Sechetnt gnsschließlich der Sonn= und Festage. Bezugspreis für den Monat 65 Pfg, einschließlich iAustrierter Sonntagsbeilage; mit achtseit. illustriertem Familienblatt 75 Pfg., Postbezug vierteljährlich.25 Mr. S Turherinter Fernsprech-Anschluß Nr. 193. Kiusichunberibhen für die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 15 Pfa. im Reklamen=Teile 40 Pfg.— Anzeigen von auswärs I kosten 20 Pfg, die Petitzeile. Bei Wiederholungen wird entsprechender Nachlaß gewährt. Amtliches Kreisblatt für den Stadt= und Landkreis Mülheim a. d. Ruhr. Tel.=Adr.: Beitung Mülhelmruhr. Offizielles Organ für die amtlichen Veröffentlichungen des Kreisausschusses, des Amtsgerichts, der Stadtverwaltung und der Landbehörden. ## Leirdsfteur: H. Ottweiler, Ristheim(Ruhr).— Verlag: Mstheimer Zeitung G. m. b. H.— Druck von Ernsi Marks in Mülheim(Nuhr).— Hauptgeschäftsstelle: Eppinghoferstraße 38. Geschäftsstellen: Alstaden: uug. Bilem, Wilhelmstr. 35.—.Broich: Julius Kurtz, Schloßstr. 3.— Heißen: Franz Klostermann, Rathausplatz.—.=Saarn: Ernst Winternheim, Markt .=Speldorf: Fritz Buchloh und Wilh. Anhäuser, Duisburgerstr.—.=Styrum: Joh. Schulten, Mülheimerstr. 62 und 92—94. Marktplatz. R 10 17. Februar 1910 38. Jahrgang Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. * Entstellungen. Wir sind es gewohnt, in ausländischen Zeitungen fast jeden Monat Berichte über deutsche Verhältnisse zu sinden, die an Kühnheit der Phantasie nichts zu wünschen übrig lassen und damit beweisen, wie wenig sich fremde Korrespondenten Mühe geben, die tatsächliche Lage im deutschen Reiche genauer zu studieren. Vielleicht ist nicht immer Feindseligkeit daran schuld, auch die Unkenntnis der deutschen Sprache kann soiche irrigen Berichte veranlassen, bedauernswert bleibt die, Leichtfertigkeit der Publikation in jedem Falle. Wenn es nach diesen Mitteilungen gegangen wäre, hätte sich das deutsche Reich, schon längst wieder in Wohlgefallen aufgelöst und seine Bewohner wären allesamt banlerott. Während des letzten Wahlkampfes, also vor wenigen Wochen, ist ja in England allen Ernstes erzählt worden, in verschiedenen deutschen Industriebezirlen sei die Lage so traurig, daß die Bewohner mit Hundefleisch ihr Leben fristen müßten. Ueber diese Ausstrenungen, deren Wertlosigkeit schließlich doch von kritikfähigen Leuten erkannt werden kann, gehen nun aber die Bemühungen hinaus, bekannte deutsche Männer als Krititer der heutigen deutschen Politif vorzuführen, wie es sogar dieser Tage in einem Wiener Blatte geschehen ist, welches den ältesten Sohn des bayerischen Prinz=Regenten, den hochgeachteten Prinzen Ludwig, sich sehr abfällig, über die neue preusische Wahlvorlage und in einem gewissen mitleidigen Tone über den Reichskanzler von Bethmann Holtweg äußern ließ. Natürlich haben diese Bemerkungen nicht stattgefunden, aber es könnte mancher deutsche Zeitungsleser denken:„Wo Rauch ist, ist auch Feuer!“— und darum muß diesen unschönen Verdächtigungen mit aller Entschiedenheit entgegengetreten werden. Diese Intrique war nicht ungeschickt eingeleitet, denn man weiß, wie der künftige bayerische Thronfolger kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es sich für ihn darum handelt, für bedeutsame Angelegenheiten einzutreten Berliner Zeitungen, die oft der Ansicht waren, der Prinz spräche zu offen, haben diesmal mit Wohlgefallen seine angebliche Kritik verzeichnet. Damit ist schon bewiesen, daß man den Charakter des bayerischen Prinzen arg verlennt, der sich nie mit theoretischer Kritit, sondern mit positiver Praxis befaßt. Schon darum kann es dem Prinzen Ludwig nicht einfallen, eine Maßnahme der preusischen Regserung abfällig und für die kommenden Reichstagswahlen nachteilig zu besprechen und den Reichskanzler einen zwar achtenswerten, aber weltfremden Politiker zu nennen: ganz abgesehen davon, daß kein künftiger deutscher Bundesfürst sich zu solchen Bemerkungen über die Politik eines anderen Bundesstaates und den ersten Reichsbeamten veranlaßt sehen kann. Tenn selbst dann, wenn andere solche Auschauungen für zutreffend halten könnten, sie müßten und würden doch immer mit Recht als unfreundlich gelten müssen. In München würde man auch nicht davon erbaut sein, wenn etwa der deutsche Kronprinz in Berlin sich über bayerische Maßnahmen und den dortigen Ministerpräsidenten äußern wollte. Tann würden sicher die Blätter aller bayerischen Parteien wie ein Mann nebeneinanderstehen. Vielleicht weiß niemand besser, wie gerade der zukünftige bayerische König, daß zwischen politischen und bürgerlichen Lebensanschauungen im deutschen Norden und Süden Meinungsverschiedenheiten bestehen, die aus dem Volkscharakter verausgewachsen sind und darum ihre Berechtigung haben. Tarum ist auch Deutschland kein Einheits=, sondern ein Bundesstaat, der Kaiser ist der erste unter den deutschen Fürsten, aber er stehi nicht über ihnen. Wenn man diese Tatsachen kennt, und jeder Deutsche sollte sie kennen, muß man ohne weiteres einsehen, wie unfreundlich und verwerflich solche Intriguen und Putschversuche sind. Auch österreichische Zeitungen, von deutschen ganz abgesehen, sollten sich für zu gut halten, sie ohne weiteres in die Welt hinausgehen zu lassen. In Paris, London und Vetersburg wird man natürlich dazu schmunzelind sagen:„Aha, da haben wirs! Es geht schon schief!“ Deutsches Reich. Berliner Nachrichten. Der Reichstagspräsident Graf StolbergWernigerode befindet sich auf dem Wege sortschreitender Besserung, darf das Bett aber noch nicht verlassen. Die Soileinnahmen des Reiches aus Zöllen betrugen im Januar ca. 60.460000 Mark oder rund 6 Millionen Mark mehr als im Vorjahre.— Der deutsche Gesandte in Brüssel, Graf von Wallwitz hat nach zehnjähriger erfolgreicher Tätigkeit in der belgischen Hauptstadt aus Gesundheitsrücksichten seinen Abschied genommen. Sein Nachfolger ist der Vortragende Rat in der politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes von Flotow, der seinerseits durch den preußischen Gesandten in Weimar, Grafen von Wedel, ersetzt wird. Die Gerüchte, Graf Wallwitz scheide in Ungnade, sino durchaus grundlos. Der Kaiser verlieh ihm vielmehr den Roten Adlerorden 1. Klasse mit Eichenlaub.— Bayern hält auf gutes Bier. Das Abgeordnetenhaus nahm zum Malzsieuergesetz einen Antrag an, wonach jede Brauerei verpflichtet ist, den Extraktgehalt ihres Bieres öffentlich anzugeben und an den Schankstätten anzuschlagen. Ergibt die Kontrolle ein dünneres Bier als der Anschlag anzeigt, so wird diese Tatsache unter Nennung des Namens der betreffenden Brauerei sofort in den Tageszeitungen bekannt gemacht.— Mit 17 gegen 9 Stimmen hat der meiningensche Landtag die Eingabe, die den Herzog ersucht, sein Steuerprivileg aufzugeben und die Einnahmen aus seinen Domänen zu versteuern, angenommen.— Der Wert der deutschen Einfuhr Belief sich im Jahre 1910 auf 681,099 Millionen Mark, der Wert der Ausfuhr auf 542,8 Millionen Mark(im Vorjahre betrug die Einfuhr 616,2 Millionen, die Ausfuhr 466 Millionen Mark). Außerdem wurden für 13.9 Millionen Mark Edelsteine ein= und für.6 Millionen ausgeführt, gegen 14,3 Millionen und 22,5 Millionen Mark im Vorjahre. Die Wahlrechtsvorlage in der Kommission. In der Dienstagssitzung der Wahlrechtskommission des preuischen Abgeordnetenhauses wurde, wie wir schon mit ses sesesis els ece echice asce e bare Stimmen angenommen. In der Tebatte beschränkte sich der freikonfervative Redner mit dem Hinweis auf die im Plenum zu1 Si.: abgegebene Erklärung. Der nationalliberale Redner betonte, bei der Entwickelung des preußischen Staatswesens sei es nicht richtig, das preußische Wahlrecht dem Reichswahlrecht gleichzustellen. Auch der konservative Redner bekämpfte die Einführung, des gleichen Wahlrechts, während der Zentrumsredner erklärte, seine Partei stimme einmütig für den Freisinnigen Antrag. Für den Antrag stimmten denn auch die Freisinnigen, das Zentrum, der Sozialdemokrat und der Pole. Lebhafter gestaltete sich die Debatte über die geheime Abstimmung. Von konservativer und freikonservativer Seite wurde die geheime Wahl abgelehnt, während der Zentrumsredner kurz und bündig erklärte, daß seine Partei geschlossen Der nationalliberale 1 Parteien, die bisher an der öffentlichen Wahl festgehalten hätten: würden sich nichts vergeben, wenn sie angesichts der veränderten Verhältnisse für die geheime Wahl stimmen würden. Der Regierungsvertreter gab die Erklärung ab, daß die preußische Staatsregierung an der Erklärung des Ministerpräsidenten im Plenum mit Entschiedenheit festhalte. Der sozialdemokratische Redner gab zu, daß seine Genossen von den Gewerbetreibenden, bei denen sie kaufen, verlangten, daß diese nicht zegen die Interessen der Arbeiter stimmen, das sei kein Terror. Für die geheime Wahl stimmten dann geschossen die Freisinnigen, Nationalliberalen, das Zentrum, der Sozialdemokrat und der Pole. Außer diesen beiden, bereits erledigten Anträgen liegen noch sechs andere zur Wahlreform der Kommission zur Abstimmung vor. Kundgebung des Hausabundes zur Wahlresorm. Zur Wahlresorm in Preußen ist der Hansabund als wirtschaftliche Vereinigung und gemäß seiner Zusammensetzung aus Mitgliedern der verschiedensten politischen Richtungen nur insoweit zu einer Aeußerung berechtigt und verpflichtet, als es sich dabei um die besonderen wirtschaftlichen Verhältnisse von Gewerbe, Handel und Industrie und größere wirtschaftliche Fragen handelt. Er erläßt daher folgende Kundgebung: Die Vorlage der Staatsregierung verstößt in wesentlichen Punkten gegen die Interessen von Gewerbe, Handel und InLustrie, obwohl diese mehr als zwei Trittel der Staatslasten tragen. Der Hansabund fordert, durch Einteilung der Wahlbezirke, die bisher in erster Linie für die landwirtschaftlichen Interessen zugeschnitten war, und zwar in völlig gleichem Umfange, auch den kaufmännischen und gewerblichen Interessen Rechnung zu tragen. Erforderlichenfalls ist die Zahl der Abgeordneten zu vermehren. Die neugeschaffenen Sitze sind denjenigen Wahlkreisen zuzuweisen, in denen Handel, Gewerbe und Industrie bejonders hervortreten. Die in den Paragraphen 8, 9 und 10 des Entwurfs geschaffene einseitige und wilitürliche Unterscheidung der Wähler widerspricht den modernen und wirtschaftlichen Auschauungen. Im Gegensatz zu den Bestimmungen des Entwurfes sind auch die gewerblichen, industriellen und kaufmännischen Kreise unabhängig von der Steuerleistung zu berücksichtigen. Dieses hat sich vor allem auf die Mitglieder von Handels=, Handwerker= und Gewerbekammern, auf selbständige Handwerter, die die Meisterprüfung bestanden haben, und auf„Angestelite, die eine höhere oder mittlere Handelsschule oder technische Schule besucht haben, zu erstrecken. In der Frage der Uebertragung des Reichstagswahlrechts auf den preußischen Landtag und der öffentlichen oder geheimen Abstimmung, hält der Hansabund, bei aller Geschlossenheit in wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Fragen, an dem Grundsatze der völligen Freiheit seiner Mitglieder in politischer bezw parteipolitischer Anschauung fest. Da auch in den Kreisen der bürgerlichen Parteien volle Uebereinstimmung in dissen Fragen nicht besteht, so konnte eine solche naturgemäß auch vom Hansabund nicht festgestellt werden. Aus den Kommissionen. Die Budgetkommission des Reichstages verhandelte bei fortgesetzter Beratung des Marineetats über die Streichung der Tafel= und Messegelder. nachdem vorher eine Denkschrift über das Zulagewesen gewünscht worden war. Staatssekretär von Tirpitz sagte die Denkschrift zu und führte aus, es sei zweifelhaft, ob an dem Prinzip der Taselgelder etwas geändert werden könne. Die Reserve=Torpedobpots=Divisionen bekommen nur im Fahrtmonat Taselgeider. Früher dauerten die Seereisen 30 bis 40 Tage, da blieb Geld übrig. Jetzt aber liegt man alle acht Tage in einem anderen Hafen. Da kommt der gesellschaftliche Verkehr auch mit den Vertretern anderer Mächte. Das ist wünschenswert und nützlich, kostet aber Geld. Schließlich wird von den Tafelgeldern die Mehrforderung in Höhe von 270 900 M. gestrichen.— Die Justizkommission des Reichstages setzte die Regelung des Erpressungsparagraphen fort. Die Anträge, die Begriffe der Rechtswidrigkeit und der Bedrohung zu ändern, wurden abgelehnt, der Paragraph wurde in der Fassung der Regierungsvorlage angenommen.— Die Geschäftsordnungs=Kommission des Reichstages beschloß, in eine allgemeine Revision der Geschäftsordnung nicht einzutreten. Von konservativer Seite wurde gegebenen Falls die Hinzuziehung von Regierungs=Kommissaren anggrest. Die Kommission einigte sich dahin, an jedem voch und Samstag zusammenzutreten. 38. Hauptversammlung des deutschen Landwirtschaftsrats. In Anwesenheit von Vertretern der Reichs= und der einzelstaatlichen Regierungen eröffnete Graf SchwerinLöwitz die Versammlung des deutschen Landwirtschaftsrats, dessen Mitglieder von den Regierungen als berufene Vertreter der Landwirtschaft anerkannt sind, mit einem Hoch aus den Kaiser, die Bundesfürsten und die freien Städte. Graf Kanitz=Podangen referierte sodann über das deutsch=amerikanische Handelsabkommen und schlug eine Resolution vor, in welcher die Regierung ersucht wird, auf eine baldige Revision des amerikanischen Zolltariss behufs Herstellung angemessener Zollsätze und Milderung der Verwaltungsvorschriften hinzuwirken. Durch das neue Abkommen hat sich unsere Position gegenüber Amerika verschlechtert. Freiherr von Wangenheim empfahl in der Diskussion, auf amerikanische Maschinen zu verzichten. Staatssekretär Delbrück, der jetzt erschien, überbrachte die Grüße und Wünsche des Reichskanzlers. Herr von Stockhausen sprach sodann über die Fleischversorgung der Städte und betonte, das albishen Sehashilähaste sid Bociasfeiseilechtange und brauchen sich als solche nicht zu verzinsen. geheime Wahlrecht eintrete. E. enie Aühdmahostetiäherbeltniüse geschlosseg für das liberale Redner, der die gleiche Erklärung abgab, wies darauf hin, daß sich vielfach herausgestellt hätten; auch die Ausland. Frankreich. — Der spanisch=marokkanische Zwischenfall in Larrasch soll auf diplomatischem Wege beigelegt werden. Spanien hat diesmal allen Anlaß, bei der marokkanischen Regierung um Entschuldigung zu bitten. Es ist doch ein reichlich starkes Stück, daß die sechs wegen Ruhestörung auf Befehl des marokkanischen Gouverneurs in Larrasch festgenommenen spanischen Polizeisoldaten nicht nur mit Gewalt von Kameraden befreit wurden, sondern daß diese auch noch auf; den Gouverneur feuerten und mehrere Soldaten des Sultans erschossen.— Die Franzosen bekammen es mit der Angst, daß die Gesundheitsverhältnisse in ihrer Armee soviel ungünstiger sind als die im deutschen Heere. Sie wollen jetzt die Zahl der Militärärzte vermehren und hoffen damit, das Uebel zu bannen. Diese Hoffnung wird kaum in Erfüllung gehen, da es doch klar ist, daß die Mannschaften nicht durch den militärischen Dienst krank werden, sondern zu schwächlich in das Heer eintreten. Wegen seiner geringen Bevölkerung muß Frankreich eben viele Dienstuntaugliche ins Heer einstellen. — Eine Tepesche an den Marineminister aus Dakar meldet, daß am 4. Januar im Wadailand drei Tagemärsche von Abecher entsernt eine Abteilung französischer Truppen vom Sultan von Massalat in einen Hinterhalt gelockt wurde und sehr beträchtliche Verluste erlitt. Nähere Mitteilungen wurden sofort verlangt. Großbritannien. Das neue Parlament wurde am vergangenen Tienstag formell eröffnet. Der auf dem traditionellen Wollsack sitzende Lordkanzler verlas die königliche Eröffnungs=Botschaft, worauf die Mitglieder des Unterhauses aufgerufen wurden. Nachdem das Unterhaus den früheren Sprecher Lowther wiedergewählt halte, vertagte es sich. Die tatfächliche Eröffnung des Parlaments durch die Thronrede findet erst am kommenden Montag st4.