verbunden mit der Honnefer Zeitung Aeschen blsch, scit ei cae chich Kaesche wrlcicte bezug 1,70 Mk. einschl. Postüberweisungsgebühr und ausschl. Postzustellgeld. Im Falle höherer Gewalt, Betriebsstörung usw. haben die Bezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung eines Entgelts. Druck u. Verlag: Buchdruckerei Karl Werber, Honnef a. Rh., verantwortlich für den Textteil sowie den Anzeigenteil: Fritz Werber, Honnef a. Rh. Erzeigengennderelse, Kntgenas an d Poi. Soutentente G un, Tas. teil mm 15 Rpf.(Spaltenbreite 93 mm). Vereinsanzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen, unter der Ueberschrift Versammlungsanzeiger im Anzeigenteil, nur zweispaltig gesetzt, je Spalte und je mm 2½ Rpf. Erfüllungsort für beide Teile Honnef a. Rh. Zurzeit ist Preisliste Nummer 3 gültig.— Einzelnummer 10 Rpf.— DA. I 37 1390. Wöchentliche Gratisbeilagen:„Aus dem Reich der Frau“, Blätter der Belehrung und Unterhaltung für unsere Frauen.—„Sonntagsfriede“.— Während der Saison die Kurliste und Fremdenanzeiger der Kurorte Honnef a. Rh. und Rhöndorf a. Rh. Kenstabs 190. Freitag, den 12. Februar 1937 Nr. 36 Riesiges englisches Rustungsorogramm. Die englische Regierung fordert 400 Millionen Pfund Sterling für Rüstungszwecke. DRB. London, 11. Febr. Die britische Regierung beabsichtigt, sich für Rüstungszwecke vom Parlament eine Generalvollmacht für die Aufnahme von Kapital oder die Verwendung erzielter Haushaltsüberschüsse bis zu einem Gesamtbetrage von 400 Millionen Pfund Sterling(acht Milliarden Mark) geben zu lassen. Diese sensationelle Mitteilung wurde von Schatzkanzler Neville Chamberlain am Donnerstagnachmittag im Unterhaus gemacht. Neville Chamberlain erläutert die Regierungsvorlage. Wie bereits kurz berichtet, kündigte Schatzkanzler Neville Chamberlain am Donnerstag im Unterhaus die Auflegung einer Rüstungsanleihe bis zu 400 Millionen Pfund Sterling an. Die Regierung beabsichtige, sofort eine Vorlage einzubringen, die ihr Vollmacht erteile, für Rüstungszwecke Kapital aufzunehmen oder etwaige Haushaltsüberschüsse zu verwenden. Bei der Verabschiedung der Wehrhaushalte sollen jährlich Beträge für die Verzinsung der neuen Schulden eingesetzt werden. Nach Beendigung der Anleiheperiode sollen ähnliche Maßnahmen für die Tilgung der Schuld innerhalb von 30 Jahren getroffen werden. Der Schatzkanzler begründete hierauf im einzelnen den Wunsch der Regierung nach einer Generalvollmacht für diese gewaltige Rüstungsausgabe. Die Rüstungsaufgaben wüchsen mit einer Geschwindigkeit, die es unmöglich mache, sie voll aus den laufenden Einnahmen zu bestreiten. Erst später werde er sagen können, welche Summen aus den Staatseinnahmen für diesen Zweck verfügbar sein würden. Immerhin sei es notwendig, daß die Regierung schon jetzt gesetzliche Vollmachten erhalte, bevor die neuen Wehrhaushalte vorgelegt werden könnten. Aus Gründen, die das im vergangenen Frühjahr veröffentlichte Weißbuch über die Rüstungsfrage aufzeige, könne heute weder der Gesamtbetrag für diese Aufgaben noch etwas über die Laufzeit vorausgesagt werden. Beweglichkeit und Anpassung an die sich ändernden Umstände der Zeit müßten das Wesen des britischen Aufrüstungsprogramms ausmachen. Es entspreche dem überlieferten Brauch, daß für die Generalvollmacht eine oberste Grenze festgesetzt werde, das heißt also im vorliegenden Falle ein Betrag von höchstens 400 Millionen Pfund Sterling und ein Zeitraum von nicht mehr als fünf Jahren. Die hierzu erforderliche Finanzentschließung zusammen mit einem Weißbuch würden dem Parlament unverzüglich unterbreitet werden. Gleichzeitig betonte der Schatzkanzler, daß das Recht des Unterhauses und des Schatzamtes auf die Kontrolle der Ausgaben nicht angetastet werde. Daher würden sämtliche Wehrhaushalte, und zwar sowohl die ordentlichen wie auch die außerordentlichen, auch weiterhin vom Parlament gebilligt werden müssen. Große Unterhausaussprache über die englische Rüstungsanleihe am Mittwoch. DRB. London, 11. Febr. Im Unterhaus entwickelte sich nach der Erklärung des Schatzkanzlers Chamberlain ein lebhaftes Wortgefecht. Der Oppositionsführer Attlee erklärte, daß von der Gefahr eines Staatsbankerotts gesprochen worden sei, als vor einiger Zeit 100 Millionen Pfund für die Arbeitslosen aufgenommen wurden. Er wolle daher den Schatzkanzler fragen, ob er dem Unterhaus Gelegenheit geben wolle, den vollen Umfang der Regierungsvorschläge kennenzulernen, bevor die Beratung eines Planes beginne, der in Friedenszeiten noch nicht dagewesen sei. Das Unterhaus müsse angesichts dieser überaus wichtigen Angelegenheit über die wahre internationale Lage und den Stand der britischen Aufrüstung eingehend ins Bild gesetzt werden. An Stelle des Schatzkanzlers erwiderte Ministerpräsident Baldwin, daß im Unterhaus eine große Aussprache über das Rüstungsproblem in seiner Gesamtheit stattfinden werde. Die zweite Lesung der Vorlage sei die geeignete Gelegenheit hierzu. Zuvor müsse er sich jedoch darüber klar werden, ob ein Weißbuch das beste Mittel sei, dem Unterhaus die Insormationen zu liefern, die eine Aussprache möglich machen würden. Im Augenblick könne er eine genauere Antwort nicht geben. Attlee bezeichnete es hierauf als völlig unmöglich, daß das Unterhaus eine derartige Maßnahme berate, die im wesentlichen einer Kriegsmaßnahme entspreche, ohne vorher im Besitz der für die Aussprache nötigen Unterlagen zu sein. Baldwin erwiderte, daß gerade diese Frage noch der näheren Prüfung bedürfe. Der oppositionelle Arbeiterparteiler Edward Williams fragte dann, ob der Ministerpräsident nicht der Ansicht sei, daß der Kern der Erklärung Chamberlains der Wählerschaft unterbreitet werden müsse. Eine Antwort wurde hierauf nicht erteilt. Wie verlautet, findet die Hauptaussprache über die neue englische Rüstungsanleihe am kommenden Mittwoch im Unterhaus statt. Sir Samuel Hoare predigt Aufrüstung. DNB. London, 11. Febr. Der Erste Lord der Admiralität, Sir Samuel Hoare, sprach am Donnerstagabend in Birmingham über Englands Rüstungen. Aus dem Zeitraum, den England hinter sich habe, habe man gelernt. Besonders klar habe man erkannt, daß die nationale Einigkeit eine Notwendigkeit sei, aber auch, und das sei nicht weniger wichtig, daß die Nation stark sein müsse. Es habe sich gezeigt, daß ein schwaches Großbritannien gleichbedeutend sei mit Verwirrung in Europa und in der Welt. Wäre die britische Flotte so übermächtig stark wie im 19. Jahrhundert und wäre die britische Luftmacht zu fürchten gewefen, so wären Europa und die Welt jetzt stabiler, als es nun der Fall sei. Großbritannien sei entschlossen, den Zustand der Schwäche nie wiederkehren zu lassen. Es wolle in Zukunft seine Stärke in einem angemessenen Verhältnis zu seinen Verpflichtungen halten. Diese Stärke würde für den Frieden in die Wagschale geworfen werden. Das britische Volk sei entschlossen, das Aufrüstungsprogramm ohne jede Verzögerung durchzuführen. Sei die Last auch drückend, so wolle das Volk sie doch tragen. Das Wiederaufrüstungsprogramm werde, das lasse sich nicht vermeiden, sehr viele Millionen kosten. Aber Großbritannien werde das Geld hierfür aufbringen, genau so wie in der Vergangenheit. Großbritannien sei kein Freund von Anleihen für diesen Zweck, aber sie seien unter den gegenwärtigen Umständen nicht zu umgehen. Die alten Zeiten des Desaitismus seien vorbei. Die Kritiker und Pessimisten, die erklärten, daß die Sonne Großbritanniens im Schwinden begriffen sei, würden ihr Haupt in Scham verhüllen müssen. Ausdehnung der Wehrpflicht in der Türkei. Auch die türkische Frau untersteht den Wehrgesetzen. DRB. Istanbul, 11. Febr. Dem Ministerrat wurde eine Abänderung des Wehrpflichtgesetzes vorgelegt, die eine Ausbildung in der Wehrpflicht für alle türkischen Männer im Falle einer Mobilmachung im Alter von 16 bis 65 Jahren vorsieht. Bisher wurden nur die Männer von 20 bis 45 Jahren von der Wehrpflicht erfaßt. Eine weitere Neuerung des Wehrgesetzes besteht darin, daß nun auch die türkischen Frauen im Alter von 16 bis 65 Jahren durch das Gesetz in das System der Landesverteidigung einbezogen werden. Einzelheiten über den geplanten Einsatz der Frau sind noch nicht festgelegt. In Frage kommt Dienst hinter der Front, im Transportwesen, Luftschutz, Kriegsmittelerzeugung und Krankenpflege. An vielen Orten der Türkei erhält neuerdings die weibliche Schuljugend schon eine vormilitärische Ausbildung mit der Waffe. „Man hal uns wie Hande=Lehunden? Französische Söldner erzählen von der spanischen Hölle. DNB. Paris, 11. Febr. Die Französische Volkspartei(Doriot) veröffentlicht einen Brief von vierzehn aus Spanien zurückgekehrten Kommunisten, die in den Reihen der Roten gekämpft haben und die nunmehr, bekehrt vom kommunistischen„Paradies“, ihre Eindrücke schildern. In diesem Schreiben sagen die Kommunisten u.., sie hätten sich wie Löwen geschlagen, und man habe sie wie Hunde behandelt. Nachdem sie ohne Ruhe und ohne Nahrung tagelang in der vordersten Stellung gelassen worden seien, hätten sie nach Motril eingenommen. DRB. Salamanea, 11. Febr. Der Vormarsch der nationalen Truppen geht unaufhaltsam weiter. Die nationalen Sender berichten, daß die Stadt Motril am Donnerstagvormittag von den nationalen Truppen eingenommen worden ist. Motril liegt mehr als 30 Kilometer östlich von Malaga. der Ablösung hinter der Front die Bestrafungen und Anpöbeleien der Drückeberger über sich ergehen lassen müssen. Von den Anführern und Politikern von der Sorte des französischen Kommunisten Marty seien sie beim geringsten Vergehen mit Gefängnis bestraft und mehrere Landsmänner seien standrechtlich erschossen worden. Die an sich schon zensierte Korrespondenz sei nur selten an den Bestimmungsort gelangt, und wochenlang wären sie ohne Nachricht von Familie oder Freunden geblieben. Man habe zwar Unterstützung für die Hinterbliebenen versprochen, aber diese einfach ihrem Elend überlassen. Von den schönen sozialistischen und kommunistischen Versprechungen hätten sie in Spanien nichts kennengelernt, Fabriken und Grundbesitze seien zwar sozialisiert worden, aber Arbeiter und Bauern fühlten sich noch heute viel unglücklicher als früher. „Kameraden,“ so schließt der Brief.„macht es wie wir: Flieht die spanische Hölle! Laßt Euch nicht einzig und allein für Stalin hinschlachten! Gebt durch alle Mittel den franzssischen Konsuln in Madrid, Valeneia und Barcelona Eurem Wunsche Ausdruck, nach Frankreich zurückbefördert zu werden!" Der Weg zur Einheit. Was bedeutet das Gesetz über Groß=Hamburg? Vom Streit der Kompetenzen zur Einheit der Verwaltung. „Die Schaffung des kraftvollen nationalen Einheitsstaates und die restlose Ueberwindung der früheren Bundesstaaten ist und bleibt die historische Aufgabe der nationalsozialistischen Revolution und Evolution,“ so führte kürzlich Reichsminister Dr. Frick aus. „Vorbedingung hierfür ist, daß sich alle Volksgenossen immer nur als Deutsche fühlen im Rahmen des großen deutschen Einheitsstaates, der durch Ländergrenzen nicht in seiner Entwicklung gehemmt werden darf.“ Die Verwirklichung der nationalsozialistischen Reichsidee ist aus dem schicksalsmäßigen Zusammengehörigkeitsgefühl der echten deutschen Volksgemeinschaft geboren und bestimmend für den gesamten Wiederaufbau und Neubau. So ist auch das Gesetz über Groß=Hamburg vom 26. Januar 1987 eine Etappe zielbewußter Aufbauarbeit nationalsozialistischer Staatsführung. Das„Problem Hamburg" besteht nicht mehr, es ist gelöst. Und es mußte gelöst werden, nicht wegen irgendwelcher kleiner örtlicher Gesichtspunkte, sondern mit Rücksicht auf die Belange des Volksganzen. Hamburg— die größte Hafenstadt Deutschlands— hatte im Rahmen des Vierjahresplans besondere Aufgaben für die Gesamtheit zu erfüllen, die nur nach Schaffung einer klaren Grundlage gelöst werden können. In seiner Lage von der Natur außerordentlich begünstigt und geradezu für die Bildung eines Wirtschaftskerngebietes schicksalhaft vorherbestimmt, teilte der mächtige Elbstrom dieses Gebiet, und die bisherigen politischen Grenzen ließen eine Einheitsverwaltung nicht zu. Die vier Häfen, die in einem geschlossenen Wrtschaftsraum zusammenliegen, wurden bisher getrennt verwaltet. Schon aus dieser Vierteilung ergaben sich unendliche Schwierigkeiten hinsichtlich der Zuständigkeit, Verantwortlichkeit und der Durchführungsmöglichkeit großzügiger Maßnahmen. Alle Regelungen, wie die Schaffung von Hasengemeinschaften, konnten die Schwierigkeiten lediglich da und dort vermindern, jedoch keine bleibende Abhilfe schaffen, da sie den Kern des Uebels, nämlich das Fehlen einer einheitlichen Leitung für den gesamten Wirtschaftsraum, nicht beseitigen konnten. Das Gesetz hat die Gebiete, die zusammengehören, auch zusammengeschlossen. Hierbei ergab sich zwangsläufig eine außerordentlich starke Vergrößerung Hamburgs sowohl an Einwohnerzahl als auch an Grundfläche. Die neue„Hansestadt Hamburg“ ist von 415 Quadratkilometer auf 746 Quadratkilometer gewachsen und bedeckt damit einen Raum, der etwa so groß ist wie GroßBerlin. Die Einwohnerzahl ist gleichzeitig von 1189669 auf 1647 159 gestiegen. Hinsichtlich des neuen Rechtszustandes werden sich drei Entwicklungsstadien bis zur endgültigen Vollendung ergeben. Das erste Stadium bis 31. März 1937, bis dahin bleibt der jetzige Zustand aufrechterhalten, um die nötigen Vorbereitungsarbeiten leisten zu können. Sodann der Abschnitt 1. April 1937 bis spätestens 31. März 1938. Während dieser Zeit sind die hinzugekommenen Städte und Gemeinden zwar schon Teile des Landes Hamburg, jedoch noch selbständige Gemeinden. Nach dem 1. April 1938 bilden alle Städte und Gemeinden des Landes Hamburg mit der Stadt Hamburg zusammen eine einzige Gemeinde mit dem Namen„Hansestadt Hamburg“. Damit sind dann alle Gemeindegrenzen im Groß=Hamburger Gebiet verschwunden. Bis zu diesem letzten Stadium wird die neue Verfassung und Verwaltung von Hamburg vom Reichsinnenminister im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers und dem Beauftragten für den Vierjahresplan, Hermann Göring, geregelt. Die Verfassung wird sich wohl ähnlich gestalten wie die von Groß=Berlin. Die Klärung aller sonstigen Fragen geschieht durch den Reichsinnenminister im Benehmen mit den zuständigen Reichsministern. Das Gesetz über Groß=Hamburg hat klare Gebiets= und Entwicklungsverhältnisse geschaffen. Nie wäre in der vergangenen Zeit eine solche Gestaltung möglich gewesen. Erst die Zusammenschweißung der deutschen Menschen durch den Führer schuf auch diese Aufbautat, die gekrönt werden wird durch das gewaltige Zukunftsdeutschland Adolf Hitlers. Dr. B. Der Führer an Papst Pius. Berlin, 11. