Erscheint täglich ausschließlich der Sonn= und Festage. :„Bezugspreis für den Monat 65 Pfg, einschließlich Uustrierter Sonntagsbeilage; mit achtseit. illustriertem Familienblatt 758 Postbezug vierteljährlich 2.25 Mk. Ternsprech=Aunschlng Nr. 193. Rogrriteer Kusichusderühren für die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg., im Reklamen=Teile 40 Pfg.— Anzeigen von auswärts kosten 20 Pfg, die Petitzeile. Bei Wiederholungen wird entsprechender Nachlaß gewährt. Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Mülheim a. d. Ruhr. (Mülheim, Broich, Dümpten, Heißen, Saarn, Speldorf und Styrum.) Tel.=Adr.: Beitung Mslheimruhr. Saanmne shtr Pere 8 Higzee, Blsiuchkzge. u. Lutg, Mateiae: Heltung 6 er d 9.— Lus iun Gens Hhertan mlsgeachetsg, Heurgestsgele Chntzste Guatz weschäftsstellen: M.Broich: Julius Partz, Schloßfr. 3.— M.=Heißen, Sgenz, Ligkegr gghRotgeuerses.— M.=Saarn: Ernst Pintergheim, Parktygt,— M.Speldorf: Feiz Buchloh und Wüh. Anhäuser, Dulsburger Str.— M.Styrum: Joy. Schutten, Druzeimer. Str. 63 und 92—94.— Oberhausen=Alstaden: Aug. Briem, Wilhelastr. g5. gtes und Wih. Ansäuser, NR 169 Freitag, 22. Juli 1910 38. Jahrgang Die heutige Nummer umfaßt G Geiten. * Das Fiasko der Reichsfinanzreform. Wer die Verhandlungen und Beschlüsse der zur Beratung der neuen Reichsversicherungsordnung eingesetzten Ferienkommislion aufnerksam verfolgt hat, wird sich der Tatsache nicht verschließen können, daß die Arbeit der Kommission ein Fiasko bedeutet, wie es schlimmer nicht hätte werden können. Vielleicht liegt der Grund dazu schon allein darin, daß man sich überhaupt, um die parlamentarische Behandlung der weitschichtigen Materie zu beschleunigen, zur Einsetzung einer Ferienkommission entschloß. Denn seien wir einmal ehrlich: Können die Kommissionsmitglieder, mögen sie auch in sozialpolitischen Dingen noch so bewandert sein, wirklich alle einschlägigen Verhältnisse unserer komplizierten Reichsversicherung so genau kennen, wie man es in Anbetracht der wichtigen Reform verlangen muß? Fehlte ihnen während der Parlamentsferien nicht jede Gelegenheit bei wichtigen Fragen mit sachverständigen Parteigenossen Rücksprache zu nehmen, und schweben die Kommissionsbeschlüsse nicht überhaupt in der Luft, weil die Fraktionen zu ihnen keine Stellung nehmen konnten? Wir glauben daher von einer Wiederholung des Experiments der Ferienkommission dringend abraten zu müssen. Und wie steht es nun mit den Beschlüssen der Kommission selbst? Die wichtigsten Entschließungen sind mit einer so geringen und zwar stets wechselnden Majorität gefaßt worden, daß es äußerst zweifelhaft ist, ob sie im Plenum des Reichstages eine Mehrheit finden, ja die Gefahr liegt nahe, und zwar sehr nahe, daß, da die Kommissionsmehrheiten bei den einzelnen Beschlüssen ganz verschieden zusammengesetzt waren, fast jede Partei die Möglichkeit hat, das ganze Gesetz für unannehmbar zu erklären, wenn irgend eine Bestimmung der Kommissionslesung aufrecht erhalten bleiben sollte. Der allgemeine Wirrwarr wird aber noch größer, wenn man berücksichtigt, daß die Regierung gegen mehrere Veränderungen ihres Entwurfs schon in der Kommission die schwersten Bedenken geltend gemacht hat, vor allem— und darin liegt eine gewisse Satire— gegen den nahezu einzigen Beschluß, den die Kommission einstimmig faßte, nämlich die Streichung der Versicherungsämter und der Betriebskrankenkassen. Es ist wahrlich kein Wunder, daß sich gegen die von der Ferienkommission geleistete Arbeit aller Orten Widerspruch regt. Aerzte, Jahnärzte. Avotheker und Drogisten erlassen geharnischte Protesterklärungen, und ebenso die verschiedenen Versicherungsträger in Handwerk, Industrie, Handel und Landwirtschaft. Größere Unzufriedenheit in Stadt und Land hätte man wohl kaum erregen können. Wohl erhofft man noch von der zweiten Lesung eine Aufhebung aller derjenigen Beschlüsse, bei deren Aufrechterhaltung das ganze Gesetzeswerk an dem Widerstande einer Partei scheitern könnte. Eine solche Vornahme aber sieht einem Kompromiß, oder doch zum mindesten einer Verabredung zwischen ganz bestimmten Parteien verzweifelt ähnlich. Die Reichsversicherungsreform aber darf nach unserer Ansicht kein Werk der Kompromisselei sein, wenn nicht, das haben wir bei Reichsfinanzreform und preußischer Wahlrechts=Vorlage zu: Genüge gesehen, eine weitere Verhetzung im deutschen Volke Platz greifen soll. Weit mehr, als die oben genannten Gesetze muß ein Gesetz der sozialen Fürsorge, dessen Wirkungen die großen Volksmassen am eigensten Leibe spüren, von der vertrauungsvollen Zustimmung des größten Teils der deutschen Volksvertreter getragen sein, wenn es von Segen sein und der Sozialdemokratie nicht neuen und zwar sehr berechtigten Agitationsstoff bieten soll. Freilich, wie immer auch die Reichsversicherungsreform aussehen mag, wenn sie überhaupt zustande kommt, das, was man von ihr erwartete, wird sie uns nicht bringen. Man hat auf eine organische Verschmelzung der verschiedenen Versicherungsgesetze gehofft, auf eine Vereinfachung und Verbilligung des ganzen Betriebes. Statt dessen aber sind in dem ja vielfach abgeänderten Regierungsentwurf die Versicherungsgesetze nur ganz äußerlich zu einem Kompler verbunden, der Geschäftsgang ist komplizierter geworden, und der Verwaltungsapparat verteuert. Die Verbesserungen aber, die die Reform gegenüber dem alten Versicherungsrecht bietet also vor allem die Erweiterung und Ausdehnung der Krankenversicherung und die Einführung der Hinterbliebenen=Versicherung— sie belasten die schon ohnehin schwer zu übersehende Materie derartig, daß man gewünscht hätte, die Regierung hätte sich entschlossen, diesen neuen Versicherungen die Form von Novellen zu geben. An dieser Grundidee des von der Regierung vorgelegten Entwurfes konnte natürlich die Kommission nichts ändern, wenn sie nicht von vornherein die ganze Frage der Reichsversicherungsreform auf die lange Bank schieben wollte. Sie konnte nur im einzelnen an dem Entwurf Veränderungen vornehmen. Leider aber sind diese so beschaffen, daß, wenn nicht alles täuscht, die Regierung entweder den Entwurf zurückziehen wird, oder er durch die Parteien im Reichstage ein Begräbnis erster Klasse findet. Und das eigentlich von Rechtswegen; nur wurde auch hier wieder ein großer Aufwand nutzlos vertan. Deutsches Reich. Berliner Nachrichten. Das Andenken der Königin Luise wurde auch an Bord der„Hohenzollern“ vom Kaiser und seiner Umgebung gefeiert. Der Kaiser hörte einen Vortrag des Obersten wiähut über die Königin Luise.— Die suddeutschen Sozialdemokraten protestieren gegen den hofmeisterlichen Ton, den der Berliner Vorwärts“ gegenüber den sozialdemokratischem Budget=Bewilligern der Zweiten badischen Kammer anschlägt.— Den bürgerlichen Parteien kann es nur recht sein, wenn sich die Kluft zwischen nord= und süddeutschen Genossen erweitert. —. Die Verkehrseinnahmen deutscher Eisenbahnen betrugen für Juni 1910 im Personen=Verkehr 68 735 042 Mk.(—485 440 gegen den Juni v. J.): im. Eüterverkehr 135234081 Mt.(+ 6968393). Der Ausfall im Personen=Verkehr ist bemerkenswert, da in diesem wie im vorigen Jahre Pfingsten in den Mai fiel: anno 1909 allerdings auf die letzten beiden MaiTage, so daß vielleicht noch der Juni vom Pfingst=Verkehr Gewinn zog.— Zwischen Deutschland und China wurde ein Postvaketvertrag perfekt, der den Austausch von Paketen auf der Basis des Weltpostvereins regelt.— Der deutsche Außenhandel hat auch im jüngsten Berichtsjahre wieder eine erhebliche Steigerung erfahren. Es handelt sich dabei im wesentlichen um den gesteigerten Auslands=Absatz deutscher industrieller Fertigfabrikate, die am Weltmarkt sehr geschätzt sind. Selbstverständlich ist und bleibt der Inlandsmarkt das Haupt=Absatzgebiet für die deutsche Industrie; diese ist aber in steigendem und heute schon in so hohem Maße an dem Welthandel beteiligt, daß dessen jeweilige Gestattung von der einschneidensten Wirkung auf das gesamte deutsche Wirtschaftsleben ist. Bassermann. Aus Kreisen der Nationalliberalen Partei schreibt man der„K. Ztg.“: Da der Erklärung, daß Ernst Bassermann kein Reichstagsmandat mehr übernehmen wolle, nicht widersorochen worden ist, wird man sich der Möglichkeit, diesen bewährten Führer ausscheiden zu sehen, nicht länger verschließen dürfen. Diese Möglichkeit aber hat in weitesten Kreisen seiner Parteigenossen Sorge und Unwillen erregt. Wenn freilich Gesundheitsrücksichten Bassermann zwingen, sich zurückzuziehen, so müssen alle andern Wünsche schweigen, dann wird man sich auch mit der Sorge darum, daß eigentlich niemand da ist, der ihn ganz ersetzen könnte, abfinden müssen. Ist es aber wahr, was hie und da behguptet wird, daß Bassermann unter einem äußern politischen Druck seinen Platz räume, weil dem rechten Flügel der Partei seine Anschauungen zu radikal seien und weil sich kein sicherer Reichstagssitz für ihn finden lasse, so ist der Unwille, den ein solcher Egoismus hervorgerufen hat, in der Tat gerechtfertigt, um so mehr, als damit der Schein an Berechtigung gewinnt, als ob Bassermann weichen müsse, weil die Kreuzzeitung nicht müde wird, seinen Kopf als den Preis zu fordern, ahe die Konservativen sich dazu verstehen wollen, die Beziehungen zu den Nationalliberalen wieder anzuknüpfen. Es ist ja ganz ausgeschlossen, daß das zutreffen könnte; im Gegenteil, landauf landab hat nach unsern Beobachtungen die brutale Forderung der Konservativen nur die eine Wirkung gehabt, die Nationalliberalen noch fester um ihren so viel angefeindeten Führer zu scharen. Aber man sollte auch den Schein meiden: tut man das nicht, so wird sich der Fall Bassermanns alsbald zu der Legende verdichten, daß durch konservative Einschüchterungen von den Nationalliberalen alles zu erreichen sei. Jedenfalls wäre das Ausscheiden Bassermanns ein Ereignis in der Geschichte der Nationalliberalen Partei, über das man sich nicht so ohne weiteres stillschweigend hinwegsetzen könnte. Die Wähler werden mit Recht verlangen, daß man ihnen ausreichende Erklärungen gibt, und daß man ein solches Ereignis sich nicht im Lichte einer Zweideutigkeit vollziehen läßt, die für die Zukunft der Partei verhängnisvoll werden könnte Ist es wahr, daß man Bassermann auf dem Altare der Parteieinheit opfern will, oder auch nur, daß keiner seiner Fraktionsgenossen bereit sei, dem Führer auf seinem Reichstagssitze Platz zu machen, so werden die Wähler und die Oeffentlichkeit das Bedürfnis haben, darüber ein Wort mitzureden, ebenso wie es ihr Recht ist, darüber aufgeklärt zu werden, ob Bassermann, mit dem sie im Laufe der Jahre doch auch persönliche Fühlung genommen haben, wirklich so krank ist, daß er sich aus dem politischen Leben zurückziehen muß. In beiden Fällen aber werden sich Männer finden, die es für ihre Pflicht halten, Herrn Bassermann zu erklären, daß sie ihn mit großem Bedauern scheiden sehen, und ihm Dank sagen für alles, was er für die Bartei getan und geleistet hat. Begegnung des Kaisers mit dem Zaren. Ueber eine Begegnung des Zaren mit Kaiser Wilhelm weiß nach den zahlreichen widerspruchsvollen Meldungen eine Kopenhagener Drahtung anscheinend Zuverlässiges zu berichten. Darnach findet die Zusammenkunft nach der Nordlandreise in den Finnischen Schären statt und zwar im ersten August=Drittel.— Als sich unser Kaiser in Bergen aufhielt, schlug ihm der Zar in einem überaus freundschaftlichen Telegramm eine Zusammenkunft vor und erklärte sich bereit, dem Kaiser bis in die deutschen Gewässer entgegenzufahren. Kaiser Wilhelm erwiderte, daß er den Vorschlag annehme, aber wünsche, daß die Begegnung in den Finnischen Schären stattfinde, wo der Jar zu dieser Zeit auf einer Kreuzfahrt weilt. Zum deutsch=englischen Flotten=Abkommen. Ueber die Zweckmäßigkeit eines deutschenglischen Flotten=Abkommens hat der Berliner Korrespondent der Londoner„Daily Mail“ die deutschen Zeitungen befragt, die der größeren, aber auch viele der kleineren Städte. Er hat fast ausnahmslos die Antwort erhalten, daß ein derartiges Abkommen höchst wünschenswert wäre,.. wenn die nötigen Garantien geschaffen würden. Mit einem derartigen,„wenn“ kann man nahezu alles zustimmend beantworten. Vorläufig hält sich die deutsche Regierung jedenfalls an ihr Flottengesetz und dessen Durchführung und findet dazu die Zustimmung der großen Mehrheit des deutschen Volkes und aller unbefangen Urteilenden. Das Zentrum gegen Militär= und Marine=Vorlagen. Gegen Militär= und Marine=Vorlagen in der nächsten Reichstagssession äußern sich die Mitglieder des Zentrums mit bemerkenswerter Entschiedenheit. Nachdem unlängst der Frhr. v. Hertling zur äußersten Sparsamkeit auf diesem Gebiete aufgefördert hatte, sprach sich soeben in einer Versammlung zu Landau der Abgeordnete Erzberger im gleichen Sinne aus.— Für das Zentrum liegt auch aus parteitaktischen Gründen im Hinblick auf die nächstjährigen Reichstagswahlen der Wunsch nahe, die kommende Session von Militär= und Marine=Vorlagen möglichst verschont zu sehen. Die unabweislichen Militär=Forderungen werden gleichwohl, wie bekannt, im Winter an den Reichstag gerichtet werden. Eine Annäherung der Türkei an den Dreibund wird auch von Wiener unterrichteter Seite als bevorstehend bezeichnet. Annäherung oder Anlehnung ist aber doch etwas anderes als Eintritt in den Dreibund.