— Die Beratungen über den Wortlaut der Thronrede gelangen erst am Sonnabend zum Abschlußs. lieber das Vorgehen der Regierung und ihrer Mehrheit im Unterhause gegen das Oberhaus scheinen, nach den langen Verhandlungen zu schließen, doch recht große Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Könige und den Ministern zu bestehen. Griechenland. — Marine gegen Militärliga in Athen. Den Zeitungen ist nur unter der Bedingung das Erscheinen, gestattet, has Mitglieder der Militärliga, die in den Zeitungsbüros ständigen Aufenthalt nehmen, ihren Inhalt überwachen. Die Martneoffiziere haben sich im Arsenal von Salamis versammelt, die Schiffe in kriegsbereiten Zustand versetzt, um gegen Piräus und Phaleron vorzugehen. Thbaldos ist plötzlich nach Athen gekommen. Die Gesandten Rußlands, Englands, Frankreichs und Italiens begaben sich nach Phaleron, um mit den Kommandanten ihrer dort liegenden Kriegsschiffe Besprechungen zu halten. Marokko. — Infolge der feindseligen Haltung Mulay Hafids gegen die Franzosen wird die französische Kolonie in Fez die Stadt verlassen. Der Sultan hat auf die Vorschläge Frankreichs noch immer keine Antwort gegeben. Von Nah und Fern. Auf scheiterndem Schisse. Der überlebende Zollbeamte Baudez hat nach dem„Matin“] die Rückreise nach Marseille angetreten. Die Nachricht, daß eine Amputation seiner Füße und Hände nötig sein würde, beruht also auf Uebertreibung. Baudez hat eine neue Darstellung der Katastrophe gegeben, die in einiger Beziehung von der im„Journal“, gestern hier wiedergegebenen, abweicht Der Ansang sei mitgeteilt:„Am 9. Februar um 1 Uhr nachmittags schiffte ich mich in Marseille auf dem„General Chanzh“ nach Algier ein. Außer mir waren noch ungefähr 100 Passagiere und die Besatzung an Vord. Bald nach unserer Abfahrt wurde das Wetter stürmisch und das Meer sehr erregt. Am 10. Februur um 5 Uhr morgens wurde ich durch einen heftigen Stoß geweckt. Es schien, als ob das Schiff auf eine Klippe geraten sei. Ich stürzte an Deck und fragte, was geschehen sei. Die Matrosen antworteten, es sei nichts von Bedeutung. Ich glaubte ihren Worten aber nicht und stieg zusammen mit etwa dreißig Personen, Männern und Frauen auf die Brücke, die von ungeheuren Wellen überflutet wurde. Eine Welle riß die Schanzverkleidung ab, an die sich einige Passagiere geklammert hatten. Sie stürzten ins Wasser. Ick hielt mich an einem Rettungsring fest und als eine etwas schwächere Welie kam, ließ ich mich von ihr forttragen. Ta ich ein guter Schwimmer bin und sah, daß das Land nahe sei, war ich meiner Rettung gewiß. Eine Woge trug mich an die Küste. Als ich den Blick zurückwandte, war das Schiff verschnunden. Ich hatte nur noch einen dumpfen Knall gehört, wie von einer Kesselexplosion.“ Aus Rewyork wird über die Strandung der„Lima“ in der Magelhanstraßse gemeldet: Es herrschte ein furchtbarer Sturm, und die„Lima“ schlug an dem gefährlichsten Punkte der Küste gegen die Felsen. Als der Kapitän der im Hafen liegenden „Hatumet“ sah, daß das Schiff in Gefahr war, eilte er sofort zur Hüfe, die aber nur unter großer Gefahr für die Retter gewährt werden konnte. Das Tau der„Lima“ trieb jedoch umher, so daß es als Verbindung zwischen beiden Schiffen aufgenommen werden konnte. Mit einem Korbapparat wurden unter heroischen Anstrengungen der Mannschaft der HHatumek“ 250 Personen gerettet. Alles schien guk zu gehen, als plötzlich die„Lima; unter einer furchtbaren Sturzwekte sich nach Steuerbord auf die Seite legte und das Tau vom Achterdat in die brausende Flut fiel. Bier Mann von der Besatzung der„Hatumet“ mußten ihren Heldenmut aber mit dem Leben büßen. Die„Hatumei“ geriet nun selbst in große Gefahr, und der Kapitän vefahl die Rücklehr in den Hafen. Die Offiziere der„Hatumet“ trotzten den Wellen, um das Kabel wieder aufzunehmen. Sie äußern sich sehr pessimistisch wegen des Schicksals der nicht geretteten Passagiere, da die Flut das Schiff dauernd gegen die Felsen warf. Nur durch ein Wunder, sagen sie, können die noch an Bord Befindlichen(angeblich 88. Red.) gerettet werden. Der Roman in Zeitungszuschriften. — Dem Ausfrager eines Berliner Mittagsblattes gegenüber hatte Frau von Schöneback, wie kürzlich gemeldet wurde, ihre Stellung in der bekannten Allensteiner Offizierstrazödie ausführlich dargelegt und dabei mit aller Entschiedenheit in Abrede gestellt, daß sie irgendwelchen Einfluß bewußt auf v. Goeben ausgeübt hätte. Nun hat der Bruder v. Goebens der„Tägl. Rundschau“ eine Tarstellung geschickt, in der er Mitteilungen seines unglücklichen Bruders, die dieser kurz vor seinem Tode machte, veröffentlicht. Hier die prägnantesten Stellen:„Frau von Schönebek hat durch unausgesetzte, verzweifelte Klagen über die brutale Behandlung von Seiten ihres Mannes, unter wiederholter Vorzeigung von Verletzungen, die er ihr zugefügt haben sollte, meinem Bruder völlig den Verstand geraubt. Frau v. Schönebeck hat meinen Bruder schließlich dazu gebracht, daß er ihr unter dem brennenden Christbaum schwören nrußte, ihren Mann zu beseitigen.“ Mit aufgepflanztem Bajonett. Neumünster, 16. Febr. Gestern Abend beschäftigten sich hier zwei Versammlungen mit dem Vorgehen der Polizei bei der Wahlrechtskundgebung am vergangenen Sonntag. Nach dem Schluß der Versammlungen zogen mehrere Trupps vor das Rathaus, verhöhnten die Polizei und warfen mit Steinen auf die Beamten. Die Polizei ging daraufhin mit blanker Waffe vor. Als die Zusammenrottungen sich wiederholten, kurde eine Kompagnie Infanterie herangeholt, die nach dreimaliger vergeblicher Aufforderung zum Auseinandergehen den Rathausplatz und die angrenzenden Straßen mit aufgepflanztem Bajonett säuberte. Mehrere Kundgeber und einige Polizeibeamte erlitten Verletzungen. Von anderer Seite wird in der Angelegenheit noch gemeldet: Hamburg, 10 Febr. In Neumünster in Holstein, wo am Sonntag bei der Wahlrechtskundgebung Polizisten 40 Personen teils schwer verletzt haben, darunter einen Beteranen von 1866, wollen die Textilarbeiter durch einen Massenausstand gegen die Zustände Einspruch erheben. Gestern fanden dort erregte Einspruchsversammlungen gegen das Vorgehen der aufhob, ist der Arm schwer verletzt worden. *** — Der Tiebstahlim Weinhaus Rheingold. Eine dunkte Tiebstahlsaffäre beschäftigt die Berliner Kriminalpolizei. Im Weinhaus Rheingold in der Bellevuestraße wurde, wie mitgeteilt, auf bisher unaufgeklärte Weise aus dem verschlossenen Geldschrank der größte Teil der Einnahmen des letzten Sonn23000 Mr. gest-blen. Der Tiebstabl ist mit Nacktags„etwa 23000 Mr. gestohlen. Der Tiebstahl ist mit Nachschlüsseln ausgeführt worden. Die Angestellten, die zu dem Gelkschrank Schlüssel besaßen, konnten bis jetzt über den Diebstahl nichts aussagen. Sie haben sofort im Interesse der UnterPeary seiner Frau. Sie bestanden in zwei Meteor steinen im Gewicht von 4 und 5 Tonnen. Wenn der Frau Nordpolforscher auch im ersten Augenblicke ein Paar Tiamantensteine lieber gewesen wäre, so änderte sie ihre Ansicht bald, als ihr rsuchung um Haussuchungen gebeten. Die Kriminalpolizei folgte diesem Wunsche, fand aber bis jetzt keine Spur. Es ist bisher unerklärlich, wie der Tiebstahl unbemerkt ausgeführt werden konnte Jedenfalls muß der Täter mit den Gepflogenheiten des Geschäftsbetriebes und den örtlichen Verhältnissen genau vertraut gewesen sein. Spuren von Gewalt waren an dem Geldschrank nicht zu bemerken.— Die Geschichte erinnert an die Veruntrenung, die vor längerer Zeit ein Angestellter des Weinhauses Rheingold beging. Der Tefraudant entfloh damals mit einem Automobil und wurde mit einem Freunde zusammen nach langen Automobil= und Eisenbahnfahrten endlich verhaftet. Damals handelte es sich um 27 00) Ml. — Glück hatte ein englischer Seemann, der, wie dem„Berl. Lok.=Anz.“ gemeldet wird, beim Aufstellen einer Scheibe über Vord fiel und nicht sofort bemerkt wurde, sodaß sich sein Schiff weit von ihm entfernte. Die Schießübung begann und ein Hagel von Geschossen schiug neben dem im Wasser Schwimmenden ein Keines der Projektile traf ihn jedoch und als man seinen Verlust endlich bemerkt hatte, konnte er unversehrt gerettet werden. — Schwere Geschenke verehrte der amerikanische Nordpolforscher Peary seiner Frau, Sie bestanden in zwei Meteoreine ahr von dem Naturwissenschaftlichen Museum zu Newyork 200.000 Mark für die Steine bezahlt wurden. — Prinz Heinrich von Preußen hat dem Zentralkomitee für eine Annäherung zwischen Teutschland und Frankreich eine namhafte Summe zum Besten der Ueberschwemmten in Paris überwiesen. Mehrere inaktive preußische Staatsminister und Staatsminister der Bundesstaaten sowie etwa 300 hervorragende Persönlichkeiten schlossen sich dem Komitee an. — Wunderliche Reisende Kürzlich wurde gemeldet, daß die beiden Italiener, die die Welt in einer Tonne umlugeln wollen, an der deutschen Grenze angehalten wurden, weil in ihrem seltsamen Beförderungsmittel ein Verkehrshindernis erblickt wurde. Jetzt beabsichtigt eine reiche Amerikanerin, die gleichfalls nicht weiß, was sie mit ihrer Zeit anfangen soll, Europa in einem Automobil zu durchqueren, das nur 65 Zentimeter breit und 1,40 Meter hoch ist. Es gleicht jedoch einem Silberkäfig, da Glas und Silberverzierung reichlich zu seinem Schmuck verwendet worden ist. — Die Sucht, sich in Besonderheiten groß zu tun, scheint manche Menschen selbst im Tode nicht freizugeben. Ein Berliner Uhrmacher verübte Selbstmord, indem er sich in seinen Kleiderschrank setzte, den Gummischlauch der Gasampel in den Schrank lenkte, dann das Schlauchende mit der Spitze einer Tabakspfeife versah und sich so vergiftete. — Einungläubiges Publikum findet der DeutschAmerikaner Franke, der als einziger Deutscher Cooks NordpolExpedition mitgemacht hat und in Berlin über die Reise sprach. Franke mußie Cool in Etah verlassen, weil Cook bekanntlich nur von 2 Eskimos begleitet, den Nordpol entdecken ging. Franke erklärte, er sei fest davon überzeugt, daß einst der Tag kommen werde, wo der jetzt als Schwindler verschriene Cook als wahrer Entdecker hochgefeiert sein werde.— Abwarten! Vorläufig hat Mister Cook nicht den Schatten eines Beweises für seine Behauptungen erbracht. — Eine traurige Warnung für alle jungen Mädchen, die einem der verlockenden französischen StellenAngebote vertrauen wollen, bildet die Tragödie einer jungen deutschen Erzieherin, deren Leiche kürzlich aus dem Allierfluß geländet wurde. Die Bedauernswerte, die aus Trier stammte, hatte sich verleiten lassen, eine Stellung als Erzieherin in einem französischen Hause anzunehmen. Von einer Tätigkeit als Erzieherin war keine Rede, sie mußte häusliche Arbeiten gröbster Art verrichten, bei kleinen Verstößen wurden ihr Geldstrafen auferlegt, sodaß das schmale Gehalt auf ein Minimum zusammenschmolz. Ta die Familie zu Hause selbst Not litt. und eine andere Stelle sich nicht finden wollte, wurde der Geist der Armen schließlich so verdüstert, daß sie Selbstmord beginz. — Tieser Fall ist leider kein vereinzelt dastehender, jede deutsche Erzieherin erlebt in Frankreich die schwersten Enttäuschungen. — Der Nachlaß eines Bühnen=Heroen. Eine Sammlung werwvoller Möbel=Antiquitäten aus dem Nachlaß des vor einiger Zeit verstorbenen Hofschauspielers Adalbert v. Matkowski wurde in Berlin versteigert. Matkowski liebte es, sich mit der schweren Pracht altertümlicher Geräte zu umgeben, Sechs alte Eichenholzstühle im Lanziger Barockstil erzielten den Preis von 800 Mt., eine Tür im gotischen Stil wurde mit 460 Mark, eine Türfüllung mit Reliefsktulpturen mit 540 Mi bezahlt. Eine alte englische Mahagoni=Standuhr brachte 650 Mt. Las Berliner Kunstgewerbemuseum erstand eine prachtvolle holsteinische Wandverkleidung für 1080 Mk., eine süddeutsche Wandverkleidung ging für 3000 Mk. nach Paris. Aus dem Gerichtssaal. k. Mülheim(Ruhr), 14. Febr. Gewerbegerichtssitzung. Ein Schneidergeselle, der von einem hiesigen Meister 50 Mr. Lohn beanspruchte, weil ihn dieser ohne Kündigung entlassen hatte, wurde mit seiner Klage kostenfällig abgewiesen. — In der Klagesache eines Kellners gegen eine Gesellschaft in .=Speldorf wegen einer Forderung von 120 Mk. einigten sich die Parteien dahin, daß Beklagte 40 Mk. anerkannte und Kläger die Mehrforderung falten ließ.— Als Beisitzer waren anwesend aus dem Kreise der Arbeitgeber die Herren H. Becker und L. Walther und aus dem Kreise der Arbeitnehmer die Herren H. Quering und P. Schäser.— Kaufmannsgerichtssitzung. Die Klage eines Reisenden, der gegen eine hiesige Firma wegen einer Forderung von 150 Mt. geklagt hatte, wurde wegen sachlicher Unzulässigkeit abgewiesen.— Die Klage eines Handlungsgehilfen wegen einer Gehaltsforderung von 270 Mk. wurde dadurch erledigt, daß die beklagte Firma 100 Mk. anerkannte und Kläger auf seine Mehrforderung verzichtete.— Als Beisitzer waren anwesend: aus dem Stande der Kaufleute die Herren H. Feldmann und A. Fieseler, und aus dem Stande der Handlungsgehilfen die Herren H. Buhr und H. Troste. m. Tuisburg, 16. Fehr. Fledderer. Tiebstahl bezw. Hehlerei war den Gelegenheitsarbeitern Stephan., Ernst S. und Albert M. aus Mülheim zur Last gelegt. Tie Verhandlung ergab, daß F. und S. Ende Juli und Anfang August v. Is. dem angetrunkenen Arbeiter E, dessen Portemonnaie mit 27.50 Mark und dem ebenfals angetrunkenen Arbeiter H. 2,80 Mr. aus der Hosentasche gestohlen haben, S. hat dem H. auch die Schuhe von den Füßen gestohlen und sie dem M. gegeben, der sie verkaufte. Mit Rücksicht auf die Vorstrafen der Angeklazten verurteilte die Strafkammer heute den F. zu, 6 Monaten, S. zu 2 Wochen wegen Tiebstahls, und M. zu 4 Monalen Gefängnis wegen Hehlerei.— Als ungetreuer Vermund war der Schuhmachermeister G. aus Alstaden angeklagt. Der Angeklagte wurde am 3. b. 07 als Vorinund der unmündigen 5 Kinder N. bestellt, für die deren Mutter, jetzige Frau., eine Rente von 41.20 Mk. im Monat bezog, die der Angeklagte auf der Post abhob. Es bildete sich das Verhältnis heraus, daß die Frau vom November 08 bis November 09 durch Gegenrechnung des Angeklagten für Schuhwaren, welche sie aus dem Geschäft des Angeklagten entnahm, keine Rente ausbezahlt erhielt, womit sie sich einverstanden erklärte. Zum Teil verkaufte sie die Schuhe zu billigerem Preise, als sie ihr von dem Angeklagten berechnet wurden. Sie will das getan haben, um sich dem Vormund gefällig zu erweisen. Die Schuld des Angeklagten wurde darin gefunden, daß er das Geld nicht zum Nutzen der Kinder verwenden ließ, sondern den Hang der Frau zum Einkaufen zu seinem eigenen Vorteile ausgenutzt habe. Er wurde wegen Untreue zu 1 Woche Gefängnis verurteilt.— Wegen gefährlicher Körperverletzung hatte sich der Schmied L. aus Tümpten zu verantworten. Er geriet am 19. 3. v. J9. auf der Zeche Roland mit dem Schlosser a. d. B. in Meinungsverschiedenheiten und verletzte ihn mit einem Meißel oder Bohrer 4 Sium Laschenmesser burch Stiche in Hals und Gesch, d. 4½ Tage arbeitsunfähig war. Ta der Angeklagte von begen seiner polnischen Abstammung usw. sehr gereizt worden war, ließ es das Gericht bei 3 Monaten Gefängnis bewenden. Nachen, 15. Febr. Der Goldarbeiter Franz Mönchshalfen in Düren hatte mit einer elektrischen Batterie Zwanzigmarkstücke im Gewicht verringert und diese dann wieder als vollwertig in den Verkehr gebracht. Das auf diese Weise gewonnene Gold benutzte er in seinem Geschäft zur Ver goldung ihm zur Reparatur übergebener Gegenstände. Die Straf kammer verurteilte den Angeklagten wegen Münzverbrechens m sochs Monaten Gefängnis. Deutscher Reichstag. 