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat Papst Pius dem Elften zum Krönungstage seine Glückwünsche telegraphisch übermittelt. Ribbentrop bei Halifax. DRB. London, 11. Febr. Botschafter von Ribbentrop suchte am Donnerstagnachmittag Lordsiegelbewahrer Viscount Halisax, der den Minister des Aeußern Eden während seines Urlaubs vertritt, im Außenamt auf. In einer zweistündigen Unterredung besprach er mit ihm die verschiedenen Fragen, die das Interesse beider Länder berühren. Wiederum riesige Waffenlieferungen über die französische Grenze nach Sowjetspanien.— Action Francaise: Was treiben die sowjetrussischen Offiziere auf französischem Boden? DNB. Paris, 10. Febr. Aus Perpignan meldet die Action Francaise weitere riesige Kriegsmaterial= und Freiwilligentransporte nach dem bolschewistischen Spanien. Am Samstag haben 48 neue französische Lastkraftwagen vor einer Kaserne in Perpignan Halt gemacht, um dort vermutlich Munition abzuholen. Am anderen Tage habe die Lastkraftwagenkolonne die Grenze überschritten. Einen Tag vorher haben 40 neue Lastkraftwagen gleichfalls die Grenze bei Perthus überschritten; alle waren mit schweren Kisten beladen. Vier Sonderzüge haben zum Bahnhof von Boulou 400 1 H m T 2 2 ar S u t 9 31 9 h st 3 c e L n n 9 Lastkraftwagen befördert, die dort ausgeladen und ohne jede Nummer oder Kennzeichnung über die Grenze nach Sowjetspanien befördert wurden. Das Blatt fragt weiter, was eigentlich die Offiziere der roten Armee, die an ihren sowjetrussischen Militärmützen mit dem Sowjetstern erkenntlich seien, in Perpignan machten, und was schließlich alle jene dort anzutreffenden offiziellen Kraftwagen der Bolschewistenleitung von Katalonien auf französischem Boden zu suchen hätten. Die zehnte Leiche an Frankreichs Küste angeschwemmt. Paris, 11. Febr. Am Strande von Lege in der Nähe von Arcachon wurde wieder eine Leiche angeschwemmt. Sie war genau so zugerichtet wie die neun in den letzten Tagen angespülten Opfer der spanischen Bolschewisten. Die nationalen Divisionen in ungehindertem Vormarsch. Wieder ein bolschewistisches Schiff versenkt.— Ordnung und Ruhe kehren in die befreite Provinz Malaga zurück. DNB. Salamanca, 11. Febr. Der Heeresbericht des obersten Befehlshabers in Salamanca vom Mittwoch meldet von der Front vor Madrid nichts Neues. Die Südarmee berichtet, daß aucham Mittwoch wieder bei Alcala la Real(in der Nähe von Jaen) ein Angriff der Bolschewisten zurückgeschlagen wurde. Desgleichen wurde ein Gegenangriff bei Pinos Puente abgewiesen. Bei Säuberung der Gebirge um Malaga fand man eine größere Zahl Feldgeschütze, die die Bolschewisten auf ihrer eiligen Flucht in Felsschluchten geschleudert hatten, um sie nicht in die Hände der Nationalen fallen zu lassen. Nach dem Bericht General Queipo de Llanos vom Mittwochabend haben die nationalen Truppen im Laufe des Tages an der Front von Malaga ihren Vormarsch fortgesetzt und sind in unmittelbarer Nähe von Motril angelangt. Die Tätigkeit der nationalen Flieger war am Mittwoch sehr groß. Einige Flugzeuge konnten u. a. im Hafen von Almeria ein bolschewistisches 2500 Tonnen großes Schiff mit Bomben belegen und versenken. In einem Luftkampf in der Nähe von Granada wurden zwei zweimotorige bolschewistische Flugzeuge abgeschossen. An der Front vor Madrid haben die nationalen Flieger längs des Manzanares= und des Jarama=Flusses die Stellungen der Bolschewisten mit gutem Erfolg bombardiert. Mehrere Lastkraftwagen mit Lebensmitteln, die auf der Straße von Valencia nach Madrid fahren wollten, wurden von der nationalen Artillerie unter Feuer genommen und mußten umkehren. Wie jetzt noch ergänzend bekannt wird, ist bei den Kämpfen um Ciempozuelos südlich von Madrid vor einigen Tagen eine ganze Abteilung der internationalen Brigade, insgesamt 1300 Mann, ums Leben gekommen. Unter den Gesallenen befanden sich ein französischer Oberst und zwei französische Hauptleute. Das Leben in der Provinz Malaga beginnt bereits wieder seinen gewohnten Lauf anzunehmen. Es verkehren schon wieder verschiedene Autobuslinien, desgleichen in der Stadt Malaga die Straßenbahnen. Aus der Umgebung werden Lebensmittel nach Malaga und in die anderen von den nationalen Truppen besetzten Ortschaften gebracht. Flugzeugdiebstahl in Frankreich. Im Auftrage Barcelonas. DNB. Paris, 10. Febr. Ein amerikanisches Flugzeug, das seit dem 1. November von der französischen Polizei und den Zollbehörden beschlagnahmt war und in einer Flugzeughalle des Flughafens von Le Bourget stand, ist am Mittwoch gestohlen worden. Wie es heißt, haben sich drei unerkannt gebliebene Männer in Abwesenheit des Hallenwächters an die Maschine gemacht und die Tanks aufgefüllt. Daraufhin startete die Maschine, umkreiste einige Male den Flugplatz und flog davon. Höchstwahrscheinlich ist das Flugzeug zu den Bolschewisten nach Barcelona gebracht worden. Der erste Führerbau fertiggestellt. Der Führer zur Uebergabe in München. München, 11. Febr. Der Führer übergab am Donnerstagmittag dem Reichsschatzmeister Schwarz den Verwaltungsneubau der NSDAP. am Königlichen Platz, einen der beiden Führerbauten, und führte ihn in seine neuen Amtsräume ein. der am Münchener Hauptbahnhof vom Reichsschatzmeister erwartet wurde, begab sich unmittelbar nach seiner Ankunft in das neue Verwaltungsgebäude, in dem die wesentlichsten Abteilungen der Dienststelle des Reichsschatzmeisters bereits ihre Arbeit aufgenommen haben. In seiner Begleitung befanden sich Reichsleiter Bormann, Obergruppenführer Brückner und der Stellvertretende Pressechef der Reichsregierung, Ministerialrat Berndt. Bei dieser ersten Besichtigung des Verwaltungsneubaues nach leiner endgültigen Fertigstellung übernahmen gemeinsam mit dem Reichsschatzmeister Frau Troost, die Witwe des genialen Schöpfers der Münchener Parteibauten, und Professor Gall, der Leiter des Ateliers Troost, die Führung. Nachdem der Führer längere Zeit im Lichthof verweilt hatte, besichtigte er eingehend die Zentralkartei der NSDAP. Vor dem im ersten Stock unmittelbar am Lichthof gelegenen Arbeitszimmer des Reichsschatzmeisters, von dem aus der Blick über den Königlichen Platz zu den Propyläen geht, hatten seine engsten Mitarbeiter Aufstellung genommen. Hauptdienstleiter Saupert stellte jeden einzelnen Amtsleiter der Dienststelle des Reichsschatzmeisters dem Führer vor. Besonders eindrucksvoll in dem Neubau ist der durch zwei Geschosse gehende, ganz in Eiche gehaltene Bibliotheksaal, in dessen Mitte, direkt unter dem Lichtschacht, ein riesiger Globus— Sinnbild der die Reichsdeutschen in aller Welt umfassenden Organisation der NSDAP.— Aufstellung gefunden hat. Der Führer sprach den Schöpfern des Hauses seine hohe Anerkennung über den wunderbaren Bau aus und beglückwünschte den Reichsschatzmeister zum Arbeitsbeginn in seinen neuen Diensträumen, die nunmehr voll und ganz der Bedeutung dieser so überaus wichtigen Dienststelle der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei entsprechen. Der Führer verweilte dann noch längere Zeit in dem seiner Vollendung entgegengehenden anderen Führerneubau, der zusammen mit dem Verwaltungsgebäude und der Ewigen Wache dem Königlichen Platz sein monumentales Gepräge gibt. Dr. Ernst Hansstaengl 50 Jahre alt. Dr. Ernst Hansstaengl, der Auslandspressechef der NSDAP., feierte am 11. Februar seinen 50. Geburtstag. Er entstammt einer alten bayerischen Familie, die ihren Ursprung in Bayern bis auf das Jahr 1350 zurückführt. Sein Vater war der Begründer des bekannten Deutschen Kunstverlages Hanfstaengl in München. Dr. Ernst Hanfstaengl absolvierte seine Studienzeit meist an ausländischen Hochschulen. Im Anschluß an die Teilnahme an den Münchener Novemberereignissen 1923 ging er mit anderen Mitkämpfern nach Oesterreich in die Verbannung. Nach seiner Rückkehr im Jahre 1924 setzte er seine Studien im In= und Auslande fort, deren Ergebnis er 1930 in. dem Werk„Von Marlborough bis Mirabeau“ niederlegte. Dr. Hanfstaengl ist auch als Komponist beliebter Märsche hervorgetreten, von denen der Marsch„Deutscher Föhn“ besonders bekannt geworden ist. Nach der Machtübernahme ist es ihm als Auslandspressechef der NSDAP. dank seiner zahlreichen ausländischen Beziehungen in erfolgreicher Weise gelungen, aufklärend für das Dritte Reich zu wirken und dem nationalsozialistischen Deutschland neue und aufrichtige Freunde zuzuführen. Dem alten und erfolgreichen Kämpfer der Bewegung, dem feinsinnigen Künstler galten am gestrigen Tage die Sympathien seiner zahlreichen Freunde im In= und Ausland. Hollands Kolonien unrentabel. Im Verlauf einer Kammeraussprache über den Haushalt der holländischen Kolonien teilte Ministerpräsident Colijn mit, daß die Kolonien seit 1867 an laufenden und außerordentlichen Zuschüfsen und Anleihen das Mutterland 116 Millionen Gulden gekoste: haben. Es sei keine Hoffnung vorhanden, daß der wirtschaftliche Zustand der Kolonien sich bessern könnte. Der Zuckeranbau sei dort zurückgegangen. Von 105 Zuckerfabriken im Jahre 1900 gebe es heute nur noch zwei, und diese könnten auch nur mit Hilfe von staatlichen Unterstützungen bestehen. Der Kaffeeanbau stehe vor dem Zusammenbruch. Die Bananenaupflanzungen hätten große Verluste zu verzeichnen. Lediglich der Reisanbau entwickele sich befriedigend. Die Forderung einiger Abgeordneter, die Regierung möge die weiße Siedlung in Surinam fördern, beantwortete der Ministerpräsident mit der Feststellung, es sei heute für einen holländischen Bauernsohn weit vorteilhafter, sein Geld in Holland oder Nordfrankreich in einem Hof anzulegen, als sich in Surinam eine Farm zu kaufen, die doch keinen Gewinn liefern könne. Göring leistet einer Jagdeinladung des polnischen Staatspräsidenten Folge. DNB. Berlin, 11. Febr. Ministerpräsident Generaloberst Göring wird einer Einladung des polnischen Staatspräsidenten Exz. Moscicki zur Staatsjagd in Bialowiece Folge leisten und sich Anfang nächster Woche nach Polen begeben. Französisch-ungarisches Wirtschaftsabkommen. DNB. Paris, 12. Febr. Zwischen der französischen und der ungarischen Regierung ist am Donnerstagabend ein Wirtschafts= und ein Zahlungsabkommen paraphiert worden. Beide Abkommen sollen noch vor Ende dieser Woche unterzeichnet werden. Für die Zahlung der rückständigen Beträge ist ein besonderes System vorgesehen. Zwischen Frankreich und Finnland wurde ein Kontingentierungsabkommen für 1937 paraphiert. Dieses Abkommen sieht gegenüber dem alten gewisse Neuerungen und Angleichungen vor. Auf nach Breslau zum Deutschen Sängerbundesfest! DNB. Berlin, 10. Febr. An die Sänger in allen deutschen Gauen und an die Sänger deutschen Stammes in aller Welt ergeht folgender Aufruf: Auf nach Breslau, zum Deutschen Sängerbundesfest! An alle deutschen Sänger! Wir deutschen Sänger rüsten zum 12. Deutschen Sängerbundesfest und zur 75=Jahr=Feier des Deutschen Sängerbundes, die in den Tagen vom 28. Juli bis zum 1. August 1987 in Breslau stattfinden werden. Wir rufen die Sänger aus allen deutschen Gauen nach Breslau, dem altehrwürdigen Bollwerk deutscher Kultur im Südosten des Reiches. Wir rufen aber auch die Sänger deutschen Stammes aus aller Welt. Unser großes Fest wird eine gewaltige Heerschau der deutschen Sänger werden, ein mächtiges Bekenntnis zum deutschen Volke und zum deutschen Lied. Die Feststadt Breslau, das große Deutsche Reich werden alle Sangesbrüder in herzlicher Gastlichkeit empfangen, um mit ihnen das Fest des deutschen Liedes zu feiern. Schwere Explosion in einer französischen Stadt. Mehrere Häuser in Trümmern. DNB. Paris, 11. Febr. In Avignon erfolgte am Donnerstagnachmittag eine schwere Explosion in einem dreistöckigen Gebäude, deren Ursachen und Folgen noch nicht bekannt sind. Die Wucht der Explosion brachte das Gebäude und die benachbarten Häuser, die den Halt verloren hatten, zum