verbunden mit der beiose 170 Pls.=einsch. Pssicherges, onatt..70 Mk. frei Hauselnschl. Votenlohn: bei PostSerhontosk ich die der Lerideil onie Dies greshenseseret. Kor Verder, Hones al. 96. verantwortlich für den Textteil sowie den Anzeigenteil: Fritz Werber, Honnef a. Rh. Honnefer Zeitung EI SPe G; Seschlse, Ppreigentel um 5 Po.(Spaltenbreite 46 mn), Texteil mm 15 Rpf.(Spaltenbreite 93 mm). Vereinsanzeigen, die nicht der WirtschaftsDie Kueliste und Frembenanzeiger Fu auroste donue eb de Kueliste und Fremdenungeiger der Kurorte ponnef a. Rh. und Rhöndorf a. Rh. Während der Saison Gegründet 1882 Leh und Prastdem=Elnnent. sprechen zur Fugend. DNB. Frankfurt a.., 17. Febr. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und der italienische Arbeiterführer Cianetti besuchten der Stätten, an denen am Dienstag die Jugend des Gaues Hessen=Nassau zum 4. Reichsberufswettkampf angetreten war. Dr. Ley sowie der Leiter des Berufswettkampfes, Obergebietsführer Axmann, unterrichteten den italienischen Gast über die Aufgaben und Methoden dieses einzigartigen Wettkampfes. Aus Anlaß der Eröffnung des Reichsberufswettkampfes fand am Abend in der Festhalle eine Großkundgebung statt. Tausende Zechssenossen in ihrer Arbeitskleidung oder in den Uniformen Ler., der Werkscharen, der SA., H3., B0M. und des Jungvolns füllten die Riesenhalle. Stürmischer Jubel erhob sich, als Reichsleiter Dr. Ley und Präsident Cianetti in Begleitung von iter Sprenger, Oberbürgermeister Dr. Krebs und Gauobmann der DAF. Becker die Tribüne betraten. Unter den Fanfarenklängen eines Jungvolkzuges erfolgte der Einmarsch der Fahnen und Einzug von 3600 Hitlerjungen, Pimpfen und Werkscharmännern. Obergebietsführer Axmann wies in einer Ansprache darauf hin, daß der Staat Adolf Hitlers vor allem auch ein Staat der Jugend It.„Ein Beispiel dieses Willens der Jugend zum Aufbau ist auch der Reichsberufswettkampf. Es ist der Sinn dieses großen Leistungswettstreites, eine planmäßige sozialistische Auslese zu betreiben. Von jubelndem Beifall begrüßt richtete darauf der italienische Arbeiterführer Cianetti einige Worte an die Jugend des Gaues. Er erklärte u..:„Ich versichern meine jungen Kameraden, daß ich heute sehr glücklich war, die Arbeit und die Tätigkeit der Hitlerjugend im Reichsberufswettkampf kennen gelernt zu haben, und ich bewundere eure Leistung. Für den Faschismus und den Nationalsozialismus ist die Arbeit keine Ware mehr, sondern eine soziale Pflicht. Nationalsozialismus und Faschismus sind der Ausdruck und der Großkundgebung in Frankfurt. Sieg der Jugend und haben unseren beiden Bölkern den Weg vom Abgrund in die Zukunft gewiesen, und deshalb sind unsere Führer Hitler und Mussolini stolz auf ihre Jugend.“ stalsienischene Gast. dandie die Versammlung dem Darauf nahm, mit Heilrufen begrüßt, Reichsorganisationsleiter Dr. Ley das Wort. Nach einem Rückblick auf das in den letzten vier Jahren Erreichte kam Dr. Ley auf den Sinn des Reichsberufswettkampfes zu sprechen. Die DAF. und die HJ. könnten heute stolz gru, angen 1 Millionen in Frage kommenden Jugendlichen en im diesjährigen Reichsberufswettkampf erfaßt zu aut dag Führermarf an du tellnehmen wollen. Unter Hinweis ersklärte Dr. Len, dat Jusen mud von Jugend gesührt werden“ beste Erzieher der zu die 33, neben dem Eilternhaus sicherlich der der einzig wahre Erzjieher, seit da licherlich neben dem Elternhaus Dr. Ley erklärte sodann, es sei sein Bestreben, den Reichsbe Bos Schietlsch dreins: die Geselen und Neiter auszudehnen, so daß schließlich dereinn eine wahre Olympiade der Arbeit geschaffen sei. Es werde dann die höchste Ehre eines jeden Lehrlings, Gesellen und Meisters sein, als Preisträger in seinem Beruf dem Führer Adolf Hitler vorgestellt zu werden.(Lebhafter Beifall.)„Im ersten Vierjahresplan,“ so schloß Dr. Ley seine oft von stärkstem Beifall unterbrochenen Ausführungen,„mußten wir erst . den, Schmutz wegschaffen, den uns der Liberalismus übriggelassen hatte; heute haben wir aber freie Bahn. Der zweite Vierjahresplan, wird also zweifellos einen vollen Erfolg haben, und nucg, den vier Jahren werden wir sagen können: Deutschland ist noch schöner geworden! Deutschland ist wieder frei geworden! Es hat mehr Nahrung für seine Menschen, es hat mehr Arbeit für sein Ab Sunislap Freiwungensperre. Der Lond=er Nichteinmischinagausschuß liche „ London, 16. Febr. Der Londoner Nichteinmischungsausschuß ist nach mehr als sechsmonatiger Tätigkeit fast unerwartet rasch zu einem Entschluß gekommen. In einer Sitzung seines Unterausschusses wurde eine Einigung erzielt, daß am 20. Februar die Freiwilligensperre von allen beteiligten Regierungen durchgeführt wird und am 6. März die Kontrolle an den Grenzen und Küsten Spaniene bezinen sal. den und Aisen Spa „Spät kommt ihr, doch ihr kommt!“ Eine Erklärung des deutschen Botschafters von Ribbentrop. „Zü„Lendon, 16. Febr. In der Sitzung des Richteinmischungsausschusses am Dienstag gab der deutsche Botschafter von Ribbentrop folgende Erklärung ab: Herr Präsident! Die Erklärung, die ich im Namen der deutschen Regierung jetzt abgeben werde, möchte ich mit den Worten einleiten:„Spät kommt ihr, doch ihr kommt!“ Hierzu und besonders im Hinblick auf verschiedene tendenziöse Kommentare in der hiesigen Presse, die geeignet sind, ein falsches Bild über die Haltung meiner Regierung zu dem Nichteinmischungsausschuß in den letzten Monaten zu geben, einige grundsätzliche Bemerkungen: Meauhersteg getan hat i den vergangenen Monaten ihr um sowohl im Rahmen dieses Ausschusses als auch durch direkte Fühlungnahme mit den besonders interessierten Regierungen ein wirksames Schema der Nichteinmischung für den spanischen Bürgerkrieg zustandezubringen, das geeignet ist, den furchtbaren Zuständen in diesem unglücklichen Land ein Ende zu bereiten und seine völlige Verwüstung zu verhindern. Schon zu Beginn des spanischen Bürgerkrieges erkannte Deutschland, daß nur ein umfassendes Schema der Richteinversprechen würde. Und aus diesem Grund seinerzeit als erstes Land ein Verbot der Teilnahme ausländischer Freiwilliger am spanischen Bürgerkrieg vorgeschlagen. Dieser deutsche Vorschlag, dem ein ähnlicher italienischer Vorschlag folgte, ist bereits am 17. August 1936 gemacht worden. BedauerEinmischung trotz der Londoner Beschlüsse? Lavoro Faseista über Sabotagepläne der französischen Volksfront. DRB. Rom, 16. Febr. Lavoro Fascista läßt sich aus Paris berichten, daß sich die französische Volksfront trotz der in London gefaßten Beschlüsse für eine Verstärkung ihrer Einmischung in Spanien rüste. Auf ein von Madrid und Valeneia gegebenes Losungswort hin bereite Thorez einen Plan vor, um den Unterstützungsfeldzug zugunsten der spanischen Bolschewisten mit erneuter Wucht aufzunehmen. Die extreme Linke, auf die sich die Regierung Blum immer mehr stütze, werde alles daransetzen, um die Regierung wenigstens zu einer passiven Mithilfe und zu kompromittierenden öffentlichen Erklärungen zu veranlassen. Da der Kommunismus nunmehr zu der Einsicht gekommen sei, daß sein Spiel in Spanien verloren ist, setze er seine letzten Hoffnungen auf die Heraufbeschwörung internationaler Zwischenfälle. nicht Fielan der Vorschlag der deutschen Regierung seinerzeit ändem Zeitiumung, die er verdient hätte; vielmehr wurde er für längere Zeir zu den Akten gelegt. Ich will hier nicht die Gründe untersuchen, die für die Haltung verschiedener Regierungen maßgebend gewesen sind. Diese Haltung kann aber wohl nur so ausgelegt werden, daß die betreffenden Regierungen den Zustrom von Freiwilligen nach Spanien seinerzeit nicht als unzuläsige Ein„achugs angesehen haben, wie dies ja auch in dem deutschen Memorandum vom 7. Januar ausgedrückt wurde. Wenn nunmehr der deutsche Standpunkt hinsichtlich des Freiwilligengerhots endlich nach monatelangen Verhandlungen und Schwierigkeiten von den anderen Regierungen angenommen worden ist, dies aufs wärmste und möchte die aufrichtige Zei bssigung meiner Regierung über die Entwicklung zum Ausdruck bringen, die von der deutschen und der italienischen Rezierung immer angestrebt worden ist. au0 der stalenschen Die Vorschläge, die der Unterausschuß dem Vorsitzenden heute vorgelegt hat, bedeuten einen Wendepunkt und stellen sicherlich einen guten Fortschritt zur Erzielung einer wirklichen Richteinmischung dar. Wir haben ein Stadium erreichtz, das es ung, zweisellos ermöglichen wird, Mittel und Wege Arbeit des Alueschusse ie Schwierigheiten, die noch der Arveit des aupschusses im Wege stehen, zu überwinden. Wir alle, die wir hier im Ausschuß zusammenarbeiten, haben eine große Aufgabe zu erfüllen, und ich möchte hinzufügen, daß wir alle hoffen, unsere portugiesischen Freunde möchten einen Weg finden, um zur Verwirklichung eines praktischen Kontrollsystems, Reite Belautragene teinmischungschenas darAuftrag der deutschen Regierung bin ich in der Lage, zu erklären, daß Deutschland bereit ist, einen weiteren Beitrag zur sohortigen Inkraftsetzung der Land= und Seekontrolle zu machen. Trotz der bekannten Transferschwierigkeiten ist die deutsche Regiezurc efieie edeg Vorschußzzahlung von zweitausend Pfund in englischer Wahrung zu leisten, um die sofortige Inkraftsetzung zu beschleunigen. Ich haffe, daß diese Geste der deutes e eege uin i i die enhe unr bunt liegt in den kommenden Wochen noch vor uns. Ich möchte Sie erneut daran erinnern, daß die deutsche Regierung zum Beispiel die Lösung der Frage der finanziellen Unterstützung einschließlich der Frage des Goldes der Bank von Spanien— und diesen Punkt möchte ich besonders unterstreichen— als einen wichtigen Teil unserer Arbeit ansieht. Zum Kriegführen benötigt man nicht nur Menschen und Kriegsmaterial, sondern vor allen Dingen auch Geld. Ich möchte daher meinerseits „ uue begierungen appellieren, dieser Frage mehr als in der Vergangenheit die nötige Beachtung zu schenken. Nicht will ich wünschen, daß wieder eine Lage entsteht, wonach as Ganrantet und Konzeinrationslager...!“ Rasche Entlarvung einer böswilligen Auslandshetze. an Sh eein, 16. Jebr. Ueber den Rücktritt des ReichskirchenMislsandepreig eine vermeintlichen Folgen wußte ein Teil der sogendes u Graseine, nagen wwschen demn 1 und 15. Jebnuar behauptete, daß„hiermit der letzte Vergesetgeberische Maknohmen e und man nunmehr gesetzgeverische Maßnahmen erwarte. Man erwarte zunächst finanzielle Druckmaßnahmen gegenüber der Kirchenopposition. Wenn Reste der Schutzhos wahrscheinlich zu der — Die„Soseler Glen Konzentratianslagers greisen.“ Nachrichten“, die ihre Informationen angeblich Heutsche Gemährenrchnnes- psten und damit für chre eigene Ansicht vorzuschieben versuchten, sprachen bereits . 15, JFehruar die Befürchtung aus,„daß der Staat die Gelegendon Fiupzignn eine totale Gleichschaltung der Kirche zu erreider Staat diese Rusgaterste die shwersie Zeit bevorstehen. Wenn iuntnichirchn Weise übernimmt, wird er die Bekenntniegirche in die Rolle einer illegalen Organisation manövrieren.“ Die„Baseler Nachrichten“ sprachen weiter davon, daß „die Kirche mit Gewalt gehindert werde, für die Verkündung des was ihre Pflicht ist.“ Das gleiche Blatt prophezeit gn. 15. Februar:„Es würde deutlich, daß mit einer weiteren Verscharfung des Kirchenregiments gerechnet werde. Jetzt noch vorhandene Freihzeiten werden gefährdet sein.: #ie„Neue Züricher Zeitung“ meldet unter dem 14. Februar aus Berlin,„man müsse damit rechnen, daß jetzt wieder größere Verfolgungen einsetzten, daß der Kampf der Kirchengegner unverhüllSsehon 7al sir.. und da8 Wenige, das der Kirche noch gevieven sei, igr weggenommen werde. Ttce noch ee ichung Zeu Züricher Zeitung“ spricht von der„allmählichen Vergraden garte nangeischen Kirche in Deutschland, die sich nicht in umc gebeun Die vorgesehene Entwich: en Regenten noch nicht schnell genug und solle beschleuLest angeblich üdte man jetzt wieder ein Stück weiter in den angevlich respektierten Innenraum der evangelischen Kirche hineingreifen, um diese Institution zu vernichten.“ * in Piederun hat ein Teil der Auslandspresse die Gelegenhett be###, un Brunnenvergiftung übelster Art zu treihen. Es ist die alte Methode, die sattsam bekannt ist: Wenn einem gerade kein Stoff für Greuelmeldungen einfällt, ergeht man sich in boren, Lem gleichen Zepech einer gersetzenden Phantasie gedem gleichen Zweck dienen, einem leichtgläubigen Publikum Prophezeiungen aufzutischen, bei denen es dem Schreiber nur auf as Verleumden um des Verleumdens willen ankommt. Wohl selten in der Geschichte wurde ein Schwindel so schnellent#pt.