87. Sitzung. Mittwoch, den 16. Februar. Am Tische des Bundesrats: Delbrück. Vizepräsident Dr. Spahn eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 95 Minuten. Erste Lesung des Arbeitskammergesetzes. Das Arbeitslammergesetz wurde in der vorigen Session in der Kommission durchberaten, lam aber nicht an das Plenum zurück und blieb unerledigt. In dem neu vorgelegten Entwurse sind einige Beschlüsse jener Kommission berücksichtigt worden. Nicht berücksichtigt wurden die Beschlüsse, welche die Wahl von Sekretären der Arbeitgeber= und Arbeitnehmer Vereinigungen in die Kammern ermöglichen sollten, ebenso die Anträge auf Herabsetzung des Alters für die Wahlberechtigung, das nach der Vorlage 25 Jahre betragen soll. Abg. Dr. Will(Elsässer) bedauert, daß die Regierung Gen Beschlüssen der vorjährigen Kommission nicht völlig beigetreten ist. Sollen die jungen Arbeiter gar keine Vertretung haben? Gewaltigen Widerstand hat die Regierung gegen die Forderung der Wählvarteit der Parteiselretäre erhoben. Warum? Man will eine sachgemäße, unabhängige Vertretung der Arbeiter verhindern. Man will die abhängigen Arbeiter in die Kammern hineinziehen, um sie einschüchtern zu können. Was ist aus den Versprechungen der Regierung geworden? Der Redner fordert die Ausdehnung des Gesetzes auch auf die Eisenbahnarbeiter. Abg. v. Winterseldt(.): Der Grundgedanke des Entwurfs mag ganz ideal sein, in der Wirklichkeit werden sich aber die Dinge weniger schön gestalten. Meist werden die Entscheidungen über strittige Fragen schon vorher von den großen Organisationen getroffen werden, ehe die Nammer zusammentritt. Wir danken der Regierung, daß sie in der Frage der Arbeitersekretäre festgeblieben ist. Die Beteitigung dieser Seiretäre wünschen wir nicht. Es ist ersprießlicher, wenn die Arbeiter, die noch im Dienst stehen, sich selbst vertreten. Eine Herabsetzung der Altersgrenze ist nicht nötig. Die Kammerverhandlungen sollen geheim sein; die Sonne des Journalismus braucht nicht hineinzuscheinen. Der größte Teil meiner Freunde wünscht, daß das Gesetz zustande kommt. Abg. Horn=Reuß(nl.): Wir wünschen, daß die Materie in lürzester Frist erledigt wird. Freilich haben wir noch manche Bedenken. Wir bedauern, daß die Entscheidung über die Errich tung von Kammern den Landeszentralbehörden zusteht und nicht dem Bundesrat. Wir erhossen vom Gesetz einen Ausgleich der Gegensätze zwischen Unternehmern und Arbeitern. bedauern den Ausschluß der technischen Angesteltten. Die Oeffentlichkeit der Verhandlungen wünschen wir nicht, weit wir einen Druck auf die Kammermitglieder verhüten wollen. Wir begrüßen, daß die Regierung von der Wählvarleit der Arbeitersekretäre nichts wissen will, die nur störend wirken würden. Der Redner beantragt eine 28gliedrige Kommission. Abg. Dr. Naumann(Irs. Vgg.): Die Techniter sind ausgeschlossen: sie kommen sich sast wie die Stieftinder der Sozialpolitik vor. Die Bebürfnisfrage sollte der Bundesrat einheitlich regeln. Die Herabsetzung des Wahlatters ist notwendig. Der Arbeiter wird früher fertig und lebt nicht so lange wie die höheren Schichten. Die Jugend muß das Gefühl haben, daß sie sich auch einmal aussprechen lann, nicht in der dritten Klasse.(Sehr gut! lints.) Das weibliche Geschlecht bedarf zu seiner Vertretung eines niedrigeren Wahlalters, weil es mit 25 Jahren zumeist durch die Ehe aus der Arbeit gezogen wird. Wir verlangen die Oessentlichteit der Sitzungen; für gewisse Teile kann ja die Oeffentlichkeit ausgeschlossen werden. Warum will man nicht mit den Arbeitersekretären verhandeln, die mehr den Blick über das Gewerbe haben als der einzelne Arbeiter. Was würden Sie jetzt im Bergbetriebe machen, wenn die Seiretäre nicht da wären; sie sorgen für Disziplin und Organisation. Warum wollen Sie hier das Verbandssystem durchbrechen? Staatssekretär Delbrück: Die verbündeten Regierungen sind bis an die Grenze dessen gegangen, was möglich war. Es „ nicht durchführbar, den Technikern und technischen Angestellten eine entsprechende Stellung in den Arbeitskammern zu geben; die Organisation der Techntker muß in einer Art von TechnikerKammer geregelt werden, unabhängig von den Arbeitstammern. Nach Verabschiedung dieses Gesetzes werden wir dazu schreiten. Aber eine Verkoppelung dieser Frage mit den Arbeitskammern würde dieses Gesetz gefährden. Der Staatssekretär verteidigt die Regelung durch die Landeszentralbehörden, erklärt den Ausschluß der Eisenbahnarbeiter für berechtigt, da sie keine gewerblichen Arbeiter seien und bezeichnet die Oeffentlichkeit der Verhandlungen als nicht angebracht. Durch die Arbeitskammern soll ein Ferment des Friedens in unsere wirtschaftlichen Kämpfe eingeführt werden. Das wichtigste ist, die Möglichkeit zu schaffen, daß Arbeitgeber und Arbeiter an einer neutralen Stelle unter einem neutralen Vorsitzenden an demselben Tisch sitzen können und daß die zur Vertretung Berufenen sich unbejangen äußern können ohne Kontrolle von außen, ohne an ein bestimmtes Programm und an bestimmte Forderungen gebunden zu sein. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die die Unentbehrlichkeit der Arbeitersekretäre bestreiten. Ich stehe mit einem großen Teil von ihnen in guten und freundschaftlichen Beziehungen und habe mit ihnen Erfahrungen ausgetauscht, und oft haben sie mir erklärt, daß meine Ausführungen in einem gewissen Grade wohl berechtigt sind, sie aber ihren Leuten draußen gegenüber von dem einmal eingenommenen Standpunkt nicht abweichen können. Die Arbeiterführer haben einen gebundenen Weg und müssen auf dem Programm festliegen. Man soll nicht jemand zum Obmann eines Schiedsgerichts ernennen, der die Schriftsätze der Parteien selbst verfaßt hat; so ist es, so liegt es auch hier mit den Arbeitersekretären. Lassen Sie an dieser Frage die Vorlage nicht scheitern. Vom Zentralverband der Industriellen bin ich durchaus unabhängig. Abg. Legien(Soz.): Wenn man die Stellung des Zeutralverbandes kennt, kennt man auch die der Regierung. Es ist ein starkes Stück, die Vorlage einzubringen, ohne die Kommissionsbeschlüsse zu berücksichtigen. Hat man etwa wie bei der Zinanzreform auf einen Umfall des Zeutrums gerechnet? Auf eine Vertretung in Kammern, die nur auf die Interessen der Unternehmer zugeschnitten sind, verzichtet die Arbeiterschaft. Für die Arbeiter hat der Staatssekretär sehr wenig übrig. Ebenso wie sein Kollege in Preußen. Diese Vorlage lehnen wir ab. Abg. Schmidt Altenburg(Rp.): Eine Notwendigkeit zur Einbringung dieser Vorlage konnen wir nicht einsehen. Will man den Frieden zwischen Arbeitgebern und Arbeitern fördern, dann soll man keine Arbeitersekretäre in die Kammern hineinlassen. Abg. Kulerski(Pole) erklärt den Entwurf für unbefriedigend. Sind denn die staatlichen Eisenbahnarbeiter nicht auch Arbeiter? Der strittige Puntt aber ist der Ausschluß der Arbeitersekretäre; sie müssen hinein. Auch die Oessentlichkeit der Sitzungen ist notwendig. Kommissionsberatung ist nicht mehr erforderlich. Abg. Behrens(W. Vag.): Die christlich=nationale Arbeiterschaft legt auf das Zustandetommen des Gesetzes großen Wert. Ohne die Wählbarteit der Arbeitersetretäre ist es aber unannehmbar. Das Gesetz muß auch für die Heimarbeiterinnen wirksam gemacht werden. Die erste Lesung schließt hiermit. Das Arbeitskammergesetz geht an eine Kommission von 28 Mitgliedern. Die erste Lesung des Hausarbeitsgesetzes. Die Vorlage ist ein Teil der großen GewerbeordnungsNovelle, die bereits im Vorjahre von einer Kommission beraten wurde, aber nicht zur Verabschiedung gelangte. Staatssekretär Delbrück: Wir waren bestrebt, den Wünschen der Kommission möglichst nachzutommen. Auch die Kommission hat anerkannt, daß man auf diesem Gebiete nur ganz schrittweise und vorsichtig vorwärtskommen kann, und daß es erforderlich ist, gewisse allgemeine Vollmachten zu geben, ohne zuweitgehende Einzelbestimmungen zu treffen. Die Kommission ist nun der Meinung gewesen, daß speziell die Lohnverhältnisse einer Regelung bedürsen, und daß den Tarifverträgen zwingende Geltung gegeben werden soll. Hätte die Regierung zugestimmt, so hätte sie im stillen die wichtige Frage bejaht, ob der =Staat so weit in den Arbeitsvertrag eingreifen soll, daß er sich die Mitwirtung bei der Festsetzung der Löhne anmaßt. Trotz des englischen Beispiels halte ich ein solches Eingreifen für unzulässig. Ich bin keineswegs ein Gegner dieser Tarisverträge, die nicht immer ein Instrument des Friedens sind, sondern gewissermaßen den bewaffneten Frieden bedeuten. Ich sehe in der Entwicklung des Tarifvertrages eine Reihe erheblicher Vorzüge. Ich werde ihm auch in der Hausarbeit die Wege ebnen. Das vorliegende Gesetz sollten Sie damit nicht belasten. Abg. Dr. Pieper(.) billigt es, daß die Materie aus der Gewerbeordnung herausgenommen sei. Die Vorlage bringt manche Verbesserungen: Verkürzung der Arbeitszeit, Registriegung der Arbeit. Die Hauptsache ist aber die amtliche Festsetzung der Löhne. Der Reduer benntragt ewespeitung der Vorlage an eine 28gliedrige Kommission. Abg. Henning(.): Mit einer gesetzgeberischen Gleichmacherei kommen wir nicht weiter. Daher werden viel Vollmachten notwendig sein. Lohnämter halten wir nicht für notwendig. An diesem Punkte aber sollte die Vorlage nicht scheitern. Hoffentlich kommen wir zu einer Verständigung. Abg. Manz(Frs. Bp.): Ein zu rasches Vorgehen der Gesetzgebung ist bedenklich. Die Bestimmungen zum Schutze des Lebens, der Gesundheit und der Sittlichkeit der Arbeiter unterschreiben wir ohne weiteres. Man soll die Heimarbeit nicht unnötig erschweren, denn viele Beamten= und Offizierst Töchter haben sie bitter notwendig. Lohndrückereien müssen verhindert werden. Recht bedenklich wäre eine Einmischung des Staates in die Lohnregelung. Abg. Everling(nl.): Schon seit 1896 fordern die Nationaltiberalen eine gesetzgeberische Aktion auf diesem Gebiete. Nach weiterer Debatte geht die Vorlage an die Kommission. Das Haus vertagt sich. Donnerstag, 1 Uhr: Toleranzantrag. Rheinland und Westfalen. Essen, 15. Febr. Die Leitung der am letzten Sonn tag gegründeten Niederrheinisch Westfälischen Bezirlsgruppe des Hansa=Bundes ist, nun mehr gewählt worden. Sie besteht aus dem geschäfts führenden(engeren) Vorstand, dem Vorstand und dem Ausschuß. In den geschäftsführenden Ausschuß wurden gewahlt als 1. Vorsitzender Geh. Kommerzienrat E. Kirdors=Rhein Elbe, als 2. Vorsitzender Mühlenbesitzer C. Metzmacher=Dortmund, als 3. Vorsttzender Sattlermeister Wöller=Essen, als., 2. und 3. stellvertretender Vorsitzender Geh. Kommerzienrat Funke=Essen, Kommerzienrat A. Paszmann=Duisburg und Prokurist O. May=Essen, als Schatzmeister Bautdirettor W. Jötten=Essen und als Schriftführer Handetskammersyndikus Hirsch=Essen. Der Vorstand zählt 24 Mitglieder, und zwar 10 Vertreter der Industrie, 7 des Handels, 3 des Handwerks und der Angesteltten. Zu diesen treten noch die sechs Ge schäftsführer der Handelskammern des Bezirks. Für den Vorstand sind auch 21 Stellvertreter in demselben Ver hättnie der einzelnen Gruppen bestimmt worden. Den Ausschuß bilden etwa 130 Vertreter von Industrie, Han del, Handwert und Angestellten; jeder der fünf Handels kammerbezirte, die das Gebiet der Bezirksgruppe um faßst, hat die gleiche Zahl Vertreter in den Ausschuß ent sandl. Tüsseldorf, 16. Februar. Oberbürgermeister Marx geht sicher. Oberbürgermeister Marx hat sich am Sonntag abend bei einem Essen, das im Anschluß an die Versammlung des Hausabundes stattfand, über seine Zutunftsabsichten in einer Form geäußert, die als endgültig angesehen werden muß. Geheimrat Rießer hatte in launiger Rede die Hoffnung durchblicken lassen, daß der Oberbürgermeister seinen Eutschluß, sein Amt nicht mehr zu übernehmen, vielleicht noch nicht als unabän derlich ansehe. Darauf erwiderte lant der„Düsseldorfer Zeitung“ Oberbürgermeister Marx, er wolle nicht von Vergangenem sprechen:„Ich lann nur das eine sagen: mein Amt geht zu Ende. Ich habe das Bedürfnis, mich frei zu fühlen und mich den Dingen zu widmen, mit denen ich mich auch schon in meiner Amtstätigteit angelegent lichst beschäftigt habe. Ich bin überzeugt, daß ich auf dem Wege, den ich für den richtigen hielt, bei manchem angestoßen und manchen geträntt und auch vietleicht manche Interessen verletzt habe. Ich habe aber geglaubt, daß es für das Wohl der Stadt Düsseldorf am vorteilhaftesten ist, vor allem seine wirtschaftlichen und indu striellen Unternehmungen zu stärken, mit denen es an der Spitze steht. Wenn wir jetzt zu neuen Steuerer. höhungen tommen, so hätte ich es freilich auch ohne die machen können, aber wirtschaftliche Unternehmungen ausplündern, ist kein Kunststück, sondern es ist notwendig, mit ihren Erträgen neue Grundlagen zu schaffen, auf denen die weitere Entwicklung der Stadt sich aufbauen kann.“ Zum Schluß unterstrich der Oberbürgermeister seine Erklärung, daß sein Amt zu Ende sei, nochmals mit aller Bestimmtheit. Thlige, 16. Febr.„In den Karnevalstagen hatte sich ein 18jähriger junger Mann von hier einen künstlichen Bart auheften lassen. Dadurch, daß der Klebstoff mit einer kleinen Verletzung, die der junge Mann im Gesicht hatte, in Berührung kam, entstand eine Blut vergiftung, die jetzt den Tod herbeigeführt hat Elverfeld, 16. Febr. In der letzten Sitzung der Stadtverorductenversammlung war mit großier Mehrheit beschlossen worden, auch den Sozial demokraten die Stadthalle zu politischen Versommlungen zu überlassen. Der Oberbürgermeister tün digte damals an, daß er gegen diesen Beschluß Einspruch erheben müsse. Er hat dann auch aus Grund des§ 53 Absatz 2 der rheinischen Städteordnung den Beschluß der Stadtverordnetenversammtung beanstandet. In ihrer gestrigen Sitzung beschlossen die Stadtverordneten mit unen gegen fünf Stimmen, bei ihrem früheren Beschluß zu verbleiben und, wie es in der rheinischen Städte. ordunung vorgesehen ist, die Entscheidung des Bezirks ausschusses einzuholen. Koblenz, 15. Febr. Ein„armer Reisender“, ein bejahrter Mann, der von der Mosel stammt, wurde gestern vormittag hier beim Betteln festgenommen. Auf dem Bureau der Armenverwaltung, wohin er zur Besteltung der nötigen Fürsorge gebracht wurde, sand man bei ihm neben einer Summe baren Geldes zwei auf seinen Namen lautende Sparkassenbücher mit je 3000 Mart.