Erscheint täglich ausschließlich der Sonn= und Bezugspreis für den Monat 65 Pfg. einschließlich Uustrierter Sonntagsbeilage; mit achtseit. illustriertem Familienblatt 75 Pfa., Postbezug vierteljährlich.25 Mk. A Lutherner Ternsprech=Ansching Nr. 193. Einrückungsgebühren für die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg., im Reklamen= 40 Pfe.— Anzeigen von auswwärts # kosten 20 Pfg, die Petitzeile. Bei Wiederholungen wird entsprechender Nachlaß gewährt. Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Mülheim a. d. Ruhr. (Mülheim, Broich, Dumpten, Heißen, Gaarn, Speldorf und Styrum.) Gel.-Abr.: Bettung mallihturen. Chefredakteur: G. Ottweiler, Mülheim(Ruhr). Geschäftsstellen:.=Broich: Julius Kurtz, Schloßstr. 3.— Duisburger Str.— evre pich, Aabäufer. M 242 Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten. Samstag 15. Oktober 1910 38. Jahrgang * Der Eisenbahnerstreik in Frankreich. Nun ist es in Frankreich doch zum Generalstreik der Eisenbahner gekommen. Was man seit Mitte Juli dieses Jahres vorausgesehen hatte, wo die syndikalisierten Eisenbahnbeamten den Generalstreik prinzipiell beschlossen, ist nun eingetroffen, und Frankreich steht vor einer Kalamität, wie sie größer nicht gedacht werden kann. Hervorgerufen durch die Klagen der Eisenbahnangestellten über unzureichende Löhnung= und rigorose Dienstverhältnisse, zeigt dieser Streik eklatant, wohin es führt, wenn Angestellten, die einem öffentlichen Interesse zu dienen haben, das Recht zur Organisation, wie es die Republik nicht anders tun konnte, gewährt wird. Daß dieser tief in alles Verkehrsleben eingreifende Streik einen Schaden für Handel und Verkehr bedeutet, der sich nicht einmal nach Millionen abschätzen läßt, liegt auf der Hand. Mag man durch Heranziehung von Automobilen und Einstellung von Reservisten zur Bedienung der fahrplanmäßigen Züge auch noch so viel Abhilfe gegen diese Verkehrsstockung zu schaffen suchen,— alle Verkehrserfordernisse kann dieser Notdienst zwischen dem wirtschaftlich regen Frankreich und den übrigen Handelsstaaten doch nicht annähernd erfüllen. Und dabei taucht außerdem noch die Befürchtung auf, daß die Einstellung der Reservisten, die gesetzlich nur im Falle einer Mobilmachung, also im Kriegsfalle, zur Bedienung der Eisenbahnen herangezogen werden können, parlamentarische Weiterungen für das Ministerium Briand und seinen Bestand ergeben könnte— kurz vor der Eröffnung des Parlaments am 27. Oktober. Denn man täusch e sich nicht. Man ist in Frankreich trotz allen Fabelns von einer Neubelebung des Nationalismus mit seinen Revancheideen heute friedlicher als je gesinnt, wo man die hochgespannten Forderungen bei Begebung der ungarischen und türkischen Anleihe um ein gutes Stück zurückstecken mußte. Und die Absägung Iswolskis mit seiner deutschlandfeindlichen Politik zeigte, daß der Dreibund noch immer das politische Heft in der Hand hat und demzufolge auch Bedingungen für Anleihen diktieren kann. In den Pariser Kaffees wird man daher den Absinth der nationalen Begeisterung mit recht viel Wasser verdünnen müssen und dieses Revanchegetränk desto vorsichtiger durch Strohhalme schlürfen, als der Herveistische Antimilitarismus in Frankreich neuerdings drohender denn je sein Haupt erhebt, wovon verschiedene Vorkommnisse bei Rekruteneinstellungen beredtes Zeugnis ablegen. Trotzdem darf die Gefahr einer Störung des deutschfranzösischen Verhältnisses nicht unterschätzt werden. Es ist nur zu leicht möglich, daß, wenn auch das Ministerium Briand nach Erklärung des Generalstreiks versucht, mit Hilfe der Reservisten Herr im eigenen Hause zu bleiben, es diese Herrenrolle doch nicht durchführen kann, weil sich eben der Charakter einer radikal=sozialistischen Republik nicht mit der Inanspruchnahme militärischer„Streikbre= cher" verträgt. Auch bei dem Ministerium Clemenceau gab schließlich die zweideutige Haltung, mit der es Staatsraison und Arbeiterfreiheit überbrücken wollte, den Grund zuur Rücktritt, und Delcassé, Poincaré, Cambon usw. stehen ständig auf der Lauer, um sich in Besitz der Briandischen Machtbefugnisse zu setzen. Freilich— man beurteilt in Deutschland die Stimmung des französischen Volkes nur zu gern noch der Pariser Presse, aber die ruhebedürftige, allen Sensationen abholde Provinz ist schließlich auch ein Faktor, der in Betracht gezogen werden will. Tut man das so kommt man auf eine Diagonale, die für die entgegenkommende Haltung der Regierung gegenüber den Eisenbahnern und damit für eine baldige Beilegung des Konflikts spricht. Ueber Berechtigung und Nichtberechtigung der Ansprüche der französischen Eisenbahner ein Urteil fällen zu wollen, liegt uns fern. Nur soviel sei erwähnt, daß die Forderungen der französischen Eisenbahnarbeiter sich gemäß der allgemeinen Lebensverteuerung auf eine Lohnerhöhung, die rückwirkende Kraft des Arbeiterpensionsgesetzes vom Jahre 1909, die Durchführung eines wöchentlichen Ruhetages, eine gerechtere Arbeitseinteilung und auf die feste Anstellung der im Eisenbahndienst beschäftigten Personen mit einem Mindestgehalt von 1250 Francs beziehen. Auch hier äußert sich eben neben der diesjährigen schlechten Weizenernte Frankreichs der Schutzzoll. Und wenn die beiden Pole alles politischen und sozialen Lebens wirklich Brot und Liebe sind, so ist es hier, da Frankreich nit dem zweiten Artikel reichlich versehen ist, der erste, nach dem in Eisenbahnerkreisen gefragt wird. Möglich, daß diese Nachfrage Frankreich in eine Misere seines Verkehrslebens bringt, die vielleicht auch nur ein Flackerfeuer ist, das schnell erlischt: die Bedrohung seines Verkehrs durch die Eisenbahnerorganisationen wird Frankreich nie los werden, wofern es sich nicht entschließt, den Wein der republikanischen Syndikate durch den Einguß von militärisch straffer Disziplin zu verwässern. Die französische Leichtfertigkeit. Kleine Irrtümer. 0W Paris, 14. Okt. Die Allgemein=Charakterisierungen von Rassen und Völkern zeichnen sich nicht selten— man fühlte sich fast versucht, gewöhnlich zu sagen— durch ihre Unrichtigkeit aus. Das erklärt sich ja sehr leicht daraus, daß sie meist von fremden Beobachtern in die Welt gesetzt worden sind, die in Ueberhebung der Eigenschaften ihrer eigenen Nationalitäten den Sonderheiten anderer nicht das hinreichende Verständnis und das erforderliche aufrichtige Eingehen auf ihre Lebensbedingungen, ihre geschichtliche Entwicklung und ihr Temperament zu widmen vermögen. Besonders hat so das den Franzosen und speziell den Parisern mit Vorliebe gespendete Beiwort„leichtfertig“ zu bedauerlichen Irrtümern Anlaß geboten. So lange man darunter nur Schnelligteit des Urteils und des Handelns, die selbstverständlich zu Uebereilungen und zu Uebertreibungen führt, versteht, wäre nicht viel dagegen einzuwenden Da man aber gern mit dem Begriffe das Verkennen elementarer Vorschriften der Pflicht, des Gewissens, der Selbstzucht, selbst der Ehrlichkeit und des Anstandes verbindet, so muß endlich einmal gegen den Mißbrauch dieses Adjektivums für Franzosen Protest erhoben werden. Freilich sind auch sie selbst grohenteils an diesen böswilligen Auslegungen ihrer Eigenschaften schuld, da sie ein wahres Vergnügen darin finden, in ironischer, schwerfälligeren Ausländern häufig unverständlicher Form ihre Leichtfertigkeit in Worten so stark als möglich hervortreten zu lassen und den Anschein. zu erwecken, als dehnte sie sich auch auf ihr ganzes Denken und Tun aus. Falsch, gründlich falsch! Aber das täuscht so, daß frisch hierher Gekommene oft auf rein sarkaftische Anzapfungen Deutsches Reich. Berliner Nachrichten. Der Kaiser nahm Donnerstag vormittag im Neuen Palais bei Potsdam die Vorträge des Präses der Artillerieprüfungskommission, des Generalstabsarztes der Armee, des Kriegsministers und des stellvertretenden Chefs des Militärkabinetts entgegen. Nachmittags kam der Kaiser nach Berlin, besuchte den Reichskanzler und nahm abends an dem großen Festmahle im Schlosse zu Ehren der Berliner Universität und ihrer Gäste teil. — Nach sächsischen Blättern hat der König geäußert:„An eine Oeffnung der Grenzen ist leider nicht zu denken, da dies mehr Schaden als Nutzen bringen würde. Das ist meine und meiner Regierung Ansicht. Wir können unsere Landwirtschaft nicht der großen Gefahr der Einschleppung von Viehseuchen aussetzen, die dann bei uneingeschränkter Oeffnung der Landesgrenzen entstehen würde. Wie gesagt, ich bedaure die Fleischteuerung lebhaft, sehe aber gar keinen Weg, wie ihr abgeholfen werden könnte.“— Der Bundesrat überwies in seiner letzten Sitzung einen Gesetzentwurf betreffend den Schutz des zur Anfertigung von Reichsbanknoten verwendeten Papiers gegen unbefugte Nachahmung an die zuständigen Ausschüsse.— Wie schonungsbedürftig die Reichsfinanzen sind, geht u. a. daraus hervor, daß der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg es laut„Berl. Ztg.“ durchsetzte, daß die etwa 300000 Mark Kosten für die Ostasienreise des deutschen Kronprinzen nicht aus Mitteln des Reiches, sondern aus solchen des Kron=Fideikommisses gedeckt werden. Reisen des Kaisers. Die Verhandlungen wegen der Begegnung zwischen dem Kaiser und dem Zaren sind jetzt endgiltig abgeschlossen. Der Zar wird sich nach dem 20. Oktober nach Potsdam zum Besuche des Kaisers begeben. Die Zusammenkunft soll einen streng familiären Charakter tragen. Der Kaiser wird anfangs November den Besuch des Zarer auf Schloß Friedberg erwidern.— Wie verlautet, ist nachstehendes Programm für den Besuch des deutschen Kaisersin Brüssel festgesetzt: Die Ankunft erfolgt am 25. Oktober 3 Uhr nachmittags auf dem Nordbahnhof. Am Abend findet ein Prunkmahl nach Empfang des diplomatischen Korps statt. Für den 26. ist ein Besuch der Ausstellung für alte Kunst sowie des Rathauses beabsichtigt; abends findet ein Mahl bei der Gräfin von Flandern und im Anschluß daran eine Gala=Oper statt. Für den 27. ist der Besuch des Parks von Laeken, nachmittags der Empfang der deutschen Kolonien und hierauf ein Mal in der Gesandtschaft vorgegesehen. Hiernach erfolgt die Abreise nach Berlin. Das offiziellebelgische Sozialistenorgan fordert jetzt selbst die Genossen auf, beim Besuche des deutschen Kaisers sich aller Demonstrationen zu enthalten. Die Parteiführer waren mit dem in dieser Beziehung gefaßten Beschluß nicht einverstanden. Zur Neichsversicherungsordnung. Trotz entschiedenen Widerspruchs der Regierungsvertreter wurde von der Reichstags=Kommission für die Versicherungs=Ordnung ein Zentrumsantrag angenommen auf Erhöhung der Invalidenrente um ein Zehntel beim Vorhandensein von Kindern unter 15 Jahren. Diese Erhöhung der Rente würde Mehrkosten von 13 Millionen Mark jährlich verursachen. Der Zentrumsantrag belastet den ohnehin schon schwankenden Kahn der Reichs=Versicherungsordnung so sehr, daß er aller Voraussicht nach mit ihm untergehen wird.— In der Reichstagskommission für die Versicherungs=Ordnung erklärte Donnerstag die fortschrittliche Volkspartei durch ihren Redner daß sie für das Gesetz in seiner bisher gewonnenen Fassung stimmen werde. Beschlossen wurde, daß das Vermögen der Versicherungsanstalten zu mindestens einviertel in Reichs= und Staatsanleihen angelegt werden muß. Das Berliner Universitäts=Jubiläum ist in harmonischer Weise verlaufen und hat bei allen Festteilnehmern nicht nur einen freundlichen, sondern einen erhebenden Eindruck hinterlassen, der durch das fröhliche Gartenfest der Studentenschaft noch einen rosigen Hauch erhielt. Den Höhepunkt der festlichen Veranstaltungen bildete die von keiner Seite angegriffene Rede unseres Kaisers, welche die wissenschaftliche und nationale Aufgabe der deutschen Universitäten charakterisierte und die Millionenstiftung für Forschungs=Institute ankündigte. Die Kaiserwocte haben auch im gesamten Ausland hellen Anklang gefunden. Allgemeine Billigung erfuhren auch die ergänzenden Darlegungen des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg. Auf allen Seiten hat man dem Reichskanzler auch die Verleihung des philosophischen Doktorhuts als wohlverdiente Ehrung gegönnt. Nicht einstimmige Billigung hat dagegen in der Presse die Kreierung des Kaisers zum juristischen Ehrendoktor gefunden. Auch dem Kaiser, dem Freunde und Förderer dieser Art durch die Pariser blind eingehen und gewichtige Moralpredigten halten zu können glauben, von dem spöttischen Beisall der Eingeborenen zu immer kühneren und— sagen wir das Wort heraus!— unpassenderen Angriffen gegen die Nation angefeuert, deren Gastfreundschaft sie in Anspruch nehmen, der gegenüber sie mithin höfliche Zurückhaltung über das zu wahren hätten, was ihnen an ihr auszusetzen als richtig erscheint. Das passiert gerade jungen Mitteleuropäern häufig, die sich im Handumdrehen familiär machen zu können glauben, sich schnell die Phraseologie der Pariser Blätter aneignen, mit kritisieren, als ob sie hier ein Zensorenamt auszuüben hätten, um natürlich, wenn sie diese Art auch außerhalb der Kreise, in denen man sie mehr zum Ulk gewähren läßt, zu bekunden sich herausnehmen, sehr unangenehme und oft gefährliche Erfahrungen machen müssen. Ich erinnere mich eines ganz harmlosen deutschen Kaufmannes, der sich in die bissige und verleumderische Sprache Rocheforts so eingearbeitet hatte, daß er von Allmächtigen des Tages nur die abscheulichsten Missetaten zu berichten und ihnen Namen zu geben wußte. die sogar für Galeerensträflinge zu hart erschienen wären, und der das ganze französische Volk als bis in das Mark verdorben und dem Untergange geweiht laut zu erklären beliebte. Als dann die bekannten anarchistischen Attentate in den neunziger Jahren des verflossenen Säkulums, die Ravachol= und Henry=Bomben die große Panik unter der Pariser Bevölkerung hervorriefen, wurde er eines Tages kurzweg ausgewiesen, obgleich nichts gegen ihn vorlag als ein lächerliches Schwätzen. Und natürlich trat keiner der Pariser Freunde, die mit ihm im Schimpfen gewetteifert und ihn sozusagen angelernt hatten, für ihn ein. Höchstwahrscheinlich ist er sogar von einem dieser als verdächtig den Behörden angezeigt worden. Doch zurück jetzt zur Leichtfertigkeit der Franzosen! Es gibt Gebiete, sehr wichtige Gebiete, auf denen sie zu ihrer Ehre vielmehr eine auffällige Schwerfälligkeit an der Wissenschaften und Künste, hätte, so meint man, der Ehilssanbische Toktorhut gebührt. Aber die juristische Eidet„welche in Deutschland alle Staatsmänner heranvildet, glaubte nun einmal vor den übrigen Fakultäten ein Recht darauf zu haben, dem Kaiser die höchste akademische Auszeichnung zu verleihen. Auf dem„Gartenfen im Oktober“, das den Abschluß der offiziellen Feier bildete, wurden viele schöne Studentenlieder aus alter neuer Zeit gesungen. Mit berechtigtem Stolze wurde das Loblied auf die deutschen Universitäten hinausgeschmettert:„Nicht bloß Europer, nein Japaner und Araber— Füll'n ihren Wissens=Pegasus mit unserm Haber.“ Protestkundgebungen. Die Moabiter Straßen=Krawalle in Berlin sucht die Sozialdemokratie im parteipolitischen Interesse agitatorisch zu verwerten, da die preußische Wahlrechtsfrage sich nicht mehr recht zugkräftig erweist. Nach den in Berlin abgehaltenen ebenso zahlreichen, wie mangelhaft besuchten Versammlungen, in denen der Polizei die Schuld an den Moabiter Vorgängen zugeschoben wurde, sollen ähnliche Protestkundgebungen in Magdeburg, Stettin, Hamburg und anderen großen Städten stattfinden. Der sozialdemokratische Parteivorstand und die General=Kommission der Gewerkschaften betreiben die Agitation diesmal gemeinschaftlich. Ausland. Oesterreich=Ungarn. — Der Minister des Auswärtigen Graf Aehrenthal gab in der ersten ordentlichen Sitzung der Deleastionen die üblichen Darlegungen über die Lage. Er gmg näher namentlich auf die Geschichte der Annektion Bosniens und der Herzegowina ein und gedachte mit aufrichtigem Dank der Treue, die Deutschland seinem Verbündeten bewies. Der Minister hob auch die fortgesetzte günstige Entwicklung der ehemaligen Okkupations=Provinzen hervor, deren Einkäufe die militärischen Unkosten von etwa 180 Millionen Kronen in kurzer Zeit ausgleichen würden. An Nachtragskrediten für die Marine forderte der Minister 54 Millionen Mk. Achteindrittel Millionen Kronen sind für den militärischen Schutz der neuen Provinzen erforderlich. Frankreich. Der Eisenbahnerstreik den der Ministerpräsident ein verbrecherisches und aufrührerisches Unternehmen voll Gewalttätigkeit und Unordnung nannte, hat sich mit seinen schweren wirtschaftlichen Folgen nun fast über ganz Frankreich ausgedehnt und hat auch durch die Verhaftung der Streikführer zunächst keine Abschwächung erfahren. Im Gegenteil hat diese Maßnahme der Regierung die Aufrührer nur noch rebellischer gemacht. Der Proklamierung des Generalstreiks seitens der Agitationsleitung ist auf allen Bahnlinien mit alleiniger Ausnahme der Ostbahn Folge gegeben worden. Auch die Angestellten der Pariser Untergrundbahn haben den Dienst eingestellt. Die Bediensteten der Orleansbahn schlossen sich aus Gründen der Solidarität dem Streil an, zu dem sie sonst keinerlei Ursache hatten, da alle ihre Forderungen schon seit Wochen erfüllt worden sind. Die Regierung hatte mit dem Streikkomitee vor dem Ausbruch des Ausstandes Verhandlungen geführt und hätte die Bewilligung der Arbeiter=Forderungen auch bei den Eisenbahn=Gesellschaften durchgesetzt. Diese hätten sich für den größeren Aufwand mit Zustimmung der Regierung einfach durch eine Erhöhung der Tarife schadlos gehalten. Die Komitees lehnten aber alle gütlichen Verhandlungen ab; sie wollten den Kampf! Den Frieden wird das reisende und Waren versendende Publikum, auch das des Auslandes, schließlich aus seiner Tasche bezahlen müssen. Wenigstens ist dieser Ausgang der Dinge nach den gescheiterten Präliminar=Verhandlungen vorauszusehen. Die Schutzmaßnahmen der Regierung haben bisher ihren Zweck in keiner Weise zu erfüllen vermocht. Auf die Einberufungs=Order des Kriegsministers pfeifen die militärpflichtigen Angestellten. Und die Verhaftung der Rädelsführer? An die Stelle der Verhafteten sind sofort neue Agitatoren getreten; Herrn Briand aber und seinen Ministerkollegen wird das Wagnis des Verhaftungsbefehles möglicherweise das Amt kosten.— Der Sozialisten=Führer Jaures, wie der sozialistische„Abgeordnete Viallant protestierten entschieden gegen die Verhaftung, die indessen der Polizei=Präfekt Lepine, der mit verschiedenen Kommissaren erschienen war, mit großer Energie vollzog. Es wurden zunächst nur 5 Streikführer in Haft genommen, und nach der Polizei=Präfektur gebracht, darunter der Hauptagitator Toffin, dessen Maßregelung den Anlaß zu der ganzen Bewegung gab. Die Folgen de: Ausstands, durch den der Verkehr im Innern der Republik sowie mit Deutschland, Holland, Belgien, und England, lahm gelegt ist, machen sich mit jeder Stunde störender und empfindlicher fühlden Tag legen. So auf dem geschäftlichen. Kein Volk kann sich rühmen, den Franzosen, speziell den Pariser Kaufmann und Gewerbetreiebnden, in der peinlichen Beachtung seiner Verbindlichkeiten und in der Scheu, auch unverschuldet diesen nicht nachkommen zu können, zu übertreffen. Kaum anderswo setzen„Geschäftsunglücke“, die zu Konkursen, geschweige zu Bankerotten führen, bei den einfachen Handwerkern und Arbeitern so in der Achtung herab als hierzulande. Das Erstaunlichste ist dabei, daß die ärgsten Revolutionäre, die die bürgerliche Gesellschaft mit allen ihren „überlebten“, Vorurteilen, allen ihren„verknöcherten und erniedrigenden“. Pflichtauffassungen über den Haufen zu rennen schwören; sich dem Banne dieser strengen Anschauungen über die eingegangenen pekuniären Verbindlichkeiten nicht zu entziehen vermögen. Sie klagen sich zwar häufig gegenseitig der gemeinsten Veruntreuungen der anvertrauten Kassenbestände an, geraten aber in einen wahren Krampf sittlicher Entrüstung, wenn man ihnen den doch nach ihren Theorien vielmehr eine Anerkennung bildenden Vorwurf ins Gesicht schleudert, ihre Miete schuldig geblieben zu sein, oder einem der„raubgierigen“ Bourgeois ein Darlehen nicht zurückerstattet zu haben. Das ist unwiderlegliche Tatsache; erst kürzlich wurde ein einfach überwältigender Beweis dafür geliefert. Eines der allerrabiatesten Mitglieder der vielgenannten und so gefürchteten Confederation generale du travail, der legendären„C. G. D..“, wie in der Abkürzung der Name allen geläufig ist, ein gewisser Griffuelhes, war auf dem Kongresse der Arbeitsbörsen in Toulouse bezichtigt worden, nicht gewissenhaft mit den Geldern des allgemeinen Arbeitsverbandes umgegangen zu sein. Und da entwickelte dieser Todfeind der bestehenden Gesellschaft zu i pibnichen Rechtherluung Feuien, die gan diofach die Grundlagen dieser Gesellschaft bilden. Er habe vie geschäftliche Eyre des Verbandes nicht anzweifeln lassen dürfen, er habe es verhindert, daß der Gerichtsvollzieher bar. Für die Zufuhr von Lebensmitteln nach Barie. P endern Orten wird die Flußschiffahrt in erhohlem wlaße in(Anspruch genommen. Den PostverBrierschaften zur deutschen Grenze brin957,0c„Möglichkeit aufrecht zu erhalten suchen. Die altesten autos, alte Postkutschen und was sonst noch für Pehikel wurden für Beförderungs=Zwecke in Dienst gestein. Die Fahrpreise der Autoführer spotten jeder Beschreibung. Auch auf andere Industriezweige wirkt der Eisenbahner=Ausstand ein. So mußte in dem großen Kohlenbecken von Courbiere wegen Wagenmangel die Hälfte aller Gruben=Arbeiter ausgesperrt werden. Die Ausgesperrten. gegen 5000, gingen nach Paris und verschärften die Demonstrationen der dortigen streikenden Eisenbahner. In anderen Kohlenrevieren sind Aussperrungen gleichfalls unumgänglich. Ein Glück ist es, daß die Geldmittel der Streikenden nur unbedeutend sind. Der Geldmangel zwingt sie hoffentlich zur baldigen Wiederaufnahme der Arbeit. Aus der Androhung schwerer Strafen machen sie sich nichts: denn sie wissen, daß das Parlament, wie stets in solchen Fällen, alle Strafurteile wieder aufhebt. Die militärischen Schutzmaßnahmen wurden verstärkt, und namentlich auch nach liche Truppen=Abteilungen gezogen. Viele Fremde sitzen in Paris und anderen französischen Städten und kommeen nicht von der Stelle. Die durch den Ausstand verursachte Unordnung hat verschiedene UnglücksIn der Nähe von Rennes wurden drei Eisenbahn=Arbeiter von einem Expreßzug erfaßt und zermalmt. Ein Soldat, der den Tunnel von Rouen zu überwachen hatte, wurde gleichfalls getötet. Vollständig ausgeblieben ist die französische Post nach Deutschland auch am Donnerstag nicht.— Infolge des Mangels amtlicher Meldungen ist es nicht leicht, ein ganz zuverlässiges Bild der Lage zu gewinnen. Laut„B..