Lecheim chole der Sonn= und Festtage. Bezugspreie für den Monat 65 Pfg, einschließlich Unsitierter Sonntagspeilage; mit achtseit. Upstriertem Familienblatt 75 Pfe., Postbezug vierteljährlich 2.25 Mik. Arhferner Kernsprech-Anschlng Nr. 193. Einrückungsgebühren für die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg, im Reklamen=Teila 40 Pfg.— Anzeigen von auswärts kosten 20 Pig, die P tiezeile. Bei Wiederholungen wird entsprechender Nachlaß gewährr. Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Mülheim a. d. Ruhr. (Mülheim, Broich, Tümpten. Heißen. Saarn, Speldorf und Styrum.) Tel.=Adr.: Beitung Mülheimrute. aistrichtur: 8. Oupester, Blchtuchkaht.—. Butg,=Mathelger Zenuang 9. m a 9.— Dus aun Grat Marte an Maltatnchate).— Haurigeizseselles Hotagter Smntse a. Geschäftsstellen: M. Broich: Julius Kur Schloßstr. 3.— M.=Heißen: Franz Klostermann, Ratbausplatz.— M.=Saarn: Ernst Winternheim, Marktplatz.— M.=Speldorf: Feitz Buchlob und Wilh. Anbäuser, Duisburger Str.— M.=Stuium: Joh. Schulten, Mülheimer Str. 62 und 92—94.— Oberhausen=Alstaden: Aug. Briem, Wilzelmstr. 35. M1 287 Donnerstag, 8. Dezember 1910. 38. Jahrgang Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. * Der Zweckverband Groß=Verlin. Zweckverbände. d. h. die Vereinigung einer Reihe von Kommunen zur Lösung gemeinschaftlicher Aufgaben, waren in Preußen bisher auf Grund der Landgemeindeordnung von 1891 nur ländlichen Gemeinden gestattet. Sie auch auf städtische auszudehnen und die ganze Materie für die Monarchie einheitlich zu regeln, war der Zweck eines Beschlusses des Abgeordnetenhauses, dem die preußische Regierung Fokge gab, indem sie einen entsprechenden Entwurf ausarbeiten ließ, mit dem sich der preußische Landtag bei seiner nächsten Tagung, die wahrscheinlich am 10. Januar beginnt, zu beschäftigen haben dürfte. Ueber diese Gesetzesvorlage ist inhaltlich noch nichts bekannt geworden. Dagegen weiß man seit einigen Tagen, wie die Regierung ihre schwierigste und wichtigste Frage. nämlich die nach einem Zweckverbande für Groß=Berlin, zu lösen gedenkt. Es soll danach für Berlin und die ihm benachbarten Gemeinden, wie Charlottenburg, Schöneberg, Wihmersdorf, Rirdorf, Lichtenberg und die ganze Reihe der in die Zone Großberlins fallenden kleineren Gemeinwesen, ein Organ, teilweise nach dem Muster des Londoner Grafschaftsrats, geschaffen werden, das zuständig sein soll 1. für die Regelung des Verhältnisses zu den öffentlichen Personentransportanstalten(Konzessionierung, Linienführung, Erwerb, Tarife usw.), 2. für die Festsetzung des Bebauungsplanes und die gutachtliche Mitwirkung bei Erlaß einer Bauordnung für das Gesamtgebiet des Verbandes, 3. für die Erwerbung, Ausgestaltung und Erhaltung größerer, von der Bebauung freizuhaltender Flächen(Wälder, Wiesen, Parks, Schmuk= und Spielplätze). Dieses Organ— die Verbandsversammlung— hat beschließenden Charakter und soll hundert Mitglieder zählen, von denen aber, wenn auch die Einwohnerzahl der einzelnen Gemeinden für die Jahl ihrer Vertreter maßgebend sein soll, auf das eigentliche Berlin nur ein Trittek, 33. oder unter Hinzurechnung des den Vorsitz in der Versammlung führenden Oberbürgermeisters von Berlin, 34 entfallen dürfen. Beschlüsse sollen nur mit Zweidrittelmajorität gefaßt werden dürfen, und die Verteilung der Kosten für die zu lösenden Aufgaben soll sich ganz einfach nach dem Maßstabe der Berölkerungsziffern der dem Verbande angeschlossenen Gemeinden vollziehen. „Wer die bisherigen Verhältnisse in Großberlin kennt, weiß, daß sich zwischen den einzelnen Bestandteilen eine Feindschaft und Rivalität geltend machte, die die einheitliche Lösung von Verkehrs= und Bebauungsfragen, sowie von sozialen und ästhetischen Aufgaben aufs äußerste erschwerte. Von einer Schuld dieses oder jen s Teils Abg. Wenke, früher Goldschmied von Beruf, als rerständiger in den Fragen des Handwerkerstande. Rolle spielt.— Der Verleger der„Wahrheit“, de 5 geoidnete Bruhn, der früher als Mitglied der Re. mr. partei dem Reichstage angehörte, wird in dem u. ab geordnetenverzeichnis, das in den nächsten Tagen herauskommt, unter den Abgeordneten aufgeführt, die keiner Parteiangehören.— Also doch! Aus dem Reichstage. Die zweite Beratung des Gesetzentwurfes über di Errichtung von Arbeitskammern in der Mos tagslitzung bewies, daß sich in den einzelnen Parteien di: Auschauungen über die Sozialpolitik schärfer als bisher gegenüberstehen. Während Zentrum und Fortschrittler die Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitern zu gemeinsamem Wirken vereinigt sehen wollen, versprechen sich die konservativen Redner wenig davon und befürchten nur eine Förderung der sozialdemokratischen Agitation. Auch die nationalliberale Partei wollte nicht so weit gehen wie die Kommission. Staatssekretär Telbrück bekannte sich für die Zukunft als Optimist, wenn er auch heutige Zeitereignisse, wie die Berliner Krawalle, lebhaft bedauerte. Aus den Reichstagskommissionen. Das Gesetz über die Beseitigung von Tierkadavern wurde von der hierfür eingesetzten Reichstagskommission unter Ablehnung aller Abänderungsanträge unverändert angenommen. Ministerialdirektor Dr. von Joncquieres machte dabei die Mitteilung, daß das im rorigen Jahre verabschiedete Viehseuchengesetz wegen der erforderlichen Vorbereitungen kaum vor dem 1. April 1912 in Kraft treten wird. Die Kommission erklärte sich damit einverstanden, daß das Gesetz über die Beseitigung von Tierkadavern gleichzeitig in Kraft tritt.— Die Reichstagskommission für das Wertzuwachssteuergesetz begann ihre Beratung beim Paragraph 3 der Vorlage(Steuerpflicht der Gesellschaftsanteile). Der Paragraph wird angenommen. Zu Paragraph 4(Befreiungen von der Steuer) werden einige kleine Zusätze beschlossegz, Die Paragraphen 5—8 werden ohne wesentliche Aenderungen genehmigt. Mittwoch Fortsetzung. Der Reichskanzler. Auch der fünfte Reichskanzler hält an dem von Bismarck eingeführten und von Bükow wieder aufgenommenen Brauche fest, mit den Führern der bürgerlichen Reichsparteien über die schwebenden politischen Fragen mündlich zu verhandeln. Das ist ja soeben mit dem Hinweis, daß die Unterredungen des Kanzlers mit den führenden Parkamentariern gerade in jüngster Zeit recht zahlreich waren, amtlich festgestellt worden. Es liegt demnach kein Anlaß vor, den Kanzler als den geheimnisvollen Schweiger hinzustellen, von dem niemand wisse, was er eigentin nicht ferner Zeit bevorsteht. Gleichzeitig mit der Veröffentlichung wird dann die Vorlage an den Bundesrat gehen. Es besteht somit durchaus die Möglichkeit, die Vorlage noch im Januar an den Reichstag zu bringen. Wenn kürzlich wieder gemeldet wurde, die Parteien des Reichstags wären zu dem Entschlusse gekommen, die Regelung der Priratbeamtenversicherung dem nächsten Reichstag zu überlassen, so entbehrt diese Behauptung tatsächlich jeder Begründung. Ebenso wie die Reichsregierung entschlossen ist, ihre Zusage, die Vorlage in der gegenwärtigen Tagung einzubringen, auch auszuführen, so ist der Reichstag gewillt, die den Privatbeantten einstimmig gemachten Verheißungen auch zu erfüllen. Ueber die neue Fernsprech=Gebührenordnung steht in der Reichstagskommission eine Einigung bevor. Es handelt sich um folgende Sätze: Gesprächsgebühr 4 Pfennige für jedes Gespräch. Außerdem sollen aber auch Pauschalgebühren gezahlt werden können und zwar folgendermaßen: bei nicht mehr als 2000 Verbindungen 75 Mark jährlich, 2000 bis 4000 Verbindungen 140 Mark, 4000 bis 6000 Verbindungen 200 Mark, 6000 bis 8000 Verbindungen 250 Mark, 8000 bis 10.000 Verbindungen 300 Mark. Mit 10.000 Gesprächen soll die Höchstzahl bei der einem Anschluß zulässigen Verbindungen erreicht sein. Für diese Vorschläge äußerten sich sowohl der Staatssekretär Krätke, wie Vertreter der Konservatwven und des Zentrums, da hierdurch die Verhältnisse auf dem Lande gebessert würden. Die liberalen Redner bedauerten die hierdurch den Städten erwachsenden Lasten. sen Punkt eiter außerordentlihen Generalversammlung vorbehalten bleiben, die im Januar tagen wird. Nach einer längeren Tebatte, die sich mit einem Vortrag des Generalsekretärs Ragoczy des Zeutral=Ausschises Beri er Kausleute, Gewerbe= und Industrie beschäftigte, wurde in die Behandlung der Frage eingetreten. Generalsekretär Steller in Nürnberg führte aus, daß die Bayern und Württemberger Anlänger der Schiffahrtsabgaben wären. Ich belenne mich auch als Anhänger des jetzigen Entwurfs. Wir fordern aber Garantien, daß die Abgaben nur zim Ausbau der Wasserstraßen zur Verfügung stehen. Im Gegensatz hierzu erklärte sich der Handelskammer=Syndikus Meesmann=Mai 3 als prirziri ler Geg e: der Shifffahrtsabgaben. Der Redner wandte sich in der Hauptsache gegen das Vorgehen Preußens und gegen das Verhandeln hinter den Kulisen mit einzelnen Interessenten. Durch die Geheimhaltung des Materials wurde eine offene Aussprache geradezu verhindert. Selbst den Handelskammern wurde das Material nur unter der Betin ung des Stillschw igens zige ellt. Als deitter Redner schilderte Handel kammersynkikus Dr. Freymar=B.erlau die voraussichtlichen Schwierigkeiten, die die Einführung von Schiffahrtsabgaben insbesondere für die Oder im Gefolge haben würden. An die Referate schloß sich eine lebhafte Erörterung, in der sich die große Mehrzahl der Redner gegen die Einführung von Schifjahrtsabgaben erklärte. Ein endgültiger Beschluß wird erst in der außerordentlichen Hauptversammlung des Zentral=Vereins im Januar gefaßt. läßt sich dabei kaum sprechen. Höchstens könnte men sagen, lich wolle.— Freilich ist der Kreis seiner Vertrauten daß das eigentliche Berlin den Vororten gegenuder ver= ein sehr enger. Die Unterredungen mit den wenigen Parärgert war und deshalb gemeinsamen Projekten gewisse teiführern sind streng vertraulich so daß von ihrem Inhalt Schwierigkeiten bereitete, weil es sehen mußte, daß die nichts in die breite Oeffentlichkeit dringt. Aber gelegentbesseren Steuerzahler in die Vororte hinauszogen und lich der Etatsberatung wird der Kanzler, wie bekannt, trotzdenr alle seine Einrichtungen und Erwerbsmöglichkeiten spätestens am Montag der neuen Woche das Schweigen weiter benutzten. Berlin verlangte daher die Eingemeindung der Vororte, stieß aber dabei nicht nur auf den Widerstand der Vororte selbst, sondern auch auf den der Deutsches Reich. Berliner Nachrichten. „Unser Kaiser hörte am Dienstag im Berkiner Schlosse die Vorträge des Reichskanzlers und des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Infanterie Freiherrn von Lyncker.— Die„Tägk. Rdsch.“ tritt einer falschen Anschauung über das Wesen des Kronprinzen entgegen, die annahm, derselbe habe nur Interesse für Sport und Unterhaltung leichter Art. Dem ist nicht so. Der Kronprinz hat großes Interesse für höhere Ziele, er vermeidet nur aus leicht begreiflichen Gründen ein öffentliches Hervortreten. Im Sport möchte er eine neue deutsche Sportart, die alle Kreise interessieren könnte und vom Auslande unabhängig ist.— Der Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch, der ehemalige Präsident der Seehandlung und Führer der Freikonservativen, feierte Dienstag seinen 70. Geburtstag in rollster körperlicher und geistiger Frische. Aus diesem Anlaß waren dem Jubilar überaus zahlreiche Glückwünsche zugegangen; u. a. telegraphierten der Reichskanzler, Hmtliche Minister, Abgeordnete aller Parteien, da sich Freiherr von Zedlitz durch seine persönliche Liebenswürdigkeit allerseits der herzlichsten Sympathien erfreut. Freiherr v. Jedlitz verbrachte den Tag im Kreise seiner Angehörigen.— Zwei Mitglieder des Hansabundes sind die am Montag in Breslau und Hirschberg neugewählten fortschrittlichen Landtagsabgeordneten, Sondilus Dr. Ehlers und Rentier Wenke. Dr. Ehlers gilt als herrorragender Kenner industrieller Fragen, mährend brechen und über die allgemeinen Richtlinien seiner Politik Auskunft geben. Man ist nach der langen Periode des Schweigens auf die in Aussicht stehenden Kundgebungen Regierung, die sich höchstenfalls damit einverstanden erklärt mit Recht um so mehr gespannt, als man von ihnen die haben würde, wenn man eine Provinz Berlin, eine Spree= Parole der Regierung für die nächten Reichstagswahlen präfektur nach napoleor ischem Muster geschaffen, die Selbst= erwartet, die heute verwaltung dieses gropen Gemeindewesens also durchbrochen hätte. Es ist anerkennenswert, daß die Regierung die Lösung dieser Frage jetzt, wenn auch nur auf dem Wege eines Zweckverbandes, in die Hand nehmen und Berlin ihm keinen prinzipieklen Widerstand entgegensetzen will, da von einer Präfektur abgesehen wird und über alle Streitigkeiten das Oberverwaltungsgericht in letzter Instanz entscheiden soll. Es läßt sich auch annehmen, daß der Zweckverband Großberlin späterhin sein Programm auch auf die gemeinschaftliche Lösung von Fragen des Steuer=, Schul=, Kranken= und Armenwesens ausdehnt und die Gemeinden Großberlins so immer mehr rerschmelzen. Gegen eine Bestimmung des Entwurfs aber wird man vom Berkiner Standpunkte aus aufs entschiedenste Protest erheben müssen, nämlich gegen die, daß das eigentliche Berlin, das rund zwei Millionen Einwohner zählt, während auf alle übrigen Vororte zusammen nur etwas über eine Million entfällt, und das zudem kapitalkräftiger ist, als alle zusammen, nur mit einem Drittel der Stimmen vertreten sein soll, die Beschlüsse der Versammlung aber mit Zweidrittelmajorität gefaßt und die Verbandskosten nach der Bevölkerungsziffer auf die einzelnen Gemeinden rerteilt werden sollen. Das bedeutet in gewissen Fällen und namentlich in allen finanziellen Fragen von vornherein die Majorisierung Akt=Berlins. Für dieses wurde der Zweckrerband damit zum Zwangsverband, bei dem es unter Umständen gezwungen wäre, für die Vororte Lasten auf sich zu nehmen, an denen es selbst gar kein Interesse hat. Von Hah und Fern. erwartet, die heute schon im Mittelpunkte des politischen Interesses stehen. Kaiser Wilhelm und der österreichische Thronfolger. Die engen Beziehungen, welche unseren Kaiser mit dem Erzherzog Ferdinand. dem Neffen Kaiser Franz Josephs, verbinden, sind bekannt. Vor einem Jahre weilten der Erzherzog und seine Gemahlin, die Herzogin von Hohenberg, geborene Gräfin Choteck, ebenfalls in Berlin, und die letztere wurde von den Tamen des deutschen Kaiserhofes vollständig als eine gleichberechtigte Fürstin aufgenommen. Jetzt kommt der Thronfolger wieder zur Spree und wird, wie schon mitgeteikt. Ende der Woche mit unserem Kaiser der Hofjagd in Springe in Hannover beiwohnen. Dieser Anlaß, bei dem wohl eine politische Aussprache nicht ganz fehlen wird, hat auch die eine Jagdeinladung an den Reichskanzler veranlaßzt, der deshalb erst kommende Woche der Etatsberatung im Reichstage beiwohnen kann, die diesen Freitag schon ihren Anfang nimmt. Die Volksvertreter erachten Herrn von Bethmann Hollweg als entschuldigt. Die verössentlichen Resultate von der Volkszählung beweisen, daß die deutschen Großstädte mit wenigen Ausnahmen nicht mehr den früheren hohen Zuwachs aufzuweisen haben. Der Zuzug von außerhalb hat nachgekassen, und vor allem ist ein starker Fortzug der Bewohner in die gesünderen und billigeren Vororte erfolgt. So haben die Berliner Vororte ein amerikanisches Wachstum zum Teik zu verzeichnen. J. B. wuchs Rirdorf bei Berlin von 153000 auf 238.000 Bewohner in den letzten fünf Jahren. Das erklärt auch, warum die großstädtischen Stadtkämmerer jetzt genau ebensolche Steuersorgen haben wie oft ihre mittel= und kleinstädtischen Kollegen. Die Wahlparolen, folgen einander jetzt schon häufiger. Der konservative Landesverein des Königreichs Sachsen gab als Parole für die nächsten Neichstagswahlen den Kampfl gegen die Sozialdemokratie aus. Die konserrative Partei nimmt laut einer öfentlichen Erklärung in diesem Kampfe die Unterstützung jeder bürgerlichen Partei dankend an, behandelt aber diejenigen, welche diese Unterstützung versagen, gleich der Sozialdemokratie. — Der nationalliberale Parteitag für die Pfakz sprach sich für eine selbständige Haltung der Partei ohne Zugeständnisse nach rechts und links aus und ferner für das Festhalten der Partei an der„bewährten Schutzollpolitik“. Auch gab der Parteitag seine Bereitwilligkeit zu einem Zusammengehen mit der Fortschrittlichen Volkspartei bei den nächsten Reichstagswahlen zu erkennen. Zur Privatbeamten=Versichrung. Zur Vorkage der Privatbeamtenversicherung schreibt man der„Rh.=W. Ztg.“ von kundiger Seite: Nachdem das preußische Staatsministerium sich in seiner Sitzung mit dem Entwurf der Reichsregierung beschäftigt hat, sind nunmehr die Beratungen zwischen den Reichsressorts und Vertretern der preußischen Ministerien wieder aufgenommen. Man darf daraus schließen, daß über die esen Buuei pr witetliche brats due Ber) ständigung erzielt ist. Unter diesen Umständen kann man damit rechnen, daß die Veröffentlichung des Entwurfs Ausland. England. — Die Hälfte der 670 Abgeordneten des Unterhauses ist gewählt; ändert sich das Resultat nicht noch erheblich, so zieht die liberale Regierungsmehrheit, anstatt in der erhofften verstärkten, in verminderter Anzahl in das Parkament ein. Da Arbeiterpartei und nationale Iren die Regierungs=Partei unterstützen, so können auch die Konservativen auf eine Mehrheit im Unterhause nicht hoffen. Infolge dessen rechnet man mit der Notwendigkeit abermaliger Neuwahlen alsbald nach der Königskrönung im Sommer nächsten Jahres.— Die Wahlbeteiligung ist nach wie vor int Vergleich zu der des Januar sehr gering, trotzdem die Minister nicht müde werden, ihre Wahlreden in das Land hineinzuschmettern. In einer dieser Reden sagte der Premierminister Asquith, die Liberalen forderten jetzt zum letzten Male, daß das Vetorecht des Oberhauses dem der Krone folge, das im Jahre 1714 mit dem Tode der Königin Anna, der letzten Stuart, tatsächlich erloschen sei.— Die milde Bestrafung des im Solde der Frauenrechtlerinnen stehenden Franklin, der den Minister Churchill mit der Hundepeitsche angegriffen hatte, zu nur 6 Wochen Gefängnis verkieh den Suffragetten Mut zu neuen Heldentaten Krankreich. - Die Republik will repräsentieren. Der Bericht des Abgeordneten Deschanel zum Budget klagt über die unzureichende Bezahlung der diplomatischen Vertretee Frankreichs im Auslande und fordert im Interesse des Ansehens der Republik erhebliche Gehaltserhöbungen für die Botschafter, Gesandten, Konsuln usw.— Das 25. parkamentarische Duell focht der antisemitische Abgeordnete und frühere Bürgermeister von Algier, Mar Regis, aus. Die Ursache war eine Oh.feige, die Regis seinem Gegner Akzini verabfolgt hatte, um ihn ron der Richtigkeit seines politischen Programms zu überzeugen. Akzini erhielt einen Stich in die Brust.— In Südoran griffen nomadisierende Berber KamelKarawanen eines mit Frankreich befreundeten Stammes an, erbeuteten einige Kamele, töteten deren Führer und schlugen die übrigen in die Flucht. Zur Verfolgung der Räuber wurde eine französische Sahara=Kompagnie entsandt Nußland. — Die Firma Krupp=Essen soll sich um die Lieferung von Panzerplatten für die russische Marine bemühen, worüber die Petersburger ChaurinistischenOrgane ein kautes Halloh erheben und von einem neuen Sichvordrängen Deutschkands reden.— Ob derartige Bemühungen im Gange sind, bedarf noch der Bestätigung: hat die deutsche Firma aber Lust, Panzerplatten an die russische Marine=Verwaltung zu liefern, so kann diese sich dazu nur beglückwünschen. Mogeleien und Unterschleife, wie sie gerade in der Marine=Verwaltung vorkamen und dem russischen Staate Millionen und aber Millionen kosteten, gibt es dann nicht.— Dem Duma=Präsidenten Gutschkow wurde wegen einer Anklagerede gegen den Reichsrat eine schaffe Antwort des Jaren zuteil. Die Blätter führen die Antwort des Zaren auf den Einfluß des deutschen Kaisers zurück. Das ist natürlich unwahr. Die Nahrungsmittelvergistungen in Graudenz. Graudenz. 