegen. An verschiedenen Stellen wurden feindliche Gegenangriffe glatt zurückgewiesen. Armee des Generals Grafen von Bothmer. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen haben die kürzlich von den Russen besetzte höhe von Worobisowka(nordwestlich von Tarnopol) gestürmt und dem Gegner an Gefangenen 7 Offiziere, 892 Mann, an Beute 7 Maschinengewehre, zwei Minenwerfer abgenommen. Balkan=Kriegsschauplatz. Richts Neues. Die englisch-französische Offensive. Von einem militärischen Mitarbeiter wird uns gedrahtet: Run hat er also wirklich eingesetzt der große Angriff. nachdem er seit Wochen angekündigt und seit dem 17. Juni durch Erkundigungen, Minen= und Gasangriffe, stärkeres und stärkstes Geschüßzfeuer vorbereitet worden war. Daß der Gegner uns unter solchen Umständen keine Ueberraschung verursachen konnte, ist klar. Er rechnet also augenscheinlich nur auf die Wirkung seiner angesammelten Menschenmassen und des riesigen aufgespeicherten Materials. Hieraus wird die gleichfalls in der französischen und englischen Presse wiederholt, geäußerte Ansicht verständlich, daß man nicht auf schnelle Erfolge rechne. Der überwältigende, nachhaltige Druck der Massen soll schließlich den Sieg bringen. Eine brutale Kriegskunst, vielmehr keine Kunst mehr und fast völlig entsprechend dem russischen Verfahren. Recht beachtenswert ist, daß die Engländer nicht vorgegangen sind, ohne sich von den Franzosen begleiten zu lassen und daß sie nur an der Stelle einen Anfangserfolg erzielen konnten, wo sie Ellenbogen an Ellenbogen mit diesen stürmten, von diesen gewissermaßen mit fortgerissen. Wir brauchen uns nicht zu wundern, daß sie hier zu beiden Seiten der Somme in die Gräben eingedrungen sind. Alle Erfahrungen dieses Krieges bestätigen, daß die vorderste Linie nach wirksamem Trommelfeuer des Gegners nur schwer zu halten ist, weil die Drahthindernisse vernichtet, die Brusswehren auseinandergeworfen, die Unterstände zerstört, die Gräben verschüttet gewesen zu sein pflegen. Um so schwerer und verlustreicher gestaltet sich dann der weitere Angriff des Gegners gegen die Riegelstellungen des Verleidigers. Auffallend ist die verhältnismäßig schmale Front der Angriffs. Sie erhöht die Aussichten des Angriffs nicht, im übrigen müssen wir uns nach dem Vorhergesagten auf lange und erbitterte Kämpfe gefaßt machen. Glücklicherweise sehen wir, daß der Beginn dieser mächtigen Offensive weder auf die Lage um Verdun noch auf die Ereignisse im Osten von Einfluß gewesen ist. Links der Maas ist unsere Offensive an der Höhe 304 mit Erfolg fortgesetzt und auf dem rechten Ufer ein neuer französischer Angriff mit gröhten Verlusten abgeschlagen worden. Auch im Osten geht der Angriff der Heeresgruppe Linsingen siegreich vorwärts und vermehrt unsere Beute an russischen Gesangenen. Der linke Flügel der Armee des Grafen Bothmer hat am 1. Juli gleichfalls die Offensive mit gutem Erfolge nordwestlich Tarnopol angekreten, während ihr rechter Ilügel, der jeht südlich des Dnjesir den Anschluß an die Armee Pflanzer=Baltin findet, am 30. Juni bei Tlumacz(30 Kilometer westlich der Strypa-Mündung, an der Straße Stanislau=Horodenka) einen großen russischen Reiterangriff vernichtend abgewehrt hal. Nach den Angaben des österreichisch=ungarischen Berichtes ist dies einer der größlen, vielleicht der größte Reiterangriff der Weltgeschichte gewesen, er muß von 12.000 bis 15.000 Pferden in drei Wellen hinkereinander geritten worden sein— und ist völlig gescheitert. In Italien behaupten die Oesterreicher ihre Stellungen, Cadorna flegt also— wie gewöhnlich. 3 Keine greifbaren Erfolge der englischen Oktentive. TU Rotterdam, 3. Juli. Nach den hoffnungsvollen Berichten Haigs über die englische Offensive in Nordfrankreich brach gestern abend in London große Enttäuschung aus, da die letzten amtlichen Kriegsberichte keine greifbaren Erfolge meldeten. Alle engllschen Privatmeldungen betonen, daß die Deutschen ungeschwächt angetroffen wurden. TU Aus dem Haag, 1. Juli. Tägliche Rundschaut Die Nieuwe Courant schreibt: Alles scheint darauf hinzuweisen, daß der gemeinsame Angriff der Engländer, Franzosen, Kanadier, Australier und Neuseeländer die große Offensive der Verbündeten sein soll. Obwohl diese, wie es bei dem starken Munitions= und Menscheneinsatz nicht anders zu erwarten war, einige Ergebnisse lieferte, muß man sagen, daß die Verbündeten den Jaktor der Ueberraschung nur schwach zur Geltung brachten und für den ersten heutigen entscheidenden Tag nur sehr mittelmäßige Erfolge aufweisen können. Das beweist, daß der Durchbruch völlig mißglückt, daß das Widerstandsvermögen der Deutschen sehr groß und der Gefechtswert der englischen Truppen keineswegs mehr die höhe des ersten Expedittonsheeres hat. TU Rotterdam, 3. Juli. Aus den ersten vorläuftgen Meldungen zur Ergänzung der englischen und französischen Berichte erhält man den Eindruck, daß es den Engländern und Franzosen bei ihrem Angriff auf einer etwa 25—30 Kilometer breiten Frontvon der Somme aus bis Peronne außer an einem Punkt nordwestlich von Bapaume bisher nicht gelungen ist, über die erste Linie hinaus vorzurücken. TU Rotterdam, 3. Juli. Der Pariser Korrespondent der Times meldet: In Nordfrankreich wenden die Engländer die gleiche Methode der Deutschen vor Verdun an und zeigen, daß sie das Beispiel der Deutschen genau studiert haben. Der Unterschied ist nur der, daß die Deutschen an einem kleinen Frontteil angreifen, während die Engländer an einer ausgedehnten Front begonnen haben. Deutsche Erkolge im Raume Dünaburg. TU Stockholm, 3. Juli. Die gestrigen Berichte der Blätter von der Front erwähnen energische und erfolgreiche Angriffe der Deutschen in der Gegend von Dwinsk. Die Patrouillenkämpfe nahmen hier einen offensiven Charakter an. hleftige Kämpfe im Bukowinger Bergland. TU Budapest, 3. Juli. Aus Bukarest wird gemeldet, daß im Bukowinger Bergland heftige Kämpfe stattfinden. Als die Russen mit 80.000 Mann angriffen, wurden sie von den österreichisch=ungarischen Truppen unter großen Verlusten zurückgeschlagen. Sie erlitten im Putnatale und bei Seletin sowie in Meste=Canesti, Jakobeny und Kirltbaba große Niederlagen. Viele tausende Gefangene blieben in den Händen der Sieger. Auch ist die Zahl der russischen Verwundeten groß. Am 1. Juli sind etwa 200 Waggons mit Verwundeten in Czernowitz eingetroffen, von wo aus unausgesetzt Verstärkungen abgehen. Nach amtlichen rumänischen Nachrichten ist Dorna=Watra nicht von den Russen besetzt Die österreichisch=ungarischen Truppen entfalten dort den heftigsten Widerstand. Deutschamtliche Richtigstellung von Aeußerungen Sassonows. TU Berlin, 1. Juli. Die Nordd. Allg. Zig. schreibt zu der Unterredung eines Redakteurs des Ruskose Slovo mit dem russischen Minister des Auswärtigen: Herr Sasanow weist darauf hin, der Reichskanzler habe behauptet, daß England, Frankreich und Rußland sich fest zusammengeschlossen hätten. Der Reichskanzler hat von einem solchen Bündnis niemals gesprochen. Wie aus den Veröffentlichungen der kaiserlichen Regierung hervorzeht, sind hier die Beziehungen, die die Ententemächte vor dem Kriege verknüpften, genau bekannt gewesen. Der Reichskanzler hat auf Grund dieser Kenntnis nur wiederholt die Tatsache festgestellt, daß die Beziehungen die Einkreisung Deutschlands zum Ziel hätten. Diese Feststellung wird durch die Ausführungen des Herrn Sassanow nicht nur nicht widerlegt, sondern direkt bestätigt. Der russische Minister scheut sich nicht, dem Redakteur des Rußkose Slowo das Märchen aufzubinden, eo bestehe die feste Sicherheit, die jetzt ganz Europa habe, daß das Ultimatum Oesterreich=Ungarns an Serbien unter dem unmittelbaren Einfluß eines hervorragenden deutschen Diplomaten ausgearbeitet und mit Uebergehung des Leiters der deutschen Politik dem Kaiser Wilhelm zur Billigung unterbreitet wurde.“ Wir stellen hiermit fest, daß diese Behauptung in allen Einzelheiten frei erfunden ist und jeder tatsächlichen Grundlage entbehrt. Amerika und die Pariser Wirtschaftskonferenz. H Aus dem Haag, 3. Juli. Die Morningpost meldet aus Washington vom 30. Juni: Auf Vorschlag des Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten. Senator Stone, hat der Senat einen Beschluß gesaßt, wonach der Präsident aufgefordert wird, dem Senat eine Erklärung vorzulegen, die sich auf das zwischen den verbündeten Mächten auf der Pariser Wirtschaftskonferenz beschlossene Abkommen bezieht. Stone sagte zur Begründung dieses Beschlusses, er befürchte, daß das Abkommen den wirtschaftlichen Interessen Amerikas schaden könne, wenn nicht Amerika gesetzgeberische Schutzmaßnahmen tresse. Seite 2. Nr. 9996. Apenerat-Anzeinet sut Honn und Amen u Sot 1616 missglückte französische Gegenangrikte an der Maas. Am das Panzerwerk Thiaumont. et- Zu den erbitterten Kämpfen auf dem rechten Maasuser, bei denen verzweifelte Versuche der Franzosen, das Panzerwerk Thiaumont wieder zu gewinnen, mit glücklichem Erfolge abgeschlagen, wurden, wird uns von unserem militärischen Npr.=Mitarbeiter geschrieben: : Richts kennzeichnet den hohen Wert der von unseren tapferen Truppen auf dem Höhenrücken„Kalte Erde“ am 28. Juni genommenen französischen Stellungen am und im Panzerwerk Thiaumont mehr als die lebhaften Bemühungen der Verteidigung, das hier verlorene Gelände wiederzugewinnen. Man erinnert sich des überaus schlechten Eindrucks; den der Fall der Feste in Poris hervorgerufen hatte, und dies in einem Augenblick, wo die französische Regierung eben erst in einer mehrtägigen Geheimsitzung des Parlaments die wegen der militärischen Lage auf dem rechten Maasufer erregte öffentliche Meinung zu beschwichtigen vermocht hatte. Dieser schlechte Eindruck mußte, koste es was es wolle, verwischt werden, und deshalb wurden außerordentliche Anstrengungen unternommen, um unsere Truppen von der inneren Verteidigungslinie, an die sie durch ihren Erfolg vom 88. Juni herangerückt sind, wieder nach Norden abzudrängen. In großen Massen wurden frische Divisionen auf dem Abschnitt Thiaumontwald=Fleury gegen unsere Stellungen, die dem Dorf Fleury und dem Fuminwalde vorgelagert sind, vorgetrieben. Alle diese Anstrengungen blieben, obgleich sie mit zähester Hartnäckigkeit unternommen wurden, völlig ergebnislos. Unsere Artillerie überschüttete die in ihr enges Aufmarschgelände zusammengepferchten Franzosen mit einem Eisenhagel, der die entsetzlichsten blutigen Verluste zur Folge hatte. Auch am Freitag hat sich dieses fürchterliche Ringen knapp einen Kilometer vor der inneren Verteidigungslinie vor Verdun wiederholt, wobei wiederum außerordentlich starke Massen zum Gegenangriff auf unsere neugewonnenen Stellungen angesetzt wurden. Die Taktik der Verteidigung erinnert bei diesen Gegenstößen in mehrfachem Betracht an die erbitterten Gegenstöße gegen die Feste Douaumont in der letzten Maiwoche, wo ebenfalls die Franzosen das Aeußerste daran setzten, das von uns eroberte Gelände um jeden Preis wieder zu gewinnen. Tatsächlich gelang es ihnen damals bekanntlich, in unsere vorgeschobenen Stellungen einzudringen, aber nur mit dem zweifelhaften Erfolge, daß sie von neuem von unsern Truppen vertrieben und schließlich bis weit über ihre ursprünglichen Stellungen hinausgeworfen wurden. Um nun der atemlos alle Vorgänge vor Verdun verfolgenden französischen Oeffentlichkeit nach einer unendlichen Reihe von Mißjerfolgen endlich einmal einen Sieg melden zu können, bauschte das französische Oberkommando den angeblich erfolgreichen Vorstoß gegen die Feste Douaumont derartig auf, daß die Pariser Presse sich nicht genug tuen konnte, das Feldherrn=Genie des Generals Nivelle zu preisen und das nahe, glückliche Ende des Kampfes um Verdun zu vertünden. Man weiß, wie es nachher kam, den übertriebenen Erwartungen folgte eine um so stärkere Enttäuschung, die ihren Ausdruck in einer sich beständig mehrenden Opposition gegen das Ministerium Briand fand. Ebenso wie damals hat jetzt die französische Heeresleitung in ihrem Tagesbericht unwesentliche Anfangserfolge der Verteidigungotruppen zum Anlaß genommen, um voreitig die gelungene Wiedereroberung des Panzerwerkes Thiaumont zu melden. Die Antwort auf diese Eilfertigkeit erteilt der jüngste deutsche Generakstabsbericht, der keinen Zweifel daran läßt, daß alle gegen das Werk gerichteten französischen Gegenangriffe unter schwersten Verluften zum Scheitern gebracht worden sind. Allerdings wurden einige ihrer Leute bis an unsere Linien vorgetrieben, sie haben aber unsere Gräben nicht mehr verlassen, weil sie von unseren Mannschaften schleunigst gefangen wurden. Wie ein blutiger Hohn auf die von den Franzosen gemeldete Wiedereroberung des Panzerwerks Thiaumont klingt es, wenn unsere Heeresleitung in ihrer lakonischen Art berichtet, daß „nsbesondere das ehemalige Panzerwerk nur Gefangene betreten haben". Daß an sich Gegenangriffe der Franzosen von der Art der gegen Thiaumont unternommenen in der Taktik unserer Heeresleitung sozusagen fest in Rechnung gesetzt sind, darauf ist von uns bereits hingewiesen worden, denn diese Gegenangriffe der Verteidiger sind für diese meist bedeutend verlustreicher als unsere Angriffe selbst. Der Grund dieser Erscheinung liegt in erster Linie in der außerordentlichen Massenentfaltung von Kräften, mit denen derartige Gegenstöße unternommen werden, in zweiter Linie an den ungünftigen Anmarschverhältnissen, die, wenn erst unsere Artillerie zu ihrer vollen Wirksamkeit gelangt, für die in dichten Massen anmarschierenden und nach mißerfolgtem Sturm in regelloser Flucht durcheinanderflutenden Franzosen zu einem geradezu katastrophalen Verhängnis werden... Exminister Barzilal als betrügerischer Heereslieferant. * Budapest, 1. Juli.