Erscheint der Sonn= und Festage. Bezugspreis für den Monat 65 Pfg, einschließlich (Unstrierter Sonntagsbeilage; mit achtseit. Ulustriertem Familienblatt 75 Gfg, Postbezug vierteljährlich 2.25 Me. Einrückungsgebühren für die einspaltige Petitzeile oder deren 15 Wfg., im Reklat Raum 15 Pig, 40 Pfg.— An im Reklamen=Teile Pfo.— Anzeigen von auswärts kosten 20 Pfg, die Petitzeile. Bei Wiederholungen wird entsprechender Nachlaß gewährt. Wemernt Ausu1 r. 128. Amtliches Kreisblatt für den Stadt= und Landkreis Mülheim a. d. Ruhr.mert. Offizielles Organ für die amtlichen Veröffentlichungen des Kreisausschusses, des Amtsgerichts, der Stadtverwaltung und der Landbehörden. Chefredakteur: G. Ottweiler, Mülheim(Ruhr).— Verlag: Mülbeimer Zeitung G. m. b. H.— Druck von Ernst Marks in Mülheim(Ruhr).— Hauptoeschäftsstelle: Favinahoferstroße 38. Thefedakteur: H. Ottweller, Wülheim(ahr).— Verlag: Mülheimer, Zeitung Geschastsnelten: Aisteben: ung. Priezn, Wühelustr. Bu.— M. Mrosich; Zals 90 M.=Speldo M.Broi 9.“: Kurt Schloßstr. 3. Frar 8! Nathausp' 9p.&am Trn: Grust heim Martt Png. Fr. Buchtoß u—d Mißgus Kürd, Schloßstr. 3.— Heißen: Franz, Kloßtexmann,„athaugtigt.— M.Saarn: Ernst Winternheim, wrarktplat, eldorf: Fritz Buchloh und Wilh. Anhäuser, Duisburgerstr.— M.=Styrum: Joh. Schulten, Mülheimerstr. 62 und 92—94. Ne 7 Montag, 10. Januar 1910 P. Johraang Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. „ auf die Mülbeimer Zeitung = werden jederzeit in unserer Haupt= geschäftsstelle, unsern Zweigstellen, wie auch von sämtlichen Zeitungsboten = entgegengenommen. Bezugspreis für den Monat krei ins Haus 6s Pig.,(einschließlich Unsirierter Mlochenbeilage). Jecer Adonnent(bei Verheirateten auch die Shekrau) ist geger Unfall mit Codeserleig mit 6oo Mark verlichert. Deutsches Reich. Berliner Nachrichten. Der Kaiser begab sich am Freitag, dem Todestag der Kaisertn Augusta, seiner Großmutter, nach Charlottenburg, um im dortigen Mausoleum am Sarkophag der Verstorbenen einen Kranz niederzulegen.— Die Rittelmeerfahrt des Kaiserpaares wird, wie die „Tägl. Rundsch.“ erfährt, kaum vor Ausgang März angesetzt werden. Die Vorbereitungen auf der„Hohensollern“ gelten der alljährlich wiederkehrenden Instandsetzung.— Der Konflikt zwischen der elsässischen Regierung und den Bischöfen von Metz und Straßburg wegen des Beitritts katholischer Lehrer in den Allgemeinen deutschen Lehrerverein ist durch eine Zustimmungs= und Dankadresse des Straßburger Weihbischofs Zorn v. Bulach, eines Bruders des Staatssekretärs, an den Straßburger Bischof Fritzen nicht freundlicher geworden. Die Adresse des Weihbischofs trägt die Unterschriften vieler Katholiken.— Die ReichstagsInterpellationen über die mecklenburgische Verfassung und die Kattowitzer Beamten=Maßregelungen wird laut„Tägl. Rundsch.“ der Reichskanzler persönlich beantworten, zu der zweiten Interpellation wird auch Staatssekretär Krätke sprechen.— Der Unterstützungsfonds für Witwen und Waisen von Lehrern in Preußen sowie für ausgeschiedene Lehrer und Lehrerinnen ist laut„Voss. Ztg.“ den gesteigerten Lebensbedürfnissen entsprechend erhöht worden. Die Staatsregierung hat damit einen Wunsch des preußischen Landtags in der vorigen Session verwirklicht. Der Fonds hat in dem letzten Jahre schon wiederholt erhöht werden müssen.— Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Berlin: Unmittelbar nach Zusammentritt des Reichstages wird diesem ein Gesetz über die Schaffung eines Kolonial= gerichtshofes vorgelegt werden, das in dritter und letzter Instanz in allen Kolonialsachen Recht zu sprechen berufen ist. Ebenso steht die Vorlage eines Gesetzes über die Regelung der Rechtsverhältnisse der Kolonialbeamten bevor.— Der„Boss. Ztg.“ wird aus Nürnberg gemeldet: Der nati onalliberale Verein in Nürnberg erklärt, auch das eventuelle Ausscheiden der nationalliberalen Partei aus dem bayerischen Block werde keinerlei Aenderungen in den bewährten freundschaftlichen Beziehungen zur freisinnigen Partei herbeiführen. Reichstag und Bundesrat. Die Interpellation über die mecklenburgische Verfassung wird laut„Berl. Tagebl.“ in der Reichstagssitzung vom 11. d. M. doch vom Stellvertreter des Kanzlers beantwortet und vom Hause besprochen werden, sodaß die Besprechung der zweiten Interpellation über die Maßregelung Kattowitzer Lehrer und Beamten erst am Mittwoch vorgenommen werden wird.— Die Antwort des Reichskänzlers wird ganz sicher in der Mit#teilung des Bundesrats=Beschlusses zu der Angelegenheit. bestehen, und dieser Beschluß geht zweifellos dahin: die Frage ist Landesangelegenheit, in die sich das Reich nicht einmischt.— Der Bundesrat wird sich in seineu nächsten Sitzungen mit Vorlagen beschäftigen, die für den Reichstag ausgearbeitet sind. Darunter befinfinden sich laut„Voss. Ztg.“ die Entwürfezüber die Arbeitskammern, die Stellenvermittlung und die Reichsversicherungsordnung.— Das Handelsabkommen mit Nordamerika läuft am 7. kommenden Monats ab. Ob ein Handelsvertragsentwurf dem Bundesrat zugehen wird, hängt von dem Verlauf der schwebenden Verhandlungen zwischen Berlin und Washington ab Das auswärtige Amt und die„Tägl. Rundschau“. Den Angriffen der Tägl. Rundsch.“ gegen das Aussrärtige Amt im Falle Renschhausen tritt die Nordd. Allg. Ztg. in einer längeren Darlegung entgegen. Die „Tägl. Rundsch.“ hatte u. a. behauptet, die Firma Renschhausen habe ihre marokkanischen Ansprüche mangels einer Unterstützung von deutsch=amtlicher Seite veräußern müssen. Das Auswärtige Amt habe nicht einmal deutsche Banken zur Vorstreckung der Bausumme für das völlig lichers Lhjekt des Molenbaues in Tanger veranlaßt, so daß Renschhausen sich genötigt sah, seine Forderung an französische Banken, die sofort zugriffen, zu verkaufen. Ständiger Beirat für Post= und TelegraphenAngelegenheiten. Zu dem im Reichstage eingebrachten Antrag auf Bildung eines ständigen Beirats für Post= und Telegraphen-Angelegenheiten durch Vertreter des Handels, der Industrie, der Landwirtschaft und des Handwerks sagt die Bochumer Handelskammer in einem Gutachten an den deutschen Handelstag:: In dem Beirat müssen Handel, Industrie, Handwerk und Landwirtschaft mindestens die Hälfte der ihm angehörigen Mitglieder stellen, sonst könnte die Einrichtung eher zum Schaden als zum Nutzen von Verkehr. Handel und Industrie ausschlagen. Auch die Erfahrungen mit dem Sachverständigen=Beirat für das Eisenbahnwesen sind nicht durchweg befriedigend. Zu dem liberalen Einigungs=Programm hat die deutsche Volkspartei in ihrer Landesversammlung zu Stuttgart bereits in zustimmendem Sinne Stellung genommen. Die nächste beschlußfassende VersammGrlspen an einer Selacgen beuischen feslnigen Boiste, partel ist nicht zu zweifeln. Ein Versehen. In der Hellfeldschen Widerklage gegen den russischen Fiskus hat der Staatssekretär des Auswärtigen Amts bekanntlich den Kompetenz=Konflikt gegen die vom Berliner Amtsgericht verfügte Beschlagnahme russischen Staatsvermögens erhoben. Da der Konflikt gegen ein preußisches Gericht erhoben wurde, so konnte er, wie die„Köln. Ztg.“ hervorhebt, auch nur von dem preußischen Minister des Auswärtigen, d. h. dem Reichskanzler ausgehen.„Das Schreiben, das die Rechtsgrundlage des weiteren Verfahrens zu bilden hat, ist unterzeichnet: Der preußische Minister des Auswärtigen, i. V. v. Schön. Herr v. Schön ist nun aber der erste Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, der nicht zugleich Mitglied des preußischen Staatsministeriums ist. Es fehlt also jede rechtliche Unterlage für die Vertretung des preußischen Ministers des Auswärtigen durch Herrn v. Schön. Da dieser ganz äußerliche Umstand möglicherweise zur Anfechtung des Verfahrens führt, so empfiehlt die „Köln. Zeitg.“ auch hier nach dem Buchstaben des Gesetzes zu verfahren. Der Direktor des Hausabundes und die Angestellten. Auf der Tagung des Hansabundes in Bromberg führte Herr Oberbürgermeister Knobloch, Direktor des Hansabundes, zur Frage„Hansabund und Angestellte“ folgendes aus: Der Berücksichtigung der Interessen der Angestellten(Handlungsgehilfen) sei ein ausgedehnter Spielraum im Hansabund gegeben.„Es denke niemand daran und könne niemand daran denken, die nach Tausenden zählenden Angestellten anders zu behandeln, als andere. Der Hansabund sei eine Gemeinschaft, die das ganze deutsche Bürgertum in seinem erwerbenden Teile umspannen wolle und umspanne. Der Hansabund wolle positive: Arbeit Hand in Hand mit den Parteien und der Staatsregierung leisten, um mehr als bisher in der Gesetzgebung und Politik die jetzt nicht genügend vertretenen Interessen des Bürgeriums zu schützen und vorwärts zu führen. In einer kurzen Diskussion, an der sich in erster Linie Angestellte beteiligten, kam zum Ausdruck, daß mit Rücksicht auf die Lage der Angestellten und ihr Verhültnis zu den Prinzipalen und behufs besserer und wirksamerer Estendmachung ihrer Wünsche der Eintritt in den Hansabund wohl zu empfehlen sei. Ausland. Frankreich. — Ein Kampf französischer Truppen mit 150 chinesischen Fahnenflüchtigen der regulären Armee Chinas hat in Saigon stattgefunden. Da sich die Chinesen weigerten, dem bestehenden Vertrage entsprechend, die Waffen zu strecken, wurden sie nach einem heftigen Kampfe, bei dem sie zahlreiche Tote und Verwundete hatten zerstreut. Auf französischer Seite wurde ein Hauptmann getötet. Außerdem hatten die Franzosen 4 Leichtverwundete.— Der Zusammenstoß an der Grenze von Tripolis und Tunis war auch ernster, als es anfangs hieß. Reguläre türkische Truppen überschritten die tunesische Grenze und stießen auf eine kleine französische Abteilung. Die Türken gaben auf die Franzosen sofort Schüsse ab, die erwidert wurden, wobei mehrere Türken Verwundungen erlitten. Die Türken zogen sich dann auf tripolitanisches Gebiet zurück. Aus der Garnison Gebas entsandte der französische General Pistor sofort eine größere Abteilung mir Artillerie nach dem Orte des Zwischenfalis. Von den Türken war jedoch nichts mehr zu sehen. Beiden Zwischenfällen wird jetzt noch ein diple=iatisches Nachspiel folgen. Rußland. — Die russische Regierung beauftragte wegen Beschlagnahmé ihrer Staatsgelder in Berlin den Professor des Staats= und Völkerrechts Dr. Hatscher in Göttingen laut„Nat. Ztg.“ mit der Ausarbeitung eines Gutachtens.