Einstürzen. Das ganze Straßenviertel war schnell in undurchdringliche Rauchwolken gehüllt. In einem Umkreis von etwa 500 Meter wurden sämtliche Fensterscheiben eingedrückt. Auch sind fast alle Auslagen der Geschäfte vernichtet. Polizei, Feuerwehr und Gendarmerie waren sofort zur Stelle und sperrten die Unglücksstelle ab. In den ersten Abendstunden konnten vier Personen aus den Trümmern gezogen werden. Sie waren nur unwesentlich verletzt. Der Präsekt des Departements befindet sich an der Unglücksstelle. Explosion in einem Waffengeschäft. Die Ursache des Unglücks in Avignon? Man hält es nicht für ausgeschlossen, daß der Herd der großen Explosion in Avignon in einem Waffengeschäft zu suchen ist, das sich in dem dreistöckigen Gebäude befand. Kurz nach dem Einsturz der Häuser brach an der Unglücksstelle Feuer aus, da ein Gasrohr gebrochen war. Ob sich noch weitere Opfer unter den Trümmern befinden, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Die Pariser Weltausstellung. Ministerpräsident Blum fordert die Arbeiter des Ausstellungsgeländes zu erhöhter Arbeitsleistung auf. DRB. Paris, 12. Febr. Ministerpräsident Leon Blum sprach am Donnerstagabend vor den Arbeitern des Ausstellungsgeländes, um ihnen noch einmal ans Herz zu legen, daß sie im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung der Internationalen Pariser Ausstellung sowohl an den Samstagen und Sonntagen als auch in der Nacht arbeiten müßten. Selbstverständlich, so betonte Leon Blum, werde man auch dementsprechend mehr Arbeiter einstellen, soweit dies nicht bereits geschehen sei. Aber es müßten eben besondere Anstrengungen gemacht werden, um dieses große Werk zu vollenden. Der Ministerpräsident versprach den Arbeitern, daß sie auch nach Beendigung der Ausstellung in dem großzügigen Notstandsprogramm Arbeit finden würden, mit dessen Ausarbeitung die Regierung augenblicklich beschäftigt sei. Er sagte ihnen ferner eine Angleichung ihrer augenblicklichen Löhne an die Erhöhung der Lebenshaltungskosten sowie eine angemessene Entschädigung für die Ueberstunden, die Sonntags= und Nachtarbeit zu. Allerdings müßten sie alles daran setzen, daß die Ausstellung, die das Werk der von ihnen gewollten Regierung sei, auch rechtzeitig fertiggestellt werde. Wegen Verherrlichung Frankfurters verurteilt. Der polnische Kurjer Poznanski vom 3. Februar bringt folgende Meldung: Wegen Verherrlichung David Frankfurters hatte sich der Schreiberling der jüdischen Zeitung Glos Poznanski, Mameloik, vor dem Bezirksgericht in Kalisch zu verantworten. Der Beklagte hatte in seinem Blatt den Mord an Gustloff durch den Juden Frankfurter verherrlicht. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Monaten Haft. Das Gericht erblickte mit Recht in dem fraglichen Aufsatz die Verherrlichung eines Verbrechers. Nach der Freude des Karnevals Dein Opfer für das WHW.! Der Eintopssonntag am 14. Februar bietet Gelegenheit. Der Kampf geht weiter. Zahlen beweisen den Erfolg der bisherigen Erzeugungsschlacht.— Es geht um die Unabhängigkeit der deutschen Ernährungswirtschaft. RSK. Es ist eine alte menschliche Weisheit, daß zu großen, bleibenden Erfolgen vor allem Ausdauer gehört. Erkenntnisse und Ideen mögen noch so gut sein, für die Praxis bleiben sie wertlos, wenn bei ihrer Durchführung die Beharrlichkeit fehlt. Dafür gibt es kaum ein besseres Schulbeispiel als gerade die Erzeugungsschlacht, zu deren neuer Offensive sich jetzt das Landvolk wieder rüstet. Als der Reichsbauernführer vor nun etwa zweieinhalb Jahren zur Erzeugungsschlacht aufrief, war sich jeder darüber klar, daß diese Erzeugungsschlacht ein Programm für Jahre bedeutete. Das liegt schon in der Natur des Landbaus, der sich seinem Wesen nach grundsätzlich von jedem gewerblichen und industriellen Betrieb unterscheidet. Genügt hier oft schon die Mehrinvestierung von Kapital und Arbeit, das Aufstellen neuer Maschinen und die Einstellung neuer Arbeiter, so bedarf es in der Landwirtschaft ganz anderer Vorbereitungen. Jede Mehrerzeugung und auch jede Güteverbesserung ist von der Gesetzmäßigkeit der Naturkräfte abhängig. Sie müssen, wie man sagt, sorgsam studiert und beobachtet werden, will man entscheidende Umstellungen vornehmen, soll der Grad der Intensität erheblich gesteigert werden. Der Fachmann, also der Bauer und Landwirt, kennt diese Grenzen des Tempos nur zu genau. So ist jeder Erfolg der Erzeugungssteigerung höher als irgendwo zu bewerten. Aber weil dieses Tempo eben nicht mit dem Gradmesser maschineller Produktion betrachtet werden kann, weil sich der Fortschritt also langsamer vollzieht, hört man gelegentlich die Frage: geht es überhaupt vorwärts? Ist unsere Arbeit, unser Einsatz von entscheidender Bedeutung? Der praktische Erfolg der Ernährungswirtschaft und auch der Erzeugungsschlacht liegt allein in der Tatsache, daß die Ernäh rung des Volkes bereits vier Jahre hindurch gesichert wurde. Das ist in erster Linie mit das Verdienst des Landvolkes. Aber erst ein Vergleich zwischen den letzten Jahren zeigt, wie erfolgreich die Erzeugungsschlacht in der Praxis war. Betrug z. B. im Jahre 1934 die Gesamternte an Getreide auf. einer Fläche von 12 Millionen Hektar noch 21,6 Millionen Tonnen so stieg sie bis zum Jahre 1936 auf 22,5 Millionen Tonnen bei einer verminderten Anbaufläche von 11,6 Millionen Hektar. Trotz Verringerung der Anbaufläche um 360000 Hektar wurden also 900 000 Tonnen Getreide mehr geerntet! Oder nehmen wir die Hackfrüchte: hier stieg der Ertrag von 44,3 Millionen Tonnen Kartoffeln im Jahre 1934 auf 45,7 Millionen Tonnen im Jahre 1936, bei Zuckerrüben in der gleichen Zeit von 10,4 Millionen Tonnen auf 12,1 Millionen Tonnen, bei Futterrüben von 33,8 auf 37,6 Millionen Tonnen. Noch erfolgreicher war die Entwicklung beim hfutter. Betrug die Ernte an Heu insgesamt im Jahre 1934 noch 26,4 Millionen Tonnen, so stieg sie auf 40,9 Millionen Jonnen im Jahre 1936. Gewiß spielen in den einzelnen Jahren die Witterungssaktoren eine besondere Rolle. Berücksichtigt man aber, daß die Anbauflächen oft vermindert werden mußten— um sie für noch wichtigere Betriebszweige freizubekommen—, so zeigt sich, daß der Erfolg in der Hauptsache doch in der stärkeren Intensivierung, also der Erzeugungsschlacht, liegt. Wie sehr es auf die Organisation der Erzeugungsschlacht, die Ausnutzung aller produktionstechnischen Möglichkeiten ankommt, beweist vor allem die Entwicklung der Milchleistungskontrolle. Während am 1. Januar 1934 nur etwa 11 v. H. aller Kühe in Deutschland unter Leistungskontrolle standen, wurden am 1. Oktober 1936 36,4 v. H. kontrolliert. Dabei muß man wissen, daß die Milchleistung der nichtkontrollierten Kühe durchschnittlich 2379 Kilogramm, der kontrollierten Kühe dagegen 3509 Kilogramm beträgt. Schon aus diesen wenigen Zahlen geht hervor, wie im Kampf um die Nahrungsfreiheit Zug um Zug, Jahr für Jahr mehr wonnen wird. Der einzelne Bauer und Landwirt, der im Jahre vielleicht 100 Zentner Kartoffeln mehr auf den Markt lieferte oder 30 Zentner Getreide mehr drosch, ist sich der volkswirtschaftlichen Bedeutung vielleicht nicht sofort bewußt. Und doch kommt es gerade auf diese einzelnen Bausteine an, auf jeden Zentner Mehrertrag, auf jede Ertragssteigerung! Erst zusammengenommen ergeben sich die großen Mehrleistungen, durch die die Lücken ausgefüllt werden. Auch in diesem Jahre, jetzt also bei der Frühjahrsbestellung, gelten die bekannten Richtlinien für die Praxis: durch Intensivierung auf möglichst geringerer Fläche mehr erzeugen, um Boden zum Anbau vernachlässigter Früchte, wie Oel= und Gespinstpflanzen, freizubekommen. Als Ergänzung dazu tritt dann die sparsamere und richtige Verwertung des Erzeugten, sei es in der Wirtschaft selbst oder im Haushalt. Die Praxis steht heute bei dem Ruf nach Ertragssteigerung nicht mehr allein da. Der Reichsnährstand als bäuerliche Selbstverwaltung gibt durch alle Mittel der Aufklärung, durch Zeitungen und Zeitschriften, durch Landfunk, Bücher und Flugschriften, durch Vorträge und Beratungsstellen immer wieder bekannt, worauf es ankommt. So findet auch in diesem Jahre vom 30. Mai bis 6. Juni in München, der Hauptstadt der Bewegung, wiederum die 4. Reichsnährstands=Ausstellung statt, die diesmal besonders im Zeichen der Erzeugungsschlacht und des Vierjahresplanes stehen wird. Auch dabei wird die Praxis der Darstellung im Vordergrund stehen. In noch größerem Umfang wird ein vorbildlicher Bauernhos in der Erzeugungsschlacht mit mehreren Hektar großen Acker= und Grünlandflächen aufgebaut werden, um vor allem den mittleren und kleineren Bauern zu zeigen, wie die Erzeugungsschlacht auf dem Acker durchzuführen ist. Niemand wird also sagen können, daß es etwa an den erforderlichen Richtlinien fehle, daß er zwar guten Willens sei, aber nicht wisse,„was er tun solle“. Ueber eins ist sich wohl jeder Bauer und Landwirt klar: von außen ist eine Lösung der deutschen Probleme, vor allem eine Schließung der Lücke in der Ernährungswirtschaft nicht zu erwarten. Hier vertraut das Volk allein seiner Landwirtschaft. Jahr um Jahr wird die Erzeugungsschlacht geschlagen, und je schwerer der Erfolg erkämpft wurde, um so größer wird die Ausdauer des einzelnen werden, je unabhängiger wird Deutschland politisch sein. HH. F. V 2. Blatt Honnefer Volkszeitung 12. Februar 1937 Der größte künstliche bergische See. Die Bevertalsperre wird von.3 auf Hückeswagen, 10. Febr. Die Bevertalsperre, die im Gebiet der mittleren Wupper bei Hückeswagen liegt, ist vor drei Jahrzehnten bereits als Hochwasserschutzraum gebaut worden, um der Wupperregulierung und der Wupper=Reinhaltung zu dienen. Sie konnte aber bisher nur zu einem geringen Teil den hohen Winterzufluß aufnehmen und für die wasserarmen Sommermonate aufspeichern. Die Hochwasserschäden, die immerhin noch in jedem Winter fast weit über 100000 Mark allein der Stadt Wuppertal verursachten, forderten ebenfalls eine dringende Abhilfe. So reifte denn der Entschluß, die Bevertalsperre von einem Fassungsvermögen von 3,3 auf 21 Millionen Kubikmeter zu bringen. Seit zwei Jahren sind nun bereits die Bauarbeiten im Gange, um den größten künstlichen See des Bergischen Landes entstehen zu lassen. Diese Talsperre bekommt ähnlich wie die Rurtalsperre in Schwammenauel in der Eifel einen Staudamm. In einer Länge von 500 Meter wird er hier breit und gewaltig ins Tal gelegt; auf dem Grund hat er eine Breite von 160 und auf der Krone von 6 Meter. Bei dem Bau dieses Dammes werden Neuerungen durchgeführt, die das Ergebnis der bei anderen Sperren gewonnenen praktischen Erfahrungen sind. Bei den Arbeiten mußte man zunächst sehr tief ins Erdreich vordringen, um den Betonsockel als Grundlage des Dammes auf festem Felsen 21 Millionen Kubikmeter erweitert. aufzubauen. Durch diesen gewaltigen Betonklotz, der nun soweit fertig ist, führt ein Prüfgang in der ganzen Länge des Dammes. Hier und in zwei acht Meter tiefer liegenden Nebengängen sind Sickerwehre und Meßinstrumente eingebaut, die Feststellungen darüber ermöglichen, ob die Absperrung der Wassermassen in Ordnung ist. Es muß neben der notwendigen Festigkeit des Dammes eine Dichtigkeit erreicht werden, die auch nicht einen Tropfen Wasser durchläßt, wozu ein besonderer Sickerschutz dient. Es wirdaugenblicklich an dem Damm die acht Millimeter dicke Stahlwand eingebaut, die schwach gebogen ist und in Stücken von je 15 Zentner Gewicht aneinandergeschweißt wird. Die Wölbungen in der Stahlwand geben dem Ganzen eine Nachgiebigkeit, die notwendig ist, bis der Damm sich gesetzt hat; bis zu einem gewissen Zeitpunkt wird der künstlich aufgeschichtete Damm ja, wie der Fachmann sagt, beweglich bleiben. Gewaltige Arbeitsleistungen wurden an der Bevertalsperre bisher schon vollbracht. Große Baggermaschinen waren bei den Erdbewegungen eingesetzt; von Tag zu Tag nun wächst der Damm; nach der Luftseite hin werden die großen Mengen von Erde, Lehm und Steinen aufgeschüttet, und nach der Wasserseite zu werden die schweren Eisenplatten angeschweißt. Man rechnet damit, daß die Aufrichtung des Staudammes bis zum Herbst beendet ist, so daß im Frühjahr 1938 die Sperre gefüllt werden kann. Aus Nah und Fern. Großer Bergrutsch im Sülztal. Siegburg, 10. Febr. Dienstagmorgen ereignete sich im Sülztal unterhalb der Meigermühle ein großer Bergrutsch, der durch die heftigen Regenfälle der letzten Zeit und eine starke unterirdische Wasserader verursacht wurde. Ganz plötzlich lösten sich große Erdmassen des Berges und stürzten auf die Sülztalstraße und über diese hinweg in das Bett der Sülz. Die Straße mußte für jeden Verkehr gesperrt werden. Zur Beseitigung des Verkehrshindernisses setzte die Provinzial=Straßenbauverwaltung eine 20 Mann starke Kolonne ein, die gegen vier Uhr nachmittags die Erdmassen soweit beseitigt hatte, daß der Verkehr wieder ausgenommen werden konnte. Die Forträumung der übrigen Erdmassen an der Bergseite wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Bonn, 11. Febr. Gestern vormittag gegen 11 Uhr stießen an der Ecke Hindenburg= und Sandtstraße zwei mit Kies und Sand beladene Lastwagen zusammen. Der Anprall war so stark, daß einer der Wagen vollständig herumgerissen wurde, während der andere auf den Bürgersteig fuhr. Beide Fahrer erlitten glücklicherweise nur geringe Verletzungen, dagegen wurden die Wagen sehr stark beschädigt.