— Als das Jungtürkentum zur Regierung gelangte, suchte es zunächst Anlehnung an England: die Erfahrungen, die es inzwischen mit der englischen Kreta=Politik machen mußte, wirkten indessen so abkühlend, daß auch die konstitutionelle Türkei es lieber mit demsalten Dreibund als dem neuen englischen Freunde halten möchte. Eine solche Annäherung, die namentlich in wirtschaftlichen und handelspolitischen Fragen zur Geltung kommen würde, kann uns nur recht sein. Vom Bundestag deutscher Gastwirte. „Auf dem 18. deutschen Bundestage deutscher Gastwirte, der in Stuttgart versammelt ist, empfahl der Präsident des deutschen Gastwirte=Verbandes Ringel die Einberufung eines allgemeinen deutschen Gastwirte=Kongresses nach Berlin. Zu diesem Kongreß sollen Vertreter der Regierung und aller politischen Parteien eingeladen werden, damit einmal in aller Oeffentlichkeit dargetan werden könnte, wie es dem deutschen Gastwirtestand eigentlich gehe. Die 12.000 deutschen Gastwirte litten am schwersten unter den Steuern der vorjährigen Reichs=Finanzreform und stellten in keinem Falle denjenigen Erwerbsstand dar, wie häufig falsch angenommen werde, der noch weitere steuerliche Lasten tragen könnte. Der nächste sozialdemokratische Parteitag. Auf dem sozialdemokratischen Parteitage, der am 18. September im Luisenpark zu Magdeburg zusammentritt, werden außer den üblichen Berichten die Wahlrechtsfrage, die Reichs=Versicherungsordnung, die Genossenschafts=Frage und die Maifeier erörtert werden. Diese Themata stehen auf der offiziellen Tagesordnung: den Hauptpunkt der diesjährigen Parteitags=Verhandlungen wird jedoch die Auseinandersetzung mit den süddeutschen Genossen, Budget=Bewilligern und Hofgängern bilden. Ein zweites Dresden wird es ja nicht geben— vestigia terrent—; da sich die Süddeutschen jedoch keine Vorschriften machen lassen wollen, kann es scharf genug hergeben. Aus den Kolonien. #Der Zug des Hauptmanns Dominik in Südkamerun brachte gleichzeitig auch die Züchtigung der Mörder des deutschen Kaufmanns Brettschneider. Beendigt ist diese Expedition noch nicht.— Die Zusammenziehung deutscher Kriegsschiffe vor Samoa ist durch Unruhen in dem deutschen Teile der Insel nicht veranlaßt worden; es herrscht dort vollkommene Ruhe. Außer den beiden Kreuzern„Condor“ und„Cormoran“ sind auch noch„Scharnhorst“ und„Nürnberg“, die beiden letzteren vom asiatischen Kreuzergeschwader, im Hafen von spiu eingetroffen. Aus nahe liegenden Gründen der Repräsentation und Machtentfaltung ist es geboten, daß sich von Zeit zu Zeit deutsche Kriegsschiffe vor Samoa zeigen. Lediglich diesem Zweck dient auch die jetzige Vereinigung der vier Kriegsschiffe, wie von unterrichteter Seite erklärt wird. Seit der letzten Aufstandsbewegung vor anderthalb Jahren ist die Ruhe auf Samoa nicht mehr gestört worden. Daß Schiffe der ostasiatischen Station nach Samog gehen konnten, beweist, daß die Lage in China zurzeit nicht als bedrohlich anzusehen ist. Ausland. Frankreich. In der Arbeitsbörse hielten 2000 Bankbeamte eine Versammlung ab, in der sie beschlossen, eine Gewerkschaft zu bilden, um mit Unterstützung des Allgemeinen Arbeitsbundes eine Besserung ihrer Lage zu erzielen.— Der Sekretär des sozialistischen Arbeiterbundes empfahl den Bankbeamten als wirksame Waffe in dem bevorstehenden Kampfe um die Aufbesserung ihrer Lage die Sabotage des offenen Mundes. Er meinte damit, die unzufriedenen Bank= und Börsen=Angestellten sollten im Publikum alles erzählen, was sich in den stillen Bureaus der Banken zuträgt. Das würde vernichtend auf die Bankbarone wirken. Eine dahingehende Resolution gelangte einstimmig zur Annahme.— Auch in Deutschland sucht die Sozialdemokratie bekanntlich die Angestellten der Banken zu gewerkschaftlichen Gewaltmitteln aufzureizen. England. Ueber den Ausgang der großen Flottenmanöver wird amtlicherseits strenges Stillschweigen beobachtet. Die Folge ist, daß die verbreiteten Meldungen sich widersprechen. Hieß es bisher, die rote Flotte, welche die Verteidigung zu führen hatte, habe den feindlichen Angriff der blauen Flotte zurückgeschlagen, so behaupten spätere Meldungen, der blauen Flotte sei die Landung gelungen, sie habe also den Sieg davongetragen.— Weshalb aus einem Manöverergebnis ein so großes Geheimnis gemacht wird, leuchtet nicht ein. Portugal. Nach einem amtlichen Telegramm aus Macao sind die portugiesischen Truppen nunmehr Herren der gesamten Insel Colowan. Sie haben 16 Personen aus der Gefangenschaft befreit und 44 Piraten gefangen genommen. Es werden 100 Europäer als Garnison dort zurückgelassen werden. Amerika. In die Angelegenheit Nikaraguas hat die Regierung der nordamerikanischen Union jetzt mit der Tat eingegriffen und zum Schutze der Nordamerikaner gegen den Präsidenten Madriz ein Kanonenboot entsandt. Befähigungsnachweis in der Der Verein zur Wahrung der Rheinschifffahrtsinteressen hat dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz in Verfolg des vorläufigen Berichts vom 27. Mai als gutachtliche Aeußerung zu den Entwürfen von Bestimmungen über Befähigungsnachweise für Schiffer und Maschinisten in der Binnenschiffahrt zwei Gegenentwürfe nebst Begründung der vorgeschlagenen Abänderungen überreicht und bemerkt dazu It.„Rh. W. Itg.“ in einem Begleitschreiben: Die Erwägungen, welche uns bei der Aufstellung von Gegenentwürfen geleitet haben, und die grundsätzliche Stellung, die wir zu den geplanten staatlichen Befähigungsnachweisen für Schiffer und Maschinisten der Binnenschiffahrt überhaupt einnehmen, gestatten wir uns vom Standpunkte as escheise ie. Sesichcher ie der edcane Pin würden eine schwerwiegende Belastung der Rheinschiffahrt, sowohl im Vergleich zu ihren eigenen heutigen Betriebsformen, wie im Vergleich zu denjenigen anderer Gewerbe bedeuten. Die Einführung einer staatlichen Prüfung für die hier in Betracht kommenden Volks= und Berufsschichten hätte unvermeidlich zur Folge, daß der Jugang zum Gewerbe erschwert und somit die Beschaffung des nötigen Mannschaftsbestandes schwierig wird. Das wäre um so bedenklicher, als schon heute die Rheinschiffahrt zuweilen an einem empfindlichen Personalmangel leidet. Zugleich liegt aber auch die Gefahr vor, daß die an sich ja durchaus wünschenswerte Erhöhung des Standesbewußtseins unter den Schiffsmannschaften insofern eine unerfreuliche Richtung nimmt, als sie sich als staatlich Geprüfte fühlen. Hat schon die Ausübung einer freien Gewerbetätigkeit durch staatlich Geprüfte in den unteren Berufsschichten in sich etwas Widerspruchsvolles, so würde außerdem dieser Standesgefühl, zusammen mit der Verringerung des Zuganges zum Gewerbe bald dahin führen, daß die Lohnansprüche beträchtlich wachsen. Einer lediglich aus so äußerlichen Gründen beanspruchten allgemeinen Lohnerhöhung könnte jedoch die Rheinschiffahrt in der heutigen Zeit immer schwieriger werdenden Wettbewerbes ebensowenig stattgeben wie jeder andere Industriezweig. Es müßte denn die Möglichkeit der Lohnerhöhung durch ein infolge günstiger Konjunktur dauernd anhaltendes Wachsen der Rentabilität innerlich begründet sein, eine Voraussetzung, auf deren Eintreten gerade jetzt gar keine Aussicht besteht. Zur Ausübung des Schiffergewerbes auf dem Rhein genügt nach der revidierten Rbeinschiffahrtsakte vom 17. Oktober 1868 heute das Rheinschifferpatent. Seine Erteilung ist in der Hauptsache von dem Nachweis einer ausreichenden Fahrzeit abhängig. Es mag vielleicht wünschenswert sein, für diese Fahrtausweise eine strengere Kontrolle einzuführen, aber irgend welche Gründe dafür, an den Grundsätzen selbst. unter denen das Patent erteilt wird, etwas zu ändern, und obendrein für Maschinisten und Kesselwärter ein Patent neu einzuführen, vermögen wir nicht einzusehen. Der§ 132 des Gesetzes über die privatrechtlichen Verhältnisse der Binnenschiffahrt und der Flößerei stellt nur eine Befugnis. jedoch keinerlei Verpflichtung für den Bundesrat auf, Bestimmungen über den Befähigungsnachweis der Schiffer und Maschinisten für Binnenschiffe zu treffen. Wie überhaupt Eingriffe in die Gewerbefreiheit nur aus zwingenden Gründen erfolgen sollten, so dürfte ein so tiefer Eingriff in die freie Ausübung des Binnenschiffahrtsgewerbes, wie er in der Forderung von Prüfungen abhängiger staatlicher Befähigungsnachweise liegt, nur erfolgen, wenn es die Entwicklung der Verhältnisse unbedingt erforderte. Von einer Unerträglichkeit des bisherigen Zustandes könnte man sprechen, wenn mit jedem Jahre mehr Schiffsunfälle vorgekommen, wären, die sich auf eine unzulängliche Ausbildung von Schiffsführern und Maschinisten in ihrem Gewerbe zurückführen ließen. Diese Voraussetzung trifft auf den Rhein keinesfalls zu. Im Gegenteil dürfte aus den Tatsachen, daß der Schiffsverkehr auf dem Rhein Jahr für Jahr bedeutend zugenommen hat, daß immer größere Rheinkähne und immer schwerere Schleppdampfer gebaut worden sind, und daß sich im allgemeinen der Schiffahrtsbetrieb auch schneller abwickelt, ohne daß die Verhältniszahl der Unfälle zugenommen hat, der Schluß berechtigt sein, daß damit die Entwicklung der Fähigkeiten zur Schiffsführung und Schiffsbedienung in erfreulicher Weise gleichen Schritt gehalten hat. Und diese Entwicklung wird zweifellos dadurch noch besonders gefördert, daß die Unternehmungsform der Reederei, ohne im Umfange der Unternehmungsform der Partikulierschiffahrt voranzueilen, der gesamten Rheinschiffahrt doch immer mehr ihre Betriebsgrundsätze aufprägt. Wir sind der Ansicht, daß die Ausbildung eines Mannes zum tüchtigen Schiffsführer oder zum vollkommenen Maschinisten für die Rheinschiffahrt am zuverlässigsten, zweckmäßigsten und leichtesten erfolgen kann innerh alb der Betriebeselbst, daß, wenn irgend einem Gewerbe, dann in der Rheinschiffahrt die praktische Erfahrung nahezu alles bedeutet, und die tehoretische, schulmäßige Ausbildung nur einen verhältnismäßig geringen, jedenfalls bloß ergänzenden Werhat.:4 Von Hah und fern. Selbstmorde in Preußen. Aus einer vom Königlichen Statistischen Landesamt bearbeiteten Statistik geht die traurige Tatsache hervor, daß im preußischen Staate alljährlich etwa 7650 Menschen ihr Leben durch eigene Hand gewaltsam benden und unter 100000 Lebenden 21 durch Selbstmord sterben. Die Frauen stehen ungleich günstiger da als die Männer: während von diesen nach fünfjährigem Durchschnitt 32 Selbstmörder auf 100000 Lebende kommen, weisen die Frauen unter 100000 nur 9 auf. Wunderbarerweise nimmt die Häufigkeit der Selbsttötungen mit dem Alter zu, und zwar bei beiden Geschlechtern; so endeten beispielsweise im Jahre 1907, welches das Landesamt vor kurzem bearbeitet hat, insgesamt 62 Jugendliche, das heißt im Alter von 10 bis 15 Jahren stehende Personen, durch eigene Hand, und zwar 44 männliche und 18 weiblichen Geschlechts; die übrigen Fälle, 7581 an der Zahl entfielen auf die Altersgruppen über 15 Jahre, 5800 Männer und 1781 Frauen. Die Beweggründe der Selbstmorde sind sehr verschieden. Fast wie ein Trost mutet es uns an, daß in Preußen mehr als ein Viertel unzweifelhaft auf Geisteskrankheit beruht. Auch von den übrigen Selbstmorden sind die meisten auf seelische Ursachen zurückzuführen: Lebensüberdruß, Leidenschaften, Trauer, Kummer. Neue und dergleichen. Interessant ist dabei, daß bei den Frauen Geisteskrankheit und körperliche Leiden als Motive zum Selbstmord überwiegen, ferner Nervenkrankheit und Leidenschaften, bei den Männern dagegen Lebensüberdruß, Laster, Trauer und Kummer. Als Mittel zum Selbstmorde kommen besonders zwölf in Betracht, und zwar: nach der Reihenfolge ihrer Häufigkeit aufgezählt: Erhängen, Ertränken, Erschießen, Vergiften, Ueberfahrenlassen. Sturz aus der Höhe, Schnitt in den Hals, Gasvergiftung, Oeffnung der Pulsadern, Erdrosseln, Erwürgen und Aufschneiden des Bauches. Diese Reihe zeigt von Jahr zu Jahr nur geringe Veränderung. Ungefähr zwei Drittel der männlichen Selbstmörder enden durch Erhängen, von den Frauen nur die Hälfte; ein Drittel der selbstmörderischen Frauen sucht den Tod im Wasser, dagegen nur ein Achtel der Männer; im allgemeinen findet Erschießen bei den Männern mehr Anklang, Vergiften bei den Frauen. Auch die Zeit der Selbstmorde bietet viel Interessantes. Im Jahre 1907 entfiel die größte Zahl der männlichen Selbstmorde auf den Monat Juli— unter 100 Fällen 11—, während der Februar die günstigsten Zahlen aufweist, unter 100 Fällen 6. Bei den Frauen ist der Mai der selbstmordreichste Monat— unter 100 Fällen 10—, während bei den Männern der Februar der ärmste Monat ist— unter 100 Fällen 6,5. Zweifellos ist die Jahrestemperatur von wesentlichem Einfluß auf die Jahl der Selbstmorde. Die Monate Mai. Juni, Juli sind schon lange als die selbstmordreichsten Monate bekannt; allein Berlin zeigte in den genannten Monaten des Jahres 1907 wöchentlich rund 20 Selbstmorde. Sonst weist, nach Kalenderjahreszeiten berechnet, das Frühjahr die größte Anzahl der Selbstmorde auf(30 bezw. 28 v. H.), dann folgt der Sommer mit 28 bezw. 27. v. H.; der Herbst mit 22 bezw. 23 v. H. und endlich der Winter mit 20 bezw. 22 v. H. aller Fälle. Von den Wochentagen ziehen die Männer den Montag, die Frauen den Sonntag vor; und die wenigsten Fälle entfallen auf den Samstag. Man sucht dies dadurch zu erklären, daß bei der das Gros des Volkes ausmachenden Bevölkerung am Samstag der Lohn gezahlt wird und nun die Freuden des Sonntags in Aussicht stehen, dagegen am Montag die Folgen des durchschwelgten Sonntags schmerzlich in die Erscheinung treten. Der Sonntag ist für die Frau deshalb verhängnisvoll; weil oft genug am Samstagabend und am Sonntag der Mann in der Kneipe sitzt seinen Wochenlohn ganz oder zum großen Teile vertut und Weib und Kind vergißt. Das bringt die Frau in Verzweiflung und zur Selbstvernichtung, wobei sie vielleicht auch noch ihre unschuldigen Kinder mitnimmt. Als Tageszeit des Selbstmordes wird am meisten der Vormittag gewählt, dann folgt der Nachmittag, die Nacht, der Abend, der Mittag und die Zeit kurz nach Sonnenaufgang. Diese Reihenfolge ist alljährlich wiederkehrend seit 1869 beobachtet worden. Das Opser des„Nordpolentdeckers“. Die abenteuerlichen Taten des Dr. Cook haben ein tragisches Opfer gefordert: Frau Augusta von Schichanowska, einst