— Der Sergeant Mütter vom hiesigen General kommando, der seit 14 Tagen flüchtig ist, hat 10•000 Mark des Afritafonds für Offfiziere, deren Auszahlung durch seine Hände ging, vernntrent. Man vermutet, daß er ins Ausland geflohen ist. Wattenscheid, 15. Febr. Unter dem Verdacht des Mädchenhandels wurde in der Nacht zum Sonntag in Ueckendorf ein Mann festgenommen, der angab, aus Bremen und nach hier gekommen zu sein, um Kellnerinnen zu suchen. Die Kriminalpolizei ermittelte sechs Mädchen, die der„Geschäftsmann“ angeworben hatte. Einige hatten bereits ihr Gepäck reisesertig, konnten aber am Sonntagmorgen auf dem Bahnhof noch rechtzeitig von der Kriminalpolizei gewarnt werden. Bochum, 16. Febr. Abgelehntes Meineidsverfahren. Wegen seiner Aussage in dem Beleidigungsprozeß des nationatliberalen Generalsetretärs Haus Schack gegen den Führer der hiesigen Zentrumspartei Stadtverordneten Löchtermann war auf Antrag der Rechtsanwälte Dicker und Menser, die Löchtermann in seinem Prozesse vertreten hatten, gegen den Beamten des alten Bergarbeiterverbandes Götte eine Vorunter. suchung wegen Meineids eingeleitet worden. Wie jetzt bekannt wird, hat die königliche Staatsauwaltschaft die Erhebung der Antlage gegen Götte abgelehnt und das Verfahren gegen ihn eingestellt. n Bochum, 16. Jehr. Kleinhandelsausschüsse und Großindustrie. Ueber die Bewährung des bei der hiesigen Handetskammer im Jannar 1908 ins Leben gerufenen Kleinhandelsausschusses werden im Jahresbericht der Kammer bemertenswerte Mitteilungen gemacht. Es wird darin u. a. gesagt: Mit diesem Ausschuß hat die Handelskämmer recht zufriedenstellende. Erfahrungen gemacht, die umso höher zu bewerten sind, als seine Arbeiten sich auch einer günstigen Beurteilung der beteitigten Kreise selbst erfreuen. Die Handelskammer, in der, entsprechend den wirtschaftlichen Verhältnissen ihres Bezirts, der Bergbau und die Eisenindustrie maßgebend sind und sein mussen; hat seit Jahren durch ihre Tätigkeit den auch für weitere Kreise bedeutungsvollen Beweis erbracht, daß ein einträgliches Zusammenarbeiten von Großindustrie und Kleinhandel innerhalb einer Han delskammer möglich und für beide Teile ersprießlich ist. Dies zeigt sich im Berichtsjahre namentlich bei der Erörterung zweier Fragen, in denen sich ein teilweiser Gegensatz zwischen Großindustrie und Kleinhandel offenbarte, nämlich bei der Beratung von Anträgen, die sich gegen die von einzelnen Zechen veranstalteten Lebensmittelverkäufe und gegen den geplanten, anscheinend aber als inzweckmäßig aufgegebenen Plan eines Zusammenschlusses von Werkskonsumanstalten behufs gemeinsamen Einkaufs richteten. Die sachlichen Verhandlungen im Plenum der Kammer wirkten nach beiden Seiten hin aufklärend und beruhigend und haben auch die Vertreter des Kleinhandels befriedigt. Arneberg, 15. Febr. Der Ehemann Führer glitt hier, als er sein Zimmer aufsuchen wollte, auf der Treppe aus und riß seine Frau beim Sturze mit. Führer blieb tot am Treppensuß liegen, seine Frau erlitt einen schweren Schädelbruch. Nachrichten aus dem Stadtund Landkreise. Bochdvuge uundere„it postsgtzrähgn Wiestensngate gzesteiten. Mülheim(Ruhr), 17. Febi ) Ueber Aegyptens Totenstädte hat Superintendent Klingemann aus Essen am Dienetag Abend im Zulast=Saale eine auregende Vorlesung gehalten. Der Redner ist von 1883 bis 1890 Pfarrer in Alexandrien gewesen und hat Aegypten vor drei Jahren wieder besucht. Die Erforschung der Lebens- und Geistes kultur der alten Aegypter, die uns— seltsame Fügung hreu, gerade hierdurch für uns so bedeutungsvoll erscheinenden Totentult mehr und mehr erschlossen wird, ist ja eine Hauptaufgabe der Archäologen geworden. Man kann heute kaum noch ein weltstädtisches Musenm betreten, ohne eine kleine oder große Sammlung ägyptischer Altertümer vorzufinden. Und da rum wird es für manchen interessant gewesen sein, von Superintendent Klingemann eine zusammenhängende, in die großen Zeiträume der altägyptischen Reiche eingeordnete Andentung der Geschichte des Kults und seiner sachlichen Aeußerungen zu erhalten. Totenstädte nannte der Redner die weiten Gräber selder um Memphis mit den Pyramiden von Gizeh in Unter ägypten, die um Theben in Oberägypten und das große Nationalmuseum zu Kairo; kein Volk der Welt nenne eine Sammlung wie die dieses Museums, in der die Kultur von 4 Jahrtausenden sich in fast unnnterbrochener Reihenfolge darstelte, sein eigen. Was die Empfindungen betrifft, die der Anblick und das Studium der Pyramiden in uns auslösen, so bezeichnete der Redner als diehauptsächlichsten die Vorstellung, daß ein solches Banwert eines einzigen Mannes Grab gewesen sei, und das Bewußtsein von einer gewaltigen, bis drei oder gar fünf Jahrtausende vor Christi Gevurt zurünreichenden Bankunst, die mit einer erstannlichen, jeder Entwicletungstheorie spottenden Vollendung vor uns ersteht. Mit dem Sphinr, der Verkörperung des Sonnen des Spenders des Lebens, füge sich, für unser Wissen völlig unvermittelt, die religiöse Bildnerei ein. Wie es mit den Mitteln jener Zeit möglich gewesen sei, solche Riesenbauten, die auch der Bautunst der Neuzeit gewaltige Schwierigkeiten bereiten würden, aufzuführen, werde sich wohl nie ermitteln lassen. Geradezu vollendete Kunst stelle die Anordnung des Inneren der Pyramiden dar mit seinen gewaltigen Räumen und Hängen, in denen die ungeheuren Steine so scharf aneinandergerückt seien, daß man nicht einmal eine Resserttinge dazwischenfügen tönne. Die Anschanungen der alten Aegypter über das Leben nach dem Tode haben sich im Laufe der Jahrtausende in manchen Einzel heiten gewandelt, aber der Grundgedanke ist unwand blieben: die Ueberzeugung, daß die Fortdauer des Lebens an die Erhaltung der Leiblichseit gebunden sei und das es darum uf deren Erhalrung vornehmlich ankomme, und die Anschau ung, daß das jenseitige Leben im Grunde nur eine Fortsetzung des diesseitigen sei und daß darum auch für Ernährung nach dem Tode und dem diesseitigen Tun und Treiben entsprechend Beschäftigung gesorgt werden müsse. In der ältesten Zeit, von der vor allem die Gräber um Memphis lünden, erscheine die Lebenshoffnung der alten Aegypter am hellsten und Harsten. Aber es mute wie ein mertwürdiger Hohn an, daß die Mumie des Cheops zum Beispiel sowie die ihr etwa beigegebenen Schätze schon in unbekannter Zeit aus der Pyramid. geranbt worden seien. Wie arm sei eine Lebenshoffnung, die sich an die Erhal tung der Leiblichkeit tnüpse! Mit den Wandlungen im Kult, die in den mittleren Tynastien begannen, trat an die Stelle der lebensechten großen Kunst der Stulptur die oft schematisierende Malerei und die kulturhistorisch ganz besonders wertvolle Klein kunst in Schmud und Gebrauchsgegenständen. Auch in den Malereien, wie sie um Theben gefunden wurden, erkennen wir eine große Kunstfertigkeit, die besonders der Farbe eine unvergängliche Frische zu geben verstanden hat. Im Nationalmuseum zu Kairo seien u. a. die Mumien der späteren Könige in zumteil wunderbarer Weise erhalten. Wie lange sie den Einflüssen von Luft und Licht widerstehen würden, das sei allerdings eine bedenkliche Frage. Auch hier ergreise wieder am tiefsten der Gegensatz zwischen der Hoffnung der Alten und dem jetzigen Zwecke der Mumien. Der Redner schloß mit einer Betrachtung darüber, daß auf die große, brennende Frage auch der gesamte Totendienst Aegyptens die befriedigende Antwort nicht zu geben jewußt habe. Es sei eine Zeit gewesen, deren Lebensäußerungen surch ihre abgeklärte Ruhe und ihre Reinheit wohlinen, in der aber nur eine ungeheure Verachtung des Menschenlebens jene Riesenbauten habe schaffen tönnen, bei denen Tausende dahin gerafft wurden, um einem einzigen Toten die Ruhe zu sichern. Hymnen aus der Zeit der 11. und 12. Tynastie atmeten denn auch einen Pessimismus, der uns die Jenseitshoffnung in einem zweifelhaften Lichte erscheinen lasse. Es widerspreche aller Geschichtsforschung, wenn man die Lebenshoffnung des Neuen Testa ments aus ägyptischen Quelten herleiten wolle. Die altägyptischen Funde bereicherten unsere Kenntnisse von einer eigenar. tigen Retigioneanschauung der Vorzeit, aber unsere eigene Hoff nung sei völlig anderer Quelle entströmt. Der sehr gehalt olle Vortrag, aus dem hier natürlich nur ein paar allgemeine Kleinigleiten wiedergegeben werden tonnten, fand großen Beifall. Der Ertrag des Abends war für den Gustav Adolf-Frauenverein bestimmt. * Aus der evangelischen Gemeinde. Die Evangelische Kirchenpartei ladet im Anzeigenteile dieser Nummer auf morgen, Freitag, abends 8 Uhr, in das Deutsche Haus, Kurzestraße, zu einer Besprechung über die am 25. ds. Mts. statt findende Wahl von 15 Repräsentanten ein. Es sollen in der Versammlung Kandidaten aufgestellt werden.— In einer besonderen Anzeige werden die Reichs= und Staats beamten um vollzähliges Erscheinen in der Versammlung gebeten. Tazu wird uns noch geschrieben: Es ist eine betannte Talsache, daß die Reichs und Staatsbeamten in der Repräsen tation fast garnicht vertreten sind. Umsomehr ist es an der Zeit, auch diesem Stande in der Kirchengemeinde zu der ihm gebührenden Stellung zu verhelfen. Der Ruf an die Beamten, zu der morgigen Versammlung altseitig zu erscheinen, wird daher wohl nicht umsonst ergehen. * Wissenschaftliche Vorträge der Handelskammer. Wir machen darauf aufmerksam, das heute, Tonnerstag, abends 8¾ Uhr, in der Aula des Gymnasiums der vierte Vortrag von Pros. Dr. Hassert über„Das deutsche Kolonialreich“ stattfindet, in dem die wirtschaftlichen Verhältnisse in den deutschen Kolo nien behandett werden sollen. Der letzte Vortrag ist am Tonnerstag, dem 21. ds. Mts. Ueberfälle auf Frauen. Seit einiger Zeit werden Frauen und junge Mädchen, die den Frühgottesdienst in der Engelbertus kirche an der Arndtstraße besuchen oder diese Straße in den frühen Morgenstunden zu begehen haben, von einem jungen Menschen belästigt und angesaßt. Auch Dienstag früh wurde ein junges Mädchen, das täglich diesen Weg zum Geschäft gehen muß, von diesem Menschen verfolgt, belästigt und tätlich angegriffen. Als das Mädchen eine des Weges kommende Frau um Beistand bat, verschwand der Mann auf dem angrenzenden Zinkhütten. gelände. Es kommt ein kleiner dicker Mensch in den mittleren Jahren in Frage. Buschwerl, das vor Kapen und Raubzeug schützt. Am lesten spannt man als Untersage ein Seil wagerecht kreuz und quer von Ast zu Ast, ein gleiches straff darüber. Dann macht man di liebe Dorfjugend mobil, die mit Freuden Tüten volk Getreide, Heusamen, Hirse, Nußkernen und Speckstückchen herbeibringt Tazu kommen Ametfeneier, recht reichlich Hauf und vor allem eine tüchtige Portion Talg oder ausgelassenes Tarmfett Gießt man dac warme Fett in Wasser und rührt es um, so bilden sich Krümel, die die Bögel sehr viel leichter annehmen Man richtet das Tischlein=deck=dich sehr früh oder jchon abends an Die Audlichen Hilfstruppen sind auch gern bereit, im Herbst Beeren und Unkrautsamen zu sammeln oder im Frühjahr schenkte Connenblumenkerne zum Besten ihrer keinen Schutzbefohlenen zu pflanzen. d..=Styrum, 16. Febr. Windschäden. Richt untrhehlichen Schaden hat der gestern herrschende, oft in Sturm übergehende starke Wind verursacht. Von mehreren Tachern der Neustadt Schul- und Feldstraße wurden die Ziegel geweht. In der Neustadtstraße siel während der Mittagszeit ein Tachschiefer dicht neben eine Schulkinderschar Auf der Mütheimer Straße warf der Wind einen leeren Blumenlasten vom Fenstersims. Er fiel einem darunter hergehnden Arbeiter auf die Schulter. Der Mann wurde durch den Schlag, ohne weiteren Schaden als eine leichte Quetschung davongetragen zu haben, zu Boden gerissen Es ist zu empfehlen, sich während einer Sturmes nicht in unmittelbare Nähe der Häuser zu begeben d..=Styrum, 16 Febr. Aus dem Glatteis ist heute Morgen ein Passant der Meidericher Straße, als er sich an der Spaarmannschen Mauer befand, ausgeglitten; er schlug mit dem Gesicht auf die Mauer und mit der Hand auf die Erde aus. Das Gesicht wurde durch Hautabschürjungen arg verletzt und die=Hand durch den Aufprall verstaucht. Ein hinzutommender älterer Mann brachte dem Verleuten durch Trücken und Aucten die Hand wieder ins Gelent. der Fußzweg an der Paarmannschen Mauer ist nur vier Hände breit und fällt außerdem nor schräg zum Fahrdamm hin ab. Der Fahrdamm ist in einem geradezu haarsträubenden Zustande, denn fußhoch steht der Schlamm darauf. Begegnen sich zwei Personen auf dem einzigen, kaum passierbaren gußzpsad, so ist eine gezwungen, in den fast zwanzig Zentimeler tiefen Schlamm und Kot zu treten. Oft kommt es dann zu unliebsamen Erörterungen. Kommt ein Wagen in etwae raschem Tempo durch den Schmutz gefahren, und dies ist oft der Fall, so werden die Passanten über und über mit Schmutz bespritzt. Bei der Wirtschaft Stein haus befindet sich seit Monaten schon eine grose Wasserlache, in der man, wenn man abends in der Tunkelheit hineingerät, bis weit über den Schuhen im Schlamm und Wasser nenen bleibt. Abhülfe ist dringend erforderlich. An der Alstadener Grenze sind seit der letzten Wegereinigung vor etwa einem halben Jahre mehrere große, jetzt trockene Schlammhügel liegen geblieben. Früher schimpften die Passänten täglich über die Halsbrecher, jetzt ist man froh, daß sie liegen geblieben sind, denn nun dienen diese Hausen dazu, sich springend über den liefen Schmutz hinwegzuhelfen. Die Wegestrecke von der Heidestraße bis Spaarmann ist durch Steine und Asche in Stand gesetzt worden, obwohl dies noch garnicht nötig war Heißzen, 16. Febr. Einbrecher sind wieder an der letzten Nächte wurde beim Mischhndler Gerharb N. hier einzubrechen versucht. Die gut verriegelte Tür zum Pferdestall wurde erbrochen, doch wurde nichts mitgenommen, da man auscheinend nichts Brauchbares sand. Da di. Einbrecher aus dem Stall auch nicht ins Haus kommen tonn ten, versuchten sie, eine andere Tür zu erbrochen. Diese wies Beschädigungen auf, hat aber, da sie noch durch eine vorgelegte Aette doppelt gesichert war, dem Aufbruchsversuch wohl widerstanden: möglicherweise sind die Diebe auch gestört und verscheucht worden. *) Winthausen, 16. Febr. Walzenbruch an der Dresch= muschine. Ein Vorfall, der unter Umständen schlimm: Folgen hätte haben können, hat sich beim Landwirt Heinrich Ober mann hier ereignet. Der Landwirt war mit dem Ausdrusch an der durch Pferdetraft betriebenen Treschmaschine beschäf tigt, als plötzlich die in schnettstem Umtrieb sich lefindende Walze in mehrere Stücke sprang. Verschiedene Teite der zersprungenen Walze ftogen mit furchtbarer Wucht durch das Schennendach, während glücklicherweise der mit dem Einschieben der Garben beschäftigte Herr Obermann mit einigen Hautabschürfungen davonkam. Die Maschine älteren Eystems wurde durck eine neue ersetzt. Theater und Mufik. Mülheim(Nühr), 16. Febr. Der Gesaugverein Mürheim„Ruhr, gibt belanntlich am nächsten Sonntag Nachmittag sein viertes Abonnements lonzert. Als Instrumental=Solist ist Herr Pros. Willy Reh berg aus Frantfurt a. M. gewonnen worden; er wird das =moll=Konzert von Beethoven für Klavier und Orchester und Solostücke von Chopin und Lifzt vortragen. Ueber den Künstler schreibt die Dresdener Zeitung: Mit großem Interesse sah man der Aufführung des Kla viertonzertes in Dmoll von Richard Burmeister, dem frühe ren Tresdner, jetzt Berliner Pianisten, entgegen. Den Klaoier= pari spielte Professor Willy Rehberg vom Konservatorium in Gens. Herr Rehberg ist als vorzüglicher Interpret klassischer Klaviertonzerte technisch wie stilistisch geschätzt. Am besten spielte er den Lento=Satz, ein ungemein reizvolles Tongedicht, in welchem die Klavierstimme von blünender Orchesterromantik umrahmt ist. Die Instrumentation ist in dem ganzen Werke überaus sein und bis auf einige Bravourstellen, auch klang. schön gesetzt.