Erscheint täglich aubschließlich der Sonn= und Festtage. Bezugspreis für den Monat 65 Pig. (Uustrierter Sonntagsbeilage; mit achtseit. illustriertem Familienblatt 75 Pfg., Postbezug vierteljährlich 2,25 Mr. Argerner Erernsprech=Auschlng Nr. 193. Bnsichunbgrührn für die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 15 Pfa., im Reklamen=Teile Pfe.— Anzeigen von auswärts kosten 20 Pfg, die —holungen wird entsprechender Nachlaß gewährt. Bei Wiederbe Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Mülheim a. d. Ruhr. (Mülheim, Broich, Zümpten, Heißen, Saaru, Speldorf und Styrum.) Sel.=Adr.: Beitung Auhlheimratr. Lhefredaktggr: 9. Ottweiler, Mltheim(Ruihr).— Verlag: Mütheim;„„Zeitung V. Matzö## 2. M.gern, Frußt Wirenehein Geschäftsstellen: m.=Broich: Julius kurtz, Schloßstr. 3.— M.=Heißen: Franz plostermann, orargausptatz.— M.=Saarn: Ernst Winternheim, Marktplatz.— M.=Speld Duisburger Str.— M.=Styrum: Joh. Schulten, Mülheimer Str. 62 und 92—94.— Oberhausen=Alstaden: Aug. Briem, Wilhelmstr. Druck von Ernst Marks in Mülheim(Ruhr).— Hauptgeschäftsstelle: Eppinghofer Straße 38. w Winternbeim, Marktplatz.— M.=Speldorf: Fritz Buchloh und Wilh. Anhäuser, Wilbelv=str. 35. N 218 Samstag, 17. September 1910 38. Jahrgang Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten. * Sozialdemokratischer Parteitag und Reichstagsneuwahlen. (Mit einem berechtigten Selbstbewußtsein wird die Sozialdemokratie am 18. September in Magdeburg ihren Parkeitag eröffnen können. Hat es doch diese Partei, die bei den Blockwahlen vom Januar 1907 36 Reichstagsmandate verloren hatte und auf 43 Reichstagsabgeordnete zusammengeschrumpft war, seit vorigen Sommer auf 51 Abgeordnete im Reichstag gebracht. Es ist natürlich nicht richtig, daß zalle, die bei den Wahlen von 1907 und bei den Nachwahlen sozialdemokratische Stimmzettel abgaben, ohne weiteres der„Sozialdemokratie zugezählt werden, dürfen; es kind eben Mitläufer. die die aus allgemeiner Verärgerung anschwellende„rote Flut“ der Sozialdemokratie zuführt, aber traurig ist ses immerhin, daß das Anschwellen der sozialdemokratischen Stimmen nicht auf irgendwelche Verdienste der Klassenpartei selbst zurückzuführen ist. Noch trauriger aber ist es, daß diese Periode der politischen Mißgriffe auch heute noch nicht zu Ende ist, so daß damit der Sozialdemokratie immer mehr Mißvergnügte anheimfallen und die Gefahr besteht, daß bisherige Wähler der bürgerlichen Parteien, wenn sie sich einmal daran gewöhnt haben, in der Sozialdemokratie nicht mehr den schlimmsten Feind unserer ganzen nationalen, kulturellen und wirtschaftlichen Errungenschaften zu erblicken, auch in anderen Fällen mit ihr praktieren werden, wo wielleicht gar keine Veranlassung zu irgendwelcher Verärgerung vorliegt. Nur unter diesem Gesichtspunkt ist es verständlich, daß die Sozialdemokratie, trotzdem sie auch setzt nur dreiviertel(Millionen Organisierte zählte, es auch bei den Blockwahlen auf 3258 000 Stimmen brachte und sich jetzt auf Grund der Nachwahlen und der allgemeinen politischen Mißstimmung damit schmeichelt, bei den Neuwahien 1911 die vierte Million vollzumachen, wenn sie, wie bereits beschkossen, in allen 397 Wahlkreisen Kandidaten aufUnter diesen für die Sozialdemokratie äußerst günstigen Anzeichen kann es nicht Wunder nehmen, wenn sie in Magdeburg sich bemüht, den Zwist im eigenen Lager, wie er tbei der Frage der Budgetbewilligung durch die badischen Genossen entstanden ist, nach Möglichkeit auszugleichen. Man nuird den Riß, wie er zwischen Doktrinären und Revisionisten nach wie vor klafft und erst ganz kürzlich durch ein Hutzend AArtikel der„Sozialistischen, Porateheften, von Deutlches Reich. Berliner Nachrichten. Der Hansabund wächst: während der letzten drei Wochen traten ihm etwa 30 große wirtschaftliche, Verbände bei, darunter namentlich auch solche mittelständischer Vereinigungen. Die Lebensmittel=Teuerung trägt offenbar dazu bei, dem Hansabunde die Mitglieder in Scharen zuzuführen.— Der Deutsche Bauernbund kehnt eine Herabsetzung der Getreidezölle oder die Oeffnung der Grenzen zur Linderung der Fleischteuerung ebenso##itschieden ab wie es der Bund der Landwirte tut.— Die Tarenfür Stellenvermittler sind festgelegt. Nach dem mit dem 1. Oktober in Kraft tretenden Gesetze dürsn für die Vermittelung nur 1 bis 6 Mark erhoben werdet.; nur für Ammen ist eine Vermittelungsgebühr von 15 Mark zulässig. Arbeitgeber und=nehmer zahlen je die Hälfte der Gebühr.— Der polnische ReichstagsabEslgeordnete Korfaniy soll auf einer öffentlichen Versammlung zu Zabrze von einem sozialdemokratischen Gegner durch einen Messerstich ins Bein verletzt worden sein. Korfanty sollte die zahlreich anwesenden Sozialisten dadurch gereizt haben, daß er in der Versammlung Kirchenlieder singen ließ.— Die peinliche Nachprüflung der Steuerdeklarationen durch die BeBehörden ist leider unentbehrlich, so bitter sie auch von den deutschen Steuerzahlern empfunden wird. Allein in Preußen konnte laut„Tägl. Rdsch.“ den Steuerpflichtigen das Vorhandensein von rund 347 Millionen Mk mehr Einkommen nachgewiesen werden als sie selbst festgestellt hatten. Ohne die fiskalische Nachprüfung hätte also die Allgemeinheit für die Sünden einer kleinen Anzahl von Steuerzahlern die Steuer von den verschwiegenen 347 Millionen Mark ausbringen müssen. Der Kaiser ist im Bellyer Jagdgebiet in um hier als Gast des Erzherzogs tage zu verleben. Anfang nächster Woche trifft dann in Wien ein. Der Kaiser hat also den Cholerafällen im Bellyer Gebiet keine Bedeutung beigelegt und konnte in dieler Auffassung auch von den Aerzten unterstüßt werden. Es ist eines der großartigsten Jagdreviere der Welt, in dem der Kaiser zurzeit weilt. Es besteht aus herrlichen Wäldern, die durch zahlreiche Sümpfe und Teiche unterbrochen werden. Hier haust eine Vogelwelt, die ihresgleichen in ganz Europa nicht hat, während in den Auen und Wäldern ein prächtiger, eigentümlicher Hochwohl im Amte zu bleiben, nachdem es der Landesverein preußischer Lehrerinnen abgesehnt hatte, für eine Beseitigung der Verheiratungs=Klausel in den Anstellungs=Urkunden der Lehrerinnen einzutreten.— Die neue Vereinigung sägt in einer Resolution, sie verstehe es durchaus, daß die älteren Rolleginnen, die im Iwangs=Jollbat grau wurden, die Beibehaltung der Verheiratungs=Klausel fordern. Das nker der Sonne der deutschen Frauenbewegung herangewachsene junge Geschlecht verlangt sein einfachstes Menschenrecht und zugleich das Recht der Selbstbestimmung. Unter den Lehrerinnen sind viele, die dem Staate gesunde Kinder schenken könnten. Sie wollen aus der Berufsarbeit die Arbeit Ihres Lebens machen und den Werke der Volkserziehung treu bleiben durch alle Wechselfälle des Lebens. Sie sehen in der Ehe die große Erziehungsschule für den Volkserzieher und zugleich eine Kraftquelle für Mann und Weib.— Die freie Verein!gung, der zahlreiche Frauenrechtlerinnen ihre Sympathie bekunden, will eine sebhafte Agitation enkfalten und namenrih auch die Parlamente für ihre Sache zu gewinnen suchen. Die kostenlose Behandlung in den Universitätskliniken. Der preußische Kultusminister hat durch Erlaß abermals auf die Vorteile aufmerksam gemacht, die den Beamten und ihren Angehörigen erwachsen, wenn lie in Krankheitsfällen die Universitätskliniken in Anspruch nehmen. Diese Vorteile bestehen darin, daß in den Univerzitätskliniken außer dem täglichen Kurkostensatz besöndere Kosten für Operationen und ärztliche Behandlung nicht zur Erhebung gelangen und daß diese Kurkosten erheblich niedriger sind als in Privatkliniken.— Wünschen wir unsern Beamten, daß sie von diesem Angebot so wenig wie möglich Gebrauch machen müssen! doch das Recht, unverzüglich in 24 Stunden seinem Richter vorgeführt zu werden! Welcher Grund lag denn vor, iese Ausländerin, die doch schon als seßhaft zu bezeichnen ist— ein Dienstmädchen 14 Monake auf einer Stelle— auszuweisen? Und mit welcher inneren Berechtigung konnte man sie acht lange Monate ihrer Freiheitenkziehen?“ Ungarn eingetroffen, Friedrich einige JagdWoche trifft der Kaiser den Führern des revisionistischen Flügels festgestellt wurde, den Auen uund Wäl Lar-hase eter eiman Mäiche usder Die Bia die Whaliter Ar Gishel ehien Wahlabkommen mit der Sozialdemokratie, wenn auch nur für die Stichwahlen, das Wort reden, dürfte diese Verkleisterung des Risses zwischen Doktrinären und Revisionisten eine ernste(Lehre bedeuten. Denn für einen Liberalismus könnte, mag sauch der Zweck die Mittel heiligen, die Sozialdemokrsatie doch mur dann bündnisfähig sein, wenn in khr der srevisionistische Flügel triumphiert und sie nicht, wie bisher, in allen nationalen Fragen, zu denen wir auch die zwar kürzlich erklärt, daß die Sozialdemokratie zu positiver schaftspolitik bereit sei, so daß sich danach vielleicht gewisse Moglichkeiten für ein Zusammenwirken der Sozialdemokratie wenigstens mit dem Linksliberalismus finden ließen, aber solange sie ihre Taktik nicht ändern, und den Liberalismus zwingen will, in Sachen der Heeres=, Flotten= und Kolonial= politik umzulernen, kann von einer Bündnisfähigkeit der Sozialdemokratie doch auch wohl für den Linksliberalismus keine Rede sein, wenn er nicht zur dienenden Magd der Genosfen herabsinken will. Der Linksliberalismus wird also angesichts der Tatsache, daß die Sozialdemokratie ihren alten antinationalen Klassenkampfcharakter auch in(Magdeburg wieder aufrechterhält, im eigensten Interesse auf ein allgemeines Bündnis mit ihr für die Stichwahlen verzichten müssen. Um so wichtiger für unsere ganze politische Entwickelung dürfte es sein, wie sich die Nationalliberalen auf ihrem am 1. Oktober in Kassel zusammentretenden Parteitage gum Linksliberalismus stellen. Man hofft im sozialdemokratischen Zentralvorstande auf 110 bis 115 Wahlsiege und wäre damit in der Lage, gegebenenfalls mit dem jetzt ja noch regierungsfreundlichen Zentrum(100) eine Majorität zu bilden, während die dann vorhandenen Mandate der Konservativen und Liberalen ebensowenig zu einer solchen ausreichten, wie die des Zentrums und der Konservativen. Diese unter Umständen sehr leicht mögliche Vereinigung von Schwarz und Rot oder auch nur ihre Androhung durch das Jentrum aber würde für unser ganzes nationales Leben die schwerste Gefahr bedeuten. Sie ist hauptsächlich heraufbeschworen durch die unter dem Bethden Charakter eines Urwaldes. Die Brunstzeit der Hirsche fällt in die Mitte des September. Kaiser Wilhelm war schon öfters hier zu Gast, einmal mit Kaiser Franz Josef zusammen im Jahre 1897. Den Kaiserpreis für die besten Schießleistungen mit der Schiffsartillerie erhielt für das laufende Jahr der Panzerkreuzer„Scharnhorst“. Artillerieofftzier des Panzerkreuzers ist der Kapitänleutnant Paul Schrader.— Die Große goldene Medaille für Kunst, die an Aussteller der Großen Berliner Kunstausstellung vergeben wird, verlieh der Kaiser dem ungarischen Professor Gyula von Benczur. Die Goldene Medaille erhielten: Der Graphiker Bauer in Amsterdam, der Maler von Szinyei=Merse in Budapest, der Bildhauer Felderhofk in Charlottenburg, der Architekt Habicht in Halensee bei Berlin und Maler Bergmann in Karlsruhe. Mit der Rede des Fürsten Radolin beschäftigen sich die„Kreuz=Itg.“ wie die„Deutsche TagesZtg.“ Das zuerst genannte konservative Organ bezeichnet die Wendungen, in denen per Pariser Botschafter von seiner ungebrochenen Kraft und der unerwarteten Abberufung sprach als bedauerlich. Die Deutsche Tagestg. bemerkt, Fürst Bismarck habe die diplomatischen Fähigkeiten Radolins nicht sehr hoch eingeschätzt oder wegen dessen Beziehungen zum polnischen wie zum französischen Adel kein besonderes persönliches Vertrauen zu ihm gehabt. Das Blatt hofft, daß der Nachfolger Radolins unter der energischen Direktion der Berliner Zentralstelle mehr Erfolge auf dem Pariser Posten erringen werde.— Ein Einsender bestätigt dem„B. T.“, daß Fürst Radolin während seiner Sommerkur in Kissingen ein Schreiben des Reichskanzlers erhalten habe, das ihn tief verstimmte.— Der französische Minister des Auswärtigen, Pichon. veranstaltet am 24. d. M., zwei Tage nach Ueberreichung des Abberufungsschreibens, dem scheidenden Botschafter Fürsten Radolin zu Ehren ein diplomatisches Frühstück. Eine freie Bereinigung deutscher Volksschullehrerinnen mann Hollwegschen Regime eingetretene allgemeine Verärge= hat sich in Berlin zu dem Zweck gebildet, den Lehrerinnen rung. Wünschen wir, daß es nicht so weit kommt. das Recht zu erwirken, sich zu verheiraten und gleichDie Hundertjahrseier der Republik Mexiko, die gleich Argentinien und Chile das Jubi äum ihrer vor 100 Jahren errungenen Unabhängigkeit von Spanien begeht, bealeitet die deutsche er Reichsregierung mit ihren herzlichsten Wünschen.— In einem Artite. der„Nordd. Allg. Itg.“ heißt es: Das ideutsche Reich hat das Aufbiühen Mexitos stets mit lebhafter Sympathie für das Land und seinen tatkräftigen Präsidenten Porfirio Diaz verfolgt. Rege Handelsbeziehungen bestehen zwischen Deutschland und der Republik: und die in Mexiko lebenden Deutschen haben sich des Entgegenkommens und der Förderung ihrer Interessen Seitens der merikanischen Regierung zu erfreuen gehabt. So begleitei Deutschland oie Zentenarfeier der Selbständigkeit Mexikos mit warmen Segenswünschen für das weitere Gedeihen des zukunftsreichen Staates. Die deutsche Anteilnahme ist bereits dadurch zum Ausdruck gelangt, daß eine Sondergesandtschaft den Präsidenten Porfirio Diaz ein Handschreiben Kaiser Wilhelms überreicht hat, worauf Porfirio Diaz seiner Freundschaft für Deutschland in herzlichen Worten Ausdruck gab. Möge es, so schließt das Organ des Reichskanzlers, dem greisen Präsidenten, dem wir gleichzeitig unsre aufrichtigsten Glückwünsche zum 80. Geburtstage aussprechen, noch lange vergönnt sein, mit weitschauendem Blick und zielsicherer Tatkraft die Regierung Mexikos zu leiten und das Land zu weiteren Erfolgen zu führen. Acht Monate in Haft, weil ohne deutsche Staatsangehörigkeit? Eine merkwürdige Geschichte von der achtmonatigen Inhafthaltung eines unbescholtenen ländlichen [Dienstmädchens wurde vor kurzem in der Presse erzählt. Wir haben keine Notiz davon genommen, weil sie uns nicht recht glaubhaft erschien. Sie scheint aber doch wahr zu sein. Der Reichstagsabgeordnete Dr. Stru ve berichtet nämlich in der„Kieler Zeitung": „Ein Landmann auf der Insel Fehmarn hatte am 12. Nov. 1908 die polnische Galizierin Josepha Kastan als Dienstbotin gemietet und, weil er mit ihr zufrieden war, sie über ihren Vertrag hinaus behalten. Am 5. Januar 1910, also nach 14 Monaten, wird sie auf Anordnung des Landrats des Kreises Oldenburg verhaftet, weil sie, wie es in der Anordnung heißt, als Ausländerin das deutsche Staatsgebiet spätestens am 20. Dez. 1909 hätte verlassen müssen. Eingaben des Arbeitgebers wie des Mädchens fruchten auch heim Regierungspräsidenten nichts; die Haftentlassung wird„nach Lage der bestehenden Vorschriften“ abgelehnt. Ansang Septembe; wurde die Magd nach Neumünster gebracht. Ihr Brotherr soll die Kosten dieser achtmonatigen Haft tragen: er weigert sich natürlich.“ Wir schließen uns den Fragen von Dr. Struvé an: „Wie ist es möglich, daß ein unbescholtenes junges Mädchen 8 Monate in Haft bleiben kann— weil es bei einem deutschen Bauern notwendige Feld= und Hausarbeit verrichtet, ohne deutsche Staatsangehörige zu sein? Wo bleibt das zuständige Amtsgericht? Jeder auf Grund eines Vergehens oder Verbrechens Inhaftierte hat Ausland. Holland. — Das belgische Königspaar wurde bei seinem Antrittsbesuche in Holland von der holländischen Bevölkerung um so lebhafter begrüßt, als jetzt zum ersten Male seit der Trennung der beiden Staaten im Jahre 1831 ein belgischer Souverän offiziell in Holland erscheint. Die Blätter widmen dem belgischen Königspaare, das aus dem Amsterdamer Bahnhof von der Königin Wilhelmine und dem Prinz=Gemahl empfangen wurde, sympathische Begrüßungsartikel. Am Donnerstag abends fand in dem altertümlichen Amsterdamer Schlusse ein Prunkmahl statt. auf dem Königin Wilhelmine und König Albert von Belgien herzliche Trinksprüche mit einander austauschten. Beioe Toaste wurden in französischer Sprache ausgebracht, trotzdem man in Holland stürmisch den Gebrauch der holländischen Sprache gefordert und König Albert sich dazu auch bereit erklärt hatte.— Der König von Belgien hat seinem Heere den Lenkballon„Belgique III“ zum Geschenk gemacht. Der belgische Kriegsminister hat dem König für das Geschenk namens der Armee seinen Dank ausgedrückt. Oesterreich=Ungarn. — Die Untersuchung gegen den österreichischen Journalisten Baron Ungern=Sternberg ist abgeschlossen, die Anklage wegen Hochverrats ist vollständig in sich zusammengefallen. Als Baron Ungern=Sternberg seinerzeit verhaftet wurde, beschuldigten chaupinzistische Petersburger Blätter sogar die österreichisch=ungarische Botschaft in Petersburg der Spionage, sodaß es eine Art diplomatischer Spannung gab. Die Hetze mißglückte schließlich aber doch— an der Klarheit des Tatbestandes. Frankreich. — Präsident Fallieres weiß während seines Aufenthalts im Manöver dem Empfinden der Franzosen zu schmeicheln, indem er lebhaftes Interesse an den Leistungen der Flieger im Manöver zeigt. Er zeigte sich hochbefriedigt, als ihm Leutnant Sido berichtete, er habe von seinem Aeroplan aus sogar die provisorischen Verschanzungen und Laufgräben deutlich sehen können. Dieses Interesse des Präsidenten teilt übrigens sein Kollege Marschall Hermes der Fonseca von Brasilien, der bekanntlich auch als Gast des Kaisers an den deutschen Manövern in Ostpreußen teilnahm und nach deren Beendigung sofort in die Picardie eilte. Orient. — Neue Verhaftungen griechischer Abgeordneter. Die Konstantinopeler Polizei verhaftete fünf weitere Abgeordnete der Nationalversammlung. Es heißt, daß gegen alle Abgeordnete Haftbefehle erlassen worden sind. Afrika. — In den Vereinigten Staaten von Südafrika haben die Wahlen unter höchst unklaren innerpolitischen Verhältnissen begonnen. Es herrschen scharfe Gegensätzsowohl in der Frage der englischen Einwanderung wie in der Gewährung des Wahlrechts an die Reger. Der junge Unionsstaat laboriert noch an den Kinderkrankheiten, die überwunden werden müssen. Amerika. — Roosevelt will Kaiser von Amerika werden! Nichts geringeres behaupten einige Newyorker Blätter, die im Dienste der großen Trusts stehen und daher daraufhin arbeiten, den Expräsioenten politisch unmöglich zu machen. Wird Roosevelt wiederum Präsident, was wahrscheinlich ist, so wird sein Einfluß natürlich größer sein als der irgend einer anderen Persönlichkeit, die zu der höchsten Ehrenstellung in der Union gelangt; die republikanischen Schranken, die seiner Macht gezogen sind, wird Teddy Roosevelt respektieren. Er ist viel zu klug dazu, um anders handeln zu können und politischen Selbstmord zu begehen. Die Ausstreuung der falschen Meldung zeigt aber wieder, mit welchen Mitteln im amerikanischen Wahlkampfe gefochten wird. Von Hah und Fern. zte Falschmünzer Wilde, der dieser Tage aus dem Marstallgefängnis in Lübeck ausgebrochen war, ist wieder ergriffen worden. Er wurde in der Scheune eines Landmannes in Brodten bei Travemünde von Der berüchtigt(Miur Deutsche Damen. Dlauderei über die Sntstebung und Entwickelung unserer Derlonennamen. Von Karl Soldbeck, Mülheim(Ruhr). Bei allen indogermanischen Völkerschaften findet man in der Bildung der Namen eine so auffallende Uebereinstimmung, daß die Grundregel der Namensbildung notwendig aus der Zeit der Urgemeinschaft herstammen muß. Danach setzen sich die Namen aus zwei Worten beliebiger Bedeutung zusammen. Zum Beispiel im Deutschen: Wolf=gang, Friede=rich(reich); im Altgotischen: Devo=gnata(Devos= Gott, gnata=Tochter); im Altindischen: Deva= dattas(Deva= Gott, dattas= geschenkt.) Eine bei den alten Germanen nachweisbare Sitte war, daß in den Kindesnamen eins der Glieder aus der Namenszusammensetzung des Vaters oder der Mutter aufgenommen wurde. Hieß der Vater Wolfgang, so wurde der Sohn zum Beispiel Wolfbert genannt, wobei also die Silbe Wolf im Sohnesnamen wiederkehrt. Die Endbildung des neuen Namens war dann natürlich nicht immer„bert“: dies dient hier nur als Beispiel. Dadurch wurden nun oft Worte vom ganz entgegengesetztem Sinne verbunden, z. B. Fridugundis. Fridu heißt aber Friede, und gundis heißt Kampf. Unsere Vorfahren behalfen sich vor dem 12. Jahrhundert mit nur einem Namen, aus dem später sich unser heutiger Vorname entwickelte. Man geht sicher nicht fehl, wenn man behauptet, daß diese ersten Einzelnamen ursprünglich von einer Charaktereigentümlichkeit, einer körperlichen Eigenschaft oder einer Tätigkeit des Betreffenden hergeleitet u. den, denn in fast jedem unserer noch jetzt gebräuchlichen Vornamen, mögen diese nun rein germanischen, oder lateinischen, griechischen oder gar hebräischen Ursprungs sein, liegt irgendeine derartige Bedeutung. So bedeutet z. B. der altdeutsche Name Friedrich: der Friedfertige, ferner ist Hermann= der Krieger. Karl= der Starke, unser Malchen oder Amalie oder urdeutsch Amalgunde = die Fleckenlose, Walter= oer Gebieter, Werner oder ursprünglich Querner= der Müller usw. Neben unseren rein deutschen Namen haben wir aber eine ganze Menge solcher, die aus dem Römischen, also aus der lateinischen Sprache herstammen. So zum Beisviel Namen wie Barbara— die Ausländerin, die Fremde: Paul(Paulus)= der Geringe, Kleine; Philipp(Philippus)= der Pferdefreund. Denn der Deutsche hat nicht nur heute, sondern hatte auch früher schon eine fabelhafte Hochachtung vor allem Ausländischen und der römische Besieger mit seiner verfeinerten Kultur imponierte ihm mächtig. Deshalb empfand es auch schon der Germane der Vorzeit außeroroentlich wohltuend, wenn er sich noch einen römischen Namen anhängen oder wenigstens seinen geutschen Namen römisch umbilden konnte. Enolich sei noch erwähnt, daß wir als Folge der Vermischung von Germanen und Juden auch aus dem Hebräischen Namen übernommen haben. So kommt beispielsweise der Name Anna von dem hebräischen channäh= die Gnade her und bedeutet„die Heilige“, oder „Gottselige“. Ferner stammt der Name Elisabeth von dem hebräischen Elischeba=„Gott ist mein Eid“ und heißt eigentlich„die Gottgelobte“. Es würde über den Rahmen dieser Schilderung hinausgehen, noch mehr Namenserklärungen anzugeben. So mögen denn diese Beispiele genügen. Als nun im 12. und 13. Jahrhundert durch die Kreuzzüge und Romfahrten, sowie durch das Vordringen der deutschen Ordensritter nach Preußen die Leute hierhin und dorthin geworfen wurden, waren weitere Namensunterscheidungen notwendig geworden. Walters und Ekkehards usw. gab es nun unzählige. Wenn sich nun auch die, welche von Jugend auf in einer Gegend gelebt hatten, rrotz der vielen gleichen Namen gegenseitig auseinanderhalten und unterscheiden konnten, so war das schon weit schwieriger bei den fremd zugewanderten gleichen Namens. Da genügte es nicht mehr, einfach Philipp oder Hunwulf zu Leißen; man wollte doch genau wissen, mit was für einem Huwulf usw. man die Ehre hatte. Dem Nagien mußte daher ein unterscheidender Zusatz angefügt werden. Nahe lag nun die Unterscheidung durch Hinzufügung des Herkunftsortes. Die von altersher sandsässigen Herrengeschlechter unterschieden sich nach den Namen ihrer Burgen. So kam es dann allerdings, daß leibliche Brüder bisweilen verschiedene Zunamen bekamen. Es trat also damals gerade der umgekehrte Fall ein, wie wir ihn heute haben. Denn, wenn es heutzutage keinem Menschen einfällt alle Meiers für Brüder zu halten, so konnten damals sehr wohl die„von Hoheneck“ und die„von Falkenhorst“ leibliche Brüder sein. Sie hatten sich eben nach ihren Burgen unterscheidende Beinamen hinzugefügt. Unter diesen Namen lebten sie im Volksmund weiter und der Hang des Deutschen zur Erblichkeit tat das Seinige, daß die Namen haften blieben. So entstanden im Lauf der Jahrhunderte die alten Adelsgeschlechter. Aber bekanntlich hat nicht in jedem Falle ein mit„von“ zusammengesetzter Name den Anspruch auf Adel. Ebensowenig wie das bei den Namenzusammensetzungen mit den Wörtchen „zur“.