„Während man sich darum bemühte, unsaubere Machenschaften in die Welt zu setzen, Haß und Zwietracht zu säen, arbeitete der Führer an einem weitherzigen Befriedungswerk, das durch seinen großzügigen Erlaß über die Einberufung einer Generalsynode seine Krönung fand. In 24 Stunden war nichts mehr von dem Spuk der Auslandshetze übrig geblieben. las Nag Tstzrene(aistische Korrespondenz“ schreibt zu dem ErGeneralinnoder u die Einbernfung einer versassunggebenden der nationalsozialistische deutsche Mensch gläubig in dieser Welt steht, so wenig Verständnis besitzt er für konfessioStreitigkeiten. Wer die großen Aufgaben unserer Zeit tätig miterlebt und in ihr mit offenen Augen seinen Weg geht, dem mangelt völlig das Interesse an vielem, was in den letzten Schrsg, pande Gemüter auf konfessionellem Gebiet eingehend be„Wenn der Führer nunmehr allen unfruchtbaren Diskussionen durch eine klärende Entscheidung ein Ende bereitet hat, dann mag das für diesen oder jenen eifrigen Auslandsjournalisten, der bisher manches Zeilenhonorar durch die Auseinandersetzungen n der deutschen Evangelischen Kirche verdient hatte, ein bedauerEreignis sein. Jeder Deutsche aber ist von Freude und Genugtuung ergriffen, daß nunmehr dieses Kapitel abgeschlossen wird, ndem die, strittigen Fragen durch all Angehörigen der Evangeliselbst geklärt werden. Jetzt bietet sich für manchen Gelegenheit, zu zeigen, daß er den Streit nicht um des Streites willen geführt hat, und daß er nach erfolgter Klärung seine privaten konfessionellen Meinungen und Interessen Shiscsenhzie dinter dem größeren Interesse der inneren Geesgsenuet der Buschen Zaion... ie uer Munsen 6r seslion nichils sehaft die Millionen Deutscher protestantischer Konder das wirc mmigein se als daß ihnen der Glaube wie. der das wird, was er sein soll, nicht Streitobjekt, sondern ein Quell innerer Kraft, der ihnen Mut und Kraft zum tätigen Leben in der Gemeinschaft des Volkes verleiht. ein ursprünglich von Deutschland gemachter Vorschlag beiseite gelegt wird, um dann von anderen Mächten als deren Vorschlag vorgebracht zu werden, sobald diese den Zeitpunkt für gekommen vias slle„Fie nic zum Schlußz noch betonen, daß alles, was wir grmiitane enn ir dier entscheiden, sich als vollkommen nutzlos erweisen wird, wenn nicht der wahre Geist der NichtSal e Sach..- uih Poy Konmnenden Zeionen ur in. J1#r Geist, in dem dieses Kontrollschema gehandhabt wird, Tat entscheidend für seine Wirksamkeit. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß sich alle Länder der Verantwortung für unsere große Aufgabe bewußt sein werden. Drei Jahre RdF-Reisen. Dus Valerlank Wievergesunden. Schicksalsgemeinschaft auch in der Freude.— Als die ersten Tausend nach Bayern fuhren.— Der Anfang einer neuen Epoche. Als vor drei Jahren, am 17. Februar 1934, die ersten Kraft=durch=Freude=Urlauberzüge mit schaffenden Menschen aus Industriebetrieben, Bergwerken, Lagerhäusern, Werkhallen, Kontoren in die winterlichen deutschen Gebirge geschickt wurden, dachten nur wenige daran, daß hier der Anfang zu einer umwälzenden Veränderung auf sozialem und kulturellem Gebiet gemacht wurde. Die Auslandspresse, von Emigranten inspiriert, kommentierte das Ereignis mit höhnischen Bemerkungen: es handele sich um die übelste Hintertreppenreklame für einen Scheinsozialismus, um ein Bonbon für die hintergangenen„Arbeitermassen", um eine großspurige Mache, um aufgelegten Schwindel. Auch in Deutschland gab es noch Menschen genug, die in einer derartigen Organisierung des Arbeiterurlaubs Anzeichen eines sozialen Größenwahns erblickten. Viele begnügten sich mit der Erklärung, daß es sich um eine rein propagandistische Maßnahme der neuen Regierung handele. Und im allgemeinen nahm man die ganze Angelegenheit als eine soziale Sensation ersten Ranges, aber doch eben nur als Sensation hin. Wenn man heute in den ersten Reiseberichten und Meldungen liest, die damals aus den Alpen, aus der Bayerischen Ostmark und anderswoher kamen, dann spürt man hinter allem Jubel doch den Zweifel an der Weiterführung des gigantischen Planes. Sogar Dr. Ley, der Schöpfer des Gemeinschaftswerkes Kraft durch Freude, hat später häufig geäußert, daß er selbst in seinen kühnsten Träumen nicht an eine so schnelle und gewaltige Ausdehnung des KdF.=Reiseverkehrs gedacht habe. Und doch war in dem Augenblick, als er auf dem Anhalter Bahnhof zu den tausend Berliner Urlaubern sprach, die mit dem ersten KdF.=Zug nach Bayern fuhren, bereits die Bedeutung dieser Ausfahrt seherisch formuliert: „Zum erstenmal in der Geschichte schickt ein Staat die Männer der Arbeit, die Namenlosen und zugleich auch die Besten und Treuesten im Volke, auf Urlaub. Faßt diese Fahrt als den Anfang einer neuen Epoche auf! Kommt als neue Menschen wieder!"— Nach drei Jahren, einer im Leben eines Volkes so kurzen Zeitspanne, sind die„Kraft=durch=Freude"=Reisen bereits eine Selbstverständlichkeit geworden. Millionen von Volksgenossen sind gereist. Den Landfahrten folgten die Seereisen, deutsche Arbeiter sahen die Küsten Englands, die norwegischen Fjorde, sahen die fernen Azoreninseln, reisten nach Lissabon und nach Madeira. Und das alles geschieht mit einer Selbstverständlichkeit ohnegleichen. Als müßte es so sein! Als wäre es immer schon so gewesen! Als am 18. Februar 1931 der Berliner Urlauberzug in München eintraf, standen Tausende und aber Tausende vor dem Bahnhof. Die Formationen waren aufmarschiert, Vertreter von Partei und Behörden begrüßten die Arbeitskameraden, ganz München stand im Zeichen dieser Reise. Und heute? Die Züge und Schifse verkehren planmäßig. Man löst sich in der KdF.=Geschäftsstelle eine Karte, erscheint auf dem Bahnhof, fährt nach Bayern, an den Rhein, nach Thüringen, an die See, man besteigt in Hamburg und Bremerhaven große Dampfer, die nur für Arbeiterurlaubsreisen bestimmt sind. In Hamburg werden eigens für die Urlaubsfahrten zwei neue 25000=TonnenSchifse gebaut, das größte Seebad der Welt entsteht auf Rügen. Und das Reisen mit„Kraft durch Freude“ ist eine öffentliche Angelegenheit geworden. Mehr als die Millionenziffern, die den Umsang des KdF.=Reiseverkehrs kennzeichnen, spricht eine Tatsache für den gewaltigen Erfolg des Werkes: es gibt heute keinen Deutschen mehr, für den ein Wintersportaufenthalt in den Bergen, eine Bäderfahrt an die See, der Besuch einer Nord= oder Ostseeinsel, ja sogar eine Erholungsreise ins Ausland zu den ewig unerfüllbaren Wünschen zählen. Der Arbeiter auf der Autobahn, die Kontoristin im Büro, der Landarbeiter und der Bergnann unterhalten sich über Berchtesgaden oder Norderney, über Koblenz oder über die Schneekoppe mit der Ruhe von Menschen, für die es ein geringes ist, sich auf die Bahn zu setzen und dort hinzufahren. Man vergißt heute in Deutschland allzusehr, daß es kein Land auf der Erde gibt, in dem eine ähnliche Einrichtung besteht, und in dem man mit einer solchen Selbstverständlichkeit davon Gebrauch machen kann. Ein ausländischer Berichterstatter an Bord der „St. Louis" versicherte angesichts der Hunderttausende, die in Hamburg der ausfahrenden Madeiraflotte das Geleit gaben:„In meinem Vaterlande wäre es einfach undenkbar, daß man tausend Arbeiter mit der Bahn drei Stunden weit bis an die Küste zu einem Urlaubsaufenthalt schicken könnte! Es wäre nicht möglich! Man würde das politisch von rechts oder links sabotieren!“ Ohne die politische Einigung des Volkes wäre die Durchführung solcher Fahrten natürlich auch bei uns niemals möglich gewesen. Bei einer Würdigung der Urlaubsfahrten mit„Kraft durch Freude" ergibt sich auch die Möglichkeit, einmal denjenigen über die Bedeutung dieser sozialen Einrichtung die Augen zu öffnen, die von ihrer„hohen Warte“ mit einer gewissen Geringschätzung auf die„Auch"=Reisen glauben herabsehen zu können. Nichts hat die Idee der Volksgemeinschaft bisher mehr in den Herzen der schaffenden Deutschen verankern können, als das Erlebnis des Vaterlandes und das Zusammenkommen mit den Menschen dieses Landes auf den„KdF.“=Reisen. Unzählige haben erst hier die Zusammengehörigkeit der einzelnen Stämme begreifen gelernt, und Millionen fleißige und pflichttreue Volksgenossen haben auf den Urlaubsfahrten wiedergesunden, was Verleumdung, Verhetzung und politische Aufstachelung in ihnen vernichteten: die tiefe Ueberzeugung, daß sie in einer großen Schicksalsgemeinschaft gleichdenkender und empfindender Menschen leben und arbeiten. Daß diese Ueberzeugung allgemein ist, davon leben wir alle, davon hängt unser aller Glück und die Zukunft unseres Volkes ab. aus Spanien. Die spanischen Nationaltruppen unmittelbar vor Arganda. Dauersitzung des Madrider„Verteidigungsausschusses“. Linsen das einzige Nahrungsmittel in Asturien. DNB. Salamanca, 16. Febr. Auch am Montag setzten die Truppen der spanischen Nationalregierung im Jarama=Abschnitt, südöstlich von Madrid, ihren Vormarsch fort. Der Widerstand der bolschewistischen Söldnerhaufen hat im Gegensatz zum Sonntag nachgelassen, und die nationalen Truppen befinden sich bereits unmittelbar vor Arganda, an der Straße nach Valencia, also etwa zwei Kilometer östlich vom Jarama. Das Vorgehen der Truppen wird tatkräftig von der nationalen Luftwaffe unterstützt, die die feindlichen Stellungen längs der geräumten MadridFront mit Bomben belegten. Die spanischen Nationaltruppen, die bereits alle wichtigen Zufahrtsstraßen nach Madrid abgeschnitten haben, befinden sich nach diesen Fortschritten nunmehr nur noch rund 20 Kilometer von der 1½ Milliarden Pfund für die Aufrnflung! Ungeheures Ausmaß der englischen Wehrverstärkung. Weißbuch der Regierung veröffentlicht. DNB. London, 16. Febr. Das Weißbuch, das die Regierung im Zusammenhang mit der neuen Rüstungsanleihe von 400 Millionen Pfund Sterling angekündigt hatte, wurde am Dienstagabend veröffentlicht. Das Schriftstück kündigt für die nächsten fünf Jahre eine Gesamtausgabe von 1½ Milliarden Pfund Sterling für die englische Aufrüstung an. Es behandelt ferner sehr ausführlich die Beweggründe für das neue englische Aufrüstungsprogramm und enthält aufsehenerregende Mitteilungen über die in den nächsten Jahren geplante Verstärkung der drei Waffengattungen. U. a. wird der Bau von drei neuen Schlachtschiffen, sieben Kreuzern und zwei Flugzeugträgern im Jahre 1937/38 sowie eine weitgehende Verstärkung der Flottenluftstreitkräfte angekündigt. Bei der regulären Armee ist die Bildung von vier neuen Infanteriebataillonen, zwei neuen Tankbataillonen und gewissen Hilfsformationen geplant. Ferner wird die Beschleunigung der Mechanisierung der Armee in großem Umfange sowie die Anhäufung von gewaltigen Munitionsreserven angekündigt. Auch für die Luftstreitkräfte werden riesige Verstärkungen sowie der Bau neuer Militärflugplätze und Fliegerschulen angekündigt. Besonderes Gewicht wird auf die Bereitstellung großer Reserven für alle Waffengattungen und auf die Mobilmachung der Industrie für Rüstungszwecke gelegt. Bolschewistische Propaganda mit„Vimmelsschreiber über Wien! DNB. Wien, 15. Febr. Nachdem bereits am Freitagnachmittag ein Flugzeug unbekannter Nationalität über einem Außenbezirk Wiens erschienen war, das mit Rauch die Sowjetzeichen „Sichel und Hammer“ an den Himmel zeichnete, erschien am Montag um ½11 Uhr abermals ein unbekanntes Flugzeug über Wien und wiederholte die unverschämte bolschewistische Propaganda. Während sich das Flugzeug am Freitag immerhin in einer Höhe von etwa 5000 Meter bewegte, ging es heute auf 2000 Meter herunter. Der Vorfall erregte in den Straßen Wiens ungeheures Aufsehen. Wie amtlich mitgeteilt wird, starteten auf dem Asperner Flugfeld zahlreiche Polizei= und Militärflugzeuge, um das bolschewistische Flugzeug, das in Richtung der tschechoslowakischen Grenze zu entkommen trachtete, zum Niedergehen zu zwingen. Es ist jedoch nicht gelungen, das fremdländische kommunistische Propagandaflugzeug zu stellen. Der bolschewistische Himmelsschreiber hatte einen zu großen Vorsprung. Die Maschine konnte mit über 300 Kilometer Stundengeschwindigkeit in Richtung der tschechoslowakischen Grenze entkommen. Entrüstung in Wien. DNB. Wien, 15. Febr. Der Flug des bolschewistischen Propagandafliegers vom Montagvormittag hat, zumal schon am Freitag eine gleiche Aktion durchgeführt worden war, hier stärkstes Aufsehen hervorgerufen. Auch die Blätter beschäftigen sich eingehend mit dem Vorfall. Nachdem nun neben den zahllosen privaten Beobachtungen auch eine amtliche Darstellung vorliegt, ergibt sich etwa folgendes Bild: Das geheimnisvolle Flugzeug dürfte bereits um ½10 Uhr über Wien aufgetaucht sein, doch war es infolge Nebels nur für Augenblicke sichtbar. Gegen 10 Uhr lichteten sich die Wolken, und nun sah man, wie der Himmelsschreiber die Sowjetzeichen Sichel und Hammer zuerst über dem Wiener Wald, dann über Schönbrunn und schließlich über dem Zentrum der Stadt mit Rauch in die Luft blies. Bei der Polizeidirektion lief um 10.15 Uhr die erste Meldung ein, die von einem Militärflieger, der sich auf dem Wege nach Graz befand, funkentelegraphisch gegeben wurde. Daraufhin starteten letzten Hauptstraße(nach Guadalajara) bei Alcala de Henares. Damit hat sich aber zugleich auch die ohnehin schon verzweifelte Stimmung der bolschewistischen Bonzen in Madrid um ein bedeutendes gesteigert, und ein Hilferuf des Madrider Senders jagt den anderen. Ununterbrochen tagt der sogen.