die Braut des unternehmenden„Forschers" und bis zu ihren letzten lichten Augenblicken seine leidenschaftliche Verteidigerin, ist als unheilbar wahnsinnig in einem amerikanischen Irrenhause interniert worden. Der American erzählt das traurige Schicksal dieser unglücklichen Frau, die Cook kennen lernte als er als junger Arzt in Brooklyn seine Praxis eröffnet hatte. Sie soll einst als junges Mädchen in der Berliner Hofgesellschaft eine angesehene Rolle gespielt haben, gehörte einst zu dem intimen Kreise, der sich in Bayreuth um Richard Wagner scharte, der Meister soll ein lebhaftes Interesse an dem Schicksal des anmutigen und geistreichen jungen Mädchens genommen haben, über dessen Ehe später ein Unstern waltete. Denn als sie zu Beginn der neunziger Jahre nach Amerika kam, um ihren in Brooklyn lebenden Bruder zu besuchen, war die Ehe gelöst, und aus der glücklichen jungen Frau eine müde Melancholikerin geworden, die durch Enttäuschungen gelernt hatte, vom Leben keine Wunder mehr zu erwarten. Damals lernte sie Cook kennen; er war ein tatendurstiger, daseinsfroher junger Mann, er hatte Mut und Zuversicht und große Pläne, er war ein reizender Gesellschafter und ein faszinierender Plauderer. Seine Lebensfreude und seine Zuversicht machten auf die enttäuschte, aber immer noch junge und reizende Frau ihren Eindruck, eine neue Welt eröffnete sich ihren Blicken und es kam was alle Zeugen jener Zeit voraussahen: die beiden verliebten sich ineinander und beschlossen, gemeinsam durchs Leben zu gehen. Aber während die Braut das Herz von neuer, froher Zuversicht geschwellt, die Vorbereitungen zur Heirat traf, ging in Coots abenteuerlichem Sinne die Wandlung vor sich. Der Durst nach Ruhm war in ihm rege geworden. Die Sehnsucht nach den Lorbeeren des Forschungsreisenden und Entdeckers ergriff von'ihm Besitz, und bei den Vorbereitungen zu seiner ersten arktischen Reise erlosch seine leidenschaftliche Liebe so plötzlich wie sie gekommen. Frau von Schichanowska ertrug diese letzte furchtbare Enttäuschung mit eiserner Willenskraft, sie entsagte, und hinter dem stolzen Entschluß verbarg sie ihre Verzweiflung. Als dann bald darauf bekannt wurde, daß Cook hit seiner ersten Reise auch seine Flitterwochen verbinden wollte— er heiratete unmittelbar darauf die heutige Mrs. Cook—, reifte in ihr der Plan, der Kulturwelt den Rücken zu kehren und irgendwo in der Fremde durch eigene Kraft sich ein neues Leben zu zimmern. Zu jener Zeit zogen die neuentdeckten Goldfelder von Nome Tausende von Glücksjägern nach dem fernen Norden. Ihnen schloß sich die enttäuschte Frau an, brach alle Beziehungen mit Verwandten und Freunden ab und zog hinaus in das Schneeland, um ihr Glück als Goldsucherin zu erproben. Die kleinen Mittel, die sie mitgenommen hatte, waren bald aufgezehrt, die Arbeit mit Schaufel und Hacke brachte nur geringen Ertrag, und Tage der Not, der Entbehrung und des Hungers folgten. Mit eigener Hand zimmerte sie sich ihr Blockhaus, mit eigener Hand die kümmerlichen[Möbel und Geräte, die ihr neues Heim bedeuteten. Aber die Erinnerung an den Mann, der ihr zum Lebensideal und zum Helden geworden war, wurde in den Tagen der Not nur lebhafter und schmerzlicher. Sie hatte Visionen, in denen ihr der gefeierte Besteiger des Mc. Kinley erschien; der Hunger tat ein Uebriges, ihr Geist verwirrte sich, und nur das Eingreifen eines befreundeten Arztes aus Seattle verhinderte das Schlimmste. In trostlosem Zustande brachte er sie 1904 auf der„Garonne“ aus dem Norden nach Seattle zurück und hier erholte sie sich in einer Nervenheilanstalt unerwartet schnell und glücklich, bis sie eines Tages aus der Anstalt flüchtete. Als Malerin verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt; sie verfolgte Cooks Taten und seinen wachsenden Ruhm, und als er im vergangenen Jahre aus dem Norden zurückkehrte mit der Erklärung, den Nordpol erreicht zu haben, malte sie nach der Erinnerung und einer Photographie sein Bild. Auch als die Skeptiker die Oberhand bekamen und Cooks Erfolge immer zweifelhafter wurden, gab sie den Helden ihrer Träume nicht preis und verteidigte ihn überall, persönlich und in Zeitungsartikeln, in denen sie Cook als einen edlen, großangelegten Menschen pries, dessen wahre Natur von Neidern verkannt würde. Aber der Wucht der Beweise konnte ihr kampfesmüder Geist auf die Dauer nicht standhalten. Sie wurde schließlich wahnsinnig, und heute ist das Irrenhaus von Seiloam in Seattle ihr Heim geworden: dort hockt die einst gefeierte Frau in einsamer Zelle vor ihrem Bild des Dr. Cook und erzählt den Aerzten und Wärtern von dem großen und guten Manne, den die Welt verkenne..... Neues aus Pearys arktischem Tagebuch. Commander Peary, der unerschrockene Eroberer des Nordpols, setzt im Corriere della Sera die Veröffentlichung seines Reisetagebuches fort und schildert dabei einen aufregenden Zwischenfall, der den kühnen Pionieren der Wissenschaft in den Gefilden des ewigen Eises um ein Haar ein tragisches Ende bereitet hätte. Die„Roosevelt“, liegt längst hinter den verwegenen Forschern; mit ihrem niedrigen Schlitten bahnen sie sich mühsam über die zackigen Eisfelder ihren Weg, nordwärts: dem Pole zu. Marvin, der eine Zeit lang als Schrittmacher Peary vorausgeeilt war, hat von 86 Grad 34 Min. nördlicher Breite bereits seine verhängnisvolle Rückreise angetreten, während Peary hinter Bartlett unermüdlich vorwärts strebt. Die Kälte nimmt immer mehr zu. Am 27. März genießen die Reisenden einen Anblick, wie nur jene menschenfernen Polarzonen ihn bieten können! Der Himmel strahlt in einem zarten, matten Blau, das Licht spiegelt sich auf der weiten Eisfläche, und überall ist ein Leuchten und Strahlen, das den Augen wehtut. Hier begegnet auch Peary, fast 240 Seemeilen nördlich von Grantland, zwei Wölfen, es ist der nördlichste Punkt, an dem je Landtiere gesehen wurden. Der 87. Grad ist überschritten.„Das Bewußtsein, mit Menschen und Tieren in guter Verfassung und mit reichlichem Proviant so weit gekommen zu sein, ließ mich an jenem Abend in gehobener Stimmung zur Ruhe gehen.“ Als Peary am Morgen erwacht, ist Bartlett, der Schrittmacher, mit seinen Schlitten und Eskimos bereits aufgebrochen. Peary folgt ihm, sechs Stunden lang geht der Weg über eine holperige Eisfläche; dann stößt man auf den Lagerplatz Bartletts. Er liegt neben einem großen, seeartigen Kanal, diesem meistgefürchteten Feinde der arktischen Wanderer. Der Himmel ist grau geworden, ein düsterer Nebel senkt sich hernieder und hüllt alles in trostlose Unbestimmbarkeit. Am Bartlett nicht in seiner kurzen Rast zu stören, schlägt Peary sein Lager einige 100 m von dessen Ruheplatz auf; rasch werden die Schneehütten aufgetürmt und das kärgliche Mahl von gedörrtem Fleisch, Biskuit und Tee verzehrt. Man hat in sechs Stunden 22 Kilometer zurückgelegt; mit diesem stolzen Bewußtsein kriecht man in die Schneelöcher zur Ruhe.„Ich lag bereits im Halbschlummer, als ich in nächster Nähe meines „Igloo“ das Eis zittern und krachen höre. Aber die Unruhe war nur kurz; ich dachte, sie rührt von dem vor uns liegenden Kanal her, wickle mich wieder in meine Decke und versuche zu schlafen. Aber plötzlich höre ich außerhalb der Hütte ein wildes Schreien. Im Nu bin ich auf den Füßen, luge durch die kleine Oeffnung des Igloo hinaus und sehe...; ja; zwischen unserem Lager und Barlett dehnt sich ein breiter offener Kanal.“ Die Eisfläche, auf der man rastete, ist geborsten, und drüben, auf einer mächtigen, losgelösten Scholle, brüllt einer von Bartletts Leuten in jener ratlosen Verzweiflung, die für die Eskimos charakteristisch ist. Peary weckt sofort seine Gefährten; ein paar Sekunden später ist alles im Freien. Die eigenen Schneehütten liegen bereits hart an der Wassergrenze, die Hunde; diese unentbehrlichen Gehilfen, sind in Gefahr, in die Fluten zu stürzen. Daneben schwankt ein hoher Eisblock und fällt krachend nieder, zum Glück, ohne die Hunde zu treffen. Und inzwischen sieht man in dem ungewissen Nebel, wie die Scholle, auf der Bartlett mit seinen Gefährten gefangen sitzt, langsam aber stetig dahintreibt. Wird es ihm gelingen, den Gefährten vor dem Schicksal zu retten? Drüben trifft man bereits alle Maßnahmen, in atemloser Hast werden die Hunde angeschirrt und die Schlitten beladen, um für jede Gelegenheit gerüstet zu sein. Auch Peary macht seine Expediton mobil. Einige Minuten banger Befürchtungen und angstvoller Spannung folgen. Da, endlich kann man wahrnehmen, wie die mächtige Eisscholle dem Ufer des. Kapals entgegen treibt va.- Egegen treibt, der Stelle zu, wo Pealy, un seinen Gefährten hält. Noch ist die Gefahr, daß der Anprall zu heftig wirkt und neue Brüche in die Eisfläche reißt. Der Zufall muß entscheiden. Am Rande des unsicheren Spiegels steht Peary, bereit, dem Freunde beizuspringen. Auch drüben hat man die Situation erkannt und ist gerüstet. Da stößt knirschend die treibende Scholle an den Rand des festen Eises, ein hastiger Zuruf, ein schnelles Handeln; die Schlitten mit den unruhig bellenden Hunden setzen sich in Bewegung, und wenige Sekunden hartlett mit seinen Leuten gerettet neben „Bis zu 87 Grad 12 Min. sind wir geerheblich weiter nordwärts als vor drei den Hunden später steht B den Genossen. kommen, also Jahren.“ Bingerbrück, 19. Juli. In der letzten Nacht wurde auf einen hier um 11,26 Uhr nachts abgegangenen Zug auf der Strecke zwischen Trechtingshausen und Niederheimbach geschoslen. Eine der Kugeln ging dem Steueraufseher Keller aus Bacharach, der sich im Zuge befand, scharf am Kopfe vorbei und zertrümmerte dann eine Scheibe in dem Abteil. Zwei Polizeibeamte in Niederheimbach wurden hiervon verständigt und machten sich sofort auf den Weg, um die Uebeltäter womöglich noch zu erwischen. Sie trafen auch am Bahngeleise zwei junge, dort lagernde Leute, die ohne weiteres nach den Beamten schossen. Es wurden dann noch Gendarmen zugezogen, sowie Bahnpersonal, worauf die Burschen umstellt und schließlich auch festgenommen wurden. Beide, zwei junge Menschen im Alter von 15 und 17 Jahren, ein Lehrling aus Halle und ein Kellner aus Nordhausen, hatten scharf geladene Revolver, je 30 Patronen und ein großes Paket mit Schauerromanen bei sich. Sie wurden nach dem St. Goarer Gefängnis geschafft. Friedrichshafen, 20. Juli. Die Explosion in der Carboniumfabrik hat ein zweites Opfer gefordert. Außer dem Arbeiter Hillenbrandt ist auch der Arbeiter Aberle seinen Verletzungen erlegen. Die Zahl der Verwundeten erhöht sich auf 12. Heidelberg, 21. Juli. Der Student Oede hat sich bei einem Experiment mit ultra=violetten Strahlen eine Entzündung der Gaumensegel zugezogen, an deren Folgen er nach Verlauf von zwei Tagen verschieden ist. Oede der eben sein Doktor=Examen mit Erfolg abgelegt hat, wird von der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität am Grabe zum Doktor promoviert werden. Frankfurt a. M., 20. Juli. Durch einen außergewöhnlich starken Kurzschluß im Elektrizitätswerk haben heute alle elektrisch gespeisten Betriebe unserer Stadt über eine Stunde und alle Straßenbahnen stillgestanden, ausgenommen in Bockenheim, das mit einem besonderen Elektrizitätswerk versehen ist. * Der Erfinder der Nähmaschine gestorben. Im Alter von 83 Jahren starb in Newyork der Erfinder der Singer=Nähmaschine Josef Thomas. Wohl eine der größten Umwälzungen des wirtschaftlichen Lebens bewirkte Thomas Er stammte aus Paris und wanderte als Jüngling nach Amerika aus. Trotz seiner bedeutenden Erfindungen— er konstruierte auch eine Maschine zur Herstellung von steifen Hüten — hat er keine irdischen Güter angehäuft, wenngleich er auch nicht gerade in ärmlichen Verhältnissen lebte. — Ein Grade=Flieger für Japan. Die japanische Regierung hat bei dem deutschen Aviatiker Hans Grade einen Aeroplan seines Systems bestellt.— Ein hübscher Erfolg. Kleine Chronik. Der schwäbische Sängerbund aus Brooklyn ist auf seiner Deutschlandreise mit dem Expreßzug von Bremen kommend in Berlin eingetroffen.— Eine 18jährige Hochstaplerin, der es gelungen war, ein vornehmes Pensionat gründlich zu begaunern, wurde in Berlin verhaftet. Nachdem bei der letzten Gemeinderatswahl in dem hessischen Städtchen Mülheim nur Sozialdemokraten gewählt werden sind, sind jetzt alle 15 Gemeinderatsmitglieder Sozialdemokraten.— Ein schwerer Unglücksfali ereignete sich gestern bei den Uebungen des in Straßburg(Elsaß) garnisonierenden 172. Infanterieregiments. Beim Scheibenschießen traf ein Soldat einen Sergeanten so, daß er bald daraus seinen Verletzungen erlag. — In der Basler Nat.=Ztg. findet sich folgendes sehr bezeichnende Inserat: Idealer Künstler hat als Gast zum Nachtessen noch einen Abend(Samstag) frei. Generöse Offerten beliebe man unter Chiffre Z. 83 an die Expedition ds. Bl. richten— Ein schwerer Autounfall ereignete sich bei Sanders in Jütland. Die Bremse des Wagens versagte, das Auto stürzte eine Böschung hinunter und überschlug sich mehrere Male. Zwei Insassen wurden sofort getötet, drei andere wurden schwer verletzt.— Mittwoch Nacht wurde in Villejuif bei Paris in einer Ziegelfabrik durch Explosion einer Dynamitpatrone beträchtlicher Schaden angerichtet. Die Polizei g'laubt, daß es sich um einen von ausständigen Arbeitern verübten Zerstörungsakt handele.— Der Präsident der Chilago=Indianapolis=Louisville=Eisenbahn zu Newyort ist von einem Einbrecher, der in sein Haus drang. erschossen worden.