„aus der“.„aus der“ usw., die man besonders häufig im Westfälischen und im Rheinland findet, zutrifft. Sie verdanken freilich auch ihre Entstehung dem früheren Unterscheidungsbedürsnis, denn es war am bequemsten, einen aus einem fremden Orte Zugewanderten durch Hinzufügung des Namens der Ortschaft, woher er kam, zu bezeichnen, ebenso wie man mit Leichtigkeit zwei Bauern, die beide Ruprecht — Rupert(altdeutsch für Rotbart) hießen, nach der Angabe der Lage ihrer Höfe unterschieo sie also beispielsweise„Ruprecht auf der Aue“ und„Ruprecht zur Heide“ nannte. Diese Wackeren wären nun sicherlich sehr erstaunt gewesen, wenn sie wegen dieser adlig ilingenden Bezeichnung jemand für ritterbürtig angesehen hätte. Häufig bildete man auch aus dem Namen des Herkunftssortes ein Adjektiv, das man dann dem vorhandenen Personennamen vorsetzte. Also nannte man etwa einen Werner, der aus Ulm stammte, den„Ulmer Werner“, einen Christoph, der aus dem Sauerlande war, den„Sauerländer Christoph“. Leicht verständlich ist serner die Namensbildung nach körperlichen Eigenschaften, wie der Lange, Kurze, Breitkopf oder nach der beruflichen Tätigkeit und sozialen Stellung, wie Konrad der Becker(Bäcker), Wilhelm der Schmied, woraus später Schmidt wurde, Heinrich der Vogt, Wolfrat der Schulze. Die Namen Maier oder Meier, die besonders beängstigend zahlreich sowohl als einfache Meiers wie in allen möglichen Zusammensetzungen in Westfalen vorkommen, haben ihren Ursprung in dem lateinischen masor domus(Hausmaier, Hausmeister.) Die Zusammensetzungen sind leicht dadurch erklärlich, daß man die Meiers schließlich doch auch gern wieder von einander unterscheiden wollte u. deswegen ihrem Namen einen auf ihre Persönlichkeit passenden Zusatz gab, wodurch sich Namen wie Elkmeier, Kniepmeier und ähnliche ergaben. Die vielfachen Zusammensetzung mit„sohn“ oder friesisch und dänisch„sen“ wie in den Namen Georgsohn und Michelsen sagen uns ferner daß der Nachkomme häufig nach dem Vater unter Anhängung obiger Endungen genannt wurde, eine Wortbildung, die wir auch im Altgriechischen wiederfinden. Auch der Humor, der ja zu einem guten Teil im deutschen Volke steckt, hat das Seine zur Namensbildung beigetragen, denn wo kämen sonst wohl die vielen possierlichen Namen her? Ein Christoph, der gern Pfannkuchen, niederdeutsch Pankole, aß, bekam eben den Spitznamen„der Pankoke=Christoph“. und ein Gottfried, der bei jeder Gelegenheit mit dem Kopf schüttelte, wurde sehr schnell der„Schüddelkopf=Gottfried“ Im Laufe der Zeit wurden die Zunamen dann an die zweite Stelle gerückt. Als nach dem dreißigjährigen Kriege der Deutsche auch das Bischen Nationalstolz, das er sich bis dahin erhalten hatte, ganz und gar verlor, tam sich derjenige ausnehmend wichtig vor, der seinen Namen ins Lateinische übersetzen und so aller Welt zeigen konnte, daß er doch auch etwas gelernt hatte. So wurde damals Fleischmann zu Sarkander und Bäcker zu Pistorius, aus Schneider wurde Sartorius und der Müller wurde zum Molitor, während der gute Blei sich in Plumbum verwandelte. Dem ging es aber nun ganz absonderlich. Nachkommen von ihm, die nicht Lateinisch gelernt hatten, machten aus dem Plumbum einen Plumboom und deren Nachkommen wieder, denen der platt= oder niederdeutsche Plumboom garnicht gefiel, erhoben ihren Namen in den hochdeutschen Pflaumbaum. So ist aus dem Urahnen Blei schließlich ein Pflaumbaum geworden. Eingehender und ganz ausführlich unsere Namensentwickelung zu verfolgen und zu schildern, würde hier zu weit führen, Diese bescheidene Skizze soll auch durchaus nicht den Anspruch auf wissenschaftliche Ausführlichkeit machen. Wer sich dafür interessiert, sei auf die Werke von Wackernagel„Die germanischen Personennamen“, oder von Tobler=Meyer„Deutsche Familiennamen nach ihrer Entstehung und Bedeutung" oder endlich auf eine von Dr. Hans Sendling geschriebene Abhandlung verwiesen, Werke, die auch dem Verfasser dieser einfachen Ausführungen als Unterlage gedient haben. Erwähnt mag schließlich noch werden, daß auch heute bei dem Deutschen der Hang, seinen Namen ausländisch zu krisieren. immer noch nicht erstorben ist. Ein nach London oder Newyork ausgewanderter Johann Schmidt wird dort unrettbar zum John Smith. Bei unseren Landsleuten, die ins Ausland gehen, läßt sich das vielleicht begreifen. Traurig ist es aber, daß Deutsche in der deutschen Provinz Posen so im Polentum aufgehen können, daß sie sogar ihren Namen auf polnische Art umbilden. So gibt es— wie Schreiber dieses bei seinem fast zweijährigen Aufenzhelt, in der, Hauptstadt. Posen, seftstelleg schreiben.„ Ein ihert zienen Es vor, Lich.Sötmann und „Szubert" zu schreiben. Das kann man nicht mehr Anpassungsvermögen, sondern nur noch ein würdeloses Aufgeben ihrer deutschen Nationalität nennen! zweijährigen Aufenthalt in der Hauptstadt Posen fest konnte— dort zahlreiche Leute namens Schulz, die Geschäftsrücksichten“ ihren Namen„Szulg“ schreiben. Schumang und ein Schuvert ziehen es vor, sich der Polizei im Schlafe überrascht und ließ sich, ohne Wider stand zu leisten, festnehmen; er ist gestern mit der Eisenbahn nach Lübeck zurücktransportiert worden. Wilde hatte sich nach Durchscheuern seiner starken Ketten an der eisernen Bettstelle vor seinem Ausbruch aus der Zelle einen vollständigen Anzug angefertigt. Aus Sackleinen hatte er sich ein Paar Schuhe hergestellt, aus Bettdrell eine Hose und aus der wollenen Decke ein Jackett. In diesem Aufzuge hat er sofort den Weg nach Travemünde angetreten, ohne daß die Leute, denen er unterwegs, begegnete, auf seinen sonderbaren Anzug auf merksam wurden. Nadel und Zwirn behielten die Gefan genen in ühren Zellen, um sich Kleidungsstücke auszubessern. Wie es saber Wilde möglich wurde, sich gleich einen vollständigen, wenn auch primitiven Anzug anzufertigen, bleibt rätselhaft. Den Eisenstab am Feustergitter will der Verbrecher nach seiner Angabe mit Porzellanscherben durchgerieben haben. Das scheint undessen ziemlich ausgeschlossen, wenn man bedenkt, daß die Stäbe fast zwei Zentimeter im Geviert dick sind. Er muß demnach zweifellos Mithelfer gehabt haben, die ihm das nötige Werkzeug zusteckten. — Eine empörende Mordtat, ein Gegenstück zu der Mordtat der Streikenden von Havre, wird aus Newyork gemeldet. Drei Seeleute schlugen einen Kollegen tot, der auf einem von den Streikenden gesperrten Schiff sich wollte anwerben lassen. Der Leiche hatte man einen Zettel an den Kopf geklebt; in dessen Aufschrift die Seeleute gewarnt wurden, Streikbrecher zu sein, jedem, von ihnen würde sonst das gleiche Los treffen. — Belohnte Pflichttreue. Vor dem Simplon= tunnel wäre um ein Haar ein Sonderzug, den sich 175 deutsche Aerzte hatten stellen lassen, entgleist, da ein Felssturz die Schienen verbogen hatte, und der Zug die Strecke noch nachts zu passieren hatte. Ein Bahnwärter hatte das Unglück noch rechtzeitig bemerkt und hielt den Zug auf. Die Aerzte veranstalteten eine Sammlung für den Beamten, die einige hundert Mark ergab.„ Erbsenfungen uno Dammrursch. Nach einer Meldung aus Brüssel, hat sich an der belgisch=französischen Grenze in Süd=Quierreaur das Erdreich in einer Entsernung von 6 Hektar um 6 Meter gesenkt. Infolgedessen stürzte der nach Mons Conde führende Kanal ein. Das Wasser überschwemmte die benachbarten Felder. Man schreibt die Senkung dem unvorschriftsmäßigen Abbau in den Kohsenbergwerken zu. Manöverunfälle in Sachsen. Bei den Manövern in der Gegend von Annaberg wurde der Oberleut nant Grimm won einem Geschütz überfahren. Der Offizier wurde schwer verletzt. Der Oberstleutnant Frantz stürzte mit seinem Pferde und wurde durch Hufschläge des wild um sich schlagenden Tieres schwer verletzt. Die Kaiser=Manöver liefen bekanntlich trotz größter Anstrengung der pen ohne Unfall ab. Die Windhunde des Ozeans.„Kronprinzessin Cecilie“ vom Norddeutschen Lloyd legte die Ueberfahrt nach Amerika in 5 Tagen und 10 Stunden zurück, das ist die beste Leistung, die jemals ein deutscher Dampfer erreicht hat. Schloß und Park zu Wilhelmstal bei Kassel der preußischen Krone gehörig, sollen nach der „Frkf. Ztg.“ verkauft werden. Das genannte Blatt tadelt die hier sich offenbarende falsche Sparsamkeit. Es schreibt: „Um die jährlichen Unterhaltungskosten von etwa 15 bis 20000 Mk. zu vermeiden, will man diesen wunderbaren Sitz, der angekanntermaßen die Perle aller Rokokoschlösser Deutschlands darstellt, veräußern. Man will sogar das Inventar gesondert losschlagen, um eine größere Kaufsumme herauszubekommen. Es ist anzunehmen, daß in Hessen und nament lich in Kassel, scharfe Proteste gegen diese neue Beschränkung der„berechtigsten Eigentümlichkeiten“ erhoben werden wird. Rheinland und Westfalen. Düsseldorf, 15. Sept. Von einem Geisteskranken überfallen wurde in seiner Sprechstunde ein Arzt aus der Heyestraße in Düsseldorf=Gerresheim. Der Arbeiter Z., der schon längere Zeit in einer Heilanstalt zugebracht hatte, verlangte von dem Arzt einen Kranken schein, und als seinem Verlangen nicht sogleich stattgegeben wurde, sprang er dem Arzt an den Hals. Dem Arzt, der den Zustand des Kranken bald erkannte, gelang es aber, den Wütenden zu beruhigen. Als die erbetene polidiche Hilfe erschien, sprang Z. auf den Polizeidiener los und ritz ihn zu Boden. Bei dem sich entspinnenden Kampfe erlitt der Irre erhebliche Kopfverletzungen. Erst mit Hilfe von weiteren Beamten gelang es, den Rasenden zu über wältigen. Er wurde nach Anlegung eines Verbandes der Heil= und Pflegeanstalt Grafenburg zugeführt. Barmen, 15. Sept. Mit dem Tode bezahlt. Auf der Wuppertal=Dampfziegelei in Langerfeld erkletterte der 9jährige Johann Kellermann einen 30 Meter hohen Fabrikschornstein, der nicht mehr benutzt wird und der zum Aufsteigen eingerichtet ist. Beim Aufstieg muß der Knabe einen Tritt verfehlt haben, er stürzte in die Tiefe. Die Schädeldecke wurde dem Knaben zertrümmert, der bald darauf starb. Köln, 15. Sept. Der Toddes Greises. Gestern abend wurde auf der Weyerstraße ein 83jähriger Herr von einem betrunkenen Mann umgerannt, kam zu Fall und zog sich schwere innere Verletzungen zu. Der Ver unglückte wurde in das Hospital gebracht, wo er heute vormittag seinen Verletzungen erlegen ist. Trier, 15. Sept. Sturzim Manöver gelände. Der Kommandeur der Kriegsschule Engers, Oberstleutnunt zur Nedden, zog sich im Manöver auf Hochwald durch Sturz einen Schädelbruch zu. Sein Zustand ist bedenklich. Dortmund, 16. Sept. Nach einer Zahnope ration in der Narkose ist gestern ein 11=jähriges Mädchen an Herzschlag gestorben. Der Zahnarzt hatte zu der Operation einen Arzt hinzugezogen, der das Kind vorher untersucht hatte. Dortmund, 16. Sept. Niederdeutsches. Die der Deutschen Treuhandgesellschaft übertragenen Forderungen unter 10000 Mark an die Niederdeutsche Bank hatten vorgestern eine Höhe von zirka 7650000 Mark erreicht, die sich auf rund 8000 Gläubiger verteilen.— Bekanntlich wurde über das Vermögen der Bochumer Metallwarenfabrik, G. m. b. H., in Bochum, mit Zweiganstalt in Dortmund, am 26. August der Konkurs eröffnet. Die erste Gläubigerversammlung fand vorgestern im Amtsgericht zu Bochum statt. Der Konkursverwalter, Rechtsanwalt Kuhlemann, teilte mit, daß eine Aktiv= masse von 207362 Mark verbleibe. Demgegenüber betragen die Passiva etwa 1500000 Mark; etwa 47000 Mark sind Warenschulden, die übrigen Banken= und Wechselschulden. Es ist mit einer Konkursdividende von 12 Prozent zu rechnen. Der Gründungsvorgang ist nach Mitteilung des Konkursverwalters höchst zweifelhaft. Die Bochumer Metallwarenfabrik war eine Filiale der Rheinisch=Westfälischen Maschinenbauanstalt Altenessen. Sie entwickelte sich 1902 zu einer selbständigen Gesellschaft unter dem jetzigen Namen. Das Stammkapital wurde auf 350000 Mark angegeben. 18000 Mark wurden von den Gesellschaftern: 1. Westfälische Bankkommandite Ohm, Hernekamp u. Co., der jetzigen Niederdeutschen Bank zu Dortmund, 2. Bankier Ohm=Dortmund, 3. Bankier Robert Laue=Münster, 4. Kaufmann August WiedenfeldEssen bezahlt. Die Rheinisch=Westfälische Maschinenbauanstalt Altenessen brachte die restierenden 332000 Mark dadurch in die Filiale ein, daß sie das Aktivvermögen von 974 Mark durch einfache Höherbewertung auf 350000 Mark brachte, so daß sie nach außen hin ein Stammkapital von 350000 Mark ergab. Daneben bestand zurzeit der Gründung allein ein Bankschuld von etwa 150000 Mark, welche die Bochumer Metallwarenfabrik mitübernommen hatte. Infolge der hohen Bankzinsen hatte die Bochumer Metallwarenfabrik mit ständigen Verlusten zu arbeiten. 1904 veranlaßte Ohm die Gesellschaft. den Vertrieb von Automobilen zu übernehmen. Die Bochumer Metallwarenfabrik geriet bei der Niederdeutschen Bank, welche die großen Summen vorstreckte, in immer größere Schulden; allein an Zinsen und Provision aus den letzten Jahren dürften 200000 Mark geltend gemacht werden. Ahlen, 15. Sept. Von einem Baum erschlaen. Gestern schlug dem bei der Holzfirma Gebr. Küper eschäftigten Arbeiter Biehe beim Verladen von Langlz ein Baum vor die Brust. Der Mann war sofort kot. B. hinterläßt eine Frau und drei Kinder. Aus Stadt und Umgegend. Nachbruk unserer mit Korrespondenzzeichen versehenen Lokalnotizen ist mit vollständiger Quellenangabe gestattet 17. September 1910. Mülheim-Aitftadt. * Zirkus Straßburger trifft am kommenden Dienstag hier ein und gibt am selben Abend bereits seine Eröffnungs=Vorstellung. Trotzdem in Oberhausen gleichzeitig zwei Zirkusunternehmen gastieren, ist, wie ans geschrieben wird der Zirkus Straßburger dort jeden Abend ausverkauft. Die N. L. 3. schreibt u. a. über die Eröffnungsvorstellung: Die Stärke des Zirkus Straßburger besteht vornehmlich in vorzüglichen Pferoedressuren und Reiterkunststücken. Ergötzliche Szenen bietet das Sportspiel„Polo“, ein Ringkampf ums Pferd, wobei 5 Bereiter auf 4 Pferden solange ringen, bis zwei von ihnen um ein Pferd kämpfen. Ein Stück Wildwest brachte die Nummer„Farmerleben im fernen Westen.“ Ueberraschend sichere Schützen traten auf. Mit köstlichem Humor parodierte oer dumme August die hohe Schule auf seinem edlen Renner", wie überhaupt für reichliche Erregung des Zwergsells der Zuschauer Sorge getragen wird. Von der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Der von der Generalversammlung letzthin beschlossene Nachtrag zum Kassenstatut, nach dem eine neue(obere) Versicherungsklasse mit einem Durchschnittslohn von M. 5, einem Krankengelde von Mk. 2,75 läglich und einem Sterbegeld von Mk. 200 eingerichtet wird, hat die behördliche Genehmigung erhalten. In diese neue Versicherungsklasse gehören sämtliche Versicherten mit einem Tagesverdienst von M. 4,25 aufwärts. * Bessere D=Zug=Wagen. Eine Teuerung, die das Publikum sicher sehr begrüßen wird, wird bei den neuen D=Zug=Wagen auf der preußischen Eisenbahn eingeführt. Es hat sich herausgestellt, daß die bisherigen beiden Trittstufen zu den Türen der Wagen zu hoch und steil angeordnet sind, was sich besonders beim Aussteigen unangenehm fühlbar macht. Durch Einfügung einer dritten Stufe, sowie durch eine geringere Neigung der Treppen ist jetzt ein bequemeres Ein= und Aussteigen erreicht. Auch der Gang der Wagen soll durch Verbesserung der Achsenfederung noch ruhiger werden, sodaß das Publikum, das längere Reisen vor sich hat, nicht mehr die Coupons über den Achsen zu fürchten braucht.— Die Wormser Volkszeitung“ hatte eine Reihe von Vorfällen berichtet, die dariun sollten, wie die Bedienung auf den Maschinen der preußischen Eisenbahn sehr lässig sei und wie die mangelnde Erhaltung eines guten Zustandes der Maschinen direkt verkehrsgefährdend sei. Die Eisenbahndirektion Mainz hat jetzt eine Erklärung dahingehend abgegeben, daß diese Fälle teils ungeheuer ausgebauscht, teils glatt erfunden worden sind. * Zum nationalliberalen Vertretertag in Kassel. Das nationalliberale Parteisekretariat in Kassel bittet uns, allen Parteifreunden, die an der Tagung teilzunehmen gedenken. mitzuteilen, daß bei Wohnungsbestellungen auch die Preisangabe sowie die Angabe der Zeitdauer für die Zimmerbenutzung berücksichtigt werden möge. Fernerhin sei es bei der großen Zahl der Anmeldungen erwünscht, wenn befreundete Heiren ein Zimmer geme insam benützen, da es in Kassel unmöglich sei, jeden Teilnehmer in einem besonderen Zimmer unterzubringen. Die Beträge für das gemeinsame Festmahl (4 Mart) und den Ausflug am Montag(6 Mart) müssen baldmöglichst an Herrn Parteisekretär E. Fischer in Kassel, Königstor 72, eingesandt werden. * Vom Bruder aus dem Schleusenkanal gerettet. Gestern abend gegen 5½ Uhr ist ein etwa vierjähriges Kind der Familie Jeckel, auf dem Scharpenberg wohnend, auf der Seite an der Wilhelmstraße in den Schleusenkanal gestürzt. Ein dreizehnjähriger Bruder des Kindes, der noch weit entfernt wwar, lief schnell herbei, sprang dem Kinde nach und holte es aus dem Wasser. Von den Zeugen des Unfalls hatte keiner den Mut zu dieser Tat gesunden. ? D u r c h e i n F u h r w e r k v o n d e r L e i t e r g e r i s s e n. G e s t e r n Morgen gegen 8 Uhr stieß dem beim Anstreichermeister Lange in Diensten stehenden Anstreichergehilfen August Hauchmann von hier ein schwerer Unfall zu. Er stand auf der Leiter und war mit dem Anstreichen des Rauchholz'schen Hauses an der Bogenstraße beschäftigt. Von dem vorbeifahrenden Milchfuhrwerk Hartmann aus Menden wurde die Leiter erfaßt und umgerissen. Hauchmann stürzte auf das Pflaster und blieb besinnungslos und schwer verletzt liegen. Er wurde gleich in dos evangelische Krankenhaus geschafft. Der Unfall ist um so mehr bedauerlich, als der Betroffene der Ernährer einer zahlreichen Familie ist. Die erste Hilfe hatte unter Leitung von Dr. Neumann der Krankenpfleger Engels aus der Teinerstraße geleistet. * Ueber zu geringen Gasdruck wird seit Wochen geklagt. Wir selbst haben in einer langen Reihe von Tagen erfahren, daß zum Beispiel in einem Hause an der Bachstraße abends zwischen 7 und 9 Uhr von einer nicht geringen Anzahl von Brennern ein geradezu jämmerliches Licht gespendet wurde, bei dem man nur unter besonderen, die Augen schädigenden Anstrengungen lesen konnte. Daß der Uebelstand sich in den genannten Abendstunden besonders bemerkbar macht, erklärt sich daraus, daß um diese Zeit die größten Anforderungen an die Gasometer gestellt werden. Immerhin scheint in Fällen ganz besonders schlechter Beleuchtung nicht nur der allem Anschein nach zu geringe Gasdruck die Ursache zu sein. So ist jetzt in dem Hause an der Bachstraße die Gasleitung mit Kohlensäure ausgeblasen worden, und nun, nachdem eine Menge Schmutz aus der Leitung entfernt wurde, ist das Licht wieder besser.— Aus M.=Speldorf wird noch geschrieben „Als Kuriosum zu dem Kapitel der Neuordnung der Gasversorgung in unserer Staot mag von hier berichtet werden. daß gestern morgen hiesigen Bürgern mehrere Male während des Gebrauches die Gaskocher und Lampen erloschen! Schon auf der Speldorfer Kirmes war allenthalben der schwach: Gasdruck als lästig empfunden worden. Eine Eingabe hiesiger Gasabnehmer an die Stadt hatte zur Folge, daß gestern die Stadt auf dem bereits im Abbruch begriffenen Gaswerke in M.=Speldorf einen Gasometer wieder instandsetzen ließ, um hier Gas aufzuspeichern und den Druck zu erhöhen. * Apotheke. Während der Zeit der Sonntagsruhe der Apotheken bleibt morgen die Löwen=Apotheke auf der Eppinghoferstr. geöffnet. In M.=Broich ist während der Zeit der Sonntagsruhe morgen die Einhorn=Apotheke geschlossen, während die Schwanen=Apotheke in M.=Speldorf geöffnet ist. Bis nach mittags: 2 Uhr sind alle Apotheken geöffnet. ** Dies und das. Die Umlegung des Ruhmbachkanal unter der Ruhrstraße her, die infolge des Neubaues der städtischen Badeanstalt notwendig wurde, ist nun vollendet, und die Straße wird nächste Woche für den Verkehr wieder freigegeben.— Ein trauriges Ende nahm eine Ver gnügungsfahrt, die mehrere Herren von hier nach Brüfsel unternahmen; ein Teilnehmer Kaufmann B. wurde bei einer Wagenfahrt vom Schlagfluß gerührt und verschied bald darauf.— Die südliche Hälfte der Ruhrbrücke erhält augenblicklich die Belastung. In den nächsten Tarei soll mit dem Bau der nördlichen Hälfte begonnen werden.— Zwei etwa 10jährigen Bürschchen, die auf dem Kohlenberg für 40 Pfg. Zigaretten kaufen wollten, wurde statt des Tabaks ungebrannte Aschte angeboten, was sehr erfreulich ist.— Bei Kahnfahrten auf der Ruhr wagen sich manche Leute zu weit an die durch ein Drahtseil und Warnung tafeln gezogene Grenze für Vergnügungsfahrten. Auch gestern saß an der Stelle wieder ein Nachen mit 6 Personen fest, die von Fuhrleuten nach und nach aus ihrer Lage befreit wurden. * Polizeibericht. Es wurden angezeigt: Eine noch unermittelte Person, die aus dem verschlossenen Stalle des Dreher: H. K. sechs Kaninchen entwendet; eine gleichfalls noch unermittelte Person, die dem Former M. H. Werkzeuge ent. wendete; der Schreiner H. H. in M.