— Beim Ueberholen fuhr ein Lieferwagen gestern morgen auf der Kurfürstenstraße einen Radfahrer an und schleuderte ihn gegen einen Laternenpfahl. Der Radler erlitt eine schwere Verletzung am Kopf. Der Führer des Lieserwagens hatte anscheinend von dem Unfall nichts bemerkt, denn er fuhr weiter, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Ein vorbeikommender Autofahrer nahm sich seiner an.— Mit einem Knöchelbruch wurde ein Radfahrer ins Krankenhaus gebracht, der in der Meckenheimer Allee gestern nachmittag mit einem Motorradfahrer zusammengestoßen war. Der Motorradfahrer erlitt ebenfalls erhebliche Verletzungen. Das Fahrrad wurde vollkommen zertrümmert. Bonn, 11. Febr. Philipp von Lengsdorf hatte am Sonntag die Karnevalsfreuden in vollen Zügen genossen. Montag hatte er gearbeitet, doch Dienstag sollte noch einmal gefeiert werden— aber, es fehlte am Nötigsten— am Geld. So wanderte Philipp mit nur 50 Pfennig nach Bonn, traf gute Freunde aus Oedekoven, die ihm ein Bier spendeten, dort, wo keine Karnevalspreise galten. Der ersten Sorge enthoben, faßte Philipp gar oft nach seinem Schatz. Da nahte der Glücksmann. Philipp nahm ein Los, und siehe da— 10 Mark hatte er gewonnen. Er war gewiß der glücklichste und fröhlichste Karnevalsbesucher, was auch seine Freunde und Freundinnen anerkennen mußten. Grundwasser in den Kellern. Linz. 11. Febr. In die Keller der Linzhausener Gebäude ist Grundwasser eingedrungen, und mit Sorge sehen die Bewohner des tiefgelegenen Stadtteils der Entwicklung des Wasserstandes entgegen. Die Nachrichten sind aber im ganzen beruhigend. Um Irrtümer zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, daß der Verkehr mit der Gierponte nach Kripp zwar stilliegt, dessenungeachtet aber bleibt die Personenbeförderung durch Motorboote aufrechterhalten. Gründe für fristlose Entlassung müssen sorgfältig geprüft werden. Köln, 10. Febr. Eine kaufmännische Angestellte war fristlos entlassen worden, weil sie von einem Lieferanten ein Geschenk angenommen und eine schwere Indiskretion begangen haben sollte. Bei der Verhandlung ihrer Klage auf Kündigungsentschädigung stellte sich vor dem Arbeitsgericht heraus, daß sie von einem Lieferanten ein Weihnachtsgeschenk angenommen hatte als Anerkennung für die Aufklärung eines Buchirrtums; ihr Arbeitgeber war dadurch nicht geschädigt, der Lieferant aber vor dem Verlust eines Rechnungsbetrages bewahrt worden. Für die Indiskretion brachte der Beklagte zwar eine Zeugin mit, der Fall wurde aber nicht völlig geklärt, so daß der Beklagte sich, obwohl er die fristlose Entlassung auf die beiden Gründe gestützt hatte, zur Zahlung einer Vergleichssumme von 100 Mark bereit erklärte. Die schönsten Häuser von.-Gladbach. Prämiierung der besten Bauten der letzten vier Jahre. Forderungen, die in der Mustersiedlung„Schaffendes Volk“. erfüllt werden. .=Gladbach, 10. Febr. Von dem Landesleiter der Reichskammer der bildenden Künste, Professor Grund, Direktor der Kunstakademie in Düsseldorf, und dem Leiter des Gauheimstättenamtes, Architekt Schmalhorst(Düsseldorf) wurde eine Besichtigungsfahrt zur Prüfung der in.=Gladbach zu prämiierenden Häuser vorgenommen. Auf Anregung von Oberbürgermeister Dr. Poeschel soll hier jeweils das schönste und beste Haus des Jahres prämiiert werden, um so die Baulustigen anzuregen, schöner zu bauen. Nach Abschluß der Besichtigung charakterisierte Professor Grund in kurzen Zügen das Wesen der niederrheinischen Bauart, wie es für die Beurteilung richtunggebend war. In der Düsseldorfer Ausstellung„Schaffendes Volk“ seien beispielsweise alle Forderungen in der dortigen Mustersiedlung erfüllt worden. Das große Ziel heiße: Künstlerische und geistige Einheit, nicht totale Typisierung, sondern eine bestimmte einheitliche Ausrichtung. Als persönlicher Referent des Gauleiters erklärte sich der Landesleiter bereit, seinen Einfluß geltend zu machen, um dieses Ziel zu erreichen. Architekten, die für die richtige Architektur Gefühl haben, müßten unterstützt werden. Professor Grund unterzog die Baupläne der Häuser, die bei der Rundfahrt in engere Wahl gezogen waren, einer Prüfung. Auf Grund der Besichtigung und der Prüfung der Baupläne wurde dann von den Preisrichtern die endgültige Auswahl vorgenommen und dem Oberbürgermeister zur Prämiierung wie folgt vorgeschlagen: 1. für das Jahr 1933 das freistehende Haus von Rechtsanwalt Krüsemann, Mackensen=Allee 11; 2. für das Jahr 1934 das freistehende Haus Heinemann, Beethoven=Straße 46; 3. für das Jahr 1935 das Haus Witwe Schlösser, Hohenzollernstraße 263 und gleichzeitig die Fabrik Overlack, Aachener Straße 256, die ganz nach dem Grundsatz„Schönheit der Arbeit“ erbaut sei; 5. für das Jahr 1936 das Haus Gerling=Konzern, Kaiserstraße 95, das eine gute Ecklösung durch ein eingebautes Doppelhaus bringt. Der große Besatzungsschäden=Korruptionsprozeß. Koblenz. 10. Febr. In dem Strafverfahren das gegen eine Anzahl Personen wegen Beamtenbestechung und Betrugs zum Nachteil des Reiches, des Preußischen Staates und der Stadt Koblenz in Besatzungsschäden= und Steuerangelegenheiten seit etwa einem Jahr eingeleitet ist, hat die hiesige Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen nunmehr abgeschlossen und das Ergebnis dem Gericht mit einer Anklageschrift unterbreitet. Sie richtet sich nach dem Selbstmord des früheren Verlagsdirektors Duckwitz noch gegen 12 Beschuldigte. Die Koblenzer Große Strafkammer wird nunmehr über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu bestimmen haben. Da den Beschuldigten eine angemessene Frist zur Geltendmachung von Einwendungen gegenüber den erhobenen Beschuldigungen gelassen werden muß, auch die Vorbereitung der Hauptverhandlung durch das Gericht bei dem großen Umfang und den Schwierigkeiten der Sache gewisse Zeit erfordert, wird die Hauptverhandlung wohl erst gegen Ende Mai dieses Jahres durchgeführt werden können. Mit einer Schreckpistole schwer verletzt. Mudersbach, 11. Febr. Ein von Siegen nach Betzdorf fahrender Zug war derart überfüllt, daß einige später zusteigende junge Arbeiter nur noch auf der Plattform Platz sanden. Sie gerieten dort mit mehreren anderen Fahrgästen in einen Wortwechsel, in dessen Verlauf ein junger Mann eine Schreckpistole zog und losfeuerte. Ein Arbeiter aus Kirchen erlitt hierbei schwere Verbrennungen im Gesicht und mußte ins Krankenhaus übergeführt werden. Schloß Burg als Reise= und Wanderziel. Burg=Wupper, 10. Febr. Das alte Schloß der bergischen Grasen wird immer stärker besucht, nicht nur von den Volksgenossen der engeren Heimat, sondern von weit her kommen die Gäste, um den stolzen Mittelpunkt des Landes kennen zu lernen. Eine besondere Anziehungskraft übt das Bergische Landesmuseum aus, das einen immer weiteren Ausbau erfährt. Im letzten Monat Januar zählte das Schloß rund 2000 Besucher. Von April 1931 bis Januar 1937 sind insgesamt 170000 Personen Gäste von Schloß Burg gewesen, das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 25000. Gutes Geld— wertlose„Wahrsagereien“. Für Leute, die nicht alle werden. Essen, 10. Febr. Ein gewisser Hermann Altenhoff betrieb in Essen ein„Institut für okkulte Homöopathie". Umgeben von merkwürdigen Gerätschaften, erging sich der„hellseherische Homöopath“, der zur Verstärkung des Eindrucks eine schwarze Binde um die Augen trug, in mit Fremdwörtern gespickten Weissagungen, die angeblich auf seinem magnetischen Kraftfeld gewachsen waren. Wie das so mit Prophezeiungen zu geschehen pflegt— manchmal trafen sie zu, häufiger nicht. Jedenfalls gewährte A. auch bei einem mißglückten Blick in die Zukunft jenen Leuten, die nicht alle werden, keinen Rabatt. Zahlen mußten sie alle, nicht zuletzt für seine „Horoskope“, die über die fehlende Sachkunde durch ihr riesiges Format hinwegzutäuschen suchten. Das Landgericht Essen stellte fest, daß Altenhoff die ganze Sache nur aufgezogen habe, um seine wertlosen Wahrsagereien für gutes Geld an den Mann oder, was weit häufiger geschah, an die Frau zu bringen. Der Angeklagte könne nicht die Zukunft vorhersagen und habe nicht einmal die Fähigkeit, Horoskope zu stellen. Er habe diese unwahren Tatsachen nur vorgespiegelt, um leichtgläubige Menschen zu veranlassen, ihm für teures Geld seine wertlosen Phantasieprodukte abzukaufen. Das Landgericht stellte am 3. Dezember seinerseits dem Angeklagten das Horoskop, das wegen Betruges auf zwei Monate Gefängnis lautete. Dieses„Horoskop“ erwies sich als durchaus zutreffend, denn das vom Hellseher angerufene Reichsgericht„versagte", das heißt, es verwarf die Revision des Beschwerdeführers als unbegründet und bestätigte damit die vom Essener Landgericht „prophezeite" Strafe. Rohe Tat eines Betrunkenen. Münster, 10. Febr. In den Morgenstunden des Dienstag verlangte der hier ansässige H. B. in eine Wirtschaft Einlaß. Als ihm dieser wegen Ueberfüllung durch den dort anwesenden Wachtmann verweigert wurde, zog B. sein Taschenmesser und versetzte dem Wachtmann zwei lebensgefährliche Messerstiche, von denen einer in den Unterleib und einer in die rechte Brustseite ging. Nach der Tat flüchtete der Täter. Er wurde nach kurzer Zeit von der Kriminalpolizei ermittelt. Tot auf den Schienen gefunden. Trier, 10. Febr. Am Montagmorgen bemerkte der Lokomotiv= führer eines nach Saarbrücken fahrenden Zuges auf freier Strecke zwischen Bous und Völklingen zwei Leichen. Es wurde festgestellt, daß es sich um einen jungen Mann aus Saarbrücken und um ein junges Mädchen handelte. Die beiden jungen Leute stammen aus Ludweiler im Warndt und waren verlobt. Den Umständen nach liegt Selbstmord vor. Reichssender Köln. Samstag, 13. Februar. .00 Morgenlied— Wetterbericht für den Bauern..05 Leibesübungen. .30 Frühkonzert. Dazwischen.00 Nachrichten..00 Kalenderblatt. .10 Frauenturnen..30 Ohne Sorgen jeder Morgen..30 Sendepause. .45 Nachrichten. 10.00 Kettenglied Nr. 22. Hörszenen um eine Lüge von Versailles. 10.30 12000 Jungen erleben klassisches Boxen. 11.00 Fröhliches Spiel für unsere Kleinsten. 11.30 Was ist los im Sport? 11.40 Sendepause. 11.50 Bauer merk' auf. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Mittagsmeldungen. 13.15 Fortsetzung des Mittagskonzerts. 14.00 Mittagsmeldungen. 14.15 Wochenendkonzert.(Schallplatten.) 15.15 Von Spaßvögeln, Schalksnarren und anderen Weisen erzählen und singen unsere Jungmädel. 15.45 Wirtschaftsmeldungen. 16.00 Bunte Melodien. 18.00 Der neue Funkplan. Was bringt der Reichssender Köln in der nächsten Woche? 18.05 Zur Unterhaltung. 19.00 Nun sich der Tag geendet hat. Kleine Musik und Lieder zum Abend. 19.45 Momentaufnahme. 20.00 Erste Abendmeldungen. 20.10 Der frohe Samstagabend des Reichssenders Köln. 22.00 Nachrichten. 22.15 Deutsche Skimeisterschaften in Altenberg (Erzgebirge) und Skiweltmeisterschaften in Chamonix. 22.35 bis 24.00 Nachtmusik. Sonntag, 14. Februar. .00 Hafenkonzert..05 Aus Schillers Lied von der Glocke..15 Unterhaltungskonzert..45 Sendepause. 10.00 Man bettelt nicht um ein Recht, für ein Recht kämpft man. 10.30 Musik am Sonntagmorgen. 11.15 „Im Zirkus.“ Der Siebenbürger Dichter Erwin Wittstock erzählt. 11.30 Westdeutsche Meister der Orgel. 12.00 Musik am Mittag. 13.00 Ein Wort an die Hörer. 13.15 Fortsetzung der Musik am Mittag. 14.00 Es spielen die Funkschrammeln. 14.30 Guter Rat für Stadt und Land. 15.00 Männerchor=Konzert. 15.40 Zwanzig Minuten im blauen Dunst. 16.00 Nette Sachen aus Osnabrück. 16.00 Wo bist du, Kamerad? 18.30 Alte deutsche Volksballaden. 19.30 Westdeutsche Winterprüfungsfahrt des RSKK. 19.50 Sportvorbericht. 20.00 Lyrische Stücke von Edvard Grieg. 20.30 Die niederländische Dichterin Jo van Ammers=Küller erzählt von ihrer Heimat. 20.50 Orchesterkonzert. 22.00 Nachrichten. 22.25 Box=Länderkampf Deutschland— Polen in der Westfalen=Halle, Dortmund. 22.45 bis 24.00 Wir bitten zum Tanz. Montag, 15. Februar. .00 Morgenlied— Wetterbericht für den Bauern..05 Leibesübungen. .30 Frühkonzert. Dazwischen.00 Nachrichten..10 Frauenturnen. .30 Morgenmusik..00 Ratschläge für den Küchenzettel der Woche..45 Nachrichten. 10.00 Akustische Rätselsendung. 10.30 Was brachte der Sportsonntag. 10.40 Sendepause. 12.00 Die Werkpause des Reichssenders Köln. 13.00 Mittagsmeldungen. 13.15 Schloßkonzert aus Hannover. 14.00 Mittagsmeldungen. 14.15 Lustiger Rätselfunk. 14.45 Wirtschaftsmeldungen. 15.00 Für große und kleine Kinder. Das Fräulein auf der Muldenscherbe. 15.30 Sendepause. 15.45 Wirtschaftsmeldungen. 16.00 Musik am Nachmittag. 17.00 Das Stauwerk. 17.20 Kleine Musik. 17.30 Schaffende Heimat. Ein bunter Bilderbogen von Aufnahmefahrten durchs Land. 18.00 Unterhaltungskonzert. 19.30 Angerburg— Chamonix. 20.00 Erste Abendmeldungen. 20.10 Die westdeutsche Wochenschau. 21.00 Auch kleine Dinge können uns entzücken. 22.00 Nachrichten. 22.30 bis 24.00 Nachtmusik. Dienstag, 16. Februar. .00 Morgenlied— Wetterbericht für den Bauern..05 Leibesübungen. .80 Frühkonzert. Dazwischen.00 Nachrichten..10 Frauenturnen. .30 Morgenmusik..45 Nachrichten. 10.00 Hermann von Wißmann, der Mann des zwölffachen Verstandes. 10.30 Kindergarten. 11.00 Sendepause. 