— Die Petersburger„Nowoje Wremia“ benutzt die Mitteilung des Staatssekretärs v. Schön an das Amtsgericht Berlin=Mitte zu neuen Ausfällen gegen die angeblich zu nachgiebige russische Regierung und besonders gegen Dynowski, dessen Mission darin bestehe, dem Herrn von sellfeld ein Weihnachtsgeschenk zu bringen. — Der Krieg gegen Japan soll auf persönliches Betreiben des Zaren geführt worden sein. Der in Paris lebendo, russische Revolutionär Burzew veröffentlicht wenigstens Geheimakten des russischen Auswärtigen Amtes. wonach Kaiser Nikolaus II. über den Kopf seiner Minister hinweg den Krieg eingeleitet hat. Ein einwandfreier Zeuge ist Burzew natürlich nicht. Griechenland. — Die Einäscherung des königlichen Schlosses zu Athen eine nächtliche Feuersbruust symholisiert das Ende mit Schrecken, das die Dynastie in Briechenland nehmen muß, wenn die dirtatorische Herrschaft der Militärpartei noch lange fortdauert. Friechenland, das vor 80 Jahren erst von der Türkei sich 1 eiß und durch das Londoner Protokoll zum selbstständigen Königreich erklärt wurde, spielte schon seinem ersten Könige, dem Prinzen Otto von Bayern, übel mit, den es nach 30jähriger Regierung einfach absetzte. Seit 1863 regiert Prinz Georg von Tänemark in der Hauptstadt der Hellenen. Er hat Freude und Leid mit seinem Volke in redlicher Weise geteilt und sich immer als gütiger Herrscher erwiesen. Gleichwohl waren es die Offiziere seines Heeres, die ihn als die ersten hätten schüßzen müssen, die Macht und Ansehen ihres Königs in den Staub zogen und an Stelle des Monarchen das Regiment führen. Ter Brand des griechischen Königsschlosses eröffnet eine unheilvolle Perspektivel— Massenbeförderüngen von Offizieren sollen zum griechischen Neujahr veröffentlicht werden: die Volksstimmung verlangt wegen der ungünstigen Staatsfinanzen Aufschub der Beförderungen. Aber der Militärbund will's, was bleibt dem Könige da übrig? Amerika. — Präsident Madriz von Nikaragua hat dem Staatsdepartement mitgeteilt, die Hinrichtung der Amerikaner Groce und Cannon habe sich als ungerechtfertigt erwiesene. Sin jahr Kommunalpolllik. Dies und das aus der stäcktischen Entwicklung und Verwaltung im Jahre 1999. II. Begonnen worden ist mit den Arbeiten für den Bau der steinernen Ruhrbrücke, und man hat endlich auch die Vorbereitungen für den Bau der Badeanstalt abgeschlossen. Somit ist, was die äußere Ausgestaltung der Stadt betrifft, dieder ein gut Stück Arbeit getan worden. Wenn man freilich an all die Pläne denkt, die noch in der Entwickelung sind, so könnte man es fast für möglich halten, daß die Verwaltung in dieser reichen Fülle die llebersicht verliere. In der Stadtverordnetensitzüng vom 4. Februar ist bekanntlich die Aufnahme der 12 Millionen=Anleihe bewilligt worden. Und in der Begründung dieser Anleihe liest man auch die Worte Schlachthaus und Rathaus. Der Oberbürgermeister teilte in jener Sitzung bereits mit, daß die Vorarbeiten zu dem Preisausschreiben für Entwürse zum Rathausneubau im Gange seien. Tarnach wird man wohl erwarten dürfen, daß das Von Nah und Fern. Das Drama von Meyerling. „Der Corriere delka Sera gibt einen Bericht der Sextella von Brescia wieder, die einen Journalisten zum Grafen Bettoni geschickt hat, der unter Rigra Botschaftssekretär in Wien war, zu der Zeit, als das Drama von Meyerling sich ereignete. Der Graf erzählte ausführlich, was damals die diplomatische Welt in Wien erfuhr, aber etwas Bestimmtes über den Verlauf des Dramas konnte er nicht aussagen. Er glaubt nur feststellen zu dürsen, daß der Erzherzog Rudolf sich nicht selbst getötst hat, sondern mit einem stumpfen Instrumente, etwa mit einer Champagnerflasche oder mit einem Hammer oder einem dicken Stock durch Zertrümmerung des Schädels getötet worden ist. Die Frage, von wem, kann der Graf nicht beantworten, er gibt aber der Annahme den Vorzug, daß der Erzherzog durch einen Jagdaufseher getötet wurde, dessen Frau er verführt habe. An der Leiche des Erzherzogs habe sich dann die Baronin Betsera getötet; der Jagdaufseher selbst sei nachher verschwunden. Auch diese Version bietet, wie man sieht, nichts neues. Graf Bettont meinte zum Schlusse, das Geheimnis sei bisher gut gewahrt worden; nachdem Graf Hoyas gestorben sei, sei Prinz Philipp von Koburg der einzige Ueberlebende, der an dem damaligen Jagdausfluge teilugenommen habe und genau wisse, was vorgegangen sei. Vielleicht bietet dieser Umstand auch die Erklärung dafür, warum diese alten Geschichten jetzt wieder aufgewärmt werden. * Das Rollschuhlausen auf den Straßen hat seit Weihnachten erheblich zugenommen; besonders werden einige verkehrsärmere Straßen von vielen Kindern als Tummeiplatz für den neuen Sport benutzt. Die Polizei in Hannover versendet jetzt nachstehende Mitteilung:„So erfreulich es ist, daß das Rollschuhlaufen den Kindern Gelegenheit bietet, sich auch in der ungünstigen Jahreszeit bei einer gesunden LeibesMaeiscgztisg, Preien zu bewegen, so haben doch anderseits die muanarstosigkeit der Läufer gegen Passanten und der von ihnen verursachte Lärm zu zahlreichen Beschwerden Anlaß gegeben. Das Polizeipräsidium hat daher die Schutzmannschaft erneut angewiesen, gegen Ausschreitungen beim Rollschuhlaufen vorzugehen. Besonders sollen das Laufen auf den Bürgersteigen, das Laufen in Reihe und Ketten von mehr als zwei Personen das Anhängen an Fuhrwerle, die Veranstaltung von Wettlaufspielen und die Verübung ungebührlichen Lärms durch Schreien und Pfeifen usw. nicht geduldet werden. Das Polizeipräsidium hofft, bei der Durchführung der Anordnung die Unterstützung der Eltern der vollschuhlaufenden Kinder zu finden und macht darauf aufmerksam, daß ein teilweises oder völliges Verbot des Rollschuhlaufens auf den Straßen erwogen werden muß, wenn es nicht gelingt, die damit verbundene Belästigung der Anwohner und des Straßenverkehrs auf ein erträgliches Maß zurückzuführen.“ „„ Allerlei Wetter. Während in der Ostsee, an der englischen Küste sowie in den spanischen Gewässern heftige Stürme der Schiffahrt groben Schaden zugefügt haben, herrscht in Holland richtiges Frühlingswetter. Die meisten Frühlingsblumen blühen bereits und eine sommerliche Temperatur herrscht.— Ganz Newhork liegt unter Glatteis. Der Fußgängerverkehr ist so gut wie aufgehoben; viele Passanten helfen sich damit, daß sie sich auf Schlittschuhen fortbewegen. Hunderte von Unfällen kamen vor.— Ein richtiger Winter ist im europäischen Kußland zu verzeichnen. In Petersburg herrschen 20 Grad Kälte, und muntere Feuer werden auf den Straßen unterhalten. Prinz Heinrich von Preußen, der das russische Weihnachtsfest am Zarenhofe verlebt hat, hat alle Schreiten des russischen Winters erleben können.— Iu den westeuropäischen Ländern wie auch in vielen Gegenden Deutschlands hält die frühlingsmäßige Temperatur an. *** — Die amerikanischen Multimillio näre lieben es, sich durch reiche Stiftungen im Inderesse des Gemeinwohls eine gewisse Popularität zu verschaffen. Die Witwe des bekannten Eisenbahnkönigs Harriman stiftete 10.000 Morgen Land und eine Million Dollar zur Anlage eines Volksparkes bei Newyork. Morgan und Rockefeller steuerten zu gleichen Zweten je eine halbe Million bei. — Von dem ehemaligen Rechtsanwalt Karl Hau, der wegen Ermordung seiner Schwiegermutter zum Tode verurteilt, dann aber zu lebenslänglicher Zuchthausstrafbegugeist####rde, dringt wieder einmal Kunde an die Oefgeutugrezt, Hau verfuchte zusammen mit einem Genossen, aus dem Zuchthaus Bruchsal auszubrechen. Der Plan war gut vorbereitet und wäre zweifellos geglückt, die beiden Gefangenen, die sich in einem Lagerraum des Zuchthaushofes versteckt hatteu, wurden jedoch von dem Hunde des Wärters entdeckt. — Dieer neute Aufforderung des preußischen Kultusministers zur vermehrten körperlichen Ausbildung der Jugend wird, so erwartet man, viele Gemeinden wieder vor die Lösung der Spielplatzfrage stellen; da sind jene ansereshaesden, Michseldke sel goläläch liche Seidel 3er. lich wurde in dieser Zeitung wieder einmal das Fehlen einer würdigen Stadthalle beklagt. Für diesen Bau sind bereits 160000 Mk. vorhanden, nämlich die 100.000 Mk., die anläßlich des Jubiläums der Firma Math. Stinnes gestiftet worden sind, und je 30.000 Mk. von Herrn Schmitz=Scholl und von dem verstorbenen Herrn Buchloh in Bonn. Außerdem hat Herr Karl Itzenplitz 30.000 Mk. für eine Orgel gespendet. Da ein Grundstück für dieses Haus ebenfalls vorhanden sein dürfte, so könnte unseres Erachtens auch hier nunmehr mit den Vorarbeiten begonnen werden. Die viel umstrittene Frage der Errichtung einer Studienanstalt im Anschluß an die höhere Töchterschule nach dem Lehrplane der Oberrealschule war am 6. März bis zum Herbst vertagt worden. Man wird also auch hierüber bald etwas hören müssen. In der Stadtverordnetenversammlung vom 29. März erklürte der Beigeordnete Linnemann auf eine Anfrage wegen eines Eingesandts in der Mülheimer Zeitung, daß die Vorarbeiten für eine Berbindungsstraße vom Tichterviertel zum Eppinghofer Bahnhof schon gemacht seien. Wir hoffen der entsprechenden Vorlage der Verwaltung bei der kommenden Etatsberatung zu begegnen. Es so''te übrigens, wie der Oberbürgermeister in derselben Stadtverordnetensitzung bemerkte, Vorsorge getroffen werden, daß er cie ece ce e e e als bisher. Die optimistische Meinung des Stadtoberhauptes, daß das schon im November oder Dezember geschehen könne, ist wohl durch die Eingemeindungsverhandlungen durchkreuzt worden. Stadtverordneter Allekotte sagte damals, daß der Januar oder Februar vielleicht geeigneter sein werde. Am 30. März ereignete sich in der Stadtverordnetenversammlung etwas für die Altstadt völlig Neuartiges: man benannte drei Straßen nach Müheimer Einwohnern, indem die Leonhard= und die Lembke=Straße sowie der Margaretenplatz geschaffen wurden. Unser jetziger Oberbürgermeister hat, also mehr Gück als sein Vorgänger, den man in einer Gesellschaft zu seiner großen Erheiterung einmal auf den Bocksberg verwies, als er im Hinblick auf einen Broicher Straßennamen über anscheinende mangelnde Tankbarkeit der Mülheimer sprach. In derselben Sitzung machte der Stadtverordnete Hugo Stinnes darauf aufmerksam, daß der Bauetat in den letzten Jahren kolossal gestiegen sei. Die großen Projekte, so sagte er, möchten mit allem Nachdruck so gefördert werden, daß man in diesem Jahre überblicken könne, wo an Personal gespart werden könne. Ob in dieser Beziehung etwas geschehen wird und kann, werden wir ja ebenfalls bald aus dem Etat ersehen. Gleichzeitig bat Stadtverordneter Stinnes für dieses Jahr um ein endgültiges Projekt für den Ausbau der Schulshsteme, damit rationelle Matznahmen getroffen werden könnten. Der Oberbürgermeister sagte damals, ein solcher genereller Plan sei bereits vorbereitet. In der Stadtverordnetensitzung vom 8. Juli ist eine Kommission gewählt worden, die wegen der Erweiterung und Umgestaltung der Unterführungen im Zuge der Löh., Charlotten= und Auerstraße mit der Eisenbahnverwaltung über die Kostenfrage unterhandeln sollte. Man ist begierig, über das Ergebnis dieser Unterhandlungen etwas zu erfahren. Im Juli ist auch die Einführung der Wertzuwachssteuer beschlossen worden, nachdem bereits im März gebeten worden war, noch im vergangenen Jahre hierüber Vorlage zu machen. Bielleicht kommt die Vorlage gleichzeitig mit dem Etat. Auch wegen der Neugestaltung des Berdingungswesens sehen wir den Maßnahnten der Verwaltung entgegen. Zweimal ist im letzten Jahre über die Frage der Arbeitslosigkeit im Stadtparlament gesprochen worden, im März und im Tezember. Beide Male sind beruhigende Antworten der Verwaltung gegeben worden. Aufgefallen ist uns, daß die Monatsberichte der Arbeitsstätte und des Arbeitsnachweises weggefallen sind, nachdem sie zur Unterlage einer Interpellation in der Stadtverordnetenversammlung benutzt worden waren. Diese Berichte waren sehr lesenswert und nützlich, und wir haben ihre Abschaffung bedauert. Wir halten es auch für durchaus falsch, eine solche Einrichtung abzuschaffen nur, weil sie einem Stadtverordneten Interpellationsmaterial geboten hat. Von Plänen, die im Jahre 1909 in der Oeffentlichkeit aufgetaucht sind, erwähnen wir noch das paritätische Krankenhaus für Broich=Speldorf=Saarn, für dessen Errichtung nach einer Zeitungsnotiz vom Februar die Vorbereitungen getroffen sein sollten. Es hieß, daß es guf der Grundlage eeiner älteren Schorndorffschen Stiftung von 75.000 Mk. errichtet werden solle. Nach dem Eingemeindungsabkommen habe die Stadt die Verpflichtung, den Bauplatz zur Verfügung zu stellen. Ebensowenig hat man von dem Bau einer katholischen Kirche auf der Blötte in M.