(Eigenbericht.) Der„Pester Lloyd“ meldet von der italienischen Grenze: Kein Minister des Kadinetts Salandra hat soviel geredet und den Mund so voll genommen, wie Barzilai. Bei der Neubildung des Ministeriums mußte es daher umsomehr überraschen, daß der Name dieses beredsamen Mannes und Symbols der „Unerlösten Provinzen“ überhaupt nicht genannt wurde und daß das ganze Ministerium der Irredenta sang= und klanglos für immer verschwunden ist. Der Grund für diese auffallende Tatsache liegt in dem Umstand, daß Barzilai sich neben seiner Ministertätigkeit mit sehr umfangreichen Heereslieferungen befaßte, bei denen er jedoch gemäß der Formel des„Sacro egoismo“ mehr seinen persönlichen Vorteil als den des Heeres im Auge hatte. Er betrieb das einträgliche Geschäft gemeinsam mit dem Jour nalisten Norsa, dem langjährigen Vertreter des„Secalo“ in Rom, der ihm als Strohmann diente. Norsa bewarb sich um die Lieferungen und schloß in seinem Namen die Kontrakte ab, während Barzilai dafür sorgte, daß die Angebote Norsas vor dem seiner Konkurrenten den Vorzug erhietten. Durch Lieferung höchst minder wertiger Ware wurden Riesengewinne erzielt, die die beiden Ehrenmänner brüderlich teilten. Dieses Geschäft wurde solange fortgesetzt, bis kurz vor dem Beginn der Krisis auf Grund schwerer Anschuldigung der Heeresverwaltung gegen Norsa ein Haftbefehl erlassen wurde. Natürlich sorgte der Minister Barzilai dafür, daß sein Freund und Genosse seinen Gewinn rechtzeitig über Zur englisch-französlichen Otfenlive. Basel, 2. Juli. Oberst Egli, der in den Basler Nachrichten die Vorbereitungen zur englisch=französischen Offensive bespricht, teilt folgendes mit: Verschiedene Nachrichten deuten darauf hin, daß in Frankreich in letzter Zeit zahlreiche Truppen zur Verstärkung der Armee eingetroffen sind. Seit einigen Tagen versehen Schützen aus dem äußersten Osten Wachdienst in Paris, die gewöhnlich als Anamiten bezeichnet werden, tatsächlich aus Tonking, Cambodsa, Laos und Anam stammen. Außerdem wird von Negertruppen berichtet. Es darf vermutet werden, daß auch England alle erfügbaren Hilfskräfte zu den bevorstehenden Ereignissen heranziehen wird, so daß auch die Nachricht von der Ankunft indischer Truppen richtig sein dürfte. Die gegenwärtige Lage in Aegypten dürfte es möglich machen, auch von dort her Kräfte heranzuziehen. Auch aus Portugal sollen Truppen unterwegs sein. Es ist also mit einer gewaltigen englisch=französischen Kraftanstrengung zu rechnen, an der alle möglichen Völkerschaften der Welt teilnehmen werden. TU Aus dem Haag, 3. Juli. Die beitischen erluste im Juni werden angegeben auf 1740 Offiziere und 29 751 Mann; davon getötet 385 Offiziere und 6228 Mann; bei der Flotte insgesamt 440 Offiziere und 7375 Mann, davon getötet 343 Offiziere und 497 Mann, ertrunken 43 Offlziere und 6624 Mann. * Iranzösische Kolonialheere in Toulons gelandet. TU Amsterdam, 2. Juli.(Telegraphen=Union.) Das Holländische Nachrichten=Bureau bringt einen Bericht aus Lugano, wonach zu Beginn des Juli ein größeres französisches Kolonialheer an die Westfront entsandt werden soll. Es wären bereits 200000 Mann in Toulons gelandet. die Truppen sollen vollkommen ausgerüstet und ausgebildet sein. * Ein französischer Multimillionär wegen Begünstigung von Deutschen verurteilt. TU Lugano, 2. Juli.(Telunion.) Das Kriegsgericht in Marseille verurteilte den Multimillionär Mante, den Vorsitzenden des Verwaltungsrats eines großen Kohlensyndikats, zu zehnjährigem Verlust der Ehrenrechte, weil er es verhehlt hatte, daß Deutsche an der Gesellschaft beteiligt seien, deren Niederlagen im östlichen Mittelmeer angeblich der„Göben“ zugute kamen. * König Nikolaus' von Montenegro Klagen und Wünsche. TU Lugano, 2. Juli.(Telunion.) Laut„Temps“ beklagte sich König Nikolaus darüber, daß Montenegros Kriegsleistungen in Vergessenheit geraten seien. Die Montenegriner hätten bei der ersten und zweiten Javasion Serbiens aufopfernde und wirksame Hilfe geleistet.„Wären meine Ratschläge befolgt worden, so hätten die Oesterreicher in Albanien niemals Fuß gefaßt. Wenn wir auf dem die Grenze brachte und jetzt in Genf die Früchte seines Handels in Ruhe genießt. Die übrigen Minister zogen sich runmehr in auffallender Weise von dem Triestiner Renegaten zurück, und als die Krisis das Kabinett Salandra hinwegfegte, wurde der Name Barzilai wie auf allgemeine Verabredung totgeschwiegen. Letzte Depelchen. westlichen Nachbarn haben die von altereher in ihrem Herzen bestehende Liebe zu solchen Puppentheatern mit an die Front genommen und ein stets sehr zahlreiches Soldatenpublikum besucht in den Ruhestellungen hinter der französischen Front die Vorführungen von Guignol=Theatern. Van solch einer Vorstellung erzählt auch Fredrik Böök in seinem Buch„Im französischen Kampfgebiet" gelegentlich seiner Schilderung der französischen Vogesenstellungen.„Die Bühne stellt," heißt es da,„die Vogesenhöhen vor, also das Schlachtfeld, das wir eben erst vorlassen haben, und sie geht über eine Karte des Geländes, in der die Schützengräben und Spanischen Reiter sorgfältig eingezeichnet sind und die Höhe Nr. X an ihrem richtigen Loween genügende und brauchbare Artillerie gehabt hät. ten, würden wir Cattaro und der feindlichen Flotte übel mitgespielt und heute vielleicht Cattaro und Skutarl in unserem Besitz haben, Hoffentlich tragen die siegreichen Verbündeten unseren Ansprüchen auf beide Städte Rechnung.“ * Die englische Kriegsherrschaft über Salonikl. rU wien, 1. Juli. Die Wiener Allg. Zig. meidet aus eingezeichnet sind und die Höhe Nr. X an ihrem richt Sofia:Rarodn! Prava erfährt aus diplomatischer Quelle, Platze liegt. Die Marionetten tragen Uniformen und einige daß in den nächsten Wochen die Erklärung der englischen von ihnen sind Deutsche— diese bekommen ordentlich Kriegsherrschaft über Salonikl und das besehle Gebiet Grie- Hiebe, so daß man die Holzschläge hört, sie fallen auf die chisch-Mazedoniens nach dem Muster Aegyptens bevor- Knie und bitten unter einem Tränenstrom um Gnade. stehe. Ferner ist zwischen England und Verbien ein Ver= hier wie überall ist das Theater eine Mischung aus den trag geschlossen worden demzufolge das von England be Erinnerungen des Tages und den heimlichen Träumen der setzte Gebief nach dem Kriege an Serbien übergeht. Nacht, aus bitterer Wirklichkeit und lieblicher Phantasie. „(Während die Holzköpfe mit jener munteren Brutalitht Zur inneren Lage Griechenlands. aneinanderpoltern, die das innerste Wesen des MarionetH Pern, 3. Juli. Nach einer Walhung der##tenthegters ist und dieses aus irgend einem geheimniseiner Meidung des Lempe vollen Grunde zum Gegenstande des Entzückens für die aus Athen soll die griechische Regierung auf Verlangen Kinder gemacht hat, während die Lachsalven dröhnen, hört der Allierten die Maßnahme der Demobilisation man von draußen die Soixante=quinze einschlagen— es derart geändert haben, daß diese statt am 18. August am sind die letzten Schüsse vor der Nacht, das Abendgebet der 18. Juli beendet sein werde. Man glaubt, daß die Wah=]ggnonen len in den ersten Tagen des September stattfinden können. In vielen griechischen Städten— der Temps zählt ein Dutzend auf— haben sich Ligen der Mobilisterbaren gebildet mit dem Zwecke, alle mobilisterbaren Leute in Verbindung zu halten. Die Ligen haben Huldigungstelegramme an den König geschickt. * Begnadigung Casoments? TU Amsterdam, 1. Juli. Nach sicheren Meldungen Kanonen. Das Programm ist reichhaltig: ein 50jähriger Hanswurst von einem Arzt, dessen Uniform mit dem grünen Band der Palmes académiques geschmückt ist, erzählt eine Geschichte, die mit wilder Satire das Ordenswesen und ganz besonders— die akademischen Palmen lächerlich macht! Das demokratische Frankreich ist wohl das einzige Land, in dem der Ordenshumbug eine sosche Ausdehnung angenommen hat, daß die Soldaten aus dem Schützengraben mit vollem Halse über Ordensgeschichten lachen können. Ein Sänger trägt ein Lied vor, das sehr starke Tenaus London wird das Todesurteil gegen Casement nicht denzen in jener Richtung aufweist, die die Franzosen mit einem gewissen Stolz la bonne vieille gauloiserie de notre race zu nennen pflegen und das ganze Publikum, General B. miteingeschlossen, stimmt in den Refrain ein, der ungefähr so lautet:„O komm meine kleine Ratte, ich liebe Dich. mit ungeheurer Liebe...!“ vollstreckt werden. * Jür Liebknecht. * Berlin, 2. Juli. Der Vorstand der sozlaldemokratischen Fraktion des Preußischen Abgeordnetenhauses hat, wie er im Vorwärts mitteilt, beschlossen, zu versuchen, für den Fall, daß das gegen den Abgeordneten Liebknecht gefällte Urteil bis zum Wiederzusammentritt des Landtags rechtskräftig geworden ist, seine sofortige Entlassung aus der Haft, für den Fall, daß das Verfahren vor dem Oberkriegsgericht bis zu dieser Zeit noch schwebt, die Einstellung des Verfahrens für die Dauer der Session zu beantragen. TU Karlsruhe, 3. Juli. Schweizerischen Blättern zufolge melden Petersburger Zeitungen, daß bei dem Zentralerkennungsdienst in Kiew bis jetzt rund 106 000 Tote! angemeldet wurden. Bisher wurden ferner 23 Generäle und 26 Regimentskommandeure als tot oder verwundet gemeldet. Aus Bonn. Bonn, Die Ferien des Stadt=Ausschusses der 8. Juli. Stadtkreises Bonn beginnen am 21. Juli und dauern bis zum 1. September d. C. Krupp und der Weltkrieg. Industrielle Leistung, Gewinn und Wohlfahrtsbetätigung. Ladon schreibt in der„Zukunft": Was Krupp leistete, spottet aller Vergleiche Der Betriebsüberschuß, der 1913/14 rund 54 Millionen betragen hatte, dehnte sich bis auf 113 Millionen. Das sind 52 Prozent des Aktienkapitals von 215 Millionen.(Im Vorjahre wurde das Kapital um 70 Millionen erhöht. Davon sind zunächst 35 Millionen eingezahlt worden. Die zweiten 35 Millionen werden eingefordert, um die umfangreichen Neubauten und Erweiterungen zu bezahlen. Das Kapital wird im Geschäftsjahr 1915/16 250 Millionen betragen.) Da der Reingewinn(96 Millionen) sich gegen das Vorjahr um den anderthalbfachen Betrag gesteigert hat, konnte die Dividende verdoppelt, von 12 auf 24 Prozent gebracht werden. Die Familie Krupp verzichtet aber auf den Kriegsgewinn zu Gunsten ihrer Arbeiter und Beamten und zum Besten einer großen nationalen Stiftung für die Hinterbliebenen getöteter oder schwer beschädigter Krieger. Diese Stiftung wird mit 20 Millionen ausgestattet. Sie gibt den Helden einen Teil des Ertrages zurück, den ihr mutiges Ringen den Arbeitsstätten der deutschen Industrie erhalten hat. Für Arbeiter= und Beamtenwohlfahrt sind 26 Millionen gespendet worden; und 32 Millionen sollen dem Wiederaufbau der deutschen Ostmark dienen. Rund 50 Millionen werden zur Wohltat verbraucht; der Gewinn der Aktien beträgt etwas mehr als die Hälfte der weggegebenen Summe: 25,80 Millionen. Man wird sagen, es sei Ehrenpflicht, so zu handeln; immerhin konnte die Familie Krupp es sich billiger machen. Andere Firmen, die reichen Arbeitsegen einheimsten, haben die Entsagung in engeren Grenzen gehalten. Krupps Lieferungen an das deutsche Heer waren im Kriegsjahr zweieinhalbmal größer als der gesamte Umsatz des Vorjahres im In= und Ausland, und die Vorräte an halb= und ganzfertigen Waren sind in der Bilanz mit 235 Millionen ausgewiesen. Solcher Kraftprobe darf der Stolzeste sich rühmen. Und Klugheit rät ihm, freigebig zu sein. Die bayrische Postmarke. * München, 30. Juni.