11.50 Bauer merk' auf. 12.00 Die Werkpause des Reichssenders Köln. 13.00 Mittagsmeldungen. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Mittagsmeldungen. 14.15 Die Funkschrammeln spielen. 15.00 Sendepause. 15.45 Wirtschaftsmeldungen. 16.00 Nachmittagskonzert. 17.00 Aus dem Leben einer Dorfschule. 17.20 Kammermusik. 18.00 Deutsch für Deutsche. Deutsche Sprachpflege in alter Zeit. 18.20 Politische Zeitungsschau. 18.40 Musik zum Feierabend.(Schallplatten.) 19.45 Ski=Weltmeisterschaften in Chamonix. 20.00 Erste Abendmeldungen. 20.10 Die Eschweiler Singschar und die Rundfunkspielschar singen und musizieren. 21.00 Der Funkspiegel. Bunte Stunde zum Feierabend. 22.00 Nachrichten. 22.30 Englische Unterhaltung. 22.50 bis 24.00 Tanz= und Volksmusik. Mittwoch, 17. Februar. .00 Morgenlied— Wetterbericht für den Bauer..05 Leibesübungen. .80 Frühkonzert. Dazwischen.00 Nachrichten..00 Zeit, Wetter..10 Frauenturnen..30 Morgenmusik. 10.00 Heimkehr aus Frankreich. Hörspiel. 10.80 Sendepause. 11.50 Bauer merk auf. 12.00 Die Werkpause des Reichssenders Köln. 13.00 Mittagsmeldungen. 13.15 Mittagskonzert. 15.00 Kinder hört zu: Wir lernen unsere Heimat kennen. 15.30 Sendepause. 15.45 Wirtschaftsmeldungen. 16.00 Wir treiben Familienforschung. 16.30 Nachmittagskonzert. 17.40 Italienische Volksmusik. 18.00 Unterhaltungskonzert. 19.45 Momentaufnahme. 20.10 Sendepause. 20.15 von Leipzig: Stunde der jungen Nation. Der Gang zur Arbeit. 20.45 Unsterbliche Melodien(Schallplatten). 22.00 Zeit, Wetter, Nachrichten. 22.30 Das Schatzkästlein. 23.05 bis 24.00 Unterhaltungs= und Tanzmusik. Zu Bratwurst, Leber, Krautrouladen, Rostbraten diese Zwiebelsoße! 1 Knorr Bratensoßwürfel fein zerdrücken, glattrühren, mit 1/4 Liter Wasser unter Umrühren 3 Minuten kochen und nun über ½2 gehackte, goldgelb geschmorte Zwiebel gießen. Dann zum Fleisch geben, nochmals aufkochen. Fertig! Ein bequemes, aber gutes Rezept! Hauptsache dabei: Knor Bratensoße — — 18 H m. Ti A D al S. ur fr g Zu A he d ce vi * L ir H m 9 Roman von Fritzi Ertler. nahezu siebzigjähr „Italienische Schlamperei,“ brummte Francesco. waren bezaubernd liebenswürdig. 3e beiden eiten „Mein Haus verkaufe ich nicht,“ erklärte der Alte, als wir in Sosben, 2aber Sie Können einen Tel der Näume haben. Ich.. eit esnen wolen, Räumen wohnt gleiche bezahlen, ist es mitr egal, Frangeseg. Er war nür Ihr Angebot sehr erwünscht; erklärte ei wurt jetzt ganz der nüchterne Kaufmann, der sich ander Ziegepswürdigkeit des Alten nicht übervorteilen ließ. Dann war hart wiean den 1. ei Bedingungen auseinander und nicht sehr bescheidenen Forderungen des Als er dem Alten bedeutete, daß er vor allem im Erdgeschoß ner spötisch, Sa pieovwechen haben müßte, lachte der alte GärtDa bitzte es in d, werden Sie nicht zu schreiben haben.“ ren in das Geschät..u Francescos.„Als ich vor acht Jah. zig Gäriner. Jett beschat dert Personen.——igen wir ein Personal von rund huneivio in Trieste: u:„Ja, snd Sie denn der Bruder des Sionor „Francesco nickte:„Ja, das bin ich.“ wort aie haobe dies und Sie wollen das Muster Sie nicht bei Ihrem Braderra aust verlassens Reshalb beiben Der alte schwieg. Ihnen beinen Auschluß geben“ „Dann stand ich mit Francesco am Fenster des ersten Stockes #. blichte träumend über das Blütenmeer auf die dunkelblaue -, möhel grauchen nug. Kur für dich soihg, eine lichelte Franeeseo, ich habe geausluchen:.— guun mußt du dir ein schönes Damenzimmer „Ich lachte lustig auf.„Zu was denn? Kauf mir lieber einen Die meilte Zeit iger sein. 20s Zimmer würde sa doch oiter Samenag sein den awvenr und mein Gatte geniben weder Greund noch Freundin, Arbeit und mein—.- grnuzen vollkommen. wirhlich garnichig,Hanoe lesten sich an meine Wangen.„Sonst „Doch, noch etwas!“ „Nun?“ „Kinder!“ misicnen wer u den Schreibtisch“. Wie übersind sie in guten Händen: immnte 1h in „Aber das Heimweh, kleine Frau?“ „Vor mir stand plötzlich Signora Paulina.„Erst wenn du nicht hast, weißt du, was u eimsitz in der Ferne ich sie sammernd ruten. Heimat bedentet“ hörte schüttelte den Kopf.„Meine Heimat ist hier!“ Ich legte den Kopf an seine Brust.„Ich hatte noch nie eine Sekunde Heimdu bei mir warst. Meinen Vater,“ fuhr ich traurig fort, „möchte ich hier in diesem Paradies haben. Er ist mit der gleichen ergrshofter Frankheit behaftet, die auch mir das Leben verbit.e Fa#### sich aber, seit ich im Süden bin, überhaupt nicht mehr ##at. Es ist schrecklich, am ganzen Körper hilflos in den Flauen nebel unseres langen Winters zu starren. Baren s gn schwer, deinen Vater hierherzubringen““ das viele Reisegeld uter dat er im Geschäft wenig zu tun; aber er.„Ob wir ihm das wohl schicken können? Hole im Winter auf einige Wochen deinen Vater, im Sommer deine Mutter und deine Brüder! Es ist mir viel lieber, deine Angehörigen besuchen dich, als wenn du mir einen Ausreißer macht. Ich glauve, ich werde ein schrecklicher Tyrann sein und dich immer bei mir haben wollen. Ich freue mich, deine Angehöeinmat. Poeterzu ern Vielleicht bekomme ich nun alles auf I Mutter, Geschwister und Frau; alles, wonach ich geworden bin: daß ich hart und bitter, oft grausam und ungerecht „. Ein rätselhaftes Weh zog plötzlich durch meine Brust. Grüne Isar. Wie schön so ein Sommertag in deinen duftenden Tannenwäldern war, wie froh die Musik von den Flößen klang, die deine rauschenden Wellen der Stadt zutrugen, wie kraftvoll und urwüchsig die Gestalten der bayerischen Flößer! Heimat, Heiin Werdenselser Land, rauhe Felsen des Hochgebirges, kristallhelle springende Bächlein, schillernde Forellen und würziger Dart songenüberfluteter Tannen! Fühlte dein Kind in diesem MoGsc###.##es in der Heimat wurzelte, gerade in diesem Augen, ais sich ihm vie Zukunft in den rosigsten Farben zeigte? war es verschwunden. dielt das rütselhaste Empfinden an, dann landergeschmiegt verträumten wir Stunden reinsten Marterwerkzeugen und Kerbern. e einen berlchtigten Der Abend brach herein und brachte uns ein Meeresleuchten, das an Scholhen und Glanz alles bis dahin Gesehene weit übertraf. tende Edelteine. Still und geheimnievol entgegenkommenden Fahrzeugen. „Signor, kaufen Sie der Signorina ein kleines Andenken!“ legte sie mir lachend um den Hals und warf dem großes Geldstück zu. Die Kette ist außer einer großen Veliestarte unter uue ser iu Hand auf die dleich blischten vden vietegauttt unttr und negenden Karstfelsen Istriens — Im Hintergrunde grüßte die Triestiner Bucht mit den dunklen auern Duinos und winkten die Dolomiten und Julischen Alpen. Rande der mächtigen unter uns liegenden Halbinsel trotzten breit und massig die Befestigungstürme von Pola, leuchteten in Fluten des Guarnero; man sah weite Strecken dalmatinschen Iuseln, und weit drauten in der Ferne lagen die Francesco umschlang mich heiß. einem einzigen, siebernden, unschuldigen Kuß., deri gestodten mit „So lange schon hast du mich lieb?“ nickte.„Ich habe mich gegen die Liebe gewehrt mit aller mich besisgt und die kleine Frau hat Als ich mit ihm durch nickende Palmen zur Bahn schritt öher. kam mich plötzlich eine große Traurigkeit. Soz, Pastedu denn““ fragte er mich besorgt. dem bald ein aie trhumte geunachan, ppunderschönen Traum, aus rinan entsetzliches Eriwmugen folgt, murmelte ich unter .Da,wurde auch er ernst und trüb gestimmt.„Wie kommst du fühle immer alles voraus,“ war meine Antwort,„und glaube, daß ein Mensch unmöglich schon auf Erden im Himmel sein meine Verpflichtungen einzulsengreun i uun geswungen würde, einem Leben verschwinden, dir die schwere Pflicht nicht noch eur swenichen mie die Die Adern auf seiner Stirn schwollen.„Ich aber würde das stahshart von seinen Lippen. vorzsiehen; kom ePieder im Friaul. Es schien mir, als ob die Stirne Francescos zensalten zeigte, die ich trotz aller Liebe nicht verscheuchen r Chef. Sie haben Hilsekraft umsehen.: mandern, Sie miüssen „ Erschrochen blickte ich in ein totenbleiches Gesicht.„Sage das nie wieber: kam es über die weißen Lippen. scharsem Ritt nach Sause 88 zu Ende. Franesco war von „Nas hast dur= fragte gekommen. 3ch slog ihm entgegen. Geben wir spazieren.ic unruhsg,„Behalb bist du sobleicht“ dämmerte der Abend herauf, das strahlende Licht der der einsamen Was drückte den Mann an meiner Seite? „Er riß mich plötzlich wild an sich und küßte mich in rasender „Du,“ kam es von seinen zuckenden Lippen,„und wenn ich nun nicht mehr warte, dich jetzt schon zu meinem Weibe mache, wirst du eder auf der Straße stehen lassen, wie einen Bettler abFurcht empfand, in die elühenden Augen, vor denen ich beine ich wehre mich nicht Da ging ein Zucken durch die hohe Gestalt. .„ muß ich ganz frei sein und mit voller Verantwortung für meine Handlungen eintreten können; ich will an der einzigen Frau. a Shemiegte werden: doch nicht daß seni Slüchselig in die starben Arme, wußte ich rech mast, buß sie mich zum letzten Male hielten! Shendlonne nicht mehr sehen. Run frage ich dich: Wilst du zumit zuchenden Sipven: sehört Franeesco; entgegnete ich konlos Steinr. lch hase ein Fels, hart wie alsen aer niet dann nur noch ein Hochzeitsgeschenk hier zu Francescos Schreibisch, anden wviten Dolch in die Plate von „Wir sind Süditaliener! Vendetta!“ Da schrie ich in wildem Entsetzen auf. „Weiß Francesco, daß sein Leben bedroht ist?“ dich. In deiner Hand liegt e. ihn Frich u steht vor dem Ruin er bat um Geizu“;, gespielt, das Geschäft nahezu verloren... ei: Franeseos Vermögen ist „Weiß er es?“ „und weiß er, daß Chiuti—.— uogu Trent „Weiß er auch noch nicht.“ „Armutse hörte sch ihn sagen. Ich war plötzlich ganz ruhig geworden. „Nimm den Dolch, Großvater!“ Sie solt ihn haben, er wieh behrt, nicht mehr hier finden.“ nich beute abend, wenn er durüich„So lieb hast du chnpe „Ja, so lieb habe ich ihn.“ zisch und schrieh. a. 30 sebte mich an Franeescos Schreibharte Holz.: Ede ich ging, preßte ich meine Lippen auf das beleuchtete eine Alle, durch die gestern uusdende Kastonten und Schrill gellte der Pfiff der Lokomotive. „Leb wohl, unsagbar schöner Traum! Das Erwachen war fürchNens nächsten Tagu har... Ende kommen. Seuonig“ guge but ich im Geschäft um mein Gehalt und Hobti chr eich denn verkracht““ fragte Livio höhnisch. Nach punte se sorderte ich eiskalt. zu, wir gehen hinten hinaus!“ erklärte Livio. Söeiste eing Tür.: schlug ihm die Rosen in das Gescht, dagz ue du aumdt. 36 Las war mein Abschied aus einem Vetr er auschrie, und aine, Zeit unermüdlich geschafft hatte. o onge Der Frühling nahm Abschied und machte dem Sommer des Sudens mit seinen Freuden und Leiden Platz. Sonntagmorgen! Ich hatte mich mit Francesco schon um sechs Uhr fruh verabredet. Mutwillig wie Kinder eilten wir Hand in Hand dem Meere zu und tauchten scherzend in die laue dunkelaa Sann, wanderten wir gemütlich nach dem malerisch an der See Frühstüch zu nebmen, de resenden Osterien ein zweites Tage später besuchten wir Venedig, die Königin des Meeres. Wie lange schon blickte ich sehnsüchtig über die blauen Waser, wenn im Frühling die mit Blüten und Lichtern geschmückten Lumpfer in See stachen und frohe Menschen nach der Stadt der Träume, Sagen und Rätsel brachten. „Pir, benützten zur Ueberfahrt den Nachtdampfer. Als unser Schiff im hellen Morgenlicht in die Lagunenstadt einfuhr, kreiste schimmernden Vogel nach, Tleder. Dir sahen nachdentlich dem “ r i e f i c h j u b e l n d,„ e s m u ß h e r r l i c h s e i n z u f l i e g e n!“ binder lacee er ni doch genug, kleines SonnenAls hätte ich erst gestern die Wasserstadt besucht, so ist mir dieser bezaubernd schöne Tag in Erinnerung. . Die Piazza S. Marco mit ihrem Heer von Tauben, die Markusniiche, deren Mosaik ich staunend bewunderte, der Dogenpalast mit ur Tache gihng Franeeseo hüßte mich, ehe ich igmer wieder und schien sich nicht trennen zu können.„Mit dem Abenozug nomme ich zurück.“ Zehn Uhr vormittags. „Signorina, Besuch!“ meldete ein Gärtnerbursche. Ich sah erstaunt auf den ehrwürdigen, schneeweißen Greis, der „Kann sich Sie sprechen saute u nur schon einmal gesehen“ „Ja, aber ich kann mich nicht entsinnen, woher.“ „Wir sind Nachbarn.“ et## bußzte ich Bescheid. Ich sah ein kleines, entzückendes Eisennind jubelnd über blühende Felder auf Francesco zulaufen. wrachen ggebt es Ihrer Enkelins Weshalb wollen Sie mich wac eize, entelin wollte heute nacht sterben, und wurde gerade noch techtgeilig aus dem Isonzo gezogen!“ „Sterben?“ Jo, sterben, weil du ihr den Bräutigam genommen hast.“ Ich brach gusammen. Dieses entzückende, unschuldige, reiche Boshele de ge uiche 3 haite es sa immner gechut Shiuti verlobt wark“ ragte der Alte dumpf, daß er mit „Nein, nicht daß sie es war, nur daß er Verpflichtungen hatte die er lösen wollte. Mit wem, hat er mir nicht gesagt.“ „Wir waren auf unseren Gütern in Sizilien. Das arme Kind purde beimwehkrank. Er hat ihr fast keine Nachricht zukommen Assen. Gestern gestand er uns offen und ehrlich, daß er dich liebe und in Kürze heiraten werde. Mein Kind ist verzweifelt; denn sie liebt ihn mehr als ihr Leben; wäre sie heute tot, würde auch er die Einige Tage später. Stapellauf eines Schiffes. per in die zischenden Wasser, begleitet vom Jubel Tausender, ein es sese euegesche Bahe. id Muehe überseeischen Handelshaus; der Betrieb war kalt und unpersönlich, unzugängliche Zahlenmenschen ohne Herz und Gemüt umgaben seite das kleine Eisenkind, das, glage dranescol, An seiner seinen Arm umklammerte.