„Verteidigungsausschuß". Kennzeichnend für dieses Untermenschentum ist es, daß man sich in seiner Not wieder einmal der gepeinigten und hungernden Zivilbevölkerung entsinnt. Man fleht sie an, auszuhalten und sich mit der mangelhaften(!) Ernährung zufrieden zu geben, da„augenblicklich“ keine Möglichkeit bestehe, weitere Lebensmittel herbeizuschaffen. Auch sonst wird die Lage in den von den Bolschewisten heimgesuchten Teilen Spaniens immer kritischer. Selbst die bolschewistischen Sender müssen das zugeben und melden jetzt, daß in Asturien Linsen das einzige Nahrungsmittel bildeten. Wieder ein bolschewistischer Massenmörder gefangen genommen. DNB. Salamanca, 16. Febr. General Queipo de Llano teilte im Rundfunk die Gefangennahme eines Bolschewistenhäuptlings mit, dem mehr als 200 Morde nachgewiesen werden konnten. Der General gab ferner bekannt, daß an der Madrider Front eine bolschewistische Abteilung in Stärke eines Bataillons eingekreist werden konnte. Unter den hierbei gemachten Gefangenen befanden sich zwei Anführer und 33 Mann, die durchweg die englische Staatsangehörigkeit besitzen. Der General kam dann auf die Zustände in Madrid zu sprechen, wobei er erwähnte, daß Ueberfälle auf wehrlose Frauen durch bolschewistische Milizen an der Tagesordnung seien. Wenn die Frauen nach stundenlangem Schlangestehen endlich einige Lebensmittel erstanden hätten, würden ihnen diese von den sich in den Straßen herumtreibenden Bolschewisten entrissen. Rußland liefert mit Hochdruck. Ungewöhnlich reger Schiffsverkehr zwischen Bolschewisten=Spanien und Sowjetrußland.— Meerengenfahrt bei Nacht. DNB. Istanbul, 16. Febr. In den letzten Tagen war der Schiffsverkehr zwischen den Häfen des kommunistischen Spanien und den sowjetrussischen Häfen des Schwarzen Meeres nach beiden Richtungen ungewöhnlich rege. Zehn spanische Bolschewistenschiffe unter roter Flagge und 15 sowjetrussische Dampfer haben mit Truppen und Kriegsmaterial für Spanien beladen den Hafen von Istanbul passiert. Vier spanische Bolschewistendampfer und sechs Sowjetschiffe kamen leer us Valencia und Barcelona zurück und fuhren ins Schwarze Meer. Die Durchfahrt durch die Meerengen erfolgt jetzt vorzugsweise bei Nacht, um weniger Aufsehen zu erregen. Unter den Ausfahrten nach Spanien befinden sich zwei der großen Fahrgastschiffe, die für Truppentransporte bestimmt sind. Ein Motorschiff vom Eise zerquetscht. Sonderburg, 16. Febr. Das dänische Motorschiff„Linea“ wurde i der Insel Alsen vom Packeis eingeschlossen. Durch die Gewalt der Eismassen wurde das Schiff schließlich zerquetscht, so daß es sank. Die Besatzung konnte gerettet werden. Göring bei Marschall Rydz-Smigly. DNB. Warschau, 16. Febr. Ministerpräsident Generaloberst Göring, der in der Nacht zum Mittwoch von Warschau nach Bialowieza zur Jagd beim polnischen Staatspräsidenten weiterreist, stattete am Dienstagnachmittag Marschall Rydz=Smigly einen Besuch ab. Abends war Ministerpräsident Göring beim deutschen Botschafter zu Gast. Von polnischer Seite waren dabei der Vizeministerpräsident und Finanzminister Kwiatkowski, der frühere Ministerpräsident und jetzige Minister für soziale Fürsorge Koscialkowski, der Wirtschaftsminister Roman, der Staatssekretär des Auswärtigen Graf Szembek, der Berliner polnische Botschafter Lipski, der stellvertretende Generalstabschef Malinowski und eine Reihe weiterer Persönlichkeiten aus politischen und militärischen Kreisen anwesend. Weg mit dem Militärabkommen! Staatsminister van Cauvelaert über die Neuorientierung der belgischen Außenpolitik. DNB. Brüssel, 16. Febr. In der außenpolitischen Aussprache, die von der belgischen Kammer am Dienstag fortgesetzt wurde, sprach der Führer der flämischen Katholiken, Staatsminister van Cauvelaert, über die Neuorientierung der belgischen Außenpolitik. Im Gegensatz zu den Ausführungen des Marxisten Pierad. der in der vergangenen Woche die Bedeutung der historischen Rede König Leopolds vom 14. Oktober abzuschwächen versucht hatte, hob van Cauvelaert den Kurswechsel hervor, den Belgien mit dieser Rede in seiner außenpolitischen Stellung vollzogen hat. In diesem Zusammenhang erteilte der ehemalige Minister auch im Namen der flämischen Katholiken dem französisch=belgischen Militärabkommen vom Jahre 1920, das im vorigen Jahre sozusagen stillschweigend in die Londoner Märzvereinbarungen übergegangen ist, eine deutliche Absage. van Cauvelaert erklärte, er halte es für ausgeschlossen, daß das französisch=belgische Militärabkommen fortgesetzt oder erneuert werde. Das Abkommen sei in der Vergangenheit eine Gefahr für die belgische Unabhängigkeit gewesen. Es habe der belgischen Landesverteidigung eine einseitige Richtung gegeben und stehe in Widerspruch mit der Rede des Königs Leopold. van Cauvelaert gab der Hoffnung Ausdruck, daß mit dem Verschwinden dieses Abkommens auch ein Gegenstand der Zwistigkeiten zwischen Flamen und Wallonen aus der Welt geschafft worden sei. auf dem Flugplatz in Aspern zwei Militärdoppeldecker, eine Polizeimaschine und zwei Privatflugzeuge. Zuerst zogen sie große Schleifen um das Flugzeug und versuchten dann, an dieses heranzukommen. Trotz aller Manöver gelang es aber nicht, die Kennzeichen der fremden Maschine festzustellen. Man konnte nur sehen, daß es sich um einen kleinen Doppeldecker handelte, der mit einem äußerst starken Motor ausgestattet sein muß und außerordentlich wendig war. Zahlreiche private Beobachter hatten die Nationalitätsabzeichen an den Tragflächen sicher erkennen können, so daß feststeht, daß es ein sowjetrussisches Flugzeug war. Blitzschnell hatte sich der geheimnisvolle Apparat auf 4000 Meter Höhe geschraubt. Er war so dreist, noch über dem Asperner Flugfeld selbst eine Schleife zu ziehen, um dann in nördlicher Richtung gegen die tschechoslowakische Grenze zu entkommen. Zum letzten Male wurde er über der niederösterreichischen Ortschaft Probstdorf beobachtet. Auch über diesem Ort zog er, auch in beträchtlicher Höhe, eine Schleife. Die Verfolgung hat ergeben, daß die Flugpolizei in Aspern mit ihren Apparaten allein nicht imstande ist, auf so rasche und moderne Maschinen Jagd zu machen. Es wird daher erwogen, durch das Bundesheer eine eigene Abwehr gegen solche Propagandaüberfälle einzurichten. Mehrere Jagdflugzeuge modernster Konstruktion sollen dann ständig startbereit gehalten werden. Sowjetflugzeug über Estland! DRB. Reval, 15. Febr. Am Sonntagmittag überflog ein sowjetrussisches Flugzeug die estnische Grenze bei Sanniku Federowka. Es fig bis Narwa, um dann wieder über sowjetrussischem Gebiet zu verschwinden. Kundgebung deutsch-italienischer Freundschaft. Die italienischen Gäste auf der Ordensburg Vogelsang.— Dr. Ley übergibt die Disziplinarordnung für die Ordensburgen. Köln, 15. Febr. Präsident Tullio Cianetti, der am Montagvormittag Zeuge der Ehrungen war, die die Stadt Köln dem Schöpfer und Leiter der Deutschen Arbeitsfront Dr. Ley darbrachte, begann mittags seine Studienreise durch Deutschland. Der Präsident unternimmt die Reise gemeinsam mit drei engeren Mitarbeitern aus der Confederacione Fascista Lavoratori dell Industria. Die italienischen Gäste waren bei den Feiern im Rathaus wie auch später im Gürzenich Gegenstand herzlicher Kundgebungen. Mit den Ehrenabordnungen der Werkscharen, die vor dem Gürzenich aufmarschiert waren, hatte das gesamte schaffende Deutschland in Präsident Cianetti die befreundete italienische Nation gegrüßt. Das erste Ziel der Deutschlandreise, zu dem der italienische Arbeiterführer von Reichsleiter Dr. Ley und zahlreichen Vertretern aus Partei und DAF. geleitet wurde, war die Ordensburg Vogelsang, die mit ihren hohen Türmen weithin die Höhen der Eifel beherrscht. Nicht nur architektonisch war diese Burg den Gästen ein Beweis für die Schaffenskraft des Nationalsozialismus. Sie sahen in diesem gewaltigen Bau eine jener Stätten, die krönender Abschluß eines von Grund auf neuen deutschen Erziehungsganges sind, der die politischen Führer des Dritten Reiches formt. 500 Junker traten mit ihren Lehrern im Burghof zum Empfang an. Nach dem Abschreiten der Front machte Dr. Ley mit den Gästen einen Rundgang durch das Gelände und die Räume der Burg. Inzwischen hatten sich die Junker in dem langgestreckten Hörsaal versammelt. Der Burgkommandant begrüßte Präsident Cianetti als den ersten ausländischen Gast dieser Burg und beglückwünschte sodann Dr. Ley zu seinem 47. Geburtstag. Dr. Ley hielt im Anschluß daran eine Ansprache und übergab dem Kommandanten eine Disziplinarordnung, die von diesem Tage an auf allen Ordensburgen Geltung hat. Der Reichsorganisationsselter steille babei die Bedeutung einer solchen Disziplinarordnung heraus. Sie sei an sich eine leere Form, wenn nicht dahinter der unbedingte Wille zu Ordnung und Gehorsam stehe. Daß dieser Wille bei den Junkern auf den Ordensburgen bestehe, erfülle ihn mit Stolz. Für den Glauben sei zu allen Zeiten das sichtbarste Zeichen der Gehorsam gewesen. Nur wo Gehorsam sei, sei Bleibendes geschaffen worden. Und nirgendwo mehr müsse der Gehorsam als oberstes Gesetz gelten, als bei der Auslese der Nation, die in diese Ordensburgen einzieht. Dr. Ley brachte abschließend Heilrufe auf den König von Italien und Kaiser von Aethiopien, auf Mussolini und den Führer Adolf Hitler aus. Für kurze Zeit vereinigte das Mittagsmahl Gäste und Junker. Präsident Cianetti gab seiner großen Bewunderung für das Gesehene Ausdruck. Er betonte, daß die gleichen Ideale über der saschistischen und nationalsozialistischen Revolution ständen, die Ordnung und Recht— sowohl innen= wie außenpolitisch— zu Grundsätzen haben. Auf dieser Gemeinsamkeit beruhe die parallele Abwehrstellung, die Deutschland und Italien gegen den alle Werte zerstörenden Bolschewismus eingenommen haben. Dr. Ley fuhr am Nachmittag mit den Gästen von der Ordensburg nach Aachen und zeigte ihnen die„Dr.=Robert=Ley=Siedlung". 2. Blatt Donndser=Eendpenung 17. Februar 1937 Crund zuge der drutschen Außenpennn i Euhe der Auelunder. Ein Gespräch mit dem Reichsminister des Auswärtigen von Neurath. Febr. Im Hamburger Fremdenblatt befaßt sich der Berliner Vertreter der Zeitung, Halfeld, eingehend mit Ser. Xatsache, daß es immer noch Kräfte in der Welt gibt, die den wiedereintrin Deutschlands in den Kreis der großen Mächte nicht als die naturgesetzliche Notwendigkeit begreifen wollen, die sie nun einmäl ist.„Es sind,“ stellt er fest,„dieselben Kreise, die mit dem crojanischen Pferd von Volksfrontbildungen in das feste Gefüge dneter Staatswesen einzudringen suchen, die in Spanien die Branvsaatel entzündeten und anderswo Streik und Aufruhr entfachen. Sie stören die Ordnung, weil die Undurchsichtigkeit aller Bsstshungen#o# Mensch zu Mensch und von Staat zu Staat das Sstentlsiche Wie ise st:. Sie verwirren die ###. einung, indem sie politische Gefahren an die Wand malen die immer nur in ihrer Phantasie bestanden haben.“ Halfeld verweist auf die zahlreichen Presselügen und Falschmeldungen, e aus so trüben Beweggründen gegen Deutschland in Umlauf gesegzt worden sind. In den Blättern des Auslandes, die sich von diesen Elementen leiten lassen, wurde die Lüge deutscher Truppenlandungen in Spanisch=Marokko geboren und machen sich auch heute wieder Propheten breit, die einen neuen europäischen Krieg Sönnen glaunben Jeit ankündigen zu Zu dieser versuchten internationalen Brunnenvergiftung, die nachgerade eine ernste Gefahr für die geordnete Arbeit der Regierungen und für das Zusammenwirken der Völker geworden ist, hat Reichsaußenminister Freiherr von Neurath gegenüber dem Vertreter des Blattes in einer Unterredung erklärt: „Die Erklärungen, die wiederholt von den berufensten Stellen in Deutschland selbst und in anderen Ländern unserer europäischen Zivilisation ergangen sind, stimmen alle in der Ueberzeugung überein, daß nicht der geringste Anlaß vorliegt, um irgendwelche Gefahren für den Frieden Europas innerhalb dieses Kulturkreises anzunehmen. Gefährlich ist nicht die außenpolitische Konstellation, die man als weitgehend entspannt bezeichnen darf, sondern lediglich die Kriegspsychose, die systematisch von Leuten geschürt wird, bei denen ein Interesse an einer derartigen Tätigkeit vorliegt. Dieses Treiben, das sich für die breite Oeffentlichkeit nicht immer sichtbar in einem schattenhaften Halbdunkel vollzieht, stört freilich immer wieder das Aufbauwerk, dessen Förderung die vornehmste auter verantwortlichen Staatsmänner ist.