„Speldorf wieder etwas gehört. Zu Anfang des vorigen Jahres wurde mitgeteilt, daß dieser Bau zum Herbste 1909 begonnen werden solle. Die Kirchengemeinde werde eine Schuldenlast von 5000 Mk. übernehmen, und 20000 Mk. werde die Speldorfer Baugesellschaft zur Verfügung stellen, während die weiter nötige Sitmme durch Sammlungen aufgebracht werden solle. Die Gesamtkosten(ohne Turm) mit Pfarrhaus wurden auf 100000 Mr. geschätt. Der Neubau einer britten evangelischen Kirche, an der Aktienstraße, ist im letzten Jahre endgültig beschlossen worden. Im allgemeinen kann man sagen, daß das kommunalpolitische Interesse in der Bürgerschaft erfreulicherweise ständig wächst, auch bei dem Teil, der bisher nech darauf verzichtet, sich aktiv an der Gemeindearbeit zu beteiligen und dadurch als Vollbürger zu erscheinen. Vor allen Dingen ist das ohne Frage der Tätigkeit der Presse mit zu verdanken, und wir dürfen, ohne unbescheiden zu sein, hinzufügen: insbesondere der Mülheimer Zeitung, die gerade diesem Zweige der Journalistik ihre ganz besondere Aufmerksamkeit zuwendet. Die im Vordergrunde stehenden städtischen Fragen werden in erster Linie in der Mülheimer Zeitung in aller Ausführlichkeit dargelegt und erläutert, und unter besonderen Aufwendungen bemühen wir uns so fortgesetzt, an der Aufweckung und Erziehung des echten Bürgersinnes mitzuwirken. Was die Vertretung der Bürgerschaft in der Stadtverwaltung betrifft, so kann von einem wachsenden Interesse dieser Körperschaft, wenn man sie als Ganzes nimmt, leider nicht berichtet werden. Eher wäre das Gegenteil festzustellen. Meist ist der Besuch der Stadtverordnetenversammlungen derart schlecht, daß das Haus nur mit Ach und Krach beschlußfähig wird. Präsenzzahlen über vierzig gehören zu den verschwindenden Ausnahmen. Und wir haben 63 Stadtverordnete. In einer so wichtigen Entwickekungsperiode, wie der jeßzigen, sind aber Herren, die wohl die Würde, jedoch nicht die Bürde eines Stadtverordneten übernehmen, im Stadtparlament ganz sicher ohne besonderen Wert. Noch ein Wort zu den Stadtverordnetenwahlen, ese ece ece ee e für die Gesamtlage am meisten kennzeichnend sind. Man erlebte zum ersten Male das Schauspiel, daß die bürgerlichen Körperschaften, die in den letzten Jahren die Wahlbewegung machen, getrennt marschierten. Im ganzen kann man sagen daß die Stimmenzahl der bürgerlichen Wähler gegen die Wahlen im Jahre 1907 um etwa 100, die der sozialdemokratischen Wähler um etwa 300 zugenommen hat. Die gesamten Wahlziffern erscheinen überaus winzig im Bergleich mit der Zahl der Wahlberechtigten. Ein Zustand, den man nur bedauern kann. Insbesondere hat ein Teil des Mittelstandes, aus dem befonders oft Klagen in städtischen Augelegenheiten zu kommen pflegen, durch sein Fernbleiben vom Wahltisch seine kommunalpolitische Unmündigkeit wieder einmal gezeigt. Die Herren sollten sich dessen bewußt sein, wenn es sie wieder gelüsten sollte, in der Stille über wirkliche oder angebliche Mißstände aufzutrumpfen. Bei den Personenkreisen, an die wir hierbei denken, kann nach Lage der Sache auch kaum das Wahlsystem für ühr Fernbleiben verantnortlich gemacht werden. Inwieweit das hiar Besagte auch für die zweite Abteilung zutrifft, wird man in den beteiligten Kreisen am besten selbst wissen. Der Zwist im bürgerlichen Lager hat natürlich in weiteren Kreisen ganz besondere Beachtung gefunden, namentlich nachdem es zur öffentlichen Kontroverse zwischen einzelnen Persönlichkeiten gekommen ist. Da ist denn von einer führenden Person im Sozialen Ausschusse öffentlich das Wort gefallen, haß sie die Kommunalwahlen lieber nach parteipolitischen Gesichtspunkten behandelt sehen möchte. Ein Wort großer Wichtigkeit, das in der Fülle der Wahläußerungen nicht überall die verdiente Beachtung gefunden hat. Ter Aus123 5 hrr, Jeziale Angelegenheiten mußte bisher nach Zuse Terverschaft zur Verfolgung rein wirschaftlicher Ziele gelten. Es steht nunmehr aber fest, daß bei einer mit an der Spitze des Ausschusses stehenden Persönlichkeit der Punsch besteht, dies zu ändern. Diese Persönlichkeit hat natürlich eine politische Ueberzeugung. Die Folgerungen liegen auf der Hand. Es ergeben sich für die dem Sozialen Ausschusse? geschlossenen die Fragen: Werde ich dem Sozialen Ausschusse noch angehören können, wenn er so oder so.politisch wird? Werbe ich durch meine Zugehörigkeit eine Körperschaft unterstüten können und dürfen, die vielleicht in absehbarer Zeit eine: Richtung vertreten wird, die meiner politischen Ueberzeugung widerspricht? Man sieht, daß der Soztale Ausschuß alle Vrranlassung hätte, in dieser Sache volle Klarheit zu schaffen.: Möge uns das neue Jahr in der gesamten städtischen Sutwickelung und namentlich in der Förderung der großen Bauangslegenheiten wieder bedeutend voranbringen! Kommunen besser daran, die vorausforgend schon früher für geeignete Spielplätze gesorgt hatten. Verschiedentlich ist nun der Vorschlag aufgelaucht, die Regierung solle den Gomeinden nach festen und bestimmten Grundsätzen Beihilfen zur Schaffung von badische Arbeitsnachweis habe sich als ein Knebelungsinstitut ersten Ranges für die Arbeiter erwiesen. Aus der Fülle des vorgebrachten Materials erwähnen wir, daß ein viereckiger Firmenstempel auf dem betrefsenden Ausweisformular bedeute: der Arheiter könne ketnerlei Arheit erhalten während ein runder Spielplätzen in Aussicht stellen. Ob diese Wünsche Aussicht auf urbeiter konne krinertei urbeit erhunten, wuhrend ein runder Erfüllung haben muß jedes dahingestellt bleiben. Die Regie=[Firmenstempei das Gegenteil besage, daß zur Verdunkelung der Erfanung hden, muß gare, bahmpzinn!„bleiven. rung hat allen Grund, sparsam zu sein. Und einen Spielplatz für die schulpflichtige sowohl wie für die schulentlassene Jugend zu schaffen, ist schließlich noch jeder Gemeinde möglich. — Das Luftschiff als Zwangsversteigerungsobjekt. In einer Kieler Zeitung machte ein Gerichtsvollzieher bekannt, daß er neben anderen nützlichen Gegenständen wie Vertikow, Sofa, Wurstspritze 2c. auch ein Luftschiff versteigern werde.— Die Zwangsversteigerung eines Aeroplans hat man schon erlebt, der Fall passierte in England. — Der angebliche Weltuntergang, der von ängstlichen Leuten so sehr gefürchtete Durchgang der Erde durch den Schweif des Halleyschen Kometen, der um den 18. Mai d. I. herum erfolgen wird, wird keinen Weltuntergang mit sich bringen, wohl wird aller Wahrscheinlichseit nach ein phänomenaler Sternschnuppenfall sich in die Athmosphäre ergießen und den Erdbewohnern ein herrliches Schauspiel bieten. Hoffentlich haben wir nun im Mai recht klares Wetter. — Sklavenhandel in der Türkei. Mohamed V. hat ein Jrade gegen den Handel mkt lebenden Menschen erlassen, ob dieses aber eine große Wirkung in der gewünschten Hinsichthaben wird, bleibt abzuwarten. Namentlich unter dem entthronten Abdul Hamid stand der Handel mit Eunuchen und Odalisken in Blüte, und der Exsultan selbst unterhielt ein ganzes Heer von Agenten, die in den Küstenorten Asiens und Afrikas junge Mädchen für das großherzogliche Serail erhandelten. Und wie der Sultan, so machten es auch die großen Herren des Reichs. — Der Verein für deutschen.Gruß, d. h. für den Gruß, durch Anlegen der Hand an die Kopfbedeckung, hat die Mitgliederzahl 1000 überschritten. Das ist nicht viel, wenn auch in den Reihen der Mitglieder viele klangvolle Namen führender Männer aus Handel, Industrie und Wissenschaft stehen. Der Verein erwartet jetzt allerdings, daß der bekannte Erlaß, der den hessischen Beamten bei Strafe verbietet, militär'sch zu grüßen, nunmehr zurückgenommen wird. — Rund 30000 Exemplare von Schmutzdruckschriften im Werte von 152000 Kronen wurden anläßlich einer von der Staatsanwaltschaft anhängig gemachten Untersuchung in Wien beschlagnahmt und auf 5 Wagen in das Landgerichtsgebände gebracht. Breslau, 7. Jan. Wie die Schles. Zig. aus Beuthen Rheinland und Westfalen. Nachen 7. Jan. Einen„Schlittenfahrer“ hat die hiesige Polizei in Gestalt eines 26jährigen Kaufmanns unschädlich gemacht, der seit längerer Zeit von hiesigen und auswärtigen Firmen Waren zur Ansicht bezog, die er schleunigst beim Althändler verkaufte, um von den Erlös in Freuden zu leben. Bestellte er als Pelzhändler Dostmann, so gab er sich als Jagdwarengeschäft Hoffmann selbst das beste Zeuguis von Kreditwürdigreit und umgekehrt. Die Höhe der veruntreuten Werte ist noch nicht festgestellt, doch ist die Zahl der betrogenen Kaufleute, besonders in Aachen und Düren nicht gering. Gelsenkirchen, 8. Jan. Ueber die Schwinde leien eines angeblichen Assessors erfährt man jetzt näheres: In Bonn ist vor einigen Wochen ein Schwindler verhaftet worden, der im Oktober des vorigen Jahres auch hier verschiedene Schwindeleien verübt hat. Hier hatte er sich auf dem Rathaus als Jurist vorgestellt, der eine Geschichte der Stadt Gelsenkirchen schreiben wolle, und um die Erlaubnis zur Einsicht in statistische und urkundliche Materialien gebeten. Dies wurde ihm gestattet. Dabei gelang es dem angeblichen Assessor, einige amtliche Briefumschläge und Briefbogen sich anzueignen Damit machte er Bestellungen bei Geschäftsleuten und erweckte dabei den Eindruck, als ob er ein städtischer Beamter sei. Als dieser Schwindel herauskam, verschwand der„Herr Assessor“ im November nach Bonn. Dort versuchte er neue Schwindeleien. Er gab sich als Gerichtsassessor aus und wußte in eine Zeitung die Nachricht zu bringen, daß er von einer Handelskammer unter mehreren hundert. Bewerbern zum Syndikus gewählt worden sei.- Diese Nachricht führte zu seiner Entlarvung und Verhaftung. Der Schwindler heißt Reilard, ist der Sohn eines Bergmanns aus Eickel, hat die Referendarprüfung bestanden und ist dann auf Abwege geraten. Wegen Schwindeleien wird er auch von der Polizei noch mehrerer anderer westlicher Städte gesucht. Unrichtig war die Meldung, daß der Schwindler in Gelsenkirchen oder, wie auch einige Blätter berichteten, in Essen als Assessor bei der städtischen Verwaltung angestellt worden sei und Steuerreklamationen bearbeitet habe. Dortmund, 7. Jan. Schüler als Einbrecher. Im benachbarten Bövinghausen verhaftete die Polizei drei Schüler im Alter von 9 bis Tatsachen Statistiken gefälscht worden seien und ähnliches. Im Ruhrgebiet sei schon am zweiten und dritten Tage der Einführung des Arbeitsnachweises ein verheirateter Arbeiter, der in Bergeborbeck wohne, nach Neumühl verwiesen worden. Da die Produktion im Ruhrgebiet in zwanzig Jahren um das Doppelte gesteigert werden solle, so gehe das Bestreben der Unternehmer dahin, in die neu zu erschließenden Bergbaugebiete des Nordens und Ostens vermittels des Arbeitsnachweises die gelernten Arbeiter aus den alten Revieren abzuschieben, um in den hiesigen Gegenden ungelernte Arbeiter anzustellen. Die Arbeiter müßten verlangen, daß die Gesetzgebung einschreite. Die Antwort der Regierung im Reichstage sei nicht so ausgefallen, wie man es mit Recht hätte verlangen können. Um dieser Forderung der Arbeiter Nachdruck zu verleihen, müßten die Organisationen verstärkt werden, aber auch deshalb, um eventuell durch die Selbsthülfe diesen Arbeitsnachweis abschütteln zu können. Ein solcher Kampf werde gegebenenfalls bald kommen müssen, jedoch nicht in einer Zeit, wo, wie Kohlenvorräte vorhanden seien. In der Besprechung befürchtete ein Herr Müller, daß nuch dieser treffliche Redner hier in Mülheim ein Rufer in der Wüste