“ ist seit Donnerstag mittags eine Besserung eingetreten und der Verkehr auf zahlreichen Linien schon wieder in normaler Weise im Gange. China. „###=#529 Mann der Grenztruppen meuterten und besetzten mit Parteigängern Lamas Tschungtien im nordwestlichen Teil der Provinz Yunnan. Truppen sind zum Ersatz in die Stadt abgesendet. Man erwartet keinen ernstlichen Widerstand.— 13 Pekinger Banken brachen zusammen. Man erwartet, daß ihnen die Regierung 5 Millionen Taels vorstrecken wird. Im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Schanghaibank spielten sich nach der Morningpost bemerkenswerte Szeab. Zwei Tage lang fand ein Run auf die Banken „Die Mingpo=Kommerzialbank bezahlte langsam. Eine Anzahl fremder und einheimischer Polizisten zur Aufrechterhaltung der Ordnung ist nötig gewesen. Von Hah und Fern. Schwere Seestürme. rlätzlich einseZonzen#14. Okt. Einem gestern nachmittag ploßlich einsetzenden Sturme fiel in der Nähe des Ostseebades Kranz ein mit 5Fischern besetztes Fischerot zum Opfer. Heute morgen wurde der Mast des Beotzs sowie eine Leiche in der Nähe von Rosen an Land " London, 14. Okt. Während eines Sturmes ist in der letzten Nacht der englische Dampfer Cronford vor Hartlepool gesunken. 20 Mann sind ertrunken. * Kopenhagen, 14. Okt. Ueber das Unglück, das den Dampfer„Sophie“ betroffen hat(vol. Nr. 241), wird noch gemeldet: Beim Morgengrauen gingen Rettungsboote von den Küstenstationen ab. Doch war es ihnen wegen der hohen See unmöglich, an das gestrandete Schiff heranzutommen, das sich allmählich mit Wasser füllte und zu sinken begann. Vier Mann der Besatzung sprangen ins Wasser, zwei konnten gerettet werden, die beiden anderen ertranken. Im Laufe des Vormittags gelang es den Rettungsbooten, noch sieben Mann der Besatzung zu retten. Inzwischen war das gestrandete Schiff immer tiefer gesunken, nur die Masten ragten noch aus dem Wasser hervor, an die sich noch vier Mann der Besatzung festklammerten Der Sturm raste mit immer größerer Heftigkeit und zwang schließlich die Rettungsboote, an Land zurückzukehren. Bei einem Versuch, an die Schiffbrüchigen heranzukommen, wurde ein Bootsmann über Bord geschleudert und ertrank. Um 3 Uhr nachmittags konnte man von Land aus sehen, wie sich die schäumenden Wellen fortwährend über die halb erstarrten Schiffbrüchigen ergossen, die sich nur unter Aufbietung aller ihrer Kräfte an den noch über Wasser emporragenden Masten festhielten. Ununterbrochen hallten verzweifelte Hilferufe ans Land, wo man ratlos stand, ohne ihnen Hilfe bringen zu können. Gegen 5 Uhr nachmittags wälzten sich gewaltige Sturzseen über die Schiffbrüchigen und rissen den letzten Teil der Masten mit sich fort. Alle fanden den Tod in den Wellen. Gegen Abend waren 6 Leichen an Land gebracht, darunter die des ertrunkenen Bootsmannes von dem dänischen Rettungsboot. Unter den Ertrunkenen befindet sich der Kapitän der„Sophie". einzugreifen hätte, er habe durch peinlich ehrliche Operationen ihm ein Heim und eine geregelte Buchführung mit soliden Beständen gesichert. Geradezu rührend war dieser Brandredner auf die Einzelheiten seiner geschäftlichen Tätigkeit für den Verband eingng, wie er den bürgerlichen Skrupeln unbewußt die weitestgehende Berücksichtigung zuteil werden ließ, und noch rührender war es zu sehen, wie verständnisvoll die Syndikalisten diese Ausführungen prüften und schließlich billigten. Die Bühne muß doch wohl auch noch in unserer Zeit als Spiegel der im Durchschnitt herrschenden Anschauungen und Volksüberzeugungen angesehen werden. Man sehe sich nun einmal die französische Bühnenliteratur, auch die modernste, auf diesen Punkt hin genau an! So weit die Spott= und Karrikierungs=Sucht auch unter den französischen Dramatikern gehen mag, an die persönliche Verantwortlichkeit für übernommene Verbindlichkeiten wagt sich die Ironie doch nicht heran. Man bietet der Moral auf allen Gebieten Trotz, verherrlicht Ehebrüche, Zuhälter und Dirnen, führt„sympathische“ Mörder auf die weltbedeutenden Bretter, verstattet dem Antimilitarismus, den Theorien der Auflösung und Zersetzung auf ihnen das Wort. Aber nie Bankerotten. Die Leute, die, um mit Dumas zu reden, die Geschäfte„das Geld der anderen“ nennen, haben selbst unter den verwegensten Literaten noch keine Verteidiger in Frankreich gefunden. Hingegen finden die Stücke, in denen die geschäftliche Zuverlässigkeit und die strengste Gewissenhaftigkeit in pekuniären Angelegenheiten den Mittelpunkt der Handlung bilden, noch immer die verständnisvollste Aufnahme in allen Schichten der Bevölkerung, wie zurzeit gerade der Erfolg des nach Balzacs Musterroman in diesem Genre verfaßten Dramas„Cesar Birotteau" schlagend beweist. Schweres Bootunglück in der deutschen Marine. Berlin, 14. Okt. Gestern sind beim Kentern eines Bootes des Kanonenbootes„Panther“ in Kamerun ertrunken die Obermaschin istenmaate Erenberg und Renner, die Maschini stenmaate Müller und Franke, der Wachtmeistermaat Zimmermann und der Matrose Wilde. *** Kapstadt; 12. Okt. Ein aus Lüderitzbucht eingetroffener Reisender erzählt, die Unruhen in Wilhelmstai hätten damit begonnen, daß 250 bis 300 bei dem Eisenbahnbau beschäftigte Kaffern das Hotel angriffen, in dem ihnen Getränke verweigert wurden. Sie warfen die Fenster ein und wollten das Hotel stürmen, als ein Dutzend Soldaten auf sie mehrere Salven abgab, wodurch 12 Kaffern getötet wurden. Die übrigen entflohen. Mariapol, 13. Okt. Der Kommandeur Britton des Husarenregiments Baron Krudener ist von seinem Burschen ermordet worden. Es liegt ein Akt persönlicher Nache vor. — Kronprinz Alerander von Serbien ist erkrankt. Nach tagelanger Beobachtung sind nach dem ärztlichen Befunde Symptome von Typhus festgestellt worden. Ein Wiener Spezialarzt ist telegraphisch nach Belgrad berufen worden. — Der Papst hat angesichts der enormen Teuerung der Lebensmittel in Rom verfügt, daß seit ersten Oktober alle Vatikanbeamten, einschließlich der Schweizergarde und der Guardia palatina, 25 Proz. Gehaltszuschlag beziehen sollen. — Zum ersten Bürgermeister der Stadt Magdeburg wurde der bisherige Bürgermeister Reimarus mit 41 Stimmen gewählt, Oberbürgermeister Gebhardt in Halberstadt erhielt 32 Stimmen. — Zusammenstoß zweier Güterzüge. Gestern früh um 1 Uhr hat, wie aus Frankfurt a. O. gemeldet nird, ein Eilgüterzug das Haltesignal überfahren; er fuhr auf einen Güterzug auf. Ein Hilfsbremser ist tot; ein Lokomotivführer, ein Heizer und ein Packmeister wurden schwer verletzt. Die Lokomotive und 12 Wagen wurden zertrümmert. — Um 32 Mark zu sparen, beschwor in der Kottbuser Gegend ein Bahnarbeiter unter Hilfe von drei angeblichen Zeugen, ein Tischlermeister habe versprochen, für einen bestimmten Preis einige Türen und Fenster zweimal gestrichen zu liefern. Der geleistete Eid war wissentlicher Meineid. Der Anstifter und seine drei Mithelfer bekamen zusammen 18½ Jahre Zuchthaus. — Eine Frau für ein Paar Schuhe. In Afrika nird die Frau von den Schwarzen bekanntlich noch mit Naturalien, meist Vieh, bezahlt, wenn ein dunkelhäutiger Don Juan sein Auge auf eine Schöne seines Volkes geworfen hat. Daß es dabei auch gedrückte Preise gibt, beweist der Bericht eines Forschers, nach welchem in Uganda in Ostafrika oft schon ein Mädchen für ein Paar Stiefel angeboten wurde. Nicht selten sind die Preise aber hoch, und dann werden Ratenzahlungen gewährt. Liebe und Polit ik. Der junge 15jährige Kaiser von Abessinien hatte eine neunjährige Frau; das Pärchen war sich herzlich zugetan, hat sich jetzt aber doch trennen müssen, weil die kleine Kaiserin eine Verwandte der gestürzten Regentin Taitu ist. Vielleicht kommen beide noch einmal wieder in ihrem Leben zusammen. — Der tapfere Roosevelt. Theodor Roosevelt machte in der Nähe von St. Louis seinen ersten Flug in einem Aeroplan. Die Flugbahn des Aerodroms wurde dreimat durchfahren. Der ganze Flug dauerte 3 Min. 20 Sek. Die Landung erfolgte tadellos. Der Expräsident erklärte, daß dieser Flug der schönste Augenblick seines Lebens gewesen sei. Er wäre am liebsten eine ganze Stunde in der Luft geblieben. Seine Feinde hätten ihm etliche Jahre gegönnt. Große Warendiebstähle sind auf der Warenstation des Petersburger Nikolaibahnhofs entdeckt worden. Der Hauptschuldige, ein Kontorbeamter Bragin, wurde verhaftet. Er hatte gemeinsam mit anderen Angestellten Waggonladungen beiseite gebracht und dafür gelsigte Empfangsquittungen ausgestellt. Durch die vorusige Untersuchung ist der Wert des geraubten Gutes bereits auf 13000 Mk. festgestellt.— Der Antiquitätenund Kunsthändler Benjamin Duveen ist in Newyork unter der Beschuldigung verhaftet worden, in den letzten 10 Jahren Zollhinterziehungen im Betrage von einer Million Dollars begangen zu haben. — Auch im reichsten deutschen Staat ein Defizit. Mit den Wölfen muß man heulen, denkt das reiche Hamburg und verzeichnet gleich den andern deutschen Bundesstaaten in seinen Budgets seit Jahren ein wachsendes Defizit, das für 1911 schon 16 Mill. Mk. beträgt, während es in den beiden Vorjahren sich auf 8 bezw. 7 Mill. Mk. belief. — Hungers gestorben. Die Bayerische Landeszeitung bringt die Mitteilung, daß der Kunstmaler Ulfers in München im Alter von 58 Jahren an Hunger gestorben ist. Die Wohltätigkeitsanstalten, an die er sich in den letzten Jahren gewandt habe, hätten seine Bitten ignoriert. Die eine habe ihn abgewiesen, weil er einen guten Rock trug, die andere habe ihm 10 Pfennig gegeben. — Moderne Konkurse. In den Bankerotten der letzten Jahre waren nicht selten ganz geringe Beträge den Gläubigern ausgezahlt worden, in einem Falle, wenn wir nicht irren, sogar nur dreiviertel Prozent. Auch jetzt sind wieder solche Ereignisse zur Sprache gekommen. Gewiß ist es recht traurig, wenn man sieht, wie Treu und Glauben dermaten außer Acht gelassen werden, denn von unverschuldeter Notlage kann man in diesen Fällen meist nicht reden; aber es sollte auch mehr dem zu bereitwilligen Kreditieren gesteuert werden. Heute will jedes Geschäft sich gern Kunden sichern und, um den Konkurrenten zuvorzukommen, gewährt es einen weitreichenden Kredit, der hinterher leicht zum eigenen Nachteil ausschlägt, weil jeder Kaufmann seine Verluste schließlich doch mit in Rechnung bringen muß. — Die Waldbrände in Minnesota in Nordamerika hören nach und nach aus Mangel an Nahrung auf. Es herrscht aber immer noch eine arge Panik. Man sieht Herden von wilden Tieren durch die Straßen der Landstädte fliehen. Der Staat hat Aerzte, Pflegerinnen und Proviant nach der Brandstätte entsandt. Trotzdem ist die Not noch immer sehr groß. Dazu kommt noch, daß eine Typhusepidemie ausgebrochen ist. Die niedergebrannten Ortschaften werden von Hunderten von Strauchdieben geplündert. Aus Stadt und Umgegend. Nachdruck unserer mit Korrespondenzzeichen versehenen Lokalnotizen ist nur mit vollständiger Quellenangabe gestattet. 15. Oktober 1910. Mülheim-Ritftadt. Die Literaturabende im Lehrerverein. *)= In seinem Eröffnungsvortrage hat Pfarrer Haun genern abend den Boden bereitet, in dem die nächsten ###rträge wurzeln sollen. Mit vielen klaren Bildern und manchem gutgeprägten zvort sagte er: Menschen, die selbst ein Teil ihrer Zeit sind, steht es schlecht an, diese Zeit auszudeuten. So ist alles als ein ganz persönliches Urteil aufzunehmen. Selbst die Literaten wissen durchaus keinen Weg, wie sie das moderne Durcheinander sichten sollen. Jedenfalls: Kunst ist nichts anderes als eine Offenbarung der Seele. Nicht Stilgebauer ist ein Dichter, trotzdem er uns selige Bücher schreibt, aber der Arbeiter Fischer, der voriges Jahr starb und der sein Leben uns beschrieben hat in den Erinnerungen und Denkwürdigkeiten eines Fabrikarbeiters Unsere ganze Zeit ist an der Arbeit, Seele zu suchen Nach den Versuchen mit der Nachahmung ausländischer Dichter wurde man sich bewußt, daß auch in diesem Lande mit seinen vielen Kunstzeichen eine Seele wohnen müsse. So ward die deutsche Dichtungsart des Mittelalters auf einmal wieder wach, und Richard Wagner stieg in die alte deutsche Sage hinein, um uns die deutsche Seele lebendig zu machen. Nun auch glaubte man sein Heim mit alten Truhen und Spinnrocken schmücken zu sollen, und die Architekten suchten in alten Stilen. Aber die Seele fand man nicht, weil sie in der Gegenwart zu suchen ist. Das Zeitalter des Naturalismus war gekommen, wo man mit dem Seziermesser an die Natur heranging— ohne die Seele zu finden. Nun fing man an, sich mit anderen zu vergleichen und zu beobachten, was uns von anderen unterschied, und man meinte, darin wieder künstierisches Gestalten fassen zu können: Neuromantik. Die Zeit der Romantik ist ja nichts anderes als eine kulturgeschichtliche Periode, die die ganze Welt vom persönlichen Ich aus erklären will. Der Philosoph Fichte und der Theologe Schleiermacher standen auf in jener Epoche. Und auch jetzt leben wir wieder in einer Zeit, in der man die Religion vom persönlichen Ich aus zu entwickeln versucht. Es kam die Hochflut der modernen Lyrik, die eine philosophische Ausdeutung in einem so feinen, vornehmen Manne wie Maurice Maeterlinck gefunden hat. Das Ich steht in engstem Zusammenhange mit dem Heimatboden, mit dem Lande, dem wir angehören. Heimatkunst ist nichts anderes als die Romantik eines Volkes, irgend eines Stammes. Aber wir können uns als Menschen nicht abstrahieren von unserer Zeit. Und unser Jahrhundert ist, wie ich sagen würde, das Jahrhundert der Nerven. So deute ich mir das Sprunghafte unseres Empfindungslebens und unseres ganzen modernen Daseins, das Eraltierte des Heroenkults unserer Tage auch. Ferner: dies Wechseln in den Stilarten und Kleidermoden, das Veröffentlichen von Entdeckungen, bevor sie vollendet sind, das Bild unseres politischen Lebens. Dies Gärende, Hastende, Fortstürmende— es ist die Seele unserer Zeit. Durch die Umwälzungen in der Naturwissenschaft ward der Mensch zweifelsüchtig. Und alles Große ist, wie mir scheinen will, aus dem Zweifel geboren.„Was besteht noch zu Recht? Unsere Religion? Unsere Erziehung: Man entdeckte, daß jeder Mensch ein Etwas für sich ist. So hat meines Erachtens Frenssen Recht, wenn er sagt:„Es liegt ein Wunsch und Wille im Volke, zur Natur zu kommen, zu einer schlichten, schönen Religion, zur sozialen Gerechtigkeit, zu einem einfachen, schlichten, edlen germanischen Menschentum.“— Zum Schlusse bereitete der Redner den nächsten Vortrag, der nicht am Freitag, sondern schon am Dienstag stattfindet, mit einem Seitenblick auf Hebbel und einer liebevollen, wenn auch zu einem negativen Ergebnis führenden Betrachtung Zolas vor. * * Neuer Roman. In der heutigen Nummer beginnen wir mit dem Abdruck einer reizenden, fesselnden Erzählung,„Ein Frühlingstraum“ von Fr. Lehne, in der mit großem Geschick in anziehender Sprache und tiefempfunden die Lebensschicksale zweier Menschenkinder dargestellt werden. Die Schilderung des Milieus, in dem sich die fließende Handlung abspielt, ist treffend; das Ganze ist von einem romantischen Hauch übergossen, der die Lektüre ungemein spannend und anziehend gestaltet. * Ein gefährlicher Straßenbahnunfall hat sich gestern mittags bald nach 12 Uhr auf der Kaiserstraße ereignet. Der schwere Motor=Sprengwagen war bis zur Südstraße hinaufgefahren. An dieser Stelle muß die Bremse schadhaft geworden sein, jedenfalls versagte sie, und der Wagen rollte nun natürlich die abschüssige Kaiserstraße hinab. Zum Glück— so muß man nach Lage der Sache sagen— stand in der Weiche an der Kaserne ein Motorwagen, auf den der Sprengwagen aufstieß. Mit Hilfe des Motorwagens konnten beide Wagen erst an der Feldstraße zum Halten gebracht werden. Die Plattform des Motorwagens und der Führerstand des Sprengwagens wurden durch den Anprall eingedrückt; beide Wagen sind völlig betriebsunfähig geworden Personen sind glücklicherweise nicht verletzt worden; ein Schaffner und ein Wagenführer haben sich unbedeutende Verstauchungen zugezogen. Es ist nicht auszudenken, welch ein Unglück entstanden wäre, wenn der Srrengwagen auch noch den unteren Teil der Kaiserstraße hinabgesaust wäre. In der überaus scharfen Kurve an der Bachstraße wäre es zweifellos zu einer Katastrophe gekommen. Oder man stelle sich vor, daß der Sprengwagen auf einen fahrenden besetzten Motorwagen geprallt wäre. Anscheinend bewährt sich der Motor=Sprengwagen nicht besonders. Auf der abschüssigen Heißener Strecke wird er wegen seiner Schwere überhaupt nicht benutzt. And auch über die Art dieser Sprengung hat man schon Klägen gelesen.— Beim Abschleppen der beschädigten Wagen ist der Reparaturwagen, der sie abholte, an der Bachstraße entgleist. * In die Steuerausschüsse der Gewerbesteuerklassen 3 und 4 sind gewählt worden in Klasse 4 als ordentliche Mitglieder die Herren: Hermann Bovermann, Kaspar Bolley, Hermann Briem, Heinrich Göden, Franz Gerbeuer, Karl Hepp, Julius Kurtz, Wilhelm Küpper jr., Otto Eichholz, Dümpten, Friedrich Lücker, Wilhelm Pieper, Hingbergstraße, Ludwig Siepmann, Joh. Dersen, Styrum, und als stellvertretende Mitglieder die Herren: Hermann Bovenschen, Wilhelm Dörnenburg, Rud. Sander, Mülheim, Hugo Goll, Friedrich Borgmann, Karl Winternheim, Friedrich Koch, August Sievers, Otto Gaske, Dümpten. Georg von der Dunk, Dickswall, Wilhelm Heckershoff, Schreinermeister, Winthausen, Hingberg, Hermann Trappmann, Bäckermeister.=Broich, Hermann Nikolai. In der 3. Klafse wurden gewählt als ordentliche Mitglieder die Herden: Heinr. Kann, Fritz Berchem, Konrad Langerbein, Rud Lankhorst, Wilh. Oehler, Jos. H. Hoffstadt,.= Styrum. Heinr. Scholl, und als stellvertretende Mitglieder die Herren: Wilh. Feldmann, Math. Kirchholtes, Wilh Kirchholtes, Gust. Kolkmann, Herm. Böllert, Herm. Roßhof, Heinr. Steinhaus. ! V o n d e r V o l k s s c h u l e. G e s t e r n w u r d e d i e T r a u e r k u n d e bekannt, daß Herr Lehrer Reinders von der evangelischen Schule in Mellinghofen nach einem Krankenlager von wenigen Tagen verschieden sei. Der Verstorbene war. obn ohl nur wenige Jahre hier im Amte, allgemein beliebt; er wirkte auch als Kapitulantenlehrer beim Regiment. Das frühe Scheiden des Verblichenen, an dessen Lager die Gattin und mehrere kleine Kinder trauern, wird allgemein bedauert. * Zum Direktor der Oberrealschule ist vom Kuratorium der höheren Knabenschulen in seiner letzten Sitzung Herr Direktor Dr. Neuendorf in Haspe in Westfalen gewählt worden * A u s d e r e v a n g e l i s c h e n G e m e i n d e. D i e B i b e l s t u n d e n i m evang. Gemeindesaal an der Heißener Straße beginnen in Zukunft nicht mehr um 8½ Uhr, sondern bereits um 8 Uhr und finden an jedem Mittwoch statt.— Morgen, Sonntag, beginnen die Abendpredigten wieder und zwar auf Beschluß des Presbyteriums und der größeren Gemeindevertretung um 6 Uhr, nicht, wie früher, um 5 Uhr. * Der Kaufmännische Verein, E. V. hält im Parkhotel heute abend 8½ Uhr seine ordentliche Hauptversammlung ab mit folgender bereits bekannt gegebenen Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2. Rechnungslegung und Entlastung des Vorstandes, 3. Neuwahl des Vorstandes, 4. Verschiedenes. Wir verfehlen nicht, die Mitglieder auf diese Versammlung nochmals aufmerksam zu machen. Der erste Vortragsaben d im neuen Vereinsjahr findet, wie wir hören, am Samstag, dem 29. Oktober, im Parkhotel statt, und zwar wird Herr Ernst von Hesse=Wartegg Geheimer Hofrat, Generalkonsul in Luzern, über„Marokko und keine Bedeutung für Deutschland“ sprechen. * Der Vaterländische Frauenverein für den Stadtkreis Mülheim(Ruhr) beabsichtigt in Kürze einen Kursus zur Ausbildung von Helferinnen vom Roten Kreuz abzuhalten Die theoretische Ausbildung übernimmt Kreisarzt Dr. Gasters; die praktische Unterweisung findet durch Oberarzt Dr. Schulz statt. Näheres im Anzeigenteil der heutigen Nummer. * Holthauser Ziegenlämmerausstellung. Die Liste der bei der Gratisverlosung gezogenen Gewinnummern liegt in der Wirtschaft Haustadt, in der Geschäftsstelle des Generalanzeigers und in der Hauptgeschäftsstelle der Mülheimer Zeitung zur Einsicht aus. * Die neue Brücke. Wie verlautet, besteht jetzt begründete Hofsnung, daß die neue Brücke vor Weihnachten soweit fertiggestellt wird, daß sie für den Fußgängerverkehr freigegeben werden kann. 8 Aus der Garnison. Das Generalkommando des VIll. Armeekorps hat sich sehr lobend über den Verlauf des landwirtschaftlichen Unterrichts im Heere im Jahre 1909/10 ausgesprochen und gebeten, den beteiligten Winterschuldirektoren für ihre Mühewaltung seinen Dank zu übermitteln. Für die Uebernahme der Vorträge im Winter 1910/11 sind dem Generalkommando dieselben Winterschuldirektoren wie im Vorjahre genannt worden. Für das hiesige Regiment ist wieder Winterschuldirektor Magny, Kettwig, vorgeschlagen. * Promenadenkonzert der Regimentskapelle findet am Sonntag mittag 11½ Uhr in den Ruhranlagen vor dem Parkhotel nach folgendem Programm statt: König KarlMarsch von Unrath: Ouverture zur Oper„Die weiße Dame“ von Bojildieu; Arie aus„Samson und Dalila“; Fantasie über deutsche Lieder von C. Machts:„Estudiantina“, spanischer Walzer von Waldteufel. * Polizeibericht. Es wurden angezeigt: Der Arbeiter I. P. hier wegen Widerstandsleistung und Beamtenbeleidigung und die Arbeiter K. St. und K. U. wegen versuchter Gefangenenbefreiung; eine noch unermittelte Perion wegen Diebstahls z. N. des Kaufmanns C. K. in Duisburg=Meiderich; der Dachdecker L. Sch. in .=Dümpten wegen Sachbeschädigung z. N. des Wirts H. Sch. und die Bergleute W. K. sen. und jr. In.=Holthausen wegen Körperverletzung z. N. des Bergmanns M. Sk.— Festgenommen wurde der Arbeiter H. St. ohne feste Wohnung wegen Bettelns— Dem Schreiner K. H. in.=Heiben wurde ein Fahrrad, Marke Elita, gestohlen. Mülheim-Dümpten. * Auf die Bekanntmachung der Güterabfertigung, wonach die bahnamtliche Abfuhr der Stückgüter für den Stadtbezirk Mülheim(Ruhr)=Dümpten dem Spediteur Hermann Becker übertragen ist, weisen wir im Anschluß an unsere früheren Mitteilungen besonders hin. Wir glauben, so wird uns dazu geschrieben, daß die Eisenbahn=Verwaltung mit dieser Einrichtung einem lange gehegten Wunsche der Einwohner Dümptens entsprochen hat, zumal die bahnamtliche Abfuhr der Güter mancherlei Vorteile bietet. Die Zustellung erfolgt pünktlich, ohne vorherige Avisierung, kurze Zeit nach Ankunft. Die Eisenbahnverwaltung haftet für den amtlichen Güterbestätter als für ihren Angestellten und trägt somit die Verantwortung für die Güter bis zur Ablieferung an die Empfänger. Diese sind auch berechtigt, die Annahme der Güter bei der Uebergabe noch zu verweigern Diese Vorteile kommen bei der Abfuhr durch Privatspediteure in Wegfall, weil hier die Eisenbahn nur bis zur Uebergabe an diese haftet. ** Ueber die Verwendung der neuerrichteten Schule, die doch in allernächster Zeit in Benutzung genommen werden soll, ist, so wird uns geschrieben, bisher noch nichts in die Oeffentlichkeit gelangt. Es kursieren darüber allerlei Gerüchte, auf die man vor der Hand nicht reagieren kann. Es wäre dringend zu wünschen, wenn recht bald hierüber Beschluß gefaßt würde. Die Oeffentlichkeit hat ein großes Interesse an der Art der Verwendung.