(WTB) Bei Beratung des Postetats in der Kammer der Abgeordneten erklärte der Verkehrsminister über das Postreservat: Die bayrischen Verkehrsanstalten haben den Beweis der Berechtigung ihrer Selbständigkeit erbracht. Sie stehen in ihren Leistungen hinter keiner der andern Verwaltungen zurück. Die bayrische Briefmarke ist ein Teil der Selbständigkeit der bayrischen Post und ich muß den Wunsch nach Aufhebung derselben ablehnen. Wir können sehr wohl gute Deutsche sein, auch wenn wir unsere bayrische Briefmarke behalten. (Lebhafter Beifall rechts.) Ein Antrag des Zentrums, die Regierung zu ersuchen, entgegen dem Beschluß des Reichstages vom 3. Juni an der bayrischen Postmarke mit allem Nachdruck festzuhalten, wurde mit großer Mehrheit angenommen. * Sollen wir die neue Sommerzeit beibehalten? * Die Bundesregierungen stellen jetzt Erhebungen an über die Wirkungen der Sommerzeit und deren etwaige Beibehaltung auch während der Wintermonate. Aus den landwirtschaftlichen Vertretungskörperschaften sind erhebliche Bedenken geltend gemacht worden. Die landwirtschaftlichen Arbeiter könnten sich bisher mit der neuen Sommerzeit nicht recht befreunden, und das würde bei der Beibehaltung auch während des Winters sich noch mehr geltend machen. Eine Ersparnis komme nicht in Betracht, da der Lichtverbrauch sich erhöhen würde. Die landwirtschaftlichen Kreise versprechen sich von der Ausdehnung der neuen Zeiteinteilung keinen praktischen Nutzen. In den gewerblichen Kreisen ist die Auffassung über die Zweckmäßigkeit noch nicht hinreichend geklärt. Auf eine Umfrage der Detaillistenkammer zu Hamburg sprach sich ein Teil der Interessenten sehr günstig über die Wirkung der neuen Zeiteinteilung aus, bielt es aber für verfrüht, sich schon jetzt für eine Beibehaltung der vorgeschobenen Tageszeit im Winter zu entscheiden. In den östlichen Gebieten ist die Auffassung des kaufmännischen Gewerbes der Beibehaltung in Rücksicht auf die Bedürfnisse der Landwirtschaft nicht sehr geneigt; man befürchtet dort dauernde Nachteile, da die Landarbeit sich meist nach der Tageszeit richtet und bei der Verkürzung der abendlichen Geschäftszeit der Landkundschaft nicht mehr ausreichend Zeit verbleibe, Einkäufe in den Städten zu besorgen. * Einführung einer Unverheiratekensteuer. * Vor längerer Zeit schon wurde berichtet, daß in der Stadt Oschatz in Sachsen von beiden städtischen Kollegien beschlossen wurde, eine besondere BesteueZur Kartofselbeschlagnahme im Stadtkreise Vonn macht der Oberbürgermeister in der heutigen Nummer unseres Blattes bekannt, daß bis auf weiteres die für den Kommunalverband beschlagnahmten Kartoffeln vorähriger Ernte den Verbrauchern für ihren persönlichen Bedarf belassen bleiben, sofern sie dieselben für die Zeit bis zum 15. August d. S. dringend benötigen. Auch den Erzeugern von Frühkartoffeln wird der zulässige Bedarf aus den beschlagnahmten Frühkartoffekn bis zum 15. August d. J. belassen. Alle übrigen Kartoffeln sind abzuliefern. Die Höchstpreise für inländisches Schweinefleisch und Schweinefleischwaren im Landkreise Bonn werden in der heutigen Nummer unseres Blattes durch den Vorsitzenden des Kreisausschusses des Landkreises Vonn bekannt gemacht. Die Kirschenernte fällt in diesem Jahre sehr verschieden aus je nach der Sorte, der Lage und dem Standorte der Bäume. Der Ansatz der Süßkirschen steht weit hinter dem der Sauerkirschen, der Amarellen, Distel= und Nordkirschen, zurück. In manchen Gärten des Vorgebirges lohnt es sich kaum, bei vielen Bäumen die Leiter tuge der Unverheirateten einzufühgren. Von der anzusetzen, einige versagen vollstägdig. Am besten findet zunandigen Kreishauptmannschaft Leipzia in nach länge-1. Botzehurger“ mit Frsichten hesetzt. Sie rem Zögern schließlich doch die Genehmigung erteilt worden, aber zunächst nur auf Widerruf. Im Kreisausschuß wurden bei der Beratung darüber mancherlei Bedenken vorgebracht. Insbesondere wurde hervorgehoben, daß die Einführung der Steuer in größeren Städten aus. geschlossen sei, daß sie für kranke Personen, die nicht heiraten können, eine Härte bedeute, und daß es bedenklich erscheine, sie auch von unverheirateten Personen weiblichen Geschlechts zu erheben. Nach erfolgter Genehmigung ist nunmehr auch das Regulativ für die neue Steuer bekanntgegeben worden. Zur Steuer herangezogen werden unverheiratete Steuerpflichtige über 30 Jahre. Sie beginnt mit einem Einkommen von 1800 Mk. und beträgt bis zu einem Einkommen von 2400 Mk. 5 Prozent, bis zu 4000 Mark 10 Prozent, bis zu 6300 Mk. 15 Prozent, bis zu 10000 Mk. 20 Prozent und von mehr als 10000 Mk. 25 Prozent der zu entrichtenden staatlichen Einkommensteuer.]:=: Anweisung zur Behandlung der Wäsche im Kriege. Einzelne Bestimmungen enthalten dann Befreiungen von Da in den gegenwärtigen Zeitverhältnissen die Seife imder Steuer. Sie fällt besonders für alle verwitweten Per- mer schwieriger zu haben ist und immer teurer wird, empsonen weg, wenn sie beim Ableben des Ehegatten das fiehlt es sich, an Seife zu sparen und dafür andere Wasch55. Lebensjahr überschritten hatten. Es muß abgewartet mittel zu benützen. Als ein solches Waschmittel kommt man die„Bogevurger mit Früchten besetzt. Sie reifen in der zweiten und dritten Kirschenwoche und werden umso dicker und schöner, je vereinzelter sie hängen. Auch die halbsaure„Harlemer“ übertreffen durch ihren Fruchtansatz die Herz= und Knorpelkirschsorten. Sie können zum Teil jetzt schon gepflückt werden. Ihre Erate macht dem Züchter stets doppelte Arbeit, weil die Kirschen so ungleich reif werden.— Die Sauerkirschen und auch die Halbweichseln, wie sie nur Stamm haben, auf dem Hochstamm, wie als freistehender Buschbaum oder als Spakier an der Wand liefern auch in diesem Jahre einen guten Ertrag zur großen Freude unserer Hausfrauen, welche trotz der hohen Preise nicht anstehen, große Mengen davon einzumachen, zu Saft zu pressen und zu Marmelade und Mus einzukochen. werden, welche Erfahrungen man in Oschatz mit dieser Steuer machen wird. Ungerecht kann sie ja kaum genannt werden, zumal da sie doch erst bei einem hohen Einkommen beginnt und progressiv ausgestaltet ist. Etwas unbillig will es erscheinen, daß man auch weibliche und verwitwete Personen zu dieser Steuer herangezogen hat. * Das Nikokinlaster der Londoner Weiblichkeit. * Die durch die Not der Kriegsverhältnisse bedingte Heranziehung einer großen Zahl von Frauen für Berufe, die bisher als rein männlich galten, hat die Haltung der Frauen und Mädchen in England merklich verändert. Politiker, Fabrikanten, Landwirte, ja selbst die Besitzer der großen Londoner Gastwirtschaften und die verschiedensten Sachverständigen des öffentlichen Lebens sehen sich immer wieder veranlaßt, ihre Meinung über diese neueste Erscheinung der arbeitenden Kriegsweiblichkeit abzugeben. Nunmehr findet sogar ein Zahnarzt einen beruflichen Zusammenhang zu den neuen Gepflogenheiten der Londoner Weiblichkeit, indem er erklärt, daß eine der Folgen dieser unerwarteten Lebensbedingungen und Gewohnheiten der Londoner Mädchen und Frauen sich durch regere Inanspruchnahme der Zahnärzte äußere, woraus man folgern müsse, daß die Kriegstätigkeit der Frauen einen verderblichen Einfluß auf ihre Zähne ausübe. Diese im ersten Augenblick nicht sehr einleuchtende Schlußfolgerung wird sofort begreiflich, wenn man erfährt, daß die plötzlich im 1 Linz a. Rh., 1. Juli Durch Erlaß des Oberpräsidensozialen Leben zu so hoher Bedeutung gelangten und ten ist vom heutigen Tage ab der Bürovorsteher Jütten vielfach den Männern gleichgestellten jungen Mädchen zum Bürgermeister=Stellvertreter von Antweiler bei Abeihrer Wärde durch eifriges Zigarettenrauchen nau ernannt worden. sichtbaren Ausdruck zu geben bestrebt sind. So kommt es,„„„ a anentet s er 1## daß man, wie der Daily Chroniele in einem Klageartikel! A Ahrwenter, 2. Juli. Der techn. Eisenvahnserrekär Maüber die böse Zeit ausführt, in Gastwirtschaften, Klubs res wurde von Iülich zur hiesigen Königl. Eisenbahn=Bauvor allem Soda in Betracht. Bei ausschließlicher Verwendung derselben wird aber erfahrungsgemäß die Wäsche gelb. Um dieses zu vermeiden, verwendet man gleichzeitig bleichend wirkende Substanzen. Hierzu eignet sich Natriumperoxyd und Natriumperborat. Ersteres verlangt bei seiner Verwendung etwas mehr Vorsicht als letzteres, ist aber ausgiebiger. Für die Verwendung von Soda und Natriumperoxyd als Waschmittel kann folgendes Rezept dienen: Die Wäsche wird in Wasser eingeweicht, dem zur Enthärtung einige Gramm Soda zugesetzt worden sind. Nach genügendem Einweichen wird sie mit etwas Seife durchgebürstet und alsdann gekocht. Zum Kochen verwendet man eine Brühe, die man durch Auflösen von 50 Gramm Kristallsoda oder 20 Gramm kalzinierter Soda, sowie von 40 Gramm Natriumperoxyd in 50 Liter Wasser (das ist etwa die für einen Waschkessel notwendige Menge) erhält. Nach mindestens einhalbstündigem Kochen wird die Wäsche gerieben und in das Wasser gebracht. Sie wird dadurch nicht nur sauber, sondern auch blendend weiß, und man hat dabei mindestens 2 Drittel an Seife gespart. Natriumperoxyd ist in größeren Drogenhandlungen zu haben, und diese geben auch Anweisung über die bei seiner Anwendung zu beachtenden Vorsichtsmaßregeln. Von Nah und Fern. und selbst allenthalben in den Büros in London zarte junge Mädchen erblickt, die anstelle der früher so beliebten Süßigkeiten sich an den Rauchwolken des Tabaks erfreuen, um so aller Welt kund zu tun, daß das, was bisher für die Männer recht war, nun auch für sie billig ist. * Vom französischen Kasperletheater hinker der Fronk. * Nicht nur unsere Feldgrauen finden ihre Belustigung daran, in ihren Mußestunden sich an Vorstellungen von Kasperletheatern zu erfreuen, auch unsere feindlichen,“ abteilung versetzt, Werkmeister van Meenen von kirchen nach Ahrweiler. Wetteraussichten für Vonn und Umgegend bis Dienstag abend: Vorwiegend trocken, warm, strichweise Gewitterregen, * Luft= und Wasserwärme. Höchsttemperatur am Sonntag 26; Grad Celsius. Wasserwärme des Rheines 19 Grad Celsius. 9. Saii 19i0. Ein Bericht über die Geheimsitzung. * Basel, 1. Juli. Das Basler Volksblatt meldet: Unter Berufung auf die Bataille Syndicaliste, von der der Avanti allem Anschein nach einen Bürstenabzug erhalten hatte, wollte das sozialistische Hauptorgan Itallens einen sehr interessanten Bericht über die Geheimsitzungen der französischen Kammer veröffentlichen. Die italienische Zensur hat aber in letzter Stunde die Veröffentlichung verhindert. Der zerstückelte, für den Laien unverständliche Bericht bietet aber für den Fachmann genug Anhaltspunkte, um den roten Faden zu verfolgen, der sich durch die Geheimsitzungen zog. Es war nur der stark betonte Erfolg der russischen Offensive, der die aktive Opposition auf etwa 100 Stimmen zusammenschmelzen ließ. Ohne ihn wären ihr 200 Stimmen sicher gewesen. Die sozialistischen Deputierten, vorab Raffin=Dugens und Brizon, gingen mit großer Strategie vor. Im Bericht findet sich an mehreren Stellen die Erwähnung des sofortigen Waffenstillstandes. Man könne ohne große Mühe herausfinden, daß dieser von vornherein auf einer für Frankreich annehmbaren Grundlage erfolgen würde: absolut keinen Gebietsverlust, keine Kriegsentschädigung. Die sozialistischen Redner betonten sehr stark, daß zur Wiedereroberung des von den Deutschen besetzten Gebietes hunderttausende von jungen Franzosen hingeschlachtet werden müßten, ohne daß ein Erfolg verbürgt wäre. Auf deutscher Seite sei jedoch keinerlei Uebelwollen gegenüber Frankreich vorhanden, das ohne Blutvergleßen sein verlorenes Gebiet zurückerlange. Ein Zwischenruf Blancs ging dahin, ob denn die Jugend Frankreichs, die Zukunft der Nation, für England dahingeschlachtet werden müsse? Lebhafte Zusammenstöße zwischen dem Kammerpräsidenten und den sozialistischen Oppositionellen zeigen noch deutlicher, daß schließlich nur die große Streitfrage zur Debatten stand, ob Frankreich über das Selbstbestimmungsrecht werfüge oder auf England hören müsse. Ministerpräsident Brtand, der fünfmal das Wort ergriff, hob die schon erwähnten russischen Erfolge hervor und kündigte die große englische Offensive mit den gewaltigsten Artilleriemitteln unverblümt an. Das Ergebnis dieser Offensive in Verbindung mit der russischen müsse abgewartet werden, wenn man die Chancen abwägen wolle und nicht mit Befangenheit sich entscheide. Dieser Fristbestimmung fügte sich die Kammer bis auf 100 Stimmen von Oppositionellen und Abstentionisten. Die Erfolge der russischen und der englischen Offensive dürften aber Wegweiser für die Orientierung der künftigen Politik Frankreichs werden. * Ein Seestück des U 35. Madrid, 1. Juli.(Eigenbericht.) Der Korrespondent der Zeitung in Cartagena meldet, daß das deutsche =Boot, U 35, bei seiner Ausfahrt 40 Kriegsschiffen entkommen ist, die auf das Boot gelauert haben. * Die-Boot-Tätigkeit im westlichen Mittelmeer. * Geuf, 1. Juli.(Eigenbericht.) Die-BootTätigkeit im westlichen Mittelmeer hat sich nach Meldungen französischer Blätter in der letzten Zeit wieder beträchtlich gesteigert, so daß die Schiffahrt zwischen französischen und italienischen Häfen stark behindert wird. Neuerdings ist die Anwesenheit von Tauchbooken zwischen der spanischen Küste und den Balsaren festgestellt worden, die Italienischen Dampfer haben infolgedessen die Heimfahrt nicht angetreten und sind bis auf weiteres im hafen von Valenzia liegen geblieben. Aus Bonn. Bonn, 3. Juli. ### Das Eiserne Kreuz erhielten: Einj.