7. Dez. Wie der Gesellige meldet, sind heute Nacht und heute früh auch die beiden 14= bezw. 16jährigen Söhne des Arbeiters Metzelt infolge der Nahrungsmittelvergiftung gestorben, sodaß die ganze siekenlörfige Familie tot ist. Heute wiro die LeichMetzels obduziert, um die Ursache der Vergiftung jestzustellen Amerika. — Die neueste Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten spricht zunächst von einem Haltmachen in der Gesetzgebung gegen die Trusts und kommt dann auf die auswärtigen Beziehungen der Vereinigten Staaten zu srrechen, die auf der Basis guten Einvernehmins verharren. Bezüglich der vorgeschlagenen Friedenskommission hat der Präsident den Kongreß ermächtigt, die Beschränkung der Rüstungen in Erwägung zu ziehen; die Antworten der fremden Regierungen stehen noch aus. — Richt jedem Bräutigam ist zu trauen. Eine aus Rußland nach ihrer Heimat heimkehrende schweizer Gouvernante machte bei einem kurzen Aufenthalt an der der Spree die Bekanntschaft eines netten Herrn, eines Plantagenbesitzers aus Kalifornien. Man freundete sich schnell an, und die Hochzeit sollte bald stattfinden. Aber ehe es dahin kam, fand die Braut, daß mit dem Bräutigam ihre ganzen Ersparnisse von 18000 Mark und alle Schmucksachen verschwunden waren. — Die Erkrankung einer größeren Jahl von Husaren im Potsdamer Leibregiment, die aber bald wieder hergestellt waren, infolge des Genusses von Kartoffelsalat erllärt sich wohl sehr einfach daraus, daß die Kartofseln kalt gestanden hatten. Zu einem solchen Salat gehört ein sehr kräftiger Magen.— In der französischen Marine erkrankte die Besatzung des Panzerschiffes„Leon Gambetta“ nach dem Genuß von Stockfisch, der nicht mehr ganz frisch gewesen sein dürfte. — Deutsch=amerikgnische Kultuebeziehun gen. Die Kuratoren der Columbia=Universität teilen mit, daß der Universität ein Geschenk von 400000 Mark gemacht werden sei, dessen Zinsen dazu verwandt werden sollen, die deutsch ameritanischen Kulturbeziehungen zu fördern. Eine weitere Gabe oon 120000 Mark sei für die Erwerbung einer Deutschen Hauses für die Univerzität bestimmt, das ein germanisches Institut zum Studium der deutschen Geschichte und Kultur enthalten soll. „„Stzeit an der Universität Insbruck. In der Universität Insbruck herrscht völlige Ruhe. Die Professoren unterstützen das Vorgehen der Studenten und der Rektor verfaßte eine Denkschrift, die die schlechten haulichen Zustände an der Universität„darstellt, derentwegen sämtliche Studenten streiten und die Vorlesungen eingestellt wurden. Das Schreiben des Rekrors wird dem Unterrichtsminister und sämtlichen Abgeordneten zugestellt. — Der Besuch der Weltausstellung. Soeben erscheint die amtliche Jusammenstellung der Besucher der Brüsseler Weitausstellung. Demnach haben 12.900000, Personen der Ausstellung einen Besuch abgestattet. 4200000 Personen haben einen Frank, außerdem 250.000 ermäßigtes Eintrittsgeld bezahlt und 1 350000 hatten Dauerkarten. Der stäriste Besuch war im August mit über einer Million Besuchern, im Juni mit über 530000, im Juli 809 000, im September mit 506000 und im Oktober mit 450.000 zu verzeichnen. Der 14. und 15. August haben mit je 200000 Besuchern und je 94.000 Frank Einnahmen den Rekord geschlagen. Der 14. August war bekanntlich der Sonntag, an desen Abend der große Brand ausbrach, dem Alt=Brüssel und die englische Abteilung zum Opfer fielen. Ein afrikanischer Wüstenhäuptling der Tuaregs, der eifrig für Frankreich wirkte, erhielt das Offizierkreuz der Ehrenlegion. Das ist der erste Fall, daß ein Schwarzer den Orden erhält.— Die französische Kammer verwark mit großer Mehrheit einen Antrag, den Posten des Grokkanzlers der Ordenlegion abzuschaffen. Für Orden sind die Franzosen sehr! — Bittere Kälte herrscht im russischen Kirgisengebiet in Jentralasien. Es waren 35 Grad Reaumur, so daß über 100 Menschen und mehrere tausend Pferde, Kühe und Schafe erfroren. Die Kirgisen sind bekanntlich Romaden und leben zumeist in leichten Zelten. — Das Fürstentum Monaco bekommt seine erste Steuer. Es sollen nämlich die kleinen automatischen Taschenfeuerzeuge mit einem Einfuhrzoll von 10 Franks pror Stück belegt werden, außerdem soll jeder Besitzer eines solchen Fruerzeuges eine jährliche Feuersteuer von 10 Franks entrichten. — In noch nicht neun Tagen soll man von 1913 ab von Berlin nach Beking mit der Eisenbahn fahren können, vährend man heute etwa zwölf Tage gebraucht. Die russische Regierung beabsichtigt nämlich, eine Bahn vom Baikalsee von der großen sibirischen Eisenbahn abzuzweigen und durch die Wüste Gobi direkt nach Peking zu legen. China soll sich kereits mit diesem Plan einverstanden erklärt haben. Die Frage ist blos, ob eine solche Bahn sich rentiert. Der grobe Ausschuß des Zentralvereins für deutsche Binnenschiffahrt hielt dieser Tage in der Berliner Handelskammer eise stark besuchte Versammlung unter dem Vorsitz des Geh. Rats Prof. Flamm=Charlottenburg ab. Unter anderem beschäftigte sich der große Ausschuß mit dem Schiffahrtsabgabengesetz. Der Vorsitzende Geh. Rat Flamm führte dazu aus: Wir haben in wiederholten Beschlüssen unserer, Meinung.dahin Ausdruck gegeben, dah mir gegen die Einführung von Schiffahrtsabgaben sind. Das ist auch unsere Stellung in der gegenwärtigen Zeit. Nun ist das Gesetz herausgekommen und im Reichstag in erster Lesung verabschiedet worden. Iu dieser veränderten Sachlage soll der Große Ausschuß Stellung nehmen. Unbeschadet der Stellung unseres Vereins, die klar festgelegt ist in dem Beschlusse unserer letzten Hauptversammlung, wollen wir eine Kommission ernennen, die für den Fall, daß unsere prinzipiell gegen die Schifffahrtsabgaben gerichtete Stellungnahme nicht durchd.ingen sollte, versuchen soll, durch Abänderungen und Amendements den Gesetzentwurf so zu gestalten, wie wir es möchten. Im einzelnen wird die Beschluskassung Aber dieKleine Chronik. Der Kassenärztestreik in Halle, der seit dem Frühling dauert, ist jeßzt durch Vertrag geschlichtet. Das sonst so lebhafte Pforzheim ist eine stille Stadt geworden durch den Konflikt in der Edelmetallindustrie. Durch Schliehung der Fabriken sind etwa 28 000 Arbeiter beschäftigungsles geworden.— Einen der bekannten französischen Freisprüche fällte das Schwurgericht in Algier. Eine junge Lehrerin Blanche Plancon hatte ihren Bräutigam. der sie verführt und sodann verlassen hatte, erschossen. Unter großem Bravo des Publikums sprach man sie frei.— Vom Turm der Notredamekirche in Paris sorang ein Koch: er wurde zerschmettert. Der Fünfundzwanizig ährige litt an Lebensüberdruß.— In Rom stürzte sich die Frau eines Advotaten, eine amerikanische Milionärstochter, im Wahnsinn aus dem Fenster. Es besteht aber auch der Verdacht des Mordversuchs gegen den Gatten.— In Belzig(Maxk Brandenkurg erschoß sich nach der Berl. Zig. der Justizrat Winkler, einer der angesehensten Bürger der Stadt. Man fand ihn tot in seinem Bureau.— Der Reisende, der am 26. November Winston Churchill im Zuge tätlich angegriffen hatte, ist von dem Polizeigericht in Bow Street zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt worden. Deutscher Reichstag. 96. Sitzung. Mittwoch, den 7. Dezember, 1 Uhr. Am Tische des Bundesrats: Dr. Delbrück, Caspar, Die zweite Lesung des Arbeitskammersesetzes. (Dritter Tag.) „Die Beratung wird fortgesetzt beim§ 11, der das aktive Gahlrecht von der Vollendung des 21. Lebensjahres abhängig macht. Abg. v. Bolko(k.): Mit 21 Jahren ist noch niemand reif, hat er noch nicht das genügende Maß von Erfahrung. Wir halten das höhere Wahlalter von 25 Jahren nach der Regierungsvorlage für besser. Abg. Kulerski(Pole) beantragt, auch„nichtdeutschen“ Personen das Wahlrecht zu geben. Staatssekretär Dr. Delbrück: Die Annahme des polnischen Antrages würde das Gesetz für die Regierung unannehmbar machen. Deu deutschen Staatsbürgern polnischer Bunge ist das Wahlrecht ohnehin gesichert, denn der Begriff „deutsch“ umfaßt alle Personen, die das deutsche Indigenat haben. Ausländer sollen aber das Wahlrecht nicht erhalten. Bezüglich des Wahlalters sind wir der Ansicht, daß das aktive Wahlrecht mit 25 Jahren, das passive mit 80 Jahren beginnen soll. Abg. Gevering(Soz.): Wenn 18jährige Prinzen rei genug sind, große Staaten zu regieren, dann werden wohl auch „jährige Arbeiter ihr Wahlrecht ausüben können. Abg. Wiedeberg(Z.): Auch wir halten an den Kommissionsbeschlüssen fest. Der polnische Antrag ist nach den Erklärungen des Staatssekretärs überflüssig. Abg. Kulerski(Pole) beantragt nunmehr, für das Wort „Deutsche“ zu setzen„Reichsangehörige“. Staatssekretär Delbrück: Ich bitte, auch diesen Antrag abzulehnen. Wenn wir von einem Deutschen sprechen, so sind alle Deutschen gemeint, ohne Rücksicht auf ihre Abstammung. Es handelt sich also um einen feststehenden Begriff, der durch Erklärungen von Regierungsvertretern nicht anders ausgelegt werden kann. Abg. Behrens(W. Vgg.) kehnt alle Abänderungsanträge ab. Abg. Dr. Potthoff(Vp.): Den Verwaltungsbeamten muß die Möglichkeit eines Mißbrauchs unterbunden werden. Wenn die Gesetze immer so ausgelegt werden, wie sie hier gemeint find, so würden wir besser fahren. Die Sozialdemokraten beantragen, den Saisonarbeitern das Wahlrecht in ihrem Wohnsitz zu geben. Sämtliche Abänderungsanträge werden abgelehnt,§ 11 wird unverändert angenommen. § 12 handelt von den Mehrstimmen, die bei den Wahlen der Arbeitgeber größeren Betrieben nach der Arbeiterzahl gegeben werden können. Abg. Legien(Soz.) beantragt, daß die Mehrstimmen insgesamt nicht mehr als ein Drittel der Stimmberechtigten betragen dürfen. Ministerialdirektor Caspar spricht sich gegen den Antrag aus. Abg. Legien(Soz.): Wir mißtrauen den Verwaltungsbehörden, die nur die Interessen der Großbetriebe berücksichtigen werden. Ministerialdirektor Caspar erklärt, daß auch den kleinen Arbeitgebern Gelegenheit zur Aeußerung gegeben werden soll. Die Abgg. IrI(Z.) und Dr. Potthoff(Vp.) sprechen gegen den Antrag, weil durch die Arbeitskammern vor allem die großindustriellen Verhältnisse gebessert werden sollen. Die Abgg. Severing(Soz.) und Schmidt=Berlin(Soz.) verteidigen den Antrag. Der Antrag wird abgelehnt und§ 12 unverändert angenommen. § 13 setzt für das passive Wahlrecht ein Mindestalter von 80 Jahren fest. Außerdem läßt er die Wahl von Beamten der Organisationen(Arbeiter= und Arbeitgeber=Sekretäre) zu. Abg. Bömelburg(Soz.) beantragt die Streichung der Bestimmung, wonach Personen nicht wählbar sind, wenn sie in dem der Wahl voraufgegangenen Jahre für sich oder ihre Familie Armenunterstützung aus öffentlichen Mitteln empfangen haben. Abg. Ir!(Z.): Die Anschauungen der Rechten und Linken gehen so weit auseinander, daß das Richtige wohl in der Mitte liegen wird.(Heiterkeit.) Wer will einen sozialdemokratischen Unternehmer hindern, mit Parteigeld einen Arbeitersekretän scheinbar zu beschäftigen. Wir halten an den Kommissions= beschlüssen fest. Abg. v. Bolko(k.): Wir sind für das 30. Lebensjahr, Die Wählbarkeit der Arbeitersekretäre lehnen wir im Interesse des Friedens ab. Trotz des sogenannten schwarzblauen Blocks geht das Zentrum hier ganz andere Wege. Das beweist eben, daß es keinen schwarzblauen Block gibt.(Lachen links.) Abg. Horn(Reuß, nl.): Die Herabsetzung des Wahlalters gug 25 Jahre geht auch uns zu weit. Wir lernen ja die Arseitersekretäre hier im Reichstage als tüchtige Leute kennen, das ist aber noch kein Grund, sie in die Arbeitskammern zu 1.s Sie sind doch nun einmal aus dem Arbeitsverhältms heraus. Arbeiterentlassungen wegen des Verhaltens in den Arseitskammern sind kaum zu befürchten. Mir ist von Unternehmern selbst gesagt worden, daß sie sich sehr wohl hüten, Arbeiter aus politischen oder sozialen Gründen auf die Straße zu setzen. Unverkennbar will die Sozialdemokratie auch diese Institution benutzen, um ihren Führern Einfluß auf die Verwaltung zu verschaffen.(Sehr richtig! bei den Rl.) Abg. Dr. Naumann(Vp.): Die Hauptsache ist, daß die in den Arbeitskammern getroffenen Vereinbarungen auch gehalten werden. Was hat das mit dem Alter zu tun? Herr corn hat die Arbeitersekretäre sehr gelobt, er will sie aber nicht in den Kammern haben. Nun hat ein hervorragender Großindustrieller, dem augenblicklich der parteipolitische Unterstützungswohnsitz in diesem Hause fehlt(Heiterkeit) erklärt, der Arbeitersekretär sei überhaupt eine ungehörige Erscheinung im ganzen Industriegebiet. Man fürahtet, daß die Sekretäre Areiter=Rechtsanwälte werden. Um die Großindustriellen darf nicht herumgegangen werden. Wer politische Kämpfe in den Arbeitskammern fürchtet, der sieht Gespenster.(Beifall links.) Abg. Schiffer(Z.): Wir können die Arbeitersekretäre in den Kammern nicht entbehren, denn sie allein verfügen über die nötigen volkswirtschaftlichen Kenntnisse. Staatssekretär Dr. Delbrück: Ich habe am Montag gesagt, daß die Regierung die Einbeziehung der Arbeitersekretäre nicht für angängig hält, und habe alle, denen an dem Zustandekommen dieses Gesetzes liegt, ersucht, die Arbeitersekretäre herauszulassen. Das konnte nicht anders verstanden werden, als daß der Kommissionsbeschluß für die verbündeten Regierungen unannehmbar ist.(Beifall rechts und bei den Natl.) Sorgen Sie dafür, daß diese Bestimmung aus dem Entwurf herauskommt.(Zuruf links: Dann wollen Sie also das ganze Gesetz kaput gehen lassen?) Dr. Naumann hat sich gegen die Rede des Abg. Horn gewandt. Ich meine, daß die sachlichen und objektiven Ausführungen des Abg. Horn wohl geeignet sein konnten, den Standpunkt der verbündeten Regierungen zu rechtfertigen. Man kann die Verdiensto der Arbeitersekretäre sehr wohl anerkennen, ohne es für nützlich zu halten, sie in die Arbeitskammern zu delegieren. Die Arbeitersekretäre sind eine unentbehrliche Institution geworden, die sich hoffentlich in der Richtung entwickeln wird, die der Abg. Naumann vorhin gezogen hat. Wir alle wissen, daß sie uns sachkundige, wertvolle und angenehme Mitarbeiter sind. Sie sind die Berater des Arbeiters auf dem Wege durch die komplizierten Irrgänge der sozialpolitischen Gesetzgebung. Die Frage aber, ob die Arbeitersekretäre geeignet sind, in den Arbeitskammern mitzuwirken, muß ich verneinen.(Unruhe links und im Zentrum.) Niemand wird die Notwendigkeit der Tätigkeit eines Staatsanwalts und eines Rechtsanwalts in Abrede stellen, oder an der Tüchtigkeit dieser Berufsstände zweiseln, ohne darum genötigt za.sein, sie in die Gerichtshöfe zu berusen, in denen die Entscheidung über ihre Anträge gefallt wird. Wenn derselbe Arbeitersekretär, der seine Forderungen draußen in seiner Vertreterkonferenz formuliert hat, der hier im Reichstag und in der Arbeitskammer sitzt und nun gewissermaßen über seine eigenen Anträge und Formulierungen entscheiden soll, so ist das nicht richtig. Und selbst wenn er im Laufe der Verhandlungen geneigt sein sollte, sich zu überzeugen, daß er sich geirrt hat, dann wird es ihm nicht ganz leicht sein, das offen einzugestehen. Mir ist manchmal gesagt worden: Ja, Sie haben. recht, aber unsere Leute im Lande!(Zuruse von den Soz.: Wer hat das gesagt?) Herr Hue, ich brauche keine Namen zu mennen, denn Sie glauben es mir auch so.(Allseitige Heiterkeit; der Abg. Hue nickt, erneute Heiterkeit.) Wenn ich die Wünsche der Arbeitersekretäre hören will, dann brauche ich keine Arbeitskammer. Ich habe die Freude, die Herren zu einem großen Teil hier zu sehen. Ich habe auch die Freude, sie zu mir kommen zu sehen. Ich kann die Anweisung erlassen, wie das in einer meiner früheren Stellungen der Fall war: Verständigt Euch erst einmal mit den zuständigen Führern der Arbeiter, hamit wir wissen, was sie wollen! Und dann, wenn Unternehmer das Bedürfnis haben, und es wäre manchmal erwünscht, daß sie es in höherem Maße hätten, als es der Fall ist, mit den Arbeitersekretären zu verhandeln, so werden sie ihm schreiben: Wir möchten mit Euch verhandeln. Und diese Möglichkeit wird in dem Maße steigen, als die von Dr. Naumann in Aussicht gestellte ideale Entwicklung der Arbeitersekretäre in der Richtung zum sozialen Frieden fortschreitet. Die Arbeitersekretäre sind aber in den Arbeitskammern nicht zweckmäßig. (Zurufe von den Soz.: Es müssen unabhängige Leute sein!) Sind denn die Arbeitersekretäre unabhängig? Wir wollen in den Arbeitskammern eine neutrale Stelle haben. Dieses Ziel urd nicht erreicht, wenn wir die Rufer im Streit in den Arbeitskammern haben. Laffen Sie die Arbeitskammern so werden, wie die verbündeten Regierungen sie empfohlen haben, und warten Sie ab. Ich bitte dringend, gefährden Sie die Verabschiedung des Gesetzes nicht durch Aufnahme dieser BeKimmung. Abg. Schmidt=Berlin(Soz.): Wir lassen von der Aufnahme der Sekretäre in die Arbeitskammer nicht ab, selbst auf die Gefahr hin, daß die ganze Vorlage scheitert. Das Lob der Arbeitersekretäre, wie wir es heute vom Staatssekretär und von einem Nationalliberalen gehört haben, kann uns nicht darüber hinweghelsen, daß die Sekretäre doch nicht in die Kammern hineinkommen sollten. Nach kurzer Erörterung wird abgestimmt. Der sozialdemokratische Antrag betreffend die Wählvarkeit von Personen, die Armenunterstützung erhalten haben, wird abgelehnt. Ueber den Kommissionszusatz, der den Arbeiter= und Arbeitgebersekretären die Wählbarkeit verleiht, wird namentlich abgestimmt. Die Kommissionsbeschlüsse werden mit 193 Stimmen(Zentrum, Volkspartei, Wirtschaftliche Vereinigung, Polen, Sozialdemokraten) gegen 111 Stimmen(Konservative, Reichspartei, Nationalliberale) aufrecht erhalten. Mit derselben Mehrheit wird der somit unverändert gebliebene§ 13 in der Kommissionsfassung angenommen. 88 14 bis 20 werden ohne Debatte angenommen, ebenso der Rest des Gesetzes. Die Kommission beantragt zwei Resolutionen, von denen die eine die Schaffung paritätischer Kammern für das Handelsgewerbe und die andere den organischen Ausbau der Arbeiterausschüsse der Staatsbetriebe fordert. Beide Resolutionen werden gegen die Rechte angenommen. Freitag 1 Uhr: Erste Lesung des Etats. Schluß 6¼ Uhr. Rheinland und Westfalen. Oberhausen, 6. Dez. Ein ehrengerichtlicher Spruch. Bezüglich der Darstellung der„Köln. Vztg. von der Entlassung des Oberleutnants d. L. Rechtsanwalt Dammann mit schlichtem Abschied, die wir in der Dienstagsnummer zum Abdruck brachten, erfährt nun die W. Ztg. von einer höheren, militärischen Persönlichkeit:„Der Artikel muß die Auffassung hervorrufen, als ob es sich hier um einen durch das Ehrengericht ausgeübten Duellzwang handelt. Es sieht so aus, als ob die Verurteilung nur deshalb erfolgt sei, weil der Beleidigte dem Beleidigenden, der ihn um eine größere Summe betrogen hatte, aus diesem Grunde nicht zur persönlichen Rechenschaft ziehen wollte. Einen derartigen Schluß aus der Nachricht zu ziehen, erscheint mir voreilig. Jeder mit den ehrengerichtlichen Einrichtungen Vertraute muß wissen, daß einer, der durch jemanden schwer beleidigt wird den er selbst des Betruges bezichtigt, in keiner Weise falsch handelt, wenn er sich zunächst weitere Entschließungen vorbehält, bis die Angelegenheit vor dem Gericht oder vor dem Ehrengericht geklärt ist und wenn er dann auch auf anderem Wege als dem der Herausforderung sich Genugtuung verschafft. Es kann also die Nachricht, wie sie die Zeitungen bringen, nicht ganz zutreffend sein. Bevor man weitere Erörterungen daran knüpft, wird es gut sein, abzuwarten, ob sich diese bisherigen Verlautbarungen bestätigen und ob sie auch für die Beurteilung des Falles erschöpfend sind. Vorläufig glaube ich es nicht. Oberhausen, 7. Tez. Der Verkehrsverein beschloß, bei der Essener Polizeidirektion zu beantragen, die Polizeistunde für unsere Stadt— jetzt 1 Uhr— gleichwie in den Nachbarstädten Essen, Mülheim(Ruhr) und Duisburg ebenfalls auf 2 Uhr nachts festzusetzen.