— Merkwürdig ist die zur Orientierung in Aussicht genommene Benennung der Schulsysteme des hiesigen Bezirks. Die frühere 1. evangelische Schule soll alte Schule an der Schildbergstraße, die frühere 2. evangelische Schule als Schule an der Post und die ehemalige d. evangelische Schule als Schule an der Wenderfeldstraße und endlich die frühere 1. katholische Schule katholische Schule an der Schildbergstraße benannt werden. Warum die langatmigen Namen, die lästiges Beiwerk bilden? Die 1. evangelische Schule könnte als Roßhoff=Schule, zu Ehren der an dieser tätig gewesenen Lehrerfamilie, die 2. evangelische Schule als Gathe=Schule, die dritte evangelische als Wenderfeldschule und die 1. katholische, wenn es ihr der Schildberg antun soll, als Schildbergschule bezeichnet werden. Diese Benennungen sind kürzer, zum Teil historischer und geben der Behörde, den Lehrern und Eltern die notwendige Orientierung. Daß eine Benennung der Schulen, die übrigens schon früher angestrebt worden ist, eingeführt wird, kann nur mit Freuden begrüßt werden. * Durch Steinfall aus dem Hangenden schwer verletzt worden ist auf Schacht Frintrop bei Ausübung seiner Berufsarbeit der Bergmann Hermann Doth von hier. Der Verunglückte, dessen Zustand sehr ernst ist, wurde dem Johanniter=Krankenhause zu Sterkrade eingeliefert. Mülkeim-Heißen. y Eines schweren Uebergriffes machten sich 5 betrunkene Vaterlandsverteidiger nachts schuldig. Sie bombardierten mit Steinen die Restauration„Am Eichbaum“ und warfen eine Anzahl Scheiben ein. Der Besitzer vertrieb die Rohlinge durch mehrere Schreckschüsse. Da die Namen der Täter bereits festgestellt sind, so dürfte der Vorfall ein Nachspiel haben. Mülheim-Saarn. 6 Der Eisenbahnerstreik in Frankreich übt bereits bis nach hier seine Wirkung aus. So wurde einer hiesigen Firma, die nach Frankreich exportiert, als sie im Begriff war, eine Waggonladung zu versenden und zu diesem Zwecke die Ladung bereits versandbereit hatte, von der hiesigen Güterstelle die drahtliche Meldung vorgelegt, daß von heute an keine Güter usw. nach der französischen Nordbahn mehr angenommen würden. Jedenfalls wird die Lederindustrie, die viel nach Frankreich verschickt, durch den Streik besonders in Mitleidenschaft gezogen. e. Betriebserweiterung. Die Firma Möhlenbeck und Cieist augenblicklich damit beschäftigt, ihren Betrieb durch Bahnanschluß zu erweitern. Sie hat zu diesem Zwecke die an ihre Grundstücke anschließende Wiese von Auberg an der Alten Straße erworben. Damit dürfte die Firma eine der bedeutendsten und ihrer Einrichtung nach die modernste Lederfabrik hiesiger Gegend sein. Dadurch, daß der Fuhrwerksverkehr demnächst bedeutend vermindert wird, dürfte die Alte Straße zur Freude der Anwohner eine wesentliche VerkehrsEntlastung erfahren. Wie verlautet, beabsichtigt die Firma, im Anschluß an die Neuanlage auf demselben Terrain einen Neubau für ihre Beamten zu errichten. Mülhelm-Speldorf. Von der Straßenbahn. Wie wir vernehmen, soll die ganze Strecke Broich=Monning zweigleisig ausgebaut werden, wenn eine Renovierung der Straßenpflasterung erfolgt. Mülheim-Styrum. d Nachtwanderung in die Wälder. Die Jugendabteilung des Christlichen Vereins junger Männer Vereinslokal im Gemeindehause an der Albertstraße und Schützenstraße 29, gedenkt heute, Sonnabend, einen Nachtausflug in die Lintorf=Angermunder Wälder zu unternehmen. Angetreten wird punkt ½9 Uhr abends, und es geht dann vom Gemeindehause aus zu Fuß über Broich nach Lintorf. Unterwegs werden verschiedene„Gefechte" stattfinden, dann wird in Scheunen übernachtet, wieder gekämpft, Wald=Andacht gehalten und schließlich abgekocht. Alles in allem scheint es eine sehr billige, aber recht interessante Wanderung zu werden. p Kettwig, 14. Oktober. In der landwirtschaftlichen Winterschule beginnt in den ersten Tagen des nächsten Monats der Unterricht wieder. Es werden alle Landwirte und sonstige Freunde des landwirtschaftlichen Unterrichtswesens mit der dringenden Bitte darauf aufmerksam gemacht, allseitig dafür einzutreten, daß von dieser eigens für die Bedürfnisse des Bauernstandes geschaffenen Bildungsstätte auch im kommenden Winterhalbjahre wieder recht ausgiebiger Gebrauch gemacht wird. Anmeldungen sind möglichst bald bei dem Direktor zu machen. Den Schülern wird Gelegenheit gegeben, abends nach Hause fahren zu können oder auch in Kettwig ein passendes Unterkommen zu finden. ?! Oberhausen=Alstaden, 15. Oktober. Auf der StyrumRuhrorter Eisenbahnstrecke sind jüngst größere Abmessungen vorgenommen worden. Wie verlautet, ist die Legung eines dritten Gleises geplant, da der Verkehr nach dem neuen Hafen in Meiderich immer stärker wird. ?! Oberhausen, 15. Oktober. Gewässerte Milch. Im Monat September wurden vom städtischen NahrungsmittelUntersuchungsamt 72 Milchproben untersucht. Davon wurden nicht weniger als 38(!) als gewässert befunden; bei 3 Proben war der verlangte[Fettgehalt von 2,7 Prozent nicht vorhanden. Die gewässerte Milch stammte in 25 Fällen von dem Wilhelm St. in Brünen und in 13 Fällen von dem Händler Theodor V. in Helderloh. Vereinsnachrichten u. Vergnügungen. — Morgen findet in Herne der 1. Verbandstag des Verbandes Gabelsbergersche Stenographen für den niederrheinisch=westfälischen Industriebezirk statt. Er ist u. A. auch mit einem öffentlichen Preis=Wettschreiben in den Abteilungen von 60—300 Silben verbunden. Die gemeinsame Abfahrt der Teilnehmer des biesigen Gabelsbergerschen Stenographen=Vereins ist.46 ab Mülheim(Ruhr). — Die Elektrische Lichtbühne behält, wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, in ihrem Programm bis einschließlich Sonntag, den 16. d. Mts., den hochaktuellen und authentischen Film der jüngsten Ereignisse in Portugal, aufgenommen den 5. Oktober in Lissabon, bei. Auch die übrigen Nummern des Programms sind, wie gewohnt, höchst sehenswert. Die Geschäftsleitung teilt uns mit, daß sie ab heute eine Ermäßigung der Preise einzelner Plätze vorgenommen hat. 1. und 2. Parkett bleibt unverändert, bisheriger Balkon, vordere und hintere Reihe, nunmehr Balkon=Tribüne, Einheitspreis 50 Pfg., Seitenlogen 80 Pfg. und Mittel=BalkonLoge 1,20 Mk. Kinder unter 12 Jahren und Militärs ohne Charge zahlen auf allen Plätzen wie bisher die Hälfte. Der Beteranen=Verein der Bürgermeistereien Mülheim(Ruhr) hält morgen Nachmittag 5 Uhr bei H. Borgstedt einen General=Appell ab. An der Monning gibt morgen Nachmittag von 3½ Uhr an die hiesige Regimentskapelle ein Konzert. —.=Saarn, 15. Oktbr. Im evangelischen Arbeiterverein hält morgen Nachmittag 5½ Uhr im„Jägerhof“. Generalsekretär Lüffer aus Essen einen Vortrag über die Gewerbegerichtswahlen. Arbeiterbewegung. Eisenbahnerstreik in Frankreich. Paris, 14. Oktbr. Die Justizbehörden gehen äußerst streng gegen verhaftete Aufwiegler vor. So wurde u. a. in Argenteuil bei Paris ein Anarchist wegen Beschimpfung von Schutzleuten zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Telephonarbeiter, der in Versailles die Soldaten aufforderte, die Kolben hoch zu nehmen wurde ebenfalls zu 6 Monaten Gefängnis und 100 Frcs. Geldstrafe verurteilt. Paris, 14. Oktober. Die Lage zeigt eine Reigung zur Besserung. Die Orleansgesellschaft meldet, daß ihre ausständigen Angestellten in großer Zahl die Arbeit wieder aufnehmen und daß der Verkehr fahrplanmäßig stattfindet. Das gleiche gilt für die Ostbahn. Auf der staatlichen Westbahn und der Nordbahn, bei welchem Züge mit Lebensmitteln ordnungsmäßig eintreffen, wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Essen, 14. Oktober. Wegen Störungen der regelmäßigen Eisenbahnverbindungen infolge des Streiks an der französischen Nordbahn ist der gesamte Paketverkehr von und nach den im Bereiche dieser Eisenbahn gelegenen Stationen einschließlich der nördlichen Stadtteile und Vororte von Paris am 11. Oktober eingestellt. worden. Pakete können dahin vorläufig zur Beförderung nicht angenommen werden; die unterwegs befindlichen Pakete müssen an die Absender zurückgeleitet werden. Pakete nach dritten Ländern über Frankreich werden vorläufig über die französische Ostbahn befördert. Paris, 14. Oktober. Der Ausschuß der vereinigten Bauarbeitergewerkschaften entschied sich heute vormittag für den allgemeinen Ausstand. Eine Versammlung der Arbeiter der elektrischen Industrie stimmte für die Fortsetzung des Ausstandes. Im Verlaufe der Versammulng teilte der Redner mit, daß Pa taud sich in Sicherheit befände. Ein Haftbefehl sei gegen ihn erlassen worden. Er würde sich nach Beendigung des Ausstandes der Behörde stellen. Paris, 14. Oktober. Im Ministerrat teilte Minister Millerand mit, die zum Militärdienst einberufenen Eisenbahner müßten dem Befehl bei Vermeidung von Gefängnisstrafe unverzüglich Folge leisten. Die Rekrutierungsbureaus hätten heute die Gestellungsbefehle für die Eisenbahner bestätigt. Es sind Anzeichen vorhanden für eine lebhafte Agitation unter den anarchistischen Elementen. Zahlreiche Revolver und Totschläger wurden gekauft und man sucht nach einem neuen Fort Chabrol, in dem von der Polizei gesuchte Elemente sich der behördlichen Verfolgung entziehen wollen. In diesem Fall würden die schärfsten Gegenmaßregeln ergriffen werden. Die in der Avenue Kleber heute morgen aufgefundene Bombe enthielt 300 Gramm Cheddit einen dynamitähnlichen Stoff. Heute vormittag wurden bei vier Redakteuren des Guerre Sociale Haussuchungen vorgenommen. Paris, 14. Oktober. Auf den Linien der Südbahn sind heute zahlreiche Angestellte dem Dienst ferngeblieben. In Toulouse sind alle Güterzüge ausgefallen. In anderen Städten des Süovahnnehes macht sich der Streik noch nicht fühlbar. Paris, 14. Oktbr. Ministerpräsident Briand empfing heute die Abgeordneten des Seine=Departements und erklärte, daß er das Ausstands=Komitee nicht anerkenne und nur hierzu berufenen Vertretern des Eisenbahnpersonals eine Unterredung gewähren werde. Wie Nervöse sterben! Nervöse sterben anders wie die Andern! Oft an Herzleiden, oft an der Rückenmarksschwindsucht oder an Gehirnerweichung, oft im Wahnsinn oder durch Selbstmord, oft an den Folgen der Trunksucht, die ja nichts weiter ist, als das Bestreben eines nervenschwachen Menschen, diese Schwäche zeitweilig durch ein Nervenreizmittel, den Alkohol, zu überwinden. Auch der Tod durch Unglücksfall trifft Nervöse deshalb verhältnismäßig häufig, weil sie im Augenblicke der Gefahr alle Kaltblütigkeit verlieren. Schon dieser kurze Hinweis zeigt, wie wichtig es ist, der Nervosität rechtzeitig durch geeignete Mittel entgegenzutreten. Unter Nervenleiden versteht man fast ausschließlich Erkrankungen des Zentralnervensystems, d. h. des Gehirns und Rückenmarks. Die Kennzeichen einer solchen Erkrankung sind .: Leichte Erregbarkeit, Verstimmung, Gliederzittern, Unruhe, Herzbeschwerden, Schwindelanfälle, Angstgefühle, Schlaflosigkeit, schwere Träume, Taubwerden einzelner Glieder oder Hautstellen, Ueberempfindlichkeit gegen Hautreize, Geräusche, Gerüche, Neigung zu starken Getränken, Augenflimmern, Zucke der Augenlider, Schmerzen in Hals, Armen und Gelenker Blutu allungen, He.zlopfen, Beklemmungen, Unruhe, Launen haftigkeit, Versagen des Gedächtnisses, Klopfen in den Adern blaue Ringe um die Augen, Ohrensausen, sonderbare Gelüste und Abneigungen, Schreckhaftigkeit etc. In schweren Fällen kommt es zu Störungen der Geistestätigkeit, zu unbewußten Handlungen, Irrereden und ev. zur völligen geistigen Zerrüttung. Nervenleiden sind Erschöpfungskrankheiten des Gehirns und Rückenmarks. Durch übermäßige Anstrengungen, sei es durch Arbeit oder durch Ausschweifungen, Kummer, Sorge, Schreck oder vorhergegangene Krankheiten, aber auch durch Unregelmäßigkeiten aller Art werden die Nerven geschwächt. Oft liegt auch eine Schwäche von Geburt an vor. Solchen Erschöpfungszuständen muß durch eine systematische Kräftigung des Nervensestems begegnet werden, indem man ihm diejenigen Stoffe recht reichlich zuführt, welche von den Nerven verbraucht werden. Es sind dies organische Phosphorsäureverbindungen, besonders das Lecithin, welches aus organischen Stoffen gewonnen und als hervorragendes Nervennährmittel gilt. Nach diesem Prinzipe ist das bekannteste dieser Mittel, Dr. Erhards„Visnervin“(gesetzlich geschützt) zusammengegesetzt. Dieses Präparat ist nicht zu verwechseln mit anderen, die irgend ein Kunstprodukt von mehr oder weniger zweifelhafter Herkunft in minimalem Prozentsatz enthalten und außerdem meistens viel teurer sind.„Visnervin“ enthält reinstes, aus frischen Hühnereiern hergestelltes Lecithin in hohem Prozentsatz und ist von staatlich vereidigten, öffentlich angestellten Gerichtschemikern und Sachverständigen scharf untersucht. Alle diese Herren begutachten es glänzend!„Visnervin“ ist kein Geheimmittel, in jeder Broschüre sind die Analysen, von Sachverständigen und Gerichtschemikern aufgestellt, angegeben. Daß„Visnervin“ in geeigneten Fällen wunderbare Erfolge bringt, beweisen Tausende lobender Anerkennungen, welche fortgesetzt bei Dr. Arthur Erhard, G. m. b. H. eingehen. Zwei solcher Zuschriften lauten z..: Was Ihr„Visnervin“ anbetrifft, bin ich mit demselben sehr zufrieden, das innerliche Zittern tritt nicht mehr so auf, wie früher. Der Schlaf ist gut, die Mattigkeit ist verschwunden, meine Arbeit geht besser vonstatten; Schwindel und Zucken haben auch nachgelassen. Ich habe Ihre Vorschriften befolgt und bin viel kräftiger geworden. Ich kann Ihnen für die bis jetzt erfolgte Besserung nur dankbar sein und werde das Präparat noch weiter anwenden. Ich werde Ihr „Visnervin“ empfehlen und bitte um Zusendung von 3 Dosen gegen Nachnahme. Frau Jaegly, Wittelsheim. „Visnervin“ ist ein Lebensretter, ein Lebensspender, ein Lebenserhalter. Würde man sich, anstatt soviel Geld unnützerweise auszugeben, etwas kaufen, das nicht das Leben zerstört, sondern uns gesund und kräftig macht, so wäre es besser. Seitdem ich die ersten Pastillen genommen, fühle ich mich wie neu geboren. Die nervösen Erscheinungen sind verschwunden. Ich spreche Ihnen hierdurch meinen wärmsten Dank aus und werde„Visnervin“ allen als einen Lebens= und Gesundheitsspender empfehlen. Eugen Kremer, Meisenthal. Eine weitere gute Eigenschaft, wenn man so sagen darf. des„Visnervin“ ist, daß man es versuchen kann, ohne Geld ausgeben zu müssen. Wer sich gämlich an Dr. Arthun Erhard G. m. b. H. in Berlin 35/ L. 122 wendet, erhält ganz kostenlos und portofrei eine Probedose„Visnervin“ zugesandt und kann, da es garantiert keinerlei schädliche oder bedenkliche Stoffe enthält, sich sofort überzeugen, daß es ihm gut bekommt. Auch erhält man ebenfalls gratis eine Broschüre, welche zahlreiche: für jeden Nervenleidenden wichtige Aufklärungen enthält. Man kann dieses Entgegenkommen als einen Beweis für die gute Wirksamkeit des Präparates betrachten, denn minderwertige Sachen muß man immer erst kaufen, ehe man sie probieren kann. Es ist jedem, der Symptome von Nervosität an sich bemerkt, nur anzuraten, von dem Auerbieten sosort Gebrauch zu machen, da Erschöpfungszustände der Nerven oft plötzlich zu einer Katastrophe führen. Nummer 242 Bwektes Biart der iuhntelner Bentung 15. Oktober 1910. Aus der Reichshauptstadt. Die Universitätsstadt Berlin.— Das Jubiläum der Kriegsakademie.— Die zweite deutsche Flugkonkurrenz. Der kommunale Tintenverbrauch.— Aus einer besseren Welt. R. Berlin; 14. Oktober. „Vwat, erescat, floreat Academia Berolinensis!“ Viele Ehren sind unserer Universität anläßlich ihres hundertsten Geburtstages erwiesen worden, in schwungvollen Reden hat man ihre Verdienste gepriesen, und der Glückund Segenswünsche waren unzählige. Wer zählt die Völker, nennt die Namen, die gastlich hier zusammenkamen? Für Völker lies: Abgesandte der in= und ausländischen Universitäten. Als der Kaiser bei der Feier in der neuen Aula seine Ansprache gehalten, nahm eine lange Reihe von GGratulanten das Wort, die die Hochschulen Europas, Amerikas, Australiens, Japans vertraten. Wahrlich, die Hundertjähesee ee. e. kot und Erniedrigung schmachtete, konnte stolz sein auf Huldigungen, die ihr der Erdball darbrachte. Berlin keine Universitätsstadt in dem Sinne wie Jena Götu.„Heidelherg und andere, trotz der glänzenden Korona von wissenschaftlichen Lehrern, der Armee von Studierenden, es ist eben noch so vieles und so vielerlei mehr, aber Pry, die alademsche Rote auch nicht sehr benerlbar It. Universität Berlin ist, wie der Kaiser in seiner Rede ste, dem Ideal, eine„universitas literarum“ zu sein, immer näher gekommen und hat als eine Hochburg der Wissenschaften weit über die Grenzen Preußens und Deutschlands hinaus internationale Bedeutung gewonnen. Und in den Taden, da sie ihren hundertsten Geburtstag feierte, war Im brausenden, ruhelosen Leben der Reichshauptstadt auch die akademische Note bemerkbar genug— beim Fackelzug der Studentenschaft, beim Couleurbummel Unter den Linden und bei den verschiedenen Frühschoppen und Kommersen. Auf den Straßen und in den Kneipen ging es„bunt“ her. Das Jubiläum bescherte uns auch wieder mehrere neue Professoren=Exzellenzen, darunter Schmoller, Harnack und Wilamo= witz=Möllendorf, als erzellente Professoren schon lange bekannt, und unser Oberbürgermeister Kirschner wurde Ehrendoktor der juristischen Fakultät, woraus die Bürgerschaft die krohe Zuversicht schöpfen wird, daß er sich fortan auch in Doktorfragen, wie sie beispielsweise das Tempelhofer Feld aufgibt, gut auskennen wird. Das Geburtstagsgeschenk BerUns an seine„Alma mater“ bestand in einem Kapital von zweihunderttausend Mark für eine Stiftung, aus der hoffnungsvolle Jünger der Wissenschaft Stipendien erhalten sollen. Damit das gewahrt wird, was man die Duplizität der Ereignisse nennt, feiern wir gleich noch ein hundertjähriges Jubiläum, das der Kriegsakademie. Sollte nach dem Ausspruch König Friedrich Wilhelms III. die nach ihm genannte Universität der Aufgabe dienen, daß der Staat an geistigen Kräften ersetze, was er an physischen werloren, so fiel der Kriegsakademie die Bestimmung zu, die physischen Kräfte durch die von der Kriegswissenschaft geschulten geistigen zusamprenzufassen und zu leiten, dem Vaterlande zu Schutz und Trutz., Sie war einer der Pfeiler beim Wiederaufbau der preußischen Wehrmacht durch den grohen Organisator Scharnhorst. Noch nicht drei Jahre nach der Begründung begannen die Befreiungskriege, und erst nach weiteren drei Jahren konnte sie ihre regelmäßige Arbeit als„Allgemeine Kriegsschule" wieder aufnehmen. Der Kaiser hat auch zu dieser Jubiläumsfeier, die sich natürlich in einem viel engeren Nahmen halten wird, sein Erscheinen zugesagt. Die alten Herren“ der Kriegsakademie, und zu ihnen zählen fast alle höheren aktiven und inaktiven Militärs, würden gewiß gern alle persönlich mitfeiern, aber das wird wohl nur wenigen vergönnt sein. Diese hätten so zeitig hier eintreffen sollen, daß sie noch etwas von dem Wettfliegen auf dem Flugplatz Johannisthal zu sehen bekamen. Die zweite deutsch=nationale Flugkonkurrenz, die jetzt dort abgehalten wird, dürfte auf die Verwendung der Flugmaschine für militärische Zwecke nicht ohne Nachwirkung bleiben. Der große Preis des Kriegsministeriums im Betrage von 25000 Mark zeigt zur Genüge, wie ernst man die Flugtechnik nimmt und daß man Wert darauf legt, die Leistungsfähigkeit der deutschen Flieger zu erproben. Einige zwanzig Piloten haben sich mit vierzig Fahrzeugen dazu in Johannisthal eingefunden, und von unsern bisher erfolgreichsten Aviatikern fehlt keiner. Thelen, Jeannin, Lindpaintner, Grade, Engelhardt, Frey, Brunhuber ringen mit weniger bekannten Flugkollegen um die ausgesetzten Preise, die sich insgesamt auf 75000 Mark belaufen. Richt jeder Flug glückte, und die üblichen Havarien infolge Versagens des Motors und andere Zufälligkeiten blieben gicht aus, aber es wurden doch auch ganz bedeutende Leistungen erzielt, sowohl im Dauer= wie im Höhenflug, und die Fortschritte waren im Vergleich zur ersten nationalen Flugwoche so erheblich, daß der Vorsprung, den die Franzosen in der Luft vor uns hatten, schon zum größten Teil eingeholt zu sein scheint. Hoffentlich wird dieser Eindruck, den die Vorführungen auf dem Flugfelde erweckten, durch die nächsten Ueberlandflüge deutscher Flieger bestätigt werden. Daß das großmächtige Berlin trotz eines Ueberschusses von fünf Millionen im letzten Etatsjahr finanziell in der Tinte sitzt und durch den Abzug seiner steuerkräftigen Bewohner nach den Vororten immer tiefer hineingerät, wird uns von stadtväterlicher Seite bei jeder Etatsberatung und nuch bei anderen Gelegenheiten vorgestöhnt. Wir haben nun den Beweis, daß man nicht übertrieben hat. Im Jahre 1909 hat unsere städtische Verwaltung 3777 Liter Tinte werbraucht. Es wurde annähernd eine Million Bogen Konzeptpapier beschrieben. Der Bedarf an Briefpapier betrug ka. 350000, an Löschpapier 117000 Bogen. Zu Drucksachen waren rund 18 Millionen Bogen Papier nötig. Aber es wurde sicht nur geschrieben und gedruckt, es wurde auch gesiegelt, und das erforderte 329 Kilo Siegellack. Da der Verbrauch an Schreibmaterial noch in jedem Jahre gestiegen ist, was vermutlich mit der Vereinfachung des Geschäftsganges und der angestrebten Verminderung des Schreibwerks— zwei sehr beltebte Themata— zusammenhängt, so wird der SiegellackLock spätestens in zwei Jahren das Gewicht von zehn Zentpern erlangt und die Tinte den 5000. Liter etreicht haben. möchten schon jetzt in Vorschlaa bringen, da man bei Festen die wir feiern, mit der Anmeldung eines ein Festmahl usw. würdig Wir möchten schon jett in Vorschlag bringen, om vielen Festen, die wir feiern, mit der Anme deuen nicht säumen soll, dies Ereignis durch ei hn Rathause, einen Fackelzug der Bürgerschaft Montag Dienstag Mittwoch Böhnerstag Preitag Extra-Verkauf in KbUsser WroIN WGrPUR besten Bleleleider und Schlösischen Leinenwaren Ste. Bei diesem Verkauf legen wir den Hauptwert darauf, zu außgewöhnlich billigen Preisen Qualitäten zu bringen, welche uns die dauernde Zufriedenheit unserer Kundschaft sichern. Ganz besonders ist dies der Fall bei den fast zur Hälfte des regulären Wertes zum Verkauf gelangenden In Mengen bester Weißwaren-Reste der ersten und renommiertesten Fabrik des Elsass. enormen aus Es sind vorhanden: Mehrere 10Se keste und Abschnitte (ca. 15000 Meter) in Längen von 2 bis 15 Metern, und zwar in: Batist, Zephir, à jour Stoffe, Crèpe, Panama Façonnés und Waschstoffe aller Art. Kleine Reste bis 1 Meterlang 5 Pfg., 10 Pfg., 15 Pfg. bis 35 Pfg. Ein grosses Quantum Festons, —4½ MeterStücke enorm preiswert. in Handtuch-Gebild Restbestände vom Lager u. gu abgep. Flandtuichern, Tischwäsche, fertig. Bettwasche, Leibwäsche, Taschentücher, Frottierwäsche etc. bedeutend im Preise herabgesetzt. Für Aussteuerzwecke besonders günstige Kaufgelegenheit. Ein Frühlingstraum von Fr. Lehne. 