— Herr Rehberg erwies sich mit seinen Solostücken als ein Alavierpoet, der Schule Karl Reineckes würdig Das Heuseltsche Wiegenlied mit seiner lieblich füßen Melodie feiselle start. Der beuntzte Ibach Flügel, den man in Tresden selten zu hören Gelegenheit hat, tat in vollstem Maße, seine Schutoigkeit. Ferner berichtet das Leipziger Tageblatt Von den mitwirtenden Solisten nahm Herr Professor Wilty Rehberg aus Geuf das größte Interesse in Anspruch. Der Künstler, durch seine früher: Leyrtätigkeit am Königlichen Konservatorium, wie dure, öfteres Auftreten als Konzertspieler hier in bester Erinnerniex stehend, spielte das Konzert für Piano sorte 2 moll, op. 15, sowie die beiden Rhapfodien=moll und Gemoll, op. 79. Mit seiner Auslegung des geistreichen Klavier. konzerts sonnte man sich wohl einverstanden erklären. In dem Spiel des Herrn Rehberg paart sich eine auf der Höhe stehende höchst zuverlässige Technit mit geistig vertiefter Vortragsweise. Am besten gelangen ihm die Stellen leidenschaftlichen Charak ters, die er mit hinreißendem Temperament spielte, dabei trotz allem stürmischen Tarauflosgehen niemals das Maß des Erlaubten überschreitend und in brutalen Krastäußerungen(in denen heutzutage leider so viele Pianisten das Heil der Kunst suchen sich ergehend. Und schließlich die Leipziger Zeitung: Als Solist trat Herr Willy Rehberg aus Genf auf mit dem wildgenialen 2 moll Konzert für Klavier. Herr Professor Rehberg spielte es mit ausreichender Kraft, geistiger wie physischer, richtiger Auffassung und vollster Beherrschung des Technischen. Wir hatten das Gefühl: hier spielt ein wahrer, aufrichtiger Künst ler, ein Mann von Bildung und anspruchslosem Selbstgefühl, dem nicht nur das Werk, sondern auch der Reister aus Herz gewachsen. Man lauschte seinem Spiel mit nicht ermüdender Hingabe und zollte der hervorragenden Leistung den schuldigen Beifaltstribnt gern und reichlich. Turnerisches. h Eine Verbandsvorturnerstunde Zentrathallentheater. Man wird für heute Abend ein paar besonders genußreiche Stunden voraussagen dürfen Eine der alten Johann Straußschen Operetten,„Wiener Blut“ die der jungen Generation unseres Theaterpublikums laum 1 kannt sein dürfte und die auf der hiesigen Bühne noch nicht aufgeführt worden ist, steht auf dem Spielptan. Hinzu kommt, daß die Hauptstütze, die das Zentrathallentheater unter den Tamen der jetzigen Gesellschaft hat, Fräulein Eise Fehlow, ihren Ehrenabend hat, sodaß schon hierdurch die Gewähr gegeben ist, daß uns die Lanne und der Schneid der Straußschen Musit auez auf der Bühne aufs beste ausgedeutet werden. Wir glauben, daß der Benefiziantin, deren bisherige hiesige Tätigkeit von bestimmendem Einfluß für das Gelingen so manchen Operettenabends gewesen ist, ein volles Haus sicher ist, umsomehr, wenn wir darauf hinweisen, daß der hier als oft bewährter Tirigent bekannte Herr Johannes Zey aus Krefeld die musikalische Leitung der Aufführung inne haben wird. ** Z w e i F a b r i k u n f ä l l e. B e i A u s ü b u n g s e i n e s B e r u f e s i s t d e m Arbeiter Linder gestern Morgen gegen 9 Uhr auf der Friedrich Wilhelms=Hütte glühendes Eisen auf die Füße gefallen, die so verbrannt wurden, daß L. ins evangelische Krankenhaus übergeführt wurde.— Dem Arbeiter Schiefer siel gestern Morgen auf demselben Werte ein schwerer Maschinenteil auf den linken Unterschenkel und schlug eine große Hautwunde. Sch. wurde ins katholische Krantenhaus geschafft * L ä n d l i c h e F u t t e r s t e l l e n f ü r V ö g e l. I n j e d e m d e u t s c h e n Torfe sollten Futterlästen angebracht sein. Hier ein Rezept: Man sägt an einer Kiste sechs Fenstorchen aus, die nicht bis zum Boden reichen, nagelt einen überstehenden Deckel darauf und befestigt die Kiste an einsamer Stelle mitten im dichten, hat am Sonntag in der Turnhalse des Gymnasinms stattgesunden. Der Turnerbund hatte sie übernommen. Vorgeführt wurden außer Freiübungen Uebungen am. Reck und an der Leiter. In der nachfolgenden Versammtung wurden die gesamten Turnübungen, wie üblich, einer sachgemäßen Kritik unterzogen. Die nachste Vorturnerstunde hat der Turnverein .=Styrum zu übernehmen. Es sollen zwei Freiübungen und eine Kürfreiübung behandelt werden, ferner das Schrauben und Schraubenspreizen am Pferd und die Entwicklung der Kippe aus Oberarmhang am Barren. Als Zeitpunkt wurde der Mat in Aussicht genommen. Vorgelegt wurde die Tagesordnung für den am Sonntag dem 20. ds. Mts. in Essen stattfindenden Gauturntag. Anlaß zu einer Dislussion bot besonders der Antrag auf Abänderung der Bestimmungen über das Muster riegen=Turnen. In den nächsten Ausschußsitzungen sollen die Geschäfts- und die Wetturnordnung besprochen werden. Tadurch würde dir Auswahl von Kampfrichtern eine wesentliche Förderung erfahren. — In der gestrigen Notiz„Aus dem Ruhrgau“ stand in einem Teil der Auflage folgender Satz:„Erfreulich ist es, daß sich zwischen Turnerei und Sport ein unertragliches Verhältnis herausgebildet hat.“ Wir sagen: Ersreulich ist, daß jeder Leser sofort gemerkt haben wird, daß hier jene Macht, oder vielmehr Ohnmacht, die man gern den Drucksehlerteufel nennt, aus„verträglich“ das Gegenteit gemacht hat Th. Mülheimer Turnerbund.. In der am Freitat abgehaltenen Versammlung erstatteten die Rechnungsprüfer, die Herren Rosen und Bott, Bericht über die Kassenverhältnisse; dem Geldwart, Herrn Lohscheidt, wurde Entlastung erteilt. Zu Vertretern zu dem am 20. d. Mts. in Essen stattfindenden Gau Nummer 40. 17. Febr. 1910. SweNes Biart der iahtellker Bektung von Hah und Fern. Leichtfertige Berichterstattung. Man schreibt uns: Unter der Ueberschrift:„Zuspitzung der Lage im Ruhrgebiet“ veröffentlichte das„Berliner Tageblatt“ in der Morgenausgabe vom 3. Februar ds. Is. einen Artikel, in welchem die Lage im Ruhrrevier infolge der Handhabung des Arbeitsnachweises des Zechenverbandes als äußerst bedenklich bezeichnet wird. Dies Urteil stützt sich auf eine Berichterstattung, die vollständig aus der Luft gegriffen ist. Zunächst wird die Behauptung aufgestellt, die Zeche Radbod habe deutschen Bergleuten die Koloniewohnungen gekündigt, um sie für— Ungarn freizumachen.— Zur Illustration der Tätigkeit des Arbeitsnachweises wird sodann berichtet, einem Bergarbeiter, der auf der Zeche„Hardenberg“ in Arbeit zu treten wünschte, sei auf dem Arbeitsnachweisbureau in Tortmund erklärt worden, daß er nur auf Zeche„Minister Stein“ oder„Kaiserstuhl" Beschäftigung erhalten könne. Auf vieles Bitten habe man dez Arbeiter schließlich einen Schein ausgestellt, mit dem er zum Pastor in Lindenhorst gehen sollte. Dieser habe ihn gefragt, ob er organisiert, Sozialdemokrat und ob er aus der Landeskirche ausgetreten sei. Nach relativ gut bestandener Prüfung habe der Mann sodann von dem Pastor eine Bescheinigung und auf Grund dieser endlich Beschäftigung auf der Jeche„Hardenberg“ erhalten. Ter Pfarrer von Lindenhorst hat der Presse bereits die Nachricht zukommen lassen, daß die Mitteilung von Anfang bis zu Ende erfunden sei. Ein Bergmann mit einem Schein sei niemals bei ihm gewesen. Abgesehen hiervon habe er es niemals für richtig gehalten, einem Arbeiter um seiner Parteizugehörigkeit oder um seiner Stellung zur Kirche willen seinen Arbeitsverdienst zu erschweren. Auch der Arbeitsnachweis des Zechenverbandes hat eine Berichtigung der unwahren Mitteilung gesordert. Während alle Blätter, welche den fraglichen Artikel abgedruckt haben, auch die sozialdemokratischen, die Berichtigung gebracht haben, glaubt das„Berliner Tageblatt“ sich dieser selbstverständlichen Anstandspflicht entziehen zu dürfen. Es hat die Berichtigung des Arbeitsnachweises, die ihm in einem eingeschriebenen Briefe zugestellt worden ist, bis heute nicht aufoenomumen. f, GiAtm e. Die überaus mangelhafte Berichterstattung eines Teiles der Presse über die Vorgänge in den Kohlenrevieren, insbesonder im rheinisch westsälischen Bezirk, hat schon häufig Anlaß zu beredk tigten Klagen gegeben. Auch der„Zeitungsverlag“, das Organ der deutschen Zeitungsverleger, hat diesen Uebelstand wiederholt getadelt und den Zeitungen größere Gewissenhaftigkeit in dieser Hinsicht anempfohlen. Taß diese Mahnungen keinen fruchtbaren Boden finden würden bei solchen Zeitungen, denen es nur darum zu tun ist, alle Mafnahmen der Bergwertsverwaltung zu verdächtigen, war wohl vorauszusehen. Wenn derartige, ersundene Mitteilungen, wie die vorstehend wiedergegebene Berliner Tageblatts, verbreitet werden, so kann das zweifellos nur aus böswilliger Absicht geschehen. Ein Urteil aber darüber, wie die jvurnalistischen Gepflogenheiten dieses Blattes einzuschätzen sind, das sich weigert, die Berichtigung aufzunehmen, darf man wohl der Leffen Ein Offiziersstreik in der österreichischen Handelsmarine. Triest, 15. Febr. Eine Versammlung der Kapitäne des österreichischen Lloyd sowie der Gesellschaften Ragusea und Dalmaiat hat, wie die Blätter melden, beschlossen, in Sachen der abgelehnten Gehaltsforderungen solidarisch gegen die drei Gesellschaften vorzugehen. Te. Buud der Kapitäne, und Offibeauftragt, einen letzten brochen worden. Ein Teil Malakkas gehört den Engländern, ein anderer Teil untersteht der Oberhoheit Siams, das übrige ist unabhängig. Die Katastrophe hat jede der Nationen in Mitleidenschaft gezogen. — deie Zoll-Unterschlagungssache von Le Haure nimmt einen größeren Umfang an. Die Inhaber des großen Exporthauses Juhel haben Zollgelder im Betrage von mehreren Millionen unterschlagen, sie wurden bereits verhaftet. Einer der Gebrüder Juhel, der der fortgesetzten Fälschung von Handelspapieren überführt ist, befleidete bisher die sehr geachtete Stellung eines vereideten Maklers bei dem Handelstribunal in Havre. Auch eine Anzahl von Beamten wurde verhaftet, die alle im Solde Zuhels gestanden hatten. einer unwahren Nachricht fentlichteit überlassen. Gesellschaften vorzugeyen.. Der Bund der Kapitä ziere der österreichischen Marine wurde beauftragt, Schritt bei den Gesellschaften zu unternehmen und einen se Termin für deren Antwort zu bestimmen. Nach Ablauf diese Termins soll die Versammlung wieder einberufen werden, die, falls keine oder keine befriedigende Antwort einläuft, ein Ultimatum, eventl. die Arbeitseinstellung der Kapis täne und der Offiziere der drei Gesellschaften beschließen soll. Scheuklappen=Reform in Hamburg. Die Troschkengäule der alten Hansestadt können sich seit dem 1. Januar 1910 freuen. Schenklappen sind für sie nur noch dann erlaubt, wenn diese gehörig am Kopf abstehen, anderenfalls müssen sie ganz abgeschnitten werden. So nimmt die Zahl der Städte, wo für das öffentliche Fuhrwesen die Scheuklappen abgeschafft sind, andauernd zu. Anfänglich war es nur Berlin, woselbst durch den damaligen Polizeipräsidenten von Vorries die Schenklappen der Troschkenpferde gänzlich beseitigt wurden. Tann folgten Tüsseldorf, Ostrowo, Nachen, Königsberg i. Pr., Kassel. In Tarmstadt sind sie nur noch für den Notfall erlaubt, und in Hamburg, wie gesagt, nur dann, wenn sie von den Augen weit und fest abstehen. Die Tierfreunde allerorten sollten bei ihren Magistraten auf diese Vorgänge hinzeigen und in einer Eingabe die Beseitigung der Scheuklappen des öffentlichen Fuhrwesens auch in ihrem Ort beantragen. In vielen Fälten sind diese Scheutlappen richtige Schielklappen; denn sie erfordern eine Verdrehung der Richtung des Pferdeguges nur nach vorn. Früher kümmerte sich außer den Tierschutzvereinen, und die waren machtlos, niemand um die Leiden der Pferde Nachdem aber in Berlin der Anfang gemacht wurde, ist eine Reihe von Präzedenzfällen geschaffen, die deutlich zeigt, daß ohne Scheuklappen gefahren werden kann. Es fehlt jetzt nur an tatkräftigen Personen, welche das Feuer weiter tragen. *** Frau Curie in Paris, die Gattin und geniale. Mitarbeiterin des vor wenigen Jahren durch einen Straßenunsall ums Leben gekommenen großen französischen Chemikers hat mit dem Polonium ein neues Element entdeckt, das für die Wissenschaft vielleicht noch bedeutungsvoller wird als das von dem Ehepaare gemeinsam gefundene Radium. Die Chemie ist in noch höherem Grade als alle anderen Zweige der Naturwissenschaft berusen, durch ihre Errungenschaften der Renschheit neue und ungeahnte Hilfsquellen zu erschließen. — Große Ueberschwemmungen haben die Halbinsel Malakka be.roffen. Die Verkehrsmöglichkeiten sind fast alle unterSport. Am Sonntag spielte die 1. Mannschaft des Ballspielvereine Vorwärts,.=Broich, gegen die 1. Mannschaft des Ballspielvereins Styrum. Vorwärts siegte mit:1 Toren.— Nüchsten Sonntag spielt Vorwärts gegen den Fußballklub Rheuania, Tellwig. Am Sonntag standen sich die 3. Mannschaft des Mülheimer Sportvereins und die 1. Mannschaft des Ballspielvereins„Fürst Bismarck“ im Wettspiel gegenüber. Der letztgenannte Verein gewann mit:2 Toren.— Lie 2. Mannschaft des Ballspielvereins„Fürst Bismarck“ spielte gegen den Fußballkluk Mülheim=Eppinghofen. Dieses Spiel gewann der Ballspielverein mit:1 Toren. Stimmen aus dem Publikum. Für Mitteilungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßzgesevliche Verantwortung.) Dümptener Wege. Tümpten, 11. Jebr. Die bioherigen Witterungsverhältnisse, in denen Frost, Tauwetter und Regen in häufigem Wechsel vorherrschten, haben wohl alle Wege arg mitgenommen. Selbst bei neu ausgebesserten Wegen weichte die Decke brei Tanwetter auf und bildete eine schlamnige Oberfläche. E ist daher wohl zu verstehen, daß Straßen, denen ein fester Untergrund fehlt, dann nahezu unpassierbau werden. Es ist ferner kiar, daß die Gemeinde nicht auf einmal alle Wege ausbauen kann. Dazu gehören Zeit und vor allen Dingen Geld. Klagen über schlechte Wege treten heute überalt da auf, wo ländliche Verhältnisse herrschen. Solche Klagen werden um diese Zeit auch nicht versiummen. Ee können daher in erster Linie nur wohlbegründete und berechtigte Wünsche erfüllt werden. Einen berechtigten Wunsch dürften wohl besonders die Anwohner der vom Friedhof nach Wirt Jansen (früher Georgi) führenden Straße haben. Deuen ist schon vor Jahren ein ausban ihres Weges in sichere Aussicht gestellt, wenn sie das zur Anlage eines Banketts erforderliche Gelände unentgeltlich abträten. Das ist geschehen, nur der Weg ist nicht ausgebaut. Es ist daher erklärlich, daß die also„Gengsführten", recht ungehalten über das Nichteinhalten des abgegebenen Versprechens sind. Wann gedenkt die Gemeindeverwaltung es einzulösen? 200 ist, werden schon auf sie hören und der rohe Kutscher, der sein Pferd mißhandelt, wird sich viel eher von einer Dame eine Abmahnung gefallen lassen als von einem Herrn. Die Frau muß es verschmähen, Vogelbälge oder Maulwurfsfellchen auf dem Hute zu tragen und sie wird manchem nützlichen Tierchen den Tod, und zwar in der Regel qualvollen Tod, ersparen. Sie kann im schlimmsten Falle auch die Polizei auf Roheiten aufmerksam machen. An einer Besserung der auf dem Gebiete des Tierschutzes sehr zerfahrenen und vollkommen ungenügenden Gesetzgebung kann die Frau bei der Stellung, die sie gegenwärtig im Staate einnimmt, nichts unternehmen, aber sie sollte dafür die Männer aufenern, das ihrige zu tun. Und wie steht es mit der Vivisektion, oder, wie sie manche neunen,„der wissenschaftlichen Tierfolter"? Die Anhänger der Vivisektion, es sind, wie zugegeben werden soll, weltberühmte Gelehrte und Autoritäten ihres Fachs darunter, bestreiten da jedem Laien, und nun gar den Frauen, das Recht, hier mitzureden und dreinzureden. Wir meinen, die Antwort liegt in dem, was einer der hervorragendsten Forscher, Pirogow, der russische Chirurg und Professor der pathologischen Anatomie, als Greis in seinen„Lebensfragen“ niederschrieb: Ich sah in meiner Zugend jegliches Mitleid Hunden gegenüber bei Vivisektionen und in noch höherem Maße die Anhänglichkeit Tieren gegenüber ausschließlich als nutzlose Sentimentalität an. Aber die Zeit verändert alles, und ich, der ich einstmal ohne jedes Mitleiden für die Qnalen von Tieren(Chloroform kannte man damals noch nicht) täglich Tutzende von Vivisektionen vornahm, könnte mich jetzt nicht dazu entschließen, aus gelehrter Wißbegierde und wäre es auch unter Anwendung von Chloroform, mit dem Messer an Hunden herumzuhantieren; jetzt ist es für mich sehr wahrscheinlich geworden, woran ich früher garnicht glauben wollte, daß nämlich Haller(der berühmte schweizerische Naturforscher) im Alter melancholische Regungen verspürte und diese seine Melancholie der Menge der von ihm vorgenommenen Vivisektionen zuschrieb.