— Vor einigen Jahren wurde von der organisierten Arbeiterschaft der Wunsch laut, daß bei der Auswahl von Schöffen und Geschworenen auch Leute aus dem Arbeiterstande gezogen würden. Diesem Wunsche ist man jetzt nachgekommen. Bei der kürzlich vorgenommenen Auslosung für den hiesigen Gerichtsbezirk wurden 5 Arbeiter als Schöffen ausgelost. Essen, 7. Dez. Messerattentat aus Rache. Der 16jährige Schlosser Kraut lauerte dem Betriebsingenieur einer hiesigen Firma vor dessen Wohnung auf und rersetzte ihm einen lebensgefährlichen Messerstich unterhalb des rechten Lungenflügels. Wie der Polizeiberichtt mitteilt, erklärte der Messerheld bei seiner Verhaftung, er habe sich an dem Betriebsingenieur rächen wollen, weil dieser seine Entlassung veranlaßt haben soll. Köln, 6. Dez. Rheinischer Philologenverein. Die diesjährige Winterversammlung des Rheinischen Philologenvereins, die gestern hier stattfand, war aus allen Teilen der Provinz gut besucht. Nachdem der Vorsitzende, Prof. Dr. Göckeler, über die wichtigsten Vorgänge seit der letzten Mitgliederversammlung berichtet hatte, gab Oberlehrer Beckers(Remscheid) einen Ueberblick über die Tagung der Delegiertenkonferenz zu Kassel. Darauf sprach Oberlehrer Brinkwerth(Völklingen) über die Tätigkeit des Ausschusses zur Behandlung dringender Staatsfragen: Besoldungsverhältnisse, Kuratorien und die Frage des Beamtencharakters der Oberlehrer. Es wurden folgende Resolutionen fast einstimmig angenommen: 1. Die am 4. Dezember 1910 in Köln tagende Mitgliederrersammlung des Rheinischen Philologenvereins erachtet es für notwendig, daß bei der Zusammensetzung der Kuratorien an den höheren Lehranstalten nichtstaatlichen Patronats als selbstverständlich die Direktoren, dann aber auch Oberlehrer als pädagogische und schultechnische Sachverständige mehr als bisher durch Gewährung von Sitz und Stimme berücksichtigt werden. 2. Der Rheinische Philologentag soll künftig nur alle zwei Jahre und zwar in den Osterferien stattfinden; die nächste Tagung ist im Jahre 1911. 3. Die im Provinzialverein vertretenen akademisch gebildeten Lehrer der Rheinprovinz werden dringend gebeten, dem Beispiel der Kollegen in einigen größeren Städten zu folgen und ebenfalls Ortsgruppen bezw. Bezirksvereine einzurichten; die organische Verbindung dieser Ortsgruppen mit dem Provinzialverein wird in Aussicht genommen und bleibt vorläustig der freien selbständigen Entwicklung überlassen. 4. Der Rheinische Philologenverein bildet einen Preßausschuß, dem zwei Vorstandsmitglieder und zwei bis drei Mitglieder des Vereins angehören. 5. Der Vorstand des Prorinzialvereins möge das Kgl. Provinzial=Schulkollegium auf die Unzuträglichkeiten der neuen Ferienordnung aufmerksam machen und dahin wirken, daß womöglich schon der diesjährige Ostertermin verändert wird. 6. Es ist dahin zu wirken, daß durch eine hinreichende Einschränkung des Verwaltungsstoffes Zeit für eine gründliche Diskussion über alle gehaltenen Vorträge gewonnen werde. Bei den künftigen Verbandstagungen ist durch in stärkerm Maße erfolgende Einladungen an die Presse und durch einen weiteren Preßausschuß eine eingehende und pünktliche Berichterstattung über die Verhandlungen des Deutschen Oberlehrertages auch in den größeren nicht am Tagungsorte erscheinenden Zeitungen herbeizuführen. Es soll ein preußischer Oberlehrertag in Verbindung mit der Delegiertenkonferenz geschaffen werden. Nachdem der Vorsitzende noch darauf aufmerksam gemacht hatte, daß die Veröffentlichung der neuen Dienstinstruktion für die nächste Zeit bevorstehe, wurde die Versammlung geschlossen. Köln, 7. Dez. Einer internationalen Einbrecherbande hat man hier das Handwerk gelegt. Insgesamt wurden 14 Personen, 4 Männer und 10 Frauenspersonen, verhaftet, denen eine Unmenge Ladendiebstähle zur Last gelegt wird, die sie in Köln, Düsseldorf, Duisburg verübt haben. Ein großes Lager gestohlener Gegenstände wurde beschlagnahmt.— Ein 40 Jahre alter Kutscher wurde unter dem Verdachte verhaftet, im Jahre 1907 in Hannover eine Verkäuferin ermordet und beraubt zu haben. Vom Hunsrück, 7. Dez. Lehrerheim. Die Baukosten für das in Stromberg gepkante Lehrerheim sind auf 250000 Mark veranschlagt. Davon bringt die rheinische Lehrerschaft 50000 Mark auf. Aus Stadt und Umgegend. Nachdruck unsorer mit Korresvondenzzeichen versehenen Lokolnotizen ist nur mit vollständiger Quektenangabe gestattet. 8. Dezember 1910. Mülheim-Ritftadt. * Ein Weihnachtsausverkauf darf nur dann als ein solcher angekündigt werden, wenn er dies in der Tat ist wenn es sich wirklich um die Räumung des Lagers handelt. Ist das nicht der Fall, so darf nur die Anzeige eines besonders preiswerten Verkaufs, eines Gelegenheits=Verkaufes etc. erfolgen. Die betreffende Bestimmung des Gesetzes über den unlauteren Wettbewerb wird ja nicht überall so haarscharf genommen, aber da sie besteht, muß sie auch beachtet werden, denn die Strafe folgt. * Alldeutscher Verband und Deutsche Kolonial-Gesellschaft. Der 2. Vortrag in der Reihe der vom Alldeutschen Verband und der Deutschen Kolonial=Gesellschaft vorgesehenen Vorträge findet heute, Donnerstag, Abend 8½ Uhr, im Parkhotel" statt. Kapitän Spring aus Berlin wird einen Vortrag mit Lichtbildern über das Thema„Auf dem Zambesi und in Nordophir, dem Goldlande des Königs Salomo“ halten. Einzeleintrittskarten zu 50 Pfg. sind an der Kasse zu haben. * Im Gewerbeverein hat gestern Redakteur Bahle den angekündigten Vortrag über„Zeitung und Publikum“. gehalten. Das Thema wurde in gedankenreichen Darlegungen nach den verschiedensten Richtungen hin behandelt. Die zahlreich erschienenen Zuhörer nahmen den einstündigen Vortrag, auf den wir zurückzukommen gedenken, recht beifällig auf. Es folgte eine gemütliche Abendunterhaltung, wobei aus Mitgliederkreisen Verschiedenes zur Erheiterung beigesteuert und der jungen Welt Gelegenheit zu einem fröhlichen Tänzchen geboten wurde. So blieb man noch mehrere Stunden in bester Stimmung zusammen.— Der nächste Vortrag findet schon am kommenden Mittwoch, dem 14. d. Mts. statt. Fräulein Tony Eick, hier bereits bestens bekannt, wird deutsche Märchen zu Lichtbildern erzählen.— Zu der Weihnachtsausstellung des Rheinischen Künstlerbundes„Schwarze Tulve“ im Sparkassengebäude haben die Mitglieder, wie bei dieser Gelegenheit bemerkt werden mag, zu halben Preisen Eintritt. * Der M.=G.=V.„Säugerbund“ gibt heute, Donnerstag unter Mitwirkung der Schimmannschen Kapelle an der Monning ein Konzert. Der Chor singt u. a. das Wiegenlied von Leiendecker,„Der Fremdenlegionär“ von Kranzhoff,„Sängerspruch" und„Elslein“ von Rebbert. Der musikalische Teil weist auch ein auserwähltes Programm auf. * Künstler=Kabaret. Von den Mitgliedern des Rheinischen Künstlerbundes„Schwarze Tulpe“ wird am Samstag, 8 Uhr beginnend, im„Parkhotel“ ein Kabaretabend veranstaltet werden. Alle Mitwirkenden sind bei den Festspielen des Düsseldorfer Malkastens tätig gewesen. Zu dem Abend sind besondere Einladungen ergangen. Sollte hierbei jemand übersehen worden sein, der teresse an der Veranstaltung hat, so möge er sich an den Verwalter der städtischen Sammlungen, Herrn Rheinen, Schollenstraße, wenden.— In der Ausstellung im Sparkassengebäude sind bereits einige Bilder verkauft worden. * R a t h a u s= N e u b a u. Z u r E r l a n g u n g g e e i g n e t e r P r o j e k t e f ü r den geplanten Rathaus=Neubau ist bekanntlich ein Wettbewerb ausgeschrieben worden. Der Endtermin zur Einreichung(nicht Einweihung, wie es infolge eines Satzfehlers in gestriger Nummer hieß) der Entwürfe ist bis zum 1. März 1911(statt ursprünglich 1. Februar) ausgedehnt worden. o Schöffen für 1911. Für das Geschöftsjahr 1911 des König lichen Amtsgerichts Mülheim(Ruhr) sind folgende Herren als Schöffen ausgelost worden: Mülheim=Altstadt: Heinrich Osterholt, Schuhmachermeister, Anton Henk, Schneider, Wilhelm Dickertmann, Techniker, Heinrich Kampmann, Bäcker, Wilhelm Rath, Prokurist, Josef Büche, Buchhalter. Karl Dilthey, Markscheider, Karl Schmerbach, Buchhalter, Heinrich Finkenberg, Geschäftsgehilfe, Ludwig von der Kluse, Rentner, Wilhelm Berthold, Bauführer, Friedrich Monning, Anstreicher, Heinrich Wilhelmi, Maschinenfabrikant, August Müller, Weber, Hermann Remberg, Anstreicher, Heinrich Wolf, Schneider, Johannes Rittscher, Straßenbahnkontrolliur, Bernh. Kröner, Schreiner, Fied ich Rosorius, Bäcker, Heinrich Schmitz, Agent, Heinrich Gehring, Prokurist, Joh. Wilhelm Bender, Rentner, Leo Bellmann, Buchhalter, Dr. Heinrich Döll, Oberlehrer, Georg Lapp, Postassistent, Wilhelm Rating, Techniker, Ernst Oßenbühn, Buchhalter, Hermann Rühl, Papierhändler, Josef Verse, Kaufmann, Karl Schmitz, Juwelier Heinrich Feldmann, Prokurist, Gerhard Roßenbeck, Konditor, Paul Beuther, Bürgermeister a. D., Hermann Wagner, Platzarbeiter Mülheim=Broich: Richard Hens, Rentner, Ludwig Siepmann, Schreinermeister, Heinrich Kölken, Gärtner, Friedrich Oberlohbeck, Gerbergeselle. MülheimSpeldorf: Ernst Nieten, Anstreichergeselle, Eduard Bierwirth, Techniter, Johann Bergmann, Bäckermeister, Hermann Perpeet, Gärtner, Heinrich Dummen, Buchbinder, Karl Briem, Oekonom. Mülheim=Saarn: Hermann Ternieden, Kaufmann, Heinrich Uellenbeck, Schreinermeister, Heinrich Keienburg, Ackerer, Friedrich Kratz, Sattlermeister. Mülheim=Styrum: Josef Ditel, Bauunternehmer, Otto Wegener, Schmied, Matthias Dieckmann, Vorarbeiter. Mülheim=Dümpten: Otto Lamp. recht, Wirt, Heinrich Klemp, Maurermeister. MülheimHeißen: Wilhelm Bultmann, Betriebsleiter, Wilhelm Wißler, Steiger, Hugo Heßeln Maschinenfabrikant. Menden: Friedrich Kindeshoff, Telegraphist a. D., Heinrich Mecklenbeck, Viehhändler.— Als Hülfsschöffen sind vorgesehen die Herren: Franz Bröschen, Kaufmann, Leopold Freund, Darmhändler, Heinrich Strenabier, Bäckermeister, Jos. Schutten, Sattlermeister, Heinr. Reisenarth. Rentner, Mar Kluge, Geometer, Johann Langhoff. Händler, Heinrich Kloster, Kaufmann, Karl Kirschfink, Satilermister, Paul Habel, Konditor, Wilhelm Volkenborn, Rentner, Wilhelm Kirchholtes Agent, Hermann Terjung, Anstreicher= meister, Wilhelm Braun, Pflastermeister, Wilhelm Keienburg, Anstreichermeister, sämtlich in Mülheim(Ruhr). i Größere Unterschlagungen sind bei einer hiesigen Großfirma vorgekommen. Der betreffende Angestellte hat bei Lohnzahlungen in den Listen Namen von Leuten aufgeführt, die nicht vorhanden waren. Die Beträge für diese wanderten dann in seine Tasche. Es soll sich um mehrere Tausend Mark handeln. Nach Aufdeckung des Fehlbetrages verschwand der Beamte, und sein Aufenthalt konnte bisher nicht festgestellt werden. Er hat hier Frau und Kind. * Preußische Klassenlotterie. Bei der am Mittwoch fortgesetzten Ziehung der 5. Klasse 223. Königlich Preußischer Klassenlotterie fielen: In der Vormittagsziehung: 1 Gewinn a 30000 Marl auf Nr. 207392, 3 Gewinne a 10000 Mark auf Nr. 9153, 256 161 und 261 681 und 4 Gewinne a 5000 Mark auf Nr. 167 667, 186 427, 186 427 und 199975; in der Nachmittagsziehung: 2 Gewinne a 10000 Mark auf Nr. 127141 und 246 608 und 3 Gewinne a 5000 Mark auf Nr. 120 893, 213676 und 242 725. * Polizeibericht. Es wurden angezeigt: Mehrere noch uneimittelte Personen, die am 4. d. Mts. in M.=Heißen den Fuhrmann F. K. mittels eines Schlagringes körperlich mißhandelten; der Schlosser A. B., hier, wegen fortgesetzter Mißhandlung seiner Ehefrau; der Arbeiter P. Sz., hier, wegen Diebstahls z. N. des Arbeiters I. D.; mehrere noch unermittelte Personen, die in der Nacht zum 5. d. Mts. in M.=Heißen den Fuhrmann W. Sch. aus M.=Holthausen mit Stöcken körperlich mißhandelten.— Verhaftet wurde der Bureaugehülfe K. W. in M.=Styrum wegen Betrugs und Urkundenfälschung z. N. der Firma Th. u. Co. Mülhelm-Broich * Evaugelischer Arbeiterverein. Am Sonntag, dem 11. Dez. nachmittags findet die Monatssitzung statt. Es steht besonders für die Mitglieder der Sterbekasse ein wichtiger Punkt zur Beratung. Von der Zentralleitung ist nämlich eine Anfrage an die Vereine ergangen, ob sich auch Mitglieder gegen Zahlung höherer Beiträge ein erhöhtes Sterbegeld sichern wollten. Darum ist zahlreiches Erscheinen erwünscht, damit eventuelle Wünsche berücksichtigt werden können. Mülheim-Dümpten. ! V o n e i n e m p l ö t z l i c h e n T o d e e r e i l t w o r d e n i s t d e r i n a l l e n Kreisen beliebte Lehrer Krull. Er wollte von seinem Schwager aus, den er gesund und munter verlassen hatte, seine in der Nähe liegende Wohnung aufsuchen. Unterwegs wurde er von einem Herzschlage getroffen, der ihn plötzlich aus diesem Leben abrief. 25 Jahre lang hatte dieser Schulmann hier in großem Segen gewirkt. Seine lautere Gesinnung und sein ehrenwerter Charakter sichern ihm ein dauerndes Andenken unter Lehrerschaft und Bürgerschaft. Möge ihm die Erde leicht sein. Er ruhe in Frieden! Mülkeim-Reißen. * Auf die Versammlung der nationalliberalen Partei, die von der Ortsgruppe Mülheim auf morgen, Freitag. Abend 8 Uhr in das Restaurant Lehnhoff einberufen ist, sei hierdurch nochmals besonders aufmerfsan gemacht. (?) Kuappschaftliches. Bekanntlich werden vom 15. Oktober an die Invaliden=, Witwen=, Waisen= und Krankengelder, die im Zahltermin beim Wirt Friedrich von der Burg ausgezahlt wurden, nicht mehr vom Zweigbüro Oberhausen, sondern vom Zweigbüro Essen ausgezahlt. Die Auszahlungstermine bei von der Burg finden im näch sten Jahre„an jedem ersten Werktage des Monats“ statt und zwar für die Witwen= und Krankengelder um 3¼ Uhr und für die Invalidengelder um 4 Uhr. Miülheim-Speidorf. a Wildschaden. In den früheren Jahren haben die Feld= und Gartenarbeiter deren Grundstücke nahe am Walde liegen, großen Schaden durch die Wildplage erlitten indem das Wild— in der Hauptsache handelt es sich um Kaninchen— ständig die Gärten besuchte und das Gemüse sowie in den Obsthöfen auch die Rinde von den Bäumen abfraß. Diese Plage soll nunmehr fast vollständig verschwunden sein. Von einem Forstbeamten wurde berichtet, daß man sogar im Walde kaum noch ein Kaninchen erblicke. a Auf ein Gesuch der Anwohner der Mergelstraße, die Straße zu beleuchten, hat die Gasanstalt nunmehr die an der Ecke der Saarner Straße stehende Gaslaterne um Straßenbreite versetzt und zwar so, daß wenigstens der Eingang zur Mergelstraße beleuchtet wird. Mülhelm-Styrum. + Aus der katholischen Gemeinde. Bekanntlich sind aus der tirchlichen Gemeindevertretung und dem Kirchenvorstand der St. Josephspfarre in letzter Zeit mehrere Herren ausgeschieden, und zwar durch Wegzug die Herren Lehrer Heinen und Edelhoff. Herr Heinrich Spielmann sen. durch Tod. Letzthin fanden die Ergänzungswahlen statt. In diesen wurden für die genannten Herren die Herren Johann Gastreich und Lorenz Rosendaal für die Gemeindevertretung und Herr Peter Kürten für den Kirchenvorstand gewählt. Vereinsnachrichten u. Vergnügungen. — Der St. Sebastianus=Schützenverein hat in seiner Generalversammlung am Sonntag abend u. a. über die Feier des Weihnachtssestes beraten. Für die Kinder findet eine Feier am 1. Weihnachtstage bei Kirchholtes statt, die mit einer Bescherung verbunden ist. Die Weihnachtsfeier für die Mitglieder ist am 31. Dezember bei Kirchholtes und mit einer Gratisverlosung verbunden, die Lose wurden verteilt. Um 11 Uhr findet die Proklamation der Bohnenkönigin statt. Die Vorstandswahl hatte folgendes Ergebnis: Aug. Braun, Präsident; W. Schroers, Oberst: Rud. Exner, z. Kassierer; Wesche, 2. Schriftführer: Holfort, Fähnrich: Schiffer und Meitendorf, Fahnenofziziere; Becker und Minnecke, Leutnants. Nach Schluß der Sitzung wurde ein Schießen um Srekulatius usw. veranstaltet. Am kommenden Sonntag finden sich die Mitglieder mit ihren Damen zu einer gemütlichen Unterhaltung bei der Schützenkönigin(Restaurant Frohne, Sandstraße) ein; es wird dort auch ein Preisschießen stattsinden. —— Der Theater=Verein Alt Heidelberg veranstaltete am Sonntag im Saale des Herrn Jacob Lichartz, Charlottenstraße, einen Theaterabend, verbunden mit humoristischen Vorträgen, Verlosung usw. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt und die Leistungen erzielten lebhaften Betal. Sport. Fußball — Der Mülheimer Sportverein e. V. hat am Freitag seine gut besuchte Hauptversammlung abgehalten. Der Schriftführer erstattete den umfangreichen Jahresbericht. Daraus ist zu entnehmen, daß dem Verein im Laufe des Jahres 101 Mitglieder beigetreten sind. Der Mitgliederbestand beziffert sich zur Zeit auf 155. Die ausgetragenen Meisterschafts= und Gesell chaftsspiele endeten im allgemeinen mit einem günstigen Ergebnis. Besonders die 1. Mannschaft hat hervorragend gearbeitet. Wenn das noch ausstehende Meisterschaftsspiel gewonnen wird, steht die 1. Mannschaft in der ersten Klasse an erster Stelle. Aus dem Kassenbericht ist zu erilnehmen, daß der Kassenbestand augenblicklich 132 Mark besrägt. Die Vorstandswahl hatte folgendes Ergebnis: Es wur en wieder= bezw. neu gewählt die Herren Ferd. Gothot jun. als erster und Otto Rebler als zweiter Vorsitzender. W. Hollenberg als erster und Hugo Leitz als zweiter Schriftführer, Paul Schilling als Kassierer, Ferd. Mohn als erster und H. Hempelmann als zweiter Spielführer, Paul Schönekeß als Obmann für Leichtathletik, Leop. Kann als Obmann der Tennisabteilung und Hans Schmidt als Platzwart.„Es ist wohl nichts so sehr dazu berufen“, heißt es im Jahresbericht wörtlich„den Geist zu bilden und den Körter zu stählen wie gerade Sport und Spiel. Mögen sich deshalb unsere Reihen immer mehr und mehr füllen, zum Segen des Vaterlandes und nicht zuletzt zu Nutz und Frommen eines jeden Sportfreundes.— Unter Leitung des Trainers Mohr sand am vergangenen Sonntag das erste Spiel der Alten Herren"=Mannschaft gegen eine kombinierte Mannschaft der aktiven Mitglieder des Vereins statt. Die erste Halkzeit war reich an ergötzlichen Zwischenfällen. Die„Alten Herren“ mußten sich hauptsächlich auf eine Verteidigung beschränken. Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurde es aber ersichtlich besser. Nach kühnerem Draufgehen der Stürmer und besserer Kombination von Läufer und Verteidiger konnte das Spiel mit 3:3, also unentschieden, beendet werden. Für die„Aite Herren"=Mannschaft ein erfreuliches Ergebnis.— Am kommenden Sonntag spielt die 1. Mannschaft des Vereins gegen die 2. Mannschaft des Duisburger Sport=Clubs„Preuben“. Die„Preußen“ sind ja durch gute Spiele, besonders aber durch ihre hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete der Leichtathletik wohlbekannt. Nach einer längeren Pause eröffnet der Speldorfer Sportklub„Victoria" am kommenden Sonntag seine zweite Serie mit einem Gesellschaftsspiel gegen den stärksten zweitklassigen Verein, den Duisburg=Meidericher Sportklub „Hohenzollern“. Die 1. Mannschaft des Sportklubs„Hohenzollern“ hat sich nach der bekannten Mülheimer Niederlage ganz gewaltig aufgerafft und ist momentan durch Einstellung mehrerer neuer vorzüglicher Kräfte in einer nie dagewesenen guten Form. Da der Speldorfer Verein ebenfalls über neue Kräfte verfügt, wird er eine fast neue Elf aufstellen und bei deren event. gutem Einschlagen die 2. Meisterschaftsserie in der neuen Aufstellung absolvieren. Das Spiel findet auf dem neuen eingefriedigten„Victoria“=Sportplatze bei der Waldschenke(Merten) am oberen Blötterweg statt. Der Beginn ist auf ½3 Uhr angesetzt.— Die 2. Speldorfer Mannschaft tritt zu gleicher Zeit in Meiderich gegen die 2. Elf der „Hohenzollern“ an. Turnerisches. Der Turnverein M.=Dümpten hat am Sonnabend seine Monatsversammlung abge halten. Die Versammlung beschloß einstimmig, einen Antrag auf Uebernahme des Bezirksturnfestes im nächsten Jahre einzubringen. Die Jahresversammlung soll am Sonnabend, dem 7. Januar, stattfinden. Der Verband vaterländischer Vereine Mülheim hat für Sonntag, den 22. Januar, eine nationale Gedenkfeier vorgesehen. In dieser Sache wies der Vorsitzende darauf hin, daß in den letzten Jahren von den im Dümptener Bezirke bestehenden Vereinen eine gemeinschaftliche Kaisergeburtstagsfeier begangen worden sei. Es sei indessen noch nicht zu bestimmen, wie sich diese im nächsten Jahle gestalten werde. Selbst wenn eine solche wieder zustande käme, müsse doch ein engerer Anschluß nach der Stadt hin angestrebt werden. Er, Redner, müsse daher den Vorschlag machen, an der Vorbesprechung sowohl als auch an der geplanten Feier teilzunehmen. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Das Winterfest, das der Verein am Sonntag gefeiert hat, gestaltete sich, wie zu erwarten war, wieder zu einer sehr schönen Feier. Die überaus große Teilnahme von Jung und Alt bewies wiederum, daß die Bestrebungen des Vereins Anerkennung finden. Den Reigen der turnerischen Darbietungen eröffnete die Jugendabteilung, die schon mit guten Leistungen hervortreten konnte. Wie diese, so fanden auch die vorzüglichen Geräteübungen den ungeteilten Beifall der aufmerksamen Zuschauer. Humorvoll wirkte der Schusterreigen. Eine Glanzleistung bot die Aufführung einer Stabübungsgruppe nach Musik. Der Vorsitzende, Hauptlehrer Schroer, wies in längeren Ausführungen nach, daß in der Erkenntnis, daß nur ein an Körper und Geist gesundes Volk seine Aufgabe recht erfüllen und seinen Platz im Rate der Völker behaupten könne, das deutsche Turnen geschaffen worden sei und gefördert werden müsse. Mit hervorragenden Nummer 287 Bweles Blart der iahtelllter Beraf.,, 8. Dezemb. 1910 Nue dem Gesichteladl. Vom K. Mülheim(Ruhr), 6. Dezember. Ein hoffnungsvoller junger Mann, ein aus der Haft vorgeführter Schlosser, der Sohn braver hiesiger Eltern, die sich von ihm losgesagt haben, hatte sich wegen eines Fahrraddiebstahles zu verantworten. Trotz seiner 20 Jahre ist er häufiger bestraft und hat er sich noch wegen anderer Fahrraddiebstähle zu verantworten. Er erhielt eine Gefängnisstrafe von 3 Monaten.— Der Schlosser Heinrich K. von hier war wegen Körperverletzungeines Polizeisergeanten, wegen Gefangenenbefreiung, und wegen Bedrohung des Polkzeisergeanten, der Zuschläger Heinrich Schn. von hier gleichfalls wegen Körperverletzung und Gefangenenbefreiung und weil er einen getragen, sowie ferner der Schlosser Otto Sche, von hier wegen Gefangenenbefreiung angeklagt. Der Anklage lag ein Vorkall im August auf der Kaiserstraße, zuorunde, wobei alle drei Angeklagten einen Zechgenossen aus den Händen eines Polizeisergeanten befreit hatten. Das Urtell kautete gegerg.7, auf 1., Wggat,gihefänzuisz Pagg Schn. auf eine Gelostgose von 54„Mi. und 3„Tage Gefängnis und gegen Sche, auf 3 Tage Gefängnis. Das qualmende Auto. Der Chauffeur einer hiesigen Reinigungsanstalt hatte&4p; Polizeistraßen über insgesamt 20 Mk. erhalten, weil dem Automobil erhebliche Benzindämpfe auf den Straßen entströmt waren und eine weitere Strafe von 5 Mt., weil die Erkennungsnummer nicht genügend, beleuchtet gepesen.,„Zu der Verhandlung war ein hiesiger Automobilhändler als Sachverständiger geladen. Das Gericht erkannte wegen der 4 Fälle, in welchen Bestrafung wegen des Ausströmens der Tämpfe stattgefunden hatte, auf Fxeisprechung und setzte für den Fall der ungenügenden Beleuchtung eine Strafe von 5 Mk. felt. Es galt für erwiesen, daß den Chauffeur ein Verschulden an den Benzingasbelästigungen nicht treffen könne.— Einen groben Vertrauensbruch hatte die Ehefrau F. aus M.=Speldorf sich zuschulden kommen lassen, indem sie Wäschestücke, die ihr in einer Restauration anvertraut waren, nach und nach entwendet hat. Sie erhielt, obwohl noch nicht vorbestraft, eine Gefängnisstrafe von 1 Woche.— Fabrikinstallationsgeschäft steht auf dem Geschäftsbogen eines hiesigen Kaufmanns, der wegen Betruges angeklagt war, weil er ein solches Geschäft nicht betreibe und durch den Aufdruck auf seinem Geschäftsbogen eine auswärtige Firma zu einer Lieferung veranlaßt habe. Es wurde festgestellt, daß der Angeklagte sich tatsächlich mit der Einrichtung kleinerer Fabrikbetriebe befaßt und seine Firma in das Handelsregister eingetragen ist. Er wurde deshalb freigesprochen.— Ein hartgesottener Sünder ist der gegenwärtig eine Zuchthausstrafe von 13 Jahren verbüßende Wilhelm Sp. aus Oberhausen=Alstaden. Als er von einem Oberhausener Kriminalbeamten auf Grund eines Steckbriefes in Alstaden verhaftet werden sollte, gab er zunächst einen falschen Namen ab und leistete alsdann heftigen Widerstand. Ex soll mit dem berüchtigten Einbruch Stratmann aus Oberhausen in Verbindung gestanden haben. Er erhielt eine Gefängnisstrafe von 2 Monaten und eine Haftstrafe von 1 Woche.— Wegen der Bank vor seinem. Hause in Alstaden hatte die Königliche Polizei in Oberhausen den Berginvaliden Sch. in Alstaden in eine Geldstrafe von 2 Mk. gewonnen. Der Bestrafte hatte Widerspruch erhoben und machte geltend, daß die Bank dort schon seit langen Jahren unbeanstandet gestanden und er jetzt deshalb bestraft worden weil ein Schutzmann nachts gegen die Bank gelauterkuchung gesagt hatte, der Ruf sei mehrere Male gefallen, spricht jetzt nur von einem Male. Sie will den Untersuchungsrichter nicht verstanden haben. Weitere Zeugen behaupten, der Krawall wäre gar nicht so arg geworden, wenn nicht die Polizei so scharf, voxgegangen wäre, Polizeibeamte stellen Uebereifer in Abrede. Mechaniker Frost sagt ebenfalls aus, die Polizei sei rigoros, vorgegangen. Eine ängstliche alte Frau sei mit dem Säbel geschlagen, daß sie zu Boden sank. Zeuge Beamter Schultze findet, daß die Polizei korrekt vorgegangen sei, sie sei eher zu milde, wie zu streng gewesen. Tarnach wird die Verhandlung auf Mittwoch vertagt. Berlin, 7. Tezember. Im Moabiter Krawallprozeß beschloß der Gerichtshof, 5 Angeklagte aus der Haft zu entlassen und vertagte sich auf Freitag 9½ Uhr. .** Das Friedberger Bombenattentat eschül; tigte Dienstag das Schwurgericht in Gießen. Am 22. 27 fand, wie erinnerlich sein wird, vor dem Rathause in Friedberg eine Bombenexplosion statt, welche unter donnerartigem Getöse die Türen, Fenster und Treppen des Gebändes demolierte, so daß die Beamten hilferufend an die Fenster eilten und von der rasch benachrichtigten Feuerwehr mit Hakenleitein gerettet werden mußten. Gleich darauf, als alles noch in voller Aufregung war, drang ein mastierter Mensch in die in der Nähe befindliche Reichsbanknebenstelle ein, und es kam zu einem erbitierten Kampfe mit dem Bankvorstand Mayer. Dieser wehrte sich so kräftig, daß der Räuber resultatlos flüchten mußte. Unterwegs ward er eingeholt und erschoß sich selbst, um der Festnahme zu entgehen. Es war der Schlosser Otto Winges aus Leipzig. Der Anstister des ganzen Plaues ist aber der jetzige Angetlagte Werner, ein schmachtiger junger Mensch, der 1890 in Kaiserslautern gehoren ist und dort die Oberrealschule besucht hat. Er ist zuletzt Dachdecker gewesen und früh auf verbrecherische Pläne gekommen. Zur Verhandlung steht hier nur das Friedberger Attentat. Wegen Attentates auf eine Frankfurter Villa, Einbruch und Erpressung wird er sich noch vor anderen Schwurgerichten zu verantworten haben. braucht wurden. Man will vielmehr die Gelder für den Bau einer Anleihe entnehmen. Von den 21¼ Mill. Baukosten der Möhnesperre sind bisher 12 Mill. Mark durch Anleihen beschofft, sodaß noch 9¼ Millionen Mark anzunehmen sind. Bei der Berechnung des Haushaltsplanes für 1911/12 kat man eine Sprozentige Zunahme der Förderung aus der Ruhr angenommen. Die Einnahmen und Ausgaben kalanzieren für 1911 mit 630.000 Mark, für 1912 mit 681 000 Mark. Die Beiträge der Mitglieder sind für 1911 auf 598 000 Mark für 1912 auf 648000 Mark veranschlagt. Unter den Ausgaben sind zu neunen für 1911 und 1912 je 311 120 Mk. für Zuschüsse für Talsperrengenossenschaften und 265 000 bezw. 316000 Mr. zur Ablieferung an den Ausgleichssands. Die Veisammlung beschloß nun entsprechend dem Vorschlag Vorstandes die Bildung eines Ausgleichfonds, sowie die Aufnahme einer Anleihe zur Deckung der restierenden Baukosten für die Möhnetalsperre.— Anstelle des verstorenen Vorsitzenden Oberbürgermeisters Schmieding wurde dessen Amtsnachfolger. Oberbürgermeister Dr. Eichhoff gewählt. Regierungsbaumeister Link erstattete einen sesselnden Bericht über das Talsverrenwesen im Ruhrgebiet und den Stand der Bauarbeiten an der Möhnetalsperre. Nach Vollendung dieser Sperre, der zweitgrößten Europas, also mit dem Ihre 1913 dürfte der Wassermangel der Ruhr wohl für immer gehoben sein. Rechtsanwalt Selbach gab dann noch ein ausführliches Referat über den Stand der rreußischen Wassergesetzgebung in ihrer Beziehung zum Talsperrenwesen. Er bedauerte darin, daß eine zweckentsprechende gesctzliche Regelung der Materie noch fehle, und gab dem Wunsche Ausdruck, daß eine solche nicht zu lange möge auf sich warten lassen. Er begründete die Notwendigkeit der Regelung an Hand der Schwierigkeiten, die sich beim Bau der Talsperren ergeben haben. Das Gericht erkannte sen, die er jetzt entfernt habe. auf Freisprechung Im Moabtter Krawall=Prozeß in Berlin kam Dienstag der Fall des Angeklagten Eisenreich zur Sprache, der auf dem Wege zu einer Mormonenbetstunde in den Trubel geriet und beleidigende Rufe gegen die Beamten ausstieß. Das soll aber nur einmal der Fall gewesen sein, während die Zeugen eine Wiederholung hekundetev. Der Angeklagte Romanomski hat„Bluthunde“ gerufen. Eine Zeugin, die in der AnIndustrie, Handel, Schiffahrt ule Gechn. Hauptversammlung des Ruhrtalsperren=Vereins. Im Geschäftsgebäude des Ruhrtalsperren=Vereins in Essen sand dessen Hauptversammlung statt. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der stellvertretende Vorsitzende, OberLürgermeister Holle, dem verstorbenen Vorsitzenden, Oberbürgermeister Schmieding von Dortmund, einen warmempfundenen Nachruf. Zum Rechenschaftsbericht bemerkte Oberbürgermeister Holle, daß der Verein im Gegensatz zu seiner früheren Tätigkeit der Unterstützung von Talsperren selbst den Bau einer Talsperre, den der Möhne, übernommen labe. Mit Ende des Jahres 1912 hoffe man, diese Sperre fertig zu stellen. Die finanzielle Wirkung dieses großen Unteinehmens werde sich natürlich stark bemerkbar machen. Die Talsperre werde etwa 21¼ Millionen Mark kosten, die Zinsen und Amortisation etwa jährlich 994000 Mark. Es werde daher die Zeit kommen, wo die Mitgliederheiträge nicht mehr ausreichen. Man wolle nun einen Ausgleichfonds schaffen, der über die mageren Jahre— etwa 10— hinweghelfen solle, bis dann die Einnahmen durch Vergrößerung der Wasserförderung von selbst steigen und um das Jahr 1923 mit den Ausgaben balanzieren. Im Jahre 1913 wird der Minderertrag der Einnahmen etwa 557·000 Mark betragen, im Jahre 1914 etwa 489000 Mark, er wird dann langsam sinken auf zund 200000 Mark, im Jahre 1920 auf 84.000 Mark, im Jahre 1922 bis dann nach vorsichtiger Schätzung im Jahre 1923 die Einnahmen die Ausgaben decken. Der Ausgleichsfonds soll gebildet werden aus den in den ersten zehn Jahren angesammelten Ueberschüssen der Einnahmen, und sich wieder verzehren in den zehn Jahren von 1913 bis 1922. Für diesen Zweck sind vorhanden 2 644.080.47 Mark. In dieser Summe sind enthalten 650.000 Mark, die ursprünglich für die Möhntalsperre verwandt werden sollten, aber nicht geVolkswirtschaft und Soziales. Um was handelt es sich? Der neueste„Bergknappe“. das Organ der christlichen Bergarbeiter, bringt zur gegenwärtigen Lage im Ruhrgebiet eine Reihe bemerkenswerter Artikel, von denen wir heute nachstehenden wiedergeben: Um was handelt es sich? Mit steigender Erbitterung wird der Kampf gegen den Gewertverein geführt. Mit allen Mitteln. Auch den verwerflichsten. Erinnert sei nur an das 30.000 Mark=Flugblatt und an die Ankündigungen des Heinrichbriefes. Man drängt zum Entscheidungskampf gegen uns. Der Gewerkverein soll vernichtet werden.„6. 814— Gau2s. Worum handelt es sich bei diesem Kampfe? Nicht nur um die Eristenz des Gewerkvereins. Es steht mehr auf dem Spiele. Mit dem Gewerkverein schwindet die vernünftige Vertretung gegenüber den Arbeitgebern, sowie auch das Bollwerk das der Bergarbeiterschaft die persönliche Freiheit gewährleistet. Der Gewerkverein vertritt die Interessen der Arbeiterschaft in der rechten Weise. Er erkennt grundsätzlich auch den Unternehmer als berechtigt und in unserer Volkswirtschaft notwendig an. Es fällt ihm gar nicht ein, die Unternehmer und das Kapital nur als Ausbeuter anzusehen und ihre Beseitigung anzustieben. Er ist auch der Ansicht, daß Arbeiter und Arbeitgeber manche gemeinsame Interessen haben, ohne zu übersehen, daß sich ihre Interessen auch vielfach entgegenstehen. Der Gewerkverein will nur die berechtigten Wünsche der Arbeiter auf ordnungsmäßigem Wege zur Erfüllung bringen. Seine Grundsätze verbürgen, wie die Vergangenheit o., Was aber wollen die Genossen und Anarchosozialisten? Nicht nur streng gewerkschaftliche Augenblicksarbeit, nicht nur die Durchführung der berechtigten Wünsche der Arbeiter. Sie wollen mehr. Sie erstreben eine andere Gesellschaftsordnung, den Umsturz des Bestehenden, die Vergesellschaftigung aller Produktionsmittel, die Einführung eines Zukunitsliaates, über den sie sich selbst nicht klar sind. Ihre Bestrebungen, ihre Agitation und Taktik schädigen die heutige Arbeiterschaft außerordentlich und drohen besonders bei der zusammengewürfelten Bergarbeiterschaft des Ruhrreviers an die Stelle der notwendigen Ordnung die wildeste Anarchie zu setzen. Bisher hat das Bestehen des christlichen Gewerkvereins die Henossen und Anarchogenossen gezwungen, wenigstens in etwa Maß zu halten. Wäre der Gewerkverein beseitigt, hätte man freie Bahn, dann wehe unserer Industrie und ihren Arbeitern An eine nutzl ringende, dem Interesse der Arbeiter und der Allgemeinheit entsprechende Arbeit wäre nicht zu denken. Heute hat im Ruhrgebiet noch jeder Bergmann seine rersönliche Freiheit. Jeder national gesinnte und jeder christliche Arbeiter kann ungestört seine nationale und christliche Gesinnung betätigen. Weil der Gewerkverein besteht, weil eine Organisatien vorhanden ist, die diese schützt, die Uebergriffen der Genossen entgegentreten kann. Wie aber würde es, wenn der Gewerkverein beseitigt wäre? Dann würden die Genossen ungestört ihre„Freiheit, Gleichheit und Brüderlichleit“ einführen können. Jeder, auch der national und christlich gesinnte Mann würde in die sozialdemokratischen Organisationer hineingezwungen. Eine entsprechende Tarifpolitik würde jeden zum Hungern verurteilen, der nicht varieren wollte. Unsere religiösen und nationalen Ideale würden in den Kot gezerrt. Von persönlicher Freiheit wäre keine Rede mehr. Achtung der persönlichen Ueberzeugung und Freiheit anderer gibt es ja bei den Genossen nicht. Sollen wir eine solche, den Wünschen der Genossen entstrechende Entwicklung ermöglichen? Sollen wir unsers Bewegung zertrümmern lassen? Nein und tausendmal nein! Wie haben unsere Bewegung geschaffen, um eine vernünftige und erfolgreiche Vertretung unserer Arbeiterinteressen zu bekommen, wir haben sie auch geschaffen, um uns die persönliche Freiheit zu erringen und zu erhalten. Vertrauensleute und Mitglieder des Gewerkvereins, jetzt gilt es! Der gegen uns entbrannte Kamgf, nuß abgeschlagen, das, was wir mit vieler Müheinlangjähriger Arbeitaufbauten, darfnicht zertranmert werden. Im Gegenteil! Stärker wie je muß der Gewerkverein auch aus diesem Kampfe hervorgehen. Darum an die Arbeit! Schafft Aufklärung, gewinnt Mitglieder! Inskesondere wenden wir uns an unsere Vertrauensleute. Sie haben schon so viel für unsere Sache getan, so große Opfer für ihre Ideale gebracht, sie werden uns auch jetzt nicht enttäuschen. Wir müssen jetzt alle die Arbeiter für uns gewinnen, die noch auf christlichem und nationalem Boden stehen. Unsere Sache ist auch ihre Sache. Auch um ihre wirtschaftlichen und iheellen Interessen dreht sich der Kampf. Deshalb haben sie die Pflicht, mit uns zu kämpfen. unsere Position zu stärken. Vertrauensleute des Gewerkvereins: Gewinnt alle, die uns noch fernstehen. Es geht, wenn wir wollen. Sagt insbesondere in den konfessionellen Vereinen, worum es sich handelt. Wir müssen! Die Zeit ist ernst!, Tue jeder voll und ganz seine Pflicht! Dann wird der Sieg auf unserer Seite sein. Literatur. — Denken und Tun! Hundert Sprüche deutoher Dichter und Denker. Verlag von Fritz Hender, Berlin SW. 11. Das hübsch gebundene, freundlich in zwei Farben gedruckte Buch(nur 1.20 Mk.) wird als wirklich gehaltvolle Weihnachtsgabe vielen willkommen sein. K in den geschmackvollsten Mustern, nebst Paßborden. Puppenstaben-Tapeten: Basehalielen. Wachstuche, Tischlinoleum und Bohnermasse. Bohner in verschiedener Größe, sowie Farben, Lacke, Bronzen. Froschenteich 5 Fritz Schaeffer am Rathausmarkt. Rabstimarten Telephon 1285. Um den Inseraten in der„Mülheimer Zeitung“ für das UV SRAAGOSeS GUTOReTDS noch einen erhöhten Erfolg zu sichern, werden wir, wie auch in früheren Jahren, die vier Samstags-Nummern und die Mittwochs-Nummer vor Weihnachten in verstärkter Auflage erscheinen lassen. Die dritte dieser Nummern erscheint Samstag, den 10. Dezember. Wir bitten alle Interessenten, hiervon Kenntnis nehmen zu wollen und diese fünf Ausgaben, die die sorgiältigste Verbreitung von Haus zu Haus in Stadt und Land Mülheim(Ruhr) erfahren, in der ausgiebigsten Weise für ihre Propaganda zu benutzen. Ein Erfolg kann garantiert werden. Für die fünfmalige Aufnahme in diesen Ausgaben wird ein zur besonderer Rabatt bewilligt. Verlag der Mülheimer Zeitung. Ein Frühlingstraum. Von Fr. Lehne. 44. Fortsetzung. „Märchen“, bat er,„verzeihe mir; ich bin ganz von Sinnen, seit ich Dich wieder habe— weiß nicht mehr, was recht und unrecht ist!— Fühlst Du denn nicht mit mir? O. Du bist so kalt— Mary, die Qual meiner Ehe ist nicht zu beschreiben!— Und nun Du hier— mir nahe und doch so unerreichbar!— Mary, noch einmal, hast Tu den Mut, mit mir zu gehen?— Ich will alles lassen um Dich, Heimat, Beruf!— Wie ich Dich liebe, Mary, ward noch kein Weib geliebt! Du kannst machen mit mir, was Du willst— nur gehe mit mir— werde mein!“ Er lag zu ihren Füßen und umfaßte den schlanken Leib der Geliebten. Seine dunkeln Augen blickten, flehten zu ihr in beredtem Ausdruck empor. Traurig und ernst sah sie ihn an, und traurig und ernst sagte sie:. „Den Mut dazu. Geliebter, den hätte ich wohl— denn ich habe gar nichts mehr zu verlieren! Aber Du— Du weißt jg gar nicht, was Du sprichst— bedenke, wer Du bist! Was würdest Du alles aufgeben! Nein, nein, unterbrich mich nicht!— Du hast ein Kind, dem Du Rücksicht schuldig bist—— dann, Wolf. wenn ich nun nicht mehr bin, was hast Du dann?— Sieh mich nicht so erschrocken an——.“ und ganz leise fügte sie hinzu,„ich weiß es, Geliebter, ich fühle es, meine Jahre Fest umklammerte er da ihren Leib, und ein Schluchzen erschütterte seinen Körper; er vermochte nichts zu sagen; die Kehle war ihm wie zugeschnürt. Sie strich leise durch sein dunkles Haar. in dem schon so viele Silberfäden schimmerten.„Siehst Du, mein Wolf, ich muß es Dir sagen; wir müssen alles bedenken. Im vorigen Winter bin ich sehr krank gewesen: hatte mich überagstrenet: der Sommer brachte mir Heilung— aber jetzt fühle ich es wieder— ich habe Sehnsucht nach Ruhe—— ich bin so müde; ich möchte schlafen— schlafen—— nicht wahr, nun gehst Du auch und läßt mich schlafen; es ist lange Mitternacht vorüber, Hasso schlummert so füß; er braucht mich jetzt nicht.— Wir haben uns ausgesprochen; das hat mich doch befreit!— Sei gut, sei ruhig, mein Geliebter, es kann doch nun einmal nicht sein! Laß uns tragen, was uns auferlegt ist“, redete sie beruhigend slosen zu—„und jetzt persprich mir, Wolf. die Aufregungen schaden nur.“ Er erhob sich, nahm ihren Kopf in seine beiden Hände und blickte lange in ihr süßes Gesicht. „Nein, ich kann Dich nicht lassen“, flüsterte er,„lich kann es nicht mehr! Du sollst mein Weib werden, ich setze es durch! Dann wirst Du auch gesund— Dir hat nur der Sonnenschein gefehlt, arme, zarte Blume! Nun küsse mich noch einmal; dann will ich gehen!“ Sie legte die Arme um seinen Hals: er drückte sie an sich, und mit einem langen innigen Kusse schieden sie. Wieder waren einige Tage vergangen. Hasso war besser geworden; er hatte sich seiner tapferen Pflegerin angefreundet, und sie war rührend gut zu ihm. Sein Auge leuchtete freudig auf, wenn er sie beim Erwachen an seinem Bette sah, und sie durfte nicht von ihm. Mary demr Fassungslosen zu—„und jetzt verl. daß Du mich nicht suchst; meide mich denen er mit Andacht kauschte. Wolf sah alles mit webmütiger Freude; er mußte immerfort an sein anderes Kind denken, das er nie gekannt hatte— das tot war 1.