1. Kapitel. Wenn alle Schmerzen auch ein Herz durchbohren. Dem man sein Liebstes senkt zur Grube nieder, Doch glaubt es leichter hier: wir seh'n uns wieder, Es sind die Toten uns nicht ganz verloren. Lenau. Es war ein wunderschöner, warmer Septembertag. Ein wolkenloser blauer Himmel lugte auf die schon etwas herbstlich geschmückte Erde herab, und die Sonne strahlte in wahrhaft sommerlicher Glut, als wollte sie die Menschen über das Nahen der rauheren Jahreszeit hinwegtäuschen. Mir wurde der Kragen zu warm; ich nahm ihn von den Schultern, während ich meinem Lieblingsaufenthalte dem St. Annenkirchhofe, zustrebte. Dort empfängt mich stets ein tiefer Friede, wie ich ihn selbst im Gotteshause nie empfinde; eine himmlische Ruhe überkommt mich, und losgelöst von allem Irdischen ist dort meine Seele. Wie Du weißt, habe ich in meinen jungen Jahren viel gekämpft und gelitten, und als ich das Glück endlich zu halten glaubte, da wurde es mir von neidischer Hand entrissen— mein heißgeliebter Mann starb mir plötzlich nach sechsjähriger glücklicher Ehe, und mein einziges süßes Kind folgte ihm nach einem Monat schon. Von meinem Schmerze will ich nicht sprechen; still habe ich ihn in mir niedergekämpft— meine Tränen sah nur Gott allein! Ich kann mein Unglück und mein Leid nicht in die Welt hinausschreien, aber mein Haar ist grau geworden und mein Auge trübe;— die Hände habe ich mir wund gerungen im Kampf mit meinem Schmerz, und gar oft gruben sich in heißer Verzweiflung meine Nägel tief in den grünen Hügel, der mein Liebstes in sich birgt. In einem stillen Schweizerdorf endlich, im Angesichte der ewigen, großartigen Natur, habe ich Heilung kür meine angegriffene Gesundheit und Linderung für meinen Schmerz gefunden, und dort auch habe ich mich durchgerungen zu einer Ruhe und Ergebenheit, wie ich sie früher nie für möglich gehalten; da habe ich die stürmischen Wünsche und Hoffnungen der Jugend für immer begraben. Das mir beschiedene Glück habe ich genossen— mehr als viele andere— und mehr als viele andere habe ich dem Erdenleid und Erdenschmerz Tribut zollen müssen. Das hat mich indessen nicht hart und selbstsüchtig gemacht; ich habe ein warmes Herz für andere behalten, wenn ich auch einsam und allein bin! Doch davon will ich weiter nicht reden, sieben Jahre sind seitdem vergangen, und die Zeit lindert ja alles! — Meine Erholung ist der tägliche Gang nach dem Friedhofe, wo ich die Gräber meiner Lieben schmücke und wo ich so gern eine Stunde stiller Beschaulichkeit verlebe. — Doch wenn man so oft wie ich an jener Friedensstätte verweilt, bekommt man auch Interesse für andere Gräber und für diejenigen, die darin ruhen. Da frage ich mich wohl: Woran ist er gestorben?— Hat ihn der Tod mitten aus dem blühenden Leben gerissen? Kam er unerwartet oder schmerzlich herbeigesehnt? Und mächtig bewegt sind dann oft meine Gedanken. So stehe ich gar häufig sinnend vor einem einfachen Grabhügel, der ganz von Epheu übersponnen ist— nur ein einziger Rosenstock, der herrliche weiße Blüten trägt, ist darauf gepflanzt. Eine schwarze Marmortafel trägt die kurze Inschrift Mary Winters. Geb. am 26. Juni 18.. gest. am 18. Dezember 18.. Ruhe sanft! Wer mag das junge Wesen sein, das in der Blüte der Jahre dahingerafft und hier zur Ruhe gebettet ist, die es vielleicht auf Erden nie gefunden? Keine liebende Hand pflegt das Grab, verlassen liegt es da— nur vom Friedhofswärter oder seiner Frau notdürftig in Ordnung gehalten, wie ich beobachtet habe. Einmal habe ich den Mann danach gefragt, der hat aber nur die Achseln gezuckt und mir kurz erwidert, er wüßte es nicht; er belorge das Grab im Auftrage eines Dr. Hamann, der kürzlich verzogen sei! Jedoch bemerkte ich, wie sein Auge feucht wurde und wie es um seinen Mund zuckte. Ich hatte mir vorgenommen, ihn doch nochmals danach zu fragen; damals wollte ich nicht weiter in ihn dringen, wer weiß, wessen Geheimnis er hüten wollte!— Mir tut das einkame Grab, das mir ein mir selbst unerklärliches Interesse einflößt, leid, und hin und wieder lege ich ein einfaches Sträußchen darauf nieder.— Dann ist mir in der Nähe des Eingans noch eine Grabstätte besonders bemerkenswert, die zwei Gräber enthält— ein großes und ein kleines. Ruhestätte der Familie Wolfsburg. Die Platte auf dem Kindergrab trägt die Inschrift Unser Hasso. Geb. 10. Juli 18.. gest. 10. Oktober. 18. Wie einfach und rührend die Worte: Unser Hasso! Welch eine Fülle von Schmerz und Liebe bergen sie! Ach, ich kann mir wohl denken, was die armen Eltern gelitten haben, ihren Liebling dahinzugeben! Die arme Mutter— der arme Vater— doch er ist ja mit seinem Kinde vereint; denn die andere Grabstätte birgt seine sterbliche Hülle. Auf kostbarer Marmortafel ist zu lesen: Hier ruht mein heißgeliebter Mann Hasso Wolf, Freiherr von Wolfsburg Hauptmann im 10. Infanterieregiment geb. 2. April 18. gest. 1. Juli 18. Groß ist mein Schmerz! Wie hat sie mir leid getan, die Frau, der das Schicksal ebenso wie mir mitgespielt— die ebenfalls ihr Liebstes hat hingeben müssen— wie mußte sie leiden beim Anblick der beiden Gräber. besonders des letzteren, das noch so unheimlich frisch ist.— So waren meine Gedanken, und ich war begierig, die Frau jenes Mannes zu sehen, den auch ich gekannt als den schönsten, schneidigsten Offizier seines Regiments. Und ich habe sie vor einigen Wochen gesehen! Eine große, volle, fast zu üppige Erscheinung, der die hochelegante Trauertoilette sehr gut zu dem weißblonden Haar und der rosigen Gesichtsfarbe steht. Ich habe sie beobachtet, wie sie auf jedes Grab einen Kranz legte, den ihr der Diener reichte, wie sie sich dann in graziöser Weise auf der Ruhebank niederließ—— und nach einer kleinen Weile einen Taschenspiegel in die Hand nahm, vor dem sie sich die Stirnlöckchen zurechtzupfte. — Was mochte in ihrer Seele vorgehen?— Mich faßte ein förmlicher Haß gegen dieses üppige, so gesund aussehende Weib— nein, sie hatte das Mitleid fremder Leute bei dieser Seichtheit des Empfindens nicht nötig, und da begriff ich auch, wie der Mann mit dem groß und eder denkenden Herzen unmöglich an der Seite eines solchen Wesens glücklich werden konnte. Was mag in ihm vorgegangen sein, was muß er gelitten haben, ehe dieser Hügel seine sterbliche Hülle detcke!— Da ruhr er nun, der Herrlichsten einer,— dereinst geachtet und geehrt von seinen Vorgesetzten, gcliebt von seinen Kameraden und vergöttert von seinen Untergebenen! Oft bleibe ich stehen an dem kunstvoll getriebenen Gitter und blicke auf das frische Grab, das stets mit den herrlichsten Blumen geschmückt ist. Vergilbte Lorbeerkränze mit halb vermoderten Schleifen und ehrenvollen Widmungen liegen da; doch was hast du davon, du armer Mann! Du verlangst sicher nicht danach— was du suchtest, war Ruhe, und die hast du ja endlich gefunden, du und jenes junge Weib, das da hinten an der großen Linde schlummert unter dem einfachen, schmucklosen Grabhügel.—— —— Die Luft hatte mich müde gemacht; ich suchte mein Lieblingsplätzchen auf— eine schlichte Bank unter jener alten schönen Linde— vor mir meine beiden Gräber und nicht weit davon das von Marie Winters## (Fortsetzung folgt.) Modernate derrene. 6r. Spezial-Kaufhaus für Herren- und Knaben-Kleidung. Friedr. Rehmann, Kurzestr. 11(Ecke Löhberg) II. Hegeben. Hermann Heisermans, der hier ansässige hobandische Dichter, der unermädlich Mitzstände gufdectt, wobei er eines Tages auch in die Tinte geraten wird, sollte sich ginmal als Bureau= und Aktenmensch verkleiden, als solcher sich auf irgendeinen Drehschemel oder Schreibsessel im Rathause hinpflanzen und, schlau, schläuer. am schläuesten, zu ermitteln trachten. warum, wieso, wozu soviel geschrieben und gesiegekt wird. Erkennt man ihn, dürfte er hinagssliegen, aber dann kann er sich ja einbilden, er sei unter die Aviatiker gegangen. Bei Entdeckungsfahrten à la Heisermans kann sich auch ein Nichtholländer im Handumdrehen in einen fliegenden Holländer verwandeln. Das muß mit in den Kauf genommen werden. Die Spielzeugausstellung d' hat ihre Pforten. Banp, hax igre Vforteg gefing * Kinder, und sie „Spielzeug von eigener er. Nongl voneihener öffnet Kommt und sehet— E, gior noch der und sie gugp wie ihr, da##gch Kinder waret, blicken noch aus Kinderaugen, schnitzen, hasteln, bauen, und was sich da unter ihren Händen gestaltet, ist kindlich unbeholfen, unfertig. Aber nun versucht auch ihr großen, vielerfahrenen, grundgescheiten Leute noch einmal aus Kinderaugen zu blicken— glücklich, wer es noch kann — und was die kleinen Buben und Mädel ausgestellt haben, wird zum Kunstwerk, zum Wunderbau— der Holzkahn und das Schiffchen aus Pappe zum Kriegsschiff ersten Ranges und zur Lurusjacht, die Soldaten aus Holzklötzchen und Streichlagn zur undberwindichen Arme. Und aus Streichhylg achteln läßt sich alles herstellen, was man haben will. Man nn da noch viel lernen, und die Kleinen, die ja auch die Ausstellung besuchen, werden's zu Hause nachmachen. So warm wird einem in einer anderen Ausstellung nicht, deren Eröffnung ebenfalls dieser Tage vor sich ging. Im Hause der Sezession am Kurfürstendamm hat der„KogstpärsFörbundet Stockholm“ mehrere hundert Bilder untergebracht. Man hätte manches davon in Schweden behalten sollen, es wäre den besseren Arbeiten zu statten gekommen. Unter den„anständig“ gemalten Bildern überwiegen aber auch noch die, die einem nichts zu sagen haben und langweilen. Da wirken die keck komponierten, flott gemalten Stücke Gösta von Hennings umsomehr anregend und belebend, und Leinetwegen verlohnt es sich, die Schweden=Ausstellung gu durchwandern, dienen, als auch für die nach den menschlichen Wohnungen sich hinziehenden Vögel ein nicht unwesentliches Quantum abgeerntet und mit nach Hause genommen werden. Die Beerendolden reihe man daheim dann vor dem Fenster an lange Fäden und lasse sie trocknen. Im Winter mische man sie unter die Berlepschen Futterkuchen oder unter die für Drosseln bestimmten Vogelfutterarten. Sie werden von allen größeren Weichfressern gern genommen werden. * Friedhöfe und Vogelschutzgehölze. Man ist in den letzten Jahren auf allerlei Auswege verfallen, wie man der Wohnungsnot unserer Vögel abhelfen könne, da die fortschreitende Kultur immer mehr unnatürlich wird und die Lebensbedingungen der Vogelwelt verkümmert, ja vernichtet. In Nassau hat man jetzt den guten Gedanken gehabt, auch die stillen Stätten des Friedens, wo die Toten ruhen, dem Vogelschutz nutzbar zu machen. Mehrere Landratsämter des Main= und Taunusgebietes haben ihren Gemeinden empfohlen, auf den Friedhöfen Vogelschutzgehege anzulegen, da dort von Natur aus die nötigen Grundbedingungen dazu gegeben seien. Die Vögel sind durch die Umzäunung vor Nachstellungen geschützt; es sind geeignete Brutstätten und die nötige Ruhe vorhanden. Auf diese Weise werden auch den Gemeinden die Kosten für die Anlage besonderer Vogelschutzgehege erspart. * Die Spinnen drängen sich mehr wie andere Tiere zur Beobachtung auf: denn in der Wohnung, im Oekonomiegebäude, auf Feldern, Bäumen, Sträuchern, Blumen, Gras finden wir sie mit und ohne Gewebe, auf Beute lauernd. Allgemein werden sie gehaßt und verabscheut, vielfach auch ohne weiteres getötet, weil der Volksglaube in ibnen Vorboten von Sorge und Kummer erkennen will. Auch aus den Ställen werden sie eifrig entfernt, und doch sind sie darin durch Wegfangen von Mücken und Fliegen, welche die Stalltiere quälen, sehr nützlich. Wie tüchtige Künstler manche sind, beweisen unter dem Mikroskop ihre Gewebe, die sich mit eleganter Formvollendung präsentieren. Auch sie wie strreisen god P her mättersihen Spiune für ihre Sshesese es se se ee gebräuchlichen.#####esgen„beigefügt, werven ronnte: denn ihr Eiernestchen, das ihr ein und alles ist, hängt sie, sorgfältig mit Seidengewebe bedeckt, zur Ueberwinterung an geschütztem Orte auf oder trägt es dauernd mit sich umher. Sein Verlust macht sie tief unglücklich; rastlos sucht sie es und lößt. J. in, ihrer Anbst durtz, zin künstlich bereitetes und als Ersaz gebotenes täuschen. Vereinsnachrichten u. Vergnügungen. — Der Kriegerverein Eppinghofen, Mellinghofen feiert am kommenden Sonntag bei Kasel, Eppinghofer Straße, sein Stiftungsfest, mit dem eine besondere Ehrung der Veteranen verbunden sein soll. Um 3 Uhr treten die Mitglieder im Vereinslokal Mellinghofer Straße 42 an und marschieren mit den Kameraden vom Dümptener und Kreuzfelder Kriegerverein zum Veteranendenkmal, wo mit einer kleinen Ansprache und einem Liedervortrag des.=.=V. „Germania“, ein Kranz niedergelegt wird. Darnach findet bei Kasel das Fest statt. — Einen Theaterabend veranstaltet am Sonntag abend 6 Uhr im Schönnenbeckschen Saale der Dilletanten=Verein„Wohltätigkeit, Styrum, der schon wiederholt hier mit gutem Erfolge gespielt hat. — Der Styrumer Wanderklub feiert am kommenden Sonntag, nachmittags 5 Uhr, im Saale des Wirtes Joh. Knüfermann, Hohenzollernstraße, sein Gründungsfest durch Konzert, Theateraufführungen mit nachfolgendem geschlossenen Festball. Die Tanzpausen werden durch humoristische Vorträge ausgefüllt. Unter anderm wird aufgeführt „Der schlaue Bursche",„Eine Rekrutierung in Posemuckel“ und„Die Liebe im Gebirge“. Den Besuchern stehen genußreiche Stunden in Aussicht, wie das auch auf ben früheren Heiten der Fall wor.—.—=— „Kriegsgefangen“. Von Theodor Fontane. Hochschulausgabe. Verlag F. Fontane& Co., Berlin. Preis brosch. 1 Mr., geb. 1,50 Mr. Dem Werke ist die weiteste Verbreitung zu wünschen und zwar in allen Volkskreisen, bei Alt und Jung. Die Ausstattung ist im Hinblick auf den billigen Preis sehr geschmackvoll und solide. #afer-F Stel-Pöcken geben delikate Suppen, Frühstück für Alt u. Jung. Bewährte Kindernahrung. In gelben Paksten mit dem Bilde der Schnitteria. Wenn Sie wünschen, daß ihre Kinder gesund bleiben und gut voran gehen sollen, empfehle Ich Ihnen nur meine Kraft-Lebertran-Emulsion zu geben. Selbige ist einvorzügliches knochenbildendes Nähr- und Kräftigungsmittel. Ferner empfehle alle Kinde nährmittel in stets frischer Qualitkt Elefanten-Drogerie Carl Esser Auerstraße 21. Ausgabe von Rabattmarken! Aus Stadt und Umgegend. Nachdruck unserer mit Korrespondenzzeichen versehenen Lokalnotizen ist nur mit vollständiger Quellenangabe gestattet. 15. Oktober 1910. Mülhelm-Ritftadt. * Beförderung frostempfindlicher Ellstückgüter in Kälteschutzwagen. Bei Eintritt der kälteren Jahreszeit werden frostempfindliche Eilstückgüter(Wein, Obst, frische Gemüse, lebende Pflanzen usw.) auf der Strecke Köln=Oberhausen= Hamm=Hannover=Berlin=Endtkuhnen(in beiden.,„Richtungsn) in erwärmten Güterwagen(Kälteschutzwagen), beforoert. Um die Beförderung in solchen Wagen zu ermöglicheze, nrtzsen frostempfindliche Eilgüter mit besonderen Frachtbriesen aufgeliefert werden. Eine Verpflichtung zur Beförderung in den erwärmten Wagen übernimmt die Eisenbahn nicht, auch haftet sie nicht für Schäden, die infolge ungenügender Heizung oder Ueberheizung der Wagen entstehen. Besondere Gebühren werden nicht erhoben. Nähere Auskunft über Abfahrt und Ankunft der Züge, in denen Kälteschutzwagen verkehren, sowie über die zweckmäßigsten Aufliefetungszeiten, passende Anschlußzüge usw. erteilen die Eilgutabfertigungen. * Als unbestellbar lagern bei der Kaiserlichen Oberpostdirektion in Düsseldorf u..: Einschreibbrief aus Mülheim=Styrum vom 14. 7. an den Betriebsführer der Zeche Konkordia Schacht 4 Bureau. Abs.: Bruno Heyner. Einschreibbrief aus Müheim(Ruhr) mit Invalidenkarte u. Zeugn. v. 11.8. an Josef Ries, Herberge zur Heimat in Mülheim(Ruhr), Friedrichstraße. Die Absender oder Empfangsberechtigten können sich bei der kaiserlichen Oberpostdirektion in Düsseldorf oder bei einer Postanstalt innerhalb 4 Wochen melden. * Die Standesämter der Stadt sind an den Wochentagen für das Publikum von vormittags 9 bis 1 2 Uhr und nachmittags von 3 bis 5 Uhr geöffnet. Außerdem werden von den Standesämtern an den Feiertagen vormittags von 11½ bis 12 Uhr Anmeldungen von Totgeburten und Sterbefallen entgegengenommen. An den Sonntagen sind die Standesämter für das Publikum geschlossen. * Die Vogelbeer= oder Ebereschenbäume steben zurzeit im Schmucke ihrer korallenroten Früchte, die im Winter einen nicht unwesentlichen Teil der Nahrung unserer hungrigen, befiederten Freunde bilden. Besonders und Seidenschwänze, doch auch andere„Weichfresser verzehren— neben den Beeren des Wacholder und mancher snderen Sträucher— die sogen. Vogelbeeren über alles gern. Da die Bäume überreichlich Früchte tragen, so kann sowohl für die Vögel, die im Winter in Wald und Feld draußen bleiben, ein großer Teil am Stamm, d. h. an den Zweigen, gelassen werden, um dort als Wintervorrat zu Nous Moden ihorren-Maldung! gecheneecbecbebbobeneeonnenenennenenen: Meine Herren-Kleidung wird in moderner Auführung, eleganter Verarbeitung, Haltbarkeit der Stoffe und Preiswürdigkeit von keiner Seite übertroffen. in meinem umfangreichen Spezial-Geschäft finden Sie in überraschend und geschmackvoller Auswahl Ane Nodneiten-Iul " Herbst 1910 Herren Oister, Herren-Falctots Herrer Khnuge Möderne Oistel einreihig und zweireihig, in den neuesten Farbenstellungen Vornehmste Fassons! Feinste Stoffe! Eleganter Sitz! Beste Verarbeitung! für junge Herren. Chick! Elegant! Unübertroffene Auswahl! Fur Reservisten bescndere Preisermanigung! Prieun Bchmar“. In Kurzesu! A Lenserg Spezial-Kaufhaus für Ciegante-Herren- and Khaben-Kleiaung K #.•PUTTT „ie keine Sunlicht-Seife mehr? All ausverkauft? Da dank ich sehr! Nit andrer Seife wasch ich nicht!“ dochst aufgebracht Fratt Eisbem spriuu. Eine Hochzeit im alten Berlin. Von Wilhelm Wölkerling. Nicht immer herrschte bei der Feier des schönsten, mnnigsten Familienfestes, der Hochzeit, jene allgemeine freiheit in der Entfaltung äußeren Glanzes und Prunles, sondern es hat auch Zeiten gegeben, die freilich Über dreihundert Jahre zurückliegen, in denen den Gastgebern in verschiedenen landesherrlichen Bestimmungen oder Verordnungen hemmende Beschränkungen auferlegt waren, deren Uebertretung ihnen hohe Geldstrafen einbrachte. Das geschah hauptsächlich unter der Regierung des sparsamen Kurfürsten Johann Georg, der durch solche Vorschriften dem überhand nehmenden Lurus bei Vergnügungen und Festlichkeiten, von denen selbst die Hochzeit nicht ausgeschlossen blieb, vorbeugen wollte. Ihre Feier begann im alten Berlin in der Regel am Montag; nur in Ausnahmefällen, wenn besonders Gäste von außerhalb erschienen, durfte jene schon am Sonntagnachmittag ihren Anfang nehmen. Selbstverständlich erfuhren die Fremden eine feinere Behandlung und erhielten im Hause ein Unterkommen, zu welchem Zwecke selbst die Gesellen, Knechte und Mägde ihre S lafkammer für zwei Tage notgedrungen hergaben, um dafür in der Nachbarschaft ein Quartier zu beziehen. Rechtzeitig hatten die drei„Platz= meister“ mit den drei Gesellen die Einladung zu des„Lebens schönster Feier“, minksich überbracht, für welchen zeitraubenden, aufopfernde. Tienst ihnen von der Braut „ein ehrlicher Kranz, aber ohne Goldschnur“ gespendet wurde. Am Abend vor der Hochzeit versammelten sich die Gäste im festlich geschmükten Hause, wo die gegenseitige Ueberreichung verschieden:r Ceschenke von der Braut und und dem Bräutigam stattfand. Nach altem Brauch erhielten der zukünftige Schwiegervater und die Schwager, wenn solche vorhanden waren, von jener ein eigenhändig zugeschnittenes und sauber genähtes Hemd, während letzterer seiner Auserwählten, der Schwiegermutter und deren noch jedigen Töchtern ein Paar Schuhe oder Pantoffeln dedizierte. Allerlei witzige Reden, humoristische Vorträge und mancherlei Schnurren tr.gen dazwischen zur allgemeinen Unterhaltung und Belustigung bei. Die zinnernen, blankgeputzten Krüge, gefüllt mit dem starken Zerbster, Torgauer oder Bernauer Bier, machten fleißig die Runde, und auch die gesprächige Damenwelt tat sich an dem dünnen Ruppiner Bräu gemütlich. An Zuschauern fehlte es ebenfalls nicht, wenngleich dieselben kaum ihre große Neugierde befriedigen konnten, die meist einer materiellen Ursache entsprang; denn mit merklichem Diensteifer und wichtiger Miene verscheuchten die in der Straße patroullierenden„Bettelvögte“ das herumlungernde Gefindel, die nie fehlenden geschwätzigen Mägde. Die ausführenden Organe der damaligen Poltzei müssen aber mit diesen meist zweifelhaften Elementen, den aufdringlichen, standhaften Gaffern ihre liebe Not gehabt haben, zumal sie von dem Hochzeitgeber für die Mühewaltung ein Maß Bier und vier Brote beanspruchen durften, für welches Opfer jedoch dann die Gäste von den Plagegeistern auch unbehelligt blieben. Die kirchliche Trauung war im Sommer meist schon in der zehnten Morgenstunde. Die Braut aus feinem Stande trug ein vielfaltiges, seidenes Damastkleid. von dem sich das kostbare Sammetmieder mit reichlichem Besatz von Gold= und Silberlitzen geschmackvoll abhob. Zwischen der grünen Myrte schillerten kleine Perlengewinde im gekräuselten Haar, und den schneeigen Hals umschlang ein zierliches Goldkettlein, das jedoch den Wert von sechzig rheinischen Gulden nicht überstieg. Ebenso ansprechend war das Gewand des Bräutigams, ein Wams aus Atlas, mit schmalen Sammetstreifen und gewundenen Schnüren, über dem der kurze, kamelottene, mit Marterfell gefütterte Mantel lag. Rechtzeitig fanden sich die festlich gekleideten Gäste ein, um nicht zu spät zu kommen oder gar in dem Zuge nach der nahen St. Marienkirche zu fehlen. Das ganze Arrangement besorgte der vielbeschäftigte Platzmeister mit seinen Gehilfen die zusammen gemessen, würdevoll voranschritten. Ihnen folgten die Brautführer mit dem Brautpaar, das bei dunkelm Wetter oder im Winter noch zwei Fackelträger begleiteten. Den Schluß bildete die stattliche Zahl der Geladenen. Aus den benachbarten Fenstern aber schauten sittsame Bürgerfrauen und deren jungfräuliche Töchter, die mit kritischem Blick und großer Sachkenntnis die Güte und den Schnitt des Brautkleides beurteilten, aber auch die übrige Garderobe der Geladenen erweckte ihr Interesse und gab zu lobenden oder spöttelnden Bemerkungen reichlichen Anlaß. Die ganze gottesdienstliche Handlung dauerte nach gesetzlicher Vorschrift höchstens sechzig Minuten,„damit man beizeiten zurück sei und sich noch vor Mittag