=Saarn, der sein Mutter mißhandelte und beleidigte; die Ehefrau Sch., hier, die das Kind M. G. absichtlich mit heiße Wasser übergoß und am rechten Arm verbrühte; die Fabrikarbeiterinnen M. R. u. A. v. L. in M.=Saarn wegen Obstdiebstahls; die Dienstmagd M. S. in M.=Saar wegen Fundunterschlagung; der Schüler W. H. i M.=Saarn wegen Diebstahls z. N. des Gerbers W. H.; mehrere noch unermittelte Personen wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung z. N. des Obermeisters K. R. in M.=Styrum und der Schlosser F. St. und der Krankenführer F. P. in M.=Broich wegen Wilderns, sowie die Ehesrauen St. uno P. wegen Hehlerei. * Oberhausen=Dümpten, 16. Sept. Aus der evangetischen Gemeinde. Die Anstellung eines zweiten Pfarrers scheint lich nun doch in die Länge ziehen zu wollen. Sollte die Ausführung dieser Absicht, so wird geschrieben, noch weiterhin auf Schwierigkeiten stoßen, so sollte man eine anderweite Regulierung der kirchlichen Grenzen in Erwägung ziehen. Diese decken sich zurzeit noch mit den politischen. Das Gebiet der Kirchengemeinde Dümpten gehört politisch zum Teil nach Mülheim a. d. Ruhr und zum Teil nach Oberhausen. Dadurch entstehen Unannehmlichkeiten mancherlei Art. Erinnert sei nur an das Einziehen der Kirchensteuern und an das Armenwesen. Es darf doch wohl als sicher angenommen werden, daß die nach der Aufteilung des Landkreises Mülheim a. d. Ruhr erfolgte Gebietsabzweigung der Stadtgemeinde nunmehr bestehen bleiben wird. Nun sollte man auf kirchlichem Gebiete nicht zurückbleiben, dem Zuge der Zeit folgen und mit der bestehenden Einrichtung brechen. Nach der Eingemeindung sind die Verhältnisse auf dem kirchlichen Gebiete Dümptens noch verwickelter geworden. Ein Teil des früheren Dümpten gehört jetzt kirchlich und politisch nach Oberhausen, ein Teil nur politisch und endlich der dritte Teil gehört nur politisch nach Mülheim a. d. Ruhr. Würde der politisch nach Oberhausen gefallene Teil Dümptens auch tirchlich ganz nach hier einverleibt werden, so könnte man vorläufig in M.=Dümpten infolge der dadurch entstehenden Verkleinerung der Gemeinde auf die Anstellung eines zweiten Pfarrers Verzicht leisten. * Oberhausen=Styrum, 16. Sept. Goldene Hochzeit. Heute feiern die Eheleute pensionierter Postbeamter Wilhelm Söffken und Frau Karoline geb. Kurz das Fest der goldenen Hochzeit. Beide Eheleute erfreuen sich in ihren Bekanntenkreisen allgemeiner Beliebtheit und es werden ihnen von allen Seiten Glückwünsche dargebracht. Vereinsnachrichten u. Vergnügungen. Duisburg, 16. Septbr. Burgacker. Am 1. Oktober beginnt das bekannte Theater Job=Classen ein vierwöchiges Gastspiel. Es wird eröffnet mit dem dreiaktigen Schwank „Der brave Hermann“. Sport. Fußball. Am kommenden Sonntag, nachmittags 4 Uhr, spielt die Mannschaft des Mülheimer Sportvereins e. V. gegen die 2. Mannschaft des Sport=Klubs„Union“, Hamvorn im Meisterschaftsspiel auf dem Platze des M. S. V. an der Dimbeck. Die 1. Mannschaft des M. S. V. spielt zur gleichen Zeit in Hamborn gegen Hamborn 1 im Meisterschaftsspiel. Aus dem Gerichtssaal. h Die„Bahnhofswirtschaft“ vor dem Stationsgebäude. Ein interessanter Fall ist in der gestrigen Mülheimer Schöfsengerichtssitzung verhandelt worden. Die Inhaberin der Bahnhofswirtschaft in M.=Eppinghofen war angeklagt, dadurch gegen die Gewerbeordnung verstoßen zu haben, daß sie einen konzessionspflichtigen Wirtschafts=Berieb eröffnete, ohne vorher die polizeiliche Genehmigung eingeholt zu haben. Der Sachverhalt ist folgender: Die Königliche Eisenbahndirektion hat der Angeklagten außer den Wirtschaftsräumen im Hauptgebäude einen solchen Raum in dem Vorbau des Stationsgebäudes eingerichtet mit der ausdrücklichen Bestimmung zum Wirtschaftsbetrieb, außerdem hatte die Eisenbahndirektion vorgeschrieben, vor dem Lokal die Bezeichnung„Bahnhofswirtschaft" als Aushängeschild anzubringen. Auf Grund einer Anzeige bei der Polizeibehörde wurde gegen Frau Gumpert vorgegangen. Der Verteidiger suchte mit verschiedenen Urteilen höchster Gerichtsinstanzen und mit dem vorliegenden Pachtvertrage die Unhaltbarkeit der Anklage nachzuweisen. Das Gericht schloß sich nach kurzer Beratung den Ausführungen des Verteidigers an, sprach den Angeklagten frei und legte die Kosten der Staatskasse zur Last. Mülkeim-Heißen. * Aus der evangelischen Gemeinde. Am Dienstag, dem 20. d. Mts., abends 8 Uhr, nehmen nach den Sommerferien im Lehrsaal an der Kirche die Uebungsabende des Kir chenchors in gewohnter Weise ihren Fortgang. Hoffentlich schließen sich dem Chor wieder viele neue Mitglieder an. * Personalnachricht. Rektor ernannt worden. Mülheim. Saarn. Hauptlehrer Grünweller ist zum Industrie, Handel, Schiffahrt und Verkehr. Amsterdam, 16. Septbr. Die Niederländische Bank hat den Diskont von 5 aufl 4 Prozent herabgesetzt. — Die Ermäßigung wurde zwar mit Befriedigung begrüßt, doch blieb sie einstweilen auf den Anleihemarkt ohne weitere Einwirkung, da die Bank den Beleihungszinssatz unverändert ließ. Schiebungsgeld bleibt jetzt auf 5 Prozent. Letzte Nachrichten. Der neue Unterstaatssekretär im Kolonialamt. Berlin, 16. Sept. Der Kaiser hat den Bürgerneister von Metz, Geh. Regierungsral Dr. jur. Paul Böhmer, zum Unterstaatssekretär im Reichslolonialamit ernannt. Die Stichwahl in Frankfurt=Lebus. Berlin, 16. Sept. Zu der in Frankfurt=Lebus notwendigen Stichwahl richtet die Kreuzzeitung folgenden erfreulichen Aufruf an die konservativen Wähler: Es wird nun darauf ankommen, bei der Stichwahl den Sieg der Sozialdemokratie zu verhindern. Zu dem Zwecke ist aber erforderlich, daß die Wähler des konservativen Kandidaten Arbeitersekretär Dunckel Mann für Mann dem nationalliberalen Kandidaten Dr. Winter ihre Stimmen geben, und nicht nur das, die Konservativen müssen ihre patriotische Opferwilligkeit auch insofern betätigen, als sie unter den säumigen Wahlberechtigten, von denen insgesamt über 7000 ihre staatsbürgerliche Pflicht gestern nicht erfüllt haben, für den nationalliberalen Kandidaten werben. Wir sind davon überzeugt, daß unsere Parteifreunde im Wahlkreis Frankfurt=Lebus nichts unterlassen werden, um den Sieg des Sozialdemokraten zu verhindern. Der Automobiltod. Paris, 16. Septbr. In der Nähe von Isle sur Suippe (Departement Marne) stießen z wei Kraftwagen zusammen und schlugen um. Einer der Reisenden, ein Bankier Lamarre aus Reims wurde getötet. Die übrigen Reisenden wurden schwer verletzt. Boulogne sur Mer, 16. Septbr. Der Automobil= Rennfahrer Guippone, Sieger im Rennen für Coupé=Voiturettes von 1909, ist heure abend in Wirwignes, einem Dorfe in der Nähe von Boulogne, b eim Uebungsfahren für das übermorgen stattfindende diesjährige Rennen für CoupéVoiturettes verunglückt. Er wollte einem Radfahrer ausweichen und fuhr mit seinem Peugeot=Wagen gegen die Böschung des Chausseegrabens, wobei der Wagen sich überschlug. Guippone war sofort tot; der Chauffeur hat nur leichte Verletzungen erlitten. Hagen, 16. Septbr. Gestern abend fuhr ein Automobil gegen einen elektrischen Leitungsmast. Die fünf Insassen wurden herausgeschleudert und mehr oder weniger schwer verletzt. Das Automobil wurde vollständig zertrümmert. Doppelmord und Selbstmord. Chemnitz, 16. Sept. Heute nachmittag um 4 Uhr erschoß der Restehändler Schreiter seine Ehefrau seine Stieftochter und sich selbst. Schreiter lebte mit seiner Frau in Scheidungsklage. Mit Lustschiff und Flugmaschine. München, 16. September. Das Luftschiff P VI unternahm heute nachmittag unter Führung des Oberleutnants Stelling eine Fernfahrt nach dem Chiemsee. Nach einer Schleisenfahrt über Prien und nach dem Besitzh von Herrenchiemsee nebst Fraueninsel überquerte das Luftschiff die ganze Breite des Sees, fuhr bis Traunstein und tehrte dann über Wasserburg nach München zurück. Die ganze 200 Kilo. meter weite Fahrt dauerte 4½ Stunden und ist durchaus glatt verlaufen, obwohl streckenweise senkrechte Luftbewegugen Nebelbön und Wirbelwinde herrschten. Berlin, 17. September. Auf dem Flugfelde Mars bei Brandenburg flog gestern der Aviatiker Grade mit dem kürzlich verbesserten Zweitakt=Motor 64 Minuten 63 Sekunden. Nur die eintretende Dunkelheit zwang ihn zu landen. Berlin, 17. September. Die Gramertsche Flugmaschine wird in den nächsten Tagen auf dem Tempelhofer Felde ihren ersten Aufstieg unternehmen. Mit diesem eigenartigen Land=, Wasser= und Luftfahrzeug wird die deutsche Aviatik einen neuen Typ vesitzen, der zu großen Hoffnungen berechtigt. Der Ersinder und Erbauer des Apparates. Grawert, plant noch für viesen Herbst einen großen Flug ron Berlin nach Stockholm, wobei der Apparat mehrere Wasserlandungen und Aufstiege auf der Ostsee unternehmen soll. Räuberischer Uebersall auf eine Gemeindekasse. Breslau, 17. September. Wie der„Kattowitzer Ztg.“ von der russischen Grenze gemeldet wird, üb erfielen bewaffnete Banditen das Gemeindeamt in Halina. Ein Wächter, der sich den Räubern entgegenstellte, wurde erstochen. Vom Lärmi erwächte die Frau des Gemeindevorstehers u. öffnete das Fenster In demselben Augenblick traf sie eine Kugel. Durch den Schuß wurden die Bauern alarmiert und traten bewaffnet den Näubern entgegen, die das Feld räumen mußten, ohne daß es ihnen gelang, sich der Gemeindekasse zu bemächtigen. Ein Soldatenschinder. Berlin, 17. September. Die Morgenblätter melden: Das Manöverkriegsgericht im Eichsfeld verurteilte einen Sergeanten vom 71. Infanterieregiment wegen Soldatenmißhandlung in 99 Fällen zu 1 Jahr und 3 Wochen Zuchthaus und Ausstoßzung aus dem Heere. Der Brand von Petersburg, 17. Sept. In Zaryzin in SüdRußland brach(wie in Nr. 214 schon gemeldet. Red.) eine gewaltige Feuersbrunst aus, durch die in 4 Tagen 2600 Häuser vernichtet und 15000 Menschen obdachlos wurden. Zwei Knaben sollen den Brand verursacht haben, indem sie Watte zu verbrennen suchten, wobei eine Watte=Niederlage in Brand geriet. Beim Zusammensturzt des Gebäudes soilen 30 Menschen unter den Trümvermißt. In manchen Holzhäusern sind die Bewohner beim Retten ihres Eigentums verbrannt. Hauseinsturz beim Abbruch. Budapest, 17. Sept. Im Zentrum der Stadt stürzte gestern beim Abbruch eines alten Hauses Mauerwerk des ersten Stockwerkes ein und bearmb mehrere Arbeiter und Passanten unter sich. Bis zum späten Nachmittag wurden 8 Lote und 2schwer Verletzte geborgen. Mannheim, 16. Sept. Fünf am Rangierbahnhof an der Feudenheimer Brücke mit Anstreicherarbesten beschäftigte Arbeiter sind infolge eines Gerüstbruchs in die Tiefe gestürzt und haben sich meist schwere Kopfverletzungen zugezogen. Drei von ihnen mußten mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus befördert werden. Ein Schnellzug in Stücke gerissen. Paris, 17. Sept. Der von Rochelle kommende Schnellzug ist gestern im Bahnhof Bordeaux bei dichtem Nebel von einer Maschine angerannt und förmlich in Stücke gerissen worden. Zwei Waggons wurden vollständig zertrümmert. Ein Soldat wurde sofort getötet, 2 andere Personen sind schwer, 4 leicht verletzt.— Nach einer anderen Meldung sollen 2 Personen getötet und 16, darunter 3 schwer, verletzt sein. Der Führer der Rangiermaschine erklärte, 3 Meter vor der Unfallstelle Signale, ein rotes und ein weißes, aber nicht den Schnellzug gesehen zu haben. Er konnte die Maschine, die mit 20 Kilometer Geschwindigkeit fuhr, nicht mehr zum Stehen bringen. Die Cholera. Berlin 17. Sept. Unter Choleraverdacht ist gestern nachmittag ein 20jähriger Arbeiter in das Rudolf Virchow=Krankenhaus eingeliefert worden. Er war mit polnischen Arbeitern auf dem Lehrter Bahnhof angekommen und so schwer erkrankt, daß ein Schutzmann ihn nach der Charitee bringen mußte. Berlin 17. Sept. Nach den Morgenblättern ist augenblicklich in Groß=Berlin eine ungewöhnlich große Zahl von Typhuserkrankungen zu verzeichnen. Ehrlich=Hata in der spanischen Armee Madrid, 17. Sept. Der Kriegsminister hat den gegenwärtig in Berlin weilenden Militärarzt Angel Morales beauftragt, sich nach Frankfurt a. M. zu begeben, um das Heilmittel Ehrlich=Hata 606 zum Zwecke der Anwendung in der spanischen Armee zu studieren. * Bukarest, 17. Sept. Großes Aufsehen erregt die Verhaftung eines Arztes. Die näheren Umstände sind noch nicht bekannt. Es verlautet, daß er Patienten angeblich mit Ehrlich=Hata 606 behandelte. Aus eine Anfrage der Staatsanwaltschaft bei Geheimrat Ehrlich lief die Mitteilung ein, daß von ihm niemals irgend welches Quantum Serum geliefert worden lei. Der Arzt behauptet hingegen, er habe das Serum von der Laboratoriumsverwaltung gegen hohe Bezahlung erhalten. Zur Fleischteuerung. Essen, 16. Sept. In der heutigen Stadtverordnetensitzung wurde eine sozialdemokratische Interpellation über die Fleischteuerung eingebracht, in der an die Stadtverwaltung die Anfrage gerichtet wurde, welche Maßnahmen sie ergreifen wolle, um der Fleischteuerung entgegenzuwirken, und ob sie sich wegen der Aufhebung der Grenzsperre an die Regierung wenden wolle. Nach längerer Erörterung, in deren Verlauf der Oberbürgemeister anregte, die Behandlung der Angelegenheit dem Städtetage zu überlassen, wurde die Interpellation an die zuständigen Kommissionen überwiesen, die Material sammeln sollen, das dem Städtetag vorgelegt werden soll. Arbeiterbewegung. Wien, 16. Sept. Während die sozialdemokratisch organisierten Angestellten und Arbeiter der Südbahn sich mit den von der Verwaltung bewilligten Zugeständnissen zufrieden erklärt haben, setzen die Beamten und Unterbeamten, die in besonderen Verbänden organisiert sind, die passive Resistenz fort, um weitere Zugeständnisse zu erwirken. Verschiedenes. Duisburg, 16. Septbr. Gestern Abend kam es zu einem schweren Zusammenstoß zwischen einem Straßenbahnwagen und einem Bäckerwagen. Der Bäckerwagen wurde vollständig zertrümmert. Der Vorderperron des Straßenbahnwagens wurde eingedrückt. Der Kutscher erlitt schwere Verletzungen. Berlin, 17. Septbr. Der Postassistent Sprung aus Koblenz, der seit einigen Tagen in Neuwied etatsmäßig angestellt war, ist mit einem Geldbriefe über 9000 M. und dem gesamten Wertsachenbestand des Postamtes Neuwied verschwunden. Der Defraudant ist mit seiner Braut zur Brüsseler Weltausstellung gefahren. Berlin 17. Septbr. Gestern nachmittag wurde auf dem Grundstück des Kabelwerkes Oberspree der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft der etwa 40 Jahre alte Rangierer Rosenbaum beim Rangieren getötet. Literatur. — Bunte Jugendbücher. Herausgegeben von der Freien Lehrervereinigung für Kunstpflege. Eußlin und Laiblins Verlagsbuchhanolung in Reutlingen. Jedes Heft 10 Pfg. Ladenpreis. Es ist hier zum ersten Mal der Versuch gemacht worden, eine Sammlung guter und billiger Kinderbücher zu schaffen. Was hier für 10 Pfg. geboten wird, ist geradezu erstaunlich. Jedes Heft hat einen Umfang von 32—48 Seiten, ein buntes Deckelbild und 3—4 Innenbilder. Die Hefte, die vorliegen, enthalten Märchen von Grimm, Volkmann=Leander. Erzählungen von Amicis, Th. Justus, Hebel und Reinick, ferner Schildbürger=, Eulenspiegel= und Rübezahlgeschichten. Nummer 218 Zweites Blatt der Mtülheimer Zeitung 17. Sept. 1910. Berliner Bilder. Die Ungalanten und die Galanten. K. Berlin, den 16. September. Es klingt wie ein Lied aus alter Zeit, und man Lezischt verwundert, es ist, als läse man in einem vergilbten Schuer. ter, den man beim Antiquar erstanden, penn man von einer Berlinerin von heut eine Klage über die ungalanI ecbstie) Aas dun Kischaise ealse 65 cn Bescheidenheit und weil sie nicht mehr an ihre Hegemonie glauben, und die Frauen, die ihnen diesen Glauben genommen, sagen es noch, jedoch nur mit spöttischer Betonung. Es könnte für ein Märchen gehalten werden, daß auch unter den Berlinerinnen, den selbstbewußten, für Gleichberechtigung entflammten, noch welche sind, die sich härmen oder ärgern, wenn ein männlicher Mitmensch ihnen gegenüber nicht galant ist. Und doch ist es wirklich so. Und sie härmen und ärgern sich nicht heimlich, sondern beklagen sich laut und öffentlich, sehr zum Leidwesen der strengen Frauenrechtlerinnen, die von dem Manne keine Galanterie haben wollen, für die der Mann der Feind ist, mit dem man sich schlägt, von dem man fordert, dessen Freundlichkeiten man aber als Demütigungen entrüstet zurückweist. Die andern, die noch gern eine Aufmerksamkeit, ein Kompliment von männlicher Seite entgegennehmen, sie sollten auch bei ihren Schwestern die Schuld dafür suchen, daß die Herren heute so wenig galant sind und es anscheinend immer weniger werden. Die Herren haben den Fehdehandschuh, den man ihnen hingeworfen, aufgehoben, und es waren nicht nur Frauenrechtlerinnen, die ihn warfen und sich noch täglich darin üben, Oft mit Kleinigkeiten. Wer im überfüllten Straßenbahnwagen einmal einer Dame seinen Sitzplatz angeboten und darauf ein schroff ablehnendes:„Ich danke!“, begleitet von einer unhöflichen Geste, zur Antwort bekommen, der wird sich innerlich vornehmen, in Zukunft sitzen zu bleiben, und veranlaßt ihn seine Wohlerzogenheit, diesem Vorsatz untreu zu werden, und die Dame läßt sich auf den ihr zur Verkügung gestellten Sitzplatz nieder ohne ein Wort des Dankes oder mit einem herablassenden Kopfnicken, steht er aus Galanteric nicht wieder auf. Wieviele Herren sind aber nicht auch schon durch die Rücksichtslosigkeit eleganter Schönen im Theater und in den Theatergarderoben ungalant geworden! Die großen Hüte haben geradezu aufreizend gewirkt, und die weitgehendsten Forderungen unserer Suffragettes halten keinen Vergleich damit aus. Auf der Straßenbahn ist neulich ein Herr, der dos à dos mit seiner Dame saßz und von dem gewaltigen Hut fortwährend belästigt wurde, im höchsten Jorn aufgesprungen und hat einen Faustschlag nach dem Kopf der Riesenhutträgerin geführt. Das war unerlaubte Selbsthilfe, und sie ist allgemein verurteilt worden, aber aus dem Publikum wurden doch Stimmen laut, die dem Schlagfertigen mildernde Amstände zugebilligt haben wollen. Der beste Mensch könne zur Verzweiflung getrieben werden, wird erklärt, wenn ihm der oft stachelige Rand eines modernen Tamenhutes den Macken kratze und schramme, und einer erzählt, wie er von einer Holden, die er im gleichen Fall gebeten, etwas mehr Rücksicht zu nehmen, schnippisch gefragt worden sei:„Ihnen pickt es woll!“ Da hätten ihn denn auch schwarze(Gelüste angewandelt, wie jenen Herr n, der das Faustrecht zu lieben scheine. Seht ihr, ihr Berlinerinnen, die ihr euch über die ungalanten Männer beschwert, ihr habt euch ebensowohl zu bessern, wenn ihr wollt, daß es wieder besser werde, und laßt ihr diesen Willen merken, werden wir auch den jungen und alten„Kavalieren“ den Text lesen, die im Umgang mit Damen einen schnoddrigen, flegelhaften Ton anschlagen und Unmanierlichkeit mit Forschheit und Schneidigkeit verwechseln.,. dux Tart, 5ok.uherat Fragwürdige Kaval er von der Sorte beherbergt nicht bloß die Großstadt, man begegnet ihnen an allen Orten, aber die Großstadt hat eine andere Spielart, die nur auf ihrem Boden. in ihrer Luft die nötigen Existen. bedingungen findet. Ihr oberster Grundsatz ist:„Imner gehel, und wenn die Welt darüber zu Grunde geht.“ Die„Welt“ sind die Leute, die sich von ihnen übertölpeln und beschwindeln lassen. Und da sie das Schwindeln aus dem ff verstehen, so leben sie auch immer nobel. Die feinsten Schneider bauen ihnen die Anzüge, sie mohnen in der feinsten Gegend. sind aufs feinste eingerichtet und verkehren nur in den feinsten Restaurants. Oeffnen sie ihre Brieftasche, so quellen die blauen und grauen Scheine heraus, in der Krawatte tragen sie einen Brillanten, der aus einem Kronschatz zu stammen scheint, an den Händen funkeln die wertvollsten Ringe. Sie schleppen ein Vermögen mit sich herum. Empfangen sie aber den Besuch des Gerichtsvollziehers, so gehört ihnen nichts, und sie verwandeln sich in unpfändbare arme Kirchenmäuse. Der„Schwindler und Schieber, dem diese Metamorphose nicht ein leichtes ist, hat entweder kein Talent oder es fehlt ihm noch an Uebung. Vom Gerichtsvollzieher gefaßt zu werden, ist fatal, viel fataler indessen, von Kriminalpolizei und Staatsanwalt aufs Visier genommen zu werden, und es genügt nicht, daß man die Abfahrtszeiten der schnellsten Eisenbahnzüge nach dem Auslande im Gedächtnis hat, man muß auch im richtigen Moment davon zweckdienlichen Gebrauch machen. Man denke an Herrn Margolin aus Galizien. Es ist das Unglück dieser Freunde vom Nichtstun und großartigen Auftreten, daß der Telegraph erfunden worden ist, der Signalements sofort auf dem ganzen weiten Erdenrund verbreitet, und daß die Polizeibehörden der verschiedenen Länder lich hilfsbereit in die Hände arbeiten. Welch ein herrliches Leben könnten sie erst führen, wenn man in dieser Hinsicht um ein Jahrhundert zurück wäre! Das Kleine Theater spielte als Neuheit zwei Akte aus dem Einakterzyklus„Die verflirten Frauenzimmer!“ von Mar Burckhard; außer dem Titel ist nichts Verflirtes daran. Der einaktige Schwank„I. Klasse“ von Ludwig Thoma hat Klasse, und das Publikum ergötzte sich an dem kernhaften Humor des Stückleins. Das TrianonTheater wird mit dem Lustspiel„Pfade der Tugend“ kaum ein Aufführungsjubiläum feiern. Die Arbeit ist auf einen falschen Ton abgestimmt, die Pointe unglaubhaft und abgeschmackt. Im Neuen Schauspielhause hatte ein blaßfarbenes englisches Lustspiel„Wann kommst Du wieder?