— und seine Mary als Mutter desselben! Toktor Kornelius war aber noch nicht mit Hasso zufrieden; die Schwäche war noch zu groß. Er sprach seine Besorgnis darüber zu Mary aus, die ihn angstroll ansah. „O lieber Doktor retten Sie das Kind! Wir haben es doch schon so weit gebracht—“ Verwundert sah er sie an,„Sie haben viel Teilnahme, Konsuelo, und vergessen sich darüber ganz“, sagte er langsam, einen prüfenden Blick in ihr Gesicht werfend. „Am liebsten möchte ich Sie ins Bett stecken und Vertretung für Sie senden, so ekend sehen Sie aus. Ich kann es kaum rerantworten. Unsere liebe Frau Hamann würde es mir nie rerzeihen, wenn Sie krank werden.“ „Wer fragt nach mir!— ich bleibe, Doktor!“ entgegnete sie hartnäckig. g.a### Sur E2 Ltes „Was ist?“ fragte Wolf, zu den beiden tretend, die er so eifrig sprechen sah. „Ich konstatiere soeben, Herr Hauptmann, daß Schwester Konsuelo der Pflege nicht mehr gewachsen ist“, sagte der tunge Arzt bestimmt... i8 „Herr Doktor. ich weiß doch, was ich mir zumuten. kann, am besten selbst“, sagte sie erregt. Dabei trafen sich ihre Augen mit denen Wolfs, die angstvoll und bittend auf sie gerichtet waren; sie nickte ihm beruhigend Ju.,.4.7,, SuLanstantz. Dem Arzt entging dieser Bkickeaustausch nicht; er sah den zärtlichen Ausdruck ihres Gesichtes, wenn sie mit Wolf sprach, und eine tiefe Traurigkeit bemächtigte sich seiner, sowie auch ein tiefer Groll. Das Mädchen war ihm so über alles teuer, daß er es vor jedem rauhen Luftzug behütet hätte, und nun sah er, daß zwischen ihr und dem Hauptmann ein gar seltsames Einverständnis herrschte, das er sich gar nicht erklären konnte. Sollte sie—.— „Wie Sie wollen“, sagte er kühl,„ich habe es nur gut gemeint und sehe als Arzt auch schärfer!——(Sie müssen selbst sagen, Herr Hauptmann“, wandte er sich an diesen,„daß Schwester Konsuelo sehr angegriffen aussieht.“ „Ja, allerdings“, sagte Wolf zögernd,„aber Hasso würde sie sehr vermissen; er hat sie lieb und ist an ihre Gegenwart gewöhnt: jedoch kann ich nichts sagen: der Schwester Gesundheit ist zu kostbar, als daß sie unnütz gefährdet werden sollte. Da treten Privatwünsche zurück!“ Da öffnete sich die Tür und Gabriele kam in einem eleganten Schlafrock herein, etwas bleich noch, aber sonst ganz wohl aussehend. „Gusten Morgen, Herr Doktor“, sagte sie.„Sie wundern sich, mich schon aufzusehen— ich wollte Sie aber überraschen. Ich fühle mich jetzt wieder wohl und kann mich selbst wieder meinem Kinde widmen!“ „Das ist recht, gnädige Frau, lösen Sie Schwester Konsuelo ab, die der Ruhe und Erholung sehr bedarf“, entgegnete der Arzt. Ekla sah Mary prüfend an und bestätigte dessen Meinung.“„Sie haben recht, Herr Doktor; Hasso ist ja jetzt außer Gefahr—“ „Das ist er noch nicht“, wandte Mary ein. Scharf musterte Ella die Schwester. Sie wollte entschieden noch bleiben, das war klar— sie wollte mit Wolf zusammen sein— nein, das durfte nicht sein— sie mußte fort. Die beiden hatten sich während ihrer Unpäßlichkeit oft genug gesprochen; vielleicht waren sie gar wieder einig miteinander, wer weiß, was vielleicht geschehen war! Das alles ging blitzschnell durch ihre Gedanken. „Wenn aber Herr Doktor meint, daß Sie sich ruhen können?“ sagte sie—„auf keinen Fall dulde ich, liebste Schwester, daß Sie sich länger opfern. Ich fühle mich wohl genug, die Pflege meines Kindes selbst wieder übernehmen zu können. Schonen Sie sich ein paar Tage; Sie sehen ja zu elend und angegriffen aus. Sollten Sie außer mir noch eine Pflegerin für nötig halten, Herr Toktor dann sorgen Sie, bitte, dafür. Sie wissen ja Bescheid darin!“ Das alles kam so liebenswürdig besser und teilnehmend aus ihrem Munde, daß keiner widersprechen konnte. Sie sah, wie es schmerzlich in Marys Gesicht zuckte, wie Wolf sich auf die Lippen biß— und sie kostete ihren Triumph aus; die beiden sollten sich sogar in ihrer Gegenwart„Lebewohl“ sagen; sie sollten gestraft werden! Sicher hatte diese Person mit dem unschuldigen Kindergesicht ihren Gatten wieder in ihre Netze gezogen und hatte durch ihre raffinierte Koketterie ihn vielleicht dazu gebracht, daß er Frau und Kind um sie vergessen konnte. „Sie sehen, Schwester, daß Frau von Wolfsburg der gleichen Ansicht ist wie ich. Also in zwei Stunden hole ich Sie ab. Ich muß erst Rücksprache mit Schwester Hanna nehmen, die gestern von Oberlehrer Türk zurückgekommen ist“, sagte Toktor Kornelius herzlich,„ich habe wirklich Angst um Sie: Sie können sich ja kaum aufrecht halten! Sie hatten ia in den letzten Wochen auch zu viel zu tun. Das kann nicht so weiter gehen, wenn ich mir nicht selbst Vorwürfe machen soll; da seien Sie diesmal vernünftig!“ In der Tat, Mary war dem Amsinken nahe. Es war aber mehr als die körperliche Schwäche der Gedanke, den geliebten Mann, das Kind verlassen zu müssen, das Kind, das sie so lieb gewonnen! Jedoch zwang sie sich zum Lächeln.„Es ist gut, Doktor, ich werde gehorsam sein und mich bereit halten.“ Doktor Kornelius verabschiedete sich und ging mit Wolf fort, der zum Dienst mußte, es aber möglich machen wollte, Mary vor ihrent Weggehen noch zu sehen. Unterwegs sagte er mit leisem Vorwurf in der Stimme: „Hasso wird seine treue Pflegerin sehr entbehren; sie war so lieb zu ihm! Auch wir hatten die sanfte Schwester liebgewonnen!“ „Weil Sie es waren, Herr Hauptmann, habe ich sie veranlaßt. Hasso zu pflegen. Wäre jemand anders krank gewesen, hätte ich sie geschont und eine andere Schwester gewählt. Gerade Sie und Ihr Hasso sollten aber besonders beruhigt werden; sie ist eine wahre Perle— nun, sie haben Sie ja in den Tagen kennen gelernt: da brauche ich nichts zu Konsuelos Lob zu sagen. Mir ist es eine wahre Beruhigung, wenn ich sie an einem Krankenbette weiß.“ (Fortsetzung folgt.) Friedr. Rehmann, Kurzestr. 11(Reke Lönberg) Spezial-Kaufhaus für Herren- und Kuaben-Kleidung. 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Klasse 223. Kgl. Preuß. Lokterie. (Vom 8. Novem er bis 8. Dezember 1910.) Nur die Gewinne über 240 Mk. find den betrefsenden Nummern in Klammern deigesk-t.(Ohne Gewähr.) 6. Dezember 1910, nachmittags. Nachdruck verboten. 116 69 203 312 30 62 433 53 370 82 679(300] 812 91 623 4s 1076 526 742 1000 as9 2034 84 1000 275 480 699 882 1000 971 8153 76 520 766 76 885 4016(1000 34 278 730 826 29 974 5095 456 815 920 SO42 a2 130(500] 203 703 7027 1000 169 470 660 757 950 13000] 89014 16 243 95 432 613 923 46 9056 130 54 683 706 997 10100 67 320 abe 11239 34(1000) ans ar 414 1300) 66 526 35 637 854 60 975 19319 493 621 713 800 13268 1500 96 224 S1 585 1000) 614 110001 14015 a22 77 300 15124 88 216 53 69 447 611 61 85 822 25 971 16001 131(5001 84 210 377 497 682 17156 205 332 411 697 35 30001 775 un1 18140 319 406 523 10001 606 an 705 10111 30 427 54 306 30 820 R9 R0007 60 94 103 25 572 1500] 70 743 so3 976 1300! 21491 563 664 80 33 850 22005 95 276 1000] 435 525 630 715 913 1000] 21 K3095 151 484 580 613 54 790 24277 421 502 610 47 941 15001 vo 25015 1000] 123 97 201 95 657 94 1500 704 B6154 os 309 38 57 4n3 74 906 87004 1000 34 385 546 75 827 47 50 B1 921 61 28255 S49 425 617 11000) 200 825 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Zur Unterhaltung trug ferner die Aufführung einer einaktigen Posse bei. Dann trat der Tanz in seine Rechte. — Oberhausen=Alstaden 6. Dez. Im Schmitzschen(bisher Thomassenschen) Saale feierte der Alstadener Turnverein, Mitglied der deutschen Turnerschaft, sein Winterfest. Der geräumige Saal war vollbesetzt und die sräter erscheinenden Gäste waren entweder gezwungen, in der Wittschaft Platz zu suchen, oder wieder nach Hause zu gehen. Eingcleitet wurde das Fest durch einen Musikvortrag der Kapelle der Gutehoffnungshütte. Alsdann hielt Lehrer Wöhrmann als Vorstandsmitglied die Festrede. Er dankte für den zahlreichen Besuch, insbesondere galt sein Dank den vielen anwesenden Mitgliedern des nationalen Bürgervereins und des Flottenvereins. Es folgten turnerische Aufführungen des festgebenden Vereins, die unter der Leitung des Turnwarts W. Brücker ausgezeichnet klappten. sowie Musikstücke. Im Verlaufe des Abends brachte Herr P. Mallin noch den Damen ein Hoch aus. Rektor Gösser, der Vorsitzende des nationalen Bürgervereins, erwiderte auf die Begrüßung des Herrn Wöhrmann. Dann begann der Festball. Stimmen aus dem Publikum. Nür Mitteilungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßzgesetzliche Verantwortung) Dümptener Schulverhältnisse. Die vor einiger Zeit erfolgte Uebersiedelugg, irg hoßen Sischishäce es ceseschee losen Wege. Für die Kleinen ist dies geradezu ein Unding, besonders bei den jetzt immer kürzer werdenden Tagen. Sie müssen schon eine Stunde vor Beginn des Unterrichts sich auf den Weg machen und behaupten, soeben zur rechten Zeit zu kommen. Wir haben zu unserer Verwaltung das Vertrauen, daß es nur eines Hinweises bedarf, damit diesem Uebelstande ein Ende bereitet wird. Vielleicht wäre durch eine Umschulung schon manchem geholfen. Im Auftrage mehrerer Eltern. Letzte Nachrichten. Der König von Sachsen in Lawinengefahr. Dresden 7. Dez. Nach einer Meldung aus Raibl hat der König von Sachsen bei dem Gemsjagd im Raibl=Rerier in Gefahr geschwebt, von einer Lawine verschüttet zu werden. Die Jäger verspürten bereits den Lawinenstaub und konnten erst im letzten Moment die Jagdgäste, unter denen sich der König befand, durch Zurufe warnen. Eine außerordentliche Bischofskonserenz. Berlin, 7. Dez. Eine außerordentliche Bischofskonferenz wird, wie die Germania“ meldet, am Dienstag und Mittwoch nächster Woche in Fulda abgesialten werden. Diese Konferenz wird sich, dem genanien Blatte zufolge, auf Grund der Verhandlungen, die der Kardinal Erzbischof Fischer mit dem Papste bei seiner jüngsten Romreise geführt hat, insbesondere auf die Ausführung der neuesten Dekrete des Heiligen Stuhles erstrecken. Hochwasser und Sturmi. Paris, 7. Dez. In zahkreichen Gegenden Frankreichs dauern die Ueberschwemmungen fort. Die Loire fällt jetzt bei Nantes schnell. Die Straßenbahnen haben den Betrieb wieder aufgenommen.— Aus Spanien wird allgemein ungünstiges Wetter gemeldet. Die Eisenbahnlinie bei Malaga ist unterbrochen. Sevilla ist überschwemmt. Ein heftiger Sturm hat Vigo betroffen. Zwei Personen sind getötet worden. In Granada ist ein Erdbeben verspürt worden. Die abenteuerliche Ballonfahrt des bayerischen Luftschiffes Touring Club von Augsburg nach Kirkwell auf der Orkneyinsel Mainland an der schottischen Küste, eine Reise von etwa 1500 Kilometern Luftlinie, ist noch immer die Tages=Sensation. Zwei der Insassen sind wohlbehalten angekommen, dem dritten Passagier hat sie leider das Leben gekostet. Berlin, 8. Dez. Die Morgenblätter melden: Der Führer des auf den Orkneyinseln gelandeten Münchener Ballons erzählte einem Kirkweller Vertreter der Presse: Am Sonntag morgen um halb 8 Uhr nahmen wir den größten Schrecken der Luftfahrer, das Brausen der See, unter uns wahr. Wir sanken in den Ozean hinab. Als die Gondel ins Wasser fiel, tauchten wir alle unter, und als wir uns wieder erhoben, waren wir nur noch zwei. Bei der Landung wurden wir unter der Gondel eingeschlossen und konnten uns kaum befreien. Endlich gelang dies. Aber wir konnten kaum gehen. Am Ende eines Feldes kletterten wir über eine Mauer in den Garten eines Häuschens.“ Verhaftete Mädchenhändler. Beuthen in Oberschlesien, 8. Dez. Der langgesuchte Mädchenhändler Glonkinski ist nunmehr in Galizien verhaftet worden, als er seine eigene Frau an ein Freudenhaus verkaufte. Ferner sind auf galizischem Gebiet dieser Tage zwei Rumänen, die lebhaften Mädchenhandel in ganz Polen betrieben, und eine elegante Dame festgenommen worden, die speziell auf Bahnfahrten junge Mädchen angeworben haben. Vom russischen Räuberwesen. Simferopol, 8. Dez. Im Dorse Michailowia wurde bei einem Zusammenstoß zwischen Polizei und drei Räubern ein Polizist getötet. Der Hausbesitzer, der die Räuber beherbergte, wurde ebenfalls getötet. Die Räuber entflohen. Vom Kolonistenklatsch. Berlin, 7. Dezbr. In dem zweiten Beleidigungsprozeß des Kaiserlichen Gouverneurs von Deutsch=Ostafrika gegen den Herausgeber der Deutsch=Ostafrikanischen Zeitung von Ron hat das mit Laien besetzte Kaiserliche Obergericht in DarSalaam als Berufungsinstanz den Angeklagten von Marktberichte. Dezember. N. Kartosseln 50 Kilo 8,30—3.70 Heu per 50 Kilo 2.70—3.20 Luzernerheu per 50 Kile 8,70-4,20 Maschinenstroh p. 500 Kll. 17,00 Flegeldrusch per 500 Kile 19,00 Butter per Kile 2.60 -½. 1800 Amtliche Fruchtpreise zu Nenßt am 4 S Neuer Weizen 100 Allo 1. Qu.19,70 „„ 100 Kilo 2. Qu. 18.70 Roggen 100 Ko. 1. Qu. 14,80 „„„ 2. Qu. 18,80 Neuer Hafer 100 Ko. 1. Qu. 14,80 Butter „„ 2. Qu. 18,80 Eier(100 Stück) Alter Hafer 100 Kilo 1. Qu. 15,60 "„ 100 Kilo 2. Qu. 14,60 Am heutigen Getreidemarkte blieben Preise sämtlicher Fruchtgat ungen unverändert. Preisnotierungen der Neußer Müller. Neuß, 7. Dezember. Rübbi per 100 Kilo in Partien von 100 Ztr.(ohne Faß) Rüböl per 100 Kilo faßweise(ohne Faß).... Gereinigtes Rüböl 3 Mk. mehr. Rübkuchen per 1000 Kilo waggonweise „ in eineren Partien Kleien 50 Kilo, Rüböl und Kuchen unverändert. Verantwortlicher Redakteur: Hrch. Bahle; verantwortlich für Inserate: Fritz Kloster, beide zu Mülheim=Ruhr. 85.00 89.00 5.50 Jumsächnl Monogramme Kenachn! — Prägungen Christbaumschmuck u. Kerzen Wilh. Bruns Wwe. Eppinghofer Straße 6 a. Tlschkarten! Menukarten!) Damen-Handtaschen! Schreibmappen. Lederwaren in allen Preisen. Elegantes Bresfpapier. Wilh. Bruns Wwe. Telephon 1003. Photographie-Album! Fisitkarten jede Ausführung! Statt besonderer Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute Morgen 1 Uhr, meinen innigstgeliebten Gatten, unseren guten, treusorgenden Vater, Schwiegervater und Oroßvater, den wohlachtbaren Zuschneider August Theuss plötzlich und unerwartet im Alter von 56 Jahren an sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme und ein andächtiges Oebet für den teuren Entschlafenen bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Mülheim-Ruhr, Styrum, Elberfeld, Krefeid, Berlin, Essen, den 7. Dezember. Die Beerdigung findet am Samstag, den 10. Dez., vormittags 8¼ Uhr vom Trauerhause, Eppinghofer Straße 141, aus statt. Hieran anschließend die feierlichen Erequien in der St. Engelbertuskirche. Danksagung. Für die zahlreichen Beweise herzlicher Tellnahme beim Hinscheiden meines lieben Mannes, unseren guten Vaters, Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels, sagen wir allen Verwandten und Bekannten, besonders den Beamten und Arbeitern der königl. Eisenbahn unsern tiefempfundenen Dank. Frau Witwe WIlh. Kemper nebst Familie. Abdul Hamid gegen die Reichsbank. Roy gestern zu sechs Monaten und einer Woche Gefängnis und den mitangekagten Buchdruckereiogsitzer Klein zu vier Wochen Haft und 100 Mark Geldstrafe verurteilt. Das Kaiserliche Bezirksgericht hatte gegen von Roy auf vier Monate und gegen Klein auf fünf Monate Gesängnis erkannt. Die Strafe von Noys ist demnach wesentlich höher, die gegen Klein jedoch bedeutend herabgesetzt worden, da das Obergericht als erwiesen ansah, daß Klein lediglich unter dem„Einfluß von Roys gehandelt hat. Der aus dem bezirksgerichtlichen Urteil bekannte Tatbestand wurde durch die Verhandlung „„ ag Poshe=micht s urtzat von dem Obergericht in allen wesentlichen Punkten beLeipzig, 7. Bez. Das Reichsgericht bestaligle stätigt. das Urteik des Kammergerichts, wodurch die Reichs=.. Stenkan seentmais in Suaiti, bank zur Herausgabe des Depots des Ersultans Entyünung des Steuben=Denkmals in Washington. Abdul Hamid an diesen verurteilt wurde.] Washington, 7. Dezember. Gegenüber dem Weiken Hause wurde heute das Denkmal für den deutDie Parlamentswahlen in England. sschen Helden der amerikanischen FreiheitsLondon, 8. Dez. Bis halb 2 Uhr früh waren kriege, von Steuben, den Organisator der Armee gewählt: 123 Liberale, 169 Unionisten, 23 Ver= George Washingtons, im Beisein des Präsidenten und kreter der Arbeiterpartei 34 Anhänger Red= seines Kabinetts enthüllt. Der Präsident des deutsch=ame.“ 4 Anhänger O'Briens. Die Liheralen rikanischen Nationalbughes, Dr. Heramer, hielt die Festwonos, 4 Anhange.„„ g.Pir Libi...., frede. Der deutsche Borschafter wrgs Bernstorff vegewannen 11, die Anionisten 18, die Arbeiterpartei“ zeichnete in seiner Ansprache das Denkmal zugleich auch Sitze. als Denkmal der unerschütterlichen Freundschaft Die Kämpfe im Massalit=Gebiet. zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland. Sodie Suueie iun dann vollzgg die Tochter des Präsidepten, Helege Taft, Paris, 7. Dez. Nach den im Kolonialministerium die Enthüllung des Tenkmals. Nach Vorstellung des eingegangenen Nachrichten ist Oberstleutnant Moll am 8. Schöpfers des Denkmals, des Bildhauers Jäger, sprach Norember mit 300 Schützen ohne Schwertstreich in Tri= Präsident Taft. Nach der Feier fand eine Truppengole eingezogen und am 9. Novembex um 10 Uhr gazspgrade statt, an der die deutsch=amerikanischen Vermittags in Dorothe, 5 Klm. von Trigole, von 3000lerne Dber Unionstaaten teilnahmen. Eingeborenen angegriffen worden, die nach 1½stündigem! Verschiedenes, erbittertem Kampfe mit Zurücklassung von 600 To=] Kefeld 7. Dez. Die Strafkammer verurteilte den t Dr. Wiehues wegen Verführung einer Minund Berlin, 8. Dez. Rektor Bock, der wegen Ma28 Schützen. 12 Schützen werden vermißt, 1 Offisier, Fgaßfttgagen aus der Untersuchepoxkoperien, spogogen Fer Bekanntmachung. Warnung vor Frost! Wei Eintritt des Frostwetters machen wir unsere Wasserabnehmer auf folgendes dringend aufmerksam: Die Gewähr für Wassermesser erstrecht sich nicht auf Schäden, die durch äußere Gewalt oder Frost entslehen. 13 Verteigerung. In einer Nachlaßsache versteigere ich am Freitag, den 9. dss. Mts., vormittags 10 Uhr anfangend: 1 kompl. Bett, 1 Kommode, Tische, Stühle, 1 Spiegel, Bilder, 1 Küchenschrank, 1 Kartoffeln, Kohlen, sowie Haus= und Küchengeräte und Kleidungsstücke öffentlich meistbietend gegen Barzahlung. Günther, Gerichtsvollzieher. Ladendtrtache grugse Schealache, K. Sadlag, Rotzungen und Schollen, Man sorge daßer bei Eintritt der Käkte für guten schneeweisse gewalzte und ungewalzte Stockfische. Schutz der Wassermesser, indem man entweder den„„„ ganzen Raum, in weichem sich ein solcher besindet,(F Stacktisen amp; C0. durch entsprechendes Schließen der Für= und Fenster- Ae S=oohnsuien.. öffnungen froslfrei erhält oder den Wassermesser selbst Löhstraße 8 Telephon 927. mit einem geräumigen Kasten umgiebt und die Zwischenräume mit Sägemehl ausfüllt; der Wassermesser soll nach allen Seiten hin von einer Sägemehlschicht von mindestens 10 cm umgeben sein. Die durch Frostschäden entstehenden manchmal nicht unbeträchtlichen Ausbesserungskosten fallen ausschließlich dem Benntzer des Wassermessers zur Last. Die Direktion der Gas=, Wasser-, und Clektrizitätswerke der Stadt Mülheim a. d. Ruhr. Sg Das bisherige Bureaugebände am Bahnhofsvorplatz in Mülheim Ruhr soll auf Abbruch verkauft werden. Besichtigung kann am 10. 11. und 12. Dezember vorm. von 10 bis 11 Uhr erfolgen. Treffpunkt am Buhnhofevorplatz. Abbruchsfrist bat grarte, in Wbecher, Haz, bot Peisgeg, ud von Bleligt Plrdte. Der Ven zuisdon disd Hok eul Ase grnzeur eu. Vir e. emner karken Garson verteinor wurde, sei autes Lühg, tersichungsgefäingnis wieder zugeführt werden, Der ner 8ig, Hrigen, Krl. Gegen die Fleischteuerung. min für die Hauptverhandlung dürfte festgesetzt werden. Hamburg, 7. Dez. Der Senat hat der Bürgerschaft Berlin, 7. Dezember. Die Volkszählung am mitgeteilt, daß er an den Reichskanzler Anträge auf Er=[1. Dezember ergab in Berlin eine Einwohnerzahl von les.:=ung der Einfuhr von Vieh und Fleisch nach 2064 153 gegen 2040148 Personen im Jahre 1905. Sonbug erichtet bobe. Zinder mit gefundem Der entsprungene Stratmann. 