=Unteroff. Georg Weilmünster, Sohn von Georg Weilmünster in Bonn, Off.=Stellvertreter Heinz Rieck, 8. Kavallerie=Division, aus Bonn, Unteroff. Willy Wappenschmidt im Res.=Feld=Art.=Regt. Nr. 15, Sohn von Metzgermeister Wappenschmidt in Vonn, Leutaant der Res. W. Steffens im Inf.=Regt. Nr. 70, Schwiegersohn des Herrn Wappenschmidt. Beförderungen. Das Militär=Wochenblatt meldet: Befördert wurden eLutnant d. Res. Buschmann im Ins.Regt. 98 aus Bonn, jetzt beim Masch.=Gew.=Ausbildungs= kommando Bitsch, zum Oberleutnant, Veterinär Thienel(Siegburg) beim Res.=Fußart.=Regt. 9, zum Oberveterinär. r. Die Bonner Fleischer=Innung ersucht die Bürgerschaft, die Eintragung in die Kundenliste bis zungstens Dienstag, 4. Juli, abends, bewirken zu lassen, da bei späterer Eintragung auf eine Fleischverteilung für diese Woche nicht mehr zu rechnen ist. Mittwochs findet der Verkauf von Speck, Fett, Schmalz und Dauerwurstwaren, Samstags von frischem Fleisch und frischer Kochwurst statt. An den anderen Wochentagen bleiben die Geschäfte geschlossen. Das Bonner Licht=Luft=Bad wurde im Monat Juni von 458 Personen besucht. Die Beereuernte am Vorgebirge hat begonnen und wird bei der anhaltend kühlen Witterung sich weit mehr in die Länge ziehen als in andern Jahren. Die Beeren reifen langsamer und erreichen nicht den gewöhnlichen Zuckergehalt, werden aber dafür umso saftiger und sind fast gar nicht von Insekten befallen. Die Himbeeren und Johannistrauben liefern eine ausgezeichnet ertragreiche Ernte. Diese nimmt in größern Gärten viele fleißigen Kinder= und Frauenhände auf mehrere Wochen hinaus in Anspruch. Täglich wandern zahlreiche mit Beeren gefüllte Körbe und Kisten zum städtischen Markte hinaus, wo sie zu guten Preisen schnell und bereitwillig ihre Liebhaber finden. Aber auch im eigenen Haushalte werden viele Beeren aller Art verwendet zur Gelee=, Saftund Marmeladenbereitung als Vorrat für den Winter. Mit Beginn der kommenden Woche wird voraussichtlich auch die Stachelbeerernte ihren Anfang nehmen. Von Nah und Fern. (Rheinbach, 2. Juli. Der techn. Büroassistent Stähler ist von hier nach Köln versetzt worden. 1 Linz, 3. Juli. Der Gütervorsteher Lohse ist von hier nach Mörs als Bahnhofsvorsteher versetzt worden. * Düsseldorf, 2. Juli. Die Ehefrau des auf der Suitbertusstraße wohnenden Arbeiters Alfringhaus hatte das 11jährige Töchterchen ihres Mannes aus erster Ehe fortgesetzt in der rohesten Weise mißhandelt, mit Gegenständen der gefährlichsten Art auf es losgeschlagen, es auf der bloßen Erde schlafen und häufig tagelang hungern lassen. Wiederholt war infolge dieser nichtswürdigen Behandlung das Mädchen in der Schule von Ohnmachtsanfällen heimgesucht worden. Der Staatsanwalt, beantragte gegen die Angeklagte eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren, das Urteil lautete auf neun Monate Gefängnis. □m Briefkasten.(( Jontrolle. Richtig schreibt man„Dobermann". Sprachlehrerin. 1) Vielleicht können Sie dies auf dem Universt. täts=Sekretariate erfahren. 2) Sie können ins Ausland reisen, ohne Schwierigkeiten befürchten zu müssen. „ Recept. Wir eryalten folgendes, bei on jetzigen Zuckertnapphett sehr empfehlenswertes Recept zu Gruchtmus„Gelee bedarf zur Herstollung viel mehr Zucker und mehr Zeit als ein Mus, das aus fast allen Beeren=Arten allein oder vermischt mit kleingeschnittenem Ryabarber— später auch Fallobst— getocht werden kann. Amf le 1 Kilogramm Obst mit einem Pfund Zucker(kein Wasser) aufs Feuer gebracht und gekocht unter Umrühren, bis es dicklich wird, sMllt man das Mus heiß in irdene, Glas= oder Porzellan=Gejäße und verkleistert diese sofort mit gewädnlicem festen Papier." Aehzezupp. Jawohl, die grünen jungen Erdsen lassen sich auch trocknen und auf diese Weise beliebig lange aufbewehren. Zu diesem Zwecke schüttet man sie in kochendes Wasser, wallt sie darin ein bis zweimal auf, läßt sie auf einem Siebe ablaufen und auf Tüchern trocken werden. Nun legt man sie auf große, rings mit einem in die Höhe geknissenen Rande versehene Bogen Packpapier in die obere, schwach erwärmte Herdröhre, läßt sie da langsam dörren und bewahrt sie hernach in Papiersäcken auf. Will man sie kochen, so wässert man sie abends in kaltem Wasser ein, läßt sie am folgenden Morgen einmal in kochendem Wasser aufsieden, schüttei dasselbe ab und kocht die Erbsen dann wie frische.— Will man junge grüne Erbsen nur eine Zeitlang frisch erhalten, so braucht man sie bloß in völlig trockene Flaschen zu werfen und möglichst fest einzurütteln. Sind die Flaschen bis oben fest angefüllt, so ver, korkt und verpicht man sie gut und gräbt sie etwa einen halben Meter tief an möglichst trockener Stelle in die Erde ein. Die Erbsen sollen sich dann bis zu einem halben Johre frisch erhalten. weneral=Anzeiger für Vonn und Umgegend. Damenkostümstelle Herrenanzugstoffe— Paletotstoffe Schwarze und blaue Stoffe in allen Preislagen. W,. 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Anna Sophia Klein infolge von Altersschwüche, verschen mit dea bl. Oterbesakrementen, im hohen Alter von nahezu 90 Jahren au sich in die Ewigkeit su nehmen. Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Duisdorf, Köln, Neuwied, Bonn, Roesberg und Kempen, den 30. Juli 1916. Die Beerdigung findet statt in Brenig am Diensteg den 4. Juli, morgens 9½ Uhr; daran anschließend die feierlichen Exequien. In Duisdorf sind die Exequlen Mittwoch den 5. Juli, morgens 9 Uhr, das Sechswochenamt daselbst Donnerstag den 6. Juli, morgens 9 Uhr. Von Kranzspenden bitte Abstand au nchmen.(1 Heute morgen 3 Uhr entschlief sanft und ruhig unser lieber Vater, Grossvater und Schwiegervater Herr Karl Race im 81. Lebensjahre. Altred Nase Margarete Nase Elfriede Nase Eugenie Locke, geb. Nase Paula Nase Molly Nase, geb. Gebhard Wilhelm Locke und 5 Enkelkinder. Bonn, Berlin, Essen-Ruhr, Frankreich, den 2. Juli 1916. Die Trauerleier findet am Dienstag den 4. Juli, nachmittags 4½ Uhr, im Trauerhause Rosental 15 statt. Die Beerdigung erfolgt am Mittwoch den 5. Juli, nachmittags 3 Uhr, vom Bahnhof Hagen i. W. aus nach dem dortigen alten Friedhof. Von Beileidsbesuchen bitten wir absusehen.(1 5 für Damen- und Herrenkleider Möbel und Decor-Sachen Cierihen aller Art in kürzester Zeit. OB RUUSCIUT Coblenzerstrasse 258, Fürstenstr. 5, Ecke Remigiusstrasse, Bonnertalweg 46, Ecke Moltkestrasse. In Godesberg: Coblenzerstrasse 47. Fernspr. 341 und 730.(1 Schönste Lage am Rhein Guter Mittag- und Abendtisch. Kaffee mit Kuchen. Ia Weine au alten Preisen empfichlt(1 W. Schmitz, Besitser. Montag größer Feschberlauf! Schellfisch, mittel Schellfisch, groß Pfd. 65 Pfg. Pfd. 85 Pfg. Mauspfad 2b. Jolefstr. Telefon Nr. 43. Heerstr. 131. 1113. 1 Pikkk. Kaurwalchen mit Frisur.(1 Haarhaus Emons, Sternstraße 30, am Markt. Junge Hähnchen Schlachthuhner, mehrere Glucken mit jungen Kücken nebst Legebübnern zu verl., auch prima Zuchtkaninchen; auf Bestellung ins Haus. Näh. in der Exp. Stalt besonderer Anzeige. Heute, am Feste des heiligsten Hersene Jeeu, nahm Gott, der Herr über Leben und Tod, seine glaubensstarke, treuergebene Dienerin, unsere innigstgeliebte, hersensgute Mutter. Schwiegermutter, Grossmutter, Urgrossmutter, Schwaster, Tante und Schwägerin, die wohlschtbare Frau Ehisdbem Csch geb. Ennenbach nach längerem, mit grosser Geduld ertragenem Leiden, mehrmals gestärkt durch den andächtigen Empfang der hl. Sakramente, Im Alter von auhenn es Jehren au sich in die Ewigkeit. Um ein frommes Gebet für die liebe Verstorbene bitten die trauernden Hinterbliebenen: Martin Hunold und Frau, geb. Esch Carl Esch und Frau, geb. Wals Josef Esch und Frau, geb. Pathe Robert Mix und Frau, geb. Esch Frau Wwe. Kühbscher, geb. Bsch Wilh. Esch und Frau, gob. Veltesenn Max Berger und Frau, geb. Bach Fran Aug. Keldenich, verwitw. Esch Enkel, Urenkel und die übrigen Anverwandten. Beuel a. Rh., Hamburg, Beckum 1... Halle(Saale), Brühl, Norf, Wapperfürch, Bonn, den 30. Juni 1916. Die feierlichen Exequlen finden statt am Dienstag den 4. Juli 1916, vormittags 8¼ Uhr in der Pfarrkirche zu Beuel Hiernach die felerliche Ueberführung der Verstorbenen vom Sterbehause Beuel Sieinerstrasse Nr. 8 nach der Plarrgrense der Pfarrei Oberkassel, Hardtstrasse, von wo aus die Beerdigung in Oberkassel stattfindet. Die feiorlichen Exequien sind hieranf um 10 Uhr in der dortigen Pfarrkirche. In Marie Spohr geb. Porzberg Johanne Spohr Werner Spohr. Statt jeder besonderen Anzeige. Am 30. Juni starb nach langem Leiden mein lieber Mann, unser guter Vater, Herr Emil Spohr geboren am 4 Mai 1880 in Endenich geltorden in Godesberg. tiefer Trauer: Die Beerdigung findet statt am DienstagNachmittag 3 Uhr in Godesberg-Plittersdort vom Trauerhause Turmstraße 5.(1 Das Sechswochenamt für den verstorbenen Herra Peter Kohns Schneidermeister findet Mittwoch den 5. Juli um ¼9 Uhr in der Remigiuskirche statt, weau treundlichst eingeladen wird. 61 Wilhelmitr. 56. Sprechzeit Wocht.-7, Sannt.-# Sofortige Hilfe bei jedem Zahnleiden: Aparter Zahnersatz Wurzelentiernung Wiekz:n für ältere Leute, Redner, Sänger usm. Wienluig 2D-Adhästensgebisse, leicht haltbargällen Wo Schmerz vorhanden Anwendung der neuesten patentiert. Erfindungen besondersfür Nervöse, sehr Empfindliche, Aeltere Kunstvollste Plomben. Zahnschmerzbeseitigen Nervtöten usm. Aite Gebille werden wie neu umgearbeitet. Teilzahlung Bereinbarung gestattet. Kunde gold. Prosche mit grünem Blatt und blauer Blume u. Steinen, hinten Glasdeckel vor acht Tagen verloren. Gegen Belodnung abzugeben. Meckenheimer Allee 43.(1 Schirm Post Niebuhrstraße Schte sieben gebl. Ahzue gege Bel. Vneisenanstr. 14..4 Meiner verehrl. Kundschaft die ergebene Mittei lung, dass ich mit dem heutigen Tage mein Geschäft wieder eröffne. Kundenliste liegt auf. Frau Heinr. Schmitz Heerstrasse 119.— Fernspr. 1672. Seite 4. 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Die Empörung darüber hat auch in Deutschland manchen zu ähnlichen Gedanken verleitet. Das ist gefährlich. Denn in Sachen der Handelspolitik muß man frei von Liebe und Haß zu Werke gehen. Für uns dreht es sich lediglich um die Fragen: Was liegt in unserem Inleresse und welche Mittel haben wir, um unser Interesse zu wahren? Bevor man an die Beantwortung dieser Frage geht, muß man sich darüber klar sein, daß wir nach dem Krieg mehr arbeiten und weniger genießen müssen. Schon darum müssen wir jede unnötige Mehrarbeit vermelden. Mehrarbeit aber würde der Verzicht auf den Außenhandel, der geschlossene Handelsstaat sein. Denn unser großer Außenhandel war ja nichts anderes alse rationelle Arbeitsteilung, Ausfuhr von Waren, die wir besonders preiswert liefern konnten, und Einfuhr von Dingen, die wir billiger kauften. Das war der Leitgedanke unserer Handelsvertragspolitik. Entweder wir exportieren Waren oder wir exportieren Menschen. Wenn die Möglichkeit des geschlossenen Handelsstaates für geographische Riesenreiche wie Großbritannien, Rußland, die Union schon unwahrscheinlich ist, so gewiß für uns. Nun ist unter dem Schlagwort Mitteleuropa viel „von Hamburg bis Bagdad“ die Rede. Aber eine Betrachtung unserer Ausfuhr nach den verbündeten Ländern zeigt, wie bescheiden die Aufnahmefähigkeit dieser Gebiete zum mindesten für ein Menschenaltek ist. Und gerade an diese Zeitspanne müssen wir zunächst denken. Gewiß wollen wir auch jene fernen Entwicklungsmöglichkeiten nicht außer Acht lassen, ebensowenig wie die Notwendigkeit, unsere Handelspolitik in den Dienst der allgemeinen Politik zu stellen. Das darf aber nicht unsern Welthandel in Frage stellen. Wir brauchen die papiernen Pariser Beschlüsse nicht zu tragisch zu nehmen; schon heute werden in allen Ententestaaten scharfe Proteste dagegen laut. Wenn die Optimisten meinen, daß nach einer gewissen Karenzzeit des Hasses die Beziehungen zwischen den beiden Lagern sich wieder beleben werden, so geht dieser Optimismus noch nicht weit genug. Der überall fühlbare Heißhunger nach Waren wird gerade unmittelbar nach Friedensschluß überall Waren suchen, wo immer sie zu finden sind. Im übrigen gehört in den Friedensvertrag eine Bestimmung: der Boykott ist verboten. Jede Regierung soll schadenersatzpflichtig gemacht werden, die in ihren Grenzen derartige Bewegungen aufkommen läßt, gleichgültig ob Staatsmänner oder Journalisten die Schuldigen sind. Der gegenseitigen Rohstoffversorgung nach dem Kriege vor allem dürfen keine Hindernisse in den Weg gelegt werden, nicht auf der feindlichen und nicht auf unserer Seite. Namentlich ist die Meistbegünstigung auszudauen. Wir, für unsern Teil, wollen und sollen dabei auf das cumbing verzichten. Unsere Beziehungen zu Oesterreich=Ungarn dürfen uns keinen Zollkrieg mit Amerika dringen. Sollte dieser aber unvermeidlich sein, so müssen wir ihn rücksichtslos führen. Die vielgerühmte deutsche Organisation wird nach dem Krieg mehr denn je nötig. Zwei Dinge mögen dabei besonders ausgebaut werden: der Nachrichtendienst und die Erziehung des kaufmännischen Nachwuchses. Schwere Jahre der angespanntesten Arbeit beginnen mit dem Friedensschluß, doch man darf nicht pessimistisch sein. Es fehlt nicht an tröstlichen Momenten; wenn auch nicht in den ersten Jahren, so wird sich bei der ungewöhnlichen Tüchtigkeit der Deutschen die alte Wahrheit dewähren:„Wer in Tränen säet, wird in Freuden ernten.