“ Die Ausführungen Pirogows, welche er mehrfach, fast wörtlich, wiederholte, sind in Deutschland wenig bekannt geworden, sie berechtigen aber jeden, und wenn er nicht die geringsten medizinischen Kenutnisse besitzt, gegen die Vivisektionen aufzutreten, also auch die Frauen. Sind erst die Frauen durchgängig für die gute Sache gewonnen, dann ist deren Sieg entschieden. Es muß das höchste Ziel aller Tierschutzvereine sein, sich selber überflüssig zu machen. Gelingt ihnen das mit Hilfe der deutschen Frauen, dann können sie sich sagen, daß unser Vaterland eine höhere Stufe der Kultur und Sittlichkeit erklommen hat. Land- und Hauswirtschaft. — Kaninchen, die sich kleinere Leute während der Wintermonate fett machen wollen und in größerer Zahl halten, leiden gerade in dieser Zeit unter recht schlechter Fütterung. Haser bester Sorte ist für die Tierliebhaber zu teuer und das Grünfutter fehlt. Die Stelle des Grünfutters müssen bei Kaninchen im Winter Knollengewächse vertreten, die in Mieten im Garten oder im Keller im Sand gehalten werden, besonders Runkeln, Kohlrüben, Zuckerrüben und Mohrrüben. Als Wechselfutter, welches lanwarm gegeben werden muß, verwendet man gekochte Kartoffeln, die mit Roggen oder Weizentleie oder Gerstenmehl zu Teig geknetet sind. Wer im Winter seine Tiere nicht ordentlich füttern kann, der schaffe sie lieber in der futterarmen Jahreszeit ganz ab oder schlachte einige, damit die gehaltenen nicht Rot an Futter leiden oder langsam verkümmern oder gar eingehen. * Zur Winterszeit werden wieder Fischgerichte mit Vorliebe für den Familientisch verwandt. Zu allen gekochten Fischen läßt sich folgende Sauce gut verwenden: Man verrührt in heißer Butter 1 Lössel Mehl, gehackte Zwiebeln, füllt genügend von der Fischbrühe hinzu, 5 Gramm Liebigs Fleisch-Extrakt Salz, Pfesser, gehackte Petersilie. Vermischtes. Tierschutz und Frauen. Es ist wahr, wir nehmen uns in neuerer Zeit der Tiere mehr an als früher, aber noch ist viel, sast alles zu tun. Man liebt es mitunter, die Tierschutbestrebungen als Ausfluß einer hysterisch=sentimentalen Gemütsart hinzustellen und ihre Verfechter als„alte Weiber beiderlei Geschlechts“ zu verspotten, nichts aber ist ungerechtfertigter. Das deutsche Volk hat zwar keinen grausamen Charakter, es neigt nicht dazu, Tiere zu mißhandeln; im Gegenteil, es sieht in ihnen Freunde. Trotzdem gibt es der grausamen Menschen noch genug. Der größte Teil aller Tierquälereien beruht aber nicht auf bösem Willen, sondern auf Unkenntnis oder Gedankenlosigkeit. Gleichviel, welches Motiv ihnen zugrunde liegt, sie sind zu bekämpfen; denn wer roh gegen Tiere ist, der ist oder wird es auch gegen Menschen. Wir haben allmählich auf allen Gebieten des Lebens die Erfahrung gemacht, daß ohne die verständnisvolle, hingebende Mitarbeit der Frauen nichts zu erreichen ist, und der Tierschutz hat sich diese Erkenntnis schon früh und ausgiebig zunutze gemacht. Frauen sind auf diesem Gebiete hervorragend tätig und mit glänzendem Erfolge. Aber sie sind für diese Arbeit auch wie geschaffen und können Großes leisten, auch ohne„organisiert" zu sein, d.., ohne einem Tierschutzverein als Mitglied anzugehören. Besser ist natürlich besser. Wie die Hausfrau ihren Kanarienvogel, ihren Goldfisch, ihren Papagei behandelt, ist von Wichtigkeit. Tenn die erste Pflicht eines Tierfreundes bezw. einer Tierfreundin ist, selber Tierquälereien zu vermeiden und die der eigenen Obhut anvertrauten Geschöpfe sachgemäß zu behandeln und zu pflegen. Die Küche ist für viele Tiere eine Hölle, eine Folterkammer ohne gleichen. Hier kann sich jede Frau große Verdienste um die mißhandelte Tierwelt erwerben. Eie hüte sich selber vor Tierquälereien und halte ihr Personal davon ab. Was an Fischen und Krebsen, an Tauben und Hühnern von stumpfsinnigen Köchinnen gesündigt wird, schreit zum Himmel, und die Hausfrau soll unter allen Umständen diese Gräuel verhüten. Vor allem aber soll sie als Mutter ihren Kindern Liebe zur lebenden Natur einflößen, soll törichte Vorurteile gnegen gewisse Tiere(wie Kröten und Rinnattern) ausrotten oder vielmehr garnicht aufkommen la und ihnen das„Quäle nie ein Tier zum Scherz“ beiz beibringen. Auch außerhalb des Hauses, auf Spaziergängen und beim uf Reisen V ur eine Frau chutes stiften. deren Kundin Eiutaufen, daheim und auf meisen kaun eine Frau G Der Fischhändler und die Geflügelverkäuferin, de Datentlifte Mitgeleilt vom Patent= und techn. Büro Conrad Köchling, Ing. Vereidigter Sachverständiger beim Königlichen Landgericht, Hagen i. W. Broschüre„Patentwissenschaft“ kostenlos. Crefeld, Westwall 46, Telephon 3019. Patentanmeldungen: Verfahren zum Walzen von =, H- und 1 Profilen mit Flauschen von gleichmäßiger Dicke. Gewerkschaft Leutscher Kaiser, Hamborn, Bruckhausen a. Rh.— Weichenstelivorrichtung für Straßen= und Kleinbahnen. Phönix Akt.=Ges., für Bergbau und Hüttenbetrieb, Abteilung Ruhre oit, Duisburg=Ruhrort. Patenierteilungen: Verfahren zum Kühlen und Reinigen technischer Gase. Gutehoffnungs=Hütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb, Oberhausen, Rhld.— Fangvorrichtung für Förderkörbe u. dergl. Wenzel Czermak, Marxloh, Ki. Ruhrort. 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Aber ich begrüße es mit dankbarem Herzen! Sei mir herzlich willkommen, Jan!“ „Möge dir dieser Gruß zum Heil gereichen!“ entgeguete Jan, indem er seine Schwester an die Brust drückte, was diese willenlos geschehen ließ.„Dieser Augenblic ward von mir mit Inbrunst ersehnt. Hundertmal habe ich dem Tode getrotzt, denn ich trug die Ueberzeugung in mir, daß ich mein Versprechen halten werde, welches ich einst in der Stunde großer Gefahr unserer Mutter gegeben habe. Daß ich jetzt vor dir stehe ist auch ein Wunder... hat dir dein schöner Begleiter noch nicht erzählt, daß er den armen Krämer erschlagen habe?“ „Preis und Dank der Vorsehung, daß sich Kuno von Rauschenburg irrte!“ rief Divara, deren Lebensmut wieder erwacht war. „Lassen wir ihn in dem Glauben, damit er meinen Weg nicht mehr kreuzt, denn nicht immer geht meine Angel fehl oder bricht die Kraft seines Schwertes an meinem Panzer, den ich unter dem ärmlichen Gewande eines Krämers verborgen trage.“ „Und warum bist du zu mir gekommen?“ „Das fragst du doch, Divara? Ich und deine Eltern verlangen sehnlichst nach dir. Wenn deine Mutter nach vielerlei Gefahren, nach schwerer Krankheit und harten Entbehrungen noch am Leben ist, so hat sie nur die Hoffnung erhalten, dich wiederzusehen— darum komme mit!“ 12. Kapitel. Divara war fast sprachlos vor einem mit Grauen gemischten Erstaunen. „Du verlangst Unmögliches von mir,“ antwortete sie endlich, indes ihre schmerzlich bewegten Züge einen entschiedenen Ausdruck annahmen.„Nie ist die Erinnerung an meine ersten Kinderjahre, an unsere Eltern völlig in meiner Seele erloschen, obgleich sie oft so undeutlich war wie ein Traum, auf dessen Inhalt man sich vergebens zu besinnen bestrebt. Und jetzt durch deine Erzählung ist alles, was sich mit den Nebeln der Vergangenheit umhüllt hatte, in lebendiger Frische wieder in mir aufgegangen. Aber die Vergangenheit ist eben vergangen und hat neben der Gegenwart wenig Recht.“ „Du bist auf einem Irrwege, liebe Schwester. Das Recht deiner Eltern an dich ist nie erloschen.“ „Ich habe hier eine neue Heimat, eine Mutter gefunden, die mich mit der aufopfernsten Liebe gepflegt, erzogen und unterrichtet hat, während ich weder dich, noch Vater und Mutter seid einer Reihe von Jahren je erblickte.“ „Lag es an uns,“ bemerkte Jan Joris finster.„Wir wurden nach unserer Flucht aus der Sparenburg arg verfolgt und hatten schwere Kämpfe durchzumachen, von denen nichts zu deinen Ohren gedrungen ist. Ich war schon dreimal hier in dieser Gegend. Das erstemal versiel ich in Paderborn einer tödlichen Krantheit. Als ich nach zwei Jahren wiederkam, brachte man mich in Rintelen als einen Schwärmergeist ins Gefängnis und ich entging kaum dem Tode. Abermals hatte ich fast die Sparenburg erreicht und besand mich in Hamm, als unser Vater, von allen Seiten verfolgt, nach dem Ersaß flüchten müßte. Nun aber ist der Sieg unser; Münster ist in unserem Besitz und unser Vater, der arme, verachtete landflüchtige Wiedertäufer, sitzt im Rate der Stadt. Diesesmal habe auch ich mein Ziel erreicht und ich schwöre dir, daß ich mich durch deinen Eigensinn nicht um den Preis meiner Mühen bringen lassen werde. Glaubst du wirklich an die Liebe der Edelwitwe zu dir?“ „Sie liebt mich, als wäre ich ihre wahre Tochter.“ „Und der Junker, in dessen Gesellschaft ich dich erblickte, Kuno von Rauscherburg, scheint er dich auch als ein wahrer Bruder zu lieben? Die Sprache, welche er gegen mich führte, deutete vielmehr auf einen sehr glühenden Liebhaber hin.“ Divara schlug die Augen nieder. „Willst du diese Liebe, welche du, wie ich sehe, erwiderst, zum Prüfstein der Liebe der Edelwitwe gegen dich machen?“ fragte Jan Joris.„Die Dame wird nie und nimmer zugeben, daß ihr Sohn dich zur Gattin nimmt. Glaubst du, daß du in den Augen dieser Dame je etwas anderes sein wirst als die Tochter der Wiedertäufer, die sie nur aus Gnade und Barmherzig keit aufgenommen hat, wie etwa ein hilfloses Rehkälbchen, welches sie im Walde findet. Unsere Eltern gelten ihr sicher als dem Henker verfallen und du als eine Geächtete, während du in unserem neuen Reich als Köniain herrschen wirst! Bleibst du nun bei deiner Weigerung?“ Divara rang die Häusr. „Ich weiß nicht zu antworten,“ sagte sie schluchzend. „Wärest du nicht mein Bruder, so würde ich glauben, du seiest gekommen, um mich zu martern und zu verderben.“ „Bleibe hier und du bist verloren, während dich deine wirklichen Eltern, deine leibliche Mutter, mit Sehnsucht erwarten und die Minuten zählen, die dich noch von ihnen trennen. Wo Johannes Matthys, das Haupt nnserer neuen Gemeinde, der zu Münster residiert und dessen erster Berater unser Vater ist, dich zu seinem Weibe begehrt. Wo du die erste unter allen Frauen in dem neuen Reich sein wirst und durch deine Vermittlung sich der Segen über unsere Familie ergießen soll. Ich dulde nicht länger, daß deine Schönheit hinter diesem altersgrauen Gemäuer verblüht.“ „Ich werde nie einwilligen, die Gattin jenes Mannes zu werden, von dem du redest und den ich nicht kenne. O, dieses Wiederfinden eines Bruders hat viel mehr Schmerz als Freude für mich.“ „Sprich nicht solche Worte; es ist nur dein Bestes, was wir wollen. Du gehörst zu uns, durch die Banden des Blutes verknüpft und bist deinen Eltern zu Gehorsam verpflichtet.“ „Du vergissest eins, Jan; zunächst schulde ich wohl der edlen Frau Dank, die mich hilfsbereit aufnahm, als ich schutzlos dastand. Wie kann ich sie in diesem Augenblick verlassen, wo ihr einziger Sohn durch einen grausamen Irrtum schon von hier vertrieben worden ist.“ „Wer trug die Schuld, daß wir dich hilflos zurücklassen mußten?" fuhr Jan Joris heftig auf.„Wessen Schuld ist es, daß der Junker fliehen mußte? Du wirst einsehen, Divara, daß du keineswegs in so großer Dankesschuld bei der Frau von Rauschenburg stehst. Wir erkennen aber an, was die Witwe an dir getan hat und wollen deshalb vergessen, was uns damals Uebles auf der Sparenburg widerfahren ist, denn ohne Hilfe eines treuen Freundes, weilten unsere Eltern nicht mehr unter den Lebenden.“ „Ach, laß die grausigen Bilder der Vergangenheit ruhen, Jan. Mein Herz erbebt darunter, denn ich wußte bisher nichts davon, wußte nicht einmal, daß meine Eltern noch lebten und mein Bruder so vergebliche Anstreugungen machte, um zu mir zu gelangen. O, warum nahmt ihr mich damals nicht mit, warum soll ich jetzt aus dem mir lieb und teuer gewordenen Boden entwurzelt werden?“ „Soll ich dir wiederholen, Divara, warum es uns nicht möglich war, früher zu kommen? Doch noch eins gebe ich dir zu bedenken! Wir werden von Münster aus auf unserer Siegesbahn fortschreiten und in Bälde auch den Trotz der Sparenburg brechen. Tann kannst du der Frau von Rauschenburg und deren Sippschaft deinen Dank beweisen. In deine Hand wird es gegeben sein, jegliches Unheil von ihnen abzuwenden, indes die anderen mit Feuer und Schwert ausgerottet werden.“ Mit forschendem Blick sah das geängstigte schöne Mädchen ihren Bruder an, doch aus dessen Antlitz war jegliche Wildheit geschwunden und der Stempel der Wahrheit so deutlich aufgedrückt, daß an seinen Worten nicht zu zweifeln war, so schrecklich ihr Inhalt auch klang. „Sprichst du die Wahrheit, Jan? Sind deine Wörte nicht bloß Drohung, um mich von hier fortzubringen?“ „Ich spreche die volle Wahrheit, Divara. Komme mit nach Münster und schane selbst, welche Macht wir aufgerichtet haben, wie alles Volk dem neuen Herrn zujubelt und man nur noch auf die Königin wartet, als welche du ausersehen bist. Heil unserem Stamme, aus dem dieses Reis entsproß!" Divara verfiel in diefes Sinnen. Kuno von Rauschenburg war nach Münster geflohen und gerade Münster befand sich nach dem Ausspruch ihres Bruders in den Händen der Wiedertäufer. Wenn sich dem so verhielt, so drohte dem Junker dort große Gefahr. War sie von der Vorsehung dazu ausersehen, ihn zu retten? Sie hatte ihm den Eid, seine Mutter nicht zu verlassen, nicht geleistet; sie war daran gehindert worden und war daher auch jetzt durch kein Gelübde gebunden. Immer toller wirbelten die Gedanken in dem Gehirn der armen gequälten Jungfrau und sie meinte wirklich den Verstand zu verlieren und unterliegen zu müssen. Friedr. Rehmann, Kurzestr. 11(Ecke Löhberg) Spezial-Kaufhaus für Herren- und Knaben-Kleidung. Elegante Paletots und Ulster für jede Figur — geug. Heinrich Höschen, Duisburg=Wanheimerort.— Turchschlag mit Hülse und Schlagbolzen. Hugo Bauer, Walsum am Rh.— Bürstenhalter für kombinierte Kurzschluß= und Bürstenabhebevorrichtungen. Chr. Weuste u. Overbeck, G. m. b.., Duisburg. — Kettenrostglied mit Luftkanälen.„Germania=Hütte“, Fabrik metallurgischer Produkte, Duisburg=Wanheimerort— Geschränk aus Eisenbeton. Otto Faust, Oberhausen, Rhld.— Sicherheitsnadel mit in der Mitte in halber Nadellänge dicht nebeneinander geführten Schenseln. Gustav Vorkamp, Duisburg a. R.