“ Vertreter des Blattes noch einmal rekapituliert, zum Wesen dieser Propaganda, daß sie die deutsche Auf rüstung als den Urgrund allen Uebels hinzustellen sucht. Dabei verschweigt sie geflissentlich, daß Deutschland sich in 15 langen JahFöcrau## einer pedantischen Pünktlichkeit dem Zustand völliger Wassenlosigneit unterwarf. Entgegen dem bindenden Versprechen gegeben wurde, sahen sich die anderen beteiligten Mächte in diesem ganzen Zeitraum nicht bemüßigt, ein internationales Abkommen über Rüstungsbeschränkung, von einer völligen Abrüstung ganz zu schweigen, in die Wege zu leiten. Auch gegenüiber klang... deuministers seinem Besucher schließlich die Van die scharse Kritik an diesem Verhalten an, das schließlich die Reichsregierung mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht zur Selbsthilfe zwang. Er erklärte dazu: hochherzigen Angebote, die der Führer mit dem ganzen Gewicht seiner Autorität zur Frage der Rüstungsbeschränkung machte, waren zum Scheitern verurteilt, weil die Politik des damaligen französischen Außenministers sich nicht entschließen konnte, auf einzugehen. Dies war vor allem das Schicksal des berühmten Memorandums vom März 1934, in dem sich der Führer Minister Eden gegenüber bereit erklärte, einer Heeresstärke von 300 000 seine Zustimmung zu geben. Aber auch abgesehen von dem unantastbaren Recht, das Deutschland aus den historischen Tatsachen herleiten darf, steht das Ausmaß der deutschen Aufrüstung in keinem Verhältnis zur potentiellen Stärke seiner Nachbarn. I. Ziese, vergrößert sich bei ihnen um das Gewicht der militärischen ausschließlich, die sie sich stützen können. Deutschland muß sich des Deutschland seine eigege Kraft verlassen. Die Richteinlösung des Dentschland gegebenen Abrüstungsversprechens, das als tragendes Element des Völkerbundgedankens zu gelten hatte, zwang die Regierung Adolf Hitler, endlich— nach 15 Jahren:— an die eigene Sicherheit des Reiches zu denken. Wer dies als eine Besretung anderer Völker hinzustellen sucht, der verwirrt die wahren Zasummenhunge. Gerade der englische Steuerzahler betrachtet die steigenden Rüstungsausgaben seiner Regierung nicht mit sonder.. Wohlwouen. Was liegt also näher, als daß ihm die wachsende Inanspruchnahme seines Geldbeutels mit dem Gespenst einer deutschen Gefahr schmackhafter gemacht wird? Wenn die britische Regierung jetzt beabsichtigt, sich vom Parlament Eins., Klanco=Vollmacht für Rüstungszwecke im Betrage von sunf minturden Mark ausstellen zu lassen, so denken wir nicht daxan ihr das Recht streitig zu machen, über den Umsang ihrer entscheiden, Zenselben zür uns bei deeiben Gegd von Loyalität beanspruchen wir auch für uus dei der Feststeuung unserer Verteidigungsbedürfnisse. Gessniühsrade Tatsache, daß auch der Vierjahresplan der dem Reich scsonnenen Propaganda als Beispiel für die bewußte Vorbeleitung des Krieges gedient hat, verwies der Reichsminister im weiteren Verlauf der Unterredung auf den folgenden Umstand: Auch England geht nach meiner Kenntnis daran, eine Industrie zur Herstellung künstlichen Benzins aus Kohle aufzubauen. Dabei verfügt es im Gegensatz zu Deutschland über einen sehr großen Teil der Oelvorräte der Welt. Es trifft also bei geringerem Zwang die gleiche Vorsorge wie wir. Ich will gewiß nicht beder Vierjahresplan eine ideale Lösung der deutschen Wirtschaftsfragen darstellt. Auch andere maßgebende Stellen des Reiches haben stets von neuem betont, daß sie es vorziehen würden, den beutschen Handel wie früher in ungehindertem und freiem Güteraustausch mit den anderen Ländern zu sehen. Die derzeitige Nollage aber zwingt uns zu vorsorglicher Selbsthilfe.“ Der Korrespondent stellt dann fest, daß das beste praktische Bei(viel fur die Friedenspolitik des Dritten Reiches der Kurs ist, der in der spanischen Krise eingeschlagen wurde. Schon im August des vergangenen Jahres waren Deutschunt#ind Italien die beiden Mächte, die für eine entschiedene Anterbindung des Freiwilligenzustroms eintraten. Noch energischerReichsregierung zu einer derartigen Lösung in ihren beiden Noten vom 7. und 18. Januar 1937. In diesem ZuGntersaltung... denminister in der „Ich kann Ihnen bestätigen, daß die Vertreter der Reichsregierung im Londoner Nichteinmischungsausschuß Vollmacht besitzen, um jedem Plane zuzustimmen, der, von allen beteiligten Staaten angenommen, wahrhaft wirksame Maßnahmen enthält. telbar vor der Jahreswende bat ich den französischen Botschafter in Berlin, seiner Regierung die Erklärung zu Gebietes reipehtler menten sene Hetze begonnen uu von underantwortlichen Eierene#„##e begonnen, die von der Landung deutscher Truppen in Spanisch=Marokko sprach. Es war das klassische Beispiel eines auf Unwahrheiten aufgebauten, den Frieden gefährdenden Pressefeldzuges. Er führte schließlich den Austausch der Erklärungen über die Integrität des spanischen Gebietes zwischen dem Führer und dem französischen Botschafter herbei, der eine schnelle Entspannung im Gefolge hatte. Diesmal waren es die Friedensstörer, zogen. Vor aller Welt wurde der Friedenswille des Reiches und seines Führers in sichtbarster Weise bestätigt. In der Lat, das grausige Morden der Roten in Spanien, die völkerrechtswidrigen Uebergriffe, die ihre Kriegsfahrzeuge gegen friedliche deutsche Handelsschiffe unternahmen, und ihr brutales Vorgehen gegen das Eigentum reichsdeutscher Bürger in Spanien hätzu einer Verschärfung der Lage ausgenutzt werden können, wenn nicht die maßvolle, nur vom Geist des Friedens diktierte Haltung der Reichsregierung es verhindert hätte.“ Der Reichsaußenminister wird sich demnächst nach Wien begeben. „Wenn Deutschlands Haltung Oesterreich gegenüher in ir''s. Jahen in eine Sitrung“ Sroehe eit hem 1 wurde, so begegnungen sind keine Seltenheit im Europa. u er zu überzeugen. Dann erst setzte das phlos uud de Schernden 29. Jaggor diente der Entsponnung und hat ste auch herbeizuführen Aus Nah und Fern Einer, der viel verlangte, wurde abgewiesen. Der Angestellte eines großen Warenhauses war langfristig gegen ein Monatsgehalt von 600 Mark verpflichtet. eines Einzestäng as Treuhänder zur Abwichlung der Liquidation 15000 Marh. gid Gelänanis bei.... dierfür wurde er mit zwei Jahren uis Wepnit, de traft. Die Leitung des Großunternehmens unterhielt #e ihres ehemaligen Angestellten während der Verbüßung seiner Strafe und verabreichte insgesamt 2200 Mark Unterstützungsehmen Tetzt klagte der Bestrafte gegen den Leiter des Unter#cens am Arbeitsgericht auf Zahlung von weiteren 2000 Mark Behauptung, die Beklagten hätten ihm bei seinem Ausscheiben eine Abfindungssumme von 4200 Mark versprochen, wenn er auf den noch dreijährigen Anstellungsvertrag verzichte. 2200 Maxk seien bisher gezahlt, so daß ihm noch 2000 Mark zuständen. Der Vertreter der Beklagten wandte ein, daß von einer AbLindung nise, die Rede gewesen sei. Nur aus sozialen Gründen habe der Venlagle freiwillig den Familienmitgliedern des früheren Angestellten die Geldunterstützung gewährt. Uebrigens habe der Kläger, als die letzten 300 Mark Unterstützung an ihn gezahlt wurden, unterschrieben, daß er keinerlei Rechtsansprüche an das beklagte Bilscheitegrüinde nur aus Einignensgrunden geleistet wurden. Der Kläger bemerkte hierzu, daß er diese Erklärung nur unterschrieben habe, weil er sich in einer Notlage befunden habe. Das Arbeitsgericht wies die Klage kostenfällig ab und sagte in der Begründung u..: Die Einlassung des Klägers, er habe sich in einer Notlage befunden, genügt nicht gebenen Willeneerh war die Klage abzuwesen Eine Kindesmörderin festgenommen. versste targ seo ein Felde in der Nähe Kölns wurde die en eind####r Verwesung übergegangene Leiche eines neugebore: ten Kindes gesunden. Die Kindesleiche war in Kleidern eingehüllt und in einem Karton mit Packpapier eingewickelt. Eine auf dem Packpapier stehende Adresse führte zur Ermittlung der Kindesdie nach nurzem Leugnen gestand, im Oktober vorigen inem Knaben das Leben geschenkt, aber den Jungen kurz nach der Geburt getötet zu haben. 17 Gemeingefährlicher Heiratsbetrüger hinter Schloß und Riegel. „Köln, 15. Febr. Der Kriminalpolizei gelang es, einem gemeingefahrlichen Heiratsbetrüger das Handwerk zu legen. Es handelt sich um einen 29 Jahre alten Mann aus Rodenkirchen, der in Cafes, Gaststätten und auf der Straße die Bekanntschaft mit Frauen Juchte, denen er sich als Flugzeugführer vorstellte. Nach schon versprach der Bursche, der übrigens verheiratet ist, seinen neuen Bekanntschaften demnächst die Heirat. Sobald er sich einigermaßen in das Vertrauen der Frauen eingeschlichen hatte, steuerte er auf den eigentlichen Zweck der ganzen Sache zu, nämum von den Frauen Geld zu erhalten. Unter der Angabe, sein Gehalt nicht habe abholen zu können, lieh er sich Geld, das er sofort in leichtsinniger Weise ausgab. Bisher konnte die Kriminalpolizei dem Burschen fünf Fälle des Heiratsbetrugs nachweisen, doch vermutet man, daß er noch eine große Anzahl anderer Frauen geschädigt hat. Die Untersuchung ist noch in vollem Gange. Der schneearme Januar 1937. Aus der Eisel, 13. Febr. Der Januar 1937 dürfte— soweit das Eiselgebiet in Frage kommt— der schneeärmste seit vielen Jahren gewesen sein. Die Wetterstation in Blankenheim hat von den 31 Tagen nur 4 Schneetage festgestellt. Die höchste Schneelage wurde am 30. Januar mit 5 Zentimeter registriert. Auch die Temperatur war im Januar besonders mild. Nur an zwei Tagen sank das ter in das Bereich des winterlichen Tiefstandes, nämlich auf 10 Grad unter Null. Während des Monats herrschten ziemlich garke Luftströmungen. An 6 Tagen wurde Windstärke sechs gemessen, an meyreren anderen Tagen war die Luftbewegung noch stärker. Die Niederschlagsmenge war am 7. Januar am stärksten; sie betrug an diesem Tage 32,5 Millimeter. Tödlicher Verkehrsunfall mit dem Fahrrad. 15. Febr. Auf der abschüssigen Schlageter=Straße stieAunelihe die derzuu. ein 16jähriger Lehrling und ein 50jähriger Inbullde, die beide auf Fayrrädern kamen, zusammen. Der Invalide stürzte so unglücklich auf das Straßenpflaster, daß er schwerverletzt und bewußtlos liegen blieb. Obwohl ärztliche Hilfe sofort kenhaus seinen Versetzungen, u iter im Opladener KranKeine Milde mehr für Bibelforscher. Unverbesserlichen drohen fünf Jahre Gesängnis und— Sicherungsverwahrung! zogen als„religiöse“ Kampforganisation gegen die Mächte der nicht den geringsten Zweifel mehr übria nicht den geringst...—.—. Sondergerichtauch hilst hossentlich. Hyäne der Landstraße. Nauheim hatte, als sie sich in Dusseldor wieder zu ihrem alten Trich— zu Lpungelos umdertrieb, vorbestraft ist. Sie gerleichtertensen u gen ie dereits dreinal festgenommen werden.: Das Schöfsengericht Stehstogeuter Versagung midernder unstände zu einem Jahr Vom einem Stier angefallen. . Prscglest, 14. Febr. Im benachbarten Cörenzig spielte sich dieJunge, der einen Stier in den Stall führen wolte. diesem angefallen und eine Strecke weit fortgeschleift. Er ihm Hilfe bringen konnte, hatte er bereits schwere erlitten. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Die faulen Kunden des Schmugglers. die Große Strafkammer in Trier mit acht Schmugglern, die des nicht verklagen durste um niche gesster Jachter vorlag, die er Nich. Vernlagen burste, um nicht selbst hereinzufallen. Nicht weniger als 80 Schmuggelgänge sind ihm nachgewiesen. Aber das Gericht sprach gegenüber ihm und den übrigen Angeklagten die Ue strafen von 13000 bis 867000 Mark, Wertersatzverurteilung von 32 vis 24 000 Mark oder entsprechender Ersatzhaft und Ges“ strafen von fünf Wochen bis zu 22 Monaten. DasPradtein Ror##en von Olfris v. vom Hotelburs 3.„(Nachdruck verboten.) Damit ließ der Onkel die Nichte stehen. Sie waren gerade an der Weender Straße und dicht vor der Universität. „Solltest ja die Kollegpläne nachsehen!" überlegte sie, und während der Onkel schnell über den Damm und den Wall ging, der zum Bahnhof führte, verschwand Else in der Universität. Am Abend fand sich die Familie wieder zusammen, und der Onkel erzählte lebhaft und anregend von tausend Dingen, die er erlebt hatte. Ganz unvermittelt fragte einmal der Studienrat dazwischen „Warst du in der Universität, Else?“ „Ja, Vater, ich habe mir bereits einen Stundenplan für das erste Semester zurechtgelegt.“ „So ist's recht.“ Onkel Wilhelm warf ihr einen schnellen Blick zu, aber sie sah ihn ganz unbefangen lächelnd an. Da zuckte er die Achseln und erzählte weiter. Als der Studienrat und Frau Maria spät zu Bett gingen, sagte er zu seiner Frau: „Ich weiß nicht, der Wilhelm ist so ganz anders. Ist ja richtig. Geld hat er, aber—“ „Du, ob das wirklich richtig ist, daß so eine Sekretärin fünfhundert Mark verdient?“ „Vielleicht! Aber was geht das uns an. Es war geradezu empörend, daß er nur einen Augenblick daran denken konnte, daß unsere Tochter.. „Ich glaube, er hat es gut gemeint.“ „Schön. Er ist eben trotz allem ein etwas abenteuerlicher Mensch geblieben. Gut, daß er morgen wieder abreist.“ „Du, wenn wir gehofft haben, daß er etwa zu Elses Studium was herausrückt—“ „Werde ihn garnicht darum bitten.“ Ist gut, daß das Mädel sich nicht hat irre machen lassen. Hast du gesehen, was Wilhelm für ein Gesicht machte, als sie sagte, daß sie schon für das erste Semester sich Kollegs ausgesucht hat?“ Schade! „Was ist schade?“ „Du könntest es wirklich brauchen, daß du einmal ausspanntest.“ „Muß auch so gehen.