zu Tisch setzen könne“. Alle traten nach dem feierlichen Akt und herzlichem Glückwunsch an das junge Paar darauf den Rückweg in der gleichen Ordnung an und nahmen an den mit blütenweißen Linnen gedeckten Tafeln Platz. Die Uebersicht über letztere war nicht schwer; denn immer zehn Personen zählte man an ihnen. Die junge Frau mit ihrem Gemahl saßzen besonders an dem„Jungferntisch", ließen aber die nächsten beiderseitigen Verwandten durch den Platzmeister zu sich entbieten; auch den auswärtigen Gästen wurde die Auszeichnung, daß man sie an zwei reservierten Tischen allein bewirtete. Für die musikalische Unterhaltung sorgte im Hintergrunde auf einem Podium der„Stadttürmer“, doch müssen dessen Leistungen wohl höchst fragwürdiger Art gewesen sein, da es dem Hochzeitgeber obrigkeitlich gestattet war, noch andere Musikanten heranzuziehen, die da in der edlen Kunst etwas Tüchtiges leisteten. Es durften dieselben jedoch unter keinen Umständen ein Trinkgeld einsammeln, welchem kurfürstlichen Verbot sich auch die gesamte Bedienung unbedingt zu fügen hatte. Das Mahl bestand einschließlich des Nachtisches nur aus fünf Gängen. Sogar einheimischer Wein fehlte nicht. Wer sich aber verleiten ließ, eine süße, ausländische Marke einzuschenken, büßte dieses Vergehen mit dreißig Mark Strafe. Doch auch der saure, märkische TTrank tat seine Schuldigkeit und löste die Zungen. Reden auf das Brautpaar, deren Eltern, auf die ganze Gesellschaft wurden gehalten. Die lebhafte Unterhaltung nahm stetig zu, die ungebundene Fröhlichkeit wuchs, und nur die Gegenwart des ehrwürdigen Pastors verhinderte zügellose Ausschreitungen. Inzwischen waren die„Kurrendeknaben“ erschienen, die schon bei der Trauung durch ihren herrlichen, weihevollen Gesang mitwirkten, und trugen einige geistliche Lieder vor, wofür ihnen von den Zuhörern kleine Spenden flossen. Früher gehörte es nicht zzu den Seltenheiten, daß es sich die Jünger der Musika un den gastlichen Häusern wohlschmecken ließen, sich an Speise und Trank gütlich taten und erst bei hereinbrechender Nacht mit schweren Beinen und noch schwereren Köpfen heimwärts stolperten, jetzt„mußten dieselben flugs davoneilen, um mit dem Glockenschlage ei in der Schule zu sein, damit es nicht nötig werde, si# mit der Peitsche aus dem Hochzeitshause zu ihrem Studium zu treiben“. Schon nach zwei Stunden war im allgemeinen das Mahl beendet. Alt und jung zog nun in geordneten Reihen nach dem Rathaus, um sich dort nach dem Takte der Musik zu drehen. Wie die Paare dahinschwebten in eitel Lust und Freude! Selbst die Alten versuchten noch einen Rundtanz; aber die Beine wollten doch nicht mehr so gehorchen, und darum überließ dieser Teil der Gäste der munteren Jugend das Feld und schaute ihrem fröhlichen Treiben zu, dabei vergangener Zeiten gedenkend. Alles blieb indes in den Schranken der Sittlichkeit, des Anstandes: überdies wachten noch bestimmte „Tanzmeister“, daß kein Tänzer„Zucht und Ehrbarkeit“ Um die sechste Stunde lud der Platzmeister die Gäste zum Abendschmause nach dem Hochzeitshause, wo schon drei Gerichte für diese bereit standen. Bald waren alle gesättigt, und wieder trat der Tanz auf dem Rathause in seine Rechte, was bis elf Uhr dauerte. Jedermann pflegte nun der wohlverdienten Ruhe. Am nächsten Morgen begleitete neugestärkt die ganze Gesellschaft das junge Paar zu dem üblichen Kirchgange, um für dasselbe Glück und Heil zu erflehen, das zugleich durch des Priesters Mund den„Absegen“ empfing. Es wiederholte sich darauf das Programm des vorigen Tages, bis die elfte Abendstunde zum allgemeinen Aufbruch mahnte, womit zugleich das schöne Familienfest sein Ende erreichte, von dem indes Gäste und Nachbarn noch lange viel erzählten. Kirchlicher Anzeiger. Sonntag, 16. Oktober 1910. Mülheim=Ruhr. Petrikirche. .80 Uhr Pastor Voullieme. Paulikirche. 10 Uhr P. Dr. Wessel. 6 Uhr nachm.: P. Kemper. Gemeindesaal Aktienstraße. .80 Uhr Sup. Klingenburg. Gemeindesaal in Holthausen. 11 Uhr Kindergottesdienst. Ev. Krankenhaus. .30 Uhr P. Lepper. Die Kollekte in den Kirchen u. Gemeindesälen die in den Büchsen eingesammelt wird, ist für die Ortspredigerwitwenkasse. Sonntag und Donnerstag nachm. 2 Uhr, Taufen in der Paulikirche, P. Or. Wessel. Die Amtsgeschäfte der Küster versteht in dieser Woche Küfter Terjung. Bibelstunden. Mittwoch.30 Uhr in der Gartenstraße P. Boullième Mittwoch 8 30 Uhr in der Heißener= Straße P. Dr. Wessel. Donnerstag.15 Uhr in der Aktienstraße, P. Kemper. Donnerstag.80 Uhr am Scharpenberg, P. Klingenburg. .=Broich. .80 Uhr Hauptgottesdienst Pastor Mauritz. 11 Uhr Kindergottesdienst. 2 Uhr nachm. Kirchentaufen. 6 Uhr Abendgottesdienst, P. Stoltenhoff. Mittwoch.30 Uhr Bibelstunde, P. Stoltenhoff. .=Spelderf. .80 Uhr P. Rüter. 11.15 Uhr Sonntagsschule in der Kirche und 1. Schule(Gruppe“) Donnerstag.15 Uhr Bibelstunde, P. Rüter. M.=Styrum. Amtswoche: P. Müller. .80 Uhr P. Müller. 11 Uhr Kindergottesdienst derselbe. .80 Uhr Taufen in der Kirche derselbe. Montag 8 Uhr, Vorbereitung zum Kindergottesdienst, P. Finsterbusch. Mittwoch nachm. 3 Uhr Taufen in der Kirche, P. Müller. Gemeinde Heitzen. .30 Uhr Hauptgottesdienst, Pastor Masert. 11 Uhr Kindergottesdienst in der Kirche und im Gemeindesaal. Dienstag.30 Uhr holl. Gottesdienst im Gemeindesaal. Mittwoch.30 Uhr, Vorbereitung z. Kindergottesdienst P. Majert. Gemeinde Dümpten. .80 Uhr Hauptgottesdienst, Pfr. Bansa. Kollekte: Rheinischer Verband der Herbergen zur Heimat. 11 Uhr Kindergottesdienst. Dienstag 8 Uhr Gebetstunde. Mittwoch abends 8 Uhr Bibelst. bei Adolph, P. Bansa. Freitag.15 Uhr Vorbereitungsstunde zur Sonntagsschule im Gemeindehaus. Amtswoche: Pastor Bansa. Jungfrauenverein. 8 Uhr Bibelbesprechung u. Gesang. Jünglingsverein. 11 Uhr Posaunenchor. 5 Uhr Gesang. 6 Uhr Bibelstunde. Jugendabteilung: 5 Uhr Unterhaltung. 6 Uhr Bibelstunde. Blau=Kreuz=Verein. 7 Uhr Bibelbesprechung. Kirchenchor. Donnerstag 7 Uhr Uebungsstunde. Gemeinde Alstaden. .30 Uhr Haupigsttesdienst. Probepredigt, Hülfsprediger LambeckBarmen. 11 Uhr Kindergottesdienst. 12 Uhr Taufen. 8 Uhr Martaverein. 5 Uhr Abendgottesdienst, fällt aus. Mittwoch 2 Uhr Frauen=Missionsverein. 8 Uhr Probe des kirchl. Gesangvereins. Donnerstag 4 Uhr Kirchentaufen. 8 Uhr Bibelstunde, P. Obertüschen. Freitag 8 Uhr Kindergottesdienst vorbereitung. Samstag 8 Uhr Gebetstunde. Vereinshaus. .30 Uhr Sonntagsschule. .30 Uhr Jugendabteilung. .30 Uhr Jungfrauenverein. 5 Uhr Bibelstunde. 5 Uhr Versammlung des Männer= vereins im Vereinslokal. 6 Uhr Jünglingsverein. Dienstag 8 Uhr Bibelbesprechung. Freitag Vorbereitung der Sonntagsschulhelfer. Amtswoche hat bis auf Weiteres P. Obertüschen. Vereins=Anzeigen. Mülheim a. d. Ruhr. Frauenvereine. 8 Uhr Jungfrauenverein in der Aktienstraße. Dienstag 2 Uhr Frauen= u. Jung frauenverein im Vereinshaus, P. Klingenburg. Donnerstag 2 Uhr Frauenverein in der Heißenerstr.. P. Dr. Wessel. Donnerstag 8 Uhr Frauen= n. Jungfrauen=Missionsverein im Vereinshaus, Pastor Klingenburg. Im Schwesternhaue Wertgasse: 4 Uhr Jungfrauenverein. Montag 2 Uhr Frauenverein. Montag b. Donnerstag 8 Uhr Nähverein. Donnerstag 8 Uhr Zionsverein. Freitag 7 Uhr Vorbereitung f. den Kindergottesdienst, P. Burbach. Evangl. Vereinshaus. 8 Uhr Bibelstunde, P. Achilles. Dienstag.30 Uhr Bibelstunde. Christl. Verein junger Männer, Friedrichstr.(Vereinshaus.) 11 Uhr Männerchor. .30 Uhr Vortrag. Donnerstag.30 Uhr Zibelstunde. Freitag.30 Uhr Voebereitung zur Sountagsschule. Jugendabteilung. —.15 Uhr Unterhaltung. .15—6 Uhr Vortrag. —.80 Uhr Bibl. Ansprache. Mittwoch.30 Uhr Jugendchor. Samstag.30 Uhr Turnen in der städt. Turnhalle. Knabenbteilung. Mittwoch—6 Uhr Unterhaltung, Vortrag und Bibl. Ansprache. Blaukreuzverein(Saal III.) Uhr Evangelisationsversamml. Montag.30 Uhr Unterhaltung m. Gesang. Mittwoch.30 Gebetsstunde. Gemischter Chor(Saal II.) Mittwoch 8 30 Uhr Gesangprobe. Frauenverein(Saal.) —4 Uhr. Jungfrauenverein. Sonntag nachm.—6 Uhr. Blaukreuzverein Holthausen. .30 Uhr Bibelstunde. Mittwoch.30 Uhr Bibelbesprechund Gebetsstunde. Samstag wie Mittwoch. Christl. Verein junger Männer Vereinstraße 11. .15 Uhr Evangelisationsversumml. Montag.30 Uhr Männerchor. Donnerstag.30 Uhr Bibelstunde. Freitag.30 Uhr Borbereitung der Sonntagschulhelfer. Samstag.30 Uhr Turnen in der städt. Turnhalle. Jugendabteilung. 5 Uhr freie Unterhaltung, Spiele, anschl. Bibelstunde. 7 Uhr Bibliothek. .15 Uhr siehe Hauptverein. Donnerstag u. Samstag s. Hauptverein. Evangelischer Männer= und Jünglingsverein„Nathangel". —6 Uhr Bibelbesprechung. 6 15—.80 Uhr Unterhaltung. Montag.15 Uhr Posaunenchor. Mittwoch.30 Uhr Männerchor. Samstag.15 Uhr Posannenchor. Jugendabteilung. —3 Uhr Spielen, Spielplatz. —6 Uhr Bibelstunde und Vortrag. .15—.30 Uhr Unterhaltung und Spiel. Dienstag.30 Trommler- u. Pfeifferkorps. sällt aus. Mittwoch.30 Uhr Gesang und Unterhaltung. Donnerstag 8 30 Uhr Turnen. Freitag.15 Uhr Stenographie. Christl. Verein junger Männer Aktienstraße 199. —3 Uhr Gesangstunde. —4 Uhr Bibelstunde. abends 8 Uhr Bibelstunde. Montag 8 Uhr Gemischter Chor. Mittwoch.30 Uhr gemeinschaftl. Bibelbesprech= und Gebetstunde. Freitag.30 Uhr Vorbereitung für Sonntagschulhelfer. Samstag abends.15 Uhr Turnen. Evangl. Schule(Nordstraße). 11 Uhr Sonntagschule. Frauen=Missionsv. Aktienstr. 199. Mittwoch nachm..15 Uhr. Gemischter Chor„Frohe Botschaft“ evangl. Schule an der Bruchstr. .30 Uhr Gesangstunde. 6 Uhr Gebetstunde. Dienstag 8 15 Uhr Bibelstunde be aus der Fünten, Hingbergstraß 134, Evangelist Fischdick. Donnerstag.15 Uhr Gesangstunde Christl. gem. Chor„Gott mit uns Lokal Winkhauserweg 48. —12 Uhr Sonntagschule in de ev. Schule an der Leibank. —4 Uhr Gesangstunde. Abends 8 Uhr Bibelstunde. Mittwoch 8 Uhr Vortag. Freitag 8 Uhr Bibelstunde. Holländische Gemeinde im Vereinshaus. 1 uur Zondagschool. 1 uur Biddstond van Tra spreiding, Dickswall 3. 8 uur Onderlinge Same by Schuppers Heissener: Moondagavend 8 uur 21 eniging. nenvereeniging. Donderdagavend.30 uur Zanz vereeniging. aterdagavend.30 unr, Bidston Heissen insdagavend.30 nur Ds. Oe hard in de Gemeentezool de Hohenzollernstrot. Heilsarmee Althofstraße 48. 9,30 Uhr Heiligungsversammlun 11 Uhr Kindergottesdienst. Uhr Heileversammlung. Mittwoch, Donnerstag, Freiag Heilsversammlung. .=Broich. vereins. Vortrag. Dienstag 8 Uhr Missionsverein. Donnerstag 2 Uhr Frauenverei Donnerstag 8 Uhr Kirchenchor. .30 Uhr Gesangabteilung d Arbeitervereins. reitag.30 Uhr Vorbereitung zu Kindergottesdienst. Männer und Jünglingsverein. 3 Uhr Soldatenkonferenz. Montag.30 Uhr Trommler= un Pfeisserchor. Dienstag 8,30 Uhr Bibelbesprech Freitag.30 Männerchor. Samstag.30 Uhr Turnen. .=Speldorf. Mittwoch 6 Uhr Handarbeitsstund im Pfarrhaus. .=Styrum. Christlicher Verein jg. Männer Gemeindehaus Südsaal. Samstag den 15. Okt. abds. 8 U Antreten z. Nachttour n. Lintor 11.30 Uhr Männerchor. 5 Uhr Zahltag der Bruderliebe. Versamml. desgl. im Lokal Schützer straße 29. Montag 8 Uhr Turnen. .15 Uhr Stenographiekursus. Dienstag.15 Uhr Bibelstunde. Mittwoch 8 Uhr Bibelst. Schützer straße 29. Donnerstag.15 Uhr Bibelbespr. Freitag 8 Uhr Musikchor. Jungfrauenverein „Maria von Bethanien“,(Südsag 3 Uhr Versammlung. Mittwoch 8 Uhr Chorsingen. innerstag 8 Uhr Arbeitsstund Frauenverein. Mittwoch 3 Uhr Missionsstunde Vereinshaus Limburger Straße. (früher Schauenburg) 1 Uhr Sonntagsschule. 3„ Gesangstunde. 5„ Bibelstunde. Dienstag 8 Uhr Geberstunde. Donnerstag 8 Uhr Bibelstunde. Samstag 8 Uhr Bibelbesprechst. Heißen. ugendverein 4 Uhr Gemeindesag donnerstag 8 Uhr Turnen. Samstag 9 Uhr Stenographie. Frauenverein Donnerstag 2 U an beiden Stellen. Jungfrauenverein 8 Uhr im Verein haus. Männer= und Jünglingsverein. a. Hauptverein. 11 Uhr Männerchor. 5 Uhr Bibelbesprechung. Dienstag 8 Uhr PosaunenchorMittwoch 8 Uhr Turnen. Donnerstag 6, Bibl. Besprechung und Gebetsgemeinschaft. Jugendabteilung. .30 Uhr Trommler= und Pfeifferkorps. 5 Uhr Unterhaltung und Spiel. 7 Uhr Vortrag. Montag.30 Uhr Stenographie, ältere Abteilung. Mittwoch 8 Uhr Turnen. Donnerstag.30 Uhr Französisch. Freitag 8 Uhr Stenographie, jüng. Abteilung. Zienskirche, Hingbergstraße 4. Evangelische Gemeinschaft. .80 Uhr Prediger Hänisch. 1 Uhr Männer= u. Posannenchor. Uhr Sonntagschule. .15 Uhr Jugendverein. Abends 8 Uhr Bibelstunde. Montag abends.30 Uhr Gemischter Chor. Mittwoch.30 Uhr Missionsarbeitsverein. Donnerstag.30 Uhr Gebetsversaml. Eben=Ezer Kapelle Speldorf. .80 Uhr Prediger Winter. 11 Uhr Männerchor. .80 Uhr Sonntagsschule. 3 Uhr Jugendverein. Uhr Gebetsversammlung. Montag.30 Uhr gem Thor. Mittwoch.30 Uhr Bibelstunde. Heißen, Rosendellerstraße 35. Gemeinschaftssaal. 2 Uhr Sonntagsschule. 30 Uhr Jugendverein. Uhr Prediger Winter. Dienstag 7 Uhr Gebetsversamml. Donnerstag 7 Uhr Bibelstunde Baptisten=Gem einde. Notweg 43, Hinterhaus. .30 Uhr Bibelstunde. 11 Uhr Sonntagsschnle. .30 Uhr Predigt. Ehuagogen-Gemeinde Mulheim= Nuhr. Gottesdienst: Montag abend.45 Uhr. Dienstag morgen.15„ Dienstag nachm. 4 Uhr. Dienstag abend 6 Uhr Mittwoch morgen.15 Uhr. nachm. 4 Uhr. abend.15„ Freitag abend.15 Uhr. samstag morgen.15„ Samstag mittag 12.30„ „ abend.15„ Am Donnerstag abend findet keine Chorprobe statt. DEO N1U S HRabeh Anuge sind unerreicht beste Schulanzüge modern, elegant, dauerhaft, gesund. Alleinverkauf für Mülheim bei J. M. Benkhaus k. Bonn. Notweg 9. Fernruf 767. * * Besseres sauberes Mädchen für sein. Privathaus(2 Pers.) nach Duisburg gesucht. Offerten unter O. 30 an d. Gesch. d. Zeg.(1210 !! Erfinder!! Ideen u. Erfindungen werden von Untern gesucht zur Fabrikation u. Ausbeutung. Bezahlt werden ca. 3 bis 10000 Mk. und mehr. Off. unter K 20 an Rudolf Mosse, Cöln.[810 Ordentlicher Tansonrsche sofort gesucht. Ernst Marks. Ein kräftiger Für die Bedienung der Telesonzentrale eines großen Werkes werden zwei Telefonistinnen zum baldigen Eintritt gesucht. Angebote unt. B. Ha. 50 befördert die Gsechäftsstelle dieser Zeitung.(1410 Eine abgeschlossene s1110 Parterrewohnung Freundl. möbl. 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Dieses blieb daher vorläufig auf die mutzung des Luftschiffes wr. 3 und bessen Meigungen mit's Funkentelegraphie anlein angewiesen. Der Luftrreuzer hatte n leiner Ballonhalle aus bis zu Der am weitesten zurück kindlichen 2 raten Infonterie-Tinisien atme 00) Gilameter Kriegstechnische Neuerungen im diesjährigen Kailermanöver. Von Karl Goldbeck, Leutnant d. E. a.., Mülheim(Ruhr). I. Das diesjährige Kaisermanöver zwischen dem 1. und 17. Armeekorps in Ost= und Westpreußen zeigte ein völlig kriegerisches Bild mit dem ganzen Ernst und den Anstrengungen des Krieges, und im Lauf des Manövers ist eine Reihe hochinteressanter Neuerungen in Erscheinung getreten. In erster Linie war es die Verwendung der Luftkreuzer, welche allgemein mit größter Aufmerksamkeit verfolgt wurde. Ihre Arbeit im Aufklärungsdienst, der Früher vornehmlich der Kavallerie zufiel, weckte ein spannendes Interesse bei den Truppenführern wie den unbeteiligten Zuschauern. Dem 1. Armeekorps(rote Partei) war der Parseval=Ballon P. 2 zugeteilt worden, während das 17. Armeekorps(blaue Partei) mit dem Groß=Ballon M. 3 ausgerüstet war. Beide Lenkballons waren für drahtlose Telegraphie eingerichtet. Dem Manöver war die Kriegslage zugrunde gelegt, daß die rote Armee über die Weichsel vor der blauen Armee zurückgegangen ist, die ihr bis in die Linie der Eisenbahn Marienburg—Riesenburg folgt. Die rote Armee rechnet auf Verstärkungen und gedenkt nach deren Eintreffen erneut Widerstand zu leisten. Für die nachrückende blaue Armee(17. Armeekorps) war die Aufklärung vor der Front wegen der ausgedehnten sumpfigen Niederung sehr erschwert. Die Meldungen der Patrouillen konnten nur mit bedeutendem Zeitverlust an das General=Kommando des 17. Armeekorps gelangen. Dieses blieb daher vorläufig auf diVenutung des Bistichifes W 3yrd desen Meid. tels Perse von seiner Ballonhalle aus bis zu der am weitesten zurück befindlichen 2. roten Infanterie=Tivision etwa 90 Kilometer zurückzulegen, und bis zur Hauptstellung von Rot betrug die Entfernung kaum 50 Kilometer. Diese Strecken waren also vom Luftschiff mit Leichtigkeit zu durchfahren, und der M. 3 hat auch in dieser seiner Tätigkeit eine außerordentlich gute Manöverierfähigkeit gezeigt. Dagegen erwiesen sich die Beobachtungen des Luftkreuzers als irrig, und seine infolgedessen unrichtigen Meldungen veranlaßten das 17. Armeekorps zu allzu vorsichtigem Vorgehen. Die rote Partei hatte nämlich am Tage vorher vor ihrer Hauptstellung außer zwei vorgeschobenen Stellungen noch zur Täuschung des Gegners eine Scheinstellung angelegt. Zahlreiche Schützengräben für stehende Schützen waren ausgehoben, gedeckte Geschützstände hergestellt, Decdungen geschaffen und diese Geländeverstärkungen großenteils schwach besetzt worden. Zur Täuschung der feindlichen Partei hatten die Schützen vielfach ihre Feldmützen aufgesetzt und die Helme zwischen sich und ihren Nebenmann gestellt. An anderer Stelle war die Schützenlinie durch eine Reihe von Helmen scheinbar verlängert worden. In gedeckten Stellungen befanden sich gut sichtbare Geschützattrappen aus Rundhölzern, denen zur Vortäuschung der Geschützmündungen am vorderen Ende Konservenbüchsen aufgestülpt waren. Auch ein Divisionsstab war durch eine Flagge angedeutet worden. Infolge der irrigen Meldung des Luftkreuzers M. 3, der diese Scheinstellung für die Hauptstellung von Rot hielt, wurde das blaue Armeekorps zu vorzeitiger Entwickelung und längerem Feuergefecht gegen die in der Scheinanlage vereinzelt eingenisteten Infanteriezüge und Geschütze veranlaßt. Hier hat man erfahren, wie schwierig die Beobachtungen vom lenkbaren Ballon aus sind, und daß es notwendig ist, Offiziere hierin besonders auszubilden, indem man ihnen Gelegenheit gibt, Truppen und Truppenbewegungen, Gefechte und sonstige kriegerische Handlungen vom Luftschiff aus zu beobachten. Es konnte daher auch den Offizier keine Schuld treffen, der in einer noch so jungen Wissenschaft Schätzungsfehler begangen hatte. Auch der Ballon P. 2 der roten Partei hatte seinen kritischen Tag: er geriet am 8. September in eine heftige Gewitterböe, die ihn zum Niedergehen inmitten der Truppen von Blau zwang, sodaß er von dieser Partei gefangen genommen werden konnte.„Doch hatte P. 2 sich nur aus Friedensrücksichten zum Niedergehen entschlossen, denn trotz des Versagens eines Zylinders blieb er mit seinen noch vorhandenen sieben intakten Zylindern vollkommen manöverierfähig. Im Ernstfalle hätte er wohl auch sicherlich nicht an eine Landung gedacht. Endlich sei noch erwähnt, daß gegen die Luftkreuzer auf jeder Seite ein Ballongeschütz zur Anwendung kam. Die Beschießung des Ballons wurde durch Leuchtraketen markiert. Rot besaß ein solches Geschütz aus der Ehrhardtschen Fabrik, Blau eins von Krupp. Zum Transvort diente ein gepanzerter Autowagen, mit dem das Rohr, im Kreise horizontal und bis 75 Grad vertikal drehbar, auf einem Untergestell fest verbunden ist. Diese Geschützautos waren gut lenkbar. Die Treffsicherheit des Kruppschen Geschützes dieser Art ist im vergangenen Jahre auf der Frankfurter Ila gezeigt worden. Früher war in den Manövern die Gefechtsbagage nie zur Darstellung gekommen. Diese im Ernstfalle von der marschierenden Truppe untrennbare Wagenkolonne vergrößert aber die Marschtiefe der Truppe sehr erheblich, da sie bei der Insanterie aus den Patronenwagen, den Sanitätswagen und den Feldtüchen besteht. Im diesjährigen Kaisermanöver hat die 4. Infanterie=Brigade von Rot und die 71. Infanterie=Brigade bei Blau ihre Gefechtsbagage bespannt mit sich geführt, auch waren sämtliche Fußtruppen mit fahrbaren Feldtüchen versehen. Während früher die große Bagage— d. h. der Teil der Bagage, welchen die Truppe im Quartier und im Biwak nötig hat, die also natürlich auch in früheren Manövern stets vorhanden war— neutral marschierte, hatte sie, um auch hierin das Kriegsmäßige zum Ausdruck zu bringen, diesmal diese Rolle aufgegeben. Die Begleitmannschaften waren deshalb auch mit dem Gewehr bezw. Karabiner bewaffnet und die Bagage konnte mithin als Kampfobjekt gelten. Dieser Umstand verleitete eine Kavallerie=Division der blauen Partei zu einem Angriff auf eine Bagagenkolonne von Rot, die nach kurzer und erfolgloser Gegenwehr ihrer Begleitmannschaften mit der Schußwaffe eine leichte Beute der feindlichen Kavallerie=Division wurde.„Wenn letztere nun auch hiermit einen Erfolg aufzuweisen hatte, so war sie doch dadurch, daß sie sich dieser Aufgabe zuwendete, dem eigentlichen Kampfplatze ferngeblieben und hatte somit ihrem Parteiführer die doch sehr beträchtliche Zahl von 30 Eskadrons, einer Maschinengewehr=Abteilung und einer reitenden Abteikus,„entzegen. Durch das„Fehlen dieser,Truppen, auf dem senlitzstrabe ohne Jede, Bezegasligg, ader gier ihrer LandsSamerpgte, wugde der 2.„Oiptton von Rot die Amgehung sgrae der, und bearbeiteten sie miut wiensern. Während drei der des fernolichen Flügels wesentich erleichtert. 4g69ung Angegrifsenen mit verhältnismäßig leichten Verletzungen flüchten konnten, wurde der Vierte, der Arbeiter van Eckern, in im August 1908, wurde eine so große Kindersterblichkeit hier beobachtet. Es starben überhaupt im Berichtsmonat 208 Kinder im Alter bis zu einem Jahr, im August 1908 229.: während das Jahresmittel für 1908 118 für 1909 107 Todesfälle unter den Säuglingen beträgt. 1908 wie diesmal forderten die sogen. Verdauungskrankheiten die meisten Opfer, und zwar im August 1908 152, im August 1910 Essen, 13. Oktbr. Eine neue Bluttat. Wiederum hat das Messer in der Hand von Rohlingen seine verhängnisvolle Rolle gespielt und ein junges Menschenleben gefordert. Die holländischen Arbeiter van Orsomo und van den Kamp fielen am 10. d. Mts. 9 Uhr abends in der Corlißstraße ohne jede Veranlassung„über vier ihrer Landste her und bearbeiteren sie mir Messern. Während drei der Rheinland und Westfalen. Duisburg, 13. Oktbr. Die Einwohnerzahl GroßDutsburgs ist nach dem Statistischen Monatsbericht am 1. September auf 218682 Seelen gestiegen, das heißt um 888 gegen den Vormonat. Dieser Zuwachs zerfällt in einen Geburtenüberschuß von 288 und in einen Wanderungsüberschuß von.600 Seelen. Ein so geringer Geburtenüberschuß ist seit Jahren nicht mehr zu verzeichnen gewesen. Der Rückgang ist nicht die Folge einer verminderten Geburtenzahl — diese hielt sich auf der alten Höhe— sondern einer außergewöhnlich großen Säuglingssterblichkeit. Nur einmal, bestialischer Weise derartig zugerichtet, daß er sofort starb. Selbst als van Eckern blutüberströmt auf der Straße zusammengebrochen war, stachen beide Unholde noch blindlings auf ihn ein. Nach der Tat flüchteten sie. Der telephonisch herbeigerufenen, durch ein Automobil an den Tatort gebrachten Kriminal=Polizei gelang es, den van Orsomo festzunehmen. Mütheim a. Rhein, 12. Oktbr. Sein Rind vergiftet? Ein auf der Gladbacher Straße wohnender stellenloser Kaufmann ist heute unter dem Verdacht, sein eigenes, etwa sechs Jahre altes Kind vergiftet zu haben, verhaftet worden. Das Kind ist in der vergangenen Nacht gestorben, nach Angabe des Vaters an Magen= und Darmkrankheit. Der Arzt, der den Totenschein ausstellen sollte, wurde auf die anscheinend erfolgte Vergiftung aufmerksam gemacht. Daraufhin wurde die Poltzei benachrichtigt, die die Wohnung durchsuchte und verschiedene Gifte, u. a. Morphium, vorfand. ein Fraundsicher deser#5##0 Lausbub, du bist es doch Ein freunolicher Leser reilt dem„Köln..