— Der französische Schiffskapitän Lecomte erzählte, ei habe Johann Orth 1899 am See Leone in einem herrenlosen Landstrich zwischen Chile und Argentinien getroffen. Büren, 20. Juli. Schwere Schicksalsschläge. Von schweren Schicksalsschlägen wurde die Familie eines Metallarbeiters aus Arnoldsweiler bei Düren innerhalb zwei Tagen heimgesucht. Am Montag geriet der Mann in seiner Dürener Arbeitsstätte mit dem rechten Arme in eine Kaliberwalze, wodurch der Arm derart zerquetscht wurde, daß er amputiert werden mußte. Am gestrigen Dienstage kam das 3½jährige Söhnchen derselben Familie unter einen Wagen, wurde überfahren und erlitt solche Verletzungen am Kopfe, daß es innerhalb kurzer Frist starb. Trier, 20. Juli. Der hier tagende Rheinische Hauptverein der Gustav=Adolf=Stiftung hat Essen zum Versammlungsort im nächsten Jahr gewählt. Bochum, 20. Juli. Der Dank an die Kaiserin. Die Verwaltung der Zeche Prinzregent hat im Auftrag der beiden geretteten Bergleute und der an der Rettungaktion beteiligt gewesenen Beamten und Arbeiter ein Danktelegramm an die Kaiserin nach Schloß Wilhelmshöhe abgesandt, in dem die beiden abseschnitten gewesenen und glücklich geretteten Bergleute W. Kepper und H. Breuker ihren tiefgefühlten Dank für die von der Kaiserin erwiesene Anteilnahme abstatten und ihr zugleich berichtet wird, daß die Besserung und Kräftezunahme gute Fortschritte machen und nach Ansicht des Professors Dr. Löbker die vollständige Genesung erwartet werden darf. Ebenso haben die Rettungsmannschaften in dem Telegramm ihren Dank für die ihnen von der Kaiserin gezollte Anerkennung ausgesprochen und am Gedenktage der unvergeßlichen Königin Luise der Kaiserin ihrer aus tiefstem Herzen kommenden Ehrerbietung Ausdruck gegeben. * H a g e n, 2 0. J u l i. D e n p r e u ß i s c h e n F e u e r bestattungsvereinen ist auf ihre Eingabe an den Sanitätsrat Dr. Müller die ministerielle Antwort in folgendem Wortlaut ergangen:„Auf die Eingabe vom Juli teile ich ergebenst mit, daß die Verhandlungen darüber, ob und welche Maßnahmen wegen Zulassung der Feuerbestattung in Preußen getroffen werden sollen, im Schoß der Königlichen Staatsregierung noch nicht zum Abschluß gelangt sind. von Dallwitz. Hagen, 20. Juli. Gefälschte Bilanzen. Der Geschäftsführer der Elektrizitätsgesellschaft Scheinwindt in Hagen wurde wegen Unterschlagungen von 180000 M. verhaftet. Rus dem Gerichtssaal. ersucht. Um neues Material für die Beurteilung dieser Frage zu gewinnen, hat sie bei einer Anzahl Schlachthofdirektoren und Tierärzten eine Umfrage gehalten und u. a. Zustimmungen erhalten von Schlachthofdirektor Dr. Bützler=Köln, Direktor Clausnitzer=Dortmund, Direktor Schilling=Barmen, Obertierarzt Dr. Bolle=Düsseldorf und Schlachthofdirektor Dr. Meyer=Mülheim(Ruhr). Vom Kaufmannsgericht. § Mülheim(Ruhr), 21. Juli. In der am Montag macht habe und sich der wachsenden stattgefundenen Sitzung des Kaufmannsgerichts standen zwei ker erfreue. Der mit großem Beif Streitsachen zur Verhandlung. In der einen Sache handelte es sich um eine Klage eines Angestellten gegen einen Kaufmann in M.=Styrum wegen einer Gehaltsdifferenz und um Widerklage des betreffenden Kaufmanns wegen Forderung an den Angestellten aus dem Dienstverhältnis. Die Klageforderung belief sich auf 210 Mark. Das Gericht fällte ein bedingtes Urteil dahin, daß der Kläger über seine Behauptungen einen Eid zu leisten habe. Für diesen Fall wird ihm die Klageforderung zugesprochen und die Widerklage abgewiesen; im anderen Falle erhält er nur einen Bruchteil der Klageforderung unter Abweisung der Widerklage.— In dem anderen Falie handelte es sich gleichfalls um eine Gehaltsforderung. Der beklagte Kaufmann war zum Termin nicht erschienen und wurde daher im Wege des Versäumnisurteils nach dem Klageantrage verurteilt. Als Beisitzer waren die Kaufleute Hugo Feldmann und Arthur Fieseler und die Handlungsgehülfen Hermann Droste und Heinrich Korte tätig. Rheinland und Westfalen. Essen, 20. Juli. In der Kreiskonferenz de sozialdemokratischen Partei im Stadt= und Landkreis Essen wurden nach dem Bericht der Essener Arbeiterzeitung auch die neuesten Vorgänge in der sozialdemokratischen Fraktion des badischen Landtags erörtert und dazu beschlossen, zum diesjährigen sozialdemokratischen Parteitag in Magdeburg das Delegationsrecht voll ausnützen. Es sollen nur solche Delegierte gewählt werden, die der Budgetbewilligung widersprechen. In Essen und Dortmund sitzen Genossen von der radikalsten Richtung. Die Dortmunder Arbeiterzeitung erinnert daran, daß sie nach dem Nürnberger Parteitag fast als einziges Parteiblatt vorausgesagt habe, daß sich solche Fehler der Schwächlichkeit wie die unentschlossene und deshalb unheilvolle Haltung auf dem Parteitag in Nürnberg in der Taktik der Partei immer rächen müßten. Damals sei sie als Schwarzseherin verspottet worden. Jetzt zeige sich aber, daß das„Rückzugsgefecht“ der Süddeutschen in Nürnberg in Wirklichkeit nichts anderes gewesen sei als ein Vorpostengefecht im Kampfe um die „neue Taktik“. Die Hauptschlacht müsse nun in Magdeburg geschlagen werden; da helfe kein Mundspitzen mehr, da müsse gepfiffen werden. Essen, 20. Juni. Die vor einiger Zeit von der Stadtverordnetenversammlung gewählte Kommission für den Abschluß eines Koksofengaslieferungsvertrags mit den Zechen Victoria Mathias, Friedrich Ernestine, Carolus Magnus, Helene und Amalie und dem Essener Bergwerksverein König Wilhelm hat nunmehr den Vertrag endgültig abgeschlossen. Der Vertrag ist zunächst auf die Dauer von zehn Jahren abgeschlossen, wobei die Stadt Essen das Recht hat, in den ersten zwei Jahren den Vertrag mit einjähriger Kündigungsfrist aufzuheben, falls sich in der Gaslieferung empfindliche Mängel herausstellen. Nach Ablauf der zehnjährigen Vertragsfrist hat die Stadt Essen das Recht, eine Verlängerung des Vertrags unter denselben Bedingungen auf weitere zehn Jahre zu verlangen. Drei Jahre vor Ablauf dieser zweiten zehnjährigen Vertragsfrist kann der Vertrag sowohl von den Zechen wie von der Stadt gekündigt werden. Falls der Vertrag nicht gekündigt wird, gilt er stillschwigend als auf weitere zehn Jahre mit dreijähriger Kündigungsfrist verlängert. Der Preis für das der Stadt zu liefernde Koksofengas ist auf 2½ Pfg. für das Kubikmeter festgesetzt. Der Vertrag tritt am 1. April 1911 in Kraft, indessen wird das bis dahin schon von den Zechen bezogene Koksofengas schon vom 1. Juli d. J. ab zu dem niedrign Preis von 2½ Pfg. sofort geliefert. Der Gasbedarf der Stadt ist für das nächste Jahr auf 17½ Millionen Kubikmeter veranschlagt. Die städtische Gasanstalt wird mit dem 1. April 1911 stillgelegt werden. Die Anlagen sollen in drei Jahren abgeschrieben werden. Wesel, 20. Juli. Aus Furcht vor Strafe wegen Achtungsverletzung und Gehorsamsverweigerung vor versammelter Mannschaft, hat sich in der vergangenen Nacht ein Soldat der 5. Kompagnie Infanterie=Regiment Nr. 57 mit seinem Dienstgewehr in der Garnisonbäckerei auf der Zitadelle erschossen C. W. Rentenansprüche beim Verlust eines Daumens. Düsseldorf, 21. Juli. Der Gerber Hermann H. war in der Lutherstraße in M.=Speldorf nachts zu Fall gekommen; er hat bei dem Sturz eine Verstauchung des Daumens der linken Hand erlitten, die dessen Verlust zur Folge hatte. Die auf Ersatz des dadurch entstandenen Schadens gegen die Stadtgemeinde MülheimRuhr erhobene Klage ist vom Landgericht in Duisburg dem Grunde nach zur Hälfte für gerechtfertigt erklärt worden. Durch das landgerichtliche Urteil ist die Stadt sodann verurteilt worden, außer Behandlungskosten und Schmerzensgeld dem Kläger bis zum 65. Jahre eine Jahresrente von 290 Mark und von da ab bis zum 75. Jahre die Hälfte— 145 Mark zu zahlen. Die Stadt legte Berufung ein, indem sie den Rentenanspruch bestritt. Von Interesse sind in dieser Beziehung die Ausführungen des Düsseldorfer Oberlandesgerichts, welches das landgerichtliche Urteil abänderte und feststellte, daß dem Kläger bis zum 65. Jahre eine Rente von 248 Mark und von da ab die Hälfte— 124 Mark zustehe. Wenn die beklagte Gemeinde, so wurde ausgeführt, gegenüber dem in der Berufungsinstanz allein noch streitigen Rentenanspruch des Klägers geltend mache, daß der Kläger seinen früheren Lohn noch unverkürzt weiter beziehe, deshalb durch die Verletzung keine Einbuße an seinem Verdienst habe, so könne dieser Auffassung nicht beigepflichtet werden. Der Arbeitgeber des Klägers bekunde, daß er den Kläger seit der Verletzung nur mit leichter Arbeit beschäftigen könne und daß er zu allen Arbeiten und zu schwererer Arbeit mit entsprechend höherem Verdienst nicht verwendbar sei. Wenn er dann hinzufüge, daß der Kläger in seinem Betriebe die noch leichtere Arbeit finde, dafür ebenso viel erhalte, wie für die schwere, so könne das dem ganzen Zusammenhang nach nur bedeuten, daß der Kläger für die leichtere Arbeit jetzt ebenso viel erhalte, als wie er früher für die schwerere erhalten habe. Dies schließe aber nicht aus, daß er jetzt für eine schwerere Arbeit mehr Lohn bekommen würde. Dies folge auch mit Notwendigkeit aus der weiteren Aussage, daß der Kläger eine schwerere Arbeit mit entsprechend höherem Verdienst jetzt nicht mehr ausführen könne. Ebenso sei dargetan, daß der Kläger ohne den Verlust des Daumens jetzt einen einträglicheren Verdienst haben würde. Aus der ganzen Sachlage ergebe sich also, daß der Kläger ohne den Verlust des Daumens jetzt mehr verdienen würde, selbst wenn er für die noch ausführbare Arbeit noch ebenso viel erhalte, wie früher für die schwere Arbeit. Die Einwendungen der Stadt gegen die Zuerkennung der Rente überhaupt seien daher nicht begründet. Ebenso könne, was die Höhe der Rente und den Prozentsatz der Erwerbsunfähigkeit des Klägers anlange, der Umstand nicht maßgebend sein, daß im allgemeinen für den Verlust des Daumens 20 Prozent Erwerbsunfähigkeit angenommen werde. Der Sachverständige habe bei der Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit des Klägers gerade die Umstände des vorliegenden Falles und die Einwirkung der noch vorhandenen Narben in Betracht gezogen und mit Rücksicht hierauf die Erwerbsunfähigkeit auf 35 Prozent geschätzt, die sich aber durch Gewöhnung an den Zustand allmählich um 5 bis 10 Prozent vermindern würde. Aus dem weiteren Gutachten ergebe sich auch, daß der Kläger alle Anwartschaft gehabt habe, bis zu seinem 65. Lebensjahre vollständig erwerbsfähig zu bleiben und daß dann seine Erwerbsfähigkeit auf die Hälfte zurückgegangen wäre. Das Gericht glaube deshalb, die Verminderung der Erwerbsfähigkeit auf durchschnittlich 30 Prozent festsetzen zu könen, die dem Kläger bis zu seinem 65. Lebensjahr in vollem Umfange zuzusprechen sei. Die Verminderung der Gesamtarbeitsfähigkeit des Klägers nach dem 65. Jahre auf die Hälfte könne nur als im Durchschnitt zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr des Klägers angesehen werden, so daß ihm nach dem 75. Jahre überhaupt eine Rente nicht mehr zustehen werde. Volkswirtschaft und Soziales. Ausdehnung der Fleischbeschau auf Wild, Geflügel, Fische. Die Allgemeine Fleischerzeitung hat an den Landwirtschaftsminister Freiherrn von Schorlemer=Lieser einen offenen Brief gerichtet, in dem sie um eine Ausdehnung der Fleischbeschau auf Wild, Geflügel und Fische Aus Stadt und Umgegend. Nachdruck unserer mit Korrespondenzzeichen versehenen Lokalnotizen ist nur mit vollständiger Quellenangabe gestattet. 21. Juli 1910. Mülheim-Aitftadt. * Vollversammlung der Handwerkskammer Düsseldor Die Vollversammlung wurde um 10 Uhr am Mittwor vom Kammervorsitzenden Wurmann mit der Begrüßung der Kammer=Mitglieder und des Vertreters der Königlichen Regierung, des Herrn Regierungsrats Kamlah, eröffnet. Bemerkenswert ist die Errichtung neuer Ausschüsse: für Rechtsangelegenheiten, für Soziales, für Wirtschaftsangelegenheiten und endlich für Bildungsfragen. Die Ausschüsse bestehen aus dem Kammervorsitzenden und vier weiteren Kammermitgliedern; der Gesellenausschuß kann bei den Verhandlungen durch einen Vertreter als Sachverständiger beteiligt werden. Hinsichtlich der Regelung des Prüfungswesens für das Friseurgewerbe wurde beschlossen, in Zukunft bei Meisterprüfungen auch die Perrückenmacherei als obligatorischen Prüfungsgegenstand zu behandeln. Als Uebergangszeit kommt der 1. Ottober 1911 in Betracht. Von dieser Abänderung erhofft man eine Hebung des Friseurgewerbes. Herr Syndikus Dr. Wilden hielt einen umfassenden Vortrag über das Fortbildungsschulwesen, dessen erfreuliche Entwicklung in Preußen und im Kammerbezirk er auf Grund von Zahlen ausführlich darlegte. Dann besprach er die wichtigsten grundsätzlichen Fragen des Fortbildungsschulwesens vom Standpunkte des Handwerks aus. Im Besonderen betonte er die Notwendigkeit der Schule, die heute im Handwerk allgemein anerkennt werde, behandelte den Pflichtund freiwilligen, den Tages=, Abend= und Sonntagsunterricht, hierbei eine Berücksichtigung der berechtigten Interessen des Handwerks, die aber schon an sehr vielen Schulen durchgeführt seien, fordernd. Die ausreichende Vertretung des Handwerks in den Schulkuratorien und überhaupt die Anhörung der Handwerksvertretungen bei Festsetzung des Lehrplans und der Unterrichtszeil bezeichnete der Redner als unerläßlich und sehr förderlich für das Schulwesen. Eingehend besprach er sodann die Verwendung von begabten Handwerkern als Fachlehrer und die Errichtung von Kursen in der Pädagogik und Methodik diese. Zum Schluß wies er noch auf das geplante Fortbildungsschulgesetz hin und kam zu dem Ergebnis, daß das Fortbildungsschulwesen im allgemeinen gute Fortschritte geAnerkennung der Handwerobem Erhall aufgenommene Vortrag fand die einmütige Zustimmung der Vollversammlung, wie sich aus der sehr lehrreichen Distussion ergab. Alle Redner sprachen sich einmütig über den großen Nutzen der Fortbildungsschule für dar Handwerk aus. Die Handwerkskammer hatte im Rechnungsjahr 1909/10 eine Einnahme von 128 272 Mark zu verzeichnen. Die Ausgabe betrug 119 543 Mark. Auf das neue Rechnungsjahr wurden 8730 Mark übertragen. Für Schulund Bildungszwecke und für sonstige Förderung