“ einen freundlichen Erfolg, und das Residenz=Theater dürfte mit dem Schwank„Noblesse oblige“ von Hennequin und Weber nach dem Beifall am Premierenabend zu urteilen, gleich am Anfang der Spielzeit ein Kassenstück gewonnen haben. Aus dem Gerichtssaal. Hundert Jahre Strase. Hannover, 15. Sept. Ein 28 Jahre alter Verbrecher, der insgesamt 100 Jahre Strafe verwirkt! stand in der Person des internationalen Hotelschwindlers und Diebes Stanislaus Wenreuther, gebürtig aus Costyn im Posenschen, vor Gericht. Der aus dem Celler Zuchthaus vorgeführte Angeklagte soll gelernter Schneider sein. Er nennt sich„Bautechniker“, weil er in irgendeinem Zuchthaus einmal mit Bauarbeiten beschäftigt wurde. Er ist 52mal vorbestraft und zu insgesamt 99 Jahren Gefängnis und Zuchthaus verurteilt worden. Er wollte die 100 Jahre voll haben, deshalb hat er sich im Zuchthause selbst zur Anzeige gebracht wegen zweier Logisschwindeleien und wegen eines Diebstahls, welche Straftaten er vor längerer Zeit in Hannover begangen hat. In der Regel reiste unter einem angenommenen adeligen Namen. Seine Opfer waren vorherrschend Hotelgäste. Die Inhaber beschwindelte er um Kost= und Logisgeld. Nach seiner eigenen Angabe hat er für seine persönlichen Bedürfnisse jahrelang hindurch mindestens 20 Mk. pro Tag gebraucht, in vielen Hällen aber Hunderte ausgegeben. Dem Verbrecher ist das Schwindeln nach seiner eigenen Aussage spielend leicht geworden. Er sei nie in Geldverlegenheit gewesen, es gebe doch sehr viele dumme und leichtgläubige Menschen. Der Hochstapler ist schließlich fast von sämtlichen Großstädten Deutschlands verfolgt und dann nacheinander abgeurteilt worden. Nach dem Gutachten des Medizinalrats Dr. Brandt ist W. ein intelligenter und gewandter Mensch, aber ohne jedes ethische Empfinden und insofern geistig minderwertig. Seine Garderobe hat der Angeklagte zum größten Teil in Weinstuben gestohlen. Er hat nach seiner Angabe außer in Hotels nur in Weinstuben verkehrt, weil in Bierwirtschaften nicht die geeigneten Personen verkehrten. In Hannover wohnte der Angeklagte in mehreren Privatlogis unter falschem Namen. Er schädigte den einen Vermieter um 5, einen anderen um 20 Mk. Im Lokale des Gastwirts Wallbaum in der Lessingstraße hat er eines Nachts mehrere Automaten ausgeplündert. Mit der freiwilligen Selbstanzeige erreichte W. seinen Zweck, insgesamt 100 Jahre Strafe zu erhalten. Das Gericht verurteilte ihn wegen der hier verübten Verbrechen unter strafmildernder Berücksichtigung des Sachverständigen=Gutachtens zu 1 Jahr Gefängnis, so daß insgesamt gegen W. jetzt 100 Jahre Strafe bestehen. Diese Strafen müssen nach Vorschrift des Gesetzes demnächst zu einer Gesamtstrafe zusammengezogen werden, und diese Gesamtstrafe kann 15 Jahre Zuchthaus nicht übersteigen. W., der sich mit Fluchtgedanken trägt, wurde stark gefesselt und bewacht ins Gefängnis zurückgebracht, nächdem er vorher mit frechem Lächeln unter Verbeugungen erklärt hatte, er werde die gegen ihn erkannte Strafe nicht annehmen.„ EHIE2E.-4 Das neue Wettbewerb=Gesetz will bekanntlich noch mehr als bisher den reellen Handel gegen unlauteres Gebaren der Konkurrenz schützen. Es ist idaher nußerordentlich zu begrüßen, daß die Gerichte durch eine erheblich schärfere Rechtsprechung diesem Gedanken des Gesetzgebers und damit zugleich der Auffassung des ehrbaren Kaufmanns von Treu und Gläuben im Handelsverkehr Rechnung zu tragen suchen. So wird jetzt auch von den Gerichten regelmäßig der leider recht häufige Fall als unlauterer Wettbewerb angesehen, daß ein Händler, z. B. um einen Ladenhüter abzustoßen, dem Käufer anstatt der ausdrücklich verlangten Ware stillschweigend eine andere übergibt. In dieser zweifellos verwerflichen Handlung, von der insbesondere allgemein beliebte MMarkenaxtikel, betroffen werden, liegt im Sinne des Gesetzes eine Vorspiegelung seitens des Händlers, daß die abgegebene Ware das vom Käufer bevorzugte und verlangte Fabrikat sei. Dies hat z. B. das Reichsgericht schon früher in dem Fall angenommen, daß ein Händler dem Käufer anstatt des von diesem ausdrücklich verlangten Branntweins„Bergalter“ einen anderen Branntwein ohne Aufklärung gab. Erst kürzlich wieder ist ein Händler aus dem Unlauteren=Wettbewerb=Gesetz empfindlich besträft worden, weil er stillschweigend eine fremde Suppenwürze aus einer fremden Flasche statt, aus der ausdrücklich verlangten Maggiwürze in das vom Käufer mitgebrachte kleine Maggifläschchen, wenn auch zum Privatgebrauch, nachfüllte. Das Gericht erklärte, daß der Kaufmann durch seine Handkungsweise wider besseres Wissen über die Waren der Maggigesellschaft unwahre Behauptungen aufgestellt hatte, welche geeignet waren, ihren Geschäftsbetrieb zu schädigen und ihren Absatz zu verringern. Daß die in Rede stehende Handlung natürlich auch aus anderen Gesetzen, z. B. wegen Betruges, strafbar sein kann, bedarf wohl keiner weiteren Ausführung. Jeder Kaufmann sollte also, um sich vor großen Unannehmlichkeiten zu bewahren, stets nur die verlangte Ware abgeben und nicht auf unberufene Ratgeber hören.(„Der Materialist"). — Unterschiagungen eines Pfarrers. Wegen fortgesetzter Unterschlagung wurde der Pfarrer Anselm Nötzli aus Stadl bei Landsberg von der Strafkammer des Landgerichts Memmingen zu der gesetzlich zulässigen Mindeststrafe von Frei Monaten Gefängnis verurteilt. Nötzli war infolge früher gemachter Schulden ständig in Geldverlegenheit und hatte, um sich herauszuhelfen, allerlei kirchliches Inventar, darunter eine alte Ewiglicht=Ampel und mehrere Meßkännchen an einen Antiquitätenhändler verkauft; auch hatte er durch Sammlungen für kirchliche Zwecke aufgebrachte Summen für sich verbraucht. Der wegen Hehlerei mitangeklagte Händler wurde freigesprochen, weil ihm geglaubt wurde, daß er dem Pfarrer unbedingtes Vertrauen schenkte und nicht an einen unrechtmäßigen Verkauf der Sachen dachte. für 1911 wurde mit den von der Kommission beantragten Aenderungen angenommen. Diese Aenderungen betrafen u. a. Einstellung eines Betrages für die Schulungsgruppen der Verbandes, ferner die Unterbringung Lungen= und Nervenkranker Mitglieder und die Absetzung des Beitrages für den Anschluß an den Verband Deutscher Beamtenvereine, da die Frage wegen des Beitritts zu diesem Verbande zunächst noch zurückgestellt worden ist. Eingehend sind in der Kommission und im Plenum die Standes= und Personalfragen der mittleren Postbeamten erörtert worden. Die Hauptfragen, die den Verbandstag beschäftigten, die Oberassistenten= und Militäranwärterfrage, verdichteten sich zu folgenden Entschließungen: „Der Verbandstag erklärt, daß die Personalreformvon 1900 die Hoffnungen und Wünsche der mittleren Postbeamtenschaft nicht erfüllt hat und hält eine durchgreifende Aenderung der bestehenden Personalverhältnisse in Anlehnung an die Grundzüge der Vorschläge des Verbandes für erforderlich“ und„„Der Verbandstag wolle beschließen, den Verbandsvorstand zu ersuchen, dafür einzutreten, daß die in den Gehaltsvorschriften für die Reichsbeamten vom 1. Juni 1909 festgelegten Grundsätze für die Anrechnung von Militärdienstzeit auf das Besoldungsdienstalter der Militäranwärter geändert und daß auch die vor dem Eintritt in den Zivildienst und während der Vorbereitungszeit abgeleistete Militärdienstzeit der Zivilanwärter auf das Besoldungsdienstalter angerechnet werde.“ Erneut ist durch den Verbandstag fesigestellt worben, daß die durch das Besoldungsgesetz oom 15. Juli 1909 für die Ober=Post= und Telegraphen=Assistenten, Post und Telegraphenassistenten sowie Postverwalter bewilligten Gehaltssätze den vom Reichstag durch wiederholte Beschlüsse als berechtigt anerkannten Wünschen und der historischen Stellung der Ober=Post= und Ober=Telegraphen=Assistenten in der Beamtenhirarchie nicht entsprechen. Der Verbandsvorstand wurde beauftragt, dafüi einzutreten, daß 1. bei der Annahme von Zivilanwärtern als Mindestforderung das Befähigungszeugnis für den einjährig=freiwilligen Militärdienst zu verlangen ist; 2. die nichtangestellten Post= und Telegraphen=Assistenten sowohl aus dem Zivil= wie aus dem Militäranwärterstande in ihren Dienstbezügen mit den gleichwertigen preußischen Diätaren gleichgestellt werden, 3. die Dauer des 4 Jahre Übersteigenden Diätariats in Anbetracht der vierjährigen Ausbildungszeit als Post= und TelegraphenGehilfe auf das Besoldungsdienstalter anzurechnen ist, 4. den nichtangestellten Post= und Telegraphen=Assistenten ein siebentägiger Uebertragungs=Zusatzurlaub zu gewähren ist, 5. den in teueren Orten beschäftigten nichtangestellten Post= und Telegraphen=Assistenten ein Tagesgeldzuschuß zu gewähren ist. Im weiteren soll der Verbandsvorstand erneut eine Petition betr. Gewährung der den Eisenbahnbeamten in Elsaß=Lothringen zugebilligten außerordentlichen Julage an die im Reichslande beschäftigten Postbeamten dem Reichstage und der Reichsregierung unterbreiten. Den Höhepunkt erreichte der Verbandstag mit der Rede des Telegraphensekretärs Franz der die von der Kommission vorgeschlagene Entschließung zu begründen hatte. Die einstimmig ohne Debatte angenommene Entschließung lautet:„Der Verband hat es von, jeher als eine seiner wichtigsten Aufgaben betrachtet, die von der ReichsPostverwaltung zu verschiedenen Zeiten geäußerten Bedenken gegen seine Daseinsberechtigung und sein Wirken in der Oeffentlichkeit zu entkräften und zu zerstreuen. Er wird in dem Bestreben, den Ausgleich vermeintlicher oder vermuteter Grundsätze zwischen der Reichs=Postverwaltung und dem Verbande zu fördern, nicht nachlassen, und ist nach wie vor zu allen hierzu geeigneten Schritten unter Wahrung der Selbständigkeit des Verbandes als eine gesetzlich zu Recht bestehende Vereinigung von Staatsbürgern bereit.“ Volkswirtschaft und Soziales. 20. Verbandstag des Verbandes mittlerer Reichs=Postund Telegraphen=Beamten. In der 2. Plenarsitzung wurde dem Vorstand für das Geschäftsjahr 1909 Entlastung erteilt. Der Haushaltungsvlan Die Lebensmittelpreise steigen im Allgemeinen: das Leiden ist auf die Fleischteuerung keineswegs beschränkt. Die Preiserhöhung war, vom Fleische abgesehen, im vergangenen Monat besonders zu bemerken bei den Hülsenfrüchten, der Butter und den Eiern. Auch das Getreide zeigt, mit alleiniger Ausnahme des Weizens, keinen Rückgang, vielmehr meist eine Steigerung des Preises.— Bedauerlich ist besonders die Preissteigerung für Hülsenfrüchte, die im kommenden Winter von unsern Hausfrauen auch als Ersatz für die wenig guten, dafür aber recht teueren Kartoffeln in Anspruch genommen werden müssen.— Die Kommunen haben die Schlachthof=Gebühren schon so niedrig KUer PKösT A Watdorm EoGDT Hohienkumpes Fernruf 660. Modellhut-Ausstellung im separaten Modellraum. Pariser-, Wiener- und Berliner-Originale sowie eigene Modelle in außerordentlich reichhaltiger Auswahl. Modernisierungen werden schnell und mit Sorgfalt ausgeführt. Von Melvin L. Severv. 14. Fortsetzung. Obwohl Florence vorurteilsfreier und weniger abergläubisch war als viele andere ihres Geschlechts, so kostete es sie doch eine Anstrengung, sich umzuwenden und in die Mitte des Zimmers zu blicken. Ein matter, unbestimmter Lichtschein traf gerade den Stuhl, auf dem der Tote gesessen hatte, und flackerte unsicher durch den Raum; zugleich kam es ihr vor, als dringe ein schwacher raschelnder Ton von der westlichen Zimmerseite her an ihr Ohr; auch hatte sie deutliche Empfindung, als zische etwas, wie wenn sie von einem heftigen Luftzug getroffen würde. Sie war, wie gesagt, von Natur nicht abergläubisch, aber es lag doch etwas in dem Dämmerlichte und in der Oede des Hauses, zuma in diesem verhängnisvollen Raume mit seinem unentschleierten Todesgeheimnis, das im Verein mit ihren unerklärbaren Wahrnehmungen und der instinktiven Ueberzeugung von der Anwesenheit eines unsichtbaren Wesens auch Florence krampfhaft ihre Hand auf ihr klopfendes Herz pressen ließ. Zum erstenmal in ihrem Leben kamen ihr alle schreckhaften Ausgeburten der Dunkelheit zum vollen Bewußtsein, und sie verstand nun, was ihr Vater gefühlt hatte. Aber in einem Augenölicke hatte sie auch schon den ersten unwilltürlichen Schrecken abgeschüttelt und gab der Ueberlegung Raum. Fanden nicht der Klang, den sie vernommen, und der Zug, den sie gefühlt, ihre einfachste Erklärung in einem offenen Fenster? Sie wußte in der Tat, daß sie alle Fenster des Zimmers. nachdem es nach dem Begräbnis gelüftet worden, geschlossen und verriegelt hatte, und es war ihr nichts davon bekannt, daß jemand inzwischen hereingelommen war, aber sie sagte sich, es könne trotzdem einer von der Dienerschaft ohne ihr Wissen ein Fenster geöffnet haben. Sie blickte sich um. Die untere Scheibe des östlichen Fensters, durch das, wie sie nicht zweifelte, ihren Vater der Tod erreicht hatte, war hinaufbeschoben..4.„Mast, 1. daß ich. un nach kamarst „Wie gut,“ murmelte sie,„daß ich es noch bemerkt u ge 1 Sie war jetzt ihrer Sache so gut wie sicher und trat zum Fenster, um es zu schließen. Als sie aber beide Hände aushob, um die Querleiste der hinaufgeschobenen Scheibe herunterzuziehen, packte ein starker QArm von außen das Holz und eine riesige Männergestalt richtete sich vor ihr empor. Infolge seiner ungewöhnlichen Größe befand sich der Kopf des Fremden fast in derselben Höhe wie der ihrige, obwohl der Mann draußen auf dem tiefer gelegenen Erdboden stand. Er war ihr so nahe, daß sie seinen Atem in ihrem Gesicht fühlte, und ein unheimliches, drohendes Licht flammte ihr aus seinen Augen entgegen, die wie glühende Kohlen leuchteten.„ Hecham gBeim ersten Auftauchen dieser schrecklichen Erscheinung war sie die Beute einer augenblicklichen Schwäche, und sie klammerte sich mit beiden Händen an das Fensterholz, um nicht zu fallen. Dann aber brannte das wunderbare Feuer dieser wilden boshaften Augen ihren Blick. Sie zitterte nicht mehr. Unsere Todesfurcht entspricht naturgemäß unserer Lebenslust. Noch ganz betäubt von einem großen Kummer, sorgte Florence wenig um ihr eigenes Geschick. Die Zukunft schien ihr eine schwere Bürde aufzulegen, und wenn sie diese jetzt für immer abwerfen konnte, so lag für sie sogar etwas Tröstliches in diesem Gedanken. Während diese Ueberlegung schattenhaft über ihr Bewußtsein flog, fühlte sie sich unwiderstehlich von dem schrecklichen Menschenantlitz vor sich angezogen. Der Blick des Mannes schien den ihren so sehr in Fesseln zu schlagen, daß sie die Augen nicht mehr abwenden konnte. Da sie aber noch so viel Bewußtsein hatte, sich zu sagen, sie drohe diesem Zauber zu erliegen, so nahm sie den ganzen Rest ihrer Kraft zusammen, um ihn zu brechen. Rasch wie eine druckbefreite Feder aufschnellend und ohne sich durch die geringste Zuckung vorher zu verraten, warf sie sich mit ihrem ganzen Körpergewicht auf das Fensterholz, um es niederzuziehen. Diese plötzliche Bewegung weckte den Mann aus seiner drohenden Erstarrung; im ersten Moment fuhr er unwillkürlich ein wenig zurück, um gleich darauf mit blitzähnlicher Geschwindigkeit ein großes Messer zu ziehen und gegen Florence zu zücken. Dabei hatte seine Hand aber den Fensterrahmen frei geben müssen, und während Florence das erhobene Messer funkelnd niederfahren sah, gelang es ihr im selben Augenblick, das Fenster herabzuziehen. Sie hörte, wie der Stahl abgleitend mit surchtbarer Gewalt in das Holz der Fensterbank eindrang, gleichzeitig aber hatte sie auch schon die schwere hölzerne Jaloujie, die sich von innen dirigieren ließ, niedergelassen und so ein starkes Bollwerk zwischen sich und dem Mörder geschaffen. Die anderen Fenster konnte sie rasch in gleicher Weise verwahren, worauf sie auch trotz der plötzlichen völligen Dunkelheit durch den wohlbekannten Raum zur Türe eilte, um sie zu verschließen. Dann suchte sie mit den Händen einen Stuhl, der in der Nähe stand, und sank in halber Ohnmacht darauf nieder. Es dauerte geraume Zeit, bis Florenze wieder einigermaßen Herrin ihrer Sinne wurde, und sie erzählte mir nachher, daß ihr auch dann das Ganze mehr wie ein böser Traum und eine Ausgeburt ihrer überreizten Phantasie erschienen sei. Schließlich ward ihr aber klar, daß es sich um ein tatsächliches Erlebnis handle und zwar um ein so wichtiges, daß sie davon sofort Mitteilung machen müsse. Sie überzeugte sich vorsichtig von einem der anderen Zimmer aus, daß die Straße frei sei, und als gerade eine größere Gesellschaft von harmlos plaudernden Menschen vorbeikam, trat auch sie aus dem Hause, um zu mir zu eilen und mir zu erzählen, was geschehen war. Ich meinerseits benachrichtigte sofort die Polizei. und diese stellte ohne Verzug auf Grund von Florences Beschreibung die sorgfältigsten Nachforschungen an. Fräulein Darrow hatte mir gesagt, ihr Angreifer habe, soweit sie es hätte erkennen können, dunkle Hautfarbe, aber glattes Haar gehabt und Züge, die mit dem Negertypus wenig gemein hatten. Dies und seine große Körpergestalt war alles, was Florence der Polizei angeben konnte, und diese Anhaltspunkte erwiesen sich als ungenügend. Zwar fanden sich unter dem Fenster im weichen Boden die Spuren von ein paar merkwürdig kleinen Füßen,— diesmal jedoch ohne die viereckigen Bretter, die Herrn Darrows mutmaßlicher Mörder getragen hatte,— auch waren sie noch durch den Garten zu verfolgen, verloren sich aber dann auf der angrenzenden Wiese. Wenigstens war die Polizei nicht imstande, zu ermitteln, wohin der Mann gegangen war, der Florence bedroht hatte. Alle Nachforschungen erwiesen sich als erfolglos, Maitland, der uns vielleicht hätte helfen können, war schwer krank, auf die Herren Osborn und Allen zählten wir ohnedies kaum mehr. Unsere einzige Hoffnung war, daß Herr Godin mit der Zeit doch noch eine Spur finden würde. Wir selbst fühlten uns durch Maitlands Krankheit in eine traurige Antätigteir versetzt, die uns angesichts jenes neuesten Ereignisses doppelt bedrückte. Für mein Empfinden lag es mir ob, Maitland nach Kräften zu ersetzen, und so zerbrach ich mir den Kopf, ob ich nicht irgend etwas unternehmen könne, um unsere Sache zu fördern. Endlich kam ich zu einem Entschlusse, den ich Florene mitteilte. 5.2 Mrkuen zweife Nach den Aufzeichnungen des Verstorbenen zweifelten wir kaum, daß Ragobah der Mörder sei. Hier suchten wir ihn vergeblich,— war es da nicht vielleicht möglich, auf dem Amweg über Bombay etwas Neues über ihn, sein Leben und seinen gegenwärtigen Aufenthaltsort zu ermitteln? Die Hoffnung darauf war gering, ich sah es ein, aber es war der einzige Weg, der sich mir zeigte. Die Adresse des Herrn Siddons war in unseren Händen, er war nach den Aufzeichnungen des Toten mit der Sachlage genau vertraut, war ein treu ergebener Freund des Herrn Darrow gewesen,— ich brauchte ihn durch ein ausführliches Telegramm nur um seine Hilfe zu bitten und durfte dann mit Sicherheit auf ihn rechnen. Florence war gleich mit mir einverstanden, als ich ihr diesen Plan mitteilte, und noch am selben Tage sandte ich das Telegramm an Herrn Siddons ab. Am nächsten Tage traf eine Antwort ein; sie lautete: „Sehr traurig über Darrows Tod. Werde mein Möglichstes tun.“ So wußten wir wenigstens, daß jetzt im fernen Indien ein Freund für uns tätig war, und es blieb uns nichts übrig, als geduldig abzuwarten, was er uns melden würde. Diese Wartezeit wurde uns lang, doch beschäftigten mich Maitlands Krankheit und die Sorge um ihn in den ersten Wochen noch so sehr, daß für andere Gedanken nicht viel Raum blieb, und ich sah deutlich, wie sehr auch Florence davon hingenommen war. Als er sich endlich genügend erholt hatte, um nicht mehr zu sehr dadurch aufgeregt zu werden, erzählten wir ihm von der unheimlichen Begegnung, die Florence im Sterbezimmer ihres Vaters gehabt hatte. Zuerst wurde Maitland bleich vor Schrecken über die Gefahr, in der Florences Leben geschwebt hatte, dann versank er für geraume Zeit in tiefes Nachdenken und sagte endlich:„Daß dieser große Schuft Ragobah gewesen ist, scheint mir sicher, aber es reimt sich mir mit dem Vorhergehenden nicht zusammen. Wenn er Herrn Darrow ermordet hat, so war seine nächste Aufgabe, sich so rasch als möglich in Sicherheit zu bringen. Statt dessen spukt er an der Stätte des Mordes umher wie ein Gespenst,— das ist so unvernünftig, daß ich mir's nicht erklären kann.“ Auch ich fühlte das Unlogische dieser Tatsachen und vermochte sie so wenig aufzuklären wie Maitland selbst. Darum berichtete ich ihm rasch von den Schritten, die ich in Bombay getan hatte, und ich hatte die Genugtuung, daß Maitland sich mit meinem Tun vollkommen einverstanden erklärte. Ja, von dieser Stunde an wartete er noch ungeduldiger als Florence und ich auf eine Nachricht von dort... torficheng folct) Friedr. Rehmann, Goke töhbers) Spezial-Kaufhaus für Herren- und Knaben-Kleidung. Feine Maass-Schneiderei. Für den Schulbeginn empfehle ich meine nach Hunderten zählende Auswahl bester und haltbarster Schul=Anzüge. Reservisten kaufen ihren Bedarf an Kleidung nirgends vorteilhafter als in meinem seit vielen Jahren am hiesigen Platze bestehenden, größten Spezialgeschäfte. Militar=Hosen juhre ich nur in vorschriftsmäßiger Machart, hergestellt aus bestem schwarzem Doeskin, Diagonal oder Tuch. (Preislage 10—18 Mk.) Der größte Teil der für die kommende Saison bestellten Anzüge ist im Laufe dieser Woche eingetroffen. Die werte Kundschaft wird dieses Mal eine Auswahl an meinen Lägern finden, wie ich sie sonst im Frühjahr nicht größer zu bringen pflege. Es dürfte sich daher wohl empfehlen, schon recht bald aus der Fülle des Gebotenen seinen Geschmack zu bekunden, da bekanntlich die schönsten Sachen am ehesten ausverkauft werden. ". Die Vielseitigkeit in den Stoffen und Formen veranlaßte mich, auch in Paletots eine Auswahl zu bringen, deren Umfang jeden Käufer überraschen dürfte. Das Neueste vom Neuen finden Sie bereits vorrätig und wolle man gefl. schon jetzt beginnen, sich für den Herbst und Winter mit der benötigten Garderobe zu versehen. Ein= und zweireihige Ulster sind die Erkennungszeichen im Umschwunge der gegenwärtigen Saison für Ueberzieher. Die Juswahl übertrifft in ihrer Vielseitigkeit, Geschmack und Größe alles bisher Dagewesene. Unterlassen Sie nicht, ohne Verbindlichkeit für Sie, sich hier über die Modenenheiten zu unterrichten. Aoe. Nuermann Notweg 24. wie möglich festgesetzt, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, ihren Bürgern das wichtigste Lebensmittel zu verteuern. Die Fleischbeschau=Gebühren aber sind landesgefestgelegt, so daß hier nur die Parlamente eine herbeiführen könnt lenderung herbehfahlenunten. Paris 16. Sept. Sämtliche Pariser Fleisch= hauer beschlossen gestern aus dem Viehmarkte in Villette, keine Kälber mehr zu kaufen, da die Kommissionäre den Preis um nahezu einen Frank erhöht hätten. Die Fleischer erklärten, daß sie hierdurch gegen die Kommissionäre protestieren wollten, die infolge der in Deutschland und Oesterreich herrschender Fleischkrise es vorteilhaft fänden, die„Rinder, anstatt sie auf den Pariser Markt zu bringen, zu exportieren. — Eine gute Tabakernte hat— die Provinz Brandenburg gehabt. Das edelste Kraut wächst dort nicht; es steht aber auch in den übrigen Tabak=Bau=Gebieten des Reiches eine günstige Ernte zu erwarten. Dies ist zwar nur ein kleiner Trost, aber es ist doch immerhin ein Trost in dem wekten Kreise unerfüllter Wünsche und enttäuschter Hoffnungen. Die Obsternte läßt viel, sehr viel zu wünschen übrig. — Der Zigaretten=Verbrauch im deutschen Reiche hat sich trotz der Steuer gehoben. Es sind im Rechnungsjahre 1909/10 im deutschen Reiche 7271 156000 Stück Zigaretten versteuert worden gegen 6471 261000 Stück im Vorjahre. Erfreulich ist, daß der Import ausländischer Zigaretten abgenommen hat, sodaß die Erhöhung des Konsums den einheimischen Firmen zugute gekommen ist. Schwere Gedanken haben allerdings die Zigarrenfabrikanten, denn auf deren Kosten scheint sich auch zum großen Teil die Steigerung des Zigarettenkonsums zu vollziehen, da der Verbrauch in Zigarren zurückgegangen ist. Der Tabakverbrauch ist derselbe geblieben. gelegenheiten aller(Art, echt amerikanisch in großem Stil, So entschloß ich mich eines Tages, aufzubrechen zum Besuche— wie es mir vorschwebte— dieses Wurschtelpraters oder Kovenhagener Tivolis am blauen Erie. Ein stolzer Dampfer, mehrere tausend Personen fassend, ziemlich voll besetzt, brachte uns hinüber quer über den See. Alle Stunden geht eine Fahrt, bezeichnend für den„Besuch und die Vergnügungslust des Amerikaners. Eine Musikrapelle an Bord läßt lustige Weisen ertönen, und schon auf dem Schiffe wird fleißig getanzt. Anlegend am Ufer erkennt man die Berechtigung des Namens Crystal=Beach. Ein sandiger Strand, klares Wasser, durch das man bis in die Tiefe sehen kann, erinnert uns an unsere Nord= und Ostseebäder. Eine Menge Personen, männlichen und weiblichen Geschlechts, tummeln sich im Wasser, tzwanglos in jeder Beziehung. Am Ufer sieht man die kleinen Landhäuschen, die sich die Bewohner von Buffalo, soweit sie dazu in der Lage sind, nur für die eigene Familie(gebaut haben: sehr leicht und flüchtig, sehr primitiv und einfach. ist diese Art Denkmäler ausgeschlossen? Wahrscheinlich auch, weil sie Schatten geben könnten! Künstlerische Gründe dafür gibt es ja nicht. Man sehe sich einmal eine solche Abteilung auf vielen Friedhöfen an, besonders von der Rückseite. Gassen mit kahlen glatten Rückwänden, die reine Steinniederlage! Und so etwas nennt sich Friedhofkunst in unserer Zeit. Die erste Bedingung zur Besserung ist in solchen Fällen: Aenderung der Friedhofbestimmungen. 