=.“ eine Erinnerung an den Aufenthalt des Staatssekretärs v. Stephan in Köln mit, die nur wenigen bekannt sein dürfte, und die es verdient, der Oeffentlichkeit übergeben zu werden. Stephan war als ganz junger Postbeamter früher in Köln tätig und verkehrte damals viel in der„Ewigen Lampe“, wo er Mitglied einer gar fröhlichen Stammtischrunde war. Diesem Zecherkreise gehörte auch der damalige Rendant des Gymnasial= stiftungsfonds, Th.., an, ein Mainzer Kind, Ein Lieblingsausdruck des biederen Mainzers war Lausbub; seiner burschikosen Art blieb es vorbehalten, mit dieser Bezeichnung gar manchen, vielleicht jeden, zu titulieren, mit dem er verkehrte. Aber man nahm ihm das nicht übel, man kannte ihn ja. Stephan wurde dem Stammtisch in der Ewigen Lampe untreu; denn er kam nach Berlin und machte die allen bekannte rühmliche Laufbahn. Im Jahre 1893, als der Prachtbau der Oberpostdirektion seiner Bestimmung übergeben wurde, kehrte Stephan nach Köln zurück; er war Staatssekretär und der gefeierte Gründer des Weltpostvereins, vom König in den Adelsstand erhoben usw. Der Staatssekretät erinnerte sich gar lebhaft der schönen Zeit, die er einst in Köln verbracht, und er hatte das Bedürfnis, die Zechgenossen von ehemals wiederzusehen. Die Herren wurden, soweit sie noch in Köln waren, gebeten, mit der berühmten Erzellenz zusammenzukommen, und Stephan begrüßte sie recht herzlich. Als die Reihe an unseren Mainzer kam, da klopfte er der Erzellenz vertraulich auf die Schulter und meinte: Also, Lausbub, du bist es doch! v. Stephan lächelte verständnisvoll; es war ganz wie damals.— Ein Pressebureau der Pariser Moden. Paris, im Oktober 1910. Mit einem ganz anderen nachdenklichen, überlegenden Blick als noch vor wenigen Wochen stehen jetzt die Damen vor den großen Schaufenstern der eleganten Läden. Damals waren die Sommertoiletten, die zu tragen sich so wenig Gelegenheit fand, gekauft und was schon von Herbstneuheiten zu sehen war, erregte nur ein sozusagen platonisches Interesse, jetzt aber sind die Gedanken nur darauf gerichtet, für den Winter sich vorzubereiten, um ihm in jeder Hinsicht gerüstet gegenüber zu stehen. Noch ist die Entscheidung über das, was getragen werden soll, nicht endgiltig gefallen, es gibt manche, die trotz der engen Röcke, die jetzt noch so viel gezeigt werden, behaupten, der Winter werde eine vollkommene Reaktion bringen, nämlich das weite majestätische Gewand. Sollte sich dies bewahrheiten, was wird dann aus all den zahlreichen Toiletten werden, die so duftig und sommerlich waren und so eng, daß die Trägerin kaum ausschreiten konnte? Viele davon hängen noch fast neu in den Schränken und eine Amwandlung in eine andere Form ist ja bei der Knappheit an Material ausgeschlossen. Aber wenn auch wahrscheinlich zu hoffen ist, daß wir aus der Engheit und Gebundenheit der letzten Saison herauskommen und uns in freierer Weise werden entfalten können, so steht ein solcher Sprung doch nicht zu erwarten. Die Mode pflegt ihn selten zu machen, liebt eine radikale Umwälzung nicht. Nur allmählich vollzieht sie sich, damit das Auge sich daran gewöhnt. Und sann gibt es auch im Reiche der Mode manche Umkehr, die ich nicht mehr bewerkstelligen läßt. Die Krinoline wieder einzuführen ist nicht gelungen und es dürfte mit den sehr veiten Faltenröcken das Gleiche sein. Man hat die„Linie“ zu sehr auf den Schild erhoben und obgleich die Grazie derselben nicht immer bei der Trägerin der glatten Gewänder vorhanden ist, sie ist es, die in erster Linie in Betracht gezogen wird. Vielleicht wäre es gut, zwischen Alt und Jung da eine reinliche Scheidung zu machen, aber oiese„Linie“ ist ja völlig verwischt und fast der Unterschied aufgehoben. Also vorläufig jedenfalts werden die Kleider eng und sie werden, wenigstens was die Straßenkostüme anbetrifft, kurz sein. Die wunderlichsten Macharten sind da zu sehen, Röcke, die vorn und hinten in eigentümlichster Weise verkürzt sind, geteilte Röcke, wie sie einst von den Radlerinnen getragen wurden und die wenigstens den Vorteil haben, daß darin das Ausschreiten nicht so große Schwierigkeiten Gewänder fortfällt und schön findet es eigentlich niemand, aber es steht zu fürchten, daß es in dieser Saison doch mehr getragen sein wird, als in der verflossenen, man sträubt sich wohl manchmal gegen zu absurde Gebote der Mode, folgt ihnen aber schließlich doch. Die aus verschiedensten Stoffen hergestellten Toiletten erhalten sich vorläufig ebenfalls, was wenigstens den einen Vorteil hat, daß man aus mehreren älteren Kleidern ein neues herstellen lassen kann. Jede Zusammenstellung ist erlaubt, der obere Teil des Gewandes kann aus Sammt bestehen und sogar Pelzbesatz aufweisen, der mittlere aus leichtester, feinster Spitze, der untere aus schwerem Goldbrokat. Eine Vielfältigkeit wird dadurch erzielt, die manche vielleicht entzücken mag, aber die mit künstlerischen Anschauungen, nach denen angeblich jetzt auch soviel bezüglich der weiblichen Kleidung verfahren wird, wenig zu tun hat. Es ist dies sowohl von den Gewändern als auch den Kopfbedeckungen zu sagen. Wie selten seht man jetzt einen Hut, der wirklich als schön und geschmackvoll zu bezeichnen ist. Daß der Umfang der Hüte gewachsen ist, kann man eigentlich nicht sagen, man war in dieser Hinsicht eben bereits an die Grenze des Möglichen gelangt, dagegen streben die kleinen noch mehr in die Höhe als früher. Manche weisen dafür allerdings gar keinen Rand auf, sehen wie altertümliche Helme aus und nur ein sehr hübsches, frisches Gesicht kann es wagen oder sollte es vielmehr wagen, einen solchen aufzusetzen. Ob wohl die„Doppeldecker“ sich je in Deutschland einführen werden, die die Pariser Modistinnen nun zu lancieren suchen? Sie bestehen aus großen, aber nicht allzu umfangreichen, ziemlich tief in's Gesicht sitzenden Hüten, unter denen sich kleinere und größere Hauben befinden. Diese werden meist aus Seide, aber öfter auch aus Samt angefertigt, mit Spitzen umrandet, Blumen verziert oder mit Perlen bestickt. Im Theater wird der Hut enkfernt und das Häubchen, das das Haar fast ganz bedeckt, bleibt. Der Vorteil ist, daß die Trägerin keine aus der Form gegangene Frisur zu fürchten braucht. Die Turbanhüte behaupten sich nicht nur, sondern sind in weit größerer Verschiedenheit zu sehen, haben aber an Schönheit der Kleidsamkeit nichts gewonnen. Eine Frau mit einer derartigen Kopfbedeckung, in dem sehr kurzen, oft etwas orientalisch anmutenden, aber unten so engen Gewande, ist als das Gegenteil von anmutig oder zierlich anzusprechen. Aber schon längst ist es ja das Schöne weit weniger, was man anstrebt als das Originelle und nicht nur auf dem Gebiete der Toilette. Um als wirklich gut gekleidet zu gelten, muß man originell aussehen und es geschieht dies auf Kosten des Geschmacks nicht nur, sondern selbst der Kleidsamkeit. Valerie. Der Krieg von 1870 und die deutschen Studenten. Die Jubeltage der Berliner Universität, die die Erinnerung an einen bedeutsamen Abschnitt in der Entwicklung des deutschen Studentenlebens wachrufen, treffen zusammen mit dem Rückblick auf die stolzen Siegeswochen, die vor 40 Jahren der Erfüllung des alten Studententraums von Deutschlands Einheit und Größe vorausgingen. Da erhebt sich die Frage, mit welchen Gefühlen damals die deutschen Musensöhne an des Vaterlandes großer Stunde teilgenommen haben, ob sie nun auch eintraten für die Ideale, die sie durch mehr als ein halbes Jahrhundert verfochten. Die Antwort finden wir in dem schönen, bei R. Voigtländer in Leipzig erschienenen, der Berliner Universität gewidmeten Werke„Das deutsche Studententum“ von Dr. Friedrich Schulze und Dr. Paul Ssymank, in dem der letztere dem deutschen Studio im Jahre 1870 ein besonderes Kapitel widmet. Wie ein Blitz zündete die Nachvon der Kriegserklärung in allen Universitätsstädten. Die Mitglieder des Bonner Korps Hansa z. B. saßen noch spät abends auf ihrer Kneipe, als die Meldung kam. Mit dem ernst=wehmütigen Lied Morgenrot, Morgenrot, leuchtest mir zum frühen Tod! eilten sie auf den Markt, wo sich auch die andern Studenten versammelt hatten und sich feierlich dem Kampf fürs Vaterland weihten. In Berlin nahmen die Studenten an der allgemeinen Begeisterung teil und begrüßten jauchzend den von Ems nach Berlin zurückkehrenden König. Ueberall eilten die Studenten zu den Waffen: in Kiel meldeten sich alle für den Eintritt in die Armee; in Jena liefen viele direkt, nachdem die Mobilmachung bekannt geworden, aus dem Kolleg aufs Bezirkskommando.„Sie nahmen sich nicht Zeit, ihre Kollegienhefte heimzutragen“, erzählt einer von den Teilnehmern,„sondern dieselben wurden in die Rocktasche gesteckt und fort gings in den Wagen. Denn das war unser heiliger Ernst, sofort in das Regiment einzutreten, und wir sahen uns schon nachmittags in Weimar in Königs Rock stramm ererzieren. Was kümmerte damals das junge Blut alles andere? In leichtem Anzug, wie wir waren, vom Morgenkaffee weggeeilt, ohne ein Wort unseren Hauswirten zu sagen, ohne unsere paar nötigen Angelegenheiten geordnet und ohne unseren bekümmerten Eltern zu Hause Nachricht gegeben zu haben, so zogen wir fort.“ Noch mehr fast als in Preußen waren in den andern deutschen Staaten Studenten die Träger der Begeisterung. Ihren Höhepunkt erreichte diese studentische Bewegung in Leipzig. Dort waren die Musensöhne die leidens aftlichsten Bekämpfer aller preußenfeindlichen Anschauungen; sie richteten einmütig eine Adresse an den König von Preußen, in der sie ihre volle Zustimmung zum Kriege gegen den Reichsfeind aussprachen und sich zu jedem Dienst fürs Vaterland bereit erklärten.„Die akademische Jugend“, hieß es da,„hat immer und immer das Ideal deutscher Einheit, den Glauben an die deutsche Zukunft wie ein heiliges Kleinod in ihrem Herzen getragen. Die Taten Ew. Majestät haben ihr Ideal zur stolzen Wirtlichkeit, gemacht, ###d sie jauchzt Ew. Majestät begeistert entgegen.“ die Hände des Königs von Sachsen. König Wilhelm erwiderte in einem eigenen Handunterm 23. Juli:„Der Leipziger Studentenschaft danke ich für den warmen Ausdruck patriotischer Gefühle und des begeisterten Nationalbewußtseins, welchen sie mir in erhebender Einmütigkeit dargebracht hat, und den aus der Hand meines von gleicher Gesinnung beseelten Bundesgenossen, Sr. Majestät des Königs von Sachsen, zu empfangen mir eine besondere Freude gewährt. Ich bin gewiß, daß Ihre Worte in der gesamten deutschen Jugend einmütigen und freudigen Widerhall finden.“ In Heidelberg sprach Heinrich von Treitschke vor einer dichtgedrängten Zihörerichar zu den nach Frankreich Marschierenden und gus hinreißende Rede mit dem Losungswort, das einst Fichte an seine Berliner Hörer gerichtet hatte:„Nicht siegen oder sterben, sondern siegen schlechtweg!“ Selbst bis nach Deutsch=Oesterreich schlugen die Wogen dieser studentischen Erregung hinüber. Drei Grazer Burschenschaften erließen einen Aufruf an die reichsdeutschen Kommilitonen, in dem es hieß:„Die deutsche akademische Jugend Oesterreichs stimmt begeistert ein in die heldenhafte Erregung, die ganz Deutschland durchbraust von den Gehängen der bis zu den Gestaden des Meeres. Nur ein Schmerz erfüllt ihre Seele, der Schmerz, daß sie nicht kämpfen und siegen darf mit Euch, Kommilitonen! Aber ihr Geist umgibt Euch auf den Beschwerden des Kriegszuges und in dem Getöse der Schlacht. Glück und Unglück wird sie mit Euch tragen, und Hilfe wird sie spenden, dort wo sie helfen kann, aus ganzem Herzen und mit ganzer Kraft. Der Sieg sei mit Euch! Hoch Deutschland! Hoch die deutschen Waffen!“ In Wien und in Prag meldeten sich viele Studenten zum Eintritt ins deutsche Heer. Während des Krieges haben die deutschen Studenten als Aerzte, Krankenpfleger, als Feld= und Lazarettprediger und als Felddiakonen an den Heldentaten des Heeres ihren Anteil genommen. Von den hallischen Studenten z. B. erwarben 26 das eiserne Kreuz und in Göttingen konnte bei dem allgemeinen Kongreß zu Ehren der aus dem Feld Heimgekehrten der gesamte Ausschuß der Studentenschaft aus Rittern des eisernen Kreuzes zusammengesetzt werden. Ein rührender Zug wird von zwei Mitgliedern des Wingolf erzählt, die an dem Sturm auf Le Bourget teilnahmen. Ein dritter Wingolfid, der die beiden Toten neben einander fand, erzählt darüber: Als ich später erfuhr, daß der verwundete Hoffmann zum sterbenden Bonnet gekrochen sei und ihm zugerufen habe:„Wir haben zusammen gelebt, wir wollen auch zusammen sterben!“, da habe ich um so mehr bedauert, daß man die beiden nicht auch im Grab neben einander gelegt hat.“ Von den 13765 Studenten, die während des Sommersemesters 1870 an deutschen Universitäten studierten, zogen 4310 ins Feld. von Berlinern allein 582, von der kleinsten Universität Nostock 59. Aus Greifswald und Kiel nahm die Hälfte aller Studenten, aus Heidelberg ein Drittel am Kriege teil. Leipzig war mit 500. München mit 370, Göttingen mit 340, Halle mit 326, Breslau mit 306, Tübingen mit 300 vertreten. 248 Studenten starben den Tod fürs Vaterland. unnnnnmmmmn WENGEPOTER PWTVTETE bitten wir, unsere heutige Bellage mit über 180 Abbildungen von Damen-Konfektion, Damen-Hüten, Pelzen, Backfisch-Konfektion, Knaben- u. MädchenKonfektion zu beachten. Sämtliche Gegenstände sind nach unseren Originalen gezeichnet und entsprechen In Form und Ausstattung genau dem Bilde. Wir bitten diese Bellage bei Ihren :: Einkäufen ale Führer zu benutzen. n: städtischen Verwaltung soll in Köln demnächst errichtet werden, und zwar auf dem Rathause. Die Stadtverwaltung will dadurch die Lokalpresse über alle wissenswerten Vorgänge in der Stadtverwaltung gleichzeitig unterrichten. e. Bochum, 14. Oktbr. Anwerbung polnischer Bergleute. Agenten versuchen neuerdings wieder polnische Bergleute nach Frankreich zu locken. Die Gewerkschaft der Bergarbeiter von Pas de Calais warnt davor, auf die verlockenden Angebote der Agenten hineinzufallen. Die polnischen Bergleute erhalten in Frankreich weit geringere Löhne als ihnen von den Werbe sie von den Wervern versprochen werden. Kirn, 12. Oktbr. Ein Großfeuer hat hier gewütet, und das ganze Lager eines Schuhwarenhauses, das Haus einer Witwe und die Häuser eines Uhrmachers und eines Seilermeisters eingeäschert. Der Schaden ist bedeutend, doch zum großen Teile durch die Versicherung gedeckt. Zehn Familien sind obdachlos. Aus dem Gerichtssaal. Vom Schössengericht. K. Mülheim(Ruhr), 14. Oktober. Gegen eine Polizeistrafe von 4 Mk. wegen Schulversäumnis seines Kindes hatte der Arbeiter B. aus Oberhausen Einspruch erhoben. Es handelte sich um einen 12 Jahre alten Knaben, über den die Eltern keine Macht mehr hatten, und der Schase Alde=frigachrickele Lain Ne= Uhak die Alstalg nicht vorgelegen habe.— Weil er abends nach 9 Uhr Getränke über die Straße verkauft hatte, war der Wirt K. von hier mit einem richterlichen Strafbefehl von 15(Mr. bedacht worden. Der Angeklagte bestritt, daß Wirtschaften zu den offenen Verkaufsstellen im Sinne des § 139c der Gewerbeordnung zu rechnen seien und bezog sich dafür auf verschiedene Gerichtsurteile. Das Gericht verwarf jedoch den Einspruch. Es könne nicht zugegeben werden, daß den Wirten der Verkauf nach 9 Uhr abends gestattei sei. Eine solche Ausnahmestellung der Wirte würde zu schweren, vom Gesetzgeber nicht gewollten Schädigungen der übrigen Handel= gewerbetreibenden, z. B. der Zigarrenhän lr. füh en. —„Sie grüner Lümme!“ und andere Beleidigungen hatte der Bergmann Heinrich G. aus Oberhausen=Styrum gegenüber dem Lehrer seiner Kinder ausgesprochen und zwar in Gegenwart von Schulkindern. Er erhielt deshalb eine Gefängnisstrafe von 1 Woche. Der neue Mordprozeß Breuer. Trier, 13. Oktbr. Im Prozeß gegen den Rennfahrer Breuer wurde während der Vormittagssitzung wieder eine Reihe von Zeugen vernommen, die über Breuers Vorleben aussagten. Der Zeuge Blank Portier im Café Ernst, hat einmal gesehen, wie der Angeklagte das Futteral einer Browning=Pistole auf den Tisch gelegt hat. Der früher in Aachen tätige Zeuge Böge, Geschäftsführer im Café Ernst, sagte aus, daß Breuer einmal in Aachen von einem aufgeregten Herrn im Café gesucht worden ist, der sagte, er schieße den Kerl nieder, weil er einen Bekannten von ihm erpreßt habe. Kriminalkommissar Dr. Kopp aus Berlin erstattete in ähnlichem Sinne Gutachten über die Homoserualität wie Dr. Hirschseld. Eine Anzahl Zeugen bekundet, bei Breuer wohl einen Revolver, aber keine Browningpistole gesehen zu haben. Der Manager Bitzler, der in der Voruntersuchung ausgesagt hatte, er habe eine Browningpistole gesehen, hat dies in den drei Hauptverhandlungen vor dem Schwurgericht widerrufen. Er bekundet heute, nach seiner ersten eidlichen Vernehmung sei er auf das Polizeipräsidium geladen worden; dort habe ihm der Kriminalkommissar von Treskow gesagt, er lei meineidig, er müsse die in der Voruntersuchung gemachte Aussage aufrechterhalten. Diese Aussage sei aber uneidlich gewesen. Er, Bitzler, sei bis 4 Uhr nachmittags von 11 Uhr an auf dem Polizeipräsidium im halten worden. Dies Zimmer als vorläufig festgenommen festgehalt sei geschehen, meint er, weil man einen Druck auf ihn habe ausüben wollen. Der Kriminalschutzmann Ackermann, der den Vernehmungen des Zeugen Bitzler beiwohnte, weiß von dieser Festhaltung nichts. Dem Mechaniker Gwerder, der bei dem Angeklagten in Dienst stand, sagte dieser einmal, indem er ihm eine Hand voll Geldscheine zeigte: Das ist ##ss Geld; wenn Du nur wolltest, könntest du auch Geld leicht verdienen. Wenn die Sache schief geht, dann kann mir immer noch eine Kugel durch den Kopf schießen. Die Zeugin Valentin war Kassiererin im Café Ernst; sie hat einmal in der Hand des Angeklagten einen Revolver gesehen, den dieser schnell in die Tasche steckte. Durch die Verteidigung wird festgestellt, daß der Angeklagte eine Zigarrenspitze besessen hat, die einem Revolver sehr ähnlich sah. Eine andere Berliner Zeugin hat einmal gesehen, toie der Angeklagte sich mit einem Hundertmarkschein eine Zigarette anzündete. Die Ehefrau des Angeklagten machte von dem Rechte der Zeugnisverweigerung keinen Gebrauch. Sie sprach sich sehr günstig über den Angeklagten aus. Von seinen Beziehungen zu Mattonet wußte sie nichts. Sehr eingehend wurde hierauf die frühere Geliebte des Angeklagten, Charlotte Schmitt, vernommen. Der Angeklagte sei häufig verreist, er habe dann gesagt, er fahre nach Köln, um Geld bei der Bank zu erheben. Der Rennfahrer Robel habe ihr einmal gesagt, Breuer habe einen Freund in züren, von dem bekäme er Schweigegeld. turgemäß die Besoldung, verhindern die Schaffung von selbständigen Beamtenstellen und machen viele Selbstverwaltungen unempfindlich gegen die bescheidensten Wünsche des Gemeindebeamtenstandes. Der Referent beantragte, die Verbandsleitung zu beauftragen, sofort durch eine energische und umfassende Tätigkeit in der Presse die öffentliche Meinung über die ungünstige Lage des Gemeindebeamtenstandes im allgemeinen, und die fast beispiellose Ueberfüllung der Gemeindebeamtenlaufbahn im besonderen aufzuklären und vor dem Eingreifen dieser Laufbahn eindringlich zu warnen. Dieser Antrag wurde nach weiteren begründenden Ausführungen des Mitraferenten Wolff=Kassel angenommen. Theater und Mufik. Duisburg, 16. Okt. Mit dem ersten Konzert am Sonntag, dem 16. Oktober. abends 6 Uhr in der städtischen Tonhalle eröffnet der Duisburger Gesangverein seine dieswinterliche Saison. Das Programm bringt als Anfangsnummer ein erst vor kurzem erschienenes Orchesterstück„Zu einem Drama“ von Prof. Friedr. Gernsheim. Es ist noch wenig bekannt, jedoch beifällig aufgenommen, worden. Der Komponist ist Leiter einer Meisterschule in Berlin.— Im Mittelpunkt des Interesses wird zweifellos der kaum 18jährige Geigenvirtuose Adolf Busch stehen, der ein Schüler des Kölner Konservatoriums ist. Seine außerordentliche Begabung ist in Kürze zu solcher Größe herangereift, die überall die lebhafteste Beachtung und Bewunderung erweckt. Bei seinem ersten Berliner Konzert, welches er mit dem Philharmonischen Orchester gab. erachteten es Generalmusikdirektor Steinbach und Mar Reger für nicht zu gering, persönlich zu dirigieren, sie hatten in ihm eine junge, wertvolle Kraft erkannt, die dem höchsten Künstlertum entgegenreift. Ein absolut sicheres technisches Können, Reinheit des Tons und eine staunenswert selbständige Gestaltungsfähigkeit zeichnen diesen jungen Künstler aus. Am Sonntag spielt er Phantasie für Violine und Orchester von Schumann sowie ein Violinkonzert von Dvorak.— Den Schluß des Konzertes bildet Brahms herrliche C moll=Sinsonie, die auch auf dem letzten niederrheinischen Musikfest zum Vortrag kam. Schule und Rirche. Die Universität Leipeig führt eine interessante Neuerung ein. Sie hat beschlossen, Oberrealschul=Abiturienten zum Rechtsstudium zuzulassen.