des Handwerks gab die Kammer 52000 Mk. aus. Die Reisekostenentschädigung der Zeugen. Eine alljährlich währen d der Reisezeit in den Sommermonaten wiederkehrende Erscheinung in den Gerichtssälen bieten die aus ihren Badeorten, Sommerfrischen usw. ohne Gebühren und Reisekostenvergütung herausgeholten Zeugen. Im Gerichtsverkehr besteht der Brauch, die Zeugen an ihrem ständigen Wohnsitz mit der Zeugnisvorladung zu erfreuen. Ausnahmen hiervon sind von einem jeweiligen Gerichtsbeschluß abhänging. Die in einen Prozeß verwickelten Zeugen, die ihren lufenthaltsort wechseln, eine Badereise und dergleichen unterneymen wollen, sind daher im eigenen Interesse verpflichtet, den zuständigen Gerichten Mitteilung davon zu machen, sobald sie eine Terminsvorladung zu erwarten haben. Nach den gesetzlichen Vorschriften sollen die mit Zustellungen versandten Vorladungen niemals den Zeugen nachgesandt, sondern an das vorladende Gericht von den Postanstalten zurückgegeben werden. Wer die rechtzeitige Meldung des Aufenthaltswechsels unterlassen und die Reise zum Termin vom Badeort oder von der Sommerfrische angetreten hat, ist nicht berechtigt Reisekosten zu verlangen. Es wird die Gebühr für Zeugen immer nur für den in den Akten notierten Wohnort gewährt. Die unterlassene Meldung hat den Verlust der Reiselosten=Entschädigung zur Folge. * Fallende Blätter. Eine auffallende Erscheinung macht sich auch in diesem Jahre wieder an einer großen Anzahl von Laub= und Obstbäumen bemerkbar, das vorzeitige Abfallen der Blätter. Betrachtet man die auf der Erde liegenden Blätter genauer. so macht man immer die Wahrnehmung, daß neben der Bildung von mikroskopischen Pilzen namentlich in den Blattrippenwinkeln ein großer Teil der Blattoberfläche eine fahlgelbe bis bräunliche Verfärbung aufweist. Beide Erscheinungen lassen sich auf das regnerische Wetter der letzten Tage zurückführen, das die Wucherung der betr. Pilzart in höchstem Maße begünstigt, während andererseits der dauernde Mangel des Sonnenscheins unbedingt einen Rückgang bezw. eine Zerstörung des Chlorophylls(Blattgrünes) zur Folge haben muß. Daß unter diesen mißlichen Zuständen das Wachstum der Bäume ebenso auch das der Früchte in unerwünschter Weise beeinträchtigt wird, liegt auf der Hand. Es ist ein Uebelstand, dem eben nur dann erfolgreich abgeholfen wird, wenn Helios den Jupiter Pluvius besiegt. ! D e r L e h r e r= V e r e i n v e r a n s t a l t e t a u c h i n d i e s e m J a h r e e i n e Reihe von Vorträgen. Pfarrer Haun aus Essen=West wird über„Die Hauptströmungen der Literatur der Jetztzeit“ sprechen. Man hofft in Hinsicht auf das allseitiges Interesse heischende Tema auf einen guten Besuch, auch aus den Bürgerkreisen, zumal der Redner hier bestens bekannt ist. Die religions=wissenschaftlichen Vorlesungen von Pfarrer Dr. Wessel werden auf dessen Wunsch erst im nächsten Jahre stattfinden. s Ein Pilgerzug nach Kevelger fährt Sonntag vem Eppinghofer Bahnh of ab. Es werden etwa 500 Pilger an dieser Fahrt teilnehmen. Die Abfahrt erfolgt um 5,27 morgens, die Ankunft in Kevelaer um 7,27 morgens; Rückfahrt ist ab Station Kevelaer auf 5,54 nachmittags und die Ankunft auf Bahnhof Eppinghofen auf 8.06 nachmittags festgesetzt. s Ein Erlaß für Verspätete Reisende. Die Königliche Eisenbahndirektion Essen hat ihre Dienststellen nochmals streng darauf hingewiesen, daß es unter allen Umständen verboten ist, die Abteiltüren nach erteiltem Abfahrtsbefehl wieder zu öffnen, um verspätet ankommenden Reisenden noch Gelegenheit zu geben, den Zug zu besteigen. Nach einer jüngst ergangenen gerichtlichen Entscheidung sei die Eisenbahnverwaltung für den Schaden ersatzpflichtig, der einem Reisenden dadurch erwächst, daß er infolge des Entgegenkommens des Schaffners noch auf den fahrenden Zug zu springen sucht und hierbei einen Unfall erleidet. * Dies und das. Gestern Abend gegen 8½ Uhr verfolgt ein Mann im Alter von etwa 30 Jahren zwei noch schulpflichtige Mädchen, die einen Korb mit Wurstwaren trugen. Mehrere Straßen hindurch hielt er sich hinter ihnen und folgte ihnen auch in den Garten eines Hauses an der Heißener Straße. Daß er nichts Gutesim Schilde führte, zeigte sich, als er auf die Hilferufe der Kinder verduftete.— Kriminalpolizeiinspektor Neufeind ist bis zum 17. August beurlaubt und wird während dieser Zeit vom Polizeiinspektor Lucas vertreten.— Der Bahnhofsvorplatz am Bahnhof Eppinghofen wird in nächster Zeit auch die gebührende Beleuchtung erhalten. Gestern ist dort ein Kandelaber aufgestellt worden. Mülhelm-Styrum. d Von einem Uufall betroffen wurde am Mittwoch ein Motorfahrer, der mit seinem Rade von der Mülheimer Straße in die Neustadtstraße einbog und gegen einen Balken fuhr. Der Fahrer stürzte und zog sich Quetschungen und Hautabschürfungen zu; sein Rad wurde zertrümmert. !! Roggenernte. Stellenweise hat man notgedrungen mit der Getreidemahd begonnen. Es ist ein trauriges Bild, wenn man die Landbesitzer auf dem Felde bei dieser Arbeit sieht, die doch im allgemeinen beim Sonnenschein vor sich geht. Da üiber die in den Aehren sitzende Frucht wegen der Nässe auszukeimen droht, ist man gezwungen, zu retten, was zu retten ist. Zwar ist an ein Trocknen des gemähten Getreides auf dem Acker nicht zu denken, immerhin hofft der Feldbesitzer von Tag zu Tag auf einen Umschlag der Witterung. Wenn dieser nicht bald eintritt, erleidet er einen großen Schaden, der sich dann wieder durch eine unliebsame Teuerung der Lebensmittel bemerkbar machen wird. Pr Nummer 169 Sches Biart der ikahteiner Bentth“., 22. Juli 1910. Von Nah und Fern. Die schwarze Frau im Charlottenburger Schlosse. Wie an den Tod so vieler anderer fürstlichen Persönlichkeiten, knüpft, sich guch an das Dahinscheider, der Königin Luise im Juli 1810 ein geheimnisvoster„arfall, der von der abergläghischen Hofgesellschaft g's.. Zertsguischgs, Hhernatürliches Vorzeichen des nahen Todes der Königin gedeuteit burde. Am 12, Abpesenheit be, Königs dabei, im Gardie des Salons sand and sich um Einterien anschiste, Zen lich erbietet, ihr Anliegen dem König. Mongagen, pursznsicg Wünsche befragt, besteht sie darauf, den ez zu rzr.,#zen zu sprechen. Was sie mitzuteilen habe, sei in drei Worten gesagt. Man deutet auf den Kronprinzen und sagt, er sei der König. worauf sie erwidert, sie wisse sehr gut, daß dies nicht wahr sei. Während darüber noch hin= und hergeredet wird, der Kronprinz in der von ihm beliebten scherzenden Art in das Gespräch ein, erhält aber schroffe Vorwürfe von ihr, daß er sie unschicklich behandele. Gleich darauf ruft sie: „Nun kommt der König“ und richtig tritt auch einige Augendlicke später Friedrich Wilhelm, dessen Nahen niemand gezört, in den Saal. Als man ihm meldet, daß die Fremde Frau behaupte, ihm mit wenigen Worten eine Angelegenheit höchster Wichtigkeit, aber auch nur ihm allein sagen zu wollen, wird der König ärgerlich.„Sie solle gehen, dummes Zeug wolle er nicht hören. Sei es etwas Vernünftiges. so solle sie es frei sagen, sei es eine Bettelei, so werde sie Geld erhalten.“ Die Frau besteht nochmals darauf, nur ihm eine Sache von chöchster Wichtigkeit mitteilen zu wollen, Geld brauche sie nicht. Fortgewiesen, bricht sie in die Worte aus: „Nun! ich werde gehen, weil der König mich nicht hören will. Aber er wird es bereuen; denn ein nahes großes Unglück bedroht ihn und durch meine Warnung hätte es abgewendet werden können.“ Als sie beim Passieren des Vorzimmers sich noch immer unwillig über die Abweisung und das schnöde Anbieten von Geld äußert und die Lakeien ihr Vorwürfe darüber machen, daß sie eis nicht genommen habe, greift sie in die Rocktasche und hält den verblüfften Bedienten eine ganze Hand voll Louisdor unter die Nase. Dann ist sie verschwunden, als ob die Erde sie verschlungen. Als die Nachricht von der schweren Erkrankung der Königin bekannt wurde, erinnerte man sich des Vorganges, der nach Luisens Tode zu einer unheimlichen Sensation für die Hofgesellschaft wurde. Die Charlottenbur= ger Polizei erhielt den Befehl. nach ihr zu forschen, war aber nicht imstande, auch nur die leiseste Spur ihres Verbleibens zu ermitteln. deten auf seine Kosten ärztliche Hilfe zuteil werden und begab sich noch in derselben Nacht auf das Polizeiamt von Karlsbad, wo er den Unfall meldete. Hitt wurde in der Gerichtsverhandlung von der Schuld an dem Unglücksfall freigesprochen und begab sich nach Amerika zurück. Der Staatsanwalt von Eger focht jedoch das Urteil des Karlsbader Bezirksgerichts an und erließ hinter William Hitt einen Fahndungsbefehl. Vielleicht kommt er jetzt durch die angekündigte Verlobung William Hitts mit Miß Elkins auf die Spur des Gesuchten. Der Liebesroman der Miß Elkins. Selten hat wohl eine Verlobung das Gesprächsthema diesseits und jenseits des großen Teichs gebildet, wie die Herzensaffäre von Miß Katharina Elkins, der einzigen Tochter des millionenschweren Senators Stephen Elkins von Wisconsin. Jahrelang spukte die Geschichte von ihrem Herzensbund mit dem Prinzen Ludwig, dem Herzog der Abruzzen und Vetter des Königs von Italien. Man weiß, wie jedesmal, wenn der Herzog an Bord eines italienischen Kriegsschiffes in einem nordamerikanischen Hafen anlegte oder wenn Miß Elkins ihr väterliches Heim in Elkinsville(Virginia) verließ, um einen europäischen Kurort aufzusuchen, die Fama geschwind von der bevorstehenden Verlobung des Herzogs und der amerikanischen Dollarprinzessin zu berichten, wußte. Und als jüngst die Senatorentochter in Südtirol auftauchte, waren die italienischen Blätter flink bei der Hand, den Besuch des Herzogs der Abruzzen bei Miß Ellins anzukündigen. Aber inzwischen hat der von wissenschaftlichem Forschereifer erfüllte Prinz Luigi auf seiner Siperlgzigtger grige Herzensgeschichte vielleicht vergessen, und in unzerrzu#e#gerikanischen Kreisen erzählt man sich, daß auch die duntelaugige Erbin des Senators Elkins sich ihren Bräutigam unter den Söhnen Amerikas wählen wolle. Damit stimmt auch die kürzlich aus Newyork gekommene Nachricht überein, daß, Katherine Eltins sich mit dem Marineleutnant„William Hitt verkoben werde. Vor einem Jahre allerdings schien es, als ob ein Kamerad des jetzt erkorenen Bräutigams, der Marineleutnant Adolphus Andrew, bei Miß Elkins die größten Chancen habe. Jetzt scheint sich die vielumworbene Amerikanerin für den einzigen Sohn des vor vier Jahren verstorbenen ehemaligen Kongreßmitgliedes Robert Hitt entschieden zu haben. Der junge Hitt kann es an Reichtum mit Miß Elkins getrost aufnehmen; denn sein Vater hinterläßt ihm ein riesiges Vermögen. Er ist auch in Europa nicht unbekannt. In Karlsbad, wo ser im Sommer 1907 weilte, spielte er in amerikanischen und englischen Sportkreisen eine sehr große Rolle, und tat sich, besonders im Golf. hervor. Hitt, der sich angeblich auch in diesem Jahre in Euxova ,eushalgener geggre Abe von der Staatsanwaltschaft in rger gesucht. Als hil nach Karisvao begab, überNähe von Meierhöfen Amerikanische Schulmänner über deutsche Schulen. In dem nunmehr veröffentlichten Berichte der CarnegieStiftung für das vergangene Jahr finden sich zum Urteile amerikanischer Schulmänner, die als Austauschlehrer an deutschen fhöheren Schulen tätig waren. haben aber Anspruch auf Beachtung, weil sie von Fachleuten stammen, die ein Jahr lang einem deutschen, Lehrerkollegium angehört haben und dadurch als Kenner unseres höheren Schulwesens gelten dürfen. Im Vergleich mit der amerikanischen höheren Schule, der Highschool, die sich mit vier: an die Elementarschule anschließt, wird an unseren höheren Schulen hervorgehoben, daß sie den verschiedenen Arten von Schülern verschiedene Schulgattungen bieten, von denen jede auf ein bestimmtes Ziel hinarbeitet, während die amerikanische Einheitsschule die verschiedenen Arten der Ausbildung zur Auswahl stellt. Hierdurch entsteht nach Ansicht der amerikanischen Lehrer eine Zersplitterung der Kräfte in den amerikanischen Schulen gegenüber einer langen konzentrierten Ausbildung in Deutschland. Als Nachteil dieser Organisation bei uns empfindet man allerdings eine zu frühe Förderung der Spezialisierung im Leben. Sehr vorteilhaft sind die übereinstimmenden Arteile über unsere Oberlehrer. Man rühmt ihnen nach, daß es durchweg Leute von umfassender Universitätsbildung sind, die das Unterrichten als ihre Lebensaufgabe betrachten, die sie mit Energie und seltener Gründlichkeit erfülle. Inbezug auf den Unterrichtserfolg wird darauf hingewiesen, daß der amerikanische Knabe bei seinem Eintritt in die Schule um wenigstens zwei bis drei Jahre gegen den deutschen Altersgenossen zurück ist, und daß dieser Vorsprung des letzteren niemals wieder einzuholen ist. Auch auf dem Gebiete der Leibesübungen sind die amerikanischen Lehrer einig in der Bevorzugung unseres Systems. Die natürliche und vernünftige körperliche Erziehung für alle Altersstufen durch gut ausgebildete Turnlehrer in einer größeren Zahl von Turnstunden in vollkommen ausgestatteten Turnhallen und durch Spiele im Freien erreichen bei den Knaben eine körperlichs Ausbildung, wie man sie in Amerika selten findet. Bei den Geräteübungen würden deutsche Knaben die amerikanischen um drei Jahre hinter sich zurüglassen.