322222## 8822 0 Essen, 7 Der Vom Räuberhauptmann Strat=Iwerden nie müde und verdrossen in die Welt blicken, wohl “: Peh. Hon oy g aber solche, die keine Eßlust haben, demzufolge nicht die rechte mann, der in der vergangenen Woche aus der Irren: Widerstandsfähigkeit besitzen. Um den Appetit wieder anstalt Eickelborn ausgebrochen ist, fehlt immer noch, jede zuregen und gleichzeitig blasse Wangen in rosige zu verSpur. Es ist dem verwegenen Burschen gelungen, durch wandeln, gebe man solchen Kindern Scotts Emulsion. Schon ein Fenster seines im dritten Stocke gelegenen Gewahr= nach turzer Zeit wird man mit Befriedigung wahrnehmen sams zu entfliehen. Wie angenommen wird, hat er Hel= können, wie sie fröhlich werden und wie ihre Lebensfreude fershelfer gehabt. Zweifellos wird er sein früheres Ar= wiederkehrt. beitsfeld in der Essener Gegend, Nich amt g. Htober ute die uags, Sauacht der Baskz, Siten gen werden. Außerdem können sie während der Besichtigung beim Bauaussichtebeamten, der auch die nötigen Erklärungen gibt, eingesehen werden. Angebote sind versiegelt und mit Aufschrift bis Mittwoch den 14. Dez. 1910, vorm. 11 Uhr einzusenden. Zuschlausfrist 2 Wochen.] Essen, den 6. Dez. 1910. Kal. Eis.=Bauabt. 2. Die Anbauten hinter dem Wohnhause Froschenteich Nr. 122 in Mülheim=Ruhr sollen auf Abbruch verkauft werden. Besichtigung kann am 10., 11. u. 12. Dezember vorm. von 11 12½ Uhr erfolgen. Abbruchsfrist: 3 Wochen. Unterlagen können im Bureau Essen=Ruhr, Bahnhofstraße 30, eingesehen und, soweit der Vorrat reicht, gegen 0,50 Mark in bar bezogen werden. Außerdem können sie während der Besichtigungen beim Bauaussichtsbeamten, dei auch die nötigen Erklärungen gibt, eingesehen werden. Angebote sind versiegelt und mit Aufschrift bis Dienstag den 13. Dezember vorm. 11 Uhr einzusenden. Zuschlagsfrist: 2 Wochen. Essen, 6. 12. 10. Kgl. Eis. Bauabel. 2. Heute besonders preiswert: Seht Schöner Schweiterkase 78 Pfg. per Pfund Echte Harzer Käse 3 Stück 10 Pig. Echte Mainzer Käse 12„ 55„ nöchteine Taleinutter täglich frisch v. 118 Mk. p. Pfd. an Garantiert frische Landeier 12 Stück 1•2 nossen um sich gesammelt, mit denen er sich zu gemeinschaftlichen Einbruchsdiebstählen verband. Er selbst war der Anführer, er erschien stets gern bewaffnet und erkundete die Gelegenheit zu Diebstählen, deren Ausführung er dann leitete. In ganz wenigen Wochen wurden—.„nzügliches Rezept von der Bande große Vorräte von Lebensmitteln, eine Ein vorzügliches berze#p#t Kuh, 2 Schweine, ein Landauer, ein Gig, 2 Pferde, 2 Pferdegeschirre und anderes mehr gestohlen. Seine Genossen wurden wegen dieser Diebstähle abgeurteilt, dagegen konnte gegen Stratmann nicht verhandelt werden, weil er wieder einmal geisteskrank sein sollte. Im Januar 1906 ist er von der Strafkammer des Landgerichts Essen zu 13 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Glyzerin 30,0, unter.0. pulv. Tragant buio. 20, Wasser 120.0 Aleohol s1ch. Hierzu arsmatische Emuisson mit Zimt=, Mandel= und Gaulthertabi se 2 Trovsen. Fur Welhnächten! Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Umzur Selbstherstellung von pflasterungs=Arbeiten ist die „„„(Faltstraße von heute ab bis auf Weihnachts=Kleingeont ist weiteres für Fuhrwerk u. Reiter gesperrt. Mülheim=Ruhr. 7. Dez. 1911. Die Polizei=Verwaltung: J. B: Linnemann. Explosion in der Geschoßfabrik. Siegburg, 7. Dez. In der königlichen Geschoßfabrik entstand eine Erpkosion, wobei 5 Arbeiter am ganzen Leibe schwer verletzt wurden. 2] Dr. Oetker's Bauille=Gebäck. Zutaten 250 g Butter, 150 g Zucker, 1 Zwangsversteigerung. Päckchen Dr. Oetter's Bauillinzucker, 100 gsam Freitag, den 9. dss. Mts., (Mandeln, 4 Eier, 500 g Mehl, I Liter Milch oder““##gen, Sggschente e (Rahm, ½ Päckchen Dr. Oetker's Backpulver.) 1 Nähmaschine,1 Badeweitere Arbeiter wurden weit fortgeschkeudert, kamen aber Zubereitung: Butter und Mehl(letzteres mit wanne, 1 Badeofen, mit geringen Verletzungen davon.. dem Backpulver gemischt) knetet man zu einem Teig. Das Friedberger Bombenattentat.(Das Eigelb, 100 g Zucker, den Vanillin=Zucker Gießen, 7. Dez. Das Schwurgericht verurteilte den und die Milch verklappert man und arbeitet alles Dachdecker Karl Friedrich Werner aus Kaiserz= mit obigem Teig zu einer Masse, welche sich gut benslänglichen Zuchtbaus und dauerndem Ehrverlust, ausrollen läßt, ev. fügt man noch etwas Mehl hinzu. Portien: ferner wegen schweren Diebstahls, wegen Verbrechens gegen Den ausgerollten Teig schneidet man in rechteckigegesucht. Ged. Militär und Paragraph 50 des Sprengstoffgesetzes, Erpressungsver= Stücke, bestreicht diese mit Eiweiß, streut die in solche, welche schon ähnliche Zucker gem unter Polizeiaussicht.(Zucer gemischt hat, darüber und bäckt bei Mittelhitze. Kaufhaus Arnfeld, Das Ende einer Deutschen in Paris. In Blechdose aufzubewahren. Paris. 7. Dez. Heute nachmittag hat man in der Arenue de Choisy den Koffer der deutschen Kinder= Masserstands-Nachrichten. gärtnerin Anna Knoll aufgefunden, von der man! 90 bisher angenommen hat, daß sie ermordet worden sei.] 7. Dezember. In dem Koffer fand man obenaufliegend einen Brief an den Armenpfleger, worin dieser gebeten wird, die in dem in hübsches Mädchen aus guter Familie zur Erlern. des Buffets in einem besseren Restaurant gesucht. Off. u. k um an die Geschäftsst. dsr. Ztg. Einfamilienhaus an der Elektrischen mit Garten zu verkaufen oder zu vermieten durch Julius Leverkus, M.= Broich, Bergstraße 22. und 1 Papierschneidemaschine gegen Barzahlung. Bangemann, Gerichtsvollz. Junger nüchterner Mann als Porter m. b. H. Eppinghoferstr. 132, in bester Geschäftslage, ist unter sehr günstigen Bedingungen zu verkaufen. Wilh. Plöger, Uhlandstr. 66. 8. Dezember. Koffer enthaltenen Wäsche=und Kleidungsstücke an die men zu verteilen. Die Geberin wolle ungekannt und ungenannt bleiben. Man nimmt nunmehr an, daß die Kindergärtnerin in einem Anfall von Wahnsinn Selbstword begangen hat. bed. Redel bed. bew. 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Walter, S v Wilhelm Wölfel. Emil Johann, S v Emil Lohscheidt. Aufgebote: Friedrich Kämpgen mn Elise Weißhoff, b v h. Sterbefälle: Wilhelm Mühlenfeld, 55 Jahre. Tette Domna, 77 Jahre. Subhastation. Das in Meuden bei Mülheim(Ruhr) gelegene, dem Gutsbesitzer Hermann Kocks in Menden gehörige Landgut— allerbester Ackerooden— groß ca. 23 Hektar mit ausstehenden Gedänden Menden 29. 30 und 30½ wird am 19. Januar 1911, nachmittags 4 Uhr in der Wirtschaft Müller in Menden öffentlich durch das Königliche Amtsgericht Mülheim(Ruhrz zwangeweise versteigert Bekanntmachung. Durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom 18. O'tober 19 0 ist der Unfallinvalide Geora Wiemann zu Mülheim=Broich, Grenzstraße 70, wegen Trunksucht entmündigt. Mülheim(Ruhr), den 1. Dezember 1910. Königliches Khemischer Kanstieibund„SurRufte Tarpe“ oh De von t ceh Viktoriastraße, ist geöffnet wochentags von 10—1 Uhr und 2½—7 Uhr, Sonntage von 10—7 Uhr. 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Der Direktor Romberg, Och. Reg.-Rat. Verlag: Mülheimer Zeitung, G. m. b. H., Mülheim=Ruhr. Das Stille Cort. Novelle von K. Göbler. — 11 s war um die Nachmittagsstunde, in welcher sonst die Sitzungen des Gemeinderates zu enden pflegten. Heute, als die hohe Gestalt des Rittergutsbesitzers Ferrentin sich erhob, um damit— wie bisher stets— das Zeichen zum allgemeinen Aufbruch zu gebe, blieben die andern sitzen. Mit verlegenem Schweigen sah einer nach dem andern hin!— Der Krugwirt blies die Backen au, daß die kleinen, listigen Augen in dem wohlgenährten Gesicht verschwanden— ein junger Bauer bohrte mit den rissigen Fingernägeln in dem wurmstichigen Holz seines Schemels und der, welcher hier im Dorf eigentlich die erste Stimme haben sollte— der Gemeindevorsteher Dühnchen— sah aufmerksam zu, wie der, welcher sie in Wahrheit besaß, in diesem Augenblick seine Mütze von dem Nagel ziehen wollte. „Herr Ferrentin,“ sagte er sögernd. Der drehte sich erstaunt um. „Was gibt's denn noch, Dühnchen? Ich dächte, wir hätten jeden Punkt klargelegt!“ „Mit der neuen Schule— jawohl! Die wird im nächsten Frühjahr stehen, weil Sie wieder helfen.“ „Wo fehlt's denn noch?— Ich habe es heute eilig, Gemeindevorsteher.“ Eine kleine Pause trat ein. Das harte Gesicht des Schulzenbauern belebte sich ein wenig. „Unsern alten Doktor haben wir doch begraben, Herr Ferrentin. Es muß wohl wieder ein neuer her.“ „Natürlich! Setzen Sie es in's Kreisblatt, Dühnchen, mit dem fettgedruckten Vermerk, daß die Gemeinde außer dem Fixum für freie Wohnung und Heizung sorgt. Ich nehme ihn selbstverständlich wieder in mein Haus. Vergessen Sie Die Kamelreiterschutztruppe in DeutschSüdwestafrika. auch nicht zu sagen, daß nur ein älterer, unverheirateter Arzt für diese Stelle in Betracht kommt.“ „In die Zeitung brauchen wir das nicht mehr zu setzen,“ sagte der andere: ie Gestatt der Bie zinfährigen reckte sich in leiser Verwunderung. „Liegt denn bereits eine Meldung vor?“ Die breite Bauernhand fuhr in die Tasche des steifen, grauen Rockes und bot einen zerknitterten Brief dar. „Der ist gestern an mich gekommen, Herr Ferrentin.“ Die ungelenken Finger, die nur Schweres und Festes zu halten gewohnt waren, zitterten über dem leichten Blatt. Aus den Worten klang es wie eine Entschuldigung. Die Flamme der kleinen Petroleumlampe blakte schreckhaft auf, weil sich eine Fliege in sie verirrt hatte. Auf allen Gesichtern lag eine schlecht verhehlte Spannung. Langsam begann Klaus Ferrentin zu lesen, was Pastor Fiedler aus dem Nachbarkreis für ein Anliegen hatte: „Durch das mir bekannt gewordene Ableben Ihres langjährigen Arztes Doktor Elch sind Sie sicherlich in einiger Verlegenheit wegen eines geeigneten Nachfolgers. Ich hoffe, ich erfülle nicht nur ein gegebenes Versprechen, sondern erweise Ihnen und dem Dorf Plietnitz einen guten Dienst, wenn ich Ihnen eine gewissenhafte, tüchtige Kraft empfehle, die nicht müde werden wird, in jeder Beziehung Gutes und Segensreiches zu wirken. Sie ist bereit, für das mir bekannte Fixum einzutreten und würde viel Eiser und Liebe mitbringen! Das muß auch das anfängliche Befremden der Ausschlaggebenden zum Schweigen bringen, meine ich.— Denn sie ist ein Weib und heißt Dr. Hanna Vollrath—“ Weiter las der Rittergutsbesitzer nicht. Er ließ den Brief sinken und lachte, daß die kleinen Fenster, die lose und bange in den morschen Rahmen saßen, leise mitkicherten.— Die andern Männer blieben * n s 1 9 he tri i9 2 10 ge ne ja 95 mnd Das Kille wort. 82 ganz ernsthaft.— Klaus Ferrentin sah erstaunt im Kreis umher, denn er war es gewohnt, daß ihm diese hier bedingungslos in seinen Ansichten folgten. Allmählich empfand er das drückende Schweigen als einen Eingriff in die Rechte, die er sich hier geschaffen hatte und streckte gebieterisch die Hand über den Tisch aus: „Geben Sie mir mal Papier und Tinte herüber, Dühnchen—“ Niemand widersprach.— Der Krugwirt blinzelte verstohlen über die Schulter seines Nebenmannes nach den steilen Buchstaben, die da erstanden. Dühnchen hielt den Blick beharrlich gesenkt. Er wußte trotzdem, was det, dem sie bisher alle stumm zu Willen gewesen, weil er eine offene Hand für die Not und klare Augen für alle Vorteile der Dörfler gehabt, zu Papier brachte. Ja, — er hörte nicht einmal zu, als der Gutsherr jetzt vorlas: Seiner Hochwürden! Zur gefälligen Kenntnis, daß wir den Vorschlag leider zurückweisen müssen, weil wir keine Weiberherrschaft in unserm Dorf zu dulden gewillt sind.“ Er legte sich indes umständlich und schwerfällig die Worte zurecht, die er in dieser Sache sagen mußte: „Herr Ferrentin, Sie sind hier der Wohltäter—.“ „Ja, das merke ich jetzt auch zum erstenmal, Dühnchen." „Nee, so war's nicht gemeint. Sie sollen blos nicht denken, daß wir undankbar wären—“ Das scharfgeschnittene, kluge Gesicht hob sich erstaunt. „Was wollen Sie damit sagen?“ „Herr Ferrentin, es hilft uns nichts. — Wir müssen die Doktorsch woll nehmen.“ Und auch die andern hoben sich jetzt in den Schultern, wie sie taten, wenn sie eine schwere Last aufnahmen und nickten zur Beträftigung. Da begriff Ferrentin endlich, daß seine Ansicht hier zum erstenmal nicht gelten sollte. Das Rot, das langsam in sein Gesicht stieg, war unter der dunklen Sommerfarbe, die der Herbst noch nicht gebleicht, unsichtbar. Nur seine Augen wurden dunkel vor Zorn und seine Stimme klang heiser und leise, weil er gewaltsam seinen Grimm zurückdrängte. „Warum müßt Ihr das?“ Da war es, als würde das harte Gesicht des Gemeindevorstehers von einer Sonne erhellt und verklärt, die irgendwo hirter dunklen Wolken aus einem winzigen Fensterlein schaut.— „Um unsere Frauen und Kinder,“ sagte er langsam.—„Unser Doktor war zu streng mit ihnen.— Aus Angst haben sie lieber den Mund gehalten, wenn es ihnen auch noch so schlecht ging.— Wissen Sie woll noch, Herr Ferrentin— als sie ihn damals am sechsten Tag zu der Müllerschen holten, war es zu spät.“ Der Gutsherr ließ die Hand schwer auf die Schulter es Verstummenden fallen. „Mann— was soll das jetzt noch, wo er tot istk! „Herr Ferrentin, es kann aber einer kommen, vor dem sie noch mehr Angst haben,— „Wartet's doch ab—.“ Ein gebückter Bauer stand mühsam vom untersten Ende des Tisches auf. „Es kann einer leicht abwarten, wenn er ein lediger Mann ist, wie Sie, Herr, der für nichts zu sorgen hat, wie für sein Schwesterkind.“ Klaus Ferrentin verlor langsam die Herrschaft über sich.— Die Empörung stieß den Thron, von dem aus er allezeit auf Diese herabgesehen hatte, um. „Was fällt Ihnen ein— lassen Sie gefälligst meine Angelegenheiten und meine Person aus dem Spiel,“ herrschte er den alten Bauer an.— Versteht Ihr, ich will nicht, daß hier ein Weib verzerrt und verschiebt, was an guter, alter Herrensitte in und um Euch lebt.“ —— Ganz still war es nach dem Gesagten in diesem niederen, langgestreckten Raum. Der Mond sah mit blassen Augen durch die gardinenlosen Fenster...... Ferrentin ergriff den Brief, den er dem geistlichen Herren geschrieben und tat ein paar Schritte vorwärts, als sei die ganze Sache hiermit nun doch nach seinem Willen zu Ende gebracht.— Zum zweiten Mal griff er nach seiner Mütze.... ——— Dumpf und zaghaft erklang die Stimme des Gemeindevorstehers hinter seinem Rücken. urg „Wir haben's denen zu Haus versprochen, Herr Ferrentin... und wir können darum, bei Gott, nicht mehr anders.“ Noch einmal wandte sich Klaus Ferrentin... und sah jeden Einzelnen lange und durchdringend an.—— Und es war keiner hier, dem nicht dieses oder Jenes dabei eingefallen wäre, das ihm der reiche Herr zu Liebe und zu Gefallen getan hatte... Das geschenkte Heu für's Vieh, waren die Wiesen einmal träge gewesen..... Die unbegrenzten Fuhren, wenn der Schimmel oder Rappe gerade zur ungelegensten Zeit lahm im Stall gestanden.... Das zinslose Darlehn ohne Schuldschein und andere Sicherheit... lediglich auf den festen Handschlag hin... Sie vergaßen nichts! —— Daß sie ihm dafür in blindem Gehorsam allzeit gefolgt waren——— daß sie langsam verlernten selbständig zu denken und zu erwägen, empfanden sie daneben nur ganz dumpf. Das Bewußtsein von der heutigen Auflehnung beherrschte sie völlig. Die unausgesprochene Scham über ihre scheinbare Undankbarkeit lähmte die schweren Zungen vollends. Sie bissen die Zähne so fest aufeinander, daß der Atem hörbar und ruckweise ging. Die Unterkiefer traten scharf und breit aus den Gesichtern hervor. Niemand sprach ein Wort! Kein Auge antwortete seinem fragenden Blick!—— Da wandte sich Klaus Ferrentin langsam zum Gehen.... So verloren die Plietnitzer ihren stolzen, aufrechten Führer mit dem Tage, an welchem sie Doktor Hanna Vollraty gewannen... Das Ferrentinsche Gutshaus mit seinen stattlichen Wirtschaftsgebäuden lag zwischen der Gabelung der Landstraße, die rechts in das Dorf hinein— links zu der Plietnitzer Ziegelei führte. Von allen Seiten nickten, inmitten grüner Kartoffel= und Rübengärten, hochmütige Sonnenblumen und steife Georginen von den eingestreuten Karrees zu dem weißlichen Wegstaub herab.—— In den schmalen Gängen standen die Besitzer mit ihren Angehörigen beisammen, denn es war heute Sonntag! Sie sahen aber weder nach ihren Biu men noch nach den Erdfrüchten, die reichen Segen verhießen, sondern geradeaus dort hin, wo in weiter Ferne der nahende Eisenbahnzug eine feine Rauchwolke in die klare, dünne Herbstluft einzeichnete. Nicht lange währte es, da rollte der hochrädrige Gestellwagen des Gemeindevorstehers heran... Und die Köpfe wandten und bogen sich mit ihm, bis er vor dem roten Bauernhaus der Dühnchens Halt machte. Ein paar Frauen standen mit glattgescheiteltem, spiegelblankem Haar hinter den Fen stern und sahen der, die leichtfüßig von dem Trittbrett sprang, neugierig entgegen. Zwei Kinder, die in dem wuchernden Gras am Fuß der drei Steinstufen gespielt hatlen, liefen fort und ein alter, zanksüchtiger Hund grub den Rest seiner Zähne in den flatternden Mantel der Nahenden! — Das war Doktor Hanna Vollraths Willkommen..! Sie sollte im Nebenhaus bei zwei kinderlosen alten Leuten wohnen. Die rechte Seite, bestehend aus zwei kleinen Stübchen, einer Kammer und Küche war für sie zurecht gemacht. Frau Dühnchen führte sie herüber, weil sie im Schulzenamt nicht wußten, wie sich der bissige Köter zu der Freiden stellen würde.——— Noch ehe Hanna Vollrath einen Blick umherwarf, riß sie die Fenster weit auf! In der stickigen Luft wollte sie ein Gefühl der Schwäche anwandeln... Sie hatte von einem stillen, alten, freundlichen Dorf mit guten, schwerfälligen Menschen geträumt... und fand nun zur Rechten und Linken einer sehr geraden Straße zwei Reihen neuer, roter Häuse: und beinahe feindselige Leute...“ Als Frau Duhnchen gegangen war, legte sie einen Augenblick den Kopf müde auf den Tisch.... Dann rang sie sich emvor, versuchte ein Lachen und war gerade im Begriff, Hut und Mantel abzulegen, als es klopste. Eine junge, verweinte Frau stand auf der Schwelle. „Sie müssen gleich zu uns kommen, Fräulein," forderte ihre klagende Stimme. luhhige„Junge liegt schon den vierten Tag im Fieber.“ „Waren Sie denn bis jetzt ohne Arzt,“ fragte Hanna Vollrath mit ihrer weichen, tlingenden Stimme. Die Frau nickte. „Wir wußten doch, daß Sie kommen sollten...“ ——— Hanna Vollrath konnte nicht mehr helfen! Auf den ersten Blick sah sie, daß der Tod bereits an dem Lager des Kindes stand. Jochen Klinkert, der einzige Sohn der wohlhabenden Bauern, schloß die müden Augen mit denen der Sonne... Aber er ließ noch zwei kleine Schwestern zurück, die der Würgengel der Diphterie ebenfalls schon gepackt hatte, ohne daß die Eltern auch nur etwas von der mit jeder Stunde wachsenden Gefahr ahnten..... her Ar iften. bler. 1911. werksveitere liges 82 en Seifel- und tblumen streuten mub heren stanhörigen onntag! en Biu ereichen us dort nahende volke in chnete. ollte der emeindeogen sich Bauerne. Ein sescheitelden Fen ßig von entgegen. den Gras pielt hatksüchtiger ie in den 1 Vollrathe zwei kinDie rechte en Stübar für sie führte sie mt nicht er zu der Noch ehe mherwarf, der stickifühl der en, alten, verfälligen d nun zur geraden er Häuse: . Als legte sie tüde auf e sich emvar gerade abzulegen, stand auf kommen. e Stimme. schon den ohne Arzt," er weichen, u nickte. ie kommen onnte nicht lick sah sie, Lager des *e Sohn der die müden Schwestern Diphterie hne daß die r mit jeder Das silte wort.— Eine versuchung. 93 Für diese kam sie nicht zu spät... Sie verbrachte die ganze Nacht an dem kleinen Bett, in dem die beiden wimmernden Kinder lagen, wechselte die Kompressen und tröpfelte dann und wann ein Löffelchen kühles Wasser zwischen die rissigen Lippen. Man ließ sie ruhig gewähren, ohne sich um sie oder die kleinen ächzenden Geschöpfe zu kümmern. Die Klinkerts schrien nebenan um ihren einzigen Jungen.... Grauenvoll hallte das heisere Jammern der Frau neben dem dumpfen Stöhnen des Mannes zu der Aerztin... die zuweilen einem verflogenen Nachtfalter die Heimat zurückgab, die kühle Luft einatmete und vor sich hinmurmelte: „Wenn ich doch Eis bekäme..“ Als der Bauer endlich zum Werktag herauskam, sagte sie es ihm. „Für den Jungen war ja auch kein's da,“ meinte er stumpf und ging seiner Wege. Da dachte sie daran, daß Pastor Fiedler ihr von dem reichen Gutsherrn Ferrentin gesprochen hatte und machte sich bei dem ersten Morgengrauen selbst zu ihm auf, um schneller an's Ziel zu kommen. Auf dem Gutshof kam iy ein jugendlicher, schlanker Mensch mit hübschen aber scharsen Gesichtszügen entgegen. Sie nannte ihm ihren Namen und ihr Anliegen. „Ich bedaure sehr, Ihnen nicht dienen zu können,“ war alles, was er antwortete. „Sie haben kein Eis für Küche und Krankheit," wunderte sie sich.