“ Währenddessen lag Else wach in ihrem Bett, und es war ihr ganz merkwürdig zu Mute. Da hatte sie geglaubt, heute einen ganz unbeschwerten Freudentag zu verleben, und alles war so ganz anders gekommen. Zuerst Anton. Sie runzelte dir Stirn. Wie hatte sie sich gefreut auf ihn und er— ach, Unsinn! Wie konnte sie auch denken, daß er jenen Heimweg damals von Maria Spring noch immer nicht vergessen habe... Lächerlich! Natürlich hatte er das vergessen. Gut, daß sie sich wenigstens nicht verraten hatte. Sie schloß die Augen und versuchte, an ihre Zukunft zu denken, was sie bisher, wie sie alle in der Familie, einfach dem Vater überlassen hatte. Karla Schröder, die ihr vor Jahren einmal Nachhilfestunden gegeben, war jetzt Laborantin in einer chemischen Fabrik in Hamburg. Hundert Mark verdiente sie und war schon ein Jahr dort. Und nun war das mit dem Onkel. Interessant mußte es schon sein, so unter Menschen zu kommen, was zu sehen von der Welt! Dann war sie eingeschlafen. Am nächsten Morgen stand sie schon ganz früh wieder auf den Beinen Das war immer so, denn Mutter sollte etwas länger schlasen, besonders jetzt in den Ferien. Sie besorgte das Aufräu men, setzte in der Küche das Kaffeewasser auf und deckte in der Wohnstube den Frühstückstisch. Dabei hatte sie garnicht bemerkt, daß Onkel Wilhelm, während sie in der Küche wirkte, in das Zimmer und von da aus auf den Balkon getreten war. Er sah ihr eine Weile zu. „Morgen Else!“ „Onkel, du bist schon auf?“ „Bin nun mal gewohnt, immer der Erste im Geschäft zu sein. Liegt so in den Knochen.“ Sie stand dicht vor ihm und war dunkelrot. „Du, Onkel!“ „Was denn?“ „Könntest du mir wirklich zum Herbst eine solche Volontärstellung verschaffen. „Nein.“ „Warum denn nicht?“ „Weil du gestern doch schon deine Kollegs ausgesucht hast. Du scheinst mir recht wetterwendisch zu sein.“ Sie lächelte flüchtig, sah sich um, ob auch die Eltern noch nicht kamen, und holte einen Zettel aus der Tasche „Sieh mal, was ich mir ausgesucht habe.“ „Davon verstehe ich nichts. Nahm aber doch den Zettel und las:„Nahrungsmittelchemie, sechs Stunden. Publikum über Weltwirtschaft. Kursus für Spanisch und Portugiesisch. Privatissimum über Währung und Weltverkehr. Kursus für Stenographie und Maschinenschreiben. Publikum über Buchführung und Bilanzwesen...“ „Merkst du was? Ich will Vater bitten, daß ich zunächst solche Sachen belege, die für eine allgemeine Bildung gut sind. Sieh mal, Nahrungsmittelchemie brauche ich sicher. Fremde Sprachen, Weltwirtschaft und etwas Kaufmännisches auch. Dann kann ich doch in eine chemische Fabrik im Ausland. Maschinenschreiben schadet auch niemand. Nicht wahr— auch, wenn man Chemikerin ist?“ Sie machte ein ganz verschmitztes Gesicht. „Du, sag mal—“ „Und ich denke, alles das muß doch eine Hotelsekretärin auch wissen.“ Wilhelm Römhild begann zu begreifen. „Mir scheint, du bist eine ganz gerissene, kleine Person. Sie antwortete ernst: „Bin ich garnicht. Ich will ganz einfach Zeit haben, mit mir selbst ins Reine zu kommen und will diese Zeit so ausnützen, daß sie in keinem Falle verloren ist. Onkel, warum soll ich Vater schon jetzt Kummer bereiten?“ Sie faßte ihn um. „Besorge mir zum Herbst eine Stelle. Vier Sprachen kann ich bis dahin sicher und Buchführung und den anderen Zimt auch" „Hm. Jetzt ist April. Schreibe mir im Juli, was mit dir los ist,“ sagte er kurz. Der Studienrat war eingetreten und wunderte sich über die beiden; denn Else sah so zärtlich zu dem Onkel auf. „Else hat mir soeben gezeigt, was sie im ersten Semester alles belegen will. Ich denke, aus der wird was.“ Da der Onkel auf seine„verrückten Pläne“ nicht mehr zurückkam, erwähnte niemand das gestrige Gespärch, und zwei Stunden später brachten sie den Onkel zur Bahn. Am Nachmittag des Tages saß der Studienrat mit seinem Freunde Professor Schultenbrecher zusammen. „Jetzt sieh mal, was sich meine Tochter für ein Chaos von nicht zusammengehörenden Dingen fürs erste Semester ausgesucht hat:: Der Professor las. „Ist garnicht dumm. Zuerst einmal eine allgemeine Grundlage Uebrigens kaufmännische und sprachliche Kenntnisse schaden nie. Ich bin garnicht dafür, daß sich ein junger Mensch gleich einseitig in ein Spezialstudium stürzt. Mir scheint, deine Tochter ist ein sehr kluges Mädchen.“ „Wenn du das meinst?“ „Ich würde meine Tochter überhaupt nie studieren lassen. Eine Frau paßt ins Haus oder in einen praktischen Beruf. Laß sie nur erst selber wissen, was sie will.“ Und da Herrn Professor Schultenbrechers Ansicht für den Studienrat ein Evangelium war, redete der nicht weiter davon. Während aber der Vater mit dem Professor beim Dämmerschoppen saß, ging Else Römhild neben Anton Drewitz um den Wall, und beide waren in ein eifriges Gespräch vertieft. Zweites Kapitel. Es war in der Tat ein Zufall, daß Else Römhild den jungen Diplomingenieur Anton Drewitz noch einmal getroffen hatte. Zuerst hatte sie mit kurzem Gruß vorbeigehen wollen, dann aber fiel ihr blitzschnell ein: Hat er gestern dein Erröten gesehen? Nun muß ich erst recht mit ihm reden. Um seinen Mund lag wieder das etwas überlegene Lächeln, das ihm früher fremd gewesen. „Also, zukünftiges Fräulein Provisor, wie bekommt die akademische Freiheit?“ „Vortrefflich. War schon auf der Universität und habe meine ersten Vorlesungen und Kurse ausgewählt. Willst du sehen?“ Mit der Miene eines älteren und erfahrenen Bruders las er. „Nanu?“ „Ja, ich will erst einen allgemeinen Ueberblick gewinnen.“ Wieder das Lächeln. „Spricht man denn in den Apotheken spanisch und portu giesisch?“ „In deutschen nicht, aber ich gehe vielleicht ins Ausland.“ „Donnerwetter, Kleine, ich hätte dir garnicht solchen Unternehmungsgeist zugetraut.“ „Wer weiß. Großer, vielleicht erlebst du noch andere Ueberraschungen. Was wirst du denn nun beginnen?“ „Ach Gott, mein Leben ist mir so ziemlich vorgeschrieben. Ich werde den Regierungsbaumeister machen, nicht, um Beamter zu werden, sondern weil mein Onkel das wünscht. Du weißt ja, mein Onkel ist Inhaber einer großen Baufirma in Hamburg, und weil er keinen Sohn hat, wird das Geschäft, das übrigens glänzend geht, einmal an mir hängen bleiben. Ist’ne pickseine Sache. Aber Onkel legt Wert darauf, daß ich den Titel Regierungsbaumeister führe. Ist eben veraltet.“ Mit Absicht lachte Else, wenn auch etwas gezwungen. „Und dann heiratest du einen Goldfisch.“ „Und du irgendeinen argentinischen Großfacendero! Uebrigens, so eilig habe ich's nicht, auch mit dem Goldfisch nicht. Zuerst mal ein bißchen das Leben genießen. Ich werde jetzt meine weitere praktische Zeit in Hannover absolvieren.“ „Sag mal, du bist doch ein großer Wintersportler.“ „Ich werde allerdings wohl diesen Winter nach Arosa gehen. Das heißt, wenn Onkel das Portemonnaie aufmacht.“ „Bist du schon öfter in großen Hotels gewesen?" „Natürlich. Habe sogar vorigen Frühling einmal drei Tage bei deinem Onkel in San Remo gewohnt. Erstklassiges Haus.“ „Dann kannst du mir gleich mal einen Rat geben. Was für eine Stellung hat eigentlich eine Hotelsekretärin?“ „Wie kommst du denn darauf?" „Eine meiner Mitschülerinnen will sowas werden.“ „Herzlichen Glückwunsch! Hotelsekretärin? Arbeitstier. Geheizte Lokomotive für alles. Blitzableiter für jeden entstehenden Krach. Sündenbock für alle Fehler, die der Hoteldirektor begeht. Im übrigen— na, ich möchte es nicht sein.“ „Sehr interessant, aber— jetzt muß ich abbiegen. Bleibst du noch länger hier?“ „Fahre morgen nach Hamburg.“ „Also machs gut.“ Die kurze Unterredung war für Elses innere Stimmung sehr gut, denn sie mußte sich gestehen, daß ihr Anton garnicht gefallen hatte. So ein bißchen Ideal war in Scherben gegangen, denn seine ganze Art hatte etwas sehr Oberflächliches bekommen. Der reiche Onkel, der ihn zum Erben einsetzen wollte, färbte schon heftig ab. An diesem Abend legte eine gewisse junge Dame eine Photographie, die einen sommersprossigen Jüngling in Schülermütze darstellte, aus ihrem sorgsam behüteten Jungmädchentagebuch in die unterste Schublade ihrer Kommode. Im übrigen ließ sich das erste Semester recht gut an. Es gab ihr allerdings einen Stich, als der Vater das schöne Geld für die Kollegien herausrücken mußte, aber sie lächelte innerlich, und dann — es war merkwürdig: Gerade die Sprachkurse machten ihr große Freude, und sie nahm sogar noch Italienisch dazu. Else suchte während ihrer Freizeit sich genau mit allen Zukunftsaussichten vertraut zu machen, und— ja, es schien ihr eigentlich immer interessanter, sich mit der Weltwirtschaft und ihren Problemen zu befassen, als die eigentliche abstrakte Wissenschaft. Jedenfalls arbeitete sie sehr intensiv und bemerkte über all ihren Sorgen garnicht, daß die Mutter recht vergrämt aussah. Im Juli aber geschah, was die Mutter vorausgesehen: Der Vater wurde krank. Jetzt wollte es der Zufall, daß Else aus dem Wohnzimmer ein Gespräch belauschte, das der Vater mit dem alten Hausarzt führte. „Sie müssen unbedingt in den Sommerferien etwas für sich tun. Gehen Sie in Höhenluft. Etwa bayerische Alpen. „Ausgeschlossen, wenn man eine Tochter auf der Universität und noch drei kleinere Kinder hat.“ „Hilft alles nichts. Muß sein, sonst stehe ich nicht für Sie ein.“ Als der Arzt gegangen war, trat Else in des Vaters Zimmer. „Hast du einen Augenblick für mich Zeit?“ „Natürlich, Kind.“ „Du mußt unter allen Umständen reisen.“ Ich habe alles gehört.“ „Herrgott, jetzt mach mich nicht auch noch verrückt. Was nicht geht, geht nicht.“ „Doch, Vater, ich werde eben mein Studium aufgeben.“ „Ausgeschlossen.“ „Nein, Vater. Du bist krank. Wenn du stirbst—“ „Dann ist es Bestimmung.“ „Und ich trage die Schuld.“ „Das ist Unsinn.“ „Jetzt laß mich einmal vernünftig reden. Ich bin doch ein erwachsener Mensch. Nach dem, was ich eben zufällig mitangehört habe, kann ich unter keinen Umständen mehr annehmen, daß du dein Geld für mich ausgibst. Onkel hatte damals ganz recht. Uebrigens könnte ich, wenn dir einmal etwas geschehen würde, mein Studium doch nicht weiterführen. Selbst, wenn ich mir als Werkstudentin weiter helfen wollte, müßte ich dann doch auch für Mutter und die Geschwister mitsorgen. Der Studienrat blickte verwundert auf. Er war es bisher gewohnt, daß seine Kinder eben noch Kinder waren, und nun saß vor ihm ein ganz fertiger Mensch. „Vater, jetzt erlaube mir einmal, ganz offen zu sprechen, und nimm mich für voll. Dieses Studium, so schön es ist, bleibt eine Torheit in unserer Lage. Die Aussichten für die Zukunft werden immer trüber, zumal jetzt mit vollem Recht bei allen Stellungen zuerst Männer bevorzugt werden. Denke an Grete Ludwig. Sie ist vier Jahre vor mir abgegangen, hat die ganzen vier Jahre das kostspielige Studium der Gewerbelehrerin absolviert, und was nun? Jetzt ist sie froh, daß sie sich als Schneidermeisterin über Wasser halten kann, und das hätte sie billiger erreicht. Du meinst es doch gut mit uns, und deshalb müssen wir sehen, auf festen Füßen zu stehen, selbst wenn diese Füße keinen akademischen Boden unter sich haben. Ich bin fest entschlossen, nicht Chemikerin zu werden.“ Der Studienrat, der sich in der Tat sehr schlecht fühlte, hätte noch vor zwei Wochen anders geantwortet, aber— das vierjährige Studium Elses stand wie ein gewaltiger Sorgenberg vor ihm. „Hast du denn schon Pläne?“ „Ich werde heute an Onkel Wilhelm schreiben und ihn bitten, mir eine Stellung als Hotelsekretärin zu verschaffen. Denk dir, wenn er Wort hält und mich später einmal zu sich nimmt.“ „Alles sehr lieb von dir, Else, aber dein geliebtes Studium?“ „Ich will dir noch etwas gestehen. Ich habe mich erkundigt und gleich in den ersten Tagen eingesehen, daß meine Bahn eine falsche war. Ich wollte dich nur nicht betrüben. Ich habe auf der Universität nur einige volkswirtschaftliche Kollegs besucht und nehme außerdem bereits seit Monaten einen Kursus auf der Handelsschule durch, der Oktober zu Ende geht. Ich lerne da alle erforderlichen kaufmännischen Vorkenntnisse, Maschinenschrift, Stenographie, Buchführung und Bilanzaufstellung. Außerdem nehme ich eine Anzahl Schnellsprachkurse und besitze bei meinem Sprachtalent außer Englisch und Französisch, das ich ja bereits auf der Schule gut lernte, jetzt auch schon sehr schöne Kenntnisse in der spanischen und portugiesischen Sprache.“ „Das alles hast du hinter meinem Rücken getan?“ „Weil ich eingesehen habe, daß deine Aelteste bald Geld verdienen muß, und daß Onkel Wilhelm recht hatte.“ „Also um meinetwillen!“ „Nein, weil ich fühlte, daß es für mich so richtig ist. Und verzeih, wenn ich mich noch in anderes mische. Fritz hat mit Mühe die Obersekundareife bekommen. Wer weiß, ob er überhaupt zum Studium zugelassen wird. Gib seinen Bitten nach und laß ihn das Bankfach erlernen.“ Sie ging leise aus dem Zimmer und ließ den Vater allein. Da saß nun der alte Mann, der doch für seine Anschauungen nicht konnte, und— mußte einsehen, daß sein tapferes Mädchen recht hatte. Nebenan aber saß sein lieber Junge mit hochrotem Kopf über den Büchern und kam nicht vorwärts. Ihn ergriff unsägliche Angst. Wenn er starb und die Jüngsten unversorgt zurückließ? „Fritz, komm einmal zu mir!“ Er rief es mit seltsam müder Stimme, und es war ihm, als müsse er einen lieben Traum begraben. Der sechzehnjährige Junge sah schüchtern und schuldbewußt auf und folgte dem Vater in sein Zimmer. „Wie war denn gestern das griechische Extemporale?“ „Eine vier, und ich hatte so gearbeitet!