— nich erblichte, angtvol lästiges Insekt von sich zu schleudern. g die leiue nicht wie ein dränge. Am nächsten Tage hielt ich ein Schreiben in den, viele Seiten lang. in den Hänan ca siagt mein Liebling, und nur deshalb nehme ich Dein Opfer was Der mir bist Gernichte be stimmt isti Wenn Du eg.d8 Schreiben, das nur für Dich behasb uicd hasth ioge eheiete id Perte Sanin zu, wemn se erwehg in Hosrirennde Land, als sei lich ganz verlassen und heimatlos. autrecht hasten honnte Fäden, die Vorboten des Alters, durchzogen vereinzelt mein Haar. Einmal plauderte ich mit einem alten Zigeuner. Er las aus werden würde. Ich lächelte ungläubig und schüttelte den Kopf. bald sehr, kein Wunder, ich nahm anderen gern die Arbeit ab. Sie für ein paar Stunden das wilde Weh betäuben. (Fortsetzung folgt.) Flugzeugabsturz über Berlin. DNB. Berlin, 11. Febr. Donnerstag mittag gegen 12 Uhr streifte an der Ecke See= und Müllerstraße ein Reiseflugzeug der Luftwaffe, das sich auf dem Weg von Stargard nach Jüterbog befand, bei starkem Schneetreiben eine Hochspannungsleitung, stürzte ab und geriet in Brand. Die fünfköpfige Besatzung fand den Tod. Die Namen der Verunglückten sind: Diplomingenieur Koller, die Flugzeugführer Schulze und Hajock, der Obergefreite Kretschel und der Gefreite Kuklinski. Durch ein herabfallendes Starkstromkabel wurden fünf Menschen verletzt, und zwar vier Beamte der Berliner Verkehrsgesellschaft, von denen sich in schwerverbranntem Zustand der Aufsichtsbeamte Friedrich Zühlke und der Schaffner Willi Wallström im Virchow=Krankenhaus befinden, während in das Paul=GerhardStift der Aufsichtsbeamte Edmund Holz und der Fahrer Fritz Haack mit schweren Verbrennungen eingeliefert sind. Ein Gärtner, Karl Grothe, trug leichtere Verbrennungen davon und konnte bereits aus der Krankenhausbehandlung entlassen werden. Todessprung aus dem Flugzeug. Kampf zwischen dem Piloten und einer Lebensmüden. Ueber der Cook=Straße in Neuseeland ist eine Krankenschwester, die gerade einen Urlaub angetreten hatte, in einer Anwandlung von Schwermut aus einem Flugzeug, in dem sie sich als einziger Fahrgast befand, aus einer Höhe von 800 Meter in das Meer gesprungen, um Selbstmord zu verüben. Es war in der Luft zu einem dramatischen Kampf zwischen der Lebensmüden und dem Flugzeugführer gekommen, der erfolglos versucht hatte, die Krankenschwester noch im letzten Augenblick von dem Sturz in die Tiefe abzuhalten und der dabei beinahe die Herrschaft über das Flugzeug verloren hätte. Streikabbruch bei General Motors. Nationalgarde bleibt in Bereitschaft. DNB. Detroit, 11. Febr. Nach Mitteilung des Staatsgouverneurs ist zwischen der Leitung der General Motors=Werke und der Gewerkschaftsführung eine Verständigung erzielt worden, durch die der 42tägige Streik beendet werden soll. Einzelheiten über den Einigungsbeschluß sind noch nicht bekannt geworden. Auf Anordnung des Gouverneurs bleiben 3300 Mann der Nationalgarde in Bereitschaft, bis die„Sitzstreiker“ die Werke geräum: haben und die Gefahr des Ausbruches von Unruhen beseitigt ist. Die Grundlagen der Einigung bei General Motors. DNB. Detroit, 11. Febr. Die Leitung von General Motors gab die Bedingungen des Abkommens bekannt, das sie mit der Vereinigten Autoarbeitergewerkschaft zur Beilegung des 42tägigen Streiks abgeschlossen hat. Danach erhöhen die General MotorsWerke die Löhne in sämtlichen Fabriken vom 15. Februar ab um 5 Cents für jede Stunde. Das entspricht einer Gesamtlohnerhöhung von 25 Millionen Dollar jährlich. In der vielumstrittenen Frage, bis zu welchem Grade General Motors der Vereinigten Autoarbeitergewerkschaft das alleinige Recht zum Abschluß von kollektiven Arbeitsverträgen zugesteht, wurde ein Kompromiß erzielt. General Motors erkennt die Einheitsgewerkschaft an, jedoch wird ihr das Recht zu kollektiven Lohnverhandlungen nur für diejenigen Arbeiter zuerkannt, die zur Gewerkschaft gehören. Die Autoarbeitergewerkschaft verpflichtet sich, den gegenwärtigen Streik zu beenden und sämtliche besetzten Fabriken räumen zu lassen. Die Leitung der General Motors=Werke verspricht, den Betrieb in sämtlichen stillgelegten und vom Streik betroffenen Fabriken so schnell wie möglich wieder aufzunehmen und die Ausständigen ohne Unterschied wieder einzustellen. Außerdem hebt General Motors die von den Gerichten erwirkten einstweiligen Verfügungen auf. Die Verhandlungen über den Abschluß kollektiver Arbeitsverträge sollen am 16. Februar ausgenommen werden. Während der Dauer der Verhandlungen darf die Gewerkschaft keine anderen Streiks beginnen oder sonstwie den Herstellungsprozeß stören. Nach einer Mitteilung von General Motors belasten die neuen Lohnerhöhungen zusammen mit den bereits im November gewährten Lohnsteigerungen die Firma mit ungefähr 55 Millionen Dollar jährlich. Der Durchschnittslohn liege nunmehr um 25 v. H. über den höchsten Löhnen, die vor der Krisenzeit gezahlt worden sind. Durch diesen rein politisch zu wertenden Sieg der im Entstehen begriffenen amerikanischen Autoarbeitergewerkschaft ist wirtschaftlich die sattsam bekannte Gefahr der„Schraube ohne Ende" gegeben. Vorats=Nachrichten Honnef, den 12. Februar. Der Erfolg ist da! Honnefs hochwertige Thermalquelle. Der Ausbau der Badeanlagen. Konnten wir schon vor einigen Tagen berichten, daß der Fremdenverkehr in Honnef trotz der ungünstigen Witterung des vergangenen Jahres um 20 Prozent zugenommen hat, so dürfen wir nach der Fertigstellung der Pläne um die erfolgreiche Bohrung auf der Rheininsel Grafenwerth davon sprechen, daß die geplante Anlage ein Anziehungspunkt des Fremdenverkehrs werden wird, wie man ihn sich nicht idealer denken kann. Gegenwärtig ist die Bohrung bis zu einer Tiese von 360 Meter vorgedrungen. Die Wärme des Wassers beträgt heute 30.5 Grad. Inzwischen haben aber auch bereits eingehende Prüfungen von Sachverständigen an Ort und Stelle stattgefunden, die einwandfrei ergaben, daß auf der Rheininsel Grafenwerth eine hochwertige Mineralquelle erbohrt worden ist, die heute schon dazu ausreicht, mindestens 300 Wannenbäder täglich abzugeben und die normalen Trinkwasserkuren zu versorgen. Die Bohrung wird weiter fortgeführt, weil sie verspricht, in Kürze auf ein noch größeres Mineralwasservorkommen und noch höhere Temperaturen zu stoßen. Die tägliche Leistung der Quelle wird dann ohne weiteres ausreichen, auch das auf der Insel vorgesehene Thermal=Schwimmbad mit heilkräftigem Wasser zu versorgen. Soviel über den Erfolg der Bohrungen, über die wir laufend weiter berichten werden. Was uns heute besonders interessiert, ist die geplante Ausgestaltung der Insel, die im Entwurf vor uns Das Schwimmbad wird in unmittelbarer Nähe der Quelle an der Rheinpromenade der Insel errichtet werden. Seine Länge wird etwa 50, seine Breite 30 Meter betragen. An der östlichen Seite— nach dem sogenannten toten Rheinarm hin— werden die bequemen, neuzeitlichen Umkleidekabinen und über den Kabinen ein modernes Cafe mit einer Terrasse erbaut. Die uralten Pappeln der Insel werden der Gesamtanlage nach Osten hin einen wirkungsvollen Abschluß geben. Man sieht, daß alles getan wird, um das Landschaftsbild nicht zu verunstalten, sondern ihm durch die Bauten eine noch stärkere Wirkung zu geben, die vor allen Dingen von den Fremden, die das Bad besuchen, empfunden werden wird. Von dem Cafe aus werden die Kurgäste einen herrlichen Rundblick über die ganze Schönheit des Rheines an dieser Stelle haben, die mit Recht eine der schönsten und charakteristischsten seines ganzen Laufes durch das westdeutsche Land genannt werden kann. Vor uns liegt die Insel Nonnenwerth, über ihr am anderen Ufer der Rolandsbogen und der Rodderberg, während sich seitlich der einzigartige Blick auf den Drachenfels und die anderen Höhen des Siebengebirges bietet. Das Thermal=Schwimmbad wird ebenso wie die Umkleidekabinen mit dem Case und der Terrasse so frühzeitig fertiggestellt, daß der normale Bäderbetrieb noch mit dem Beginn der diesjährigen Fremdenzeit ausgenommen werden kann. Das heißt nicht, daß etwa das ganze Badeleben Honnefs sich nunmehr auf die Rheininsel Grafenwerth konzentrieren soll. Vielmehr ist beabsichtigt, eine Leitung von der Quelle in die Stadt zu legen, so daß außer der Benutzung des Thermal=Schwimmbades auf der Insel auch Wannenbäder in der Stadt genommen werden können. Nach Süden hin werden sich an das Thermalbad zunächst ausgedehnte Liegewiesen erstrecken, während der übrige Teil der Insel großzügige Parkanlagen mit schönen Baumbeständen, Springbrunnen usw. erhalten wird. Die weitere Ausgestaltung der Insel, so wie sie vor allem auch noch auf dem Plane zu erkennen ist, soll einer organischen Entwicklung überlassen bleiben. Wie sich die Notwendigkeit ergibt, wird nationalsozialistischer Tatwille an den Ausbau herangehen. Eins dürfen wir wohl am heutigen Tage, wo die Pläne des Die Entziehung des Führerscheins. Wer stellt den Führerschein aus, wer entzieht ihn?— Voraussetzungen, die vom Kraftfahrer verlangt werden. Bekanntlich bedarf nach dem Kraftfahrzeuggesetz jeder, der auf öffentlichen Wegen oder Plätzen ein Kraftfahrzeug führen will, der Erlaubnis der zuständigen Behörde. Die Erlaubnis ist zu erteilen, wenn der Nachsuchende seine Befähigung durch eine Prüfung dargetan hat und nicht Tatsachen vorliegen, die die Annahme rechtfertigen, daß er zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist. Die nach dem Gesetz zuständige Behörde ist die Verwaltungsbehörde, die Polizei. Sie muß die Erlaubnis erteilen in Form des Führerscheins, wenn die Voraussetzungen vorliegen, darf also nicht freies Ermessen walten lassen. Die Erlaubnis darf auch nicht unter dem Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs erteilt werden, sie kann aber von der Erfüllung bestimmter Bedingungen abhängig gemacht werden, z. B. von einer regelmäßigen Nachuntersuchung. Wenn nach Erteilung der Fahrerlaubnis Tatsachen bekannt werden, die die Annahme rechtfertigen, daß eine Person zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist, so kann dieser Person der Füh## rerschein(die Fahrerlaubnis) wieder entzogen werden. In Preußen sind für die Entscheidung über die Erteilung und Entziehung der Fahrerlaubnis sowie für die Untersagung der Führung von führerscheinfreien Kleinkraftfahrzeugen die Landräte bezw. die Kreispolizeibehörden, in Stadtkreisen die Bürgermeister und in Berlin der Polizeipräsident zuständig. Oertlich zuständig ist grundsätzlich die Behörde des Wohnortes des Kraftfahrers, und wenn kein fester Wohnort vorhanden ist, der Aufenthaltsort. Die Erteilung und die Entziehung der Fahrerlaubnis sind sogenannte„polizeiliche Verfügungen“, gegen die die für polizeiliche Verfügungen gesetzlich festgelegten Rechtsmittel gegeben sind. Wem also die Fahrerlaubnis versagt oder wieder entzogen wird, der kann gegen diese Verfügung binnen zwei Wochen nach ihrer Zustellung bei der Stelle, die die Verfügung erlassen hat, die Verwaltungsbeschwerde einlegen. Mit der Beschwerde kann er sowohl die Rechtmäßigkeit als auch die Zweckmäßigkeit der Verfügung angreifen. Wenn die Polizeibehörde auf Grund der Beschwerde nichts Gegenteiliges ausdrücklich anordnet, so behält der Kraftfahrer nach Erlaß einer die Fahrerlaubnis entziehenden Verfügung die Fahrerlaubnis bis zur rechtskräftigen Entscheidung des Rechtsmittelverfahrens. Im allgemeinen aber wird die Polizei diese aufschiebende Wirkung der Beschwerde dadurch ausschalten, daß sie die einstweilige Geltung der Verfügung trotz der Beschwerde anordnet. Ueber die Beschwerde entscheidet der Regierungspräsident. Gibt sich der Kraftfahrer mit der Entscheidung des Regierungspräsidenten nicht zufrieden, so kann er Klage im Verwaltungsstreitverfahren erheben. Hier entscheidet dann in zweiter und letzter Instanz das Oberverwaltungsgericht. In der Rechtsprechung des Preußischen Oberverwaltungsgerichts zu den verkehrsrechtlichen Fragen der Versagung oder Entziehung der Kraftfahrerlaubnis haben sich gewisse Grundsätze entwickelt, über die Oberverwaltungsgerichtsrat Hiller in dem neusten Heft der„Juristischen Wochenschrift“ vom 13. Februar in einem interessanten Aufsatz berichtet. So hat das Oberverwaltungsgericht u. a. in ständiger Rechtsprechung entschieden, daß die Polizei Tatsachen, die den Kraftfahrer zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet erscheinen lassen und die ihr vor Erteilung der Erlaubnis bekannt waren, nicht als Grund für die Entziehung der Erlaubnis nehmen soll. Die Entziehung der Erlaubnis kann also ausnahmslos nur durch neue, d. h. neu bekannt werdende oder neu eintretende Tatsachen gerechtfertigt werden. Schon vorher bekannt gewesene Tatsachen können aber unterstützend herangezogen werden, um nachzuweisen, daß es sich bei den neuen Tatsachen nicht um ein gelegentliches, entschuldbares Versehen des Fahrers, sondern um seine völlige Ungeeignetheit handelt. Auch zu der Frage, was unter den Begriff der Ungeeignetheit fällt, hat das Oberverwaltungsgericht verschiedene beachtliche Grundsätze aufgestellt. So hat es entschieden, daß es für die Beurteilung dieser Frage nicht bloß auf das Verhalten des Kraftfahrers bei der Führung eines Kraftfahrzeuges ankommt, sondern daß von dem Kraftfahrer ein besonderes Maß von Verantwortlichkeit gegenüber der Allgemeinheit und von Achtung vor den Rechten seiner Mitmenschen gefordert werden muß. Wer dieses Maß an Verantwortlichkeit nicht besitzt, beispielsweise wer Eigentumsdelikte— Diebstahl, Unterschlagung usw.