„Auch der moralischen Haltung unserer Schüler wird Anerkennung gezollt. Lügen, kleine Diebstähle und Betrügereien kämen viel seltener vor als in großen samerikanischen Schulen. Als Gründe dafür führt man an, daß die Erziehung zu Hause besser sei und daß Bücher und Schulmaterialien nicht auf öffentliche Kosten geliefert würden. Hierdurch würde das Eigentumsrecht besser respektiert und Sparsamkeit gelernt. Es existiert nicht, so urteilt man, jener Geist der Verschwendung auf öffentliche Kosten, der nur zu oft einen Schritt auf dem Wege zum Diebstahl an öffentlichem Gut bedeutet. Ein Einfluß wird hierbei auch dem Religionsunterricht zugeschrieben, der besonders für ältere Knaben Gelegenheit zur Erörterung ethischer Theorien biete. In deutschen Schulen, so lautet ein Urteil, herrschen gute Manieren, und man befindet sich in einer angenehmen Atmosphäre von Höflichkeit und Rücksichtnahme. nee verdient hat, und weitere 400000 Mark für eine neue Varieteetournee zu der er als Sieger verpflichtet ist. Aber auch Jeffries ist nicht umsonst unterlegen; wenn er Renow verläßt, ist er um rund eine Million reicher, denn er bekommt 200 000 Mark Preisgeld, 666 666 Mark von der Kinematographengesellschaft, und er hat bei der Tournee vor dem Kampfe bereits 240000 Mark verdient. Das sind„Zahlen, mit denen die Meisterborer früherer Zeiten freilich nicht konkurrieren können. Die berühmten Champions Sauers und Heenau, die um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts ihre Kräfte maßen, mußten sich noch mit 30 Mark für den Gewinner und 15 Mark für den Verlierer begnügen. Als Tommy Burns vor einigen Jahren mit Johnson kämpfte und von dem überlegenen Neger geschlagen wurde, verdiente er 120 000 Mart während Johnson als Sieger nicht einmal die Hälfte dieser Summe einnahm. Und ähnlich lagen die Verhaltnisse bei dem Borkampf zwischen Woalgast und Battling Nelson: der Sieger empfing 20000 Mark, der besiegte Battling Nelson aber 48000 Mark und dazu noch 33 Prozent von dem Photographen, die ihm noch mehrere Zehntausend einbrachten. Mit dem Auftauchen der lebenden Photographie haben sich die Einnahmen der Meisterboxer nahezu verfünffacht. Battling Nelson z. B., der noch vor 13 Jahren 100 Mk. für einen Kampf erhielt, hat nun ein Vermögen von rund anderthalb Millionen Mark zusammengebracht, eine Summe, die ohne die Kinematographen nie erreicht worden wäre. chen hat er verschwinden lassen. Für die Motive der entsetzlichen Tat hat man noch immer keine genügende Erklärung. Es hält schwer, anzunehmen, daß Crippen seine Frau nur deshalb mordete, um ungestört mit der Geliebten leben zu können. Es hat eher den Anschein, als ob Crippen das Werkzeug in der Hand der Geliebten war, die Mrs. Crippen haßte und auf grausame Weise beseitigt sehen wollte. Ueber die Oberammergauer Festspielleitung werden andauernd lebhafte Klagen laut. Die Unterkunft der Besucher läßt soviel wie alles zu wünschen übrig: und die Spielleitung tut nichts, um dem Publikum mitzuteilen, daß die Sorge für ein einigermaßen befriedigendes Logis über ihre Kräfte geht. Bezeichnend ist, daß Beschwerden über nicht besorgte Betten täglich zu hunderten bei der Spielleitung einlaufen. Man kann diesen Massenandrang in Oberammer= gau nur mir gemischten Gefühlen betrachten. Der Besuch der Passionsspiele ist heute nichts weiter als eine Modesache des aus Passion reisenden Publikums. Die wirkliche Intelligenz hat nur ein flüchtiges Interesse an Oberammergau. — Die Aufstellung der Büste der Königin Luise in der Walhalla zu Regensburg wird in warmen Worten von den„Münch. N. N.“ befürwortet. Der Aufruf schließt:„Prinz Luitpold von Bayern würde sich dadurch den Dank aller Deutschen verdienen und ein neues Band zwischen Nord und Süd flechten, an dem spätere Generationen ihre Freude hätten. auch in diesem Jahre in rigens von Der Stagrsanwaltschaft in William. Hitt sich im Auomooil nach Ka fuhr er im Dunkel der Nacht in der Nä Boxerverdienste einst und jetzt. Der Sieg des schwarzen Meisterboxers über seinen Gegner, der jetzt in Amerika zu neuen Ausschreitungen des Rassenhasses geführt hat, hat für Johnson die merkwürdige Folge, daß er weniger verdient, als wenn er von Jeffries wäre. Die Preisgelder belaufen sich auf rund 500,0% Mark. von denen der Sieger 60 Prozent und der Besiegte 40 Proz. erhält. Johnson erhält also einen Preis von rund 300.000 Mark, während der geschlagene Jeffries immerhin noch 200000 Mark erhält. Aber während früher die Preise die Haupteinnahme für die Borer waren, ist darin heute eine Veränderung eingetreten: es sind die großen kinematagraphischen.„Gesellschaften, aus denen die Kämpfer ihre höchsten Gewinne beziehen. Die Gesellschaft, die den Borkampf Johnson=Jeffries kinematographisch aufnahm, hat mit dem Manager des großen Duells einen Vertrag geschlossen, der je nach dem Ausgange des Kampfes verschiedene Summen festlegt. Wenn der weiße Mann gesiegt hätte, wäre mit den kinematographischen Aufnahmen ein ungleich besseres Geschäft zu erzielen gewesen als im umgekehrten Fall, denn bei dem Rassenhaß in Amerika werden Films, auf dienen der Neger als Sieger auftaucht, nur in beschränktem Maße populär werden können. Demgemäß bot die Gesellschaft 4 Millionen, wenn Jeffries siegte, und nur 2 Millionen, wenn der schwarze Meisterhoxer seinen Gegner niederränge. Dieser Preis geht gleichmäßig in drei Teile, die beiden Kämpfer erhalten je ein Drittel und der Manager ebenfalls. Johnson hätte also im Falle seiner Niederlage vom Kinematographen 1333333 Mark bezogen, während er jetzt als Sieger nur die Hälfte erhält. Immerhin bringt ihm sein rund 1 Million Mark ein, wozu noch die 80.000 Mark Doppelselbstmord im Krater. Die Voss. Ztg. läßt sich aus Yokohama berichten: Am Abend des 5. Juni nahmen ein Mann und eine Frau ein Zimmer in einem Hotel am Fuße des Vulkans Asama. Am folgenden Morgen stiegen sie, von einem Führer begleitet, den Berg hinauf. Als sie den Rand des Kraters erreicht hatten, umarmten sie einander und sprangen in die siedenden Lavamassen. Aus einigen Papieren, die sie im Hotel zurückgelassen hatten, ergab sich, daß die Frau die Schwester eines Milchhändlers Nozawa in Mitoschisotschowa ist. Ihr Mann, der Miyaschita hieß, entstammte einer reichen Familie in der Provinz Schinano, wo er einst eine leitende Stellung einnahm und auch Mitglied der Provinzialversammlung war. Seine geschäftlichen Unternehmungen schlugen aber eine nach der anderen fehr. Er verlor sein ganzes Vermögen, wanderte dann ruhelos von einem Ort zum andern und fand nirgends eine geeignete Stellung. Noch einmal aber grüßte ihn das Glück aus treuen dunklen Augen und flüsterte leise:„Nimm mich mit!“ Er traf Pake Nozawa und heiratete sie, um sich ein eigenes, bescheidenes Heim zu gründen. Das war der letzte Sonnenstrahl in seinem Leben. Die Frau besorgte die kleine Häuslichkeit, indessen Miyaschita seinem Erwerb nachging. Nichts aber glückte, immer lag der graue Wolf der Not vor der Tür und wartete mit glühenden Augen auf seine Opfer. Das kleine Häuschen mußte wieder aufgegeben werden und der Bruder der Frau nahm diese zu sich und versuchte sie zu überreden, sich von Miyaschita scheiden zu lassen. Sie blieb ihm aber treu. Am 1. Juni kam er, sie wiederzuholen, und am Morgen des 4. Juni traten sie den Todesweg an: Hand in Hand standen sie am Rande des Kraters, in dessen Tiefe die feurigen Gluten zischten und wallten. Sie sahen einander nochmals in die Augen und stürzten sich dann umarmt in die glühenden Wogen. Beide waren 41 Jahre alt. * — Die Verwendung von Hunden im Gefängnisaufsichtsdienst hat bemerkenswerte Fortschritte gemucht, besonders in Süddeutschland. Erfahrungsgemäß pflegen sich Sträflinge, die aus ihren Zellen ausgebrochen sind, zu verstecken und die Flucht erst dann zu vollenden, wenn sie die patrouillierenden Beamten meuchlings niedergeschlagen und sich ihrer„Schlüssel und Waffen bemächtigt haben. Der Spürsich ihrer Schlüssel und Waffen bemächtigt habenz,„Der. Seiil sinn der Hunde und das durch Dressur erreichte Alarmzeichen das nicht in Verbellen sondern in Knurren und Hinlegen besteht, künden den Beamten die Gefahr rechtzeitig an. — Ein„Kladderadatsch„Hedicht öffentlich an geschlagen. Der Kommandant des Zeughauses zu Berlin, der General Usedom, ließ am Königin Luise=Gedenktag ein Gedicht, das der„Kladderadatsch“, das bekannte politische Witzblatt, dem Andenken der Königin gewidmet hatte, am Zeughaus in goldenen Lettern anschlagen, nachdem er sich die Erlaubnis dazu von der Redaktion geholt hatte. Das Gedicht hat folgenden Wortlaut:„Sie, die uns blühend reiche Frucht getragen, die Deutschlands große Zeit im Schoße trug. — Das war der dunkelste von dunklen Tagen, da dich der kalte Tod in Fesseln schlug.—.— Der Wetterstrahl, der Deutschlands Glück zersplittert, zerschlug auch dir das königliche Herz, und heute noch, nach hundert Jahren zittert in unserer Seele leise nach der Schmerz.“— Der Fall steht wohl einzig da, daß eine hohe Militärbehörde zum Gedicht eines politischen Witzblattes greift, um die Bedeutung eines nationalen Feiertages zu würdigen. Aber der Inhalt des Gedichtes verdiente es. 9 — Die Mordtat des Londoner Arztes Dr. Crippen an seiner Frau, die unter Beihilfe seiner Geliebten vollführte, beschäftigt andauernd die Gemüter in England. Von dem Mörderpaar fehlt jede Spur. Wie der Doktor seine Frau umbrachte, ist noch ein Rätsel. Er muß eine stundenlange, grauenvolle Arbeit ausgeführt haben, um die Knochen aus der Leiche zu schälen. Das Fleisch hoffte er durch ungelöschten Kalk leicht zerstören zu können. Die KnoAus dem Gerichtssaal. Duisburg. 20. Juli. Wegen Patentverletzung war der Fabrikant Heinrich Sch. angeklagt. Er soll nach der „Rhein= u. Ruhrztg.“ in den letzten Jahren, mindestens seit dem 3. Juni 1904. wissentlich eine dem Mechaniker Friedrich Eisenbeis in Saarbrücken unter Nr. 121 798 geschützte Erfindung gewerbsmäßig hergestellt. in Verkehr gebracht, feilgehalten und verkauft haben. Die Angelegenheit hat schon im Zivilprozeßverfahren alle richterlichen Instanzen vom Landgericht bis zum Reichsgericht beschäftigt. An den Zivilprozeß schloß sich dann das Strafverfahren an. Der Sachverhalt ist kurz folgender: Der Mechaniker Fritz Eisenbeis in Saarbrücken ist Inhaber des vom 28. Nov. 1899 ab wirksamen Patents einer als Schräm=Maschine verwendbaren Gesteinsbohrmaschine. Diese Maschine ist dadurch gekennzeichnet, daß an der Spannsäule ein verzahnter Kreisbogen verschiebbar und in beliebiger Höhe feststellbar angeordnet ist, um den eine Bohrmaschine beliebiger Konstruktion schwingt, um bei allen vorkommenden Flözverhältnissen, im Einfallenden oder Schwebenden, an der Kohle und aufwärts bis zum Dach schrämen zu können. Dem Angeklagten wurde nun vorgehalten, seit dem Jahre 1902 bis in die Neuzeit hinein solche Schrämmaschinen selbst hergestellt und verkauft zu haben. Der Angeklagte gab dies zu, bestritt aber, sich einer Patentverletzung schuldig gemacht zu haben, da seine Maschine im Gegensatz zu der mit einer Schnecke arbeitenden Eisenbeisschen Maschine einen Hebel habe, außerdem sei ihr noch ein Mittelstück eingeordnet worden, das der anderen Maschine ursprünglich fehlte. Der Angeliagte wie der Kläger stellten hierauf Modelle ihrer Maschinen vor dem Richtertisch auf und erläuterten an diesen das Sustem ihrer Maschinen. Nach eingehender Beweisaufnahme beantragte der Staatsanwalt, den Angeklagten der Patentverletzung schuldig zu erkennen und ihm eine Geldbuße von 100 Mark auferlegen zu wollen. Das Gericht erkannte indessen auf Freisprechung. Düsseldorf, 20. Juli. Der„Heilpraktiker für Verrenkungen“. Wegen fahrlässiger Körperverletzung in der Ausübung seiner Heilpraxis hat die Strafkammer, den „Heilpraktiker für Verrenkungen“. Oelgarten von hier, zu 150 Mark Geldstrafe verurteilt. De. hatte einer Frau aus Wesel, die sich wegen Schmerzen im kleinen Finger einer Hand an ihn wandte, gesagt, es handle sich um eine Sehnenzerrung oder eine leichte Verrenkung, und den Finger entsprechend behandelt. In Wirklichkeit lag bei der Frau eine tuberkulöse Entzündung des Fingergelenks vor, die, als die Frau sich nach zweimaligem Besuche bei Oelgarten wegen großer Schmerzen schließlich in ärztliche Behandlung begab, schon soweit vorgeschritten war, daß der Finger abgenommen werden mußte. Nach den Gutachten der medizinischen Sachverständigen hatte sich die Entzündung des Fingers durch die falsche Behandlung des Angeklagten entschieden verschlimmert. Kunst und Willenschaft. — Zu einer dau ernden Kunstausstellung.: die jederzeit und jeden Ortes zugängig ist, vereinigt die Publikation Meister der Far be die schönsten Bilder der hervorragendsten europäischen Meister. Diese angesehene Kunstzeitschrift, die seit sieben Jahren im Verlage von E. A. Seemann, Leipzig, in monatlichen Heften zu 2 Mark erscheint, bringt in ihren neuesten Lieferungen eine große Anzahl der erlesensten Gemälde in getreuer farbiger Wiedergabe. Da ist Adolf von Menzel, mit seinem„Bon soir Messieurs!“ aus der Hamburger Kunsthalle vertreten. Es sei hingewiesen auf Nür SammmSemmerwaren durch ungelöschten Kalt leicht zerstören zu können. Die Kno=d. 1006 ............#. Rloudrerardrcn, bachsni 9n. Stolz um Stolz. Roman aus dem Leben non O. Elster. 2. Fortsetzung. „Ich bin sehr gespannt, was dabei herauskommt, Onkel Christoph,“ entgegnete Brunhilde vollkommen ruhig In Diesem Augenblick ertönte die Klingel.„ Christoph Wackernagek wollte schon sein„Herein!“ brüllen; aber er verschluckte es noch rechtzeitig und meinte „Das wird der Kommerzienrat sein— da st es doch ich will einstweilen in mein Zimmer geben, Onkek. Wenn ihr mich braucht, kannst du mich rufen.“ „Aber ist es nicht besser, du bleibst?“ „Nein, sprich du lieber erst allein mit dem Kommerzienrat. Du weißt ja, was ich will.“ Die Klingel ertönte zum zwepzze zieigzt, Portige verschwand durch eine Seitentür, aus geblümtem Kattun verhüllte, und Christoph Wackernagek ging, um die Korridortüre zu öffnen. Ein Herr in einem kostbaren Nerz=Pelz.stand, drauben. „Bin ich recht bei Herrn Wackernagel?“ fragte er, noch etwas außer Atem vom Treppensteigen. „Das ist mein Name. Wollen Sie eintreten, bitte. Ich habe wohl die Ehre, Herrn Kommerzienrat Hildebrandt zu begrüben?“.