611 hast Wir kennen einen Fall, in dem das eigentlich bestimmende Motiv für den Pflanzenschmuck auf dem Friedhof die Frage war: bekommt der Küster in den Gräbern genug Heu für seine Kühe? Er hatte nämlich ein Recht darauf. Die obenerwähnten Fälle deuten auch auf ähnliches. Außerdem freilich auch auf den berühmten„Ordnungs“= und„Reinlichkeits"=Sinn von Mißverstehensgnaden, dem das Ideal das„Wie=neu=aussehen“ ist, und der deshalb das„Wipfeldürre“ usw. wie Gift und Galle belämpft. Wir haben sogar Gartendirektoren, die nicht gescheiter sind.(Kunstwart.) ar der Industrie, Handel, Schiffahrt und Verkehr. rk. Geplante Veränderungen bei der Dortunder Union. Große Ersparnisse in der Verwaltung der nunmehr mit der Deutsch=Luxemburgischen Bergwerks= und Hütten=Aktiengesellschaft verbundenen Werte der ehemaligen Gesellschaft Union in Dortmund sind durch Verminderung des technischen Personals in höhere Stellungen geplant. Es soll auf diese Weise der Verwaltungsapparat vereinfacht und die bisherige Höhe der Verwaltungskosten verringert werden. Bei der Besichtigung der Dortmunder Werke durch den neuen Direktor ergab es sich, daß nicht nur die Verlegung und Erweiterung mehrerer Betriebe notwendig wird, sondern auch die Verwaltungsräume zum großen Teil einer gründlichen Erneuerung bedürfen. Das Dortmunder Werk soll sich, wie der neue Direktor auf seinem Rundgang sich äußerte, in Zukunft mit allen gleichartigen Werken in jeder Beziehung messen können, alle Einrichtungen sollen vollkommen und tadellos sein. Hiernach stehen allem Anschein nach in nächster Zeit große Umwälzungen sowohl in den verschiedenen Betrieben als auch im Verwaltungsorganismus bevor. bisherigen Abteilungsleiter, Oberwerkmeister und Werkmeister verbleiben indes in ihren Stellungen. Noch kurz vor seinem Austritt hat der bisherige Generaldirektor die Gehälter mehrerer Beamten erhöht, um sie auf eine höhere Lohnstufe zu bringen. Die betreffenden Beamten haben ihrem scheiberide nden Chef dafür ihren Dank ausdrücken lassen. rk. Arbeiterdurchzüge. Seit einiger Zeit treffen auf den Hauptbahnhöfen des Kohlenreviers zahlreiche Arbeiter aus Holland ein, um von hier aus nach den grohen Talsperren an der Möhne und Eder weiterzureisen. Die Arbeiten an diesen großen Talsperren gewinnen immer mehr an Ausdehnung und erfordern ein großes Heer von Erdarbeitern, zumal ganze Dörfer niedergelegt werden müssen, um das dazu gehörende Gelände für die Staubecken ausheben zu können. Unter diesen Verhältnissen ist es auch erklärlich, daß diese beiden Talsperren während der Ferienzeit sich eines starken Besuches von Touristen aus Nah und Fern erfreuten. Das Ganze gehört einer großen Gesellschaft, der die Kontrolle über das Land in weiter Umgebung zusteht. Soweit ihr Besitz und Einfluß reicht, ist alles weiß gestrichen, alle Häuser, Verkaufsläden, Anlagen usw. Als erste Eigentümlichkeit fällt mmir auf, daß man an kleinen Kiosks sich Tickets(Billets) zu 5 Cents kauft: nirgends im ganzen Ort wird mit GGeld gezahlt, nirgends gibt es Trinkgelder, alles kostet 1 oder mehrere Tickets. Eine buntgemischte Gesellschaft, vergnügt tund fröhlich, wandelt am Strand und um die Baulichkeiten. Besonders zahlreich sind vertreten Verkaufsbuden für Eis,„Ice=Creme“, die Wonne der Amerikanerin. Dieses muß sie täglich mindestens zu jeder Mahlzeit genießen, sonst ist sie nicht glücklich. Weiter gibt es Hallen für Rollschuhfahren, Schießbuden mannigfacher Art, Karussels, photographische Ateliers, Rutsch= und Berg= und Talbahnen in unglaublichen Größen und Arten. Auch ein großer Tanzplatz ist vorstanden, weit gebaut, aber von allen Seiten offen, in dem ständig eine Kapelle ihre lockenden Weisen ertönen läßt und welcher um 5 Cents fleißig benutzt wird. Sehr vorteilhaft unterscheidet sich diese Tanzgelegenheit von iden unsrigen, wo in schlecht gelüfteten, überhitzten Räumen der Tanz als qualvolle Arbeit getrieben wird. — Das(ganze ist eingehüllt in einen furchtbaren Lärm— Lärm ist das Lebensbedürfnis des Amerikaners. Ohne den größten Spektakel kann nichts abgehen, und daß Amerika das Land der Neurasthenie ist, hängt neben der aufreibenden Hast des Erwerbs= und Berufslebens wohl auch hiermit Aber alle diese ungetrübte Fröhlichkeit bestecht ohne Alkohol! In ganz Crystal=Beach ist weder für Geld noch gute Worte irgend ein Tropfen Alkohol in irgendwelcher Form zu haben. Die langenehme Folge davon ist die allgemeine öffentliche Sicherheit. Es gibt für den großen, von vielen Tausenden belebten Vergnügungsort einen einzigen Schutzmann harmlosen Gemüts. Ohne Bedenken läßt jede Familie Kinder und junge Mädchen abends oder nachts durch die Straßen gehen oder ebenso sicher allein zu Haus bleiben. Sollte so etwas bei uns in Deutschland nicht auch lebensfähig sein? Sollte in der Tat es nicht möglich sein, die Volksbelustigungen in ähnlicher Weise durch Fernhalten des Alkohols zu veredeln? Dr. med. K—r. Friedhoskunst— Volkskunst! In den letzten Jahren und besonders in letzter Zeit ist viel über Friedhofkunst geschrieben und gesprochen worden und allerhand Vorschläge wurden gemacht, um unsern Friedhöfen wieder das alte trauliche stimmungsvolle Aussehen zu verschaffen. Man verweist mit Recht auf die alten, man möchte sagen heimatlich anmutenden Friedhöfe mit ihren schönen Baumgruppen, Denkmälern und Erbbegräbnissen. Man bedauert, daß wir oft so geschmacklos sind in der Herstellung unserer Grabmäler, in Form und Material. Wir sind auf dem Wege der Besserung. Aber was nützen alle Bestrebungen der Künstler und Wünsche der Denkmalbesteller, wenn ihnen die Friedboforv zu gen mit ihren znüiherstehens Einige Best.=71: schneidenden Bestin Schule und Kirche. — Die Wieder zulassung verwitweter Lehrerinnen zur Unterrichts=Erteilung hat der Regierungspräsident in Trier für gestattet erklärt. Die Wiederanstellung kinderloser Witwen kann ohne weiteres erfolgen, wenn die Erziehung der Kinder unter der Lehrtätigkeit der Mutter an einer Schule erweislich nicht leidet.— Dieser Erlaß ist vom sozialen Gesichtspunkte aus ohne Frage willkommen zu heißen; es bleibt indessen noch abzuwarten, wie sich die preußische Staatsregierung und wie sich die übrigen Landesregierungen dazu stellen weiden.„ m ist en mssamte g. — Den Oberrealschulen ist ein wesentliches Jugeständnis damit gemacht worden, daß ihre Zöglinge den auf den Anstalten erteilten fakultativen Unterricht im Latein nicht mehr aus eigener Tasche zu bezahlen brauchen, sondern daß die Kosten dieses Sonder=Unterrichts auf die Patronatskasse übernommen werden dürfen. Mit Ausnahme der Theologie sind den Abiturienten der Ober=Realschulen alle akademischen Studiengebiete erschlossen; für das Studium der Medizin müssen sie sich jedoch einer Nachprüfung im Lateinischen unterziehen. Dieser Nachprüfung halber wurde der fakultative Latein=Unterricht eingeführt, der nach Beseitigung seines häßlichen metallenen Beigeschmacks im Interesse der Schule weit stärkeren Besuch seitens der Schüler haben wird als es bisher der Fall war. Vermischtes. Ein großer Vergnügungsort ohne Alkohol in Amerika. Auf einer Reise nach den Vereinigten Staaten besuchte ich die Stadt Buffalo am Eriesee, an Größe Dresden gleichend, unvergleichlich gelegen in der Nähe der Niagarafälle. Wiederholt wurde mir als Sehenswürdigkeit Crystal=Beach (Kristallstrand) gerühmt, ein Ausflugsort mit Vergnügungsdaß die Wagen ruhig durchfahren, wenn nach kurzer Zeit der entgegengesetzte Wagen nicht erscheint, denn im vorliegenden Falle war dieser noch nicht einmal bei der Wirtschaft Dreesen, wo doch auch noch ein Ausweichen der Wagen möglich ist. Nachdem wir nun glücklich 8 Minuten gewartet hatten, wurde zum Ueberfluß auch noch die Schranke geschlossen und fürs Erste nicht wieder geöffnet. Es ist ja auch eine unerhörte Rücksichtslosigkeit der Eisenbahn, daß sie den an dieser Stelle doch gewiß nicht geringen Verkehr auf lange Zeit hin unterbricht. Zuerst kam ein langer Güterzug, der hin und her rangierte, dann kam ein zweiter Güterzug, der in den Bahnhof Mülheim einfuhr, dann kam ein Personenzug und zum Schluß noch ein Schnellzug. Inzwischen hatten sich zu beiden Seiten der Schranken je zwei Straßenbahnwagen und eine Menge Fuhrwerk und Passanten angesammelt. Nachdem wir geduldig etwa 20 bis 25 Minuten gewartet hatten, konnten wir dann glücklich die unterbrochene Fahrt fortsetzen, die wir, hätte der Wagen, auf dem wir uns befanden, nicht unnötiger Weise vor der geöffneten Schranke gewartet, längst beendet gehabt hätten.„m.,...„# Mehr in SaAlchteloli, Ein weiterer Mißstand, der schon mehr an Rücksichtslosigkeit grenzt, herrscht jetzt auf der Strecke Bahnhof Mülheim= Rathausmarkt. Wer da hofft, vom Bahnhof schnell zur inneren Stadt zu kommen, der irrt sich ganz gewaltig, denn die Fahrt geht nur bis zur Karlstraße, wo es heißt:„Nach Rathausmarkt umsteigen!“ und man ist gezwungen, die Strecke bis dahin auf zum Teil aufgerissenem Pflaster zu Fuß zurückzulegen. Es wäre doch wohl Pflicht der Stadtverwaltung, dafür zu sorgen, oaß die unbefahrbare Strecke nicht täglich länger wird, sondern daß die Schienen, wenn sie auf der einen Seite weggenommen werden, auf der anderen Seite wieder eingebaut werden, damit nur ein möglichst kleines Stück unbefahrbar ist. Kommt man z. B. jetzt vom Rathausmarkt und will zum Bahnhof Mülheim, dann kann man sicher sein, daß der Wagen an der Karlstraße nicht da ist, und hat man es zum Bahnhoff eilig, dann benutzt man, um schneller fortzukommen, nicht etwa die„schnelle“ Straßenbahn, sondern geht zu Fuß. Es ist unter den jetzigen Zuständen wirklich schade um jede 10 Pfennig, die man an die Straßenbahn, die auf keinen Fall für eine Stadt wie Mülheim paßt, zahlt. Wir Styrumer sind ja in Hinsicht auf die Vernachlässigung durch die Stadtverwaltung viel sehr viel gewöhnt, aber es muß auch alles eine Grenze haben. Ein Styrumer. (Anmerkung der Redaktion. Wie wir hören, ist seit einigen Tagen am Uebergang der Mülheimer Straße auf einen Bahndamm ein Signaldienst eingerichtet worden.) Friedhofordnungen mit ihren zum Tei. unglaublich Hazbein: . Wemungen, gegenuoerstehen! Fnge Brurgee. Ein Dorffriedhof besaß alte prächtige Lebensväume, in Verbindung mit der alten Kirche und der Lage gab er ein schönes stimmungsvolles Bild. Als ich wieder hinkam, waren alle die schönen Bäume weggehackt. Sie hätten zuviel Schatten gegeben und der Kirchenvorstand habe beschlossen, sie weghacken zu lassen. Die neuen Bestimmungen lauten, daß Lebensbäume nicht höher als einen Meter wachsen dürfen! Das Bild war trostlos, aber freilich: die zum Teil recht geschmacklosen Grabsteine kkamen nun recht zum Vorschein. Geschmacklosigkeiten werden immer unterlaufen, eben deshalb sollte man froh ssein, wenn die Natur mit ihrer harmonischen selbstverständlichen Schönheit manches verdeckt und alles zusammenstimmt. Aehnlich ist es auf vielen Friedhöfen, nicht nur alte Lebensbäume kommen weg, auch andere etwa vorhandene schöne Baumgruppen, und auf den Friedhöfen wirkt die Oede und brennt die Sonne und jede Blume ist in kurzer Zeit verwelkt. Auf anderen Friedhöfen ist die Art der Denkmäler vorgeschrieben, damit ssie ja recht schablonenhaft werden. Zum Theater und Mufik. Düsseldorf, 16. Septbr. Lysistrata, die lustige und sinnenfrohe(Fabel des Aristophanes von dem Gelöbnis der griechischen Frauen sich ihren Männern zu versagen, bis diese den Krieg mit Lakedämon aufgäben, von dem amüsanten Kampf der Geschlechter unter Anführung der Athenerin Lysistrata und von dem endlichen frohen Ergebnis mit seiner ausgelassenen, den freien Sitten der Zeit entsprechenden wildcrotischen Siegesfeier wird in der modernen Bearbeitung von Leo Greiner, heute, Samstag, zum ersten Male im Schauspielhause aufgeführt. In der von Eugen Dumont geleiteten Aufführung wirken außer Louise Dumont(Lysistrata),, Helene Robert, Emilia Unda, Adele Werra, Eugen Dumont, Fred Rösselmann eetc. nicht nur die gesamten darstellenden Herrschaften des Schauspielhauses, mit, sondern die Frauenchöre sind auch noch durch ein großes Aufgebot von Damen verstärkt worden, so daß die Zahl der Mitwirkenden 100 übersteigt. Die neue Dekoration ist nach Entwürfen von Eduard Sturm in den Schauspielhaus=Werkstatten fertiggestellt worden, eben daher stammen, die von Gertrud Klihm entworfenen Kostüme. Die zur Handlung gehörige Musik ist von Hans Schindler verfaßt. Stimmen aus dem Publikum. (Für Mitteilungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßgesetzliche Verantwortung.) Straßenbahn=Klagen. Recht eigentümliche Verhältnisse herrschen zur Zeit wieder bei der Straßenbahn. Ich benutzte sie am mittag gegen 5 Uhr in der Richtung vom Bahnhof Mülheim nach Styrum. Nach einer wenig angenehmen Fahrt, die schon mehr einem Ritt auf einem alten Klepper gleicht und von den traurigen Zuständen des Unterbaues der Bahn herrührt, kamen wir glücklich bis an den Uebergang an der Glashütte. Wer nun meint, daß der Wagen sofort den Uebergang passieren würde, da die Schranke nicht geschlossen war, der irrt sich gewaltig. Wohl etwa 8 Minuten wartete der Wagen vor der geöffneten Schranke. Führer und Schaffner standen seelenruhig plaudernd zusammen. Anscheinend wurde wohl auf den entgegenkommenden Wagen gewartet, der aber noch lange nicht in Sicht war. Es dürfte doch wohl im Interesse des Verkehrs besser sein, wenn Bestimmungen getroffen würden, Französisch, Englisch, jedes Werk wie Muttersprache lesen, fließend korrespondieren und korrekt sprechen, lernen Vorgeschrittene in 10—12, Anfänger in 16—18 Monaten Philologen sowie Lehrer zum Staats-Examen erreichen volle sprachliche Ausbildung. Kauf.enten ersetzt mein Unterricht den 10jährigen Aufenthalt Im Auslande. Empfehle mich besonders denen, die nach erfolglosem Herumstudieren in Berlitz-Schools oder Handels- und Sprachinstituten nunmehr obige Kenntnisse erstreben. A. Monachimoff, früher Prof. der Sprach, bei den höh. Offiz. der Kaiserl. russ. Generalstabs-Akademie. Oberhausen, Ellenbogenstr. 6. TTrteil. Herrn A. Monachimoff, bestätige ich hiermit, daß ich unter seiner sachkundigen Leitung an der Vervollkommnung meiner Kenntnisse im Französischen und Englischen arbeitete und in verhältnismässig kurzer Zeit durchaus gute Resultate erzielte, Ich bin überzeugt, daß ich diese Erfolge vor allem der schnell und sicher zum Ziele führenden Lehrmethode des Herrn M. zu verdanken habe. Essen, den 27. September 1905 Dr. phil. Bernh. Schulte. Die eigenhändige Unterschrift des Herrn Dr. phil. Bernh. Schulte zu Essen-Ruhr, Dreilindenstraße 48, wird hierdurch beglaubigt auf Orund erfolgter Anerkennung. Essen, den 27. September 1905. Der Polizei-Kommissar: Schlüter. Urteil. Hiermit bestätige ich Herrn A. Monachimoff, daß ich unter seiner hervorragend sicheren Anleitung und seiner verständnisvollen Pädagogik die englische Sprache mühelos in unerwartet kurzer Zeit lesen, schreiben und korrekt sprechen gelernt habe und mit seinem erfolgreichen Unterrichte ganz ausnehmend zufrieden bin Dr. phil. Wilhelm Wieland. Die eigenhändige Unterschrift des Dr. phil. Wilhelm Wieland beglaubigt„ ee.„ Bulmke. Der Standesbeamte. I. A.: Thalheim. Fahr Pemar 4 empfehlen wir in unerreichter Auswahl AAEAATTT Blusenanzüge Norfolkanzüge Kadettanzüge Schilleranzüge 2-reih. Jackenanzüge Schüler mit schwachem Zeugnis werden schnell auf den Standpunkt der Klasse gebracht durch zuverlässigen, bestempfohlenen Universitätsstudenten. Off. unter M 100 an die Exp. d. Ztg. Absolvent s der höheren Mädchenschule erteilt jüngeren Schülerinnen Nachbilfestunden. Off. unter „R E“ an die Gesch. d. Ztg. Tüchtiges Mädchen für Küche u. Hausarbeit gesacht. Notweg 32 l. Etg. Sofort o. 1. Okt. ein tücht. älteres Dienstmädchen Näh. Delle 51. Le einidenhients besseres als Hansa-Back- und Puddingpulver! Gratis 1 Dose ff. Cokes für 50 Hansa-Bons. Nahrmittelfabrik„Hansa“ Hamburg. E„Gestyn. 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Beisitzer aus dem Kreise der Kaufleute werden von den Kaufleuten, welche mindestens einen Handlungsgehilfen oder Handlungslehrling regelmäßig das Jahr hindurch oder zu gewissen Zeiten des Jahres beschäftigen, und die Beisitzer aus dem Kreise der Handlungsgehilfen von den Handlungsgehilfen, deren Jahresarbeitsverdienst an Lohn oder Gehalt den Betrag von 5000 Mk. nicht übersteigt, aus deren Mitte Als Kaufleute gelten auch die Mitglieder des Vorstandes einer Aktiengesellschaft oder eingetragenen Genossenschaft oder einer als Kaufmann geltenden juristischen Person sowie die Geschäftsführer einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Ueber die Wählbarkeit und die Wahlberechtigung bestimmt das Gesetz betreffend die Kaufmannsgerichte. Zum Mitglied eines Kaufmannsgerichts können nicht berufen werden: 1. Personen weiblichen Geschlechts: 3. Personen, welche die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter infolge strafrechtlicher Verurteilung ver4. Personen, gegen welche das Hauptverfahren wegen eines Verbrechens oder Vergehens eröffnet ist, das die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter zur Folge 5. Personen, welche infolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung über ihr Vermögen beschränkt sind. Zum Mitgliede eines Kaufmannsgerichts soll nur berufen werden, wer das 30. Lebensjahr vollendet und in dem der Wahl vorangegangenen Jahre für sich oder seine Familie Armenunterstützung aus öffentlichen Mitteln nicht empfangen oder die empfangene Armenunterstützung erstatter var. Zum Beisitzer soll nur berufen werden, wer im Bezirke des Gerichtes seit mindestens zwei Jahren seine HandelsZuer Teltnahne an den Baodlen in begestige zen Fase mannsgerichts seine Handelsniederlassungen hat oder beZur Teilnahme an den Wahlen sind nicht berechtigt die vorstehend unter den Ziffern 1—5 einschließlich bezeichneten Außerdem können nach§ 8 des Ortsstatuts für das Kaufmannsgericht zu Mülheim a. d. Ruhr vom 4. Oktober 1904 nur diejenigen Kaufleute und Handlungsgehilfen ihr Wahlrecht ausüben, welche ihre Eintragung in die im städtischen Verwaltungsgebäude Notweg Nr. 41, Zimmer Nr. 10/11 aufliegenden Wahllisten unter Beifügung der erforderlichen Bescheinigungen mündlich oder schriftlich innerhalb 2 Wochen nach der ersten Veröffentlichung dieser Bekanntmachung, d. i. spätestens am 1. Oktober 1910, beantragt haben. Formulare zu diesen Bescheinigungen werden während der Dienststunden im städtischen Verwaltungsgebäude, Notweg Nr. 41, Zimmer Die Wahl der Beisitzer ist unmittelbar und geheim und erfolgt nach den Grundsätzen der Verhältniswahl nach Maßgabe der 8§ 7 ff. des vorbenannten Ortsstatuts. Das Wahlrecht kann nur in Person und durch Abgabe eines Stimmzettels ausgeübt werden. Die Stimmzettel dürfen keine äußeren Kennzeichen haben, auch nicht unterschrieben sein oder ein Protest oder Vorbehalt enthalten. Sie sind außerhalb des Wahllokals handschriftlich oder im der Vervielfältigung mit der deutlichen Bezeichnung so vieler Personen zu versehen, als Beisitzer von dem Wahlkörper, dem der Wähler angehört, zu wählen sind, und derart zusammenzulegen, daß die darauf enthaltenen Namen verdear und. Die Namen können beliebigen Wahlvorschlagslisten(siehe unten) entnommen werden, auch ist es zulässig, Personen, die keiner Liste angehören, zur Wahl zu bringen. Auf Grund der§§ 7 und 9 des Ortsstatuts bestimme ich in Gemäßheit der bezüglichen Beschlüsse des zur Leitung der Wahlen bestellten Wahlausschusses folgendes: Termin zur Vornahme der Wahlen wird anberaumt aus Mittwoch, den 9. November ds. Js. a) für die Kaufleute von 10½ bis 11½ Uhr vorb) für die Handlungsgehülsen von 12 bis 2 und von 6 6ie 8 uhr nochmitoge„ubunasfaale ip. Bähsischen und zwar im Stadtverordnetenngungesuale im städtischen Verwaltungsgebäude hierselbst, Teinerstraße Nr. 69. Zur Teilnahme an den Wahlen und zugleich zur Einreichung von Wahlvorschlagslisten gemäß 8 9 des Ortsstatuts Die Vorschlagslisten, welche für Kaufleute und Handlungsgehilfen besonders aufzustellen sind, dürfen nicht mehr Namen enthalten, als Beisitzer von jedem der beiden Wahlkörper zu wählen sind. Sie müssen unter Benennung zweier für weitere Verhandlungen bevollmächtigter Vertreter von mindestens 15 Wählern des betreffenden Wahlkörpers unterzeichnet und spätestens 3 Wochen vor der Wahl, d. i. bis zum 18. Oktober ds. Is. eingereicht sein. Mülheim=Ruhr, am 10. Oktober 1910. Der Vorsitzende des Wahlausschusses: Wolff. Bekanntmachung. 