“ Das erwartete Donnerwetter blieb aus. „Sag mal, Fritz. Else hat mir eben erzählt, du möchtest am liebsten abgehen und in ein Bankgeschäft eintreten?“ „Ja, Vater! Ich kann doch nichts dafür, daß ich zum Studieren nicht tauge. Wenn ich das dürfte?" Der Studienrat seufzte tief auf. „Ich werde mirs überlegen, mein Junge!“ Fritz war erschrocken über des Vaters so ganz andere Art, aber seine Augen leuchteten auf. In den nächsten drei Wochen wurde über alles das nicht mehr gesprochen. Else war recht verstimmt, denn der Onkel hatte auf ihre Anfrage garnicht geantwortet. Sie zerbrach sich den Kopf, was sie beginnen sollte, als plötzlich ein höchst unerwarteter Brief eintraf. „Hotel Edelweiß, Garmisch=Partenkirchen. Fräulein Else Römhild. Auf die Empfehlung des Herrn Guihelmo Römhild, San Remo, sind wir bereit. Sie zunächst für die Wintersaison als Volontärin im Fach der Hotelsekretärin einzustellen. Eintreffen 15. Oktober zu den Vorbereitungen. Wir gewähren freie Station und ein Taschengeld von monatlich zwanzig Mark. Setzen perfekte Kenntnisse in Französisch, Englisch, Buchführung und Schreibmaschine voraus und erbitten postwendende Zusage mit Lebenslauf und Photographie. Die Direktion.“ Else stieß einen Freudenschrei aus und war doch tödlich erschrocken. Jetzt also wurde es ernst. Der Vater, der mit Sehnsucht das Ende des Unterrichts herbeiwünschte, nickte nur mit dem Kopf, aber die Mutter weinte. „Ist doch gut vom Onkel— wenn es dir nur gefällt— aber— Vater kann ja nicht mehr.“ Else ging noch einmal in das Zimmer des Studienrates, der in tiefen Gedanken am Schreibtisch saß. „Vater, ich habe eine Bitte. Kannst du mir fünfzig Mark geben? Ich muß rasch noch einen Sprachkursus belegen. Du sparst ja das Kolleggeld im Winter.“ „Natürlich, mein Kind.“ Nach dem Abendbrot sagte dann Else: „Vater, hier ist die Quittung. „Nanu?“ Das ist ja ein Kuvert aus dem Reisebüro!“ Jetzt hatte sie strahlende Augen. „Ist es auch. Du weißt doch, daß es jetzt billige Pauschalreisen gibt. Ich habe für Mutter und dich vier Wochen in der Pension „Erholung“ in Schierke belegt. Ist hübsch hoch und kostet garnicht viel. Fünfzig Mark habe ich angezahlt.“ „Aber Kind!“ (Fortsetzung folgt.) Reichssender Köln. Donnerstag, 18. Februar. .00 Mörgenlied— Wetterbericht für den Bauern..05 Leibesübungen. .30 Frühkonzert. Dazwischen.00 Nachrichten..10 Frauenturnen. .30 Ohne Sorgen jeder Morgen..30 Kleine Zwischenmusik..45 Nachrichten. 10.00 Volksliedsingen. 10.30 Sendepause. 11.50 Bauer merk' auf. 12.00 Die Werkpause des Reichssenders Köln. 13.00 Mittagsmeldungen. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Mittagsmeldungen. 14.15 Fortsetzung des Mittagskonzerts. 15.00 Sendepause. 15.45 Wirtschaftsmeldungen. 16.00 Musik am Nachmittag. 17.00 Neue Musikbücher. 17.10 Segelflieger unter sich. 17.30 Kleine Hausmusik und Lieder. 18.00 Blaskonzert. 19.00 Schöne Stimmen auf Schallplatten. Franz Völker. 19.35 Gerüste am Kölner Dom. 20.00 Erste Abendmeldungen. 20.10 Tanzmusik. 20.45 Familie gesucht. Schwank mit Musik von P. H. Schüßler. 22.00 Nachrichten. 22.30 bis 24.00 Nachtmusik. Freitag, 19. Februar. .00 Morgenlied— Wetterbericht für den Bauern..05 Leibesübungen. .30 Frühkonzert. Dazwischen.00 Nachrichten..10 Frauenturnen. .30 Froher Klang zur Arbeitspause..30 Kleine Zwischenmusik..45 Nachrichten. 10.00 Holt den deutschen Arzt. Hörszenen vom heldenhaften Wirken deutscher Aerzte in den Kolonien. 10.30 Fröhliches Spiel für die Kleinsten. 11.00 Sendepause. 11.50 Bauer merk' auf. 12.00 Die Werkpause des Reichssenders Köln. 13.00 Mittagsmeldungen. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Mittagsmeldungen. 14.15 Allerlei von zwei bis drei. 15.00 Am Büchertisch. 15.15 Sendepause. 15.45 Wirtschaftsmeldungen. 16.00 Konzertstunde. 16.45 Bildnis eines Bauern von der Saar. 17.00 Die bunte Stunde. Plauderei und Musik zum Nachmittag. 18.00 Musik aus Dresden. 19.45 Momentaufnahme. 20.00 Erste Abendmeldungen. 20.10 Soldaten— Kameraden. Kamerad Humor stellt sich vor. 21.30 Wo bist du, Kamerad? 22.00 Nachrichten. 22.25 Deutsche Skimeisterschaften in Rottach=Egern. 22.30 Das Schatzkästlein enthält das Hörspiel„Händel in Aachen“ von E. Reinacher. 23.10 bis 24.00 Nachtmusik. Samstag, 20. Februar. .00 Morgenlied— Wetterbericht für den Bauern..05 Leibesübungen. .30 Frühkonzert. Dazwischen.00 Nachrichten..10 Frauenturnen. .30 Blasmusik..45 Nachrichten. 10.00 Ein Leben für Deutsch=Südwest. 10.30 Was ist los im Sport? 10.40 Sendepause. 10.45 Eröffnung der Internationalen Automobilausstellung in Berlin. 12.30 Musik am Mittag. Dazwischen 13.00 und 14.00 Mittagsmeldungen. 14.15 Wochenendkonzert. 15.15 Kunterbunt und froh. Dortmunder Jungmädel erzählen von ihren Heimabenden. 15.45 Wirtschaftsmeldungen. 16.00 Bunte Melodien. 18.00 Was bringt der Reichssender Köln in der nächsten Woche? 18.05 Zur Unterhaltung. 19.00 Ernst und heiter und so weiter. 19.45 Momentaufnahme. 20.00 Erste Abendmeldungen. 20.10 Der frohe Samstag=Abend des Reichssenders Köln. 22.00 Nachrichten. 22.20 Deutsche Skimeisterschaften in Rottach=Egern. 22.30 bis 24.00 Tanzmusik zur späten Nacht. Honnef, den 17. Februar. Rollschuhlaufen— ja! Aber nicht auf den Hauptverkehrsstraßen. Alles hat seine Zeit. Augenblicklich ist der Rollschuy wieder in Mode gekommen. Allenthalben sieht man die Jugend, die Rollschuhe untergeschnallt, daherrollen und=rattern. Dagegen ist nichts einzuwenden. Denn irgendwie und wo muß die Jugend spielen und sich austoben. Gefährlich wird das kindliche Spiel jedoch, wenn es auf den vom Autoverkehr belebten Straßen wie Weyermannallee, Luisenstraße oder Girardetallee ausgeübt wird, wie man dies in den letzten Tagen beobachten kann. Unbekümmert um den Verkehr sieht man die rollschuhlaufenden Kinder sich dahertummeln. An die Eltern ergeht die Mahnung, bevor ein Unglück geschehen ist, ihre Kinder vom Rollschuhlaufen auf Verkehrsstraßen dringend abzuhalten. Es gibt genügend verkehrsstille Seitenstraßen, auf denen keine Gefahr droht. Verkehrsstraßen jedoch sind keine Kinderspielplätze. * Von der Bautätigkeit. An der Adolf=Hitler=Straße wird wiederum ein Neubau errichtet und zwar neben dem Landhaus Riese gegenüber der Besitzung Bachem. Der Arbeitseinsatz im Siegkreis im Januar. Sprechende Zahlen nationalsozialistischen Aufbaues. Das Arbeitsamt Siegburg berichtet: Die Zahl der Arbeitslosen stieg gegenüber dem Vormonat um 323 oder 8,6 Prozent auf 3765. Gegenüber dem Vorjahr bsank sie um 2731 oder 42 Prozent und gegenüber dem 31. Januar 1933 um 8440 oder 69 Prozent. Die günstige Lage der Wirtschaftszweige, in denen jahreszeitliche Gründe die Beschäftigung nicht maßgeblich beeinflussen, hat im großen und ganzen unverändert angehalten. Dagegen sind die jahreszeitlich bedingten Rücklaufbewegungen noch stärker als im Vormonat in die Erscheinung getreten. Infolge des wiederholten Frostes und der in der zweiten Januarhälfte vielfach stark einsetzenden und länger andauernden Schnee= und Regenfälle mußten zahlreiche Außenarbeiten, besonders der Bauwirtschaft, eingestellt oder unterbrochen werden. In der Landwirtschaft waren die Anforderungen trotz der ruhigen Zeit noch sehr rege. In der Hauptsache wurden perfekte Kräfte mit Melkkenntnissen angefordert. Die Stellen, welche zur sofortigen Besetzung gemeldet wurden, konnten meist innerhalb weniger Tage besetzt werden. In der Chamotte=Industrie wurden im Laufe des Berichtsmonats weitere Einstellungen vorgenommen. Die Beschäftigungslage der Metall= und chemischen Industrie war im Januar zufriedenstellend. In der Mitte des Berichtsmonats hat die neue Cantulia=Akkordeon=Fabrik die Produktion ausgenommen. Es erfolgte schon eine Reihe von Einstellungen. Die Vorbereitungen zur Uebernahme des Fabrikgebäudes der Bemberg AG. durch die Rheinische Zellwolle AG. wurden fortgesetzt. Durch den wiederholten Frost und die starken Schnee= und Regenfälle waren im Januar Entlassungen im Baugewerbe unvermeidlich. Andererseits wurden jedoch zu dem Bau der Reichsautobahnen zahlreiche Arbeitskräfte zugewiesen. Für die nächsten Monate kann man auch im Siegkreis mit einer verstärkten Bautätigkeit rechnen. Infolge der Karnevalszeit waren für Kellner und Musiker zahlreiche kurzfristige Beschäftigungsmöglichkeiten gegeben. Die im Dezember vermittelten Verkäuferinnen für den Weihnachtsverkauf meldeten sich im Anfang des Januar zum größten Tei wieder arbeitslos. Durch den Winterschlußverkauf konnten sie jedoch vielfach wieder in Beschäftigung gebracht werden. Erfahrungsgemäß dürfte im Februar der Höhepunkt der winterlichen Arbeitslosigkeit erreicht werden und sich dann, wie in jedem Jahre, eine wesentlich bessere Beschäftigungslage und damit ein erneutes Absinken der Zahl der Arbeitslosen ergeben. . S p a r b ü c h s e n n a c h s e h e n! Silbergeld wird aufgerufen. Vom 1. April 1937 an gelten Silbermünzen zu 1 Mark und 1 Reichsmark sowie 5 Reichsmark aus den Jahren 1924 bis 1932 nicht länger als gesetzliche Zahlungsmittel. Jedermann darf nach dem 1. April 1937 diese Münzen also zurückweisen. Nur wenige öffentliche Kassen nehmen die Einwechslung nach diesem Zeitpunkt noch vor, aber auch nur bis zum 30. Juni 1937. In zahlreichen Sparbüchsen befinden sich sicherlich noch solche in den nächsten Monaten wertlos werdende Silbermünzen. Jeder sollte seine Sparbüchse nachsehen und die in Betracht kommenden Münzen aussondern. Von den früher bereits außer Kraft gesetzten Silbermünzen sind, wie die Statistik zeigt, gewaltige Millionenbeträge nicht wieder zuden Reichskassen zurückgelangt. Die Besitzer solcher alten Silbermünzen haben infolgedessen fühlbare Verluste erlitten. Jeder, der jetzt seine Sparbüchse nachsieht und das Geld etwa auf einem Sparkassenbuch gutschreiben läßt, ist vor ähnlichen Enttäuschungen bewahrt. Selbstverständlich tauschen die Geldinstitute die aufgerufenen Münzen bis zum Fristablauf auch jederzeit gegen kursfähiges Geld um. Jahrgang 1927 tritt an. NSG. In der Zeit vom 15. März bis 10. April 1937 erfolgt die Aufnahme des Jahrgangs 1927 in das Deutsche Jungvolk in der HJ. und die Jungmädel in der HJ. Zur gründlichen Vorbereitung dieser Aktion hatte der Führer des Jungvolks im Gebiet Mittelrhein die Jungbannführer und die Obergaujungmädelführerin die Führerinnen der Jungmädeluntergaue zu einer Aussprache nach Köln gerufen. Diese Aussprache klärte vor allem die organisatorischen Fragen und die schon jetzt einsetzenden Vorbereitungen für die Woche der Pimpfe und Jungmädel vom 10. bis 20. April. In dieser Woche wollen Pimpfe und Jungmädel der Oeffentlichkeit einmal wieder Einblick in ihre Arbeit und in ihre Aufgaben geben und ihr das frohe und frische Leben in den Einheiten zeigen. Sport und Turnen. Eine unglückliche Niederlage! Nachklänge zum Sonntagsspiel. Bei herrlichem Fußballwetter stieg am Sonntagnachmittag an der Asbacherstraße der große Punktekampf der beiden Spitzengruppenvereine: Honnefer FV.— Euskirchener BC. Honnef kam in der angekündigten Aufstellung bis auf Jean Weber, der leider nicht mitwirken konnte; für ihn spielte Franz Maier Rechtsinnen. Während die Hiesigen in der ersten Spielhälfte sich nicht so recht fanden, legten die Gäste gleich mächtig los und erzwangen sich eine leichte Ueberlegenheit, was sie auch zahlenmäßig in der 6. und 20. Minute zum Ausdruck brachten. Nach dem Seitenwechsel kam das Spiel der Honnefer mehr in Fluß, nur auf dem linken Flügel haperte es sehr, wodurch der Honnefer Angriff stark geschwächt war. Ein schöner Zug von Maier=Hirzmann brachte dann endlich den ersten Treffer für Honnef. Nun hieß es:2. Das bestimmt bis dahin nicht interessenlose Spiel wurde jetzt ein richtiges Kampfspiel. Euskirchen spielte vorsichtiger, wogegen die Hiesigen bedeutend eifriger und unternehmungslustiger wurden, aber leider auch noch kopfloser; es fehlte der eine Mann, der nicht planlos dazwischenhaut: Jean Weber. Als acht Minuten vor Schluß ein Elfmeter für Honnef gegeben wird, hoffen Hunderte doch noch auf das Unentschieden, aber Brouwers verschießt auch noch diese große Chance; kaum drei Minuten vorher hatte er einen Strafstoß gegen einen Block von Gegnersbeinen statt hoch zum freistehenden Außensturm flach geschossen, so daß er durch leichte Fußabwehr vernichtet wurde, und den Elfmeter, wo er allein vor dem Tor steht, schießt er hoch übers Tor, anstatt flach in die Torecke! Durch dieses Pech, welches die gesamte Elf deprimierte, kam dann Euskirchen in den letzten zwei Minuten zu zwei weiteren Toren, so daß also das Ergebnis durchaus nicht dem Spielverlauf entsprechend war. Krahe 2 im Tor konnte zeitweise gut gefallen, Schmitz=Weber G. gut in der Verteidigung, Klein und Schmidt waren beide gute Außenläufer. Brouwers zeigt noch nicht viel in der Mitte, vor allem muß er schneller werden und mehr die Flanken bedienen. Krahe und Maier zeigten gute Leistungen; wenn Maier auch nicht Weber ersetzen konnte, so war er doch besser als die linke Seite RingsPlum, die beide einen schlechten Tag hatten. Auch Hirzmann