— begeht, der gibt damit Anlaß zu der Annahme, daß er zur Führung eines Kraftfahrzeuges ungeeignet ist. Bedeutsam ist die Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts zur Frage der Führerflucht und des Alkoholgenusses. Hier werden bewußt strenge Anforderungen an den Kraftfahrer gestellt. Nach den durch die Rechtsprechung entwickelten Grundsätzen ist der Kraftfahrer unbedingt verpflichtet, vor und während der Fahrt geistige Getränke überhaupt nicht oder doch nur in ganz geringem, unzweifelhaft nicht schädlichem Maß zu sich zu nehmen, und, falls er dieses Maß überschritten hat, unter allen Umständen auf die Führung des Kraftfahrzeuges zu verzichten. Um künftigen Bades am Rhein vorliegen, feststellen: das ist der Dank, den alle einsichtigen Honnefer Volksgenossen der nationalsozialistischen Initiative entgegenbringen, die dem stillen Wunsch— Honnef als Bad zu sehen—, den wohl jeder Bürger hegte, zur Erfüllung verhilft. Den Dank aber will der Nationalsozialismus nicht in Worten, sondern in der Tat!— (Eine Bildübersicht von Honnefs künftigen Badeanlagen auf Grafenwerth bringen wir in den nächsten Tagen.) * Man darf es nicht nur sagen, nein, man muß es aussprechen: Der Traum von Jahrzehnten, der nie Wirklichkeit zu werden schien, heute steht er als reale Tatsache vor uns Honnefern allesamt: Bad Honnes wird! Die Quellenbohrung hat einen vollen Erfolg gehabt, eine Thermalquelle von hochprozentigem Wert ist erschlossen, nun geht es an den Ausbau der Badeanlagen. Damit wird Honnef in die Reihe der anerkannten rheinischen Bäder eingereiht, unter denen es, dank der Qualität des erbohrten Heilwassers und dank seiner bevorzugten Lage am Rhein, sich schnell einen bevorzugten Platz erringen wird. Man darf heute in Honnef aufatmen. Die wirtschaftliche Grundlage, auf der es aufbauen kann, ist ihm nun gegeben. Dieses Ziel schwebte der Ortsgruppenleitung der NSDAP. und der Stadtverwaltung vor, als sie den Plan zur Quellenbohrung faßten und mit unbeirrbarem nationalsozialistischen Tatwillen auch durchführten. Das ist ja der große Unterschied gegenüber der Systemzeit, daß ein einmal für richtig Erkanntes auch mit eiserner Willenskraft durchgeführt, daß durchgehalten wird. Danken wir alle in Honnef dieser nationalsozialistischen Tatkraft, die allein den Weg zum Aufstieg Honnefs in der naturgegebenen Richtung uns freimachte. Helfen wir alle, jeder dort, wo er kann, mit bester Kraft mit an diesem Aufbau von Bad Honnef. Hochwasser am Rhein. Huhwasse, et Fäß von de Scheppere. Zwar nicht das Fest im frohen Sinne, denn es hat immer etwas Gruseliges an sich, wenn die„Bröt“ so von Stunde zu Stunde steigt. Aber es ist doch sehr imposant, wenn das nasse Element seine Gewaltigkeit entfaltet, und— der Schiffer geht nicht mehr vom Rhein. Mit den Händen in den Taschen sieht er diesem gigantischen Wachstum zu und verstärkt es hin und wieder durch einen wohlgezielten Schuß Spucke. Und dann orakelt er:„Bis morje fröh steiht et üvve em Over!" Er berechnet, was die Mosel bringt, die Nahe zählt nicht viel mit. Und dann geht er zurück:„Im Johe zweinnachzig stund de Jödebahnhof im Wasser, de Päed, die hinwollte, mohten bis an de Buch dorch de Bröt!“ Damals zeigte der Kölner Pegel zehn Meter. Ein schlimmes Jahr war auch 1920, und 26 blieb nicht viel dahinter zurück. Die„Rhingsche Hüse", also da unten„am Ove“ herum, waren am meisten bedroht. Die Keller soffen sich voll, und im Erdgeschoß stand es bis hoch in den Stuben. In Rhöndorf liegt bei solchem Wasserstand alles unterhalb der Bahn im Nassen. Für die Fischerei ist nicht viel Aussicht. Früher, als die Jagd in den Fluten noch nicht so ausgeräubert war, fing man manchen Hecht mit dem „Kratzhahme“, auch der Barsch war fällig, denn er stieg bis ans Land. Und zur Stunde wächst der Rhein, gespannt sieht der Schiffer seinem Werden zu, besorgt um sein Bötchen oder seine Kähne. Sinnend schaut er in die Flut, was sie alles mitschleppt. Hier ein ausgehobenes Gartentörchen, dort ein Huhn mit durchnäßten Federn, stumme Opfer. Hoffentlich bleibt er diesmal mäßig, Vater Rhein, denn die Schäden, die er in einem Tage bringt, macht oft ein Jahr nicht wieder gut. Der Kroh Hännes meinte heute morgen auf die Frage eines Neugierigen vom Markt:„Wie huh steiht et?“—„De Bärgjässe stund et de Morje at onde em Bett!". Doch Gottseidank, daß sein Scherz sich nicht erfüllen kann, sonst wäre Honnef„dagewesen". Frz. J. Schn. Verdunkelungsübung für die Stadt Honnef. Es wird jetzt schon darauf hingewiesen, daß Anfang März eine Verdunkelungsübung für die ganze Stadt Honnef angeordnet wird. Jede Haushaltung wird vorher durch den Reichsluftschutzbund Gemeindegruppe Honnef noch besondere Anweisung für die Durchführung der Verdunkelungsmaßnahmen erhalten. Es wird nochmals darauf hingewiesen, den in gestriger Nummer bekanntgegebenen allgemeinen Richtlinien für die Verdunkelung besondere Aufmerksamkeit zu schenken und dieselben auszuschneiden und aufzubewahren. die Ungeeignetheit des Kraftfahrers zu begründen, ist es also nicht etwa erforderlich, daß seine Angetrunkenheit festgestellt wird, es genügt vielmehr, wenn durch den Alkoholgenuß die geistigen oder körperlichen Fähigkeiten des Fahrers und damit seine Fahrsicherheit beeinträchtigt sind. Ebenso ist derjenige zur Führung eines Kraftfahrzeuges ungeeignet, der sich in übermüdetem Zustand ans Steuer eines Kraftfahrzeuges setzt. Wenn einer dieser Fälle auch nur ein einziges Mal vorgekommen ist, ist die Entziehung der Fahrerlaubnis gerechtfertigt; denn der Fahrer hat damit gezeigt, daß er nicht die für einen Kraftfahrzeugfahrer erforderliche Verantwortlichkeit besitzt. Die Polizei hat Unfällen, die durch leichtsinnige Kraftfahrer entstehen können, vorzubeugen und braucht daher mit ihrem Einschreiten nicht abzuwarten, bis sich ein solcher Fall wiederholt oder ein Unfall eingetreten ist. Ausnahmen von diesem Grundsatz werden in der Rechtsprechung nur äußerst selten gemacht, wenn ganz außergewöhnliche Gründe vorliegen, die den Fahrer ausnahmsweise zu entschuldigen geeignet sind. R. L. Wie das Gericht entschied. Arteile, die jeden interessieren. NSK. Nachstehend bringen wir einige Gerichtsurteile, die der„Juristischen Wochenschrift" entnommen sind: Auswirkungen der Guldenabwertung. Folgender Fall, der in der„Juristischen Wochenschrift“ veröffentlicht ist, lag dem Landgericht Krefeld zur Entscheidung vor: Eine holländische Firma hatte im Jahre 1934 an einen deutschen Händler Waren im Rechnungsbetrage von 457 holländischen Gulden(hfl.) geliefert. Der Kaufpreis sollte am 1. Juni 1934 bezahlt werden. Da keine Zahlung erfolgte, klagte die holländische Firma im April 1936 den damaligen Umrechnungsbetrag der Guldenrechnung mit 773 Mark ein. Die deutsche Firma wandte ein, daß durch die inzwischen erfolgte Abwertung des Guldens ein geringerer Reichsmarkbetrag von ihr geschuldet werde. Das Landgericht hat den Schuldner in voller Höhe zur Zahlung von 778 Mark verurteilt und in den Gründen ausgeführt: Wenn die Parteien die Kaufsumme in Gulden ausgedrückt hätten, dann deshalb, weil die Klägerin eine holländische Firma ist. Niemals hätte die Klägerin das Risiko einer Guldenabwertung auf sich genommen, ebensowenig wie umgekehrt der Beklagte damit einverstanden gewesen wäre, im Falle einer Markabwertung entsprechend mehr zahlen zu müssen. Selbst wenn aber die Parteien eine Abwertung auf der einen oder anderen Seite hätten berücksichtigen wollen, so könne sich der Beklagte auf eine Abwertung nicht berufen, die nach dem Eintritt der Fälligkeit, d. h. zu einer Zeit erfolgte, als er sich„im Verzuge" befand. Persönliches. * Hohes Alter. Herr Apotheker Stefan Bachem feierte am 10. Februar seinen 84. Geburtstag. Leider ist er nicht mehr so rüstig wie im vergangenen Jahre. Seit einem Monat weilt er im Krankenhause zu Honnef. In Kürze gedenkt er zum Krankenhaus Beuel überzusiedeln und somit Rhöndorf ganz zu verlassen. Als langjährigem Abonnent unserer Zeitung wünschen wir ihm noch recht ruhige Jahre im St. Josef=Krankenhaus in Beuel. Aus Ruh und Fern. Polizeipräsident Knickmann verabschiedet sich. NSG. Duisburg, 11. Febr. Wie das Polizeipräsidium mitteilt, ist der Antrag des Polizeipräsidenten Knickmann auf Versetzung in den einstweiligen Ruhestand vom Führer und Reichskanzler genehmigt worden. Durch die von der Obersten SA=Führung befohlene Verlegung der Dienststelle der SA=Gruppe Niederrhein nach Düsseldorf war es dem Polizeipräsidenten Knickmann für die Zukunft nicht mehr möglich, seinen Aufgaben als SA=Gruppenführer und gleichzeitig als Polizeipräsident von Duisburg gerecht zu werden. Er wird demnächst noch Gelegenheit nehmen, sich persönlich von der Duisburger Bevölkerung, von der er nach fast vierjährigem Wirken in Duisburg schweren Herzens scheidet, zu verabschieden. Gruppenführer Knickmann wurde am 25. September 1894 in Horstermark geboren. Als Unteroffizier rückte er 1914 ins Feld und wurde im Laufe des Krieges zum Leutnant befördert. Nach Kriegsschluß hatte er hervorragenden Anteil an den Kämpfen gegen Spartakus in Berlin und im Ruhrgebiet. Im Jahre 1920 gründete Knickmann die Bezirksgruppe Buer im Verbande nationalgesinnter Soldaten und wurde schon im Jahre 1923 Mitglied der NSDAP. Mit seinem Bruder Ludwig zusammen gehörte er zu den ersten, die die Notwendigkeit des vom Führer befohlenen politischen Soldatentums erkannten. Beim Ruhreinbruch organisierte er den aktiven Widerstand im Bezirk zwischen Emscher und Lippe. Am 21. Juni 1923 fand sein Bruder Ludwig im Abwehrkampf durch die mörderische Kugel eines belgischen Soldaten den Tod. Von November 1923 bis zum Juni 1924 war der jetzige Gruppenführer Knickmann der Führer der nationalsozialistischen Grenzhundertschaft im Kreise Lüdinghausen. Nach der Neugründung der NSDAP. im Februar 1925 wurde er Mitglied der Gauleitung Westfalen. Am 1. März 1932 wurde er Stabsführer der Untergruppe Westfalen=Nord. Anfang Dezember 1934— nachdem er bereits zum Gruppenführer befördert war— wurde Knickmann endgültig zum Polizeipräsidenten in Duisburg=Hamborn ernannt. Nach vierjährigem Wirken an dieser Stelle scheidet Gruppenführer Knickmann nunmehr aus seinem verantwortungsvollen Amt. Aus gesundheitlichen Rücksichten und wegen Arbeitsüberlastung, die sich aus der letzthin erfolgten Uebersiedlung der SA=Gruppe Niederrhein nach Düsseldorf ergaben, ist es ihm— zum großen Bedauern der gesamten Duisburger Bevölkerung und darüber hinaus des gesamten Gaues Essen— nicht mehr möglich, das Amt des Polizeipräsidenten in Duisburg mit der Tatkraft und dem Einsatz auszuüben, wie es für einen Nationalsozialisten selbstverständlich ist. Gruppenführer Knickmann hat den Wunsch geäußert, sich jetzt nur noch der SA. zu widmen, deren großen Aufgabenbereich er noch kürzlich auf dem Führer=Appell in Fichtenhain in großen Zügen aufzeichnete. Eine Gemeinheit. Köln, 11. Febr. Ein Arbeiter eines großen Unternehmens hatte dort schon längst das Silberjubiläum gefeiert, als er fristlos entlassen wurde, weil er die Ehefrau eines Arbeitskollegen, mit dem er bereits 26 Jahre im Betrieb tätig war, wiederholt mit unsittlichen Anträgen belästigt hatte. Am Kölner Arbeitsgericht klagte er auf Widerruf der Kündigung, in der eine unbillige Härte liege. Die Sache sei ziemlich harmlos gewesen, und er habe geglaubt, die Frau werde die Vorfälle nicht so tragisch nehmen. Nach der Beweisaufnahme, die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführ: wurde, entschied das Arbeitsgericht: Die Klage wird kostenpflichtig abgewiesen, das Verhalten des Klägers ist durchaus ehrlos. Es ist eine Gemeinheit gegenüber dem Arbeitskollegen, mit dem er seit Jahrzehnten gemeinsam arbeitet, während dessen Abwesenheit seine Ehefrau mit derartigen unsittlichen Anträgen zu belästigen. Diese Kameradschaftslosigkeit machte eine Weiterbeschäftigung unmöglich. Furchtbarer Selbstmord mit Lysol. Simmern, 10. Febr. Ein verheirateter Mann aus Gödenroth wurde bei Schnellbach im Walde gefunden, wo er auf dem Boden lag und in Krämpfen tobte. Ein Arzt stellte fest, daß der Mann Lysol getrunken hatte. Er sorgte für die Ueberführung ins Krankenhaus, wo der Mann am nächsten Morgen starb. Er war seit einiger Zeit nervenkrank und hinterläßt Frau und drei minderjährige Kinder. Aelteste Frau des Kreises Minden gestorben. 