1 Die an der Aktienstraße in Mülheim a. d. Ruhr belegene städtische Besitzung Nr. 163(bisher Schule) soll verkauft oder ganz oder geteilt vermietet werden. In dem Gebäude lassen sich 3 Wohnungen im Erdgeschoß mit je 3 Räumen, 2 Wohnungen im Obergeschoß mit je 3 Räumen einrichten, zu denen je 1 Dachkammer, Küche, Keller oder Stall gehören würde. Nähere Auskunft wird auf dem Hochbauamt, Muhrenkamp Nr. 22, Zimmer Nr. 8, erteilt. Mülheim=Nuhr, den 14. September 1910. Inetgue. M.9 In unser Handelsregister ist heute bei der Firma Mülheimer Zündwarenfabrik stormesser und Schloß zu MülheimRuhr eingetragen worden: Der Kaufmann Siegmund Oppenheimer zu Essen=Ruhr ist als Gesellschafter eingetreten und die Firma in eine offene Handelsgesellschaft umgewandelt worden, beginnend ab 1. September 1910. Mülheom=Ruhr 9. September 1910. Königliches Amtsgericht. N. Kirdertheinischre Gemeinschaftstag in Mülheim(Kuhr) am 21. September 1910. Vorm. 9.30—10 Uhr: Morgenandacht.(Pastor Auge). Vorm. 10—12 Uhr: Besprechung des Themas: Der Bau Zions. a)„Der Baumeister und sein Plan“, eingeleitet von Fabrikant Jak. Gust. Siebel=Freudenberg.6—ag. 5)„Die Nachm. 4—6 Uhr: Besprechung des Themav: 6,„Die Arbeiter und die Bausteine“, eingeleitet von Pastor Abends 8.15 Uhr:„Pastor D. v. Bodelschwingh und die Missionsarbeit in Deutsch=Ostafrika.“ Missionsinspektor Lic. Trittelvitz=Bielefeld und Pastor G. Paschen. 50. Jahresfest des Vereinshauses am Donnerstag, den 22. September. Vorm. 9.30—10 Uhr: Morgenandacht.(Pastor Achilles.) Vorm. 10—12 Uhr: Versammlung. Ansprachen: Pastor Klingenburg=Mülheim, Direktor Pastor Stursberg=Kaiserswerth, Pastor Hofius=Meiderich.„„„ Iaost-inken). Nachm. 2.30 Uhr: Versammtung(mit Kaffeerrinreotz Ansprachen: Pastor Voulieme Mülheim, Pred. Busseperez. scheid, Pastor Greve=Hohenlimburg, Pastor Auge=Reutiichen. Abends 8.15 Uhr: Evangelisationsversammlung: Missionar Seher=Nias, Stadtmissionar Pack=Duisburg. Leineweberstr. 9. Erstes und vornehmstes Theater hier am Platze. Programm 17. inkl. 19. Jeptember 1910: Die sieben Todsünden.(Aus der bibl. Geschichte.) Der Hochmut.— Die Habsucht. Die Bucht von Rüo de Junetrn. Herrliche Naturaufnahme. Humoristisch. Müller im Löwenkä ig. Humoristisch. Fathe Lourmat Neuester Berichterstatter. Aut Laphges Fichgeim oder Herr u. Frau Fettig u. die Eis-Ventilatoren. Zum Totlachen. Drama. Die umeite Fras oder die Grafentocht er als Diakonissin. DramaKonblcd Die kitzliche Jungfrau. Tonbilcd. Tragisch. Mein erster Schatz. Tragisch. Treue Liebe geht durch dick und dünn. (Auderdem diverse Einlagen.) Es iadet freundlichst ein R. Meyers. Zlviltand des Standesamts I Mülhzeim a. d. Ruhr vom 14—15. September 1910.(Nachdr. verb.) Geburten: Gertraud Anna, T v Hermann Zimmermann. Margarete Hermine, Tv Wilhelm Endemann. Joseph, S v Friedrich Müllers. Wilhelm, Sv Heinrich Frintrop. Geburten: Wilhelm Dungs m Johgnng Zammert. Hermann Laube, Essen, m Wilheimine Kolk. Ernst Karrenberg, Heiligenhaus, m Emilie ten Eicken. Heinrich Jäschke m Lina Baumann. Friedrich Schönhaar, Cöln=Kalk, m Maria Kiel. Hermann Rosorius m Christine Rohland. Wilhelm Eichelkamp m Gertraud Stürtzer. Aufgebote: Stephanie Angelika Jakobine Mirowski, 7 Monate.— Am Sonntag, den 18. Sept., nachm. 2½ Uhr beginnend, findet im Er.Veromshauss zo mumeim Run eine Rekruten-Abschiedsfeier verbunden mit einer Gedenkfeier an die glorreichen Jahre 1870/71 statt. Als Redner haben zugesagt: Herr Garnisonpfarrer Klingenburg, Herr Pfarrer van den Bruck aus Barmen, Herr Bundessekretär Thimm aus Barmen. Zu dieser Feier laden wir alle Preunde unserer Sache, insbes. alle Rekruten hiermit herzlichst ein. Der Vorstand der Kreisverbindung Mülheim-Ruhder rrangl. Mänper- und Jünglingsvereine. Geschäfts-Uebernahme Dem geehrten Publikum von Mülheim(Ruhr)-Saarn u. Umgegend die ergebene Mitteilung, daß ich vom 1. Sept. ds. Is. ab das frühere übernommen habe. Halte mich den geehrten Kunden in sämtlichen vorkommenden Fällen, wie Rochzeiten, Kindtaufen und Leichenfuhren bestens empfohlen. Wagen zu jeder Tag- und Nachtzeit. Ferner führe ich Möbeltransport zu billigen Tages(preisen aus. Heinr. Appeltrath, Mülheim(Ruhr)-Saarn, Bahnhofstrasse 8, Telephon 1323. Monat September TagifonHONZEAT des beliebten Musik- und Gesang-Ensembles Winkelsräter.= Instrumental-Musik, Quartett-Cesang. Soll und Duetta. de jeden Abend: 2 Tünnes- Possen. 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Die Zinsscheine Reihe III Nr. 1 bis 20 zu den Schuldverschreibungen der preußischen konsolidierten 3=prozentigen Staatsanleihe von 1890 und diejenigen Reihe II Nr. 1 bis 20 zu den gleichartigen Schuldverschreibungen von 1900, 1901, 1902, beide über die Zinsen für die zehn Jähre vom 1. Oktober 1910 bis 30. September 1920 nebst den Erneuerungsscheinen für die folgende Reihe werden vom 1. September ds. Is. ab ausgereicht und zwar durch die Kontrolle der Staatspapiere in Berlin S W. 68, Oranienstraße 92/94, durch die Königliche Seehandlung(Preußische Staatsbank) in Berlin W. 56, Markgrafenstraße 46 a, durch die Preußische Zentral=Genossenschaftskasse in Berlin C. 2 am Zeughause 2, durch sämtliche preußische Regierungs=Hauptkassen, Kreistassen, Oberzoltrassen, Jollkassen und hauptamtlich verwaltete Forstkassen, durch sämtliche Reichsbankhaupt= und Reichsbankstellen und sämtliche mit Kasseneinrichtung versehene Reichsbantnebenstellen, Ow Veren an. vurch diejenigen Overposttassen, an deren Siß sich keine Reichsbankanstatt befindet. Formulare zu den Verzeichnissen, mit welchen die zur Abhebung der neuen Zinsscheinreihe berechtigenden Erneuerungsscheine(Anweisungen, Talons) den Ausreichungsstellen einzuliefern sind, werden von diesen unenkgeltlich abgegeben. Der Einreichung der Schuldverschreibungen bedarf es zur Erlangung der neuen Zinsscheine nur dann, wenn die Eineuerungsscheine abhanden gekommen sind. Berlin, den 1. August 1910. I 1983. Hauptverwaltung der Staatsschulden. gez. v. Bischoffshausen. Vorstehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mülheim a. d. Ruhr, den 31. August 1910. Der Oberbürgermeister. I. V: Dietrich. aus der Polizeiverordnung betressend Sperrzeiten für die Tauben während der Saat= und Erntczeit. § 1. Es ist verboten, Tauben während der Zeit vom 25. März bis 15. Mai und vom 25. September bis 15. November jeden Jahres frei umherfliegen zu lassen. § 2. Für die unter das Gesetz vom 28. Mai 1894 fallenden Militärbrieftauben gelten nur die ersten 10 Tage der im§ 1 angedeuteten Sperrzeiten und zwar die Zeit vom 25. März bis 3. April und vom 25. September bis inkl. 4. Oktober. Als Militärbrieftauben im Sinne des vorgenannten Gesetzes gelten Brieftauben, welche der Militär=(Marine=)Verwaltung gehören oder derselben gemäß der von ihr erlassenen Vorschriften zur Verfügung gestellt und welche mit dem vorgsschriebenen Stempel verehen sind Prwarpersonen gehörige Militärbrieftauben genießen den Schuß des vorgenannten Tesetzes erst dann, wenn in ortsüblicher Weise bekannt gemacht worden ist, daß der Züchter seine Tauben der Militärverwaltung zur Verfügung gestellt hat. § 3. Zuwiderhandlungen gegen diese Polizeiverordnung werden mit einer Geldstrafe von 1 bis 30 Mark oder im Falle des Unvermögens mit entsprechender Haft bestraft. Mülheii(Ruhr), den 5. Dezember 1906. Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. 5 Kräftigung ihreskorpers:: :„„„„„ : : Haematogen-Uakes Haematogen-Pralines: : von Adolf Hommel jr., Hanau.: : Dieselben enthalten in wohlschmeckender und vorzüg.* : lich bekömmlicher Form Hacmoglobin,(organisches Eisen-* Elweiß) und all die wichtigen Salze des Blutes die zu„ " seiner Ernährung und zur Kläftigung des Nerveneystens : und des Körpers erforderlich sind.: : In Apotheken und Drogerien zu 2 Mk. und: " 2.50 Mk. in Mülheim-Ruhr bei: Adler-Apotheke,; : Althofstraße 6 I, Löwen-Apoth., Eppinghofer: : Straße 75, Central-Drogerie, Eppinghofer Str.# : 31, Drogerie„Zum Merkur“, Kettenbrückstraße: : 5/7, Drogerie Alf. Troplowitz, Froschenteich. : 12. Elefanten-Drogerie, Auerstraße 21, Löwen-: • Drogerie, Dickswall 13, Stern-Drogerie, Bach22. Das an der Ecke der Eppinghofer und Rheinischen Straße in unmittelbarer Nähe des Eppinghofer=Bahnhofes liegende Grundstück soll mit aufstehendem Gebäude im öffentlichen Verfahren zum Verkaufe ausgesetzt werden. Größe: ca. 35 Ruten, davon ca. 24 Ruten unbebaut. Wegen der günstigen Lage ist das Grundstück für die Errichtung eines Restaurants sehr geeignet. Die Verkaufsbedingungen können im Verwaltungsgebäude Muhrenkamp Nr. 22, Zimmer Nr. 8, eingesehen werden. Zur Abgabe von Angeboten wird Termin auf Donnerstag, den 22. September 1910 vormittags 11 Uhr im Verwaltungsgebäude Muhrenkamp Nr. 22, Zimmer 8, anberaumt, woselbst auch jede etwa gewünschte Auskunft erteilt wird. Mülheim a. d. Ruhr, den 10. August 1910. Der Oberbürgermeister. J. B.: Linnemann. Bekanntmachung. Als Entschädigung für die aus Anlaß der Asphaltierungs= arbeiten auf dem Froschenteich zwischen Rathausmarkt und Aktienstraße entstandenen Fahrtunterbrechung der Straßenbahn haben die auf dieser Strecke zur Ausgabe gelangenden Fahrscheine bis auf weiteres 2 Haltestellen über das Ziel hinaus Gültigkeit. Mülheim(Ruhr), 14. September 1910. Der Oberbürgermeister: Lembke. Subhastation. Die in Styrum, Alstadener Straße 65 belegene, dem Rentner Karl Kisker gehörige Hausbesitzung(Schenkwirtschaft) wird am 22. September 1910, vormittags 10 Uhr auf dem Königl. Amtsgericht Mülheim=Ruhr, öffentlich versteigert. Die zu Alstaden, Moltkestr. 228/1 belegene Hausbesitzung nebst ca. 12 ar Ackerland(Bauparzellen) dem Friseur Hermann Lünemann gehörend, wird am 29. Sept. 1910, vorm. 10½ Uhr, auf dem Königl. Amtsgericht zu Mülheim=Ruhr, öffentlich versteigert. Zum Zwecke der Erbauseinandersetzung werden die in M.=Speldorf, Monningerstraße 42 und 43 gelegenen Hausbesitzungen nebst ca. 11 ar Acker(Bauparzellen) am 29. September 1910, nachm. 4 Uhr, durch das Königl. Amtsgericht Mülheim=Ruhr im Restaurant „Vier Jahreszeiten“ an der Monning, öffentlich versteigert. Zwangsversteigerung. Die in M.=Speldorf, Friedhofstraße 198 gelegene, dem Bierhändler Peter Schroeder gehörige Hausbesitzung nebst Acker(Bauparzellen) wird am 6. Oktober 1910, vormittags 10 Uhr, auf dem Königl. Amtsgericht zu Mülheim=Ruhr, öffentlich auf versteigert. Die in M.=Broich, Holzstraße 40 und Schorndorfstraße 3 belegenen, den Erben des Bierhändlers Friedrich Fabri gehörigen Hausbesitzungen werden am 13. Oktober 1910, vormittags 10 Uhr auf dem Königlichen Amtsgericht zu Mülheim=Ruhr öffentlich versteigert. Haut-Bleichereme „Wddoroe Llach Geich und düade in durer Zet uin uech. SuisseEgerpr bies mschädlches Mitel gegen unschöne Hautwit Stur ziurgei be Flecke, Hautausschläge. zn ausführl, Lzpr z#. g, b# Einsendung von 1.20 Ml. franko PRan verlange: In Mülheim: Adler-Apotheke. Medizinal-Drogerie zum Merkur. Drogerien V. Bachem ir., Notweg 8. A. Troplowitz, Froschenteich 12 Neueste Singer-Nähmaschine Krone! Wiie Führnauegr-Appant, auch rück- und vermintuthent. und Fahrrad: Großfirma M. Jacobsohn, 2 Herlin 8.31, Linionstr. 120, Seit 30 Jahren Lieferant von s Post, Plcsh, Stagt, u. 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Die Schüler von Prima bis Obertertia einschließlich(IlIa u. 2) nehmen an der Feier teil und versammeln sich um 9¾ Uhr in ihren Klassen, für die Schüler der übrigen Klassen(Untertertia bis Sexta) findet nach dieser Feier eine besondere Feier statt. Sie finden sich um 11 Uhr in ihren Klassen ein. Die Chorsänger versammeln sich um 9 Uhr in der Aula zu einer Probe. Die staatlichen und städtischen Behörden sowie die Angehörigen der Schüler und Freunde der Anstalt werden zu der Einführungsfeier 10 Uhr freundlichst eingeladen. Der Unterricht beginnt am Mittwoch, den 21. September. Mülheim a. d. Ruhr, den 15. September 1910. Namens des Kuratoriums: Dr. Lembke, Oberbürgermeister. An die rechtzeitige Bestellung von Thomasmehl zur Düngung der Herbstsaaten und Futterfelder sei hiermit erinnert. Wir garantieren für reines und vollwertiges Thomasmehl und liefern ausschließlich in plombierlen Säcken, mit Schutzmarke und Gehaltsangabe verschen. 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September wird in Neapel ein Fest gefeiert, zu dem gar viele Einwohner der Metropole hinziehen nach der Stadt am wunderbaren blauen Golf, um einmal dem dortigen ausgelassenen Wölchen I,asienzichan Hesteesg. lust lustig zu sein.„Wie alle großen itautenizurst Freste ist, krotz der liberalen Richtung, der das Land auch in kirchlichen Dingen huldigt, auch das von Piedigrotta in Anehnung an eine religiöse Feier entstanden. Der 7. September ist der Geburtstag der Mutter des Heilands und da die Madonna der Kirche von Piedigrotta besonders wundertätig und die wahre Schutzheilige Neapels ist, so wird das bescheidene Gotteshaus in dem Arbeiterviertel während der panzen Nacht vom 7.—8. möglichst alänzend erleuchtet, und die Bewohner Neapels, Jung und Alt, Hoch und Niedrig, ziehen in Scharen herbei, um eine fröhliche Feier vor den Toren des blau geschmückten Kirchleins abzuhalten. Wenn man allerdings den Gelehrten glaubt, so ist der Ursprung des Festes, das so fröhlich zu Ehren der Madonna begangen wird, ein ganz anderer, beruht wie so viele auch diese kirchliche Feier auf einen heidnischen Brauch, der aus den Zeiten herrührt, da noch die Götter Griechenlands „die schöne(Welt, regierten“. Ein Fest der Weinlese sot! es gewesen sein, ein dem Bacchus gewidmetes, das wie diese alle ganz besonders laut und fröhlich begangen wurde. In der Tat ckommen die Bauern der Umgegend noch heut in mit Reben geschmückten Wagen herbei, und es sind hauptsächlich Trauben, die überall in den Buden, die auf der Straße errichtet werden, zum Verkauf kommen. Und die laute Freude, das Jauchzen uund Schreien der Menge, die bunten Kleider mit der sie sich schmückt, die Liebes= und Trinklieder, die ertönen, all das ruft viel mehr den Eindruck eines heidnischen Festes hervor als den einer kirchlichen Feier. Aber der Ursprung und Grund sind ja eigentlich gleichgültig, man ist ausgelassen, aber harmlos schöne Vorgänge, wie sie die Bacchanalien kennzeichneten, kind nirgends zu beobachten, Dabei ist die ganze Einwohnerschaft der Stadt und Amgegend, eine Million Menschen, auf der Straße singend, jauchzend, in Blechtrompeten blasend, Vorhex, arbesten. Sese sc becäase hichie beiheseie Gehslehehelt bengalisches Licht flammt auf, man ißt Trauben und Feigen, die überall feil gehalten werden. Es herrscht eine Lustigkeit und Begeisterung, die für einige kurze Stunden alles ertränkt, was sonst bedrücken und quälen mag. Der Karneval, wie er bei uns am Rhein und in Süddeutschland gefeiert wird, gibt auch nicht annähernd ein Bild dieser Fröhlichkeit. Alle Rangunterschiede sind verwischt, die gesetztesten Leute machen mit, friedliche Rentiers verüben einen fürchterlichen Lärm auf einer Blechtrompete und gelehrte Professoren hauen mit Veven Manchmal allerdings kommt der menschliche Strom zum Stillstande und sammelt sich um einen Wagen, auf dem neapolitanische Sänger, phantastisch geschmückt, mit Mandolinen und Tamburins im Arm, neue Gesänge zum Besten geben, die speziell für das Fest von Piedigrotta komponiert sind. Denn es ist die Spezialität dieser berühmten Feier, daß während der Nacht die Lieder zum ersten Male zu Gehör(gebracht werden, von denen einige später in die ven Wodurch die Tradition entstanden ist, daß die Maestri und Ponten gerade dann dem Urteil des Volkes ihre Schöpfungen unterbreiten, darüber sind die Gelehrten sich nicht einig, und man zerbricht sich auch wenig den Kopf darüber. Zur Zeit der Bourbonen begaben sich der König selbst und der ganze Hof auf die Straße, um die melodischen Gesänge zu hören, und im Verein mit dem Volke gaben sie ihr Urteil Denn ein neapolitianisches Lied kann dann nur existieren, wenn das Volk sich dafür ausspricht, und darum wird es der Menge unterbreitet, wenn diese versammelt ist. Seit einigen Jahren veranstalten die großen Musik=Verleger kurz vor dem Fest Wettbewerbe, v, ezg Ppreze teilt werden, aber der einzige, der wirrliche Richter ist und Volk auf der Straße. Daher gibt man sich auch die größte Mühe es zu erobern, und große Ausgaben werden nicht gescheut. Die Wagen sind mit Blumen und Girlanden gesgomückt und stelgzanbeneit gzgänoig, ven eie genstand, des Wesanges dar.„Handeu es sich z. B. um eine verlassen, als ihre Angehörigen sie überreden wollten, zur Beruhigung ihrer angegriffenen Neren eine Heilanstalt aufzusuchen. Die Gräfin glaubt noch immer an die völlige Unschuld ihres Mannes und hofft, daß seine glänzende Rehabilitierung nicht mehr ferne ist.— Interessante Einzelheiten über die Praris des Grafen de la Rammée als Falschspieler weiß die„B. Z.“ zu erzählen. Der Falschspieler hatte einige männliche und weibliche Partner, darunter eine Amerikanerin von blendender Schönheit. Diese Schöne hatte die Aufgabe, vornehme Herrenbekanntschaften zu machen. Einem rheinischen Großindustriellen wurden in Paris 30000 Francs abgenommen. Der Graf wandte sich damals eilends nach Venedig, wo er einen jungen österreichischen Axistokratzen ebenfalls um eine bedeutende Summe erleichterre. Von hier ging er mit der Amerikanerin nach Wien. Ein Graf S, verliebte sich dort in die Schönheit und die Bekanntschaft mit der Miß und dem Grafen de la Rammée kostete dem Verliebten sein ganzes Vermögen. Der fünfte Zeppelin=Ballon ist es gewesen, der Mittwoch Nachmittag in Oos bei BadenBaden durch(die Fahrlässigkeit eines Monteurs vernichtet worden ist. Die öffentliche Meinung hat sich auch bei diesem Zeppelin=Unglück den kritischen Blick für das Wesentliche erhalten. In Frankreich macht man nur den„stupiden Zufall“, wie eines der Blätter sich ausdrückt, für die verantwortlich. Chauvinistischen„Aeußerungen begegnet man garnicht; man muß es den Franzosen lassen, pelin gegenüber meist immer großes Taktgefühl bewiesen haben. Im höchsten Maße lobenswert war die Haltung der Mannschaften bei den Löschversuchen. Sie wichen nicht eher, als bis der Aufenthalt in der Halle zur Unmöglichkeit geworden war. Verschiedene erlitten Brandwunden, die schwersten zog sich just jener Monteur zu, durch dessen Leichtsinn die Katastrophe heraufbeschworen wurde. Zunächst wurde das Feuer mit Feuerlöschapparaten sowie mit Sand niederzuhalten versucht, ddann wurde sofort Wasser gegeben und auch die Hülle in der Nähe der Gondel bespritzt. Ein telegraphischer Wettbewerb. Ein großer stelegraphischer Wettbewerb soll in Verbindung mit dder internationalen AAusstellung nächstes Jahr in Turin abgehalten werden. Die Prüfung wird sich dabei auf die Absendung und den Empfang von Depeschen mit Apparaten der drei Systeme von Morse, Hughes und Baudot erstrecken: Wie der Elektrician“ erfährt, werden die Prüfungen am 22. August beginnen und für Beamte der TeleHenbehörden jeden Landes, sowie für Telegraphisten der „gnädiges Fräulein“ titulierte. Schließlich sagte sie aber doch: „Ich bin nicht Fräulein, ich bin Frau!“ Die Verkäuferin sagte nun natürlich„gnädige Frau“, und diese fragte, weshalb sich denn so viele Menschen auf der Straße angesammelt hätten.„Ach.“ sagte das Fräulein,„der Kaiser und die Kaiserin, der Kronprinz und die Kronprinzessin sind heute hier.“ —„Ach? Aber die Leute versammeln sich doch alle hier vor Ihrem Laden?“—„Dann wird wohl jemand vom Hofe hier in der Nähe sein.“„Ja, so wird es wohl sein“, bestätigte die„gnädige Frau“. Die Einkäufe waren beendet und die kleine Verkäuserin fragte, wo sie die Waren hinschicken sollte.„Schicken Sie es drüben ins Schloß, für die Kronprinzessin“, sagte die Dame mit freundlichem Lächeln und jetzt erst sah das Ladenfräulein, wen es vor sich gehabt 2. Die Pilzernteist oiesmat infolge des vielen Regens überall eine ungemein reiche. So schädlich die feuchte Witterung für die Spätsommerfrüchte im allgemeinen ist so segensreich war für sie die Pilze. Zu Tausenden und Abertausenden sind sie hervorgeschossen nud bieten ein billiges Gemüse. In den pommerschen und mecklenburgischen Laubwäldern, wo bis vor wenigen Jahren noch die Pilze kaum beachtet wurden, sind jetzt die Sammlerscharen so angewachsen, daß das Sammeln nur an bestimmten Tagen erlaubt ist. Sehr nützlich ist es, in der Kinderstube Scotts Emulsion nie ausgehen zu lassen. Die Kleinen nehmen das Präparat gern, oft sogar mit solcher Vorliebe, daß sie selbst darnach verlangen. Scotts Emulsion ist ein ganz vorzügliches Stärkungsmittel und ein sicherer Schutz gegen die so häufigen Erkältungen unserer Kleinen. sose nach Gewicht Mey uur in versegelten Origineikaschen (Fischer mit dem Dorsch). Seon& Goune, W chee Rische e. ce Wenn Sie wünschen, daß ihre Kinder gesund bleiben und gut voran gehen sollen, empfehle ich Ihnen nur meine Kratt-Lebertran-Emulsion zu geben. Selbige ist ein vorzügliches knochenbildendes Nähr- und Kräftigungsmittel. Ferner empfehle alle Kindernährmittel in stets frischer Qualitä Elefanten-Drdgerie Carl Esser Auerstraße 21. Ausgabe von Rabattmarken! Ein älterer, zuverl. Man“ sucht Stellung als Reisender, Bote, Kassierer, Lagerist loder dergleichen. Angeb. unter n 100 an die Geschäftsst. d. Zto sarcarole, so sieht man eine Gondel auf Wagen aus Pappe, ist es ein Liebesgesang, dann erscheint an einem Fenster ein schönes Mädchen, zu dem die Sänger schwärmerisch emporGesällt das Lied, dann singt das Volk im Chore mit, es pflanzt sich von Mund zu Munde fort, und ehe der Morgen graut, kennt es ganz Neapel und sind seine Schöpfer berühmt. Die Zahl der Gesänge, oie dem Urteil der Menge unterworsen werden, ist meist sehr groß, aber kaum ein Dutzend findet Anklang. und von diesen sind es nur eins oder zwei, die wirklich bleiben, manchmal auch keins. Sehr häufig sind es Leute aus dem Volke selbst, die die Worte und die Melodien erfinden, die den Preis erhalten, und nicht selten verstehen sie vom Kontrapunkt nichts und schreiben Musiker die Lieder, die sie ihnen vorsingen, nieder. Es handelt sich also uum wahre, echte Volksgesänge, und darum ist auch das Volt der beste und richtige Richter darüber. Von Nah und Fern. Zur Berliner Hochstaplersache. Die Gattin des Pseudografen de la Ramme, Peigzigtich eine Berliner Kommerzienratstochter, hat Berlin fluchtartig men am Morse= Apparat sol 20 Minuten, für den Empfang 30 Minuten betragen, während für den mechanischen oder elektrischen Hughes=Apparat sowie für den vierfachen Baudot=Apparat eine Stunde zur Aebertragung festgesetzt worden ist. Der Text der Depeschen darf in den Sprachen aufgegeben werden, die dem betreffenden Prüfling geläufig sind Es wird auch noch eine besondere Prüfung für die Aufnahme von Telegrammen mit der Schreibmaschine abgehalten werden, wenn sich dafür mindestens zehn aus drei verschiedenen Verwaltungen bis zum 15. Juni nächsten Jahres melden. Es ist eine Reihe von Preisen ausgesetzt worden, teils für Staatsgruppen, teils für einzelne Bewerber, und zwar zehn für Prüfungen mit dem Morse= und je acht für solche mit dem Hughes= oder Baudot=Apparat. Ein besonderes Bureau des„Concours international de Telegraphie“, an dessen Generalsekretär die Anmeldungen zu senden sind, ist in Bonn eingerichtet worden. * —. Spionage überall. In Czernowitz wurde ein Ingenieur Sagranski wegen Spionage zugunsten Rußlands verhaftet: Es wurde viel belastendes Material bei ihm gefunden.