— Eine Aenderung haben die wissenschaftlichen Bedingungen für die Aufnahme als Secoffizier erfahren. Die frühere Forderung des Prädikats„gut“ im Englischen ist gefallen, dafür haben sich die Anwärter aber einer besonderen, an der Marineschule abzulegenden Eintrittsprüsung im Englischen zu unterziehen. Sport. Mülheim=Duisburger=Rennverein. Am Allerheiligentage werden 2 Herrenreiten und 3 Jocken= rennen stattfinden. Der Ueberschuß an den beiden ersten Renntagen beläuft sich auf etoa 19000 Mark. Wie wir hören, hat der Vereinsvorstand in Aussicht genommen, alle nur möglichen Verbesserungen an den Betriebsanlagen vorzunehmen, die sich gelegentlich der Einweihung als notwendig oder wünschenswert herausgestellt haben. So soll, wie mitgeteilt, insbesondere eine Anhöhung der Zuschauerplätze entweder durch Bodenanschüttung oder durch Herstellung von Terrassen vorgenommen werden. Die Logenplätze auf der 1. Tribüne sollen besondere Zugänge erhalten und zwischen den Logen und den übrigen Sitzplätzen soll eine Reihe nummerierter St.kplätze eingerichtet werden, deren Preis auf 5 Mk. festgesetzt ist. Um das Gedränge am Durchgang von der 1. zur 2. Tribüne möglichst abzuschwächen, soll in der Mitte der Trennungsbarriere der von uns angeregte zweite Durchgang angelegt, und ferner soll den Besuchern der 1. Tribüne Gelegenheit gegeben werden, über den Weg, der zum Stehplatz führt, zum Sattelplatz gelangen zu können. Die Hindernisse, die zwar als fair anerkannt sind, aber zu leicht befunden werden, sollen verstärkt, um das ganze Geläuf herum soll zum Zwecke der Besprengung der Rennbahn die Wasserleitung gelegt werden. — Bonn, 13. Oktbr. Richt rechtzeitig gebremst. Am 27. Dezember v. Is. war der nachts um 12 Uhr von Köln abfahrende Schn zug der Rh iufe bahn am Bah hof Ellerstraße entgleist. Der zweite Wagen war auf den ersten aufgestoßen und beschädigt worden. Acht.rsonen waren verletzt worden, darunter ein Gymnasiast schwer. Der damalige Führer des ersten Triebwagens, der Schlosser Peter Boß aus Wesseling, hatte sich gestern vor der hiesigen Strafkammer wegen des Unfalles zu verantworten. Er gab an, die Bremse habe versagt. Das Gericht hielt jedoch für erwiesen, daß er nicht rechtzeitig gebremst habe und verurteilte ihn wegen fahrlästiger Transvortgefährdung und fahrlässiger Körververletzung zu sechs Wochen Gefängnis. Volkswirtschaft und Soziales. Die Ueberfüllung der Gemeindebeamtenlaufbahn. Ueberfüllung der mittleren Gemeindebeamten=Laufbahn. Als typisches Beispiel nahm er die Lage in der Rheinprovinz heraus, deren Provinzialverband eine statistische Erhebung über die Anstellungsverhältnisse des mittleren Gemeindebeamtenstandes veranstaltet hatte. Nach ihr ist die Ueberfüllung so stark, daß der größte Teil der heute im Privatdienstverhältnis stehenden mittleren Gemeindebeamten und Anwärter in Jahrzehnten auf eine pensionsberechtigte Anstellung nicht zu rechnen hat. Eine maßlose Anwärterzüchterei, vielfach offenbar hervorgegangen aus der Abneigung der Gemeinden, angemessen besoldete Beamtenstellungen zu schaffen, hat es zuwege gebracht, daß heute die Laufbahn von Tausenden junger Gemeindebeamten als eine unglückliche und durchaus verfehlte angesehen werden muß. Das Bedürfnis nach Anwärtern ist heute schon um das Vierfache Überschritten und trotzdem wirft die Anwärterzüchterei der kleinen Gemeinden immer neue Scharen von Anwärtern unbekümmert um ihr späteres Schicksal auf den Arbeitsmarkt. Diese Anwärterscharen drücken naLiteratur. — Die Standorte des deutschen Reichsheeres mit Armee Einteilung und Verzeichnis der Regimenter nach dem Stande vom 1. Oktober 1910. Preis 20 Pfennig. Leipzig, F. A. Berger. Der Titel gibt den Inhalt des kleinen Heftchens wieder, das alle am 1. Oktober 1910 eintretenden Veränderungen enthält und als Hilfsmittel zum Nachschlagen besonders geeignet. bequem und durchaus zuverlässig ist. Für Besitzer von Ranglisten eine willkomErgänzung. Keinen Zwanggegenüber Kindern sofern es sich nicht um Eigensinn, sondern um tatsächlichen Widerwillen handelt. Auf solchen wird man beim Eingeben von gewöhnlichem Lebertran wohl meistens stoßen, der nun einmal den Kindern wie den Erwachsenen widerlich zu sein pflegt. Wer dafür zum Ersatze mu Scotts Emulsion Seise, Pih keinen Suunanbie hobn. rgestellt nach dem alten bewährten cottschen Verfahren ist Scotts Emulbieser Marke—, sion von angenehmem Geschmack und dem gennzeichen io leicht verdaulich gemacht, daß sie des Scotischen selbst von einem schwachen Magen gut Verfahrens, vertragen und verarbeitet wird. 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Monachimoff, trüher Proi. der Sprach, bei den höh. Offiz. der Kaiserl. russ. Generalstabs-Akademie. Oberhausen, Ellenbogenstr. 8. TTrteil. Herrn A. Monachimoff, bestätige ich hiermit, daß ich unter seiner sachkundigen Leitung an der Vervollkommnung meiner Kenntnisse im Französischen und Englischen arbeitete und in verhältnismässig kurzer Zeit durchaus gule Resultate erzielte, ich bin überzeugt, daß ich diese Erfolge vor allem der schnuell und sicher zum Ziele führenden Lehrmethode des Herrn M. zu verdanken habe. Essen, den 27. September 1905 Dr. phil. Bernh. Schalte. Die eigenhändige Unterschrift des Herrn Dr. phil. Bernh. Schulte zu Essen-Ruhr, Dreilindenstraße 48, wird hierdurch beglaubigt auf Orund erfolgter Anerkennung. Essen, den 27. September 1905. Der Polizei-Kommissar: Schlüter. Urteil. Hiermit bestätige ich Herrn A. Monachimoff, daß ich unter seiner hervoragend sicheren Anleitung und seiner verständnisvollen Pädagogik die englische Sprache mühelos in unerwartet kurzer Zeit lesen, schreiben und korrckt sprechen gelernt habe und mit seinem erfolgreichen Unterrichte ganz ausnchmend zufrieden bin Dr. phil. Wilhelm Wieland. Die eigenhändige Unterschrift des Dr. phil. Wilhelm Wieland beglaubigt Bulmke. Der Standesbeamte. I..: Thalheim. Es gibt im Menschenleben Augenblicke, in denen man verzweifelt nach Hilfe Umschau hält und keinen Rat mehr findet. Namentlich dann, wenn man schwer erkältet ist und doch nicht Zeit hat, sich ins Bett zu legen. Aber dann kauft man sich einfach eine Schachtel Fays ächte Sodener Mineral=Pastillen, gebraucht sie nach Vorschrift und wird gesund, ohne Arbeitsunterbrechung und in der bequemsten Weise. 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Die deutschen Auswechslungspostanstalten sind angewiesen, danach zu verfahren. [Paris, 15. Oktober. Bis 11 Uhr abends herrschte hier Ruhe. Zu Begnin des Abends begann an einigen Stellen der Stadt die elektrische Beleuchtung zu versagen, doch wurde diese bald wieder hergestellt. In einer Versammlung der Eisenbahner im St. Paul=Zirkus zum Protest gegen die Einberufung zum Militärdienst hielten mehrere sozialistische Deputierte, unter ihnen Jaures, Reden, in denen sie die Regierung wegen ihrer Haltung gegenüber den ausständigen Eisenbahnbediensteten heftig angriffen. Schließlich wurde eine Tagesordnung angenommen, in der die Solidarität der Sozialisten mit den Eisenbahnern zum Ausdruck gebracht wird, die Gesellschaften der Geldgier bezichtigt werden und der Regierung zum Vorwurf gemacht wird, daß sie den Arbeitern das Streikrecht verweigere. Nach Schluß der Versammlung herrschte im Viertel von St. Antoine große Erregung. Die Polizei zerstreute mehrere Gruppen, die die Internationale sangen. In einer dunklen Straße wurden zwei Revolverschüsse abgefeuert, doch wurde niemand verletzt. Um Mitternacht war die Ruhe wiederhergestellt. Sanz im Gegensatz zu diesen Meldungen stehen bigenve: Frankfurt a.., 15. Oktober. Die fahrplanmäßigen=Züge Paris=Frankfurt sind heute morgen.56 Uhr und vormittags 11,26 Uhr pünktlich eingetroffen. London, 15. Oktober. Die hiesigen Bahngesellschaften künden an, daß nunmehr nach allen Orten in Paris Fahrkarten ausgegeben werden. Die Verbindung nach Paris ist nahezu wieder normal. Letzte Nachrichten. PEEEFETOSE OEPGr führe ich Ihnen die vielen Fillhemmmrelhieiten vor Augen, welche ein Kauf = bei mir mit sich bringt.— Besichtigen Sie ohne Kaufzwang meine Läger. Die Möbel-Extra-Preise gelten nur noch wenige Tage. Hier einige Beispiele: Zur Bewegung unter den Werstarbeitern. Hamburg, 14. Okt. In der heutigen Sitzung der Verhandlungs=Kommission sind über Einstellung und Aufnahme der Arbeit befriedigende Festlegungen erfolgt. Die Sicherung des Akkordüberschusses an Akkorden, die durch den Ausstand unterbrochen wurden, ist gleichfalls anerkannt worden. Der Ueberschuß soll sämtlichen Arbeitern ausgezahlt werden. Auch über diesen Punkt sind bestimmte schriftlich niedergelegte Regeln geschaffen worden. Auf Wunsch der Arbeitervertretung sind in diesen Bestimmungen jedoch noch einige Aenderungen erfolgt, und deshalb kann erst nach der zustimmenden Erklärung der Werftbesitzer diese Angelegenheit für beide Teile verbindlich abgeschlossen werden. Deshalb wird die Verhandlungskommission am Samstag nochmals zusammentreten, um die Entschließung der Werftbesitzer entgegenzunehmen. Dampfer=Unglück Saint Nazaire, 14. Okt. Der Dampfer„Ville de Rochefort“ ist bei der Insel Noirmoutiers mit dem spanischen Dampfer„Peveril“ zusammengestoßen und gesunken. Von der 26 Mann starken Besatzung des Dampfers konnten durch den Dampfer„Peveril“ nur drei Mann gerettet werden. St. Nazaire, 14. Okt. Der Untergang des Dampfers„Ville de Rochefort“ ist durch den Zusammenstoß mit dem spanischen Dampfer„Peveril“ verursacht worden. Sturmschäden. Havanna, 14. Okt. Ein Orkan hat die Städte Kasilda und Santa Clara zerstört. Viele Menschen sollen dabei umgekommen sein. Petersburg, 14. Okt. Längs der baltischen Küste wüteke in der vergangenen Nacht und heute vormittag ein heftiger Sturm, der zeitweise zum Orkan ausartete und große Verwüstungen anrichtete. In der Nähe von Riga wurden drei Segelschiffe ans Ufer geworfen, ein Teil der Mannschaften ist umgekommen. In der Nacht waren auf dem Meere Notsignale sichtbar. Die Zahl der havarierten Schiffe ist anscheinend groß. In Mitau, Libau und Troka herrschte ebenfalls ein heftiger Sturm, der Dächer abdeckte, Bäume entwurzelte, Gerüste der im Bau befindlichen Häuser niederlegte und die Telephonverbindungen zerstörte. London, 15. Okt. Der furchtbare Sturm, der seit Mittwoch nacht an der Küste Englands wütet, hat bedeutende Verheerungen angerichtet und Menschenleben gefordert. Es bestätigt sich, daß der Dampfer„Cranford“ bei Hartlepool gescheitert ist. Die aus 22 Personen bestehende Mannschaft ist umgekommen. Sechs Leichen wurden bereits an Land gespült. Man vermutet, daß auch ein Segelschiff dort unterging. Das Rettungsboot von Criccieth kehrte ohne Masten und mit schwerem Leck nach 14 stündigem vergeblichem Kampfe mit den Wogen, um zwei Segelschiffe zu retten, zurück. Drei Personen seiner Besatzung waren über Bord gespült, aber wieder gerettet worden. Eines der Segelboote ging unter, das andere ist voll Wasser, und man befürchtet, daß sechs Mann darauf ertrunken sind. Flugergebnisse in Amerika. London, 15. Okt. Aus Newyork wird telegraphiert, daß der englische Aviatiker Graham White gestern in seinem Zweidecker über Washington hinweg, um den Dom des Kapitols und das WashingtonMonument geflogen ist. Der kühne Flug erregte großes Aufsehen. St. Louis, 14. Okt. Der Aviatiker Le Blanc hat auf einem Bleriot=Eindecker eine englische Meile in 53 Sekunden zurückgelegt und damit einen neuen Weltrekord aufgestellt. Hundert Jahre Kriegsakademie. Berlin, 14. Okt. Die Hundertjahrfeier der Kriegsakademie wurde heute abend durch ein kameradschaftliches Zusammensein in den Räumen der Akademie eingeleitet. Das Gebäude war reich geschmückt, Ehrenposten in historischer Uniform von 1810 hielten Wache. Es versammelten sich neben den Offizieren, Lehrern und Beamten der Akademie zahlreiche frühere Angehörige. Eine Reihe von Aufführungen, dargestellt und verfaßt von Offizieren der Akademie, zeigte Ernstes und Heiteres aus der Geschichte der Akademie. Brandunglück in Berlin. Berlin, 14. Okt. In einem Hause in der Neuen Friedrichstraße gegenüber der Markthalle entstand heute nachmittag infolge einer Gaserplosion in einem Wäschegeschäft Großfeuer. Der Brand erstreckte sich auf das dritte und vierte Stockwerk, sowie auf den Dachstuhl, der nach der Straße hin beinahe ganz abgebrannt ist. Gegen 4,15 Uhr schien die Feuerwehr des Brandes Herr zu werden. Polizeipräsident v. Jagow beaufsichtigte persönlich die Anordnungen der Feuerwehr. Zwei verkohlte Leichen wurden gefunden, anscheinend ein Mann und eine Frau.„Durch die Feuerwehr wurde acht Personen, denen der Weg durch das Feuer abgeschnitten war, mittels Rettungsleiter und Sprungtuch gerettet. Hierbei schlug ein Mädchen auf ein Firmenschild auf und erlitt einen Oberschenkelbruch und eine Kopfwunde. Ein zweites Mädchen wurde schwer und ein Zuschneider leicht verletzt. Gegen 5 Uhr war der Brand gelöscht. Natimmer 2 Bettstellen 1 Schrank 1 Waschkommode 2 Nachtschränke 2 Stühle 160 Mk. Küche 1 Küchenbüffet 1 Küchentisch 1 Eimerschrank 2 Stühle 1 Küchenbrett 84 Mk. Ner d mit und ohne Aufsatz, Emaille-Garnituren. Modernes 1 Sofa 1 Trumeaux 1 Sofatisch Stühle Vertikow 185 Mk. Englische Schlafzimmer i 260 H. Waschmaschinen, Nähmaschinen Elegante KüchenEinrichtungen N 110 M. Stylgerechte Herren- und Speisezimmer in dunkel Eichen gebeizt. Sehr preiswert. GTOLANGPAT Ganz besondere Sorgfalt verwandte ich auf meine Spezial-Abteilung Herren- u. Damen-Garderoben Neuheiten z. Herbst sind da eingetroffen, die Bewunderung hervorrufen. Anzahlung für Herren### Anzahlung für Damen 2 von an von* an Ein grosser Posten Prinzess-Reform-Kleider, „„„ Kostüme auf Seide gearbeitet, „„„ Mädchenkleider u. Mäntel. In keinem andern Geschäft gleicher Branche werden Sie derartige Sachen in solcher Auswahl finden. Nachf. M. Springer Berlin, 15. Okt. Die Morgenblätter melden: Bei dem Großfeuer in der Neuen Friedrichstraße waren die Notausgänge nicht zu benutzen. Die Schlüssel zu ihnen hingen vorschriftsmäßig in den Schränken; die Zugänge aber zu diesen waren durch Kisten und Ballen verbarrikadiert. Die beiden aufgefundenen Leichen sind weiblich. Man befürchtet, daß in dem zweiten und dritten Stockwerk noch mehrere Tote unter dem Schutt liegen. Genauere Feststellungen ließen sich wegen der eingetretenen Dunkelheit nicht mehr machen. Verurteilungen. München; 14. Okt. Das Oberkriegsgericht des 1. Armeekorps verhandelte heute als Berufungsinstanz gegen den Infanteristen Högerle, den das Kriegsgericht am 9. Aug. wegen Raubmordes an der Geschäftsinhaberin Hierer zum Tode verurteilt hatte. Das Oberkriegsgericht hob das Urteil auf und erkannte nur wegen Verbrechens des schweren Raubes und Totschlag zu lebenslänglichem Zuchthaus. Saarbrücken, 14. Okt. Das Schwurgericht verurteilte den Kellner Ullrich Rist aus Arraltern wegen Ermordung der Kellnerin Reinsranck zum Tode. Saargemünd, 14. Okt. Heute nachmittag verurteilte die Strafkammer des hiesigen Landgerichtes den Postkutscher Roland aus Klein=Rosseln, der kürzlich 80000 Mark aus der Postkutsche entwendete, zu 2 Jahren Zuchthaus. Margolins Geständnis. Petersburg, 15. Okt. Der internationale Hochstapler Margolin, der in der nächsten Zeit der Berliner Polizei ausgeliefert werden wird, hat heute ein umfangreiches schriftliches Geständnis abgelegt, in dem er eine große Reihe von Schwindeleien eingesteht, die er in mehreren Städten Europas begangen hat. Gleichzeitig versichert Margolin, daß seine Begleiterin Else Fröhlich nur sein zufälliges Opfer und keine Helferin sei. Sie habe ihn für einen reichen Amerikaner gehalten und seine Vergangenheit nicht gekannt. Verschiedenes. Newyork, 15. Okt. Das„American Iron and Steel Institute“, das die hervorragendsten Stahlindustriellen des Landes umfaßt, hat seine erste Jahresversammlung abgehalten. Auch 30 Vertreter der europäischen Stahlindustrie waren anwesend, darunter Vertreter von Krupp. Newyork, 14. Okt. Die Maklerfirma Mingesheimer u. Co. hat ihre Zahlungen eingestellt. Die Passiven betragen eine Million Dollars. Newyork, 14. Okt. Die Atlantic=Schlachtschiff=Flotte wird im November Portland und Gravesend in England und Cherbourg und Brest in Frankreich, und zwar je 4 Schlachtschiffe gleichzeitig je einen dieser Häfen, besuchen. Die Heimreise soll Ende De zember ds. Is. erfolgen. Duisburg, 14. Okt. Einen qualvollen Tod erlitt in der letzten Nacht im Neubau des evangelischen Gemeindehauses zu Neuenkam pder Handlanger Johann Derksen, der dort die Wache hielt. Er stürzte durch eine Oeffnung in den Kellerraum und fiel mit dem Kopfe so unglücklich auf einen in einer Latte aufrecht stehenden 7 Zoll langen Nagel, daß dieser ihm in seiner ganzen Länge durch die Augenhöhle in den Kopf eindrang. Da keine Hilfe in der Nähe war, blieb Derksen bewußtlos liegen und verblutete im Laufe der Nacht. Heute morgen wurde er als Leiche aufgefunden. Unsere Abonnenten werden gebeten, Unregelmäßigkeiten in der Zustellung der Zeitung alsbald der unterzeichneten Stelle mitzuteilen, die für sosortige Abhilfe Sorge tragen wird. Die Geschäftsstelle der Mülh. Ztg. Marktberichte. Amtliche Fruchtpreise zu Neuß am 14. Oktober. I N. Kartoffeln 50 Kilo 3,30—3,70 Neuer Weizen 100 Allo 1. Qu. 20,20 Heu per 50 Kilo.70—3,20 „„ 100 Kilo 2. Qu. 19.20 Luzernerheu per 50 Kilo 3,70-4,20 Neuer Roggen 100 Ko. 1. Qu. 14,60, Maschinenstroh p. 500 Kil. 17,00 „„ 2. Qu. 13,60 Flegeldrusch per 500 Kilo 1900 Neuer Hafer 100 Ko. 1. Qu. 14,80 Butter per Kiloe.....60 „„ 2. Qu. 13,80 Eier(100 Stück) 10,00 Alter Hafer 100 Kilo 1. Qu. 15,60 „„ 100 Kilo 2. Qu. 14,60 Am heutigen Getreidemarkte blieben Preise sämtlicher Fruchtgat tungen unverändert. Preisnotierungen der Neußer Müller. Neuß, 14. Oktober. Rüböl per 100 Kilo in Partten von 100 Rüböl per 100 Kilo faßweise(ohne Faß) Gereinigtes Rüböl 3 Mk. mehr. Rübkucher per 1000 Kilo waggonweise... „ in keineren Partien Kleien per 50 Kilo,.50 Raps wurde je nach Beschaffenheit mit 20— bis 22— u bezahlt. Rüböl 50 Z niedriger Rübluchen## niedriger. 58.50 60.50 89.00 93.00 Vollausbildung für den kaufmännischen Berut sowie Tagesund Abendkurse in allen Handelslehrfächern. Unterrichtszeiten: —12 Uhr vorm., 2½-6 Uhr nachmittags, —10 Uhr abends. Einfach. Buchführung Dopp, Buchführung a) italienische b) amerikanische Handelskorrespondenz, Rechnen a) kaufmännisches b) gewerbliches Kontorarbeiten Wechsel- und Schecklehre Handelslehre Schönschnellschreib. Rundschr., Plakatschr. Deutsch(Rechtschreibung, Sprachlehre), Stenographie(Schulschrift, Diktatschrift) Maschinenschreiben (Alle erstklassigen Maschinen und Apparate.) Sprachen. Anmeldungen werden täglich entgegengenommen und umgehend erbeten. Schwenzer sche Privat-Handelschule Mülheim-Ruhr, Notweg 26 gegenüber der Kettenbrückstraße. Räume nur für Schulzwecke. Vortragssaal. Schulbibliothek. Fernspr. 699 Ein hochherrschaftlich eingerichtetes, fast neues Wonnnaus mit schönem Garten, in vornehmster Lage der Stadt sofort oder später zu verkaufen oder zu vermieten. Offerten unter K P an die Geschäftsstelle der. Zeitung erbeten. Walserstands-Hachrichten. Verantwortlicher Redakteur: Hrch. Vahle; verantwortlich für Inserate: Fritz Kloster, beide zu Mülheim=Ruhr. # Veteranen-Fest in Mülheim a. d. Ruhr am Dienstag, den 18. Oktober 1910 aus Anlaß der 40jährigen Wiederkehr der großen Tage von 1870/71. Nachmittags 3½ Uhr: Versammlung der Veteranen des Kreises Mülheim a. d. Ruhr in und vor dem Restaurant„Kaiserhof“ am Kaiserplatz. Antreten um 3¼ Uhr daselbst. Vor dem Antreten werden Kränze am Kriegerdenkmal auf dem Friedhofe und am Veteranendenkmal auf dem Altmarkt niedergelegt. Nachmittags 4 Uhr: Abmarsch der Veteranen zum Kaiser Priedrich-Denkmal, sodann zum Kriegerdenkmal auf dem Rathausmarkt. An den beiden Denkmälern werden kurze Ansprachen gehalten. Hierauf Marsch zum Pestlokale bei Math. Kirchholtes. Dortselbst Bewirtung der Veteranen und Gäste. Gesang-Vorträge, Konzert, lebende Bilder, Reden und Deklamationen. Die Musik wird ausgeführt von der Kapelle des 159. Inf.-Reg. unter persönl. Leitung des Herrn Obermusikmeisters Lätsch, die Gesangvorträge vom Mülheimer Quartettverein. Zu dem Feste werden sämtliche Kriegsveteranen des Kreises Mülheim a. d. Ruhr aus dem Feldzuge 1848, 1864, 1866 und 1870/71 freundlichst eingeladen. ohne Unterschied, ob sie einem Verein angehören oder nicht. Das Fest soll in ähnlicher Weise wie vor 15 Jahren gefeiert werden. Anzug: Schwarzer oder dunkler Anzug, runder schwarzer Hut,(keine Vereinsmütze). Orden und Ehrenzeichen sind anzulegen. Für nicht mehr marschfähige Veteranen stehen Wagen bereit. Unsere Mitbürger bitten wir, aus Anlaß des Festtages die Häuser zu flaggen. Der Festzug wird folgende Straßen passieren: Kaiserstraße, Bachstraße, Kurzestraße, Kohlenkamp, Rathausmarkt, Bahnstraße, Eppinghofer Straße zum Festlokal. Lreifnang der Herbst und WinterSaisch. Meine großen Läger sind mit allen Neuheiten ausgestattet. Die Preise sind infolge der großen günstigen Abschlüsse sehr billig! Die neuesten Kleider-Stoffe in allen modernen Farben. Die neuesten Blusen-Stoffe in hochaparten Dessins. Die neuesten Stoffe für Kostüm-Röcke in allen möglichen Qualitäten. Sehr preiswert! Schwerer Cheviot in allen Farben reine Wolle, 110 cm breit Meter.30 Mk. Sehr preiswert! Extra schwerer Cheviot, reine Wolle 110 cm breit Meter.75 Mk. Hauskleiderstoffe in guten soliden Qualitäten. Ein Posten reinwollener uni = Kleiderstoff= in allen modernen Farben.45 = Damen-Unterröcke in allen Qualitäten und Preislagen. Gerder Pooten Echarpes u. Tücher herrliche neue Muster. 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Unserem Vereinswirt, Herrn zu seinem heutigen Geburtstage ein dennerndes Lebehoch!I! gewidmet vom Kegelklub Frohsinn. Xutter=Kartoffeln 4 Ztr. M..—sow. sämtl. anderen Speise=Kartoffeln huverkaufen. Baßmann, (C 1510) Hingbergstr. 15 Füchdge Pianino Familien=Verhältnisse halber jedem annehmbaren Gebot zu verkaufen. Näheres 1510) Lösberg 19. In.=Broich, Nähe der Brücke, sind per sofort einige neue und alte Häuser umständehalber preiswert zu verkaufen. Näh unt. R 12 an d. Geschäftsst. dsr. Ztg.(1510 Teehändler verden. 1535k. Einlegerin sofort gesucht. Ernst Marks. Podastchsich gesucht. Frau Amtsrichter Rotberg, Muhrenkamp 15 Ein Junge o. Mädchen zum Austragen gesucht. Conditorei Herzbruch, Eppinghofer Straße 24. Kleines(1510 Kolonialwaren-Geschäft verbunden mit Obst und Gemüsegeschäft sehr billig zu verkaufen. Näheres.= Speldorf, Duisburger Straße 62. täglich. Anfrage an Hungers Teefabrik, Chemnitz, Plan 9, 3 Ziegen zu verk. Grus Hausmann, 1510) Haarzopf. 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Mts., nachmittags 3½ Uhr vom Trauerhause,.-Broich, Luisenstrasse 63, aus statt. Wer aus Verschen keine besondere Einladung erhalten, möge diese als soiche betrachten. Heute Morgen wurde uns unser Vereinsmitglied Herr Lehrer Wilhelm Reinders nach kurzer, schwerer Krankheit durch den unerbittlichen Tod entrissen. Aufrichtig beklagen wir den so frühen Heimgang des treuen, biederen Kollegen! Mülheim(Ruhr), den 14. Oktober 1910. Der Lehrer-Verein Mülheim(Ruhr). Mülheim-Ruhr, Kottenbruckotr! C. Offene Lehrer= und Lehrerinnenstellen. Bei den Volksschulen des hiesi nen Stadtkreises sind sofort katholische Lehrer= und evangelische Lehrerinnenstellen zu besetzen. Neben dem durch das Gesetz bestimmten Grundgehalt und den Alterszulagen sowie der Mietsentschädigung werden an Apensionsfähigen Ortszulagen gewährt: a) für die Lehrerstellen: vom 1. bis einschl. 4. Dienstjahre 60 Mark, M..-V.„Harmonie“ Mälheim-Ruhr. Sonntag, den 16. Oktober, nachmittags 5½ Uhr im Saale des Herrn Mathias Kirchholtes KONZERT mit nachfolgendem Ball. Alles Nähere durch die Plakate. Der Vorstand. Kartoffeln! Kartoffeln! Offerieren alle Sorten Kartoffeln wie: Industrie, gelbfl. M..25 u..50, magn.