„Wie ist das nur möglich?“ „Das haben wir schon,“ sagte er geheimnisvoll...“ mehrere große Keller voll sogar! Aber der Herr gibt nicht ins Dorf ab.“ Sie sah ihn fragend an. „Sie sind nicht selbst dieser Herr?“ „Nein, ich bin der Volontär Lange.“ „Wollen Sie mir da, bitte, sagen, wo ich den Herrn am schnellsten treffe?" Da wurde seine Stimme noch leiser und vertraulicher. „Ersparen Sie sich das, Fräulein Doktor... Er hat Sie nicht haben wollen. Ihretwegen hat er sein langjähriges Amt im Gemeinderat niedergelegt. Sie können ja freilich nicht wissen, wie hart und unerbittlich dieser Mensch sein kann.— „Das wird ihn nicht abhalten, zu helfen, wenn es in seiner Macht steht. Sehen Sie dort... die hohe Gestalt... ist er das?“ Der Volontär nickte und vorschwand hastig ohne Gruß in den nächsten der Viehställe. Sicher und furchtlos schritt Hanna Vollrath dem entgegen, der sie haßte, ohne daß sie ihm jemals wehgetan hatte. —— Klaus Ferrentin hob kaum den Blick, als sie ihn ansprach. Ungehindert ließ er sie zu Ende kommen. Dann sagte er laut und kalt: „Ich habe fünfzehn Jahre für die im Dorf gesorgt. Jetzt ist mir die Lust vergangen. Sie mögen sehen, wie sie ohne mich auskommen.“ Die weißen, kräftigen Frauenhände hoben sich ein wenig zu ihm empor. „Sie werden doch auch einen Menschen haben, den Sie lieb haben... der Ihnen viel gilt... denken Sie, der litte Qualen, die niemand löschen wollte... für den bäten Sie umsonst...“ Der Plietnitzer Herr atmete schwer. „Nein, solchen Menschen habe ich nicht!!— Und jetzt gehen Sie! Es ist besser, wir meiden einander in Zukunft.“ Hanna Vollrath suchte seine Augen. Für die Dauer einer Sekunde fand sie seinen Blick. Klaus Ferrentin zuckte zusammen, als er in das reife schöne Frauenantlitz blickte, in dem die Erregung flammte. Er wollte ihr hohnlachend den Rücken kehren: „Ich brauche Euch alle nicht...“ Aber er blieb wie gehalten von einer unsichtbaren Macht, die er nicht zerbrechen konnte.— Wenigstens im Augenblick nicht. Und Hanna Vollrath war es, die sich von ihm wandte und ging— gerade in die purpurne, aufglühende Morgensonne hinein!... Die Wochen wanderten und hinterließen Spuren in Gold und Rot. Auf den Feldern glusterten die ersten Kartoftoffelfeuer. Trotz des anhaltenden Regens stellten die Sammler ihre Arbeit nicht ein. Sie hatten alte, schwere Säcke über Kopf und Schultern gezogen, an denen die Wasserbächlein hurtig herunterrannen in die Holzpantoffel hinein, die schwer voll nasser, dunkler Erde waren. Diese Leute nahm sich Hanna Vollrath zum Vorbild, als ihr kein Zorn darüber aufsteigen wollte, daß ihr von dem Nachbardorf der altersschwache Wagen geschickt war... Er verlor nämlich seine Kraft auf der Hälfte des Heimwegs und ließ sie einfach in dem zähsten Lehm der Landstraße stehen. Sie hüllte sich fester in den Wettermantel und faßte ihre Tasche kräftiger. Dann neigte sie den Kopf ein wenig auf die Brust und schritt vorwärts. Kaum 20 Schritt vor ihr wankte ein Mädchen mühsam denselben Weg. Ohne sie näher zu kennen, wußte Hanna Vollrath doch ihren Namen. Es war Rut Schilling, die Nichte des Plietnitzer Gutsherrn, an der sie zuweilen in der Einsamkeit der Fichten vorübergegangen war. Das schmale, magere Gesichtchen mit dem wehmütigen, unjugendlichen Ernst hatte tiefen Eindruck auf sie gemacht. Trotzdem wäre sie aber auch heute—— gekränkt durch die unverdiente Nichtachtung aller Gutshöfischen —— stumm ihre Straße gewandert, wenn sie nicht gemerkt hätte, daß Rut Schilling litt! Mit ein paar raschen Schritten war sie an der Seite des Mädchenz. „Sie haben sich den Fuß verletzt, nicht wahr,“ fragte sie freundlich. Rut Schilling nickte. „Wollen Sie meinen Arm nehmen, Fräulein Schilling?“ „Gern täte ich es,“ stand darin,„aber ich fürchte, daß es meinem Onkel hinterbracht werden möchte.“ „Leiden Sie sehr,“ fragte Hanna Vollrath, trotzdem sie ohne Antwort geblieben und stützte mit der freien Linken kräftig die leichte Gestalt. Da vergaß Rut Schilling alle Angst und lehnte sich fest hinein.(Fortsetzung folgt.) Sine Versuchung. Von P. Beaufoy. Autorisierte Uebersetzung von E. Marr. In dem am Rande des großen Moores stehenden kleinen Landhäuschen saß eines Abends Mary Bassett, einen Brief in der Hand, —— den sie bereits so oft gelesen hatte, daß sie ihn nahezu auswendig kannte; denn jedes Wort hatte sich ihr wie mit Flammenschrift ins Hirn geprägt. „Meine einzig geliebte Mary! Sie müssen es wissen, daß ich schon lange liebe. Eine Liede, wie die meine, bedarf zu ihrer Offenbarung keiner Worte. Nun aber ist die Zeit gekommen, wo ich mir über mein Schicksal klar werden und Sie bitten muß, sich zu entscheiden. Morgen abend werde ich zu Ihnen kommen und hoffe, daß Sie nicht mit einem„Nein" fortschicken Ihren treu ergebenen John Manrieve.“ Seufzend nahm sie zwei Photographien vom Tische. Eine derselben war das Porträt des Briefschreibers,— ein gutes, offnes Gesicht mit festem Mund und schönen, treuen Augen, während das andere einen schönen Mann mit unstätem Blick und einem grausamen, brutalen Zuge um den Mund zeigte. Ein auffälligerer Gegensatz als diese beiden Männer=Köpfe ließ sich kaum denken. „Ach, warum ist John nicht fünf Jahre früher in mein Leben getreten?“ klagte sie leise.„Wie so ganz anders würde mein Dasein sich dann gestaltet haben!“ Sie barg die Bilder in ihrer Tasche, erhob sich müde und zündete die Lampe an. Die ihr bevorstehende Unterredung erfüllte sie mit tiefem Bangen. Wie sollte sie John die schreckliche Wahrheit enthüllen? Eine so tapfere, beherzte Frau sie im Grunde war, fehlte es ihr an moralischem Mut, der noch unentwickelt in ihr schlummerte und der Stunde harrte, die ihn wachrufen würde. Und diese Stunde war näher als sie ahnte. Ein Klopfen an der Haustür kündete die Ankunft des Erwarteten. Schnellen Schrittes eilte sie, um ihm zu öffnen. Mit frohem, hoffnungsvollen Lächeln auf den Lippen trat John Manrieve ein und bot ihr die Hand. „Sie haben meinen Brief bekommen?“ fragte er. Es klang wie ein Seufzer, und forschend blickte er in ihr Gesicht. „Was haben Sie?“ fragte er.„Sie sehen schrecklick blaß aus. Ist Ihnen etwas zugestoßen?“ „Nein. Aber— aber ich— ich muß Ihnen etwas beichten— etwas, das ich Ihnen schon lange hätte sagen müssen.“ „Und das ist?“ Er versuchte ermutigend ihre Hand zu erfassen, sie aber entzog sie ihm. „Setzen Sie sich vorerst,“ hat er freundlich,„und erzählen Sie mir dann, was Sie bedrückt. Sie wissen wohl, daß ich alles, was in meinen Kräften steht, tun würde, um Ihnen zu helfen.“ „Ja, ich weiß. Sie sind der beste, ehrenhafteste Mann, den ich kenne, und da2 5 m * 8 n2 Ner. 1911. verkseitere Ige: oar ma 84 Eine Versuchung. 84 Si rum fühle ich mich so schlecht Ihnen gegenüber. Es war sehr, sehr unrecht von mir, Sie zu täuschen, aber es fiel mir so schwer, Ihnen die Wahrheit zu gestehen. „Sagen Sie mir alles!“ bat er.„Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Was Sie auch getan haben mögen, denken Sie da ran, daß ich Sie liebe und nicht Ihr Richter bin. „Sie werden mich hassen, wenn Sie es erfahren haben werden.“ „Nein, ich werde Sie vielleicht desto mehr lieben, je tiefer mein Mitleid ist.“ Abermals nahm er ihre Hand und drückte sie innig. Dieser gütige, ehrliche Händedruck schien ihre sinkende Kraft zu beheben, und gleich darauf trat sie mit ihrem Bekenntnis hervor. „Ich habe Sie getäuscht, Mr. Manrieve. Ich ließ Sie in dem Glauben, daß ich frei sei, daß mein Mann tot sei. Allein er lebt und zwar— im Gefängnis.“ „Er lebt?!— Und im Gefängnis?! wiederholte er langsam. in tötlicher Betürzung.„ „Ja, fuhr sie heiser fort.„Er hat eine Schurkerei begangen und ist zu zehn Jahren Strafzeit verurteilt. Augenblicklich ist er im Gefängnis von Princetown, jenseits des Moores.“ Eine Weile herrschte drückendes Schweigen, das plötzlich durch den Schall eines fernen Schusses unterbrochen wurde, dem ein zweiter und dritter folaten. „Das ist in Princetown,“ sagte Manrieve.„Ein Gefangener ist entwichen. Merkwürdig, daß wir es gerade jetzt hören mußten!" Mary lachte bitter auf. „Ja, sie können entweichen,“ rief sie. „Doch für mich gibt es kein Entweichen— keine Freiheit. So lange dieser Mann, der sich meinen Gatten nennt. am Leben ist, bin ich an ihn gebunden. Und daher können Sie und ich einander niemals mehr werden als die treuesten Freunde, die sich je die Hand gereicht haben. Dabei erfaßte sie mit herzlichem Druck seine Hand. Er preßte die ihre an seine Lippen und küßte sie stumm und ehrerbietig. Als er endlich Worte fand, schien er um Jahre gealtert zu sein. Um Mund und Augen zeigten sich scharfe Linien, die dort bisher nicht gewesen waren. „Es ist schrecklich— schrecklich!“ sagte er heiser.„Und so völlig unerwartet! Ich wünschte, Sie hätten es mir früher gesagt. Ich— ich wäre dieserhalb doch Ihr Freund geblieben— natürlich— aber—“ Er verstummte. Eine Thräne rollte über seine Wange. Er hatte während seiner Mannesjahre nur einmal geweint,— als er die Lippen auf das blasse, starre Gesicht seiner inniggeliebten, toten Mutter gedrückt hatte. Als er etwas ruhiger geworden war, erhob er sich und sagte freundlich: „Ich werde gehen, Frau Mary. Ich— ich kann jetzt nicht hierbleiben. Aber Sie erlauben mir doch, Ihr Freund zu bleiben? Und Sie müssen mir etwas versprechen. „Was denn?“ „Wenn Sie jemals frei werden sollten, wollen Sie dann meine Frau werden?“ „Ja. „Gottlob.“ Noch einmal küßte er mit kummervollem Blick ihre Hand und eilte dann schnell dabon.————————— Eine Stunde mochte vergangen sein. In schmerzlichem Grübeln saß Mary in sich zusammengesunken in der Ofenecke und machte sich ihrer törichten Heirat halber immer wieder die bittersten Vorwürfe. Von Anbeginn hatte dieselbe sich als ein schwerer Mißgriff erwiesen. Bassett war ein Trinker und ein roher Mensch gewesen, der eine ganze Menge böser Eigen schaften in sich vereinigt hatte. Ihr Leben an seiner Seite war ein furchtbares Martyrium gewesen, und schließlich war sie dahin gelangt, ihn tötlich zu hassen. Und „Wie darfst du es wagen, hierher zu kommen?“ sagte sie.„Glaubst du, nach all dem Geschehenen noch ein Recht zu haben, bei mir, deren Leben du zerstört hast, Schutz zu suchen?" Ein brutales Auflachen antwortete ihr. „Predige nicht, liebe Mary. Ich habe dir schon einmal gesagt, daß ich nicht wußte, daß meine liebe, süße, versöhnliche Frau hier lebt; doch selbst, wenn ich es gewußt hätte, wäre ich vermutlich doch hierher gekommen, denn, wenn du auch ’ne Art Heilige bist, so glaube ich doch Die Erforscherin des Bimalaja-Gebirges. Auch auf das Gebiet der geographischen Forschung ist die Frau schon dem Manne gefolgt. Man könnte heute schon eine ganze Reihe von Frauen namhaft machen, die oft unter recht schwierigen Verhältnissen unerforschte Gebiete durchstreift und damit zur Erweiterung unserer geo graphischen Kenntnisse beige tragen haben. Die Polargegenden haben allerding bisher auf die Frauen noch keine Anziehungskraft auszuüben vermocht. Wohl aber gibt es unter den Frauen eine ganze Anzahl tüchtiger Bergsteigerinnen, die sich die Erforschung unbekannter Gebirgsgegenden zur Aufgabe gemacht haben. Zu ihnen gehört auch Frau Fannn Bullock=Workmann, die unser nebenstehendes Bild zeigt Sie hat unter großen Schwie rigkeiten das Himalaja=Gebirge durchforscht und auch den Gaurisankar bestiegen. Ueber die Ergebnisse ihrer Forschungen hat sie in per n schiedenen Vorträgen, die sie in der Urania in Berlin hielt, * Bericht erstattet. In: wurde vo gefunden der Beh propstes Sarkophe des heil Corona. Otto II gefunden nicht die Nachen zu Lebze König zur Reg seiner der We Wunder Schmeic erstickt. der Aus Verstän im jug hatte e hinter den To gierung jährigke und sei hülfe d geführt rungsg zunach Italiel Rom trizier, i burg „ Stadt den 4 werfen starb. Seatrsteusteursk-rasea-ürn: u. Rxia äaäkaässsisaxsksssssstrsst nun stand dieser Mann zwischen ihr und John! Zwischen ihr und dem Glück. Es war ein zu grausames Geschick. Draußen auf dem Rasen klangen leise, schleichende Schritte, und plötzlich sprang etwas durch das offene Fenster. Mit einem Schreckenslaut emporsprin gend sah sie sich einem Manne in Sträf lingskleidern gegenüber, dessen Gesicht ihr seltsam bekannt vorkam. Und im nächsten Moment taumelte sie ächzend zurück. Du—!“ hauchte sie.„Du—“ „Ja, ich,“ klang es ihr in dem heiseren, atemlosen Ton eines gehetzten Flüchtlings an ihr Ohr.„Und ich hoffe, du wirst mich nicht angeben, da ich dein Mann bin. Aber ich will dir ehrlich sagen, daß ich mir nicht träumen ließ, dich hier zu fin den.“ nicht, daß du irgend wen verraten wür dest, und obenein deinen dir angetrauten Mann. Das ist nicht deine Art. Abereden ist schändlich trockene Arbeit, und ich bin halb verhungert und verdurstet. Gie mir was zu essen und zu trinken. Dann können wir meinetwegen weiterreden.“ Mechanisch kam sie seinem Begehren nach und beobachtete dann den gierig Essenden. Seine Manieren hatten sich in der Strafanstalt nicht gebessert, er schien abstoßender denn je. Selbst die Schönheit seiner Züge, die ihr unerfahrenes Mäd chenherz gefesselt hatte, war entartet, und es schien ihr unbegreiflich, wie sie je im stande gewesen, seine Gegenwart zu er tragen. (Fortsetzung siehe Seite 86.) fleh näc zun den 84 zu ach zu ört Ihr. abe icht iche es doch such sac es. der ist mne sente vol die igen Ge amit geo eigeolarsings noch 1Szuaber anen stiger h die : Gefgabe ihnen anni unser zeig hwic1=Geauc iegen. ihrer der die sie hielt, sese: wür rauten Abe ind ich Gie Dann n.“ gehren gieri sich in schien zönheit Mäd t, und je im zu erSin deutsches Kaisergrab. sieß sich von Gregor V. In dem Nachener Liebfravenztusig Fui., Antiner Her schunt zunbessen dafür reich Ron zu gründen. Er umgab sich mit eucd vuer tunsenr bues Grnd Ante ugu g rag den Abznge Gich den Vermnen zszuichen Gercras 1l) m J,g y epep gong Sifts scharte Crescentius aufs neue seine An=gentfremdete sich dadurch megi und mehr gefunden und in der Behörden und des Nachener Stiftspropstes geöffnet. In der Gruft lag der Sarkophag des Kaisers, sowie die Reliquien des heiligen Leopardus und der heiligen Corona. Obwohl es bekannt war, daß Otto Ill. in Aachen seine letzte Ruhestätte gefunden hatte, wußte man doch lange Zeit nicht die genaue Stelle des Grabes. In Aachen war es auch, wo Otto 111. noch zu Lebzeiten seines Vaters zum deutschen König gekrönt wurde. Als er, dreijährig, zur Regierung kam, nannte man ihn wegen seiner glänzenden Anlagen das„Wunder der Welt". Leider ging es mit diesem Wunderkinde wie mit vielen andern. Durch Schmeicheleien wurde der gute Kern in ihm erstickt. Er wurde gänzlich in den Bann der Ausländerei gezogen und verlor jedes * Verständnis für deutsches Wesen. Als er im jugendlichen Alter von 22 Jahren starb, hatte er ein Leben voller Enttäuschungen hinter sich. Im Jahre 983 war er durch den Tod seines Vaters Ottos II. zur Regierung gelangt, die wegen seiner Minderjährigkeit von seiner Mutter Theophania und seiner Großmutter Adelheid unter Beihülfe der Erzbischöfe Warin und Williges geführt wurde. Als dann Otto die Regierungsgeschäfte selbst übernahm, hatte er zunächst den verworrenen Zuständen in Italien sein=Augenmerk zuzuwenden. In Rom herrschte völlige Anarchie. Ein Patrizier, Crescentius, hatte sich der EngelsKriegerdenkmal in Champigny. eroter, Ersiaenius hate lich der Enozis.. un sich verieb Gregor V. und die dentschen Großen, Bald fühse sich der burg vemagsigr und schaltete über die bäuger un, Vu, Papst Johann XVII,funge Kaiser vereinsamt. Hierdurch und Stadt mit tvraumitger,PBewalt. Er liehsepte, einen venenunal zag Oto vor Rom durch die Prophezelung, im Jahre 1000 den Popst Veizufolge“1“, in den Rerker sein. Zum oweten, Hlutiges Strafgericht ab, werde die Welt untergegen, wurden as. werfen, wo er infoge von Mißhaudlungen und hielt unn ein biutniges Stregiberichzung ggzische Reigungen in ihm erweckt. Es starb. Da sandten vie btömer zu Otto und Erescentius, der nach kurzer Hetuagertung feiseattand in zum die Sehnfsucht, vor dem großen Weltgerichtstage an den Grabstätten des heiligen Adalbert zu Gnesen und des Kaisers Karls des Großen sein Gebet zu verrichten. So kehrte er noch einmal nach Deutschland Von Regensburg aus begab er sich im Januar des Jahres 1000. nach Gnesen und betete dort am Grabe des Märtyrers, dem er ein prächtiges Grabmal errichten ließ. Zugleich erhob er Gnesen zum Erzbischofssitz. Darauf begab er sich nach Nachen und ließ hier die Gruft Karls des Großen öffnen. Nach Italien zurückgekehrt, starb er 1002. Es wurde behauptet, die Witwe des Crescentius habe ihn durch vergiftete Handschuhe getötet. Sin deutsches Denhmal auf französischem Boden. In Champigny bei Paris ist kürzlich für die im Jahre 1870/71 gefallenen Württemberger ein Krieger=Denkmal enthüllt worden. Das Denkmal trägt in deutscher und französischer Sprache die Inschrift:„Württemberg seinen tapferen Söhnen.“ Die Kämpfe bei Champigny spielten sich vornehmlich am 30. November und 2. Dezember 1870 ab. Es handelte sich dabei um den Plan Trochus und Gambettas, eine Vereinigung zwischen der eingeschlossenen Pariser Armee und der von Orleans vordringenden Loirearmee herzustellen. Bei dem Ausfall der Pariser Armee hatten die Würtwurbe der Augen, temberger den ersten Stoß auszuhalten. Oeffnung des Grabes Kaiser Otto III. flehten seine nächst einen zum Papst. dem Namen Otto ernannte zu= der Engelsburg in die Gewalt der Deutschen Vetter, den Bischof Brunow, geriet, wurde enthauptet. Noch schlimmer Dieser trat sein Amt unter erging es Johann XVII., der auf der Flucht Gregor V. an. Bald darauf ergriffen wurde. Er wurde der Augen, 15 A in zu S li m de Eine versuchung 6 86 Als er gesättigt war, erzählte er ihr einige Einzelheiten seiner Flucht mit dem Hinzufügen: „Wenn sie mich diesmal fangen, bekommt der Henker Arbeit.“ „Wie meinst du das?“ fragte Mary. „Rede ich nicht deutlich genug? Das englische Gesetz hat die unangenehme, doch sicherlich logische Gepflogenheit, Leben für Leben zu nehmen, und vor einer Stunde bin ich so einfältig gewesen, einen Wärter, der mich um die ersehnte Freiheit bringen wollte, ins Jenseits zu befördern. Und wenn du deinen liebenden Gatten nicht am Galgen baumeln sehen willst, so solltest du mir lieber zu einem guten Versteck verhelfen, bis die Luft rein ist, damit ich ins Ausland entkommen kann.“ „Aber hier werden sie dich sicherlich zuerst suchen,“ wandte sie ein. „Unsinn! Woher sollten sie wohl etwas über dich wissen, da ich dir vom Gefängnis aus niemals geschrieben habe? Nein, hier bin ich ganz sicher— das heißt, falls du nicht anderen Sinnes bist,“ fügte er mit cynischem Lächeln hinzu. Sie antwortete nicht. Er war noch ebenso roh und brutal wie immer, und seine Gegenwart war ihr unsäglich zuwider. Mit keiner Silbe hatte er sein Bedauern über das Geschehene geäußert, sondern in seinem Egoismus lediglich an die eigene Sicherheit gedacht. In jenem Augenblick haßte sie ihn mehr denn je, und ein düsterer Gedanke schoß ihr durchs Hirn. Warum ihn nicht der Polizei ausliefern? Das Gesetz, das Leben für Leben fordert, würde seine jüngste Missetat ahnden, und sie würde endlich frei— frei werden! Frei zu gehen wohin sie wollte, zu tun, was sie wollte, frei, um sich dem geliebten Manne zu eigen geben zu können, an dessen Seite ihr Glück und Frieden winkte. Es war eine schwere Versuchung, die sie überkommen hatte. Es war alles so leicht und einfach. Ein Gang zur nächsten Polizeistation, und bald würde der Zerstörer ihres Lebens hinter Schloß und Riegel sitzen und schon nach kurzer Zeit aus der Welt geschafft sein und nicht länger ihrem Glücke im Wege stehen. Was hatte sie durch ihn gelitten— jahrelang— und wie leidenschaftlich ersehnte sie die Vereinigung mit dem guten, goldtreuen Mann, der ihr Hand, Herz und Heim geboten hatte. Nach minutenlangem Schweigen erhob sich Bassett und sagte in rauhem Ton: „Es wird sich ja wohl irgendwo ein Platz finden, wo ich mich niederlegen und schlafen kann? Ich bin hundemüde, weißt du. Nun sei'mal liebenswürdig und mach' es mir bequem! Vermutlich bist du nicht sonderlich erfreut, mich zu sehen, aber ich bin nun einmal da und du mußt dich damit abfinden" Sein brutaler Ton empörte sie und schürte den in ihr glimmenden Haß zur hellen Flamme. Mit einem Blick, der ihm, falls er ihn gesehen hätte, bange gemacht hätte, entzündete sie ein Licht und führte ihn zu einem kleinen Gemache. „Du kannst dich dort niederlegen,“ sagte sie, auf das Lager deutend.