war in seinen Leistungen gegen sonst etwas abfällig, man vermißte seine gefährlichen Schüsse. Aus Nah und Fern. Die Jagdstrecke im Rheinland. Köln, 15. Febr. Die große Bedeutung der Jagdergebnisse für die deutsche Volkswirtschaft ergibt sich aus der vom Reichsjagdamt erstmals für das Jahr 1935/36 bearbeiteten Jagdstatistik. Nach ihr beträgt der Wert der Gesamtstrecke des Jagdjahres im Deutschen Reich fast 30 Millionen Reichsmark. Allein die Hasenstrecke von 27742000 Stück erbrachte eine Summe von 8,2 Millionen Reichsmark und die Rehwildstrecke 8,26 Mill. RM. Das Ergebnis der Rotwildjagd belief sich auf 3,4 und das der Rebhuhnjagd auf 2 Millionen RM. Die Jagdstatistik gibt gleichfalls Aufschluß über die Jagdstrecke in den einzelnen Jagdgauen. Nach den im Jahrbuch der Deutschen Jägerschaft erschienenen Ueberschriften ergeben sich in den beiden Jagdgauen des Rheinlandes für das letzte Jagdjahr 1935/36 folgende Abschlußzifsern: Jagdgau Rheinland=Nord: Rotwild 664 Stück(mit einem Wert von 47·000 RM.), Damwild 5 Stück, Rehwild 10 201(164000 RM.), Schwarzwild 387(17·000 RM.), Hasen 159 279(478000 RM.), Karnickel 152625(153000 RM.), Füchse und Dächse 3685(37·000 RM.), anderes Haarraubwild und Wiesel 12938(65000 RM.), Fasanen 57.053(100000 RM.), Rebhühner 130 957(131000 RM.), Enten 2604(4000 RM.). Jagdgau Rheinland=Süd: Rotwild 1657 Stück(mit einem Wert von 116000 RM.), Rehwild 17296(276000 RM.), Schwarzwild 1140(64000 RM.), Hasen 48121(144000 RM.), Karnickel 22244 (22000 RM.), Füchse und Dächse 6674(67000 RM.), anderes Haarraubwild und Wiesel 2103(11000 RM.), Fasanen 4307(8000 RM.), Rebhühner 28 448(28000 RM.), Enten 694(1000 RM.). Der Gesamtwert der Jagdstrecke beläuft sich somit im Jagdgau Rheinland=Nord auf rund 1200 000 Reichsmark, im Jagdgau Rheinland=Süd auf 740000 Reichsmark, wozu noch die allerdings im Verhältnis nur geringfügigen Ergebnisse der Staatsjagden treten. Weiterverhandlung im Schöpwinkel-Prozeß. Düsseldorf, 16. Febr. Nach mehrtägiger Unterbrechung wurde am Dienstag die Verhandlung im Schöpwinkel=Prozeß vor der Großen Strafkammer Düsseldorf fortgesetzt. Zunächst kam eine Unterschlagung Schöpwinkels in Höhe von 2400 Mark im Jahre 1928 zum Nachteil des Wirtschaftsbundes zur Sprache. Damals war Schöpwinkel Fraktionsvorsitzender, und der Verein Düsseldorser Hotels und verwandter Betriebe e. V. zahlte an den Bund monatlich einen Betrag von 300 Mark. Acht Monatsbeiträge sollen von Schöpwinkel unterschlagen worden sein. Der damalige Geschäftsführer des Wirtschaftsbundes bekundet, daß vom 1. April 1928 bis 31. Dezember 1928 die Beiträge nicht mehr an den Bund abgeführt wurden, weil laut Anweisung von Schöpwinkel ihm die Beiträge persönlich überwiesen werden müßten. Schöpwinkel erklärte damals, als eine Besprechung zur Regelung der Angelegenheit stattfand, es müsse sich wohl um eine Unterschlagung gehandelt haben. Nachdem Schöpwinkel als Vereinsvorsitzender die Mitgliedschaft des Vereins zum Wirtschaftsbunde gekündigt hatte, hat er trotzdem anderseits bekundet, daß die Beiträge des Vereins notwendig seien. Auf die Frage des Staatsanwalts, wozu die 2400 Mark verbraucht wurden, erklärt heute Schöpwinkel, er habe für den Verein sehr hohe Auslagen gehabt. Ein ehemaliger Schatzmeister des Wirtschaftsbundes bekundet, daß er damals Schöpwinkel wegen der 2400 Mark sehr energisch zur Rede gestellt und ihm vorgehalten hat, er hätte das Geld unterschlagen. Dieser Zeuge hat immer den Eindruck gehabt, daß Schöpwinkel unehrlich war. Um die Sache aus der Welt zu schaffen, blieb nichts anderes übrig, als daß der Wirtschaftsbund, um einer Blamage aus dem Wege zu gehen, eine Quittung über die 2400 Mark von Schöpwinkel unterschreiben ließ, wonach das Geld als Aufwandsentschädigung bewilligt worden war. Interessant sind die Aussagen des Kraftfahrers, der die Fahrten zur Tagung ausgeführt hatte. Z. B. wurde im Auftrag der Angeklagten Schmidt und Rademacher, wenn eine Fahrt sechs Stunden gedauert hatte, für acht Stunden Brennstoff berechnet. Nach den Tagungen ließen sich die beiden Angeklagten Schmidt und Rademacher zu Bars fahren, wo kostspielige Zechen gemacht wurden. Der Füssenicher Raubmord vor dem Nachener Schwurgericht. Aachen, 16. Febr. Vor dem Schwurgericht begann die auf die Dauer von zwei Tagen berechnete Verhandlung gegen den 30jährigen Melker Paul Thönissen aus Eilendorf und den 25jährigen Bäckergehilfen Hubert Franzen aus Füssenich bei Düren. Am Abend des 8. November hatte Franzen, der auf dem Erbhof der 77jährigen Witwe Schmitz in Füssenich arbeitete, den schon oft vorbestraften Thönissen in die Wohnung der Frau Schmitz eingeschmuggelt. Thönissen, der vierzehn Tage vorher aus dieser Wohnung schon einen geladenen Armeerevolver gestohlen hatte, versteckte sich unter dem Bett der Frau Schmitz, drang nachts auf die Schlafende ein, betäubte sie mit Revolverschlägen und würgte und knebelte die alte Frau, so daß diese unter den Bettdecken und Kissen erstickte. Thönissen begab sich dann in die gegenüberliegende Stube eines 85jährigen Invaliden und verletzte auch diesen mit Revolverschlägen schwer, so daß es nur einem Zufall zu verdanken ist, daß der alte Mann mit dem Leben davonkam. Er durchsuchte dann die Wohnung und fand schließlich die Schlüssel zu dem Geldschrank, dem er 85 Mark entnahm. Das Geld verjubelte Thönissen dann in einer Nacht in Aachen. Am frühen Morgen wurde er festgenommen, da er in betrunkenem Zustand mit der Pistole herumsuchtelte. Vor dem Schwurgericht gab Thönissen wie auch in der Untersuchungshaft seine Tat restlos zu, während Franzen lediglich eine Beteiligung an einem einfachen Diebstahl wahrhaben will. Der erste Verhandlungstag war mit der Vernehmung der beiden Angeklagten und einiger Zeugen ausgefüllt. Das Urteil ist Mittwoch zu erwarten. Drei Schwestern 260 Jahre alt. Porselen(Kreis Geilenkirchen), 14. Febr. Von den drei Schwestern Baltes, die hier in einem Hause zusammen wohnen, erhielt die älteste, Fräulein Elisabeth Baltes, die vor einigen Tagen 93 Jahre alte wurde, vom Führer ein Glückwunschschreiben. Ihre Schwester, Frau Feiter geb. Baltes, feiert in wenigen Tagen ihren 88. Geburtstag, und die jüngste Schwester, Frau Küppers geb. Baltes, schaut auf 80 Lenze zurück. Die drei Schwestern zählen also insgesamt 260 Jahre. Bevölkerungs=Entwicklung 1936. Zahlen, die über das Leben des Volkes entscheiden.— Was zeigt uns die Bevölkerungsstatistik? Jungehe und Erhöhung der Kinderzahl. NSK. Das zweite Januarheft von„Wirtschaft und Statistik“ bringt erstmals amtliche Angaben über das voraussichtliche Ergebnis der Bevölkerungsentwicklung im Jahre 1936. Sie bauen vorsichtig auf die Ziffern der ersten drei Vierteljahre auf und dürften durch die Zählungen des letzten Vierteljahres kaum noch wesentliche Aenderungen erfahren. Eheschließungen. Auf die saisonmäßige Minderung der Eheschließungen um die Jahreswende 1935/36 ist ein neuer Anstieg gefolgt. Im ganzen gesehen steht die Eheschließungskurve unter dem Druck der Tatsache, daß der gegenwärtige Nachwuchs an Ehefähigen aus den Kriegsjahrgängen stammt, die zahlenmäßig sehr schwach sind. Damit ist bei normaler Heiratshäufigkeit ein Rückgang bedingt. Daß dennoch für das Gesamtjahr 1936 mit einer Zahl von 610000 Eheschließungen(650 851 im Vorjahr), das ist 9,1 pro Tausend der Bevölkerung(gegen 9,7 im Vorjahr), gerechnet werden kann, läßt auf eine Zunahme des Willens zur Ehe schließen und läßt erhoffen, daß die Verlangsamung der Familiengründung wieder in einen normalen Verlauf übergeht. Eine Steigerung steht freilich zunächst nicht in Aussicht, so daß das Gewicht des Volkswachstums in einer Erhöhung der Kinderzahl pro Ehe liegen muß. Geburtenzahl. Auch hier treten unter der Nachwirkung des 20jährigen Geburtenrückganges ähnliche Entwicklungserscheinungen auf. Wir stehen eben unter dem Einfluß der einfachen Rechnung, daß ein ungeborenes Kind in der nächsten Generation als Vater oder Mutter fehlt, und daß die Zweikinderehe oder gar das kinderlose Ehepaar weniger Enkel haben muß als die Vollfamilie. Der amtliche Bericht stellt klar heraus, daß der Geburtenanstieg der letzten Jahre zum Teil auf der vorausgegangenen Zunahme der Eheschließungen, zum Teil aber auf einer einmaligen Anhäufung von gewissermaßen nachgeholten Geburten beruhte und nicht in vollem Umfange als dauernde Steigerung der Fortpflanzungshäufigkeit gewertet werden kann. Das schafft Klarheit gegenüber manchem Optimismus, der allzu leicht über Wirklichkeiten hinweggeht, muß aber auch als ernste Mahnung zur völkischen Pflicht gelten. Daß dieses Pflichtbewußtsein in sehr vielen Ehen heute schon lebt, wird dadurch bestätigt, daß trotz allem die Geburtenzahl 1936 diejenige von 1935 noch um ein geringes überstieg, wobei freilich zu bedenken ist, daß das Jahr 1936 als Schaltjahr einen Tag länger war, was rechnerisch 3600 Geburten gleichkommt. Nach gewissenhafter Schätzung dürfte die Geburtenzahl 1936: 1270000 (1935: 1 261 273), die Geburtenziffer 1936(auf je 1000 Einwohner) wieder 18,9 wie 1935 betragen. Die einmalige Anhäufung von nachgeholten Geburten, die seit 1934 die Entwichlung trug, dürfte mit dem Jahre 1935 im wasentlichen abgeschlossen sein. Auch aus den Geburtenzahlen darf in Würdigung der Grundlagen auf eine Zunahme des Willens zum Kinde geschlossen werden. Sterblichkeit. Die Sterblichkeit, die 1935 etwas gestiegen war(von 10,9 auf 11,8 v..) hat sich 1936 etwas verringert und ürfte um 11 v. T. zu liegen kommen. Die Säuglingssterblichkeit betrug im 3. Vierteljahr 5,9 je 100(gegen 5,7 im Vorjahr). Sonstiges. Wir haben es wärmstens begrüßt, daß in dem Bericht des Statistischen Reichsamtes von Geburtenüberschuß gesprochen wird. Das Amt geht damit beispielgebend voran, und wir hoffen, daß alle Verantwortungsbewußten diesem Beispiel folgend den so leicht irreführenden Ausdruck„Geburtenüberschuß“ nicht mehr verwenden, bis wir wieder ein stabiles durchschnittliches Lebensalter zu verzeichnen haben. Solange das durchschnittliche Lebensalter noch im Steigen ist, ergibt die Differenz zwischen der Geburtenzahl und der Sterblichkeit eine Zahl, in der außer Neugeborenen auch Ueberalterte enthalten sind, deckt sich also nicht mit dem Begriff eines durch Geburten erzielten Ueberschusses. Der amtliche Bericht spricht hier von natürlicher Bevölkerungszunahme, also von einer Zunahme durch Neugeborene und älter Gewordene, während an anderer Stelle in einer Rubrik der Ausdruck„Mehr geboren als gestorben“ erscheint. Von Interesse mag sein, daß die Sollziffer an Geburten, die zur Volkserhaltung nötig ist, im 3. Vierteljahr 1936 von landwirtschaftlich bestimmten Landesteilen: Ostpreußen, Grenzmark, Mecklenburg, Oldenburg, außerdem von Saarland und Oberschlesien überschritten wurde, während Berlin nur die deutsche Geburtenziffer von 1933(14,7) mit 14,6 fast erreicht hat. Ausblick. Die Geburtenzahl 1936 bleibt im Reichsdurchschnitt um 12 v. H. hinter dem zurück, was die Volkserhaltung erfordert. Eine Vermehrung des Nachwuchses an Heiratsfähigen ist nicht möglich, die Sünden der letzten Jahrzehnte können wir nicht abwälzen. Bestandserhaltung alleingenügt aber nicht. Ein Volk, das nicht wächst, ist biologisch vom Tode bedroht, auch können wir unseren Raum nur dann erhalten, wenn wir dem wachsenden Volksdruck vom Osten standhalten, also selber wachsen. So liegt die Rettung einzig im Willen zur Ehe und zum Kinde, die Zahl der Eheschließungen kann noch gesteigert werden, wenn erst alle Ehetauglichen die Pflicht zur Ehe gnerkennen. Die Zahl der Geburten kann nur erhöht werden, wenn alle, denen Kindersegen vergönnt ist, sich von der volkszerstörenden Geburteneinschränkung abwenden. Und schließlich bleibt eine Hoffnung von größter Bedeutung, das ist die Rückkehr zur Jungehe, die Jahrgänge zur Eheschließung bringen kann, die heute schon fast traditionell zu den Ledigen gerechnet werden. Solche Rückkehr zur frühzeitigen Eheschließung, die natürlich an gewisse Voraussetzungen gebunden ist, kann uns nicht nur einen erheblichen Zuwachs an Ehen überhaupt, sondern auch einen Zuwachs an glücklichen und fruchtbaren Ehen schenken. Dr. P. D. Gendarmeriewachtmeister wird vermißt! Roobach(Sieg), 16. Febr. Seit Anfang vergangener Woche wird der Gendarmerie=Hauptwachtmeister Peter Breuer aus Rosbach vermißt. Er wurde zuletzt am letzten Dienstagabend gegen 22 Uhr auf einem Dienstgange in Hoppengarten an der Sieg gesehen. Ob ein Unglücksfall oder ein Verbrechen vorliegt, ist noch nicht erwiesen. Alle Nachforschungen sind bisher ohne Erfolg geblieben. Möglicherweise ist der Beamte an dem Abend, der sehr stürmisch war, auf seinem Dienstgange in die hochgehende Sieg geraten. Gendarmerie, Polizei und Feuerwehr sind mit den Nachsorschungen beschäftigt. Zweckdienliche Angaben sind an die Ortspolizeibehörde in Rosbach(Sieg) oder an den Abteilungskommandanten in Eitorf zu machen. Der Vermißte war mit grüner Gendarmerieuniform bekleidet und trug Umhang und Tschako. Trecker mit Anhänger fuhr in den Rhein. Köln=Mülheim, 16. Febr. Am Dienstagmorgen gegen neun Uhr uhr ein Trecker mit Anhänger vor einer Mülheimer Speditionsfirma vor, die unmittelbar am Rhein gelegen ist. Nachdem der Fahrer in ein benachbartes Gebäude gegangen war, um Fracht papiere zu regeln, setzte sich der Anhänger in Bewegung und schob den Trecker vor sich her, der in den Rhein stürzte. Der Anhänger überschlug sich, wobei die Ladung in der Rhein geschleudert wurde, und versank dann selbst. Die Ladung bestand aus schweren Maschinenteilen. Die Bergungsarbeiten wurden sofort eingeleitet. Glücklicherweise wurden keine Menschen von dem Unglück betroffen. Krankenhaus zugeführt werden. Die abgestürzten Wagen konnten so rechtzeitig vom Bahnkörper geräumt werden, daß der Betrieb nicht gestört wurde. Bestrafter Häutegroßhändler. Düsseldorf, 16. Febr. Die Regierungspressestelle teilt mit: Der Regierungspräsident in Düsseldorf hat gegen einen Häutegroßhändler in Wesel wegen Verstoßes gegen die Höchstpreisbestimmungen beim Verkauf von Viehhäuten eine Ordnungsstrafe von 2000 Mark verhängt. Gerüst von fahrendem Kran umgerissen.