— Treibziegelgehäuse. Ludwig Krafft, Mülheim(Ruhr)=Saarn. Das Beste ist stets das Billigste! Wie für jedes bekannte und eingeführte Präparat, so wird auch für Scotts Emulsion eine Reihe von mehr oder weniger minderwertigen Nachahmungen angeboten. Hierüber laufen täglich Klagen bei uns ein, zumal nach Gebrauch dieser Nachahmungen der gewünschte Erfolg ausgeblieben ist. Deshalb sollten alle Eltern, die es gut mit ihren Kleinen meinen, wohl überlegen, ob es nicht vorteilhafter ist, das in allen Fällen bewährte Originalpräparat Scotts Smullion zu nehmen, und ob sich nicht auch hier der Spruch bestätigt: Das Beste ist stets das Billigste. Man verlange daher ausdrücklich: Scotts Emulsion mit unserer bekannten nebenstehenden Fischerschutzmarke. Woigeliche Anordnung. Unter Bezugnahme auf§ 868° des Reichs=Straf=Gesetzbuches wird von der unterzeichneten Polizei=Verwaltung angeordnet, daß das Abraupen der Bäume, Sträucher und Hecken, sowie das Verbrennen und Vertilgen der Raupennester und Gespinnste bis spätestens zum 1. April ds. Is. vorzunehmen ist. Zuwiderhandlungen werden auf Grund des angeführten s des Reichs=Straf=Gesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder im Unvermögensfalle mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft, außerdem wird das unterlassene Abraupen und Vertilgen der Raupennester auf Kosten des Verpflichteten zwangsweise durch. geführt werden. Dümpten, den 10. Januar 1910. Die Polizeiverwaltung: Der Bürgermeister: Beuther. Polteliche Anordung,. Auf Grund des§ 4 der Regierungs=Polizei=Verordnung vom 25. November 1904 wird hiermit von der unterzeichneten Behörde angeordnet, daß Aeste und Zweige von Bäumen, welche über den Rand eines Komunalweges hinausragen, bis zur Höhe von 4 Metern abzuhauen sind. Ferner sind die Hecken an den Kommunalwegen alljährlich vor dem 1. April zu scheeren, und dürfen dieselben nicht über .30 Meter hoch sein. Zuwiderhandlungen werden auf Grund der oben angeführten Polizei=Verordnung mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder im Unvermögensfalle mit verhältnismäßiger Haft bestraft, außerdem wird das Abhauen der Aeste bezw. Beschneiden der Hecken auf Kosten der Verpflichteten zwangsweise durchgeführt werden. Dümpten, den 10. Januar 1910. Die Polizeiverwaltung: Der Bürgermeister: Beuther, # asseler Hafer-Kakus wird bei Blutarmut und Bleichsucht als Kräftigungsmitteltausendfach ärztlich empfohlen. Nur echt in blauen Kartons für 1 Mk., niemals lose. Bekanntmachung betr. den Betrieb von Bäckereien und Konditoreien. Ueber die allgemein festgesetzte Dauer dürfen Gehülfen und Lehrlinge beschäftigt werden: a) an denjenigen Tagen, an welchen zur Befriedigung eines bei Festen oder sonstigen besonderen Gelegenheiten hervortretenden Bedürfnisses die untere Verwaltungsbehörde, Ueberarbeit für zulässig erklärt hat; b) außerdem an jährlich zwanzig der Bestimmung des Arbeitgebers überlassenen Tagen. Hierbei kommt jeder Tag in Anrechnung, an dem auch nur ein Gehülfe oder Lehrling über die allgemein festgesetzte Dauer beschäftigt worden ist. Auch an solchen Tagen, mit Ausnahme des Tages vor dem Weihnachts=, Oster= und Pfingstfest, muß zwischen den Arbeitsschichten den Gehülfen eine ununterbrochene Ruhe von mindestens 8 Stunden, den Lehrlingen eine solche von pindestens 10 Stunden im ersten Lehrjahre, mindestens Stunden im zweiten Lehrjahre gewährt werden. Die untere Verwaltungsbehörde darf die Ueberarbeit(a) ir höchstens 20 Tage im Jahre gestatten. Ueberarbeit im Hinne vorstehender Vorschrift wird für das Jahr 1910 an folgenden Tagen zugelassen: An 4 Werktagen unmittelbar vor dem 27. März(Ostersest), an 4 Werktagen unmittelbar vor dem 15. Mai(Pfingstfest), an 8 Werktagen unmittelbar vor dem 6. Dezember (Nikolaus) und an 4 Werktagen unmittelbar vor dem 25. Dezember(Weihnachtsfest). Mülheim a. d. Ruhr, den 18. Dezember 1909. Der Oberbürgermeister: J..: Schacht. Beranntmachung. Das diesjährige Musterungsgeschäft der Militärpflichtigen im Landkreise Mülheim(Ruhr), zu dem zu erscheinen haben: 1. Sämtliche männlichen Personen des Geburtsjahres 1890, 2. sämtliche älteren Militärpflichtigen, welche von der OberErsatz=Kommission noch keine endgültige Entscheidung erhalten haben, soweit sie nicht vorher in den aktiven Dienst eingetreten oder im Besitze eines Annahmescheines von einem Truppenteil sind oder von der persönlichen Gestellung im laufenden Jahre entbunden worden sind, finden in der Zeit vom 25. Februar bis einschließlich 2. März d. Is. statt. Die Militärpflichtigen haben den an sie seitens der Herren Bürgermeister ergehenden besonderen Vorladungen pünktlich nachzukommen. Militärpflichtige, welche der Beorderung zur Musterung keine Folge leisten, werden durch Anwendung der gesetzlichen Zwangsmaßregeln zur sofortigen Gestellung angehalten werden. Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungstermine verhindert ist, hat ein ärztliches Attest einzureichen, welches, falls der ausstellende Arzt nicht amtlich angestellt ist, von der Polizeibehörde beglaubigt sein muß; überhaupt müssen alle Urkunden, die seitens der Militärpflichtigen oder deren Angehörigen vorgelegt werden, obrigkeitlich beglaubigt sein. Wer sich der Gestellung zur Musterung oder Aushebung böswillig entzieht, wird als unsicherer Heerespflichtiger behandelt werden. Die Reklamationen um Zurückstellung bezw. Befreiung vom aktiven Militärdienste sind von den Beteiligten vor dem kusterung aber im gebrachte finden, wenn die Veranlassung hierzu erst nach Beendigung des Musterungsgeschäfts entstanden ist. Auch haben diejenigen, welche glauben, mehrere Söhne nicht gleichzeitig entbehren zu können, sich vor dem Musterungsgeschäfte bei den Herren Bürgermeistern zu melden, damit sie von den nachteiligen Folgen der etwaigen Unterlassung der Reklamation verschont bleiben. Des persönlichen Erscheinens der Militärpflichtigen zum Losungstermine am 19. März d. Is. bedarf es nicht, da für die Nichterschienenen durch ein Zivilmitglied der Ersatzkommission gelost werden wird. Becsantnachung, Es wird hiermit gemäß§ 8, Absatz 2 des Gesetzes vo 28. Mai 1894 betreffend den Schutz des Brieftaubenverkehrs im Kriege, zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Mitglieder des hiesigen Brieftauben=Liebhaber=Vereins„Hoffnung“ statutengemäß ihre Tauben der Militärverwaltung zur Verfügung gestellt haben. Dümpten, den 9. Februar 1910. Die Polizeiverwaltung: Der Bürgermeister: Beuther, Die in Mülheim=Ruhr, Hingbergstraße 84 gelegene, der Konkursmasse Hugo Nöllenburg gehörige Hausbesitzung wird am 24. Februar 1910, vorm. 10½ Uhr, auf dem Königl. Amtsgericht in Mälheim=Ruhr öffentlich versteigert. Die dem Landwirt Josef Hilger gehörigen, zu Speldorf an der Langensiepenstraße bez. Friedhof= und Heinrichstraße belegenen Grund= und Hausbesitzungen, zur Gesamtgröße von ca. 3,21 Hektar, fast durchweg Baustellen, werden am 24. Februar 1910, nachm. 4 Uhr, in Mülheim=Speldorf, in der Wirtschaft Am Lierberg, durch das Königl. Amtsgericht Mülheim=Ruhr öffentlich versteigert. verpflichtet sind, welchen eine Vorladung durch die Herren Bürgermeister nicht zugegangen ist. Zuwiderhandlungen werden unnachsichtlich bestraft. Gleichzeitig bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäß der Polizeiverordnung des Herrn Regierungspräsidenten zu Düsseldorf vom 23. Mai 1896 Militärpflichtige, welche in den zur Musterung vor der Ersatzkommission oder zur Aushebung vor der Oberersatzkommission angesetzten Terminen in betrunkenem oder unreinem Zustande erscheinen, während des Musterungs= oder Aushebungsgeschäfts ohne Erlaubnis austreten oder, wenn sie mit Erlaubnis ausgetreten sind, nicht rechtzeitig zurückkehren, oder welche die Ruhe und Ordnung stören, mit Geldstrafe bis zu 30 Mark, im Unvermögensfalle mit entsprechender Haft bestraft werden. Mülheim=Ruhr, den 8. Februar 1910. Der Zivil=Vorsitzende der Ersatzkommission des Aushebungs=Bezirks MülheimRuhr(Land). Moritz, kom. Landrat. KarVogeiarg G. m. b. H. Färberei und chem. Reinigung vorm. Plauschinat Pilialen: Mit Dampf und Maschinenbetrieb, der Neuzeit entsprechend eingerichtetes Geschäft — unter fachmännischer Leitung. Eppinghofer Straße 11(Telephon Notweg 82(Telephon 1233). Loschafrische Schomische eingetroffen. A. Beil Wwe. E. Tochel Sandstraße. Eppinghofer- und Sandstraßen-Ecke. Essener CreditAnstalt in Mülheim(Ruhr). Hauptanstalt in Essen(Ruhr) und Zweigniederlassungen in Altenessen, Bocholt, Bochum, Dorsten i.., Dortmund, Duisburg, Duisburg-Ruhrort, Oelsenkirchen, Hamborn, Herne Homberg a. Rh., Iserlohn, Münster i.., Oberhausen(Rhld.), Recklinghausen, Schalke, Wanne, Wesel und Witten. Aktienkapital und Reserven 80 Millionen Mark Zwangsversteigerung. Die in Styrum, Neustadtstraße Nr. 48 und Dümptener= straße 24 gelegenen, der Ehefrau Kaufmann Jakob Bieber, Selma geb. Neheimer gehörigen Hausbesitzungen nebst ca. 3,80 ar Baugrundstücken werden am 3. März 1910, vormittags 10 Uhr, auf dem Königlichen Amtsgericht Mülheim=Ruhr öffentlich versteigert. Subhastation. Die in Mülheim=Ruhr, Bruchstraße 19 gelegene, der Witwe Auguft Prüßzmann gehörige Hausbesitzung wird am 3. März 1910, vormittags 10½ Uhr, auf dem Königlichen Amtsgericht in Mülheim=Ruhr öffentlich versteigert. Subhastation. =Styrum, Hohestraße 10 gelegene, dem Metzal eister Karl von der Lahr geyörige Hausbesitzung wird 10. März 1910, vorm. 10 Uhr gelegene, dem Metzgerro am auf dem Königlichen Amtsgericht versteigert. Mülheim=Ruhr öffentlich -- Gerhard Messmann:. staatl. geprüfter Hellgehülfe u. Masseur Malheim-Ruhr, Hingbergstrasse 2, I. Etage 20 Jahre im Berufe tätig, empfichlt sich im Zahnziehen wie bekannt exakt, Mühneraugenschneiden, Entfernen eingewachsen. Hägel, Ohrenausspritzen, Schröpfen, Blutegelansetzen, Anlegen kleiner Verbände, Massieren — und Elektrieieren.— Alle diese Arbeiten werden nach ärztlicher :::: Vorschrift gewissenhaft ausgeführt.:::: Lrodhings wasche in Jeder Preislage und reicher — Auswahl empfehlen— Geschw. Steinhaus Berhisstresss 1 A Wer eine gute, passende Brille wünscht, wende sich an die Optische Anstalt Paul Schulze, Mülheim=Ruhr, Rathausmarkt 82. Aerztliche Verordnungen werden sofort in eigener Werkstatt ausgeführt. 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Donnerstag:„Ernst Freiherr v. Wolzogen(eigene Dichtungen) Elsa Laura von Wolzogen (Lieder zur Laute). Freitag:„Ein Sommernachtstraum". Samstag:„Die Journalisten". Sonntag vorm.: Dichter= und Tondichter=Matinee. Nachm.: „Liebelei". Abds.:„Moral“. Opernhaus Cöln. Donnerstag:„Undine“. Freitag:„Die Fiedermaus“. Samstag:„Odyssens Heimkehr“. Sonntag:„Lohengrin“. Montag:„Mignon". Schauspielhaus Cöln. Donnerstag:„Cäcilia Wolkenburg“. Freitag:„Das Konzert". Samstag:„Der dunkle Punkt". Sonntag:„Das Konzert". Montag:„Der deutsche König“. Bahnhofs-Café am Bahnhof Mülheim- Eppinghofen. Angenchmer Aufenthalt. Herm. Buchloh. Zumherbrauhaus A. Acker, Jackenstraße 1. Telephon 1123. Täglich frische bee-Muscheln. Außer dem Hause 100 St. 30 J Krankenpflege, Nachtwachen. Massagen, Zahnzichen Hühneraugen- u. Nägelschnelden in und außer dem Hause. H. Mengler staatl. gepr. Krankenpfleger Heilgehilfe und Masseur: mehrere Jahre in Krankenhäusern und Badeorten. Delle 15 (Eingang Friedrichstraße). utag wählte die Versammlung die Herren Withelmi, Theine ## Bleuler, zu Stellvertretern die Herren Schumann und I. Das Fastnachtsfest nahm in allen Teilen einen befrie enden Verlauf und war von den Mitgliedern und deren Angehörigen äußerst stark besucht, sodaß sich oft die Räumlichkeiten der Zentralhalle als zu klein erwiesen. Aufgenommen wurden zwei Turner. Letzte Nachrichten. Bethmann Hollweg unter den Landwirten. Das Bankett des Landwirtschaftsrats. Berlin, 16. Febr. Bei dem Bankett des deutschen Landwirtschaftsrates hielt der Präsident Graf von Schwerin=Löwitz die Festrede, in der er ausführte, die Landwirtschaft würde von Jahr zu Jahr mehr ihrer Aufgabe gerecht, unser Volt selbständig zu ernähren. Was die Landwirtschaft erreicht habe, habe sie nicht aus Kosten unseres Gewerbestandes erreicht. vorigen Jahre sei Fürst Bülow, dessen hohe unvergeßliche Verdienste um die Landwirtschaft nie vergessen werden würden, aus dem Amte geschieden. Sein Nach folger sei von Jugend auf mit dem Stande der Land wirtschaft verwachsen, habe ihr immer lebhafte Förderung zuteil werden lassen, und seine Berufung sei von der deutschen Landwirtschaft ausnahmslos mit der größten Freude begrüßt worden. Graf Schwerine Rede tlang in ein Hoch auf deu Kaiser, die Bundesfürsten und die freien Städte aus. Freiherr von Soden begrüßte sodann die Gäste, in erster Linie den Reichskanzler. Sodann hielt der Reichskanzler von Bethmann Hollweg folgende Rede Reine Herren! Für die freundliche Begrüßung, die mir in Ihrem Kreise durch Ihren verehrten Herrn Präsidenten und durch den Herrn Vorredner zuteil geworden ist, bin ich aufrichtig dankbar. Es ist nicht das erste Mal, daß Sie mir gestatten, Ihr Gast zu sein, und, wenn auch im Nebenamt darf ich mich doch als Ihren Berufsgenossen betrachten. Ich bitte aber, darauf kein besonderes Gewicht zu legen, denm mein hochverdienter Herr Amtsvorgänger, der Fürst v. Billow, gehörte zu den Kanzlern ohne Ar und Halm und hat sich doch um die deutsche Landwirtschaft Verdienste erworben, die ihm nie vergessen werden können und deren zu meiner großen Freude der Herr Graf v. Schwerin Löwitz vorhin unter Ihrer allgemeinen: Zustimmung mit Dank und Anertennung gedacht hat.(Bravo.) Für die vom Fürsten Vismarck inaugurierte und vom Fürsten Bülom fortgesetzte Wirtschaftspolitit bin ich in meinen bisherigen Aemtern so oft öffentlich eingetreten, oaß es leiner Versicherung bedarf, daß ich an dieser Politik fest halten werde.(Bravo!) Graf Schwerin hat mit Recht hervor gehoben, daß diese Politil nicht nur den Interessen der Land wirtschaft, sondern auch denen von Gewerbe, Handel und In dustrie dient. Einen der schlagendsten Beweise erblicke ich darin, daß Deutschland die letzte große Wirtschaftskrisis ohne wirt lich gefährliche Erschütterungen überwunden hat und überwin det.(Beikall). Aber meine Herren, ich will nicht eigentlich von Politicis reden, sondern mich freuen, unter deutschen Landwirten weilen zu dürfen. Was der Landwirt in seinem Beruf jahrans, jahrein üben muß, Unverdrossenheit, Ausdauer und Geduld, ist auch mir nötig, wie das tägliche Brot.(Heiterleit. Zwischen Saat und Ernte liegt auch in der Politil eine lange Zeit, nnd wer bei schlechtem Wetter gleich das Vertrauen verlieren wollte, der tangte zum Staatsmann so wenig wie zum Landwirt. All die Hagelschauer der Kritik, die auf mich nie dersausen, machen mich nicht irre, wobei mir als Wetterschutz nicht so sehr der schon etwas abgetragene Mantel des Philo sophen dient, den mir freundliche Mitmenschen immer wieder um die Schultern hängen(große Heiterleit), als die Ueberzeugung, daß mir die Pflicht gegen Kaiser und Reich zu handeln gebictet, wie ich handele.(Lebhafter Beifall.) Vor Ihnen meine Herren, die Sie aus allen Gauen unseres Vaterlandes, auch aus dem Süden her, zusammengekommen sind, betone ich hier besonders gerne die Pflicht gegen das Reich. Sie wissen, um die Angriffe besonders scharf und verletzend zu machen, stempelt man mich zum preußischen Partikularisten und sagt mir Mißachtung süddeutschen Wesens nach. Ich wüßte nicht, wie ich deutscher denken könnte, als wenn ich Preußens Beruf, wie ich es neulich ausgesprochen habe, darin erblicke, sich selbst start zu erhalten, dann aber seine Stärke in den Tienst des Reicher zu stellen.(Bravo!) Und wenn ich neben die Eigenart Bayerns, Schwabens und Sachsens auch die Preußens als berechtigt hingestellt habe, so glaube ich, meine Herren, darin gerade von deutschen Landwirten verstanden zu werden.(Sehr richtig!) Am treuesten und zähesten hält an der Eigenart seiner Heimat und seines Stammes der deutsche Bauer, der deutsche Landwirt fest. Noch nie aber habe ich wahrgenommen, daß er sich in der Liebe zu unserem gemeinsamen Vaterland von irgend zemand übertreffen ließe.(Bravo!) Möge es immer so bleiben. Möge die deutsche Landwirtschaft dem deutschen Volte nicht nur Fleisch, und Brot, sondern als edelste Gabe Männer darbringen, die, gesund an Leib und Seele, über ihren eigenen berechtigten Wünschen, über der Liebe zur engeren Heimat niemals die Pflichten gegen die Allgemeinheit und das große Vaterland vergessen.(Lebhafter Beifall.) Dann wird auch die Reichsregierung ihre Arbeit für das Wohl der Landwirtschaft wie bisher mit Freudigkeit und voller Kraft in dem Bewußtsein tun können, camtl nicht agrarischen Sonderinteressen, sondern der Gesamtheit unseres gesamten Volkskörpers zu dienen.(Bravo. Die deutsche Landwirtschaft blühe und gedeihe; sic lebe hoch (Lebhafter Beifall.) Aus dem deutschen Reichstage. Berlin, 16. Febr. Die Wahlprüfungstom mission des Reichstags hat die Wahl des Konservativen v. Kaphengst(Frankfurt) für ungültig erttärt. Berlin, 16. Febr. Der Seniorenkonvent de Reichstages hat sich dahin verständigt, daß nach dem morgigen Schwerinstag, an dem der Toleranzantrag des Zentrums zur Verhandlung kommt, der Rest der Woche und die ganze nächste Woche dem Etat des Reichsamts des Innern vorbehalten bleibt. Dazwischen wird nur eingeschoben werden die Verhandlung der sozialdemokratischen Interpellation, die sich auf Aeußerungen des Ministerpräsidenten von Bethmann Hollweg bei der Wahlrechtsverhandlung des Abgeordnetenhauses, über das Reichstags Wahlrecht bezieht. *„* Mülheim(Rhein), 16. Febr. Amtliches Wahl resultat. Abgegeben wurden 40980 Stimmen; di von entfielen auf den Abgeordneten Marx(Zentr.) 