bleiben werde. Während der Herr Müller so den mäßigen Besuch des Vortrages(es hatten sich etwa 70 Personen eingefunden bedauerte, fühlte er sich gleichzeitig berufen, der Ortspresse Vorhaltungen über ihr sozialpolitisches Verständnis zu machen. Er ging in diesen Angrissen gegen die Ortspresse so weit, der Mülheimer Presse jedes sozialpolitische Verständnis abzusprechen, wobei er mehrfach in auffallender Weise betonte, daß er diese Angriffe nicht nach einer bestimmten Seite richten wolle. Von allen drei Ortszeitunger. waren Vertreter anwesend. Redakteur Eicker verteidigte die Mülheimer Volkszeitung und lud die Herren ein, mit zur Redaktion zu kommen, um sich durch Nachblättern in seiner Zeitung zu überzeugen, wie sehr sie für die Arbeiter eingetreten sei. Ueberhaupt lobte Herr Eicker die Zentrumspresse. Redakteur Vahle von der Mülheimer Zeitung erklärte, es sei bisher hier nicht Brauch gewesen, daß Zeitungsvertreter in einer Gewerkschaftsversammlung in dieser Weise herausgesordert worden seien und er hoffe, daf es auch weiterhin nicht Brauch werden würde. Aber die erhobenen Angriffe seien so unerhört, daß die Haltung der anwesenden Zeitungsvertreter falsch gedeutet werden könnte, wenn sie dazu schweigen würden; es sei nicht etwa seine Absicht, zum Abonnement einzuladen oder für eine bestimmte Parteirichtung eine Lanze zu brechen. Er verwies dann auf die durchaus einwandfreie Stellung, die die Mülheimer Zeitung in der Fraze des Zwangsarbeitsnachweises eingenommen habe, und auf die nachdrückliche Unterstützung, die die Mülheimer Zeitung der Arbeiterbewegung angedeihen lasse. Den durch den Herrn Müller erhobenen Vorwurf weise er namens seines Blattes zurück. Wenn der Herr ein Eingesandt erwähnt habe, das nicht ausgenommen worden sei, so werde es sich wohl um ein Schriftstück handeln, das sich auf die Stadtverordnetenwahlen bezogen und sich mit der durchaus persönlichen Angelegenheit zweier Personen befaßt habe, die für die Oeffentlichkeit keinerlei Interesse gehabt habe. Für sachliche Auseinandersetzungen werde in der Mülheimer Zeitung jederzeit Raum sein, niemals aber für rein persönliche. Nachdem aus der Versammlung noch einige Bemerlungen gemacht worden waren, wurde diese Erörterung abgeschlossen. Wir sind es uns schuldig, festzustellen, daß unserem Vertreter später von einem Versammlungsteilnehmer mitgeteilt worden ist, er bedauere den Abbruch der Erörterung, denn er wisse, daß jener plumpe Anwurf gegen ein bestimmtes, hier verbreitetes politisches Blatt gerichtet gewesen sei. M.=Styrum, 10. Tez. Herr Friedrich Eicketbaum schreibt uns: Die Mitteilung in der Samstagsnummer, daß die Eisenbahn von meinem Sohne erster Ehe, dem Landwirt Wilhelm Eichholz, ein größeres Gelände zur Errichtung von Beamtennohnhäusern käuflich erworben habe, entspricht nicht den Tatsachen. (7) Heißen, 10. Jan. Der neue gemlschte Chor.'Am nd hatte sich im Lehnhoffschen Saa Samstag Abend hatte sich im Lehnhossschen Saale eine große Anzahl Tamen und Herren eingefunden, um dem neuen gemischten Chor beizutreten. Nach einleitenden Worten von Lehrer Tetmer und Betriebsführer Portmann über Zweck und Ziel des Chors wurde die Vorstandswahl vorgenommen. Es wurden einstimmig gewählt die Herren Robert Roßkothen, Karl Sauerländer und Frau Betriebsführer Portmann. Als Dirigent wurde einstimmig Lehrer Hudde gewählt. ! D ü m p t e n, 7. J a n. B e k a n n t l i c h b e a b s i c h t i g t d i e h i e s i g e Verwaltung, vor der Kreisaufteilung den Ankauf des sogen. Wittkamps, in dem allerdings nur noch wenige Reste von seiner einstigen Schönheit zeugen, in die Wege zu leiten. Die Besitzer sind dem Vernehmen nach zu neuen Verhandlungen veranlaßt worden. Hoffentlich halten sich ihre Forderungen in mäßigen Grenzen, daß der Ankauf nunmehr erfolgen kann. Es ist nicht ausgeschlossen, daß noch weitere Landankäufe bewirkt werden. ?! Alstaden, 10. Jan. Bei einem Metzgermeister in der Kaiserstraße und einem Gemüsehändler in der Friedrich Karl= Straße wurden in der letzten Woche Ladendiebstähle ausgeführt. Es wurde ermittelt, daß drei noch schulpflichtige Burschen im ersten Falle 20 Mark und im zweiten Falle etwa 10 Mark aus der Ladentheke genommen hatten. Ein Teil des Geldes konnte den Jungen abgenommen werden; den fehlenden Betrag wollen die Eltern decken. Theater und Mufik. Drittes Abonnementskonzert des Gesangvereins. Der Gesangverein kann mit hoher Befriedigung auf den gestrigen Tag zurückblicken, brachte ihm doch„Fausts Verdammung" von Hektor Berlioz ein bis auf den letzten zulässigen Platz ausverkauftes Haus. Das Werk des geistvollen Franzosen sand dank einer sorgfältigen Vorbereitung eine sehr gute Wiedergabe, die erneut den Beweis erbrachte, daß das hiesige Musikleben sich neben dem der größeren Nachbarstädte mit Ehren zu behaupten versteht. Eine eingehende Wertung der gestriAufführung wird in der morgigen Nummer folgen. *** * Zum Konzerte des Lehrergesangvereins wird uns geschrieben: Eine wertvolle Bereicherung hat das Musikleben unserer Stadt dadurch erfahren, daß der hiesige Lehrer=Gesangverein sich einen Damenchor von über 150 Stimmen angegliedert hat. Da er selbst annähernd über 100 Sänger zählt, so ist er mit einem Gesamtchor von rund 250 Stimmen nunmehr in der Lage, auch Oratorien und ähnliche große Werke aufzuführen. Mit einem solchen wird er erstmalig am 15. Januar vor die Oeffentlichkeit treten und zwar mit der abendfüllenden Seyfsardtschen Konzertkandate„Aus Deutschlandsgroßer Zeit“ für Männerchor(90 Stimmen), gemischten Chor(250 Stimmen), Knabenchor(100 Stimmen), Orchester und Orgel.=Be* Wissenschaftliche Vorträge der Handelskammer. Die Vorträge des Herrn Prof. Dr. Hassert, Köln, über„Das deutsche Kolonialreich(mit Lichtbildern) beginnen morgen, Dienstag, abends 8¾ Uhr, in der Aula des Städtischen Wymnasiums zu Mülheim a. d. Ruhr. * Im Geschichtsverein wird am Freitag, dem 14. ds. Mts., Oberleutnant Bitthorn von hier nach Aufzeichnungen des Generalmajors z. T. Hucke über Die Kapitulation von Küstrin sprechen. Die Aufzeichnungen sind von Major Hucke, hier, zur Verfügung gestellt worden. * Im Zentralhallentheater wird heute, Montag, in neuer Ein*r studierung das reizende Lustspiel„Unsere Käte“ von Tavies gegeben. Es hatte bei der Erstauffuhrung vor mehreren Jahren hier großen Erfolg. Dienstag und Mittwoch:„Miß Tudelsack“. Donnerstag ist der Ehrenabend für Herrn Valy Arnheim; es wird bekanntlich„Der Stabstrompeter“ gegeben. * Aus den evangelischen Arbeitervereinen. Auf ein Glückwunschtelegramm des Gesamtverbandes der Evangelischen Arbeitervereine Deutschlands hat Fürst Bülow mit einer Karte geantwortet, die auf der Vorderseite sein neuestes Bild trägt. Der Fürst sieht sehr wohl und vergnügt aus. Die Antwort lautet: bis 12 Jahren, die in der Umgegend eine ganze Reihe von Einbrüchen verübten. In einem Stalle, in dem sie auch übernachteten, fand man ein ganzes Lager gestohlener Sachen. 152175„Rom, den 2. Januar 1910. Ew. Hochwürden sage ich für freundlichen Glückwunsch yerzlichen Tank. Ich hoffe aufrichtig, daß die evangelischen Arbettervereine Deutschlands auch im neuen Jahre in alter Treue und alter Vaterlandsliebe an der gesunden Entwickelung unserer sozialen und politischen Verhältnisse mitwirken werden. In ausgezeichneter Hochachtung bin ich Ew. Hochwürden sehr ergebener Bülow.“ * Ein ungenaunter Wohltäter spendete wiederum 3000 Mk. zur Verteilung von Frühstück an bedürftige Volksschüler. c Zusammenlegung der Krankenkassen. Man schreibt uns: kanntlich zeichnet sich die Seyffardtsche Tonsprache durch eine edle Volkstümlichkeit aus, und gerade eine derartige Musik will der Lehrergesangverein in erster Linie pflegen. Dadurch wird er sowohl der Geschmacksverflachung entgegenarbeiten, wie sie z. B. gehaltlose Operettenmusik erzeugt, wie er auch andererseits jenen weiten Kreisen der Musikfreunde Anregung und Genuß bieten wird, denen fugierte Motetten, lateinische Messen oder hypermoderne Sturm= und Tranglieder eine allzuschwer verdauliche Kost sind. Selbstverständlich müssen grose Konzertvereine auch derartigen Tonschöpfungen ihre ernsteste Aufmerksamkeit zuwenden, und es muß rühmend hervorgehoben werden, daß der hiesige„Gesangverein“ dieser seiner künstlerischen Pflicht aufs Beste gerecht wird. Aber ohne weiteres ist es klar, daß jede der beiden Konzertgesellschaften eigene, sich keineswegs deckende Ziele hat und daß sie sich somit in ihren Aufgaben glücklich ergänzen. Das freundnachbarliche Verhältnis, das zwischen den beiden Vereinen herrscht, kann hierbei nur fördernd wirken. Die neue Konzertgesellschaft steht unter der künstlerischen Leitung des Herrn Musikdirektors Zey aus Krefeld. Aus dem Gerichtssaal. Bonn, 8. Jan. Zwei Automobilunglücke, die sich hier im August v. I. abspielten, fanden vor der Strafkammer ein gerichtliches Nachspiel. Am 7. August war der Kraftwagenführer Wilhelm Wühlner aus Bonn im Kottenforst in eine Schafherde gefahren. Nenn Schafe wurden getötet, zehn mußten geschlachtet werden. Der Kraftwagen war umgeschlagen und auf einen Insassen, Dr. Cajetan aus Bonn, géfallen, der schwer verletzt worden war. Das Gericht nahm an, daß der Kraftläutert wird. In diesem Bericht wird das Vorgehen der Schutzmannschaft von Amts wegen gerechtfertigt. Uebrigens stehen noch weitere Prozesse in dieser Hinsicht bevor, da noch mehrere. Personen, die im Anschluß an die Ferrer=Manifestation eine Strafe bekommen haben, gerichtliche Entscheidung beantragt haben. Die kirchliche Tranung König Leopolds. Paris 8. Jan. Der Matin“ berichtet mit kategorischer Bestimmtheit, daß die kirchliche Tranung erst vier Tage vor dem Tode Leopolds II. stattgefunden hat und tatsächlich als Totenbettrauung, als „Trauungüin extremis“, zu betrachten ist. Als der katholische Pfarrer von Laeken das Schlafzimmer des Königs betrat, um dem Kranken die Sterbesakramente zu reichen, erklärte er dem König, daß ihm die letzte welung nur zuteil werden könnte, wenn er sich vorher mit der Geliebten kirchlich verbinden ließe. Der König willigte ein. Die englische Wahlbewegung. London, 9. Jan. Der konservative Observer gibt eine Anzahl Berechnungen wieder, die von Experten der beiden Parteien über die Wahlaussichten angestellt worden sind. Er weist dabei auf den bedeutenden Unterschied in den Resultaten hin, zu denen die Verfasser gelangt sind. Ein Konservativer sage eine Mehrheit von 90, ein anderer von 40 Stimmen für die Konservativen voraus; ein dritter berechne für die jetzige Regierung eine Mehrheit von 16 Stimmen. Ein Radikaler glaube, die Regierung werde 200, ein zweiter, sie werde 110 Stimmen Mehrheit bekommen, während ein dritter fürchte, daß die Konservativen mit 8 Stimmen siegen würden. Ter Observer schließt mit der Bemerkung, daß die öffentliche Meinung Englands sich am Vorabend der Wahlen niemals so im Unklaren befunden habe über deren Ausfall wie gerade jetzt. London, 9. Jan. In der vergangenen Woche haben in England rund 20000 Wahlversammlungen stattgesunden. Mit dem gestrigen Tage hat die Beteiligung der Peers an dem Wahlkampfe ihr Ende erreicht, da die Peers sich nach dem Erlaß des Parlamentswahlbefehls, der morgen ergehen wird, nicht mehr öffentlich an dem Kampfe beteiligen dürfen.