“ Aus Bonn. Bonn, 3. Juli. Zum Rettor der Universität wurde am Samstag abend für das neue Studienjahr Herr Geheimrat Ribbert gewählt. Geheimer Medizingkrat Pros. Dr. Hugo Ribdert ist Direktor des pathologischen Instituts der hiesigen Universttät, welches Amt er seit 1905 als Nachfolger des verstorbenen Geheimen Med'zinalrats Pros. Dr. Koester bekleidet. Geheimrat Ribbert ist am 1. März 1855 zu Hohenlimburg in Wisalen geboren. Vor seiner Berufung an die hiesige Universttät war Gebeimrat Ridbert Direktor des pathologischen Instituts an der Göttinger Universität. Zum Dekan der kath.=theol. Fakultät wurde Herr Professor Esser, der evangelischen Fakultät Herr Prof. Pfennigsdorf, der juristischen Fakultät Herr Geh. Justizrat Zitelmann, der medizinischen Fakultät Herr Prof. v. Franqué, der phllosophischen Fakuität Herr Prof. London gewählt. Die deutschen Verlustlisten, Ausgabe 1083, enthaltend preußische, sächsische und württembergische Verluste, liegen in unserer Geschäftsstelle zur Einsicht offen. -: Das Rosé=Quarkeit wird in seiner morgigen Kammermusikaufführung u. a. das Es dur=Quartett(op. 109) von Max Reger vortragen, ein so hochbedeutsamer Werk, daß schon deshalb ein vorbereitender Hinweis am Platze ist. Das Quartett besteht aus den üblichen vier Sätzen. Gleich im ersten merkt man, daß ein des Quartettsatzes kundiger Meister das Wort führt. Mit weichen, gemütvollen Akkorden beginnend, geht es bald zu kräftigen, leidenschaftlichen Akzenten über. Aber diese klären und besänftigen sich, um im zartesten Pianissimo dem zweiten Thema Platz zu machen. Im Durchführungsteile zeigt sich die große Meisterschaft des Komponisten in der Handhabung der Form. Der zweite„Quasi presto“ überschriebene und im sechs Achtel=Takt sich bewegende Satz vertritt die Stelle des Scherzos und ist voll geistreicher Züge und überraschender Klangwirkungen. Der dritte Satz„Larghetto",— diese Bezeichnung hat noch den besonderen Zusatz„sempre molto espressivo“,— ist einer jener langsamen Sätze, wie sie nach Beethoven nur noch von Brahms geschrieben wurden, in denen sich feine vornehme Melodik mit Regers großer harmonischer Kunst aufs glücklichste verdindet. Dadurch erhebt sich dieses Larghetto zu ganz außergewöhnlicher Höhe. Ueberraschend und doch so selbstverständlich ist das Finale, in welchem Reger wieder eine seiner berühmten Fugen bringt, diesmal aber eine solche, die, wenigstens im ersten Teile, von Humor und Laune förmlich strotzt. Schon das Thema sprudelt so leicht und frei heraus, daß Jeder es nachsingen kann. Nachdem es in allen vier Stimmen überaus feinsianig abgewandelt ist, verlangsamt sich das Zeitmaß und das leicht gewogene Geflüster wird von einem breit gefügten langsamen Thema abgelöst, das sich zu einem so gewaltigen Fugenschluß entwickelt, wie wir in der ganzen Quartettliteratur keinen andern kennen. Man hat zwar gemeint, Reger werde geradezu orchestral und überschreite die zulässigen Grenzen der Quartettkunst. Und doch wird jeder Hörer gerade von diesem Fugenschkuß einen ganz eigenartigen und nachhaltigen Eindruck empfangen. Wir dürfen als gewiß annehmen, daß das Rosé=Quartett diese Fuge mit ganz außergewöhnlicher Vortragskunft ausstatten wird. ( Der Brotgetreide verfüttert, verfündigt sich am Vaterlande! !:! Geologische Heimatkunde der Umgebung von Bonn. Unter diesem Titel hat der ord. Lehrer am hiefigen städtischen Lyzeum P. Zepp im Verlage von Quelle und Meyer in Leipzig ein höchst beachtenswertes Bändchen herausgegeben. Da eine verständnisvolle Ersassung der Tier= und Pflanzenwelt, der Lebensweise und Beschäftigung der Bewohner nur auf geologischer Grundlage möglich ist, so macht sich mehr und mehr die Erkenntnis geltend, daß derartige Belehrungen auch in den Schutunterricht hinetni gehören. Wer möchte nicht darüder besehrt sein, wie unsere Berge entstanden, wie das Meer den Unterbau unseren Londschaft schuf, wie vulkanische Gewalten unser Heimatgebiet beherrschten, die Eiszeit den anbausähigen Lösboden schuf und wie der Rhein sein Tal in langen Zeiträumen eingrub! Denkend und beobachtend die Heimut durchwandern und Berge und Gesteine reden lassen von ihrem Werdegange, das gibt unsern Ausflügen tiefern Inhalt und reicheren Genuß der Schönheiten der Heimaterde. Alle diese interessanten Fragen finden wir in der neuen Schrift leicht verständlich dargestellt und mit einer Neihe guter Abbildungen veranschaulicht. * 800 Milionen neue Postwerizeichen. Die Einführung der Reichsabgabe bei den Post= und Telegraphengebühren zum 1. August macht neue Postwertzeichen zu 24, 71 und 15 Pfg. sowie Postkarten ohne und mit Antwort zu 72 Pfg., notwendig. Der erste Bedarf der Postanstalten an diesen Wertzeichen beträgt mehr als 800 Millionen Stück. Sobald diese hergestellt sind, werden auch Freima enrollen mit den neuen Marken zu 71 und 15 Pfg. für Portokontrollkassen angefertigt. Ebenso werden die Postwertzeichengeber und Postkartengeber, wie jetzt die Briefmarkenautomaten amtlich heißen, für die neuen Werte eingerichtet. Die jetzigen Verteiler von Briefmarken zu 5 Pfg. werden so eingerichtet, daß sie nach dem Einwurf eines 10 Pfg.=Stückes eine Marke zu 71 und eine Marke zu 24 Pfg. geden. Die Postkartengeber geben dann für 10 Pfg. eine Postkarte zu 71 Pfg. und eine Marke zu 25 Pfg. !:! Ausweispapiere aus Eisenbohnfahrten dereithaltem Die während der Kriegszeit in den Eisenbahnzügen tätigen militärischen Ueberwachungspersonen sinz berechtigt, von jedem Reisenden zu verlangen, daß er sich, über Zweck und Ziel der Reise ausweist Hieraus können: für Reisende, die zufällig keine Ausweispapiere bei sich haben, unbequeme Weiterungen erwachsen. Es empfiehlt sich daher, daß solche Reisende, die längere Fahrte## unternehmen, sich mit Ausweispapieren(Geburtsscheine, polizeiliche Anmeldescheine usw.) versehen. Die Besitzer von Tauben werden auf die unter dem 10. Juni 1916 erlassene Verordnung des stellvertretenden Generalkommandos 8. Armeekorps betr. den Verkehr Tauben aufmerksam gemacht, nach der sämtliche Briefe tauben und andere Tauben bis zum 25. Juni 1916 der Polizeibehörde anzumelden sind. Brieftauben, deren Besitzer nicht dem Verbande deutscher Brieftauben=Liebhaber= Vereine angehören, unterliegen der Beschlagnahme. Mit der Beschlagnahme geht das freie Verfügungsrecht über diese Tauben auf die Militärverwaltung über. Der Handet mit lebenden Tauben und der Transport von lebenden Tauben wird untersagt. Teldpostpahete: Citronen= und Himbeersaft, Wein, Schokolade, Pfessermünz, Lebluchen empfieblt fertig vervackt zu billigsten Preisen Franz Jos. Müller Hostieferant, Acherstr. 18. Fernspr. 712. Naturreiner verzüglicher Krankenween die Ilasche Mt..30 Franz Jos. Müller Hoflieferant. Acherstr. 18. Fernspr. 712. Blutroter Medizisal-Wein vorzüglich kräftigend u. stärtend. Für, Blutarme, Magenteiende, Kranke u. Gesunde ein Labsal und Bedürfnie % Fl. Mk..00. Franz Jos. Müller Hoflieferant. Acherstraße 18. Fernsor. 712. 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Die künstlerische Form war seine starke Seite nicht, aber er verstand zu sehen und zu hören und besaß die Kunst, in gemütvoller Weise die Menschen so zu schildern, wie sie sind, und so schrieb er kernig, ehrlich, derb, ohne allzuviel„Glätten und Retuschieren der Falten und Warzen“, wie er sich selbst einmal ausgedrückt hat. So ehrlich, wie er seine verschiedenen Gestalten dargestellt hat, ist er auch in allem, was er über sich selbst und sein Dichten und Trachten niedergeschrieben hat, und wenn man in seinen Alterswerken blättert, stößt man auf mancherlei Altersweisheiten, die bezeichnend für seine ganze Art sind. Seiner gekiebten Platane vor seinem Gartenfenster, mit der er sich so oft unterhalten hat, legt er manche Worte über sich in den Mund:„Kannst du dann, alter Freund(so spricht sie zu ihm), der seit mehr als 15 Jahren mein Nachbar ist, nicht aufhören, die Menschen mit deinen Gedanken bekannt und dir so vielfache Feinde zu machen. Mache es doch wie ich. Ich flüstere im Winde, und der Wind nimmt meine Gedanken fort in das Luftmeer, wo sie unbeschrieben untergehen. So stelle du dich unters Fenster und übergib, statt dem Papier, deine Gedanken und deine Klagen dem Winde und der begräbt sie still wie die meinigen.“ Worauf der ehemalige Stadtpfarrer von Freiburg die Antwort gibt: „Du hast recht, aber ich sende ohnedies, wie du weißt, den größten Teil meiner Gedanken, Klagen und Seufzer zum Fenster hinaus, hinab ins Dreisachtal und hinüber in den Sternenwald, und nur den kleinsten Teil übergeb ich dem Papiere.“— Ueber sein Gefühl der Einsamkeit hat Hanssakob die folgende merkwürdige Aufzeichnung gemacht: „Seit einem halben Jahrhundert bin ich ein Einsamer und viele Menschen um mich machen mir Unbehagen. Drum wäre mir selbst der Gedanke, einmal unter vielen toten Menschen ruhen zu müssen, unsympathisch. Deshalb habe ich dem Einsamen auch eine einsame Grabstätte errichtet Judem will ich andern die letzte Ruhe nicht stören. Es gibt Leute, die sich im Grab umdrehen würden, wenn ich neben sie zu liegen käme.“ Solche Gedanken über die Einsamkeit finden sich mehrfach bei dem alten Hansjakob. So heißt es an anderer Stelle:„Ich bin seit mehr denn dreiEig Jahren ein Einspänner gewesen, auf den man einhieb. Ich pfeife eben mein Lied wie ein alter Bergfink das seinige vom Baume herab, obs gefällt oder nicht. Ich kann die kurze Zeit, die ich noch zu leben habe, auch noch ein Einspänner bleiben und mit dem Grafen Northumberland in Shakespeares Drama„Richard II.“ sagen:„Doch wehrt euch bleiche Furcht, mich zu begleiten, so bleibt und schweigt und laßt allein mich reiten.“— Eine recht eigentümliche Definition gibt Hansjakob einmal über das Glück,„einen sehr raren Artikel, von dem man viel eher nachts träumen, als es in Wirklichkeit besitzen kann.“ Sie lautet:„Glück ist ein Stück Saccharin, das einer über die Grenze dieses Daseins geschmuggelt und in dieses irdische Jammertal gebracht hat. Kaum freut er sich dieses süßen Dinges, so wird er an seinem Schmuggel ertappt, es wird ihm konfisziert und er doppelt und dreifach gestraft.“— Die Weisheit eines alten Mannes, der viel erlebt und viel gekämpft hat, findet sich in folgenden Worten:„Ich selbst habe in meinem langen Leben tausende von Büchern gelesen, ohne ein wahrer Weiser im Sinne der heilicn Schrift geworden zu sein. Diese lehrt, der Anfang aller Weisheit sei die Furcht Gortes. An dieser hat es mir nie gänzlich gefehlt, aber die Menschen hab ich zu wenig gefürchtet, und das ist auch nicht klug und weise.— Aber ein gewisser Neid überfiel mich, als ich einen Menschen vor mir sah, der weder lesen noch schreiben kann. Wie still und ruhig muß es in einer solchen Seele aussehen, dachte ich. Es muß fast aussehen, wie in der Seele eines Kindes. ehe es dem Schul=, d. i. dem Lese= und Schreibzwang verfällt.