— Ein Toter, ein Schwerverletzter. Hattingen, 15. Febr. Ein schweres Unglück trug sich im Stahlwerk der Ruhrstahl AG. Henrichs=Hütte zu. Durch einen fahrenden Kran wurde ein Holzgerüst umgerissen. Von den niederstürzenden Balken wurde ein in einer Kiesgrube beschäftigter Arbeiter erschlagen und ein Arbeitskamerad schwer verletzt. 627 000 Festmeter Holz wurden vernichtet. Die Auswirkungen der Schneebruchkatastrophe im Frühjahr 1936 im Regierungsbezirk Koblenz. Koblenz, 13. Febr. Der Gesamtschaden, den die Schneebruchkatastrophe am 17. und 18. April 1936 in den Waldungen des Regierungsbezirks Koblenz verursacht hat, läßt sich jetzt, da die Aufräumungsarbeiten zu Ende geführt werden, mit einiger Sicherheit überblicken. Die nach der Katastrophe unverzüglich eingeleiteten Arbeiten wurden während des Sommers durch das nasse Wetter erheblich verzögert, so daß eine zutreffende Beurteilung des Gesamtverlustes nicht möglich war. Nach den Berechnungen des Landessorstmeisters Ritgen=Koblenz wurden durch den Schneebruch im Regierungsbezirk Koblenz etwa 622052 Festmeter Nadelholz und etwa 4597 Festmeter Laubholz vernichtet. Die Ermittlungen erstrecken sich nur auf den Staatswald und den Gemeinde= und Genossenschaftswald der Privatwald ist nicht einbezogen. Am stärksten wurden die Nadelholzbestände im Alter von 41 bis 60 Jahren betrossen, und zwar sind im Staatswald 1406 Hektar und im Gemeindewald 4706 Hektar dieser Altersklassen stark beschädigt. Gänzlich vernichtet sind die Bestände auf 164 Hektar bezw. 328 Hektar, und 191 Hektar bezw. 1287 Hektar sind so stark beschädigt, daß voraussichtlich in den nächsten drei bis vier Jahren auf diesen Flächen neue Jungbestände geschaffen werden müssen. Hinzu kommt noch die Tatsache, daß die Waldungen erheblich an Standfestigkeit eingebüßt haben, so daß die gelockerten Bestände auf eine Reihe von Jahren hinaus vom Windbruch bedroht sind. Eine andere Gefahr droht durch den Borkenkäfer, der in den entwipfelten Stämmen und absterbenden Bäumen zahlreiche günstige Brutstätten findet. Eine Gefahr, der die Forstleute mit allen Mitteln entgegentreten werden. Die Verwertung des Schneebruchholzes ist infolge der vom Reichsforstmeister eingeführten Marktordnung als gesichert anzusehen. Aber leider sind die Hölzer zum weitaus größten Teil vor dem für die Benutzung günstigsten Alter, das bei der Fichte etwa 80 bis 90 Jahre beträgt, zerbrochen und umgeworfen worden. Die Verwendungsmöglichkeiten sind daher sehr beschränkt; der größte Teil der Fichten kann nur zu Papier verarbeitet werden, während der Kieseranteil des Schneebruches meist zu Grubenholz zerschnitten werden mußte. Der Anfall aus älteren Beständen gibt, soweit es nicht zu stark zerbrochen ist, Bauholz und Schneideholz. Lastkraftwagen mit Anhänger stürzte von einer Brücke acht Meter tief auf den Bahnkörper. Wuppertal, 15. Febr. Am Samstagnachmittag kam ein beladener Lastkraftwagen mit Anhänger auf einer Eisenbahnbrücke in Schwelm von der Fahrbahn ab, durchbrach das Brückengeländer und stürzte auf den etwa acht Meter tiefer liegenden Bahnkörper. Mit erheblichen Verletzungen mußte der Fahrer des Wagens dem Eine Möbelfabrik durch ein Großfeuer vernichtet. Siegen, 15. Febr. In der Samstagnacht brach im Betrieb der Möbelfabrik Braun ein Feuer aus, das sich bald über das ganze Fabrikgelände ausgedehnt hatte. Die Feuerwehren hatten schwerste Arbeit, um dem Feuer Einhalt bieten zu können. Vernichtet wurden die ganze Schreinerei des Betriebes sowie die neuen Stockwerke der Fabrik, in denen Möbel aller Art sowie zahlreiche Ladeneinrichtungen untergebracht waren. Den unteren Teil der Fabrik konnte man zum größten Teil retten, doch sind auch hier schwere Schäden an Rohmaterialien und Maschinen zu verzeichnen. Die Ursache des Brandes soll in der Ueberhitzung des Trockenspeichers zu suchen sein. Wie erlange ich den Reiterschein? . Am 1. März beginnen im Bereich der SA=Gruppe Niederrhein die Prufungen zur Erlangung des Reiterscheines. Zur Prüfung sind gur. des Nationalsozialistischen Reiterkorps #SRK.) sowie Angehörige der SS=Reiterei zugelassen. Der Beitritt zu den genannten Organisationen muß vor Beginn der Prüdurch Vorlage eines Mitgliedsausweises bestätigt werden. Meldesteuen zum Beitritt in das RSRK. befinden sich bei allen Dienststellen der SA=Reiterstürme und SA=Reiterstandarten. Der Reiterschein, der nur Gültigkeit hat, wenn er im Jahre vor Beginn der aktiven Dienstpflicht erworben ist, wird trotzdem an Angehörige aller Jahrgänge ausgegeben, um einen Ueberblick über den notwendigen Ausbildungsstand zu erhalten. Deshalb ist eine möglichst rege Beteiligung an den Reiterprüfungen auch von solchen Reitern durchaus erwünscht, die für die Dienstzeit noch nicht bezw. nicht mehr in Frage kommen. Reiterschein, erworben in dem Jahre vor der aktiven Dienstpflicht, gewährleistet: 1. Bei freiwilligem Eintritt in das Reichsheer: Einstellung in dem selbstgewählten Truppenteil im Rahmen der allgemeinen gesetzlichen und militärischen Bestimmungen. 2. Bei pflichtgemäßer Aushebung: Bevorzugte Einstellung als Reiter oder Fahrer. Die Vorbereitung und Durchführung der Prüfungen ist dem Beauftragten des Reichsinspekteurs für Reit= und Fahrausbildung bei der SA=Gruppe Niederrhein, Obersturmbannführer Däther, Düsseldorf, Ellerstraße 8 1/94, übertragen. Die Bewerber haben zu den Prüfungen im allgemeinen mit eigenem Pferd zu erscheinen, doch werden für diejenigen Bewerber, denen dieses nicht möglich ist, Pferde bereitgehalten. Denjenigen Bewerbern, welche die Prüfung nicht bestanden haben, wird gelegentlich der„Nachprüfung" noch einmal Gelegenheit geboten, den Reiterschein zu erwerben. In den Gauen Düsseldorf und Essen sind die Prüfungstermine vom 1. bis 21. März 1937; die Termine in unserem Gau werden noch bekanntgegeben. Frankreich ehrt Christl Cranz. DNB. Chamonix, 16. Febr. Der französische Unterstaatssekretär für körperliche Erziehung, Lagrange, sprach sich beim Teilnehmerfest überaus anerkennend über Christl Cranz und Birger Rund aus und gab bekannt, daß sowohl der Deutschen und auch dem Norweger die Goldene Medaille für Verdienste im Sport, die„Medaille'or vour’education physique“, verliehen werde. Emilie hat diese wertvolle Auszeichnung bereits nach den Winterspielen erhalten. Die Freiburgerin ist die erste Deutsche, die mit dieser selten verliehenen Medaille ausgezeichnet wird. Ein Reichsinspekteur für die Erzeugungsschlacht ernannt. DNB. Berlin, 17. Febr. Die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz meldet: Um auch die letzten Möglichkeiten einer Ertragssteigerung aus dem deutschen Boden zu nutzen und um die entscheidenden Aufgaben der Erzeugungsschlacht durchzuführen, hat der Reichsbauernführer und Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, R. Walther Darre, den Landeshauptabteilungsleiter Hermann Schneider=Eckersdorf zum Reichsinspekteur für die Erzeugungsschlacht ernannt. Damit ist einer der ältesten Mitdes Reichsbauernführers im agrarpolitischen Apparat der NSDAP. mit einer der wichtigsten Aufgaben der gesamten Ernährungswirtschaft betraut. der seit 1930 als Abgeordneter der NSDAP. dem Deutschen Reichstag angehört, ist durch seine erfolgreichen praktischen Arbeiten in allen landwirtschaftlichen Kreisen bekannt geworden. Auch literarisch ist er durch eine ganze Reihe von maßgebenden Veröffentlichungen hervorgetreten. Der neue Reichsinspekteur ist dem Reichsbauernführer und Reichsernährungsminister unmittelbar unterstellt und beauftragt, nach seinen unmittelbaren Weisungen zu handeln. Es wird die Aufgabe des Reichsinspekteurs sein, die Durchführung der Erzeugungsschlacht zu überwachen. Dabei soll allerdings kein neuek Apparat aufgebaut werden, denn die durchführenden Stellen der Erzeugungsschlacht werden in ihrer Arbeit durch die Neuernennung direkt nicht berührt. Der neue Reichsinspekteur wird sich vielmehr jeweils an Ort und Stelle, also bei den Ortsbauernschaften, unterrichten, wo sich Hindernisse der Durchführung der Maßnahmen der Erzeugungsschlacht entgegenstellen. Für die Erzeugungsschlacht hat mit dieser Ernennung zweifellos ein neuer und wichtiger Abschnitt begonnen, der dazu beitragen wird, das deutsche Volk noch mehr als bisher in seiner Ernährungspolitik von der Abhängigkeit gegenüber dem Auslande frei zu machen. Prinzessin Juliana und Prinz Bernhard aus Wien abgereist. DNB. Wien, 16. Febr. Prinzessin Juliana und Prinz Bernhard der Niederlande sind am Dienstagvormittag im Kraftwagen aus Wien abgereist. Sie begeben sich nach Zell am See, wo sich augenblicklich die Königin Wilhelmina von Holland aufhält. Sühne für den Raubmord auf der Kaes=Alm: Doppeltes Todesurteil. DNB. Traunstein, 16. Febr. Nach zweitägiger Verhandlung verurteilte das Schwurgericht am Dienstagmittag den 23jährigen Anton Saltner aus Rosenheim und den 34jährigen Max Burger aus Dettschwang wegen gemeinschaftlich verübten Mordes und schweren Raubes zum Tode. Die beiden hatten am 31. Juli v. J. auf der Kaes=Alm bei Nußdorf am Inn den Senner Eberwein, bei dem sie genächtigt hatten, erschlagen und seiner geringen Barschaft beraubt. #„Lawinenunglück im Monte=Rosa=Gebiet. Muiland, 15. Febr. Von der Spitze der Punta Grigia im Monte=Rosa=Gebiet ging eine gewaltige Lawine nieder, die acht Mailänder Skifahrer verschüttete. Nur zwei konnten gerettet werden. Von Gressoney aus machte sich die Gruppe, darunter auch eine Frau. am Sonntagmorgen auf den Weg zur Carla=Hütte. Sie nich von dem gewöhnlichen, völlig ungefährlichen Anstiegweg ab, wahrscheinlich um eine kürzlich niedergegangene Lawine zu besichtigen, durch die ein Arzt den Tod sand. Aber auch der jetzt eingeschlagene Weg war durchaus ungejährlich und leicht. Plötzlich kamen die Schneemassen an den Berghängen in Bewegung. Sie vereinigten sich zu einer ungeheuren Lawine von etwa 300 Meter Breite und begruben die acht aufsteigenden Skifahrer. Einige Zollwächter hatten den schrecklichen Vorjail beobachtet und eilten sofort an die Unglücksstelle. Nach zehn Minuten fieberhafter Arbeit konnten sie die Frau und einen ihrer Begleiter unverletzt bergen. Von Gressoney aus machte sich eine Hilfskolonne auf den Weg. Doch konnten erst in den späten Abendstunden, nachdem den ganzen Tag über erfolglos gesucht worden war, zwei weitere Skifahrer tot“ aufgefunden werden. Von den übrigen Verunglückten fehlte Montag mittag noch jede Spur. Statt jeder besonderen Anzeige. In diefer Nacht gegen ¼4 Uhr verschied fanft und ergeben unsere liebe Tochter, Schweffer, Schwägerin und Tanfe Pradiem-Cmristine-Kirher Sie flarb wohlvorbereifef durch ein chriffliches Leben und durch den Empfang der hl. Sterbefakramenfe im Alter von 35 Jahren. Um ein siilles Gebef biftet im Namen der Familie: Johann Riftler. Honnef, Köln, den 17. Februar 1937. Die feierlichen Exequien finden statt am Samstag, den 20. Februar, vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Honnef; anschließend ist das Begräbnis vom Trauerhaufe Kirchstr. 13 zum neuen Friedhof. Das Sechswochenamt für unsern lieben versiorbenen Sohn und Bruder Herrn Paul Freudenberg findet Donnerstag, den 18. Februar, 8½ Uhr in der Pfarrkirche staft, wozu freundlichst eingeladen wird. Familie Paul Freudenberg. Für die vielen Beweise wohlluender Teilnahme beim Tode unferer lieben Schweffer Chriftine danke ich im Namen der Familie aufrichtigst. Honnef, den 15. Februar 1937. Anneffe Besgen. Zwangsversteigerung. Am Donnerstag, den 18. Februar 1937, nachmittags 15 Uhr, wezden inz Versteigerungslokal, Spediteur Schwarz, Bahnhofstraße 40, Zablung versteigerttand össentlich meistbietend gegen gleich bare 1 Couch, 1 Klavier, 1 Sofa, 1 Schreibmaschine, 1 Registrierkasse, Marenschrank. Posten Herren= und Knabenschuhe, 1 Kochherd, Schneider, Obergerichtsvollzieher in Königswinter. Räucher=Aal.... 125 g 75 Pfg. Lachs, mild gesalzen 125 g 45 Pfg. 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