— In einem russischen Kriegshafen sche Spione verhaftet. Sie hatten sich auf Kriegsschiffe eingeschlichen.„„„ — Seltsame Leichenwagen. Vor kurzem wurde gemeldet, daß Newyork und Paris Automobil=Leichenwagen eingeführt haben. Noch moderner war ein englischer Millionär, der seine Leiche auf einer schweren Straßenlokomotive zur Gruft fahren ließ. Man hatte das Ungeheuer mit Traueremblemen geschmückt, nichtsdestwenioger aber fauchte und stampftc es durch die Straßen. — Ein Dummejungen=Streich wurde im Pariser Chatelet=Theater verübt. Die Vorstellung war im Gange, als plötzlich ein Individuum auf der Galerie ein rotes bengalisches Feuer abbrannte. Man glaubte, Feuer sei ausgebrochen, und es entstand eine Panik. Glücklicherweise gelang es dem Regisscur, die Leute zu beruhigen. Der Attentäter, der in einem entlassenen Maschinisten des Theaters zu sehen ist, entwischte leider. — Keine boykottierten Kellnerinnen. Verschiedene Blätter hatten gemeldet, daß in einem Münchener Lokal, wo Sozialdemokraten tagten, diese die sofortige Entlassung von nichtorganisierten Kellnerinnen forderten unter dem Hinweis, sie hätten organisierte Kellnerinnen gleich mitgebracht. Die ganze Geschichte ist frei erfunden. — Humor muß sein. Das„Paris=Journal“ hat erfahren, daß der deutsche Kaiser unter dem Eindruck der Erfolge der französischen Aviatik den Grafen Zeppelin gebeten habe, sich doch der Konstruktion von Aeroplanen zu widmen. Der alte Graf habe auch die schwere Aufgabe übernommen.— Nichts kann mehr die französische Eitelkeit offenbaren als dieser tstliche Unsion!..: gar den 8 4n1, Eine hübsche Episode von###gn Königsberger Kaisertagen erzählt nachtraglich die„Allenst. Itg.“ In einem Putzgeschäft erschien um die Mittagszeit eine Dame, die verschiedene Einkäufe besorgte. Die kleine Verkäuferin war so eifrig bei der Sache, daß sie garnicht bemerkte, wie die Dame mitunter tächelte, wenn das Ladenfräulein sie Selbst. Monteure finden dauernde Beschäftigung bei Oppenhorst, Heitten Hingbergstr. 161/7. Englisch! enslehrerserteilt Unterricht. Offerten unter### an die Geschäftsstelle.(307 Ordentlicher, stadtkundiger Laufbursche findet sofort Stellung. 1401 Rotweg 24. Lehrling gesucht. Wilh. Volkenborn, Maler= und Anstreichermeister, Schreinerstr. 12. Suche für sofort einen Sohn sordentlicher Eltern für Botengänge und leichte Kontorarbeit Offerten unten 0 M 10 an die Geschäftsst. d. Btg.(149 Sg. Kochlehrmädchen k. a. geg. Verg. d. Küche sowie d. g. Hotelwesen erl. Das. ein Zimmermädchen ges. Eintritt 1. Oktober. s169 Hotel Eschershaus, Wesel. Mehrere jüngere Verkäuferinnen für Kolonialwaren per sofort oder später gesucht. 169] Emil Petersen. Lehrerin bereitekleine Knaben u. 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Gegen 8 Uhr des abends begab ich mich nach dem Hause, das mir der Fourier als mein Quartier bezeichnet hatte. Es war ein hübsches Privathaus, in dem nur zwei Fenster des ersten Stockes erleuchtet waren. Die alte Dienerin, die ich nach dem Hausherrn fragte, stammelte einige unverständliche Worte. Nichtsdestoweniger folgte ich ihr auf der Treppe, und auf dem Treppenabsatze begegnete ich einem Manne mit grauem Haaren, dessen Angesicht die Spuren frischer Tränen trug. Ich erklärte ihm die Ursache meines Besuches, und er blickte mich ganz erstaunt an; dann sagte er mit matter Stimme: „Entschuldigen Sie, mein Herr, daß ich Sie so empfange, aber Sie haben mir, selbstverständlich ohne Ihren Willen, eine bittere Enttäuschung bereitet. Meine Tochter liegt hier sehr krank, während ihr Gatte, Hauptmann der Artillerie wie Sie, nach Afrika unterwegs ist, und sie ruft ihn unaufhörlich. Sie phantasiert, erkennt niemanden mehr und hat nur seinen Namen auf den Lippen. Wir haben ihn zurückgerufen und erwarten ihn jede Stunde. Vielleicht bewirkt seine Ankunft ein Wunder. Als ich soeben auf der Treppe Sporen klirren hörte, hatte ich geEr schwieg und wischte lich schnell die Tränen aus den Während ich einige Worte des Bedauerns und der Entschuldigung murmelte, drang die schwache, aber deutlich vernehmbare Stimme einer Fiebernden aus einem verschlossenen Zimmer zu unseren Ohren:„Mein Eugen, lieber Eugen, komm schnell!— Er ist es, ja, Papa, er ist es, ich höre ihn kommen!— O komm schnell, mein Eugen! Wie sehnlich ich dich erwarte!“ sah den Vater an, der schmerzlich den Kopf schüttelte. Der Ruf wurde immer ängstlicher und klang heiser und endete in Seufzen und Schluchzen. „Sie glaubt, daß er es sei,“ sagte der bedauernswerte Mann mit leiser Stimme. Auf einmal trafen sich unsere Blicke, die denselben abenteuerlichen, mitleidsvollen bedanken ausdrückten, der Sterbenden die letzte Illusion der Rückkehr des sehnlich Erwarteten zu lassen. s1 sagte sch zum Vator und Vater und wandte „Kommen Sie!“ sagte ich zum mich zum Weitergehen. Er hielt mich auf.„Sie würden einverstanden sein, wenn wir zu ihr gingen?“ fragte er mich.„O, wie dankbar„bin ich Ihnen für Ihren Edelmut! Vielleicht Ich war schon auf der Schwelle, und ganz begeistert für die von mir übernommene pietätvolle Aufgabe öffnete ich klopfenden Herzens leise die Tür. Eine kleine Lampe erhellte kaum die Dunkelheit und in der Luft lag ein leichter Aethergeruch. Sogleich fiel mein Blick auf das Bett, in dem eine junge, bleiche Frau im Sterben lag. Mit den auf der Bettdecke zusammengekrampften Händen, mit den Lippen, mit allem, was noch vom Leben in ihr war, rief sie nach dem abwesenden Gatten. Ich näherte mich auf den Fußspitzen, aber mein Säbel stieb gegen ein Möbelstig... uuax: Li, blans. Sogleich fuhr die Sterbende empor: die blanken Knöpfe meiner Uniform galvanisierten gleichsam für einen Moment ihr Gedächtnis, und sie murmelte:„Ach, endlich!“ mit einem so tiefen Seufzer der Erleichterung, daß ich mich auf sie niederbeugte, fürchtend, daß dies ihr letzter Seufzer gewesen sei. Aber sie sagte mit trauriger Stimme:„Ach, du bist es, mein Geliebter! Komm her zu mir!— Meine Augen sehen dich nicht mehr; weißt du, ich bin krank, sehr Johanna, liebe Tochter, rege dich nicht auf!“ versetzte mit sanfter Stimme der Vater.##.(4tzind krkAber langsam den Kopf in den Kissen schüttelnd, fuhr sie fort:„Ich habe dir so viel zu erzählen, mein lieber Und nach einem kurzen Stillschweigen, das mich von neuem für ihr Leben befürchten ließ, fügte sie hinzu: „Gibst du mir denn keinen Kuß?“ Leise berührte ich mit den Lippen ihre Stirn; die Augen geschlossen, murmelte sie mit bittender Stimme; „Ach, noch einmal, noch einmal!“, und ich küßte sie auf ihren bleichen Mund. Sie erwiderte meine Küsse, und ich fühlte ihren fiebernden Atem auf meinen Wangen. Mit Genugtuung sah ich, daß ich sie durch diesen frommen Betrug beruhigte, und doch stimmte es mich traurtg...... hang Leife bn. 9..8. „Weißt du,“ sagte sie dann leise,„der Arzt war da, und ich weiß es: für mich gibt es keine Rettung mehr!“ Da konnte ich meine Rührung nicht mehr bemeistern und brach in die Worte aus:„O, Johanna, ich bitte i dich, sprich nicht so! Du wirst gesund werden, glaube es mir!“ Sie schien meine Worte aber nicht gehört zu haben und fuhr fort:„Du wirst doch nicht wieder von mir gehen, nicht wahr? Komm, setze dich zu mir, gib mir Ich nahm ihre dünnen vom Fieber glühenden Finger in meine Hand, und sie lispelte zufrieden:„So—: so — jetzt fühle ich mich wohl.“ Sie schien einzuschlafen. Ihr Vater stand am Fußende des Bettes, und meine schon an das Halbdunkel gewöhnten Augen, konnten eine schwarze, in einen Lehnstuhl hingesunkene weibliche Person unterscheiden: ohne Zweifel ihre Mutter.,„ meiner fanberbaren 9. Da erst wurde ich mir ganz meiner sonderbaren Lage bewußt, ich dachte an die junge Frau, die, bisher mir völlig unbekannt, mich im Fieberwahne mit ihren zärtlichsten Liebkosungen überhäufte; ich dachte an ihren Gatten, der jeden Augenblick ankommen und mich am Bette seiner Frau finden konnte, meine Hände in denen seiner Gattin. Freilich mußte alle Eifersucht im Schmerze verschwinden. So ändert das Nahen des Todes oft alle Anschauungen des Lebens. Bisweilen erwachte die junge Frau aus ihrem Schlummer, und im Fiebertraume kehrten ihr die Erinnerungen an die Vergangenheit zurück. sie, und der volle Mond warf sein silbernes Licht gerade auf unser Bett.“.. 4 11 uir umri. 6i. Sie versuchte zu lachen und drückte mir innig die Ich bat sie mit leiser Stimme, sich nicht aufzuregen, und gab mir alle Mühe, jene Erinnerungen an eine Vergangenheit, die nicht mir gehörte, zu unterbrechen, um nicht weiter in jenes intime Geheimnis einzudringen; Verdacht zu erregen und den zerbrechlichen Bau der Illusionen, in denen ihre letzten Stunden weilten, einzureißen. Plötzlich sagte sie:„Wie schmerzt es mich, daß ich dir kein Kindchen als Pfand unserer Liebe hinterlassen kann! Ein einziges Jahr der Ehe, wie kurz ist das! Ich hatte beinahe Lust, zu fliehen, so peinlich waren mir ihre Worte. Und die Zeit verging so langsam. so schweigsam, nur unterbrochen von dem eintönigen Ticktack der Uhr. In meiner Hand fühlte ich ihr Herzblut bald schneller, bald langsamer schlagen, wie das Herz eines Vögelchens, das man gefangen in der Hand hält. Und ich wurde so weich gestimmt von jenen traurigen Worten und jener Berührung, daß ich, ein eingefleischter Junggeselle, mich an die Stelle des Abwesenden versetzend, alle Angst und den heißen Wunsch des Gatten in mir fühlte, das arme Weibchen dem Tode zu entreißen. Es schlug fünf, und ich mußte auf den Sammel= platz meiner Batterie eilen. Vorsichtig, einen kurzen Schlummer der Kranken benutzend, entwand ich meine Hand der ihrigen, und mit einem stummen Gruß an die beiden Alten, deren Dank ich in ihren Gebärden las, verließ ich das Haus. Unten auf der einsamen Straße mußte ich bitterlich weinen. Der nächste Tag führte unsere Truppen viele Meilen weiter. Nach beendetem Manöver nahm ich einen einmonatlichen Urlaub, den ich in meiner Heimat verlebte. Am Ende des Urlaubs beschloß ich, jene noch einmal aufzusuchen, denen ich einen so sonderbaren Dienst erwiesen hatte.„n4 g:. Glts ich michk nar ahMit betrübter Miene stellte ich mich vor, aber freudestrahlend kam mir der Vater entgegen und reichte mir die Hand. Seine Tochter war nicht gestorben. Ihr Gatte, der wenige Stunden, nachdem ich das Haus verlassen, angekommen war, wurde von dem frommen Betrug in Kenntnis gesetzt, nur die Kranke selbst wußte bis jetzt noch nichts davon. „Sehen Sie, dort ist sie!“ sagte der VVater. Und den Fenstervorhang auseinanderbreitend, zeigte er mir die Genesende, die in rosafarbenem Gewande, einen Blumenstrauß in der Hand, in einem Lehnstuhl im Garten saß und den Duft der Blumen und neues Leben Und eine ganze Nacht hindurch hatte ich ihre zarte Hand in der meinen gleichsam erstarren fühlen, hatte die zärtlichen Worte, die ihre letzten zu sein schienen, gehört, ihre letzten Küsse empfangen; eine ganze Nacht waren wir vereint gewesen im Angesichte des Todes— und jetzt würde sie mich nicht wiedererkennen! Sie würde mich nicht wiedererkennen, das sagte ich mir selbst. Mein Gesicht würde in ihr weder eine Erinnerung noch sonst einen Gedanken erwecken. Voller Freude machte mir der Vater den Vorschlag, mich ihr als einen Freund ihres Eugen vorzustellen, aber diesen Vorschlag anzunehmen, erschien mir, wie soll ich sagen, eine große Unzartheit, gleichsam eine schlechte Handlung zu sein. Wie hätte ich mich ihr nahen, was hätte ich mit ihr, der Genesenen, am hellen Tage sprechen sollen, die ich auf so seltsame Weise in Krankheit und Schmerzen in jener Nacht kennen gelernt hatte? Ein sonderbares Gefühl von Scham überkam mich, und bewegt antwortete ich:„Nein; ich danke; ich reise ab!“ Kirchlicher Anzeiger. Sonntag, 18. Sept. 1910. Müllheim-Ruhr. Petrikirche. 9 Uhr P. Forsthoff. 9.30 Uhr P. Dr. Wessel. Paulikirche. 10 Uhr P. Sup. Klingenburg. Gemeindesaal Aktienstraße. 9.30 Uhr fällt aus Gemeindesaal in Holthausen. 11 Uhr Kindergottesdienst. Ev. Krankenhaus. 9.80 Uhr Synodalvikar Freiherr von Steinäcker. Die Kollekte in den Kirchen u. Gemeindesälen die in den Büchsen eingesammelt wird, ist für die Wiederherstellung der Kirche in Winterburg. Sonntag und Donnerstag nachm. 2 Uhr, Taufen in der Paulikirche, P. Sup Klingenburg. Die Amtsgeschäfte der Küster versieht in dieser Woche Küster Terjung. Bibelstunden. Donnerstag 8.15 Uhr am Scharpenberg, Pastor Sup. Klingenburg. M.=Broich. 7.30 Uhr Frühgottesdienst, Pastor Mauritz. 9 30 Uhr Hauptgottesdienst Pastor Stoltenhoff. 11 Uhr Kindergottesdienst. 2 Uhr nachm. Kirchentaufen. Mittwoch, 8.80 Uhr Bibelstunde, P. Stoltenhoff. M.=Speldorf. Amtswoche: P. Kinzenbach. 9.80 Uhr P. Kinzenbach. Donnerstag 8.15 Uhr Bibelstunde, Pastor Rüter. M.=Saarn. 9.15 Uhr Gottesdienst. 11 Uhr Kindergottesdienst. 2.30 Uhr Jungfrauenverein. 6.30 Uhr Jünglingsverein. Mittwoch 8.30 Uhr Bibelstunde im Hause Kinderlust. Donnerstag 2.80 Uhr Frauenverein. M.=Styrum. Amtswoche: P. Müller. 7.30 Uhr Frühgottesdienst, Pastor Finsterbusch. 9.30 Uhr Hauptgottesdienst, Pastor Müller. 11 Uhr Kindergottesdienst P. Müller. 2.30 Uhr Taufen im Gemeindehause derselbe. Montag 8 Uhr, Vorbereitung zum Kindergottesdienst, P. Finsterbusch. Die Gottesdienste, Taufen und Tranungen finden während der nächsten Wochen im Gemeindehause statt. Mittwoch nachm. 3 Uhr Taufen im Gemeindehause, P. Müller. Gemeinde Heißen. 8 Uhr Frühgottesdienst in der Kirche, Pastor Lausss. 9.30 Uhr Hauptgottesdienst Pastor Majert. 11 Uhr Kindergottesdienst in der Kirche und Gemeindesaal. 2.30 Uhr Taufen im Gemeindesaal. Dienstag 7.30 Uhr holl. Gottesdienst im Gemeindesaal. Donnerstag 9 Uhr, Vorbereitung zum Kinderottesdienst P. Majert. Gemeinde Bümpten. 9.30 Uhr Hauptgottesdienst, Pastor Ringhartz=Dellwig. Kollekte: Schifferheim zu Ruhrort, 11 Uhr Kindergottesdienst. 7.30 Uhr Familienabend des Blauen Kreuzes. Dienstag 8 Uhr Gebetstunde. Mittwoch abends 8 Uhr Bibelst. bei Adolph. Freitag abds. 8 Uhr Vorbereitungsstunde zur Sonntagsschule. Jungfrauenverein. 3 Uhr Bibelstunde und Gesang. Jünglingsverein. 11 Uhr Posannenchor. Kreisrekrutenabschiedsseier in Mülh. Jugendabteilung: Kreisrekrutenabschiedsfeier in Mülh. Blau=Krenz=Verein. 7.80 Uhr Familienabend. Ev. Arbeiterverein. 5 Uhr Versammlung. Ev. Frauenverein. Donnerstag 2 Uhr Nähstunde. Gemeinde Alstaden. 7.30 Uhr Frühgottesdienst, fällt aus. 9.80 Uhr Hauptgottesdienst, Pastor Fohrmann. 11 Uhr Kindergottesdienst. 12 Uhr Tausen. 5 Uhr Kirchenkonzert des kirchlichen Gesangvereins. Aufführung der Kantate„Bethania". Mittwoch 3 Uhr Frauenfest bei Wirt Hüsken an der Ruhrbrücke. 8 Uhr Probe des kirchl. Gesangvereins. Donnerstag 4 Uhr Kirchentaufen. 8 Uhr Bibelstunde, P. Fohrmann. Freitag 8 Uhr Kindergottesdienstvorbereitung. Samstag 8 Uhr Gebetstunde. Vereinshaus. 1 Uhr Sonntagsschule. 2.30 Uhr Jugendabteilung. 3.30 Uhr Jungfrauenverein. Alles andere fällt aus. Dienstag 8 Uhr Bibelbesprechung. Freitag Vorbereitung der Sonntagsschulhelfer. Amtswoche: P. Fohrmann. Vereins=Anzeigen. Mülheim a. d. Ruhr. Frauenvereine. Dienstag im Vereinshaus, Pastor Klingenburg. Donnerstag 2 Uhr Frauenverein in der Heißener Str. Past. Wessel. Im Schwesternhaus Wertgasse: 4 Uhr Jungfrauenverein. Montag 2 Uhr Frauenverein. Montag b. Donnerstag 8 Uhr Nähverein. Donnerstag 8 Uhr Zionsverein. Evangl. Bereinshaus. 8 Uhr Bibelstunde, P. Achilles. Dienstag 8.30 Uhr Bibelstunde. fällt aus Mittwoch 2. Niederrheinischer Gemeinschaftstag Christl. Verein junger Männer, Friedrichstr.(Vereinshaus.) 11 Uhr Männerchor. 2.30 Uhr Rekrutenabschiedsfeier. Dienstag 8.30 Uhr Posaunenchor. Donnerstag 8.30 Uhr Bibelstunde. Freitag 8.30 Uhr Vorbereitung zur Sountagsschule. Jugendabteilung. fällt aus. Beteiligung an der Kreisrekrutenabschiedsfeier. Mittwoch 8.30 Uhr Jugendchor. Samstag 8.30 Uhr Turnen in der städt. Turnhalle. Knabenbteilung. Mittwoch fällt aus. Blaukreuzverein(Saal III.) Uhr Evangelisationsversamml. Montag 8.30 Uhr Unterhaltung m. Gesang. Mittwoch 8.30 Gebetsstunde. Gemischter Chor(Saal II.) Mittwoch 8.30 Uhr Gesangprobe. Frauenverein(Saal l.) Montag 2—4 Uhr. Jungfrauenverein. Sonntag nachm. 4—6 Uhr. Blaukreuzverein Holthausen. 30 Uhr Bibelstunde. Mittwoch 8.30 Uhr Bibelbesprechund Gebetsstunde. Samstag wie Mittwoch. Christl. Verein junger Männer Heißenerstraße 44. 15 Uhr Mitgliederversammlung. Montag 8.30 Uhr Männerchor. Donnerstag 8.30 Uhr Bibelstunde. Freitag 8.30 Uhr Borbereitung der Sonntagschulhelfer. Samstag 8.30 Uhr Turnen in der städt. Turnhalle. Jugendabteilung. Uhr freie Unterhaltung, Spiele, anschl. Bibelstunde. Uhr Bibliothek. Sonntag, Donnerstag u. Samstag siehe Hauptverein. Evangelischer Männer= und Jünglingsverein„Nathanael“ Uhr Chorprobe der vereinigten Männerchöre im Vereinshaus. 2.30 Uhr Kreisrekrutenabschiedsfeier „im Vereinshaus, Montag 8.15 Uhr Posannenchor. Mittwoch 8.30 Uhr Männerchor. Samstag 8.15 Uhr Posaunenchor. Jugendabteilung. Uhr Spielen, Spielplatz. —6 Uhr Vortrag. 6.15—7.80 Uhr Unterhaltung und Spiel. Dienstag 8.30 Trommler- u. Pfeifferkorps. Mittwoch 8.30 Uhr Gesang und Unterhaltung. Freitag 8.15 Uhr Stenographie. Samstag 8—10 Uhr Turnen. Christl. Verein junger Männer Aktienstraße 199. 2.30 Uhr Teilnahme an der evgl. Vereinshause stattfindenden Kreisrekrutenabschiedsfeier. abends 8 Uhr Bibelstunde. Montag 8.30 Uhr Gemischter Chor. Mittwoch 8.30 Uhr gemeinschaftl Bibelbesprech= und Gebetstunde. Freitag 8.30 Uhr Vorbereitung für Sonntagschulhelfer. Samstag abends 8 Uhr Unterhaltungsabend der Jugendabteil. nach Elberfeld-Sonborn. Evangl. Schule(Nordstraße). 11 Uhr Sonntagschule. Frauen=Missionsv. Aktienstr. 199. Mittwoch nachm. 2.15 Uhr. Gemischter Chor„Frohe Botschaft“ evangl. Schule an der Bruchstr. Sonntag nachm. Teilnahme am Jahresfeste in Dümpten. Sammeln bei Br. 2.30 Uhr. Dienstag 8.15 Uhr Bibelstunde bei aus der Fünten, Hingbergstraße 134, Evangelist Fischdick. Christl. gem. Chor„Gott mit uns“ Lokal Winkhauserweg 48. 11—12 Uhr Sonntagschule in der ev. Schule an der Leibank. 2—4 Uhr Gesangstunde. Abends 8 Uhr Bibelstunde. Mittwoch 8 Uhr Vortag. Freitag 8 Uhr Bibelstunde. Holländische Gemeinde im Vereinshaus. Zondagmorgen 9. 30nur Ds. Gerhard 11 uur Zondagschool. 11 uur Biddstond van Traktatanspreiding, Dickswall 3. Zondagavend 8 uur Onderlinge Samenkonst by br. Berger, Heißenerstr. 181. Woensdagavend Tuur Catechesatie. Donderdagmiddag 2.30uur Vrounenverceniging. Donderdagavend 8.30 uur Zangvereeniging. Zaterdagavend 8 30 unr, Bidstond. Heissen Dinsdagavend 7.30 nur Ds. Oerhard in de Gemeentezool de Hohenzollernstrot. Heilsarmee Althofstraße 48. 9,30 Uhr Heiligungsversammlung. 11 Uhr Kindergottesdienst. 8 Uhr Heileversammlung. Mittwoch, Donnerstag, Freiag Heilsversammlung. M.=Broich. Sonntag 3 Uhr Jungfrauenverein. Uhr Monatsversammlung des Arbeitervereins. Vortrag des Herrn Lehrer Steines Dienstag 8 Uhr Missionsverein. Donnerstag 8 Uhr Kirchenchor. 8.30 Uhr Gesangabteilung des Arbeitervereins. Freitag 8.30 Uhr Vorbereitung zum Kindergottesdienst. Männer und Jünglingsverein. 2.30 Uhr Ausflug. Montag 8.30 Uhr Trommler= und Pfeifferchor. Dienstag 8,30 Uhr Bibelbesprechst. Freitag 8.30 Männerchor. Samstag 8.30 Uhr Turnen. M.=Speldorf. 4 Uhr Versammlung der konfirmierte Kinder. 5.30 Uhr Monatsversammlung des Arbeitervereins. M.=Styrum. Christlicher Berein jg. Männer Gemeindehaus Südsaal. 11.45 Uhr Jungmännerchor. 2.30 Uhr Trommlerkorps in Rohlands Sandgrube. 2.30 Uhr Rekrutenabschiedsfeier im Mülheimer Vereinshause. 5 Uhr Versammlung der Jugendabteilung, desgleichen im Lokal Schützenstraße 29. Montag 8 Uhr Turnen. Dienstag 8.15 Uhr Bibelstunde. Mittwoch 8 Uhr Bibelst. Schützenstraße 29. Donnerstag 8.15 Uhr Bibelbesprst. Freitag 8 Uhr Orchester, August Kleindick. Samstag 8 Uhr Jugendchorsingen. Jungfrauenverein Heissen. Jungfrauenv. Sonntag 8 Uhr im Gemeindesaal. Frauenverein Donnerstag 2 Uhr im Vereinshaus. Jugendverein 4 Uhr Unterhaltung. Donnerstag 8 Uhr Spielen. Samstag 9 Uhr Stenographie. Männer= und Jünglingsverein. a. Hanptverein. Uhr Versammeln im Vereinshaus zur Teilnahme am Kreisrekrutenabschiedsfest. Dienstag 8 Uhr Bibelbesprechung. Mittwoch 8 Uhr Turnen. Jugendabteilung. Uhr Unterhaltung und Spiel. 8 Uhr Schlupandacht. Montag 8.30 Uhr Stenographie. Mittwoch 8 Uhr Turnen. Donnerstag 8.30 Uhr Französisch. Freitag 8 Uhr Stenographie, jüng. Abteilung. Zienskirche, Hingbergstraße 4. Evangelische Gemeinschaft. 9.30 Uhr Prediger Winter. Uhr Männer= und Posaunenchor. Uhr Sonntagschule. 3.15 Uhr Jugendverein. Abends 8 Uhr Bibelstunde. Montag abends 8.30 Uhr Gemischter Chor. Mittwoch 8.30 Uhr Missionsarbeitsverein. Donnerstag 8.30 Gebetsversamml. Eben=Ezer Kapelle Speldorf. 9.30 Uhr Prediger Hänisch. 11 Uhr Männerchor. 1 30 Uhr Sonntagsschule. 3 Uhr Jugendverein. 8 Uhr Bibelstunde. Montag 8.30 Uhr gem. Chor. Mittwoch 8.80 Uhr Bibelstunde. Heißen, Rosendellerstraße 35. Gemeinschaftssaal. 2 Uhr Sonntagsschule. 5.30 Uhr Jugendverein. 7 Uhr Prediger Winter. Dienstag 7 Uhr Gebetsversamml. Donnerstag 7 Uhr Bibelstunde. Baptisten=Gem einde. Notweg 43, Hinterhaus. 9.30 Uhr Bibelstunde. Uhr Sonntagsschule. 4.30 Uhr Predigt. Syuagogen-Gemeinde Mulheim= Ruhr. Gottesdienst: Freitag abend 6.15 Uhr. Samstag morgen 8„ Samstag mittag 12.30„ abend 7.15„ Donnerstag abend 9 Uhr Chorprobe. Herrschaftliche Parterrewohnung Kampstr. 51, 4 schöne Räume, Mansarde, Balkon, Küche und Zubehör, zu vermieten per Oktober. Gefl. Anfr. unter S 1S an die Geschäftsstelle dieser Zeitung erbeten. s149 besserem Hause eine abgeschlossene s139 1. bestehend aus 5 Räumen nebst 2 Mansarden u. mit Benutzung des Gartens per 1. Oktober zu vermieten. Biertz, Hingbergstraße 49. Abgeschl. I. Etage von 4 Räumen u. 1 Mansarde in bess. Hause mit allen Bequemlichkeiten an stille Familie z. 1. Jan. zu verm. Off. unt. B E 100 an die Geschäftsst, dsr. Ztg.(109 um 1. 