“ Keine Aenderung der Brotgetreidepreise. Man schreibt uns: Der Präsident des Kriegsernährungsamts hat kürzlich die Erklärung abgegeben, daß eine Aenderung der Brotgetreidepreise ausgeschlossen sei. Diese Erklärung darf als eine Antwort auf die aus Verbraucherkreisen hervorgegangene Anregung auf Herabsetzung der Brotgetreidepreise für das nächste Wirtschaftsjahr angesehen werden. Die Anregung geht von der Erwartung einer sehr guten Ernte für Roggen und Weizen aus. Nun trennen uns allerdings noch eine Reihe von Wochen von der Ernte und es ist infolgedessen jedenfalls voreilig, Preisänderungen für Nahrungsmittel vorzuschlagen, die noch nicht unter Dach und Fach sind und deren Mengen man daher auch noch nicht kennt. Aber wenn wir auch, wie wohl mit Sicherheit zu erwarten ist, eine sehr gute Ernte haben werden, dann liegt deshalb noch keine Möglichkeit vor, eine Herabsetzung der Brotgetreidepreise vorzunehmen. Zur Beurteilung dieser Frage muß man sich die Entstehung der geltenden Preise für Roggen und Weizen ins Gedächtnis rufen, die im Oktober 1914 vom Bundesrat auf 220 bezw. 260 Mark für die Tonne festgesetzt wurden. Diejenigen Kreise, die lediglich das Interesse einer billigen Volksernährung vertraten, forderten damals einen Höchstpreis für Roggen von 200 Mark, von volkswirtschaftlicher Seite wurde dagegen zur Erreichung einer sparsamen Wirtschaft ein Preis von 240 Mark vorgeschlagen. Die Bundesratsverordnung wählte die Mitte zwischen diesen Zahlen. Dabei war zu berücksichtigen, daß vor Festsetzung der Höchstpreise der Roggenpreis in Berlin bereits auf 237 Mark angelangt war, die Festsetzung auf 220 Mark bedeutete mithin schon eine beträchtliche Herabsetzung. Man kann einen Roggenpreis von 220 Mark durchaus nicht einen Notstandspreis nennen, er trägt vielmehr nur der Sachlage Rechnung, daß Deutschland darauf angewiesen ist, unter Verzicht auf fremde Zufuhren seine Bevölkerung im wesentlichen ganz durch die Erträge der eigenen Landwirtschaft zu ernähren. Diese Höchstpreise des Jahres 1914 wurden dann auch für das Wirtschaftsjahr 1915—16 beibehalten, um keine Verteuerung von Brot und Mehl herbeizuführen, obwohl die Ernte des Jahres 1915 unter weit ungünstigeren Produktionsbedingungen erzeugt war als die des Jahres 1914. Unter diesen Umständen kann eine gute Ernte dieses Jahres keinen Anlaß bieten zu einer Herabsetzung der Brotgetreidepreise. Uebrigens besteht anscheinend vielfach keine klare Vorstellung über den Einfluß, den eine Ermäßigung des Roggenpreises auf den Brotpreis haben würde. Bei normalen Mahl= und Backkosten bedeutet ein Preisunterschied von 20 Mark für die Toane Roggen beim Brot nur einen Preisunterschied von etwa 1 Pfg. auf das Pfund. * Die französische Stadt der Zukunft. *„Von den Terrassen des Tuileriengartens, mit der Aussicht auf den Platz de la Concorde,“ so berichtet ein Mitarbeiter der Daily Mail in einer Pariser Schilderung, „erblickt man lange Reihen von kleinen in den verschiedensten Hausformen errichteten Gebäude. Sie leuchten in allen Farben, vor allem grün, gelb und blau, und geschmückt mit Fahnen und Blumen bilden sie das seltsame Bild einer Zwergstadt, deren Umrisse sich gegen den gewaltigen Block des Louvrebaues abzeichnen. Die Leute in der Rue de Rivoli bleiben stehen, bilden neugierige Haufen und erkundigen sich erstaunt, was diese merkwürdige Ansiedlung zu bedeuten habe. Auch ich dränge mich herbei und erhalte auf meine Frage die Antwort:„Es ist ein Modell der Städte, die nach dem Krieg wieder aufgebaut werden sollen, die französische Stadt der Zukunft.“ Tatsächlich haben die Franzosen, die andauernd ihre Pläne für die Zeit nach dem so heiß ersehnten Siege spinnen, inmitten von Pagis eine Modellstadt aufgebaut, die zur Wiederherstellung der besetzten und wieder zu erobernden Gebiete Nordfrankreichs als Muster dienen sollen. Die kleine Ansiedlung in diesem Teil des Tuileriengartens stellt die Vorlage für Hunderte von Dörfern und Heimstätten dar, die auf dem Boden der jetzigen Kämpfe, der so schwer heimgesucht wurde, nach Friedensschluß neu aufgebaut werden sollen. Denn die Franzosen stehen vor dem alles weniger als leichten Problem, nach dem Kriege in möglichst kurzer Zeit die Bedürfnisse Tausender von Not und Geschützfeuer vertriebener Bürger wenigstens einigermaßen zu befriedigen. Diese Flüchtlinge leben in den verschiedensten Teilen Frankreichs, ihre Gesamtzahl beträgt nicht weniger als 700000, die darauf warten, an die früher von ihnen bewohnten Oertlichkeiten zurückzukehren. Da auch unter den Flüchtlingsfamilien die meisten Männer den Ihren entzogen sind, indem sie entweder gefangen genommen wurden oder in der französischen Armee dienen, besteht dieses Heer der Heimatlosen und ihres Besitzes Beraubten zum überwiegenden ie aus Frauen und Kindern. Selbst wenn nicht mit der Rückgabe alle: besetzten Gebiete zu rechnen wäre, so würde doch die Zahl der erforderlichen Neubauten hierdurch nicht geringer, da nach dem Kriege all diese Menschen instandgesetzt werden müssen, die von ihnen gegenwärtig aufgesuchten Zufluchtsasyle zu verlassen und wieder eigene Siedelungen zu beziehen. Darum wurden die Modellhäuschen errichtet, die in möglichst einfacher Technik in vergrößertem Maßstabe massenweise hergestellt werden sollen, damit die Heimatlosen nach dem Kriege baldmöglichst wieder ein Heim finden. Da sieht man kleine Bauernhöfe, Wohnhäuser, Amtsgebäude, Kirchen, Schulen usw. Man erblickt eine kleine gotische Kirche ganz aus Holz, aber so ausgeführt, daß bei ihrem Bau das geringste Maß von Arbeit notwendig ist, indem die einzelnen Teile einfach wie zerlegbares Spielzeug aufgestellt und ineinander geschoben werden. Die meisten Modelle sind in dieser Art ausgearbeitet, damit die Originale später ohne besondere Schwierigkeiten auch von alten Leuten, Frauen und Kindern errichtet werden können. Groß ist die Zahl der Dreizimmerhäuschen, die innerhalb einiger Stunden gebrauchsfähig aufzustellen sind. Die meisten Häuser sind aus Holz, einige auch aus Ziegeln und einer Zementmasse. Sie sind sämtlich zerlegbar und können überall ohne besondere Vorbereitungen und ohne langwierige Grundarbeit zusammengesetzt werden. Die einzelnen Teile sind auswechselbar, sodaß man z. B. nach Belieben die Fensterfront nach den, Süden oder einer anderen Himmelsrichtung verlegen kann. Auch die Türen können nach Wunsch in jeder Mauer angebracht werden, und durch Bezug neuen Materials können die Häuser späterhin auf dieselbe Weise vergrößert werden. So können ganze Dörfer und Städtchen mit allem, was dazu gehört, fast über Nacht entstehen. Das ist die Stadt der Zukunft, nach der die Franzosen plimen, von denen Frankreich heiß bewegt wird. An Kornfeldern. Die Felder liegen hell und frisch. Das heil'ge Brot reift jedem Tisch. Gott wird durch Sturm und Wetterschein Der deutschen Erde Vater sein! Der Glaube steht am ärmsten Feld Und geht und streitet als ein Held. O Herr! Fern glänzt der neue Schein! Laß alle Herzen Aecker sein! Laß wachsen in die Fruchtbarkeit Die heil'ge Saat der großen Zeit! Amtliche Bekannrmachungen. Lebensmittelverkauf. In der Zeit vom 2. bis 8. Juli 1916 dürfen in denjenigen Geschäften, die als Verkaufsstellen städtischer Lebensmittel bezeichnet sind, abgegeben werden: 5 ** * S Bezeichnung der Cebensmittel Sübenrüchte Urdten oder Bodnen)...... Graupen....... Salzberinge....... ferner ohne Anrechnung auf die Fleischkarte: Plockwurst....... Mettwurs....... außerdem unter Aurechnung auf die Fleisch= oder Fettkarte: Sock......... Schmalz........ Die Kosten für Zustellung ins Haus sind in diesen Preisen nicht einbegrissen. Plock= und Mettwurst gelangt in Metzgereien und anderen einschlägigen Geschäften zum Verkauf, Speck und Schmalz nur in Metgereien. Mes, Marh; ich uft Grunh Ueberschreitungen dieser Preise werde ich auf Grund der Bundesratsverordnung gegen übermäßige Preissteigerung vom 23. Juli 1915(R. G. Bl. S. 764) verfolgen. Den Lebensmittelgeschäften werden genügende Vorräte der bezeichneten Lebensmittel zur Versügung gestellt, sodaß jeder die ihm zustehende Menge bestimmt erhalten kann. Jeglicher Andrang, besonders an den ersten Verkaufstagen, ist daher vollständig überflüssig. Sollten in einem der Geschäfte, die als Verkaufsstellen städtischer Lebensmittel gekennzeichnet sind, die Abgabe der Waren verweigert oder höhere Preise gesordert werden, so ersuche ich mir hiervon unverzüglich Mitteilung zu machen. Der Verlauf der vorbezeichneten Waren in den städtischen Verkaufsstellen Marstraße und Rathausgasse fällt bis auf weiteres fort. Bonn, den 30. Juni 1916.(6 Der Oberbürgermeister. J..: Piebl. S 3. Nach§ 6 des Gesetzes betreffend Höchstpreise wird mit Gefänanis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen u. a. bestraft: 1. wer die nach§ 1 dieser Verordnung festgesetzten Höchstpreise überschreitet; 2. wer einen andern zum Abschluß eines Vertrages auffordert, durch den die Höchstpreise überschritten werden oder sich zu einem solchen Vertrage erbietet: 3. wer Vorräte an Gegenständen, für die Höchstpreise festgesetzt sind, dem zuständigen Beamten gegenüber verheimlicht. S 4 Nach§ 17 der Bundesratsverordnung über die Errichtung von Preisprüfungsstellen und die Versorgungsregelung wird mit Gefänanis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft, wer den Bestimmungen zuwiderhandelt. 8 K. Die Höchstpreise finden auf den Verkauf des Fleisches durch die Gemeinde keine Anwendung. 6 6 Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Veröffentlichung im amtlichen Kreisblatt unter Aufbebung der Verordnung vom 20. Dezember 1915 über denselben Gegenstand in Kraft. Bonn, den 30. Juni 1916. Der Vorsitzende des Kreis=Ausschusses des Landkreises Bonn. Bekanntmachung. Die Freie Bonner Fleischer=Innung ersucht die löbliche Bürgerschaft, unverzüglich mit den für Juli' verausgabten Fleischkarten ihre Eintragung in die Kundenliste bei den gewählten Metzgern bis längstens Dienstag den 4. Juli, abends, bewirken zu wollen. Bei späterer Eintragung kann auf eine Fleischzutellung für diese Woche nicht gerechnet werden. Der Verkauf von Speck, Fett, Schmalz und Dauerwurstwaren findet Mittwochs, von frischem Fleisch und frischer Kochwurst nur Samstags statt; an den andern Wochentagen bleiben die Geschäfte geschlossen.. 1. Der Vorstand. gesucht. Pelzhaus Pohler, Bonn. Belderberg 3a—9. 18. Gesucht sofort küchtiges für Küche und Hausarbeit oder Aushülfe. Frau Major Kühne, Sieaburg.(1 Kartofel=Besclagnahne im Stadttreise Bonn. Unter Bezugnahme auf meine Verordnung vom 30. Juni 1916 wird hiermit bestimmt, daß bis auf weiteres die für den Kommunalverband beschlagnahmten Kartoffeln vorjähriger Ernte den Verbrauchern für ihren persönlichen Bedarf belassen bleiben, sosern sie dieselben für die Zeit bis zum 15. August 1916 dringend benötigen. Ebenso wird den Erzeugern von Frühkartoffeln der zulässige Bedarf aus den beschlagnahmten Frühkartoffeln bis zum 15. August 1916 belassen. Alle übrigen Kartoffeln sind abzuliefern. Bonn, den 2. Juli 1916.(1 Der Oberbürgermeister. I.: Piehl. Bekanntmachung betreffend Höchstpreise für inländisches Schweinefleisch und Schweinefleischwaren. Auf Grund der Bundesratsverordnung zur Regelung der Preise für Schlachtschweine und für Schweinefleisch vom 14. Februar 1916, auf Grund der Bundesratsverordnung über die Errichtung von Preisprüfungsstellen und die Versorgungsregelung vom 25. September 1915, in Verbindung mit der Bekanntmachung vom 4. November 1915, sowie auf Grund des Gesetzes, betrefsend Höchstpreise vom 4. August 1914 in der Fassung vom 17. Dezember 1914, ergänzt durch die Bekanntmachungen vom 21. Januar 1915, 23. September 1915 und 23. März 1916 wird für den Umsang des Landkreises Bonn mit Zustimmung des Heren Regierungs=Präsidenten zu Cöln folgendes bestimmt: S 1. Beim Verkauf an den Verbraucher dürsen im Landkreise Bonn die Preise für Schweinefleisch und Schweinefleischwaren die nachstehend festgesetzten Höchstpreise für je ein Pfund nicht übersteigen: A. Preisverzeichnis 1 für inländisches Fleisch. Frisches, rohes Fleisch mit Beilage bis zu 20 Prozent des Gesamtgewichts........70 M. Frischer Speck... 210„ Gesalzener Speck.....„.20„ Geräucherter Speck.......30„ Reines Schmalz.60„ Schweinelünte„„.20„ Wurstsett......00„ Leberwurst, beste......10„ Gewöhnliche Leberwurst..„.00„ Beste Blutwurst einschließlich Rotwurst.....80„ Gewöhnliche Blutwurst.........00„ Frische Bratwurst.„.90Schweinegehacktes..90„ Fleischwurst 210„ Irtsches Rippstück(Kotelett) ohne Beilage...90„ Die Verarbeitung von inländischen Schweinefleisch und Fett zu andern als den im Preisverztichnis 1 aufgeführten Waren ist verboten. Von dem zu verkaufenden Fleisch dürsen nicht mehr als 5 Proxent zu Wurst verarbeitet werden. S 2. Die Vorschriften dieser Verordnung gelten nicht für solche Geschäftsbetriebe, deren Inhaber keine im Landkreise Vonn bergestellten Fleischwaren, sondern nur von auswärts bezogane Waren(westfältscher Schinken, Thüringer und Braunschweiger Würste und dergleichen) feilhalten. Der Höchstpreis dieser Waren wird von Fall zu Fall festaesetzt. Stelbvertr. Generalommando, 8. Armekorps. Abtlg. Ie Nr. 3265. Verordnung über den Verkehr mit Tauben. S 1. Brieftauben darf außer der Heeresverwaltung nur halten. wer dem Verbande deutscher Briestauben=Liebhaber=Vereine angehört. Innerhalb des Bereichs des stellvertretenden Generalkommandos 8. Armerkorps, mit Ausnahme der Besehlsbereiche des Gouvernements Cöln und der Kommandantur Coblenz, für die besondere Verfügung ergeht, haben sämtliche Taubenbesitzer ihre Tauben(Briestauben und andere Tauben) der Polizei bis zum 25. Juni 1916 anzumelden Briestauben, deren Besitzer nicht dem Verbande deutscher Briestauben=Liebhaber=Vereine angehören, unterliegen, der Beschlagnahme. Mit der Beschlagnahme geht das freie Verfügungsrecht über diese Tauben auf die Militärverwaltung über. S 2. Der Handel mit lebenden Tauben jeder Art und der Transvort von lebenden Tauben ist verboten. Tauben dürsen deshalb nur getötet auf die Straße oder auf den Markt gebracht werden. Dies gilt nicht für Militärbrieftauben und die Brieftauben. die der Heeresverwaltung vom Verbande deutscher BrieftaubenLiebhaber=Vereine zur Verfügung gestellt sind. S 3. Zwecks Nachprüfung der Taubenschläge werden von Zeit zu Zeit kurzfristige Taubensperren für Tauben jeder Art verhängt werden. Wenn die Umstände es ersordern, kann auch eine dauernde Sperre verhängt werden. Während der Sperre dürsen keine Tauben außerhalb ihres Schlages sein. Tauben, die während der Sperre im Freien betroffen werden, unterliegen dem Abschuß durch die Polizei. S 4. Den mit der Nachprüfung der Bestände Beauftragten ist jederzeit Zutritt zu den Schlägen zu gewähren und jede verlangte Auskunft zu erteilen. 