— Gestern sprachen noch zahlreiche Peers öffentlich. Viele von ihnen fanden dabei einen seindlichen Empfang, so der Herzog von Norsolk, der erste Peer Englands, der in Brixton durch fortwährende Unterbrechungen am Sprechen gehindert wurde, und Lord Ronalshay in Hornsey(London), der unter polizeilicher Bedeckung sich zurückziehen mußte, da die Menge die Rednertribüne stürmte. Aus der Türkei Konstantinopel, 9. Jan. Hakki Bey ist hier eingetroffen. Er wurde unterwegs auf allen Stationen sowie auf dem hiesigen Bahnhofe festlich empfangen und von der Volksmenge stürmisch begrüßt. Der Sultau empfing ihn nachmittags in Audienz und übertrug ihm die Bildung des Kabinetts. Konstantinopel, 8. Jan. In Mekka verursachten gengüsse, eine Ueberschwemmung der Heiligen Stätte. Acht Personen sind ertrunken. wagenführer zu schnell gefahren sei und erkannte gegen ihn auf eine Geldstrafe von 300 Mk.— Am 30. August überfuhr der Kraftwagenführer Philipp Östermann aus Eller bei Tüsseldorf mit dem Kraftwagen des Kaufmannes Karl Grasweg auf der Landstraße zwischen Bonn und Godesberg den Rektor Kuhlen aus Rheydt und verletzte ihn schwer. Das Gericht kam auch hier zu der Aufsassung, daß der Unfall auf die allzu große Schnelligkeit des Automobils zurückzuführen sei und verurteilte den Führer zu einer Geldstrafe.von 30 Mk. n. Bochum, 8. Jan. Einfolgenschwerer Straßenbahnunfall, der sich am 28. September v. J. in Herne Nlachrichten aus dem Stadtund Landkreise. Nachbruck unserer mit Korrespondenzzeichen versehenen Lokalnotizen ist nur mit vollständiger Quellenangabe gestatter. Mülheim(Ruhr), 10. Jan. ). Eine Gewerkschaftsversammlung hat gestern Mittag bei Lücker auf dem Froschenteich stattgefunden. Es sollte der christliche Bergarbeiterführer Effert über den Zwangsarbeitsnachweis der Zechen sprechen. Namens des christlichen Gewerkschaftskartells eröffnete Herr Bieten die Versammlung mit der Mitteilung, daß Herr Effert wegen eines Familienereignisses am Erscheinen verhindert sei. Es sprach der Redakteur des Bergknappen, Herr Imbusch. Wir geben aus seinen Darlegungen folgendes wieder: Der Umstand, daß die schwarzen Listen die gerechtdenkende Oeffentlichkeit gegen die Unternehmer aufgebracht hätten, habe zu dem Gedanken der Gründung von Arbeitsnachweisen durch die Unternehmer geführt, die für die Arbeiter und deren bisherige erfolgreiche Bewegung zur Erzielung der Gleichberechtigung auf den verschiedensten Gebieten äußerst gefährlich seien. Die Regierung habe den Zechenverband doch etwas gedrängt, die Beseimmungen zu mildern. Der Zechenverband habe Erklärungen abgegeben, wie die Sache gehandhabt werden solle, und man müsse gestehen, wenn der Arbeitsnachweis so geführt werde, wie die Unternehmer es dem Minister versprochen hätten, so könnten die Arbeiter mit ihm zufrieden sein. Aber die Bergleute hätten allen Grund, anzunehmen, daß die Unternehmer ihr Wort nicht halten würden. Denn die Wahrheitsliebe der Unternehmer habe sich in der Vergangenheit so oft in einem sehr bedenklichen Lichte gezeigt. Beim Essener Bergarbeiterstreik vom Jahre 1872 habe der Vorsitzende des Bergbaulichen Vereins gesagt, die Jesuiten seien an dem Streik schuld, weil man sich die Regierung durch diese Unterstützung in den damaligen Kulturkampfbestrebungen habe gefügig machen wollen. Vor dem Streik von 1889 habe der Geschäftsführer des Bergbaulichen Vereins in einer Generalversammlung nachgewiesen, daß die Kohlenpreise und die Wertsgewinne gestiegen seien, als aber die Arbeiter streikten, habe derselbe Geschäftsführer in einer Broschüre erklärt, daß die Zechen von der besseren Konsunktur noch gar keinen Vorteil gehabt hätten. Das dem Kaiser 1889 gegebene feierliche Versprechen wegen der Schichtdauer, des Unterbleibens von Maßregelungen usw. hätten die Unternehmer nicht gehalten. Beim Streik von 1905 habe die Unternehmerpresse allerlei Schwindel in die Welt gesetzt, sodaß ihm sogar Graf Posadowsky und die Polizeibehörde hätten entgegentreten müssen. Dem Geschäftsführer des Bergbaulichen Vereins sei damals vom Gericht gesagt worden, daß er in einer Broschüre leichtfertig Unwahrheiten verbreitet habe. Wenn die Unternehmer jetzt das hielten, was sie dem Minister versprochen hätten, bann könnten sie das nicht erreichen, was sie nach ihren eigenen Angaben erreichen wollten. Der Redner teilte dann einiges über den badischen Arbeitsnachweis aus einer von den christlichen Gewerkschaften herausgegebenen Broschüre„Aus der Geheimpraxis eines Unternehmer=Arbeitsnachweises“ mit. Dieser Zeitpunkt für eine Verschmelzung der vielen kleineren in StyrumAlstaden, Dümpten, Broich=Speldorf=Saarn und Heißen bestehenden Ortskrankenkassen bezw. Gemeindekranken Versie rüngen zu einer größeren und leistungsfähigeren bezw. für ein Aufgehen genannter Kassen in die hiesige Allgemeine Ortskranken, kasse nähergerückt sei. Wie wir erfahren, sind von maßgebender Seite in dieser Angelegenheit auch schon vorläufige Erhebungen angestellt, denen hoffentlich ein endgültiger Erfolg nicht sehlen wird. Kann doch auch die an Mitgliederzahl und finanzieller Leistungsfähigkeit weitaus stärkere hiesige Kasse heute schon lage, bedingt durch eine geringere Mitgliederzahl zu tun vermögen. Nebenbei würden auch für manche Arbeitgeber, die heute ihre Arbeiter in den verschiedensten Kassen zu versichern gezwungen sind, je nachdem in weschem Bezirke sie ihre Arbeiter beschäftigt haben, unnötige Amständlichkeiten verschwinden. Auf der anderen Seite dürsen freilich auch die Schwierigketten nicht verkannt werden, die sich einer Verschmelzung vielleicht einstweilen noch dadurch in den Weg stellen, daß verschiedene Kassen ihre Selbständigkeit preiszugeben wohl noch nicht gewillt sind. * Aus der Garnison. Die Kompagnien werden ihre Kaisersestsilse eie eicheol ent lschei chie eiche. firma zusammen. Der Lenker des Möbelfuhrwerks, der 22 Jahre alte Kaspar Elend, stürzte infolge des Anpralls vom Bock, wurde von seinem eigenen Wagen überfahren und erlitt so schwere Verletzungen, daß er schon bald starb. Die Strafkammer sprach Tinnefeld von der Anschuldigung der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Transportgefährdung frei. Letzte Nachrichten. Zur Wahlresorm. Berlin, 8. Januar. Wie von. wohlinformierter ihren Mitgliedern in Krankheitsfällen weit mehr bieten, als. persicherr wird bestätigt sich, daß die Reform dies die kleineren Kassen, bei ihrer wesentlich schwächeren Iinanz=(Seite versicher.,r.h; i m Turnhalle des Milheimer Turnvereins, 7. im Schönenbeaschen Saale, 8. im Lückerschen Lokale. * Personalnachricht. Der Verein Kreditreform wählte an Stelle des ausgeschiedenen Geschäftsführers des Vereins, Wilhelm Schluckebier, den Kaufmann Gustav Schluckebier. Die Wahl ist von dem Gauverband Rheinland und dem Zentralverbande in Leipzig bestätigt worden. Ebenso übertrug die preußische Rentenversicherungsanst alt Herrn Gustav Schluckebier ihre Vertretung. * Die Fledderer, die in der Nacht zum Freitag auf dem Wege zum Eppinghofer Bahnhof einem angetrunkenen Herrn die Börse und eine goldene Uhr nebst Kette stahlen, sind durch die Tätigkeit der Kriminalpolizei bereits ermittelt worden. Es waren die Pfandleihanstalten der Nachbarstädte sofort telegraphisch von dem Tiebstahl benachrichtigt worden. Im Laufe des Tages wurde dann in einem Tuisburger Pfandhaus ein Mann angehalten, der die schwere goldene Kette versetzen wollte. Als Diebe sind 2 Kellner und ein Schauspieler ermittelt; einer der Spitzbuben ist bereits verhaftet. Es wird wohl gelingen, auch die Uhr dem Bestohlenen wieder zuzustellen. * Gewerbeverein. Der nächste Vortragsabend findet am kommenden Mittwoch im Parkhotel statt. Herr Direktor Frauberger vom Zentral=Gewerbeverein zu Düsseldorf wird über „Kultus und Kunst“ sprechen. Der Vortrag wird durch Lichtbilder erläutert. à Unangenehme Alkoholwirkung. Vor einigen Tagen er schien in einer Wirtschaft im Stadtteil Mellinghofen ein ziemlich angetrunkener Mann. Als er sich entfernt hatte sand man eine Brieftasche mit mehreren Hundert Mark Inhalt. Am nächsten Tage stellte sich der Verlierer, ein mittlerer Postbeamter aus Oberhausen, ein, um nach seiner Brieftasche zu forschen, die ihm von den ehrlichen Findern eingehändigt wurde. des Landtagswahlrechts in Preußen die geheime Wahl nicht bringen wird. Konservative Führer, denen die Vorlage oder doch ihr wesentlicher Inhalt bekannt ist, sollen sich sehr zufrieden ausgesprochen haben. Der„L.=A.“ schreibt hierzu:„Wie wir melden können, ist schon innerhalb der ersten vier Wochen des Zusammenseins des Landtags auf den Eingang des Entwurfs zu rechnen. Tamit steht es nicht im Widerspruch, daß bis jetzt über einzelne wesentliche Bestandteile der Vorlage endgültige Beschlüsse in der Ministerialinstanz noch nicht gefaßt sind.“ Die Reichspostkonserenz. Berlin, 8. Jan. Die Reichspostkonferenz nurde heute vormittag nach Turchsprechung sämtlicher Punkte der Tagesordnung geschlossen. Staatssekretär Krätke dankte in seinem Schlußworte den verschiedenen Vertretern des Handels, der Industrie und der Landwirtschaft für ihre Mitarbeit und sprach die Hoffnung aus, daß die Ergebnisse der Beratungen fruchtbringend auf dem Gebiete des Postwesens wirken mögen. Gegen die Schifsahrtsabgaben. Leipzig, 8. Jan. Die sächsischen Handelskammern haben an die sächsische Staatsregierung eine gemeinsame ErAus Amerika. Newyork, 8. Jan. General Fornos Diaz, der unterwegs nach Managua ist als Vertreter Estradas, um mit dem Präsidenten Madriz den Frieden zu vereinbaren, ist gestern infolge Kenterns des Bootes bei der Barre von Greytown ertrunken. Ein versunkenes Haus. Einsturz eines Spitals infolge Bergschäden. Wien, 9. Jan. Nach einer an das Ministerium der öffentlichen Arbeiten gerichteten Mitteilung der Verwaltung des staatlichen Erzbergbaues in Raibl(Kärnten) ist gestern Mittag das dortige zum staatlichen Bergbau gehörige Spital infolge des Bruches eines Verhaues in dem Gräflich=Henckelschen Grubenfelde unter Tag versunken undeingestürzt. Hierbei sollen nach den bisher vorliegenden Nachrichten sieben Personen tötlich verunglückt sein. Der Minister der öffentlichen Arbeiter hat mehrere Beamte zur Mitwirkung an den bergpolizeilichen Erhebungen über die Ursachen dieses Unglücks sowie behufs. Anordnung der nötigen Maßnahmen entsandt.— Der Neuen Freien Presse wird zu diesem Unglück aus Graz gemeldet, daß ein Arzt mit Frau und Kind, zwei Dienstpersonen sowie eine Krankenwärterin und ihr Mann den Tod gefunden haben. An eine Rettung der Verunglückten sei nicht zu denken, da an der Stelle, wo das Spitalgebäude stand, sich ein großer Hohlraum gebildet habe, in dem sich Wasser ansammle. Militär und Bergknappen arbeiten eifrig an der Freimachung der Unglücksstelle. Mehrere Nachbarhäuser mußten wegen Einsturzgefahr geräumt werden. Zuankali. Berlin, 10. Jan. In der Laubenkolonie in der Seestraße vergifteten sich gestern abend ein Galvaniseur Instinski und eine Frau Erdmann mit Zyankali. Die Frau gab noch schwache Lebenszeichen von sich und wurde nus Krankenhaus geschafft. Großseuer. Celle, 8. Jan. Heute abend gegen 8 Uhr entstand in Tannholz bei Celle ein Großfeuer. Sämtliche Stallungen sind eingeäschert. Das Vieh ist gerettet und läuft frei umher. Drei Kinder einer Arbeiterfamilie konnten mit knapper Not in Sicherheit gebracht. werden. Hilfe war aus Celle und Umgegend zur Stelle. Auf dem Wege zur Brandstelle wurde der Arbeiter Brinckmann aus Klein=Hehlen von der Spritze überfahren und schwer verletzt. Der Brandschaden ist enorm. Das Feuer ist vermutlich auf Brandstiftung zurückzuführen. Ein Dynamitanschlag. Bochum, 10. Jan. Einem verbrecherischen Anklärung gegen die Schiffahrtsabgaben gerichtet, in der sie sagen, daß die Veröffentlichung der gemeinsamen Dentschrift der sächsischen und der badischen Regierung gegen die von Preußen geplante Einführung von Schiffahrtsabgaben auf natürliche Wasserstraßen in den Kreisen von Handel, Industrie und Gewerbe mit ungeteilter Befriedigung begrüßt worden sei, da es sich bei der Erhaltung der Abgabenfreiheit unserer natürlichen Wasserstraßen um eine der wichtigsten Voraussetzungen für die fernere gedeihliche Entwickelung von Handel und Industrie Sachseus handle. Polizeiliche Mißgriffe. Berlin 8. Jan. Der Polizeipräsident hat, wie das„Berl. Tagebl.