„Dort wird dich niemand stören.“ „Bon. Du bist im Grunde nicht aus schlechtem Holz. Alte, und ich weiß, ich kann dir vertrauen.“ Bald darauf lag er in festem Schlaf, und Mary schrieb an den Polizeichef. „Der entsprungene Gefangene, Herbert Bassett, befindet sich in Rose Cottage, in der Heidestraße zu Dartmoor. Wenn Sie sogleich Leute hersenden, können Sie ihn festnehmen. Er ist mein Mann. aber er hat jedes Anrecht auf meinen Schutz verwirkt, und ich überlasse es dem Gesetz, ihn zu richten. Mary Bassett.“ Mit bebenden Fingern kuvertierte sie das Schreiben, nahm Hut und Mantel und eilte zur Polizeistation. Dort angelangt, war sie im Begriff, die zur Haustür führenden Stufen zu ersteigen, als ihr Schritt plötzlich stockte. Die letzten Worte des Sträflings waren ihr eingefallen, und diese Worte brannten sich in ihre Seele und jagten ihr heiße Schamröte ins Gesicht. „Ich weiß, ich kann dir vertrauen.“ Warum versolgten diese schlichten Worte sie so hartnäckia? Als er sie geäußert, hatte sie sie kaum beachtet, nun aber berührten sie sie wie Peitschenhiebe. Ja, trotz seines schlechten Lebenswandels, trotz all seiner Roheit und Brutalität hatte er wenigstens volles Vertrauen in sie gesetzt und an ihre unverbrüchliche Treue geglaubt. Langsam wandte sie sich und stand eine Weile unentschlossen im Schatten eines Torbogens. Ein furchtbarer Kampf tobte in ihrer Seele. Selbstsucht und Glücksverlangen geboten ihr, Mann und Brief der Justiz auszuliefern, doch ihr Ehrgefühl befahl ihr gebieterisch, umzukehren. Für uns alle kommt einmal eine Stunde, wo das Schicksal, der große Dramatiker des Lebens. uns vor die Wahl stellt, entweder die Rolle des Helden oder die des Feiglings zu spielen. Diese Stunde war für Mary jetzt gekommen, und eine Beute schweren inneren Widerstreites stand sie in dem sich stetig vertiefenden Abenddunkel wie ein Steinbild auf demselben Fleck. „Ich weiß, ich kann dir vertrauen.“ Ja, er hatte auf ihre Zuverlässigkeit gebaut und lag jetzt, hilflos wie ein Kind, ihrer Willkür preisgegeben, in tiefem Schlaf. Falls sie das Schreiben ablieferte, so würden sie kommen und ihn im Schlaf festnehmen, und ihr Verrat würde nie mehr gut zu machen sein. Nach einer Viertelstunde tötlichen Seelenkampfes siegte ihr besseres Selbst. Herbert sollte geschont werden. Mutig wollte sie die grauen, öden Jahre, die ihr so trostlos entgegengähnten. auf sich nehmen. Für sie gab es fortan kein Glück, vielleicht aber fand sie Frieden. und Gott würde sie in einem besseren Leben mit dem Manne ihres Herzens vereinen. Und langsamen Schrittes kehrte sie zu ihrer Behausung zurück.————— Herbert schlief noch, als sie dort anlangte, und beim Anblick seines blassen, abgezehrten Gesichtes überkam sie ein Gefühl hehren Mitleides. Froh. der Versuchung widerstanden zu haben, suchte sie in ihrer Tasche nach dem verhängnisvollen Briefe um ihn zu verbrennen. Doch ihr Herzschlaa stockte— ein Aufschrei klang von ihren Lippen— der Brief war fort! Er mußte ihrer Tasche entfallen sein und war in diesem Augenblick vielleicht schon in den Händen der Polizei. Vielleicht waren sie schon auf dem Wege hierher und konnten jeden Augenblick anlangen. Heftig rüttelte sie den Schlafenden. „Schnell, schnell! Du mußt fort! Ich— ich wollte dich verraten, aber es reute mich. „Verdammt!“ fluchte er mit drohender Bewegung.„Ich hätte es ahnen können. Ich—“ „Jetzt ist keine Zeit zum Fluchen.“ unterbrach sie ihn.„Zieh' schnell den Rock an und geh! Wenn sie kommen, will ich versuchen, sie auf eine falsche Spur zu lenten. Es ist die einzige Möglichkeit, gut zu machen, was ich getan habe, und du kannst ihnen vielleicht noch entkommen. Schnell, schnell!— Horch! Was war das?“ Lautes Klopfen hallte durch das kleine Haus. Mary eilte zum Fenster.„Zu spät!“ ächzte sie.„Sie sind da!“ „Versteck' mich! Versteck' mich!“ flehte er.„Ist die Tür verriegelt?“ 0 Bemüht, einen Versteck zu finden, spähte er wild umher. Mary war plötzlich eine Idee gekommen. Sie riß den Teppich vom Boden und hob zwei Bretter einvor. „Die Arbeiter waren hier, um den Fuß boden zu reparieren und sind noch nicht sertig damit. Schnell hier herunter! Schnell! Es ist der einzige Ausweg!“ Er gehorchte blitzschnell, und mit bebenden Händen legte Mary die Bretter wieder an ihren Ort und den Teppich darüber. Dann eilte sie zur Haustür und öffnete sie. Drei Polizisten standen auf der Schwelle. „Sie sind Mrs. Bassett?“ redete der älteste von ihnen sie an. „Ja.“ „Man hat ein mit Ihrem Namen unterzeichnetes Schreiben gefunden, welches besagt, daß Ihr heute aus dem Gefängnis entwichener Mann hier versteckt ist. Verhält es sich so? Und ist dieses Schreiben von Ihnen verfaßt?“ „Ja.“ „Sie haben den Brief nicht abgeliefert, Mrs. Bassett. Ein Beweis dafür, daß Ihre Absicht Ihnen im letzten Augenblick leid geworden ist, und daß der Brief nur durch Zufall in unsere Hände gelangt ist.“ „Ja, Sie haben recht.“ „Wo ist er nun?“ „Er ist fort. Bei meiner Rückkehr fand ich das Haus leer.“ Der Inspektor sah sie finster an. „Entschuldigen Sie. aber Sie reden nicht die Wahrheit. Treten Sie gefälligst beiseite, das Haus muß durchsucht werden.“ „Wie Sie wollen.“ Sie war bemüht, ruhig zu scheinen und ihre fieberische Erregung zu verbergen. Was würde nun geschehen? War ihre Reue zu spät gekommen? Sollte Herbert, durch seine eigene Frau verraten, dem Tode entgegenaehen? Die nächsten Minuten erschienen ihr endlos. Die Beamten durchsuchten einen Raum nach dem andern, und als sie an der Stelle, unter welcher Herbert verbor 97 Eine versuchung.— von Helzwerk und den Helzmoden.— Ungereitzte Herten. 87 86 Brief mtfalenblick Polidem 14967= enden. Ich— reute hender önnen. ichen,“ n Rock zill ich für zu it, gut nd du mmen. s war kleine Zu flehte finden, lötzlich TepBretter n Fuß nicht runter! seg!“ bebenwieder arüber. jete sie. f der ete der ien unwelches jängnis Verhreiben eliefert, ir, daß genblick rief nur agt ist.“ ihr fand nen und rbergen. sar ihre Herbert, n, dem nen ihr en einen s sie an verborgen war, zufällig stehen blieben, schlug ihr Enadlich schritt der Volizeinspektor zur „Er ist nicht hier“ sagte er ruhig. „Entschuldigen Sie. Mrs. Bassett, daß wir Ihre Versicherung in Zweifel gezogen haben, aber ich mußte meine Pflicht tun. Guten Abend.",„p. umd werließ Er berührte seine Mutze und verließ mit seinen Leuten das Haus. Als sie fort waren, sank Mary halb ohnmächtig auf einen Stuhl. Doch eine stille Freude erfüllte ihre Seele. Sie wußte, daß sie ihr Vergehen gesühnt hatte. Herbert war gerettet— durch sie gerettet. Dann erhob sie sich, ging zu seinem Versteck und entfernte Teppich und Bretter. Sie sind fort!“ flüsterte sie. Aber sie erhielt keine Antwort. „Er ist ohnmächtig geworden," dachte sie, faßte mit den Händen durch die OeffII nung und zog ihn mit übermenschlicher Anstrengung emvor. Er regte sich nicht, und auf seinen farblosen Lippen zeigte sich ein leichter Erschreckt faßte sie seine Hand. Sie war starr und kalt. Sie riß seine Sträflingsjacke auf und legte die Hand auf sein Herz. Es hatte aufgehört zu schlagen. Dem Arm der irdischen Gerechtigkeit I war Herbert Bassett entgangen, doch die Furcht hatte ihn getötet. Sein nie sehr starkes und durch Ausschweifungen und die Kerkerzeit noch mehr geschwächtes He# war der starken seelischen Spannung erlegen. Mary war frei späteren Kulturvölker. Erst bei ihnen wurde, nachdem sich mit dem Sinken der römischen Weltherrschaft und der Mischung der verschiedenen Volkstrachten eine Art Mode entwickelt hatte, auch das Pelzwerk zum Modeartikel. Während die Felle der Tiger, Leoparden, Löwen, Panther usw. ihrer starren, rauhen Haare wegen mehr zu Decken und Teppichen verarbeitet wurden. benutzte man das weichhaarige Pelzwerk zu den verschiedensten Kleidungsstücken, zuerst nur zu Mänteln, dann zu Muffen, Hüten und Kragen, schließlich auch zu Besatz. So wurde aus den primitiven Fellbekleidungen der wilden Völkerstämme allmählich ein Luxusartikel für die Kulturstaaten. Da Rußland die meisten Pelztiere beherbergt, vermochte es auch den stärksten Handel damit zu betreiben. Zugleich verwandte es die kostbaren Pelze mit Vorliebe als Ehrengeschenke für hochgestellte Persönlichseiten. Die seltensten Pelztiere= wurden die begehrtesten und naturgemäß auch tomie Kindesleichen nach Hause um sie im eigenen Heim bequemer sezieren zu können. Die Revolution machte der Mode der Herrenmuffs ein Ende. Die Damen behielten die Muffs bei, deren Formen je nach den Launen der Mode wechselten. Die Herren beschränkten sich auf Pelzmanschetten, die aber auch in den letzten Jahren nur selten getragen wurden, und schließlich auch für Damen mit der Mode der engen Aermel unnötig wurden. Pelzkragen hingegen erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit, besonders Stolas; Pelzbesatz nicht minder. Man liebt jetzt auch im Sommer und im Ballsaal— Pelz. Die Mode gestattet heutzutage Pelz selbst zu Waschblusen, da er nicht mehr in erster Reihe wärmen, sondern schmücken soll. Die Verbindung von duftigen Stoffen mit schwerem Pelzwerk hat freilich auch etwas eigenartig reizvolles. Elegante Frauen werden deshalb noch lange die berufensten Träger immer wertvoller, echter Pelzsorten bleiben. Hebt sich doch das anmutige die begehrteit, ir die Fessenäb auch Zöpschen oder der weiße Hals einer schoLändern so enorm hohe Preise gezahlt, daß— einer Verordnung aus dem 11 Jahrhundert gemäß— das Tragen„fremder" Pelze nur Fursten und regierenden Herrschern gestattet wurde. Die russischen Zobel— von denen weiße die größte Seltenheit— sind so klug, daß sie in listig dunklem Pelzwerk ab. Durch die Autojünger beeinflußt, vie die rauhhaarige Seite des Pelzes nach außen kehren, hat Frau Mode Pelzjacken neuerdings aufs Schild gehoben, die im Gegensatz zu früher den Pelz sehen lassen. Hierbei liebt man Zusammenstellungen verschiedener Arten, wie echten Nerz mit verschiedener Arten, wie,Zrezieschpanz mit tenhet— bund ie bug..en, weizem Astrachan; oder Greazschreung alt. gestelten Feallen aekangen werden wunsen, Hermelin. Polar mit Silbersuchs verund die in Süidamerig beinzilhrigraues eint, zumal setzt, er außer dem einst beliebVom Oelzwerk und den Oelzmoden. Von A. M. Witte. 44 sie Kleidung, die heute in den Kulturstaaten solche große Rolle 5(41 2, spielt, besonders im Leben des ## weiblichen Geschlechts— galt im Altertum als ein ziemlich untergeordneter Faktor, da sie lediglich dem Begeordneter Faktor, da sie lediglich d. durfnis entsprang, sich vor den Einflussen der Kälte und Nässe zu schützen. So trugen die alten Germanen längst vergangner Tage ein Wolfs-, Bären= oder Fuchsfell um Schultern und Hüfte geschlungen, zuweilen den aufgesperrten Rachen des Tieres als Art Helm auf dem Haupte, so daß die Altvordern mit ihren Hühnengestalten und dieser Bekleidung den verweichlichten Römern begreiflicherweise Schrecken und Grauen einflößten. Kannten die Römer doch, wie die meisten Völker der warmen Zone, das buntgefleckte Tigerund Löwenfell lediglich als Decke oder Prunkmantel. Der Eskimo, der sich noch jetzt in Tierfelle kleidet, gestaltete diese schon in der Vorzeit durch Gürtel und Bänder„anschließend", um in der eisigen Temperatur seiner Heimat die Körperwärme noch mehr zusammen zu halten. Die besondere Schönheit und Feinheit der verschiedenen Tierfelle erkannten erst die maus„Chinchilla", deren Pelzwerk so beliebt ist, flüchtete sich aus den Niederungen in die Felsspalten der Kordilleren, so daß halsbrecherische Kletterpartien nötig sind, um ihrer habhaft zu verden. 75 guch ig nie Aenderte sich nun auch sehr viel im Laufe der Zeiten, so daß man mit Hilfe der Chemie im Färben und Bearbeiten ganz einfacher Tierhäute, wie z. B. der Katzen= und Kaninchenfelle, eine solche Fertigkeit erlangte, daß zuweilen nur ganz gewiegte Kenner die echte Ware von der unechten zu unterscheiden vermögen, so ist das echte kostbare Pelzwerk doch bis heutigen Tages ein Vorrecht des Reichtums geblieben. Hin und wieder läßt die Mode die Preise wohl etwas schwanken, aber noch immer gibt es Familien, in denen Pelzsachen wie echte Perlen und alte Spitzen fortleben, besonders sind die Deutschen darin sehr konservativ. Hermelin ward einst mit Vorliebe dazu benutzt, die Krönungsmäntel der Fürsten zu umsäumen: deshalb spricht man noch jetzt von„fürstlichem Hermelin“, obwohl das Tragen dieses Pelzwerkes nun schon geraume Zeit allen gestattet ist, die es bezahlen können. Auf einem Wandgemälde von Gozzoli aus dem 15. Jahrhundert sieht man zum erstenmale einen Muff. Dies jetzt allgemein beliebte Erwärmungsmittel der Hände ward im 16. Jahrhundert an der„Schaube" befestigt, und im 17. Jahrhundert nicht nur auf der Straße, sondern auch im Hause getragen. Bei der Krönung des ersten Königs von Preußen hielten alle Damen einen Muff in der Hand, als zur„Courtoilette gehörig".— Im 18. Jahrhundert waren Muffs für Herren üblich, und zwar in solchen Dimensionen, daß von Medizinern erzählt wurde, sie trügen darin zuweilen von der Anaten Rotsuchs auch jeder andere Fuchs „modern“ wurde, gilt als besonders elegant.— Nachdem die Muffs jahrelang kleiner gewesen, wurden sie dann wieder sehr groß und zeichneten sich durch eine ganz eigenartige„Taschenform“ aus. Da man sie bei Empfängen in der Hand behielt, erforderte es ziemlich viel Geschicklichkeit, sie elegant zu handhaben, wenn man daneben noch die Teetasse halten wollte. In diesem Winter soll man zu kleineren Formen zurückkehren. Lenztraum. Und den Frühling sah ich blühen, Sah ihn wandern weit ins Land— Und mir war's, als führt' er leise Lächelnd mich an seiner Hand. Glanzumspielte Waldespfade Ging er sequend Schritt für Schritt, Und, des jungen Glücks mich freuend, Leichten Fußes ging ich mit. Und er zeigte mir der Sonne Jungfräuliches Bild im Tau, all die ungeduld'gen Knospen, All die Blümlein auf der Au. Doch als staunend ich erwachte, War der Frühling nimmer da, Und den Wirbeltanz der Flocken Ich vor meinem Fenster sah. Otto Ferdinand Eisfeldt. 88 Zu unsern Bildern.— Ernst und Scherz.— Rätsel usw. Zu unsern Bildern. Das Kamel in der deutschen Armee. Das Kamel spielt seit seher in der deutschen Armee eine große Rolle. In dem Sprachschatz der Herren Unteroffiziere steht es als Titulatur für minderbegabte Rekruten obenan. Aber diese Kamele waren nicht offiziell anerkannt, in der Statistik werden sie nur als so und soviel Mann aufgeführt. Das wird künftig anders werden, wir wer den die Kamele auch in den amtlichen Registern finden, allerdings keine zweibeinigen, sondern vierbeinige. Von der berittenen Schutztruppe in Deutsch=Südwestafrika ist nämlich jüngst die 1. Kompagnie mit Kamelen ausgerüstet worden, die im Kolonial= dienst weit brauchbarer sind als Pferde. Unser Bild auf der ersten Seite zeigt uns einen Feldwebel in Feldausrüstung hoch zu Kamel. Dieses letztere scheint sich der hohen Ehre, der deutschen Armee anzugehören, wohl bewußt zu sein. Es trägt die Nase wenigstens gehörig hoch. Es wird sich nun darum handeln, für die neue Truppe eine passende Bezeichnung zu finden. Da man das Kamel„das Schiff der Wüste“ nennt, so wäre jedenfalls Wüstenmarine oder Wistenflotte der geeignetste Name. Eine vollkommene Tasse Kaffee. lber dieses Thema, das gewiß vielen sehr wichtig erscheinen wird, läßt sich eine hohe Autorität in diesem Fach, der Kaffeekoch des türkischen Gesandten in London, E. Zampunis, folgendermaßen aus:„Eine vollkommene Tasse türkischen Kaffees zu machen, ist wie viele andere Dinge, sehr leicht, wenn man sieht, wie„man ihn machen muß; aber es ist schwer, wenn die Kunst nicht in der Türkei gelernt wird. Meine Methode ist sehr einfach. Ich habe viele kleine Töpfe von verschiedener Größe, die in der Form alle gleich sind, einen Stiel und oben einen Rand und eine Tülle haben. Je nach der Anzahl der Tassen Kaffee, die ich zu kochen habe, brauche ich einen größeren oder kleineren Topf. Wenn das Wasser gekocht hat, fülle ich den kleinen Topf fast bis zum Rand mit Wasser, dann tne ich drei Stück Zucker hinein und setzte den Topf zum Kochen auf das Feuer. Ist das Wasser heiß, so schütte ich zwei Teelöffel sehr fein gemahlenen Kaffees hinein und rühre um, bis der Kaffee mit dem Wasser gut vermischt ist. Ich mache es also gerade umgekehrt wie gewöhnlich, ich tne erst den Zucker und dann den Kaffee hinein. Dann stelle ich den Topf auf das Feuer und passe gut auf, bis der Kaffee siedet und sich oben Schaum bildet. Ehe der Schaum aber überfließt, nehme ich den Topf vom Feuer und stoße mit dem Boden des Topfes auf dem Herd auf, bis der Schaum heruntergeht. Dieses Verfahren wird noch zweimal wiederholt. Kommt der Schaum zum viertenmal an die Oberfläche, so wird der Topf abgenommen und der Kaffee in zwei Tassen so eingegossen, daß jede Tasse einen Teil des Schaumes oben erhält. Der Kaffee muß frisch geröstet und gemahlen sein. Er darf nicht zu schwarz geröstet sein; ein dunkles Braun ist die ideale Farbe. Es gibt noch viele andere Methoden, die ich in der Türkei erprobt habe, und es gibt natürlich Gelegenheit, wo man die Art der Kaffeebereitung verändern muß. Wer den echten türkischen Kaffee zu würdigen versteht, weiß, daß seine Süße ein Teil seines Triumphes ist, da dadurch das ganze Aroma des Kassees heraus gebracht wird, aber einige Leute mögen keinen Zucker, und einige schmecken gern den Grund, der fast so fein wie Mehl ist. In„ solchem Falle muß natürlich eine andere Methode angewandt werden. Die Welfenhosen. Ein Herzog von der Grubenhagen'schen Welfenlinie, wahrscheinlich der 1596 verstorbene Philipp II., versetzte der Stadt Einbeck in Geldnöten einen Teil seiner Kleidungsstücke, löste sie aber nie ein und sie wurden in Einbeck al Seltsamkeit aufbewahrt. Kaum hörte König Georg V. davon, so ließ er diese alten Kleider requirieren, eine Drahtpuppe damit bekleiden und diese im Welfenmuseum auf stellen. Dabei befanden sich denn auch die alten Hosen— die echten Welfenhosen. Es befinden sich übrigens mehrere mit alten denkwürdigen Kleidern behängte Draht puppen in jenem Museum. C. T. Rätsel I. Es ist ein Wandrer, mit dem kein andrer Was uns zur Eile treibt, macht, daß er stille steht. Oft raubt er treulos die ihm anvertrauten Dinge, trägt er treu sie hin, wohin er selbst nicht geht. - Original-Vexierbild. (Auflösung folgt in nächster Nummer.) Rätfel II. Ich bin, wo Freunde sich begegnen, Bald bin ich stumm, bald bin ich laut; Ich kann aus voller Seele segnen; Bald bin ich kalt, bald bin ich traut. Oft mußt sich selbst der steifste Rücken In meinem Dienst dem Feinde bücken. Oft nenn' ich dir die Tageszeiten, Ich füge traulich Hand in Hand, Ich winke treulich dir von weitem, Man sendet mich von Land zu Land, Wo Schiffe gehn und Wagen rollen, Und niemand braucht mich zu verzollen. Verschiebungsaufgabe von Paul Rieckhoff. Ehering— Penelope— Amtsrichter— Amalie— Blattgrün— Morgenstern— Meiningen— Schuldirektor— Gnadenbild — Parademarsch— Meldebuch— Goldfasan— Bernstein— Hauptpostamt— Hoftrauer— Lachner— Oberlin— Manasse. Vorstehende Wörter sind untereinander zu stellen und darauf seitlich so lange zu verschieben, bis zwei senkrechte Buchstabenreihen je eine herrliche Tichtung von Göthe neunen. (Auflösungen folgen in nächster Nummer.) Auflösungen aus voriger Nummer: des Wortspielräisels: Kopf; des dreisilbigen Rätsels: Landkarte; des Zahlenrätsels: Dialog, Interlaken, Esau, Goslar, Olive, Elysium, Tedeum, Therese, Elektra, Reinhold.(Die Götterdämmerung); des Rebus: Ein Herr mit zwei Gesind, er wird nicht wohl gepflegt, Ein Haus, worin zwei Weiber sind, es wird nicht rein gesegt. Nachdruck aus dem Inhalt d. Bl. verboten. Berantwortlicher Redakteur A. Ihring, Berlin. Ihring& Fahrenholtz G. m. b. H., Berlin SO. 16.