8 5. Zugeflogene Brieftauben, sowie aufgefundene Reste oder Kennzeichen von Briestauben sind sofort der nächsten Polizeioder Militärbehörde abzuliesern. § 6. Wer den vorstehenden Vorschriften zuwiderhandelt, wird gemäß 8 9b des Gesetes betr. den Belagerungszustand mit Gesänanis bis zu einem Jahre, bei Vorliegen mildernder Umstände mit Haft oder mit Geldstrase bis zu 1500 Mark bestraft. S 7. Polizei= und Militärbehörden, denen eine Brieftaube eingeliefert wird, haben, sofern nicht jeder Verdacht einer Spionage von vornherein ausgeschlossen ist, sofort das stellvertretende Generalkommando(Abteilung Id) zu benachrichtigen und diesem die Taube zu übersenden. Das Gleiche gilt, wenn Reste oder Kennzeichen von Briestauben eingeliefert werden. Lebende Tauben sind lebend zu übersenden. 6 6. Vorstehende Verordnung tritt mit dem Tage ihrer amtlichen Bekanntgabe in Kraft. Coblenz, den 10. Juni 1916.(1 Der Kommandierende General: Von Ploetz. General der Insanterie. Für eine Maschinenfabrik in Hennes=Sieg wird z. sof. Eints ein tücht., umsicht., vollständig militärfreier Treher als Vorarbeiter u. zur Beautsichtigung d. Dreberei u. Fräsctei ges. 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Die Gefechtstätigkeit auf den nicht angegriffenen Fronten ist die gleiche geblieber. een u8 6., G. 10 Westlich der Maas führten Versuche der Franzosen, uns die an der Höhe 304 genommenen Grabenstücke wieder zu entreißen, zu kleineren Infanterickämpfen. Oestlich der Maas erschöpfte sich der Feind weiter in vergeblichen Angriffen gegen das Werk Thiaumont und die Höhe„Kalte Erde“. Bei einem derselben drang er vorübergehend in unseren vorderen Graben etwa 600 Meter südwestlich des Werkes ein, wurde aber sofort wieder geworfen. 118 W8ug Pattaria u. K Südwestlich der Feste Vaux ist die Hone„Datterie von Damloup““ seit heute nacht in unserer Hand. Dort wurden 100 Gefangene und mehrere Maschinengewehre eingebracht. Gegen die deutschen Stellungen im Priesterwalde(nordwestlich von Pont à Mousson) vorgehende französische Abteilungen wurden mühelos abgewiesen. In zahlreichen Luftkämpfen des gestrigen Tages wurden sechs feindliche Flieger abgeschossen. Vier davon in uuseren Lienien. Leutnant Mulzer hat dabei seinen siebten, Leutuant Parschau seinen sechsten Gegner außer Gefecht gesetzt. Durch Abwehrfeuer ist ein feindlicher Doppeldecker über Donai, ein anderer gestern östlich von Pervise(Vserfront) heruntergeholt worden. Zwei französische Fesselballone wurden in der Gegend von Verdun von unseren Fliegern abgeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Russische Torpedoboote und das Linienschiff Slawa beschossen ohne Erfolg die kurländische Küste östlich von Raggasen. Sie wurden von unseren Küstenbatterien wirkungsvoll gefaßt und von Fliegergeschwadern ang griffen. Die Slawa ist getroffen worden. Wv. 1 32suge Knte im 2. An vielen Stellen der Armec des Generalfeldmarschalls von Hindenburg steigerte der Feind sein Feuer und unternahm mehrfach Vorstöße, die nur bei Minki(nördlich Smorgon) zum Kampfe in unseren Linien führten, aus denen dersGegner unter Einbuße von 243 Gefangenen und starken blutigen Verlusten sogleich wieder vertrieben wurde...26. Mrinten T tre. 5 Heeresgruppe des Generalfeldmarschaus prinzen Lespolo von Bayern. Die Russen haben nordöstlich und östlich Gorodischtsche sowie beiderseits der Bahn Baranowitschi-Snow nach vielstündiger Feuervorbereitung angegriffen. Gegen nordöstlich von Gorodischtsche eingedrungene Abteilungen ist ein Gegenstoss im Fortschreiten. Soust ist der Feind unter Zurücklassung vieler Toter und Verwundeten zum Kehrtmachen gezwungen worden. Heeresgruppe des Generals von Einsingen. Starke russische Gegenangriffe nördlich und südwestlich von Luzk konnten unser Vorschreiten nicht anfhalten. Grosse Kavallerieattacken brachen kläglich zusammen. Die Gefangenenzahl ist um etwa 1800 Mann gestiegen. Armee des Generals Grafen von Bothmer. Südöstlich von Tlamacz stehen unsere Truppen in günstigem Kampfe. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert... Oberste Heeresleitung. 8 Uhl Abenobialt“ Montag den 3. Juli 1916. Kördlich der Somme außerordentlich hohe blutige Verluste des Feindes. Fortschritte östlich der Maas.— Wirkungsvolle Gegenstöße und Fortschritte an der Ostfront. Blutige Nahkämpfe um Dörfer an der Somme. H Genf, 3. Juli. Nahkämpfe bei den einzelnen Somme=Dörfern gehören nach den französischen Schilderungen zu den blutigsten seit Kriegsbeginn. Das heldenmütige Ringen der deutschen Garnison von Dompièrre gegen das zweite französische Elite=Regiment sowie die mehrstündige hartnäckige deutsche Verteidigung des Dorfes Curlu wird besonders hervorgehoben. Die Zähigkeit des Widerstandes der Verteidigung des Sommeufers wurde, so meint die Fachkritik, durch die festungsartigen Anlagen jener deutschen Stützpunkte begünstigt, die den Angreifern methodisch langsame Arbeit auferlegten. * Das Seegefecht bei Landvort. * Stockholm, 2. Juli. Die Telegraphen=Union meldet: Zu dem gestern gemeldeten Zusammentreffen der deutschen Torpedoboote mit russischen Seestreitkräften bei Landsort bemerkt das Blatt Dagens Nyheter: Zahlreiche Zeitungsberichte geben ein Bild darüber, daß deutsche Boote trotz der Ueberlegenheit der russischen Kräfte diese zur Aufgabe ihres Angriffs zwangen. Deutsche Handelsschiffe unter der Kriegsflotte sind unversehrt geblieben. Der Kaperungsversuch der Russen ist als gescheitert anzusehen. * Nach der Seeschlacht vorm Skagerak. * Berlin, 3. Juli. Es ist einwandfrei festgestellt, daß seit der Schlacht vor dem Skagerak die Engländer ihre sämtlichen Kreuzer von den Dardanellen und der kleinasiatischen Küste weggenommen haben. „Die Angst vor dem Frieden." Unter dieser Ueberschrift berichtet A. K. im„Basler Anzeiger“ vom 29. Juni über die Rede Tittonis in der Pariser Sorbonne: An den Gedanken, man müsse um jeden Preis die schrecklichen Probleme vermeiden, die nach einem hinkenden Frieden auftauchen würden, knüpft er folgende Bemerkungen:„Es ist die alte Geschichte. Diese ganze Politik, wie sie jetzt verfolgt wird, ist die eines Bankerotteurs, dem der Zusammenbruch zunächst nur droht, der aber statt nach einer klaren, wenn auch schmerzlichen Lösung zu streben, die Augen vor den harten Tatsachen verschließt und sich immer tiefer hineinwurstelt. Auf diese Weise ist die eigentümliche Erscheinung zustande gekommen, daß Deutscher Tagesbericht. Mitteilung der Obersten Heeresleitung. * Großer Haupkquartier, 3. Juli.(Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Flose im algemeinen eine Pokteise. Audisse beidersels der Somne ereichte nirdlcg der Seuten i die ache eischen, Selung wrüick, Die Geschwistget aun den uicht engrsen Westlich der Maas führten Versuche der Franzosen, uns die an der Höhe 304 genommenen Grabenstücke wieder zu entreißen, zu kleineren Infanteriekämpfen. Oestlich der Maas erschöpfte sich vergeblichen Angriffen gegen das Werk Thiaumonk und die höhe„Kalte SHD5 Zei einem derselben drang er vorübergehend in unseren vorderen Graben etwa 600 Meter füdwestlich des Werkes ein, wurde aber sofort wieder geworfen. Südwestlich der Jeste Baux ist die Höhe„Bakterie von Damloup“ seit heute nachk in unserer Hand. Dort wurden 100 Gefangene und mehrere Maschinengewehre eingebracht. Gegen die deutschen Stellungen im Priesterwalde(nordwestlich von Pont à Mousson) vorgehende französische Abteilungen wurden mühelos abgewiesen. .. icheichen Lusitämpfen, der gesteigen Tages wurden sechs feindliche Illeger abgenarichan geien Duien Leutnant Mulzer hat dabei seinen sieblen, Leutnant Hecer öcher Dauen ainPk. Durch Abwehrsener ist ein seindlicher Doppelean;Stische Teiseldaff vesemn östlich von Veroise(Vserfrogt) heruntergeholt worden. Iwei ch sde Jesselballone wurden in der Gegend von Berdan von unseren Illegern abOestlicher Kriegsschauplatz. Russische Torpedoboote und das Linienschiff Slawa beschossen ohne Erfolg die kurländische Küste östUch von Raggasen., Sie wurden von unseren Küstenbatterien wirkungsvoll gefaßt und von Illegergegrendem angrnsen. Die Slana s gtasen Gncden. 44 Stcth und an MuezruAn vielen Stellen der Armee des Generalfeldmarschells von Hindenburg steigerte der Jeind sein Jeuer und unternahm mehrfach Vorstöße, die nur bei Minki(nördlich Smorgon) zum Kampfe in unseren Linien führten, aus denen der Gegner unter Einbuße von 243 Gefangenen und starken blutigen Batasen sesch wicher artrichen wurcke.— a Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. . Die Russen haben nordöstlich und östlich von Gorodischtsche sowie beiderseits der Bahn Barovielstündiger Feuervorbereitung angegriffen. Gegen nordöstlich von Gorodischtsche eingedrungene Abteilungen ist ein Gegenstoß im Jortschreiten. Sonst ist der Jeind unter Zurücklassung vieler Toter und Verwundeten zum Kehrtmachen gezwungen worden. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. aufbalten. Große Lavalleriealtacken drachene tonnten unser Vorscheiten nitzt zahl ist um Armee des Generals Grafen von Bothmer. Südöstlich von Tlamacz stehen unsere Truppen in günstigem Kampfe. Die Lage ist unverändert. Balkan=Ariegsschauplatz. gerade die Regierungen jener Völker, die am furchtbarsten unter dem Krieg zu leiden haben, sich mit Händen und Füßen gegen den Frieden sträuben und schon in Erregung geraten, wenn auch nur der Gedanke an Frieden geäußert wird, wie das neulich in einer Sitzung der französischen Kammer geschah, wo der Finanzminister Ribot in der Erregung sein Portefeuille hingeworfen und den Saal verlassen hat, weil das Wort Frieden gefallen war. Dabei ist die Situation wirklich eine derartige, daß gerade Finanzminister, gleichgültig welcher kriegführenden Macht, nicht so tun sollten. Tatsächlich ist die Finanzlage aller am Kriege beteiligten Staaten eine derart prekäre geworden, daß man meinen sollte, es sei auf längere Dauer unmöglich, sich ihren Einwirkungen zu entziehen. Am ehesten wird dies ja in England möglich sein, wo man, besonders nach Aufhören des deutschen Unterseebootkrieges, sich wieder ziemlich ungestört sehr lukrativen Geschäften widmen kann. Dafür sind allerdings die finanziellen Kriegslasten Englands auch die größten von allen beteilchten Staaten. Aber sie sind trotzdem viel weniger drückend als für jeden andern. Um so ungünstiger ist die Lage der zweiten Finanzmacht des Verbandes, nämlich Frankreichs, dessen kurzfristige Schulden eine gewaltige Steigerung aufweisen, und das die schon lange gepkante neue feste Anleihe immer wieder hiaausschieben muß, weil es nicht wagen kann, sie aufzulegen. Allen kriegführenden Staaten aber ohne Ausnahme ist das gemeinsam, daß schon allein die Zinsen der während des Krieges kontrahierten Anleihen ein Mehrfaches ihrer frühern gesamten Staatseinnahmen ausmachen, von Amortisationen, Entschädigungen für Kriegsverluste, Wiederaufbau zerstörter Dörfer, Städte, Industrie=Etablissements, Renten an Kriegsinvalide, Witwen und Waisen gar nicht zu reden, ebenso wenig wie von dem früheren Friedensbedarf, der ebenfalls in gleicher, wenn nicht in größerer Höhe sich wieder einstellen wird. Dabei schwellen die Kriegsschulden von Monat zu Monat weiter an, und so kann unter Umständen damit gerechnet werden, daß vielleicht doch einmal die wirklich eingetretene Misère die Aagst vor derselben besiegt, daß die Angst vor dem Frieden durch eine größere Angst überwunden wird. Um den Eindruck kommt man aber bei genauerer Betrachtung der Dinge nicht herum, daß das so viel gerühmte zähe Ausharren mancher Staatsmänner Motiven entspringt, die wir höflicherweise nicht näher bezeichnen wollen, aber man möchte ihnen wirklich ein bißchen von dem Mut ihrer Soldaten in den Schützengräben wünschen, wir wären dann dem Frieden vielleicht doch um ein erhebliches Stück näher“.