„ gams I. Hildebrandt. Ei. „Allerdings— mein Name isr Hulbebrungt. Sie wohnen ein bischen hoch, Herr Wackernagel,“ setzte er „Wie alle Künstler, Herr Kommerzienrat.„In Keller= räumen kann man nicht malen und zeichnen.“ „Bitte, treten Sie näher. Ich glaube nicht, Herr Kommerzienrat, daß Sie zu mir gekommen sind, um über meine Wohnungsverhältnisse zu sprechen,“ rnurrte der kleine Porträt= und Historienmaler. „Allerdings nicht. Ich komme infolge Ihres Briefes, durch den ich den Tod meines Vetters Arnold Walterling und die bedrängte Lage seiner Tochter erfuhr. Ich danke Ihnen, Herr Wackernagel, daß Sie sich meiner Nichte so edelmütig angenommen haben...“ „Von Edelmut kann da gar keine Rede sein, Herr Kommerzienrat. Es war nur meine verdammte Pflicht und Schuldigkeit, das arme Kind meines alten Freundes Arnold nicht zu verlassen. Ich würde Brunhilde auch gern bei mir behalten, aber ich bin ein alter Bursche, der bald sterben kann, und dann stände das arme Maochen ebenso verlassen da wie jetzt. Darum glaubte ich, daß Sie als der Vetter Arnold Walterlings.. „Aber es ist doch ganz selbstverständlich, Herr Wackernagel, daß ich mich meiner Nichte annehme. Arnold war nicht nur mein Vetter, sondern auch mein Jugendfreund, mit dem mich manche freundliche Erinnerung verbindet.“ „Ja, er erzählte mir während seiner letzten Krankheit davon. Sie gingen dann verschiedene Wege— Ihr Weg war wohl der bequemere....gu g.gt, der 8 „Glauben Sie Herr Wackernagel?“ fluter### Kommerzienrat.„Auch auf meinem Wege gab es viele Schwierigkeiten zu überwinden... Doch nicht von uns Alten wollen wir sprechen sondern von Brunhilde, und davon, wie ich ihr helfen kann. Ich habe die Absicht. Herr Wackernagel, meine Nichte in mein Haus zu nehmen. Sie ist doch wohl ungefähr in demselben Alter wie meine Tochter Mary..... Spiehm Tohre alt. „Brunhilde in neunzehn Jahre alt.“ „Meine Mary ist zwanzig. Ich hoffe, die beiden jungen Mädchen sollen Freundinnen, ja Schwestern werden.“ „Sie sind sehr gütig, Herr Kommerzienrat. Wenn Sie Brunhilde in Ihrem Hause eine neue Heimat schaffen, so übertrifft das die Hoffnung des armen Arnold. Auch ich wagte kaum, das zu hoffen.“ „Wofür halten Sie mich, Herr Wackernagel?“ entgegnete der Kommerzienrat mit edlem Stolz. „Für einen reichen Mann.“ B 44tum dax Herz „Und glauben Sie, daß mit dem Reichtum das “„Meistens ist das der Fall“ meinte der kleine Maler “„ B e i m i r j e d e n f a l l s n i c h t. U n d b e i m e i n e r F r a u auch nicht. Wir sind stets bereit, zu helfen; wir halten das für unsere Pflicht. Doch genug— Sie kennen jetzt meine Absicht— könnte ich jetzt Brunhilde selbst sprechen?“ „Gewiß! Ich werde sie sofort benachrichtigen.“ Bei diesen Worten begab sich der kleine Maler hinter die Vortiere aus geblümtem Kattun. Der Kommerzienrat erhob sich von dem einfachen Rohrstuhl, auf dem er Platz genommen hatte und sah sich in dem Atelier um. Jetzt erst bemerkte er die höchst einfache Ausstattung desselben, die wenigen alten Möbel, den Staub, der alle Gegenstände bedeckte, die achtlos hingeworfenen Kleidungsstücke, die Tabakspfeifen und leeren Bierflaschen in den Ecken, und er dachte bei sich:„In dieses Milieu paßte Aurelie allerdings nicht hinein. Es ist nur gut, daß sie nicht gekommen ist.“ Der Kattunvorhang wurde wieder zur Seite geschoben und eine junge Dame trat ein, gefolgt von dem kleinen Maler. „Fräulein Brunhilde Walterling— Herr Kommer= zienrat,“ stellte der Künstler mit würdevoller Miene vor. Im ersten Augenblick sah der Kommerztenrat erstaunt auf die junge Dame. Er hatte geglaubt, ein kleines, verschüchtertes Mädchen zu sehen, das voller Befangenheit die Blicke vor dem mächtigen, reichen Manne, von dem ihre Zukunft abhing, niederschlagen würde— und statt dessen sah er sich einer schlanken, hochgewachsenen, jungen Dame gegenüber, deren Schönheit und stolze Haltung ganz das einfache, schwarze Kleid vergessen ließ, welches sie trug. Goldblondes, leicht gewelltes Haar krönte in üppiger Fülle das Haupt und fiel in einzelnen Löckchen auf ihre weiße Stirn herab. Ihr schönes, klassisch geschnittenes Gesicht war blaß, vielleicht durch die Erregung des Augenblicks; ihre tiefblauen Augen, umrahmt von dunklen Wimpern und überwölbt von dunklen Augenbrauen, blickten den fremden Mann stolz und ohne Befangenheit an und ihre ganze Haltung zeigte eine anmutige Würde und Zurückhaltung, welche den Kommerzienrat selbst befangen machte. Ein Bild aus seiner und seines Freundes Jugendzeit stieg vor seinem seelischen Auge empor! Das Bild jenes Mädchens, um dessen Liebe er einst geworben, das aber dem genialen Künstler den Vorzug vor dem prosaischen Bankbuchhalter gegeben und dessen Gattin geworden war und Brunhildens Mutter. Diese Liebe hatte die die Freundschaft der beiden jungen Männer getrennt? Verletzt in seinem Stolz hatte sich Edmund Hildebrandt von dem Freunde zurückgezogen, hatte ihn niemals wiedergesehen und ihn im Laufe der Jahre und in seinem von Erfolg gekrönten Leben vergessen, bis der Brief Wackernagels ihn wieder an den Freund erinnerte. Nun war es zu spät, die alte Freundschaft wieder aufzunehmen. Der Freund seiner Jugend war tot— gestorben war auch die Frau, die einst trennend zwischen sie getreten— aber das Kind des Freundes, das Kind der geliebten Frau stand vor ihm, stolz und schön, in Jugend prangend, wie einst ihre Mutter, die er, der jetzt so mächtige, reiche Finanzmann, einst so heiß ge(Fortsetzung folgt.) Friedr. Rehmann, Kurzestr. 11(Bcke Löhberg) Spezial-Kaufhaus für Herren- und Knaben-Kleidung. Knaben- und hingen fr Jedes Alter liebt. In Schönheit und in Jugend prangend stand sie da, seine Hilfe heischend. Er war erschüttert. Die Erinnerungen seines Lebens drangen mit überwältigender Macht auf ihn ein, sein Herz pochte in rascheren Schlägen und seine Wangen überfkammte eine heiße Röte. „Mein Fräulein... mein Kind!“ stammelte er und streckte ihr die Hände entgegen. Brunhilde war gerührt. Ihr Stolz, ihre Zurückhaltung schmolzen vor der Bewegung des alten Mannes dahin, von dem sie sich ein ganz anderes Bild gemacht hatte. Sie legte die Hände in die seinigen und sprach mit bewegter Stimme: „Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind, Herr Kommerzienrat.“ Er hielt ihre Hände fest. Nach und nach gewann er seine Fassung wieder. „O, nicht so, mein liebes Kind,“ sagte er lebhaft. „Ich bin der Vetter deines Vaters und habe daher ein Anrecht auf den Titel eines Onkels. Ich bitte dich, mich so zu nennen und mir zu erkauben, dich als meine liebe Nichte zu umarmen.“ Je länger er sprach, desto mehr gewann er seine weltmännische Haltung und sein Selbstgefühl zurück. Es lag in seiner Natur, sich leicht rühren zu lassen, aber ebenso rasch schämte er sich dieser Weichheit, die ihm in Anbetracht seiner Stellung nicht angemessen erschien. Er verfiel dann leicht in das Gegenteil und zeigte eine Kälte, die ihm ursprünglich nicht eigen war. Aber jetzt hielt die weiche Stimmung doch länger an, da ihn die Erscheinung Brunhildens zu sehr erschüttert hatte. Er umarmte das junge Mädchen daher zärtlich und küßte es auf die Stirn. „Du sollst mir ein teures Vermächtnis meines armen Arnold sein.“ sagte er, ihre schlanke, weiche Hand noch immer festhaltend und ihr freundlich in die Augen sehend. „Hoffden stillen„Frühlingsabend in der Heide“ von Franz mann=Fallersleben, den saftig=grünen„Frühling im Wienerwald“ von Hans Wilt und den heiteren, sonnigen„Vorfrühling am Ammersee“ von Josef Schoyerer. Zu diesen reizvollen Naturschilderungen gesellt sich noch die„Auerhahnbalz“ von Bruno Liljefors und unter den übrigen Bildern ragt beanders das„Gewandhauskonzert“ von Robert Sterl hervor. .„Bestreben der Verlagsbuchhandlung, ihr Unternehmen vauerno auf der Höhe zu erhalten, ist unverkennbar, und es wundert auch nicht, daß man diese vornehm ausgestatteten Großoktav=Hefte jetzt in jedem kunstsinnigen Hause anzutreffen pflegt. Literatur. "— Zu Dernburgs Rücktritt. Das Juliheft der Kotonialen Rundschau(Verlag von Dietrich Reimer,(E. Bohsen) in Berlin) erscheint als Dernburgnummer. Es enthält ausschließlich Aufsätze über Staatssekretär Dernburgs Kolonialtätigkeit. Um ein von Einseitigkeit möglichst freies Bild zu geben, hat man Männer des kolonialen und politischen Lebens aller Richtungen zu Wort kommen lassen. Den Eingangsartikel„Bernhard Dernburgs Werdegang“ hat der Vater Friedrich Dernburg geliefert; außerdem finden sich Beiträge von Lattmann, Graf von Hoensbroech, Dr. Friedr. Naunann, Justizrat Dr. H. Dove, Hofrat Professor Dr. Haus eyer, Dr. Müller=Meiningen, Justizrat Professor Dr. Rieß sarimilian Harden und Deutsche Kolonialgesellschaft. — Zu Land nach Indien heißt ein neues Buch, mit .„Hedin seine Freunde in diesem Herbst überraschen wird. die Erzahlung seines Karawanenzuges durch Persiens Sumpfwüsten durch das steinige, schwer zugängliche Seistan und das heiße Beludschistan bis an die Grenze des indischen Reiches, wo sein wundervolles Buch„Transhimalaja" beginnt. Erst mußten seine staunenerregenden Entdeckungen in Tibet durch Veröffentlichung sichergestellt werden, ehe er seine Hinreise erzählen konnte. Auch diese war reich an Gefahren, so im fanatischen Persien, dem klassischen Land der Räuber und des Rassenhasses, und im pestverseuchten Seistan. Aber auch reich an Erfolgen in den nur wissenschaftlich fruchtbaren Salz= und Sandwüsten. Hunderte von Skizzen und Photographien und zwei Karten werden die beiden vornehmen Bände schmücken, die wieder bei Brockhaus erscheinen. D I für Säuglinge vom 4 UNr. 4 beste Kindergggg, 5. Monat ab und kleine Kinder. Anerkannt Erleichtert das Zahnen, stärkt die Rnochen, schützt vor Durchfall Turmkrankheiten. Macht die pretitanregend u. wohlschmeckend. Aerztlich verhütet engeise Krankheit(Nachlll Lemmerl. Diarrhöe). Brechen, Magen= und Part nich leichter verdaulich, sehr stärkend, appetitanregend u. wohlschmegend. Ner empfahlen. Das Beste zum Entwoynen der Sauglinge. Dose wir. 1.60. 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Kinder-Fest in den Anlagen und im Saale der Restauration Rumswinkel in Saarn. Kindervergnügungen aller Art, Preiskegeln, Preisschießen, Konzerl, Tanz. Gemeinschaftlicher Abmarsch mit Musik punkt 3 Uhr vom Kaiserhof ab, wobei jedes Kind ein Fähnchen erhält. Eintritt für Nichtmitglieder 20 Pfg. pro Person. 27 Der Vorstand. Sitzung der Stadtverord netenversammlung am Dienstag den 26. Juli d. Is., nachmittags 4 Uhr, im Saale des Verwaltungsgebäudes, Teinerstr. Nr. 69. 1. Oeffentliche Sitzung. Vorlegung des Rechnungsabschlusses aus 1909 und Beschlußfassung über die Verwendung der aus 1908 und 1909 zur Verfügung stehenden Bestände. 2. Ausbau der höheren Mädchenschule auf der Grundlage der ministeriellen Bestimmungen. 3. Vereinbarung mit der Allgemeinen Lokal= und Straßenbahngesellschaft zu Duisburg über gemeinsame Benutzung der Fahrbahnen und Weiterführung der Duisburger Bahn über die Brücke. 4. Festsetzung der Entschädigung für das aus dem Dedyschen Grundstück baufluchtliniengemäß zur Bachstraße entfallende Gelände. 5. Verkauf von 6 Baustellen aus dem Gelände an der Kappenstraße an Angestellte der städtischen Werke zwecks Errichtung von Einfamilienhäusern unter Inanspruchnahme der staatlichen Rentenbank und des vorhandenen städtischen Anleihekredits. 6. Beschlußfassung über das Ausschreiben zur Erlangung von Entwürfen für den Rathausneubau. 7. Vorlegung des Projektes für den Schulhausneubau in M.=Saarn und Beschlußfassung über denselben. 8. Vornahme einiger Wahlen. 9. Anlage einer elektrischen Antriebsvorrichtung für die Waschmaschine im städtischen Volksbade. 10. Nochmalige Beratung des Antrages des Stadtverordneten Sander auf Wiederübertragung der laufenden Maler= und Anstreicherarbeiten an die Malerund Anstreicher=Innung hierselbst. 11. Bewilligung der Kosten für die Beschaffung der Lehrmittel für die neue Dümptener Schule. 12. Festsetzung der Vergütung für den Schuldiener an der neuen Dümptener Schule. 13. Festsetzung der Vergütung für die Leitung und Bedienung des botanischen Schulgartens bei der Luisenschule Heißen. 14. Anderweite Zusammensetzung der Feuerlöschkommis2. Geheime Sitzung. Mülheim a. d. Ruhr, den 19. Juli 1910. Der Oberbürgermeister. Seutsche-Rutionalsunn Kommanditgesellschaft auf Aktien Zweigniederlassung Mülheim a. d. Ruhr Ruhrstr. 8/10(früher Geschäftslokal der Firma Gerh. Mühlenbeck) Kapital u. Reserven M. 36 700000 — Annahme von Spareinlagen, Zinsvergütung je nach Kündigung— Zinsvergütung auf provisionsfreien Scheckkonten nach Uebereinkunft. Diskontierung von Wechseln und Eröffnung von Krediten unter kulantesten Bedingungen. An- und Verkauf von Wertpapieren. Für Kuxe besondere Abteilung mit ständiger Vertretung an den Börsen zu Essen-Ruhr und Düsseldort. Stamkammer Keihlsburd S H. Kroll Mülheim=Ruhr. 