“ erfahren hat, über die Vorgänge nach der Ferrer=Protestversammlung an den Minister des Innern einen 32 Seiten langen Bericht eingesandt, der durch genaue Lagepläne ergänzend erschlage ist man im benachbarten Günningfeld aus die Spur gekommen. Hinter der evangelischen Volksschule fand ein Bergmann drei aneinander gebundene Tynamitpatronen die mit einer Zundschnur versehen waren. Die Schnur scheint angebrannt, aber versagt zu haben. Die Sprengpatronen stammen von der Kruppschen Zeche„Hannover“ Schacht 3 und 4 und sind dort wahrscheinlich gestohlen worden. * Berlin, 10. Jan. In der deutschen Grube von schwientochlowitz erfolgte gestern eine Dynamiterplosion, bei der ein Grubenarbeiter getötet, zwelebensgefährlich und drei leichter verletzt wurden. Petersburg, 9. Jan. Turch die Unvorsichtigkeit eines Bediensteten kam es gestern in der Garage beim Palais des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch zu einer Benz inexplosion, bei der ein Monteur und ein Kutscher getötet wurden. Verschiedenes. Essen, 9. Jan. Heute abend traf die chinesische Murine=Studien kommission hier ein. Sie wurde am Bahnhof von Herrn Krupp von Bohlen und Halbach empfangen. Berlin, 8. Jan. Am nächsten Montag findet eine Konferenz von Sachverständigen im Reichsschatzamt statt, die sich mit der Gosinfrage beschäftigen wird. Im Anschluß daran wird eine Beratung der verschiedenen an der Frage beteiligten Ressorts stattfinden. Sautiago de Chile. 8. Jan. Das Appellationsgerich bestätigte das Todesurteil gegen den früheren Kanzlisten der deutschen Gesandtschaft, Beckert, der den chilenischen Diener ermordet und Feuer an das Gesandtschäftsgebäude geleg# hatte. Der Verurteilte wird an den Kassationshof appellieren. Nummer 7. Swenes Biart der Muhltenner Bekan, 10. Jan. 1910 Von Nah und fern. Nahrungs= und Genußmittelversälschungen. Von deutschen Gerichten sind nach der im 193. Bande der „Statistit des Deutschen Reiches" enthaltenen Kriminalstatistik für das Jahr 1907 während desselben 3400 Personen(gegen 3260 im Jahre 1906) wegen Verfalschung von Nahrungs= und Genußmitteln, Feilhaltens verfälschter und verdorbener Nahrungs= und Genußmittel, sowie wegen Zuwiderhandlung gegen die Gesetze betr. den Ve-kehr mit Wein, künstlichen Süßstoffen, Bier usw. verurleilt worden. Die meisten Verurteilungen entftelen nach dem Ort der Tat auch in diesem Jahre auf den preußischen Bezirk Düsseldorf mit 276(297). Wegen zwei oder mehrerer Handlungen derselben oder verschiedener Art wurden 130(147) Personen bestraft.— Wegen Herstellung und Feilhaltens gesundheitsschädlicher Nahrungs= und Genußmittel sowie Gebrauchsgegenstände— auf Grund des Nahrungsmittel;, des Wein= und des Fleischbeschaugesetzes— wurden 978(1906: 865) Personen verurteilt. Auch hier steht nach dem Ort der Tat Preußen an erster Stelle und zwar der Regierungsbezirk Düsseldorf mit 100(35). Wegen wissentlicher Verletzung von Absperrungsmaßregeln bei Viehseuchen, insbesondere von Einfuhrverboten zur Abwehr der Rinderpest sowie von Vorschriften über die Beseitigung von Ansteckungsstoffen bei Viehbeförderung auf Eisenbahnen, wegen vorsätzlichen Ingebrauchnehmens usw. von zur Verbreitung gemeingefährlicher Krankheiten geeigneten Gegenständen vor erfolgter Desinfektion sowie wegen Verletzung von zur Bekämpfung der Reblaus erlassenen gesetzlichen Vorschriften usw. wurden 956(1906: 775) Personen verurteilt. Die an der Ostgrenze des Reiches gelegenen preußischen Regierungsbezirke wiesen wiederum wie in den Vorjahren die meisten Verurteilungen auf. *** — Ginen Gaunerstreich, der schon das Prädikat „genial“ verdient, erzählen die„Times“ aus London. Bei Anem dortigen Juwelier erschien ein eleganter Herr und kaufte für bare 40 000 Mk. eine sehr seltene schwarze Perle. Nach einigen Monaten verlangte derselbe Herr ein gleiches Exemplar. Der Zuwelier versprach, alles mögliche tun zu wollen, um dies zu beschaffen, er müsse aber als Preis 70000 Mk. fordern. Der herr erklärte, diesen Preis zahlen zu wollen. Nun erließ die Firma Kaufgesuche in der ganzen Fachpresse und tatsächlich meidete sich nach einiger Zeit auch ein Franzose, der ein gleiches Exemplar der schwarzen Perle anbot. Der Juwelier zahlte nun 60000 Mk. Als man aber den Besteller suchte, war dieser nicht mehr zu finden Und schließlich entdeckte man, daß die erste und zweite Perle ein und dieselbe waren. Der Schwindler hatte die eigene Perle mit 20.000 Mk. Profit verkauft. Borlin, 8. Jan. Der an Verfolgungswahnsinn leidende, pensionierte 54jährige Lokomotivführer Lucht versuchte gestern seine Frau zu erschießen. Als der Schuß sein Ziel verfehlte, erschoß er sich seibst. Newyork, 7. Jan. Bei den Schneestürmen der letzten Tage sins in Kanada4S Personen ums Leben gekommen. Aus dem Gerichtssaal. schiffe weite Reisen in Ostasien macht, sendet dem regelmäßige Berichte über seine Eindrücke in jenen fernen Erdstrichen. Letzthin beschreibt er seinen Aufenthalt in der chinesischen Stadt Tschinaufu, der Stadt, die bekanntlich mit Tsingtau durch eine normalspurige Bahn verbunden ist. Prinz Heinrich hat im Jahre 1899 zum Bau dieser Bahn den ersten Spatenstich getan. Für deutsche Kreise von besonderem Interesse ist, was der Schiffsarzt zum Schluß seines fesselnden Berichtes über eine Begegnung zu erzählen weiß:„Müde kehrten wir eines Abends in unser Hotel zurück. Beim Abendessen setzte sich ein netter, intelligenter chinesischer Herr an unseren Tisch und konferierte mit unseren Seeoffizieren im prächtigsten Berliner Deutsch. Später sah ich ihn im Hotelgarten, er führte eine auffallend hübsche europäische Dame, mit eknem sehr pikanten Gesicht, am Arme. Hinterdrein ging eine ältere Europäerin. Ich erfuhr später, daß der junge Chinese acht Jahre lang in Berlin gelebt hat, dort an der chinesischen Botschaft beschäftigt war und auch an der Universität die juridischen Studien absolviert hat. In Berlin hatte er zu einer hübschen, jungen Spreeathenerin eine heftige Neigung gefaßt, die nicht unerwidert blieb. Die jungen Leute heirateten auch und der Himmel hing ihnen voller Geigen, wie man in Europa zu sagen pflegt. Sein Protektor in der chinesischen Heimat, der Gouverneur der Provinz Schautung, berief ihn nun gerade kurz nach der Hochzeit heim, wo er eine angesehene Stellung bekleiden sollte. Vor einigen Wochen ist das junge Paar in Begleitung der— Schwiegermutter aus Berlin in Tschinaufu eingetroffen. Aber o weh! Inzwischen war der Gouverneur gestorben, der Protektor des jungen Mannes, und der neue Gewalthaber wollte von ihm nichts wissen, die Deutschen in Tschinanfu erbarmten sich des halben Landsmannes und verschafften ihm eine allerdings gering dotierte Stelle bei der dortigen Eisenbahn. Inzwischen hat sich der Chinese, der in Berlin Jus absolviert hat, auf das Studium geworfen, um sich auf die so lächerliche chinesische Literatur-Prüfung vorzubereiten, und so die Befähigung zu erlangen, in der Heimat zu irgend einem Beamtenposten zu gelangen, aber er fürchtet, man werde ihn, da er keine Protektion hat und auch kein Geld zu Bestechungszwecken, beim Examen durchfallen lassen. Arme Frau, arme Berlinerin! An der Spree hatte sie gewiß von Seidenkleidern und Palästen geträumt, von Gold und Gianz, und nun geht sie unsehlbar einem Elend entgegen. Vielleicht ahnt sie noch gar nicht, welche Zukunft ihrer wartet? Denn wie ich von dort lebenden Europäern erfuhr, wie sehr auch der Chinese seine europätsche Frau lieben möge, das Glück kann nicht von Dauer sein. Auf das unermüdliche Trängen der Verwandten und Freunde nimmt er sich später doch auch eine chinesische Frau, denn nur eine solche kann ihm solche Nachkommen schenken, die würdig sind, dereinst auch für ihn an den Ahnentafeln zu opfern. Die arme Europäerin gelangt dann unsehlbar an die zweite Stelle, oder sie flüchtet aus dem Haus, das ihr zur Hölle gemacht wird. Oft entzieht sie sich auch durch Selbstmord ihren Seelenqualen... Ich habe dieses ungleiche Par an einem Nachmittag durch die Straßen spazieren gehen sehen. Eine höhnisch lachende. spottende, schreiende Menge begleitete sie überall hin und rief ihnen allerlei häßliche Dinge zu. Nach chinesischer Sitte ist es überhaupt verpönt, daß Mann und Frau zusammen auf der Straße erscheinen, geschweige denn Arm in Arm! Das war direkt eine Heraussorderung für alle gutgesinnten, moralischen Chinesen. Ich sah der Frau an, daß sie sich mitten in diesem asiatischen Janhagel nicht sehr wohl befand. Wie wird es später werden? Arme Berlinerin!“ r. Duisburg, 7. Jan. Straskammer. Wegen Widerstands und Mißhandlung hat das Schöffengericht die Arbeiter August H., Heinrich H., Wilhelm W., Reinhold U., Johann A. und Christian F. aus Mülheim zu je 20 Mark Geldstrafe verurteilt. Es wurde in der damaligen Verhandlung für festgestellt erachtet, daß die Angeklagten gemeinschaftlich in der Nacht zum 27. Juni v. J. vor einer Wirtschaft auf der Eppinghofer Straße laut gesungen hatten. Als der diensttuende Polizeisergeant R. dies untersagte, umzingelten dann die sechs Angeklagten den Beamten und schlugen mit Fäusten auf ihn ein; der mitangeklagte Johann H. hatte hierbei ein Messer. Als sich der Beamte nach Feststellung der Personalien der Angeklagten entfernte, wurde er von den Angeklagten mit Steinen beworfen. Die Angeklagten legten gegen dieses Urteil Berufung ein und behaupteten dabei, der Leamte sei im Dienste betrunken gewesen, obgleich durch mehrere Zeugen festgestellt wurde, daß der Beamte nüchtern war und mit der größten Ruhe und Besonnenheit zu Werke ging. Mit Rücksicht auf das geringe Strafmaß der Angeklagten legte auch der Amtsanwalt Berufung ein. Das Berufungsgericht verwarf beide Berufungen. Nur der letztangeklagte F., der gegenwärtig seiner Militärpflicht in Metz genügt und in der Bernfungsverhandlung nicht erschienen war, wurde zu der höheren Geldstrafe von 30 Mark verurteilt.