20375 Stimmen, auf Erdmann(Soz.) 10922, auf Falk(natl. 8462 und auf Hoemann(freikons.) 1135 Stimmen. Zersolittert waren 24 Stimmen. Die Stichwahl zwischer Marx und Erdmann findet am 26. Februar statt. Verschärfung der Geschästsordnung im Landtag. Berlin, 16. Febr. Ein Antrag auf Verschär sung der Geschäftsordnung ist im Abgeord netenhause eingebracht worden, der indes keine nähe ren Angaben und Vorschtäge über die Art der Aenderung enthält. Der Antrag, der von der gesamten konser vativen Partei unterschrieben ist, hat folgende Wortlaut: „Das Haus wolle beschließen, seine Geschäftsordnung dahin abzuändern, daß wirksame Bestimmungen zur Aufrechterhaltung der Ordnung des Hauses und zur Einschränkung von Reden, welche die Zeit des Hauses un gebührlich in Anspruch nehmen, getroffen werden.“ Die Schiffahrtsabgaben. Berlin, 16. Febr. Die„Nordd. Allg. Ztg. chreibt: Nachdem der Bundesrat zur Frage der Schif ahrtsabgaben Stellung genommen hat, wird der zoraussichtliche weitere Verlauf dieser Angelegenheit einem Teil der ausländischen Presse lebhaft erörtert Dabei begegnen wir Ausführungen, die von Vorstellunden ausgehen, daß die Reichsregierung zur einseitigen Lösung der Frage ohne Rücksicht auf die bestehenden Verträge mit den ausländischen Staaten greifen könne. Terartige Vorstellungen sind irrig. Bei den weiteren Verhandlungen der Schiffahrtsabgabenfrage ist nur der Weg der freundschaftlichen Verständigung gangbar. Den Wahlrechtstrawall in Neumünster, üder den schon unter„Nah und Fern“ auf der 1. Sei berichtet wird, schildern neuere Mitteilungen wie folgt: Hamburg, 16. Febr. Zuverlässige Augenzeuger berichten noch über den Wahlrechtskrawall in Neumünster Die Schutzleute wurden nicht nur mit Steinen un Lusihveln sombardiert, sondern auch von mehreren Vorsaison=Preise in der Maß=Abteilung! Die auffallend niedrigen Preise, die ich vor Geginn der eigentlichen Saison eintreten lasse und die mir eine ununterbrochene Beschäftigung meiner Arbeitskröfte auch währeno dieser Zeit ermöglichen sollen, gelten dieses Mai von 18. Februar bis 5. März. Ich liefere, innerhalb dieses Zeitraumes bestellte Maßgarderobe, ungeachtet der außergewöhnlich niedrigen Preise unter weitgehendster Garantie für fehlerfreien Sitz und tadellos feine Schneiderarbeit:—: Einreihige Joppen=Anzüge nach Maß 1 aus prima deutschen Stoffen zu Der 20°4. Einreihige Joppen=Anzüge nach aus prima englischen Stoffen zu GS Frühjahrs=Paletots nach deutsch oder engl. zu 58 bezw. 655) Sarrmann Rotweg 24. Fernsprecher 691. ten beschossen. Ein Geschoß hätte um ein Haar den Polizeikommissar Gutmann getroffen. Der Polizeiser ant Kaehler wurde durch einen Stein aus dem dritten Stock eines Hauses schwer verletzt. Erst als die Schutzleute die mit Waffen vordringende Menge nicht ehren konnten, ging eine kompagnie des 163. gimente vor. Der Hauptmann ließ scharf laden und anlegen. Erst jetzt sloh wild erregt die Volksmenge. Das Militär gab keinen Schuß ab. Kassel, 16. Febr. Um Mitternacht veranstalteten etwa 5000 Sozialdemotraten aus dem Friedrichsplatz eine erregte kundgebung gegen die Wahlrechtsvorlage. Sie verhöhnten die eeinschreitende Schutzmannschaft und zerstrenten sich erst, nachdem zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden waren. Ein deutsches Handelsabkommen mit Kanada. Montreal, 16. Febr. Ein handelspolitisches Abkommen zwischen dem Deutschen Reich und Kanada ist gestern unterzeichnet worden. Burzews Tod. Petersburg, 17. Februar. Der Untersuchungsrichter für besonders wichtige Angelegenheiten, Burzem, der nach Kasan zur Auftlarung der Unterschleife in der Intendantur gesandt war, ist plötzlich gestarben. Es geht das Gerücht, Burzew sei vergiftet worden. *** Untergang eines dänischen Frachtdampsers. Grimstad, 16. Febr. Der dänische Dampser „Cambedja“, der mit Stückgut und Holzladung von Frederikstad nach Südafrita ging, ist heute nacht bei Hesnacs untergegangen. Der Dampfer Activ rettete 13 Mann der Besatzung. Ein Boot mit 16 Schiffbrüchigen wird vermißt. Großer Musenmsraub. Berona, 17. Febr. Im Museum wurde ein großer Raut ausgeführt. Während der öffentlichen Besuchszeit wurden von unbekannten Tätern sechs tostbare alte Gemälde aus der Schule des Borgognone, ferner fünf Schlachtenbilder und außerdem 1 Schäferbild von einem unbetannten Meister gestohlen. Verschiedenes Essen, 16. Febr. Gestern nachmittag wurde der Schutzmann Jöllenbeck in der Kurzen Straße durch einen Revolverschuß in die Brust schwer verletzt. Der Täter, ein Arbeiter Michael Gasze hatte sich in der genannten Straße herumgetrieben. Obwohl er wiederholt aufgefordert wurde, die Straße zu verlassen, kam G. der Aufforderung nicht nach. Der Schutz mann wollte nun zur Feststellung der Personalien schrei ten. In diesem Augenblick zog Gasze den Revolver und brachte dem Beamten die Verletzung bei. Der Täter wurde verhaftet. Duisburg, 16. Febr. Die ausständischen Hoch ofenarbeiter der Friedrich=Alfred=Hütte in Rheinhausen haben heute die Arbeit bedingungslos wieder aufgenommen. Bückeburg, 16. Febr. Die Fürstin=Mutter Hermine zu Schaumburg-Lippe ist heute morgen um 9 Uhr im Alter von 82 Jahren gestorben. Halle a.., 16. Febr. In der heutigen Schlußverhandlung über die Straßenkrawalle während des Ausstandes von Mausfeld wurden die Angeklagten zu Gefängnisstrafen von 1 Jahr verurteilt, und zwar sämtlich wegen qualifizierten Landfriedensbruchs, einer außerdem wegen Beamtenbeleidigung und ein anderer wegen versuchter Nötigung. München, 16. Febr. Die Kammer der Abgeordneten hat mit 82 gegen 42 Stimmen das Malzaufschlaggesetz angenommen. Gratis und franko bieten wir jedem Leser dieser Zeitung eine Probedose Restle's Kindermehl zum Versuche an. Diese Nahrung hat sich für Säuglinge und schwächliche Kinder und auch ganz besonders als Stärtungsmittel für Magenkranke, Genesende und Greise hervorragend bewährt. Man schreibe an die Restle=Gesellschaft, Berlin S. 42, welche die Probe nebst ilustrierter Broschüre über Ernährung kostenfrei versendet. Recht locker muß der Kuchen sein, wenn er gut bekommen soll. Man versuche Dr. Oetkers Gesundheits=Kuchen. Zutaten: 100 Gr. Butter, 100 Gr. Zucker, 4 Eier, das Weiße zu Schnee geschlagen, 250 Gr. Weizenmehl, 1 Päckchen Dr. Oetkers Backpulver, das abgeriebene Gelbe einer halben Zitrone, 4 Eßlöffel voll Milch. Zubereitung: Die Butter rühre zu Sahne, gib Zucker, Eigelb, Milch, Mehl, letzteres mit dem Backpulver gemischt, hinzu und zuletzt das Zitronengelb und den Eierschnee. Fülle die Masse in die gefettete Form und backe den Kuchen in ca. ¾ Stunden. Dr. Oetkers Gesundheits=Kuchen ist sehr leicht verdaulich für Kinder und Krante.- Alle für den Körper notwendigen Nährstofse sind in ihm enthalten. Läßt man solch ein Stück Kuchen in warmer Milch zergehen, so gibt dies eine vorzügliche Speise für kleine Kinder. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Wirts Heinrich Gettler in Dümpten wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Mülheim(Ruhr), den 10. Februar 1910. Königliches Amtsgericht. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Mülheimer Malzsabrik, Kufferath& Schele, G. m. b. H. in Mülheim=Ruhr, wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hier durch aufgehoben. Mülheim(Nuhr), den 11. Februar 1910. Königl. Amtsgericht. Konkursverfahren. In der Konkurssache über das Vermögen des Vannnternehmers Hugo Nöllenburg, in Firma Friedr. Nöllenburg& Sohn hierselbst wird Termin zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Uhr, Forderungen auf den 2. März 1910, vormittags 113 Zimmer Nr. 10, anberaumt. den 12. Februar 1910. Große Versteigerung— im Saale des Wirts Panl Hoffmann, hier. Freitag, 18. Febr., vorm. 10 Uhr werde ich im freiwilligen Auftrage wegen Fortzug einer Familie von hier folgende Gegenstände: 2 Bettstellen mit Matratzen, 1 Plüschsosa, 1 Chaiselonque, 1 großen Ausziehtisch, 1 Kleiderschrank, 2 Tische, Stühle, 1 Waschmaschine, 1 Blumenkorb, 1 Nähmaschine, 3 Lampen, 2 Serviertischchen, 2 Nachtkonsölchen, Schuhe und verschiedene Haushaltungsgegenstände öffentlich meistbietend gegen bar versteigern. Die Sachen sind gebraucht und vorher zu besichtigen. W. Kötter, Auktionator, Rheinische Str. 4. Nach mehrjähriger prakt. Tätigkeit in Krankenhäusern und Kliniken, zuletzt als 1. Assistenzarzt an der Universitätsklinik für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfkrankheiten in Rostock(Prof. Körner) habe ich mich Lonberg 425 als Arzt niedergelassen. Sprechstunden —10 und—5 Uhr. DirmeurBlank prakt. Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer. Täglich grosses Kanstier Kontert des Originat-Wiener Schrammelduarietis U Schönbrunner. Entree frei. Entree frei. Bekanntmachung. zugelaufen wurde anget1 langhaariser Schäfe heneiger EichserZwangsversteigerung. Am 18. Februar, vormittags 11 Uhr, versteigere ich bei Wirt Hofsman hierselbst ein eichen. Küffet, ein Vertikow, 1 grüne Plüschgarnitur, 1 Wäscheschrank, ein Hofa mit rotem Bezug, 1 Sofatisch mit Plüschdecke, 3 Kohrstühle, 1 Osen, 2 Oelbilder, 1 Sild mit brannem Rahmen, 1 Parometer öffentlich meistbietend gegen bare Zahlung. Mülheim-Ruhr, den 17. Februar 1910. Günther, Gerichtsvollzieher. Am 18. d8. Mts, vormittags 11½ Uhr, versteigere ich öffentlich meistbietend im Pfandlokale am Froschenteich gegen Barzahlung: ein grünes Plüschsofa. Bangemann, Gerichtsvollzieher in Mülheim. Als meldet hund. Alstaden, den 16. Febr. 1910. Der Bürgermeitter: Kewer. Ein junger Schreidgrhnist sofort gesucht. Bangemann, Gerichtsvollzieher, Oststraße 15. Wegzugshalberschöne abgeschl. 1. Etage Göthestraße 11, bestehend aus 5 Räumen nebst Küche, Badezimmeru. allen Bequemlichkeiten zum 1. April zu vermieten. Heiur. Becker, Göthestr. 11. 172) 3. abgeschl. Etage bestehend aus 5 hellen Räumen, an k uderlose Familie zu verm. Geschw. Steinhaus, Bachstr. 1. 172) Agenten und Platzvertreter für erstkl. Leder= u. Schuh=Creme, Leder=Appretur und Schwärze, Putzcreme, Maschinen=, Wagen=, HufFetie, techn. Oele und Fette etc. werden bei hohem Verdienst gesucht. Metters& Feis, Unkel, Wegen Erkrankung des jetz suche auf sofort ein tüchtiges Mädehen. Hülse vorhanden. Große Wäsche außer dem Hause. Näheres Wilhelmstr. 25.(Privat). Portwein Espana. * Vorzüglicher Dessertund Krankenwein, Fl. 1,65, 5 Fl. 7,50. 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Februar, von 10—1 Uhr vorm. und—8 Uhr nachm. in der Petrikirche satt und zwar für die Wähler der Straßen mit den Anfangsbuchstaben A bis&a Turmeingang rechts „„„ G bis M„ links N bis 8, sowie für die Wähler aus Menden und Holthausen Eingang Chorkammer. Die Kirchmeister. 1721 Luisenschule. 3. 4. Am Dounerstag. den 17. Februar, von 10—12 Uhr und am Freitag, den 18. Februar, von 11—12 Uhr, nehme ich auch noch Anmeldungen von Schülerinnen entgegen. Meyer. Bekanntmaehung. Unter Bezugnahme auf§ 3, Absatz 2 des Gesetzes vom 28. Mai 1894, betreffend den Schutz des Brieftaubenverkehrs im Kriege, werden nachstehend die Namen derjenigen Vereine, deren Mitglieder statutengemäß ihre Tauben der Militärverwaltung zur Verfügung gestellt und ihren Wohnsitz im Stadtkreise Mülheim a. d. Ruhr haben, zur öffentlichen Kenntnis gebracht: 1. Briestaubenliebhaber Club Mülheim a. d. Ruhr, 2. Brieftaubenliebhaber=Verein„Fortuna“, Mülheim a. d. Ruhr, „„Wiederkehr=Siegespalme“,„ „„Columbia“,„ 6.„„Kriegssporz„ 7.„„Pfeil“, Mülheim=Holthausen, 8.„„Vaterland“,.=Broich, 9.„„Pfeil“,.=Saarn, 10.„„Heimatliebe“,.=Styrum, 11.„„Viktoria“,.=Styrum, 12. Militärbrieftauben=Liebh.=Verein„Heimkehr“,.=Styrum. Mülheim a. d. Ruhr, den 5. Februar 1910. Der Oberbürgermeister: J..: Schacht. Zivilstand des Standesamts 1 Frlülheim u. d. Ruhr vom 15. Februar 1910.(Nachdr. verb.) Geburten: Anna, T v Johann Asbeck. Heiraten: Friedrich Lantermann, M. Broich, m Katharina Bruckhoff. Gottfried Keßler, Unna, m Gertraud Loh, Unna. Sterbefälle: Helma Augusta Reuter geb. Röwekamp, 58 J. Alma Betty Marie Rohrberg, 1.,.=Broich. Wiühelmine Vittinghoff, 1 J. Bekanntmachung. Auszug aus der Polizei=Verordnung der Königlichen Regierung vom 25. November 1904, betreffend die Komunalwege (.=Bl. S. 412). § 4. Die Eigentümer von Bäumen, deren Aeste über den Rand eines Komunalweges hinausragen, sind verpflichtet, letztere bis zur Höhe von 4 Meter abzuhauen. Die Hecken an den Komunalwegen müssen alljährlich vor dem 1. April geschoren werden und dürfen nicht über .30 Meter hoch sein. S 15. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen werden, sofern nicht nach den allgemeinen Strafgesetzen eine höhere Strafe verwirkt ist, mit einer Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder im Unvermögensfalle mit verhältnismäßiger Haft bestraft. Vorstehende Bestimmungen werden hierdurch mit der Aufforderung zur allgemeinen Kenntnis gebracht, das Abästen der Bäume und das Beschneiden der Hecken rechtzeitig d. h. vor dem 1. April ds. Is. vorzunehmen, da anderenfalls Bestrafung erfolgen und außerdem die Ausführung der erforderlichen Arbeiten auf Kosten der Säumigen zwangsweise angeordnet werden müßte Alstaden, den 17. Januar 1910. Die Polizeiverwaltung. Der Bürgermeister: Kewer. von F. Soennecken, mit Vorwort von Gch. Rat Prof. Reuleauz. 100 Auflagen in 4 Jahren- Ministeriell empf. hlen Zum Selbstunt“: I. Tell(vollst. Lehrg.) m. 1 Ausw. Federn M.50 II. 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Mai 1897, betreffend den Schutz des Briestaubenverkehrs im Kriege, bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Mitglieder: 1. des Briestaubenliebhabervereins„Kourier", 2.„„„Schwalbe“, 3.„„„Wiedersehen“, 4.„„„„Fürs Vaterland“, sämtlich zu Alstaden, ihre Brieftauben statutengemäß der Militärverwaltung zur Verfügung gestellt haben. Alstaden, den 3. Februar 1910. Die Polizeiverwaltung. Der Bürgermeister: Kewer. Gemeinsame Ortstrantentasse Broich=Speldorf zu Mülheim a. Ruhr-Broich. II. Nachtrag zu dem Statut der gemeinsamen Ortskrankenkasse Broich=Speldorf zu Mülheim(Ruhr) Broich. Zufolge Beschlusses der ordentlichen Generalversammlung vom 30. November 1909 wird das vom Bezirksausschuß zu Düsseldorf am 30. Dezember 1907 genehmigte Statut wie folgt abgeändert bezw. erweitert: Artikel 1. § 20 Absatz 1 und 2 erhält folgende Fassung: K. Sterbegeld für Kassenmitglieder. S 20. Für den Todesfall eines Mitgliedes gewährt die Kasse ein Sterbegeld im vierzigsachen Betrage des durchschnittlichen Tagelohns(§ 12), d..: a) für Mitglieder der ersten Klasse von 200 Mk. b) für Mitglieder der zweiten Klasse von 160 Mk. c) für Mitglieder der dritten Klasse von 120 Mk. a) für Mitglieder der vierten Klasse von 100 Mk. e) für Mitglieder der fünften Klasse von 80 Mk. 1) für Mitglieder der sechsten Klasse von 40 Mk. Artikel 2. Gegenwärtiger Nachtrag tritt nach erfoltger Genehmigung in Kraft. Mülheim(Ruhr)=Broich, den 30. November 1909. Der Vorsitzende des Vorstandes: Fr. Schmitz. Genehmigt: Düsseldorf, den 14. Januar 1910. Namens des Bezirks=Ausschusses II. Abteilung. Der Vorsitzende. In Vertretung: Komtel. B. A. I C. 28/10. 8. Vorstehender Statutnachtrag wird hiermit zur öffentlichen Kentnis gebracht. Mülheim(Ruhr)=Broich, den 9. Februar 1910. Der Vorstand. Wroipfen. Ihnen dringend den Besuch unserer •4 Fr Se.T Die Vorteile, die wir Ihnen bieten, sind bedeutend. 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