(N. d..) Ist England durch Aushungerung zu bezwingen? Ueber die Bedeutung der Aufrechterhaltung der Seewege für die Ergährungsfrage Englands bringt„Pall Mall Gazette“ vom 23. Juni nachstehende Ausführungen aus der Feder des englischen Nationalökonomen J. Foxon Mills: Wir sind nicht durch Hunger zur Unterwerfung gebracht worden und haben keine wirklichen Panikpreise gehabt. Aber wir hatten und haben hohe Preise und leiden verhältnismäßigen Mangel, und wir sind wie nie zuvor unserer Unfähigkeit, uns selbst durch heimische Erzeugnisse zu ernähren, bewußt geworden. Trotzdem jedes feindliche Schiff vom Meene vertrieben ist, sind die Seestraßen zu unseren Häfen hin nicht völlig offen und sicher. Des Feindes=Boote haben schweren Zoll erhoben von unseren Handelsschiffen und denen der Neutralen, die trotz verborgener Gefahr uns bei der Versorgung unserer Insel geholfen haben. Wir können uns wohl vorstellen, was das Ergebnis gewesen wäre, wenn die=Boot=Angriffe ein wenig wirksamer gewesen wären, oder wenn wir auch nur auf kurze Zeit die Aufsicht zur See verloren hätten. Wir sind uns vollkommen bewußt, daß selbst eine Unterbrechung der Seeverbindungen auf ein paar Monate uns die Aushungerung und Aussicht auf demütigende Kapitulation nahe gebracht hätte. Dank der Vorsehung und der Flotte werden wir all diesen Stürmen begegnen: aber die Nation wäre mehr als dumm, wenn sie wieder in einen Krieg geht, ohne sich vorher hinsichtlich ihrer Nahrungsmittel von den Uebersee-Erzeugern soweit als möglich unabhängig gemacht zu haben.(N. d..) * Deutsch und Englisch. Die Tägl. Rundschau berichtet: Nur zwei Tatsachen. Zuerst die englische: Vor kurzem hat ein Londoner Gericht einen Herrn Wilson zu 75 Lstrl. Strafe verurteilt, weil er jemand einen „Deutschen" nannte. Der Sachverhalt ist nach einem englischen Zeitungsbericht folgender: Arthur Wilson, der infolge eines Zeppelin=Angriffs Vermögensschaden erlitten hatte, nannte in der Sitzung des Vorstandes einer Aktiengesellschaft in London Herrn Emil Klaber einen „Deutschen". Als Wilson das auf Klabers Aufforderung nicht zurücknahm, klagte letzterer gegen Wilson wegen Beleidigung. Vor Gericht bewies Klaber, daß seine Großmutter Engländerin war, daß er in New York geboren wurde und daß er nicht deutsch sprechen könne. Das Gericht verurteilte Wilson, weil es eine Ehrverletzung sei, ein Deutscher genannt zu werden, zu 75 Lstrl. Strafe. Das deutsche Gegenstück ist aus einem Brief aus Bad Salzbrunn zu ersehen, in dem berichtet wird, daß dort am 28. Juni große Empörung unter den Kurgästen herrschte, da aus Anlaß des Geburtstages der Fürstin Pleß, die gebürtige Engländerin ist, auf verschiedenen Gebäuden englische Fahnen wehten, sogar auf dem Kurhaus„Schlesischer Hof“, früher„Grand Hotel“, in dem deutsche Offiziere wohnen. Dabei war die also angeflaggte Dame nicht einmal in Salzbrunn anwesend. * Man hört die deutschen Geschütze in England. Interessante Bekundungen zu dem Kapitel der Fernwirkung des Geschützdonners wurden nach den Berichten der Londoner Blätter in der letzten Sitzung der englische Meteorologischen Gesellschaft abgegeben. Man erfährt hieraus, daß die deutschen und englischen Kanonaden bei Ypern mehrfach in einer 150 Meilen entfernt gelegenen Gegend von Essex gehört wurden und daß sie bei verschiedenen Gelegenheiten sogar in London als ein leises rollendes Geräusch vernehmbar waren. Das Mitglied der Meteorologischen Gesellschaft Miller Christy teilte mit, daß der Geschützlärm in Flandern mehrfach in seinem Wohnsitz, der zwei Meilen nordöstlich von Chelmsford, also 125 Meiten nordwestlich von Ypern gelegen ist, zu verschiedenen Zeiten zu hören war. Besonders deutlich wurde dort einmal das Feuer zwischen britischen Monitoren und deutschen Geschützen an der belgischen Küste vernommen, ebenso Geschützlärm von Ypern, Dixmuiden und sogar von Arras. Allerdings waren in den letzteren Fällen die Geräusche manchmal so leise, daß sie nur bei außerordentlicher Konzentration hörbar waren. Unter den Engländern, die ebenfalls versichern, Geschützlärm vom Kontinent vernommen zu haben, befinden sich auch der Munitionsminister Lloyd George und Sir Arthur Conan Doyle. Es ist interessant, zu erfahren, daß auch die Bürger des britischen Inselreiches sich nicht völlig von dem Donner der deutschen Geschütze abzuschließen vermögen. * Riesenmagneten im Dienste der Chirurgie. Die Verwendung von Magneten zum Herausziehen von Geschoßsplittern ist schon öfters im Laufe des Krieges erörtert worden und hat vielfache Anerkennung, aber auch scharfe Bekämpfung erfahren. Im neuesten Heft der Deutschen Medizinischen Wochenschrift teilt nun Prof. G. Sultan seine Erfahrungen über den Gebrauch von Elektromag= neten mit und kommt auf Grund eines reichen Materials zu der Feststellung, daß die Chirurgie in dem Magneten ein ganz hervorragendes Hilfsmittel besitzt und daß bei Innehaltung gewisser Vorsichtsmaßregeln das Herausziehen von Eisensplittern mit ihm sich so schonend und leicht bewerkstelligen läßt, wie sonst auf keine andere Weise. Freilich müssen die Magneten zweckentsprechend konstruiert und genügend stark sein Prof. Sultan verwendet einen sehr leistungsfähigen Riesenmagneten, der eine Stahlkugel von 4 Millimeter Durchmesser aus einer Tiefe von 113 Millimeter hochzuheben vermag; wird die Stahlkugel durch ein Bleigewicht beschwert, das 50 Mal so schwer ist als die Kugel selbst, dann wird sie von dem Magneten noch aus einer Tiefe von 26 Millimeter angezogen. Auf diese starke Tiefenwirkung ist besonderer Wert zu legen. Der Magnet ist so hergestellt, daß die mit der Wunde in Berührung kommenden Teile sterilisiert werden können, und es sind an ihm eine Reihe von Ansätzen angebracht, die sich den verschiedenen Wunden anpassen. Durch Versuche an frischem Leichengehirn wurde festgestellt, welchen Widerstand die Gehirnmasse dem Magneten darbietet. Dabei zeigte sich. daß ein kleiner Splitter von 0,9 Gramm Gewicht durch die unversehrte Gehirnmasse aus einer Tiefe von 4 Zentimeter glatt herausgehoben wird, ohne daß der Magnet= ansatz die Hirnoberfläche berührt. Auch ganz kleine Splitter, die so tief sitzen, daß sie dem Magneten nicht mehr folgten, zeigen ihre Lage dadurch an, daß beim jedesmaligen Einstellen des Magneten die betreffende Gehirnstelle sich deutlich hebt. Ueberhaupt läßt sich bei der Anwendung des Magneten die interessagte Tatsache feststellen, daß das ganze Gewebe, in dem der Fremdkörper sitzt, von dem Magneten zu einer hohen Falte angehoben wird. Damit ist die Stelle kenntlich gemacht, an welcher der Splitter liegt. Noch ein anderer Umstand führt mit aller Deutlichkeit dazu, daß die Lage des Fremdkörpers durch den Magneten stets einwandfrei festgestellt werden kann. Es entsteht, auch wenn der Fremdkörper sonst in der Wunde nicht zu fühlen ist, beim Einschalten des Magneten doch jedesmal ein Vibrieren des Geschoßsplitters, das in der Fingerspitze als ein Kribbeln gefühlt wird. So ist der Magnet für die Feststellung der Lage des Splitters sehr wertvoll. Bei dem Herausziehen müssen natürlich die nötigen Vorsichtsmaßregeln angewandt werden, besonders die Methode der exakten Lagebestimmung durch das Röntgenverfahren. Ist aber dies geschehen und ist der Geschoßsplitter von Eisen— denn viele Geschosse bestehen ja aus anderem Metall— dann ist das Herausziehen mit dem Magneten die schonendste Art der Splitterentfernung. Die Eigenart des magnetischen Zuges bringt es nämlich mit sich, daß der Splitter sich stets sofort von selbst in Längsrichtung einstellt und daß deshalb die nicht zu vermeidende Verletzung auf das Mindestmaß beschränkt wird, jedenfalls sehr viel weniger Gewebe zerstört werden, als wenn man mit der Pinzette oder dem Finger hineingeht. Die lehte Whistpartie der beiden Moltkes. So unerwartet, wie der Tod den Generalobersten He.mut von Moltke jetzt von der Arbeit abberufen hat, hat er auch vor 25 Jahren dem Leben des Generalfeldmarschalls Helmut von Moltke, seines Oheims, ein Ziel gesetzt. über hat der jüngere Moltke, damals Major, Aufzeichnungen verfaßt, die zeigen, wie der Generalfeldmarschall mit seinem Neffen, dessen Gattin Liza und seinen schwedischen Gästen, dem Ehepaar Marcher, eine Viertelstunde vorm Eintritt des Todes noch beim Whistspiel saß.„Onkel Helmu: spielte mit Herrn Marcher,“ so heißt es da.„Er saß mit dem Rücken nach dem großen Spiegel, das Gesicht der Korridortür zugewendet. Ich mit Liza spielend, saß zu seiner Rechten, Liza links von ihm. Das Spiel ging hin und her. Wir fingen, da es schon etwas spät geworden war, mit Cayenne an und gewannen und verloren abwechselnd die Robber, indem wir die Touren der Reihe nach durchspielten. Als wir zum letzten Robber, der schwarzen Dame, gekommen waren, die wie gewöhnlich dreimal gespielt wurde, hielt Onkel Helmut, der eben begonnen hatte, Karten zu geben, plötzlich inne. Er legte die Karten vor sich auf den Tisch, lehnte sich in seinen Stuhl zurück und schien Schwierigkeiten beim Atmen zu haben. Liza frug ihn: „Hast Du Asthma, Onkel Helmut?" worauf er enwiderte: „Ja, ich habe ein bißchen Asthma. Ich sagte nun zu ihm: „Bitte Onkel Helmut, laß mich für Dich geben,“ und er schob mir die Karten hin, die ich nun ausgab. Währenddem hatte er sich wieder erholt und nahm seine Karten auf. Wir spielten dann das Spiel und Liza und ich wurden groß Schlemm; so gewann er den letzten Robber seines Lebens in glänzender Weise. Er trommell=, wie er bei solchen Gelegenheiten zu tun pflegte, mit den Fingern auf die Tischplatte und sagte mit Bezug darauf, daß er die vorhergehenden Spiele verloren hatte, in heiterster Weise zu Herrn Marcher:„Wat seggt hei nu tau sine Süppers!“ ein Wort, das er gern anführte und das nach seiner Erzählung ein Dragonerregiment dem großen König zugerufen haben sollte, als es mit einer Menge eroberter Standarten nach der Schlacht bei Roßbach bei ihm vorüberzog. Der König habe sich nämlich vorher aus irgend einer Veranlassung sehr ungnädig geäußert und gesagt, das Regiment tauge nichts, die Kerle seien alle Säufer... Auf Vorschlag non Liza von Moltke wurde das Spielabgebrochen, der Generalfeldmarschall hatte zwei Pfennige gewonnen, die jedoch nicht ausbezahlt wurden. Es wurde noch ein wenig musiziert, und eine Viertelstunde später war der Generalfeldmarschall von Moltke verschieden; Major Helmut von Moltke war es, der ihm die Augen zudrückte... Die Schuhfohlenkarte. Wie das Berl. Tageblatt mitteilt, gesellt sich eine neue Karte den vielen Ausweisen für tägliche Bedarfsgegenstände hinzu: Die Schuhsohlenkarte. Sie ist nicht für den Verbraucher der Schuhsohlen bestimmt, sondern für deren Erzeuger und bezweckt die Erziehung zur sparsamen Verwaltung und eingeschränktem Verbrauch des kostbaren Rohstoffes, des Leders. Sämtliches Rohleder, das im Land ist, geht an die Kriegsrohledergesellschaft, die es den Gerbereien überweist. Die Gerber liefern das erforderliche Material an die Kriegsledergesellschaft, die es wieder an die einzelnen Kriegsbekleidungsämter verteilt. Für das Leder, das für die Zivilbevölkerung übrig bleibt, muß der Gerber einen Freigabeschein erwirken, der ihm von der durch das Ministerium des Innern begründeten Kontrollstelle für die Lederverteilung überreicht wird. Erst jetzt kann er Leder an die Erzeuger abgeben, ist aber verpflichtet, die Hälfte des Leders dem Großverkehr zu überlassen. Wir müssen eben haushalten mit dem Leder und brauchen, wenn wir die Sohlenkarte haben, nicht besorgt zu sein, daß wir Mangel an gutem Schuhwerk bekommen Freilich, für Modetorheiten wird kein Material mehr da sein. Depeschen. Die Schweiz mit Blockade bedroht. * Berlin, 3. Juli. Der völlige Abbruch der schweizerischen Verhandlungen mit dem Vierverband wird dem Berliner Tageblatt gemeldet: Der Vierverband lehnt, wie es heißt, jedes Entgegenkommen gegenüber den schweizerischen Wünschen ab und hält an seinem Standpunkte fest, die vermehrte Ausfuhr schweizerischer Güter nach Deutschland mit der Blockade der Schweiz zu beantworten. Die schweizerische Abordnung hat am 1. Juli Paris verlassen. Wahrscheinlich werden neue Verhandlungen folgen. * Versenkt. * Bern, 3. Juli.(WTB) Wie der Temps meldet, wurde der französische Küstenfahrer Saint Jacques vor der holländischen Küste torpediert. Neun Mann sind ertrunken. * Amsterdam, 3. Juli.(WTB) Lloyds meldet aus Licata: Der norwegische Dampfer Molina hat hier die Mannschaft des Dampfers Teano der Wilson=Linie an Land gesetzt. Der Dampfer Teano ist von einem feindlichen Unterseeboot versenkt worden. * Zur mexikanischen Frage. II New York 3. Juli: In politischen Kreisen wird erklärt, Wilson sei gegen Carranzas weiteres Verbleiben im Amt und begünstige die Anwartschaft von Felix Diaz, der bisher hier wohnte, aber nach Mexiko abgereist ist, um Carranza zu stürzen. Die Entscheidung, ob endgültig mit Carranza gebrochen werden soll, dürfte nächste Woche erfolgen. H Genf, 3. Juli. Die französische Militärbehörde ließ laut einer Meldung Lyoner Blätter aus Saloniki den griechischen Unterpräfekten von Sobutusko und den Bürgermeister von Monti verhaften weil sie angeblich Beziehun. gen zu deutschen und bulgarischen Offizieren unterhielten. An der griechisch=mazedonischen Front dauern die heftigen Artillerieduekle fort. Druck und Verlag von Hermann Neusser in Bonn. Für die Redaktion verantwortlich: Peter Neusser