— Wegen Diebstahls im Rückfalle hatte sich die bereits im Zuchthause zu Siegburg befindliche Nüherin Ehefrau Anna K. aus Mülheim zu verantworten. Wie die Verhandlung ergab, hat die bereits 18 Mal vorbestrafte Angeklagte im Jahre 1909 der Ehefrau B. in Mülheim eine goldene Brosche im Werte von 6 Mark gestohlen. Die Angeklagte wurde zu einer Zusatzstrafe von 1 Monat Zuchthaus verurteilt:— Des schweren Diebstahls haben sich die beiden jugendlichen Arbeiter G. und H. aus Mülheim schuldig gemacht, indem sie nach ihrem Geständnis, aus der verschlossenen Wohnung des Ziegelmeisters E. daselbst 26 Mk. und 80 Zigarren entwendeten. Das Urteil lautete gegen jeden der Angeklagten auf 2 Wochen Gefängnis. Landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreuben weist in einen Rundschreiben darauf hin, daß eine ganze Anzahl von Polizen den gegenwärtigen Verhältnissen nicht mehr angepaßt sei. Es gebs landwirtschaftliche Betriebe, die durch Rebenbetriebe verschiedenster Art eine Erweiterung erfuhren. Die Ansicht, daß die landwirtschaftliche Polize den ganzen Betrieb decke, sei irrig. Es müsse daher eine Konvertierung der Polizen im Sinne des Vertragsverhältnisses mit der Zürich erfolgen. Die Kasinos werden daher ersucht, die Beamten genannter Gesellschaft in dem dahinzielenden Vorhaben zu unterstützen. Beschlossen wurde versuchsweise von einer jedesmaligen schriftlichen Ginladung der Mitglieder zu den Sitzungen abzusehen. Hierdurch werden bedeutende Arbeit und große Kosten erspart. Es sei zur Genüge bekannt, daß die Sitzungen immer zu einer bestimmten Zeit (am ersten Mittwoch eines jeden Monats stattfänden. Mit der Kaisersgeburtstagsfeier soll auch in diesem Jahre wieder ein Festessen verbunden werden. Für eine gute musikalische Unterhaltung ist bereits gesorgt. Die Rechnungsvorlage des Kasinos ergab eine Einnahme von 613,69 Mark und eine Ausgabe von 487,96 Mark. Der Ueberschuß betrug somit 125.73 Mark. Hinzu kommt eine verzinsliche Einlage mit 208,20 Mark, sodaß, das Barvermögen 333,99 Mark betrug. Das Maschinenkonio war am 1. er. mit 586,84 Mark belastet. Der Kasinovorstand wurde durch Zuruf einstimmig wiedergewählt. Die Kreditgenossenschaft, welche dem Kasino angegliedert ist, hatte im verflossenen Jahre einen Umsatz von 649257,64 Mark. Eosin. Berlin, 6. Jan. Bekanntlich schweben im Kaiserlichen Gesundheitsamt Untersuchungen über die Frage der Gesundheitsschädlichkeit des Eosins für Schweine. Die Versuche bebestehen einerseits in der Verfütterung teilweise oder vollständig gefärbter Gerste, andererseits in der Verabreichung einer grosen Menge von Eosin, um auch die akute Einwirkung dieses Stoffes auf den tierischen Organismus festzustellen. Während die Fütterung sich selbstverständlich auf einen längeren Zeitraum erstrecken muß, läßt sich aus den anderen Versuchen schon jetzt mitteilen, daß es nicht gelungen ist, an einem und demselben Tage mit von den Schweinen aufgenommenen Mengen von 300 Gramm Eosin, also mit weit mehr als dem Tausendfachen dessen, was einem Schweine bei normaler Fütterung mit gofärbter Gerste zugeführt wird, Krankheit oder gar eine tötliche Wirkung zu erzielen. Vermischtes. — Eine Berlinerin in China. Ein Schiffsarzt der österreichisch=ungarischen Kriegsmarine, der auf seinem PanzerLand- und Hauswirtschaft. Aus dem Dümptener landwirtschaftlichen Kasino. r. Dümpten, 6. Jan. Das landwirtschaftliche Kastno hat gestern Abend seine Monatssitzung abgehalten. die gut besucht war. Recht günstig war das Ergebnis der chemischen Untersuchung bezogener Futter= und Düngemittel. Das Bakteriologische Institut der Landwirtschaftskammer teilt mit, daß in den zuletzt eingesandten Sammelmilchproben keine Tuberkelbazillen ermittelt wurden. Die Milchproduzenten erklärten sich sämtlich wieder für den Anschluß an das Tuberkulosetilgungsverfahren. Es wird auch für Abmelkwirte eine größere Bedeutung erlangen, wenn die staatliche Bekämpfung der Tuberkulose eingeführt wird. Die offenen Formen der Tuberkulose sind in das abgeänderte Viehseuchengesetz aufgenommen. Die erkrankten Tiere werden dann auf veterinär=polizeilichem Wege getötet, und der Besitzer wird entschädigt werden. Ferner ist der Plan einer staatlichen Schlachtviehversicherung erneut akut geworden dadurch, daß das preußische Landwirtschaftsministerium durch das Landesökonomiekollegium den Landwirtschaftskammern die Ergebnisse der im vorigen Jahre amtlich vorgenommenen Feststellungen über die Ausdehnung der Schlachtviehversicherung übermittelt hat. Das Landesökonomiekollegium hat die Landwirtschaftskammern um eine Aeußerung ersucht, nachdem kürzlich in Berlin eine Konferenz der Kammern sich mit der Angelegenheit beschäftigt hat. Eine bestimmte Entschließung in der für die Landwirte wichtigen Angelegenheit steht noch aus. Auf eine nicht unerhebliche Preisermäßigung des Thomasphosphatmehls wurde hingewiesen. Eine von den Lipplstädter Düngerkalk=Werken eingegangene Probe hochprozentigen Düngerkalkes soll der Bonner Versuchsstation zur Begutachtung überwiesen werden. Kenntnis genommen wurde von dem Eingang eines von dem Landwirtschaftlichen Verein für Rheinpreußen veröffentlichten und zur Benutzung empfohlenen Schriftchens:„Die Besserung der Bauweise der ländlichen Bauten". Die Allgemeine Unfall= und Haftpflicht=Versicherungs=Aktiengesell= schaft Zürich teilt in einem Rundschreiben mit, daß sie vor der Hand von einer Erhöhung der Prämiensätze für Haftpflichtund Sachschadenversicherung absehen werde. Der Präsident des rstützen eine Reihe von Originalaufnahmen die Lektüre der Artikel und„Neues aus unserer Kriegsmarine“ gibt Aufschluß über die neuesten Schiffsvermehrungen, auch aus dem Marineetat 1910. * — Das soeben erschienene Heft 6 der Zeitschrift„Natur“. Zeitschrift der Deutschen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft, enthält u. a. einen interessanten, mit vier Abbildungen versehenen Aufsatz des Herausgebers R. H. Francee über ein neuentdecktes Naturdenkmal in Deutschland, den Eibenhain bei Paterzell in Bayern.— Die Mitglieder der D. N. W. erhalten fün den Vierteljahrsbeitrag von nur M. 1,50 die Zeitschrift„Natur“ und jährlich 5 Buchbeilagen gratis. * Das deutsche Salzgebirge mit seinem Kalibergbau wird in Laienkreisen im Vergleiche zu dem übrigen Bergbau des Reiches nur sehr niedrig eingeschätzt. Die gewaltige lückenlose Verbreitung der mächtigen Ablagerungen über ganz Mittel= und Norddeutschland hat eine äußerst fesselnde Darstellung durch Bergassessor Dr. Einecke=Berlin gefunden, die Hans Kraemer in seinem stetig an Bedeutung und Interesse gewinnenden illustrierten populär=wissenschaftlichen Monumentalwerke „Der Menschund die Erde“(Deutsches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W. 57, Lieferung 60 Pfg.) zur Veröffentlichung bringt. Text und Illustrationen vereinigen sich auch hier zu dem tiefgehenden, fesselnden Eindruck, den das bedeutende Werk mit jeder seiner Darbietungen stets aufs Neue hervorruft und befestigt. Industrie, Handel, Schiffahrt und verkehr. Gelsenkirchen, 7. Jan. Auf Einladung des hiesigen Verkehrsvereins fanden sich heute im Berliner Hof die Bertreter sämtlicher Stadtverwaltungen, Verkehrsvereine und kaufmännischer Vereinigungen usw. der an der sogenannten Nordlinie von Duisburg bis Dortmund gelegenen Städte zu einer Versammlung ein, die sich mit der Stellungnahme des Magistrats von Bochum und der Verkehrsvereine von Bochum, Essen, Mülheim(Ruhr) gegen die geplante neue Schnelizugsverbindung über die alte KölnMindener Linie befaßte. Nach eingehender Aussprache gelangte eine Entschließung zur Annahme, worin man sich mit der Eingabe des Verkehrsvereins Gelsenkirchen vom 1. Dezember an die Eisenbahndirektion vollinhaltlich einverstanden erklärt. Ferner wurde ein Ausschuß von vier Herren aus Gelsenkirchen, Wanne, Herne und Dortmund gewählt, mit der Ermächtigung, sich durch Zuwahl zweier Herren aus Dutsburg und Oberhausen ergänzen zu sollen, die in diesem Sinne beim Minister der öffentlichen Angelegenheiten vorstellig werden sollen. Datentlifte Mitgeteilt vom Patent= und techn. Büro Conras Köchling, Ing. Bereidigter Sachverständiger beim Königlichen Landgericht, Hagen i. W. Broschüre„Patentwissenschaft“ kostenlos. Crefeld, Westwall 46, Telephon 3019. Patentaumeldungen. Sich selbsttätig beschickender Rost. Wilhelm Lohmann, Duisburg, Lessingstr. 5.— Förderkette. Deutsche Babcock= u. Wilcox=Tampfkesselwerke, At.=Ges., Oberhausen i. Rhld. Patenterteilungen. 218 250. Zahnräderantrieb für Schiebetore von Schleusen oder dergl. Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb, Oberhausen 2, Ryld. Gebrauchsmusteranmeldungen. Rost für Gaserzeuger. Erich Long, Mülheim a. 5. Ruhr, Oststr. 13. An jeder Nähmaschine anzubringende Stopfvorrichtung für Stoffe jeglicher Art. August Graff, Mülheima. d. Ruhr, Bachstr. 16. Marktberichte. Amtliche Fruchtpreise zu Neußt am 7. Januar. Neuer Weizen 100 Kilo 1. Qu. 22,20 N. Kartosseln 50 Kilo 2,70—3,00 101 m f, 9 H. 91 90 Heu per 50 Klo 4.50—500 100 Kilo 2. Qu. 21,20 „„ 100 Kilo 3. Qu. 00.00 „ Roggen 100 Kilo 1. Qu. 16,00 „ 100 Kilo 2. Qu. 15.00 „ Hafer 100 Kilo 1. Qu. 15.50 „„ 100 Kilo 2. Qu. 14,50 Eier(100 Stück) Neue Gerste 100 Kilo 14,50 Luzernerheu per 50 Kilo" 6,00 Maschinenstroh p. 500 Kilo 22.00 Flegeldrusch per 500 Kile 24,00 Butter per Kilo Neuß, 7. Jannar. Rüböl per 100 Kilo in Partien von 100 Ztr.(ohne Faß) Rüböl per 100 Kilo faßweise(ohne Faß):... Gereinigtes Rüböl 3 Mk. mehr. Rübkucher per 1000 Kilo waggonweise....... „ in kleineren Partien......... Kleien per 50 Kilo 2,60 15.00 5750 59.50 106,00 110,00 6.20 Verantwortlicher Redakteur: Hrch. Bahle; verantwortlich für Inserate: Fritz Kloster, beide zu Mülheim=Ruhr. - Lungenleidenden-teile ich aus Tankbarkeit durchaus unentgeltlich(lediglich gegen Einsendung des Portos) mit, wie ich durch ein ebenso einfaches wie billiges und dabei doch so überaus erfolgreiches Verfahren von meinem langwierigen Leiden(Husten, Auswurf, Nachtschweiß, Abmagerung usw.) befreit wurde, nachdem ich vorher nach einer achtwöchentlichen Kur aus einer Lungenheilstätte als ungeheilt entlassen worden war. Anna Walter, Rode (Sachsen=Altenburg), Gerger Straße 50. Einen gewaltigen Dauermarsch, den Berlinen Militärgepäck=Marsch über 50 Kilometer, hat auch vor einiger Zeit wieder der bekannte Prager vegetarisch lebende Sportsmann Emmerich Rath gewonnen. Damit ist er definitiv an die erste Stelle unserer Geher gerückt. Rath ist seit zehn Jahren, dem Beginn seiner sportlichen Tätigkeit, Anhänger einer strennaturgemäßen Lebensweise. So trinkt er z. B. seit Jahren ausschließlich Kathreiners Malzkaffee, dessen vorzügliche hygienische Eigenschaften ja bei Millionen anerkannt und bewährt sinu, Wer das korrekte Sprechen Kerrespondieren oder akademische Ausbildung im Pranzösichse oder Eaglischen bisher vergebens zu erreichen suchte, lernt es leicht unter Leitung des früh. Professors bei den Offizieren der russischen Generalstabsakademie. A. Monachimotf. Oberhausener, Ellenbogenstraße 6, am Bahnhaf. Literatur. — Im Januarheft der„Ilotte“ wird in einer Reihe farbenprächtiger Bilder die Bedeutung des Deutschtums jenseits des Ozeans zum Ausdruck kam. Broß=Admiral v. Koester hat in Newyork eine so glänzende Aufnahme gefunden, daß daraus schon die Bedeutung seines Besuches hervorgeht. Ein belehrender Artikel von Paul Martell:„Der Panama=Kanal“ gibt ein wirksames Bild über diese neueste gewaltige Arbeitsleistung, die jetzt ihrem Ende entgegengeführt wird. Wie immer 100 Tausend Plaschen und mehr wurden im letzten Jahre von meinem beliebten Lahusen's Jod-Eisen Lebertran, Marke„Jodella“ verbraucht. Allen ähnlichen Lebertran-Präparaten und Emulsionen vorzuziehen. Preis Mk. 2.30 und 4.60. Verlangen Sie ausdrücklich Marke„Jodella“ und weisen Sie Nachahmungen zurück. Zu haben in allen Apotheken von Mülheim (Ruhr), Broich, Saarn, Styrum und Dümpten. eseee etset 37. Fortsetzung. Bei diesem erstaunlichen Geständnis richtete sich Farlestone, der beschämt und geknickt unter ihrem erbarmungslosen Tadel dagestanden hatte, wieder stolz auf und fragte, jedes einzelne Wort abwägend: „Willst du damit sagen, daß Ashutor sich unterstanden hat, dir seine Liebe zu gestehen?“ „Jawohl,“ antwortete sie ruhig und ohne Furcht. „Hat er dich zur Frau begehrt?“ „alerdinge,i Mgn vis gertste „Ah, endlich durchschaue ich alles," rief Earlestone in bitterem Tone.