=don. M..60,.80. Haser, Heu, Stroh und Häasel billigst. Gebr. von der Brüggen Froschenteich 108. Fernsprecher 1203. 5. 11. 14. 17. 20. 10. 13. 16. 19. 22. 150 200 250 300 350 400 Heute morgen 9½ Uhr wurde uns unser Kollege, der Lehrer Wilhelm Reinders unerwartet durch den Tod entrissen. Wir verlieren in ihm einen lieben Freund und Kollegen, dem die Arbeit an den ihm anvertranten Kindern Herzenssache war und der mit nimmermüdem Fleiße seinen Beruf erfüllte. Wir werden ihn nie vergessen. Mülheim a. d. Ruhr, den 14. Oktober 1910. Das Lehrerkolleglum der ev. Schule an der Mellinghofer Straße. In unser Handelsregister ist heute bei der Mülheimer Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung eingetragen worden: Der Kaufmann Fritz Windgassen zu Mülheim=Ruhr ist zum Geschäftsführer bestellt. Mülheim=Ruhr, den 6. Okt. 1910. Königl. Amtsgericht. Achtung! Der Achtung! Diletanten-Vereis„Wohltätiokeit“ Strum veranstaltet Sonntag, den 16. Oktober im Lokale der Wwe. Schönnenbeck Aktienstr. einen Theater-Abend Zur Aufführung gelangt „Die Anna-Liese“ oder „Fürstensohn und Bürgerstochter“ Lustspiel in 5 Akten. „Der Mohr von Venedig“, Burleske in 1 Akt. Anfang 6 Uhr Abends Ende 10¼ Uhr Eintrittspreis 50 Pfg. Um zahlreichen Besuch bittet Der Vorstand. 50 Mark. 80„ 100„ 120„ 150„ f. Zeugnissen und Annahmeunterzeichneten Vorsitzenden 23. Dienstfahre ab b) Für die Lehrerinnenstellen: vom 5. bis einschl. 7. Dienstjahre " 8.„„ 13. " 14.„„ 19. " 20.„„ 25. " 26. Dienstjahre ab jährlich. Meldungen mit Lebenslauf, erklärung sind umgehend dem der Stadtschuldeputation zu Mülheim a. d. Ruhr einzureichen. Von den Lehrerinnen erhalten solche den Vorzug, die die Befähigung zur Erteilung von Turnunterricht nachweisen können. Die von auswärts anziehenden Lehrpersonen erhalten die ihnen entstandenen baren Auslagen des Umzuges und die entstandenen Fahrkosten 3. Klasse als Umzugskostenentschädigung erstattet. Sie sind aber verpflichtet, diese nach Verhältnis der Zeit zurückzuzahlen, falls sie vor Ablauf von 5 Jahren den städtischen Dienst wieder verlassen. Mülheim(Ruhr), den 11. Oktober 1910. Die Stadtschuldepatation: Der Vorsitzende: Lembke, Oberbürgermeister. Aeltestes Bureau am Platze. Gegründet 1902. PATENT- u. techn. Bureau Hugo Jordan Dulsburg, Charlottenstraße 35 Telephon 1681. Streng reail! (100) Ia. Referenzen! wird nach einmaligem Gebrauch beim Kochen, Backen, Braten Holbutko = der beste Butterersatz= unentbehrlich sein. Ackermanna Co. Nachf. 3 Kurzestraße 3. Eigenes und ältestes Rabatt-System. (Fortsetzung.) Das Tgelschlößchen. Roman vn Alwin Römer. „Ich glaube, es wäre gut, wenn Käthe einmal ein bißchen andere Luft atmete!" erklärte Schneevoigt endlich.„Vielleicht nimmt Tante Claudine sie mit den Kindern auf einige Zeit nach Thüringen. Und wir fahren dann zu zweien einmal ein bißchen in die Alpen, he?“ „Das wäre herrlich, Schatz!“ murmelte die junge Frau, nun doch endlich leise gähnend.„Aber ich glaube nicht, daß Käthe sich darauf einläßt. Tante Claudine ist nicht ihr Genre!“ „Hm brummte der Ingenieur. Und es klang wie ein Der kleine Cunichtgut. Nach dem Gemälde von Fritz Sonderland. (Nachdruck verboten.) Uebergang in die Betätigung seiner größten Untugend. Ottomar Schneevoigt hatte nämlich zuzeiten ein richtiges Sägewerk in der Kehle. Aber er kam vorläufig damit noch nicht in Gang; denn Frau Helga ermunterte ihn energisch durch einen kleinen Nasenstüber und sagte dazu lachend:„Bitte, bitte, lieber Ottomar, laß mich erst einschlafen, eh' Du den Betrieb eröffnest!" Und das tat er denn auch gehorsam... Ganz gegen Frau Helgas Erwarten hatte sich Käthe mit einem Sommeraufenthalt in Vollradseichen bei Tante Clandine ohne Zögern einverstanden erklärt. Sie wollte nur vorher noch soviel Anleitung in einzelnen Unterrichtsfächern genießen, daß sie nachher imstande war, an der Hand guter Lehrbücher allein vorwärts zu kommen. Denn der Borsatz, sich dem Studium zu widmen und in der Arbeit Genesung für ihr gepeinigtes Seelchen zu suchen, war am nächsten Tage von ihr energisch weitergeführt worden. Mit Hilfe der alten„Bildungstante", Fräulein Gildemeisters, hatte sie tüchtige Lehrer für Latein und Mathematik gefunden, für die übrigen Fächer wies ihr die alte, lebendige Frauenrechtlerin selbst die Pfade. Und so sauer es dem jungen Mädchen manchmal wurde, sich in die trockenen Lehrsätze der Planimetrie und Stereometrie zu vertiefen, so rastlos war doch der feste, vorwärtsdrängende Wille in ihr, der nach manchem vergeblichen Anlauf schließlich jede Schwierigkeit überwand und ans Ziel gelangte. Schwester Helga sah diese entschlossene, nie erlahmende Kraft mit erstannten Augen an. Siehatte das der„Kleinen" 42 nie zugetraut. Der Ingenieur schüttelte den klugen Kopf dazu. Aber er spottete nicht mehr über ihren Plan, sondern ließ sie gewähren. Anfang Juli wurden endlich die Koffer gepackt. Und das Ehepaar sanste mit dem Eilzug nach Süden, nachdem sie durch ein Telegramm aus Vollradseichen über die glückliche Ankunft Käthes und der Kinder bei Tante Clandine unterrichtet waren. Schon am Morgen nach ihrer Ankunft ging das Kleeblatt ziemlich vergnügt auf eine Entdeckungsreise durch den prächtigen Villenort, wobei Tante Käthe vorsorglich ein Täfelchen der mitgebrachten Berliner Schokolade als Marschration mitnahm. Leider ging dieses Lebensmittel etwas zu früh aus, was den jungen Herrn Schneevoigt veranlaßte, sich mitten auf der Gott sei Dank ziemlich menschenleeren Promenade wie ein zum äußersten entschlossener Räuber vor seine junge, etwas blasse, aber trotzdem bildschön gebliebene Tante hinzustellen. „Fitzi will noch mehr Schokolade!“ trotzte er mit Nachdruck. „Susi auch!“ tönte es von der Seite her an Käthes Ohr. Susi war nämlich die dreijährige Schwester des kleinen Erpressers. „Aber wenn sie doch alle ist, Ihr schrecklichen Leckermäuler!“ lachte Käthe und zeigte ihre leeren Handflächen. „Faß mal in die Tasche!" verlangte Fitzi ungläubig. Und:„in'n Tasche!" echote Susi jubelnd. „Hab' ich auch nichts mehr, Bagage!“ rief belustigt Tante Käthe und wühlte gehorsam in ihren Kleiderfalten herum, worauf Herr Fritz Schneevoigt sogleich ein ganz unsinniges Geheul anhob, das Susi eine Terz höher manchmal auch noch mehr— begleitete. Offenbar hatten sie glänzende Erfahrungen mit dieser Beschwörungsformel hinter sich. „Natürlich, nun brüllt Ihr wieder, alberne Göhren!" seufzte Käthe und hielt sich die Ohren zu. Die Methode ihrer kleinen Begleiter war ihr anscheinend nicht unbekannt. Plötzlich jedoch schallte eine fremde Stimme auf:„Ihr seid ja ein paar nette Rocker! Wollt Ihr wohl gleich den Mund halten und Euer armes Fräulein nicht länger plagen?!“ Sofort trat eine Pause in dem Heulduett ein.„Fitzi“ drehte sich erschrocken um, und Susi verbarg ihr Schelmengesichtchen schnell in Tante Käthes zartfarbigem Organdykleid. „Das sind ja ein paar schöne Früchtchen, die man Ihnen da aufgeladen hat, Sie Aermste!" wandte sich der Unbekannte jetzt an die nicht minder verblüffte Tante Käthe, die mit einem hochroten Kopf über die unerwartete Stegreifkritik ihrer beiden Lieblinge zu ihm aufsah.„Und natürlich haben Sie nicht einmal das Recht, die eigensinnigen Schreihälse gehörig zu verholzen? Das kennt man ja zur Genüge! Aber ich an Ihrer Stelle hätte soviel Mäßigung nicht! Ich schnitte mir ein ordentliches Stöckchen und...“ Eine vielsagende Handbewegung ergänzte den unvollendet bleibenden Satz, dessen aufreizende Tendenz Fritzi Schneevoigt sehr wohl verstand. Er fing deshalb sein Geheul auch prompt von neuem an und warf dem unberufenen Pädagogen dabei höchst feindselige Blicke zu, während Susi sich begnügte, mit ihren Tränen die Blümchen in Tante Käthes Kleid weiter zu betauen. Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich=Ungarn im Kreise seiner Familie. Das jüngst durch eine Benzinexplosion zerstörte Passagierluftschiff 1. 2 VI ist das fünfte ZeppelinLuftschiff, das durch elementare Katastrophen völlig verloren ging. Nachdem das Schiff, von BadenBaden aus, wo es stationiert ist, bei jedem Wind und Wetter 34 Passagier= fahrten ausgeführt und mehr als 300 Personen befördert hatte, versagte bei der letzten Fahrt ein Motor. Die Fahrt mußte unterbrochen werden und beim Auswechseln der beschädigten Teile und Reinigen des Getriebes explodierte in der Ballonhalle zu Oos ein Benzinbehälter in der hinteren Gondel. Das Feuer griff außerordentlich schnell um sich, binnen 10 Minuten war von dem stolzen Schiff nichts mehr als die Motoren erhalten. Der Schaden beträgt etwa 500000 Mark. Unser Bild zeigt das Flugschiff bei einer seiner letzten Fernfahrten, die mit sieben Passagieren über Karlsruhe nach Heidelberg und Mannheim führte, über der alten Musenstadt Heidelberg. Tante Käthe fühlte sich zunächst wie von ein paar tausend Ameisen überlaufen. Die beiden Kinder waren ja ab und zu ein bißchen eigensinnig. Aber das hatte ihr bisher gerade Spaß gemacht! Vielleicht war das nicht ganz„im erziehlichen Sinne" gewesen! Aber was ging das diesen spöttisch auf sie herniederblickenden Hünen an, der auf der Promenade hinter ihnen gegangen sein mußte und die Schokoladenszene heimtückisch belauscht hatte? Sie gab ihrem anmutigen Gesicht einen ziemlich abweisenden Ausdruck und senkte dann den Kopf zu dem kleinen Mädchen hinunter. „Weine nicht mehr, meine kleine Susi,“ flüsterte sie, zärtlich begütigend, und streichelte dem Kinde die blonden Haarwellen.„Ich tue Dir ja nichts!— Und ein anderer darf Dir auch nichts tun!— Komm, Fritzi, sei brav, damit der Herr sieht, daß Ihr nicht halb so garstig seid, wie er denkt!" Leider blieb dieser Appell ohne Wirkung. Fritzi sah den argen Ratgeber noch immer in bedrohlicher Nähe und hatte wohl die dunkle Vorstellung, ihn durch sein Wehgeschrei viel eher in die Flucht zu schlagen, als durch nachgiebige Artigkeit. Und Susi war zu sehr gewöhnt, dem Beispiel ihres„großen Bruders“ blindlings zu folgen. Die Situation blieb also unverändert. Fräulein Käthe geriet in eine gelinde Ver zweiflung unter den stumm auf ihr haftenden Blicken des Fremden. „Mit der Methode werden Sie weit kommen, mein liebes Fräulein!" begann dieser jetzt wieder ironisch.„Wem gehören denn die vielversprechenden Exemplärchen eigentlich, wenn man fragen darf?" „Erlauben Sie gütigst; die Kinder meiner Schwester sind keine„Eremplärchen“!“ sprudelte sie darauf heraus, ihre Verlegenheit in helle Entrüstung umsetzend, und blitzte ihn mit ihren großen, dunkelblauen Augensternen seindselig an. „O. pardon, Schwesterkinder!“ entgegnete er lächelnd. „Das ist natürlich ganz was anderes! Dann sind Sie ja die nächste Tante zu diesen kleinen Quälgeistern und höchst wahrscheinlich auch mit verantwortlich für ihre ausgiebigen Temperamentäußerungen!" „Die Kinder sind durchaus nicht ungezogen!“ behauptete sie mit einer Sachverständigkeit, als habe sie ein paar Jahrzehnte lang ein Erziehungsinstitut mustergiltiger Art geleitet. „Wenn Sie natürlich aus einer flüchtigen Beobachtung heraus „O bitte,“ unterbrach er sie mit höflichem Ernst, der ihr noch ironischer schien als sein Lächeln vorhin.„Ich habe gar kein Recht, über die Wohlerzogenheit der jungen Herrschaften Ansichten zu äußern. Wenn ich geahnt hätte, daß es nicht eine hilflose Gouvernante, sondern eine leibhaftige Tante war, die sie mit ihren allerdings etwas lauten kleinen Kaprizen traktierten, wäre ich stillschweigend an Ihnen Dreien vorübermarschiert! Ich bitte also tausendmal um Verzeihung!" Damit lüftete er den grangrünen Lodenhut mit der Spielhahnfeder, die Fritzi mit erwachendem Interesse in der Sonne schillern sah, verneigte sich mit einem leichten, ganz abscheulichen und doch sympathisch berührenden Lächeln und schritt seines Weges weiter. Käthe war über diese glatte Erledigung des kleinen Zwischenfalls zunächst riesig verblüfft und geriet darauf in einen heftigen, aber stumm bleibenden Zorn gegen sich selbst. Wie auf den Mund geschlagen war sie sich vorgekommen diesem gewandten Wortwender gegenüber! Und nun ging er dahin in unerschütterlicher Selbstherrlichkeit und war natürlich ehrlich davon überzeugt, ihr fabelhaft imponiert zu haben mit seiner lächerlichen Ironie! Als ob das nicht wer weiß wie billig und abgenutzt ware! „Einfaltspinsel!" murmelte sie erbittert. Am liebsten hätte sie es ihm nachgerufen, wenn er daraus nicht, abermals lachend, eine Bestätigung seines vermeintlichen Eindrucks und eine falsche Ansicht über ihre Wohlerzogenheit geschöpft hätte. Und das wäre ihr doch nicht ganz recht gewesen. „Wer war'n das?“ erkundigte sich, Fritzi, dessen Wehklagen sich inzwischen zu einem sanft verebbenden Schluchzen gemildert hatte. „Das war ein Schutzmann!" erklärte die Tante nach kurzem Ueberlegen.„Und er nimmt Dich ganz gewiß mit auf die Wache, wenn Du noch ein einziges Mal so schreist wie vorhin!" „'n Schutzmann?“ sagte skeptisch das Schlingelchen. „'n Schutzmann sieht ganz anders aus, Tante Käthe!" „Es war aber doch einer," behauptete sie. „Er hat ja nicht mal'n Pieksäbel," kritisierte Fritzi weiter,„'n Schutzmann war das nicht!" Und dabei blieb er. Seine Furcht war wie weggeflogen, seitdem sich die Entfernung zwischen ihm und dem Störenfried mehr und mehr vergrößerte. Glücklicherweise vergaß er unter seinen wachsenden Zweifeln die eigentliche Ursache der soeben erlebten Einmischung in seine Lebensführung, die Schokolade, und betrug sich infolgedessen für den Rest des Spazierganges wie ein korrekter Gentleman. Tante Käthe hatte daher Zeit, sich ihr inneres Gleichgewicht zurück zu erobern, das ihr bei der Entrüstung über den abscheulichen Spötter so stark verloren gegangen war, wohl weil seine kecken Augen allzu boshaft geblitzt und auch nicht den mindesten Respekt vor ihrer Erwachsenheit gezeigt hatten. Ziemlich beruhigt langte sie mit ihren beiden Schutzbefohlenen endlich wieder in Tante Clandines Villa an. Das Besitztum der Tante zeichnete sich gegen die benachbarten Wohnstätten durch eine Art Verpanzerung aus. Wäh rend die übrigen Einwohner des kleinen Gebirgsortes vor Räubern und Spitzbuben nicht die geringste Furcht zu haben schienen, was durch sorglos offenstehende Pforten, niedriges, durchschlupfreiches Heckenwerk und gutmütig blickende Hunde zum Ausdruck kam, lebte Tante Claudine in einer richtigen Festung. Robinson, als er die ersten Kannibalen erblickt hatte, konnte sich nicht vorsichtiger verschanzt haben. Da war zunächst ein hohes Eisengitter mit derben, enggesetzten Stäben, die an kitzlige Ulanenwaffen erinnerten; über Manneshöhe aber starrten von jedem einzelnen Gitterstabe noch drohend nach außen gewendete Bogenspitzen. Hinter dem Gitter machte sich eine stattliche, dornenreiche Weißdornhecke breit, über die aus nicht gerade verheißungsvoller Nächstenliebe noch eine doppelte Reihe trefflichen Stachel drahtes gezogen war. Auf den zur Befestigung des Gitters dienenden Granitpfeilern hatte man das bekannte Lieblingsfutter der auf Messen und Märkten angestaunten„wilden Männer“, nämlich kleingehacktes Fensterglas, in reichlichen Portionen aufgemauert, und an der besonders stark und fest gearbeiteten Pfortentür prangte ein Plakat mit der weithin deutlichen Aufschrift:„Achtung! Bissige Hunde!". Diesem äußeren Rayon entsprechend trugen die Fensteröffnungen des Erdgeschosses mäßig verziertes, aber dabei kräftiges Traillenwerk. Die eigentliche Haustür war mit einem heillos spektakelnden Läutewerk versehen, das glücklicherweise abgestellt werden konnte. Und in den entfernteren Stellen des anmutigen Parkes, zumal an der Wasserseite, wo der meist seichte Trollbach vorüberfloß, lagen hier und dort Fußangeln. Zu dem allen stand die in Stein gemeißelte Inschrift über dem Portal:„Willkommen!“ in einer beziehungsreichen Harmonie, die ihre Wirkung auf vorüberpilgernde Handwerksburschen auch manchmal in einem hellen Lachen, öfter freilich noch in einem kernhaften Fluche auslöste. Abgesehen von dem Igelkleid, das Tante Claudine ihrem Atlerssitz umgelegt hatte, zeigte sich Haus und Park als ein anmutiges, bequemes Heim, das seinen Bewohnern für jede Jahreszeit angenehmen Aufenthalt bot. Tante Claudine stammte aus einer großen Industriestadt, in der mancherlei ausländische Elemente unter dem Arbeitervolk öfter Exzesse herbeigeführt hatten. Ihr Gatte hatte als Fabrikdirektor mitunter einen schweren Stand gehabt; doch war er mit den Leuten stets in Frieden fertig geworden. Drohungen hatten ihn nie nervös gemacht, da er neben starkem persönlichen Mut auch die Gabe besessen hatte, erregte Gemüter mit ein paar derben, aber versöhnlich wirkenden Worten zu beschwichtigen. Desto mehr hatte sich Tante Clau dine immer gefürchtet. Und als der Gatte ihr in seinen besten Jahren an einem hitzigen Fieber dahingerafft wurde, hatte sie alle Hebel in Bewegung gesetzt, um so schnell als möglich ihre Beziehungen zu dem lärmenden Fabrikzentrum zu lösen und in die behagliche Stille dieses grünen Weltwinkels zu flüchten. Aber die Furcht war mit ihr gegangen und hatte sie bestimmt, sich in Verteidigungszustand zu setzen. Villa„Weltfrieden“, wie sie in einer rührseligen Stunde ihr neues Eigentum getauft hatte, hieß denn auch bei den ob soviel Eisenspitzen fast verwunderten Waldbürgern alsbald nur noch das „Igelschlößchen“, welcher Spottname sie natürlich in eine gelinde Wut versetzte, wenn er ihr zu Ohren kam (Fortsetzung folgt.) 42* Rätsel. 1. Verierbild.(Szene aus Wilhelm Tell.) Tell:„Durch diese hohle Gasse muß er kommen— kein andrer Weg führt hin nach Küßnacht!“(Wo ist der Landvogt Geßler?) 2. Rätsel. Bei Regen und bei Sonnenbrand Dient es mit t dem Haupt zur Wehr, Mit u geht es von Hand zu Hand Sehr schnell im täglichen Verkehr. un 3 uun 1 nu iim#n M buni Allerei. Aus dem Frauenleben in Sumatra entwirft die bekannte Reiseschriftstellerin Wera von Huhn Bilder, die besonders diejenigen Frauen interessieren dürften, die sich mit Auswanderungsgedanken tragen. Folgender Ausschnitt gewährt einen zuver lässigen Einblick in das Pflanzerleben in Sumatra. Für die Frauen, sagt Wera von Huhn, ist das Leben in Holländisch=Indien ganz besonders stumpf und eintönig. Haben sie keine Kinder, so ist es trotz aller Herrlichkeit der sie umgebenden Natur fast trostlos. Von ihren Männern haben sie weniger als nichts. Tagsüber sind diese auf den Feldern beschäftigt, kommen früh und mittags nur zum Essen und zu kurzem Schlaf heim, und wenn sie abends in der Dämmerung zurückkehren, sich umgekleidet und durch ein Bad eerfrischt haben, sind sie froh, sich ausruhen zu können. Höchstens sind sie noch zu einem Vorabendbesuch bereit. Die Frau aber, die den ganzen Tag keine Bewegung gehabt hat, würde natürlich gern in der Abendkühle einen Spaziergang machen, eine Partie Tennis spielen. Dazu aber sind die Herren höchstens in den weniger anstrengenden vier Monaten der Scheunenzeit frisch genug. Engländerinnen wüßten sich trotzdem zu helfen. Sie würden unter sich Tennispartien veranstalten, sie würden reiten, gehen, sich jedenfalls zu sportlichen Betätigungen zusammentun. Von Kind auf im Training, wissen sie ganz genau, daß der Körper auch in den Tropen Bewegung ebenso nötig wie Essen und Trinken braucht, und daß der ganze Mensch träge und unlustig wird und das Blut bald ins Stocken gerät, wenn es nicht in Umlauf gesetzt wird. Die Holländerin ist zu dergleichen viel zu bequem, und schon auf den ersten Blick sieht man den Unterschied zwischen der sehnigen, schlanken Gestalt der Engländerin und der behäbigen Figur der Frauen aus Wilhelminens Reich. Die Frau in Indien pflegt auch früh aufzustehen. Die besten Stunden des Tages sind nun einmal die Morgenstunden, die Zeit bis 8 Uhr, wenn noch der Tau der Nacht auf Bäumen und Gräsern liegt und die Luft, noch nicht von den Strahlen der Sonne durchwärmt, frisch und erfrischend ist. Sie geht dann gewöhnlich im Garten umher oder kümmert sich um ihre häuslichen Pflichten. Gemeinnütziges. Rote Hände. Ein probates Mittel gegen das Aufspringen und Rotwerden der Hände empfiehlt Professor Dr. Liebreich wie folgt: Nachdem die Hände mit leichtschäumender Seife gründlich gewaschen, gut abgespült und möglichst sorgfältig getrocknet sind, wird die Hand, besonders der am meisten in Mitleidenschaft gezogene Handrücken, mit einer kleinen Menge Lanolin eingerieben und der Ueberschuß derselben mit einem Handtuch wieder entfernt. Den unangenehmen Geruch des Lanolin(es wird bekanntlich aus Schafwolle bereitet) kann man durch Zusatz von Vauillin und Rosenöl leicht verbessern. Die Einreibung ist so auszuführen, daß das Lanolin möglichst vollständig in die Haut eindringt, und sie muß andauernd nach jeder Waschung wiederholt werden. Aus den Tüchern und der Wäsche ist das Lanolin leicht wieder zu entfernen. Die günstige Wirkung des Lanolins ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß es sich mit Wasser zu vermischen vermag, wodurch die nach dem Waschen und ungenügenden Abtrocknen der Hände auf der Haut zurückbleibende Flüssigkeitsmenge in das Lanolin aufgenommen wird und die Hände mit einer für die rauhe Luft undurchgängigen geringen Fettschicht überzogen werden. Durch die letzteren beiden Umstände sind denn auch wohl die Hände vor dem„Aufspringen" und„Rotwerden“ geschützt. Selbst Hände, die seit Jahren krebsrot waren, erhalten durch das beschriebene Verfahren ihre normale Farbe wieder. Heringssalat. 1 Tag in Milch gelegte Heringe, 12 Kartoffeln, 3 Aepfel, 250 Gramm Kalbsbraten, 2 Essiggurken, 100 Gramm Pökelzunge, 6 hartgekochte Eidotter, 2 Bricken und einen kleinen Teller saure rote Beeten schneidet man in feine Würfel. Dann rührt man aus 4 hartgekochten Eigelben, 2 rohen Eiern, ¼ Liter Provenccöl, 2 Löffeln Mostrich, 1 Tasse Fleisch=ExtraktBrühe und dem nötigen Weinessig. Pfeffer und Salz eine gute Remouladensauce, vermischt alle obengenannten Bestandteile gut mit ihr, läßt den Salat eine Nacht im Kühlen ziehen und gar* niert ihn geschmackvoll. Gipfel der Zärtlichkeit. Musketier(auf der Wachtstube zu einem Kameraden):„Ich mag nit Gefreiter werden; meine Kathrine fällt mir immer so stürmisch um den Hals und da könnte die sich mal an den Knöpfen weh tun!“ Die weite Reise. Ein Gast bestellt in einer Restauration einen neuen Hering. Der Kellner bringt ein sehr zweifelhaft aussehendes Exemplar, bei dessen Anblick der Gast bedenklich den Kopf schüttelt.—„Ganz vorzüglicher Vollhering,“ preist der Kellner an,„erst gestern frisch von Antwerpen eingetroffen!"—„Wohl zu Fuß!; entgegnet trocken der enttäuschte Gast. Druck und Vertag: Neue Berliner Verlags=Anstalt, Ang, Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Verlinerstr. 40. Verantwortlich für die Redaktion der Neuen Verliner Verlags=Anstalt, Aug. Krebs: Max Eckerlein, Charlottenburg, Weimarerstr. 40.