100 Nachkommen hinterlassen. Nammen(Kreis Minden), 11. Febr. Im Alter von 96 Jahren verstarb hier die älteste Einwohnerin des Kreises Minden, die Witwe Karline Brandt geb. Fricke. Die Verstorbene hatte beim Eintritt ihres Todes genau 100 Nachkommen: acht Kinder, dazu Enkel und Urenkel. Schreckenstat einer Mutter. DRB. Bielefeld, 11. Febr. Eine furchtbare Familientragödie ereignete sich am Donnerstagmorgen in Versmold. Dort schlug eine Frau namens Husemann, als sich ihr Mann auf der Arbeitsstelle befand, mit einem Beil auf ihre noch im Bett liegenden elf= und dreizehnjährigen Kinder ein. Beide Kinder erlitten schwere Verletzungen, an denen der elfjährige Junge bald darauf verstarb. Der 13jährige Knabe liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Auf den Lärm hin rief der Hausbesitzer Hilfe herbei. In der Aufregung achtete er zunächst nicht auf die Frau, die man später auf dem Boden erhängt auffand. Die Hintergründe der schrecklichen Tat sind noch nicht restlos geklärt. Man glaubt jedoch, daß die Frau die Tat in einem Anfall von Schwermut begangen hat. Hingerichtet. DNB. Königsberg, 11. Febr. Nach Mitteilung der Justizpressestelle ist am Donnerstag der am 10. Januar 1902 geborene Emil Walter aus Demmenen hingerichtet worden. Er war am 13. November 1936 von dem Sondergericht in Königsberg(Preußen) wegen Verbrechens gegen das Gesetz zur Gewährleistung des Rechtsfriedens, wegen Mordversuches, Raubes und Widerstandes gegen die Staatsgewalt zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden. Vollstreckung eines Todesurteils in Augsburg. Augsburg. 11. Febr. Am 11. Februar wurde der am 26. März 1897 geborene Wilhelm Krisa aus Stadtbergen bei Augsburg hingerichtet, der am 26. September 1936 vom Schwurgericht Augsburg wegen Mordes und versuchten Betruges zum Tode und dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war. Krisa hatte in der Nacht vom 12. zum 13. Dezember 1935 in Stadtbergen seine Ehefrau vier Tage nach der Geburt ihres neunten Kindes ermordet und einen Unfalltod vorzutäuschen versucht, um sich in den Besitz einer Versicherungssumme zu setzen und seine Geliebte heiraten zu können. Denket dran! Deutscher hör', es ruft die Pflicht Sonntag zum Eintopfgericht. Achte auf der Zeit Gebot In dem Kampf gen Wintersnot, Gern zum Opfer steht bereit Mann für Mann in Einigkeit. Mann der Stirn und Mann der Faust, Wo ist der, den nicht durchbraust Jener Geist der neuen Tat? Alle sind wir hier Soldat, Stolz als Kämpfer jeder steh' In dem Kampf für's WHW. Sonntag drum für dich und mich Stell' den Eintopf auf den Tisch, Volksverbunden— jeder gleich; Denn der Eintopf macht uns reich, Und die Spenden, die ihr bringt Hell im Herzen Lob auch singt! Die neue Ausgabe des Reichsschulungsbriefs. NSG. Die Reichsschulungsbriefe sind in der bisher 27 Folgen umfassenden Reihe ihrer Uebersicht über die beherrschenden Strömungen der deutschen Geschichte seit dem frühen Mittelalter nunmehr bis an die Schwelle der jüngsten Vergangenheit gelangt. Bevor die aus dieser Zeit bis in die Gegenwart wirkenden neuen Geistesströmungen behandelt werden, ist dem Bedürfnis Rechnung getragen worden, die Stellung der Frau im Mittelalter so zu würdigen, wie das an Hand der spärlichen Belege und zur Ausrichtung unserer eigenen weltanschaulichen Orientierung notwendig ist. In der vorliegenden Folge nehmen hierzu drei bekannte sachkundige Autoren in vorwiegend geschichtsbetrachtender Form das Wort. In der März=Folge werden diese Betrachtungen abgeschlossen. Gerade der Aufsatz Krone und Schleier von Alfred Maderno lernt uns die heroische Frau wieder zu erkennen. Lydia GanzerGottschewsky behandelt in ihrer Arbeit: Die Frau im Mittelalter, die Frau von der rechtlichen Seite, ihr Wirken im Gesichtspunkt von Blut und Sippe. Vor allem aber wird uns in dieser Abhandlung der kulturelle Gestaltungswille der deutschen Frau und Gattin klar.„Wenige wissen es“, betitelt sich der Aussatz von Dr. Bernhard Kummer über die„kirchliche Wertung der Frau im Mittelalter“. Wir sind dem Verfasser zu besonderem Dank verpflichtet, daß er mit diesem Aufsatz viel dazu beigetragen hat, Klarheit in das viel umstrittene Problem von der kirchlichen Wertung der Frau zu bringen. Reichhaltig und aufschlußreich ist auch diesmal wieder das Bildmaterial, mit dem die Autoren ihre Arbeiten unterstreichen. Auf den Anhang„Ergänzungen zur zweiten Auflage des Organisationsbuches“ sei hiermit noch besonders hingewiesen. Anordnung! Die Reichsschulungsbriefe sind das einzige amtliche weltanschauliche Schulungsorgan der Partei und der Deutschen Arbeitsfront. Für alle Politischen Leiter sowie die DAF=Walter ist der Bezug der Reichsschulungsbriefe eine selbstverständliche dienstliche Pflicht. Ohne Ausnahme sollten alle seit 1933 eingetretenen und besonders alle im vergangenen und in diesem Jahr in die Partei ausgenommenen Mitglieder Bezieher der Reichsschulungsbriefe sein. Darüber hinaus muß die restlose Erfassung aller der Volksgenossen angestrebt werden, die Interesse an einer persönlichen Vertiefung der nationalsozialistischen Weltanschauung zeigen oder in ihrem Tätigkeitsbereich Menschen führen und erziehen wollen. Dr. R. Ley, Reichsorganisationsleiter. Auf die Gesinnung kommt es an. Gröbliche und böswillige Verletzungen der sozialen Ehre.— Entscheidungen des Reichsehrengerichtshofs von allgemeiner Bedeutung. Dem schaffenden deutschen Menschen hat die nationalsozialistische Staatsführung in dem Gesetz der nationalen Arbeit eine soziale Ehrenordnung gegeben, um ihn vor böswilliger Ausnutzung seiner Arbeitskraft und Kränkung seiner Ehre zu schützen. Führer und Gefolgschaft des Betriebes sollen sich durch ihr Verhalten der Achtung würdig erweisen, die sich aus ihrer Stellung in der Betriebsgemeinschaft ergibt. Sie müssen die Grundsätze der anständigen Gesinnung, der Ehre und Kameradschaft befolgen und so sich Achtung und Vertrauen erwerben. Die soziale Ehrenordnung will jeden einzelnen zur ehrenhaften Gesinnung erziehen und dadurch die Betriebsgemeinschaft sichern und stärken. Das gilt ganz besonders von dem Führer des Betriebes, der wegen der ihm zustehenden großen Rechte auch eine vorbildliche ehrenhafte Gesinnung beweisen muß. Allerdings wird nicht jede kleine Verletzung der Vorschriften des Gesetzes der nationalen Arbeit eine ehrengerichtliche Verfolgung erfordern. Aber überall da, wo es sich um gröbliche Verstöße gegen die soziale Ehre handelt, wo das Verhalten des Betriebsführers einen schlechten Willen erkennen läßt, wo also eine unsoziale oder unehrenhafte Gesinnung zutage tritt, schreiten die Ehrengerichte nachdrücklich ein, und der Reichsehrengerichtshof in Berlin hat in mehreren Entscheidungen diesen Standpunkt gebilligt. Eine unsoziale Gesinnung ist z. B. bejaht worden, weil ein Betriebsführer die Betriebseinrichtungen vernachlässigt und trotz mehrfacher Aufforderungen nicht verbessert hatte. Die Treppe befand sich in gefährlichem, baufälligem Zustande, die Maschinen besaßen keinerlei Schutzvorrichtungen, kein Raum war heizbar, überall lag Altmaterial unaufgeräumt und verdreckt umher, unbenutzte Maschinen standen zentimeterhoch mit Staub bedeckt in einem Raum, der als Umkleideraum diente. Außerdem hatte" der Betriebsführer, trotzdem schon Rückstände an Löhnen und Sozialbeiträgen vorhanden waren, die Arbeiter am Lohnzahlungstage stundenlang auf Lohn warten lassen, war noch roh und herrisch aufgetreten und hatte sie Lumpen und Strolche genannt. Einem Arbeiter, der wegen Erkrankung seines Kindes von seinem Lohn wenigstens den geringen Betrag von 1,50 Mark erbat, hatte er mit Schimpfworten die Tür gewiesen. Der Reichsehrengerichtshof hat in diesem Verhalten eine böswillige Ausnutzung der Arbeitskraft der Gefolgschaft unter Mißbrauch der Machtstellung erblickt und die höchstzulässige Strafe verhängt, nämlich die Aberkennung der Befähigung, Führer des Betriebes zu sein. Ein anderer Fall unsozialer Gesinnung wurde bei einem Gutsbesitzer festgestellt, der einem Melker für seine Familie, bestehend aus Frau und sechs Kindern im Alter von zwei bis fünfzehn Jahren, eine baufällige, menschenunwürdige und gesundheitsschädliche Wohnung zugewiesen und diesen Zustand trotz mehrmaliger Aufforderung nicht geändert hatte. Der Gutsbesitzer als Führer des Betriebes hatte eingewendet, er habe die Familie des Melkers während der zur Instandsetzung der Wohnung erforderlichen Zeit nicht anderweitig unterbringen können, auch nicht in der im Herrenhaus befindlichen, damals leerstehenden Inspektorwohnung, weil dort keine Küche vorhanden gewesen sei. Der Reichsehrengerichtshof hat gerade in diesem Ginwand einen Mangel des richtigen Verständnisses für die gegenüber der Gefolgschaft erforderlichen sozialen Pflichten erblickt, da eine vorübergehende Kochgelegenheit sich hätte beschaffen lassen müssen. Nötigenfalls hätte dazu die Küche der Gutsherrschaft zur Verfügung gestellt werden müssen, zumal der Gutsbesitzer, der gleichzeitig Facharzt war, in der Regel nur am Samstagabend und bisweilen an einem weiteren Wochentage auf das Gut kam. Einen Fall unehrenhafter Gesinnung durch böswillige Kränkung der Ehre der Gefolgschaftsmitglieder hat der Reichsehrengerichtshof bei dem Inhaber eines Reformhauses festgestellt, bei dem zwei Mädchen im Alter von 14 und 18 Jahren in der Lehre beschäftigt waren. Der Betriebsführer hatte nach den getroffenen Feststellungen in dem Betrieb einen Ton eingeführt, der die Grenze des Anstandes weit überschritt. Neben dem Gebrauch anstößiger Ausdrücke und unanständiger Erzählungen scheute er sich als verheirateter Mann nicht, den Mädchen von einem Zusammensein mit zweifelhaften Frauenzimmern Mitteilung zu machen. Endlich vergaß er sich so weit, daß er den Mädchen unsittliche Anträge stellte und sie nach Geschäftsschluß bei ausgeschaltetem Licht umsaßte und an sich drückte. Er hat dadurch nicht nur die Lehrlinge und ihre Ehre gekränkt, sondern sein Verhalten war auch geeignet, die seiner Leitung und Ausbildung anvertrauten jungen Mädchen der sittlichen Verderbnis zuzuführen. Anstatt sie in jeder Weise auch in ihrem sittlichen Wert zu fördern, hat er sie eigensüchtig gefährdet und damit schwer gegen die vornehmste soziale Pflicht verstoßen. Er hat böswillig seine Machtstellung mißbraucht, da er sich die Freiheiten nur herausnahm, weil er die Lehrlinge von sich abhängig wußte. Besuch brasilianischer Aerzte aus Sao Paulo in Köln. Köln, 12. Febr. Donnerstagabend traf in Köln eine Gruppe brasilianischer Aerzte ein, die sich auf einer einmonatigen Studienreise durch Deutschland befinden. Die Teilnehmer wurden von ihrem Konsul und Dr. Dane, dem Geschäftsleiter der Akademischen Auslandsstelle und gleichzeitigen Generalsekretär des Portugiesisch=Brasilianischen Instituts an der Universität Köln, empfangen und begrüßt. Nach dem Abendessen fand ein Kameradschaftsabend statt, an dem außer dem Rektor der Universität, Prof. Dr. Hofrat von Haberer, dem Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Kleinschmidt, und dem Direktor des Portugiesisch=Brasilianischen Instituts, Prof. Dr. Lejeune, noch viele hervorragende Vertreter der Kölner medizinischen Wissenschaft teilnahmen. In seinem Trinkspruch hob der Rektor die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Brasilien und der Stadt Köln hervor, die, wie er sagte, gerade in dem Kölner Portugiesisch=Brasilianischen Institut eine würdige Pflegestätte gefunden hätten. In seiner Antwort dankte der Führer der Gruppe, Prof. Dr. Correa Netto, in liebenswürdigen Worten für den freundlichen Empfang.— Die ausländischen Gäste werden sich im ganzen vier Tage in Köln aufhalten. Vertagung des Schöpwinkel=Prozesses. Düsseldorf, 11. Febr. Am Donnerstagmorgen fand in dem Schöpwinkel=Prozeß nur eine kurze offizielle Sitzung statt. Der 20jährige Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Cüppers, des Verteidigers des Hauptangeklagten Schöpwinkel, ist am Mittwoch das Opfer eines Motorradunfalles geworden. Angesichts dieses traurigen Schicksalsschlages konnte Dr. Cüppers(nicht auftreten. Infolgedessen wurde die Verhandlung der Großen Strafkammer für mehrere Tage ausgesetzt. Die Weiterverhandlung beginnt am Dienstag, den 16. Februar, vormittags 9 Uhr. Im Kohlenstaub erstickt. Neuwied, 11. Febr. Auf furchtbare Weise kam in einem hiesigen Werk ein Arbeiter zu Tode. Mit zwei Arbeitskameraden war der Mann in einem Kohlenstaub=Silo damit beschäftigt, den Kohlenstaub gleichmäßig zu verteilen. Unter dem Kohlenkegel, der sich beim Eindringen des Kohlenstaubes in dem Silo gebildet hatte, war ein Hohlraum entstanden, der plötzlich einbrach und den Arbeiter mitriß, der sofort vom Kohlenstaub verschüttet wurde. Der Tod war eingetreten, ehe man ihn bergen konnte. Der ersehnte Schneefall in Bayern. Endlich eine richtige Winterlandschaft. DRB. München, 11. Febr. Am Mittwochabend stellte sich starkes Schneetreiben ein, das im Laufe der Nacht zum Donnerstag und am Donnerstagfrüh noch anhielt und zum erstenmal in diesem Winter eine richtige Schneelandschaft schuf. Auch auf den Bergen wird allenthalben kräftiger Schneefall gemeldet. Beispielsweise besagt eine Nachricht aus Füssen, daß der Schnee im Tal 25 bis 30 Zentimeter hoch liegt. Die glückliche Geburt eines kräftigen Jungen zeigen hocherfreut an Eife Sberhardt geb Schüler Otto Sberhardt. Honnef, den 12. Febr. 1937. Bahnhofftr. 22 CAPITOL-THEATER Freitag, Samstag, Montag 8 Uhr, Sonntag 3,.20 und 8 Uhr Minn=Forst-Großfin Burgtheater! Mit Werner Krauß, Hans Moser, Olga Tschechowa, Hortense Racky usw. Dieser Film wird für jeden Besucher ein Erlebnis sein. Dazu das gute Beiprogramm. Für Kinder zugelassen. „Pridericus" am 26. 2. 37. Vereins- u. Versammlungsanzeiger Gem. Chor Honnef. vollzählig! Heute abend Probe des Männerchors. Bitte