„Ashutor denkt gar nicht an meine Gefahr, er kommt hierher, um zu versuchen, dich zu senimnen., lih nichte Gei har Vufoisl. Käthe entgegnete jetzt nichts bei der Anspielung auf den Mann, der sie liebte— sie hatte nur ein mitleidiges Lächeln. „Nein, James,“ versetzte sie ruhig,„nicht mich zu gewinnen, sondern dich zu retten.“ „Wie? Wovor?“ fragte er kalt und gleichgültig. „Vor dem Dolche deiner neapolitanischen Freunde," lautete die einfache und doch vielsagende Erwiderung. Bei diesen Worten kam ihm plötzlich seine Gefahr wieder voll zum Bewußtsein; der Ausdruck der Furcht zeigte sich auf seinem Gesicht, er taumelte zurück und faßte sich nach der Stirne. „Diese Teufel sind mir wieder auf der Spur!“ stöhnte er leise. Mary hatte sich auf dem Sofa aufgerichtet, der Schrecken in ihres Mannes Augen zerriß ihr das Herz. Eie sprang auf, stürzte ihm mit einem Angstschrei entgegen und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Oh, sie dürfen dir nichts tun, Geliebter,“ schluchzte sie, heftig weinend. „Sei unverzagt, fürchte nichts.“ flüsterte Earlestone beugte sich zu ihr nieder und streichelte beruhigend ihr Lockenhaar. Augenblicklich war die Liebe wieder obenan; die drohende Gefahr war vergessen, und er dachte nicht mehr an das große Unrecht, das er denen zugefügt hatte, die ihn zu beschützen suchten. „Ja, sei unverzagt,“ sagte Käthe, indem sie sein eigenen Worte wiederholte.„Ihr liebt euch und lebt für einander, alles wird gut gehen. Ashutor wird deinen Mann für dich retten, wie er ihn schon einmal gerettet hat. Aber hu, James, darfst dieses Zimmer nicht verlassen— nicht zum Hotel hinausgehen= bis unser Freund erscheint“. Dann wandte sie sich weg und sah hinunter auf die belebte Straße; sie konnte jedoch nur undeutlich sehen, denn dicke Tränen standen in ihren Augen.„Sie horchte, wie das Schluchzen der jüngeren Schwester, deren Trösterin sie in den entschwundenen glücklichen Tagen gewesen war, allmählich nachließ. Aber ein anderer tröstete sie jetzt, und Käthe fühlte sich surchtbar vereinsamt. Die Minuten gingen unmerklich dahin, niemand störte das Schweigen. Da klopfte es plötzlich an die Tür. Käthe hörte das Rauschen der Kleider, als die Liebenden auseinander fuhren, den Schlag auf die Türklinke und den Klang einer jugendlichen Stimme:„Ein Paket für für Sie, mein Herr; die Post von Europa ist eben angekommen.“ Sie hörte auch wieder, wie die Schritte des Jungen auf dem Korridor allmählich verhallten, aber sie drehte sich nicht uim. Doch verstand sie jedes Wort, das die anderen sprachen. „Was kann's sein, lieber James? Aegyptische Marken, sieh!“ „Ja, und es scheint Firebraces Handschrift zu sein.“ „Schneide den Bindfaden entzwei, schnell! Warte, ich habe eine Schere an der Uhrkette. Da! Wie sorgfältig es verpackt ist— in Seidenpapier extra eingewickelt!“ „Es ist irgend ein Bild, Schatz!“ Das Gespräch stockte einige Sekunden. Dann hörte man Marys Stimme wieder, lebhafter als je und von Entzücken hingerissen: „O wie herrlich! Ist's nicht reizend? Das liebe Bild. Welch prächtige Vergrößerung! Du siehst wunderschön aus, Liebling, in dem arabischen Kostüm. Das müssen wir einrahmen lassen. Wie aufmerksam und lieb von Herrn Firebrace! Er hat es gewiß als Hochzeitsgeschenk gemeint, eine hübsche Ueberraschung, nicht wahr?“ Zwischen Marys freudigen Ausrufen vernahm Käthe ein leises„Heiliger Herr!“ aus Earlestones Munde. Nun wandte sie sich um. „Sieh mal, Käthe, sieh doch!“ rief Mary,„'n großes Bild von James in seiner Beduinentracht!“ Und frohlockend reichte sie ihrer Schwester den Karton.„Aber ach! Ich hab's vergessen,“ stotterte sie, als sie die Falte auf der Stirn ihres Mannes gewahrte,„ich sollt' es Käthe ja nicht sagen, daß du dich in Suez hast photographieren lassen.“ Der dunkle Schatten auf seinem Gesicht verwandelte sich in Schamröte, als er Käthes ruhigen und fragenden Blick auf sich gerichtet sah; er schlug die Augen nieder. Er war erkannt; Käthe hatte nicht nur die verdächtige Photographie in den Händen, sondern sie waßte auch, däß er seine Frau schon angehalten hatte ihre Schwester zu hintergehen, obwohl ihm so gut bekannt war, wie sehr deren ganze Natur sich gegen Falschheit, Heimlichkeit und Niedrigkeit jeder Art auflehnte. Käthe erfaßte beim ersten Blick die ganze Geschichte dieser unglücklichen Photographie, und während sie darüber nachdachte, las sie ganz mechanisch die beigesteckten Karten— oben in der linken Ecke die Visitenkarte von Lester Firebrace, darunter in dicken, fetten Lettern:: Ein Engländer in arabischem Kostüm: Der Straußenfedernhändler, und etwas kleiner:: Künstler= photographien zu billigsten Preisen. Auskunft wird hier erteilt. „Ich glaubte, du hättest die Piatten vernichtet, mein Teuerster,“ murmelte Mary, um überhaupt etwas zu sagen, was den Schaden, den sie angerichtet hatte, wieder gut machen oder wenigstens ihres Mannes Unwillen befänftigen könnte. „Sei still! Ich will nichts davon hören!“ brummte er, indem er die Augen aufschlug und sich bemühte, sein Gefühl der Beschämung durch scheinbaren Aerger zu verbergen.„Wo, zum Teufel, ist das Ding eigentlich hergekommen?“ „Ich sollte meinen, aus deinem Suezer photographischen Atelier," flüsterte ihm Käthe zu und legte das Bild auf den Tisch. „Fernandez! Der elende Lügner! Wenn ich ihn hier hätte, würde ich ihm die Knochen entzwei schlagen!“ Und wenn der biedere Orientale die geballten Fäuste gesehen und die Drohungen gehört hätte, würde er sich sicher von Angst am liebsten in seine Kamera verkrochen haben. „Warum hat Firebrace gar keine Erklärung dazu gegeben?“ fragte Mary und durchsuchte die Stücke des Packpapiers vergeblich nach irgend einer Mitteilung. „Weil jede Erklärung überflüssig sein würde,“ erwiderte Käthe, indem sie Earlestone fest und bedeutungsvoll ansah.„Das Bild ist die Ergänzung des Kabeltelegramms. Durch dein eigenes Verschulden, James, haben deine Feinde mit Leichtigkeit die Verfolgung wieder aufnehmen können, und ich befürchte, daß sie gerade jetzt nicht ferne sind.“ „Warum ist Ashutor nun nicht da?“ rief er ungeduldig und laut. Käthe lächelte nur über diesen Wechsel der Gesinnung gegen den Hindu. „Ashuton wird schon kommen, sei ohne Sorge,“ sagte sie.„Aber bis er kommt, folge mir und setze keinen Schritt über die Schwelle des Hotels.“ Damit kehrte sie sich um und verließ das Zimmer. Fünfzehntes Kapitel. Vierzehn Tage lang wurde der beschädigte Dampfer auf dem Atlantischen Ozean geschlenßt, Der Wind kam von vorne, und eine schwere noerte noch das Vorwärtskommen; zweimal zerriß auch das Tau und verursachte jedesmal einen mehrstündigen Aufenthalt. Doch trotz aller Ungunst der Verhältnisse und gelegentlicher Unfälle dampfte und keuchte das kleine Fahrzeug In der Aussicht auf reichen Bergklohn sangsam, aber sicher vorwärts. Ashutor nahm diese Prüfung, nachdem er den ersten Schmerz über den schweren und unvorhergesehenen Schicksalsschlag überwunden hatte, mit stoischer Ruhe und Gelassenheit hin. Er wußte wohl, daß diese Verzögerung von zehn bis zwölf Tagen seinen Feinden einen Vorsprung verschaffen würde, so daß sie ihn überholen und vor ihm in San Francisco eintreffen könnten. Aber der Einfluß verschiedener Religionen, die auf sein Gemüt eingewirkt hatten, kam ihm trefflich zustatten; der blinde Fatanismus des Mohammedaners erstickte seinen Groll, und das erhebende Vertrauen der Christen auf eine göttliche Vorsehung gewihrte ihm Trost und Hoffnung. Seine Richtschnur war überdies diejenige des Soldaten, der bereit ist, zu sterben, sich aber nicht ergibt. Er schlief und las, aß mäßig und genügsam und ging regelmäßig auf Deck spazieren, er unterhielt sich ein wenig und überlegte viel, um seinen Körper gesund zu erhalten und seine Nerven zu stählen für den Kampf, in dem nun, da der anfängliche Vortei# der früheren Ankunft verloren gegangen war, Behendigkeit, Entschlossenheit und Ausdauer in besonders hohem Maße erforderlich waren. Endlich erreichte die lange, üble Fahrt ihr Ende, und Ashutor landete wohlbehalten in Newyork. Es war Anfang August und schon seit einem Monat drückend heiß. Aber die große Hitze, die manchen Weißen niederwarf. rief bei dem Sohne Indiens mehr ein Gefühl des Feuers hervor, und die wiedererlangte Freiheit des Handelns neckte in seiner Brust kühne Kampfesstimmung, Aeußerlich ruhig, aber mit klopfendem Herzen öffnete er in Firebraces Geschäft das Kabeltelegramm. Er war darauf gefaßt, nur das einzige Wort zu sehen, das für ihn zwar keine Hilfe bedeutet, ihm jedoch die Gewißheil verschafft haben würde, daß seinem guten und großmütigen Freund in Aegypten nichts zugestoßen sei. In dessen die Depesche besagte nicht nur, daß es Firebrace gut ging, sondern sie brachte sogar Hilfe für ihn und Hoffnung für Earlestone. Fortsetzung folgt. Friedr. Rehmann, Kurzestr. 11(Ecke Löhberg) Spezial-Kaufhaus für Herren- und Knaben-Kleidung. Elegante Paletots und Ulster für jede Figur. Grundstücksverpachtung. Eine an der Heinrichstraße in Mülheim(Ruhr)=Speldorf, in der Nähe des früheren Armenhauses, beleg. Wiese zur Größe von ungefähr 11/4 Morgen ist zum 1. Mai 1910 zu verpachten. Näheres im Verwaltungsgebäude Muhrenkamp 22, Zimmer 8. Mülheim=Ruhr, d. 5. Jan. 1910. Der Oberbürgermeister. Die Ltuht. des menschlichen Körpers ist der Magen. 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Berlin, 10. Jan. Bei einer Revolverschießerei, die sich heute morgen gegen 1. Uhr in der Marienburger Straße ereignete, wurden 2 junge Leute getötet. Berlin 10. Jan. Heute nacht erschoß in der Prenzlauer Allee der Kutscher Wichmann im Streite wegen eines Mädchens den Kaufmann Gronau Schwere Automobilunfälle. Berlin, 10. Jan. DDurch das Automobil des Polizeipräsidenten von Jagow wurde gestern mittag Unter den Linden, während der Polizeipräsident auf der Mittelpromenade spazieren ging, der 69jährige Postschaffner Rückert überfahren und schwer verletzt. Er starb nach seiner Einlieferung in die königliche Klinik. Frankfurt a. O., 10. Jan. Vier Schüler einer Frankfurter Präparandenanstalt unternahmen in einem Privatautomobil eine Spazierfahrt von Frankfurt nach Müllrose. Kurz hinter Markendorf fuhr das Automobil auf einen Kieshaufen. Tabei flog einer der Insassen, der 17jährige Schüler Erich Schweng aus Sommerfeld aus dem Wagen hinaus und stürzte mit dem Kopf gegen einen Baum. Er erlitt einen doppelten Schädelbruch. Auf der Fahrt nach dem Lutherstift ist er dann seinen Verletzungen erlegen. Pferdeschutz im Winter. Speziell dem Hufbeschlag wird von Seiten der Pferdebesitzer im allgemeinen viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Um z. B. im Winter bei glatten, mit Schnee und Eis bedeckten Wegen die Pferde vor Ueberanstrengung oder vor Sturz und daraus resultierenden schlimmen Folgen zu bewahren, bedarf es stets scharfer Stollen, die den Pferden stets sicheren Gang gewähren und bei deren Benutzung gefährliche Verletzungen, wie Kronentritt, ausgeschlossen sind. Der einzige Stollen, welcher allen diesen Anforderungen genügt und der bisher noch von keiner anderen Stollenart oder Beschlagsmethode übertrofsen oder auch nur erreicht wurde, ist der von allen Autoritäten im Hufbeschlagwesen empfohlene OriginalII=Stollen aus der Fabrik der Firma Leonhardt u. Co. in Berlin=Schöneberg. Wer diese Beschlagsmethode noch nicht kennt, verlange von der Firma Leonhardt u. 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