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Frau Jason irrte verzweifelt im Zimmer umher: sie hielt eine rote Laterne in der Hand. „Ich muß hin— ich muß helfen!“ rief sie der Magd zu, die eingetreten war. „Und Kinny, der Junge?“ fragte die seelenruhig und deutete auf das schlafende Kind, das auf dem Sofa lag. Da warf Frau Jason die Laterne zu Boden, daß das Licht verlöschte, und schluchzend fiel sie zu dem Kind auf das Sofa. Die Tür öffnete sich, und Mr. Jonning trat ein— der breitschultrige, große Mr. Jonning mit dem Stiernacken und den begehrlichen Augen.. Seegan branntis schri. „Die kleine Scheune neben den Stauen orennrn schrie ihm Frau Jason entgegen.. 6i, Stage 65, „Ja, die Scheune brennt, und die Ställe können leicht Feuer fangen!“ Ein wildes Lachen öffnete seine Lippen.„Sagt' ich's nicht, daß es eines Tages brennen könnte— und...“ Da streckte sie abwehrend die Hände gegen ihn aus.„Daß Gott Sie strafen möchte mit seinen furchtbarsten Strafen, Sie Elender!“ Mehr konnte sie nicht vorbringen, und Mr. Jonning stellte sich an das breite Eckfenster und schaute in die Nacht hinaus und lauschte auf das immer angstvoller werdende Blöken der Tiere.— Mr. Jason, der Besitzer der Farm, setzte arenzenloses Vertrauen in Mr. Jonning, den Verwalter. Er pflegte zu sagen, daß er in der Welt keinen besseren Freund besitze als ihn. Seinem Rat auch hatte er den Ankauf der Farm zu danken, dieser Farm, die ihn in kurzen (Nachdruck verboten.) Jahren zum reichen Mann gemacht hatte. Er sann darauf, Jonning, der sich durch unglückliche Spekulationen ruiniert hatte und zu abhängigen Stellungen verurteilt war, wieder aufzuhelfen, und er war unterwegs, um ein Stück Land ausfindig zu machen, aus dem der kluge Kopf und die große Regsamkeit Jonnings ein gutes Kapital schlagen konnte. Das sollte sein Abschiedsgeschenk an Jonning sein, denn er selbst war in Verkaufsverhandlungen wegen seiner Farm und gedachte mit Frau und Kind in die Heimat zurückzukehren. G1ge 2sict. Jonning war ein Mensch, der sein oft vom Gluck begunstigtes Schicksal durch seine Leidenschaftlichkeit zerstört hatte, aber immer hatte er den Mut gefunden, auf den Trümmern des alten ein neues Leben aufzubauen, und immer waren Erfolg und Glück ihm zur Seite, bis der Dämon ihn packte und ihn niederreißen ließ, was er mit Mühe und Klugheit aufgebaut hatte. Er war einige Jahre älter als Jason, dessen Farm er verwaltete— aber während Jason ruhig, nüchtern, überlegt und abwägend war, stürmte in ihm heißes, wildes Blut, das ihn nicht zur Ruhe kommen ließ. Ihn reizte das Aufbauen, das unter tausend Gefahren mühsame Erringen einer schweren Aufgabe— der ruhige Besitz aber galt ihm nichts. Mr. Jonning hatte Jason zu dem Glück eines reichen Besitzes verholfen, und er neidete es ihm nicht; er arbeitete aufopfernder für Jason, als er es für sich selbst vermocht hätte. Nein— um die Farm, um die reichen Viehstände, um Geld und Gut neidete er den guten Jason nicht— das hatte er ihm ja mit all seiner Kraft vermehren und verdoppeln helfen. Sein Herz hing nicht am Besitz; er hatte niemand, für den zu sorgen war. Weib und Kind waDas Schloß Burgfriedberg in Hessen, in dem das russische Zarenpaar während seines Besuches beim Großherzog von Hessen Aufenthalt genommen hatte. Für den Besuch waren die umfassendsten Vorsichts= und Absperrungsmaßregeln getroffen. In Burgfriedberg lernte im Herbst 1891 der damalige russische Thronfolger die Prinzessin Elisabeth, die Schwester des Großherzogs von Hessen und jetzige Zarin, kennen. ren von gangen ihm geFreunde 88 mann, nd iratTUT bule zlehrer. - und auch Geselln jeder örneruch die sie Reing in 254 energ iter Chriftl litut Blick auf das Hauptgebäude der Brüsseler Weltausstellung, das am 13. August ein Raub der Flammen wurde. hatte, ein Stück Land für Jonning zu kaufen, und sie selbst wollte, bevor sie aus diesem Lande schied, ihm sein kleines Heim behaglich einrichten— gleich für zwei— denn ihr Wunsch war es, daß er sich eine Frau suchte und mit ihr gemeinsam ein Leben der Ruhe und Arbeit führen sollte.— Und Jason, der gute und großmütige Mensch, war nun fort auf der Suche nach einem Stück Land. Vierzehn Tage hatte er sich vorgenommen für diese Reise. Ueber Jonnings Gesicht war ein wildes, häßliches Lachen geflogen, als Jason von den 14 Tagen sprach und ihm Frau und Kind und Haus und Hof für diese Zeit in Obhut gab— selbstverständlich und ohne jedes Arg.„Sie sind mein Freund— mein Vertreter, Jonning— und überhaupt es su casa,“ sagte er, wie die echten Chilenen sagen, wenn sie ihre Gastfreundschaft betonen wollen— und deutete auf sein Haus.„Ich lege alles in Ihre Hand.“ Jonning stieg das Blut zu Kopf und wich jählings wieder zurück; fiebrige Hitze wechselte mit eisiger Kälte— er konnte Herz. Sie konnte nicht schlafen in der langen Nacht, die diesem Gespräch folgte. Sie erwartete etwas— irgend etwas Furchtbares. Er wollte etwas von ihr— und wenn sie es ihm nicht gewährte, dann—— sie mochte nicht weiter denken— sie war ja so gläubig. Sie wollte beten und die Tage zählen, bis ihr Mann zurückkehrte. Am nächsten Tag war Jonning schon früh auf dem Hof, und irgend eine Unruhe trieb sie hinab zu ihm. Sie durften sich nicht in Feindschaft gegenüberstehen, denn in dieser furchtbaren Nacht hatte sie mit Verzweiflung daran denken müssen, wie schutzlos sie war, während Jason im Campe umherreiste und kein Brief, keine Nachricht ihn treffen konnte. So ging sie zu ihm und bot ihm die Hand, schrak aber im selben Augenblick zurück. So wie Jonning aussah, während er ihre Hande krampfhaft preßte, so sah nur einer aus, der verzweifelte Gedanken im Herzen trug. Die Füße wankten unter ihr, und sie verbrachte den Tag in quälender Unruhe; sie hätte ihr Kind nehmen mögen und und Bekannte zogen sich immer nach einiger Zeit zurück, und ihn selbst— ihn reizte nur ein Leben, in dem jeder Tag neue, unerwartete Aufgaben brachte. Aber es gab doch etwas, um was er den braven, ehrlichen Jason mit dem ruhigen, freundlichen Herzen beneidete— und das war die blonde, schöne, junge Frau mit den tiefblauen Augen und dem feinen, ovalen Gesicht, dem hinreißenden Lächeln und dem melodischen Klang in der Stimme. Alles, alles sollte Jason mit sich in seine Heimat nehmen— alles, was ihm an außeren Dingen gehörte— aber die Frau nicht— die nicht! Die mußte bleiben, mußte sein werden. Nie in seinem ganzen bewegten, von viel leidenschaftlichen Wiischen und Kämpfen zerstörten Leben hatte er etwas mit solcher Heftigkeit begehrt— nie sich mit solcher Qual nach etwas gesehnt, wie nach diesem Weib! Bis in die Nacht hinein verfolgte ihn ihr Bild, scheuchte ihm den Schlaf von den Lidern und fachte unbewußt die stille Glut zur lodernden Flamme. Frau Jason hatte im Anfang etwas wie Angst gehegt vor dem breiten, gewaltigen Mr. Jonning— aber diese Angst wurde zurückgedrängt von jener Sympathie des Mitleids, die sehr ernste, sehr reine Frauen immer für solche Menschen empfinden, von deren Leben sie ungewöhnliche Dinge erfahren. Sie hätte ihn ändern mögen— hätte ihm gleich einer Mutter Lehren erteilen mögen. Sie fühlte, daß sie eine gewisse Macht über ihn hatte, und sie war sicher, daß er sich ändern würde, wenn sie ihn darum bat, so recht herzlich und eindringlich darum bat. Sie war glücklich, daß ihr Mann den Plan gefaßt str. 35 le. derzeit intage1 Dtes u. Platze htl eginnt ember ür Im ppingiswert reiche sind, iselbst sini kaum in die dargebotene Hand Jasons einschlagen und vermochte nicht in die geraden, offenen Augen seines Herrn und Freundes zu sehen. „* „Es ist merkwürdig, wie sehr Sie die Leute in der Gewalt haben!“ sagte Frau Jason eines Tages zu Jonning, der sie mit ihrem Kind auf den See gerudert hatte und sie nun nach Hause begleitete.„Mich dünkt, sie gehorchen Ihnen unbedingter als selbst meinem Mann.“ Jonning lachte.„Sich die Menschen zu eigen machen, daß sie sich willenlos fügen, das ist eine Gabe, die nicht jeder hat!“ sagte er, und es lag viel Selbstschätzung in seinem Ton. Er deutete auf die Scheunen, auf die langgestreckten Arbeiterhäuser und die Ställe. „Dies alles, was Sie da sehen, Frau Jason— wenn es in diesem Augenblick in Flammen aufginge und ich würde befehlen:„Brennen lassen! Nicht löschen!"— kein Mensch würde sich rühren, um einen Eimer Wasser zu holen, nicht einmal die Tiere würde man retten, wenn ich es verbiete!" Sie sah entsetzt zu ihm auf. Unheimlich erschien er ihr, wie er das sagte. Aber wie sie in sein muskulöses, festes Gesicht mit den gebieterischen Augen, der scharfen Nase und dem verschlossenen Mund sah, da wußte sie, daß er nicht prahlte, wußte, daß er eine unbegreifliche Macht über die Menschen hatte, und es kroch eine fast lähmende Angst vor ihm in ihr fliehen— weit, weit fort— lieber da draußen irgendwo zugrunde gehen, als hier schutzlos einem Gewalttätigen preisgegeben sein.„.. s. um Sie ging ihm aus dem Wege, soviel sie nur ronnte; sie blieb in dem großen Wohnzimmer, in dem sie die Wintertage mit ihrem Manne zu verbringen pflegte. Hierher folgte er ihr wohl nicht! Soviel Takt und Vernunft hatte er vielleicht doch noch, um zu begreifen, daß er ihr Abschen einflößte. Aber er kam doch— und was sie in Todesangst geahnt, das sagte er ihr jetzt mit klaren, festen Worten: Sein sollte sie werden Jason verlassen und mit ihm fliehen— irgendwohin— mit oder ohne das Kind— und so riesenhaft groß, breit und stark stand er vor ihr, daß sie kein Wort der Empörung hervorbringen konnte. Sie weinte nur, weinte fassungslos und streckte abwehrend die Hände gegen ihn aus. Und da war Jonning ans Fenster getreten und hatte sich zu ihr gewandt:„Das alles könnte brennen, Frau Jason— und niemand würde sich rüh ren, um zu löschen, wenn ich es verbiete!". Dann war er gegangen mit seinen harten, klirrenden Schritten, und von dieser Stunde an war Frau Jason wie gelähmt und wartete auf das Entsetzliche, das folgen würde. Ein langer Tag verging, und ein zweiter folgre ihm und nun fehlten nur noch zwei, dann sollte Jason zurück sein. Es zog wieder leise Hoffnung in ihr Herz! Vielleicht hatte er bereut, hatte eingesehen, wie frevelhaft sein Verlangen war— Aber dann kam es doch— ganz plötzlich war es da, was sie in ihrer Phantasie schon hundertmal erlebt hatte: Die Schafe brüllten, die Hunde bellten, die Menschen schrieen und eine der Scheunen stand in Flammen, und Jonning war ins Zimmer gekommen und sah dem Brande zu, und niemand rührte sich, um Hilfe zu bringen. Da stieß sie harte Verwünschungen gegen ihn aus und warf sich zu ihrem Kind auf das Sofa und war doch im nächsten Augenblick bei ihm, kniete vor ihm nieder und flehte ihn an:„Mr. Jonning— mein Mann— mein armer Mann! Denken Sie an sein Entsetzen, wenn er nach Hause kommt! O Jonning, seien Sie barmherzig— schaffen Sie Hilfe!" Er ließ sie knieen:„Sie wissen den Preis, den ich begehre, Frau Jason.„ G Sie schluchzte auf in Wut und Verzweiflung.„Elender! wollte sie wieder rufen, aber dann besann sie sich. Da draußen lohten die Flammen, und das Getreide flog knisternd aus dem geborstenen Scheunentor; das Vieh brüllte in wahnsinniger ngst— und noch war Hilfe möglich, denn die Scheune stand getrennt von den anderen und noch brannten die Ställe nicht. „Ich will tun, was Sie von mir verlangen, Jonning!" stieß sie hervor,„nur retten Sie— retten Sie!“ Er riß sie zu sich empor und hielt sie einen Augenblick an seiner breiten Brust:„Schwör' es mir!" „Ich schwöre es!“ flüsterte sie, und dann war er draußen, und seine gewaltige Stimme übertönte das Brüllen und Stampfen der Tiere und das Knistern der Flammen. Die stets bereitgehaltenen Spritzvorrichtungen wurden in Bewegung gesetzt, die Ställe öffneten sich und das Vieh floh den großen Weideplätzen zu— und es schien, als sei Jonning übermenschliche Kraft verliehen. Trotz dem Sturm, der wütend in die Flammen stieß, gelang es ihm, das Feuer auf die eine Scheune zu beschränken— nicht einmal die benachbarten Ställe wurden beschädigt. Er war der Kühnste und Unerschrockenste auf dem ganzen Hof— er achtete nicht der niederfallenden Steine und Mauerstücke. Er griff in die brennenden Garben, um sie fortzuschleudern, wenn sie auf eine Stelle fielen, wo sie Verderben bringen konnten. Er hielt mit donnernder Stimme die Schar der Knechte und Mägde in Bewegung und duldete keine Angst, kein Müdewerden. Frau Jason stand am Fenster und betete— aber sie betete nicht um die Erhaltung des Hofes, des Viehs, des äußeren Besitzes— das schien ihr plötzlich klein und wertlos. Ach, daß alles verbrannt, alles zerstört, alles vernichtet worden wäre! Sie hätte ja mit Jason gern wieder von neuem angefangen! Aber nun hatte sie einen Schwur getan, einen entsetzlichen Schwur, und gleich würde er kommen— groß, stark, gewaltig, und würde sie an sich reißen, mit sich fortschleppen... Es ward ihr schwarz vor den Augen.„Herr hilf! Herr, verlaß mich nicht!“ schrie sie in wahnsinnigem Schmerz und sah wieder in die Nacht hinaus. Das Feuer war erloschen, nur wo das Getreide lag, knisterte es noch und flammte in kleinen, züngelnden Flammen und Jonning stand am Brunnen und wusch sich die Hände, und sie sah, wie er sein Gesicht dem Fenster, an dem sie stand, zuwandte. Es packte sie etwas wie Raserei— sie rannte zur Tür, schloß und verriegelte sie, riß das Kind vom Sofa auf, nahm es in die Arme und lief wieder zum Fenster zurück. Draußen bellte jetzt ein Hund, Jasons Lieblingshund; er bellte so aufgeregt und ununterbrochen, wie er immer zu bellen pflegte, wenn sein Herr von einem Ausritt ins Land zurück kehrte.— Irgend eine freudige Hoffnung zuckte auf in ihrem gequälten Herzen.„Halki— Halki!“ sie rief den Namen des Hundes zum geöffneten Fenster hinaus, aber der bellte weiter, und dann— ein anderes Geräusch— Pferdegetrappel, das näher und näher kam!„Fredi— Fred!“ schrie sie und wußte nicht, ob sie ihren Sinnen trauen durfte. Aber er kam— kam wirklich, sprang auf halbem Weg vom Pferde herab, sah auf die verbrannte Scheune, stand dann vor Jonning— erblickte dessen von Brandwunden bedeckte Hände und sah sein bleiches Gesicht, seine schlotternde Gestalt, und ein Empfinden grenzenlosen Dankes gegen diesen Mann drängte sich in sein Herz. O, er hatte im Augenblick die Lage erfaßt! Sein Besitz war gefährdet gewesen und wäre der Vernichtung anheimgefallen, wenn dieser hier nicht sein Leben eingesetzt hätte, um zu retten, zu erhalten! „Jonning!“ rief er mit vor Erregung bebender Stimme und hielt ihm beide Hände hin.„Mein bester— mein einziger Freund, wie kann ich Ihnen danken!?“ und er wollte ihn in seinem ungestümen Dankgefühl umarmen. Aber der vor ihm wich zurück und sah starr und wie entgeistert in sein Gesicht, ließ die Hände schlaff am Körper herabhängen— und wie nun oben vom Fenster eine Frauenstimme Jasons Namen rief, da zuckte er zusammen, wie unter einem furchtbaren Schlag. Schen sah er sich um, wie jemand, der auf Flucht sinnt, und wie dann Jason noch einmal die Hände nach ihm ausstreckte und ihn ins Haus ziehen wollte, riß er sich los und rannte querfeldein über Aecker, Weiden und die weiten Weinberge hin, weiter— immer weiter. Jason, der ihm folgen wollte, blieb plötzlich wie gebannt stehen. Was war das gewesen, was die Stille des Abends schauerlich unterbrach? Ein Schuß— ein Schuß aus der Richtung, die Jonning eingeschlagen hatte. „Fred— Fred!“. Die Rufe seiner Frau hallten weit in die Nacht hinaus— angstvoll erklangen sie— und ehe er noch aus seiner Erstarrung erwacht war, stürzte sie ihm entgegen und warf sich ihm an die Brust. Sie bebte in seinen Armen und war wie vom Fieber befallen, und es währte lange, bis sie ruhig war und berichten konnte— und Jason hatte bei ihren Worten das Gefühl, als habe ihm jemand eine große, tiefe Wunde mitten ins Herz geschlagen.— Eine ruhelose Nacht verbrachte er mit seinem Weib am Fenster des stillen Zimmers; aber die Empörung gegen den Unseligen wich mehr und mehr einer tiefen Trauer. Am anderen Morgen schritt er aus dem Hause der Richtung zu, in der Jonning gestern vor ihm geflohen war, und wie er endlich den mächtigen Körper und das im Tode geglättete, leidenschaftslose Gesicht des Unglücklichen vor sich liegen sah, da schwand der letzte Groll. Er dachte daran, daß jeder im Leben mit Schwächen behaftet ist und daß die Waffen zum Kampf dagegen einem jeden ungleich verliehen sind. „Er muß viel gelitten haben,“ sagte er gütig, und er drückte ihm die Augen zu mit demselben Schmerzgefühl, das nur ein Mensch empfindet, wenn er seinem liebsten Freund diesen letzten Dienst erweist. Jung Sepibr. mann, and, irathule zichrer. F- und 9, auch Gesellzu jeder (örneruch die ste Reung in 254 tenerg hter. schriftl! titut str. 35 dle. derzeit Btes u. Platze N. beginnt ember hr im lppinguswert welche sind, nselbst m. sini Rätsel. c 1. Königszug. 2. Rätsel. Die erste Silbe steht am Rhein, Die zweite triffst du nie allein Die beiden letzten sind ein Wort, Das hört man oft, reist jemand fort, Das Ganze zieht mit Kling und Klang Im bunten Rock die Straß entlang. ccg— Welt u u n Mucu Wpönpbien 83 1— gud u g ii n ieingn ichm — M uec noiom ne nt occk— isapu u sbuni Allerlei. Deutsche Frauen in Südwestafrika. Seit im Mai 1898 die erste mit einer Reisebeihilfe der Deutschen Kolonialgesellschaft unterstützte deutsche Frau nach Deutsch=Südwestafrika übersiedelte, hat die Deutsche Kolonialgesellschaft bis heute 700 deutschen Mädchen und Frauen freie Ueberfahrt in unsere Siedelungskolonie gewährt. Das heißt mit anderen Worten, seit länger denn einem Jahrzehnt ist durchschnittlich allwöchentlich mindestens eine Deutsche in den Genuß dieser durch die Deutsche Kolonialgesellschaft gewährten Förderung getreten. Im Monat Januar 1909 haben elf deutsche Frauen und Mädchen die Reisebeihilfe bewil+ ligt erhalten. Seit dem Erlöschen des Aufstandes gehen naturgemäß die Gesuche um die Renennterstützung besonders zahlreich ein. Aber auch schon bis zum Jahre 1904 hatten sie rund zweihundert weibliche Personen erhalten. Wie man in der Ehe küßt. Ein englischer Statistiker hat es sich zum Vergnügen gemacht, genau Rechnung zu führen über die Zahl der Küsse, die er mit seiner Frau in den ersten zwanzig Ehejahren ausgetauscht hat. Im ersten Jahre waren es durchschnittlich hundert Küsse pro Tag, im ganzen also etwa 36 500. Im zweiten Jahre ging die Ziffer schon auf die Hälfte zurück, was immer noch fünfzig Küsse pro Tag macht; im dritten Jahre waren es nur noch zehn Küsse pro Tag, und im fünften Jahre waren sie bei zwei Küssen täglich angelangt, einem Morgen= und einem Gutenachtkuß, und dabei ist es in den fünfzehn Jahren auch geblieben. Vielleicht werden die beiden sich in Zukunft noch mehr bescheiden lernen und nur einen Kuß austauschen— an jedem Neujahr. Eine schwere Aufgabe. In Bulgarien herrscht ein absonderlicher Brauch, der solchen Frauen, die sich gern reden hören, als schwere Prüfung erscheinen muß. Alle nenvermählten Frauen sind nämlich nach ihrer Hochzeit einen vollen Monat hindurch zu absolutem Schweigen verurteilt, ausgenommen, wenn sie von ihrem Gatten angeredet werden. Wenn es diesem aus irgend einem Grunde wünschenswert erscheint, diese Beschränkung aufzuheben, so spendet er seiner Frau irgend ein Angebinde, als Zeichen, daß sie ihrer Zunge wieder freien Lauf lassen kann. Gemeinnütziges. Messer und Gabeln, die längere Zeit nicht im Gebrauche sind, schützt man vor dem Rost, wenn man sie in geöltem Papier aufbewahrt. In Ermangelung desselben nimmt man einige auf dem Ofen gehörig ausgetrocknete Zeitungsblätter zum Einwickeln; auch dadurch wird das Rosten des Stahls verhindert. Gesalzene Zunge. Nachdem das gelbliche Schlundfleisch abgeschnitten ist, wird die Zunge naß gemacht, mit Salz aller Schleim abgerieben und gewaschen. Dann wird sie mit Salpeter eingerieben, darauf mit Salz, in einen mit Salz bestreuten Topf gelegt und mit Salz bestreut. Es wird bald die nötige Pökel entstehen, darin muß die Zunge alle Tage umgewendet werden. Nach 14 Tagen kann sie geräuchert werden, nach 10 Tagen ist sie zum Kochen gut. Sie wird mit etwas von der Pökel und kochendem Wasser drei Stunden langsam gekocht, bis sie ganz weich ist, die Haut abgezogen und bis zum letzten Stücke in der Brühe offen stehend an einem kühlen Orte verwahrt.— Oder: Nachdem von der Zunge das gelbe Schlundfleisch abgeschnitten und dieselbe mit Salz abgerieben und gewaschen ist, wird sie in kochendem Wasser langsam gar gekocht. Während der Zeit macht man eine Pötel von Liter Salz, 1½ Liter kochendem Wasser, 1 Eßlöffel voll Zucker, läßt sie erkalten und gießt sie über die noch heiße, abgezogene Zunge. Dieselbe läßt sich schon nach einigen Tagen essen; die Fleischbrühe kann zu Suppe gebraucht werden. Lustige Unbestimmt. Hauswirtin(zu dem neu eingezogenen Studenten):„Wann wünschen Sie morgen geweckt zu werden... um sieben?" „Meinetwegenz ich kann Ihnen aber nicht versprechen, daß ich dann schon zu Hause bin!“ Wurst wider Wurst! „Mein Fräulein, Sie haben mir als Erwiderung für das Gedicht, das ich auf Sie gemacht habe, eine Haarlocke geschickt. Wie ich jetzt sehe, ist sie aber nicht von Ihrem Kopf!“ „Das ist ganz in der Ordnung — das Gedicht war ja auch nicht aus Ihrem Kopf!“ Gegenseitig. Dienstmädchen:„Herr Schulze läßt sich bestens empfehlen und bittet. Sie möchten Ihren Hund totschießen, er kann wegen des Gebells keine Nacht schlafen.“- Herr:„Grüßen Sie Herrn Schulze wieder und sagen Sie ihm:„Er möchte das Klavier seiner Tochter verbrennen!" „Einmal in meinem Leben bin ich meiner Schwiegermutter um den Hals gefallen und das war— bei einem Eisenbahnzusammenstoß“. Selbst gefangen. Vater:„Wollen Sie also nun meine Tochter heiraten oder nicht?“ Freier:„Nur unter einer Bedingung.“ Vater:„Die wäre?" Freier:„Daß Sie ihr zehntausend Mark mitgeben.“ Vater:„Dann tuts mir leid— meine Tochter bekommt zwanzigtausend mit!“ Auch eine Entschuldigung. Richter:„Aber Angeklagter, was fällt Ihnen denn ein? In angeheitertem Zustande vor richt zu erscheinen? Sie können ja kaum mehr stehen!" Angeklagter:„Na, lassens gut sein, Herr Richter— die Anklage steht auch auf schwachen Füßen!“ Zum ersten Male. „Vor sechs Wochen ist Huber gestorben und gestern ist ihm seine Frau nachgefolgt.“ „Das ist aber auch das erste Mal, daß sie ihm folgte.“ Truck und Verlag: Neue Berliner Verlags=Anstalt, Aug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berlinerstr. 40. Verantwortlich für die Redaktion der Neuen Berliner Verlags=Anstalt, Ang. Krebs: Max Eckerlein, Charlottenburg, Weimarerstr. 40.