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Die Pforte sicherte dem deutschen Geschäftsträger auf seine ernsten Vorstellungen die strengste Bestrafung aller Schuldigen an dem Meuchelmord des Deutschen Unger zu. Die Ortsbehörden sind angewiesen, alle Maßregeln zu treffen, um die Täter zu ergreifen und die Sicherheit der Kolonie zu gewährleisten. Die ganze christliche Einwohnerschaft von Haifa und Umgegend ist jetzt in großer Bewegung und wünscht die Sendung eines Kriegsschiffes. Revolution in Honduras. Frankfurt a. M., 21. Juli. Die Frankfurter Ztg. meldet aus Newyork: In Honduras ist eine Revokution ausgebrochen, die Regierung hat das Kriegsrecht verkündigt. Es herrscht strenge Zensur. Unschuldig im Bagno. Tours 22. Juli. Ein Lumpensammler Bourreau hat sich dem Gericht gestellt und erklärt, er habe die fünf Kinder des Pächters Biere in Corancez ermordet. Der Fall verursachte vor 10 Jahren eine große Sensation. Biere ist damals als Mörder seiner Kinder zum Tode verurteilt und die Strafe in eine Verurteilung zum Bagno umgewandelt worden. Biere ist kürzlich im Bagno unter Beteuerung seiner Unschuld gestorben. Die Untersuchung ist eingeleitet. Zur Explosion in den Karboniumwerken zu Friedrichshafen. Friedrichshafen, 21. Juli. Der durch die Erplosion im hiesigen Carboniumwerke verursachte Schaden wird insgesamt 100000 Mk. betragen. Ueber die Ursache der Explosion hat die amtliche Prüfungskommission nunmehr ermittelt, daß das Anglück durch eine Acetyken=Explosion in fünf großen Mannesmannröhren entstanden ist. Die Wiederaufnahme des Betriebs wird nicht beanstandet, wenn die nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Der Betrieb wird voraussichtlich erst in zwei Monaten wieder aufgenommen werden. Zur Elektrisierung der byerischen Staatsbahnen. Berlin, 21. Juli. Wie aus München gemeldet wird, hat der bayerische Landtag zur Einführung des ekektrischen Betriebes auf den bayerischen Staatsbahnen eine zweite Rate von sechs Millionen Mark genehmigt. Die elektrische Kraft wird durch Ausbau der Wasserkräfte des Walchensees gewonnen werden. Die ganze Einführung des geplanten elektrischen Betriebes auf den bayerischen Staatseisenbahnen kommt nach den Aeußerungen des Ministers auf rund 31 700000 Mark zu stehen. Russische Truppen in der Mongolei. London, 21. Juli. Nach hier eingetroffenen Meldungen sind russische Truppen in die Mongolei eingerückt. Aus Nikaragug. Newyork, 21. Juli. Wie aus Bluefilds gemeldet wird, soll Madriz die summarische Erschießung aller Gefangenen befohlen haben. Unruhen in Persien. Teheran, 21. Juli. In Hamadan sind große Unruhen ausgebrochen. Muschtija Scheich ist ermordet worden. Aufrührerische Umtriebe in Britisch=Indien. Kalkutta, 21. Juli. Die Nachforschungen nach verborgenen Waffen sind von der Polizeibehörde weiter fortgesetzt worden. Bei einer gestern Nacht in einem Hause des nördlichen Kalkutta vorgenommenen unvermutteten Durchsuchung wurden Revolver, Kisten mit Gewehren und Patronen gefunden. Ein besonderer Gerichtshof ist nunmehr mit der Führung des Prozesses gegen dreizehn angesehene Bengalen aus Khuna beauftragt worden, die beschuldigt werden, zum Kriege gegen den König aufgereizt zu haben. Der Gerichtshof wird sich darnach mit einem Prozeß gegen 45 andere Personen zu befassen haben, unter denen sich einflußreiche und wohlhabende Damen befinden. Die diesen zur Last gelegten Anklagen sind noch nicht bekannt. Der Lichtenrader Attentäter verhastet. Berlin. 21. Juli. Die vermutlichen Attentäter des Lichtenrader Anschlages wurden heute mittag in dem Besitzer Albert Rademeier und dessen Bruder, dem Kaufmann Louis Rademeier, festgenommen. Der gegen beide bestehende Verdacht begründet sich darauf, daß Albert Rademeier sich zu der kritischen Zeit in Geldverlegenheit befand. Er brauchte Geld, um für seinen Schwiegersohn dessen Wechselverbindlichkeiten zu lösen. Der Zeitpunkt des ersten Briefes, der 30. Januar, paßt ziemlich in diesen Rahmen hinein. Albert Rademeier ist eine von den wenigen Personen, die überhaupt mit der Sache in Zusammenhang gebracht werden können. Viele Jahre war er der Nachbar des Kraatz. Er kannte genau dessen Verhältnisse und die Gepflogenheiten seiner Eltern, sowie die des Otto Kraatz. Er selbst ist nicht der Schreiber der Briefe, sondern sein Bruder. Heute Mittag wurden beide von dem Kriminalkommissar von Berg festgenommen. Arbeiterbewegung. Essen, 21. Juli. Der Ausstand der Dachdeckergehilfen im Industriegebiet wird morgen beendet. Die Einigungsverhandlungen, deren ergebnisloser Verlauf im vorigen Monat die Gehilfen zur Niederlegung der Arbeit veranlaßte, sind wieder aufgenommen worden und haben zum Abschluß eines neuen Tarifvertrages geführt, der bis zum 31. März 1913 läuft. Den Arbeitnehmern wurde zugestanden, daß die tägliche Arbeitszeit vom 1. Januar 1912 ab von 10 Stunden auf 9½ Stunden ermäßigt wird. Die Stundenlöhne sollen eine sofortige Erhöhung um 3 Pfg. erfahren, denen weitere Erhöhungen um 2 Pfg. am 1. April 1911 und um 3 Pfg. am 1. Januar 1912 folgen sollen. Newcastleon Tyne, 21. Juli. Der Ausstand der Eisenbahner ist beendet. Die Ausständischen haben die Vorschläge der Eisenbahngesellschaft angenommen und werden die Arbeit sofort wieder aufnehmen. Newcastle on Tyne, 21. Juli. Wegen des Eisenbahnerausstand hat eine Anzahl Eisenund Stahlwerke in Middlesborough den Betriebeingestellt, da es an Feuerungsmaterial und Rohstoffen fehlt. Ueber 5000 Arbeiter sind dadurch beschäftigungslos und durchziehen die Straßen. Die Kohlenverschiffungen am Tynedock haben vollständig aufgehört. Es gelang der Eisenbahnverwaltung, eine Anzahl Züge abzulassen, trotzdem liegen noch Hunderte Gallonen Milch und andere leicht verderbliche Waren unangeliefert da. Perschiedenes. Ilmenau(Thür.), 21. Juli. Vier junge Leute wanderten gestern in stark angetrunkenem Zustande auf der Chaussee nach Langenwiesen. Unterwegs legten sie sich in den Chausseegraben, um zu schlafen. Nachdem drei von ihnen eingeschlafen waren, zog der vierte einen Revolver, tötete einen seiner Begleiter, brachte dem anderen zwei Schüsse hinter den Ohren bei und verletzte den dritten durch einen Schuß tödlich. Dann lief der betrunkene Täter ins Dorf Langenwiesen und tötete sich mitten auf der Dorfstraße durch zwei Revolverschüsse in den Kopf. Berlin, 22. Juli. Bei einem Zusammenstoß zwischeneinem Automobil und einer Droschke wurden die Insassen des Wagens und der Kutscher auf die Straße geschleudert und erlitten schwere Verletzungen. Der Chauffeur erlitt leichtere Verletzungen. Berlin, 21. Juli. Hauptmann Graf Pfeil vom Inf.=Regt. Nr. 129 wurde vom Kriegsgericht der Kommandantur Berlin von der Anklage des Diebstahls von Zeitungen, begangen in einem Cafe in Graudenz, freigesprochen. Bezüglich der Pfeil zur Last gelegten vorsätzlichen Mißhandlung seiner zweiten Gattin erkannte das Gericht auf Einstellung des Verfahrens, weil nur einfache Mißhandlung vorliege und der dafür erforderliche Strafantrag fehle. Wegen vorschriftswidriger Behandlung von Untergebenen wurde Pfeil zu 5 Tagen Stubenarrest verurteilt. Stettin, 22. Juli. Der Dampfer Werner Kunstmann, der Reederei Kunstmann gehörig, der heute in Swinemünde eintraf, hat auf seiner Fahrt in der Nähe von Bornholm ein in See treibendes Boot mit zwei erschöpften Seeleuten getroffen. Die Leute gehörten zu dem dänischen Dampfer Anna, der in der Ostsee gesunken ist. Ueber den Verbleib der übrigen Mannschaft ist nichts bekannt. Paris, 22. Juli. Ein deutscher Deserteur der Fremdenlegion, der zu der im Nordosten operierenden Kolonne des Obersten Ferraus gehörte, traf in Melilla ein und berichtete, daß 24 Deserteure deutscher Nationalität von den Mauren getötet worden seien. Rom, 22. Juli. In der Via Sanzian zu Neapel explodierte ein Benzindepot. Bei der Rettung der Insassen des brennenden Hauses fanden zwei Menschen den Tod. Zwölf Feuerwehrleute und mehrere Personen, die an den Löscharbeiten teilnahmen, wurden schwer verletzt. Petersburg, 21. Juli. Auf der ganzen Strecke der Amurbahn streiken alle Arbeiter wegen Mangels an Nahrungsmitteln. Der Generalgouverneur konnte nichts ausrichten. Die Arbeiter machen den Eindruck Halbverhungerter und verlassen scharenweise das Amurgebiet. Fort Monroe(Virginia), 21. Juli. Während einer Schießübung der Batterien des Forts wurde der Verschluß bei einem Geschoß nach hinten herausgeschleudert. 10 Arkilleristen wurden getötet, zwei schwer und fünf leicht verletzt. Johannesburg, 21. Juli. In der Simmer East Deep Mine sind durch Gasbildungen infolge von Entzündung einer Kiste Gelatine fünf zehn Eingeborene erstickt; 13 Weiße und 76 Eingeborene mußten in das Krankenhaus gebracht werden. Kiew, 22. Juli. Im Kreise Tscherkassy sind durch einen mit Wolkenbruch verbundenen Orkan 17 Gebäude zerstört und 8 Mühlen beschädigt worden. Paris, 22. Juli. Die Geliebte des Gattenmörders Crippen, der sich vor seinen Verfolgern noch immer verborgen hält, hat sich in einem Pariser Hotel erschossen. Die Polizei stellte fest, daß es sich um ein Fräulein Lenevre handelt und daß der verdächtige Mann in dem Badeorte Vernet tatsächlich Crippen war, der am Montag nach Spanien weiterfuhr. Luf la. Crist. Raffinade in Platten und gemahlen. 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Juli. 44 Rüböl per 100 Kilo in Partien von 100 Ztr.(ohne Faß) 56,00 Rüböl per 100 Kilo faßweise(ohne Faß)....... 58.00 Gereinigtes Rüböl 3 Mk. mehr. Rübkucher per 1000 Kilo waggonweise........ 89.00 „ in kleineren Partien 93,00 Kleien per 50 Kilo,... 5.50 Raps wurde je nach Beschaffenheit mit 18— bis 21—# bezalht. Rüböl und Kuchen unverändert. Erstes Mülbeimer Fisch- u. Nuschelhaus. = Täglich frische Seemuscheln in und auber dem Hause, roh und gekocht. Eingelegte Pische, geräucherte Aale etc. etc. Restaurant„Zum Anker“ Charlottenstraße Herm. Bovermann Fernsprecher 395 Hochfeine neue Hannoversche Parkett-Kegelbahn Orchestrion mit neuer Dekoration u. Lichteffekten. Staunen eregende Neuheit. Einzig am Platze! Als Verlobte empfehlen sich: Eugenie Oehm Carl Klar Bezirksfeldwebel. Hagen(Wesit.), Mölheim a. d. Rohr., im Juli 1910. Kräftiges Mädel angekommen. Arnold Jönsson u. Frau, Adele geb. Gelsdorf. Mülheim-Ruhr, 21. Juli 1910. 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Aufnahme neuer Mitglieder. Der prov. Vorstand. St. Sehastianus Schützen-Verein Mühein a. 4. Mah. Samstag, den 23. Juli, abende punkt 8% Por: außerordentliche General-Versammlung. im Vereinslokal. Tagesordnung: 25 jähriges Jubelfest betreffend. Sonntag, den 24. Juli: Antreten 12¼ Uhr im Vereinslokal zum Kettniger Schützenfest. Abfahrt: 12¾ Uhr von Broich. Um zahlreiches u. pünktliche: Erscheinen bittet Der Vorstand. Aelteres properes Halbtagsmädchen sucht Stellung. Ausk. vorm. Broich, Wiesenstraße 27. Zweitmädchen zum 1. August gesucht.[227 Notweg 32, 1. Etg. Dichterviertel. Schöne Parterrewohnung 4 Räume nebst Küche, Veranda und 2 Mansardenz., kl. Garten sofort zu Mk. 450 p. a. zu vermieten. Näheres.[227 Uhlandstraße 49. Zum 1. Oktober oder Nov. sucht Brautpaar abgeschi. Eige mit 4 Zimmer und 1 Mans. im Dichterviertel oder Nähe der oberen Eppinghoferstraße. Off. mit Preis unter G D an die Geschäftsstelle dieser Zeitung. Abgeschl. 1. Etage von 4 sch. Zimmern mit 1—2 Mans., Veranda und Speisek an ruhige Familie zum 1. Okt zu verm. Koch= u. Leuchtgas vorh. oontestraße 155. Nur Kurzestraße 1 Kohlenkamp-Ecke. Danksagung. Für die große Teilnahme an dem schwerzlichen Verluste unseres so früh dahingeschiedenen lieben Sohnes und Bruders Reinhard sagen wir allen Freunden und Bekannten, auch für die vielen Kranzspenden, unsern aufrichtigsten Dank. Famille Adolf Kuck. Danksagung. Allen denen, die unserm verstorbenen Bruder, Schwager und Onkel die letzte Ehre erwiesen haben, insbesondere dem Herrn Pfarrer Majert, sprechen wir hiermit unsern herzlichen Dank aus. Fulerum, den 20. Juli 1910. Familie Oberscheid. Das herrschaftliche Haus, Nathausstraße Nr. 20 in Mülheim(Ruhr)=Broich ist sofort zu vermieten oder zu verkaufen. Nähere Auskunft wird auf dem städtischen Hochbauamt, Muhrenkamp Nr. 22, Zimmer Nr. 8, erteilt. Mülheim a. d. Ruhr, den 20. Juli 1910. Der Oberbürgermeister. VEvangenscher Gesellenverein Mülheim-Ruhr Zu dem am Sonntag, den 24. Juli stattfindenden Verbandsfest der Evangelischen Gesellenvereine in Kray laden wir unsere Mitglieder recht dringend und freundlichst ein. Die Abfahrt erfolgt 12.43 vom M.Epp. Bahnhof(rheinisch). Um zahlreiches Erscheinen bittet Der Vorstand. Bekanntmachung. Die an der Aktienstraße in Mülheim a. d. Ruhr belegene Nr. 168(bisher als Schule benutzt) soll verkauft oder vermietet werden. In dem Gebäude lassen sich 3 Wohnungen im Erdgeschoß mit je 3 Räumen, 2 Wohnungen im Obergeschoß mit je 3 Räumen errichten, zu denen 1 Dachkammer, Küche. Keller oder Stall gehören würde. Nähere Auskunft wird auf dem Hochbauamt, Muhrenkamp Nr. 22, Zimmer Nr 8, erteilt. Mülheim a. d. Ruhr, den 20. Juli 1910. Der Oberbürgermeister. Zür Einmdcnzert empfehle: Prima Kristall-Plattenzucker sowie sämtliche Gewürze in bester Qualität Ia. Einmach- und Weinessig per Liter von 20—50 Pig. Pergamentpapier. Heinr. Terjung, Branhkart- it — Fernrut 1083.— Ganz verkehrt handeln alle Geschäftsleute, die heutzutage eines der wichtigsten Mittel, um zu der Höhe des geschäftlichen Erfolges zu kommen, verschmähen wollen: ein Inserat in unserem weitverbreiteten Blatte, der„Mülheimer Zeitung“, die die größte Abonnentenzahl aller hiesigen Blätter hat, und besonders im kaufkräftigen Teil der Bürgerschaft gehalten wird. Moderne Schausenster-Anlagen H. Fores Spezialgeschäft für Laden-Einrichtungen Charlottenstr. 66. Fernspr. 337 Das an der unteren Lehnerstraße in Mülheim(Ruhr)= Saarn gelegene städtische Grundstück, Flur B Nr. 715/131 usw. 29,50 Quadratruten groß, soll im öffentlichen Verfahren zum Verkauf ausgesetzt werden. Die Verkaufsbedingungen und der Plan über die Lage des Grundstücks können im Verwaltungsgebäude, Teinerstraße 69, Zimmer 1, während der Dienststunden eingesehen werden. Zur Versteigerung wird Termin auf Mittwoch, den 10. August d. Is., vormittags 11 Uhr, im Sitzungssaale des Verwaltungsgebäudes Teinerstraße 69 anberaumt. Mülheim=Ruhr, den 24. Juni 1910. Der Oberbürgermeister. I. V.: Linnemann. Groden lager in 11300 Meidlgeledebhe icgläen Heinr. Zimmermann Hauderei, Luxus- und Begräbnis-Fuhrgeschaft Delle 51 8ud neben Hierrn Sanitätsrat Dr. Schulz. Fernsprecher 360. Hochslgante Bagen muit Gummireitn. Holländische Sois-Eikerstant Dulsburg. Georgstr. O. Ein leichtes Arbeitspferd bill. zu verk. Wiesenstr. 52. Gntiwerpen) Auskreuft ertheilen: Red Star Linie in Antwerpe: oder deren Agenten. Herm. Wolf Kammerjäger Mülheim- Ruhr 45 Charlottenstr. 45.